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Full text of "Commentar über den Pentateuch"

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THEOLOGICAL SCHOOL 


IN 


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CAMBRIDGE. 








ne. 


- 


0) ! 
Commentar 
| über den 


pentateng 


von 


Johann Severin Bater, 


Det ber Theologie und der wergenläubifden 
ln 





Mit 
Einleitungen zu den einzelnen Abſchnitten, 
der eingeſchalteten Ueberjegung 
von 
Dr. Alerander Geddes's 
·merkwuͤrdigeren 
critiſchen und exegetiſchen Anmerkungen, 
und einer 

EN über Mofes und die Verfaffer 
des EINES 













| LIBRARY. 


Dritter Theil, 





5 all e , 1805. 
im Verlag der Waifenhans Buchhandlung. 


. 


.. 


yr 


V get edge, u 


Die iedte Thal meines Eomitenters über ‚dert 


Pentateuch iſt ganz nach: dem Plane und nach deri 
Seinmſaͤtzen dei vorhergehenden gearbeitet. Ich 
ſchmeichele wir, daß das nun vollendete Ganze ein⸗ 
enauere Vergleichung ber alten Ueberſetungen del 
Pentatenchs aufſtellt, ld irgend ein anderes ſchon 
vorhandenes Werk und daß in demfelben für die 
critiſche Beurtheilung des Textes ünd’flir-die: Erid 
rung deſſelben Einiges geleiſtet worden iſt welches 
zar Ewrichrerung des Verſtaͤndniſſes veſet Buͤcher 
unb zut Begründung beſtimmter Uetheile uͤber den 
—— Stellen dienen koͤnne. 

Die Beefpätung der Herausgabe dieſes Theil 


* theils andere, dozwiſchen unterommene Arboi 


ea . ® ten, 











v2 ee Bertreien . | 
ten, theild die Schwierigkeiten zur Urſache, welche 
ſich der Vollendung der, dieſen Theil begleitenden, 
ausfuͤhrlichen Abhandlung entgegenſtellten. Bey 


dem Streben, in derſelben etwas einigermaßen Be⸗ 


friedigendes darzulegen, reichten auch die vielen ‚ 


mehrjährigen Worarbeiten für die Ausarbeitung 
ſelbſt nicht Bin. Es wird mir Boffentlich nicht vor⸗ 


geworfen werden Pörfneh ‚“ meim Vorgänger in Dies 


fen Unterſuchungen nicht forgfältig ſtudirt und be⸗ 


nutzt zu haben. Wenn ich ſie freymuͤthig beurtheil⸗ 


fe: ˖ſo glaubte ich Died Der Quache ſchuldig zu ſeyn,/ 
und damit:keinezweges det qusgercichneten Achtum 
"pi wiberfpeechen, weſche ich gegen die van derſelben 


yych lehenden Gelehrien ‚um; deſto mehr. he, je 
Vihr ich Forſchungen aͤber, dieſen Gegenſtend meiner 


tzoenen Beſchaͤftigung ſchaͤte. Ich habe meine Ue⸗ 
berzengung auegeſorochen, und meine Safer. zu den 
ſelben zu leiten, die Unterſuchung vor ihren Augen 
uovartheylich zu führen geſucht. Wenn die Veur⸗ 


theilung entgegengeſetzter Meinungen immer mit Deus 


Reſultat im Verbindung ſteht, welches ich finde t fe 


iſt dies, da ich aͤberall genau die Gruͤnde zu entwi⸗· 
dein Rrehtax gewiß nicht in Widerſpruche mit der 
Unpartheduichkeit. Dieſe aber ſetze ich vorzüglich: Dart 


‚ein, 


Botrede. 5% 
ein, duß ich alle, aud früheren-SSchröften mühfem 
yufenmengefuchte Gegengrünve in ihrer vollen Stäre 
fe, und, womöglich, mit den Worten ihrer Lie 
Sieber ſelbſt aufftellte, um dem unbefangenen, eige: 
rin Urtheile meiner Leſer nicht vorzugreifen. Um 
fo mehr ſchmeichele ich mir, daß ich die Begründung 
—— mir nicht zu leicht gemacht habe. 
WMWieſes Reſultat ſelbſt iſt in vielen feiner Theile 
Ron von vielen der denkendſten Gelehrten Bier und 
da in thren Schriften, ‘oder in ihren Beurtheilungen 
anderer Bücher: in gelehrten Blaͤttern gebilligt 
jeden: aber eben in der Begruͤndung diefes Ne - . 
ſultats fege ich das wenige Verdienſt, welches ich 
mir bey dieſer Arbeit zuſchreiben möchte. Das aufs 
merffame Studium des Pentateuchs und der Be⸗ 
arbeitungen befielben Bat mit manche Data an die 
Hand gegeben, die ich nirgends bemerkt fand, oder die 
twenigftend noch nirgends fo zufammengeftellt find. 
Ich wünfchte, fo viel in meinen Kräften lag, Alles 
bier zufammen zu faſſen, was über dieſen Gegen 
fand gefagt worden iſt, und gefagt werden kann. _ 
Daß ich durch ein paar blos hingeworfene Bes 
merkungen die Gründe meiner Behauptungen noch 
nicht file umgefloßen vr würde, Brauche ih 
*23 kaum 





7 Vorrede. 
kaum zu bemerken. Nicht alle einzelne Theile einge 


> 


ſolchen Unterſuchung koͤnnen gleich feſtſtehen. Viel⸗ 
mehr habe ich ſelbſt moͤglichſt geſtrebt, bloße Wahr⸗ 


feheinlichfeit, Grade derfelben, und factiſche Ge⸗ 


wißheit bey der Unterſuchung uͤberall zu trennen. 
Auf einer ganzen Kette von Gruͤnden ruht das Re⸗ 


ſultat dieſer Unterſuchung. Wenn diefe. alle der 
Gegenſtand neuer forgfältiger Forfchungen werden, 


und diefelben , und. jede. Beurtheilung meiner gegen · 


waͤrtigen Arbeit für wich moͤglichſt lehrreich finde 


fo wird dies, moͤge das Reſultat feyn, welches 


es wolle, .für mich eine a — 


werden. 


Halle im zZ 18035. — 2 


— 


Berichtigungen und Zufähe, 





Th. I. S. 48. 3. 14 von untm ſetze man nach: genannt, himu; 
. er ©. 29., wo mm ſteht. 


— 8. 137. 3 II. von oben leſe man: Jof. 13. 
— ©. 143. legte Zeile des Teptes „ man lefe: Num. 21, 13, 


%. II. ©. 2. vorlegte Zeite, man leſe: Gen. 45, 10. 


— 6. 37. 8. 13. von oben fege man nach: überfegen, hing: 

md obwohl Philo, ohne Zweifel in eben dieſer Ruͤckſicht, 
das Paſſah: Asußnripa nennt, ſ. * III. de vita Moſis, 
. ed. Mang. T. II. p. 169. 


%. IL ©. 28. Zu Den Bemerkungen Aber das Prifimgtisafep 
der Afrikaniſchen Voͤlker fege man binzu: Der Baum, 
dgaffen Rinde dazu gebraucht wird, heißt bey den Bulloms: 
Kwon,. bey ben Timmanihs: Okwon, und bey bey 
Suhfobs: "Millih. ©, An Account of the native Afri« 
cains in neighbourhood of Sierra Leone, to which _ 
is added an’account of the prelent State of medici- - 
ne among them, by Th. Winterbottom, 2Voll, 
- Lond. 1803., und einen Aüszug daraus in Hinſicht jenes 
Gebrauchse in J. Chr. Huͤtt ner's Engliſchen Miſcellen, 
B. XIV. St. J. ©. 54 ff. 


= 6.409. 3 5. In unter flatt: Deut. 33, 4. 5. 1.23,4.5, 


— ©, 629. Anm. #* Mon fege am Gnde hinzu: Wenn die 
Machricht fiher und Alter wäre, weihe Joannes Da- 
. malcenus in feinem Buche „ge baereibus $. XIX. 
von einer Juͤdiſchen Secte gi, daß fie den Pentateuch 
dem 


dem Moſes abgeſprochen, und einen andern Poutatench ger 
. habe haͤtte; fo würde fie um deſto mehr Gewicht haben, je 

mehr man fieht, daß der Verf. Hier eine J uͤdiſche Secte 
childert, die er zwifchen andere Juͤdiſche Gecten -gefiellt, 

. und von ben, fpäterhin unter den Chriſtlichen Secten ers 
wähnten, Nazarenern deutlich unterfchieden bat. Die Worte 
lauten alfo: Nascsmpıkios deunverdusu. abyvanrak- 

ei mäcev angxoßayiav omayopevovoıw, duyuxey Te 
euT’ Olug peralaußavouamn‘ Exgı ag Mucen; zul 2 
oo Ted Nauf Tai: dv mevrareuxe olyiac dvapaaoı Tree 
ToIxpoxav xexennive za niarevovrec" Pyui dr "Aßpaala 
x Ivan xch Iaxoß xei Tav Avariravy xei aurob. 
' Mwicens xai ’Axgev xai "Inooü‘ Toc dd ToÜü merra- 
Teuxou ypaPag oux zıvaı Muiceng deypari- 
‚ Love | array O8 mag’ auToüg exe diaßeßauseivras. " 
Pen ®. 678. 3.17. aa a iſt. ah lies 
iſt; dieſes. 
— ©. 680. 3. 11. von oben ſtatt: in dem —— L: ans 
dem Deuter. 


— ©, 681. 2.8. von oben ftatt: folle, L: (one 


* 
— a Pr; zn 
— — —— —— — — 





x Erfier Abſchnitt. 
K. 1 — 10, 10. 
— Nachtraͤge zu den Nachrichten und 
. Verordnungen, der beiden vorhergehenden 
. Bücher des Pentateuche, - 


| Sa über dieſe Beſchaffenheit der erſten Kapitel die⸗ 
ee a 1) u. = 178. 79. Sie ii aut on Hari ZZ 
Gemerkt worden. 
Diele Racträge find wahrſcheinlich mehrere ein⸗ 
zelne Stuͤcke; die Verſchiedenheit ihres Inhalts ſondert 
FKe von einander ab. Jedes der erſten vier Kapitel be⸗ 
rrifft einen befondern ®egenftand; chen fo iſt 8. 7. ein 
SGrauck für ſich; dagegen zerfallen &. 5. und 6., 8. uıd 
jedes in mehrere Stüde. Wie viele derſelben einzeln 
I a RR darüber iäfe Pb wiegt, meh 
Der Rome bes Buche ift von dem Juheit⸗ der 
KK. 1. 3. 26. entlehnt. Dieſer Hat übrigens feinen 
, Bezug auf die. Beſchaffenheit und den Zweck der zwi⸗ 
ſchen Diefen Kapiteln ſtehenden Nachrichten. 
[Man har geftrirten, ob die in dieſem er 
Kapitel geſchilderte allgemeine Volkszaͤhlung dieſelbe 
ſey mit der von Exod. 30, 11. und 98,25. Die 
Zaht der Bolksmenge ifi genau dieſelbe, aber Die Zeit 
ſcheint verfchieden, Die Boltszählung im Exodus 
j —— die wird ins 
stone . 


\ 
2, | Num. 1. 
F 
z 


I 


\ 


zweyte gefeßt. “Michaelis *) nimmt erftere son der 


bloßen Aufzeichnung zur Erhebung des‘ Kopfgeldes 


zum Bau des Heiligthums durch bie über 1o und 100 


Mann Gefeßten, die Erzählung dieſes Kapitels aber 
von der Eintragung aller Namen ber ben jener äh: 
lung Aufgezeichneten in ein. allgemeines Megifter - 
durch Mofeg, Aaron und die 12 Stammhäupter; 
und daher komme die Uebereinftimmung der Zahl. 
Indeſſen dieſe Uebereinſtimmung beweiſet noch) nicht 


die Identitaͤt der Zählung. Die ſaͤmmtlichen 12 


Summen ſcheinen runde Zahlen zu ſeyn; nur zwey 
derſelben ſchließen mit so, bie übrigen mit Hunder⸗ 
ten; alfo auch die Totalſumme mag eine runde Zahl, 


und ihre Lebereinftimmung mic der im Exodus mag 


Frucht der Abfiche ſeyn, zu zeigen, daß ſich das Volk 
night vermindert, habe, wenn fie nicht blos zufällig 


iſt. Uebrigens feheinen. die Zahlen Überhaupt fehr 


. übertrieben ju ſeyn. G. Allerdings ift das. Zuſam⸗ 
mentreffen lauter runder Zahlen bemerfenswerth, und _ 


die Michaelis’fche Erklärung ift zu fänftlih, als daß _ 
man glauben follte, der Verfaſſer unfers Kapitels 
wolle diefes fagen. Aber noch willführlicher iſt G’s 
Annahme einer willkuͤhrlichen Gleichmachung der Zahl. 


Es gäbe manche andere Auswege, z. B. den einer 


verfhiedenen Tradition über die Zeit der Zählung, 
woraus nachher; wie oft in ähnlichen Sällen,, die 


' Hachricht von zwey Zaͤhlungen zu berfchtedener Zeit 


entſtehen ‚fonnte. Indeſſen noch natürlicher (wenn 


auch gleich nicht gerade fiher,) ift die. Vermurhung, 


daß, da im Exodus nur das Nefultat der Zählung 
angegeben, unfere Nachricht, die ja neben Nachtraͤ⸗ 
gen zu früher dargeſtellten Eteiguniſſen ſteht, u 

| | olcher 


*%) De cenfibus Hebrseorum in den Commentatt. So- 
cistat. Goetting. 1758 — 62. oblatae. Brem. 2763. 
IN. — 


— 





n 


ey Num. y 2 — t4 3 


folcher Nachtrag, die eigentliche Erzaͤhlung des gan⸗ 
zen Vorganges der Zählung ſelpſt ſey, die man nun, 
als beſonders geftellt und eingefchafter, für die Nach⸗ 
richt von einer zweyten befondern Zählung angefehen, 
und die demnad) den Zufaß der Zeitbeflimmung: im 
zweyten Jahre am erften Tage des zweyten Monats, 
erhalten habe. Und vielleicht wurde diefe genauere 
Angabe der Zählung deswegen hier befonders geftelle 
und nachgehoft, weil fie bey ver K. 2. folgenden Be: 
ſchreibung des fagers ber Iſtaeliten voransgefeßt 
wird. | 
V der Plural erkläre ſich durch den Schluß 2 
bes zten Verfes: du und Aaron. Die Phrafe no 
 ÖNYTNN er mufterte (nahm die Summe auf), f. 
Th. U. ©. 139: | 
_ , manın ma) Bannado) nad) ihren Fa⸗ 
mifien, und Stamm hauſe; über die Präpofition 9 
bergf. Deut. 32, 8. 1 Sam. 10, 19.5 NIAN aber ſteht 
in eben dem Sinne V. 16. auch bey NW, andere 
märts ſteht auch AN N”I fo, z. B. K. 3, 24. 30. 
NIS NEN wer auszieht zum Heer, zum3 
Kriegsdienſte, diefe Ruͤckſicht fcheint auch in der Be⸗ 
fiimmung des Alters Ex.30,14. Num.26,2. zuliegen. 
ar), ſtatt DT wiehäu 
fig, befonders an Söminin- Pfurafen. | 
903 WIN UN Einer von jedem Stamme.4 
Any [Andere (nämlich: die LXX und Syr.) has 14 
"ben Payovyjd. K. 2, 14, hat der gewöhnliche Hebr. Tert 
XVD, eben fo (die LXX, Onkelos,) Syrus, die Edit. - 
Conhiantinop. des Saadias nad de Roffi, Arabs Erpenii, 
vberſ., aber Samar. hat auch dafeldft ORT, und mit 
ihm Vulgatus, Thargum, über 100 Hebr. Mipte,. und 
die alte Ausgabe des Soncino von 1488 und noch 2 andre 
ben de Rofli. G. wodurch a die Schreibart mit "I auch 
2 2 


für 





4 Num. I, 16 — 24. 
für den Hebr. Tert viele Autorität erhält, K. 7, 42. und 
| 8. ro,2d. haben wicder blos Die LXX und Syr. "Payovir. 
16 MEN .MON dieſe gehörten unter bie 
Zahl derer, Die zur III gerufen wurden und jwar 
waren fie die Stammhäupter (die NEN "NN 
manias). 3 fann hier nicht Verſammlung des 
ganzen Wolfe, ſondern muß blos ein Ansfhuß 
deſſelben fenn, denn fonft wäre es Feine Auszeichnung, 
Ten NAD zu heißen, vergl. Th. 1. ©, 179.5 
aber diefes —* nun wiederum unterſchieden von 
dem noch engeren Kteife der NED 0) (momit 
‚tn "po Nun) gleichbedeutend feyn möchte,) 
vergi. K. 10, 4., wo das Zeichen ber Berfammlung 
diefer feßtern angegeben, und V.5. von dem Zeichen 
- zum Aufbruch. des ganzen ‚Heeres, und V. 3. von 
. dem Zeichen sur Berfammfung der M bor dem Un: 
terredungszelte unterfchieben iſt. 
ıg om, ſtatt 7)M, fie ſollen ſich als ge 
bohren besengent ; angeben, 
22 anhin jsaV 22 nämlich 7, if ge: 
rade eben fo viel ale: die Nachfommenfchaft der 
Kinder Simeons. In dem Folgenden ift — Ueber⸗ 
fadung mit Ausdruͤcken von ähnlicher Bedeutung nach 
größer, als DB. 20. Die Worte 729 (mit dem 
auf den Singular Simeon bezognen Poffeflivo) ſowohl 
als 15792, RS und das V. 23. nochmals, 
aber mit einem andern Pofleflivo gefeßte TY29, 
ſtehen fammtlich in Apppfition vor ONTiN, und 
mas ift der Genitiv, fo daß das "Poffefivum 
mm ganz uͤberfluͤſſig if. 
24 Dieſe wurd die folgenden Verſe find in allen Auss 
gaben der LXX, außer der Complur., nah V. 37. vers 


fegt. Alle Mipte, die ich geſehen Habe, flimmen mit 
jenen Ausgaben überein, und die Herausgeber der Com- 


pilut. feheinen fie hier dem Hebr. ai sonform gemacht 
zu 


\. 0. Nm, 49. 5 
zu haben. G. Wahrſcheinlich geht dieſe Verfetzung in 
den LXX, die öfter Conformitaͤt mit der vorher da ne 
fenen Stellung fuchen, davon aus, Daß «ben bey der 
Aufzählung der Stammfuͤrſten der Stamm Gad feinen 
—8 "nicht zwiſchen Simeon- und. JIuda, ſondern, eben 

wie bey andern Yufzählungen der Stämme, ſpaͤter 
D. 14. hatte; indeſſen fand er oben ®. 14. auch. nicht 
unmittelbar nach Benjamin, fondern zwifchen Aſcher 
und Raphthali. 

Von ®. 24. an hat der Hebr. Text zwiſchen SF. 

und TID nicht toeiter NW DB. 22. dazwiſchen ftehenden 
‚Worte: ar9D SOMII); hingegen die LXX has 
ben fie , eben fo wie V. 22. auch hier, und B. 26.28. 
30. 32. 34.36. 38. 40. 42. ausgedrüdt. en 

PMIR"MII IR ZR ON [der Samas: Tert 44 
bat: (93 mob Tr manb mE Um BR 
DNAN) eben fo die LXX. G.)] 


- EonaRx n2b, ſtatt deſſen hat der Samar. Text 45 
(EUNRI>) eben fo die LXX. G.] 


> 3IPENnN wurden gemuftert, fo wie es da 47 
ſteht, eine von den Formen, die man für Benfpiele - 
eines Paſſivs der resiprofen, mit MM. anfangenden 
Sonjugation nimme, bey. weichen. man dam nicht 
die reciprofe, ſondern blos die Paffie- Bedeutung im 
Auge haben muß; fie find nicht gegen alle Analogie 
Arabiſcher Paflive, aber doch. auch un Hebräifchen. 
buch zu wenige Benfpiele (Deut. 24,4. Lev. 13,35; 
6.) beftätigt, als daß mir ficher wären, es hier nicht 
08 mit falfchen DVofalen, und mit der Auslaſſung 
des Daegeſch un raus Verſehen zu thun zu haben. 
525502 [die LXX x dv ai vioc logayı. G.} 


B48. kann geman mio dem Dorkergehenden gt 

‚sfommenhängen, und T benn bedeuten. Br | 
RT mache zu Aufſehern. 49 
J A — ak 


‘ 


/ 6 "Num. T,. zr. — 2, 51. i 7% 
51 ini iin fie follen es abnehmen, das 


weder bier, noch anderwaͤres. 


Dies iſt die erſte Erwaͤhnung des —— der 
Sera bey gottesdienftlichen Werrichtungen. Die 
— Angabe deſſen, was Jeder tragen ſoll, ſteht 


J [jeder Andere, nicht blos ber Frem⸗ 
be. G 
s3 0Mvp if nicht blos Wache, fondern auch 
Dienſt, Verrichtung deſſen, was zu beobachten iſt 
vergl. Lev. 18, 30. nnd 11 Chron. 13, 11. 
B, Die folgende Angabe der Einrichtung des ka⸗ 


‚gers der Iſraeliten iſt durch V. 32. gleichſam 
vorbereitet, und fo ein Zuſammenhang zwifchen dieſen 


einzelnen Stüden geftiftet. Wahrſcheinlich erlärt man 


4 am. teichteften auf eine ähnliche Weife die Anordnung 
‚mehrerer einzelnes Abſchnitte dieſes Buche, und dadey 

‚würde ſich fiepli die, ohnehin Durch Nichts geßcherte, 
cehronologiſche Unordnung nicht zeigen. 


2 DINZ bey den Zeichen, I in eben ber Bedeu⸗ 


tie vorher und K. 1, 52. ”, Das folgende 
,. mayiftder Genitiv. 
5 by neben ihm, wie Gen. 16,7. und öfter. 


I» 


7 [Statt MED hat Samar. TOM), eben fo s Hebr. - 
 Mifpte, und eben dies drüden die LXX, Syr., Ar. aus G. 


; namlich die LXX haben. xx 0) —— ixiut — 


aAber in Cod.Alex.mit einem Hypolemniſeus,) ‚tie y 
B. 5. ausgedruͤckt iſt, und Ar. auch eben fo, wie er V. J 


way umſchreibt. In den parallelen Verfen 14. 22.29. | 


ſteht auch im Hebr. Texte ION. 
20 [Sm Pay hat.ı debr Wpe bp am, und 
eben dies drüden die LXX und Syz., aus. G.] 
31 ° Bmbinb [Die LXX haben, ner2 murue ober 
= aurav, Voig: bat das Wort ganz san, 


’ 


Beſtimmgere Über Die Urt. des Abnehmens liest man. 





N ‘ 
⸗ 


Die Chald. haben TOO). per ordines, -eben dies 
druͤckt Syr. und die beiden Ar. aus, Grakca Veneta hat 
—XEX ielleicht war INNI die ur⸗ 


Num. 3. | N 


v 


fprüngliche Lesart, doch findet fi weder bey Kennikott, - 


noch de Rofli einige Berfchiedenheit. G. ] 
‘..narin me dies war die Familie, 


oder: Es folgen Samilien: Nachrichten von Aaron 
au ſ. w., vergl Gen. 6, 9. und 37, 2. [G. hat die 
Morte: und von Mofes, in Parenthefenzeichen eins 
gefchlofjen, weil fie wielleicht eine Interpolation ſeyn 
möchten; indeffen haben fie ale Hebr. und Samar. 


\ 


> DZ 


Mipte und alle Ueberfeßungen ohne. Veränderung, 


außer, daß bey Saadias Mofes vor dem Aaron ſteht. 
Doch vielmehr dürften die Nachfommen bes Anaron 
- auch als die Nachkommen des Mofes betrachtet wor: 


den ſeyn, da die eignen Söhne biefes von einer Aus⸗— 


laͤnderin geboßren waren. So mag es Saad. meynen, 


wenn er uͤberſetzt : ο 3 Arms sah 


dieſes find bie Nachkommen der Familie bes. Mofes 

und Aaron. G. Eine folhe Ruͤckſicht koͤnnte der 
Grund feyn, warum Mofes gegen die fonftige- Ges 
wohnheit nach Aaron fieht, tie es jedoch Exod. 6, 
26. ebenfalls bey Familien: Nachrichten auch der Fall 


iſt; und allerdings verſchwinden Die Söhne des Mo: - 


fes nach den abgebrochenen Nachrichten von ihrer 
Geburt und Befchneidung Exod. 2,22.4,24. 18,3. ff. 
ganz aus der Gefchichte des Mofes; indeffen mir 
- finden eine fpätere Nachricht von diefen Söhnen 
. 1 Chron. 23, 14 — 17. , nämlidy daß Mofes Söhne 


ſchlechthin unter die teviten gerechnet worden fegen, 


vielleicht eben deswegen, weil fie eine fremde Murter 
hatten. Iſt dieſe Nachricht gegründet, und wenig⸗ 
fiens ſteht ihr im Ganzen Nichts entgegen: ſo nrüßte 


rich⸗ 


yVy eine Gloſſe ſeyn — ATI Samiliennache - 


v J 


aWMeam— 3, 3 — 12. 


richten Aberhaiwt bedeuten. - Sehteres Kat nun aber 


auch Nichts gegen ſich. 

3. FIN dieſe alſo. 
Nvꝰ welche er eingeweiht hatte, nam: 

lich; Moſes, natürlicher würde NIE ſeyn. Ueber 

die Redensart ſ. Th. 11. ©. 234. und Exod.28,41. 


4 Ueber dieſe Begebenheit vergl. Ley. 10, ı ff. 
m TE II. S. 181. f. a 


Mx Be); hat man überfeßen wollen: mit 
Aaron, aber es iſt am natuͤrlichſten, die gewoͤhnliche 


Bedeutung des DE vor hier fo zu nehmen, 
‚daß es fo viel iſt, als: unter Den Angen. 


7 MOUD das, mas er und das ganze Volk zu - 
. beobachten gehabt haͤtten, flatt biefer, vergl. auch _ 


Kun 53. a a 
Nab VII? fernen die LXX Hinzu: rolc ieoadar. 

® Otatt 19 hat der Samar. %r eben fo 1a Hehe: on 
Ehald. Mipte, und Die LXX, und fo Hecht 8.8,16.G.]. 


Aus Ichterer Stelle erhellet zugfeich, daß auch 


- Hier das Doppelte HPNI zufammen conftruitt | 
werde muß. Die Bedeutung von IND erhellet 


aus 1 Chron. 9, 2. Efr.2,43., wo, 'von ben feviten 
noch unterfchiedene, leibeigene Diener des Heilig⸗ 
thums genennt find. - | 
IP du follft dazu anflellen, daß, 
"PD lann hier nicht heißen: muftern , fonbern hat 


jene Bedeutung (die es in Hiphil immer hat, vergl. . 


K. 1, 49.) hier, fo wie Gen. 39, 4., wo eine Sache 
mit der ‘Präpofition OU, und Il Chron. 36,23., wo 


ein Verbum im Infinitive folgt. 
212 Ber PN hat derSamer. noch I77? EITND, und 
die LAX drüden es aus: durgu aurav doovras, G.] 


* 


Uv 


‚eben fo 12 Hebr. und 3 


Bas 





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— 


Num. 3, 14 — 28: 90 


— 13M., Diefe Einleitung moͤchte nicht 
hinlaͤngliches Kennzeichen des Anfanges eines neuen 
Fragmentes ſeyn, und man wuͤrde hier und bey den uͤbri⸗ 


B. 44. leicht durch Einſchaltung der Woͤrtchen: alſo, 
ferner, eine Verbindung der gedehnten und nicht wohl 


fortgefuͤhrten Erzaͤhlung finden koͤnnen, weiche ihr Ver: 


faſer vielleicht ſeibſt im Sinne gehabt haben mag. Eben 
bey dem Mangel an Verbindung konnten zu den Einlei⸗ 
tungsfermeln IT? II”) und dergl. leicht Beftimmun: 
gen, wie hier "ID WIO2, herzutreten, ohne daß 


14“ 


gen einzeinen Abſaͤtzen des Folgenden, B. 40. (mo das. 
Ausführlichere über das B. 12. Angegebene teht,) und 


man nöthig härte, anzunehmen, daß ein vorher für fieb 


beftamdened Fragment in dad Vorhergehende und Fol⸗ 
gende gleichſam eingearbeitet ſey. | 

. 720 von dem Kinde, das einen Monat 
alt ift, an. Diefe Zeitbeftimmung erhält einiges 
ücht aus K. 18, 16., wo beſtimmt wird, daß das 


Sdfegeld, melches für das Erftgebohrne zu entrichten, ' 


war, erfi von der Zeit an, mo es einen Monat alt 
ift, gefordert werden koͤnne. Uebrigens werben ißt 


auf einmal alle dermalige Erftgebohrne dem Jehova 


gleichſam abgefauft, die nachmals Gebohrnen aber 
durch das Exod. 13, 13. Num. 18, 15. angeordnete 
töfegeld. So fcheint fich ein Zufammenhang der vers 

ſchiedenen Gefeße finden zu laſſen. | 
¶Nach NoD haben die LXX noch wei Augeiv, G.} 
93), die LXX haben Tedcav hier und überall 


J 


[ 
. G., namlich in diefem Buche, denn Gen. 46, Ir. und 


Exod. 6, 16. haben auch die LXX: Ingrav, aber ander: 
wärtß, 3. B. I Chron. 6, ı., haben ſie auch Tedcav. 


16 
18 


Ueber den Untetſchied von XV und DAN und 25 


über alle die V.25. und 26. 31.36. und 37. genannt: 
ten - Theile und Gerächjchaften der fogenannten 


107. ff. 


Stiftshoͤtte, vergl. Exod. 26. ff. und Th. Il. ©. 


Us | Wie 


5 








40 Num. 3, 28 — 39. er 
23 Die B. ar. und 34. AP DB- odes "8043 fteht, 
- fo [hat es auch hier Syr. und ı Mipt. G.] | 


31 [Rab TOOMN bat Samar mob 2) "WAT. 
‚Statt INT2Y har ebenderfelbe INTIY / welches au 


7. Vie LXX und Ar. außdrüden. G.] 


* [Man ſollte erwarten, daß Dies vornehmfte und 
ebrenvollefte Geſchaͤft den Gerfrhoniten, als der älte- 
ſten Samilie, überlaffen worden fen; aber.die Same , 

lie der Kehatiten erhielt natuͤrlich den Vorzug, weit 
Moſes und Aaron zu ihr gehörten. G. ] | 
2.32 ,. OTMS hat Schwicrigfeit, 11 Chron. 24, 11. 
giebt Feinen fichern Bemeis, daß MAD (abftractum 
pro conereto ) für "TAB gebraucht werde, wohl ſteht 
es aber deutlich, 3. B. bier V. 36., für Gegenſtand 
der Aufficht, fo kann es auch hier ſtehen, wenn man: " 
feiner Aufficht, hinzu verfteht, als wenn NY _ 
geſetzt wäre; aber hart bleibe die Auslaffung immer. 

39 _ EDie Worte TYIN) habe ich aus dem Texte ausge⸗ 
laſſen, der Sernar. und 12 Hebr. Mfpte, auch Syr. haben . 
fie nit, und felbft in dem Maſorethiſchen Terte erblickt 
man Punete über dieſen Buchftaben, wodurch wahrſchein⸗ 
lich angezeigt werden ſoll, daß man fie als unaͤcht zu bes 
traten habe. Zwar haben fie ale übrige Ueberjegungen 
ausgedruͤckt, felbft die LXX, indeflen hat fie Die Eopt, 
Heberfegung, die aus den LXX gefloflen iſt, nicht, 

.Durch ihre Auslaffung ſtimmt diefe Stelle zu B. s., wo 
dem Mofes allein die Zählung der Leviten aufgetragen 

. war: 6.] ; 

Zwey und zwanzig Taufenb. [ Die To- 
talfumme (der V. 22.28. und 34. angegebenen Zah: 
len‘) betragt 22300, micht 22000, wie hier gejagt 

wird, Diefen Widerſpruch löfen die Habbinen fo, 

daß die übrigen 300 ſelbſt die Erſtgebohrnen ımter den 

leviten geweſen feyen, und alſo nicht zur Loskaufung 
anderer Erſtgebohrnen haͤtten dienen koͤnnen. Dieſer 

Erflörung find zwar viele ältere chriſtliche Ansleger 


- 


und 


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| Nam’ 9 0 1m 
unb auch Diekeene unter ben. Neueſten gefolgt; aber 


befonbers Houbigant hat dagegen mit Recht erinnert, 


daß die Worte des B.46. ganz etwas Anderes fagen, 
daß Dort ausdruͤcklich fteht: die Zahl der Erftgebohrs 
nen 22273 habe die Zahl: ber feviten um 273 über- 
ſtiegen II 2 DT, und daß aljo nach 
dem Sinne des Schriftftellees die Zahl berfelben 
nicht 22300 betragen haben fann. Wenn auch die 


Hebr. Hiftorifer Manches zum Leberfluß wiederholen, 


und dagegen manchen Umftand auslaflen, den fich 
- der leſer hinzudenfen muß: fo reicht doch dies: hier 
kaum zur Erklärung diefes offenbaren Widerſpruchs 
bin. (Man muß zwar immer zu jener Bemerfung 
zuruͤckkehren in Ruͤckſicht derjenigen Leviten, welche 
wirflich Erfigebohrne waren, und welche nad) dem 
nicht undeutlihen Sinn der Worte unter jener To- 
‚ talfumme der feviten mic begriffen find. ' Zwar 
wäre es an fich nicht nothwendig, Daß der Verfaſſer 
. nicht den Umftand aus den Augen gelaflen haben 

könne, daß die Erfigebohenen unter den Leviten nicht 
zur fosfaufung anderer Erftgebohrnen dienen koͤnnten. 


Aber wenigfteng braucht er nicht, Diefer befonders zu 


erwähnen, wenn dieſe Erfigebohrnen ebenfalls wieder 


unter den 22273 Erfigebohrnen gezählt find. Hins | 


ka daß er ben einem außerdem offenbaten Wider⸗ 


pruche der Zahlen diefen Widerſpruch überfehen has 


ben follte, ift beynahe gar nicht begreiflih.) Hou- 
"bigant’s Eonjectur, der J. D. Michaelis gefolge ift, 
hat jeden Grad der Wahricheinlichfeit, den eine Cons 
jectue nur habep kann. Er Tiefer V. 28. ſtatt WS 
MNA: MIND Wbut, 300, und dadurch wird bie 
Toraffumme um 300, gerade um fo viel geringer, 


als fie feyn muß, um dem 2.39 zu entſprechen. 
4 


Das Berfehn, die Auslaffung des 7, war fehr leicht, 


und die Dispreportion der Summe der Kehatiten 
| ve 8600 


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L , 


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vos. Num. 3, 39, 
8600 gegen 7500 und 6200, die Summen der fihris 
gen Familien, vergrößert die Wahrſcheinlichkeit. 
Kennikott corjecturirte anders, nämlich, daß V. 22. 
in der Zahl der Gerſchoniten 200 ftatt 500 gefefen 
werden muͤſſe, I Neich ſtatt J Kaph finale, Dies . 

beruht auf der Vorausfeßung, daß in den Driginal- 
Ä rigen Hebr. Hiftorifer die Zahlen durch Buch⸗ 
ſtaben ausgedruckt gemefen feyen, einer Vorausſe⸗ 
‘ $ung, melche fi) menigftens von den Ureremplaren 

“nicht vertheibigen laͤßt, wenn auch gleich die LXX_. 

vyuweilen J und ”, fo wie anderwaͤrts und", ver: 
mechfele haben. In jenen Lireremplaren war mahr: 
ſcheinlichſt überhaupt eben fo wenig ein Kaph finale, 
als indem Samaritanifchen Alphabere. letztere Eon: 
festue macht überdies die Summe ber Gerfcheniten . 
noch unprcportionirlid) Flein, und fie fteht der Heubi- . 

-  gantifchen weit nad. Auch diefe hat alle Codices 
und alle Verfl. gegen fich; auch die Copt. Verf. hat 
Das Sfogeoamı ber LXX DB. 28. ausgedruͤckt. Lind 
doch ift fie das Einzige, mas man zur Söfung ber 
Schwierigkeit der Stelle fagen fann. 

Der Vorſtellung, daß der Erftgebohenen unter . 
den Leviten nur 300 getvefen fenen, tritt eine neue 
Schwierigkeit Dadurch entgegen, weil es, mie fchon 
Bonfrere richtig bemerft, ımglanblich if, daß unter 

- 22300 Leviten nur 300 Erfigebohrne, über ı Monat 
oft, gewefen. Mach der Proportion, bie fich aus 
dem Verhaͤltniß zwiſchen 603555 jun 22273 ergiebt, 
maͤßten ımter 22300 fetiten fich 823 Erfigebohrng - 
befunden haben.) J 

Und dies feitet und auf eine andre faſt noch - - 
größere Schwierigkeit. Selbſt jenes Perhaͤltniß, 
Dafi unter einem Heere von 603355 Äraelitiichen 
Mannsperfonen von 20 Jahren und drüber nur 
32273 Erftgebohene von 2 Monate und m. 


/ 


f J = . 


Nm 3, 9. 0 0 13 


zaͤhlt worden ſehen, und daß alſo, (wenn ‚man bie 


Siraeliten unter 20 Jahren ungefähr 300000 rech⸗ 


net, fall) auf 42 männliche Perfonen nur Ein Erft- 


. gebohrner zu rechnen fey, iſt faſt unglaublich. Unter 


den Gruͤnden, welche Deutfche Gelehrte vorgebracht 
haben, um diefe Schwierigfeit, wo nicht gänzlich zu 
heben, doc) wenigſtens zu vermindern, 1) daß bey 
der Rechnung diejenigen, welche, obwohl Erſtge⸗ 
bohrne, fchon verheirather geweſen, und eigne Fami⸗ 
lien gehabt, nicht mitgezaͤhlt worden fegen; 2) daß 
alle Die Familien ausfoilen muͤſſen, in welchen das 
erfigebohrne Kind eirt Mädchen war; 3) daß in den 


‚zahlreichen polygamilchen Famillen nur der erſtge⸗ 
bohrne Sohn der ganzen Samilie, der erftgebohrne 


Sohn des Familin:Baters zu rechnen fen; von 
diefen Argumenten hat nur Das zte das Gewicht einer 
nothdärftigen Erflärung der Schwierigkeit. Denn 
dag erſte ift eine bloße, unbegründere Vorausſetzung, 


-weil ja überafl von allen Erftgebohrnen, ohne ir⸗ 


gend eine Ausnahme oder Einſchraͤnkung geſprochen 


‚wird; und.das letzte ift ein offenbarer Mißverfiand, 


da überall K. 3, 12. 8,16., fo wie Exod. 13,2. 12. 
15. 24, 19. deutlih von I 99 as, 


jeder erften männlichen Geburt einer Mutter die Rede 


iſt. G. Michaelis ift indeffen fo weit gegangen, 


daß er feine Meihung, das britte: jener Argumente, 


felbft in feine Ueberſetzung aufgenommen hat, und 


| 


bier V. 12. uͤberſetzt: ich nehme die Seviten aus dem 


ganzen Volke Iſrael für ale Erfigebohrne Söhne 
der Väter, die zugleich auch die erfte 
Seibesfrucht der Mütter find; fa daß er 
darauf in feinem Moſaiſchen Rechte wieder andere . 
Solgerimgen, gleich mie auf eine. fefte Bafls aufs 
baut. Michaelis gründet vergeblich das erſte Are 


gument darauf, daß ſonſt bey dem, mis Diefer ganzem 
| — tos⸗ 


— 
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3.0: "Num 3, 39. 


woskaufung in Verbindung ſtehenden, Sterben aller 


Erſtgebohrnen in Aegypten nur Pharao's Sohn, - 


nicht Pharao felbft gerechnet wird, — wahr⸗ 
ſcheinlich (2) auch diefer Erſtgebohrner geweſen 


vier Frauen nur Ruben der Erſtgebohrne heißt, (aber 
offenbar ganz außer Bezug auf dieſes ſpaͤtere Geſetz 


einer Heiligung alles deſſen, mas ar 9 122 


iſt, und in Abficht auf Erbſchaftsrecht MEN, nicht 


J auf loͤſung Mad fo heißt.) Er beruft ſich, um die 


— 


geringe Zahl der Erſtgebohrnen zu erklaͤren, auch noch 
auf die außerordentliche Fruchtbarkeit der Iſraeliten 


in Aegypten, ımd die längere Dauer ber Fruchtbarkeit 


ben längerem Seben.. Und diefes Argument dürfte um 
fo weniger überfehen werben, da felbft das zweyte der 
obigen dadurch von feiner Kraft verliert, daß das 


Werhaͤltniß der Erftgeböhrnen zu der Totalfumme ver 


Iſraeliten faft noch einmal fo groß wird, fobald man 


‚ Dazu auch die Srauensperfonen rechnet, pi daf man 


biefe rechnen muß, ſobald man den Sal in Anfchlag 
bringet, daß die erfte Geburt der Mutter ein Maͤd— 


hen if. Man müste jene Bemerfung noch damit 
verbinden, daß fehr viele Familien überhaupt feinen _ 


Erſtgebohrnen mehr aufftellen fonnten, weil er geftor- 
ben war. Die nicht mitgeähften Erſtgebohrnen un: 


ter ı Monat, würden wenig beptragen, um bie Zahl 


der Erftgebohrnen überhaupt zu vergrößern. Sn: 
deſſen um überhaupt nur urtheilen zu könnten, ob daß 
Merhälmiß der männlichen Erfigebohrnen im eigent: 
lichſten Sinne des Worts zur ganzen Summe der 
Mannsperfonen = ı zu 42 ein unbegreifliches Ver⸗ 
doͤltniß ift, dazu bedarf es beftimmter Erfahrungen 
aus ficheren Zählıngen. Diefe Haben hier die eigen: 
thuͤmliche Schwierigkeit, daß fie aus allgemeinen Be: 


‘ . werfungen äber Geburts: und Sterbelfften gr ‚se 


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ey; und 
das letzte darauf, daß unter allen Söhnen Jakobs von 


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x, VNum. 3, 39. er: 


fehöpft werden koͤnnen, ſelbſt nicht blos aus Bemer⸗ 
kungen über das Verhältnif der Zahl der Erſtgebohr⸗ 
nen zur Zahl der Übrigen Gebohrnen, welches z. B. 
in einer Heinen benachbarten Gemeinde während ohn⸗ 
gefahr 14 Sahren, ein Sahr ins andere gerechnet, 
das Verhältnif von 15 zu 61, alfo ungefähr von 1 
‚ da 4 mar; und daf fie Überhaupt eine ganz genaue 
Kenntniß der einzelnen Samilien einer Volksmenge 
porausfeßen, um ficher zu ftellen, daß nicht ein Erfts 
gebohrner zu viel gerechner fey, eine Mannsperſon, 
vor welcher entweder eine Schweſter, ‚oder ein nach⸗ 
‚ her geftorbenes Kind geboren worden war. Des 
bald können folche Erfahrungen ohne eine befondere 
günftige Sage nur ben fleinen Volksmengen mit Sie. 
cherheit entlehnt werden, und je Feiner die Volks⸗ 
menge ift, von der fie entlehne find, deſto leichter 
koͤnnen Zufälligfeiten auf das Verhaͤltniß Einfluß ges 
babe. haben, das ſich durch jene Zaͤhlungen zeige. 
Solche Zufälligfeiten follen völlig weg, menn die 
Erftgebohrnen aller Samilien eines ganzen Volke ges 
aͤhlt worden find. In unfern Städten und Dörfern 
En ſich Fremde an die Eingebohrnen angefchloffen 
und Söhne der Eingebohrnen auswärts niedergelaffen. 
Indeſſen gewöhnlich, wenn auch nicht immer, möchte 
ſich Died gegenfeitig. heben, nnd wir haben einmak . 
feine andre Zahlungen. Ein Paar folche, genaue, 
Zaͤhlungen find folgende: In der Galgthoͤrſchen Vor: 
ſtadt von Halle wohnen 388 Mannsperfonen (und 
. 413 WWeibsperfonen), ufd unter jenen Mannsper- - 
ſonen befinden fi) 97 Erftgebohrne im ftrengen Sin: 
ste Des Worts. Unter ver Summe von 388 find 
einige über 200 von 20 Jahren und drüber. In dem 
Preuß. Dorfe Hohenthurm bey. Halle iſt die Zahl der 
Mannsperfonen 98, und unter diefen find 21 Erf: - 
gebohrue; derer aber, die 20 Jahre und m. alt 
\ : 5 ind, 


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EN 66.. 
‚find, find überhaupt 54 Nach erſterem Beyſpiele 


iſt unter 4 juſt r Erſtgebohrner, nach letzterem unter - 


4 und faſt 5. = wenigftens nad) diefen Erfah⸗ 
rungen ift ein Verhäftniß, nad) welchen unter 42 und 


mehreren nur Ein Erftgebohrner feyn follte, völlig: 


unbegreiflich, und fcheine faft unmöglich, um fo 


mehr, da bemerftermafen der ganze 3te, ©. 13. 
angegebene Grund wegfällt, ber ja auch der Obfer- 


vanz wenigftend der neueren Juden völlig entgegen 
iſt, und die erfigebohrnen Söhne verfchiedener Muͤt⸗ 
‚ter in einer zahlreichen Familie einzeln gezählt werben 


‚ möäffen, aud) der Tod Erfigebohener Söhne ben jenen. 
:  Erfahtungen berüdfichtiger ift. Das der Michaelisichen . 


Rechnung der 300000 Mannsperfonen zum Grunde 


liegende Berhälmi mag bey dem erwag längeren leben 


der damaligen Menfchen paffender fenn, als es fonft 
fegn wuͤrde, und das K. 4. angegebene Verhaͤltniß 


der zwiſchen 30 und‘ go Sahren Stehenden zu der 


Hauptzahl giebe Fein näheres Berhälmif der Menge 


der Mannsperſonen über und unter 20 Fahren. Aber 
zur Beringerung der Zahl der Erſtgebohrnen trägt 
jene längere Sebensdauer Nichts bey, da dann eben ſo 


‚gut auch die Greife noch lebten, die Erſtgebohrne 
‚Und dies alfo ift das Reſultat aller dieſer Unter: 


ſuchungen, daß es ſich kaum denfen läßt, daß.ein. 


ſolches Verhaͤltniß der Erſtgebohrnen dur übrigen 
Volksmenge factiſch je flatt gefunden Habe, 
ſtoriſch richtig angegeben fg. Aber deshalb ift we 
. nigfiens im Betreff der Zahl der Erſtgebohrnen Fein 
Grund vorhanden, um zu glauben, daß der Tert 
verdorben ſey. | n 


46 WEIN ifi nicht von einer Comparation zu neh⸗ 
. men, ſondern gehört zu Dem vorhergegaugenen Behr 
— X 


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und be 





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Num. 8/ 47. > K. 4, 3. '17 


wörter: die 273 vor, unter det Jahl der Erſtge⸗ 
bohtnen; V. 48. ſteht dafür die Präpof, 2; ar}, 
Künf Sedel, vergl. Ler. 27, 6. 4 
K. a. folgt eine Ausführung der, von den derihie, dr 
‚ denen Familien dee Leviten zu feiftenden, Dienfte, die 
perieller (ft, als Bie Angabe 8. 3, 22 ——- 37. und cine 
hung diefer Familien nicht nad der Volksmenge, 
fondern der zum Dienft Tangliden, wobey nicht mie 
8. 1, 3. ff. Bas Alter der Mannönerionen von 20 Jah⸗ 
gen an fefigefegt wird, Tondern dios die Männer zwiſchen 
30 (25) und 55 Jahren gerechnet werden. — 
OTaaR UN) fehlt in 10 Hebr. und Chald, Wfpern 
und en a Tegte des Hierofolymitan. Thac- 
gem. Indeſſen finden ſich dieie Worte mbem Samar. T. 
up in allen lieberfegungen, und ich habe fie beybehalten, 
obtpoHl der Tegs chne fie analoger ſeyn möchte, @. Aber 
eben dr Sonformität fehir bey unterm Schriftfteflee zu 
Häufig, ale daß fir zum Maaßſtabe fritifcher Beftiimmans 
gen dienen koͤmenz boftehr V. 34. und 4%, daß diefe 
- Mufterung nicht dios won Mobs und Jaron, fondern 
ouch pon denk. 1, 4. und 16, erwähnten STYTT NN 
DW dreeybie. [So hat der gegenmärtige & 
Zert, fersohider Hebr. als der Samaritan. und alle 
Veberfegungen,, ausgenommen die LXX, bie allein Die, . 
meiner Memung nach, richtige und In den Tett gehörige 
gear I EI WITT 799 erhatten Haben. Sie 
Tejen gleichjalls V. 23. 20 45. 39. 43. 47, ſo. So ſteht 
8.324. Lin allen Handſchriften und Verionen.) Man 
hat zwar Die beiden. verſchiedenen Angaben mir tinandee 
zu dereinigen, und hier Die desart 30 zu dertheidigen ars 
fuhr. Dan meim, bice werde nur von einer Art des 
Dienfes bep.dem Heiligen Beite, nämlich von dem Tra⸗ 
gen defielben und der Gerärhe deſſetben geſprocdea, wo⸗ 
du die volle Kraft des männlicpen Alters gehoͤretz in dee 
Stelle 8. 8, 24. aber werde von dem Dienfte der Lediten 
uͤderhaupt gehandelt. Indeſſen in letzteret Stelle iſt auch 
nicht eine Spue dan irgend einer ſolchen Unterſcheidung, 
außer daß Dort von dem Leviten über 35 Jahre deſtimmi 
Dritter Cheil. B wird, 


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® ” 3 A 
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IR 1: er Be Nom- 4,577 14 


wird, daß ——— blos noch zur Hand gehen 

‚ follen. & reinbar find.die beiden Brftimmungen des 
Anfanges de Dienftaltörs allerdings nicht, indeffen das 
durch erhält.der Kritiker fein Recht, ſolche verſchiedene 


Anga ra 
umzu nanen 

urſpri haben, 

wen'g er LXX 

in bei ſpruͤng⸗ 
lichke veichen⸗ 

en &i pn. einer 

. kill ausge⸗ 

Die \ und da 

- Bier 


4 haften: 
dos heiligen Gezeltes und gleichfalls uͤber die B.25.ff: 
und 31. ff. erwaͤhnten, vergl. Exod: 28. ff. und bie’ 
bbreigen Bernerfungen, 

6 (Nap Reo d ſchalten der Samar. T. und 2 Sehr. 
Mipte Poy cin, »ebendaffelbe' drücken die LXX md 


Bhasg..aus.. G. Dee Zuſatz ſcheint aus der Analogie: 
des erſten Theils des Verſes und V. 14. a. E. entſprun⸗ 


gen zu ſeyn. 

F Daß bie‘ LXXYforooß vum als non durch 

vauiOroy uͤberfehen, füllt hier wegen det Zuſammen⸗ 

ſthens beider mehr als Exod. 26, 1. un 

13. auf. 

8 Kerr) "fat deſen haben mehrere Mfpte Poy, 

weiches auch DIELAA, dyr., Ar. ausdruͤcken. G.) = 

[Rah OP ſchaltet der Sam. TON ein. G. ] 

- EAmEnde von. V. 14. ift im Samar. T. hinmar- ' 

ſett: DIRT WITT NR DD TOMN 93 Dr 

BR DIDI UN y nDan In ans ma 


ud chen dies haben die LXX. G. Eben diefe Stuͤcke 
warden &. 3, st. — dort aber blos im Samar. T. "hinzus 


yerägt, %; ; i der 
ee ven. 


+ (4 


— . 
Num. 4, 16 —27. 19. 
nam An die tägliche Minchha, vergl. 16 
Lev. 6,8. ff. TOR fleht deutlich ſubſtantiviſch. 
925 überfege man gewöhnlich: bey demzo 
Bedecken, aber dieſe Bedeutung ift wenigſtens un⸗ 
erwieſen. Zwor haben Syr., Chald., Ar., Vulg. 
- fo, aber bey diefen Lleberfeßern, die fo viele, und 
. gerade die fchmereren, Worte offenbar nicht fannten, 
bleibt es ungemiß, ob bier ihre Ueberfeßung von der 
Kenntniß einer wirflihen Hebr. Bedeutung ausgehe, 
oder blos gerachen fey. Die LXX haben dfanna, 
ober man fieht auch dafür feinen Sprachgrund. 
392 bedeutet: ‚verfchlingen; ‚man glaubt von diefem 
Begriffe zudem des Bedeckens gelangen zu fönnen ; 
aber fie find Doch. zu entferne von einander, Als daß. 
in der Achnlichkeit ein Beitatigunasgrund liegen Fönne ' 
te. Prov. 19, 28. feheint IN 9922 den Srevel ver 
ſchlingen, allerdings zu bedeuten; machen, daß der 
Frevel befhönige und nicht geahnder werden kann; 
allein. wenn man auch dafür: bedecken, fagen fünnte, 
fb waͤre doch diefe uneigentliche Bedeutung von: bes - 
defen, nicht Gewähr für die eigentliche, die mar 
hier sanmenden will. Die verwandten Dialecte geben 
gar feine andere anmwendbare Bedeutung. ‘ Derivate 
von 393 find im Arab. wie im Hebr.: pernicies, 
infortunium; 9722 würde ſeyn Fönnen: zum Un⸗ 
guͤck, zum Verderben, namlich der Sehenden, mört: 
lich: wie ihr Verderben, die Urfache ihres Verde: - 
bens. Vielleicht liege aber dem Verfchlingen noch 
- näher der Begriff: mit gierigen Augen, gleich alaenb 
fie e8 verfihlingen wollten. : | — 
Bene AN DAWH2. Die Form 27 
MET Fehr bier als Verbal⸗, nämlicdy Infinitiv: 
Form, und regiert als folche den Aceuſativ. Eben 
fo finder Seh die Fominin Som eæng jel. 13, =; 
: a un 


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20 | Num. 4 28749 


und eine ähnliche Maſculin⸗Form Num. ı0, 2. 
conſtruirt. W ee De 
28 ° LMNDEN. Einige haben den Singular G., naͤm⸗ 
lich Vulg. hat familiae, eben fo Syr. nach der gewoͤhn⸗ 
fichen Punctaticn. Samar. hat hier, wie B. 2,., das 
fuſetum nit, die LXX Haben dort &uuov rnö-Tedowv, 
hier rav viav Tedoav, ohne MWWID befonders anszus 
druͤcken. | — 
32 ¶¶¶Einige Erklaͤrer haben gemeint ‚daß 
jedes Stuͤck des Geraͤthes feinen eigenchämlichen Na⸗ 
men gehabt habe, wie die zwey Säulen des Salo⸗ 
moniſchen Tempels Jachin und Boaz hießen (I Reg. 
7, 21.). Indeſſen hier wird wohl nur gemeint, daß 
jedes Geraͤthe feinen Namen hatte, oder dafl vielleicht 
jede Bürde ein Kennzeichen hatte, vermirtelft deffen 
es leicht wieder in feine gehörige Sage gebracht werden _ 
| Fonnte. G. Erſteres ift wohl das Richtige, es wird 
Kane Aufficht angeordnet, wie V. 27., und hier ſpe⸗ 
cielle namentliche Zuzahlung und Durchſicht. 
- [OI"NR. Der Samar. 2. hat "93 59 NN, 
eben ſo 2 Hebr. und 2 Chald. Mſpte, Die LXX, Ar, .. 
. vulg. G.] | | 
93.72 durch, Gier fpericller: unter der lei⸗ 
tung. | 
‚41 [Am Ende des Verſes haden 2 Mipte noch “172 
ed, welches Die 1.XX und Tharg. außdrüden. G., 
Er — blos zur Gleichmachung des Textes mit 
B..37. — 
yrD ſteht in Appoſition zu dem vor: 
hergehenden WEN quos, nicht zu dem Nominative 
mar. | a. 
NN 128 hatte man fie gemuſtert, das 
folgende WEI gehört wohl, wie V. 37. un: 
mittelbar zu IN 5 Befehl Gottes, eo 


a 


pm. 


[j 





' 'Num. 5, 2 21 ' 


IP. mm ift u Zählung, Mus 
ſterung, wie K. 7, 2. und T— bezieht ſich wahr: 
ſcheinlich, wie) in den vorhergehenden Subſtantiven 
auf UN UN, und der, freylich im Ganzen deut⸗ 
liche, Sinn ift dann wörtlich: und die Mufterung 
eines Jeden war die, welche Gott dem Moſes befoh⸗ 
len hatte, erfolgte fo, wie fie Gott dem Moſes 
befohlen hatte. Der Samarit. Tert hat NUNZ fratt 
TUN; ficher ift diefe fesart nicht, aber fie ät Deuts 
licher ; indeſſen UN Rebe auch J wie, 3. B. 
Jer. 33, 22. | 

a1 vergl, Lev. 15,2. ' ZT 


wo in Bezug auf, durch einen — 
über dieſe Bedeutung, f. Lev. 21, 1. und Th. II. 
S. 211. 
V. 5—- 10. iſt eine Art von Nachtrag zu Lev. 
5, 19. ff., nämlich unſerer Stelle iſt das ®. 8. An⸗ 
gesordnete eigenthuͤmlich. In jenem ausfuͤhrlichern 
Gebote iſt die Art der Verſchuldung weit beſtimmter 
angegeben. Bey der gegenwaͤrtigen Verordnung wird 
wahrſcheinlich auf jene zuruͤckgeſehen, und deswegen 
der allgemeine Ausdruc: N DNENTTISH, 
eine von ben Wergehungen, womit ſich "Menfhen 
ju verfündigen pflegen, geſetztz inzwilchen fo mangel- 
er iſt auch die gegenwärtige Verordnung nicht, daß 
fie fuͤt ſich und ohne Ruͤckſicht auf jene nicht urſpruͤng⸗ 
li) geſehrieben ſeyn, und nicht verflanden werden. 
fönnse, und daß mon, wie Michaelis thut, Wor⸗ 
te von dort hier in die Ueberſetzung einſchalten muͤßte. 
or ift: To daß er, oder wird beſſer duch 
2270] refolvirt. MAUN ift wie Lev, 5, 23-2 
u. ſchuldig, die Schuld bleibt auf ihm haf⸗ 
es iſt in der Sprache kein Grund, um zu übers 
—* f uͤhlt ſich ———— und es fänge alfo hier- 
mit 


2. Naum-s, 79. 


"mit ber Nachſatz an, da ben letzterer Deutung dies 


‚ein zweyter Vorderſatz fuͤr den, dann mit dem folgen⸗ 


— 


8 


den Verſe beginnenden, Nachſatz ſeyn wuͤrde. 
ſ Tun demjenigen, welche m er 
er Unrecht gethan bat. 
Id wie Lev. 25, 25.,, wo YaN AhRrT dabey⸗ 


fteht: der nächfte Anverwandre, - Die Bedeutung. 


gebt von der Blutrache aus, NS ift vergl. Num. 


0 
- 


Fu 


35, 18. der, dem die Rache der Ermordung feines 
nachften Verwandten obliegt ‚ alfo der naͤchſte Vers 
wandte, 


sy nina adıon URN das Ver- 


ſchuldete, welches orſetzt wird, gehört bem Sehr | 
‘va, nämlich dem Priefter. | | 


mean IN der Sähn: Wider, das 


Schuldopfer, mUVN, vergl, l.ev. 5, 15. 16., wo 


auch dieſelbe Conſtruction des NER ſteht. 


fuͤr ‚den, dem Priefter gehörigen PIW, wie Exod. 29, 


27. und Lev. 7, 34.5 ſondern allgemeiner, nicht uns 


terfchieden von DAN; bie- wm find Hier wohl 


ſpecieller: die "Opfer, ben allen Opfem; YUN be 


sieht fich-auf leßrere; und MT" j7 auf nonn, une 


- geachter der Verfchideriheit des Geſchlechis. Die 


Abweichung deifelbem iſt hier ben den vielen zwiſchen⸗ 


gejchobenen Worten nicht auffallend, und jede andre 


Eonftruction , wornach mar "die Worte zu nehmen 


verfuchen möchte, würde zu kuͤnmich ſeyn. 
TATEN. N MUTTR UN 


‚MM jr 5%. Dee Cm ift im Ganzen deut: 


ficy, er iſt eine beſtimmtere Miederholung des Bor: 


bergeßenben, mit der Bemerkung, daß es freylich 
von Jedem abhange/ Se etwas zu meihen und’ dat 
u \ 3 


4‘ 


"REN hier nicht in ber fpecielleren Bedeutung 


* 
9 “ = 
sehr on Di ta ehe —— —— 


—* 
Pa - 


* 


UI NE ur 43 
zudkingee. Beibe Saͤtze muͤſſen verbunden werden, 
jo daß der Verf. ans ver Conſtructkon gefallen iſt, 
und zum Theil wieder In dieſelbe zurächfehrt, und daß - 


. Daher eine gewiſſe Verwirrung derſelben entiteht. Der 


Accuſatid YXM kommt wohl daher, weil der Berk " 
fhon das JA? im Sinne hatte; aber ed wird der 
Hauprgedanke eingeſchaltet? 1771-39, und nım if - 

jur Wiedereinlenkung in die Eonſtruetion UM wie 

Derbolt, und NUN für ben Aecufarib NUTZTR. 

Dies tft deichter als TUN für den Mominativ und, 


vas Aceuſativ⸗Pronomen für ausgclaffen zu nehmen; 
‚in welchen Gall UN Nominativus abſolutus ſeyn 


wuͤrde.) Jeder (bringe) fein Opfer, es tft freylich 
fein Eigenthum; was Jeder dem Priefler gebracht. 
baben wird: das gehöre dann dieſem. Das, 
was man gewöhnlich hier finder, daß ein Jeder fen 
Opfer nad) feinem Gutduͤnken jedem Priefter,' dem 
er wollte, geben könne, Tiegt alfo niche fo beſtimmt in 
den orten, = 


ar PT t 7%.) 22 boön. 1144 
"nen fie aber; das Ganze bis hieher hänge. 
von dem obigen "I: wenn, ab, und erſt mit V. 15. 
folge ver Nachfazz | „=; 

aaa) — An aan [ba erſtere Pros 16 


namen bezieht fi} auf 779, denn Dies liegt in Dem 


orte AP; was aber das letztere betrifft, fo koͤnn⸗ 
ts mit der Graeca Veneta, die IND richtig durch 
wur ausdrüdt, diefes AA nun auf das Weib ber =. 


ogen werben ; indeſſen iſt dofuͤr doch auch fein Grund) 


beides kann auf TIER sehen, fo hat es Hierony- 


mus genommen, (und V. 18. ift erfi Nie Stellung: 


der Sray vor Jehova, vor dem Heiligthum, beſon⸗ 
ders benierfe.) Die Br der andern aken — 
En ‘ " i , + j er⸗ 





| 
24 Nas. 4. 37.08. 


‚ berfehungen iſt nicht fo deutlich, da und: 
auch ben ihnen beides —*88 m. in 


17 Heiliges Waffer, wir frnnen dein andere, 
als das in dem Wafıhgefäfe für die Priefter, Kxod. 
30, 18. ff. 


— — — mama v [ber Samarie Tert 
hat IND Rate 2 (und eben ſo V. i9 und 
wenn auch gleich) der gebructe Samarit. Text V. 23. 
24. 27. dem gewoͤhnlichen Hebr. Texte beyſtimmt; 
6 Saman Mipte baben V. a3. auch WO, 4 
WR, 24. EINST, und 3 eben fo V. 27. Die 
olten Ueberſetzer haben —— auf verſchiedene 
Arc uͤbergetragen. Die LXX haben in dem Vatican. 
Cod. und eben jo im Qxon, Canon, und bey Theo» _ 
doret.: To Uwe Tod dAsyusu Tou Ämmarasponirn 
Teurou, aber Cod. Alexandr, und eben fo Edit. Co. 
plut. Ald. Glasg. haben ſtatt der letzten Worte vo 

‚ Immoragamyer voure, welche Form V. 24. ſelbſt in‘ 
bem Cod. Vatican, fteht, fo daß dieg die urſpruͤng⸗ 

:  Tiche lesart der LXX zu ſeyn feheine. Demnach glaubt 
Houbigant, daß Hat IHN in ihrem Texte 
aan, pder, nach ihrer Deutung des NEN Prox. 
18,7., MEN geftanden habe. Doc) fie mögen 

. wohl entweder ERTINZ, oder auch AYNN2N vor _ 
ſich gehabt Haben, und vielleicht koͤnnte dies ſelbſt die 
urſpruͤngliche Samarit. Lesart feun, da die Samarit. 
Verſion MI hat. Dagegen haben alle uͤbrige 
ag für: bitter, genommen, Vulg. bat um⸗ 
ſchreibend: aquas amarifimas, in quibus cum exe- 
eratione maledieta congeflit, Onk, N w 


NERID, Thargum, RT NY RD, Syr. 

Wo Yale Wo, die beiden Ari‘ get ut 

: u Be — SM Gr, Ven, 
2*o 


var 


— 


vveem 3858 48 
Sdoora wong wurwgarmek.. "Die iedart dee KX unb 
der Samar. Berf.: Beh fmaffer, if: fo vaſſend 


für den Text, für die Beſchreibung eines ſolchen 


Waſſers, daß man fat glauben müfre, daß dies 
Die richtige Kesart, und daß fie in allen übrigen Quel⸗ 
len verdorhen worden ſey. Indeſſen auch die Samtarı 
Lesart DYVND giebt einen’ paſſenden Sinn, es 
fommt von NZ) corzodere (wie es Lev. 13, 31. 
14, 44. fleüt) und der Sinn der drey Terteswerte 
ft: das freffende Fluchwaſſer. Die Des . 
tung: bitter, hat man durd) die Wirkung dei 
Waſſers auf die Schuldigen rechtfercigen wollen, und 
Dathe ſucht dies dadurd zu beflärigen, daß die 
Epitheta B. 24.27. in einer andern Ordnung flehen, 
und alfo ſynonym, fänımtlich vom Erfolge zu verfte- 
hen ſeyn muͤßten. Die LXX haben die Worte auch 
V. 27. in ver Drbnung, wie ſie hier ſtehen, ausge⸗ 
druͤckt, und Ed. Complut. auch V. 24. Allerdings 


druͤck II, oder IIND, oder ESNID, 


aber nicht OMIAND, die Wirkung aus; indeffen - 
bietbt eBen das immer die Frage, durch welches von 
jenen Worten fie ausgedrückt werde, welches namlich 
die urſpruͤngliche Lesart ſey. G. Ben diefer Stelle 
ift ficher, daß ZINN das Subſtantiv und deu Ge⸗ 

nitiv iſt, Der von "SS regiert wird, uͤnd -Diefer Geni⸗ 
tiv entipriht dem in den andern Werfen gebrauchten 
Dative AI; muß affo gleich demfelben bedeu⸗ 


. ten: zur Betruͤbniß oder: zum Ungluͤck gereichend-> 
Betruͤbniß oder Unglück verurſachend. TONINA 


aber iſt, menigftens bey den gegenwaͤrtigen Vokalen: 
fluhbringent, und gehöre wenigſtens nach der ge: 


woͤhnlichen Conſtructions-Folge zu DO Waſſer, nicht 


zu dem Subftantive ANY.  Seßteres iſt bey wei⸗ 
stem die beftätigfte unter allen den angeführten drey 
Lesarten. Die LXX deuten nicht fo buchſtaͤblich ge⸗ 
Pa DE mnau, 


; \ 
U u | 
[1 a s 


ah 


ee‘ | : 
6. Baum g5: 19. | 
nau, daß wir ſichet waͤren, daß fie vicht einmal 
frey uaͤberſetzen, und wir ſind es um fo weniger, ba 
hier allerdings des Beſtirimung de4 Waſſers Nichts 
angemeſſener iſt, alg ver Begriff: Prüfung swaſſer, 
und das Zuſammentreffen der Samorit. Verſ. mit 
den LXX in eben der Ruͤckſicht ſehr begreiflich iſt. 
Vielleicht ift diefer ganze Ausdruck eine gewöhnlich 
gewordene Benennung biefes Waſſers, eine Art von 
Formel, welche die LXX in diefer Hinſicht uͤbertru⸗ 
sen. Die fesart des Samarit. Textes TIYIND hat . 
doch nur eine einzige Auctoritaͤt für fich, und im den - 
übrigen. Stellen diefes Kapitels nicht einmal eine - 
fihete, und es har wiederum wenigſtens eine gensiffe 
Schwierigkeit von AND ein Subftantiv: Freſſendes, 
und dies im Plurafe anzunehmen. NN Berrübs 
niß oder Ungluͤck iſt alfo. das leichtere und. das auf 
- jeden Fall Beftärigtefte. N koͤmmt zwar nicht ges 
zabe im Plurale, aber doch beftimme im. Singulare 
als Subfkantiv vor, z. B. Job. 7, 11. die Beben: 
ng: Ungluͤck, liege nahe bey dem uneigentlichen 

- Sinne der Bitterfeit, indeffen ganz beſtimmt Fann 

fie nicht als gewöhnlich rachgewieſen toerden, näher 
kegt: Berrübniß, Beoͤngſtigung, und ficherer ift es 
alfo zu uͤberſeßen: has herbe, fluchbringende 
Waſſer, das fluhhringende Wafjer der 
Beoͤngſtigung. | 

In Abfiche der Deutung des Wortes 
ENTINAT find alle Alte einig, aufler dem Syr., 
der J22, und der Samarit. Ueberſetzung, die 
EITWIE bat, woher Houb ig ant feine Ueberſe⸗ 

- ung entlehnt: aquam pudicitiae explaratricem. G.] 
39 mau iſt zuweilen, z. B. 1Sam. 14, 28: . . 
befchwären, non dringenden Ermahnungen, e8 
wuͤrde dam Ermahnung zum Geſtoͤndniß ſeyn. 5 — 

ellet 


N x 
77 Num 5, 21, 37° 


hellet aber deutlich aus V. 21. und auch aus den : 
an beiden Orten gebrauchten Schwurformeln, daß 
das Wort von der eigentlichen Abnahme eines Eides 
zu verſtehen ift, Der auch in dieſen Verſen liegt, fo: 
bald die Beklagte ich flatt: du, nachfprah. — 
"EN Ann. Die Eonftruction des AMN mit 
NOU Hat um jo mehr Schwierigkeit, da felhft der 
Umfang der Bedeutung des. OO nicht mehr hinlaͤng⸗ 
lich erörtert werden fann. Indeſſen die Bedeutung: 
declinare, beftärige ſich auch durch das Syriſche; 
und Ezech. 23,5., mo MT, Ehebruch treiben‘, mir” 
ann, zum Nachtheil, zur Beeinträchtigung meiner 
Perſon, conftruwr iſt, eröffnet eine Analogie für Die 
‚gegenmärtige Phrale von derfelben Sache. DB. 27. 
ftebr dafür UNI Syn. u 
mach ift hier wohl faſt gleichbedeutend mit 21 
TON, der Gattungsbegriff fuͤr eine beftimmte Art, 
den vermänfchenden Schwur. Die LXX haben: . 
enaeniov. | 
28% DIN). MIX iſt vom -Mafenlin 
Max, man überlegt es: aufgeſchwollen, und 
das Stammwort 3%; auffchwellen. So haben ‘Hier. 
die alten Ueberfeßungen, die LXX: zewenamfm, | 
deffen Derivate Galen bey Hippocrates durch Deri⸗ 
vara von dußvoav erklärt, Syr. und Chald. PR2, 
Ar. SE [ Gr. Ven.; oidgası n yarıje. G. Jo- 
fephus, der aber hier blos als Erflärer unjerer Stelle: 
und ſchwerlich ale Zeuge älterer oder fpaterer Erfah⸗ 
rung über den in Erfüllung gegangenen Fluch anzu⸗ 
fehen ift, erflärt Antigg. ki, tı.’in den Worten: 
Fur ncıhlav üdeeou narurmfores, die Krankheit für 
‚ eine Are der Waflerfucht, welche 3. D. Michaelis 
beſtimmt als.hydrops ovarii angiebt. FWielleiche 
iſt prolapfus uteri gemeint. G. Daß er 
— x’ eit 


4 


J 


—* 


dE Num! 3,23 — 26. 2 
feit die Folge feyn folle, Scheint aus’ dei Gegenſatz 
V. 28. zu erhellen. Indeſſen ficher find wir über Dre 
Bedeutung des, nur in diefer Stelle vorfommenden, - . 

* Montes, MAE durd) die bloßen Ueberfeßungen nicht, 
und am wenigften durd) Jofephus, der in feiner An⸗ 


gabe manches Andre, in unferm Terte nicht Befind⸗ 


liche und gas Wunderliche einmiſcht. In dem gan: 
zen Sprachftamme findet ſich nicht die geringfte Ge⸗ 
währ oder auch nur entfernte Spur von jener Bedeu: 
tung „ vielmehr ift bemerkenswerth, daß gerade 
das Gegentheil von aufichwellen, nämlich "exilis, 
imminutus, gracilis bedeutet, und wahrſcheinlich 
davon felbft das Hebr. "AS, die Gazelle (und wohl 
davon dann decus), feine Bedeutung hat. In die⸗ 
fem Sinne enefpräche 13% dann dem NYB5, der 
reib ſoll einfallen, ſchwinden; und er ift 
menigftens mögfih, und nach Sprachgruͤnden gar 
nicht unmahrfcheinlich. | 
23. Nach Jofephus a. a. O. wird ber Name Gottes 
aufgeſchrieben. 
26 MOIN vergl. Th. II. ©. 164.65. Das Pro: 
nominal⸗Adjectiv I — geht uf nen. 
Grotius har aus alten Griechiſchen und latei⸗ 
nifhen Schrifrftelleen Stellen gefammelt, wo dem 
Waſſer beftimmter Gegenden eine Kraft zugefchries 
ben wird, die Meineidigen ju quälen. Doch bemer- 
kenswerther ift, [daß um Sierra Leone bey den Man- 
dingo's und Bulamiten ein ähnlicher Gebrauch bey 
demſelben Sale ſtatt findet, als eine religiöfe Hand: 
lung betrachtet, und von, einen Prieſter vermalter 
wird. Das Waſſer wird mit ver Rinde des Baumes 
Macon(?) geſchwaͤngert, die Wirfung it bey Reichen 
weniger gefährlich, als bey Armen, oft folgt der Tod 
vor Ablauf eines Jahres. Das Geſetz hier — 
eo blos 


- 


N 
ko \ 


= Num. 5,29 — K. 6, 3. 9 


blos ein Mittel, um zu ſchrecken, und kann ſchwerlich 
für ein görtliches Gefeß , ja nicht einmal für das eis 
nes gerabiinnigen menjchlichen Geſebgebers gelten, 
wet alle Infamie blos auf die Frau fälle. : Blos als 
politiſch Bann es .verrheidigt werden, um .den.oft pas 
gegründeten Verdacht der eiferfüchtigen Morgenlaͤn⸗ 
der Schranfen zu feßen. S. meitläufige Erdtterums 
gen über diefes Geſetz in Miharlis Mol; Recht. 
Th. V. 8.263. G.)] BE Si ———— 
NEN TAUN TEN DNSANMIYNDNE VON29 
iſt; wenn, mie deutlich Lev. 4,22. Die. Conſtru- 
etion ift V. 30. dann etwas anders gewendet, WIN, 
ift dort der Genitiv. ea 
ſMoſes fcheine von dem Nafirdat als einem 6, 
ſchon vorhandenen Snftitute zu fprechen, und cher, 
‚davon abhalten, als zu dergleichen Enthufigsm, deſ⸗ 
fen Urſprung wohl in Aegypten gu-fuchen it, anlocken 
zu wollen. Diefer Meinung iſt auch Leß *).G.] 
729 0991 [Mehme ich mit Leß für: fi quis 2 
fe confpiewum reddere cupiat. Die LXX haben ° 
artig: "Os av neyaras eufnras euxnv. G. Giehe 
über diefe Redensart, für die andermärts blos NIX - 
32 ſteht, Lev. 22, 21. und TH. 11. &. 217. 18. 
Es hat feine Schwierigkeit zu NYI2 ſich hinzu 
denfen, man muß es bey mehsern Beyſpielen Diefen, 
Konjugation; aber man würde mit derfelben Ellipſe 
die Bedeutung: abjondern, ammehmen können - 2 
Yon entſpricht dem Win, [Effig oder erg 
gentlich dag Gegährte, van irgend einer Urt, es mag 
ter fäuerfiche Setränfe, fen es von Trauben, Obſi⸗ 
chten oder Kräusern, bezeichnen. G.]. | 


rn 3 


4) Im Programma palclisle.Goteing. 17839. S Auch 
, Michaelis neue orient. BIHL Th VI.S. 235. ff ©.) 


\ RR 
/ . _ a . 
- > e " 
i — * ie 
go Nom. 6, 4. J 
J 


5 sag nygo=oa [Vu ulg.: quiequid de 
va exprimitur, und eben fo die Chald, und Perf. 
Die andern Ueberſ. aber‘ haben Worte, die mehr 
Diſtillation, als Auspreſſen anzeigen, nämlic) (Syr. 
tal mäceratio und) Gr. Ven.: ‚Besyux, und 

i u ſcheint die Stammbeteutung des Hebräifchen 
ts zu ſprechen. (MW ift nicht blos im Syr. 

und Ehald. folvit, wenn auch mir mancherley Neben⸗ 
bedeutungen, die freylich nicht — zu ——— 
C, Weder Auflöfung führen wuͤrden, und auch Tu hängt 
damit zufammen. Unter dieſen Uimftänden ot wuͤrde es 
gewagt ſeyn, NIVD von gr extraxit, abzufeiten.) 


„Die Argber haben nach Laroque einen Tranf, der 


nt aus Aprifofen, Mofinen und andern trocknen Fruͤch⸗ 


ten ausgezogen wird, die mar einen Tag lang im 

Waſſer ftehen laͤßt. Iſt dies nicht MNWD yunfrer 

. Celle? Die LXX haben den allgemeineren Begriff‘: 
—— ix oraQvrns. G. ] ’ 


a en Ne [die-LXX: az are 
Ä  Giren Es yoyaprou. Valg.: ab uva pafla usque_ 
ad acinum. (Die Bedeutung des EIN iſt dann 
nach dem Arab. von frangere, comminuere ges- 
zuemaen) So hat Onk. TNEy I TEIEO 
auch, von ausgepreßten Trauben, und eben ſodie an⸗ 
Wen Chald.. Syr., Saad., obmohl in umgefehrter 
 Grbmung. Beſſer ſcheinen Arabs Erpenii, Perf. , 
und Gr. Ven. den Text verftanden zu haben. - Ihre 
Ueberſetzungen find: gi! Fa , 
Angs Ga Sl HT, ame yıyderav xal uexes 
dAureov. TEN bedeutet die-fleinen Kernen, - 
_Kramulos, der Beere, AT aber ift die Schaale, megen 
ihrer Durchſicheigkeit von Grammwore 331 (mapvon 
R HE im ; 





— — 


4 — — — — — nf — er 


- 


. = Num. eo, 7.. 31 


im Arabe rutnfiene: mehrere Woͤrter herkommen, 

die: Gag, bedeuten) ſelbſt Die. Kernchen und 

die Shagle G. Die ifk: auch die Bedeunng 

der Wörter nach der gewoͤhmichen Tradirionz ſicher 
ift fie aber eben To wenig, als eine andere. Aus dem 
muy“ fann.man übrigens nicht ſchließen, daß jene‘ 
Worte Etwas bedeuten, woraus ein Product des 
Weinſtocks, fen es ein Dehl, oder ein Getränke, bes 
reitet wird, weil bietelben : wiolleicht Gegenfände be. : 
zeichnen, Die bios disjunctiviſch neben dem I2% ſte⸗ 
“hen, und MN? überdies nicht nothmendig bedeutet: 
man bereitet,’ fondern auch heißen fann: man bes 
fommet. 2 z 

ar "rn. Die Dative b 4° 

NEM" ab, und 7 if: wegen, mie Le 


Job. 30, a3, Uebrigens wird xben Dief 
Lev.21,11. dem Hohenpriefter vorgeſchriel 
fptele aͤhnlicher Gebräuche im Betteff Der Priefter ben. , - 


‚fig, daß fie. füh ihre Haare · zus · Ehre eihöe Gorthen 
lang. wachſen ließen, und ſie / wanm fie beruiach abe 
ge 


\, ) 


37 Nun 44 * J 


aufiimiechn wunden, als eine Aet von Opfee verbraun⸗ 
von, wie es hier Vorg8. angeordnet wird, S. Spen- 

| —— Hebt. L. Ili. Diſſ. LG. -J 
VRR oͤrtlich beh, wie K. 2,5 


 $ Wülg: hat bier quad radet ülieo die purga> ' | 


— ſuae et rurfum die feptima, ein eo 

Sehler. G | 
11 —XR davon, daß. 

12 .YuQN fahlen weg, werben nicht gerechnet. 
Hm by außer bet Bruſt. Eben ſo ſte t, 

TEN — 
22 [ION?, Syr. hat. end Aoo.ud faget: ihnen, 

eben fo AG) 
27 . Die Ausrufung weinv⸗ bienene übe fie 5 

Esfolg haben. | 


7 - Diefes Kapitel ik offendacer Nachtrag und ſchuelt 
| fich nach den deutlichen Wonten des Textes an Kxod 20, 
16. an; es gehört undeſtreitdar in die dortige Zeit, 
nicht in. Die Zeit, wel N re dieje® vierten . 
Buths beftimmt wurde. Al hat man unfer Kapitel 
Darum noch nicht ſogleich für ein Stuͤck zu halten, das, ', 
gerade wie es hier ſteht, unfpränglich —— von. 
‚ Exod. 40. geweſen frp,-und dazu gehört habe; denn in 
u 2. ‚Mege eine deutliche Weriehung auf die vorhergehen 
aͤhlung und die Art derſelben, die wahrſcheinlich die 
e von der Andednung des gegenwärtigen Gas iſt. 


dae Ne LXX Haben chactu⸗s —E 
we, aber Aquila Werueninastäs, und eben ſo 
Hieron.: plauftra tecta, Welches die meiften nenern 


Ue m. aunchmen, zumal da A (mdmlich 5) 

im Arabiſchen: —— bedeutet. Andere 

daben geglaubt, die gliche Sesart möge NIS 

veweſen ſeyn, zumal das in der Genen — 
ur 





de 


‚ Num. 7, 5 —86. . 33 


durch N ausgedruckt if, mir anch ſchon bee Griech. 
Scholiaft bemerkt, und es dimch duresusws ausdruct; 
Symmach hat UTREYIME' Indeſſen für die besart 
NIS fehle alle Aucroricät. irgend einer Handſchrift, 
‚und man muß es alfo bey der Deutung: bedeckte 
Magen, faffen G.], wenn fie auch gleich immer 
nicht ganz zu verbürgen iſt. Es iſt Grund vorhans 
den, 2% von A238 abzuleiten, da mir Jef. 66, za, 
22X von’fo etwas, wie Wagen oder Saͤnfte, 


finden, und cs iſt natuͤrlich, dann das Arabifche -- 


Wort zu vergleichen; aber ob mit dem Worte eine 
Art Wagen gemeine iſt, die mir: bedeckte Wagen, 

nennen würden, iß demungeachtet unbeitimmbar, da . 
wir die Befhaffenpeit dee Wagen zur Zeit des Ders. 


faſſers ‘gar sicht Finnen. Indeſſen ſieht man auch 


keinen Weg zu andern Erklaͤrungen und Beſtim⸗ 
mungen. i er | a | — 45 
ie, der: Asuſ. , die Wagen und Sin 5. 
der, iſt ansgelaflen. TU... 
MER UN, za Un muß IN Hinzu dem 
- fanden werden, gieb jedem: der Seiten nach Maaß⸗ 
gabe ber Beſchaffenheit feines Dienſtes. Rn 
[or —EX Hat Syr.ynd (die LXX, nicht Samer.) 12 
NE) ausgchrädt G ,. welches m den oͤhnlichen Werfen 
28.2. 30. u. ſ w. ſeht. > | 


Von hier bis V. 83. iſt Die Ucberfegung des San 28 
diss * 


abgekürzt; es find nämlich alle die Verſe Au6 

elaſſen, weiche bloße Wirderholungen des gerade «hen 

9 bey den andern Stammfürften Angegebenen find. 
Eben fo Hat Darhe feihe Ucherfegung zuſammen gezo⸗ 
gen. G.] N Tan E i A ——— — 4 


Weber die hiet erwoͤbnten Geräthfihaften ſ Exod. 84 


25, 29.27; 3. Th 1.9. 106, und 115, = 
‚abn NND, voll von. Weihtauchz die Ad⸗ 86 
‚ jettine, welche ihre Beſtimmung neben fi haben, 

Dritter Theil. — 68 ſiehen 








— 


wu , 


. 48 


\ 


j 4 


EIER NMum. m 89 5 


Reben in ber Fotm des Genitiv: Werhältniffes oder 


fogenannten Batus eonftructus. Bey NY aber iſt 


Conſtruetion weder beym Mafculin:Pluraf, noch 
beym Föminin- Singufar fo, vergl. U Reg. 7, 15. 
Ezech. 37, 1. Jef. 51,20. gebräuchlich. . Bey dem 


Foͤminin⸗Plural ift weder das eine noch das andere 


ben erkbar, da C—) bey diefem Worte nicht, veräns 


dert wird. 


9” B. 89. ift vdllig außer Zuſammenhange mit dem | 
Vorhergebenden und Folgenden. IMN besieht fih uns 


freitig auf Jeh o va, und doch geht dies Wort feiness ' 


weges vorher, weder hier, noch auch -in irgend einer 
Stelle von Exod. 40. , an die man diefen Vers vielleicht 
anreihen zu können 


Hominen fiehen, ohne ſich zunaͤchſt auf irgend etwas zu 


beziehen. In den meiften diefer Stellen Hiegt freplich 


- mn bezog, hier aber eingefchaltet wur 


in vorhergehenden, wenn auch nicht immer den nächs 


fen Saͤtzen, wenigſtens der Begriff, wenn auch nich 
das Wert, worauf ſich ein ſolches Pronomen bezieht, 


oder der Gegenftand iſt Durch irgend etwas vorbereitet 
(vergl. die Benipiele in Glafii philolog. Sacr. — Gram- 
mat. Tract. 13, Canon. XII.) einigen Stellen hinges 
"gen, wo das chen Geſagte eben fo wenig als hier der 
Fall if, 3. B. Pf. 114, 2., hat man dies längft für eine 
Spur gehalten, daß etwas Vorhergegangenes wegge⸗ 
fallen; und da», was wir fo leien, fragmentarifch ſey. 


Auch bier kann man wohl faum glauben, daß es bloßes 


Verſehen deb Verfaflers ohne irgend eine Veranlaflung 


fey , fo gu ſchreiben; und natürlich ift befonders mitten 
unter einer Anzahl von Nacträgen der Gedanke, daß 


auch dieſer Vers ein abgeriffenes Stud fepn möge, das 
anderwärtd in einer Verbindung ſtand, worauf fich 
de, um dieſen 


Umftand nachzuholen. | | _ 


- 


Berg. Exod. 25, 10, ff., beſonders 22., auch 
Lev. 1, 1. | | 
Vergl. 


t 


möchte. Wir finden au in’ 
. andern Theilen des A. T. Stellen, wo dergleichen Pros 


* 
4 


Nom 8, 2.952 0.95 


 Bergt. Exod.25, 31. ff., beſonders 19, 37. und, 
B. 40. Mar ſieht nicht, daf hier eine neue Bed 
merfung ginzugefommen wäre. . 
on ap’ [tben dies thaten bie Aeg tie 
fen Priefter nach Herodat, ll, = Oi et 
gevvran wäy r⸗ —2RRꝑꝑ& relta nusens, Mæ its... 
GYe , pare —RXRX Kusagoy under, ereineei 008 
raus Beevs G.] 


on, nämlich me), vergl. 8. 2. 8 


| 2 waßrfcheinfichf find 6los die RI 
FPR, ver. ©. 4. gemeint. 

4a 7122, dafi 79 Hinter feinem Subſtantive 16 
‚Mehr, if ein Sehe ungewöhnlicher Ball. 

IN DR, mas den feviten. ob⸗ - 
liegt; es iſt micht jo Deutlich, = eigentlich er Sn 
‚hehes hier hinzuzudenken hatte, ob MOYN, wie V.as. 
Keht, oder MID, oder NT, als daß derſelbe in 
wenigſtens ähnlishen Fällen oͤfter Dative mis einer 

Ellipſe feßte, vergl. Jud. ıt, 12. Jer. 2,18. . 
omg antun) ven jan, vergl. indef NR. 
41. und F. 17. 

Ein von dem Verfaſſer ſelbſt früßer geſtelltes d, 
igniß, als das K. 1, 1. erzählte, Es iR Be | 
dieſelbe Zeitbeflunmung, wie Exod. 40, 2. 
Daß dies eine Planrpäßige —— zu den fruͤheren 
‚Begebenheiten ſeyn fol Fa e erweislih, noch 
Be da man gar feine Anfiht, oder auch nur 
— ig zu einer folchen Ruͤcktehr wahrnehmen 
In einer Sammlung von Nachtraͤgen bedarf"es 
| Feiner weiteren Erflärung ei nes fo außer der Zeitord⸗ 
aung ſtehenden Stuͤckes. 
| Kleber die. Geyer des Vafſah t Exod. 33, 1. ff. 2 
— — 5. ff. | 
€ Wwrd 


* Der 





46 Ey Num. 5 32 18. 


3 Wyn [ändere drüden 129” aus G., namlich Syt. 


und Ar., ſo wie es V. 2. ſtand, Die LXX haben —RW 


Vulg. hat es gar nicht ausgedruͤckt. 


S kolge NER, nämlich WI, welches gleich bernach 


— zu ihm, "nämlich dem Mofes, eine In⸗ 
conſtanz des Erzaͤhlers; vorher waren Moſes und 
Aaron genannt, itzt blos erſterer, der im Folgenden 


allein handelt. 
9 WMꝛx;⸗ [Syr. und Ar. drücken noch aus: IITIN G.] 


10 IM unter, von euch, vergl K. 3, 40. 


Lev. 15, 33. 

| xy) man fängt hiermit hewoͤhnlich den Nach⸗ 
1 an, und überfeßt: der foll do ch das Paſſah 
fegern. Indeſſen deutlic) ift, daß dann im Vorder⸗ 
faße Die Anzeige des Gegenftandes der Verordnung, 


. wenigftens fehle, und es wäre, wenn fie auch fehlen 


15 


18: 


koͤnnte, doc) natuͤrlich, RUN noch zum Vorberfage 


zu ziehen. : Man farm es, wenn man überfeßt: und 
Das Paſſah feyern ſollte, vergl. J Sam. 25, 11. 


—XR ſoll ausgerottet werden , vergl. Gen. Ä 
17, 14.und 36. 1. ©. 211. 


bieberfolung von Exod. ı 3, 21. und sefonbers | 
Exod. 49, 36. 


16 Nah DI’ druͤcken die LXX, Syr., Vulg., Ar, 


noch P aus G., wie ed Exod. 40, 38. ſteht, und 
deutlicher, aber nicht durchaus nothwendig ift, weil im 
vorhergehenden Verſe OVI gefegt war, und eben darin 
liegt wohl die Urfache dieſer weniger deutlichen Aus⸗ 
drucksweiſe. 


JUN ON ber fogenannte ftatus —— 
vor TEN, N, wie jumweilen, j. B. Jer. 22,12. 
mon 


. 


713, des Plurals, der zwey Teompeten. 


Ven.: —X Saad.: —EXE rl, es iſt 


ſchen und Syriſchen, viel ſicherer als das Arab. Apr 


Numr 9, -19. —— K. 16, 5. 37 


WED EN eine Art von Appoſtrion gegen 59 


Die fonft gewoͤhnliche Eonftruetion. "ZOO, men 
es: wenig, bedeutet, ‚regiert entweder fein Subitan- j 
tiv im Genitive, oder wird von demſelben regiert, 

;. 3. AU E09 oder On "NY; blos einis 
germaßen aͤhnlich iſt Jef. 10, 19.5 indeflen ift wenig 
fieng die Analogie von DEN da, welches auch ge- 


woͤhnlich den Genitiv nach fi) hat, umd doch zumei- 


len, theils als Adjectiv im Plural nach feinem Sub: 
ſtantive fteht, theils auch wie hier AIOH im Singu- 


are, vergl, Neh. 2, 12. EU DND atWan! Dr 


; ‚22 IR eine längere, unbeflimmte Zeit, 22. 
vergl. Gen. 24, 55.und Th. IL. &. 290. u 
[Diefe beiden Worte fehlen in den LXX und; 6 Hebr. 


Dipten. 6.) | | 
Ueber dieſe Unorbnung vergl. ©.4. 10, 
.  tmanin Irregularitaͤt des Genus, ſtatt MIN, 2 | 


wie fie zuweilen vorfömme. 
D, nämlich MSÄsrt,. im Gegenſatz des 4 


AN [die LXX haben: ꝓMæclæv, beffer Gr. 5 


Alarm, vom Arab. &s, frangere. G. Matürlicher 
ift wohl die Ableitung von 9EN, melches im Hebräi- . 


frangere bedeutet. Der eigentliche Uinterfchied von 
FAN läßt fich wohl ganz genau beftimmen, dad) kann 
auch darauf Nüdficht genommen werden, dag 21 
auch vociferari bedeuter. - . | 





Bela Re | € 3 | [Die 





/ . \ 
ı „' E ‘€ 


— WWMur. ro, 6— Io, 


S’ [Die LXX haben nad MN den Bufat zei 
qeimeiie mpkaisu Teirv, nu eEmpodsıv ai Tue 
ai nageebal)evouns apa Ialaccay" xl GuÄrIEITE OyLE- 
Siay rerdoryv, nal dErngevawv ai ageußolai ai nepeulal- 

- Rovamı meög Boggän. G. G. hät ihn in den Text erhct | 
öffein er Bat zu ſehr das Anfehen einer abfihtlichen Ve 
vollſtaͤndigung; and durch diele Cine Anetorität kann, ger 

- gen alle oͤbrige, wenigſtens das nicht eutſchieden wer⸗ 
den, daß er im urſpruͤnglichen Teyte und gerade fo ges 
ftanden habe. 8. 2, 17. folgt die Erwähnung der Leis 
ten zunächit vor Deus Aufbruch der weftlich und noͤrdlich 

- Oetagerten. — 


—X 


10 Am Ende bon B. 10. hat der Samar. Text einen - 
ungen Bufag G.: 7 RS MB IR mr An 
rım 13 NO W859 und was Deut. 1,7. und 8; 
nach jenen Worten folgt, auſer dab fratt des Dom V. 8. 
“  Kehenden INN, hier NN, ftatt 17° HR), hier 
MY, und fatt re sb ans, 
hier bios MR | Mm fehl. Damit 
fchließt des Zufag, den G. auch, bio auf diefe Eine 
: Yuctocität, feine Ueberſetzung einroͤckt; ‚er Feheint 
eher au dieſem Play nicht einmal zu paſſen. 


1) 


. 
{4 


9 Zweyter 
7 i a 


Num. 10, mal 0.0039 





Awenter Abfanitt 


K. 10, 111 — K. 21. 


| ——* der. Iſeaeliten feit iheem Auf 
beuche von Sinai bis auf ihre Anfarfe 
am Jordan. 


Wan. bemerft: hier einen Fortgang der Begebenheiten 

nah ziner Art ven Zeitfolge, die aber feinedweges nur 

d beſtimmt angegeben iſt. F. 15. und 19. befinden 

ein paar Geſetze, die ohne allen Bezug auf BERN 
benheiten und Zeitfolge eingefhaltet find.. | 


zady2, nämlich TDi*.. oo 


- Tee 229, —— Gen. 14,7. und TR, 1. 12 
S. 19991. \ 
Vergl. K. 2. 2, ff. ‚13 
Hier iſt anders erzägft, ale. K. 2, 17., 100 der 17 
ganze Stamm ber fevisen zroifchen dem Zugt Ru⸗ 
bens ‘und dem Zuge Ephraims, in der Mitte des - 
wganzen Heers aufbricht, und erſt nach dem Aufr 
bruche des Zuge den Rubeniten das heeilige Zeit ab⸗ 
genommen wird. Ganz unmöglich wäre eine Vereb 
aigumns beider Nachrichten nicht, wenn man annahme, 
Daß die dortige Angabe weniger fpeciell und heſtimmt 
ſey. Junudeffen gung I gern gerabe dort ber Platz, wo 
any ausdroͤcklich die Verſchriften 


von dieſer agerein⸗ 
—2* gegeben find. 
Diie beiden Bömtlien ber — tragen Bear 
J wanch der bey weitem arbßeren Theil deſſelben. 
sr ASETTON ID. G. hat 21 
| Hier Worte in Br Teberfehung n ausgedrädt, 
jedoch vhne ſ .. zu — der weitet 


zu 


er 


40 Nom. 10, 21. - 


zu erklaͤren. Sie koͤnnen nicht in offenbarem Biber:  _ 
ſpruch mit V. 17. von dem Verf. geſchrieben ſeyn. 
Alſo foͤllt die gewoͤhnliche Ueberſetzung: und man rich⸗ 
tete bis zu ihrer Ankunft das heilige Zelt auf, (naͤm⸗ 
lich, damit dann die Geraͤthe, welche von den Keha⸗ 
titen getragen murden, in daffelbe Kineingebracht 
wuͤrden,) von jelbft weg, Denn dieſe bezöge ſich auf 
die Miederauffchlagung des Sagers, nicht auf dem 
Aufbruch deffelben, wovon offenbar hier die Rede ift. 
Man müßte denn vor O1) hinzuverſtehen: wenn 
aber das Sager wieder aufgefchlagen wurde; welche. 
Eilinfe deswegen außerordentlich hart wäre, weil 
‚dann auf einmal von der gerade entgegengefeßten Sa 
dye geſprochen wuͤrde. Der ganze Zufammenhang 
redet zu Deutlich vom Aufbruche. Iſt nun, alfo diefee 
Satz in Bezug auf B. 17. gefchrieben;; fo fann JAN 
bier nicht der Theil des heiligen Zelts ſeyn, den vie 
beiden übrigen Samilien der leviten fchon aufgepackt 
und fortgetragen haben, fondern blos der Feine Theil, » 
deſſen Beförgung den Kehatiten oblag, und der uns. 
‚mittelbar vorher WO hieß. Michaelis überfegr 
Der: man hatte Bie Wohmmg ftehen laffen, 
in der Meinung , daß die Gerfchoniten und Merarb 
ten. die Bretterwand bee GStiftshütte hätten fiehen 
laſſen, um bie heiligen Geraͤthe nicht unbedeckt zu 
laſſen. Indeſſen wenn TIWN diefen Sinn har, fo 
woiderfpräche dies zu offenbar dem B. 17. Geringer 
wuͤrde die Schwierigkeit fenn, menn man bey diefem 
Sinn von IP nur die den Kehatiten zufommen- 
den Geräche verftände ; man dürfte aber freylich nicht 
. Das: anfgerichtet bleiben laſſen, urgiren Biel: 


D 


—leic traͤglicher, OP von dem Auf⸗ 
.fe igen Geruͤthſchaften und Teppiche 
u n zu verſtehen, welches 8.4, 12. 


Bu! M ausgedruͤckt iſt: bie zu ihrer 
ee | Arn⸗ 


. Num, 10, 20 - . 4 
Ankunft waren Aaron und ſeine Söhne hierm't be⸗ 


ſchaͤftigt. Wenigſtens muß man eine von letztern 


beiden ‚Erklärungen wählen, ob wohl jede detſelben 
ihre Härte hat, in einer Stelle, die wenigftens offens 
bar fehlerhaft undeurlich gefchrieben ift, wenn nicht 
der Verf. ganz von feinem Gegenſtande abgefommery 
oder diefer Satz ein fremdartiger eingefchafteter Zus 


aß ift,; wie G. geglaube zu häben ſcheint. Ein 


Sloſſator freylich würde von dem Gegenfjande des 
Tertes haben abfommen können, und toürde ihn wohl 
in dem erſten oder zweyten angegebenen Sinne ver⸗ 
fanden Haben. Bey der Härte vieler anderer. Au 
dructsmeifen dieſer Bücher ift man aber wohl noch nicht 


berechtigt, dafür zu entſcheiden, daß dieſer Satz aus 


dem Texte ausfallen muͤſſe. Von den alten Ueber⸗ 


ſehungen hat Vulg. den eigenthuͤmlichſten Sinn: 


tamdiu tabernaculum portabatur, donec venirent 
ad erectionis locum. Die LXX haben: Kol ori- 


bouæi· ray on Jos nagaylvarraı, Syr. hat auch 


vpe durch NUR ausgebrüdt ‚ und Ar. hat für 
won: a3 pofitum fuit, | 


an heißt deutlich: ber Sohn des wi 29 


vergl. über diefen Exod. 2, 28. und Th. Il. 

2 fönnte man N leicht auf air Ben der 
chwager des Mofes; indeffen da es in den Stellen 

des Exodus immer gu Reguel oder Jethro gehört, 


fo mag hier derfelbe Sinn ftatt finden. Gründe giebt 


es übrigens nicht, um den Chobab für den . des 
Keguel anzufehen. 


Diefen Chobab nun , den Mibianiten und 
wahrſcheinlich Nomaden, bittet Mofes, ihn duch 


F die Wuͤſte zu leiten, die er, beſonders die Quellen 


| und Weidepläße, kennen — In’ ber Sorgfalt, 


einen 











mE ‚Nut, v0, 34 — 36. 
einen folchen feiter au ethalten, fiege eine Spur, dag 
Moſes ungeachtet der Moifen: und Beuerfüule, die 
vor dem Heere herging , das Beduͤrfniß eines folchen 
%eiters hatte, nnd daß man-affo darnach die Vorftel: 
Jung von der feitung — Er — und Fener⸗ 

Bun zu beflimmen hat. G | 

. Die Beranläffung, tie Mofes mit e biefen feinen 
. en gefommen, ift nicht ergähfk. 
| daß er von der, allerdings gar 
‚ Zeit Exod. 18. ar, wo. Jethro 


dieſem geblieben ſey: dies waͤre 


die Annahme iſt ohne allen hie 
1 dort tft er gar nicht erwaͤhnt. 
Ä d auch bier blos frasmentarifch, 
j t einmal erjehen, ob Chobab den 
- des Moſes endlich nachgegeben 
t Jod 4, 11. die Nachkommen - 
t faͤnden, die auch damala no) 
mabdenfeben führten. ' Ä 


EMI? fehle in a Hebr. Mifpte und i in den LYX 
Bi ausgedrüdt. G. > Re ® 


Ya“ X niayı) mim Rai (faß en: 
en, ‚Here, die Vyriaden Ifraels. Houbigane 
berſetzte: converte, Domine, millia millium 

Iracl, und bemerkt mit "Recht daß die gemähnfiche 
"Ueberfegung: fehre zuruͤck zu den Myriaden Sfrael, 
| tie blos wegen der Ellipfe der Präpsfition IN ode | 
2 vor HIN fchwierig, fondern deswegen una | 
wendbar ſey, teil Die Bundeslade Dann ſchon ruhete, 
und ſich uͤberhaupt gar nicht von Iſrael entfernt — | 
Deeſe Ueberſetzung beguoͤnſtigen die LXX: de — | 
N Kugw, Knladess uugicdas br zn Kap, = 
dannm in der tranfitinen Bedeutung genommen. un | 
Hat es aber auch die intranſitive Bedeutung: in ; 
ae ON I i | d 


Num. 11, ... Pr 


bieſe am katfkieifh verftonben h ift omferer Gtelle . 
angemeffenften. G. Aber ge ganze Bedeutung iſt 
nicht — erweislich. Deutlich iſt Dagegen die 

von Houbigant angenemmene aus PL. 35,2. and 


ſo wie im erfien Ausrufe — geſagt wird 


ee er dich “a fo fann auch i er 


xod. 23,19, 


mm am man Sa weil, 
| Handlung muß etwas. Strafbares liegen; Die Som: ., 
zeigen es. "Mar konnte wies ſchon in dem JANNE ee 
ſtaden, wenn es einerkey Stammwort mit TI | 
angehörte. Indeſſen if paffender, es von TOR ab⸗ 
zilerten,, welches auch faft in allen verwandten Die: 
lecten: klagen, ſich beklagen, bedoutet, vergl. auch 
V. 4 100 ſteht: fie weinten wieder. Dann liegt 
Bars ©iteafbare erft in den Iehren Motten: fie deklage 


—* Fall iſt erh, En Ep 231 3. 






2 in fi auf eine Gott mißfällige Weiſe. 


& Statt "END haben ao Mfpte "ya, und - 
bven be duͤcken — LXX —— Ar., die m Perl, 
; en. 7 


be S begiege ſih Kuf DDR. 


| Ama roxpa DON MN [confamfit — 
—R ſo die LXX: ww wsrdDoeye ulens 
wwerußeräs. So ficht EN bofters, (am — 
ſten K. 23, 13) z. B. — 51, 31. Ezech. 33, 2. 
Fred 1.12, 6. Job. 21, 25., und ift fowiel als: 
, Aut die Conſtruction des YON mit 2deutet 
Ben aber der Blitz Dornengebffche züns 
— it one vielleicht jene arg — 


d 


N 








| 2 zas Feuer zwiſchen den Gezelten umher y au | 


v 
' 


Num. ı1, 2—4 


te nicht gut gelöfcht werden.:G. ] 


u — UN YRUM) der Brand hörte en — 


WW 


Jer. 51, 64., mo dabey fieht. Das Wor⸗ 
fteht Ant vom Waſſer, das fi) ſetzt; Rif: abiit 


‚ nefcio ‚quo, deglutiendo comedit, mutavit 


En ma. 2 fat hier Nichte, worauf 


‚3 
es ſich referirte aber es ift die bloße Wiederholung 


der Worte von V. L. 


-MODONI ntan überfeßt, wahrſcheinlich mit 
Recht: das fremde Geſindel, umd vergleicht paffend 


‘ı .Exod. 12, 38:, wo 2 2° mitzteht; deutlich aber 
. - wird. aus bem Torte das Verhaͤltniß diefer von dem 


Iſraeliten allerdings unterſchiedenen leute nicht, 


nd die hiſtoriſchen Data enthalten Nichts über. ihn 


Schickſal. Die LXX haben. hier: à ewlumnrer, 
Vulg.: vulgus promiſcuum, Syr. Woran, Onk, 
PANIT, Ar HA, 


um em "I bezieht fich J das entfernte — 


zuruͤck 
aan —X [fiei meinten wieb et, nad) den 


| ‚häufigen Hebtaismus; nicht fo die LXX: ———— 
IxAcvov. G 


Sur DDR! y- ¶(Fleiſch Hatte das Heer in 
Menge bey ſich, "vergl. Exod. 12, 38. und es kann 
ſchwerlich Lev. 17, 1 — 7: alles Schlachten des Thiere 
außer beym Opfern verboten geweſen ſeyn, denn ſonſt 
hätten die Heerden ungeheuer anwachſen muͤſſen. 
XNerklaͤrt ſich hier wohl erſt aus dem Folgenden, 
and iſt: Fleiſch der Fiſche, wie Lev. 11, 11. G. 
In letzterer Stelle aber iſt dicht vorher wiederholt von 


Fiſchen die Rede, und fie Fann daher gar Nichts für 
& s, an ſich re , Meinung m 





Num. ins 44 


Wenn das Volk bios Fiſchfleiſch begehrt Se, fo 
wäre diefem Verlangen durch das V. 31. bechriebene 
Ereigniß nicht abgeholfen worden, und auch Mofid 
Worte V. 22., die ſi ich keineswegs auf Fiſche ein⸗ 
ſchraͤnken waͤren unpaffend. Man ſieht aus letzte⸗ | 
“ren, daß die Heerden Feinesweges hinreichten,umeinem 
folchen Heere Fleiſch zu gewaͤhren. Ueber Lev. 17, 
1.ff.und G's Vorausſetzung, vergl, Th. U.S. 202. ff. 
Die im folgenden Verſe erwaͤhnten Fiſche ſind eine 
Art ihrer vorigen Fleiſchſpeiſe, und wohl die, welche 
wenigſtens nicht gemangelt hatte. [Ueber die Hans 
figkeit diefer in ‚Aegypten vergl. Herodot. 1, 93. 
Strabo 1, 18. Pococke Defcript. —— P.I.p. 300. 
u.a.m. G. ] , 


.’ ’ "TARÜN (Kaͤrbiſe, wohl cucumis — Rn 
L. (Orangen: Melone) Nah Haff elquiſt (bey 
ihm regina cucumerum) waͤchſt fie blos in dem - 
fruchtbaren Boden um Cairo nad) der Ueberſchwem⸗ 
mung des Nils, reift mit den Waſſermelonen, und 

‚ hat begnahe daffelbe Fleiſch, das aber nicht fo Fül- 
tend, alfo gefahrloſer, und die größte Delikateffe 
if. G. Daß gerade die ausgefuchteften leckereyen 
hier erwaͤhnt wuͤrden, iſt eine unwahrſcheinliche Vor⸗ 
ausſetzung. Indeſſen ſind ſie nach andern Nachrich⸗ 
‚ten haufig genug, und find feine fo ausgeſuchte Des 
fifateffe. Sie heißen auf Arabifh: EoOVYſ ue — 
Das Wort ſteht nur hier, und eine aͤhnliche Form 
Jef.1,6. Die LXX haben hier aus Oder amvous;, - 
Vulg.: cucumeres, Syr. ο, Onk. NXXV, 
Ar UT, — 


4) S. Borstäı Flora Asgyptica Arabica p. 168. und 


Bergins über die Leckereyen, berausgegen von Eor 
fer und, ern, :, I. S. 76.f. - 


; 5 


46 Num. 11, 7 3. 


[ohne Zweifel die Die focmelas 

ne (Cucurbita SEETBEN [otne Zus *),. da offen Arabi⸗ 
ſchen noch Zub heißt. Haſſelquiſt fage von 
ihr, daß fie an den Seiten des Pils vom Anfang 
Bes Mai bis Ende des Juli gebaur werden, und 
den Aeghptern als Speife, als Tranf und als er 
ney diene, indem fie das Fleiſch mie Brodt 
und ven fehr erfrifchenden, deshalb zumeilen nd 
gefährlichen Saft trinfen, und berfelbe Saft mit 
etwas Roſenwaſſer und Zucker gemifcht das eins 
zige, -fühlende Arzneymittel des gemeinen Volks 

- bp Fiebern ii. G. - Die LXX haben winoras, 
Valg.: pepones, Syr. smd2, Onk. — 
Ar. u. 


Yun, au, and [find faſt ohne 
Ba Sau, Zwiebeln, Knoblauch G. 
a8 erſtere Wort koͤmmt bios hier in dieſer ſpeciellen 
Bedeutung einer einzelnen Grasart, die beiden an⸗ 
dern aber überhaupr nur hier vor. Die LXX haben 
für dieſe drey Worte: zenee, mpüpgmes Oder neuen, 
exöpds, . Vulg.: porti, cepe, allia, Syt. Io, 
‚ Kool, Onk. ma, ma, on, Ar. 
y2, ee. | 

7 * uͤber dieſe Beſchteibang bes Manna, 

Exod 16, 14. und 31. und daruͤber Th. II. S. 67. ff.ʒ 
über MMN aber, G. auch bier: Perle, übers 
fegt, Gen. 2, 12. Th. l. S. 24. 25. 

s Ten a) mm (Ti — | 
Pf. 32, 4. vor. "Sn den Handſchriften finder fi 
bier feine Werfchiedenheit der Sesart, meber in den 
Hebraiſchen, a in den Samaritanifchen. re 


se Vie — 6 





Naem. 11,8. 427 


die alten Ucberſeher ſcheinen andere lesarten vor ſich 


gehabt zu haben. Die LAX überfehen: ae) Yang. 
byueis bE inaien, Aquila: rev yasrou EAziu, wah 


$ymmachus harte, ift ungewiß "), Vulg. has: fa« 
poris quaſi panis oleati,  Onk. ra asn> 


syn , -Pfeudo - Jonath. “I. MID V—— 


RMONGS n9J0D ‚ Tharg. Hierofolymit. IPDI 
un a, Yyr aim u ars ud 
die Samar. Ueberf. IND 0) arm, -Saad, 


a 5m urb, . Arabs Erpen. Seh ie — 


des 
. 


3 Ku, Perl. „ang spe Urin | 


eyn. Gr. Ver; ds yalcıs Almous Tou AR 


Unter diefen Ucberſetzungen zeugt blos die Sawmaritas 


niſche für vie Tertes: lesart, denn diefe hat das Hebr. 
Wort ſelbſt beybehalten. Die übrigen haben offen- 
bar anders gelefen, und zwar Die LXX, Syr., Onk., 


Vaulg. wahrfheinfichft E97, vom Stammwort U, - 


Aguila dagegen, Pſeudo-Jon. und Perf. ſcheinen 


TO anszubrüden, ober 9. als bloße Präpofition zu 
2 Michaelis glaubre**), daß die Buch⸗ 


ftaben dieſer 3 Worte. urſpruͤnglich VIMSWUTIW 
geweſen feyen, welche er-fo abthgile: To un wh 


WI, und placenta mollis ex melle confecta deu⸗ 


tet, er beruft fich auf Exod_16, 31. , mo der Geſchmack 
des anna | 


mit dem der Honigkuchen verglichen wird, 
und darauf, daß Tharg, Hierofol. und Ar. Erpenii 


Vdy ſtatt WOW :gelefen zu haben ſcheinen. (Diefe Aen⸗ 


derung des Tertes wäre aber viel zu willfügrlich und 


viel zu groß, and ihre vorgeblichen Beſtuͤtigungen ber. | 
weiſen wenig oder. Nichts, da die Uebereinſtimmung 
Aue 1 * mit 


a) Fr bat Animsdverl.' p. - - 


107. G, Fa 
NMeue oxiental. Gikiach; TH. IT. ©. 225. 


N 





ZT Num. a1, 9.10.13 
mit Exod. 16, 31. nicht nothwendig iſt, ſondern 
-  petitio principii wäre, und da die genannten beiden,“ 
ziemlich‘ fpäten alten Ueberfeßer ‚ihre Deutung auch 
blos aus jener Stelle entlehne "haben koͤnnen, ohne 
anders in ihrem Terre gefunden zu haben.) Roſen⸗ 
muͤller vercheidigt die Textes⸗Lesart, ‚indem er 
MM mit ON vergleicht: congefta offa f. maceratis _ 
panis fruſtis per partes et ordines implevit aeqgua- 
‚vitque patinam, -und in unſerer Stelle überfeßt : 
buccellae in oleo maceratae. G. (5. will übrigens 
fieber den aͤlteſten Ueberſetzungen folgen, und mit 
luther: Oehlkuchen, überfegen, als jene paflende 


— 


Ableitung aus dein verwandten Dialecte annehmen. 


So wenig ſie aber auch volle Gewißheit gewaͤhrt, ſo 
iſt fie doc) wohl etwas fichrerer Grund, als die bey: 
ſolchen ungewoͤhnlichen Ausdruͤcken meiſtens blos ra⸗ 
thenden Ueberſetzungen, von denen bey der Schwie⸗ 
rigkeit des Wortes TU) und ben der großen Aehnlich⸗ 
keit der Bedeutung des A. nicht einmal das zuvers 
laͤſſig iſt, daß fie anders lafen. a 
Uebrigens ift Diefe neue Befchreibung des Manna 
wahrſcheinlich ohne Rüdfiht auf Exod. 16. gemalt, 
und hier entweder in die Erzählung von einem ſpaͤter 
“ 2efer eingefchaltet, oder, wenn fie vom Erzähler ſelb 
herrührt, Bewels, daß er entweder nicht wußte, oder 
ſich nicht erinnerte, Daß Dies ſchon Mxod 16. angegeben 
key, und in jen.m Fall von einen. andern Berfaſſer, als 
‚die Beſchreibung im Exodus, . an Be 


9, nämlid, MSToR vergl. Exod. 16, 
14. Man überfegt audy: mie demfelben , und hy 
bedeutet una cum, wohl aber vorjüglih pa, wo es 
fo viel iſt als praeter, and dies ift hier wohl niche 
ganz der Tall — — 

10 3, nämlid SI AN, er war auch ver 
nn: drieß ich darsber. | i | | 
IM 


» 


\ D 


Num, 11, 12 — 16. % 4 | 


, ME gebott zu YINtZ, und MUNS— 12 
ON iſt Einſchaltung; in derfelben fiegt der Leber: 
gang, von der Vergleihung mit der Mutter zu der 
pafjenderen Vergleihung mirdemmännlichen Waͤrter. 

' N992 [- Mipte bey Kennicotr haben INY7I2,ı5 
ihr Elend, und Thotg. Hierofol. hat eben fo, und f at 
Hinzu JDYN, fie find dein Wolf. Jarchi und die Mafes 
ra men jenes für Die urfprüngliche Lesart, die Tertes⸗ 
Leshrr aber fir einen Fehler der Abſchreiber, vergl. 
Eichhorns Kinleitung ins A. T. G. G. giebt dirfer 
Variante nicht den Vorzug, und fie verdient ihn auch 

ſchwerlich ben der Uebereinftimmung aller andern Yutoris ' 
täten mit der Tertes : Lesart, wenn auch ſchon jene frühe 
Bemerfung alle Aufmerkſamkeit verdient. Ueberhaupt 
liegt dem Moſes der Gedanfe an feine unangenehme 
tage näher. Uebrigens entfpricht die Konftruction des 
FIN) mit I uniecm: bliden auf. — — 

[ Diefe ſiebenzig Aelteſten find waht⸗16 
ſcheinlich dieſelben, welche Exod. 24. 1. ff. erwaͤhnt 
find. Doch halte ich ſie nicht für die Exod. 18. ein⸗ 

-gefeßten Richter *). G. Dazu iftauch fein Grund, 
Aber immer ift das Dafeyn diefer 70 Aelteſtſen dann. 
anderwaͤrts in einer andern Zet vorausgefeßr, als 
bier die Veranlaffund ihrer Einfeßung angegeben 
wird. Ä ’ 

Yan. Sie follen ſchon bisher das Amt der 
V verwaltet haben ; ſolche WW Haben. 
die SSfraeliten fchon in Aegiptenz vergl. Exod. 5, 10, 
Bad für ein Amt dies gevefen fen, dafür giebt es 
gar Feine hiftorifche Darı. rn iſt ſchreiben, 
und das Amt mag alſo hiermit wenigſtens nach der 
Vorftellung , die unfer Verf. davon hat, in Verbins 

ne | en bung 

Vergl. Clericus:de Synedrip und Migaeclis 
MER Th. I. 9. so. @.] Ä 

\ Theil. ‚ D 








N 


Ri 
— 


Cu Num. 11,17 — 20. 


dung geftanben haben: Michgelis”) nimmt das . 


ber jenes Amt von der Führung der Geſchlechtsregi⸗ 


ſter, und in Aegypten von der Vertheilung der Dien- - 


fte nad) den Gamilien. Doch die Annahme eines fo 


. fpeciellen Geſchaͤfts iſt bloße Vermuthung. . Wer: 


ſchieden muͤßten dieſe Art Beamte von den Exqd. 


13, 24. eingeſetzten Richter uͤber Tauſende, Hunder⸗ 


te w. ſ. m. gedacht werden, weil fie ſchon in Aegypten 
da geweſen, wenn man ficher wäre, daf die Ver: - 
faſſer der einzelnen Machrichten von einerley Vorauss 

feßung ausgingen. ge Zur | 


RR, ‚25. dabey 292, 
dies fo r ale die fogenannz - 
te W 12, 5: beflimmt ge: - 
ſagt: 20d. 33, 9. heißt es 
Sn »)-/n den Orten ift die 

Sonn die Wolkenſaͤule if 
das S 8, aus ihr verfpriche 


20 


Jehova zu wirken, und bey diefem Wirken wird ein 
Herabfommen Jehoꝛa's vorausgeſetzt. Weiter fcheine 
Nichts gemeint zu ſeyn. Wergl. Beſchreibungen 
ähnlicher Ereigniſſe Exod. 13, 21. 16, 6. 10. und 
darüber Th. II. ©. 48. f. 66. 161. 


TEMND NEIN eine Phrafe für 

Efel, wie man aus dem Zufammenhange fieht. Der 
Uriprung folcher Phraſen laͤßt ſich nicht immer ent: 
wickeln. Wan hat geglautt, daß FIN hier ſoviel als 


05, Mund, ſey; aber der Sinn ift fchmerlich er: 


weiglich, wenn es auch os, Geficht, heit; oder , 


. man hat zu NS! — toetor carnis, quam 
‚ediftis. Ungefähr jo Etwas mag gemeint ſeyn, nur 


nicht eigentliche Ausfüllung einer Ellipſe iſt dies. 
Man fagt bey uns: es ftinft mid) ſchon bas Wort 
on, 


*) Moſ. Recht. Th I. $. sı. 


2? 


Num. tt, 21. 22. zr 


an, ohne den Begriff davon beſtimmter aufzufaſſen, 


daß dann das Etel Erregende gleichſam aus ung felb 
derauskoͤmmt. G. Aberjeßt: Bis es euch hebt. 


nr, NAT kann nur dom Stammwort NA 


abgeleitet werden, und diefes kommt in feinem.bee 


verwandten Dialecte vor. Bey den Ableitungen don 


IH oder IF müßte man vorausſetzen, daß N Schrei: 


befehler ſtatt J ſey, und eben fo ben der von At 
disperit! seßterer Begriff ift dem Zuſammenhang 
nicht wohl angemelfen, des Bedeutung des Arab. 
Kan contempfit Nach dem Zufammenhapge ift das 
Eſſen felbft das Subject, und dazu paßt am beften 


Ekel; aber dadurch iſt keinesweges mehr als unge 


fähr der Begriff nes Wortes angedenten Die LXX- 
‚babens is XoAfgar,. Vulg.t in naufeam, Syr.: 
BAS7> welches nad) dem Ueberfeßer eruditas, nad) 
Caftellus: ruminatig, und in leßterem Falle wahrz 
ſcheinlich der Heiz zum Erbrechen (nicht Krankheit) 


ausdrucken folls .Chald. NEN, Ar. Ya, 


t 


Symm: at wnehlay, wohl eben fo viel alßs_fenes 


eruditas. Theodoret leitet die. V. 33, angedeutete 


Krankheit von dem gierigen Effen ber, und beingefie 


auch mir unferer Stelle in Verbindung, 


3939, der Samat. T, hat 'RDIN und ı dei. Mfptas 


Bey Kennicott II. — IN Zußganger, ficht uͤbri⸗ 

16; wie gewoͤhnlich, als Singular neben dem hohen 
Zahlworte. Es folgt nicht, daß mit dem Worte B37 
etwas Anderes gemeint fey, al? die NY ausziehenden 


Männer von’ 20 Jahren und drüder, und daß hier eine - _ 


andere Zahl des Volks angegeben ſey, als anderwärts. 


NEN mit dem Dativer gen uͤ ger, vergl. Jol.ım,aa— 


36, und die Ähnliche vollere Conftrust,on Lev, 12,8, 
| De En N 


. N‘ 
‘ e 








52 MNum. 11, 23 = 25. 
| DN beym Subjecte des Paſſivs, wie K. 26,55. 

. Exod. 10,8. U Sam. 11,25. 1, 

23 . MP ob dir begegnen wird, pon MPN. 

‚25 j Ya nämlich, auf Moſes. 


ANZINN). Gen. 20, 7. flieht NY22 in einem 
weiteren Sinne für Vertrauter Gottes, oßne baf 
man befondere Handlungen des Abraham als N’2} 
“ wahrnimmt. Hier find befonders nach den folgenden 
Verſen ſolche Handlungen gemeinet; aber deshalb. 
niche Worherfagungen der Zukunft. Diefe liegen 
order erweislich in dieſer Stelle, und nach andern 
Stellen‘ ift ermeislich der Begriff des NAM ein wei⸗ 
terer, vergl. Exod. 15, 20. 1 Sam. 19, 19. II Reg. 
3, 14. 1:Chron. 25, 1. ff., in melchen fammtlichen 
Stellen die Begeifterung, . welche das Wort aus: 
druͤckt, in Verbiadung mie Mufif ſteht. Doch auch 
hierauf iſt die Bigeiſterung nicht eingeſchraͤnkt, ſie 
commentirt Jer. Ix, 6. über einen Ausſpruch des 
Pentateuchs. In unfrer Stelle kann nicht blos all- 
gemein die, diefen Männern eben mitgetheilte, goͤtt⸗ 
liche Einficht gemeint ſeyn, Die von nun an in den 
felben. gewohnt habe; fündern dies, daf fie ſich ſogleich 
als Begeifterung im Sager in ihren Reden äußert. 
Daf diefe Reden Abmahnung von der Unzufriedenz, 
“heit. und Ergebenheit an Jehova zum Gegenſtand ge 
R Gab, paßt fehr gut zu Mafes Aeußerung V. 29.; 
aber nothwendig ift e8 Darum nicht: wenigſtens ift es 
nicht eigentliche Erklärung des Wortes Naar. 


> 30% 09) [diefe Sesart überfeßt man gewoͤhn⸗ 
lich enttoeder: fie hörten nicht auf, nämlich: ih 
Begeiſterung zu fprechen, wie Vulg. hat: nec ultra 
‚ „cefflaverunt, ober: fie fuhren nicht fort, wie 
vie LXX: am’ cin irs meiden. In er 
ee a 


4 


I 


Be Num. 11, 27. | 53 
Sall wird FO, im letztern MON als Stammmort be: 
trachtet. Beide Deutungen find mir umerftändlich. 
Der Eamar.T. hat DON’NY, welches die Samar. 
Ueberf. aud) fo ausdruͤckt, daß es: et non congre- 
gati Tunt, bedenter. Es ift wahrfcheinlicher, daf -' 
das N“aus den Hebr. Terte herausgefallen., als daft 
es aug Verſehen hineingefommen fen. Ich siehe mit 
Houbigant, Dathe, Roſenmuͤller diefe 
fesart vor, (IDON! NY), und ziehe diefe Worte 
zum folgenden Berfe: Sie waren nit mir den an- 
dern 68 vor das heilige Zelt gefommen, fondern im 
fager geblieben. G. Ohne Sinn ift die fesart 308%. 
non ceflaverunt, auch nicht; denn es braucht in 
derfelden nur eine allgemeine Anmerkung zu liegen, 
daß die Aeußerungen der Begeifterung dieſer Seute 
länger dauerten, und fie ift, menigftens dem Sinne 
nach, die ſchwerere fesart; die Samaritanifche koͤnnte 
eine finnreiche Conjectur fen. Diefe empfiehlt ſich 
indeſſen, als ungemein paflend, und wenn auch bie 
alleinige Autorität des einzigen Samaritaners nicht 
hinreicht, dieſer Lesart genug kritiſches Gewicht zu: 
geben, und alſo keineswegs ſichert: ſo moͤchte man 
doch gern glauben, daß der Verfaſſer ſo geſchrieben 
habe. Uebrigens hat der Syr. aamo] Yo, Ar. 
892 αα Sa, alſo beide nach der fesart 
der LXX, und Onk. PdD N1, alſo wie Vulg. 


Sy für: Einer. Es wäre nicht unmöglich, a7 ' 
daß derfelbe Joſua gemeint wäre, der V. 28. erft.ac- | 
nannte wird; modeflen am natürlichiten iſt es doch, - 
zwiſchen beiden zu unterjcheiden. Michaelis leiter . 
das Wort von „*5 indignatus fuit. fuccenfuit, als 
das Particip, ab; indeſſen [ein nicht. einmal ber 
Begriff des Zornes hier an feinem Platze zu fepn. 

ı , . D 3 AIR U 


4° Nam ir, 28.20 | 
28 


num erus delectorum, 


- WAND man überlegt entweder? unus iuve- 


ober; von "feiner Jugend auf, ‘fo dag ee ‚auf Jo⸗ 
ſug ſich bezieht. Jene Deutung ſucht man dadurch zu 


beſtreiten, daß nirgends Etwas von einer Art von 


feibgarde des Moſes erwaͤhnt werde ; allein dies 
— in den Worten aurh gar nicht geſagt zu ſeyn: 


einer feiner Vertrauten, liegt an ſich in dem Worte 


Eu 


Vnqz die andere Deutung har nicht vollen Sprach: 
grund, da nur die Foͤminin⸗ gorm NIAIZ, und auch 
Diefe nur zwey Mal, und zwar im Ecclefialtes, in 


‚ diefem Sinne vorkommt. Vergl. über Joſua Exod. 


33, I 
mn bloße Umſchreibung des. Optativs. 
na Ächnitt fie ah vom Meer, waͤre ſo viel ala 


von ihrem Zuge uͤbers Meer; aber weit natürlicher . 


N 


wenigſtens iſt ed ON zu lefen, von je transire, 

praeterire, welche Bedeutung auch u Samaritan, 
und Sprifchen ſtattfindet, Tief berüberfünren,. 
Tan iſt dann paffender: von Weſten her, 

Ueber VS fiche Th. I. S. 66. 673. 

ma iſt oͤrtlich von der einen und von der 
ondern Seite, wie Exod, 2, 12. 

EINEND brauche nicht zu WON eonſtruirt zu 
werden, ſondern ſcheint Saß für ſich, mit Auslaſſung 
bes Verbi fubftantivi zu feyn; ungefähr zwey Ellen 


boch, 2 role Exöd. 12, 37. [Auch hat Hierany« 
mus überfeßt: volahantque ın aëre duobus cu- 


bitis altituding fuper terram, ie flogen fa nahe 
on ber Erde, daß man fie leicht fangen konnte; - und 
jenes if} nach einem längeren Zuge folder Thiere ges 
— der Fall, und en - a 

Q« 


0 baf N. auf Mofes, -: 


— 





wre — 


+; 


he 


Num. 11, 22. 33. . ıS$ | 


Jofephus Antig. I, 1. 5. hat die Stelle ungefähr 
. eben fo verftanden. Andere Worftellungen von ” 
dem Ereigniß, z. B. daß diefe Thiere hier und da 
baufenmeife,gelegen hätten, tragen unerweigliche und. 
ſchwerere Nebenvorftellungen hinzu. 6 J. 
Zmon Haufen, vergl, Exod. g, 10. 32 
EI TI MON [der Samaritan. Tert hat: 
.moany DM MEN, und bios inder Korm des letz⸗ 
tern Wortes weichen 4 Mipte ab, Die V haben; auch 
ı Hebr. Mfpt boh Kennicott hat WRYN. Der Unter⸗ 
ſchied der Lesart .befteht blog in der Umftchung eines 
Buchſtabens, die Hebr. Lesart bedeumt: ausbreiten, ' 
(auch G. fest fogleih in der Ueberſetzung hinzus zum 
Trocknen, aber im Terte wenigſtens ficht dies nicht; ) 
die Samaritanifhe: ſchlachten, legtere hat aber auch 
alle alte Ueberjegungen gegen fi. G. ] — | 
. MM MD. Nicht der zu Käuflg und zu lange 3z3 
Genuß diefer Speiſe wird als Grund des Sterbeng 
angeführt, fondern. das Sterben erfolgt alſobald. 
[Wielleicht mochte aber, wie auh Nofenmüllee 
annimmt, in biefen Thieren felbft dieſer Grund lie 
"gen, da fie nach den von Boharı*) gefammeken- 
Zeugniſſen oft giftige Kräuter freffen, und dadurch 
geföhrlich werden. _(Andre leiten die Krankheit da: 
von ab, daß man fo viele folche Thiere geſammelt 
hatte, als zur Mährung auf einen Monat hinreichend 
geweſen wäre, und daß diefe bald in den erften Tagen. 
ſtinkend geworden, und eine anftefende Krankheit Die 
Folge. davan geweien fey.) Die ganze hier erzählte - 
Gefchichte fcheint Bakinaus zu laufen, daß das Volt 
ſchwierig gewerden mas, und nad) Speife frhriee, daß 
. Mofes, um-fie zu berubigen,. 70 ihrer Anführer: 
auswoͤhlte, und mit Diefen zu Rathe ging, und daß 
= . Biefe durch ihren Erthuſiasm die aufrähserifche Mens , ' 
kHieroꝛ. Pl P. 9%. 6.] : 


- 


14 . — e - 1 


ge zaͤumen; daß indeſſen ein Zug von Voͤgeln ganz, 


zu rechter Zeit herbeykommt, daß Diele dieſe gierig 


verzehren, und die Opfer ihrer Begierde werden. Alles 
Uebrige iſt, nach meiner Vorſtellung, Orientaliſche 


Mahlerey und poetiſche Ausführung. G.]  . 


da 


ur en Scheint zu glauben daß dasge , 
gen = 


rtige Gabel el mokateb der hier gemeinte Dre 


ſey, weil er dort Begräbnißinfchriften von vorzoͤgli⸗ 
her Schönheit fand. " Würde ſich irgend ein Hemeis 


führen laſſen, daß jene. Anfchriften das Werk der 


Iſtraeliten geweſen; fo wuͤrden manche auffallende 


koͤnnen. G. ] — 
| TI hat. man. zum. folgenden Kapitel gezogen, 


Folgerungen, über die Art, wie Moſes feine Geſetze 
ufgefchrieben haben möchte, daraus gezogen werden 


“ 
. 


rammatiſch nothwendig ift es nicht, denn es giebt auch 


2 einen Sinn; aber allerdings wird, der Abficht des 


Verf. nad), das folgende Ereigniß nach Chazeroth geftelit, _ . 


‚tie aus dem Uebergang V. ı 6. ſichtbar iſt. Demnach ers 


2, 
I 


fheint das fotgende Kapitel nicht als Fragment, fondern | 


an einer beftimmten Ziitftglle. | 
na [MBanrfcheinlich iſt hier eine Arabifche 


Kuſchaͤerin gemeint, nicht eine Aethioperin; auch 


nicht die Zipora, denn, diefe hatte Mofes ja ſchon 
vor 42 Jahren geheirathet, und überdem war dieſe 
eine Midianiterin; und die Gruͤnde, wodurch Bo⸗ 
Hart die Midianiter zu Kuſchaͤern machen will, find 
zum wenigſten unwahrfcheinfih. Es mag alfo, wie 


Michaelis will, wohl eine zwehyte Frau des Ma: - - 


ſes gemeint ſeyn, aber auch nicht die Tochter des Ae⸗ 


thiopifchen Königs, die Moſes, nach Jofephus, an⸗ 


geblich fchon bey feiner Flucht aus Aegypten zur Frau 


\ 
h 


‘ 


gehabt haben’ fol, denn dies führte,. wenn es auch 
irgend erweislich wäre ;- in uoch frühere Zeit, Unter 
den alten Ueberfegern haben die LXX, Vulg. > 


/ 





| 








7 —— 


m 


Li 
! 


\ Num. 12, 2—6. ö „st 


Gr. Ven.: . Yethioperin, ausgedruͤckt, die Orientali⸗ 
ſchen behalten das Hebr. Wort. G.) 


| 22. durch ung, Mirjam heißt. Exod. 13, 20.23 
IN22. 

(Ber Fönnte glauben, daß Mofes diefen Ders ſelbſt 3: 
gefchrieben habe? Er ift offenbar eine Interpolation *), 
wenn nämlich das Uebrige von Mofes gejchrieben wat ; 
aber er ift natürlich genug, wen der Verf. eine andere 
Perſon war, welches allerdings meine Ucberzeugung ift. 
in Schultens und nach ihm Kennicott nahmen Vy 

Antwort geben, aber der Sinn iſt gezwungen, und 
Moſes möchte dies eben jo wenig geſchrieben haben, als 
das; Andere. G. ige 


mm any [fie zwey famen näher. G.5 ° 


Vorher war gelagt, daß fie alle drey, naͤmlich aus 
dem fager, zum heifigen Zelte herausgegangen feyen; 
Die Wiederholung deffelben Ausdrucks von einer etwas 
verfchiedenen Sache müßte man wohl blog für unbe: 
Aelfenm Ausdeud nehmen, menn man nicht etwa 
N zu überfeßen hat: fie waren aber fchon 
an 


„ BRAINNTZN. Michaelis — 
feße: wenn einer unter euch ein Prophet, fü 
quis veftrüm eft propheta. Dies darf nur nicht 
mißverſtanden werden, als ob: unter euch, fo vi 
— als: ‚unter euch beiden, (mit euch rede 
ich fo, wie es G. beſtimmt wendet:) Dies fönnen. die 
= Worte nicht bedenten. Euch iſt allgemeiner; 
propheta inter vos, fcil. in populo Iraelitico, 
extat. Sicherer hat Luther: wenn Jemand unter 
euch. MM wird grammatiſch ſchicklicher zum Sol 
genden gejogen, wenn auch fonft jn dem Falle ge - 
wöhnlicher MT? "IN ſtehen moͤchte; man müßte 
quperbem —X noch einmal vor nn" fuppliren;- Br 
5. 1 Die 
nie. Eichho end Einleis.insA. x zh. IL $. 40m G.) 


\„ 


sg WMum. 12, 7.80. ° \ 


dieſe Ellipſe wäre leicht, mern es das Praͤdikat des 
Satzes wäre: mern ein Prophet unter euch Prophet 


x 
Jy 


des Jehova iſt; fie möchte haͤrker ſeyn, wenn eg Ap⸗ 
poſition iſt: wenn Jemand umer euch Prophet iſt, 
naͤmlich Prophet des Jehova. nee | 
7 ans wa22 iſt wohl fo viel, ale 
IST vergl. Gen. 24,2.99, 4.5. JON2. 
V ID RD Cad. Alex. der LXX hat: 'ux oürwe 
— sole 6 Iepdruv, eben fo mehrere Codd. bey Montfaucon 
in den Hexaplis., in Ed. Ald. und bey Theodoret, aber 


wahrſcheinlich ift ws blos durch Wicderholung der vorher: - 


gehenden Buchftaben aus. Verſehen entſtanden *)J. 
3 [B.6— 8. find hoͤchſt bildlich gefpeochen, un 
druͤcken überhaupt blog aus, Mofem Deo familia- 
rifimum eſſe. G.)] wu 


* 


md von Munde in Munde, 


Die Vorftelung, welche der Verf. ausdruͤcken will, 
iſſt wohl feine andere, als Die Des gegentwärtigen Salz’ 
les, fo wie itzt Sehova mit ihnen fpricht, Vergl. 

"  Ex0d..33, 11. | 


P 8 | 
AND. Die Eonftruction und die Bedeutung 


“bes Worcs ift ſchwierig. Zwar verſteht ſich, daß es 
niicht daſſelbe mit dem INYOIB. 6, ſeyn kann, der 


ollerdings Gegenſatz ift; und daß es mic TE IN’ Ip - | 


in Verhaͤltniß ſtehen muß; aber ob fo: quafi-Mofes 
Deum coram fe ipfo loquentem videret, oder was 

- es ann eben fen und bedeute, dies ift die Trage, Im 
erſteren Falle mäßre man IINYO für das Particip in 
. Hiphfl nehmen, indem id) zeige, und babep: 
mich, fuppliren, welches viel zu hart if. Als Parti- 

eip aber wird man INH verftehen müffen; ale Sub⸗ 
ſtantiv hänge es, wenn auch fonft im Hebraͤiſchen 


oft weniger Verbindung da ift, doch zu lofe; wen 
= mar ‘ 


, 96. Scharfenserg l. ©. 10%. , 


\ 


4 \ 


, 
% x 


5 Num. 12, 9. io. ” 9 


man es nicht etwa mit dein folgenden mn. confteuirt, 
Dann aber fieht man wirklich nicht, wie der Verf, 
dazwifchen amd zwiſchen V. 6. einen Unterfchied, ma- 
hen koͤnne. . Es für ANYEZ zu nehmen, ift will- 
kuͤhrlich, die Präpefirion I geht ja nicht. vorher, 
Als Particip alſo bedeutet es: ich zeige, naͤmlich ihm, 
das was ich ihm zu zeigen habe; der feicht zu ſuppli⸗ 
gende Aceuſativ ift, wie bey SEN V. 2. ausgelaffen,. 
aljo: ich zeige, aber nicht in Räthiel. Das I 
. vor Ni) fönnte weg ſeyn, dann waͤre die Conſtruction 
deutlicher, aber es ſteht öfters” fo theils unndthig, 
theils mit einem gewiſſen Nachdruck. G. uͤberſetzt 
evidenter, als eigentlicher Gegenjaß des MNIZ, 


und gewiß im Grunde nicht gegen den Sinn, aber 


mwenigfteng gegen die Grammatik. Die alten. ‚Ueber: 


feßer haben meiftens 3 fupplirt, fo die LXX: zv den, 


und eben fo Syr. und Onk., und die Samar. Ueber. 3 
Vulg. bat: palam; Ar. nimmt N? TEN im vori- 


gen Berfe für das Neutru: unter meinem ‚ganzen 


Wolfe ft es — und = ES az 


Aal — en Be, er — alfg mn z 


“ 
— 


am non die Vorſtellung des Verf. bleibt 


umbeutlich f vielleicht darf ſi e mit Exod. 33, 19. ft 
verglichen werden, 


92 gegen 


Der Affest Jehovens wird — 


fe befchrieben, als ob er gleichlam bey der Expoſition 
geſtiegen waͤre. 


‚nk Den sn um. © ſoll diee wohl to 
nicht als Zeichen zum Auforoch — werden, 


wenn 


— 


oo. Num, 12, 11 — 14. 


‘ 


man. auch vielleicht baran nah V. 15. benken moͤchte, 


denn es haͤngt wohl zu natuͤrlich mit dem vorherge⸗ 
henden Verſe, als Folge des Zorns des Jehova zu⸗ 
ſammen; gewoͤhnlich ſteht auch 23 von jenem Zei- 
chen = Aufbruch des Lagers. Dann fann es aber 


wirklich nichts Anderes feyn, ale der Gegenſatz von 
VWV. 5., wo fih Jehova in der MWolfenfäule vor: 


den Eingang bes heiligen Zeltes jtelle, und blos 
in der Unbeſtimmtheit des Ausdrucks bie Schwierig⸗ 
keit liegen. 


Ausſatz, vergl. Exod. 46. 7. und Ler. 13: 


NUN NND mie ein Geftorbener, ter 
es f - feinem Ausgange aus Mutterleibe. 
x [man muß wohl mit Michaelis. 
N 1: nein Doch, die Maferetbiiche fee; 
art i nicht einmal Hebräifh. G. Dies börfte 
ſchw yeveifen feyn, daß Nicht in Einem 


Sat Mal ftehen koͤnne: Gert, ich bitre, 
heile „..,, fo nie ja N) NIN zuſammengeſetzt wird. 
Indeſſen fo viel it wenigſtens gewiß, daß NZ DR: 


auch abſolute ſteht, ohne ein folgendes Verbum, vergl. 
Gen. 19, 18. 


14 


Begriff: revocabitur, redibit, aber id) 


-NDY fonft häufiger mit dem Accufative, Rene 
mit dem Dative auch Jef. 6, 10. 


man aber wenn ihr Vater. 


FOND [alle die alten Heberfegungen — den 
ehe nicht 
wie Das Wort dies bedeutet, aber daß es: wieder 
genefen, bedeutet, iſt aus II Reg. 5, 3, 6. 7. klar, 
er es ſteht dort gerade vom Ausfaße. Dies it aud) 
Yier der Sinn. G. Sehr bemerkenswerth iff der 
ee in den angeführten Stellen, nur ſteht dort· 
FZISD dabey. Man muß dieſe Bedeutung wohl 
mit 


‘ 


- ‚ | J — 
Num. 13, 1. 61 


mit der bes Wegnehmen vergleichen, da Feiner det 
Dialecte eine ahnlichere darbieten. Jene Ellipſe 
konnte man bier allerdings annehmen, da vom Aus⸗ 
fa& vorher die Rede iſt. Allein es war aud) Il Reg, 
* ſchon vorher davon die Rde, und NEIN ſteht 
och jedes Mal dabey. Dagegen bedeuter FON 
offenbar oft recipere. vergl. Pf. 27, 10. Joſ. 20, 4. 
Jud. 19, 18. . Dies iſt ficherer, und paßt fehr gut zu 
unfrer Stelle. | | | 


Bor 1377 hat der Samar. 2. 2 En "nnnl3, 

YI 7 NN IN, und Alles, was hiernad ı 
Deut. r, 20. 21. folgt, dann fteht mit veränderter Pers 
fon WIR III TER RI IR I2PN, und 
was hierauf Deut. ı, 22. felgt. Hiernaͤchſt ſteht wiederum 
mit veränderter Perfon IID FI III 29%, und 
von da fängt unfer gewöhnlicher Text an, in welchen‘ G. 
mir den Worten eintenft: denn Gott Hatte zum Mos 
ſes geſagt u. f. w. G. hat Alles dies in den Text auf: 
„genommen, hält die Auslaflung für fehr früh, da felbft 

die LXX jene Säge nicht haben, und wundert fih über 
die Hartnädigfeit, mit wildher man die Integrität des 
- Masörethifchen Hebr. Tertes und feine Vorzüge vor dem 
Samatritanifhen behauptet habe, da doch Deut. r. bez 
ſtimmt gefagt werde, daß Mofes dicfe Worte bey diefer 
Gelegenheit zu den Iſraeliten aefprochen habe, und ihre 
Auslaffung'alfo eine offindare Lü- im Kahn Torre ion 
Dies Alles "wäre ſicher, wenn es 
Stelle im Deuteronomium von de 
die unfrige, und mit Ruͤckſicht 
Worden. Dies ift aber nicht fiche 
den G. maden muß, um dag € 
verbinden, ift hart; und er ift eı 
Gebot Jehovens in folchen Faͤllen 
iſt, wovon die Erzählung in die 
6. meint, in dem Samat. Tegte dei 
zu ſehen, der außerdem hier ®. 3 
MP I nach Jehoba's Befi 
Darftellung im Deuteronomiüm 
kein der Widerſpruch Tiegt mi 


3 Meaoam. 13, 17 — 19. 


ui) >) un, denn biefe befichen ſich auf mſern 1. und 
2. V., mag nun immer die Samaritanifche Ergänzung . 
wirfli in den Text gehören, oder nicht, und dürfen nicht 
bins -einzein gegen die Darftellung im Deuteronomium 
geſtellt werden. Sollen beide Darftellungen vereiniat 
werden: fo, ift dann im Deuteronominm die füge, es 
fehlt das, was mir hier V. 1. und 2. leſen und worauf 
ſich hier Mo ’D y bezieht, und die Darftellung uns 
fers Hebräifchen Tertes bleibt menigftens confequent und 
mit fich ſelbſt üdereinftimmend. Dag.gen fegt die Dar⸗ 
ftellung im Deuteronomium die in der hiefigen Erzählung 
"angegebenen Umftände in dem voraus, was dort zunächft 
N von der Relation der Kundſchafter Deur. 1,25. aefagt 
| wird. Das, mas dann dort V. a28 folgt, wird erft auß, 
unſern Kapitel V. 2... ff. deutlich. Die völlige Ueher⸗ 
<  einftimmung darf nit vorausgefent werden, fo lange 
nicht die Identitaͤt des Verfaſſers und der Rücfichten bey- _ 
der Darftellung erwieſen iſt. Sie fann nicht erwicien 
werden, und dann bleibt es fihr begreiflich, daß in der 
einen Erzählung der eine, in der andern der andere Ums 
‚Hand übergangen ſeyn fang, und hier zwae der, daß 
Moſes dem Volke Dies vorgefiellt Habe — 


27 er führe indeffen diefen Namen ſchon 
‚Exod. 33, 11. | i . 


3 DI N BIMDIN [die Pisart des Sa⸗ 
marit. Tepted if: CIIIID IN IIND Lfür eriies 
tes fteht indeflen in allen Mınten IIMIDT, für legte: 
tes In einigen Mipten DITYAD 1: vb. vffene oder bes 
feftigte, und eben fo haben wahr;cheinlich die Alten Ue⸗ 
berfeger gelrfen, die LXX und Vulg. vicheicht in umges 
kehrter Ordnung; blos Gr. Ven. hat! Tv orgaromdan » 
Es ift Hier nicht die Rede von fager oder Zelten, fondern 

| davon, von was für Art die Etädte fegn würden; das 
N durch beftätigt fich die Samar.! sart. G. Bey der He⸗ 
bdraͤliſchen wäre der Verf., wie oft, aus der Conftruction 
“gefallen, die Pröpof. I begdae ſich auf IN", und die 
alten Ueberjeger, die dies nicht nabahmen, haben des⸗ 

halb nicht fiber anders geleſen. Vielleicht mörhte dee 
Begriff det CS’) der Etädte, ein weiterer ſeyn follen, 

und Lager und befefiigte Oecter unter ſich begteifens, me 

| wa Ben. 


’ 


Num. 13, 21.22. 63... 


Wenn die hier ſtehenden Wörter befimmt u V ale 
Adjective gehörten, wie die B. 2B.; ſo würden fie auch 
die eg haben. 


722379 ſ. Th. J. S. 191. at 

ähn 32 [29 ift vielleiche ein Appellativum : 
offener Platz nad) Hamath hin; fo het auch Gr. Ven.: 
Axeı RAwTeias, und Tbarg. NYDID I. Die anz 
dern alten Ueber. behalten das Hebr. Wort, und 
roie finden allerdings AMY Jof. 19, 28.: unter den 
Städten des Stamms Affe. Es war wohl ber 
nördlichfte Ort dieſes Stammes, und mag feinen Mas 
— von der Straße haben, die nach en fuͤtr⸗ 
e. 


Ueber Hamath, welches häufig als nördliche - 
Gerenze erwähne wird, |. Th. 1. ©. 146. | 
nf. Th. J. ©. 147. 


KIN [der Samar. Teer und 2 Hebr. Mfpte haben 22 
"WIN, und eben dies drüden alle alte Ueberſetzer, aus: 
jenommen Onk. und Gr. Ven., aus G., und fo hat der ' 
zerf. wahrfcheinlichft entweder gefchrieben oder doch 





fbreiben wollen; denn er redet von diefen Kundſchaftern 


‚überall in der dritten Pluralperfon. 


pypm yo [nicht gerade — Söhne, 
fondern überhaupt Nahfommen. 3% haben die. 
LXX: Evax, oder beffer nach dem Alex. und Glasg, 
“ Texte ’Evan. Eben fo behalten Vulg., Perf., Gr. 
Ven. das Hebr. Wort; Syr., die Chald. und die Ar. 
Bagegen haben Worte, welche: Rieſen, ausdrüden. 
Nach Michaelis und den meiften neuern Deut: 
ſchen Ausfegern find es Höhlenbetwohner, Troglody⸗ 
ten, und allerdings gab es Höhlen um Hebron. Doch 
‚Michaelis's Ableitung ſcheint mir gezzwungen. PL, 
möchte nach) dem Hebr. (aber auc) da nicht ganz Deuts 
: lich) Stamme: binden, ſeyn: Kettenleute, die 


L 
S%% 





4 Neam. 13, 26. 
ſich Alles uͤnterwerfen und binden; im Islaͤndiſchen 
und Schottiſchen iſt hank: Kette. Die Bedeutun⸗ 


gen des Arabiſchen Stammes fuͤheen alle auf den Be⸗ 


griff des Stolzes und Vorzuges: intumuit, emi- 
nuit, mofls excelfus; und daher koͤmmt wohl auch 
die Deutung: Niefen. G. ©. über die Enafiten 
3.1. ©. 142.43. Daß Eau wenigſtens gewiſſer⸗ 
maßen nomen appellativum ſey, ſcheint aus V. 28. 
zu erhellen. 


2 ‚pie ifk wahrſcheinlich Tanis, /eines ber uralten 


Reiche Aeguptens; fo haben die LXX, Vulg., Onk.; 
das Hebt. Wort hat Syr., und Ar. hat das Appella: 


tivum —* Der hiſtoriſche Werth einer ſolchen 


Motiz kann nicht hoc) angeſchlagen werben. 


26 


MSN z, ein Diann bes Namens, ein Amoriter, 
erwähnt, die LXX überfeßen das 
ppellativum: ABoreuos. 
Ihaben die LXX, mit Ausnahme den 
n Zufag: x«i Nxreansıyavro auniv, im 
s hat er einen Obelus. G.} 


un ſ. daruͤber Th. J. S. 190. 91. 


—X ſie brachte ihnen Antwort. 
e "auffallende Weiſe mit dem 
it Auslaffung der Präpofition 
n tenigftens bey Namen ber 
e häufig. ZNN bezieht fich | 
Aaron, im folgenden Verſe 
| auf Moſes geht, der fodann 


* 


vr 277 DAL f. Exod. 3,8. und 6. I.©.8. 


Ueber die hier einen 2 Völker und. Gegenden 


TEE. 137. fe | 
j Statt 


1; ö ) 


— Num. 13, 29. zo. —68 
Statt WPD Ir hat der Samar. Kırt MD Dy.29 


[Au fo dat ı Hebr. Mipt dep Kenaicott. G.] 

G. nimmt ==! für das fogenannte todte Meer, 
weil ein Volt von Nicht: Kananitifchen Stamm, die 
Philiſtaͤer, an der Küfte des Mittellaͤndiſchen fee: 
zes gewohnt. Indeſſen nördlich wurde fie auch von 


30 


Cananitern, von den Phoͤniciern bewohnt, vergl. 


Th. L S. 1450 — 
mus In Baynn 253 om. non 


iſt quievit, und beſtimmt von Achtung gegen göttliche 


Anftalten Habac. 3, 20, Amos 6, 10, denſelben 


Begriff drüden alle alte Uebetſetet aus, (und feine 


ber derwandten Sprache bietet einm andern bar, 
weder für MON, noch OWI oder DON, außer erwa 


alacer, lobens fuit; alacrem, lubentem 


reddidit, welche Ableitung, fo ungemein paffend fie 
wäre, aber der erweislich Hebräifchen nachfichen 


muß.) Vulg. bar: Inter haeo compefcens Caleb: 


mormur populi, qui.oriebatur contra Moy- 
fen; dies muß dee Siun ſeyn, unerachtet nicht bios 


bie Ermähnung-diefes Umftandes, fondern auch felbft 


grammarifche Bezug der Rede auf die Präpofition 


’ un nochloͤſſig überfehen iſt. letzterer Bezug liegt in⸗ 


* 


beſſen nicht fo fern, fo bald man ſich an den eigent⸗ 


lichen Begriff: filere fecit, Hält, ‚denn darin liegt 


immer wenigſtens implieite ein Sprechen, und dazu 


gehöre ON. Man hat diefes coram uͤberſetzen wol⸗ 


len, wie es K. 14, 10. zu ſtehen ſcheint, aber wenig⸗ 


ſtens bey beynahe allen Beyſpielen fuͤt dieſe Broeu-- 


‚tung. gehen Worte, wie: ſprechen, rufen, den Blick 
in die Hoͤhe richten, vorher, fb daß bie Bedeutung: 
auf, zu, näher lieget, und auch in der angeführten 
Stelle it IN fo viel als 9; felbft hier gäbe coram 


nur einen gezwungenen u Hier und eben ſo 


‚Dritter Deil. 


Deut, 


- — 
\ 


6. WMiͤm. i3, 32. 


* 


Deut. ı, 36. iſt blos Caleb als der. micthige Ermuin⸗ 


terer zum Vertrauen auf Jehova erpähnt, aber dies 


ſchließt nicht aus, daß Joſua dieſelbe Geſinnung heg⸗ 
te, und nad) K. 14, 6. 7. fie Öffentlich bewies 


32 


NORD [der Samar. 2. fegt hinzu 9, eben fo die. 


LXX: avrs (bezogen auf DY). Bey den LXX folgt 
dann noch ouxi, weiches vielleicht blog von einer andern 
Deutung des n> ausgeht. G.] x N 


YIı Da ANNE fie brachten vor Verlaͤum- 
dungen gegen das Sand. K. 14, 36. ſteht auch 


INT 2 ; ® 


a 


dies iſt, ohne daß irgend ein Beweis nörhig wäre, 


der Sinn; aber wodurch der Verf. Dies: meine, iſt 


nnbeftimmt, ob durch ne oder durch Krieg. 


Sense Fonnce im Allgemeinen fo gefagt feyn, indeſſen 


wenigftens ein Zufammenhang dazmwifchen und. zwi⸗ 


fchen der unmittelbar folgenden Aeußerung ift nicht 


| denkbar. Daß ein folher Zuſammenhang ftate habe, 


ift doch eher wahrfcheinfich, als unwahrſcheinlich, und 


er fühee mehr auf Umkommen durch Krieg, durch Die 


Nachharſchaft folcher Menfchen, mie ſogleich be: 


fchrieben werden. Der noch ſtaͤrkere Ausdruck iſt 
Lev. 18, 25. von gaͤnzlicher Vernichtung, wovon 


(und zwar gerade von der gaͤnzlichen Aufreibung ſol⸗ 


cher Völker, wie die eben zu beſchreibenden Enakiter) 
hiftorifche Beyſpiele Deut. 2,24. ff. ftehen, aber wo: 


von hier nicht erweislich die Rede if. Es wird hier . 


mohl von der Gefahr gefprochen, in der Leute wären, 
soelche die, wenn auch it noch, leeren, Gegenden 


des Landes beziehen wollten. 


dDyn WEN offenbar groffe feute, auf wei- 
ter etwas fann die Vergleihung mit 24, V. 33. 


vergl. Lev. 11, 21. 22. nicht führen. 


1 


awWit MOIN feine Einwohner fommen um — 


NN, 


_ müßten werden, wuͤrden fepn. 


| TAN, eben ſo DIELXX: xui rov o j 
0. [B. 13. und 14. iſt die Conſtruction fehr wer. 1z 
wickelt. | | nz 


r 


Nom. 13, 33. — K. 14, 12... 


an) vergl, Gen; 6, 4. und Th. I. ©. 60. 33 


Am Echluffe von V. 33. bat der Samar. T. wieder 
einen langen Zufag : INN unbe 3 3939 


III NNIEIIIONN und 1098 hierauf Deut. i, 27 — 
. 33. folgt, mit einigen geringen Veränderangen,, indem 


naͤmlich hier IDMIN (ftatt B. 29. OHM), 789 ON? 
ONE 9337 (ftatt B. 29. 09 II INT), 
und am Schtufe DIT) und SINKT (ftatt 


8.33. INN und DINN, aljo mit Segung deß 


1 der Conjugation Hiphii);.'auch in mehresen Mfpteu 


MM (hatt B. 2%. MWEI), und MIT oder 


UN Crate-®. 32. WII) ſteht. G. hat auch diefen, 
ganzen Zufag in den Tert feiner Ueberſetzung aufges 
nommen. — — 


3997) über die Form des Worts vetgl. SE. I4, 


v8 iſt grammatiſch niche abhängig von den; | 
damit, welches in dem 9522 liege, ſondern üts 


[Rad IN) haben die LXX noch: du 77 vehan, 10 


ober iv ven, eben fo Syr. G.) 


Mob Met hat der Samac. Text noch MI AN ız 
Icov Tod TETPOG day, G.} 


Vülg. hat etwae deutſicher, als es wörtlich lauten 


wurde: Vt sucient Aegyptii, de quorum medio eduxi- 


Bi populum iftum et ha 


. zunt, quod tu, Domin 


videaris ad fagiem, etz 


. eolumna nubis praeced; 


ignis per nosiem; quod — — 
| u Ru 


N 


NA das Particip geradehin ſtatt des Verbi 3 - 


 niti. 


4 


1* 


0 


N { 
68 ü Num. 14, 13. 
Kal oxuveeran Alyunros, or dmiyarss TÜ saxvi nu rev 
Aaxdv roürov KE aurav' Ark Hal TIUVTES 05 KuTaXodvre; 
en re ya Taur x. r d Honbigant glaubte, daß 
die LXX Demnach In ihrem Texte IV’ 3 DIN, et 
vero omnes’ incolae, geleſen hätten, und allerdingg 


konnte nit blos 93 leicht EN verändert werden, ſon⸗ 


) dann beruhte die 

etzung Eines Buchs 

uh Ausdrud des 

? hat fein einziges, 

Mipt, ob es mohl 

für fih Hat. (Die 

fo gut eine Zufams 

ee | den Säge nach dein 
Sinne, als es die angegebene. Lateiniiche Heberfegung 
iR, nur daß dort, wie oft-bey den LXX, avres einge: 


ſchoben ift, hier aber night.) 


WO V. 13. muß wohl überfeße werden? 
wenn hören, (oder — aber wenn, das: 


wenn, iſt häufig ausgelaflen,) und "I vör pr: 


obgleich, (in der Ueberfeßung hat e8 G. mit dem 
3 zufammengenommen gegeben: aus deren. 
Mitte.) . TIONN ift der Nachſatz von jenem: wenn; 
und man muß dann alle Norte von WOU DB. ı14.; 


vor welchem Worte mar natürlich VUN fupplirt, bis 


m als eine Parenthefe anfehen und vor MNZM 


= wieder: wenn, fupplicen, ION V. 15. iſt eine bloße 


Reafſumtion G. leichter ift es wohl V. 13, YOU 
zu überfeßen: bie Aegypter haben gehoͤrt, das fol⸗ 


gende "2 durch daß, fo daß der Nachdruck auf dem 


du und dein liegt; V. 14. TION) und fie fagen 
es den Bewohnern dieſes Landes, welche Ellipfe ja 


fehr Häufig ift; das folgende. ann roieder: 
fie haben gehört, oder fiebe bören, und 
von dem zunaͤchſt ſtehenden "2 ann alle die 


nächften Verka, und ſelbſt — 5. 
| 2 — a 


| Num. 14, 15 —21. | :69 


und baf Su num töbtefl, ab. TIONYıll bannniht - 


ſowohl Reaffumtion, als diefe in dem UN AN 
u. f. re. liege. Denn hiermit wird das Subject und 
aud) das obige Ay nieder ausdruͤcklich gefeßt, und 
erſteres gewiſſermaßen verallgemeinert, ſo daß es 
auch die früher erwähnten Aegypter nicht ausſchließt: 
alle, die es hören, werden ſprechen. 
[93 ſchieben 2 Mipte und Ar. ver EDJrt, undıs 


wiederum 2 Mfpte, Ar. und die LXX vor TOT (viel> - 
leicht auch ı Samaritaniſches) ein. G.)] 


[Der Samar. T. und 6 Hebr. Mſpte haben nach 18 | 


Dr nod MARI, und der Samar. 3. und 2 Hebr. 
Mfpte nah VD) noch MINEN, beides haben.auch die 
LXX nnd Onk. ausgedrüdt. G. Beides ſteht ſo Exod. 
34,6. 7. ‚und ift alfo wahrfcheinlicher daher entlehnt, ald 
ausgelaffen worden. Uebrigens iſt dies eine beſtimmte 
— —— auf eine in dem fruͤhern Buche da geweſene 
ngabe. 


rm 792 | [faft alle alte und die neueften Deutfchen . 
Ausleger nehmen den zweyten Satz ald das, was be; 
theuert wird; fo wahr ich lebe, ſoll die ganze Erde 
voll werden von Jehova's Ruhm, — gut über: 


ſetzt dagegen Saadias: ÄOsl släse w—h 
Vo re Yu sa —*8* bey meiner ewl⸗ 


gen Dauer, und bey meinem Glanze, der die ganze 
Erde erfuͤllt. Der letzte Satz des Textes iſt offenbar 
ein Theil der Betheurungsformel. G, und alſo ſind 
Beide zuſammengenommen der Vorberfat des Fol⸗ 
genden. Denn es liegt in dem Anfange des B. 23. 

das Eingangswort deſſen, was verneinend betheuert 
wird, V. 22. enthält das Subject des WNJvon 
V. 23., und alſo fange erſt mie V. a2. der Nachſatz 
des Eides an. Diefer hat auch anderwärts: oft ‘2 
vor ſich, vergl, 1 Sam: u 3. 26, 16. 39, 6 = 

3 


l 


— 


d may nd) mn mania 


2 
70.00 .Nam. 1 23526, 


brigens vaßt a3" nicht recht zur Conſtruction, 
weit leichter wäre NN", und dann V bas Sub⸗ 
jeet. Mach den gegenwärtigen Vokalen ift es Ynrı, 
dieſes ſtuͤnde dann mit NN wie K. 11,22. |. ©. g2., 
und 92 Als Accuſativ dee Sache, wovon jenes 
Vvoll iſt, wie nt Ezech. 10, 4. bey fich hat. 
33 - Rab — Ar dee Samar. T. Hinzu nns 
"- IN? G., wie es jonft oft Heißt. Tu 
24 MAN NDR", nämlich or, er hat volllom⸗ 
— bewieſen. Analog iſt Exod. 34, 
15. 16. S. Th. 11I. S. 152. Dieſelbe Ellipſe ift 
V. 43. mm ana . nz 
235 KR mD pay Adi nam may 
J A erften Worte des Verſes fcheinen fo unpaſſend 
dier zu ſtehen, daß Syr. ſie an den vorigen Vers an: 
geichloffen, und als tie Schilderung eines Theile der 
Ruͤnfligen Befißungen des &aleb betrachter har. Aber 
wenn man V. 43. ff. vergleicht, fo erfieht man den 
wahrfcheinlichen Sinn: da alfo die Amalefiter und 
Eanaaniter fih im naͤchſten Thale befinden: fo - 
- wendet morgen um; und man muß ihn annehmen, 
ſd abgebrochen auch und unverbunden die Saͤtze 
fd. G] x — 
26  Uebrigeng wird V. 24. blos dem Caled der Eintritt 
‚ in das verheigene Land zugefagt, V. 30. aber fowohl 
dem Galeb, als: dem hu Ueberhaupt fängt mit 
V. 26. eine Mittheilung Jehova's an, in der im Grunde 
nichts Anderes, als in dem Vorhergehenden⸗ geſagt iſt, 
fö daß man wohl das ganze Stuͤck für eine beſondere Er⸗ 
zoͤhlung nehmen, und ſte mit V. ı — 10. perbinden foͤnn⸗ 
te, wo auch von Caleb und Joſua V. 3. die Rede war; 
da Dagegen- K. 13, 30. und 14, 24. nur Caleb erwähnt 
if, Mitten unter einzelnen Fragmenten würden fie nach 
‚= dieſen Datis för ein Fragment gelten mÄffen; in einee 
enigſtenß fofe zufemmenhängenden Erzählung fann die 
Biederpolang zur Noth für eine unbehoifene Ruͤckkehr 
— gu: 


= [4 


* 


4 


Num. 14, 27 - 31. 771 
zu demſelben GSegenſtande zur Nachholung einiger Umſtän⸗ 
de, namlich zur ausdruͤcklichen Erwiederung der einzel: 
- nen ®. 2. und 3. angegebenen Klagen des Volks, in eis 
ner befondern, Dazu beftimmten Anrede Jehova's, gelten, 
"and die Urfache der Differenz in Anfehung der Erwaͤh⸗ 
nung des Joſua in der Ruͤckſicht auf zweyerley, bald auf 
einander grfolgte, Vorfälle liegen. | 

man un ann mn ne Sammer 
ng aD | Dean hat mancherfen zu Mas 
fuppfirt, beſonders NUN, (melches allerdings mit dem 
Dative cönftruire mird, aber deſſen Auslaffung doch 
unmer fehr hart und ungewoͤhnlich bleibt:) mie fange 
ſoll ic) ‚nachfehen diefem böfen Volfe? Oder man. 
bar blos den Sinn überhaupt qusgedruͤckt, wie Vulg.: 
Usquequo multitudo haec peflima murmurat con- " . 
tra me? Ich halte es nicht für nörhig, die Ellipſe 
eines Berbum anzunehmen, VAN iſt Die Conjunetion: 
daß, wie lange foll es die Gewohnheit dieſes bö- 
fen Volkes bleiben, daß fie gegen mich murren. 
G. Zn diefer, mie mich duͤnkt, leichteften Deutung 
bin ih mit G. zufammengerroffen; und man kann 
ihr beypflichten, wenn man auch irgend ein anderes 
ort als: Gewohnheit, hinzuderftehen, oder NUN 
durch quae, das Meutrum im Plurali, und auf ähn- 
liche Weiſe, wie im legten Sage des Verſes, über: 
ſetzen will, unendlich oft muß irgend eine Form von 
ig, ea, id vor WEN fupplirt. werden, Webrigens ers ' 
heilet aus V. 35., daß man Mm NN als Ad⸗ 
jectio zu 7’B ziehen muß, ee 
. [Statt PN — DOIDD) hat Syr. vor ſich gehabt: 31 
WR IN MIT HD ONMON en DER 
In IR INS’ na ya Da DVT Tr ND 
RT DR 1977 DONR MR’IT, welches größten: 
ıgeild mit Deut. 1, 39. uͤbereinſtinmt, und zum Theil 
auch die LXX für fih hat. G. G. bat es fo in feinen 
Tert aufächommen, und amd hier gegen alte krituche 
0 = 8a EG Gruͤn⸗ 


\ » 


Y 


\ 


EB Nom. 14, 33 — 344. — 


Groͤnde. Die LXX haben: xmi re Fudıe, a sinere 
,W ezenayf rqeoſæt, sick auraug eĩc Tav YÄau, xl αα- 


govauyaavas TaV nV, und ihre einzige Abweichung befteht 
alfo blos in der Wiederholung des iv yiv und dem xiy- 
eovaniaovcı, welches beides freye Deutung ſeyn kann, 


‚und mwenigftend Feine Gewähr giebt, daß die Worte, die 


Syrus überfegt, eine abweichende Pesart ihres Mipts 


"waren. Die Vergleihung der.Srelle Deut. ı, 39. aber 


beweift entweder zu viel oder gar Nichts. Wäre es 


‚daraus gewiß, was Mofes hier wirklich" gefppochen hade: 


fo müßte hier auch der Nachſatz, der Schluß des Verfes, 
gerade fo ftehen, mie er dort ſieht; und diefen darnach 
u ändern, hat auch G. nieht gewagt. Giebt aber die 

efchaffenheit des dortigen, Textes in Abſicht des Schluſ⸗ 
ſes feine Autorität zur Aenderung, fo giebt fie denfetben ' 
aud nicht in Abficht des vordern Theild des Betſes. 
Und überdem bleibt die erfte Frage bey ſolchen kleinen 


Verſchiedenheiten der Erzählung einer und ebenderfeiben 
Begebenheit in Abficht des Ausdrucks, nicht der Gedan⸗ 
. "ten, immer die: ob Moſes das eine, oder vb er das ans 


dere geiprochen habe, oder ob wir. überhaupt die Worte 
noch gerade fo aufbehalten finden, wie fie vor nun faft 
4000 Yahren wirflich gefprochen wurden. Die Autori⸗ 


. tät des Syrus'aber wenigftens reicht nicht hin, um zu 


übergeugen, daß er allein die urſpruͤngliche Lesart ver 
fi gehabt habe, zumal da es ſehr möglich und natuͤrlich 


iſt, daß feine Conformität mir Deut, 1, 39. eben aus der 


Bergleichung der Iegfern Stelle herruͤhre. 
, DAN RMn eure, eure Leichname. 

SINUN [die LXX Gaben: rev Iuuey räs seyis 
peu, Vulg.: ultionem meam, Syr. und die Chald.: 
murmur contra me, nämfic, bie Folgen deſſelben; 
Gr. Ven.: rjv aveivevah neu, und von N if wahr: 
fcheinfich die urfprüngliche Bebeutung: abnuere, 
avarsven. G. Man hat bie Bedeutungen bes Aras 


biſchen Wortes _se5 verglichen, €. 1. iſt es deerevit, 


propofuit fibi, III. Turrexit contra aliguem, darnach 
hat vielleicht Syr. gebeutee, C. IV. di nme 
| | | | Fuͤr 


⸗ 


“ 


Fuͤr ſoricht der ſichere, wirklich Hebräifche. 
Sorachgebrauch K. 30, 6., mo das Verbum neh 


‘ dem Zufammenhange: abhalten, aljo hier: fie ſollen | 


fehen, mas es iſt, wenn ich meine Hand abziehe, 
oder: wenn ic) nicht will, Bergl. auch B 41.42. _ 
Alle andere Deutungen find wenigftens unfiher. 


Ma NK indem fie verlaͤumdeten. 36. 


B. 36. bid 38. find eine Art von Parenthefe, denn u 


wenigſtens ſteht Nichts von einem augenblidlihen 
. Sterben da, und mit V. 39. folgt das, was fich 


ch 

auf B. 35. bezieht. [Indeſſen vielleicht wurden = 
Uufrührer auf Jehova's Befehl fogleich getödter. G.] 

ſ[Nach MR haben 7 Mipte noh 2), und die LXX 39 
und Vulg. drüden es aus. G.] | 

Nah V. 40. hat der Samar. T. den Zuſatz: TORNY49 
vorbn sn Dyn > TON nd IR miT® 
DIIR.29 BUN RN III WIR.’I. ©: 
Es find wiederum Diefelben. Worte, die Deut. ı, 42. 
fiehen,, nur daß es dort IN fratt NVD IN heißt. Uber, 
dort ſtehen fie‘ dann nicht wiederum in der Anrede des - 


Moſes an.die Iſraeliten. Und der Befehl Jehovens 
liegt ſchon in ®. 25. 


ag, fie fingen ar, aufwärts zu ziehen, 40 
erſt V. 44. jiehen fie eigentlich hinauf. Vergl. auch 
Deut. 1, 41. 


[Statt MHy ſollten wie vieleicht Iefen WOYTT,- 
führe ung hinauf, indeſſen ale alte Ueber. haben bie, 


Textes⸗Lesart. G.) 


ERh OD hat 1 Mfpt Bad, eben dies druͤckt 41 


Syrx. aus. G.) 


N}, ut, wie Jef. 41, 28. 4 
‚093 [fie fuhren hartnädig fort; fo44 


die LXX: daßsarduevo, ‚und Gr. Ven.: dusriag- 
ver, Vulg. hat: contenebrati, — damit 


wohi HEN? G. G. ſtreitet gegen die Michaelis⸗ 
5, ſche 


\ 


ine. 52 772 1.207 7 Eee 7 Eee 





- 
En — — — 


— 


(e Zugabe zu den Opferthieren ber täglichen Onfer, 


4 
H ; * 
f 


2° Nam — K. 185. 


nl 1} 


fche Urdeſetzung neglexerunt : fie ſchlugen dies in ben 


ind; diefe geht ven ALS aus, welches Dies ve- 
Keuter, und iſt offenbar Die einzige Deutung, bie auf 
ESpra®igränden beruft. Das Wort kommt nur noch 


“ Hebac. 2, 4. vor, und auch dere pafir-Diefer Sinn. 


Amar ift hier der erſtere Sinn angeineſſener zu dem 


‚np, aber wenigſtens kann dieſes heißen: Ind em 
— — heraufitiegerr, und eben Darin kann die Ur⸗ 


| liegen, weshalb die alten, Lleberfeger auf jene 
Bedeutung riethen. ee | ; 


44 [de Samarit. Text hat nah NIT: **77 — 
lches 


Has mon MOND EN8 IT (we 


\.Deut. 1,44. ſteht, aber ſchwerlich das Anfehen eines 


Zertes bat, der urfprünglicher feyn folite, ais der im 


<_arfeer Stelle), und am Schiuſſe ded Berfes IN I 


san. Letzteres druͤcken auch die .XX aus, und es 
iſ wyhi ein ächrer Theil des Originale. G.] ot 
Ss Mann R.21, 3. erhält ein Dre biefen Ma: - 
men, der wenigſtens ungefähr in die Gegend gehört, 
wohin der gegenmärtige Vorfall verſetzt wird. Naͤ⸗ 


. 


her läßt er ſich übrigens’ nicht beftimmen, Ä 
Ge folgen ein paar eingeihaltete Gefege, die mit 


B, feiner defkimmten Beranlaffung verbunden find. 


nun ſ. Th. I. S. 13536. 
Den Gebrauch, daß unblutige Opfer von Mehl 


und Oehl, ungefähr nach dem hier angegebenen Ver⸗ 


häfeniffe, nothige Zugabe zu andern Opfern find, 


’ finden wir ſchon in andern Verordnungen einzeln, 


3.3. Lev. 7, 12.13. 14,30. Man bat hier bes 
merfe, daß diefe Anordnung wohl deshalb auf Die ° 


“ 


Zeit nach der Feſtſetzung in Palaͤſtina eingefchränft 


feyn möge, weil fie ige Mangel an Wein gehabt 
haben dürften, Aber auch Wein gehört als beftimm: 


xod. 


' 
Pr u 


N = 





L 


} a 


a 


Num. 15 13 22. 3 


Exad. 29; 40. Indeſſen fo umfaſſend und ‘fo bes _ 


ſtimmt mar noch Feine Verordnung Aber diefe unblu⸗ 
tigen Zugaben zu den blutigen Opfern da; 


Men, die LXX überfeßen den Schluß bes 
vorhergehenden Verſes: ourw mamre N ewrayayı 


Verſe. Allein es liegt zu natuͤrlich im Texte, daß 


. 92 das Subject des MUYN fey. Und denn kann 


Srıpr2 nichts Anderes, als ein. harten Nominativus' 
abfokatus fepn, der tan &XXD entfpricht, und alfo 
Damit zuſammengenommen ſo viel ift, als: toti.con- 


15 


polo, und ziehen alfo ID zum vorhergehenden 


cioni vefträe, vergl. V. 29. und Exod, 12, 15. 19. 


38, 24. 


Eine ähnliche Verotdnuns ſteht Lev. 4,13 — 22. 


21. Die gegenwärtige unterfsheidet ſich von jener 
dadurch, daß Dort die ganze 13719 ein Werfehen be⸗ 
acht, hier aber dies nicht ausdruͤcklich gefagt wird, 
fondern wirlleiche nur ein Verſehen bey Unaufnierf: 
ſamkeit der MV, unbeftimmt, von wem es begangen 
‚worden, gemeint ift; ferner dadurch, daß dort die 


Art des Opferns, hier aber diefe nicht befchrieben 


wird; endlich Dadurch), daß zwar nach jener Verord⸗ 
mung auch ein junges Rind, aber nur dies und als 
Sündopfer , hier hingegen ein junges Mind als 
Brands und ein Ziegenbod als Sündopfer darge⸗ 
bracht werden muß. 


Auffallend iſt es immer, daß, wenn beide Verord⸗ 
nungen wirklich verſchiedene Fälle betreffen, hier bey ei⸗ 
nem blos mittelbaren Vergehen ein doppeltes Opfer, dort 
nur cin einfaches vorgeſchrieben wird; aber natürlicher 
bleibt e8 immer, zu vermuthen, dag in beiden einander 


f6 nahe derwandien Källen eigentlich einerley Kalt ges - 


meint fep, aber über die Art der Sühne eine verſchiedene 


Zradition ſtatt gefunden habe. 


TE t 0 


\ — — — 5 








76 | Num. 15, ——— 


24 nen, fo wie V. 25. das Maſeul. —28 
ſteht fuͤr das Neutrum: es iſt geſcheten, es wird 
—— 


72 2 Woſehzen die LXX: —X G., mie n 


es — oft heißt. 

27 Dieſelbe Verordnung, welche Lev. 4, 27. ff. 
ſteht; dort iſt fie ebenfalls ausführlicher, ‘aber 'das 
Opferthier daffelbe. 

30 MIN 3779,78 if: unter, es ge⸗ 
gehoͤrt zu WR, MN ift: bey. Die Naͤtze ver Woͤr⸗ 
ter MYIN und 93 macht, daß nun 2 als Maſcu⸗ 
in ſteht; unmittelbar darauf ſteht wieder das Foͤmi⸗ 
nin bey WE]. 

Der von B. 32. an erzaͤhlte Vorfall, ſteht wohl 


hier in Bezug auf das V. 30. enthaltene Gebot, wenn 


auch gleich Jehova erſt noch einmal beſonders befrggt 
wird; und vielleicht bezieht ſich auch die Verordnung von 

B. 36. darauf. 

96 [Rad OMaRd Hat ı Mfpt goch mm a und. 
eben dies drüden die LXX aus. G.] 

38 X [ Vulg. hat fimbriae, bie LXX: — 
arlda, Onk. PIBONND. Das Griechiſche Wort 
mit Cchald. Endung, (welches fehr auffallend bey 
dem Ausdruck einer offenbar Juͤdiſchen Sitte if.) 

| It 28, 4. iſt Y'% Blume, Ezech. 8, 3. 15% fode. 

Es iſt wohl: Franze, und fie ift wohl blau, mie der 
feibrod des Hohenpriefters, zum Andenken daran, 
daf die ganze Nation ein priefterliches Koͤnigthum 

und geheilige ſeyn foll, vergl. Exod. 19,6. G. 
Deutſchen hat man: Quafte, überjegt. Man bat... 
für. feine fo beftimmte Deutung eigentlichen Grund, 
und auch die Sitte der ſpaͤtern Juden laͤßt ſich — 
ganz genau beſchreiben, vergl. auch Th. IL S. 45. 
Exod. 139 36. Deut. 6, 8. iſt ie von ibn 

lichen, 


4 


\ 


Nom. 15, 40. —8.16,1. 77 


hen, obwobl a von demfelben Erinn eruogomittel 
die Bu —— 
— 2 iſpte baden mm MID, und eben 4a 


dies — aus. G.] 


ya nn Sta anea mp nen 16, 
aa 922 NIE]2 Ti aNon 2. Die efiei 
Schwierigkeit macht NEN, es fehlt der Accuſativ, 


durch den das Wort erſt verftändlic wird. [ Onk., 


Syr., die Samar. Ueberſ., Ar. Erp. und Perf. feheic 
nen das Woͤrt in einem reſtectiviſchen Sinne verſtan⸗ 
ben zu haben: er nahm ſich weg (zog ſich zuruͤck), 
ſonderte ſich ab; aber dieſe Bedentung iſt uner⸗ 


weislich. Pfeudo- — ſetzt hinzu: er zog einen 


blauen Leibrock an, ohne Zweifel zur Rivalitaͤt mit 
bem hohendrieſterlichen Kleide Aarons; Tharg.Eie- 
rofol ſupplirt 18°, hielt Math: dies Alles it mil 
kuͤhrlich. Die andern alten Ueberfeßer Äberfegen frey, ' 
3. B. die LXX: daaance, Vulg.ı ecce autem. 
Man könnte vielleicht an die ‘Phrafe des. gemeinen le⸗ 
bens: ſich Etwas Kerausnehmen, denfen, oder man 
muf zu Ableitungen aus den vertvandten Dialecten 
feine Zuflucht nehmen. Dat he leitet MAN von IND 
ab, welches (nad) dem Syr. «un»0): murten, bes | 
dentet, (und Michaelis tritt dem bey, ohne bie 


VWokale zu ändern, indem er die Verdoppelung des 
2 für die Chaldaͤiſch- artige Form nimmt.) Moch 


leichter geht die Tertesform vom Syr. any, MP, 
erocitare, hervor. G. Die Ellipfe des Aceuſativs 


eines.nomen appellativum iſt zu hart und zu wille . . 


kuͤhrlich; entweder MEN ift: er nahm zu fi, . 
und der Verf. ift aus der Conſtruction gefallen, und 


ſo, daß der Verf. entweder Datan und Abiram, oder, 


wege 
2) S. auq Paulus’s Commentar uͤber d. N.T. Bi IH. 
©. 37.1 . 


= / 





I. Num. 16,0% 


wenn ouch Diele zum Saoͤdjeete gehbren ſolleen, die 








übrigen Anhänger derfelben, als Accuſativ Folgen 
laſſen wollte. Unmoͤglich iſt dies nicht. . Aber’ etwas 
leichter bleibt immer die. Annahme, daß 7 Hier von 
einen anderen Stammworte ale MD -ausgehe, und 
. dennbardieGuabifehe") Ableitung von &a, MN, 
' pertinax, impudens, contumax fuit, wenigſtens ein 
‚volles Mohr, vor den. ſchon erwaͤhnten zu ſtehen, 
denn fie Führe ung zu einem Stammworte von haus 
figeren und fichreren Gebrauche, als fee beide 
Stammmörter haben; und fie verträgt fich auch mie 
den herrſchenden Vokalen; obwohl bey einem in einer 
‚ andern Bedeutung fo getwöhnfichen Worte die. Setzung 
anderer Vokale weniger Schwierigkeit bar, als in 
Fällen, wo wir ficherer ſeyn Fönnen, daß Die Urheber 
anfever Bokale. den Text ſelbſt verfianden haben. 
ber Stelle liegt in 
riis dom Stamme 
verden Gen. 46,9. 
- 9. genannt; es iſt 
N37D, und’gerade 
r Vater des INN 
und Abitam, Ben 
Diefe Verſchiedenheit 
— qhhren ſollte, iſt es 
bemuach, fie von einem Verſehen der Abſchreiber ads 
fgen,: md es iſt wirklich ſehr natuͤrlich, &Vd ſtath 
Dyo zu leſen, dann aber auch N als ein blos aug 
Verſehen eingeſchobenes Wort zu betrachten, — 
— ll 


*) Gaab's Beytraͤge zur Erklärung des L IT. und. IV. 
Buch Mofis. Tab. 1796. S. 113. 000° 
4%, S. D. J 2. Köhlers Verbefferungen der Letart in 
einigen Stellen des U: T. in Eich hor n's Mepersor. Tür 

Bibl. und Morgent. Lit. Th. Il. ©. a91. F 


— 


——— 


Num. 16,2 — 9. 79 


vielleicht aus einer fehlerhaften. Wiederholung des | 


dorhergehenden 72 entflanden ſeyn moͤchte. Wenig⸗ 
ſtens wird dieſer On ſonſt nirgends bey den in allen 


Andern uͤbereinſtimmenden Erzählungen biefes Mar 


falls ung nicht einmal weiter ben dem hier geſchilderten 
Verlaufe, auch nicht in andern Machrichten: yon Der 
Familie Rubens erwähnt. Demnach iſt die Köpr 
ler iſche fesart folgende: INoba 122 A In 
NY JO NND 72. Auch Jofephus Ant. IV, 24 
2, wo es heißt: Audeaeu ze) Alsesien 
DosAwous, ſcheiut, wenn auch das letztero nich 
bloßes — ſtatt viör fepn Dal, weisen 
NID, nicht MID gefefen zu. haben *) | 
mp en hier wahrfcheinfich nicht % * 

ale nen mw) ), denn deren Fonnten nicht fo wield 
feyn, fondern ganz gleichbedeurend mit ae A 
weiches bier noch einmal durch. "170 NTIE, 
dem Orte, wohin fie zufarumenfomen, —* 
wird. Wenn die Hy "Dan Un) nicht 

bedeutend mir YO tg, ſondern * 
Vorgeſetzte von Taufend: find; ſo wuͤrde man heil 

nach der anſehnlichen Zahl der Tr "NAD, — 
nach unſerer Stelle ſtatt gefunden haben sup; n mie "© 
diefen vergleichen koͤnnen. Vergl. ©. 4. Ä 

a9 Dyson iſt es weniger ‚al ihr C 

verdient habt)? zu wenig fuͤr euch? alſo * 
viel als 2 tun, wie vorher B. 3.2 


an 
*) Die ganze Oil ik folgende. Korah fett: 8. a 
reg is Asuindas Puins af rujv d eds Tıvi rapd- 
— —2X cyo Taurys ——— en 
ö eur ev Muioi, —X re Te — 
— udn meeaßurähn av Duiav, eitdtug av 
% Poupsfssv Dir Tipape axu ‚ Anußanırev wuthv Dx- 

Yılıvav zei "Aßspapou us Dolasüs u. 7. A, 3 

; | } 








R “ 


L 5 


5 : Num. 16, 112 15. 
‚ar. Men Pyye [was iſt Aaron? viellicht 
beſſer: was hat Aaron gethan? G. Die erftere 
Meutung ift indefien immer bie leichtere, und Exod, 
16, 8.ift bey benfelben Worten nur fie möglich: 

21 'y wie ftellen uns nicht. Wahrſchein⸗ 


8 die zufällige Aufrichtung des heiligen 


welchen man ſich wohl diefe Scene zu 
f einem erhabenen Maße die . | 
is, fondeen 33 iſt mahrfcheinlichft 
yer Stellung. vor Gerichtsperſonen ges _ 
.Darauf deutet ſchon Pfeudo-Jon., 
gt: NA) NY 935, ad domum 
iudicii magni, und ganz beftimmt fast R. Samuel 
‚Fi. :Meiri *)o ON 3015 Yan mean Th 
ropwr N M2WYt verbum: adfcendere, fre- 
wenter adlibetur de abitu ad iudicium. DerBde 
. weis für dieſen Sprachgebraud) liegt vieleicht ſchon 
a. Jd..4, 5. Ruth .4, 1.) wo indeflen auch die Höhe 
der Gegend, wo Debora wohnt, oder Die höhere lage 
er Stadt gegen bes Boas Wohnung, vergl Ruth 
i u: gemeint ſeyn fonnte; ganz beftimme aber in 
Deut 17,8.9. vergl. V. 12., und Deut. 25, 7. ). 
35 ...: Por 
dräden daflelbe durch amdugnum aus. Indeſſen ziehe ich 
die gewoͤhnliche Lesart in Hinficht auf eine ähnliche Yuss 
4 1 Sein, ı2, 3. por. G.] | 


ee | 3 


ı 





[dee Gamar. 2. hat MN, und die LXX 


® Im Pentsteachus gloflatus edid;‘ Jablonsky. 
berol. 1708. a | 

WM ©. dieſe Erörterung in Diſſ. Chorögraphica de notione 

.  faperi etinferi indeque adfceufus et defcenlüs In 

. „ sharographiis fecris occurrentes evolvens,quam praef, 

Grill, Bened. Michaelis defendit Alex. Geottl, 

. Baumgartem Halse 173% in Commrentatt. theo- 

icis editis a Jo» Cafp, Velthufen, Chriſt. 

. „gueoph.Kuindi etGen Alm Ruperti, VorV. 
. 446. I En RT } GE See : 


ö 
\ 


0. Num- 16, 17. 1 $ı 


ame der Plural des Pronomens bezieht ſich 17 
Darauf, daß das Vorhergehende diſtributiviſch geſagt 
aft; ‚aber daß das Maſculin ſich auf das Zöininin 
Subſtantiv bezieht,’ ift Seregularitän Be 

IR) ED die LXX, Vulg. md Syr. druͤtken 18 
"das I vor IE) nit aus, und dann bejieht ich das 
borhergehende YO? blos auf Moſes und Maren, %us 
deſſen im Hebräifchen und Samaritan. Terte und allen 
übrigen Ueberſetzungen ift durchgehends die Tertes⸗Lesatt, 
und es iſt fein Grund, von ihr abingehen. 6.] 

NETIITR.mp mug dran, man 
kann mıter TO nicht wohl bids Die Anhänger 
des Korah verliehen, die fonft nie heilen. Dem 
am Ende des. Verfes verficht man unter MIETT"72 
wohl am pafjendften alle MIA} NY, und' es ift 
Doc) Bas Natuͤrlichſte, daß in eben demielben Werte 
das Wort einetley Sinn habe: das ganze Volk aber 
kann wenigſtens nicht in dem erfteren Sage gemeint - 
feyn. Demnach ſcheint diefer Vers nicht bloße 
Wiederholung zu feyn, und ber Nachdruck auf 
HEITIZTDN zu liegen: alle die Aelteften, hicht - 
bios feinen Anhang, verlammelte Koran gegen. M 
ſes und Aaron, Die ganze IE. war verfammelt, abe 
ohne daß die Uebrigen, aufer dem Anhange des 
Korah, an der Empörung Theil genommen hätten. 

In dieſem Sinne ift 7° wohl auch V. 21. und 22. 
u nehmen, und wahrſcheinlich find die den Moſes 
„25. begleitenden INZAT der beffere, treubleibens 
de Theil diefer 77%. Aber B.24. ſcheint IWiYMas 
gonze Volk zu ſeyn, wenigſtens fi der U 
angegebnen Befehls des Jehova der 
nicht blos den Aelteſten dieſen Befehl 
ondern zu den Gezelten und den dat 
brigen Iſraeliten ſelbſt hingeht, und aı ö 
. if wieder MIT gebraucht, 
Drilter Seil, | 


/ 


ns Li 
. z , 
e 5 * —4 
= J 


v 


nym Wꝛð N“) vergl. Exod. 16, 6. Th. Il. 
78.66. Auch Hier iſt aus dieſen Worten nicht deut⸗ 
lich, ob ein außerordentliches Naturphaͤnomen, wie 
ein Gewitter, gemeint ſey; nach) B.35. werden, aber 
es iſt nicht fichrbar, ob fogleich, die gerade an jenem 
Orte verfammielten Empdrer ducch Das Feuer des Je⸗ 
hova verzehrt. op: —— 
27. ne rim nd. xxh, welches font immer 
vor dem Verbum ſteht, ſteht hier des Nachdrucks 
halber ganz voran. © ©: Ä 
MIR TIEND DON bern Jehova etwas 
Neues herdvorbringt. Die LXX Haben: dar 7 dv Pal 
. spa deiiee Kuga, Ed. Ald.: iv xäspar. Man hat g 
el Bdrez FIN” ausdrücen folle, aber dies if 
Beine gewoͤhnliche Form, fie haben anderswaͤtts nicht 
 Gxoux für Wörter von INT, und Pücka fömmt übers . 
aupt ben den LXX nur drey Mal ver, (aber eben des⸗ 
b ift feine bindende Analogie da, fo daß fie nicht 
hier an eine Korm jenes Stammworts gedacht haben 
. Fönnten. Uber xeopers ift wohl ein bloßer Schreibes 
fehler, daher entftanden, weil mehrere Grichifche Then: 
Iogen fi, bey diefem Vorfall der Wörter xamvav und 
Kara bedienen*).) Sie feinen ſtatt X nicht, wie 
Michaelis wil, RI”, fondern N? oder INT im 
‚Hiphil (und. vorher IN"WI) gelefen zu haben... Vulg 
bat: fin.autem rem novam fecerit Dominus, las 4 
wohl nicht,. wie Bineelie will, NA? IND , {ons 
Dein die Fertes: Worte, außer mit ı Mſpt bey Ken: 
nicott nah IN’3 noch NUM G., oder dachte sd 
hinzu, fo wie wir es hinzudenken, und fo fegte Jemand 
es vielleicht zur Erklärung in jenem Mfpte hinzu. 
MMTN — 1, daß ed Sehova ift, bet 
u. ſ. w., fo ift der Segenfag gegen das Vorhergehende 
‘deutlich. : 3 
32 Der Vorfall wird ohne Verfchiebenheit kuͤrzlich | 
32 auch K. 26, 9. fi. fo erzählt. (m Deuterenomium 
| Ä = i 
*) ©, Scharfenberg a. a. O. S. 111. 





Num. 16, 32, ‚ 5 
iſt er nicht wieberhofe) Mach V. 27. fiefen Da- 
thhan und Abiram vor ihren Zelten, Moſes iſt im 
Lager, als er das Folgende ſpricht; Korah aber war 
wenigſtens vorher am heiligen Gezelte geweſen. Ob 


dieſer, nad) der Vorſtellung des Verfaſſers, ist auch 


in ſeinem Zelte iſt, u INN DB. 32. auch ihn mit 
ift, oder ob RXe blos auf die, deutlich an 
ihren Zelten ſtehenden, Mubeniten, den Datan und 
* Abieam geht, und gefagt werden fol, daß mit diefen 
und ihren Zelten aud) Korah's Zelt und was darin 
iſt, verſchlungen worden fen, Dies ift fo deutlich nicht. 
(Uebrigens wohnen, vergl. K. 2, 10. und K. 3,29., 
ſo wohl die Rubeniten als die Kehatiten, zu denen 
Korah gehoͤrt, auf der Mittagsſeite des heiligen Ge⸗ 
zefres.) Faſt koͤnnte letzteres nach fenen zwey Faͤllen 
als — erſcheinen, da Korah ausdruͤcklich 
wieder erwoͤhnt iſt, und dies nicht noͤthig waͤre, wenn 


VM auch ihn mit einſchloͤſſe. Indeſſen ſicher 


find wir, bey einem Erzähler, wie der. Verf. iſt, nicht, 


ben einzelnen Worzen eine jo beflimmte Abficht vor: 


ausfehen zu vuͤrfen. Und freplich würde der Tod des 
Koran felbft außerdem nicht ausdruͤcklich erwähnt. 
Es fünnte vielleicht auch die befondere Erwähnung 


bes Korah blos Folge dadon feyn, daß gerade dieſet 


in den letzten Verſen gar nicht vorgefommen war, und 

ade die Furcht, mißverflanden zu werden, ven 
Ser. unbeutlich gemacht haben V. 30. ftehr zu 
deuriich, daß Alles ihnen Angehoͤrige untergehen folle, 
als daß Hier der Zwesk ſeyn koͤnnte, einen Unterſchied 
zwifchen dem Schickſal der Familie des. Korah und 
der Familien des Dathan und Abiram zu machen. 
K. 26, 10. wird ausdruͤtklich geſagt, daß Korah mit 
verſchlangen worden, and er unterfchieden von den 
850 Männern, die. durch Feuer umkommen. 


ve RL, | 
8a 0: Dar 


£ 


BI HEERENENE „2° FORSPRERRN PR 


/ 


* 


Tu Nun. 16, 54. — 
Daott wird V. 11. beſtimmt bemerkt, daß bie 


. Söhne des Korah nicht mit geftorben ſeyen, eine 


- 


Bemerfung, die unvereinbar. mit amferer Stelle, 


und aljo eine andere, fen es frühere, oder fpütere 
Tradition ift. Seßtere ſteht unfehlbar in Verhäftuiß 
Damit, daß es eine berühmte Leviten-Familie, Die 
Korahiten, 936, vergl, I-Chron. 26, 1. II Chrom. 
20, 19. Auf diefe beziehen fich wohl auch Exod. 6, 
24. bie leßten Worte, melche der einzige Beyſatz det 


5 ‚ Art im ganzen Stammtregifter ber Seviten iſt. In 
nuunſerer Stelle fpricht der Verf. zu beftimmt, als daß 


er. diefe Korahiten ausgenommen wiſſen oder uͤber⸗ 
haupt fagen wollen fann, daß blos das Eigenthum 
diefer. Empdrer, oder daß blos die Sclaven des Ko⸗ 
rah, nicht die Kinder. per Empörer umgefommen 
ſeyen, oder daß mm UN aan [ wie die 
LXX überfeßen: zavres Tous Aufe@hous Tour —2R 
Mera xoee, und mit ihnen Die andern alten Ueber; 
ſetzer G., die Anhänger des Koran feyn follen. Auch 
find die Korakiten zu berühmt geworden, ala daß 
die,. an fich ſchon merfwürdige Ausnahme dieſer 


- Menfchen blos aus Verſehen bier unbemerft geblieben 


ſeyn koͤnnte. 
Was uͤbrigens den Vorfall felbft betrifft, fo iſt 
er zu deutlich nach der ganzen Abſicht der — 
des Erzähfers ein ganz auferorbentlicher, als! daß es 

darauf anfommen fünnte, die hier beſchriebene wun⸗ 


vervolle Wirkung Fehova’s durch die Vermuthung zu 


fhwächen, Daß uncer den Zelten diefer Empoͤrer zu⸗ 
fällig eine Erdhoͤlung geweſen, und dadurch gerade 
jeßt nach) ihrer Empörung ein Erpfalj entftanden ſey. 
Endlich wenn der Verf. hätte erzählen wollen, daß 
durch Mofis treue Anhänger die drey Empoͤrer zu 
ihrer von. jenen angeordneten Beſtrafung - lebendig 
eingegraben, bie 250 übrigen aber getödter und dann 

" vers 


- 


i 0.2 \ 
: Num: 16, 35. _ 85 
verbrannt, und dazu dag gar vom heiligen Feuer 
genommen worden fen; fo hätte er offenbar fo erzähft, 
daß es unmöglich, wäre, zu einem fichern Sinne feiner 
Worte zu fommen ). 
[Aber follte man nicht Grund gaben, um.bie 
buchftäbfiche Glaubwuͤrdigkeit der Erzählung in Zwei⸗ 
fel zu ziehen? Märe Dies blos unter den hier ange: 
gebenen Umſtaͤnden vor den Augen der Iſraellten un: 
mitgelbar auf eine ſolche Appellation de8 Moſes an 
Jehova, feine Sendung und Aarons Priefterthum 
zu beftätigen, erfolgt: wie hätte ben nächften Tag 
das ganze Wolf gegen Moſes und Aaron murren 
und es eines neuen Wunders bedürfen fönnen, um 
Aarons Priefterehum zu befeftigen? Wenn wir er 
wägen, wie geneigt zum Wunderbaren, und zur 
Vermiſchung der Geſchichte und der Kabel die Juͤdi⸗ 
ſche Mation immer gemefen iftz fo fönnen wir nicht 
umhin, die vielen, fehr vielen ihrer wundervollen 
Begebenheiten mie Borficht zu lefen , und ſchwer zu 
"glauben; da wir ſolche Erzählungen bey Griechifchen 
. oder Roͤmiſchen Gefchichtfchreibern: geradehin ver: - 
werfen würden, Es iſt wenigftens nach meiner Lie 
berzeugung noch keineswegs erwielen, Daß bie Hebräis 
ſchen Geſchichtſchreiber nicht nad) demfelben Maaf- 
ftabe beyrtheilt werben müßten, als andere Geſchicht⸗ 
fchreiber. G.) J— ee 
MIT IND MINEN ON entweder mag der Berfi 35 ı 
fügen wollen, daß Feuer von dem heiligen Gejelt, 
ober yon dem erfchienenen MIN "MI, oder von dem, 
. Altare herborgebrochen ſey. Auch hier Kat man.dieg 
geeadehin für abfichrliche Befchreibung ‚des Bligeg - 
gehalten, vergl, Lev. 10, 2. Th. 1. ©, 181. * 
ee = Pe SE 
Vergl. indeſſen Eich horn's Diblioch. der bibl. um 
> worgenl. Literatur, B. l. Heft V. S. 911. ff. 
F 4 Fr 


. 


— 


\ 











N 


/ 


2 - Nam. 1,0 000. 


Die LXX ließen die erſten 16 Derfe des folgena 
den Kapitel fhidli an das Vorhergehende an. " 


° 17 —R nor die LXX:'re mie Te allAdrgov roüra " 
2 dreige drei, die uͤbtigen alten Meberfeger deuten nach der 


“ 


ewoͤhnlichen Lesart. Auch von den LXX läßt ſich nicht 
Behaupte ; daß fie mnr-bey win, dor ME, geleſen 

hätten; es wuͤrde aber nahe liegen, überhaupt IF 
zu vermuthen, wenn nicht non dabey ftände, odes 


wenn dieſes ?Fe bedeutete, 


yon "2 gerade eben fo wie V. 3. 107221; 

"re name MN iſt dann eigemtfichfte Ap⸗ 
nd Reaſſumtion ebendeflelben, vorherge⸗ 
usorude. Indeſſen immer ift ber Bezug 
auf HANET duch UN unterbrochen 


; das folgende AYNUN das Gubject 
it Yeichter wäre fo Die Verbindung, umd Die 


Worte des zn DB. find auf jedem Tall 
gegen bie Abficht bes Verf. von dem vorhergehenden 


abgeriſſen. | 


⸗ 


anna, ſtatt Syowera, vye hier 
dem Sinn nach offenbar' für feben, und zwar Merz . 
fuft deffelben, Tod, &s muß mit TUN verbun⸗ 


- den werden: die mir Merluft ihres febens gefrenelt 


”.  Kaben, Die Eonftruction on fich erweiſet fih aus 


— 


das Subſtantiv vorhergeht. Mach der vorher vorgee 


⸗ 


TReg. 2, 23., aber hart bleibt fie deehalb, weil blog 


ſchlagenen Weiſe wäre es auch: durch ihren Tod, 
MOB und man foll machen, nämlich ‚die 
wann, eben fo ſeht B. 4. ERYRAN. 

na YES [die LXX: gegidoun 7% Yusıp 


. "ernelo. Der Altar fheine mir ben Masten überall 


einge umher überlegt worden zu ſeyn. G- ] 
— [Rat 


je wollte der Verf, U nerflanden mil  _ 





' Noum. 17, u 2. — a 
Nach Vydde hat de zen ‚eng 4 
dies iR in den cxx —— G., ſo ik: — J 
17 — 127 IUND [derSyr. ſchiebt dor dieſen 5 
Morten ein; A suiocs a5} Auer 
daß die Erde Toren Schlund öffnete, und file ver: 
ſchlang, und ich habe Dies, obwohl nicht ohne einige 
Zweifel an der Authenticituͤt diefer Wort, in pen Tert , 
aufgenorhmen, meil mwenigftens Etwas zu fehlen 
—* Denn auf Eleaſar kann man M niche zuruͤck⸗ 
ziehen, Dies ift zu entferne, G. Unmoͤglich ift auch . 
dies nicht, und es laͤßt fich bey dieſer Art Schrift: . 
ſtellern wirklich nicht gerrau beſtimmen, tie weit eine 
Parenthefe reichen fönne; und wenigſtens gewoͤhnlich 
gehört der gegenwärtige Schluß zu deu Morten, ' 
worin die Ausführung des ls Jehova's angege- 
ben iſt. Wenn man i7 auf ID bezieht, wie man 
es auch kann; fo Hifft wenigſtens ber eingefchoberte 
Zufas Nichts, um dies zu erleichtern ; INTIN unter: 
bricht den Bezug nicht, ebeu weil Y.daran hänge.‘ 
ffen vieleicht bezieht fich 1? auf NRI, dies 
iſt wenigſtens näher ala MEIN, z | 
ana ihr ſeyd die Urfache des Dedes fo vieler 7 
vom Volke Sracl. nn u — 
mön—an [foder Hebe. und der Samarit. Tert.  _ 
Die — Ber is Muiaje zul "Aupelv, und | 
eben fo Syr. und Sand. ; und der folgende Zufammenhang: 
zeigt, zu beiden geſprochen wird. G. Bey diefen 
mehreren Datis ift die Lesart PM} Diesmal wahrſcdein⸗ 
lich eine wirkliche Variante, aber da Öften Moſes cr 
allein genannt ift, wenn naher nicht zu ihm allein ge⸗ 
ſprochen wird, und umgekehrt, vergl. 3. 8. 19, 2., 
fo iſt keiac Motgwendigfeit da, den Tegt mit G. zu 


= im, dee Samar. Tert hat m, alfo m 
md g ls ri melde. aus al er 
4 . A — ir er⸗ 


⸗ — 
* 


\ i ; 
s wi, "x: ; 
‘ 


63 . 0°. Nam. 17, 15 - 23. 


berſetzer ausdruͤcken, hat Nichts gegen ſich, das Hiphil 
Yon? ift: tragen; vergl. Exod. 2, 9., und der Accu⸗ 
| foto, es, ift ausgelaflen. - | — 

35 , Mae, N iſt wohl fo viel, wie: als, auf 
-  Ahnliche Weiſe fann man es Gen. 18,23, verſtehen. 
19.: DIE, [der Samar.T. und 4. Hebr. Mipte 
> haben 72, Die 1.XX ; aol, ıben fo Vulg., Ar. G. In 

au mehreren Zahl der Beyfpiele dieſer Conſtruction ſteht 
1? die, vergl. Exod. 25, 21. 30, 6. 36., aber auch 
..  kxod, 29,42. fteht 9: ud, und ebendaſ. V. 43; 
deutlich INN? I239.. Die Zeugniffe möchten jiemtich 
von gleichem Gewicht feun, aber das etwas Gewoͤhnli⸗ 
here und paffender Scheinende fönnte wohl leiter den 
Verdacht einer wil'führlichen Menderung ertegen, als die 


Andere Lesart. S. Übrigens Th. 1. ©, 105, 5 
92 - np en LXX: axavy roð ruelou. 
dieſe iſt alſo unterfchieden von dem "WIR G. 

Vergl.V. 19. Nur folgt daraus nicht, daß erſteres 

der eigentliche Name des Innern ſeyn und es fuͤr 


uͤberall z. B. K. 18, 2. gelten ſolle. 


RR 3° Der Gebrauch des 793 von Reifen der Fruͤchte, 





wie jef. 18, 5., geht von Soͤugen und Entmöhnen 
. aus, vergl, Gen. 21, 8., und Beides hänge mit der _ 

Arab, Bedeutung: liquefecit, liquefactus eft, zus 

ſammen. 


Bemerkenswerth iſt ein Gebrauch der Araber, 
durch Stäbe zu looſen *), Ob ein bloßes foofen, 
beſſen Ausichlag für Entſcheidung Jehova's gehalten 
worden, dieſer Erzählung , als eigentliches Factum, 
zum Grunde liege, laͤßt ſich bey der großen Zeitent⸗ 
fernung und dem Mangel beſtimmterer Notizen von 
dem fruͤheſten Zuſtande der Iſroelitiſchen Nation 
nuicht entſcheiden. — — 


ihhorn's Biblloth. der bibl. und morgenl. diter. 
4. Heft I, ®: 86. 87. ; h 


J 0) 








| | Num. 17, 27. — 815,7. 33 

u; "Die letzten Verſe des Kap. hängen zwar auch mit 2 

dem Vorhergẽhenden, aber noch mehr mit dem Folgenden 

| zufammen. Im folgenden Kap. fichen Berordnun en 
von Denen man nach dem Obigen vorausſetzen müßte, 
daß das Vorhergehende ſchon bisher beftchende Einrichs 
tung gewefen jey, wenn man die ganze Darſtellung dieſer 
Buͤcher für hronologiſch haften wollte, 18 
“Main nn, e se 

N damit nicht, ſ. K. 14, 42. - - 


Ueber die ganze Verordnung vergl, K. 3, 5 — 
10.8, 13.ff. Eee 


[Der große Aceent ſteht offenbar falſch bey7 
n29, da er bey NIAY ſtehen muß. So iſt dei 
Samar. Tc, fo Gr. Ven. und Perf. abgetheilt. Die - 

LXX haben TAN enttweder nicht gelefen, oder über 
fehen. G, . u = 
2* Die LXX haben: Sdum 7%; lebærelæcç Ya, fie ver⸗ 
binden IIIIY mit dem Vorhergehenden. Auch ein nicht 
unbedeutendes Mſpt ben Kennicott fäßt IN weg. Der 
Samar. Text hat FTIIY, und der gedrudte mit einem ' 
Theil der Mipte IND mit er des J, wohcy 
frenlih alle Schwierigkeit gehoben wäre, aber eben der 
große Schein einer abfihtlih erläuternden Aenderun 
oppelte Vorſicht nöthig macht. In den Hexaplis i 
neben den. Hebraͤiſchen Worten auch die Lesatt dos Ga: > - 
maritaners fo ausgedruckt: xai donxra Sulz TS IFEm “ 
‚ Trias vacu, welche Worte Scharfenberg *) nach ei⸗ 
‘nem Scholion, deſſen Verfaſſer ungewit iſt, Catena Ni- 
cephori p. 1283., womit ı Mfpt bey Montfaucon übers - 
einftimmt, fo andern möchte: xui deuarı den Zus ieri I 


gareiag Vpey, J i 
Die Interpunction des Hebr. T. iſt meniafteng 
nicht geradehin verwerflich. Wenn der Satz mir. 
| IHlöffe, fü wäre die Form des Worts wenig: 
ſtens hoͤchſt ungewöhnlich, (denn Beyſpiele, wie 
— — ERROR 3 3 | Jet, - 


- 


N, 2: a 
| *) A. a. D © 11%. 





we. Nu gmie 


2... Je£. 33, 6. find, fehr ſelten) und die Beziehung waͤre 
"eben nicht leichter, FONTS kann ſich zuruͤck auf 
TOÜN und ;deffen Accufarive referiren, und zu . 
may mößteman I hinzubenfen. Es liegt alſo 
noch: ein wenig näher, MRH_NIAN zu verkinden, 
wie es die Form verlange. Man koͤnnte, ba allers 
‚dings fonft häufig ISLAM verbunden lege, jene 
beiden Worte an dag OHNT2Y anſchließen. Aber 
diefes möchte berfelben wohl noch leichter entbehren, 
als · das folgende TAN, welches dann, wenn man nicht 
einen beſondern Nachdruck auf ich legen will, un⸗ 
ſſend fleher; man muͤßte denn annehmen, daß 
ÜN vor TAN ausgelaſſen fen: qualem reddo, wozu 
ich mache, wolches aber zu kuͤnſtlich fcheint, (Eben - 
Deshalb ift Elerici Vorſchlag IN AN NIX 
ulefen, nicht zweckmaͤßig.) MIA NIX IE in dieſer 
Berbindung faft eben fo viel ala INN aflern, und. 
der Sinn iſt: zu einem gefchenften Dienfle mache, 
beflimme ic) euer Priefterehum. Der Gegenſatz des 
. Rolgenden fann zwar eben in dem IIND, und der ; 
. voillfäprlihen und beftimmten Zueignung, die es 
- enthält; aber er kann auch blog in Der gangen vorher⸗ 


| gegangenen Unordnung liegen, we 
wegen erklaͤrt ſich buch die Specification bes 


| 


. 


’ 


i folgenden Verſes. 

10 Wergl. Lev. 6, 18. 

11... Dom [das Befte überhaupt. 6. ] 
13, Wan vergl. Ley. a2, 3 


14 vergl. Ler. 37, 38. und Th.U.G. a31. 
13 Vergl. Exod.:ı3, 12. ff. Num. 3, 12. 44. ff. 


EP EST 
un Vargl. 


es 
‚ 





: | 
Num, 18, 18.19. 9 


Vergl. Ler. 10, 15. [auch Exod. 277, 28, Lev. 13 
2 29. 30. G. 


MIA MIN. Die alten Ueberſetzer haben es 19 
wortlich Übergetragen, ausgenommen Saad., der 
BUS Qge, einen daueritden Vertrag, hat. Uns 
gefähr fo Die meiften älteren Erklaͤrer, indem fie. Saly 
für id, quo quid confervatur, nahmen, Doch dens 
fen auch andere an foedus falitum, und dies ffimme 
. zu dem morgenlandifchen Gebrauche, bey dem Schlie⸗ 

fen der Buͤndniſſe Salz zu effen, vergl. Th. II. 
S. 166,67. Die neuern &ffärer, auch G., fols 

dee Michae lis ſchen Deutung: Salarium, _ 

Allein wenigſtens die Analogie des Sateinifchen liegt 
viel zu entfernt, old daß dadurch eine ſolche Bebeyz 
tung des Wortes en. werben fönnte, ing 
nöhere und ficherndere Beftätigung derfelben hat man 
in Eſr. 4, 74. geſucht. Allein Die Stelle ift wenig: - 
ftens ſehr undeutlich; — auch bie dortige 
Phraſe; mir falzen das Salz des Pallaftes, foriel _ . 
wäre, als; wir effen Das Salz des Königes, fo folge 
daraus 2 nicht, daß. Salz geradehin für: Beſol⸗ | 
dung, Gehalt, gebraucht worden; und es liege dem⸗ 
nach weit entfernter, I7Q DID für einen Wertrag 
über Befoldung au nehmen, als es bey dem TH. IT 
S. 166. angegebenen morgenländifchen Sprachge⸗ 
brauche liegt, Dies als eine Redensart für einen engen 
und feften Bund zu betrachten. Eben dahin führen 
die bey Caftellus &, 2070. angegebenen Bebeutum 


gen bee Ile, Die Phrafe koͤmmt noch IIChron, 
13,3. davon yor, daß Gast dem Haufe Davids das 
Königreich zum MIX DYYZ gegeben habe, und auch 
da paßt der angegebene Sinn weit mehr, als der eis 
nes ſalarii. 


[Die 


> 


\ 
. i ; 
Li 


a2 NMom. 18,27 29 | 
&r:  [Die leviten erhielten kein land zum Befiß, ſon⸗ 
7 dern blos ihre Staͤdte. Aber es war auf anbere 
Weiſe reichlich Für fie geforge. Außer Dem Zebenden 
von ganz Sfrael (vergl. aud) Lev. 27, 30.), der in 
Ä ar Ten mufßre, wenn man dag 
F leviten zur Zahl'aller uͤbrigen 
mmen betrachtet, hatten fie 
e, (B.12.13. Deut. 18,4., 
i er Erftacbure bey Menfchen 
| en V. 15, ff. unfers Kap.,) 
hiers, deſſen Blut nicht in 
nwurde (Lev.’6, 9—12. 
7,6 10.3}.), und eınen Antheil an jedem geſun⸗ 
ben Thiere, daß zum gemeinen Gebrauch geſchlachtet 
J wurde (Deut.'18, 3.), ſ. Clerici Commentar. zu 
dieſer Stelle, und ſiehe Alles, was zur Rechtferti⸗ 
gung dieſer Einrichtungen und der Ariſtokratie der 
eviten gefagt werden kann, in Michaelis Moſ.R. 
1.9.53 6.] ee 
37 au das Verbum vor bem Subjects: Subs_ 
2 Slantive, wie oft, ohne Nüdficht auf das Genus def 


ſelben. AAN ift nicht: als Gabe, fonderne 
das, was ihr als MIA empfanget, ſoll euch ange: 
rechnet werdhen. — 
— EStatt XXIMy hat der Sam. 1. OI’NAN 
7 im Plural, eben fo Die LXX.: 7a ahxıgepure Unwv, viel⸗ 
jeicht ift dies die richtigere Lesart; indeflen alle andere 
alt: Ueberf. druͤcken den Singular aus. G.] 
NY Gülle, V. 30. fleht dafür INIAN) vergl. 
auch Exod. 22,28. | a pr | 
292 alle Gaben, bie ihr erhalten habt, 
/ . framın ua, on fehlt in, 10 Mipten, und ift in 
den LxX, Vulg., Sand. nicht ausgedrüdt. G.] — 
ee 


N 
/ 


-_ 


J 
⸗ 17 


— 


Se _ Num. 18, RR. 198 9 


Pe iſt eine bloße, ganz überfläffige Wieder⸗ 

holung des yrrx, und das in Jahr} bezieht 
fi) als Neutrum unbeſtimmt auf Nn: von allem , 
den. Beiten der Sack, davon ſollt ihr das geheiligte 2 
Stüd geben. Im folgenden Verſe bey 3390 in) 
- geht 5 ſowohl als 12322 als Neutrum auf den under 
ftimmten Gegenſtand: wenn ihr davon ſein Beſtes 
darbringt, INN DB. 31. iſt wiederum dieſer Gegen: 
. ftand, Jnaͤmlich der Reſt davon. G. ] 


= ſteht bedeutungslos vor dem Nachſatze 2xNnꝰ. 30 


ns. [man ſollte > erwarten ; die 
Perſon iſt, wie oft, geaͤndert. G. 


.. 


yo wiederum das Neutrum: wegen ber Sa⸗ 32 
che, durch die Sache, naͤmlich durch den Genuß 
derſelben. 


oN ınB®. 9 bezieht ſich auf Moſes, vor: II 
her ſtanden Diofes und Aaron, und DB. 3. folgt 2 
rnn?, welches fich wieder auf beide bezieht, . Zwi⸗ 
ſchen —* und IN muß man etwa INN hinzuverz 
Beben, eine ähnliche Ellipſe ift Jl.21,9., 


On und V. 5. müßte, meil 95 und 3 
yoıyı folgt, auch wenigftens Ay V. 8. beſon⸗ 
ders ermähnt ift, erflärt werben: man ſoll ſchlach⸗ 
ten, man ſoll verbrennen, ſo ſteht die dritte Sin⸗ 
gular⸗Perſon auch Gen. 48, 1. Jer. 16,6. Birk 
leicht indeffen find blog die Vokale vnrichtig, ‚md 
war von beiden Verbis Pi@l gemeint. ° Auffallend 
waͤre es, daß der Schlachtende nicht auch untein wird, 
wenn er nicht etwa mit dem Verbrennenden Eine 
Veiſon war. — 

5393 [fehlt in ı Mipt bey Be und, pr 
ma manu in 4 Mſpten bey de Rofli. es ift bey Syr. ımd 
Volg. und in den ee Eremplaren der LXX — 

N au i 


h 


1} 
' 
ur 


94 . Num. 19, 9 —ı2. 


audgedrädt, Doch haben es die uͤbrigen alten Weberfes 
‚gungen. Es ſtehet gleichfall® Lev. 16, 28. nicht. G.) 


9 m *9 Twirb nad) Pagninus gewöhnlich über: 

‚fegt? aqua feparationis. Die LXX häben: üdoe 

ur Er avrıaudu, Vulg.: aqua afperfionis, und eben fo 

bie uͤbrigen alten Ueberfeßungen, außer Ar. Erp., 

ber Kr! aqua piaculi, und Gr. Ven,, bie _ 
vdog mieauou bat. Die Vergleihung der Wörter 
TI und 712 leitet auf die Meinung, daf M Hier 


naͤmlich Meinigung von gewiſſen Mafeln ohne Da: _ 
5dwiſchenkunft des Prieſters. Auch Cleritus Überfegte 
‘; aqua impuritatis, nämlich: qua tollitur impuritas; 
„7 eben ſo iſt ja RM pegcatum und oblatio, qua 
tollitur peccatum. G. Die Verglelchung des 12 
‚ Sparfit, adfperfit, welches im Chaldaͤiſchen NS Tau: 
get, hat, wenn fie auch nicht unmöglich ift,, und dem 
BZuſammenhange biefe Bedeutung des Worts anges 








Meſſener, als alle andere, fiheinen möchte, die Ana: 

: Togtegegenfich. Diefer amgemäfieften märe, NN von 

72 abzuleiten, weldhes im Hebr. und Arab, aufu- 

: gib im Syt. und. Arab. adverlatus, abominatus eſt. 

bedeutet, and im Syriſchen (Caſtellus p. 2214.) 

er beſticimt gebraucht wird für: (4 re impura)averfus, 

| alienus-fuit: Waſſer Der Abfehrung (von Dem Ling 

reinen), alfo intmer fo viel als Reinigung Die Be 

‚ deutung von 7772 feparavit, iſt nicht fo zuverlaͤſſig, 

als jene, und überhaupt nicht fehr verfchieden von jes 

‚ner, sender, nächft der größern Sicherheit, auch) 

| bie Ableiting mehrere Benfnisle für fi kat.  - 

| 12 [12 fehft in a Mſpten und ift in den LXX nicht 
| ausgedruckt. 


ruckt. G. 2 Sei ch hart zuruͤck auf WB. 9. 
VBergl. auch V. 173. — * 


Dim 


- 


eine beſondere Arc der Reinigung bedeutet, 








.Num. '19, 13 — g 20, ı I. 65 | 


{FM iſt der Nachſaz, rau wahını 
achdrr zum Vorhergehenden; Um efwunigem ib 
beritande vorzubeugen, hat Saad., Dathe, Mir 
chaelis überfeßr: an zn Tagen‘ G, vergl. 
Die deutlichere Stelle B. 1 


Stat AUENN — V. 20 VDN. 13 
letzter er Vers lehrt deutlich daß die harte Strafft 
des egenwaͤrtigen Verſes nicht blos davon zu verfter 

ben fen, menn Jemand ſich dem Heiligehum nähere 
und es verunreinige, ſondern von Jedem, der fd) 
hicht teinigen laͤßt; welcher Sinn freylich auch in bier 
fen Vers der nathrlichere , aber nicht fo. nothwendigz 
als dort iſt, 


Dr , iſt zwae faſt durchgehende - 
als Plural, aber doch zuweilen als Singular cou⸗ 
ſtzuirt, vergl. Gen. 9, 15. Il Reg. 9, 3. ar 

2 if: wenn, eben fo. wie V. 14. AN fi 
ſeyn, foll gelten für, wie ®. 12. WIM“. 

Te De au u “>, fehlt im Samar. &. und 18 
4 Her. Klar und iR in den EXX und Syr. nicht 
außgebrudt; dagegen fleht es vor NWRITT in Heber 
und 2 Chaldı. Lay, and ift in. den. LXX und Sys 
ausgedrudt. G. ] 

[Rah yd drüden DRLXX NEIN aus G.) 
wie eht. GC. dat Alles dies im Terte feiner Up 


berfegu — 

[der amar. ⁊. ., 1i9, Hebr. und 6 Chald, 21 
Mipte haben D Ta dies druͤcken die LXX, ” — 
kſeudo-Jon. dus, G Di 


nwiin, er nn. | 


. Im erfien Monate, nämlich des vierzig 
fien Jahres. G. hat fehtere Worte ſelbſt Pe 
feiner — ung. Dieſe ganze eitbeftiimimng 
ruht auf der auiſerer Gtolle iind NM. 32. ‚Me 


a4 


96 | — U Num, 20, 3. Se 
misbem Regiſter der Heife- Stationen. 3313638. 


-und ed iſt ‚allerdings Fein Grund vorhanden, eine 


Verſchiedenheit der Tradition zu vermuthen. Auch 


‚3 


| ee. glaubte, daß die Worte nW 


) ehemals Hier im Texte nad) UNI ges 
yer erzählten 

) nicht habe 

eyn moͤchte, 

Denn wenn 

e nad) einer 

ihne war, fü 

"Gegen alle 

in den Text 

ruͤcken: man muß ſich mir einer det Bermirhurg 
begnügen, und dem, welchem dieſes Stuͤck hier feinen 
Platz verdanft, das Unterlaffen der nun nothwendß 
gen Beyfuͤgung einer ſolchen Zeitbeſtimmung zuſchreit 
ben. uch: ben dem Tode des Aaron fehlt alte De 
ftimmung der Zeit und des Alters, die fic) in der ans - 


dern angejogenen Gtelle findet. — Jiſt bier 


eine auffallende füce in der Geſchichte der Iſraeliten 
von nicht. weniger als 37 Jahren, waͤhrend welcher 
fie in der großen Wuͤſte umherzogen, und die ganze 
Generation der aus Aegypten ausgezogenen Erwach⸗ 
fenen, außer dem Caleb und Joſua ausſtarb (vergl, 
Deut. 2, 14.). G.)] 


Sn der Wuͤſte TE bey em waren bie Steasliten | 
ſchon K. 13, 22. und 27. BEN 63. 
ne Oy Dyı I [Mas Valg, laß — 
wiß, er hat paraphraſtiſch: et verſi in ſeditionem dixe- 
zunt, ber ı Mipt bey Kennicott hat 91 re 99 


— | TER ah bat eben fo: N 140 am 


or ob.) 
“mm YO in Bezug auf K. 16, 35. 


uf⸗ 


- Wuffallend iſt dieſer Bezug, wenn die gegentoäetige 
Ä u um 37 Fahre entfernt von der Empoͤrung 
Des Köra 1 | ; 


Die folgende Begebenheit hat fehr große Aehnlich⸗8 
keit mit des Exod. 17,6. erzählten. Die Siraeliten find  ı 
nicht blos beide Male ſchwierig; erhalten beid: Mete aus 
dem Felſen Waſſer, fondern ſelbſt der Ort erhält beide 
Male einetley Namen, dort V. 7. wird er MI’ ge: . ! 
nannt, und bier ©. 13. ſteht IIND ’n BT. @8. 
IR gewiß recht natürlich, zu vermuthen, daß die eine Tras 
dition die Begebenheit an einen andern Ort verfegt habe, 
als die andere, daß dey der einen Erzählung eine Ber: _ 
fündigung des Mofed und Aaron an den Vorfalle hing, 
bey der andern nicht; wenigſtens bey andern alten 
Nachrichten würde man ſchwerlich anders urtheilen. 
Zwat fteht Num. 27, 14. Deut. 32, 51., mp dic M °O 
erwaͤhnt werden, Dabey WI), oder wohl auch 18 II} 
indeffen dies eben wäre dann diefelbe Tradition, die wir 
ier leſen, und die herrſchendere. Selbſt, wenn, diefe zu: _ 
e abſichtliche Unterfcpeidungen wären; fo höbe dies 
‚jene Vermuthung nicht auf: die Degebenheit fonnte ſchon 
—* verswiefacht ftyn. "Die Erwähnung des üUnge⸗ 
horſams des Moses und Aaron folgt hier erft V. 24., 
er wird wohl in das ——— mit dem Stabe geſetzt,“ 
Mofes und Aaron B. 8. blos angewieſen waren, zu 
em Felſen zu ſprechen. Dies hat auch nach den uͤbrigen 
Erwähnungen des Vorfalls den Schein für fih, und 
hierin läge dann auch der einge Unterfchieb san Exod. 
17., da dort 8.6. Moſes befihlige wird, auf den Zelfen 
u fihtagen. Indeſſen feinen Stab ſoll Moſes doch auch 
er dep Verrichtung: dießes Wunders mit ſich nehmen. 
rn jenes Gebot hier blos nicht ausdruͤcklich angegeben 
ware, und das Verſehen darin läge, daß Moſes zwey 
Mat ſchlaͤgt; fo wären ſich die Erzählungen noch aͤhn⸗ 
licher. = er a‘ 
. MEBMTN den Stab, Exod. 17, 5: ſteht da; 
ben, mit welchem du in den RÜ gefchlagen haft. Nach 
B.0 lage yn 390, alfo ins Yeiligen Zelte, 
boenigftens iſt dies der natuͤrlichſte Shan, und eg 
Auitc iu, © Wwouͤrde 


[2 


* 


v 


8 Meum. ao, 12 17. 


wuͤrde gezwungen ſeyn, u denfen, daß gefagt: wer: 
den folle: er habe den Stock genommen, als er 
mm qꝛw gekommen. R 


12 Vergl. K. 27, 14. Deut. 1, 37. 3, 24; Han. 
un. — 75.) . a er 
13 ; {mm gehört wohl zu an, welches ſich auf 
M beziehe, a en ..J.. 

nat. 3. zunähft TOR 
; Deut. 3, 24. 25. folgt, 
ce 26, nah V. 14. fteht.) 
* 1? MON, und was 
gt. iernaͤchſt hat der 
men On nm’ OT... 
6. folgt. Legtern u 
n: aber abgerechnet, daß 
ıllein ſteht, fo verliert Die 
d fchr, daß man in ihm 
nde Nachrichten an eins 
wenigfteng eine hier nicht 


4. mm, woher? wird nicht geſagt, wahrſchein⸗ 
lich fell ſich dies auf vorhergängige Mittheilungen 
vor dem foͤrmlichen Antrage begieken. 

nd vergl. Exod. 18, 8. rn 


‚6 WR, warum Mofes — Gefandter — vers 
ftanden werben: müffe, fteht man feinen Grund.» 
Diefe Deutung ift möglich, aber näher liegt die Ber: 
gleichung ven Exod. 32, 34. 33, 2.3. | Th. I. 
©. 203. 4. Th. U. ©. 97. | 


m R2-°0. Waſſer aus ben Ciſternen der Pri⸗ 
vatperſonen des Waſſer⸗ armen landes. 
an M Heerſtraße ober Hauptſtraße, vergl. 
V. 19. —— — J—— 
nnovoo 








.: Num. 20, 19 — a1. 9: 


B ‚MOBnI (3 Samar. Tipte haben YYDDI, und 19 
died war wahrſcheinlich die utſpruͤngliche Lesart deg, 
Samar. Tertes, da auch Die Samar. Ueberf. jie aug; 
druͤckt. Die LXX fcheinen eben fo gelefen zu haben, fie - 
haben ug re opos. Kür. dem Hebr. Text ſprechen alle 
andere Autoritäten, Doch möchte TOD nie von SUB, 
fondern von DI nach dem Arahiſchen abzufeiten fepn, 
und den offenen, geraden Weg bedeuten. :G.], 
PEN 992 INDV nur, dies if 
ja Nichts, mit meinen Süßen will ich durchziehen. 
Man hat "2332 nehmen mollen für: mit meinem- 
Heete, uber jenes paßt befler zur Herabwürbigung ' 
deffen, was fie verfangen., Michaelis umfchreibe: 
nur für ihre Süße verlangten fie Plaß zum Durchzie⸗ 
ben. Die Parollelftelle ift Deut. 2, 18., mo man 
N nicht anders verftehen kam. Nothwendig iſt es 
nicht, ihre zu folgen, aber möglich ıft e8 doch, vu. _ 
der Berf. derfelben die gegenwärtige Stelle vor Angen - - 

hatte, amd. für den älteften Interpreten derfelben gels 
ten Fanntee Die Gaabiſchen *) Worfchläge, P 
- zu leſen (von Ol fuperaddere), nämlich MM: 
du Fol Michts Kinzufügen, oder I. ober PN 
von Ö,mifericors fuit abzuleiten: Sen barmherzig, 
die Sache iſt ja nicht von Belang, find alfo wenigftens _ 
nicht rothwendig. NZITN, fr | 
ntbefe in der angegebenen 2 
werden kann, ftebt auch I Sam 
Nichts, naͤmlich etwa; zu fürc 
von SMyut; mit einer ähnlichen 
hier ſtehen: es fol Fein. Schaden geſchehen. 
EIN das Subjeet von NAONSY iſt big Dam 20 


gl 


zweyren Verbo nachgeholt. 
Wiſt: laſſen. 


.4 O. ©. ꝛi8. 


——— t 
| u. > ——— 21 
Ga B38ſrqe 


Y 3 
E — | ; ; f 
ee a : , 3 
se . Numiao, 22. Kar, 1. 
ER afesel wiß ihnen aus.. Leber ben ans 
dern Weg, den fie nahmen, |. Mihaeliss Mof. 


— R. Tg &.22. S. 79., er muß in die große Wuͤſte 


berfeßt wiguben, bie ſich zwifchen Dem Sauptlande der _ 


Edomiter und. ihren Befidungen am Arabijchen Meer⸗ 
bufen beſtadet. Die Urfache dieſes Verfahrens ber 
Afraeliten it Deut: 2, r9— 22. angegeben. i 
22 Hor iſt beſtimmt genug 
domitiſchen Grenze, ben 
Erzählung K. 33, 37 ff. 


e Hor, welches ein Theil 


:ö blos K. 34, 7. erwaͤhnt, 
| t für, ficher genug gehal⸗ 
ht etwa ein Appellativum 


26 : Auffallend ift dieſe Art des Sterbens bes Aa⸗ 
eons, fo wie es in der Folge bie des Moſes iſt. Zu 
NETT. | 


u Nach Deut. ro, 6. wird Aaxon Begraben ; bie dor⸗ z 


tigen. Rachrichten frimmen nicht ganz mit denen dieſes 
Buchs überein : Ä ee ö 


21, 40., wo die Begebenheit eben⸗ 
eht ben 2332 noch 1923 PNA: 


fe von Palaͤſtina. Am deutli 


1,16., wornach es in die Wuͤſte 


gehoͤrt. Hieronymus beſtimmt, 


hebron viceſimo lapide gelegen. 
d und den von Horma hat Joſua 


nach 106.18, {4. überwunden, vergl. andy Jud. 1, 
16:17. — Die Sfraeliten zichen demnach wiederum 

‚ein wenig ſuͤd⸗weſtlich, vergl. K. 21,4., da dieſer 
König anf ihre Naͤhe auferkſam wird. 


plirt man. nad) dem Vorhergehenden leicht: 


\ 
- \ 


‚Nam. 21,9 39 i 
a MS : 


armen ð % Vulg.; per exploratorum 


viam, (eben fo: “4 yr., die Samar, Ueberſ.) 
Die meiften Erflärer haben dies angenommen, aber 
-ADN kann nicht wohl von IN kommen· Michae⸗ 
fis überfeßt: loca, (wofür diefes Wort der ge 
woͤhnliche Ausbruch im Sprifchen, Chalbaiſchen, 
Samaritaniſchen ift,) und wegen des 71: haeo loca; 
aber dann müßte wohl IN nad) “Y)T flehen, Viel? 
feicht find die OMAN irgend ein Feiner Stamm, 
und die Nomina propria haben wenigſtens zumeilm 
den Artifel bey ſich, Cindeffen gewoͤhnlicher dann, 


wenn Der ze des. Vollsnamens für die gene 


Mation re Der Name eines folchen Stamms 


kommt aber ſonſt nicht ve, Deswegen muß man . _ 


ßch damit begnügen, das Hebraͤifche Wort bey⸗ 
yore die LXX umb-Saad., und unter den 


En a er G. Dies wäre dann em Dar 


nn. daß das Wort, wenigftens porißt, völlig‘ 
unerflächch fen, wenn man TANNN nicht fer a 
übrigens nicht erwähnte Stadt oder Gegend nd 
Denn e8 läßt ſich nicht wohl en daß das 


nomen proprium des Weges ſelbſt ſeyn ſolle. — * 


dem aber iſt wenigſtens die Conſtruction, welche 
Michaelis annimmt, die einzig anwendbare. Die 
Stellen Kar, 4. NR I TI und auch, wie 


Exad. 13, 19., MO EI Ya 777 (won ein: 


jeinen Städten Gen, 38, 14.) zeigen dies Aber 
eben das haec liegt nicht beſtimmt genug im bloßen 
Artikel, und der Artikel verträgt fi noch eher mit. 


dem Korte, als nomen proprium einer Stadt oder I _ 


‚ Gegend, liche zu verfchieden wär: Un 1. aber 
ale Conjeetur wäre es Doch au geranst.. 


9973 Hat der Samar. T. OrT"PZ (end 3 


eg dem vorigen raldı: = dies drüden die. 
Pe ern Sand, aut. G.] 


a 


u 3 —— 9 28 . 
’ . 





s I, 
„ ver Num. 21,810 


2* arms nämlich: SHroel.. "Ueber die Sache, 
‚ vergl. Th. U. ©. 91. f. und S. 231. — 
597 mn offenbar das Manna, HER 

feicht, wohl vilis, Syr. hat Pos klein. Der Ups 

petit, WDZ, iſt unbefriedige, zu Ende, d.i. Ueberdruß. 


6 nen mavwin [feurige Echlangen, bie 
LXX: Tas 0Deis Fos Yavareuyras, Vulg.! Ignitos 
ferpentes, eben ſo Onk. und. beide Arab., Syr:; | 
Lyss. Michaelis nahm AU für ceraftes | 
oderregulus. Ich glaube, daf es dipfas iſt, auch E 
praefter genannt, und fo. hat. Gr. Ven. das Wort‘ 
überfeßt: raus 5Peis var nenornens. G: Daß 
syyar niche Adjectiv: brennend, iſt, erheller ſchon 
aus V. 8., too es allein ſteht; es tft nicht zu leugnen, 
daß, nad) I Va nobilis fuit, der Name ſoviel als 
Bafılist bedeuten Fönnte, nur iſt dies eben fo wer 

nig Spracharund dafür, daf FU rirffich Die ges 
hörnte Schlange, coluber ceraftes, fen, als dieſer 
in Jef. 14,29. liegt, wo NIIHH dabey ſteht, welches 
Hieronymus überfeßt:. abforbens volucres, und 

2 ben fo, nie Michaelis, auf die Art bezicht, wie 

dieſe Art Schlangen die Vögel fängt. Diefe Bedeu: 
tung des NEIVN ift noch felbft viel zu problematifch, . 
als daf fie Grund einer andern feyn fönnte; und eg 
bleibe alſo ungewiß, welche Schlangenart gemeint fey; 
denn aud) Gr. Ven. fann hier Feine Autoritaͤt'ſeyn *). 


10 Mach K. 33, 41. war Obot nicht der nächte 
Drt vom Gebirge Hor, wo das Volk fich lagerte. 
Wir fefen nun die folgenden Belagerungspläße bey 
Dem ist fehnelleren und menig unterbrochenen Zuge 


#8. auch: Schlangenftrafe und Hellungsmittel IV Mof.2r. 
m Rungius’s Abhandl. f. Freunde d. Bib. IL Vdch. 


‘ Nom. 21, IT 14, 203 


en ängegeben als irgend vorherz nur find bie 
Orte ſelbſt nicht näher befannt. | 

Der sun T. feht am Ende des Verſes Hinzurıy 
INID-NEN IR OD ie MT? NONN, und mas 
darauf Deut. 2, 9. folgt, außer daß dag, dort nach 
Sʒ ſtehende, AD bier fehlt. Eden dies druͤckt 
1 Trempilar der LXX aus. J.. 

iſt K. 33, 45. ff. nicht erwähnt, und' eben ſo 13 
wenig die zunächit folgenden Oerter. Bey einigen ließe 
is eine Vereinigung der Machrichten denfen; aber die _ 

erfehiedenheit fo vieler Namen führt offenbar auf Ver: 
fchiedenheis der Tradition. -Deut. 3. ſtimmt mit den Ans 
gaben des "TR. Mac der Deutung G’s wären dic fols 
‚ genden Derter nicht Reifefstionen, vergl. zu V. 18.3 
aber fie ift zu kuͤnſtlich. u 

[Am Ende von ®. 12. fegt der Samar. T. und ı 
Eremplar der LXX hinzu: 2 mr IM 
NIT "ON?, und was Deut, 2, ı8. 19. folgt. G.] = 
Der Samar. 2. hat den Anfang diefes Berſes fo: 13 , 
9 TOR Be ya Una vu mio yon 
mr. i j 


mm nbryo goa nam pm In Ei 14 . 
und ber folgende Vers haben immer eine fehr ſchwere 
Stelle gefchienen. Auffallend ift die Ueberſetzung 
der LXX: Ass Teure Abyaraı iv ra KıßAlo" Tlors- 
pos rev Rugleu av Zwoß iPAoyıcı. Man glaubt, 
daß fie AM ſtatt I lafen; aber in Abſicht des 
sDdrAayıae müffen fle entweder corrumpict ſeyn, over 
fie haben fehr verfchieven vom gegenwaͤrtigen Hebräis 
chen Terte gelefen. Ich fchmeichle mir, meine Er: 
Härung richtig befunden zu ſehen. Ich verändere Fei- 
nen einzigen Buchftaben des Terteg, leſe blos ZINN 
ala Ein Wort mie 7 Hebr. Mipten, laffe mit dem 
Samar. Terte das Y von TUN) weg, inserpungire 
nah NEMYD, und theile fo ak: | 

Er &4 ADIOL 


. 





Er, 


| 
ı 


ion 104 . + Nam. ar 18% 7 
a Date OR AAN PM 
— UN Pan men y 
1: wenn na un mmran 
| and 7 Bi 
. Dominus fe dedit in turbine, et. torrentes Amos’ 
effudit, (nad) dem Sprifchen, wie LXX und Syn. - 
> laſen vielleicht YUN direxit,) torrentes quae defl» 
xecrunt adScheboth- Ar, et declinarunt ad limitem 
Moab. Das Volk harte Mangel an IRaffer;puth 
ein Megenmerter fchwoll der Arnon an, deſſen Bertt- 
porher wohl troden war, durd) die Einfenfung dee - 
Stroms laͤngſt der umliegenden Ebene waren Quellen 
„0 eneftanden, nach welchen die Sfraeliten von Mathana 
bis zur Moabitifchen Ebene gruben. Dadurch erfläut 
. fi, wie ich glaube, das ganze folgende Städ von! 
V. 13. bis zum Schhrf des Kapitels, Nur zweyer⸗ 
Ien kann gegen diefe Erklärung eingewendet werden, 

v ‚teils die Aramäifche Sorm des SMNN, abes man 
findet mehrere ſolche Beyſpiele, und Hier müchten wie ' 
fie als einen Archaism betrachten; cheils die Singu⸗ 

lar⸗Form des RI und PVD, inzwilchen dies iſt 

eine nicht ungewöhnliche Enallage, zumal wenn die 

Worte diſtributiviſch gebraucht find G., hier wäre 

N ar doch immer für Pia, für Arnon. Eine 
— andere Schwierigkeit möchte in ber Bedeutung des 
AMMN für: fe manifefare, fiegen, wie weder AN, 
noch auch NY vorfommen dürfte. Indeſſen bleibt 
diefe Deutung immer die finnreichfte ımter den bisher 

rigen, auch wenn man nicht alle Deutungen G’s in 

den nächften Verſen unterfchreibt; und das, weshalb 

dieſes Fragment citirt wird, um bie age des Arnon 

zu beurfunden, ift darin unverwiſcht. Sichere Ents 

ee fcheidimgsgeimde kann es ben einem folchen aus dem 
Zufammenhang geriffenen Stuͤcke einmal nicht geben, 
md ein —— deſſelben mit dem — 


— 





\ 


0° Num: 231, 16. 17. 105 - 


iſt nichts weniger, als norhtwendig. Uebrigens has 
'Syr., mim normad, wie Vulg. und bie meiflen 
Neueren verbunden, en hat flatt MIDI AMAN: .° 
P Won, uls ob er FT in feinem E 
Terxte gefunden haͤtte; Saad. hat yV ol! 6 76 


und führt auch mit Go fort, und auf ähnliche ABeife 
nimmt Onkel. 72103: 4“ 7297 Tann DOR 
Pan or By MEN-MDT NO und Vulg.: 
Geut fecit in. mare rubro, fic faciet in torrentibus 
Amon — Ä | 2. 
Der Ort, wo man den ober bie Brunnen graͤbb 16 | 
wird fchon vorher INT genannt, mi. Gen. 12, $. 

[ G. uͤberſetzt: dies ift der Quell, von welchem Jehe⸗ 

va zum Mofes ſprach. Die LXX haben: za us 

Ser zu Derae, Vulg.: ex eo loco apparuit puteus 

Onkel.: 012 9 NAINN JOND, und au 

Syr. und Pfeudo- Jon. haben IYNZ für ein Appella⸗ 

tivum im Nominative genommen; ich) nehme es ebens 

falls fo, und für einen Aramätfchen Acchaism.G. In 

ber Berbindung mit V. 13., wo IVO, ud B.18., 

wo öfter die Präpofirion 2 zun Bezeichnung ber 
Stationen ftebt, Därfte jene Deutung zu bare fen. 
Die Ellipfe 3903 aber Fann, fo auffallend fe nd 
mancherley Unterbrechungen ift, menigftens hier nicht \\ 
auffallen, da fie einmal in allen folgenden Befn 
wohl angenommen werden muß. Ob FIANZ überfeht 
„ werben müffe nad) Beer, oder der Ortsname diefe 
Endung haben foll, bleibt probfematifch, ba die fols 
genden termini ad quem nicht mit bem fogenannten 
NM locale endigen. nz 


[’Oy, die LXX und Gr. Ven. drüden dies durch die 77 
räpofition dmi aus, die Chald., Syr., Saad., Perl, ver: 
ehen es, wie man es gewöhnlich nimmt : feige rn 

der Samar. T. aber hat nn (Volg, hat: afcen 1) 


. — * * 
* er x 
’ * — 


Yıı 


N 


—4 


106 NMam. 21, 18. 


und dies möchte die richtige Preart ſeyn, obwohl ‚Det 
Syntaxis nach Arvody ſtehen ſollte in Bezug auf. das Gr 
minin IND, und ob ich wohl diefeg hier nicht für den 
Vocativ, fondern für den Romingtiv nehmen zu müſſin 
. glaube, (das Berbum por dem Sudſtantiv hat das Ge⸗ 
us deffelben weniger regelmäßig.) Der Sinn. jeeint 
Diefe Nsart zu verlangen: es war natürlid, Daß Die 
fraeliten bey dem erften Herauffenmen des Waſſers 
an wie follten fie das Waſſer befingen , bevot 
es da war? G. Bey der heifömmlichen Lesart hat man . 
an das fottdauernde Heraufhiben des. Waſſers zudenfen. 


28 man [nehme ich für inveftigarunt, als An- 
fang des Werks, welches dann das Volk vollender.G.] _ 
may "2972 [die Srepmilligen im Bol: - 
fe. Die LXX haben: Buosreis, Vulg.: duces, und 
.- fo Syr., pie Chald., Saad, Dagegen Gr. Ven. hat 
slseyirai TO Asp, und auch Ar. Erpen. und Perf. 
brügfen das: Freywillige, aus. G. Vergl. indeflen 
Jod. 5, 9., wo es mit OPT flieht. 
.. manyvo) ppman [indem fie eingrus 
ı „ben mit ihren Staͤben. So ungefähr hat au 
Perf. - (Aber PENNY ift nicht der Infinitiv.) 
Sm Orient findet fie das Waſſer ofr in ber 
Tiefe von 13 Fuß. PPN ift urfprünglich: fodere, 
exfculpere, die LXX haben: iv vg Aaosmeia, U. 
Mſpt hat, wohl richtiger: iv ra Ausırei, aurav dv 
zo xugievocı auray, Vulg.: in datore legis et in 
baculis fuis. Der Samar. T. har aNMWPUDN 
G. Auch PANY kann: Stab, Herrſcherſtab, feyn, 
vergl, Gen, 49, ı0. und Th. 1. S. 318. 19. 
MIND 00 [det Saß ift abgeriffen, man 
.  funplire. gewöhnlich dazu AYD2 5 aber ich glaube IND 
iſt die Gabe, der Regenſtrom, welchen Jehova durch 
ein Ungewitter von Dem Gebirge an bis zu den Quels : 
Ten des Arnon gab. Sie erhielten dadurch Waſſer 


Num. 21, 20. 39% 


von ber Zeit, 100 fie die Wuͤſte verliefen B.ır., an 
bis zu der Zeit von B. 20., mo fie in die Moabiti⸗ 
fche Ebene kamen. Die LXX haben: wei ara Dobar 
Ts, und fcheinen demnad) YNIOY oder NAVV ge 
leſen zu haben. Houbigant, Michaelis, Da= 
the haben Dies für die richtige fesart genommen; 
fie ift plaufibel, aber fie hat alle andere Autoritäten 
gegen ih. G. . Sie ift auf jeden Fall zu wenig be: ° 
ſtaͤtigt, und nicht frey vom Verdacht einer Konjectur. 
Aber demungeachtet fcheint fie ganz die richtige Er⸗ 
Flärung zu ſeyn. MINI fcheint der Name des Orts, 
den er eben erft erhält; es ift nicht widerſptechend, 
daß derfelbe zugleich der Ort des Austritts aus ber 
Wuͤſte gemefen. Mach G’s Vorftellung find nu 
alle die folgenden Namen Bezeichnungen der Derter, 
wo Brunnen gegraben worden, und Alles bis zum 
Schluß von V. 19. iſt dann Forrfeßung des Geſan⸗ 
9e8. Aber wenn auch das Y von RNMV) auf irgend 
eine Weile erflärt werden koͤnnte: fo hat doc) felbfk 
die Wiederholung aller der Namen ganz das Anfehn 
einee Schilderung der. Neiferoute, die immer darin 
füge, wenn man aud jene Vorausſetzung billigte.. 
. Aber follten an allen vielen Orten Brunnen gegraben 
worden fen? Zudem find fie ja deutlich nicht alle 
Derter in der Ebene. . : - 
“ &8 wäre ſehr möglih, daß urfprünglich V. 16. uns 
mittelbar an V. ı4., und I°TO9) unmittelbar an 
V. 16. gehangen hätte, dann wäre die Ellipſe des WDJ 
fehe Leicht; und auffallend ift ed immer, nun auf einmal 
Geſaͤnge eingeſchaltet zu leſen, Da man vorher nirgends 
dergleihen fand. Man hat die Urſache davon in Der 
Freude über den Austritt aus der Wühe Anden wollen: 
aber dies fecht und fällt mit der Vorausſetzung, daß Died 
Alles Hiftoriich genau ſey. | 
| Pisga ift noch K. 23, 14. Deut. 3,27. 34, 1.20 
Jof. 12, 3. erwähnt, und nach leßrerer ie = 
ä 3 


108 Num 22, [En 1 Pe 


füdfiche Grenze des Reiche des Sihen. Affo ſchließt 
fich dies ungemein paffend, als Beſchreibung des Sorte 
- siefens der Iſraeliten, ans Kofgende an. - 
[Um Ende des V. hat der Samar. T. den Zuſaz: — 
DD MED IN IT uam , und was hierauf Deut. 2, 
24. 25. folgt. G.] 3 
a1 won f. über Dice Volt Th. I. &.143. 44. 
Nach AAN ſetzt dee Samar. T. hinzu; I 
Oo, eben dies Drücken die LXX aus. G.] 

[Nah EIN hat der Samar. 2. 2 
er: 2 NDR 89 N tt 
“aber blos: ri ddß mogevodpese, Der Samar. T. hat 
dafür die folgenden "Worte TI TOT 772 night, 
aber die LXX Haben fie ausgedruckt, und überhaupt hat 
der Samar. T. ftatt des von IMYI N bis zum Schtufle 
des Verſes folgenden: "NIKI "IVIIN ADII ION 

: uhd die übrigen Deut. 2, 28. 29. bis y2 AIMTI 
K ehenden Worte. G. G.folgt ganz dem Samar. Terre, 
ber dieſer hat hler nächft dem Widerſpruche aller andes 
ser Autoritäten auch das gegen ſich, daß er Nachrichten, 
die won den 8. 20, 14. ff. gegebenen ganz verſchieden 
7 d, diefen fo nahe hrirkgt. Möchte auch ein offenbaren . 
iderfpruch zwifchen dieſen Nachrichten abgewendet 
werden koͤnnen: ſo waͤre es doch ah auffallend, daß 
ein Schriftſteller dicht hinter jenet Erzählung, die mit 
diefem Kapitel ziemlich deutlich zuſammenhangt, fo ge⸗ 
ſchrieben haͤtte. 

23 [Rab 9332 fchaltet der Samar. T. ein OR 
IN IE IS TIUT’, und mas zunaͤchſt Deut. 2,31, 
folgt. G.] 

MYTIN der Ort iſt nicht weiter bekannt. Die 
alten Ueberſetzungen druͤcken ihn ohne Deränderung 
aus, auch die bweichuug der EAN Iwaaa, iſt uns 
- bedeutend, 

u Nah IR? Ajattet der — Tert cin nm 

792 NN 2 G. nad Deu. 2, 33. 

| | {Statt 


) 


: Num. a1, 25. 26. 109 


¶LEStatt 19 haben die PXX: Tai: denn Jazer war 
die Grenze der. Ammeniter G., d. i. fo viel als: nämlich 
Im mar die Grenze et Ammoniter. Bep G. der Die mei⸗ 
ſten Zufäge oder Aenderungen der Art aus dem Samar. T. 
und den LXX in feinen Tegt rüdt, iſt es nicht Auszeich⸗ 
dung dieſer "Bariante, wenn er hier chen dies thut, 
Aber fie verdiene wirklich Auszeichnung. Der Ort "Iafip 


m, fommt zunaͤchſt V. 32., auch 8. 32, 1. 35., wo 


dee Samar. 3. MNyꝰ hat, und fonft zuweilen im A. T. 
or, Joſ. 13, 25. 21, 39. beide Male als Ort 2 Gas 
ite n, IL Sam. 24, 5. 1 Chron. 6, 66. 26, 31. Jeſ. 16,8. 
Jer. 48, A 1 Macc. 5, 8. aber doch nicht fo haufig vor, 
daß der Verdacht fehr groß wäre, Hier mit eine wirk⸗ 


liche Bariante des Driginald der LXX, fondeen eine 


Eonjectur derfelden vor ung zu haben, zumal daim®B.32 
feine Veranlafung, den Ortsnamen hieher zw ziehen, 
- Jag, aber au fein Grund liegt, daß "W5? nicht dee 
legte Ort des Amoritifchen Gebiets an der Grenze der 
Ammoniter geweſen fenn Fönne. Als wirkliche Lesart 
betrachtet, paßt fie beffer als. tif, wenigſtens zu der 


n 


Deut. 2,18. 19. 37. herrſchenden Vorftellung , und leicht 


. Sonnte.aud "WI das freylich weit befanntere 1972 
werden, welches eben hier den angemefienften Grund das 


von zu enthalten ſcheinen fonnte, daß bie Sfracliten nicht 


ieiter vordrangen. 


na, die LXX haben ’Eoeßar, Jofepbun as 


ſchreibt Ergellun, wie auch Judith 5, 13. ſteht, 
IMaco. 5, 26. 36. leſen wit Xasdm. Nach Jol. 
3, 174. gehörte die Stade zum Stamme Ruben, Joh 


21,39. ſteht fir als Stadt vom Stamme End, men 


he den leviten Äbergeben wird; welche Verſchieden⸗ 
heit aber-leicht aus Verſehen enefichen konnte; da fie 
nach Jof..13,26. die Orange des Gebiets der Ögbiren 
ausmacht. ‚Elorss "Eoßeurrai wird noch Concilie 


Chalcedonenfi neben. Zeeishe genannt, fie ag nad) | 


Eufebiys auf dem Berge, Jericho gegenuͤber, 
20 milliaria von dieſer Stadt. 


En PR fin. Plabquamperſene — 
| Er" 


yıQ k Num. 2ly 27 29. - 
“ \ 


27 RNTVD [die Sänger. Diefe und befonders 
dle morgenlaͤndiſchen fprechen in Parabeln oder viels 
mehr Spnpetbeln, daher diefer Name; Sprihmort, 
nach feiner gewöhnlichen Bedeutung, mürde nicht, 
paſſen. Man hat das folgende poetifche Städ einem 
Amoritifchen Barden’ zufchreiben zu muͤſſen gemeint, 
aber ich halte es für das Werk eines: Hebräifcher 
Saͤngers, der nach drr Befiegung des Sihons und 
der Eroberung feiner Hauptſtadt, feine Landsleute 
‚auffordert, letztere wiederherzuſtellen, als die fejtefte 
Stadt des fandes, melche vorher den Moabiten ab: 

- genommen worden, und eine fruchtbare Rivalın von 
Ar ſeyn werde. Aus diefem Gefichtspuncre betrach⸗ 
set, ift es ein fchönes Fragment einer alten Ballade, 
weiches der Berfaffer des Pentateuchs einfchaltete., - 
Eine ſolche Einſchaltung konnte nicht von Mofes her: 
ruͤhren: obmohl Moſes die Ballade gemacht haben 

mag. G. Stadt Sihons heift allerdings Hesbon 
am natuͤrlichſten, itzt, da er es beſeſſen hat, nach 

der Eroberung durch die Ifraeliten, und unter dieſer 
Vorau⸗ſetzung iſt beſonders V. 17. und 18. paſſend, 
und das Folgende Beſchreibung der Schwaͤche Moabs, 

© ‚das ſchon dieſem, von Iſraeliten Beſiegten untergeles 

gen. Moͤglich bleibe es freylich immer, daß der Saͤn⸗ 

gelr auch das von Sihon eben eroberte Chesbon nach⸗ 
drtucksvoll die Stadt Sihons nennt, und etwas beffer 
Anrite Manches aus dem Folgenden dazu zu paſſen 
ſcheinen, aber nicht ſo, daß es entſcheidend waͤre; 
TION waͤre dann: wird ausachen. V. 30. wir: 
De den Ausſchlag für letztere Deutung geben, wem‘ 

es ficher waͤre, daß O2 überfeßt werden mäffe: 
wie Haben fie niedergefchoffen. - 
28 °[W. der Samar! Tert hat), eben ſo 2 Hebr. 
Mfpte und 4 andere a prima maint, die LXX haben aus,” 

- „Syr. hat in der Polyglotte allerdings fo, m... dee 
a ER J eber⸗ 


— 


h | x 
Num. 21, 39: 3. ns 
Ueberſetzer Dart Ar uͤberſetzt, fo war wohl in der Hands 
febrift die Hebr. Textes-Lesart; Gr. Ven. hat dafür: 
av "Agvev. G.] | — 
RE MIDI 2 [Bfos die LXX haben andere 
gelefen: xarimıe arnaa; ’Apvav, fie hatten alfo NV2, 
und ich halte dies für die richtige Legart. MDS nehme 
ih für dad V. 19. erwähnte Nomen proprium, © : Daß 
die LXXTTVD geleſen haben follten, ift unwahrſchein⸗ 
lich, da fie NYI.nie, ſondern 29 gewöhnlich fo übers 
fegen. Man nrüßte alfo cher an 1992 denken. Aber 
es ift überhaupt zweifelhaft, ob mir in ihnen eine Bas 
siante vor ung haben, da fie Jef. 16, 18. I A 
ebenfalls überfegen:: KRTENIWOVTEE TE e9vn. Auch Die 
RKachahmung unferer Stelle Jer.43, 46. fpriht mehr fie j 
® Die gewöhntiche Lesarı. Bey derfelben it III Apr .- 
fition von 8. Ft | i 
"9 muß eine ber vorzuͤglichſten Stäfte de 
‚Moabiter gewelen fenn, da fie überall vorzugemile 
genannt wird, vergl. auch Deut. 2,9. 18.29. Jeſ. 
13, 1. Ihre Sage laͤßt fich nicht näher beftimmen. 
- Offenbar ift das lied feindfelig und brohend ges 
gen Moab, und werm es von einem Sfraeliten her: 
rührt, abweichend von den Vorftellungen von Deut.; 
2, 9. F | | 
. 8402 iſt IReg. 11, 7. als Gottheit de Woa29 
biter erwaͤhnt; .er har nicht vermocht, fie zu ſchuͤtzen. 
"DOWN arm.jaen an yN30 | 
NITOTIE DUN 22 2. Eine äußert ſchwie⸗· 
rige Stelle! Schade.daf die Nachahmung bey Je: 
mias ſich niche bis auf diefen Vers erftredt. Bed 
den gewoßnlichen Votal⸗Puncten ift-Teicht entichier 
- den, IYI ud WIN find dam Verbe, und 
zwar erſte Perfonen des Futurum. Es läßt fih aud. 
nicht leugnen, daß die Noͤthigung, von diefen Des. . - 
kalen abzuweichen, nicht dringend ift, zumal da bie 
Varianten det Samaz, Teries alle ſich 
a ee HE wöhn: 


|. 








’ 


113 Ä Num. 21,30 
woͤhnlichen Punctation jener Wörter vereinigen ließen. 
‚Der Sinn wäre dann: mir haben fie mie Pfeilen 
‚verfolgt, Hesbon liegt darnieder bis nad) Dibon, 
wir haben verwuͤſtet bis nach Nofach, bis Medba. 
„, Indeſſen entfcheiden kann diefe Autoricät nicht, ud - 
jwar um fo ropniger, da ſowohl A} von 17° als 
“ EI von IOW die. ungewöhnlichen: Sormen 
j | dern lesatten und bie andern Verſuche 
} verdienen unpartheyliche Prüfung, 
yar der Samar. T, beffer MIAN, ftatt 
flart VUN: UN, ſtatt 1d: 99. Die 
wi To orleun aurav amoAsiel Eoe 
py nel ol Yuraines Er Beosekinaunen 
3. Dad) yuraines haben Cod. Alex; 
umd einige andere Mſpte wieder zuran. 
bt, daß fie j2) ſtatt Y1I gelefen, in 
ran... Äntenomögum wohl von ber Saat oder 
dden Feldern ſelbſt. Das Komma muß nicht wie ge 
| wöhnlich nad) anarziraı, ſondern nach "Ecsfdur fe: 
| 


ben, oder überhaupt fehlen, wie in der oft beſonders 
correct gebrudten Complut. und aroAsirus perdidit 
2 überfeßet werden, Uebrigens fefen Die LXX mit dem 
amar. fowohl MEI, oder vielleicht WIEN, von 
u > fufflare, inſuſſſare, hier mit ignem, accende- 
ze, und UN. Go hat diefe Deutung mehr für ſich, 
“als die der andern alten Leberfeßer. Indeſſen gebe 
ich der gewoͤhnlichen Tertes⸗ Lesart bei Vorzug, aufes 
daß etwa ITDN, MBIT und IP mit dem Samar. T. 
| gelefen werden koͤnnte. Letzteres findet fidy auch in 
1Hebr. und 1 Chald. Mſpt.NMur folgere ich aus 
—— V. 28:, daß FAWTI der Nominativ iſt, denn von 
— Hesbon geht das Feuer aus, und gewißlich nicht um 
u; Hesbon ſelbſt zu zerfiören, fondern gegen die Haupt: 
| ſtadt Moabs, und ich netzme Deshalb IM oder lieber 
STIER ale Pil; FFIR: perdidit, wie eb and) Perſ. 
| DR Be ver: 
| 


N 
! 
ea 


⸗ 


— * 2 — 
” 
‘ ö 1 


Num. 2, 3z0. 13 


verftanden- hat: "1 haben alle alte Ueberfeher ale 
Tromen genommen, es iſt: Saatfeld, "Gr. Ven. hat 
eos, and auch Syr.verftand das Wort fo. III 


nehme ich für, Brachfeld, von WI, welches im 


Syriſchen iind Arabifchen bedeutet: terra iners, in- 


ſeminatu: Hesbon verwuͤſtet ihre Saarfelder bis 


nad) Dibon, ihre Brachaͤcker bis nach Nophah bey 
Medeba. Anders überfeßt Houbigant: . Eorum 
- calta novalia perdidit Hesbon, usque ad Dibon 
vaſtata funt, usque ad Nopha verfusMedaba; an- 


D 


Ders Kennicptt: Bermäftung haben wir auf fie ges - | 


worfen, von Hesbon bis nach Dibon, Zerflörung 
gebracht bis. nach Nopha, Teuer war bis nach Me⸗ 
- deba, (die Ellipſe der Präpofirion vor TiSWr 
it, wenn auch nicht unerweislich, doch nicht fehe 
-" Bäufig;) anders Dathe: fagittis eos confeeimus. 
periit Hesbon usque ad Dibenem, vaftavimus us 

ad Nophacu:n, conflagravimus omnia üsque 


ad Medebam. Michaelis: Ihre ſchoͤnen Acer . 


find vermäfter von Hesbon bis nach) Dibon, verwuͤſtet 
bis nach Mofa), Trümmern vermüfterer Städte find 


bis nad) Medeba. G. .Seßterer nimmt EUR, wie. . 


das Irabifhe — St vefligia et vwdera vaftatarum | 


urbidm, und diefe Bedeutung ift, wenn and) nicht 
in Bezug auf verwuͤſtete Städte, ficher, auch p' hat 
fie, ift menigftens ficherer, “ale G's Deutung des 
je 


“IN, mo die Ableitung aus dem Syrifchen und 


Arabiſchen nur auf den Begriff: iners, flerilis, 
.  Gceus, abet nicht auf terra iners etc. führe, Diefe: 

» Mnficherheit diefer Deunmg des IV nimmt das 
Moment hinweg, daß eine große Schicklichbeit des 


Parellelism zwiſchen diefem Worte und "I, Ader;- 


- - (deffen Bedentung für ſich allerdings erweislich achug 
iſt,) ſtatt gefunden haben würde; und wenn XoVO 
Dritter Shell. 8 — 


wahr⸗ 


un‘ 
114° Num. 21, 30 


wahrſcheinlicher Berbum tft: ſo macht ebenderſelbe 
Parellelism zwar nicht nothwendig, aber er empfichle 
doch, and) ET) als Verbum zu betrachten. Auch 
G's Vorausſetzung, daß FIAWUN neben fih ZN has 
‚ ben:müßte, ift nicht ficher; Hesbon. kann darnieder⸗ 
liegen, es joll ja eben aufgebaut werden, und doch in 
‚ den ‚vorhergehenden Verſen, mit Anticipation ber 
Zufunft, Stadt Sihons heißen. Jene Vorausſe⸗ 
tzung ift um deſto weniger begründet, da die folgen: 
den Srädte Dibon, Nophach, Medeba keinesweges 
Städte find, die.noch zum Gebiete der Moabiter ge⸗ 
Gören. Wir fefen nicht, Daß die Sfraeliten fie.den 
- Moabitern abgenommen, wir lefen in Deuterono- _ 
wium gerade im Gegentheil, daß die Moabiter nicht 
angegriffen worden ſeyen. Diefe Stäbte müffen aljo, 
wie aud) ihre Sage wahricheinlich macht, zu dem von . 
Sihon eroberten, und dem Sihon von'den Iſraeliten 
wieder entriſſenen Lande gerechnet werden, und dies 
muß eine der Grundlagen der Erklaͤrung dieſer Stelle 
ſeyn. Um deſto weniger aber iſt G's V. 27. ſ. ©. 
110. angegebener Geſichtspunct des Liedes verwerf⸗ 
lich, ſo bald man nur mit der ſehr geringen Veraͤn⸗ 


derung bes Vokals unter dem ) entweder II) 


Acker, Land, uͤberſetzt, z. B. und ihr land iſt fuͤr 
ſie verlohren, Hesbon Bis u. f. w., oder eben dieſes 
ZI) durch Das Futurum ausdrädt: Pfeile 
woͤll'n wir auf fie fchießen, Hesbon fiel fchon bis 
nach Dibon, wir verwäfteren bis nach Medeba. 
‚Denn e8 ift wenigftens von IN an, nicht von einem. - 
Angriffe auf das, noch Moabitifche fand, wie V. 28., 
die Rede, fondern von einer- Eroberung, welche eben. 
fo gut von den Iſraeliten, als von dem Sihon aus: 
gefagt. werden konnte. WN giebt wohl einen leichten 
paflenden Sinn; es koͤnnte aus V. 28. hieher gekom⸗ 
mene Verbeſſerung, aber das. gewöhnliche TUN — 
er⸗ 


- * 





1 a “ 
Num. 21, 30. irs 


Perſehen alter Abſchreiber ſeyn. Die Autoritaͤten 
mögen ziemlich gleich ſeyn: und wenigſtens entſcheidet 
das nicht für UN, daß die Darftellung dadurch leb⸗ 
. hafter und fchöner wird. Mehr Grund fdunte darin. 
zu liegen fcheinen, daß das Stuͤck des Derfes 


Par — EIVN aus 2 Säßen beftehet, und eben. 


dies von ber zweyten Hälfte des Verfes zu ertvarten. 
feyn möchte; aber dagegen ift hier nicht von derfelben 
Sache wie B. 28. gehandelt. Bey der Benbehals 
tung des VON würde allerdings 73 weit ſchicklicher 
feun: weiches über Medeba liege. — Die Saas 
bifche Ueberfegumg ”) der Stelle ift: mir fchoffen mir: 

Pfeilen auf fie, Und Chesbon fiel, Die Menge Die ° 
bong fiel — Wir jagten ihnen nah, Als Nophachs 
* Menge nebft der Menge Medbas In völlige Ver⸗ 
jreiflung fam. Sie geht davon aus, DEIN: 
Yin Piel gelefen, und 3 fo oft es vorkommt 


von Ic multitudg, zw Bon NE perfecntus 
eſt, in Hiphfl mie in Kal, und UN, die fesart des 


Samaritaners und ber LXX, von Us! defperavit, 


" abgeleitet, und VdN gelefen werde. Aber vie Voraus: 
feßung, in fo wenigen Zeilen, drey, außerdem in der 
‚Hebräifchen Bibel nicht vorfommende Woͤrter und 
: Bedeutungen zu finden, welche ſaͤmmtlich urſpruͤng⸗ 
lich auch dem Hebräifchen Dialecte angehört Hätten, 
moͤchte zu gewagt fen. — Die Samar. Ueberſe⸗ 
- Kung hat etwas Eigenehämliches, fie lauter: PEN 

Ads m Tmauh part pP Naun mans . 
N273D 93 YTDN, und bie lateiniſche Ueherfeßung 
in dee Polyglotte: Jaculati enim fumus in eos ab 
Hesbon usque Dibon, et pofuimus in praedam No- 
= H phe, 


9 Am a. O. ©. 119. — 


v 


| 116 Nium. 21, 30. 
’ phe, ignem firper Medaba. Saadias har: Kr 


Via) we N una *— | 
Le ie sl 55 sl, et periit veligium 
&orum ad Hesbon usque ad Dibon, et vaſtatus eft, 
-asque ad Nopha, quae eft prope Midaba, wo 3 
wahrſcheinlich in dem Sinne von | ‚42 nota, fignum, 
(gewoͤhnlich indeffen Auszeichnung durch Verfchie: 
denheit der Farbe, das Stammwort ift auch illuftra- 
vit, iHuminavit, wie „U luxit und YO im mehrern . 


Dialerten lux, ignis,) verſtanden worden iſt. 73 
bat Syr. *) duich «u, vaftati funt, ausgebrädt, 


und es alfo auf das vorhergehende ANA. agri be: 
zogen, welches flate Y12 flieht. 

Par nah K. 32, 3. 34. von bem Stamme 
Gad wieber aufgebaut und bewohnt, und es iſt dem⸗ 
nach hoͤchſt wahrſcheinlich einerley mit dem anderwaͤrts 
Num. 33, 45. 46. erwähnten 73 32, nach Jof. 
‘13, 9, 17. den Nubeniten zugetheilt, nad) Eufebius. 
am Arnon gelegen. Jef. 15, 2. 9. Jer. 48, 18. 22. 
ift fie Stadt der Moabiter,, aber —— erſt durch 
ſpaͤtere Beſitznahme. 


63 kommt font nicht vor, ii wohl N, 


vergl. K. 32,42. und Jud. 8, 11., welches nad) Eufe- 


bium $ milliaria füdlich von ‚Hesbon liegt, und alſo 
ſeht paßt. 
NIT lag nach Ptolemaeus in der Mitte zwi-· 
ſchen Petra und Boſtra, es wird zwar Jel. 16,2. | 
‚ eine Stabt der Moabiter genannt, indem ſich diefe 
fpäter in den Befib auch diefer Stade gefest. — 
mögen, 
— *) Vergl. and) Eihhorws Einf. ins X. T . Reiche 
an a. ©. se 


au 


a 8m . — Nr: = —— 
ve 
. Y & © 
Fr % x 
x \ F = . 
- 0 [2 1 
— 


Num. 21, 31. — K. 22, 1. 117. 


mögen, nad) Joſ. 13,9. 16. gehörte fie zum Stamm 
Nuben, fie koͤmmt auch I Macc. 9, 36. »or. 
237 fie ſchlugen ihren Wohnplatz auf im Sande 31 
der Amoriter. Dies ift entweder verfchiedene Tradi⸗ 
tion, ober es foll Anticipation deſſen ſeyn, was K. 32., 
befonders B. 38. erzählt wird. Mit leßterer Art der 
Erzählung hängt Deut, 2, 34. 35. gut zufammen, 
N), die LXX, nicht Semar. wie G. angieht, 32 


‚haben MIDI ausgedrüdt: eur ui rg zung 
. aurijs, und bemerkenswert ift immer, daß mehrere Hebr. 
Mfpte vor FTD wenigfiend MN haben. SER 


. warn BD: Baſan iſt feine Sage nad 33 
durch Deut. 3, 1 — 10. und befonders Jof. ı2, 45 F 
ee 


hinlaͤnglich beftimmt, f. Th. I. ©. 143. 44. 


paͤtere Name Batanda, auch Decapolis genannt, ı 
Rich von Gaulonitis, ift derfelbe mie TUI. Aftaz. 
roth iſt die Hauptſtadt des Og, vergl. Jof..g, 10.5 
er ift ein Amoritiſcher König. Leber Dg, ben 
von ben Riphaͤern übrig war, vergl. Deut. 3, rı. 
EIN fann zn nad) aus Deut. 1,4, 
Jof. 22, 4. nicht näher beſtimmt merden, aber wohl 
aug Ptolemaeus L. I. c. 15,, da das von ihm unter 


“ den Städten von Batanaͤa aufgezählte ’ wahr: 
"Teinfichft derfelbe Dre it, Elign wah 


WITT [fehlt im Samar. 2. G.] - 3 
Offenbar gehoͤrt dieſer Vers noch zum Vorher⸗ 22, 
gehenden, und der Anfang der weitläufigen Geſchichte 


von Bileam ift felbft der Adfiche des Verf. nad, als 
ein beſonderer Abſchnitt zu betrachten, E | 


# 


-, 





93 Dritten 





1 \ 


118 ——— Num. 22, 2. 





Dritter Abſchnitt. 


= “ K. 22, 2. — K. 36. . | 
. Begebenheiten der Iſraeliten während. ihres 


Aufenthalts am öftiichen Ufer des 


J 


Die Erzaͤhlung von Bileams Drafeln, von einer | 


neuen Zählung der Iſraeliten vor dem Ugbergange in das 
verheißene Fand, und die Vertheilung der Sftlid vom 
Jordan in Befig genommenen Länder unter einen Theil 


des —— Volks, find die Hauptgegenſtaͤnde Deu 


‚ Rationen der Iſraeliten, während ihres Zugs aus Ae⸗ 


4 


Erzaͤhlung in dieſem Abfchaitte, Eingeſchaltet und ohne 
alle Berbindung findet fih K. 33. eine Angabe der Reifes 


gypten bis an den Jordan ; eingefchaltet find ferner K. 
28 — 90. Geſetze, die in gar feinem Bezug auf Die ders 
malige Zeit und Lage erſcheinen; andere Verordnungen 


‚von $. 33, so. an, womit das Buch fließt, zeigen 


mehr einen ſolchen Bezug. 


In der Erzaͤhlung von Bileam wechfeltder Gebrauch . 


der Gottesnamen IT? und ITTIN auf eine gegen die 
bisherige Ausdrucksweiſe ſehr abftechende Art fo ab, wie 


in manchen Städten der Genefis. Inden, dem Bilcam _ 
in den Mund gelegten Ausiprüchen ſteht blos COTIIN, 
. und daneben, tie z. B. Gen. 14, 18., Pyy, aufer 


K. 24, 6., wo man auch MT? erblidt, | 
Abbot, Yerufalem und einige andere neue 


Bibelerklaͤrer haben geglaubt. dag Moſes dicfe Erzaͤh⸗ 


lung aus Moabitiſchen Nachrichten gezogen habe, in der 
Vorausſetzung, daß Moſes der Driginals Verfafler fey. 


Ich aber glaube, daß sie nicht von Mofes , fondern von 


- 


Jordans. ie 


dem Eompilator des Pentateuchs aus folchen traditionellen 


Nachrichten und aus ſchriftlichen Auffägen, wie man fie 


fand, entlehnt worden ſey; fie hat. ganz das Anſehen eis 
ner Legeide. G.] 


su N 
) 


Die 


Num. 22; 2... 20a 


Die Geſchichte des Bileam hat ihre eignen Schwies - 
zigfeiten, da man in feiner Art feines Benehmens K. 
22 — 24. Ungehorfam gegen Jehova erblidt. Dagegeu 
gilt er der Tradition für einen Propheten, der um des 
GSewinnſtes willen fein durch die Gaben Jehova's erlangs 
tes Anſehen gemißbrauct Habe, vergl. auch II Petr. 2, 
»5. Man hat die Spuren von dem Allen auch in diefen 
Kapiteln gefucht, und die nächtlichen Unterredungen mit 
Jehova, fo wie den Vorfall mit der Efelin, für bloßes 
Borgeben des Bileam gehalten, um den Ausſchlag feines 
Orakels zu rechtfertigen, um zugleich fein Anfehen und 
den Gewinn zu 'erhalten, wie wenn ein Arzt ın. einem 
Kalle, wo er nicht helfen kann, zugleich darauf hinwirkt, 
‚ daß er zu Rathe gezogen werde, und die Mißlichkeit je⸗ 
des Rathes in ein helles Licht ſtellt. Aber daß dies die 
Abſicht des Erzählers geweſen ſey, Dies erhellet aus der 
Erzählung nicht. Bileam ift durhdausg“ " 
ift zwar K. 22, 22! ungehalten über ihn, 
befondere nahdrädliche Ermahnung für 
der Gefchichte mit der Efelin liegt. Al 
abſichtlichen Ungehorſam btingt auch di _. 
Darſtellung des Tharakters des Bileam, hoͤchſtens einen 
Berdacht des Verfaſſers, ob Bileam ohne beſondere 
Warnungen Gottes ſeiner Pflicht treu geblieben ſeyn 
wuͤrde. Dagegen in der Nachricht K. 31, 16. vergl. auch 
V. 8. liegt nicht blos, wie in Deut. 23, 5. 6, wenigſtens 
die Geneigtheit Bileams zu fluchen, wenn er vermocht 
- Hätte, welche ſich mit jenem vereinigen ließe, fondern 
offenbar eine beftimmte Anflage des Bileams, als eines 
Mannes, welcher, ungeadter er, wenigſtens vorher, 
Nichts gegen Jehova's Willen zu tdun magır *" 
der Hand.liftige Rathſchlaͤge gegeben habe, 

Iſraeliten die Bnade Jehova's entziehen ı 

muß dies nicht einerlep Vorftelung mit u 

8. 22 — 24. ſeyn, und man fieht nicht, F 

der gegenwärtigen Erzählung dies Alles a 

hätte darſtellen fönnen, wenn er das hätte | _ 3 
was die andern Stellen ausſagen; quch 8. 25. ift feine 

. Spur von der 8. 31, 16. enthaltenen Darftellung derfels 
ben Sache. Vielleicht herrſchten ſelbſt in dem Iſrgeliti⸗ 
ſchen Alterthum verfchiedene 
‘4 | itien 


— 


F > 
q\ Bu 
' . 


130 u Num. 22, 2 


’ dition vom Bileam; vielleicht ging von einer Art dieſer 


Vokſtellungen der Verfaſſer der hier angeführten. Orakel, 
ven einer andern die Korıpflanzer der K. 31, 16. angeges 
Henen Tradition.ang , und vielleicht wurden dann dieſe 


mehrern Vorficllungen ohne Argwohn in Bin Buch . 
t, 


famnıielt, und Bas Abweichende nicht abfichtlich verfte 
fondern beyläufig. irgendwo eingefchaltet, um es nicht 
ganz zu übergehen. | | 


So gut uͤbrigens, als man annaͤhme, bier eine | 


Moabitifche Tradition vor ſich zu Haben, um den @laus 


den an dies Alles den Moabitern zufchieben zu können, 


E 


Sann man auch dafür halten, daß die “Ffraeliten dies 


Alles, ſo wie es hier erzähle wird, für wahr, und für. 


Wirkung ihres Jehova genommen haben. Es ift feine 
Urſache da, um zu zweifeln, daß nicht die Iſraeliten felbft 


Das Reden der Efelin für Wirkung Jehova's gehalten 


Hätten, als die Tradition einmal da war. Dec Verfaffer 


* Dee vor ums liegenden Ersählung verftand wahrſcheinlich 
Alles eigentlih. Wie aber diefe Tradition entftanden, 


von weichen Grund: Kaetum fie ausgegangen, und wie 
fie zu iheer Hier Sich darftellenden Geſtalt fortgebildet 
worden ſeyn möge, läßt ſich bey der erfiaunlichen Zeits 
entfernung, und ben dem Mangel aller genauen, hifterifch 


begründeten Wegriffe von dem Zuftande und der Denfse 


weife der damaligen Völker eben fo wenig beftimmen , 


als man in der früheften Vorzeit irgend eined andern 


Volks bey folchen Datis mehr als Bermuthungen wagt, 


.. and überzeugt ift, nie weiter afs zu entfeynten Vermu⸗ 


thungen zu gelangen, die indeflen als ſolche und in diefen 


| Iſtaels mit Sorgfalt fortgepflanzt haben würden *). 


Schranken die vollfte Aufmerfiamkeit verdienen koͤnnen. 


Mur das läßt fi wohl mit Geund vermuthen, daß diefe 


Trodition Tech unter den Yfraeliten eher erhalten haben 


werde, zur Erinnerung ihrer Beichügung durch Jehova, 
ale unter den Moabitern, denen die e fehr unanges 
nehm geweſen ſeyn müßte, und die ſchwerlich den Ruhm 


| Bo 
*) S. über diefe Gefchichte von Bileam: a: 
Jeruſalem's Betrachtungen über die vornehmften 
Wahrheiten der Religien, Th. 11.0.2. ©. 382: ff. - 
Dit⸗ 


84 


Num.. 22, 25. 431 


Wo Balaf König geweſen, if erſt V. 4. nad: 2 
geholt, man muß es hier für eine nachlaͤſſige und un: 
beholfene Art der Erzäpfudg nehmen. | | 

Es mwöre indeſſen möglih, daß ®. 2. und 3. eine 
Art von hinzugefommene Einleitung, und erſt V. 4. der. 
Anfang einer vorgefundenen Darſtellung der Geſchichte 
des Bileam wäre, . Bon der Theilnahme Midiaw’s if 
nue hier und. V. 7. erwähnt. Und auh |. 4. und 7. - ° 
Fönnten ausfallen, ohne daß die Erzählung B.2— 8. 
ihren Zufammenhang verldre, vichnehe find V. g. feine 

779 erwähnt. Indeſſen hängt die ganze Erzaͤh⸗ 

lung auch, wie fie igt fautet, zulammen , fo daß man 

- wegen des Bemerkten nit an eine Zufammenfegung 

verfchiedener Stuͤcke zu denken Ucfache hat. Auch in Der 

- Tradition von K. 31, 8. 16. und Deut. 23, 6. liegt ein 
Berkehr Bilcam’s mit den Midianitern. 


-  MYNR der Dre iſt nicht befannt, er ift hier nur 5 
durch feine Lage an dem YA, dem großen Fluſſe, 
dem Euphrat, 8. 23, 7. als in ON, und Deut. 
23,!5. noch beftimmter, als in IM IN, in. 
Mefopotamien gelegen, bezeichnet. | 
M II PR [dee Samar. T.und 16. Hebr. Mifpte 
haben my, und eben fo Syr.und Vulg., welches wohl 
— 85. vor⸗ 
Dit mar's Geſchichte der Iſraellten bis auf Cyrus 
zur Ehre und Vertheidigung der Bibel, und zur Ber 
richtigung des Wolfenbuͤttelſchen Fragmentiſten. ©.60. 
Aa. Kjerner difp. philof., qus controverliae 
cires hiftoriam Bileami Num. XXI—XXIV. brevi. 
ter perpenduntur, Praef. T rg rd. Greifsw. 1786. 
E. F. C. Rofenmülleri Seholia in'V. T. 
T. 1. p. 357. ff. m dem Excurfus über dieſe Ge⸗ 


4 | | | 
=..." umb insbefondere Aber das Reden ber Eſelin. 
Jufi de Bileami Afina loquente. Marb. 1774. 


Bileam und feine Efein In Rungius Abhandi. für 
Zrennde der Bibel. II, Baͤndch. —— 


t 


122 ...: Num..22, 6.7. 

- vorzuziehen ift, und man fann nicht zeigen, daß nicht 
das Land der Ammoniter wenigſtens bis gegen den Cu⸗ 
phrat hin gereicht habe; letztere Bedeutung kann 2 

haben. Der Tertes.Lesart treten die LXX, Onk., beide 
"Ar, Perf. und Gr. Ven. bey G., und feichter tft NOy 
aus WY, als umgekehrt dieied aus jenem entſtanden. 
- Die Dezeihnungsweife einer Gegend, die man night naͤ⸗ 
here Bennt, auf die Art, wie fie im Texte ſteht, iſt recht 
“  alteerdümlih. „ | 
IS TI HN die Oberfläche des Landes, wie 
Exod. 10, 15. u Zu 
6 DD [2 Hebr. Mipte haben VDD, eben dies 
drucken die LXX aus. G.] | ' we 
- [Balaf Hoffe nad) den Vorftellungen der alten 
Welt befondere Solgen von der Verfluchung eines ans ' - 
gefehenen Propheten. G. ] 

7122 nadj den gewöhnlichen Vokalen bie erfte 
Perſon des Zut..Hiphil; aber obwohl HIDN dag’ da: 
mit verbundene Verbum zumeilen in einer Perfonal- 
form neben fich hat, 5. B. Eſr. 8, 6., mwo’indeflen 
dazwiſchen fteht: fo wäre doch hier der Uebergang 
von der erften Perfon des Singulars zur erften Pers 

: fon des Purals zu hart, und V. ıı. ſteht auch 

ans. &s ift viel leichter, 732 oder dann lieber 

22, als Infinitiv von Piel, zu nehmen. Den: 
Infinitiv har MIDI bald mit I, bald ohne daffelbe, 
3. B. Gen. 24, 50., bey fih. 22 koͤmmt zwar ge⸗ 
woͤhnlich nur in Hiphil vor, aber eben von diefer 
Borjtellung may die gewöhnliche Punctation herruͤh⸗ 

- ren,. und andere Conjugarionen find deshalb nicht 

ausgzuſchließen. = 

7 SoVN muß, wenn e8 von der im Hebräifchen 

und Chaldaͤiſchen gewöhnlichen Bereutung von RVDD 
ausgeht, etwas mit Wahrfagung Zuſammenhaͤngen⸗ 
des, und am wahrſcheinlichſten ber, En Ä 
u — ohn 


. 
* 


“ —* 
J 
5 N 


Num. 22,111 — 22, 123° 


foßn für das Drafel feyn, wie 2 eine gute Nah; Pr 


‚richt, mit TR2 11 Sam. 4, 10. der Sohn) dafuͤr ifl, 
Tharg. Hierof. hat EOWXIM FAN den gefiegelten 
Brief, eben fo Pfeuda: Jon. Vielleicht wäre ins 
deſſen Pe dactyli dulces, maturescentes zu ver 
gleichen. 
A [Die LXX haben nach PIRIT eingeſchaltet: xud LE 
ourog dyasönres dxauesi; pau, und nah DENN: rd 
Tag vis G., und alfo gerade fo wie vorher V. 5.6 
überfegt.. | | 
P73 129 [fo uud die Chald., Syr., Perf ‚18 
Ar. Erp., Gr. Ven. Aber ı Hibr. Mipt hat DY2 "WR 
und dies haben die LXX und Saed. ausgedrüdt. Vulg. 
bat blos refpondit Balsam. G. Die abweichende Lesart 
ift wohl Daher entfianden, weil vorher immer dies Wort 


gebraucht war. Uebrigens ift V. ı3. bey "1% Feine Ba: 
sietät in den Ausgaben der LXX, wie G. bemerft. 


JM [derSam.T. Im 8, eben fo die LXX. G.] 
TITTIR [der Sam. T. hat IMIR “In G.] 20 


. BET AN AM Gott zuͤrnte, man2z 
fieht nicht, worüber, da Gott die Reife erlaube harte. 
[Auch die Borftellung, daß dies eine Mtogbitifche 
Sage, und- zum Theil Fiction fey, hilft 
denn dann mußte der Verf. doch bey ver { 

‚ gleihbfeiben. ‚Ein beflerer Weg, V. 22. 
zu vereinigen, iſt, im erfieren den Zufaß d 

u dem folgenden NAT Inn zuzulaſſer 
ex aviditate, vergl. II Petr. 2, 15. 
bey dieſer Annahme und bey jeder andern 
allerdings nothwendig fcheinende, Vereil 
iweckt, bat der Erzähler einen Umftand übergangen, 
und ift eben Dadurch, undeutfich gerworden , denn Fritis 
ſches Gewicht hat Doch jener Zufaß gewiß nicht. 
Vielleicht war feine Borftellung , daß Bileam in = 


f . 


’ 


\ 





\ 


124 Num. 22, 23. 
erften Erklaͤrung Gottes Grund ‚genug hätte finden 


ſollen, um nicht noch eine zweyte abzumarten; daß 
Gott zwar die Erlaubniß mitzugehen giebt, um durch 


ein Orafel für die Sfraeliten zu fprechen, aber doch 


über den, vielleicht der Gewinnſucht zugefchriebenen, 
Wunſch des Bileams, mitgehen zu dürfen, zornig, 
fhon damals fogleich eine Warnung beyfügt, nicht 
‚ungehorfam zu ſeyn, und diefe Warnung bieenoh - 
snahbrüdlich roiederhoft. Diele Gefinnung Gottes . 
"wird dann erft hier bemerkt, mie fo Vieles in diefen 
Erzählungen nachgeholt ift, was früher hätte angeges 
ben fegn follen. Die Vorftellungen von Gott felbft 
fheinen Übrigens auch V. 33. nicht folche zu ſeyn, 
goie roie fie Haben, und die Antwort des Bileam auf 
die dortige Drohung V. 34. enthält blos, daß Bileam 
ſich der Unaufmerffamfeit ſchuldig bekennt, - 

83 Nah NN fegen die LXX hinzu: av rY daßde, 
der Zufag ift aus V. 27. die folgenden beiden Worte find 
in der Catena Nicephori in den LXX. nicht ausgedrädt”), 
Cod. Bafıl. hat fie nach der Verfion des Aquilas : dxscäives 
auriv rau odev, der gewöhnliche Text dee LXX hat: rev 
Riva æuriv dv Tn ii. 
[In der Erzähfung von der Efelin finde ih _ 

nichts Auffallendes, als Die Urt det Darſtellung der- 
.. felben. Sie hört auf wundervoll zu ſeyn, wenn wie 
die morgenländifche Erzähfungsmeife hinmegnehmen. 
Bileam reitet nach der, ihm immer noch rächfelhaften, 
Aeußerung Gottes, fein Pferd ftrauchelt und fällt, 
‚er hält dies für eine böfe Worbedeutung, und’ ein 
Zeichen, daß feine Neife Gott nicht angenehm ſeyn 
'möge, und es erfolgt eine imaginäre Unterrebung 
zwiſchen Gott und Bileam, eben ſo tie vorher zwi⸗ 
‚schen Bileam und feiner Eſelin. Es werden wenige 
Reiter ſeyn, die niche ſolche Unterredungen "a 

we | Pfer⸗ 
v8, Scharfenberg a. aD. S114. | 


— 


— 


Num, 22, 24 — 30. 125 


Pferden gehalten Haben, und wenn fie burch wieber: 
boftes Steaucheln des Pferdes zornig geworden, ih: 
nen fo gr: und dann von dem arınen Thiere unge: 
fahr eine ſolche Antwort zu hören glauben würden, 
als die Sfelin Hier giebt. Don einem motgenländis 
ſchen Erzähler wird ein folcher Vorfall nun fo dramas 
tiſitt, wie wir's hier und in andern folhen Erzaͤh⸗ 
lungen der Hebräiichen Sänger finden”). G. Mur 
folgt Daraus noch nicht, daß ſich der Diorgenländer 
der Vorwelt felbft ven Vorfall fo profaifch und mie 
fo Hellem Blick in den Zufammenhang der Urſache 
und Wirkung gedacht babe, ale er in jener Entklei⸗ 
dung erfcheint, und daß alfo Doch im Grunde ide 
etwas Anderes gefage werden folle, zumal wenn die 
Umstände, melche 'man für bios bildliche Ausdräde 
nehmen möchte, fen es nun durch den urfprünglichen 
- Meferenten, oder nad) einer Ertoeiterung durch die - 
Tradition, fo gehauft-find, als bier. 
| woo koͤmmt nur hier vor, mon har es nach 24 
‚dem Zufammenhange überfegt: femita, die LXX: 
auraı, Onk. 2W, eben fo Syr., Saadı 30,;, . 


Man ſieht wohl ungefähr, was e8 bedeuten koͤnne, 
aber genau beftimmbar ift die Bedeutung nicht. Am 
vaſſendſten vergleicht ſich IX ecphyfi laboravit, ex- 
crevit, magnus, multus, denſus. compreſſus fuit, vom 
letzteren wuͤrde ſich leicht YEIW pugillus ableiten. 


 BaTE TTIH, die Phrafe koͤmmt auch 30 

Gen. 48, 15. vor, nach der Präpofition TO ift ein - 
‚Infinitiv, am gewöhnlichften Ni, ausgelaffen, und Ä 

das Ganze ift: von jeher bis igt, entweder überaupt 
als ſprichwoͤrtlich gewordener Ausdruck, oder hier bes 
zo. J 93 filmme: 
*) [ Dan vergleiche auch die Erzählung von Micylius and 
feinem Hahne im Lucien, G.] | — 


#* 


126°... „ Num. 2, 32. 
ſtimmt: ſo lange du dich meiner Sebienf, fo lange 
‚du nod) anf mir‘ reiteft. 


u [der Eamar. Tert bat mo», dien dieg . | 


. il die LX X und die meiften andern alten Ueberſetzer 
nan leicht, wie das I wegen des unmit- 

> ausgefallen ſeyn fann. G. any 
die Aenderung des Tegted nicht, Durch 
| wird der Text dım V. 22. conformer, 


gemöhnliche Art der Abweichungen des, 


: LXX. hdeflen ſicher ift bey dem Zur 
ehrerer Autoritoͤten die Textes⸗ oe 


m, ayrı oje be) [ der Samar. T. hat 
an In °D dein Weg, deine Handlungsweiſe, 
mißfaͤllt mir, doch Dies iſt wahrſcheinlich eine erklaͤ⸗ 


. sende Aenderung. Oder es iſt vielmehr das Verſehen 
eines Abſchreibers, in dem alten Alphabete konnte 


Jod für He, und Tfade für Ain genommen werben, 
und umgekehrt. Gegen die Samaritanifche. Lesart 
ſpricht aud) Das FI vor BAT. Das Hebrätfche Wort 

 fommt nur hier. und Job. 16, 11. vor. Die LXX 


huben: ors oun norela n dos aou Eravriov mov, Doch 


| hat ber Glasg. Octateuch. und nod) ein anderes Mſpt 
‚ oux eudeia, und eben fp die Eopt. Ueberſ. ‚ Vulg. hat 


perverfa, (Syr. „noch Yaso] dl; Nr , Saad, 
| (tan Sylt ob, 193 ul, wo alfo eben bs 


gebraucht if.) Das Yeabifche b L ift — 


perverſus fuit, eben darauf fuͤhrt das Syriſche 


x : du gehſt aus ſchlechter Abſicht. G6Die 


Gaabi iſche Ableitung von 5 r Conjng. IV. demens 


fuit, ift auch fehr paſſend, verlangt aber andere Vo⸗ 
kale. Indeſſen ſcheint eben das praeceps fuit: du 
vo auf einem sefährlichen Wege, das ge 

vor 


. 


» 
„4 


m nn — 


Num. 22, 35: — K. 23, 3 a, 127 | 


von Allem, da das Ganze Warnung und Ermah⸗ 
nung if. 

[ Statt Jan har der Samar. T. 1279 men, 35 
eben dies drücken die LXA aus, und eben fo hat der 
Samar. 2.8. 38. am Schluſe 375 ER G., das ' 


folgende ? ift aber ſchwerlich die Hebräifcte Confirustion 
‚bey diefer Bedeutung des IP. 


- IR” [der Samar. T. hat WIN” er brachte ihn, 39 
en fo Syr. G.} 

I MIEMENIMD [bie LXX haben: zröreıs dIna- 
Asa „ fie lafen alfo NYSE ‚und fo hat Syr., Vulg. 
überfebt: urbem, quae in extremis regni eius fini- 
bus erat. Dies -fönnte von JM als Appellarivum 
abgeleitet werden, über es if wohl Nomen pro- 
prium, G.] 


.. ID NM [die LXX haben: nal Edeıkev ir 41 
dxeiIev. G. ] | j 2. 
'[Vergf. Virgil. Aen. 6, 47.: | 23, | 
Noune grege de intacto ſeptem mactare i iuvencos a 
Praeftiterit, totidem lectos de more bidentes. G.] 


yon — * [fehft in den LXX und 2 debe. 2 
Mfpten. G.) 


| [Nach m fegen 9 Hebr. Mipte Hinzu 19,3 
ebeh fo Syr. G.) 


ndy Lim Singulare, der Samar. T. und me hr 
ale 30 geh Mſote haben PNHY im Plurale, eben fo 
Syr. G. 

197? [der Samar. T. hat EIN ‚ eben fo die 
LXX: d GSæcc. G.] | 


MZUN vergl. K.24, 1. 100 ber Zweck bes Wes— 
gehens angegeben iſt. 


mem bas 1 feir aberſaſo vor dem Mach 


atze. 
— . [Ray 


— 


128 Num. 23, 3. 
[Nah > SU Haben die LXX-den Befag: mei 
’G. bat ihn... 


augsom Balax ini Ti: Yvaiag auroi, G. 


inmn den Tegt aufgenommen. e F | 

SU [die LXX überfeßen: zudeer, 
. Vulg.: velociter,. wohl nach dem Arabifchen I, 
Onk. N" allein, eben fo Ar. Erp. und Perf., 


Tharg. Hierof. hat "DW 392, in der Polygl. über: 
ſetzt: corde contrito, aber wohl vielmehr: animo 
tranquillo, Syr. hat Aulıne ', welches in der Po: 


0 el durch fincere uͤberſetzt if, ‚aber wohl daſſelbe 


f 


\ 


deißen foll, als im Chald., Saad. hat AB (59, 
weiches in der Polygl. tranquille Äberfeßr ift, aber - 


wohl feftinanter beveuten foll; Gr. Ven: hat uereo- 
Man hat "EW entweder, wie e8 im Hebraͤiſchen 


O8 
zuverlaͤſſig vorkoͤmmt, für: Hügel, genommen, oder 
im Gegencheil nad; dem Sprifchen für: Ebene, und 


für feßtere Bedeutung felbft die LXX angeführt, ba 


Luc. 3,5. gerade eudeiwr in der Pefchito durch ae 
-überfeße iſt. Michaelis uͤberſetzt: er ging auf 
‚eine freye, mit Feiner Waldung bermachtene Höhe 


des Berges. Indeſſen ben letztern Deutungen, feßt 


"man die Auslaflung der Proͤpoſition ON voraus, und. _| 
dieſe ſcheint mir zu hart... Man könnte DW für ela-- 
‚ tus nehmen: elato capite, mit Zuverficht, oder nod) 


wahrſcheinlicher für anxie, Tollicite, wie e8 Dathe 
nimmt, doc) leite ich diefen Sinn nicht von dem 


halb. NOW, fondern von dem Chald. NEO, und 


dem Arab. X ab. G. Jenes NDW ift contritus, 
aber auch tranquillus, fecurus fuit, diefes NDD bes 
deutet in ıthpe&i: metuit, AR ift zumeilen follici- 


‚tüs, jedoch mehr infipiens fuit, iſt aber nicht vers 
gleichbar. Letzteres bedeuter auch IR neben bem 


agilis, velox fuit. Its ift.meditatus fuit, quae- 


Gvit meditabundus wäre ein Einn, ben man. nach 
— | | dem 


1 





y ” 


⸗ 
— * X 


Nam. 2,47. 00 10 


iS 
‘rt 


bem Zuſammenhonge erwarten koͤnnte; aber much 


mehrete andere der angegebenien Bedentungen, 5.8, 
velociter find paflend, und vor Allem eine Angabe 
Bed Orts, wo er hingeht. Sicher Hebraͤiſch iſt blos 


Die Bedeutung: collis, die Ellipſe des ON IR enmas 


“ 


Kart, aber doc) gewiß nicht deshalb verwerflih, daß 
man gerade von "17° Fein Beyſpiel berjelben — 
ba man fie von DO K. 14, 25. und haͤuftger von 
N hat. ne — 
DIDN [der Samar. T. bat ATION 1N6d4 


“ 


N der Samar. T. hat PPy, eben fo die LXX 
und Syr. G. vergl. B.3. 
[Bor XE haben die LXX noch: xed ären‘ ri 
„u GREENET De Ne LEG np a 

Aus Aram Holt mich Balak, z 
' Der König Moabs aus des Orients Srbirgen: 
Komm, und verfluch wir Sofob! - 
Komm und verwuͤnſch' mir Sfrael! En 
Wie ſollt ich luchen? Eott verflucht fle nicht. 
- ie ich verwänfchen? er,der derwuͤnſchet nicht. 
Ich blicke auf fie von der Felſen Gipfel, - 7 
- Und von den Höhen Shan ih fe: . 
Sich’ abgefonderf.bfeibe dies Boll, °. . 


ve l. .12 0 + ® | : 
— . = und eben fo ®. 5. ſtatt 117°: IND J 


[4 


Und zähft fich nicht den fremden Volkern beyhy. 


- Wer’ zählt den Sand, den Jafob? 

' Mer zählt Die. Menge, Iſrael? Ä 

: daß ich der Gerechten Tod auch fierhes : ..  _ 
: Und daß mein Ende, wie das ihre, fu! .... . 

4 An der gebirgige Theil von Mefopo: 
tamien zieht fich öftlich hin, und kaun daher diefen 


Namen führen. Gegen die Gegend der Moabiter 


iſt Mefopstamien nicht ganz oͤſtlich, man vergleiche 
Dritter Theil. 3 in⸗ 





X. ee | — ee 
130 Num. 23, g—=10 & 


| inefjen eine äßnliche Ausdruckeweiſe Gen.29, x. und 
Tbh. . S. 200. | | 


8. .m ran nd. Man verfiche gewoͤhnlich: 
wenn, hinzu, und es iſt andermärts oft genug aus⸗ 
gelaſſen. Aber vocthwendig iſt es nicht, es hinzuzu⸗ 
denken. Dee Sinu bleibt immer derſelbe. 120 iſt, 
wie die Vokale hier ftehen, er verflucht ihn; aber we⸗ 
nigſtens der Parallelism hat fein folches Pronemen 
und finneeich iſt die Gaa biſche Vermuthung, daß der 
"Verf, ON IB N” habe verſtanden wiſſen wollen. 
19 _BITNN [man überfeßt gewoͤhnlich Den vierten 
I Theil, dadurch sehr aber der Parallelism verfohren. - 
Mit Hecht bemerft Houbigant, daß das Wert 
im Yrabilchen accumulata arena bedeutet, und fo 
dem 3X genau eneipricht. Das Wort bedeuter gber. 


“ 


auch coetus hominum, familia, caterva, (Die 
Gaab iſche Vergleichung des 5 * virorum turha, 
um auch ben letzterer Bedeutung bed II den Paral⸗ 
lelism mir den Vorigen zu erhalten, hat bey einem fo 
hänfigen Worte, wie Dy, mehr Schwierigfeit, zu⸗ 
nal da bie Idee des Staubes, Sandes, und bie des 
Zaͤhlens oft verbunden werden) Venema’s Conje . 
tue DO DO. flart YEOH, wird durch 4 Samaritan. ' 
‚ Mipte beftätige, die fo, oder NED 2) haben, und 
‚ auch ME-LKX überfeßen: we} rise ugsIunceras dr- 
nous 'Iceanı, Saad: muß auch ungefähr fo im Terte 
gefunden haben. (Beide Ueberſetzungen konnten fo 
auch aus dem gewoͤhnlichen Terte fließen, wenn man 
- ihn nur NEON punetirt, weiches nothwendig ift, da 
MER außerden niche mir dem, Accuſativ conftruire 
werden koͤnnta, man müßte es denn als die hoͤchſt 
feltene Infinitivform, und fo eine weit fchwierigere ° 
Vorausjeßyng.annchmen.) Uebrigens hat der Gar 
marit. Tert flat va: Pam. G] — 
m — 


— 


* 
⸗ 
J 


Num. 23, 12 — 15. 131 


in2 Han AM [bie LXX haben AYyrın 
durch antenne, Nachkommenſchaft, (fo wie P{.109, 
13. und öfter NIMN Nachtommenfchaft ift, und 
bie LXX überfeßen nicht blog 72 durch omiene, z.B, : 
‚ Deut. 25, 5., fondern ſelbſt MN nachmals Num. 
"24, 20, eben fo, umd nehmen es ohrie Zweifel für 
Nachkommen,) Vulg. hat: novifimo meo horum 
Amilia. (In Catena Nicephori fteht: "AAAos‘ ra 
SCXATE you Os aurw, und Dies eben hat wohl - 
Vulg. ausgedruͤckt ).) Es ift exitus, Ende. G. 
Tb, ift für INIANI, das vorhergehende Sub: 
ſtantiv wird aber in dieſen Faͤllen nicht wiederholt, 
vergl. Jeſ. 5,29. 56, 5. - 

[Rab I” fegt i Hebr. Mfpt 9992 hinzu, eben 13 

ſo die LXX und Syr.; gwep andere Hebr. Mipte und 

eben jene Ueberfegangen ſchieben eben dies V. 15. nach 
TON? ein. | | | 


NY für NY27 , wie haufig 7 ſtatt 3 
nr 0. | 


‚AR. Die Einfchiebung des I vor dem An⸗ 
hänge » Pranomen hat feine Schwierigkeit, aber wohl 
bie Form, wobey I nicht Doppelt gefprochen wird. 

. Es märe wohl weit analogifcher 1a zu leſgen. 

3 2PN7 — [912 fehlt in 8 Hebr. Mfpten, dem 15 
Gamar. 3. und bey den LXX. G.] 

7 iſt in diefem Verſe oͤrtlich zu verſtehen. 

MY — [79 Hebr. Mipte und der Samar. T. 

- haben NY im Murat, und eben dies drüden die 
LXX und Syr. aus G., und diefe Lesart wird mit Recht 
in den Tert aufgenommen. F | 

79 MIEN DON) [die LXX Haben: Eye di 
mogevnousm Emegarnomi rov Beov. G. Diefe Ueber: 
feßung iſt aus V.a. TIIEN erflärt fi) aus dem An- Du 

| ‚32 | fange. 


% 


*) Saqarfenberga. a. 2. ©. 118. 





1 
⸗ - 


⁊ 
* * 
oo 

. 


16 


I 


132 Nom. 23, 16— 18. 


fange des fofganben Werfes, es ficht für I Man 
Mmim®, oder wenigftens für: ich will das Koma 
des Jehova bort erwarten °— | J 
MP [6 Hebr. Mſpte und doch 4 a prima menu 
aben dafuͤr DITWR; dies druͤcken auch die. LXX und 
eben fo die beiden Araber aus, bey welchen es indeſſen 
gewöhnlich if, MI in ad zu vertvandeln. 3 Bipte . 
haben igt, oder hatten a prima manu: DIN 371? \ 


zuſammen. Die zwey Gotteönamen find von den Abs 


ſchreibern fo oft verwechfelt worden, daß es unmöglich - 
iſt überall zu fagen, welcher urſpruͤnglich in dem Texte 
fand. Der Samat. T. hat NIT? "NO 6) 


17° 0999, °2 Hebr. Mfpte und der Samat. T. "heben 


18 


ypdy, eben fo Syr. — 

Auf, Balak, hoͤre, 

Horch auf mich, Zippor's Sohn. 

Nicht Menſch iſt Gott, der loͤge, 
Micht Menſchenſohn, den's reuete, 
Der fpräshe, undẽs nicht thaͤte, 

Der redete, und's nicht vollfuͤhrte. 
Sieh du, zu ſegnen habe ic) bekommen; 

Er ſegnete, ich naͤhm' es nicht zuruͤck. 

Er ſieht an Jakob feine Schuld, 
Er ſchaut an Iſrael kein Unrecht. 
Sein Gott, Jehova, iſt mit ihm, 

» Des Königs Feldpoſgun' iſt unter ihm. 
Gottfuͤhrt ihn aus Aegypten; 
Sein lauf iſt gleich des Buͤffels Lauf. 

Bey Jakob hilft nicht Zauberkraft, 
Wahrſagung nicht bey Iſrael. 

Zu ſeiner Zeit wird Jakob es verheißen, 
Und Iſrael, was Gott vollfuͤhrt. 
Sieh gleich der Loͤwin ſteht er auf 
Erhebt fi), wie ein Löwe; 

.. Er lege fich nicht, bis er den Raub verzehrt, 
Und Blut Erfehlagner teinfe. — | 








f i 
\ 


Num. 23, 19 — 21. 133 


u m nytnn [fo hat der Hebr. und der Samat. 
T., und eine ähnliche Conſtruction ſteht Job. 32, 11. 
Indeſſen die alten Ueberfeßer haben 13 nicht für die 
Praͤpoſition, ſondern für ein Subftantiv genommen, 
die LXX: rprısaı ueerus , indem fie den Pronomi- - 
nal: Anhang entweder nicht lafen, oder uͤbergingen; 
fo Michaelis: fey aufmerffam, und fey mein 
Zeuge; Syr. Mꝛo 4050, höre auf mein 
Zeugniß, und wenigftens auf ähnliche Weile, als 
- Subftantiv,Saad. 5 Di nasle, die Sam. Ueberſ. 
- SMNYO NEN, und die fo buchftäbfiche Gr. Ven.: 
hyorıocı ve Önparo ucu. Der Syrer moͤchte wohl 
richtig uͤberſetzt haben, und auch Job. 32, 11. Zeug: 
niß gemeint ſeyn. — 22 wollte Houbaͤg anut 
hyperkritiſch für einen Soloͤcism nehmen, und gegen 
alle Autorirät das \ wegftreichen, (melches doch auch 
die Analogie, 3. B. von K. 24, 3. Gen. 1,24. vergl.’ 
31. ır., fürfic hat,) es ift ein Arabism oder 
poetifche Frehyheit, wodurch hier der Vers an Nach⸗ 
druck geroinnt, G | ee 
In. Merkwuͤrdig als Beyſpiel der 19 
großen Conſequenz der Vokalſetzung ift (—) ſtatt 
() vor dem zu verdoppelnden Gutturale, ver hier, 
blos zufaͤllig, (-) Hat. | | 
“Bar [fo beide Ar.,, Perl, und Gr. Ven. Aber 21 
der Samar. T. hat BIIN; dies druͤcken die Samar. 
Uederf., Syr., Onk , (der indefien hier ziemlich frey 
Posaphtafirt,) Pfeudo- Jon, auß,.und dies möchte die 
richtige Pesart fepn. Go überfegt Dathe: nom video, 
beſſer Houbigant: non videbo Was die LXX und 
-Vulg. fafen, ift nicht deutlich. Jene haben aux Eurms, 
und im folgenden Komma oux ePdycerzi, fie ſcheinen alfe 
D’IMT, als die Pafiiofoem genommen zu haben, und 
eben SOTINT. Das letztere Cr man nad) jehen * 
sel ‘ 3 ; £ a 


Pr 
% 
* 


134 .. Num: 23, ar. a 


aud fo verkeben, oder annehmen, daß N ausgefallen 
ſey, und es uefprünglih ININ geheißen habe. &. 
Aber eben durch die LXX erhält die Lesart WITT ein 
großes, und wohl überwiegendes Gewicht, denn ſie hats 
: sen dog wahrfcheintichft fo, wenn fie auch freyer über: 
ſetzen. Die andere fesart ſcheint zwar eben deshalb we> 
niger abfichtlihe Veränderung, weil fie von dem fols 
genden IN) abweicht, indeflen Dies entſcheidet nicht allein. . 
Bielleicht erwartete man die erfte Perſon, fegte fie, aber 
führte die Veränderung nit durch, wie die Kritik der⸗ 
gleichen Beyſpiele zuweilen zeigt. Blos der Syrer bat. 
‚auch in dem zweyten Sage, als 05 er MINTIN gelefen 
hätte; aber es laͤßt fich daraus keineswegs fchliehen; daß 
er fo ias, da alle andere Autoritäten, auch die Samar. 
Ueberſ., obwohl in der Polpglotte: neque vidi, uͤberſezt 
if, auf IN”) führen. G. überfegt übrigens mit mehres 


zen neueren Gelehrten IN, nämlich FIR von gl, durch: - 
Nebel, und das folgende YHY duch: Unglüd. Dies ift 
. ganz der von ihm vorgezogenen Lesart angemefien, ober 
außerdem ift es keinesweges nöthig von den gewöhnlichen 
| ze beider Wörter : Frevel, Schuld, Unrecht, abzus 
gehen. 


ia Tr nen [ihm jauchzen fie, als ihrem 
König G., fo daß ſich dann 32 auf MM zuruͤck be: 
zoͤge. Ohne diefen Bezug, aber mit ähnlichem Sinne 
- Michaelis: und Sreudengefchren erfchallet über den 
König, Dathe: laeti clamores propter hunc regem 
fuum inter eos audiuntur. Nicht fo die alten Ue⸗ 
berfeßer. Die LXX haben: ra mdofo vür dexem _- 
ro, Onkel.: PD NI9D MINDV, auf ähnliche 
Meile Syr.: WouonsZ, Vulg.: 
clangor victoriae regis in illo, Saad.: Klo 
SAST,. amicitia regis pro ipfis ef. letz⸗ 


- 


‚terer hatte wahrſcheinlich 2 amicus (von 19%) im 
- Sinne, wovon aber MIN nicht herfommen fann. 
Diefes Wort bedeutet offenbar öfter:,' mn j 
— — — Ad, 








‚Num. 23, 22. 133 


‚dran: — mit einem Beyſahe, wie 799 uͤber den 
oͤnig, duͤrfte es ſonſt nicht vorkommen. Dieſer 
Sinn alſo iſt weder den Worten, noch iſt er auch 
dem Zuſammenhange beſonders angemeſſen. Deun - 
es iſt natuͤrlicher von dem Verhaͤltniß Jehova 8 zu = 
Iſraeliten, als umgekehrt von der Sreube bie 
Jehova die Rede. Häufig ſchon fam MANN * 
„dem ſchmetternden Schalle der Poſaune, den Poſau⸗ 
nen-Signalen der Iſraeliten vor, vergl. K. 10, 5. 6, 
und eben dieſer Sinn paßt hier: Ihr Koͤnig iſt unter 
ihnen, feine Gegenwart zeigt ſich durch feine Befehle, 

| biefe verkuͤndet Poſaunenſchall und REM fährt fie 
in den Krieg. 

Theodotion hat: —E uila: Audayuds 
Symm.: : oyaanız. Durch letz teres — druͤcken die 
LXX ſonſt YNn aus, se 8. 10,6: Da fie hier. 
eweie haben; fo möchten fie nach SOSSE 
vielleicht ANY gelefen haben * 


nv IN) apih> [die LXX: or xt- noio· 22. 
"xkearos wuro, Vulg.: cuius fortitudo fimilis rhi- 
"nocerotis, aud; Gr. Ven. hat ovaxitwros,; mb 
eben fo die Ar.. wenn nämlich ihr 12, das Rhinoce⸗a 
ros bedeutet. Michaelis nahm nem für cele- 
.ritas, und ON” für: Gazelle, in der Deutjchen 
. Meberfeßung aber für: wilber Stier, und fo. andere 
Neuecre. Roſenmuͤller bemerkt, daß ihm ala 
Bild nicht angemeffen fcheine, und vergleicht be 
Arabiſchen Ausdruck: np! ART slatio a. 
"rem, qua locutione Arabes utuntur, quando indi- ° 


aeare volunt, gazellas sapite [urfum eluto, arrectis- 


que auribus adſtare, id quod haee animalia pro 
alaeritate folent facere. Deswegen fen zu fiber 
| kön: — eis eſt, mt gaaellis; und dies = — 


J4 
* Am 2.6, 1% .» _. 


136 - x Num. 23, 22. . 


{ 


22 3 ’ 


* * 
’ . 


Gegenſatz gegen den Druck des Volks in Aegypten zu 
betrachten, auf welche fid) das erfte Glied des Verſes 


"beziehe. Hierbey wird MEAN nicht von 9", fon: 
dern mit Berfeßung der Buchſtaben von BD afcen- 


dit, altus fuit, abgeleitet. Diefe Erklärung ift 


Scheinbar genug, inveffen ich bleibe bey ber Ueberſe⸗ 
tzung der LXX. G. Jener Erklärung ſteht fhon die - - 
“angeführte Verſetzung entgegen, welche einer, ‘an 
ſich fehr paſſenden Vergleichung allen phifologifchen 


Grund raubt. * Wenn aud) 43, die Gazelle ift, und 


fuͤr die Vergleichung dieſes Worts mit dem Hebräis 


fhen N” das zu fprechen fcheint, daß man ſtatt 
deffen zumeilen, 3.8. Job. 39, 9., == finder? 


..: fo ift Doc) das Hehr. INN oder TI) gewiß nicht 
„die Gazelle. Dafür bürgt Job. 39, 9. Pf. 22, 22., 


wo non einem ‚gewaltigen. Thiere die Rede iſt, und 


44 
> 


eben dies liegt im dem, mas in der, mit der unfrigen,, 


‚nahe verwandten Stelle Num. 24, 8. auf dielelben 


Ausdrüde folgt. (Uebrigens erhellet aus Deut. 33, 
17., daß IN”) zwey Hörner hat.) Ob IN) nun 
aber Rhinoceros bicornis aus Sid: Afrifa, oder 





®x 





mit J. A. Schultens *) Taurus bubalus fen, ift bey. - 
“ Ermangelung: aller, natuchiftorifch entſcheidender, 
* Merkmale unbeftimmbar, wenigſtens durch die alten 


Rhinoceros ober Einhorn, und fie find wild und ſtark 


—8 


VUeberfetzer wird Nichts darüber entſchieden. Bes 


kannter aber find den Weſt⸗Aſiaten die Büffel, als 
genug, um auf alle Stellen zu paflen, wo das Wort 


vorfömme. Kür MAHN giebt es, fo weit unſre 


| J— vergleichbaren Sprachſtammes reicht, 
| 


ine anwendbare Ableitung, als Kg celeriter in- 
cefitt und fatigatus fuit,. von jenem geht die Bedeu⸗ 
sung des MEEÄN in unferer Stelle, von dieſem das — 


4 woͤ n 


| *) ©, deffen Cummentar, ad, Idc; eit. Jodl, 





1 


Sn 


Bemerfte auch gegen fich. 


- 


“ ” BR. 
2 ‘Num. 23,:.23. 137 


wöhnftchere M laflus aus. feterer Begriff märde un: 
ſerer Stele widerſprechen. Der Gaa biſchẽ Vorſchlagꝰ) 
ON NE FIND abzutheilen und zu leſen, und 
105 Pa a 

von abduxit, C debilitavit, eh confoli- . 
davit, abzuleiten, hat das ©. 115. von einem andern 


a 


onyuna op n5) apa unnd 1323 


[Houbigant, Michaelis, Dathe nehmen 2 
für: gegen, mit dem Syr. und Saad, (Dem Syr. 
iff ‚diefer Sinn: nur in ber. Sareinifchen Ueberfeßung 


in der Polyglotte untergelege, er hat buchſtaͤblich die. 
Worte des Hebräifchen Tertes, hingegen druͤckt Saad. 


jenen Sinn: deutlich durch Umfchreifung aus: Ye 
5 ud I ui II 5 ei Sub 


-u.f.m.) Der Sinn ift, daß die Sfraeliten feiner 


Wahrſagung bevärfen, Sort fage ihnen ihr Schick: 


ſal zu feiner Zeit. Die LXX und Vulg. haften fid) 
* wörtlid) an das Hebräifche, eben fo Gr. Veneta, - 
NY haben beide Öriechen zur wuugor, fuis tem- . 


poribus, ausgedrädt, G. Bey dem Hebr. Terte 


bleibt e8 zweifelhaft, ob er ein fob der Iſraeliten jen, 


daß fie überhaupt nicht der Wahrſagerey ergeben 


ſeyen. Aber dies wäre wahricheinlichft Hier gar niche 


an feinem Orte. Nur entweder die Deutung. des 


Saad. it anwendbar, oder die, welcher G. beypflich⸗ 
tet. Tuͤr jene fpriche Nichts, als etwa fcheinbar bie 
Ruͤckſicht auf den Zweck der Herrufung des Bileams, 


worauf aber gar nicht Ruͤckſicht genommen ſeyn muß; 
für dieſes ſgricht M, wenigſtens iſt der Gegenſatz 


natuͤrlicher, mag es nun: itzt, oder: zu feiner Zeit, 
becdeuten. Unſere Ueberfeßung druͤckt beide Sinne 
ans, und bleibt fo unbeſtimmt, als das Original. 


—— OR 
9 A. a. O. ©, 124. 28, 








+ 


138 P Num. 23, 28. — K. 24, 3. 


28 MID, die Sage des Bergs iſt nicht näher be⸗ 
tannt. Gs'tich aber.im Folgenden NMn 792 als 
ein Moabitiſcher Goͤtze erwauͤhnt K. 25, 3.5. 18. und 
iSd N\2, als in der Naͤhe des Pisga gelegen, be 
jzeichnet, vergl, Deut. 3, 29. 34, 6. Joſ. 13, 20. 


Spruch Bileoms, des Sohns Beor's, | 
3 Und Soruch des Manns mit aufgeſchloßnem 


— Auge, 
J Der Soruch des Hoͤrers ber Geſpraͤche Corte, 
1 Der des Allmädhtigen Gefichte ſieht, | 
3 F Dahingeſunken, und mit aufgedeckten Augen: 
GWie ſchoͤn find deine Zelte, Jakob, 
>. Und deine Wohnungen, Iſrael! 
Glieich Thaͤlern ausgebreitet, . R 
Gleich Gärten an dem Strome; BG 
Wie Aloeftauden, die Jehova gepflanzt, —  - 
Wie Cedern an Gewaͤſſern. —— 
Aus ſeinem Eimer fließet Waſſer, 
In Waſſerſtroͤmen ſein Geſchlecht. 
Sein Koͤnig ſteht hoͤher als Agag, 
Erhaben iſt ſein Koͤnigreich. 
Gott fuͤhrt' ihn aus Aegypten, 
Sein Sauf iſt gleich des Buͤffels lauf. 
Die Voͤlker frißt er, feine Feinde, 
Zerfchläger ihre Knohen, | 
Durchbohrt mir feinen Pfeden.. 
Kruͤmmt er fich fiegend, wie oͤwin, wie Ydive: 
Woer reizt ihn anfzuftehen ? , 
Begluͤckt fen, wer dir Gutes wuͤnſcht! 
Werflucht ſey, wer bir flucht“ 
... pen wand, bie LXX haben: & arndwos 
‚oder aAndas ogwv, indem fie 


m 


. 
F2 


en Sinn wohl im 
“ Allgemeinen aushrüden, Die übrigen — en 

VUeberſeher haben öpumepgaypadron wornach Vul — | 
— un „bone 








! 


. 79) S. Sharfendergg DO. ©. 117% . 


F 


— t 


— 


homo, cumus obturatus eſt oculus. Sie haben 
Ny uͤberſetzt, welches, oder AND, Gen. 26, 
.IS. 18. bey den LXX, Dan. 12, 4. 9. bey. Theodo- 


tion fo uͤberſetzt iſt. Procopius ſetzt erflaͤrend noch 
hinzu: dumeDenyumc as dv umyo, dnAovorı zerisı- 


‚onbes *), Diefe Deutung fteht aber: der gewoͤhnli⸗ 


“w 


chen Hebrärfchen Lesart nach, da B.4. NY 92 


wohl unferer Stelle entfpricht. 
GR — TO) fehlt im Samar. T. G., die Aut⸗4 


[ 
laſſung koͤmmt wohl von dem gleichen Anfang der, Säge. 
. "I ſ. Th. J. S. 208. 


4 


, die LXX haben dr uno, Syr. MOD 
"Onk. 2120, Saad. 4385 489. »p> ſteht Neh. 6, 
16, von Beſtuͤrzung, welches nicht fo ganz paßt; au 


derwärts iſt es, aber freylich nicht fo allein, wie 


. bier, vom Miederfallen der Verehrung und Anbes 


tung, vergl. IReg. 18, 7.; indeß es fteht auch vom 


Schlafe, vergl. Prov. 19, 15., nnd im Sprifchen iſt 


ein Derivarım beftimme vom Schlafe. Im Arabı- 
ſchen Dagegen fieht das Wort oft von fregmilliger 
Gottesverehrung. a 


yıgy aan [Ir2 bedeutet: Fluß, und: 5 


Thal, in erfterer Bedeutung haben es die Chald., 


Syr. und Gr. Ven., in leßterer die LXX, Vulg., 


und vielleicht beide Ar. genommen, und leßterer iſt 


wahrfcheinlichft der richtige Sinn. Statt YES Hat 


der Samar. 2.90), obwohl 8 Samar. Mſpte und 
3 Hebr. Mſpt 102 haben; welche Sesart auch) wahr⸗ 
fcheinficher it, als 103, die Umfeßung mar leicht 
gefchehen. Ich ziehe mit Houbigant den gedruck⸗ 


‚ten Samar, 8. "903 vor, und fo fheinen die LXX 


and Vulg. gelefen zu haben; jene überfeßen: acc) 


vamcı axıelerai, diefer ut valles neniorofae. . Ich 


2 folge 


* 
I v 


L 


’ 


! 


tr’ 














L 


oo - WMaium. 34 7. 


folge dieſer leatt, und oͤberſetze: gleich Thaͤlern be⸗ 


pflanzt mic buſtwaͤldern. G. Die Lesatt MO hat zu 


wenig Autoritaͤten, da fie blos auf ein paar Samar. 
Mtipte beruhet, und fo gar leicht aus dem folgenden 
30) entftehen konnte. Daß die LXX und die ihnen 
folgende Vulg. fo geleſen, ift eine kaum wahrſchein⸗ 
liche Vorausſetzung. Der Begriff von Schatten 


kann eben fo gut von expanfus, und dies voh TIMES 


ausgehen. 1%, wie der Hebr. Tert hat, iſt eine 
fehmerere und feitnere Sorm, welche Beranlaffung zu 
Aenderungen geben konnte; und gleichwohl ift meder 
m), noch "IOI, grammatiſch leichter na) dem 
vorhergegangenen Plurale. AI, vergl. über Die 
Sorm Jeſ 21, 12., (im Grunde ift blos das fingulär, | 
daß unter I nicht (—) feht,) giebt einen paffenden, 
oben ausgedrüchten, Sinn, ſobald man 19} intranfi- 
tioifch für:, fi) ausſtrecken, nimmt, und fo ſteht 
das Wort Jud. 16, 30., und aud) andere Bedentint 
gen des Wortes, z. B. divertere, recedere, find 
intranſitiviſch. | | 


., BaruanD [die LXX: dee ua), Vulg.: ut 


tabernacula, und eben fo Syr., Saad. Gr. Ven. 
Doch der. Parallelism fcheint Etwas aus dem Ge⸗ 
wächsreiche zu verlangen, und fo haben Onk. und. 
Perf. das Wort veritanden.. Onk. hat einen ollge: 


meineren Ausdruf N’OO2, aromatische Gewaͤchſe, 


Perf. hat fpecieller: Sandalholz. Mad) Celftus *) 
it es die Holzaloe, FZuAaAon Oder ayaädoxor Der 
Sriehen. G.] x ex 

Vom Waſſer, der Lrfache der Fruchtbarkeit 


der verglichenen Dinge, : getzt Ber Sänger zu einem 
- andern Bilde über, ben welchem vom Waſſer ein 


anderer Gebrauch gemacht wird. . 
J — — 
*) [In fehiem Hierobotan.p. 135. ff. G. - » 


\ 


* a — 
Num. 24, % 141 
Tan .LYYT ſcheiat die Quellen der vorher er⸗ 
nten Waflerfiröme zu bedeuten, ich nehme es 
einen Waſſerkrug. (Diefe Art der Verbindung 
wohl zu jpeciell. Der Sänger ift vol won feinem 
ide, und vergleiche Safob felbft mit einem Quelle 
großer Stroͤme. Daß 77 ein Schoͤpfgefaͤß ift, iR 
aus Jeſ. no) 15. und noch mehr aus dem Arab, „I 
deutlich.) Den LXX fcheine die Metapher zu hart 
geweſen zu ſeyn, fie haben den Ausdruck fo gewendet: . 
werch Avdenmos Ex sob ankenaros aurov. Im 
en Komma möchte ſtatt XRW7 urforuͤnglich 
wie geilanden haben, eine Spur bavon findet 
firt) noch ben den.LXX, Die iImw merrar hab. G, _ 
G. meint wahrfcheinlih ON, da Sa D2 ſteht. 
Aber die Conjectur iſt unwahrſcheinlich, da fie blos 
den eigentlichen Ausdruck ftart des bildlichen enthoͤlt; 
die LXX. haben hier, wie vorher, eben das Eigentliche 
Bild, aber deshalb nicht anders geleſen. Eher 
koͤnnte fo etwas der fehr freyen Paraphrafe des Onk: 
jum Grunde zu fiegen fcheinen, obwohl felbft die 
Spur mehr als unggmiß iſt. Waͤre irgend eine Mile 
berung der Metapher nörhig: ſo wuͤrde fie weit leich⸗ 
ter Dadurch hervorgebracht werden, daß man HZ 
laſe, indefien auch nicht Eine Ueberſetzung hat von-fo 
Etwas eine Spur. Die Saab iſche Deutung des 
zweyten Satzes ift: (das Waſſer) wird verftärft  _ . 
hucch (.andres) großes Waſſer, nämlich IT auf 
ir bezogen, und von Ei correboravit, abges 
eitet, — on 


— 

O8 NH N der Samar. T. ga 219, . , 
eben fo die LXX: uladneeras 3 Iay Base m 
Tv, avrou fehlt in Ed. Rom., Ed. Complut.’ hat 
Yax. H follte wohl für quam, prae, fuper, ge 

nommen werden; Cyprian, bey Sabatier, las in 

2 feinem 





J 
9 f 


- 


k 


fi 


147 . .  Num- 24, $ 


feinen Saseüifjen Torte: exaltabitur tanguam Gag: 
Montfaueon hat eine dem — zugeſchriebene 
Deutung: —ä——— Bacus auroũ, 
welche fuͤr jene Variante —** ur bleibe in Hinz. 
ficht auf V. 20. geneigt, 330 für den Name bes 
Amalekitiſchen Königs, und dies für die richtige $ed= 
art: zu halten. G. Nach V. 20. ift eine Ruͤckſiche 
auf die Amalefiter wenigſteys nicht unpaffend. Ju⸗ 
zwiſchen ‚viel kann / man nicht daran fchließen, z. B 
daß die Amalekiter das wichtigſte der vergleichbaren 
Voͤlker geweſen ſeyen; denn es koͤnnte daraus leicht 
zu viel für. die Daneben ſtehenden Keniter folgen: 
- 1 Sam. 15, 8.9. heißt zu Sauls Zeit «in König der 
‚Amalefiter Agag. Ob alle Könige der Amafeliter, 
und zwar fchon zu Mofis Zeit fo geheißen, ift völlig . 
unbeantwortbar. Daß. indeffen die Bergleichung 
dieſes Namens (zumal wenn diefes ganze Drafel erwa 
8 fpätern Sängers ſeyn follte) immer 
vorzüglicher ift, als bie ſet Gürtler”) 
Bergleihung bes, Ogyges, leibet feis 
zuch fie bleibt immer auf einer fehe 
fe der Vermuthungen fiehen. Die | 
Lesart I. kann leicht für Eonjectur gelten, ba der 
Dame Gog wenigſtens befännter, als Agag geweſen 
ſeyn möchte: Inzwischen gerade hin verwerflich iſt 
die $esart auch nicht, da der Gefang am Ende des 
Kapitels eine allgemeinere bölferkiftorijche — 
nimmt. 
8 Vergl. K. 23, 22. ©. 135. 
year Ya) [und fätbe mic ihren Blute feine | 
eiſe. G. G. nahm 79: obne Zweifel fo, wie es 
ſ. 68, 24., aber freglicy mie 2 fteht. Indeſſen 
eben ohne dieſen Beyſatz J eine ſolche men 
| vdllig 


PR 


u oust — p- 754 


. 


⸗ 


Nuaum. 24, 9. 143 


sölfig unerwelslich und unanwendbar „da jene | 


Wendung berfelben feicht bios zufällig if. Wie der 
Tert ir lauter, muß man Van fuͤr VXM nehme 
welche Ellipfe wenigftens zumeilen vorfümmt, verg 
Lev. 24, 23. Jud. 9, 45., und paffend vergleicht fich 
dann zu YIIO Jud.5,26., wo daffelbe Wort bey dem 


Einfchlagen eines Ragels in den Kopf des Siſſeta, 
. wenn and) nicht :unmittelbar davon gebraucht iſt. 


Freylich ft dann dee Sänger ganz aus dem Bilde ges 
falten, vor-und nachher ſtehen DBergleichungen mit 
gervaltigen Thieren, hier Pfeile Alle alte Leber 
feßer „ außer dem. Syrer, haben es fo verftanden, 
und unmdglich if} die Deutung nicht. Bey andern 
Erklärungsverfuchen erhält 1151 eine Behenrung, wo⸗ 
durch Das Pronominal: Adjectiv auf die vorhergehen⸗ 
den Beinde bezogen wird, und hier ſteht Die Schwie⸗ 


rigkeit entgegen, daß / wie vorher: m, nicht 


Y_—, ſtehen mößte Es laͤßt ſich nicht laͤugnen, 


in dieſer Nähe immer eine Härte. Der Syrer uͤber⸗ 


feht „aa 6,0: und zerbricht feinen Ruͤcken. 


Gerade diefes 1, lumbi, dorfum ift vergleichbar 
und paffend; doc) finder fich aufer dem Syriſchen 
feine Spur diefer Bedeutung. Moͤglich märe auch 
eine Ableitung von einem Derivate des Stammes, 
wovon ur] Hälfte, koͤmmt: Stuͤck, und zerſchmet⸗ 
tert die Stuͤcke, oder von einem Derivate von Yr, 
weſches Ezech. 13, 10. Mauer, oder jo Etwas be 
dentet, und „u conftrinxit. Ungewiß bleibe die 


Deutung des YET immer, bloß dies ift wahrſcheinlich, 


daß wir hier ein Bild für völlige Aufreibung haben. 


So wenigſtens ſteht YO auch Il Sam. 22, 39. 
Das Bild iſt, wie Gen. 49, 9. | 


+ 


⸗ 


— F 9 
. ‚am 


daß dergleichen Beyſpiele vorfommen: doc) bleibt es 


u 


14, Nuin, 24 13 — 17. 


13 


— 


Ur [der Samar. 2. hat IN, eben g Syn, 


Saad. G.] 


[NAH IT "D u 6 Mipte noch IN, den 


fü Vulg.: Dei mei.. G 


Syr. 
15 _ 


"390 proprio Marte, 
ai MIT hat der Samat 8 noch * eben ſo 


Spruch Bileams, des Sobns Beors, 
Und Spruch des Manns mit aufgefchloßnem-Auge, 


- Dee Spruch) des Hoͤrers der Beſpraͤche Gottes, 


Der des Erhabnen Kunde kennt, 
Der des Allmaͤchtigen Geſichte ſi eht 


.. Dahingeſunken und mit aufgedeckten Augen. 


Sch ſehe ihu, noch iſt er nicht, 
Ich ſchaue ihn, doch noch iſt er nicht nahe. 


Aus Jakob tritt ein Stern hervor, 


Ein Zepter ſteigt aus Iſraei empor, 
Zerichläge das Azuferfte von Moab, 

Den Scheitel aller Stolzen. 

Und ſein Beſiß iſt Edom, 

Und ſein Beſitz iſt Seir, ſeiner Feinde (nt, 
Und Iſrael thut große Thaten. 

Er herrſcht von Jakob aus, 


Vernichtet, was aus Städten noch entrann. 


Die Gleichheit des Anfangs diefer beiden Gefänge, - 


V. 3., und hier. bis auf ein einziges Sägen, welches 
hier mehr ift, führt vielleicht darauf, daß diefe Einlei⸗ 
tung urſpruͤnglich fo nur @in Mal fand. Die V. 20 — 
24. folgenden poetifhen Ausſpruͤche würden, wenn. man 
nur voraußfegte, dag V. 21. eine Anrede des beruͤckſich⸗ 
tigten Volkes geſtanden, urſpruͤnglich ein eigentlichſt zu⸗ 
ſammenhaͤngender Gefang geroefen ſeyn koͤnnen, der erft 
hey der Einflechtung in diefe Erzählung getrennt worden. 


2353 [ Der alten Welt galten Kometen, mit 


Sternen verwechfelt, für. Vorzeichen großer Begeben- 


beiten 


f 


| Mum 29 19. Dies 
u. G.] | | “ : Bu er ; FJ 
"RE [Der Samar. T. hat Nd, indeſſen Haben ' 
duch 2 Samar. Mſote fo wie der Hebraͤiſche Text 
Die meiſten Alten drüden "AND, mic den LXX, 
duch: Sürften, aus, und man hat geglaubt, daß 
HENTID laſen. (letzteres Wort ſcheint halb auslaͤn⸗ 
diſch geweſen zu ſeyn, und ſteht Efr. 2, 6, 8, 4. bes 

Kimmt von Moab.). Ich halce NND für Die richti 
esart, imd hier und Jer. 48, 45.: Bärte, für die 
edeutung bes Worte. (Die Etele im Jerem. iff 
u ähnlich mic der gegenwärtigen, als daß fie nicht 

ſtünmt in Bezug auf fie ftehen ſollte, und alfo 
. Erflärung derſelben dienen Fönnte. Start NND fl 

dort AND, und das Verbum ift YIN, bezogen auf 

das vorbergehende UN.) Im Chaldäifchen und 
yriſchen ift 10: Bart, und ber hohe Werth des 
artes im Drient iſt bekannt, ihn zu vernichten oder 
zu verftümmeln war ber größte Schimpf: fo iſt der 
Parallelism deutlich. G. Aber die uſammenſetzung 
mie , und der Gebrauch dieſes Bildes aufler ir 
‚gend einem weitern Zufammenhang wäre gewiß recht 
Kart. Hier. iſt die Form NND das auffallenfte. 
Ih iſt; Ende, Seite, und warum follte diefer Be⸗ 
geiff nicht paflen? Uber davon hier einen Mafeufins 
Plural, und zwar mir Benbehaltung des N formirt 
qu ſehen, ift faſt gariz einzig. Wenn nicht eben das 
Dim Wege wäre, fo wurde man weit cher, als an 
Wo barba fuperioris labii, an andere Derivate 


von io, tie ornamentum, decus, bedeuten, ben: J 


fen koͤnnen, aber in ihnen allen iſt N blos als Foͤminin⸗ 
Erndung. Nicht fingufärer. als jene Ableitung eines 
| Maſculin⸗Plurals wuͤrde es ſeyn, In FÜR einen ber 


.Diitter cheili. Ze deu⸗ 


* 


— 


a. Naar. Baer 
Seirtüngtiufen Auhang zu Bat, wie er an: Merinf 


gs u 
W85 exeldere, auch Conj. VIII. moderari; „43 dir 
gegen, wovon AD herfommen fännte, iſt wie M 
mehr: fodere, und nur in den davon ausgehenden 
Bedeutungen: excidere; infofern ſcheint allerdings 
etwas mehr dafür zu ſeyn, daß die alten Ueberſetzer 
bie Samaritanifche Lesart haben) Diele Sesart 
. halte. ich „für die richtige. G ] ni: 
m 922. [DW bedeutet hier wohl: Aufruhn, 


- hung, Empörung, melde. Bedeutungen tm 


den Woͤrtern IND, dem Arabifhen NND, dem 
Samaritaniſchen NENV, dem Aethiopifchen Shat‘. - 
- "und dem Chaldäifchen und Sprifchen DIE liegt, und , 
dem TINW Jer. 43, 46. entſpricht. Die Moabiter 
wurden. von David beztoungen, empörten fich unter 
Ahab, und wurden von Joram und Joſaphat — 
Aa Fa . .. Des 


= 
— 


es 


I + e 


Nem..24, u I 22 


—*— f J-Sam. 8, 4: er 10, 24. 
Doch udchte biet irgend ein unruhiger Nachbar ge - 
meinet fegn. G. Linter den verglichenen Worten i 
‚dos Samaritanifehe: discags, feditiofus fuit, bas 


dieſer Deutung entſprechendſte, es ſcheint mit Br 
diffidium, diffenfus, zufammenzuhangen. NW, 
DIT find nicht wohl vergleichbar. AU af Nomen 
proprium eines unbefannten Bolfs zu nehmen, wäre 
Nothbehelf; für den befannten Stammvater 
wofuͤr es bie alten Leberfeßer genommen haben, wür:.. 
De man es nur dann nehmen koͤnnen, wenn man 
am für: Gipfel, — und auf Ifrael bezbgeot 
er iſt die Krone aller Soͤhne Seths, oder mit — 
‚tens *) PM fundavit. aedificavis. von YNP,. bee 


ſehee, welches aber von dem Parallelism wohl beided. - 


“gar zu weit entferne liest. Ich möchte am liebſtan 
graz ichreiben, welches Job. 41, 16. für IN fiebr; 
eo Stelz, bedeuten fann. Auch dem Tixtt Jen; 
45. liegt dies nicht fern, obwohl die Uebereine 
ung nicht buchſtaͤblich zu ſeyn braucht. 
To [der Samarit. Text bat WY, eben fo Di 18 
Exx. 6.] 
pr fan ber Form nach von 72%. defcen- 19 
dit, und von MM dominatus eft, herkornmen. 
[ Auf jene Art uͤberſetzen die LXX, Onk,, Syr. und: 
Pfeudo- Jon.; auf diefe Art hingegen. V And 
basd. Zu feiner Deutu 
Fuͤrſt, und vereinigt dadi 
möchte Dagegen der 
n Vorzug geben. &ı 
drudsvoll gefeßt werden 
ober gefast war dies baı 


das Naͤchſtvorhergehende 


*) Opp. minora p. 153. 


® 
%- — * 


N 
* ‘ 


R 2 | „Num, 24, 20 
gerabe wirder gu biefer Borftellung. M ift wenige 
ſtens gewoͤhnlicher vom Herabfteigen ‚in niedrigere 
Gegenden, und der Parallelism mit dem nächfien 
enn man überfeßt: Etr 
ehr paſſend möchte die 
7 ap OTYN bee 

n fie; und die zuglei 
Bemerfung , daß Idu⸗ 
ngliche Gebirge hatte, 
zen verſtecken konnten. 
uͤr alle die Städte ger . 
Könige von Iſrael ers 
Eu 8 entweder auf David, 
. . ober auf Joſaphat, oder auf. Alexander Jannaeus, 
ber eine große Menge von Städten, und beſtimmt 
nom Moabitiſchen Sande, von ſich abhängig machte, 
vergl. über. feßteres .Jofeph. Ant. XIH, 15. Sch 
kann Seßteres unmöglich annehmen, da es dazu leiten 
wuͤrde, ben Pentateuch für- eine viel fpatere Compi⸗ 
lation zu halten, als er nach meiner Ueberzeugung iſt. 
Ich denfe an David, vergl. IL Sam. 8. und 1 Chron, 
18,2. Daß man ganz und gar feinen Grund habe, 
hier an eine zn auf den Meſſias zu benfen, 
— ben bie neueren Erklaͤrer deutlich gezeigt. G.] .-. 
. 20 . Der Völker erftes ift wohl Amalef, 
. Doc) fein Geſchick ift Untergang. - 2 


.Amalek vergl. -TH.L ©. 140. 41., befondeus . 


mie Ruͤckſicht auf 1 Sarn. 27, 8. — 


2 er Samar. T., wie 

wir ihn anders ab ANY “Iy% 

is er zi ſchon die Samaritan. 

eberſ.t rachte Hebraͤiſche * 
the 


Zn a 
| +, 4.0 O. ©. 127. 





J 


- - u: / 
? ‘ ’ 
’ 


Nam, 2,2... a49 


en erſchwert Dies, daß TAN ſonſt nisgenbs als 


antiv fuͤr: Untergang, vorkdumt. 19. if 

auch die ſeltnere Form der Praͤpoſiction. Das Zu: 
immentreffen beider Beſonderheiten macht es wahr⸗ 
inlih, daß die andere Abtheilung dem Sinne des 

rf. angemeflener fenn möchte, man müßte benn 


an M: die Zierde, denfen: und feine Zukunft ift: 


pie Zierde wird vernichtet. Diefe Deutung wuͤrde 

ier weniger Schwierigkeit haben als vielleicht B.24, 

n Hinſicht auf letztere Stelle muß Die unfrige noth⸗ 
wendig betrachtet werden; und wenn aud) dort EI} 
aan abfolute ſtehen koͤnnte: fo ift doch beit jede - 
Deutung anfprecheuder,, in. welcher TAN 19 ichs 
außer allem Bezug auf Das Vorhergehende verſtanden 
werden muß. (Diefe Schwierigkeit trift auch die 
SGaabiſche Deutung: doch wird es einſt ein Feind 


verderben, wo "19 von (gAc hoftis abgeleitet iſt.) 


Man braucht nicht auf NYFIN bezogen zu werden, 
unerachtet dem Gedanken nach dann Pf. 37, 38.0nte / 
fprähe ya WU MYIN undPf. 109, 13.5 
Das Verbum im abweichenden Genus nach) dem No⸗ 
men iſt zu felten. Sobald man zu INYAN flart: 
ift, das Verwandte: Dauert, hinzudenfe; fo hat ver 
Sinn feinen Anftoß, und die Umfchreibung der Wen⸗ 
dung verdammt ihn nicht, ‚wenn auch gleich: fein 


Ende iſt Untergang, beftimmter geweſen waͤre. 


Ob dauernd deine — iſt sr 
Und dur dein Neſt auf Felſen gruͤndeteſt: 
- Sp Brand geräth es, Kain, doch. 


Wie lange noch: fo führe gefangen Affur dich 
| hinweg. 


a ©. Th. J. ©. 138. 39. 

TON die Bedeutung: firmus, validus, wel⸗ 
de man dieſem Worte Kaufe beylegt, muß. man 

| 3* von 





N 


4* 


40 Num. 84, 83. u 
won N conſtitit, Armns fuit, ablesen.” Gihmm-. 
BE TIN peremmis, indefinens, nach dem Arabiſchen 
639%), und form demnad) von Dauer, dauerhaft, 
was lange Datier gehabt hat, überhaupt verflanden 
werden. Auch repugnantia tft eine, damit offenbar 
verwandte Bedeutung dieſes Worts, twelche in andern 
Stellen, wie Job: 12, 19., anzuwenden ift. Ynfe 
rer Stelle liegen Mich. 6, 2. und Jer. 49, 19. am 
‚nöheften. Michaelis hat „3: Fels, verglichen, 
und wenigfiens jene und unfere Stelle fo uͤberſetzt. 
Indeſſen es bedarf noch mehrerer Beftätigung, als 
unſre Arabifche Lexica gewähren, um entjchieden zu 
ffehen, daß 3} niche blos in einzelnen Fällen, und 
‚ mie gewwiffen Nebenbedeutungen: Stein, bedeutet 
Japis ‘ad puteum politus, petra rotunda, lapis ex 
aqua eminens. Mach einer folchen Entſcheidung iſt 
biefe Bedeutung in diefen drey Stellen wohl vorzuͤg⸗ 
licher, als die der Dauer und Feftigfeit; vor derfelber - 
begnaͤgen wir und mit leßterer, und TIYN kann auch 
. fübflantivifch ſtehen, wie e8 Mich:6,2. gewiß flieht. 
22° TON M iſt: aber, fürmahr, doch, vergl. Jud. 
15,7 BE — 
aa mm, ‚bofe Umſcheeibung bes Was 
wird in Brand gerathen. er > 
no12 bis wann? vergl, Pl. 4, 3. 74 % 
- Man kann das Folgende entweder fo verfichen: bie 
wie lange: fo macht, dich Aflur zum Gefangenen, 
oder: bis wie lange wird dic) Aſſur gefangen haften, 
Michaelis hielt den Tert dieſes Verſes für ver: 
„dorben. [G. verbindet MOTP, und lieft dafür 
MONI, wie die LXX laſen, da fie marougyias ha: 
. ben: die liſt der Aſſyrer madıt dich zum Gefangenen, 
| | : . welches 
*) G. J. A. Schuitenlii Origg. L. Hebr. L.L' c.8. 


1) 


a N " 


% 


— 24, 23:4. 





liſt bezwungen werben fö 
angelegtes Teuer, jo daß ſich darauf * en base * 


| | Kan — — fen. die Mensen 


Da nicht NOW, und auch das Mafculias Verben - 
pe: jo müßte man jenes für III nehmen, ats | 
0} 


war feine fehr bedeutende, aber doch eine — 
Schwierigkeit iſt. Indeſſen die lLesart NOW iſt of: 
ber viel zu unbeftätigt. 


— „wer uͤberftehet fein Verwoͤlen! 
Droͤnger gehn von Chittim aus, 
un Aflur, druͤcken Eher; 
Auch ihn trifft Untergang. - 
en mn von ipun m 
vn. Die derwideltſte Stelle 
Stuͤckes [Die LXX gaben im Anfa 
er inzugefeßt: xus Ian vaov 'Ny G., | 
onft woher beftätige wuͤrde, oder ein | 


. . auf den Gedanken werfen koͤnnte. J 


mm ſtatt INN, ohne daß auch d 
Erwerb für den Sinn der Stell 
bedeurende Zahl Hebräifcher Manufeı 
unwum, welches bemerfenswerth 
en ‚ohne ſoich⸗ Autoritaͤt koͤnnten, n 
forderte. Jener Mſpte find ie 
—* A U * = ‘ 
nes en Theils der or 
Die alten Ucberfeßer, beſtimmt auch 
ae, theiften nicht fo. Endlich fkatı 
| fi in braͤiſchen Mſpten theils klein 
weichungen, z. B. ES? und in mehreren 
GRIEN; teils Die weit bedeutendere Ledort bes Sa⸗ 
marit. Textes INK’, wopon indeſſen 2 Samar. 


— Eine chen, em af ne aa 


4 


\ 


* —8 
* 
— 


24 


ne 7 - Se Mum. 24, 24. 
Das andere TREND dar. ſHiermut Michmeh « 
bdie LXX, diein dem gewöhnlichen Terte za dEeAnk 
Teer du Xeipos Oder yercan haben, nach ber Copti⸗ 
, ſchen Ueberſ. aber xon dferevoorrus hätten, ‚gerade 
vie das eine Samar. Mipe. Vielleicht fand Letzteres 
auch Saad., er Hat (y 5’ 55,3 (m 62,7, 
qui fe furripient ex portu Cypri). Nach leßterer 
esart num verbinde ich beide Saͤtze, welche im ges 
möhnlichen Texte fälfchlich durch den Anfang eine 
neuen Verſes getrennte find. Ich verſtehe vor 
E hinzu V, gerade fo wie es vor II? fleht: 
quis fervabitur - r - et qui exeuntes (b. i. entrinnen) 
ex manu Chetheorum. .. YWiOW.aber oder INILF 
[Bort, für: defolatio Dei, d. i. 
mum. Sumiel nder Simuly.dem, 
nden Wind, der zu Aleppo noch 
siedb, melches Feine große Abwei⸗ 
26⸗Schreibart ift, da in den früs 
ch, Schin und Tſade im Saute 
- Gerade auf der Baffora-Seite 
Wind ſchrecklich, und er ifi dag. 
> für die N 2, bie Grie⸗ 
ander gleich Dem Sumiel das Per⸗ 
igeſtuͤm umſtuͤrzten. Uebrigens 
Zorte des 2 3ſten V. bey den LXX; 
95 raus 0 Bein; bey Vulg. 
quando ifta faciet Deus? und 
Onk.) und den beiden Ar. und 
uchſtaͤblich Kat: vis — EL) 
G. TO as aber hat Syr, 
—R Onk. rrox | 
et naves venient ex, Vulg.: Veenient in trisemi- 
bus de: Die fesart EERNKiN Hat unter Den neueren 
Erklären ſehr vieſen Beyfall gefunden, Die — 
1. od . bung 





—— — 









ſchen hat: mehrere Schwierigkeiten, als in andern 
‚allen. NE) Hat, aufer der Liebereinftimmung 
Faft aller Hebr. Mfpte, faft Feine Autorität für fich, 
als den oft nicht buchftäblihen Onk. ımd Vulg. 
Beide Haken den Begriff: fie fommen, auch; aber 
es ift doc) Überwiegend wahrscheinlich, daß fie den 
Begriff: Sehiff, nicht blos hinzufügten, ſondern 
aus dem Texte nahmen; und man darf auch wohl 
vermuchen,, Daß Syr. noch etwas Andres, als ein 
bloßes Verbum habe überfeßen wollen. Auf der ' 
andern Seite iſt wenigftens die fesart MYNEIN 96 
rade der Begriff, melcher ungefähr hinzuverſtanden 
“werden muß, felbft wenn IE urfprüngliche lLesart 
mar. Und gerade diefe Befchaffenheir dieſer kesart 
wirft den Verdacht einer zumächft liegenden Conjectur 
auf fie Die fesart des gedruckten Samaritan T 
INN würde ihn weniger haben. Uber gerade 
Bon ihr entfernen fich die Äbereinflimmenden LXX am 
meiften, Meder dEereveras, nod) dfeAevaovrai 
flimmt mit dem * zwifchen X und N. Blos Ein Sa 
. mar. Mſpt hat das entſprechnde INNENT, noch) ein 
andees IND. Diefe Verfchiedenheit unter Den, 
im Ganzen nur wenigen, Samar. Mfpten macht die 
lesart derſelben noch ungemiffer ; und man könnte ges 
rade diefe Abweichungen für Spuren der verfihiede 
nen Wendungen der Conjectur nehmen; da ‘gerad? 
‚ Die weniger fichere Hand der Eonjeerur oft dergleichen 

ag ange bat. EN müßte bloßes Verſehen 
ſeyn; bey der entgegengefeßten $esart ift ein anderer 
Urfprung: ihrer Entſtehung wenigſtens denkbar 
M iſt nicht durch ſich ſelbſt voͤllig verwerflich, es 
Kim: fe, ſeyn, wie es Jef.33, 21. wahrſchein⸗ 
kichſt ſteht; und wenigſtens aus der tage des fandes 
der Mbkann man keinen. Eeund gegen diefen 
- 85 Sum 


N 17 Nam. 24 0 


9 






29 ſich über. dieſe Sage aicht marke 


Bu nehmen, 
8 ben läßt, und es denkbar = der. Saugm. ui 






Bf A Das N vom — NEN wirklich — F 


ſo weggefallen wäre, wie dies weyn auch nicht käme 


fig, doc in einer Anzahl von Formen von SUN, 
un, NDo „und Jef. 29, 7. ſelbſt In einem Plurab⸗ 
Particive DIE für NIE wirklich der Kal 


wäre begreiflicher,, als daß mehrere Buchſtaben deg. 


verſtaͤndlichen Wortes TA'REN ausgelaflen, und 


| — iſt, und ein Verſehen IE), ſtatt REN", , 


dafuͤr ‚ein unverſtaͤndliches geſchriehen worden ſeyn 


ſollte. Außerdem liege auch, wenn ſich Die Lesare 


Mnicht ganz verdrängen laͤßt, eine andere, fix 
ben Sinn der Stelle fehr paflende Deurang nicht 


entfernt, fo bald man das vorhergehende IN damis 


Berbindet, VM if: bebrüden, — im He⸗ 


brdiſchen, fo wie weit häufiger im Speichen, urlit, 
! g würde 


eflixit, propulfavit,. vim fecit. ER? Ay 
davon eine angeme ene Form fuͤr: Bedr er, 
ſeyn, und eben, wi) jenes Verbum im Hebrä 


nur Ein Mail vorkoͤmmt, fo könnte darin ein Grund 
— werben, daß die Stelle mißverſtanden, und 


in zwey getrennt worden waͤre. Denn 
— ne u bedeutenden Anzahl von Er⸗ 
— abzuleiten ſeyn: vor ſeiner 


| ee reife letztere Erklaͤrung des IHN hat 
| ſich das KB, dag fie die für diefe Der 


9 gewöhnlichere Bebeutung der Präpefition 
— vor, und ſich an Das Vorhergehende 


| hi, Innen man. auf Affe begiehen, und Das 


Ban a sin On, auf — — ⏑—O — 


El 


4 


707 Nom, a 26 _ 28 
u dann NW. vielleicht artch- zu -nerfles 
. 58 moͤchte. Bey dieſer — Des WV kann 
8 bequem an das Folgende angeſchloſſen werben, 
denn es hängt entweder ganz Über, oder laͤßt fi wer. 
nigftens entbehren. Denn natürlicher wird: verwuͤ⸗ 
fen, . von dem herrichfüchtigen Wolfe, als von Sort . 
in dieſer Verbindung gefagt. In jenem alle iſt es 
‚ein zu folchen Ausſproͤchen gegen Voͤlker paſſender 
- Theil derſelben, in diefem wäre er blos eine Art von 
Stoßſeufzer. Wem man mit dem gewöhnlichen - 
Hebräifchen Terre und den alten Ueberfegungen IOW 
von IV: feßen, ableitet, fo ift 79 mit dem In⸗ 
finitive: ohne baf. Seßtere Bedeutung iſt nicht unges - .' 
wein, wenn fie foviel ift als: fo daß nicht. Aben : 
bier würde fie ſoviel feyn, als: wenn nidt, 
‚außer wenn; und won diefer Wendung berfelben 
niöchten. wenige Benfpiele vorfommen. Daß das an 
dem Snfinitive hängenden Pronominal: Adjecriv: ſich 
nicht auf das Eubject des reſolvirten Infinitivs be 
zieht, wäre zwar ber ungewöhnliche Hall, aber Jet. 
20, 1. ift die Eonfteuerion eben fo, wie fie bey dieſer 
Deutung hier vorausgefeßt wird. Indeffen au) von . 
diefer Deutung gilt. es, daß, ſobald Gott das Gub⸗ 
jeet wirb, der ganze Satz ein müffiger Ausdruck ißt / 
wenn man nicht‘ worausfeßt, daß der Säuger nady A 
age des worigen Verſes ein wenig tur, 
Lo t: es wird ſchliam dabey gehen? 
wer wird «8 eheu , wenn Gott Died verfängen 
J—— Man fieht aber dann keinen Grund der 
Unterbrechung des Sängers; man ſieht ihn, wenn 
hier gewiſſermaßen ein neues Orakel gegen das maͤch⸗ 
tige Aſſur folge: Wer widerfieht dem zen en 
auch er finft. In den norigen beiden Drafela . 
ng jebes Mal eine Schilderung ber — — 


O ©. Gaab a. aD. ©. 129. 





8 


E Y 


w) 


156 A ze Num. 25, 1. 


Kraft des Volkes voraus, deſſen Untergang fodann 


aangekuͤndigt wird. Dies fuͤr die vorgeſchlagene Ab⸗ 
theilung und Deutung. Bey einer fo dunkeln Stelle, 


welche den alten Ueberſetzern nicht deutlich geweſen ft, 


faßt man den Gedanfen am letchteften auf, daf die 
Urheber der herrſchenden Vokale geirrt haben koͤnnten. 


Daß indeſſen dieſe auch einen Sinn geben, iſt ſchon 


bemerkt worden. In der Ueberſetzung iſt der gethane 
Vorſchlag ausgedruͤckt worden, nicht, als ob ſich da⸗ 
für irgend entſcheiden ließe; ſondern weil man bie 


‚ eberfeßung anderer Erklärungen anbermärts finder: - 
G’s Vorſchlag, an den brennenden Wind zu denken, 


at vorzuͤglich das gegen ſich, daß das Daſeyn eines 


(hen Namens für dieſe Sache unerweislich iſt, | 


and feineswegs duch einen blos aͤhnlichen, 
vielleicht provinciellen Nomen erwieſen wird. Eben 
ſo *— laͤßt ſich irgend darthun, daß NS*: en tge⸗ 
hen, bedeutet habe. 


. Bon ana f. Th. J. ©. ros. ff. Offenbar 
iſt hier von einem Volke die Rede, welches nach den 


Vorſtellungen des Saͤngers gegen Aſſur Krieg fuͤhren 


wird. An welches Volk der Saͤnger denke, — 


wir eher muthmaßen koͤnnen, wenn wir wuͤßten * | 


wenn dieſes Orakel geſungen wurde. Daß der Be 
von I Maoe. 1, 1. ſagt — 
su Toy Masxedove, © ds 3EnNder in Tas yüs Kerrunin, 
and auch K. 8,5. rov Teeco. Kırıdav Baoudo nennt, 
ruͤhrt vielleicht blos daher, weil er dieſes Orakel Bi⸗ 
leams von den Macedoniern deutete; aber daß es fü 
— werden muͤſſe, folgt daraus noch nicht. 


ch) koͤmmt fonft nicht vor, YUV fleht 
X (sen. 14, 3. von einer nicht fehr entfernten Gegend, 
| aber Identitaͤt laͤßt ſich ae ——— 


w Se 


* uf ehe un — f} 


Num. 25, 3.4 sur 


Die LXX haben: Zarrev, Syr. YlagID, Valgır 
Settims Onk. EB, Ar. . 


. Im [mit wenig veränderten Vokalen (nämlich 
Irma in Niphal) kann man überfeßen: profanirte 
Ki „fo die LXX: HeßarmIn: Wahriheinkd, 94 
hörte Unzucht zu dem Dienfte des Baal Pear. 
aigftens in Bahylan Herrfchte Diefer Gebrauch nach 
Herodot. L. 1. e. 199., und er iſt auch Baruch €, .. 
43. wmähnt. G.] J— 

WWWor In hat der Samar. T. 320: nicht WE, 3 
fondern nur @inige.dandetten fo. 6} ) . F 
ap [it niche blos: anhängen, fonbern fie 
nehmen die Merkzeihen und Binden der fremden 
Gottheit an, vergl. Ass. Die LXX haben: irerk 
du; Vulg.: initiatus ef, nidyt übel Gr. Ven.: xch 
Euranrann Iogairos Ta Beßaoparı ou Hleweos. G: } 

' gain Dpin] msn TUnY”2 ON 194 
Toon Horkigam und nach ihm Kennicott habe 

erkt, daß einige Wörter im Hebräifchen, andere 
In dem Samaritaniſchen Terte fehlen, und daß fi 
aus beiden der richtige Sinn zuſammenſetzen laͤßt. 
Im Samar. T. ſteht ſtatt der Worte Vo — IP 
blos: SEIT TOWINT NN N SON. 
yo bay. Verbunden mir dem Hebi. Terte X 
fölgender Sinn hervor: Nimm die Häupter des Bol: 
Ws zu dir, und laß fie alle die Maͤnner, welche die 
Minden bes Baal Peor getragen haben, tödten, unb 
Nnge fie auf vor den Heren, bis die Sonne untergeht. 
Hnlc. und die Beiden andern Chald. verftanden den 
„Text fo, daß Mofes die Häupter des Volks zu Rich⸗ 
teen in der Sache machen follte, und nehmen. _ 
 ERIN gleichfalls don den Leuten, die ſich verfündigr, 
Betten. G. Letztere Deutung iſt ganz dem folgenden 


Birie 


In 





Bu 1 Num. 25, 6. 


niterin ſeinen Sandsleuren ſogar recht eigentlich vor, 
" tommt wir ihr herbepgegangen. Dies:fcheint zu ge -- 


Verſe angemeſſen, unb ans- hiefem.Bäfe iR die 
Samar. lesart genommen, bie gewoͤhnliche Art de, 


Uebereinſtimmung mit andern Stellen hervorbringen⸗ 


den, Abweichungen dieſes Tores. Der ——— 


Text iſt dlos ein neues Beyſpiel des fehlerhaften 


drutks. Mir der Grammatik, aber dem Sim 


wa, muß INN auf die Verbrecher gehen, die erſt 


B. 5. genannt find, ſo wie anderwärtd, .B. K. 2%, 


w. vergl V. 1. Das Beſtimmtere erſt nachfolgt. 


| Wie Moſes z.B. K. 16, 25. in Begleitung der Ack 


bier. Und die Heine Verfchie- 
Mofes das felbft in Seſelb⸗ 
un fell, was er V. 5. diefen 
u daß der Verf. nicht jo 


TE TR vol Des Crfe danke Das, 


—* — SR. [Eer kom 7 | 


feinen Brüdern mit einer Mibianiterin. Die LXX 
ſcheinen Hde da gelefen zu haben, wo ige Dde fichtg 


‚und dieſes twieberum vor IN, fi fi e haben: | 19er 


Weosmyaye vov adeADov wurou eos rar Milrinn, 
und auch Vulg. hat: Intravit coram fratribus fuis 
ad feortum. G. Ein Zfraelie führt eben die Midia⸗ 


fhehen, während die Aelteften noch) mir Mofes ne 


ſammelt find, und über biefes neue Ungluͤck weh > i 


gen. Pinehas giebt das Signal des firafenben 
horfams gegen Jehova's Befehl, der Sndignariom 
und des Muthes. So ift bie ua in bem Selten 


den angeſehen. 


6 Hier iſt von einer Midianiterin, vorher war 


von Moabiterinnen, al. den Verfuͤhrerinnen, die 


un 


\ 





- Bam. BE Gr 289 


ass — Baal Peor mas belden 8 
fern gemeinſchaftlich geweſen ſeyn. Ihre Naͤtze und 
Ken e Verbindungen fchließet.man aus K. 22, 4. ns - 
blos an den Midiquitern wird deswegen Rache 
er vergl. V. 16. und 8. Z1, 3. 1% 


MER (ber Samar. T. hat nnap. 79,8 
sie erſehen; dies TNs un ręcs aurns, Vulg. 
in locis genitalibus, Onk, N 5 und auf ägnfiche 
Are alle alte Meberfeßer, und alle neuere Erklaͤrer. 
Doc) bin ich überzeugt, daß MAP Hier diefelbe Ber 
tung, hat, wie porher TER von allen Erklaͤrern 
derſtunden wird, nämlich: Kammer, welche im Spa 
—* als Arabiſches Wort mit dem Arabiſchen Ag 
el noch al-coba oder alcova heißt. Es wäre wohl 
auch moͤglich, daß Ip hier nicht ein gewoͤhnliches 
Zett, ſondern ein Gemach zu dieſem Dienſt bes. 
Baal Peor war. G. Allerdings ift ed das atüee>" 
fihfte, in demfelben Verſe das fo ähnliche Wort ig _ 
‚ einerleg Sinne zu rießmen, DIA iſt zwar Deut. 18, - 
ein Theil des thieriſchen Körpers; aber welcher. es 
5 wird aus jener Stelle nicht deutlich, und i 
weder durch verfuchte Etymologieen erweislich, no 
Chalbaͤiſche Bedeutungen, die —— im * 
Grunde blos für hetgebrachte Erklärungen unferer 
; Stelle angufehen find. Das Pronominale Adjectiv : ! 
A moht jene Erklärung wenigftens nicht unmoͤg⸗ 
ch, da nicht geſagt ift, daß der Iſraelit und die Mi 
dianiterin ins Iſraelitiſche Sager gekommen. 


non Syn ift derſelbe Ausdruck, der font . 
zB. 8. 17, 13. 15. von dem Aufhoͤren göttlichen 
Kestrafgerichre gebraucht wird, Bie Dort von Pet oder 
Etwas verfianden werden müffen. Hier war e- 
deſe Art der Seafe, ſondern Hintichtung V. 4. 
— und 


— 


— 






/ 
= | ‚Num. B, I - A. a26, 1. 


5. augekuͤndigt; aber Desgaib des — 
Bin, m nur nicht. erwähnt. . ..: 

9: . Paulus giebt 1 Cor. zo, 8. 2 | 
an Midaelis bemerkt, daß der Be 
brecher ein -Simesnite war, daß wir Ke 26.’ bey der 
“neuen Zählung den Stamm ber Simeoniten auffa 

T end und unverhäftnifmäßig vermindert finden, 28 | 
affo viefes Sterben vorzüglich diefen Stamm getro 

; Yen haben möge. Dies ift wenigfteng nicht verwerf⸗ 
ich; aber wenn hiermit die Vermuthung verbunden 

- wird, daß 23000 vom Stamme Simeon, 1000 
bon den übrigen’ Stämmen geftorben ſeyn möchten , 
und daß Paulus jene meine; fo find fo —5— Berz 
muthungen gu gewagt. In einer folchen Zahl, w 
leicht Perwechſelung moͤglich war, iſt man nicht ein⸗ 
mal ſicher, zweyerley Traditionen dot fi ch zu haben. 

123 5 [Syr. betrachtete das Wort entweder..ald die 
1. Perf. des Futuri, oder lad ’NION; und der em 
der Stelle wenigftens ift diefer. G.] 

BG DyM ein begluͤckendes Buͤndniß mit 
mir, einen Bund der Gnade. Die gewöhnli 
Eonftruction wäre "Ola NN, doc finder 1 
bieje Stellung bes Pronominal » Apjecrivs zauweilex 

‚ah, z. B. Lev. 6,3. - ne 

14 NIAIITTAN mit ber Midianiterin, 
INN Tamilie, vergl. ©. 3. Im folgen . 
ben Bere fteht noch NION dabey, weiches dann U 
terabtheilungen des ee bedeutet. e 
26, Die Worte INA N N, momit das 
1 vorhergehende Kapitel fchliefit, "gehören wahrſchein⸗ 
lichſt zu dieſem, und ſind die Verbindung zwiſchen 
dieſem und dem vorigen. 


Es iſt kein Grund vorhanden; um anzunehmen, daß 
dieſe Worte mit —— eiwas — a "on Fü 
ams - 





‘ 
* 


Nyum. 23.0, 661 
fammgehangen haͤtten, Aber ob fie. bee urſpzuͤnghlid 
Anfang des folgenden Stuͤckes, oder die Verbindunges ” : 

formel eines Zuſanimenſtellers find , ift eine andere Fra? 

ge, und.e6 if wenigſtens fehe möglich, Daß ſie es find; 

Sehr auffollend if es, daß die Erzählung. erft K. 31 

zu dem Rritgszuge gegen die Midianiter zurädfehrt, und 

daß alfo nicht bios K. 26. eine Volkszählung, deren Bers 

anftaltung in Bezug auf jenen Zug gedacht werden koͤnn⸗ 
te, fondern nachher auch eine Anzahl von gottesdienftr 

lichen Geſetzen eingefchaltet ift, gwifchen denen und jenem . . 

Zuge feine Beziehung denkbar if. . — 

Ein Theil von beiden Verſen 3 

eorrumpirt. Die alten Ueberfeßer | 4. 

fe, auch ſie hatten entweder fchon cc | 

plare vor fi), oder geben, wenn fie Ä 

- berjeßen, nur im Allgemeinen den Sinn an. Am 

bemerfenswertheften ft Vulg.: Locuti funt itague 

Mofes et Eleazar facerdos, in campeftribus Moab, , 

fuper Jordanem contra Jericho ad eos, qui erant " 

a viginti annis et fupra, ficut Dominus imperave- 

rat; quorum ifte eft numerus, und Syr.: So ſpra⸗ 

- den —* und Eleaſar der Prieſter mit ihnen in den 
Ebenen von Moab, welche bey dem Jordan von Zee 

richo waren; und Moſes zaͤhlte fie von zwanzig Jah: 

ren aufwaͤrts, wie Jehova dem Moſes befohlen hatte, 

Beide Ueberſetzungen aber fuͤhren nicht auf den gegen⸗ 

waͤrtigen Text zuruͤck. Houbigant will nad) —ARBR 

eingeſchaltet wiſſen: WNY DIN YNW,. und nad 

TIP: J) Sder ſtatt diefer beiden AUenderun: 

gen blos MON" ausftreichen,. und dafür AN IN ' 

"Bamoum feßen, welches letzt 1 

Auch ich halte Mieh für ein ga 

ſchon früh eingefchobenes. Wo 

ruͤhrt es Daher, daß ein un 

glaubte, ed muͤſſe hier nad) W 

es V. 1. nah NEON“ ſteht. 

Dritter Thell. 


* 


y; >: l 
iss Nem. 26, 10-18. 


AATY nicht far: ſprechen, ſondern für: gählen, 
überzähfen, wie es das Chaldaͤiſche und Syriſche 4271 
und. dãs Arabiſche bedeutet, und man muß bes 
merken, daß nicht TOTIN 42711, fondern 
Yin fleht, und wenn letzteres aud) zuweilen nach 
927 für jenes fteht: fo ift es wenigſtens nicht die. ges 

wöhnlihe Gorm. G.] _ 2 | 


10 T. hat nah INN wiederum PN, 
11 weg, und ſetzt beide Worte hernach 
‚ ftatt deſſen er IN hat. Go wird 
einftimmend mit K. 16, 17. 32., nad 
Dathan und Abiram, nit Korah von 
gen werden; fo erzählt Jofephus; fo - 
tiones Apoftolicae, Clemens Roma- 
ans, Ignetius, Eufebius, zum Beweis, daß in den ers 
. Men Jahrhunderten au in den LXX fo ſtehen mochte, 
Dies bat Whifton ausgeführt, und der Samar. T. ents 
Dal allerdings Die richtige Lesart. Was aber die Stel⸗ 
en aus X. 16. betrifft: fo koͤnnte auch dort die Erwaͤh⸗ 
nung ded Korah beide Mate bloße Gloſſe feyn, oder es 
ft gemeint, daß das Zelt des Korah mit den Übrigen 
verſchlungen worden fey.G. Auch bier fteht der Samar. 
2. allein gegen alte übrige alte Zeugen, und gerade im 
einer — die durch ferhe Aenderung conformer 
mit der andern Erzaͤhlung wird. Die Kirchenväter, wels 
‚De den ig auch verſchlungen ſeyn laflen, brauchen 
Deshalb nicht fo in ihren LXX geleſen zu Haben. Dei 
halb dürfte Fein Grund da feyn, Für dieſe Lesart zu ents 
ſcheiden, und Uebereinftimmung afler einzelnen Nachrich⸗ 
‚ten da zu bewirken, wo vielleicht urſptuͤnglich Feine Ue⸗ 
12. NW, der Samar. T. hat RWo, eben fo die 
‚LXX, Onk., Valg., Sad. 
14 [Bor I’ ſetzen die LXX Hinzu: 2x rüg med 
eng auruv, eben-fo Vulg. G. Ungefähr fo hieß es 
B7., und heißt ed B. 18. | ’ 
15 An dem Roͤmiſchen und Alexandriniſchen Text der 
LXX Behr DB. 15— 18. noch ®. 27. und —— 
ar⸗ 








— 


daenach, alfa von. 08. ſtehen B. —— Dadurch 


kommen die Stämme in-die anderwärts, 3. B. Gen.46., 


— Sem, u et dem —2* —X 

u 4. 5. hatten eine 

Umpelung erlauie. | 
" yp-der Gamer. bat * eben f Die LXX :q 


uns „Dosegen Onk,, Valg., Sand. N ber Des 
kesart. 


ud, die LXX Haben: "Aa, sen be Syrs 17 
der Samat. x. und Ouk. haben: die herrfchende Teba Lea 


pr, der Samar. % hat RW, eben fo . 25 


| Alexandr. T. Dir LXX, der Vatikaniſche hat "Ixkovn. 


WIR, die LXX haben: Axier. Valg.: Jeur, 30. 


| * FR ESP Sand. ie 


V. 33. iR in Bezug auf K, 27, 1. ff. geſchei⸗ 


| ae da fonft Die Angaben nicht fo fpeciell find. = 


hieraus und aus DB. 52 — 56. 
V. 62. a. E., einiger Bezug — dianet 
af die Bertheilung der ünberenen. 
wu; our. 497 Vulg,: Ham, Sad. ds. 36 
"Brran, die LXX baben im Megane. Lerte: 38 


—* im Vatican.: Tæ x/geiv. 


DD, die LXX. Doben dies, und I dazu. gehörls 39. - 


.. gen Worte nicht ausgedrüdt. 


Der Samar. 2. läht bier die Worte: 33 — vrm4o 

und hat ſtatt TAI "TIN bios "TIN). Auch Syr. 

ba ie erſiere — ———— aber nicht letztere Adlveichhng, 
tatt "TIN haben die LXX: "Adag oder "Adie, eben he 


DOnW, dieLXX haben im Batican. Tepte: 43 


| im Alexandr.: Zxpardf. 


 [Syr. hat ſtatt W zwey Verfonen: Kaas und here 44 
na Aa und ihre Familien G., welches wohl bloßes 
Berfehn in. Border Hat ©. er. unbefimmipe Angaben 





304 Num. 26,:45 — Sy 
| von Barienten dee Namen, die fich wenigſtens wide ia 


der Poiyglotte ſinden. | 
45_ [Im Samar. T. fehlen die beiden Worte: Ya 
MY G. und wohl mit Recht. 6 


soo 


38 - [Der Somar. 2. hat kart 9: 72 923, chen dies 
- brhden die LKX aud. G.]) — | 
| | dt iR auffallend. Es werde 
en genannt - Die Familie Libn 


amilie Hebron find. Kehatiten ; — 


Muſchi ſind Merariten, die Fa⸗ 

m Kehatiten, und ſie wird ſonſt 

Familienabtheilung aufgeſtellt. 

Dagegen find. bey den erſten angegebenen 4 Familien 


- eben fo vide Hauptfamilien ubergangen, die K.3,18. ff. _ 


aufgezählt Bi und unter diefen gerade Amram, der 

doch ebin ſogleich noch erwähnt wird. Auch die ganze 

Nachticht, die von B. 59 — 61. folgt, ſteht hier in dem 

m Regifter eben nit an ihrem Plage, vielleicht 
a 


olgte in dieſem Regifter urſpruͤnglich V. 62. unmittelbar 


uf V. 57. 


59 mern VOR [Ich nehme mit Mich ae⸗ 


lis NN als Nomen proprium der Mutter der 
Jochabed: Atha. Die LXX fcheinen INN gelefen 
zu vom: # Erexe Tovrous, Onk., Vulg., Syr., 
Saad. haben MY, als Paſſiv, verftanden, und 
FINN dann nicht beruͤckſichtigt, Ar. Erp. folgt buch⸗ 
ſlaͤbſich dem Hebräifchen Eerte. Gegen Michae⸗ 


lis s Deutung könnte man höchftens nur das ſagen, 


daf dann die Ata die Tante des Amram geweſen fey. 
Uber wenn fie in Aegypten am Ende des febens bes 
fevi gebohren war, ſo ift dies feine Schwierigkeit. 
Andre Neuere, wie Dathe, haben: uxor eius, 
fuppliet; aber die Eflipfe ift zu hart. G. Da man 
.. auf jeden Jall Etwas fuppliren muß: fo iſt es frey⸗ 
lich das leichtefte, in FINN ein Nomen propriunn 
zu füchen, deſſen Wofale mon aber nicht keftimmen 


fann, 


— 


Nam. 16,162. — 8 a, 


— indeffen ficher iſt felbft dies nicht. 
jebe andere Ausfüllung mehr Schroierigfeit. 
braucht übrigens. nicht unmittelbare Tochter ievi N) 


im ſeyn. 


N 
U 


168 


Nur har 
nz 


- 


[Das Verhoͤltniß diefer Zählung zu der Pr 62. 


K. 1. —— der rt 





ann rtigen Zahl) ift folgendes: 

1. Säblunz. 11. Säklımg. 

aber . 46500 43730 
Imeon - 59300. 22200 
Bad 45650 40500 
74600 76506 

ſſaſchar 54400 64300 
ebulon 57400 60500 
area 40500 32500 
anafle 32200 52700 
Benjamin 35400 45600 
Dam 62700 64400 
Mer 41500 53400 
Raphthali 53400 45400 
Summe 603550 601730 
Sesi 22000 123000 


PESTERITEREN, 1 


der feviten nah) K. 3. zu ihrer 


1000 


Auffallend iR es, daß auch hier die keviten⸗ Rinder 


unter einen Monat nicht mit 
der Zweck ein anderer ift, al 


7 {none °2 [de 


N 


"Wan, weiches lei 
® ve es die ? richtige fesar 


‚ben, welches das Subject 


Text itzt liegt, kann das 9 
anf bie Korachiten bezog: 


doch geneigter, NEON} von! 


ſraeliten zu v n,\ 
res Unglaubens in ber 
Merdings find. dofuͤr ei 


Fer 


ig. 


ge werden, unerachtet 


jeher 


iſt durch den Plural ri und MIPTTW ausge  - | 


zegulgriräten nicht voraus, 


12 


. 
- 
2 
» 7 


4 


166... ‚Nun, 4 - 12. 


jener Erklaͤrung wird. fuͤr: welcher genommen 


und dieſe Bedeutung ſchlechthin iſt nicht fo ganz ſigee 


Sodann das vorhergehende Subfeet, die Korachiten 


druͤcket. Nun ift es bey den > eregularitäten 
der Beziehung nicht unmöglich, hierauf das Prono⸗ 
minal⸗Adjectin Tbezögen zu fehen: aber bas feichtefte 
iſt es doch nicht, und ohne Noth ſetzt man ſolche Ir⸗ 
[Statt MITIR hat der Samar. T. For) DINN 6. 
&o ſteht 8.7. a 


men isn Deutlich Dent. 32, 49. 


efteigung des’ Berges zu 


ft. Dort ift ausdruͤcklich 


e Spiße dieſes Gebirges 


heiße. J 

ort in ſpoͤtere Fa und ed 
nen, daß der 

Iorftellung don dem Vorfall 
ge unſeres Städs; noͤmlich 
„ daR dort bon einer zw 


“mit Hinſicht auf Die erfte, 


auch im Deuteron. derſelbe 


sähler vom _ 


d einmal früher, naͤmlich | 


Het bios beyläufig, fo daß 

DR . 32. weder auffallen fann, 

wod:tän in eine anders Zeit ruͤckt. Aber chen auf 
Deut. 3. wigd ex. in eine ganz andere Zeit gerüdt, als bier; 


Deut, , 27. iſt der Pisga als dee Berg "genannt , wel- 


en Mofe® zw diefem Zwecke beſteigen ſoll. Indeſſen 


"Deut. 34, 12 heißt es daß Nebo die Spitze des Pisga 
getveſen fen, Eine Bereinigung der Angaben des Locals 


läßt ſich denken, fo daß Pisga ein Theil des Gebirges 


Abarim geweſen, oder letzteres ein anderer Rame, viel⸗ 


In⸗ 
deſſen ob — cinerley Ört gemeint ſeh, laͤßt ſich aus 
dieſer Vereinbarkeit allein, dehm Mangel aller anderer 


RB | 


leicht feldft von IN Bebräer eatſprungen, fep. 


Gründe, nicht entſcheiden. 


—— 








Ä Nadal 00 
[Rab RIO Hat der Gamer 2. uch TON GC.) 
{3a VM fegt 1 Mfpt 1929, eben dies druͤcken 

die LXX, Syr., Sed. and. ©]. . - 
„Die Begebengeit ift K. 20, 12. ff. und 24. rg 
zaͤhlt, ſ. ©. 97. | J 


n 


Rab V. 14. ſchaltet G. das Stack ein, welches 





chen dor B. ss: angezeigt iſt, noch K. 20, 13. in 
Hebräifchen Tert — — 
Bon, ah auch in Kalz mandarit, praefeeit, 16 
vergl. il Chrep. 36, 23. ind Gen 39,4. 
een, die LXX haben; rals zeige au, . Mber alle 18 
dere Autoritäten folgen dem Hebr. Terte. 


#2 Namen orn vergl. in Exod. 28, zo. ei 

⁊Th. I.S. 127. ff. [Die Lxx haben: ray nelen 

‚on Bir, Vi Gr, Ver: ” nein Tor Ge 
64 ulg. 


3 


—3 





= 
6 


; r R — 


ru 


"168 ‚ Num.. m 23. rs 28, 6 | 
und hat blos: — | 


Vulg: Rt — 
Dominum, er 7 und Pexl. behalten bas 


Hebr. Wort. G. — 
I’, der u T. Bat: m, eben fo Syr. 7% 


fand B. 18. [Am Ende dis Berfed fegt der Samar. T. 

Sina, was Deut. 3, 21.22. fteht G., nämlich von YIRY 
an, wofur im —— hier Acht TOR NDR” 
129, ferner iR hernach 7I und das exfte Mal na 
IP: DOITTIN ausgelaflın. ’ 


28; | n biefen und dem folgendem Kapitel folgt eite 


vollſt ndige Aufzählung aller für beſtimmte Zeiten 


feſtgeſetzten Opfer; man meint deswegen, ‚weil num 
die Heerden der Sfraeliten anfehnlich genug geworden 
feyen, um alle dieſe Opfer zu beobachten. Ein mög: 
licher Grund wäre dies; ob er aber wirklich der Grund 
dieſer Wiederholung fen, ift nicht erweislich. Vieles 
dhier iſt natürlich) Wiederholung, doch war u nie 
‚Alles vorher ſchon feſtgeſetzt. ö 


on), ar für Opfer, wie Lev. 3, 11. 


21,6. 


Vergl. Exod, 29, 38. ff. 2 
mie vergl. Dh. IL ©. 135. 


Ss. - [MN fehlt im Samar. %,, und die LXX Gaben | 
es Nicht ausgedrückt. G.] 
ao Ama.mug mon np. nad wor 
on \, wie überall im "Bolgenven, in ber Form, wie 
gvor einem Subfantiv- ⸗Genitive. MUB enter ⸗ 
‚der: verrichtet, mie es ſchon vesrichtet worden 
war an dem Berge Sinai; von Opfern ſteht MU 
häufig; oder: wie e8 eingeſetzt warden war, fo . 
ſteht muy für conftituere, aber freilich nur von Ein» 


fegung Mlofis und Aarons, der . und ber 


| SEE 1 Sam. 12, 6. I Reg. 12, 31.11 Chron. - 
«33, 6 > Vf Crhrung Des —— | 














..Num. 28, 30 — 14. 7. we 
des bes Gebrauchs biefer Bedentung wenigſtens einiger⸗ 
maßen unſicher; ben jener hingegen wuͤtbe man faſt 
vorausſetzen muͤſſen, daß der Verf. ſagen wolle, das 


tägliche Opfer ſey ſeit dem Aufenthalte — 
Sinai bis hieher nicht gebracht worden. 


Wꝛ20 das Sabbaths⸗ Opfer iſt an f einem 10 
Sabbathe zu bringen, d. i. gehoͤrt dem Sabbathe 
als Sabbathe, und nicht als einem gewöhnlichen Ta: _ 
ge an, und ift darzubringen außer dem — 
‚Opfer deffelben Tages (V. 23. und 31. fieht a . 
ſtatt y). Eben fo ſteht B. 14. WIM; dort 
aber noch dabey En Wr) an aflen Ne 

monden des Jahres, welches man bier aus beim * 
zen leicht hinzudenkt. 


m vasbpnn.. Die Stellung iſt ſehr auf: 14 | 


fallend, theils Deswegen, meil 12 ala Genitiv zu fte 
hen jcheint, und doch von Br getrennt ift, welches 
nur hoͤchſt ſelten, z. B. Gen. 7, 6.,. vorfomme, 
theils weil 7" eigentlich 

‚Anfange des Verfes eı 

überhaupt erwähnt mer! 

ſelbſt verftand. Bey 

Hinfichten dürfte diefes 
ner Gloſſe haben. £ — 
nicht als Genitiv, ſor 
und Praͤdicat von = 
- LXX if 1» allerdings 
gedruͤckt, wie es im 
bat es aber ſogleich ni 


deſſelben; Vulg. eben 


bet. Der Samar. T. hat im Anfange des Verſes 
ſtatt DI: PP, und zuleßt ſtatt P% wa23: nad 


— m nn, alſo 7°% noch einmal, welche lesart ſich 


aber um“ 74 weniget RR: da dann bios das 
. Ä 15 —— mittel⸗ 


. 1 


x 


X Num. 28, 16. + 8: a8, 11. 
‚ mitte. TI. ohne diefen Beyſatz wäre. Saad. fe 
P uͤbechaupt ganz = et auch die kritiſche 
Autorität für die Auslaſſung des Wortes nicht bes 
rraͤchtlich vermehrt wird, und der Samar. T. gerabe 
bey feiner Abweichung/ am flärfften Dafür zeugt, daß. 
= EL in feinem Terte and: fo ift doch wenigſtens die " 
© Merlegenbeit mehrerer alten Ueberfeßer über diefes 
"26 Bon ben folgenden Feſten war.Lev. 23,6: 
die Rebe. | mE 
37° [State HR? hat ber Samar. T.’und 1. Hebr. Mfpt 
| —X ihr ſollt eſſen, eben dies druͤcken die LXX anf. 


jegt, und 
‚al, 2. 
ſch nur 


; mot 
m Hs 


‚wie & | 
mm. 


BBStatt dee 4 legten ZUDETE j ya der Sa⸗ | 

> "mar. T. TT DDDOR MY. 709 2 | 
9, und eben dies druͤcken die LXX und Vulg. aus. 
G. Auch ſo ſteht anderwaͤrts, 3. B. B. 19. 31. K. 29, 
2. . R a j \ 
© [Rad "IR hat der Samar. Z.umd 7.Hebe. Mipte 
J BEE eben dies drüden Die LXX aus. 6.. 
ſthNach Por haben hie LXX nob: irazunden 
BI megi dur, G. 8. 28, —A er) 





[} » 





, 
4 A , 








Bam. 03, 10.0 8. ze, 6. Rn 


ua Ende des Derſes Haben — seh Den Sir 
bag: zur sa alc dopsv aiadi 
re 3. B. V. 6., die | Biber 
Äehren beenden Worte — Blos das xerd rjv avyugam 
mmt außer diefem — kaum einige Male fo gefegt 
vot, abet gerade in diefem Kapitel, .. 8.8. 6. 18. air 
Bebt es Lay Be häufig für das hier immer wi 


kehrend e 


[Nah VPN hat der Samar. 2. und er u 
Mſpie INT. eben a brädten die LXX ao . 


aut. G.] 
| 20 Konya] . ——* I 
wie er —— = E e 
Dergl. Lev. 27, 2.ff. wern dies eine Hr von 
Pan iſt. a e — 
| M eine ungetoßliche ‚ fiat 
die feine andere Aualogieen faͤr A und ‚Sioßer 
Schreibfehler fegn man. 
TR | die. R zz 
zwoͤlften Sabre eſtim 
Rx unverheirathete 0 
ochter gemeint G., f 
bey, umd dies lehrt fc 
ratheten und der Witt 


Bor od unb U 5 


2% CRÄSNIST HER den Walker T. noch N? wu 
— Inf} geleſen werben moͤhrr) —— 
LXX: dvantöer dewven. Die Lxx * auch B. 9. 
— fo. G.)] 

ſo Toll; es. hicht a ſeyn, biefe 
Wendung ber Conſiruction iſt eine leichtere —— 
als die der. on gülatitat. 


Ü ‘ on 
. K S n = 
‘ 
\ Au: i F 
3 ‘ 


2 \ 
! * 


78 | Naeæ. BR zn 


7° dw gehbrt auch zum Folgenden dub iſt vffen⸗ 

bar davon daß ſie das Geluͤbde mit ſich in den eb⸗ 

and bringt. | 
s wo in Bann in Diofer Verbindung nichts 

Anderes ſeyn, als: zu welcher Zeit er es auchhöre. 

[Bor 773 hat der Samar. T. und 10 Hebr. Mſpte 

29, welches auch die LXX, Vulg., Syr. ausdräden.G.] 


? Ein, verfchiebener Sall von DB. 10. Das Ge 

luͤbde der Abgeſchiedenen oder Wittwen ift gültig, 

rı wenn fie, es als folche thut: hat fie es aber in ihres 

Mannes Haufe noch gethan, fo wirkt bie Derbink- 
lichkeit nicht zuruͤck, ſondern u. ſ. w. 


3 Vergl. K. 25, 16. 17. F 
| ‚Bon diefer Begebenheit ſteht michts in im Deuteron. | 


Ueber Midian f. Th. J. ©. 242. Die, hier ne 
n wohnenden, Mi⸗ 
olk derſelben. Ein 
r, vergl. auch) 1 Reg. 
er Stelle ſchlleßen, 
yanz vertilgt worden 
fie Jud. 7, 12. wie⸗ 
Iſraeliten, die het⸗ 


[Na MO35 hat Syr. wiederum BEN PP) 
und fdließt - „107, welches dem NIY entſpricht, 
Eee daran an. G.] 


Un gg [die LXX haben: wo oxim vo 
kyın- Welche es maren ift nicht geſagt. Clericus‘ 
"glaubt, daß blos die Trompeten gemeint jeden, und 
daß das-unmittelbar folgende ) wie oft: dag ift, bes 
deute. — denkt an das Urim und er 
= 7; iel⸗ 


— 


. 


Nu. 01 


wieleicht iſt die Bundeslade gemeint, und was dozu 
gehoͤrte. G. 1 


—X iſt das genifome und blutige Geſet der7 
eG] echen verfuhren zu — — u 
0. G. ] 2 8* 


Diefe Könige find efcheinlich in Bü ur 
oder Emirs, Vaſallen —* von Midian. G. 
Indeſſen wird nicht erwaͤhnt, daß von dem übrigen 
Theile des Volks irgend eine Rache on den Afroeliten 
ya nehmen verſucht worden ſey wie 
my) vergl. V. 16. und oben &. 119. a | 


! $ 
np ift nad) ben gegenwärtigen Vofelng 
bder Pluͤral, die übrigen Subflantive find Singulara 
Die Pronominal⸗Adjective beziehen fich auf ma. 


Die Städte der Midianiter 4 weder hier, 10. 
noch Anderwärts angegeben, fo daß ſich darauf ei 
beftimmtere Angabe ihrer Sage bauen ließe. Wir fi 
den das Sand K. 32, 33. nicht unter den — * 
genannt, welche noch Moſes vertheilt. 


[Bor MI). haben der Somar. T. und — 
bs, eben dies Drüden die LXX, Syr., V we 
Jon. , Sasd. aus. G. Die Fesart bat alfo — 


wiegende Autorität. Bloͤs Onk. hat 72 a. 
druͤckt. Obwohl fonft, gemöhnlid auf "7 
- folgt, den man bey diefer Lesart vermißt: fo iß jenes 
gar nicht ohne Ausnahme, vergl. V. 13. 


(Bor INTMI hat der Samar. 2. 1Db: warum? 15 
(dann it DN’TIT Hipbil,) Eben Dies drͤcken dit 
LXX, Syr., Valg. aus. G.)] 


[Statt 17 hat der Samar. 2. —X ie, fie. Biebı 16 
keipr lafen au die LXX fo G., fie drüden fi) menig: 
ſtens nicht durch :dov aus. Sicher wäre «6 nit, os ä 
nigt die En eccat ran anpeoqhen —* 


DR —— Fa ge: . 
—— Oeeluns ik wenigſtens (ehr 


a Rn Dr — ın. 00 Fönnte > | 


ma infortamium, von, malus fuit, wie xD 
won Vx, und. dyr Könnte Yun non ko mit ber 


; ſeyn: Sie gereichten ih⸗ 
j daß fie Jehova laͤſterten. 


id Dun Tofede ein wenig 
"00% große Schwierige 


= Fin Dal, nämlich V. 
vor, in einee Bedeutung, bie man ercathen u 


end nach dem Chaldäifchen beſtimmt: traditus ef. 


<< Be Verbindung mit Yen iſt diefe Bedeutung nicht 
‚Aber freylich find mie bey einem fonft gat 
t gewöhnlichen Worte nicht ficher, daß uns 


Mi blos die Kenntniß feines Bedeutung. mangele,‘ . 
um fie paffend zu finden. Im Syriſchen ift. ie 


after andern auſus fuit, opus aggreffus eft, welches 
wohl daßte. * iſt progerminarit, turgidus fuit, 
a Schultens **) überfeßt: ad targendum li» 
< ofam defectionem, welches aber zu kuͤnſtlich ifl. 
porn iſt auch der Tert verborben, nicht fi * 
wuͤrde den Buchſtaben nach MINI FR 


eyn, wie Lev. 521. ka 







Jet. 42, 18. 


E Nach Gaab a. a. O. G. 130. 31. 
‚ 9%) De defeet. hod. L. H. $. 92. 


[ * 


— 


Na, —— 170 






32000 Jungfrauen bleiben uͤ davon kann man 
den Schluß auf die. übrige Voltsmenge machen. G.] 


ergleichen Reinigungen kennt auch die üeigi1g 
alte Welt, vergl. Virgil. Aen. II, 717 20.: * 
Tu, genitor cape facra manu patriosque per 
nates: 
Me, bello’e tanto digreffum et caede recent, 


Attrectare nefas; donec'me Aumine vivo 
Abluero. G.] | 2 


‚ [Der Somar.2. bt am Ebif kt Be ba ae | 
ee ee ag 
s es, was hievan = 34 u 
Mn. 21. MD NR ausfällt. ©. a und — 
M vergl. S. 9. 23. 
| [Am Schluſſe des naften Sam fegt der net. 28 
bingu 704271 ..229-6 , oder nah ı Mipt 220) 
NONIN, und®. 29. Ag ——— non hart wort, 


| N 
die Bed erging der — ur gehen; belten; 
9, 





beides fo wie es ©. 
Alte ;hier angegebenen € € 
Zahl 500 theilbar‘, ohne — 
| — [dis LXX X haben: — d 


"Beni von Erpeditic 
Mannes, giebt die alte Geſch 
Tacitus Annal. Xi, 39. "X 


“ weichlich geweſen und überfalfe 
TRAM TR. Dam. m 
* wei dumAöror, v 
armillas ‚„ annulos et dextraua ac uiuraenuuas, 
Gr. Ven.: rar — = zgl — DEE 


v 4 F 
F 
— ⸗ pe \ 
. 


178 u j Num.. 32, a 3; | i Eu 


Ai ze lau) Ach Kbefege: 


torques, annulas, inauręs, 
: Armbaͤnder, Handbänder, 


güldene Kugeln. G. Eini-⸗ 


n Exod. 35,22.vor, ſ. Th. I. 


Bande ft &8, das verbindende 1 blos 


Wörter im Terte wahrzuneh⸗ 


2.00 siegen (Sye. pieo Del 
0 Yiibeo Terso one, Saad. de 


hracelots, wriſtlets, rings; collass, and lockets; 


icht unbebeutendes, hier aber 


r. Mſpt hat es noch an zwey 


fte entweder auch vor TOR 
e Diefe Stellung auf die Be⸗ 


4 


rter einigen Einfluß haben. 
32, [Nach 2 hat der Samar. T. mean na un 


Ti ind eben ſo. B. 6. nah FINN G., aub B.2. nach “ 


Jam: ein DOW Urn [und eben fo V. 25. 29. 
31. @.] ß 3 | u " j 
TEST Ein: 
my) ſ. V. 33. und befonders V. 39., auch 
Sen. 31, 45. ff. Die Bedeutung von Öilead Hi 
2 eine weitere und eine engere. Jene umfaßt alles oͤſtli 
2 am Euphrat liegende fand, vergl. V. 26. 29. Diele 
Ze bezieht.fich auf Gegenden, die von Bafan unterfchie: 
ET den werden, vergl. Jof. 13, 30. 31., und zum Theil 


WManaſſe zu Theil werden, - h 
3 pin iſt nicht weiter beſtimmbat; es ift unten 
ſchiebden von RIO NINE, vergl. B. 34. und 35. 
rar vergl. K. 21, 30. ©, 116. 5 
| z oma 


N 
x 


dem Stamme Gad, zum Theil dem halben Stamme 


Li 





I} 
= 


Num 3,00 


OB. 36. ſteht RD MIR, oben-fo Jol. 
35.27. Die Stadt fteht Jef. 15, 6. Jer. 48, 34. 
al Stadt der Moabiter; nämlich fie muß fpäterhin 
Son dieſen erobert warden fen, ſ. auch S. 116; Na 
get 15,6. war fie wafferreich, und darauf führt au 
. Die Bedeutung.des Worts im Arabifchen. 


MU vergl. K. 21,25. ©. 109, 


MayıN fommt auch noch Jeſ. 15, 4. 16, 9. 
Jer. 48, 34. als Stadt der Moabiter vor. x 


= I ofne Zweifel daſſelbe mit man 
S. 38., fümmt in leßterer Form auch Jet. 16, 8. 9.- 
Jer. 48, 32. und Jof. 13, 19. nor. Rach Hier 
nymus zu Jef. 16. lag es kaum soo Schritte von 
Chesbon. Der Samar. T., ausgenommen ı Mſopt, 
hat auch hier M. 
), det Name der Stabı 

Zuſammenhange mit der eben fo hi 

f. ©.166, Die Stadt erhalten 

Die Rubeniten, auch fie koͤmmt] 

. 1. 22. por, Auch I Chron. 5, 8. 


er 4 


772 [die. Stadt. heißt auch ſuuh 82, 
WON, und FIX N Ge, wenigftens 
iſt aus V. 37. fehr wahrfcheinlih, daß diefe Namen . 
‚Eines Ort mit 792 bezeichnen, mag man nun 752 
Für eine Zufammenziehung aus [9 NZ, oder Fra 
.. für eine andere Ausſprache des ähnlichen TIP halten. 
192 kommt fon nicht vor, aber die Äbrigen Namen 
‚finden fi) anderwärts unter den Städten biefer Ge - 
‚genden, vergl. Joſ. 13, 17. 1 Chron, 5, 8., und als 
Moab itiſche Stadt koͤmmt fie Jer. 48,23. Ezech.2s, 
Kor. In unfrer Stelle B, 38. hat der Samar. ? 
poby2. Zi ——— u 
Dritter Cheil. .. M. 


— 


/ a 


J 


s 
D € 
w 


AN. 





= ' 


37% -. Nam. 33, 12. | e 
- NOT) Kann verbunden mit 2% in einet Bebeu⸗ 
‚tung ſtehen, “die mit der fichren Hebrätfchen: ruͤck⸗ 
goͤngig machen, K. 30, 6. 9. zufammenhängt, ins 
“beffen ift 5 unter andern: remotus fuit, longe ab- 
foit ). Michaelis hat blos die andere Bedeutung 
dieſes Worts: furrexit, angeführt. % 
ı2 . wen [Nad) I Ehron..4, 13. war Kenaz ber 
WVater von Othniel und Zeraiah; Jof. 15, 17. ift 
-Öthniel der Söhn des Kenaz und der Bruder des 
Kaleb, und zwar nach Jud. 1, 13. der jüngere Bru⸗ 
der, und doch heißt Kaleb Hier und. anderwärts der . 
Sohn bes Jephuneh. Nach I Chron. 4, ı5. if 
- Kenaz der Sohn des Elah und der Enfel des Jephn- 
neh. @in anderer Kenaz der Nachkomme des Efau 
Gen, 36, 11. gehört nicht hietzer. Es laͤßt ſich alſo 
jene Dunkelheit nicht aus andern hiſtoriſchen Nach⸗ 
sichten heben, und das Leichteſte if, T2 als ein Ap⸗ 
pellativum, und ale ein Beywort des Jephuneh zu 
nehmen, im Arabifchen bedeutet es: unſchuldig, un⸗ 
beſcholten; dies mag der Character des Jephuneh ge⸗ 
weſen, und davon. aud) feine Söhne fo genannt wor; 
den fen; fo wie Rechabs Nachkommen die Nechabis 
ten heißen. G. Dabey muß man denn immer nod) 
vorausſetzen, daß Jof. 15, 17. und Jud. ı, 13. Brit 
per fo viel, als Verwandter, ifl. Indeſſen es föns 
nen leicht bey dieſen genealogifchen Nachrichten im 
Büchern aus fehr verfchiedener Zeit fleine Vers 
Achiedenheiten vorfommen; ja ein Wunder waͤre es, 
wenn fie nicht vorfämen. - Es find mancherley Spu⸗ 
gen vorhanden, daß tie folche Gefchlechtsregifter nicht 
vollftändig haben, und alfo Namen in der Reihe der 
‚ Abftammungen fehlen mögen. Die Form 12 ifk _ 
immer eine ungewöhnlichere. für ein Apnellatiunge, _ 
wenn es auch gleich nicht unmöglich iſt, daß fie es je. 
RR, 


*% G. Saab a. «0. © 131. 





Num. 3, 4— 36 17 


redh, dieſelbe Form. in derſelben Conſtructien 14. 
mit by ſteht Jeſ. zo, i., wo eg kaum etwas Anderes 
als: hinzuſetzen, ſeyn kann, welches die Bedeutung 
von MD", aber fonft nicht die von TIBO iſt. Auch 
Bier f anen wit es nicht anders nehmen. Aa 
exn: bepende: Participe von der Form ı 

‚ WIN kommen — vor. — e — 
ee LXX feinen hier eine etwas andere Lesart 23 
‚vor fich gehabt zu haben, fie Haben: yyasecde zyv pp 
Tiav Yuay, orav’undc xurarlden Te xuxd. G.] 
_*, 127 WÖR MIR [2 Debr. Mipte haben ba Fir 
ON: Volg., Syr.. 1 von de Kofl's Ehatäifcen 
Mipten und ſelbſt Gr. Ven., die xXIaneo hat, fiheinen . 
WIND gelejen zu haben. De Rofli rechnet mit Unrecht 
auch LXX dahin, aber dieſe haben omws, nicht 
vox. . j * 2 


TU) wird Hier wie K. 21, 33. von Syr. duch 33 


Ns ausgevrädt. . | 2. | 

[ Bor PRRTI ſcheinen Syr. und Sand. I gelefen zu 
‘haben. G.] | | Ze 
732% fte baueten; ber Erzähler kann wohl mei- 34 
nen: fie baueten wieder auf, ſtellten wieder br: 
“ Außerdem wäre die Zeit ſehr kurz. | 
"MÄR am Arnon, vergl. Deut. 2,46. 3, 12. 
nach Eufebius auf dem Gipfel eines Berges gelegen, 
Jud. 11, 26. heißt fie Yarz. — 

ME HM [der Samar. T. hat EV G.35 - 

“1 Chron. 3, 12. ift ein Gadite TDIW genannt, wobon 
‚biefleiche dieſer Name Herfömme. 

mat kommt fonft nicht weiter von © 
“ _ TMM2, oßme Zweifel derfelbe Ort, ber Joſ. 36 
23,2. a N heiße. Nach Eufeb. und Hig- 
-z0nym. lag der Ort am Jordan, und hieß bey den 
N Zn M 2 Edyrern 


nd e Be ; 

"806 ° ... Num. 32, 3739. | 
| H dem Talmud H2 , 
r Livias genannt; bey 
he beide Namen, wie 
been. 

ann Fommt Jof. 13, 19. Jer. 48, 1.23. 
“- Ezech. 25, 9. unter Städten dieſer Gegend vor. 

D6 Gen. 14, 5. derfelbe Ort gemeint feh, ift weder 
aus dem dortigen Beyſatze, noch aus der fage deutlich. 
37 [Dee syr. ſetzt am Schluſſe ded Verſes hinzu: 
4ο ei jebok. G.] . Ä Ä 


> 


38 Dodv: bern Name geändert wurbe, 
Die Worte fönnen dies bedeuten (vergl. DIOR. 36. 
7. und bie dortige Anmerk.), aber freylich beftimmte 
Benfpiele diefer Bedeutung des I032 in diefer Ver: 
bindung giebt es nicht, und-gemöhnlicher würde ein. 
weitlaͤuftgerer Ausdruck geweſen feyn. [Einige neue: 
re Critiker haben beide Worte für eine Gloſſe gehal⸗ 
ter, andere es auf alle die hier genannten Derter er: 
ſtreckt, letztetes üft aber nicht aus dem Tert erweis⸗ 
lich G., auch duͤrfte in den erſteren Namen, befen- 
ders in. IRI der Grund ihrer Aenderung leicht zu fin 
‚ben fen. | ‚ 
Die LXX haben: nregınexusieneve;, im Alex. Mipt 
‚aber: megıxaruppeva;, welches wohl aus jenem durch blos. - 
ßes Berfehen entftanden iſt. Eine andere Lesart megıre- 
. reıxsanivas gehört nach Cod. Colsl. und Lipf. Dem Sym- 
-« .machus an, der Pf. 48, 13. eben ſo das mit ID gleiche 
‚bedeutende SYD durch neprreigigev überfegt, und hiee 
ſtatt IWW vielleicht EL las, oder es wie die LXX ganz 
überging. Letztere haben fih an den in IID liegenden 
‚Begriff des Umgebens allein gehalten *). es 
9 HN der Singular nach dem Plural⸗Berbum, 
als ob vorher PA als Collectivum geſtamen Hästy, 
F —— ee re a per). 
*) Scharfenderg a. ä. O. S. 120. 


* 





NR 337-2 _ ap. 
eg lan irn Gel .Bmod. 33, 
4% Rn. andern fol n I Sam. a 10. — 


wir ON, 

Der hier — — tann in die Zeit 9— 
B. 33. fallen, ſo daß hiet nur von weiterer Aus 
Kung der Eroberufgen die Rede if, wenlgſtens d 
V. y1. erwaͤhnten Dörfer Jairs gehören nach Jst 
1 3,-30. zu Baſan ſelbſt, vergl. and) Dent. 3, ı 
wo von dert Zuge wenigſtens der Jatriten die a 
iſt; und leicht konnten hier und vont noch · Amoriter 
feft fißen geblieben feyn, Die vertrieben werden mußten. 

Bench Santer ·Dhe ynund OT auch durcho Ylue 
nk gedeutet werden foflen, nur iſt dies 
wicht das Machrlichfbe. Aufffallend ift, doß in — 
dolgenden nicht wie vorher bie bang aa 
den; und gar nicht die Deutlichkeit und 
heit wie vorher, ſichtbar if. Denn ob — 5 — 

ein Danaffic mar, wird nicht gefagt. Die Abkunft de⸗ 
> air ift durch I Chron. g, 21. ff. überhaupt nicht 

ganz beſtimmt. Aber. menigfiens. iſt er ein Enkel 
Medirs ‚ und. alje unmitteibarer Mbfömmling -ded 
Menafies' als deſſen einiger Som Mache angeführt > 
wird. Glei I heißt ur 2 und Ya an 
gleiche Weile EIA 2... 

23 Zommmt nur noch Jua, 8, 11. Le. 116. 2 
ub HD I Chren; 2, 23. vor, ohne weitern Aufe 
ſchluß über die age. Ptolemaeus und Plinius nen 
nen ein Canatha in ‚Diefer Gegend, auch Eufebins 

wennt es. Jafephus — Jud. ], 14. — es ie 
F Cöelefyrien. 5 
Eine tiſte der fagerpfäße des Iſraeliti 33, 
- Ei Heeres in der Wuaͤſte von Aegypten big zum 
ordan. 


m; rs [Man 


‘. 


—8 


A 


ii. Nungnäe 


- Pi varf nicht glauben, DAR alle Lägervſche 
ber Iſraeliten während der 40 Jahre vinzeln aufge⸗ 


zaͤhlt ſeyen; blos diejenigen ſcheinen angegeben zu 


ſeyn, ‚tod fie figh.länger aufbicken,. und von wo aus 
fie.gelegentliche Eycurfionen machten, ;. B. um ihre 
Heerven zu weiden. (Es find die: durch befondere 


Vorfaͤlle ausgezeichnete Derter, mie Tabgera, Mafla 


u. |. w. nicht. angeführt, :ober müßten unter andern 
Damen vorkommen.) . Als Bentpiel kann man. auch 


V. 36. anſehen, wo der-Marfch von Abrona nad) - 


ben Ausjug ſelbſt vergleiche man Exod. 13. 14. 155 | 


36.G]. Ä | 
Ber allem Zuſammen 
md Folgenden, und 


s Stuͤck fuͤr ſich ſeyn. 


m K. 21. zuſammen⸗ 
it vielleicht von einer 


103. Dagegen find, 


2 Worte und Befchreis 
_ F fend .mit den. ange⸗ 
führten Kapp. des Exodus.umd. Deut. 10, J 


o 3 IND und X find einerley Sache 


J had) verſchiedener Anſicht, Oerter, von wo fie auszo⸗ 


gen, und Reiſeſtationen. 
3. n 72 [öffentlich G., nach Michaelis. 


Ä - Michtiger hat Dathe: potenter vindicati, vergl. 


Exod. 14,3. und das hier B.4. Angegebene. Dann’ 
aber wäre es Jehovens Hand, welche ausgeftredt 


märe, und dies ſteht Doch nicht im Texte. UN N 


ift anderwärts, z. B. Deut. 32, 27., Macht, umd 
„es kann hier durch: maͤchtiglich, mit Heeresmacht, 
"gedeutet werden. | ie 


5 DORPy, vergl. Gen, 45,10. und Th. J. ©. 


305.6. Die. LXX haben hier und in andern Stel⸗ 
| Er ar len, 


/ 


— 





Num, 9,697 188 


Ion, von, dex Mame vorlamnt, Gen.g7, as. Bxod. ,. 
12, 37: "Pauscon, und Saadı (mes .upa& ObEE .. 
gt ME. Zr F 
od ſ.Th. I.E 41. Saad., ber hier 
hat, hat Exod. 12, 37. 13, 20. nl, Lieber 
Seßteres |. ©. 193... — he 2 
, DM, die LXX Haben: Boudiv, I mit zum 6 
Morte felbft gerechnet, Sand. hat es ganz ausgelaflen, 
‚ In der atein. Ueberſetzung in der Polyglotte ift es ins 
defien angegeben. Exod. 13,20. hat er a und die 
LXX: Odou eder Ode. | = ' 
pre D, die LXX haben: orien Eiead, ah? . 
Onk, und Saad. haben, "D als Appellativ überjege; Syr. 
hat beides. als Appellativ hier und Exod. 14,2. J000 
Wsls; in Tegterer Stelle hat Sand, el 5, 
and die LXX: ris nun —— 
Statt ED hat der Samar. T. »DD., eben diess 
dräden Onk., Syr., Vulg. aus, und es ift nicht ble® - 


dem Vorhergehenden, fündern hier der Analogie des‘ 
Meng? — aber haben beſtimmt 
Zicht) ſo vor ge be haben: dmmweun »Eied9.  . 
Sasd.. hat“feine folde Wiederholungen det — eg 
fondern dafär immer: von da. — 
1 Ya, die LXX haben "hier Zu Tlixelass, Exod. 15, 

23. aber Megez, Sand. an Beiden Orten Sr. r 
WMye, die LXX haben hier und Exad. 13, 27.:9 
Aeiu. der Samar. %. hat bie DZ ,.Bxod. 18,27. 

= zwei Dale (ein Mal ſtatt des folgenden IN) 


Quellen, welche ſich ungefähr 30. Eagliſche | 
Meilen von Gorondof und 2 noͤrdlich von Tor finden, 
hält man für Elim. Siehe über jenen Ort Pococke, ; 
Shaw, Niebuhr; Shaw fant 9 Quellen. — 
"on —— M4 "Dies 


* 


J 


J 
WEN 33, er, | 
10 Dier iſt Exod.i6,r; nicht beſoenders nabeleben 
14 TOOL. Ei ısi. — | 
12 Ds, die LXX und Syr. haben pp" außgedrfilt, | 
Dieſer und der folgende Ort find Bxod, 17, a. nicht er⸗ 
— wo er Marſch aus der Wuͤſte Sin noch RER 
angegeben ift m 
233 Statt vor hat der Samar. %. Vor. 

“ Ptolemaeus L. V, 16. hat “EAousa in Idumaea / 
weſtlich vom Jordan. Die Rabbinen haben TUN | 
4 einerley mit > 1210 gehalten, ob es wohl noch 

1. unterſch Bi en wird, fie haben gemeint, daß - 
_Exod. ı6, = ju Alufch der Sattart eingefeß wor: 
den fen. (Seder olam rabba &, 6.) 

14. EIT°5N, die LXX ‚haben: Papıdw, Exod. 174 r, 
Papıdeiv, Syr. hier und in legtercr Stelle 5 Onk, 

.” Ant Saad. aber haben genau TYT’DN, Exod. 17,7. ſteht 

. DIT, welche ‚andere — dort — Onk. und 

7 Saad.- - baden, * 

154. Bergl. Exod 19, 7 Ze 3 u r 

— Vergl. K. 11,434 | 


Ten f, K, 11, 38, ‚and 12 16, J — 
—— das Volk von da in die Wuͤſte. TI | 
Ueber letztere |. Th; I. ‚©. 1 > 91, MR 
Die folgenden Orte ( 5. find fonft ı in dieſ J— 

Buͤchern nieht genennt. Die Die Ale aeliten follen nad 

ER Es. wieder in die Wuͤſte nach dem Arabiſchen Meer⸗ 
daſen Hin zucätfziehn; Hier treffen wir ſie V. 26. zu 
Sjjongeber.. Won allen Zwifchenpuncten und allen aͤbri⸗ 

en or angegebenen Drten läßt fib auch ‚gar nickus 

fagen. - Amar „hat man NANID: ı9, für eis 

neriey Mit Pharan und Kades-barnes halten wölfen, von - 

wo die Kfragliten zur Wuͤſte umkehten; inbefien Gründe 
"Vafür giebt es nicht. 


0m Saad, hat von‘ Vyop- 
a a, 








A 


Num. 33, 2031.00 189 
mb; der Onmhr. © dot nass, die ExKı20 
— 


AND, Die LXX haben- —E Syn 22 
ns, Sad. Wyg3. ß 
MET, Saad. hat Alu, die LKX ben Maz 
nicht nn, “* — be J 2 
It, die LAX haben: Xupada$, Sand. Ka; 24 
Syr. Pro. 4 


DD, Onk. hat Frbrupte eben fos Send; 325 
auch Die LAX haben: un ! 2 { 3. 


MN; die Lxx haben: Koradd. | i — 26 | 


MATi, DIE LXX Haben: Tagad. RT, 
TNPND,. der Samar. T. bat DD Lxx 28. 


MEET, Onk., Syr., Saad. drüden namen 23 


aus, die-LXX haben: Zriuove.. . 


FOND, die LXX — Musmıgesd, Sand. 30 
. 
y’ 33, Sand. hat —8X und Deut. 10, 6. U, 31 


die Lxx haben für beide Worte: Bavwue, aber Deut 
‚10, 6.: vior Iæxtu oder Tæxæeu. 


Daß Bene Jakan wohl mehr eine Gegend, ; g” 
ein einzelner Ort ſeyn möchte, ſcheinti in dem Namen 
ſelbſt zu liegen. 

Dieſer und dee vorhergehende On find Deut. 10,\ 
6. in umgefehrter Ordnung erwähnt, nämlich dort gie 
ben die Iſraeliten von Beeroth Bene Kalkan "33 MINID . 
ipy? nah IMM, welches ohne Zweifel derfelbe Ort 

it den vorhergehenden IMIDN feyn fol, und der Tod 
des Aaron, der hier B. 38. und 8. 20, 23. ff. Hinter 
Kades in die Gegend des Gebirges Hor gefett wird, wo⸗ 
hin der Zug hier erft B. 37. koͤmmt, erfolgt dort zu \ 
Moſera. — TO ia dort DIELAX: geh 
5 | 


— 


286 ——— Num. 33, 32. — | 
‚web Sun: Irame. Minen sehe leichten Weg / die Ver⸗ 
ſcchiedenheit dieſer Angaben zu vermindern, ift Saad. eins 
2 "gefälagen, indem er- | ing und Maſira Hat,' und 
es alfo mit'dem vorhergehenden Orte, von wo die Reiſe 
ausgeht, verbindet. Doch die Berihiedenheit der Ans 
: » gaben des Todes des Aaron wird dadurch nicht hinmegs ı 
genommen. Der Samar. T. allein, nicht unterftü 
>  Boh irdend cinem andern alten Benni, hebt allexdieje 
Verfchiedenheit, indem er dort die Iſraeliten nicht von 
‚ Beeroth Bene Jakan ausreifen, und nah Mafera ziehen 
laͤßt; fordern angiebt, fie fegen von IND nah "II 
y?, von da nad TI, von da nad IND? ges 
ogen. Alles gerade fo, wie es hier fieht. Er hängt 
fodann no das, was. hier bis V. 37: folgt, dort an, 
.. und f&balter erft nach der Erwähnung des Berges Hor 
Die vorher ausgelaflenen Worte vom Tode Yarons ein. 
, AUrſt von da.an läuft der Sant. Tu eben fp weiter; wie 
der Hebraͤiſche. Allein alles, was Deut. ı0, 6-9. HR 
Hebr. Texte ftcht, kann wenigſtens feinen Einfuf auf 
unſere Stelle Haben, und und nöthigen, einen Theil ders 
felben fuͤr unrichtig zu halten. Mögen jene Verſe Deut. 
30. wirklich an ihrem Orte fichen ,. was noch feine 
Schwierigkeit hat; oder mögen fie ein auch dort am unz 
rechten Orte eingejchobenes.Sragment ſeyn: immer bleibt 
jene Nachricht eine mehr oder weniger alte‘, bon unferer. 
Stelle abweichende Nachricht, welche der Bcarbdeiter des 
Tertes, durch den fie die Geſtalt erhalten, welche fie ges 
 aggnwärtig im Samarit. Tegte hat, mit dem Hebr. Tegte _ 
nferer Stelle in diefem Buche ibereinftimmend maden - 
wollte‘, ohne jedoch irgend die Schwierigkeit zu ahnden 
„nder zu heben, welche jene Nachricht im Deuteron. über: 
‚baupt hat, da fie in einer zufammenhängenden Erjähs 
Iung eingefhoben zu ſeyn fcheint. 
32 Ur, Sasd. hat gy> und den Artifel vor 


TIU (Gr. Ven. hat: iv new Tadeyddou, der Samar. 

T. und an ıı Hebr. Mfpte Haben 7 ftatt "WI, und 
die LXX und Vulg. drücden e8 aus. Der Samar. T. 
hat ferner MVM. G. Deut, 10, 7. ſteht fo, und 
“zwar dort ohne "WI oder M, ſowohl im Hebr., — im 
— amar. 


Ds 


Fe 


D - 


4% 


r » 


— —— —— — — 





MNom. 33, 334. der 
— 
Samat..2 Wiss diett und die folgende Mat 
Ad re 7: im Hebroͤiſchen Texte noch ——* 
MR, Syr. hat Ada, Saad. eben fo Ab: 33 


Jothata ift nach Deut, 10, 7. A YN 
END ein Sand voll von Wafferächen. En ; 


noy, Chald: hat my, und eben fo Sr 34 
und Saad. 


23 PR iſt am deutlichſten I Reg, 9, a6., ‚35 


als am Arabifchen Meerbufen, bey Elath gelegen, 
bezeichnet. Beſtimmt iſt diefe Annäherung an den ” 
Arabiſchen Meerbuſen aber nicht angegeben, aber 
wohl iſt Deut. 2, 8. auch davon Die Rde. 


Die folgenden faserungshläge fi nd wieder ste 6 
K. 20, 21. 22: erwähnt. 


; Bergl. K. 20, 23. = u 198 


| Vergl. 21, 1. und S. 100. Dir Nachricht 49 
ſteht Bier ganz abgebrochen. 


Ste if vielleicht bloß der Anfang eines Zuſatzes, 
der aus K. 21, 1, ff. entlehnt, und hier eingefhalter 
werden follta Wenn dieſer Bers urfpränglich in diefer > 
Lifte der Lagerungspläge ftand, fo hat der Verf. ums 
gefähe damit fagen wollen: Damals war «6, als der 
Loͤnig von Arad von der Ankunft der Ifraeliten hörte. 


mm, Chald. hat namby,. eben dies druͤck n4X 
Syr. on Saad. and, Die LXX haben: — See. 
Ihre Lebart W209. 

3%, der Samar. T. bat BD, eben fo Syn; Chald, 
bat ‚eben fo Saad.; die LXX: Diva, 


‚2 


x 


Eufebius “im Onomaft. fagt: Bar —X * x 


Ayansvor Edap. Abun dor) Dana, da 1% ν 
FONAE TOO — — xeuim — —XR 
| Ko Zoogün 


* Fa“ 
* 
x » ö 
| He 
” J 
— J—— 
x 
» 
h 


1) 


? 





7 


\ 


198 > Nom. 3, 43 — aa 


‚Bam man. 21, 4 vergleicht, fo — 
niaften⸗ einer der beiden vorhergehenden Oetter wie⸗ 
Spa ng dem Arabifchen Meerbufen hin ‚gelegch 
“ Haben. 

Indeſſen, wenigſtens nach Eufebii Rachricht, ges 
hoͤrt der legtere Drt ind Edomitiſche fahd, und zwar — 


‚ta den Theil deſelben, der am Arabiſchen Meesdufen _ 


liegt, und fo.ftimmte dies nicht mit R. 21, 4., wo eben 
das Edomitiſche Land vermieden werden foll, wohl aber 
dielleicht mit Deut. 2, 29, 


43 DON, vergl. K. 21, 10. 3 e 


= . " Chaid, hat MAN, cben fo Syr., Send. 
4 my y, Syr. hat RER, Fun, Onkalk 


EOS NND, Send. el 0, MELKX:-Tai io 
75 migav, fie haben alfo ſaͤnmtlich DRy nicht atkMas 
men des Gebirges betrachtet. Eben fo haben dieſelben 


Autoritaͤten K. 21, 11., außer Saad., der dort & Jg; 2 


a hat. Nachmnats V. 47. abet haben die LXX: 
’Aßzxoin, Saad. AL und blos O k. nr Syr. eben - 
ſo, mie vorher. u - ze 

45 12T, Onk. hat NIT, eben fsyü Und Sud 
betzterer drückt 12 Durch. Vla aus. 3 
Ueber Dibon-Gad vergl. ©. 116. | 


45 8. m. en Einige Abweichungen ung. a, vergl. 
r I, 


non437 1049, die LXX: ‚Kerger UNE 
' Sale, Onk., Syr., Saad, haben NOCH, Syz, hat 
. 
49 mw ma, Onk. mom ws, Syr. 
as] Dun, Sad, Ögeiiy wies, Die EXX: 
Uvauzsor Alcıuad, als ob 72 ſtatt N ftünde y 
Valg hat Bethfimoth, 
 aN\D 


l 


* 


> 


, Num. 33, 52 — 58. x. 
anf naayn wen Yan , die LXX 
gro Tus Berod- FE RETA ; duends Moaß, und affb 
en fo wie B.48. und anderwärts, für —8 dvon 
DI: Abend, genommen, Syr. hat na ſelbſt bey⸗ 
behalten Zco;s , Vulg. hät: usque ad Abelfatim 
in eampeftribus locis Moabitarum, Onk. bat MAN 
Such YEW, und! NIIS dur) NUN, Saad, jenes 
durch. zz” diefes dur Sons ausgedruͤckt. Fir 


ws hat Onk. PD, eben fo. Saad, ll, 
Syr. aA. Ueber ERW U vgl. K. 25,1. S.156,,' 
über die Ebenen Moabs die Anmerk. zu Deut. 3,29. 


nun, der Sinn im Allgemeinen, daß ws 

zum Gößendienft gehört, ift aus K. 26. noch dẽut⸗ 
licher, als felbft Hier. Das Beſtimmtere aber Rx 
voͤllig unbekannt und die Ableitung unficher ; 

ſimilis fuit, ift unvergleihbar, und Kö animo 
propofait, zu allgemein und entfernt; am paffenb- - 
flen ift die alte Ableitung vom Syriſchen, Chafdäle 
fen, Samaritanifihen NDD exfpectavit, — J 
contemplatùs eſt, deſideravit. 


—— — ı 5 

Fuͤr 5 Hot der Bu 
- Sinn im Allgemeinen ift aus de 
beide hier gefeßte Worte fchein 
und Schadendes zu bezeichnen, 
ches oft: nach euerm Urtheil, 
—— vom Gefallen oder 2 

Bung oder Verachtung es 
oldye Begriffe entſcheiden. 
u of 23,13. ganz in Honficher 8 

Menge gefährlicher Dinge v 

ZINTYY2 bey diefem Worte, 

mit bem-Stammtorte PU ve... , nn 
g waͤre 


+ 


1906 . Num. 33, 56. = 


vte sege ‚alle Analogie. Mir Job. Yo, 26. Hmm 


die ähnliche Ferm deſſelben Stammes NI>W im Par | 
rallelism des Netzes vom Fiſchfange vor; ob es a 
gerade: Haken ſey, iſt klar. Indeſſen wird ſowohl 


ener allgemeinere Begriff hier 2 das Ara Fe | 
t durch das Arabiſche 


ůahnlicher ſpeciellerer unter 


as, welches. unter andern bedeutet: inhaefit, 
 transfixit, offendit. Daß nun auch M2W ramus 
bebeuter, welches von einem ähnlichen Begriffe auss 


‚gehen koͤnnte, macht noch nicht glaublich, daß beides 


Einem Stamme angehöre. letzteres hänge vielmee 


mis dem Syrifchen Ta ramus, flagellum, zufam 
. men, welches von „um finivit, terminavit, con- 


i J tinuit, auszugehen ſcheint, womit ſich das Hebrdi⸗ 


ſche PW ſepire, recht wohl vergleichen läßt. 


Fuͤr INNE iſt die deutlichſte Stelle IChron., . 


"21, 12., wo NIE neben NN Speer, und alſo 


—e auch von einer Art Waffen ſteht. 
Hu erden finden wie e8 noch) Amos 4, 2. ald Zerſid⸗ 


zungsmittel im Parallelism von IRI-NIVO: File 
- angel, und EINS Prov. 22, 5. neben TOND: 


3° Schlinge, welches Alles jufammengenommen hoͤchſt 
Wahrſcheinlich macht, daß dieſes Wort eine aͤhnliche 

| Bedeutung mit der entwicelten des XV Habt. 
Und wenigſtens mie fo etwas wie: Angel, ſtimmt aud) 
ber Begriff der Schlingen und das Anlocken, welches 
in 2 fiegen koͤnnte. Die aften Ueberſetzun⸗ 
gen haben für beide Worte hier Folgende Deutungen: 
die LXX: OXoAoTES, Borides, Vulg.:clavi, lan- 

ceze, Syr. faw, Wanch, Saad. Ks, 

Ontk. paraphraſirt bios. 


— . MB, die Bedeutung bes MX reiche teeiten, | 


= ala zum bidßen es iſt hier: mir a ar 


— # 








I 


Num. 34 3. 4 191 


bacht, vorgeſeßt habe. gIn nicht vielen Worten kom⸗ 
onen ſelbſt im Hebraͤiſchen fo verſchiedene Bedeutungen 
zufammen , als in dieſem. I Blur, von EIN, 
und erſt davon bann . „oo abzufeiten, har wenigſtens 

" Feine irgend erhebliche Gründe, auch im AR 
ift 797 in Niph. exfcifus eft. 

Ueber die Grenzen des Sandes Kanaan ſ. Th. 134 

©. 136. 37. Unfere Stelle enthält die ausführlich 3 
ſte Angabe derfelben, und bezieht fich recht z 
auf die Grenzen des Sandes Kangan, da fie, verg 
V. 13., die K. 32. vercheilten Sinder über ven 3 
dan nicht in ſich ſchließt. 

Was die zuerſt angegebene faͤbliche Grenze * 
trifft, do trifft dieſe mic der ſuͤdlichen Grenze des 
Stamms Juda Jof. 15, 2 — 4. zuſammen, bey an⸗ 

dern Staͤmmen iſt die Grenze dort weder ſo ausfuͤhr⸗ 
lich entwickelt, noch uͤberhaupt fuͤr unſere Stelle ganz 
vergleichbar. | 
mp9. Die LXX haben: Ana. 
Onk. das Hebräifhe Wort, Syr. KO, Saal, 
- har das vorhergehende 99 nicht ausgedruͤckt, ſon⸗ 
dern blos Wr fe ‚ weldyes als Dual punctirt ift. 


Das Wort ift ein Appellarivum: Scorpionen ; 
mit MER zufammengenommen ift es Nomen pro- 
prium, welches Jof. 15,3. in derfelben Grenzbezeich⸗ 
nung, Jud.ı, 36. aber, und zwar neben PO — 
‚(der Edomitiſchen Stadt und zwar Grenzſtadt), als : 
Grenze der Amoriter vorfömme. Mach Eufebius . 
ift Acrabbim: vicus a Neapoli difitus ortum ver» | 
fus novem milliaribus via, quae tendit Jordanem 
 verfas et Jerichuntem per regionem Acrabattenen. 
Ueber letztere, einen we vo —— vergl. 
3 Macc. 5, 3 
max 


/ 


zIR ‚Num, 94, * 


IR; Pie LXX haben: "Ervosn, .Opk, TE, eben 

u fo.Syr., Saad.; Vulg. —— Senna. ſoſ. 15 3. 
ſteht daſſelbe ort, und es läßt fich eben fo SA 
I eutſcheiden, ob I gen, bedeute, oder jum No⸗ 
men gehöre; doch ift erſteres mn ‚ ba vor⸗ 

her V. 3. auch TS nicht 71% fleht, 

\ 2322 It pie) ſ. Th. J. ©. 190.91. Onk. * 

= TINN ph, ‚ eben fo Syr. Lkr? 3005 un 
Saad. &r ray ‚ womit ohne Zweifel Petra gemeint 
- At, vergl. Jofeph. Antiq. IV. 4. und 7. to gefagt 
wird, daß fie von dem alten Midianitiſchen Könige 
2 Tinanes (f. K. 31, 8.) ihren Namen habe; auth im 
Telmud heißr fie IP, und auch anderwärts haben 
Onk., Syr.. Saad. immer 27 für vn. 


WIEN. Die LXX Baden: "Acad, und 
die lage ‚wäre wohl daſſend; indeſſen fuͤr Adar ſpricht 
| igen Autoriräten auch Jof. 15, 3., 1% 


‚Ueber Arad f. ©. 100. Syr, 
; Nomen proprium Pac ui zu ha⸗ 
t ſtatt beider Worte: 


Onk. hat Toy, eben ( Syr.; .; da 


 . OD — vergl. Gen. 15, 18. Indeffen | 

dieſe Stelle ift eine fehr allgemeine Angabe, vielleicht 

 sehre bier etwas fpecielleres zu verſtehen. Michge⸗ 
lis vergleicht die Außerfte bewohnte Sandichaft Ae 

gyptens gegen die Wuͤſte zu, Dichauf Thal genannt, 

deren Hauptſtadt Bilkeis ift, und welches Thal in 

den Monaten, mo der Wil om flärfften ift, durch 

| einen Kanal. gernäffzet wird, melcher der Nil dep 
— ei Monga Heißt, und unweit a Ä 
eer 


— elc Tæcœdre, vielleicht ſtatt EIS - : 





! 


— 


Num. 4 . 2. 


— 


"Meer follen ſoll. Schon Saad. hat etwas Sprcielle 


res verſtanden, und 67 lg N überfeße. 


Schon Tucher nannte garifch, als einen ſandi⸗ 
gen Grund, in welchen er auf der dritten Tagereife 


von Gaza zwey Male gefommen, fo daß er das eine 


Mal nur 5 — 6 Meilen vom Mittelländifchen Deere 


— 


entfernt geweſen, und aus welchem Grunde zur R⸗ 


genzeit ein Bach nad) dem Meere fließe ). Be 


ſtimmter fpriht Volney **) von EI- Arifch, frenlich 


‚auch ohne die Arabifche Schreibart anzugeben, doc 


ohne Zweifel von demfelben Drte, welchen Saadias 


- meint: daß es der letzte Syriſche Ort nach Aegypten 


hin ſey, wo man trinfhares Waſſer antreffe, bis " 


man nady Salahi€ in Aegypten komme. EI-Arifch 


liege 4 Meile vom Meere auf dem mit Sand bedeck⸗ 


ten Boden, woraus die ganze Küfte beftche. Durch) 


den Zug Bonaparte’s von Aegypten nach Syrien und 


die darauf folgenden Vorfälle .ift diefes Dorf und . 


Schloß, El-Arifch, felbft unter uns berühmt ge: 
wird: in den Befchreibungen dieſes Zugs ungefähr eben 


fo beftimme: man fomme von Salahieh (Cantara in 


der Wuͤſte) Satifh, dem Brunnen Bilab (Bir ef 
apt) und dem Brunnen Miffondirae ***) dahin. 


Jof. 15. find von Kadesbarnea an zuerſt gr, 


dann MIN, dann rain! (wofuͤr indeß die 


/ 


“ Deitter Rei. OR” 


LXX: ınv xara Bvauus Kadns, haben‘) ange: 
geben, dann MAOMY (mofür die LXX: Zero 
var, den auch Num. 33, 29. und 41. an "Ye 


4), Buſchings Erdbeſchreib. Th. XL. ©. 571. 
*) Reiſebeſchreib. Th. II. ©. 255. — 
We), Kriegsbegebenheiten, Hamb. 1800. N. 8 und 9. 
©. 657. 58. | ME 


j & J— 


= 


‚ worden, und das Verhältniß der Sage zu Salahieh 


a⸗ 


‘ 
[4 ü 


194. Num3,7 — 


Mamen haben) und zuletzt Ed Ira. Bis 
nach Kades_teifft Die Grenze wörtlich mit unfrer Stelle 
. zufammen, und von da an ,meicht fie blos in fo fern 


ſcheinbar ab, daß noch ein Ort zwifchen Kades und 
Adar, und ein anderer zwiſchen leßterem und Azmona . 
angegeben, die Grenze aljo noch etwas genauer be⸗ 


- flimmt if. Ä 


7 ann koͤmmt blos hier und V. 8. vor, und iſt 


— 


doppelt auffallend, da in der ganzen Grenzbeſtim⸗ 


mung übrigens fein Verbum der zweyten Perſon ſteht, 


welches eine aͤhnliche Bedeutung haben koͤnnte. Da⸗ 
gegen ſteht V. 10. SMN wahrſcheinlich in eben 


der Bedeutung, wenigſtens gerade in. eben der Ver⸗ 


bindung, wie das obige Wort, auch mit DM. 
Gleichwohl wie die Wörter hier ſtehen, Fönnen fie 
unmöglich von Einerley Stammworte herfommen. 
Sie fünnen es nur, wenn urjprünglic) entweder jenes 
ANNN,. mit 3 vor dem Schurek, oder leßteres 
ZINNNAN, ohne Y zwiſchen N und X lauter. We⸗ 


nigſtens iſt die Form INANAN, mie fie. V. 10. 


ſteht, gegen durchaus alle Hebräifche Analogie, wenn 
fie nicht von IN, fondern, wie man verfucht hat, 
von MN, oder von irgend einem Worte abgeleitet 
werden follte, in welchem N nicht Stammbuchftabe . 
waͤre. Nicht ohne Wahrſcheinlichkeit ift es, daß 
beide, nirgends fonft fo vorfommende Sormen hier 


unter diefen Umfländen von. Einem Stammmorte ab: _ 


gefeitet werden follten. INN, wovon INAN Piel, 


‚ und ENNNN Hiphil wäre, ift ein völlig unbefann> 


tes Stammmort, und erhalt blos durch das Arabi- 


‚ fche, in den gewdhnlichen Woͤrterbuͤchern nicht auf⸗ 
gefuͤhrte Wort &IXG, welches durch Km praeceſũt, 


praecurrit (praeeelluit, aber deshalb nicht, wie 


Michaelis, der es aufführe / will: procefüt) ges 


> beutee 


, 


* 
— 
* 





Nuaum. 34, 8. - 195 


Beutet wird, einige Erflärung. - Dagegen ift MN, 
wovon PNA, und EENANNN Hithpadl wären, 
zwar an ſich nicht ungebräuchlich; aber wäre es wer 
nigftens in der Bedeutung, Die hier ongewendet wer⸗ 
den muͤßte, naͤmlich von «Fsal habitavit, wovon 
Hitpaßl Heißen fönnte: habitare fe fecit,ad habitan- 
dum fibi definivit. Auch im Sprifchen find Beweis 
fe diefer Bedeutung des Stammworts vorhanden. 
Gang uͤberfluͤſſi wäre 2, inzmifchen ſieht es 
dfter uͤberfluͤſſig. Wenigſtens bey den alten Ueber: 
feßern. würde man vergeblich beſſere Huͤlfe fuchen. 
In allen 3 Stellen haben die LXX:: xarausrencsre, 
und Syr.: , Saad. hat V. 7. und 10: 


yes „V. 8. aber dies Wort gar nicht ausge⸗ 
druͤckt; Onk hat es blos B. 10. ausgedräct, näme 


fich duch 32172; Vulg. hat V. 7. und 8. Umfchreis 
bungen, V. 10. uber metabuntur. 


MN ſ. S. 100. Ohne Zmeifel iſt irgend ein 
Teil des libanon gemeine. Die LXX haben: ro. 
dees ro Seas, Vulg.: montem altifimum, die übris . 
gen Alten haben es ald Nomen proprium, a“ 


'.. non ſ. Th. L S. 146. Zar mill Reland *)8 _ 
in allen Stellen, wo von der nördlichen Örenze von 
Palaͤſtina die Rede ift, nicht Epiphanis (oder Antio- 
chien) verftanden wiſſen, fed alium locum vel'in 
ipfis ‚finibus terrae Ifraeliticae aut certe non lon- 
gule inde firam, eben wegen der Entfernung. Aber 
dieſe Vermuthung ift zu ſchwankend und unbegruͤn- 
det, die Entfernung Epiphania's kann keinen Grund 
abgeben, da ja Ezech.48, 1., der älteften und glaub: 
er —M 2 wouͤr⸗ 


| ”) Relandi Palsellins P. 121. 


° 





196 — 34, 9 - IL. e 
wuͤrdigſten Ertlarung unſerer Stelle von Chamat in 
Verbindung mit Damaskus bie Rede iſt. J 


AT, dee Samar. T. hat TIME, die LXX 
. haben im Batican. Text: Euspader, ind af Alexandr.: 


Er —XR Onk., Syr., Saad. haben I. für: gi 


Yenommen. Der Ort koͤmmt Ezech, 47, 15., 


die nördliche ‚Grenze Palaͤſtina's auch ausführlich | 


angegeben. ift, bavon vor, iſt aber nicht weiter be⸗ 
ſtimmbar. 


| 9. ame, die LXX haben im Vatican. &: Ar 
Deavo, im Alerandr. indeffen: —R Onk,, 
I . Saad. haben MB. 


‚ME NEN, die LXX Raben im Vatiean. T.: 
Dagamair, im Alerandr. indeffen: "Acsevaiv. Det 
‚ Ort wird Ezech. 48, 1. ımb unter bem Namen Er} 
“ ar, Ezech. 47,17. auch von der mitternÄächtlichen 
Grenzʒe erwaͤhnt. Eufebius fagt, daß es dev Am- 


yworco ſey. Dies paßt dazu, daß hier von ba bie | 


—* Grenze anfängt. 


vo DM, die LXX haben: ZrmPapae, Saad,, 


add, womit er wohl bas alte Apamea meint, wel⸗ 
ches in der morgenländifchen Ausſprache dieſen 
Namen fuͤhrt. 


na, bie LXX haben blos BA nicht als 


einen eignen Shrenzpunet, fondern als. Beftimmung 


des vorhergehenden ABU, Syr. hat AS, Saad. 
riss, der Gamaritan, Tert bat myaaNn, ober 
nad) einzelnen Mſpten entweder mann, oder 
Aa. MIN Eimme auch anderwärts als Ort 


diefer Gegend vor, und wird II Reg. 23, 33. und - 


Jer. 39, 5., ale er va gelegen, bezeichnet. 
ner 


f # 
‘ r ar 


i 








⸗ 


Nom. 34, 11. 197 


nos EOIRH, Vulg. har dafaͤt: contra fon- 


tem Daphnim. Sndeffen bemerkt Drufius, daß in 
correcten Mſpten Daphnim fehle, und daß es wohl 
eine Gloſſe aus Hieronymi Commentar ja 


Brech, 47. ſeyn möge, wo biefer fagt: Sephama et, 


‚quam Hebraai Apamiam nominant, et de Apanıia 
defcendunt termini in Rebla, quae nunc Syri 

vocatur Antiochia, et ut fcias Keblam hanc fi F 
ficare urbem, quae nune in Syria Coele nobilifi 
ma eft, fequitur comira fontem, quem perfpicuum 


eſt fignificare Daphnem, de quo fonte fupra dicta 


urbs aquis abundantiflimis fruitur. Hic autem lo- 


U N 
‚ 


-eus a Cn. Pompeio, qui primus Judaeam Romano 


Daphne und Antiochien, denn dies paßt am wenig: _ 


fubegit imperio, militari manu confitus eft, et ab 
eo iuxta fabulam po&tarum Dapbnes nomen aece- 


pit.ob lauros et cypariflos, quae arbores in ipfo 


loco frequentifiimae funt. Saad. hat * —8 


06T, als wenn TE der Genitiv wäre. Man ver⸗ 


ſteht mie Recht nicht mit Hieronymus die Quelle 


ſten zu einer. Beftimmung ber oͤſtlichen Örenze, ‚ver: 


möge welcher alle hier genannte Drte immer öftlicher 


liegen muͤſſen, ſondern verſteht gewöhnlich Die Quelle 
des Jordans. letzteres iſt nicht unwahrſcheinlich; 
aber es iſt auch a durchaus entſcheidbar, daß 


— 


ſie gemeint ſey. Wenn ſie gemeint iſt, ſo iſt 


dann Die Gegend von Dan gemeint; welches 


anderwaͤrts Öfters als der noͤrdlichſte Ott von Pald- 


flina angegeben ift, welches einft Laifch hieß, aber 
von Danitern nach Joi. 19, 47. Jud. 18, 29. erobert 


und fo benennt wurde. Späterhin wurde vom Te 


trarch Philippus nicht fern davon Caefarea Philipp 
angelegt, welche auch Paneas, Yon dem dabey liegen⸗ 


den daran Berge "=: un beißt. Denn 


a bort 


— 


“ 


‘ 
m 
= 


2 


19 


= 


180 Num. 34, 19. 


bort ift her erweisliche Urſprung des Jordans. Daß 
ber Jordan eigentlich aus dem See Phialaentfpringe, 


- amd unter der Erde verborgen fortlaufe, bis er bey 
Caeſarea Philippi zuerſt fihtbar hervortrete, ift ine 


nigftens aus den Umftänden der Erzählung des Jo- 
fephus *) nicht erweislich, wein es auch gleich am 
fich möglich fenn mag **), und hier wenigſtens wäre 
gewiß die fihrbare Quelle gemeint, nicht die unſicht⸗ 


bare, welche erft ber Tetrarch Philippus zu vermu⸗ 


chen angefangen har. 

NIIT, der befannte See Genefareth, 
oder von Tiberlas, oder von Galilaͤa, wie aud) Onk. 
22a, Saad. > ausdruͤcken. Es wird eben fo 


% 


Jof. 13, 27. erwähnt, und mit einer Fleinen Veraͤr 
derung NiN22 Jof. 42, 3., und die auch beide Bes 


nennungen führende Naphthalitiſche Stadt, movon 


der See den Namen haben kann, Deut. 3, 17. Jof. 
19, 36. | Ä 


häuptern der 3 erften Stämme nicht, aber wohl bey den 
übrigen, eben fo die UXX; aber N’W) möchte wohl’ in 
diefen 3 Verſen aus-dem Terke gefallen ſeyn. Indeſſen 


Vulg. uͤberſetzt es überhaupt nur V. 26. dux Phaltiel, 


übrigens nicht ; und die Syr. Ueberf. und die Arabifchen 
haben es durchgaͤng nicht ausgedrüdt. G.] 


- Daß die namentliche Seftfeßung dieſer Stamm 


* Käupter eber aus des immer nod) entfernten Zeit ber 


Vertheilung felbft, ala hier vor dem Lebergange über 
den Jordan zu erwarten fen, bedarf Feines Erweiſes. 
| | mn 


*) Antig. XV, 13. de Bell. Jud. I, 16, IT, 10. 


**) Mannerts Geograph. der Griechen und Roͤmer, 


Th. VI. H. I, ©, 3. 


! £ N) 


[Der gegenwärtige Tert Hat N’E bey den Stamms 


[ 


. 
[8 
— — — — — — — 








“m 





Nun, 4,2. — 35,5 299 7 
yana follen in Befig nehmen, ober x: ſollen yum.27 


| Befiß verteilen; un jenem san iſt 5 euch, 
vergl. V. 18. >. 


SON, die LXX Hasen: a % wie B. 
“ars ſteht. 


IN [Vorher fand , — Elen ringe 5 
um bie Stadt follen den leviten gehören; dies verei- 
nit fi) nur fo, wenn man annimmt, daß die Stadt 
ſolbſt 1000 Ellen lang und 1000 Ellen breit war, 

nnd man alfo von jeder Simmelsfeite aus, mit Inbes 
ff der 1000 Ellen der fänge Ber Stadt, 2000 
Hen abmaß, alfe noch ı0c0,: Man verfinnkicht 
fich dies durch folgende 9 Quadrate, von denen jede 
Seite 1000 Ellen lang ſey; das innere Quadrat fey 
vie Seviten Stabe, die aͤußerſte linie der — 


des ee F 
Eben ſo hat ſi J 
ſtellt. G. Inde 

Daß die Stadt g 


‚fol, denn die € 
abgab, — 
lich iſt ferner, d 
gegen Morgen 
ſtanden werden 
1000 Ellen von 
um, z. B. von d 
gen Kin, meſſen 
Worten liegen. 
chen Abriß nich Br 
ı = aba vbe N4 .. .. len 


— 


so. 05 Nun 355 = 
len rings um Die abe"). Wäre es irgend moͤglich, 
einen Sinn in dieſen Ders zu legen, welcher dem 
vorhergehenden Verſe nicht widerfpreche: fo wuͤrde es 
nur der ſeyn koͤnnen, daß man von der oͤſtlichen, ſuͤd⸗ 
lichen Ede u. ſ. w. von jeder zwey Male 1000 

‚Ellen meſſen ſolle, z. B. = 

h 


ve 





Al c 
von dem Punete A der Ecke nach den, außerhalb ber 


Btadt liegenden, 1000 Ellen entfernten Puncten 


und C, eben um fo den Umkreis der Stadt zu erhal⸗ 
ten. Indeſſen auch dies wuͤrde der Schriftfteller 
kaum fo kurz und unbeftimmt haben auspräden koͤn⸗ 
nen. Saft alfo fcheint es nochwendig anzunehmen, 
dag MON im vorhergehenden Merfe ein uraltes Ver⸗ 
fehen fey, und daß auch dort IDIN geftanden ha⸗ 


be, wie biı 18 würden wir 
bey jedem t fo urtheilen. 
‚Zwar habei ten, bie wohl 
mehr Verb: ſchwerlich Les⸗ 
arten ſind, orfanden, und 
gerade der in ſolcher ſeyn. 
Indeſſen ei che, daß dies 


‚nicht eine alte Lesart fey, und dann wuͤrde fie eine 
‚Kiftorifche Beftärigung deffen feyn, maß andere Gruͤn⸗ 

x. .bemwohl nöchmwendig machen. Wenigſtens Obfervanz 
war e6 bey den Juden, daß das Gebiet ber fevicen- - 
Stiaͤdte fi) 2000 Ellen weit im Umfreife der Stadt 
‚arftrechte; dafuͤr zuugen Jofeph. Antiq. IV, 4, 3. 
— Philo 


) Andere Erkiärungen flehe in Rofenmüilleri Ex- - 
eusf. IL. in den Echol, ad V. T. T. II. p- 360. 64. 


* 








j \ 
54 


Naom. 35, 12. ao 
Philo de praemiis facesdotum (T. U. ed. Man 
P 236.). a ; f 
UNiD der Blurrächer, ver naͤchſte Anvers 12 
wandte eines Erfchlagenen, der deſſen Tod an dem 
Moͤrder rächt — die erfte beftimmte Erwaͤhnung die 
er Sitte. Sicher ift dieſer Sinn, aber [die genaue 
immung des Begriffs des Goel. ift nach allen 
weitläufigen Abhandlungen Darüber noch nicht ausge: 
macht. Die LXX überfeßen: 4 rav To wllsch, 
fie laſen wahrſcheinlich auch hier an IND, fo 
wie es DB. 21. ſteht, auch hier flieht e8 am Stande 
eines Mſpts, und aud) Onk. und Syr. fcheinen fo ge⸗ 
leſen zu haben, der erftere hat NY N3D, der Ieß- 
tere Kor , Vulg. hat: cognatus 
occii. Michaelis glaubt, der Grundbegriff des 
Worts Ina fey: befleckt feyn, und INIS bedeute eis 
uen mit Blut Befledten. Ich hingegen glaube gera⸗ 
de das Gegentheil, und halte Beflecktſeyn für die ab⸗ 
geleitete Bedeutung des IN, Andere meinen, daß 
Na Die febensart eines Beduinen und alſo auch feine 
‚Sitte bedeute, Blutrache zu üben; Dies ift aber- 
noch weniger zuläflig. Sch halte fhäKen für bie 
urſpruͤngliche Bedeutung, und vergleiche Mo und 
Sr fat Sa, , Cund es iſt bekannt, daß im 
Arabifhen und Sprüchen das Activ⸗Particip : ber 
erften Conjugation von dieſen Verbis en 
9 fo laute.) Davon leiten fich alle übrige Bedeutun- 
gen feicht ab. Saad. fcheint das Wort fo verſtanden 
‚zu haben, er hat sole. G) . — 
Nach Homer und Pauſanias hatten Die naͤch⸗ 
ſten hd eines Ermordeten auch bey den 
. Stiechen das Recht, Mache zu fordern, fo daß dies _ 
nicht bios Sitte ber Juden % Araber und anderer oͤſt⸗ 
5 


kr, 


ühe 


⸗d 


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{ F 2 t 
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N z ; i | es A: 
pe Mum. 33, 18 25, 
Ulicher Nationen iſt. Sie war ohne Zweifel älter, als 
Moſes; aber weiſe war es, daß dieſer irgend eine 
Einſchroͤnkung dieſer Bitte feſtſetzte. @J 
X TAN ein Stein, der die Hand, etwa: aus 


“ 


- Fülle, karz eine Bezeichnung des Steins, und V. 18. 


Des Holzes. Wenn es, wie die LXX überjeßen: 
x xeigös, ober Syr. 1.12 in manu, heißen follte, 
ſo würde wohl M flehen. "Aber vigkleicht waͤre ed 


Im richtigften, IN als. den Nominativ zu nehmen, 
’ 


wenn die" Hand einen Stein ergreift. . Die Verba 
fuͤr: ergreifen, werden mit 2 tonſtruirt. 


Ä 9 
18 8, der Samar.T. hat TON}, bey den Ueberſetzun⸗ 


gen kann man nicht fo beſtimmt über ‚die Lesart uriheis 


fen, da offenbar auch bey IN: wenn, hinzugedacht wer⸗ 
‚den muß, indeſſen deücden .Onk., Syr., Saad. IN aus, 
bie LXX haben: www ö&, Vulge: fi | 
20 nm. Abſicht liege in dem Worte; aber-ob 
- "mittelbar oder ımmiteelbar, iff nicht deutlich, AbFo- 


U Nute ſteht das Verbum Exod: 21, 13. als Gegenſatz 


vom Schlagen‘, neben der beflimmten Bezeichnung 


> "einer zufälligen Verletzung; als Activum I Sam. 24, 


"12. Im Syr. und Chafd. ift das Verbum von Muth⸗ 
willen, und .‚zerflörendem Angriff; im Arabiſchen 


2 „ Jos vom Durfi, Feindſchaft, Widerſtand, 6 


„nom Zorn. Deut, 19, 6. fleht von derſelben Anorb: 
‚nung blos NIV. . x 4 


gedruͤckt. 


23 12 222, zanuͤchſt iſt das vorhergehende 


Am, ſodann aber überhaupt ZI, kurz das Allge⸗ 


meinere zu verftehen. 


! 


UNDZ auffallend iſt daſſelbe Exod. 21; 13. aua- 


NS [der Samar. X. anaen, aber alle afte | 


J 


2 
285 Urberfeger fheinen wie der Hebr. T. gelefen zu — 


* — d. 





„ — j 


— Num. 35, 30. — K. 36, 4. 203 


,.®». Ai LXX haben :- Gomveovre, nicht nardharse, 
ſwodurch fie fonft 138 ausdreuden. G.] . . 


MYN [imperfonel]: marl bat beſalbt. G. ] 


wa] 130=b2 ift Nominativus abſolutus, 30 
daſſelbe fteht. nochmals als Accufativ AETDN — 
nur ndch Ausfage mehrerer Zeugen foll man, “oder. 
‚vielmehr: fol der Biuträcher ihn töten, denn diefer 
hat die Erecution der Strafe, ſ. V. 19. 


[Muhameds Gefeb: Cox. Sur. I, 173., giebt 32 
bem nächften Verwandten eines Ermordeten das 
Recht, Genugthuung zu fordern, verbietet aber eine 
graufame Toͤdtung des Moͤrders, verbietet auch, den 
Mord an Verwandten des Moͤrders zu rächen. letz⸗ 
teres beobachten die Araber nicht, fobald fie den Midr- 
der nicht auffinden Fönnen; an einigen Orten iſt Los⸗ 
kaufung von der Blutrache gemöhnlich, in Theman 

. aber wäre ſolche loskaufung — fuͤr den 
Blutraͤcher. G 
[Rab na Hat der Samar. 8. noch NIT, eben 3% 
To ein Hebr. Mfpt, und die LXX, Syr. druͤcken es aus, 
Vulg. hat wenigſtens: Ps, ho wie V. 28.) ſcheint 
alfo auch fo gelefen zu haben. G. ] 
g om. % ft: für, wie Le. 12, 6. N 


[Nah ONN hat der Samar. T. und 4 Hebr. — 33 
D. die LXX, Onk., Syr. drüden ed’aus. G.] 


[Rab 19 haben die LXX: unæl Evaorı — 
Tod nr eben fo Syr. G. ] 


ran bezieht fich auf das Golletivun engen. z 
| mn [wenn aud gleich G., wie Jef. 1,4 
19. Deut. 30, 4. 


abrı 0 es foll fich nicht wenden von, nicht 7 | 
weggenommen werden; eben dieſe Bedeutung — 


204 Nuom. 36, 11. | i 
\ Exech. 86; 2. mit ber Proͤroſition Uns in Hiphf if 
“ fie gäufiger. 


Zu Mayer, 132 gehört ‚Das vorhergehende 
Berbum, und chem fo ifts dey NIBD WB. 9.5 wenn - 
Nu. |. m. erſt nach jenen XBorten ſtuͤnde, ſo wäre 
| die Conſtruction die gewdhnlichere. 

11 [Dieftamen der s2ögter fiehen in den LXX andere, 
naͤmlich: Bepex, ’EMd, Meix&, Nova, Max, die . 


Mopt. Ueberſ. bat fie nach ihnen au fo. G. Eine noch 
andere Ordnung war K. 27, 1. 26, 33 wo die LXX 


* Hehr. Tegte folgen, 


x 
\ 














Deuteronomium. . 





* 


Moſis Verordnungen und Ermahnungen an das 

Iſraelitiſche Volk in der Moabitiſchen Ebene bis 

zu ſeinem Tode, naͤmlich meiſtens Wiederholun⸗ 

gen ſchon gegebener Geſetze und Ruͤckerinnerungen 

an die bisherigen Schickſale, nur einige 
neue. Begebenheiten. | 


Folgende Haupttheile fMb es ‚ welche bey diefem 
Buch) unterfchieden werden koͤnnen. I—4, 40. 
ift ein theils erzähfender, theils ermahnender Vortrag 
für fh. K. 4,41 — 43. iſt eine befondere einge: 
fchaltete Begebenheit. R.4, 44 ff. — K. 30, 20, 
iſt ein. zufammenhängender, ausführlicher, zum Theil 
hiſtoriſcher, zum Theil ermahnender, vorzüglich aber 
gefeßgebender Vortrag. Hierauf folgen noch eine 
Anrede Mofis an die Ffraeliten K. 31, 1 — 8., eine ' 
“Anordnung B. 9 — 13., die Erzählung der letzten 
Anftalten vor Mofis Tod, die Einfchaltung zweyer 
poerifcher Vorträge Mofis an die Sfraeliten, und 
Die Erzählung von feinem Tode. — 

Odb dieſe Wiederholungen und Ruͤckerinnerungen 
von dem Verf. derſelben, mit den Einleitungen und dem 
Schluſſe, wie wir ſie itzt finden, in der Abſicht niederge⸗ 
ſchrieben ſeyen, daß der Leſer den Vortrag derſelben in 
der Moabitiſchen Ebene fuͤr wirkliche Geſchichte halten 
ſoll; oder ob dieſe Wiederholungen der Geſeze und aus 
der Geſchichte eine heſondere kuͤrzere Bearbeitung der 
Geſetzgebung und der Geſchichte des Zugs aus Aeghpten, 
mit Hinſicht auf die vorhergehenden Buͤcher ſep, in 

ur 


> 


* 1 
ĩ 





206 J Deut. 1, 1. 


durch Einleitung und Schluß eine Fortſetzung dieſer Def: 
hergehenden Buͤcher geworden fey; dies läßt fich erft 
na fefung diefes Buchs nach den Gründen größerer oder 
geringerer Wahrſcheinlichkeit unterfuhen. So wie es 
vor und liegt, foll es die wirkliche Fortſetzung und dee 
ann, der rom mit Iubegeit feines Tos 
des ſeyn. 


Erſter —— 
IT RET 4, 40. 


I, men 32%2 [die LXX: aleav vo — 
3 Vulg.: trans Jordanem, und eben fo alle alte Ueber⸗ 
jeßer, fo daß man nicht dieffeits, De jens 
feits des Jordans zu herſetzen hat. G Es 

Dies kann als ein Beweis angefehen werden, daß 


der erf., welcher ſo ſchrieb, auf der Weſtſeite des 


Jordans lebte, alſo Moſes nicht war. Man kann, fo 
viel ih weiß, feine Stelle nachweifen, wo 222 auf 
dieſer Seite, dieffeits Hieße. G.] - 

Die gewoͤhnlichere Bedeutung von 2. iſt 
allerdings: jenfeits, und viele Stellen, die für bie 
. Bedeutung: diſſeits, angeführt zu werden pflegen, 
haben entweder den entgegengefeßten Sinn, oder 
laſſen die Bedeutung überhaupt zweifelhaft. Indeſſen 


„nicht blos von 29 ift Num. 21,13. 32, 19. 32. 


84, 15. 35, 14. die Bedeutung: dieſſeits, deutlich. 


Auch 9222 ſteht eben fo Jol. 1,15. ., 100 Sofa noch. ° 


vor dem Uebergange über "den Jordan zu den 
Rubeniten, Gaditen und Manafliten ſagt: daß die 
zum Kriege Tanglichen erſt nach Eroberung des fans 
des Kanaans in dem Sande wohnen fünnen, welches 
ihnen Mofes FIT SY2 gegeben habe. Eben 


fo beweißt dafür unter. der höchft mahrfcheinfichen . 


Vorausfeßung, daß Deut. 3. ff. von Mofis oͤſtlich 
vom —— geſprochen ſeyn ſoll, auch Deut, 3, 8. 
Und 





L 


Det. ı,1. °- "009° 


Und demnach ift fein Grund, bey minder entfheiden - - 


den Stellen auf die Bedeutung: jenfeits, ein Ge 
wicht zulegen, und darauf. Argumentationen zu 
gruͤnden. | 


mid bio Gang ih für einerley mit bem . 
I Sam. 9, 6. erwähnten NIE. Man verftcht 88 gen. - 
mwöhnlih vom rothen Meere, welches aber von ber 
Moabitischen Ebene zu entfemt ift, ale daß es ge 
meint ſeyn fönnte. G. Unter den alten Ueberſetzern 
haben die LXX und Vulg. am'beftimmteften die letz⸗ 


“ 


“tere Deutung ausgedrädt. Eben fo.auch Aquila 
‘und Symmachus, wenigftens nach einem, in ber 
‚Cat. Nic. p. 1422. dem Diodorus zugefchriebenen: 
‚Scholion, wobey zu ben Textesworten hinzugeſetzt 


il: Ovro yap nureiras Ta nerafu media ray Tas 
"Agußins za Toudaiac cpday *). In der Paraphras 
fe des Onk. find die Derter Yo Yrapd NAVD, 
TIND und Man nicht als Beflimmungen der fage des 
Dres, wo diefer Vortrag erfolgte; fondern als die 
Derter, wo Jehova von den Iſraeliten zu Strafge⸗ 
richten gereizt worden, angeführt. Immer würde 
mon auch mohl die Wuͤſte Pharan, die zmifchen 
Midian und Aegypten liegt, nicht für das nächite 
Datum der Dermaligen Ortsbefiimmung zu halten 
haben. “ Eufebius nennt eine Stadt Paran, welche 


drey Tagereifen von Elath, alfo vom rothen Meere, 


entfernt gemefen; indeffen auch Dies fcheint zu ent⸗ 


"ferne, und paffender wenigſtens der fage nach möchte 


. das Thal Sue feyn, roelches Jofephus de B. 


Jud. V, 7. nennt, und von welchem er-fagt, daß. 


Simon, der Öerajener, des nad) Acrabatene, mels 


he Sandfchaft in der Nähe von Zericho war, und 

bis nach Idumea Streifzüge machte, in den vielen. 

e Ä nn e Höhlen 
*2) Scharfenberga. a. O. ©. 121. 2 = 


J 





u 
a + Deut. 1,3—5., 


Höfen und Schlupfwinkeln jenes Thals feine Säit 


" gerborgen habe. Ferner iſt Piz fchmerlich hier. unter 
NO gemeint fen, denn wenigfiens, wenn bie recht 
fcheinbare Vermuthung gegründer iſt, daß ing 
zeig, Rama imfande Zophim fen; fo würbe das 
Sand Zoph beftimme in den mweftlichern Theil des Ges 


bietes der Ephraemiten gehören, und hieher nicht 
paffen. Da der Arabifche Meerbufen wohl wirklich 
zu entferne iſt; fo bleibe die Bedeutung dieſes Tas 
mens unbefannt. Die übrigen Derter Oh, al, 


wodurch er es auch fonft ausdruͤckt, die Arabifche 
Stadt Clysma, ohne daß, wie ſonſt, — ſteht, 
welches = bedeutet. Er har zwiſchen und 
Imm den Artikel. J —— 
Mon vergleiche übrigens zu dieſer Ortsbeſtim⸗ 
mung die K. 4, 46. und dann mit K. 3, 29. 

3. [Rab OR haben 10 Hebr. Mfpte noch 93, eben⸗ 
dies drücden die LXX, Aquila, Symm., Theodot. 
aus. 6.] | | 

Wir koͤnnen nicht vorausfeßen, daß dies zu 

allen Iſraeliten won Mofes Hefprochen wurde; es 


wurtde für alle Sfraeliten, unmittelbar aber zu den” 
Aelteſten geſprochen. Die ganze Rede Moſis ift eine _ 
von den fchönften, die non menfchlichen fippen gefpro- - _ 


chen worden. Weisheit, Mäfigung, überredende 
Beredſamkeit und väterlihe Sorgfalt des Geſetzge⸗ 
bers fprechen fich überall aus. G.] °. 

5 RM [die meiften alten Weberfegungen feinen 
(fa) Pr ausjudrüden, die LXX haben: sekero, 
Vulg.: coepit, die Chald. 7%, eben fo Syr., Saad. 
rel. Indeſſen Ar. Erp., Perf und Gr. Ven. haben 


Gert deutlicher ausgedrädt durch ep, - 


y=, Peßeiänzes. @, Deutlich ift wenigftens ni Me 


Se” 


- 


271 N ſind es auch. Saad. hat fuͤr Po: cyw, 


--— —— Bu 
| 
* 





Deut. 1,6 — 18. a09 


daß hier Anfang im auedruͤcklicheren Sime, vermoͤge 


deſſen mehrere ſolche Vorträge folgen müßten, bezeichnet 
werden foll, = 


Horeb iſt ein Theil des Gebirges Sinai ,. von 6 
7. 


do brachen die Iſraeliten Num. 19, 11. auf, 


IENV und das folgende I hat der Samar. T. und® 
-ı Hebr. Mfpt nit. G.] ° — 


233 fo viel, als ihr itzt an Menge betraget. 10 
Vergl. nicht ſowohl Num. 11, 14. und 24., als 12 


XXod. 18, 21. und 28. 


In eine andere Zeit ift Die Sache dort geſtellt. + | 
Der Imperativ 3277, Far von 27), iſt, wagız 
den Vokal unter dem Nanbetrifft, nach der Analogie 
‚dee Formen WIU, 30 gebildet. Dieſer Impe⸗ 
tativ bedeutet gewoͤhnlich, und alfa wohl auch hier: 


—wohlan!! Es iſt nicht ſicher, „zu uͤberſetzen: J 


conſtituite, eligite vobis, fondern bey dem folgen⸗ 
den 2% ift ausgelaflen II: Ihr habe unter euch 
Auge und verftändige Männer u.f. m. - | 
Nach III haben die LXX no: x dmenfuo« 15 
vos, (für III) wie B. 13.) G.] 
‚NOV naͤmlich die eden eingefeßten. 16 . 
DS, der Samar. T. WHY, und dies poft 
allerdings beffer; eben jo haben auch die alten Ueber⸗ 


[05 


ſetzer, die aber freylich faſt jo überfegen mußten, au 
‚ wenn fie die fesart des Hebräifchen Tertes ver fi 


harten; die Conftruction, daf der Infinitiv fo ſtatt 
des Imperativs ftünde, ift hart; und Beyſpiele das 


. von find theils felten, theils, wo fie ftehen, durch 


ben Affect veranlafie, oder durch einen vorhergegans 
genen Imperativ erleichtert, z. B. Jef. 32) 11. 2: 
EEINN. [man follte FINN fie erwarten, 18 


aber-alle Mipte, alle Ueberfeßungen haben jenes 


Pronomen. Es mag fich alſo Dies auf die Sinaitir 
Dritter Theil. D ſche | 


IL uhr 


22. 


210 Deut. 1, 20 — 35. 


ſche Geſetzgebung beziehen, und witllich berheht 
kſqudo-Jon. namentlich den Dekalogus. G. Aber 
dafuͤr waͤre die Erwaͤhnung doch ſehr kurz, und nach 
V. 6. faͤllt das Folgende in die Zeit, wo der Auf⸗ 


bruch vom Sinai ſchon veranſtaltet iſt. 


Vergl. Num. 13, 1. vergl. V. 27. und 14, 40., 
und beide Kapitel uͤber das Folgende, hier wenigſtens 
zum Theil lebhafter als dort Erzaͤhlte, vergl. dazu 
auch S. 61. 62. ff. Dort iſt auch uͤber die hier ſte⸗ 
henden Oerter und Voͤlker geſprochen worden. 


31. Mm meta) SU mn) VUN 2702. 
3m3 ſchließt man leicht an das Vorherge ende an, 
wo VD ſteht; MINI NUN bezicehff fi b-auf- 

29, vergl. V. 19. Das, folgende VUN möche 

ı te am leichteſten für: als, oder: wo, genommen 

werden, wie Num. 20, 13.. Pſ. 95, 9., fo daß etwa 
TAU ausgelaffen wäre. Wollte man es für: daß, 
nehmen ‚und auf N) beziehen, / ſo würde jene Bes ' 
‚deutung dem JUN vor MN zufommen. Möglich 
wäre auch, daß jenes für UND flünde, doch ſchei⸗ 
nen die Beyſpiele “einer folchen Bedeutung nicht fo 
ficher, fondern z. B. Exod. 14, 13. YUN ihr, bie 
ihr, zu bedeuten, und die Verbindung bey biefer 
Bedeutung nicht fo leicht zu ſeyn, als bey jener. Die 
‚ meiften.. alten Ueberfeßungen haben auf mehrerley 
Arten den Sinn Etwas verändert, Die LXX Haben 
das zweyte NUN durch as ausgedruͤckt, aber vor dem⸗ 
ſelben noch eingeſchoben: odov Dgeus 


[ Statt ITN Haben 53 Samar. Mfpte IITIMN 


32ls Frage, eben fo überfegt Saad., und dies ift der ein- 


zig richtige Sinn, ob es wohl nit dee Ir i interrogativä 
fetbft bedarf G., wenigftens ein fehr paſſender. 


35. [NM fehle in dem Samar. T.und 3 Hebr. Mipten, 
in ı &hald. Dt, den LXX und Vurg. 6.) 


[m 








— 





"Deut. 1, 39 — 41. an’ 


 TON— IIND fehlt im Samar..T. G., näms 39 
fib im Samar. 2. fteht INI? IN II TV, die 


Auslaſſung koͤmmt wahrſcheinlichſt daher, weil Num, | 
14, 31. alles dies nicht ſteht; aber freylich hätte dann 


auch DIN ausgelaffen ſeyn ſollen. 
[Rah IN hat der Samar. T. wnbre, und 41 


. eben ſo ®. 43. nach 11777 5 (mie es hernach nach . 


auch fteht). Hier haben noch 2 Hebr. Mfpte fo, auch 
die LXx md Syr., 8. 43. ſtimmt feine diefer Ueberſe⸗ 


znungen, fondern nur ı Hebr. Mfpt dem Samar. Tegte 
bey. 6. ] 


rn [das Wort koͤmmt nur hier vor, die 


" alten ‘Weberfeßer haben verfchiedene Deutungen, die 


LXX: ovıa9eueSivres, Vulg.: parati, die Chald.: 
“PA oder, DAMI,. Syr.: ZI, Saad.: 


z 
E 


epb» Ar. Erp.: Is; Gr. Ven.: dswasare. 
Dathe und Andere überfeßen (nach L. de Dieu); 
vilipendit, nad) dem Arabifchen: (la, welches fa- 
cile, leve, vile fuit.bedeutet, und (Cenj. U. und IV.) 
vilipendit: ihr hieltet es für etwas Beringes, MiHY". 
Michaelis nimmt diefelbe Bedeutung, aber mit 
der Ellipfe: ihr verachtetet den göttlihen Bes 
fehl, und mandtet euch.gegen das Gebirge. Diele 
Ellipfe ift zu hart. Sch glaube mit Kimchi, Aben- 
esra und andern Mabbinen, daß F1YI ein von | . 
fiehe, fieße da, abgeleitetes Wort if, dergleichen 
faft jede Sprache von ſolchen gemöhnlichen Adverbien 
dder Interjectlonen ableitet, und bedeutet: ba, bereit 
feyn. (So wie die Araber von . „u ecce adfum das 


Verbum N dixit ecce adfum bilden ",) Num. 


14, 40. gebraucht das Volk in feiner Anrede an Mo⸗ 
ſes eben gerade das Wort |, G. Möglich möhte 
„ D 2 | eine 


"m 6. Schultens zu biefer Stelle Opp. min. ©. 
154 55. | a ® 


x 


% 





- < N 
D 
\ 
I} 


ara ” Deut, I, 44. — 8: 2,7. 
„eine ſolche Ableitung ſeyn, aber eben erweisfich If fie 


’ 


nicht, und muß daher, bis fie es ift, dem, zuerft 


: angegebenen, ermeislichen Sprachgebrauch des FIN} 
im Arabifchen nachftehen, welche Bedeutung fehr 


wohl paft. Ueberdem Ift der Stamm von 3: Jar, . 
und auf einen folhen Stamm laͤßt fih 27) nicht 


ſo leicht zurückführen, als auf Pi. 


44 TON [der Samar. 2, hat Modorn PyPyn, 
wie Num, 14, 40 fteht. G. G. hält diefe Lesart für die 
richtige; aber die verglihene Stelle ift durchaus niche 


fihernder Grund für diefes nn zumal da bier 


V. 19. 20. 27. von den Amoritern die Rede if, und die 
Annahme eines bloßen Verfehens der Abſchreiber hoͤchſt 

.  anwahrfcheinlich wäre. | 
Nyid ſſo der Hebr. und der Samar. T., bloß die 
ILXX, Syr:, Vulg. deücen ftatt deflen YWH ans, I 
und D, find oft verwechfelt, und paflend ift legtere Less 
att G., fheinbar wenigftend und wohl eben deshalb ents 
ftanden ; aber man war ja noch nicht in.Seir. Die bes 


z ' 


ftaͤtigtere Lesart hat Nichts gegen ſch. 

Ueber ©eir |. Th. 1. ©. 188. 89. 

‚46 Mit Num. 14,25., nämlid mit WIND, flimmt dies 

ar zuſammen, und das &egentheil war wenigftens bes 

en. - | 

2, Die folgenden Befehle in Betreff der Edomiter, 

4 Moabiter, Amoniter fliehen im vorhergehenden Buche 

nicht, vergl. indefien S.98. : - 

5 [RG XDXD hat der Samar. T. no II, 
eben fo ı Hebr. Mfpt, und Syr. drüdt es aus. G.] 


7 [Na dem Schluffe dieſes Verſes hat der Samar. 


T.: os) Dr "DD In ranbD nnbon 


NN DOUN MIW3 MON 89 ,TERD MIIN 
‚PR MD) 8979 bon 7 ma D nme 
73 329N 89 VORN PM I WR 1y IND 


Lesdart 


IN? NIN II D ©., welches G. als richtige 








Def. ,8— 2. 2i3 
Lesart in den Tegt.einrucht, welches aber wahrſcheinlichſt 
blos aus Num. 20, 14 — 21. entlehnt ift; zumal da der 
Zufeg fein Wort enthält, welches dort nicht vorfäme, 
.- und da wir eben auh Deut. 2, 29., wie es ſcheint, eine 
andere Tradition haben, als die aus Num, 20, 14. ff. 
hieher gezogene Nachricht enthaͤt. 


DON, Theodoret. in feinen Quaeft. in TIReg.g 
14. und Procopius Gazaeus im Commentar zu diefer 
Stelle bejchreiben fie fo: Try vun oroualondum Alday; 
dei To orouanı Tou Aeaßınou noAmeov xeıudiny, öv 
deugav meosayogevovos Jararrav. Zu Jer. 49. 
fagt erfierer, daß es ein berühmter Handelsplag ge: 
gervefen, und daß man’auch nod) von da nad) Indien 
ſchiffe. David vereinigte diefe Stadt mit feinem 
Reiche II Sam. 8, 14. Unter Salowo blühte von 
da und Ezjongeber aus, die Juͤdiſche Schifffahrt und 
Handlung. - Elath wird wieder Idumaͤiſch und 
1l Reg. 14, 22. wieder Judaͤiſch, bis fie Il Reg. 16, 
6. von den Syrern erobert wird. Nach Eufebius 
E fie nur 10 miliaria von Petra entfernt geweſen 
eyn, nad) Plinius wor fie von Gaza 150 miliaria 
entfernt, Saad. hat auch Sol, | 
. MOND Chat der Samar. T. nicht, und Saad.g 
nicht ausgedruͤckt. G. Es fteht oben B. 5. nicht, ſcheint 
aber auch dort Hinzuverftanden werden zu muͤſſen. 
» + [B. 10. Bis 12. feinen eine bloße Interpolation 10 
zu ſeyn. Sie unterbrechen hier die Rede Gottes, der his 
B. 9., und wiederum V. 13. fpriht. DB. 13. ſchließt ,, 
fih genau an V. 9. an, wenn man jene Verfe ausläft; 
überbem ftellen ®. 12. die Worte: ONE» toy WIR 
77 MIT INITTOR ANY RD, die Eroberung _ 
Kanaans, als ſchon gefchehen, dar, die es igt noch nicht 
tft; wenigftend muß man fich drehen und wenden, um 
diefen Worten einen, zu unferer Stelle paflenden Sinn 
zu verſchaffen, (nämlich die Verba als Zutura verſtehen, 
und das Ratuͤrlichſte iſt Dies dann doch nicht.) Diefe 
ne 009% "ogutere 


[2 


‘| 


s 


14 Deit, 2,20 >23 


nterpolation inag vieleicht zuerft am Rande geſtanden 
aben, und ſie iſt wahrſcheinlichſt von demjenigen in den 


egt eingeruͤckt worden, welcher die Memoirs des Mo⸗ 


ſes in ihre gegenwärtige Form brachte. G.] 


20 [®erade von eben der Met, und Interpolationen, 
bis fheinen auch V. 20. 21. 22. 23. zu ſehyn. Sie’ unters 
23 brechen gleichfalls die Rede Gottes, und V. 19. ſchließt 

ſich an V. 24. an. G.] 


G. hat dies Alles aus dem Terte ſelbſt herausge⸗ 
worfen, und wahrſcheinlich iſt es, daß V. 9. uriprüngs‘, 
lich unmittelbar mit V. 13., und V. 12 mit ®. 24. ders 
bunden war, nur fiber find wir darüber nicht, da ein 
minder gebildeter @rzähler diefe hiſtoriſchen Bemexkun⸗ 
gen an einem minder paflenden Orte gemacht haben, und 

ann V. 13. und 23. die Worte: und er fprach ferner, 

‚ welche in den Hebräifchen Büchern überhaupt oͤfter feh⸗ 
ı en, ausgelaffen haben Fönnte. inzelne Benfpiele von _ 
nicht geringeren Härten und nicht weniger auffallenden 
Parenthefen finden ſich auch anderwärtd, und find zum 
Theil in diefem Sommentare bemerft worden. So viel . 
iſt fiher, daß, wenn Moſes diefen Vortrag felbft nledera 
geſchrieben hat, es von demfelben weit weniger, als von 
einem fremden Erzähler glaublich ift, daß er folche Bes 
merfungen eingefchaltet haben folte. Wenn man die 
Einſchaltung aber mit G. einem Bearbeiter diefer Reden 
des Moſes zufchreibt, der dieſes Buch in feine gegen⸗ 
wöärtige Form gebracht habe: fo gehören fie unter dieſer 
Vorausfegung in den Tert des Buchs, fo wie wir es 

ige vor uns haben; weil es ja überdem unmöglich wäre, 
es von einander ju fondern, mas dem Moſes und was 

‚ einem folhen Bearbeiter angehören würde. Auch find 
mehrere Hiftorifche Bemerkungen ähnlicher Art in diefem 
Bude, nämlih: 8. 3,9. 11. 14. und kleinere 8. 34, 
2.3.5 au die ausführlichen Beftimmungen des Orts 
‚ biefer Vorträge K. 1, 1. 4,46 —49. gehen wenigftens 
von einem ähnlichern Sinne des Eryählers aus, G. 
wirft zwar auch 8. 3,9, a1. 14. aus dem Terte, aber 
dort unterbrechen. fie wenigſtens Nichts, fondern find 
hoͤchſtens Yusfchweifungen der Erzählung , die noch ets 
was härter als andre dergleichen anderwaͤtts nn N 

| mende 


0.0.7 Den 2, 20— 23. ars 
mende Ausſchweifungen And, die man doch aber nicht - 
alle aus den hiftoriſchen Sceiftftelleen des A. T. heraus⸗ 
werfen fann. Es wäre fonderbar, wenn gerade nur in 
dieſen zwey Kapiteln auf einmal fo „iele folche gleichartis 

e hiftorifche Bemerkungen durch bloßen Zufall in dem 

Text gefommen wären. lm fo weniger kann. hier die 
Kritik mit Strenge gegen diefelben berfahren. " 


- [Mebrigens hat der Samar, T. B. ır. die Worte 

Y2 — IRB nid, er hat V. 12. ftatt 
znmn Na jun) 251372) Open: DVD“ 
Zi, wen mem MIT, fo wie®. 21. fteht; 
. 20. haben für DAT die LXX im Batican. Sert: 
nn in der Ald.undComplut.: Zouxeiv, die Eopt, 
Neberfegung folgt der Batic. Lesart, (ob diefe wohl bloßer 
Schreibfehler zu ſeyn ſcheint, Kaph und Mem waren in 
dem Samaritan. Alphabete leicht zu werwecdfeln,) der 


ler. 2. hat richtig: Zougopmeiv. W.ar. haben dDIeLXX 


für ON in dem Batican. und Compl. T.: xui dvvere- 
Tegov Univ, eben fo in der Eopt. Leberf., der Ale. T. 
hat noch Öuvaruiregav ohne vniv, blos der Ad. T. hat: xus 

xvoov. ‘ Vulg. hat: procerae longitudinis, und auf 
3. Art die andern alten Ueberſetzungen. V. 22. 
"har der Batican. und Eomplut. T. ber LXX für 3y: 
dnomoav, eben fo die Copt. Ueberſ., aber der Alexandr., 
Complut., Ald. T. hat: Moijoer. BB. 23. hat der Va⸗ 
tican. und Complut. T. der LXX für N: ’Acndat, 
der Alex., Complut., Ald. T. und au die Eopt. Ue 
berf. haben: "Agyew9, oder ’Aceıgıdd. G.] 


Ueber die in dieſen Werfen re No- 
mina propria, nämlich: - 

Ueber Ar |. ©. ıın, - 
> Ueber Emiter f. Th.I. ©. 188. Onk. und 
Saad. haben die Appellariva "IION und Yeragel, 
Spr. hat Latol, in der Polyglotten-Ueberſetzung 
wird indeſſen Amnas angegeben, die LXX nn 
Opmiv Oder Oypelr: 


— 


D4 Ueber 


-— u 


216 : Deut. 2, 2426. 


Ueber Enafiter ſ. Th. 1. ©. 142. 43. 
Ueber IND7 f. Th.1. S. 139. Das Wort 
iſt Voͤlkername, aber auch Appellarivum, ungefähre 
für: Rieſe. Letztere Bedeutung möchte wenigſtens 
K. 3, 11. zu verſtehen ſen. 
Ueber Horiter ſ. Th. J. ©. 188. 89. | 
:-  - Meber Sered und die Erwähnung deſſelben ſ. 


oben ©. 103. | 


Ueber Ammoniter |. Th. 1. ©. 221. 


Ueber Samfumim finden wir nirgends etwas 


Naͤheres, denn Etymologieen find bey Voͤlkerna⸗ 
men hoͤchſt unficher und unbefriedigend, und der Na⸗ 

me des alten Gen. 14, 5. neben den Emim genannten . 

Bolfs AT iſt nicht —* genug, wenn auch die 


Gegend recht paffend wäre. Saad. hat das Appella- 
er; tivum — ET Onk. XNI. 


VUVeber Gaviter ſ. Th. J. ©.-143. Anmerk. und 
Jol. 13, 4 Na 
.  Meber Kaphthor ſ. Th. 1. ©. 135. 

24 Diefe Begebenpeit ift Num. 21, 13. 21. ff. er: 
zählt, und dort find mehrere hier vorfommende Aus⸗ 
druͤcke erläutert. | | 

ons [der Samar. T. und 1 Hebr. Mipt Haben 


25 
- "bp, eben dies-drüden die LXX aus: dvapxov. G. 


Diefe Lesart hat Dies gegen ſich, daß fie aus dem kurzen 
vorher ftehenden Ari entftanden ſeyn möchte, und ITIN 
im Ganzen doch beſſer paßt. Aquila hat apkas, weile 
aber vieleicht bloßes Verſehen der Abfchreiber ftatt xo&o- 
pci, oder eben aus den LXX entftanden if *). 


26 MIUN) Michaelis: ich hatte gefenber, 


wohl, um den fcheinbaren Widerſpruch zu heben, daß 
Ze Moſes 


”) Scharfenberg a q. O. ©. 123, 


1» 


, a ’ e 8 — 
Deut. 2, 33 - 36. 412 


Moſes befehligt wird, den Sihon anzugreifen, und 
doch friedliche Antraͤge thut. Indeſſen man kann 
lieber wie gewoͤhnlich uͤberſetzen: er ſendete. So wie 
bey der vorhergehenden Erzählung von den nad) Ka⸗ 
naan von Kades aus gefchicften Kundfchaftern manc _ 
he Umſtaͤnde übergangen find, welche nothmendig | 
dazwiſchen hinzugedacht werden müffen: fo laͤßt fich 
auch Hier nicht behaupten‘, daß nicht der Erzähler ben . , 
Dem Befehle des Jehova B. 24. den Umſtand ausge 
laſſen habe, daß erft Guͤte verſucht werden folle, daß 
fid) Mofes aber zu harten Maaßregeln gezwungen 
fehen werde. So fällt dann der V. 31. wieder; 
holte Befehl, ven Sihon anzugreifen, weniger auf. 
Bey jener Art der Leberfeßung würde man V. 31: 
‚ 3UNON?) ein hartes: alſo; Jehova hatte alfo ge - 
fprochen, hinzudenten muͤſſen, wie man es frenlich 
im Pentateuch zuweilen muß. Aber hier ifi es wer 


nigſtens nicht nothwendig. 


NO 12719. Der Name NH’ geht wohl 
von der Bebeutung diefes Stammworts: oͤſtlich, 
aus. Mad) Num. 21, 20. wird diefe Geſandtſchaft 
von Gai im Mooabitiſchen Gefilde ausgeſchickt. 
Gal aber ift hier K. 3, 29. und 4, 46. erwähnt. 


ITNach ID hat der Samar, 3. noch sen 231. 
TDNN, “en die LXX G., fo ficht Alert A i — 
als 30.; aber es muß nicht auch hier ſtehen. 


ES. 179. (Daß die Stade, welche z0 
hier befchrieben wird, feine andere als Aroer felbft tft | 
Scheine mir deutlich, ſobald man K. 3, 12. mit Tot. | 
13, 9. vergleicht. Das zweyte Komme ift blos eine . 
genauere Bezeichnung. Richtig hat Vulg.: ab 
Aro?r, quae eft fuper ripam torrentis, oppido quod 
in valle firum eft, usque Galaad. G. Der Arnon. 
u, 8 DE war 


y si Deut. 3, _ß 
war die foͤdliche Grenze des Reichs, ze Num. 21, 
25., Gilead die nördliche. Won Gilead ſ. S. 176. 


3, Ueber dieſe Begebenheit ſ. Num. 21, 33- ff. 

und das dort Bemerkte |. ©. 117. 

4 G. verfegt aus B. 5. die Worte on-b3 — na 
in B. 4. zwiſchen "Py und S3, ohne irgend einen Grund 
dafür anzugeben Gie paffen beſſer dahin, aber dem⸗ 
— kann ein unbeholfener Erzähler doch fo er⸗ 

en 
22W8/ bie Samaritan. Ueberſ. hat — 
Saad. +24 und beide haben V. 13. und 14. eben 

ſo. Mon Argob find die deutlihen Stellen V. 14 

und befonbers I Reg, 4, 13., nad) welcher diefe Land⸗ 


ſſhaft mit ihren 6o Städten gerade diefelbe it, weiche 


anderwärts die Flecken Faire genennt werden, vergl, - 
S. ıgr. und LChron. 2, 23. Gelbft jene Samas 
ritaniſche Angabe.macht es wahrfcheinlich, daß das 
dem Saure nach faft identifche Payaßa gemeint ſey, 
welches Jofephus (Ant. XIII, 23.) ein Schloß jen⸗ 
ſeits des Jordans im Sande der Geraſener nennt. - 
Eufebius im Onomaft. fagt ad vocem "Apyoß, ed. 
ſey ein Sieden zeos Tigeoay morw 'Agaßias, 15 
miliaria weftlich, melcher "Egya, er till wohl fagen: 
"Eoyaßı, heiße, das Sand der Serafener sieht — ich 
— {eg weit weftich *) | 
8. 7 I y R OMID. Die LXX haben: 
ano roü xepaggov "A 2 xl tog As — der Alex, T, 
hat xxi nicht, und für ’Aseuav m chte mit Grabe 
’Ageguaiv zu lefen ſeyn, fo daß fie "FT mit zu dem folgens 
- Den Nomen proprium nahmen; Ed. Ald.dat: opow; "Asg- 
ev, und Complut.: —* —* und das Scholion im 
:od Bafıl zu 55355: "Ardas, and Tou Ocous, bezeichnet 
wahrſcheinlichſt eben die legtere Lesart, fo daß drd aus 
Verjehen dazu gefommen iſt ) — 


: #) Relendi Palseftina pP 958: 59. 
**) Sharfenberg % a. O. ©. 123. 


' 








Deut. 3, 9 - 11. J 2t9 


—B. 9. und V. ır., die legten vier Worte von B. 13.9 
und ip ganzen V. 14..läfi G. aus dem Terte aus, ſ. 
daruͤber oben S. 214. und unten V. i. 


FI Lig Mipte haben FIT, die LXX: Zug , " 
oder Zxveig,, G.] 


won haben die LXX ald Nomen proprium : M.- 1O 
wug, Aderfept., . — 


"RIO auch anderwaͤrts ald Grenzort bes Neichg 
des Og angeführt, vergl. Joſ. 12, 5. 13, 11. IChron. 
8, en ‚Die LXX haben: "Erx&;,(Jol.' 12, 5. 
Erkxal, 13, 18. 'Axya, I Chren. 5, 11. Zrra,) 
Saad, hat nd. Ba 
EIN |. ©. 117. m 
‚Eben fo wird vom Og Jaf. 13, 12, geſprochen. 11 
ws [fonft: Bette, aber da es von Eifen iſt, 
bier wohl: Sarg, mweldye Bedeutung das Abort im 
Arabifchen hat, (vergl. auch II Sam. 3, 31., we». 
Abner, wie er begraben wird, auf 79871 liegt.) 
In Aefchyli Choephor. 316. nennt Ozeftes feines 
Vaters Grabmal eben fb. G.]| . f 
[Wie wenig dies von Mofes geſchrieben ſeyn koͤn⸗ 
ne, erhellet, wie Dathe mit Recht bemerft, daraus, 
daß Mofes bald hierauf farb, und hiervon -feine Nache 
sicht haben konnte. Diefe Nachricht läßt ſich erft nach 
der Sroberung der Ammonitifchen Hauptftadt dur Das 
pid MH Sam. 12, 26. erwarten. Es ift eine wahrſchein⸗ 
liche Vermuthung von Michaelis, daß Dg vermunde: 
nad Rabba, in die Hauptftadt der Ammoniter gebrach 
wurde, und dort ftarb, und daß deshalb dort fein Sarg 
war. G. Daß eine folde Merfwärdigfeit auch vor dee - 
‚Seoberung Rabba's befannt feyn fonnte, erficht man 
keicht; daß Moſes dies nicht gefchrieben haben koͤnne, 
it eben fo begreiflih: aber ob Mofes das — und 
Be fiehende ſchrieb, iſt durch fich felbft noch nicht 
B r. — 


num 


\ 
m 


% j i | ; | % 
240. 3 Deut. 3, 12 — 16. | 
“#971 [der Samar. 3. hat NOT und eben fo fehr 
viele Hör. Mſpte. Durchaus alle alte Ueberfeger haben 

fo verftanden, und jenes ift gewiß bloße Eorruption. G.) 
| -n23 Hat .fpäter den Namen Philadelphia ge: 
führt. Zum Unterfchied des Moabitifchen Rabbath 
: .. es: ParßßBarauave, (Forıs rns ogaıns ‚AQn- 
ius;) bey Stephanus und eben fo bey Polybius; 
\ Jofephus führt e8 unter dem Namen 'PrßaI« und 

"Agunada an. | 

72  [Bwifhen 9Y und Or hat der Samar. T. NEW, 


eben ſo 13 Hedr. und 7 Ehald. Mfpte, die LXX, Syr, - ) 


Vulg., Pfsudo - Jon. G.] ” J— 
14 WU ſ. Th. J. S. 133. Anmerk. Die LXX 
Haben: Tæcyco ober Iweyaseı, (die Girgeſener 
W3M) wohnen neben den ſuͤdlichen Geſchu⸗ 
- zitern und Philiſtaͤern nach ISam. 27,8.) | 
Mxyn, biefes nnd das vorherdehende Volk 
koͤmmt Jof. 12, 5. und beſonders in den weitlaͤufigern 
Bezeichnungen dee auf der Oberfläche des Zordan 
. ausgetheilten Sanbes Jol. 13, 11. 13. vor. Mad) - 
leßterer Stelle wurden beide Voͤlker nicht feindlich bes 
er Maacha ift nah Michaelis Schaubek 
in Arabien. | ' n 


36. Dam bmam in [die ganze innere Angraͤn⸗ 
zung diefes Fluſſes. Der Arnon macht einen großen 
Bogen bis zu feinem Ausfluß ins todre Meer: alles 
‚Innerhalb. dieſes Bogens foll ven Nubeniten überfaflen 
ſeyn. (So hat fchon Vatablus die Stelle verftanben, 
amd 9323 iſt öfter das von der Grenze Umfchloffene, 
vergl. Num. 20,21. Auch im folgenden Verfe kann 
4233 nicht anders verflanden werden. Michaelis 
überfeßt: fo daß die Mitte des Arnons ihre Grenze 
feyn fol, aber dies ift eine zu kuͤnſtliche Beftimmung.) =: 


. 


Heine 


Was aber. ven Jabbok betrifft, fo berühete nur ein 


| Deut. 3, 17 — 29. — ar 


. Seiner Theil deſſelben das Ammpnitifehe Sand, be 
größere durchfloß das Gebiet der Öaditer. G.] 


NiuUNn Lüberfeße ich als Nomen proprium; 17 
doch zweifele ich nicht, Daß es die Ströme find, bie 
vom Gebirge herabfallen, vergl. die Anmerf. zu K. 
33,2. G. Unter den alten leberſetzern haben es die 
LXX und Syr. ald Nomen proprium genommen; 
Vulg. hat radices; Saad. har ER} imo, alſo 
auch Mod als Appellativum uͤberſetzt. 


309 |. ©. 107. 


SINE [93 fehlt im Samar. T. und 6 Hebriaı 
Mipten, auch Vulg. hat es ausgedruͤckt. G.] 


TmoR [fihle im Sam. T. und i Hebr. Mipt. G] 


EMI TR, 2 Hebr. Mfpte haben DIR MIN? 24 
und 2 andre haben Dies neben der gewöhnlichen kesart, 
und TIFTIN MI? fcheinen alle alte Uebetſetzer, außer 
der Gr. Ven., auszudrücken. G. Die LXX haben im 
Batican. T,; yugıe Yes, aber im Alex.: xUpe xUplE. 


1372, einige Hebr. Mipte haben 2, bie 26 
LXX : sv’ Aayov roürov, eben fo Syr. 


Nach Vy ſetzt der Samar. T. OR hinzu. ‚27 


nn Yo N‘33. ,Oerabe ebendiefelbt 29 
Drtsbeftimmung kommt K. 4, 46. vor‘, wo noch 
ausdruͤcklich dabey ſteht, daß dies zum ehemaligen 
Reiche des Amoritiſchen Königs Sihon (deſſen füd- 
liche Grenze der Arnon mar.) gehört habe. Noz iſt 
Thal, und aud) 03 finden wir I Saın. 17, 3. ols 
Appelkativum. Hier, Num, 21, 20. Deut. 4, 46. 
und 34, 6. (an leßterem Orte ift 3) ſteht es von eis 
nem beflimmten Orte. Num. 21, 20. wird Gai bes: 
fchrieben, ‘es habe IND TU im Moabitiſchen 

— auf einer —— des Pisga gelegen. 


/ 


J * | 
832 ° ,,.. Deut. 3, 29% 


‚vied baffelbe mit dem hier beſtimmten Orte fen, er: 


heller aus Deut. 34,6., wo fteht: INH. YIN2 32 
ion 99. Da Sihons Belisungen vorher 


den Moabitern gehöre hatten, vergl. Num. 21,26. ;. 


- fo ift zwiſchen den Beftimmungen, daß baflelbe 03 
A na 39 in dem Amoritifchen Königreiche,. 
und daß es in dem Moabitiſchen Sande gelegen habe 
fein Widerfpruh. Hier find die Sfraeliten na 
Num. 21, 20. gelagert, bevor fie den Sihon mit 
Krieg überziehen; bier find fie nach unferer Stelle 
nach diefen Siegen und felbit-nac, der Vercheilung 
des eroberten Landes gelagert; hier erfolgt ber lange 
‚Bortrag des Mofes an die Siraeliten, deſſen Eins 
gang Deut. 4, 46. ff. fteht. - 
Es ift gewiß außerft wahrfcheinfih, daß bie in 
vielen andern Stellen befindliche Ortsbeſtimmung 


R.1,5.20D RI INN 992,8. 1,1.1292 
na 12723 IN, und das im Buche Nu- 


meri von K. 29, 1. an häufige ANio'niamz 
my ra Sa, oder SM IT IB, vergl. 
auch Num. 26, 3. 63. 31, 12. 33, 48.49. (wo die 

Ausdehnung des fagers befchrieben und dadurch noch 


beftimmtet die Begebenheit 8.25, 1. ff. eingefch'offen - 


wird,) 33, 50. 35, 1, 36, 13., durchaus Eine und 

ebendiefelbe Ortsbeſtimmung fey, und „Gefilde, 

Ebenen Moabs, blos ein etwas weiterer Begriff fey. 
Demnach gehört der Bortrag Mofis in diefen erften 


- bfchnitren dieſes Buchs gerade an denfelben Drt, als 
der längere Vortrag des zweyten Abſchnitts. 


Ueber die fage dieſer Oerter hat Eufebius im 
Onomaft. folgende Notizen: ‚Naßazu Seos umte Tor 
loodam ardvarrı leeıgeus iv ry Mwaß, 9x Ere 
_Aeurnge Moreis‘ xaı demuras eis erıvüv amı 5 
enusiou 'Eoßovs eis dogs. Hieronymus . 

- 4U, 





bau, quod Hebraice diditur. Nebo, mons ſupra 
Jordanem contra Hiericbum in terra Moab, ubi 
Mofes mortuus eft, et usque hodie oflenditur in.. _ 
‚fexto miliario urbis Esbus contra orientalem pla- 
gam. Be in voce "Aßugein: Alyeras & cas 
oeos Na/dau noch or yn (nad) Reland: dv 74 y5 ) 
Maoaß « ayrıyeu Teeıyo umee vov Toedasuny im) xoev⸗ 
On Days (d. 1.7308, dieſe Nachricht stimmt mit - 
Deut. 34, 1. vergl. mit- R. 32, 49.) xui deivuras 
&vioyray omo Arßıcdos d mi Ereßouy To Burg. 006- 
Heiss x Aoumevov ÄNdsoN Tau Diyar @h:; ander⸗ 
wärts hat Eufebius: Oeyas,) dgos Livias aber 
beftimmter fo: —RBWBD —X — auın d. 
dorv n KorAoumevn Dußes. .Hieron.: Betharam, 
civitas tribus Gad iuxta Jordanem, quae et Syris 
dicitur Betramphtha, et ab Herode in honorem 
Auguſti Libias cognominata eſt. Ferner | in ypee: — 
‚Agaßa9 Moaß, fagt Eufebius, "Errw ea - vo 
Iogdoiven Kata "erg. Kai eaTi Tomos es deuce/ 
usvos ae 2% ogeı Deoyap, 0.mmeanEIıTa EWoR 
av a0 Niıados Ei Teßous, (man fi ſteht aus Hie- 
ron., daß 'Eoceßous entweder geſtanden hat, oder 
wenigſtens gemeint iſt.), Ad vocem Anvaße: iarı. 
'yiy non Bayveos 10 " oneiov Tue "AgsomoAews' 
drin de & Em ob Doyag ögous iso | onneiav Tüg, 
leßous.. Sn voce BeIPoyog fagt er, daß diefes eine’ -; 
Stadt nahe ben dem. Öebirge Doyog geivefen, ext. 
yavrı leęmno quorégo Arßıades enusicıs 5. Ander⸗ 
woaͤrts wird jener Berg ale 7 millaria. von ‚Hesbon 
entferne beſtimmt, wodurd) die lage aller bieſer Ge⸗ 
genden und Oerter, und auch die Entfernung Hes⸗ 
bons von Jericho in mehreres Sicht geſetzt wird. ——— 


[Rab DOINN ſetzt der Samar. T. hinzu Dr % dr 
die. Lxx druͤcken es aus. G.] 


Deut, 4, 2«. Br 2}; 


* 


⸗ 


F | — 


a Deut. 4 3 — 20, 


— | 
- [RAME hat r Mint * Remiecott und 3 bey 
3 de Roſſi) 55 die LXX, Syr., Vulg. druͤcken es aus. G.] 
ON „> Nominätivus abfolutus. 


uUeber bie Begebenheit ſ. Num. 253. 
9. (omas, die LXX haben: movras rosg 
Aöyoug, eben ſo Syr. und ı Chald. Mipt. G.]. 

20. . TON gehört zu PIE IN) NUN mas beine 
Augen = haben an dem Tage, obwohl die Eon: 
ſtruction / unterbrochen iſt. 

| ‚NDN INN, MIN“? die Zomininform des Infi⸗ 

nitivs; bie — zeigt deutlich, daß es das 
Verbum, nicht das Nomen iſt, und ſie koͤmmt meh⸗ 
rere Male fo vor, z. B. K. 6, 24. 7, 8. 14, 23. 
19, WInen-53 MN [die LXX, Volg., Syr. laſen 
aus. Bor AMN hat ı Mifpt VOR ‚ und 3 andre 
Bin es urfpränglich auch dafelbft. Diefes WIN druͤ⸗ 


den die LXX, Vulg., Syr., die Chald., die Arab. aus, 
Perf. und Gr. Ven. aber nicht, G.] 


Diefer Vers ift als Gegenfaß des Folgenden zu 
betrachten: Jehova hat nun euch zu feinem Wolfe ge: 
wählt, alle andere Vöffer i in die. Verehrung anderer 


Goͤtter hingegeben. Sin mie weit der Verf. folhen 


Goͤttern eine gemiffe untergeordnete Mache, dem 
Jehova aber Die Uebermacht über das Ganze, zu⸗ 
ſchreibe, oder hier blos nach der Gewohnheit fpreche, 
SFehova als die.Urfache von Allem zu nennen, iſt, 
aus dem Terte nicht deutlich. 


20 "Man mD Eömme nur noch I Reg. 8, 5% | 


und Jer. 11, 4. in beftimmten Bezug auf unfere 
Stelle vor. Dfen iſt den altteftamentlichen Schrift 
ſtellern öfter Bild einer härteren- Behandlung der 


Men: 


ou indem ir beobachtet, d.i —— 


I: 





’ 


Deut. 4, 21 — 33. 225. 
Menſchen, eines haͤrteren Schickſals, z. B. Jet. 48, 


10. Det Ofen, wo Eiſen geſchmolzen wird, bedarf 


ber größten Glut, und diefer Dfen ift alfo das Bild 
der härteften Knechtſchaft. [Die LXX und Vulg, 
haben — fornax ferrea, aber dies iſt nicht ſo 
paſſend G., wenigſtens dürfte man es dann wohl 
nicht eigentlich nehmen, ſondern es waͤre dann, ein 
äufammengefeßteres Bild, daß Eifen blos als Sym⸗ 


bol der, Hätte ſtuͤnde, um die harte und ſelaviſche Be 
‚handlung hoc) flärfer auszudräden. 


Der Verf. koͤmmt noch ein Mal auf den Ge: 21 j | 
genſtand zuräd‘, wovon er ſchon KÜ 1, 37. 3, 33. ff. 


fprach, vergl. auch Num. 20, 12. 27, 14. und die 
Anmerf. zu erflerer Stelle. - 


Wi vergl. Lev. 13, 11. 26, 10. 2035 
‚DU intrauſitiviſch, wie zuweilen dieſe Con⸗ 


jugation mit Auslaſſung des Reflectis-Pronomen, 


vergl. Zach. 10, 11, Gen. 39, 2. 


[Rad DIN haben 5 Mſpte D’YIN, und die 28 
LXX drüden es aus. G.] — 


77 382, zwiſchen I und feiner Praͤpoſition 30 
iſt der Infinitiv AI, ausgelaſſen: wenn es dir -- 


aͤngſtlich iſt, wie ben YA wenn noch ift. Eben 


fo fteht Pl. 18,7. Aus der Infinitiv Confteuction . 


fälle der Verf. heraus, und fährt im Verbum fini- 


tum fort, gleich als ob eine Conjunction vorhergegan: : 


gen wäre, eben fo wie Gen. 39, 18. 


: [Rab IN hat der Samar. T. und 2 Hebr. 33 
Mſpte DO’, eben fo die LXX. G.] 


Die Vorftellung, daß, wer die Gottheit wahr; E | 


genommen, fterben müffe, liege hier und K. 5, 23. 
deutlicher, ale in Gen. 16, 14. ZT | 
Dritter Tpell, ? “ [State 


N 


\ 








34 und eben fo haben die LXX: zv dgXpan, Vulg: per 


N i j Ä 
— 


2266 Deui, 4, 34. >41: 
Statt —RR hat der Samar.?. Bmnn, 


vifiones, und eben fo die Chald. und Syr. ber die bei⸗ 
den Arı, Perf. und Gr. Ven. feinen Der Hebraͤiſchen 


kesart zu folgen. G.] 


[29 fehlt in 2 Hebr. aRfpten, und bie LXX 


und Syr. druͤcken es nicht aus. 6.)] 


yys, der Samar. T. hat , es ging 
“T 


BF m» vorher. 


35 


.. -37 


[Nadı MT beüden die LXX nod TR aus, 
und eben ſo ®. 39.. G.] j 


[ Statt DR haben 6 Hebr. Mfpte IN) und LXX. 
Vulg., Syr. druͤcken es aus. G.] . 

2 Ann: meil, der Nachſaß iſt: na, ober 
vielleicht erſt: ansin. 


LIIAN iſt eine abſcheuliche Corruption, der Samar. 
T. hat ITIANIN 5 fo muß es heißen, und fo haben 


—8 


ddemnaͤchſt auch alle alte Ueberſ., ausgenommen Pſeudo- 
Jon., Ar. Er — Perl. und Gr. Ven., welche die falſche 
ge 


vor fi gehabt zu haben ſcheinen. Die Rabbinen 
nennen leitere eine Enallage. G.] 


[1223 fheinen die LXX nicht gelefen oder übers’ 


ſehen zu haben. Vulg.hat: praecedens, und fo Ar. Erp. 


und Gr. Ven. Aber Syr. hat OLBO,52D, und eben fo 


ungefähr Saad.und Perf.; Onk. hat MIDI. &e 
liegt in den Eee Deutungen immer der Begriff von | 


Fuͤrſorge. G 


[Statt ’R haben 5 Hebr. Mifpte PN), wie 2. 35.) 


- und die LXX, Vulg., Syr., Sand. druden ed aus. Die 


I 


Fu 


LXX und Pfeudo- Jon. druͤcken auch ram bier aus, 
wie e8 V. 35- fieht. G.] . | 


V. 41 — 43. find, ſ. ©. 205., eine Heine bier. 


"angehängte Erzählung don einer von n Moſes getroffe⸗ 


nen Einrichtung. 
Wie. 


* 


— 


Folgenden unterſcheide, und außer allem Zuſammenhan⸗ 
ge mit dem einen oder dem andern ſeyen, zeigt ſich am 
meiſten daraus, daß V. 44. wieder eine foͤrmliche hiſto⸗ 
riſche Ueberſchrift oder Einleitung zu einem neuen, aus⸗ 
fuͤhrlichen Vortrage Mofis an das Volk anhebt, und daß 
in den ganzen beiden erſten. Abſchnjſten dieſes Buche 
‚außer diefer Begebenheit oder fpeciellen Einrichtung auch 
-nicht eine einzige andere erwähnt ift. 


Das Gefeß über dieſe Freyſtaͤdte ſ. Num. 35, 9. ff. 


| Deut. 4.41. 227 
Wie fehr fie ſich von dem Vorhergehenden und dem 


Wen, bed Joſephus: Bosoem Euſeb. ſagt, 


daß diefe Stadt oͤſtlich von Jericho gelegen habe, ver 
wechſelt ſie aber anderwaͤrts faͤlſchlich mit Boſtra, 
“weiches weit noͤrdlicher lag. Auch die Talmudiſten 


druͤcken ſich beflimmt hierüber aus, (Gemara Mac- 
‚coth fol.9.2., wo von den 6 Zufluchtsſtaͤdtn gefagt 


wird: „Hebron in Stamme Juda habe dem. Bezer 
in der Wuͤſte, Sihem im Ephraimitifchen Gebirge 


dem Ramoth in Gilead, Kadeſch im Stamme Naph⸗ 
thali dem Golan in Bafan gegen über gelegen. „, 


ni flieht entweder mit dem Benfage: in Gis 
lead, oder ift Ramoth fchlechthin, es koͤmmt ben der 
andern Erwähnung diefer Freyſtaͤdte, neben den uͤbri⸗ 
gen, mit derfelben Beſtimmung Jof. 20,8. vor. Es 
lag nach Eufebius 15 miliaria weſtlich von Phila- 
delphia, Hieronymus fagt davon, daß es in Peraea 
am Fluß Zabbof liege. 


1913 fümmt ein wenig anders gefchrieben auch 
ats fevitenftadt. Jof. 21, 27. vor. Jofephus (de B, 


Jud, I, 4.) unterfcheidet Gaulonitis von Batanea, 
und nennt die Hauptftadt.jener Landſchaft; Tæuncivn. 


Eufebins ermähnt aus feiner Zeit eines fehr großen 
Dorfs diefes Namens in Batanaea. _ 2 
ER a: 5 " 


a. P2 Die 


: l 


* 
\ 


228 5 Deut. 4, ++ - «x. 5, 3. J 

Die alten Ueberfetzer haben feine Abweichungen, | 

fuͤr 12 hat Syr. 5,02, Saad, ph ‚für mos 
diefer Ssachn, für 1712 Ian. | 


Zwepter Abfhnitt. 
| K. 4,4%» - K. 30, 20.. 
| S. oben ©. 205. | 
"044: pn na isn“ f. vorher ©. 221. ff. 
— ı.: men S. 100. a 
4. WWf. ©. 179. = 
IN, ein anderer, nur hier vorfommenber Wa: 
me, bes Hermon, noch 2 andere Namen tugren K. 
3,9.da. [Dort hieß er auch FW, und fo Tiese - 
‘ hier Syr., alle andere alte Autoritäten flimmen ber 
Textes: fedart bey, aud) der Samaritan. Tert, wel⸗ 
“cher INN Hat. Indeſſen ich bin gleichwohl fehr ge: 
‚neigt zu glauben, daß die lesart des Syr. die wahre 
ift, felbft Dathe nennt fie eine probable. Merk 
würdig ıft auch, daß die Copt. Ueberf. hier Sanjor 
bat‘, den dritten Namen, ber K. 3, 9. fand. G.). 
49, [Rab I3—y hat der Samar. T. noch DI? 
MD G. Letzterer Ausdeud ſtand K. 3, 17. | 
MDR NTON f. ©. 221. 
5, WDMaN iſt eine nachbrudsvolle IB iederholung 
3 des ſchon in INN enthaltenen Pronomen, fie wird 
durch die ſaͤmmtlich noch darauf bezogenen Wörter 
TON u. ſ. w. noch nachbrädlicher. Auffallend ift 
diefes Pronomen nad) dem der erfien Perjon. Aber 
das Dermonftrative, welches in TIN liege, kann feis 
nem Begriffe nad), auc) zu den Pronominen der 
‚erften und zweyten Perfon treten, wo man es feenlich, 
Ä wei 


m 


en 


! 


Deut. 5, 5— 18. | ‘239 


weil dieſe Perfonen immer gegenwärtig find, gewoͤhn⸗ 
fich nicht braucht. Mach dieſem Pronomen ift ON 
“39972 hinzuzuverſtehen, wozu dann alle die übrigen, 
noch folgenden Beflimmungen gehören: wir, die 
wir itzt hier, wir alle (die wir) am Seben find. 


\ 6. hat B.5., ausgenommen das Wort TON’, 5 
von bier weg, und zmwifchen B. 31. und 32. gefeßt. 
Wenn es dort ſteht: fo ift Nichts im Wege, aber 
es ift auch fein zureichender Grund zu einer folchen 
harten DBerfeßung vorhanden.” Der Schriftſteller 
fümmt von feinem Öegenftande ab, und feher, da 
er auf den Begriff: euer, zuruͤckkoͤmmt, wieder 
zu demfelben zyrüc, und NEN? iſt, mie aud) an- 
derwaͤrts, mo nicht dafjelbe Subject vorhergegangen: - 

indem er ſprach. | 


V. 6—- 18. |. Exod. 20, 2— 14., wo auch 6 
gerade diefelben Ausdruͤcke gebraucht find, wenige 
ausgenommen, wie z. B. V. 12. TEOW, mo dort 
Voꝛ ſteht; die letzten 4 Worte dieſes Verſes ſtehen 
dort nicht, eben ſo wenig die letzten 4 Worte von dem 
V. 14. unſers Kap., V. 15. iſt hier ganz andere, 
als dort. Der Grund dee Sabbathafeyet iſt dort, 
wie anderwaͤrts, z. B. Exod. 31, 17., von der Ein⸗ 
richtung der Schoͤpfungstage hergenommen. 


- [RG TWIN hat der Samar. T. 2, und die 14 
LXX, Syr., Vulg.drüden es aus G., eine Ausführung, . 
weiche der Sinn verlangt, aber doch leicht entbehren _ 
läßt, wie wir fie im Samar. T. und bey, den LXX häus 
Kper finden. Auch Exod.’ 20, ı0. hatten beide Autoris _ 
täten eben dies eingefchaltet, und dort mit ihnen, zwar 
nicht Vulg., aber Onk. und Saad. 


MEI NDN, [das I one ded iſt in den LXX nicht 18 
- ausgedrüdt G., der Samar. T. hat es hier, aber er hat 

vor feinem der übrigen NY r 17. und 18. das d, —— 
— 93 ihm _ 


J 


230 Deut. 5, 19. 24. 6ᷓ 2. 


ihm ſtimmen 4 Hebr. Mſpte. Die LXX haten. auch im 
diefen Stellen das 1 nicht ausgedrückt. 

Nah B. 18. hat der.Samar. T. einen langen Bus 
faß aus Deut. 2%: 2—7., aber mit folgenden — 
chungen. Der Anfang, lautet hier im Samar. T. fo: 
PDT PR IR TION MD 2? 9 mm 
> meopm nme) mod Na’ DR NN, und 
nun folgt. was von da an Deut. 27, 2. 3. bis INT 
NN folgt. Wus Deut. 27,3. weiter fieht, fehlt ganz, 
- und nad) NNTT folgt fogleih IINIYI und was Deut, 

27,47. fieht. Doch findet man V. 4. ftatt 9 im 


SGSamar. T. DM, zu Anfang des sten V. NY) fatt 


MIN, und nad dem Schluß von B. 7. m? 38. 
PTIIR noch Folgendes : Aa, y2 rn 97 
377 ——— A a NID "77 IN 
mes Ko" DN DIDI ob Ta 
Letzterer Zufag ſteht 27. nicht im Samar. T., ſon⸗ 
dern derſelbe enthaͤlt dort woͤrtlich daſſelbe, was dort im 
Beer Zegte ſich befindet, bis auf die Lesart EN 
att HI, wovon dort gefprochen werden wird. "Daß 
ieſe ganze Einſchaltung hier gar nicht an ihrem Orte 
ift, bedarf kaum einer Erinnerung. , 


19 LOBINT, der Samar. T. hat Hay eben 
fo bie LXX. G) | b 


22. Wergl. Exod. 31, 18. 32, 16. 


24 Vergl. Exod. 20, 19., mo Baia Aeußetum 
gen kuͤrzer angegeben ſind. 


26 MIT) TAN Vnmwoͤge doch fen! - 


> OI=NE [DD hat der Samar. T. nicht, die LXX 
und Saad. drücken es nicht aus, wohl aber alle andre 
alte Ueberſetzer, aud Gr. Ven. 6G.] : 


6, [Nah ]WD hat der Samar. T. und ı Bebr. nn 
"ie auch die LAX en es aus. G. 8.6. 
eht fo. 


v 


mn: 


‘Deut. 6, 4— 13. 231 
a ren ron ir. [WMan hat dies 4 
fuͤr zwey Saͤtze genommen: Jehova iſt unſer Gott, 
Jehopva iſt ein einiger Gott. Allein der Hebraͤiſchen 
Sprache ſcheint dieſe Deutung nicht angemeſſen, (me: 
nigſtens wäre jenes für, dieſen Zuſammenhang wohl _ 
zu hurz und fententiög gefagt,) auch haben die altınm -* 
Meberfeßer nicht fo gedeutet, die LXX: 5 Jess uumy 7 
wueios eis iori, Vulg.: Dominus Deus.nofter Do- 1 
minus unus eft, und eben fo die Chald., vie Arab., | 
'Syr., Perf., ob wohl feiner die Stärfe des Drigie 
nals erreicht. Gr. Ven. kommt derfelben am nächften: 
Oovrarns © dey⸗ ovrerns eis, der Sinn iſt: 
Sehova, Jehova allein, ift unſer Gott. Es wird 
ſowohl der Abgötteren, welche andere Götter neben 
Jehova, als der widerjprochen, welche diefen duch 
noch unter andern Namen verehren möchte. G. ] 


“ [ Stellen aus dem Koran findet man in Arabien 9 | 
‚eben jo an den Häufern. G. ] | j 


” [Rah IN? Haben 70 Hebr. Mipte, der Samar; 12 - . 
T. und 10 Chad. Mipte no "TITIN, und die LXX, — 
Pfeudo-Jon., Syr., beide Arab., Gr. Ven. drüden es 
aus G., tft auf jedem Fall die beftätigtfte Lesatt, 


[Rab TIPN Haben 10 Hebr. und 5 Chald. Mipte 13 
PaW 9, fo ſteht X. 10, 20., wo diefer Vers uͤbri⸗ 
gens woͤrtlich wiederholt iſt, und die LXX drucken es 
aus. Letztere Haben auch unmittelbar vorher: xui adra - - 
‚piva Anreevasis,  Vulg.: et illi foli fervies. ‘Kennicott 
gründete feine Behauptung, daß TTI wirftich urfpränge 

- lich in dem Terte geftanden habe, theild darauf, vor ⸗ 
“züglih aber auf die Eitation im N. T., Math. 4, 10. . 

. Luc.4,8 Wenigſtens diefer Grund fir die Behauptung 
ift unſtatthaft. Chriſtus citirt die Worte fo, wie fie in 
den Juͤdiſchen Synagogen vorgekefen wurden, aus der ‘ 
Septusginta, oder vielleicht aus einer Syrifchen Ueber 
fegung, welche mit den LXX ‚übereinftimmte. Biel 
leicht hatte diefe_ wirklich 37 ihrem Texte; 5 

var - Da auf 


I) 


— 











‚16 Vergl. Exod. 17, 7. 


‘ 
a 


14 


einen folchen Blutbefehl gegeben habe, als Gott nad) 


232: . Deut. 6, 16. — 8, 2. 


auf jedem Fall verlangt der Sinn der Stelle, es hinzu⸗ 


zudenken. 6.J 


x 


MT PP [der Samar. T. ſetzt Hinzu "PIION, 
eben dies druͤcken die LXX und Sy, au. G.] 


Tr — bemerkt, daß in 6 andern Stellen 
1 des 


entateuchs dieſe Voͤlker auch angefuͤhrt, jedoch 
alle ſieben Voͤlker, wie hier, in Feiner dieſer Stellen, 


wohi aber in allen diefen Stellen im Samat. T. auf: 


. gezähfe find. Auch die LXX haben fie überall alle, 


wie der Samar. T. G. Vergl. über das Vorkom⸗ 
men dieſer Voͤlkernamen, und über die Wohnorte 


dieſer Völker die ausführliche Erdrterung Th. 1. S. 
If | Ä 


.- Ban Dem Baymn [du follft fie voͤllig 
vertilgen. Eben fo alle alte Ueberfeßer, die LXX: 


“Davıaum &pavısis wurcus,: Vulg.: perguties eas ' 
[ gentes | usque ad internecionem, Onk,: NY\03 . 


HAM ON, und noch, befimmter Pfeudo- Jon.: 
NT NDEWI PEN REIN. NID> Pornon, 


Syr: „ol So 000 ‚eben fo beide 


Perf. und Gr. Ven,, deren Ueberfegung befonberer, 


als irgend eine andere ift: BuAcis 7 aurcls 70 d£o- 


Aodgevem E£oroIgevasıs aurous. Michts ift deutli- 


eher, als daß die gaͤnzliche Vertilgung diefer Volker 


in dieſer Mofaifchen Anordnung enthalten ift (f. über 


biefe Anordnung duch 8.7, 20— 22), Eben fo 
beutlich ift, daß diefe Anordnung ale Befehl Gottes 


aufgeftellt wird: Aber ich kann unmöglich glauben, 
daß das allgerechte und allguͤtige Weſen, als welches 


wir Gott verehren, dem Mofes und den Zfraefiten 


biefer 


an TeN.©,.91.0.231. Etwas modifieire wird 


⸗ 











"FE TA Fr —— DER a Er — AZ 2 * 
— 
‘ 
‘ 
= 
a 
r 
* 
t 
: ⸗ 
u | 


; Du, 2. 233 
diefer Stelle gegeben haben fol. Dan hat zur Ber: 
theidigung der Rechtmaͤßigkeit einer folchen Vertil- 
gung angeführt, daß durd) Erdbeben und dergleichen 
Naturereigniſſe viele fchuldfofe "Menfchen vertilgt 
würden, daß folche Befehle auf der Willkuͤhr Got⸗ 
tes beruheten, daß endlich die Nationen, deren Ver⸗ 
tilgung hier befohlen wird, durch ihre Handlungs: | 
weile eine folhe Strafe verdient hätten. Allein we⸗ 
nigſtens diefe Gründe haben fein Gewicht. Die Us; 

ſachen jener traurigen Naturereigniſſe find ung durch: 
aus unbefannt, und ed kann daraus vernünftiger 

Meiſe feine Solgerung gegen das Prineip der mora⸗ _ 

liſchen Billigkeit abgeleitet werden. Gottes Wille 
führe fann nur im innigen Einverfländnif mit feiner 
Weisheit, feiner Gerechtigkeit und feinem Wohlwol⸗ 
len gegen feine moralifchen Sefchöpfe gedacht werben, 

_ und i alfo nicht eine Willkuͤhr im gewöhnlichen und 
dem Sinne des Worts, auf den man hier bauf. 
Die Ffraeliten waren nach den wiederholteſten Aeuße⸗ 
tungen diefer Bücher ein fehr fündhaftes Volk, und 
woohf nicht beffer als jene Voͤlker. Geſetzt aber, fie 
fenen es geweſen: fo waren doch die, mit ihren Ael- 
tern vertilgten, Kinder der Kanaaniter ſchuldlos. 
Die Ifraeliten harten gewiß Fein anderes Recht, diefe 
Nationen zu überfallen, und ihnen die fänder zu 
nehmen, die dieſe beſaßen, als dieſe Völker gehabt 
hätten, die Sfraeliten zu vertreiben. Niemand würde 
andermwärts die Wahrheit eines göttlichen Befehls zu 
. "einen folchen Verfahren gelten laffen, als wenn der, wel⸗ 

cher Sraufamfeiten unter dem Vorwand der Religion, 
"wie die Inguifition gegen Mauren und Juden, und 
. die blutigen Verfolger der Waldenſer, ausübt, diefe 
göttliche Sanction feiner Maaßregel zu bemeifen ver: 
möchte. Dafür, daß die Vertilgung der Kananiter 
von Gott befohlen worden fey, giebt es feinen andern 
“az P5 Des 


L 
#334 VDeut. 7,10. 


Beweis, als die bloße Behauptung eines Hebräifchen 
Geſchichtſchreibers, — geſetzt auch, daß diefer Mo⸗ 
ſes felbft wäre; die Kananiter mußten einen Gott, 
‚ ber dies befohlen Hatte, für einen ungerechten Gott 
halten, oder glauben, daß ein folcher Vertilgungs⸗ 
befehl ein bloßen Vorwand ſey. Demnach iſt es un⸗ 
‚ endlich) wahrfcheinlicher, daß Gott niemals einen fol: 
‚ hen Befehl gab, der aller moralifchen Billigfeit ent 
gegengeſetzt ift, und den wir Überdies nur aus der 
Feder des dabey intereffieten Theils kennen. G. ] 


"go ran yanmın malen [der Samar. 


T. hat OD, die LXX haben: xer« TIEOSOTECN 5 
Vulg.: ftatim, Onk, NHP, Syr. aD 
and eben fo Pfeudo-Jon., Tharg. Hierofol. und 
Ar. Erp. Seßtern Sinn haben auch die Nabbinen, 
sind ed hat ihn Roſenmuͤller durch fuperflites 
"adhuc ausgedruͤckt. Grotius und nad) ihm Mi: 


‚haelis überfeßte: wor ihren Augen, augenſcheinlich | 


Öffentlih, und mwenigftens xarı meosazer fteht fo, . 

auch Galat, 2, 11. Dathe verwirft alle diefe Erklaͤ⸗ 
sungen, weil der Sprachgebrauch fie nicht beitätige, 
"und wirklich bemweifen alle für die Syrifche und. Rab: 
biniſche Erklärung angeführten Stellen, 5.B. 8.21, 
17. (16.) Gen. 11,28. Num. 3, 4., nicht für den 
gegenwärtigen Fall, und laflen eine andere Deutung 
ju. Dathe nimmt IH für das Neciprocum ille, 
ipfe, mie Exod. 33, 15. Deut. 4,37. I1Sam. 17, 11., 
er drüdt es in der Ueberſetzung in Verbindung mit 
TINT? aus: Qui vero etiam rependat fui ofori- 
‚bus praefentiffima pernicie. So nehme ichs aud) 
für: auf der Stelle, und im Grunde drödt Vulg. 
dies ebenfalls aus, aud) Saad. durch fein 35 Amy. 
Praefens Hat eine ähnliche Etymologie, als diefer De: 
. tung 





‚ “ 


235 


tung nal dee Sinn von 23 "N if. Hier ent: ° 
ſcheidet für diefe Bedeutung wohl der Gegenſatz N” 
INN er wird es nicht auffchieben. G. ] 


‚TaR2 U und nAnd ſteht noch fo R.28, 13 
4. 19. 51., aber. beides nur in. diefen Stellen. Der 
Sinn-ift aus dem parallelen Worte und den babey , 
ſtehenden Senitiven im Allgemeinen fchon hier Deuts 
lich. Das erftere würde man vielleicht mit 3 


vergleichen koͤnnen, wovon mehrere Derivate dilata- 
Zus, craflus, fuperfufa aqua bedeuten; inbeflen 
WU ſteht Exod. 13, 12. in einer Verbindung, ver- 
möge welcher e8 unigefähr: ferus, bereuten muß, und 
- diefe Bedeutung paßt beffer zur Abfeitung vom Syr. 
und. Chald. Are emifit. Die Etymologie von 
Hands .ift völlig undentlich, und der Sinn auch 
dadurch nicht viel beftimmrer, daß es der Name einer. 
Goͤttin ift, die man mic der Venus vergleicht, oder‘. 
der Name des höchften Berges der Amoriter. Die 
LXX haben: va Powers wor Boiv ou nu Ta 
groluysce ray meoldceroy ou, Vulg.: armentis, gre- 
gibus ovium tuorum, Onk. 19) "N 992 


19, Syr. eben ſo, Saad. —XR OA: ‚Tös 
— ẽ 


Deut. 7, 13 — 20. 


— 


>. [Nah PIrhat der Samar. T. MM? und die 
LXX drüden. es aus; Saad. druͤckt ebendafelbft TUR. 
ITOR aus, welches man in ı Mipt findet. G.] 


[Statt 117? Haben die LXX: xvgiog 6 Secé oov, G.] 15 
| FED 79, fie werden aufgezaͤhlt K. 28, 

27.28. — 

mul ſvergl. die Anmerk. zu Exod. 23, 28. G. 20 

f: Th. U. ©. 98. En 

-. > [Ale 





236 Deut. % 4-9 | 


8, TAlle alte Ueberſeher uͤberſetzen hier — 


an 


4wie Vulg.: veflimentum tuum, quo, operiebaris, 


nequaquaın vetuftate deficit, leichtglaͤubige Juden 


und Chriſten haben ſich eingebildet, daß die Kleider 
nicht abgetragen worden ſeyen; aber der Sinn iſt: die 


Kleider find gicht ausgegangen, es hat nicht daran 
gefehlt. Denn fie hatten Heerden, und die Weiber 
verflanden zu weben, vergl. Exod. 35,25. (Im⸗ 
jedoch zwifchen bem zu unterfcheiven, 
Vorftellung des Verf. von dieſem ers 


id dem, was wirklich geſchahe; deutlich 
gt letztere Deutung nicht in den Wor⸗ 
m DBatican. T. ber LXX finder man 


m Satze und dem folgenden noch: re 
ou ou. nerereißn mo GoU> wie es K. 
mit der unſrigen gleichlautenden Stelle, 


ſteht. G. | 


7 [Nah mW fegt der Sina ?. "hinzu an, 
und die LXX drucken e8 aus. G.] 


"om die Foͤmininform ſtatt des Neutrius. 


gr _ IN Nichts. 


— 


Deſſen Steine Eifen find. Der fol⸗ 


gende Saß zeigt, daß jene Worte nicht blos ſehr feſte 
Steine bedeuten, fondern gleichfalls den Reichthum 
des Landes an Metallen bezeichnen follen. Ba 
ftens den Libanon und das Sand der Drufen fa 


Volney *) mie Eifengruben fo angefülle, daß jähr- 


-fih neue Sager entdeckt werden: Von KRupfererzen 
fagt er Nichts. 
2Myr ift auch im Arabifhen: Scorpion. _ 
| urohn 


*) Volney's Reife nach Syrien und Aegypten. Jena 


1788. Th. L. ©. 233+ 





: % 
= R . \ 


Deut. 8 16. — K. ‘9, ‚12, 237 


Wo mE [die LXX: dx wirons dxeore- 
pov, Vulg.: petra durifima, Onk. ND\EN NS, 
Syr. Pẽ Vol2, Saad. Last si ol, Erpen, 


sl last, Gr. Ven.:' wirens Ths amoroneou, . 
Perf. hat für feßteres: Aæs, welches in der Polh⸗ 
glotte, aber vielleicht nicht eigentlich, durch marmo⸗ 
reo uͤberſetzt iſt. Alle dieſe Ueberſetzungen bleiben 
entweder ganz im Allgemeinen, oder ſcheinen auf: 
Kieſel, zu fuͤhren; auch die Etymologie giebt nicht 
mehr Gewißheit. Michaelis ſucht zu zeigen, daß 
WET eine Act Granit oder Porphyr fen, die beym: 
Sinai und Horeb Häufig Hl G., aber es ift fein 
‚Grund da, anzunehmen, daß der Verf. fo naturhis ' 
ftorifch genau und beftimmt fpreche. | 
LTDAN WT N, die LXX haben: oix jdzs 16 

"aus oux nlesoay o Tæœriqec Tor. 6G.)] ar 
ä .. nad haltet der Samaritan. Tert einıg 
ap pr) DIR? G., wie K. 9,5. ſteht. 


[Nach II? fehlt TOR im Samar. 2. und bey 9 
den LXX G., fo fand B. 4. 5 


10» gleichbedeutend mit 9, wie 8.4,32. 7 


Vergl. Exod. 32, 1. ff. Davon, daß Mofesg 
während der 40 Tage feine Nahrungsmittel zu fich 
genommen habe, fteht Exod. 24. und 32. Nichts; 
aber von dem zweyten Aufenthalte auf Sinai ſteht 
es Exod, 34, 28. | *4 
[IN NND fehle im Samar. . ) 11 


DM reflectiviſch, wie Hiphil dieſes Wortes 12 
häufiger fteht, .B.R.4, 16. - 


[Statt 2 vDD haben 5 Hehr. Mfpte IND 
DI’IED, und die LXX und Sand, drüden es aus. G.] 


[anNg, 








238. , Deut. 9, 14 — 21. 


| — die LXX, Syr., Vulg. dräden die jiwegs - 
‚te Perfon aus; nach den hergebrachten Bofalen ift es 
die erfte G., aber Exod. 32,8. haben auc die LXX die 
erfte Perfon, und nur Vulg. die zweyte. 
[Bor TIOD Hat der Samar. T. und 3Hebr. Mipte 
by G., fo fteht ®. 16. und Daut.-32,8. 
14 [Rab a Haben 14 Mipte zunaͤchſt 13, md 
die A druͤcken dies aus. G - Dies Wort ift Exod. 32, 
10. gebraucht. 


Nach dem Inhalt des V. 14. folgen Exod. 32, 
11. f. Vorftellungen und Bitten des Moſes gegen 
das angedrohete Strafgericht Gottes, bie bier fpäter 

angeführt find, ſ. B. 17 
15 Nah IND feget der Vatican. 2. der Lxx hinzu: 
Eos roü ovgavod, und die Eoptifche Weberfegung druͤckt 

deſn Zuſatz aus, vergl. auch K. 4, 11. G.] 

17 -'[6. verſetzt V. 21. zwifhen V. 17. und. v. 18., 
fernet V. 20. an das Ende des Kapitels nach V. 29., 
und V. 22. 23. 24. ins naͤchſte Kapitel nah V. ı1., um 
den Zufammenhang deutlicher zu maden, und weil die 
Verbrennung des goldnen Kalbes fruͤher, als das V. 18. 
Erzaͤhlte erfolgte. G.] 

18 ‚Hier ift von andern 40 Tagen und Naͤchten die 

Rede, als K. 10, 10. 

| [Rab MM? yↄ ſetzen 10, Hebr. and 4 Chald. 

_ . Mipte hinzu ron.” 

21 au ing [die LXX überfeßen: — 

. ePodex, Vulg.: in frufta comminuens, Onk.: 

MIN“ "NITDIVUS, welches in der Polyglötte; in pilo“ - 
vehementer, von Buxtorf:. limä bene, gedeutet 
wird, bergl. I Sam. 13, 22., wo das Ehald. Wort 
nicht: Mörferfeule, bedeuten Fann; beide Araber 
druͤcken durch a ohne Zweifel den Begriff: Zeile, 
aus. Doc) das Hebraifche Wort ſelbſt, und Syr., 
Perf., Gr. Ven. ſprechen für die andere Art der Bes 

| deu⸗ 


Pdd 


\ 

: Deut. 9 22. — K. 10, 7. on 
beutung. Vergi. ud, Exod. 32, 20.G., une 
Th. I. S. 144. Die Eonfteuction hat übrigens Hier _ 
das Ungewoͤhnliche, daß bey der Umfchreibung ſolcher 
Adverbien: wohl, fehr, fonft das Verbum immer 
- vor dem andern Berbum fteht. Im Deuteron. aber iſt 
jene Confiruerion Häufiger, ſ. K. 13, 14. 19, 18. 

Vergl. Num. 11, 4. und 34. Exod. 17,7. -22 

[Statt YINT hat der. Samar. T. INT DDY,28 
und alle alte lieberfegungen druͤcken es aus G., indelen . 
hicht fo beſtimnt, daß ſich daraus Bay liege, daß 
fie wirklich fo laſen, zumal da der Sinn überhaupt fors 
dert, fo Etwas hinzuzuverftehen, 9. die LXX haben: 

Fr "KaToRoVyre; nv nv. , 

[Die legten 4 Worte des 2. verfegt G. in V. 2.10, 
und ſchiebt fie Dort vor na ein. Eben fo verfegt 1 
. er die 4 erften Worte des B. 3. in V. 5. und fchaltet fe 
nach den Wortin IT Dein. G.] 

Vergl. Exod. 34, 1 — 4. und hier zu 2. 10: 
Exod. 34, 28. 

[Augenſcheinlich ift hier‘ bie Verwirrung der 6 
Nachrichten, und daß fie mit Num. 33. im Wider: 7 
fpruche fiehen. S. Kennicott's zweyte Differtat. on 
the State of the Hebrew Text. Einige, doch nicht. 
alle Schwierigkeiten werden durch den Samar. T. 
gehoben. (Diefer hat NINDDD wo> Ynntur a1 
— wo Dun : pro aa 1ny 

N man nV wa VD nm 
smaraya rn wo) mVn map many 
wo 723 1393 yon „2 mvo 
wm maVd Um. x MIO2 Ur 

nn mu non Ann Ana urn. Dann 
— folgen 


*) In Bibl. Reinece. ed. a J. C. Doederlein et J. H. 
Meisner ©. 311. iſt in der — — ber“, 
- folgende Satz BURgERNeN: 


Be, . | Deut. 106, 7.‘ | 


folgen Die lehten 6 Worte des 6ten B. und dann 
geht es V. 8. weiter.) Lilientbal und nad). ihm 
. Hezel haben Alles angewendet, um diefe Stellen zu 
hereinigen, aber umſonſt. Rofenmüller fagt von 
den Süßen des Samat. T.: fapiupf critici alicuius - 
Samaritani manum emendatricem,. und hält mit 
Dathe für das Wahrfcheinlichfte, Daß V. 6. und 7. 
gar nicht von Moſes ſeyen. Ich glaube, daß fie, 
fo wie fie im Samar. T. ftehen, nah V. 11. ge: 
fchrieben ſeyn koͤnnten, ‚zumal menn 'man dahin 
V. 21 —24. des gten Kap. verſetzt, wie ich gethan 
habe: im Hebräifchen Texte mögen fie fo frühe vers. 
borben worden ſeyn, daß alle alte Ueberfeßungen 
eben fo haben. Beſſer aber läuft der Tert allerdings 
. fort, wenn ſie gar nicht im Terte fanden. G. Die 
Samar. Sesart hat Alles gegen fih), die Abweichung 
aller andern Autoritäten, die Größe der Veranlaſ⸗ 
fung einer Aenderung, die Leichtigkeit derfelben, und 
die Aehnlichkeit fo vieler anderer Aenderungen Des 
Samar. Tertes. Diefe beiden Verſe unterbrechen 
allerdings den Zufammenhang der Verſe 10. 11. mit 
V. 5., und fcheinen durchaus ein, hier am unrecheen 
Drte eingefchalteter Zufaß feyn. Indeſſen darf man- 
Dabey nicht außer Acht laſſen, daß V. 8. und 9. den 
Aufammenhang von B. 5. und 10. aud) unterbfechen; 
denn der leviten wird zwar gerade auch bey dieſer Be⸗ 
gebenheit Exod. 32, 26. ff., aber vor dem Befehl 
an Diofes, neue Tafeln auf den Berg zu bringen, 
und außer Bezug auf die, dort nicht erwaͤhnte, hier 
aber ſchon in die vorhergehende Erzählung einge: 
flochtene, Bundeslade, gedacht; und daf in der 
ganzen Etzoͤhlung des vorhergehenden Kapitels und 
biefes bis hieher die einzelnen Theile entweder mit we⸗ 
niger Sorgfalt, oder weniger Kenntniß des Gegen: 
ſtandes und Ueberlegung zuſammengeſtellt find. — 
da 


4 











[4 2 f / r 
. ; da \ . \ 
— * f " 2 r 


Deut. 19, 12. — K. I, 04: 


daß ſie nach der Zeit der Abfaffung verftelle worden 

ſehyen, und mit G, umgeftellt werben müßten, ift eine 
u willkuͤhrliche Annahme. a er 
{99 fehlt in 1 'Samar., 7 Hebr. und's Chald. 12 

Mipten, und ift in der Samar. Ueberfegung, in Syr., 


Yalg., Sasd. nicht ausgedrüct. G.] 


| [ Statt I". hat der Samar. 8. 19, und 13 
Syr., Yulg., Saad. drüden 08 aus. G.] | \ 
[Rah NIT fegt der Samar. 2. TITOR Hinzu, die 

LXX, Syr. und einige Mſpte des Onk. drüden es aus.6.] 


[Bor O1? ſchalten 3 Mfpte U ein, und die LXX 18 


— 


drüden es aus, 6.] 


25 , mar muß MON oder NE IL, 
hinzuverſtehen. Formen von ION find nicht ſelten 2 


ausgelaſſen. Vielleicht iſt der Verf. uͤber der Men 


ge der eingeſchalteten Saͤtze aus der Conſtruction ge⸗ 
fallen. | F 
c wd 382 fehlt im Samar. T. G. ] : 3 
Vergl. Exod. 1,25.f 4 
DIDI fegt der Samar. T. hinzu: MN 
MAP? WON DIRT 93 G., fo fieht Num..ı6, 3r. 
Vergl. uͤbrigens dieſe Stelle und Num. 26, 10. 


ſDB und das darauf fölgende } fehlen im Sa⸗ 9 
‚mar. T. G.] a 


prn 9 a nen [den Plural 


TORE hat der Samar. T. und ı Hebr. Mfpr, bie 


LXX ‚brüden ihn aus und Syr., welcher feßtere 
TC hat. — Der Verf. meint fehr wahr: 
ſcheinlich eine Mafchine, welche in Aegypten noch zur, ' 
Waͤſſerung des landes gebraucht wird, ſ. Niebuhr. 
.Und wahrſcheinlich beſchreibt auch Philo dieſele 
Diitter Theil, - Zn DD. .- . Mae - 


In. 


8 


m nl 


23 . + Det..tı, 9 


Mafchine, wenn er fagt ): "Nsmie n Erik vo 
vpdenxov beyasby EXEI” nat ‘Yap MEoov, auTas Yearyı- 


€ x [= / Pr 7 
yacı BmIuoi Twes, av 6 Yennovos, drav ideAnoy 


rorloes Tos dgsugus, Emiiveı niv, mepodsIeive 


2 


Ö' avayualos, umee dN Tou un Firruv ouvexws 


mAnaiov dxupou TIVos Tas — 
es 2 * € . » ö 

 dveıAnnpbvos TO 0Aoy TOR dimyaennev durou. av) 

piv ya meday Aeeaiv, aivri de Kuıpay mool Kenras' 


3 \ = d 7 
—lorærus ν Yap im) Xeiear, d' av elaw ai medfes“ 
€ * f ’ 


“ 


wearre,.d Ev noow, ED av einos koraodas. G. 
Zwar find die meiften Gelder Aegyptens durch die 


Ueberſchwemmung des Nils hinlaͤnglich bewaͤſſert, 


indeſſen theils beduͤrfen die Gaͤrten, wegen der großen 


Dürre, von der z. B. Profper Alpinus **) ſpricht, 


sche der Bewaͤſſerung, theils gehörte eine unetmeßs- 
liche Arbeit dazu, um das Waſſer aus dem Nil auf. 


manche Selder zu leiten, und man rühme.die großen ' 


Kunſtwerke der alten Aegyptiſchen Könige, — 
U⸗ 


ſie das Nilwaſſer Durch das ganze ebene and verthe 

ten"). Gerade diefer Beſchaffenheit des Landes 
ift der folgende Ders entgegengefeßt. Es find bey 
jenen Werfen zuverläfjig Backfteine gebraucht wor: 
den, zu deren Bereitung die Sfraeliten gezwungen 
wurden. Indeſſen es ift weit weniger natürlich, 


‘772322 darauf, als auf die angeführten Mafchinen 
zit beziehen, die getreten wurden. Shaw ****) will 
unfere Stelle durch den Gebrauch erläutern, bey 


-_ 


Ansflanzung der Hälfenfrächte und dergleichen aus 


den Eifternen Fleine Kanäle an die Pflanzen zu leiten, 


er und 

*) [ De confuf. lingu. T. III. p. 330. G.] 

.#*) De medicina Aegyptiorum L. 1, p. 34 

++) Harmar's Beobachtungen über d. Orient. überf. 
von Faber, Th. 1. ©. ı2. 13, Ä 

‚rt#) ©. defien Neifen and Bemerk. Deutſch überf. Leipz. 
1765. ©. 35: , 


- 
N k 
+ 
P — 


a 
⸗⸗ 


Deut. ıi, 13 = 30, 4 


und um biefelbe hinwiederum einen Heinen Damm zu — 


machen, indem der Gaͤrtner mit dem Fuße die Erde 
gegen das Waſſet ſtoͤßt. Aber in unſerer Stelle 
wird eine große und ſchwere Arbeit geſchildert ). 
[Bor "MEN druͤcken die LXX-9I aus (fo ſtand 13 
anderwärtd, Ko: B.-22.) und ftatt ?MYM die LXX 
und Syrı blos. MD ohne das Pronominal⸗Adjectiv. G.] 
[Statt "MIN hat der Samar. T. N3f, und eben 14 
ſo V. 15. Die LXX und Vulg, drüden es aus. G.] 15 


nenin ſ. Th. II. ©. 46. 018 


rer 


diu coelum’ imminet.terrae. G. ] 


NT ara dr [Vulg.: quam at 


[Rad DIINN haben der Samar. T., 6Hebr. und 22 . 


2 Chald. Mipte It (wie es V. 13. ftand) und die 
LXX und Syr. drüden es aus. J. 

NEN, entweder det vo or Accu⸗ 23 
ſativ AN muß wieder dazu gedacht werden, oder 
der folgende gehört'dazu (über die Conſtruction ſ. K. 
12, 2.). Im erfteren Salle ift das Kolgende Appe- 
fition, und der Ausdruck ift nachdruͤcklicher. 

ſ[Rach “W337 haben = Hebr. und 2 Chald. Mſpte 24 
En, und die LXX und Vulg. dDrüdeh es aus. G.] 

- fan me], der Ausdruck koͤmmt noch K. 
34,2. vor, bezeichnet das Mittellaͤndiſche Meer, und 
heißt wahrſcheinlich fo im Gegenſatz des RIP, wel⸗ 
ches ſowohl: vorn, als: Oſt, bedeutet, zumal da eben 
dieſes Meer ſelbſt die gewoͤhnliche Bezeichnung der 
weſtlichen Gegend iſt. Sonſt heißt es gewoͤhnlichert 
das große Meer. It 


Die Sage der Berge Garizim und Ebal [mwirb 29 - 


in dem Gamar. T. durd) den Zufaß IDG ID am 30 
‘Ende von V. 30. nach NVV noch mehr beftimmt G. 
| Ä Qa und 


96 Harmar a. a. d. Th. Ih ©. 260, 


. - 
244 , | "Deut. 12, 5. er J 


x" wind Jofephus laßt erfteren rechts, letzteren links von 
Siechem liegen. (Antiq. IV. a. E. V,9.) Auch Jud.. 
97. fpriche für die Naͤhe des Berges bey Sichern, 
- Mo Tin Cie Gen. 12, 6; ſteht, hier liest der 
Samar. T. ſo) ift nach dieſer Stelle auch als nahe 
ben Eichen geſchildert. Dort ward gu Aleranders - 
des Großen Zeitder Samaritanifche Tempel erbaut, 
. ‚amd die überwiegende Heiligkeit dDiefeg Berges war “ 
: eine der hauptſaͤchlichſten Unterſcheidungslehren der 
Samaritaner. Gene lage Ser hier gerneinten Berge 
+ muß für die-fichrere Beftimmung im Oegenfaß des, 
hier auch erwähnten, Ortes Gilgal’ genommen ter: 
den. Gilgal ift Jof. 4, 19. beflimmt der Ort zmwis 
- ſchen Sericho und dem Jordan, oͤſtlich von Sericho, 
wo die noch unbefchnirtenen Iſraeliten unger Joſua 
beſchnitten werden. Zu unſrer Stelle aber paßt dieſe 
age nicht, und eg mag alſo wohl ein anderer Ort ge⸗ 
meint oder gefchrieben geweien feyn, denn hier ift 
“von einer weftlichen fage die Rede. In den übrigen 
Stellen, wo Gilgal erwähnt wird, ift fein hinlaͤng⸗ 
fiher Grund vorhanden, an ein anderes, als jenes 
Gilgal zu denken, ſelbſt JoT. 15, 7. iſt die Sage me 
nigſtens nur wenig abweichend. Blos Jof. 12, 23., 
wo unter den, von Joſua bezwungenen Königen ein 
König von Gilgal genannt wird, fcheint auch ein ans 
deres Gilgal verftanden werden zu möflen. Ze 


72, way mu mu av) [de Sa 
smaritan. T. har ſtatt SIV4: amd, und ſtatt 
you: 9550. Anderwaͤrts ſteht, wie Dathe 
bemerkt, U IDS IUT (namlih z. B. V. 11. 
und 8.26, 2.): Quis nefcit nomen Dei efle idem, Ä 
quod Deus ipfe? „Deus vero ıbi häbitare.dicitur, | 
ubi ex voluntate fua oolitur. Syr. betrachtet SW 
als Nennwort, fo daß es zum Solgenten zu rechs 
— nen 


v 


J 


nem if. So uaͤberfe Dathe: Ad hoc eius ‚s domici- 


Kam. Indeſſen alle andere. alte Ueberſetzer üe 
dieſes Wort zum Borhergehenven. G. ] | 


KIN [if ein offenbater Rehler, der Samar. T. 


hat die richtige Lesart: OANDI, und damit ftimmen 


zwar nicht alle alte Ucberfeger überein, denn Ar. Erp., 
Perl. und.Gr. Ven. druͤcken deutlich. den Singular aus, 


welcher aber vielleicht ANded gefchrieben, wie, man wirk⸗ 
lich aud in 3 Mifpten findes, und fo jener Lesart nähen _ 
war. Indeſſen menigftens alle Ucherfeger ber Pologlotte 


| — den Plural. G. Sehr hart waͤre hier der Singu⸗ 


r neben dem Plural, aber freylich ift dies nicht die eins 
zige Stelle eines unvorhereiteten Ucherganges in eine 
aridere Berfom, vergl. 8. 13, 1.6. Num. 20,14 f. Des 
bald kann man hier die Hebräifche Tertes : Lesart nicht 


- geradchin verdammen, zumal dä die alten eberfiger leicht. 


dem Sinne nach deuteten, auch wenn fie nicht anders la⸗ 
fen, und da der Samar. T. in folgen Fallen oft ändert, i 


 : [Die Sfraeliten erhalten den Befehl, an dem, 6° 
vom Jehova zu ſeiner heiligen XBohnung ermaͤhſten 


Ort die Erſtlinge ihrer Heerden zu bringen. Dieſe 
mußten aber nad) den, oben aufgeſtellten Geſetzen 


ben Seiten ala ein Theil ihre Salairs gegeben wer: . 


den. Hatten diefe nun alle die Erftlinge nur an dem 
Dre der heiligen Wohnung des Jehoba zu empfan⸗ 
gen? Oder gab es zwey Arten von Erſtlingen, wie. 
Michaellis zu zeigen ſucht, fo daß die leviten bie 
„eine vermoͤge des, durch Moſes angefuͤhrten Geſetzes 
"befömmen,, die andere aber nach einem aͤlteren, viel: 
leicht ſchon zu Jakobs Zeit herrichenden, Gebrauche zu 
Dpfermahlzeiten verriender wurde? Meder Mr: 
haelis, ned Dathe, der ihm benflimmt, haben _ 


ketzteres hinlaͤnglich erwieſen. G. Alles was Mi- 


chaelis von einem ſolchen Gebrauche vorbringt, 
beruht ehen ſo, wie feine Annahme eines doppeltea 
BR des a bie ferien schalten, und 
i Q 3 “eines 


... 


Deut. 12, 6. 245 


246 J Deut. 13, & 


eines anberen, welcher bey Opfermablzeiten verzehrt 
.. “08 darauf, ‘daß im Deyteron. von dem 
12, 6. 144 23. 15, 19 23., von deut 


12, 77 — 19. 145 23 — 29. 26,12 2 


, daß fie an dem Orte der Wohnung 
yargebracht, und als Greudenopfer vera 
ſollen. Daß dies älterer, vor: Mofais 
ch gemefen fen, ift auch für Michaes 
wmuthung, Aber in dem einzigen Das 


tum, das fie wahrſcheinlich machen ſoll, nämlich da 


"Gen. 28,22. Safob, wenigfteng nad) der Vorſtellung 
des dortigen Erzaͤhlers, Zehenten gelobt, liegt blos 
Spur eines aͤlteren Gebrauchs, Zehnten an Gott zu 


entrichten; nicht Srur der geſellſchaftlichen Verzeh⸗ 
rung bey gottesdienſtlichen Freudenmahlen. Jene 


Vorausſetzung, daß von zweyerley Zehenten und 
zweyerley Erſtlingen die Rede fen, hat Etwas für 
fi , fo bald gewiß geworben, daß im Deuteranom, 


mwirflih von einer ganz anderen Verwendung der 
Erftlinge und des Zehnten die Itede ſey, als bey den 


Abgabe deffelben.an die Leviten. MBirflich find diefe 
Merorbnungen im'Deuteron. nicht blos beyläufig ge⸗ 
geben, ſondern wenigftens in Abfiche auf Zehnten, 


hänge Damit eine andere Verordnung zufammer, am 


Ende deg dritten Sahres den Zehnren vom übrigen 
Vermoͤgen abzufondern, und Sepiten, Srembe unb 
Arme davon zu fpeifen. Letzteres foll in der Stade 
jedes Einzelnen geſchehen, und ift von manchen Ges 
Jehrten als ein dritte Zehnten, von Michaelis 
aber als eine nochmalige: gewiffenhafte Berechnung 
ongefehen worden. Dagegen fucht G. biefe Verord⸗ 
nungen mit den früheren felbft zu vereinigen. [Ich 


| ‚nehme die hier ne he nad Erſtlinge nicht | 


für Zehnten und Erſtlinge überhaupt, auch niche für 
eing zwente Art von Zehnten, ſondern für: den Zehn: 
| “ ten 


 Det12,6 | 247°. 


ten von dem Zehnten, und für Das Ausgewählte und ' 
Erſte von den Erſtlingen; und ich gründe dieſe Meis 
nung auf Exod. 23, 19., wo die. Iſraeliten ange: 
wieſen werden, MAIN 32 MEN zum Haufe 
des Jehova darzubringen. Freylich foll nach Deut, 
15, 19. jeder Erftling vor dem Heren, au deflen 
ausgewaͤhlten Wohnplatze gegefien werden. Indeſ⸗ 
ſen wir muͤſſen vorausſetzen, daß diefes.7> hier auf 
jedes Erſte von den Erſtlingen einzuſchraͤnken ſey; 
dder muͤſſen zugeben, daß hier eine Verſchiedenheit 
zwifchen den Einrichtungen im Deuteron. und Levi» 
tic, ſtatt finde. G. : Die vorgefchlagene Vereinigung 
iſt offenbar zu kuͤnſtlich, und paßt am wenigſten auf 
den Zehnten von dem Zehnten, den nicht Der Erbauer, 
fondern die Leviten den Prieftern abzugeben haben, ' 
Aber eben die Verſchiedenheit der Cinrichtungen 
ſjelbſt {ft ein wenigſtens auch möglicher Fall, und man 
bat nicht blos an ihre Zufammenftimmung zu denken. 


Es iſt fehr auffallend im Deuteronomium durchaus 
Beine Erwaͤhnung des an die Leviten zu entrichtenden 
——— und des Eigenthums zu finden, welches den 
rieſtern an den Erſtlingen der Thiere zuſteht; denn 
nur die Erſtlinge von Frucht, Moſt, Dehl und Schaaf⸗ 
ſchur werden ihnen Deut. 18, 4. zugeſprochen; daß da: 
gegen im Leviticus fein Wort von der, im Deuteron. 
angegebenen Weife der Zehen Verwendung gefagt wird ;, 
“ and daß von den Erftlingen blos die, aus dem, Exodus 
angeführte Stelie die einzige. ift, wo etwas Aehnliches - 
und zwar: blo® beyläufig gejagt iſt. Es ift Dies doppels 
- auffallend, da die Verordnungen im Deuteronomium fo 
‚ ‚beftimmt find, daß auf den Kali einer weiten — 
vom Orte, der Verehrung des Jehova beſondre Ruͤck⸗ 
ſicht genommen wird; und da bey den Anordnungen über 
die Verwendung der Zehnten und Erftlinge zu feftlichen 
Mahlzeiten ausdrüclich vorgefchrieben wird, die Leviten 
daran Antheilnehmen zu laſſen, weil diefilben kein Erbtheil 
in Iſrael erhalten hätten. Zwar darin dies geſagt ſeyn, 
us | DA — audy 


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⸗ 


248 Deut. 12, 11 - 15. 


1 


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4 


auch wenn fie den eigentlichen Jehnten befommen: aber 
es ift wenigſtens nicht ˖ ſo natuͤrlich, al® außerdem; und 
es ift wenigfting nicht einmal ein Winf daräber gegeben, _ 
ob, wenn dieſer zu Kreudenopfer s Mahlzeiten zu vers 
wendender Zehnten ein zweyter Zehnten: wäre, Ddiefer 
nun nach erfolgter Abfonderung des Priefteizehnten ges 
‚ rechnet werden folle. Zwar find nit alle Gefetze ded 
Buchs Leviticns im Deureronomiam wiederholt: aber «8 
iſt doch anderwärts K. 18, L—3. angeordnet, was die 
Prieſter von jedem gefeblachteten Vieh erhalten follen , 
und die Rüdficht auf die Einfünfte derfelben ift alfo im 
‚ Deuteronomium wenigftend nicht ausgefchloffen. Es 
har Schwierigkeit, ſich vorzuſtellen, daß det Geſetzgeber 
alle Erſtlinge und Zehnten zu dem Orte der Verehrung 
des Jehova ſelbſt dargebracht wiſſen wolle: indeſſen uͤber 
die ganze Art der Einziehung dieſer Abgabe des Zehnten 
> and die Darbringung der Erſtlinge geben uns die, die 
Sache vorfchreibenden Gefege keine fo beftimmte Aus⸗ 
kunft, daß nicht über die Drganifation dieſer Abgabe 
3 fetöft Zmeifel entſtehen, und. die Möglichkeit anderer 
Einrichtungen dadurch erhoͤhet werden ſollte. 
Inmmer aber bleibt Die gegenwärtige Verordnung 
doch ſehr allgemein; und wie wenig Einſchroͤnkungen 
dieſer Allgemeinheit ausgeſchloſſen ſind, zeigt. das 
Beyſpiel K. 14, 24. ff. Auch werden mehrere den 
Prieitern zugerheile Gaben dem Jehova dennoch erft 
dargebracht, weil fie eigenelih dm angehören. ' 
Nah III’ fchaltet der Samaritan. Terxt ein: 
>’ 21 G., 88 ftand V. 6. - 
15 [IXDVM, die LXX haben: © AxxIaprog dv ou G. 
vergl. B. 00 


! 


11 


¶Man kann dieſelben Thiere, wenn fie nicht 
zum Opfer beſtimmt find, zu Haufe efien Bey 
‚ 2 muß man: der fonft bey Opfern von Jehova zu - 
fchlachtenden Thiere, hinzudenfen. Man fpeift fie 
eben jo, wie Meh und Hirſch, welche Thiere zwar 
sein find, aber nicht geopfert werden. G.]| . .' 


"Sm, . 





‚Deut. 12, 18. — K. 13 14 BAT 
. ON, im Vatican. T. der LXX ſteht ſtatt deſen: 18 
wei d meooyiuros, der Merandrinifche aber beides: ud 
Aæevityv, ui G.mpoofAuros. | Sa 
[ Nach MIT? Hasen 2 Mfpte TION, und Syr. und 2r_ 
Saad. drüden es aus. G.} . re 
; ENDEN, der Samar. T. fett hinzu I, ebenfaaa 
Die LXX 6., vergl. B. 15. hai i — u 5 
PA. flehe fo intranſitiviſch mit dem Infinitive 23 
ur 1 Chron. 28,7. file: feit darüber halten, daf. - 
[Am Schluſſe des Verfes fügen .die LXX hinzu :26 
IminlnInvos. TE ovope adrod ine G., fo ungefähr ftand 
2. 5. dabey. EAN z ZZ “ B3 ' " i 
I Nac NIYDW Tegt der Samaritan. T. noch hinzu: z3 
MEN, und die LXX drüden es au. G.] 
5 [Rah "WEM fegt der Samar. 8, hinzu Y | 
eben fü 2.Hebr. Mipte im Terte und ı Mfpt bey de Kofi  . 


am Rande, und Syr. drüdt es aus G., vergl. denfelben 
Zuſatz 8. 11, 22. ünd 8. 13, 1. — 


[Statt Ddnd MYD hat der Samar.. Pun l35 
GN, und Die LXX drücen es aus. G.] I 
Dieſer erfte Vers gehört zum vorhergehenden 
Kapitel, und fo ſteht er im Samar.T. und den mei: _ 
Ken alten Ueberfegungen. G.) u” 
[Bor "TORI fest der Samar. T. hinzu TIAN"IIE 


— — —— — 
⸗ 


9 er . 


R, und Vie LXX deücen ed aus. G.] 
WOY.TDIN RN [die LXX üderfegen: od’ odg- ' 
ua onertKon; avrov. ’Avayysilov avayyeleis weg zUrod, 
- nnd fließen daran fogleih: xui «i KEipes co⸗ Egovras 
Et’ xurov dv TEWTOIg AMoxTEeivaı MUTOV. Sie lafen ftatt 2, 
des III INT wahriheinlih YT’TT UT G.] u 
9293 92 nitd von mancherlen Arten,’ nicht 14 
blos der Unredlichfeit oder Bosheit, z. B. I Sam. 2, 

27. 10, 27. Prov. 16, 27. u. |. w., fondern auch . 
von Ausſchweifungen gebraucht, vergl, 1’Sam. 1, 16. 
Jud. 19, 22.; und je allgemeiner die gewoͤhnliche 

| DS 0: Deu» ' 


⸗ 


Pa J 


. 


—* 
1* 
\ . 


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3 t j - 


— 


I Diana — Rue 
Deutung: umuͤtz, böfe,, genommen, wird; Deflo 


paffenber ift fie. "Deut. 15, 9. wo Mangel an Mits 
Er aus Habſucht geſchildert tojed, ſteht das Wore 


16 (Die Worte 2n 9 ANDI NM find in den 


LXX nicht ausgedruͤckt. Auch Vulg. wiederholt in ore 
gladii nicht, braucht aber nicht deshalb anders gelefen 
u haben. G.] 


19 [Rab wen febt det Samar. &. hinzu: MON, 


.. und Die LXX druͤcken es aus. G.)] 


- 


IA, Ueber biefen ‚Gebrauch ſ. Ler. 19,28. Daß 
1 er nicht ganz abgeftellt worden fen, erhellet aus Jer. 


16, 6. 41, 5., wo beive Male daffelbe Wort, wie 
Bi gebraucht if. Nach Maaßgabe der Zufame 


menſtellung mit dem vorhergehenden und nachfolgen⸗ 
ben Motive ſcheint diefer Gebrauch nicht blos ale 


Abertriebene (verumreinigenbe) Trauer, fonbern wohl 


| . auch) als eine Arc von Aberglauben verboten zu wer⸗ 
ben. Wenigſtens I Reg. 18, 28. rihen fich die Ver: 


* ehrers Baals auh, um das — rege zu 
machen. 


2 [Rab AP AND fteht im Samar. T. 5 10 Hebr. 


Mfpten "TION, (tie es vorher ftand,) die LXX, Syr, 
Bieudo -Joq., Perf. diücken es aus. G.] 


4 Vergl. Lew. 11, 2. ff., auch-über die folgenden 
5 Verſe bis V. 20. Dort werden aber die reinen Thies -. 


‚ze nicht aufgezähfr. FDie Bedentung der meilten 


Damen im sten ®, i zweifelhaft; "2% tberfeßen 


die LXX: doeuas, Vulg.: caprea, Michaelis: 


‚ Med, Rofenmüller: capraea darcas, G. Onk. 


hat NAD, eben fo Syr., Saad, b. Fuͤr die 
uͤbrigen 4 Thiernamen haben die LXX im Vatican. 
Text: nad AUYaEYor , VEenYy&, xe? ELLE AU? 
aber im Alexandt. Text: war Baußader, 


al 


ı 


8 


ed 


Deut.: 14, 6— 13. 5 Er I zu 


we ven ylruder, me UYaEYer,. 8a) OBuYyah, mo 
anAumiederm, Vulg.: bubalum, trägelaphum,’ 
-pygargum, .orygem, camelopardalum, . Onkel.: 
REN MANN NOTM RIP NND (vergl. 
ae N ©. 135. f.), Syr. hat die dren erfieren 
Worte eben fo, bie zwey letzten aber: Iso 1 3200, 


Saad. EURE AN ar u —— 
Jachmur iſt ——— daſſelbe Thier, welches ı 
noch dieſen Namen führt, es ſoll in Syrien und am 
Euphrat ziemlich Häufig ſeyn, geringelte Hörner und 
ein wohlſchmeckendes Kleifh Haben. [Es ift eine 
von Gazelle. G. G. hat: hart-beeft, goat« 
deer s Spring bock, wood-goat, tamelopard; 
Michaeli : Jacjmur, Steinbock, Diſchon, Buͤf⸗ 
felochſe, Samer. 
narny ꝰ iſ hiervdllig uͤberfluͤſſig da MMnh 6 
vorhergeht. Lev, ı1, 3. ftand flatt des erfteren nur 
nur 93, und dann mar jenes an feinem Platze. 

[Das Wort INDEM fehlt im Samar. %.,.auh 7 
Saad. fcheint es nicht gelefen zu haben, vielleicht auch 
yas De ‚ aber alle andere alte Weberfeger druͤcken es 
au 

KR MD NDI hat der Gamar. 2. JOB YDWIE-: 
1 N? MU NR 77028, und die LXX drüden es 
aus G., ſo ſteht Lev. 11, 7. 

mean [das Wort fehle im Samar. T. und in 13 
4 Hebr. Mfpten, und Lev. 11, 14. ſteht es aud) . 
nicht, Bachart glaubte, daß cs wegen feiner Naͤhe 
bey dem aͤhnlichen, vorhergehenden Worte im Levit. 
ausgefallen fe, Die LXX, überfegen ierivas oder 
Berner, fie haben zwar nur zwey Thiernamen in dies 
fem Verſe; aber das Oxforder Mint hat zum Un 
fange noch ’efov, und dann entfpriht 5 Inrivov Dem 
mm. (und daß Lev. U, 14 &ruer für das hier 

| vers 


453 . _ Deut. 14 15. = ß. 9— 1. R 
poffergegenbe MNN ſteht! , iſt wenigſtens fein Ber 
‚weis fürs Gegentheil, da die EXX ſich in fölchen: 
Deutungen nicht gleich bleiben.) Vulg.hat: milvus;. 
‘ Gr. Ven, (welche Lev. rı, 14. MN durch woAey 
 überfeßte) Kat ſtatt deſſen hier xirra, und Kerns für 
mIiT. Onk, hat das Hebr. Wort beubehalten, _ 


‚Syr. hat 1,r, Saad. Jun. G.} 


j 4 139 fehle im Samar. T. 
[Der Samar. T. hat nad DIOT CNN fehft in ihmy: 
eh FIN), welches im Hebr. Tertlam Ende des 17ten 
zerſes ſtehr, nur ı Hebr. Manufcript ftimmt hier mis 
dem Sy aber ‚Lev. ı1, 17. ſteht uͤberall 


0 


LIE, der Samar. T. hat Sn Hann, und 
bie LXXx drucken aus. GG) | 


[Eine — von Gefet findet ſi ch = 
| Lev, 11,21.202. G.] 
21 Vergl. Exod. 23, 19., wo eben biefefben Mor - 
‚te ſtehen, und Th. 11. ©. 95. f. | 
‚822 . Ueber viele Anordnungen big V. 29. vergl, 
©. 245. ff. 


15, [Michaelis im Moſ. R. u . 6. 157. 
1 fucht zu erweiſen, daß dieſer Erlaß blos ein Aufſchub, 
waͤhrend bes Sabbaths-Jahres geweſen ſey, und 
daß der Gläubiger feine Schuld im folgenden Fahre 
habe einfordern fünnen; Dathe und Rofenmük 
ler find dem bengetteten. Sch fehe aber nicht, wie: 
ber Tert diefe Deutung vertrage. - Ich nehme den 
Erlaß für einen wirklichen und gänzlichen Erlaß; im 

, deffen fcheine nah V. 4., daf er blos auf die Armen 
. eingefchränft war; von den Neichen mag die Schuld 
eingeforzert worden ſeyn. Delgado überfeßt B. 4: 
mm nd °2 ORN oboleich nicht ſeyn fol, er | 


ba [ 
‘ x 
. * \ 


Deut. I, u 253 


— daß die Schuld auch dem Reichen erlaſſen 
werden muͤſſe, und von ihnen nicht angenommen wer⸗ 
den duͤrfe, außer wenn dieſer auch dann noch darauf 


beſtehe, fie zu entrichten, und daß das Geſetz gelten 


ſolle: „wenn auch fein Armer im fande wäre. 
Mag dies der Gebrauch und die Deunmg feiner itzi⸗ 
gen Glaubensgenoſſen ſeyn (und dem ähnlichen Falle 
K. 15,16. angemeffen fcheinen) ; in den Hebräifchen 


, Worten fann dies unmöglich fiegen: I DON if 


außer menn. G. Bedeuten kann Dies biefe Zus 


fammenfeßung, indeffen beſtimmte Beyſpiele derſelben 


Bedeutung moͤchte man vergebens ſuchen. "> DEIN 


ift Num. 13, 29. Jud. 4, 9. Am. 9, 8.: außer. 
daß, indeſſen. Dies liegt nicht fo "entferne von: ° 


obgleich, um dieſe Bedeutung ganz zu verwerfen; 
aber in'der von Delgado gewählten Wendung wenig⸗ 
ſtenis möchte fie dem Texte allerdings nicht entſpre⸗ 


‚Ken. Jedoch das: außer wenn, als Einſchraͤn⸗ 


Sung der. vorigen Verordnung, und als Ausnahme 
von derfelben ift eben fo wenig erweislich, und dem⸗ 


nach ift nichts Erhebliches gegen die volle Allgemeine. 


heit diefer Verordnung, 72 DEN kann leicht blos: 
‚nur daß, modo ne, und Ausdruck für ein ver⸗ 
ftärftes Verbot ſeyn. Ob aber gänzlicher Erlaß oder 


bloßer Aufſchub gemeint ſey, daruͤber liegt eine hin⸗ 


reichende Entſcheidung weder in den Bedeutungen des 


Ww, auch in den verwandten Sprachen, obwohl 
die Bedeutungen im Hebr., Chald., Syr. mehr auf 


zen wegreißen u. dergl. als auf Aufſchub 

führen, und Kuss zwar fufpenfus fuit, aber ſchwer— 
li) in. einem, hier veraleichharen, Sinne bedeutet, 
‚ denn es ift vom eigentlichen Aufhängen und Herab⸗ 
- Hängen zu verſtehen; noch liegt Entfcheidung in an- 


dern Stellen, die Anordnüng wird auch Deut. 31, : 
10 — noch Bug: in der Analogie des großen 


zubel: 





4 
ı % s 


a5. Deut. 15, 4 18. 


Subeljahrs, Lev. 25. Wahrſcheinlicher ſcheint dee 


gänzliche-Erlaf durch V. 9. zu werden. | 
43wiſchen PIR3 111? ſteht im Saniar. T. 10 Hebr. 
and 4 Chald. Mfpten PITIN, die LXX, Syr., Vulg., 
: ‚Sand. druͤcken es Aus, G.] 


3 24  Prayh. pam erläutert 7— paſſend aus dem 
— Arabiſchen, wo WKic facilem fe praebuit, und dent 
| Samaritanifchen, wo e8 iuvit, fubvenit bedeutet. 
Man hat, und zwar ſchon Kimchi, überfeßt: collo 
‚eius impones ( &. tritt dem bey ),. und Beziehung 
auf den Hals fcheint allerdings eine der Hauptbedeu⸗ 
tungen des Wortes zu ſeyn (vergl. auch Th. J. ©. 
142.). Indeſſen das Wort fann nicht blos andere 
Bedeutungen haben, .fondern hat fie fiher, und 
u. Miches Hindert hier die Anwendung der Angegebenen. 
= [Die LXX haben: EDodıov iPodiisess aurov, Vulg.: 
fed dabis viaticum, Onk. #47 WUNDEN NUNDN, 

Syr. AN ac “80,8, Saad, &Luay Aue, Ar. 
Erp. us Luss, G.] oc 


- 17 '  [[Delgado bemerft zum Schfuffe dieſes Verfes, _ 
: daß nad) der Südifchen Tradition der leibeigenett 
Magd nicht das Ohr durchbohrt worden, und baf 
fi) demnach der Schluß des Verſes auf V. 12. und 

14. bejieße. G. ) En | Ä 


„ SE vu mp You ou nam 

[die LXX Haben: dr dmbrnov nıcdoy Tod mcgarou 

bdoureuss 00 :£ ern, Vulg.: quoniam iuxta merce- 

dem mercenarii per fex annos fervivit tibi. Kei⸗ 

ne von biefen Lleberfeßungen fcheine pen Sinn des 

Driginals auszudrücken. Juͤdiſche Ausleger. denfen 

daran, daß auch die Kinder des teibeigenen bem _ 
Herrn gehörten. (Indeſſen folleen dieſe nicht mit 

den Heltern zugleich freygeworden ſeyn?) m. 

= macht 


Dee: 9. - R. 16 8. 28 


mach: Abenezra darauf aufmerffam, daß bie.ge- - 
mwöhnliche Dienftzeit eines gemietheten Knechtes / nad) 
Jef. 16, 14. drey Jahre geweſen ſeyn möchten, und N“ 
daß in Bezug darauf hier vom Doppelten gejprochen 
werde. Und dies iſt Die mahrfcheinfichfte unter el, 
mir vorgefommenen Erflärungen. 


Ueber das Verjehren der Erſtlinge vor Jehoba 19. 
|. zu Kap. 12. ©. 245. ff., hier flehe RAU Nat 2o 
Sahr für Jahr, daben, und 8.21. ift das Wort 
MAT gebraudht. = 16, 
Ueber Die Feſte vergl. Lev. 23, 6 ff. 


nee) INS [ man muf hinzuverflehen: mit an⸗ 2 
dern Opfern von der Schaaf: und Minderheerbe. 
Saad. hat-rihtig: Axog, und mit Demfelben G. Ä 
natuͤr lichſten twird ] vor N ſupplirt, welches ja in 
ähnlichen Faͤllen oft nicht gefeßt | 

[Rah MM? AI? fieht Tr N (mie vorher) im 
Samar. T. und 2 Hedr. Mfpten, und die LXX, Syr., 

. Vulg., Saad. drüden e8 aus. G.] 


[ Start P ReD fieht in 6 Hebr. alla 3 
DD, und die LXX, Syr., Vulg., daad. drück 
ed aus, G.] 


(Statt 39593 Hat der Samar. &. III 7261 

U Thhre, für: Staͤdte. 5 

m ma MEY [die LXX haben: £oern xuelo, 8 

eben fo die Samar, Lieberf. Ar, Vulg.: collecta ef 
Domini, Onk. W*%)D, Syr. eben fo Js01>, ‚und 
‚ eben dieſe Bedeutung: Verſammlung, druͤckt Pfeu- 
do» Jon. und Ar. Erp. aus. ı Saad. hat IR Usa 
WI: Verweilung im Heiligthum; Perf. hat das 
Hebr. Wort,. und Gr. Ven. wie im Levit.: xoxun. 


Sch habe Ler. 23, 36. (1. Th.IL ©. 220.): Ver: 
ſamm⸗ 


Deut. i6 i0 - K. iq. .. 
| ſammlung, überfeßt; de ich aber nieht fiher deruͤber 
— bin, ob an dieſen Tagen: wirklich eine Verſammlung 
ftait fand: fo folge ich den LXX. G. ] 
12" ° T&tatt MDR hat der Samar. T. Maxon bI 
723,92 haben auch einige Hebr. Mipte, und die 
| LXX und Syr. druͤcken ed aus, MIIJL ift in der Somar, 
) eberf. ausgedrückt, unddieLXX haben wenigftens noch 
den Zuͤſatz: —X 00x noinIngerus Juxä, G 
.a2°- [Statt XVVDD hat der Samar. T., 9 Behr. 
und 2 Chald. Mipte IISD m, die LXX drücen 
es aus. G.} 
"OO mot erklaͤren ſich durch das folzende 
zanov, es ſind niedere Obrigkeiten. Aquila *2) 
hat deshalb richtig: Enßıßaorai, apparitores. 


1 vBWn. Zädifche und Ältere Ausleger verſte⸗ 

1 hen den hohen Priefter, andere den König, noch an⸗ 
dere verſtehen Das Collegium der richtenden Priefter, 
feviten, und anderer angefehenen Männer, welches 

nach niehreren Stellen Exod. 18, 22. Num. 11, 24. 
oa Deut. ı, 13. eingefeßt, worden; von weichen aber 
| freylich nicht verordner ift, ob und wie es. nad) Mo⸗ 

., jes und fernerhin fortdauern, und zwar an bem Orte 

‚der Wohnung des Jehova fortdauern folle. In dies. 

ſem Falle iſt DIW collectiviſch zu nehmen: bie übri- 

1 gen Richter; und ein folher Gebrauch iſt nihe fo 

| ſelten, daß er diefe Erklärung ſchwierig machen koͤnn⸗ 

te. So fteht gerade in eben’ derfelben Verbindung, _ 

wie hier, K. 19, 17. der Plural °OEV; und 

.bhier V. 12. ift III nach Maaßgabe des vorhergehen- 

den 7 eben fo zu nehmen. Auf jeden Gall liege 

in den vorhergehenden Worten und in dem folgenden 

TI, daß der Rechtsſpruch von Mehreren gegeben 

| — wird. Die feichtefte ift feßtere Erklärung: aber freh⸗ 
| lich ganz ficher noch — weil ung die nähere —— 

n 

*) Scharfenberg 2. S. 131. 


28 


ww; 





⸗ 


Ed 


— 


' Deut. 17, 9 — 14. | “9257 


wiß aller Umftände mangelt. Oder enblich verficht 
man uͤberhaupt die hoͤchſte Obrigfeit, im Gegenfaß 
ber niedern Obtigfeiten in den einzelnen Städten, - 
letzterer Segenfaß ift fiher, aber dadurch iſt noch 
nicht der Begriff des Entgegengeſetzten beſtimmt. 
Michaelis vetſteht einen Richter, mie Mofes 


und Joſua, und wie fie nachher zuweilen da waren; 


Aber mir haben feinen Grund, die Einfeßung eines 

folchen Richters und Heerführers als conftitutiöneg 

feftgejeßt zu betrachten, unb deshalb aljo auch nicht, 

dieſe Anordnung in fofern darauf zu beziehen; und Ä 

natuͤrlich würde der Ausdruck nur unter einer ſolchen 

VBorausfegung, and unter der, auch inerweislichen, | 

. Borausfeßung, daß biefer DA, audy nach Mofes 

und Zofua, denn eg ſteht dabey mn mon, : 

an dem Orte bed Heiligehums fich aufhalten folle, | 
[Start AMEIMM hat der Santar. : WO, undg 

Die LXX: xai ichyryonvres dvayyelevoi aoı, Die uͤbri⸗ RR 

gen alten Ueberſ. haben die zweyte Perſon ausgedtuͤckt, = 

auch Gr. Ven. G.] | | Ä 


HOT iſt Abrigens: bus follft fie fragen.’ 


ſMach MIT ſteht im Samar. T. noch Tr (wie 10 
 Üften), und die LAX haben ed ausgedrüdt. G.] 


. 


Die Zweifel, Die gegen die Mechtheit diefer Anord⸗ 14 - 
Alng won dee Koönigswahl gemacht wordı " "9... 
anerheblich. Der ganzen Meinifchen Co | 
nieht angenteflen, und Defonders hätte Se 
eines Königs nicht ſo fehr als Mangel ar 
ebenheit gegen Jehoba rügen koͤnnen, 
—*8* eſetz uͤber die Bedingungen 
den Moſaiſchen Schriften gewefen tod 
ger nor-a Mofe latam videri, fed a facer 
A | ae 
- 96 D.1igenii Dim. de tiötiotie titali filli Dei 
Jen. 1755. 9.7. und in Paulus Demstasiiien, 
. Se. Vi: ©. 119 : . i 
Auuor Wheil, NM 


— 


238 Daut. 18, 3. 
. ae traditionum Mofaicarum ſiatoribus poſt Salömatlig 


x 


moͤchte; hier aber ohne alle Ruͤckſicht auf den, (bon and 
Moſes Stelle eingefegten, Joſua ſo gefpeochen ift; und 
da gerade gegen die Handlungsweißg der Könige ge proz 


"y 


. gehabt ha 
Leit erregen, - obwohl 1 Sa. 8. und. fo. nicht eigentliche 
- Berufung.amf die Konftituriom irgend deutlich wird und . 


J 


I 


netstem'addisam;, legteres weil ſchon Salomo viele 
Reiterey und ein großes Serail hatte, und beides mohl 
nach in ERDRADLUGS PHISLBENBEIe sen Decke nicht 

n würde. Allerdings muß dies Aufmerffams 


muß fie um fo mehr erecgen, da Diefe Anordnung mitten 


unter Verordnungen flieht; in welchen die Worte :-,, wenn. 


ihr in das Land kommt, welches euch, Bott geben wird, 
Einrichtungen betreffen; zu welchett ſogleich nach dei 
Keftfegung in dem verheißenen Lande Beranlaffung daſeyn 


chen wird, welche unter den Königen feit Salomo dem 


Volke läftig, und von Prophesen gerügt wurde. Ob 


es indeffen wahrfiheintich ſey, daß dieſes einzelne Stuͤck 


in den Text eingeſchoben worden; oder ob ed gleichzeitig 


mit den Verherftehenden «und Kolgenden, und diefe® 


Banze nah smofaifch zu ſeyn feheine: ift eine andere 
Frage, bey welchet die Schwierigkeiten der Einfchiebung, 
eines einzelnen Stuͤcks nicht zu uͤberſehen find. , Wenn 
auch das Vorhergehende nach> mofalfh wäre: ſoͤ wuͤrde 
V. 9. DENE weit eher für: Richter, in dem Sinne ges 


"; . nommien werden können, in welchem z. B. Gidern und 
. Samuel fo heißen. — ee 


3 50 Beccxlovos xai Fer au yorıs wohl TE Svorgen, 


fo Jofephus, Philo aber hat ſtatt dee letztern Wor⸗ 


tes: yaareor. Vulg. hat blos: armum et ventri- 


⸗ 


culum, und alſo das mittlere Wort ausgelaffen, 
Cohne daf dies von kritiſchen Gewicht if.) Die 


—* 


Worte dieſer Anordnung find gänzlich) verfchjeden nen; 


der Lev. 7, 34. ff. gegebenen. Nach det gegenmwärs 


tigen fo viel ich wenigſtens einfehe, See, 
— genannten Thiere auch zu Hauſe ſchlach⸗ 


tet, die beſtimmten Stuͤcke davon abgeben. Andere 
| | wol, 


gg, a9 nn ⁊vn [bie 1XX baben: | 
eben 


2 


2-7 zum ⏑ — u — ai Tr * fe * vr. 
[| 
‘ 
D t - 
. i — ⸗ 
N > r % w 
7 . 


* 
+ 


| 

| — 
— Dede i8,3. 4689 
r 


sollen, daß zwar in der einen Stelle die einen, in 
der andern andere Priefterflüde gemeint feyen; daß 
wan aber in der einen, wie in der andern das Fehlem 
de hinzuverſtehen muͤſſe; ‚über- dies wäre eine ſehr 
harte Annahme. G Die Beſtimmung, daß die 
hier genannten Stuͤcke bey jedem Schlachten abgeze- 
ben werden /ſollen, iſt ans dem Texte nicht ſicher, 
und liegt gar nieht deutlich in den 1M. ÄIAT. Wenn 
man auch ſagen moͤchte, daß außerdem h dabey 
ſtehen wuͤrde: ſo iſt doch dies nicht nothwendig, und 
es iſt dagegen ſeht natuͤrlich, den gegenwaͤrtigen Vers 
als eine: weitere Ausführung der IM WEN V. rn - 
anzufehen Indeffen ift in-Lev. 7, 34. beftimmt von 
.,. den Deputarftücden der Soͤhne Aarons, dee opfern 
den’ Priefter bey den Opfern die Rede; in unſerer 
Stelle Muß man wenigſtens nach der Einleitung V. x. 
. wohl Anordnungen erwarten, welche ben’ 
Stamm Levi betreffen, und hier koͤnnte FIT im mei: 
teren Sinne gzenommen werden. Daunn koͤnnte in 
ben von einander abweichenden Verordnungen vor 
verſchiedenen Dingen die Dede fen, und wenn man 
Kıria Hier eine Abgabe den jedem gefchlachreten Thies 
Se verſtuͤnde: fü waͤte dies allerdings ein Ausweg; _ 
"aber immer u kuͤnſtlich und geſucht. —— 
2 [Mach 9989 ſchiebt der Samaritan. T. ein: 8 
mon NM DD, und die LXX drüden es ans; 
Ebendieſelben haben fat Aa: "a Anh; 
nnd ſtatt N a: U; 1 Hebr. Mſpt ſetzt 


zu diefem MM: TION.G. G. folge: beiden au 


türitäten. Allein die (bt jenet Abweichungen im 
Samar. T. ſcheint zu fehr. das Merknial det Will⸗ 
führ an fich zu.tragen, und wegen des dort vorher: 
äheniben teD gemacht zu ſehn, Ald daß bies niche 
Enigen Verdächt auch auf das Uebrige werfen ſollte. 
- Merdings iſtdie Phraſe, mie fie im Samar. T, 
mn | Ma... fen © 


[) r® 
R 


’ 


IT ‚ Deut. 18, 6-8. 


ficht, eine font gewoͤhnliche, |, K. 1q, 8. 21 
1 Ghron. 23, 13. 11.Chron, 29, 11.5. und obwobſ 


- Häufig genug die Abweichungen des Samar. T. bloße - . 


Meminikcenzen aus andern Stellen und Derähnly - 
changen nüt denfelhen find: fo if dach hier in Dem 
Texte allerdings einige Schwierigkeit, und es iſt 
einiger Schein, daß der Schriftſteller aus der Ch 
ſtruttion gefollen ſey, und daß ex, alg er TDY) 
ſchrieb, vielleicht etwas Anderes habe wollen folgen - 
laſſen. br" fieht zwar zuweilen vor DAWN Chue 


509, vergl. I Regs$, ı1., aber fo, daß das 5% 


gende zu beiden Woͤrtern paßt; und NY wird gig 
woͤhnlich nur dann mit 2 conflrpirt, ‚denn von dam 
Orte des Dienſtes oder den Geraͤthſchaften defielbeg 
pie. Rede ift. Indeſſen B. 7. ſteht es gerade eben ſ 
wie hien im Hebraͤiſchen Texte, ſowohl in dem He⸗ 
braͤiſchen als im Samaritaniſchen, und olle Ueberſee 
tzungen druͤcken es aus. Der Schriftſteller, weichep. 


kurz darauf eber fo ſchreiben konnte, kann auch PB. 


wenigſtens etwas geringer ſeyg, daß DV. 5. und 7; 


corxrumpirt, eine folhe Anzahl von Worten unge 


laſſen, und der Tert um Vieles ſchwieriger gem⸗ 
worden fen: warum hätte man wenigſtens nicht 


nm nach Top" ſtehen laſſen follen? Dies Alles 


ſpricht für die Hebr. Textes⸗lesart. MM ee: 
muß heißen: in Auftrag Gottes, wie es anderwaͤrte, 
z. B. V. 19. Jer. 14, 14. und auch in ben angefuͤhr⸗ 
ten Phzraſen nach AI ſteht. 64 


6 ‚Nah Mt ſetzt der Samar. T. wiederum hinzu - 


4 0 


3- 32m zeigt, daß iht nicht mehr von Den eing 


zelnen leviten die Rede, ſondern der Bezug allgemein 
iſt. Alle ſollen zu gleichen Theilen die lbgaben ag 


Aa Victua⸗ 


⸗ 





: Deut. 18, 8. | 36 
Bictualien erhalten. [ Iudeffen der Samar. T. hat 
HIN?, vie LXX: Daoyeras, (welches G. vorzieht.) 
Die LXX fcheinen auch DOID ſtatt DON gelefen za 
haben ; fie überfeßen: ugs — GG) 
°  NaNTR 1900,12 ’ein fo fonderbag 
abgefaßter Zuſatz, daß man faft glauben fönnte, 
bier eine beyläufig an den Rand der Handfchrift Hinz 
‚gerdorfene Anmerkung zu leſen, durch welche ‚nicht 
die Sache felbft deutlich vargeftelle, ſondern nur dere 
Hüter werden folle, daß Nichts vergeflen werde. Se 


deſſen genug Verdacht ift niche da. Wie die Aue 


druͤcke da fliehen, koͤnnen fie fich auf nichts Anderes, 
afs auf die Familien-Erbtheile der feviren beziehe. 
Dies muß in dem NIDN 9% fiegen follen, unerachtet 
fonft davor wenigftens NIIN N*2 fteht. 130 fiehe 
nie allein für: aufer, fondern hat dann einmal DE, 
gewoͤhnlich aber 7 Hinter fih. Deshalb ift es wohl 
mehe als wahrfcheinlih, daß IN22N "127 gelefen 


- werden muͤſſe. 2 bedeutet ebendaſſelbe, als 


2229; auf den Sinn hat alfo dies feinen Einfluß. 
322) ift Nehem. 13, 16. eine verfänfliche Sache, 


außerdem aber gewöhnlicher: Verkaufspreiß. Don 


dem erblichen Grundeigenthum wire 1220 Lev.2s, 


25. ff. unterfchieden, und jeneg durch MITIN ausge: 


druͤckt, diefes aber eben von dem Berfauf deffelben 


Sirnn feyn: alle 


nicht deutlich iſt, oder fie — verſchiedenartige Ver⸗ 
| 3# . 


‚genommen, Hier müßte auch. I29 tochl dag erbliche 


ver ſelbſt feyn follen, und dann der _ 
infünfte follen bey ihnen gleich ver⸗ 
eheile feyn, außer dem, was ein Feder an erblicden 
— Eigenthum beſitzt; oder wenn DD nur: 

erkauf, bedeutet: außer dem, mas ein Jeder aus 
dem Verkauf des erblichen Samilien s Eigenthum Iöfen 
kann. [Die alten Üeberfeßungen dieſes Stuͤckes find 
entweder wörtlich, fa daß der Sinn derſelben and) 


wur 


.- 





260 \ Deut. 18, & 
muthüngen über den Sinn. ‚ Die LXX haben: 30 
vae meoreas TNs Narcı margin, der Complutenſ. Ters 
hat nach ecagas noch aurgu, aber Auguftin fand 
dies in ber alten Itala nicht ausgebrädt; Aquila hatz 


T R {1 
N 2 h) 
7 

” 


I 


2... Wall ror green ared Eu) Tolle mardeag, Symm.:, 


GiAnv Tas xrnaews Euworcs, "wofür mas Ixaarön 


leſen muß, vis xaera moreiis, Vulg.; accepto eo; ' 


quod in urbe ſua ex paternaei fuecellione debetur, 
Onk. hat auf eine andere Weiſe yaraphrafirt 


" S ANPAN Jan nAadamınmın ANREIZ 
NAÄMNIN, und auf eine ähnliche Pfeudo- Jonathan; 
fo verftanden e8 Raſohi, Jarchi;.fo nimmt es such. 


Delgado, der dazu bemerkt, daß 127 nicht blos; 
“ außer, neben, fondern: eben fo mohlı, ausgenommen, 
bedeute, und daß alfa der Sinn fey: ausgenommen; 


wenn man über den Dienft und die Folge in bemfelben - 


Etwas durch) gegenfeitige Einftimmumg feftfeßre, und 
‚der, welcher außer der Reihe wäre, fo. lange von der 
Theilnahme an dem Einfommen ausgefchloffen wärs 


be. Dies fey hier als ein gegenfeitiger Werfauf ber . 


trachtet. Aber diefe Meinung kann doch. niche ei 


genclich in den Worten liegen, (am menigften wuͤrde 


" DONTE.Bazu paſſen.) Auch ähnlich jenem Sins 
ne hat Saad.: säl ie LIT List Lo. Nele, 


——— was die Vaͤter uͤber die Folge feftge: 


ſetzt haben; und auch Perf. überfeßt dem angemefien, 
Syr. hat kurz und unverftanplih: 
tray; ‚Ar. Erp. hat buchftäblih: us la, 


LU; Gr.Ven,: ia} ran mexseav wure) dm) Tay ma 


i 


ricov. Dathe uͤberſetzt: praeter vendita a fede ’ 


bonis paternis, Midjaelis: das ungerechnet, wag 


ee noch als Samilien» Depyear yerfaufen fann, G.} 5 


zmaon . 





= — — — 





relſt der Sch 


maleficus | 
Wahrſcheinlichkeit wird Die für Die Arc der Zauberey - 
genommen, welche die Augen bezaubert. Mihars- - 


4 


Deut, 18, 10 ar. 263 


mom. Ea0p [bie LXX: pawrevoperos 10 


parreiöy, Vulg.: qui ariolos feifeitetur, Saad. 


AS ehe, Aſirolos, Ar. Erp. Ans 150° 
NE, Augur. Michaelis nimmt das Wort 
für: harufpex, Rofenmuͤller für das fortile- - ' 
- giam, welches die Griechen BeAauavreis nennen, 


und bemerkt, daß es nad) Pococke im Specim. Hift. 


Arab. p. 328. 29. bey den Arabern im Gebrauche 


fey (und ſchon bey ven Bakploniern nad) Hieronym. 


zu Faech. 31, 26.)), und daß Pr in ber 10. Conjug. 
bedeutet: voluit ut partitio heret fagittarum iactu, 


Ich habe einen allgemeinen Ausdruck gewählt, G. } 


rien [dns More ſcheint fich Deuclich auf 
Wahrſagung nach dem Zuge der Wolken zu beziehenz 


die LXX haben: xAndonfousvos, ze - obſer- 
vat ſomnia, Gr. Ven.: xen . Symm. 
hat onpsooxorounevos , vergl, au ... 5,12. ko 


Um» — ſich auf Wahrſagung vermit⸗ 


cus, Gr. Ven.: äzadav. G 


820 [bie LXX haben: Pugumis, Vulg.: T 
Ven.: onrevav,. Mit einigen 


lis überfeßr: der Mondfinſterniſſe machen till, G.] 


an ah. [Einige Juͤdiſche Erklaͤrer haben ız - 
die Bedeutung des Wortes fo verfianden,. daß bie 
Verbindung. einiger Beſchwoͤrungsformeln aber 


die Sammlung mehrerer Schlangen gemeint 


ſey; Letzteres billigen Ben und Dathe 


Reſen⸗ 
*) & auch Schnurrer! — PhüL Erik, p. 


6 Sr a — —X | 


⁊ 


angen zu beziehen, die LXX haben“ 
„olevilopevos (vergl. Gen. ee) 5.); a malefi- 


: Lj 


m 


® ö 


264° , Deut 18, ig is, 
V. 


: Mofenmwäller vergleicht die Arabiſche Bebemzung 
- des Wortes: feivit, peritus fuit, welches indeflen. 
vielleicht bios eine abgeleitete Bedeutung if, Der 
gewoͤhnliche Sinn yon AI ift wohl vorzuziehen, und 
der zuerft angegebene ber leichtere. Die Zuſammen⸗ 


feßung der Zauber: und Beſchwoͤrungsmittel iſt wohl 
gemeint, roelche zumeilen Bänder find, zumal wenn 
‚fie in Bezug auf Fruchtbarkeit gebraucht - werden; 


‚, Die Sam. Üeberf. har auf diefe Are: ION TON 


1 


1 


ein Bund von Bändern. Die LXX uberſetzen: 


impeldor imacsdnv, Vulg.: incantator, Gr. Ven.: 
Baguurelov Darguansiov. G.| 

ain IN [die LXX und Gr. Ven. überfeßen: 
Syyacreluudos, Vulg.: qui Pythones confultat, 
Aus ! Sam. 28, 8. 19. möchte gefchloffen werben, 
baß ſich FIN auf Todtenbeſchwoͤrung beziehe; indeffen, 
da dieſe nachmals noch ausdruͤcklich beſonders erwaͤhnt 


— 


wird: fo dürfte die Ueberſetzung der. LXX Vorzug 


‚verdienen, G. Siehe über BIN Th. H. ©. 2ıı. f. 
Aquila hat: Zmegoray ueyov, Theodot.: Yeryras, 


gleich als ob es von MAN herfomnie. 


2 [Iwiſchen bs mm fteht im Samar. T. in 10 
Hebr.-und 4 Chald. Mipten TR, und Die LXX, 
''Syr., beide Arab ,„ Pfeudo- Jon. drüden e8 aus, G. 
Kurz darauf lauret auch der gewöhnliche Tert eben fo. - 


5 [Statt TR TIIDD Hat der — 3,308 


TI8, und Die LAX drucken es aus. G. 
9282), Es ift offenbar nicht blos von 


Einem Propheten, fondern colleetivifch von mehreren - 


die Rede, aber despa b nicht, wie Dathe will, bes 
flimmt von allen, in der Solge aufgeflandenen Pro: 
dheten. Aber [treffend giebt Dat he die Gründe 


an, weshalb die Stelle nicht bloa von Einem, und 


zwar einem Propheten aus der Fernezeit verſtanden 
| — wer⸗ 


— 


on Dent, i9y 2 = 263 


- werden könne. Die Verheißung kanftiger 


ſoll allen Vorwand aufheben, weshalb die — 
zur Wahrſagerey ihre Zuflucht nehmen moͤchten; dieſen 
werden, um ihnen die Sicherheit: zu gewaͤhren, daß 
fie auf Ausfpräche görrlicher Propheten bauen, am 
Ende des Kapitels Merkmale zur Entſcheidung fak 
{her Propheten angegeben. 202 ift wohl am beften 
ganz beſtimmt darauf zu bejiehen, was vorhergeht: 
TTINS SYD fo wie ich zu eurer Nation gehöre: 
fo jollen aud) fie unter euch auffiehen. Elias jagt 
CIE Reg. x, 2.) : Iſt denn fein Gott in Ffrael, daß 
ihr hingehet zu, fragen Baalzebub, den Gott zu - 

Ekron? G. Zwiſchen diefem 02, und der Mer: 
fiherung Deut. 34, 10.: daß Fein Propher dem Mo- 
ſes gleich geweſen, hat man einen Widerfpruch finden 
wollen; aber er hebt ſich ſogleich, wenn man bedenkt, 
daß hier, Mofes von fic) dies ſagt, Br aber ein An: 
derer von ihm fpricht. 


un 552 fonft gewöhnlich: u Maafgabe 
alles deflen, was 5. B. Jehova befohlen hat: Hier 
ift es wohl noch mehr fo zu wenden, als ob TUN 75 
ſtuͤnde: Alles, und auch dies, iſt fo wie, ift "ganz: 
Ti) fo wie, vergl. auch IL Reg. 24, 19. Denn eb 
iſt nicht gefagt: daß fie Vielerley gebeten hoͤtten. 
Die alten Ueberſetzer haben zum Theil blos: ſo wie. 

[ Diefe drey Städte nimmt Delgado für andere 19, 
als die K. 4, 41. erwähnten. G. Es ift aber das 2 
narürlichfte, hier an Die drey Stäbte oͤſtlich vom Zor: 


. don, und V. 9. an die im eigentlichen Palaͤſtina zu‘ 


denken, ba nirgends, vergl. auch Num. 35., von 
mehr als fechs folchen Srenftädten die Reveil. . 


Dann ift dies ein neucs Merkmal, das das Städ 
8. 4,41 — 43. ein Stud für ſich und außer Zuſammen⸗ 


| hang mit dem Folgenden ift ‚ vergl, ©. 205. und 226. 


RE ER 


266 . Duk 19, 6—2eL ©... 
6: we) ınar, nämlich zer WE, vergl. uͤber 

die Conftruftioh Gen. 17, 14. 1-Reg. 15,23. ©) 

iſt dabey übrigens, als das Princip ober Organ des 

" Sebens betrachtet, und ſteht oft fürs feben, fetbft, 

8982 iſt in geriffen Eonftruerionen auch: Todter, - 

. vergl. Th. Il. ©. 211., doch möchte dieſe Bedeutung 
hior niche Anwendung finden. - u: 

2» II NET die Üelteften feiner Städt, nämlich 
bee Stadt des Mörders, man follte erwarten, der 
SGStadt des Ermordeten, pder die, mo der Mord vor: 

= gefallen; doc) der Fall, daß der Ermordere und der 

- Mörder niche in Einer Stadt wohnen, fdllten, wird 

ier nicht befonders gedacht. Die Helteften find of 
> die Ortsobrigkeit; fie kommen in eben ſolchen 
Gefchäften, unter eben dem Dramen K. 21,1 —6, 
vor. Doc finder ſich anderwärts Feine eigentfiche 

. . Anordnung ihrer Einfeßung und der Einrichtung ihres 
Wirkungskreiſes. | | | 


34 .DaNyNN: bie Borfahren „ dies lehrt Der 
EGinn, wenn man aud) anderweitige Beyſpiele dieſes 
ESprachgebrauchs vergeblich. fucht. Es muͤſſen dann 
‚eigentlich Sofua,ı Eleazar und die Stammbäupter 
gemeint feyn. Die LXX haben im Vatican. T.: os 
gäriogs coy, im Alexandr.: ai weoregoi aap ,. Onk. 
NYM, Syr. eben fo, feßt aber noch hinzu: KO - 


. yNr R Vulg. * priores, Saad. — Il. 


21. Ueber dieſe Beſtimmung der Vergeltung vergl. 
Exod. 21, 24. ff. und Ler. 24, 20. Der Sinn iſt 
deutlich, 3iſt: für; wenn auch die Ausfuͤhrung 
dieſes allgemeinen Befehls in einzelnen Faͤllen große 
Schwierigkeit haben würde, Beſchroͤnft iſt dieſe 
Anordnung Exod. 21, 30. ff. durch die Zufaffung et. 
weg Gelderſatzes, welche hier fehlt. 


pr 


kStatt 


⸗ 


—⸗— 


| ,. „Deut. 20, tr 16 39% 
[Statt Dy hat der Samar. T. DIN), die Lxx, 20, 
Valg., Saad. drüden es aus. G.) Te 
prmny, der Samar. 2. hat rer, und dig. 
LXX, Syr., Sand. druͤcken es auß, was die LXX bes 


teifft, namlich der Complut., Ylerandı., Aldin. Tert 
derfelben, das Drford. und dag Glasg. Mſpt, und mit 


- 


J ‚ diefen die Eopt:Ueberf., und die alte Itala bey Auguſti⸗ 


nus: dagegen der Vatican. T. der LXX hat J nicht aus⸗ 


gzedruckt Uebrigens hat der Compiut. und Aldin. T. — 


und das Drford. Mipt: Iızonus, womit Auguftinus . 
übereinftimmt; Dagegen der Alex. (und Watican.) 3. und . 
das Glasg. Mipt: dasscaı , womit die Copt. Ueberſ. 
übereinftimpit. ] ⸗ 
Durch die folgenden Anordnungen werden die 5 
jenigen vom Kriege diſpenſirt, deren Gedanken mit 
eben begonnenen und noch unvollendeten Lebensange⸗ 
legenheiten befchäftige feyn möchten. Man koͤnnte 7. 
dieſes Anerbieten vielleicht als fpörtifche Machſich 
gegen den Mangel an patriotiſcher Theifnahme und 
an kriegerischen Sinn anfehen, fo wie V. 8. offene 
bar diefe Meinung ausdtüäft, — Indeſſen fehr 
möglich bleibe es auch, daß die Difpenfarion V. 5 — 
7. den Zweck habe, Anſiedelung, Sruchtbau und 
Ausfichfeit zu befördesn, wie Michaelis will, 
‚Mo. R. Th. 10.8. 177. und 8. 24, 5. 
an ift profanavit, hier; ad profanum ufum 6 

traxit, In dem fünften Fahre ber Bebauung eineg ' 
Weinbergs if dies erft erlaubt, nachdem im vierten 
zn die Fruͤchte zu einem heiligen Gebrauche bey  - — " 
Dpfermahlzeiten verwendet worden, yergl, Lev. 19, 

2325. = 2 


91 gehoͤrt noch zu VEN und AYPE, unbıg 
ſteht, mie oft, ſtatt VN. a 
[Bey 7 19 PrIOR FI? ON haben die LXX 16 
Beh HR geleiei, fig oͤberſetzen: mie Tie an, 3 
0 


> ee: 


u 





BR 


* 


4 


J 


— 1 


— 


29. [ Statt IR ee der Samar. T. by, Ind non # 


\ 


| ein (und hat TI mit I), die LXA d 


an arbor agri homo eft, 


> — 


we Deut. 00, 7-38. 


Vaiß. aͤberſiht and LE © 
- die oft. 

Bes. K. 7, 1. fe 

[Der Samar. 2. ſchaltet om gm nad ywtn 

ruͤcken dies (bei⸗ 

des) aus G., und haben auch xai Hor Xavavasor. Becah 
se die &nfüheungen Di diefer Bölfer S. 232. und Th.L. 

139. 


sea ſtand 


ſtatt MIN. 


[Der letzte Theil des Verſes iſt — ſchwie⸗ 
tig, nämlic) mag nach MAIN: N” folgt: RnVD 


aaa TEN N) mn yr. Die LXX über: 


fetzen dies: un —2 ro EUXov vo iv To ayen, 
'elserdew imo meooamou aov sis Tor yagamıs. Vaulg.: 
Quoniam lignum eft, et non homo; nec pöteft 
bellantium contra te augere numerum, eben dies 


drückt Onk.; und auf gewiffe Weiſe auch Syrir 


Pfeudo - Jon., die beiden Arab. , Perf. und Gr. Ven. 


aus. Sehtere hat: dmei dig "in tomos. 70 Euros, of 
EDinoro 70 x*oooc xov oou eis nv Koiuorian 
Clericas mit einigen älteren Erklaͤrern glaubte n daß 


8 


ſtatt IN? gelefen werden mäffe DIN: nam 


x 


Houbigant: behauptete 
dagegen, wohl zu abſprechend, daß es gegen den 
"Genius der Hebräifchen Sprache fey, Das Srager 
Abdverbium nach *I zu feßen. Houbigant will, daß 
die alten Ueberfetzer, welche die Negation ausbroͤcken 
ſie wirklich in ihrem Texte geleſen haͤtten, und daß 
EITNT N? D5 die urſpruͤngliche Geſtalt des Textes 
ſey. Dies folgt aber nicht, da die alten Ueberſetzer 


ſo uͤberſetzen, und gleichwohl 1 vor X als Frage- 


Adverbium verſtehen konnten. Doch "ein trifftiger 


Grund gegen die eine ſo wohl als die andere dieſer 


Deutungen liegt in dem, was zunaͤchſt folgt. rw 
Sa | te 





* 
PR x 
N % 


. Beuk 20,19% :.7 369 


Arſache biefer Vexorduung iſt nad) dem ganzen Zu⸗ 
ſammenhange blos’ die, weil dieſe Baͤume Frucht⸗ 
baͤume ſind, und dem Menſchen Nutzen bringen, 
(Und die Worte N 7320 NIY werden weit 
hathrficher mir ven Worten B. 20. Jxꝝ TA 
verglichen, welche dort unmittelbar auf MI folgen: 
du ſollſt, nämlich fie, abhauen, und daraus die - 
Werke ber Belagerung bauen. Dies ift der Gegen: 


2 


ſatz, und daraus erklaͤrt, hat der letzte Theil unſeres 


Verſes ven Sim: damit-fie vor dich kommen, von 
die brrůckſichtigt werden ſollten ben der Belagerung 1 


bey der Einrichtung deſſen, mas zur Belagerung 


nothwendig iſt. G uͤberſetzt dieſe Worte: um bie * 
Belagerung zu beförbern;) Dathe: ut illis ad ob- 
Sdjonem utamini. : Und den gemäß” fiege in den ” 
Worten rar ya EN I blos: für den 
Menschen find die Baͤume des Feldes fo gar Darche: 
nad Srommann überfeßt: hominum enim ufıd 
a Deo deftinatae funt,. und har zweckmaͤßig die Pas 
sonthefe, als weiche Diefe Worte erfcheinen, duch 
Umſtellung verfelben in der Ueberſetzung ˖vermieden 
Freylich fehle nun die Praͤpoſition vor yf;' 
aber dergleichen Benfpiele fommen mehrere vor, vergf. 
®Prov: 20,25. Ecclef. 12, 13. Ezech. 12, ı0. G. 
Das legte diefer Beyfpiele ift für den Sprachgebrauch 
entscheidend, gerade eben jo wie hier, ſteht Dort det 
Genitiv vor dem Subſtantiv, zu welchen er g 
uhne eine weitere Anzeige: des Fuͤrſten ift bie Saft; . 
Kart: die laſt ift. eine Saft des Fuͤrſten, gehört ihm _ 
‚an, und dem Volk, deſſen Ermährumg’erft nachfolgt; 
ah ohne 7. Eben fo gewiß iR die Ellipſe in 
‚dem zweyten Beyſpiele, das erßere aber bemeifet 
Nichts. Solche Unterbrechungen duch Patente 
Jar; wie die hier angenommene, ſind zwar nicht ſehr 
Loͤufig, aber fie. kommen doch zuweilen her, ‚He 
— a | Chron, 


Eu 


\ l 


Re 


N 


R1,. 


1 


2 


3 


N = 
4 ’ 


⸗ N 
\ 


1478... Deut. 2% 20: K. — 
ir — 32, 6, iind le Annahme kann beshalb 


\erfeßt: doner domj- 
erſetzer, (fie druͤcken 
XX, welche dos & der 
zat ge bis die 
‚härter ift dieſes nun 
Ableitung io | KL 2 
mie I oder IB, aber 
Acecuſativ conſttuit/ 


[Stait N haben # Mipte NN. die LXx, so | 
Vulg, druͤcken es aus. 


[Statt PPSVNhat der Samar. T. ON. Ce | 
Letzteres Wort war K. 20, $. und 8: gebraucht. i 
m an SUR, 123 trieb son Bebauung 
bes Feldes gebraucht ) alio angemeffen ift der Sinn: 
mit welchen noch nicht Seldbau getrieben worden 
iſt, fo ſteht wenigſtens Niphal im. folgenden. Verſe, 
one daß MAY dazu gefeht. ” obwohl mit einens 
andern Gebrauche der Praͤpoſ. 2 Indeſſen, w⸗ 


ſelbſt noch vorkommit, nch Jef. 14, 3... da 
‚if die Bedeutuns: einen unterjochen, einen ‚zum 


% 


Dienſt zwingen, allein anwendbar, ‚bey welcher Dis 


Perſon gewoͤhnlich verrhirtelft der Präpofition 3 hin⸗ 


4 


zugefuͤgt wird, vergl. Lev. 2%, 39. Exod. t, 14:y 
und wenigſtens kann diefe Bedeukung auch in unferer 


Stelle ſtatt finden; der a entſpricht dann 


faſt noch genauer. 

(State TER ſteht WERT im Samar. T. mid PER 
Wepten, und wird bon — Oak, Syr., Yalg-; Sue; 
ausgedrüdft, G:] = 
fyn Im3.  korreds Berehnis, die Lxx 
odeavvs reaxrur, Vulgo: ne RR ätque 

axo- 





+ 


“ 


Bat oy zit am 


ſaxoſam, Onk.r 2 Sr, imd eben fo Pfeudor. 
Jon. und Ar. Erp., Saad. hag L,20, welches der 
Deutung der LXX entſpricht; aber Perf. und Gr; 
Ven. druͤcken den richtigen Sinn mehr aus, dur 
. dar Xeinibgkouv aeorasın G. Vergl. 
S. 149. f. und die feßten Torte bes Verſes, melde 
wahrſcheinlich den Sinn und Zweck haben, daß das 
Blue in dem fließenden Waſſer ſich verlieren 


Pi Syt: wiederholt indeſſen auch dort aD Na 


. | # \ 
— [nicht blos das Keri will 1991 geldien 7 
‚willen, aud 6 6187 Hebr. Mfpte und alle Samaritan. 
Iefen wirflih fo, und die Textes⸗Lesart ift ein wahrer 
eläciem, G. Aber die Beyipiele aͤhnlicher Solbeismen 
nd nicht, wie G. meint, zweifellfäft, ätbar beweiſen 
iejenigen, in welchen das, in der Eonftruction abwei⸗ 
thende Verbum vor dem Nomen fteht, noch Nichts, ‘abet 
wohl andere, in welchen dies nicht der Fall ift, vergl! . 
.Y Sam. 4, 15. Jer. 2, 15. Selten find fie, und können 
‚ Bichr Far Couſtruttions⸗ Srepheit, fondern bles-für Nache 
laͤſſigkeit gelten, aber ſie ſind doch nicht ſo ſelten, um 
. anders, als durch einen Machtſpruch verdroͤngt werdert 
za koͤnnen, und auch hier Leichen die angefuͤhrten Auto⸗ 
ritaͤten nicht zu, um der leichtern Lesart kritiſches Ueber⸗ 
gewicht zu geben. a‘ ee 


KO RSIERTÄN rntßt[ fie ſchneiden ihte Nägel 1a 
ab, gerade fo, wie man im Franzoͤſiſchen faire Id | 
barbe fagt; fo verſtanden die LXX, Vulg., Syt., 
'Pfeudo- Jon. das Wort. Dagegen Onk., beide 
Arab. und Perf. haben den entgegengefegten Sinne 
of wachſen lafſen. Jenen ift Michaelis, dieſen 
Werbe gefolgt. Gr. Ven. hat wörtlich: Monjee 
-  Delgado will‘, die Anordnung habe den Zweck, die 
keidniſche Frauensperſen dem Manne unangenchm . 
u machen. G. Die Entſcheidung zwiſchen =. 
oz er re obigen 


us 


4 “an 
— 





3 ‚Deut. 21 14. Pr 


obigen Deutungen hält ſchwer, da mir unter den 
Trauergebruͤuchen dieſes Alterthums weder den einen 
noaoch den andern Gebrauch erwaͤhnt finden. Nicht 
blos das Ausraufen, ſondern auch das Abſcheeren 
der Haare iſt anderwaͤrts oͤfter erwähnt, vergl. Jel. 
15, 2. Jer. 7, 29. 48, 37. Eꝛech. 7, 18., auch dag 
Anziehen der Trauerkleider II Sam. 14, 2., und es 
. Daraus, wenn auch nicht vom Anfang des ı3ten 
, doc) wenigftens von jenem deutlich, daß dadurch 
ae ausgedrücdt werde, Ben bem folgenden 
TIER ON NUN iſt aber weder dies fo ficher, 
noch auch) überhaupt die Bedeutung bes TIBS außer 
allem Zweifel geſetzt. Es koͤmmt nur in dieſer Stelle 
amd in noch einer, in letzterer in einem andern Sinne 
vor. Im Chafväifchen bedeutet es: Nagel, die an: 
bern verwandten Sprachen geben. dafür feine Ge⸗ 
waͤhr; die alten Ueberſetzungen haben indeſſen dieſen 
Sinn. Seine Richtigkeit vorausgeſetzt: ſcheint das 
Wachſenlaſſen der Naͤgel dem ſqualor der Trauem: 
ben angemeffener; aber entſcheidend ift auch dies 
nicht, und iſt immer blos gerathen. | 


14° may. [das Wort ſteht nur hier und K. 24, 
7., und iſt auf fehr verſchiedene Weiſe gedeutet wors 
den, die LXX haben: &dernces, Vulg.: gpprimere 
„„perpotentiam, eben ſo Onk. Bey den andern altn 

Ueberſetzern Hingegen ift e8 fononnm mit dem vorherz | 
ehenden EN. Dies wäre aber bloße Tautologie. 
Im Arabifchen und Chaldaͤiſchen bedeutet NY fer 
vio, migiftro; im Samaritaniſchen: fubiicio, in 
fervitutum redigo; in diefem Sinne mag die Ueber 
fegung der Vulg. gemeint ſeyn; ſo hat beſonders gut 
Gr. Ven.: oux, unneerndnoy dv auıy. G.] ° 


15° [Dies ift das einzige Moſaiſche Geſetz, * 
die e Pelyoamie betrifft; eine formliche Veſcheannun 








y a nn . 
R \ . l 
\%“ 
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\ 


i Deut. 21, 17. — K. 22, t. 073 J 


auf nur zwey Frauen enthaͤlt es nicht, und die Juden 
haben es auch nicht ſo verſtanden. G.] — 
is [Stat 9 hat der Samar. 2.; 13 Sehr. nd 717 
—— er DT, Die LXX, Syr., Vulg., 2 RA 
aus. u ! “ N , 


[Bed IRI fehlt I im Samar. T. und 4 Hebräifcen I 
Mipten. 6) Ä ” . jr 


[Statt "IP hat der Samar. T. "WIN (wie B, 21.20 
ſteht), und DIE LXX drüden es aus.G.. Vergl, indeffen — 
eben dieſelbe Abwechſelung 8. 22, 18. und 2ı. — 

[ ‚ die LXX: guußorexomäy, Vulg.: qui, 
commellationibus vacat, Onk. unb Gr. Ven. über: \ ' 
fegen: Fleiſchfreſſer, aber der Sinn iſt allgemeiner: 
liederſich, Frevler G., wenigſtens läßt es fich nad) - 
den wenigen Stellen nicht fpecieller auffaſſen, wenn 
er auch fpecieller war... 20T 
Won [der gedrudte Samar. T. hat non, und 23 
+ Samar. Mfpte WIN, die LXX: müs weine 
da} Eurov, Vulg.: qui pendat in ligno, und nah _ 
der Ueberſetzung der LXX wird die Stelle Gal: 3, 13... 
citirt. In den andern alten Ueberfeßungen ift Feine 
Spur des dal Euro. Onk., Syr., Saad, drüden 
bagegen noch aus: daß er deswegen gehenfer fen, weil 
er den Tod verwirft habe G;, namlich fie fheinen das 
an np activiſch genommen zu haben, und 
uͤberſetzen z. B. Syr. nal Bo Sr yo 
‚on, weil er Gott geläfterr hat, iſt er gehenket 

sborden. MIR ſteht Übrigens fürs Exrafe, wie: 
Segen für Wohlthat, vergl. K.29,2% Gen, 8,21. 

Jer. 44, 22. Pf. 109,17. 0 x ee 
Etatt VE Hat der Saar. 2. 63 nn mi22, . 
MOITI, und-das hier Zugefegre iſt auch B. 4. nach 1 | 
- Mm Samar. T. eingefhatte. }  -_ en 
Dritter hell, 6 [Rh 


r 


Ey 


N -_ 


N, 


474 ; Deut. 22, 2 9. — 
2 CNaqh N (haltet der Samar. T. Pyh ein.G.] ; 
3 mn and ſich verliert von ihm. N 
7; [StB drüden Syr., Sand. und die Samar. 
VUeberſ. Yo’ aus G., fo ſteht zuweilen 3.3. Exod. 20,. - 
12., doc iſt, gerade nach dem Verbum der zweyten 
Derfon, ID ohne das Pronominal s Adjectiv Das Ges 
woͤhnlichere. | 


((Wenn dieſe Vorſchrift nicht blos Menſchlich⸗ 
keit empfehlen, und etwa auf die Heinen Singevoͤgel 
eingefchränfe feyn foll, roorauf der Hebräifche Aus: 
druck allerdings zu führen ſcheint: fo koͤnnte fie auch 
den Zweck Haben, für die Erhaltung der Thlerarten 
. zu forgen: G. ine, wenigftens in gewiſſer Hinſicht 
ähnliche, Vorſchrift war Lev.22,28. da: das Mur: 
terthier niche an Einem Tage mit den Zungen zit 
ſchlachten, wovon man keinen Zweck ſieht, als viel- 
leicht hoͤchſtens den, nicht das Mutterthier beym 
Anblick des Schlachtens der Jungen leiden zu laſſen. 
Waͤren ‚dort ſolche Ruͤckſichten wirklich genommen; 
ſo koͤnnten ſie es quch hier ſeyn. | 


“9°. [Eüe 79% har Syr. „2,2 bas beftelkte- 
Feld; laser TTW, wie Lev. 19, 19., oder druͤckte 
er N fo aus? Man fünnte jagen, daf I 
nicht befäet, fondern daß davon PN, beflanzen, ge: 
braucht werde; und daß alfo dies gegen die gewoͤhn⸗ 
liche Sesart fpreche.. (Allen = ift ja am Ende 
des Verſes nochmals wiederholt, und dere hat auch‘ 
Syr. ed ausgedtuͤckt.) Man befeitige dies am leichtes 
"Sen, wenn man entweder: XRD in einem weitern 
Sinne fuͤr fruchtbares Sand nimmt, oder Diefe Stelle. 
‘als ein Verbot anſieht, in den Weinberg zwiſchen 
. die Reben. Etwas zu faen. G: ©. über in2: 
. :ötbenerlen, und V. 11. TION, welches ſich hier aus 
dem Beyfaße erklärt, Th,U. ©. 208; 
. ’ ehbar 


— 


m. . 


* 


.. Deut. 23, 12 — id u ars 
ale Lin is Mifpten ſteht beffer araı7i, 1a 
be LIXX überfeßen decht eigentlich: srerra, Vulg.: 
funiculä. Diefe Schnuten verftehe ic) fo, daß durch 
fie eine Deefe an die 4 Bettpfoſten befeſtigt wurde, 
da oft mehrete Perfonen in Einem Zimmer fchliefen - 
G. Gemöhnlicyer denfe man an Quaſten, und ber: 
als daß fi) fagen Tiefe, was damit bedeöft werden 

ſolle. Vorhaͤnge der Betten werden Palaͤſtina nicht 
zugeſchrieben, vergl. Harmars Beobachtungen *) 

Die LXX haben für MOD: Tν wagılorian 
Vulg.: pallii, Onk.bas Texteswort, Syr. «gagA0g 
Saad. PL £ j F a t sis : 

u man aka muß aus bein Folgenden er: 14 
flärt werden, und mag ungefähr eben fo viel bebeu: ⸗ 
ten: Die LXX haben: weedasırrıeus Aöyeus; 
Vulg.: quaefieritque occafiones, quibus dimittat 
eam; Syt. Win Als, Onk. fh nipon, 
Saad. "SEN po Mo, Das folgende Nr 
wird ebert fo mie 3% zufamniengefeßt, vergl; Numi. 

ſ[Vergl. Michaelis Mof. R. Th: IL 9.921184 
G. und Niebuhrs Beſchreibung van Arabien 


S. 35— 33. 


[Nah WIRT} ſetzt der Samat. T. hinu Kart, 19 
auch ĩ Hebr. Mſpt bey Kennicott hat fo. G.] | 
. , INN 390) [die LXX und Gr, Ven. überfegens ’ 
Ka) zaidevaovom aurov. Vulg. aber Hat! verbera- 
bunt eum, und im leßtereri Sinne verftanden bie. 
Chald. und Jofephus die Stelle, vergl. Antig. 1V, 8.3 
leßteter giebt 39 Streiche als bas —55 an, 

. 2 


{ 


”) ⁊h. 1. G. 133. 34. un. — u a 4 


| 





⸗ x Ä 
. > 7° = 
ge. R ; J 
276 ‚Deut, 22, 21. — K. 23, 2. 


— 


* 


Doch wahrſcheinlicher iſt, daß nach dem Geſetz K. 
25, 3. blos das hoͤchſte Maaß feſtgeſetzt war, wel⸗ 
ches nicht uͤberſchritten werden durfte. G.] 

> 91 - [Bor WM Hat eine beträchtliche Anzahl Oebr. und 

EChald. Mipte: 72. G.] —— Da; 

[Statt MAN N’I MUND flieht im Samarit. T. 
=PIN MINE MUND. Die LXX haben: durrogveü- 
ar riv-olxov red wargdg auryz, Vulg,: ut forräcaretur 
in domo patris fui, Gr. Ven.: rös mogveigıv oix0s Tas 

. ' murgdg aure, und eben fo Die übrigen alten Ueberſ. G. ] 

- 2 Be: 

24 geht zuruͤck auf nnd, und 
wird davon regiert, IN) iſt entmeber in die fortlau⸗ 
fende Eonftruction blos eingefchoben, ober foll heißen: 

‚ ſo daß fe ſterben. | a 

23, - van na m}, dei Sinn kann nicht dunkel 

r ſeyn, nad) dem was vorhergeht, vergl. Lev. 18,8., 
wo TOR NUN NZ und AN AT fleht: 
aber was FD bier eigentlich bedeute, iſt jo ficher-. - 
nicht. Der geroöhnlichen Bedeutung des Werts 
m angemeffenften ift noch, daß es für: Zipfel des ’ 
Keides, unterfter. Theil des Kleides, ftehe; indeflen- 
kann ums: feicht blos bie Kenntniß anderer He. 
braͤiſcher Bedeutungen mangeln, im Syriſchen ift 
Yo Taın finus maris, im Aethiopiſchen bebeutet - 
das MWort auch: labium, im Arabifchen ift die Be- 


; A i $/ 
deutung des Verbum: cinxit, und Ki iſt auch: 
concubitus. Die LXX haben: euyraftpus, 
_ Yulg.:- operimentum, bie übrigen Ueberſ. haben 
das Hebräifehe Wort begbehaltn. | 


\ 


2. napet ana armen [Vulg.: eunuchus 
attritis vel amputatis tefticulis et abſtiſſo veretro, 
die LXX: Iradias oide amorexouuios, Gr. Ven.: 
opus Iradias nal Ferunnivos Tar —RRX = \ 
4 ee Zu auf 


8 





0... Deut, 23, 3. 427277 


auf aͤhnliche Weiſe die andern alten Ueberſ., ausge⸗ 


nommen Syr., det für die 4 Hebr. Worte blos: 


—X adulter, hat. G. Fuͤr MIDW giebt es kei⸗ 


ne Erläuterung aus der Hebr. und den verwaͤndten 
Sprachen, als daß Dv effudit iſt, und eine ſolche 
Bedeutung davon wenigſtens herkommen kann. 


mim Hrn [Mach einigen Erklaͤrern iſt der 
Sinn, daß ein ſolcher Menfc fein Amt verwalten 
Fönne; ich bin geneigter mit Pfeudo- Jon, zu glauben, 
daß die She folcher Perfonen verboten werde, G. 
Sn fofern ſich dieſe Verordnung auf Auswärtige be: 
ziebt, denn von zufällig verlegten, gebohrnen Zuden 
fann ſchwerlich die Rede fern: fo ift dies ungefähr 
dee Sinn; es ift aber nicht nöthig, daß blos eheliche 
Verbindung und diefe Art der Bereinigung mit dem 
Sfraelitifchen Volke unterfagr werde: er foll überhaupt 
nicht, auf feine Weife in das Wolf Gottes aufge 
nommen werden. Die Wiederholung des Ausdrucks 
mirr 97192 in den folgenden Werfen entſcheidet Aber 
den Sinn deſſelben. 


. on. [die LXX haben: dx woevns, Vulg.:3 


de fcorto natus, und wörtlich eben fo Pfeudo- Jon., 
_Onk. hat das Hebräifhe Wort, Syr. Bu <2> 


Saad. emp, Ar. Erp bl =. Michaelis 
> will, es fen für 7 9 macula peregrini; wirk⸗ 
fich hat ein Hebr. Mſpt den Kennicott fo, aber dieg 


iſt eine geringe Huͤlfe. Wepler in feinen philofoph, 


erit. Fragm. leitet das Texteswort von „do corrum- 


pere ab. Vielleicht aber iſt Ir ein Derinativum 
von NT, und bedeutet das Kind eines fremden, unbe 
kannten Vaters: Die Rabbinen verftehen ein durch 
Blutſchande oder Ehebruch erzeugtes Kind. G.] 


— 83 u ꝛ 


* 


t 


#4 a 


a Deut, 23,5 — 1% 


J 


f Tr ein das Segentheif.ers | 


Durchzug und Lebens⸗ 
inzige Weg zur Hebung 
anzunehmen, daß hier 


el blos auf die Ammoͤni⸗ 


08 auf die Moahiter ſich 


; folhen Unterfcheidung 


en, fondern am natuͤr⸗ 
1 beide Beſchuldigungen 
ir anderwaͤrts nirgends 
an der Aufforderung Big 
erwaͤhnt finden. Mag 


‚ und gerade feyn, oder 
n: immer bleibt die Aus 


richt und in 8.2, 9. und 
er daß dadurch um defta 
genwärtige, ziemlich zus 


s, ſ. S. 205. 


VUeber Bileain vergl, ©. 119. 


ARD [dev Baar. T. dat AND, ein 1 &- 


mas. Din ANNDO, in den LXX und Vulg. iff dies 
(und die zwey folgenden Worte) nicht ausgedrückt, 
aber. alle andre alte Meberfeger haben fo, tie ber. 
Hebr. T Es if Dies wohl derfelbe Ort mit Balis, 
.. einen’ feinen Ort an ber —— des — ſ 
Buͤſ ing Th. XL ©, 304. 6. Siehe ©. 121. 


12 [Statt des 12ten 2. hat ber Samar. T. IN 2 


OR mar ga am WU RD) = ray 
mumnan.G.} 3 


Vergl. Lev. 15, 16. 


44 pre [Die LXX haben: davna. 
go, und eben fo Vulg.: in balteo G., die übrigen " 


Bu Ueberſ. druͤcken den Begriff arma aus, 


[Un habe ih: Weichling, aͤberſetzt (satami- | 
ur ich —* @ ger doch mehr für eine folde, 


Perſog 


4 


anderes Stuͤck iſt, als 


_ 


Deut 23, 1. — 8.24, 2: 4799 


Perfon Kalten, mie die bherooäh' bey den Hindus 
find. G. Die Aehnlichkeit des borhergehenben mun 
beſtimmt die Bedeutung. 


33 Yo [Ara yrae xuvos haben bie LXX, 18 
Vulg.: pretium canis, und eben fo alle'alte Ueber, 
. Gr. Ven.: rin xuwös.. Man nimmt 272 im eis 
gentlichen oder uneigentlihen Sinne, jener "Scheine 
. allerdings bey einem Gefeße erwartet werden zu muͤſ⸗ 
fen, wenn auch-gleich nad) dem vorhergehenden Vers 
etwas, bem WIN Entfprechendes folgen koͤnnte. 
Deshalb uͤberſetzt man auch: Knabenſchoaͤnder, oder 
verglelht zuraudos der Griechen: aber jener Grund 
h int überwiegend. G. Wenigſtens fiegt in’ der - 

Aehnlichkeit des Griechifchen Ausdrudes fein Beweis, 
daß diefer uneigentliche Ausdruck auch bey den He 
braͤern ftatt gefunden habe, und bey ihnen gleichſam 
ein eigentlicher hergebrachter Ausdruck fuͤr jene 
ſchaͤndlichen Ausſchweifungen geweſen ſey. Man 
findet Hier jo vielerley Anordnungen von verſchiedener 
‚ Art neben einander, und es wird fo oft von dem ei⸗ 
nen zum andern übergegangen, daß, man feine Si⸗ 
cherheit dafür hat, daß der gegenmärtige Vers mit 
den vorhergehenden fireng zufammen hängen mäffe, 
und der eigentliche Sinn bes Worts iſt auch. deshalb | 
vorzuͤglicher. 

LTTS fchlt im Samar. T.und ı Hebr. Mſpt. G.] 24 ' 


aa AT [die LXX: doxnuor wegyae, 24, 


'Gr, Ven.: Koyxnmoruvmy meayuorres, Vulg.: ali- ı 
quam foeditatem, und eben fo Onk., Syr., und 
beide Arab; Pfeudo-]Jon, dagegen hat NYOB 
ZZ, eine Uebertretung. R. Sabbai nahm dieſe 
. Uebertrerung für. Ehebruch,, aber diefer fell ja mit 
dem Tode beftraft werben, und paft alfo nicht. R. 
Hillel verſtand irgend ee dem Ehemanne mißfällige 


a So 


Ye 


A ⸗ 
oe er 5 % 


"ao © - Deut. 24,4 —. 17. . 


Zu Sache, aber dies iſt zu weit. Es muß entweber ein 
—großer förperlicher Fehler, oder ein ſchlechtes Betra⸗ 
| gen gemeint fenn. G. Die Groͤße des Fehlers liegt 
\ nicht in den Worten, vergl. K. 23, 15., wo N 
27 von bloßen Unanftändigfeiten gebraucht Al. 
[Uebrigens it V. 1 —3. N , der Nachſatz 

von dem allen folgt erſt V. 4. G.]. 


4 [Rab min? drucken die LXX PRO aus. G] 


5 22%, die LXX haben! ämsuursn, Syr. cas, 
Vulg: Taferiorem et fuperiorem molam, eben fo 
Saad, Aasl, a T. Unfere Stelle ift 


Ä noch —* fuͤr dieſe Bedeutung, ale IE Sam. ıı, 
—— 21. WVd) wird verpfänder, indem das Mittel des 
-  — Unterhaltes des lebens verpfänber —* ſo hat es 

— Onk. umſchrieben. 


[Red 093 ſchaltet der Samar. 2. ein J. 
— ie LXX drücen es aus. G. .) 


9 Vernrgl. Num. 12, 10. 


| IT - Vor —8R hat der Samar. T an BEN 
und Syr. druͤckt es recht nachdrücklich aus 


‚2 HOAY2 erffäer ſich fogleich durch ben. 


15 10 Liedgn Tag, die LXX: außrineger, 
Vulg.: eodem die. G.] 


17 IM I WIND [eben fo hat der Samat: T. 
‚ohne 1 vor KIM”, aub Onk. , Perf., Ar. Erp., Gr. Ven. 
haben ein ſolches I nicht audgedrüct, aber die übrigen, 
alfo die meiften alten Ueberf. haben es, und es ſteht in 
12 Mipten bey Kennicott. De Rofli fand es in 7 Mipten - 
- deB Ouk. — Nach EIN? Haben 2 Hebr. Mipte no 
— MEINT, und die LXX drüden es aus, De Rofli fand 
dieien Zufag als urfprängliche Lesart eines Mfpts vom .- 

O::k., und man vergl. Exod. 22, 21. Jer. 22,3. Zach, 
77710. — Indeſſen auch anderwoͤrts bemerkt man N 

’ wie 


⸗ 





x 





on 
\ A ! j 
Deut. 24, 19. — K. 25, 3: _aft. 


diefe Berſchiedenheit in dem Beweggrunde, vergl. DB, 19 
und Lev. 23, 22. — | 


Vergl. Lev. 19,9.f. 19 


IN) wuͤrde blos aus dem Zuſammenhange uns 20. 
gefähr errachen werden muͤſſen, da Fein verwandter 
Dialect Erläuterung darbietet; wenn nicht IND 2 
ramus übrig wäre, und fich mehrere Formen in id -- 
fänden, deren Bedeutungen von ber Bedeutung bes 
Verbum abweiht, und von einem Nomen auszu⸗ 
gehen fcheine.. PD fimme Lev. 19, 10. aud) fo 
vor. Die LXX haben für jenes: oux avacresdas 
 xuAraunsao9aus, Vulg.: non reverteris ut colligas, 
Syn MoL D, Onk. eben fo, Sazd. . 


. MOT72, der, zur Steafe, Schläge erhal: 2% . 
ten muß, mie NN 72, ein Kind des Todes, einer, 2  ' 
ber ſterben, der die Todesftrafe leiden muß. TI und ' 
andere ähnliche Worte bedeuten im Hebräifchen in 
ſolchen Umſchreibungen nicht mehr, als das Subject, 
welchem das dazu gefeßte Nomen zukoͤmmt. 

am [die LXX überfeßen durch die zweyte 
Perfon des Imperativs, wie Jof. 13,16. fteht; aber 
der Hebräifche mit dem Samaritanifchen Äbereinftim- 
mende Tert erlaube dies nicht. G. ] 

Tray — MEN [die LXX Haben: wioxn-3 
Meovijoe,/ bvavrıoy cov, Vulg. paraphrafirt: ne foede 

laceratus ante oculos tuos abeat frater tuus, Onk. 

und Syr. behalten das Hebr. Wort bey, Pfeudo- Jon. 
hat: INN, verächtlich merde.; aber dies druͤcken 
‚ beide Arab., Perf., Gr. Ven. au. Michaelis 
bemerkt mit Recht, daß der Geſtrafte fchmerfich da: 
durch viel verächtlicher wuͤrde, wenn er einige Streiche 
meht befäme, und nimme 12 in der Bedeutung 
urere gerade jo, wie bie fateiner: urere loris, fas. 

| — S5. gm 


N 





\ s 82 
1 1 
⸗ © 


28h Neut. 25,5. 


gen. Indeſſen (die Metapher einer einzelnen Syra⸗ 
he iſt ein aͤußerſt ſchwacher und wenig bedeutender 
„.Gund, dieſelbe Metapher, auch noch in einer andern 
Sprache zu ſuchen, und) ich ſehe keine Urſache, von 
5 per gemöhnlichen Bedeutung abzugehen,, welche 997 
im Syriſchen, Chaldaͤiſchen, Arabifchen hat, und 
nicht eben diefen Sinn in 7792 zu ſuchen. Es be: 
“deutet aber nicht blos: ſchlecht ſeyn, fondern auch: 
ſchwach, matt, erfchönft fen und werden, So | 
nehme ih 17739. Dffenbar ift der Zweck der ganzen. - 
„Anordnung, jeder Uebertreibung der Strafe vorzu⸗ 
beugen, G. Die Ableitung von )95 wuͤrde gegen 
bie Srammatif, die Uebertragung ber Bedeutung 
deffelben auf IP wuͤrde unficher feyn. 179 bedeus ” 
tet in den meiften vermandten Dialeftens Fochen. und 
beaten, aber hat auch in jedem derſelben außerdem 
noch andere Bedeutungen; im Syriſchen ift es affli- 
zit,. welche Bedeutung ficher auch Hebrätich ift, vergl. 
1Sam. 18, 23., eontrivit, confregit, Aehnlich ift 
im Arabiſchen W und „IF, jenes auch: valide pro- 
.  pulit, ligno percufüt, biefes: percuſſit in capite. . 
Beide Worte bedenten auch: abominatys, dete« 
ſtatus ef, quam maxime odit, und dies, waͤre 
unſrer Stelle wohl .angemeffen: damit nicht dein ' 
Bruder vor deinen Augen in Wutch gerathe, die 
Strafe wegen der Ueberfchreitung des Maaßes ver: 
abſcheue. Indeſſen der beftätigrere und, mit dem fichee 
‚gen Hebräifchen Sprachgebrauche enge zufammen: 
hängende Sinn tft doch: zerfchlagen werden, damit: | 
‚bein Bruper nicht nor deinen Augen zerfchlagen 
werde, | | BER 
4 EDiele Anordnung iſt der Aegyptiſchen Sitte 
ensgegengefeßt ; dagegen die Muhammedaner zu 
‚Wesen und in Marocco beobachten das Mofaifche- 


Geſetz, 


* — 


\ 


_ 


i) 





; Deut. 25, 6. — K. 26,3. 233 


— 
Seſetz, vergk Ruſſel's Aleppo Th. J.S. 50. Hoeſt 
Nadjrihten von Fez und Marocco &. 129. und _ 
Michaetis Mof M. Th. I. 6.130. G.] 
[Bor M " bat der Samar, T. IT, und Vulg, & 


. 


druͤckt es aus. G. 


RZ AR [die lesart der LXX ift ungewig,g 
der Battcan, T. und Tanonici's Mſpt haben: Zumrv- '*. 
GETAN KOT KEOTOrROy ayrou, Das Oxford'ſche bat: j 

Euros, alle die andern Ausgaben haben : duRTÜ-. . 

„Cara eis To medoanen, und fo hat auch der Glasg. 

R.; fo ſcheint auch der Coptiſche Ueberſ. gelefen zu 

haben, die Itala iſt verlohren. Vulg. bat; ſpuetque 

in faciem illius, und eben fo Onk., Syr., Berf, und 
Gr. Ven. Eigentlicher haben dagegen, bie beiden I 

Arab. San in feinee Gegenwart, und Pfeudo- 


Jen Nor vor ihm, und dies if der Sinn, G.] wer 
Vergl. Exod. 17, 8, Sr F 19 


IR RT RO, Syr. bat zn Lo, die1g 
LXX im Alexandriniſchen Text, aber nicht bey Grabe: 
rov Kuga ie LXX, Vulg., Saad. drücen am be: 
immteften aus, daß fich Dies auf die Amalefiter bejies - 
e, Onk. ſcheint e8 auf die Ffraeliten bezogen zu haben. | 
TON [fo alle alte Ueherſetzer, außer den xx. 26. 
welche in den Ausgaben des Vatican. und im Alter, E33: 
aber nicht bey Grabe, und dem. Glasg. ro Osü no, 
haben. Houbigant hält ITIN. für einen bloßen 
Schreibfehler, und glaubt, daß Kaph wegen des folgen: - 
den ’2 zu einer Zeit hinzugefommen ſey, mo noch nicht 
die Zinal: Buchſtaben ausgezeichnet wurden. Indeſſen 
‚gegen die Autorität aller anderen alten Ueberfegungen, 
nd des Hebraͤiſchen fowohl, als des Samar. Terteg 
kann die Lesart TON nicht verdrängt Iperden, G, 
"FIT? bezieht fi dann auf ND. 


N aN WIN [die alten Ueßerf. haben dies q 

auf yerfchiepeng Art verſtanden, Die LXX über 

ae — ſetzen? 
| 


l 





F HER a i. 
264 Deut. 26,5. . x | 
fegen: Zuglav amsßarey 6 mare nou, nach dem Va- 
tican. und Albin. T. und der Goptifchen Ueberſ.; da⸗ 
gegen hat der Complut. T.: wire, und, der Ale 
fandr.: amsanßev, bey: welcher verfchiedenartigen 
Deutung immer "IN INN zum Grunde zu liegen 
ſcheint. letzteres nimmt auch Houbigant für die 


richtige Lesart, und uͤberſetzt es: fames urgebat pa- 
trem meum, indem er I abfumere. vergleidt. 


Wenige Erflärer werden ihm betreten. Vulg. über: 
Mei: Syrus perfequebatur patrem meum, und eben 
0 die Chald., Saad., Perf.; bey welcher Deutung 
TAN für IIN, und DAN für das Subject genoms 
men iſt. Gr. Ven. hat: "Apdmsos azwAuro 0 Far | 
ne nop,. fingufär ift die Deutung des Syr. Yo) 


aD? gr, welches in der Polyglotte: ad Aram 

-\ deductus eft pater meus, überfeßt ift, aber vielleicht ' 
“heißen foll: apud Aramaeum, fc. Labanum, con» 
verfatusıeft pater meus. Die Maforethen aber 
"haben "TAN pımctirt, und, ich glaube, mit Recht; 
drey Mſpte bey Kennicott haben audy wirflich TIIN. 

Der Sinn von IN oder IN iſt, wie ich glaube, 
wandernd, als Pilgeim, von Ort zu Ort. Go 
characteriſirt ſich Jakob felbft, wenn er vor Pharao 
Gen. 47, 9. von den Tagen feiner Pilgrimichaft 
ſpricht, und fo haben e8 die neuern Deutichen Erklaͤ⸗ 

ver mit Michaelis genommen. Man bat für 
diefe Bedeutung des TAN auch Pf. 119, 1776. ver: 
glichen G., wo e8 von dem verlohrnen Schaafe 

- gebraucht wird, welches herumirrt. Dann ijt aber . 
wenigſtens: mandernd, zu wenig, vielleicht alich her: 
umirrend, und dann fäge wohl eher: verlaufen, 
felbft mit einem herabwuͤrdigenden Sinne iu dem 
Wort, und diefer ift auch dem ganzen Zufammen: 
 hange nicht unangemeflen. Indeſſen am- — 

i 


\ \ 





' 


“ Deut. 26, 12. 0.85 
in es ohne Zweifel, das Arabiſche — und die dort 


fehr gewöhnliche , mit der Hebräifchen nahe zufam: 


5473 fchen darin, und die Befchreibung des, fich 


| nirgends nigra zusus 
t daſſelbe nochmals nach⸗ 12 


user 5 DN brü 


, menhängende Bedeutung deffelben zu vergleichen: a 
eohfuetudine alienus, ferus, indomitus fuit; pa- 
vidus aufugit. Dann’ liegt der Gegenfatz bes "13 


drauͤcklich aus, was in ML liege. - Warum das . 
‚dritte Jahr UHR NIW Heißt, iſt durch feine’ andere 


Nachricht, genau erklaͤrlich. Vielleicht fol es nichts 


weiter bedeuten, als: das Jahr des recht vollftändie 


gen Zehentens, wo, eben nach der folgenden Vers. 
ordnung, Seviten, Fremdlinge, Wittwen und Wai⸗ 


'fen fort zu eſſen befommen- follen. Es ift höchft 
wahrſcheinlich, daß dies an. Leviten, Fremdlingen, 
Wittwen und Waiſen zu Gebende, etwos anderes als 


der Zehnten fen, und alfo außer dem Zehnten gegeben 


werden müffe; aber die Quantität des, den leviten, 
Stemdlingen, Wittwen und Waiſen zu Gebenden, 
iſt weder durch diefe Stelle, noch durch eine andere 
des A. T. beſtimmt, und es folge nicht, daß ein neuer 
Zehnten dazu zu verwenden ſey. WIH V. 13. 
mag frenlich den Zehnten mit in fich begreifen, es ift 
das, mas nach den göttlichen Verordnungen nicht dem 
Erbauer gehört, fonden 
das dem Leviten ımb A 
Denn VnDd beziehe ſich 
deshalb ein Zehnten. 

Bezug auf ımfere Stel 
Zehnten an die Priefter 
zweyten und drict: 
Indeſſen dies würde uͤ 
über den Sinn unfere: 


bie, wenigſtens in dem 


ı Fa” re — Pr 
4 . 
P} a 
/ ä Re J * — 
. 4 
2 x 
\ * J 827* * 
4 


a86 Deut. 26, 14.4 K. 27, 1 


ausfeßungen eines zweyten vder dritten Zcehutens ſ. 
©. 245. ff., für dieſelben vorzuͤglich Scaliger und 
Amama in ihren Anmerkk. zu dieſer Stelle *). 
414 . nah wuo-nma 0» überfeßt man — 

lich: ich hake Nichts davon bey Leichenbegaͤngniſſen 
verwandet, um die Koſten derſelben zu beſtreiten; die 
Worte foͤnnen dies ſagen, und Vulg. druͤckt dieſen 
Sinn deutlich qus. Aber wenigſtens ſpaͤtere Juͤdiſche 
BGitte iſt es, dem Todten Lebensmittel mit ins. Gtab 
zu en 5...5 
17 Hat und Yon [die LXX Baden: ef 
- 418 You und rare, Vulg.: elegifti und elegit; Onk. 
nat und SEM, welches vielleicht nicht eligere, 
wie es in der Polyglotte überfeßt ift, fondern exalta- 
te bebetitet:- Sm feßteren Sinne haben wahrſchein⸗ 
Tich Saad. und Perf., gewiß aber Ar. Erp. ind Gr. - 
"Ver. das Wort genommen, erfletet hat Jh y Tee. 
tere amgeas. Mehrere Neuere leiten einen eben ſol⸗ 
then Sinn aus dem Arabiſchent „ol imperium, dor 
minatio, abs fo Däthe: Vos quidem Jovae hodie 
principatum eonceſſiſtis. Dagegen glaube ich mit. 
Houbigant, daß Hiphil hier nichts Anderes als Kal 
don MON bedeute, ober. Die Bebeutung nur verflätfes 
“ fegerlich erklären Die Kirchen⸗Ueberſetzung iſt ſo: 
Bu haft geredet. Michaelis vergleiche bie Ber. 
deutung des „fl confentige, mutyo promittere, | 
twelches dem Sinne: gegenſeltig erflären, nahe 
koͤmmt. Uebrigens fehle in B. 17. im Samar. U 
und in ı Hebr. MifptbeyKennicott: ODE: G:] 


[8 


27, Das golgende wird durch die erſten Worte dieſes 


2 Verſes bon dem Vorhergehenden eben nicht getrennt, 
und kann wohl mit demfelben zufammenhängen, * 
I | = Alle 


— 


*) S. Critich fach, Vol . ee 


Deut: 27, 2. 307 

Alles bis zum Ende dieſes Abſchnittes noch Theil der BR, 

4. 44. angefangenen Zufammenftellung moſaiſcher Ders 

ordnungen ſeyn follen. Das Abweichende ift, daß hier 

die Aelteften, und V. 9. die Prieſter vom Stamme Levi 

neben Mofes genannt — welches K. 5,1. 
K. 29. nicht der Fall if 


ua an An [die LXX: xondoes — 

rous xovſæ, Vulg.: calce laevigabis eos, und faft 
eben fo die andern alten Ueberſ.; Gr. Ven. hat ins 

deſſen ein Wort, welches den. Sinn ‚des Originals 

vielleicht am beſten ausdrüdt: rravuses FT aurous 
dv nova. Damit wird, jo viel ich einfehe, nichs 
. gemeint, daß die Steine mit Kaff übertünchet,, ſon⸗ 
dern daß, fie mir Mörtel sufammengefittet werden 

ſollen. Die Votrſtellung einiger neueren Erklaͤrer, 
daß vorerſt die Inschrift auf die Steine gebracht, und 
dann mit Kalt überzogen werben. fell, um bie Ina 
fchrift defto länger zu erhalten, fcheint mir eine bloße 
Einbifdung. Der Zweck der Inſchrift mar ohne 
ı Zweifel, daß fie zu allen Zeiten don allen Sfraeliten 
gelefers werden koͤnne. Durch ‚die Leberlegung mig 
Kalf wuͤrde fie den Augen bes Volks entzogen, und 
ein unnuͤtzes, ſtummes Erinnerunggmittel geworden 
ſeyn. Ant 
Kalk ſelbſt 
für wahrſch 
dieſer Art, 
haft waͤre. 
auf Kalk 3 
geber mußl 
uehmen, fi | 
alſo fo viel | 
um alle W 
zeichnen. 
Deuterono 


m - "I u. Dan nie 





Ds 
! 


\ 


I) 


— 


Be ; $ 
188 Deut. 27, 2. 


D 


am Ende beffefßen- die in diefem Kopitel folgenden 


Fluͤche ausgedruͤckt werden follen, ift nicht leicht zu 


entſcheiden. Mir ſcheint das erftere das wahrſchein⸗ 
fichfte. Der Einwurf, daß das Denteronomium 


"ine fo große Dienge Steintafeln eingenommen haben‘ 
wuͤrde, als ſchwerlich an Einem Orte hätte aufgerich» 


ter werden fünmen, ift, nach meiner Vorftellung, 
nicht erheblih. Die Steine follen „große Steine, 


2 > ever derſelben konnte ein ganzes Kapitel fafs 
fen. 


34 ſolche Steine machten feine fehr lange 
Mauer, wenn jeder derjelben etwa drey Fuß breit 
war. Und wenn fie in ein feftes Viereck geftelle wa: . 


“sen: fo berrug eine Seite weniger, als dreyfig Fuß. 


Bey einer folchen Annahme hatte der ganze Umfang . 
des Deuteronomium Plaß, und die Buchſtaben 
konnten noch in einer. ziemlichen Entfernung geleien 
erden, zumal wenn fie tief genug eingehayen w 

ten. G. Es ift allerbirige am natuͤrlich fen anzuneh⸗ 
men, daß der Verf. unter den orten „vdiefes Ger 
fetz, Das ganze Vorhergehende und nicht ein einzelnes 
Stuͤck deflelben verfiche, welches er ja außerdem, bey 


einigem Anfpruch auf Deutlichkeie, ausgezeichnet has 


ben mäßte. Indeſſen würde dieſes Morhergehende 
ſich nach) der oben ") angegebenen Erörterung wenig⸗ 


= —— das Stuͤck von K. 4, 44 bis hieher beſchroͤn⸗ 


DW aber wuͤrde vielleicht am richtigſten durch 


ein Wort, wie: verfaffen , ausgedrückt werden, wo⸗ 


durch es unbeſtimmt bleibt, ob dies zur Verkittung 
der Steine, oder zur Uebertuͤnchung derfelben habe 
Bienen follen, Angemeſſen dem Zwecke iſt das Eins 
Bauen der Inſchrift, alſo in dieſer Hinficht wahr⸗ 
ſcheinlicher, der Text aber entſcheidet Darüber nicht. 
Jof. 8, 32. wird von-derfelben Sache wie hier a2’ 


gebraucht, und alſo eben fo wenig entſchieden. 


*) ©, 205. 


» 


Bl # 


* 





- Deut: 27, 3. 4. 289 


Ä ‚game aber bleibt es eine ven andere Frage, ob 
dieſe Worte v 


on Moſes ſelbſt herruͤhren; oder ob ein ſpaͤ⸗ 
terer Erzähler genau den Sinn einer Einrichtung des 


Mofes ausgedräcdt habe, und ob die Sache felbft nach⸗ 
mals wirklich geſchehen ſey; cder endlich ob ein ſolcher 


Erzähler Hach einer Tradition von Inſchriften des Mo⸗ 
ſaiſchen Gefeges, vermöge feines Urtheils, dies vom 


ganzen Geſetze verftanden habe, und ſich deshalb fo auss 
druͤcke. Die Unterfuhung *) über die Zeit der Abfafs - 


fung diefer Bücher Bann allein der Entfcheidung hierüber 
näher bringen. Wichtig ift dabey, auch die Vergleis 


N 


“ 


&ung defien, was Jol. 8, 30. 31. 32. 24, 26. erzählt 


wird, ob es wohl nicht als fiher voransgefegt werden 
kann, daß beide Schriftfieler von durchaus einerley Vor⸗ 
ſtellungen ausgchen. 


roy Eı Mfpt bey Kennicott hat IYIN OR, 3’ 


und Die LXX: imi ray Adam Jodrav G., fo ſteht V. 4. 


Say [der Samar, T. hat DYY1, und eben 4 
ſo die Samar. Ueber. ‚Kennicott hat zu beweiſen 


gefucht, daß. leßtere Sesart die urfprüngliche ſey, und 


daß die Zuben ihren Tert, aus Haß gegen die Sa⸗ 
“ mariter und den auf dem Berge Sarizim erbauten 


⸗ 


Tempel: derſelben, corrumpirt hoͤtten. Das, was 


man feinen Gründen entgegengeſetzt Kat, moͤchte 


mehr fcheinbar ſeyn, als feſt fliehen. Der Streie 
zwiſchen Zuden und Samaritern war nicht, welcher 


von beiden Bergen der Ort des Gegens geweſen fen, 
‚- fonvern welcher von beiden Tempeln auf dem heiligen 


Platze fiche. Wenn der Züdifche Tempel auf dens 
Merge Ebal geweſen wäre, fo würden die Samariter 


einige Verſuchung gehabt haben, ihre Handfchriften 


zu ändern; aber da fie bey-der Errichtung ihres Tem: 


dels zwiſchen ben beiden Bergen Ebal und Garijim 
waͤhlen fonnten, jft es ba im geringfien Grade — 


©) ©. die das Wert beſchllehende Abhandluns⸗ 
Deittet dei. — 


* 
% 


— 


290. - + Deut. 27, 9. | 
ſcheinlich, daß fie den Berg’ Garizim zum Ort ihres 
Tempels erroähle Haberi würden, wenn in ihren Ma: 
nuferipten von Deuteronomium nicht dieſer Name 
geſtanden hätte? Aber men Mofes befohlen Hatte, 
Die Steine des Bändniffes auf dem Berge Garizim 
aufjueichten, und diefer Berg nun das Heiligthum 
der Samariter enthielt: : fo war es ſehr natuͤrlich, 
wenn die Zuden ihre. Feinde diefes Heiligchum herab: 
zuw uͤrdigen fuchten, und ben Namen feines Platzes 
‚ aus unferer Stelle :ausftrichen. G. Ueber bie Sage 
beidre Berge. ©. 24 5 | 
— meint, daß ber Altar, deſſen 
Aufrichtung hier verordnet wird, eben aus den B.2. 
genannten und mit Kalf uͤbertuͤnchten Steinen be 
ftanden habe. Aber die Steine des Altars find unbe 
hauene Steine, und daß darauf das Gefeß habe 
verzeichnet werden follen, war eine ſehr auffallende 
Verordnung. Ob ſie durch Uebertuͤnchung geſchickt 
zur Aufnahme der Inſchrift gemacht werden ſollten, 
iſt eben erſt die Frage: und ſollten dieſe Steine mit 
der Inſchrift dem Feuer und den Beſchaͤdigungen 
ausgeſetzt worden ſeyn, welche bey dem Auflegen 


bves Holzes und ber Opferthiere uwermeidlich — 


und den Kalk losbrechen mußten? Ich moͤchte vie 
mehr V. 8. für den Nachſatz von V. 4. halten, und 
habe ihn daher zwiſchen V. 4. und V. 5. eingeruͤckt. G. 
Letztere Verſetzung iſt willkuͤhrlich, und auch zur Iden⸗ 
tificirung der Steine ber Inſchrift und der unbehaue⸗ 
nen Steine des Altars ift im Terte fein Grund, 
Weit fcheinbarer koͤnnte fie Jof. 8, 30. gefunden wer⸗ 
den, mo von der Aufrichtung anderer Steine vorher 
nicht die Rede ift. Hier hat V. 8. vielleicht blos 
ben Zweck, die vorher vergefiene Anordnung, die in 
dem AD NZ liegt, nachzuholen; und beshalb 
find, mwenigfiens in andern Stellen, befonders der 


— 





"3 


| R 


Deut. 27, 9. — K. 28, Ss adı | 


Genelis, ſelbſt bie ſchon gebrauchten Worte fo gefeßt, 


als ob fie noch gar nicht da geweſen wären. 


[Bor OR? fhiebt 1 Hebr. Mfpt I ein, udg 


Syr. drüdt eg aus. 6.) u 
[Rab CD ſetzt der Samar. T. hinzu YID. G.] 
Men [die LXX nnd Gr. Ven.: driwslor, 16 

Syr. brädt den Begriff: fluchen, aus. Jene Ueber, 

feßung fcheine von OD auszugehen. Dathe leitet 

aus, der urfprünglichen Bedeutung des TYP urere, 

Die. metaphorische andere: diffamare, ad. Mi⸗ 

haelis Bat: ſchlaͤget. G. Daß nDD: defpicere, 

und alſo Hiphil: veraͤchtlich machen, bedeuten koͤnne, 

iſt ſchon aus dem deutlichen, 797 erweislich, denn 

dies kommt davon her. | on 

Vergl. K. 22, 30. Zu 20 

[92 fteht vor IT im Samar. T., 6 Hebr. Mſpten 26 


» 


und 2 Ehald. bep De Kofi, nach Kennicort in 6 Chal⸗ 


daiſchen, die LXX drüden ed aus, und man findet es in . 


der Coptiſchen Ueberſ. und der alten lisla, und in der Ci⸗ 
‚tätion des Paulus Gal. 3, 10. Indeſſen auch) Aquile, 


Symmach. und Theodotion fanden es nicht in ihrem 


Zerte. G.] 


Geſetzes glücklich, durch Uebertretung deflelben un: 
gluͤcklich werde; das Einzelne darf nicht über die Abs 
ſicht des Verf. hinaus verfolgt, und die ſyecielle Er⸗ 
Füllung jedes Worts hiſtoriſch gefucht werden. G.] | 
139 um MINE f. ©. 235; 4 


- MO [die LXX: ai dwodina,, Vulg.: hor-5 5⸗· 


red, jedoch die andern alten Leberfeßer baden den 
Begriff: Korb, ausgebräct, und es ift gereiß der _ 


. sichtige; Gr. Ven. hat auch: Farueos. G. Das 


Wort. fommt nur noch 8. 26, 2. und 4. vor, mo 
J 23° 1. 


[ Das ganze Folgende ift Hoch poetifch: der all: 28, . 
. gemeine Inhalt ift, daß man durch Beobachtung des 


.292 . . Deut. 28, 8 —.ao: 4 
‚auch die LXX: xalproerdov, Übesfegen, und ˖wenig⸗ 
ſtens ungefähr: Korb, der Sinn ſeyn muß. Außer 
„dem würde das Arab. ab caula immer noch Auf⸗ 
"merffamfeit verdienen. | 
nme [vieLLXX haben: vu dynararsiup-. 
&cou, Vulg.: reliquiaetuae, Gr. Veh. aber hat; 
 Cuun dou, und alle andere alte Heberf.drüden: Teig, 
ober ein Gefäß für denfelben aus, G. ©. Th. Il. 
. ©. 40. über Exod. 12, 34. \ 


⸗ 


8 TION [man uͤberſetzt: Vorrathshaͤuſer, ich: 
Kornboͤden; Letzteres, druͤcken die LXX und Gr. Ven. 
‚aus, die LXX haben: raue, Vulg.: cellaria, die 
Chald. und Syr. ISIN Schaßfammern. G. Das 
Wort Eimmt nur nod) Prov. 3, 10., aber dort 
deutlicher in einer folhen Bedeutung vor Auch) 
ya , wahrſcheinlich von demfelben Stammmwort, | 
hat dieſelbe. | Ä | 

15 [Hana Mmoyb. Vor niyb haben 5 Hebr. 

"Mfpte 1, und 3 hatten es urſpruͤnglich, auch die meiften 
alten Ueberf. druͤcken dieſes aus. Indeſſen jene drey 
Worte fehlen gänzlid im Samar. T.; und ob fie wohl 
in den meiften Eremplaren der LXX ausgedrüdt find: 
fo find fie es doch nicht in dem Vatican. 3. und in der : 
Coptiſchen Ueberſ.; die alte Itala feheint fie auszudruͤcken. 

Gr. Ven., welche das I nicht ausdrüdt, Hat: QuAdrrem - 
SGTE raeiv. G.] F — 

1a8 [Nach NDR ID ſchiebt der Samar. T. ein: 
O2 BSG., mie V. 11. in anderer Ordnung 
ſtand. * ——— 

20 2 TyTN TInWM [der gedruckte Samar. T. 

hat PTR TOT, (do haben 8 Samar. 

 Mfpte "TION ,) und eben fo.ı Hebr. (und. 2 Samar. 
PART ‚ ı Samar. MIIN, 2 Hebr. TIAR 9), 
De die 


.%) &,Kennicotti Bibl. Hebr. Su 


L 


._ . 


Deut. 28,.22; :: 293 
4 


die LXX, Syr., Volg., Send. deäden die Lesart des 
Samar. T. ads. G. B. 48. fteht TOT, md V. sı. 
"PIRTT auch im gewöhnlichen Terte, aber es iſt nie 
nothwendig, daß in allen folgenden Stellen einerley 
Form ftehe. — 
amd und AND [f. die Anmerk. zu Lev. 26, 22 
16. G. Th. U. ©. 227. 
| IT [kaltes Zieber (ague). Zwar ganz. 
genen Mk AN nicht beſtimmen, daß diefe Krankheit 
gemeint fen, aber ich halte dieſen Sinn für den wahr⸗ 
ſcheinlichſten. Die LXX haben: Ayers, Vulg.: fri- 
ore. Zwar finden firh bey mehtern andern Lebers: 
fe6ern Deutungen von dem Gegenteil, und bie neun; 
andern Stellen, wo das Wort (nämlich das Stamm; 
verbum) vorfömmt, ſcheinen denfelben gimflig. Ins” 
deſſen jene Krankheit hat ihren Paroxismus der Hitze 
und der Kälte, und außer den LXX und Saad., mel: 
‚her ausdruͤcklich a! (stm, das viertaͤgige Fieber, 
„Überfeßt, ſpricht dafür die Bedeutung des Stamm⸗ 
worts im Aethiopiſchen: ‚zittern, ein Derivarum bes _ 
deutet Erdbeben, und das Acabifche iſt: mo- 
tilis, irrequietus, commotus fuit.. G. Die Be’ 
deutung des Stammmorts: Brennen, entjänden, 
entzundet fenn, ift nicht nur im Hebräifchen zu ficher, . 
ale daß fie nicht mehr, als jene, zur Seitung dienen. 
ſocllte, fondern ift auch im Chaldaͤiſchen und Syri⸗ 

J —* herrſchend. A Be, 
mn (Entzündung, bie LXX: Zerdurps, 
Vulg.: ardere, eben fo Syr., Perf. und Gr. Ven. 

Doch bleiben alle dieſe Kraukheitsnamen unficher. G.) 
2n [Dürre, die LXX haben: Dova, doch 
fehle das Wort im Vatican. T. Gr. Ven, hat: dr. 
ED ; md dies druͤcken Pfeudo- Jon. 2 Syr. und 
Perf. aus. Onk. har ein — das ſo er 
J —8 J 3 8 


.w\ 


7 Deut. 28; 2:27. 


ala das Hebraͤiſche, iR. Vale, überfeßt: neikn, und: 
beide Arab. und die Samar. Ueberf. haben eben diefe 
Deutung: Ich ziehe fie vor, da das Wort Mitten 

| unter andern Krankheitsnamen ſteht. G.) | 


. Por: mo: PPT [haben bie LXX far : 
— und axex, Gr. Ven. faſt durch ebeu⸗ 
dieſelben Worte, Vulg. durch: aöre corrupto und 
Aibtginc, und auch) Onk ‚ Syr., Perf. — jenes 
eben fo verjtanden zu haben. 


Ts, der Samar. T. hat Bier ı wieder "TWIN ,: 
und einige Samar. Mipte haben poxn. [Die LXX 
und Syr. drucken dies: aus, und V. 21. — beibe 
eben fo dem Samar..2., dev dert für "TIDOTT wieder 
\ — hat. G. Die LXX baben dert flatt dieſes 
1ı{.8 zwey uͤberfetzt: Euc &9 derglyn oe xei Eu dv 
dnorion a2 iv raxeı, Jegteres gerate fo wie V. ac. ftand. 
[Indeſſen fehlen die legten beiden Worte indem Aldin., 
Compfut., Orford. und Glasg. T. und in der alten Itala, 
4% Coptiſche Ueberſ. hat ſie. G.] | 


235 er neben: zur Beute, zur Schan⸗ 
de, e die umliegenden Koͤnigreiche 
u.d fo ungefähr diefelbe Bedeutung ; 
wen Ableitung nicht ſi cher iſt, zumal 
da in den meiſten Stellen dafuͤr 


MN geſchrieben wiſſen wellen, ohne eine ſolche viel⸗ 
fache Aenderung des Textes genug beſtaͤtigen zu fön- 
nen. lc; bedeutet übrigens: foedus odor. 


27 —8 priv [ vergl. Lucret. VI, 11. 12.: 
Eft elephas morbus, qui propter fumina 
li, - ' 
‚ Gignitur —— in media neque praeterea 
°  usquam. G.] © 
—— 


J 
an 


⸗ 


2 i ri = 
Deut. 28,32 — 371. 295 
yxy [Die LXX Haben dies nicht als eine 
befondere Krankheit, fondern als den Siß derſelben 
betrachtet, und fcheinen I vor dieſen Worte nicht 
geleſen zu haben; fie überfegen diefen Sag: zaraige, 
on, Kugwos EAueı —unriv als zhv edenen,, Ober > vais | 
adeoss. Alle andere alte Lleberfeger haben das ) aus 2 
gebräcdt Doch das Wort auf verfchiedene Art vers 
ſtanden. Onk. dat. PVnD, Pfeudo-Jon. NIMM, 


(und die Mafora har eben dieſes Wort mir der He 


bräifchen Endung am Rande,) eben fo Syr. Bay, 
Saad. hat au. Ale dieſe Worte bedeuten 
Krankheiten, welche den. anus betreffen. Gr.Ven, 
hat beftimmter are „ich halte es für letztetes, 
de Hämerhoiden. G. ee 
Om 292 [die LXX: og ayals al 
waön, Vulg.: fcabie et prurigine, und mehr oder 
seeniger eben fo alle alte Ueberſ, Gr. Ven: rs ı 
Yoen nal ooreuxw. G. ] : Eu 
ı Ni2 wirb von den Augen auch anderwärts ge: 32 


braucht, vergl. Job. 11, 20: Jer. 14, 6., in feßterer 


Stelle auch von dem vergeblichen Umherolicken. Die 
(genden Worte aiYT72 ENTE gehören ei: 
Fentlich ummittelbar zu NN, und 1992 if mehr ab: ©, 


“ gerbialifch zu überfegen: bis zum Vergehen, —* 
blinden. | u | 


» 


m RR Nies ſteht die zu Gebot, man: 
lich: zur Hülfe, vergl. Th. 1. ©. 272. rm 


[Eine recht eigentliche Befchreibung ber Ele- 35 
-phantiofis, f. Schilling de lepra.&.184.G.] 


7 ws Aauila: eis dBayopdv, Die LXX: ixer dv 37 
— fo daf das kölgende end duch zei magn- 0 
Por ausgedrückt if. Aus dem ixer erhellet, daß fie | | 
ERE oder 110% überfepten — man hai keinen Grund 

Te I ze J an⸗ 


J 





1] 
= 5 
N ‚ x 
\ 


- 
n 


anzunehmen, daß fie men. ſtatt a S geleſen hätten, 
Sondern es iſt wahrfcheinlich, daß entweder die Verf. dies. 
.. fer Ucberfegung jelbft oder Abfchreiber die. Worte: iv «i- 
vrrparı, deshalb noch zufegten, weil in vielen andern 
7.2 Ötellen aövyga nit medeßorn verbunden ift*), bie Ab⸗ 
ſccreiber vielleicht beionders deshalb, weil fie in andern 
Grrechiſchen Ueberiegungen das Wort fo ausgedruͤckt 
fanden, und alfo Etwas zu fehlen fchien. 
38 35h0 [merden es abfrefien. Das Wort: 
fieht nur hier, der Sinn aber ift aus dem Kontext 
. beutlih, und das Chalbäifche und Samaritanifche 
2.0 beftäriget ihn. G.] | a) 

j 42. ° ST [überfege man: Heuſchrecken, und hat 
‚ gryllus ftridulus Linnaei verftehen wollen. Auch 

die meiſten alten Ueberfeßungen find derfelben Mei⸗ 
‚nung. Die LXX indeffen überfeßen: Zadußn, von 
welchem Worte Suidas fagt, es ſey: Smeidiov dv 75 


296- . . Deut..ag, a sm: 


oiro yavopıvov, nach Andern aber vöcos dr pam. 
yas reis omteuac. Vulg. hat: rubigo, dieien bin 
ich gefolgt. G. ] | 
45 ETWA, der Samar. T. hat wieder TOR, 
und Die LXX, Syr. druͤcken es aus. ben fo V. 5ı.,. 
wo diefe Lesart auch ⸗Hebr. Mipt hat, in den LXX " 
aber das ganze Wort fehlt. G.] J 
47 Ma und V. 48. 99 30 iſt: Ueberfluß 
an Allem, Mangel an Allem. \ en 
49 [Statt INT’ hat der Samar. T.INP.G.] , ,;° 
53 CPRE MT fehlt im Samar. 2. G.) Ä 
9 2 malignus erit oculus, fo tie Auge 
bey DAN: wird fchonen, und in ähnlichen Zällen 
hinzugefcht wird. Das Vorhergehende iſt Nomi» 
nativus abfolutus, fo wie auch V. 56. = 
57 MAD [die LXX haben: vd Kögsv, welches 
Hippocrates in ben Defin. Med, als Die Nachgeburt 


chara⸗ 


4 er 
 m-Odarfenderga a. D. ©, 137. 
Zu Zn Zu 1 








Dekt. 28, 59 — 69; | 397 
haracteriſtet Gr. Ven.: — Vaulg.; illuvie 
ſecundinarum, und eben fo die andern alten Ueberſ. 


.— % 


Ich bin indeffen ungewiß, ob nicht der Embryo felbft 


gemeint if. G. Bergl. über NIW Th. L ©. 322, 


Auffallend ift hier bie Aenberung des Conſtruction, 


vorher ftand die Präpofition I, von den Perfonen, 
denen die Srau Nichts gönnt; hier ſteht dieſelbe Präs 
voſition von der Sache, Die nicht gegonnt wird, von 
dem, was bie Srau verzehrt. Indeſſen nothwendig 
ift dieſe Annahme, meil-außerdem das folgende 
222 eine gar nicht zu ertwartende Wiederholung 
des Vorhergehenden 7222 wäre, Vergl. Die deut: 
lichern Ausdruͤcke V. 55. 


[Statt PMo haben Hebr. Miſpte —— 
"0 (wie. B. B.5ı. fteht) , und einige Ceemplare 
der LXX drücken. es aus. 6.] 


¶ach 8 MP Hat ber Samar. T. und x debt. Mfpt sg — 


— 
Statt Ar Rehm fim Samar.T.und 15 debt. 61 
und 6 Chald. Mfpten,und Syr. hat es ausgedruͤckt. 6.]) 
Hat hier der Samar. T., und ı Hebr. 


‘ Mipt en wie V. 51. )/, und die LXX, Syr., Vulg. 


druͤcken sand. G.] . 
[Nach FTT? drict der Samar. T. PR ent. 6.164 


Diejenigen, welche - biefen Vers: als einesg 


J agung betrachten, deuten ſie von Titus und 


Hadrian, der erſtere verfeßte 17000 Juden nad) Ye 


gypten zu harter Arbeit, und befahl, daß die unter . 
17 Zahren als Sclaven verfauft werden ſollten. 
Unter Hadrian hatte eine große Zahl Juden daſſelbe 


Schickfal. Joſephus de B. Jud. IV, 9. und Hiero-. 


nym. über Jerem. 31. G. 


Eine Schlußformel, womit das ganze — 69 


de Sid Bee 9 a Lev. 7, 38. 26, 47. was 
i 756 ren 


— 


h) 


. 
- SEN: } 
A 


7 ‚Deut. 29, — — 


iger, ad anderwärtd, mit _ 

‚daß der Verf. nicht auch 
en Inbegriff nener Vorſtel⸗ 
ın das Vochergehende anges 
er anders den Zweck hatte, 


u beſchreiben, wovon freys 


dr 44 — 49. Richts geſagt 

ın fo möglih, daß mit dem 

ener Ueberſchrift angefange- 

das Kolgende blos bey ber 

seinen: Stuͤcke angeſchkoſſen 

. 31, 22. und 30. auch das 

dfolgenden Liede verbunden 

u ng und in dem Ueberreſt 

8 faͤlſchlich zu dem folgenden 

Iederſchrift find dieſe Worte 

dann betracht. t, vergl. K. 29, 11., welches N je 
rien Anfichten im Grunde wenig ändert. 


j 7 - NER, welches auch K. 4, 34. 7, 19. in eben 
derfelben Verbindung gebraucht ift, muß, eben fo viel 
‚ bedeuten, als die dabey ſtehenden Worte, . und 2. 
Bedeutung mag ‚ungefähr von den Begriffen: Ver⸗ 
ſuch, conamen, ausgehen.: Die LXX haben: zu 
eacuous, Onk., Syr., die Samar. Ueberſ. das He⸗ 
braͤiſche Wort, blos Saad. hat: „Jedi figna. 

4 :[PIM. So hat der Hebr. und Samar. ?., aber 
bie 1. x, ya und Syr — die deitte derſon aus: 
— — — 

5 Veegl. K. 8,4 und ©. * 
[ Darf nicht buchſtaͤblich verſtanden terben. 
Sie harten Brode und Wein zum Opfern; aber 
Beides mufte von Fremden erfauft werden; ed gab 
noch er Kornfelder und ante ber Ifraeli⸗ 
ten. 

9, hr, wie K. 26, 16. 27,9. 

| | zmacaVU 


\ \ \ j 
l 
Deut. 29, 1 - 17. 299 
. IWF ERIOÖNN, man ſollte bios "INN er⸗ 
Warten, und wenigfteng leicht fönnte aus den vielen fols 


.. genden ähnlichen Endungen diefe entftanden ſeyn. Die 


LXX und Syr. (auch 6.) überfegen, al® ob fo fände; 
Volg. hat zwar: primeipes veftri, aber: bey den zwey 
folgenden Subſtantiven das Drenominal » Adjectio nicht. 


aaa ma. kann nach dem Zufammenhan: 11 


ge nichts Anveres ſeyn, als : eingeben (in) den 


.. Bund, und das Durchgehen durch Die gegen einander 


„mit ‘Dem 


er liegenden Stuͤcke der, beym Bundesſchluſſe ge- 


lachteten Opferthiere, iſt wahrſcheinlichſt die Ur⸗ 
ache dieſes Sprachgebrauches, vergl. Gen. 15, 17. 


Jer. 34, 5 wo auch daſſelbe Wort, aber freylich 
St 


ur desImay; Syr. aber überfeßt: damit ihe nicht 
übertretet den Bund, tan P. 
Auch) zu dem folgenden NY Fann dann jenes Aa 


‚in fo fern — werden, als IN der Bund des 


Buches iſt: jo wie davon auch MI, eben fo gut, 
als von AZ, gebraucht wird, vergl. V. 13. 


TINDN mit demjenigen, melde. V. 14 
Ts. aber it YONNN dasjenige, was, naͤmlich: 


wir bewohnt haben, durchzogen find. | 


VM [haben HeLXX nicht G., und ftatt WITORI7 


ben fie: 700 Otoũ vunav, ausgedrüdt, welches legtere 


/ 


füge: EAN I de VAT, 
ſteht. Die LXX haben im Alexandr. T.: zaugeaIem. 


ha | 
wahr ſcheinlich bloßer Schreibefehler für Muar ift, wie ein 
"Ahnlicher B.:28. bemerkt wid. - | F 


az) ON Mſpte Haben VM, dies war 
K. 32, 32. die Tertes:fesart in den älteren Uusga: . 


ben, und ich bin geneigt, fie für die Achte lesart zu 


alten. Der eigentlichfte Sinn von WNN oder WENN 
ift aber nicht fo leicht zus beftimmen, Die LXX ha: 
ben: xorg, Vaulg.: fel, eben fo Syr., bie Chald. 


haben allgemeine: Auebrisfe, bie Arab. und Perf. 


hoben 


\ ; \ 








306 " Deut. 29, 18. — J 


haben dergleichen auch, bezeichnen aber buch beſtimm⸗ 
ger: Gift, Gr. Ven, hat: rsIuuargv, eine Art von 
See⸗lactuca, welche nach Columella mit Salz für 
ftiſche Wunden gut iftz ich möchte an: Maute, den⸗ 
fen. %i7 ſcheint auch. an qndern Deren int Allgemei⸗ 
nen: Giff, zu bedeuten. 322 üperfeßen Die LXX: 
. orneios, Vulg.: amaritudinem,,. die. meiften andern 
Ueberſetzer: Weamup. GG) | 


i \ en 
28. . Die Eonftruction, des. vorhergehenden Verſes 
geht in dieſem fort, vorher fand das Particip bey.’ 
un, bier folge .das Verbum finitum mit: 
Auslaffung des VER, nämlich INT welcher ſich 
für gluͤcklich haͤlt, noch von Wohlſtand träumt, IL, 
iſt bloße, bedeutungsloſe Umſchreihung, und Der 
Verf. fetzt bey dieſem Satze nicht mehr das Bild von 
einem Gewoͤchſe, ſondern den eigentlichen Gedanken 
ANGSTIN nyyl niso 27, [if aufe 


N 


r © 


verſchiebenſte gedeutet worden. Die LXX überfepen:, · 


Wo. ouvamoAtan 0 duupTwAos —— 
ſonderbar, wenn fie fo laſen, mie ‚bet gegenwaͤrtige 
Tert lautet; Vulg.: et abfumat ebria fitientem,', 
Onk.: 99 uns non 79 —25 
NIT, fo daß die Suͤnden feiner Unmiffenheit zu 
den Sünden feines Stolzes hinzufommen, Pfeudo- 
Jon. hat eine ähnliche Parapkrafe; -Syr.: amlıo: 
. Yon, Ns Wasos, addatque ebrietatem ad ſi- 
tim, und eben fo die Samar. Ueberf., Perf: und“ 
"Gr. Ven. Clericus, dem Dathe folgt, fuppfirt das 
Wort; Erde: ut dddat irrigationem terrae fitienti, 
und nimmt dies dann uneigentlic) für die, den Be 
gierden hingegebenen Gemuͤther. Michaelis ver: 
bindet auch dies unmittelbar mit WS, "ut abfumat 
— radix 


⸗ 


I ® — 
4 


a 


‚. Deut. 29, 18. 302 


radix illa terram irriguam et ſitienloſam, welche 


. 


Pffanze) ſich Über duͤrre Wuͤſten und fruchtbare 
Felder ausbreite. Delgado uͤberſetzt: um hinzuzu⸗ 
fügen die aus Luͤſternheit und Uebermuth entſprunge⸗ 


nen Verbrechen zu denjenigen, deren Quelle heftige, 


ummiderftehliche Begierde ift, wörtlich: um das mafs 


“ ferreiche fand zu dem durftigen hinzuzufügen, Ich 


halte mich mir Houbigant an die wörtliche Ueberſe⸗ 
gung des Syrers, und umfchreibe fies fo Daß er jebe 


egierbe befriedigt. G. Dann wird NIDO für adde- 


re genommen, tie es allerdings zumeilen fteht, aber, 


damit verträgt fich ſchwerlich das folgende NN, es fteht 


‘ja nicht 725 NN kann nicht wohl anders, als: mit, . 


uͤberſetzt werden, MIBO ift dann: abfumere oder - 


confumi, perire. Ungewoͤhnliche Bedeutungen der 


Übrigen Norte laffen fich nicht eewarten, da fih ger . 


genfeitig die gewöhnlichen gerade durch ihren Gegen: 
faß.beftätigen. Aber diefe gewöhnlichen. Brdeutun⸗ 
‚gen find in einem unsigentlichen Sinne zu nehmen, 
weil fie fonft gar. feinen Sinn. geben, und diefer, 


vieleicht ſpruͤchwoͤrtliche Sinn, kann nur errathen 


werden. Vielleicht ift der Gegenſatz des Waſſerrei⸗ 
chen und des Durſtenden eine bloße Umſchreibung 
fuͤr: Alles, und der Sinn des Ganzen, entweder: 
auf daß dann Alles zu Grunde gehe, etwa für: wenn 
auch) Alles zu Grunde ginge; oder: um aufjuzehren 
Cſeinen luͤſten aufzuopfern) das Wafferreiche mit dem 
Durſtenden, Dürftige ſowohl als Neihe. AR 
hat bey Caftellus die Bedeutung: multam bibit non 
expleta ſiti. Die Anwendung diefes Worte ift nicht 


der germöhnlichen Analogie gemäß, aber würde das 


Auffehren in dieſem Zuſammenhange moch nachdruͤck⸗ 


licher bezeichnen. 
ie N u 


2 


— 
N l 
) 


\ 


rt. 


ne 


308 Zu Dent, 29) 2218. u e 
22 mare nun, Salz ſteht fo, wie Man Tr" 


das ‚fogenannte todte Meer ift, vergl. Gen. 14, 3. , 
‚ 19, 25.26.und Th. I. S. 219: ° / u 


26 Die Worte „der in diefem Buche aufgezeich- 
net iſt, Können niche von den Zfraeliten geiprochen 
werden, denen das Webrige in den Mund gelegt 

- wird, er müßte denn quch ein Buch vor fich liegen 
haben. Deswegen nehme ich fie für eine Einfchal- 
tung und Parenthefe des Moſes ſelbſt, der Dies Alles 
fpricht. G.] | 


28 [Die LXX überfeßen: ru xeumra Kuelo va 
Op auav — der Aldin., Oxford. und Glasg. T. hat: 
vor, aber auch die Eopt. Ueberſ. druͤckt ja aus — 
To Te Davega nuiv — Univ — xl Tois Tanvos np 
— yuay — sis Fov alane, Vulg.: abfcondita Do- 
mino Deo noftro, quae manifefta funt, nobis et 
filiis noftris usque in fenpiternum. '. Houbigant : 
überfeßt: Quae apud Dominum noftrum abfcondi- 
. ta funt, nobis ea filiisque noftris palam facta ĩunt, 
ad multas aetates. Erzbiſch. Secker in feinen hand- · 
ſchriftlichen Noten bemerkt zu diefer Stelle, daß: die 
Samar, Lesart NI3IM ein bloßer Schreibefehfer 
° für am if, da N und A im Samar. Alphabet 
ſich ſehr ähnlich find, und möchte im Hebr. Terte 
mit einer geringen Aenderung,NI3\ lefen, und 1, 
als aus dem 1, womit das vorhergehende Wort en; 
det, entftanden, auch meglaflen: die Dinge, melde 
ort verborgen find, hat er offenbart. - Dann wuͤrde 
allerdings die Verbindung, aber nicht die Eonftru: 
etion — paffender feyn. Der Sinn ift mopl: bie 
Züchtigungen, welchen wir it unterworfen werden, 
find eine Kundmachung der geheimen Beichfüffe Got⸗ 
-  te8 gegen ung, fo bald wir zu irgend einer Zeit auf⸗ 
- hören follten, feine Geſetze zu beobachten; - a4 
alte 


\ 


— 


J 
Deũt. 30, 5 — 20. 303 
halte dieſe Worte mehr fuͤr den Schluß der von 
V. 24. anfangenden Klage, als fuͤr eine Aeußerung 
des Moſes. G. Woͤrtlich lautet die Ueberſetzung 
dann: Verborgen iſt es ben Jehovq unſern Gott, 
aber offenbar wird es uns und unſern Kindern 
zu jeder Zeit, damit wir alle Worte dieſes Geſetzes 


beobachten; und dies können auch Worte des ermah⸗ 
nenden Redners ſeyn. | j 


LTR fehlt im Samar, 2. C.] 39 


5 . 
39 befchneiden im uneigentlichen Sinne, wie 6 
BR. 10, 16., und dort deutlicher ficht. 
CNach MI? fegt der Samar. T. hinzu: TS, 8 
auch 4 Hebr. und 2 Chald. Mfpse haben fo, und die 
LXX, Syr., Vulg. dDrüden ed aus. G.] we: 
" [Rab PNPM ift in den LXX voch — 10° 
so Tas zoleeıs aurov, blos der Eomplut. 3. hat dieſe 


Worte nicht; fie find aber auch in der Eopt. Heberfegung 


ausgedrüdt. G. ] 
| [Rab 2392) fegen die LXX Hinzu: ꝓal dv rais 14 
xeęoi cov. G.] | 
[VD Hat der Sanfar. T. nit. G.] | 15 


Statt MOIN haben fat alle Samatitan. Mipte 20 
MEIN. . | 


“ [Statt and fteht im Samar.'?. os, und. 
Syr. bat es nicht ausgedruͤckt. G. 1 Hebr. Mipt bey 
Kennicott läßt II? MN? weg. | 


’ 


f 


| Dritter 


. Be A u n , a — 
— Jos I. Deut. 31, %; Ä — 


N 3 
* * 


Dritter Abſchnitt. 
K. 31, — K. 34, 12, | 
Det Reft des Buches hängt nicht unmitelbar von 


der Ueberſchrift 8. 4, 44. ff.tab, und zerfällt auch leicht . 
in mehrere Stüde, welche einzeln für fich exiſtirt haben 


tönnen, und vielleicht erft dann an einen Ganzen vers 
"707 &erade das nächfte Kapitel flicht 
enden, mehr oder weniger jus 
Bortrag zu fehr ab, ald.dag nicht 
ein Abfchnitt entftünde. Indeſſen 
&olgende I jo wie es hier ftehet, an 
und verbunden find Die Stüde unter 
ft daß Lied K. 32. if in K. 31. recht 
erwähnt! f. S. 205. und 298. 


I, [3b habe B.9— 15. und dann junoͤchſt Wi 23. - 
1 unmittelber an das vorhergehende Kapitel angefchloflen, 
, wehin fie offenbar zu gehören ſcheinen, und wo fie einen 


weit natürlicheren Play erhalten, als fie im gegenmwättis 


| . gen Terte haben, 6. Auch ein no ſchicklicherer Zu: 


‚ 
Wr 


fammenhang würde den Kritiker nicht zu einer ſolchen 
hoͤchſt willführlichen und nit einmal -befriedigenden _ 


Verſetzung berechtigen, wenn — Weg nicht durchaus 


nothwendig und der einzige moͤgliche iſt. Die folgenden 
Stuͤcke find nur loſe verbunden, und laſſen fi alfo vor 
einander reißen. Daß aber eine anderartige Zufammens 
fegung der von einander geriflenen Stüde der Wilte des 
Verf. ſey, bedarf eines Erweiſes, der hier nicht gegeben 
werden kann. Es wäre die Frage, ob es bey den 
Schroierigfeiten, welche in den Unterbredungen und . 
Wiederholungen diefes Kapitels liegen, nicht ein leichte: 
ces und ſelbſt ein weniger wifführliches Verfahren wäre, 
B. 1—9. für ein fremdartiges mit dem Kolgenden nicht ' 
zuſammenhaͤngendes Stuͤck zu erflärcn, und vielleicht 
auch V. 24 — 30. fo zu betrachten. Wenigftens ift es 
allerdings Faum denkbar, daß diefes Kap., fo wie «6 
iee ſteht, von Einem Verf. zufammenhängend niederges 
chrieben worden, ob ed wohl immer ſchwierig bleibt, 
entfcheiden zu wollen, wie verworren und mit wie vieler 
Wiederholung ein ungeübter Verf. ſchreiben koͤnne. 
\ : Vergl. 


⸗ 





J Deut. 31, a — 91 305 
Vergl. K. 1, 37. 3, 26, 3 i | | 2 
nase K. i 1.10 
[ Das Vorzulefende muß doch das Deuteröno: 11 
mium ſeyn, der ganze Pentateud) wäre dazu zu. 
. lang G., vergk auch ©. 287.0. . | 
[Statt OITTIN haben 3 Samar., 06 Debr. und 12 
— Mſpte ———— und Syr. und die Samar. & 
Ueberſ. drüden e8 aus. Ehen-diefe Lesart finder ſih 
B. 13. im Samar. T., in 6Hebr. und 2 Chald. Mſpten, 
und in den LXX, Syr., Velg. ©] FR 
— [Stat TPM Haben 11 Hebr, und ı Chald. Wipt13 \_ 
DDO GJ = - 
[Statt DAN ſteht DD im Samar. T., und die 
LXX, Vulg-, Sand. dräden es aus. G.) ' 
[Stat MO WIND baden die Lxx beide Male: 14 
Hape Tas Yupas TyS Ennis TOU KuBrupiov. G, So, fteht 
am Ende von B.ız. : | | 
Yonı II) er (ſchneller Uebergang vom ˖· vor⸗ 17 
hergehenden Plurale zum Singular) wird verzehrt, 
aufgerieben werden. DON ſteht fo z.B. Hol. 7, 7., - 
und ber Actio: Infinitiv ſteht in dieſer Conftruetion 
bier’ und anderwärts flatt des Paſſivs, vergl, Jei. 
6, 13. 5 — 
[Serufalems Idee, daß unter dieſem Geſan⸗19 
ge das ganze Buch Deuteronomium zu verſtehen ſey, 
iſt eine bloße Idee: er ſoll ja auswendig gelernt 
werden. G.) | | 
* [Bor Mar hat der Samar. 8. a ANY, und 20 
. die LXX drüden es aus. G.] =: 
-. [Um Schluffe des V. fegt det Samar. 2. YMAxD ar 
hinzu (1 Hebr. Mipt: OMAIRY), die LXX und Syr, 
druͤcken (kLetzteres) aus. GC) ve 


Irner Cheil, 2 . Men. 


er 


[4 


“ : — 


Denn die folgenden Worte ſpri 


306 Deut. 31, 23. — K. 32, 1. 


Wenn V. 22. und ®. 24. ff. zuſammenhaͤngend mit 


dem Vorhergehenden niedergefchrieben ſeyn follten: fo 
müßte man I’) W. 23. ſowohl, ald B.25., überlegen: 
ee batte-abfo angewieſen; immer aber bfeibt die 
Wiederholung, auch faft derſelben Worte, vergl. B. 7:8, 
zu V. 23., und B. 9. zu B. 24. haͤrter, als ſelbſt ans 
derwaͤrts dergleichen Wiederholungen find. Bey V. 23. 
tritt eine neme Schwierigkeit ein, i 

Bey B. 23. muß entweder MT zu IN binzu: 
verſtanden werben, ober vor 2% MI NEN. 

t Oott. 

KLL ——— — —2—* haben Die LXX : r0ouc Buicae- 
xouc. Unav xl TOUg TTEEGBUTSEOUG Unav, einige Hebräifehe 
Mipte haben EIN ftatt "OT und ı Mipt hat beides: 
dies halte ich Für die richtige Lesart. Die LXX haben 


auch fuͤr DIN zwey Worte: xui raug xeITaG Uyar 


xx Touqç Ypapparosıcayaysis Guav. G. ] 


[Statt IVARI haben 8 Hedr. und 9 Ehald. 


Mipte DIS, Syr. deucht Dies aus, auch Saad. in 
der Polpglotte hat diefes Pronomen, indeflen in der, 
zu Konftantinopel erfhienenen, Ausgabe mit Hebräifchen 
VBuchſtaben hat er nach De Rolli das Pronomen der drit: 
ten Berfon. G.] 


{92 haben vor IIIT Hebr. und 6 Chald. 
nn * die LXX und Pfeudo- Jon. druͤcken es 
aus. Gr, 


32, -  *) Himmel höre, ich will reden, 


1 


Horche Erde meines Mundes Worten! 
Meine lehre ſoll, wie Regen, träufeln; 
Meine Rede, wie der Thau, herniederfallen; 
Wie die Regenſchauer auf das junge Gruͤn; 
Wie 


*) Vergl. Campe ii Vitringa Commenterius in 


Deuter. c. XXX. cum Prolegomenis. Opus poft- * 


humum edente Herm. Venema, qui: felectas 
ad carmen obfervationes adjecit, Harling. 1734. 


Dathii 


Sn 





N 


Deut. 32, 1. 307 


Wie die Waffergüffe auf das Gras. 
Sch verfündige Fehovens Ruhm. 
Geber unferm Sort, dem Zels, die Ehre! 
Herrlich ift fein We; - 
Recht ift Alles, was Er thut; 
Er ift Gott der Treue, ohne Falſch, 
Iſt gerecht und iſt gerade. | Ä | 
Ihm verdarben fie, nicht feine Kinder mehr, zu 
ihree Schande, 
‚Sie, ein falfches, Hinterliftiges Geſchlecht. 
[Berol. Jef. 1, 1. und Virg. Aen.. XII; 176. 
und 196.2 
Efto nunc Sol teftis et baec mihi Terra vocanti. 


Sufpiciens coplum, tendensque ad fidera dextram, 


Haec eadem, Aenea, terram, mare, fidera iuro. G. ] 


MIN die ungefähre Bedeutung des Wortes em 
helle aus dem Benfage, dem Gegenſatze IN, und 
aus K, 33, 28. Man Überfeße: traͤufeln, oder all- 
gemmeiner: Herabfommen, jenes blos nach dem Zu: 
fammenhange, diefes roeil das Wort fanft: decolla- 
vit, bedeutet; jenes bleibt immer nur ungefähre Deus 


tung, aber ift in fofern gewiß richtig; dieſes beruht 


blos auf einer entfernten Aehnlichkeit zweyer Bedeu⸗ 
‚tungen, die ſchwerlich auf diefe Weiſe aus einander 
entfpeungen find. Im Arabifchen find in Dem Worte 
SE aud) die-Bedeutungen haufit und fecuit verei- 
nige, und jene beftärige fi) durch ein Derivatum : 
zivus multa aqua; vielleicht ift FIN Je. 5, 30. in 
ar u 2 einer 
Dathii Differt. in Canticam Mofes Deut. XX XII. 

Lipf. 1769. recuf in: Dathii opufc. ad crifin et 

, Interpretationem V. T. fpectantibus colleg. atque 
edid. E. F. C. Rofenmüller Lipſ. 1796. p. 


197. Iq. | 
9. C. G. Paulus erg. krit. Abhandl. IH und IV. 
Tuͤb. 1784. 


4 


4 


: 


"308 “Deut. 33, 3. 


einer folhen Ruͤckſicht: Molke, wenn e8 nit von ,‚- 
5,2 locus eminens herfömmt. [Die LXX über: 
feßen: weosdendedm, welches fie nad) Einiger Mei- 
hungwom: Ermarten mit emporgeftrectem Nacken 
MD, meinten. Vulg. hat: concrefcat, ic) glaube 
nach der Arabiſchen Bedentung: dic ſeyn. (je 
med. Kesr. Conj. XII. palma denfa fuit et implici- 
ta.) Onk. und das Hierofolym. Thargım haben 
den Begriff: angenehm, ausgedrückt, als ob in ihren 
Mipte 273° geftanden härte, und Perf. feheine die: 
felbe DVorftellung gehabe zu haben. (Auch Gr 
med. Kesr. hat die Bedeutung: multa fuit bonitas _ 
et fuavitas.) Aber Syr., beide Arab. und Gr. Ven. 
haben die Bedeutung: träufeln, niederfließen, feßte: 
or — angemeſſen: orafaro ws sußees Anna 
nv. | 


3 ,[Die Worte 8YPN mim mu 2 fchließe 
ih an den zweyten Vers an, ale Schluß des. Ein- 
gands: in Jehovens Namen rufe ich euch zu. Ein 
aͤhnlicher Gedanke: Jehova fpricht, folge auch Jet. 
1,1. auf eben denſelben Anfang des Eingangs. Und 
Jobald man “2: weil, überfeßt, oder überhaupt die: 
fen Saß, als den Grund des Solgenden: Gebt un: 
fern Gott die Ehre! anſieht: ö zeige: ſich leicht dag 
‚Unpaffende einer folchen Zufammenfeßung. Mi: 
chaelis uͤbergeht I ganz, dann gehört aber jener 

Satz, weder zum vorhergehenden, noch zum folgen: 
von. (Indeſſen I fteht häufiger fo, daß es nicht 
uͤberſetzt zu werben braucht, und wenn der folgende 
‚Sag gerade das ift, mas der Sänger den Iſraeliten 
zunaͤchſt zurufe: jo ift genug Verbindung zwiſchen 
diefen Säßen.) Der Samar. T. liest VI ſtatt 
U, und nicht blos Syr. und-Saad, druͤcken dies 

j j aus, 





Deut 33,4. : 3%: . 


amd ‚(denn dies Konnte leicht blos zeigen, daß fie die 
Stelle jo verftanden,) fondeern auch Ar, Erpen., 
ber fonft dem Hebräifchen Tert treu folgt, Sch hafte 
- biea für die urfprüngliche Lesart, glaube aber, Daß. 
Die gemöhnliche auch denfelben Sinn giebt. G. Als 
lerdings femme theils die Eonftruction OY NYPM] 
at, und fie nannte feinen Namen, ibn, Sehu⸗ 
. Ion, Gen. 30, 20., auch Gen. 16, 13. vor, theilg 
ſelbſt die gerufene Perfon ſteht, obwohl höchft felten, 
im Accufative bey NR, vergl. Gen. 27, 1. In⸗ 
deſſen if MIT DU NY eine getwöhnliche Cons 
firuction für den Begriff: Gott anrufen, vergl. Gen, 
4, 26. 32,8. Pf. 105, 1. Jer. 10, 25. Jef. 12, 4. 
ſ.Th. ©. 47. Paſſender iſt alſo dieſe fesart, vur 
nicht ſicher. 
art [der Fels, fo Aberſetzt Gr. Ven. A154 
. os. Die, Übrigen alten Weberf. deuten auf verfchie: 
dene Weiſe. Die LXX haben: @eis, Il Sam. 22, 
32. überfeßen fie: wrorns (und in. unfrer Stelle hat 
Theodotion diefen Begriff ausgedrückt, wie Mahus 
aus feinem Heraplarifch : Syrijchen Mſpt bemerkt). 
Nach den LXX hat Vulg.: Dei perfecta ſunt opera, 
Onk. und Syr. überfeßen NDOPD Fortis, und der feßs 
tere verbindet es mit dem. vorhergehenden Verſe. 
Eben dahin zieht Saad, das Wort, uͤberſetzt aber : 
Rent Ser Schöpfer. Diefe auch vom Ar. Erp, 
angegebene Bedeutung halte ich für die wahre, und 
keite fie von‘ des Chald. und Syr. (und Arabikchen) 
Bedeutung des Verbum: bilden, und folglich auch: 
Schaffen, ab, G. Daß diefe Bedeutung 59 Ha 
bräifch fen, ift aus I Reg. 7, 15, Jer. 1, 3. nicht, 
wie man gemeint hat, erweislich; Pie dort ſtehenden 
Formen fönnen auch von einen andern Stammworte 
ausgehen. Bon der Form M loͤßt ſich ſchwerlich 
2 : Uz3 dieſe 


⸗ 


4 
f: 


Fe 
) 
 $16 | : Deut. 32, 91 


dieſe Bebdeukung erwarten, von "IE cher, in ſofern 
“einige Participe diefee Verba biefe Gorm haben. 
Nothwendig wird der Begriff des Schöpfers durch 
das Kolgende nicht. Daß pas Wort dies recht eis 
> heiße, wird auch nicht durch jene Ableitung 
beſtimmt; denn es ift dann das Particip, und würde 
als ſolches paſſender an das vorhergehende 1217772 
anichließen, als einzeln ſtehen. Es find mehrere 
Saͤtze von zwey Woͤrtern in dieſem Geſange, ım fe 
mehr ſcheint dieſes Anſchließen das rathſamſte, auch 
wenn man VE Fels behält. Dieſe Deutung hat 
dann hier wenige Schwierigkeit, noch weniger 
B.18., und V. 31. und 37. ſcheint fie wochtven: 
dig. Vielleicht müßte man auferbem annehmen, 
daß noch andere Bedeutungen verborgen ſeyn moͤch⸗ 
ten, z. B. „vo ift auch propenfus fuit, VXN fönnte 
auch heißen: dem Gnaͤdigen, umb Er fönnte nad 
dem Arabifchen all welches in der achten Eonjug. 
bedeutet difpofuit (palmam) f. ramos.eius, ut ae- 
qualiter penderent rami, convenienterque habe- 
zent fitum: mohlgeordner, und dem DT) faſt 
— und die Verbindung nachdrucksvoll ſeyn 
ollen. 
.5.. manın 1133 05 ib an, Arme if intran⸗ 
fitiver Bedeutung, wird gewöhnlich mit dem Accuſa⸗ 
tive conſtruirt; jedoch finder es ſich auch zwey Male 
deutlich mit dem Dative, vergl. Num. 32, 15. 1 Sam. 
23, 10. Wenigſtens kann alſo 37 zu ArIW gehören, 
ohne daß man dieſem Verbum ſchon fuͤr ſich die refle⸗ 
etive Bedeutung zuſchreiben muͤßte. Indeſſen ſteht 
- AMD, beſonders in Hiphtl, oͤfters intranſitiv für: 
fie richteten ſich zu runde, fie verdarben, vergl. K. 
4, 16. 31, 29., in Pi&i Hoſ. 9,9. P N iſt 
eine nicht ſeltene Zuſammenſehung: fie find nicht feine 
| J Kim 
I 


! ’ 





Deut. 33, 5. 318 


Kinder, auch wu N" ſteht oft fo, gleichſam ale 
Em Wort, vergl. z. Bi Hol. 2, 22. Dies zuſam⸗ 
miengenommen dient wenigſtens zu einiger Leitung bey 
der Erklärung und Kritik dieſer Stelle. er 
war. T. fautet ID 52 5 09 NT, melches 
Houbigant überfeßr: corrupti funt, non funt eius, 
filii maculae; indefien haben 2 Samaritan. Mſpte 
MY. 1 Hebr. hat. ftatt der beiden letzten Worte 
blos 2. Die meiften alten Ueberfeßungen be: 


günftigen die Lesart des Samar. Textes, wenigſtens 


zum Theil. Die LXX haben: Hucerosar, ou aw- 
‚vi, Too nor, und die alte Itala: peccaverunt, 
non ei, filii maculati. Aquila hat: d&PIeseny au- 
rd ou ei viel aureu, Symmach.: du@9eguv weos 
'aurov oux, viel Fo ouveäov. (Procopius in der Cat. 
‚Nicepb. p. 1624. führt die Ueber. des Symm. fo at, 
daß nach wiss noch aureu fieht, Symm. ſcheint übri- 
gene A4> oder V dur) ro aUnoAer ausge: 
druͤckt zu haben *).) Vulg. überfeßt: peccaverunt 
ei, (et, menigflens in der Polygl.,) non filii eius in 
fordibus. Won den übrigen Ueberf. fcheinen Onk., 
Pfeudo - Jon., Syr., Ar. Erp. und Perf. in ihrem 
Text YA gefunden zu haben, und meiftens \> NY, 
ob fie wohl Übrigens in der Deutung von einander 
abweichen. Was Saad. las, ift nicht fo. leicht zu be: 
ſtimmen; er uͤberſetzt My, den Singulor, und 
Nm 19; aber für die beiden feßten Worte Bat er: 
alusols, in amicis eius. Wie er dazu kam, ſieht 
man nicht. Gr.Ven. hat: &@9eiger a 
uroũ, mmues aurgp, vieleicht aber fi 
urſpruͤnglich zur. END YA 
. fcheint die richtige fesart. Denn de 
Verbum fann ſchwerlich ein — 
14 


96. Scharfenberg a. a. O. S. 138, 


- 


312 Deut. 33, 5. 


und dieſes IA Hat Alles, außer den LXX fuͤr ſich, 
die "9 gelefen zu haben fcheinen. 22 märbe fich 
mit der lesart N 17 welche doeh) Die ächte ſeyn moͤch⸗ 
te, gar nicht einmal vertragen. G, Was Dielen 
N M betrifft: fo iſt es in den LXX, Syr. wenige 
flens nicht ganz deutlich, ob fie niche auch bey der ge 


genwoͤrtigen Tertes: fesart die Negation in der Uwe . 


berfegung vor 17 ausgebrädt haben fünnten, und 
Onk. in feiner Paraphraſe hat My 0 Jin» Y9arı. 
Ueberdem mar die Verwechſelung beider fo ähnlichen 
orte beym Abfchreiben fo möglich, daß es leicht 
anders leſende Mſpte gegeben haben, und um fo mehr 
die gewöhnliche, auch gar nicht unbeftätigte, Lesart 
gegen die entgegenfiehenden Autoritäten nach vers 
theidigt werden kann. Daß auch Aquila und Ar.Ern. 
den Plural YANW ausdruͤcken, iſt das Ayffallendfte, 
“weil fie meiſtens ganz wörtlid) find, Bey den andern 
Meberf. dürfte der Plural nicht beſtimmt beweifen, 
Daß fie im Hebr. Terte den Plural fanden, tveil eben. 


in bee. nathrlichen Beziehung auf 122 ein fehr natuͤr⸗ 
licher Grund diefer Ueberſetzung lag. Und eben des⸗ 


halb Hat die fesart MW, als Die ſchwerere, immer 
noch ein bedeutendes Gewicht gegen WAY, zumal 
da auch 3 Samar. Mifpte den Gingufar haben. Der 
Singular kann nicht für zu ungrammatifch gelten, 
da doch 322 N’? menigftens nicht allein Das Subjert 


iſt, fondern der Sänger ANYWN oder TIYTL, oder 


fo Etwas, vielleiche {hen das folgende Vi, im 
Sinne gehabt haben möchte, und dg das Verbum 


vor dieſen Subjecten ſteht. Bequemer und durch 


fat gleiche Gründe unterftäße ift And, Und fos 
bald man NN intranfltivifch nimmt: fo hat jene 


Variation der fesart überhaupt feinen Einfluß auf - 
den Sinn felbft, 3 hezicht fich dann auf Sort, und 


dieſe Deutung hat allerdings einigen Vorzug, weil 
da⸗ 


€ 


Deut, 32, 6. 913 


L j 

dadurch dieſer Satz an den vorhergehenden ange: 
ſchloſſen wird, in welchem von Gott die Rede war; 
und weil I in 37292 fi) auf Gott beziehen muß: 
- pm, ihm verbarben fie, [die ausgearteren Kin: 
der, (die Gott ſo gut als gar nicht mehr angehören.) 
Freylich hänge ANNO dann über, und ſteht iſolirt. 
ndeſſen eben der Fall ift Prov:g,7..in den Worten: 
Non men) mio pam ib np» ya not 
a heißt hiers der hat die Schande). Delgado 

berfeße: richtete er fie denn nach Willführ zu Grun⸗ 
de? Mein. Ihr Schandfleck koͤmmt von feinen Kin- 
bern; und nimmt für den Sinn: die Urſache der 
‚Schande liegt in ihnen felbft, die feine Kinder find, 
Dathe deutet nad) Lowth ımd Green: Corrupit illi 
filtos, non iam fuos, ipforum protervitas, ſo daß 
0939 für Das Subject genommen wird.G. Mis 
chaelis überfeßt in eben dem Ginne, wie Gt. 
Sie fündigten gegen ihn, fie, nicht feine Söhne, 

nein, ihr eigener Schandfleck. = fann auch 
- gleichbedeutend mir O9" feyn: zu ihrer Schans 
de, da in diefem Sinne der Nominativ ſowohl, als 
der Dativ gebraucht wird, und ſchließt fich dann noch 
leichter an, | —— 


Dankſt du Jehoven ſo, 
Du tbhoͤrichtes und unverſtaͤndiges Wolf? 
af denn nicht Er dein Vater, dem du angehörft? 
er dich erſchuf und dich bereitete? = 
- Erinn’re dich der alten Zeit, 
Und denfe ruͤckwaͤrts von Geſchlecht zu Geſchleche. 
Frag deinen Vater, und er wird dir's ſagen; 
Frag' deine Aelteſten, ſie werden dir's verkuͤnden. 
Als Er, der Hoͤchſte, den Voͤlkern ihre Sitze gab, 
Als Er die Menſchenkinder yon einander ſchied; 
Da firdee Er der Stämme Grenzen ab, 
| 2 - M5 , . Mi 


N 


\ 


31% Deut. 32, 8. 9% 
Mit Rs cht auf die Zahl der 2. Iſraels. 
Denn des Jehova Erbtheil iſt fein Volil, 
Und Jakob iſt fein abgemeß' nes Eigenthum 
Er hat es in der Wuͤſte aufgefunden, 
In der durchbruͤllten Oede fett gemacht, 
Es rings umgeben, aus dem Blicke nicht verforen, 
Und wie des Auges Apfel es bewahrt. 
So mie der Adler fein Neſt aufrege, . 
Und über feinen Zungen fchmebt, 
Die Stügel breiter, und fie darauf nimmt, . 
Mit feinen Schwingen fie emporträgt: 
So hat Zehova fie geleitet, Er allein, 
Kein andrer Sort mar ben ihm. 
Er hat fie auf ein hohes Sand gefeßt, 
ließ fie der Felder Srüchte eflen, 
Und tränfte fie mit Honig von den Felſen, 
Mit Oehl von Kiefelgebirgen, 
Miet Milch der Kühe, Fett der Schaafe, 
Mit MWivdern Baſans, und mit Böden, 
_ Und mit dem Marf des Wagens; 
Du tranfeft Wein, das Blur der Trauben. . 


g ma yiroe bar 
92 Ian se Sponb mammu n423 28 
oa yan ap! joy njm ob. Nur zwey 
bemerfenswerthe, den Sinn aber doc) nicht weſent⸗ 
lich, veraͤndernde Abweichungen finden ſich bey diefer 
Stelle, [der Samar. T. jet am Ende des gten V. 
nach Wynd Hinzu: INAUN, melches auch die LXX 
ausdruͤcken, und wedurch dann DD9* gu dem erften 
Gliede des green V. gezogen unb ie IR verbunden 
wird, Statt INIWT 192 haben ferner die LXX: 
ayyiran @ecd, (welches keineeweges für eine unfiche: 
re lesart dee LXX gelten darf, da Origenes Homil, 

j IV. viele lesart anführe, uud Mafius fie in fei: 
nem 


Deut. 32, 9. yı5 
nem gr. Mipt fand.) Sie bezicht fich wahrſchein 
lich auf die Meinung, Daß Soft bey der Bertheilung 
der Bölber jedes einem befondern Engel zugetheilt habe 
Daß dieſe Worftellung unser den Juden‘ nad) dem 
. Babplonifchen Exil geherrfcher habe, fcheine aus dem 
Bud) Ecelefiafticus zu erhellen, wo es K. 17, 15. 16 
mit offenbarer Auſpielung auf unjere Stelle heißet: 
Er Hat einen Megenten, syouusmar, für jedes Wolf 
eingefeßr, als er die Rationen der Erde vertkeiltes 
aber .. fih zum befondern Eigenthum eu 
wähle. Man hat vermucher, daß in dein Terte 
der LXX: IN 922 gefunden haben möge, welchen 
Ausdruck fie anderwaͤrts Durch: Engel, uͤberſetzen ) 
(So bemerkenswerth aber übrigens eine folche Lesatt 
ift, fo kann fie doch, fo iſolirt und unbeftätige wir 
ke if, gar feinen Anfpruch darauf machen, Die 
extes⸗Lesart irgend zu perbrängen.) Vulg. übers, 
feßt das dritte und vierte Glied des gten B., worin 
die Schwierigkeit der Stelle liegt: conttituit termi- 
nos populorum iuxta numerum filiorum Iſratl, 
und auf ähnliche Weiſe die Chald., und die Arab., 
Syr., Perf., die Samar. Ueberf. und Gr. Ven. G. 
Wenn man die Stelle unbefangen liest, fagt Dathe, 
fo wird man immer mit den meiften Exflärern bie 
Stelle fo verftehen: Deum in communi omnium 
‚gentium difperfione; de qua eft in priore mem- 
dro huius verfus fermo,- gentibus Consmerit ea 
terrae partionem tribuiffe, . quam fequentibus 
temporibus deftinavit Iſraelitis. Dann find alfo 
NND die Canaaniter. Man hat auch inshefonder 
ze noch bemerkt, daß ein Sänger nicht eine fo eracte 
Gleichfoͤrmigkeit der Zahl meine, daß gerade chen fo 
viele Canaanitiſche Völkerfchaften, als —— 
taͤm⸗ 
N1B. Cerpzovii Dil: Interpretes Gr. LXX. quoad 
angelos errahundi Deuter, 33, 8, Helmftadı, 1785. 


| Be Deut, 34, 9. 


Stämme geweſen fenn follten. [Andere haben 
E22 für die Ifraelitiſchen Stoͤmme genommen, 


welche Bedeutung allerdings oft ftatt finder, und 


auch dieſe Erflärung mit feheinbaren Gruͤnden unter: 
flüge, Houbigant (der mit Recht die Conjectur 
Cleria, AU 992 Ailii pofiefionis eorum ſtatt 
una 992 zu fefen ‚ und ven Vorſchlag Calmet’s, 
0099: den ‚wenigen, zu uͤberſetzen, verwirft) 
made eine eben fo ıumflatthafte und nicht zu vers . 
theidigende Conjectur und Berfegung: N12I Ax° 
— nm) Yarı ‚ap mm porn ⏑— 
tn 223 Boom op mm DOM "D: contti- 
tuit terminos populorum; pars Domini fuit Jacob, 
finis haereditatis eius Ifra@l, quando partitus eft 
Dominus populum fuum, iuxta numerum filiorum 
Iraöl, Jene Deutungen genägen auch nicht, 
denn welche Verbindung ift zwiſchen den Saͤtzen: 
Gore cheilte die Nationen nach Maaßgabe der Aa 

der Söhne Iſraels, weil Sfrael fein Eigenthum ift? 
Schon Montanus nahm YPOX? in dem Sinne, dem 
h bey der Diengs feiner Bedeutungen zuläßt: praeter 
numerum, und nur fo verftehe ich diefe Saͤtze: Als 
Gott bie Nationen zertheilte, wie er jedem derfelben 
feine Befißungen an, ausgenommen ben Iſrae⸗ 
* Jiten, weil er diefe in ber beftimmten Zeit, zu feinen 
befondern Eigenthum machen; wollte. Man vergl. 
das Ganze mit K. 26, 5., um dieſe Erflücung noch 
wahrfcheinlicher zu finden. G. Die Sprache ſetzt 
derſelben aber zu viele Schwicrigfeiten entgegen, als 
daß fie für die Meinung des Sängers gelten fönnte; 
sicht blos 9 Fann Faum fo gedeutet werden, auch das 
ganze BON ift dann im Wege. Won > wird zwar 
bei Noldius auc) die Bedeutung: praeter, aufge 
führt; aber nur durch Die Stellen Deut. 34, ı1. 12. 
DAN? u. ſ. w., wo fie offenbar niche ſtatt finder, und 

u: m 





Deut. 32, . 37 


wo auch G. nicht fo uͤberſeht, und Jef. 56, 8. belegt, 
- wo es heißt: ich ſammle noch zu ihm NER zu 
feinen Geſammelten, welches freylich dann auch: 
außer den ſchon Geſammelten, uͤberſetzt werden kann, 
jedoch keinen Beweis fuͤr dieſe Bedeutung außer einem 
ſolchen Zuſammenhange giebt. Dagegen koͤmmt 

‘ 32009 unbeftreichar in der Bedeutung: nach der 
Zahl, in Bezug auf die Zahl vor, vergl. Jol. 4, 5. 
8., und Diele Bedeutung ift der Analogie feiner uͤbri⸗ 
gen Bedeutungen ganz angerseflen, und liege deutlich 
in nnauoy 340, "2%, vergl. Num. 4,29. ISam, 
10, 19. H Chron. 25,5. Dur fie fann auch in 
unfeer Stelle angewendet werden, Bey derfelben Hat 
man wohl zu chronologifch erflärt, und den Sänger 
beftimmt Gen. 10. vor Augen haben laffen. HrIa2, . 
ara ift aber nicht fo beftimmt: zu der Zeil, 
wo. Der &inn kann eben fo gut allgemeiner gefafe " 

- werden: Cote, welcher den Nationen die Erde ver 
theilte, und den Menfchen verfchiedene Befißungem 
anmies, hat auch für Sfrael ein Sand beftimmt, und 
frael ift ja fein befonderes Eigenthum. ION 
Nyon 33 90095 ift fo viel als 92 imy 
mann) Inu; wenigftens macht es der Pa⸗ 
rallelism wahrfcheinfich, daß auch oVy fih, wie 
dfters, auf die Sftaeliten beziehe; doch würde: man 
auch: Völker, überhaupt überfeßen, und doch auf 
dieſe Weiſe deuren”tinnen. AN 22 brauchen 
nicht die Söhne Adams mit befonderer Ruͤckſicht 
auf ihn zu feyn, fondern: die Menſchen Überhaupt, . 
Die Menfchenfinder, wie Inther Übetfeßt, Der Soͤm⸗ 
ger braucht nicht an die Merrheilung der Söhne 
Noahs zu denken, denn es fleht ja nicht MI 92 da, 
nicht beſtimmt an die Eanaaniter; fondern poetifche 
Fuͤlle ift der Grund einer folchen Husführung Des 
Gedankens: Jehova Kar feinem Volke ‚ein fand be: 
ee ſtimmt, 





= ⸗ 


318 Deut: 32, 10, 


ſtimmt, “ wo fie wohnen Firmen, denn fie find fein 
Eigenthum. H Wenn IDOL für die Stämme der 
Iſraeliten genommen wird, fo ift AROMI gerade Kin: 
nad Maaßgabe der Zahl; nimm man de nuy 
für Völfer überhaupt, fo it WON: mit Ruͤckſicht 
auf die Zahl, auf die Menge, fo daß der Platz für 

fie zureiche. Ä 
Auch wenn.wirflich Moſes vor dem Volke, das itzt 
Palaͤſtina erobern foll, dieſes fo fingt, fo wird dadurch 
nicht eine fpeciellere Deutung nothwendig. Aber in dem 
— 7 "jegt überhaupt feine Rüdficht auf eine 
dinge, und feinem Inhalte nach kann 
o gut zu jeder.andern Zeit, bey ander 
en verfaßt worden feyn: Demnach hat 
ı nächften Verſe nothwendig eine Ruͤck⸗ 

beym Tode Mofis zu fuchen. 


20 IN%DN [der Samar.?. hat NEON? oonfor- 
tavit eum; und diefe Sesart verdient Vorzug. Denn 
wie koͤnnte es heißen, daß Sort die Iſraeliten in der 
Wouͤſte gefunden habe, wohin’ er fie felbft führte? 
Auch für einen poetifchen, niche genauen Ausdruck 
Niſt dies zu flarf. Man muß alfo fo ändern, wenn 
man nicht NED für providere nimmt, wie es im 
Chald. und Syr., und MED im Samar. bedeutet. 
Die LXX haben gut überfeßt: aursegunsev auror, 
(Die alte Itala darnach: fuficientem fibi fecit,) und. 
auf ähnliche Weiſe Onk. und Sand. G. Die Chald. 
and Syr. Bedeutung bes NEO ift: valuit, faculta- 


dtem habuit; und in der Bedeutung: fuffecit, welche 


das Wort mit 4 confteuier, im Hebräifchen hat, 
liegt etwas jenem Begriffe Analoges. Indeſſen zu 
dem Begeiffe providit, und der Eonftrucrion mit dem 
Accufative koͤmmt man dadurch noch nicht; aufer 
wenn man die Eonjugation Hiphil annimmt: 

' Sufücere fecit, validum reddidit, wenn aud) gleich 
Ä von 


N‘ 


Deut. 32, 10. 319 


won berfelben im Hebräifchen fein Beofpiel da iſt, 
Ganz paſſend wuͤrde der Sinn ſeyn, welchen das 
Wort im Aethiopiſchen hat: vehit, und in der ab: 
geleitettn Conjug. adduxit, introduxit. Und die, 
Anmendung defielben wuͤrde nicht jo ſchwierig feyn, 
da Hiphil aud im Hebrätjchen Dialecte: attulit, 
bedeutet, und es daben auch bios auf die Ueberzeu⸗ 
gung von der Nothwendigkeit anfame, die Vokale zu 
ändern. Weder diefe Bedeutungen, noch die Sa: 
mar. fesart, welche das Anfehen einer leichten, fehr . 
ſchicklichen Conjectur hat, aber durch keine andere 
Autoritaͤt beſtaͤtigt wird, ſcheinen in unſrer Stelle 
recht nothwendig zu feyu. Da ‚Hof. 9, 10. deut⸗ 
lich ſteht: N NN 12303 122, 
und N%N) dort in dem gewoͤhnlichen Sinne des NS 
zu nehmen if, (denn -"NNEY entipricht dort dem 
INN), namlich IITWEN N) fo iſt alle Wahrſchein⸗ 
fichfeit dafür, daß auch unfer Sänger NK in eben 
Diefem Sinne feßen fonnte, aber freylich den Begriff 
des Findens nicht fo eigentlich genommen wiſſen woll- 
te, daß er die Foͤrſorge Jehovens für ben Auszug der 
Siraeliten aus Rgypten ausfchlöffe Gerade in der 
Verbindung mir dem ng re Gedanken, daß 
dieſes Wolf das Eigentbum Sehova 8 
Ausdruͤck: Gott habe es aufgefunden 
viel ſeyn, als: Gott habe es zum Eige 
men, (NS ift oft affequi,) und Dies 
ich jo viel, als: habe. ſich genomm 
ben fo finder Gott den David, 
ſalben, Pf. 89, 21. Ben 1a YIN 
Sänger nicht unmittelbar und "zunäch| 
jährige Herumirren der Sfeaelien i in de 
dern er fann an den Bund auf Sinai d 
pft fo angefehn wird, daß dadurch da 
das Eigenthum Jehovens wurde. — 
jour! 


3220 VDeut. 32, rfo. 
7 po Sn ara [der Samariean. Text hat 
as Man. Die LXX haben: » dile 


waunaros'iv yiravuden, (det Alerandr. T. hat blos: 
.& arıden, Aquilat ev ardrro, anno, nDave 


Sry.) Die übrigen alten Ueberf. haben-einen allge: 





* 


meinen, unbeſtimmten Sinn, ohne daß man genau 
ſieht, wie fie den Hebraͤiſchen Text laſen, Blog die 
. Gr. Ven. hat ganz buchftäblich: dv dorsenuhr re 
Dopu Decudy. G. G. Überfeßt das erſte Wort der . 
Samar. $esart in dem, freylich fehr ungeroifien 
Sinne, welchen Houbigant derfelben giebt, in locis 
arengfis, von 997} lucere, wovon ein Wort mit 
diefer Bedeutung eben fo Kerfomme, wie von Ar 
lucere ſich INES ableite. Es bfeibt immer bie 
Stage; ob man, wenn die Samar. Sesart Die wahre 
wäre, nicht eher MAI oder IT, als das Stamm⸗ 
wort zu betrachten hätte, da ‘Derivate von jenem im 
Arabifchen terror, res incerta, horrenda, Derivate 
bon dieſem aber vielleicht felbft arena bebeuten. Die 
Samar. fesart kann in Abficht diefes Wortes bie 
wahre fenn, mir gewinnen nur nicht,piel Dadurch), da 
ihr Sinn kefoft uns fo gut als verfihloflen tft, und 
‚da wir eben deswegen weder genau beurtheilen fönnen, 
- 85 fle in. den alten Ueberfeßungen ausgedrüdft, .noc) 
o6 fie dem Zufammenhange vor allen andern möglis : 
then angemeflen if. Saft fcheine fie zu abweichend 
und von zu dunkler Bedeutung, als daß fie eben das " 
Anfehen, mie manche andre bloße Conjectur dieſes 
Textes hätte; und allerdings möchte leicht der Ge⸗ 
danke enrftchen, daß die Worte des Sebräifchen 
Tertes eorrupt ſeyen. Indeſſen geben fie doc) einen - 
Sinn: in der Eindde des Geheules, etwa: der wilden 
Thiere, ffir welchen Sinn man fagen fann, daß in 
‚ andern Hebräifchen Gefängen auc) dergleichen Bes 
ſchreibungen der Gegenflände vorkommen, = bes . 
mme 


Deut 32,41 grı 


fRimmt von dee Waͤſte eine ähnliche Ki 8, 15. lim 
wir dürfen biefen Sinn ausdräden, da noch feine. ' 
ficherere Sesart aufgeſtellt werden kann. Selbſt weus 
dieſe lesart —— und urn bie, m er: 
deutenden, alten Ueberſetzer wenigſtens nicht jene 
Hebroaͤiſche Worte ganz auszudräden fiheinen: fe 
folge noch nicht, daß die ifolinte -Samar. lesart dia 
sihtige ſey; aumal da der Zufaß WI zu JOW* zu fehe“ 
das Streben nach Berichtigung und Werbeutlihung 
verrathen dürfte, als daß dieſe Wiederholung des, au 
dem Berbum des vorhergehenden Saßes hängenden, 
Pronomen einiges Fritifchen Gewicht haben Fännte, 
Ohne daflelbe aber ift OWN gerade bafjelbe, was il 
- Bebräifchen Texte ſtehtz umd man kann diefe Buche . 
flaben eben fo gut im Hebraͤiſchen Texte fo pumcricen; 
wie ſie B. 15. fiehen: OWN. Daß der Sänger, des 
W. 15. gerade diefes Wort braucht, auch Kier fü 
yerſtanden feyn wolle, ift allerdings wahrſcheinlichet, 
“ als daß er ein Wort meine, wodurch die ſchon vor⸗ 
hergehende Beſchreibung der Wuͤſte wirklich uͤberladen 
wird. Ein kleines Moment koͤnnte vielleicht noch 
eyn, daß TOTEN fonft überall in der Witte mit | ges 
hrieben wird. Auch mie dem vorhergehenden Glie⸗ 
de des V. nach dem angegebenen Gimme verträgt fich 
TaWN, und giebt dem Gedanken nad) einen Paralle⸗ 
lism. Zu OWN fann man dann Hof, 13,5. 6. ver⸗ 
gleichen. | 
an 9 12 
Ne. Dies 
 breäifchen, unt 
Folgende an, 
feyn Abẽ zu 
uſum familiae, profpexit ſuis de tommeatu, 


¶Daſſelbe Wort bedeutet in einer ecwas andern 
Dritter Theil. u 7 ı Sorm: 


- j , . 5 . i t # 
, oo. 3a» i 2 ‚Deüt. 32, 12, 
⸗ er . 


Form: eiferfächtig feyn, welche Bebauung zwar 
anderwärts oft von dem Verhäfeniß zwiſchen Jehova 
und feinem Volke gebraucht wird, hier aber dieſen 
ni Bilde nicht angemeffen wäre.) Indeſſen auch jene 
) Beoedeutung, die für den Juſammenhang nicht ſchickk 
licher ſeyn kann, muß der ficher Hebraͤiſchen na 
ben, bis jene ſich in trgend einer Stelle fo nothwendig 
“2... bbek.bermiegend waheſcheinlich zeigt, Daß mir ed 
ſtimmt vorausfeßen mäflen, fie’ habe and) dem Hs 
braͤiſchen Dinkerre angehört. | Ze 
am. Schweben bleibt immer bie mahrfcheins 
ſichſte Bedeutung, vergl. Th. 1. ©. 6, 7., /wenn fie 
Juch nicht ſicher iſt. Bruͤten nad) der Syrien Be 
beutung (deren Zuſammenhang mit der Arabiſchen 
von cha, Eon. IV. maſſam mollem, tenuem et 
aAaquoſam reddidit, nicht ganz erweislich iſt) moͤch⸗ 
U te zu dem Beyſatze 73 My nicht ‚ganz paſſen. 
Die LXX haben: drenoänce, und haben ar? 
amare gelefen, welches in dieſem Sinne mit HI 5.B. _ 
Pf. 103, 13. vorfümme. Henn fie AMY gelefen. 
hätten, fo würden fie wie”AAros, ben Montfauron, 
in unferer Stelle Erutpeeuumer haben, welches Wort 
Gen. 1, 2. auchin den LXX fteht. . (Ben der Un: 
gleichheit, mit der Die LXX einerley Wort in vers 
2.8 fehledenen Stellen deuten, laͤßt blos die Syriſche Be⸗ 
"2 Deurung, welche neben iucubuit, auch ift: amors 
ı ‚forit, -milericordia complexus eft, - einen Zweifel 
üboig, Ab fie nicht auch AM? fo überfebt haben 
Lnnten.) Dee Complut. T. der LXX hat: dmaee 
ca, und fo verändert Grabe jene fesart der LXX. 
Es müßte aber wohl wenigftens duuzornowro heißen, 
wenn 





\ 


*) S. über das Folgende Scharfenberg a. 0. O. | 
: S. 139. : e 


x - 


ne u N 
— | | 
& 


ı J 
Dent: 325 179.14. . . .. 32% - 


wenn anders uͤberhaubt Grund zu einer A⸗nherung 
gegen ale übrigeri Autotitaͤten vorhanden wäre, — 
VIA MO: hoßes, gebisgiges Sand: Polaͤſti 1 
na; |6 erkloͤrt fich jener Ausdruc jeſ. 8, 24: 2 
den parallelen Satz. Auf tie Höhe bezieht fich der 
Gebrauch des Wortes 227. wen, 
“TG, Heraltete Pluralform, tie ficher por 
Jer. 17, 13. 2 
- [ Statt‘ Ban? hat der Samar. "MOON? er 
machte ihn:effen, und die LXX und Syr.drüden ee aus 
©: wenigftend mehnen fie )x.als Hiphil;‘ob fie.aden | 
das Pronomen lafen, oder blog zuſetzten, möchte kaum 
av entſcheiden ſein. rl 
. 037 Lwahefcheinlich ift: Palmen: Honig, ger 
meint, jo nimmt es auch Pfeudo - Jon.:. DIN 
TD1I 99 FINE? NND NUT An er 
‚nähere fir mit dem Honig feiner Fruͤchte, die auf ben 
Bergen wachen. Die übrigen alten Ueberf haben‘ 

3 Mt ur, G., und warum ſollte es auch nicht 
Honig aller Art ſeyn, ber auf den Gebirgen gefams 
melt wird? ©, | 

‚nam nina Tieren des Waizens, für ett 7 
dhes Walzens, welches feßtere, nämlih man aan 

" Num. ı8, 12. Pf..147, 14. gefagt if. Jenes 

iſt eine flärfere Metapher, deren Meöglichfeie aber 
bey. dem morgenländifchen Sänger unläugbar iff, 
und wegen deren e6 Feiner der verfuchten Aenderuns. 

gen des Textes bedarf. Wir würden: Mark des 
Waizens, nicht unfchjieklic, finden, und wenigſtens 
16 ſagt beſtimmt der Morgenlaͤnder ). 
— * In 
2) ©; Selecta quaedam Arabum adagia ex Meida-. 
“ menfi Proverbiorum ſyntagmate edidit E, F. C, 
Rofenmüllen Lipf, &,2. ı —— 





224 Deut. 32, 18 or; 
gr den EXX fautet dieſer Vers alſo: Dariugev Pad 


zo var moßorev, Kere ardutag dev a 3 ven 
PT x Todyav ‚ Mira oriæ roc vepodv Trugo ‚xx ei 
„N : ua areßvris errıem (ber Atex. C. hat.smıev) vv. Diss 
72.7.6 iR folgender Hebr. Tert aufgeftell worden Je :; . 
. ee Sr Be Er. 
— em ma an: 
| u eng 792.22 - 
none 
ie... A am non x 
> Say Yan Jar nnun; 
. : ud. dadurch würde allerdings ein Parallelism von fechs 
SGbiedern hervorgehen, der. dem Entſprechen ztoeyer Glie⸗ 
Der in den uͤbrigen Theilen dieſes Geſangeb angemeſſen 
wäre, welches durch dieſen Vers von fünf Sägen unter⸗ 
Seochen würde. Die Veränderung des Textes würde _ 
nicht fehr groß ſeyn; indeffen ift fie nicht einmal durch 
jenen Text der LXX begründet, Die blos oivav mehr has 
Den, weiches ganz das Anſehen einer Gloſſe hat, und 
mugod mit vepßpäv verbinden. ; — 
NAMEN [die alten Ueberſ. haben die dritte Perfen 
ausgedruͤckt, und anders, TITW oder ITWE?, yelefen, 
F oder die zweyte Perſon als einen Hebraism betrachtet, 
— uund deshalb die dritte ſetzen zu muͤſſen geglaubt. Sollte 
nicht Virwn oder WITT die urſpruͤngliche detart ſeyn⸗ 
wie Syr. geleſen zu haben ſcheint? @. Es iſt kein hin⸗ 
laͤnglicher Grund gu Ueberzeugung da, daß jemals eine- 
U andere Lesart in Mfpten ftand; und die, bey den Hebräis ° 
| ſchen Scriftfiellern Häufigeren harten Abſpruͤnge von 
— der Conſtruction, von einer Perfon zu einer andern, 
vergl. 3. B. K. 28,10. , laflen es nicht unwahrſcheinlich/ 
daß auch hier der Sänger fo fegen konnte, da die zweyte 
A überhaupt mehrmals in diefem Gefange und hen 
B. 15. mıt der dritten abwechſelt. 


15Doch Ifſrael ſchlug, fett geworben, aus; 
% Du wareft feift und di, und,biffeft um dich. 
Sa Ifrael verließ Gott, feinen Schöpfer ; 
Ä | er⸗ 


) H. E. G. Paulus a a. O. © * 


.. 
. 


—* 


— 


\ 


⸗ 


» 


’ ® ; N. 


I ° 
⁊ 


gerndta den Seifen feineh Ei 


Durch fremde Götter machte es ihn. eiferſuͤchtig, | 


: Durch Greuel reizt es ihn zum Zorn. 


. Sie opfertn ben Gößen, die niche Gott find. 7 


Den Oberen, weiche fie nicht fanntem, 
Den Meunlingen der Nachbarſchaft 
Du ihre Väter wenig achteten. | 
Den Seis, der fie gebopsen, fhäßten fie gering,; 
rn ihres Gotts, der ſie gefchaffen. 
EN frebt im Samar. T. noch: any’ 


Deut, 34 25.” den 


Yan 
m das 7 wor." fehle). Die UXK beiden 


dies ans (und haben vor allen drey Verbiß zur) 


fag gewährt einen pafenden Parallelism. G. Aber 
das Afyntheton ſcheint nicht. ganz im Eheracter der kbris 
gen Saoͤtze des Geſanges. 


yx [Die LXX uᷣberſetzen: zyaıdvor, Vulg.: 


dilectus, . Saad. Gya, Ar. Erp. N N = 


beides: laudatus. Die Chald., Syr. und Perf. Kai 
ben A. Ob-fie fo in ihren Mſpten lafen, oder 
dies fiir gleichbebeutend hielten, iſt ſchwer zu entfchei⸗ 


ven; wahrſcheinlicher iſt indeſſen das Letztere. Ich 
Andem 


. bin geneigt, mit Pagninus, Grotius und 
ATON für eine Art Diminutivum von NY‘ ya 
** (wie dergleichen im Syriſchen mit der —** 


m gebildet werben). Gr. Ven. fcheint in gleicher Hine, ; 
fiht ’Iseuersonos zu haben. G. Pur fo viel ift wehe 


als — daß dieſer Name Iſraels, als | 


"ein, diefen ähnlicher, Taut gewählt ift; wenn a 
der Sinn nicht genauer angegeben, und — feine. 
der vielen Ableitungen ”) dieſes, auh K. 33, 5. 


entſchieden werden kann. 


» 


ı 26. Jef. 44, 2. vorkommenden Namens eigenclich | 


3 mer ee 


=) ©; dieſe Khtätungen mod Daptangen ia Dindorfli 
Lax. Hebr. Chaldı Ti ih Sul, ©.65- 6 ff 


u | 








IR, Dept za sb ir, | 
ANZ idmmt der dieſer Born mar, Gier. Ber, 
häufig ie no beberfen, verbergen, wad wenigſtens 
Lu ift: anziehen und beziehen, bedechen, auch: 
die Knochen mit Fleiſch; indeſſen theils liegt ein ſol⸗ 
cher Gedanke dem Zuſammenhange nicht ſo außeror⸗ 
dentlich nahe, theils waͤre dies immer eine Activ⸗ 
Bedeutung, und die allein anmwenbbare Paſſin⸗ Bes 
deutung ift nun noch einen Schritt entfernte. IVD 
fann auch einen andern Sinn haben; es giebt mehre⸗ 
ve Wörter, die andern Sinn mit W haben, als mit 
Dd. Die natärlichfte Vergleichung iſt die mit | 
momordit, der Sinn ift fo paffend, und es if dem 
22? fo entſprechend, daß alle Wahtſcheinlichteit 
vafur ſpricht ). Uebrigens haben die LXX: dmias 
run, überfegt, Vulg.: dilatatus, Onk. ‚fee: X 


ro2>, Syr. eben ſo, Saad.: ls — 


16 m Man verſteht gewoͤhnlich: —— 
„BGBGoͤtterz indeflen-die Ellipſe iſt wohl zu, hart, Cr 
anders iſt es V. 17. bey Un, wo ai 
vorhergeht,) und hier wuͤrde wohl einge — | 
des Neutrum: fremde Dinge, Einrichtungen, G 
gebräuche, zu verſtehen. Vielleicht aber dürfen = 
vorausſeten, daß die Bedeutung gemeint ſey, welche 
im Arabiſchen hat: iniquitas, mendacium, ade 
eratio, numen Jalfum , idolum. . 


| er m fümmt noch PL. 106, 37." vor, “und 
bezeichnet nach dem Benfaße unſrer Stelle gewiß? 
Pr ungewiß aber — von welcher der Bes 
Deus 


.n FE} Anse dieſe Ableitung auch bey Hanne a. a. O. 
Ai — neuerer Ausleger ſ. in J. D. Michae-- 


.. Yis Suppl. adıkies.Hebr. yab D: ndos Hi Lex, 
Heht. Chald. dep Diefati ZioieL. 


l 


-, Dept 32, 28. '..,589 
- Beutungen des Wortes Aw, die es mit einer etwas 
veraͤnderten Form hat, jener Sinn ausgehe, ob vom, 
der En dominus, Prineeps fuit, oder von: 
niger fui | 
0 be Michaelis verſteht: ße der Zeit, 

aber es liege wohl näher, es von Nähe bes — zu 
verſtehen. 

many. Hut horruit, koͤmmt nur intran - 

ſuibiſch vor, und deshalb iſt wohl paſſend genug, an - 
Die Bedeutung zu benfen, welde ao und 
Haben; jenes iſt: curare aliquid, dieſes: obire in 
perfieiendo negotio. und Conj. IL Pretium alicuf‘ 
rei eonftituere. | en 
NMu vergl. ©. 309. fi a . 18 

son. Mancherley Ableitungen dieſes Montes. | 

Gnb verſucht worden, vor. allen. aber zeichnet ſich 
durch grammatifche Angemeflenheit -Alting’: Ableis; 
tung ‚von IM aus. Nun bedeuten aber sous 
Eonj. IV. miffum fecit, praetermifit, und einige 
Derivate enthalten den Begriff. der Geringſchaͤtzung 
Freylich iſt 94, Eonj. 11. aequavit, und diefe Sorm 
und Bedeutung iſt bekanntlich auch Hebroaͤiſch. Je⸗ 
voch geradehin unmöglich iſt es deshalb noch nicht, 
daß im Hebraͤiſchen MW und ME von ztoeyerley Be⸗ 
Deutungen eriftiet habe, die beide dam sy entfpräe 
‚hen. . So wie M, wäre “UN formirt, und n 
ift im Syriſchen pa. Wahrſcheinlich iſt alſo diefe | 
Form möglih. ‚Die LAX überfeßen: Aykerlaunees 
Vulg.: dereliguifti, Dagegen: bat Syr. Au! 2 
Saad. "ywis, Onk. RNWONN, als ob bie Tore, 
won AS) oblitus fait, herkaͤme. Der Samar. T. 
ker — und — si rt aaa —— 





ge Deut: 32, as. = 
" Mankbemickung, daß in "un klein geſchrieben maera 

den folle, eine daſeyende Barianıe an, Jene Sa: 
mazit. egart, ‚welche um deſto weniger vernachläflige 
- werden darf, da fich die Sicherheit der entgegenge⸗ 
ſetzten Lesart in Abſicht auf Sprache nicht vollkom⸗ 
mnen ausmachen laͤßt, hat Dathe mit „Au malus, 


corruptus, depravatus fuit, verglichen, aber ſich 
doch mehr für "UM erkläre. Fuͤr NEN wuͤrde auch 


Au vergleichbar ſeyn, welches unter andern: fimul- 
taten excitavit, bedeutet,. oder NWS, welches we⸗ 
nigſtens in Hiphil:.decepit. alicui impofuit iſt, und 
daſſelbe auch in Kal feyn kann. Davon Eönnte bes 
ſtimmt “win felbft diefes Hiphil feyn, da bey dieſen 
Verbis zuweilen am Ende N megfällt, und NWN 
koͤnnte die beflimmtere Anzeige des. Stammmortes 
ſeyn Sollen, Ein ſolches amaf Aryonıvov mit andern 
Wokalen zu feßen, hat wohl weniger Auſtoß, als an: 

-berwärts, da die Urheber der gegenwärtigen Vokale 
dabey wahrſcheinlich blog gerathen, und weniger Au- 
roricht haben, als irgendwo. feichter würde bie 
grammatifche Ableitung immer "bleiben, wenn "un 
. Oder, TEN gelefen, und jenes von NWS abgeleitet wuͤr⸗ 
dei dieſes aber mit Vergleichung der frenlich fehr ans 
. gewöhnlichen Korm: "arır er hat Eranf gemacht, die 
ſich Jef. 53,10, findet, von MY), Für die gewoͤhn⸗ 
liche fesare “U, hleibe immer die obige Ableitung die 
pafiendite, J — 

- Try entſpricht dem vorhergethenden (MIR) 
M, fo wie mehrmals 17) und dar oder SR alg 
aleichbedeutend engeſetzt werden, vergl. Joſ. 
—X— Von Gore ſelbſt, als Schöpfer, iſt ſouſt 
* IM nicht gebraucht; indeſſen heißt Job. 36, 13. 
wenigftens feine Hand 7. Die LXX heben 


*. 
Tv 


\ 


Ra Deut. 32, 19 - 24. 229 
— mv, als ob fie etwa — Velen 
(ten. 
Une. Jeheva ſah es, und verwarf 19 
. Bornig feine Söhne, feine Töchter 
Sprach: mein Angeficht verberge ih vor ihnen, 
Sche zu, was bann ihr Ende ifl. e 
, Denn fie find ein verkehrtes Gefchlecht, 
Untreue Kinder find fie; | 
Machten mid) durch — die nicht Gott find, 
tig, 
Diesen mich zum Zorn =. nicht'ge Goͤtzen. 
Nun fo mach ich fie durch Menſchen, die Fein 
Volt find, terfüchig, 
Reize fie durch eine unverftänd'ge Nation. 
0990 aus Form, XXN gehöre zu YRD>. > 
Meines Zornes Flamme ift — 9 
„. Schlägt zur Tiefe zum Scheol hinab, 
Frißt die Erd’ und ihre Srädte,, > 
Zuͤndet der Berge Grundfeſten an. 
Alles Ungluͤck bring’ ich über fie, . 
Alle meine Pfeile treffen fie. 
Aurfgerieben werden fie vom Hunger, 
Aufgegehrt von gierigen — — und giftiger 


Reißender Thiere Rachen (hie id gegen fie, 

Kinderlog macht außen das Schwerdt, und innver 
Schreden, 

Toͤdtet Juͤnglinge und toͤdtet Jungfrauun, 

Säuglinge und graugehaarte Seife. ; 


arm, ausgefogen vom Hunger ,. r iſt 24 
‚exfagere, und Diefe ganze Metapher ift auch ander: ⸗ 
waͤrts im Arabiſchen gewoͤhnlich, fe liege in dem, 


— ihiihen * Var, Die alten 


/ 


pie. 





= 336 ‚Deut: 33, 7 
WUebetſ. Haben den Sinn des Wortes micht eigentlich 
gekannt, fondern entweder gerathen ober allgemeine + 
Ausdruͤcke gefeht. ‘Onk. TDO DD infat: fame, 
wohl weil hie Füße beym ſtaͤrkſten Hunger anzuſchwel⸗ 
len pflegen; die LXX: remopevor Asuip, Vulg.: con- 
| {umentur fame*), Syr.: ınan | n;gA, SYaall.: : 
J ga! lau ardorem, — bezogen auf das 


per des vorigen Verſes. 


7 [Naubvögel, wie Michaelis — 
Bat u“ "Die Raubthiere, welche fogleich im folgen 
den Verſe erwaͤhnt fi find, beftätigen diefen Sinn. G.] 


ID ann [die LXX uͤberſetzen: zu) Fou 
exodörevas arlarcs, Valg.: (devorabunt eos aves) 
morlu amarifimo. Neuere Erflärer haben 209 

” in der Arabifchen Bedeutung euspis, ſagitta amara. 
and dies für: Peſt, genommen. Der Samar. Text 
hat OP, und ohne dz 9 oder 10 Hebr. Mſpte has 
ben eben fo, aber mit‘. Die Bedeutung diefer les⸗ 
. art foll wohl: decerptio, ſeyn, und dies meinte 
wohl au) Vulg. Was die LXX fafen, ift nicht 
fiher; ihr omiaYorovos iſt dunfel. Plinius ſagt im 
Allgemeinen, daß ein dolor inflexibilis fo genannt 
Wworden ſey, und Hefychius beſtimmt es durch iver- . 
riov wverona. Onkelos und Syr. druͤcken dieſe bei⸗ 
den Worte nicht aus. G. Wir muͤſſen uns auch an 
den allgemeinen Ausdruck eines koͤrperlichen Uebels 
alten." So als ein allgemeines Uebel ſteht 2U0P, 
. mir andern Vokalen, Hoſ. 13, 14. neben: 
. | — 
| nn 
2) ®. Schultenfii Opp. min. p. 137.- . 


ER) Beurtheilung der Meittet die ausgeſtorbene Hebraͤiſche 
Sprache zu verſtehen. ©. 298: ff. 


":Beupßa'32, 26. ' 311 


NEGyrechen wuͤrd' iche ich will ſie vernichten. 26 

Aus der Menſchen Sinn den Gedanken an fie 

ER 'wertilgen: 
Wenn ich nicht den Uebermuth der Feinde ſcheute. 
Daß nit ihre Wiverfacher es verkennen, 

Sprechen, unſrer Haͤnde Kraft, 

Nicht Jehova hat dies Werk vollbracht. 
.Denn des Raths unfähig iſt Dies Volk, 

Und Verſtand iſt nicht in ihnen. 

Daß fie daͤchten, daß fie 's einſaͤhn, 

Es an ihrer Zukunft merkten. = 
... Denn wie könnte Einer taufend jagen, 
.. Und vor zwey'n zehntaufend fliehn ? 

‚ + Wenn ihr Fels fie nicht verkaufet, 

Nicht Jehova fie dahin gegeben haͤtte. 

' EIIPNDN [dieLXX haben: dcomween awreus, ° 
md’ eben fo die übrigen alten Ucberfeßungen, auege⸗ 
nommen Onk., Vulg. und Syr. (Sene Deutung 
hänge wohl mit IND, angulus, zuſammen: per 

_ omnes terrae angulos difipatos, wie ſchon Kimchi 
biefes More verfiand.) Der Samar. T. hat "DIN 
Zn, und Onk. überfeßt: Mein Zorn folk auf ih: 
sen ruhen (Prphy 9) Wi), Vulg.: ubinam 
ſunt? Syr.eben fo. G. Letztere nehmen eben fo wohl, 
als der Samar. T., die obigen Buchftaben nicht für 
Ein Worr, fondern für mehrere; theilten fie aber 
anders ab, und fcheinen weniger Buchflaben: "NR 
TI gelefen zu haben. Setere Art. der Abtheilung 
verträgt fich auch ganz mit ben Buchftaben des Hebr. 

extes, wenn TAT IN AN gemeint iſt; und wirk 
lich. fand Mafius in feinem Syriſchen Mſpt ols tesars 
des Aquila: sr ubi funt. In diefem Kalle würden. 

dieſe Ueberfeßungen ſelbſt neben den LXX zur Beflär . 
Kaung bes Hebr. Tertes gegen den Samaritaniſchen 

en. Jener iſt auf jeden Fall der beftätigtefte } 
Es un 


ir 
Sn» 


72 


— 





\ 
I. 


* 


— 


/ 


’ 


332 Deut. 33, 27 39. 


. und auch Sinn and Grammatik hindern keiutcweg 3, 

ithm zu folgen "NEN feitet Schultens ) von 15, 
feindere, ab, und überfeßt: exfcinderem, melches 
gu dem Sinne des parallelen Satzes fehr gut paßt. 
Man hat die Form ſchwierig gefünden; fie iſt unge⸗ 

woͤhnlich, aber nichts weniger, als beyfpiellos, vergh 
3) 937 ‚ee wird uns beleben Hof, 6, 2., 9 AN 
ſchlage uns 1 Reg. 20, 35., ID. O2) oder YOTOT! 
er wird fie bedecken Pf. 140, 10. | 


* 


27 38 [mit diefer Lesart ſtimmen alle afte Ueberſ. 


überein; aber der Samar. T. hat "I’N mein Feind. 
Ebenderſelbe 2. hat nachher ſtatt MDW: ’I’TE Unfere 
Gegner; die LXX lafen vielleicht das Wort ohne irgend 
ein Pronominal: Adjectiv, und Onk. vielleicht den Eins 
gular IX. G.] E a a 
33 Mit “iS 5 fängt dee Sänger wieder zu ſpre⸗ 
hen an, er ein Glied des Ifraelitiſchen Volks; in 
fofern ſezt ee V. 31. unfer Fels, unfre Feinde. 
hova fpriche dann B. 34., V. 30. war er in ber 
ten Perfon erwaͤhnt. euer, 
[ Der Samar. T. hät x» ftatt », chen ſo 3 Sehr. 
Mſpte, aud die LXX drüden ed aus. @. Auch Aquile 
druͤckt beftimmt die Hebr. Lesart aut: oMeren Vet 
ESanlar. T. hat fernee WIN und WIN, und Onk. 
Vulg.,.Syr. haben diefe Sonjunctidnen; ob fie fie au 
in ibcem Terre hatten, bleibt ungemiß. 
 anmınn” an ihrer Zukunft follen fie es 
- merfen; von diefer ift V. 35. die Rede. Zwar geht. 
der Sänger V. 30. zu den Schidfalen der Iſraeliten 
zurüd, und I in XRx V. 30. bezieht ſich 
auf die Sfraeliten; indeffen würde es dach wohl zu 
hart feyn, Hier I von den Zfraeliten zu wers- 
fiehen, da das Subject des Satzes bie Voͤller Re 


x 


% Opp. min. ©. 158 








- er 


® 


Den 9; 3. 22... 2838 


| BE Se afe Mir ga finen Ba ale Werke 
zeuge feiner Strafgerichte. ar bie eliten ges 
braucht. Geradehin für: Schiefal, z. B. für das, 
{m folgenden Berfe befchriebene, Scidta der en - 
liten ege HAN erweislich nicht. 


pr Fels iſt nicht, wie unfer Fels, at 
Dies follen unfee Feinde ſelbſt enrfcheiden. 
Denn ihre Neben a von — Reben, 
Und * ©omorra’s B 
Die Beeren ſind voll Sn 
_  Vergiftend ihre Trauben. 
E: r. Wein iſt, wieder Drachen Geifer, 
ie wuͤrgendes Gift ver Nattermm. 
wy das, worauf ſich dieſe Völker verlaſſen 
ndmlich; ft nicht fo wichtig, als unfer Jehova 
an IR imfere Feinde follen die 
Richter feyn; wenn fie felbft den Zorn des Jehova 
‚Nber ihren Uebermuth empfunden haben: dann wer⸗ 
den fie enrfcheiden, weſſen Hand es war, durch wel: 
he die Sfraeliten niedergebeuge wurden. | 
Und diefen Zorn Jehovens verdienen diefe unfere 
inde, fie find ſelbſt fchlecht, ihre Handlungen find 
aͤndlich; dieſe Handlungen find dargeftelle, als die 
Srüchte, die fie getragen haben. Nach der nach⸗ 
‚deädlichen Befchreibung aller dieſer giftigen Fruͤchte, 
‚ füllt V. 34. Jehova ſelbſt ein; Alles, was von ba 
an folge, ift nicht Race und Vergeltung gegen Iſrael, 
een Zorn gegen die Bebränger biefes Volks, für 
welches Gottes Baterliebe wieder rege wird. = 
Sodom und Gomorra find als bie Siße ber 
Bogheit genannt. 
239 ift, mie es hier puntetict ift,. von dem 32 


Singuiar aa, und nicht von AI, wovon WR 
koͤmmt. 


— 


ach 


J 


° ' 
L 


09338 Deut; 32, 326 


kommt. Jubeſſen waheſcheinlichſt war das Dageſch 
im ) ein bloßer Schreibefehler. a —— 
V und Vd. V. 33. ſ. S. 299. 

34° War’s nicht laͤngſt bey mir verborgen, 

Und in meinen fefteften Verſchluß befiegelt ? 

T. Mein if. Mache und Vergeltung - : 
Zu der Zeit, wo ihre Süße finken! 
Nah iſt ihres Ungluͤcks Tag, =: 
| Auf fie ſtuͤrzt das vorbereitete Geſchick; 

Mehr gewährt Jehova feinem Volt, - ' ". 

Und beruhigt über feine Diener ſich. - °' 

Menu er Alle Hülfe manigeln ficht, 
Das Verwahrte wie Geringgefihäßtes: - - 

. Dann, fpriht Er: mo find nun ihre 
Mo der Sels, auf den fie bauten? 

Welche ihrer Opfer Fett verzehrten, | 
Ihres Weines Spenden tranfen? . - 
\ Saft fie auffichn, und euch Helfen, . 

‚Euer Schiem fie fd! — 00... 
Nun fo ſchaut, daß ich, daß ich es bin, . .' 


r 


i, 


rt 


Und fein Gore ift neben mir. — 

: I kann toͤdten, ich zum Seben rufen, 
Sc) zerfählage, und id) heile, | 
Und vor meiner Hand ift feine Nettung. | 
Ja zum Himmel heb’ id) meine Hand, : 
‚Sprech es aus: So wahr ich ewig lebes  i 
Hab’ ich meines Schwerdtes Blitz gefhärft, 

. Und {ft zum Gericht mein Fuß gefchristen: . 
Mache nehm’ ich dann an meinen Widerfachern, 
Und vergelte meinen Haffern. ° 

- Blut fall meine Pfeile berauſchen, 

Und mein Schwerdt frißt Fleiſch, 
Der Erfchlagnen , der. Gefangnen Blut, 

Schädel der Fuͤrſten des Feindes. — 

BER ‚De 


2 


⸗ 


- 


\ 


‚Deut: 32:36 ' 3923 


Der Gebanke, daß Schena «3 langſt beſchloffen 
habe, koͤnnte ſich mach darauf zurickbeziehen, daß 
die Feinde entſcheiden ſollten, von mem das. Straf⸗ 


. gericht über das Iſraelitiſche Volk verhängt worxden; 


war nicht alles ‚Dies, mas fie vollführfen, «in laͤng 


son mir angelegter Plan? Aber dies ift DEF Sinn 


nicht. Die Verbindung diefes Verſes mie V. zur: 
iſt ſchon durch W. 32. 93. unterbrochen; dagegen 
nahe liegt die Verbindung zwifchen B. 34.und B. 35, 
Ja fie find boshaft geweſen, und laͤngſi habe ich bes 


ſchloſſen, fie zu trafen. J 


TEN iſt nicht blos: € 


“mer, jondern von allerley 2 


zubewahren, und geheimen: 
fam von dem, wo bie ſchon | 
ten Befehle liegen. . — | 5 

[ Statt. op) > .hat der Samar. T. ap) TV): 35 
Die LXX hehe die. aber alle gaitre alte —37 den 
Hebr. T. aus. Das folgende HYI ſchetnt die Samarit. 
VLesart fehr zu begänftigen G.; aber Tann fie auch veran⸗ 
Laßt haben. Wenigftens fieht man nicht, wie die Hebrs 
Lesart anders, als dur eigentliches Berſehen entfianden 
ſeyn koͤnnte, da man hingegen die Entſtehung jener Les⸗ 
Art aus einem Streben nach einem noch genaueren Pas 
rallelism leicht begreift. — 
So [die 
ſie RVVde vor fid 
LXX, Vulg., felb 
ben. (Doch findet 
daß Onk., Syr., V 
LXX nicht, welche 
angegebenen Lebat! 


fahren.) Blos die 


als ein Nomen G. 
dem Sinne fi ſo ausgedrädt haben. t 


- P9m zur Zeit, wie) oft z. B. Gen.g, 11. ſteht. 


Dies ſchließt ſich genau an das Worhergehende an, 


und 


⸗ 


na N “ — 
6 - Deut 322, 3 , J 
aund couſtruirt fh dazu. Unmittelbar datauf muß 
wm — TER hinzuverſtehen. 
nmy Ur xor dem Plural⸗Subſtantive ſteht 
das Verbum auch im Singulare, vergl. Jeſ. 13, 22. 
36 : 11 eicheen, fürs zum Recht verhelfen, wie 
 P5y3 | u 
| MIN, bie ſehr ungemöhnfiche Form, mie fie 
in den Übrigen verwandten Dialecten herrſcht, fie findet 
fich auch (bey Verbis XV) Jef. 7,14. Gen. 33, 11. 
| MN ſteht ofe für: Gewalt, für: Hülfe, wenn 
bet Senitiv einer Perfon dabey fteht, alſo mehe für -, 
das Werkzeug der Gewalt, oder Huͤlfe; Hier muß es 
auch abfolute gefeßt dieſen Sinn haben, und vers 
gleicht fich Dann mit Phraſen, wie: die Hand iſt furz 
geröorden, die auch im Asabifchen vorfommen, und 
“ diefer Apnlich find, Ueber YTN in folchen Verbin 
dungen vergl. I Sam. 9, 7. u | 
Ay] MEN ORN, die beiden Participe ſtehen 
noch anderwärts fo verbunden, nämlich I Reg. ı 
fo. 21,21. li Reg. 9, 8. und 14, 26. Aber. d 
letztere Stelle ift vor allen andern zu vergleihen. „In 
den erfteren drey Stellen. gehen Verba vorher, wie:, 
icchh will vernichten,. ausrotten, und als Accufative 
derſelben ſteht: I EB) VA TNUN. Da 
alle drey Male dieſelbe Zufammenfeßung flatts 
finder, fo muf der Ausdruck ſprichwoͤrtlich geweſen 
ſeyn; er fcheint zu bedeuten: alle, auch bis auf den 
feßten; und dieſer Sinn beftätige fi) 1 Reg. 14, 10. 
duch den Schluß des Verfes. Houbigant uͤberſetzt 
PSY und AI durch protegens und auxiliator; 
und ATY mürde allerdings in dieſer Bedeutung Exod. 
29, 8. recht wohl paffen: nur iR dies noch nicht ein 
Beweis derſelben, da fie nicht unumgänglich note 
— — wen⸗ 


» N j 


⸗ 


‘. 


J 
Deut. 32, 46.- 337. 


wenbig iſt, vergl. Th. II. S. 93. Und für eine ſol⸗ 
che Deutung des "3. laßt fich vollends gar Nichts 
„anführen. Indeſſen Syr. überfeßt in unſrer Stelle 
fo: am 37 Auto, ‚vielleicht aus einer Art 
von Konjertur, weil Ar beiden Worten ähnlich iff, 
oder blos rachend. Inden übrigen Stellen hat Syr. 
den Begriff: ligare und folvere, für jene beiden 
. Worte, alſo einen Shegenfaß, durch welchen er wahr⸗ 
fcheinlich auch Allgemeinheit ausdrücken will. In dee 
vierten, mit -diefer vorzüglich uͤbereinſtimmenden, 
Stelle, IlReg. 14, 26., beißt es: Jehova ſieht 
das Elend Iſraels. Ar PN) FAT DON) MED ORN 
Ynara. Der Sinn ‚hänge hier auch von DDR 
ab, muß aber natuͤrlich fo aufgefaße werden‘, daß er 
ebenfalls für jene Stellen pafle, wo der Zufammens 
Hang ein anderer ift, und Feine Negatien dabey ſteht. 
DON fan blos entweder die Negation ausdrüden, . 
oder: num, bedeuten, (Beide Bedeutungen hangen 
durch den Begriff: meiter nicht, zufanmen; denn 
' DAN ſteht auch als Negation haufig im Verhaͤltniß 
mie I, und auch: außer, welches ODN als Praͤ⸗ 
pofirion bedeutet, ſchließt fich an jenen Haupthegriff.) 
Fuͤr die zwey Stellen, wo DDN daben ſteht, wuͤrde 
es ſehr paſſen: WUy Sefangner, und 2 Derlafle 
ner, zu überfeßen: nur Gefangene, nur DBerlaffe 
ne find da; Fein Helfer, Man bat bier fo verftan 
den. Indeſſen zu den übrigen Stellen paßt dies 
nicht, zu dem ſprichwoͤrtlichen Gebrauche. Sehr 
gluͤcklich ſchien Lud. de Dieu eine Deutung beider 
Worte angegeben zu haben, die nur noch im Arabe 
ſchen übrig: ift. pe iR häufig: caelebs, und ein 


Re vB | | 
Gegenſatz davon koͤnnte pa fenn*), welches ater. F 
| han 2 


nd 


. 


%, Anuimadvv. in V, T. p. 115. ER 
Dritter · Thell. nr 


f 


338 Deut. 32, 37... 
familiae cuiusdam bedeutet, und auch von Giggei 
und Caftellus (&. 2866.0. 14.) fo angeführt wird. 
. (Paflend dagumwäre RI NUN, von: kleinen Kin- 
dern, verflanden.) Ueberwiegend wuͤrde bie Wahr⸗ 
ſcheinlichkeit ſeyn, wenn ſich nachweiſen ließe, daß 
lezteres Wort der gewöhnliche Ausdruck für dieſen 
Sinn, und der gewoͤhnliche Gegenſatz des erſteren 
wäre, oder wohl gar beide ſprichwoͤrtlich fo gebraucht 
wuͤrden. Fuͤr ist bleibt aber Diefe finnreiche Erklaͤ⸗ 
zung doch nur'eine mögliche, und es laͤßt ſich niche 
Dafür entfcheiden, daß dies wirklich gemeint fen, da 
auch don den unbeftceitbaren Bebeutungen des He 
Gräifchen Dialects ein nicht verwerflicher Sinn auss 
geht. . "MSN detentum und I relioetum fan ein 
Segenſatz fern, und beides fi) auf den verſchiedenen 
Werth der Dinge, bie man befißt, besiehen. Was 
man aufbewahrt, forgfaltig verbirgt, ift das Kofls 
bare; mas man leicht zuruͤcklaͤßt, das Unbedeutendere. 
Alles Bermögen ift dahin, (OBN negirt)) weder etwas 
Wichtiges, noch etwas Geringes ift übrig, Feine 
fe ift da. Vielleicht meinte Dathe, ber hier bie 
Deutung Ludovici de Dieu ausdruͤckt, dies: in den 
‚übrigen Stellen, wo er zum Theil überjeßt: omnes, 
vbieunque lateant. Don den aken Lieberfeßern har 
Vulg.: et claufi quoque defecerunt,. reliduique 
confumti_funt, Onk.: [prach fhubpn pm, 
die Samar.lieberf.: PWWI AN IEON), Saad., 


Sendlle uesuf Yas, und bie LXX Gaben 

flott der Worte von IN 2 an: ade yap wugn- 

Asiunbrous aureur, x inNererzeras dv dmayaryı 

nos wasgadvous. Ä —1— | 

37 [Der Samar. T. dat TON ftatt ON, ale ob dies 
die Keinde Iſraels ſpraͤchen, und fo verfiand Saad. die 

Stelle, ob a wohl den Singular ausdruͤckt, ” ar 

— upp 


*8 





rn - 


r \ : t 
% = . 


Deut. 32, 39 —41: 339 


-fuppliren richtig, aber ausdruͤcklich: xui. eime .@ 
Nachmals V. 38: wird ſchnell zur zweyten Perſon übers 
gegangen. | —— nn 
"> Bier fiehen wieder, wie ®. 14., ſtatt des jedes⸗ ' 
maligen Parallelidm zweyer Säge, fünf Säge ne 
men. Bemerkenswerth ift, daß die LXX Im Pigens 
den goften Berfe ein, im Hebräifchen nicht ſtehendes Glied 
haben: or: dpa tis Tor aiguviv mv xeipe pay, — ze 
St. "Die Behtheit Mefe chart ennusgeleii hr 
. Die i t fesart vorausgefent, 
der Sag von ®. 40. tein 
paralletes Slied, außer wenn das unmittelbar folgende 
- dazu geiogen märde. Dann aber ftünde der auf diefes 
folgende Sag: 3? DEIDI IMINN, wiederum abge: 
ſchnitten, als.ein überhangendes, fünftes Glied. Viel⸗ 
4 leicht daß diefe letzteren drey Worte urſpruͤnglich V. 39. - 
‚gwifgen XDVN und T’N) Randen. Dann findet auch 
wi der zweygliederige Parallelism ſtatt ). Etwas 
ark iſt die Verſetzung, und der, in der, leicht auf ans 
. dern, diefe Verbindung der Gäge enthaltenden, Stellen 
entftandenen Lesart der LXX liegende Grund ift zu ents 
fernt zu jener Annahme. So genau haben die übrigen - 
gar nicht correcten Hebräifepen Sänger. wohl nicht überall 
den Parallelismus zweyer Glieder durchgefuͤhrt, wenn 
ſie ihn auch einmal gewaͤhlt hatten. — 
ng IN ſonſt das gewoͤhnliche Anfangswort ber gi 
“  MWerfiherung des Schwurs, (weiches fih dann uf 
- den ausgelaffenen Saß: Oott foll mir dies und das: 
thun, wenn ich u. ſ. w., vergl, II Sam. 11, 11. mit 
11 Sam. 3, 35., besieht,.) hat, hier nicht viefe Bedeu⸗ | 
tung, fondern der Schwur iſt vireet, ohne eine folche 
Einleitungsformel: N ift: wenn, von der Zeit,. 
fobald; die Zuficherung felbjt fange mie SNON an. _ 
IN und alle Berba, welcher ergreifen, bedeu- 
‚set, werden mit I onfleuiet, für: greifen, fallen, = 
‚an. Hier iſt dieſelbe Conſtruction uneigentlich auf 
0D2vevywr 


- 9) ©, Paulus 4. a o. ©. e4 ff 


⸗ 


— 


2 : - ' | — 
3460 Deat. 33, 42. | 
DOWN Äbergetragen, welches oft auch für: Straf⸗ | 


geriht, Strafe; ſteht. 
- IR DIA UND [bie LXX haben: ame 
"eds aexorrav 3xIeav, (wofür der Vatican. T. 
39vay hat,) und eben diefe Idee fcheint im Hierofol. 
Tharg. zu legen. Vulg. überfeßt: nudati inirhico- 
rum eapitis, unb eben fo Gr: Ven. Opk. hat: _ 
N237 I921 IND WNND (de capite hoflis et ini- 
'mici,) und eben fo Pfeudo- Jon., Syr., Ar. Erg. 
und Perf., dagegen har Saad. überfeßt: (my, m 
shicM Kich-5 (de capitibus fuperborum inimi- 
corum, Ar. Erp. hat ): GLlRt 67, 5° 
ga ä capite nltionum hoftium.) Houbigant 
macht ohne Noth die nichts weniger als leichte Con: 
"00 m 7009) SNUÜD carne impii et inimich 
n richtigen Sinn aufgefaßt, und 
IRAD ſeicht M2V vom Sfeifch 
urch ſelbſt der Parallefisın völlig 
zumal wenn man bemerft, daß 
, als der vorhergehende, fich zu 
liedern dieſes Verſes confteuiren, 
fo. wie zu YIUN, wie 
ltniß von, vier Saͤtzen, jedoch ohne 
uf vorhergegangene Eonftruction 
| » N komme nur noch Jud. 
5,2. vor, und dort Fann unter den Bebeutungen, 
welche das Stammmort bat, Faum eine andere ges . 
waͤhlt werben, als die: Gipfel, Fuͤrſt. Im Hebräi- 
ſchen koͤmmt diefe Bedeutung fonft nicht vor, aber 
fie entfpriche dee Hauptbebeurung von € s afcendit, 
in fummo fuit, fuperavit, welche auch das Verbum 
HD in der angezogenen Stelle hat. Dort hat auch 
Theo- 


*) &, Schultenfii Opp. min, ©. 139. 





\ Deut. 9,0. 48 


Theodotien fa überfeht, und hat der Alexaudr. D 
dee LXX diefen Sinn Don diefem Stammworte 
und diefem Sinne kommen aud) im Arabilchen Deris 
vate, die cagfaries bedeuten, und auch im Hebräis 
fihen hat 93% in den zwey Stellen, mo es vorfommt, 
dieſelbe Bedeutung... Als den Plural von diefem IM 
überfeßt Dathe das Wort in unferer Stelle, und . 
vergleiche Pf. 68, 22., wo in einer ähnlidyen Werbin- ' > 
dung der behaarte Schädel der Reinde ermähne wird. 
Indeſſen hat auch er Jud. 5, 2. principes Überfeßt, - 
und die Möglichfeit, daß das Bild hier naffelbe fin, 
wie in dem angeführten Pſalm, bleibt wohl eine ent: 
. fernte; ber Sinn: a bat auch nichte 
fo vorzüglich Paftendes für unfre Stelle, daß er des: 
halb einigen Vorzug zu verdienen fcheinen koͤnnte. 
Alle übrige Hebräifche Sormen diefes Stammmortd 
ſtimmen mit den’ Bedeutungen bes Arab. £ vacuus, 
otioſus, liber fuit, Jiberavit, ultus eſt, uͤberein, 
und im Hebräifchen ift avocare, abducere, reiicere 
. und denudare von jenem Hauptbegriffe abgeleitet, 
Es wird beſtimmt von der Entblößung des Hauptes 
°“ gebraucht, und nicht nur non der Wegnahme ber 
Kopfbeffeivung Nam. 5, 18., fondern aud) von der 
Beicheerung der Haare des Hauptes Lev..ro, 6, 
“ 21,10., und vielleicht eben davon bey Ausfägigen 
Lev. 13, 45: ( Dach diefer Bedeutung hat bymm. 
Jud. 5, 2. überfeßt: u ro aroxaauerdu nedards 
und der Vatican. T. der LXX: aumarıdIn atond- 
Auuna.) Sehr nahe fiegt die Anwendung diefer 
Bedeutung auf unfere Stelle. Indeſſen theils ik - 
ein entblößtes Haupt nach nicht deutlich: ein von 
Haut und Fleiſch entbloͤßter Schädel; theils iſt, da 
leßtere Bedeutung durchaus nicht auf Jud. 5, 2., 
- mohl aber: principes, auf beide Seellen paßt, es 
doch wohl natuͤrlicher, ar Vi daß das Wort: 


—* ! 








342 Daout. 32, 43. . 
. in beiben Stellen einerley Sinn habe. Jud. =, a. 
ſcheint diefer Plural auch beftimmt nicht ala das Abs ’ 
ftractum: faftigium, principatus, fondern als das 
Eoncretum: principes, betrachtet werden zu muͤſſen; 
und Hier iſt det Gegenſatz zreifchen rau Yarı wid ' 
| NIE in diefem Sinne vorzüglic) deutlich. 


43 aßt fein Wolf, ihr Mationen, jauchzen, 
Denn Er raͤchet feiner Diener Blut, 
Nimmt an feinen Widerſachern Rache; 
| Und entfündiger fein fand, fein Wolf, = 
IDie LXX haben einen auffallenden Zufag: Erz. 
Gecdvdure erpavei «pa zUTp, Xu Rpnozuynearagey ur 
wevres ayye)aı (der Alex. T. bat vie). Otoũ. wovon den 
erſte Sag Rom. 15, 10., der andere Hebr- 1, 6. ange: 
fährt ift. Keine andere alte Ueberfeg. hat den Zufag. 
Die LXX haben ferner ftatt WY: per£ rei Axod eurer, - 
und eben fo lieſt ein Hebr. Mipt bey Kemnieott WI I; 
’ Hierauf ſchieben Die LXX noch ein: xxi dugxvadrwazy 
| ur nayres via. Der Ald. T., einige Mfpte und die . 
Copt. Ueberſ. haben ſtatt vier: Ayyeroı (eben fo der Mer. 
2., obwohl G. dem ausdruͤcklich mwiderfpricht, wenig 
fien6 dey'Breitinger) @eei. G.} | 


Rn MNM ‚kat Vulg. deutlich tranſitiviſch und 
- ER als den Accuſativ verflanden: laudate populum 
‚eins; auch Onk. und Syr. heben VIAW, welches 
aber allerdings auch intranſitiviſch gedeutet werden 
Som, [und intranſitiviſch iſt es wohl dort und bey 
z Saad. und Perf. gemeint. Michtig bar Luther: 
| Jauchzet alle, die ihr fein Volk ſeyd, und eben fo 
Aquila, ‘Theodot., Gr. Ven.; wergf. Ezech. 2,3. 

G., wo IM vom Volke Iſrael gebraucht wir. 
Man müßte dies auf V. 8.9. beziehen, daß dieſe 
Stämme Zehovens Volt geworden. Aber ed ift ger 
wiß leichter, anzunehmen, daß TAI und 137, wel 
ı- tes freylich gewöhnlich mic der Präpof, 7 confteuirt 
San wird, 





x — 9 
, „Deut. 32, 45. 46. 0038 
wird, auch mit dem Accuſative conſtruirt worden 
möchte, wofuͤr die Analogie ſehr vieler Verba 
G. B. gerade auch des folgenden 122, welches 2 | 
fonft mit WB. ober ) ausdruͤckt,) ſpricht, als 
das Ungemöfnficte, ji in Einer Stelle als fonderbare - 
Ausnahme Borfommende; zumal da 121 beflimme 
auch Heißt: exultare fecit, und dann unbefireitbar 
den Accufativ bey ich hat; dieſer Siem aber zus unſter 
Stelle ſehr gut paßt. | 
og INON 3) (dev Samar. T hat no: 
ohne I, die LXX und Vulg. drüdeh dies aus. Das 
— haben dieſes Pronominal⸗Adjeetiv Onk., Syr., 
eidve Ar. und Perf. beftimmt ausgedruͤckt. Dife ı 
ſetzen aber - — noch: und, ſcheinen alſo 107 
geleſen zu haben. Gr. Ven. dagegen hat ganz wie 
ber gewoͤhnliche T. G. G. Hält die Samar. fesort 
für die beſſere, Dathe die esart OR INH"N, und 
\ dllerdings konnte) * einem anderen 1 leichter aus⸗⸗ 
fallen; indeſſen ensfcheiden laͤßt fich nicht ‚ baf 
der Verf. hier e aloneheith geſchtie 
Herder") flehr —— care — 
an: die Heiden follen zum Volke Gottes aufgenom⸗ 
men werden, und will deswegen bie Lesatt Wy oder 
WyyV in den Tert gefeßt wiſſen. Auch Fönnte in 
dem gemöhnlichen Terte 107 felbft das Subject ſeymn; 
Denn ſein Volk wird reinigen fein tank ). 


[95 fehlt im Samar. T., 3 Behr, Minen, den45 
— und Syr. G.] 


| et eure Kin 46 ' 
der, ſie 2 u bet (ke). © ſteht t yo 
4. | 
er RE Te Le 


x eiſt der Hebr. Porf. Th. 1. ©. z23. 
=) ©. Paulus. D. ©. 88. _ 


344 . Deut. 32, 48. - R. 33, 1. 
"fr mey» hat der Samar. T. und 7 Hebe. Mipte 
SNEOYDN, und DIELXX, Syr., Vulg., Pfeudo - Jon. dru- 
. den died aus. G.} 


43 mm, 122 vergl. Num. 27, 12. 33, 48: 
166. .- 


49 MAN N vergl. Num, 20; 26. 27, 12. 
50: Vergl. Num. 20, 12. 27, . 


33, Der fogenannte Segen Moſis iſt ſehr wahrſcheinlich 
‚ vieder ein Stuͤck für ſich. Es iſt auch nicht gang deut» 
Uch, ob die einzelnen Verheißungen für die Rabfommen 
von «1 Soͤhnen Jakobs nicht ohne die Einleitung 2, 
2 — 58, und den Schluß VB. 26 — 29. vorhanden geweſen 
ftyn Fönnten. Wenigftens ift es bemerfenswerth, daß 
das, was die fehr poetifchen Wünfche für die einzetnen 
Stämme unterfceider, jedes Mal eine Art von profais 
ı feber Aufſchrift if, und doch gerade am Anfange des 
Banzen bey Ruben B.6., mo man fie vorzüglich erwars " 
ten dürfte, gar Feine ſoͤche Einleitung ſteht. Der Stamm 
Simeon ift gat nicht erwähnt, außer nach der Lesart der 
LXX B. 6. Man ficht in fonftigen Erwähnungen deu 
Sdhne Jakobs und der von ihnen ausgehenden Stämme 
eine Beranlaflung zu der — gewaͤhlten Stellung dieſer 
Staͤmmo. Um ſo mehr koͤnnte bey einer Zuſammenſtel⸗ 
* einzelner Ausſpruͤche ein Stamm vergeſſen worden 
enn, und vielleicht duͤrfte man vermuthen, daß es einſt 
au Ruben gervefen feyn koͤnne, neben welchem fonft ' 
Simeon, als der nächft jüngere, zu ftehen pflegt, und 
defien Erwähnung V. 6. ib wenigſtens dadurch auszeich⸗ 
net, daß fie auffallend im Allgemeinſten bleibt, und we⸗ 
niger ausfogt, fo wie manche Ausfüllungen wahrgenoms 
mener Lücken, | 


“r Man hat ſchon längft in der Ueberſchrift den Grund 
der Behauptung gefunden, daß dieſe Ueberſchrift nicht 
von Moſes ſelbſt herruͤhren koͤnne, und bemerkt, daß 
Moſes in feiner vorhergehenden Stelle dieſes Buchs fo 
heiße (K. 34, 5. wird: Mofes auf ähnliche Weiſe By 
TV? genannt). Daraus folgt aber eben fo wenig, daß 
wicht der Geſang felbft won ihm herruͤhren fünne, als 

j 1 " 0 it., p mus 





— 


Beat 33, ı 345 


umgekehrt gefolgert werben Düfte, daß Mofes das 
Dorhergeheude bis zu, Diefem Verſe felbft verfaßt habe. ' 
Gänftig für die Annahme, daß Mofes der Verf. des fol⸗ 
genden Befanges ſey, iſt V. 4. nit; indeflen er ift nicht 
entfcheidend. Nur das ift ſehr wahrfcheinfich, daß dies 
fer Sefang und der vorhergehende nicht von Einerley 
Sänger herruͤhren, welches. feibft dann ſchwerlichſt ans 
genommen .werden dürfte, wenn man die Abfaflung in . 
verfhiedene Zeit fegen mwollte:. die Stimmung und der 
Ton ift zu verfchieden. Hier ift lauter Gluͤckwunſch und 
nicht die Miſchung banger Beforgnifle und harter Dro- _ 
bungen mit erfreulihen Ausfihten und Verheißfungen, 
welche Miſchung ſich dur alle bisherigen Anteden bis 
in den Geſang des vorhergehenden Kapiteld zog. Die 
Wuͤnſche haben übrigens feine charakteriſtiſche Beziehun⸗ 
gen, welche Ihre Abfaſſung an eine beſtimmte Zen baͤnden. 


G. bat den letzten Theil des fuͤnften B. Perr) 
ON III A? IV an das Ende dieſes ers 
ſten B.“angefchloffen. ’ Aber es ift weder irgend ein 
Mecht zu einer folchen fehr-willführlihı — 
handen, noch findet auch eine dringend 
ftatt, jene Worte von V. 5. zu trenr 
Sinn nach jener Berfegung paflender n 
nad) derfelben bliebe in B. 5. etwmag ! 

Der Uebergang zu V. 6. ſo unvorbereitet, 
). Jehova fam von Sinai, 

Non Seir flieg er auf, Bi 

Er glänzte von den Bergen Pharan; = 

95 Und 

*) ©, uͤber dieſes eied 
| G. A. Telleri Notse criticae et exegeticae 
in Gen. XLIX. Deut. XXXIII. Exod. XV. Iud. V. 
E. varr. Lectt. etc. Hal. 1766. und ' — 

Ebendeſſ. Ueberſegung des Gegen Jakobs und 

Moſis, ingleichen des Lieds der Iſraeliten und der De⸗ 
bora. Ebendaſ. 1766. | | 

Explicatio nova capitis XXXIII. Deuteronomii 

«. anno 1797. fcripta a J. Fr. Gaab in ben Commen- 
tatt. theolog. ed. a J. C. Velthufen, Chr. Th, 

Künöl et G. A. Ruperti VoLIV.©.374— 85. 


I 


Fre _ Deut, 33 2. 


1 


J 


Und mit ihm maren heil ge Myriaden, 
Die Starken ſtanden ihm zur Rechten. 
Er liebe die Stämme; | 


= A feine Heiligen find bey bir, 


‚Sie bleiben flets bey deinem Heer, 
‚Und Er, Er forget für deine feitung. 
Beſtimmt hat das Gefeb uns Mofes, - 
Und Sigenchum hat die Gemeine Jakobs. 
Er ift der König über Sirad, 
Wenn fich die Häupter des Volks verfammeln 
Zuſammt den Stämmen Iſraels. Ä 


. Es ift blos offenes Geſtaͤndniß der Wahrheit, 
wenn man es ausſagt, daß der letzte Theil des zwey⸗ 
gen und der dritte Vers beſonders, wegen einiger 


Ausdruͤcke, die außerdem wenig ober gar nicht vor - 
fommen, und wegen der Schwierigkeit ber Bezie⸗ 
hung und Verbindung anderer, faſt unerklaͤrlich, 


. oder daß wenigſtens all? bisher davon gegebene Er⸗ 
klaͤrungen und auch die folgenden fehr unficher find, 


Wielerley Ueberfeßungen geben von der Verſchieden⸗ 
heit der Deutung einzelner Worte und der Verbin⸗ 


‘dung berfelben aus. Es ift bey — Schwierig⸗ 

keiten mehr, als fonft, dem Erklaͤter erlaubt, Bier 
Einfälle darzubieten, die vielleicht wenigſtens nicht 

unh egruͤndeter find, als andere, ſobald man ihnen nur 


nicht mehr Gewicht und Sicherheit zuſchreibt, und 
jede mögliche Wendung wenigſtens zu 

Woahrſcheinlichſt ſtehen in der erften Hälfte des 
zweyten Berfes: Sinai, Seir und Paran, ala Der: 
ger, wo fich Jehova's Gegenwart und feine Fuͤrſorge 


far das Sfraclitifche Volk in der Wuſte betwährt har. 


. Man ſieht bey Sinai nicht einen beftimmten Bezug 


auf die gebung. Er ift nicht geradehin auszu⸗ 
Kochen; abe bie Übrigen beiben Deztet füßren mei 


[3 


* 





vs [\ 
, n 


ß f j — 
| “'Beut. 33,2. 347 
auf die Erwaͤhnung⸗ der Wuͤſte überhaupt, Num. 
10, 11. find Sinat und die Wüfte-Paran and) zu: 
fammen- erwähnt. Gewoͤhnlich wird die Wuͤſte 
Paran, und das Gebirge Seir genannt, inzwi⸗ 
hen ſteht ſonſt WIR oft ig Verbindung mit dee 


Wuͤſte Paran, und WR ift nach Num. 20, 16.22. 


Deut. 1,2.19.43. 2,14. an den Örenzen von Edom, 
In der Naͤthe des Gebirges Seir, vergl. Th. J. S. 


190.f. Be leßterer Gegend ift wohl eben fo wenig, . 
als vorher an die Sinaitiſche Geſetzgebung, beftimmt - ,“ 


an die IIND an das Haberwaffer zu denken: 


EGStatt ind drüden die LXX, Syr., Vulg., Onk, 


Die Dativ: Pronomm fegen öfter oͤberfluͤſſig, 


dies ſcheint bey 30 der Fall auch zu feyn.. So 
mag es Saad. genommen haben, der uͤberſetzt: 


LI Re, öle und er ließ fein Sicht aufſteigen 


0% nen vom U nam mim: 


Zunächft ſtellt fich dem Erflärer eine bedeutende Va⸗ 
riante des Samar. T. dar, [er hat INN, und bie 
. LXX, Vulg., Onk., Syr. muͤſſen eben fo in ihren 
Difpten gefunden haben. Auch ift I und 77 megen 
ihrer Aehnlichkeit in dem alten Alphabete oft verwech⸗ 
felt worden. Die LXX nämlich, haben: quy pas 


Kadns Ex def abrov Ayyaacı per aurod, Vulg, 


Hat: et cum eo fanctorum millia; in dextera eius . 


lex ignea, G. Aquila hat: amd nugcdan aiyıce 


gnov, und Symm.: are ueicdes dryias, ohne daß 
man fieht, wie fie das 9— 


Onk. hat: OD ar pvp am mon 


IND am nAMIN NUN 130. Sy. auao "| 
„AD Don ui SD RR Kadr. 


ergehende Wort lafen. _ 


u 


Don den LXX möchte es nicht ganz ficher ſeyn, | 
= } ee \ 


! 


Sn 


g zu 


= 7| Deut. 3y u . 
“fie Sberhaupt laſen; Vulg. ſcheint am deutlichſten bie - 


l 
J 
— 1 
ĩ 


jesart des Samar. T. auszudruͤcken; Onk. uͤberſetzt 


auch hier mit einiger Freyheit, und es waͤre Die Frage, 
‚ 6b “Dora des Syr. nicht mit dem 270 bes Ouk. im 


Verbindung ftehe, welches dieſer neben NN 


‘hat. Denn follte diefes «zorz eine Ueberſetzung 
bon TUN effudit, oder dem Chald. NW fegn, wel: 
‚hes:eben dieſe Bedeutung hat? Da alle dieſe Ue 


berſetzer offenbar manches Einzelne hier nicht mörtlich 
überfeßt Haben: follen wir da ein ganz beflimmtes 


Zeugniß bey jedem Einzelnen auffaflen können, wie 


fie diefes Einzelne im Terte fafen? felbft wdenn man 
nicht urgirt, was doch möglich bliebe, daß ein alter 
Ueberfeßer AM gedacht, imd Demnad) den Sinn der 
Samar. fesart ausgedruͤckt haben fönnte, ohhe die 
in feinem Terte zu finden. Auch jene Erklaͤrer muß⸗ 


_ ten in einer fo ſchwierigen Stelle rachen, um nur ir⸗ 


gend einen Sinn auszudfuͤcken, eben fo wie mir; 
und fie haben es gethan. Beſſer wäre es aber für 
unfere Critik, wenn fie ganz wörtlich und ohne Sinn 
überfeßt hätten. Die LXX entferuen fich fehr be- 


deutend von jeder der beiden Tertes:fesarten, und 


es koͤmmt ja doch hier felbit auf den Ausdruck eins 


. jener Buchflaben an. "Die LXX haben enrwebder die 


Mräpofition vor MAIN abfichelich nicht ausge: 


druͤckt, ober, wie oft, frey die Verbindung geändert; 
- am Schluß ift ner aurou wohl wahrfcheinlicher für 


30%, als Nachholung des INN, und Sehteres liegt 
nicht deutlich in dem cur yugssa. Unter ben Zeug: 
niſſen für die Samar. $esart wäre das der LXX das 
wichtigfte ; ficher ift ea Feinesweged. Die $esart des 
Hebr. Tertes Fönnte von dem vorhergehenden MI 
ausgehen, aber unterbrochen iſt dies darch NM; und 


WON konnte Dagegen dem entſprechender — 
olles 


\ A 


.. 


._ Bolleb Somicht erholt alfe die Samat. Satans nicht: 
die Hebräifche, beſftaͤtigt Durch die ührigen alten Lie 
Serjebungen, Gr: Von. 42. har: nu) aplfene 


æees Toy wurden vev yo; ix def auTeu 


vous oDıch. G., behält Das ihtige und ſtellt fi ' 


noch mit Recht jener porallef. Sie ift Die lesart aller 
Hebr. Difpte, wovon nur eiwige-menige XVN laſen. 


Es darf alſo nach der einen, wie nach der andern 


lesart uͤberſetzt werden, je nachdem der Sinn zu dem 
Sinne Des Uebrigen paſſen möchte. [Uebrigens hat 
de Samar. T. NWAND, und eben fo 78 Hebr. 

Mſpte; eben derſelbe Samar. T. und ı Hebr. Mipe 


haben WO ſtatt 9. ; endlich hoben 2 Sa⸗ 


mar. Mfpte NITUN, und als Ein Wort, nicht gee 
trennt in zwey Worte, fteht NIWN in mehr als so 
Hebr. Mſpten, wazu dann aber Die hergebrachten 
Vokale nicht. paffen. 

{ Um einen angemefienen Sinn zu finden, hat 


man entweder den Tert geändert, oder für einzelne - 


Worte deffelberrneue Bedeutungen aufgeſucht. Er⸗ 
ſteres haben Folgende verfucht: Durell betrachrer 
WIP als den Mominätiv von INN, und, bezieht 


MIN auf Iſrael: Der Heilige Fam mit den Schaas . 


zen, von feiner Rechte gehen aus für fie Ströme von 
fiht. Green nimmt das vorhergehende MN für 
den Nominativ von MN, und U", wie die LXX 
ale Nomen proprium, vor welchem er die Präpofi- 
tion D fupplirt? er zog mir feinen Zehntaufenden von 
Kades, Feuer aus feiner Rechte war ihren das 
Signal. Er bezieht dies auf die Zeuerfäule, und 


vergleicht Habac. 3, 3. MI leitet er von NAT ab, 


soelches im Smilhen: fignum, bedeutet, und wen⸗ 
bet dies fo auf die Geuerfäule an. Die Ableitung iſt 
immer leichter, als Die andere, — anzugebende, 
welche denſelben Sinn des Wotts —— 

€=- 


Bu 








| — y 1 
f 


35% Bent. z3 2. — 


- Gleriona uͤberſeht: Atque.e myriadibus fanctie. . 


venit dis igsis, e dextra a au (Telter: er veifere 
mit den vielen Tauſenden des grey af er 

Ein beſtaͤndiges Feuer ging aus won feiner Rechten 
und leitete es; dabey wird Win gelefen, NN in 
der Bedeutung verfianden, welche das Wort fo. oft 


im Spifchen hat: profectus el, und TI nad) der. 


in; Telleri epift. ad Kennicottam p. 14.) gege⸗ 
Genen. Ableitung von NY, für: beflänbig, genom⸗ 
men.) Dathe: Profectus ef cum myriadibus 
lectiflimi exereitüs, ad eius defenGonem eolamna 
nubis eis praeivit; 139° foll wie: flare ad dex- 


| tram aliouius, jenen Sinn haben. Rofenmül- - 


ler: Venit a nyriadibus fanctis, a dextra eius 
' ‚columna ignis eis. Aber bie ſchon von: Lene*"). 
"gegebene Ableitung.des MI von FIN, als eine Zu- 
ſammenziehung, angeblih von MN, if unftarthaft 
(und-hat auch nicht Die Analogie irgend eines anderen 
MWortes für fh) Delgado nimmt mir Aben 
Eıra MI UN aud) für: beftändiges Feuet, und ber, 
haudtet, daß diefe Bedeutung in dem Chaldaͤiſchen 
M lex, flatutum, fiege; doch koͤnnte dadurch boͤch⸗ 


ſtttens em metaphoriſcher Sinn wahrſcheinlich 


werben. Häufig hat man, 0 auch Vulg. (md Lu⸗ 
ther), N7 WN für: lex ignea, ‚genommen, aber 
dies fann es, wie Houbigant mit Recht bemerkt, 
nicht bedeuten, wenn nicht Die Worte verfeßt he: 
‚ben, und überdies, feßt er hinzu: quale erit iftud 
degir attributum? Nunquam Mofes nec, n em 


‚dixit igneam, nec verbo N} utitur, ut iicet 
legem, et infra verfa 4 enuatiatur lex per un 
AM 


*) G. die Vorrede zu der Lareinifchen Ueberſ. von Kenni- 

cotts zweyter Differtar. 

) Ob(ervatt. Mifcell. in dee Sylloge ae 
‚Leidae °1775 p. 1010 — 1012, 


f 


. MN adhiberi folitam. Sexcenties venit lax Deĩ 
in Pentateucho nomine MN, sontra quam ans“ 
quam verbo N}, ne in libris quidem Esdrae et 
Nehemiee, poft Babylonicam captivitatem' fcri- 
ptis, nifi ut fignificetor edictum refis; non autem, 
‚ut ix Dei. Micht einmal die Chaldaiſchen Paea⸗ 
phraften Haben Hier NIfhe AN. — Andere Erb 
tifer verändern den Tert, jo Houbigant, Er 
nimmt face 109 N UN an: I and fa- 
kagentes ei, von dem Chaldaͤiſchen My, von wel⸗ 


chem, nad) feiner Vorausſetzung * die Deutung 


der LXX ausgehen ſoll. Oder, ſetzt er hinzu, man 
fann auch das Arabiſche yes; agile, vergleichen‘, 


quod convenire angelis Deo aftantibus nemo non“ 


videt.“ Indeſſen dagegen, daß die, fo oft mie an⸗ 
bern Ausdräcen. genannten, Engel hier fo genannt 
ſeyn follten, ift eben der Grund, ‚welchen Houbigant 
mis Recht gegen den Gebrauch des NY aufftellte 


Kennicott glaubt, daß flart NTEN urfprünglich - 


im Tert geftanden habe: YIN WN, und gründet dies 
* auf die Samar. Ueberfeßung IN No, f. in feiner 

erſten Diflert. S. 428. Doch fcheint er feine Mei- 

- ung geändert zu haben, indem er in den, nach feiz 
nem Tode erfchienenen, Remarks ©. 84. die ge 
wohnliche Ueberſetzung hat: Won feiner rechten ar 
geht aus ein feuriges Geſetz für fie. Ich felbft ande: 


re zwar den gewöhnlichen Text; aber nicht durch Con⸗ 


jectur, fonbern nur nad) den äfteften Autoritäten, |. S. 
347.49. , 0: DYTON V INN 


107. Die MTON find Ströme von MWafler, 


vorzüglich ſolche, melche von Zelfen und Gebirgen 
herabftürzen. Auch NIIII mag: eine große Quan⸗ 
titaͤt, und zwar hier infonderheit, von Waſſer, bes 


deuten, man wergleiche pe So gehe die Ueberfer- 


zuus 


Deut. 33, 2.. gs 


? 


N 


BER. u. Beat! 33, 2 


: Kung hervor: Don -feirter ie 

. Stedme von Waſſer fuͤr fie Aus den reichen Quellen 
von Kades. So hat man nicht noͤthig, ſtatt 
MAII2, mie man ganz fcharffinnig vorgefchlagen 
hat, felbft AD, oder NAD, wie Ezech. 47, 
19. fteht, Tefen zu wollen, um zu überfeßen: vor 
Meribath Kades. Letzteres noͤmlich wäre gegen alle 
Autoritäten, und bie Praͤpoſition DO würbe für hiefe 
Ueberſetzung dann fehlen. G. Auch np nübes, 


und Aw nubes atra, ift verglichen worden *), um .. 
den Worten MAIN und ATMEN einen parallelen Sinn 


beylegen zu koͤnnen. 


Ungeachtet der vielen Ertlaͤrungeverfuche bleiben 
noch manche andere uͤbrig. Die, gewiß nicht ver 
werfliche lesart MAN koͤnnte auch MAN: du, geſpro⸗ 
chen werden, und wenigſtens im folgenden Verſe 
wechſeln die Pronomen der zweyten und dritten Per⸗ 
| Eönnte heißen: unfere Waſſer, wie 

derwaͤtts ſteht: unfere Gewaͤſſer find 
) ihn; unſer, ſteht wenigſtens V. 4. 
Waſſer iſt im Orient eine wichtige, 
te Gabe Gottes. Die Annahme der 
a2, MYTON, 20°9, erſtere beide 
mit) und letzteres ohne N, Cletzteres beides aber frey⸗ 
er mit weit geringerer Autorität, als. das erftere,) 
‚würde für die Erflärung felbft feinen andern Vortheil 
bringen, als blog den, daß fie Die, mit diefen lesar⸗ 
ten unverträglichen Erklärungen ausfchlöffen, und 
‚dies wäre wenigftens bey MITON wichtig genug ; jede 
Deutung, wobey blos auf N gerechnet wird, würde 
einfeitige Deutung einer meniger beftätigren $esart 
feygn, menn nur jene Lesart mirflih, wie G. aus 
Verfehen ausſagt, eine ſo beſtaͤtigte lesart — 


*) ©. Gaab a. a. O. ©. 376. | 
| 


\ 


x | Deut. 33, 2,‘ 733 

Bey HTEN mbcke man, da dieſes Wort überhaups 
ur 6 Mal in der Hebräiichen Bibel vorkoͤmmt, und 
davon einige Male vieleicht Theil eined Nomen pro⸗ 


prium ift, gar feine fichere Autoritaͤt über den Lime 
fang feiner Bedeutungen im Hebräifchen Baben, und ' 


‚mit weniger Hinderniß, als anderwärts, vermuthen 
Dürfen, daß die Bedeutung des Arabifchen Auf ur⸗ 
ſoruͤnglich auch Hebräifchgersefen feg. uf ift: fdıne, 
das Verbum felbft in abgeleiteten Sormen: dem hbwen 
ahnlich, ftarf, wie er, feyn. Ein Nomen davon, 
fey es auch in der Söminin- Form, mie ja NINO 
Deut. 32, 42. würde den VP DN des erften 


Satzes ſehr angemeffen entfprechen. Dieter Sum 
iſt, mwenigitens als Verſuch, im der obigen Ueberſe⸗ 
. Kung ausgedruͤckt. Gottes Waſſerguͤfſe koͤnnten, 


euch ohne an die Haderwaſſer und die Eröffnung ven 
Quellen zu denfen, als .ein einzelner Zug aus Den 
fonftigen Gemaͤhlden feiner Erfcheinung unter Unge 
wittern und Naturphaͤnomenen angeführt feyn. . Ins 


deſſen fehr einzeln wuͤrde ein folcher Zug immer ſtehen, 


und an die Eröffnung von Quellen fiheint man wegen 
bes vorhergehenden Satzes weniger Denken zu duͤrfen. 
G’s Deutung des NiI2IN von: Waſſermenge, ift 
gewiß Hart, da das Wort unzählige Male in dem 
Sinne: Moyriaden, vorfümmt, und alfo wegen Dies 
fer großen Analogie der unverfennbasen Möglichfeis 
einer anderen Deutung jeder bebeusende Grad von 
Wahrſcheinlichkeit abgeht, fobald nicht dieſe Wahre 
feheinlichfeie im Contexte liegt, und dies ift hier nichs 
der Ball. Ueberhaupe folgt daraus, daß bie ver 
erften Söße diefes V. Derter in der. Wuͤſte bezeichn _ 
nen, nicht, daß auch in den beiden letzten von ber 

ſtimmten Ereigniffen in Der Wüfte die eve fen. Ga 





‚ Erklärung macht nod andere Härten fehr fühlbarı 
AN ift ben ihr ganz — Aund quch das Lichter: 
⸗ | . ge 


‚Dritter Theil, 


N 


354: \ ‚Deut. 33,2. 


ge iſt gewiß nicht leicht conſtruirt. Dieſer Parallelism 
beider Saͤtze alfo hat wenig für ſich. Paralleler wer⸗ 
den ſie durch die vorgeſchlagene Ueberſetzung. Nach 
einem ber vorher angegebenen Vorſchlaͤge wuͤrde man 
auch deuten koͤnnen: du (Iſraelitiſches Volk) biſt un⸗ 
ger den heiligen Myriaden, zu feiner Rechten ſtehen 


ihm ſeine Starken. Auch MEIN kann auf doppelte ver, 


Weite bezogen werden, entweder auf 171°, welches 
das Subfeet der vorhergehenden Verba war, oder 
auf. 1229, in fofern dieſes, mit der Präpofition; 
70, fo viel’ fenn fann, als: des myriades, der ſo⸗ 
genannte Particiv Artikel: Myriaden, und in fofern 
das Verbum indifferene im Singulare oder Plurale 
fieht, wenn fein Plural: Subject erft nachfolgt: hei⸗ 
lige- Myriaden fommen. Dies ift eine der hier moͤg⸗ 
lichen Bedeutimgen der Präpofirion 79; anfer thr- 
find nur noch die Bedeutungen: ex, wenn c8 fo viel: 
ift, als: inter, und a der Örtlichen Entfernung moͤg⸗ 
lich. Ganz Überjehen aber darf 79 ‚nicht werden,’ 
wie man es ben. mehreren älteren ımd neueren Ueber⸗ 
ſetzungen, als nicht da ftehend, betrachtet findet, oder 
vielleicht als rebundirend ; aber der gegenwärtige Fall 
gehört gewiß nicht unter die, wo 7 durch die Eon: 
fleaction ‚fo ohne Einfluß auf den Sinn fteht, daß. 
man ohne Nachtheil deſſelben, fich jeder Ruͤckſicht, 
auf fie überheben Fann. Ä 
2.2 Mater ben mannigfaltigen möglichen Deutungen 
der Stefle iſt es wenigſtens ficherer, eine Deutung zu 
wählen, welche gleich gut zu dan beiden fesarten INN 
MEANN paßt, da ſich ſchwerlich für eine von beiden: 
gonz entſcheiden laͤßt. Auch in diefer Hinſicht ift 
ANN auf MIT bezogen, vorzüglich; der Sinn laͤuft 
kicht fort, da fich das Subject an das Subjett-der 
worKergehenden. Säße anſchließt. Dann ift 12 in’ 
nbanal en, oder: unter. Foͤr letzteren Sprade 
5 | | ge⸗ 


3 





eh 





‚ Deut. 33, 3. u | 353 


gebrauch dient auch. ben einer folchen entfernteren Ans 
wendung diefer Bedeutung I Sam, 15, 33; zum Bey⸗ 
fiel; indeſſen unendlich häufiger, und infofern feich- 
‚ter, ift jener Sinn. WTB NIIT möchten die 
Heerſchaaren feines Heiligthumtz ſeyn, Die ſeinen 
Thron umgeben, alſo: Engel; nicht als ob damit die: 
Theilnahme oder Gegenwart der lehteren bey ben Si⸗ 
naitiſchen Geſetzgebung gemeint waͤre; denn es if. 
fein Grund zu glauben, daf der Sänger ſchon hier 
an diefe denke; fonbern meil ber Cote des Morgens 
länders von feinem Hofſtaate, feinen Heerſchaarrn 
umgeben iſt. Eben darauf bezoͤge ſich NTON, Stars 
fe, nad) der ©. 353; angegebene Deutung Dann‘ 
feiht. Bey der fesart {AN laͤßt fi berfelbe Sinn - 
eben fo darftellen, wenn man NN, in der erften 
ber angegebenen Bebeutung der Präpofition, fürz 
Mpriaden, nimme: Mit ihm find Myriaden bes 
Heiligthums. | 


‚2s 33N NN [dee Samar. T. bat AN 3 
ſtatt AN, indeffen felbft 6 Samar. Mefpte ftimmen 
bem Hebr. Terte bey, und alle alte Leberfeher fiheiz . 
nen denjelben vor fich gehabt zu haben. je 1) 2 3 
find offenbar die Stämme von Zftael, wie Onk. ti: 
tig überfeßr : Die LXX haben: zou Auen ayrev, als 
ob. fie M nder WED. gelefen- hätten, 6 J. 

Statt I hat der Samar. 2. HN, die Samar. 
Ueberſ., der Chatd. und Spr. drücen es aus. Statt 
. bes folgenden PD hat der Samar. Z. D. Etat 
"TV hat Byr. „3 er ſegnet, gleich als od er "2 in 
feinem Terte gefunden hatte, Valg:-Überfegt: in ınann 
illiuc ale ob VI ftünde, und eben. ſo hernach ſtatt 
5 ua pedibus etar, dactrine illius, wel⸗ 
ches aber nieht alles andere Lesarten fun koͤnnen Tone 
dern ohne Zweifel willkuͤhrliche ng find." Ends. 
lich 392, der Plural, iſt 2 Lebart einer N 

a — 2 en 


x 


’ r 
a 


356 ‘ Deut. 33, 3. 


ntlich großen. An 1 Hebr.. Mipte bey Kennicor. und 


e Rofli, manche Hebr. Mſpte haben auch "TT’2. | 
ma ven. G. überfeßt: alle Deine 


Heiligen find in deiner Hand, gleich ale ob an 


da flünde ‚Michaelis bezieht dies Y— a 
zum: Er. lieber die Stämme Zfraels; alle 


feine Heiligen finb in deiner Hand, gleich als 06 - 


mErUm flände . Teller übergeht in eben dies . 


"fen. Sinne diefes Pronominat-Adjectiv: bie ganze 


auseriefene Mannfchafe ftege unter deiner Aufſicht. 


Ber allen diefen Ueberfetzungen bezieht man 7} auf 
Sort, und YET Die Heiligen, find bie Iſraeliten. 


Es iſt moͤglich, und nice benfpieflos,; T.„ ſtatt 
aN_, auf das vorhergehende OD, dem 


Sinne nah), bezogen zu ſehen; aber.wp es nicht 
nothwendig ift, eine folche Härte voraugzuichen; da 
möchte fie der Erklaͤrer nicht annehmen dürfin. Das 
natärlichfte Subject der Beziehung für: fein, ift ja 
Menbar: er, Bas Shbject von II7 felbft, das un: 
mittelbar vorbergeht.: Wenn SYD Ni22N im vor⸗ 
bergehenden Verſe am natuͤrlichſten die Heerſchaaren 


des ghttlichen Heiligchums waren! fo find am natür: 


lichen Inch die AU" fo zu verftehen. Dann ift 
ver Bezug auf ER überhaupt unamwendbar, 


und noch weniger wäre es dann denkbar," beide Pros. 


nominal: Adiective verfchiedener Perfonen auf Sort 
zu beziehen. 7) Füße fich auch auf die Iſraeliten bes 
ziehen. Es ift häufiger bey den Hebrdiſchen Saͤn⸗ 
gern der Sal, daß fie erſt das Volk in der zweyten 


Perſon anteden, und dann in einem einzelnen Satze 


ſich duch: unfer, mie einfchlichen, wie es hier V. 4. 
-gefchieht. Eben fo war es deutlich K. 32, 18. und 
31., 712 fann völlig fprachrichtig uͤberſetzt werden: 
bey, mit, vergl, Gen. 44, 16. Jer. 38, 10. und viele 
— — andere 


a 
” 


’ 
4‘ 
- 
” 
* 


rs _ 


nd 
> 


N 
Deut. 33 3: 3851. 


andere Stellen, bey welchen der Gedanke an Hand 
gan; ——— alle ſeine Gottes) Heilige ſind 
mit dir. 

Ta an COM. Das Verbum on 
Hmm nur — vor; auch die Ableitung iſt nicht 
ſicher, es kann mit dem Dageſch von MIN, oder 
don ON, ausgehen; ohne baflelbe auch von "MM. 
iegteres = im Syriſchen unter andern: manſit, “TON 
ift im Arabiſchen: pedibus conculcavit, confregit, 
MON haben die Juͤdiſchen fericogranhen ohne fichern 
Beweis für: coniunctus fuit, genommen, Der 
Bezug des 7) entfcheidet fich nicht i in diefem, fon: 
bern in dem vorhergehenden Verſe. Nach Maaf: 
gabe deſſelben bezieht fich 7} auch hier auf Iftael, und 
der Sinn iſt entweder: fie (diefe Heerſchaaren Got⸗ 
tes) zertreren zu deinen Fuͤßen (nämlich: deine Sein- - 
de), oder bey den andern Bedeutungen des ID iſt 
[2337 over das eben fo beſtaͤtigte TUI: zu, mit 
- beinem Heere, von —— pedites. 


- Ta NEN nach der Erklaͤrung der vor- 
— wre Säße läuft der Sinn paſſend fort, wenn 
ubject von NWWN wieder: Jehova, ift, A 
auf Iſrael ſich bezieht. Und gerade fo geht der Sinn 
hervor, der nach der einftimmigen Meinung aller Er: 
klaͤrer der Hauptgedanfe iſt, welcher dem erſten Safe 
des zweyten Verſes und dem erften Satze des dritten 
zum Grunde liegt, nämlich: Er (Bott) uͤbernimmt 
deine Seitung. NW) ift: nehmen, vergl, Gen. 27, 
3. Exod. 19, 4., es iſt beſtimmt auch curare, vergl, 
‚Deut. 1, 31. jef. 46, 3. NN nimmt fchon 
Teller 2 für: gubernatio, imperium, regimea, 
Leitung, da „diefe Bedeutung des II im Spris 
ſchen, Chalväifchen und Arabikchen ug und 
3 3. nicht 

*) Not. crit. p. 91. 


j) i 2. 


— 


I = . 6 
a | | / 
358... Deut. 33, 3. j 
\ N | ’ . u... 
nicht blos das Derivat VV in diefem Sinne vor⸗ 
koͤmmt, ſondern auch des Arab. A Wenig⸗ 


ſtens HINDI kommt mie dieſen Vokalen nirgends fonft 


vor, und dieſe Vobalſetzung dieſes Worts ſcheint 
wirklich gar keinen Grund für ſich zu haben. Sn: 


deſſen wenn man auch das Wort fuͤr: Rede, naͤhme, 


fo wuͤrde ſich doch NUN auf den Jehova beziehen laſ⸗ 
ſen: er erhebt ſich wegen deiner Sache, oder durch 
heine Rede (auf dein Anrufen), vergl. zu dieſen Be 


deutungen des | Deut. 7,7.und fob. 7, 14.. 


Uebrigens hat der Samar. T. Nivi ſtatt NW"; die 
alten Ueherfeger drücken zwar den Plural diefes Berbum, 
:jedoch den des Zuturum, aus; letztere aber wohl nicht, 
als ob fie anders gelefen hätten, ſondern weil fie biefee 
Verbum noch auf diejenigen bezogen, welche das Sub: 
ject des vorhergehenden Sages find, und deshalb. fi 
Die Freyheit nahmen, die dritte Pluralperfon fortlaufen 
zu laflen. Huf jeden Fall hat die Hebräifche Tegtess 
Lesart dadurch das vollfte Uebergewicht, daß die LXX bes 
ſtimmt den Singular ausdrüden. | 


Die LXX überfeßen die beiden letzten Säße des - 
Verſes zum Theil frey: xæ oöro Um ae elci, za 
3ölfuro dne ray Aoyay wurou, woran fie ſogleich 
das fölgende vapov des nächften Verſes anſchließen; 
Vulg. überfeßt: et qui appropinquat pedibus eius, 
accipient de doctrina illius, Syr.: —R mo 


„as SO nnalso —B Saad.: — 
GER —EXRX DAS —EX Onk. para⸗ 


phraſirt fo frey, daß aus ihm Nichts für die Erklaͤ— 


- zung zu gewinnen iſt. Won den neueren Erklaͤrern 


hat G.: Zu deinen Süßen fallen fie nieder, um deine 


Befehle gu, empfangen; Teller: So laß fie denn 


anderen zu deinen Süßen! laß fie deine Regierung 
= | " Rad: 





. 


Det 3,4 359 
— Michaelis: Hingeſtteckt zu deinen 


Fuͤßen empfangen ſie deine Ausſpruͤche. 


Auf die vorher angegebene Weiſe, meiche ſich 
durch Sprache und Zuſammenhang bewaͤhren moͤchte, 
laͤuft wenigſtens Eine Gedankenreihe, einerley Con⸗ 
ſtruction durch dieſen ganzen Eingang bindurd). Zwar 
bat man bemerfe ), daß run nirgends erweis⸗ 
lich von den Engeln gebraucht fen; allein die Moͤg⸗ 


lichkeit einer folchen Beziehung bleibr doc) ganz gewiß, 


und menigftens fie erhält durch einige ondere, wenn 
auch nicht entſcheidende, Stellen einigen Vorſchub. 
Die auffallend verſchiedene Gaab iſche Ueber- 


‚feßung **): Certe tribus amat, manu tenet po- 
| pulum ılli confecratum, deprimit eos, mentisque 


inopes humi iacent, fed. eloquia tua eri —— eos 
folent, geht davon aus, daß YwD (von —) 2 
72, am (Coon obtudit, deprelit,) ' 


In (von SS Kultus, mentis inops fuit) a2, 


. na? en) Sch) gelefen werde, und ſetzt, ſo "fee 


ſcharfſinnig fie auch erfunden iſt, zu viele Unwahr⸗ 


ſcheinlichkeiten voraus. 


mo [So fanı Moſes ſelbſt nicht — 
haben; uͤnd wenn nicht der ganze erſte Satz dieſes 


Vetrſes für einen Zuſatz genommen wird, für eine Er⸗ 


Härung des TINYIID; fo ſehe ich nicht, wie er ſtehen 
fann, ohne daß man MD ausitreiche. Auch kenni⸗ 
cottꝰ vermuthete, daß TMV blos aus einer fehler⸗ 
haften re des folgenden TUT entflans 
den En Es woͤre viel zu willtuͤhrlich, aus jeder 
34 
*) Telleri Not erit. ©. 149, 
MU aD. ©. 376. 
. 28%) a Differt. on the fiate of ıhe Hebr, Text, 
p- 434. 6. 


& 





nz 


ji F 
360 ‚Deut. 38, 4. 


solchen Möglichkeit ven Grund zu einer Veroͤnderung 
des Tertes herzunehmen. Daß Wiofes Diefes Sied 
ſelbſt gefungen habe, ift immer. nod) Petitio princi- 
pi, und fann nicht Argument feyn. Go ganz un⸗ 
möglich wird es überdem doc) wohl noch nicht durch 
777g diefes Namens, , daß diefer Ein- 

t ben irgend einer Gelegenheit, von 

fungen fey. Man har zu UDO die 

yinzuverftehen wollen: durch Mofes, 

das Subject bleibe; indeſſen erweis⸗ 

u e Ellipſe niche durch irgend entſchei⸗ 
dende Beyſpiele. Weit gewoͤhnlicher waͤre die Ellipſe 


des Pronominal-⸗Adjectivs: fein Geſetz har Moſes 


fuͤr uns feſtgeſetzt, um den Bezug auf Jehova zu 
erhalten; indeſſen unumgänglich nothwendig iſt auch 
ihre Annahme nicht. Der Sänger kann auch außer⸗ E 


dem DB. 5. wieder Jehova zum Subjecte haben. 


N 


ab nanp neo. met if: der Ber 
46, das Eigenthum, und bezieht fich entweder zu⸗ 
ruͤck auf MD, daß diefes Eefeß das dauernde, fort 


erbende Eigenthum des Sfraelitifchen Volfs genannt 


— 


und zu dieſer Ellipſe moͤchten ſich hier und da Belege 


wuͤrde; ober es bezieht ſich auf das neue Eigenthum, 


Das fand Canaan, welches Jehova den Iſraeliten 
u TEST gesehen hat, und zu geben im Begriffe. 
-eller: der Gemeine Jacob har er den 
landes Sanaan befiimmt. Sianificanter 
le fo, und es werben dann alle Wohltha⸗ 
s für das Iſraelitiſche Wolf aufgezählt; 
ı der Sprache fein erheblicher Grund ges 
amnahme. Vielmehr ift dann der Ueber: 
gang der Sänger zu dem Gedanken des nächftfolgen- 
den Saßes begreifliche. Man nimmt häufig an, 
daß vor NY die Präpofirion 9 ausgelaflen fen, 


finden 





-m.mı 7 


l 


Deut. 33 .% J 361 | 


leichter dürfte es dach ſeyn, 


| Beben. 5 zu leſen, und dadurch letzteres zum 


Genitiv des erſteren zu machen. ‚Beide obige Erklaͤ— 


- zungen verträgen ſich mit diefer Lesart: denn nad) 
einem nicht ungewöhnlichen Sprachgebrauch) fönnte - 


man auch dann: ift, als ER ai ‚ 


‚annehmen. 
PN. ©. 325. | i 5; 


= m, nicht Mofes, wie man Kat verſte⸗ 


x 


hen wollen, weil biefer a2 geweſen, fonbern - 


Sehova, der oft der König genannt wird, vergl. 


Pf. 9, 1. 99,1. 146,10. 1° ift wohl unbeſtimmt: 


er iſt, wenigſtens auf bie Vergangenheit fönnte es 


nicht "eingefchränft werden; aber die ganze Zukunft 


if angefchloffen. 
Pen G. Vermuthung über den — Theil des B. 
345. 
Jehova ift der König in ber Berfommfung bes 
Bolfs, weicher den Ausſchlag giebt, gleihfam in 
den comitiis populi, und Das Ganze regiert. Wei⸗ 


ter gar Nichts Ihe in den übrigen Sägen des V. 


zu liegen. 
Es lebe Ruben, farbe nicht, . 
"Und feine feute ſeyen ohne Zahl! 
gon vr m nor am m 
we S iſt deutlich, nicht ſo der letztere. 


r kann dieſer letztere allerdings nicht Verwuͤn⸗ 


hung ſeyn follen, wie ee e8 wäre, wenn man mit 
Ge überfeßte: et fit parvus in numere. Indeſſen 


wahrſcheinlich bezieht ſich dieſet Satz auf.die geringe: 
re Zahl der Rubeniten in Vergleichung mit — 


— ‚, und 1 muß buch: obwohl, üb 
werden: w 


enn . gleich feine feute det Zafl nad 
35 | gering 


‚ x 


* 


362 ° 1" Deut. 33,6 


gering find. G. Vergl. über jene Bebentimg des-N, 


1'Sam. ı, 5. Ruth 2, 13., und über die Zahl. dee 


Dinbeniten ©. 165. Gie ift bey weitem niche ſo 
gering gegen Die Zahl der übrigen Stämme, daß jene 


Erklärung Die wahre ſeyn könnte. [Der Samar. T. 


2 


bat flatt NO: NND, und man.meint, daß die 
LXX diefe fesart ausorüden, fie heben: xai erres 
morus $ agıdum G.., twelches aber ſchwerlich erweis⸗ 
fich, oder auch nur ſehr wahrscheinlich ſeyn möchte, 


‘und jene Sedart des Samar. T. führt auch nicht zu 


einem natürlihen Sinne. Dathe jagt: Moy ftehe 
nut Jef. 10, 19. abfolute von einer geringen-Zahl; 
und glaubt.es deshalb aud) von einer großen, nahm: 
haften Zahl nehmen zu dürfen. Dies wäre der leich⸗ 
tefte Sinn der Worte mit den gegenwärtigen Voka⸗ 
len. Indeſſen, wenn auch 309 allein nur Ein 
Mal jo vorfömmte: fo finder ſich defto öfter, ION 
in ähnlichen Conftructionen für: zählbar, für: ge 
ringe Zahl. Beſonders bietet das oft genug, vergl. 
Deut. 4, 27. (Il Chron. 16, 19.) Pf. 105, 12.' Jer. 
44 28., vorfommende YEDD NO, |. auch Ezech. 
12, 16.909 "WIN, die naͤchſte Analogie für dem 
gegenwärtigen Salldar, er fpricht ganz gegen jenen 
Sinn, und für den einer geringen Zahl. Wenn 
man mit eined geringen Veränderung mit Clerious 
und Michaelis My läfe, fo wäre der Sinn in 


der entgegengefeßten Bedeutung des "ID: die Zahl 


feinee Sterbenden mindere fi), womit man Num. 
26, 14. |. ©. 165. verglihen har. [Auch Gr. Ven. 
{heine die Stelle fo verftanden zu Haben: rerdeusuer 
go Intel ol deıduos. G. Die Abnahme aber ift 
bey jener zweyten Zählung ben dem Stamme Ruben 
nicht ausgezeichner groß, und nicht größer, als bey 
mehreren anderen Stämmen. In diefer Beziehung 
alſo ift die Deutung nicht paffend, wohl aber, ar 
a eu e 


5 


fie allgemein verſtanden wuͤrde, als bloße Wieder⸗ 
"hofung des vorhergehenden NO IN. Diele Er- 
Härıng wird angenommen werden mäffen, wem 
man nicht einer andern mit einer andern Aenderung ' 
der Vokale den Vorzug giebt. Man fann nämlıd) 
auch DON lefen, und nach der bekannten Bedeutung 
ber Pröpof. 72 Üüberfeßen: fo daß man fienicht zählen 
koͤnne, oder wenn diefes: man, und: fie, irgend 
ſchwieriger ſchiene: 80 ut recenferi nequeant. 
feicht ift die Veränderung, und mwenigftens nur fo ' 
‘würde der Sag eine volle Verheifung. Die, nod) 
‚nicht angeführten, alten Ueberfeßungen haben: Syr. 
urıton too, Saad. mit eingefhobener Mega: 
tion: „Laal bb aba, pe I, ; Onk. nod) 


freger: AIDS pnnsonn ma pbapn. 


Dent. 33, 6. 363 


Nicht der Sinn dieſes letztern Satzes aͤndert ſich, | 


ober wohl feine Beziehung, wenn der Vers urfprünglie 
fo gelautet hätte: 
bsG —XRWB 
pwod nor 5m 
222 
Und die Spur eines folchen Tertes ift durch eine fcharf- 
finnige Bermuthung in einer Tesart der LXX gefunden 
worden *): x«i Zupeav sorw Toll; dv data. Mac 
diefer Vermuthung nämlich Hat der Ueberfeger nyow, 
ftatt es gum Borhergehenden zu ziehen, und zu überfe- 
gen! x Zunsdv un anedanirw, xuı data x. T. A., 88 
zum Kolgenden gezogen. Denn man fehe freylich Nichte 
in dem Terte, welches irgend Veranlaffung zur Auslaf- 
fung jenes Wortes habe geben können, es könne au 
wohl von Jemand dieſes Wort als. Eonjectur an den 
Rand gefegt worden ſeyn, weil Simeon fonft nicht er⸗ 
waͤhnt werde. Indeſſen für fo kuͤhn dürfe der Griechi⸗ 
ſche Ueberſetzer, infonderheit des Pentateuchs, m. 
‘ ; 014 


S 


*) ©, Telleri Not, erit. a. a. O. S. 32. ff. | 


—2 


fs 


> \ N ur 


364 Deut. 33, 6. u 5 


holten werden; daß er ein ganzes Wort wiltährlich ein⸗ 
gefchatter Habe; der Aufammenhang fey beh dieſer Lesart 
fo leicht und natuͤrlich, Daß bep dem Lefen diefeg Worte 


auch nicht ein entfernten Verdacht eines corrumpirten 


Textes entſtehe; es Pönne aud nicht einmal ein ſchein⸗ 
barer rund angegeben werden, wie Mofes, der hier 
feine väterliche Liebe gegen ae Stämme äußere, dieſen 


tingig.n Stamm äbsegangen habe; und endlich entipreche 


dieſer Wunſch trefflich dev Geſchichte, nach welcher bey 


der, zwepten ae (i. S. 165.) die Gimeoniten um . 


mehr als die Hälfte vermindert waren, und demnach 


auch wohl in der nachfolgenden Zeit immer der, der zahl 


nach geringfie Stumm der Firaeliten aeblieben find. Pets 


teres ift wirflid fo einleuchtend, Daß dies von Peinem 
Stamme poffender geſagt ſeyn koͤnnte. Auch if im Fol⸗ 


nden ein ähnliches Beyſpiel der Verbindung der Wuͤn⸗ 
de für zwey Stamme, vergl. B. 19. , mo freplich der 


. Damit verbundene B. 19., welches jedoch nicht entfcheis 
dend wäre, fih mohl auf beide Stämme beziehe. In⸗ 


deſſen dies alles gewaͤhrt bloße Möglichkeit einer folchen 
keit durch Die Autoritaͤt der LXX zu ſprechen ſcheinen, 


verringern ſich durch die, indeß bekannt gewordenen, 


\ 


Lesart, und die®runde, welche fuͤk ihre Wahrſcheinlich⸗ 


Thatſachen. Naͤmlich [die Leſart: xx Zupsav Farm, , 


fteht zwar nicht blos in dem Alexandr. T. der EXX,, 
fondern aud in dem Complut. und Aldin.; indeffen blos 


ui Foren, ahne jenes Eypeav fteht in dem Mokican. €. - 
und in dm Ambr., Canon. und Glesg. Mipten, und die 
Briechifchen Potres citiren nicht nur nicht mit jenem . 


Zuueov, fondern @inige derſelben fagen ausdrücklich, dag 
Die corsecten Mſpte dev LXX es nit hätten. Auch 
ſteht es in der Copt. Ueberfegung nicht. G. Es fehlt alfo 
viel, daß diefe Lesart His igt die wahrſcheinlichere Lesapt 


Dec LXX fey; und au wenn fie es wäre: fo wärde ein - 


fo gerheiltes Zeugniß gewiß nicht hinreichen, um ihm 
bier eine Autorität zuzufehreiben, die man kaum bey der 
Uchereinfiimmung aller Mſpte Fer LXX , fobald fie ganz 
iſolirt bleiben, fuͤr entfcheidend genug halten därfte, um 


ihre Lesart in den Hebräifchen Text aufzunehmen; zumal 


du die Veranlaſſung zu einer Einſchaltung diefes Wort®, 
fen es in Hebraͤiſche oder Griechiſche Mfpte, — 
u ag 


4 


Bu. . rcvq 


denttat iR. Dir Samar. T. har IN hate a, indeflen 
jäbe Died faum irgend cin Moment = Wahrfchainlich⸗ 
eit fuͤr die cine oder andere Lesart. G.'glaubt, daß bie 
Erwaͤhnung des Stammes Simcon mehr B. 7. ju er⸗ 
warten jen, da der’Sänger die Stämme wahrſcheinlich 


‚nad der Lage ihrer nacmaligen Befigungen aufzähfe 
. und ordre, Fuͤr letztere Meinung ift wenig Entſcheiden⸗ 


/ 


| 


die, Gene Lage paßt auf mehrere Stellungen in diefem 
Segen, auf andere aber nit. S. uͤbrigens über die 
* Wudtaffüng Simeons auch ©. 344. 


Jehova höre Juda's Stimme Be 
um uͤhr ihm, fters zu feinem Wolf — 
Weis breite er auf feinen Seiten fich, 
Se du fein Helfer gegen feine Feinde. 
Der Samar. 2. bat hier MIN’IN, IT und 3, 
von der erſteren Lesart ficht man feinen Zwed und Feine 
poflente Bedeutung ; die zwente dürfte deshalb entſtan⸗ 
den feyn fönnen, damit "3? dem Numerus des Verbum 
angenufien ftehe, alle alte Ucherfeger Drücken den Plus 
rot aus, und I ift wohl noch mehr eine Erklärung für 
die Heberfegnng des 273 duch pugnare, wie Valg, 
überfegt, welche Deutung aber auch in der gewöhnlichen 
Lesart liegen Fönnte; Aquila has dafür: dınsaovrus, 
Symm.: önegkaxyaousin. 
[Statt WN’aN ſcheinen Die LXX blos NION gele⸗ © 
‚fen zu haben, fie überfigen: EAdorg dv, Oder ein) das &v 
in dem Complut. und Ald. T., vielleicht,auch in einigen, 
Mipten Erdoscuv (nah S harfenberg %) eiaildarcar) 
in @ineny Worte; fo mwenigftens hat au das Canm. 
Mipt, das Ölasg. Hat: —RRX 6). 
Jehova fol das Anrufen Inda's Hören, mern 
- fie zum Kriege ausziehen, wie dies in der Paraphraſe 
8 Onk. auch eingeſchaltet iſt; darauf wenigftens 
int ſich der folgende Satz allein beziehen zu laſſen, 

I a ol fie aus dem ſriegenus zuruͤdbringe zu 
thremn olke. — 
| 


nenanam 


“ 
Sg 


- x 





. 


366 2 Deut. 33, 8; 
a7 Bey 27 iſt: fe, ——— 


2 fann nicht wohl unmittelbar auf den Plural oder 


Dual IT bezogen werden, ſondern Letzteres ſteht 
abſolute. 3° 27 ift eben fo Gen. 33, 9. 77° 
nun fann entweder fenn: in Abficht feiner Hände, 
feiner Kraft, Macht; oder: auf feinen Geiten; je 
nes möchte niche fo güt dem folgenden Satz, ber 


Bitte um Unterftüßung, angemeffen ſeyn. Sehr, 


angemefjen iſt die Vermuthung AN flatt 2) ale Im⸗ 
perativ von IN”: auge manus a latere eius pagaan: 


tes *). 


Dein Srommer trägt dein Recht und fi chtz “ 


Bey Maffa Haft du es mit ihm verfucht, 
Ihn bey dem Haderwaſſer angefeindet; 


Der zu dem Vater, zu der Mutter fpricht: ih 


fa” fie nicht, 


‚Und zu dem Bruber: ich erfenn’ ihn nicht, 


. Und zu dem Sohne: ich weiß Nichts von ihm. 


Mur deine Rede halten fie, 
Bewahren deinen Bund. 
Sie lehren Jakob deine Rechte, 
Und deine Geſetze Iſrael. 
Sie bringen Weihrauch deiner — 
Auf deinen Altar Opfer. 
Jetzova, ſegne ſeine Kraft, 
Und laß bir ſeiner Hände: Werk gefallen, 
Zerbrich die Hüften feiner Widerſacher, 
. Und mer von feinen Feinden rege ihn anf? 


FARO vergl. Th. II. ©. 127. ff. 
"TION einige Hebr. und Samarit. Mfpte: haben | 
‚ON. Der, Samar. 8. hat Arvod) ſtat NW); 


angemefien dem junächft folgenden Anhoͤnge⸗ — 


und ſtatt Na: myn. 
ron 
*) ©. Saab 0.0.0.8. 370. - " ZZ 


a N 3 


— 


| 7 Deut. 33, 9. 367 


mon Wan bein- Ftommer iR Aaron) 
Die Begebenhrit bey Maſſa und Memeriba ift Eine 
und diefelbe. Auch gegen Aaron has fich dort das. 
Volk aufgelehne, dem dies iſt Hier Deutlich DM, 
und' auch 202 muß fo genonmmen werben. Bes: . 
ſtimmt ift Aaron Num. 20. 2. ff. genaunt, Exod.; 
17, 2. ff. freylich nicht; indeffem, i ın letzterer Stelle 
iſt dagegen Nichts von einer Werfändigung Aarons 
bey dieſet Gelegenheit geſagt; und daß Aaron hier 
nicht in letzterer Hinſicht erwaͤhnt werde, lehrt der, 
Aufammenhang.: Leber die, veiſchicdewan Auſicheen 
dieſer Begebenheit |, ©. 97. 
Dies it bloße Beſchreibung, bof ber Prieſter 
des Jehova einzig an dieſem haͤngt, nicht an der Ey". 
milie, Die er nicht einmal berramern-barf, ſ. Lev. 21, 
11. Die legten Worte des Verſes, von >> ün, 
find, dem Gedanken nach, zunächft mir dem Folgen⸗ 
den verbunden, Die Pronomhral: Adjertive der. 
zweyten Perfon.beziehen fi) auf Zehova , und flatt: - 
Bes Singulars ift von der Mehrzahl der Priefter ges 
ſprochen, ſtatt daß V. 11. wieder Alles auf ein Sin⸗ 
gular⸗-Subject bezogen wird. 
Yon maitann, der Sam; ?. hat vop nn, , 
und die Uederfeßer Haben wenigfiens DD hutch⸗ 
gehends für den ‘Genitiv des 
ochalten. Es finden ficb zwar. 
Form des Genitivverhäftnifies ı 
fette, vergl. I Keg. 22, 27. Je 
dieſen Faͤllen iſt die Conſtructio 
tion, erklaͤrbar. Hier iſt fie 
. man das Daonothwendig als 
anjchen, wenn man nicht ein: 
- annehmen will, die freylich fo 
unwahrfheintic, wenn duch n 
Form. fo-vasten [der Samar. T. hat. "2 
—* 6 "Die akeıt Üeberf, druͤcken⸗ſtatt = 
be: 


\ 2 Ko 34, 
, 


. 368 Deut, 33) 1% 
beſtimmt eine Megation aus, blos Saad,, ber gie 
agoyiXs hat, ſcheint beſtimmt an Bid Eonftrucrion 

gedacht zu haben, wo TE, aber nur mit dem Infini⸗ 
tive, in der Bedeutung der Megarion ſteht. Ins 
deſſen eben des Inſtnitiv ftehr hier nicht, und man 
kann alfo. auch nicht an jene Conſtruction denken. Der 


S - 


{3 


geröhnlidye-Tert if: ohne Zweifel corrumpiet; wir 


u nicht ficher, 66 wir in dei Samar. T. nicht eine‘ 
oße Eonjectue Haben, menigftens iſt \30%9* fo vers 
aͤndert, daß man hier die, an dem Texte verfuchte, 
Huilfe zu erblicken glauben möchte. Auch tft der Ge⸗ 


banfe: wer ſchreckt ihn auf, ſonſt in einem ganz an⸗ J 


‚dern Zuſammenhzange von dem furchtbaren loͤwen, 
vergl. Gen. 49,9. Jedoch unmoͤglich iſt er nicht, 

und iſt wenigſtens eine Art der Huͤlfe, an einem 
Orte, wo die Critik Helfen muß. Sehr paſſend 
würde es zu dieſer Lesart ſeyn, VnQ ſtatt YrIQ zu 


leerfen. Seiche würde man Miſiatt [D vermuthen iu- 


nen, und das Ausfallen bes TYN-, ober bie Verwech⸗ 
ſelung deſſelben mit andern Buchſtaben, würbe viel 
. leicht deshalb begreifficher ſeyn, weil dren ähnliche _ 
Buchſtaben das vorhergehende Wert fchliefen. Zus 
daoſſen ſreylich möchte dies in einem folchen Zuſam⸗ 
menhange eben nicht gewöhnlich für die Negatidn 
fiegen. Dem Sinne nad) wäre am angemeffenften 
TH ſtatt 79 zu vermuthen, zumal da die beiden Buch 
ſtaben in den gefehriebenen und aͤlteſten Alphaberen - 
einander menigftens-nicht ganz unähnlich, wenn auch 
gleich nicht Die vor allen ähnlichften find. — 
12 Jehova's liebling wohnet ſicher (bey ihm), 
Er ſchirmt ihm Tag für Tag, * 
Und wohnt auf ſeinem Ruͤcken. 


ya man VRR [der Samar. T. m 
. unb läßt das erſtere —— Syr. druͤckt —* 
| Ä au 


ji 


0, Da 83, 1. 868 


auch niche aus, eben fe wenig die LXX. Wageten 
“fehle Das zweyte TIB in 4 Hebr. Mſpten. Dathe 
tert, wenn er ſagt, daß das letztere in den alten 


Ueber. nicht ausgebräde fey, (blos Vulg. wenig⸗ 
- fiens, wie ee in der Polyglotte interpungirt it, bat. 


Das zweyte nicht beruͤckſichtigt: Amantiflimus Domini 
habitavit confidenter in eo: quaſi in thalamo tora 


die merabitur.) Gr. Ven. (auch Saad. ) hat beftimme 


beide 1. G. Wenm ſich für die Auslaffung des 


einen 799 auch nicht ganz entſcheiden Füße, fo hat . 


fie doch bedeutende Gründe für fi), zumal-ba das, 
zwey Mas fe dichte neben einander fiehende, Wort 


eben fo leicht aus Verfehen, befonders bey der Gleich⸗ 


göltigfeit feiner Stelle vor oder nach) dem Ar} für Dem 
Sinn des Ganzen, Ein Mal Hinzugefonmen, als 
ausgefallen ſeyn kann, und da es bey ber Beybehaf- 


tung beider IH unmöglich. wird, 57° 97% auf 


- Benjamin felbft zu beziehen. Es ift alfo wenigſtens. 
nicht raͤthlich, eine Erklärung anzunehmen, bey wel: 
cher Die Aechtheit des erſtern IN vorausgefegt wird, 
Und dies ift der Tall, wenn mar biefes MM y 


von Juda verfteht, Davon, daß Juda uͤber B jamin — 


wohnt, und Juda waͤhrend ber Trennung der Koͤnig⸗ 
reiche Benjamin geſchuͤtzt hat. Für beide lesarten 
paßt die andere Erklaͤrung, bey welcher "T"T\ als das 


Treutrum genommen werben muß: bas Geliebte bes 


Jehova, fein Heiligthum, das im Stamme Benjas 


min auf den a Sion und Moriah wohnen folk 
Der gemöhnliche 


Pf. 84,2., von einer Sache, nämlich von den Woh⸗ 


nungen Seh und fonft immer von Perfonen 


vor; und am narürlichften waͤre dieſer Vers warmer 
Segenswunſch in dem Geifte der übrigen Berheißun⸗ 


gen, wenn Benjamin felbft dee TIYTN T'NN, der Sieb: - 
Ä Ya ling 


"Dritter Theil. 


‘ 


3 
’ 
— ve 
! 


usdruc für’ diefe Sache wäre dies 
freylich nicht; M kommt Äberhaupt nur Ein Mal, 


x . 
\ P2 = 
x 


> —— 
49760 — Deut. 33, 2. ' — 


‚ling Jehova's genannt wird. Dies ift Dans an safe 
ſendſten, wenn ein Mu, nach den Autgeitäten das 
erſtere, unaͤcht iſt. Dann ift ber noͤchſte Satz der 
Grund dieſes Satzes, und Jehova iſt der I9n; und 
dann wird in dem letzten Gliede des Verſes ſeht paſ⸗ 
ſend eben das gefagt „ was nad) der naͤchſt vorherge⸗ 
benden Erflärung in dem erften liege, nämlich: daß 
Jehova, d. i. fein Heiligehum, zwiſchen den Schul 
tern, d.i. zwiſchen den Gebirgen, Bergrüden, Benz 
jamins ‚wohne. Die Chald. druͤcken Seßteres ber 
flimmt dach: in feinem Sande, aus. G. Möglid) 
‚ bleibt dieſe Erflärung des MIN M, aud wenn 
beide 193 fiehen bleiben, das erftere bezieht fid) dann 
. auf MAIN, das zweyte auf Benjamin. Nur ift dann 
das Ichte Glied eine bloße Wiederholung des erften. 


Pa non koͤmmt nur hier vor, und auch Fein erlaͤu⸗ 
terndes Derivat findet ſich im’ Hebraͤiſchen. Indeſ- 
fen iſt die, dem Worte gewoͤhnlich zugeſchriebene, 


Bedeutung: bedecken, auch dem Arab. Am neben 
andern Bedeutungen eigen, und fie paßt zu der Praͤ⸗ 
poſition DB. Das Arab. Wort heißt auch: pro- . 
penfus fuit, welches auch angemeffen. wäre. Zm 
Chold. ift MOM operuit; ineubuit, und Derivate 
davon bedeutene thalamus, daher wohl die Deutung 
des Vulg.; die LXX haben: ander, Onk: 119, 
Syr.: “ui, Saad.: Gel, Aquila:- gaorasıı, 
Theodot.; axezaden Ta 


13. Gefegnet von Jehova fey fein fand, 
+" Am Koftbarften des Himmels, Thau, 

An Seen in der Tiefe, 

An koſtbaren Erzeugniffen der- Sonne, 
An Eoftbaren Gaben der Wionde, 
Vom Haupt der uralten Berge, = $ 

De Am 


J Ze; 





Sn 


- Des Bü 


- ‚Dies find die Myriaden Ephtaims, 


⸗ 


J 
— 
\ u 


Deut. 2,100 ge, 


4 


Auf dieſes Auserwaͤhlten feiner Bruͤder Scheitel, 
— — i ſein Stier, voll Hoheit, 
eds Hörner find die ſeinen, 

Mit ihnen ftößt er alle Völker nieder 

Bis an des Sandes Grenzen: ' E 

Die Taufende Manafie's, . - 
im AZ, ſo wie ſonſt ehe min Try, 


J 


bon dem Pafliv- Participe. Die LXX haben ar’ eu. " 
. Aoylas mit andern Vokalen, eben fo Vulg.; Syn 
druͤckt MIT nicht aus, welche Auslaſſung Fein criti⸗ 
fches Gewicht haben kann. Die Eonftruction mit 
der Pröpofition 72) bezieht ſich wohl auf den Begriff 
- > "ber Fuͤlle, der in MID liege, fo wie NY jumeis 
len mit derfelben conſtruirt wird, 2 


x 


Am Koſtbarſten ver ew gen Sl, — 
Am Koſtbarſten der Erd’ und: iprer Fuͤlle 

. Die Onade.des, ber in dem =. wohnte, - 
Aufs Haupt bes Joſephs komme fie, Ä 


7139 das Koftbare,. Herrliche, fo auch nach 


” 


3 man har für diefes, nur bier yorkommen 1 


‚de, Wort Nichts als die Ableitung von WI expa- 

* lit, alfo auch: protrudit, und ‚die mögliche Bedeu⸗ 
‚tung: protrufum. Die LXX überfeßen: oweder, 
Syr.: Judo), Vulg. hät’ für diefen ganzen Satz 
blos: ac Lunae; in ber frenern Paraphraſe bes Onk. 
ſcheinen die Worte MAN WIND Hicher zu gehören, 
.Saad. hat —X erh legumina. lunaria, 

Dem Paralleliẽm nad) entfpricht ANAAN), und da ber 

Plurai ANY ſteht: ſo kann man nur an die. Er⸗ 
— | da. eug⸗ 


1 


Fr 


dem Arabifchen. letzteres lief auch an pabulum den-⸗ 
„fen, inbeffen entfcheider der Sinn der ähnlichen Form, 
z. B. Gen. 24, 53., für Eifer, 0. 0: ., 


a. 








. 378 Deut. 39, 15. 16. | | 


zeug niſſe der Monate —— immer bleibt darin eine 
‚Yet von Gegenfaß von URL. 

15 Daß UNNA gerabehin: Sanir; ‚ bedeute, wie 
Michaelis überfeßt, iſt nicht ermeislich, ob es 
wohl neben ——* von den vorzuͤglichſten 
Gewuͤrzen ſteht, TIL ©. 140. Es koͤnnte 
auch hin gleichbedeutend. mit 73%, fenn, Haupt ift 
auch fo zweydeutig; vielleicht if die Bedeutung ber 
Praͤpoſition 7% hier eine andere, als bey ben vorher: 
gehenden und folgenden Worten, und Örtlich zu neh: 
men. Das erffe Glied des folgenden Verſes gehört 
noch zu dieſem funfzehnten. 

16. "230, die ſeltnere Form bes angehängten d— 
wie Gen. 49, 11. Der Samar. T. hat DW. Le 
ber den Bufch, der feurige Buſch iſt gemeint, J | 
Fxod. 3, 2. 
an iR ein Monſtum einer Lesart, eine 
völlig unhebtaͤiſche Form. Man würde faſt glauben 

duͤrfen, daß jene Lesart eine Zuſammenſchmelzung zwey 
verſchiedener gleihb.deutender Worte, WII und INN. ' 
er (etwa die Formen NiSN md MANN D,) wem 

e nicht vielleicht eine wirkliche Eoreuption IR, und diefe 
‚irgend eine andere Teranlaflung 'hat. Die LXK und 
"n. Onk haben den Plural: Eidaısev, aber beide in Bezug‘ 
auf Plural» NRomina, mit denen fie in gi das 
Verbum conſtruiren. 'Syr. hat zwar auch, ohne einen 
ſolchen Anlaß, el), jedoch völlig hinreichender Brund 
ift-eben nad) jenen Vorgängern dies wohl nicht, B.y der 
Exiſtenz einer andern Lesart INIIN für entſchieden zu 
. hatten: Bey dem Mafculin Tier) iſt ſelbſt wion das 
ungewoͤhnliche. 
| Der übrige Theil ves Verſes iſt gan; gleich: 
Tautend mit Gen; 49 ei Auch ſchon das u 


©. eo ©. 380. 4 





Le 


u 


N ‚‚Dent 33 7 Are 1/3 
gehende hat: Aehnlichteit mie dem bortigen Clänge 
für Joſeph. : 
MS Voꝝ nice: fein Erſtgebo iſt ein 17 


Stier, lautet dee Text, ſondern der Erſtgebohrne 
unter den Nachkommen Joſephs iſt der Stier, der 


tapfere Held dieſer Familie. Nun iſt aber Ephraim 


niche der Erſtgebohrne, und auch Gen 48, 17— 19. 
ſichert nicht die Idee, daß Ephraim in die Rechte Des 
Erftgebohrnan eingeſetzt worden ſey. Demnach wuͤr⸗ 
de der Sinn ſeyn: der Stier der Familie Jeſephs iſt 


‚ein Erſtgebohrner au Kraft. Man hat an Joſua ge⸗ 
dacht, der aus dem Stamme Ephraim abſtammte; 


aber es ift weit wahrſcheinlicher, daß dies und das 


Folgende Beſchreibungen bes ganzen Stammeßs 


Ephraim find. In unmittelbaren Bezug auf die 
Volfszahl des letztern Stammes ſteht es nicht, wenn 
von den. Zehntaufenden deffelben geſprochen wird, 
denn er iſt be der letzten Zaͤhlung ſchwaͤcher als Ma⸗ 
naffe; aber die Folgezeit hat das Uebergewicht feiner 


- Kraft gezeigt. Der Samar. T. hat mr ſtatt M, 
und auch bie LXX, Vulg., Syr. ha 


en blos M 
ausgedrückt ‚ Saad. hat das Pronominal: Adjectiv 
beſtimmt, und wenigſtens moͤglich bleibt es, daß jene 
Sesart eine Aenderung zu ſcheinbarer Erleichterung des 
Sinne wäre. Auf die ganze Deutung har eg wenig‘ 
Einfluß, da Ephraim nicht der Erfigebohrne Be 
und alfo iD nicht das Subject ſeyn kann. 

EN f. ©. 135. f. | | 

m druͤckt den Begriff: fie alle sufommenge: ö 
nommen, eins wie das andere, aus, vergl. Jef. 18, 


6.,, Vulg. und Saad. haben es gar nicht ausgebrüdt, 


ya, der Samar. 2, hat ya. 
[Ben den Enden tes landes kann man baren 


Yenden * ie Beſitzungen ber beiden Staͤmme 


"Aez3 — 


— 


N 


N 


373. . | Deut. 33, 1% 19. 


Erheqim und Manafle vom mittelländifchen Meere 
bis nach Syrien reichten. G.. Die Auslaffung ber 
Praͤpoſition 12 ift wie Jef. 15,8. Pf. 89,3. - 
- Der Samar. T. hat das erſte Mal II Hat TI. 
Ben deinem Ausgang freu’ dich, Sebüulon, 
Du Iſſaſchar in deinen Wohnungen! | 
. Die Stämme rufen fie zum (ober zu meinem) 
1,7 “ ) Berge: 
"Sie opfern Opfer der Gerechtigkeitz 
Der Voͤlker Ueberfluß genießen fie, | 
Des Meeres: verborgne Schaͤtze. 


TNNSD und "TRANZ find einander entgegen» 


geſetzt, Kienes it vom Handel, diefes vom Acker⸗ 


bau G , natürlicher dann mohl vom Nomadenleben 
zu verfteben. Nicht bloß Gen. 49, 13. führt ben 


Sebulon auf den Begriff des Handels, und auch F 


dort wird V. 14. bey Iſſaſchar vom Liegen zwiſchen 
Traͤnkrinnen, naͤmlich von ruhiger Kraft, geſprochen. 
Auch der folgende Vers beguͤnſtigt jene Vorftellung, 
Aber Hinlänglicher Grund iſt dies Doch wehl nicht, 
von dieſem folgenden Verſe Iſſaſchar auszufchließen, 
da Iſſaſchar fo gut als Sebulon am Meere wohnt, 
und da vielleiche zu dem ganzen Gegenſatz von ®. 18. 
bauptfächlich die häufige Zufammenftellung des gluͤck⸗ 
lichen Ausgangs und Eingangs ,- d, i. der Heimkehr, 
die Veranl ſſung gegeben hat. | 


19 Statt M hat der Samar. T. M, auf die Dax 


tung bar Dies bedeutenden Einfluß; entſchieden kann 
für jene fesart durd) das Gewicht einer einzigen Aue 
toricät nicht werden; aber ficherer ifl es, eine Erklaͤ⸗ 
rung zu wählen, bey der es gleichguͤltig bleibe, ob 


e n oder “nn ſtehe. Auch der Parallelism empfiehlt 


eine ſolche. Denn der folgende Satz fuͤhrt wohl am 
natoͤrlichſten anf den ebanken der Anhäuslichfeir 
| ie | au 








| - Deu 33,19: 375 
an Jehova Dienft, und an ben Berg biefes Dienſtes. 
Zwar können PIE IAT: die Opfer eines rechtſchaf⸗ 
fenen ebene, ſeyn; aber immer bfeibt dann der Sinn 
ein uneigentlicher, es ift dann Sein Parallelism da, 
und die Verbindung der Gedanken: weil fie Reich⸗ 
thuͤmer erworben haben, fo find ſie rechtfchaffen, und 
fie rufen die Stämme zufammen, ‚nämlich: zum 
Einkauf, wäre doc) wohl etwas gezwungen. Wohl 
aber fann feicht geſagt ſeyn, daß fie von dem, was 
ſie erworben, die Gott gebührenden Opfer 
barbreingen. Der Berg, mohin fie die Bölfer rufen, 
kuoͤnnte an fich wohl der Berg Thabor feyn, ein be 
ruͤtzmter Berg auf den Grenzen zwiſchen Sebulon 
und Sflafchar. JIhn verfieht hier aud) Herder *) 
Jedoch daß dahin Die Stamme des Handels" wegen 
gerufen würden, oder daß der Berg, bon dem man 
in viele Gegenden blicken farm, als der Ort genannt 
werde, von wo aus Die Voͤlker, die Waaren faufen 
* Sollen, zufammen gerufen wuͤrden **), tmäre wohl 
ein entferne liegender Begriff. Man fönnte vielleicht 
noch eher an eine Verfammlung am Thabor zu krie⸗ 
gerijchen Unternehmungen denfen, vergl. Jud. 4, 12., 
wozu auch erworhener Wohlſtand Die beſte Kraft und 
Nachdruck verſchafft. Indeſſen iR das zuerſt Anger 
gebene Doch wohl der zunoͤchſt llegende und natuͤrlich⸗ 
ſte Sinn, wenn auch hiſtoriſche Beflärigungsgränge 
mangeln. = ng 
— Samar. T. hat DEM und DI” ſtatt EI ud 
or, das Wort koͤmmt ſonſt nicht vor; aber 
dchſt nahe liegt DO, er bedeckte, naͤmlich nad) den 
berhaupt nicht häufigen Foͤler feines Vorkommens, 
“ Ha > ‚ mit 


Ba 


” So ver Sehr. Hebr. Poeſte, Su. ©. 224. fi. 
, #9) ©, Teller s Reberf..©. 170. ff. Ru: 


t s : 





. 


176.0 0 Du aua 
mie einem Dache, ober: contabulavie. Auch im 
Chaldaiſchen findet ſich die Bevemung:. .beveden, 
- und die Derivate im Chaldaͤiſchen und Speifchen be: 
weiſen, daß fie mit ſenem Nebenbegriffe zufammen- 
haͤngt. In fofern empfähle ſich die Tellerifche *) 
Conjectur: DEU), noch mehr, man dürften ein: 
Uebrreinanderlegen , denken. Indeſſen da wir doch, 
im Runge weiterer Gründe, bey dem hergebrachten 
Terre, ind bey der allgemein genommenen’ Bebeu- 
sung: bedecken, bleiben müflen; fo fann unter In 
BENDER nichts Anderes als die verborgen 
Dinge, d. i. Schäße, gemeint ſeyn. letzterer 
griff liege vielleicht felbft in dem ESyriſchen Lance 
ubertas ), welches verglichen werden fünnte, wernn 
man DW fchreiben: wollte. Min Mt Sand des 
Meeres, für: Meer, übergaupt; und diefe Worte 
nd dann noch von DI" abhängige [Die LXX 
F — nal EMTOgLE AREA na T un, def 
fer Vulg.: et thefauros abfconditos arenarum, dben 
ſo die Übrigen Ueberf;, außer Syr., der Ja 
Isa —XRX nayes abſconſas in area, hat, wenn 
anders TAN Hier Schiffe bedeuten ſollen, und 
wicht Taufende, d. i. Reichthuͤmer. G: In jenem 
wahrſcheinlichern Ball geht die Ueberſetzung von de 
Brbtutung der Derivate von TDO im Sprifchen aus.’ | 
20 Beil dem, der Gad ein weites Sand gab, 
2 Er firget, wie ein we de, ne 


I» 


* 


Zerreißet Aerme, Schaͤdel. | | > 
Das Erfte fiehe ee fi gegeben,. . 
ı Bier iſt ihe Gehrkeil, - — 


Ba 
Sie boten Chu vom Küßser aus, 
er u, | 
| | —F 
Not. et a. O. S.9.— 
"©. Gab. . O. G. 266. 





_Beut. 33, ar ° | 377 


Des Stammes Hänpter fommen, 
Jehova'e Recht vollſtrecken fie, 
Mir Ifrael Jehova's Vorſchrift. 


Bon Gad's Kriegsthaten ſ. auch IChron. 5, 13. 
penn npın mad a mu - au 


ng mim name mu ehe) nn TIER 


nun map vom 


Gad iſt unter den Stämmen, die fhon vor 
dem Liebergang über. ven Fordan ihr Erbtheil erhak 
ten, und die Anweiſung befoinmen, demungeachtet 


mie den übrigen Stämmen das fand Kanaan zu er 


Fampfen. Hierauf bezieht ſich faſt ohne Zweifel der 
. Anfang und das Ende des Verſes. Es kann aud) 


varin feine Schwierigkeit liegen, Daß mah dies hier 


gerade von diefem Stamme allein erwaͤhnt fiehet. da 
diefe Einrichtung Manaffe nur halb traf, und der 
| iſch für Ruben Überhaupt einen andern Character 
hat. Auch finder man ſich faſt von jeder anderen lLei⸗ 
tung Bey der Erflärung diefes Werfes entbloͤßt, deſſen 
‚mittlerer Theil vorzüglich große Schtwierigfeiten hat. 

+ [DieLxXX überfegen: zu} der amaexan auren, 
9Tı ixei eueeladn Yi deren ouswymier em 
x is Aucu m . A. Vulg.: Et vidit principa- 
"tum Kaum, quod in parte ſua doctor effet repofi- 


tus; qui fuit cum: principibus popali ete, Onk. ' 
hat eine ſeht frege Parapkrafe: Im Anfonge fol er 


- fein Erbtheil empfangen; weil dest in feinem Erb⸗ 

theile Moſes, ber große Richter und Foͤhrer Iſraels, 
begraben war, er ging aus und ging ein vor dem 
Wolke. Die Veberfegungen des Syr. und Saad, zielen 

eben dahin, aud) Gr. Ven. hat ungefähr. diefe Be⸗ 
geiffe: ode Br’ dexm wirä, nal ag bus wlgc 
zusroreu darrjaeniver, * deava⸗ nedaÄne 


9, 


Has Me 


f J 








** 


wer 


Y 


378 Deut. 33, 21. 


ſetzern ‚feine Spur einer andern tedart.) Von den 
neuern Erfläreen find folgende Ueberfeßungen gegeben 
worden, von Clericus: Vidit fibi primitias, qui 
illia parte legislatoris cohoneftatus eft; venit cum 
capitibus populi; Houbigant: Providit fibi pri- 


mitias, ubi partem a legislatore Aagitavit, cum 
populi principibus; Purver; He alfo looks the. 


firft for himfelf, beeaufe he is covered there ar 
the part of the lawgiver, and comes with the heads 
of the people; Bäte: And he fhall provide a 
chief part for himfelf, for there fhall be the {way 
of a fiudied fceptre, and he fhall reftrain tbe 
heads of the people; Durell: For he provided 
the firft part for himfelf: when there ss the ‚de 
ereed portion he was fecured, then he went. with 


the heads of the people; Green: He hath proyi- 


ded a principal part for himfelf; for there was he 


. Settled in hit portion by the lawgiver: but-he ihall 

‚ .„. marck with the heads of the people; Michaelis: - 
Er ſieht ſchon einen Anfang, denn bier ift ein Erk- 
heil, rechtmäßig und beneidet; voran vor dem Volke 

wird er gehen; Hegel: Sieht nureinen Anfang für 


J 


'ſch, dort aber noch ein Sand eines troͤgriſchen 


ſten, kommt unter die Häupter des Volks; Da ehe: 
Primitias serras promiſſae fibi expetiit, ibique in 


nortione ftatuta cum dignitate vivet; fed antea - 


praetedet populum. feßterer nimmt bie Etfipfe des 


2 vor AROTT, und zu dieſem PPD als das Paffiv- 
Darticip, in dem abmeichenden Genus, welche Ah⸗ 


weichung aber im Hebräifchen oft vorfomme, (nur 
ſehr felten in vem Fall, daß das Adjectiv oder Par: 


- tieip nach dem Subftantine ſteht,) TIPO endlich 


in der Chaldaͤiſchen Bedeutung des Worte. - Ich 
überfehe: Ergo, vidit primam pertionens fibi dietem, 


1 Er v 


⸗ 


Aöir.r (Man bemerkt bey allen dieſen Ueber ⸗ 


en 
Deut. 3, 20 0, 389 


cam laetus recipit a decernente tegmen.: attamen _ 
ibit primus populi ete. Ich verbinde die Buchſta⸗ 
ben anders: NP MW ">, glaube auch, daß bie 
urfprüngliche tesart geroefen feyn mag: Np> noWw>, 
inzwifchen iſt letztere Annahme fir meine Erklärung 
nicht abſolut nothwendig. Auch glaubeich, daß der 
Text urſpruͤnglich DDnv geheißen haben mag (mit 
der Präpofition TO); doch iſt auch dies nicht noths 
wendig , da auch DEN biefelbe Bedeutung Hat, wie 
ppno, f. Jud. 5, 9. (vergl. Jeſ. 10, 1.) und Jef. 
22,16. DP7 nun nehme ich in der Arabifchen Bes 
deutung, (celeriter accepit rem et quidem univer- 
fam,) imo. es denfelden Sinn mit MEI, nur dem 
Kaͤrkeren hat; vielleicht ſtand ehemals felbft ray im 
Texte. Diefer Begriff ift dann mahrfcheinlich eine 
Anipielung auf die Bedeutung des Namens Gad: 
Gluͤck. PIEQ.endlic) ift mir das Subſtantiv: tegmen, 
verglichen Num. 32, 17. ff. Weil die Gaditer; 
wie ͤwen gefüchten haben: forhaben fie die Erfifinge 
der Beute befommen. G. ] 
Schade, daß das zu M verglichene Arabifche 
Wort HU mit 3 heißt, und daß es alfo nicht wohl 
vergleichbar iſt; MP? aber eine bloße Conjectur wäre, 

" Außerdem würde jene Erklärung feine Schwierigkeit \ . 
haben. Die Telleriſche Ueberfegung iſt: Er hat 
fich das Erſte des Sandes zum Beſitz auserfehen, weil 

daſelbſt auch dem Heerführer des Volks fein (Hleines) . 

. Theil aufgehoben if. Uber er wird (feinem DBers -. 
forechen getreu) mir den Heerführern des Volks mus 

. tig ausziehen u. ſ. w., und fie iſt in den Anmerkun⸗ 

en fharffinnig motivirt; die eigennuͤtzig ſcheinende 
orderung der Gaditen ſey liebevollſt ſo zum Beften . 
Fekehrt, daß fle den Grund habe, daß Moſes auch 
dort jenſeits des Jotdans bleiben müffe. Für die gee 
owoͤhnlichen Volale iſt dieſe Deutung beſonders * 
DE BE |; iu 


⸗ 


N 
1 
J 


980 ° Deut 3,2 


meffen, wei fie dem Myn eine Genitiv giebt. 
Letzteres würde der Ball bleiben, auch wenn man 
BO anders deuten, und zu PP ziehen wollte, z. B. 
dies iſt Das Erbeheil, welches fie von dem weiſen 
oder von dem geachteren Gejehgeber haben. Und 
dabey minderten fich die Hauptſchwierigkeiten jener 
' Erffärung , welche darin beſtehen, daß MPQ dann zu 
an confteuirt wird; theils if die Abweichung des 
Genus immer der ſeltne Ball, theils wäre: ſelbſt 
dieſe Stellung des Proͤdikats- Wortes gegen die 
Analogie, es follte dann vor dem Gubftantive ſtehen. 
dlich gegen die Annahme, daß an den Ort des Bes 
‚gräbnifles des Moſes gedacht werde, fpricht. wohl 
Dies, daß die. Gegend, wo wenigſtens nach K. 34. 
Mofes ſtirbt, und begraben wird, nicht in das fand 
des Stammes Oad, fondern in das des Stammes’ 
Ruben gehört. Jene Ruͤckſicht würde alfo hier niche 
‚ wohl genommen worden fegn fünnen. Lieber: bie 
Drebeflimmungen, die K. 34, 6. vom Tode Moſes 
angegeben ſind, vergl. ©. 221. ff. er 


Ein ficheres Reſultat iſt bey den Schwierigkei⸗ 
en, welche die Stelle hat, kaum zu erwarten; es 
gilt nur neuen Verſuchen. WBielleicht pa in dem - 
Worte PDD ein anderer Sinn liegt. Gerade bey ei: _ 

nem nicht oft vorfommenden Wort ift am mwenigften 
eine bindende Analogie, die für eine hergebrachte Be⸗ 

Deutung fpraͤche. Man koͤnnte an X denfen, wel- 

ches intelligens, callidus, oder auch cum admira- 
ratione adfpectus ) bedeutet. Sehteres-ift der ans 
geführten Chalpäifchen Bedeutung des T‘DD, hono- 

ratus, entfprechend. Indeſſen wenigſtens recht paf- 
ſſend waͤre der Sinn mohl dann, menn bey TIRG das 

Tr wie K. 8, 3 16., als angehängt Betrachtet, und 
. — 





. 9.®. Gaab a. a 0. ©. 32. 


. 


— 


\ 
f ‘ 
t 


Deut. 3, 0. 000: 38: 


Ma 2 
vd vom Dem Arabiſchen As abgeleitet wird, welches 
unter ändern: petiit, bedeutet, und in diefem Sinne 
mit dem Aceuſative der Perfon conſtruirt wird. Dann 
machen die Worte PER FRIIN. einen eigenen 
aus, und dies iſt gewiß Dem Parallelism der Sieden, - 
und für ein Ebenmaaß derielben angemeflener. 
Wenn auch leßteres nicht bindendes Geſetz ift, fo. 
ift es Doch dos gewoͤhnlichere. —X iſt immer eine 
fege felcene Form, wenn nicht ein Genitiv folge. Es 
ve überhaupt fehr natuͤrlich mp zu fen: ” 
denn dore (Öftlih vom Jordan) ift ihr Erbtheil, 
und PEN giebe bemerktermaßen denfelben Sinn, als 
ppnn; auch ꝰty w iſt eine, auf ebendieſelbe Weiſe 
von IV abgeleitete Form. Der Abſprung von dem 
Mumerus des zu dem EI iſt fo unendlich 
haͤufig in der Hebraͤiſchen Bibel, daß die, bey den 
anderen Erklaͤrungen vorausgeſetzten, grammatiſchen 
Irregularituͤten gar Feine Vergleichung mit dieſer un⸗ 
bedeutenden Verſchiedenheit aushalten. Ob auch 
Houbigant fein fagitavit von der Bedeutung 
des verglichenen Arabifchen Wortes hergenommen 


‘Kar, bin ic) nicht im Stande zu beurtheilen. Eini⸗ 


ge. Hebr. Mſote haben TIDE ſtatt DO, wabhrſcheinlich 
- blog deshalb, weil TDE, bedecken, gemöhnlicher if}, 
als PD. Über wäre es eine beftätigte ſesart, To 
wuͤrde IDX: fie merfen, blicken auf den Geſetzgebet, 
eben fo gut, mwie.IX&, einen, gerade groifchen ber 
allgemein angenommenen Bedeutung und Beziehung 
des erften und der letzten Säge des Verſes paſſenden, 
‚Sinn ergeben. In dem folgenden Saße kann NN 
freylich kaum andere, ala von TITIN abgeleitet werden, 
man muͤßte daun an ¶ praaceflit *) ober an 143 
‚ elatus fuit, eminuit, prodiit, exiit, denfen, und 
a | im 

*) ©, Gaab G. M. O. 





/ , I j vr 2 r 
‘ 


38 Deut. 33, 22. 


im letztern Falle MN leſen wollen. Die Verba, wel⸗ 
«he: fommen, bedeuten, ſtehen freylich oft mit der 
Ellipſe der Praͤpoſition: zu; indeſſen wenigſtens haͤu⸗ 
Rger bey Oertern, als bey Perfonen. Und es würde 
"Bier auch recht wohl NN. zu WIN” als dem 
Mominative conſtruitt werden koͤnnen, da das Ber: 
hum voxan ſteht, und IB wäre dann: der Stamm 
Sad, fo wie niEH: die Stämme, bebeutet. 


82 Daan iſt ein junger oͤwe, | 

Aus Bafan fprinse e uf © 0 000. > 
77. Pr koͤmmt fonft im Sebrärfchen wie. 
. .gends vor. Kimchi deutet e8 durch 377 profilüt, 
und diefe Bedeutung hat man mit der Syriſchen: 
‚eiecit, und der Chaldäifchen: effudit, verglichen; 
ie kann aud) wirflich befonders mit; proiecit, zu⸗ 
ainmenbängen; nur liegt dieſe Bedeutung noch nicht 

o nahe, daß fie jene vollkommen ſicherte. Indeſſen 

“in meßreren Worten hat auch Pidl einen reflectiven 
Sinn, und ungefähr fo Etwas paßt in dem Zuſam⸗ 
menhange am beften. Die übrigen verfuchten Ablei⸗ 
tungen *) find noch unficherer. Die LXX haben: 
 Iunndnseras ober durmndnses, Vülg.: fluet largiter, . 
Onk. feine in feiner fregen Paraphraſe eben diefen _ 
‚Begriff ausdruͤcken zu wollen, Syr. hat: «a1 fügir, 
‚Saad.: Woss prodiit. Der Samar. T. hat FIN. 
Baſan graͤnzt an den Sibanon oder Hermon, ft 
ſchon bergig und waldig; und wohl in diefer Hinfiche 

als Aufenthalt des Kwens genannt. _ ' 


[ Die Art, wie fich die Daniten in din Beſch 
ihres nachmaligen Erbtheiles ſetzen, ſ. Jud. 18.7 ber 
rechtigt zu einer Vergleichung mit Sören. G.] 

5 Se 
*) ©. Dindorfii Lex, Hebr. Chald. 


Dent..33, 2325 983 


Geſaͤttigt von Jchora · Unsde fe Dankrtai, aa | | 


Reich an Jehova's Segen 

"Sein Eigenthum iſt et und Suͤden. 
.. Der Sa T. bat ’ nd um u 
PT Far ir 
[ Ueber die Fruchtbarkeit Gallilea's, wo Naph⸗ 


thali und Iſeſhar ihre Erbtheile haben, ſ. ſJoſephu⸗ 
de B. J. 1; 3. G.] 


W) bezieht ſich, dem Same nach, eben fo wie 
bernach A2I2 auf iM". 
Der Söhne Slädtichter iſt Affer, ‚ 
IR feiner Brüder Wohlgefallen. 
Er taucher feinen Fuß in Dh; 
Non Eifen und von Erz find feine Riegel: 
Gleich deinem Leben werde deine Ruh. 


Vergl. zu dem dritten Sage Gen. 49, 20, 
Statt 717 hatder Samar. T. 717. 


De, die alten Ueberfeßer druͤcken den Be: 25 
griff: Schuh, aus, aufer dem Saad., der: Niegel, 
hat. Dies paßt, wie Teller *) mic Recht bemerft, 
beſſer, ift der Bedeutung des Verbum 753 eben fo 
angemeflen, und har vielmehr die Wahrſcheinlichkeit 
fuͤr ſich, daß fuͤr jenen Begriff wohl eher das ge⸗ 
woboliche 493 gebraucht ſeyn würde. 


Start 837 hat der Samar. T. 7127, web 
ches, beſonders von 7 abgeleitet, eine angemeſſene 
Form fuͤr den paſſenden Begriff: Fuͤlle, ergaͤbe, wo⸗ 
zu wir aber nur in Ermangelung einer andern Deu⸗ 
tung unſere Zuflucht nehmen dürften, da dieſe lesatt 
das Anfehen einer erleichternden Eonjectur nur gar zu 
ſeht hat. Die alten Ueherfeßer drüden den Begriff: 
Staͤrke aus, außer Vulg., des dieſen ganzen -- 


4 N 


9) Nat. em. ©. 95 BF — 





N | . ‚+ R At ‘ 

J 
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: Ü 
* 1 


Ba Deut.93, 26.27. , 


rmſchreibt: Geut dies iuventutis tuae, weichen Bey⸗ 


x 


. 


faß auch Onk. hat ita et fenectus tua; Saad hat: 
Selen. Die Vergleihung des „0, opes, 
entſpricht nicht den Buchſtaben des. Tertes, wenn. 
nicht etwa gerade darin ber Samar. T. Recht hätte, 


daß wir 2 fefen müßten. Indeſſen Is» quiefce» 

re, giebt einen gar nicht unebnen Sinn: Deine Mus 

. be fen fo wie ‚dein feben. Fuͤr die Tertes⸗Lesart iſt 

‚dies das verbäftnigmäßig Sicherfte; aber ungewiß 

bleibe’die Deutung des Worts, und vielleicht haben 

4. pie übereinkimmenden alten Ueberſetzer nicht blos ge⸗ 

fondern eine vorhandene Bedeutung ausge⸗ 
druͤckfke. — 


26 Ieſchurun's Gott iſt Feiner gleich!" 


Am Himmel fährt er dir zur Huͤlfe daher, 
In feiner Majeſtaͤt auf Wolken. u 
Der Helfer ift der alte Gott, 
Und unten wirfen Die ewigen Aerme. 
Bon dir treibt er den Feind hinweg, 
Spricht: ſey vertilgt! en 
Heil; Iſroel, dir! 
er ift, wie du, eG 
Ein Voik, begläcer von Jehova, 
Dem Schilde deiner Huͤlfe, 


Dein Schwerdte deiner Hoheit? J 


Sieh, deine Feinde ſchmeicheln bir, 
Und du erſteigeſt ihre Hoͤhen. A 
Vergl. mit diefen Befchreibungen Stellen. ande: 

rer Hebr. Sänger, 4 B. Pf. 104, 3. Amos 4, 13.0. €. 


27 his np ame a nn no 


[vet Samar. 3. und 19. Hebr. Mipte haben AD j 
und für AST, wofuͤr 15 Hebr. Mſpte AIIM haben, _ 
har jener T. IT G., auf die Erklärung har —* 


u 





u Devpt. g3, am 388 
bloß infofern Einfluß, daß man demnach nicht wohl 
MID punctiren Konnte. Nach ven gewöhnlichen 


- 


Wokalen iſt ID die Wohnung, ‚und dann kann 
‚man freplich nicht gut mir Michaelis das vorher⸗ 


gehende I’AIE zu diefem Verſe ziehen ; aber wohl 


Fönnte 7399 Appofition diefes I°PIUL feyn, und 


nebft dem folgenden Säße zum vorigen Verſe gehoͤ⸗ 
ren: ih feiner Serrlichfeit auf den Wolken, der Woh⸗ 
nung des alten Gottes; unten (wirken) die ewigen 


Arme. Diefer Sinn ift moͤglich. Aber vorzüglicher 


Scheint es NVV in der Bedeutung zu nehmen, welche 
wie, und defien “Derivate: ro, yaro, KgRo 
Baben: Helfen, Hülfe, zumal da diefe Bedeutung 


Pi 


Pf. 90, 1. fo uͤberwiegend wahrfcheinlich ift, daß man _ 


die Erifteng dieſer Bedeutung im Hehr. Dialect bes 
ſtimmt vorausfeßen darf. Dort überfegen auch die 


LXX: xaraQduyn, worin ihnen Ar. and Vulg. fol⸗ 


gen, und Chald. eben ſo? TO. Demnach hat 


" Dathe überfeßt: perfugium eft Deus antiquus, de- 


tnittit brachium aeternum. Kine Mochiwendigfeit, - 


die Vokale zu ändern, ift alfo feinesweges ba. In⸗ 
deffen unter ‚allen Verfuchen, zu zeigen, daß det 
Sänger einen andern Gedanken gehabt haben möge, 


zeichnet fich die Erflärungsmeife aus, toelche unab⸗ 


hängig von einander | Bate, der nicht oft fo gluͤcklich 
gemefen ift, ſolche @rflärungen zu finden G., und 
Teller *) aufgeftelle haben, [ Mach derfelben find 
MID und NND die Aeriv: Participe von 139 hu- 


. zmiliare und von AMN, welches ivenigftens im Sy⸗ 


rifchen und Aefhiopifchen deprimere if. Dann find 


die DW IN die Gößen, und das Ganze ift _ 


eine paffende Fortſetzung des Gedankens in V. 26. 

Er . u. J Dem⸗ 

— *) Not. erit. ©. <h. ff, 
Dritter 00.00 BE 


⸗ 


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[| 


J 


Be Deut. 33, ee 
Demnach iſt der ®inn: der bie Gdtter bes Alterthums 


erniedrigt, und die Starken der Vorzeit unterwirft 


G., ober nad) Teller: der die Götter der Erde ers 
niedriger, ber die ſtarken Arme fchwächer. ‚MI50: 


oder 190 würde dann das Partieip von Poel fern 
Können, welche Sorm menigftens möglich ift, ob fie 
wohl von dieſem Berbum fonft niche vorkoͤmmt. Nach 


einem andern Verfuche*) wird geleſen: MIN 322 


nr ana 302, und die erften beiden Worte 


werben zum vorhergehenden Verſe gegogen: nubes 
deprimit Deus für in nubibus defcendit Deus. 


Die drey folgenden Worte werden Überfeßt: Semper 


tibi praefto erunt,. quae optare poteris, way 


für — ‚= pie ed praefens fuit, — 


fie, concupivit. Die Schwierigkeiten einer 


tesart N3EH find ſchon ©. 385. erwähnt, und die 


Marimefo vieler Aenderungen der Vokale würde die 
ganze Erklärung der Hebräifchen Bibel zu willkuͤhr⸗ 
lich machen. [Die alten Ueberfeßer haben folgende 
Deutungen ‚die LXX: co ‚menaos — Beov ex 


(dee Alexandr. T. za aneracıs @eov aexn), nal uno 


ioxuv Benxıovar aevaav, Vulg.: habitaculym eius 
furfum, et fubter brachia fempiterna, Onk.: 


— 


PöTpboT' man 0. 


REP, Syn: | op oyanlo Los „nen 


rosı Wr Auflo Ja, 10, 'Saad.: (489 
ll We er N N eh, 
"Ar. Erp.: 005 De eg IN u go 


1, Gr. Ven.: xügos Yev PIaosms, naragev ° 
de Bemnioves eimves. Unter den, Meueren hat Hou- 


bigant für MIO conjecturirt MID ; und er liest 
| | mit 


ai 65) G. Gaab a. a. O. ©, 383. Ri 





f; l 
\ 


n Deut. 33,28. 29. 387 


_ mit dem Samar. T. MN: furfum habitet Deus 

aeternus, erit fortitudo eius fempiterna ; Durell 
überfege: du, naͤmlich Jeſchurun, bift die Wohnung 
des ewigen Gottes und unter feinen unvergänglichen 


Urmen; Green glaubt, daß das Pronomen der zwey⸗ 


ten Perfon nach MVV ausgefallen fey, und daß dies 
ſes auch) an ANNO, wie) an NIT gehangen habe: 


ber ewige Gott iſt deine Zuflucht, und feine -unvers 


gängliche Arme deine Unterftüßung. G.) 


aper Te Ta. 7717 gehört. zum vorherge⸗28 


‚benden, und das: allein wohnen, bezieht ſich dann 

ohne Zweifel auf die Entfernung aller Canaaniter, 
unvermifche mie ihnen foll das Volk ficher feyn. Dann 
liege in dem folgenden IN allerdings eine gewiſſe 
Härte; Jakobs Auge (ift gericht et) auf ein fand 
u. ſ. w.; indeffen ohne Beyſpiel ift eine folche Eilipfe 
keineswegs, vergl. Pf. 101,6. YIN SONY 22, 
ohne daß ein Verbum folge, das zu NZ gehdrte. 
Wenigſtens fehr leicht und finnreich ift dagegen eine 
faſt unmerfliche Veränderung der Vokale: MM, 
wodurch diefes Wort zu dem folgenden gehöre, und 
nnach der Bedeutung: difperfit, difperfus eft. hier 
amd vielleicht Pf. 102,7. Jef. 14, 31. Hof 8, 9. über: 
feßt würde: vagatus eft: das pr age wird als 
‚ Ienthalben um fich her ein fand von Korn und Moſt 
erblid en *) , o 

Statt FIN IN hat der Samar. T. und 

Syr. und a — es aus udruͤcken. er —— 
T. hat au "DE EN) ſtatt D AN, und Syr. druͤckt 
diefes I vor IN aus. | oo. 


Der Samar. T. hat MIT Ratt PEW, NKI29 


ſtatt Imyxa, von welcher Lesart jedoch mehrere Samar 
Mipte abweichen, und ONOI ftatt IO’NM2. | 
J 0. = Bha AN 
*) So Teller, f. auch Eiusd. Not. erit. 1. © p. 
57. ff. und 96. ff. er 


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⸗ 
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‘ 


— — — — Om 


z88 Beut. 39, 1: 


©, MÄNNERN. ſteht Sfter-und zus 
nacht B. 26. im guten Sinne, AN wird Gott 
ſelbſt wohl fonft nirgends genannt, indeflen-warim | 
ſollte nicht nad) 739.auc) dieſes Bild folgen fönnen, 
zumal Gore öfters ein Schwerdt-zugefthrieben wird ? 
Auffallender und mehr als überflüßig IE EN, und 
faft füngte man auf den Gedanken fommen, daß ed 
eine grammiarifche Gloſſe ſey. Keiner der alten Us 
berſetzer Hat es ausgedruͤckt, welches freylich bey ſeiner 
VUeberfluͤßigkeit erklaͤrlich iſt, aber doc) vielleicht einige 
Aufmerffamfeit verdient, da Syr. üßerfeßt: Tocı Yo 
mann non eft in ‚gladio feil. gloria tua, Und 
Saad.: hal, hyue, als ob TOR) Jay) 
ſtaͤnde. — — WEN 
an -jenniga Di [die LXX überfehen: erl 
röor TEaxXmAcr aurav ezıßnay, Vulg.: eorum colla 
ealcabis, nach der häufigen Behandlung der Feinde 
bey den alten orientalifcher Völfern; eben diefen me: 
taphorifchen Sinn des NO druͤcken die Chald., die 
Ar., Syr. und Perf. aus, der nicht, wie in der Po: 
lygl. überjege ift, das Neutrum: excelfa, fonderns 
‚ excelfos; hat. Ich möchte indeffen gleihmöhl Das 
- Wort mit Michaelis elgentlich: ihre Höhen, über: 
ſehzen, und dies von den Plaͤtzen der Verehrung ihrer 
Götter nehmen. G.] . | 
34 Ebenen Moabs, ſ. S. 221, ffi und eben: 
‚ıdafelbft über. 3, weiches V. 7. ftehr. | 
Pisga, ſ. S. 107. und 166. — 
ldach 3NICOx ſetzt ter Samaritan. T. hinzu s 
nn 9m Nur mr 1 mn rn 
MINI KON, und hat dagegen fodann die Worte von 
B. 2. und 3. gar nicht; aber alle alte Ueberf. ſtimmen 
dem Hchräifchen Texte bey. Die detaillirte Aufzählung 
der Derter, Bönnte feicht eine Interpolation LA 
| — kann 


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| r Er , i | 
‚ Deut. 34, 2— 3. 389 
Kann auch beide in dem urfprünglichen Tert geſtanden 


haben, wenn man dann nur V. 3. die Worte: OWT y 
INN ausläft G., oder wohl eher möchten beide Aus⸗ 


‚ Führungen der Worte FIRTT"7D gegen einander beweis , 
fen, und beide dadurch das Anfehen fpäterer Zufäge. 


haben. 


Zwiſchen 93 und IND) haben a Hebr. Mipte 2 
M, und die LXX und Ssad. drüden e8 aus. Vor 


MON PIE haben 2 andere Hebr. Mipte )B), und' 


die LXX und Syr. drüden es auß G:, fo ſteht, vorher 
und nachhen. nf 
Inn INN das mitteltändifche Meer, weil 
dies die 4b endfeite für den Hebräer iſt. 
III Th. l. S. 184. Ebendaſ. [über WE. 3 
[Bor Vᷣ ſchiebt der Samaritan. T. ein 4 
TIER), eben ſo syr. 6.) u 
Dafetbft ſtarb Mofes. [Konnte Mofes 5 
"feinen etgnen Tod befchrieben haben? Warum nicht? 
ſagt Drigenes nad) Bhilo und Jofephüs; er mar eitt 
Prophet. Die fpäteren Juden find faft alle der Meis 
‚nung, daß Joſua dieſes aufgezeichnes habe, "Aber 
wahrfcheinlicher ift u Hieronymi, daß 
Eſra es gerhan hat. Man fieht, daf es eine beträcht- 
liche Zeie noch Mofes Trichergefehrieben fern: muß, - - 
dieg erhellet aus dem Schluffe des 6ten 9..G.} . 
Man ift gewohnt, diefes lebte, Kapitel als einen 
Anhang aus fpäterer Zeit von der Hand eines Mans 


med zu betrachten, dem das Werk unvollendet ges 


fchienen, wofern nicht noch eine ausdruͤckliche Nach⸗ 
richt vom Tode Mofe's und feinem Begrabniß hinzu⸗ 
kaͤme. Daß diefes Kapitel von emem andern Verfaſ⸗ 
fer, als die übrigen Theile Diefes Buchs herruͤhren, 
würde nur dann für ganz ausgemacht zu haften ſeyn, 
wenn erwieſen wäre, daß der übrige Theil des Deu- 
teronomüi vom Mofes felbft aufgezeichnet worden 


u | 








sie. | Dent. 33, 6— IT, 


ſey. Mit diefem Beweiſe ſteht imd fätte ede Be: 
hauptung über den Vetfaſſer dieſes legten Kapitels, 
: , und var: Diefem Beweiſe bleibe. Aur dies gewiß, daß 
Moſes dieſes Letztere nicht ſchrieb. Vermuthungen 
uͤber den Verfaſſer ſelbſt aber ſind zu gewagt. S. 
S. 344. a. k. 


6. N man begrub, wie Gen. 48, 1. [Man 

t gegfaubt es werde gemeint, daß Gott den Mo⸗ 

ſes begraben, oder daß er ſich ſelbſt begraben habe, 

indem er in eine Hoͤhle gegangen, und dort geſtorben 

ſey, oder mit mehr gg! dag Joſua 

‚ und Sleafar es heimlich gethan. G. Der Tert laͤßt 
es gaͤnzlich unbeſtimmt. 


7 ; mb 03 N Unerachtet bie Worte beulch— 
ſcheinen, denn > ift viror, und davon für vigor; 
fo haben noch die alten Ueberfeßer auf eine verſchiede⸗ 
ne Art gedeutet; Die LXX: oude: 4nIcseyaa Fa xe- 
Asrıy ayrou, Vulg.: nec dentes lies. moti funt, 
'Syr.: man aa Vo. Gehe tichtis hat 

Saad.: Sygb, Ja er: 6] 


12. Ahmebab Lin wüdfige aller der ae 
a G.)] 


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VWas ůber dien Abhandlung zu bevorworten ſeyn moͤchte, 
VHUndet man in der Vorrede gu diefom Theile aͤberhauptt. 


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Abbonplung . 


über 


Mofes und Die Berfaffen 


des 
Pensateuhä,. 


* 3. 


8. 1. Cinteitfoe 


N. ante Nachrichten liegen in dem Pentateuche vor ung, 
Micht blog dieſes hoͤchſte Alter macht fie für uns wichtig, 
fie haben auch durch ihren Inhalt mannigfaltiges Zn: 
tereſſe, und durch den, nur in den Schriften dieſer Natien 
fo wehenden Geiſt der Froͤmmigkeit und Religiofitär, 


ine genauere Unterſuchung her Beſchaffenheit die⸗ 


fer Bücher ift unfrer Aufmerffamteit vollkommen würdig, 
Durch fie allein läßt fich ein beſtimmtet Urtheil über dag 
Alter, die Entſtehung und den Werth dieſer Bücher 


fehtfegen, und über dag Alten, die Entſtehung und den 


Werth der in ihnen enthaltenen Nachrichten. 
Die Bücher des Pentateuchs, fie alle vom erften 


bis zum feßten, zerfallen im einzelne Stuͤcke, in große, 


kleinere, guch ganz feine Stuͤcke, von melchen ſich 
nicht zeigen laͤßt, daß urſpruͤnglich zwiſchen ihnen ein Zus 
. fammenhang ftatt fand, Bey den meiften derfelben fälle 
vielmehr das Gegentheil Deutlich in die Augen, 


Ganz vorzüglich leuchtet dieſe fragmentarifihe Bes . | 


⸗ 


ſchafſenheit in den erften en des Buchs Fienelis, 


u 


u, 


294 Te Einleitung. L 
"und demnachſti in vielen folgenden Kapiteln dieſes Buchs, 
beſonders z. B. im ſechs und dreyßigſten/ ferner in den 
erſten zehn Kapiteln des Buchs Numeri; und bey recht 
großen Stücen im vierten Kapitel de Detteronomium 
ein. Gene: Behauptung ſchließt an fih nicht aus, daß 
‚nicht mehrere der. einzelnen Stüde von Einem Verfaffer 
herruoͤhren. Indeſſen muß nad) dem Ermeife y = 
hauntung erſt noch bie Unterfuchung felbft ee Pa 
ben Zn Stuͤcken dies wahrſcheinlich der F 2 oder 
nicht fen Ä 
” Wir! unterſuchen alſo zunaͤchſt: 

ob dieſe fuͤnf Buͤcher wöirffic aus foldyen einzels 

nen Stücden befteben, und: 
ob diefelben von mehreren Verfaſſern oder von 
Einem herruͤhren. 

EGs iſt nicht ſowohl die Frage, ob aberhaupt in p 
ſen Buͤchern einzelne Stuͤcke ohne gegenſeitigen — 
menhang neben einander ſtehen, "als vielmehr von dem 
Mehr oder Weniger dieſet fragmentariſchen B 
fenheit. Denmn in den genannten Kapiteln ber 
nefis ift diefe Befchaffenheit ſchon ſo gut die ällgeinehn 
— und sn die Kerheilung der en "are 


9 Dieſe —— Stuͤcke ſind gewöhnlich die U r Tun d-e-n 
der Genelis genannt worden, welcher Rame aber leicht 
unrichtige Vorſtellungen veranlaſſen kann. Der Begriff 
einer Urkunde iſt ber einer oͤffentlich autorifineen Nachricht, 
"oder wenigſtens des Berichtes eines Augenzeugen. Daß 
aber die einzelnen Stuͤcke, z. B. in ben genannten erften 

. Kapiteln der Genehis, dies’ nicht find, ſonbern kınge nath 
den Ereigniſſen aufgezeichtiet,, und zum Theil blos aus dem 
Nachdenken über die fruͤhſten ——— fem 
muͤſſen, bebarf hier keines Erweiſes. Wenn dagegen 1. ©. 
pic Ghefege Mofis von ihm ſelbſt fo, wie wir fie ige leſen, 
promulgirt worden find, fo find fie Urtunden. Wie Vieles 

in dieſen Büchern den Begebenheiten gleichzeitig —— 





.$ 


1, Einleitung. "398 


iſt E großensheite Diefen Erfolg eg geleßete und 
ſcharfſinnige Forſchungen ”) bisher gehabt. 

Die Gruͤnde, nad) welchen für die fFragmentarifche 
Beſchaffenheit der Genefis entfchieden worden iſt, liegen 
in den Ueberfchriften, melche deutlich ben Anfang eines 
‚neuen Auffages zeigen, im der Beſchaffenheit folcher 
Stüde, wie K. 5. der Genefis, welches offenbar dußer 

fammengang mit 8. 4. und 8. 6. ift, in Wiederho⸗ 
lungen des eben Geſagten von der Art, wie fie nicht in 
einem zufammenhängenden Aufſatze vorfommen fünnen, 
in der Verfchiedenheit der Behandlung des Gegenftandes 
an de — der N —— 
3 on⸗ 


ſchrieben worden ſey — ER Qegenſtand der Hanfidhäng, 

‚der durch den Namen; Urkunde, leicht vorgegriffen würde, 
- Wenn bie einzelnen Städt in dieſem Commentare: Frags 
mente, überfchrieben worden find, fo fol damit nur gefagt 
werden, daß fie einzelne Stuͤcke ohne gegenſeitigen Zuſam⸗ 
menhang find; denn mer möchte von fa uralten Aufſaͤtzen 
genau angebin Können, ob und in — Verhaͤttuiſſe fie 
einft zu größeren Ganzen geflanden haben 


"> Altyua Oonjectuyes far les memoires originaux 
dont il paroit, que Moyfe s ieſt fervi pqur compo- 
- fer le livre de la Genefe,” Avec des remarques qui 
ppeien! et qui &olairaiflent ces Conjeetures, ABrux.. 


—— Einleitung m das A. T. B. II, 6: 405. ff. 
N, S. 235. ff 
Dtm ars Fragmente über die allmaͤlige Bildung der den 
Iſraeliten Heiligen Schriften, und neue Verſuche über die 
erfien 71 Abfchnitte der Senefs, in nentes Magazin, 
B. II, und IV. V. 

- TFIgens Urkunden bes erſten Vuchs von Moſes in ih: 
ger Urgeſtalt, aus dem Hebraͤiſchen mit kritiſchen Anmerkk. 
und Nacmwelfungen, auf) einer Abhandlung über bie Tren⸗ 
nung der Urkunden. "Kalle 1798. 

Schufters aͤlteſte Sagen der Bibel nad chrem hiſtori⸗ 
Bien und practiſchen — Luͤneb. 1804, 


396 


v7 
u 
% 


$ 2. Uebepſchriften. 


fonders in dem, mit eihen, auffallenden Rezelmaͤßipkoit 
wechſelnden, Gebrauche der Gottesnamen INTER 


any 


mm, | 
Diefe Gruͤnde ber Trennung ber einzelnen Auffäße 


forbern .unfere genaue Präfung, auch die Art und der 
AUmfang ihrer Anwendung verdient unjere Aufmerffam: 


Fit, 


“ bevor mir zug, Unter 

Pentateuchs, zu beſtimmter Beantwortung der erſten 
⸗ — 2 

bon jenen beiden Fragen uͤbergehen. — 


Wir beſchaͤftigen uns mit beiden Gegenſtaͤnden, 
uns über die einzelnen Theile des 


— 


Erſter Abfſchnitt. 
Gruͤnde der Trennung der eimelnen 
7.77.98 Pentateichs *). 


r 


“ ‚' 





\ 


2 Ueborſchriften. 


Ven den angeführten Gruͤnden find die zwey erſten vor⸗ 
zuͤglich erheblich. Sehr oft fangen Stuͤcke, die auch) 


t 


außerdem außer Zuſammenhang mit den benachbarten 


Ei 


=> 


ſte⸗ 


An dieſem und dem folgenden Abſchnitte iſt nicht ſowohl 
auf Verſchiedenheit der Verfaſſer, als auf Verſchiedenheit 


‚and Einzelnheit der Stuͤcke Ruͤckſicht genommen, in welche 


die Bücher des Pentateuchs zerfallen. Won der Verſchie⸗ 


denheit der Derfaffer folher Stüde handele Abſchn. ILL. 


Sie liegt freylich ſchon in der Verſchiedenheit vieler von 
ben angeführten Stuͤcken deutlich, indefien iſt dies doch nicht 
bey allen der Fall. Denn es kann erweistich feyn, daß zwey 
Stuͤcke nicht neben einander gehoͤren, ohne dag daraus fölgt, 
daß fie nicht von Einem Verfaffer. herrühren. Ob dies im 
den einzelnen Beyſpielen der Fall ſey, wird alſo vorigt 
wenigſtens noch nicht weiter entwickelt werde. 


yo». 


* 





v 


* 


4. 3. Einzelnheit mancher Stuͤke. 397 


ſtehen, mit der Anfangsfoͤrmel NITÄN MIN an *), 
:fb am Bäufigften in den erften Kapiteln der Genefis; fo 
auch K. 25, 12:, Kı 36, 1., and mic ähnlichen andern 
Exod. 6, ı5. Num. 33, +. : Deut. 4, 45:, wo die Ue⸗ 
berſchrift befonders ausdruͤcklich iſt, und durch mehrere 
Verſe fortläuft. Mag man folche Anfangsformeln für 
» Die urfpränglichen Ueberfchriften der Verfaſſer der folgen: 
ben Auffüße, oder Für, Uebergangsformeln eines Samms 
lers der mancherley Nachrichten halten: in beiden Faͤllen 
find fie ausdruͤckliche Merkmale, daß etwas Neues anz _ 
fange. Wenn in einzelnen Stellen ein Zweifel darüber. _ 
übrig bliebe, ob das eine oder das andere der Kali fen, 
und ob nicht ein Berfafler blos den Uebergang zu einer 
neuen Materie fo bezeichnet habe: fo muͤſſen die übrigen 
angeführten Stände, und die ganze Beſchaffenheit der, 
vermittelſt eines ſolchen Lebergangs neben einander fie 


benden Auffaͤtze entſcheiden, ob fie ganz verfchiedene ' — 


Stuͤcke ſind, oder in einer naͤheren Verbindung ſtehen 


koͤnnen. 
5.3 Durch ſich ſelbſt ſichtbare Einzelnheit - 
mancher Stuͤcke. | 
Eine, durch fich felbft für die Einzelnheit eines 
Sktuͤckes entfcheidende Beſchaffenheit deflelben, finder 
ſich außer dem angeführten Benfpiele oft, Daß die Ger 
nealogie Gen. 11, 10 — 32., die fifte der Reiſeſtationen 
ver Iſraeliten Num. 33. und das Vetzeichniß der Se: 
fchenfe des Stammanführer bey der Einweihung dee , 
&Aiftshätte Mum. 7., Stüde für fich find, zeigt ſchon 
ihr Verhäfniß zu dem MWorhergebenden und Folgenden 
von ſelbſt. — =. 
| J $. 4. 
2) Schon Vitringa, vergl. deſſen Obfervätt. Iacr. L. I. 
C. IV. 6. IV. und andere Aeltere haben wegen dieſer Ueber⸗ 
ſchriften das Daſeyn einzelner verſchiedener Aufſaͤtze im ber 
Gs neſis anerkannt. — 


J 


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J ⸗ 
[1 vi . . % 

⸗ 
\ 


398 4. 4. Schlußformeln. 


4 Schlußformeln. 

Maͤchſt jenen Anfangsformeln find eben fo gut auch 
ausdruͤckliche Schlußformeln entfcheidende Gründe für 
Das Ende eines Auffabes, und den Anfang eines neuen. 
Solche Schlußformeln finden fich Levit. 7, 37.38. 26, 
47. Wenn auch nicht mit Num. r, 1. der Anfang eines 

. neuen Buches fefigefeßt wäre: fo würde die Schlußfor- 
: mel Lev. 27,34 und die Befchaffenheit des Inhgfes des 
‚' rften Kapitels des Buchs Numeri und der: folgenden 
Kapitel deutlich zeigen, daß dort ein Städ endige, und 
bier etwas Neues anfange. Mur: in demi einzigen Falle 
würden folhe Anfangs: ımd Schlußformeln nicht für 
die Abfonderung eines Buchs in, urfpränglich ‚nicht ver⸗ 
bunden geweſene, Theile fprechen, wenn jene mehreren. 
Anfangs - oder Schlußformeln felbft unter einander in eis .. 
nem gegenfeirigen Bezuge ſtuͤnden. In diefem Zalle, von 
welchem fich aber in den Büchern des Pentateuche feine 
Denfpiele finden, beurfunden fie vielmehr den: Zuſam⸗ 


’ 


i menhang der Theile des Ganzen, \ ; 


$. 5. Wiederholungen, welde Verſchtedenheit 
‚der Auffäge beweiſen. Ä 
Die Verſchiedenheit ber einzelnen Aufläße charaftes 
rifirt ſich ferner durch Wiederholungen von der Art, wie 
. fie in einem und ebendemfelben Auffaße unmöglich‘ vor: 
"Fommen fönnen. Solche, ber Identitaͤt des Aufſatzes 
spideriprechende, Wiederholungen einer und ebenberjels 
ben Sache find gedenfbar. Zum Begfpiel diene Ge- 
nei, &. 1. und 8.2, Nachdem in jenem Kapitel Die 
Schöpfung in ihrem Fortgange innerhalb der ſechs Tage, 
“und die Hervorbrinaung der Sonne, Mond und Ster⸗ 
- "ne, der Erde, der Thiere, der Pflanzen, und des Wien: 
ſchen an dem Ießten jener Tage erzählt ift, fängt K. 2,4. 
eine neue Schilderung der Schöpfung mit den Worten 
an: Dies ift Die Entſtehung (MITIN MIN) des Him⸗ 


mels 


668 Trennende Miederholungen. 399 


mels und der Erde, als ſie geſchaffen wurden an dem 
Tage, wo Jehova Gott Erde und Himmel machte, be⸗ 
vor irgend ein Gewoͤchs des Feldes da war auf der Erde, 
und irgend ein Gras Des. Seldes aufgefproffen war; denn 
Jetjova Sort harte noch feinen Regen auf die Erde fallen 
laffen, und en Menſch war da, um bag Sand zu 
bebauen. Lind ein 

fruchtete die ganze Oberfläche des fandes. Und Jehova 
Sort bildete. den Menſchen u.f. m. Nun wird die Her: 


ebel ftieg auf von der Erbe und bes . 


vorbringung der Gewaͤchſe, dann der Garten Eden, die. 


Verſetzung des Menſchen dahin,. die Beichränfung des 
Genuſſes der Früchte deffelben, die Hervorbringung ber, 
Tiere, die Vorführung und Benennung derſelben und 
die -Hervorbringung das Weibes aus einem Theile des 
Körpers jenes ,. indeß in. Schlaf verfenften, Mannes be: 


ſchrieben, und von da zur Entſtehung des erften. Berges - 


hens übergegangen. Geſetzt auch, daß fich dieſes Stuͤck 
von dem Aufſatze K. 1. bis K. 2, 3. nicht noch durch an⸗ 


dere entſcheidende Merkmale unterſchiede; ſchon dieſe 


Wiederholung derſelben Sache unter anderen Umſtaͤnden 
zeigt deutlich), daß nicht Beides una ferie aufgezeichnet 
ſeyn kann, und baf nicht Diefe doppelte Schöpfungsges 
ichte urfprünglich hat eine einzige zufammenhängende 
rzaͤhlung ausmachen follen. nn 
Eben folche Wiederholungen Einer und ebenderfelben 
Sache zeigen fic) in der Geſchichte der Sluth, und machen 
es faft unmöglich zu glauben, daß die ganze Befchreibung 
derfelben, fo wie wir fie itzt neben einander ſtehend fin: 


den, urſpruͤnglich fo neben einander niedergefchrieben wor: 


den ſey. Man vergleiche folgende Stellen: . 


Gen. .6, 13. 14. 17— 22. Gen.ß.7,1—5 


- Und Sort fprach zum ze Und Sehova ſoprach 
das Ende aller lebendigen Geſchoͤ⸗ 


weil die Erde durch fie voll ‚yon "in den Kaften, denn 


se. ich 


as E zum Noah; gehe du , 
pfe ift mirinden Sinn gefommen, und beinganzes Haus. 





— 


ne, deine Frau und die Frauen 
deiner Söhne gehen. Von al⸗ 


ee Drennende Witderholängen, 


| iſt. Ja ich richte fie zu 


Grunde mit der Erde Mache 
du dir einen Kaften. — — — 


Denn id) faffe eine Waſſerfluth 


er die Erde fommen, um alle 
eichöpfe mit Icbendigem Odem 
unter dem Himmel zu Grunde 


zu vichren. Alles, was auf dei 


Erde ift, ſoll erben, Aber mit dir 
richte ich einen Bund auf, in 
ben Kaften ſollſt du, deine Soͤh⸗ 


lem Lebendigen von allen Geſchoͤ⸗ 
pfen;, zwey von allen ſollſt du 
mit dir in den Kalten nehmen, 


um ſie beym leben zu erhaͤlten, 


Das männliche und das meibliche 


Thier. Don dem Geflügel nad) 


feiner Art, von den Vieh nach 
feiner Art, und von allem Se: 


würtne des fandes nad) feiner Art 


ziven von jedem, folen mit dir 
büreingeben, um fie beym $eben 
zu erhalten. Nimm von aller 
Epeife, die zur Nahrung dient, 


\ zu dir, damit bu und fie davon. 
effen können.» Und Noah that 


nach Maafigabe alles defien, was 


ihm Gott befohlen hatte, fü 
| ee eb, 


Ungerechnet die Verſchidenheiten des Ausdrugs 


und ber Begriffe, ſchon bie doppelte "Angabe einer und 


ich habe dich gereche 


vor mir gefunden un⸗ 
ter dieſem Geſchlecht. 
Von allem reinen 


Vieh nimm dir je fie⸗ 


ben u. fieben, Männ: 


hen und Weibchen, 


und von-dem Viehz, 
ag nicht rein iſt, 


— und zwey, 


Maͤnnchen u. Weib⸗ 
chens auch von. dem 
Geflügel des Him⸗ 


mels je fieben undfies 
ben, das männfuhe. 
uhd das - weibliche 


Thler, am. Saamen 


fuͤr die ganze Erde 


‚ beym-teben zu erhal⸗ 


ten. Denn noch fie 


laſſe ih vierzig Tage 
und vierzig Mächte 
regnen auf die Erde, 


und dernichte alles Le⸗ 


bende, was ich ger 


h 


ben Tage find es, ſo 


macht habe von der- 


Oberflaͤche des Erdbo⸗ 


hova befohlen hatte. | 


ebenderſelben Sache jeizt/ daß dies eine doppelte Ersäh- 
ung. 


* x 


t 


dens. Und Nogh that . 
alles, fo wiees ihm Je⸗ 


4.5. ze 
lung ift, daß es zweyerley Auffäße find. Denn, fo wie. 
K. 7, 1. ſteht, konnte doch der’ — ur; * K. 6, 
22. unmittelbar una ferie fortfahren. 


Zrennente Bieberfatungen, 


Man vergleiche ferner: 
Deut. 4, 10— 13. 
Um Tage, wo du vor Jeho⸗ 


Wa, deinem Gott, ſtandeſt, am 


Horeb, als Jehova zu mir 
ſoͤrach, verſammle das Volk, 


und ich will ſie meine Worte ver⸗ 
nehmen laſſen, damit ſie lernen, 
mich zu fuͤrchten alle Tage, die 
ſie auf Erden leben, und ihre 
Kinder es lehren, tratet ihr 
— uud ſtandet unter dem 

erge, und der Berg brannte 


im Feuer bis zum Her; des Him⸗ 


mels, in Finſterniß, Dampf und 

Dunkel. Und Jehova fprach zu 
euch aus der Mitte des Feuers, 
dernsehall der Worte hoͤrtet ihr, 
aber keine Geſtalt ſahet ihr, 
außer dem Schall. Er verkuͤn⸗ 
digte euch ſeinen Bund, welchen 


er euch zu beobachten befahl, 


die zehn Worte, und er ſchrieb 
ſie auf zwey ſteinerne Tafeln. 


Deut. 12, 13 — 16, 
Huͤte dich, deine 


Deut. g „3. — 6. 

—8— unſer Gott, 
bat am Horeb einen 
Bund mit ung gemacht. 
ie unfern Bätern 
bat Jehova dieſen Bund 
gemacht, fondern mit 
uns, die wie ißr hier alle 


febend ftehen. Bon Ans 


* zu Angeſicht hat 


ehova mit euch geredet, 
auf dem Berge aus der 


Mitte des Feuers. Ich 


ſtand damals zwiſchen 
ova und euch um 


die Rede des Je⸗ 


—— verkuͤnden; denn 
ihr fuͤrchtetet euch vor 
dem Feuer, und ſtieget 
nicht auf den Berg bins 
auf. fpradh: - 

Und num folgen die —* 
Geb bote. 


Deut 12, 20— 24. 
Wenn Sehova, bein Gert, u 


Brandopfer an jedem Deine Graͤnze erweitert, jo wir 
Orte darzubringen, den erdir gejagt har, und Du weh: 


Du dir erficheft. An dem ic) will 


efien, weil du 


Fleiſch 


Orte, welchen Jehova Belieben dazu haſt, Fleiſch zu 


in einem der 


Dritter Theil, er⸗ 


e eſſen: 2 kannſt du ganz nach 


cige: 


⸗ 
\ 


4 


402 9-5. Tionne nde — 


da ſollſt 
— 

und alles 

as ich be⸗ 

Jedoch 

13 nad) ei 

en ſchlach⸗ 

eſſen nach 

es Segens 

eines Got⸗ 

er dir ver⸗ 

en deinen 

| et Unreine 
und Reine kann es effen,, 


“ fo wie. Reh oder mie 


Hirſch. Nur das Blur 
ſollt ihr niche effen, auf 


Die Erde ſollt ihr es gie⸗ 
Gen, wie Waſſer. — 
Und nun folgt ein Geſetz, 


wo dee Zehnten gegeſſen 
werden fol, ©. 1719 


in Belieben Fleiſch effen. 
enn ber Ort, welchen gs e⸗ 


hova, dein Gott, erwaͤ 


wird, ſeinen Namen daſelbſt 
zu gruͤnden, entfernt von dir 


iſt: fo kannſt du von dei⸗ 


nem Hornvieh oder deiner 


Heerde, welche dir Jehova 


giebt, ſchlachten, wie ich die 


‚befohlen Habe, und es in bei- 


nen Städten effen, ganz nad) 
eigenem Belieben. Nur wie 
Reh, und wie Hirſch gegeſſen 
wird, ſollſt du es eſſen. Der 
Unreine und der Reine koͤnnen 
es mir einander eſſen. Mur 
enthalte dich, nicht Slut zu 
eſſen, denn das Blut iſt das 
leben; du ſollſt nicht das — 
mit dem Fleiſche eſſen. 

ſollſt es nicht eſſen, ſondern pr 
bie Erde gießen, wie Wafler: 


Eben ſo iſt der Fall Deuter. K. 31. Nach einer 


j "Einleitung V. 1 — 8., welche den Bezug des mit V. 9. 
| Folgenden auf das Srüßere unterbricht, 
a ſteht V. ale 


und nad) einer neuen 
Einſchaltung, Dievon 


Und Mofes ſchrieb dieſes Ge⸗ V. 14— = reicht 
etz nieder, und gab es den Prie⸗ 


ern, den feviten, welche die Jade 


Und fr g Moies 


des Bundes des Jehova trugen. : das Auffchreiben der 
Und Diofes befahl ihnen Folgen⸗ MWortediefes Geſetzes 
des: Nach fieben Zahren, zu der in ein Buch gänzlich 
beſtimmten Zeit des Erlaßjahres, vollender hatte: ſo be⸗ 


am fahl 





“genau beſchrieben; fo fließt Exod. 40, 36 — 38. gerade . . 


$ 8. Teennende Wiederholungen. 403 
fahl Mofes ven fenis _, 


am Feſte der Laubhuͤtten, wenn 
fid) ganz Ifrael verfammelt, um 
Jehoya, deinen Gott, zu fchauen 
an dem Orte, welchen er ſich er 
wählen wird, follft du diefes Ge 
ſetz vor dem ganzen Iſrael vor 
ihren Ohren vorlefen. Das 
off, Männer, Weiber, Kin 

der und Sremde, die fich bey dir 


aufhalten, ſollſt du verſammeln, 


damit fie Hören, und lernen, 


und Jehova, euren Bott, fuͤrch⸗ 
. ten, und alle Worte diejes Ger 


ſetzes beobachten, 


h 


-y' Tr 


ten, welche die fade 
des Bundes des Je⸗ 
hova trugen: NMeh⸗ 
met dieſes Buch des 
Geſetzes, und leget es 
zur Seite der fadedes 
Bundes des Jehova 
eures Gottes, und es 


fen dafelbft für dich ein 


Zeugnif. Denn ih 


Eenne deine Wider⸗ 


ſetzlichkeit und deinen 

| harten Kopf u. ſ. w. 
2. Diefe vier erwähnten Stuͤcke dieſes Kapitels koͤnnen 
doch wahrhaftig ſchwerlichſt "una ſerie niedergeſchrieben 


ſeyn, fondern muͤſſen in einzelne Aufſaͤte getrennt werden. 


So wird im Buche Genelis mehrmals eine liſte der 


Sdhne Jakobs gegehen; fo wird das Manna zwey Mal 


ebendaſſelbe, was wir auch Num. 9, 15 — 23. lefen. 
Wenn diefe Wiederholungen auch nicht mit fenen näher 
neben einander ſtehenden ganz einerley all find; fo find 
fle es doch in fofern, daß auch fie fih am natuͤrlichſten 
aus dem Dafenn verjchiedener, nicht zuſammen gehärens 


ber Auffäge erklären. 


6.6. nebertadende und derwirrende 
Wiederholungen. 


.Aber weit ſchwietiger iſt die Encſcheidung bey einer 


andern Art von Wiederholungen, bes Wiederholungen 
einzelner Soͤtze, die, zwiſchen andere Saͤtze geworfen, 


dem Ganzen oſchen Aufſatzes ein auffallend uͤber⸗ 
ladenes, und oft ——— und verworrenes Anſehen 
2 2 A 


geben: 


- 


J 404 6. 6, Neberlabende Wiederhelung en. 


geben. Mur ein paar Beyſpiele von ber Art von den 
unzähligen, die wir in diefen Büchern finden. | 
Machdem Gott Gen, 17. die Verordnung der Be 
ſchneidung ſehr weirtäufig gegeben hat, iſt die Ausfüh: 
sung aljo beichrieben: a 
| Gen. 17, 23 — 27. Zu 
Und Abraham nahm den Iſmael, feinen Sohn, 
und alle in feinem Haufe Gebohrne, und alles für fein 
Geld Erkaufte, alles Männliche unter den Menſchen 
des Haufes des Abrahams, und er befchnite das Fleiſch 
ihrer Vorhaut an demfelben Tage, fd wie Gott es ihm _ 
geſagt Hatte. Und Abraham war 99 Jahr alt,’ als 
das Fleiſch feiner Vorhaut befchnitten wurde. Und . 
Qfmael, fein Sohn, war 13 Jahr alt, als das Fleiſch 
ſeiner Vorhaut beſchnitten wurde. An demfelben Tage 
wurde Abraham befchnirten, und fein Sohn Fimuel. 
Und alte Männer feines Haufes, der im Hanfe Ge: 
bohrne und der für Geld von Ftemden Erfaufte, wur: 
den mit ihm beſchnitten. 
Exod. 32, 15. 
Und Moſes wendete fi und flieg von dem Berge 


Seite toapen fie beſchrieben. 


Man lefe nur Num. 8, 6 — 22. die Einweihung 
der fepiten,. mie, fich der Erzähler in einerley Phrafen 
auf das Wiederholteſte herumdreht. 
2 * : Deut 27,1 - . 
Moſes und die Aelteften Iſraels gaben dem Volk 
Befehle, ‚indem fie fprachen: Beobachte alle Befehle, 
welche ich die heute befehle. Und am Tage, wo ihr 
Hber den Jordan ziehet, in das Sand, welches Jehova, 
ae | dein 


6. 6. Uederladende Wiederholungen. 408 


dein Sort, dir giebe, ſollſt du dir große Steine aufs 
eichten, . und fie in Kalf fegen. Und auf diefelben 
fouft du alle Worte diefes Geſetzes fshreiben, wenn 
- dus hinüberziehft, deswegen meil dn in das Sand 
koͤmmſt, welches Jehova, dein Gott, dir giebt, das 
fand, welches von Milch und Honig fließt, fo wie 
Jehova, Ber Gott deiner Vaͤter, dir gefagt har. 
. Wenn ihr über den Jordan acht: fe folle ihr dieſe 
Steine, wozu ic) euch heute befehlige, auf dem Berge 
Ebal aufrichten, und fie in Kalk legen. Und du follfE 
bafelbft dem Jehova, deinem ort, einen Altar bauen, 
einen Altar von Steinen, du follft an demfelben nicht 
mit einem eifernen Werkzeug arbeiten. Bon volltom: 
menen Steinen follft du den Altar des Jehova, deines - 
Gottes, bauen, und auf demfelben die Brandopfer 
dem Jehova, deinem Gott, darbringen. Sreuden: 
opfer ſollſt du daſelbſt fchlachten und eflen, und dich - 
vor Zehova, deinem Gert, freuen. Und bu follft 
anf vie Steine alte Worte diefes Gefeßes\ fehe deut⸗ 
lic) ſchreiben. | | ee 
Deut. 28, 3.4. und 11. * 
Geſegnet ſeyſt du in der Stadt, geſegnet ſeyſt du 
auf dem Feldeo. Geſegnet fen die Frucht deines feibee, 
und die Srucht deines Sandes, und die Frucht deines 
Wicehes, das Junge Deines. Hornviehs und die Gebur⸗ 
- ten deiner Heerde. — — DB. 8, (Jehova) fegnet 
dich im Sande RL reiches Jehova, dein Gott, 
dir giebt. — DB. 11. Jehova wird dich anfehnlich 
mächen zum Wohlſtand an der Frucht deines feibes, 
und an der Srucht deines Viehes, und an der Frucht 
deines Sandes, im fande (TIATNZ), welches Jehova 
deinen Vätern geichworen hat, Dir zugeben, 


Wie fo ſehr oft muß man ſich bey einer treuen Ue⸗ 
berſetzung dieſer Buͤcher — wiederholenden Saͤtze 
Cc3 din 


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J 


⸗ 





— 


— 


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— 


406 9. 6. ueberladende Wiederholungen. 


ein mehr ober weniger hartes : Afo, Nämlich, hinzu⸗ 
eben, um nur einigermaßen einen’ Uebergang zu dem. 


chon einmal Gefagren zu finden *). 
Diefe Wiederholungen find nicht von der Art, wie 
die meiften, die ſich z. B. im Hömer auch finden, naͤm⸗ 


lich die Wiederholungen einer und ebenderfelben Sache 


- wit einerley Worten, aber an-einem Drte, wo die Wie⸗ 
dererwaͤhnung derfelben nothwendig ift, oder Wiederho⸗ 


lungen ‚folcher Benmörter und Beichreibungen, welche 


vorgefallen iſt. Wiederholungen gewiffer Epicheren und 
 Phrafen finden wir befonders im Deuteron. fehr häufig, 


! 


von einem Gegenſtande, fo oft er nur genannt iſt, ges 
braucht werden. Wiederholungen derfelben Suche mit 
denſelben Worten finden fich 3. B. eben fo in der weit⸗ 


läufigeren Erzählung der Schickſale Joſephs, wenn deſſen 


Brüder ihrem Vater das erzählen, “was in Aegypten 


wenn e8 z. B. aͤußerſt oft heißt: das Sand, ‚welches von 
Milch und Honig fließt; das fand, welches Jehova eur 
zen Vätern gefchworen bat, euch zu geben; Damit es bie 
wohlgebe und du lange lebeft im Sande, welches Jehova 


dir geben wird. Die Wiederholung diefer Phraſen iſt 
freylich auch oft fo gehäuft, daß fie auffallend genug. 
seird, und ſich himmelweit von jenen bleibenden Epitheten 


bee Griechiſchen Epiker unterſcheidet. Indeß immer find 
dieſe Wieberholungen noch nicht ſolche Ueberladungen 
oder verwirrende Ruͤckgaͤnge zu dem, ſchon —— 

| | ent 


99,59. and S. 9. — In den Uederſetzungen if ein 


großer Theil dieſer Eigenfchaften des Lirtertes verwifcht, 
Schon die alten Weberfeger, wie die LXX , haben fo Etwas 
oft zufammengezogen, Der Charakter des Originals iſt das 
durch zum Theil verfohren gegangen. Aber er ift für den 
Gebrauch des Kritiker auch ungleich wichtiger, als für jede 


ale in diefen ndlungen folgenden Weberfekungen möd« 
lichſt tet en. en “2 — 


” . 
f ' EN 


fa 


— 


andere Ruͤckſicht. Und deshalb find die vorſtehenden und 


u 4 
i 2 4% 


- 


$.'6. Hedertadende Wiederholungen. 407° 


“ eben fo gefchilderren Gegenftande, wie es die in den eben _ 
überfeßten Beyſpielen find. Zu J 
Auch jene erſteren Wiederholungen dieſes $. gehoͤ⸗ 
ren aber nun allerdings zu dem — ber Schreibart 
dieſer Buͤcher, in denen die Erklaͤrer ſich veranlaßt geſe⸗ 
hen haben, ganze Verſe transponiren zu wollen, z. B. 
Gen.21, dr. 5. Exod. 22, 3. 4., und bey dem wenig: 
-  ftens die Wiederholung halber Verſe in Einem Kapitel 
nicht auffallen darf, vergl. Deut. 28, 36.und 64. Mie 
finden fetbft in den Propheten oft die auffatſendſten un 
wiederhoften Ruͤckgaͤnge zu den kurz vorher verlaffenen 
DVorftellungen, gerade eben fo. wie Deuter. 30, 17, ff. 
Der Mangel an Haltung eines feſten und überlegren 
SGonges der Darftellung zeige fih häufigft bey dm 
Schriftftelleen dieſes Volfe, _ 0 
| Indeſſen es giebt doc) einen Höheren und geringeren - " 
Grad des Auffallenden auch diefer Wiederholungen, &r 
ſteigt bey Stellen, mie befonders die beiden feßten der 
| angeführten find, fo hoch, daß der Kritiker Dadurch mehr 
ader weniger Meche erhält, an die Trennung folcher 
Stuͤcke zu denken, und wohl zu prüfen, ob die Wieder: - 
holung eine Folge der Verbindung von zweyerley Auf: 
fügen, oder bios Folge des ungebildeten Vortrags fen . 
| | Cı4 j Nicht 


2) D, Ilgen unterfcheiber in feiner angeführten, (efenswür: 
digen Abhandlung &. 368. ff. auf eine, mit den bisher Ent:  “ 
widelten großentheils, wenn auch nicht durchaus, und be⸗ 
fonders nicht immer in der Anwendung-Ähnlicher Grund⸗ 
füge übereinftimmende, Art, die Wiederholungen Der Ma: 
serie und der Cinkleidung. Jene „find Wiederhe: 
fungen gewiſſer Begebenheiten, die der Erzähler fr ſich 
macht, und von denen ſich ..eder eine Nothwendigfeit, noch 
ein Nutzen als Beſtimmungsgrund zeigen läßt, Ausführun: 
gen von Tharfachen,, von denen der Lefer ſchon hinlaͤnglich 
unterrichtet iſt, und die an diefem Orte, wo fie ſich finden, 
gar nicht geſucht, und gar nicht erwäztet werden, „ — — 

n 
3 


. \ — 


+ 


408 4. 6. Leberladende Wiederholungen. 


Nicht in dem Vortrage allein, in der ungewöhnlich regef- 
lofen Aneinanderreihung aͤhnlicher Vorftellungen, ſendern 
nur in der Wiederkehr einer und ebenderfelben Sache an 
83 nicht weit von einander entfernten Orten kann der 
und eines ſolchen Verdachtes geſucht werden. Aber 
zdumai, wenn man ven Anſatz au einer neuen Erzählung 
J glaubt, wie es Deut 27, 4. allerdings der 
in: ſo waͤchſt jener Verdacht, und die Wie⸗ 
ihert ſich Dann der, im vorhergehenden $. be⸗ 

{et der Wiederholungen, welche entſcheiden⸗ 


ı 


67, Verſchiedenheit der Nachrichten von 
einerley Begebenhett. 


— Dieſen entſcheidenderen Wiederholungen ſtellen ſich 
mmit noch größerem Gewicht verſchiedene Nachrichten von 
einer und ebenderſelben Begebenheit zur Seite, Je größer 
die 


Ein ungeuͤbter Erzaͤhler kann wohl falſch anlegen, einzel 
nen Theilen eine unrechte Stelle anweiſen, er kann das, 
was porangehen follte, nachbringen, er kann Nebenum⸗ 

ſtaͤnde weitläufig und mit einem groͤßern Aufwand von Wor⸗ 

| ten erzählen ‚ und Hauptſachen nur beyläufig erwähnen und 
nur anwinken, er ann Kleinigkeiten als wichtig, und wich, 
tige Dinge als unbedeutend. darftellen, aber den Lefer, wenn 

er ihn ein Stück vorwärts geführt hat, wieder ruͤckwaͤrts 

führen ‚ nieder an den erften Standpunkt ftellen, und vom 
neuem ausgehen Laffen, und diefes nicht nur Ein Mal, daB 

et für ein Verfohen geften könnte, fondern mehrere Mal 
Dintereinander , jeden einzelnen Theil der Begebenheit ent: 

weder mit denfelten ‚ oder etwas veränderten Worten gleich: 

fam wiederfäuen, died kann auch der unwiſſendſte und uns 
‚geäßtefe nicht, — „Mdeſſen iſt doch Vorſicht dabıy 

noͤthig, daß man nicht eine Wiederholung in der Einkleit 
bung. mis der in der Materie verwechſelt, und gleich dag 
Bruchſtuͤck eines neuen Erzaͤhlers finden, — „3. ©. 
Gen, 7, 21. 22. gehörte diefe Wiederholung zur Kim 

kleidung — | 7 


i | ; 
= Kr - 


4 


⸗ 


‚Deut. 2,29. 


- biter 


4 7. -Berfbiedengeit der Rachrichten. 7 


die Verfchiebengeit, und je gewiffer es iR, daß von einer 
und ebenderjelben Sache die Rede ſey, deſto weniger iſt 
es denkbar, daß Ein Verfafler beide Nachrichten geges 
ben, und vorzuͤglich deſto undenkbarer iſt es, daß er ſie 
in Einem zufammenhängenden Buche gegeben habe. Im 
fofern atfo it das Daſeyn diefer Verſchiedenheit der Nach⸗ 
richten Grund der Behauptung, daß ein ſolches Buch 


aus mehrerley, von einander abzuſondernden Aufſaͤtzen 
beſtehen muͤſſe. 


Der Begriff ſolcher unvereinbar verſchiedener Nach: 
richten bedarf feiner weitläufigen Erörterung. Ueber die 
Unmöglichkeit einer Vereinigung der Nachrichten oder der 
Trennung berfelben zu zwey Begebenheiten kann geſtrit⸗ 
ten werben. Aber wenigſtens ſobald die Behauptung dies 
fer Unmoͤglichkeit gefichert ift, fo ift auch bie Verſchieden⸗ 


heit der Aufſaͤtze entſchieden. 


Ein paar Beyſpiele koͤnnen zureichen. 


Gen. 28,19. 
nennt Jakob den 
Dr, wo e 


‚auf feiner Reife 


nad) Meſopota⸗ 
mien zu faban 
uͤbernachtet bar, 
Bethel, und bar: 
auf bezieht ſich 
K. 35, 1. und 7, 


wird erzaͤhlt, 
daß Edomi⸗ 
ter u, Mo: 

den 
Iſrae⸗ 


Meſopotamien 


Deut.33,4.5.- 
ſteht, daß 
moniter u. Moa⸗ 
biter den Iſrae⸗ 
liten auf ihrem 


Gen, 35,6.8—15, 
wird erzäpft,daß Sort 
„nachdem Zafob aus 
zu⸗ 
ruͤckgekommen iſt, 
demſelben erſcheint, 
ihm den Namen Iſrael 
ſtatt Jalob beylegt, 
und daß dieſer dem 
Ort, wo Sort mit 
ihm geredet, den Na⸗ 
men Bethel giebt. 


Zuge 


1 


Gen. 32,28. 29. 


' verändert Sort 


den Namen Ja⸗ 
kobs in Iſrael 


nah dem Rin⸗ 


gen deſſelben 
mit Gott. 
Gen. 12, 8. 


iſt ſchon die — 


Stadt Bethel 
u Abrahamgs 
Bde 


Num, 20, 18, 
wird gemeldet, daß bie 
Edomiter den Siraeliten 
durchaus den 
durch ihr fand verwei⸗ 


urchzug 
gert 


\ 


€ 


Paz; \ 


⸗ _ 


416 48. Verfhiebenheit der Behandlung. 
Iſraeliten auf Zuge aus Ae⸗gert haben, unb bie 


ihrem Zuge gypten Brode Iſtraeliten deshalb ei⸗ 


aus Aeghpten und Waſſer nen großen Umweg ma⸗ 
ben Durchzug verweigert ha⸗ chen muͤſſen. — Von den 


dviurch ihrland, ben; — Don Moobitern iſt eine ſol⸗ 


und Speiſe den Edomitern, che Weigerung in bier 


md Waſſer die unmittelbar ſem Buche nicht erzaͤhlt, 


fuͤr Geld ver⸗ darauf erwaͤhnt von den Ammonitern 
ſtattet haben. werden, iſt es auch nicht, vergl. K. 21, 


. nicht geſagt. 11.24 | 
- Der umgekehrte Fall ift, wenn einerlen Begebenhelt - 


verſchiedenen Perfonen zugefchrieben wird. in wenig: 
ſtens hoͤchſt wahrfcheinliches Bepfpiel dieſer Art ſ. $.19. 


. 8. Verſchiedenheit der Behandlung — 

des Gegenſtandes. Zu 

Naͤchſt der Verfchiedengeit des Inhalts der Nah: 
sichten und Verordnungen iſt auch die Verfchiedenheir ber 


Behandlung des Gegenftandes Überhaupt in neben eins 


ander ſtehenden Stüden oft dringender Grund, fie für 
zweyerley verjchiedene Huffäße zu halten. Wenn in zwey 
neben einander ftehenden Stuͤcken ein ganz anderer Geiſt, 


eine ganz andere Anſicht herrſcht: fo tft nicht glaublich, 


dag ein Verfaſſer von der einen Anfiche unmittelbar zu der 
andern übergegangen ſeyn werde. Es ift am natürliche 
fien, ſolche Stüde zu trennen, und für fpaterhin, gegen 
den Zweck ihrer urfprüngfichen Abfaffung, zufammenge- 
ftelle zu Halten. 0: 

Zum. Beyfpiele mögen bie ſchon vorher erwähnten. 
Stüde dienen, die wir Gen. 1 —2, 3. und Gen. 2, 4. 
bis zum Schluffe von 8. 3. finden. Beide Aufſaͤtze ath⸗ 
men einen ganz verſchiedenen Geiſt. Die einfachſten 
Vorftellungen über den ungehenern, erhabenen Gegen⸗ 
fand der Entftehung des Weltalls enthält das erfte jener 


t 


» , 
3.9. Berſchiedenheit des Ausſdrucks. ar . 


Städe, und in einiger Symmetrie der Anordnung fiege 
dort höchftens die einzige Spur eines weiteren Nachden⸗ 


kens. Das zweyte Stuͤck iſt aber twirflich eine Art von 


Philoſophem der Vorwelt über den Urfprung des Liebels, 
weit glücklicher in der Erfindung und weit angenehmer in 
der Ausführung”). Diefe Anlage dieſes Stuͤckes ſchließt, 
in fofern fie die Schöpfung ſelbſt mit einfhlieft, das 
vorhergehende Stuͤck von ſich, ale einen befonderen Aufs 





faß aus. Geſetzt, dag Ein Verfaſſer zu verfchiebenen: ' 


- „Zeiten fo verfchiedene Anfichten gewählt haben koͤnnte: 
wenigftens hat er fie nicht in Einen zufammenhängenben 
Auffaß verarbeitet, | 


$ 9. Berfhiedenheit des Ausdrucks. 


Auch der Ansdruck kann in neben einander ſtehenden 
Erzaͤhlungen ſo auffallend verſchieden ſeyn, daß ſich da⸗ 
durch dem Sefer von ſelbſt der Gedanke aufdringt, mit 
dem Anfange der abftechenden Ausdrucksweiſe den Anz 
fang eines abgefonderten Auffaßes gefunden zu haben. 

In den ©. 399. f. einander gegenüber gefteliten zer 
bungen dee Noachifchen Fluth ift der Contraſt des Aus⸗ 
drucks faſt in allen Theilen der Beſchreibungen fo ſicht⸗ 
bar, als ob es recht Fünftlich Darauf angelegt wäre, von 
derſelben Sache nicht diefelben Ausdruͤcke zu gebraus 

hen **), Wenn nun einerlen Verſchiedenheit des Aus⸗ 

n | drucks 
2) S. Burtmann’s Abhandlung Aber Die beiden erſten 
Muthen der Mofaifchen Urgefchichte. Berlin. Monatsſchrift 

1894. Maͤrz ⸗ und April⸗Stuͤck, ©, 187. ff., wo die Vers 

muthung berührt wird, daß dieſer Mythos gar nicht dem Vol⸗ 

te angehäre, in deffen Büchern. wir ihn finden, welche weis 

ter ausgeführe ift in Deſſelben Verf. Aeltefter Erdkunde des 

. Morgentänders. Berlin 1803. 
æ) Diefe Verſchiedenheit ber Ausdrücke ift in der Ueberſetzung 

enau beobachtet, und fie verftatter alfo eine Wergleihung 
ider Städte in diefer Mückficht, — | 


⁊ 





x 8 
⸗ 
+ 


⸗ 


412 9. Verfiedenpeit bed AUnsdrude. 


drucks in mehreren Städten parallel neben einander fort; 
fäuft, wie dies dort bey K.8, 20 — 22., welches fich 
an 8.7, 1. anfhließt, der Kalt ift: fo ſondern ſich das 
‚durch folkhe Stuͤcke um defto gewiſſer von beu übrigen ab. 
So ift im Deuteron. immer won der Gefeßgebung . 
"am Horeb, in den vorhergehenden Büchern immer von 
‚der Sefeßgebung am Sinai bie Rede. So finder fih 
ein auffallender Unterfchied der Phrafeologie von Todtes⸗ 
| Prefe zwiſchen dem Deuteron. und den übrigen Büchern, 
k 9. 40. — 
"7° Manche kleinere Abweichungen des Ausdrucks ver⸗ 
tragen ſich leicht in Einer Individualitaͤt eines Schrift: 
ſtellers, und ſie ſind am wenigſten charakteriſtiſch bey 
Schriftſtellern, die uͤberhaupt wenig charakterifirende Ei⸗ 
genthuͤmlichkeit haben. 
Ben folchen muͤſſen freylich auch geringere Befon 
derheiten um deſto mehr aufgeſucht werden, aber ohne ſie 
fuͤr mehr zu halten, als ſie wirklich ſind. So ſind die 
angefuͤhrten Formeln: in dem Sande, welches Jehova dir 
geben wird, und: damit es dir wohl gehe und du lange 
lebeſt im Sande, welches Jehova dir geben wird, in eini⸗ 
' gen Theilen des Deuteron. fo auffallend oft wiederholt, 
| daß diefe Ausdsüde ein Aufmerkſamkeit verdienender 
Charakter diefer Stuͤcke find. | | 


610. Verfhiedenheit der Benennung Gottes. 


Am auffallenpften ift der gleichbleibende Gebrauch 
verſchiedener Ausdruͤcke ben den Benennungen Gottes, 
befonders im Buche Genefis. In langen Städen wird. 
von Sort, fo oft er genannt ift, immer der Ausdrud 
TOYTIN, in andern immer ber Yusdruf MM ge 

' braucht. und da es auch andere Städte giebt, in welchen beide 
Ausdruͤcke abmechfelnd neben einander fliehen: fo zeichnen 
ſich jene Städe um defto mehr durch den ausschließenden 
Gebrauch ‚des einen oder anderen Gottesnamens Free 

| | * 


' 
i ⸗ 


$. 10. Gottesnamen. 413 


Beyfpiele der Art ſind oben ©. 400. in den Stellen aus 
Gen. 6. und 7. enthalten, und eine große Menge derfels 
ben find in den neiteren Bearbeicungen der Geneſis aus⸗ 
geſondert *). So finder ſich in einigen Stuͤcken des 
Exodus his zu Kap: 22. hin, der Name TOT ent 
weder allein, oder abwechſelnd mic 1}; und ven da 
an. verſchwindet er in biefem und den folgenden Büchern 
fo gut, als gang; überall ſteht blos mi. Dagegen 
- findet ſich wieder Num. 22. ff. in allen Drafeln, weiche 
— giebt, jenes OYTIN **). Am auffallendſten 
aber zeichnet fich das fan oft erwähnte Stuͤck Gen. 2, 4. 
bis zum Schluß ven K. 3. ans, das einzige Stuͤck, wo, 
fo oft von Gott die Rede ik, immer ann nm 
neben einander ſteht — Dies kann nicht Zufall ſeyn, 
wenigſtens Stuͤcke, in welchen der eine Gottesname 
gleichbleibend und oft ſteht, ſondern ſich dadurch von 





andern ab, in welchen dies mit dem andern Gottesnamen 


eben ſe der Ball it u, 
gt. 


25) Attrne hat dieſes Moertmal der Trennung — 
in dieſen Büchern zuerſt aufgeſtellt; Eichhorn und Js 

"gen haben die Anwendung deſſelben niit beſonderem Scharfs 
finne weiter ausgeführt, f die ©. 395. genannten Schriften 4 
dieſer Getehrien. 

#*) Außer Num.24,6., wo FIT. ſteht. XoNhydN iſt in 
jenen Kapiteln auch mit reg, eben fo mie Gen. 14, 16. 
verbunden, 

###) Nämlich nicht YO FrirT%, Denn eine foihe Zu⸗ 

larnmenſetzung des ON mit Pronominal⸗Adjectla 
ven, fo wie die mis dem Genitiv TRXInAN ON, 

Gott eurer Vaͤter, iſt in den uͤbrigen Buͤchern von der 
Mitte "Des Exod. an haufig genug; fondern aim 

mm. 

u) Auf bloßen Zufall darf um deſto meniger gerechnet wer; 

h a da ſich — Exod. 6, 2. 3. ein⸗ Ara ae 

er 


\ 


— 


NS 


414 $. 12. Anwendung jener Gründe. 


. m Anwendung der angefährten Gründe. 
Die Anwendung biefer Merkmale zum Beweiſe der 
Rechtmaͤßigkeit der Trennung eines Buche in, einselne, 
für fich beſtehende Auffäge, die erſt nach ihrer Abfaſſung 
an einander gereiht worden, ift nicht ohne Schwierigkeit. 


Denn das wirkliche Daſeyn jener Merkmale ift nicht ims 


F 
| d 
Di 
. 


mer gleich fiher. Wan bat beflritten, daß jene An: 


fangs⸗ und Schlugformeln es im eigentlichen Sinne 


ſeyen, oder daß die Anfage des einen Stuͤck wirklich fo 


. verfchieden von der eines andern ſey. Und weniaftens 


läßt ſich letztere nicht immer zu einem eben folchen Grade 
der Gewißheit bringen, als Erſteres. Die Auffaflung 
und Vergleichung der Anlage mehrerer Auffäße beruft 
auf Wahrſcheinlichkeitsgruͤnden. In eben fokhen Wahr: 
ſcheinlichkeitsgruͤnden fiege die Beweiskraft auch in andern 
von jenen Merfmalen. Man gebe'vas Dafenn der Wie⸗ 
berholungen, das Dafeyn der Verichiedenheit der Aus⸗ 
druͤcke zu; leugne aber die Beweiskraft dieſer Merkmale 
fuͤr das Daſeyn verſchiedener Aufſaͤtze, nicht im Allge⸗ 


meinen, ſondern in dem einzelnen Falle ihrer Anwen⸗ 


dung: fo wird eine neue Erörterung noͤthig, welche das 


| miehr ober weniger Auffallende der Uebereinſtimmung oder 


bes Eontraftes entwideln, und ſich alfo mit dem Mehr 
oder Weniger der Wahrfcheinlichfeit befchäftigen muf. 

Indeſſen aud) überwiegende Wahrfcheinlichkeit Hat 
Beweiskraft. Und es tritt ja gar nicht immer blog ein 
einziger Grund für Die Trennung neben einander ſtehender 
Auffäße auf; mehrere treffen oft sufammen, und ihre 


_ Vereinigte Beweiskraft giebt ein fo entfcheidendes Gewicht, 


als es nur immer bey der. Beurtheilung uralter Bücher 
gefordert werden darf. So fpricht für die Trennung 
| des 
| | über temporell verſchiedenen Gebrauch bir Namen Gones 
. findet, welche ſich indeſſen mc unmittelbar auf den Unten 

ſchted des at und NN ieh | 


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512. Beweiskraft einzelner Mertwale 415 


des Stuͤckes Gen. 1, 1. — 2, 3. und des Stuͤckes Gen. 


a, 4. bis zum Schluſſe von K. 3. nicht blos die ©, 398. 
bemerkte auffallende MBieberholung der Schöpfungsger 
er ‚, fondern auch Die ganz verfchiedene Anlage beides 

&6e (&. 410.); und nicht blos dieſes Beides, ſon⸗ 
bern auch die auffallendſte Verfihiedenheit der in diefen 
Kapiteln fehr oft wiederholten Benennung Comes, in 


jenem heißt er immer TOYTUN,, in dieſem immer 
mn mn. — Eben bies ift der Fall bey ben 


©. 399. f. neben einander geftellten Befchreibungen ber 
Fluth. Die auffallendſten Wiederholungen, dieanffallend: 

e Verſchiedenheit der gebrauchten Ausdruͤcke und die Ver⸗ 
—— des Namens Gottes treffen zuſammen. — 
Und noch entſcheidender iſt die aus Deut. 4, 10. ff. und 


Dent. 5, 2. ff. ©. 401. aufgeſtellte Wiederholung, weil 
dwwiſchen beiden Stuͤcken eine ſehr ausführliche, offenbare 


Ueberſchrift Deut, 4, 45 — 49. ſteht. 


8. 12. Beweiskraft der einzelnen bon jenen 
Gruͤnden. 


| Einjefn beweifen jene Merkmale begreiflich niche 


ſo viel, und da ihre Beweiskraft überhaupt dem Grade 


nach verfchieben iſt, das eine weniger ale das andere, 
Berfchiedenheit der Anlage, Verſchiedenheit der geprauch⸗ 
ten Ausbruͤcke, fo ar, fie zumeilen find, können 
Boch) für fich allein nicht Jo viel Gericht haben, wenn die 


Motywendigkeit der Trennung unterfucht wird, als deut⸗ 
liche Ueberfchriften und Schlußformeln. 


Die Berfchiedenpeit des Namens Gottes jſt eine 
Urt der Verſchiedenheit des Ausdrucks. Waͤren ganz ber 
Rimmte hiſtoriſche Nachrichten von dem ausſchließenden 
Gebrauch des einen und des andern Gottesnamens in 
verſchiedenen Zeiten und Gegenden vorhanden, fo würde: 


dieſe Verſchiedenheit des Ausdrucks fchon für fich allein 
Stuͤcke, die fih dadurch unterfcheiden, in verſchiedene 


Zeiten 





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416 4. 12. Bewelskraft einzelner Merkmale. 


Zeiten oder Gegenden verſetzen, und demnach von einan- 
der rennen. Dies iſt aber nicht der Fall, und alfo darf 
dieſe Verfchiedenheit des Auspruds einzeln und für ſich 
auch feinen Anfpruch auf das Gewicht einer, über Tren: 
‚nung dee Stuͤcke vollfommen 'enrfcheidenden, Autorität 
‚machen, fo fehr fie auch immer’ eine vorzüglich bemer: 
Benswerthe Verſchiedenheit bleibt. Sie darf es mehr 
bdder weniger, je nachdem der eine Name felbft in einem 
längeren oder fürzeren Stuͤcke gehäufter, oder einzelner 
neben einem andern vorfommt, in melchem der offenbar 
ausſchließende Gebrauch, des andern Gottesnamens das 
gegen contraftirt ). Ä 
Aber je auffallender ein an fich minder entſcheiden⸗ 
des Merfmal in einem einzelnen alle wird; defto mehr 
vermag es ein anderes, an ſich enticheidenderes Merkmal, 
das aber gerade in dieſem Falle nicht fo flarf ſpricht, zu 
‚ unterftüben, und 3. B. dem Gebrauch) verfchiedener Got⸗ 
tesnamen auch) dann ein etwas größeres Gericht zu ver: 
ſchaffen, wenn diefelben in einzelnen Stuͤcken nur ein 
paar Mal, und nicht enrfcheidend gehäuft vorfoinmen. 
Oft erregen weniger enrfcheidende Merfmale, jey es, 
daß fie dies an fi oder gerade nur im einzelnen Falle 
ſind, wenigſtens gegründeten Verdacht, ob wir nicht im 
\ | | den. 


*) Penn jeder einzelne Vers, 4. B. der Geneſis, einen an⸗ 
dern Verfafler und einem abgefondersen Auffage blos nach 
dem Maaßſtabe zugetheilt werden follte, je nachdem der eine 
oder andere Gottesname in dem einzelnen Verſe vorfömmt: 
fo hieße dies wohl, fich die Entſcheidung etwas zu leicht 
machen, und aus Stellen, wo jene Verſchiedenheit aller⸗ 
bings entfcheidend ift, zu viel für alle uͤbrige folgern, wo fie 
es nicht if. Die genauere Erörterung der Abfonderung der 
einzelnen Theile diefer Bücher aus dem Gefichtepuncte dies 
fer Verſchiedenheit gehört, in fofern fie uns von der Prüs 
fung aller Gründe der Trennung ab,und zu fehr ins Einzeine 
und zur Polemik fünren würde, nicht hicher, fondern in 


4 


54. 13. Srennbarfeit Bes Tepe _ 407 e 
den, Gröden, wD fie vorfanmen, veſcherer· Auffüpe 


rer ben. 
. 13. —— — des Textes. 
Dieſer Verdacht waͤchſt, wenn die Stuͤcke ſelbſt, 


für deren wirkliche Trennung einige Merkmale zu fnrechen . 


fcheinen, ſchon an ſich wenigſtens bequem teennber find, 
In diefen Büchern finder fi offenbar fein ununterbro- 
chen fortlaufender Faden der Erzählung. Derſelbe Fol 
ift zwar bey pielen andern Büchern der Hebräiichen 
Schriftſteller, und wenn man jedes MM ON 
NUN für einen Beweis halten — daß hier ein 
nener; abzufondernder Auffaß ankebe : fo wuͤrde man oh? 
willkuͤhrlich verfahren. Trennbarkeit verbuͤrgt noch ni 
die Rechtmaͤßigkeit einer wirklichen Trennung *), 
deſſen mit dem Beweis der Trennbarkeit zweyer Städe 
iſt Doch theils wenigitens fo viel bewiefen, daß fein Hin: 
derniß ihrer wirklichen Trennung vorkanden ſey; heile 
aber ift doch nicht zu Überfehen, daß, wenn. in einem 
Buche fehr viele Stuͤcke trennbar find, und einzeln da 


geroefen ſeyn fönnen, bataus fchon eine gewiffe Glaube 


lichkeit, ja Wahrſcheinlichkeit hervorgeht, dB unter die: 
fen fofe neben einander ftehenden Stüden manche feyn 


möchten, die wirklich urfprünglich nicht fo neben einander 


geftanden haben. Es kann aber bey einer folchen Be⸗ 
bauptung ber Trennbarkeit gewiſſer Städe nicht von blos 
ent: 


) Eben deshalb — Koppe in feinen, übrigens oft 

recht feharffinnigen, Anmerkungen zum Jefalas zu willkuͤhr⸗ 

— wenn er ſehr oft behauptet, .“ eime Anzahl we 
einzelnes Stuͤck find, wo nur fo viel einleuchtet daß 

es a koͤnnen. Dies it aber bey Schriftſtellern, * ohne 


feften Zufammenhang bes Einzelnen ſchreiben, noch nicht 


fehr viel. Bedeutender bezeichnet fi die Trennbarteit in 
andern Stuͤcen, wie. ®. Nam. 3,14. ff. vergl. S. 9 


Dritter Theil, Dd 


* 
J 


Tu 


8 14. Oechattuiß· Bortgeru un Folgenden. 


entfernten Moͤglichkeit die Rede feyn, ſondern von Wer 


gaͤnzlichen Mangel aller Beziehung da, mo mar irgend 
eine Art derfelben erwarten möchte, und von recht fügli- 
chen Abſchnittspuncten Am deurlichen Ende einer, leicht 
für .fich beſtehenden) Erzaͤhlung über Dariiekung einer 
Materie. Zum Benfpiele koͤnnen eine Menge von Shi: 
en der Genefls dienen, als K. 20., welches vielleicht 
verbunden mir K. 21. gaͤnzlich ausfallen kann, fecher 
beral, K. 25,12 — ı8. Eben dies num it ver Ball bey 
vielen einzelnen Gefeßen im Leviticus und Nameri. 


6. 14. Nothwendigkeit der Prüfung des Verbäfts 
niſſes zum Vorhergehenden und Folgenden 
bey jedem Theile des Testen. - 

Wenn bie TrennBarfeit der Theile eines Ganzen m 
einzelne Aufſoͤtze ein geroöhnlicher Fall ift, wenn bey vie 
len die Trennung nothwendig wird, be andern wenig⸗ 
ſtens größere oder geringere Wahrſcheinlichkeit für die 
wirkliche Tennung ſpricht; unter ſolchen Umfländen liegt 
dem kritiſchen Forſcher oby den Faden diefes ſcheinbaren 
Ganzen überall zu verfolgen, und es nicht bios, bey ſchon 
in die Augen fallenden Merkmalen beivenden zu faflen; 
fondern uͤberall zu prüfen, ob Trennbarkeit über Zufam: 
menhang ftatt finde. Bey jeder einzelnen Stelle nıuß dad, 
Verhoͤltniß derfelben zu Dem Vorhergehenden und zu dem 
Kofgenden. unterfucht werden. Oft find es nicht viele 
einzeln erhebliche, in die Augen fallende, Merkmale, wo⸗ 
durch fich irgend ein Stuͤck ſogleich fo ausfondert, wie 


— 


. . dies in Vielen der, als Beyſpiele aafgeſtellten Stärken 


der Fall war, und doch fiegt in dein Verhaͤltniß der ber 
nachbarten Stuͤcke Grund genug, bas vazwiſchen ſtehen⸗ 
de eben fo gut, wie jene Stuͤcke, fuͤr etwas Einzelnes zu 
halten. Jenes Verhoaͤltniß des Vorhergehenden und Fol⸗ 
genden uͤberhaupt, konnte nicht als ein beſonderes Miet: 
mal nothwendiger Trennung aufgefuͤhrt werden; aber es 
en Ä iſt 


7 


Ss % - 


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\. 


15. Berhaltnißez Dorigen u Folgenden. 419 


iß ein Haupeentſcheldungsgrund bey bet Unterſuchung 
über dieſelbe. Diefes Verhaͤltniß eben iſt bey einzelnen 
jener Merkmale entſchieden, und dieſe find gerade die 
ſicherſten, nämlich deutliche Ueberſchriften oder Schlußs 
formein, oder die begeeifliche Einzelnheit eines Geſchlechts⸗ 


regiſters, eines Stuͤckes, wie Gen K. 10. Anderenon 


den angeführten Merkmalen beziehen ſich nicht unmittel⸗ 
bar auf das Verhoͤltniß der, nad) Maaßgabe derſelben 
antzuſondernden Stuͤckee aber auch hier muß dieſes Ber: 
hoaͤltniß natuͤrlich jedes Mal beruͤckſichtigt werden. Wenn 
Erwas aus feinen Fugen geriſſen werben ſoll, fo iſt naͤchſt 
den Gruͤnden, warum dies geſchehen ſoll, ein Hauptge⸗ 
genſtand der Unterfuchung : ob überhaupt Fugen da find, 
wodurch das Stuͤck an jeine Umgebungen nugefihloffen 
würde, a | 


5. 13. Beſonderes Gewicht dieſes Verbättniffes 
in gewiſſen Fällen j 
Das VPerhaͤltniß benachbarter Stuͤcke zu den dazwi⸗ 
ſchen ſtehenden erhaͤlt noch in einer andern Ruͤckſicht ein 
bedeutendes Gewicht. Stuͤrke, welche zwiſchen rrennbe: 
ven Auflägen ftehen, find eben deshalb natuͤrlich ſelbſt 


trennbar; Stuͤcke, welche zwiſchen Auffägen flehen, die .. 


offenbar einzeln find, werden es dadurch offenbar auch. 
Dies iſt der Fall, ben der, überbem für fich beſtehenden 

- Erzählung von dem Thurmbau zu Babel, da fie zwifchen 
der Voͤlker⸗Genealogie Gen. 16. und der Genealogie der 


Abrahamitiſchen Kamilie Gem: 11, 10 — 26, ſteht. 


Wenn feiner die S. 402. 3. Aus Deuteron. 31. a 


hr⸗ 
ten Stuͤcke wirflic) getrennt werden muͤſſen, fo wird da⸗ 


durch das dazwiſchen ſtehende auch ein einzelnes Stuͤck. 
Eine Ausnahme hiervon wuͤrde feyn, wenn die, zwar 
durch hinlaͤnglich deweiſende Merkmale als einzeln ausge⸗ 
ſonderten Stuͤcke in den ——— einer laͤnger fort⸗ 
 gefegten Erzählung RR wären, und Die — 

da uns 


/ 


‘ 


420 &..16. Umfang der Anwendung der Gründe. 


bungen dieſer Stuͤcke, wenn auch Feine Verbindung mit 
dieſen, doch unter ſich Zuſammenhang Härten. Dieſer 
Fall iſt fo denkbar, als der des Gegentheils. Aber wenn 
ein Zuſammenhang da ift, fo muß er fich zeigen;. es müf- 
fen poſitive Gruͤnde für die Annahme deflelben fprechen. 
An einer folhen, länger fortlaufenden, zuſammenhaͤn⸗ 
enden Därftellung, wie Gen. 37-—47., ift die Praͤ⸗ 
mtion dafür, da, wo man fonflige Merkmale der 
Trennbarkeit oder nothwendigen Trennung fände, ihre 
Beweiskraft für geringer, oder, wenn diefe augenfchein.. 
077 $e für blos eingefchoben zu halten. 
deutlich einzelnen Stuͤcken dagegen 
Ge Trennbarfert einen gegrünbereren 
erſten 9 Kapiteln von Numeri, is 
ie mancherley Nachträge zu den vorm 
en einzeln neben einander befinden, ifl 
Einzelnheit aller Aufſaͤtze. Man er: 
and, welches fie enger an einander 


ſchloͤſſe. 


5.16 Umfang der Anwendung jener Gruͤnde. 

Der Umfang der Anwendung dieſer Grundſaͤtze bee. 
darf demnach keiner weiteren Beſtimmung. Wo ſich die 
erwaͤhnten Merkmale finden, und wirkliche Beweiskraft 

‚haben, da muß nach Maaßgabe dieſer Gründe entſchie⸗ 
den werben. Dies zu bemerken, wäre gar nicht noͤthig, 


pen nicht die meiften Kritifer dabey ſtehen geblieben wä- 


ren, bios in der Genefis. einzelne Stade aufzufuchen, 
"in welche fie zerfaͤllt ?). Die Grundſaͤtze, durch = 
— — Be ||| 


*) Indeſſen hatte jhon Rich. Simon (Hilft. crit. du V.T. 
L. 1. c. V. p. 35.) bemerkt, daß die Wiederholungen, wie 
in ber Genelis, fo auch und noch häufiger in den folgenden. 
Büchern vorkommen. Seine Beftimmungen des Charakters 
beweifender Wiederholungen weichen jeboch von den oben 
gegtbenen ab, 


6.17. @inleitung zum H. “fon — 


nicht blos einſeitige Anwendung es gewiß wird, daß fie 
darein zerfalle, muͤſſen auch fuͤr die uͤbrigen Buͤcher des 


Pentateuchs und uͤberhaupt fuͤr alle Buͤcher — wel⸗ 


che dieſelbe Beſchaffenheit haben. 


Zweyter Abſchnitt. 
Beweis, 
u daß die fünf Bücher: 
Genelis, Exodus, Leviticus, Numeri, ' 
Deuteronomium , 


aus einzelnen Stücken beftehen, von welchen ſich nicht 


zeigen laͤzt, daß urfprüngtich ein Zuſammenhang 
ijwaiſchen ihnen ftatt gefunden habe. 


. 


$. 17. Einleitung. 


Di Beweis koͤnnto fehan gefuͤhrt ſcheinen, da jedem 


der bisher erwogenen Beweisgruͤnde Beyſpiele aus die⸗ 
ſen Büchern beygefuͤgt find. Aber dies waren nur ein⸗ 
zeine Benfpiele, deren Daſeyn noc 
ſchaffenheit diefer Buͤcher uͤberhau 
umgänglic) nörhig, zu bem Einzel 
Durch die Anwendung der aufgeftel 
gen, daß diefe fragmentariſche 2 
Büchern die überwiegende, und t 
ſelben überhaupt ſey. erdem | 
Benfpiele als einzelne Ausnahmen ı 
bungen in die zuſammenhoaͤngende 
gen zu betrachten. 
Ganz vorzuͤglich nöthig iſt dieſer Beweis — den 
vier letzten Buͤchern des ———— Die ——— 







N 


. 


AN 


> 


, 


422 Kir, Ciniejtung zum IL Abſchu. 


ſche Beigeffenheit dieſer ir bisger eben. fo gewöhnlich 
verkannt worden , als fie bey der Genelis anerfannt wor: 
den if, Bey Iegterer muß bie dermalige Unterſuchung 
dennoch) auch verweilen, und wenigſtens fo fange, als eg 
die Ruͤckſicht auf Die Vollſtaͤndigkeit derfelben uͤberhaupt, 
und Auf Benutzung aller bisher angeführten Merkmale 
der Einzelnheit der Stuͤcke, die nicht der Vorliebe für 

piffe unter dieſen Merkmalen weichen darf, zu fordern 

eint, Wenn win alje von den allgemeinen Grundſaͤ⸗ 
gen zu ber Präfung bes Befonderen übergehen, und das 
Mehr oder Weniger der fragmentariſchen Befchaffenheit 
in dieſen Buͤchern unterfuchen ; fo kann es gleichwohl hier 


der Zwed nicht ſeyn, alle einzelne Stuͤcke biefer Bücher 
aufzuͤzaͤhlen, die getrennt. werben müflen oder koͤnnen, 


und ben Anfang und bag Ende derſelben zu RR er 
14 


2, In dem vorftehenden Kommentare Über dan Pentateuch if 
ein Verſuch gemacht worden, bie einzelnen Stoͤcke biefer 
Bücher nach den obiger Ruͤckſichten von einander zu fondern 

jedoch ahne dafi Damit Kehaupgen fern follte, jedes der dort 
als blos trennbar bargeftellten Stücke fey urfprünglich abası 
fondert von den uͤbrigen abgefaßt worden. Dort alfo find, 
jene. Rüdfichten durchgängig bis ins Einzelne verfolgt, aber . 
ohne daß der Verf. jemals irgend daxauf Anſpruch machen 
wird, in einge von fo mancherley, nicht gleich entſcheidenden 


Wahdrſcheinlichteitsgruoͤnden abhängigen Unterfuhung iq, je: 


dem einzelnen Falle mehr als Vorſchlaͤge gethan zu haben; 
und ohne daß derfelbe, nach dem Zwecke eines Commen⸗ 
tars, fh in dieſem jedes Mal in eine weitläufige Eroͤr⸗ 
Ä mw Qoennung des Stüucke 
ausfegen forinte, daß fels 
le alte, Hier sufagmenges 
waͤrtig feyen: fo konnte 
- jettend machen, und mußs 
fammenhanges oder ber 
inſchraͤnken, welche zu 
AIndeſſen für ben Zwedt 

Mae 14 auf ehe = 





6 18. Lingen Sthde der Genafie 43 


Dies wuͤrde zu weit von den folgenden —— 
abfuͤhren, denen die gegenwaͤrtige zur Grundlage bienen 
fol. Diefe kann das Einzelne nur gerade fo weit ders 
folgen, als es noͤthig if, um au zeigen, baf die u 
mentarifche Befdaffenkeis ig. dieſen Fügen, ‚de 


wiegende if. 


6. 18. Unterfuhung. der. keaswenbarttecn 
weiwaftendet der erften 11 Ban 
2 Ge nefis 
Die eriten. drey — det Genefis enchalten eine 
doppelte Schhpfungsgefchichte nad) verfchiedenen Anfich; 
ten. ‚Daf und warum fie für zwen von einander abzu⸗ 
fondernde Stuͤcke zu halten find, iſt fhan,S, 398.410, 
413. 15, eroͤrtert worden. 
L, welches von Kain und den Keiniten handeic, 
iſt außer irgend einem Bezug auf das vorhergehende 
Stuͤck, oh es gleich eben ſo wohl die Frucht eines nn 
Nachdenkens iſt, als jenes. Und es unterſcheidet ſich 
von jenem vorhergehenden. Städe & 
Derfchiedenheis des Gottesnamens. 
erften Schöpfungagefchichte ET? 
Stuͤcke ber Genefis RN, mim? 
auch oft, aber immer. ij‘ genannt 
K. 5. iſt durch. ſich ſelbſt gis ein Stuͤc 
und unterſcheidet ſich zum Ueberfluß v 
durch den, wenn auch gerade nit 
brauch des. Gottesnamens RN N 
ia 
weniger gegründete — gegen jene uriheul⸗ und 
Abtheilungen im Ganzen nicht an. Es liegt wohl uͤber⸗ 
haupt ˖ wenig daran, ob ein einzolnes Otuͤck urſpruͤnglich et⸗ 
was länger oder etwas kürzer geweſen ſeyn andge, als es an: 
gegeben wird, und ob noch ein Fragment mehr da ſey: wenn 
nur der Sob feſtſteht, daß alle dieſe Bücher aus inzenen 
Stuͤcken heſtehen: und dies ſoll hier gan — 
+) Außer V. 29. wo jm Fehr: 


' 


— 4. 18. @inzeine Side der Genefis, 


Er. Umgebungen ohne irgend eine: Verbindung mit 
Vorhergehenden oder Folgenden, und ein einzelnes 
Sie 


R. 6, 5. bis zum Schluß von K. 9. iſt eine zuͤſam⸗ 
wenh Erzählung der Noachitiſchen Fluth. Man 
- bemerkt deutlich dieſen Zuſammenhang. Jedoch eben da⸗ 
durch zeigt ſich auch, daß einige Theile dieſer Erzaͤhlung 
außer dieſem Zuſammenhange liegen, und eingeſchoben 


ſeyn moͤchten. So ſteht 8.6, 5 — 8. ſelbſt vor der Ue⸗ 


ieh der ganzen Erzählung, mit der erſt V. 9. an- 
hebt, und ſchließt fich durch ven Gebrauch des Namens 
IN an einige andere Stuͤcke, welche ſich eben dadurch 
und durch bie auffallenbften Wiederholungen ımb ben 
" Gebrauch ganz verſchiedener Ausdruͤcke in denſelben, fer⸗ 
ner durch die Ruͤckſicht auf den Unterſchied reiner und 
unreiner Thiere, von dem Ganzen ber uͤbrigen Erzaͤh⸗ 
hmg unterfcheiden, in welcher diefer Unterſchied niche vor: 
 Hımmt , und Gott uͤberall aNTTIN genannt iſt, vergl. 

1. ©. 61. Alſo felbft in diefen laͤnger 

e fort u. Auffäßen befinden 


). Und jener längere Auffag - 
| — Verbindung mit dem Vorherge⸗ 


ne dies fuͤr fich beftehenden Genealogie 
‚ daß vielmehr zwiſchen demfelben und 


Zeſchichte der Fluth, noch zwey Meine 


m K. 6, 1 — 4. gehört ſchwerlich zu 


Genealogie fuͤr ſich, von einer großen 
Anlage; eine Voͤlker⸗Genealogie iſt es. Eben — 
| dieſen 


*) — Zapıs Einleitung Ind x. LM. IL. Abſchn. I. 
©. 97. der neuen Ausg. iſt dies anerkannt, es iſt die übers 
sinpimmende Ueberzeugung aller neuerer Jorſcher über bier 
. fen Gegenſtand, wenn fie auch in ber Art von einander 


abweichen, wie fie Biefe eingefchobenen Fragmente beſtim⸗ 


men. Vergi. auch Schuſter a. a. 9 


x 


$. 18. Einzelne Städe der Genefis, 425 


biefen Geſichtspunct unterſcheidet fie fi ven der Erzaͤhh⸗ 
lung von der Fluth, die mit der Familiengeſchichte Noahs 


—— und ſteht außer Zuſammenhang mit dieſer. 


Denn daß in dem erſten Verſe die Fluth erwaͤhnt iſt, iſt 
ein beſtimmter Bezug auf die Sache, aber kein beſtimm⸗ 
ter Bezug auf die vorhergehende Erzaͤhlung. Zudem iſt 
dieſe en Erwähnung, ohne Ruͤckſicht auf fragmentaris 


ſche Beſchaffenheit dieſer Stuͤcke, von vielem Erklären - 


für eine Parentheſe gehalten worden. 

Beſondere, auszeichnende Eigenthuͤmlichkeit hat 

—uͤbrigens dieſes 10te Kapitel nicht. Verſchiedenheiten 
bes Ausdrucks koͤnnen in einer trockenen Genealogie nicht 
vorkommen. Auch der Gottesname Nen ſteht nur ein⸗ 
mal zu beylaͤufig im derſelben, als daß dies für ein unter⸗ 
ſcheidendes Merkmal gelten könnte. Aber ein Schrift 
ſteller, der alle die Sander gekannt hatte, been Kenntniß 
das ungeheure Unternehmen vorausfeßt, einen Stamm⸗ 
baum aller ihm befannten Voͤlker der Erde aufzurichten, - 
ein folcher Verfaſſer hätte die bey der Noachiſchen Fluth 
uͤberſchwemmte Erde ſchwerlichſt bios fo im Allgemeines . 

becſchrieben, wie es in der Erzählung von der Moachiſchen 

Fluth geſchieht. 

Selbſt in dieſen Stammbaum iſt vieleicht V. — 

123. eine andere Nachricht eingefchalter, vergl, IChrom, 
1. und Th. J. ©. 

| - Wit dem Reigenden nun ift diefe Voller⸗ Genealo⸗ 
gie noch weniger in einem erſichtlichen Juſammenhange, 
vbwohl das folgende Fragntent K. 11, 1 — 9. auch eine 
voͤlkertziſtoriſche Tendenz hat. Es ſetzt wohl andere. Be⸗ 
griffe voraus, als das vorhergehende Stuͤck. Hier wer 
den fie ans gleichfam noch Einer Kamilie durch eine Be 
gebenheit zu Babel zu Vblkern, K. 10, find fie ſchon alz 
beſondere Voͤlker betrachtet, 
Uber wenigſtens K. 12, 10 — 26. iſt wieber ein 
von einylan Grid, da Ganmtam — 








B } 


426 $.18. Einzelne Städe der Ganefis, 


auf San hinauf, Und zwar has dieſer Stammbauim 
eine ſolche Aehnlichkeit mit dem Stammbaum von K. 5., 
daß beide hoͤchſt maheicheinlich anfänglich Ein Süd 
_ ausgemacht haben. Der Untesfchieb zwiſchen beiden 
Stammbaͤumen, daß K. 5, von jebem ber fogenannten 
Patriarchen nicht blos das febensiahr, in welchem ihm. 
der, den Stamm forcführenbe Sohn gebohren wurde, 
und bie Jahre, die er hernach noch gelebt hat, fondern 


auch Die Summe beider Zahlen, Bas ganze Lebensalter 


der Patsiarchen angegeben ift, dieſer Unterſchied iſt zu 
Hein, und kann zu leicht fa eneflanden feım, daß, nad): 
dem beide Stammbaͤume fchon getrennt waren, hie fidh 
Üon felbft ergebende Gumme hinzugefügt wurde, fo wie 
. fie im Samaeitanifchen Texte auch K. 11. hinzugefügt . 
worden iſt; alg daß dadurch Die. auffallendfle Aehnlichkeit 

verringert wuͤrde, welche zwiſchen beiden Stammbaͤumen 
ſtatt findet, und welche deutlich beweiſt, daß beide in ei⸗ 
nem nahen Verhaͤltniſſe zu einander ſtehen. In beiden 
iſt nach durchaus einerley Anlage das lebensjahr des Mas 
ters bey der Geburt des ſtammhaltenden Sohns, nebſt 
sen übrigen ebensjahren deſſelben angezeigt; beide 
Stammbäume beftehen aus einerley Zahl von &liebern, 
juſt eben fo viele Patriarchen fliehen hier zroifchen Sem 
und Therah, als dort zroifcgen Adam und Moah, und — 
Böher kann Vie Uebereinftimmung niche ſteigen — beide 
Stammbaͤume endigen mis einem Mares ber drey Söhne 


dat, die an beiden Orten gegen die gleichmäßig beabach- 


sete Gewohnheit nur Einen ſtammhaltenden Sohn zu 
neunen, alle drey einzeln aufgezählt find, unt. zwar jo, - 
als ob fie in Einem Fahre gebohren wären, vergl. K. 4, 
33. mit K. 11, 26. Daß bloßer Zufall die Urſache von 
dom Allen fen, iſt gar nicht denkbar. ur die drey Fälle 
find e8: entweder K. 11, 10— 26. wurde nad) einem 
Alteren Stammbaume R. 5. gearbeitet, um es demfelben 
ganz ahnlich zu machen, und dann find fie einzelne ri 

> ' oder 


. 19. eindeise Städe dev Genefin, 47 


— Ein Verfaſſer arbeitete beide au dieſer Ueberein⸗ 
ſtimmung aus, una fie wurden bey einer chronologiſchen 
Anordnuns foäter wen einander geriſſen, auch dann ſind 
fie alſo einzelne Städe; ober endlich des Verfaſſer ſelbſt 
trennte fie, feßte den einen Stammbaum bosthin , dem 
andern bieber, und auch dann wollte er fie ale getrennte 
Auflöge betrachtet wiffen. | 
| Unmittelbar nach diefem Stuͤcke folgt wieder ein 
agment, daß feine eigne Ueberſchrift hat, K. 11, zii 
reicht bis zum Schluß des Kapitels, und unvereinba⸗ 


re Verſchiedenheit der darin enthaltenen Angaben von den 


folgenden Nachrichten, vergl. K. 12, 4. 20, 12. ). 
trennt ee augenſcheinlich von dieſen, RER als ein 
ginzeinen Stuͤck. 


.19. Unterfuchung der ars 
SUSSLTERDEN der übrigen Kapitel 
der Ganeſis. 


Nicht blos in den 11 erſten Kapiteln der Gonsßs 
finder dieſe fragmentariſche Beſchaffenheit ſtatt, wie fie 


‚hier von deu meiſten neueren Schrifeſtellern über dieſe 


Buͤcher auerkanut iſt, fie reicht weiter. Zwar machen 


K. 12. und 13., KR, 18. und 19. R. 27 33. K. 


97 — 47. deutlich verbundene, längere Erzählungen aus; 
aber bey ben dazwiſchen ſtehenden Süden iſt ver Man 
gel an Verbindung nur. defta fichtbarer., und biefe find 
entweder offenbar zinzelne Stüde, ober wenigſtens be⸗ 


quem tvenubar, - 
feßteres iſt fehon bey den Kapiteln 14 — 16. der 
Sall, jeben derſelben enthaͤlt eine fir fich zuſammenhaͤn⸗ 
gende Erzoͤhlung. Aber dieſe fichen auch bequem neben 
a Die —.—.. ‚ welche in diefen Stuͤ⸗ 


den vorkommen, veral. Th. I © 180 möchten von 


deu 


F) Weber diefe Verſchiedenheit f. die Anmertt zu hen angefuͤhr⸗ 
gen nn und Abſchn. TIL. $. 3 h 


[3 


428 5.19. Einzelne Btüde der Genefis. 


Ger $. 6. geſchilderten Art fenn, und wohl neben eimans 
der vorkommen fünnen. Auch unterfcheloen 
- Rapisel niche durch verſchiedene Gottesnamen. Denn 


’ 


\ 


ſich diele 


wenn auch K. 14, 22. nicht mit Exed. 6, 2. 3. überein: 
ſtimmt, fo folgt Daraus Doch Nichts für die Trennung 
dieſer Stuͤcke. Wenigſtens Beziehung auf Eine Perfon 
reihet diefe Kapitel an einander. | | 
-" Dies würde auch bey K. 17. angenommen werben 
‚dürfen, wenn nicht hier Gore gleichbleibend EATTHN 
genennt würde, flatt daß in den vorhergehenden und fol- 
genden Kapiteln M ausfchließenn letzterer gebraucht iſt. 
- (In letzteren ſteht blos K. 19, 9. IT) 
K. 20. trennt fi) wieber von K. 19. durch dieſen, 
unterfcheidenden, Gebrauch des Gottesnamens INN 


C(außer V. 18). Demnaͤchſt aber kommen andere Gruͤn⸗ 


de hinzu, um die Abgeſondertheit dieſes Stuͤckes von ats 


"deren Gröden dieſe Bücher zu behaupten... Nämlich 


K. 20. werden die Vegegniffe der Sara und Abrahams 
am Hofe. des Philiſtaͤiſchen Königs von Gerar erzähle, 
welche die größte Achnlichkeit mit den Begegniſſen eben: 
derfelben am Hofe bes Königs von Aegypten haben, und 
doch begegnet nach K. 26, gerade ebendaflelbe dem Iſaak 


und ber Rebekka an eben jenem Hofe des Könige von 
 Berar auch. 


en, 12, IO. ff, Gen. 20, L. ff. Gen. 26 1.ff. 


- Abraham zieht 
Der Theurung we⸗ 
gen nah Aegypten 


und wohnt das 
ſelbſt als Fremd: 
ling, läßt fich von 
feiner Frau für 


ihren Bruder aus⸗ 
geben, fie wird in 
den 


"Abraham zieht 


nach Gerar, und 
wohnt daſelbſt als 
Fremdling, giebt 
ſeine Frau fuͤr ſei⸗ 
neSchweſter aus, 
ſie wird in den 
Ha⸗ 


Iſaak zieht der 
Theurung wegen 
nicht nach Aegh⸗ 
ten, ſondern nach 
Gerar, wohnt da⸗ 
ſelbſt als Fremd⸗ 
ling, und giebt 
feine Frau für ſei⸗ 
neSchweſter aus; 
doch bemerkt der 


⸗ 


4 


19. Binjelne Stüde der Genefin 429 


den Harem Yves 
Könige gebracht, 
Abrathzam aber 
mit Schaaf: und 


ornvieh, Efeln, 
Fr 


den befchenfe; der 
König wird von 
Jehova fehr ge: 
ſtraft, der König 


gewußt, daß Sa⸗ 
ra ſein Weib ſey, 
macht dem Abra⸗ 
ham uͤber die Ver⸗ 
heimlichung Vor⸗ 
wuͤrfe, und ent⸗ 


laͤßt ihn mit Al⸗ 
lem, was er hat⸗ 
te, und laͤßt ihn 
geleiten. 


Harem vos Koͤ⸗ 
nigs gebracht, der 
Koͤnig wird des⸗ 


halb von Gott im 


Traume bedroht 


(nach V. 17. auch 
wirklich fchon ge: 


ftraft), bezeugt, 
daß er blos aus 
Unmiffengeit im 
Begriff geweſen 


38 fehlen, läßt 
laͤßt Abraham Li | 


Abraham zu fich 
rufen, mache ihm 


Vorwürfe wegen 


der Werheimli- 
chung, wodurch er 
eine große Schufd 
auf das Sand brin⸗ 
gen Fönnen, be 
ſchenkt ihn mit 
Schaaf: u. Horn⸗ 
vieh, Knechten u. 
Maͤgden, u. läßt 
ihn in feinem fan: 
de nach Belieben 
"wohnen. 


K. 21, ' 


König, daß fie 
Mann und Brau 


ſehen f) läßt denn 


Abraham rufen, 
made ihm Vor⸗ 
wuͤrfe wegen der, : 


Vetheimlihung , 
modurh er eine 
große Schuld auf 
das Sand bringen 
koͤnnen, und feßt 
ihn unter einen be- 


fondern Schu 
während des Au 
enthalte in feinem 


lande. Iſaal bleibe 


Brunnen ſeines 
Vaters wieder, 
gruͤbt einen ne sen 
Bruns 


Do 


N \ ne 


430 $. 19, Einzelne Staͤcke der Geneſis. | 


m — ei enge won Abimelechs 
. K. a1, 22% ff Hirten mit Gewalt genommen 
kchließt der Koͤnig von wird, fchließe nit dem König von 
Gerar und fein Feld⸗ Gerar, deſſen Miniſter Abuſeth, 

auptmann Pichol und deſſen Feldhauptmann Pichel 
Abraham einen einen Vertrag. Sie ſchworen eins. 

ergleich wegen eis . 
nes Brunnens, den 
Albimelechs Knechte 
Yen Abraham mit 0 | 
Betvalt genommen, — 
und der Ort wird oͤnder Freundſchäft und nennen 
Beerſcheba (Eides⸗ den Ort Scheba; daher die Stadt 
brunnen) genennt. noch Beerſcheba heißt. | 
| Es ift gewiß hoͤchſt wahrſcheinlich, daß diefe Bege⸗ 
benheit fo mie gerade einerley Umſtaͤnden amd Folgen nicht 
brey Mal dem Water und dem Söhne begegnet fen; ſon⸗ 
‚dern wohrſcheinlichſt ift es einerley Factum in brey vers 
ſchiedenen Geſtalten durch die verfhiedenen Darftellungen 
der Tradition, Vergl. auch) Th. I. ©. 222. Wenn 
Aun dieſe drey Erzählungen, von denen ſich überbied 
&. ao, von 8. 12. und 26., in welchen beiden immer _ 
ym ſteht, Dadurch unterſcheidet, wie ed wahrſcheinlich 
iſt, von derſchiedenen Verfaſſern herrührent ſo find dieſe 


EL) 


zählungen auch einzeln? Stuͤcke. 
Ganz beutlich ift wieder K. 25. zuſammengeſeht aus 
mehreren Stuͤrken, die auch nicht die mindefte Spur von 
Zuſammenhang haben. Zuerft 1) ſteht Bi 1— 4. die 
Nachricht von Abrahams anderrdeitiger Verheitathung, 
und der Abſtammung zweyer Völker von gi: Sodann 
2) folgt V. 5— 11. die Nachricht von Abrahams Tod 
und Begräbnif durch feine beiden Söhne Iſaak und 
Sfmael, ben. welcher Nachricht auf das Daſeyn noch 
mehrerer Söhne Abrahams und auf Iſmaels, früher K.16. 

| er⸗ 





649 Einzelne Staͤcke der Genefih 431 


erzählte Trennung ven dem vaͤterlichen Haufe, gar keine 
Ruͤckſicht gendmmen wird: Und doch wird. B. 11. als 
damaliger Wohndrt Iſaaks gerabe der Ort angegebenz 
det K. 16; 14, diefen feine Tramen erhält, Hier ſteht 


TINTIN Aber nur einmal im Ießten Berſe; und dies 


wuͤrde fein ſicheres Merkmal des Linterfchiedes von 
übrige Stuͤcken diefes Kapitels fem. . Nur in dem I 

ten derſelben ift der Gebrauch des Namens: 157 durch 
eine dreymalige Anfährung B. 21 — 24. bemetfbanen 
Kerner 3) V. 12. ſteht zunoͤchſt eine neue Ueberſchrifto 
‚Dies ift das Gefchlechtgregifter Sfmacle, des Sohn Abra⸗ 
hams von. Hayar, der Aeghptiſchen Magd der Sara; 
foelche Ueberfchrift jede unmittelbare MWerbindung mit der 
. vorhetigen beylaͤufigen Erwägung Iſmaels ausichliefr , 
and dann folgt bis V. 18: das Gefchlechtsregifter felbfty 
‚and die Angabe der von den Iſmaeliten bewohnten Ges 
geiven Endlich 4) leſen wir wieder eine nette Ueber— 
fchrift; Dies it das Geſchlecht Iſaaks, bes Sohns Abras 
hams, Ind vann folgt V. 20.. Abraham zeugte den 
‚Staat. Fſaak war do Jahr alt, als er ſich die Rebekka, 


die Tochter Berhuels aus Badan⸗Syrien, die Shwe 


fer Sabans des Aramaͤers, zum Weibe nahm: Dies ifl 
doch deutſich ein ganz neuer Anfang, als ob von dieſer 
Verheitathung noch) gar nicht die Rede geweſen, und dad 
fleine Ftagment Aber die Abkunft der Rebekka, K. 22, 
20 — 24., welches ohnedem nut ganz leicht an das Vor⸗ 
hergehende angefchloflen iſt, entweder nach nicht da ge 
weſen wäre, oder nach vielen Unterbrechtingen wieder ins 
Gedaͤchtniß zuruͤckgerirfen werden.müßte Kurz K. 25, 
19. iſt deutlicher Anfang eines neuen einzelnen Stuͤcks 
K. 26, 34. 35: ſtehen, mit dem unmittelbar vorher⸗ 
gehenden in keinem bemerflichen Zufemmenhange, und, 
trennen filh wenigſtens von den K. 36. folgenden Nach⸗ 
richten über Efaus Weiber durch die undereinbare Ver: 
ſchiedenheit derſelben; fie fliehen wenigſtens in Sof i 
Ä | ieſet 


— 


433 19, Einzelne Städe.der Genefie 


bdieſer einzeln. Indeſſen finder fih K. 27, 46. ein Bezug 
auf diefe Verſe, durch dei fie fich narärlich an die zu— 
nauͤchſt folgende, zufammenhängendere Erzählung (K. 
27 —33, 17.) anſchließt. Im dieſer Erzäplung Perten 
ſich die Begebenheiten. durch bem beitimmten Bezug, baf 
die fpäteren die Folgen ber früheren find, .noc) etwas ges’ " 
nauer an einander, als:dies-bey den Ereigniſſen der Ge 
ſchichte Abrahams der Ball war. Trennbase Stüde 
den fi) auch hier, doch dieſe zu verfolgen, iſt bier. um 
weniger nöthig, da dieſe Zrennbarfeit in feinem be: 
ſtimmten Verhoͤltniß zu einen auszeichnend verfchiedenen 
Gebrauch der Namen Gottes ſteht. Vermoͤge vieles 
Merfmals naͤmlich warden allerdings auch diefe Kapitel 
in viele Heinere Theile zerfallen, und der Hall recht fehr 
oft angenommen werden mäflen, welcher oben bey ber 
Gefchichte der Fluth angenommen worden ift, daß in ein 
Stuͤck, in welchem der eine Gottesname Kerrichend ift, 
din anderes mit dem andern Gottesnamen einigefchoben 
worden. Indeſſen dazu noͤthigt bier auch gar Nichte, 
Neben den vielen Stuͤcken diefes Buchs, die fich Durch 
ı einen gleichbleibend verfchiedenen Gebrauch diefer Gottes⸗ 
namen von einander trennen, koͤnnen ſehr natürlich ans. 
Bere ftehen, in welchem beide Gottesnamen neben einan: 

der vorfonmmen, fo wie daß fchon zunächft im Exodus, 

in den Pſalmen und andern Theilen der Bibel offenbar wirf: 

lich der Fall iR. Wollte man diefe Kapitel auf die ans 
gegebene Weiſe, mit einfeitiger Ruͤckſicht auf biefes ein- 
zelne Merkmal zerftücheln: fo zeigt der Augenfchein, daß 
beftimmt zufammenhängende Srüde nicht ohne Härte 
zerriſſen wuͤrden. Dies war ben der Gefchichre ber Fluth 
nicht der Fall. Dort waren Wiederholungen von ber 
Art, wie in Einem Auflage Feinesweges neben einander 
ſtehen fönnen, und eine durchgängige Verſchiedenheit 
aller Ausdruͤcke Entſcheidungsgruͤnde, die durch die Ver⸗ 
ſchiedenheit der Gottesnamen verſtaͤrkt wurden. Hier 

Br mMan⸗ 

\ 


/ : u 


Fr 


4.19. Sinzeine Städe der Genefis. 433. 


mangelt feber andere Grund ber Trennung, und der Ins - 
halt diefer Kapitel > vielmehe beſtimmt für Zufam: 
menhang. Auch K. 17. und K. 20., weiche fich durch 
den Gebrauch des Mamens ZATTIN von den fie umges 
benden Srücen unterfcheiden, war der Ball ein anderer. - 
Denn das von K. 20. befonders Bemerite ungerechnet, 
find beide Kapitel einzelne, durch fich ſelbſt befchloffene 
‚Erzählungen, die aus den übrigen bequem Kerausfallen . 
koͤnnen: hier aber müßten einzelne Berfe aus zuſammen⸗ 
haͤngenden Erjählumaen £ m : 

jenes einzelne Merkmal des 
und TOYTAN- für ſich al 
Bemerkenswerther find Die 
gehdiberen Art, woraus I 

eſteht, in welche allerdin 
ſchoben ſeyn moͤgen. Ab = 
- auch darüber ſchwerlich Etn 
LE. 27 758. W 
Die etwanige Trennbarkeit e 

ier weiter zu verfolgen. 

| Es dieſes Buchs beurkr 
andern Theilen deſſelben. F | 


Goanʒ vorzüglich ift dies K. 38, und K. 36, ber Sal 
Entſcheidende Verfehiedenkeiten der Nachrichten, die 


ch zwiſchen R. 28. und K. 32. und zwifchen = -- ° 
ferner in K. 35. felbft finden, find ſchon &.4 ‚ 
einander geſetzt worden. Noch andere zeigen. 

‚gender Zufammenftellung: : u | 
K. 35, 23 — 26. ſteht, nachdem laͤngſt von ber 

Geburt aller einzelnen Soͤhne Jatobs die Rede geweſen 

war: i ! , ‚ 2 —— 


Der Söhne Jakobs waren 7 VE 
zwolf: — fie werden nunaufe 
Drititr | 


ſheil. de Ee 


- 834 9 Kinsgine Sıüde der Genelig 
” . Mh R.3,16— 21. 


| musde Benjamin im lan⸗ 


be Kangan auf. der. 
le Zi Reiße zwiſchen Bethel und 
— gebohren. 


ben 30:31, füge 


gu der dble Mach | 


ar phela vor Mamte — — 
| da haben -fie den Abta⸗ 
m und die Sara, feine 
Dr raͤu, begraben, da ha⸗ 
ben fie den Iſaak und 
die Rebefka, feine Sram 
begraben, und da habe 

ich die Lea begraben. 
‚Gen. 32, 3: 4 


koögne Eſau ſchon imians - 


de Seir, als Jakob aus 
de Töchter, und alle Seute fei: Meſopotamien foͤmmt, u 
es, und ſeine Heer? kann bon dort aus mit 
alles fein Vieh, und 400 Knechten gegen Ja⸗ 
igenthum, welches kob a ie 
2 Kanaan erworben s 
tte, und jog weg son feinen 
Bes * akob, denn fie hate 
ten’ zu diel erworben, ale da 
ſie, haͤtten beyſammen wohnen 
iimen /und das fahb, wo 
> ‚fie’als Fremdlinge maten, vers 
. mochte fie nicht zu. tragen, we⸗ 
gen ihrer Heerden. Und Eſau 
wohnteaufdem GebitgeSeii. — 
| | — — 0. Wergl. 


— 


' 


18. Einzeint &täde der Genetis. 435 


Vergl. hieräber auch Th. L S. 284. Pr 

Ensfih K. 36. ift fü offenbar aus vieler. Stuͤcken 
zuſamnengeſetzt, daß dies keinem leſer dieſes Kapltels 
entgehen kann. Der Ueberſchriften befinden ſich ſechs in 
demſelben, naͤmlich V. 1. V. 9., V. 15., V. 20., 
V. 31., V. 40. Mit jeder der drey erften Ueberſchriften 
fuaͤngt ſich ein befönderer Stammbaum Eſau's an, und 
die Wiederholung aller ebenderfelber Namen ſpringt in 
die Augen. V. 19. ſtehen diefelben Schlußworte, wo⸗ 
mie ein anderes Fragment V. 8. ſchließt. Sowohl das 


Stuͤck, welches V. 31., als das, welches DB. 46. ans 
foͤngt, iſt ein Verzeichniß Edomitiſcher Könige, und 
zwat daß von V. 31. ausbtuͤcklich ein Verzeichniß dey 


Koͤnige, weiche im lande Evom regterten, che noch bie 
Iſraeliten einen Koͤnig gehabt haben. Verſchledenheiten 
des Ausdrucks, z. B. ber Benennung Gottes, kommen 


in ſolchen Namenliſten nicht vor, aber ſene Gruͤnde ſind | 


offenbar. mehr als hinlaͤuglich, im hler das Daſeyn vielen 
einzelner Stuͤcke zu verbürgen, 
Mit Ri 37, hebt eine weit zuſammenhaͤngendere, 
und auch durchgehende a 
=, Vers von Fofeph, an. 1 
aakobs bezieht fi) Auf 
Aegypten betreffen ihn nı 
ziehungen mehrere Stell 
und fie entfcheiden für du 
ſtellung. Indeſſen mitt 
menhängenden Erzaͤhlun 
ches offenbar ohne Nac 
Uebrigen herausfallen fa: 
rade in dieſem ſteht, 


v — 


Siaden ON gebraucht if, MT, aber frei 


Lg 


überhaupt nur zweymal. Es ift ſehr wahrſcheiulich, 
auch dies ein einzelnes, zwiſchen zuſammenhaͤngende 
Theile eingeſchohenes She Entſchleven — 
| | eſceyn, 





U 


, 


ds 4*85.. älizelne Stade der. Genefin 


fen, wenn jene Benennung unterfcheibender Häufig vor: 

iome, ſo wie ſich Kr 17, auf ſolche Weiſe — 
tens. K. 39% iſt fünfmal NN und einmal V. y 

my! N von Sort gebraucht, in den folgenden Kapitn Ä 

it mit den. folgen⸗ 

r Erzoͤhlung wie⸗ 

nmen zu gehören, . 

Zu dem gegen: 

uere der Unterſu⸗ 

eingeſchoben kp 


ng auf fich beru⸗ 
17,.28. an, noch 
lgſtens enge bleibt 
iter, und es zei⸗ 
heidende Schwie⸗ 
Eben folge, eben 
md bey der Ver⸗ 
.49, 29. bis zum 
enden langen Er: 


m Jakobs K 
iſtoriſchen au 
tuͤck, wenn auch 
ennbarkeit dieſe⸗ 
a es bequem her⸗ 
ausfellen kann, und auf dem Vorkommen zwiſchen mes 
rexen loſeren Theile, und befonders auf ber inneren 


Wagrſcheinlichkeit, weiche durch die Vergleihung eines 


fo eigentlich poetifch angefegten Stuͤckes mit den vorher: 
gehenden recht profaifchen Auflägen hervorgeht, mehr be⸗ 
ruhen muß, als auf — anderwaͤrts entſcheiden⸗ 

deren Gruͤnden 
Auch 


2) Wenigttens kdnnte das einmalige — des Namens 


am 


/ 


4. 19. Einzefua Wtäde der Genelie. "pr 


Andy chrondlagiſche Wiberſpruͤche und Unordtiun⸗ 


sen zeigen ſich in diefem Buche. Es mar von R. Si 
won ) beuterft, daß Joſeph 12 Jahr vor Iſaals Tuse 


muͤſſe verkauft morden ſeyn, und doch wird Diefer-Ted 


K 34, 28., jene Verfaufuug K. FE und 39. erzählt, 
Der Widerfpeuch, der in beiden 

neuerlich aufs. genaueſte entwirkelt worden ). Flaaf 
iſt 60 Jahr, als ihn igm Jafob-geboßren wira, K. 25, if 


ab ſtirbt, als er ige Jahr ehrit, K. 35,29: Jako 


4ft 130 — aft, als er dem Koͤnig von Aegypten n 
feiner Ankunft vorgefleite wird, R. 47, 9. 27:28. Affe 


war damals Iſaak erfi- 10 Fahre todi. Joſeph war ſchon | 


10 Jahr Vezit von Aegypten, als, ev ſeinen Vater dahin 
zog, denn nachdem Die 7 Jahre des Ueberfluſſes und ſchon 
hehe des. Mißtwachfes verfloffen wasen, fi R.45,11.,. 

t en fich feinen Bruͤdeyn zu erkennen. Und gleichwohl 
{hen K. 35. Iſaaks Tod erzaͤhlt, und dieſe Nachticht 


eht uͤberdem dort — und hat noch anders — 


——— gegen ſich, ſ. S. 
Eben. fo.ift es bey der ee; des ſebens Abra⸗ 


Game *). Dieſer iſt 100 Jahre alt, als ihm Iſaak 


achrichten liegt, ih .. 


gebohren with, K. 21, 3. Iſaat iſt 60 Jahre alt, als 


8 feine beiden Söhne. gebohren werben, K. 25, 26., 
Damals alſd mar Abraham 160 Jahre alt. Abraham iff 


a akt geworden, K. 25, 7.; er hat alſo noch * 


ahre nad) der Geburt jener. gefebt, und gleichwohl 
— * Tod fraͤher auch 9 ebgeiflen, nz und 


mim 9.19. fein heßimmterer Grund feyn, rn Kapitel 
von den daneben, mis EEISNIN- fiehenden Kapiteln zu 
trennen, zumal da es gar. nicht ſicher iſt, daß dieſer * 18, 
urfpränglich. zu dem ſchoͤnen Gefange gehörte. 
*) Biftor. erit. du. V: T. L.I. e.V. S. 36, 
**) %gcn’s angeführte Abhandl. ©. BIT 
He) u CZ) \ 


! . - 


F J 


en 


R 


48 Kae Rinicine arate Der Genie u 

u nerfehmsinket gam and ber Endisis, ſeitdem Iſaat, 

45 Jahre nor dem Tode Abrahams, verheicather [R.25, 

20.) iſt. Wenigſtens iſt nicht einmel mic einem — 
— Abraham nur Rebella geſehen. 


62% Kefultat, | 
Die aanıe Genefis zerfoͤllt Demnach . allerdings 
in mancherien, gardßere ober Fleinere, einzelne Stuͤcke, 
Jon denen ne —**— zeigen at, daß ſie nicht im Zur 
| nbange au einander flehen, ober wenigſtens nicht 
deigen he, dr dies ber. Zall fen. In den Wiederho⸗ 
Iungen einer uud ebenberfeiben Sache, wie fie in Einem 
aufammenhängenben Stüde unmöglich neben einander 
fehen Fonnen, in ber Merfchiedenheir mancher Nachrich⸗ 
ten, in ben Unterbrechungen durch Ueberſchriften und 
Unterſchriften und Abgeriſſenheit Bes Inhalte, und in dem 
gleichbleibenden häufigen Gebrauche verichiedenge Benen⸗ 
re creunbgten Städlen, ledet 
Augenſchein dieſe frame, 
ganzen Buch, die wohl 
rweislicher fenn kann. Auch 
19 durch das Ganze, fo daß 
r — Städen wirklich 
+ eingeſchohen ſeyn knnten. 
m Ebronologie reiht die ein⸗ 


u — fienihtuee _ 


Blick des Sefeng 
* * — — 
—*— eit anderer. Hd 
von Abraham, — 
eIſaak abgeſchict bat; = 
eagegangen iſt. Man lieer 
onen, ala eine nachgeholte 
ed: — Auch in allem Dem 
zein ex Mochrichten. 
$ 3k 


en ; 


bwvdhnlich nachdrucksvoll genannt, dageger 
labaͤn nicht erwähnt, der doch eine $ 

folgenden Begebenheiten iſt. 8.24, 5; 

‚ ber Rebekfa ausdruͤcklich erwähnt, jeboch 


— 


— 


. Kar, Eihzönie&rähe Her Geherin) 439 


nr 


rn Korkſetzunßgßg. 7 
VDiefe Trentneng Ber Geneſis in mehrere Sri 


ſchließ nicht maicherley — einzelner Städt 
‚auf andere aus. Aber Diefe 


ziehungen beweiſen dage⸗ 
gen quch nicht ein —— — aller dieſer Theilt 
ald eines, zufammenhängen® gearbeiteten, Ganzen 
vielmehr ſcheint eben ben biefen unpartheyifchen Bene 
chungen des Zufammenhanges mancher Ra 
fragmentarifche Beſchaffenheit von Neuem deutlich d = 
Bemerkenswerth iſt es, daß in der großen Voͤlker⸗ ‚Ser 
nealogie Gen. 10. die’ Askunft feines. vr 

deducirt wird, deren Abbunft in andere The 

te der Patriarchen verwebt iſt, z. B. t 

Moabiter, Iſmaeliter, Midianiter, E 

deſſen wenigſtens die Abſtammung von D 


ba iſt ſowohl Gen, 10,7. als Gen. 25, 


perihiedene Art angegeben, und darin x 
ſtimmte Verſchiedenheit der Tradition. 
wohl, als K. 24, 24, iſt die Mutter des 


aup 


nen; K. 35, 8. wird der Tod der Amme 
MNamen Debora angegeben, und dies moͤ 


lich mic Müdficht auf = e Nachricht b 


Indeſſen wenn letz tere Debora jene Am 
war, die ſchon dieſer nach Kangan 
fe nicht ben Jakob feyn, während dieſer 
mien nach Kanaan zuräcsieht, und che 
ters Haus zuruͤckgekommen war. Der 


35, 8. eime ganz andere VBotſtellung von 


des Hausweſens Iſagks in Hiuficht af Jakobs Tren⸗ 


ung yon demſelben zum ‚Grunde, als fonſt in dieſem 
“Buche angegeben if, In andern Efuͤcken, m s 
. Er 2 m urch 


Ee 4 





440 ‚423. Einzeine Stide bes Exodus, 
wurd ſolche Begichungen. * —— jeigt, 
e Ä 


eößerer Stuͤcke be: 
e oben angezeigt worden find, 
durch ihre ausführliche Dar: 
n zuweilen in einzeln fliehen; 
und 23., finden, gegen an⸗ 
‚auffallend abgeriffene, kurze, 
lhaft Dunkle SGtüde, ab, 


86. 32 Unterfuhung über fragmentariihe 
0 Befhaffenheit des Exadus, 

Das Buch Exodus beginnt mit einer zuſammenhaͤn⸗ 
genden Erzählung auf einander folgender Begebenheiten, 
Auch der Gebrauch des Namens TANTS in den erflen 
; Kapiteln koͤnnte eine Nüdficht auf K..6, 3. zu verrachen 
feinen, tp.der Name FIN nad) der gewöhnlichen Meis 
nung erſt eingeführt wird. Sicher ift nun freylich letzte— 
re Annahme nicht. Wenn auch K. 6, 3. bemerkt wird, 
daß Gott ſich dem Abraham, Iſaak und Jakob nicht 
unter dem Mamen MN befannt gemacht babe; jo folge 
daraus nicht, daß dieſer Name bie zu dem Zeitpunct, 
ber K. 6, 3, bezeichnet ift, den Iſtaeliten unbefanne ger 
blieben ſey. = 
Indeſſen bemerkenswerth ift Bann gleichwohl, ſo wie 
in der Geneſis, ſo auch hier die Verſchiedenheit des Ge⸗ 
hrauchs der Gottesnamen. Mur K. 1. und 2. ſteht 
S ousfchließend, zwar nur in den legten Verſen 
an dieſer Kapitel, weil in ben vorhergehenden übers 
aupt. Gott nicht genannt wird, aber in denfelben doch 
x mehrere Male, 8,3. ſteht noch FATN ſowohl, alg 
‚AN, aber feßteres ſchon häufig, und in K. 4. 5. bloß 
‚nm, Dogegen finder auch noch nach K. 6, - | 


"Ry Daß, wenn bemertt wird TERN fomme wicht weiten 
ver, damit gemeine (ep. TON] OS, karanıe wichs weieee > 


4 
\ N 
1 


J 42. Einzetne Stuͤcke des Exodus 441 


Sen ber Gebrauch des Namens EATON flatt, und eine / 
ge Theile dieſes Buche unterfcheiden ſich don den fie uns 
gebenben baduch , daß MIT. und LEBT wechſeind 
gejeßt iſt, ſo K. 18., K. ı19., K. 2a. und 24. * 

GOGerade K. 18. iſt eine Grzaͤhlung für ſich, die En 
zoͤhlung des Beſuchs, welchen Jethro / der Schwiege 
dater des Moſes, bey dieſem macht. Sie vaßt zwar in 
Die Reihe Der Begebenheiten, aber fie enthair hoch man 
he, mit dem Vorhergehenden und Folgenben nicht wethl 
‚verträgliche Angaben. | | Ä 5 


machen: — 
K. 2, 20. iſt die Geburt des Älteflen 
erwaͤhnt, und die Etymologie des Mainen 
gegeben. K. 4, 20. nimmt Moſes feine 3 
ne, beren Namen hier nicht angezeigt find, 
Aegypten. Zr 
Sleichwohl bringe nach K. 18,'2. Fethro dem Mo: 
ſes deſſen Frau und Soͤhne auf dem Zuge in das Sager, 
gleich als oh er fe nicht ſchon bey ſich gehabt hätte, und 
aud) die Etymologie des Namens des erfteren diefer Soͤh⸗ 
ne wird eben ſo, wie K. 2, 20. angefuͤhrt gleich als ob 
fie nicht ſchon angegeben waͤre. | \ a 
Man hat jene Verſchiedenheit der Tachrichten dur 
bie Annahme zu heben geſucht, daß Moſes Frau und 
Kinder aus Aegypten zurüc an ben Jethro geſchickt habe, 
Sie iſt moͤglich, aber voͤllig willkuͤrlich, und vielleicht 
nicht einmal recht wahrſcheinlich. ee 
Moſes Schwiegervater heißt gerabe in biefem R. ı 8. 
Jethro, fo wie auch K. 3, 1. 4. ber in der fchon in 
jener Ruͤckficht unterfchiedenen Stelle 8. 2, 20, heiße 
en 7 2 Sr 
einzeln, fondern nur in den S. 41 3. Not. *** angegebenen 


Conſtructionon vor, iſt ſchon am letzteren Orte erwaͤhnt 
worden. a : ; — 


a $. 22: Gintefne Staͤkedet Exesus. 


— — Fe s Kr son Mr 
es Nichter anſende, derte u. |. w. eingeſetzt; 
Gemit war die ſchwereren Mecyrefätte zum Errichtung ae | 


Moſes gebracht. werden. Anderwaͤris iſt viele 
‚ ging der Gerichtsverfaſfung im Iſraelitiſchen fager mit 


‚der Einfegung der ſchon Exod. 24, 1. erwähnten, 70 


Aelteſten — vergl. Num. 11, 17. Ob wohl 
ei een beiden Verſchiedenheiten eine Wers 
. ebgung ft: Bene bas Zuſammentreffen 
aller irn Bertekeamnbeitender Wahrfeh it ein ſeht 
ht, baß Exod. 18. ein einzelnes N) für 
| eingefchalteres Stuͤck ſeyn moͤge. 
d 20, iſt die Darſtellung der Sinaiti⸗ 
und der Defalog enthalten. In fer 
‚ für ſich beſtehhende Erzählung ſehn; 
o mehr einzeln, da von dem Schluſſe 
von K. 20. an bis zum Schluffe von K. 23, eine Anzahl 
einzelner Geſetze folgen, die ohne itgend einen Zufam- 
menbang neben einander ſtehen. Nun zeichnen.fich aber 
gerade dieſe K. 19. und 20., und. eben fo K. 24., wo 
die feyerliche AYbfchließung des Bundes in Hinſicht auf jene 
Beſetzgebung erfolge, durch ben abmechfeinden Gebrauch 
der beiden Gottesnamen, pen den Kapiteln wor K. 18. 
yon den meiften der zwiſchen K. 20. und 24. fiehenden * 
und von den nach K. 24. folgenden Theilen dieſes Buche 
aus. Denn eben mit K. 25. fängt dann der — 
ßende Gebrauch des Namens mim an, sicht weiter 
terbrochen zu merben, 
In einigen anderen früheren Stellen ſteht —R J 
ohne mir 7357 abzumechfeln ‚, auffallend abftedyend zwi⸗ 
en andern. wo II? ausfchliegend gebraucht ift. Sp 
ft an K. 13, 17 — 20, vier Mal, und diefe 
pier 


%) Mur in der Erzaͤhlung K. 31,5. ſteht yon , wo ge; 
rade von derſelben Sache 8. 7. M geſetzt ut. 


⸗⸗ 





u — des Exadun. 4 


vier Verſe Tine zwiſchen den Ahrigen Gerans« 
fallen, ern BE 21. an — 13, 16 oder Kiel⸗ 
‚leicht an K. eh A Ja fene vier Perſe er⸗ 
zegen-pielmehr den u... des Zur 
ſammenhanses ah daran, is ber Mefetent von K. 14. 
andere Vorſtellungen oder Nachrichten gehabt habe, ai 
derjenige, tyelcher in jenen vier Werfen ſpricht. 

In dem Geſetz K. 22, — ſteht auch ar, ze 

und erſt in Dem, mit jenen nicht wthzwendig zuſammen⸗ 
hängenden folgenden, wieher MiT1\;. .indeffen wird über. 
die Bepeutumg jenes AITIN —3** ohne triftigen 
Grund, geftritten, |. Th, II, 

Schon durch das bite — begruͤndet ſich 
die Erwartung ; diefem Buche noch mehrere, fi 
abfondernde Stuͤ e zu finden. Und dieſe beſtaͤtigt fi ch 
allerdings wenisſtens in mehreren € 

8. 6, möchte wohl einige fol 
Die ſchon erwähnte Nachricht yor 

digung deö Namens MIR K 

die Bereinigung derfelben mit Ey 3, 
man auf alles «en ©. emei 
doch ſchwierig genug, —— natuͤrlicher, wenn 
auch nicht entſchieden gewiß, if die Annahme verſchiede⸗ 
ner Rn | 


K. 3 K. 6, 2.1. 6. 
Und Mofes — zu — — Und Gott re⸗ 
wenn ich. nun zu ben. Iſrqeliten kom⸗ dete mit. Moſes, 
me, und au ihnen fage: der Gott * und ſprach zu 
ree Vaͤter hat mich zu euch gefande, und ihm: ich Bine 
fie zu mir forechen : wie heißt er?: was bova. Und dem. 
fol ich dann au ihnen fagen. Und Abraham, dem 
Sort fprach zum Moſes: ich werde Sr und dem - 

derſelbe feger, der ich ſeyn werde. Und Jakob bin ich er: 
en ſagte; fo foltft du zu den Iſraeliten fchienen als der 
— der ic) werte feon, hat ni alimaͤchtige Herr, 


und 





| I. 
ia 4. a2. Eingeine rite des Mkodut, 


| zu euch geſekbet. Gott fügte ferner und unter dem 
zu Moſes: ſo ſollſt Bu’ zu den Iſrae⸗ Namen Jehova 
ilixen ſprechen: Jehova, der Gert Bin ich ihnen 
— eurer Väter, der Gott Abrahams, nicht bebannt ge⸗ 
ser Gore Iſaaks, und der Gote : worden. — — 
Zakobs hat mic) zu euch Hefande. Sage alfo den 
Dies iſt mein Mame in Ewig⸗ Ifraeliten: ich 
keit. u bin Jehova ıc. 
Pdiefe Stelle in K. €. folge unmittelbar V. 
ein Befehl Jehovas an Moſes, zum Pharao 
„um ihm zu fagen, dafi er bie Sfraeliten aug 
ꝛe ziehen laſſen folle, und ein eben folcher Befehl 
auffallendften Wiederholung in der Antwort 
dmmt in chen diefem Kapitel B. 38 — 20. noch 


| V. 13. ©, V. 330. 
Und Moſes redete vor Je Und Moſes ſprach vor 


eine ungelöfete Zunge, hörten, 

DB, 39 hänge genau. mit 8.7, 1 — 6. zuſammen 
—F “an welchem Stuͤcke noch V. 7. eine Angabe des Alcars 
Moſes und Aagrons 'hängt, die hier nicht recht an ihrem 

Zr Orte if. —— Sur Say 
af 5 627 Und zwiſchen jenen beiden, dieſe Wiederholumg ent 
holtenden Stuͤcken, ſteht, mit einer vorhergehenden Les 
berfchrife, das. Sefchlechtsregifter Moſes und Aarons, 
alſo eim für fich beftehendes Stuͤck, welches nun vollends 
allen, etwa erdenklichen, Zuſammenhang der übrigen 
Stuͤcke bes Kapitels zerftörr ; ein Stammbaum, der ſich 
dadurch als abgeriffenes Städ. eines größeren Stamms 
baums chasafterifirt, dafj er auch die Nachkommen 'der 
Abrigen Söhne Jakobz, aber nur der beiden, die — 
* — u als 


-“ 





— 
* 


— ainzela Stüdr des Exodus, 4 


als levi waren, aafſteut, uad mit den weitläufigen one - 
geführten Nachkommen Levis abbricht. Der Stamm⸗ 
baum Aarens md Mofes iſt V. 20 — 25. anf eine auf: 
fallende Art unordentlich geſtellt, und ungleich, Bles 
bey dem Stamme levi iſt das Acer aber nur einiger Ab⸗ 
föommlinge angegeben. V. 20. iſt Herons und Mofie 
Water Amzam beſonders aufgeführt, WB. 21, 22. die 
Brüder Amrams mit ihren Söhnen, V. 23. Aarons 
Frau und. Söhne, VB, 24. die Söhne des einen Vaters⸗ 
brudersſohns von Aaron, DB. 25: der Sohn Yarons, 
Eliefer, mit Frau und Sohn, als der Stammhalter ; 
welches er aber. erſt nach. bein, viel fpäter vorfallendens 
Tode der Altern Brüder, Nadab und Abihu, geworben ift«;- 
‚Dies. fand dann doch nicht bloße Kleine Einſchaltun⸗ 
gen in eine lange, sufommenhängende Erzählung , ſon⸗ 
ders es ” eine ganze Neiße ſich von einander rennenden 


und 
—3 Kapitel find freylich — mehige in. bite | 

Buche, Indeſſen finden fi noch mancherley — 
Spuren der Einzelnheit gewiſſer Theile deſſelben, und 
andere find wenigſtens ſehr bequem trennbar. 

Dieſes Buch beſteht theils aus Geſchichtsetz aͤhlung, 
theils aus einzelnen Geſetzen, theils aus der weitlaͤufigem 
Angabe des Baus = - letztere nimmt K. 
25 — 31. und Zwiſch ſchen dieſen 
. Kapitche — —— a Ten 
enrhält die erge Hälfte des Buches größtentheiis, une: 
die erzägiten Begebenheiten rad ig fich um ſo leichter· m 
an — A de — nur einen ſehr era 

ben 


i manchen nn 
Ge Da Darſt ——— ſtoͤßge man an. m 
J So find beſonders K 16;. 146, 1 A # 
| yälle, die niche in die daxmelige Zeitfelge, 
druͤcklich theils in Die Zeit nach K. 37, theils — — 
* sröften Theile von Deuteron, gehören Daburch 
| gem 


% 


⸗ 


46 4. 22. Einzelne Stade des Exodus. 


rennt ſich dieſes Stuͤck von der dorhergehenden und fob 
enden — 

Moamlich es iſt B. 35. erzählt, Daß Die Sfeoeliten 
as Mauna 40 Jahre hind ME BER en: .. 
in bewohntes Sand kamen, bis an bie Schaze von Ka⸗ 
san. And W. 32. und 33. erhält Moſes die Vetord⸗ 
ung, eisen Comer von Dicfem MRanna yon Andenken . 
hir künftige Zeiten in ber Gtiftehhere aufzibewahten. 
Diefen Befehl fühet DB. 34. Hard aus, umb legt das 
Manna vor den Geſetztafeln mieber, bie nk foätes ges 
nacht, und erſt K. 40, 20, in die Bunbeslade gelegt werden, 

Die Aufrichtuitg des Stiftshuͤtte us auch noch au⸗ 
erwaͤrts fo doppelt erzaͤtzlt, daß fich beide Erzäghingen 
vapusch als von einander verſchiedene Stuͤcke ttennen, 





—55 — 


— — 





Depwierigfeitel, bie 
Anfähcen, A — — ©. 148: 49. 
") Zapın’s Einleitnug ins A. T. 4. « O. ©, 61. 


| 


- 


22. Ginielhe räle des Exoden 42 


Beſonders auffallend if es K. 12, 1 — 13 bey den 
bern Verordnung Dee Geyer des Paſſah dem 


des ungeſaͤuerten Bundes ben derſelben fefigen 


ſetzt zu ſeben, ja dieſen Gebrauch als Gegenſtand einen 
eigenen Vererbaung zu finden, da er doch nach der ges 
ſchichtlichen Erzäpkung in eben dieſem Kapitel V. 34. * 
—* des Zufall ib, und — ze j — 
Gewohnheeit wird, Auch V 
49, V. 30 51. find Stuͤche, Die Fin wi Dei — 2 
. kerausfallen Innen, K. 13, 1— 16, iſt auch ein folches 
Stuͤck, und von V. 17 — 20, fleht eine Nachricht vons 
wirklichen Auszuge aus Aeghoten, als ob nit noch K. 14. 
e — folgte; vor welcher jeue laum vorhergegangen 
ann. 


Das Zulammentreffen fo vieler loſer Gehde, —— 


theile ohne allen Zuſammenhaug neben einander ſtehen, 
tgeits ſich ſchwerlich ganz mit einandet verbinden laflen, . 
briagt weit mehr, als bloße Wahrſcheinlichteit Kerwor, 
deß wir hier eine Anzahl einzelnet Stuͤcke vor uns Gas 
die ker sinf außer Zufoimmenkäng abgefafit 


ce. ifdebten Hätte dieſes Buchs ſteht eine An⸗ 
tn von ie etzen H.a43— 23, 19., Vie, wie ſchon gen 
F agt worden, — außer allem Sufammertpange gegen ' 


“ einander leben. : Daß fie dadurch verbunden ſehen, weil 


„Ba:in Einer Zeit dem Wolfe gegeben wotden, «fl eine 
notwendige Berausfer - 


die Kern — je eingeinet —2 | 


\apäne aſt nach det nase ven Zfeaelisen in übten 


Sande 


48 4 23. @inzelne Stuͤcke des Exodus. > 


| kande Amvendung finden konnten, dergl. K.21, 2— 6. 


22, 3:4. Die meiſten dieſer Geſetze find recht ſpecielle, 
and ſtehen, abgeſehen Davon, daß dies der erſten Ein⸗ 
richtung eines Haufens Volk wohl ſchwerlich entſpricht, 
wach wenigſtens in einem deſto geringern Zuſammenhange 
unter einander, und um deſtomehr als einzefte Beſeße. 
K. 34. folgen mieder Geſetze, freylich unter einer 
neuen Veranlaſſung, und weniger ausführliche und fpes 


. elle. ‚Sie find zufammenhängender zuſammengeſtellt. 


Aber bemerfenswerth wenigftens iſt es, daß vide. 
dieſer Geſetze Wiederholungen früherer find, vergl. K. 32, - 
117 — ı5, mit K. 23, 24 32., K. 34, 19. 20. mit K. 


13, 17— 13. 8. 35, 1-3. ift wieder ein — 
Geſetz, und daſſelbe, was ſchon K. 20,8 — 11., K. 31, 
en 17. und K. 34,21. beföhlen war. K. ao, 11. und 
31, 17 fiehen felbſt faſt ganz einerley Worte, nur 
daß dort NTON, hier MN gebraucht iſt. ni 
Neben diefen'mehr oder weniger deutlichen Merkine⸗ 
fen der Einzelnheit nicht weniger Theile diefes Wuchs, 
aan ſich Dagegen auch einige gegenfeitige Beziehungen 
demſelben, z. B. K. 3, 21. 22, vergl, mit X. 11, 2., 


K. 7, 16., wo auf das orherige, K. 4,01, 234 > 


wuf das Spätere Ruͤckſicht genommen iſt. | 
g. 23. Refaitar | E 


0 Ba dem Buche Exodus iſt zwar im Ganzen etw 


mehr Zufammenhang, als in der, Genelis, und ein gros 


ßer Theil deſſelben laͤßt ſich noch fo ziemlich als zufams 


menhaͤngend betrachten. Aber das Band, welches die 


. einzelnen Darſtellungen an einander reiht, knuͤpft nur 


manche enger zufammen iſt oft mehr oder weniger deut⸗ 


lich imterbrochen, und Äberhaupt nur ein ſchwacher Baden. 
Denn daß 5 B. Die Geſchichte der ſogenannten Aegyptis 
fhen Plagen genauer zufannmenhänar, und der meitläus " 
fige Entwurf des Baues der Stifeshütre, der mic ebens 

— dem⸗ 


N 


4. 24. Einzelne Srhde.det Leviticus. 49: 


denfelben Worten erzählen Ausfügrung enfpricht, ver⸗ 

säht theils feinen eigentlich angelegten Plan des Zuſam⸗ 

menhangs, theils entſcheidet es nicht für den. Zufammens 

- Bang des Sanzenı Indem Buche befinden ſich vi | 
‚auch nicht blos viele trennbare, fondern auch eine wi 
geringe Zahl deutlich einzelner Stuͤcke. 


$. 24. Unterſuchung über fragmentariſche 
| Beſchaffenheit des Leviticus. 
-  &n bem Levitieus ſtehen ein 
einander, die fich groͤßtentheils au 
‚Opfer beziehen, ſo daß man biefee € 
Codex der Priefter genannt bat. 
dex der Geſetze erwartet man ana 
ſchon vorher ſchriftlich vorhandenen 
in ihrer. Zufammenftellung prontul; 
begreiflich , hier trennbare Auffäg 
. ausgemacht wuͤrde deshalb hoch 


ſtellung noch nicht, daß fie nicht 


. dergefchrieben fen, wenn fich -niche mehr oder weniger 
deutliche Spuren des Gegentheils fänden. 
Aber diefe find in den mehrmaligen deuslichen Ueber⸗ 
fchriften vorhanden. K. 1 — 7. ift eine für fich beſte⸗ 
hende Zufammenftellung der ſaͤmmtlichen Opfergefeße, 
und endigt K. 7, 37. 38. mic der Schlußforme: _ 
Dies if das Gefeh für Brandopfer, undlutiges 
Opfer, Suͤnd- und Schuldonfer, für Einweihungs⸗ 
und Sreudenopfer, welches Jehova dem Moſes auf 
dem Berge Sinai befohlen hat, am Page, wo er ben 
Iſtaeliten befahl, ihre Gaben dem Jehova darzubrin⸗ 
gen in dee Wuͤſte Sinai, . de | 
Unmittelbar nad) dieſer Schlußformel folge ein mic 
jenem, auch dem Inhalt nach, gar nicht zufammermhädts 
endes Stuͤck. Es mwied dadurch noch beſtimmter abge 
as, daß es hiſtoriſch, die Darſtellung der Einwei⸗ 
Weitter Theil, Ff hung 


* >» 


x 





F ur 


\ 


‘ao 3.34. Cinjelne Städe des Leviticut. 
hyung Aarons und feine Sohne, Nadab und Abihuß 


und des ungluͤcklichen Todes der letzteren iſt, K.ß — 10. 
Dadurch treten die jüngeren Söhne, Eleaſar und Sche 


.. mär, in die Gefchäfte jener, von melchen eriterer hernach 
Aatons Nachfolger wird, Jene Einweihung fleht in be: 


| ftimmten Bezuge auf Exod. 28. 29. 


+ Auf diefes Hiftorische Stuͤck folgt KR, 11— 15. eine 


Anzahl von Geſetzen, welche ſich ſaͤmmtlich auf Reinig⸗ 


keit beziehen, die im Verhaͤltniß zum Religionsdienſt 
ſteht, dder woruͤber von den Prieſtern entſchieden wer⸗ 


vden ſollte. Zu 


Von da an folgen viele andere Geſetze, dhne einen 
foihen Zufammenhang ihres. Snhalts, und ohne einige 
Dehnung in ihrer Stellung, obwohl faft ſaͤmmtlich in 


‚ Bezug auf Religionsdienſt, und grofentheils in Bezug 


‚auf Priefter, worunter ſich K. 24, 10— 23. eine kurze 
BGecſchichtserzaͤhlung bey Gelegenheit eines Deshalb ge 
machten Sefehes befindet, und am Ende vor 8.26. 
fFaolgt Hierzu W, 46. wieder Die Schlußformel : ” 


Dies find die Gebote imd Vorſchriften und das 
Geſetz, welches Jehova zwiſchen fich und zwiſchen ben 
Iſtraeliten auf dem Berge Sinai durch Moſes ge⸗ 


geben hat. 


— — folgen noch Sefebe von religidſen Geluͤbden, 


und der Schoͤtzung deſſen, was man Jehova geweiht 
bat, wenn man es loskaufen will. Sie enden mit einer 


‚neuen, Änterfchrift? 


- Dies find Die Befehle Jehova's an die Ifraeliten, 
ns dem Mofes aufgetragen hat auf dem Berge 
nat. “ 


gm biefem ganzen Buche koͤmmt blos der. ame 


MR vor, COMON nieht; Ausgenommen in einer vier 


Mat ſtehenden Phrafe, wo jenes’ nicht flehen konnte, 
vergl, K. 11, 35 


Wie⸗ 


⸗ 





= 7 
& 1 - 


' A 
$ 25, Einzelne Städe des Leviticus 451 


Wiederholungen anderer im Exodus ſchon da gewe⸗ 
fenen Gefeße finden ſich mehrere, fie haben aber Keinen 
Einfluß auf die Defonomie diefes Buchs ,. von ber wir 
bier reden, u 

Mehr Ruͤckſicht verdienen Wiederholungen, wie bie _ 
K. 17, 2. und 3., wo in leßterem Verſe gerade daſſelbe, 
als im erfteren, "gefagt iſt; indefjen enticheidend mag 
auch dies hier nicht ſeyn | J 

>. Aber bedeutender iſt es, wenn wir das Verbot des 
Eſſens des Bluts in diefem Buche vier Mal finden, K. 
3, 17. 7, 26. 17), 10. 19, 26, Dieſe Stellen verdie⸗ 
nen unter fi), und mit den, ©, 401. gegen einander 
über Heftellten vetglichen zu werden 2 
Und vielleicht ift e8 noch fehmieriger zu jeigen, daß 
die äußerft ähnlichen Geſetze in K.4. und 5. urfprünglid) 
derjchieden waren, und nad) der Abſicht ihrer —— 
ſeyn ſollen. Wahrſcheinlich find unter den Suͤhndeſetzen 
K. 4. für Verſchuldungen, die AND genannt werden, 
- Mehrere liches mehr und Nichts weniger, als diefelben 
Geſetze in K.5., wo für Verfchuldung UN gebraucht 
iſt. Wenigſtens iſt jeder Unterfchied, den man zwiſchen 
beiderley Geſetzen auszumitteln verſucht Kat, kuͤnſtlich, 
und, bey dee ſonſtigen haͤufigen Synörngmie jener beiden 
Ausdruͤcke, precät angenommen Wenigſtens KA, 27: . 
wird außerdem furft daffelbe gefagt, was auch Ki 3, 17. 
ſteht. SS auch TE. 11. S. 190° on F 
8.25. Reſultat — 

Aus ber eben geſchilderten Beſchaffenheit des Levia 
ticus erhellt, daß diefes Buch wenigſtens aus einiger 
größeren Stuͤcken beftehr, die urſpruͤnglich einzeln unb 
unabhaͤngig von einander niedergeſchrieben waren. Dies 
beweiſen die erwaͤtznten Unterſchriften, fie zeigen, daß 
wenigſtens die Zuſammenſtellungen der Geſetze K. 17; 
‚und K. 1196. vorher ren waren, bevar- - 

| — 2 fie 


J 


J 


452 5. 26. Cinzelne Stüdeides ©: Numeri. 
“He hier zuſammengeſtelle, das hiſtoriſche Stoͤck K.s — 


39, zwiſchen geſchoben, und der Anhang K. 27. hinzu⸗ 


gefuͤgt wurde, melcher Dann eine neue Unterſchrift erhielt, 
die aber‘ deshalb nicht allgemeiner ift, als Die vorherge- 
hende.: Und bey jenen größeren Stuͤcken ift vieler Ber: 
dacht vorhanden, daß auch fie aus mehreren, urſpruͤng⸗ 
lich verfchiedenen Städten zufammengefeßt find. 


526. Unterfuhuhg Aber fragmentarifhe 
Beſchaffenheit des Buchs Numeri,, 

Kapitel zerfallen: augenfcheinlich in 
und diefe fragmentariſche Beichaf- 
iſt Häufig anerkannt worden. Dies 
tachttäge zu dem Vorigen, und find . 
nzelne Städe, zB. K. 7., welches 
et, Exod. 40, erzählten, Einwei⸗ 
Stiftshuͤtte enthäle, und fich nach 
n.des Tertes an die Zeit von Exod. 
Seh &. 7, 89. ift wieder ein recht 
ers. | 


Kt. 1. if:ein für ſich beſtehendes Regiſter der Zaͤh⸗ 
lung des Volks, Ra. die für ſich beſtehende Einrichtung 

des. Lagers der Iſtaeliten. a 
X. 3, 1. ff. wo V. 1. dieſelbe Ueberſchrift IN? 
niN fieht,. die in der Genefis als Kennzeichen eines 
neuen Std anerfannt murbey und hier alfo auch da: 
für gelten muß, fängt zwar mit jener Meberfchrift an, 
nimmt aber von Mofis Söhnen feine Notiz, und ent 
- Kälte von V. 14. wieder ein Gefchlechtsregifter des Stam⸗ 
mes feot, und die Angabe der Zahl der einzelnen Ge⸗ 
ſchlechter deffelben, und ihrer Sefchäfte bey dem Heilig: 
um. V. 14. ſo wie V. 1. ift Die Ortsbeſtimmung noch 
beſonders bemerkt, daß dies in der Wuͤſte Sinai ſo war, 
welches zwar an ſich nicht entſcheidend fuͤr den Anfang ei⸗ 
nes 


® . ‘ 


N. 


4.26. inzelne Stade des ®. Numeris 43 f 


ms abgefonderten Städes, aber immer weripftene ei 
Moment iſt. 


K. 4. folgt noch ein Befehl die leviten zu hien | 


und zwar nicht die einzelnen Köpfe, mie K. 3., ſondern 
dte Zahl der zum Dienfte im Heiligthum tauglicheni wird. 


genannt, und diefe Dienfte find hier wieder, ober er ei 


cletfer angegeben, als K. 3 

Alle dieſe Stuͤcke Ai ben diefer ihrer. 
doch ohne Zweifel einzelne Stuͤcke, und d 
nen flehenden werden es eben dadurch auı 
enthalten K. 3. und 6. auch Geſetze, bi 
einem Zuſammenhange unter fih, oder mi 
gehenden und Kolgenden ſind. 

Auch Num, 8 — 10, 10. ſtehen 
| Verordnungen und Einrichtungen oft 

K. 8, 1 — 4. iſt recht deutlich 
nicht ſowohl Nachttag, als bloße 
Euod. 25, 37., Dageweſenen. 

N, 8, 44. laͤßt ſich mit K. 4, 3. durch Nichts, als 


durch eine gewaltſame Aenderung des Tertes in feßtered 


Stelle, vergl, S. ⁊7., vereinigen; nur in verfchiedenen 


Stuͤcken fann eine folche Verſchiedentzeit des Inhatts bet 


Verordnung vorfommen: 
84,23% K. 8,24 
Zaͤhle — — — alle Dies gilt fie die eviten: 
vom dreyßigjaͤhrigen dom fuͤnfundzwanzig— 
und druͤber, bis zum funf⸗ jährigen und drüber zieht 
sigfährigen‘, alle, die da «er aus zum Dienſt der Stifts⸗ 
u fönnen, daß fie {ae vom funfzigjährigen an 
den Dienft bey der Stifte: 
huͤtte verrichten, und dient richt mehr. 
Die in diefen erſten Kapiteln dieſes Buchs enthal⸗ 
tenen Stuͤcke ſtehen hier ſelbſt in chronologiſcher Unorde 
nung. 8.9, 1 — 3. iſt als Zeitdatum des Folgenden 
der vierzehnte Tag des erſten Monats vom zweyten 
Ff3 Jahre 


leibt er zuruͤck vom Dienſte, 


434 * 26. Einzelne Stade des B. Numeri, 


Jabre nad dem Auszuge angegeben, und das Jeitdatum 


yon K, 1, 1. iſt der erſte Tag des zweyten Monats 
dieſes zweyten Jahres. et 
Dagegen reihen fi die, von K. 10, 11, an fol 


. genden, Erzählungen leichter an einander; bie K. 22, 1. 


wird der Zug bis in die fogenannten Moabitiſchen Ebe⸗ 
on da an Dargeftelle ift, foll in 
8 in denfelben gehören, Mur 
nan einander gefchloffenes Ganz 
er nicht blos trennbare Städe, 
ffenbar getrennt werden müffen, 
d K. 19. ein paar einzelne Ge⸗ 
e mit einer heftimmten Veran⸗ 
Jaffung in der übrigen Erzählung in Verbindung zu fie 


Am, Vielmehr liegt darin, daß nach dem unmittelbar 


‚ porhergehenden Befehl des erzürnten Jeheva, daß das 


— 


ungehorſame Volk zur Strafe wieder in die Wuͤſte zu⸗ 
ruͤckkehren ſoll, wohl ſelbſt ein Grund, von dem folgen⸗ 
den Geſetz, welches fo anfängt: „wenn ihr in Das fand, 
das ich euch zur Wohnung gebe, gekommen feyb,. zu 
wenigfieng herausfallen, | | 

Eben Died iſt der Fall bey den Gefeßen K. 28 — 
30. , welche in gar feinem Bezuge auf die Sage des Wolfe 


 fagen, daß es nicht an feinem Plage ſtehe. Cie können 


ver etzt ſind. i 

K. 14, 45. ſchlagen die Kanaaniter Die, gegen Je⸗ 
hova's Willen doch noch) vordringenden Iſraeliten, und 
bauen bis Chorma nach, K. 21, 3. giebt Jehova die 
Kanaaniter in die Hand ver Iſraeliten; dieſe verheeren 
Jah dem Gott gerhanen Geluͤbde ihm zur Ehre die 
Städte derſelben (ASt), und nennen den Ort Chor: 
ma, Dies Fönnte wohl zweyerlen Tradition über den 


zu der Zeit ſtehen, in welche fie dusch dieſe Stellung 


- Mamen Eineg Ortes ſeyn. 


su | | So 


—B 
N ⸗ 





N « j A 
% 
En 2 


626. Einzekne Stöde des $ Numark ic 
So befinden ſich in demſeiben K. 14. ein paat Steß 
len, die allerdings eine auffallende Wiederholung und 
dabey Verſchiedenheit der Angaben enthalten: 
K. 13, 38° K. 14, 6. 
ermuntest blos Kaleb das Volk ermuntern Io fug und 
zum Gehorſam gegen Moſes Kaleb, beide dag 

und zum Eindringen in das Voltk zum Eindringen 


‚Sand Kanaan. in das fand Kmaan.- 
. K. 14, 23.24 K. 14, 29. 30, | 
- Alle, die Männer, die dem In der Ne follerk, 


= Zehona nach fb vielen Wunden die Ungehorfamen ums 
doch nicht geherchen, Sollen das Fommen, alle, die uͤber 
fand nicht fehen; aber den Ka: 20 Zahre att find, und 
ed mit feiner Nadjfommen: ſollen, blos den Joſua ır, 
ſchaft will Jehova -in daſſelbe Kaleb ausgenommen, 
bringen. | dag fand nicht betreten: 
KR 117. iſt freplich eine neue Mittheilung anges 
fangen mit den Worten, welche übrigens auch oft ui 
ſchen recht wohl neben einander: fehenden Geſetzen, 5.8. 
Levitic. 23., befindlich find: TWO—hn mim namıy 
ON? IINTONN; indeffen wenn aud) von’ fenen-neben 
einander-geftallten Angaben die. eine die andere ‚nicht we⸗ 
"gen ihrer Verſchiedenhzeit geradehin ausfchlieft :- eben 
dies, daß denn. daffelbe gerade noch einmal- fo geſagt 
wird, iſt, um nicht zu ſagen, entfheidend, doch gewiß 
ſehr auffallend. — re 
Entfcheidenb und unvereinbar. iſt dagegen wiederum 
die Verfchiedenheit der Num. 21 ‚.12..4nd der Num, 33, 
45. gegebenen Ttadhrichten > a 
Num. 21, I —-2.° Nuom. 3,4 | 
Sie zogen von. Oboth weis - ie jogen von Dbork 
‚ter, und fagerten fich zu Gijje weiker, und lagerten ſich 
. Abarim, auf der Morgenſeite zu Giſje Abarim an -ber 
bes Moabitiſchen Sandes, Bon Graͤnze des Moabitiſchen 
en da Se! Ze 


t 


4 


16 4226. Biszeine StAde det B. Nume ri. 


bo. zogem ſie weiter, und lager⸗ 
gen ſich am BacheSated. Bon 
da zogen fie weiter, und lager⸗ 
ten fich diesſeits des Arnon 


fanbes. Und ſie zogen 
bon Gijjim, und lagerten 
ih) zu Dibon Sad. Lind 
fie zogen von Dibon Sad, 
md. Ingerten ſich su Ak 
non Diblateim , und fie 
jogen pon Amon Dis 
‚lataim, 
ih am Gebirge Abas 
im ꝛc. 


konnen doch nich blos 
n der Derter veranlaft 
je Borftellungen des Be 


richtſtellers voraus. Der in der erſtern Stelle erwaͤhnte 
Bach Sared iſt es gu Deut. 2, 14. eben auch bey 


der Beſchreihung dieſes Zuges, 


Eben fo wenig ſtimmt Num. 16, 31 — 33. mit 8. 


a6, = J 
Num. 16, 31 - 3 


Und ale (Mofes) vice: 


te ausgeredet hatte, ſpoaltete 
fi) das fand unter ihnen, und 
die Erde öffnete ihren Schlund, 
und perfchlang fie und ihre Hoaͤu⸗ 
fer und alle Menſchen, 
welche dem Korach ans 

ehoͤrten, und alles Erwor: 

ene. Und fie, und Alles, was 
ihnen angehörte, fuhr lebendig 
in den Scheol. 

Vergl. anch ©, 83, 


Man ſieht wohl, daß die Nachricht 8 26, in Be 
zus: auf das Dafenn des, wenigſtens als beruͤ 
en EN der Korochiten ſtehen mas 


Num. 26, 10. 11. 

Und die Erde oͤffnete 
ihren Schlund, und ver⸗ 
ſchlang ſie, und den Ko⸗ 
rach, ſo wie der — 
umkam, denn das 
feaß, Die 250 
ner, und fie mwurben zum 
Streaferempel. Aber 


die SoͤhneKorachs 
mit, 


famen nicht 
um. 


t 


Ueber⸗ 


und lagerten 


Pd 


4 





/ % 
B* 





iheer Nachrichten auderen ent 
26. ab 93. au ſich seht ei ve One 

‚ein beſenderes Perceichniß der Meifefintionen der Ifraeh⸗ 
ten, jenes enthaͤlt das Regiſter einer neuen Zählung, 
weiche vielleicht felbft blos eine andere Nachricht von ber 
fruͤher ergaͤhlten Zihkung des Bolks ſeyn kann. 

K. ae, 2. bis zum Schluß von K. 24. handelt von 
Bileam, und enthaͤlt Orakel „melde dieſer ausfpricht. 
In biefen noetifchen Orakeln num iſt Gott, gegen die 
gleichbleibende Sewapupeit dieſes Buches, MNMN zu ges 


brauchen, auf das Auseichnendſte immer ——— 


nennt. Dieſer Unterſchied verdient gewiß 9 eben ſo 
viele Aufmerlſamkeit, als in Dee, Geneſis; ſollte er ges 
rade bier blos zufällig fegn? da dech auch dieſe Drafel 
einzeln vorhanden geweſen, und in bie übrige, Gett 
“ MM} nennende Erzäplung eingeſchaltet ſeyn Fhnnen. 


Bon dem Marke diefes Bileam it K. 31, 16. bie) 


K. 25. erzuͤhlte, Verführung der Iſraeliten eitet , 
wovon in jenen B- von Bileam eigentlich handeinpen Ka⸗ 
piteln nicht ein Wort erwähnt wird, 7 Prague 
Betragen nicht einmal Etwas vermuthen fü 

Die Verführung wird K. 31. — ben 


Midianitern — „da ſie nach 8.25,2., wo 


nur ganz beylaͤufig V. 6. 8. eine Midianixerin genannt 


su Einen Stätte, des B. Nameri 42 | | 
Ueberdem (ad. mn die, Damned buch tm 2** 


iſt, auf die Rechnung der Moabiter kaͤmmt. Nur V. 


16. 17. ſteht im Bezuge auf den Inhalt von K. 31., 
— niche i in deutlicher RN mit dem Vorkergis 


§. 27. Reſultat. 


Buche Numeri find die einzelnen Stuͤcke J 


In dem 
s welchen es zuſammengefetzt iſt noch deutlicher unter: 
(Em in- den beiden * beiben. yorbergehenben Büchermi 


——— — der erſten 10 — 


— 





v 
’ 


43% $.28. Sinjelne Bröde Bes Deuteran. 


& fo. in die Nigen kallend, als bie der Genefis. Duͤrch den 
Reſt des Buche Scheine ſich zwar im Faden des Fortgau⸗ 
ges der Begebenheiten zu ziehen, wber nur ein ſchwacher 
— uͤberdem oft genug mehr oder weniger deutlich 
i en — u : . 


6. 28, Unterfuhung über fragmentarifde 
Beſchaffenheit des Deuteranemium. 

Gerade in dieſem Buche hat man mit Recht bie 
meifte Gleichheit einer, zum Gefühl fprechenden Dar: 
fellung gefunden, und es muß daher befonders genau ges 
prüft werden, ob ſich auch demungeachtet beweifen laffe, 
Daß. viefes Buch) aus einzelnen Stuͤcken beſtehe, die nicht 
im Zuſammenhange gearbeitet fenn Fönnen, und ob eine 
folche fragmentarifche Sehtpaffenheic in die Defonomid 

Des ganzen Buches eingreife, Dies iſt wirklich der Fall. 
Der Beweis liegt nicht in den vier Verſen des vier⸗ 
ten Kapitels, deren Inhalt mit einer folgenden Nachricht 
. nicht wohl vereinbar iſt. Naͤmlich dort wird B.41—44. 
gemeldet, daß Moſes auf der Dftfeire des Jordans drey 
Freyſtaͤdte für unvorſetzliche Moͤrder ausgeſondert Habe, 
Und K. 19. ſteht ein Geſetz uͤber Einrichtung ſolcher 
Freyſtaͤdte im eigentlichen Kanaan, welches jede Ruͤckſicht 
- auf frühere Seftfeßung einer ſolchen Einrichtung fo gut 
als ausschließt, und doch fo weitläufig iſt, daß auf Bas 
Daſeyn diefer Freyſtaͤdte auf der Öftfeite des Jordans 
Ruͤckſicht genommen ſeyn müßte, wenn fie ſchon in dem⸗ 
ſelben Buche erwähnt waͤre. Jene drey Verſe könnten 
nicht nur am unrechten Orte eingeſchaltet ſeyn, ſondern 
ſie ſind es wahrſcheinlich, da eine ſolche ganz einzeln ſte⸗ 
hende hiſtoriſche Notiz zwiſchen den Reden und Ermah⸗ 

mungen Moſis an das Wolf ohnedies genug abſtiche. 
Auf dieſer Ginzelnheit dieſer eingeſchobenen vier Ber 
ſe alſo beruht jener Beweis nicht, aber er liegt gerade in 
der Beſchaffenheit der Stelle, wo ſie eingeſchoben ſind. 


Jene 


— 
[1 


de beduͤrfte, um 


aufgeführten Stellen. 
„ find Wiederholungen, wie fie nicht in Einem Aufſatze, 


"6.28. Einzelne Städe des Deuteron. 


Jene Einſchaltung zerreißt nicht: ven Zuſammenhaug 
——— Theile eines Ganzen, ſondern mit K. 4, 45. 


459 


geht ohnedies eine ganz neue Rede Moſis an, 


die mit Dev vorhergehenden in gar keiner Verbindung 
ſteht; beide ſind in Hinſicht auf einander —— abge 


fonderte Stuͤcke. 
Der Beweis hiervon liegt ſchon oben in den S. 401. 
4, 10 — 13. und K.5,2 — 6. 


ſondern nur in. zwey verſchiedenen vorkommen Runen, 

Und ob es wohl demnaͤchſt ſchwetlich noch weiterer Gruͤn⸗ 

teres zu erweiſen: ſo tritt doch ein 

Grund Hinzu, der für ſich allein völlig entſcheidend eben 

v dafür ſpricht, daß dieſes andere Stüd mit K. 4; 45. 
beginne 


Dir dieſem Verſe noͤmtich fängt eine Ueberſchtift 


an, die ſo — und ausführlich iſt, daß es un⸗ 
möglich wie ‚ fie für etwas Anderes, als für eine Mebers 
ſchrift und Einleitung, oder für eine Unterfchrift anzufes 
Ben. Und fie ift hinwiederum, ihrem mefentlichen Su; 
halt nach, fo ſehr Wiederholung der Ueberſchrift K. 1, 
1 — 4., daß fie fi und bie Hierauf folgenden Meden 
auch Dadurch nur deſto mehr von den erſten Kapvitels die⸗ 
es Buchs m. 


8 I, Twrd 


K. 4 
Dies in nd — eb, Ce 
Bote und Vergehnungen , 


welche Moſes zu den Iſrqe⸗ 


ſiten ben dem Ausgange aus 


Aegppten ſprach, diesſeits 


dem Jordan, bey Gai, 


Beth Peor gegen uͤber im 


lande Sichon, des Könige 
‚des Amoriter, welcher zu 
ui: reſidirte, m 

wel⸗ 


Dies ſind die orte, 


welche Mofes zu dem gan⸗ 
zen Siroel frac) diesſeits 
gegen Suph über, zroifchen 
Pharan, Thophal, Saben, 
Chazaroth, Diſahab, eilf 
Tagereiſen nom Horeb, 


wenn man bis nach Kadeſch 
Barnea ben Weg zum Ge 


birge 





— 


| 459 6.28. Einzelne Städe des Deuteron. 


weichen Mofes und bie 
Iſraeliten ben ihrem Aus⸗ 
auge, aus Aegnpten gefchla- 
‚ gen hatten, und deflen fand 
fe erobert hatten, und das 
and des D.g, des Könige 
son Baſan, alſo der beis 

. dan Könige der Amoriter, 


dienfeita dem Zorbam auf. 


ber Oſtſeite von Aroer, weis 
ches am Ufer des Fluſſes Ar⸗ 
‚won liegt, bis zum Berge 

Sionꝰ) welches der Hermon 
iſt, und die ganze Ebene dies⸗ 
ſeits dem Fordan oͤſtlich bie 
zum 
Aſchdoth des Pisga, 


Meere der Ebene unter: 


birge Seir reiſet. Im vier: 
zigſten Jahre, im eilften 
Monat und am erſten Tage 
deſſelben ſprach Moſes zu 
den Ifraeliten, was ihm 


Jehova an fle aufgetragen 


batee, nachdem er den Si: 
chon, den Königder Amos 
riter, welcher u Chesbon 
reſidirte, und den Og, ben 
König von Baſan, welcher 
zur Aſchtharoth reſidirte, bey - 
Edrei geſchlagen harte. Dies⸗ 
ſeits dem Jordan im Lande 
Moab fing Moſes an, den 
Iſrgeliten dieſes Geſetz zu 


‚ erklären, indem et ſorach. 


Geſetzt, die eben uͤberſetzten Verſe aus K. 4. tohren 


Die Unterfchrift Des Worbergehenden, fe daß ihr Zuſam⸗ 
‚menhang mit demfelben nur durch die Merfe von dem 
Freyſtoaͤdten unterbrochen waͤre: fo wären fie doch alfa 
eine Unterfchrift, und das deutliche Zeichen des Endes 
F N Diefes Stuͤckes; und ſo finge.doch mit K. 5, +. mit den 
Morten; „Und Moſes rief ganz Iſtael ——— und 
ſprach zu ihnen‚„deſto gewiſſer ein neues Stuͤck an. 
Einzelne Aufſaͤtze find es alfo auf jſeden Sal, mag K. 4, 

45 — 49. Unterſchrift oder Ueberſchrift fen. 
Aber es iſt gewiß leßteres, derm die Wiederholung 
- Seire für eineep Aufl zu Mar, ud iR eo ep Dice 
| 0% 


#8. 3,9, iſt dagegen Hermon der vom dieſem Gebirge ger 
brauchte Name, und es find dort noch zwey ankere Namen 
heffelben angegeben, wovon der Hame PPV wohl mit ben 
Bier ſtehenden PPer anfammen fallt dort aber iſt deſtimmt 
enaegeben,, daß dies dee Swdoniſche Name des SGebirget 
‚ner. — 


* 


m. EN 


J x 


) 


4428. Einzelne Sröde des Deuteron. 461 


Borausfeßung recht begreiflich, wie das Heine Fragment 
von den drey Freyſtaͤdten K. 4, 41 — 44. gerade an bie: 
ſem Orte eingefchoben wurde; der Einfchiebende fahe, daß 
dier ein Stuͤck zu Ende gebe, und ein neues anhebe, 
Da nun alſo diefe Theile des Deuteron. menigftens 
gewiß zwey größere einzelne Auffäße find, fo erhält die 
©. 409. 'gegebene Gegeneinanderfehung der Stell 
Deut. 2, 29. und Deut. 23,4. 5. ein defto größeres Ge⸗ 
wicht , die unvereinbare Verſchiedenheit der Angaben ift 
befto begreiflicher, da das von K. 7 — 4, 40. reichende 
Stuͤck ein anderes’ Städ ift, als die folgenden Kapitel.‘ 
Iu jenen erſten vier Kapiteln bis auf K. 4, 40. iſt 
ein fortlaufender Zufammendang Be 
2 — 34., in welchen drey Berfer 
| Buche fonft nishe fo vorfommende 
bald ein eignes einzelnes Stuͤck feı 
wicht, welches.diefe Verſchiedenhe 
als einzelnes Merkmal anderwaͤrt 
urcheile werden), a 
Vom fünften Kapitel an, zeigen wenigſtens eine 
Reihe von Kapiteln wieder einen näheren Zufanimenhang, 
Indeffen ununserbrochen laͤuft auch diefer Faden nicht fehr 
weir fort. : i | 
Mir haben S. 401. zwey Stellen aus K. 12. neben 
einander geftelle, weiche deutlich zeigen, daß in dieſem 
Kapitel mehrere einzelne Aufläße neben einander ftehen. 
Gerade dieſes K. 12. has wieder eine neue Lieber: 


. R ° 
! Diefes 


* Nur noch in zwey andern Stellen dieſes Buchs ſteht 

— fo allein, wie es ſonſt in den letztern Büchern 

des Pentateuche nicht vortömme, nämlich K.8, 21. 24, 

— ditie ſich auf die Folgen des Schauens Gottes, und bie Gen. 
16. auch angegebene Vorſtellung, begiehm. 


t 





a 
ne 
N 


a5 5.8, Einzelne Stuͤcke des Deuterom ' 
| 


Diefes find vie Gebote und Vorſchriften, weiche 
ihr beobachten und thun follt im Sande, welches Jeho⸗ 
da, der Gott euer Väter, euch zum Beſitz giebt =. 

Dieſe Ueberfchrift ift hier um deſto bemerfensmwer: 
ther, da gerade von diefem Kapitel Die Sammlung ein: 
zelner Geſetze anfängt, von reelcher das Bud) feinem Na: 
men Deuteronomium trägt. Es folgen nun lauter ein: 
zelne Geſetze bis gegen den Schluß von K. 26, wo V. 
16— ı9. in einer kurzen Nachrede diefe Geſetze als die 
Bedingungen bed Bundes bargeftellt find, den Jehova 
eben itzt mit dem Volke mache, Won den Geſetzen die⸗ 
ſer Saͤmmlung faͤngt nicht jedes einzelne, wie gewoͤhnlich 
bie im Leviticus, mit MUDTHIN MM NAT an, 
fondern reihen fich unmittelbar an einanden — 
| Bon K. i2. an finden wir mancherley Eigenheiten 
des Ausdrucks, durch welche ſich Diefer ThHeil des Buche 
bon den vorhergehenden auszeichnen möchte. _ Die Phra: . 
- fer du ſollſt den Böfen aus deiner Mitte oder aus Sfrael 
hinwegthun, durch MAY ausgedrüdt, ſteht hier ſehr 
oft, K. 13, 6. 17, 7 und 12, 19, IM 21, 21. -22, 21. 
na. ind 24. 24,7: 5 
Von K. ı2. an und beſonders K. 16. und 17. finder 
fi, auffallend häufig für Staͤdte das Wort Ay 
welches andermärts wenigftens nur felten fo ſteht. | 
Von K. 12. an ſteht, wenn, wie fonft oft, DEI . 
MT vorfdmme, fehr häufig dabeh: An den Ort, Den 
fi) Sehova erwählen wird, und leßtere Phraſe überhaupt 
auszeichnend gehäuft, vergh K. 12, 5. 112 14. 18. 21: 
286. 14, 23. und 24. u. > 
| So viele Ruͤckſicht verdienen auch dieſe Eigenthuͤm⸗ 
lichkeiten des Ausdrucks, als anderwaͤrts andere; dieſe Ruͤck⸗ 
ſicht wird durch die vorhergehenden Bemerkungen unter⸗ 
— es iſt leicht moͤglich, daß dieſe Sammlung von 
Geſetzen bis K. 26. ein Stuͤck für ſich, und erſt ſpoͤter 
durch K. 11, 32. mie dem Vorhergehenden —— iſt. 
I ee We ‚37. 


x 


. 


— 


4. 48. VDinzelneStücke des Deutoron 453 


K. 27. und 28. Hängen beſtimmter zufammen, und 
haben V. 69, eine Arc don Schlußformel, Bon Wie 
— in briden Kapitefn iſt S. 404. 5. beſorechen 


* 29 und 30, fhließen fh ebenfalls noͤher an 
einander; 

K. z1. jerfät nach den ©. 402.3, gegebenen Boch 
fen in mehrere Theife. 

K. 22, und 33. ſt zwey ſch ſchoͤne Gefünge, 
ee welche ein paat erjählende Verſe eingefchalter = nd, 
ndenen K. 32, 44 — 47. gelagt wird, daß Moſes da: 
mir feine Reden befchfoflen habe, und D.4 46 — 32. der 
Cod des Mofes angekuͤndigt witd. 

Daß jene beiden Srfänge wohl einzelne för fi be⸗ 


worden 


= ſtehende Stüuͤcke fenn moͤgen, iſt laͤngſt ſehr wahnſcheinlich 


Agefunden worden *). Csrideffen bezichen ſich wehrere 
Stellen von K. 31. auf den Geſang K. 32., und find’. 
ne mit vemſelben in Verbindung geſetzt. a 
43.0 | 
K. 34. erzählt Mofis Top und man bat es immer 
geglaubt, daß es nach dem Tode Moſis zu den vorherge⸗ 
henden; von ihm ſelbſt verfaßten Asichnicten hinzugefügt 
worden fen. Diele Anfichr wird der Gegenſtand folgender 
Unterfuchungen werden. Uber abgefehen von derjelben 
fcheint fich dieſes Stuͤck, wenigftens in Hinficht des’ zus 
naͤchſt Vorhergehenden, durch Derichiedengeit des Aus⸗ 
drucks, als ein — Stuͤck abzuſondern; denn esheißtt 
K. 3 und K. ‘34 1. 
Steige auf Dirfea Ges Und Moſes flieg aus 
birge Abatim, ven Berg Ber Moabitiſchen Ebene nuf 
Mebo, welcher im Moabi: den Berg Nabe, den Gi⸗ 
tifchen — Jericho gegen des — welcher Je⸗ 
Aber, liegt. o gegen über liegt 
| Begl über diefe Befoimeng au ©. - 
29: 
x Ciahorne Einleit ins X‘ J. N. Ausg. Thil. S. 407. 


\ 


I 


Di 


#64 529. Einzelne Stüäde des Denterom, 


% 


Ba Belnltar : 00 
Das Dekteronorhium zerfällt offenbar wenigſtens 
in einige, grofientheils laͤngere, Stuͤcke; außer denſelben 
aber find der treunbaren Stuͤcke mehrere, deren urſpruͤna⸗ 
licher Zufammengang- nicht nur unerweislich, ſondern 
auch. unwahrſcheinlich iſt. Uebrigens aber iſt in dieſem 

che das, was zufammenhängt, durch eine ausgefuͤhr⸗ 

gere und empfindungsvollere Darſtellung enger verbunden, - 


als die, auch zuſammengehoͤrenden Theile anderer 


4 30. Beſchlaß ‚diaſes Abſchnitts, Allgemeines 
Reſultat über alle Baͤcher des Pentate uchs. 
Das Reſultat der Unterfuchung über fragmentari⸗ 
ſche Beſchaffenheit in den einzelnen Buͤchern des Penta⸗ 


teuchs iſt ein gemeinſames, 9 icht blos die Geueſis, 


fondern fie alle, obwohl das eine noch mehr ala das ans 


- dere, jerfallen in deutlich unterfeheidbare Theile, die urs 


forönglich außer der Verbindung, in dee fe ige ſtehen, 


und einzeln verfaßt ſeyn muͤſſen. 


Bedarf. es dafür noch eines äußeren Grundes, fo 
Heat auch diefer in den erften 8 Rapp. des 1a Chronie., 
wo mar Geſchlechtsregiſter von denselben Sausitien finder, 
dern Stammbäume in den Büchern 
gegeben find, auch, und zwar oft, in einer etwas andern 
Geſtalt, als dort, finder. Der Sammler jener 3 Ras ' 


ditel muß diefelden einzeln fo gefunden haben, da er fie- 


Dort zuſammenſtellt: wenigſtens biefe muͤſſen einzeln vor⸗ 


handen geweſen ſeyn 


Aud) tvenn man dieſe fünf Bücher in ihrem Wer: 


 Hälenif gegen einander betrachtet, fo ift mehr des 


Zuſammenhang der Begebenheiten, alt ein Juſammen⸗ 
hang der Bücher fihrbar. 
Das zweyte Buch enthält Begebenheiten, bie ſpaͤter 
find, als die des erften, und in fofern jene vorausfeßen ; 
aber der Anfang defielben lauter fo, Daß er eher einen. ir 


— 


| 


- 4. 30. Bezug der Bücher auf einander, 468 


zweyten Drittheil des vierten * 
waͤrts. Der Faden der Ereigniffe, der Num, 10, 11, - 
anhebt, läßt fich umgefähr an ven von Exod 40, 16. an⸗ 


\ 


’ ‘ * 
— J | 
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N} 


Morbergebendes anichlieft. 


ſich beftehenden Aufſatz anfündige, "als fih.an etwas 
In einem großen Theile dieſes Buchs liegt in der 


Erzaͤhlung ein Fortgang der Begebenheiten, und ein eben 


ſolcher Fortgang der u. zelat ſich in dem 
uchs mehr, als ander: 


knuͤpfen, und bemerfenswerch-ift es, daß Num. 9,15 — 
23.7 welches eine weitlaͤufigere Wiederholung von Exod, 


49, 36.ff. iſt, eine abſichtliche Wiederaufnahme des ab: . 


geriſſenen Fadens zu fenn feheinen koͤnnte. Indeſſen eine 
Gewaͤhr haben mir für eine folche Abſicht niche,. und 


eigentlich ift die Wiederholung ſelbſt zu auffallend bloße | 


Wiederholung, als daß bies nicht zugfeich einen Zweifel 
gegen jene Abfiche erregen elle. . - 
Wenigſtens fo viel ift gewiß, der Inhalt des Buche 


Numeri ſetzt eine vorhergegangene Darftellung der frühes 
ren Schickſale und Einrishtungen voraus. Nicht bl 
darauf, daß der erſte Theil dieſes Buchs einige wirkliche 


Nachtroͤge enthaͤlt, ſondern and, eben auf die Erzaͤhlung 
Des Fortgangs der Begebenheiten gruͤndet ſich diefe Bo⸗ 


hauptung. i En 
Und mweniaftens Eine Stelle ift in diefem Buche, 


welche fich wörtlich auf eine Stelle im Exodus zu bezies 


hen fcheint, nämlich Num. 14, 18. auf Exod. 34,6.7. 


Das fünfte Buch endlich feße zwar in den gefchichts - 


lichen Darftellungen, die in die Mevden Moſes eingemebt 


find, diefe Begebenheiten voraus. Indeſſen darin liege. 


offenbar keinesweges, daß fie in einem vorhergehendrn, 


- 


umd mit diefem Deuteronoinium an fi verbundenen ' 


Buche erzähle ſeyn müßten. Selbſt Deuter 18, 16. 


» fee niche diefen beftinmten Bezug auf Exod..20, 19. 
. voraus, und zwar nm fo tweniger, da Deut. 9, Io. felbft 


ſchon die Begebenheit erzaͤhlt iſt. Solche Reden und 
Dritter Theil. Gg I Er⸗ 


466 . 31. Einleitung zum II, Abſchu. 
| Ermaßnungen, wie Das fünfte Bud) enthält, koͤnnen we⸗ 


nigſtens für ſich beſtehende Auſſaͤtze ſeyn, und man hat 
keinen Grund ſie fuͤr etwas Anderes zu halten. 
Aber die letzten, mit jenen Reden ſchwerlich ur⸗ 
ſpruͤnglich verbundenen Kapitel, — Ein⸗ 
richtungen unmittelbar vor feinem Tode angegeben, und 
Geſchichte bis zu dieſem Tode felbit fortgeführt wird, 
feßen ‚die Abſicht voraus, eine ſolche, vorher ſchon be- 
gonnene Geſchichte zu beendigen; und nur diefe alſo zei⸗ 
gen eine Ruͤckſicht auf vorher ſtehende hiſtdriſche —R 
Auch der ſogenannte Segen Moſis Deut. 33. ſetzt den 
Segen Jakobs Gen. 49. als vorhanden voraus, da beide 
oft woͤrtlich uͤbereinſtimmen; doch iſt der Bezug einzelner 
Stuͤcke noch kein Bezug der Buͤcher aufeinander. 


Dritter Abſchnitt. 

J Bewei 8, 
daß von den einzelnen Aufſaͤtzen, woraus die Buͤcher 
Genelis, Exodus, Leviticus, Numeri, ° 
Deuteronomium: deftehen, wenigſtens viele 
- von verſchiedenen Verfaſſern herrüßten, und 

- Folgerungen aus den Nefultaten diefed 
- und des vorigen Abſchnitts. | 


AN 





u 
| — % 31. VFinleitung 
In einzelne Stuͤcke zerfaller alle Bücher des Pentateuchs, 
dies ift betoiefen worden, Wenn die, ißt an einander 
gereiht ſtehenden, Stuͤcke derfelben fich wirklich fo fofe 
unnd uͤnverbunden neben einander befinde, und der Faden 
eigentlicher Erzählung und Darftellung nur zumeilen läns 
. | | ger 


—— 
— \ 
N \ 


"9.32: Wahrſcheinl. Verſchiedendeit der Verf. 467 


ger fürtgefbonnen iſt: fo liegt Bie Frage zunächft, ob denn 
diefe einzelnen Stuͤcke von einerlen Verfaſſer herruͤhten. 
Die Bejahung dieſer Frage ſetzt einen Beweis voraus. 
Ohne beſondere Gewaͤhr die Identitaͤt der Verfaſſer die⸗ 
fer einzelnen Stuͤcke anzunehmen, wäre willkuͤhtlich 


5. 32. Wahrſcheinlichkeit der Verſchtedenheit 
ber Verfaſſer folher Einzelnen Aufſaͤtze 
ESchon die Praͤſumtion ift gegen die Fdentirät dee 
Verfaſſer fölcher einzelner, "durcheinander geworfener, 
Aufſaͤtze. Wan müßte doch wenigſtens erflären, wie 
Aufl Eines Verfaſſers fo vereinzelt, fo zwiſchen eins 
ander geworfen worden feyen. Und da man unmoͤglich 
hiſtoriſch zu erweifen vermag, wie dies factifch gefchehen 
ey: ſo müßte man wenigſtens zeigen, wie dies geſchehen 
.Man giebt gewöhnlich zu, daß die Genefis aus im ’ 
zelnen Stüden zufammengefegt worden feh; bie Beſchaf⸗ 
+ —* der uͤbrigen Buͤcher meint man hinlaͤnglich moti⸗ 
vier zu haben, wenn man einen großen Theil derfelben ein 
Neifejournal nenne, und überhaupt das Ganze ſucceſſiv 
‚auf dem Zuge der Iſraeliten aus Aegypten bie zum Tode 
Moſis enrftehen iaͤßt. Diefe Vorftellung wird in dee 
Folge hinlaͤnglich gewuͤrdigt werden ). Geſetzt, daß 
fie irgend Etwas für ſich härter immer wäre fie blog En . 
‚»  Färung, mie dies gefchehen feyn koͤnne; fie wäre eine 
Sonata , deren Halcbarkeit ſchon davon abhänge, ob 
ſie alle Phänomene erflärt, worin die Ba a dies. 
fer Bücher ſich zeigt, Und damit wäre blos ihre innere 
oͤglichkeit, noch nicht die Wahrheit oder. Nothwendig⸗ 
keit einer folchen Annahme begründet: Aber fie erfläre 
and jene Phänomene auf eine irgend ausreichends 
e 6 N _ — m 


a PU 7775 
— H Kol, IV. 6 St. . = 
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&i " 3* 








% N 


468 5.33. Wah rfcheinl Verſchiedenheit der Verf. 


VBerfhiedenheit der Verfaſſer. | 
Denn es ift nicht, bios von Einzelnheit und Abge⸗ 


—2 


riſſenheit der Aufſaͤtze die Rede geweſen. Viele von den 


verglichenen einzelnen Stuͤcken zeigen einen ſo verſchiede⸗ 
nen Charakter, daß es ſchon dadurch ſehr wahrſcheinlich 


wird, daß ſie von verſchiedenen Verfaſſern herruͤhren. 


Zeigt ſich nicht eine ſolche Verſchiedenheit des Cha⸗ 


rakters ſchon in den kurzen und abgeriſſenen hiſtoriſchen 


— 


Notizen, menn man fie mir andern, weitläufigen und 
ins Heinfte Detail eingehenden Aufläßen vergleicht? Zwis 


ſchen Erzählungen in ber niedrigften Profa, ftehen hoch 
poetifche, vergl. Exod. 15.5 fpricht da nicht für fich ſchon 

- die MWahrfcheinlichfeie für Verſchiedenheit der Verfaſſer 
. berfelben? Der gefühlvolle und Gefühl erregende Ver⸗ 
faſſer der ausführlichen Erzählung. von den. Begebenhei- 


ten Sofephs, kann die nicht minder warme Darftellung 


der Ulnterredung Abrahams mir Jehova über Sodomd’$ 


Schickſal niedergefchrieben haben. Aber dürfen mir 


mehr fagen, als daß er ed gerhan haben fönne? Warm 
und herzandeingend find Die legten Reden Mofis an das 
Iſraelitiſche Volf im Deuteronomium; aber jene und. . 
diefe Wärme, fo wie überhaupt die ganze Darftellung, - 


die in diefen Büchern herrſcht, hat feinen fo marfirten 
Charafter, daß fie, felbft mo fie fich feicht in Einem Ver: 
affer zufammen denfen läßt, für diefe Identitaͤt auch 
a Und mie gering ıft die Zahl der Faͤlle, wo nur ein 
ſolches Merkmal ſich für diefe Spenticät aufftellen laͤßt? 
Um defto ftärfer müßten alfo die Beweife fenn, 
daß dieſe fo einzelnen und fo verſchiedenen Aufläße von 
Einen Verfaffer abzuleiren jenen. Und an folchen Be: 
weifen fehle es ganz. Selbſt das Band eines gegenfeiti- 
gen Bezugs finder nur bey fehr wenigen diefer einzelnen 
Aufſaͤtze ftark 2. | 


63% 


> 


6,33. Befondere Wahrfheinlihkeitsgrände für 


ı 


6. — Poſitive Sruͤnde für Verſch. d. Bert. 469 


$. 34. Deurtheilung ber pofitiven Gründe für 
Verfchiedenheit der Berfaffer. 


Sehr oft laffen ſich dagegen beſtimmte Merfmale | 
auffinden , welche gegen dieſe Identitaͤt beweiſen. Die 


im I. Abfchnirte ausgeführten Gründe, moraus fich die 
Trennung der einzelnen Stuͤcke folgern laͤßt, bemeilen 


großentheils auch für Werfchiedenheit der Verfaffer der 


— 


ſelben, wenn auch gleich nicht in einerley Grad. 
Ueberſchriften und Schlußformeln beweiſen an ſich 

blos die Nothwendigkeit, die Stuͤcke, vor oder nach wel⸗ 

hen fie ſich finden, von dem Vorhergehenden oder Nach⸗ 


folgenden abzütrennen. Aber die Befchaffenheit des Vor: 


hergehenden, oder die Art der Anfchließung des Nachfol⸗ 
genden fann Gründe enthalten, wodurch es wahrfcheinlich 
oder unwahrſcheinlich oder ganz unannehmbar wird , daß 


ein Aufſatz deffelben Werfaffers angefügt fen. 
Ein ausführlicher Erzähler kann ein anderes Mal 

einen ganz furzen Stammbaum niebergefchrieben haben, 
‚und in fofern ift die, vorher erwähnte, Werfchiedenheit . 


des Charakters der Stuͤcke in Abſicht ihrer Kürze und 
Ausführlichkeit, ihrer profaifchert oder poetiſchen Schreib⸗ 


- are für fich nicht entfcheidend. Aber wenn Die ganze An⸗ 


lage zweyer, Einen Gegenftand abhandelnden Auffäße jo 
verschieden ift,, mie bey den ©. 424. charakteriſirten Ers 
zählungen der Schöpfung; wenn Proſa, die Durch Die 


auffallendften Wiederholungen fo überladen ift, mie $. 6.- 


gezeigt worden, neben hoc) poetifchen Stuͤcken ſteht, mie 
3. B. auch dee Geſang Exod. 15. ift, fo iſt dies Doch ein 
beftimmter, pofitiver Grund, mehr für Verſchiedenheit 


der Verfaſſer zu enrfcheiden, weil man fich Beides nicht 


wohl in Einem Kopfe denken Fann. 


Der Gebrauch einzelner Ausdruͤcke kann in zwey 


Stuͤcken fo gleichbleibend verſchieden ſeyn, daß dadurc 


die Wahrſcheinlichkeit zu einem ſehr hohen Grade fteigt, 


| Aufjäpe verichiedener N vor ſich zu haben, 


93 Di 


- 





— 


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4 \ 
— 


470 $ 34, Yofittve Brände für Verſch. b. Berk. 


Dies ailt won-einem wiederholteſten und boch gleich: 
hleibenden Gebrauch verfchiedener Gottesnamen fo gut, 
wie von Dem wiederholteſten Gebrauch der verſchiedenen 


Momen, Sinai und Horeb, vom Berge ber Geſeb⸗ 


gebung, FR 
Blog zufällig Fann eine folche, fo gleichbleibend und 


fo ofr fichtbare Verſchiedenheit nicht fenn. Nenn es 


auch nicht an ſich ganz unmöglich ift, daß Ein Verfafler 
fih ein Mal des Namens MN, das andere Mal des 


Namens TS bedient habe, als welches vielmehr 


ſelbſt aus Stellen deutlich wird, mo beide Gottesnamen 
abwechſelnd geſetzt find: fo bringt doch wenigſtens der 


ausſchließende und charakteriftifch gebäufte Gebrauch ei⸗ 


nes von fenen Gottesnamen die uͤberwiegende Wahrſchein⸗ 


lichkeit hervor, daß dies eine ſtetige Gewohnheit eines 


ſolchen Verfaſſers und ein Merkmal ſey, woran er wieder 


erkannt werden koͤnne, wenn nicht vielleicht dieſer ver⸗ 


ſchiedene Gebrauch ſelbſt von Orts⸗ und Zeitverpalmiffen 


abhing. | 


Daß aber Jemand abfichtlich in dem einen Stuͤcke 
gleichbleibend den einen, in dem andern den andern Got; 
tesnamen gefeht hätte: dies waͤre eine viel zu Fünftliche 


) 


Annahme, zumal da dies nicht von einem oder ein paar. 


Stuͤcken, fondern von fo vielen gelten müßte, ' | 
WVor Allem indeffen fine Wiederholungen Ein 
Sache mit Angabe verfchiedener Umſtaͤnde, ift.alfo vie 


Verſchiedenheit der Nachrichten entſcheidend. IR diefe 


unvereinbar, find Widerſpruͤche der Angaben in zwey 


verschiedenen Stuͤcken: fo giebt dies hie ficherfte Gewähr 


für die Verſchiedenheit ihres Berfaffer, Ein Widerſpruch 


in beyläufigen Erwähnungen läßt fie) hey’ Einem Bere 
affer Deren aber iverforun) ausdrücklicher Angaben 
mwerlichft, ' 


Seibft in dem Zalle, daß die ſueceſſive Entſtehung 


. bes größten Theils dieſer Bücher während des Zuges der 


Iſrae⸗ 


‘ 


* 


\ J— 


635. Pofilive GSeunde für Verſch. d. Verf. 437 


Iſraeliten aus Aegypten bis zum Tode Moſis durch hin⸗ 
laͤngliche Beweiſe dargethan werden koͤnnte, aus ſolchen 
Gruͤnden, wie die eben angefuͤhrten ſind, wuͤrde dennoch 
einleuchten, daß die einzelnen Stuͤcke von verſchiedenen 
Verfaſſern ſeyn muͤſſen. ee 


6.55. Pofitive Gründe für Berfhiedenheit der | 
Kerfaffer der einzelnen Städe dBiefer Bäder. 
Beyſpiele non allen dieſen Verſchiedenheiten der Bes 

ſchaffenheit einzelner Stücke find in den vorigen Abſchnitten 
in Menge angegeben worden. Fuͤr Verſchiedenheit der 
Verfaſſer wenigſtens ſehr vieler derſelben liegen ſehr ent⸗ 
ſcheidende pofitive Gruͤnde in jenen aufgeſtellten Beyſdielen, 
in weichen indeſſen dort die Ruͤckſicht auf Die Verſchieden⸗ 

it der Verfaſſer unentwickelt bleiben. mußte. Die Ver⸗ 
chiedenheit des Inhalts und des Ausdrucks ift-auf der . 
einen, und diellebereinftimmung in Den Wiederholungen 
iſt auf der andern Seite fo groß, daß diefe einzelnen 
Stuͤcke unmoͤglich von Einem Verfaffer herrühren fönneh. 
Fuͤr fich felbit ſprechend iſt fehon das bloße Nebeneinan⸗ 
derftehen folcher Stellen, unb wir verweiſen unfere Leſer 
alfo beflimmt auf den. Eindruck der im II. Abſchnitt ange: 
führten Stellen und Gruͤnde. Indeſſen muß nun hie 
wenigſtens bey. einigen derfelben- dieſer Geſichtspunct wei⸗ 
ter verfolge werden, wenn auch gleich ſelbſt da immer auf‘ 


jene Belege zuruͤckgewieſen werden kann. 


Man vergkeiche: | \ 
Gen. 11,239 — 32. : 

Und Abram und 
Nachor nahmen ſich 
Weiber, die Frau 
des Abram hieß Sa . 
rai, und die Frau | er — 
des Nachor hieß | 
Milka, die Tochter — — 

des sa 


» 


‘ 


7 
m 


1 = ö 2 ; J u ‚ . 
472 %35. Poſitive Brände für Berſch. d. Berf. 


des Haran, des Va⸗ 


ters der Milka und 


der Jisba. Und 
Sartai mar 
frachtbar, fie hatte 
kein Kind. Und 
Therah nahm den 


Abram ſeinen Sohn, 


und den, Loth, Den 
Sohn des Haran, 
den Sohn ſeines 
Sons, und feine 
Schwiegertoch— 
ter, die Sarai, die 

rau des Abram, 
eines Sohns, und 
fle zogen mit ißnen 
aus Ur der Ehal: 
daͤer, um ſich ing 
fand Kangan zu 


begeben, und fie‘ 


: Fomen, bis Sharan 
und mohnten bas 
ſelbſt. Und Therah 


wurde 205 Jahre 


alt, und Therah 
ſtarb zu Charan. 


⁊ 


⸗ 


un⸗ 


Gen. 12, 1 — 5. 
(welches unmittel⸗ 
bar auf X. 11,32. 
folgt.) . 

Und Jehova ſprach 
zum Abram: ziehe 
du aus deinem fan 
‘de, aus Dem Drte 


‚beinee.Öeburr, 


‚aus dem Haufe dei: 


‚ned Vaters in das 
tand, welches 


ih dir zeigen 
werde, Ich will 


dich zu einem großen - 


Volke machen — — 
Und Abram zog weg, 
wie ihm Jehoda «8 
gefage hatte. Und 
Abram war 75 Jah⸗ 
ve alt, ale er qus 
Eharan’zog, Und 
Abram nahm die 
Sarai feine Frau, 
und den foth, den 
Sohn feines Bew: 
ders, und alles ihr 


Dermögen, welchen . 
fie erworben hatten, 


u. alle Seelen, die ſie 


bekommen hatten zu 


Charan. Und ſie zo⸗ 
gen weg, um ſich ins 


‚ SandRanaan zu 


begeben, u. fie famen 


ins fand Kanaan. 


Gen, 20,12. 
ſagt Abraham 
zum Philiſtaͤi⸗ 
ſchen, König 
Abimelech v. 
ſeiner Frau 
Sarah: 
Sie iſt auch 
wirklich mei⸗ 
neSchweſter, 
die Tochter 


meines Was 


ters, aber 


nicht die Toch⸗ 


ter meiner 
Mutter, und 
ich — ſie 
mir zur Frau 
genominen. 


Dies 


einander ſtehenden Stuͤcken has fchen der Water Abrams, 


Therah, die Ubfiche, aus. dem Stommorte der Bamilie, | 


Ur der Chaldaͤer, wo auch Abram geboren war, nach Ka— 
naan zu ziehen, und nimmt feine Schwiegertochter Sa⸗ 
rai, nebft ihrem Maune Abram mir ſich, koͤmmt aber 
nur bis Charan, mo en ſtirbt. In dem ztvegten bekommt 
Abram von Fehova den unbeflimmen Befehl, aus feis 


| ‚ nem Sande ,. dem-Drte feiner Gehurt, aus Charan, wo 


er nach den deurlichen Worten auch dieſes Städes iſt, 
ouszumandern, amd er sieht nach Kanaan, Bl Abram 


und Soch find mit dem Therah nach Chavan gezogen. Es _ 
bleibt alſo Miemand von der Fathilie weiter Dort; bie 
ganze Horde hägte alſo die Rrife nun vollends fortgefeßt, 


wenn fie von da wieder aufbsechen. . Gleichwohl iſt nach 


"Gen. 28, 10, auch Nachors ganze Familie zu Choran in 


35: Pofktine-Beindg der Vorſch. d, Berk. 473 


Dies kann doch wahrhaftie-wicht Ein Mom ges 
ichrieben Haben. . In Dem einen an zwey Dicht neben 


x 


Meſopotamien, welches alfo auch hier entweder ale der 


dere Vorftellungen von der Yuswanderung aus Ur vor⸗ 


ausſetzt. In dem erfien jener Stuͤcke iſt Sarai auf: 


. Stammore der ganzen Kamilie betwachter wird, ober ans | 


druͤcklich die Schwiegertochter des Therah genannt, in ' 


dem dritten ausdruͤcklich deflen leibliche Tochter, und die 
beſtimmte Angabe, daß Milka die Tochter ‘des Haran, 


alſo wahrfcheinlih Therah's Enfelin. war, buͤrgt noch 


mehr. dafür, Daß jener Verfaſſer nicht auch) bey der Sarat 


an eine noch nähere Verwandtſchaft denfe, da er wohl - 


hey dee Milfa die Abfichr har, fie bemerflich zu machen. 


©. 409, fishen viererley Machrichten über bie 


Entfiehung deg Namens Berhel und des Namens Iſrael. 
Nach der einen wohnt fchun  Abram fo, daß er bie 
Stadt Berhel gegen Abend hatte, nach der zweyten 
übernachtet Jakob anf feiner Neife wach Mefoporamien 
an einem Orte, wo er fein Haupt auf einen Stein legt, 
bat die Erſcheinung der rg Himmelgleicer, und 
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ihm geben werde, dargebra 


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"47a 6.35. Vofitioe Ouändt für Werth; di Weef. 
nennt den Ploß, nachdem er jenen Stein aufgerichtet, 


und sine libation darauf dargebracht hatte, Bethel ( Haus 


- Sorres)‘, denn Die Stade habe zuvor Lus geheifien, und 


gelobt Gott, wenn ’er'gflicklich in feines Warers Haus zu 
siffommen wuͤrde, daß diefer Stein em Haus Gottes 
werden, und von ihm der >. von Allem, was Gott 
ht werben Felle: Nach der 
dritten Nachricht nenne Jakob, nachdem er aus Mes 
-fopotamien zurücdgefommen, nad) einer Erfcheinung Got⸗ 
4e8, den Ort, wo er ihm erfchienen war, und ihm deit 
Mamen JIſrael bengelegt hatte, Berhel. Mach der viers 
ein Nachricht ringe Gore mie Jakob, und giebt ihm we⸗ 
gen dieſes Kampfes den Mamen Iſtael. ; 
Dies har doc Ein Verfaffer gewiß nicht Alles ges 


| fchrieben, Die erfto diefer Nachrichten unterfcheider fich 


überdies durch den ausſchließenden Gebrauch des Namens 
IM in. dem Stuͤcke, worin fie enthalten ift, von den 


üoͤbrigen. | 


©. 4238 — 30. ſtehen drey Erzählungen ber Genelis 
gegen einander über von drey einander hoͤchſt ähnlichen 
Begebenheiten, wovon zwey einerlen Perſon, dem Abras 
hom, die dritte ſeinem Sohne, dem Iſaak, begegnet ſeyn 
ſoll. Es iſt gewiß die natuͤrlichſte Annahme, daß dieſe 
Erzaͤhlungen ſo entſtanden, daß von verſchiedenen Ver⸗ 


J » faflern jeder die Tradition in einer andern Geſtalt, naͤm⸗ 
llich mir verfchiedenen Namen des Orte, der Begebenheit 


und der handelnden Perfonen aufgefaßt hat. Faſt in 
allen uͤbrigen Umftänden bfieb ſich die Tradition gleich, 
und war es alſo auch in der Darftellung, die wir noch vor 
uns haben. Einerley Berfaffer würden ohne Zweifel im 
dieſen Umftänden weit mehr variirt haben. 

Don den Zrauen Eſau's finden wir fo verfchiedene 
Angaben, mie fle nur in verſchiedenen Auffäßen, und 
zwar in Aufſaͤtzen verfchiedener Verfaffer vorkommen Füns 
nen, Man vergleiche; — 

en. 


1 


N 


4. 35. Poſitibe Gründe für Bert. d, Bert, 478 


. Und Efau war go Jahre 


alt, als er fih die Judith 


zur Frqu nahm, die Tochter 


/ 


bes Beeri, des Chiththiters, 


. u. Bosmarh, die Toch⸗ 


ter des Elon, des Chith⸗ 
thiters, | 
Cen. 27, 46. ſagt Rebekka: 

Ich bin des Sebens fart 


wegen dee Chiththite⸗ 


V. 


— » 


N 


Gen. 36, 2 3. ö 
Cfau hatte feine Weiber 


"aus den SKanaaniterinnen 


genommen, bie Ada, die 
Tochter des Klon, bes 
Chiththiters, und die Ohos 
libamah die . Tochter des 


Anah, die Tochter des Zib⸗ 


bon, des Cheviters, und 
die Bosmath, die Toch⸗ 
ter des Iſmaels, bie 


rinnen (ihrer Schwieger⸗ 
toͤcht 


er | . | 
2 35. und 36. zeugt offenbarer, als irgend ein am 
deres, won ber Verſchiedenheit der Verfaſſer ber, in dens 


felben fo deutlich abgefondenten, Stuͤcke. 

2 ‚1.6.7. ſteht ausdrädlic) und drey Mal mies 
berhoft, daß Jakob nach Bethel gezogen fey, wo ihm 
Gott ſchon vorher erfchienen, und gleichwohl folge dann - 
‚ bon B. 9. die Erzählung von einer- andern Erfeheinung 
‚Gottes, welche den Jakob veranlaft, den Drt, wo fie 


K. 35 


erfolgt iſt, Bethel zu nennen. Das kann doch nicht urſpruͤng⸗ 
lich von Einem Verfaſſer jo neben einander erzaͤhlt ſeyn. 

SB, 17.und 18. wird die Geburt Benjamins im 
Sande Kangan erzählt. 


Benjamin ausbrüclic genannt iſt, V. 26. mit der Un 
terſchrift: Das find die Söhne Jakobs, bie ihm in Me; 


fopotamien find gebohren worden. Daß diefe Unterſchrift 
- fpäter hinzugefommen, wäre eine völlig unerweisliche 
Annahme, und wenigftens weit natuͤrlicher ift die, daß 


Diefes Verzeichniß der Söhne Jakobs, weiches gewiß ein 
Stuͤck für fich mit einer Ueberſchrift und jener Unterſchrift 


ft, von einem andern Verfaſſer herräßte, alg hie vor: 
K. 35. 


hergehende Erzählung, 


— 


Schweſter des Nebajoth. 


Gleichwohl ſchließt Das Hierauf 
V. 22. folgende Verzeichniß der Soͤhne Jakobs, worin 





t R 
5 \ 


⸗ 
‘ 


476 $.35. Pofitive Gründe für Verſch. d. Berk 


Ä N 
Kl 36. tft auf das augenſcheinlichſte aus 6 einzelnen, 
x von einander gänzlich unabhängigen, Städen zufammen: 
geſetzt, ſ. S. 435. Je mehrere ſolche Städe neben ein- 
ander ſtehen, deſto ſtaͤrker wird die Praͤſumtion, daß 
unter dieſen ſich Auffäße von verſchiedenen Verfaſſern be⸗ 
finden mögen. Wenn nun aber unter jenen 6 deutlich 
“ abgetrenneren und. unverbundenen Stüden, Grey neben 
einander einerley, nur auf verfchiedene Art ausgeführte 
und ‚fortgefeßte Nachrichten von Efau’s Söhnen und 
Enkeln aufftellen: fo find doch uͤberwiegendſt mahrfchein: 
lich) nicht alle drey von Einem Verfaſſer miedergefchrieben. 
| Die Verfchiedenheir charafteriftifch gebrauchter Got: 
teönamen, indem bald ausjchließend N, bald aue- 
ſchließend AYIN ; bald ON MIN immer neben 
einander, bald abwechfelnd Iir1" und AN gebraucht 
iſt, kann weder fo zufällig entftanden , noch abfichtlich fo 
gleichbleibend beobachtet ſeyn: fondern zeige höchft wahr⸗ 
ſcheinlich verfchiedene Verfaſſer der Stuͤcke Der Geneſis. 
Aber natuͤrlich beweiſet dieſelbe Verſchiedenheit die⸗ 
ſer gebrauchten Gottesnamen, welche zum Theil auch im 
Exodus ſtattfinden, wie S. 440. gezeigt worden iſt, eben 
fo die Verſchiedenheit der Verfaſſer des Exodus. 
8: 441. ift es ſehr wahricheinlich geworden, daß 
K. 18. ein Städ für fih if. Die darin gegebenen Nach⸗ 
richten, und ber darin gebrauchte Name des Schwieger: 
vaters bes Mofes unterfcheidet es von andern Städen. 
Und gerade diefe Verſchiedenheiten zeugen nicht blos von 
der Einzelnheit dieſes Stuͤckes, fondern auch von ber 
Verſchiedenheit des Verfaſſers derfelben. 

Beny Kapiteln, wie K. 6. und 7., K. 12. und 13., 
die fo augenſcheinlich in fo vielerlen unverbundene Städe 
zerfallen, wie S. 443 — 45. und ©. 447. dargethan wor: 
den, ift die Präfumtion dafür, unter diefen auch. wenig- 
ftens einige Städe von verfchiedenen Verfaſſern zu da: 

ben; und diefe wird zur überwiegenden Wahrſcheinlich⸗ 


⸗ 


I feit, ’ 


— 


6. 35. Pofitive Gruͤnde fuͤr Verſch.d. Verf. 477 


keit, wenn dieſe Stuͤcke Wiederholungen, wie die S. 4 
angegebene, enthalten. 

MWiederholte Geſetze, f. ©. 448. , laſſen ſich auch 
am natuͤrlichſten verſchiedenen Verfaſſern zuſchreiben. 


Ganz beſtimmt aber erhellet aus der Vergleichung 


der ©. 446. verglichenen Stuͤcke bes Exodus, daß fie 
von verjchiedenen Verfaſſern berrühren muͤſſen. “Die 
zwey Beichreibungen der. Aufrichrung der fogenannteh 
Stiftshuͤtte unter fo verfchiedenen Umftänden kann nicht 
Ein Verfaffer gegeben haben. 
- Die mehrmaligen Unterfchriften im Leviticus, fi 
. ©. 449. 50. bezeichnen jedes Mal das Ende einer Zur 
fammenftellung von Geſetzen. Jede derjelben mußte alſo 
ſchon ein Ganzes für fid) feyn, bevor hinter die Unters 
ſchrift noch etwas ‚Anderes hinzugefügt wurde. Denn 
fonft hätte die Unterſchrift ihren Pla nicht an jener 
Stelle, fondern hinter dem Zufaße erhalten. 

Ehen dadurch gebt nun aber. die unleugbar hohe 
Wahrſcheinlichkeit hervor, daß dieſe, unabhaͤngig von 
einander geſchloſſenen Ganzen, auch von Fey 


Verfaſſern fo gefchloffen wurden. Denn hätte 5. DB. der 


Verfaſſer von Lev. K. 26. felbft das angehängte K. 27. 
hinzugefügt, fo aß es doc gewiß ſehr glaublich, daß er 
die Unierfchrift K. 26, 46. hinweggenommen hätte. 

Dieſe Waprfcheinliczfeit erhält ein neues Gewicht 
durch die, ©. 451. gezeigten, Auffallenden Wiederho⸗ 


Jungen einzelner Geſetze in den mehreren Sommlungen, - 


woraus diefes Buch zuſammengeſetzt ift. Wenn diefe 


— 


— 


F 


Sammlungen von verſchiedenen Verfaſſern hetruͤhrten, 


ſo ſind ſie am begreiflichſten. 

Der ganze erſte Theil des Buchs Numeri enthoͤlt 
ſo verſchiedenartige Stuͤcke, die mehr oder weniger deut⸗ 
lich ih der Abſicht zuſammengeſtellt find, Nachtraͤge zu 
beim Vorherachenden zu liefern, daß es wirklich hoͤchſt 


| fonderbar iugegangen ſeyn muͤßce wenn ſie ſaͤmmtlich 


Ar 
| 


7,478 4.35. Pofltide Sehnde für Verſch. d. Berf.“ 


urſpruͤnglich von einerlen Verfafler hertuͤhrten. hr bas 
Gegentheil fpricht die Präfumtion bey jo unordentlich 
Durch einander geworfenen, einzelnen Aufſaͤtzen ſtaͤrker, 
als anderwaͤrte. 

Indeſſen auch beſtimmte, deutlich beweiſende Gruͤn⸗ 
de fuͤr die Verſchiedenheit der Verfaſſer liegen in den, 
oben angegebenen, Gegeneinanderſtellungen. 

©. 453. ſtehen Stellen aus Num.-4,23. und 8.8, 

84. neben einander ; in der. einen Stelle ift das zoſte, in 
> ber andern das 25fle Jahr das Jahr, wo die Dienftzeit 
der leviten anfang, So verfchiebene Angaben gehören 
mnicht Einem Verfaffer an. — u 
7... &456. iſt K. 16, 3t — 33. mit 8.26, 10, In. 
verglichen. In der einen Stelle wird bie ganze Familie 
Des Korach von der Erde verfchlungen, in der andern bleis 
ben die Söhne Korachs am leben. Dies geht don vers - 
ſchiedenen Traditionen aus; aber fo, wie diefe hier ans 
geführt werden, muͤſſen diefelben auch von verſchiedenen 
Werfaflern niedergeichrieben feyn. .. 
Unvereinbare Verſchiedenheiten der Angaben des 
Jeßten Theils des Zugs der Sfraeliten find ©. 455. auf: 
. geftelle worden. F 
In den Orakeln Bileams ſticht der auszeichnende 
Gebrauch des Gottesnamens TXMyg gegen den, uͤbri⸗ 
gens durchaus gleichbleibenden Gebrauch des MT ab, 
und dies muß hier eben ſo viel als in den vorhergehenden 
Buͤchern für die Verſchiedenheit der Verfafler zeugen: 
Im Deuteronomium befinden ſich, wie S. 459 — 
* 461. wohl uͤberzeugend dargethan worden ift, wenigftehs 
- jiven Haupttheile, die fi) am Ende von K. 4. von eins 
ander eiden. | oo. 
WBeide Stüde, das von K. 1 —4. und das von 
K. 5. an, haben einen fehr ähnlichen Inhalt, ‚beide ent 
Halten Anteden Mipfes an die Ifraeliten von faſt eineriyg 
Bass und Inhalt; beibe werden durch bie S. 459: an⸗ 
ar ge⸗ 


% 





a 


* 


⸗ t \ 


+ 


gas Pofitive Grande für Berſch. d. Berk 479 - 


gegebenen Lieberfchriften an-einen und edendenfelben Ore 
verſetzt. Es iſt gewiß nicht natuͤrlich, anzunehmen, daß 
Ein Verfaſſer den Moſes zwey ſolche Vortraͤge an Einem 
Orte, zu Einer Zeit, an Einerley Menſchen halten laſſe. 
Eben dies gilt von den beiden Gefängen-R. 32. und 


K. 33., die neben einander ſtehen, und zu gleicher Zeit. . 


dem Volke mitgerheils worden feyn follen, IR 
Sprechend natürlicher ift gemif die Vetmuthung, 


daß jene Reden und diefe Geſaͤnge ähnliche Verſuche ver 
ſſchiedener Verfaſſer aber verwandte Gegenſtaͤnde find. 


Bey jenen beiden großen Stuͤcken, bey welchen alſo 


ber Beweis der Verſchiedenheit der Verfaſſer über betraͤcht⸗ 


liche Theile des ganzen Buches entſcheidet, liegt dieſer 


genden. 


neben dieſem Namen ſind noch andere Namen de 


einander geſtellt, K. 2, 29. und K. 23, 45. 
erſten wird erzaͤhlt, daß die Ammoniter Den Er eliten det . 


Beweis deutlicher in den Ueberfchriften ſelbſt, f. 5.460. . 
In der einen wird das Gebirge Hermon angeführt — 

en, 
als bey benachbarten Voͤlkern uͤblich, angegeben, in der 
andern fuͤhrt das Gebirge einen andern Namen, und der 
Name Hermon iſt als Erflärung beggefügt: Die ganze 
Art, wie dieſe Verſchiedenheit in jenen Ueberſchtiften liegt, 
zeigt, Daß ſie nicht vom Zufall herrühre, fondern die 
Verfaſſer felbft in verſchiedene Gegenden verſetze. Sie 
ſpricht fuͤr die Urſpruͤnglichkeit dieſer Ueberſchriften, und 
ſomit für die Verſchledenheit der Verfaſſer des Fol⸗ 


©. 469; find zwey ˖ Stellen bes Deuteron. gegen 
Sn der 
a 


Durchzug durch ihr Sand verftatter , in det zmenten, da - 


pitel andere Verfaffer haben , als die Übrigen Theile des 


fie ihn verweigert haben: fo ſchteibt nicht Ein Verfaſſer. 
Daß 8.34. and wohl auch Die vorhergehenden Ka⸗ 


Buches, iſt laͤngſt ziemlich uͤbereinſtimmend behaupter 


worden. — 


* 


+ . 


8. 36. 





x 


1 


| 6. 36. Ref uftat. 

Jeder der Bücher en ift.(l. Abk. 11.) 
aus mehreren einzeln und von einander unabhängig abge- 
faßten Stuͤcken zufammengefeßt. Daß nun diefe ver 
ſchiedenen Stuͤcke · von verfchiedenen Verfaffern herruͤhren, 
dafuͤr ſpricht nicht nur die, unter dieſen Umſtaͤnden eintre⸗ 
tende innere Wahrſcheinlichkeit der Sache, ſondern dieſe 
Wahrſcheinlichkeit wird bey fehr vielen Stellen jedes ein⸗ 
zelnen Buchs entweder Äbermwiegend, oder felbft zur volles 
ſten Ueberzeugung. Verſchiedenheit der Angaben, der 


Darftellung und des Ausdrucke vetbürgen es, daß zu je 
' dem diefer einzelnen Bücher die Hand mehrerer Berfaffer 


beygerragen habe, und wir mäflen uns davon wenigſtens 
ſo lange überzeugt halten, bis Kiftorifch rg wuͤrde, 
daß Ein Verfaſſer das Entgegengeſetzte, un war in ſol⸗ 
chen unter einander geworfenen einzelnen — ge⸗ 
ſchrieben habe. 


4 37. Einwärfe gegen bie Siöher gedogenen 
' Refultase 


Sollte denn aber doch das, mas in Diefen Büchern 


mit Recht aufgefallen ift, nicht cheils die Folge von mans - 


cherley Einfhiebungen ſeyn, theils das Ganze ven 
einem unbeſtimmt und verworren und zu verfchiebner Zeit 
anders erzähfenden Verfofler herruͤhren, und urſpruͤnglich 
doch ein, in feiner Art zufammenhängendes Ganzes gewe⸗ 
fen feyn fönnen? Sollte man fidy nicht vorftellen duͤr⸗ 
fen, daß die Genefis urfpränglich, wenn auch nicht ein 


einziges Ganzes, doch wenigſtens nur ein paar größere ' 


Ganze gemwefen, und daß bey den Übrigen Büchern nicht 
einmal der Gedanke in mehrere größere Ganze noͤthis ſey? 

Mögen itzt einzelne Srüde neben einander ſtehen, 
wie es der Ball iſt; eben durch die dazwiſchen getretenen 
Stuͤcke find fie es erft geworden, und das meifte, ist Ein⸗ 
zelne war urfpränglic von Einer Hand. Eben die oben 


— 


480 4 36. Pofitine Grande rer Verſch t. Bert | 





6 37% Cinwärfe | | Ba 


©. 400, zum Theil als Beyfpiel aufgeftellee Geſchichte 
der Sluch ift ein Beyſpiel und ein Beweis folder Ein- 
ſchiebungen. ne 

In einem Aufſatz, in weichen Bott durchgehends 
ZIYTTIN genannt murde, find Dort deutlicher, als anders 
waͤrts, andere Stuͤcke eingefchoben, welche den Gottesna⸗ 
men 37 führen. So kann es auch anderwaͤrts der Fall 
ſeyn. Z. B. Eine Erzählung der Schickſale der Patriar⸗ 
chen mit dem Gottesnamen MS, und eine andere mit. 
dem Bortesnamen TONTIN *) können fo in einander 
eingefchoben, und noch durch mancherley andere Einſchal⸗ 
tungen zerfpalten fenn, daß mir itzt freylich Nichte als 


einzelne Stüde erblicfen. Aber fie jchloffen fih urfprüng- 
lich größtentheils als zwey Ganze an einander.” — 


Die Antwort auf dieſe Einwuͤrfe liegt in den vor⸗ 
hergehenden Beobachtungen. Was letztere Vorſtellung 
won zwey größeren ſogenannten Urkunden über die Ge⸗— 
fehichte der Iſraeliten bis zu ihrer Verpflanzung nach Ae⸗ 
gypten insbefondere betriffe: fo werben berfelben, wenn 
fle in ihrem ganzen Umfange und mit allen, mit ihr vers 
bundenen Kolgerungen betrachtet wird, fü viele Schwie⸗ 


rigkeiten aus dem Innern ihrer Conftruction, und die Will⸗ 
fkuͤhrlichkeit fo vieler Annahmen entgegentreten, daß ſie 


ſich dadurch von ſelbſt aufhebt. Hier wuͤrde ung eine fols? 


che Betrachtung zu weit von dem Gegenſtande abfuͤh⸗ 
ren, den wir ins Auge gefaßt haben *), und mir haben 


. fie hier nicht noͤthig. Aeußere Gründe, die in dem Vor⸗ 
hergehenden liegen, oder.mit demfelben genau zuſammen⸗ 
"hängen, reichen für ift zu, um uns von jedem Gedanken 
an eine folche Hypotheſe zuruͤckzuhalten. — 
EEE 7777 


* Eine kortlaufende ſogenannte Sehosarttkunde und Elohim⸗ 
urkund le | I 


e x 
**) Diefe ausführliche Erwägung einer folhen Hypotheſe HE 

im V. Abſchnitt enthalten · vg een, 
Doper. rei, 5 


| 


x 
| 


ar : : 437. Einwuͤrfe. 


— - 


2 482 
J ar npothefg wäre fie; benn was ſollte fie fonft feyn ? 
ae ee == Wahrſcheinlichkeit ‚Härte Diefe Hypotheſe, 

| wenn durch fie fich die Verfchiedenheit aller einzelnen 
Stuͤcke erflärte, Die wir bemerft haben. Sie würde mehr 


als wahrfcheinlich ſeyn, wenn diefe ſich nur allein unter 


ſolcher Vorausſetzung und feitung erflären ließe. - 
Indeſſen nicht nur Seßteres ift nicht der Fall; auch 
das Erſtere iſt es nihrht. 
020 Mir berühren es nur, daß eine ſolche Vorausſe⸗ 
ung nicht die häufige Wiederkehr der Heberfchrift MIN 
in in den erften Kapiteln ber Genefis, daß fie nicht 
die ereifenbeig vieler andser Kapitel, wie Gen. 36., 
erflärt Sie würde überhaupt nur auf Städe paflen, 


in welchen entweder der Name O'NUN, oder der Nas 


me Fit fo charafteriftifch oft vorkoͤmmt, daß daraus 
‚ ein Schluß gemacht werden kann, der Erzaͤhler Habs ſich 
diefes Namens ausfchließend bedienen wollen. Sie paße 


nicht für Die vielen Kapitel, too beide Gottesnamen ne 


“ben einander vorkommen. Gie hat au fich den Schein 
einfeitiger Ruͤckſicht auf ein einziges von den aufgeſtellten 
Merkmalen der Trennung gegen ſich. Se 

Aber. abgejehen von dem Allen, immer bleibt dies 

‚ein unwiderleglicher Gegengrund gegen jene Hypotheſe, 

daß fie blos bie Verfihiedenheit der Städe in der Gene- 
‚» Ds erflätr, und nicht die fragmenrariiche Beſchaffenheit 


der uͤbrigen Bücher des Pentateuchs, die in dein Dbigen . 


2 dhan fo gut, als bei) der Genelis, erwieſen worden if. 
Beſechzt dieſe Hypotheſe reichte bei) det Gehetis hin, 
welches aber nad) dem ehen Geſagten nicht der - Falk ıft: 


wenn die übrigen Bücher durch andere Urſachen in fo 


‚viele, deutlich. unterſchiedene und ſich gegenſeitig au& 


ſchließende Stuͤcke zerfallen, fo koͤnnen dieſelben Urſachen 


bey ‚der qeneſis angenommen werden. Und fie 


a 
muͤſſen es, da ſie die naͤchſſe Analogie fuͤr a‘ und 


. ⁊ 
vo. 


N 


» 


$. 38. Einwärfe | 483 
| 5 | 
jeder einfeitige Geſichtspunct und jede Schwierigkeit wills 


kuͤhrlicher Annahmen dadurch) vermieden wird, Ä 


6. 38. Fortſetzung. a 


Bon diefer befondern Erklärung der Verſchiedenheit 
gegebenen allgemeineren Anftcht zurück, daß Einfchtebung 


einzelner Stüde der Genefis kehren wir zu der auerft are _ | 


Überhaupt die Urfache der Trennung und der Einzelnheit . 


! 


der ißt allerdings unterſcheidbaren Stuͤcke, und daf ein 
verworrener und ungeäbter Vortrag die Urfache auffalleri- 


der Wiederholungen und geroiffer Verſchiedenheiten ſey. 


t 


Von letzterem zuerft. —— 
Mag es erklaͤrlich ſeyn, daß ſolche Verſchiedenheiten, 
wie die, daß Gen. 45, 10. Joſeph ſchon ſelbſt ſeinen 
Brüdern das fand Goſen verſpricht, und dann V. 17. 
dem König, dieſer Gedanken, Joſephs Famiſie nach 


Aegypten zu holen, fo zugeſchrieben wird, als ob davon 


noch gar nicht die Rede geweſen waͤre; daß aber Pharab 
das fand Goſen ſelbſt erſt ben einer neuen Wiederholung 


dieſes Befehls K. 47. ff. erwähnt, und daß bey der Aus⸗ 
... führung deflelben V. 11.das fand, welches Jakobs Fa⸗ 


milie erhaͤlt, nicht Goſen, ſondern Rahmſeß genannt iſt; 
daß ferner K. +. nach der Ueberſchrift V. g.: dies find die 
Namen der Sonne Fftaels, die nad) Aegypten zogen, Doch 


V. 20. Joſeph mit feinen in Yegypten erzeugten Söhnen 
- mit aufgeführt wird, und daß in der Zuſammenrech⸗ 
nung der Perfonen der Samilie Jakobs ein offenbares 


Verſehen obwalter (|. Th. J. S. 308.): mag darin alles 


dies von bloßem Mangel an Aufinerkſamkeit herruͤhren. 


Mögen die vielen, faſt woͤrtlichen Wiederholungen 
der, dem Abraham, Iſaak und Jakob gegebenen Ber: 


heißungen Einem Verfaſſer zugehören. Die Verheißun⸗ 


2. ff, und 26, 24., die an Jakob K. 28, 13. ff. 35, 11.12, . 
gi | Sh2 MM 


gen’an Abraham ftehen Gen. 12, 2.3. 13, 14 — 17. 


15,18 20. 17,1.ff. 22,15.ff., die an Haaf K. 26, 


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434 : | §. 38. Einwärfe. 


. Mas eben dies von der häufigen Wiedetholung ber 
Erklärung gelten, daß Mofes ımd Aaron wegen des Je⸗ 


hova bewieſenen Ungehorfams nicht felbft das fand Ka: 


naan betreten follen, vergl. Num. 24, 12. 27, I 
Deuter. 1, 37. 4, 21: 31,2. 32,50. 34,45 

Mag es bloße Weitſchweifigkeit feyn, mern Gen, 
41, 45. und 46 mit denſelben Worten gefage wird: Und 
Sofeph ging von Pharao hinweg. — 

Mag ſelbſt die zweifache Nachticht, daß Joſeph in 
Aegypten von Potiphar verkauft worden, Gen. 38, 36 
und 39, I.) für abſichtliche Wiederholung nach einer 
Unterbrechung gehalten werden. i 

Mag Num. 3, 42. die ausführliche Wiederholung 
von dem Inhalte des B. 12. ungeachtet des geringen Zus 


- fammenpangs der Theile diefes Kapitels ”). für Forrfes 
Kung der Darftellung Eines Verfaflers gelten. 


Mag in allen ſolchen Faͤllen durch Einfchaltung eines 


Woͤrtchens, wie: alfo, die aber im SHebräifchen Terre 


mangelnde Ruͤckſicht auf das Vorhergehende hinzugefügt 
werben **) u 5 | 

Mag alfo dies Alles nicht urgiet werden; fo viel 
auch damit fehon nachgegeben wird, um nur auf das 


fich fiher Ausſchließende zu bauen: 


Noch weit ftärkere Wiederholungen und weitſchwei⸗ 
fige Ausdrucksweiſen find oben ©. 404. 5. aufgeſtellt, 
und, wo möglich, “von Einem und ebendemfelben Vers 
faffer hergeleitet worden. 


Aber diefe, wenn auch fchon höchft auffallenden 


Wiederholungen wurden eben dort $. 6. von andern 
MWiedgrholungen I 5. getrennt, welche leßtere durchaus 
| nicht 
8 S. 9. | u 

ax) Wo es nur itgend moͤglich ſchien, durch Erklaͤrungsmittel 
ſolche Wiederholungen an den übrigen Text anzuſchließen, 
dder ſolche Verſchiedenheiten mit einander zu vereinigen: da 

iſt es in Dem vorſtehenden Commentare verſucht worden. 


4 


— — 


. 38. Einwuͤrfr. — 485 


nicht von Einem Verfaſſer neben einander geſtellt ſeyn 
koͤnnen, und nur auf letztere iſt das Urtheil gebaut, daß 
Stuͤcke dieſer Buͤcher wirkſich getrennt werden muͤſſen. 
Mas aber die angenommenen Einſchiebungen bes 
trifft, fo reiche quch Die Verrinigung diefer &flärungs; 
wiitel mig jenen Annahmen nicht ju, um die überwiegend, 
fragmentarifche Befchaffenneit dieſer Bücher zu erflären. 
‚Zwar bey einer fehr bedeutenden Anzahl, von Stu; 
den, die gegen das Vorhergehende abſtechen, laͤßt ſich 
dieſe Verſchiedenheit von der bloßen Einfchaltung fremd: 
artiger Stuͤcke am unrechten Orte, und von der Einſchie⸗ 
bung erlärender Zufäße herleiten., | 
So moͤchte die, ſchon älteren Beurtheilern dieſer 
Bücher aufgefallene Stelle Exod. 6, 26. 27., ein bloßer 
Zuſatz feyn, mo es, nachdem laͤugſt mehrere Kapitel hin: 
durch von Mofes und Aaron, und Jehova's Befehlen, 
an hiefelben zur Ausführung der Sfräeliten aus Aegypten. 
und von Pharao geſprochen worden, am Ende eines, duch. 
nicht an feinem Platze ftehenhen") Stammbaums heißt: 
Dies war Aaron und Mofes, zu welchen Jehova 
fagte (oder: gefagt hatte): führer die Sfraeliten: in- 





ihrem Heereszug aug Aegynten. Diefe waren es; wel 


ſche mit Pharao, dem Könige von Aeghpten Über den 

‚ Auszug der Iſraeliten aus Aegypten ſprachen (oder: 

gefprochen hatten), Dies mar Mofes und Aaron, 

So mag mit Calmer **) Num, 21, 14, bis auf 

bie letzten zwey Worte des V. 18. eingefchebener Zufaß. 
ſeyn, chmepf auch dann, wenngieſe alfegirte Stell: weg⸗ 
fallen folle, menigftens ein Theil von V. 6. bleiben muß. 
So mag das ©. 460, uͤberſetzte FOR NAT, und 

eine Anzahl anderer folcher Hiftorifchen Erklärungen, und ' 

faft alle die 18 Stellen, die Clericus für, von Moſes 

| Sa mich 


8: ©. 444. u 
#*) ‚Commentfire fur Yanc. et nouv. Teeft, zu d. St. 


\ er = 2 j \ 
N ⸗ 
* V / a r 


ass 38. Einnkef. . 


nicht gefchrieben, und fpäter in den Tert gefommen haͤlt ) 
wirklich fuͤr bloße Zuſaͤtze gehalten werden fönnen, die im 
den Tert eingefchoben werben, 
So mag Deut. 4, 41 —44. bie * hiſtoriſche 
Notiz zwiſchen ausgeführte Reden am ganz unrechten 
Orte eingefchoben ſeyn, und für ſich gar nicht für Noth⸗ 
wendigfeit der Trennung des Vorhergehenden und Fol⸗ 


genden entſcheiden *), wenn dieſe nicht aus andern 


Gründen erhellete 
| So mag die Wiederholung Num. 24, 3. und 15., 
wo zwey Orakel des Bileam fuͤnf Zeilen hindurch einerley 
Anfang haben, dadurch entſtanden ſeyn, daß die Einlei⸗ 
tung des einen Sefanger auch in den andern übergetragen 
wurde, 
So mag ee ſelbſt wahrſcheinlich ſeyn daß Deuter. 
2, 9. urſpruͤnglich mit B. 13., und V. 19. mit V. 24. 
zuſammenhing, und das Zwiſchenſtehende unterhrechend 
a wurde, | 
So 0 mag man jenen gaggen, am unrechten Orte fe 
An Stammbaum Exod. 6, 1437. für blog’ einge 
oben halten, 
Vermag man dann aber, wenn auch alles jenes 
einſtweilen nächgegeben wuͤrde, durchaus alle die einzeln 
ehenden Stuͤcke dieſer Buͤcher auf diefe Weiſe aug dem 
Torte herauszufchieben? Und was bliebe vom derte 
ſelbſt übrig, wenn man es nerfuchte? 
= Sch will nicht von den blog trennbaren Stuͤcken re 
den, deren Menge doch gewiß auch eine Ruͤckſicht per: 
dient, wenn yon dem Zufammenhange eines Ganzen die 
Rede ift, fondern blos von den ſchon in dem vorhergehe — 
den Theile dieſer Abhandlung erwoͤhnten, die doch ihrer 
tur nach nicht auf vollſtaͤndige Aufzählung aller —* 


*) Diff. de fcript, —— $. III. vor deſſen Goneſis 
. cum se et commentario, Amt, 1693, 


“ll 





\ 


. 
bu 


53% Einwuͤrfe.“ ar: 


— nur auf vellfkänbigen Erweis ber fengmentarifchen. 
Beſchaffenheit Anſpruch machen darf. 

‚Wenn wir nur alle bie Städe, bie nach diefen Er⸗ 
drterungen von den benachbarten Stuͤcken getrennt) oder 
ſelbſt verfchiedenen Verfaſſern zugefthrieben‘ werden muͤſ⸗ 

. fen, aus den übrigen herausnehmen roollten: mas bleibt‘: 

‘denn übrig? Ein zufannmenhängendes Ganzes, weihes 

durch dieſen Zuſammenhans jenes Verfahren rechtfertig⸗ 
te? Gewiß nicht! 

Man vergleiche mır bie aufgeftelftem Reſultate der - 
Beſchaffenheit jener Bücher, die vor Aller Angen liegen, 
und mit den gegebenen Beſchteihungen diefer Beichaffen; 
heit verglichen ‚werden koͤnnen. Es find ja nicht bios 
Heine Seide, die man leicht heraustverfeh dürfte: im 
die ganze Defonomie Diefer Bücher greift. es ein . | 
im Leviticus nad) der einen Schlußkormel einer 
lung von Geſetzen, R, 8 — 10. ohne Re en ein 
hiſtoriſcher Abfchick ſteht, und dann eine andere Samm⸗ 
kung von Geſetzen folgt; wenn wie Num. 8.r—ıa 
Nichts als unverfundene eigentliche Nachrräge in offen: 

. barer Unordnung neben einander. erblicken, und dann erfl 
Geſchichtserzaͤhlung beginnt; wenn Deuterononiurh of: ' 
fenbar wenigſtens in einige größere Meden zerfällc, bie 
fih am Schluſſe von K. 4. von einander ſcheiden EB 
ha Sin 
2) D. Jahn ſucht a. a. D. $. 10. S. 60. ff. die Saͤtze aufs. 
zuführen: Iyterpolationen des Pentatcuchs heben bie. 
Aechiheit deſſelben nicht auf, „ giebt mehrere ſolcher Einſchie⸗ 
bungen an, aber bedient ſich dieſes Mittels eben, um einige, 
jeboch bey weitem nur einen, fehe Keinen Theil der auffallond 
iſplirten Stücke auszufcheiden: Anden, Cr eben fo ander: 
wärs, naͤmlich $. 22. in der. leuten Anmerk. S. 154, 
Dent. I, 1 — 5. ſowohl, ald Deut-4, 44— 49. für Tp6: 
tere Zuſaͤtze ausgiebt: fo würden dadurch — die beiden 
Ueberſchriften wegfallen, auf welchen die Trennung der Re 
den im Dewseron. zum Theil beruht. Aer fo Ernat ohne 
allen 


— 


- 


% 








s 


— 


es 


468 4 38. einnärte, 


Ein ſolches Verfahren, 808 — auszuſchei⸗ 


den, und Das dadurch, Getrennte wieder zu vereinigen, ’ 


reicht alſo nicht aus, und {ff ganz unanwendbar, Und 
wuͤrde es nicht felbft willkuͤtzrlich ſeyn )7 

Bey andern alten Schriftſtellern, wo man Inter⸗ 
polationen und ſpaͤtere Zuſaͤtze aus Dem übrigen Texte mit 
Erfolg geſchieden hat, find Die Schwieriakeiten ſolcher 
kritiſchen Forſchungen nicht unbemerkt geblieben. Und 


gleichwohl hatte man dort in dem gleichbleibenden Charabter 


eines, aus mehreren feiner ſicheren Schriften ſtudirten 
Schriftſtellers, in der Gewißheit der Zeit, in welcher er 
dieſe mehreren Schriften geſchrieben hat, und in man⸗ 
cherley hiſtoriſchen, auch ſicheren Notizen gleichzeitiger, 
oder ſpaͤterer Schriftſteller eine zuperlaͤßige Grundlage, 


‚auf welche ſich Die Argumentation uͤber Interpolation und 


frätere Zufäge ſtuͤtzen konnte. 

Aber was von der Art hat man dann bey diefen Buͤ⸗ 
chern, um zu beweiſen, daß das, woran man anftößt, 
fpäteres Zufoß oder Interpolation fey ? 

Mir welchem Recht würde man alle hiftortfche An⸗ 
merfungen über andere, befonders aͤltere Namen ber 
Derter aus diefen Büchern ausftoßen,. und behaupten, 
daß fie alle non fremder Hand hinzugekommen fegen, um 
die Identitaͤt des Verfaſſers des uͤbrigen Textes dadurch 


zu Be Einige auszuſtoßen, würde ſelbſt ge: 


x 
Br u 


. alten Grund, blos um der Meinung willen, anzunehmen, 
wäre wohl mehr als gewagt. D. Jahn ſelbſi nennt dies 
nur eine Vermuthung. Indeſſen ſelbſt die Vermuthung 
laſſen die oben S. 459. 61. angegebenen Gruͤnde nicht zu. 


* So z. ©. wenn Du Pin in feiner Diſſert. preliminaire 


ou prolegomenes fur la Bihle L. I. c. IH. $.ir. die legten 


. Worte von, Deut. 3,4. deswegen für eingefhoßen, und für 


einen ſpaͤtern Zuſatz haͤlt, weil fie mit Num. 33, 41. nicht zus 
ſammenſtimmen. Wäre dies nicht Die leichtefie Art, ſich alle 


Witderſpruͤche und Schwierigteiten vom Halſe zu fchaffen ? 


\ Eu 
N 


438. Cinwärhe "489 : 


hekfen ; fe groͤſer bie Zahl der, ohne weiteren Grund Ads 


geſtoßenen wäre; defto größer wäre die Willkuͤhr. 
Wenn die &.483—86. angegebenen Faͤlle Interpola⸗ 


tionen oder Zufäße fenn Fönnen, find fie cs denn darum 


‚wirfih? Die bloße Möglichkeit. har einen weiten Um⸗ 
fang, aber uͤberall Herrfcht in ihm Mangel an Entſchei⸗ 
dung und Sicherheit, Durch viele Stufen der Wahr⸗ 


fheinfichfete gelangt man erft zu den höheren, und die ' 


ai fänge nur auf den hoͤchſten any fefter zu 
'ehen, | | 


Wir finden itzt dieſe Bücher, fo mie fie vor und 
liegen, in dem Zuftande, daß fie aus einer Menge eins 


zelner Stuͤcke befiehen, und dieſe Einzelnheit der Theife 


eigentlicher Charakter dieſer Bücher if. Daß dieſe Theile 


einzefne, unabhängig von einander niedergefchriebene Stuͤe 
die find, iſt erwieſen worden, und fie fiegen in dieſer Be⸗ 
fchaffenheit deutlich vor unfern Augen. Daß abert der 


‚- größte Theil diefer Stuͤcke einft zu einem andern Ganzen 


verbunden geweſen ſeyn follte, als fie ist ausmachen, 


- dies bedarf: erft eines Beweiſes, der wenigftens in den 


bisher widerfegeen Einwuͤrfen nicht liege, und niemala 


wird. gegeben werden können. | 
Zwar mögen manche einzelne Stuͤcke von einem und 


ebendemfelben Verfaſſer herruͤhren, aber deshalb ſind fie. 
noch nicht urſpruͤnglich ein Ganzes geweſen. Und immer 
wuͤrde das Reſultat einer, bey fo alten Büchern von zu 
unbeftimmsen Charafter hoͤchſt fehmieriger Unterfuchung, _ 
welche einzelne Stüde Einem Verfafler angehören können 
oder mögen (ſ. $.41.), der erwähnten Behauptung nicht - 


im Wege fiehen können, daf in jedem der Buͤcher des 


Pentateuchs die Hand mehrerer Verfafler, wenn auch 


in dem einen mehr, als in dem andern, fichtbar ſey. 


BE a ‚7 7 SE Wer 





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1 


einzelnen Buche erwiefen worden. - Auch das Verh 


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| 40 9.39. Verſchied. d. Verf. der einzeln. Bücher. 


6, 39. Verhaͤltniß der einzelnen Büͤcher gegen 
einander in Ruͤckſicht ihrer Verfaffer, 


Bisher ift die Verfchiedenheit der Verfaffer in * 
Uniß 

diefer einzelnen Bücher zu einander in Abſicht der Ver⸗ 
faſſer derfelben muß erörtert werden. ‘Ueber das Vers 
(mi derſelben zu -einander in Abficht eines etwanigen 
ufammenhangs des Inhalte und der Beziehung haben 
wir $. 30. geſprochen, und nur wenige Spuren eines fols 
chen eigentlichen Zufammenhangs und Bezugs. gefunden. 


Hier iſt zu unterfuchen, was ſich über die Sdenrirät oder 


Verſchiedenheit der Abfaffung mehrerer dieſer einzefnen 


Buͤcher fagen laͤßt. 


# x 

Der Geſichspunct, auf dem wir ſtehen, iſt der, daß 
jedes dieſer einzelnen Buͤcher gewiß mehreren Verfaſſern 
angehoͤrt, und Damit iſt auch ſchon encſchieden, daß nicht 
Ein und ebenderſelbe Verfaſſer alle dieſe Buͤcher geſchrie⸗ 


> ben haben kann, wenn auch wiederum daraus nicht folgt, 


daß nicht mehrere einzelne Stuͤcke in verſchiedenen Buͤ— 


‘ ern von Einem Verfaffer herrühten fönnen, Zu jenem 


Beweiſe der Verfchiedenheit der Verfaſſer verichiedener. 
Bücher treten aber, ob fie wohl feiner meiteren Beſtaͤti⸗ 


. gung bedärfte, neue überzeugende Beweiſe Burch Die Ver⸗ 


gleichung der einzelnen Bücher unter einander, befonders 
in Abſicht der Merfchiedenheiten, die fich zwiſchen den 
Machrichten und Ausdruck derſelben porfinden. 

Solcher Verfchiedenheiten finden ſich manche zwi⸗ 
ſchen Exodus, Leviticus und Numeri, 

Num. 13, 17. gehalt RWen erſt ben der bort ange⸗ 


N ? 
gebenen Veranlaſſung diefen Namen, und Exod. 33, 11. 


fuͤhrt er denſelben Namen ſchon, 
Exod. 17,5, ff. iſt eine Begebenheit erzaͤhlt, welche 
mit der Num. 20, 8. ff. dargeſtellten die auffallendſte 
Aehnlichkeit har: Ä = 
; & a Exod. 


6.39. Verſchied. d. Bexf. der einzeln, Buͤcher. 491 


Exod. 17, 5 — 7. 
Und Jehova ſprach 
zum Moſes: Gehe vor 


dem Volke hin, und’, 


nimm einige der Aelte— 


ften Iſraels mit dir,’ 


und den Stab, mit 
welchem du den Nil ge⸗ 
ſchlagen haſt, nimm in 
deine Hand, und gehe, 
Sicehe ich ſtehe vor dir 

-  dafelbft auf dem Fel⸗ 
ſen (TE), auf dem 
Horeb, und wenn du 
auf den Felſen fchlagen 
wirſt: fo wird Aaffer 


“ herausfließen, und dag 


WVolk wird zu trinken 

haben. Und Moſes 
that dies vor den Augen 
der Aelteſten Iſraels. 
Daher erhielt der Ort 
den Namen Maſſa, 
und Mriba, wegen des 
. Streits der Iſraeli⸗ 

m 


% 


Nam. 20, 8— IT. 13. 


>> 
VUnd Zehova ſprach zum Mo⸗ 
ſes; Nimm den Stab, und laſſe 
die Verſammlung zuſammen⸗ 


fommen, du und Aaron, dein 


Bruder, und redet zum Selfen 


(PO) vor ihren Augen, und. 


er foll fein NBaffer hergeben, und 


du wirft ihnen Waſſer aus dem. 
Selfen fließen laſſen, u. du wirftder 
Verſammlung zu trinken geben,u, 


ihrem Vieh, Und Mofes nahm 
den Stab aus dem Heiligehum, 
wie Jehova ihm befohlen Hatte. 


Und Mofes und Agron verſam⸗ 


melten die Merfammlung vor 
dem Selfen, und fprach au ih: 
nen: Hoͤret nur, ige Aufſaͤſſigen, 
fol ich euch aus diefem Felſen 


Waſſer herausfließen laſſen? 


Und Moſes hob feine Hand 
empor, nnd ſchlug auf den Sek, 


fen, und als er zwey Male dar: 
‚auf gefehlagen hatte, Fam vieles 


Waſſer heraus, und die Vers 


fammfung tranf, und ihr Vieh. 


— — Dies iſt Meriba (das 


Streitwaſſer), weil die Iſraeli⸗ 


ten mit Jehova flritten, 


A Beiden Orten lehnen ſich die Iſxaeliten megen 
Waſſermangel auf, an beiden Orten erhalten fie Wafler 

aus den Felſen, und; beide Male erhält der Ort der Bez 

gebenheit einerlen Namen, j 


— 





Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht gewiß recht ſehr da⸗ 
fuͤr, daß dies einerley Begebenheit iſt, welche durch 
| | oͤweyere 





“ı\ 


\ . er 


492 8.39. Verſchled. d. Berf. ber einzeln. Buͤcher. 


. zweyerley Trobition an zwey verſchiedene Orte verſetzt iſt. 


Es iſt derſelbe Fall, wie S. 428. 29. - 
In 'der Erzählung im Exod. ſteht gleichbleibend 


SVolk, und INYW* 39T, in der andern TI und 
ra, An jener WS, in diefer PO, in jener ift Aaron 


nicht als Theilnehmer der Begebenheit angeführt, in Dies 
fer jit er es.“ In der zweyten Erzählung, welche die 


- Begebenheit. in fpätere Zeit verfeßt, if (eben fo wie in 


J 


— 


der Wiederholung dieſer Tradition Deuter. 32, 51.) in 
die Erzaͤhlung ſelbſt noch eine Etymologie eingewebt, daß 
Moſes und Aaron den Jehova dort nicht genug verherr⸗ 
licht Haben (AU), denn die Begebenheit iſt hier bey 


‚wm erfolgt. 


Durch diefe, doch wohl gewiß nicht blog’ zufätligen 
PBerfchiedenheiten, wird es doppelt natuͤrlich, an vers 


ſchiedene Vesfaffer beider Erzählungen zu denken, 
Eben fo suffallend find die zwey Befchreibungen des 
Manna, die fih) Exod. 16. und Num. 11. finden, und 


x Exod. 16, 14. 15. 
Und die Ergiefung''bes 
Nebels ſtieg auf, und fiehe 
auf der Oberfläche der Wuͤſte 
lag etwas Kleines — etwas 


Kleines, wie Reif auf der 


Erde. Und die Iſraeliten 
fahen es,und fprachen zu ein: 
ander: Was (TH) ft dies? 
V. 31. (aufer eigentlichen 
Zufammenhang mit ‚dem 
eben überfegten Verſe:) 
Und die Iſraeliten nannten 
es Man, und es war mie Co⸗ 
rlanderfaamen, weiß, u. fein 
Geſchmact wieHonigfuchen, 


/ 


Das eben Bemerkte gilt auch von ihnen ; 


Num. 11, 709. 

Und das Manna war 
wie Corianderfaamen, und 
fein Ausfehen war, wie Das 
Ausfehen des Bdellium. 
Und das Volk Tief umber, 
fammelte es, zermalmte es 
in Handmuͤhlen, ober zers 
Pe es in Mörfern, und 
ud es in Formen, und 
machte es zu Kuchen, und, 
fein Geſchmack war die der 
Geſchmack der Honigfuchen. 
Und wenn der Thau auf das 
Sager fiel, fo fiel das Dans 

na quf denfelden. 
Wird - . 


5 
x \ 


r " ; — — | 
* 5.39. Verſchied. di Verf, der einzeln. Bücher, 493 Mi 


i Wird Ein, Schriftfteller wohl fo Etwas auf dieſe 
Weiſe zwey Mal fagen? | — 
Ulevit. 4, 13 — 21. iſt eine Verordnung über eine 
Suͤhne, unter Umſtaͤnden, die den Umſtaͤnden der Ver⸗ 
ordnung Num. 15, 22 — 26. ſo auffallend aͤhnlich ſind, 
daß man recht vielen Grund hat, dies für einerley Sal | 
zu kalten, ben welchem über die Art der Suͤhne verfchies 
dener Gebroaͤuche Tate gefunden habe; und zu glauben), 
daß in der einen Stelle der eine, in dee Andern der an 
dete Gebrauch niebergefchrieben worden; ober weil folhe, 
verjchtedene Gebräuche verfchiedenen Mtenfchen angehds 
ein. geteihrinlig von verfchiedenen Verfaſſern. S. 
au . 7. j 
Bey Jieſen vier erſten Buͤchern des Pentateuchs 
wuͤrden indeſſen ſolche einzelne Bälle qur die Verſchieden ⸗ 
hetit der Verfaſſer von ein paar einzelnen Stellen zeigen, 
wenn nicht feſt ſtuͤnde, daß jedes dieſer einzelnen Ser 
in viele einzelne Stuͤcke verfihiedener Verfaſſer zerfaͤlltt, 
und daraus eben fo geri folgte, Daß auch die verfchiedenen 
. "Bücher wenigftens in fofern verfchienene Verfaſſer haben. . 


8. 46. Verhaͤltniß des Deuteronomium’ zu den 
Abrigen Bädern in Nüdfihe der Verfaſſer | 
derſelben. Werd 
Dagegen aber finden fich bey dem Deuteronomium 
eine folche Anzahl von HAbmeichungen von dem Inhalt der 
- Nachrichten anderer Bücher, und auch fo charakteriftifche. 
Verſchiedenheiten des Ausdrucks, daß ſchon aus diefert. 
- Berichiedenheiren mit Sicherheit der Schluß gemacht 
‚werden fönnte, daß dad Deuteronomium , aud) wenn 
ess ein einziges Ganzes wäre, don einem andern Verfafler‘ .; 
| rühren muͤſſe, ale die übrigen Bücher, mern malt : 
vieſe einftweilen als zufammenhängende Ganze betrachte: . 
te, was fie freylich nicht find, Ganz befonders gilt dies, 


. * 


vom Buche Numeri. | 
Im 


2 
N “ 


| 494 4. 40. Verſchieb. der Verf. des Deuteron, | 


Im ganzen Deuteron. wird der Ort, wo die Ifraeli- 
ten ihte Öefeßgebung empfangen, fehr oft immer der Berg 
Horeh genannt, in den vorhergehenden Buͤchern heiße 
er durchgängig dee Berg Sinal. Außerordentlich viele 


:. Male, auc) oft unndthig, If in diefen Büchern feßterer 








Name wiederholt, vergl. Exod. 19, IL. 18. 20. 23. 
34, 21.29. Levitic. 25,1. 26,46. 27, 34. Num. 3, . 
‚1.14 10, 12. 33, 15. und noch weit öfter, und 
nirgends ſteht det Name Horeb, ausgenommen in ein 
yaar Stellen Exod. 3,1. 17, 6. 33, 6., und eine die: 
fer Stellen fteht in Bezug auf Geſe — 

Seit Nom. 22, 1. koͤmmt in dieſem Buche auf das 
wiederholteſte zur Bezeichnung des damaligen Aufenthalts 
der Iſraeliten ANiD NY die Moabitiſchen Ebenen 
vor, fo. ben allerley Deranlaffung, fo bey den Unter⸗ 
ſchriften Diefes Buche. Die Reden Moſis im Deuteron. 
find ſelbſt nach den beiden Lieberfcheiften KR 1, x. ff. und, 
K. 4, 45. ff. an eben den Ort verfeßt; abet er heißt im 
Deuteron, überall INH YAN im Sande Moah, vergl. 
K. u, 5. 28, 69. 32, 49. 34, 5. Blos in dem letzten 
Anhange diefes Buchs K. 34., welches vielleicht ſelbſt 
aus mehreren Skuͤcken zufammengefeßt ift, flieht V. 1. 
und 8. auch jener Ausdruck. Demnach ift alfo in dem 
- einen Buche der eine, in dem andern der andere Ausdruck 
Der hertfchende. u 

Eine bedeutende Anzahl einzelner Stellen zeigen 
mehr oder weniger auffallende Verſchiedenheiten der 
Nachrichten. ° J 

Deut. 10. erhält Moſes ben Befehl des Jehova, 
die zweyten Geſetztafeln zu hauen, und eine fade von 
Acacienholz, um fie darin aufzuheben, und befolgt die⸗ 
fen Befehl, (die Verfertigung der Sade wird Exod. 25.. 
‚ befohlen, aber erſt Exod. 37. ausgeführt, aber Die zwey⸗ 
ren em bringe Mofes Exod. 34,29. vom Berge 
hera 7 

Ä Hier: 


r 


— 


! 


4.40. Berfchieb. der Verf. des Denteron. Er 


— 


‚Num. 33, 30—38.  \ 
Sie zogen von Chajchmona aus, 
und lagerten ſich zu Moſeroth. 
Sie zogen von Moſeroth aus, und 


lagerten ſich bey dem Stamme 


Jahkan. Sie zogen weg vom 
Stamme Jahkan, und lagerten ſich 
zu Chot Gidgad. Sie zogen aus 
von Chor Gidgad, und lagerten 
ſich zu Jotbath. Sie zogen ans 
von Jotbath, und fagerten ſich zu 


Abronah. Sie zogen aus von 


Abronah, und lagerten fich zu 
Ezjongeber. Von Ezjongeber bra⸗ 
chen fie auf, und lagerten ſich in 

. der Wuͤſte Si d. i. zu Kades. 

Und fie zogen ads von Kades, und 

lagerten fih am Berge Kor, an 
ber Graͤnze des Landes Edom. Und 
der Prieſter Aaron ſtieg auf den 
Berg Hor nach Jehova's Befehl, 
und ſtarb daſelbſt im 40ſten Jahre 
nach dem Ausgange der Iſraeliten 
aus Aegypten. (Gerade eben ſo 


iſt noch ausführlicher Num. 20, 


22 — 27: erzählt, Vergl. S. 100, 
und befonders 13 86. ) 

Naum. 3. werden die febiten zu 
diefen Dieuften ausgefondert, bey 
Aarons Lebzeit, der dabey ausdruͤck⸗ 
lich erwähnt wird, Und die leviten 


‚ tragen die Stiftshütte mit ihren _ 


Geraͤthſchaften, als der Zug von 


Sinai aufbricht Num. 10, 11.ff. 


Hierauf folgt: 
Deut. 10, 5 — 8. 
Und ich wendete 

mich und ſtieg von 


‚dem Berge (Horeb). _ 


herab, und ich legte 


die Tafeln in die La⸗ 


de, welche ih ge⸗ 

macht hatte, und ſie 
waren daſelbft, mie 

Jehova befohlen hat⸗ 

te. Und die Iſrae⸗⸗ 
liten reiſeten von Be⸗ 
roch im Stamme 
Jahkan nach Moſe⸗ 
rah, daſelbſt ſtarb 
Aaton, und ward 
daſelbſt begraben N) 
md Prieftet ward 
Eleaſar an .feiner 
Statt. Don da zo⸗ 
gen fie nach Gidgad, 
und von Gidgad 
nach Sorbath, wo 
das Imd Bäche hat, 


Zu diefer Zeir Ton- 


derte Jehova den 
Stamm levi aus, die 
fade des Bundes des 
Jehova zu tragen, vor 
Jehova zu ſtehen, 
ihm zu dienen und in 
ſeinem Namen zu 
ſegnen. 


Zerner: 








r 


l u 


496 40. Verfgieh, der Berf. des Deuteron. 


Ferner: | 
Num; 24, 17. 18. 
Aus Jakob fteigt ein Stern 


A. empor, 
Ein Zepter fteige aus Iſrael 


empor, 


rſchlaͤgt das Aeußerſte von 
Zerſchlaͤgtt u 


| Moab,. 
Den Scheitel aller Stol⸗ 
| zen. 
Und ſein Beſitz iſt Edom, 
Und ſein Beſitz iſt Seir, ſei⸗ 
| ner Seinde fand, 


Deut. a, 2— 3. | 
Jehova fprach zu mir: 
— — Befiehl dem Volfe 
dies: Ihr follt ‚norüberges 


hen an der Graͤnze eurert 


Bruͤder, der Nachkommen 
Eſaus, die zu Seir wohnen, 
und euch vor ihnen fuͤrch⸗ 
ten, und euch ſehr in Acht 
nehmen. Ihr ſollt keinen 
Krieg mit ihnen anfangen, 
denn ich gebe euch keinen Fuß 
breit von ihrem lande. Denn 


⸗ 


den Nachkommen Eſaus ha⸗ 


be ich das Gebirge Seir zum 
Eigenthum gegeben. 


Dies find doch ganz verſchiedene Vorſtellungen *) 
wahrſcheinlich ſeſbſt ſehr verſchiedener Zeit. Zwar ſpricht 
im Buche Numeri Bileam, aber Jehova ſpricht nach 
der Darſtellung des Verfaſſers eben ſowohl durch ihn, 
als im Deuteronomium durch Mofes, | 


Sernett ur 
. Nun. 35, 34. 30. toll die Mr über Mord richten, 
und nur nad) zweyer Zeugen Ausfage verurrbeilen. | 
Nach Deut. 19, 12, füllen dagegen die Aelteſten 
(NET) der Stadt (des, Moͤrders) den, in eine 
Freyſtadt geflohenen., vorfeglichen Mörder aus derſelben 
. abholen iaffen, und ihn dem Blutraͤcher übergeben, daß, 
er wieber fterbe V. 15. Mac) zweyer oder dreyer Zeu⸗ 


2) S. ſelbſt D. &dermann in Rinen: Theologiſchen Bey⸗ 
traͤgen, B. V. St. J., welches die Prüfung der (S. 395. 
angefuͤhrten) Fragmente Aber die allmaͤlige Bildung ber dert, 
Syraztiten heiligen Schriften enspält, ©: 74 | | 


* m 
3 





N 


4. 40. 
gen Ausſagen ſoll in dieſem und andern Faͤllen geurtheilt 
werden. W. 18. Und die Richter NEOHW-follen aufs 
genaueſte die Richtigkeit der Zeugenausſagen unterſuchen. 
K. 21, 2. find in Hinſicht auf Unterſuchung eines Mor⸗ 
des und HF neben einander geftellt. — . 
Man erblict alſo verſchiedene Darftellungen der Ausübung 
ber peinlichen Gerichtspflege in den verfchiedenen Büchern, 
Ä Im Deuteronomium fteht in den angeführten Kae 
piteln und andermwärts immer nach Angabe der Todesſtra⸗ 
fer Du folft den Boͤſen aus Iſrael hinwegſchaffen 
MW), ſ. S. 462. Und da nun diefe Phraſe übers 
aupt anderwärts nicht vorfömme und auszeichnend iſt: 
8 wird fie unterfcheidend von den uͤbrigen Büchern, wenn 
wir dort eben fo oft in ebendemſelben Falle die Formel 
finden: eine folhe Seele foll Aausgerotter werden . 
(AN2I) aus Ihrem Volke, vergl, Gen. 17,14. Exod. 
. 12, 15. 19. 30, 33. 38. 31,14. Lev. 7, 20. 21.25.27 

17, 4. 10.14. 18,29. 19,8. 20, 3. 5. 6. 17,18, 22,3 - 

23, 29, Num. 9, 13. 15, 30. 31. 19,13. 20., welche 

Formel *) im Deuteronomium gar nicht vorkoͤmmt. 
Berner: | 
Num. 13, 1.2. .» Deut. 1, 20 — 23. 

Jehova ſprach Und ich fprach zu euch: Ihr ſeyd 
alfo zum Mofes: bis zum Gebirge der Amoriter ge; 
Schicke doch Maͤn⸗ kommen — — fteige binauf, nimm 
ner aus, damit das fand in Beſitz — fuͤrchte dich 
fie ausfundfchaften nicht und zage nicht. Da tratet ihr 
das fand Kanaan, allezu mir und frracher: wir wollen 
‚welches ih den vor uns Männer ausſchicken, die das 
Iſraeliten geben Land ausforichen und uns Nachricht 

. - ‚will. Jeder Stamm bringen follen. — Diefer Vorſchlag 
fol einen Mann gefiel mir, und ich nahm von euch 
Schicken, einen ihrer 12 Männer, von jevem Stamme 


Berſchied. dar Berf. dei Deuteron, 497 


Anführer. einen. F & 
*) &, uͤber bieſelbe and Th. L &, 211. ö 
Drittes Theil. oe j 


’ 


—— 


⸗ 


\ 


Germer: | 

Nüm. 11, 11 —1%, 

Und Moſes ſprach zum 
Jehova: warum erjeigeft 
du deinem Knechte Boͤſes, 
und warum habe ich nicht 
Gnade in deinen Augen ge⸗ 
funden, daß du die laſt 
dieſes ganzen Volks auf 
mid eat — — Bon wo 
foll ich Fleiſch hernehmen, 
um es dieſem ganzen Volke 
zu geben? Und doc) wei⸗ 
nen ſie gegen mich, und 
ſprechen: gieb uns Fleiſch 
zu eſſen. Ich kann dieſes 
ganze Volk nicht allein 
tragen, es iſt zu ſchwer 
fuͤr mich — — Und Je⸗ 
hova ſprach zum Mofes: 
verſammle mir 70 Maͤn⸗ 
ner, aus den Aelteſten des 
Volks, von welchen du 
weißſt, daß fie Ueltefte des 
Volks, und feine Obrigkei⸗ 
ten (NOW) find, und 
nimm fie zue Stiftshuͤtte 
Hin, und fie follen fich da- 
felbft zu die ſtellen. Und 
ich roill Herabfommen, und 
mit dir veden, und ich 
will von dem Seifte, der 


auf die ruht, nehmen, 
und ihn auf fie legen, ar 
18 


498- 40. Verſchied, der Gerh dei Deuteron,. 
©. auch ©. 61. 6 | 


Deut. 1,9 — 19. 

Sch ſprach damals zu 
euch alſoe ich. allein kann 
euch nicht tragen, Jehova, 
eurer Sort, Hat euch zahl 
reich gemacht: ihr fend an 
Menge, wie Die Sterne des 
Himmels. Jehova, der Gott 
eurer Väter, thue zu. euch 
noch taufend Mal fo Viel 


Hinzu, als ihe ſeyd, un 


fegne euch, wie er euch ges 
jagt Hat. Wie. follte ich 
allein eure Saft, eure Bürbe 
und eure Streitigkeiten er 
tragen wollen? ihr habt 
weiſe und verftändige und 
einfichtsvolle Männer in 
euern Stämmen, und id) 
will fie euch vorfeßen. Und 
ihr antwortet ınir und fpre: 
het: die Sache, die du 
uns vorgefchlagen haft, iſt 
gut. Und ich nahm Haups 
ter eurer Stämme, weile 
und einſichtsvolle Männer, 
und machte fie zu "euern 
Häuptern, Vorgeſetzte uͤbet 
1000, Boraefeßteüber 100, 
Dorgefeßte über so, Vor: . 
gefeßte über 10, zu Obrig⸗ 
feiten (YOU) übe | 
euch, Und ich befahl euern 
- Rich⸗ 


—3 


. 40. Verſchied. der Berf. des Deuteron. 49 


fie ſollen mit dir die ff Richtern — — Die Sache 
dieſes DVolfs tragen, und. aber, welche für euch zu 
du ſollſt nicht allein tra⸗ ſchwer ift, ſollt ihe vor mid) 
gen. | bringen, u, ich willfie hören. 

Bon 70 Aclteffen ift im Deuteronomium nirgends 
die Rede, und im Numeri nirgends von den Richtern 
über 1000, 300 u. ſ. w. Dagegen fommen 70 Aelteſte 
fchon Exod. 24, 1. vor, als nur erft won der Einfeßung 
der Richter über 1000, 100 u.f. w., nicht von der Eins 
feßung folcher 70 Aefteften die Rede geweſen iſt. 

In der eben angeführten Stelle,des Deuteron. iſt 
diefe Wahl der Nichter über 10o00,' ıco u. f. w. unmit⸗ 
telbar vor dem Aufbruch vom Horeb geftelle, und Exod, 
18,13. ff., wo eben Die Einfeßung eben fofcher Beamten 
auf den Math des Jethro, des Schmiegervaters des Mo⸗ 
ſes, gefchiehe, ft die Begebenheit noch vor der Ankunft 
der Iſraeliten am Sinai erfolgt, die erfi K. 19, 1. eis 
zahft wird. x a 

Die augenfallende Verschiedenheit der Nachrichten 
in Num. 21, 22, und Deut 2,28. 29. iſt ©.409. durch 
Nebeneinanderſetzung diefer Stellen gezeigt worden. 
| Sehr auffallend ift es, daß im Deuteronomium 
zwar von einer, dem Sabbathsjahre ähnlichen Einriche 
sung, und doch eben von etwas ganz Anderem vie Rede 
ift, als in den Geſetzen vom Sabbathsjahre, die wir 
Lev. 25. leſen. Weder das dort befohlne Ruhejahr, 
wo weder gefäet, noch geärndet werden folle, noch das 
ebendafeibft angeordnete Jubeljahr, iſt in irgend einer 
Stelle des Deuteronomium erwähnt; aber Dagegen hanz 
beit Davon ein eignes ausführliches Geſetz Deut. 13,1 — 
11.: daß in jedem fiebenten Sahre kein Gläubiger von 
feinem Schulüner eine Schuld eintreiben fol, V. 2., 
„denn ınan hat ausgerufen WOW (d.i. entweder: Auf: 
ſchub, ‚oder: Erlaß, f ©. 252. ff.) zu Ehren dem 

| Ji 2 Je⸗ 


Fi 
ı 
- * 
= 








goo $.40. Berfhted. der Verf. des Deuteron, 


Jehova., Das fiebente Jahr hat nach V. 9. den Na⸗ 
men MEHEN NIS, und- nihe NZU NW, wie es 
Lev. 25,5. beißt. Sollten dies nicht zweyerley einander 
ausjchließende Formen der Heiligung des fiebenten Jah⸗ 
ges ſeyn? | 
‚ . Deuteronomium wiederholt einen großen Theil der 
Geſetze der vorhergehenden Bücher, wenn aud) nicht alle. 


Auffallend ift es daher immer, im Deuteronomium fein . 


ort von dem wichtigften Einfommen der feviten und 
Prieſter, nämlich Dem Zehnten von Getreide: und Baum: 
fruͤchten und den Erſtlingen von allen Thieren, gefagt zu 
finden. Die Geſetze ber vorhergehenden Bücher darüber 
fiehen Num. ı8, 11 — 19. und 21 — 33. Dies ift 
doppelt auffallend, da wir Deut. 18, 1 —4. ausdruͤcklich 
angegeben finden, ſowohl mas der Prieſter vorr jedem ge: 
Schlachteren Vieh erhält, als auch daß er die Erftlinge 
von Feucht, Moft, Dehl und ver Schaaflchur erhalten 
fol. Man Fönnte jagen, es fen dort bios vom Antheil . 
des Priefters an den zum Dpfer gefchlachten Thieren die 
Rede, voelche diefer Lev. 7. und K. 10, 12. ff. vorzugsweiſe 
- befömmt ; aber theils beweiſet ja Deut.18,4., mo demfelben 
— die Erſtlinge zugeſprochen werden, daß von.den 
infünften des Stammes Levi uͤberhaupr Die Rede ſey; 

theils ſpricht fa V. 1. und 6., von Leviten uͤberhaupt. 
Man iſt faſt genoͤthigt zu ſagen, daß unter dieſen 
Unmſtaͤnden die Erftlinge der Thiere errvähn feyn müßten, 
und daf, da fie es nicht find, dies Verſchiedenheit der 
Einrichtung if. Aber dieſe Verſchiedenheit geht noch 

um fehr vieles weiter. | 

Die fewiten und Priefter find im Deuteronomium 
überhaupt Jar nicht fo unterfchieden, wie fie es in ben 
vorhergehenden Büchern find. Man lefe in denfelhen die 
ausführlichften Vorfchriften über ihre Rechte und Pflich- 
ten. Dem Aaron und feinen Söhnen gehört Alles, was 
dem Jehova bargebracht und dem Jehova geweiht fr 
' En vergl. 


- 
1 


\ 5 / 


| 6,40. Verſchied. der Verf. des Deuteron. sot 


vergl. Num. 18, 19.28., und ihnen ift das Prieſterthum 
und das Einfonamen .deffelben ausſchließlich Abergeben, 
vergl. Exod. 28, 1. Ler. 7, 35. 8.8 — 10. K. 21, 1. 


2 i 27, 21. 


Sm Leviticus und Numeri kommt der. Name Prie- 
fir im Plurale gar nicht anders vor, al von, Aarons 
Söhnen und Nachkommen , melches entweder durch ben 
ausdrädlichften Beyfaß beſtimmt iſt, oder wenigſtens in 
dem Vorſtehenden und Nachfolgenden aufs deutlichfte 
liegt, vergl. Lev. 1,5. 8. 11. 2,2. 3,2. 6, 22. 7, 6. 
13,2. 21, 1. Num. 3, 3. 10, 8. : Und wenn aud) 
Lev. 16, 33. diefe Beziehung nicht deutlich ift, fo jſt doch 


‘ aud) Fein Grund da, eine andere, als jene herrichende 


anzunehmen, 

Dagegen fteht diefer Plural im Deuteron. häufig 
neben a7, nämlich es flieht: man ai, 
nicht einmal mit dazwiſchen gefeßten ), alfo ganz fe, als‘ 


ob beides einerlep wäre, vergl, die ſchon angeführte Stelle , - 


Deut. 18, 1. und 8.17, 9. 18. 24,8. 27,9: 31,9. 


. Selbft wenn gar nit von Verfchiedenheit der Einrich- 


tungen, und blog von Verfchiedenheit des Ausdrucks die 


- Frage wäre, Da diefes 2 Nichts mehr if, ala 


der Beyfag "17 28.21, 5., fo muß es hoͤchſt auf: 
fallend feyn, hier durchgehends diefen Benfaß, und in 


den vorhergehenden Büchern durchgehende den Beyſaz 


- 
_ 


PN 22 by EM au finden. 
Die Verfchiebenheie greift noch weiter. 
Die Abgabe der Erfilinge vom Nind-, Schaaf: 


und Ziegenvieh an die Priefter und leviten, iſt nicht nur 


nicht erwähnt, fondern Deut. 12,11,12.18.19, 15,19. 

20. wird aufs ausdrädlichfte befohlen, daß der Eigen: 

thümer fie mit feiner Bamifie an bem Orte der Verehrung 

bes Jehova verzehren, und nur dem Sewiten zu dieſen 

Mahlzeiten zuziehen ſoll: a 
| Ji 3 | Deut. 


’ 


w_ 


302 ® 40. Beifsien. der Bert. des Deuteron. 


” Deut. 12, 11. 12, | 
| An dem Orte, weichen Jehova, euer Gott, er: 
- wählen wird, daß fein Name dafelbft wohne, dahin folt 
ihr Alles bringen, was ich euch befohlen habe: euere 
Brandopfer, euere Treudenepfer, euere Zehnten, 
euere Opfergaben,, alles, was ihr dem Jehova gelo⸗ 
„bet haber, und ihr-follt euch freuen vor (am Orte ver 
Anbetung. des) Zehova, i gr eure Söhne, eure Toͤch⸗ 
ter, eure Anechte, eure aͤgde und der Levite, 'wels 
cher in euren Staͤdten wohnt, denn er dar nn Erde 
| heil und feinen Beſitz bey = 
V. 18 
In deinen Städten kannt du niche den —— 
eſſen, von deinem Getreide, deinem Moſt, deinem - 
Oehl, auch nicht die Erſtlinge von deinem Hornvieh 
und kleinem Vieh, das, mag du gelobt haft, deine 
freywilligen Gaben und Opfergaben ; fondern am Orte, 
welchen Jehova, dein Gott, ertwählen wird, du und 
bein Sohn, und deine Tochter, und bein Knecht, und 
beitte Magd, und der levit, der in deiner Stadt 
wohnt; du feliſt dich freuen vor Jehova, deinem Gott, 
über alle Arbeit deiner Hände. Hüte dich den Venen 
zu verlaſſen. 


K. 18, 19. 20. 
Alles Erſtgebohrne, welches maͤnnlich gebohren 
wird in deinem Hornvieh und Fleinem Vieh — — 
ſollſt du Jahr fuͤr Jahr vor Jehova, deinem 
Gott, eſſen, an dem Orte, ben Jehova erwoͤhlen 
wird, du und dein Haus. 

Vergl. auch ©, 245 — 48. 

Diefe Verſchiedenheiten werden wohl zureichen, um 
den im Eingange dieſes F. aufgeſtellten fuͤr — 
zu achten, daß mit der hoͤchſten Wahrſcheinlichkeit Deu- 
teronomium einem andern Verfaſſer — — 


I — — 


ijmu verfolgen. Einige Verſuche, ſolche Merkmale bey ben 
“ | e 


[20 


- 8 4» Bisweilige Identität des Verf. 509 J 


als dem der: vorhergehenden Bücher, und heſonders als . 
dem des Buches Numeri, | 


N | 
$. 41. Identitaͤt des Verfaſſers mander- 
einzelnen Stüde. 


Su jedem Bude des Pentateuchs mögen mehrere 


‚einzelne Stuͤcke von der- Hand Eines Verfaffers ſeyn, 


und von demfelhen Verfafler, von welchem ig dem einen 
Buche Auflage ftehen, mögen ſich andere in einem an⸗ 


dern Buche befinden. Mur find des Entfcheidungsgrün: 
de, nach welchen fich dieſe Stuͤcke ans den übrigen aufs . 


fuchen ließen, zu menige, die Schreibart iſt in den meis 
ſten Stoͤcken zu wenig charakteriſtiſch; Aehnlichkeiten, 
wie die angefuͤhrten, daß im Deuteranomium der Berg 
der Geſetzgebung Horeb, in den vorhergehenden Sinai 


heißt, daß in manchen. Stuͤcken, beſonders der Geneſis 


auszeichnend , in andern TIWIIN gebraucht wird, 


unterſcheiden wohl die Stuͤcke, welche diefe Eigenthäms 
lichkeit haben von Anbern, die fie nicht haben; aberfieföns . 


nen keinesweges dafür enricheiden, daß Stücke, welchen eins 
ſolche Eigenehämlichkeit gemeinſchaftlich if, von Einem 


Verfaſſer feyen. Bey ben wenigen Beziehungen einigen - 


Stuͤcke diefer Bücher auf andere, durch Erwähnungen 
geroiffer Umſtaͤnde, oder durch Zeit: und Altersbeſtim⸗ 
mungen, die auf emander paſſen, bleibt die Ungemißheit, 
was Davon diefen einzelnen Sräcen urſpruͤnglich angehört 
Babe, und was bey der Zuſammenreihung derfelben: zu 


dem Ganzen, welches fie itzt bilden, hinzugefommen 


ſeyn koͤnnte. Unter biefen Umſtaͤnden kann das Beſtre⸗ 
ben, die wenig entſcheidenden, gemeinſamen Merkmale 
einzelner Auffäße aufzufuchen, nur von geringerem Er⸗ 
folge, und. deshalb nur von. geringerem Intereſſe ſeyn. 
Für den gegenroärtigen. Zweck wenigftens Fann es. nicht 
von Nutzen feyn, dieſe Unterſuchung weiter ing Einzelne 

Ji 4 in⸗ 


x 





504 8.42. Sammier der einzelnen Stüde, 


. einzelnen Stuͤcken der Genefls aufjufinden, werden im 
V. Abſchnitt getärdigt werden. Dias Unzureichende ders 
felben ergiebr ſich vorißt wen - ftens Daraus, daß fie nur 

auf Die Genefis berechnet find. | | 


\ 


$. 42. Reſultat des IT und TIL Abſchnitté 
zuſammengenommen. Weber die Zufams 
menftelfung der einzelnen Stuͤcke. 


Die Bücher des Pentateuche befichen aus vielen 
größeren und Fleineren, auch ganz Heinen, einzelnen Stü- 
en, von denen größtentheils nicht nur nicht erbellet, daß 
fie in Bezug auf einander und in der Abfichs, an einander 
gereihet zu werden, abgefaßt find, fondern vielmehe das 

Gegentheil deutlich iſt; ferner: unter diefen einzelnen 
Stuͤcken find viele erweislich, noch mehrere wenigſtens 
fehr wahrſcheinlich von verfchiedenen Verfaſſern. Gleich⸗ 
‚wohl machen diefe einzelne Auffäße zufammengenommen 

ein Ganzes von fünf Büchern aus; fie ftehen an einan⸗ 
der gereibt, Do fie gewiß groͤßtentheils einft einzeln wa⸗ 
ren, jo folge daraus nothwendig: fie mäflen zuſammen⸗ 
geftelle worden feon, die Hand eines Sammlers 
muf die einzelnen Stuͤcke an einander ges 
reihet haben. Denn es ift gar niche denkbar, daß 
dieſe Zufammenftellung überhaupt bios allmählig und zus 
fälfig eneftanden ſey. Dies koͤnnte vielleicht ben manchen, 
ſchon vor der gegenwärtigen Sammlung vorhandenen 

Sammlungen yon Gefeßen, und bey ben Nachtraͤgen 
Im erften Abfchnite des Buches Numeri zum Theil der 
Fall geweſen ſeyn. Auch mögen biefe Bücher vielleicht 

| noch nach der Zufammenftelung ihres gegenmärtigen In⸗ 
Ä s noch Zufäße befommen haben. Nur das Ganze dDiefer 
| Jücher, wie es -gegenmärtig vor una liegt, iſt gewiß 
nicht blos durch Zufall das geworden, was es ist ift, 


Bon 








= 


443. Sammler der einzelnen Stüde zog 


Bon der Genefis hat man laͤngſt, und neuerdings 


faft übereinflimmend behauptet, daß fie das Werk eines 
Sammlers jep. u | 
Mach den bisherigen Erörterungen aber finden bie 
Gründe, worauf man diefe Behauptung ben der Geneſis 
gegründet hat, auch bey den übrigen Büchern, und dem 
ganzen Pentateuche ſtatt; und diefe Behauptung ift eben 
fo begründet, als es die bisher , aus dem Terte ſelbſt 
vor die Augen gelegten Tharfachen find. | 
Man fönnte einmwenden, daß ein Sammler, ber 


ja feiner Materialien mächtig fen, das Einzelne in eine - 


befiere Ordnung zufammiengeftelle Haben wuͤrde, und daß 
aljo diefe Aneinanderreihung zufällig erfolge ſeyn muͤſſe ). 


Allein abgerechnet , daß nicht jeder Sammler feiner Mar 


‚teriafien mächtig iff, und auch über Sammlungen eine 
Art Zufall waltet; die Genefis fol doch, wie mar 


behaupter, eine folhe Sammlung einzelner Stuͤcke ſeyn. 


Nenn diefe es aber ift, fo mögen eben fo gut auch) die 
- einzelnen Stuͤcke der Übrigen. Bücher einen ſolchen Ur: 
fprung haben, | 


543. Beitere Folgerungen. Verfahren des 
| Sammlers. 

Sammlung ſetzt eine Abſicht voraus, und ein Ge⸗ 
ſchaͤft des Sammlers, wodurch er ſein Werk zu Stande 
gebracht hat. Unſere Vorſtellungen davon mäflen ſich 
bey dem Abgange aller hiſtoriſchen Nachrichten und aller 
Erklaͤrungen des Sammlers daruͤber, an die Faeta ſelbſt 
halten, an die Beſchaffenheit dieſer Buͤcher. Aus dem, 
was der Sammler gethan hat, muß gefolgert werden, 
was er hat thun wollen, 

Ji 5 Der 


H G. Cleriei Diff.de feript. Pentateuchi §. II. 3., wo 
aus ſolchen Gruͤnden hehauptet wird, die Buͤcher, vom 


Exodus an, feyen unmittelhar aus Moſſie Auſſaͤtzen ent. 


ſtanden. 


— 


⸗ 


. N 
- 


506 | 443. Sammler der einzelnen Stade 


Der Sammler har feine Materialien nichr in einan- 
der gearbeitet, und niche daraus ein Ganzes gebildet, 
Ob wir gleich in einigen Theilen diejer Bücher mehrere 
Yuffäße in einander gefchoben finden, 3.3. in der Ges 
fchlchse der Slurh: fo ift dieſer Gall doch ſehr felten ber. 
merfbar, und aud) felbft da, mo er angenommen werben - 
muß, find dieſe Stuͤcke nicht in einander gearbeitet, ſon⸗ 
bern zeigen fic) deutlich, als unterfchieden, Wenn nur 
einige Anftale zu einer Vorarbeitung der einzelnen Stuͤcke 
zu einem Ganzen in diefen Büchern fihtbar wäre: ſo wuͤr⸗ 
den fie nicht fo augenfcheinfich in die vielen, größeren und ° 
Heineren, Theil? zerfallen, aus melchen fie befiehen. 
Der Sammler giebt alfo wenigftens viele feiner Mas 
terialien, fo mie er fie fchriftfich vorfand. I 

Dies zeigen beſonders auch die Ueberſchriften und 
Unterſchriften, welche den Anfang und das Ende einzel⸗ 
ner Stuͤcke bezeichnen, die nicht verwiſchte Verſchieden⸗ 

heit vieler Nachrichten, und die Verſchiedenheit des Aus⸗ 
. ‚ wo der Gottesname duch ganze Stuͤcke fort: 
lauft "N, | 
u Wenigſtens aus manchen Fleinen, am ımrechten 
Orte eingefchalteren Stuͤcken, z. B. Exod. 6, 14 ff. 
. Deuf. 4, 41 — 44., erhellet die Abficht, Kein folches 
Fragment alter Nachrichten verlohren gehen zu laffen. 
- Der Sammler ftelle alfo Aufſaͤtze zuſammen, wels 
che durch Wiederholungen **) oder Widerſpruͤche ***) 
in dem auffallendften Verhaͤltniß gegen einander fliehen, 
er ftelle mehrerlen Erzählungen Einer Begebenheir, als 
mehrerley Begebenheiten ****) auf; ſelbſt in der Chro⸗ 
: | zZ uw nolos 
*) S. auch Jahns Einlelt. a. a. O. $.2r. Wie hat der 
Sammler die Urkunden (naͤmlich der Genelis) behandelt? 
“SS. 5. 
#*+) ©, 6,7. 19. 22. 26. 28. 36 
We) G. S. 428. 29. und 491: 94 


| 2 


4.43. Sommer der einzelnen Städe. 507 


holsgie finden ſich in der Zufammenftellung Verſtoͤße *): 
dies Alles Hat ber Sammler entweder nicht bemerkt, oder 


wenigſtens nicht fo hoch angefchlagen, um nicht Alles (6 
zu geben, wie es ſchon da war. 


Es darf nicht erſt noch gefragt werden, ob es wahr⸗ 
fheinlich fen, daß ein Sammler Städe von der erwähm 
ten Art zufammenftellen werde, um die Wirklichkeit Dies . 
fes Phönomens anzuerfermen. Diefe Wirklichkeit liege 


vor unfern Augen. Solche Stuͤcke fliehen neben und 
jroifchen einander: fie muͤſſen affo zuſammengeſtellt wor⸗ 
den ſeyn. Aber wir haben ſelbſt Beyſpiele eines gerade 


eben ſolchen Verfahrens in dem Samaritaniſchen Texte. 
Der Urheber dieſer Recenſion des Textes iſt weit auf⸗ 
merkſamer darauf geweſen, Differenzen zwiſchen Stellen 


der verſchiedenen Buͤcher durch Auslaffungen und Zuſaͤtze 


zu heben, als der eigentliche Sammler dieſer Buͤcher. 


Unnd gleichwohl hat ſelbſt jener Redacteur des Samarita⸗ 
niſchen Tertes nach Num. 20, 13. zwey Stuͤcke aus dem 


Deuteronomium .eingefhoben (ſ. S. 98.), von denen . 
wenigftens Das erſtere aus Deut. 3, 27. 28. gar nicht ir 
ben Zufammenhang jener Stelle paßt. 

Wenn aber der Sammler Nichts thut, ala daß er 
bie einzelnen Aufſaͤtze, wie er fie norfand, an einander 


reiht, was hat er dann für eine Abſicht bey dieſer Zu: 


fammenftehung gehabt ? 
Man erblit einen loſen Baden der Chronoiogie , - 


der durch) den größten Theil dieſer Bücher hindurch läuft. 
So weit wir einen folhen Faden chronologifcher Aneinz 


anderreihung verfolgen koͤnnen, eben fo weit erblicken 


wir Vorſatz eines Sammlers. 


Wo dieſer Faden uns verlaͤßt, und z. B. eine Anz 


= zahl von einzefnen, anfcheinbar gleichzeitigen Seſetzen, wie 


beſonders i im Leviticus, von Reden wie im Deutero- 
nomium, von RUE: wie im erfien Theil Bude 
Du 


99 ©. 437. 453. ve — 








/ 
rı: 


508 | 43. Sammler ber einzelnen Stuͤcke. 


Buchs Numeri, ‚neben einander fteht: da ift noch ehe 
denkbar, daß folche gleichartige Stüde ſich zufälliger an 
‚einander gefchloffen haben, als dies ben jener Art des 
Vereins irgend angenommen werben koͤnnte. Ä 
Aber dieſer chronologifche Faden bringe auch da, 
wo er fichtbar ift, nur eine lofe Verbindung der einzelnen 
Stüde hervor, und ift oft pnterbrochen, felbft durch Die 
angezeigten. Berftöße gegen die Zeitfolge der Begebenheis 
ten; er ift nirgends, außer höchftens für kurze Zeit in 
‚einigen, weniger zufammenhängenden Städen, planmäßig 
verfolge. Ueberhaupt ift, wenn man eine Abfiche des 
Sammlers vorausfeßen muß, diefee noch niche Plan, 
und am wenigftens ein befriedigend angelegter Plan ”). 


tur ungefähr und auf gewiffe Weiſe ift die Zeitfolge 


beobarhter, und man fann wenigfteng feine andere Ur⸗ 
ſache finden, warum gewiſſe einzelne Städe den Plag 
erhalten haben, ven fie einnehmen. Nie unvollftänbig 
in der Genelis, 3.3. Abrahams und Iſaakls Geſchichte, 
behandelt wird, ift fchon oben bemerfet worden. Bis 
auf einen gewiſſen Punct, nämlich bis zu der Verheira⸗ 
thung Iſaaks und dem Weggange des Jakob von 
Iſaak, find merkwürdige Begebenheiten, befonders 
von dem Sehen jenes erzähle, von dem legten 45 Jahren 

des 


*) Clericus a. a. 9, $. VII, äußert, ben ber Genelis habe 
Mofes, der Sammler derfeiden, den "Plan gehabt, den 
Iſraeliten zu zeigen, daß und wie Ein Gott zu verehren 
fey; er babe aus der früheren. Geſchichte nur das ausge 
waͤhlt, was die Iſraeliten zur Frömmigkeit aufmuntere, 
dann von. Abraham, als Stifter ber Mation gefprochen, 
und übrigens dafür geſorgt, die Nation von den Irthuͤmern 
der benachbarten Voͤlker rein zu erhalten, und fie Über ihre 
Abkunft zu belehren — dies waͤre immer noch fein genan 
beftimmter Plan, von deſſen abfichtlicher Werfolgung im 
diefen Büchern man durch den Yugenfchein Aberzeugt würs 

de, mag ed nun der Plan Eines Werfaflers des ganzen 
Buchs, der aber Eeinesivegeg angenommen werben kann, 
oder der Plan eines Sammlers ſeyn foßen. - - 


. 


⸗ 


6. 43. Sammler der einzelnen Stuͤcke. 509 


des Sehens Abrahams, und vielleicht von go Jahren des 
tebens Sfaafs erfahren wir nicht ein XBort weiter. Die 
Nachricht von dam Tode des einen und des andern koͤmmt 
nach, als fie ſchon aus dem Gefichte des fefers verſchwun⸗ 
ben find, beide Male als eine ganz abgeriffene Nachricht, 
bie blos deshalb da zu ſtehen ſcheint, Damit das feben je- 
des dieſer Patriarchen doch wenigſtens einen Schluß habe. 
Man bemerkt, daß Alles, was zur Sinaitifchen 
Geſetzgebung zu gehören fcheinen fonnte, dahin verwieſen 
- ift, von Exod. 19. bie Num. 10, verweifet der Zug am 
Sinat, Die in der legtern Stelle gegebene Nachricht 
vom Aufbruche Des Zuges vom Sinai fcheine fo lange 
verfpart, bis Alles, was vorhergegangen fenn möchte, 
aufgefielle' war. Dort hat alfo außer den im Exodus 
‚gegebenen, und zum Theil zwifchen Begebenheiten einge: 
fchalteten Geſetzen, nachdem ſchon Exod. 40. eine bald . 
folgende Nachricht vom Aufbruche des Zuges erwarten 
ließ, noch die ganze Geſetzſammlung, welche der. Leviti- 
eus enthält, ja nach dieſem, noch die Zufammenftellung 
bloßer Ttachträge zum Exodus, woraus Nuin. 1 — 10, 
beſteht, Plaß erhalten. _ . | Zu 
EEine große Menge arberer Verordnungen find in 
» die fogenannten Ebenen Moabs verwiefen, und wir fin: 
"_den am Schluffe des Buches Numeri noc) alles das zu; 
‚.fammengehäuft, mas noch vor Mofis Tod und deſſen 
legte Anreden an fein Volk gehören follte. | | 
In dem Deuteronomium find befonders gegen. das 
Ende des Buchs mahrfcheinlich wieder mancherley , ur: 
fprünglich wohl einzeln vorhandene, folche Reden zuſam⸗ 
mengehäuft, fo wie zwey fieder neben einander flehen, bis 
endlich Moſis Tod im leßten Kapitel dieſes Buche berich⸗ 
- tet wird. | | 
Dean fieht, der Sammler har Stüde, welche in 
jener. chronologiſchen Reihe nicht von felbft einen Platz 
fanden, irgendwo eingefchaltet, wo Perfonen, die fie: 
N ; ! ; e⸗ 








sıo — Sammier der einjelnen Stüde. 


betreffen, erwähne waren; fo die Genealogie der Ama 
liten, nachdem Iſmael als Theilnehmer des Begräbniffes 


des Abraham ertwähnt war Gen. 25., und fd auf eine, 


bemerfensmwerch gleichfoͤrmige Weiſe die Genealogie der 


Nachkommen Efaus K. 36., als Efau als Theilnehmer 


Des Begraͤbniſſes des Iſaaks vorgefommen war. Und 
dann find noch ſogleich Verzeichniſſe Edomitiſcher Koͤnige 
and Stammfuͤrſten angehängt. 


\ 


So weit laͤßt fich der Vorſatz des Zuſammenſtellers | 


Diefer einzelnen Stüde verfolgen. Er will auf dieſe 
Weife Die Begebenheiten und Ereigniſſe des Iſraelitiſchen 
Volts⸗von feinem Aufenthalt in Aegypten an bis zum 
Tode Mofis umfaflen, und fammelte auch Nachrichten, 
unmer in Reaͤckſi cht auf die Geſchichte des Venen 
dieſer Nation, von der Schöpfung der Welt an bis sum _ 
Buge der Vorvaͤter derfelben nach Argypten. 

Zwar koͤnnte die Sammlung, welche Das Buch Ge- 
nefis begreift, „von einem andern Sammler gemacht ſeyn. 


Jundeſſen an fich nöthige Michts dazu, nad wenigſtens in 


dem Vorhergehenden haben ſich noch Feine Gruͤnde vorger 
funden r welche ziner Entſcheidung für das Gegentheil 
naͤher fuͤhrten. 

In fofern umfaſſen dieſe Baͤche allerdings einen 
Inbegriff von groͤßtentheils zufammengehdrenden Nach⸗ 


vichten und Geſetzen, und konnten ſo in dem Sammler 
die Vorſtellung hervorbringen, durch ihre Zuſammenſtel⸗ 
lung eine Art von Ganzem geliefert zu haben, 


. &s laͤßt ſich auch nicht keugnen, daß die an ein 
andee gereiheten Stüde menigftens im Ganzen und 
überhaupt einerley Ideen vom Urfprunge des Menfchen- 
geſchlechts und Des Iſraelitiſchen Volks, und einerley 
Nachrichten von den Vorvaͤtern vorausſetzen. 

Indeſſen dieſe Uebereinſtimmung bleibt immer ſo 


vag, daß dadurch der Inbegriff dieſer Nachrichten doch 
keinesweges ein Ganzes wird. Sonſt muͤßten auch an⸗ 


dere 


\ z ’ 
Mr x „. 





- 


ax 


M — =. 
43. Sammler der einzelnen Studer, 513 


dere Schriften ber verfchiedenartigfien Verfafler, Die eis 

ner und ebenderfelben Nationaltradition folgen, fchon 

Dadurd) ſich zu einem Ganzen an einander fchließen. 
Ueberdies betrifft jene Uebereinſtimmung nur 'die 


Hauptideen, und ſchließt nicht Die Menge von Verſchie⸗ 
denheiten und Widerſpruͤchen aus, welche in diefen Buͤ⸗ 


chern bemerft worden find. 


» 


Außerdem Hätte es fcheinen können, daß diefe Les. 


bereinftimmung gewiſſer Hauptibeen, verbunden ‚mit der 


wenigſtens hier. und da einigermaßen bemerklichen Sort: ” 


leitung eine& Fadens der Zeitfolge der Begebenheiten. ber 


zechtige, dieſe Bücher für'enger verbunden zu halten, als 
fie «8 wirklich find, und die Ruͤckſicht auf Einen Ver⸗ 


fafier des Ganzen von Neuem begruͤnde. Indeſſen der ' 
Sammler harafterifire fih auch dadurch recht deutlich - 
als Sammler, daß er nirgends das Beftreben zeigt, 


huͤcken in Borftellungen und Nachrichten auszufüllen, 


außer wo es durch die Einfchiebung eines einzelnen Frag⸗ 


- ments gefcheben fann, mie 3. B. Gen. 22, 20— 24. 


Ueberall zeigt der Augenfchein, daß er das Einzelne nicht 
verbunden hat, fonft hätte er uns Gefchichte, und nicht 
dieſe ftagmentariſchen Materialien zu derfelben gegeben. _ 

Bon 37 Fahren des Zugs in der Wuͤſte ift aud) 


nicht die Eleinfte Nachricht da, und diefe auffallende füde 


iſt nicht einmal durch eine Hebergangsformel nur ſcheinbar 
ausgefüllt. Ä 

Wie viele von den, von dem Sammler zuſammen⸗ 
gereiheten Auflähen, aus der Feder deſſelben felbft gefloſſen 


“ find, ob er vielleicht einige der zufammenhängenderen Theile 


diefer Bücher felbft niederfchrieb, und wie vielen Antheil 
ee in dieſer Hinſicht überhaupr an diefer Sammlung habe; 


\ 


Died wird jchmerlich itzt noch beflimmt werden fünnen. . 


Deutlichere und irgend entſcheidende Spuren von Einerley: _ 
heit der Schreibart einzelner Städe faffen fich ſchwerlich 


ausfinden, wie ſchon $.41. bemerft worden iſt. 


& | a8 


— 


n 


s12 943. Sammler der einzelnen Stuͤcke. 


N 


Was der Sammler ſelbſt aufgefchrieben haben mag, 


- "das verliert fih unter dem Haufen der übrigen, unver: 


bundenen Fragmente. Wenn mar die erwähnte Ber: 
murhung, daß der Sammler einige, zufammenhängen- 
dere ‚Erzählungen abgefaßt haben möchte, annehmen 
wollte? fo muͤßte man in ihm wenigſtens mie dem Talent 


einer folchen Ausführung den Vorſatz zufammen denken, 


fo viele andere Nachrichten ganz unverbinden, tie fie 
vorhanden waren, Kinzugeben. Denn offenbar har er fo 
gehandelt, und nicht das Einzelne in eine zuſammenhaͤn⸗ 


gende Geſchichte gearbeitet. 


x Dh der Sammler nicht wenigſtens einige ältere Nach⸗ 
richten Äberarbeitet haben möge, zumal da wir doch eint: 


ge in der Genefis bemerken, in denen Spuren älterer 


Sprache liegen, 3.3. wenn IIYAN durch: Vater dee 


Menge, erklaͤrt iſt, vergl, Th.I. ©. 209. 10.: auch dies 


\ 





durfte kaum mehr mit uͤberwiegenden Schein beftimme : 
werben förtnen. Denn wir bemerfen ja anderwaͤrts defto 
deutlicher, daß der Sammler gab, was et vorfand, und 


. gerade fo, mie er es vorfand, |. ©. 506. 


Demungeachter dürfte es am natürlichften feyn, ihm 
manche erflärende Zufäße zuzufchreiben, die ſich in dieſen 
Büchern befinden, z. B. FON Ni Deuter. 4, 49. 


Das Willkuͤhrliche ver Behauptung, daß bie hiftorifhen 


Erflärungen in dieſen Büchern ſaͤmmtlich von ganz fpäter 
Hand ſeyn möchten, ift $. 38. gezeigt worden. 

Aber zu vermuthen, daf von foldyen erflärenden Be⸗ 
merfungen diefer Bücher wenigſtens einige Son dem ' 
Sammler diefer Stuͤcke herrühren möchten, ift weit me 
niger gewagt, zumal wenn es nur Vermuthung bfeibr. 
Solche Bemerkungen waren ja auch für den bloßen 
Sammler‘ gar ju natürlich und fo feicht gemacht. 

Wollte man Hingegen allehiftorifchen Bemerkungen, 


. der. erften Rede Mofis im Deuterpnomium, dem Samm: 
ler des Deuteronomium zuſchreiben: fo würde man bamit 


eine 


a 
\ 
..r 


> 


4. 43. Sammler der eineinen Stade, 513 


eine wisfliche Ueberarbeitung diefes Städes annehmen, 
da fie in demfelben fo fehr gebäufe find, 


MNaͤchſtdem möchten vor Allem einige der wenigen 


Peziehungen dieſer Bücher auf Borkergegangenes oder 
Folgendes, vielleicht auf die Rechnung eines Sammlers 


- der einzelinen Stuͤcke zu ſetzen ſeyn. 
Wenigſtens zeigt Deuter. K. 31. fo ausdruͤcklich 
das beſtimmteſte Beſtreben, das K. 32. folgende lied, 

welches doch, vergl. ©. 463., hoͤchſt wahrſcheinlich ein 
urſpruͤnglich für ſich beſtehendes Stuͤck iſt, mit dem vor⸗ 
hergehenden zu verbinden * daß man kaum umhin kann, 


gerade dieſe Verbindung für kuͤnſtlich zu halten, und alfo 


wenigftens einen Theil von K. 31. mit V. 19. 22. 27. 


30. dem Sammler zuzuſchreiben. 


Eben ſo ſcheinbar iſt dies Num. 20, 3. Dir: hier 
angegebenen Worte ver Iſraeliten enthalten allerdings 


einen ausdrädlichen Bezug auf eine vorhergehende Be⸗ 
. gebenheit. Uber bemerkenswerth iſt es, daß Diefe Be: 


gebenßeit, welche K. 16, 35. erzaͤhlt wird, zwar hier nur 
um wenige Kapitel entfernt ift,yedoch nach der wahrfchein. 


lichſten Anſicht des Textes, |. ©. 95.96. , um 37 Jahre 


fruͤher, als jene erfol gt if. Der Bezug ift demnach 
weit natürlicher in der Feder des Sammlers, als in bem 
Munde der Sprechenden: 


| Vielleicht därfte man auch denken, daß die Wie | 
berholung des Exod. 40, 2. ff. Geſagten, an der Stelle - . 


Num. 9, 15 —23., wo kurz datauf die Begebenheiten 


foeiter fortlaufen, irgend eine Art von Rüdfepr zu der | 


Stelle fen, wo fle abgebrochen waren, wit ſchon ©. 465. 


‚bemerkt worden ift. 


Nur eigentllch beitimmen läßt fich auch in am cht | 
ber Enrftegung biefer u Nichts. 


— 
ı 
“ 


Dritter Theil. RE $. 44. 


- 


= 
J H, . 
x 





— 


514 Ham Ein Sammler ober mehrere. 
4 Ein Sammler oden mehrere. 
+. Dhnun Ein Sammler dieſes ganzen Pentateuchs, 
nder verfchtedene der einzelner Bücher anzunehmen ſeyen, 
dieſe Stage muß auc) nach Maaßgabe der Beſchaffenheit 
dieſer Buͤcher ſelbſt beantwortet werden. J 
F Es iſt wenigſtens fein Grund vorhanden, letzteres 
zu behaupten, vielmehr muß derjefbe Vorſatz, wornach 
das Buch Exodus gefammelt it, beſtimmt bey dem Bu: 
che Numeri vorausgeſetzt werden —— 
ch Die Geneſis — en etwas für — 
| on vorhanden geivefen ſeyn, ehe die Sammlımg ber 
‘folgenden Bücher gemadyr wurde. S. auch ©. zo: 
2.2 Über fie kann Auch eben fo gut durch die Bemuͤhun⸗ 

2... gen ebenbeflelben Sammlers entftanden ſeyn. 

Auch Deuteronomium könnte feinem größten Theile 
nach fehon ohne Ruͤckſicht auf die vorhergehenden Buͤcher 
zu einem Ganzen vereinigt worden ſeyn. Nur gewoͤnnen 

wir durch dieſe Annahme Nichts. Und auch dann waͤte 
es alſo doc) in dieſer Geſtalt wohl gewiß abſichtlich zu denn 
vorhergehenden Buͤchern hinzugefuͤgt: und wenigſtens 

der hiſtoriſche Schluß dieſes Buchs iſt wohl Folge ſeiner 
Verbindung mit jenen. 


5. 45. Einwuͤrfe. en, 
Wenn die Annahme fo vieler einzelnen Auffaße, als 
ber Sammler in diefen Büchern verbinden haben-muß, 
—— ſchiene, ſo iſt dies eine Schwierigkeit der Sache 
elbft: aber fie trifft nicht die Annahme eines Sammlers. 
Dieſe iſt nothwendig, ſobald die fruͤher ausgefuͤhrten 
Süße fehtehen © j 
Mach diefen find einzelne Huffäße und viele bon ver⸗ 
fehiedenen Berfaffern in diefen Büchern. Daß alſo viele 
ſolche Aufläge einzeln fchriftlich vorhanden geweſen ſehn 
‚müßten, ift freplich eine Schtoierigfeit; aber fie liegt.un: 
a a eg m ‚ver: 


von 


- 
—2l 


+‘ 


* J 


as Einwärfe u | s15 


vermeidüich in der Thatſace fit, welhe Dice Bacher 
augenſcheinlich enthalten *). 


Bon der Erklärung, woher re viele einzelne Aufſaͤtze 


uͤber die, in dieſen Buͤchern erzoͤhlten Begebenheiten ger 


fommen feyn mögen, moräber erſt in der Folge einige 
Vermuthungen geäußert werben koͤnnen, darf nicht vie 
Sicherheit der unsermeidlichen Beobachtung abhangen, 


daß ſie wirklich da ſind, und die Sicherheit des Shhinſee, 


daß ſie ſchriftlich einzeln vorhanden geweſen ſeyn muͤſſen, 
ehe fie an einander gereiht wurden. | 
Der chronologifche Faden, der. in dem Vorigen, als 


durch einen Theil diefer Bücher forrlaufend anerfannt 


worden ift, fönnte von Ileuem auf den Gedanken leiten, 


daß die einzelnen Stuͤcke dieſer Bücher durch eine ſucceſſi⸗ 


ve Aneinanderreihung derſelben bey dem Fottgange der 
Begebenheiten ſelbſt in die Stellung und das Verhaͤltniß 
gefommen feyen, in welcher wir fie gegenwärtig finden. 
Allein das Band desjenigen chronologifchen Fadens, wel⸗ 
her bemerft werden Fonnte, ift au ſchwa ch, als daß es 
irgend eine folche Vermuthung nur einigermaßen begruͤn⸗ 
den koͤnnte. Zur Beurtheilung einer ſolchen Vermuthung 
überhaupt kann erft der folgende Abſchnitt führen. 


9 Ueberdem iſt dieſe Annahme ſoicher ſchriftlich einzeln vor⸗ 
denen Aufſaͤtze bey weitem nicht ſo ſchwierig, und ſehr 

viel weniger kuͤnſtlich als die Vorausſetzung zweyer, neben 

ejnander fortlaufenden Urkunden , deren einzelne Städe m 
der Genehs nach einer im V. Abſchnitt zu wuͤrdigenden Hy⸗ 

het in um gearbeitet ſeyn ſollen. 


— t 








* 


516 $. 46. @infeitung- sum W. Abihn 





Bierter Abſchnitt. 
E , Beautwortung. der Frage: 
Iſt Die Abfaſſung diefer einzelnen Stücke, und iſt die 
Sammlung derfeiden in diefe Bücher den hier 
dargeftsllten Begebenheiten | 
| gleichzeitig? 


f f) 





$. 46. Finteitung. 


Bis hieher iſt in dieſer Abhandlang blos die Beſchaffen⸗ 
heit der vor uns liegenden Bücher entwickelt, es ſind 
acta ausgehoben worden, die in dieſen Buͤchern noch 


| yor unſern Augen fiegen. Alle übrigen Erdrterungen 


waren Folgerungen aus jenen. Itzt gilt es einer andern 
Art dee Unterfuchung. Es fol die Zeit der Abfaffung 
und Sammlung diefer Bücher; fo viel möglich, erforfcht, 
und darin einer der wichtigften Beſtimmungsgruͤnde über 
die Urheber derfelben gefucht werden. 
| Die Begebenheiten und Einrichtungen, welche in 
dem erften diefer Bücher dargeftellt find, gehören in Die Zeit 
vor Moſes, die der übrigen vier Bücher in Moſis Zeit. 
Siind nun aber auch die einzelnen Auffäße, aus 
. welchen die Genefis zufammengefebt ift, fon vor Mo: 
fes da gewefen, und find die einzelnen Stüde, aus mel: 
. chen die Übrigen vier Bücher beftchen, zu Moſis Zeit 
niedergeſchrieben? Sind ſie den Begebenheiten gleich⸗ 
zeitig? 
Dies iſt der Gegenſtand der naͤchſten Unterſuchung, 
von welcher demnach auch die Vorſtellung von dem An⸗ 
theil abhaͤngt, welchen Moſes an der Abfaſſung dieſer 
* | Stuͤcke, 


t 


“847. Prüfung der Quellen der Data. 519 


Sktuͤcke, imd an der Zuſammenſtellung derſelben in bie, 
noch vor ung liegenden Buͤcher gehabt haben kann, und 


gehabt haben mag. a 
Die Facta der Abfaffung und Sammlung diefer 


Buͤͤcher find von ganz anderer Art, als die bisher aus den 


noch vor ung liegenden Schriften entwickelten, und ihte 
Erörterung har die bedeutenditen Schwierigkeiten. 5 
TB as die Bücher des Pentateuchs find, dies koͤn⸗ 
nen mir noch ißt aus ihnen felbft erfehen: aber mie und 
su welcher Zeit und durch wen fie es geworden 
find; dies find. verwickelte Fragen über Vorgänge des 


grauen Alterchums, aus welchem beſtimmte Nachrichten . 


‚ gerade Über folche, nicht in dem geoßen Zufammenhang. 
der Ereigniffe eingreifende, Vorgänge am gemöhnfichften 
mange 


gen, — 
Die Unterſuchung iſt hiſtoriſch. Ste mmıf zerſtreute 


Nachrichten aufſuchen, wuͤrdigen, und zuſammenſtellen. 
Selbſt die Quellen, woraus fie die Data zu ihren 
etwanigen Refultate fehöpft, verdienen einer deſto genaue: 
ren Prüfung, in je entferntere Zeiten bie Unterſuchung 
zurüctrite, bevor fie benußr, und auf ihre Angaben weite: 
re Folgerungen gebaut werden koͤnnen. 


6. 47. Quellen der Data Über die Abfaffung 
und Sammlung diefer Bäder uud. 
Prüfung derſelben. u 
Das Factum der Abfaffung diefer Bücher foll eruirt 
werden. Zeugniffe find das, mas der Ghefchichtsforfcher 
zunaͤchſt zu fuhen har, Ausfagen von Perfonen, die zut 
Zeit der Begebenheit gelebt, und um die Sache gewußt 
- haben, oder gewußt haben koͤnnen. | 
Lieber eine Begebenheit bes grauen Alterthums, auk 
welchem wir nur wenige ſolche Stimmen zu vernehmen 
hoffen dürfen, liege die Ausfage dieſer Bücher von fih 
ſelbſt am nuͤchſten. 


8* Sc — — — — 


Ba Selbe, 





\- 


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’ N 


518 6. 47. Pruͤfung der Quellen der Data. 


Solche Selbſtzeugniſſe eines Schriftſtellers von ſei⸗ 
nem Werke muͤſſen einen — Werth haben, wenn der 
Verdacht einer abſichtlich falſchen Ausſage entweder nicht 


moͤglich iſt, oder wenigſtens durch gar Nichts begruͤndet 
werden kann. 


Freylich muß vor Allem wohl erwoden werden, was 


denn der wahre Inhalt einer ſolchen Ausſage iſ. 

Ferner, da erſt unterſucht werden ſoll, ab die ein⸗ 
zelnen Stuͤcke, woraus dieſe Bücher beftehen, in einem 
Zeitalter, wo die darin geſchilderten Begebenheiten erfolg⸗ 
ten, niedergeſchrieben find; fo wäre es Petitio principii, 
Dies vorauszufeßen, und zum Moraus anzunchmen, baf 
das, was hier vom Moſaiſchen Zeitalter. gefagt wird, in 
der That dem Moſaiſchen Zeitalter angehöre, und niche ° 
auch ,. wahre oder falſche, Meinung eines fpätern Ber: 


faſſers über das Moſaiſche Zeitalter ſeyn koͤnne. 


Beſonders bey Büchern, wie den des Pentateuchs, 


in welchen einzelne Städe von einem Sammler zuſam⸗ 


mengeftelle find, darf’ begreiflich die Ausfage des feßtern 
niche für Ausfage der uripränglichen Verfaſſer der ein: 
zelnen Stüde gehalten werden. Der Sammler wuͤrde 
Dagegen bey Aeußerungen über Das Sastum der Zufammen: 
ftellung unmittelbar zeugen. 

- Dep der Relation oder dem Urtheil des Sammlers 
über die Enrftehung deffen, was er geſammelt hart, tritt 
er als Sremder auf, und ber Werth feiner Ausfage hänge. 


pon feiner Faͤhigkeit, Darüber iv seugen,.ab. . 


. Wenn fid) Dagegen ermweilen ließe ' daf die Zufam: 


menftellung der einzelnen‘ Stuͤcke dieſer Buͤcher, noch 


. por dem Tode Mofis erfolge ſey: fo wuͤrde der Sammler 


den meiften, in diefen Büchern befihriebenen, Begebenhei⸗ 
ten und ihrer Darftellung gleichzeitig,. und über diefelben 


ein deſto wichtigere Zeuge ſeyn. 


Den Ausfagen des Schriftftellers Über ſich felbſt 


wuͤrden bie Zeugniſſe gleichzeitiger Perſonen nicht nachſto⸗ 
| | a ben, 


! 


6.47. Prüfung der Quelten der Data. 5. 
hen. Indeſſen da bey der gegenwaͤrtigen Unt 


erfuchung 
die Zeit der Abfaffung und Sammlung diefer Bücher eefl- 
gelucht werden foll: fo, bleibt ner Begriff der Gleichzeitig⸗ 
feit vag, und beftimmter ift die Berufung auf möglichfe- 
froͤhe Zeugniffe aus dem Jaͤdiſchen rn von, dem 


Daſeyn dieſer Buͤcher. 

Zar iſt beſonders daven die Rede, ob dieſe Samm⸗ 
lung den, unter Moſes erfolgten, Behebenheten gieich⸗ 
ieh fey. Dielen nun gleichzeitig koͤnnte feiner der, uns, 

brigen, oder Überhaupt der, noch fpäterhin vorhande⸗ 


nen, Hebräifchen Schriftfteller feyn, als Jofua. Abes 
‚ Nun.ift gerade dag Buch Joſna nicht von diefem verfaßt, 


fondern handelt von ihm, mie nach überzeugenden Unters. 


juchungen (|. $. 56.) über daſſelbe hier vorausgeſetzt wer⸗ 


den darf. 


Das Gewicht der möglichft frühen Ausfagen bes, 


Juͤdiſchen Alterthums uͤber das Daſeyn der Buͤcher des 
Pentateuchs hängt noͤchſt dem, was überhaupt einem. 
| geuanifle mebr oder weniger Werth giebt, von der ges 


eingeren oder größeren Zeitentfergung von dem Schau⸗ 
plaße der, in dieſen Büchern erzaͤhlten, Begebenheiten. ab. 


Das Zeitalter jedes Diefer Zeugniffe muß geſichert 
werben, wenn anders das, was auf das Zeugnif ges. 


ſtuͤtzt wird, ſelbſt ſicher ſtehen ſol.. Indeſſen gerade bey 


den Voͤchein des A. T. hat die Beſtimmung ihres Zeit⸗ 


alters meiſtens die groͤßten — und mi, 


deſto unſicherer wird ihr Gewicht. 


Wir muͤſſen bis zu des Nehemias Zeit ale Stim- 
men vernehmen, deren Ausfage Etwas über das Schick⸗ 


ſal diefer. Bücher enthält. . Bis dahin duͤrfen wir die Er⸗ 
wartung ausdehnen, ‚einige, beflimnitere Kunde von den 


ju erhalten, was in dem, ununterbrochen bis zum Ba; | 


byloniſchen Eril foredaueenden, Juͤdiſchen Staate öffent: 
fe Meinung wär, ‚und eine Art von. Zeungniß ſuchen, 
Kk4 wenn 





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— 520 5.47. Pruͤfung der Quellen der Data 5 
wenn es aud) nur ein, durch ſehr viele fortleitende Haͤn⸗ 


de gegangenes wäre, Be 

Ungefaͤhr von diefem Giränzpuncte an, wird alle 
Meinung der Hebräifchen Nation immer mehr unbes 
ſtimmte Tradition, und fann nur den Werth einer fol- 
chen Tradition haben. Die, wenn auch öffentliche Mei⸗ 


nung, nicht von Alterthumsforſchern regiert, wird vag, 


weil im Munde des, nichts Genanues Wiſſenden, und 
bey ſolcher Fortpflanzung, immer mehr alle näheren Bes 


- flimmungen, und damit zugleich Urtheile und Unterſu⸗ 


chungen über diefelben wegfallen, Herkommen und Al: 
‚gemeinbeit, gaben oft Meinungen geheilige, ohne fie be; 
gruͤndet zu haben, und bie allgemeine Stimme einer No⸗ 
tion, befonbers in Meinungen über fie felbft , ift ſehr oft 
toͤuſchend geweſen. | 
| Erklärungen von Mitgliedern der Juͤdiſchen Nation 
aus diefer Zeit der bloßen Mational: Tradition, find ent: 
. weder auf Nichts, als diefe umbeftimmte Öffentliche Mei⸗ 
nung gegründet, oder fie koͤnnen die Brucht von fpäteren, 


gründlichen Unterſuchungen über ältere Ereigniffe nach 


aͤlteren Quellen ſeyn. In letzterem Falle müffen fie ung 
die Stelle jener Äfteren, für ung nicht mehr ſprechenden, 
- Zeugen berrieten, und ermarben fich durch treue Benu: 

=> dieſer Zengniffe einen, denſelben ſelbſt fich nähernden 

ang, ) j 

Unter der Juͤdiſchen Nation treten und feine ſpaͤte⸗ 
ren Schriftfteller auf, die ung berechtigten, ihnen die 
Kenneniß ‚älterer, ung unbefannter Quellen .und For 
ſchungen nad) denfelben über die ältere Gefchichte der 
Nation zuzutrauen, Wir haben feine Spuren von ber 
Fottdauer folcher Duellen nach der Zeit der Sammlung 
ber feßten von ben heiligen Buͤchern der Marion, Ge⸗ 
-waltig ſcheint Die Stimme ber Itational: Tradition auf 
alle fpätere Zeiten gewirkt zu haben, und blos fie fpricht 
ſich ohne Zweifel in den beften ſpaͤteren ia ie 

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5.47. Prüfung der Quelten der Data, 527 


der Natiyn, in den Arokrynhen des A. T., in dem N. T, 
| im Phils und Joſephus aus, Een 
Eine ſolche National: Tradition hat immer einigen 
Werth, fie ift doc) in der Marion felbjt entſtanden, und 
ihte Entftehung muß irgend einen wahren Grund haben. 
Aber gewoͤhnlich iſt diefe Quelle im Fluſſe der Zeie ſehr 
trübe getvorden. So wie fie aljo noch fließt, kann fie, 
‚nach ber Analogie aller folcher Traditionen Über die Altes 
ſten Schickſale einer Nation, nicht für rein und fiher 
genommen werden. | 
Es bedarf anderer Gründe, um durch diefe das 
Aechte von dem Zufaße zu laͤutern. Wenn aber folhe 
Gründe vorhanden find, dann diene ihnen eine gleichges 
bliebene: National» Tradition zur bedeutenden Unter⸗ 
flößung, | | 
Ä — Gruͤnde koͤnnen in dieſem Falle kaum andere 
ala pn Pe ans fepn. Denn wenn genug. 
zeugenmäßige Ausfagen vorhanden find, dann brauche . 
man nicht auf bloße Tradition zu fen, Ä | 
Ueberhaupt aber find diefe Wahrſcheinlichkeitsgruͤn⸗ 
be unentbehrlich, wo nicht eine Unterfuchung gung diplo⸗ 
matijch aus lauter Belegen mie Zeugniſſen geführt werden 
kann. Combinationen bekannter Umftände unter fich, 
gder mie Zeugenausfagen, welche das Factum nicht gang, 
beſtimmt darlegeri, Erörterungen der Möglichkeit, der 
| Fuͤglichkeit, wie hie. Sache gefchehen Fönnen, Nachwei— 
fung von Umftänden, welche ihr Daſehn vorausſeten, 
| oder vorauszuſetzen ſcheinen, Wergleichungen der Analos 
gie und dergl. koͤnnen eine Behauptung, wenigſtens zu der 
Ve? —7 Wadrſcheinlichkeit erheben,’ wenn fie auch niche 
auf hinlaͤngliche Zeugniffe gebaut werben kann, zumal in 
" dem Kalle, daß fie durch Zeugniſſe wenigſtens einiger« - 
maßen unterftüßt wird. udn | ae 
Auf ſolchen Wahrſcheinlichkeitsgruͤnden muß ein - 
moßer Theil der ae ae beruben, da 
SI | die 





k 


523 6.48. Shtieh man gu MofidZeitt - 


vie Begebenheit, die erörtert werben foll, urafe, und die 
Ausbeute, welche Die Vergleichung der Zeugniffe gewährt, 
gering, if, — — a 
$..48. Ob die Schreibetunft im Mofatfhen 
Zeitalter bekannt geweſen? 
Ben einer Unterſuchung über ſchriftliche Auf: 
fäße aus der uralten Welt, liegt die Vorfrage zunaͤchſt, 
mie früh man überhaupt gefchrieben habe, Wenigſtens 
"da unfere Sorfchung das Dafepn fchriftlicher Aufläße un: 
ter der Iſtaelitiſchen Motion über Begebenheiten vor Moſes 
und zu Mofis Zeit betrifft; und erörtern fol, oh felbft 
‚die Sammlung der Bücher des Pentateuche den, unter 
Moſes erfolgten, Begebenheiten gleichzeitig ſey; menig- 
ſtens in dieſem Falle ift die Stage unerläßlih: ob man 
zu Mofis Zeit und früher unter der Hebräifchen Nation 
Bekanntſchaft mit der Schreibekunft, und zwar twelchen 
Gebrauch derfelben man vordusfeßen dürfe. 
Ueber die Stage, 0b Homer feine Geſaͤnge nieder: 
geſchrieben hat, und niederſchreiben fonnte, find fo fiharf-- _ 
‚ finnige, gelehrte und tiefeingreifende Unterfuchungen *), 
und daben fo erhebfiche Gruͤnde gegen einen fehr frühen, 
geroöhnlichen Gebrauch der Schreibefunft, vor dem 
gruͤndlich forfchenden Publifum niedergelegt worden, daß 
durch diefelben auch der Gebrauch der Schreibefunft in 
der Moſaiſchen Zeit in Zweifel gerathen kam. 
Indeſſen Moſes und fein Volk, die Sfraeliten, Ted: 
ten unbeftreitbar in Aeghpten. Aegypten ift nach allen 
Spuren der Schidfale der Vorwelt, und nach den frä; 
Pi Nachrichten und wahricheinlichften Vermuthungen 
über das Dafenn der Schreibefunft entmeder das Mur: 
terland diefer Kunft, oder wenigfteng das fand, p 


I. u 
j + A. Wotfii Prolegomena in Homerum $. XIV. _ 
4% ' i , 


u“ — 





- 


ha Shrek man am. Mofis Zeitt! 523 
fi ‚ben fo früh, als irgendwo, ausgeübt morben 


Die Mofaifche Zeit iſt bie von ungefäße 1800 Jab⸗ 
zen vor Chr. Geb. Daß in dieſer Zeit Buchſtabenſchrift 


‚in Aegypten bekanmt geweſen ſeyn fans, dieſer bloßen 
Möglichkeit ſteht wenigſtens nichts Erhebliches entgegen. 


Immer nod) ift es wahrſcheinlich, daß der Tradi⸗ 
tion, daß Kadmus, ein.Phönicier, die Buchftabenfchrife \ - 
nach Griechenland gebracht Habe, etwas Wahres wenige . 


ſtens zum Grunde liege **) Und Mofes und Kabmus 


find fchon von den Äfteften Griechiſchen Hiftorifern als 


| gleichjeitige Auswanderer aus Aeghpten betrachtet wors 


In den Buͤchern des Pentateuchs felbft werben nih 
blos die, „mit dem Finger Gottes, ****) geſchriebenen 
Geſetztafeln erwoͤhnt, ſondern es heißt in mehreren Stel: 
len offenbar, daß Moſes ſelbſt ſchrieb, vergl. Exad. 24, - 

4. Num. 17; 2. | PR | 

Was indeſſen die Genefis und die in berfelben er: 7 
zaͤhlten Vor-Moſaiſchen Begebenheiten betrifft, fo. ift 
in feinem der einzelnen Stuͤcke dieſes Buchs nur irgend 
eine Spur, daß den handelnden Werfonen einige Kennts - 
niß von der Schreihefunft bengelegt werde. Man fieht 
alſo nicht einmal, daß die Erzähler irgend eine Meinung . 
über einen früheren Gebrauch diefer Kunft unter den 
Vorvaͤtern ber Iſraeliten gehabt haben, .“ 


| | | e 

*) Genauere Croͤrterungen der Streitfrage und der Grände, 

no denen ihre Entſcheidung abhängt, würde hier zu weit 
ten. ) \ 


#0, Diefe Wahrſcheinlichkeit ift durch die fharffinnigen Erin  . - 
gerungen in 5. Leonh. Hug’s Erfindung der Buchſtaben⸗ : 


(rift, ihr Zuſtand und frühefter Gebrauch im Aterhgm ,; 
(Ulm 1801.) noch erhöhet worden. nz 


Er) &. Hecataeus Milef, S. nachher $. 51. 0. E. 
ren) Band. au 18, x 


| | 224 5.49. Schrieb man su Mofis Zeit Häufig? 


Je weiter hinaus ber bie Mofaifche Zeit man die: 
fen Gebrauch ausdehnen wollte, in defto größere Schwie⸗ 
rigfeiten wuͤrde man fich verwickeln. nn 


$.49. Sänfiger Bebrauch des Schreibens bey 

ber Hebräifhen Nation im Moſaiſchen 

Zeitalter, F 
„Wenn aber auch der moͤglichen Bekanntſchaft des 

Moſaiſchen Zeitalters mie der Buchſtabenſchrift nichts 
Erhebliches entgegenſteht: ſo iſt es doch eine ganz andere 
Frage, ob von dieſem Moſaiſchen Zeitalter das Nieder⸗ 
ſchreiben großer Aufſaͤtze und ganzer Bücher erwartet wer⸗ 
den koͤnne. Dieſe Moͤglichkeit hat unendlich viel mehrere 
Schwierigkeit ). | 

Die Schwierigfeiten liegen theils in der Seltenheit, 
oder dem Mangel bequemer Schreibematerialien, theils 
md ganz vorzüglich in der ſebens⸗ und Handlungsart der 
‚ frügeren Welt. | 

Zuerft von den Schreibematetialien ber Vorwelt. 

Steine, Metall, Holz, warten nad) der geſchicht⸗ 
fichen Ueberlieferung, die Materien, in welche Buchfta- 
benſchrift zuerſt eingegraben worden ift, 

Daß Steine auch für die früheften Zeiten der He⸗ 
bräifchen Tration das Material der Aufbewahtung durch 
Buchftabenfchrife waren, dies fagen Die Bücher des Pen- 
tateuchg ſelbſt aus. Wr — 

| De 


*) Walfii Prolegg. a. 0.0, p. 58.: Longum et impe- 
ditum iter reltabat, donec artem habilibus inftru. ' 
mentis aptam cultior doetrinis popylus ad brevium 

aginarum tum ad inſtam librorum feriptionem ad- 
hiberet. p- 59. — — m impedimenta, quae detas ad 
ıAcia minus fagax non pätuit non oblicere, ne 
cito talis ses, tam per [e parum apta ſenſibus, ab 
. obfeuritate radimentorum ad promptam [acilitatem 
perduceretur. 





| 


‚ den Alterchumsforfcher, ale wenn der Erzähle: im Exo- 
| | dus 


* 
on 


D 
. 


Ste zeigen uns zuerſt in bar feüßeften Zeit die Auf⸗ 


richtung bloger Steine am Orte der Begebenheiten, deren 


Andenfen, erhalten werden fol, als einen häufigen Ge⸗ 
branch. Solche Denkſteine richtet Abraham quf nach 
Abſchließung ſeines Vertrags mit dem Koͤnig von Gerar, 


und Jalob auf ſeiner Reiſe nach u ng und auf 


ſeiner Roͤcreiſe zut Beurfugpung feines X 
faban. Bemerkenswerth iſt es, daß in bi 


der ſpaͤteren Begebenheiten der Hebroͤiſchen? 


Jaoſua der Errichtung ſolcher Deukſteine nid 


wird. Von Joſua aber wird fie noch als dı 
liche erwaͤhnt, vergl. Joſ. 4, 8:24,26. E 
nigſtens, daß ſelbſt Durch die Tradision aus 1 


Zeig nur jede Facta, und zwar als gemößnli 


Burchleuchteten. 

Det nächfte Fortſchritt won jenem E 
der zu feyn, daß man in folche Denffteine 
gend, Und gerade fo finden mir es in dı 


Pentateuchs, vergl, ‚Deut. 27, ı — 8. 
31.ff., wo die Ausfuͤſung des, in erſt 


ebenen, Befehls erzaͤhlt wird. 


Die erſte der angeführten Stellen uUnterſcheidet be 


ſtimmter, alö die andere, die Errichtung des Alcars von 


feßes,, aufgezeichnet werden follen, 
Demnächft ift noch Exod. 28, 21. von. ber Einge 


"bung ber Mamen der 12 Stämme in Edelfteine, ganz 


befondera aber von den fleinernen Tafeln des 
Geſetzes die Rede, die Moſes zweymal vom Berge 
Sinai herabbringt. Die Ermähnung der fteinernen Ges 


ſetztafeln, deren Andenken bey der Nation fortlebt, und _ 
der auf Steine auf dem Berge Ebal gefchriebenen Mor. 


te des Geſetzes, find offenbar weit beſtimmtere Dar für 


*) Die ganze Stelle It S. 404 3. Abekfeye worden, 


{i 
/ 


949. Schrieb man zu Moſis Zeit Häufig? 929 | 


den Denkfeineh, auf welche „alle Worte dieſes Ge 


x 


. 
us — 
% 


826 649. Schrieb man zu Mofis Zeit Häufig? 


dos und anderswaͤrts von Moſes erzäßft, baf er Se 
ſchichte niedergefchrieben habe, und wenn Jof. 8, 34. ſo⸗0 


gleich nach der Erwaͤhnung jener Inſchrift, weiche eben 
errichtet wird, geſagt iſt, daß Joſua befolgt habe: was 
„geſchrieben ſteht im Gefehbuche., Beides kann wenig⸗ 
‚ ftens bloße Vorſtellung bes Enahiers ſeyn, — Dofenn 


> u. Geſetztafeln iſt bey weitem beit tigreres 
en ſtelnerne Dentmaler bier, und m ben Br - 


ern der folgenden Geſchichte des Iſraelitiſchen Volts 
nicht, erwähnt werden: ſo find Dies zwar wichtige Ausfa- 
den der Volks: Tradition, aber es fölge daraus doch nach 
nicht, daß nicht auch) ſchon damals auf Andere, als bie 
- errnähnten Materieh der Eingrabung, wirklich gefchrie- 
ben morden fen. Es folgt dies eben fo kwvenig, als um: 
gekehrt das Daſeyn der Eingrabung der Buchſtabenſchrift 
einen anderweitigen Gebrauch derſelben beweiſt. 
Auf Steine, Metall, Holz mögen Offentfiche Kunb 
machungen eingegraben worden ſeyn. Aufzeichnung zum 
Privatgebrauch und in ſchriftſtelleriſcher Abſicht * an⸗ 
dere ecke und eine andere Handl ungstoeife voraus ) 
hierhaͤute, leinwand, Blaͤtter don der Aegyptiſchen 
F Parhrub ⸗Staude, find — — auf weichen die 
Frühere Betzeichnung der Bucfiabenfhrft gedacht wer 
den kant, Der frühe — Thierhaͤute im Orient 
iſt theils durch hiſtoriſche m. bewuͤhrt ), cheile 
liege er ſelbſt in dem Worte YEO, Buch; das Stamms 
verbum bedeutet bey den Syrern und Arabern: ſchaben, 
und: ſcheeten. Auf ein geſchabtes Stuͤck Haut ent 


6 


* weiu ti Brolage. a. a. O. ‚2.66 Inter vita publiel 


nlus initia et rulgarem co uetudinem foribendi iom 


gius, quam kunc quisgquam «xiftimet, intervallum 


interiectum. j 
**yWolfii Prolegg. p. ba. i i 


vF 


J 


4 
j 





3 
= Br ' 


49. Scrieb man zu Woſis Zeit häufig? 527 


man geſchrieben.), und fo NEU dafuͤr, und dann 8 


das Verzeichnete ſelbſt genommen zu haben — 
leinwand iſt ein Aeghptiſches Product. Daß es iu 


die Moſaiſche Zeit gehöre, dafür fonnen zwar Die Nach⸗ 


richten vom Bau der GStiftspätte zu fprechen feheinen. 
Indeſſen wenn wir das Refultar unferer Forſchuugen recht 

gewiflenhaft ſichern wollen: fo muͤſſen wir befennen, daß 
= biftorifche Zuverläffigfeit einer folchen benläufigen 


chriche von dein Gebrauch der Kleider und Teppiche - 
von WU (Byſſus) erft noch von der, eben itzt anzuſtel⸗ 
lenden, Unterfushung abhängt, ob bie Bücher des Pen: - 


tateuchs den Begebenheiten gleichzeitt find oder nicht 


find; ob «in fpärerer Schriftſteller Dies in die fruͤhe⸗ 
ſte Mofaifche Zeit felbft verfeßt, oder Mofes, ober ein - 
Zeitgenoffe von ihm, Alles, wie es wirklich ſchon Damals: 


war, verzeichnet habe. 


Das Daſeyn der leinwand ef überdem noch nicht | 


ben 0 —— zur Schriftſtellerey gewiß 
Die 


*) Pr a. a. O. ©. 40. 
. *%) Nach Herodot (L. V. c. 58.) ſchrieben bie Jonier auf 
Felle der Schaafe und Ziegen einſt Buͤcher. — Dies kann 
aber immer ſpaͤt genug für die Moſaiſche Zeit ſeyn. 


48), Die Zuſammenſtellung der Gründe für die hier vorneinte 


Dehauprung in Eihhorn’s Einleit, aid. D, Th. J. $. 63. 
und Th. II. 6. 403. ift fo fehr mis dem gewöhnlichen Scharfe 
finn diefes Gelehrten gewählt, und ift von andern , eben fo 
gründlichen Forſchern (1. Eckermann's Beytd. a. a. O. 
&. 55.) für fo bemeifend gehalten worden, baß die Un⸗ 
bartheylichteit ſowohl, als das Streben Ya Meberzeugung 
es —— dieſe Gruͤnde hier durchzugehen: 

I. $. 63. „Dean kann nur auf Leinewand uud 


Thierhäute rathen. Denn alle andere Schreibemates . 


rien, welche die alte Welt außer diefen kennt, find entweder 
zu jung oder zu unbequem , oder aus einem. zum Gebrauch 
für Paläftina zu entfernten Lande ber. Unter den beiden 


genannten wäre wohl Leinewand vorzugiehen. Si fie ' 


2. 


x 


228 $. 49. Ssrich man zu Mofis Zeit Häufig? 
Die Pflanze Aißaes iſt ſchon früh zu fche verſchie⸗ 


denen Endzwecken verwendet worden. Die Aegpptifchen 
’ | Prie: . 


gleich Ein Werk der ſchon verfeinesten Kunft , fo fegen doch 
auch‘ Thierhäute, wenn fie zum Schreiben brauchbar feyn 
ſollen, fünftliche Zubereitungen voraus. Nun lernte erft 
bas Zeitalter des Königs Attalus Die Kunſt, rohen Hänten 
‚ bie gehörige-Zubereitung zum Schreiben gu geben, „ \ 
Die Widerlegung deffen ſ. ©. ga7., fie iR durch das 
Zeugniß des viel Altern Hero dots begründet | 
„ZHingegen weit früher hatte man Leineivand zu weben 
erfunden. . Sodann brauchte man in Aegnpten Leinewand 
yur Schreibmaterie in uralten Zeiten, wie bie mit unlefer: 
— — dicht voll geſchriebenen Mumienbandagen 
iſen. 
Daß dieſe Mumienbandagen, wie wir ſie noch beobachten 
koͤnnen, bis zu Moſis Zeitalter hinaufreichen, dafuͤr giebt 
es ganz und gar keinen Beweis. Sie koͤnnen uralt ſeyn, 
ohne ſo alt zu ſeyn. 
Auch Plinius (L. XIII, 11.) fand in ben alten Schriſt⸗ 
ftelleen , die er excerpirte, daß der Gebrauch der Leinewand 
zum Schreiben über die Zeritörung Troja’s Hinausgebe. „ 
Die Stelle des Plinius fautet fo: Prius tamen, quam 
digrediamur al Aegypto et papyri natura dicetur, 
‚ vum ohartae ulu maxime humanitas vitae conftet et 
imemotia. Et hanc Alexandri M. victoria repertam 
auctor eft M. Varro condita in Aegypto Alexandria. 
Antea non fuiffe chartarum uſum (weiches aber auch 
eine) falfche Behauptung, und eine Werwechfelung mit einer 
bequemeren Eiurichtung der Papyrus« Blätter ift,  Wol- 
fii Prolegg. p.59.not.) Palmarum foliis primo ſori- 
ptitgtum, deinde quorundam arborum libris. Polt- 
‚, ea publica monumenta plumbeis voluminibus. Mox 
et privata linteis confici coepta aut caeris. Pugillarium 
enim ufum Fuiſſe ante Troiana tempora, imvenimus 
apud Homerum. | | 
Der alte Schriftfteller alfo, auf dem ſich Plinius hier 
beruft, {ft Varro, der Zeitgenoffe des CAfar und Auguſtus, 
der bier ungefähr fo viel Autorität Haben würde, als wenn 
wir uns über dem Gebrauch recht früher 7 
& 


$.49. Schrieb man zu Mofis Zeit bänfig ? 579 


Prieſter trugen nad) Herodat Schuhe von BißAsr. Ge 
denkbar wenigſtens wäre auch eine frühe Verwendung 
ö | der 


Zeichnen ober der Schmefptiegel, auf Bucher, wie Kaͤſt⸗ 
ner’s Sefchichte der Mathemattk, oder Gmelin’s Ge 
ſchichte der Chemie, und zwar auf folche Stellen hinwieſen, 
worin ‚nicht aͤltere Quellen citirt waͤren. Re 
Dafür, worauf es hier cgentlich ankömmt, fir den 
ufus ante Trruoiana tempora führt Plinias Hier Niemand | 
weiter ale Homer an, den wir noch vor uns haben; und 
es leuchtet in die Augen, daB der befanmte, angebliche Bpief‘ , 
des Proͤtus gemedfit ift, der kein Moment gegen unfere obi⸗ 
ge Behauptungen ſeyn kann, da im Homer von ber Materie, 
worauf die Hfuxra Auyge ſtanden (MH. VI.169.), Nichts 


geſagt ift. Be 
- Sindefien ſelbſt der nIas ante Troiana teınpora geht 
vach der Abſicht unfers Schriftſtellers ohne Zweifel niche 
ſowohl auf linteis, als auf ceris. ne 

„Und follte ſich nicht Moſe, der in Jegypten, dern Was 
"gerlande der Leinewand, und wahrſcheinlich auch der darauf 
abgefaßten Tehriftlichen Denkmäler, gederen und erzogen 
war, diefer bequemen Schreibmaterie beh ber Abfaffung - 
feiner fünf Bücher bedtent haben? ,„ -; 

Diies iſt blos Folgerung aus dem Vorhergehenden, und 
ſteht und Fällt mit diefem Das zunhdift-$. 63. Fol⸗ 
gende beziehe ſich auf die ſpaͤteren Schrififtelfer der Nation, 
und wenn Jerem. 36, 23. wirklich von einer leinewandenen 
Handſchrift die Rede wäre, weiches jedoch keinesweges erweiss 
lich iſt: fo wärde dies ungefaͤhr goo Jahre nach Moſes fallen. 

Für die libros linteos unter der Hebraͤtſchen Nation giebt 
es alſo keinen beſtimmten Grund, am wenigſtens im Zeit⸗ 
alter Moſis. 

Th. M. 6. 405. „Damals [in Moſis Zeitalter] blͤheten 
ſchon in Aegypten Byſſusfabriken (WU); folglich bräuchte 
man ſich damals zu ſchriftlichen Denkmaͤlern nicht mehr mit 

unbequemen Steinen zu behelfen, fondern fonnte fich fchon 
einer portatileren Schreibmaterie bedienen. Nun waren 
ben allen font befannten Nationen von Eiteratar die Ateſten 
Denttzaͤler auf Leinewand abgefaßt, und Aegypten bediente 

ſich ihrer gewiß zur Schreibematerie (6: 63.)). 

DSritter Theil. 1.2: Wie 


\ 


[4 
N 


= 


—* 


830 6. 49. Sqrieb man in Mofis Zeit Häufig? 


decr Blaͤtter dieſer Pilonzen zur Aufzeichuung ber Buch⸗ 

ſtabenſchrift. Wie fruͤh fie aber als wirklich — 
—* ey 

Wie wenig dies 6. 63. erwieſen worden, hat die oben an⸗ 
geſtellte Pruͤfung gelehrt, und wie die, dort ſelbſt nur wahr⸗ 

qheinlich befundenon Behauptungen hier ais völlig und in 

der drößten Allgemeinheis gefichert, aufgeſtellt ſeyen, zeige 
der Augenfchein. Aue nicht von Einer Nation jener frü- 
beren Zeitalter ift für einen fd frühen Gebrauch der Leine 
wand zum Schreiben auch nur ein Grund vorhanden. | 
„Mur das Jahrhundert, das den erften Gebrauch davon 
zu ihrer Adfiche machte, ift unbelannt. Aber vor Abfaſſung 
der aͤlteſten Schriften des Hebräer mag es fchon gefchehen. 
feun, Denn der Gebrauch der Leimewand zum Schreiben 
ging über die Zerſtoͤrung von Troja hinaus ($. 63.) , 
Der Trugſchluß if ©. 529. hinlaͤnglich gezeigt worden. 

„Folglich graͤnzt er an die Zeiten, da das Europaͤiſche Grier 
chenland durch Kadmus die Schreibetunft erhielt. Es if 
demnach gar wicht imwahrfcheinlich, daß er ſammt der Buchs, 
ſtabenſchrift, das iſt, im zehnten Jahrhundert nah der 
Suͤndfluth vom Orient unter die Griechen kam, und dis er 

ı von Aegypten aus an die Phönizier, und von diefen an die 
Griechen gelangte, muͤſſen da nicht einige Jahrhunderte in 
fo alten’ Zeiten werfloffen feyn, wo es mit der Ausbreitung 
ber Erfindungen bey dem Schatten von Verbindung, die 
damals unter den Voͤlkern war, ſehr Jangfam ging? „ 

„ Schreibefunk war damals gewiß aud) ſchon im Vorder⸗ 
afien: denn die Aegypter hatten ſchon NHierogrammaten, 
weldye das aufzeichneten, was auf die Nachwelt kommen 
folte. Man behalf fid) auch damals nicht mehr mit fymbor 
Jifcher Sochreibefunft „ die anfangs in natürlichen, und nady 
her in abftracten Gemählden Ideen ausdruͤckte; fondern 
man bediente ſich wohl ſchon der wert brauchbareren Buchs 

— ſtabenſchrift. 

Man bemerkt leicht, wie das’ „wohl, in dem letzten 
Sage, weicher ben Beweis des erften Sages enthalten foll, 
mit dem „gewiß dieſes Satzes contraſtirt. Wenn das 
"wahr wäre, was hier gefagt wird, wenn in Aegypten ſchon 
damals für die Nachwelt durch Hierogrammaten dus 
Mertwärdige aufgezeichnet morden wäre: dann "= die 


5.49. Schrieb man zu Mofis Zeit Häufig? 531 


ſey, dies, gerade die Hauptfache, bleibe völlig. dunkel 

Ä and unficher. . — 

tl 2 Die 

N Frage leicht entſchieden, was fich von einem, aus Aegypten 
ansziehenden Wolfe erwarten laſſe. 

Aber vergeblich fucht man Beweisgruͤnde für ſolche Be⸗ 

hauptungen, und wird fie nie finden, Daß IM ize0- 

yozupareig heiße (Michaelis Suppl.adL.Hebr. T.R 

©. 9a.) daron wußten nicht einmal die LXX in Aegypten. 

„Die Unterfuhung über die Aegnpriiche Priefterichaft wird 

befonders dadurch erſchwert, Haß die Schrigtfteller, auf deren 

Zeugniß wie uns berufen müffen, erft in einem Zeitalter leben, 

“a wo dieſelbe Thon große und wefentliche innere Veränderungen 

| erlitten haben mußte. „ ſ. Keeren’s Ideen über die Poitt 

| gie, den Verkehr und den Handel der vornehmften Wölles 

| der alten Welt. Goͤtting. 1793. Th. I. ©. 368. — Wir 





kommen darauf, was fih von den Kenntniffen der Aegyptie 


fhen Prieſter nad) gefchichtlichen Spuren erwarten laſſe, 


nochmals ©. 540.41. zuruͤck. | 

„ Schon dus führt uns auf das hohe Alter der Buchſta⸗ 
benſchrift, daß fich die Nachrichten von Ihrem Urfprunge in 
dem Duntel der Fabelgefchichte verlieren... 

Bon hier an wird davon gefprohen, was der Sage von 


Theut and den Nachrichten von Sanchuniathon Wahres 


zum Grunde liegen möge, Dann heißt es: 


„Nun fol der Mann, dem die Tradision die älteſten 


Schriften der Hebräer beylegt, in Aegypten, affo in dem, 
| durch Literatur damals erleuchtetften Theil des Erdbodens, 
| geboren und erzogen worden fen, und mit den übrigen 

ilen von Vorderaſien in Verbindung geftanden haben: 


— laͤßt ſich wohl unter ſolchen Umſtaͤnden die Möglichkeit fo 


alter Schriften bey den Hebräern geradezu In Zweifel ziehen ? „ 

©. über diefe Möglichkeit ©. 524. Nur Literatur hat 
Aegypten ſowohl Damals, als. auch lange noch nachher nicht 
gehabt, und noch weniger durch Literatur erleuchtete Bewohner. 

„am Mofes Zeit endlich Hört Die große Dauer des menſch⸗ 
Hchen Lebens auf, und eine durch Jahrhunderte ausgedehnte 
Länge deſſeiben ift immer nur im Zeitalter der Sagengeſchich⸗ 
te bey den Mölfern zu finden. Es muß alfo um Moſis Zeit 
ſchon geſchriebenn Geſchichte gewoͤhnlich geweſen ſeyn. 


— 
Dieſe 


532 649. GHrieb mon zu Mofrs Zeit Häufigt. 


x 
L 


Die bloße Moͤglichkeit, daß die erwähnen Mate 
rialien ſchon als Materialien des Echreibens im Mefah 


ſchen Zeitalter da gensefen feyen, bleibe unleugbar; aber 


wird Dusch Nichts weiter unterſtuͤtzt. Auch . Die: - 
Materialien des Schreibens if, ale ſolches im den 
Büchern des Pentateuchs felbft namentlich erwähnt. 
Dagegen ftelle die Berrachtung der Denk⸗- und 
Handlungsweiſe der Vorwelt ganz vorzüglich der Annah⸗ 
gie ihres üblichen Gebrauchs im Mofaifchen Zeitalter der 


. Hebräifchen Nation große Schwierigkeiten entgegen. 


‚biegen In der Sache ſelbſt. 


Diefe Schwierigfeicen liegen nicht in ben —— 


‚gen, welche man geglaubt hat, aus den unruhigen Zeiten 


des Hebrätfchen Volkes nach Mofes und Zofua, unter den 
fogenannten Richtern, über den Zuftand deu Ration im 
dem vorhergehenden Zeitalter, ziehen zu fönnen *). Sie 


Selbſt 


Dieſe Folgerung begruͤndet ſich, wie der nfchein 
lehrt, keinesweges durch die vorhergehenden Saͤtze. Ges 
ſchriebene Geſchichte macht, daß die bloße Sage nach und 
nach verhallt. Aber wo die Sagengeſchichte bey alten Voͤl⸗ 
kern aufhoͤre: dies muß ſich eben erſt durch das erweisliche 


„Daſeyn anderer documertirterer Geſchichte zeigen. So 


wenig ein ſolcher Grund in dem bloßen Aufhoͤren unwahr⸗ 
fcheinticher Lebensalter der Menfchen liegen kann, fo würde 
dieſes hier felbft gegen den Schlußfag beweifen. Denn 
wenn diefes um Moſis Zeit erfolgt, fo erheller ſchon deswe⸗ 
gen nicht daraus, daß um Moſis Zeit geſchriebene Ger 
ſchichte ſchon gewoͤhnlich geweſen ſey, ſondern vielmehr 
das Gegentheiii. 
Somit dürften alle Gründe dieſes ſchaͤtzbaren Werks gegen 
die obige Behauptung geloͤſt ſeyn. 
*5) Mit Recht iſt in Eckermanns Beytr. a. a. O. Th. V. 
St. 1. ©. 78. bemerkt, daß man durch ähnliche Gründe 
wuͤrde den Gothen ihren Ulphilas und ihre Bibeläberfegung 
ſtreitig machen können. — Die Umftände. der Gothen 
waren aber Übrigens ganz andere, fie wohnten. neben und 
Ä | is 


— 


| A i R 
349. Schrieb wien zu Mofts Zeit Baufigt 33z3 


GSelbſt in den Büchern des Pentateuchs iſt von einer 
eigentlichen Ueblichkeit des Schreibens wenigſtens nicht 
die Rede. Denn diefe liegt noch nicht darin, daß Mo⸗ 
fes in einigen Stuͤcken diefer Bücher von Jehova den Des 
fehl erhält, Etwas niederzufchreiben. Sie liegt nicht 
darin, daß Num. 21, 14. ſchon ein Buch von dem 
Streite des Jehova titire wird. Vielmehr hat es felbfl 
Ben firenaften Vertheidigern der Herfunft bes Pentateuchs 
. von Mofes gefihienen, daß diefe Citation in fpätere Zeit 
verſetze, "und aus fpärerer Zeit herrühren möge. Wenn 
etzteres aber nicht ermeishch der Fall ift: fo muß dies 
von Neuem die Aufmerkſamkeit auf die Frage rege erhal⸗ 
ten, eb die Ausfagen dieſer Bücher den Begebenheiten 
gleichzeitig, oder Nachrichten eines fphteren Zeitalters 
uͤbet ein früheres find ”). a 
(3 . Der 


in Verhaͤltniß mit: Völkern, unter denen das Schreiben gang, 


zu den Befchäftigungen des gemeinen Lebens gehoͤtte. 


*) Freylich, wenn wirklich die 70 Aelteften, die Num. 1%, 
26. ff. eingefegt werden (}), IIND, conferipti,s 
gewefen, alfo damals durch ein ſchriftliches Ausſchreiben 
verfammelt worden wären, (jener Ausdrud tft Num. 1%, 
26. fkatt des fonft gewöhnlichen IYNYND, yocati, ges I 
braucht;) und wenn wirklich der Mann, ‚der fi) von feiner 
Frau trennt, Derfelben ſchon im Moſaiſchen Zeitalter einen 
Sheidebrief gefhrieben hätte, wie es Deut, 24,-2. 

“ausgedrückt if: dann müßte das Schreiben unter diefem . 
Volke fhon Bamals zu den gemeinen Gefchäften des taͤgli⸗ 
hen Lebens uͤbergegangen feyn. Aber fo Etwas kann nicht 
aus zwey folchen Ausdruͤcken gefolgert werden, welche in 
beiden angeführten Stellen offenbar blos beyläufig gebraucht 
find, und in welchen ein fpäterer Schriftfteller um defto meht 
nad) der Weife feines Zeitaiters fprechen fann, und, wenn 
wir alle bisher erwogene Umftände betrachten, wahrfcheins 
Aich gefprochen hat. Es kann deswegen nicht hieraus ges ’ 
felgere werden, weil dabey gar zu viel voramögefent werben. 
mW \ 
CH Die Stelle ift zum Theil S. 498. Umge. 
— 


- 


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⸗⸗ 
J 
⸗ 
EN ‘ 


594 649. Sprich man in Mofis Zeit Häufigt 


Dagegen eine befondere Auszeichnung verdient die 
wiederholtefte Nachricht diefer Bücher, daß die Geſetz⸗ 
: tafeln, Das Gewiſſeſte unter Allem, was im Mojaifchen 
Zeitalter mit Buchftabenfchrife verzeichnet ſeyn möchte, 
von Gott felbft geichrieben geweſen feyen, vergl. 
. Exod 31, 18. 32, 16. 34, ı. Deut. 10,2.4. Golite 
in, Diefer Wendung wohl ſelbſt eine Art von Bekenntniß 


über Schreibefunfty und über das Außerordentliche vers _ 


/ 


felben liegen ? z 
Bon einem Uebergange der Schreibefunft in den Ge⸗ 
brauch des gemeineren Lebens im Moſaiſchen Zeitalter der 
Hebraͤiſchen Nation, iſt alfo in den, in den Büchern des 
Pentateuchs, geſchilderten Begebenheiten felbft wenig: 
ſtens feine Spur. Und dg feine andere Nachricht dar 
über Anckunft giebt, fo muͤſſen wir ung an die Analogie 

- onderır Völker Halten. | 

Diefe anderen Wölfen aber haben längft die Schrei: 
bekunſt aefannt, und, mo es nöthig war, ausgeuͤbt, be: 


vor fie mehr fchrieben, als fie fchreiben mufren ®). _ 


Das Schreiben foftere Aufwand von Zeit und Muͤhe, 
und harte, bevor es einmal zu einer allcaglichen Beſchaͤf⸗ 
tigung geworden war, weit weniger Anlaß, als jeßt. 
| Die Griechen, das gebilderfie Wolf des Alterrhums, 
haben, aefeßt auch, daß die Bekannrfchaft mie der Schreis 
bekunſt und der Gebrauch derfelben um den Trojanifchen 
Krieg unter ihnen angefangen härten, doc) offenbar we⸗ 
nigſtens fo unendlich wenigen Gebrauch davon gemacht, 
Daß felbft darüber, ob fie fie überhaupt fo früh kanuten, 
Die motivirteften Zweifel haben entftehen koͤnnen. 
Diie erſten aefchriebenen Gefeße unter den 
Griechen gab Zaleufus den Epizephyriſchen Lokriern erft 
fur; vor der. Mitte des ten Jahrh. vor Chr. Geb. - 
In den Zeiten der bluͤhendſten Literatur zu Achen 
‚wußte Plato 10000 Denare für eine Handfcheift bezahlen, 
; und 


"Hug aa. O. &. 93. 


\ 


— 


a 


/ 


1 
\ 


4.49. Scrieb man zu Mofis Zeit Häufig? 535 


- and Ariſtoteles 72000 Seftertien für die Heine Bücher» 


fanmlung des Speufippus: fo wenig fchrieb mar. 
Man ſprach und hörte unter den gebifderften Natio⸗ 
nen des Alterchums mehr, als daß man ſchrieb und lag; 


und unter den thärigften Bürger ber beften Zeitalter war 


die Kenntnif des Leſens und Schreibens bey weitem niche 
fo gemein, als fie es ſchon Kingft in der neuern Welt ift. 
Noch auffallender ift dies inter ven Roͤmern. Bes 


kannt war die Schreibefunft unter diefen gewiß feit dem, 


Anfange ihres Staats in der Mitre des gren Zahrh. vor 
Chr. Geb., und es fehlte nicht an bequemen Schreibe: 
materialien. Gleichwohl haben diefe Römer erft nach. 
300 Zahren gefchriebene Gefeße, und nach) 500 Jahren 

Die erften Anfänge der Schriftſtellerey, und nicht einmal 


‚der geichichtlichen. 


- Bey den Nacheichten von dem Handel der Phönicier 
geſchieht Feine Ermähnung eines von ihrer Schreibefunft. 
gemachten Gebrauchs ”). Ä 

Unter den Griechen ift anfangs die ganze Geiſtes⸗ 


cultur der Nation in den Händen der Dichter, in foferm. 


hat er feine Profe, wenn er auch natürlich eine Sorache 
des gemeinen Lebens haben muß *”). Deshalb ift, war 
zur Öffentlichen Mittheilung aufgeftelle wird, Gefang, 
nicht Proſe. Erſt mit dem Zeiralter diefer Profe fuͤngt 
die Aufzeihnung Hiftorifcher Erzählung an. Nicht fo 
war es ben dem Mömifchen Volt, weiches nicht fo, nie 
das Griechiſche, von fo früher Zeit her von Sängern ge: 
leitet wurde: indeffen Darum finden wir doch) nicht früher: 
Aufzeichnung biftorifcher Erzählungen. ; 
»Beſhn den Hebräern hat man, nad) der Analogie her 
Griechiſchen Eultur, überhaupt Gefänge für das Fruͤhſte 
von Allen sehalten, mas ara Nation anf die — 
= er 


")Wolfii Prolegg. 4.0.0. © 5 
‚#9 Aug a. a. O. ©. 47 ' Ze 


. ſchreiben. 


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536 $49. Sqhrieb man gu Mofid Beit häufig‘ 


welt fortgepflanze worben iſt. Im Allgemeinen bürfte 
dies wohl nicht von jeder Marion gektend gemacht werden 
dürfen, wenn nicht die Geſchichte lehrt, daß fie früg 
Saͤnger und Sefänge hatten. Daß Geſaͤnge das find, 
was dem Gedaͤchtniß der Nation ſich am leichteften eins “ 
prägt,. und am früheften fortgepflanzt werben kann, 'ift 
das Wahre in der Allgemeinheit: jener Behauptung. 
Wenn die Gefänge ein Hohes Intereſſe für die Marion 
"haben: fo werden fie licht auch eher der. Gegenſtand 
fchriftlicher Aufzeichnung , als man es der Mühe werth 
findet, Erzählungen erfolgter Begebenheiten nieberzus 


Die lebhafte und bilderreiche Phantafie des Mor: 
genländers ſpricht fih in ihren Erzeugniffen uns, wo fie , 
nur irgend Spielraum geroinnen fann; aber dieſe Erzeug⸗ 
niſſe find, wenn fie.aicht auch Rythmus haben, deshalb 
nech-nicht ſolcher Geſang, der in dem Gedaͤchtniß der 
Nation fo leicht fortlebr, als wenn fie Rythmus binder. - 
Weueänn man bey der Hebräifchen Mation den poeti⸗ 
Ks: Stuͤcken ihrer älteften Bücher das frühefte, den pro: 
gifchen ein ſpaͤteres Dafeyn zufchreiben wollte: fo wuͤrde 
ed dadurch gerade bey den Büchern des Pentateuchs uns 
wahrscheinlich werden, daß fie fehr früh niedergeichrieben 
worden fenen. Gerade auch bey einigen poetifchen Theis 
fen derſelben wird. der Verdacht eines fpäteren Zeitakters 
in den folgenden Erörterungen mehr, ala bey andern, 
rege werden; und wir haben alfo auf fie beiyden Unter⸗ 
fuchungen über den Gebrauch der ſchriftlichen Aufzeich 
nung nicht befendere Müskficht zu nehmen. 
.Jundeſſen je wahrer eg ift (ſ. Abſchn. IT, und II. ), 
daß dlefe Bücher Des Pentateuchs aug fehr vielen, fehe 
verfchiedenortigen, einzelnen Stuͤcke beftehen, von denen 
viele gewiß und noch weit mehrere wahrſcheinlich von ver: 
fhiedenen Verfaſſern herrühren : defto erheblicher wird 
die Schwierigkeit, unter dich Marion in Dem Zeitalter 
e a \ ee, J des 


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440. ewtiet man zu Moſis Zeit Banfiet 537, 


des Moſes · ſo viele einzelne Männer mit der ſchriftlichen 


. Aufjeichnung ber, Ju ihrer Zeit erfolgten, Begebenheiten 
befchäftigt 


‚ und eine folche Verbreitung 
des Sebrauhe der Schreibefunft bey dem damaligen Zuo _ 
ftande des, eben aus Aegypten ausgewanderten, Voltes | 
vorausfeßen zu müffen. 

Freylich wenn die Beamten, welche den Iſraeliten ſchon 
ih Aegypten beygelegt werden, die XWV, Schrei⸗ 
ber geweſen woͤren *) = ie fpäteren en ee 

5 


#) Eich horms Einteit. a. D_6. 433. Met m. , damau 
war man fon unter den Hebraͤern gewohnt, manches 
fehriftlih zu unterhandeln. Genealogiſche Tabellen wurben 

. von mehreren Perfonen geſchrieben, wie ſchon der Mar 

me derer fagt, die fie führten; denn Schoterim bedeutet 
Schreiber, von. Au fhreiben.,. Das dabey angeführte 
Arabiſche Wort ift ein Druckfehler; bedeutet: fchreis 


ben, welches auch die natürlichere Derisation darbietet. 
Etymologifche Derivationen von Amtsnamen haben ihre 
- Schwierigkeiten, der. Name feht oft einzeln da, wie: 
Echutze; fie trügt oft, wie wenn man Schuͤtze von: (hüßen, 
— ableiten wollte, Seibſt von dem Amtsnamen gehen oft, 
. eben yon den Befhäftigungen bes Amts, Bedeutungen oufda® 
: ° Gtmmperbum ber. - Die Formen von pas bedeuten - 
au: Auffeher, und werden dann mit der Präpofition ic, | 
conſtruirt; diefe Bedeutung hat das Chaldäifche TandoD 
Efth, 9, 3., und "HOW ift im Kebräifchen: Regierung. . 
> Sollte dies nicht die urfpeänigliche und Hauptbedeutung des 
Worres fon? Eine Etymologie eines Amtsnamen ift dann 
voͤllig Äbergengend, wenn fie mit ben erwetslichen Gefchäften 
des Amts genau uͤbereintrifft. Dies wäre hier wirklich der 
Tal, weng Mefe WU. genealggaifhe Tabellen . 
gefchrishen Hätten, Aber davon ſteht in feinem dieſer 
Bücher auch nur irgend in Wort, Diefe obige Bes 
hanxtung if blos Zelgerung aus der nicht fichern Eitzmolo⸗ 
gie, nicht Beſt Veſtaͤtigung berfefben. ——— 


558 4.49. Schrieb man zu Moſis zeit Häufig? 
wuͤrde dadurch eine folche Gewdͤhnlichteit des Gebraucs 
der Schreibekunſt unter dieſem Volke einleuchten. In⸗ 
deſſen eine ſolche Beſtimmung der urfprünglichen und Das 
maligen Bedeutung jenes Wortes iſt ſelbſt zu wenig ge⸗ 
— , als daß ſich darauf noch etwas Anderes ſtuͤtzen 

koͤnnte. J u: 
Wenn in Aegypten im Mofaifchen Zeitalter der 


BGebrauch der Schreibefunft fo verbreitet gemefen Wäre, 


als nach den fonftigen Begriffen von der Weisheit der 
Aegypter angenommen werben müßte: fo mürde ſelbſt 
Daraus noch nicht Die Gewoͤhnlichkeit dieſer Kunſt unter 
dem Stamme der Hebräifchen Sremifinge folgen, da in 
Aegypten alle die verjchiedenen Kenntniffe Eigentum 
einzelner Kaſten waren. 

Indeſſen für eine fo frühe Gelehrſamkeit felbft ber 
Aegypter, und für eine ſo fruͤhe Sertigfeit derſelben 
in der Buchftabenfchrift mangeln alle. Beweiſe, und 
‚fie fcheint nicht einmal durch die zerfireuten und me: 
nigen Nachrichten durch, die mir von dem vor: mofais 
ſchen Aegypten haben, und die überhaupt der Hiftorifchen 

dritik wenig Genäge chun. Waͤte der Gebrauch der 
Schreibekunſt unter den, Faß zu gleicher Zeit, wie Me: 
je nad) Griechenland ausgewanderten Aeghpeern fo uͤb⸗ 
Lich) und gemein gemefen: fo mürde die Verbreitung deſſel⸗ 
ben in Griechenland fehneller erfolge feyn. 
= er Die 


auch dieſe Bedeutung des itt: fo kann fle doch unter | 

den bisher ausgeführten Umſtaͤnden nicht für ſich allein das 

heweiſen, was fie beweiſen foll. Ueberdem bfeibt es ja im⸗ 

mer noch für den hiftorifchen Forſcher die Frage, ob diefe 

Hebraͤiſchen Beamten wirklich {han in Aegypten IT 

geheißen haben, oder ob Ihnen ein fpäterer Erzaͤhter, der 

x den früheften Danren diefer Beamten nicht wußte und wifien 

-  tonnte — vielleicht ſpaͤter gewoͤhnlich gewordenen Na⸗ 
men gab. | 


J 


2 


. 49. Schrieb man zu. Nofis Zeit hänfig? 539 


Die Unterſuchung forbert, daß wir denmaͤchſt auch 


das Gegentheil prüfen ob es an ſich auch denkbar fen 


Daß Mofes Überhaupt gar niche fehrieb, menn er auch 
Buchſtabenſchrift kannte, und in ihr die Worte des Ges 
fees auf Stein eiugegraben waren. Ä 

Diefe Möglichfeir kann ſchon aus den vorhergehen- 


den Betrachtungen über die. Schmierigfeiten 'erhellen, 
weiche dem Uebergang des Gebrauchs der Schreibefunft 
von dffentlichen Denfkchriften in das gemeine Seben ents 


gegenftehen. | x 
Indeſſen die perfönlichen Verhältniffe des Moſes 


- Sönnten Gründe enthalten, : diefe Möglichkeir unwahr⸗ 


heinlich zu finden, und von Mofes mie Recht einen ber . 


tion zu erwarten. 
Wenn es in diefen Buͤchern Heißt, daß die Tochter 


onders bildenden Einfluß auf feine, ihm pleichzeirige Nas 


_ bes Pharao den Moſes habe erziehen laffen: fo haben 


fchon Aeltere und Neuere daraus zu ſchnell viel Über die, 


Art und Weiſe gefchloffen, mie er müßte erzogen worden 


feyn. Man hat geglaubt, daß er von den Prieftern, 
aus deren Kafte felbft der König gerwähle worden, in 


aller ihrer Weisheit unterrichtet morden fg. Man bat 


nächftdem ſchon im Zeitalter Ehrifti und der Apoftel an \ 


ſolche übertriebene Vorſtellungen Gabeln angereiht von 


Dem nahen Verhältniffe des Moſes zu der Königlichen 
Bamilie, hat ihn Aegyptiſche Heere anführen, fich mit 
einer Aethiopiſchen Princeffin vermaͤhlen laſſen) u.f. m. 

J —— ‚Aller 


%) Jolephi Antig. Jad. L. II. c.9. 10. Auch Philo, 


: der von diefen Unternehmungen in vita Moſis Nichts fagt, 
weiß wenigftene, daß die Prinzeſſin, deren Namen er 


nicht, wohl aber Jolephus nennt, felbft eine Schwanger: . 


a haft erdichter Habe, um den jungen Dofis für ihren eignen 


Sohn auszugeben, anflatt deſſen Jolephus a. a. D. die 
Seene ruͤhrend ſchildert, wie fie ihn ihrem Water zum RNach⸗ 
e F folger 


— 


340 «. 49. Schrieb Bart zu Moſfis geit Häufig?! 


Allerdings ſcheint der Geiſt der Moſaiſchen, reli⸗ 

gidſen Einrichtungen fo gewiß Aegyptiſch zu ſeyn, daß 
dadurch die Vorſtellung von zinem engen Verhaͤltniß des 
Diofes zu den Aegyptiſchen Prieftern durch die That, 
durch den Erfolg felbft begrünber wird. 

u Penn mir nun unfere Begriffe von der Weisheit 
der Aegyptiſchen Priefter, von melcher das Griechifdye 
und Juͤdiſche Alterthum fo viel fpricht, aber der Tert 
des Exodus Nichts fagr, zum Behufe der gegenwärtigen 
Unterfuchung zır beflimmen trachten: fo müflen mir une 

» nothmendig an das frühe Zeitalter ſelbſt haften, in welchem 
' Mofes lebte. Wir muͤſſen nochmals beftimmter fragen, 
ob es denn nicht wenigſtens uͤberwiegend wahrſcheinlich fen, 
daß ſchon damals die Weisheit der Aegyptet ſo gtoß war, 
und beſonders, daß ſich ſchon Damals eine ſolche Gewbh⸗ 
nung an den Gebrauch der Buchſtabenſchrift unter ihnen 
vorausſetzen laſſe. 

Wenn auch ſchon Pythagoras in der Weisheit der 
Aegyptiſchen Prieſter Belehrung gefunden haben foll: fü 
— dies immer erſt zwiſchen 600 und 500 vor Chriſti 
Geburt, alſo ungefaͤhr zur Zeit des Babyloniſchen Exils. 
Wenn Herodot von Prieſtern Nachrichten aus alten 
Buͤchern erhaͤlt: ſo iſt dies noch 100 Jahre — um 450 
vor Chr. Geb. Dieſe Bücher koͤnnten recht alt geweſen ſeyn, 
ohne bis zum Zeitalter des Mofes, 1300 Jahre vor an 


! 
« 


folger empfiehlt, und biefer ihn zärttich in feine Arme 
ſchliezt. Philo dagegen laͤßt zu feiner Erziehung „die Lehr 
ser aus den benachbarten Ländern und aus ben Mer en 

Nomen unaufgefordert herbeykommen, die aus Griechen⸗ 
fand aber vermittelſt großer Geſchenke herzußolen „ — — 
und „diefe Griechen ihm yon maıderer lehren. „ Ed. 
Mang. V.1f,p.83. 84. Uebrigens berufen fi beide Maͤn⸗ 
ner oft auf den atench ſelbſt, und nach oben ſtehenden 
Preoben haben wir außerdem, was fie daraus entlehnten, 
nichts Glaubwuͤrdiges über Moſes von ihnen zu erwarten. 





2 
' 


9. 49. Eihried nen zu Moſite Zeit Häufig? 341 


Seh. binoufpureichen Von einem folchen Alter wird 


uns Nichts geſagt. 

Ueber die Anfänge ber Aegyptiſchen priefterlichen 
Cultur, die überhaupt wohl mehr eine politische, als eine 
literarikhe geweſen iſt, und fiber die frühefien Zeitalter 


des Zoriſchreicens derjelben läfs fih num aber aud gan 
Richts befiimmen”). Alle Nachrichten, Die wir bon des 


felben Haben, fallen, wie fchom bemerkt worden if, im 
weit ſpaͤtere Zeit. : 
In den Büchern des Pentateuche, ‚aus denen Haupt: 
füchlich die gewiſſern Nachrichten von den fräheften Zus 
ſtande Aegyptens mir Bersleichung Sriechifcher Nach⸗ 
richten entlehnt werden, ftehr von dem alten auch nicht 
cn a 
| Su: | Somit 


#) ©. Heeren’s Shen — 444., Ihre (der Aegnpti⸗ 
ſchen Prieſter) hiſt or iſche Kehnmifle bezogen fich größtens 
theild auf die vorhandenen Sffentlihen Monumente 
Die Nachrichten, die Herodot über die frühere Geſchichte 
Aegyprens einfammelte, waren gleichfam an dirfe angeteiht: 
Denn auch feibft die heiligen Bücher , aus denen fie dieſem 
Schriftſteller Berichte ertheilten, fcheinen, in ſoſern fie nicht 
durch diefe bereichert wurden , nur bloße Namen von Koͤni⸗ 
on enthalten zu haben (Herod. IL. 100.). Ueberhaupt 
and bey ihren. Architektur und Gefchichte in einer weit ges 
naueven Verbindung, als bey irgend einem andern Wolke. 
Eine Hauptelaſſe ihrer Älteften Monumente, die Obelisten, 
ſcheinen urſpruͤnglich Denkfäulen gewefen zu In ‚ wenn fie 
gleich in ſpaͤteren Zeiten, als bloße. Prachtläufen gebraucht 


wurden ; und in der blühenden Mertobe Aegyptens fcheinen 


ihre öffentfiche Gebäude und Tempel, unbeſchadet ihres an⸗ 

= Kamin Gebrauchs, zugleich zu Annalen gedient zu ba; 

indem_das Andenfen der Thaten und. Begebenheiten 

ihrer Erbauer zugleich mit diefen Gebäuden, durch die Hier 

roglyphen, die ihre Wände zu bedecken pflegten, verewigt 

warb. S. auch Heynii Commentat. I. de fontibus 

Dioacri Sieuli in den. Novis Commentt. Societ — 
Gorting. T. v. 


PR 


J 
. 
/ 


‚542 6.50. Schrieb man su Mofis Zeit Häufigt 


- Somit fälle alfo aller Grund weg, auf ſolche Vor⸗ 
ftellungen die Borausfeßung zu bauen, daß Mofes wahres 
——— die Buchſtabenſchrift haͤufiger gebraucht haben 
müfle *). | | 
An fi alſo kann Moſes ber einflußreiche Geſetzge⸗ 

Ber feiner Nation geweſen ſeyn, welcher er gewiß gemefen 

ift, ohne irgend Etwas Schriftliches zu hinterlaſſen. In 

weit fpäterer Zeir unter einem Volke, welches, wenn «6 

damals fehen gewöhnlicher ſchrieb, wenigſtens gewiß mit 

Buchſtabenſchrift fchrieb, hat ein Infurg einem ganzen 

Staate eine je;r genau beſtimmte Conftirurten gegeben, 
ohne darüber etwas Scheiftliches niederzulegen. 
6. 30, Refultat ° 
Die Befanntfchaft des Mofes und bes Mofaifchen 

Zeitalters mit der Buchftabenfchrift ift nicht blos möglich, 

fondern mehr als wahrſcheinlich; aber der Annahme ei⸗ 

nes gewöhnlichen Gebrauchs und einer Verbreitung der: 
felben unter vielen Mitgliedern der Hebräifchen Nation, 
diefer Annahme fliehen fehr erhebliche Schwierigfeiten 

entgegen. | F 
Gerade die Beſchaffenheit dieſer, aus vielen verſchie⸗ 
denartigen Stuͤcken verſchiedener Verfaſſer zuſammenge⸗ 
ſetzter Buͤcher vermehrt dieſe Schwierigkeit betraͤchtlich, 
und zumal in Hinſicht der Geneſis die Annahme, 
dieſe 


*) Selbſt Jolephus, der contr. Apion. L.I. c. 2. Zweifel 
gegen den Gebrauch der Schreibelunft unter den Griechen zur 
Zeit des Trojanifthen Kriegs, und gegen bie urfprängliche 
ſchriftliche Aufzeichnung der Homeriſchen Gefänge aufftellt, 
bat auch bey diefer Veranlaſſung nicht ein Wort gefagt, um 
es zu beglaubigen, daß Moſis gewiß felbft feine Bücher 
niederfchrieb, Die Wendung feines dortigen Railonnements 
fAhre ihn nicht zunächft darauf. Aber er ſetzt uͤberhaupt Dies 
bier und anderwärts voraus, ohne darüber eine weitere 
Unterſuchung anzuftellen. Und eben fo.Philo @ a. D, 





6. 51. Reiſejournal des Moſes. 548 


dieſe ſchon im Moſaiſchen Zeitalter aus älteren Aufſaͤtzen 
der verſchiedenen Verfaſſer zuſammengeſetzt ſey. | 
Auuf der andern Seite bleibt es an ſich auch eben fo 
möglich, dag Moſes und fein Zeiralter wenig oder nichts 
Schriftliches hinterlaffen haben, wenn nicht hifkorifche 
Data daruͤber etwas Anderes befiimmen. 


$. 51. Wahrfheinlichteitsgründe für Gleich⸗ 
geitigleit aus den Büchern feibf. 
Reiſejournal. I 
So weit betrachteten wir im Allgemeinen die Moo 
fichfeit und Wahrſcheinlichkeit der fchriftlichen Aufzeihs 
nung folcher Bücher im Mofaifchen Zeitalter. —F 
Itzt ſuchen wir beſondere Wahrſcheinlichkeitsgruͤnde, 
die in der Beſchaffenheit und dem Inhalt dieſer Buͤcher 
ſelbſt fuͤr ihre Aufzeichnung in jenem Zeitalter liegen. 
Dean hat,. mie ſchon benläufig angezeigt worden ift, 
bie Auflöfung aller Schwietigfeiten, melche das Daſeyn 
und die Enrftehung der vielen lofen Aufläße in dieſen Buͤ⸗ 
chern zu machen fcheinet, darin gefunden, daß man in 
dieſen Büchern folche Auffäße unterſcheidet, die theilg 
ſucceſſiv, an Dre und Stelle der Begebenheiten, niederge: 
ſchrieben worden ſeyen, theils habe Mofes bey einem län: 
eren Aufenthalte an Einem Orte mehrere abgefaßt. 
enn wir eine chronologifche Unordnung der Data bes 
“ merken, 5. D. in den Nachtraͤgen, welche der erfte Theil 
bes Buchs Numeri ausmachen: fo erfläre fi) diefe dar⸗ 
aus, daf die einzelnen, auf der Reife niedergefchriebenen, 
Aufjäße aus Verſehen unter einander gefommen feyen. 
Dieſes Mebmeinanderfichen folcher verfchiedenen 
Aufläße, in welchen fich jene ſucceſſive Entſtehung derfels 
ben zeige, mache es fchon für fich ſehr wahrfcheinlich, daß 
ſie gleichzeitig mit den Begebenheiten aufgezeichnet wor⸗ 
Das vierte Buch befonders fey nichts Anderes, als 
N | s er Das 


. 
— 


. # 


344 5.57. Reifejournal des Moſes. 
das Tagebuch und Neifefournal des Moſes ), in ba — 


ohne Ruͤckſicht auf den Inhalt Alles eingetragen worden, 
was feit dem Aufbruch vom Berge Sinai bis zur Ans 
kunft des Volks an der Groͤnze von Palaͤſtina gefchehen, 


‚ oder geredet, oder befohlen ronrbe; da man dagegen tm 
arten und zten Buche von jedem Stuͤcke die Urſache au 


geben Fönne, warum es gerade da fee | 
Zwifchen Num. 25, 16., mo Moſes den Befehl 
zum Kriege gegen die Midianiter erhäft, und der Aus⸗ 


führung diefes Befehls Nam. 31., find alle die dazwi⸗ 
schen ſtehenden Kapitel eingefchafter; dies fönnte deswe⸗ 
gen fo feyn, weil die darin enthaltenen Begebenheiten und 


Geſetze der Zeitfolge nach dazwiſchen gelegen haben. 

ir wollen einſtweilen vorausſetzen, daß durch die 
Vorſtellung von einem ſolchen, von Mofes gehaltenen, 
Tagebuche des Zuges, die ganze Beſchaffenheit eines 
großen Theils des Buches Nurneri, und durch die übrigen 
Pemerfungen die Beichaffenheie der übrigen Bücher er: 


klaͤrt werde. | 


Immer waͤre dieſe Borftellung Nichte mehr und- 
Nichts weniger, ald eine Hypotheſe, welche in jenem Falle 
einen gereiffen Grad der Wahrfcheinfichfeit haben wuͤrde. 

Wenigſtens einen eben ſo hohen Grad innerer 


Wahrſcheinlichkeit wuͤrde der entgegengeſeßten Vorſtel 


lung zukommen, daß Moſes wohl dies oder jenes, ſein 
Geſetzgebung Betreffendes aufgezeichnet haben koͤnne; 
daß aber Andere-ncd) ihm in mancherley Auffägen Tra⸗ 
ditionen über den, unter Mofis Anführung vollendeten, 
Zug, der Iſraeliten aus Aegypten, und alle dabey gemach⸗ 
ten Einrichtungen der Mofaifchen Geſetzgebung nieberges 
fchrieben haben möchten; daß dieſe Moſaiſchen und nach 
mofaifchen Aufjäße von einem fpäreren Sammler zuſaur⸗ 
mengeftelle, und Daß ben diefer Zufammenftellung von 

| ‚den 


u) Eichhorme Einleit. a. a. O. 6,435. Th. IE ©. 402. 


- 


— —— — ee 
= 


Ssı. Reifejouenal deg Mofek 45 


dem Sammler fo diel möglich auf Die fuckeffine Folge der 
——— Ruͤckſicht genommen — ſey. J 

otheſe ſteht gegen eſe, die letztere wird 
durch die Natuͤrlichkeit der — —9 beguͤnſtigt, und 


hat ſchwerlich etwas Erhebliches gegen ſich; der erſteren 


ſtahen alle $. 49. ausgeführten Schwierigkeiten entgegen. 
Ueber den chronologiſchen Faden, der durch ven er 
ſten Theil des Buchs Exodus und den mittlern Theil des 
Buchs Numeri läuft, j ©. 508. 9. geſprochen worden. 
Er iſt nichts weniger als fo zufammenhängend, daß cing, 
dem Erfolge der. Begebenheiten gemäße, chronologiſche 
Entitegung der Darftellung dadurch fehr mahrfcheinlich 
sohrde. , In dem Buche Numeri fteht von K. 10. an, 
eine Anzabl von Begebenheiten neben einander, aber 
fie ift in Vergleichung mit der langen Reihe von Jahren, 


welche fie begreifen, recht klein, und ſchließt eine kuͤcke 
von 27 Jahren in ſich. Dieſe wenigen Begebenheiten 


konuten doch aͤußerſt leicht auch durch einen viel ſpaͤteren 
Sammler eine ſolſche, einigermaßen chronologiſche Stel⸗ 
bung erhalten. Und gleichwohl ſoll gerade die Beſchaf⸗ 
fenheit dieſes Buchs die Idee eines Reiſejournals ſehr 


begruͤnden. 


Was das Verhäftnif der einzelnen Theile des Exo- 
dus und Leviticus betrifft, bey deren jedem man nad) 
weifen könne, warum es gerade diefe und feine andere 
Stelle erhalten habe: fo dürfen mir diesfalls auf die 
©. 445 — 31. geſtchilderte, wahre Beſchaffenheit dieſer 
Bücher vermeifen, um den Ungrund fener Vorausſetzung 
Ins ticht zu hen. — 

Wenn ein Sammler, wie ©. 509. angeführt wor: 
Den iſt, Alles, was zur Sinaitischen Geſetzgebung gehoͤ⸗ 
ven Fonnce, zufammenfteilte, und eine große Anzahl 
anderer Bersrbnungen in die Moabitifchen Ebenen ver: 
ieh: fo iſt dies noch nicht eine ſolche Stellung folcher 
Werorbnungen und Begebenkeiten, von welcher fich nach⸗ 

i Mm 


Dritter Theil. s wei⸗ 





\ s 


1 


546 8. 51, Reiſejournal des Moſes. 
weiſen läßt, warum fie gerade dieſen und feinen andern 
Pa erhalten Haben. — 
Die Vorſtellung endlich, daß Manches deswegen 
am unrechten Orte ſtehe, weil die einzelnen, fuctefi® 
niedergeſchriebenen Aufſaͤtze unter einander gekommen, 
und Nachtraͤge am unrechten Orte eingelegt worden ſeyn, 
iſt wirklich zu modern, als daß wir fie auf den uralten 
Moſes anwenden, und ihn ſo an unſere Pulte mit Foͤ⸗ 
thern für Notizen und an unfere Reiſeportefeuilles ver⸗ 
ſetzen dürften, BER 
Die Bergleihung der Auswanderimgen des Moſes 

und Kadmus ift nicht blos fehe narärlich, da fle nad 
mancherley Spuren der Gefchichte wenigftens ungefähr 
in dinerley Zeit fallen, and aus einerley lande unternome 
men worden find: ſondern ſchon die aͤlteſten Schriftſteller 
Be 2 daß beide einerley Veranlaſſung gehabt 

en : 

| "Wok 


*) Phetias hat in feiner Bibliotheca (Cod. 154. edit. 
: 'Hoelchelii p. 619. ff.) ein Fragment aus dem Diodoras 
Siculus, und fomit mittelbar die Ausfagen des Heca- 
taeus Milelius erhalten, weiche immer eine befondes 
se Aufmerkſamkeit, und wohl hier einen Plat- verdienen. 
Hecataeus verdient diefe Aufmerkſamkeit wegen feines A⸗ 
ters, denn er ſchrieb unter Darius Hyltaspis, alfo ungefüße 
um die Zeit, wo Nehemias und die fpäteften unter dem He⸗ 
bräifchen Propheten tebten, und wegen feines Urtheils, deum 
er unterfcheider die, wie er fagt. lächerliche, Fabelgeſchichte 
« der Griechifchen Tradition, wie wir aus dem Anfang eine® 
feiner Werte bey der Demetrins Phalereus de eloc.$. 12. 
erfehen. Er wurde von Herodot zum Theil venutzt, und 
zum Theil wördih ausgefchrieben (f. Eulebii praeperi 
evangel. L..X. c. U. med.) , and möchte durch -biefes Zr 
trauen des Herodors, der ihn einige Dale namentlich 5, 
waͤhnt, auch das unfeige gewinnen. Wenn wir auch 
. feinen Anfichten das abrechnen müßten, was der Grieche 
Griechiſchen Augen fahe: To wäre Boch eine Anſicht 4 
' 2. bie 


v 


$ sr Keifejodrnat des. Mofeh, 547 


+ MBellten wir nun wohl glauben,. daß der Phoͤnicier 
Kadmus über feine Reife und Anfiedelung in Griechen⸗ 
land ein folches Neifejournal gehalten habe? — 
Mma Ober 


die Iſraeliten und Mofes aus fo früher Zeit Immer merk 
würdig. Diodorus Siculus ſchloß wenigitens. wie Phorius 
ausdruͤcklich fagt, feine Nachrichten von den früheren Schick⸗ 
falen der Juden mir den Worten: Ilrgi ukv Tv loußarcen 
Exaraios 6 Mircis Taurz intzonsev, und man 
darf deshalb wohl vorausfegen, daß er, wo nicht das Dieifte, 
doch befonders die Älteften Schickſale der Nation diefer feiner 
Quelle treu nacherzählt Habe, Die Stelle lautet alfo: Karz 
an Alyumrov 70 Malasov Acıpınig MEpIOTEGENG "YEyo- 
näyns, avdmaumov ol moAhDI Tv alriav ray naxwv Ei 
ro dasmöviov. TloAav yap ai gavrodamay RaTOinduy- 
ruv Eevev, nas din hayuercıs EYecı Xiwusrev frepl TO 
lapcy nei Tag Sucias naraleAucda auvaßaıe map au- 
Toig ToVs marplous Trwy Bzwy Tıuas' Omen ol TiE Kui= 
‚gas dyyavals Umelaßov, Eav jan Tous alAolDundus METa- 
OricwvTas, npicıw oun doeoIas Tv nanidy' sudug OUW 
—— ran ya vi uav ir 
TH —EE— 
vie em) sic TyV Ede nal ben Tomoue. 
Ixovras aifsolöyous hyeuövas, av jyouvro Auvaos nal 
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"18 


vad 8. sr. Neiſejoarnal des Moſes. 


Oder wenn wir zerſtreute hiſtotiſche Auffoͤtze über 

vie Schickſale dieſer Ankoͤmmlinge in Griechenland in et 

nrer ſcheinbar ziemlich ſucceſſiven Ordnung faͤnden, — 
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Tees» 


x 





Wahrſcheinlichkeitsgrund halten, daß folche ring ſuc⸗ 

ceſſiv und den Begebenheiten gleichzeitig entftanden 
Gleichwohl Hi Kabmus auf feiner Kahrt und Ans 

fiedelung ſchwerli 

Habt, als wir von Mofes in den Erzählungen dieſer Buͤ⸗ 

‚her ſelbſt bemerkt finden z Empdrungen, Mangel, 


4. 81. Neifejournal des Mofen. 9. 


affenheit derſelben für einen bebeutenden 
enen? 


mit mehrerer Unruhe zu kämpfen ges 


m 3 Schwie⸗ 


droinge vonima moög Ta Tay wy” nara 
Bd Tas Uorapov Yıromsvas drmparalus dx vis ray al- 
Acdurav dminikiag , mi TeTaprns Toy Ilspawv jyaus- 
via, nal Tr Taurıy xeralusdvrwv‘ Mausdivev 
For Twy. margiev Teis Tovdaioıs vouium Znundg. 
Herodot nennt zwar ben Phoͤnicier Kadmus einen, qus 

hoͤnicien Gelommenen (L. UI. c. 49.y, aber in einer 


Te)urorru Talas, woAu To manga Laryudyor Ixım 


Idren Verbindung, daß die Götterlehre, die auch durch 
ihn und die Oeinigen nach Griechenland gekommen ſeß 


ats Aegyptiſch betrachtet wird. — 


79 In Eckermann's Veytr. a. a. O. ©. 79. 80. heißt es: 


„„Bey weitem den größten Theil des langen Aufenthalts in 
Arabiens' Wuͤſten brachten die Iſraeliten in Ruhe und mit 


Vorbereitung zur Civiliſtrung und religisſen Cultur zu. Da 
hatte Mofes, befondere nachdem ein eignes Nationalgericht 


angsorbnet war, Muße genug, den Plan ſeiner Geſetzge⸗ 


bung ſchriftlich zu entwerfen, und die merkwaͤrdigſten Ber 


gebenheiten während feiner Amtsführung felbft aufzuzeichnen 
‚oder aufzeichnen zu laſſen. Immer folgt hieraus hoͤch⸗ 
ſtens, daß er alfo habe Etwas aufzeichnen können. O5 
Muße zu ſchriftſtelleriſchen Arbeiten. beangt werde, hängt 


‚ geoßentbeils vom Zeitalter, nicht bies von der Muße feiigt 


ab. Weberall aber ift es nicht einmal glaublich, dag Mos 


fes viele Meuße und Ruhe gehabt habe. Wenn auch gleich 


leicht die Schilderungen der Rohheit feiner Nation während 
des Zugs übertrieben werben koͤnnten: fo leuchtet doch offen, 
‚bar aus diefen Büchern ſelbſt in die Augen, wie wenig bie 
Anftalten zur Cipiliſtrung und religisfen Cultur unter diefem 


Wolfe vorruͤckten. 


# 


- 


' 
‘ 
⸗ 


«so 6.54. An Ort u. Stelie aufgezeichnete Stuͤcke. 


Schwierigkeiten folgen auf einander, und wiet 
Moſes, daß er diefes Volk nicht tragen koͤnne ). 


| 6. 52. Stide det Nentateucs, bie an Drt und 
Stelle der Begebenheit aufgezeihnet 
worden feyen. . 


San; von anderer Art ift die Behauptung, daß 
menigftens manche Theile dieſer Bücher in der Zeit des 
Zuges aufgezeichnet fenen, es fern mäffen, und daß 

. fie Die Beweiſe deſſen in ihrer Beſchaffenheit felbft in fi) 
tragen **).. Die obigen Schwierigkeiten ftehen ihr meit 
er entgegen, und fie verdient um defto mehr unfere 
röfung. | Ä 
Saoolche Stuͤcke, bie an Det und Stelle verzeichnet 
- . feyn müßten, follen manche Seichlechtsregifter, die Pro: 

‚tofolle der Zählunaen, bie Stationen der fteile feyn. 
Ditie beſtimmten Zahlen und Data, die in folchen 
Relationen enthalten find, wuͤrden nothwendig entweder 
fuͤr erſonnen gelten muͤſſen, oder das Reſultat der eben ge⸗ 
haltenen Zoͤhlung, wie es feine Tradition aufbehaͤlt, ſeyn. 
Ein Moment für jene Behauptung liegt allerdings 
in einem folchen Gegenſatze. Wir haben Feine Gründe, 
- an der Michtigfeit dieſer, nicht immer in runden Zahlen 
beſtimmten Auigaben gerabehin. zu zweifeln. Es folgte 
Daraus übrigens noch nicht, daß die Kapitel, in welcher 

jene Zoͤhlingen enthalten find, mit allen, itzt dabey bes 
findlichen Einleitungen und Umfländen ganz fo, mie fie 
iht wor ung liegen, ſchon zu der Zeit der Begebenbeit 
nicdergefchrieben morber feyen. Wenn nur der Name 
des Stamms und die Zahl verzeichnet wurde: fo gewaͤhr⸗ 
‚te dic, auch noch für me, eine gleichzeitige Macheichr. 
Zwar kommen feldft in diefen Zahlen wohl einige 
puren von Unrichtigkeiten und manches —— 
i 


! 


*) ®. Otmears Fragm. a. a. O. ©. 461. 2. 
**) Kihhorns Einleit. a. a. O. 5.434. IH N. ©. 392. 


> ° 





522. 09 Dit u Stelle gufäczeigmete Städe. 553 


liche vor, 5. DB. in der Beftimmung der Zahl der Erſtge⸗ 
Gohrnen, unter dem Iſraelitiſchen Heere, wenn fie mie 
der Zahl der Einen Monat und drüber alten Erfigebohes 
nen unter. dem Stamme ber feviten verglihen wird, f. 
©. ı2. ff. Eine unrichtige Summirung Num. 3, 28. 
laͤßt ſich dagegen durch eine wahrfcheinliche Conjectur 
leicht heben. Aber ſelbſt die Totalſumme der Zaͤhlungen, 


der einen vom ten Jahre nach dem Auszuge Num, ı, 


‚ und ber andern vom > Jahre nad) dieſem Auszuge, 
Num.26., if fi) fo ähulich, daßman unmillführlich auf. 
die Bermuthung geführt wird, daß dies zwey verſchiede 
ne Nachrichten von Einer Zählung feyn, und eben dars 
aus zwey Zähfungen geworden feyn möchten. Die Ta 
talfummeift Num. 1.: 603550, und Num. 26,: 601730. 
Sn 39 Zahren follte feine beveutendere Veränderung der 
- SBolfszahl erfolge jenn? Zreas find in’ den Angaben der 
Zahlen der einzelnen Stämme ſehr bedeutende Differen» 
gen. Auf das Dispreporrionirtefte würde ſich nach 
Num. 26, ein Stamm vermehrt ,' der andere vermindert 
de Und doch trifft die allgemeine Summe bis auf 
ungefähr anderthalb Taufend zufammen. Der Stamm 
Simeydn iſt Num. 1. faft nur um ein Drittheil ſo ſtark, 
als Num. 26. ine foihe Vermehrung in 39 Jahren 

iſt wenigſtens nicht wahrſcheinlich. ———— 
zfeitsgroͤnde muͤſſen uͤber beide entgegengeſetzte Meinungen 
vernommen werden. Sollten beide Nachrichten von 

HZoͤhlungen zwey verſchiedene Traditionen von Einer Zoͤh⸗ 

lung ſeyn, fo wären die verſchiedenen Zahlen Der einzeinen 
ze = auch verfchiedene Tradition über den Be: 
ftand derfelben. En 

Beide Zoͤhlungen gaben für alle Stämme runde 

Zahlen, die mit zwey Mullen endigen, anfer bey einem 

einzigen Stamme, Num. ı. bey Sad 45650, Num. 26, 

bey Ruben 43730. Eine noch mehr runde Zahl ift die 

ber Seesen Num. 3, 39.222000. 

Vmg | ©» 


% 
⸗ 


552 86. 52. An Dit v. Stelle aufgejeignete Staͤcke. 


EESo runde Zahlen Fähren nicht fo gerade auf ſchrift⸗ 

| cz die beſtimmten, wie Die 

ı 22273. Be 

schwierigfeiten gegen die 

teten, wie hier allerdings . 

Igemeinen Volkszahl er: 

: bloße Beſtimmtheit der: 

re Nichtigkeit bewähren. 

rdem entweder unbedenf- 

jo fpricht diefe Beftimme: 

tpflanzung der Nachricht. 

dies weit weniger gelten. 

haben fid) bey andern 

der Nation erhalten... 

Auch! Chron. 4, 22. beruft fich felbft bey fpäteren 

Sefchlechtsregiftern, deren fchriftliche Sortpflanzung alfo 

an fic) mic weis weniger Schwierigfeit vorausgejeßt wer⸗ 
Pen dürfte, ausprädlid auf die alte Sage. . 

Wenn in den Gefchfechtsregiftern des Pontareuch« 

beftimmee Zahlen der Sebensjahre vorkommen, ſo⸗ kann 

auf diefe Beflimmeheit deswegen fein fo großes Ges 

wicht gelegt werben, als vieleicht anderwärts auf folche 

Beſtimmtheit: weil daraus zu viel folgen wuͤrde. Auch 

Die Sebensalter der ſogenannten Satriarchen, und die 

Jahre der Geburt ihrer, den Stamm fortpflanzenden 

.  &öhne find beftimme angegeben: und dort von Adam 

- bis Noah und zunächft von diefem, ift doch auf feinen Fall 

eine ſchtiftliche Verzeichnung dieſer Angaben nur irgend 

denkbar. 

Ben dieſen Zalen muß nothwendig vorausgeſetzt 
werden, daß ſie eneweder durch Tradition erhalten, oder 
durch eine Art van chronologiſcher Anordnung ſpaͤterhin fo 
feftgefege worden feyen. Denn mo follte ſie ſonſt her 
tommen? Aber feine von jenen beiden Annahmen! ik 

| = 0, dan 


Tr EN ar er A — —— 
R “ 
x 


$ 43. AnDrt m. Stotie aufgejeihnete riet 55, 
ven — Seweche der Beſtnentheit ſoicher Zahlen 


os hier die Quelle dieſer Beftimmcheit iſt, fan 
ſie demnach auch anderwärts fen. - 

Mit Recht hat man darauf aufmerkſam BEN 
daß fehr viele von den Jahrzahlen diefer Bücher entweber 
ohne runde Zahlen zu fcheinen, es doch ſind ), ever 5 
nen zu Fünftlihen Zufammenhang zu haben ſcheinen⸗*) 
als daß ihre Beſtimmtheit eine Beglaubigung fir ihrt 
zen Aufzeichnung und ihee Richtigkeit enthalten 


Eine große Menge dieſer Jahrzahlen vaßt fo gering 
‚in Cyclen von 7 mal 7, von 49 Jahren, daß auf folche 
Chyclen ein ganzes Syftem der alttefiamentlichen Chrono⸗ 
logie ꝰ) erbaur worden iſt, deſſen Urheber eben in Die 
fer kuͤnſtlichen Regeimaͤßigkeit die Gewaͤhr der goͤttlichen 
witung ber Schickſale dieſes Volkes fand. | 
Magesfem, daß eingeine Ar Angaben ber Franki⸗ 
fchen Berechnung unrichtig ſeyen *), und. deshalb daß 
FSrankiſche Syſtem über den Haufen falle. Mögen auch 
‚ein paar Zahlen von Tranf uneichrig — ‚und nad) 
dieſem Refultate in feine Hypothefe verwebe fenn. 

Dies ändert keinesweges Etwas in jener Weiche 
fenheit der weitem — Zahlen, in welche * 





“N 


9 &, G. Sredow⸗s Unterſachungen über — 
ſtaͤnde der alten Geſchichte Geographie und aa 
„ Altona 1800. &. 108. ff. 
**) Otmars Fragm. a. q. O. ©. 488. ff. 
nr. Fran®s aſtron. Grundrechn. d. bibl. Geſch. Deſſau 1783. 
2) Ecker mann's Beytr. a. a. O. S. 121. — ©. 132. 
‚wird wenigſtens zugegeben: „Die Eintheilung nach der 
Zahl 7, wo fie-in der Geneſis "vorfömmt , dürfte zur fpätes 
ren Darftellung zu rechnen feyn, bie badurch veranlaßt wor⸗ 
den ſey, daß man ſich ſeit Moſes BON ‚bie den durch 
dieſe Zahi zu — 


— 


\ 
r 


/ 


! 


a4 Ka. Ort u. Brelteaufgeitignete Ather: 


"Yiefen unb den folgenben Bachern Des A. T. wichtige Bes 
ebenheiten gefeßt find, daß fie ſich mit 49, ober nunige 
8 mit 7 dividiren laſſen. Und wenn dieſe Beichaf: 
fenheit mehr den Schein fünftliches Anoebnung.der Bes 
gebenheiten in ſolche Fächer, als der zeugenmäfigen An- 
: gabe des Erfolgs der Begebenheiten hat:- fo erregt dieſt 
Frankiſche, ‚aus genauem. Bibelftadium: gefd;öpfte Be , 
schnung Verdacht und Zweifel: ob denn dieſe Zahlen 
des Pentateuchs wirklich im Zeitalter ber Begebenheiten . 
nach dem wahren Verlauf derſelben aufgezeichnet ſeyen. 

Mag es ſeyn, daß die großen Zahlen der Lebens⸗ 
ahre der Patriarchen Beweiſe der Redlichkeit fegen, wo⸗ 
mit die Genealogieen auch da, wo man fie nicht = 
‚abgefchrieben worden *). Wenn auch bie Abfchreiber 
treu copisten: ob Das, was fie. copirt haben, zu einet 
Reit, wo man genaue Nachrichten von ber Begebenheit 

ı haben fonnte, aufgezeichnet worden, ober zu einer fair 
tern Zeit, darüber eben emtfcheidet jene Teene der Ab; 
ſchreiber noch nicht. 

Mag es ſeyn, daß bie Verſchiedenheit ber Jabrgaks 
den in dem Hebraͤiſchen und bem Samaritaniſchen Zerte 
des Pentateuchs fich bey einem, fo alten Buche leichter 
hegreifen lafle, als eine vbllig genaue Llebereinftimmung . 
der zwey, der Zeit und den Umſtoͤnden a} fo verfchiebe: 
wen Recenfionen des Hriginal⸗Textes Unfichee 
wird dadurch dann Doch immer die wahre aa und auch 
Verſchiedenheit ver Tradition kann die Urſache dieſer Ab⸗ 
weichungen ſeyn. | 

Wenn wir wirklich vor Sauf feine voliftändige, und 
noch bis zur Eroberung Jerufalems feine fichere Zeitrech⸗ 
nung der Begebenheiten des Juͤdiſchen Volks haben u 


\ 9 Eeermanns Beytr. S. 126 


“r) Ebendaſ. ©. 129. 
*) J. D. mn. — Schriften, are Samm. 
Jena 1795. 





’ 


5. An Bi u. Stelle —ER u 


= x 
4 


fe fpeäche dies für fh ſelbſt gegen die Sichercheit Ber, im 
ateuche angegebenen, Jahrzahlenn, von denen doch 


manche, tie z. DB. Die. Anordnung der schemajahee bed . 
Mofes in Die’ Begebenheiten unmittelbar eingreift, näms 


lich: def er 40’ Jahre akt aus Yegupten flieht, 40 Fahre 


varauf im Koften tebengjahre die Ifraelien mus Yeoypean 


Fabet, und nad) einem yojährigen Zuge durch die Wuͤſte, 


während deſſen er zwey Mal 40 Tage lang bey Jehova = 


‚auf bem Berge Sinai gewefen, im 120ſten — 5 


‚Entfiche aber gegen bie gleichzeitige Werzeihnung 
der Jahrzahlen diefer Buͤcher ein erheblicher Berbacht: 


fo erſtreckt fich . leicht auch auf andere, eben fb 
Gewaͤhr 


beſtimmte Zahlen, deren Beſtimmtheit eben die 
een Aufzeichnung an DOrt.umb Stelle geben muͤßte. 


. Bey der liſte der Meifeftarionen Nom. 33. iſt wohl 


noch ung he Aber der Tradition ge " 
en 


denkdar, als bey folhen &. 552. be Sohlen, wie 


22273. Da zudem zweyeriey —— menigfens | 


: fo möchte man fragen, me 


Kber bie letzten Stationen dieſer Meife in diefen Büchern 
— er — ze: f. die ©. 455. 56. gegen einander 


nt 


weiche 
von rege an Ort und Stelle aufgezeichnet fey. Zwei⸗ 


fel gegen gleichzeitige Aufzeichnung würde bey der eine 


ſo viel oder ſo wenig gelten muͤſſen, ale bey ber andern. 


Dennoch darf das Moment, welches in der Be⸗ 


auch nicht gerade für eine unmittelbar gleichzeitige Auf: 


‚zeichnung derſelben liegt, nicht ganz abgrleugnet werbin. 


4 


Indeſſen mag auch Manches ſehr fruͤh rn 


. feong nur dies, daß ſolche Städe fogleih an Hre 
und Stelle aufgezeichnet, und protocolfirt mer: 


den feyn müffen, nur dies folge nicht; und beshafb 


kann auch m bie na ION sebaue | 
werden, 


ftimmtheit folcher Angaben für eine recht frühe, wenn 


Das 


/ 
* 4 


556 —X 8 Ste aufgeieignete Stace 


F ODeheden find andere Theile ded Pentatench⸗ gerade 
wegen ber großen Genauiakeit iheer Angaben wethl ſchwer⸗ 
lich am Det und Stelle aufgezeichnet). 
', Exodus - gr. lefen wir eine woehtläufige Ancrbr 
ming van Bau der ſogenannten Stiftshuͤtte, einen bus 
Hesft detaillirten Entwurf. derſelben. Gellte man. nung 
einem Bolfe, mo. man im Mofaifchen — 
man auch feheieb, gewiß nur Das No igſte und 
‚Dringenbfie michrieben bar, vor ben ‚einen, ſo 
viele — fuͤllenden, Entwurf deſſelhen aufgezeichugt 
haben? Es iſt wahthaftig gams ‚gegen den Ceiſt des Als 
serrhums, Dies anzunehmen... Schwerlich Haben: in mil 
ſpaͤteren Zeitaltern Griechen, als man fihon Manches 
ſchrieb, nach fo detaillirten Entwürfen gebaut. 
In Zeitaltern, wo Wan immer nur handelta, ib 
nicht ſo, wie wir, am Pulte ſaß, iſt die vorläufige Anferti⸗ 
sung eines ſolchen Entwurfs gewiß recht unwahrſchein⸗ 
lich; und um Wieles begreiflicher ift es, wenn dieſer Eut⸗ 
wurf des Baus ber Stiftshoͤtte eine Beſchreibung — 
Sen iſt, nachdem fie ſchon gebaut war. An Det 
Gtelle, mir ſtetem Hinblick auf bie * 
vie Beſchreibung gemacht kon, aber. wer weiß dann, in 
welches Zeitalter fie gehört ). 
| Bey Nachrichten Der Art aus dem Griechiſchen 
—— wir ſchwerlich anders > urtheilen; und 


Wem 


*) Es iſt hier — Urwahrſcheialichkeit der Begeber⸗ 
heiten ſelbſt die Rebe, ſondern von der Unwahrſcheinlichkeit 
ſchriftlicher eichnung. 

**) In Eich hagn's Einleitung $. 434. Th. I. ©. 393. 
iſt der erwaͤhnte Abſchnitt als der, Entw betrachtet, der 
den Künftlern zur Norm hey ihrer Arbeit gegeben — 
und die Ausführung K. 35 — 40. als ein Protokoll, web 
55 . bey der Ablieferung jedes a aufgenommen 

en möge, 









.52.4aDrt n. Sretteianfg egenänite.nälfe. 7 
Wenn die Begebenhelten an, Dir und Stelle aufge 


zeichner waͤren: fo tontraſtirt Damit ein gewiſſes Helldun⸗ 
kel/mancher Ausjagen im diefen Büchern, wo der Augens 
zeuge etwas Beſtimmteres qugeben fann, z. 3. Nun; 
‘ 23,1. zndet IIIN UN auf der Seite des Lagers. Mau 
‚hält für. Vie Meinung des Erzähfers, daß der Blitz una 
gar wohl zumächfi die Dormenbüfche der Wuͤſte gezün- 


der habe. Iſt aber der Blitz gemeint, warum fagte Dies 


der Verfaſſer nicht beftimme? So fterben Num. 14, 
36. bie 10 Kundſchafter, fo friſtt des Bewer Num. 26, 


10. die 230 Männer, die es mit Korah hielten, ohne 


deß wir irgend beſtimmte Vorſtellungen von ihsem Tabe 
en. —— 
Wenn ein Erzähler nach der Tradition erzählt, unh 
ſeſbſt nicht Die beſtimmteſten Begriffe Des Augenzeugen 
von der Begebenheit har, dann iſt es wenigſtens am bet 
greiflichften, ‘warum ee fo fpri | 


Eben dies gilt’ von den ©.498. erwaͤhnten Verſchio⸗ — 
denheiten der Angaben uͤber das Verhoͤltniß der 70 Ace 


ſten, oder der Richter über rooo, 100 u. ſ. w. 


Wenn in einzelnen Stellen dieſer Buͤcher Moſes 


vom Jehova den beſondern Befehl erhält, Etwas nieden 
zuſchreiben, 4. B. Exod. 17, 14.: fo iſt dies zwar eint 


gewiſſe Auszeichnung, und eine beſtimmtere und angele 


geritlichere Erklärung des. Meferenten, daß bies fchriftlich 
aufgezeichnet worden fig. Aber für fich allein iſt Dieg 
mod) kein Beweis, daß Dies mirflich fo erfolgte, und niche 
blos Meinung des Referenten war. : 


Selbſt wenn dies beweiſender märe, als es ifo 


würde es doch nur für einige einzelne Stuͤcke diefer Buͤ⸗ 


cher gelten, und es könnte fogar eben in der Anszeich- 
nung eines folchen Befehls vieleicht die Meinung des 


Meferenten durchfcheinen, daß Mofes nicht überall und 
gewoͤhnlich an Ort und Gele Etwas ſchriftlich aufge: 
zeichnet habe. — En 


63. 





— 


7 


v2 


2 
—8 


588 8. 85: GStellen, wo Mofes fhretdt. _ 


593% Sreilen des Pentateuchs, na6 weigen 
Mofes ſchriftlich Etwas aufzeichnet. 


Indeſſen iſt es nicht bios intereſſant, ſondern für 


die gegenwaͤttige Unterſuchang nothwendig, alle Stellen 


dieſer Bäder durchzugehen, in weichen ausdruͤcklich gefagt 
wird, daß Mofes Etwas niedergefchrieben habe... - 
Die Stellen find folgende: Exod. 17,14. 24,47. 
84 27. Num. 33, 2. Deut. 17, 18. 28, 58.61. 29, 
..i9. 20. 26. 31, 9. II. 24. 
Mac) der erften Diefer Stellen fell Moſes nach Der 
— Befiegung der Amalefiter dies zum Andenfen 
iben, und ed den Ohren bes Jofua eins 
Br en, daß Jehova die Amalefiter vertilgen will. RO 
iſt Hier völlig unbeſtimmt *). 
Exod. 244 Schreibt Mofes ;; all Worte bes Je⸗ 
heva,, auf, ich alle Worte, dig Jehova geſagt hats 
„te, als Moſes bey ihm auf dem Berge war, vergl. V. 3. 
DB. 7. nun nimme Mofes NM3I BO, das Buch des 
Bundes, und liest daraus vor, was das Volk bey des 
Abſchließung des Bundes zu thun verfpricht. Man fießt 
‚nicht recht, warum Moſes dies hier vorlefe, ba er 
dem Bolke nach V. 3. gerade baflelbe muͤndlich geſagt 
hatte, und offenbar muß doc) daſſelbe verftanden werden, 
was 8; 4. gemeint iſt. Indeſſen es. fee fo im Terre. _ 
as nun aber unter dieſem Buche des Bundes 38 
verſteben fen **), wie viel oder wie wenis von den 


æ) Selbſt J. D. Miqchaelié« — von dieſer Stelle 
ge daß DO hier deutlich ein größeres Buch bedeutet, 
und unserfcheider mit Genauigkeit die Stellen im gt 
aomium, wo: dieſes Buch, dieſes Gele ee 
deffen Einleit. in die goͤttlichen Echrien des Alten Bundes 


30. 
“#) D. Eckermann (ih Beyte. a. a. O. S. 44. 45) ſtreitet 
vegen die Behauptung Otmars, daß hier, Axod. *33 


? 


683. Stellen, wu Mofee fhreib, 589 


K. 20— 23. enthaltenen Gefeßen, dies erſehen wir aus 
dieſer Stelle nicht ganz beſtimmt. Bon der Beſchaffem 
dieſer Kapitel ſ. S. 442. und befonders S. 447: 48., 
vous erheller, daß fchwerfich alle die, vor K. 24. ſte⸗ 
henden, Gefehe in einem Verhaͤltniß zu ber erfien Eins. 

richtung des Iſraelitiſchen Woltes fliehen, die wir von den 

erften Aufenthalte Mtojes bey Jehova erwarten. Wie 
dem aber auch fen, immer könure diefes Bud) hier doch 
nichts Anderes enthalten haben, als die bis dahin ſchon 
gegebenen Gefeße, und aljo immer nur einen fehr Heinen 
Theil dieſer Bücher, von deren fchriftlicher Aufzeichnung 

wir hier benachrichtige wuͤrden. 

K. 34, 27. erhält Mofes wiederum. den Befehl 
„bdiefe Worte,, aufzufchreiben, „denn nach Maaßgabe 
diefee Worte wolle Jehova mit Mofes und mir Iſrael 
einen Bund fchließen.., Dies beziehe ſich deutlich auf 
V. 10. ff.5. V. 12 — 26. find die Bedingungen des Bun⸗, 
— an des, 


blos die 2 Tafeln der Geſetze dem Vo 

iefen worden ſeyen. Daß diefe zwey 

das Buch des Bundes oder des Geſetz 

entfcheidend feyn. "Denn es iſt eben fo 

fie nicht fo heißen können. Aber fiche 

der andere angeführte Grund, daß dii 

ter verfertigt wurden, und davon erſt Bu 

Rede it. D. Eckermann fagt: „diefe Schrift war wohl‘ 
nicht Die vollftändige Sammlung ber Geſetze, fondern nur 
ein Entwurf derfeiden nah dem Hauptinhait., Es war 
erweislich nicht der ganze Pentateuch, denn dieſer, und der 
größte Theil der Geſetze konnte damals noch nicht vorkans 
den fen. Indeſſen eine beftimmsere Angabe kanu nur 
ſchwankend ‚und vagmerden, da ber Tert blos das Angeführte. 
jagt. Diefem liege es bey weitem am naͤchſten, beſtimmt 
an die Gehege Exod. 20 — 23. zu denken. ©. (Eorody’s) 
Verfuch einer Beleuchtung der Geſchichte des Yüpifchen 
— — — Biseltanons. Halle 1792. S. 31. „das Sepher 
Habberith begriff Die Abſhnitte Eixod, 20 — 23. , 


N 


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. ⸗ * 


F 42 


960. #53. Stellen, wo Moſes Ich reibt. 


bes, und, nach dem unnerfennbaren Bezuge .,diefe Bon 


te,welche Moſes auffchreiben fol. 


Auszug nach den 


Num. 33, 2. heißt es: „Moſes beſchrieb ihrem 
Wtärfchen auf Befehl des. Jehova? 
Dies find Die Maͤrſche, u. ſ. w. Diefes Auffchreiben be 


geht fh wieder :offenbar auf die unmistelbas folgende 


Sifte der Reifeftationen. 


.  Nur:in wenigen Stellen wird. alfo in dieſen Buͤchers 


ausbrädlicd) ausgeſagt, Daß Moſes das unbeträchtliche, 


- Det bezeichnete Stuͤck aufgefchrieben habe. 


Unbers aber. tft es im Deuteronemium, mo Dem 


| Moſe⸗ allerdings das Miederſchreiben einer ganzen 


nlung von Geſetzen zugeſchrieben wird ). 
Dies leitet uns von der Erwaͤgung der ſchriftlichen 


| Abfaffung einzelner Stellen, zu der ſchriftlichen Abfaffung 


Des ganzen Pentateuche, und zu ber beftimmteren Unter: 


j kon „ 9b diefer Pentäteuch, als ein Ganzes, aus dew 


Moſai 


* 


chen Zeitalter herruͤhren moͤge, oder nicht. 
Denn beſonders auf den Inhalt der zunaͤchſt anzu⸗ 
ee Stellen Hat man pie Behauptung gebaut, daß 
ieſe Bücher von ſich ſelbſt ihre Abkunft von Moſes auss 
ſagen — 


* re ; 54 


*) Die Stelle Deut. 31, 22., wo gefagt wird, "daß Deofes 

das Lied, ohne Zweifel das K. 32. enthaltene, niederfehreis 
‚. ben läßt, und den Prieftern befiehlt, es abfchreiben und es 
die Sfraeliten auswendig lernen zu laſſen, gehört in bie 
Claſſe der genannten, nicht in die ber folgenden Stellen. 


0) S. Michaelis a. a D. $.30. md Jabra. a. O. 
4 In letzterem werden bie bisher, aus Axodus und 
Numeri, angeführten Erwähnungen ats ein Merkmal auf⸗ 
geſtellt, daß Moſes angefangen und fortgefahren Habe zu 


fhreisen. Aber der Augenfchein fehrt, daß dies nicht die 


Mädficht iſt, die aus jenen einzeinen Stellen ſpricht. Es if 
darin nur-von den, dort ausdruͤcklich bezeichneten Gegen 
ſtaͤnden die Nede, Heß Diefe aufgefhrishen wordea. 


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—* Pentateuch fü Mofis Zeit DOEHURDEN. SSR ",... 


.. 62.54 Stellen des Pentateuchs, nah welgen 
derfelbe, als ein Ganzes, in Mofis 
Zeitalter verfest werde 
Deut. 17, 18. wird verordnet, daß der einflige Kbe 
nig ſich foll „eine Eopie dieſes Geſetzes auf ein Buch 
RO 98) ſchreiben laſſen. — 
DPDeut. 28, 58. heißt es; „Wenn du nicht beobachteſt 
alle Worte dieſes Geſetzes, welche in dieſem Buche nieg 
-  dergefchrieben ſind,, und V. 61., Auch alle Krankheit 
und Plage, welche nicht ſchriftlich in dieſem Buche ges 
nannt iſt. | = 
Deut. 29, 19.: „Jeder Fluch, der niedergeichrieben 
iſt in diefem Buche... - B. 20.: „ Nach Maaßgäbe aller 
Fluͤche des Vertrags, welcher in dem Buche diefes Ges . 
fchriftlich aufgezeichnet if... V. 26.: „Alle Vers 
wünfchung, welche in diefem Buche fchriftlich aufgezeich⸗ 
if. In V. 1.diefes Kap.aber wird ausdruͤcklich gefagt, 
daß Moſes das Folgende zu den verfammelten Iftaͤeliten 
gefprochen Habe, - 5% | 3 
Deut. 31, 9— 11. heißt 88: ‚.Mofes fchrieb' Diefeg 
Geſetz auf, und übergab es den Prieftern, ben leviten, 
goelche die {ade des Bundes des Jehova trugen, und dem 
Aelteiten der Iſraeliten. Und Mofes befapl-ihnen alſo: 
. Am Ende von 7 Sahren, bey dem Feſte des Jahres des 
- Erlafies (yon), am Feſte der faubhärten, wenn - 
fich ganz SSfrael verſammelt, um zu erfcheinen vor Jeho⸗ 
va an dem Drre, welchen fich verfelbe ermählen wird, 
fouft du dieſes Geſetz vorlefen laffen vor den Ohren 
von ganz Sirad., Ferner B. 24.: Als Mofes voll 
bracht hatte das Auifichreiben dieſes Geſetzes auf ein Buch 
bis zur Vollendung: da befahl Mofes dert Seviten, welche 
die lade des. Bundes des Sehova trugen, alfo: Mehmet 
das Buch) diefes Geſetzes *), und leget es zur Seite der 
fabe 
*) D: Eckermann (theol. Beytr. 0.0.0. ©. 45—48.) 
Dritter Theil. | Mn ol 


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! 


562 $ 5.54. EN su Mori Zeit vorhänsen 


fade des Bundes. des Jehova, eures Gotres, und es 
bleibe daſelbſt bey dir immerdar., 

Der Schriftſteller ſagt uns Hier dentlich, daß ein 
Geſetzbuch von Moſes felbſt niedergeſchrieben wor⸗ 
den ſeh. | 

Zwar 'ift es eben h wenig zweifelhaft daß an 
eben’ fo gut bor einer bloßen, einzelnen Rolle, wenn andy 
sicht mehr, als etwa der Inhalt der zehn Gebote darauf 
geſtanden (vergl. Gen. 2, 4. Deut. 24, 2.), als von eis 
nem größeren Buche gebraucht worden fenn Könne, und 
gerade K. 31. fteht, zwiſchen den beiden zufeßt angeführten, 
ausdruͤcklichſten Stellen, B. 19. eine Borfihrift, daß Dies 
= von der Siraefiten auswendig gelernt werden fblle. 
Nicht une Schein iſt — ihte Vers: gegen die ge: 
woͤhnliche Vorftellumg gebraucht worden, als Grund, daß 
Bier nicht von einer — Geſetzſammlung geſprochen 
ſehn koͤme, da es ja auswendig gelernt werben folle *). 
Da aber Deut. 8. 31., f oben S. 462. 3., fo deutlich 
in mehrere einzelne Stuͤcke zerfaͤllt: fo kann von V. 15: 

fein Schluß auf das Llebrige gelten. _ 

Indefien abgefehen noch davon, daf wir in Biefer 
Stelle in einer folchen Ausfage noch nicht einen, für fi 

suberähfigen, Beweis — — daß die Aurorirät 


dieſer 


will den Unterſchied geltend — daß hier min 
nicht blos, wie anderwärtd, IN ohne Artikel ſtehe, be 
‚vorwortet aber felbft, daß Hier nicht der ganze Pemateuch 
gemeint feyn könne, da er unftreitig viel mehr als Geſetzbuch 
ſey. Eine Sammlung aller , von Moſes gegebenn, Ge 
fege fey das, was bier zur Seite der Lade des Bunpes nie 
dergeiegt werde, in weiserer Beweis davon iſt nicht geger 
ben. Wenigſtens in dem Mon liegt er nicht. Denn 
fo ſteht ja wiederholt auch Deut. 27, 8. und Joſ. 8, 31. ff., 
wo offenbar nur von den, auf den Steinen zu verzeichnens 
den „allen Worten dieſes Geſebes die Rede iſt. 
2) Otmarv Fragmente a. a. O. S. 438. 


—* 





en ———— — 


L 


$.54. Pentaterch zu Mofis Zeit vorhanden. -563 


dieſet Ausſage ſich einer Prüfung unterwerfen foffen mu 


(1. $.47.): immer bleibt zuwörderft die Hauptfrage, was 


fagen denn diefe Stellen eigentlich aus? Was ijt das; 
was in jenem Buche verzeichner feyn ſoll, vie myin 
nn N)? nn ge ae 


Offenbar nichts anderes,. als toovon im-Deuterono- 
mium die Rede ſeyn kann. Wenn man diefes legre 
Buch Einem Verfaſſer mit den vorheraehenden Buͤchern 


guſchreiben will: fo muß man erſt alle die, $. 40. ausge⸗ 


— 


führte, Gruͤnde umſtoßen. Außerdem iſt unter 1MM 
NNFI wenigſtens nur Deuteronomium zu verſtehen. 
Der einzelne Verfaſſer kann nur von dem reden, was er 
angeführt hat ). | e J 

Wenm man aber das Deuteronomium ſelbſt fit 
ein zuſammen gehoͤrendes Ganzes halten will, ſo muß 


man erſt alle die, $.28. ausgefuͤhrten, Gruͤnde umftoßen. 


Deuteronomium zerfaͤllt nicht blos in, von einander ab⸗ 


geſonderte, Theile, ſondern dieſe rühren hoͤchſt wahrſchein⸗ 


ih — 


Nur ein Theil vom Deuteronomium iſt alſo jene, 


in dem "BD aufgeſchriebene, M nach dem Zuſammen⸗ 


hange der angefuͤhrten Stellen. 
Nn 2 Ein 


*) Man hat hier unter IYiN den ganzen Peptateuch vers 


ſtehen wollen, weiches die Bedeutung biefes Worts werigs 


ftens bey den fpäteren. Juden iſt. Für die eben angeführten 
Stellen gehört diefe Bedeutung nad) den eben zu führenden 


Beweiſen gewiß nit. Was fie aber Überhaupt für ein. 


Gewicht bey der Unterſuchung über die Abfaſſung des Den 
tateuchs habe, davon anderwärts ($. 60.). 


: 20) Aus andern Gründen iſt in (Eorody%) angefährten 


. Berfuh ©. 29 — 31. ausgeführt, daß hier im D-uteron. 
nicht der ganze Pentateuch verfianden werben könne. Der 


. Ber. will Deut. 8.12 —8.28. verfianden wiſſen. Schon: 
’ Hobbes im Leviathan P.1II. c. 33. verjiand KR. IT — 
' 827, f au Semleri. Apparatus ad Jiberafem 


Vet. Telt. interpretat. Hal. 1773. ©, 66. 


, a‘ 


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* 





864 255. Bocte fuag des Seſene s. 


Ein wie großer oder wie Heiner Theil dieſes Bade 


es ſey, laͤßt ſich um ſo weniger beſtimmen, da gerade 


K. 26. eine Art von Schlußrede oder Unterſchrift das 
Bolgende von dem Vorhergehenden abjutrennen 


und die nachfolgenden Kapitel fich nicht weiter zu einem 


4 
m 


\ 


9 Jahre, im Jahre des Erlaffes (do 


größeen Ganzen an einander fchließen; und da zumal 
K. 31., welches die Hauptftellen enchäft, ſelbſt in kleinere 
Srüde — 6 462. 63.). 

Es ift affo hicht mehr ventich ins licht zu feßen, 
ee ſich die Stellen diefes 31ſten Kapitel eigentlich 


Daß von den zwey, eben aus K. 31. angefoͤhrten 
Stellen die eine ſo deutlich Wiederholung der andern in 


einer ſolchen Naͤhe iſt, daß wir ſie oben ©. 402. 3. als 


| Beyſpiel⸗ einer Wiederholung haben anführen mäflen, 


welche die Städe, in welche fie vortoͤmmt, deutlich als’ 
einzelne, ‚von einander abgejonberte, Stuͤcke charakteri⸗ 


dit, = übrigens auf die gegenwoͤrtige Unterfuchung we 


rüger Einfluß. Indeſſen eine diefer beiden Ausfagen Ice | 
eine-Machricht hinzu, durch welche allerdings die frühefte 
Hufseichnung Moſaiſcher Seſehe ei eine Beftärigung erhal⸗ 


‚ sen könnte, 


$. 53. Siebenjahrliche Vorleſung ses Geſeren 
Nämlich nach Deut. 31, 10. (f. — 1.) ſoll alle 


) am Saub 
Küttenfefte vor dem ganzen, verfamnrelten Volke dieſes 


Geſetz vorgeleſen werden. 


Wenn dies wirklich geſchehen, wenn vom Moſai⸗ 


ſchen Zeitalter an ununterbrochen dieſe Vorleſung erfolgt 


J ſo wuͤrde dies ein ſo oͤffentlicher Beweis der ſchriftli⸗ 
r Exiſtenz dieſes Geſetzes ſeyn, daß man Be kei⸗ 


. nen bündigeren verlangen dürfte 


In⸗ 
*) Nach dem Vorhergehenden — N ——— if mm 


6: 55. Borlefung des Gefegek 568 


Indeſſen wenn mir num gerade diefe Verordnung am 
das Jahr des Erfafles MEHWN gebunden fehen, von. 
welhen Namen in feinem andern Buche als dem Deu- 
teronomium eine Spur vorfömme (|. S. 499. 500.) 
fo ftehr Die ganze Verordnung von diefem jährlichen Vor⸗ 
leſen noch einzelner, und es bleibt noch die Frage, ob fie 
auch nach der AUnficht der Werfaffer der übrigen Buͤches 
allgemein für eine wirkliche Moſaiſche Werordnung ge⸗ 


golten habe. 
Demmaͤchſt ſteht nicht einmal mir deutlichen Worten 
in dem Terre: ob diefe biefes Geſetzes vor 
Dem Volke uͤberhaupt nun n dem naͤchſten fies 
benden Sabre, oder af verordnet werde; " - 
md davon ‚hängt doch b ı ganze Beweistraft 
ver Stelle ab. Sie ifta Ichieden. - 


Sie ift es um deſto weniger, ba die Geſchichte 
Miche⸗ von ber Befofgmg einer folchen Berorbnung fogt- 


NMirgends ift eine folche Borfefung oder Ausrufung des. 


Gefeßes erwaͤhnt, außer Nehem. 8, 18., eben bey einer , 
- großen Feyer des Laubhuͤttenfeſtes, wo aber DB. 17. aus⸗ 
druͤcklich bemerkt wird, daß die Iſraeliten feit Jofua's Zeit 
die Feyer des lLaubhuͤttenfeſtes nicht alſo gehalten. Wenn 
dieſes „alſo,, ſich auch nicht auf die Unterlaſſung der 
Feyer des Laubhuͤttenfeſtes Überhaupt beziehen mag: fo 
nz muß 


beuriheiten, was D. Jahn a.a.D. $.4. S. 24. fagti „Es 
iſt wohl kaum ein anderes altes Buch auf Erden, inwele _ 
chem ber Verfafler fo oft angegeben wäre, bey deſſen Her⸗ 
- ausgabe eine fd große Publicität beobachtet worden, und 
deſſen Verfaſſer fo allgemein und fo zuverlaͤſſig bekannt ges 
- macht worden wäre, und ſich ſo leicht, ja fo unvermeidiih 
richtig, auf Die Nachwelt Hat fortpflanzgen muͤſſen; es ift fein 
altes Buch auf Erden, von welchem wir den Ort, und for 
gar einen öffentlichen, heiligen Ort wüften,, in weichem die 
Urſchrift, vom Urfprunge an, aufbewahrt wurde, und weis 
ches alle 3 Sahre dem gefämmten Volke wäre vorgeleſen 
worden. „ _ — 


- 8 5 \ 


ſucht werden müffen, was nor dem Velke ausgerufen: 


\ 


— 


366 4. 55. Vortefung des. Befeten.. 


muß — ſich vo, weniaſtens auf die Art der Feyer, und 
demnach wohl zunoͤchſt auf Die dort ſogleich B 18. und 
ſchon vorher V. 2. 8. bemerkte Art der Feyer beziehen. 

- Endlich, wenn man auch-vor der Hand beides eben 


Bemerfte zugäbe: immer märe das, was alle 7 Jahre 


vor dem verfammleten Volke ausgerufen werben fol, 


. nichts Anderes als ein Theil des Deuteronomium, wis. 


eben ©. 563. 64. dargethan worden ifl. 
Nach dem Terre felbft kann der Umfang diefer ande 


u zurufenden I’ nicht aanz genau beſtimmt werben. 


Aber wenn bios wahrfcheinliche Beſtimmungen ges 


werden folle, worauf fönnen da unfere Blicke wohl — 
naͤchſt mehr fallen, als auf Deut. 27, 2. und 8., 


nach dee S. 405. überfeßten Stellen nach dem Lebens 


gänge über den Zordan „alle Worte diefes Ges 


je Bes auf Steine deutlich und gut geſchrieben, werben: 


fellen. 
Dies find gerade ebenbiefelben Ausdruͤcke, die wir 


in den angefuͤhrten Hauptſtellen K. 31. gebraucht fanden: 


ſie koͤnnen doch wenigſtens K. 31. daſſelbe bedeuten, was 
fie K. 27., wo vom Eiugraben in Stein die Rede iſt, 
und darnad) der Umfang diefer TYÄN beſtimmt werben 
muß Ch. ©. 287 — 89.), zuwerläffig bedeuten muͤſſen. 
So viel don den Zeugniffen dieſer Bücher felbft über 
ihre Aufzeichnung durch Moſes. 
Auch alle, zuletzt aufgeführte, Stellen begicßen ſich 


blos auf einzelne Stuͤcke des Pentateuchs. 


6. ss Ausfagen des. Buches gofua- — den 
Pentateuch. 


⸗ 


Zunaͤchſt den Ausſagen dieſer Buͤcher felbſt fiegen 
Beziehungen, Anführungen und Ausſagen des Hebräis 
ſchen Alterthums von Joſua bis Nehemias. 

Joſua 


\ 


* 


= MB 23 


. 6 56. Kusfagen des Budıs Joſua. 567 


ZJoſna würde als Theifnehmer ‚alles deffen,, 
Möfen. that, der unperwerflichfte Augenzeuge aller gteiche | 
. zeitigen Begebenheiten ſeyn, wenn wir nur Zeugniffe von 
igm hätten. 

Nun haben mir zwar ein Buch Joſua in welchem 
dieſer in eben der Att, als handelnde Perſon, auftritt, 
wie Moſes in den vier letzten Buͤchern des Pentateuchs. 

Indeſſen es iſt neuerdings wirklich erwieſen worden, 
| bof diefes Buch, eben fo wie das Buch des fogenanntem. 
Richter, und der Bücher Samuels, blos diefen Namen, 
‚Als den Dtamen ber Hauptperfon der Erzählung , trage, 
Hohne von dieſer ſelbſt verfaßt zu feyn. 

D. Die trifftigen Gruͤnde, durch welche das ſpaͤtere 
Zeitalter des Buchs Joſua erwieſen iſt, find folgende”): 


81) Häufig finder füh in diefem Buche die Formel: | 


„bis auf diefen Tag, habe Etwas, fo. wie es damals, 
2. 1. zu Joſua's Zeit, war, fortgedanert, moraus er: 


‚hellet, daß dies nicht gleichzeitig mic den Begebenheiten - 


unter Joſua, fondern fpäter niedergefchrieben feyn muß, 
‚und zwar weit fpäter, weil der Berfaffer es der Muͤhe 
we fand, dies fo zu bemerfen. Wlan vergleiche K. 4, 
. 6.25. 8, 28.29., 9, 27. 10, 27. I, 13. 15, 63. 
16, 10. 17,17. | 

u 2) Es fommen in diefem Buche Namen vor , wels 
de efl nach der Befißnahme Kanaans und nad) Joſug's 
Tode entftanden ſeyn fünnen, Nachrichten von Begeben⸗ 
beiten , die erf nach Joſua's Tade ſich ereignet haben. 
K. 12, 10. 15, 63. fommt ber Name: Jeruſalem, 

vor, der nachher erſt wieder unter David vorkömme. 
| feßtere Stelte bezieht ſich mwahrfeheinfichft auf das, was ' 
Jud. Z 8. 21. ala fpätere Begebenheit erzäpft iſt. | 

| Nna | &. 19r 


9 S. Eichhorn's Einleit. Th. I. 6.447. ©4 y. 
Otmar's Fragmente 0.0.0. S. 464. en d. 


SB 6 56. Kusfagen des Buche? Aofun. .. 


3.8.19, 29. iſt VIE Tyrus erwähnt, welches nach" 
den ſonſtigen gefchichtlihen Daten erſt ungefähr drey 
Saprhunderte nad) Zofua erbaut wird... . +, 
K. 15, 14 — 20! wird Nachricht von der Vertrei⸗ 
Kung der Kanaoniter aus Hebron gegeben, die doc) erſt 
Jad. 1, 10. daraus vertrieben werden. 
Joſ 18, 25. ift, Beroth als. eine Benjaminitiſche 
Stadt aufgezählt, und doc) wird es erfti von Sauf (vgl. - 
U-Sam. 4, 3.) zum Stamme Benjamin gefchlagen. 
3) Jof. ı5, 15. heit ed von der Stadt Debir, daß 
fie „zur Zeit der Kanaaniter,, Kiriat Sepher geheißen;, 
ſo Schreibe man nicht in Joſua's Zeitalter, wo die Ka⸗ 
naaniter eben erfi vertrieben werden. 
4 Im Buche Joſua wird K. 10, 13. ein Dichter 
eitirt, welcher das Stilleftehen der Sonne befungen habe. 
. Bey einer gleichzeitigen Nelation von jener Begebenheit 
muͤßte eine folhe, als Beleg der Wahrheit der Sache, 
gemachte Citation fehr auffallen. j 
>. Aber die Relation ift eben nicht gleichzeitig. Denn 
Diefes Städ eines Geſanges wird als „im Buche des 
Stommen., (7W3 BO") enthalten. angegeben, 
und wir finden Il Sam. ı, ı8. wieder bas „Bud 
des Frommen, (UL RO) angeführt, als eine 
„Sammlung, in welche auch das fchöne Lied aufgenom⸗ 
meien war, welches David nach Sauls und Jonathans 
Tode auf. diefe verferrige Hat, und welches dort ſodann 
folge. Es ift doch alles Möaliche dafür, daß dies Ein 
und ebendaffelbe Buch ift, welches alſo fruͤheſtens erft in 
der Zeit der Meaterung Davids zu Esande gekommen 
ſeyn fann. Und dieſes wird alfo im —8 eitirt a 
| | ee 0g 


*) Zwar behauptet D. Eckermann (theol. Beytr. a. a. D. 
®. 41. )ꝛ „Zu jung iſt dies Zeugniß '(Jol. 8,31. 23,6.) 
nicht, denn das Buch Joſua muß vor dem Exil verfaßt, 
und aus uralten aͤchten Urkunden zufammengefegt Kon, — 





1 





= N 
! 


456. Musfagen des Bades Yofuk. 369 
WMasg es fenn, daß in das Buch Jofua Stacke auf 
genommen ſehen, die aus dem Zeitalter Joſua's herruͤtz⸗ 
— Nas ‚en, 
| Eiqhorn's Einleit. Th. N. 6.449. f.,, und mil Recht 


| wird demnächft uͤber Joſ. ı1, 16. 21., Mo das (Gebirge 
| . Iſraels und Juda's unterfchieden ik, bemerkt, daß dort je 


nes die Gebirge des ganzen Landes, dieſes die. des. eistzelnen 


Kg Stammes bedeuten inne. Indeſſen mit der Wegnahme 
j eines Grundes, .auf welche die Verweiſung des Buchs Jo⸗ 
ſua's in ein fpäteres Zeitalter geftüht zu werben pflegt, -find 

| nicht die, ©. 567. 58. angeführten, Gründe hinweg⸗ 
F genommen, und aus der Wegnahme der, in jener Stelle 


liegenden Schwierigkeit geht noch fein poſttiver Grund herr - 


vor, daß das Buch Joſua wirklich vor der Trennung des 


Ä j Reichs nach Salomo’s Tode feine gegenwärtige Geſtalt ers . 


ten habe. Wie wenig Beſtimmtes ſich aber über Ältere 

Ge fagen Taffe, welche dieſem Buche zum Grunde ges 
legen haben mögen, wird eben &. 370. ff. erörtert werden. 
Wenn aber die Autoritaͤt dieſes Buchs bey der gegenwärtigen 
Unterfuchung blos darauf gegründet wird, „daß es vor dem 


Exil verfaßt ſeyn müffe,: fo mürde dadurch beſtimmt die _ 


‚ Möglichkeit zugegeben, daß dieſes Buch in fo fpäte Zeiten 


gehört, aus denen wir genug andere Zeugnifle für das Das - 


feyn wenigftens einzelner Theile des Pentateuchs Haben, und 

durch welche dieſes Buch affo keine große Autoritaͤt bekäme, 
Weir entgegengefegter find Die Beantibortängen mehrerer 
"von jenen Gründen in Jahns Einleit. ins A. T. a. a. O. 

| 6. 26.27. &. 161. fl. . . 

- 1) Die Anmerkung „dies ift fo bis auf dieſen Tag, habe 
| Joſua ſchon ſelbſt in feinen: letzten Lebensjahren machen koͤn⸗ 
| nen. Es tft gewiß ſehr uhnanielich , dies anzunehmen, zus 


mal da diefe Worte im Buche Joſua fo oft vorfommmen,; f. . 
GS. 567. 3) Aeltere Namen ber Städte habe auch fchon . 


; oſua anführen können. Moͤglich bleibt dies, aber. es iſt 
dies ja nicht der einzige Grund, und wahrfcheintich ift jene 
Annahme doch gewiß. nicht. 3) Tyrus fen nicht die fHärere 
Seeſtadt, fondern eine Ältere, landeinwaͤrts gelegene, Ges 
ſtung, fo wie Kabul Jof. 11, 27., Lus K. 16, 2. andere 


Namen, abs die der, fpäter erbauten Städte feyen.. Dies 


iſt völlig unerweislich, and bloße Möglichkeit reicht am wer 


nigs 


= 


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* 


\ 


— 


ro HS Ausfaten des Suches Joſuo 


zen, und ſchon damals ſchriftlich verzeichnet waren. 
Blos für einige wenige ſpricht auch nur Wahrſcheinlich⸗ 
keit. 
nigſtens dann hin, wenn ſo etwas Unbegruͤndetes in Einem 
Buche mehrere Mate angenommen werden müßte. 4) Das 
Buch WAT ADD ſ. S. 568. könne eine Ältere Liederſamm⸗ 

| kung fern, die von Zeit zu Zeit mir Liedern bereichert wor⸗ 

"den. Dies ift wieder unerweislich. „Nichts iſt natuͤrlicher, 
als die S. 568. gegebene Anficht der Suche. Selbſt der 

, 1, Anfang einer ſolchen Liederfammiung gehört wahrfcheintich 
früheftene wenigftend nur in das Davidiſche Zeitalter. 5) Je⸗ 
rufalenr habe nicht erweislich erft unter David diefen 
men erhalten. Dies. wird allerdings nicht ausdrücklich ges 
fagt, aber es bleibt immer auffallend, daß andermärte, 

"während der Zeiten zwifchen Jofua und Samuel die Stadt: 

A Jebus, heißt, z. B. Jud. IQ, II., mo dazu gefeht wird: 
d. i. Jeruſalem. Da nun aud) bis zu Davids Zeit die Je⸗ 
bufiter dort wohneten, f. Il Saın. 5, 6.: fo ift wenigftens 
der. Anfchein dafür, daß, wenn JoL. 10, I. der König von 

‚ Serufolem, 8.15, 63. 18, 28.: Sjerufalem, geradehin fo 
genennt iſt, dies der Gebrauch eines fpäteren Ramens von 
einer früheren Zeit fey. , 

Deert gelehrte und forſchende Verf behanptet demungeach⸗ 
wet nach den uͤbrigen Gruͤnden ſelbſt, daß, das Buch Joſua 
ſeinen Namen bios von der — traͤgt, welche die er⸗ 
zaͤhlten Begebenheiten bewirkt hat, „ und erſt längere Zeit 
nach Joſua verfaßt ſey. Er glaubt, den Zeitpunct, vor 
welchem es verfaßt feyn müffe, in Jol. 13, 63. gefunden zu 
haben: „Und die Jebuſiter, weiche zu Sjerufalem wohnen, 
"konnten die vom Stamme Juda nicht vertreiben, und bie 
Jebufiter wohnen unter den Kindern Juda zu Jeruſalem 

Bis auf diefen Tng. „ Dies könne nur vor ber 
durch Dapid (Il Sam. 5, 6.) gefchrieben feyn, 
. Dies folgt allerdings, wenigſtens wenn die Jebuſiter von 
David bey der Eroberung Jeruſalems ausgerottet wurden. 

- Indeſſen gerade das Stud, woraus jene Stelle entlehnt 
worden, Jol. 15, 20 — 63. ift fo deutlich ein einzelner Auf 
ag mit einer eigenen Weberfchrift, und mag eine don den 

aͤltern Urkunden feyn, weiche nach den Behauptungen der 
grändfichfien Forſcher diefem Buche zum Grunde — 
l — ene 


ve 96. —R — Big Fofat BIT 


keit. Wenig ſtens mır dieſe, wo ſoſche Wahe ſcheinlich 
fee fpeicht, fönuten . Autorität gaben, wenn — 


Jene Stelle alſo kann vor der — Jernſalem⸗ * 
David geſchrieben ſeyn, ohne daß es das ganze Buch iſt. 
Einen ähnlichen Grand zu der Gehaupumg: „Daß das 
Buch Sjofua in oder vor den erftien Jahren Saukk verfaßt: 
worden, „ findet D. Jahn in Beziehungen des ud 
der Richter auf das Buch Joſua, welches Buch der Richt 
auch in den erfien Jahren der Regierung Sauls gefchrieben 9 
ſeyn muͤſſe. Jedoch dieſe Beziehungen (Jud. 2, 6 — 
vergl. mit Jol. 21,28—31., und Jud. ı, 29. vergl. 
Joſ. 16, 10.), fo wörtlich auch die Ue 
fonders der erften Stellen ift, erweifen, nach den, eben über 
das Buch Joſua gemachten Bemerkungen teinesweges, daß 
der Verfaſſer, von welchem das Buch der Richter und ſeine 
gegenwaͤrtige Geſtalt herruͤhrt, das — — als ſchon 
vollendet, vor ſich gehabt haben. nn auch der umge⸗ 
kehrte Fo ober der ‚Gebrauch = geweinſchafruchen 
Quelle bleibt denkbar. 

Der hauptſaͤchliche Grund aber liege darin, daß der Ver⸗ 
faſſer des Buchs der Richter feine Erzählung K. 1, 1. gerade 
mit der Erwähnung des Todes Jofua anfange, und auf 
diefen auch 8.2, 6. 8. ausdrüdliche Ruͤckſicht nehme. Bu 
gegeben, daß im Bude der Richter manche - ältere Eihü 

. enahalten ſeyn moͤgen; D. Jahn zeigt ſelbſt (Einleit. 6. = 
— — ff.), daß das Buch der Richter oͤſters die Bruch⸗ 
ſtaͤcke aͤerer Urkunden ſelbſt lieſere. Ein ſoiches Buch kann 
beweiſende Gründe far ein Fräheres Daſeyn manches ſeiner 
eingeinen — enthclten: ohne: daß die eigentliche. Abfafs 


fruͤhere Seen eines andern Buchs benrkunderen. ' 
Duurch dies Alles alfo beweifer fh das Dafeyn des Buchs 
Joſua kurz vor dem Davidifhen Zeitalter nicht, und ein 
noch früheres Daſeyn deſſelben foll nicht einmal in. dieſen 
Einwürfen behauptet werben. 
Wohl aber ‚hat man "geglaubt, es aus Jol. 5, 1. fofgern 
u müfen, wo in der Letari May, wenn man überfegt: 
unfer 





im Undfagin des Buchee Joſuce 


ia ihnen anf ben Dentarend; Köcher yervonmımen mofzbe; 
. aber dies ift nicht Der Fall: 
Obwohl alſo i in dem Buche Zofna allerdings Stellen 
vorkommen, in welchen anf den Pentateuch Ruͤckſicht 
genommen, ober das geichriebene Gottes erwähnt 
wird: fo fieht man daraus, daß ein fpäterer Schriftfiek 
fer, nicht, daß der gleichzettige Sofua, den PER 
oder wenigftens Stuͤcke deſſelben kenne. 
.Dies gilt von folgenden Stellen: 
. Jof. 8, 30 — 35. iſt mit beſtaͤndiger Kädfihe auf - 
Deut 27. niedergeichrieben, und bezieht fich auf das Be 
fimmtefte Darauf. Es wird dort von Ioſua gefagt, daß 
“er das habe ausführen laſſen, mas Deut. 27. vetordnet 
wird, er läßt Steine aufrichten, darauf (vgl. ©. 405. 
„ ale Worte diefes Geſetzes, auffchreiben, und zuglei 
vor dem ganzen verfammelten Volke Sirael ,, alle Worte 
dieſes Geſetzes ansrufen, Gegen und Fluch, wie es ges 
| fchrieben fteht in dem Buche des Geſetzes. Dieſes Buch 
bes Geſetzes vheifit kurz vörher „das Geſetz Mofis.n 
Deutlich wird alfo Hier das geſchriebene Geſetzbuch, 
in welchen die, itzt ausgeführten Verordnungen enthalten 
waren, bon den Worten des Geſetzes unterſchieden, bie 
ı  gach eben diefer Verordnung auf bie Steine geſchrieben 
werden ſollen. 
Eben fo heißt . auch Joſ. 1,6 , „DaB Buch dieſes 
—— K. 23, 6. „was gefchrieben ht im Buche 
ejeßes Miofis,. K. 24,26. „Zolna 
/ alles (ſeine letzten Bermahnungen an das Boll) im * 
TER Goutes. J— en 
0 


unfer Durdigang — den — ein Augenzeuge zu 

fprechen fcheint. Indeſſen müßte ſchon auffallen, daß dies 

die einzige Stelle des Buches wäre, mo fo dur: wir, 

Re geſprochen würde; demnächft iſt die Randesiesart zaay, 

| Ihr Dardigang, als Lesart auch der LXX, Vulg., Syr„ Ar.; 

Chald.begründetet ; endlich wuͤrde felbft jenes EI überjege 
werden koͤnnen: fein Durchgang, 


— 


& 56. Wutfagen des Babes Joſaa. 57. 


Jet 13, 12. wird vom Könige Og yon Bafan pie: 
ſelbe Notiz gegeben, die wir Deut. 3, 11. leſen, daß 
er aus den Rephaim übrig geweſen. 

‚Es finden ſich/oft im Buche Joſua die Formeln: 
wie Jehova dem Moſes befohlen Hatte, „, vergl. Joſ. 244 

2. 5 17, 4 20, 2., oder „wie Moſes befohlen hat, — 
versl. Jof. 11, 12.). Die Stellen, wo dies verordnet 
: "worden, finden ſich im Pentateuche. 

Zgwar ließe fich denken, daß diefe Befehle Mofis i in 
der Tradition erhalten worden ſeyen, und nicht die Exiſtenz 
‚ eines fchriftlichen Befehls in leßteren Anfü ngen liege. 
| Zwar find andere Stellen diefes Buches s Jofua, 
welche mir dem Inhalte des Pentateuchs nicht ganz zu⸗ 
fommenftimmen, 3. 3. Jof. 13, 21., mo die Mieverlage 
der Fuͤrſten Midian, die Num. 31, 8. umkommen, un⸗ 
mittelbar mit der Niederlage des Koͤnigs Sihon verbum 
den wird, welche nach Num. 21, 23. ff., wo fie erz 
iſt, eine ganz-andere Veranlaſſung hat. Eben fo haben 
nach Jof. 13, 25. die Gaditku, außer Gilead, das halbe 
$and der Ammoniter befommen ,. welches dem göttlichen 
—— — 2, 19. widerſpricht, vielleicht aber bloßes 

ehen 

Indeſſen es bleibt immer weit wahrſcheinlicher, daß 
in den angefuͤhrten Stellen eine Ruͤckſicht auf ein ger | 
| ſchriebenes Geſetz Moſis liege. 

Nur hat nicht Joſua, ſondern der f pätere Ver⸗ 
faſſer dieſes Buchs ſie genommen. 

Er wuͤrde alſo auch nur für ein- fpäteres fchriftlicheg 
Daſeyn Moſaiſchet Anordnungen, und zwar nicht für 
das Dafeyn des Penrateuchs, fondern nur füs das Aas 
ſeyn der angeführten Stüde —— koͤnnen. 

— 


$. 57 


i 


"9 Deefeere feige Kufkfrangen find in Jahae Mint. 
0.0.0.5 25.1V. ©. 161. eu. 


N 


ER 


1 - 


- 


1 Ken Anführungen im übrigen. T. 


6. 57. Anfährungen einzelner Stellen des 
Pentateuchs in den ührigeni Alttefas 
mentlihen Bädern. ? 


MDaß es bey den Anfuͤhrungen des Pentateuchs in 


den uͤbrigen Büchern des A. T. gar ſehr auf das Alter 


der Bücher anfommen muͤſſe, in welchen Stellen des 
Pentateuchs angeführt werden, ift fchon oben ©. 519, 
erinnert worden, und darf begreiflich durchaus nicht -ans 
Ben Augen verloren werden. J 
Beſonders iſt dies ben den Pſalmen zu beruͤckſichti⸗ 


gen, einer Sammlung, deren einzelne Theile offenbar 
aus den verſchiedenſten Zeitaltetn herroͤhren. Anfuͤhrun⸗ 


gen in Pſalmen aus ſehr ſpaͤter Zeit, beweiſen nur, daß 
der Pentateuch in dieſer ſpaͤten Zeit da geweſen. 

Iſt aber das Zeitalter des Pſalms, oder einer Stelle 
des, auch aus verfchiedenartigen Theilen zufammengefeßs 
ten, Buchs Sefaias unficher: fo ift es ſomit auch die Zeit 
ber Citation einer Stelle. des Pentateuchs, und gerabe 
auf die Zeit'der Citation koͤmmt hier Alles an. 
| Die Bücher der Könige, und befonders die Bücher 
der Chronik gehdren nach dem Augenfchein ihres Inhalts 


‘in fo fpäte Zeiten nad) dem Ende bes Juͤdiſchen Staa⸗ 


tes, daß dieſes fichere Zeitalter diefer Buͤcher den 


n 


weges voraus, | 


Gefihtspumch genau beftimme, aus welchen Anfährun: 


gen bes Pentateuchs in denfelben zu betrachten find. 


Eine andere, jo unbeftreitbare, als wichtige Regel 
bey der Beurtheilung der folgenden Anfährungen ift: Es 
iſt etwas garız Anderes, wenn eine im Pentateuch vore 
Fommende Sache oder Begebenheit, als wenn im Penta⸗ 


teuch vorfommende Worte angeführt werden, 


Nur Amführungen der letzteren Art feßen die ſchrift⸗ 
liche Eriftenz des Angeführten zur Zeit der Anführung 
voraus; aber Erwähnungen der erfteren Arc, welche ja 
vielerley andere Quellen haben koͤnnen, feßen fie Feines: 


" Es 


Li 


535% Anführungen im übrigen A. 214. 


Es find eine Menge von Stellen des A. T. aufge 


Art worden, in welchen Stellen des Pentateuchs ents 


weder wirklich citirt find, oder citirt ſeyn follen”)., Wir 


muͤſſen fie alle gewiffenhaft prüfen, um beftimme zu erfes 


ben, was Daraus folge 
Es ift wahr, Jehova erſcheint als Schoͤpfer des 


Weltalls in ſehr vielen Stellen der Pfalmen und der Pro⸗ 


pheten **). 


Es ift wahr, bie Sabbarhsfeger iſt in den Malen . 


und den Propheten erwähnt ** 
Der Noachitiſchen Futh wird Jef. 54, 9 Ezech. 
14, 14. 18. 20. gedacht. 
„Es iſt wahr, daß Jud. 8, 23. I Sam, 8, 7- N Sam. 
515. e theofcatifche Berfaffung erwähnt wird. 

Es ift wahr, daß Am. 5,25. ber vierzigjährige Zug 


bder Sfraeliten durch die Wuͤſte, und Pf.99,7. die Wol⸗ 


tenfäule, aus der Jehova gefprochen, genannt iſt. 
. Pl. sı, 9. ift allerdings von der Enrfündigung, mit 
Maop die Rede. 


1 Sam. 2, 27. bezieht ſich allerdings darauf, daß im 


Haufe Aarons das Prieſterthum ſeyn und bleiben ſoll. 
Aber wenn Jehova der Weltſchoͤpfer, Noah, 
Abraham, Jehova's Bund mit ihm, Sodom, Go⸗ 
maorrha und Zeboim, der Sabbath, die Neumonde, 
Aarons Prieſterthum, Zehnten und dergl. erwaͤhnt 
wird: ſo iſt dies doch offenbar noch keine Erwaͤh⸗ 

“nung des Pentateuchs. 

Beweiſender ſcheinen ausfuͤhrlichere Darſtellungen ber 
ultern Moſaiſchen RR u | 
; ol. 


"m In J. ©. Michaelis Einlett. — §. 41. ©: 196. 
find Stellen aus den Pfalmen , in Jahn's Einteit. a, a. O. 
6.5. ©.26 — —47. aus allen Theilen des A. T. aufgeführt. 


**),©. die Stellen in Jah n's Einleit, a. a. D. ©. 28. 
260) Ebendaſ. ©. 29 


a 


a6 4. 57. Unfäprungts im übrigen 2%. 


Joſ. 24, 2 — 18. finden wir ‚eine kurze Recapitulas 
tion der Schickſale des Volks in einer Anrede Joſuas an 


| daſſelbe. Sie enthält indeſſen nichts Specielles, welches 


auf die Erzäplung im Pentateuch ſelbſt zuruͤckfuͤhete. 

np im vorigen $. vom Buche Joſua infonders 
e 

* — — auch in andern Buͤchern finden ſich ausfuͤhr⸗ 

liche Ruͤckerinnerungen an die Geſchichte des Iſtaelitiſchen 


Bolts, nämlich: 


PR | 


Pf. 78, 1 55. Pf. 105, 1 — 45. Pl. 106,1 — 
33. PT. 195. und der pleichlaurende Pf. 136. Ezech.2o0, 
so. ff. I Chron. 16, 8. ff. Neh. 9, 6. ff. 

Aber auch jene fehönen Sefänge, jene Palmen, 
von deren Zeitalter wir nicht einmal zu jeigen vermögen, 
daß es Davidifch fen, koͤnnen gefungen worden ſeyn, ohne 
daß Damals der Pentateuch eriftirte, fobald nur in der 
Tradition die Hauptſumme ber Schickſale des Iſraelitiſchen 
Bolts fortgelebt war. Daß aber Dies ohnedies angenom⸗ 
men werben darf, ift wohl feinen Zweifel unterworfen. 
Beſtimmt ſetzt blos dies wenigſtens Pf. 78. — 


wo wir V. 3. leſen: „was wir gehoͤrt haben, und 


wiſſen was — unſere Vaͤter erzaͤhlt haben,, das will - 


‚der Sänger verfündigen. 


Die deren, zuletzt angefuͤhrten, Stellen —— ſind 


aus ſehr ſpoͤter Zeit, im oder nach dem Babylonifchen 


Eril, und ſelbſt dieſe find nicht wiel beftimmter: 
Wichtiger möchten alfo vielmehr ausdruͤcklichere 
Erspähnungen ganz fpecieller Züge der frühern Ge⸗ 
ſchichte der Gefeßgebung oder der Vorftellungen des 
MDenrateuchs feyn. _ _ 
Dahin gehöre nicht: Ä 
Pf. 24, ı., welches zwar dem Gedanten nach mit 
Deut. 10, 14. ähnlich iſt, aber. nicht auf die Bekannt⸗ 
haft mir jener Stelle felbft zurädführt; und noch wes 
niger Pe 27, 8. ., vergl, mit Deut. 425. Eben fo — 


> | 





' 


d. 57. Anfaͤhrungen im übrigen 2. 577 


auch Pf, g,7 — 9., wo von der Heerſchaft bes Menſchen 
über die Tiere gejprochen ift, vergl. Gen. 1, 28., und _ 

. Pf. 50, 4 J., wo Gott Himmel und Erden zü Zeigen 
anruft, und fagr: ich bin bein Gott, vergl. Deut. 31,28. 
Exod. 20,2. Denn bie Alles find ja Gedanken, auf 
welche Jemand fo leicht geführt wird, auch wenn Er jene 
Stellen nie hörte. . a = 

Pf. 82, ı. 6. ſteht Son ſo, baß es gewöhnlich, 
fo wie auch) Exod. 21, 6. 22, 8. für: Obrigkeit, genom⸗ 
‚men wird, Uber außerdem, Buß der Bezug dieſes 
ſalms uͤberhaudt noch dunfel und wenigſtens nicht ſichet 
; fo liegt ſelbſt in dem angeführten Sinne noch kein 
Ruͤckblick auf die erwaͤhnten Stellen des Pentateuchs. 


Pf. 104, 3.; wo fteht: du mölbeft oben mit Wafe 


fer, weiches zwar diefelbe Vorftellung, wie Gen. 1; 7.; 
iſt. Aber folche Borftellungen können in einer Nation 
gemein ſeyn, ohne dem Saͤnger eine ſolche Stelle 
vor Augen geſchwebt hätte. Eben dies gilt von Pf. 33, 
6. „der Himmel ift durch das Wort des Herrn gernächt; » 
vergl. mic Gen. i, 6:5 eben dies bon det Phtaje: den 
Himmel ausbreiten, die oft gebraucht wird, aber nice 
einmal nit denfelben Worten, die Gen. t: ſtehen. Und 
ſollte man nicht gerade in jenem Palm und Prov. 9, 28. 
wenigftens einige Wortuͤbereinſtimmung mit dem erftert 
Kapitel der Genehs erwarten duͤrfen, menri diefes jenen 
Sängern ſo geläufig gervefen wäre, als man gewoͤhnlich 
vorausſetzt? DREIER: | S 
| Jef. 30, i7., wo es heiße: daß vor Eines Draͤuen 
saufend Iſraeliten die Flucht ergteifen würden, wie ed 
allerdings Lev. 26,36. Deut. 28,25. gedtoht iſt. Denn 
wenn auch dies niche hier gedroht war, ſo konnte jenes - 
doch eben fo gut auch dort ſo gefagt werden. Eben dies 
gilt von Pf. 108, 8. vergl. Exod. 2, 24. und 20, 6. daß 
Bott feines Bundes gedenke, veſſen was er vielen Tau⸗ 
ſenden verheißen. | — 
Dritter Theil. Oo— bfêxov. 


% > 


t 


578 9.57 Anfügrungen im übrigen A % 


Prov. 20, 20., 00, den Aeltern zu fluchen ge⸗ 
warnet werden kann ‚ aud) wenn es nicht fehon im Pens 
tateuch verboten wäre, 
| Ezech. 22, 11., wo überhaupt gegen Ehebruch und 
Brlutſchande, nicht beſtimmt von den, im Moſaiſchen 
Geſetz verbotenen, Graden der The, gehandelt wird. 
Am. 2, 8., 100 fteht: fie fchlemmen von den vers 
pfändeten KHeidern, aber der Bezug auf das Gebot, ein 
‚ berpfänderes Kleid zuruͤckgeben, Exod. 22 25., nicht 
deutlich iſt. 
Ruih 4, 7., td bon dem Schuheausziehen deſſen, 
der ein Samilienerbe nicht übernehmen will, aber gat nicht 
Im Bezug auf Deut. 25, 9., die Rede iſt. Denn ih letz⸗ 
terer Stelle ift die Sitte gan; eine andere, als in der er- 
ſteren, und dieſe beruft ſich beſtimmt auf „eine alte 
‚Sitte in Sfrael, nicht auf die Moſaiſche Vorſchrift. 
Uber wohl gehören unter diefe beflimmteren Des 
ziehungen folgende Stellen: 
Pf. 110, 4ı ift ein Priefterchum in der Reihe Mel 
chiſedeks etwähnt, der Gen. 14; vorkoͤmmt. Diele Ber 
jiehung ift aber gar wenig entf efcheivenb. 

Jef. 54, 9. ift der recht ſpecielle Umſtand angeführt: 
Er, ſpricht: ich Habe gefchtooren, daß das Noachiti⸗ 
ſche Wafler nicht wieder über den Erpboven geben foll, 
vergl. Gen. 8, zr. 9, 11. 

en Jef. 51,2., wo Jehova jagt: ich rief den Abraham, 
da er nöd) allein (finderlos) war, und feghete ihn und 
machte ihn zahlreich, vergh Gen. 12, 2. und 17, 2. 
Amos —— ſcheint, daß von einem Zehnten 
im dritten Jahre Die Rede ſey, von welchem Deut, 26, 
‚12, gefptochen wird. 

Ezech. i8, 6. 22, 16. bezieht fid) auf das ſpecielle 
Geſetz der ehelichen Reinigkeit Deut. 18, 19., welches 
indeſſen fo natürlich iſt, daß auch ohne daffelbe die entge⸗ 
gengeſehte EEE fünnte — worden Icon F 

Exec 


N 


$es7 Anführungen im Übrigen 4 & H⸗ 


‚  Exech. 47, 13-— 23. fleht wohl in beſtimmtem Be⸗ 
— zuge auf die Graͤnzbeſtimmungen Num. 13, 22, 1.ff. 
reylich aber iſt es auch eben ſo moͤglich, daß he 
auf Jof. 13. genommen fe — | 
i /Jud. 11, 16, ff. iſt allerdings ein recht ſpecieller Be⸗ 
zug auf die Vorgaͤnge von Num. 20. und er. 

Jud. 13, 4: 14. ift die Enthaltung vom Mein und 
ſtarken Getraͤnken erwähnt, wie fie den Naſiraͤern Pfliche 
war, Num. 6,2 E us 

Jud. 21, 11. ift die Toͤdtung alles Märnnlichen und. 
aller verheirarheten Srauen verordnet, wie Num. 31,87. ° 

| I Sam. 15, 2. ift erwähnt, daf die Amalekiter ſich 
ben Iſraeliten bey ihrem Auszug aus Aeghpten entgegen 
tellten, 2 u e A j 
r 1Sam. 29,6. 11 ON em 
‚. „ 11Sam, 12,6, thut allerdings David den Ausfpruch, 
daß bas geftohlene Schaaf vierfältig erſetzt werden. fol, , 
wie Exod. 21, 37. vorgefchrieben iſt. | ——— 
. IRes- 8, 57. ftegt dieſelbe Vorftelung, wie Deut. 
de 20., daß Jehova die Ffraeliten aus Aegypten, dem, -" 
- eifernen Ofen, geführt habe. V. 53. und 56. beziehhen 
fih auf das, mas Jehova durch Moſes gejagt habe, 

| aber nicht auf beftimmte Stellen. | Re 
I, IReg, 12, 2. finder fi) ein beſtimmtet Bezug auf 
ſolche Warnungen, wie im Pentareuche Kxod. 34, 16: 
md Deut. 7, 3. 4. gegeben find, “ 

| I Reg. i8, 31., io in’einer eingefchalteten Anmer⸗ 
N fung (die aber freylich gut leicht fpäter in ben Text gez 
keomimen ſeyn kann, oder Zufab bes Erzählers der Be⸗ 

. merfung il Reg. 17, 34. ähnlid) iſt) gefage wird: daß 
Jehoba dem Safob den Namen Iſrael bengelegt habe. xr,r4 
In die Rebe des Propheten Elias felbft paßt. fie wenig⸗ u 
— nicht: i | * 

J a Reg. if, zu dad Verbot des Gotzendienſtes 

- neben dem Jehovadienſt, e Bedingung bed Bundes 

— 3 va mit 


r 


* 


⸗ 


⸗⸗ 


485, 6. 57. Anfährungen im uͤbrigen A. Au 


mit Jehova erwähnt, vergl. Exod. 20, 2.3. 23, 13. 
Bemerkenswerth ift bey diefer Stelle noch, daß fie nice 
mit dem Factum der Einrichtung des Samaritanifchen 
Gottesdienſtes in Verbindung, fondern in einer, blos 
beyfänfigen, Anmerkung des Erzählers ſteht. 

ll Reg. 18, 4. ift die eherne Schlange des Mofes, 
vergl, Num. 21, 8. 9, erwähnt, die Gegenſtand der 
Abgoͤtterey geworden war. 
IChron. 15, 18. heißt eg: daß die $eviten die Bun⸗ 
deslade Gottes anf ihren Achſeln an den Stangen tragen, 
„wie Moſes geboten hatte nach dem Befehl Schova’s, „, 

f{ Exod. 25, 14. Num. 4, 18. G | 
 - 1EChron 8, 13.: die auf die Feſte, Sabbath und - 
. Heumond, beftimmten Opfer follen dargebracht werden, 
nach der Vorſchrift Moſis. | \ 

ll Chron. 24, 6. ift die Mofaifche Abgabe er⸗ 
waͤhnt, (fie ift Exod. 30, 12, 13. vorgefchrieben,) wel⸗ 
che wieder eingeführt wird. | 

AU Chron. 30, 5. tft die Rede von der Feher des 
aſſahh und dem Eſſen des Dfterlamms: „wie es gen 
chrieben ſtehet. 

U Chron. 35, 12. werden die Opfer dargebracht, 
wie es im Buche Moſis geſchrieben iſt. 

Jerem. 17, 21. ff. wird die Geyer des Sabbaths 
von Jehova eingefchärft, „die ich euern Vaͤtern geboten 
habe, ,, vergl, Exod. 20, 8. ff. Deut. 8, 13.14. Bes 
flimmter ift der Bezug nicht: mi, eye 

Jerem. 34, 9., wo Jeremias von Jehova den Bes 
fehl erhält, dag ein Jahr der Srepheit ausgerufen, und - 
jeder Hebräifche Knecht oder Magd elaſſen iverde, 
freylich ohne ausdruͤcklichen Bezug auf Die Verorbnungen 

Exod. 21, 2. Lev. 23, 39. Deut. 15,12. ; 
Judeſſen in allen diefen Stellen vermiffen wig 

den Gebrauch der NBorte, welche in den Stellen. 

des Pentateuchs gebraucht find, auf bie fie ſich be⸗ 
i wiehen 


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4‘ 


— 


J 


L7. Anfuͤhr ungen im übrig an... Ser ö 


ziehen Können, ımb wir durften diefen Sud in 


vielen dieſer Stellen, z. B. II Reg. 17, 35. Je, 


27, 21. wohl erwarten. 


Mur durch die Woͤrtlichkeit ber Anführung wire 


x 


ber Bezug erft wirklich deutlicher Bezug anf fhrifte . 


lich vorhandene Quellen. 


„ Soll es bloßer Zufall ſeyn, daß auch in Stellen, wo 
das Zuſammentreffen der Forte recht natuͤtlich erivag- 


tet werben ‚Könnte, es doch nicht, und daß es nirgends 


ftastfinder? . — 
Dur fehe wenige Stellen des ganzen A. T. ent: 
| — eine Anfuͤhrung der Worte des Pentateuchs 
Pf. 86, 15. ſtehen gan; dieſelben Worte, tie Exod. 
34, 6., und Pf. 103, 8. 145, 8. fehe ähnliche, Wir 
fanden jenen Vers des Exodus und den nachfolgenden 


au) Num. 14, 18. — 


\ 


Pf. 118, 14. ſtehen biefelden Worte, wie in ber er⸗ | 


fen Hälfte von Kxod. 15, 2. 


Jud. 11, 19— 82. möchte ollerbings mie Ruͤckſicht 


auf Num. 21, 21 = 24. geſchrieben ſeyn, menigftens ift 
die Uebereinftimmung öfters woͤrtlich. BEER SER, 


jerem, 34, 13. ſtehtt eine Anführung des Gefeßes, 


> weiches Exod, 21, 2. und Deut. ı5, 12., faſt ganz mie. 


4 


Deuteronomium. | 
. jer. 48, 46. ift eine wörtlich wir Num. 21, ag, 


„ben Worten der Stelle nicht des Exodus, fonbern dee, 


* Übereinflimmende Drohung gegen Moab enthalten: 


I Reg. 8, 10. 11. und U Chron. 5, 14. 7, 1. find, 


J — Ausdruͤcke gebraucht, die mir Lxod. 40, 338 
en | — — 


I Reg. 9, 7. I Chron. 7, 20. treffen einige Werte! 
mit Deut. 28, 37. überein, und noch mehrere. I Reg. 9, 


8. und lIChron. 7, a1. mit Deut. 2924 Jene Dede 
we. ° — F 03 find 


“ 


* 


ee 


— 


— 





sp % 7. Unfährungen im übrigen A. . 


find dem Jeheda in den Mund gelegt, als er dem Sa 
lomo nad) Erhauung des Tempels erfcheine,. - | 

I Reg. 12, 28. brauche Serobeam bey Einrichtung 
des Kälberbienftes zur Empfehlung deſſelben dieſelben 
Worte, mit welchen Aaron die Verehrung des goldenen 
‚ Kalbe am Sinai Exod, 32, 4. 8. anheben läßt. 

Il Chron. 25, 4., mo Deut. 24, 16,] wörtlich citirt 
® wich $, 59. angeführt werben, weil es noch mehr 

ewe 


Weniger deutlich, aber immer ſehr bemerkens⸗ 

werch fi ſind noch folgende — 
NHaoſ. 12, 4 — 13., wo ſehr ſpecielle Zuͤge aus der 
ichte bes Pentateuchs vorlommen, und ben der 
Em nung des Rampfes Jakob mit Gott geſagt wird; 
EINRNN FIN, gerade wie Gen. 32, 28. von der 
felben Sache mama fieht. Dies kann zufällig ſeyn, 
Da in jenem Geſange dee Hofen’s bald ATI, ba 


mm gebraucht ift: aber es iſt doch bemerfensmerrh, 


Jud. 2,.2. ift dev Bezug auf Deut. 7, 2. 5. 10, 

ih deutlich, und ſelbſt die Uehereinftimmung « einiger 
sdruͤcke zu bemerfen. 

1 Reg.:22, 17. und H'Chron. 18, 16. ſtehen einige 


Worte, wie Num. 27, 17., naͤmlich: IN NUN P 


pn camp, welche indeſſen ſehr leicht von Werfchiedenen 
„ohne Raſicht auf einander geſagt werden kͤnnen. 

- Pl. 108, 9. und 60, 9. (es find einerlen ra 
wo es heiße: Juda iſt mein Fuͤrſt, „kann ſich, eben 


wie Chran. 2844., auf Gen. 49, 10. beziehen, wo der 


Stamm Juba auch ausgezeichnet wird. Sicher ift Biefer 
Bezug feinesweges, denn da dar Abfömmling bes 
Stammes Juda Konig gemorben war: fa Fonnte alles 
Dieg recht wohl geſagt werden, auch wenn Gen. 49. nicht. 
erxiſtirte. Indelſen bemerfenswerth ift doch, daß in den 
angeführten Stellen der Pſalmen für Fuͤrſt PPh ſteht, 
gerade wie Gen.-49, 10. L ſelbſt wenn ſich de _. 








ee 


— 


58. Anfuͤhrungen im uͤbrigen A. T. 9 


x 


gehöre, | 
* x ö 
| $. 58. Reſultat des vorigen F. 


Der beſtimmten wörtlichen, Anführungen ben’ . 
Stellen des Pentateuchs in den übrigen Bücherndes 4, T, 


find verhältnigmäßiig fo wenige, daß fchon dies fehr auf: 
fallen muß. | 

Man fage nicht, daß dig altteftamentlichen. Schrifts 
ſteller überhaupt nicht in. den Worten zufammentreffen, 
wenn der eine auf den andern Ruͤckſicht nimmt. Warum 
tft es doch in ven wenigen Stellen gefchehen? Warum 
ftimmt ferem. 17, 27. wörtlih.mit Amos 2,5.? Wars 
um iſt Jer. 26, 28. ein Drafel des Micha wörtlich und 


- mit Nennung des Namens feines Urhebers angeführt % 


Und warum ift, da-bie Propheten fo äußerft,oft die Bes 
obachtung des Gefeßes. einfchärfen laffen, nirgends eine, 
befliımmrere Ruͤckſicht auf Worte des Pentateuche, 
fihtbart | 

Indeſſen fen einftweilen das zugegeben,. twogegen- 


jedoch der Augenfchein, nach ber bisherigen unpartheyia: 
ſchen Darkegung, fpricht, daß alle. Dig ſeit ©, 578. (in der, . 


Mitte) geprüften Stellen deutliche Beweiſe enthielten, 


— 


| rechtfertigte, ob nicht Gen. 49. felbft in eine ſpaͤtere Zeit 


daß die Berfaffer aller diefer Stellen ähnliche Stellen des. 


Pentateuchs fchriftlich vor Augen gehaht hätten: mag. 


wuͤrde ſelbſt daraus folgen ? | | 
Altes, bey einem Buche, welches ein zuſammenhoaͤn⸗ 
genbes, tn fich verbundenes Ganzes iſt, 


Nichts aber für das Ganze des Pentateuchs, de, 


biefer offenbar und deutlichſt aus vielen einzelnen Stuͤcken 


beſteht. 
und ſpaͤter ſchriftlich vorhanden geweſen ſeyen. Und wer 


x 


0 Höchftens.alfe wuͤrde folgen, daß ein paar einzelne . 
Stuͤcke des Pentateuchs zu Davids, zu des Jeſaias Zeit 


wollte Dies nicht ſchon außerdem glauben, wenn ed auch 
| BE D04 nicht 


Yo - 


‚584 $. 58. Anfährungen im übrigen ER 


er durch ſolche Citationen mehr ins licht geſetzt 
- wurde : 
Doch wir Fehren von jener Vorausſeßung ju ber 
naͤheren Beurtheilung zurüd, 3 

Anden ©. 578.M. bis ©.580, aufgeführten Stellen 
fit Her Bezug, ob er wohl fpeciellee und beſtimmter iſt, doch 
Immer nur Bezug auf Einrichtungen und Begebenheiten, 
die bey der Fortdauer der Mofaifchen Verfoflung, bey 
der Fortdauer der Wirkung feiner Einrichtungen, und 
dey der Kenntniß wichtiger Ereigniffe der National: Ges 
ſchichte, 3. B. über die Namen Abraham und Iſrael, ſey 
es nun aus der Tradition oder aus andern ſchriftlichen 
Nachrichten, recht bekannt geweſen ſeyn fönnen. 

Die Stellen aus Fefaias find Überdies aus dem 
| Be, mahrfcheinlich fpäter verfaßten, Theilen diefed 


uchs. 
Faſt alle übrige Stellen find offenbar aus noch ſpaͤ⸗ 


7 terep Zeit, alß der des Jeſaias, und wohl feine aus fruͤ⸗ 


“derer, Saft alle find ang dem Zeitalter deg Babyloni⸗ 
— — Erils *), s i — 


Eri 

Endlich von den äußerft wenigen Stellen S. 581. 82., 

in welchen ein woͤrtlicher Bezug auf Stellen des Penta⸗ 

teuchs ſichtbar iſt, find drey, Pſ. 86, 15. 118, 14. 

I Reg. 8, 10. 11., ein paar. Sentenzen, wie fie leicht 
chon durch Gattesverehrungen in.den Mund der Marion 
hergeben koͤnnen. Be — 


2 


Und 


©) In dieſen Büchern des Qrila oder ber noch faÄtehen Zeie, 

wo den Pentarench auch nad andern gefchichtlichen Daten 
gewiß ſchon da war, find dann auch Achnlichkeiten der 
brafesiogie ſichtbarer, 3. B. I Reg. 8,29, II Reg. 21,4. 

I Chren: 72, 13. mit Deut, 12, 5.3 IReg, 14, 24. 21, 2% 
u Ghran, 23, 3. 36, 14, mit Deut, 18, 95 1 Reg, 5: 
pP mie Gen, 39, 2-3 u Reg: 6, 78, mit Gen. 19, IX. 
Gbran. 22, 13. 28, 29 mit Deun 31,6; H Chrom, 
15, 4. mit Deut: 4, 29. | u. 


438. Unfäheungen im übrigen ä. 5. z36⸗ 


Und diefe: ‚Stellen beziehen fi) noch überbem eis 
tens deutlich auf ” und unverbunden ftehende Städe 


des Pentateuchs, nämlich auf das, ganz wohl für ſich 


beſtehende Sieb Exod. i5.; auf einen der, in Num. K. 21. 
eingeſchalteten poetifchen Ausſpruͤche, die dort fo abſte⸗ 


\ 


chen, daß man einzelne derfelben aus den Hiftorifchen Ans. / 
gaben des Kapitels, als ſpaͤtere Zufäße, kat verweiſen 
wollen (|. :©.485.); ferner auf Exod. 34. und 40 
welche Kapitel gegen andere Theile dieſes Buchs * 
Stuͤcke find (ſ. S. 445. 6.); auf das recht einzeln, und 


widerſpre mit andern Stellen, ſtehende Fragment 


von dem Kampfe Jakobs (|. ©. 409. und 474.)3 ende 


lich auf ein paar Stellen der Geſetzſammlung t im Deute- 


ronomium, von der ©. 461, 62. Die Rede geweſen ift. 


wauͤrde. 


Dieſe alſo, dieſer Theil des Denteronomium märe 
noch das gröfefte Städ, beffen ſchriftliche Exiſtenz zu 
Jeremias Zeit, d. i. zut Zeit des Exils, nicht früher, 
durch eine ausdruͤckliche Citation außer Zweifel geſetzt 


Wuͤrtde nicht die ſcheiftliche Exiſten eines Theils 


vom Deuteronomium und einiger anderer Fragmente der 
vorhergehenden Bücher wenigftens zureichen, um daraus 


en alle jene, vorher angegebenen, Beziehungen zu er⸗ 


Doch vielleicht iſt, wenn auch nicht von einzelnes 
Tpeilen des Pentateuchs, doc von dem Daſeyn des 
Ganzen mehr in andern Büchern des A. T. Die Rebe 
Solche Stellen muͤſſen zunaͤchſt geprüft werden. = 

Sie würden noch mehr — haben, als Anfüge 
gungen einzelner Worte. 


$. 59. Beſtimmte Erwähnungen des Geſetz⸗ — 


buches Moſis Im A. T. *). 
Bey dieſen aa ift wiederum 


ſowot 
"©, auch — Einleit. a. 0 4. & S. 4 ff. 


— 


„hy 


5864. 59. Erwähnungen des Gefetzbuches Mofis. 


zu erwaͤgen. 


fowohl die Zelt der Perſonen, in Ruͤckſicht auf welche 
die Erwähnung geſchieht, | 
als auch das Zeitalter des Yuches, in welchem fie ſich 


borfinder, 


, Die Bücher der Könige find nicht vor dem 37ſten 


Sabre des Babylonifchen. Exils, welches Eril um 600 
por Chr, Geb. anfängt, die Bücher der Chronik beſtimmt 
erſt nach der Ruͤckkehr aus diefem Exil gefchrieben, 


Die im Folgenden zu vergleichenden Zeitdata mögen 


bier zufammen fiehen: 


David flirbt um 1000 vor Chr. Geb., und hat uns 
gefähr 30 Jahre vorher den Gottesdienſt zu Jeru⸗ 
falem eingerichtet. nn 

Sofaphar laͤßt den Mofaifchen Gortesbienft wieder 
einrichten um 900 vor Chr. Geb. 


. Unter Joas wird der Moſaiſche Gottesdienſt einge 


richter um 8775 vor Chr. Geb. I 


. Unter Hiskias desgl. um 725 vor Chr. Geb. 
* Unter Jo ſias desgl. um 625 vor Chr Geb. 


David iſt es, unter deffen Negierung zunächft das 


geſchriebene Geſetz Mofis erwaͤhnt wird. 


1 Chron, 16, 40. heißt es, als David den Got⸗ 


tesdienſt fenerlich feinen Sitz zu Ferufalem giebt, daß er . 
Brandopfer, die Abend: und Morgenopfer eingerichtet 
Habe, min? nina aanarmba. Dies feßt die 
ſchriftliche Exiſtenz mehrerer Opfergefeße voraus, bie, 
zum Theif wiederhofe, in den Büchern des Pentateuche 
gegeben find. Ob aber das Davidifche Zeitalter felbft auf 
biefes gefchriebene Geſetz Mücdficht genommen habe, oder 
Dies die Befchreibung des Geſchichtſchreibers ſey, iſt me 
nigſtens aus diefem Zufammenhange nicht deutlich. 


in 


Pf. 40,8. fagt der Sänger, der König, oder wer 
deffen Perfon fpriche: „ich komme, in der Rolle des 
| Buchs 


4 





\ 


8.39. Erwähnungen des Gefetzbuches Mofit. 7 
Buchs iſt von (de) mir geſprochen N. Man deutet 


dies won der Erwähnung des fünftigen Königes Deuf 


37, 14 ffas (melche. überdem ihre, fehr erheblichen, 
Schwierigkeiten bat, ) umd behauptet, daß alfo David . 
auf eine Buchrolle hinweiſe, in welcher diefe Stelle ge 
ſtanden habe, DMeuerdings. ift die GErklaͤrung gegeben 
worden: ; —* bringe ich in der Buchrolle Danklieder 
und Preißgeſaͤnge, zum bleibenden Gedaͤchtnißt niederge⸗ 
ſchrieben uͤber mich und meine Schickſale.,, Die umlie⸗ 
genden Verſe entſcheiden nicht gegen dieſen Sinn. V.9. 
iſt vom Geſetz Jehova's die Rede, Bas David im Herzen 
habe, V. 10. vom Sobe des Jehova. Daß jene Stelle. 
im Deuteronomium gemeint fen, ift wenigſtens Nichts 
weniger, als fiher. Wenn fie gemeint ſeyn ſollte: fo 
waͤre eine Nolle, worin fie geftanden, aber warum der 
ganze Pentateuch zu verfichen ? Wenn das Zeitalter 
dieſes Pfalms auch ſehr wahrſcheinlich wird, ficher ift auch 
ſelbſt Dies nicht. — 

J Reg. 2, 3. verpflichtet David ſterbend den Sa⸗ 
Jomo, „zu beobachten alle feine (Jehova's) Vorſchrif⸗ 
gen, Verordnungen, Rechte und Gehote, wie es ger 
ſchrieben ſteht im a Mofis, damit du glücklich fenft,. 
u. ſ. w. Hier wird alſo Diefe Erwähnung beftimmt dew 
Dapid in den Mund gelegt, | 

»*), Chron. 177, 9. laͤßt, nad) ber Regierung des, 
dem Jehova nicht ergebenen Aflah, deſſen Sogn J — 

| — phat, 
N) Michaelis critiſches Colleg. ©. 3641 Eichhoruns 
Einleit. a. a. O. $. 409.: „Standort, Inſchrift, Ton und 
Sprache erklärt diefen Pſalm für ein Lied Davidg; „ Fee 
mann's Beytr. a.a. DO, ©. 43.: „dieſer Pſalm ift gewiß 
von David. „ Kritifcher fagt D. Paulus in dem Clavigs 
uͤber die Palmen ©, 106. über diefen Pfaims „Nichts iſt 

im ganzen Liede, das nicht vollkommen auf David paßte. „ 
, #9, Auffallend ift es, daß die, ferner anzufährenden Stellen 

aus den Büchern ber Chronik (aus dem zweyten) _. 
— ind 


⸗ 
i 





538 z. 55. Erwähnungen des Seſetbaches Mofit 


dhat, im dritten Jahre Jeiner Staatsverwaltung, ars 
geſehene Staarsbediente Ind Keniten und Prieſter, die 
namentlich angeführt werben, in feinem -Königreiche um⸗ 
hesreifen, „und fie lehreten in Juda, und hatten das 
Buch des — des Jehova bey ſich, und ſie gingen 
umher in alle Städte, und lehrten das Volk., Dies 
iſt eine hoͤchſt fichere Nachroeifung des fehrifelichen Da: 
ſeyns der Geſetzſammlung, welches hier auf einem Factum 
- — — beylaͤufigen Erwaͤhnung des Geſchichtſchrei⸗ 
eruht. | ; 
Nur der Umfang diefer fchriftlichen Geſetzſammlimg 
iſt hier keinesweges beſtimmt, und gerade darauf wuͤrde 
diel anfommen, — 
H Chron. 23, 18. wird, nach der gottloſen Negie 
rung der Athalia, unter Jo as der Gottesdienſt im Tem⸗ 
vel von den, von David eingeſetzten, Leviten wieder ge 
— „die Brandopfer des Jehova, tie es geſchrieben 
eht im Geſetz Moſis., Hier gilt daſſelbe, wie von 
I Chron. 16, 40., nur iſt Moſes namentlich genannt, 
1 Chron. 23,4. (und IE Reg. 14,6.) ift die Stelle 
Deut. 24, 16, örtlich angeführt mit dem Benfaße: „wie 
gefchrieben ſteht im Gefeß, im Buche Mofis, weiches 
von Sehova geboten ifl., Die Begebenheit, movon ik 
dem Vorhergehenden die Rede ift, gehört in die Regie: 
eung des Amazias. Indeſſen daß damals auf jenes 
Schriftliche Geſeß Ruͤckſicht genommen worden, ſteht mit 
- keinem Worte im Terte, fondern V. 4. ifb nach der deur: 
lichen Aeußerung eine bloße Anmerfung des Erzaͤhlers 
I Chron. 31, 3. 4. läßt, nach der gorelofen Regie: 
rung des Ahas, Hiskias „Brandopfer, BR 2 


find, Blos zwey diefer Stellen ftehen auch im II. B. der 
— Indeſſen es iſt laͤngſt bemerkt worden, daß der 
erfaſſer der Buͤcher der Chronik mehr Ruͤckſicht auf Dinge 

nimmt, weiche den Oottesdienſt betreffen, als der Verfaffer 

der Vuͤcher der Koͤnige. 


59: Sewähnungen des Sefegbucdes Mofis,. 299 - 


Abend: Brandopfer, die Neumondenfeyer und gerte& | 
dienftlichen Verſammlungstage halten, wie es gefchrleben . 


ſteht im Geſetz Zehgva’s,,, ſ. zu I Chron. 16, 40. 


ll Chron. 34. wird, nad) mehreren Negierungen abs - 


goͤttiſcher Könige, der Jehova-Dienſt von dem jungen 


Könige Joſias, vom gen Fahre feiner Regierung an, 
wiederhergeftelle, die Spuren des Goͤtzendienſtes ausges 


rottet, und / im 18ten Jahre diefer Regierung der Tem: 


e er und verfchönert, und hier heißt es 
. 14 ff.: | 
Und als fie herausnahmen das Geld, welches in 
das Haus des Jehova gebracht war *), fand Hilkias, 
der Priefter, das Bud) des Geſetzes des Jehova durch 
Moſes. Und Hilfias ſprach zu Scyaphan, dem 
‘ Schreiber: ich habe das Buch des Gefehes in dem 
— des Sehova-gefunden, und Hilkias gab. dag 
uch dem Schaphan. Und Schaphan brachte das 
Buch zu dem Könige, gab. ihm Machriche, und fprach: 
Alles, was deinen Knechten übertragen worden iſt, 
das thun fie. Und fie haben das Geld aufgeſchuͤttet, 
welches im Hauſe Gottes gefunden worden, und ger 
ben es den Auffehern und den Arbeitern, - Und Schae 
phan, der Schreiber, erzählee dem König ferner, und 
ſprach: Ein Bud) har mir Hilkias deu Priefter gegeben, : 
und Schaphan las in demfelben vor dem Könige. Unp, 


. als der König die Worte des Gefeßes hörte: fo gerri 


er feine Kleider. Und er berahl dem Hilkias u. ſ. w. 
— — : gehet und befrager den Jehova für mich und - 
Ä das 
m) Ueber diefes Geld, iſt V. 9. zu vergleichen, es heißt dort 
das Gelb, „weldes in das Haus Gottes gebracht worden 
wor, welches die Leriten, die Hüter der Schwelle, von 
Manaſſe, Ephraim, und dem ganzen Reſt von Iſraei, und . 
von ganz Juda und Benjamin und den Kinwohnern von’ 
Jernfalem gefammelt hatten, „ und ®.17. das Geld, wel⸗ 
qheo im Haufe Gottes gefunden worden ifl., 1 jene 
Sammlung giebt es ſonſt feine Nachricht, F 


— 


⸗ 


⸗ 


8X 








. 599 559: Anführingen Des Gefſetzbucheo Rofis. 


das Uebergebliebene von Iſrael und Juda ber bie 
Worte des Buchs, welches gefunden worden iſt. 
Denn groß iſt der Zorn Jehova's, welchen er über: 
uns ergießen will, teil unfere Väter das Wort bes 
Jehova nicht besbachtet, und nicht- Alles gerhun haben, 
wie es in diefem Buche niebergefchrieben if, Da ging: 
Hilkias — — zuder Hulda — — — Und fie- 
ſorach — —: — — V. 24. So ſpricht Jehova: 
Ja ich bringe Ungluͤck uͤber dieſen Ort und ſeine Ein⸗ 
wohner, alle die Fluͤche, welche in dem Buche nieder⸗ 
geſchrieben ſind · — — u mu um — V. 30, 
Und der König ging ins Haus des Jehova hinauf, und 
Jedermann von Juda und die Ginwohner von Jeruſa⸗ 
‚tem, und die Priefter und die Leviten und das ganze 
Woif, Alteund Zunge, und manrief aus alle Wortedes ' 
- Buches des Bundes, welches im Haufe des Jehova 
- gefunden worden war. Und der König — — ſchloß 
: einen Bund vor Jehova — — zu beobachten alle 
Worte des Bundes, welche in dieſem Buche niedeege⸗ 
fchrieben waren. | a 
U Reg. 22, 3. ff, ift ganz biefelbe Begebenheit, und 
B. 8. ausdruͤcklich das Auffinden des Geſetzbuches im 
Hauſe des Herrn erzaͤhlt, zum Theil mir denſelben Wor⸗ 
ten, wie in der überfeßten Stelle, doch find die Umſtaͤn⸗ 
de Burchgehends nicht jo-genau angegeben, als, dort: 
Das hier gefundene Buch iſt arı begreiflichen daſſel⸗ 
be, woraus Joſaphat (f. 1! Chron. 17, 9. und S. 588.) 
Das Volk belehren läßt. Was dort davon gefagt morben, 
gilt audy von diefem, ißt an einem verborgenen Drte bes 
Tempels gefundenem, Buche des Geſetzes. Indeſſen iſt 
dee Inhalt hier in fofern näher charakteriſirt, als es das 
Buch des Bundes genannt, und daß der, darin befind: 


lichen, Fluͤche *) gedacht wien. . | 
| | Dan, 


2) Sarg. Lev. 26, 14: ff, und beſonders Deut. 87, 18: ff: 
und 98, 13. fi: | 


6.59. Erwähnungen des Geſetzbuches Mofis. 5 


Dan. 9, 11. heißt es: „und ausgegoſſen wurde Üben 
uns der Fluch und das Geſchworne, was im Geſetze Dos. 


. fis, des Mannes Gortes, gejchrieben fteht.!, 


Esr. 3,2. „darzubeingen dieBrandöpfer, wie es im, 
Geſetze Mofis, des Mannes Gottes, gefchrieben fieht.,, ' 
Esr. 7,6, wird Esras genannte AYINI 19 NDIO. 
MID, ein Schreiber, vem das Geſetz Moſis geläufig iſt. 
Nebem. 8, 18. wird am Saubhürtenfefte das Geſetz⸗ 
blich Gottes, welches V. 1. das Geſetzbuch Mofis Heißt, 
vor dem verfammelten Volke vorgelefen, und ziwar vom 

erften bis zum letzten der ſieben Tage der Feyer des Seftes 
und das Gejegduch ift wiederholt in diefem und dem fols 
genden Kapitel erwähnt, |. davon auch ©. 565, Van. 
em Inhalte diefes Geſetzbuchs aber ſteht in Bier Stelle, 
K. 8, 2. 3.10, 8.9, 3. K. 10, 34 36. nichts Ange; 
druͤckliches, als daß die Ansrdnung des faubhürtenfeftedh 
Darin gefunden wurde, ſ. Lev. 23, 42., daß man die 
Erftlinge des fandes und des Viehes den Prieftern, wel: 
he den Dienft im Haufe Gottes haben, darbringen, und. 
daß das Seuer auf dem Altar des Sehova brennen fol, 
vergl, Lev. 6, 22. Das demnächft Erwähnte, daß die 


beviten den Zehnten ihres Zehnten dem SPriefter, dem 

Nachkommen Aarons bringen füllen, gebt ganz Ohne 

- Zweifel aud) von der Ruͤckſicht auf die Vorfchrift Num, 
18,26.28.aud, ob es wohl nicht ausdruͤcklich gejagt if. 


Vieleicht Fann man hicher auch noch Pf. 149, 9 
rechnen, wo AN E39, und Il Chron. 35, 26., wo 


bie Guͤte des Joſias angeführt wird, „wie im Gefeß Je⸗ 
hova's vorgefchrieben (2102) iſt. | 


$. 69. Stellen des A. T., in welchen na 
vdrkoͤmmt. — 
Im A. T. iſt nicht ſelten Mo genannt. Mar 
hat behauptet, daß Damit der Pentateuch, wie wir ihn 
noch leſen, gemeint fey, und daß aljo fchon dieſe ee 
Zu eo | das 


s 


“ 


$ \ N — 
592 - . 60. Erwähnungen der min. 


Bas ſchriftliche Daſeyn deſſelben begruͤnden ). Dies ſol 
3. B. in folgenden Stellen der Fall ſeyn: Deut. 1, 5. 
Zephan. 3, 4. Jer. 2, 8. 18, 18. Thren. 2, 8. Ezech. 
9,26. Zach. 7, 12. ll Chron. 15, 3.**). | 
va Indeſſen feine diefer Stellen kann das irgend betveis 
ſen, mas fie beweiſen fol. Unter ihnen allen iſt Jer.2, ° 

8. nod) die einzige, im welcher der Anfchein einigermaßen " 


7 





‚ Beftimmter dafür fprechen Eönnte, daß überhaupt nur von 
einem fchriftfichen Geſetze die Rede ſey. Es find naͤmlich 
daſelbſt MMn HN genannt: die ſich mir dem © | 
beſchaͤftigen. 
nr allen andern Stellen ift MINI gewiß das Mo⸗ 
che Geſetz, fo, wenn Deut. 1,5. geſagt iſt, daß Mo⸗ 
das Geſetz vor dem Volke erklaͤrt habe; aber deshalb - 
oweges das Geſetzbuch, und noch weniget das Me⸗ 
ſaiſche Geſetzbuch in ſeinem gegenwaͤttigen Umfange, 
der Pentateuch ** 
- So wie einmal das Miofaifche Geſchbuch erwelslich 
dieſen Umfang hat, dann frehlich ift damit ſyno⸗ 
“m Aber das Daſeyn dieſes Umfangs muß unabboͤn⸗ 
sig von jenem Namen erſt bewiefen werben, 


Jahnu Einleit. a. a. O. $.4. S 23. 24. Moſes nennt 
„feine Schrift nicht nur min IEQ, fondern auch 
ſchlechtweg das Geſetz, mar Deut. 31, 11.2. — — 
daß folglich diefe zweyerley Ausdrüce, wenn vom Gefeg. 

a die Rede ift, volltommen ſynonymiſch feyn 

— 


u) ©, ebendaſ. 8. 6. ©. 41. 


; ee angeführte Sefeuchrung bes Bis 
nons. ©. 28. — Es iſt nicht ae “ u. in X. T. Ab 
Dentatend den Namen bes Geſetzes oder Geſetzbuches 

Be Stellen, wo die Bücher Moſis in dem A. T. 

eitirt werden, enshalter wirkliche Verordnungen oder Ger 

— werden Gefhichten, die im Pentateuch 

‚m der Formel erwähnt: „ Es ſteht im See, 

rs EUR des Geſetzes. 





\ 


6.53. Refultat d. Bräfung ß, Temähnungen. 495 
Zum Ueberfluß finden ſich Stellen, in welchen dieſe 


ayiarı offenbar ein &efeh von einem andern Umfange' 


bedeuten, z. B. abet Deut 31, 24: 25. ) und Jof.g, 
32. wi welche Stelle ſich auf Deut. 27. beziehet (k. 


.572.). Ä . 
Eli felbft jene Stellen, vorausgeſetzt einmal, 
daß Tie irgend nur einige Beweiskraft härten, gehöre 
C außer den Stellen im: Deuteronomium ſelbſt, von’ 
welchen fchon gehandelt worden ift, ) alfe in das Zeitaltet 
des Erils, oder der nächften Jahte vor demſelben. 


$ 61. Refultar, befonders ans den beiden . 
vorhergehenden 65 Ze 
Beſtimmt läßt fich aus zwey der angeführten Stel⸗ 


fen nicht das Daſeyn des Geſetzb uches im Davidiſchen 


Zeitalter erſehen. Diefer Bezug derſelben ift zu menig 
geſichert. ER: 


Aber dagegen legt allerdinge der Scheiftſteller aus 
dem Zeitalter des Babyloniſchen Exils, det I Reg. 2, 3. 
rieb,. dem fterbenden David die Erwähnung des’. 


chriftlichen Gefehes Moſis in den Mund. 

Eben diefes Geſetzbuch finden wir in einer bedeuten 
den Anzahl Stellen ſoichet Bücher des A. T. deutlich ers 
waͤhnt, die unbeſtreitbar erft nach dem Babplonifchen 
Eril verfaßt: find. 2 J 


x 


/ 


Daß in diefem Zeitalter das Gefehsunh Mofis in 


feinem gegemmärtigen Limfange vorhanden geweſen if, 
dies lehren ohnedies andere zuwerläflige Gruͤnde. Und 
dieſe Anfuͤhrungen in den Büchern des Esras und Nehe⸗ 
mias bringen uns alſs nicht weiter, als uns jene, In ver 
Folge noch anzuführende, Gründe: ohnedem führen 
sohrden. 2 ee 


3Aber 


on 
) S. den Beweis oden S. 361. ff. und bey begab a: a. O. 
S. 29. DEE 7" Eu Se 


Dre heil. J Pp 
t 


* 


594 61. Refultat-d: Prüfung d. Anführungen; 
: 1} 


‚Aber in jenen Büchern werden auch frühere Bege⸗ 
benheiten erzählt, welche Begebenheiten das Dafenn eines 
ſchriftlichen Geſetzbuches Mofis vorausjegen, und fich 
recht eigentlich darauf beziehen: 
| Der Erzähler diefer Begebenheiten verdient Clans 

ben, wenn nicht begründete Zweifel gegen ven Vorgang 
erregt werden fonnenz und Dies ift nicht der Sal, 
Demnach ift alfo entweder bey dem Tode Davidg; 
ober (wenn die dörtige Erwähnung nicht ſo ſicher iſt, als 
Die naͤchſte, wo⸗das Factum felbft auf dem Daſeyn des 
Geſetzbuches beruht,) ift wenigftens 100 Jahre fpäter 
unter Joſaphat das Gejeßbuch vorhanden. Es kann 
deshalb weit früher vorhanden geweſen jenn: nur ift 
dies die erſte, ganz fichere, Erwähnung des Daſeyns 
deſſfeſben. —— ——— 

Aber was iſt dies nun fuͤr ein Geſetzbuch? Der 
ganze Pentateuch? 

Davon iſt wenigſtens feine Spur in. den Erwaͤh⸗ 


sungen: | V 
Dies vorauszufeßen. wuͤrde wenigſtens bey der gezeig⸗ 
ten, urfprünglichen Beſchaffenheit des Penrateuchs, und 
dem Zerfallen jedes Buchs in mehrere, unabhaͤngig vor 
‘ einander da gemwefene Theile mehr als gewagt feyn. 
; Man fann gewiß mit. recht Hoher Wahefeihlichfeie 
annehmen, daß das Geſetzbuch, das unter Joſaphat 
die Grundlage ver Wiederherſtellung des reinen Jehova⸗ 
dienſtes wird ; Eines und ebendaffelbe fey mir dem, was 
water Sofia im Tempel, aufgefunden wird: | 
In diefem ſind die Slüche der Hauptgegenfland, 
der als der Inhalt deflelben erwähnt wird, und es wird 
aud) Das Buch des Bundes genennt. Zwar wird dadurch 
ein mehrerer Inhalt nicht ausgefchloffen; aber za Kalten 
haben wir ung doc) zunaͤchſt an jenen. 
Nun Jeſen wir Jof.. 8, 30.— 35. das, Factum ee: 
waͤhnt, welches im befländigen Bezug auf Deut, 27. 
J — ne 4 


* 





j 


im übrigen U. T. zu eiffäre 885 gefeigt wor⸗ 

ben ft: Auf fen Theile bie 

mehr auf eine auffallende X ale beſtimmte Ers 

‚toahnungen des Pentaseuche 3 Büchern: . Died 

zeigt ſchon die unbefangene ig der, in übrigen 
AR. cifirten Stellen des 2 ,5ben Du Pin **), 

Das Zeitalter des Buchs Sofa f offenbar ein ſpa⸗ 

teres, und kann wenigftend niche vor David’g.Megierung, 


= 
— 


* 
\ 


J. Gi. Reſultat d: Prüfung d. Erwaͤhnungen 59 


kehrt, / daß Zofua ‚alle Worte dieſes Geſeches austufen 
läßt, Segen und Fluch, wie es geſchrieben ſteht in dem 
Buche des Gefetzes *). Dort iſt offenbat-der Inhal⸗ 
von Deut: 27: und 28. gemeint, wo die Fluͤche ſiehen. 
Dem Jehova, als er dem Salomo etſcheint find I Reg. 


— 


9. und Il Chron. 7. Worte aus Deut. 28, und 29, ih dem 
‚Mund gelegt: Selbſt nody Dan:.g; 11: if vor Allem von. 


den Fluͤchen die Rede; die im Geſetze Moſts geſchrieben 
flehen.. ZUR | | 
\ 


al geiiß wengflene Geöhe mechlich Anäinefmneng 


daß dieſes Geſetzbuch 
ronomium beſtariden haben möge, deſſe Saft 

bunden mit dem Daſeyn feht weniger — des 
Pentateuchs, ja pollkommen zureicht / Im alle Anfuͤh⸗ 


einem großen er 


“7. zlingen ded Inhafts, ober der Worte des Pentareuche 


inen gegenröärtigen Inhalt gehabr haben Hr); H6 eg, 


chon damals, odet erſt ſpaͤter Abgefaße fey, 

waͤrtig der Entſcheidung nicht näher führen: 
auch entſtanden fcy x immer liegen ivenigfteng i 
enthaltenen Erwähnungen “ Geſetzouchs 
| 2 


‘ ri G = 


he ee dc Ss re 


n Daſeyn / vers 


nicht 


duch über das Vuch der Richter, uͤnd den Bewels, bet auf 


Dr Veruͤckſichtigung Ih demſetden defähit Werben Mm 





L 
7 


196 5.62. Innere Bewähr des Hösfen Klters. 


wicht Merkmale, die nicht auf eim ſolches, aus Theile 

des Pentateuchs und befonders des Deuteronomium be: 

Pehenbee, Geſetzbuch eben fo gut pafiten. 

2, Indeſſen giebt es vielleicht noch andere Grunde 
welche eine fruͤtere Eriften; des ganzer Pentateuchs 


. unterſuchen dieſe zunaͤchſt. 


62. Iunere Gewähr des hoͤchſten au⸗r 
diefer Bacher. 


ſten Nachtichten find gerade Die mageriten, fo wie fie ſich 
bey dem längeren Seben der Menfchen rein erhalten! 
nen; die — * alle ſeht natuͤtlich. | 


.y PER 

*) Eich h o r w⸗ intel a. a. * Th. IT. $. 428. 4 6, we 

ſich dieſe Sründe punaͤchſt anf die Genelis benehen. Dies 
it auch bey folgenden Das ee: 


N 


$. 62. Innere Bewähr des högken Altere. 997 


Bey der Darfellung der einfachen Sebensart: ber 
Menſchen ſey Nichts von einem: fpäteren Zeitalter mie 


eingefloſſen. Es werde Manches, als befannt, vprauee 


est, was in ben fruͤheren Zeiten, aber nicht in dew. 

aͤteren verausgefeßt werben koͤnne, fo bey ten kurzen 
Notizen von Erfindungen Gen. 4,23.24., fo bey Sprich⸗ 
wortern Gen 6,4). °— J 
IIn dieſen Büchern falle die große Kenneniß der Bor: 
. welt in die Augen, die ſich von feinen fpätern Schrift: 
ſteller ala Moſes erwarten lafle **), ’ 

Man vergleiche dieſe Bücher mit den romanbefteg 

Sagen anderer alten Völker, mit der, für alt und aͤche 
| te berfelben, um dem’ 


+ find fo unverkennbar, 
f Sittlichkeit und Reli⸗ 
n nuͤchterner Sinn der 
8 in ihnen aus. 

1 Kapiteln ger Genefis, 
hkeit der Anfichten von 
| hengefhlechts und der 
Erzählungen. ber Dinge, wie fie erfolgt ſeyn mäffen, oft 
fo überrafchend **”), und daben fo wenig kuͤnſtlich erzielt; 
daß dies unſre Aufmerkſamkeit in einem Hohen Grade auf 

diefe Buͤcher eittee. — 
ndefjen dieſe Wahrheit ber Vorſtellungen iſt noch 
kein Beweis * er Aufzeichnung in einem Zeitalter, wel⸗ 
ches der Begebenheit ganz nahe gelegen habe. 
EN Pr 3. . Meng 


N —⏑—⏑ 8 ton 

“*) Michaelis Einitit. 6.90 4 1a ER Die bort 

’ angegebenen Data follen S. 600. angeführt werden. 

ver) Sie iſt beſonders anziehend auch in: J. 2. H. (Aug) 
moſaiſchex. Geſchichte des Manſchen/ yxon feinem Urfprungt 

bis zum Eutſtehen der Völker, Fraukf. und Leipz. 1793. an- 


gefuͤhrt. 





—altor zu 


FR 


895 H6nInuese Beine des Hößfen Hitere, 


Wenn bie Nachrichten diefer Bücher in jener Nuͤch⸗ 
gernheit Merkmale der Aechtheit enthalten: fo ift doch 
nicht Hut Fein Grund da, Beshalb die hiftorifche 
Wahrheit dieſer Datftellungen, und die Achte Herkunft 
er dem por-mofgifchen oder moſaiſchen Zeit; 

ehäupten ; und wenigſtens Die vor⸗ mafätfche Auf 
zeichnung berfelben bleibt qn fich fehr unwahrſcheinlich. 
Zene große Marürlichkeie pieſer Darftellungen con: 
traſtirt zwar zumeifn mit manchen Fleinen Zügen, welche 
hicht der Zeit angemeſſen find‘, z. B. wein Jehepa zum 
Kain in Ber ſchdnen Sefiten; Gen. 4,7. ſagt? fo liegſt du 
an ber Thür des Bünde, gleich als vb man in ber zineyr 
gen Generation des Menſchengeſchlechts ſchon erbentliche 
Wohnungen, Hütter mit Thüren vorausfeßen dürfte, 
und nicht erſt der Urenfel Kains, ſelbſt in dieſem Kapitel 
V. ro: als’ der Stifter des Lebens jn Hütten aufgeffellt 
mürde*). Jedoch fo Etwas kann ſich äußerft leiche in 
 . die Erzählung einſchleichen, fo bald fie nicht unmittelbar 
zu Der Zeit des Factums aufgefchrieben worden il. Und , 
Dies woaͤre wenigſtens in Kains Zeitalter ſchwerlichſt 
—— AR e Et er RS — — — 
 Iener Schluß von der inneren Wahrheit, b. 4 
Wahrſcheinlichkeit des Dargeflelten auf die Mor € 
Wahrheit deſſelben als Begebenheit, würde bier zu viel 
bemeifen, wenn er anders in einem ſolchen Galle wirklich 
Beweilskkaft hätte 57 u 
“Nie einmal beftimmte und ausführliche Tradition 
kann Über die Schöpfung und den erften Suͤndenfall der 
Menſchen als porhannen gedacht merden. | 
Das lange Leben der ſogenannten Pätrfarchen wuͤr⸗ 
be N ſt penn es wahrſcheinlich wäre, nur Die äußere 
Möglichkeit der Fortpflanzung folder Rachrichten be 
gründen, might aber bie Wahrſchein ichkeit, daß "en 
| —— 


S die chen angeführte Eehrift ©. 1a, 


v 


Be [gen — — 


3.62. Innere Gewähr bes hoͤchſten Alters. 59% 


Menſchen fchen fo beosachtet gätten, um Quelle pirffk 
cher Nachrichten werden zu fönnen. 

NMNun ift aber die Wirklichkeit jenes lebens der Pas 
ttiarchen durch eine fo große Zahl von Jahrhunderten hier- 
durch an ftch fo unwahrſcheinlich, und befenders nad) ven 


| Unterſuchungen unſerer Zeit über ſoſche Sagen der Vor- 


welt mit fo. teifftigen Gruͤnden bezweifelt worden, daß 
ch auch darauf nicht die Vorffellung einer HUREN 
——— bauen läßt. 
Geſetzt nun aber, daß ein Mann im Mofaifchen 
— , oder auch, ‚einige Zeit vorher, ohne wirtliche 


achricheen, fo natürliche Vorftellungen über den frühes 


ften Fortgang der Schickſale dee Menfchheir — 
konnte; wenn er, ohne ſolche Nachrichten deren D 
ſeyn wenigſtens uͤber die Anfaͤnge des —— — 


gar nicht poransgefeßt werden darf, im nuͤchternen, hellen 


Zeitalters zu halten 


Sinne ſolche Vorſtellungen auffaſſen konnte, und vor⸗ 
zuͤglich Ueberlegung die Quelle diefer Anſichten war: fg 
kann fie fich, doch wahrhaftig auch ein Mann des Da; 


vidiſchen gder Salpmonifchen Zeitafters menigftens eben 


ſo gut, ſo wahr und nuͤchtern gedacht haben. 

"Sollte nicht ſelbſt jene reifere Ausbildung dieſer Vor⸗ 
ſtellungen für ein Moment gelten muͤſſen, es wahr chejn⸗ 
Ti) zu finden, daß fi f e für die Seuche. eines ſeaͤteren 
eyen 

Henn die Nachrichten, aus. dem fruͤheſten Zeitalter- 
magercr find, als die aus. der nächft fpätenen: fo ift Dies. 
soohl an ſich zu natuͤrlich, als daß, daraus Etwas für die 


unmittelbare Abfunft der Nachrichten, aus jedem dieſer 


Zeitalter gefolgert werden duͤrfte. 


| Auch über die nachfolgenden., fruͤheven Zeitafter,, 
ſelbſt des Abrahams, zeigen. die Verfaſſer dieſer Bücher 


keine ſo genauen Kenntniſſe, daß nicht die meiſten der⸗ 


ſelben quch in ben Zeitaltern ber. 2 der — 
Ppr4: Ratios 


— 


XR 


en 


| 600 68. Innere Gewähr des Hösfen rer 


‚Mation nad) der uͤhriggebliebenen Tradition: fo aufges 
chrieben fenn konnten. — 
Die Fragmente ber Edomitiſchen Geſchichte Gen. 
36., wo Micha elis beſonders dies bemerkt, daß V. 39. 
von dem achten Koͤnige der Edomiter nicht, ſo wie von 
ben übrigen, geſagt iſt: und er ſtarb, und daß von ihm 
mehr, als von den übrigen Königen erwähnt wird, wel⸗ 
ches wohl paffen koͤnne, wenn er im Moſaiſchen Zeitalter 
“ febee, und die Geſandtſchaft an dem König von Edom 
 Num. 20, 14, (wo er nicht genannt mird,) an ihn ge 
richtet war; die Nachrichten yon den alten Voͤlkern 
. Deut.2,5 die Beichreibung der Gegend, wo ift das todte 
Meer iſt, Gen, 13, 19, 14, 10,5 das Stillſchweigen 
"von Gdßentempeln in Palaͤſtina, welches in eine Zeit 
verfeße, wo es noch Seine Tempel gab, d. i, in die ältefte 
Miofaliche Zeit, denn im Buche der Richter find Tempel 
ermähnts Die Nachrichten yon den früheften Erfindungen; _ 
Die Nichterwaͤhnung des, erft 240 vor dem Salgmoni 
(open Tempel, erbauten Tyrus in Gen. 10., und die Er⸗ 
koähnung der Stadt Mefen neben Ninive mir der Be 
‚merfung , daß jenes die große Stadt ſey, woraus er- 
helle, daß damals, als der Werfafler ſchrieb, Ninive 
noch nicht au der Groͤße gelangt mar, die ihr im Buche 
nas und ben Herodot zugeſchrieben wird *); — Dies 
Alleg, ſo bemerfenptpereh es iſt, beurkundet nicht das 
Moſaiſche Zeitalter diefer Bücher, u 
Denn jene Nachrichten von ben Edomiſchen Köni- 
gen haben die Meberfihrift: Koͤnige non Edem, welche 
regiert Haben, bevor bie Iſraeliten einen: Koͤnig Hatten. 
Unter dam Känige, deffen Tod nicht erwaͤhnt wird, ver⸗ 
ſtebt alſo der Merfafler wenigſtens weit nanürlidher denje⸗ 
gen Edemitiſchen König, welchen der Zeitgenoſſe des 
erſten Königs von Iſrael war. Zum wenigſten iſt nicht 
an 


0,0, Mihaatis Einleitung am tkm angefährten Qrie 
DET rs ee | j 





un ar 
. 


N 


| 6.62, Innere Gewähr den hoͤchſten Ülters. 601 
angegeben, in welchen Zeitraum die Meike biefer acht 


Edomitiſchen Könige anfange, 


Die Nachrichten pon ben alten Voͤlkern Deut. a, 
find von der Art, daß fie von Daten der bloßen Tradi⸗ 
tion ausgehen foͤnnen; und eben dies gilt von den An 
führungen der Staͤdte, welche einfi an dem Plage des 
fogenannten: todten Meeres geſtanden haben, nnd der 
Beichaffenpeit der Gegend, Der Gen. 14. Beirhriebene 
Kriegszug enthaͤlt die Namen der kriegführenden Könige 
und der Oerter, wo Schlachten vorgefallen waren. Eben 
dies gilt endlich auch von den Erfindungen. Sagen uͤber 
dieſe ſind auch in dem Griechiſchen Alterthum an be⸗ 
ſtimmte Perfonen aebundenzund dieſe zu dem Range der 
Goͤtter erhoben worden. Gen. 4. ſchließen ſich dieſe Er⸗ 
woͤhnungen an eine Genealogie, dergleichen, zB. die 
Araber, oft im Gedoͤchtniß erhalten eben, 5: 


. Daß Feine Tempel ber Kanganitiſchen Nationen er 
woͤhnt find, kann höchft zufällig feyn, da wir feine Ber: 


. anlaffung einer folchen Anführung finden; im Buche der 


Richter Dagegen ift fie da, Faeta ſtehen im Bezug auf 

biefe Tempel dieſer Voͤller. Wenn niche ein Factum 
eine Veranlaſſung dargeboten hätte, 'Num. 25, 3.: fo 
wuͤrden wie auch feine Goͤtzen dieſer Vdlker genanne fine 


ben, bie fie doch gewiß ſchon hatten. 


Wenn Tyrus erſt 240 Fahre vor dem Salomon 


| ſchen Tempel ein fo iſt es jehr venfbar, 


boß ber fehr unterrichtete Berfofler von Gen. 10., aud) 


wenn er nach: der Erbauung diefer Stadt lebte, Diefe 


fpätere Entſtehung derfelben wußte, und abfichtlich Tyrus 
niht unter den Kanaganitiſchen Pflanjorten nannte, 
Wenn Ninive gegen. Reſen zuruͤckſteht: fo iſt nicht er⸗ 
weislich, daß die Hebräifche Nation vor der Einmiſchung 
der Aſſoriſchen Koͤnige in Angelegenheiten 
m , $ p 5 | ze f % 


— - 
N 
- 


/ 


602 $.62,$unere Gewähr des hoͤchſten Alters, 
2. i. vor Ahas, dem Bater des Hiskias, eine ſo genaue 
Kenntniß von Aſſyrien Hatte, um nicht. in jener Nach⸗ 
richt einen unbeſtimmten, vielleicht irgigen Geruͤcht folgen 
gu koͤnnen. Wenigſtens aber, menu au; Ninive wirk⸗ 
lich erſt ſpaͤter, als Reſen, fo groß geweſen ift, alß es 
war; erhellet nicht, daß dies nicht erſt lange nach Moſes 
geſchehen ſeyn koͤnne. Kurz, Gleichzeitigkeit djefer Nach⸗ 
sichten mit Moſes folgt nicht Daraus, = | 


Wbeoenn ſich ſoſche Nachrichten von ber Vorwelt un⸗ 
gefaͤhr bis auf Moſes durch) die Sage ghne ſchriftliche 
Aufzeichnung erhalten haͤtten: fo iſt es begreiflich, daß 
fie ſich auf eben die Art noch Jahrhunderte länger erhal⸗ 
ten; und einen wahrheitsliebenden und uͤberſegenden 
Darfteller gefunden haben tönnten, befenders ba nun ein 
eigner Stand der Priefterfchaft ein mehrenes Äntereffe an 
Allem hatte, was die Mation Kberhaupt bettaf, und in 
einigem Zufammenhayge mit ihrer Religion ftand. Daß 
aber im Moſaiſchen Zeitalter Die Genelis ayß weit frü- 
jo ſchriftlichen Urfunden zufammengefeßt worden 
ey, einer folhen Annahme ftchen die erbeblichfien 
Schwierigkeiten entgegen. Je näher im Moſajſchen Zeit: 
alter die. Aufzeichnung diefer Nachrichten fiele, deſto 
> meniger würden fie mit den abigen runden zuſammen⸗ 

. ftimmen. Se früher fie aber angenommen wird, deſto 
groͤßer wuͤrden jene Schtierigfeiten feyn. Die genaue 
hiſtoriſche Wahrheit, welche die Gewaͤhr des hoͤchſten 
‚Alters enthalten ſoll, koͤnnte nur bey einem moͤglichſt ho⸗ 
"gen, d. i. moͤglichſt unwahrſcheinlichen, After ſchriftlicher 
Nachrichten von den Greigniſſen beſtehen. 


Daß beſtimmte Nachrichten von aͤlteren Begeben⸗ 
eiten leichter qus einer fruͤheren Zeit erwartet werden 
oͤnnen, als aus dem Zeitalter des Esras: iſt unbeſtreit⸗ 

. bar. ber eben, weil zwiſchen Mofes und Esras eine 
lange Keihe von Jahrhunderten Itegt; fo liegen auch == 
— er⸗ 


\. | = 


N Pr} 


$. 63. Aegyptiſcher Geiſt im Ventaseuge. 603 


Kerken Zeitpuncte dazwiſchen, denen die ſchriftliche Auf 
faſſung ſolcher Nachrichten angehbren kann .. 


9.03. Der Jegyptiſche Geiſt dieſer Bücher führt 
» auf ihre Abfaſſung im Mofaifhen Zeitalter. 
Der Aegyptiſche Geiſt, der in diefen Büchern weht, 
sind die genaue Kenntnif yon Aegypten, welche ! 
— verrathen, ſcheint nicht blos unbeſtim 
ruͤhere Alterthum, ſondern in das Mofgifch: 
ſelbſt zu führen, welches mehr als ein anderes db 
niſſe haben mußte, und augenfcheinfich in ein 
bon Einrjchrungen' diefen Geiſt — De 
erſcheine durchaus wie der am Regnprifchen Ho 
e Mann **). Beylaͤufige Bemerkungen fee u 
öcher “ty eingeflochgen, die eine Räkfihe anf Ac 
* Zur + | | 2 gypten 
) Wenn bey Michaglig und anderwaͤrts ausgeführt wird, 
daß dieſe Tücher ganz Moſaiſch ausfähen: fo iſt vorzüglich 
bie erwähnte an * große Kenniniß der Vorweſt und Ae⸗ 
gyptens (|, den folgenden $.) als die Eigenſchaft gemeint, 
wodurch ſich jengs Anfshen Begründe. "Sindefien darf mat 
dabey nicht überfehen, daß Michaelis auch bey dem Bus 
he Hiob $. 12, 7. anaführt: „dig Suchen fehen gang Mo 
Ra, er ee 
#9 S. Eichh ornis Einleit. a. a. O. 8.415. ©. 231. ff. 


v 


a, 


Jahws Einleit. a. a. O. $. 3. III. 
FH) Mihäefis Einleit. a. a. Q, ©. 189. 99: „Ganz 


beyläufig, wenn er dtwas'' qAegypten 
"ein, und er vergleicht da n. 13, 23, 
Deut. 11,10.11.13. 6 ten wegen 
der großen Ebenen an Xi Adat,d 
der Acker durch gewiſſe Di tung man 
5 die Füße gebraucht, geträt ‚er Exod, 
7. 29. Seen Aeghptens er and Un: 
Tunde der Geographie m Er lobt 
Den gerade‘ fo, wi Argyptn . 
gelobt werdon muß, woͤge s, zweyer 
gebbt vetdon muß, mg Lem 





604 63. Aegyptiſcher Geiß im Yenteteuhe 


gypten verräthen, und was von Kegynren felbft erzählt 
wird, entſpricht ganz.den andermweitigen Nachrichten, die 
wir von Aesypten haben. Die Hirten waren nad) Gen. 
43, 22. 46n34. bey den Aeayptiern verachtet: wenigſtens 
von den Hirten der Schweine finden wir dies auch noch 
tm Zeitalter des Herodot bemerkt ¶ L. IL. e, 47.). 
Hoͤchſtwahrſcheinlich geht ein großer Theil von der 
Moſaſchen Geſetzgebung von Aegyotiſchen Einrichtun 
gen aus. — | 
Eirn großer Theil biefer Eigenfchaften kommt dem 
er der Bücher des Pentareuchs wirklich zu In 
bficht Der Kolgerungen aber, welche aus dem Daſerij 
Derfelben gezogen werden koͤnnen, ift ber Aegyptiſche — 


großer Gaben der Natur, die Xegupten mangeln, "Pharao 
teinkt ben ihm nicht Wein, fondern nach Aegyptiſcher Art 
aus frifchen Trauben ausgepreßten Saft Gen- 40, IL, unb 
der oberſte Baͤcker Pharao's traͤgt nach Aegyptiſcher Art 
V. 16. auf dem Kopf, Seine Aegypter ind gegen Zrembde 
fo mißtrauiſch, als bie alten Aegypter wirklich waren, 42,9., 
fie duͤrfen, ans Furcht, ſich zu verunreinigen , nicht mit übe 
ner effen, und haben fehr firenge von andern Völkern abs 
gefondertt Speifefitten , wirklich noch fixengere, als Die Ju⸗ 
den, 43, 32.46, 34. Er erzählt in feiner Geſchichte dem 
Grund davon, daf die Aecker der Aegypter dem Koͤnig anf 
den fünften Scheffel zinepflichtig, und bie Jecker dor Prie⸗ 
ſter frey waren. Die Abgaben und Me Befrepung Davon, 
wiſſen wir auch aug den Griechen , aber den fich in die Bors 
weis verftedenden Urfprung von beiden, hat blos das alte 
Buch 46, 20 — 26. Pferde, bie vorhin gar nicht unter 

„ dem Vieh der Patriarchen vorfamen, finden ſich zuerſt im 
Aegypten 47,17. Exod. 9, 3., auch fehon n.Gem 
41,43. 45,19. 28. 27., fogur — xod. 14, 
6.7. Bor nichts erbebt Pharao fo ſehr, als por vem Ha⸗ 
gelwetter Exod. 9,27. 28., reiht ıwie Aegyptier, denn Ha⸗ 
gel ift in Aegypten unerhoͤt. — — Joſeph muß füh 
fcheeren laflen, da er vor Pharao kommt, freylid nach uns 
ee Aſiatiſcher Art / fordern ganz 
yp 29 


6. 63. Aegyptifcher Geiſt im Pentaterche. 605 


der Moſaiſchen Geſetzͤebung wohl von den Kenntniſſen 


zu unterſcheiden, welche der Schriftſteller in ſeiner Dar⸗ 
ſtellung verraͤht. 
Jener Aeghptiſche Beiſt der Moſaiſchen Sefege ) 
wuͤrde auch ohne ſo ausdruͤckliche Nachrichten die Verbin⸗ 
dung des Moſes mit Aegypten beweiſen. Jedoch er be⸗ 
weiſet Nichts für die unmittelbare Ableitung der Bücher, 
worin diefe Geſetze verzeichnet find, aus dem Mofaifchen 
Zeitalter. | a | Ä 
Meehr dafür würde eine vertraute Bekanntſchaft des 
Darftellers mit Aegypten dafür beweifen. Indeſſen die, 
ſchon angeführten Stellen, welche eine ſolche Bekannt: 
ft beurkunden follen**), beziehen fich cheils nur auf 
eine, blos allgemeine, Kenntniß von Aegypten, fo Gen. 


13, 10. Deut.. 11, 10. ı2., theils ſpricht Gen. 42,9. | 


nicht don einer Sitte der Aeghpter, fondern von einem 
Berfahren des Joſephs, deſſen Abficht auf den geaenwaͤr⸗ 
tigen ' Ball berechnet ift; theils mangelt ihnen fonft die 
Beweiskraft, 5. B. wenn die Wagen der Aegypter als 
etwas Beſonderes —— werden, da ſie auch ſchon bey 
den Kanganitiſchen Völkern Joſ. 11,4. ewaͤhnt find, 


oder wenn fie blos auf Hypotheſen der Erklaͤretr beruhen; 


⸗⸗ 


wie die getretenen Maſchinen, von denen der Erzaͤhler 


a 


Kenmmniß gehabt haben fett. 


Unverfengbar bfeibt di e Bekanntſchaft mit Aegypten, 


die fich felbft in der Darftellung zeigt; fie Darf nur nicht 
übertrieben werden. 
Uber follte-diefe. Bekanntſchaft mitd Aegyrten blos 
von Mofes und ſeinem Zeitalter zur Lrwarten fenn, Da 
wir Im Salomoniſchen Zeitalter imd beh dem Regierungs⸗ 


antritt des Jerbbetihr ee nähere Verbindung mit Aegh⸗ 


pten deutlich wobenhnen, und da das Stillſchweigen pe 
ne a ae a a oft 


N) S. Gr chaetis of Net; Ip: L. $.4. und andermärt. 


‚er ©. ©. 602. f. bie Nete, 





x % 
x 


— 


⸗ 0 


606 |. 64. Pentateuch zu atten Zeiten bekannt: i 


oft duͤrftigen, Iſtaelitiſchen Geſchichte ben noch ftuͤhe⸗ 
xem Zufainmenfang für fi akein nicht beweiſt? Solite 

es nicht wenigſtens in jenen Zeitaltetn Maͤmer gegebeir 
haben kdunen / die fo don Aeghpten zu ſchreiben dermocht 
hoaͤtten = a 


Wenn aud) wirklich ſchon im Moſaiſchen Zeitalter 
— Nachrichten ; in toeichen dann die Befannifchafe 
mit Aeghpten befondets ſichtbaͤr fern kann, alıfgefchrieben 
wurden: fo gehört deshalb noch nicht ber ganze Bene: 


Rudy dieſem Zeitalter. an *): 
8. 64. Der Inhaält dis Pentateachs war zu allen 
Zetten nach Mofes unter der Hebtaͤtfchen 
J Nation bekannt. | 
. ‚Man batferner fölgende Gruͤrde aufgeftellt: Schon 
die Religions= und Staatsverfaffung; die unter Joſua 
eingerichtet nord, feße dem sangen Inhale des Pentareuchs 
J vor⸗ 
4) Daß die Stellung uͤnd Anorduung dieſer Buͤcher ſelbſt auf 
Moſes hinfuͤhre, weil fie ganz anders feyn Würde, wenn 
Moſes nicht ſelbſt ihr Urhebet wäre: daß ein Andere? mäns 
che Wiederholung weggelaſſen, die Geſetze mehr nach der 
Aechnlichkeit des Inhalts zuſammengeſtelit imd fie vicht ſo 
oft durch Geſchichte unterbrochen haben würde, Sahne 
Einleit. a. 0.0. 83,3. und $.12. S. 81.— davon ift, im, 
fofern diefe Bemerkungen die fücceflive Entſtehung diefer 
Bücher wihrend be Zuges beweisen ſollen, ſchon oben 
8.51. ©. 543. ff. ausführlich ——— und gezeigt worden, 
es erhelle nicht ans ber gegenwärtigen Befchaffenheit dieſer 
Bücher, daß Geſetze And Einrichtungen fo hier ftänden, wie 
L ge von Zeit zu Zeit gemacht worden feyen. Am twenigſten 
ſpricht die große Luͤcke von 37 Jahren, welche im Laufe der 
Bargeftellten Begebenheiten ſtatt findet, für jene Annahme, 
S. str. Daß Aber ber Sammter nicht Hiedechöling 
rmieden, und die Gefege nicht nach) der Aehnlichteit ihren 
Inhalts geordnet hat, dies tft nun einmal fo, und ift die 
— davon, daß er nicht eine zufahimenhängende Gefchich⸗ 
/ ſondern aus Materialien derfelden giebe,  &. 906: 
ö 5 = be . \ 





$. 64. Pentatench zu allen Zeiten betannt: 607. 


voraus, fo die Einsheilung der 12 Stämme mit ihren 
beſonderen Namen, ſo die ganze Einrichtung des Pries 
ferchums mie Siiftshuͤtte, Bundeslade, Opfern und. 
. der ganzen Theofratie, ſ. Jof. 28, 10 Jud. 8,23. I Sam, 

3. und 7: und 8, 7. 11Sam. 5,5. 7,2. Pf.2776. 78,60: 
"I Reg. 1, 39. I Chron. 9, 20. 22. 24. 17, 1.5 fo fpäs. 
serhin der Tempel mit feinem ganzen Apparat; fo die 
Beobachtung Mofarfcher Geſetze, welche aud) in den ab⸗ 
görtifchen Zeiren nie ganz unterlaſſen worden, und ei. 
immerwährendes Zeugnif ſey, daß dieſe Echriften ein 
Werk Mofis find. Ohne diefe Schriften haͤtten fid) die 

frommen Hebraͤer Feine ihrer Obliegenheiren erfläten koͤn⸗ 
nen, fie hatten ohne Grund ihren, allen andern Voͤlkern 
unbekannten, Gott verehrt, ihre Feſte gefeyert, und den 
Prieftern alte ihre Rechte nnd die bedeutenden Abgabe 
. an fie gelaſſen ”). 
Es wird im Ber Folge $.78. bemerklich gemacht wer⸗ 
den, wie auffallend ſelten in den Büchern des A. T. die 
Beobachtung beſtimmter, Moſaiſcher Geſetze erwaͤhnt iſt, 
und wie vielmehr manche dieſer Geſetze ſchwerlich befanne 
geweſen ſeyn koͤnnen. J — 
uͤr itzt wollen wir davon abfehen, nnd nur erwaͤ⸗ 
gen, mas denn aus obſtehenden Gruͤnden in dem Falle, 
daß fie fo wahr wären, als es ſcheinen fünnte, was dann 
wirklich daraus folge. er — 
fehr viele Einrichtungen des Jehdvadienſtes 
und der eheofratifchen Volksregierung ift Mofes ohne 
allen Zweifel der Geſetzgeber feines Volks geworden, mag 
er nun feine Geſetzgebung ſchriftlich hinterlaſſen haben. 
oder nicht. | | Ds 
— De Dies 
4) S. Jahn's Einleitung a. a. O. 9. 3. und 6. ©. 26: ff. 
Naͤchſt den Hier angegebenen Gruͤnden wird die Ueberſchrift — 
unferes 6. vom D. Jahn durch Stellen des A. T. ausge⸗ 
führt, welche den Pentateuch vorausfehen oder vorauszu⸗ 
feßen. ſcheinen, und welche ſchon oben $. 57. ff: S. 523. ffı 
genau erwogen wordem find. . J— 





= 
v a 
\ 


6ob $.65. Pentateuch nicht von David, Sammel. . 


1 . \ 
Dies fönnte er geweſen ſeyn, wenn auch nicht alle 
Geſetze, die gegenmärtig im Pentateuche ſtehen, von ihm 
felbft gegeben wären, fondern feine Einrichtungen fich 
im faufe ber er nad) den Bedärfniffen derfelben ermei- 
tert. hätten; fo wie wir folche Bermehrungen der Vor⸗ 
ſchriften felbft von dem größten Theile der Juͤdiſchen Na: 
tion im Zeitalter Ehrifti.beobachter finden. 
Waren aber aud) nur ein großer Theil der Einrich⸗ 
tungen des Jehovadienſtes und der Volksreligion von 
Moſes felbft getroffen, mie fie es gewiß find : fo konnte 
alfes das Öbftehende in den übrigen Büchern bes A. T. 
gejagt werden, ohne daß unfer Pentateuch, fo wie wir 
ihn noch leſen, befannt war. U 
Geſetzt ſogar, daß ſchriftliche Geſetze jene Moſaiſchen 
Einrichtungen begruͤndet haͤtten, und die ſpaͤteren Zeital⸗ 
ter auf dieſe ſchriftlichen Geſetze Ruͤckſicht nehmen: muͤß⸗ 
ten dieſe dann der ganze Pentateuch geweſen ſeyn? 


6.65. Der Pentateuch iſt nicht zwiſchen David 
| - and Sofud abgefaße. | 
Man har Merkmale eines vor: davidifchen Alters im. 
dert Penrateuche gefunden und geltend gemadır, Stellen, 
welche vor David gefchrieben ſeyn muͤßten. Man hat ge 
ſchloſſen: wenn weder David, noch Samuel, noch auch 
Joſua der Verfafier des Pentateuchs ſeyn koͤnne: fo 
muͤſſe es Moses felbft,fepn, dent auf einen Anderen, als 
jene Männer, laſſe ſich diefe Abfaſſung zurückführen. 
Gen. 49, 26. wetde Sofeph der Gefrönte ge 
nannt, fo hätte David dieſen Stamm nicht koͤnnen nennen 
laſſen, ohne befürchten zu müflen, daß durch einen fol 
chen Ausdrucf der Saame zu neuen Empdrungen ausge: 
freut werde. | | 
Deut. 17, 14, ff. wird dem Fünftigen Könige ber 
NMation Polygumie, Aufpäufen der Schaͤtze und Rei⸗ 
teren verboten. Wuͤrde Dies David haben ee 
Zee Ä en, 








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! 


4. 63. Pendateuch hit von David, Samuel. 609 


laſſen, der einen großen Harem unterhielt, und von dem 
Salomo die Reiterey, bie wir 1 Reg. 5,6. in feinem 
Heere finden, wohl ererbt hatte? -' | 
- Oder follte David diefe Bücher aus alten Proto⸗ 
follen und Urkunden zufammengefeßt haben: warum 
fchroiege von einem fo verdienftlichen Unternehmen die 
Geſchichte fo ganz? Iſt nicht Überdem Erguß der Em: 
pfindungen weit mehr von ihm zu erwarten, als fo ein 
Unternehmen? | | | 
- Den Samud ſchließe ſchon fein Zeitalter aus, ſein 
feben am Ende gang ; die immer Barbara 
zur Folge haben, und feine Unbefanntichaft mit Aegypten, 
weiches der Verfaſſer des Pentateuchs fo genau Fenne R 
Die Cultur Samuels und feiner Zeitgenoffen ndrhis 
ge ung, eingn früheren Anfang der Cultur unter den 
feaeliten anzunehmen. Samuel fönne feine Cultut 
nicht blos dem Aufenthalte im Heiligtgume und dem Ho⸗ 
henprieſter verdanft haben, Schon dies, daß ihn feine 
- Mutter dem Jehova weiht, und daß er nun bei) dem Hei: 
“Tiochum bleibe, feße eine lehranſtalt bey dem Heilig: 
thum voraus, worin die fünftigen Propheten gebildet 
. worden, auch werde nirgends gelagt, daß Samuel die 
Prophetenſchulen geftifter habe", 
. Aus den obigen Prämiffen möchte ſchwerlich das 
Daſeyn einer folchen lehranſtalt erhellen, und wer follte 
fie in den vorhergegangenen hoͤchſt unruhigen Zeiten ge: 
gründet haben? So wie Samuel nad) ‚der Befchichte 
in politifchyer Hinficht der Wiederherſteller feiner Station, 
und der größe, feltene Mann ift, welcher er fehn mußte, 
um es zu werden: fo bedarf es. nicht der Arnaame unete 
weislicher Anftalten, durch welche et das gewotden 19» 
| Ä was. 
+ Eihhorn’s Einleit. $. 412. S. 266, fi. | 
”,®. Eckermannſs Veytr. a. a. N. &.dh- 
Drcitter Theil. DD. en zZ 


f 


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4 


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— 


\ ‘ 


610 665. Pentateuch nicht von Dadid, Samuei. 
- foas er wurde: es bedarf nicht der Vorausſetzung einer 


früherer Culnir. Wenn ſolche Vorausſetzungen nicht 
die Nothwendigkeit ihrer Annahme für ſich haben, und 
dle Geſchichte ailch nicht eine Spur deſſen zeigt, was vor⸗ 
ausgeſetzt wird: ſo haben ſie gar Nichts fuͤr ſich. Wenn 
auch ſchon unter Eli ein Prophet erwaͤhnt wird, fi J Sam. 


2, 31.2 Prophetenſchulen finden wir erft unter Samuel/, 


fein Einfluß oder det Einfluß des Zeitalters, "welches et 
geſchaffen und geleitet hat, auf die Gruͤndung derſelben 
-Barf alfo fo lange voransgefeße werden, bis Andere‘ 
Gruͤnde eine ficherere Annahme geltend machen. 
Od Joſua oder Moſes Verfaſſer des Pentäreuch 
wuͤrde uns gleichguͤltig ſeyn koͤnnen; indeſſen das Bu 
Sofua ſpricht vom Moſes als den Verfaſſer *). 
*Es iſt wahr, es ift gleichgäftig in Abficht des Zeit: 
alters, ob Joſua oder ob Mofes Verfaſſer des Pentateuchs 
fen: nur das fpäcere Buch Joſua würde darüber allein 
nicht entſcheiden. 2 
Auf Joſua würde man überhaupt Ant wenigſten 
fallen, wenn man einen wahrjcheinlichern Verfaſſer die 
fer Bücher ſucht; Die meiften Schwierigkeiten, welche bie 
Annahme der Herkunft des Penrateuchs von Moſes tref⸗ 
fen, treffen auc) den Joſua. u | 
Aber der Gedanke an Samuel würde wenigſtens 
nicht Durch obige Bemerkungen verdruͤngt werden, wenn ed 
irgend ſonſt Beftätigungsgründe einer ſolchen Vorſtellung 
gebe: Gerade unter Samuel gedeiht unter feiner Nation, 
nicht blos Ruhe und geficherte buͤrgerliche Verfaſſung, 
ſondern auch Cultur des Geiſtes und der Religibſitoͤt bes 
ginnt in den, eben erwaͤhnten Prophetenſchulen. Wenn 
die Tradition don den, damals noch nicht ſehr entfernten, 
Begebenheiten, wenn ſchriftliche Aufſaͤtze aus früherer 


Zeit Data genug, auch Über Aeghpten, ethalten hatten: 


warum ſollte es nicht gedacht werden koͤnnen, das Kine 
| a 
*) S. Eichhorn's Einleit, a; eben a. O. 





* 
666. Pentateuch Ater, als das übrige A. T. 611 


ver Pentateuch als‘ Grundlage bed befeſtigten Jehsva⸗ 
dienſtes entſtanden ſey, wenn ſonſt Etwas dafuͤr ſpraͤche? 

Und warum ſollte dies nicht noch meht unter David 
gedacht werden koͤnnen? GSelbſt ein naͤheres Verhaͤltniß 
zu Aegypten, welches eine genaue Kenntniß dieſes landes 


- zur Folge haben konnte, fand wenigſtens unter Davids 


Sohne gewiß ſtatt. F | | 
Wenn Samuel, wenn David auch fiicht felbft bie 
ber des Pentateuchs im feiner heutigen Geſtalt gez 
ſen ſind: gab es Denn nicht neben ihren eine große Ans’ 
ahl,gebilderer Hebräer , welche Die Sorge für die Ge: . 
Fichte der Nation und die religidfe Geſetzgebung Härte 
zu einem folchen Unternehmen veranlaſſen Fännen ? 
as aber die angeführten Stellen berrifft, ala 
welche vor David geſchrieben ſeyn muͤßten: fo find ja de⸗ 
zen nur zwey. Wenn dieſe vor-davidifd) find, fo iſt es 
deshalb nieht der ganze Pentateuch. F 
Indeſſen gerade der auffallende Ausdruck: gekroͤnt, 
iſt eine Erklaͤrungsart der Textesworte, nicht deutliche 


Ausſage deſſelben. Und gegen beide Stuͤcke, woraus 


& 


} 


. 
[2 


jene Stellen entlehnt find, werden $: 74. noch Zweifel 
erhoben werden. 


6.66. Der Pentaͤteuch iſt Älter, dis allt Abrigen 

| Bücher des A. T 

Ein Verweis, daß der Peritateuch, fü wie ek gegen⸗ 

waͤrtig vor ung fiege, älter ſey, als alle Übrigen Bücher 
des A. T., iſt cheils Darauf gegründer worden, daß eben 
biefer Pentateuch die Quelle. fey, woraus die Sprach⸗ 
und Religionskenntniſſe gefchdpfe fvorden; welche wir in 
dein übrigen U. T. finden, theils auf die Hechäisimen des 
Pentateuchs. ae: ee 

Die übrigen Schriften der Hebräifchen. literatur 


| j feßen eine Quelle voraus, aus melcher fie gefchöpft wor: 


den feyen, ein Buch, boelches ven Einfluß auf fie gehabt 
® 5 \ Qq 2 abe, 


* 








J 
— 
- 


612 $.66. Pæntateuch äkter, als dad übrige WR. 


" Habe, welchen. further s-Bibelüberfehung auf Die deutſche 
Sprache und den Vortrag der Religionswahrheiten ger 
habt hat. Außerdem ſey bie Gleichfoͤrmigkeit des gram- 
matifchen Baues der Hebräifchen Sprache nicht begreif⸗ 
lich. Gelege koͤnnen am erften das Anfehen-und den haus 
| Gebrauch eines Volksbuchs erhalten, fie fenen das 
tägliche Handbuch der Priefter geweſen; menigfteng das 
Deuteronomium fen dem Bolfe alle 7 Fahre vorgelefen, 
und diefem aljo felbft den Ausdrüden nach befannt ge 
worden, In dieſer Sprache feyen auch) die lieder gedich⸗ 
tet geweſen, die man als Volkslieder auswendig gelernt. 
und allgemein gefungen habe, und-fo ſey bewirft worden, 
was feloft durch jenes jährliche Vorleſen nicht hätte be 
wirkt werden koͤnnen: die Buͤcherſprache fen dem gemei: 


nen Wolfe geläufig geworden ").. 
| — Wenn 
*) S. Eich horn's Einleit. a. a. O. 6406. 2. ©. 242: ff. 
Aunch D. Ecker mann behauptet (Beytr. a. a. D. S. 110. 
u. 111.): „Den Bewris, daß Moſis Schriften für die fol 
genden Schriftſteller ein Regulativ geworden, giebt die 
Natur 'der Sache, der Inhalt, die Beſchaffenheit des Pen⸗ 
tateuchs und die ganze Geſchichte. Sobald der Pentatench 

do war, fobatd mußte et auch feiner Natur nach als Giefeg: 
buch der Nation, und als das beftändige Handbuch der Leh⸗ 
ver des Volks, ftärker , als irgend en andres Buch auf die 
Bildung der Sprache aller gebildeten Ifraeliten, und alfo 
befonders auf die Sprache der Schriftftefler wirten. Det 
Inhalt und die Beſchaffenheit des Pentateuchs erflärt ihn 
fuͤr das Geſetzbuch ber Nation, und fagt and, daß ein eig⸗ 
ner Stamm dazu angemwielen war, fich mit dem Gottesdien⸗ 
fte nach dem Inhalte dieſes Gefetzbuches, mit der Aufrechis 
haltung der darin gemachten Anordnungen, und michin auch 
mit dein Stadium deffelben ausſchließlich zu befchäftigen. 
Die Sefchichte beweifer es, daß das Volk für Mofes, feinen 
Geſetzgeber, als für einen Mann, der es aus Gottes Mun⸗ 

de beiehrt habe, die tieffte Ehrfurcht zu hegen angewieſen 
worden, und daß Meofes immer von religiäfen Syraeliten, 
als ein unmittelbarer Geſandter Gottes, und fein Geſetz, 
— als 


Ds 


u * 


| 6.66. Pentatench öfter, alB das übrige 4% 613 


Weonn dies Alles ſo wahr, d. i. erweislich ware? ſo 
wuͤrde ſich daraus non ſelbſt ein großer Theil des daraus. 
Qq3 * Be: 


old Gottes Geſetz betrachtet worden iſt. Dies war ihr 
Stoß, ihr Ruhm, ihre Krone! Und ein ſolches Baich 
follte nicht. auch, fo lange es in der Urſprache gelefen ward, 
ungemein auf die Bildung der Sprache unter den Iſraeliten 
beſonders auf die Schriftſtellerſprache gewirkt haben ? Man 
nahm alfo diefen Sag nicht etwa als eine Hypotheſe an, um 
- Schwierigkeiten und Einwendungen wider das höhe Alter 
befieiben auszuweichen, fondern die Natur der Sache drang 
dem Forfcher diefe Bemerkung auf. Hier iſt kein Cirkel aim 
Bemeife „ (wie in Dtmar’s Fragm. a. a. O. ©. 483: be⸗ 
daupter war.) — Und dody. beruhen alle Diefe Folgerungen 
auf der Vorausſetzung, daß der Pentateuch da war. W 
dieſe Eine Vorausſetzung ſchwankend oder unrichtig: ſo fallen 
2... mit ihre auch. alle jene Folgerungen. Borausgefept nun, daß 
Mofis Schriften da waren :"fo wiirde folgen, daß fie Regu⸗ 
lativ für die Zolgezeit werden konnten.“ Kerner, wenn 
das wahr wäre, was in den obftehenden Sägen. geſagt wird x 
fo müßten fie ed geworden ſeyn. Allein dag die Geſetze 
Mofis, als Buch, Handbuch der Lehrer des Volks geworden 
- ep, daß die Priefter fich nach dem Inhalt des Gefetzb uch s 
mit dem Gottesbienfte beichäftigt, und das Geſetzb uch ſtudirt, 
R daß die Nation den Moſes, wicht bios als Geſetzgeber, jons 
dern auch als den Urheber der Bücher, weiche itzt feinen 
Namen tragen, verehrt habe; gerade dies, den Hayptpunct, 
beiweifet weder die Natur der Sache, noch der Inhalt oder- 
die Beſchaffenheit des Pentateuchs, noch die Geſchichte. 
D. Ecke vm ann ſelbſt erklärt ſich mit unpartheylicher und 
gruͤndlicher Erwaͤgung der, der Abfaſſung des ganzen Pens  : 
Jateuchs durch Moſes, entgegenſtehenden Gruͤnden dafür, 
daß wenigſtens der „ Hanptentwurf „ der Geſetzgebung von 
Mofes feibft aufgezeichnet worden, und „daß der Penta⸗ 
teuch wahrſcheinlich im Davidiſchen Zeitafter erſt die Form 
erhalten habe; worin-er jetzt uns übrig ift. „ Je beſchraͤnk⸗ 
ter der Umfang deſſen wuͤrde, was Moſes feldrt fchriftlich 
Sinterfaffen -hat, (über biefes Diehr oder Weniger werden 
die Zorfcher ohne Zweifel immer verfchiedener Meinung bleis 
benz) -defto bafchränkter wird ouch ter Ginfiuß, dem | 
i B | u 4 6, 


— 


X 


‚614 $.66. Pentgteng älter, als das uͤbrige A. T. 


Gpefolgerten ergeben. Indeß nicht sinmal beſonders 
atefheinth ie das Angefüprte, 
guthers Bibelüberfegung iſt erweislich das Muſter 
ber Deutſchen, und beſonders ber religiofen Schriftſteller 
geworden, dies zeigt der Augenſchein hey der Werglei- 
Hung der Deutſchen Bücher vor further, zu Luthers Zeit 
nd nach derſelben. Alle ſolche Vergleichungen find bey 
ofis Zeitalter unmöglich, und eben dadurch auch jeder 
Beweis obftehender Behauptungen. i 
ebräifche Uufläße aus dem Zeitalter Davids, B.i. 
ungefähr soo Fahre nach Moſes, find Die nächften, Die 
fi, mit Sicherheit über ihr Zeitalter, wergfeichen laſſen. 
| ge ſchriftliche Auffäge vor Moſes haben mir gar feine 
ewaͤhr. 

Die Uebereinſtimmung ber Sprache Davidiſcher 
fieder mit ber Sprache bes Pentateuchs kann keinesweges 
zu jenen Folgerungen berechtigen °). 

. Zimmer yoäre jene Art, den Grund ber Liebereins 
ſtimmung anzugeben, nur eine yon mehreren Hypotheſen, 
welche fich über dieſes Phönomen qufitellen laſſen. Um 
fo Berge kann fie ſelbſt Grundlage anderer Behauptun- 
gen jeyn. 
| Wenn eine Sprache nicht ohne ein folches Mufter, . 

nach welchem alles Kolgende copirt worden, begreiflich ei⸗ 
nen folchen grammarifchen Bau erhalten koͤnnte, als = 
2 j e⸗ 


Moſfaiſchen Schriften auf die Sprache ber Nation gehabt 
haben könnten. Und bey ber Unmoͤglichkeit, jenen Umfang 
zu beftimmen, laͤßt fich auch nie beſtimmen, wie viel man 
auf diefen Einfluß zu rechnen habe. — Weit beweifender 
würde «8 alſo, wenn fi behaupten ließe, da die Spracht 

der Hebräifhen Mation ohne ein ſolches Negulativ gar nicht 
dad geworden ſeyn koͤnute, was fie geworden iſt. Aber der 
Angeunp einer folchen Vorſtellung ſoll eben hinlaͤnglich ges 
aeigt (erden. — 


H Vie lnch fell zu utzegongeſehten, .$ 83 


— 


f 


— 


6.66. Pentateuch Alten, als das übrige A. T. 615 


‚ Bebräifche hat: woher: hätten denn andere Sprachmeinen. 


foihen Bau erhalten? Bilder ſich derfelbe nicht bey allen, 


Nationen allmaͤlig aus? Selhſt ben den Griechen har 


ihn nicht ein einzelner Sänger, Homer , gefchaffen, 
ABenn man diefen noch als Beleg eines folchen Mufters. 
für die Bildung der Sprache einer Nation anfuͤhren woll⸗ 
te: fo würde man uͤberſehen, daß auch hier der Fall. ein 
ganz anderer ift, als bey Mofes. Der abgemeflene 
Schritt der Herameter iſt das, was die Bildımg ber, 
Sprache der Griechen geleitet hat, und der Sinn diefer. 
Trarion für ſolche Geſaͤnge, von welchem wir fo früh bey, 
den Hebräern Feine Spur finden, Geſetzt felbft.der. Fall 


wäre ähnlicher: es würde Doch aus einen oder zwey Bey; 


fpielen nicht folgen, daß auch Mofes bey. einer andern 


Marion einen gleichen Einfluß auf. die. Sprache gehabt 


haben müßte. 


Ueber das jährliche Vorlefen des. Mofaifchen Ge: . 


ſetzes iſt ſchon & 564.f. geſprochen worden. Won dem 


Auswendiglernen mehrerer: Volfglieder, welche Einfluß 
auf die Sprache des Volks Härten haben fünnen, ſchweigt 
die Gefchichte der Hebräifchen Nation, Blos Deut. 31, 


19. wird das. Auswendiglernen des fiedeg Deut, 32. ver: 7 
ordnet, Und ſelbſt dies bleibe die Trage, ob es wirklich 
vpom ganzen Bolfe auswendig gefernt worden, oder jenes 


in mäncherley, deutlich getrennte , Theile zerfallende Kaz 
pirel *), Gedanken eines. fpäteren Erzaͤhlers enthalte. — 
Aber gerade. dadurch, daß, nächft der Sleichfdrmigı 
Feit der Sprache des Übrigen A. T. mit: der des Penta⸗ 
teuchs, ſich der Teßtere durch auffallende Archaismen aus⸗ 
— gerade dadurch ergebe ſich der Beweis feines. hoͤ⸗ 
Alters, | — 
NAT iſt in dieſen Büchern durchgehende nicht blos 
fürs er, fonderm auch fürs fie, gebraucht; Mbedeutet 
in denfelben: das Moaͤdchen, und: den Züngling, Und 
| n beipes. 


vo. * 4 
H S. S. 402. 3 463 5i = 


- 


% 


6. 4 66. Aeqhaisnen. | 
beides’ " nte in vielen Bädern der Fall, in allen andern 


if nt und 9} die weibliche Form 7, 


Bemerkenswerth ſind jene Formen, aber eben z 
bemerfenomert, iſt es, daß ihrer nicht mehr, als zwey 
Wer ſtuͤnde dafür, daß fie nicht eine Eigen 


| chen oder dialektiſche Berſchledenheit waͤren? 


Zugegeben, daß ſie dies nicht fepen, weil es wenigſtens 
nicht erweislich iſt, und keiner der verwanbteh Diafefte 


eine Analogie dafuͤr darbietet, und daß ſie alſo allerdings 


ein hoͤheres Alter des ze beweiſen, ala das der 


üuͤbrigen Bücher des A. T. ift: aber für was für einen 


4 


Grad des höheren Alters ige der Grund in z wey fols 


chen ——— 


Wenn noch Cicero ben Genitiv ſeines Namens 


Pulli ſchrieb, und Tullis ſchon im Zeitalter des Auguſts 


gewoͤhnlich wurde; wenn Lucretius, der Zeitgenoſſe bes 
erſteren, terrai noch fo oft als terra e ſchrieb, und dieſe 
Form noch unter Kaiſer Claudius bewundert wurde **); 


wenn noch Cicero und Virgilius zuweilen dies ſtatt diei 


fagten ***); wenn Varro, der Zeitgenoſſe beider, den 
Genttin ber IV. Declin, immer: Senatujs, domuis, 
fprach und fehrieb ER). ſo find bies Beyſpiele bon 
Sprachformen, die, nachdem fie herrichenb geweſen, furje 
Zeit nachher verfchmanden, oder yon Eigenthuͤmlichteiten 
. Schriftſteller. 

Wenn 


98, Sichhorns Eintelt. 9.406, 1. ©. 248. Michage⸗ 
lis Einteit, $, 31. ©. 158. Wenn daſelbſt bemerkt wird, 
- Ay komme tın Dentateud) auch nicht ein einziges Mech 
im Juͤdiſch⸗Hebraͤiſchen Terte vor, fonbern blos als Bar 
klante am Rande: fo iſt Deut. 24, 19. vergefien, mo rs 
im enteo ſtehet, aber gewiß nicht darin ſtehen ſollte. S. 
- ferner: Jahn's Einleit. a. a C 3,4 S. 18. und 4. 13 


S. 86. fi 
— Martial ſpottet Darüber in feinen Epigrammen LXI. M. 
x) Gallii Noot. Att. L. IX. % } 7 


— Ebendel L IV. c. I6 


— 








— 


P ’ | ? | . u | * 
$.67. Noſis Schriften nicht umgearbeitet. 617 


Wenn der Pentateuch deshalb wenigſtens einige, fe 
es auch nur ſehr kurze Zeit über das übrige. T., ſelbſt uͤber 
die Davidiſchen Geſaͤnge hinaufzuruͤcken ſcheint: fo darf 
dabey doch die Moͤglichkeit nicht aus den Augen gelaſſen 
werden, daß die Davidiſchen Geſaͤnge im Munde der 
Prieſter, wo ſie ohne Zweifel blieben, allgemach die | 
Ausdrucksweiſe einer etwas fpäteren Zeit angenommen, 
- und fo jene beiden Acchaismen verloren haben fönnten, 
wenn diefelben auch erft nach David außer Gewohnheit 
! gefommen wären. Bir haben Feine Hiftoriichen Data 
über Veränderungen der Hebr. Sprachformen. = 
Viel alfo folgt aus jenen fogenannten Archaismen 
niicht, am menigften große Zeirentfernung, i 


2. br. Nicht einmal eine Umarheitung beffeh, 
| was Mofes ſelbſt fhrieb, Tann bey dem 
Pentateude angenommen werden  .. 


Gene Archaismen würden ſehr leicht verwiſcht wor⸗ 
ben ſeyn, wenn diefe Bücher nach ihrer frühen Abfaffung 
umgearbeitet worden wären, Ein fpäterer Umarbeiter- - 
würde Manches anders geftellt und regelmäßiger ange: . 
‚ordner, und ben der Verfertigung der Stiftshärte nicht 
diefelben Worte gebraucht haben, die fchon vorher in dem 
Entmurfe des Bares derfelben ſtanden; er würde wohl 
bie Voreltern des regierenden Föniglichen Hauſes nicht 
blos fo'obenhin berührt haben, Die alten Urkunden wärs 
Ben von Jerobeam und in ben 10 Stämmen wieder ber: 
vorgezogen worden fenn, wenn eine Umarbeitung unter 
David, oder auch nur unter Samuel, von welchem Das 
vid Die Verheißung des Königsreichs erhalten, fie vers 
aͤndert Härte”), | | 
5 Qas Die ’- 


up) ©, Jahn Einleit a, a. O. 9. 13. ©. 83. ff, — Ad: 
tere Schrifefteller, welche eine erfolgte Umardeitung der 
Mofaifhen Schriften behauptet haben, find in Wolfiz 
Bibl. Hebr, P. IL. Sect. 2. $.3. ©, 66 — 69. aufgezähle, 


Pan | 


\ / 


a 


* 


618 468. Deuteron. ik vom Mofes, 


Die Beweiskraft dieſer Bemerkungen hängt zum 
Shell von dem Begriffe der Umarbeitung ab, melche 
‚ältere, unmittelbare Schriften des Mofes erfahren Haben 
foͤnnten. ine Umarbeirung, welche nicht den Inhalt, 
ſondern blos die Sprache. verändert härte, fönnte Beduͤrf⸗ 
niß geworben feyn, und deshalb würde fein Zeitalter Etwas 
gegen die Autorisät des Inhalts Haben einwenden koͤnnen. 
Bann die einzelnen Stüde, aus. welchen der Pen⸗ 
‚tateuch aufammengefegt ift, und bie verſchiedenen Ver: 
faffer derfelben fehe verſchiedenen Zeitaltern angehören: 
— die Umarbeitung einiger in Abficht auf die, itzt 
o gleichfoͤrmige, Sprache einen gewiſſen Grab von 
Wahrſcheinlichkeit haben, . 
Wenn in einer, ſchon vorhandenen älteren, Samms 
fung Moſaiſcher Geſetze die angeführten Formen NY 
und 193, nad) dem Sprachgebrauch) der Zeit, von beis 
den. Geſchlechtern gebraucht geweſen wären: fo bleibt es 
genigftens denfbar, daß rin Sammler unfers ganzen 
Pentateuchs fi den Gebrauch diefer Formen zum Geſetz 
gemacht hätte, und daß diefe Archaismen dann um defto 
weniger von ihm verwiſcht wurden. | 
Daß aber dieſe Bücher, wie fie vor ung Liegen, nicht 


 Nurch eine Umarbeitung und Verarbeitung der Materia- 


- fin zu einem zufammenhängenden Ganzen geworden find: 
Bies iehrt der Augenschein; denn fie find es noch ige nicht"), 


6. 68. Das Sud Deauteronomium iſt von Mofes 
ſelbſt aufgeseihnet, alfo aug die übrigen 
Buͤcher. 
Das Deuteronomium trägt, wie man meint, noch 
eigene Beweiſe feiner Herkunft vom Mofes in fich, 

Es ift eine furze Darftellung der Mofaifchen Eon: 
ftiturion , eine Meberficht der Geſetze; man häre darin bie 
jetzte Stimme deg Vaters und Gührers des Volks. = 

| n⸗ 


#) ©. ©. 506 | | 


f 


fortreißender, Strom ſeyn; daher das 


irgend einen Verſtoß Dagegen, gefchehen 


\ 


v 


#6. Deuteron. if dom Mofes. 612 


Innigkeit und Wärme, welche jede Zeile athme, merfe 
man es an, daß fich Empfindungen ohne Zahl in die 
Seele des großen Mannes bey dem Schreiben drängten, 
Mas aus einem fo gerührten Herzen 4: das müffe ein 
athos der Bes 
redtſamkeit in dieſem letzten Buche, Die Innigkeit Em | 
ouf, wo die Neben an das Volk aufhoͤren. Diefer Geift 
dieſes Buchs lehre unwiderſprechlich, daß es unmittelbar 


von Moſes, wie es ift, herlommen muͤſfe *), | 
Es werde in Diefem Buche ganz fo nach ber, in ib 


‚ ver Art einzigen age Moſis und-des Volks gefprochen, daß 


kein Verdacht entſtehen koͤnne, als ob ſich ein juͤngerer 


Schriftſteller in die fage eines Andern verfetzt haben 


möge, Es fen vielmehr unglaublich, J dies fo, ohne 


agegen, eyn Tolle "9, . 
Wer nun aber Die drey vorleßten Bücher mic dem 


_ Deuteronomium vergleiche: dem terde fich ber Gedanke 


aufdringen, daß Moſes auch fie gefchrieben haben müffe, 
Die Schreibart, die Vorftellungsart Und der Geſichts⸗ 
punct, aus dem Alles betrachter wird, bleibe vom Exo- 
dus his zum Schluſſe des Deuteronomium gleich, Da 
der Defongmie diefer Bücher nach Moſis eigne Auffäße 
eingeſchaltet jeyn müßten: fo wuͤrde doch die Schattirung 
bes Stils anderd werden, wo der Sammler zu reden ats 
ange, und mo er die Worte der Mefaifchen Auffäge 
— gebe. Das Deuteronomium liefere einen Auszug 
ans ben vorhergebenden Büchern, ber frey und doch oft 
mit benfelben Worten abgefaßt fen, weiche Nückunfe zu 
benfelben Morten und Redenarten für die Identinat dep 
Verfaſſer ſpreche ***), | — 
Das Deuteronomium feße bie drey vorletzten Buͤ⸗ 
cher voraus: es bringe auf dieſelben Geſetze, und ſetze 
a . ü ’ ; die 
”) Eihharn’s Eimleit. a. a. O. 6, 437. 38. ©. 407 ff . 
7°) Jahm's Einleit. a. a. O. 5.3.1. S. 15. 
— Eihhorns Einleit. a. a, O. $. 439, 2, ©. gıa. ff. 


! 





⸗ 
1* * 


620 §. 68. Deuteron. iſt vom Moſes. 


"Die dort erzählten Begebenheiten voraus. Denn das 


foße Deuteronomium für fic), allein würde, wegen die: 


ſeer geſchichtlichen Beziehungen, unverftändlich geweſen ſeyn. 
NMuun ſetzen aber alle vier letzten Bücher die Genefis vor⸗ 
‚aus, berühren den Inhalt derfelben: fte feyen alfo alle 


von Einem Verfaſſer. Die Genefis, fammt den erften 
Kapiteln des Exodus, fey für den Hebräer eine unent: 
behrliche, non den folgenden in unzertrennliche Be- 


lehrung geweſen, ohne welche fie nicht einmal den Na⸗ 
‚men: Gott Abrahams, Iſaaks und Jakobs, hätten ver: 
ſtehen fönnen. Das erſte Stuͤck liege allen folgenden 


zum Grunde; die Geſchichte der Vorvaͤter folge; Die Ge: 


ſchichte Abrahams, Iſaaks und Jakobs fen eine, deutlich 


in die Augen fallende, Vorbereitung zur Geſetzgebung. 
In die ganze Gefchichte der Genefis feyen fo viele einzek 
ne, für den Hebräer belehrende, und.auf den Geift des 


"Berehes hinzielende Zuge eingewebt, daß Fein Anderer 


fie fo ausgemähls haben koͤnne, als der, welchen das Gele 
ganz durchdrang, und ber Den Geift deſſelben jo gut kann⸗ 


te, wie ihn nur der Geſetzgeber felbft Eennen fonnte ). — 


Die Identitaͤt des Merfafferd des ganzen Penta- 


“ geuchs ift im U. Abfchn. aus dem erheblichften Gruͤnden 
- beftrieten worden, Nur die Hebung dieſer, aus der Bes 


— 


ſchaffenheit dieſer Buͤcher unmittelbar entlehnten Beweiſe, 
wuͤrbe eine andere Ueberzeugung rechtfertigen koͤnnen, 


nicht die, itzt angefuͤhrten, Wahrſcheinlichkeitsgruͤnde 


und Folgerungen aus der Aehnlichkeit der Schreibart und 


Denkweiſe, welche mancherley andere Quellen haben kann. 


Wenn eine ſolche Aehnlichkeit außer der Annahme der 


Identitaͤt des Verfaſſers nicht unerklaͤrlich iſt, fo kann ſie 


durchaus wenigſtens Nichts beweiſen. Aehnlichkeit der 
Phraſeologie wäre ſchon uͤberdem ſehr begreiflich, wenn 
von einerley Gegenſtaͤnden die Rede iſt. Nun Reben 


+8. Jahn’ Einlett. a a. O. $, 3, I. S. 16. 8. 9. S. 52. 
57.59. J 


- 7 — — 





$. 68.’ Deuteran. ift vom Mofeh, ‚ 621, 


‚aber diefer Aehnlichkeit eingelner Ausdrüde gerade die ein: ⸗ 
greifendſten Unähnlichfeicen der Ausdrucksweiſe zwiſchen 
dem Deuteronomium und den uͤbrigen Büchern (ſ. S. 
462. 494. 497. 499. 501.) entgege. — 

Vor der Wegraͤumung jener Beweiſe ) muͤſſen wir, 
es als entſchieden anſehen, daß Deuteronomium von an⸗ 
dern Verfaͤſſern hertuͤhte, als bie übrigen Buͤcher. 
»... MRenn wirklich eine jolche Aehnlichkeit des Ausdrucks 
und der Borftellungsarten flartfände: wäre es nicht eben 
ſo aut wenigftens denfbar, daß Deuteronomium früher. 
eriftirt habe, und in den übrigen Büchern auf daffelbe 
Ruͤckſicht genommen fey? Die Beziehungen des Deute- ' 
ronomium auf frühere Geſchichte und Geſetze find fei- 
nesweges von der Art, daf nicht Deuteronomium für 
fich da geweſen ſeyn koͤnnte. — 
Die Anreden dieſes Buchs ſetzen Hörer voraus, die 
mit der Geſchichte des Hebraͤiſchen Volks vor und unter 
Mofes und mir den Einrichtungen Moſis bekannt ware; 
aber nicht Bekannefchafe mit den Büchern, worin tie 
ist diefe Gefchichte und Geſetze leſen. Blos im fefteren 
Salle würden jene Argumente Beweiskraft haben. _ 
Wenn die Verfchiedenheit der Berfaffer in diefen 

Büchern fo fichtbar ift, mie fie es iſt ): fo Fann aus 
der, Aehnlichkeit des Stils nicht weiter Dagegen argu⸗ 
mentirt, fondern fie muß fo gut, als moͤglich, erkläre 
merden. Bey Schrifrftellern von einer, fehr wenig mar: - 
firten und charafteriftifchen Schreibort,, find bey der Zu⸗ 
fammenfeßung ihrer Auffäge nicht fehr viele Schortirun: 
‚gen der Schreibatt zu erwarten, und wie, wenn fie cben 


| ba dieſer Zuſammenſetzung noch mehr verwiſcht w zden 


waͤre? | 
Gerade bey dem Deuteronomium zeigt ſich ein ver: 
ſchiedener Vortrag. Er ift im Ganzen zuſammenhaͤngen⸗ 


der‘ 
*) ©. ©. 493. ff. 
**) G. Abſchn. II 





k v 
653° $ 68. Deuteron. if vom Wofen 
der und ausgearbeiteter. Vorzuͤglich aber iſt Die eben ge⸗ 
ſchilderte Wärme des Vortrags auszeichnend, 
Indbdeſſen aus diefer MBärme, aus det lebhaften Ber: 


ſetzung des Redners in die Sage des Redenden und des 
Wolks, vor welchem gejprochen wurde, kann keineswegeo 


m. werben, daß dies Moſes ſelbſt aufgezeichnet ha- 
muͤßte. 
Sonſt wuͤtde eben dies auch fuͤr die Reden bey Li- 
vius und feldft bey Curtius folgen, in welchen bie Pete: 
ſonen gerade fo ſprechen, wie auf ber Stelle geſprochen 


worden ſeyn muß: 


Ueberdem beſteht das Deuteronomium nicht aus ei⸗ 
ner einzigen, fondern aus mehreren Reden *), welche 
Wahriheinfichft von verſchiedenen Verfaſſern herruͤh⸗ 
ren *). Sie ſind alle gleich warm, gleich ſprechend 
zum Herz; wenn Moſes alſo wenigſtens von einer derſel⸗ 
den nicht Verfaſſer ſeyn kann: fo folge daraus, daß er 
es von Feiner ſeyn muß. nn 

Selbſt mit jener Wärme contraftiren in dein erften 
Kapiteln des Deuteronomium die vielen völferhiftori- 
fchen Notizen, die zu jaflreich find, als daß fie, ohne 
zu gewaltſame Vermuthungen zu wage, für bloße ſpaͤ⸗ 
tete Einfchiebiingen gehälten werden dürften. Wenn fie; 
wie es, Außer dem Erweis des Gegentheils, angenom⸗ 
men werden muß, urſpruͤnglich in dieſer erſten Rede lie⸗ 
gen: ſo zeichnen ſchon fie dieſelbe, als eine andersartige 
Bearbeiturig des Gegenſtandes aus, bet auch in den Fol⸗ 
genden dargeftelle if. Wenn Deut. 9, 1. „frael du 


Zaehſ nader den Jordan heißen fol: bi. de 


heute über Ben Jordan: fo wuͤrde Moſes ſelbſt dies 

nicht geſagt oder geſchrieben haben koͤnnen. 

Unter den Geſetzen, welche im Deuteronomium, 

von K. 12. an, eingeſchaͤrft werden, ſind viele ſo ganz 

3 
*) S. ©. 458: ff: ie 

“ S. ©, a8, ff. u i N 


{ 





—— — — - Tun 
— 
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\ 
5 69. Sämaritanifher Codex ug: 
foecielle, daß fie nicht recht in bie lage eines muͤndlichen 


Vortrags des Geſetzgebers vor feihem Tode an fein Boll 
zu paffen fcheinen, im welchem man das Wichtigfle und‘ 


Hauptfähhlichfte, eine Ueberficht der ganzen Conſtitution 
erwarten därfı Diefe Kapitel haben mehr das Anfehen 


einer Sammlung der Geſetze, die uͤberhaudt blos zum: 
Unterricht in denfelben, ohne Hinſicht auf den Abfchied. 


Mofts von feinem Volke, gemacht warı 


§. 69. Beweis des Alters des Pentateucht aut 


dem Samaritanifhen Gedex: 


De Samatitanlſche Codex des Pentateuchs ‚di 
ber Tert deffelben , wie er, mit den alten, bey den Sa- 


maritanern gerööhnlich gebliebenen Buchſtaben geſchrie⸗ 


ben, das Religionsbuch dieſer, von den Juden abgeſon⸗ 


a 


derten, Partey mar, diefer Samaritanifche Codex iſt 


ein ficherer Beweis der frühen Eriftenz des ganzen Pen⸗ 
tateuchs in feiner gegenwärtigen Geſtalt. Diefer Sauma⸗ 


ritaniſche Pentareurh ift, einige Zufäße und einige unwe⸗ 


fentliche Verſchiedenheiten abgerechnet, ganz daſſelbe 


„Buch, als unſer, mit Quadtatſchrift geſchriebener, He⸗ 


braͤiſcher Pentateuch. 


Es iſt offenbar gewiß, daß, da die Samaritaner⸗ 
und Suden die aͤrgſten Beinde gegeh einander waren, : 

wegen diefes Haffes, und feit der Zeit deffelben weg. . 
der ein Uebergang des Pentateuchs von den Juden duff 


Die S:gmaritaner, noch eine Aenderung des gemeinfcha 
lichen Religionsbuches denkbar fen: 


" 


+ D 


twärtigen Geſtalt da gemwefen fen. Lind fomit liegt darin 


der fpätefte Zeitpuner des Daſeyns derfelben. Später 
kann er es hicht erhalten, abet wohl kann er es ſchon fruͤ⸗ 


her gehabt haben. 


zZau der Zeit des Baues des zweycen Tempels, an 
welchem die Samaritaner Antheil nehmen wollten, wid. 


ſeit 


\ 





Seitdem alfo muf der Pentateuch in. feiner gegen⸗ R 


x 
| 


— 


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— 


624 5 69. Samaritaniſchet Codex. 
— N 


| ſeit der Ausſchließung derſelben von diefer Tpeiltahme *) 
, a der gegenfeitige Haß beider Parteyen, und-alfo das 
| | Daſeyn unfers Pentateuchs in feiner gegenwärtigen Ge⸗ 
Pal gen — 
WMan darf auch mit Recht ſchließen, daß nicht wi: 
mittelbar erft zu diefer Zeit der Pentateuch das geworden 
ſey, was er iſt: er wuͤrde ſchwerlich ein fo geößes Anſe⸗ 
— hen bey beiden Parteyen behauptet haben, wenn er es 
nicht ſchon einige Zeit gehabt haͤtte. 
Man hat geglaubt, weit beſtimmter ſchließen zu 
duͤrfen, daß demnach die gegemwärtige Geſtalt des Pen⸗ 
tateuchs wenigſtens über die Zeit der Trennung bes Hie- 
roſolymitaniſchen und Samaritiſchen Koͤnigreichs, alſo 
bis in das Salomoniſche Zeitalter hinaufreichen moͤſſe 
Indeſſen biefe Holgerungen find menigftens bey wei⸗ 
rem nicht fo gefichere, als jener zuverläfligere, auf’ die . 
„Samaritaner gegründete Schluß. 
Die Religionsparteh der Samaritaner hat in dem 
Einfluß älterer — des Koͤnigreichs Samaria auf 
Be, von den Aſſyriſchen Koͤnigen nad) der Zerſtoͤrung deſ 
ſerlben dahin, verpflanzten, fremden Anſiedlern ihren Urs 
fprung, und von erſteren geht allerdings ber Glaube derſel⸗ 
| ben an das Geſetz Mofis aus. in 
Indeſſen daß das Reg. 17, 19. ffı erzählte Factum 
Bon der Gewoͤhnung der Samaritaner an den Jehovadienſt 
boald nach dem Umſturz des Königreichs Samaria, erfolge 
ſey, iſt in jener Stelle nicht gejagt. Vielmehr lefen wir Esr. 
4 2, daß nicht der Derftörer des Samaritiſchen König: 


e reiche 
6a. u 

*) „Die Samaritaner geben Esr.4,&. deutlich zu verſtehen, 

daß fie den Pentateuch Schon vor diefem Ternpelbau hatten, „; 

und Haben ihn alfo niche erft von dem Juͤdiſchen Ftüchtling 

Manäfie, dem Sohn des KHohenpriefters Jojada um 410 

j = Chriſto .erhaften, |. Jahn's Cinleit. & a. O. 6. 11. 

71. | i ae e — — 





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6 69. Samaritaniſcher Coden. 628. 


seht. Salmanaſſer, fondern deffen zweyter Nachfolger , 


Aſſerhaddon überhaupt erft jene Eoloniften dahin ver 
aflanst hat, und daß fie von Daher ihre Anhänglichfeit 


an ben Jehovadienſt datizen. 


War aber nun deshalb fchon vor: er Zerſtdruna des 
Reichs von Samaria dee Pentateuch das Religions⸗ 
buch deſſelben? 

Man hat die Urſache des Haſſes zwiſchen den Bas 
maritaniſchen Coloniſten und Hierofofnmitanern ſchon vor 
der Zerſtoͤrung Jeruſalems in der Regierung des Koͤnigs 
Jofias um 625 vor Chr. Geb. geſucht, der nach I Reg. 


23, 15. 19. den Altar don Berhel und die Häufer der 


Höhen in den Staͤdten des ehemaligen Samaritiſchen 

Reichs, gg die dafigen Könige errichtet hatten”), 
gerſtoͤren ließ: Schon unter — geſchah faſt baffeibe 
nech ;H Chroa. 31, 1., mabricheinfich auch nach bereits 


wfolgtem Sfürz des Reichs von Samaria. 


Man hat die Eiferfacht und Feindſchaft zwiſchen 
den beiden: Königreichen von Samaria und Serufalem, 


. während ber 253 Jahre der Eriftenz des erfteren Meiche 


ale Beweisgrund angeführt **), daß der Pentatench 
fehon vor. der Trennung beider Reiche feine gegenwärtige 
Seftalt und Anfehen gehabt Habe. . 

Die Bürger des Reichs Samaria hatten Eine eigene, 
vhllig eingerichtete Religionsverfaſſung, den Kaͤlberdienſt 


zu Bethel und Dan; fie harten Prieſter, Die nieht vom 
Stamme 


feoi waren, ſ. l Reg. 12, 31., und den Prieſtern 
won ins ein Greuel ſeyn rs ei Der aus * 


*) Sadırs Einleit. a. a. O. $. 11. © 72." 

— ©, Ebendaſ. und Edermann's Veytr. a. a. O. ©, 35. 
36. D. Eckermann druͤckt ſich ſo aus, daß vor dieſer 
— der Reiche, der Pentatench „der Hauptſache 
— „in feiner itzigen Geſtalt vorhanden gewefen fen 

te, 
Dritter Rad, nn. Me 


66° 669 Samaritaniſcher Codex; 


Eril zimscFonmmende Ptieſter, twelcher ben Baindtiftiien 
den Sehovadienft feftte, und ſich zu Bethel niederließ, 
UI Reg. 17, 29., habe, als ein Prieſter des gobenen 
Kalbes, gewiß fein Buch aus dern Reiche Fetufalet en 
lehnt, fondern feinen Pentateuch aus Aſſyrien mit fich 
gebracht: Solche Priefter konnten fein, im Konigreiche 
Jeruſalem erft gefammeltes, Geſetzbuch ammenten, Es 
müffe alſo ſchon früher da geweſen ſeyn. Wenn iegend 
win Verdacht gegen daſſelbe haͤtte erhoben werden koͤnnen: 
ſo werde Jerobeam es abgeſchafft haben. 

Als Hiskias II Chron. 30, 1— 10. bit Ä 
von ganz Palaͤſtina zur Feyer des Paſſah nach Zerufalem 
hatte entbieten laffen, verfpoftete der größte Theil Dei 
10 Stämme die Boten , und behandelte fie veräthelich. 

Auch Werde en Sammler im Königreiche Serufalem 
nieht die Stellen in ben Pentateuch aufgenommen haben, 
in toelchen die heiligen Dertet im Samatitiſchen Wei 
(wenigſtens die heiligen Dekter der Samaritaner) herva 
gehoben fin", — - | 

‚ Dagegen nun, daß die Bisher bargeftelicen Faeta bes 
rechtigten, auf eine fo früße &riftenz des ganzen Penta⸗ 
> zu ſchließen, dagegen ftehen felgende erhebliche 

nder | e 
Die Ffferſucht und Feinvſchaft zwiſchen Best beiden 
Koͤnigreichen in Palaͤſtina, ſo groß ſie geweſen iſt, und 
Die Anſtalten, welche der etſte König der zehn Stämme, 
Jersbeam I. , zu Bethel und Dah teaf, haben keineswe⸗ 
ges gehindert, daß nicht ein Theil vet Bewohner Des 
Königreichs Samaria der reinen Verehrung des Jehova 
treu blieb, wenn fie ihn. auch gleich nicht zu Jeruſalem 
anbesen durften. Selbſt jener Jerobeam I. fahe ſich nach 
I Reg. 13, 31. genoͤthigt, ändere Prieſter aus dem Stam⸗ 
me (evi, ſtatt der won ihm eingeſetzten, anzuſtellen. Es 
iſt auch Feigesmeges Daraus, daß fich der ag 

*) Michaelis Einleit. da: O. ©. 194. 95: 


— 





2m — —— — — — — 


65. Samaritantſcher Codex, 6a7 


Meifche Prieſtet H Reg. 17, 28. zu Bethel nieberließ, et⸗ 
weislich, daß et ein SPricfer Des gofbehen Kulbes mary 


zumal wenn ber Goͤtzenaltar zu Bethel don Hiskias zers 


fidre wurde (ll Chron. 31, 1.); und Galmanaffer das 
goldene Kalb von da mit hinwegnatzm, wie Züßifche 
Nachrichten kom: — | i | 
Das: Anfehen und bie Wirkſamkeit der, dei Dies 

ſaiſchen Geſetz ganz ztgebenen Propheten; die ui Hun⸗ 


detten in fenem Königreiche leben; und gewiß im Ju: , 
- fanimenhange mit dem Jehobadienſte zu Jeruſalem bfiee 
ben, verbärgt es, daß ein bettaͤchtlicher Theil der zehn 


Stoͤmme im Stillen dem Zehovadienfte treu biieb,; und 
daß derfelbe durch diefe Propheten aus Jeruſalent eind 
Sammlung der Mofaifchen Geſetze hätte erhalten; und; 
wenn fle mit der Grundlegung imd zum Theil aus laͤngſt 
verehrten, heiligen Schtiften gemacht worden, ala Mes 
figionsbeich dotte annehmen konnen ungeochter von dert 
Koͤnigen aller Zuſammenhang mit Jeruſalem verboten mer 

MWenigſtens Nachrichten ſpaͤterer Juden”) fagen, 


daß ſchon der letzte Koͤnig don Samatia, Hoſens, feb 


nen Unterthanen die Theilnahme an der Verchrung de 
Zehova zu Jeruſalem erlaubt habee 
Wenigſtens bei der ermähntett feyeriichen Paſſah⸗ 
for unter Sidfias MChron, 30; i -: 10:, berladjt koag 
Ephrahm und Manaſſe die Einfadutig; aber mancher bon 
After; Manaffe und Sehtilon vemfrhigte ſich vet Iches 
da; imd fam nach Jetuſalem, f did deutlichen Wertä 


8: 11: und 18. Hiet wenigftens iſt alſo ein befkinmnter 


Zeitpunct des Zufammenhanger des Religlonsdienſtes 


wwiſchen Jeruſalem und dem vorhin gettennten; aüͤbtigen 


wohnern Patäftina’s: EEE MS 
Denmmoͤchſt abet ſcheint ſelbſt die Öffentliche Eintich⸗ 
tung eines Dienſtes, wie — ihn einrichtete / 3 
der Gruͤndung eines neuen Reiches nicht techt gedenibar⸗ 
an Rta wenn 
#) Seder Olami Rabha o. . 


‘« — 





E 
628 1.70. Al gem. Eradition. für. Mofes. 


went ſchon damals Der ganıe Ventareuch, wie wir ihn 
wech. iefen, ſannut allen Berboren bes Goͤtzendienſtes, 
— Religionsbuch der Marion wäre. 
Da demnach die obigen Facta nicht beweiſen, daß 
der Pentateuch, wenn er erft nach ber Trennung der bei 
den Reiche feine gegenwärtige Geftaft erhalten Hätte, 
wnicht zu dinem allgemeinen Anfehen gelangt ſeyn Könne: 
fe bürfen wir Daefe Moͤglichkeit vorausſetzen. 
| Wenigſtens berechtigt alfe der Samaritaniſche Go: 
der und deſſen reftgidtes Anfehen nicht zum Schluſſe auf 
dies Daſeyn des Pentateuchs im Salomoniſchen Zeital⸗ 
ter, ſondern läßt den fruͤheren Urſprung des Anſehens 
deffelben auch unbeſtimumt. 


70. Die allgemeine Tradition begt dem Mofes 
dbiefe Bücher bey. 


Alerdings iſt es Die herrfchende Meinung laͤngſt vor 
ber zweyten Zerftörung Serufalems, daß das Geſetz Mo⸗ 
fs von Mofes ſelbſt niedergefchrieben feg. Indeſſen diefe 
Zradision iſt eine unbeftimmre Tradition, weiche feine 
näheren, die Sache beglaubigenden, Umſtaͤnde mit aufs 
behalten hat. Wenn man unter: vrofe⸗ und die Pro⸗ 
pheten, das ganze A. T. verſtand: ſo liege darin aller: 
dings die Vorausſetzung, aber noch leinesweges die, auf 
Orhnde gebaute, Ueberzeugung, daß Mlofes der Ber: 
faſſer des Pentateuchs ſey. Wenn diefe bann auch 
dert oder tauſendnial nachgefprochen würde: fo w 
Dies dann eben fo wenig hundert oder taufend verfchiedene 
Zeugnifie, als auch hundertmal nachgefchriebener Schrei⸗ 
Befehlen der Maforerhen eine durch fo viele alte Zeug: 
niffe beftätigte fesart ”). 

ehr ale jene unbeflimmte Meinung oder vielmehr 
Borausfegung f E- voir ſelbſt bey Philo und Joſe⸗ 
p hus nicht * 


*) Osmars Fragmente a. a. D. ©. 436. fer 
**) ©. S. 542. 


Frey⸗ 





93 
$. To. Aigen. Tradition für Mofes. 629 


Freylich wenn «8 irgend erweislich waͤre, daß bie 
jährliche Öffentliche Worlefung des Moſaiſchen Geſetzes 
- nie ganz unterlaffen worden, wenn Die gebildeteren Her 
bräer und vorzüglich die Priefter Abfchriften des Buchs 
gehabt hätten ): fo wuͤrde jene Tradition mehr $ 
haben, als fie außerdem haben fann. Es ift aber nicht fo. ' 
"Ueber den Werth einer ſolchen blos unbeftimmten; 
| nicht auf neue Unterfuchungen gegründeten Tradition it 
6. 47. ©. 520. 21. gehandelt worden. | 
| Wenn wegen derfelben das Geſetz Mofis von Moſes 
falbſt aufgezeichner ſeyn müßte: fo wuͤrde eben fo gut fob 
gen, daß die Pſalmen Davids, wie fie zu eben ber Zei 
genannt werden, alle vom David ſelbſt geſungen feyen, 
oder daß alle Theile des Buchs Jeſaias von diefem Pros 
shecen,, daß die Bücher Ivſua, Much, Samuel von dies 
fan Perfonen ſelbſt niedergefchrieben ſeyen, weiches ohne 
Zweifel eben damals unbeftritten vorausgefeßt wurde. . 
| Indeſſen jene Tradition bereits früh mar nicht ein- 
‚ gal ganz allgemein. Sehon zu des Hieroy ymus 
Beir muß die Frage, welchen Antheil Esras an der ge: 
- gentoärtigen Geſtalt des Pentateuchs habe, aufgeworfen 
worden ſeyn **). 
Ar 3 §. 71. 


5 Veides iſt in Jahns Einlele a. a. O. 6.4. ©. 24. 23. 
behauptet, aber nicht exwieſen. Ueber das 7jaͤhrliche Mor⸗ 
leſen ſ. oben ©. 564.f. | — 

Aaæ) Contr. Helvid. edit. Joan. Martianay, TIV.P.IL 
p. 134. Anf.: Sive Moyfer dicere volueris auctorem Pen- 
rateuchi, five Etram eiusdem in/tauretorem operis, non 
recufo. Noch weit fräher fchreißt der Gnoſtiker Prolemaeus 
in berg Vriefe an die Flora (tn Epiphan. haer. 33. 6.3. 
AR Amt irenpeus Malfueri, ©. 358): O aunras äneivog 

.: WM 0 wipiexcmeyos Tu Maas Ilsvrareuxp, ou 

" o0s Evog TIvoc vomoderntas, Adyım BE UX, Umo mövon 
Bo — — Siapettar Bd naleic royMwone, ou naIe 
autös d1’ aurod vouodsrei 6 Oeds, alıa nada dere 
vüs lias dvvoias dpuumevos, nal 6 Mwone Evomotirncd 

.. rıya* nal. eis Toug Ilgea@urepoug Tov Aucu drypsfrur, ol 
woaTro supionoyras bvrokus rvas Ev$evrag iölas. 


— 


“ 





5 699 i. ar. Refultat. -$. 72. Gegengruͤnde. 


6. 11. Kefaltar ber bisher aufgeſtellten Gründe e 
a für die Glaihzeitigkztit des Pentgteuchs mie 
hen darin gef@llderten Begebenpeiten. 


entroigfelten Gruͤnden verbuͤrgt 

daß der Pentateuch aus dem 

d don Moſeg ſelbſt herruͤhre; 

ꝛe Wabrſcheinlichkeit Diefer An⸗ 

derſelben ke: Selbft 

. gufominengenommen bringen fie dieſelbe nicht herpot. 
Indeſſen das Anfehen des Pentateuchs ben den Ga⸗ 
atitanern ($. 69.) heweiſt wenigftens das Dafepn des 
Ventateuchs um bie Zeit des Erila, vieleicht noch var 
demſelben; und die grammatiſch auszeichnenden Forwen 
bes Pentateuchs ($. 66.) geben ber Behauptung einigen 
BSchein, bafi er älter fen, als alle übrigen Schriften ben 
4.2, und ſelbſt als bie Davidiſchen Geſaͤnge. 


74. Gründe gegen das Dafeyn des Pentateugg 
‚in den früheren Zeiten den Hebrätfgen 

u 7 Mation — | 
Bisher iſt Alles aufgeſtellt warben, was ſich für 
u * Dafeyn des Nentateuchs in einem mäglichft früßen 
| eitalter der Hebrätfchen Nation irgend fagen laͤßt. Aber 
wenn wir Darüber zu einer geficherten Entſcheidung zu ge⸗ 
langen ſtreben. Tg rei eine bloße Prüfung jener Gründe 
pipe bin. Micht minder forgfam muß Alles ermogen 
werben, tag theils nach den, in biefen Büchern ſelbſt 
thakenen Merkmalen, theils nach andern, Ginfluß 

abenben Umfländen einem fehr Hohen Alter derſelben 
und inebeſondere einer, ben darin hiten Begebenheiten 


= gieispaetigen Ybfaffung ehigegenſtehe 


% 





fen würde, mo Niniye ——— und bie Erhauung 
| eng 
”) ©. indefien die. Sesmimens de quelques ihnolagiena de 


6.73. Merkmate eines fpäteren Zeitalters. 63% 


$. 73. ‚Merkmale eines fnäteren Beitalters in 
dem. Pentateuche. 


in dem Pentaseuche finden fich eine große Menge 


von Stellen, von denen e8 mehr oder meniger beurlich 


oder. — hoͤchſt wahrſcheinlich wied, daß fie. nus in 


einen jpäteren see nicbergefchrieben feyn können. 
1) Es werden Städte mit Namen genennt, wels 
‚$ fie, nach, Beutlichen Angaben anderer. Buͤcher ‚ef 
in fpärerer Zeir nach, Moſes erhalten Haben. : 
Gen. 13, 1% iſt Hebron fo. geuennt, eben fo K. 
83, 2. Num. 13, 22.: gleichwohl hat Diele Stadt nach 
Jof. 14, 15. 15, 13. dieſen Namen ſpaͤter erhalten, da 


- fie vorher, Kirjath Arba hieß. Mod Kaleb nimmt nach 
letzterer Stelle „Kivjach Arba, d. i Hebron, in Beſitz 


Gan. 14,. 14. und. Deut. 34, 1. iſt die Stadt Dan, 
ganz in ber Lage diefer noͤrdlichſten Graͤnzſtadt des ſpoͤte⸗ 


‘sen Palaͤſtina genannt. Dieſen Namen aber hat dieſe 


Stadt, welche bis dahin: Laiſch, hieß, erſt in den Jeiten 


vom Schluſſe des Buchs der Richter dadurch erhalten, 
daß fie. Damals vom Stamme Dan erobert wurde, ſ. 


Jynud. 18, 29. 


Mag es ſeyn, daß des — von Gen. — 14. 
nicht deswegen ben. Namen: Berg Moriah, aus einer 


‚. Begebenheit. Abrahams. bebucire, meil auf dem Berge 


dieſes Namens Salome. feinen Tempel erbaut hat, 
hi —* 48 ab es. wohl nichtg weniger, als unwahr⸗ 


PR 


es feyn, daß es nicht erweislich iſt, daß Ni⸗ 
nibv erſt vom Ninus feinen Namen erhalten, und dieſer 
cerſt lange nad) Moſes zur Zeig der Debora gelebt habe, 


wodurch fid) » lie Alter von Gen. 10, 11. bewei⸗ 


‚ "Hollande (le Clere) Sur. Ehjltojre. critique daV, T, 
eu P. Rich, Simon, Amſt. 1689, leur. 7. Sign. t, 








} 


633 5.73. Mertmale eines fpäteden Beitalters, 
\ Su | 
‚ dem Affur beygelegt it”), obwohl jenes wahrſcheinlicher, 


als diefes, und aud) das Zufammsentreffen mehrerer 
Wahrſcheinlichkeiten zu beachten ſeyn möchte. 
| Mag es ſeyn, daß der Gebrauch des Worts RX2 
Gen. 20, 7. Exod. 7, ı. Deut. 18, ı5. ff. nicht urgirt 
werben darf, ob wohl I Sam. 9, 9. bemerkt wird: „mas 
‚man it einen Propheten (N’2}) nennt, das nannte 
man fonft (zu Sauls Zeit.nody) einen Sehe (INN). „ 
Wentgftens der Name der Chaldaͤer möchte nach 
allen Spuren der Gefchichte ſpaͤter dekannt geworden feyn, 
als su Moſes Zeit. Gleichwohl ift diefer Name Gen; 
21,28, 31. 18,7. gebraucht. Nur Ezech. 1,9. 11,24. 
Nebem. 9, 7. koͤmmt dieſer Name wieder von, und iſt 
dort und überhaupt ungefähr von ber Zeit des Sturzes 
des Königreichs Samaria an: begreiflih, wo Chaldäi- 
ſche Kürften gu Babylon Herrfchten, und das Juͤdiſche 
eich) in Verhaͤltniß zu denfelben fland. Und wenigſtens 
‚ find von Mefoporamien anberwärts andere Namen bie 
gebraͤuchlichſten. | 
Vorzuͤglich deutlich belegt enblich der Name Bethel 
den Gebrauch eines nach: mofaifchen Ttamene. Seht 
oft ift Diefer Name genannt, ſchon Gen. 12, 8. wohnt 


Abraham bey der Stadt Berhel; Gen. 28, 19. 35,15: ° 


gieht Jakob dem Orte, ba nad) K. 28, 19. die Stadt 
vorher: fud, geheißen, den Namen: ——2 Sleich⸗ 
wohl hieß der Det noch zur Zeit von Jof. 18, 13: us, 
wie dieſe Stelle deutlich lehrt **), | 
— 2) Stel⸗ 


2) Diefer Grumnd if ausgeführt in den Sentimens Lettr.6. 
©. 107 — 18 — Dagegen fe Clerioi Cämmentar. 
zu Gen. I LI. i , a _ 

| 22 Rergl Dtmars Fragm. a. a.O. B. IV, &, 20. Anm. — 
2AAn der hiftorifchen Wahẽhekt folcher Notizen anderer Bücher 
bei %, T. aber wirt wohl Niemand foren, da ſte fo um: 
abfichulich widerſprechen, und da es an Ra weit — 


d 


— 


— 


ſ5. 73. Merfmale eines fpäteren Zeitalters. 633 


2) Stellen mit erkſtrenden Zufäßen, beſonders 
zu Ortenamen, wie man ſie aus Moſis Zeit nicht 
möchte erwarten duͤrfen. 

Gen. 14,7. 8. fteht: Een Miſchpat, das iſt Ra 
bes; König von Belah, das ift Zar. 
- Gen. 14, 17. Thal Schaveh, das iſt Thal des 
Königs. | Ä | 
Gen. 23, 19. Mamre, das ift Hebron. 
Gen. 35, 19. 48,7. Ephrath, das' iſt Bethlehem, 
Exod. 16, 36. Num. 3, 47. 18, 16. fteht: ber. 
Omer iſt der zehnte Theil des Epha, und aud) diefe Er⸗ 
. Närung iſt auffallend‘, wenn fie nicht Durch Zeitverände- 
zungen nöchig gemorden mar, obſchon Clericus fie im ei- 
ner gefeßlichen Vorfchrift, zu größerer Beftunmrheit diene 
lich finder ). -. | 
- Deut. 4,48. Sion, das ift der Hermon. | 
Diefe erflärenden Zufäge bey Ortsnamen verfeßen 
ben, welcher fie niederfchrieb, in eine "Zeit, wo der er; 
Hörende Name der gewöhnliche waͤr, nicht der andere; 
weicher als Name des Dres zur Zeit der Begebenpeit an- 
gefuͤhrt wird. | 
| Wollte man fagen, daf dies vor -mofaifhe Namen, 
und daß die erflärenden die, fehon zu Mofis Zeit ge: 
woͤhnlichen jenen: fo wuͤrde Dies wenigſtens nicht bey Een 








Mifchpat vaſſen, da diefer Name mohl im Zufammenhange | 


mit dee Num. 20, 8. ff. **) erzählten Begebenheit fteht, 
und erſt aus derfelben entſprungen if. | 


Reg 3) Stel - 


ift, daß ein jüngerer Dame ftatt eines Älteren, als daß ein 
älterer Name in fpäterer Zeit ftatt eines jüngeren gebraucht 
‚werde, 


*7 — angef. Diſſert. III. de criptore Pentsteuchi 
22 13. 


* 


*8) ©, über dieſr Stelle ©. 491. 92. | 


— 


634.973. Rerkmale eines fpaͤteren Zeitalters. 


3) Stellen, in welchen geſagt wird, Etwas habe 
bis auf den heutigen Tag fo fortgedauert 

Dies ift nicht blos der Fall bey Begebenheiten aus 
bee. Zeit Abrahams und Iſaaks, nämlich; 

Gen. 22, 14:, mo von einem Sprichworte gefagt 
pird, daß man esnch heutiges Tages Keprauche; 
Gen 26,33., too von ber Stadt Beerſcheba gefagt 
ift, daß fie „bis auf den heutigen Tag fo heiße;, 

en, 35) 20., wo es von dem auf dem Grabe der 
Rachel vom Jakob aufgerichteren Steine heißt: er ſteht 
noch hentiges Tages, Ä 
- Den dieſen Stellen bleibt eg wenigſtens benfbar, Haß 
Dies ſchan von Moſes fo fünne geſagt worden jeyn, weil 
die Begebenheicen ſelbſt früher, als dieſer, find; ob es 
mohl unmahrfchaiglish ift, da Mlofes nicht felbft in Pa⸗ 
Iäftina war, und fchmerlich eine fo genaue Kenntnif Die: 
fes fandes hatte. — Auch 
. _ Dent. 19, 8. ſteht: daß Jchona gu jener Zeit die 
Leviten ausgefondert habe, die Sade dez Bundes des Ser 
hova zu tragen, ihm zu dienen — bis auf Diefen Tag, 
enn auch dies nach etlichen und 30 Fahren fchon 
fo geſagt werden Fannte, oder wenn jene Stelle, ob fie 
- wohl mit dem naͤchſten Verſe zufammenhänge, mit dem; 
felben für eingefchoben gehalten werden ſollte, fo ſteht 
er; | 

Deut. 3, 14. daß Jair den Reſt von Gilead und 
Bafan erobert, und Bafan nad) feinem Namen Chav⸗ 
vor@ Zair.nennt, Bis auf den heutigen Tag. 

Dirfe Begebenheit gehört, felbft nach diefer Stelle, 
. In die Zeit gnmittelbar vor Mofis Tode, und, diefer kann 
| CH in felner Abſchiedsrede felbft fa geſprochen 

aben 8). . 
' | | $. 74 
*) Deut. 34, 6. heißt ed: Niemand weiß fein Grab bis auf 


den heutigen Tag. — Indeſſen diefes Kapitel, weiches bes 
ne = .greif: 


— — 2 ve 


/ . ⸗ 
474. Nerfmale eines fpateren Zeitaltars. 633 


a Zu | 

4) Stellen, welche Umftände verausfehen , bie 

af nach Mofis Zeit eingetresen find. re 
Die ehen angeführte Stelle Deut. 3, 14. läßt zu 

Mrofis Zeit den Namen: Zleden Jaus (WR! NM) in 


Gilead, von Tate dem Manaffiten, dem Unternehmer eis 


nes Feldzugs in diefer Gegend, entftehen, und bielelbe 


Unternehmung wird bem Jair auch Num. 32, 41. zuge 


fhrigben. Dagegen lefen wir Jud. 10,4. von Jair, dem 
Manaffiten, der 22 Jahre Michter. von Iſrael war, 
Dreyfig Söhne und dreyßig Staͤdte hatte, melche die 
Sieden Jairs (ANY MIN) hießen bis auf biefen Tag, 


amd in Gilend liegen. Seßtere Ableitung des Tamend 


hat an fich mehr für fi, weil ein befanderer Zug Jairs 
in den leßten Monaten des. lebens Meſis, worein er 
Num. 32,41. gefeßt wird, nicht recht gut Platz hat; weil 
zwiſchen Diefer Stelle und Deut. 3, 4. und 14. fein Eins 
verſtaͤndniß, fordern mancherley —— 


und weil die Gegend Argob mit ihren Städten, welche 


Jair nach letzterer Stelle genommen haben fol, J Reg 
4, 13. von den Flecken Jairs ausdruͤcklich unterſchieden 
wird. Die Nachticht in jener Stelle des Pentateuchd 


bird noch unmahrfcheinlicher Durch, das Gtämmregiftes . 


I Chrom, 


greiflich Moſes nicht geſchrieben Haben | 
einer fpäteren Zeit von der Hand eines 
dem das Werk unvollender gefchienen 
ausdruͤckliche Nachricht von Moſis T 
hinzukaͤme, (ſ. Gichh or n's Einleit. a. 
S. 406.) Es iſt mm freylich eine N 
dieſes Kapitel viel fpäser fen, a de 3. - ... 2... 
Übrigen Theile des Pentateuchs. Wenn bieſes ... Er 
es ſehr moͤglich iſt, und, ohne wirklichen Erweis de 
‚gentheils,, angenommen werden darf, eben To früh da war, 
x der Dentateuch.ein Ganzes Wurde, jo würde auch diefe 5 
bach ſoll fie Hier mie 


‘ 


Brelle angeführt zogrden müflen: 
nase werben, u 


? 7 { 


66 574: em eines Tnacense Zeitaltere 


. I Chron. 2, 21. ff , wo Machir, der Vater des Gilead, 
detr Großvater bes — iſt, welcher der Bater des Jairs 
geweſen fen. Nun fo aber Moſes nach obiagen Stellen 
dem Machir Gilead gegeben, und zu gleicher Zeit foll 
auch ſein Urenkel, als Heetfuͤhrer jenen Feldzug gemacht, 
und die Eroberungen nach- feinen Damen genennt haben. 
+ MWenigftens war der fpätere Zair ein fo angefehener Mann, 
Daß der Nome einer Gegend von ihm aussehen konnte. 
Die Begegenheit kann wenigftens nach allen Umftänden 
nicht in Das lebte Jahr des Moſis gehören, fondern muß 
fpärer Senn, und iſt im Pentateuch in frühere Zeit geruͤckt. | 
.  Augenfallender iſt das fpätere Zeitalter der Abfae 
fung bey — Stellen: | 
Gen. ı2, 6. „damals waren bie Kanaaniter im 
Sande. 
— Gen. 13, 7. „bamafe wohnten die Ranaaniter mb 
Pherefiter im Sande, ”) 
So fann men nur zu einer Zeit fehreiben, mo die 
Kansaniter. aus dem lande vertrieben ſind, alſo: nach 


Mofis Zeit. 


Deut. 2, 15. heiße es: „rote Iſrael Die Bewohner 
Kancans vertrieben har, dies ſoll zwar nach Cleri- 
eus"") auf die ſchon eroberten Sänder oͤſtlich vom Jordan 
eben: aber abgerechnet, daß dieſes eine ſehr gezwungene 
Erklaͤrung iſt; da jene oͤſtlichen Sander eigentlich nicht zu 
Kanaan gerechnet werben, und vielmehr im Denterono- 
mium, vergl. K. 7, 1., die Vertreibung der Völfer Ka- 
naand als zukünftig betrachtet wird: auf feinen Fall 


| möchte Mofesjene Worte Damals fo geſagt haben konnen. 


. , Deut. 19, 14. — — ſollft Die. Groͤnze deines 
Machbars nicht verruͤcken, weiche die Vorfahren 
————— deiner Ertrion beſtimmt haben. „ ” 

0 


*) Sontimens 9,009. Lettr. VI. G. III. ff. 
**), S. d. angef. Diſſert. III. 6. III, 15. 


.’ 


1% Mertmeie eines fpäötsten Zeitaltera 63% 
So ſicha Mie Geſet, hend die Iparkrin noch 


nicht Anmal Beſitz genommen hatten. 
| Exod. 23, 19 beift es:...die Cifilinge fotten ing 


Haus des Jeheva (MT N), gebracht werden, wie 
— Seiten dee. Buche ber Michtes gewöhnlich gefpro 

wird. 

Exod. 6 26. 27. ſteht nach der ſchon *) erwähnen 

je: „Das iſt Aaron und Mofes, mit welchen 

Jebeva geſprochen har, welche die Iſraeliten in ihren 
Haufen aus Aegypten — haben. Dieſe haben mit 
Phardo, dem Koͤnige von Aegypten, geſprochen, daß er 
Die Iſraeliten aus Aegypten ausziehen laſſen ſollte; * 
iſt der Auen und Aaron. ,, 

So ſchreibt man wohl nur von, der. Zeit mad) au 
ee kat bey: Jefer 
eußetſt oft & Num. 3.1.14 att bey: 

va ſyruch: in ber Wuͤſte Sinai. 


ey 


Ikte Dies, wenn es in der BBifte Gina flsfoger \ 


So 
ſchrieben waͤre, fo oft fo hinzugefegr jegn? 
-  Nüm. 24, 17. 1$. ift in dem liebe Bileams von bar 
Erberung Edoms durch die Vſraeliten geredet, welchoa 
den Voeſtellungen anderer Stellen des Pentateuchs wi⸗ 
berfpricht ): ſollte dieſes Lied nicht, wenigſtens in j&urg 


itzigen Form, in — Zeit gehoͤten, der Jodumda - 


wicklich erobert bat ” 

Deot 3, rı. deißt es: „Og, der Rönig von Bafen, 
war von dem Reſte der Rephaim noch uͤbrig, ſein Bette 
war ven Eiſen. Steht es nicht zu Rabba der Ammoni⸗ 


ter, es it 9 Ellen fang und 4 Ellen breit... Daß dies 


nicht vor der Eroberung Rabba's durch David, die I Sam. 
12, 30. erzählt wird, fo —— ſeyn koͤnne, — 
lit 


98844 
**) ©. ©. 496. — 
#40) ©, Edermanns Oper iD, on — 


9 


— 


| 6 14 Merkmale Eines fpärzten Beitältere. 


zuviel behauprer ). Eine ſolche Mochiokröigbeit fonnte 
früher bekannt feyn. 
Über daß Wlofes died wicht giicheieben haben fönte, 
ber noch in dem Jahre diefes Feldzugs ſtarb, uns daß 
t dieſe Notij nur in einem fphteren, als dem 
Mofaifchen Zeitalter jo gegeben worden ſehn wetde, dies 


‚jeiber Feinen Zweifel: 


‘Deut. 17, 14. ff: ſteht eine — Verorduiig 


fe, einen König, wenn künftig Iſtael einen ſolchen haben 






— es aus diefer auch nicht deutlich — bei 
kein Bezug fiche auf Das, was uns vom Selomo 


- zäpfe wird, auf feinen Handel mit Aeghptiſchen re ; 


—8* Roſſen / auf ſeine aufgebäiften Schaͤtze, auf 


ſeine Vielweiberey, die ihn aut Abgoͤtterey verfährte; 


vergl; I Reg. 9, 18. 10, 25 — 29. 11, 12. ). Mag 
es ſeyn, daß dies vor Salbins geſchrieben ſeyn, daß er 
dieſe Berörtmüng kennen/ aber vor Abgbteecen ſicher zu 


Ä ſeyn glauben konnte ). 


Immer bleibt eine Verordnung fuͤr einen kuͤnftigen 
König Etwas, wäs /der, von Moſes eingefuͤhrden theo⸗ 


kratiſchen Regierungsform des Volks nicht angemeſſen iſ 


cf bSam 9 7:9; und or von Moſes megl eine Band 


> 
+ 


5 PR bey $pinddä im Tractatus — polit ei Yin 
de origine Penteteuchi ed, Paul. T.I. ‚279: weẽ auch 
mehrere der hiet angeführten Gründe au gepelit ſind. 

©, ze Fragm. a. a: o. S. 457: = €: 58 5: 

ie 86: „Iſt es nicht auffallend, daß die ſperiellen 8 
u dleſes fogenannten motaichen Gefeges. mit der 

ichte Salomd's fo genau uͤbereinſtiumen? Wk mE: 

#en nicht fo ſpecielle Geſetze Veranlaſſungen haben? Warum 

wurde einem, nach Jahrhunderten erwarieten Sfraefitifchen 

* gerade zur Hauptbedingung gemacht, Leine Pferde 

gypten einzuführen? uw;  - 


un. ©. Barımann’s Beytr. & 7476. 





Schilderungen der vieſe Jahrhunderte fpäteren Propheten 


— 
\ J 
' 


‚I 
” 


678. Werlmale vinds.fpäteren Zeilafterk 639° 


J andere Modification erhalten haben eine; . une was 
wir von Moſes ſelbſt ſchwerlich erwatten dirfen 


Weit wahrſcheinlicher wutde diefe Verordnutg erſt gege⸗ 


ben, ala das Wolf einen Koͤnig wuͤnſchte, oder ſchou 


harte, und ethielt erſt dann im Geſetzbuche, unter deg 
Moſaiſchen Geſetzen einen Piliaäzßß. u 
Lev 26, 33. heißt es, das Sähd wird bie gaͤnzr 
Zeit der Verwuͤftung ruhen; teil es nicht geruht Kat am 
euern Sabbarhsfahren; bed euren Bewohnern veffelben. 4 
Spricht man f am Sinai, mo Bas Volt noch für kangẽ 
Dehte nicht einmal in dad land kommen wird, und daffe® 
e noch gar nicht hat kuhen laſſen Finnen? HChrenal 
36, 21. ift auch fo geſprochen. | : 
Die Idee ver Zerſtreuung det Sfraeliten unter 


vw, 


Alle Böfker treffen wir ermelstich in Hebräifchen Geſaͤnget 


nicht eher; als gegen die Zeit der Zerſtoͤrung des König: 
reichs Samaria ober nach detfelben an: Wir finden Dies - 
felbe immer häufiger, je met die Natiou fic) ihrer voͤlli⸗ 
gen Zerſtreuung durch die Babylonier nähere: . 
Und diefe Jerſtreuung wird ſchon Lev. 26, 33; 
Deut. 4, 27. 8.28, 25. 36: 64. gedroht: Iſt es nice, 
—— daß dieſe Drohungen in en: + 
ſelben Zeiten verfaßt find, imo wir fie häufiger Ieten, und 
nicht vor den vielen Geſaͤngen zwiſchenliegendet Zeiren;. 
wo fie nirgends beinerkbat werden? Und daß fie, wer: 
nigſtens nicht in den fruͤheſten — Mofis verfaßt fihd,- 
von mo biefe Idee, wenn Mofis Schriften mirflich bon, 
feine Zeit an allgemein befannt,; ein Handbuch Ber Ptie⸗ 
fer und alker gebildereti Iſraeliten, das Mufter und Re⸗ 
gulativ aller nächfolgenden Zeiten geweſen waͤre, in an? 
dere Geſaͤnge übergegangen ſeyn wuͤtden 
Ganze Kapitel, naͤmlich Lev. 26. ind Deitt, z2,, 
find vdllig in dem Geiſte geſchrieben, welcher ſich in den 


aͤus⸗ 


N % 











⸗ 


* x : % ! N 
640 74. Merkmale eigtö:fpäseren Zeitalters, 


. enefpriche wenn fie-bie Bergehen.ber Nation jichtigen, 
und sum Voraus die fommende Strafe beishreiben. 

-, Lev.26,.32. drohet Schenna: „er will ihre Eudte 
wre machen und ihre heiligen Derter (TIIITIER im 
Pilaral) werhemen.., Bon Staͤdten nicht blos, nou Hai⸗ 

nen und Höhen wird daſelbſt gefprochen, welche Die Tieses 

liten niche zu, Mofis Zeit, ſondern erſt fpäter Hausen. Es 
if von den Llebrigbleibenden gepabe, ahen fo Die Rebe, Bie 
- I. allen Drohungen der Propheten, und gerade eben fo, 
wie bey, dieſen, fat der Schluß nach, biefen Dropun 
... Mr daß fi) Jehava body endlich erbarmen werde, ‚wenn 
| dos Volk lange genug in feiner Feinde lande geſttaft 
0 worden fey. De 
. Eben bies nun ift Deut. 92. der Zall Eben fo, 
mie in dem mittleren Theile: des Buchs Jeſaias, find die, - 
faſt ganz wufgeriebenen Hebröer und die Treubleibennen . 
(die XqV) einander entgegengefeßt. 
Dra auch feine Spur eines Bezugs auf bie Moſai⸗ 
fche Zeit in diefen Kapiteln ift, und Alles darin fo ſpricht, 
wie in weit fpäterer Zeit gemöhnlich gefprochen wurde: 
a 4 es wohl überwiegend wahrſcheinlich, daß fie in dies 
j fpäreren Zeit abgefaßt find. | 
Mag es ſeyn, daß Exod. 15, 13. 17., wo der 
Sänger fagt: Jehova leite das Volk zu der Wohnung 
feiner Hetrlichteit, zu dem Berge feines Eigenthums, zu 
dem Orte, den er zur Wohnung erfohren, gu dent Hei: 
ligthum, das feine Hände gegründet,,, daß alfo dort nicht 
erweislich vom Berge Zion und dem dort von David ge 
gränderen Jehovadienſt *), fondern vielleicht vom ganzen 
Sfeaefitifchen Sande **) die Rede fey, obgleich m. 








a t 





| * Wie Dimar will, f. Zragm. a. a. O. ©. 455. 

*a) Sp findet es D. Eckermann Beytr. a.a.D. S. 72: 
SG. auch D. Jahn Einleit. a. a. O. $. 10. ©. 69. und 
est hinzu: „das gebirgige Sand Kangan wird poeriſch — 





— 


Dein Wil 01. 


N 
— 


* 
. 
n Y 


* 


% 74. Merkmale eineh fpättren Setfalterd. car 


nicht ſeht wahrſcheinlich ift, und obgleidh, wenn man dei 


Gen: 49., vor der Trerimmg Palaflina’s in das Reid) 


‚Serufalem und Samaria verfäße ſeyn fonne‘). Wer | 
nigftens folge aber nicht aus V. 7., daß es vor diefer 
Trenming verfaßt fehm müßte, weil ein fpärerer Verfafs 
' E Juda ımd Iſrael anſtatt Jakob und Tfrael genannt 


Ders Singi verflchen wolite, auch dies viele Schwirtie 
> Mag es ſeyn, daß der berühmte Gegen ZJafehsl 


aben würde ”*), denn warum ſoll der Saͤnger ſich ud 


"ter Jakob und Ffrael hier einen Unterſchieb gedacht has 


ben? Der eine Satz iſt die Wieberholung des andern, 


So grob fonnte der Sänger nicht anſtoßen, der diefen 
Segen dem Jakob in den Mund legte, daß er darin Juda 


und Sfraef unrerfchieden haben ſollte. 
Es ift gewiß die narärlichfte Anficht, die man, nach 


- der fefung diefes schönen Geſanges, en. 49., auffaßt, 
daß er. 1 en got adıngn fen, wodir gro Mär, 
i on befaßen 


Stämme die Wohnfike im fande Kanadir- 
ind die ·Schickſal⸗ erfahren hatten, bie hier ſ 
Deutlich befchrieben werden ***). ee 


8 giebt feine Gründe der Annahme, daß Jakob 


felbſt, Jahrhunderte vorher, diefe fpeciellen Züge der 
folgenden Ereigniffe vorhergefagt babe.‘ Dit Schwierig: 


keiten, iveſche fie hat, find ſeidſt die Urſache des Berfuchs; , 
der gemacht worden tft, alle dieſe erungen — 
24 5 41 d 4 


"7 Sport heitige Gebirge und feine Heilige Wohnung genannt; 


weil es von feinen Verehrern Abraham, Saat und Jat 
‚bewohnt, und ihm durch Altaͤre geheillge worden, nun v 

tihren Nachtommen beſetzt and zum Cl feinen -Iperehrn 

gemacht werben follte. „ Ä | 

» 0 Edermenns denn a. a. O. O. 6ß. 
we) Wie oben dort behauptet vied. 
2) 5, Otmar's Fragm. a. a. O. & 400 


— — 
* * 
⸗ * 
9 —* 
* 
m 
’ le 2 -“. 
⸗ 





8% 


648 6-74: Mertmale eineb.fpäteren Zeitalters. 


den Schickſalen des Volks im lande Goſen zu deuten ), 
. welches aber keinesweges wahrjcheinlich wird. 
. 7. Menn es num aber ſchwierig ift, dies den Jakob 
vorherſagen zu laſſen: if es minder ſchwierig, ben Mo⸗ 
ſes, auch noch vor der Verckeilung des Sandes Kanaan, 
dies fo fingen zu laſſen? Und weichen Grund gäbe es 
. für diefe Annahme? -. ' u 
ER ß.Gen. 2, 14. die Worte. 81 


na erden müflen, mie fie gedeutet 
word: ‚im Eril gefchrieben worden, als 
das 9 ebte. Schon unter Dapid war 
es bi ie vorgedrungen. Aber ob die 


enn bey. Moſes vorausgeſetzt werden 
vuͤrfe, iſt eine ganz andere Frage. 
‚7 Man har von den voͤlkerhiſtoriſchen Kenntniſſen Mo⸗ 
ſes Hohe Vorſtellungen genährr: aber wodurch laſſen ſich 
dieſelben irgend natuͤrlich erflären, auch wenn ex in A⸗ 
pten ſowohl, als in Arabien, und an dem oͤſtlichen 
er des Jordaus gelebt hatte? , Iſt es denn wahrſchein⸗ 
lich ,. daß ſchon damals Aeghpter oder Phoͤnicier dergleü 
chen Kenntniſſe beſaßen? | Br 
” Der Ueberbli der Geographie und Gefchichte der, 
von einander weit. entfergten, Bölfer, wie wir ihn Gem. 
K. 10. finden, diefes Syſtem des früßsften Zufantmens 
hanges det .meiften damaligen Voͤlker der Erde, welhes 
nur die Seuche muͤhſamer Nachforſchungen, des Nach⸗ 
—— und der Combination ſeyn kann, dies läßt ſich 
och gewiß nicht ohne die groͤßte Unwahrſcheinlichkeit aus 
den Moſaiſchen Zeitalter erwattẽen. Wenn auch noch 
iel mehrere Theile der Geneſis erweislich aus dem Mo⸗ 
—* Zeitalter hexruͤhrten, als deren daraus beruͤſe | 
| ER ' 


H Henslerd Vemelkungen Mer Sri: in den Pfatufen 
und in der Genels. Hamb. 279. O. 416 fe °  * 
+, Dimar’aumeBerfache Abs Mesrfien XI: Abſchnutte der 
Geneſiꝶ in enteo Magazin, B. V. St. cJ. 

| ı 





ae ! 





| Koͤnig in Iſrael. 


fand. Und dieſes tritt durch einen veralteten Auedt 


dem Moſaiſchen Zeitalser berrühren:. as 
‚Gen. 36, 31. ſteht: „Dies find die Koͤnige, welche 
im Sande Edom regiert daben, bevor ein König: über die 


 Offenbag kdanen enlich folgende Stellen nicht aus 


; . 


- Num. 21, 14. „deswegen heißt es im Buche der | 


— des Jehova u. ſ. wh 


Ein Buch, merin bie Kriege des Jehova geſchilbert 
waren , it doch fchtwerlichft zu Mofis Zeit dentbar, wo, 


bie Kriege des Volkes Gottes, abgefehen von einem eins 


äigen ‚früheren Siege über die AUmalefiter, in den Ges, 


genden, wevon in ber angeführten Stelle die Rede ift — 
eben erſt vor Monaten begonnen hatten. - 


Aber völlig undentbar iſt, daß ala Bel der geo⸗ 


aphiſchen Notiz, welche der vorhergehende ent⸗ 


le, ſchon ein eben. Damals verfaßtes uch angeführt. 


wurde, ſelbſt wenn auch diefe Anführung tweniaer Wort⸗ 


unter benfelben eines enchielte, welches der Sprache des. 


Dentateuchs fremd ift. 


Das erwähnte Stüd des Buchs Numeri gehort 
alſo in-eine weir fpärete Zeit, als Mofes, wo man,ein, 


aud) nad): moſaiſches Buch ald Beleg anzufuͤhren für gi 


wohl ſelbſt in eine frühere Zeit zuruͤck, als dee fbrige 
Pentateuch. | J | 


wo — die, aus bet Geneſis angefuͤhrte, Ste. 
nicht eher ge 


chrieben fenn kann, als bis Fieuel felbk ei⸗ 
nen Koͤnig hatte, leuchtet in die Augen, Mon ſchließt 
wenigſtens eben jo in den lebten Kapiteln des Buches der 
Michter, wenn es basin Öfters heiße: Damals war fein 


ut 
ck 





Sa 4.738. 


| ” | | 


&44 6. 75. @inwärfe, =; 


6. 75. Einwürfe gegew die beite 
‚ : vorhergehenden 99. Er 
Die Vertheidiger der Herkunft des Pentaͤteuchs Kon 
oſes raͤumen bey mehreren der bisher angefuͤhrten 
tellen ein, daß fie, eben fo wenig, als die Erzaͤhlung 
/vonm Tode und Begräbniß Moſis, Deut. 34.,' von Mo⸗ 
fees ſeldſt gefchrieben jeyn fonnen.. 
Aber fie behaupten, daß erſtere Stellen von fpäteren 
Händen in den Mofaifchen Tert eingeichoben feyen, und 
Hof die Abftammung des Ganzen vom Mofes nicht 
‚gefährdet. werbe*), zumal da ſolche hinzugekommene Be 
| Fr fichebar die Geſtalt fpäterer Gloſſen haben 
Be) on Ä 
Indeſſen es find ja nicht ein paar einzelne Stellen, 
welche erft nach Moſes niedergefchrieben feyn Finnen, ein 
paar Ammerfungen der Art, wie das FETT NAT Deut. 
4, 48. und dergl.; die fih von dem Rande leicht in den 
ext gefchlichen haben möchten ). 
Eine Menge von Stellen, ganze Kapitel verrarhen, - 
. mehr oder weniger angenfcheinlich, ein ſpuͤteres BE 


” &.Clericus in ber angef. Dillert. III. de [criptore 
Pentateuchi, §. III., we 18, dem Moſes fireitig gemach⸗ 
« Stellen geprüft werden, und $. IV. Jahn's Einleit. 
© a. D. $. 10., welcher die Ueberfihrift hat: Interpola⸗ 
tionen des Pentatenchs heben Die Aechtheit nicht auf, „ ' 
0) Etchhorn's Einleit. a. a. O. 6. 440. 5. ©. 422. ff, 
‚»**) S. die angef. Sentimens ©, 135. Pour revenir à 
Y’Auteur du Pentateuque, il femble qu’on ne 
as l’attribuer à Moile, en moins tel qu’il elt pre 
: een. Je vous ai fait voir, qu'il y a des en- 
droits qu’on ne lui fauroit vraifemblahlemerit' attri- 
ı7 Der, et qui ont dt& derits après fa mort. Et ce ie 
font pas leulömenr quelques mots, qu'on i 
foupconner s’etre gliffez de la marge. dans le Texıs, 
ou yayoit été inlerez pour.gelaircir quelques palle- 
nee font des Periodes enlieres et de grandsCha- 
pitres. | 


⸗ 


2 





4 \ 4 


9. 75: - Ginwärfe — J— 


Eim aber zu beweiſen, saß nur wenige fofche Stellen 

im Pentateuche verhanden ſehen, hat man gegen einige 
der angeführten Ausſtellemgen gemacht *), von Denen 
manche ſchon angegeben worben find, und nur noch we⸗ 
nige — auf eine beſondere Auszeichnung Anſpruch ma⸗ 
chen fünmen. Ohnedem find In den Vorhergehenden noch 
mehrere, weniger deutliche Merkmale fpäterer Zeit, Die ⸗ 
mian wohl auch aufgeſtellt har, entweder gänzlich übers a 
gangen, oder weni bu nicht urgiet worden. 
Was die Flecken Jairs anbetreffe, ſ.S. 634 ff., fo 
es: gar wohl möglich, daß ein Nachkomme des alten 

irs zur Zeit der Richter wieder den Namen Jair ge⸗ 
führt habe. Es werde Jad. 10, 3. 4. nicht gefagt, Da 
dieſer jüngere Jair diefe Derter erft erobert, auch nicht, 
daß er ihnen erſt damals den Mamen bengelegt habe, ſon⸗ — 
dern man fie fo zu nennen pflegte ). | 
Möglich bleibe jene Annahme; aber unwo hin 

‚Sich iſt ſie, wenn man alle oben entwickelte Umſtaͤnde er- 
woaͤgt. Soll der ihngere Fair gerade diefelben Derter bes 
feflen haben, weiche der ältere erobert harte? kUnd ſoll 
jene Eroberung fogleih in jenen erften Monaten des 

+ Aufenthalts der Ifraeliten in jenen Gegenden, als ein 
befonderer Zug erfolgt, und follen dem einzelnen Urenkef 
Manaſſe's fo viele Städee zum Eigenthum uͤberlaſſen 
worden feyn, da das. damals eroberte fand, nach der Mo⸗ 
faifchen Berfaffung, Familienweiſe vertheikt worden fong 
"am? Und wenn Moſes damale nad) Num. 32, 40, 
dem Machir, dem Sohn bes Manaffe, Has fand Gi⸗ 
lead giebt, und doch Gildad nad) Num.26, 29. IChron. 
2,21. der ar Manoſſe's iſt: fo liege darin wohl tier 
derum eine Wabriäemlichket, ’ ” Alles Nies, was 

ö R | Nom; 
- —— Vorzuͤglich Clericusin = Differtae. — Die 
abrigen angeführten Gelehrten Haben nur einige der enuge? 
genfiehenden Stellen einzeln zu widerlegen geſucht. 
” ©. — Einleit. a. a. O. 20. ©. 63. 


ı 9 





Are I Einwaͤrfe. 


. Num. 26. und 32. von Machir und deſſen Zamllie gefogt 
iſt, in ſpoͤterer Zeig geſchricben fen. J 
Gerner: die, S. 643.,apgeführte, Stelle, Gen. 
36, 31. koͤnne auf Gen. 17, 6. 35, 11. zuruͤckſehen, wo 
„Dem Abraham und Jakob Könige, als Nachkommen, 
verheißen werden, weswegen Moſes Deut. 17, 14 20. 
den Koͤnigen Geſetze vorſchteibe. Und da letztere Stelle 
ſich volllommen in den Zuſammenhang ſchicke, ſich auch 
in der Sprache und Schreibart von dem Uebrigen gar 
nicht unterſcheide: fo falle aller gegen dieſelbe (ſ. oben ©. 
638.) erhobene Verdacht weg, zumal ba fihon PL 40, 
‚I u diefe Stelle zuräcgefehen tserde*). 
Bon ’f 40, 79. iſt ©. 586, f. gezeigt worden, 
daß diefe Srelle wohl geichrieben ſeyn könne, auch wenn 
Deut. 17, 14. ff. nicht da war, Blos im entgegenge 
ſetzten Falle würde fie sein früheneg Daſeyn des letzteren 
Geſetzes beweiſen. Aber auch dann würde fie noch im⸗ 
‚mer nicht die Schwierigfetten heben, weiche die Annah⸗ 
me bat, daß ſchon Mofes ein Geſet für die Fünftigen 
Könige vegehen habe, Wenn fich diefe wenigen Verſe 
nicht durch eine befondere Schreibart auszeichnen: fo if 
dies fein Grund, fie für Moſaiſch zu halten. Wenn fie 
auch den Zufammenhang nicht geradezu gerreißen: fo find 
fie doc) auch durch Nichts mit dem Vo en und 
 Kolgenden nerbunden, " 
Wenn der Verfaffer diefes Geſeßeg auf. bie Wer 
beifungen eines königlichen Nachfommenfchaft Abraham⸗ 
und Jakobs Näcdficht genommen hätte: fo wäre dies wer 
nigſtens ein möglicher "Sezug, Uber wie nun, wenn auch 
dieſe Derheißungen erfi nach Mofes aufgezeichnet waͤren, 
zu einer Zeit, wo es ſchon Könige gab? Und wie follte 
ich wenigſtens das Gegentheil fo beweiſen laſſen, um dar⸗ 
auf noch andere Behauptungen au. gruͤnden ⸗ꝰ⸗ 


. 


— | Ferner: 
Ya Eike E. 63. 





je 
h, — — 


J, Zerner: Hebron (f. 631.) könne während des 
Aufenthalts ber Hebtaͤer in. Aegypten den Mamen geaͤn⸗ 
dert, und hernach ben den. Hebraͤern wieder den alten 
. Damen — haben *). Een 
..Sewiß eine hoͤchſt umwaßrkheinliche- Anncihme 
Und ſoll Moſes an den Graͤnzen von Kanaan, * 


blos einige Kundſchafter ſchickt, Werhaupt ſo genau⸗ 


Notizen von — fpäteren Namen: dee Derter ein⸗ 


Dan (f. oben ©. 633.) habe nach Denat. 34; r} 
von Mebo, der Bergſpitze des Gebirges Pisga, -Zeriz 
cho gegemüber, g ‚werben koͤnnen, und fen Demnach 
gan; von dem, tief im Coleſyrien belegenen Dan, wel⸗ 
es Jud. 18,:29. erſt lange ng: Mofis Tode den Da; 
. men ‘Dan, ſtatt laiſch, erhalten habe, ganz verſchieden ). 
Allein der Hier angefühtte Grund ſteht nicht feſt, 
und deshalb kann er auch bie, darauf gehaute Behauptung - - 
nicht begründen, Ä | — 
Wie, wenn mm eben Deut. 34, 1. von einen gang 
falſchen Vorſtellung ausgeht, als ob Moſes das ganze 
amd Kanaan, Dan und das Weſtmeer, nach vor ſeinem 
Tode wenigftens gefehen Habe? : "en 
| un find aber die fpäceren Graͤnzen bes landes Ka⸗ 
naan nordwaͤrts Dan. und — das Mittel oͤndiſche 
Meer. Der Verfaſſer dieſer Stelle will alſo gewiß ‚von 


biefen Oertern als den Graͤnzpuncten des. fandeg. seben, 


und denft nicht an ein anderes Dan, das man vom 
Nebo aus mit watuͤrlichen Augen fehen. könne, fo menig, 
als an ein anderes „„Außerfies. Meer, da man biefes 
eben fo wenig vom Nebo aus erbliden wird. Er vers 
raͤth ſich alfo ehen dadurch deutlich aldeinen Schriftflelier, 
der nah dem ſpaͤt ern Zufland des fandes daſſelbe und 
feine Groaͤnzen beſchreit. 


— J | ©6464 
a) Gmb 60. En 


) 
ae; 


— 





i * — J 
\ " N.. 


648 &.76. Feſultat. | 

$. 76. Refaltas der drey vorhergehenden 65. 
Mad den bisherigen Eroͤrterungen leider es feinen 
Zweifel, doß eine anjehaliche Anzahl von Stellen bes Pan 
‚ toteuchs enrweder wahrſcheinlich oder deutlich fpärer, und - 
m Theil bereächslich fpärer, als. Moſes, niedergeſchrie⸗ 
worden find. Die Einwendungen, weiche biefer Be 
uptung entgegeugefeßt worden find, und entgegengefeßt 

werden können, a nicht, ße zu entkrͤften. 
Dee unpartheplichen Beurcheilung muß es einfach . 
‘ten, daß gerade dieſelben Werfmale, nad) weichen bie 
ſchaͤtzbarſten Forſcher für das ſpoͤtere Alter des Buches 
Joſua entichieden haben, f. $. 56. S. 567. ff., wenig: 
ſtens in eben folcher Zahl auch bey den Büchern des Pers 
tateuchs flattfinden, und ja viel, als fie port gelten, auch 
bier gelten muͤſſen ). en en 
In Büchern, welche fo gewiß, als alle Buͤcher des 
Pentateuchs, aus vielen einzelnen Stuͤcken beſtehen, wie 
zum Theil von verfchiedenen Werfoflern berrühren, kann 
je Wahrnehmung fo vieler Merkmale ſpoͤterer Zeit nicht 
rechtigen, alle; einzelne Theile ſolcher Ganzen in ein 
atares Zeitalter. zu verſetzen. Aber im Gegentheil kon⸗ 
sen. auch andere Theile folcher Bücher, welche unverkenn⸗ 


bare - 


F 


MR. Simon. Hift. erie. da V.T.L.Lc, IV. &, 26, 
“ "Les ralfons qu’ Abravanel appörte pour montrer que 
oſud et Samuel ne font point les Auteurs des Livres 
“que nous avons fous leurs noms, au moins de la ma. . 

niere que nous’les avons prefentement päreillent, a 
la verite, conaluantes. = 
C. VI. G. 41. Je ne doute polnt qu'une [entenoe & 

“ dure n’alt einp6che Abravanel d’examiner à Sont 

livres de Motfe, comme il a fait le refte de la Bible: . 
epmislin’y a yu'a appliquer au Pentateuque les.memes 
raifoas que cet Auteur employe pour prauver que 
lat livres qui norfemt es noms de Joflue er de Sa. 
muel ne font point d’eux, et l’on fera convemcı que 

. e-Pontateugne ne peut &tre tout · à · fait de Moile- 

N = N 








4 gr: Ur IYT N —E 69 
Aare Spuren einer fruͤheren fich xradea 
nmel eine beſendere Ma ee; 
daß auderen Städen der Sammlung wit jenen ige —* 
| deres Alter gaweinichafzlich ſeyn indge. 


Gewiß aber folge daraus, daß wenigſtens vd am 
ae, in welchen. fo viele, ſpaͤter abgefaßte Stücke nalen 


. Pd, daß fie nicht bias für Gloſſen und Imtemofarionm — 
wehalten werben fönnen, daß dieſes Ganze, is Sanjeb, 


‚le Somnlung, er in einer fpäteren Zeit zu Stande 
gekomman fern’ muͤſſe *). 

Deutliche Eipuren eines fräteren tZeitatrers — 

— de Can de 

un en 

Seile monde fi von ißaen unswfit 

Wir gehen zu den uͤbrigen Seunben gegen 

— ba heutigen Pentatenche —— 





$. 77. Das Geſorbach Moſis war zu — | 


Beiten der -Debrätfhen Marion _ 
unbekannt. 
| Wenn der Pentateuch ſelbſt, in feiner ——— 
Seftatt, an einem Öffentlichen Heiligen Drte von feinem 
Urfpeunge an aufbewahrt worden wäre, wie aus Deut. 
AItx, 24. ) geſchloſſen worden ift: fo wäre. dies zugleich 
- eine Gewaͤhr feiner. ficherften Erhaltung. 
Indeſſen daß in jener Stelle böchftens von einem 
Zbeile bes. Denteron. geredet werde, iſt oben S. 563. 
©8535. dar⸗ 


v) Eo — Clericus iu beraugef, Differt. IES.IV. 
Si aliunde certe non ee a Mofe longe maxi- 


mam Pentateuchi partem criptam fuilfe , ut antsa 


oftendim:s; gravıllimae ellent fateor, in indicüis 


. Wis getatis erenoris. rationes credendi, 
totnm illud apus conferiptam füifle, 


#0) Gira 15, 66  - 


IN 





I = 


Ä 


h 
h 1 


48 TER Meise. 


dargethan worden. ‚Befltmenter und geſicherder waͤre Der 
AIOrt, wo es nach jener Nachricht verwahrt werden ſeyn 
ſoll, wenn es in die Bundeslade ſelbſt ˖ gelegt worden 
wire”). Da es nebhen dieſelbe gelegt werden ſoll: fo 
‚bleibe das Schickſal des Buchs bey. dem Auseinanderneh⸗ 
men Den Seiftehoͤtte unbeftunmt, und nirgends geſchieht 
diesfalls — — Immer konnte nur 
‚ver Hoheprieſter an dem ommen, 290.28 verwahrt 
morden; —— purer erg un 
wahrten Geſetzbuches dor dem ganzen 
‚hat die erheblichſten Schwierigleiten, (55. ©. So f., 
- ‚wäre auch Äberhaupt Köchft mahricheintich bies Votleſung 
gings sehe Heinen Theile des Pentateuchs geweſen, 1.S.566. 
Zwar denft man an · haͤufige Abfchriften dieſes Se 
ſetzbuches, von Moſis Zeit an. Allein je man der⸗ 
gleichen · annunmt, in deſßo größere ierigkeiten vers 
wickelt man ſich, S.5332. ff., und je ſpaͤter ſie angenone 
men werden, deſto weniger wuͤrden ſie auf eine fruͤhe Be⸗ 
krunntſchaft mit dem Geſetzbuche führen. 
ZImmer aber iſt die Annahme vieler ſolcher Abſchrif⸗ 
ten eine hiftorifch unertoeisliche Behauptung, und es Ir 


.. 
’ ⸗ 


5 Deut. 31, 24. heißt es, das Buch, wovon dort die Rede 
J iſt, fol „zur Seite (759) der Lade des Bundes des 
Sehova „ niedergelegt werden. Dies möchte ® 
verftanden werben können , daß das Buch in die Bundes 
a lade auf der Seite derfelben niedergelegt werden folle. Yin; 
1, ger dieſer Vorausſetzung ift in Otmar's Fragm. (a. a. O. 
8. 440.) die beſtimmte Nachricht I Reg. 8, 9. entgegenge⸗ 
ſtellt, daß darin bios die Gefegtafeln Moſes gelegen da 
ben. Indeſſen ſchon naturlicher if der Stun von IQ, 
daß es nicht bedeutet: in bie Lade, fondern: neben die 
ſelbe TE auch Bdermanns Ber. S. 44.) A 
Jolephus verſtand ohne Awelfel fo, wenn er Antiq. L. X. 
e’4. 9.43. fagt: Tara oöy ra Mllıın wagadiducı Teig 
fegsöcl nal vv —8B sic Av nal rous Ödra Adyaus 
Yayoappäraug br duci zrafl, yalrav ua - 


!. 


Ir. 


* 


. 
' 


Nnicht einmal die entfernteſten Spuren ihres Daſeyns yon 


handen. 


7 Dee woͤrtliche n Anführungen aus dem Pentaten⸗ 


dein dem übrigen A. T. find, ſ. S. 581. ff!,/ fo aͤußerſt 


wenige, daß wir daraus wahrhaftig nicht auf verbreitere 
Betkanntſchaft mie dem Pentateuche, ſondern wohl be; 


Aimmt auf das Gegentheil ſchließen muͤſſen. 


Weõnn aber dies immer bloßer Schluß, ob ſchon ein 


von Jeruſalem mit dem Pentateuche durch ein ausdruͤck⸗ 
liches Factum ſelbſt ins helleſte Sichr geſeßht. 
ach 11 Chron. 34, 14. ff. *) (womit II Reg. az, 

a 


—— mwied „das Gefetzbuch des Jehov 


Moſes, danz usvermurhet vom. Hohen⸗ 


prieſter Hillias an einem Orte bes Tempels gefunden, 
wo man. Gelp gefunden Karte, und’bierauf als ers 
gebracht, Dieſer betrach⸗ 


was Beſonderes an den König hr D hs 
et. den Fund als etwas Außerordentliches, ihm if des 
Sr Diefes Buches fo auffallend-.und fo neu, daß er 

arüber eine Prophetin befragen, und durch eine, außer 
prbentlich deshalb veranftaltere, Berfammlung des gans 
33 on diefen Juhalt zu deſſen Kenntniß bringen 
Gleich⸗ 


*2) ©, die Ueberſetzung der ganzen Stelle ©, 589. 


| | © Lud. Cappelli Diatribe de veris et antiquig 
| 


ebr. litt. p. 159.: In tantum contemptum et negle- 


otum venerat apud Judaeos tum temporis lex Dei, . . 


pt magno velot miraculo deputatum dit, quod legis 
volumen in arca quadam in templo fuerit a füummo 


enug begruͤndeter, ift: ſo wird die völlige Lnbefannts - 
—* ſelbſt eines ſehr fpären Zeitalters des Koͤnigreichs 


L 


facerdote tempore Johae inventum, Si vulgares et 
eainraunes frequentesque fuillent in eo popalo legis _ 


oadices: an ſummus Iacerdas valumenillud tanquam 
rem miram atque raram et prodigii inftar regi mon- 


: ‚ftraflet? Certe raras admodam oportuit efle'tum | 


temporis legis codiegs, quaudo ipſi fummeo pontifich 
volumen ıllad prodigi inftgr es miraculi fait, | 


on 4.78. tells Berege unpefannt. | 
Gleichwohl hatte Diefer Ednig ſchon ſeit 10 Jahren 


den. Jehovadtenſt ‚wieder —— laſſen. Das Außer⸗ 


ordentliche den dieſem Funde kann auch nicht blos in der 
Wiederauffindung des urſpruͤnglichen Originals des Ge 
ſetzbuchs liegen; denn eben der Inhalt deſſelben iſt dem 
Kdnige völlig unbekannt und auffallend. 
Und dieß erfolgt fo um 625 vor Ehr. Geb. frz 
vor dem il. Auch erſieht man gar nicht, daß dieſes 
aufgefundene Geſetzbuch, welches (,, alle Worte des Br⸗ 


ches des Bundes,) dem Volke vorgeleſen wurde”), der 


ganze Pentateuch geweſen fen, vielmehr fprechen die 
‘©. 590. 94. entwickelten Sruͤnde Een für das Ce 


gentgeil.. 


Ss. Viel⸗ Geſetze des Denterrugs find — 
unbekannt vder weuigfidus nicht heobachtet. 


Noch ini ſpaͤteren Zeiten finden wir bie wichtigſten 
Geſetze der Moſaiſchen Verfafſung, entweder nicht be⸗ 
dannt, oder wenigſtens nicht beobachtet: fo daß daraus 
der Schluß. gemacht werden kanfı, daß der Pentateuch 
entweder nicht da war, oder wenigſtens noch nicht in ſei⸗ 


or mm heutigen Umfange Das allgemein verbindliche Reli⸗ 


gionsbuch war, welches er. geweſen ſeyn muͤßte, wenn er 


von Moſes Zeiten her Dafür geachtet worden waͤre. 


Die Beſchneidung, das, was im Pentateuche als 
Hauptgeſetz der — Verfaſſung — iſt, 
war nad) Jof. 5, 2— 7. während des 40j zerigen "Zuges 
durch bie IR nicht ausgeuͤbt worden =) 


* S Otmar's Fragm. a. a. O. S. 447. 


**) S. Otmar's Fragm. a. a. D. ©. 447., wo auch der 
Goͤtzendienſt zu Dan in den Zeiten der Richter Jud. 17. 18., 
wvobey ein Levit als Priefter angeſtellt war, und denmoͤchſt 
naoch Jephtha's Menſchenopfer Simſons Heirath einer 
BGstzendienerin wi „den ihi fogenannten Molaiſchen Grund» 





| 


* ⸗ 
% 


XX — c⸗23 
wenn die Beſchneinung . nicht ſonohl eig 


— Moſis, als vielmehr eine ältere Gewohnheit | | 
Be Moſes air. gelegentlich beftörigte, cin Privarge — 


: ae Familienſache, weruͤber Feine öffentliche Aufficht der 


Staats⸗ und Religienspolieen machte, oxeweſen waren 
fo möwe: dien ſo auffallend nicht. # 


Allein die Beſchneidung it nidet. blos beyloͤufig iM 


Pentarteuche geboten, fie iſt ahevall ſelbſi mic der Paflche 
feyer in Verhind u hen e 


ein Unbefnisteng jo es eſſcu | 


& Exod. 12, — 


Wenn bies Linhe nicht beſchnitten werben wien: 


fo. wäre dies wegen der Unruhe während bes Zuges be; 


“N 


.. RyiR Der Snd aß ibn am af ni 


alle Die Geſetze jo gegeben und. Damals niedergeſchrieben 
worden ſeyyn koͤnnen, wie fie. Exodus und — 


alles Voſlt, was in der 


IR, mas in AU 3. heiße: u 
üßte gebacen worden; nor | 





on im zmenten Sabre nad) dem Auszuge aus Aegypten 





aufgeſtellt find. 


Drug. es.feyn, daß der Öfensliche Gohendienſt, ber 


— =D: ——— auf Rechnung ber ber unser | 


men ge Nation den Zepanadienf ———— und die, 


öffent: | 
Ä — zuwider, und doch von ſolchen ansgeseidineten Maͤn⸗ 


nern, — die geringſte M ng, ausgewi,,aufge⸗ 


mEo ſteln Di Edermann vie Sacho dar. Beytes RAD. | 


X X 


reat se Segen. s bemerft D. Ecke zmana 
C(Beytr. a. * O.S. 68.), * im Mofaifhen Giefep nue: 
Me She mir einer Kanaaniterin serboten war, nicht mit 
Goͤtzendienerinnen uͤber haupt; die Frau Simfons war eine 
PHitiftderin. 


—RX | 
**) SeRamen nt an nad Rare 3 


+ f) _ 





N * 


64 . wereitee Sri andttant 


affentllche Ehieicheung Bes Gbhendienſtes eis Masfregd 
Der Sicherung feiner Ufurparion ergreifen, und ſelbſt 
$eviten dabey anſtellen konute, wenn dieſe Mation und 
vorzuͤglich der Stamm Sei ſeit Moſts Zeiten her an den 


ganjen Umfans der, in umferm heutigen Pentateuche vers 
zeichneten Geſetze gewoͤhnt, und Durch den ſteten Oeieauch 


Biejes Buchs damit vertraue geweſen waͤre 


Auffallend iſt der beſtaͤnbige W der 
—* a Kir Yen Kin 5* 


| = der- rn 


nigen, vor eben ber Zeit, wo * a a6 Ch ©. 651) 
O6 Moſis gänzlich in Vergeſſenheit gerarhen 
—— man dagegen ben. ganz entgegengeiehten Eifer 

fr den Jehovadienſt, und Ben hervorſtecherdſten Haß gegen 
den Gbtendienſt vergleicht, welcher ſeit ver Zeit der Roͤck⸗ 
=. dem Eril in Paläftina 5 mo wir beftiment 
baß der Pentakeuch da; und in feiner ägigen Form 

Das Religionsbuch und Handbach der ‘Priefter, und das 
Regularit des von NReuem ottBeoichteren Terneldienfies. 











A. und 18 Unfeben nu Kar am Opfergefeße aus 
Stellen der Pſalmen und Propheten entlehnt wird, im 
welchen Rechtthun den’ Opfern vergezogen, und Opfee 


als ein Greüel vor Jetzoda dargeſtellt find *), mir Meche 


abgewieſen wird. Denn thells finden ſich in ebendeniel 

ben Buͤchern des A. T. andere. Stellen, in welchen das 
Opfern zur Pflicht. gemacht if, theils würde dataıs zus 
viel folgen, nämlich daf auch Zu bes Jeremias Zeit der 
- Pentareudy no) ni t ba geweſen fen "" a 





 &.dtmarı Srastn. a. a. O. ER | 

m®, — a a. O G. 90 — Sen 
dem Sammel finden wir zu Sauls Zeit J 
über Opfer In den REN — — 








Hraı Mefeifbe Bere anuekene UF J 
Mdgen andere Stellen; ;$.283:Jof: 1; 12. 7, 12. ff. 


M Cs 
—— — 
ange 


‚Kin vaar folche. Becken, in welchen, 
ug nie, ** — namentlich e ie, 
ben Fiapaaf nicht auf, der Darin liege, baßeviel 
— * die gleichwohl: auch im Pentateuche vor⸗ 
geſchrieben werden, aupenicheinfich nicht beobachtet wor⸗ 
dan find; und doß alſo der Peutateuch der Nation damals 
ei nicht dos geweſen fon — wae « 1 nach dem 
xil war: -- 
Mag auch das laubhatreufeſt Neh, s, 1m. nicht jom, 
erften Wale ſeit Joſua wieher gefehert worder ſeyn, wie 
nt DM Bari 34. mir Richt: bemerkt 


———— UT Ma 52 
— — eg Bey 66. gar nicht ganz —— 
tateuche gefenert worded 
dieſe Feyer etwas Außerordentiiches ſeit —— 
fe. Sie beweiſt alſo genus für dem obigen: E — —F 
Die Sabbaths⸗ und — 3 — a Ing abe 
gas nicht gefeyert worden zu ſeyn ***), 
_ I — 21, 2. follen *— Pair 55* 
den, Welcheo gegen die genaue Vor des Penta⸗ 
—* if. Die Knechte ſcheinen im ſiebenten Jahre niche — 
wiedet bekanmen zu haben; her Korig — 
delias wenigſtens kann die Beobachtung deffelben nicht 
duchſeben / ſjer. 34, 11. In der &. 639. üngefüten 
ten Stelle Lev. 26, 34. 38.5 daß Das fand dann bie, 
Gabtarhe feyern werde, Died: dorhin nicht · gafchert habe, 
liegt deutlich Die aͤber hand genommene Baal | 
*) dtermonwe Veyn. = 9. & 57 — = 
2 Spandafı 8.66. 3.4.16: m 
* Seibſt nd 8 47 dies . 
:, Wweitläufig ausgefühee, | 











in 


| ie Bra: Weistbr Seien enhstennn 


Und nirdenvr rer ſich 
— ua, Nation die vor eines 
. biefer e erwähnt oder eingeflochten. 
3 Marffage nicht, daf.cbem Bas allgemein Bekannte 
vrd Gewoͤhnliche nicht erwähnt. zu merden vflege. Die 
Unterlafſungen, von — — geſorochen worden if 
F — die Sewdbhnlichkeit 
Bm es 11 Reg. * * — 
Feyert das Paſſah, wie es den Beche 
Bundes geſchrieben ſteht. Denn es war: ein ſolches 
Paſſah, mie dieſes, nicht gefeyert worden feit ‚dei 
Zeiten der Richter, welche Iſtael gerichtet haben, und 


fo beweiſt Birk, im dieſea Verdindung wenigſtens, daR 
ſelbſt das wichtigſte Feſt der —E des Volks 
‚ wicht, fe :geman: mach. dem Buchſtaben der Vorſchrift im 
Gefehbuche Moſis gefeyert worden war, alſo eine, nicht 
wöncrläche , ‚Erfällung des wichtigſten Heiigionsgefrhes. : 
Bernd der Regierung abgoͤttiſcher Könige unter: 
blieb felbſt Die Geyer des Paffah, wie wir aus 11 Chron: 


35L 
Das Paſſah mar lange mer gehalten worden, 
„wie es geſchrieben ſtehet. 
Dap Lev. 19, 28. Deut. 14, 1. ſtrenge verbotent 
Brien des Körpers bey der Trauer über Berftorbene, 
: us aw 3erendas Zeit gerägt werden, f. Jer. 16, 6.4175. 


6, 1 Unweprf4einligteit mander Grfege uns 
4. Mezählungen diefer Bächer. 

Die Unwahrftheinlichkeie‘, daß manche ber, in die 
m-Büchern gegebenen, Gelege an Ort und Stelle gege⸗ 
worden, und manche Begebenheiten, welche in’ den⸗ 

ſelben erzählt find, fo erfolgt ſeyen, ma ache ed 5 wenigſtens 
„wahrſcheinlich, daß fie nicht gleichzeitig: mit sn. Bese⸗ 
benheiren ſo aufgeſchrieben worden find. * 









Ss.Unpapsfgeint. @rfegemp Triählengen Gr 


DaB eine Matien, : welche fich eine Reihe harter 
Jahre hindurch, mit Mangel kaͤmpfend, muͤhſelig durch 
Arabien hindurchzieht, zu einer Zeit, wo nur auf = 
nothwendigſten Belege geachtet werden konnte ), p 
“einem Geſetzgeber fo hoͤchſt ſpecielle Gefepe. — 
sen habe, wie fie nach dem Pentateuch erhalten haben 
fol, ift gewiß recht unwahrſcheinlich. | 
In den erſten Geſetzen, welche das Wolf. nach ber 
Darftellung diefer Bücher. anı Sinai erhält (fie fichen 
Exod.21—23.), erwartet man, wenn fie Die Damals.g% 
gebenen — wirtlich ſelbſt ſeyn ſollen, das, was zur 
erſten Organiſation des Wolks ummittelbar führt; und wir 
finden nicht dies, ſondern einzelne, in feinem Zuſammen⸗ 
Bange unter fich ſtehende, zum Theil jehr ins Detail.ges .. 
hende Geſetze. 
Daß Moſes die $ 
ſich blos auf emrfernte ; 
Umſtaͤnde beziehen, zu ı 
Marion genug mie den n 
aha hatte, iſt keinesweg z 
So befinden fich uı i 
KExod. 20 —23., den erften, die am Sinai gegeben wer⸗ J 
Den, K. 23, 11. Geſetze über Die Befäung -Den, ande 
und die Beaͤrndtung deffelben und der Wein: und Dels 
berge, von welchen das Bolf-in Aeghpten noch.nicht eins 
wol Erfahrungen hatte einfommeln fönnen, und B IB 
. Über die Verſammlung des ganzer Volkes am Heiligehug . , 
an jeden ber drey hohen Feſte des Jahres, weiches Sa 
IA itzt, wo rn Volt auf dem Buge ! Immer beyſaumen 
ft, gewiß unnoͤthig war. 
Do nun zumal nicht dabey ſicht daß dies in der 
— Zeit beſchehen ri fo dringt fi) die . 
ein··⸗ 
MH Wie D. Edermann (See. ©. 59.) ſelbſt — 
bemerkt. 
Dritter Thel. Tt 


— 


R ' 


= 


\ 
/ 


658 579. An wah eſche inl. Geſetze u. Erik Glungen, 

ſcheinlichkelt auf, daß es in fpättrer Zeit fo geſcht ieben 

und daß ein Auszug wichtiger Geſetze, von dewen manche 

| ſſchon damals fogleich gegeben worden feyn mögen, hier _ 
72 durch ben Schriftſteller in eine Zeit verlegt worden fen, 

woo fle noch Feine Anwendung finden fonnten. 

Menu‘ Deut. 20, Geſetze über die fünftig zu führen 

den Kriege gegeben find, und nicht die Worte dabey fe 

ben, die fonft bis zum Uebesflufle oft wiederholt werden: 

©... „wenn du in bas fand koͤmmſt, das ich deinen Vaͤtern ge 

ſchworen habe; fo ift fchon der Anfchein dafür, daß dies 

- wicht vom Moſes fo verordnet fen Wenn V.15. folge 

So follft du verfahren bey allen Städten, Die fehr 

entfernt von dir liegen, und nicht Diefen Böltern zu⸗ 

gehdren. Aber in den Stäpten diefer Volker — — 

ber Chiththiter, Umoriter, Kanaaniter, Pherefirer, 
Cbivvoiter und Zebufite u... © ’ 

: fo wird die Wahrſcheinlichkeit noch groͤßer, daß dies im 

Sande Kanaan gefchrieben fey, nicht in den Ebene 

Moabs, wo das Bolf noch nicht einmal Die Eroberung 

Kanaans gemacht, und die genannten Wölfer angegriffen 


batte. | b | 
Aber auch manche Begebenheiten. haben in ihre 

Datfiellung in diefen Büchern Unwahtſcheinlichkeiten, 

wie wir fie von Augenzeugen nicht erwarten dürfen. 

SGs iſt kaum begreiflich, wie die fogenannte Stifte 
Härte gerade fo, wie fie befchrieben wird, mit_allen den 
 Bnftlichen Zufammenfügunaen feiner Theife, einem wars 

dernden Voĩke angehört haben fönne; und es iſt nirgends 

- a diefen Büchern ein Wort von dem Auseinanderneßs 
. men und Wiederaufrichten des großen Gezeltes geſagt 
Ein Volt, das eben uhter den größten Beſchwer⸗ 

- fichfeiten ans Aeghpten zieht, und oft Aber Stillung fe’ 

k nes Hungers in Verlegenheit, ſehr oft höchft unruhig 

' und ſchwierig iſt, dieſes Wolf ſoll hier alle Die Eunftreichen 

Materialien in dem Ueberfluſſe befißen, in welchen * 





| 


für dieſen Bau verwendet merben, Es foll ige ſolche 
| Kuͤnſtler beſeſſen haben, wie zur Ausfuͤhrung des Ganzen 
ndthig waren; da doch in den bluͤhendſten Zeiten ber 
Marion, David und Salomo folhe Kuͤnſtler aus Phoͤ— 
nicien verfchreiben müffen. Es foll einen folchen Vorrarg 
don Geraͤthſchaften bey fich führen, daß von den 250 
Anhängern Korachs jeder fein Rauchfaß har, und daß 
das ganze Bolt von mehr als 600000 :Mänggen, wozu 
noch mehr als zmal foviel Weiber und Kinder gerechnet 
werden muͤſſen, Zelte mit fih führt; gleich als ch fie 


fſich Jahre lang zu einen folchen Zuͤge gngeſchickt haͤtten. 


- Dies Alles iſt doch mahrhaftig noch unwahrſcheinlicher 
Eleaſar, Aarons Sohn unb Nachfolger, foll bey 
der erften Zählung nach dem Auszuge aus Aegnpeen noch 
nicht a0o Jahre alt gemefen ſeyn; denn fonft haͤtte er niche 
mic in Das land Kanaan eintreten. können... Gleichmogf 
pird Exod. 6,25. fehon.feine Frau und Sohn erwähnt; 


—4 


Die namentliche Beſtimmung der Stammhaͤupter, 


glei gefchehen. | 
A | De Tea — = Bo 


iR gewiß Num: 34. nicht recht natürlich; ſondern iſt 
wahrjcheinlich erſt pach der viel foäteren Eroberung bes 
$andes unter ben damals noch febenden erfolgt, und hier 
in frühere Zeiten verfeßr. Be 


Nach Num. 31. mächen die Ifraeliten von den Ms 


bianitern, einem Volke, gegen welches fie nur mit 12000 
Mann ausziehen, und ‚Sieger. find, ohne einen Mann 


verlieren, nad) V. 35. allein 32000 Jungfrauen zur - 


eure —— u; 
.  Num. 32, 34 ff. werben die Staͤdte aufgezaͤhlt, 
welche die Gaditer und Nubeniter gebaut haben. Im 
Den wenigen Monaten zmifchen der Eroberung ihres Lan⸗ 
Des und dem Tode Möfts ift dies eine Zweifel nicht ſo⸗ 


38 


5.29. Unwahrſcheinl. Gefetze ä. Etzaͤhlungen. c5 | 


wæelche die Theilung dep Sandes Kanagan beſorgen ſollen/ | 





v e - 


3 
# 


660 4. 80. Tradition. - 


6.80. Wahrſcheinlichkeit, daß Tradition bie 
Quéelte ſolcher Darftellängen gewefen iR. 
27 WVegreiflich aber find alle folhe Nachrichten, wenn 
fie durd) die Hand der Tradition hindurch gegangen find. 
9 Nenn fich Begebenheiten vom Munde zu Munde 
rtgepflanzt haben, ohne daß die verfchiedenen Zuftände 
ee Dinge zu verſchiedenen Zeiten dabey unterfchieden 
worden; wenn daneben Geſetze ber Moſaiſchen Verfaf: 
fung fih ꝓA zum Theil mändfich, zum. Theil ſchriftlich er- 
hielten, bey welchen die Zeit," wo.fie zuerft fo und mit 
dieſen Beflimmungen entftanden, nicht mehr genau ange 
geben werden fonnte, und die Grundlage ber Darftellung der 
Mofaifchen Gefeßgebung geworden find: fo-ift menigftens 
begreiflich, wie Daraus das Ganze des Pentateuchs das 
werden konnte, wie es uns ißt ertcheint : ! 
Wenn Tradition zu diefen Büchern mitgewirft hat: 
dann fallen uns nicht mehr bie deutlichen Epuren der 
fpäteren Zeit, nicht mehr die, zum Theil wohl viel zu 
roßen Zahlen, und manche Unrichtigfeiten ud Wider 
he, nicht mehr das Helldunkel auf, welches (ſ. S. 
887.) über manchen Begebenheiten ſchwebt, nicht che 
endlich manche Vorſtellungen, wie Bie von Deut. 8, 4- 
29,5., daß die Kleider der Iſraeliten während Des Zuges 
nicht veraltet fenen, welches dort wenigſtens als etwas 
eche Außerordentliches angeführt wird "). — 
SIR en . I. 
2) Auch möchten die Heerden für ein ſo ungeheutes ‚Heer eben 
niicht ſehr reichlich Felle geliefert haben, und zu Dem Weben 
(f. S. 236.) eben nicht viel Anftalt da geweſen feyn. 
‚Diejenigen , welche gine Menge von wundervollen Bege 
Ibenheiten des Pentateuchs aus natuͤrlichen Urfachen erklären, 
4. ©. den Tod Korachs und der einigen, den bluͤhenden 
Stab Aarons, haben, wenn fie anders von dem richtigen 
Geſichtspunct des Erklaͤrers ausgehen, das im Texte zu ſu⸗ 
Gen, was det Sichrififteller gemeint habe, noch ein befons 
deres Intereſſe, der Tradition einen großen Antheil am der 
Darftelung diefer Begeberheiten zuzuſchreiben. 








— 


erſt von Jakob die 
der beſtimmtern Angabe Joſ. 18, 13. aber jenen Namen 


6.8 ‚Genefis nicht vorsmofeife. 66 


gr. unvahrſcheintichteie, daß die Genelisvon. 
Moſes aus älteren Urkunden kufammen, | 
geſetzt fey. — 
Zur hoͤchſten Wahrſcheinlichkeit wird es vornaͤmlich, 

dvaß die Geneſis auf ſolche Art entſtanden fen, nicht aus 
gleichzeitigen Urkunden, welche Moſes aufammengefegt 


— älter dieſe fruͤheren Nachrichten 
mehr Schwierigkeiten hat bey ihrer Annı 
der Schreibefunft, der Schreibemater 


"der. Menſchen, von denen wir fchriftlich! 


Beichäftigung mit benfelben erwarten fü 
oben gezaͤgt worden iſt ). Man daı 
ben vielen Stuͤcken der Genefis unmöglich) ift ‚daß fie 


| yon Augenzeugen fo aufgezeichnet worden feyen. 


Indeſſen fie enthalten auch in fich felbft Spuren genug, 5 


daß fie lange nach den Begebenheiten und mit Ausfüh: 


sung der Tradition von denfelben aufgezeichnet worden find. 
Schon zu Abrahams Zeit Gen. ı2, 8. ift Bethel 
erwaͤhnt weiches gleichwohl. nach mancherley Angaben 
en Namen erhalten haben fol, nach 


— zu Joſua's Zeit wenigſtens nicht führte **). Auch 
der Dit Beerſcheba heißt Gen. 26, 23. fo, und erbalt 
erſt V. 33. dort dieſen Namen. 
Gen. 15, 13. ſoricht Jehova zu Abram: 
ie, daß deine Nachkommen in einem Sande, : 
welches. nicht das ihrige if, leben, und den Bewoh⸗ 
nern deſſelben dienen, und diefe fie plagen werden, 409 
Jahre lang. 
Man hat zugeftanden do dies nicht zu Abra⸗ 
hams Zeit, m Bm por wer Auezuge aus Aegypten 
3 ge 


“) S. S. 523. 24 
**) S. auch S. 409. und 63a. 
— ©. Eckermann's Veytr. a. 0. O. ©. 697. 


a8 81. ‚ Genefis niht vor⸗moſaiſch. 
gefchrieben ſeyn kͤnne. Wenn es, aber auch alsbafd nach 


demfeiben geſchrieben wäre: vor⸗moſaiſch ift es dann | 


doch nicht. 2 


was In Iſtael Schande bringe. Zwar könnte INYUZ' 


— 


Gen. 3, 24 find * die Cherubim erwähnt, wel⸗ 
e den Iſraeliten wohl erſt durch ihre Abbildung auf der 
undeslade bekannt neworden find". 


"Gen. 34, 7. heift es: denn er hatte Etwas veruͤbt, 


erjebt werden: gegen. Zirael, den Vater 
n Dina. Indeſſen, da in der ganzen fans 
auf das Wiederholteſte der Name: Jakob, 
ſo ſoll jenes Wort ohne Zweifel nach der 


chriftſtellers ausſagen: unter den Iſraeli⸗ 
, — ng wie fie damals nach gar nicht exiſtirten, 
aber wohl USam 13, ı2., wo auf ähnliche Weiſe ge: . 
fprochen wird. Der Erzähler har alfo eine Spur feines 


fpäteren Zeitafters geloffen. _ ne 
Gen. 38, 24. will Juda feine Schwiegertochter als 


eine Hurerin herausfähren laſſen, damit fie verbrannt 


werte. Schwerlich möchte damals ſchon eine ſolche 
Strafe für ſolches Vergeben eingerichtet geweſen ſeyn. 
Späterhin muß die Ehebrecherin allerdings ſterben *”), 
- Gen, 40, 15. charakteriſirt ſich Joſeph fo, daß er 
„aus dem ande der Hebräer,, gebürtig fed. In Ae⸗ 


gypten mögen die Sfraeliten_fchon fo geheißen Haben, und 


Exod 1, 15. Deut; 15, 12. dürfte ung in diefer Hinfiche 
nichr auffallen. ©. a: 

Aber Land der Hebräer Fonnte Kangan felbft damals 
noch nicht heißen, und der Darfteller verſehzt fich dadurch 
offenbar felbft in fpätere Zeit. — 


2) Diefes und das Naͤchſtfolgende wird ſelbſt in Oampe 

sgii Vitringa Ohſervv [aor. Jen. 1723. L. J. ce. V. 
p. 48. 49. fo ausgezeichnet, une 

WS, Th. 1. ©. 394. 


d9 \ er r ‘ 'r 


‘ 


6. 81. daneti⸗ nie orsmofoife, 6 
Wenn nan Gen. 14, 13: ſchoͤn Abreham: —X 


genannt wird: fp verſteht man dies am natuͤrlichſten eben 
£ — iſt dann eben ſo sur Merkwal eines Ipätesen 
eitalters 


- Alles dies alſo kann vielleicht kaum zu Moſis Zeit, 


und am wenigſten vor ihm geſchrieben, kann nicht Frühere: 
Urkunde geweſen feyn, 

Aus der Tradition aber: fonnte es fo, mie iefen. 
“ Spuren fpäterer Zeit, niedergefchrieben werden. 


Und mer ſollte nathrlicher Weiſe der ar F 


der Schoͤpfung geweſen ſeyn? 

Man bedenke die Monats: und Ta agebefliumung 
Ben der Noachitiſchen Fluth; foll Noah ſchon ‚einen 3 
beſtimmten Kalender gekannt haben? 


Wer glauben wollte, daß der Erzaͤhler die Dar eb | 


fung diefer Fluth blog aus pünctlich referieten Umſtaͤnden 


. aufgezeichnet ‚, und nicht die Sache fo. ausgeführt habe, 


— 


wie fie geſchehen ſeyn mag. der leſe die detaillirten Um⸗ 
- fände von allen den 
benen Zeiten aus feinem Kaften fliegen ließ, um durch fie 
den Zuſtand bes Erdbodens zu erprober, wie er feine 
Hand herausreicht, um die Taube wieder hereinzulangen: 
und dann fage er, ob felbft Tradition dies fo erhaften und. 


aus ihr, — Hinzutritt der Senat: Des Darſtel⸗ 


lers, dies aufgeſtellt worden ſeyn mag. 
Nur bey einer ſolchen Entſtehung iſt es begteiflich, 


wie die Genealogieen Gen. 5. und 11. einander ſo aufs 
Haar ähnlich geworden find, daß in beiden 10 Glieder 


von Adam bis Noah und von Noah big Abraham ſte⸗ 
hen, und von dem letzten derſelben drey Soͤhne, von je⸗ 
dem der⸗oͤbrigen nur Einer erwähnt worden. 
Wenn man ausführt *), daß in mehreren Stuͤcken 
ber Genefis der Charakter des Alterthums trefflich gehal: » 
ten ſey und daß aus der Verſchiedenheeit des a 

4 „ber 

» nn Eintete, aa. D. $. 53. ©. 271. —— 


+ 


— 


— 


eln, welche Noah zu verſchie⸗ | 





— 


ie 
, 


& I / 


€ kitr. Genrfinintht dosswrfaife. 


der elifzelnen Stuͤcke erlelle, daß fie nichr von Einem 
Verfafter, fondern daß die Lenefis aus mehreren Älteren 
Auffähen zuſammengeſetzt fen: fo folgt aus erfterem noch 
nicht das hoͤchſte, noch nicht ein vor: mofailcyes Alter 
biefer Theile der Genefis, und aus feßterem Grunde wuͤr⸗ 
be nur Dann Etwas folgen, wenn erwiefen wäre, daß bie 
Geneſis vor Mifis Tode ſchon da geweſen ſey, weiches 


sie witd gezeigt werden Können 9). 
F J 4 82 
©) Wenn eben dieſer Gelehrte (Einleit. $. 59. S. 307.) und 
eben fo die Übrigen Vertheidiger des Mofaifhen Urſprungs 
bes Pentateuchs die Bekanntmachung ber ganzen Thora 
- 46 40ſte jahr des Bugs vor ben Tob Moſes ſehen: ſo bitebe 
vielleicht, auch nach dem Veweiſe des Zerfallens aller‘ fünf 


| übrig: daß vor Meofis Tode die, von 


rkmale diefer Art feiner Entſtehung an 

) Dagegen forechen laut theils alle die 

che fett $. 73, entwicket worden find; 

en, wie Exod, 16, 38., wo anf das 

18 Ruͤckſicht genommen ift, welches erft 

und Num, 13, 24,, wo der Bad 

„aber wahrfcheinlih eben von bem 

8. 25. erwähnten Manne feinen Namen haben möchte; 

theild Die &. 542. gezeigte Unwahrſcheinlichteit einer folchen, 
damaligen Verbreitung der Ochreibekunſt. 

Eine andere Wendung erhält jene Vorßellung bey RB. 
Siman in feiner Hiſt. crit. LI, c. VI., wenn er ſagt: 
Moyles avoit faus lui les perfannes qui mettoient 

par 6orit Jes actions les plus canfiderebles, et qui 
‚avoleat fein d'en oonferver les actes pour la poßte- 
ritd, In’y a qu’a jerter les yeux [ur la merkode 
dent le Pentateuque oſt oompald, paur &tre parfua- 
ds de gatte veritd, et pour voir qu’un autre que 
‚ Moyles a reouelli les faits hiltariques, Les Loix que 
. Dieu lui preferivit d’dorire, y [ont diftingudes de ' 
’eorpe de Ppiltoire. ©, dagegen Michaelis — 


8F 


. 


— — —— — - 


gm Etgmologiren ditoriſch er Ramen, 669 
4. ga. Die. Traxitken hat ſich wahrſcheintich 


ſeloſt in der Etymologie der Namen 
erhalten und ausgebildet. J 


k 


Hoͤchſt auffallend ift es, in der Geſchichte, beſon⸗ 


ders der Genelis, ‚fo viele Tamen zu beinerfen, in deren 
Etymologie der Sond der Geſchichte der Perfonen liege, 
welche fie führen. Und diefe Etymologieen werden von 
dem Darfteller ſelbſt entwickelt. Ä 


ta Man 


ecrivains publics zu Moſis Zeit vorgus, und will es 
durch die unverbuͤrgte Verficherung beftätigen, Daß die Ae⸗ 


gyptiſchen Könige Kiftoriographen „gehabt hätten, Geſetzt 
es fänden fih Nachrichten darüber (nad) Diodor. Sic. L. I. 


e. 72.), wie bey den Perfifchen Königen: folgte daraus das 
Dafeyn folder Beamten zu Mofis Zeit? Seibſt TOT ‚ 


weiche Amtsbenennung wir bey den Juͤdiſchen Känigen fins | 


den, muß gar nicht ein folder ecrivain public, ein pro⸗ 
tokollirender Referent ſeyn. Wenigſtens als Samuel bie 
Rechte und Pflichten der Könige aufſchreibt (I Sam. 10, 


25.), iſt keine Spur von dem Dafeyn folher Beamten. 
Ueberdies treffen alle die vorher erwähnten Schwierigkeiten, 


und befonders aud) das $. 51. Entwickelte, eben fo gut diefe 
Borftellung, als Bi? vorher angegebene. (S. aud) $. 88. 
erfte Anmerkung.) Eben dies ift aych der Fall bey der Vor⸗ 


ſtellung, von welcher Nical. de Lyra bemerkt, daß fie 


Anhänger gefunden Habe, naͤmlich, daß zwar die Sachen 


J der Bücher Moſis von Moſes ſelbſt ſeyen, aber richt die- 
Worte; dirfe fenen von Joſua und den 70 Aelteften im Ger 


daͤchtniß aufbehatten, und hernach von ihnen anfgefchrieben 
worden. Schon in die Homiliis Clementinis (Homil, Il. 
6. 36-39. III. 6. 43. 46. 47.) iſt eine aͤhnliche Meinung 
behauptet. (©, auh Michaelis Einleit. S. 223. und 


über jene Homilien £ Mosheim detorbara perrecent. 
. Platon. eccief.$, 34. 35., in Diflertt, ad hift. ecclef. 


pertin. Vol.I. p.174.) Dan fiedt leicht, weichen Schwie⸗ 
rigkeiten dadurch begegnet werken follte: aur werden andere 


„gehpefe Dadurch beinesweges gehoben 


‚6.46. ©. 224. ff. R..Simon feht das Dafepn foider 


ef 
. er 


66 . Eiymologieen, hißneifger Rimen. 


. Man vergleiche folgentbe. Namen wir: ihren Erklo⸗ 


rungen *): 
Adam, Gen. 2,7. 


Eva, Gen. 3, 20. 
Kain, Gen. 4, I 


Sand Pod, Gen; 4, 14. vergl, V. 16 


Noah, Gen. 5, 29. 


‚ Babel, Gen 11, 9. 
| Brunnen bes febenbigen und doch Sehenden Gen. 


16, 14. 


Abraham, Gen. 177, 5. TE 
.. Sfaaf, Gen. 18, 12. 21,7. 


Moab, Gen. 19, 37- 


Ammon, Gen. 19, 38. 


Beerſcheba, Gen. 21, 31. 26, 33. 
Elan, Gen. 25, 25. 

Safob, Gen. 28, 26. 

dom, Gen. 25, 30. 


Bethel, Gen. 28, 19. 35,18. 


Gilead, Gen. 31, 47. F 
Machanaim, Gen. 32,2. | | 
Iſrael, Gen. 32, 28. 

nuel, Gen. 32, 30. 

ge der Aeghpter, Gen. 30, iXx. 
Marqa, Exod. 15, 23. 


WMeriba, Exod. 17,7. Num. 20, 13. 


t 


So bedeutet Even: Annehmlichfeit; Abel — 


Vergaͤnglichteit; vr), die kluge Schlange, Gen. 3; 1., 

hängt mir WI}: er hat errathen, zuſammen; Seir; der 

Tame des fandes, mo Efau wohnt "und zugleich eines 

fruͤhheren Herrn deflelben, bedeutet: behaast, wie ber 

Mame Eſau, fe, * 25,25. Von den Namen 
s le 


aller Soͤhne Jako 


en wir Etymologieen. 


* Sie ſind meiſtens in Otmars Fragm. a. a0. B. w. 
©. 18. 19. aufgegähle Versl. damit ebendaſ. ©. 331. 32. 





3.82. Etynmologieen hiſtoriſcher Namen, 667 


Ss kann nicht Zufall fern, daß diefe Namen alle: 
" gerabe diefe Beſchaffenheit haben, daß fich ihre Etymolo⸗ 


gie ſo in Bezug auf die Geſchichte diefer Perſonen geben 


fie 

Die Tradition muß: fi ch theils an dieſe Namen ge⸗ 

halten haben, wo ſie wirklich durch die Begebenheit ent⸗ 

fanden; theils muß fie ſich in ſolchen Namen die Ge 

ſchichee ſelbſt erbalten haben”), 
e 


9 Ran vergleiche damit ahaliche Etymologleen, welche Sans 
chuniathon aus ben Aegyptiſchen Tempeldenkmaͤlern, auf“ 
den Schriften, welche ih den Gewoͤlben des Jupiter Am⸗ 
mon aufbewahrt worden, entiehnt haben will. Die Vers 
ea ift fehr beweiſerd angeftellt in der e ” ) ang. 
moſaiſchen Geſchichte =. Menſchen &. 8. ff., und, 
es beißt &. 23. 24. alfo: „Namen der Menſchen find uf 
Unterfcheidungszeichen derfelben | 


bey anwachſender 
zung, auf bie fie nicht denken, bis fie das Beduͤrfniß i 
„leitet, Die eigenen Namen, weiche in ben erſten Zeiten 
der moſaiſchen Gefchichte vorkommen, beftätigen dieſes, denn 
‚fie find meift von Lebensumftänden der Perfonen hergenoms 
men, die den ihnen erft in reiferm Alter, oder in — 
Tagen- eintreten, von welchen alfe nur ihre fpäteren Zeitge⸗ 
noſſen oder Nachtommen ihren Namen ſchoͤpfen konnten. 
Der zweyte Sohn Adams Heißt. B. Hebel, b. i. Verwel⸗ 
tung, Hinfaͤlligkeit; dieſer Name, welcher von feinem, 
fruͤhe verbluͤhenden Leben hergenommen iſt, konnte ihm erſt 
vnach feinem Tode geſchoͤpft worden ſeyn. ben fo heißt im 
-der Ammoniſchen Urkunde der Erfinder der Scheren —XRXR 
„lο, d.t, Fiſcher, den Erfinder des Feuers mie, WN, 
d. i. Feuer; diefe Namen erwarben fie erft, nachdem Ihre 
- Derfonen durch den Ruhm ihrer Emdeckungen das Anden 
fen und die Dankbarteit der Menſchen verdient hatten, 
- Beide Denkmäler treffen. in. diefer Aehnlichkeit zufammen , 
"and verfihern uns, was uns im Verlaufe der Geſchichte un« 
läugbar werden wird, dab die eigenen Namen fediglich Er⸗ 
»  findungen der Tradition find. Solche Bdenennungen, welche 
.. aus den Kauptereigniffen eines Menſchen hergenommen 
Mad, und ſe oft mit einem Worte beynahe ganı Br 


\. 


= 
7 


66. % z3. SGprache des PER 


sn Die Tradition wuͤrde alle dieſe in ber Genefis ent: 
haltenen Namen ſchon zu Mofis Zeit fo gebildet haben - 
Köntien ; aber wenn die Tradition dabey wirfte: fo kann 
fie eben fo gut auch nad) . nad Mofis Zeit fo ge 
wirkt haben. 


6,83 Gleichheit der N bes Pentateuchs 
mit der Sprache der fpätern Iſraeliten. 
Wenn die Buͤcher bes Pentateuchs, ſo wie wir fie 

noch haben, den Begebenheiten gleichzeitig aufgezeichnet 
wehren: jo muͤßte ſich die Sprache der Hebraͤiſchen Na⸗ 
tion zwiſchen Moſes und Hirkias ſo gut als gar nicht ver⸗ 


haben 

Und iſt es wohl möglich ; daß Schreibart und Vor⸗ 
trag fo viele Jahrhunderte hätte fo unverändert bleiben. 
fönnen? Zeigt — die Geſchichte irgend einer Sprache 
‚ einen äfmlichen Fall 

| Dion Gerste zwar das ganze Factum biefer Aehn⸗ 
fithfeic, und ſetzt ihe die S. 615. angeführten gram⸗ 
matifchen ſogenannten Archaismen entgegen. 

Aber diefe — zwey — Formen koͤnnten unmöglich 
eine folche Zeisferne wahricheinlih machen; zwiſchen 
Moſes und Hisfias liegen ungefähr goo Zahte. Das 
Gewichc, welches felbft Archaismen für die Beurcheilung 

‚des —— baten, darf nicht verfannt, aber en 
m 


ſteinen — das Hopemochleon geweſen zu ſeyn, auf 
welches ſich das Gedaͤchtniß ſtuͤtzte, um die unalaußlidhe 
Wirkung hersorzubringen,. — Bere kimſtliche Gedanken⸗ 
zeichen bie Schickſale des Menſchengeſchlechts in reinen Tres 
bitionen an den Erfinder der Schreibekunſt auszulsefern. 
Eie waren der Nothverſuch einer Ars memorialis, welche 
alle Ideen an ein einziges bedeutendes Wort aufnäpfte, um 
fie beym erfien Schalle deſſelben in dem Gedaͤchtniſſe wieder 
eufjuweden, und mit Huͤlfe des Adſociation wieder alle eins 
ueln and diefem Worte zu -entwiden. Oie mes eine Hie⸗ 
vroglyphe der Seele., 


⸗ 


⸗ 


433. Sorathe dei Banpkiende? 60 


nicht übertrieben werben. Die Beurteilung befelben ik u 


©. 616. 17. angeftellt worden, 


Dagegen. überlege man, daß wenigſtens bie. Com ö 


| ſtruction der Wärter einer Sorache ſich in beit laufe der 


Zeit auf mancherley Art umzubilden pflegt, und daß man 
vornämlic darin den Charakter der Sprachen wahruehz 
men kann. Gleichwohl werden kaum ein paar Conſtren 


etionen fegn unter allen, weiche die Hebräifche Eprache 


überhaupt her, die nicht auch fehon in dem Pentateuche | 


vorkaͤmen. Einfachere Schreibart und Conſtruttionsweiſe 


muͤßten wis in Schriften eines ſehr viel fruͤheren Zeital⸗ 


ters erwarten: aber ſchon Gen. 1, 7; finden wir eine feie 


vertwic elte Sanftruction, Selbſt das ſyntaktiſch ſchwie⸗ u 
en a. =’ fickt Deut. 4, 30. eben fo, wie in 
‚Damen. 


Oder man he hat darzuthun gefucht, daß Daß Wofes Cie “ 
ten, als das Muſter aller folgenden, eben die Urſache 8 


ner bleibenden Sprachähnlichteit geweſen ſeyen. 
‚die Unerweislichkeit diefer Annahme iſt 
8. 613. ff. hialaͤnglich erdrtert worden. Und wenn dai 


tateuch ſpaͤteren Urſprungs it: fo fälle auch der Er⸗ 


glg weg, den er möchte gehabt haben koͤnnen, wenn es 


her da geweſen und das Hanbbuch der Nation gewer⸗ F 
m hat geglaubt, Darin, daß das MWalf der 


Den wäre, 


Oder m 
Siraslicen dutch feine Meligion, Gelege und Bitten ſo 
am abgrfognen geweſen, wie nicht leicht. ein anderes 
Molf, den Grund eier unveränberteh Erhaltung jemae 
Sorache gefunden zu haben, Es babe Alles gefehlt, mas 


beträchtliche Veränderungen der Sprache eines Volke qu | 


beiwirfen pflege. Bey der ſchnoͤden Werachtung andeder 
öfter, bey dem Mangel aller philofophifchen wiſſen⸗ 
haftlihen Cultur, die fonft vorzuͤglich zu Sprachberei⸗ 
cherungen und Sprachveränderungen beytrage, ‚ben der 
engen rn, der ſoͤmmtlichen Pe des Wolks 
ne ie acc aM 





— — 





670 4 83. Sprage des Pentaͤtenche. 
A dem jährlichen hohen Nationalfeſten, vaͤrfe die uwer⸗ 
änderte rel der Iftaelitiſchen prache nicht be⸗ 
frenden 
Inbeffen mie werm dies Alles von den Zeiten nach 
. ber Müdfehr aus dem Eril mehr gälte, als von den froͤ⸗ 
-. ern? enigſtens iſt Manches von dem —— 
aus den Bruchftücen ber Iſraelitiſchen Gefchichte, die 
vir haben ,. früher. bey weitem nicht ſo erweislich. 
Zebdboch duch dieſe lehren, daß unter David und den 
wachfolgenden Koͤnigen Die Verbindung mit den benach⸗ 
basten Königen von Phönkien, Aegypten und Syrien 
siemlich häufig, ‚und alfo die Nation bey weitem nicht fo 
 ebgefonbert war, als fie ſcheinen fol, geweſen zu ſeyn. 
Endlich eigentliche philoſopbiſche Cultur Hat nur weni⸗ 
gen Sprachen eine beſondere Richtung gegeben. Sem 
| —— Philofonhie aber und dergleichen Unterfcheidungen 
des ſich übenden Urcheils Haben auch ben Iſraeliten nicht 
gemangelt. 
Oder man bat dagegen dieſer Gſeichheit Der Sprache 
ſo verſchiedener Zeitalter ähnliche Fälle an die Seite fes 
sen wollen, 8. die Linveränderlichfeit det Arabifchen 
Sprache, oder die Achnlichkeit des Quimtus Smyrnaeus, 
der um soo Jahre ur Ehrifti Seburt gelebt haben fol, 
mit Homer. 

Indeſſen etwas Anderes ſind die HSexameter * 
Griedihe Epiker, die Zahrhunderte hindurch i 
gewohnten Schritt fortgingen, als bie Prefe einer 
tion, befonvers eine noch ungebildete Proſe. Man vers 
gleiche Proſaiker der Griechiichen und Mömifchen Marion 
bey den erſten Anfängen der fhriftftelterifchen Gebrauchs 
Der Proſe und in jpäteren Zeitaltern ). * 

S Eaermanme Dept. “aD. & 107.8 
Sach. Bergleichungen der verfchiedenen Zuſtaͤnde der Pateinifchen 
und Deutichen Sprache 


ſ. in REN a. a. O 
v. ER ff. and 485. 86. 


⸗ J 
— A 


383. Gprage der pentateucht. Sr 


7 Daß fi auch die alte Arabifche Sprache verändert 
Habe, beweiſt die Vergleichung ihrer Dialekte, z. B. dee, 
ſchon früher durch Sänger ausgebüideren, Samjarifchen*). 
Wenn die Arabiſche Sprache unter ihrer großen Fuͤle 
von · Wortbedeutungen auch fehr viele enthaͤlt, welche win 
in den uͤbrigen verwandten Dialekten nicht mehr fo erhal 
sen.fehen, und wir dieſe mit Vortheil zur Erflärung diefer 
verwenden: fo ift dies noch nicht ein Beleg der Unver⸗ 
Öndertheit der Arabifchen Sprache in ihrem ganzen Um» 
fange. Wenn der, auch felbft aus einzelnen Stuͤcken 
allgemach zufammengeordunete Koran von da an Einfluß” 
auf die Beichaffenheit dieſer Sprache hatte: fo ift Diefe . 
Wirkung Solge des erweislicyen Einfluſſes des Melie 
gionsbuches in den noͤchſten Jahrhunderten, und doch 
\ fordere felbft dieſes gegen die ibige Sprache des gemeinen: 
ebene auch für den gebohrnen Araber ein eigenes gelehr⸗⸗ 
1 tes Studium "*). Bey bem Pentateuch würde jenen 
‚Einfluß ‚ohne Ermeis mir angenommen, und fogar mit 
Hintanfehung der übrigen erheblichften Beweiſe eines ſpaͤ⸗ 
tern Zeitalcers des Pentateuchs vorausgefeßt. | 
Diie Gleichheit der Sprache des Pentateuchs mir 
Ber Sprache der Hebräifchen Schriftfteller, die fo fehe 
wviel ſpaͤter als Moſes lebten, bleibt alfo unertlaͤrlich, wenn 
nicht die Zeit der Abfaſſung der erſteren dem Zeitalter 
dieſer näher gelegen hat. | ne a 
| | ab 


—— 


F 







‚N S. Eihhorn’s gelehrte Abhandlung vor der Ueberſe⸗ 
. Kung von Richard ſon über Sprache, Literatur und Ger 
braͤucht morgenlaͤndiſcher Bölter S. 5: „Auch könnte nur 
, ein Neuling in der Eefchichte vermuthen, dag fich die Ara 
biſche Sprache, ob fie gleich durch unzugängliche Wuͤſren 

lange Zeit vor vielen Fährlichkeiten, welhe andere Spraden _ 
zu treffen pflegen, gefhüst wurde, in allen Theilen Aras 
biens in einer beftändigen Gleichfoͤrmigkeit erhalten habe „ 

- wenn gleich bie Gefchichte fÄnwiege. | — 


a Otmar's Fragm. a. a. O, ©. 488. 


. 78 4 83. BSprache dee Dentateuhe 


* . Und wie werm wir, in diefem Pentateuche ſelbſt Spu⸗ 
ren einiger Berfchiedenheiten ber Sprache der Mation en 
blickten, welche nach denſelben ſelbſt über Moſes Zeitalter 
dherab fortgedauert haben? Viele ſolche Spuren gaben 
wir — aber auch dieſe wenigen verdienen einige Auf⸗ 
merkſam eit. — F 
: Einige der erwaͤhnten Etymologieen enthalten Wor⸗ 
ee, wie fie in Dem ganzen übrigen A. T. wenig aber: gar 
wicht vorfommen. MM Eva foll nad) Gen. 3,20. gewiß 
von N ausgehen. Die Sprache des A. T. hat faum eis 
sen ähnlichen Fall der Ableitung. 19 foll Iſaaks Sohn 
Gen, 25,25. deswegen heißen, teil er rauch und behaart 
war. Die Sprache des übrigen A. T. kennt biefe Bedeu⸗ 
img auch nicht einmal in einem Derivasum des Stamai: 
werd. ONMN foll nad) Gen. 17, 5.: Vater dee 
: Menge, bedeuten, und im ganzen A. T. iſt nicht eimmaf 
Ein Derivatum bes Stammworts N von ähnlicher 
Bedeutung. Num. 21,14. iſt eine Stelle aus dem 
„Buche der Kriege Jehova's, angeführt, von welchen 
S. 643. gejprochen worden ift, und darin fleht has 
Wort IN, welches nicht nur Feiner, felbft der vermand- 
ten Dialekte zu erläutern vermag, und biefer Anfang 
eines Wortes mic 1 felbft hat nur außerft wenige aͤhn⸗ 
liche Faͤlle im Hebraͤiſchen für fih *). 2 
Bo . 5 84 


) Da Indeffen auch in fpätern Hebraͤiſchen Schriftſtellern eins 
vn Worte vortommen, welche fid außerdem nirgends fo 
mA. T. finden: fo laͤßt fih auf die vorhergehenden Ber 
mertungen nur in fofern einiges Gewicht legen, als zwey 
dleſer Fälle Formen der Wörter ‚betreffen, und man bey dem 
dritten -vorausfesen kann, daß der Name, welcher dem . 
Abraham beygelegt wurde, aus fehr gangbaren Wörtern 
entlehnt worden feyn mödte, von denen man erwarten 

‚dürfte, daß fie auch fpärer wieder vorfommen mäßten, wenn 


fie ſpaͤter noch gewoͤhnlich gewtſen waͤ 





7 kin ‘ 


684 Refultat der 55. 77 83. 673 
6. 84.. Reſfultat der 6. 77 —M. 
Wenn $. 73. und 274 Aeuferungen ber Buͤ— 
her des Pentateuchs aufſtellten, u Be eis 
ner, mehr oder weniger deutlichen tines 
ſpaͤteren Zeitalters, als wo Moſes lebte, enthalten: ſo 
ergiebt ſich Dagegen aus 6. 7) —— 83. wenigſtens ein ſehr - 
— Grad der Wahrſcheinlichkeit für einen füngern Lies 
ſprung des Pentareud)s zu einer Zeit, wo über frühere 
und felbft über Mofaifche Begebenheiten Tradition ge 
waltet hatte. Unterſtuͤtzt von jenen Stellen vollenden 
diefe Gründe den Ermeis eines folchen Zeitalters der 
Entſtehung des Pentateuchs. | 
Die Unwahrſcheinlichkeit vor⸗ mofalfcher Urkunden, 
die Unwahrſcheinlichkeit einer ſolchen Geſetzgebung in der 
damaligen tage des Volks, die Unwahrſcheinlichkeit einer 
Sprache, welche der der fpäreren Zeitalter ganz gleich 
fs würde, bie biftorifchen Zeugniſſe, daß das Geſetz⸗ 


- 


Zuch Mofis ſelbſt zii Serufalem einft unbefanne geworden 
, bar, beftätigen entweder beftimme die Vorſtellungen von 
einem jüngern Urſprung des Pentateuchs, dder entkraͤf⸗ 
ten wenigſtens die entgegengeſetzten Vorſtellungen von 
den fruͤheſten Daſeyn und Einfluffe deſſelben nach mehr. 
5-85. Allgemeines Reſultat. | 
| Da die Buͤcher des Pentateuchs alle aus eingelnen 
+ - Städen — welche sum Thell von verſchiedenen 
Verfafſſern herrähren, und einen Sammler und Zuſam⸗ 

menſteller dieſer einzelnen Stuͤcke vorausſetzen“): fo kann 
Die Frage, ob dieſer Pentateuch Moſaiſch fen, nur fo viee 
bedeuten: ob Moſes Verfaſſer einzelner Theile deſſelben 

- fey, und ob in feinem Zeitalter alle die Aufſaͤßze verſchie⸗— 

er Berfaffer fehon zu Einer Sammlung, dem heutigen ° .- 

Pentateuch vereinigt worden ſeyen. | — | 
| a6 


H ©. den ausfüßetichen Erweis Abſha. 1. und U. 
Dritter Theil. ME. 





67:8 855 Milgemtinen Refnltah : 


Das EÆrſtere kann weit. eher angenommen werben, 
als das fetzeere. 0m : " Fe 
:.. Denn, wenn Mofes aich mit Dei Schreibekunſt be⸗ 
kannt geweſen ſeyn mag: fo at. es doch, theils wegen 
‚der, ben andern Voͤllern beobachtbaren, ſehr langſamen 
Kortſchritte dieſer Kunſt, theils — der Seltenheit be 
quemer-Schreibemaretialien die größte Schwierigkett, ber 
haudten zu wollen, daß in dieſem Zeitalter der Auswan 
derumg des Iſraelitiſchen Volks unter fleten Unruhen fo 
Bieles von fo Vielen gefchrieben fey * E 
Michcs noͤthigt und zu einer folchen, unter Allen die 
fen Umständen fehr unwahrſcheinlichen Annahme; nicht 
Die Berrachtung,, daß Mofes der Öefeßgeber feiner Na—⸗ 
tion war: denn Dies kann er aud) geweſen ſeyn, ohne 
Schriftliche Geſetze, wenigſtens ohne fo viele Schriftliche 
Sefege zu hintetlaſſen; nicht hiſtoriſche Spuren des Da- 
ſeyns eier Sammlung diefer Sehege als eines Buches, 
in den folgenden Zeitalgern der Hebräifchen Natidn, oder 
“Spuren feines Einfluffes s denn erſt 5 — 660 Jahrd 
nah Mofes finden wir überhaupt bas Dafeyn eines Ge; 
ſetzbuches Myſes erwähnt, ohne daß wir daraus ben 
Umfang deſſelben beitimmen koͤnnten; und noch weit 
ter, faſt blos in den Zeiten kurz vor, in und nad) dem Erif 
finden wir. Anfühtungen der Worte diefes Gefebbuchen, 
welche wie .noch in unſerm Pentateuche lefen, und wor 
aus erhellet, daß der Inhalt dieſes Buchs gortlich mit 
heilen unfers Pentateuchs übereinftimmte *). 
Endlich noͤthigen uns zu jener Annahme nicht ande 
te Ruͤckſichten und Wahrſcheinlichkeitsgruͤnde, welche 
den Mangel eines hiſtoriſchen Beweiſes von dein Daſeys 
des Pentateuchs ſeit Moſis Zeit erſetzen koͤnuten **"), 
— —* Sollte 
er DS 49. St. : 
U Wr 2 
te" 





mw — — 


5. 85: Uilgemeinet Refuitaäz 878 


Sollte es aber aͤuch, zwaͤr nicht erweislich, jedoch 


wahrſcheinlich ſeyn, de ſich Manches ſchriftlich aus den 


Moſaͤiſchen Zeitalter fortgepflanzt Habe: fo folgt Dies 
höchftens für eine fehr Feine Anzahl don Stüden, und 
nicht einmal für Pie gegenwärtige Geſtalt derfefbeik, 
Wenn diefe auch von Moſes felbft aufgezeichniet wurden? 


fo ift et deshalb noch nicht der Verfaſſer Alles des Uebris 


gen, welches et had) den obigen Beweiſen gat nicht ſeyn 
fann, und fb ift deshalb nicht der ganze Pentateuch it 


einem fo Frügeh Zeitalter ), mic den Begebenheiten 


gleichzeitig, aufgezeichnet worden. 


“ ‚Man darf hicht dlos deswegen Zwelfel gegen bie 


Herkunft eines Buches von ſeinem wahrſcheinlichen Ver⸗ 
faſſer erheben; wenn ſich dieſelbe nicht demonſtriren läßt: 


oder wenn uns do lauben, daß 
Moͤſes der Urheb tateuchs ſey: 
ſo fühten uns bie eito mehr zu 
der Arinaßine, di 

Iſt es nicht H, dafuͤr zu 
halten, daß, da € Teveränlaftr, 
Wegeben werden, : ind Detail 


gehenden Geſetzen, tie det Pentateuch, allmälig ent 
Randen ſey? 2 — J 
r ſich eben ſo natuͤrlich, 


Esin ferner gewiß ſchon fl 
anzunehmen, daß die fruͤheſte Geſchichte einet Nation, 


wie die der Iſraelitiſchen im Pentateuch, nicht nach eben 
fo fruͤhen ſchriftlichen Urhjinden, ſondern nach mehr oder 
—— WUu2 weni⸗ 
33 Dan vetgleiche nur bie Eniſtehung andeker Sammlungen 


von Aufſaͤtzen aus verſchiedenen Zeitaltern, z. ©. die Pſal⸗ 
men, unter. weichen Lieder von David,und Lieder aus beit 


Exil ſuid, ja felbft die Mafera. Wenn ſich in der Maford | 


eritifche und eregerifhe Bemerkungen finden, die bis in das 
Zeitalier Ehriſti zurückreichen mögen: fo iſt anerfannt und 


unbeſtreitbar doch die Sammlung und andere Theile derſel . 


ben nicht aus biefer Zeit... | | 
4%) ©, die angef. Sentishene 5: VI: p. ies. und ins. 


* 
f 


— 


4 





x 


676 1.85. Allgemeines. Refultat. 
foeniger beflimmten Machrichten der Trabitiou erzäßft 
und ausgeführt werden ſey *).. | 
+ Aber woir dürfen Beides nicht blos für fehe glaubliche 
Borausfeßungen anfehen. Sondern bey dem Pentateuhe 
ſichett fi) der allmalige Urfprung und der. Einfluß der 
tradition durch Deutliche Merkmale. Ä j 
Die Geſetze beziehen ſich zum Theil mehr oder weni⸗ 
ger augenſcheinlich auf Zeitumſtaͤnde, wie ſie erſt nach 
MMyſes beruͤckſichtiget werden konnten, und durch Die Vor⸗ 
ſſttellungen von manchen Begebenheiten ſelbſt, ſcheint der 
Einfluß der erweiternden Tradition durchzublicken *). 
Wir finden in den gefchichtlichen Darftellungen von der 
vpore mofaifchen und mofaifchen Zeit ſelbſt die Sitte häufig 
erwoͤhnt, daß nach wichtigen Begebenheiten Steine zum 
Andenken derfelben dienen, oder dieſes Andenken an große 
Baͤume gefnäpft wird, ganz wie es im Zeitalter der Tra⸗ 
dirion geſchieht; mir finden ferner in der Erpmologie der 
Namen der handelnden Perfonen die Gefchichte verfelben, 
wie fie nur Tradition in diefe Namen gelegt haben 
kann ee) ; ' i — 


BSGelbſt eine große Menge der offenbarſten Spuren 
. ‚eines fpäteren Zeitalters, Stellen, die nur in weit ſpaͤte⸗ 
ret Zeit. — ſeyn koͤnnen ****), befinden ſich im 
MPentateuche. > | 
e Das Bericht fo deutlicher Beweiſe ber. Herfunft 
ans einem jüngeren Zeitalter verftärfe fi) fogar noch mehr 
durch die Betrachtung, daß Spuren des Daſeyns unfers 
heutigen Pentateuchs, wie wir ſchon S. 674. faher, 
hr nur auffallend felten und fpät in dem übrigen A.T., 


| und 
5 8. = 7’ 
**) S. 6 79. a 
8,682. ©, auch Algem. Deutſche Biblloth. ©. 87. 
St. 2. 400 ° 


mOELT-T 











lkurz vor den Eyil gegeben hat, wo das Gefehbuch Mes. 

ſis gänzlich, vergeffen und unbefanne geworben war "),; 

. eine Zeit, vor weicher ſich Fein beſtimmtes Zeugniß über . 
ven Umfang des, ſchen fruͤher vorhandenen, Geſetzbuches 


\ 


585. Mligemeinet Refultar &r 


und dagegen Berbeife der Nichts Beobachtung ber wich⸗ 


tigfien Geſetze des Pentateuchs in dem U. T. mehrmald - 


vorfommen, ſondern daß es auch beſtimmt eine Zeit noch 


Moſis nachweiſen laͤßt. 


Erwaͤgt man endlich noch für die Genefis, daß fo | 
viele schriftliche vorsmofaifche Nachrichten an ſich hoͤchſt 


amroahrfcheinlich find **), und für den ganzen Pentas 


- euch die Gleichheit der Sprache, welche, zwey fich augs 


zeichnende grammatiſche Formen abgerechnet, ganz die 
Sprache ift, wie wir fie auch 8oo Jahre nadı Moſes 
nnd foäter finden ***): fo ift nach allen dieſen Gruͤnden 


‚der Schluß gewiß begründet genug, daß der Pentateuch,/ 


fo wie er itzt vor ung liege, hicht von Moſes und niche 


aus bem Zeitalter der darin erzählten Begebenheiten, fons 
bern aud.einem weit fpätern Zeitalter herrüßren muß, - 


und daß nicht blos Die Zufammenfkeflung einzelner Stuͤcke, 


ſondern daß die ſchriftuche Aufzeichnung ſehr vieler Theis 


be des Pentateuchs nur das Werk einer fo ſpaͤten Zeit 


vor⸗ davidiſchen, oder in einem nach: bavidiichen Zeits 


. alter, und durch men mag diefe Sammlung das gavor⸗ 


den fegn, mas fie iht if? — 
| 0.0 MR, ' Ueber 
*) G. $. 77. und 78. _ J = 
— 


“r) S. *. 83. Daß dieſe Gleichheit der Optache erſt Zolge 
einer Umarbeitung des ganzen A. T., z. ©, zur Zeit des 


Esras, geweſen, kann nicht angenommen werden, well es 
ohne allen Erweis angenommen wÄrde, und weil die Wer« 
fhiedenheit des Charakters ber einzelnen Bi 


bliſchen Bacher 
eine ſoiche Annahme n ——— und noch mehr gnes 
t. — 


ausdruͤcklichen Beweiſes bedarftig 


2 





ſeyn famn. 
Aber in welchen nach⸗moſaiſchen Zeitalter, in einem: 


—* 


En 


w 


678 $. 85: Allgemeines Befultat, 
Ueber die Männer; vie, außer Mofes, in früßeren 


und folgender Zeit zu dem Inhalt des Pentateuchs bey⸗ 
gertagen haben möchten, vermögen: wir gar Michts, — 


ber Die Zeit, wo der Pentateuch ein Ganzes wurde, 


pur wenige Beflimmte zu fagen. . | 
Das Daſeyn des Pentateucha, fo mie er noch ift 


- befieht, wird erſt um die Zeit bes Exils völlig ziwer⸗ 


ſſig. F 
u Kurz vor oder während bemfelben Haben hie Sama⸗ 
sitonifchen Coloniſten diefen Pehtareuch. Fuͤr Biefe ifk 
die Regierung Aſſerhaddons ber frühefte Zeitpımer ihren 


Aufentpalts in dieſen Sändern. Es ſteht aber auch Nichte 


im Wege, daß fie nicht den Fehovadienft früher. anges 
nommen haben können, als das Buch des Pentateuchs. 
Das fchon erwähnte fichere Factum, daß unter Jo⸗ 


fias, kaum 79 Jahre vor dem Exil, das Geſetzbuch Mior- 


fi8 ganz unbekannt gemorden iſt. Diefes Factum hat auch 
na ben ©. 594, und 657. 53. entwidelten Umſtaͤnden 
überdies noch befonderes Geisicht fuͤr bie gegemmärtige 


rg ge ‚ ‚denn ſelbſt das, dort aufgefundene, Ge 
ſetzbuch iſt wahrſcheinlich nur ein Theil des Pentateuchs. 
Soll der Pentateuch in feinem itzigen Umfange ſchon 


vor David da geweſen ſeyn, und ſich demungeachtet in 


nächften Zeitalter auch gan Feine Sput bes Ganzen, 


elbf nur wenige Beziehung auf einzelne Theile deſſelben 


vorfinden? Soll der Pentoteuch aus fo wielen einzelnen, 


früher qufgefegten Stuͤcken, aus weldgen er erweislich 
beſteht, und in deren npehtenen ſchon von Zerftteuung ber 
Natidn unter alle Voͤlker der Erde die Rede ift, bereich 


vor David zufammengefeßt ſeyn, da ſelbſt eifrige und ges 


Ichrte Bertheibiger den mögfichft feühen Urfprunges dee 


Pentateuchs ) bebanpsen: daß ber Pentqteuch erft A 


MOD Barmen mi Vert. .4. Q. S. 43 u 
ER IT Se 


⸗ 











— $. 8 Kigemeines Re fuſt ab —* 
Daviviſchen Zeitaften, ader fr aachher feine gegenwoär. 
. Form erhalsen haben inne? - 


Wenigſtens muͤßte das eimige- Datum für ein von 


vidiſches Zeitalter Des ganzen- Pentateuchs in feiner 
sem Seftalt welches man für hiſtoriſch ficher halten 


‚in den zwey ſogenaunten Archaismen — di in 


gı 


— ——— — — — — Formen, Br J 


—— werden. 


Geſetzt auch, daß dieſt Formen mit⸗ enliger Ware | 


ffpeinlihteit für veraltete gehalten wuͤrden: es giebt wen 


nigſteris heinen Grund zu behaupten, daß Schriften, | 


| oehe fi ſich Burch dieſe Formen von: anderen auszeichnen, ,. 


fange ver dieſen niebergefehrieben feyen, und® am wenig: 
ſten, daß der ganze Pentateuch vor den Davibifchen lie⸗ 
vern ſchriftlich vorhhanden war. Denn dieſe Unterſchei⸗ 
vung jenes von eſen laͤßt ſich auf mancherley andere | 


Weiſe erklären ** 


Iſt es nicht eben fü möglich, daß bie Dabidiſchen 


Pſalmen jene zwey angeblichen Archaismen, wenn fie. es 


wirklich find, urſpruͤnglich auch gehabt, aber bey-ihrem ' 


religidſen Gebrauch verloren haben koͤnnen, und affo doch 
nicht ſpoͤrer, als die heutige Form des Pentateuchs find ? 
Iſt es nicht möglich, daß ben, eines fpätesen Zuſam⸗ 
- menftellung des gegenwaͤrtigen Pentateuchs jene Archais⸗ 
men abſichtlich durchgehends beobachtet wurden, wenn 
fie in älteren Aufſaͤtzen herrſchten, bie ächt: ;mefatih, ober- 
wenigſtens von: bavidifch waren, oder dafuͤr galten? 
Ein ſolches religidſes Buch, wie des Hentateuch, 


hat ſchwerlich auf einmal die Autoritaͤt und den Glauben 


erhalten, daß es das ächte ee — Geſetzbuch. ſey. 


De | 


98. 6.66. ©.65—17. 

**) Auch D. Eckermann fast a. q. O. ©. — daf, „auf 
den Veweis, der qus hen Archaiemen hergenommen wird — 
Überhaupe meniger ankomme, als auf andere Beweiſt der 
Eigenthümlichteiten jenes Zeiten, 


— 


N 
r 


A 





“w 85. , Mligemeines Mefultat, 


Der ——ãA format 
Beet — ine Kipa 
Dos Me Aber fe in line Auf 
fage mic ſoichen Verſchiedenheiten des Ausdrucks, 
—— To des ⏑⏑— 
im Deuteronnmium ‚ wahricheinlich auch 
lc u irn ef 
Auffallend ik 6; daß verkälmißmäßig bie 












betn weitem meiſten Anführungen non Stellen aug dem 


Pentateuch in dem Deuteronomium entiehnt find, unk 
Zaß, wenn ein großer Theil des Deuteranomium und 
manche aubere einzelne Stoͤcke des Peueateuchs fruͤher 
da waren, als Die ganze Sammlung unfers gegenwärtis 
gen Pentateuchs: dies hinlänglich wäre, um alle Beruͤck⸗ 
Bienen des Pentateuchs in bem übrigen A. T. zu er⸗ 
ren 
Diefes frühere Daleyn eine beträchtlichen Theile 
. vom Deuteronomium, wenigftens feit dem Salomoni⸗ 
ſchen oder Davidifchen Zeitalter, die allmälige Abfaſſung 
einzelner Stuͤcke, die wir ige in dem Pentateuche finden, 
und die — — der ganzen Sammlung des 
Pentateuchs gegen die Zeit des Exils, dies 
alſo iſt dat Mahrfcheinlichere was ſich aus dem ganzen 
Umfenge dee bisherigen — ergiebt. 
Auch hierzu ſchon muͤſſen und Wotrſcheinlichkeits⸗ 


gruͤnde/ zu Huͤlfe fommen: aber dieſe Vorſtellung geht 


wenigſtens fa wenig ols möglich über die, eben aufgeſtell⸗ 


+ einzigen, hiſtoriſch ficheren Data hinaus, und ſchlieft 


an biefelben maglichft an, 
. . Bine blos auf — Jaeta gegründete, befkimmen 
er che der Zeit, mo die einzelnen Theile des Peittureuchs 
re Sammlung zuerſt da waren; iſt uñmoͤglich: 
J N: :limmungen find; nach Ya 
Per Ginzige, was 16 leiſten 
an 





4. 85." Aligemeines Refultai. 683 


Man kann in dem Felde ter VBermuthungen neh 
weiter fortgehen ), aber der Tritt wird immer unbe⸗ 
gruͤndeter, je weiter wir fortgehen, und faͤhrt nicht wei⸗ 

ter zu einem hiſtoriſchen Reſultate, welches die bisherige 
Unterfuchung liefern folle. = 


— * Hecht begreiflich wäre es wohl, wenn um die Zeit ber Zerſt⸗ 
rung Jeruſalens, oder vielmehe gegen diaſe Zeit Hin, wo das 
Neid) von Jerufalem feinem völligen Umſturz entgegenging, 
ein fronmer und gelehrter Hebraͤer Schäge des Alterthums 
der Nation, welche der Bezug auf Roligion doppelt theuer 
machte, gefammelt ee hätte, wenn damals des _ 


Pentateuch aus früher ſeit der Stif⸗ 
en der Drophimdduen, ; Inen Süden 
durch folhe Bemühungen e n, und von 
der gedruͤckten Nation, von abylonien ger 
fuͤhrt wurden, fo wie von ! iſalem zuruͤck⸗ 
geblieben ſeyn mögen, mit riffen worden 
wäre. Selbſt das Schickſa or und unter 
Zefa konnte die Sorgfal m, und Ber 

_ anlaffüng geben, noch ma te.des Alters \ 
thums aufzfinden, und «. _ıcheichten zut 


Geſchichte der Nation, und auch moͤglichſt alle noch nicht 
ſchriftlich vorhandene, Gefege, beſonders des Zempeldiens 
fies, durch ſchriftliche Aufzeichnung zu erhalten. (Seibſt 
das Verhaͤltniß zu Aeghpten war Damals fo druͤckend als enge.) 
Webergang des Anfehens dieſer Schriften zu den Sa⸗ 
maritanern könnte auch dey einer ſolchen Entſtehung derfels 
den feine Schwierigkeit machen. Und eben fo wenig Die 
Sprache. Schreibt 3. B. noch ein Sacharja uogefähr fo, - 
wie wir die Spracht des Pentateuchs finden : fo konnte es 
0 ſo mehr weit fräher Diänner geben, welche die Älteren, 
; —— nicht vermiſchte Spra ſchrieben, um 
ku , wenn fich dieſelben an die Sprache bes ſchon vot⸗ 
denen ee anſchloſſer, und ſich diefe Sprache 
Algeren- Schriften über denſelben Gegenſtand Muſter ih ⸗ 
* Ausdruds ſeyn ließen. — Doc dies Alles können nur 
manige Muthmaßungen ſeyn, die weniger, als andere _ 
Muthmaßungen gegen ih haben, die wir aber keinesweges 


an das. anzufehliehen vermögen, was aus den 


NEO eawoichelten Daten wirklich folgt 
uns 5 Fuͤnf⸗ 





} 


I % 


63. 6.86. Lihleitung zum-V. Mofpn. ı 


2000 Fünfter Abſchnitt. 
Pruͤfung einiger ariderer Meinungen über die, 
. Entſtehung des Pentateuchs und feiner 
Theile. 


7 ** Fi . . %r 
} . 
% 
Ä 





x —8. 86. Einbettung 


Die Schwierigkeit der Behauptung, daß die gegenwaͤr⸗ 

‚ tige Beichaffenheit des Pentateuchs von den fruͤheſten 

. Zeiten her diefelbe gewefen, und Bie Verfchtebenheit der 
mancherley Data, welche zur Entſcheidung jener Frage 
benutzt werden können, haben viele, mehr oder weniger 

fi) einander nähernde oder von einander abweichende 

a 1. Meinungen hernorgebracht über Die Art, wie der Penta⸗ 
teuch das geworden fen, was er igt iſt ). Viele 

ei⸗ 





*) Miele ältere Meinungen über den Peutateuch ſindet man 
erwähnt in Wolfii Bibl. Hebr. P. IL Seot. II, Sub- 
feot. I. &.62 — 70. in der Critique de }a biklaotheque 

* des Auteurs eccleliaftiques et de prolegamenes.de la 

- Bible publiez de M. Ellies du Pin, par feu M. Rich, 
Simon, T.UEL.IL c.XI, &is zum Schluß ven L. IIL, 
und it Semlari Apparatus ad liberalem interpreta- 
tiondem V. T.L. 1. c.2.©..58. ff. z. B. die ei Ilaac 
‚veyrerius, der in f. Syftema Praeadamitarum L. IV. 

© J. p. I8& ff. ande. 2. p. 195. ff. die Theile des Pens 
tateuchs anfuͤhrt, welche ſpaͤtere Zufäge foyen, und des Mo⸗ 
ſes Annalen ſchreiben laͤßt, aus welchen wir einen Ipaͤter 
verfertigten Auszug hätten; ferner die des Ben ed Pe- 

| rerius, dee in feinen-Commentar, T.I. in ber Biaefat. 
ad Ganelin fagt: Placet mihi eorum fententia,. qui 
exiltimant, Pentateüchum‘, langa paft Meſen tem- 


pare, 





2 k 
. 


& 











4. 87. erkur biniälen 683 


Meinungen find ſchon in dem Morhergehenden ausführ- 
lich miberlegt ”), oder wentaftens berührt worden, und 
beduͤrfen hier hoͤchſtens einer Erwähnung. Einige ande 

re folfen noch hier gepräft werden, in fo weit es die Graͤn⸗ 
zen ber gegenwärtigen Abhandlung verſtatten. 


J ‚687. Spätere Unserfhiebung. J 
Wenn dieſe Buͤcher nicht von Moſes felbft” niebers 
geſchrieben ſind, und dach den Namen deſſelben führen: 
ſo ſind ſie deshalb nicht, wie Manche gemeint haben, 
untergeſchoben, nicht in einer betruͤglichen Abficht unter⸗ 
gefchoben *8). - Ein folcher Werdacht verdient, wenn er 
nicht Durch irgend Etwas begruͤndet wird, gat Mine Ruck 
ſicht. Gs iſt fo natuͤrlich, ein Geſchichtsbuch der Vorzeit 
feiner Nation zu entwerfen, die Hanpepörfenen derſelbet 
darin handelnd und zedend einzuführen, und eine Bann: 
lung von Geſetzen, welche für Theile der Moſaiſchen Bew 
faſſung gelten, darein einzuweben oder einzufchelten, und- 
es giebt ſo viele Beyſpiele eines ſolchen Verfahrens, z. B. 
ſt in der Bibel in den Büchern Joſua, Sammel, Ruth, 
daß dies keinen Verdacht erregen duͤrfte. 


x 


— 


— 


2 


pore, imperiestis multjfarlam vetborum et fententia, 
rum claufulis veluti farcjitum er-explicatius redditum 
et ad continuandam hiftoriae feriem melins depa: 
; fitum, .a E . : : 
9 &o.vorzäglich die Meinung, daß Moſes ſolkſt bie Gene-.. 
fis aus Älteren Urkünden zufammengeftellt, und auch die 
vier Abrigen Buͤcher, ausgenommen den Schluß des Deu- 
teronaminm, ſelbſt niedergeſchrieben hake. Bon dieſer 
handelt der ganze IV, Abſchn. davon aber, ab der Pentas 
teuch in feiner heutigen Geſtalt ſhon in dem Damdifchen 
" , Zeitalter da geweſen feyn möge, iſt $. 85. S. 678. geredet 
"und gezeigt werden, daB wenigſtens feine irgend fihernden 
ı Gründe dafür ſprechen. 
as) dagegen auch Ot maris Fragm. a, a, O. ©.498. un 
aermann’e Beute. D. a3. 


\ 


T 


— 


$ 


Ten 6.88. Diltias. 


Indeſſen da man, ..um den Moſaiſchen Lirfpeung 
des Pentateuchs möglichft. u beglaubigen, es fich zum 
eigentlichen Gefchäft gemacht hat, zu zeigen, daß fich der 
Verfaſſer dieſer Bücher ſelbſt und ausdruͤcklich für- Mofie 


ausgebe : fo fönnte hierdurch jener Verdacht beflärige zu’ 


werden Icheinen. Bu 
Die wenigen Stellen aber, wo in diefen Büchern 
geſagt wird, daß Moſes geichrieben habe, oder wo darin 


auf das ſchriftliche Daſeyn des Geſetzbuchs vertiefen 
vwird, |. $. 53. und 34. ©. 558. ff., beweiſen eine ſolche 


Abſicht des Erzaͤhlers keinesweges; ſondern zeigen nur; 
daß er. die Vorſtellung hatte, Moſes habe jene Stuͤcke, 
von. denen dort. die Rede iſt, felbft niebergeicheieben. 
Daß er aber ven Mofed den ganzen Pentateuch in feiner 
heutigen Geſtalt verfaſſen laffe, davon ift nad) den Er⸗ 
deterungen jener SS, weber in jenen Stellen, noch) irgend 


wo eine Spur., ” 
6588. Hilkias Iſraelitiſcher Prieſter. Esras. 


Man hat ferner das geſchichtliche Datum, daß der 


Hoheprieſter Hilfias nach IL Chron. 34, 15. „das Ge⸗ 


uch Jehova durch Moſes, in dem Tempel fand, zu 
der Vermuthung benußt, daß Hilkias dem Pentateuch 


feine heutige Geſtalt gegeben, und the in dieſer Geſtalt 


ais einen Bund ans ber alten ’Zeit befannt gemacht 


Bde. npefen. diefe Vermuthung ſchwebt in ber Sufe; fie 


wird durch Nichts unterftägr. | | | 

. Bor Hilfias und dem Könige Zoftas iſt das Geſeht⸗ 
buch. des Jehova ermeislich ſchon vorhanden gemwefen, und 
wir fehen nicht, daß dem Zofias mehr daraus vorgelefen 
worden ift, ala was längft vorhanden geweien ſeyn mod: 
te. Vielmehr führt gerade Das, mas von dem Inhalt 
dieſes Geſetzbuches dort ausdruͤcklich erwähnt wird, blos 


quf einen Theil des Dautoron., vergl. S. 390. Ir * 


⸗ 


⸗ 


L 4 


588. Meaelitifder Prieſtet. 68 
Eben fo wenig läßt fich irgend Etwas für — 


danken anführen, ob nicht ver Iſraelitiſche Priefter, wel⸗ 

cher nad) U Reg. 17, 27. 28. aus Aſſyrien zuruͤckkam, 
und den fremden Cofoniften am Samatia den Jehova⸗ 
Dienft lehrte, dem Pentateuche feine ißige Beſcha * 


gegeben haben möge, fo daß er nun von — eit au 


in dieſen Gegenden in dieſer Geſtalt exiſtirt habe ). 
Ueber das Factum ſelbſt ſ. ©. 626. Zwar iſt dicht 
hinlaͤnglich deutlich, daß jener Prieſter ein Priefter des 
Käulberdienſtes von Berhel geweſen feh *"). Aber jenet 
Giedanke iſt ja uͤberhaupt nım einvällig unbegruͤndeter Eins 
fall; der Deshalb gar feinen Anfpruch auf unfer Zutrauen 
machen darf. Er ift niche einmal irgend wahr cheinlich. 
Denn ſoll dieſe Ausgeburt eines Auslaͤnders 6 anf die Ju⸗ 
den‘ von Serufalem fo übergegangen ſeyn *), und fol 
man gerade unter Beroohnern des Königreichs Samaria 
Die älteren. fchrifelichen Auffäße zu erwarten haben, aus 
denen der Pentateuch zuſammengeſetzt ift? — 


Wenn dem Urheber jenes, von ihm ſelbſt wieder 
verlaſſenen, Gedankens die Vermuthung vorſchwebte * | 


9 ©. die angef. Sentimens de quelg. Theolog. Holland., 
p. 129., wo jene Vorſtellung (p. 127.) durch einige Gruͤn⸗ 

Ä po daß der Verfaffer des Pentateuchs nach der Wegführung 
Der 10 Stämmee gelebt habe, vorbereitet, und uͤbrigens p. 

122. 23. verbunden wird mit der, zum Theil dem R: Simon 


entgegengeſetzten, Vorſtellung, dag der Verfafler des Peu⸗ 


tateuchs das Sefhichtliche, was man im Pentateuche findet, 
aus alten, von Privarperfonen verfaßten, Büchern entlehnt 
babe; und nicht aus Öffenslichen Berichten, von weldyen 
. man feine Spur in bem 3. T. vor der Zeit der Könige finde, 
—Er rucke die Stücke über die Urwelt, in welchen man ganz 
I das Gepraͤge ber Nachrichten ans derfüiben erblicke ein, 
ofme Etwas über diefelben hinzuzufügen, ſo, wie und weil 
fie in feinen Memoires geflunden 
4) Wie auh Michaelis behauptet in ber angef. Einleit. 
SGr. 228., wo er jenen Gedanken prüft. 
#*), G. Eihporms Cinleit.a.a.O. CHI. $.411.©.239. 


— 
“ 





Te Su} Yo 7777 aus 

daß der Pentateuch erft um bie Zeiten des Erild öber in 
demfelben feine gegenwärtige Beſchaffenheit erhalten has 
be: warum mußte derſelbe Art einen Manti'gefnüpft wer: 
‘den, von dem wir Nichts, als jenes magere Factum, 
wiſſen, ‚nicht einmal, ob er wirklich den Pentateuch be 
Coloniſten brachte, und bey welchen bie und 
en einer ſolchen Beſtimmung von felbft eins 

2 Da Esras Antheil an der gegenwaͤrtigen Geſtalt 
des Pentateuchs habe, iſt eine Meinung; die wit ſchon 
in den, erften Jahrhunderten bes Chriſtenthums finden ), 
und zu welcher aud) mancherleg Traditionen des Talmuds 


Wir finden winflich don der Zeit bis Esras an be⸗ 
Bimmt den Pentateuch in feiner heutigem Beſchaffenheit. 
..: Allein daraus folge Feinesiweges, daß er erſt durch 
biefen Mann diefe Geſtalt erhalten hätte, obwohl Esras 
auf Die vollendete Einrichtung bes Schodabienftes und 
‚auf, die Erhaltung und Sammlung der Bücher des A.T: 
= . Gelehrſamkeit und Eifer einen bedeutenden Einfluß 
t Hat: 
Auch wenn dieſe Bücher des Pentatenchs erſt gegen 

die Zeiten des Exils oder bald nach. dein Anfange deſſel⸗ 
ben ihre heutige Befchoffenheit erhalten haben möchten! 
daft fie dieſelbe erft nach dem Eril erhalten Haben fol: 
ten, ift nicht wahrſcheinlich, ſchon wegen des Anſchens, 
welches diefes Meligionsbuch hun’ fegleich hat **), noch 
fi 2 ' mehr 


5366. 629, Re >; 
ax) Zwar dürfte man wohl nicht geradehin behaupten, daß die 
zuruͤckgekehrten Juden den Pentateuch megen der, den 
Gamaritanern gänftigen Stellen deſſelben nicht angenom⸗ 
men haben würden, wenn fie ihm erft damals erhalten hät 
ten. Denn nach allen, auch in diefer Abhandlung erörtern 
"ten, geſchichtlichen Spuren moͤchten gerade die Kapitele des 
Deuterenomium K. 27 — 29., in denen jene @tellen entr 


“. 
3 % 
v - 








J 


BERHERTERN 901 Sera... 20. 687 | 


are :ar weyent des Arſchens deſelben bey den Sama 


ritanernm —— 


Auch, dürfte man wohl weniger erwarten ,daß zum 


Auffindung und Gammlung älterer. Huffäße in dem vers 
wuͤſteten fing Geſegenheit geweſen ſey, als unte 
ben; ——— binweggefuͤhtten Juden, -meiche gewiß 


Bab 
gera! 
< Werks angefehen werden imetın .:. 2 ” 


[> 


‚Brenn die Tradition ſchon fruͤh dem Erras unbe⸗ 


Her. einigen Antheil an dem Pentateuche zuſchreibt: ſo 
liegt ſelbſt in dieſer unſichern Tradition Feinegtveges bei 
ſtimmt Etwas vom Antheil an Abfaſſung. Das.ahrg 
Foctum, welches dieſer Tradition. zum Grunde Hegen. 


mag, Tann, ſich leicht auf Verdienſte um richtige Abz '- 


— des —— ii mis anderet — 


* [2 


— una 


> ati. we, — ſeyn, deren retigibſes Inſehen ww: 


an fierften In verhälnimäßig recht früher Zeit befe 
läßt. Indeſſen Hinderniffe Hätten dem Anfehen der Samm⸗ 
fung ſelbſt ‚ folhen 3 erwach⸗ 

ſen —* is, wie Bellarınin (de 
verbo De 3, was etwa corrumpirk 
‚gewefen., abe, läßt ſich kanm key 


der art 


_ 


ı” \ j 


688 $ 89. Bildneren im Pentateuqhe. 


und um das Anſehen/ welches dieſen Baͤchern darch die 
religidſen Einrichtungen des Esras und Nepemias ge 
fichert wurde, einfchränken, 

Je miehr ınan annimmt, baf der unbefannte Sanm⸗ 
ker dieſer Bücher des Pentateuchs zu dem Inhalte deſſel⸗ 
‚ ben felbft beygetragen habe, deſto weniger dürfte man im 
inter den, nicht in Palaͤſtina gebohrnen fuchen. 
Wenn er noch vor-dein Umſturze des Reichs Jeruſalemn 
— der ganzen Verfaffung deffelben vertraut war: fo 

nnte ee über Fahrhunderte zurkcbliden, ſtatt Daß Die 
große Veränderung der ganzen Marion bey Der Dei 
- zung Serufalems eine bindernde Scheidewand für alle 
— Blicke und Kenntniſſe ward. 
Kurz, die Behauptung, daß erſt Esras ans älteren 
fchriftfichen Aufläßen den Pentateuch — 








babe, hat auch gar nichts Erhebliches für ſich, und be 


beutende Schwierigkeiten ſtehen ige entgegen 9. 


6. 89. Bildnerey ats. Quelle — 
= Darftellungen im Pentateuche. 


Sehe ſcharfſinnige Sroͤrterungen über die . 
kung -des a — Brad Dorftellungen find 
neuerlich in den, ſchon iger She er 
die allmälige Bildung = * — ei 
den **) aufgeſtellt worden. Sie verbreiten ge 
Zeit der Entftehung,des ganzen A. %.; hier fan nur ein 
Äbriß won dem gegeben werben, was ſich zunaͤchſt auf 
den — le — fm 

Mofaifchen Zeit die ro Saunge 
hote auf zwey ae Tafeln mit Buchſtabenſchrift ein⸗ 


Andere Grande gegen eine ſolche Annahme in Eich⸗ 
—— a. a. O. 4.410. G. 453. ff nz 
n Michaelis Einleit. 6. 33 — 40. 
I), Fragmente u. ſ. w. von Otmar MR u 
80% | Magazin ® II. IV. V. 


2 





N 


u gegraben , und vermuthlich die Namenliſte der, bey dem 


Zuge aus Aegypten berührten Derter, und manche Stamms | 
fifte ſchriftlich verzeichnet worden, und demnächft einige ' 
fürgere Sieder entftanden, manche gottesdienſtliche Ans 
ordnung.und manche Etymologieen gefchichtlicher Dramen 
in die Tradition übergegangen; auch) einige bildliche Dar⸗ 
ftellungen, 3. B. des Donnerwagens, ‚möchten in jene 
Zeit gehören. er 

Bon diefer-Zeit an bis zu Samuel möchten folcher 
Bildfihen Denkmäler mehrere geworden, fi) die Sagen. 


über die Hifl rer der 
Marion nöeite n, und 
mehrere Geſ ‚ Ber: 
geichniffe der fjeichnet 
worden fern. 


| Ben der dauernden Ruhe unter Samuef und uns 
. mittelbar nach) ihm, ſehen die alten Gefänge zu der nach: 
mäligen Volksſprache überätbeiter, und neue, befonders 
‚Biftorifche kieder gefungen worden, 5. B. Das fieb der Dee. 
bora, welches für die Zeit dieſer zu fruͤh ſey. Beſonders 
aber fen dee Stoff zu hiftorifchen Liedern durch Ausbil: 
dung der Sägen der Vorzeit gediehen, dutch Etymolo⸗ 
Hieen der Dramen, Wortforſchungen, und durch Nach: 
‚forfchungen über das Entſtehen alter Sprichwörter, alter 
Volkslieder und Gebräuche. —— 
In das Davidiſche Zeitalter möge wenigſtens ber 
Anfang von Sammlungen hiſtoriſcher Nachrichten *), 
N von 
*) ine neue Wendung hat dieſe Vorſtellung in ber neueſten 
Schrift Über dieſen Gegenſtand, in K. Eh. Schufters 
= älteften. Sagen der Bibel nach ihrem hiſtoriſchen und prakti⸗ 
fhen Gehalt (Lüneb. 1804.) befommen, wo &. 16. bie 
Meinung aufgeftelle wird: die erſte Sammlung und ſchrift⸗ 
liche Bearbeitung der Alteften Sagen möge in dem großen 
Gluͤcks⸗ und innern Friedenszuftande der Nation unter Das 
vid und Galemo von Prieftern und Propheten aus vers 
Dritter Theil, r 7 SE [die 


4 
r 


” i | j | = ' A | > 
690 & 89. Bildnerey im Pentateudge. 
von Sammlungen einiger Öefehe, und von Sammlun⸗ 
gen der. tieder Davids, Aſſaphs u. |. w. gehören. 


Mach Satomo bis zum Exil ſeyen, außer der Entfter 


hung einzelner Sefänge mehrerer Prophereh, die Samm⸗ 
Tungen der Geſetze fortgefeßt, feyen mehrere Sammlun- 
gen von Liedern und Denffprüchen, vergl. Prov. 25, 1., voll: 


endete Sammlungen ber Sieber, aus denen der Pentgteud), 


das Bud Joſua und das Heldenbuch zufammengefeßt 


- werden fönnen, und mancherlen Sammfımgen hiftorifcher 


Nachrichten entflanden, die auch den Büchern der Koͤ— 
nige und der Ehronif zum Grunde liegen. 


Um die Zeit des Babyloniſchen Erils nun ſey, toaße: 
fcheinfid) von einer Verfammlung Mehrerer, vielleicht 


‚untee Mitwirkung des Jeremias R die Sammlung ver 


anftaltet worden, welche erfi nad) den Anfangsmörten 
der 5 Buͤcher, und fpäter: Phorah Mofcheh, benannt 


‚wurde, und welcher erfi während des Erils die Zuſam⸗ 
menſtellung der meiften übrigen, von den Samaritanern 


nicht angenommenen, Bücher des A. T. gefolgt fen. 


Beſonders in vielen Theilen dieſes Pentateuchs zeige 


fSledenen Stämmen geſchehen ſeyn, woraus ſich 
wohl zum Theil die Verſchiedenheit des Stils, die Redens⸗ 
arten und Benennungen (der Verf. meinet wahrſcheinlich 
damit auch die Gottesnamen) mit erklaͤren laſſe. Denn es 
ſey natuͤrlich, daß die Sprache eines noͤrdlichen Stamms 
ihre Eigenheiten und Verſchiedenheiten von der eines ſuͤdli⸗ 
Ken Stamms gehabt habe. Am Pentateuche möge Mo⸗ 
- fee, anfer den Grundgefegen in Steinſchrift, ı vielleicht 
noch in fofern Antheil haben, dag er Ältere Sagen der Ge- 
nelis Aus ihrem Dunkel hervorgezogen, ausgebildet und ge⸗ 
langmaͤßig gemacht habe, J 


— 


ſich der Einfluß fruͤherer Fixirung der ————— m 





nr 
u \ f l x " : > | 
5.89. Bildnerey Im Pentateudge. 691 


Bildern auf die zunaͤchſt erfolgte Erzaͤhlung dieſer Bege⸗ 
benheiten in hiſtoriſchen liedern, wie ſie die Grundlage 
ihrer Darſtellung im Pentateuche fegen ). — 


Wenn es Exod. 17, 11. ff. heiße: daß die Sfraelis. 
ten ſo fange essen, als Moſes die Hände in die Höhe 
hielt, und daß, damit ihm dies: niche zu ſchwer wuͤrde, 

. ziven Männer feine Arme unterſtuͤtzt haͤtten: fo falle alle. 
Schwierigkeit, und die, fich eben fo andringende ad _ 
umbeantwortliche, Srage über die Verbindimg, in wer. 
cher der Sieg der Iſraeliten mit den emporgehobenen 
Händen Mofes geftanden, hinweg, fo bald man viefe _ _ 

- Erzählung von der VBorftellung eines Bildners von jenem 

Siege ableite en 


Der Künftfer Habe unftreitig den Gedanken aub⸗ 
druͤcken wollen, daß Moſes durch Anftrengung Aller fer 
ner Kräfte zum Siege bengetragen, und ba im Hebraͤi⸗ 
ſchen Anftrengang durd) „ausgeftrecdkter Arm, ausge⸗ 
druͤckt würde; fo habe er einen Mann auf einem Stein 
fißend dargeftelle, defien Arme von beiden Seiten in die | 

K2  o Höhe 


*) „Die Hypotheſe von früherer mahlender Schrift-bey den 
Iſraeliten wird daraus wahrfeheinlih, oder nothwendig: 
daß viele hHiftorifhe Gedichte In ben heiligen 2 
Schriften der Sfraeliten faſt fihtdbar auf 
fruͤhere bildlihe Darfteflungen after Beges 
benheiten, durch Eiqurengruppen, deuten; 
man-mag fie fih nun geftidt, oder in halb— 
erhabener, oder in eingegrabener Arbeit in 
Erz und Stein denken; und daß viele Stellen 
ohne eine dergleihen Hypotheſe unerklarlich 
find, die fogfeih vollfommen beutlich wer; 
den, wenn man die mahlende Hieroglyphe 
Hinzudenfe.„ Otmar's Fragmente a, a. O. ©. II. 

S. 512. 


u 








* 
” 
+ 


— 


692 699. Bildnerep im Pentateuche, 


Hdhe gehalten wurden, und im Vordergrunde ſtreitende 
änner, im Hintergrunde die untergehende Sonne. 


x. Exod. 33, 20. ff., wo Mofes ſich auf Jehova's 
Befehl in eine Felſenkluft fell, um dem voräbergegange: 
nen Jehova nachzublicken, fen die Leberfegung eines 


7 Basreliefs in die Wortſprache, oder einerStifereg, wo 


ein Mann, zwiſchen Selfen verſteckt, einem vorbeygezo⸗ 
genen Gewitter oder dem ‘Donnermagen nachjahe, wor: 
auf Jehova mit ausgebeeiteten Händen ſaß. 


Exod. 34, 29: lafle ſich Mofis laͤnzendes Angeficht, 
Das er durch eine Dede verhüllte, offenbar am beften als 


. Deutung einer mahlenden Schrift erflären, wo Moſes 


mit einer Dede über dem Haupt vor dem Heiligchum fte 
hend, und vom Volke in ehrfurchtswoller Entfernung qu⸗ 
geftaunt, abgebilder geweſen ſey *), | 


© 


2 Ebendaſ. S. 513. 14. — Die Abrigen Stellen, wo eben 
dieſe Erflärungsweie vorgeichlagen wird, find folgende: 
1) Gen. 2,8 — 15. . Bid einer Landſchaft mit vier Str 
"men: und Bäumen , von denen zwey hervorragen, und uns 
ter deren einem ein nadter Menſch fiand. 2) V. 19. 20, 

Ein Warn von Thierin umgeben. 3) B.21 — 24. Scho⸗ 
pfung des Weibes. 4) 8.3,1 — 19.21. Bild eines Baudıs 

mit einen, die Früchte koftenden Schlange, und unter dem; 
ſelben eines Mannes und einer Frau, die jenem eine, abges 

» brochene Feucht keicht. Sodann ein Bild zweyer Menſchen 
mwit Feigenblaͤttern unigürtet, bie, untes Bäume verſteckt, 
fi) vor dem Blige fürchten, ben Jehova herabfchieudert. 
5) 8. 3,15 — 18. 22— 24. Bild eines Donnerwagens 
und zweyer fliebenden Menſchen, benen eine Schlange nad 
ſchleicht, weicher der Mann den Fuß zertritt. 6) 8.4, 3. ff. 
Fin würhender Dann wuͤrgt einen andern. 7) 8. 6. 7. 8 
9. Biele mahlende Hieroglyphen Aber bie Noachiſche Fiuth. 
8 8 


/ 








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f 


89. Sitdneren im Pentateuge. 693 


De So, fharffinnig der Gedanke an dieſem Urſprung 
fer Darftellungen it, und fo fehr er In einigen derſei⸗ 


„ben den Anfchein für ſich hat; fo ift Doch unter ben ans 
‚geführten Stellen feine, in melcher er nechmendig wäre, 
‘und Die einzig mögliche Erklärung des Urſprunges der Er⸗ 
aͤhlung gewährte. Demnach Haben wie nicht einmal ax 


x 


Trinkrinnen der Schaa 

24. fi. Jatobs Kampf. | 
Kahe, ein gefoguietes und ein dürres Fruchtfelb, am Ufer - 
"eines Fluſſet. 17) Exad. 3, Btennender Dornbuſch 18). 


2,3 5 
MR. 71, 5. ff. Did Sanender, duch einen Ofinftraft 


zerßreuter Menſchen. K. 18. 19. Der Blitz zuͤndet ein 
Thal mit Harzgruben, Menſchen fliehen nach den Gebir⸗ 
gen, eine Frau ſteht, wit verſteinert. 10) K. I18, Io. 


rah lachend hinter der Thuͤr. 11) K. 21, r5. ff. Ein 


Knabe verſchmachtend am Wege liegend, ein Weib bringe. 
+ Angfikteliend Waffer aus einer Quetle. 13) 8.22, 1.ff. - 


Ein Knabe gebunden auf dem Altar, Blitz, bar Opfernde 
erſchrickt, ein Widder im Didigt, 13) K. 28 En 


, die ſich befpringen. 15) K, 32 


einer Reiter. 14) K. — 32. fi Geſchaͤlte Stäbe E * 
ch 


16) K. 41. Fette und magere 


8.4, 24. ff. Ein Weib wirft die Vorhaut ihres beſchnitte⸗ 
nen Sahns voll Unmuth vor die Fuͤße ihres Mannes: 19) 
8.4. 7.8.9. 10. Bundergefhichten in Aegypten: der Stab 


wird zur Schlange, die Äegypter tappen in Finfterniß, die 


Froͤſche triechen überall herum , ein Engel tödter die Crftges 


bohrnen und dergl. 20) K. 13. 14. Drey Blider: Zwey 
Heere, durch Wetterwolken getrennt. Gin Dunn mis aus 
geſtreckten Otabe am, Meer. Die Wafler des Meers ſtehen 
getheilt, wie Mauern. 21) 8.16. Wachteln und Manna, 


tenden Wolken bedeckt, in weiche ein einzelner Mann hin⸗ 
eingeht. 23) Num.21,8. 9. Ein Ceraſt auf einem Paah⸗ 


le, nach welchem Sterbende blicken. 24) K. 22. Bileams 


Eſelin, die ſich an die Felſen draͤngt, und, wie fie geſchla⸗ 
en wird, den Kopf mit geoͤffnetem Munde gegen ihren 
eiter wendet. | 


Fi 


— 


‚wie vom Himmel ſtroͤmend. 22) K. 19. 20. Ein Berg, 
“unten mit einem Gehege umfchloffen, oben mit wetterleuch⸗ 


654 5:89. Bildnereg im Pentateuche. 
— * 4 NER 7 


feſte Baſis, um auf das häufige Daleyn ſolcher Bildnet⸗ 
‚werke unter ber Iſraelitiſchen Nation ſchließen zu Fönnen. 


Selbſt die erfte der angeführten Stellen, in welcher 
dieſe Erklaͤrungsweiſe beſonders ſinnreich angewendet iſt, 
ſetzt fie nicht fo beftimme voraus. Man wuͤrde dadurch 
höchftens das gewinnen, daß man den Urſprung ber Bor: 
ſſtellung von -befländig in die Höhe gehaltenen Händen 
erſaͤhe. Aber wie viele weit auffallendere Borftellungen 

hat die Pbantafie ausgebildet, und befonders die lebhaf⸗ 

te Phantafle des Drients ausbilden fünnen, und hat dann 

- die Tradition fo beflimme aufgefaßt,. um fle fortzus 
pflanzen? N, | % 


Bey faſt allen der angeführten Beyſpiele bleiben eine 
Menge anderer Entftehungsmeilen ſolcher geichichrlichen 
Darftellungen gedentbar. Die Phantafte, und zwar eine 
recht indivtbualifirende und ausmahlende Phantafie, auf 
die wir auch bey.dem Bildner zuruͤckgehen müffen, fann 

folhe Vorftelungen gefchaffen haben, auch menu fie nicht 
vorher in Bildern firire waren. — 


Becey ben meiften unter jenen Stellen liegt Biefe Er 
- Hörungsreife ſchon fehr entferne, und bey anderen hat 
te erhebliche Schwierigfeiten. Z. B. ven der Noachi—⸗ 
chen Fluth müßte eine-ganze Reihe bildlicher Darftellums 
gen angenommen merden, in welchen fehon der Bildner 
aufeinander folgende Ereigniffe, wegen ihres Jufammen; 
hanges, neben einander aufgeftellt hätte: denn bios zu⸗ 
fällig koͤnnte dieſes ihr Berhäfeniß nicht ſeyn. Alles, was 
zwifchen diefen Stoff, welchen die Bilder an die Hand . 
gegeben hätten, hinzugefommen wäre, um die ganze Er⸗ 
- zahlung vollftändig auszuführen, wäre doch won dem Er: 


izͤhler hinzugeſetzt, und müßte gleichwohl ſchon in der 


Seele des Bibdners ſchon fo empfangen worden tom 
| | | w 


⸗ 





, 
Fe | . 4 


weil bereits bey ihm die Darſtellung ein Ganzeg geweſen 


4. 89. im Penteteuhe. — 


— 


ſeyn muß: Konnte er aber dieſe ſich ſchon fa denken: fa 


kann ſie auch ein Anderer eben ſo fruͤh ſich ſo gedacht, 


‚und. ohne vorhergegangene Bilder bie Begebenheit ſo in⸗ 


dibvidualiſirt und ausgemahlt haben. 


Geſetzt alſo auch, daß einige Bilder ben. Gang be: 


ſtimmt hätten, weichen manche Vorftellungen. von Er: 


eigniffen genammen haben: wenigſtens Eönnte eine ſolche 
Entftehungsare der Erzählungen des Pentateuchs nicht 
im Ganzen und ſo in Anſchlag gebracht werden, daß fie, 


als eine einflußreiche Duelle der, darin enthaltenen Dar: 
ſtellungen berradi wuͤtde ). 


Die übrigen, fcharffinnigen Ge 
mente über die Are und Zeit der Entf 
Bücher der Hebräifchen Nation und | 


"befondere, flimmen wenigſſens in 3 
Urſprungs der heutigen Geſtalt des P 


— 


— 


mit dem Reſultat uͤberein, welches ſich aus den, in. dent 
vorigen Abſchnitten mit dankbarer Benutzung jener Frag⸗ 
Xx4 | men⸗ 


® S. auch beſonders Ecker manme Beytr. a. PR D. 
155 — 243., wo nicht blos jene Hypotheſe überhaupt, = | 
: dern auch jebe einzelne Anwendung derſelben ſorgfaͤltig ge⸗ 
prüft iſt. Und über Ot mar's uͤbrige, eben dargelegte 
Vorſtellungen f. ebendaſ. vorzuͤglich: S. 71., S. 73., mo 
ausgeführt wird, daß in Otmar's Fragmenten fein Be; 
weis gegeben ſey für die Behauptung, daß ig Moſes Zeit⸗ 
alter, und noch laͤngere Zeit nachher, unter der. Hebraͤiſchen 
Nation nur kurze, aus wenigen Woͤrtern oder Zeilen bes 
- ftehende, Natlonafgefänge vorhanden gewefen ; fonderh daß 
die davon gegebenen Veyſpiele blos Benfpiele von Feldge⸗ 
ſchrey und- a Pyen. — 9 — & 138, J 
147. 154. 


— 


7 


696 $. 89. Bildnecen im Yentateuge. 
- mente, angefägrren Ständen für biefe und entgegenge⸗ 
feßte Borftellungen ergeben. hat N. 


Aber die näheren — der —* und Wei⸗ 
ſe dieſer Entſtehung, und des Stufenganges der Fott⸗ 
— des Hebräifchen Boͤcherweſens, find, heſonders in 

ch fie den Pentateuch betreffen, begreiflich nichts mehr 
und nichts weniger, als bloße Muthmaßungen, welche 
© durch keines der bisher aufgefundenen  hiftorifchen 
eh in diefer Beſtimmtheit zu irgend einiger Sicherheit 

en laſſ ſſen. 


Pen der großen Ungewißheit dieſes Theils der Ifrae⸗ 
litiſchen Geſchichte iſt es rathſam, den etwanigen Vor⸗ 
ungen, die man ſich, bey dem Blicke auf jene Ge⸗ 
chichte, über den Gang der Schriftſtellerey unter dieſer 
Mation bildet, die Unbeſtimmtheit eines freyen Umriſſes 
und den Eharakter bloßer Muthmaßungen zu laſſen, wie 
es in Abficht auf den Pentateuch am Schluß bes N. Abs 
ſchaiers ©. 681. — worden it 


E 


6.90, ‚stehn: und ———— in der 
Genelis. 


Bis hieher find Behauptungen uͤber die e Entehung 
des Ganzen des Pentateuche gepruͤft worden. 
Aber 


*) bee gelehrte DVerfaffer der ——— Fragmenn 
hernach feine Vorſtellung üben die Zeit der Entſtehung des 
Pentateuchs etwas anderg befkimmt und ein fräheres Das 
ſeyn deſſelben nachgegeben hat: fo iß Hier nicht auf bieſe 
perſoͤnliche Aenderung, ſondern auf die, an den angsführ 
— — gründlich —— „ Meng Rüde ge 











— 90. eiodim: und Jehstda⸗rkunde 67 


Aber noch 7— ziehen ſinnteiche, dem blsherigen 
Reſultqt entgegenge 
hung des eittzelnen Buchs, der Geneſis, unſere Auf: 
merffamfeit auf ſich. Sie konnten während des Ganges 
ber Unterfuchung ($.. 12. 37.) nut air hier abet 
muͤſſen fie zuerft beftimme dargelegt, und ſodann muß zu 
ihrer Deurtheilung noch das bemerft werden, mas oben 
nicht ſchon über fie beinerke werden fonnte, 


»Daß der Arzt Aſtrue in feiner zu Brüffel 1753 er 
ſchienenen Schrift diefen Grund der Abtheilung der eins 
jenen Stuͤcke der Genefig zuerft angegeben; daß Hofs . 
rath Eichhorn denſelben weit genauer ‚erörtert, und 
durch ſcharfſinnige Bergleichung der getheilten Stuͤcke ba . 
wieſen hat; dafi eben dies. von D. Ilgen gefchehen ift, 
welcher durch eben fo fcharffinnige und zum Theil fehr ge⸗ 
gründete Bemerfimgen die Stüde, in weichen ort 
ITTIN genannt wird, in zwey Ciaſſen theilt; dies iſt 


ſchon oben $. 10, angeführt worden. 


Alle dieſe drey Gelehrten treffen mit einander in der 
Behauptung uͤberein, daß die Geneſis aus einigen Buͤ⸗ 
chern entſtanden ſey, wovon febes ungefähr den Inhalt 
gehabt habe, den wir itzt in der Genefis leſen. Die mei⸗ 
ſten Begebenheiten derſelben jeyen in dem einen Buche 
mit Gebrauch des Namens MIN (Jehova⸗Urkunde), 
und in einem anderen, nach D. Ilgen in zwey anderen, 
mit Gebrauch des Namens IN (Elohim Urkunde, 
“ben D. Ilgen: Sopher Efiel Hartfchon und Sopher 
Eliel Hafchfcheni),  zufammenhängend erzählt geweien, 7 
"Der Verfaſſer der Genefis nun habe die gegenwaͤrtigen 
Dorftellungen derfelben aus diefen Büchern fo zuſammen⸗ 
geſetzt, daß er einzelne Theile derfelben aus dem einen, 

andere aus dem anderen entlehnt, und beide Bücher in 
einander gearbeitet habe, fo daß nach Hofrath Sich⸗ 
ERS. horn 


etzte, Vorſtellungen von der Ente 


*) D. Aſ true's Worte in ſeinen angef. Conjectures Iur 


—8 - 
* 


! 


\608 € 90.: Elo him⸗ und Jehova⸗Urkunde. 
2% — — 


Horn zuweilen, und nach D. Ilgen hoͤufigſt das eine 


Stuͤck eines einzelnen Verſes dem einen, das andere dem 
andern Urverfaſſer angehoͤre. Von andern als ſeinen drey 


Urſchriften erwähnt D. Ilgen Nichts, hingegen Hof⸗ 
sach Eichhorn nimmt noch einige anderweitige Ein: 
haltungen an, und D. Aftruc beflimmt folhe Ein 
re dadurch näher, daß er fie Aus mehreren, 
bon eindnder verfchiebenen Urfchriften (memoires) ent: 


lehnt ſeyn laͤßt ). 


| Das 
— 


les memoires u. ſ. w. S. 17. 18. find: J’ai reconnd 
qu’il falloit admettre d’autres memoires encore. U y 
«a dans la Genefe quelques. endroits, par exemple, 
dans la defcription du Deluge, ou les méêmes choſe: 
font repetees jusqu’a trois fois. - Comme le nom de 
Dieu n’eft pas employe dans ces endroits, et qu’on 
n’a par con{&quent aucane railon de les rapporter & ' 
aucun des deux premiers memoires, j’ai cru devoir 
laces ces trokemes rdpetitions fous une troilieme co- 
—** - comme appartenant à un troiſieme me- 
moire. © betrifft alſo blos 8.6 — 9. und dortige Wie⸗ 
derholungen.) Il y a d’autres endroits encore, oü de 
mesme Dieu n’elt point nomme, et qui par cople- 
‚ quent n’appartiennent de droit ni & la calomne A, 
- mia la colomne B. Quand es faits, qu'on y racon- 
‘te, m’ont paru dtrangers d V’hiftoire du peuple Hebreu, 
‘ ai pris le parti de les ranger [ous une quatrieme 
colomne, et de les rapporter, à un quatrieme .ıne- 
moire, Je doute mesme li tous ces endroits appar- 
tiennent ä une mesme memoire, et j'aurors paut-efıre 
du les diftribuer entre plußeurs, wais cette discof- 
fion n’eft pas allez importante,‘ pour meriter de sy 
arrefter. Jel’examinerai autre part. " 


Diefe Prüfung ift S. 310. ff- angeflellt, und dofeikf 
find die, in, der Weberjekung der Genchs von Altruc unter 


⸗ 


— 














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Das Berfäftnif bieſer drey — „ unb wie 
sind benfelben die Genelis auf verfchiedene Weile J 
a. — dies ſtellt am —— in fo 
Tafel dar: 


| | —— | 
J | | EN = 


die Rubrik D gefteflten Städe, (welche den gemeinſchaftti⸗ 
chen Eharakter ber faits etrangers a l’hiftoire du peyple 
Hebreu haben, ) noch 8 anderen memoires E—M fo zus 
geſchrieben, wie man es in der folgenden Tafel bemerkt ſin⸗ 

> den wird. Faſt alle, vorher zu D gerechneten Städe ind 
antr E—M verteilt, blos ein paar Stuͤcke bleiben für 
ein befondered memoire D übrig. In E fpiele Abraham 
eine ganz andere Rolle als anderwärts. F fen offenbar 

eingeſchoben; G zeichne ſich durch das genealogifche Detait 

- über eine, nicht unmittelbar zu der Hebraätſchen Nation ge: 
hoͤrige Familie aus; bey H' fen eben der Fall, und es uns 
terbreche ben Faden der Geſchichte; bey I fen eben der Gall; 
auh K und.L betreffe einen Auswärtigeh, den Eſaqu, aber 
beide Nachrichten von demfelben können wegen ihrer Vers 
ſchiedenheit nicht vor Einem Urheber herruͤhren, und ſo 
auch M noch zu unterſcheiden. 2 


Diefe Entwickelung der, weniger befankten , Srumbfige a 
Aftruc’s fhien um fo mehr nöthig, da außerdem die fols 
gende Tafel unverKändlich feyn würde, und die Darftellnng 
dieſer Srundfäge in Michaelis Einleu a. a. O. © 295. 
weder vollſtaͤndig, noch auch nur genau: ift. Se EN 


Indeſſen diefe 10 memoires neben den beiden, durch 
den Namen Elohim oder. Jehova ausgezeichneten, memoi- ;' 
res_A und B hefchränten fich auf fo fehr wenige Stellen 

‘der Genelis, daß auch bey Altruc im Ganıen nd 
überhaupt diefe Elohim und Jehova⸗ Urkunde gerade eben | - 
die Rolle fpielt, ald in der Hypotheſe der beiden anderen, 
Be Gelehken. 


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. 


49 


"00 6. 90. Elohim⸗ und Schönes Urkunde, 


Altreruc. 


Eich. 


Elohim⸗ Jehovas , Undere Elohim⸗ GEinſchoal⸗ 
:Memoire. Memoire. Memain Urfunde, , tungen: 


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8. I. ⸗ 3 3. 


‚ 17) 124. ! 


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. 90. Elohims-und Jehova⸗Urkunde. Tor 


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Urkunde. Elohiſt. Elohiſt. 
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— 9— 12. 
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1989. 
u 20 — 22. 
— 23. 
* 3031. bab. 3. Schlaf. 
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— 874285. 
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708 £ 90, diopim: und Jehoda⸗Urkunde. 


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$ 90. Llohin⸗ und Sehova⸗urtünde 3 


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_ Dritter Theil, x 


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706 |, 90. Elohim⸗ und Jehova⸗Urkunde. 


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4. 90. eiedin⸗ und zeheda urtunde — 


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708 90. Elebim⸗ und Jeboda— Urkunde. 
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5. 90. Eiohim⸗ und —D——— 709. 





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— 14. 3. Th. — 14. 3. Th. 
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710 — 90. Slohims und Sehpvastikunde 


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=, 44. 55. 
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1... 


— } 27. 28. 


Elo him⸗ und IchevasKrtunde, yıx 


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⸗ 


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J. 


712 % vo. elohin⸗ und Jcheve s Befunde 


= de RE ee Eich-- 
Fa — Sehe Mem. n. An Gem. Stohimsürk.. Eınfcpait. 
4 yo. = ; — — 
80-7. ⸗ 
æ. -4. 

— 
25 41-28 ! ” " — 

49 29 33. | 4 29-33. 

1e 2. _ 


8.58 I 
a — u 


Hier fann sie weitläufig adetert werben, wie die le 
teren Gelehrten uͤbrigens den Charakter jeder dieſer ang 

lichen Urkunden beftimmt haben, 3. B. wenn Hofr. Eid: 
born bemerft, daß nur id der Jehova-Uykunde, Zahl- 
beftimmungen vorfommen, und D. Ilgen diefen Cha⸗ 
rakter nur dem einen feiner Elohiſten zu ulhreibr, und 
wenn Aehnlichfeiten der Phraſeologie zwiſchen den Stuͤcken 
geſucht werden, die nach dieſen Hypothefen einft dine zus 
fammenhängende Urkunde. geweſen find. Eben fo penis 
kann gezeigt werden, durch welche Gruͤnde D. Sigen *) 
bemweift, daß die fonenannte Elohim⸗Urkunde nicht Ein 
zuſammenhaͤngendes Ganze ſey, fondern zwey verfchiebe 
nen Berfaffern angehören müfle Dies muß aus dem 
angeführeen Büchern ſelbſt ausführlich erfehen werden. Hier 
genuͤge ed, das Verbäftni ng biefer Hypotheſen gegen einans 
ber deutlich und genau ins licht geftelle zu Haben, er 
9. 

2) 3.9: durch Darlegung eines verſchiebenen Charakters feiner 

a beiden Elohiſten $.6. ©..400 — 406., und dadurch , daß der 
erfte Elohiſt blos den Namen: —* und ber zweyte bios 

den Namen: Iſtael, want, 








—“ % 


$ 91. Elohim— und— — — uttunde. 713 


1 orn. | I 1 &_ em Br 2 
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JFehoda rhoba va-Urf. L - Gh Vu. TI eh Gchonik: 
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1, 26.3.8 —ı 26. 4. Th. ' 
* a‘ ; 2 


9. 91. Widerlegung der Hypotheſe der 
Jehova-and Elohim-Urkunde.“ 


Es iſt uͤberhaupt ein ſehr gewagtes Unternehmen, in 
Buͤchern, welche vor faſt dritthalbtauſend Jahren, aus 
"einzelnen Aufſaͤtzen entſtanden find, nicht blos überhaupt 
‚ gu zeigen, daß fle aus einzelnen Aufläßen, fondern auch, 
"aus wie pielen fie zufammengefeßt fenen, ja fogar, zu 
welchen von diefen Aufläßen jedes PEN: Wort der Ge- ' 
nefis ‚gehöre ”,- | 
ds: Nur 


2) Man vergleiche nur — Cento aus Lateiniſchen Dichtern, 
‚ob fih nicht oft die Verſe verſchiedener Verfaſſer fo paſſend an 
einander ſchließen, daß es nicht ſo leicht iſt, uͤberall zu bemerken, 
wo der andere Verfaſſer anhebe; oder aͤhnliche Centones, 
die fih hier und da aus Hiſtorikern bilden laſſen, wie etwa 

in folgenden Beyſpielen: 

oe initium in urbe eivilis fanguinis gladiorummue. 

impunitatis fuit: egentes in locupletes, perditiiin bo- 
nos, fervi in dominos armabantur. Forte: accidit, 
e — ‚ut, 


I « 1 


J | \ J | 
4: $ 91. Elohims und Jehova⸗Urkunde. 


Nur durch ein ganz eigenes Gluͤck koͤnnte es gelun⸗ 
gen ſeyn, Merkmale aufjufinden, durch welche eine fol: 
he Zertheilung der ganzen Genefis in alle die ein⸗ 
zelnen Stuͤcke, aus welchen fie enrftanden, und angeblich 
von Mofes *) zuſammengeſetzt worden fey, ja der eure 

zelnen Verfe in der Genelis, in ihre, aus verfchiebenen 
Grundlagen entlehnten Theile möglich würde. Kein 
Atveig der Kritik alter Bücher ftellt ein aͤhnliches Beyſpiel 
auf: dies wäre das einzige in feiner Arc. — 


ut, lymphatis coeco pavore animis, et, quia nemi- 
nem unum deltinare irae paterant, licentiam in 
emnes pofcentibus, qui in agris erant, confugerent 
in urbem, oppidani urbe excederent, et utrique 
neri tutigr alıena fedes quam [ua videretur. 
Omnes concellere iam in paucorum dominatio- 
nem, qui per militare nomen exercitus, regha, pro- 
wincias occupavere, et arcem hahent ex [poliis; 
quorum fuperbiaın frultra per oblequium effugeris; 
quos non oriens, non occidens [atiaverit, Soli 
owrnium opes atque inopiam pari affeota concopi- 
* feunt. Aufferre, trucidare,rapere fallis nominibus, 
jmperium, atque ubi folitudinem faciunt, pacem 
anpellant, Patimur sam multos annos, filemus. Ad 
paucos homines omnes omnium nationum peounias 
pervenifle, eo magis ferri aequo animo ridemus, 
quia nemo iltorum diſſimulat, nemo lalhorat, ut ol» 
feura (ua copiditas videatur. 


” Daß wenigſtens Gen. 13, 13,’ welches nach der Aſtruc⸗ 
fhen und Eich hornfchen Tafel ein Theil der Zehova Ur⸗ 
tunde, und nach der Sslgenfchen ein Städt des zweyten 
Elohiſten ſeyn fol, ſchwerlich vor smofatich feyn könne, 

lehrt der Inhalt diefer Stelle (ſ. S. 661. 62.), und if 
son den meiften Erflärern anerfannt worden, &ollen alſo 
die Städe, aus denen die Genels zuſammengeſett iſt, 
vor :mofatfch fenen :. fo müßten fie wenigſtens ſolche Zufäge, 
foihe ftarfe Veränderungen erfahren haben. “ine unver 

miſches, vor⸗moſaiſche · Jehova⸗ ober Elohim⸗Urkunde haͤt 
ten wir alſo keinesweges. | 


P} 


5: 1 fj * 
p 2 R ] 
ii ! N = 4 i 


‘ 


En Tionims und Sehonasürkune. : 718 


Aber noch auffallender waͤre es, menn ein fo einfa- 


8 Mittel, wie der Unterſchied der Gortesnamen in dee 


efis, faft fo ganz für, ſich allein, zureichte, ſowohl 
um aufs genauefte anzugeben 7 10 jedes ber einzelnen. 
Stuͤcke anfange und aufbdre, als auch, um aus alfen 
den auseinander geriffenen Stuͤcken ſogleich wieder die 
ruͤnglichen Ganzen zuſammenzuſetzen, in — jene 
ha — geweſen ſeyn. 


ſt wie mit einem Wunder muͤßte es zugegangen 
—* wenn eine ſolche Zertheilung der Stuͤcke der Gene ⸗ 


fis, nach einem ſolchen einzigen Charakter der Verſchieden⸗ 
Beit, ohne Einſeitigkeit oder Willkuͤht zu Stande gebracht 
worden wäre. Zwar haben die ermähnten Gelehrten bes 


fonders auch auf Aehnlichkeit oder Verſchiedenheit des 


Ausdrucks, auf Wiederholungen und auf Verſchieden⸗ 
heiten der Nachrichten bey ihrer Trennung der einzelnen 
- Theile Ver Genefis überlegte Rüdficht genommen; aber 


m. ift der letzte Enefcheidungsgrund das Borfomnien 


der Namen Mq und IN; 
immer follen nad) jenen Hpporhefen die Stuͤcke 1 in 
welchen der eine Name, und die, in welchen ber 
andere fteht, urfprünglich für M Ganze 
geweſen ſeyn, 
und 
immer ſollen nach denſelben — Theiler 
einer Erzählung, welche offenbar ein Ganzes für 


ſich ift, blos deshalb, weil in verſchiedenen Vers 


ſen verfehiedene Gottesnamen ftehen, auseinander 


geriſſen, oder die im Wege ſtehenden Gottesnamen 


ex coniectura mit dem En vertauſche 
Dieſe 


werden . 


de Vorwurf der Einſeitigkelt, daß anf Stellen der uͤbri⸗ 
an Vücher des Pentateuchs nicht Ruͤckſicht genemmen tft, 


m D. SuSE und Hofrath Eichhorn. iſt 1 a 


Dahn 


\ 


F 


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. 


“ 216 9.91. Elohim: ‚und Jehovasürfundg 


Diefe beiden Vorwürfe ber Willkuͤhrlichkeiten müf, 
fen begruͤndet werden. Zuerft von dem erfieren. 

Ro ift nur irgend ein trifftiger Beweis, daß bie 
einzelnen Jehova-Stuͤcke, und die einzelnen Elohim⸗ 


Stuͤcke alle von Einem und ebendemfelben Berfafler her: 
- rühren, und daß die einen und Die andern urſpruͤnglich 


zufammengenommen ein Ganzes ausgemacht haben ? 
Die bedeutenden Aehnlichkeiten der Phraſeologie, 
weiche vom Hofrat Eichhorn in den Jehova⸗Stuͤcken 


. aufgefunden, und der verfchiedenen. PhralMogie der 


Elohimftuͤcke gegenüber geſtellt find *), ſend, dis auf aͤu⸗ 
„ßetſt wenige andere, ſaͤmmtlich blos und allein aus der 
Geſchichte der Fluth entlehne, in welcher verſchiedene, 
Erzählungen in einander gearbeitet ſeyn können, ohne 
Daf es die übrigen Theile der Genefis find. Gefolgert 
kann hieraus keinesweges werden, daß bey der ganzen 
Geneſis eben dies der Fall geweſen ſey, wie bey dieſer 
einzeluen Erzählung. - 

Ueberdies fann ein Theil der dort aufgeſtellten Be: 


ſchiedenheit der Pfrafeologie ganz. zufällig entſtauden, 


eine zufällige Abmechfelung des Schrifeftellers ſeyn, 
eben fo wie wenn z. B. K. 9, 2. einmal rl flat 79773 
fieht. Warum follen gerade einetlen Ausdruͤcke überall 
gebraucht feyn? Wenigſtens Finnen die wenigen hbrigen 
Er aufgeftellten Aehnlichkeiten und" Verſchiedenheiten 
ber Prafeofogie £ eben BR als Die von D. Ilgen 

| zur 


über die erfien Kapitel de6 Exodus bemerkt, dag fie- 
2 haben, D. Iigen aber ift noch nicht zu den 
übrigen Büchern fortgefchritten,) diefer Vorwurf ließe fü ſich 
durch eine weitere Ausdehnung jenes Entfſcheid Ngsgrundes 
und durch eine unpartheyiſche —— Di ans 
deren Grundes der Trennung leichter heben: Aber nicht fo 
die Hier aufgeftehten Vorwuͤrfe. 
Einteit, $. 419. ©, 308. ff. 
**) Ebendaſ. am Schluß des 5.419. 8.309. — 









| 


4. 91. Elohim- und Jehova⸗Urkunde. 717 


jur Unterſcheidung des’ erſten und zweyten Elohiſten auf⸗ 
gefundenen ”) ſolche zufällige Abwechſelungen des Aus— 
druds ſeyn, wie der Augenfchein bey denfelben lehrt. 
Endlich wenn die ſcharfſinnig gegen einander geitelk 
ten Verſchiedenheiten des Ausdrucks Etwas beweiſen: ſo 
verſtaͤrken ſie den Beweis, daß die einen Stuͤcke von an⸗ 
dern: Berfaflern ſind, als die andern. Aber dag bewei 
fen fie nicht, daß alle Jehova-Stuͤcke von Einem, und 


alle Elohim-Stuͤcke oder alle Stuͤcke des erften und des , 


+ 


geil en. 


zweyten Efohiften auch von Einem Verfaſſer hertuͤhren. 
Denn fo groß iſt die Aehnlichkeit des Ausdrucks zwiſchen 
denſelben nicht. 

Die ſogenannte Elohim⸗ : Urfunde Hofrath Eid: 
Horn’s zerfällt fchon bey D. Ilgen in zwey verfchiedene 
Urkunden, und aud) bey D. Aftruc find mehrere. . 
Stuͤcke von den großen Jehova und Elohim: Bäche 


. abgefondert, und 10 andern Memoires zugetheilt ‚- Die 
nad) D. Ilgen beftimme, und nach Hofr. Eichhorn 


größtentheils auch Theile au größeren Ganzen ſeyn 


Die Gruͤnde, wornach in jenen Hypotheſen das eine 


oder das andere Stuͤck der Jehova⸗ oder der Elohim⸗ 


Urkunde zugetheilt wird, find oft aͤußerſt ſchwach, man 
vergleiche bey Hofrath Eihbornß 8.23.8.25,1— 19., 
und K. 29., wo der Name Mir1?, der entſcheiden ſoll, 


s in den letzten Verſen des Kapitels vorfömmt, ferner 
37., ferner K. 10. und 8. 47. und K. 49. u. a. m. 
Dlechwohi ſollen alle dieſe Stuͤcke eben ſo gewiß entwe⸗ 
ber der Jehova⸗- oder der Elohim-Urfunde angehören, 


‚ und mig ihr ein urfpränglich sufammenhängendes Gan⸗ 


zes ausgemacht haben. 


Es hat ungemein viele Schwierigkeit, ſich vorzu⸗ 
ſtellen, daß zwey oder drey Erzählungen der Schriften 
der ——— der Hebraͤiſchen Nation einander fe aͤhnlich 

ge⸗ 
urkunden bes erſten B. woßs ©. 394. ff, 


- 





er 


718 6, 91. Elohim⸗ und Jehova⸗Urkunde. 


geweſen ſeyn ſollten, daß ſich die She der einen, in ein⸗ 
zelnen halben Verſen in den Text der andern haͤtte einſchie 
ben laſſen. Wenn dies einmal z. B. bey der Geſchichte 
der Noachiſchen Fluth, von welcher Begebenheit begreif⸗ 
licher mehrerley Aufſaͤtze entſtanden geweſen ſeyn konnten, 
angenommen wegden muß "): würde es nicht Ir hatt. 
ſeyn, eine folche Jneinanderarbeitung gu einem Ganzen 
fo oft Die ganze Genefis hindurch voraugzufeßen ? Man 
verſuche dies nur bey Griechifchen und Romiſchen Hifteris 
fern, auch wenn fie von einerley Sache fprechen, um fo 
eine lange fortlaufende Erzählung zu bilden. 
| Wie kuͤnſtlich wäre eine folhe Zufammenfchiehung 
für den Sammler geroefen **), der $. 43. nach a 


'#*) Und wie fchwierig ſelbſt da eine nähere Beftimmung der, 
in einander gedrbeiteten Theile fey, zeigen bie mehrerley 
Verſuche, Die gemacht worden find, fie zu beftimmen, nnd 

"an die fi) neuerdings der in Schufters Atteften 

a. 0.9, anfhließt, daß die Hauptſage aus 8. 6, 9. 11 — 

14 17— 19.01. 8..7, 11. (Ende) 12. 17 — 19. 21. 22, 
8.8, 1 — 3. (Anfang) 4. (mit Ausſchluß der Zahlenanga⸗ 

ben) 6— 12. 13. (Ende) 15 — 17. beftehe. Hierzu habe 

ber Sammier noch einige andere Nachrichten gefunden, und 
“fle mit der Hauptſage verbunden, ohne darin zu ändern: 
8.6,171—3. 5—$8. 8.7,1—10, 13. 14. 16. (Ende) 

23. — 20 — 22, 8.9, 1 — 3. (Anfang) 4— 6. 9. 10 

1-16, | 

*#) D. Jahn äußert ſich In Bezug auf diefe vorgegebene In⸗ 
einanderarbeitung der fogenannttn Elohim⸗ und Jehora⸗ 

- - Urkunde in f. Einleitung a. a. DO. ©. 99. ff. über die 
Aſt tu cſche, Eihhornfche und Il ge nſche Vorſtellungen 
alſo: „Sp ſcharfſinnig dieſe Hypotheſen, in deren Pruͤ⸗ 

fung td mich Hier nicht einlaſſen kann, ausgefuͤhrt find: fo 
fehlt doch fehr viel, daß eine derſelben in ihrem ganzen Um⸗ 
fange, zur Gewißheit gebracht wäre; in jeder iſt diel Ges 
fuchtes und Willkuͤhrliches, und afle haben den Fehler, daß 

e den Sammler gerade fo vorfiellen, als ob er ganz ein 
ſtruc, Eichhorn oder Ilgen gewefen —— 





— 





a 


\ 


491. Clohim: und IchovasUrfunde 719 


ſchaffenheit diefer Buͤcher, als ein Mann charakteriſirt 


werden mußte, bed welchem mie fonft feine fünftlichen ' 
Anlagen erbliden, und von dem wir weit eher ertwarten 
dürfen, daß er einzelne Fleinere und größere Aufſaͤtze ge: 
radehin und fo an einander gereibt habe, mie fie für ſich 
ſchon vorher beftanden, und ihren Anfang und ihe Ende 

“ batten? Wenn wir in der Genefis , ſobald Abraham und . 
Sarah diefe Namen erhalterr haben, fie regelmäßig fos 
wohl in den Jehova⸗- als in den Elohim: Eräden ges 
brauche finden: jo müßten wir vorausſetzen, daß auch . 


. 


biefe«... 


ebendieſelben Einfichten beſeſſen hätte; bey all dein voraus, 
gefegten Scharflinn fol der Sammler doch, wie Kr. Il⸗ 
gen meint, die Widerſpruͤche der verfchiehenen Urkunden 
nicht bemerkt haben. Vergl. auch neueſtes theolog. 
‚ Bournal, V. ®. 1802. ©. 489 — 499. Es ließen 
ch noch manche andere folde Hypotheſen eben fo wahr 
ſcheinlich Ausführen, und wenn endlich auch eine zu einem 
böhern Grad der Wahrſcheinlichkeit (an Gewißheit IR gas 
nicht zu denken) erhoben werden follte, fo würde doc der 
Nutzen bey weitem nicht fo groß ſeyn, als fih Kr, Algen 
vorgeftellt hat. Denn wir hätten am Ende doch nichts ges 
wonnen, ats daß wir die Zahl der Urkunden zählen konnten, 
wüßten aber babey nichts mehr, als was wir ſchon vorhin 


‚ gewußt haben. Bey fo alten Dentmälern, von beren eu 


em Ürfprunge und Gefchaffenheit wir gar feine hiſtoriſche 
richt haben, ift aber much nicht zu.hoffen, daß Man je 
. Die Zahl der Urkunden, viel weniger die urfprängliche Ber 
ſchafſenheit derſelben mir einer fo Aberwiegenden Wahrſchein⸗ 
lichkeit entdecten werde, daB alle Gelehrte ihren Beyfall 
gäben. Nur fo weit führt die Werfchiedenheit der Schreib⸗ 
art fiher,, dab der- Sammler die Nachrichten fchriftlich vor _ 


gehabt hat. Was fonft dabey noch mit Mugen geſche 


. en ann, ift, den Anfang und das Ende verfchiedentr 
Stuͤcke, die ein Ganzes ausmachen, zu bemerken, welhes 
bey einiger Aufmerkſamkeit, wenigftens im erfteren Theile 
bes Penraseuche mit Zuverlaͤſſigkeit angegeben werben Tann, 
— in letzteren Theile hie und da zweifelhaft bleiben 
wird. gr we | . 


Pr 7 


‚720 


: N 
# ⸗ 
\ 


6.91. Elohim⸗ und Jehova ‚Urkunde 
biefe Erzählung in den beiden oder den drey Utkunden ge⸗ 


ſtanden habe. Aber es bleibt wenigſtens eben ſo na⸗ 


tuͤrlich anzunehmen, daß ſolche Regelmaͤßigkeiten, viel⸗ 
leicht auch die Zahlbeſtimmungen, die uͤberdem nicht übers 


4 


68* 


all zuſammentteffen, Werk des Sammlers ſeyn koͤnnen. 
Wenn dann nun auch manches Andere, was die Gottes⸗ 
namen betrifft, manche Eingangsformel, z. B. 021 


"m, Einleitungszufaß ‚oder Einfchaltung des Zuſam⸗ 
‚menftellers zu einem Gtüfe märe, welches fonft 
. ON hat: foll deshalb auch dies in ber alten Einen . 
"and fortlaufenden Jehova⸗-Urkunde geftanden haben? 


Märe dies aber nicht der. Fall, würden ſolche Zufäge 
Einfchaltungen eines Zufammenftellers zugegeben: fo 
wuͤrde Dadurch zugleich zugeflanden, daß nicht Alles, was 


ige den Mamen MN oder OWN führe, in der ur: 


forünglichen Jehova⸗ oder Elohim:Urfunde geftanden- 
Baben muß. | | 
Es giebe fetbft poſitive Gruͤnde, daß die Jehova 


Stuͤcke und Elohim-Stuͤcke ſchwerlich jede von Einem 


Werfaſſer herruͤhren koͤnnen. 


Die oben, wegen anderer Merkmale, als von ver⸗ 


ſchiedenen Verfaſſern herruͤhrend, aufgeſtellten Stuͤcke 


richten ſich nicht alle nach jenen Hypotheſen, ſondern tren⸗ 
nen auch Jehova⸗ und Elohim⸗Stuͤcke. 
Sao iſt z. B. K. 36. nach der Eich hor nſchen und 


Il genſchen Hypotheſe Ein Stuͤck, und zwar, nach 


D. Ilgen, des erſten Elohiſten. Gleichwohl zerfällt 


es offenbar in mehrere Stuͤcke, die nicht zuſammengehoͤ⸗ 


ren koͤnnen, und hoͤchſt wahrſcheinlich von verſchiedenen 
Verfaſſern niedergeſchrieben ſind, vergl. ©. 476. — 
Eben dies iſt dee Fall K. 35., welches eben fo nach 

biefen Hppochefen von Einem Verfaſſer herrüßren fol, 
weil der Gottesname allein als Entfcheidungsgrund ges 


brauche if. — Es enchält aber ‚mehrere Stuͤcke ver: 


| ſchiedener Verfaſſer, ſ. S. 475. 


⸗ 


Die 





- wm m -=5 


tet, den Namen Berhel, und K. ı2, 8. wohne Abram 


Fi 


5. 91. Clohim- und Jehdnesrirfunde.. 721 


Die Weiber Efaus find K. 26, 34. md K. 36; - 


2.3. auf eine fo unvereinbar verfchiedene Weiſe aufge: 
zählt, daß dies beides Ein Berfaffer unmöglich berichtet 
haben kann, |. ©. 475. Demungeachtet ſoll dies Beis 


bey D. Ilgen in demfelben erften Glopiften. 
K. 11,31. heißt Sarat die Schwiegertochter des 
Therah und K. 20, 12. die Tochter des Therah *), 


Gleichwohl foll dies nach allen jenen Gelehrten Ein Manm 


geſagt Haben, und nad) D. Ilgen derfelbe Eiopift. 
RK. 28,.19. giebt Jakob dem Ort, wo er überna 


fhon in der Nähe von Bethel. Dennoch follen nach 
D. Aftruc und wohl aud) nad) Hofrath Eichhorn 


beide Verfe in der Jehova⸗-Urkunde geftanden Haben. 


Dean flieht ſchon aus diefen Benfpielen, daß menigs 
flens die fogenannte Elohim-Urkunde nichn Ein zuſam⸗ 


menhängendes, Stuͤck Eines Verfaſſers geweſen ſeyn 


kann, und nicht blos nach den graßentheils fehe erhebli⸗ 


chen Gruͤnden desD. Ilgen in zwey verfehiedene Stuͤcke, 


% 


fondeen deutlich in deren mehrere zerfällt. 
| Mur dies ift es, was Hier gezeigr werden muß, um 


die Anwendung des übrigens wichtigen Merfmals der 


‚bes in der Einen Elohim⸗Urkunde geitanden haben, und . 






© 


Gottesnamen in die Graͤnzen einzufchränten, die ſie nach 


‚foldjen deutlichen Beyfpielen, und der Natur der Sache 
nach, Baben muß. J 


x 


Um defto weniger kann ohne weiteren. fichern Beweis 
behauptet werden, daß diefe Jehova⸗- und, Elohim⸗ 


Stuͤcke von Einen Berfaffer nah einander fortlaufend 


geichrieben feyen. | | 
Sollen denn alle die Pfalmen, in weichen N 
ausfchließend gebraucht ift *), von Einem Verfaſſer be 
runs 

*) &, bie Stellm ©. 472. - 


ER) Vergl. DE: 49. 44.45: 49. 51. 52. 33. 56. 57. 60, 61. 
h Dritter Theil. | 83 = \ 62. 





„4 


728 gr Lohim: und Jehova⸗Urkunde. 


ruͤhren? Und wenn dieſer Gottesname bey dieſen Pat 
men nicht Identitaͤt des Verfaſſers beweiſen foll: warum 
ſoll dieſe Uehnlichkeit nur in dem Pentateuche alle Stuͤcke, 
die dey einen Gottesnamen haben, zu einem Ganzen, 


. und Die mit dem andern Öottesnamen zu einem zwetten 


oder dritten Ganzen machen? 

Die Hebraͤiſche Geſchichte ſtellt ja keine chronologi⸗ 
ſche Data uͤber einen blos fruͤheren Gebrauch des Na⸗ 
n TON auf, ſondern derſelbe wechſelt ſelbſt noch 
en Esras und Nehemias häufig mit Inꝰ, und eben fo 
den fat gleichjeitigen Boͤchern der Koͤnige und der 
hronik. 

Wenn wir eine Semmlung Deutſcher lieder vor uns 
haͤtten, in deren einigen Jeſus blos: Chriſtus, in deren 
anderen er blos: Sohn Gottes, in deren noch anderen 
er blos : Heiland, genannt würde: müßten, vorausge 
fest felbft, daß dies abſichtlich geſchehen fen, deshalb alle 
jene fieder mir einerley Namen des Meſſias von Einem 
Verfaſſer herruͤhren, und würden nicht 3. B. mehrere 
Glieder der Herzenhutifchen Gemeinde auf einerley Weiſe 
den leßtern Namen gewöhnlich ausfchließend brauchen, 







und dagegen in Sändern, wo: Gelobet ſey Jeſus Chris 


er der gebräuchliche Gruß ift, diefe Verbindung beider 
amen mehren Perfonen gewöhnlich ſeyn. 

Alfo feine tauglichen Gruͤnde fprechen — daß 
Eine Jehova⸗-Urkunde, und Eine ‚oder zwey Elohim⸗ 
Urfunden da geweſen feyen; und dieſe Behauptung woͤr⸗ 
de nach den bisherigen Erotterungen willtührlich ange. 
nommen, 

Eben fo willfüprlich iſt nun wenftens zum Theil 


das Verfahren, wodurch die Jehova- und die Elohim⸗ 
" Stüde durchaus alle jo von einander getrennt ie 


62. 63. 65. 66. 67. (Au Pf. 42. 46. 47. 50 — 
58. 64. 68. jtegt m ausgeichnend haufig, und 
mm nur feiten. ) ; 
A | 


— 
8 








— wu — — — 


gr. Elohim⸗ and Jehoba⸗Urkunder 723 
ol ab nicht Ein‘ — irgend abwechſelnd 
mim} und AT”? N gebraucht haben koͤnn 

Man betrachte nur die Jlgenſchen — die⸗ 
ſes ganzen Buchs. Wie fo aͤußerſt oft werben Be 
zerriſſen. | 

Die vo 
Trennung, w 
mangelung je 
deſſelben, un 
der Ratlon 
als Grundlin 
ripien find zi 
quenz, aber 
waltſam Abe VO X ERAL LB/UILNLe 

Mir Scharffinn unb mit Recht hat D. Ilgen be 


ſonders aüch auf die Gottesnatnen bie Kritif des Tertes 


erſtreckt, und bie alten Ueberſe — uͤber ihre Abwei⸗ 
chungen von dem gervöhnfid) Terte in Abſicht dieſer 


| Spotteönamen befragt. 


- Ben der Wichtigkeit, welche diefe — für | 
diefe Hybotheſen haben „war 'dies unerläßlihe Pflicht. 
Mur aber dürfte die Ausbeute ihrer Erfüllung nicht 
groß, es möchten fehr wenige Stellen Tehn, -in welchen 
ſich mit folcher kritiſchen Sicherheit, ohne welche man iñ 
chriften des claſſiſchen Alterthumg nie den Text zu aͤn⸗ 
dern wagt, oder wagen darf, ein anderer Gorresname - 
ſtatt des entgegengeſetzten, in dem itigen Text brfindfi 


chen 3 ließe | 
enn ng bie Gortehramen aus bloßer Conjectur, 


be Hupsthefe Gefallen "verändert worden, wie Dies 
in der Sig enfthe then Eintheifung fo oft gefchehen tft, ber - 


“ ſonders um 1 Stellen mit Jehova dem jogenannten zweynen 


‚82 .r ‚ee 


" n dem Sommentare G T:) find auch dieſe kritlſchen Ver 
eichungen jedes Mal angeſtellt worden, 


734 4 91. tlohim⸗ und Ichonasliefunde, 


Elohiften zuzutheilen: fo exhellet daraus bie Schwäche 
der Hypotheſe und Kritische Willführ. - Ä " | 

In der Eich ho r nſchen Eincheilung ift Die Zertren⸗ 

nung einzelner Verſe nur einige Male verſucht, und fie 
hat dann bey diefer Maͤßigung den Schein der Nothwen⸗ 
bigfeit für fi, vorausgefeßt daß fi) durch das ganze 
übrige Buch die Nothwendigkeit der Trennung bewährt 
rte. Aber die Borausfeßung, daß man in fo uralten 
üchern noch fe leicht ſelbſt die einzelnen Worte der ver: 
hiedenen Lirheber von einander fondern, unb durch 
Erennungen nach einer foldyen Supathefe mit Sicherheit 
und Gewißheit Die Beſchaffenheit der Afteften Quellen der 
Genefis beftimmen dürfe, dieſe Morausfegung und das 
erfahren felbft iſt in der Eich hor nſchen Abtheilung 
daſſelbe, wie in der Ilg enſchen. 

. Wenn by D. Ilgen oft ex coniectura ber Got⸗ 
fesname geändert wird, damit das Stuͤck der Hypotheſe 
angemeffen werde: fo unterbleibt dies ben Hofr. Eich⸗ 
horn auc) nid vergl. K. 22, 12. 8.27,28. K. 31,10. 

- 8.29. und K. 3a: erhalten die Söhne Jakobs ihre 
Namen, und zwar immer nach Etymologieen, in melche 
mehrinals der Name Gott, und z. B. 8.29, 32e m, 
und K. 30, 6. 20. TONTIN gebraucht if, Deshalb 
nun follen nach der Eichhornjchen Tafel diefe fo deur- 
lich von einerley Sefichtspunet ausgehenden Ernmologieen 

. von verfchiedenen Verfaſſern berühren, . oder nach DL.’ 
Ilgen faft alle Perſe des K. 30. zerrifſen, und Die ger 
trennten Theile verfchiedenen Verfaffern beygelegt werben. 

Und wozu alle dieſe Willkuͤhr und Härte? 

Unm der Vorftellung auszuweichen, Daß in ber Ge» 
nefis auch Stuͤcke vorfommen koͤmen, in welchen beibe 
Gottesnamen abwechfelnd gebraucht find, und, um, us 
geachtet aller fchon in dem Vorigen gezeigten Schwierig: 
feiten, zu einer ganzen fortlaufenden Elohim⸗ und Je⸗ 
hova⸗Urkunde zu gelangen. | — 
| Gleich⸗ 











ſeyn. Und mie fo fehr häufig 


Kor. &iopims und Jehova⸗Urkunde. 725 


Gleichwohl hat jene Vorſtellung, daß in manchen 
von den einzelnen Stuͤcken Ver Genelis abwechſelnd bald 
Der Name Tin, bald der Name NUN gebraucht 
worden ſey, ſchon an fich die größte Wahrſcheinlichkeit, 


„mb hat fie noch mehr Dadurch, daß wir Dies bemerfters 
maßen gerade eben fo im vielen Palmen und Städen der - 


— „ſelbſt noch im Ecclefiaftes, im Esxas und 


ehemias finden. . J 
Aber dieſe Annahme iſt nicht blos moͤglich, ſondern 


ſie iſt nothwendig. Denn ſonſt muͤſſen Stuͤcke der Ge- 


neſis, in denen der Zuſammenhang ihrer einzelnen Theke | 


offenbar if, auf das Gewaltſamſte von einander ge 


trennt werben. Man vergleiche z. B. 8. 28., und lefe, . 
- wie fih da die Eichh ornfche Hypotheſe drehen und wen: 


den muß, um nicht die Unanwendbarkeit ihrer willführs 
lichen Annahmen felbft zu verrathen. In diefem 
Kapitel fol „die Urfunde mit Jehova zum Grunde lies 
gen, aber mit der Urfunde mit Elohim, (die ihr dems 


nach) fehr ähnlich geweſen feyn müßte) „verglichen, und - 


mit ihren abtweichenden Ausdrücken bereichert „ worden 
feyn "I Mehrere folche Benfpigie find in dem Com⸗ 
mentare *") angegeben, z. B. K. 22., K. 30., welches 
ſich an 8.29. eng anſchließt, und 8. 31. Beide follen 
nad) der Eichhornfchen Hypothefe umaefehrt Elohim⸗ 
Utfunde wei: eiigefchalteten ee der Jehova⸗Urkunde 

olche gewaltſame Zerrei⸗ 
— bey D. Ilgen find, zeigt ſchon der Anblick ſeiner 

afel. 


Soollte man ſich nicht dabey begnuͤgen dürfen, uͤber⸗ 
Haupt Die fragmentariſche Beſchaffenheit der Geneſis, 
und bey ſehr vielen Stuͤcken Anfang und Ende der einzel: 


nen Stuͤcke mehr oder weniger deutlich Dadurch nachroeifen 
2 2b zu 


.333 


2) Einlelt. $. 426. ©. 361. (Alt. Xusg. 324.) 


‚w) 3.1 ©. 230. 256. 291. 


L 





226 8. FR Elohim⸗ und Jehova-urtuide 
zu kdnnen, dafi 'man alfe Merkmale ber Trennung vor: 
u urtheilsfrey beruͤckſichtigt ‚ und beſonders aus dem Zus 


fammenhange einer Erzählung erwogen hat Ta ‚tale weit 
ihr Faden fortlaufen koͤnne oder muͤſſe? 


Oder iſt es leichter md einfacher, und eine natuͤr⸗ 
liche Anſicht von dem Urfprunge eines uralten Buches, 
daß man zwey oder drey zum Grunde liegende Urkunden 
annehme, in welchen ſaͤnmtlich nice blos groͤßtentheils 
einer und ebenderfelbe Gegenſtand, ſondern diefer auf 
“eine fo ähnliche Weiſe bearbeitet worden ſey, daß es 
mögfich geweſen, durch ſorgfoͤltige und kuͤnſtliche Verglei⸗ 
“Hung derſelben fie in einander zu ſchieben, nur Damit 
man jede Wiederholung in dee Genelis aus der einen 
von jenen Quellen ableiten fönne? Soll man um dies 
fer Unnahme willen lieber gewaltfam trennen, und Stücke, 
welche nad) den Vorausfeßungen jener Andahme beine 
entfcheidenden Charaktere haben, gleichwohl Dem einen 
bbdber dem andern dieſer Urbächer ohne beftühnten Grund, 
als indegrirendes Stüd, zuthelm? - *. 


Und melche Urboͤcher, welche ſogenannte Jane 
und Elohim ; Urkunde ift nun die wahre, aͤchte? 
Aſtrucſche, die Eich hornſche oder die — 


Alle dieſe Forſcher haben fuͤr ihre Treummgen be⸗ 
achtupgswerthe Argumente, beſonders auch nuter denen 
bes D. Ilgen,' welcher die ſogenannte Elohim : Lies 
#unde nochmals zertheilt, find viele fo erheblich und fo 
gruͤndlich dargelegt, daß fie eine genaue Wiederlegung 
fordern, bevor man die fogenannte Eloblm : Urkunde 
— fuͤr Einen zuſammenhaͤngenden Auſſat an 
nm, 
Lebe dieſer Hypotheſen ſtreitet gegen die andere. 
Indem ſie nun ſo einander beſtreiten: ſo ſtreiten ſie nur 


gegen die Art, auf in der anderen Hworteſe der 
ed 








-—.-n -m. m — 


moͤglich begruͤndet ſeyn. 


6. 91. Elehim⸗ und Jehova⸗Udkunde. 727 
Zuſammenhang ber einzelnen Theile det Geneſis zu 


. einem großen: Ganzen einer Jehova- oder Elohim : Le: 


kunde beſtimmt er wird. Gerade diefer Zuſam⸗ 
menhang: und das Recht, die. einzelnen Stuͤcke ſolchen 
Ganzen zuzurheilen, muß dadurch böchft zweifelhaft 
werden. Ss | 


7 Aber fie befräftigen eben durch diefen Streit, daß . 
. Die Genelis in weit mehrere unperbundene und unver: 


bindbare Theile zerfällt; nicht blos in zwey oder drey 
große Urfumden. . Ä 


Denn wenn der eine Gelehrte ein Stuͤck der großen 


E Elohim: oder der Jehova⸗Urkunde abfpricht, Ber andere 


es ihr zutbeile: fo kann der Zufammenhang deffelben mit 
andern Theilen der Geneſis zu einem großen Oanzen uns 


Alfo die unbegruͤndete Hypotheſe diefes Zufommens. 
banges, dieſer Jehova- und Elohim-Urfunde, muͤſſen 
wir aufgeben, und die fünftliche Entſtehung der vorhans 
denen Genefis aus denſelben: und wir werden aller 
Schmierigfeiten überhoben. 


Aber das Merkmal des Unterfchiebs der Stuͤcke ber 
Geneſis, in welchen der eine Gottesname charakteriſtiſch 
genug gefeßt iſt, um für Trennung zu entfcheiden (f. $. 
10. und 12.), nüßen wir, mit Danf gegen den Ent: 
becker und die fcharffinnigen Bearbeiter diefer Unterſchei⸗ 
dung. Wir nehmen aud) eben fo viele Ruͤckſicht auf 
bie andern, im Eingang diefer Abhandlung entwicelten, 
Merkmale fragmentarifcher Beſchaffenheit; mir entſchei⸗ 
den (ohne jede Wiederholung oder Verwirrung des Vor⸗ 
trags bey ungeuͤbten Erzählern für einen Beweis der Ver: 
ſchiedenheit der Verfaſſer zu halten) nich blos bey a. 

@= 








728 % gL. Elohim⸗ und Jehova⸗Urkunde. 


Geneſis, ſondern in allen Buͤchern des Pentateuchs, da 

Für Anfang und. Ende, und für möglichen oder wirklichen 
Zufammenhang der einzelnen Theile, mo entfcheidende 
Oründe da find, und laflen Dagegen das unentſchieden, 
tob fie mangeln, welches bey fo uralten Büchern begreif- 
lich oft der Fall if. 


Ur 











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