Skip to main content

Full text of "D 03 Bü 26"

See other formats


,»•11 


..f 


Schwäbisch Gmünd 

Stadtarchiv 


Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd | Augustinerstr. 3 | 73525 Schwäbisch Gmünd 
stadtarchiv@schwaebisch-gmuend.de | 01171 ! 603 4150 


Bestand ^ 


Signatur 


Schwäbisch Gmünd, den i ^0^0 





















































































































I n h a 1 


t 


1. Epitaphien im Münster und Christoph Friedei 

2. Inventars des Münsters 1790 und 1813 

3. Schicksale des Kirchenschatzes von 1790 

4. Die Altäre des Münsters 

a) Hochaltar vor 1520 

b) Altäre etwa 1520 

c) Stamm«Jesse-.Altar 

d) S4nstige Altäre zu verschiedenen Zeiten 
5• Pf ründhäu ser 

Ä». Portraits der Kanoniker 
7#Priesterbruderschaftshaus 

5. Kapiteishaus 
9«Unser trauen Haus 
10#Pfründhäuser 

ll,H^us des Domkapitels Augsburg 
12*Mesnerhaus 
13«Häuser von Klösteim 
n AdeIberg 
Gotteszell 
Königsbronn 
Lorch 

14. Haus des Deutschen Ordens 

15* Glockentürm 

IS*Jakob Spindler 

17•Religions tr ©ublen 

18«Hans und Nikolaus vom Schwert 










































j an den 4 Saitenportalen im Innern 

I des Münsters. 

I 

I 

I Viel zu Twenig sind diese Bildwerke des Münsters üeaohtet u. 
pas Interesse an ihnen ist durch die meist sehr ungünstigen 

Jiichtverhältnisse allzusehr heeinträchtigt-und doch sind sie ^ 

I 

leiner näheren Betrachtung und eingehenderer Würdigung sicher 
|zu empfehlen,schon aus dem Grunde,weil sie alle einer frühen 

.T 

Periode des Barock angehören,dann weil sie uns mit manchen | 
jpamilienverhältnissen bekannt machen,über die wir aus jener 
peit nicht allzugenau unterrichtet sind,endlich aber besonders 
,|aus dem Grunde,weil sie uns mit einem tüchtigen Gmünder Künst- 

I 

^er bekannt machen,über den man bisher noch keine genügende 
i^enntnis erhalten hat. 

I 

Wir stehen hier vor Werken eines Meisters,die von sehr beacht* 

i 

iichem künstlerischen Werte sind.Diese Bilder haben auch das 
Glück gehabt,von den vielen ^Restaurationen,die das Münster in 
jden letzten 24o Jahren erfahren hat,fast gänalich unberührt | 
geblieben zu sein. 

^ • 

|Wir betrachten diese fotenmale,an denen das Münster einst viäl 

I 

reicher war,in der Reihenfolge ihrer Entstehung,die wir der 
^Datierung derselben selbst entnehmen können,beginnend mit 
dem kleinen Südportal,weiterschreitend zum kleinen lordportal 
}und von da zum grossen lordportql und abschliessend mit dem 
^grossen Südportal. 

|Ä.lle 4 Bildwerke sind auf Holz gemalt und die verwendeten 
Holztafeln füllen den ganzen Raum der Tympanonen aus. 
Vielleicht lässt sich die Vermutung aussprechen,dass einst 



















BP 


mm 




r2- 

unter diesen Holatafeln Fresken auf Stein sieh tiefunden ha« 
ben,ähnlich‘-wie auch das Westportal des Münsters im Innern 
heute noch alten Freskenschmuck trägt.^ie mögen vielleicht 
im Laufe der Zeit verdorben geworden sein und dann am Anfang 
des i7. Jahrhunderts einen Brsatz gefunden haben in den jet^ 
zigen Holztafel-Bpitaphen.lachrichten hierüber fehlen ganz« 
lieh. 

!• Inneres Tympanon 

^ 8S3:s:s=:=:s£Z£asssssss=r=crKsa3~ tsrassssssssessK 

des kleinen Südportals. 

Die Raume int eilung der ganzen Tympanonfläche zeigt* das ne« 

• - 

benstehende Schema,das sich auch bei den andern Epitaphen 
mit geringen Aenderungen wiederholt. 

Dieses Epitaph hat als einziges unter den 4 Tympanonbildern 
die Eigentümlichkeit,daSS die Malerei bei der Darstellung 
des Sarges der verherrlichten Gottesmutter in die Skulptur 
übergeht und zwar so unmerklich,dass man genau Zusehen muss, 
um dies zu beobachten-ein perspektivisches Kunststücki 

Das Mittelbild bringt die gewöhnliche 
Darstellung von: Mariae Himmel fahr t. __ , _ 

d.i.Maria dem hiiamel entgegenschwebend,darunter ihr Grab 
oder “Jarg von den Aposteln umgeben.Der Sarg und die Apostel 
zugleich Skulptur. 

— 

Auf dem ^arg die Zahl i6o6.Sie bedeutet das Jahr der E-asfüh« 
rung des Bildwerkes. 

In den Seitenteilen die Öilder Mariae und des Erzengels Ga» 
brieljMariae Verkündigung. ° I 







































<r 








II 


Unten links(vom Beschauer)unä rechts stehen Inschriften; 
linkstAnno Domini i6o5 am S.Michaels-Tag den 29.September 
zu abend ZTsischen 8 und 9 Uhr starb der ersam und 
■weyse her 

Johann mesling 

Stättmeister,seines Alters 54 Jahr. - 
reohts:Anno Domini i6..starb die tugendsame Frau 

Maria Seyboldin 

des ersamen und "weysen Herrn Johann Messnang gewesenem 
Stättmeisters allhier,ehrliche Hausfrau ires Alters.. 
Jahr. 

j 

Der Ällmechtig wölle disen und allen christgläubigen 
See len eine fröhliche Auferstehung verleihen. 

Zvjischen diesen beiden Inschriften ist unten eine Art Tum« 
ba mit einem Kreuz gezeichnet. 

Ljnks davon sind Vater und Söhne,rechts Mutter und Töchter 
der Familie pJträtiert. 

Ueber den Häuptern dieser Personen stehen die Anfangsbuch« 

staben der Yor«und Zunamen der Familienglieder« ' 

Dies ermöglicht es,mit hufe cier Matrikeln die einzelnen | 

Glieder der Familie zu identifizieren: ; 

Johannes Mesling,richtig Messnang,Staättmeister ist der er« 

ste in Umünd urkundlich bezeugte Messnang,eines Geschlechts^ 

das bis ins i9.Jahrhundert hier fortlebte und der Stadt* in | 

« 

Burkhard Messnang einen Bürgermeister und Stifter des Herz- 
Jesu-Altars gegeben hat. 

i589 steht er als Mitglied des Rats in der Liste der städt. 
Beamten,die beim Wiederaufbau des Visierhofs öder der Schma!^ 
grübe mitvrirkten. 

• t 

i598 ist er als__gtättmeister 2ßugö einer. Radelststtsr -- = 


; Urkunde KP XI. 

Da er i6o5 im Alter von 54 Jahren starb,ist er geboren 1551 
iund hat sich etwa 1577 verheiratet mit Maria S e yb c 3 d Id 


;Auf dem Epitaph sind mit Hamen aufge’führt als seine Söhne: 
Johann Messnang geh.9.8.1578 -Geistlicher. ^ 

i6o2.i6o4 als I^ate genannt"perdoctus”. ; 
Thomas messnang geb.i6.5.i583. 

I 00 27.ll.i6o7 Kath.Brenner v.Ellwangen.i 

j 00 12.11.1634 Walburge Holzwart i 

j + 3i.8.i635 ^ 

\ Sr war ebenfalls Stättmeister. ^ 

c Tobias Messnang geb.23.11.1584 

j Samuel Messnang geh.14.5.1599 

i 

I Geistlicher,der seine Primiz feiertel626 

[ S.M.«Samuel geh.1.9.1592 früh gestorben. ! 

j früh gestorben. • ^ 

i 

-M*S.*lkferia Seybold,von der wir kein Datum wissen,hat i 

die Töchter um sich auf dem Bild ver» ^ 

-- sammelt: 

A.M.-Anna MariaMessnaiig,geb.l7.11.1579. 

K.M.-Katharina M.,geh.11.6.1581 

oo29.1o.l6o6 Baltasar König 1 

E.M.«Eva M.,geh.1586 * i 

ooi6.2.161o Melchisedechs Mayer,Stättm. t 
S.M.«Susanna,geb.l7.11.1588, \ 

oo27.4.1615 Michael Schaustein 


S.M.-Sara Messnang.geb.24.18.1594 ^ - 

ool.3.1^5 Leonhard Zoller 

S.M.-Salome m., geh.26.11.159o,früh + * ” J 

S.M.»? früh gest. ' « 

Die Wahl des Bildes dürfte zurückzuführensein auf das Patrosi 

















cinium des Münsters,das an Maria Himmelfahrt gefeiert wird, 

i 

' I 

i ■■ :■ 

i - - - -^II.Tympanon 


• am kleinen lordportal. 



O 4 » ♦ i 

Sin sehr liebliches Bild belebt dieses Bogenfeld; 

(* » , * O I 

"Jesus als Kinderfreund’’ j 

oder "Jesus segnet die Binder". 

Um den in der Mitte der Bildfläche befindlichen Heiland 
drängen sich zu seiner Rechten Mütter mit ihren Kindern, 
während zu seiner Linken die Apostel in einer Grupps zusamt 

1 mengefasst sind.Das sehr lebhaft bewegte ^ild nimmt die gan= 

i ze obere Fläche ein.Unter dieser Gruppe zieht sich eine In» 

* « « « 

i Schrift hin. i 

. Links(vom Beschauer)steht am Beginn der Inschrift ein Mann | 
i mit dem Rosenkranz in der Hand.^u seinen Füssen liegt ein 
: Wappenschild,auf den als lappenbild eine Geige mit Geigen» 

^ bogen(oder ein Cello) gemalt ist. / 

: Baran schliesst sich eine Sngelsfigur und zu den Füssen 

♦ ff 3 V V 

des Engels,der eine Schale mit Feuer(Weihrauch des Gebetes)' 
in der Hand hält,liegt ein Snker. 

j • ff ff , 

Am Lnde der Inschrift in der Ecke rechts stehen zwei Fraueh, 

ff - . • « 

vorn eine jüngere,zu ihren Füssen eine Wiege mit ^^ind,wei»' 
ter rechts am Boden ein Wickelkind. 

» ff 

Dann folgt eine ältere Frau.'^uf den Gesichtern beider Frau» 
en prägt sich tiefe Trauer aus.^s scheint als ob es Portrait 

»Figuren wären.^twas nach links von den beiden Frauen dteht 

» ♦ # • ■ ^ » * 

wieder ein Engel mit Fruchtgewinde,Sanduhr und ybtenkopf. , 

Die Inschrift zwischen den ^clibilderh 


lautet; 


Anno Domini 1598 den Sö.Septembris ist in ^ott Christ 
lieh verschieden der erber Mann 

I 

Benedict ^'erber ’ | 

Desgleichen anno 16o9 den 6.Mai ist auch in Gott Christ 
lieh entschlaffen die erber und tugendsam Frau 


Maria Beckhin, 


Lwesen, 


des obgenannten Benedikt Ferbers seligen Hausfrau ge« 
und anno 1597 den 7.Augusti 


*'*alburga Ferber | 

dieser beider ehleute ehliche dochter,deren und allbr chrislfc 

1 

gläubigen seilen Gott der allmechtig genedig und barmherzig ! 
sein wolle.amen. 


(Bis hierher 4 Linien,es folgen noch 2 Linien:) 

^"Zu Gottes Lob und Ehr,aüch mit unser hilff ist von mir 
I . 

Christoph ■“ridel,Maler, 

und meriner Hausfrauen 

i 

I ■ Lucia Burggrafin ^ 


auf ihrer Basen seligen Begeren diese Dafel anno 1615 den 23^ 

i » . t 

‘Deoembris verfertigt worden." | 

I . . . ' . • j 

Die Familie iBenedikt Ferber oo Maria Beckhin und Walburga i 
Ferber sind auch genannt im Anniversar i53o fol.2i^,wo Marigj 
l^eckhin mit 25 fl einen Jahrtag stiftet für sich,ihren Mann,^ 
j-^endict ^^erber und die fochter,Walburga Ferber und weiter füh 
jRev.D.Johann Beckh,Joachim "eher und dessen Frau Anna,und wo f. 
!auch das Todesdatum der Stifterin,der 6.Mai 16o9 vermerkt ist. 



























V- 7 ._ . . , .. 

lach seinem ^'^'appenschild soheintBendikt fferher ein l 
Geiger gewesen zu sein. 

Beher 'Christoph -^'riedel s. unten'. 

lB.Die Gesamtfläche der Holztafel ist hier nicht durch senk= 
richte Stäbe geteilt,wie das bei den 3 anderen Epitaphen der 
l'all ist. 

■. o 

Das Taufregister berichtet,dass den Eltern Benedikt Perbe# 
und M. Beokhin am 23.4.i576 ein ^'‘ind Maria getauft wurde. 

III.Tympanon, 
am grossen Mordportal. 





Das Hauptbild in der Mitte ist das Gemälde der Fraesen» ■ 
itatio B.M. ¥.,Darstellung des Kindes Maria im Tempel zu-Je» ; 
rusalem. 

Der vor dem Tempel stehende Hohepriester empfängt das ihm j 

I 

entgegenschreitende Kind Maria,das von seiner Mutter ^nna --1’ 
übergeben wird zum Dienst am Tempel.Unter diesem Bild ist 
noch ein Festmahl gemalt. 

I Zur Seite des Mittelbildes sind die beiden Heiligen S. Georg 
; und S. Margareta,Mamenspatrone der Stifter,im Bilde angebrackt 
%ten,bei Beginn der Inschrift stehen die Por» ' 

i 

i traits der beiden Männer der Stifterin.Das Bild der Frau 
; sollte rechts am ^nde der Inschrift stehen,doch ist sein 
! Platz leer geblieben. 

i 

; Die Inschrift lautet: 

Anno Domini 1617 den 24.Mai ist in Gott entschlaffen der 
ernst ,fürsichtig,erber und weise herr 

Georg Bulling • - 

des Rats allhie. 





Anno’ i6l. den.. Monatstag.... 
ist gleichergestalten seelig verschieden deP ernstund 
wohl fürnehme Herr 

Jakob EppHen 

gewesener Augsburg!scher Vogt in Oeffingen. 

Anno 16.. den ..tag.... 
starb die ern-und tugensame Frau 
Margareta Beckhin 

obgemelter beider Herren Hausfrau gewesen,deren seelen 
Gott ein fröhliche Aufferstehung verleihen wölle. 

Georg Bulling ooMargareta Beckhin lib.5.1596. 

Mach Sp.Ä.162o Jan.5 ist Marg.Beck die fochter des 1613 
■»' B.M.Leonhard Beck und der Veronika Debler. 

»•akob Epplen oo Margareta Beckhin 19.2.1618. 

i6i8 hatte das Domkapitel Ausburg von der Familie von 
Meuhausen deren Besitz in Oeffingen gekauft.Epple war 
als der erste Augsburgsche Vogt inOeffingen. 

In 2 Urkunden des Sp. A. XI 3 wird Epple als Bürger 
von Gmaind'bezeidhnets 1619 quittiert er dem Spital den 
Empfang von 5o fl Zins aus iooo fl Hauptgut,welche 
Leonhard Beckh dem Spital geliehen hatte. 

162o Jan 5 (Sp— A, XI3) quittiert er und seinö Frau 
den Empfang von iooo fl mit Zins von 18 fl 16 kr,die 
ihr geliebter Schwäher und Vetter,Leonhard Beck,Bürger» 
meister,dem Spital geliehen hätte. 

1675 Juli 25 Sp. A. XI 6 ist das Haus des Jonas Epplen 
bei der SenfmUhle genannt.Dieser wird ein Sohn des Jak. 



















l 


- 9 - 

Äpplen sein.Jonas Epplen heiratet 27.11,1645 die Uorothea 

» * ■ « « « » , 

Spindler. 


!?• Tympanon, 
am grossen Südportal. 


• lp''CVO ,)• ^9 

Das Mittelbild vereinigt in einem Gemälde zwei 
verschiedene geschichtliche Ereignisse^i 

Anbetung des Jesuskindes 
durch die Hirten Und die hl, Drei-Könige 


über dem Gott Vater dnd der Hl. Geist gemalt sind, 
-^ie SeitenbilderrMaria und Gabriel bilden wieder 

Mariae Verkündigung 


. d 9 


Bei Beginn der unten stehenden Inschrift steht das Portrait 
des Versto]:benen,mit einem Kreuz in der Hand, 

i o o 

Die Inschrift besagt; . 

Anno 163o den 19,Septemberist in '^ott verschieden der 
ehrbare Gesell 

■ - O 


Balthasar Vogt 

‘ seines Alters 6o Jahre,seine.r seel und aller christgläubigen 
Gott gnedig und barmherzig sein wölle, Amen, 

Die Inschrift ätimmt':genau überein mit den "-ngaben des Toten« 
registersjdas erst 1629 beginnt; ' 

2o Sept,i63ofeltes Vogt,adolescens".der Seckler Baltes”,6o 
Jahre alt. 

Darnach wäre er geboren i57o,worüber die Taufbücher noch 
nichts berichten können, 

CI 

er wohnte im Milchgässchen bei dem Seckler ^aspar Vogt,einem 
,Vervjandten des Erbauers des Salvators,der auch Gaspar Vogt 

Mess und iiirohenmeister «ar." 


! 



CHRISTOPH PRIDEL 



I der Maler der Tympanonen. 


I 





I * ^ie Frage nach dem Maler der 4 Epitaphe ist leicht 

: ZU beantworten,weil der ^aler die Antwort uns selbst ge- 
; schrieben hat, i 

■ "uf dem ^ogenfeld II am kleinen lordportal schreibt er,dass 
; er,0 hristoph Fride l,Maler und seine Frau Lu- j 
i cia Burggraf hilfreiche Hand geboten haben zur Fertigung | 

; dieses Totenmals und dass seins Frau eine Verwandte derer 
j gewesen sei,denen die Gedenktafel gewidmet ist. 

; Aber es gab 2 Maler in Smünd um diese Zeit,die beide den Iä= 
menjGhristoph Fridel führten. 

In den Taufbüchern erscheint ein 

l.)0 hristoph Fride l,Maler,als der I.oder 
Aeltere zu bezeichnen.mit ^^indern von 2 Frauen; 

I 00 ca1575 Anna Bihelmayer 

* 

k;Anna I/Iaria 25.3.i576 P:Hans Spindler,Cordula 

Ifertwein 


II 00 cal&77 Eva ( Zuname ist nie genannt) 


K:Christoph 28.9.1578 P:Bernhard Kress,Grd.VJertwein 
Johannes 8,11,1581 P:Joh.*^chmid,Barbara Raiser 
Joh.Gakob 13.6,1583 P;Jakob Reyser,Cordula Wertwein 
Johann 24.9,1584 P:Joh,Sch,id,3arb,Bayser 

Johann Jakob 2o.6.1591 PiHans Schmid,-**-nna Schedel 
Laurentius 13,8,1593 P; Hans '^chmid,Änna Schielin 
Bartholomäus 2.9.1595 P:Hans Schmid,Anna Schedel 
Andere "ngaben sind aus den Matrikeln nicht zu gewinnen 
















Christoph Eridel I scheint vor 1629(Begiim der Totenregist) 
gestorben zu sein. 

Zur Bekräftigung der Unterscheidung von 2 gleichnamigen 
^alern Christoph 1’ ri d e 1 besitzt man glücklicher 
weise eine Urkunde im Archiv der Münsterpflege,datiert 1583 
Uovember 11 (KP 16,15) des Inhalts: 

Christoph Prideln(so zweimal in der Urkunde geschrieben) 
B.Z.G.,entlehnt von Paul &oldsteiner,Bürgermeister,Bernhard 
''handeln und Heirich Dapper,beide 3tättmeister,alle 3 Pfleger 
der S. Leonhards und S. Theobaiäspfründe 19 ’fl,die er mit 
1 pfund heller an S. Leonhard und 1 ort (i/4fl-15 kr) an 
S,Theobald verzinst und verpfändet dafür seine "Behausung" 
samt dem Gärtlein und Laden darin darhinder in ‘^alstetter i 
Vorstadt",zwischen Hans Kesern und Stefan Schedein dem 
heiteren.Die Biegler:Leonhard Megerlin und Melchisedechs 
Maier,beide «^tättmeister des Rats und •^'^ichter. 

Weil dieser Pridel einen Laden besass,nannte man ihn den 
"Ladenmaler", 

In der Leonhardsreolmung von 1618/i9 zahlt imer noch die 
sen dins;Oh'istoph Fridel,Ladeiuaaler,wobei sein Vorname "Stof" 
fei" geschrieben ist, 

nerke von der Hand des Malers Christoph 
Pridel I sind bis jetzt nicht nachzuweiden. 


2,)Christoph P.ridelll Maler und "“Itarbauer 

ist der Sohn des ebengenannten Christoph .Pridell und geboren 
als dessen ältester Sohn und ersten Kindes aus seiner 2, Bhe 
mit Eva -,wurde getauft am 28,9,1578 und hatte zu Paten deh 
Licentiaten Berhard Kress und die Cordula Wertwein,auch 
Cordula Kantengiess er in genannt,die Frau des Hans Wertiaein, 
der ein Zinngiesser war-. 

Das totenregister bezeichnet den Begräbnistag: : dieses Ma« 
.lers,des "Oh r i s t o p h Pr i d e l,piotor”den 22*Pebr. 
1668 und fügt hinzu,dass er 8o Jahre alt gewesen sei,Letzte« 
res ist ein Irrtum des die Register führenden Mesners,der 
als den letzten ^oten vor Pridel einen anderen Mann einge-^ 
schrieben hat,mit der ^Itersangabe von 8o Jahren und nun 
dem Maler auch nur 8o Jahre gibt,während der 1578 geborenen 
Maler 9o Jahre alt geworden ist. 

Damit stimmt auch das tlheregister zusammen,das als Trauungs 
tag des Malers mit Lucia Burggraf den 14.Sept,16o9 angibt. 
Wäre nämlich Pridel nur 8o Jahre alt geworden, 
so müsste er 1588 geboren sein,würde mit 21 Jahren schon 
geheiratet haben und hätte 16o6 als 18 jähriger sein ers=^ 
tes Tympanonbild .geschaffen,was doch nicht gerade anzunehmen 
ist,Auch das Taufregister vermerkt für 1588 nicht die Geburt 
eines ^hristof Pridel, 

Seine Frau ^jucia Burggraf stammte aus einer alten Gmüuder 
Hafnersfamilie,die auf dem Kalten markt sehr lange beheimat 
tet war. 

Die erste Lehre in der ^alkunst hat er wohl beim Vater genos* 
sen,i^ls er 16o9 heiratete,war er 31.Mahre alt,woraus man , 
wohl schliessen darf,dass er auch eine Zeit lang bei einem 

auswärtigen Meister gearbeitet haben wird.^it seiner 










ersten Arbeit ifür die heimatliche Iiauptkirch6,i,J.16o6 
' Pympanonbild I -hat er jedenfj^lls ein vorzügliches Meister, 
stück geschaffen. 

I « IJfber den Todestag der Lucia Burggraf ent= 

, hält das ^otenregister keinen Eintrag.ist sie vielleicht 
; schon vor 1629 gestorben? 

} 

Als sichere Werke »Pridels werden anzusehen 


sein 

. i.)die im Vorstehenden geschilderten Tympynonbilder, 
r 2.)ein weiteres Epitaph des Bürgermeisters Martin 
: G r i e b,das in der Kapelle zur ”Huhe Christi” 

hängt. 

dieses Epitaj^ist,in viel- kleinerem Massstab als 
die Münsterbilder,eoenfalls dreiteilig angeordnet 
mit Mittelbild und 2 Seitenbildern. 

Eeu ist,da SS der Mller im Mittelbild vorwiegend 
. nicht historische,sondern eine symbolische Dar« 

Stellung gibt,deren Gedanke sich in einer lateini« ^ 
sehen Unterschrift,einem Distichon ausdrückt: 
Pluituat hic mundus,crux anchora torta Jesus, 

Mater io sancta mi cynosura sies. 
d.h.In der wogenden Welt sei Jesu Kreuz mir der An« 

. ker' 

Heilige mutter ,o sei mir der rettende '->torn4- 
Im ^ilde ist das doppelte Vertrauen auf das Leiden 
"^hristi ind die Fürbitte Mariens so ausgedrückt; 
Links(v.-^eschauer)sieht men den Traum Jakobs von 
der Himmelsleiterauf der die auf«und niedersteigen* 
den Engelseinem Gebet von Gott die tröstende Ver= 
heissung bringen.-"Rechts entschwebt ein Anker den 


- 14 - 

> ' himmelswolken,dessen Seil sich um ein Areuz schlingt,das der 
v.der sitzenden Gottesmutter stehende und seine Rechte segnend 
erhebende Jesusknabe hält.Die ^nden des Seiles aber reichen 
herhieder zu den Bildnissen der beiden Verstorbenen,die sich 
daran festhalten.Yfie der schlafende Jakob in seinem Traumges 
sicht den Himmelstrost der Verheissung der Rückkehr ins Vater 
haus erhielt,so werden die in GRristus Entschlafenen durch 
das Kreuz Christi und sein erlösendes Leiden,sowie durch die 
Fürbitte Mariens ihrer Hoffnung,dem himmlischen Vaterland 
entgegengeführt.- 


In den Seitenteilen des ^ildes sind die IJamenspatrone der Ve 
Verstorbenen,S.Martinus und G, Margareta,dargestellt. 

Unter diesen Gemälden sind die Partraits der Verstorbenen un 
und ihrer Familienglieder links und rechts von einer Tumba m 
mit Kreuz angebracht mit den Vlappen der beiden Eheleute. 

Die Inschrift lautet: 

Anno 1622 den 11 Oktober zu nacht zwischen 11 und 12 Ihr 
ist gottselig entschlafen der ehrenfeste,fürsichtig und 
wohlweise Herr Martin Grieb,gewester Bürgermeister,Reparator 
dieser Kapellen und seines |[lters 68 Jahr." 

Anno 1644 den 6.April ist in ^ott selig entschlafen die 
^hr und tugendsame Frau Margareta Meyerhöfe rin des obgenannt 
Herrn Hausfrau gewesen,ihres ^Iters 95 Jahr,denen beiden und 
allen christgläubigen seien der allmechtige Gott ^ine selige 
Äufferstehung verleihen wolle.‘'‘‘men 1'’* 

Eine Signatur des Künstlers ist an dem vielfach restaurierten 

o 

Bilde nicht mehr zu finden.Indes zeigen die itnordnung und 
Ausführung der Gemälde,der otil und die Schriftart,auch dar 
Zahlen,in der Inschrift etc deutlich die vom Münster her d : . :V- 
bekannte Hand des CRristopf P r i d e 1 II. 












- 15 ^ 

i'ragt man schliesslioh noch naoh den im üpitaph darg%? ■ 
stellten Gliedern der Familie des Bügermeisters Grieb •; 

___jSO i 

bedeutet das im ueissen i'aufkleid ersoheinnende Knäblein 
das früh verstorbenen erste Kind des Ehepaares ,Martin, 

Ifeb, ll.ll.1588,dessen Taufpaten ^aren dejr damals in '^münd 
zur Mrchenvisitation teilende Augsburger Weihbischof Se= 
bastdan Bräuning undbdie in gmünd wohnende Edeldame Anna 
von Bellstrass.-^ie beiden erwachsehen Männer sind die beiden 
Söhne Griebs,G e o r g,geb. 25.9.1589,dessen,wie der folgen 
den Kinder Paten waren Anton Storr und Anna von Bell= 
strass. 

i^in überaus tragisches Geschick schwebte üb*e]? der Familie 
Griebi-^^ie Söhne Georg Grieb,Apotheker und m a r t i n 

Grieb,des Eats,wie auch die *o®hter Anna Maria, 

wurden durch die in ^mpnd damals i634 u.i635 wütende Pest 

hinweggerafft und auch die Familien der Söhne Georg und 

Martin wurden Opfer dieser grausigen Pest. 

Das ^otenregister von i634 weist 375,das von 1635 gar 

7i2 Begräbnisse auf,wobei zu'beachten ist, dass Kinder vor 

9 Jahren nicht mitgezählt und nicht notiert sind,und dass 

die normalen Sterbefaääle für das Jahr die Zahl 9o nicht ü 

übersteigt.Die vielen Todesfälle,welche die 'Familie Grieb 

so schwer trafen,dass die Familie fast ganz ausgerottet 

wurde,musste die ^utter und Grossmutter Margareta 
G,r i e b ,geb Maienhöfer überleben.Die 95 jährige beschloss 
ihr Leben erst im Jahr 1644. 

Da Anniversar von i53o berichtet in seinem Nachtrag,dass 
der Jahrtag für die Familie für die Familie des Bürgermeist 
ers ^rtin Grieb 1636 gestiftet wurde:actum 1636, 
sis" b -Jghre Vor dem dcde der Bürgermeisterin,welche laut 
BctenreFi ster’Biit der ganz n Proke3ßicn”zu Grab getragen 


- i6 - 


wurde.Man wird nicht fehlgehen,wenn man die Intstehung dieses Epitapls 
ungefähr in dieselbe Zeit(i636)versetzt. 

Zufolge der Jahrtgstiftung fanden für die Verstorbenen der Familie 
Grieb alljährlich vier Gedächtnisgottesdienste in der Buhe Ohristi- 

Kapelle statt,die der S. Leonhardskaplan dort zu persolvieren hatte. 

^'‘ach der bisher geschehenen Betrachtung der 5 Epitaphe 
Christoph Priedels im Münster und in der ^'uhe Gjiristi-Kapelle fügen 
wir soweit möglich die weiteren noch bekannten Werke Friedeis in 
ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge kurz an. 

3.Die Holztafel der Kreuzigung Christi, 
im Münster (jetzt in der Sakristei.) 

Ungefähr vom Jahre 1582 an bis 1616,d.i.bis zu seinem Tode 
lebte und wirkte in Gmünd Doktor Juris utriusque Leonhard Kager 
als Syndikus derReichsstadt Gmünd.Er war gebürtig aus Füssen und sei= 
ne i6i3 verstorbene Frau Katharina Ohrenbergerin stammte aus ?femding. 
Beide waren sehr angesehen,bentert und wohltätig,wie ihre Stiftun¬ 
gen und andere lotizen beweisen.‘"'ie stifteten einen ganzen Altar ins 
Münster und zwar in die frühere Barbarakapelle oder Straisser-Kapel- 
le(lr.YIII,zweite vor der Gerätekammer).tier Altar war ein Barock¬ 
altar und stand an der Hordseite der Kapellenwand,das Fenster fast 
ganz bedeckend,wohl bis zur grossen Restauration i85o ff.In dieser 
Kapelle steht heute noch ihr Grabstein,den sie sich hier bei Leb¬ 
zeiten schon 16o7 gesetzt haben.Kurz nach diesem Jahr wurde der Altar 
erstellt und die Kapelle hiess fortan :Kagersche Kapelle. - 
Von der Ausstattung dieser Spelle ist noch übrig der Grabstein der 
Kagerschen Eheleute und ihr fotenschild und zum Teil das Kagerscke 













Kreuz.¥om t-liar selbst ist nur noch das grosse Altarbild er-r 
'halten,das einst Major Sprinkhart erwarb,dann .mit dessen 
Haus in den Besitz des Schufabrikanten D^vid Maier kam,von i 
letzterem in den Besitz des Kaplans R. '^^eser gelangte,der es, 
19i2 dem Münster überliess. | 

Rieses für die Geschichte des Frühbarock in ' ) 
Gmünd überaus wichtige Holztafel-Gemälde stellt in teicher 
Ausführung eine Kreuzigung Christi mit den Schächerkreuzen ,| 

unten mit den Portraiten Kagers und seiner Frau dar und ist i 

] 

gezeichnet mit dem Hamen des Ghristoph Fridel und der Jahr« ] 

9 

zahl i6o9. 1 

I 

Kager hatte wohl den Meister Ghristoph Fridel schon als gut^ 

» '' 

Bildschnitzer kennen gelernt durch das -von ihmg-efertigte 

t 

panon-Epitaph der Messnang am kleinen Südportal(16o6)und ihm 

nun auch den Bau des Mitars seiner Kapelle übertragen. | 

« » t 

Heber 3oo Jahre hat das Werk Fridels seinen Platz behaup=( 

? ■ 

ten dürfen,und nichts Besseres ist an seine Stelle getreten .I 

Ohne Zweifel ist auc h der Kagerschild aus dert 
selben Künstlerhaflid hervorgegangen. 

Ob diesem ersten AltarwerkPridels im Münster nicht auch noch . 
mehrere andere gefolgt sind? 

Am jetzigen Gebutr-Ghristi-Altar sind noch 2 , 

I» 

alte Flügelgemälde angebracht,sicherlich Reste eines früheren 
Altars.Sie können wohl auch noch zu Fridels '^^erken gerechnet 

• 1 - 

werden. i 

Leider ist uns über den Bestand und ^ustand der Münsteraltäre 
im 17. Jahrhundert ausserst wenig bekannt und die späteren 
Restaurationen waren grosazUgig im Minauswerfen der vorigen : 
Bestände und haben nicht rnecacht,7feiche Traditionen sie ver«j 
nichten. 


- 18 - 


4.0Altar in Auernheim (leresheim) 


Ben urkundlichen Beweis für die 
5 Tätigkeit des Malers Fridel als Bildschnitzer und klt arbau 
i er erbringt eine Hotiz der Auernheimer Pfarrakten,veröff 0 ni 
■ licht voncDr.Paulus Weissenberger OSB leresheim ind er 
? Rottenburger Monatsschrift XX 1936/37 S.251. 

J Auernheim gehörte zu dem alten ^loster Heresheim. 

1 Vom *"loster leresheim berufen**erstellt e am 7. B ovember 
j 1619 Meister "^hristonh Fridel von Schw. ^münd einen neuen 

I _ , . 

i Hochaltar für 317 Gulden. 


; Dieser Altar enthielt ein hoch« 

i ■ ■■ 9 

I verehrtes ^ild Man . Krönung Mariae durch die hl. Dreifaltigl^ f: 
' keit,zu dem einst weither gewallfahrtet wurde.Dieses Bildesi 

I wegen heisst der Standort der Kirche:Erönungsberg,an dessei. 
Fuss sich die Häuser der Gemeinde gruppieren. 

Heute ist die ^irche von 1619 nicht mehr vorhanden und Yonl 
j Altar und Bild ist auch nichts mehr zu sehen.Die Mrche 

I - 1 , ■ .. . .. 

I wurde 1729 abgebrochen und vollständig neu gebaut. I 

j Es ist aber ein ehrendes Zeichen für Fridel,dass er zu ; 

I Diensten des Klosters berufen wurde.Sein ^uf als der eines| 
tüchtigen Meisters ist demnach bald in weitere Ferne ge« 
drungen. 

5.)Kreuztragung Christi und Altar | 

in der RÜhe-Ghristi^apelle. J 

V ■ 

Wenige Jahre nach der kuernheimer Arbeit ist Fridel 

in der *"uhe-'^hristi-Kapelle beschäftigt; : 

1622 erfolgt^^die Reparation” derselben unter Bürgermeister 











































19 


Martin G r i e bjTSobei die Bauarbeiten an Caspar Vogtll, 

Kircbenmeister,v 0 rgeben sind-*. . '* i 

Der einzige Altar dieser Kapelle lässt noch deutlich 
das Yertikalprinzip der ^otik anklingen und verspüren,doch 
setzt sich Überall der horizontale Pomgedanke des Barock t 
durch.Unbedenklich schreiben vfir deshalb diesen ^Itarauf« 
bau der Werkstätte Pridels zu,der diesen Altarauch mit einem 
lebhaft bewegt'en,ungemein figurenreichen Gemälde der Kreuz- 
fragung Jesu oder d er Ausführung Jesu auf den Kalvarienberg 
geschmückt hat,das er selbst unterzeichnet mit G.P. 1622 ^ j 

wodurch er sich sein geistiges higej^tumsrecht wahrt,wenn 1 
auch eine andere Kraft,die mit M.M.i623 zeichnet,ein fre= 
dellengemälde des Abendmahls dazu gemalt hat.Jetzt ist der * 
Altar in seinem durchsichtigen Aufbau als Passionsaltar lei 

• » ’ - 4 . 

der durch den Verlust der Bilder aus der Passion und durchi 
willkürliche ^^infügung von Hwiligenbildern,durchweg Holz» I 
Skulpturen,die an sich auch bessere Werke sind,einigermassen 
beeinträchtigt. , ^ 

Pür die Inschrift M.M. 1623 hat sich bis jetzt der Meisterha 
name nicht auffinden lassen* j 

Das Gemälde von Pridel ist abgebildet in dem Denkmälerwerk; 
-Jagstkreis S.474. ' - I 

i 

j 

i 

I 

6.)Die Salvatortafel. ‘ 1 


In der oberen Kapelle des S.Salvator-Heiligtums hängt' 
eine leider oft restaurierte Holztafel,auf welcher in eine]* 

Anzahl von Einzelbildern das frühere Aussehen des Salvators 
gezeigt werden will. 

Auf dieser Tafel hat '^hristoph Pridel die Inschrift ange“ 




bracht:Ann o 1622 i st mir "Christoph Priedel,Maler,von einen: 
ehrsamen lat anbefohlen worden,diese Wallfahrt oder heper- 
stei:^ abzur 0 issen,wi 0 ‘’ällhier zu sehen,und dann wieder 
neu an Tag gebracht worden,geschehen iS. Jan. 1662. 

Darnach hat Pridel sein fild 4o Jahre nach dessen M 
Entstehung als 84 jähriger Kreis selbst restauriert oder 
"neu” gemacht. 

Die ‘^‘estäuration war notwendig geworden,weil die Salvator« 
käpelle im 3o jährigen ^rieg so sehr notgelitten hatte, 
dass sie wenige Jahre vorher,im Jahr 1654 aufs neue vom 

Aufgsburger'Weihbischof Kaspar 2eiler konsekriert werden ^ 
müsste. 

Im Jahr 1662 schreibt Christoph Pridel damit die letzte 
Hotiz über seine «Wirksamkeit.Merkwürdig,dass schon vom 
Jahr 1636 an jede Kunde seiner Tätigkeit fehlt. 

Er dürfte aber doch etwa bei der durch Guardian Jakob Laib: 
dürchgeführten Restauration der Barfüsserkirche und man- , 
cherlei Arbeiten an den vielen Gmünder ^irchen und Kapel- ‘ 
len und auch in der ^mgebung von |münd noch viele Arbeit 

gehabt haben. f 

I 

Im Jahre 1662 erstellte der Bürgermeister Johann Burkhard | 
Messnang auf seine Kosten einen Herz-Jesu-Altar im künsteij 
in einer Seitenkapelle des nördlichen Dhorumgangs.Der Al-j 
tar ist verschwunden,aber als Erinnerung an denselben ^ 
war in jener Kapelle noch eine Metallplatte mit Inschrift] 
jedenfalls bis 1914,in die Südwand der Kapelle eingelssser. 
erhalten,de ren Inschrift eben von der Stiftung dieses j 
Altars geredet hat.Auch dieses Erinnerungszeichen ist j 

leider Jetzt verschwunde:p. i 

Bollte nicht Meister Pridel noch in seinen alten ^agon I 






























































diesem Altar gearbeitet haben,er,der schon 16q5 in seinei' 
für die Familie Messnang gearbeitet hatte? 
erselbe Bürgermeister Messnang (Joh. -^arkard) besass auch 
eine eigene liauska,p el le .Doch auch diese ist nur noch lite= 

C 

risch bekannt»könnte aber in ihrer Entstehung auch auf 
priedel als ihren Schöpfer hinweisen. j 

|ln dem Weiler,unfern von ^ünd gelegen,der heute Tanau heis4 

1 * I 

früher Jahrhunderte lang Thannheim genannt wurde,ist heute j 

j l 

|no 9 h eine sehr alte und liebliche Marienkapelle(nicht S.Än«i 

■ I 

|nakapelle)erhalten,die von dem Patron des i^irchleins,dem j 

IKloster ^otteszell erbaut,in den Jahren 1650“6o eine barocke 

Q r 

I Innenausstattung erhillt,die bis heute sich er|:alten hat 

$ 6 

I und vielleicht auch mit ihren drei Barockaltären und ihren 
I Gemälden auf Fridel zurückzuführen ist*Darüber wäre eine 
\ eingehende*Untersuchung noch anzustellen. 

Von de r Familie des Malers Ohristoph FrideL 
II Hessen sich nach vielem und lange vergeblichem Suchen 
noch folgende Daten auffinden: 

Von der Frau Fridels,die er selbst auf dem Epitaph Ferbers 

i 

benennt,von der Lucia Burggraf fand man noch den Begräbnis^ 
tag:im Totenragister ist zu lesen , | 

”1635 ^*September 29(wird begraben)Lucia Fridlin,57 Jahre 
alt”. 

Diese ihre Sltersbezeichnun^ würde ins' Jahr 1578 als ihr 
Geburtsjahr zurUckführen.Die Taufregister führen indes für 
dieses Jahr keine Lucia Burggraf an,frühere und folgende 
I Jahre enthalten diesen Warnen auch nicht.Wahrscheinlich ist 
sie im Eovember oder Dezember(F6st S. Lucia am iS.Dez,) 
£fibjlt8n-j and_ dann w äre sie nur 54 Jahre alt geworden(sehr 


•" 22 — 



häufig sind die Lebensalter im jotenregister ungenügend 
und nur schätzungsweise angegeben,) 

Der Fund dieses 'Todesjahres der Lucia Fridel drängte zur 
Erforschung des ELeregisters mit dem Srfolg; 

"1636 ’März 3i(heiratet )Q hristoph Fridel die ^^nna Mnrig 
.Das ist die II. "üe des Malers Fridel II. 

Das Todesjahr dieser II, Frau ist unauffindbar. 

Zum letztenmal wird der Wame” Ghristoph Friedel ”genannt in 

der Rechnung von S. Katharina X muros,abor eben nur sein 

Lame .ann o 1668, in seinem Todesjahr. 

Beide Ehen des Malers scheinen kinderlos geblie« 

ben zu sein.Dekan Joh, Josef Doll führt ein seinen Fami« 

lienregistern die Familie wohl an.Nach seiner Gewohnheit 

aber bezeichnet er die ^'■inderlösigkeit mit einem kurzen 

lateinischen Merkwort, das sehr oft an die Famen der erq« 
leute anklingt* 

Hier sagt er bei Fridel:In pace locus eorum 
d.i, im Frieden sei ihr Ort(oder -Aufenthalt). 

Damit ist nun das Lebensbild Christoph 
Fridels zum erstenmal in möglichster Ausführlichkeit ge» 
zeichnet, 

f- 

Schon über 3oo Jahre künden diese guten und hübschen Bilde:* 
seinen Warnen und zeigen seine Kunst.^it dem Münster,mit 
der ■'‘uhe-Ghristi-Kapelle,mit dem S. Srlvator ist sein Fa» 
me unlöslich verbunden.Seine Büd er sind fromme Ändachts» 
bilder,aber auch Gmünder Familienbilder. 

Die Familien Beck,Burggraf ,Bulling und Epplen,Grieb,Ferber, 
imd ^ogt stellt er wie lebendig vor 4ugen und überliefert , 
sie der Wachwelt. 


Mägen seine Bilder,die schon so lange die Heiligtümer der 























































- 3 . 3 - 


teu Schatz uad vorsorgliche Pflege erfahrea als letzte 
wertvolle Ueberhleibsel .einer besonderen Kunstepoohe dar 
GmüQder Heilig.tümer* 



Münsters zu Gtaiüncl5l79o +1813 • 


” Inventar über Unser Lieben Frauen Stiftskirchen zu 
Schwäbisch Gmünd,*’so lautel: der Titel eines Schriftstücks 
der Münster-Pfarr^eglstratur(Fasc 18 Ir 14),das der Kana: 
list Förster m _23^und 25, Juni 179o angefertigt hat. 

”Dabei waren anwesend: * 

der damalige Stiftsprobst Franz Xaver l)ebler,Oanonikus 
Johann lepomuk lei SS,, Gustos der Sirche, Georg Franz Stahl, 

Edler von Pfeilhalden und Franz Frankenstein,beide Bürger:^ 

■ -I 

meister,*(gnaz Schedel,Stättmeister,Sustach Seibold^IesnerJ” 

Die Aufzeichnungen wurden gemacht nach den ^ 

■ f 

Aufbewahrungsorten und nach" den einzelnen Kasten in den i 
Sacristeien und an anderen Orten der Kirche und bei den l 
Altären, * 1 

Es" werde n 4 Sacristeien genannt : f 

1, die 'ältere Sacristei befindet sich vor der vordersten 

Ohorumgängskapelle der lord-oder Evangelienseite der 
Kirche. " “ f 

2, die v ordere Sacristei ist die heutige einzige Sacristei 

Siw hätte bis in die 188oer Jahre nach Westen hin 2 Anbau« 
teni • ' '■ ' • 

3, u,4,,die mittlere und hintere Sacristei,nur durch die 

- , e-ins-tnckiga.. unsahQnaJinhanbau t.en, d i a 
















































































25 


abgebrochen ^wurden um ISSo^’weil sie das Schaubild der Kir=i 
che im Süden allzusehr verunzierten*” 

So kam es,dass das grosse Gmünder Münster nur ei ne 
Sacristei besitzt,die zwar 2 stockig ist,deren oberer Stoelk 
aber nur von der Kirche aus durch einen besonderen ziemlic|i 
dunkeln Treppenbau zugänglich ist* 

lun soll der Kanzlist Förster das Wort haben zu I 
seinem Inventar: i 

I 
i 

In der älteren Sacristei-i 

und zwar in dem Kasten Kr*! « j 

i grosse silberne Bildnus der Unbefleckten Mutter Gottes ( 
Maria, ‘ ' *' j 

1 silbervergoldete Monstranz,welche mit Fluss-stein(Glas- j 

fluss) versetzt(ist) und in der -itten ein gross feines ! 
Berlen(Perle), ' ' ' ^ 

2 silberne Engel mit Rauchfässchen auf schwarzen mit Zier-^ 

Silber beschlagenen Postamenten, i 

2 ganz silberne Blumenkrüge, ^ 

8 mit •^ilber überzogenen Blümenkrüge auf den Ohoraltsr ge»| 
hörig, 

6 grosse silberne Leuchter auf den Ohoraltar gehörig, 

2 kleine silbernen Leuchter(neben dem Venerabile), 

4 silberne ganz vergoldete Monstränzchen mit hl. Reliquien^ 

1 Lampe von Filigran zu Maria -rHilf -^Itar gehörig. 

2 grosse silberne Blümenkrüge,gestiftet von Johann Dehler, 
Rosenwirt selig,(Vater der Maria Theresia Dehler ,siehe 

Frz.X.Debler,Chronologische Nachrichten 3 * 145 *). 

1 silbernes Bildnis 3* Salvatoris 

** - C • * 


' , ' '1'^ 


- 26 - 


kind auf dem Arm,in einer Hand einen korallenen Zinken,bei 

» * 

de mit guten Perlen und Korallen verfasste Halsnoster 
(noster-M'iuster-Kette),das Kind hat auch ein auf Gold ge= 
Schmelz tes Blümlein(emailliert). 

ßiese grossen ^ilder haben Postamente von schwarz gebeizt» 
tem Holz,mit Silber beschlagen * 

1 silbernes vergoldetes Herz Jesu 
1 silbernes vergoldetes Herz Mariae 

In dem Kasten Kr*2 

1 silberner Arm mit goldenem Ring,in welchem ein Heilig» 

tum vom hl* Evangelisten Marcus, 

1 silberne ^onstranz,gotische Arbeit,mit 6 guten EdelsteiJ 
•»■ ■»•■»»»««*»*«» * ^ 

nen in goldene Kästlein versetzt* | 

Isilbemes Kruzifix samt ^utter Lottes,Johannes und *^* ! 

Magdalena-^ildern,wobei das Kreuz und “Postament mit ■^i» f 
henholz,verehrt von der Gräfin v. Fugger* j 

1 Kruzifix,ziergesilbert,auf schwarzgebeiztem -^olz,samt } 

Titel und Totenkopf,das Dr* Kager'sehe genannt. — - i 

I 

2 ganz silberne Krucifixa ,eines ad 3* Donatam,das andere f 
zu M. Kiif gehörig,welches letztere von einer Prinzessin ! 
aus Pranken verehrt wurde* 

2 kleine Kruzifixe von ‘^ilber mit Titel und “^otenkopf ,auf | 
schwarzgebeizten Postamenten* 

1 ganz goldener Kelch ,worauf 6 geschmelzte (emalliert) 
Platten,so auch mit 24 Diamanten und Rubinen versetzt sein 
sollen,es geht aber ein Rubin ab* 

1 silbernes zierbergoldet s Lavor mit 4 geschmelzten Plat» 
ten mit ein Paar silbervergoldeten Messkännchen.Kelch,.. 
Patene.Lavor und Kännchen sind von'Rürgerm ister Achilles 









































^^ahl gestiftet worden (23.5. 17o8 nach ^hronik von Kiiün 

' gor) 

1 silberner vergoldeter Kelch mit Deckel von Karl V,ver=« 

ehrtjworin ein Pfeil voff S. S£>bastian. 

1 ganz silberner Komunikantenbecher . 

^silbernes Rauchfass mit Schiffchen und Löffelchen. 

3 mit Silber überzogenen Kanontafeln 

1 silberner vergoldeter Kelch ohne Patene 

1 silberner vergoldter Kelch mit Patene 
' * 

Tafeln mit sohuarzgebeiztem Rahmen, 
Worauf die hUdnisse Bcce homo und Maria •‘^ilf. 

1 viereckige ^otivtafel mit silbernen Votiven auf schwar= 
zem Sammt, 

6 PyramidenjWorin sich .verschiedene Opfer befinden. 

2 Blümenkrüge,die Postamente mit ^ilber verziert. 


In dem Kasten Ir. 3 


6 kleine silberne Leuchter auf den Kreuzaltar zur .lochw. ^ut 

* * *h ** 

4 kleine silberne Leuchter zu Maria ^Hlfaltar!^^^^^^^* 


1 Kruzifix von ^über auf schwarzgebeiztem ^^olz,ohne {oten= 
köpf,welche 3 Stück von RD Burkard Jehlin,Benef. ad S.Vi=. 
tum et ündream auf den Jehlinschen Altar gestiftet worden. 

2 ga nz silberne Monstränzlein,gotischer Arbeit,samT einem 
Goldstücklein,welches die hl. 3 Könige Christo dem Herrn 

geopfert haben sollen,in anderem eine Reli uie "de S. Se= • 
bastiano. 

l^grosses Ziborium samt Krön,der Deckel mit Stein versetzt 
1 kleines Ziborium 

——• xr 

1 silbernes Bildnis S. Annae,auf beiden Armen Jesus und 
Maria habend,um den .Hals S, ^nnae und i^riae ein.4ora^^ .. 








- 28 


^noster,äas Jesuskind ein vergoldetes Halskettlein,Anna aucli 
einen Conventionstaler anhangend,wobei ein schwarzgebeizte^ 
Postament. 

l. silbernes _Kruzifix,mit solchem Schein,4tel,fotenkopf 
und schwarzgebeiztem Postament,von Dekan Sebastian Jäger 
gestiftet. 

4 schwarz gebeizte Taieln mit silbernen Platten und Zieraten 

2 ganz silberne und vergoldete Kronen,die in die Jehlinsche 
•i^apelle gehören. 

In dem Kasten Kr. 4 

1 grosse silberne Lampe zum Hochaltar . 

s=rs = = 2= = es- 

l^jÄ^tter Gottesbild mit Jesuskind auf den Amen, ge kleidet j 
mit reichem Stoff und guten Bettborten,ein blautaffeter j 
Mantel mit goldenen ^pitzen,auf dem |lopf eine silberver= | 
goldete Krone mit steinernen Röslein,um den Hals “ein granas* 

e 

tenes inster und goldenen “'orten,ein ^nhangstück mit Piligi^ai 
umfasst und ein gutes Perlen dran,auf der Brust enn“Seichen 
mit 9 Steinenound unten Perlen,eine Masche von Piligran 
mi^t Granaten,ein Stecknadel von ‘‘"'iligran mit Granaten und i 
anderen Steinen versetzt,an der rechten Pand einen grossen : 
Korallenrosenkranz mit vergoldetem Zeichen,auch silberver= : 
goldetes Paternoster,in der Hand ein silbervergoldetes I 
Scepter.Das Jesuskind hat ein silbervergoldetes Kettchen 
um den Hals mit "^orallen und er len,auch ein silbervergol= ^ 
detes Zeichen,in der Hand aber einen ^oralienzinken, und um ä 
die rechte Hand ein Schnürle Granaten. 

2 grosse ganz silberne Y/andleuchter mit S. Georg und S. ' 
Theresia. . . 

2 Spiegelleuchter mit silbernen Rahmen,welche 4 Stück von 











































'\C 


F>e’! 

tM 


¥W 












tiäti 


- 29 - 


Kassier Georg Üebler and seiner -^'raa Theresia gestiftet. 

Silber gestickte Baldachinlein 
1 sohwarzgebeiztes Kästle,worin ein Yesperbild von Korallen 
unter einem silbernen Kreuz mit schwarzem silberbeschlage= 
nem Postament mit 2 Piligranleuchterlein und an dem Bai» 
dachin ein vergoldetes Kettlein samt vergoldetem Geld und 
-sonst anderen Zieraten,so von Jungfer Marcella Jägeren 
sei. verehrt. 

^In der älteren Sacristei oberhalb. ■ 

( “i^iese Sacristei ist zweigeschossig,mit ‘iVeppenaufgang 
im ■'•nnern) 

befinden sich 2 Kästen mit Baldachinenj j 

gelbdaj^astene]z{r mit weiss-seidenen Pransen zum ! 
§horaltar gestiftet von Johann Debler ,Rosänwirt, - 

1 g eblümter reichieugener alter,mit rotseidenen Fransen 
zum Ohoraltar. 

reichzeugener tlter mit goldenen Borten zum Chor» 

Altar , 

l^roter goldgewirkter mit roten Fransen zum ^horaltar, 

1 geblümter mit goldenen Spitzen zur Hochwürdig-^uts-Bru» 
derSchaft, 

1 rotdamastener mit silbernen Spitzen zum Herz-Jesu-'‘^ltar 

1 rot plüschner mit weissen falschen Borten zu S. Joh. lepl 
Altar. 

1 kupfervsrgoldeter Berg,worauf von ^ilber die Bildnis deri 
Mutter '^ottes und S. Johann mit unterschiedlichen kleinen J 

silb. Fi|;uren und Zieraten. f 

» # 

_lB^äem^Kasten Ir.5 bei S. Helena'altar. j 

« ÄSStS 

1 iuiuttergottesbildnis mit dem Jesus)dnd auf dem Arm.^ekleil 

.... ■ - -.. .. .. . ... 


3o 


det mit reichem Zeug und guten Spitzen,um den HalS’-gezietrl 

- I 

mit einem von guten Ferien und Korallen unterfassten Halsi 

I 

nost3r,um‘den Beibeinen grössen silbervergoldeten Bartel! 
^uf der Brust eine grosse Schnur Perlen in Bold gefasst, j 
welches Stück von Maria |tindbett entlehnt und daher appliL 
ziert worden ist. i 


iL grosse si4berne nron mit schlechten Steinen versetzt. 

tmm ^ 

Das Jesuskind nber hat einen “Schein von Silber und vergolr 
det,um den Hals ein silbervergoldetes Kettlein,woran ein 
grosser Taler,welcher zur Hochw.-^uts-Bruderschaft gehört 
ein silbervergoldetes Zepter mit Granaten und tmethysten I 


versetzt.3 goldene mit Granaten versetzte Ringlein,einen f 
grossen Rosenkranzvon Granaten mit vergoldeter 4usfassuig? 
SQ von Franz Killinger ,Dreimohrenwirt,anhero vermacht < 

worden. 

1 blauer,seidenzeugener Baldachin mit goldenen Spitzen j 
zum Aloisiusaltar gehörig. J 
1 dito zum Xaveriusaltar gehörig, f 
Irotgestreifter kamelottener zu S. Kathrina-Altar, i 
1 dito zu likolasen-^ltar. 


In der vorderen Sacristei 



an ‘^ilber. 


1 mit Silber gefasster ^eilig ^reuz-^artikel, ? 

1 silbernes Monstränzel,worin Reliq^uien S. •**‘nnae j 

14 silbervergoldete Kelch samt Patenen,von. den Kelchen 

hat einer einen silbernen ^uss 

1 Monstranz in Form eines Sterns mit -^ieliquien von S. J.J 


T . . lepomuk. 

1 jdopp0y;e s Kapsel für hl.O^lund hrisam zum Taifci 














































31 - 


fen. 

1 silberne Schale zum Taufen 

Ikupfer-verg.^apsel zum hl, Oel,darin 1 silb.Kapsel, 

1 silbernes Büchslein in einem Beutel zum Provitieren 

auf dem Land, 

2 grosse Pyramiden,worin 3o verschiedene silb. Opfer, 

2 kleiner 'Pyramiden,worin 34 verschiedene '^pfer. 

Diese Pyramiden gehören zu Maria ^Hlf -Altar, 

1 Paar silDerne messkannchen samt Lavor, 


In der mittleren Sacristei an ‘^ilber. ? 

lo silbervergoldete Kelch und Patenen für die Canonici, i 
'wovon einer von ‘^akob Herlikofer,^esner,l'?666 und einep 
von Beneficiat Abraham Jehle(Jehlin) 1714,auch einer t 
von Pfarrer-Leonhard Arnold in Wetzgau gestiftet, l 
(i769-18o3) 

4 ; 

lo mit »Silber beschlagene neue Messbücher (und diese neue ; 
in Saffian gebundene und mit *^ilber beschlagene mb ssbüc 
eher,den Herrn Stiftskapilaren angeschafft worden und [ 
haben zusammen gekostet 3o5 fl 36 kr P.I. Debler(hat ^ 
sie erworben). — 

fr 

2 Paar_silberne i^esskännlein und Lavor,wovon i Paar zum 

Kreuzaltar,ein Paar dem Stiftsdekan zu täglichem Ge= 
brauch. . ,, 

8 Stück schwargebeizte Blümenstöcke,mit ‘^ilber beschlagen. 


In der hinteren Sacristei an Silber i-. 


ssaasisiesisce 


4 silbervergoldete Kelch und Patenen,wovon einer zur 5 
Hochw, '^uts—Bruderschaft,ein anderer von Bürgermeistei| 
Carl "^eibold selig dahin verehrt. j 



32 


Messkännlein und Lavor,wovon 1 
■^aar und Lavor zur Hochw.- gutsbruderschaft gehörig. 

--®®f_«®^® Messkännchen und Lavor ganz vergoldet. 

^on diesen hat Franz «^osef Mayir,öanonikus IPaar und La« f 
vor der firche als Opfer übergeben(14.8.1776). ! 

1 kle^er neuer,ganz silberner und vergoldeter jtreuzpar« 
tIkel(wohl derselbe,den Btiftsprohst Franz Xaver Debler I 
um 143 fl 31 kr anschaffte und schenkte und der 29.Dez, | 
1786 das erstemal in der Stiftskirche ausgesetzt wurde, [ 
siehe F. X. Delber ,Kronol.Nachrichten i72> j 

1 silberner Weihkessel ind Hspergill 

l^ilbernes Rauchfass und Schiffchen und Löffelchen, ^ 
r^rots^tgebund®n®s und mit vergold.Silber beschlagenes | 
Missale,das Ganonikus Ignaz Stahl der Kirche verehrte, j 
(Stahl geh. 173o +28.1.1772) j 

1 in roten Plüsch gebundenes Missale,silberbeschlagen. - 
m in schwarz Kordobon gebundene silberbeschlagene Missal^l 
wovon eines zur Hochw, guts-Bruderschaft,das andere zum | 
Kreuzaltar gehörig. ” i 

1 altes Messbuch mit »“^ilber beschlagen. 

In Unser Lieben Frauen Kindbett. j 

3 silb.ganz vergoldete Becher,davon Imit Deckel, ‘ 

1 silb» ganz bergoldetes Monstränzel,worauf das ^ild 
S. S^ebald von schwarzem Augstein, 
l-rettafftenes Tauituch mit goldenen Spitzen. ; 

3 grosse Tafeln: 
in der ersten sind: 

9 Korallenrosenkränze,alle mit Silber ausgefasst,da« 
,,runte.r -.©in.^ösne^^ .. . .... ^ „ 









































- 33 - 

4 grosse von •^"erlmutter, 

2 Stück ^eiss agatene (aus Achat) 

8 Stück gelb agsteinene(**ugst 0 in) 

4 Stück braun agatene - _ - 

3 Stück grosse Goggis (?) 

1 Sfück von Karneol 

1 in ‘-'über gefasstes ^mulet - 

in der mittleren Tafel: 

4 goldene Hing 

5 Stück von Hüigran 

3 grosse |‘osenkränze von “^'iligran 

2 Stück korallene mit ^ilber und grossen Pfenning 

6 Stück silbervergoldete SobU3seleiii-(ausge«asst.- 

5 Stück grosse Pfenning,davon 4 an Kettlein,.-. 

2 dito kleinere 

2 Kreuz 

1 Paar silberne iugen _ - 

1 silbernes Votiv 
in der 3. Tafel: 

14 Korallenrosenkränze,mit gilber gefasst 

2 grosse gelb—agsteinene mit ''■'iligran ___ 

1 silbervergoldetes Schüssele mit Deckel 

? verschiedene Zeichen. 


In der vorderen Sacristei an Paramenten. 

.—__ * 


(Diese sind hier nicht aufgenommen .Stiftspropst P.X. 
Debler hat ein eigenes Büchlein geschrieben in~Öktavfor= 
mat(Stadtpfarrregistratur)T!»orin er eine sehr bedeutende 
Anzahl von Paramenten auftählt und beschreibt,und die 
Preis e angibt,die er ^für bezahlt hat. 




- 34 - 


Weiter erzählt er in seinen '’Kronologisehen lachrichten” j 
S.i4?: . [ 

Am 2o. April 1774 erhielt ich von Prau Maria Theresia ! 
Deblürin,veriuittibte Kassierin,meiner geliebten T^au Base.^ 
an barem Geld in lauter Karolins io ooo fl,um solche Summe) 
nach meiner Willkür und Bigendünkel,doch meistens in die I 
Stiftskirche zu Paramenten und Kirchentieraten,zu verwen» 
den. 

Hievon versendete ich teils zu kostbaren Messgewändern, 

j 

teils zur -ti-nSchaffung der damals gar nötigen Weissen Waschj 
gegen 6ooo fl, ■ j 

I 

Zur Verbesserung aber von 2 geringen Ganonikatenliebst'lej 
sung von 2wöchentliehen hl. Messen etwas über die~4öoo fl,| 
welche Ausgabe ich anderswo ordentlich und von Stück zu 
Stück verrechnet habe,Ich hatte hiebei keinen anderen Vor« 
teil,als dass ich nahezu der erste als Stiftsdechant und j 
Stiftspropst diese kostbaren Paramente benutzte,und unwis= 
send meiner mir solche gleichsam selbst angeschafft habe. 
Man drd so eine und dergl, Stiftungen schwerlich mehr 0r4 
leben.Ja,und so es mit bewusst ist,belaufen sich die fromJ 
men Stiftungen dieser edlen Prau und ihres seligen Eheherin 
wirklich gegen die-3o ooo fl.&ott gebe ihnen einen herrli= 
chen ■'John im Itimmel hievor,”) 

2__messingenen Laternen zum Providieren, 

1 Lavor zum Taufen samt ”Blatten” 
l_zinnernes ^iessfass 

2 mess.Weihkessel 
2 meSS.Rauchfass 

l^zinnernes Halbmass-Känntlein zum ?fein 

'2 zjMerne__ Pljlschchen in-hpl^Ji__ _ 





















































c 

l_ziüneriies Handfass 

3_Klei^er für die Mutter '^ottes bei 7 Schiderzen 
9^Paar zinnerne Messkänntlein 
ii_2iMe^-Qe Teller 
l_g£oss messingnes Opferbekant(Opferwecken) ^ ' | 

o 

_hinteren Sacristei I 

1 reicher Ornat jWeloher 1762 um 9oo fl erkauft worden ' 
1 rotBamt.Pluvial mit goldenen Spitzen zu der Palm-figur i 
gehörig(der Palmesel wurde damit am Palmsonntag bedeckt^ 

Oanonikus Joh.Iep.Reis gestiftet(g8h.5.2 
173o,i2 Jahre Gooperator in ‘Jnterkochen,1765 Oanonikus) ; 


In S« Andreas - Kapelle 



geziert am Hals mit 1 silh. Kreuz 
Ijüit^gutem Stein-besetzter goldener •‘■‘‘ing 
l^Ring mit einer Perle 
1 Paar Schuhschnallen,mit Stein versetzt 

2_Votivtäfeichen von Samt mit ‘^ilber,worän 3 fting als ein j 
granaten 0arn(3)von Gold,die andern 2 auch von_Golä 

l_Pigur:S, Joh. Hep, liegend,von Silber 
2_Engel,isilb.Zeichen,2 in Silber gefasste Zähne. 

Die andere Tafel hat den hl. Johann stehend:1 -|unge, 

2 Zeichen,! Ring,lÄmpele,alles von Silber. 

==ii^|i5®5^Kästle_neben_dem_Altar._ 

♦ 

4jgros^ messingene Leuchter zu S.Sebastiani Altar 
4_messingene mittlere Leuchter zu S. Apollonia Altar 


Kastlein_ 

12 me SS. Armleuchter zum hl. Grab 

Bei 7 Schmerzen-'‘’“ltar 

Die Bildnis der Schmerzhaften -^utter Gottes mit ein4^ 
geringen Kleidung. 

Ihre weiteren 3 Kleidungen in der mittleren Sacristei 
ihr Halsnuster und 2 silb.Pfenning in den neuen Pyramiden. 

In der S. Wolfgangskapelle. 


ruht in einem schwarzgebeizten,mit silbernen Zieraten 
beschlagenen Sarg S. Donatae V.M. LeibjWelcher fol= 
gender Gestalten geziert: 

1 Titul mit guten Perlen gestickt»welche aber schon vor 














































































- 37 - 


ungefähr 3o Jahren entv»endet wurden . 

guten Perlen gestickt »worauf der süsse 

Name Jesu. 

2i goldene Rinf 

der ganze hl, Leib ist mit Mligran und ^tein geziert 

2 kleinere silberne Rosenkränze 

dessen Brust von Blutstein.das Gefäss aber Silber 
und vergoldet 

e 

hanget 1 Dukaten,ein Anhänger von vergolde» 
tem i?iligran,9 Stück Gelder als Ta 1er,goldene und 
silberne Pfenning, 

das Schwertgefäss ist mit |iligran geziert 
1 leiste,worauf der hl. Leib liegt,ist von rotem Atlas mit 
weissem Plor überzogen,das obere und Hauptlissen ist 
von rotem Samt* mit ^'erlen und "^old gestickt. 


öhoraltar in dem Sacrario 


1 Oiborim mit silberner Kapp-en und kupfernenfuss samt 


silberner Kronen. 

1 dito,so man zu den Kranken trägt,von >pfer und vergolde- 

dann eine silbervergoldete Kapsel nebst einer kleineren 
zum hl. Oel. 


1 kleines Uiborium.so man gebraucht.wenn ausser Stadt pro- 
vidiert wird,von 3, Johanniskirche anhero gekommen. 

4 mess. Leuchter, [ 

I 


Im^Kasten unter dem *^acraris 


1 ganz vergoldetes Antependium von ^ildhauerarbeit 
5 andere -ntipendien, ^ aida stehet noch: 




- 38 - 

1 L ehnsessel gon rotem Plüsch 
2_Jiockerle. von rotem Plüsch- 

2 Hockerlen mit ^uch überzogen 

8_yück gemachte Blumen auf den Rochaltar in einem Kasten 

Teppiche,darunter 4 lederne,gedruckte,(d.h. gepresste) 
Stuhlteppich 

1 kupferne Oelkante 
lo Paar zinnerne Blumenkrüge 

in eihem Kästle 

8 messingene Leuchter,4 zu S. Helena und 4 zu S. Patriz- 
Altar gehörig 

1 silbernes Herz Jesu auf schwarz gebeiztem Holz mit siL 
berbeschlagenem Postament 
1 silbervergoldetes Herz 
1 Baldachin 

1 grosses silbernes Herz 

2 geringe Geldstücke 

_In_2_hebeüi^stlein_ 

sind 4 messingene Leuchter und 2 Täfelein 

Bei S. Katharina-ii-ltar 
4 messingene Leuchter in einem Kästle 





























































^ . rH i r-fi ^ i rH i rHl rH 1 rH 1 rH I CNjl 


39 


Bei S* Aloisi—altar 


4 messingene feuchter in einem Kästle 


Beim Krenzaltär 



grosse messingene Leuchter in einem Kästle ! 

messingener Kronleuchter l 

1 dem Kästle 4 messingene Leuchter 

a 

■^n der Maria Hilf -Kapellen j 

^eih S« Thendori-ydieser ist geziert mit I 

Krone | 

_£delstein’besetztan goldenen gingen 

Hing ,so andern Kissen hanget j 

-Silberne Kapsel,is/orin das Llat dieses heiligen auihe | 

isahrt Tflird. ! 

f 

-grosses silbervergoldetes Ag^us Bei I 

eingeschiLagener Pfenning j 

Agnus Bei von geschmelztem '^laSjin Silber gefasst I 
jilberne Votiv \ 

l_sirDerner Schaupfenning { 

2_^Sltslen ; 

feuchter in einem Kästle 

====JS=ä~=:SEiil£=IS=?Bi--^}^^ allda 
-l_lnhernÄr,.g.edrucAter Kanzeltejßpich, 1 schwarz er Kanzelt. 




mm 4-0 


Bei dem Lrthal-Aitar 


4 mess. "'euchter in einem Kästle 


Auf der Pohrkirch(^pore) 
6 Blumenkrüge samt Stock 

9 

fahnen »Baldachin 

9 

In_der Mitte der Kirche 

2 kupferne «^eihwasserkessel 
und nebenher 2 kleinere dito 


II. 


Bas Inventar vom Juni 1813 . - - 

befand sich in ''eii7ahrung des Mesners der "Stadtpfarr= i 
kirche”,Ts/ie sie jetzt hiess,nemlich des Josef Herlikofer 
Aus diesem sollen einzelne Hotizen hier noch an= 
gefügt werden: 

2 silbervergoldete glatte Kelche,je 2 marc schwer,v^furden 
an die K. Württ.Peldkapelle anno 1815 abgegeben um 
8o fl. 

Verkauft wurden ferner anno 1814 

2 grosse silberne Hli:unenla1ige,mit getriebener Arbeit, 

15 i/2 marc schwer,258 fl wert. 

6 sil berne Leuchter,zu 8 marc das Stück,also 48 marc 




' * f' * 

!1 I •. 





































































































^ 41 


iM 768 fl,das lot zu 1 fl 7 kr ~-—-j 

1 siloernes S* ^ima—^ild mit E Kindarn (also eine S. Amiaj 
selbfiritt),6 marc halteiid,mit sclnarzgebeiztem Holz=? 
Postament mit ‘^ilberbesGiiläg,96o fl wert,ist bei | 
Herrn Bernhard Seibold,%ldarbeiter in Versatz,1814 ' 
verkauft* j 

1 Kruzifix versilbert,auf schwarzbebeiztem Holz,samt fitul. 

und |otenkopf,das Dr,Kagersehe genannt,8 marc schwer^ 
128 fl wert. - | 

j 

3 Messgewänder wurden 1827 und 1828 von Dekan Wildt an 
die 2,"Stadtpfarrkirohe” abgeben, ebenso 

1 hölzernes Kruzifix. 

Kol.42 dieses ■Inventars werden die Hebenaltäre und zwar | 
in folgender Ordnung aufgeführt: j 

1. S. ^ik olaus—^ltaryauf dem’ sich ein gläserner Kasten | 

mit dem Bild S. Kaverii und daneben ein Maria-Bildl 
in '-'el gemalt »befindet. | 

4; 

2. Maria-4Iilf-Kapelle:Sarg des 8.Theodor,die Gemälde: I 

Ecce homo»Heiland im Kerker »Maria auf Holz gemalt,u. i 

das Oelgemäldes^eburt ohristi. 

3. S. MudreasM"ltar,mit Gemälde des '^'odes Mariae 

4. Dr Kagersche Kapelle mit OelgemäldeüKreuzigung ^hristil 

5. S.Sebastianuskapelle mit ^^olzgemälde-.Abendmahl l 

I 

6. S.Johann Hepomuk-^ltar mit Bild des Hl.,einer liegend^i 

* ® ' ' i 

•^’igur desselben un'd einem Gemälde (Oel) desselben! 
Heiligen. ’ | 

7. Skapulier-^ltar 

8. 3ieben-Schmerzen-'“-ltar 

9. Laurentiusaltar 


~ 42 


10. S. Patritius-Altar 

11. S. Jolfgangsaltar 

12. S. Helena-^-^ltar 

13. Herz Jesu-^^ltar 

14. Kreuz-**ltar 

15. S.XaveriusM^ltar 

16. 

^it dem Hochaltar wären es also 16 Altäre gewesen! 
Die Angaben der beiden Inventare sind wichtig für die 

Identifizierung des Standorts der Altäre,die zu verschieb» 
denen Zeiten auch gar verschiedene Hamen führen. 

Die Inventare sind abgedruckt im llrchiv für I 

n 

Christliche gunst 1926 4.115-126 



























































S ß E ick s a 1 e 


des 

K i r c k 8 n s clfc a e s 

=a*Ä« ssca sstexat *r »sss *»»s» »tss .=äss« i=re==e»s»»Rss3!S5ta5i?3j 

.■ ■ [ 

Ton ITOg* < ^ - i , i 

f 

■ ^ ..... ... ! 

Kaum. 2 Jakre naok der Besckreibung des opulenten j 

Kirokensckatzesjim Jakre 1792 muss "sich ein Bedürfnis voii 
leuanschaffungen gezeigt Eabon.Dazu'fekiten aber die Bar- f 
mittel und au.ck die grossen Stifter mangeiten eine kurze 
Zeit lang. ' ' 

So musste man denn daran denken,manches aus dem Inventar j 
zu verkaufan jiim Geld zu bekommen* j 

Kirchenpfleg-i'iecimung von 1792 berichtet sehr geschäftb 
massig; | 

Aus dem bon.der Stiftskirche zu Geld gemachtem | 
Silber wurde folgendes erlöst: 

für 8 marc 2 pfennig Beinsilber a 24 fl 

- - - - o 

für 11 "13 lot 12 5/81öt*^ilber a 18fl56kr -i 224fl- 
für 6 " 81öt.Silber a 12 fl -j 72fl- 

aus einer Panzerschnurkette mit 2o lot 

a ifl i8 kr _ 26fl - 

aus ^old gelöst und zwar: ' • 

von der grössten Gattung 13 lot a 2 fl 26fl- 

von der 2. Gattung <:7 lot a ‘1 fl -j 7fl_ 

von der 3. Gattung 28 lot a 45 kr 21fl- 

von der 4. Gattung 6 lot a 15 kr ‘ i fi» 

*■»« sc as rses Ks Ä s=s«rs SS ss; cs SS 1-3j. . ^ jg_ . 

6o6fl33ir 

loch im gleichen Jahr 1792 wurden teils für neue An. 


kh 

-: i92 flllL 






















































- 44 = 


5 fl 
4 fl 


Schaffungen,teils für Reparaturen ausgegeben; 
für Reparatur von 2 silbernen Ampeln i : 
für eine neue silberne Taufschale 

Bdb 

für ein Paar ziervergoldete Opferkänntlein 

■ ■ ü- ■■ ^ ' 

^ - -■ W : ^ V-- ^ J. 

und Lavor für S,tföhann' 
unter Brangabe einer minder wert« 
vollen Garnitur 

V .-'g. . 130 ölllBU ^ 

vom Kloster S, Ludwig erkauft für S, Johann 
daran bezahlt die Bürgerkongregation 
ioo fl(es handelt sich um die Mon« 
st^anz) 




23 fl45 kr 


2oo fl 


Für das Jah r 1794 berichtet die Rechnung: 

Reparatur des Oiboriums zum hl. Oel u.a; 7 fl3o kr 
Reparatur von 8 silbernen Blumeh(stöckeh)krUgen3 fl 

^ie Rechnungsjahrgänge 1796.97,98 fehlen 

1799erhält Oberstättmeister Doll für liimpel 

zu S. Johann 18 fl 

Oanonikus Betz für 4 gläserne Leuchter,die 
von Achilles ^tahl herrühren • 44 fl 

Mach einem lotazettel^ von 1792 sind zum Ankauf der 6 silb 
Leuchter von S. Ludwig(s.oben)nachstehende Stücke verkauft 


und eingeschmolzen worden: 

Puggerschen Kreuz die Figuren Maria und Johannes 
und Magdalena 

Aus ^s er L.Frauen Kindbettkasten ? 

3 silberne Bechep 
1 Silber vergoldeter Gürtel 
9 Korallenrosenkränze 


1 


- «45-- 

4 goldene Ringe 

1 silbervergoldetes Suppenschüssele mit Reckel 

5 grosse Pfenning 
1 silbernes Yotiv 

14 mit Silber ausgefasste Rosenkränze 
•2.silberbeschlagene Blumenkrüge ‘ ! 

“enn auch bei den bisher genannten Verkäufen 
manche wertvolle Stücke verschwunden sind,wie Mutter 
Anna selbdritt,die’lebenfiguren zum Fuggerkreuz,das Ka=! 


gerkreuZySo waren diese YerMinderungen doch wieder mit i 

einem ''’^iederersatz verbunden. 1 

I 

Bald indes treten Yeränderungen, die einen I 
bedeutendenAderlass am Kirciienschatz und bleibenden Yer« 
lust mit sich brachten: j 

I 

Die Stiftungsreohnung von 18oo berichtet: ■ 

"Am 22. August sind durch Stiftspropst Thomas j 
Kratzer gelöst worden aus: , 1 

2 silbernen .brustRildern und 2 silbernen Blumenkrügen, I 
aus dem grossen Giborium und einer Ampel j 
1245 fl 22 kr ,welches Geld von der Stifts« | 
kirchenpflegezur Bestreitung der franz. Kriegs 
kontribution gratis ohne eine Zurückbezahlung 
hergegeben worden." i 

Das reicht aber noch nicht hin. j 

"Am 24. I'ebr.lSol sind von der Stiftskirche ‘ 
verschiedene Stück,als silb. Yotiv und Ge« j 
fäss und Rosenkränz vonjnaria Kindbett , ä 
schmelzt worden,wovon das Vergoldete gewo« : 

. . Kat 1 marc 2 1/2 lot und nach dem Prob«! 

^ Zettel fein 7 3/4 lot auf jede marc,im gan« ' 

5 

























































11 kr Z hlr 

An l'eingold 1 i/Z Dakaten' a 5 fl 3o kr =6 fl 11 
2 lilr. 

Das nicht vergoldete lo i/2 marc 11 lötig a 16fl 
3o kr=173 fl 15 kr 

Den 1. März 18ol sind vom Stiftspropst gute er len ,wel= 
che in der Stiftskirche von einigen rteliq_aien ; 
sind ahgenommen 'worden an den_^aden verkauft 
vforden um 168 fl 18 kr.” i 

Ein -weiteres Schriftstück in der Münsterpfarr-Registra= ; 

f 

tur gibt ein | 

Verzeichnis 


derjenigen silhernen Stücke,Vifeiche aus hiesiger Stifts= ! 

kirche herausgenommen und zusammengeschmelzt j 

VJorden sind,vfo sodann der Betrag hievon bei 
kiesiger Reichsstadt zur lestjcBitung der frz* 
Kontributionen als ein zu 3 verzinsliches 
Kapitalangelegt vforden;- 
6 grosse silberne Deuchter 

4 kleinere 

1 grosse silberne AßlpQl 
1 kleine ^mpel von filigran 
1 kleine Ampel von der" Johanniskirche 
1 silberner Arm mit 1» silbervergoldetem Ring 

5 silberne und ganz vergoldete Monstränzlein 
1 Silber vergoldetes Oiborium 

1 silbe'^'ner Kommunikantenbecher 

6 siibervergoldete Kelche nebst 7 Patenen 
1 silberner Kelch mit kupfernenm Fass und 1 silb. Patene 



- 47 - 


2 silbervergoldete Kronen j 

i 

1 silbervergoldete Krone vom S. Donataaltar * 

item von da die guten Perlen,welche auf einem rotsamteneni 
Bruststück den Hamen Jesu ausgeziert, 
wiederum allda ein goldenenr Hing mit einem Denkstein 
lo ganz goldene fiinge 
lo* silbervergoldete Ring 

in SiMma 21 Rtück 

^ 3 Paar silbervergoldete Messkänntlein,samt 

3 ■^avpr(Lavaboteller) 

1 silbervergoldeter Gürtel 

1 grosser Korallenrosenkranz mit vergoldeten Zeichen 
1 silbervergoldütes Kettele 

1 von guten Perlen besetzte Korporaltasche mit Palla 
1 silbernes Rauchfass nebst Schiffchen u. ijöffelchen 

Soweit das ^ erzeichnis,das. nipht eien 
Sindniok der Vollständigkeit macht. 

So war denn vieles von dem ehemaligen ‘^‘‘eichtum 
verschwunden und dahin war auch der frUhe,re 'Wetteifer 
des Volkes,in dem es seine Heiligen ehren wollte und sei:|e 
^irche zu überhäufen suchte. 

9 O o » o ♦ i 

Doch zum Gedächtnis dieses ‘‘etteifers seien diese 
Zeilen hier niede gelegt.‘^nd dieses Gedächtnis sei zu= 
gleich erfüllt von Hochachtung und ' ankbarkeit gegen die 
Vorfahren,die ihre Glaubenstiefe und ihren ^laubenseifer 
und ihren frommen ^inn in ihren Stiftungen in glänzender 
Weise hochherzig dokumentiert haben. - . 

OM UM PIORIM -FIMDATORIM HOMHA 
iiscRiPTA mmm 

' m ’ 


+ r:....LIBEO. JlTiR. 



































_l?®r 

Hochaltar im Münster vor 152o 

für ganz dürftig sind die iachrichten,die 

von dem ersten Münsteraltar auf uns gekommen sind. 

1326 -tJehruar 5 stiftete Maister Conrad von ^mündjCanoni^ 
GUS secularis ecclesie in Sorch eine Altarpfründe'’auf 

Unser Liehen frauen_'*^ltar ind er Pfarrkirche .zum hl. 
Kreuz in ^münd mit benannten Gütern und Gülten,darunter 
de domo mea sita in frou Gamundiensi iuxta donum Durin« 
gi dicti Schezzer dehent dari omni anno in feste heati 
Martini episcopi triginta solidi hallensium nomine pen« 
sionis tamdire doneo eadom pensis cum aliis censihus si^se 
redditihus equivalentihus pure fuerit liherata. 

Or.Pg.Staatsarchive 

*^iegel der “^tadt -und des Mgr Conrad.Das Rundsiegel des 
letzteren zeigt eine thronende iiadonna mit dem Kinde auf 
dem Schoss,rechts kniet ein Geistlicher ,ohen ist ein , 
Stern unten ein »Schild mit ■Einhorn. 

ümschriftiOOHRiill.DE.GAM...LA l.C/J.Hf.LO... 

Mehring,Stift -‘-•orch S.13 


Mgr Gonrad von Gd gehört der Familie der ^urger -'^'aler j 

an und führt nicht ein Pamiliensiegel,sondern ein eigenejs 

j 

mit dem -^inhornschild seiner Vaterstadt. | 

141o Juli 24 stiften Peter Kaiser und seine Prau '‘‘del= 
heid eine 2. Messe ”auf U. L. Frauen Altäre in der Pfarrf . 
kirche Adelheid Kaiser lebt noch als ^itise 1432,mjo sie e| * 
einen Prozess führt(^rk.Staats A.1432 Iov.l4 s. L^eser, 
Regesten. )Die Messe v/ird die ”Kaiser-j| 4 §;§-Se” genannt,.. 


Die beiden Messen werden in der Druäklaibschen 
Renovation von 1578 als”als Pfarr-Pfründ-Messen"bezeich- 

I *09 

net. 

Beide Stiftungen können sich nur auf den Hochaltar der 
neuen Kirche beziehen, fohl stand 1326 noch kein Chor. ! 
Aber weitblickend hat der berühmte Gmünder Bürger,Magistjer 
Conrad von ^münd schon Vorsorge getroffen für die ^rricli» 

tung einer Pfa|ir|ifründe in der erstehenden Kirche .für i 

, ' . 1 

welche er schon 1317 bei einer Ablassverleihung unter l 

‘den Wohltätern aufgeführt wird.In dem noch lange im em= ! 

porwachsenden Schiff stehenden und benützten Chor der i 

früheren ^irche gab es zu keiner Zeit einen"ir.L.Prauen-! 

Altar©” 

Das Jahr der 2.ttrkunde,141o,ist aber schon das Jahr der 
Weihe sämtlicher Altäre,d.h.ihrer Mensen im 6hor. 

Daraus ergibt sich,dass^der_erste_Hochaltar der i 

neuen Kirche den Hamen führte:Unser Lieoon ffrauen-Altac j 
141o an S.MatthaeijUept 21 
erfolgte die Einweihung des Chors der neuen Kirche. 

Die Orgihalurkunde hiefür liegt nicht vor. 

Dafür berichtet Stiftspropst Franz Xaver Debler ■ 
in seinen ^ronologischeh Hachrichten(Städt.Arch.)S.18‘ 

"141o ist der-ghor in der Pfarrkirche ,anjetzo Stifts» 
kirche,in ^mund eingeweiht worden zur Uhre des hl.Kreu» ; 
zes und Unser Lieben Frauen ^Himmelfahrt,welches Fest das 
Hauptpatrozinium ist,und liegt in dem Fron-oder Ohoraltar 
ein Stück von Unser L. Frauen Kleidung, 

2 Stück von°S. -^eter und Paul " 

1 Stück'von S. Bartholomäus Arm.” ; 

Die hierfür gebrauchten Ausdrücke; Fron oder 


































- ßo - 


flhnraIt.aV”st amm en üatUrlioh aus der Zeit des Ohronisten 
P.X/Debler. 

Das Patrozinium ”M, Himmelfahrt "lässt foKl den 
Schluss zu,dass eine Darstellung dieses Gegenstandes 
im Aufbau des Altars ir*L. Prau enthalten li^ar. 


■ Eine vjeitere Benennung des Hochaltars,die aber < 

- I 

vor l4oo nie vorkommt,ist der Ausdruc k"Pr onaltar" j 

des Herren ^Itar (isie in Fronleichnam,des Herren Leib) j. 

Die Urkunden,in denen ■wir dieses Wort finden,sind fol= | 
gende:1429 Dez.lo’Trimmesse in U.L. Fr* Pfarrkirche F j 

Fronaltar" I 

1456 Dez*13"die Kaisermesse auf dem Fronaltar in U* fraA 
wen münster"(Staatsarchiv) 


1528 Juli 31"wegen der Pimmess und pfrunde uff dem fronA 
altaruhsir"Heben frawen pfarrkirchen"(Kirchenpflege III/4 

Ausserdem ist an 2 Stellen des Berichts über den 

‘ ■ . 1 

Turmeinsturz 1497 märz 14 des "Frohnältars"gedacht;"hin» 

ter dem F^'ohnaltar bei dem Grab" und hinter denFrohnaltär 

da die Zunftkerzen stunden". j 

f * . - — . . . . . u -.. . •, 

Mit diesen Hotizen ist auch der Harne Fronaltar urkundlich 
bezeugt. \ 

Der F^onaltar war also ein Altar Unser Lieben Frauen | 
und auch die folgenden Altäre,die diesen Hochaltar im 
Laufe der Zeiten ersetzt haben,waren Marienaltärei 
152o der Stamm -Jesse-Altar mit der hl. Sippe, 

1667-70 der Hochaltar mit seinem Gemaälde M. ^immelfahr-t, 

. .. . ; - I 

18o3 der Giborienaltar, j 

-» _ I 

i ■ 

f 

1 

I 










185o der jetzt noch stehende Hochaltar,welcher in der Mit=> 
teüber dem Tabernakel in einer ^ische eine Statue Mariae S 

i 

in Sandsteinton gehalten,umschloss.Dieses Marienbild hat | 
jedoch leider 19o9 einem Thronus^ufbau über dem Taberna= 
lei weichen müssen und wird jetzt als Linielstatue,etwa 
zwischen den beiden Dpppelsäulen auf einer Mensa aufgesteJlt 
bei den Maiandachten verwendet . 

Koch ein dritter Harne für cen Hauptalter begegnet und in i 
der Urkunde vom 17.Feb.l667-167o(Allerheiligen)überdie j 
Errichtung es!;g.chQnen_EhoraItars" zu ^nren der aller» | 
heiligsten Dreifaltigkeit,des hl. Kreuzes und der Gottes»j 
mutter j:in_d_ unbeH Jungfrau Maria durch Ratsbeschlus^, 

den und die Süronisten F. X.Debler(Kron. Hachrichten f 

.... I 

S.81/82 und des Dom. Debler. <• I 

Der Lame "^horaltar" Vi/ird von da an öfters gebraucht. 

Ueber. die Altäre 152o-186o ist im folgenden Abschnitt * 
noch einiges bemerkt. 


_Die_Altäre des Münsters 


ca 153o. 


Das "^niversar von i53o,verfasst von Kaplan Am» 

^ r * 

brosius .Baidung,ist wohl eine der zuverlässigsten Quellen 
für die Altäre und ihren Bestand um die Zeit von 153o. 

Aud Grund der in diesem -uuch enthaltenen Notizep und der 
im Vorstehenden bei jedem überlieferten Altarnamen gemach» 
ten Bemerkungen können wir uns^ein Bild machen,von dem 
Bestand von 153o. 






















































I 



Erinnern wir ims,dass^ die •‘'‘iroh.e-jdas Münster,yoii ^^^est nach. 

Ost gebaut wurde und die alte romanische Kirche noch wei= 
ter bestand,während um sie herum die neue Gotik emporstieg, 
dass also die alte romanische -^irche für den Gottesdienst 
in Gebrauch blieb,erinnern wir uns weiter des Wortes des 
Sebald Schreyer,dass zur Zeit der Erbauung seiner Kapelle 
15o5-15o7 (der S. Sebalduskapelle. bei der nördlichen Dop= 
pelsäule)im öhor der Kirche noch kein einziger Altar stand, 
was auch nicht möglich ^ war,da die Kapellen noch nicht ein« 

gewölbt Waren,so ergibt sich,dass die ältes^n Altäre in 
diesem ehemaligen Ghorraum dar romanischen Kirche gestan= 

den haben müssen. . . 

Es sind dies folgendes 

1. Der hochaltar,geweiht dem Hl. ICreuz und S. Anna. 

Er stand etwas nach “'^esten in dem Raum unter oder zwi» 
sehen den beiden Doppelwänden.Er behielt seinen Stand¬ 
ort bis 185o. 

Das Doppelpatrozinium dieses Altars ist seit 185o auf¬ 
geteilt auf die beiden südlichen Altäre in dem Ohorum- 
gang in Kapelle III S. Anna und IV Hl. Kreuz. 

Stiftung ? 

2. S. Jakobus Maior. 

an der nördlichen Säule unter der nördlichen Doppelsäuld 
'StiftersGebrüder Vetzbry 1347 und 1352 KPI 


Im 18. Jahrhundert tritt an seine otelle der Xaveri-Alts.r 


1813 noch genannt. 

3. S. Christopherus und S. Stephan 


■gai n. Rt a ndarh ■38/« r ■aii.HBn südlj,nhen..J15pp.al3ä.ule.. 


- 53 - 


Stiftung durch Gonrad Argenhass,Stadtpfarrer und Dekan 
zu Gmünd und den Gläseranno 1377.In der Bestätigung dei 


Stiftung 14o9 ist als Stifterin nur noch Anna Schoenin 
gen.Eberwinin angegeben. 

4 • S. _Ka thfi ina _ in t r a _mur 0 s 


Stiftung der Kurien (Walter Kurtz senior) 1327(Druchlaib 
Eenovation),Später seiijetwa 1764 S.Aloisi-Altar bis 


■ 18o3,dann abgebrochen und an seine Stelle^’Mariä Trost" 

I 18o4.(vorher bei den Augustinern). 

I lachdem die mauern des Schiffs der romanischen Kirche ab- 
getragen und die Mauern des Schiffs des Münsters aufgeführt 
j waren,boten auch diese Mauern Platz für Altäre. 

I So entstehen; 


I 5. 'S. Hikolaus—‘^Itar 

f 

I an der nördlichen gchiffswänd unterhalb der späteren 


Sebalduskapell0,den auch Schreyer in seinen Aufschrie» ! 
ben nennt. | 

Stiftung des Gmünu^r Pfarrers Heinrich Schnütlinger ^ 

I 

-1381 .Der Sitar steht bis i85o. 

6. S.iüiarie Magdalenaltar. 

gelegen an|der dem Mikolausaltar gegenüber gelegenen 
südlichen Schiffswand. 

Stifterin:01ara Gernoltin 1398 (-Staatsarchiv) • ; 

Dine Versetzung diese.? Altars berichtet Anniv.l53o,61: I 
"Grab..ad BMV da sanct ^aria Magdalenenaltar vormals I 
gestanden ist.Wir nehmen an,dass er in die IIIvKhpelle ! 

• a ist.(s. unten')Das dürfte nach, | 

Einwöloung der Ghorkapellen geschehen sein,also c 152o ? 














































































II. 

Die Altäre der Giiorkapellem und 

CJ 

Sebaldungsla pelle 


Bei der Aufzählung derselben fplgt man der Ord= 
nungjWie•sie Ummenhofer in seiner kurzen,aber im allge= 
meinen zuverlässigen Broschüre ange^ü/endet hat; 

Das Heiligkreuzmünster in öchis. §mUnd,2. Aufl,1931. 

Ss -wird aber hier die gusnahme davon gemacht,dass die 
bei ttmmehhofer genannte”geschlossenen Ohorkapelle”nicht 

als Kapelle mitgezählt Ydrd,v;eil sie nie_ eine Chorkapelle 
war.Sie ist ja durch eine innere Mauer von unten bis 

I 

oben ganz abgeschlossen(nur durch eine Türe zugänglich) I 
Sie Ti7ar allzeit die Geräte-oder Schatzkammer des Münster^* 
Die Zählo^nung läuft demnach voh der ersten südlichen 
Chorkapelle von ’^esten nach Csten zum •‘■^1. Grab, und von 
diesem bis zur letzten nördlichen Chorkapelle,an dfe pici. 
die Schatzkammer anschliesst.Dagegen zählen \^ir als XI. 
Kapelle die nordwestlich vom ^hor gelegene Sebalduskapelle 
hinzu. 

Die I.südliche ^horkppelle war früher geweiht der Kreuz» 
heiligen S. Helena. 

Schon vor 1386 ist sie genannt.Ihre Stiftung erfolgte 

durch pfaff Ulrich HünrprUgel.Weihe 141;o.Sie existierte 
ununterbrochen und unverändert bis 185o. 

An dieses Altarpatrozinium erinnert noch die Statue des 








- S5 

jetzigen Hochaltars Yon 185o. I 

Die II.Chorkapelle enthielt um 153o den Altar von 
-- 

S. Wolf gang und S. C 3 rriakus. « ‘ 

dieser *^ltar,schon vor 1475 vorhanden,erhielt in diesem ^ 

» ’ 

Jahr eine Stiftung des Wolfgang Zülnhart und einen AblassL 

t 

Später S.Donata-Altar.'^ie Kapelle heisst etwa von 1 ; 

1646 an "Wertwein ’’kapelle. [ 

Die III.Chorkapelle | 

Vielleicht wurde in dieselbe nach 1497 der Maria MagdaleJ 
na-Altar übertragen.Doch fehlt jede sichere lachricht. j 

1813 wird als Altarheiliger 3. Patritius genannt. 

Die IV.Chorkapelle 

Auch für sie ist nirgends ein Patronat für älteste Zeit j 
bekannt .Von-1645 an wird sie als Jehlinkapelle bezeichnetj 
mit dem ^Itar S. Laurentius. i 

Die V.Chorkapelle 

Auch von ihr wissen wir kein altes Patrozinium. 

1725'rl813 heisst sie 7Schmerzen-Kapelle. 

Die VI.Kapelle,ohne Altar 

birgt das Hl. Grab von der Zeit um 14oo.*^ie hat ihr köst»^ 

--- - ^ 

liches und kunstvolles Kleinod bis heute getreu bewahrt ! 

durch alle Wandlungen der Zeitsn.Im lurm—ninpturz—bericht 

1497 Mz 24 ist das_”Hl. Grab ” genannt. 

Die VII.Churkapelle 

. » -— - 

enthielt wohl seit 1487 nach der Stiftung der Gebrüder 
Punk von Memmingen,hachkoiiimen des ehemaligen Bürgermei® | 
sters Rembold Punk zu Gmünd(daher "Punkenpfründe" genannt) 

und der lo ooo Märtyrer,nach 



































































der Legende lauter Soldateii)* 

Später S. Johann Lepomuk oder Dormitio 
Die YIII.Ghorkapelle ^ 
hatte seit 1471 den Altar des S.Sebastian,des Patrons def 
Gmünder Schützenbrudersohaft. 

1671 T!9uräe der von Frau Bürgermeisterin Bommas gestiftet! 
S. Sebastiansaltar aufgerichtet. ‘ ! 

Die IX.Chorkapelle 

ist geweiht S.Barbi,ra,S. Dorothea.,Agnes und, Anna ,gestif= 
tet 1436 von dem Kaufmann Johannes Straisser +1438. 

'Diese ursprüngliche S. Barbara oder Straisser-^'^apelle 
hiess später "Kagersche’Kapelle”,nachdem der Syndikus deij 
Stadt Gmünd Dy. Leonhard Kager,geb. zu Füssen 1538,+zu j 
Gmünd 2o.11.1616 und seine Frau Catharina Ohrenbergerin, 
geb. zu Wemding 1543 und + zu Gmünd 28.YI.1613 um 16o9 
einen neuen Altar in die ppelle gestiftet haben mit dem 
Altarbild Kreuzigung Ohriöti,datiert 16o9.Si0 liessen 
sich 16o7 schon einen Grabstein in die Kapelle setzen,wo 
sie begraben sind 

a 

Die I. Kapelle 

ist ursprünglich dem Kreuzheiligen S. Andreas geweiht, 
gestiftet von Heinrich f^uck,dessen Stiftung 138o Konrad 
Ruch gen. Meckling ergänzte. 

1813 (Inventar) ist der S. Andreas-^^ltar noch bestehend, 
wohl bis 185o. 

Ein paar Schritte an derselben Hordseite hinab ins Schiff 
führen uns zu 



- 57 «■ 


und seiner Frau Margareta Oammermeister aus den Jahren 
15o5—15o9,geweiht durch den einstigen Gmünder StadtpfariKir 
und "feihbischof von Augsburg,Heinrich Negelin,anno 15o7, 
die im Laufe der Jahrhunderte die meisten Veränderungen 
und Umbenennungen erfahren hat. 

Eies also war ungefaähr der Bestand der Hebenaltäre des 
Münsters, im Jahre 153o. 

Schade,dass die alten ehrwürdigen Ältarp)atrozinien mit 

Ausnahme des Kreuz-S. Anna—uns Sebaldusaltars unter Hicits. 

achtung ihrer stiftungsmaässigen Gegebenheit so radical 
ausgemerzt sind und dass besonders auch die Patrozinien 

• I 

der ivreuzheiligen S. Andress und S. Helena der Restaura*» ^ 
tion zum Opfer gefallen sindi 

Es war nicht ohne Schwierigkeit,aber auch nicht ohne 
Reiz,dieser grauen Vergangenheit einwenig nachzu-forschao! 
und auch in diesem Funkte das Verschüttete auszu graben 
und, das Ve4gessene in greifbarer Erinnerung wieder aufl 9 = 
ben zu lassen. 

























































58 


Der Stamm-Jesse-Altar im Münster 



za Gmünd. 


In den letzten Monaten des Jahres 19o7 hat der 
Stamm.Jesse-Altar eine Restauration erfahren. 

Das hot den Anlass zu einer Besohreihang des ^‘■Itars» 

(Die erste Beschreibung des tlt&rs stammt von Stadtpfarir 
Pfitzer -Gmünd erschienen im Arqhiv f. Shristl. Kunst 

1892 S.81) 

die im kirchl.-^nzelger der Stadtpfarrei Gmünd,Jahrgang 
II 19o8 veröffentlicht wurde. 

Die Restauration des ^Itars war eine unumgängliche 
Notwendigkeit gewordensdie Pialen,Kreuzblumen»Krabben 
und Blütenkelche und die kleinen Säulen waren von der 
Feuchtigkeit,Som holzwurm etc morsch geworden und grä= 

ssere Teile des '‘■Itaraufbaus gingen d m Verfall entgeger, 
Aus privaten Mitteln,die dem Stadtpfarramt(Stadtpfarrer 

Adolf Saile)zar Verfügung gestellt waren»wurde die Er» 
gänzung und Erneueruhg der schadhaften 'T’eile bestritten. 
Die Restauration von 19o7,dem Bildhauer Britsch 
zu &münd übertragen,vollzog sich unter unsern “ugen. 

Eine Neubemalung des figürlichen Teils wurde nicht bor» 
genommen.Die jetzige Bemalung stammt aus der Zeit 
185o-6o.Sie löste die letzte Bemalung von 1643 ab.Die 
ursprüngliche Bemalung ist also nicht mehr vorhanden 
oder nicht mehr sichtbar.Dagen wurden 19o7 die Pigu ren 
sorgfältig vom Staub gereinigt und mit Del den Farben 


- 59 - 


Nahrung gegeben.Vom Fialenwerk allerdings mussten manche 
morsche Teile erneuert werden.So ist dieser Altar wider 
eine Zierde der Kirche geworden. 

IJe])rigens hat sich. Jiei dieser Gelegenheit ein wich» 5 
tiger ümstand gezeigtjDie ganze Rückfläche des Gorpus 1 

des Sitars ist mit einem Pflanzenornament vön oben bis 
unten bemalt.Leider hat man unteriässen'dlöse Rückfläche 
im’;|;^ichtbild festzu=halten. 

Der mit reichem Figuren-Ranken-und Fialenwerk ausge» 
statteilte Altar ist eine Perle der alten spätgotischen 
kirchlichen Hildschnitzerei und ein köstliches Kleinod 

i 

des MünstersnZr hat eine merkwürdige Geschichte. I 

Entstanden nach dem ^ij^sturz der beiden Heite^» 
türme anno 1497,also im ■‘‘‘nfang des 16.IIahrhunderts,wohl 
erst nach dem Sebaldusaltar,ca 152o war er wohl ursprüi^ 
lieh der Hoc haltar der ^-irche und erhob-sich leicht 
und reich in die Höhe strebend zwischen den beiden hin» 

I 

tersten Säulen des Ohors.Er war natürlich früher bedeu» 
tend höher und weiter.Höchst wahrscheinlich waren beide 
Seiten mit weit und ziemlich hoch ausladendnn Flügeln 
versehen. ’ | 

I 

Im Jahr 1667 beschloss der Gmünder Magistrat zur Dank» j 
sagung für den göttl. Schutz während der unheilvollen 
Zeit des 3o jährigen Kriegs einen schönen Ohoraltar 
in die Stadtpfarrkirche zu stiften^dessen Aitarblätt 
die Aufnahme Matiens in den Himmel darstellte,der Altar 
ward'167o vollendet.. 

18o3 wurde dieser -^Itar abgebrochen und die Johannis» 
--Mrche X&-yg9.tgt,w^^ .ca 188o stand. 




























































- 6o 


•Ä-üQo 18o3 ■fcr'a'b an dassan Stalla in Hailig Knauz 
ein Oiboriumaltar nacli^ dem Muster desmChoraltars in 
^loster IJereshaim ,der auf einer Zeiohnung,ini Besitz 
des Stadt, Museums befindlioh ,abgebildet ist. 

Ihm ifl/ar aber nur eine überaus kurze Lebenszeit bee 
schieden* 

hur Z^it der leugotik im Jahre 185o isurde er ebenfalls ! 

' ' ■ ■ * ■ I 

abgebrochen und seine^lieder überallhin zerstreut. t 

—- ^ - - I 

Der jetzige hochaltar des Münsters stammt nach sei« | 
aem figürlichen Teil von Woermann-München,wie auch 1 

de^ sich an die Hochaltar-Rückwand sich anlehnende | 

Oelberg;der architektonische Teil ist das Werk des | 
Gmünder hüdhauers Riess. ' ! 

Die Schicksale der abgebrochenen Hochaltäre 

sind zum Teil sehr beklagenswert. I 

- ' 1 

Der Giborienaltar von 18o3 hat sich wie es j 

scheint nur in einem kleinen Rest erhalten.Pfarrer - 

Anton Mayer von hinmerbach,jetzt 1939 in qIq 

Pensionär lebend,weiss zu berichten,dass dieser Al= 

tar an einen Schreiner aus ttenbach oder Reichen# J 

bach verkauft worden sei.'^on diesem Schreiner habe | 

• « 

die Pfarrei Zimmerbach zwei grosse Holzleuchter 
erkauft,die von diesem Hochaltar stammen und jetzt 
noch in Gebrauch sind. 

“^er ■Hochaltar von 167o ,seit 18o3 inder Jo¬ 
hanniskirche fiel 1869 der Lurückführung dcrJo« 
hanniskirche in den romanischen Stil zum Opfer. 

Sein Geschick ist ganz trübe:abgebrochen und zer#c.. 
schlagen,vernichtet und restlos und spurlos ver#chvi/un(bn 









Ein besonders günstiger Stern leuchtete über den 
Geschicken des Hochaltars von 152o-167o.¥or diesem Juwel 
der i^unst scheinen sich doch die kommenden Jahrhunderte 
ehrfürchtig geneigt und den schuldigen Respekt nicht ein- ‘ 
gebüsst zu haben.Wohl wurde er von seinem erhabenen und 
königlichen Platze entthront und von einem Ort zum andern 
zu wandern gezwungen-aber der Hauptsache nach ist er doch 1 

i 

unsbis heute erhalten geblieben. 

Hur eine einzige urkundliche genaue Hachricht besitzen wir 
von ihm,die aber bis jetzt ri939)noch ganz unbekannt geblie 
ben ist.Das J^enbuch vom Jahre 1643 hat uns diese Kunde 
aufbewahrt,indem es schreibt: ! 

1643 März 14 ist gestorben Hochus Ransnr,Bürgermeister, i 

74 Jahre alt,hat sein Ruobettlein in ^nser Lieben Frauen | 
Pfarrkirchen beim | 

” Stamm -Jesse-Altar” ! 

{ 

welchen Altar er hat lassen lassen oder renovieren,hat z i 
zwar ni(b erlebt,bis er von dem Maler ausgemacht worden.” 1 

(der 14 März ist der Begräbnistag,der ^odestag ist der 12.| 
März nach Anniv.l53o,12) 

27 Jahre später,167o,musste der Stamm-Jesse-|.ltar seinem 
Hachfolger weichen.Man lehnte ihn nun an die nördliche 
Doppelsäule und benützte ihn als Pfarralter für die gewöbq- 
lichen täglichen pfarrliohen Gottesdienste, 

% 18.Jahrhundert aber wurde er auch von hier ab¬ 
gebrochen und an der Rückwand einer der Seitenkapellen 
untergebracht,nicht mehr als ^Itar verwehdet»sondern zu 
einem blossen Schaustück degradiert.Wie sehr der tltar 
durch seine Ausserdienstsetzu§g,die auch eine weitere Ver4 
stümmelung zur ^'olge hatte,an ‘Wertschätzung verloren hatte 

besoj^ers auch- daraus.i. da^ Irveutariej’ - 




f:^^l 


1^1 




1 
































































von Heiligkreuz aus den Jahren 179o bis 1827 in denen oft 
ganz unbedeutende und wertlose Gegenstände in behaglicher 
Breite registriert sind,der Stamm-Jesse-Altar mit keinem 
Wort mehr erwähnt wird. 

Wohl loo Jahre musste dieses “'‘Itarwerk- im Düster des Raume$ 
und im Dunkel der Vergessenheit der Stunde seiner Auferste 
hung entgegensehen,die ihm nach 185o endlich schlug mit 
seiner Wiederhebung zum. Altar in der jeinstigen Sebaldus= 
kapelle zur Freude und der Freunde der hl, ^unst durch 
Stadtpfarrer Pfitzer. 

Pfitzer vertritt nun allerdings in seinem schon 
genannten “^ufsatz über den Altar die eigentümliche Ansicht; 
der Stamm-Jesse-^ltar könne nicht der hochaltar gewesen 
sein. 

Für diese Behauptung bringt Pfitzer nur die ganz ungenügen¬ 
de und fadenscheinige Begründung vor:weil der -^i-ltar keinenj 
Tabernakel gehabt habe. | 

Aber woher weiss das Pfitzer?Darüber gibt es weder 
Urkunde noch Dachricht. 

Gewiss,heite hat der "Itar keinen Tabernakel,weil er als 
Seitenaltar keinen braucht.Von 175o -l85o hatte er ebenfäljLs 
keinen Tabernakel,weil er in der Verbannung von jeglichem 
Altardienst weilte,Als er aber an der Doppelsäule stand, 
vielleicht von 167o-175o wird er wohl in seiner Verwendung 
als Pfarraltar einen Tabernakel gehabt haben.man kann sich 
einen Pfarraltar für die täglichen Gottesdienste kaum ohne 
Tabernakel denken—man ^rauchte einen solchen wegen der 
Oonsekration dar Kommunionhostien,wegen der Kommunionaus= 
teilung,für die gewöhnlichen Segensandachten.Und vorher, 
für den Fall unserer Annahme.dass’er der Hochaltar war. 



- 63 - 


ist es doch leicht denkbar,dass bei der "Aufstellung des 
Altars von 167o der frühere Tabemakeleinbau stehen blieb, J 
mit den nötigen Umänderungen für den neuen Altar zugerich=^ 
tet wurde,oder durch einen neuen Tabernakel ersetzt wurde. 
Das Fehlen des Tabernakels bei den jetzt noch vorhandenen j 
Teilen unseres Altars ist aber gar kein Beweis gegen seind 
einstige Verwendung als Hochaltar.pie Begründung Pfitzers j 
ist also unbewiesen und unbeweisbart 


Dagegen sprechen für den Stamm-Jesse Altar als 


Hauptaltar ganz gewichtige Gründe: 

l.-^ie Tradition,die auch Pfitzer kennt und anführt spricht] 
davon,dnss einst der ]]]’ltar viel grösser,höher und weiter j 
gewesen war,Ja,noch bei seiner Versetzung in die Sebaldus=j 

i 

kapelle. wurde der Aitar,wie Pfitzer selbst erzählt,wieder ■ 
um ein S|ück niedriger gemacht.Das kann man gut bemerken 

{ an der über dem -^ogenfeld stehenden vorderen und hinteren S 

I ä 

grüsseren Figuren,die viel zu eng und gedrl^nkt hinterein« ? 

ander sich befinden.Der Altar hat also im Lauf der Zeit = 

' f; 

bedeutende Verkleinerungen und Zusti^ungen über sich erge«| 
hen lassen müssen. 


2, Aus der Zeit des ausgehenden Mittelalters sind uns vie« 
le Altäre bekannt mit ähnlichen ^ittelstücken,wie bei un= S 
serem -^ltar,bei denen das Aitarcorpus mit -^lügeln ausge» ; 
stattet ist,(Flügelaltäre-Jandelaltäre) die dann bedeuten^ 

de Dimensionen haben und einen imposanten Reichtum an BiL 
dem und Figuren aufweisen. 

3. Eben die Zeit der "ntstehung unseres Altars ca 152o 
hat sich durch solche Gross»und Praerschöpfungen ausge» 
zeichnet,in welchen sie den in ihr lebenden Gedankenreich 

Jium_iür_ji.an. ataimfindanZBlickien.. dar-.G läubigen P.ntfal tata_ 
















































und dabei ein lautes Sursum corda in die Seelen hineinsang. 
4. Yen besondeeer Wichtigkeit indes scheint unsjisas Pfit= 
zer ganz ausser acht gelassen hat,das Yorhandensein einer 
Bemalung der Rückwand des Stamm -Jesse-Altars zu sein.Die ; f 
Bemalung,sicher aus der Zeit von i52o stammend,besteht in 
einem Pflanzenornament,das die ganze Fläche bedeckt- 
Diese Ornament!erung setzt nun doch voraus,dass der tltar 
an einem Orte stand,wo auch seine Rückseite sichtbar war. 
Wäre er an einer Wandfläche aufgestellt gewesen,so wäre 
die Bemalung höchst unnötig fwesen.i^s gibt nun aber im 
lohnst er keinen anderen Ort,wo die »^icht der Rückseite 

möglich gewesen wäre als eben den zwischen den beiden' 
Säulen,die den Hochchor nach Osten abschliessen. 

Sin ganz ähnliches Beispiel ist der bekannte Zeit» 
blom-Altar in der Stuttgarter Altertumssammlung:auch hier 


die Rückwandbemalung mit" Pflanzenornament,aberreicher als 
in ^münd und mit Brustbild und Hamenszug des Malers und 
der Jahrzah]pl497 versehen.Ausserdem ist da unterhalb der 
Bemalung eine Art Predella angebracht mit einem Gemälde 
des von Engeln gehaltenen Schweisstuches der Yeronika mit 
dem Antlitz Christi. 

Yielleicht hat auch unser Gmünder Altar einst ein 
solchePredella mit dem Schweisstuch gehabt.Die Yerehrung | 
deielben ist für ^münd bezeugt durch die Sculptur des Kir«| 
chenmeisters Kapsar fogt an der südlichen Aussenwand der | 
Ruhe Christ.Kapelle,durch ein Schweisstuch Christi,das 
ein Requisit des ^münder Passionsspiels war und heute nocl 
im ; i^rivat eigant um in &mUnd sich befindet, endlich durch 
das häufige torkommen des Hamens Yeronika in Ürkunden und 
Taufregister. 


65 


5. Wenn die Bezeichnung"Stamm-Jesse-Altar”in den früheren! 
Zeiten ,Tor 1643,nicht in den Urkunden zu finden ist,so j 

braucht uns das nicht Wunder zu nehmen.Dem Yolke lagen eben 
für das Wort "Hochaltar” die Benennungen "Choralt8r"( in al*- 
len Jahrhunderten) und Fronaltar (d.i. dei'’ierra'"Iitar,so 
wegen der Gegenwart |;^hristi)näher und waren ihm gläufiger. 
Den "usdruck Fronaltar findet man Z. Kin einer Urkunde 

von 1429 Dorsal tPrimmess in der Pfarrkirche Fronaltar 
(Kirchenpf. XYI,^ ). 

Ferner spricht die Joh.Druchlaib’sche Renovatioi; 
von 1577-81 von den beiden Pfarrpfründen"Unser Lieben Frau¬ 
en Altars in Unser L. Frauen und des hl. Greutzes Pfärrl” j 
kirchen." j 

Darnach hätte man damals den Hochaltar als "Unser 1- Frauen! 

Altar "bezeichnet.Das passt sehr gut auf den Stamm-Jesse- 

Altar,dessen Flügelbilder auf der inneren Seite wohl Scenen 

aus dem Marienleben,auf der äusserenSeite Passionsbilder 
enthielten. 

Auf alle diese Gründe hin stehen wir nicht an,ien Stamm- 
Jesse-*ltar für den Hochaltar von 152o anzusehen. 

Machen wir den Yersuch,mit kurzen ^trichen 
ein mutmassliches'iild des Stgr^IjeSieIIitär^sö~wie ^ 
ursprünglich ausgesehen haben mag,zu entwerfen; 

Ueber oder vielmehr hinter einem Tabernakel -und Leuchter« 
bankunterbau streckt sich waagrecht eine reichbemalte oder 
skulpierte -t-redella ,auf der ein starkes Gesims ruht erhebt 
sich in der ^itte die ^ildgruppe des schlafenden Jesse 
und das stahlende Sippenbild,fiesem sind auf beiden Seiten 
je ^ mit präc htigen Gemälden angeheftet.Ueber dem 













































Bogen der gros-.en Misciie stehen wie heute noch die zu dooi l 

4 Frauen gehörigen Männer.In einem oder 2 über ihnen si-ohi 

• ■ * 
einschiebenden kleinen hischenbau stehen die beiden jetzt 

fast verdeckten 2 weiteren grösseren Skulpturen und über« 

ragt der örueifixus mit der Taube des Hl. Geistes und t?otti 

Yater aus einem leichten und reichen Gespreng,wie aus Him= 

melswolken hervortretend.So weitet ,reckt und streckt sich 

,4.'' « . 1 

ein gewaltiges “erk und füllt den Raum zwischen den beiden 
ragenden Säulen in Höhe und Breite und steht vor unsern 
träumend suchenden ^ugen einer jener grossartigen Wandel« 
altäre,in "^lanz und d*uft und Gold erstrahlend und entzückelnd 
der wunderbare wahrhafte Stamm-Jesse-Altar,in allem ein 
Gerkjin welchem das hinsterbende liittelalter nocheinmal, 
wie in manchen anderen derartigen Schöpfungen jener Zeit, 

all sein “^issen und Wollen und Können,sein Sinnen und Be« 

_ 

Trachten,sein Leben und Beten mit gestraffter Kraft zu« 
sammenfasste,-ein YJerk würdig des uünsters! 


werden können,so hätte 

es wieder werden sollen,wenn die Heugotik den Geist der 
Yorzeit tiefer erfasst und mit schwellender Kraft sich in 

a 

die Ideen der Alten hätte hineinleben können.Aber sie hat» 

te nicht die Fähigkeit in den ..rhaltenen Resten das wahr« 

- haft-musikalische Leitmotiv zu finden,das in ihnen immer 

noch na chklang, und da selbe weit erzUentwickeln,'a uszuspinner. 

und auszusingen zu einer vollendeten Composition. 

^"un bleibt uns noch übrig im ein- zelnen die 

noch vorhandenen Reste des Stamm-Jesse-Altara. näher zu 
betracETeST ' 


Ber Standort des Altars is^ die seit 15o6 
bestehende Sebalduskapellejerbaut als Stiftung des Mürn« 
bergerkirchenmeisters Sebald tJchreyer und seiner Frau 












Margareta Kammermeistwr,die sich damals ungefähr 9 Monate! 
in Gmünd aufgehalten hatten auf der Flucht vor einer in | 
lümberg ausgebrochenen Pest. j 

Gegen "nde des 17. Jahrhunderts erst verschwin« ^ 
det der Harne Sebalduslcapelle und die Kapelle heisst '%riii 
Hilfka pelle "und bei ihr der Begräbnisplatz der ’tStorr" | 
wie das '^otenregister von 1683^1698,1699,1715,1720,1736 i 
aufweist,war auch noch das Inventar von 179o und 1813 be=^ 
stätigt.l72o und 1724 heisst die Kapelle oder ihr Altar ^ 

lo 000 Märtyrer altar (^otenregister)als Begräbnisplatz j 
der Storr. I 

|us dem “sehr äusserlichen Grunde ,dass i85o-6o der; 
Taufstein in die Kapelleler stand vorher im '^chiff der i 

Kirche-versetzt wurde,entstand der Harne "Taufkapelle" 1 
und Taufaitar. 

Die Mensa des seit 185o ff in die Bebalduskapellei 

versetzten Stamm-Jesse-^iltars hat ebenfalls bedeutende 

^ * 

Veränderungen erfahren.15o6 ff liess Sebald Schreyer 
(Gümbel.der Sebaldusaltar in gmünd,lürnberg 19o3} 
eine ganz wohl aus Quadern hergestellte Mensa errichten: 
und legte in das sepulcrum eine grosse Anzahl von Reliqu;. 
en,darunter ein Stück vpm fisch der hl. Elisabeth ,eine 
Reliquie der hl. Kacubilla(Cutabilla)etc.Gründlich verän 
dert wurde die Mensa um 1687/88.Der -^ufbau defe Mensa be« 

stand von da an nur noch aus 2 oteinwänden links und rei 5 ht 
über welche die Platte der Mensa gelegt wurde.So entstand 
unter der Platte ein Sohiraum ,bestimmt zur Aufnahme der! 
Reliquie des hl. Märtyrers Theodorus,welche am 23. Juli j " ; 
1687 von ^^om- aus als "üorpus sancti Theodori Martyris" 

_ 




























































68 . 


ani gesandt und am 4. Bez 1687 vom augsburger Bisohof Jo-j 
kann Christoph von i'reyharg approbiert waren.Bo erhielt j 
die Mensa "einen hl. Leib"an stelle der Sohreyerszhen He=j 
li nien.über deren Verbleib die Haohriohten fehlen. j 

185o ^urde auch dieser hl. ieib entfernt.^er '^Itar hat ; 
jetzt nur lortatile,eingesetzt 1913,mit einer Helmuie j 
des S. tleparatus Martyr,die 19o6 von Keppler ein-j 

I 

gsschlossoii woroGH i 

Der hohlraum unter der verhältnismässig dünnen Altarplatt| 

ist nooh vorhanden.''on dem einst durch die beiden ( 

hierher gekommenen Corpus S. Theodor! datiert die .lahl del 

Umgebung der Kapelle zum Begräbnisort der Familie Storr, j 

Daher auch der Marne "Storsohe "Kapelle. j 

4on dem hl. Leib des S. fheodorus H. berichtet noohj 

das Inventar von 179 o:(StadtpfarrregistratuB Faso. 18 Mr j 
14 .verfasst von Kanzlist Ignaz For ster 23.u.25.Juni j 
1790 s.'feser Kirohensohatz von ‘'münd Arohiv f. Ohr. Kuffsi| 

1926 .3.US ff./ 

"Ein Sarg mit dem Leib S. Theodor! tt.^ieser ist geziert 
mit einer silbernen Krone,4 edelsteinbesetzte goldene 
Hinge.l Hing so ah dem “issen hanget.l silberne Kapsel, 
„orin das Slut dieses Heiligen aufbe«hrt «ird.ein gros 
ses silbervergoldetes Agnus Dei.ein eingesohlagener sil 

b rner Pfenning,ein Agnus Dei von gesohmelztem Slas 
(Email) in ’nüber gefasst,2 silberne ■'*otiv,l silberner 
Sohaupfenning an 3 Kettelen,4 messingene Leuchter in 

einem Kästle.” 

"In der Maria hilf_Kapelle(sind) die CemäldeiBooe homo, 
der Heiland im Kerker .Maria auf hoz gemalt,Geburt '^hristi 
(Oelgemälde) 

Lauter jetzt versch'wundene Herrlichkeiten! 






A ''''TV 




™ 69 



* 

Im Sufhau und in seinem ganzen Figuren! 
■werk zeigt der Sitar den Stammbaum Christi,dessen grosses! 
Mittelstück eine Art heiliger Familie oder,wie das Mittel^ 
' alter sagte,eine ”hl. Sippe”ist,d.h.die hl. YerwandtschaJ' 
Christi.Doch beschränkt sich die ^aünder Darstellung auf 
4 i'rauen und 4 Männer. In anderen Sippenbildern ist der 
^reis der YeAndten mehr erweitert. 

Jesus Christus wird von den »Propheten und in der kiPöhl,, 
Liturgie und Literatur als ” Zweig aus der turzel "Jesse 
bezeichnet,das ist als lachkomme des Jesse oder Jsai,des 
Taters Davids.Der schlafende Mann,der im unteren Teil des 
Mittelstücks daliegt,ist nicht etwa Abraham,sondern Jesse 
oder Jsai.Darnach^wird der ^itar in den AktenCs.obenTTis 
Stamm-Jesse-Altar bezeichnet.Man nennt solche Altäre auch 
”Stammbaum-Ohristi"oäer '• Sippenaltäre '’.Pür Gmünd indes 
siM die beiden letzteren Namen urkundlich nicht nachzu* 
weisen. 

Wie es kaum einen ^ug aus dem Lebaa Jesu gibtjdessan 

die Christi. Kunst sich nicht bemächtigt hätte,so hat die== 

selbe sich auch den Stammbaum Christi sich nicht entgehen 

lassen,der uns von dem Evangelis*ten Matthäus im 1. Kap, 

mit Zurück!lihrung der Geschlechtsfolge bis* auf Abraham 

und vom Evangelisten Lucas mit der Reihenfolge bis auf 

Adam im 3. Kap. berichtet wird.^ie Namen dieser Register, 

die nach jüdischem Gebrauch aus verschiedenen Gründen 

sorgfältig überliefert wurden,boten deV Kunst einen will= 

* 

kommenen Stoff zu immer reicheren Darstellungen und glän= 
zenden iDacorationen.Doch wird die Abstammung Jesu meist 
erst von Jesse-Jsai an durchgeführt. 

























































7o 


Sacristei dienenden Kapellenraum der protest. Stadtkirckp 
in Schorndorf in Stein am Gewölbe geschehen.Da ist über j 
dem nach dem Schiff zix ehemals offenen Bogen die Stein» j 

I 

figur des Jesse angebrächt,aus desssen Brust, der Stamm» j 
bäum ausl’auftjder sich in den Gewölberippen verästelt. | 
Auf den Kreuzungspunkten der Rippen sind Blumenkelche 
mit den Brustbildern der Könige und Propheten,der Ahnen 
Jesu,ausgemeisselt.'^ie Piguren sind alle mit der noch 
altan Bemalung versehen.^ie Schorndorfer Bildnerei ist 
wohl etwas älter als die Gmünder Holzskuptur .Eine hand» 
schriftliche hotiz in einem alten gedruckten Missale 
(zu Strassdorf bsfindlich)heisst: 

JECHOATB STRUGTURA EGGIE IE SGHOREDORPP AEEO 

^C A4AA pasohe. . 

d.h.Begonnen wird der Ba’u der Kirche in Schorndorf_im \ 
Jahre ect 1477 an Gstern. | 

Bedeutend figuren»und gedankenreicher :.und künsi- j 

■1 

i 

lerisch wertvoller ist das Werk des Stamm-Jesse-Altars 1 

t 

im münder Münster. | 

Das Ganze stellt einen kunstvoll stilisierten Baum | 

mit Wurzelwerk,Stamm,Geäste und Gezweig,Blättern und 1 
* ■ i 

Blüten dar.Die auswärts und einwärts gebogenen Fialen» j 

spitzen mit ihren Kreuzblumen sollen in ihrem schein» | 

baren Durcheinander noch mehr die Jllusion einer Baum» 1 

kröne erwecken. 

Im unteren,durch Querleisten scharf abgerenzten Teil: 
des alles beherrschenden kittelstücks ruht im Schlafe 
Jesse ,David s Vater und des Erlösers Ahnherr.Das aus» | 
gezeichnet modellierte Haupt mit wallendem Haar=und Barti 

I 

schmuck ist auf die Rechte gest^tzt-das mit Aermeln ver»! 


- 71 - 

5 

3 

sehene Obergewand läuft in gefälliger Draperie bis über j 

1 

das Knie herunter.Der linke '‘■’uss,auf dem die linke Hand ! 
leicht aufliegt ist über den rechten Fuss gekreuzt.Die ! 
Füsse sind bekleidet mit fast bis an die Knie reichenden! 

i 

Stulpstiefeln. i 

■ c i 

Von der Brust des Schlafenden aus läft die Wurzel des | 

& - - • ■ -- III I 

Stammes nach beiden Seiten des Altars hin. 

Dine breite Holzkehle umzieht als mächtiger Rahmen,oben 
einen Bogen wölbend das ganze ^ittelstück.sie ist in 
ihrem ganzen Verlauf angefüllt mit Ranken und ^lüten» 
kelchen,aus denen sich die gut individualisierten Brust4 

i 

I 

figuren der Ahnen Jesu erheben.Sbenso steigen aus den j 
Blutenkelchen die Bilder der Könige und Propheten in 
dem beiderseits Vom fogenfeld sich anschmiegenden hübsci. 
durchbrochenen Zierwerk empor. 

Hach oben geht nun der Au fbau über in das Ge» 
spreng und Fialenwerk,in dem eine vorzügliche Figar 
eines Oruzifixus,von ^ngeln umschwebt,hervortritt,über 
sich die Taube des Hl. Geistes und Gott Vater,die das 
Prachtwerk krönen—der Stammbaum ist übergegangen in den! 
Kreuzesbaum. I 

, Die Hauptgruppe des Stammbaums aber ist die im 

Mittelstück befindliche hl. Sippe. ■ 1 

^Her sitzen in einer fast nur angedeuteten Doppelnische 

und 2 Seitennischen 4 Frauen mit überaus anmutigen Ge»| 
Sichtszügen,in edlem Gewandschmuck,auf deren Erscheinung 
das Siegel der Vornehmheit ruht. ( 

Maria mit der Krone auf dem Haupte lässt eben daJ ' 
Jesuskind von ihrem Schosse aus zu S. Anna hinübersehrek 
ten,links und rechts von dieser lieblichen Gruppe,die 


















































- 1 %-- 


man für sioh allein genonmen als eine ausgezeiclinete | 
Mutter Anna selbdritt ansprecken könnte,sitzen ganz | 
frontal je eine FraUjbeide mit einem Aind auf dem Sckospe 
'denen sie FiHiokte reichen.Auch diese F|*auen leuchten 

i' 

in ruhiger Milde und 4-Qniut. s 

Wie am ganzen Altar,so sind auch hieh keine tarnen bei= 
geschrieben. 

Wer sind nun aber diese beiden Frauen? 

Stadtpfarrer Pfitzer(Archiv für Ohristl. Kunst 1892/8l| 

erklärte einst die eine für Bathseba mit ihrem Sohne I 

Salomo- und die andere für Sara mit ihrem Sohne Isaak, s 

Biese Erklärung dürfte aber zu gesucht scheinen.Sara i 

mit Jsaak passen nicht in den Rahmen der hier gegebenei 

1 

Ahnenreihe,die ja erst mit Jesse,äem Vater Davids be^ | 

i 

ginnt.Auch verträgt^sich diese Ansicht nicht mit der 
traditionellen künstlerischen Auffassung des Stoffes. 

Andere erklären die eine Frau für Elisabeth 
die Frau des Zacharias,mit dem kleinen Johannes dem Tä 
Taufer,und die andere für Salome,die mutter Johannes I 
des Evangelisten.Aber auch diese Deutung auf Elisabeth 
ist unrichtig,TW eil sonst die für Elisabeth ausgegebe^i 
Frau in ihrem Aussehen als ältere Matrone dargestellt J 
Twerden müsste ,Twie das auch bei S. Anna Twirklich der j | 

* I 

Fall ist.Beide Figuren sind aber tatsächlich als jugend 
liehe Erscheinungen gegeben. 

Die beiden Frauen sind vielmehr anzusehen als: 
Maria Salome mit .Johannes dem Evangelisten und 
Maria Gleophae mit Jakobus dem Jüngeren. 

■^ie beiden Kinder sind sog. "Brüder des Herrn", 
seine Ges chwisterkinder ,bei4e spätere Apostel. 



Für diese unsere Deutung spricht lebhaft zustimmend ■ 

die 1521 geschaffen "Hl. Sippe" von Martin Schaffner aus ' 

_S_ I 

der Himer Barfüsserkirche in den Himer Münsterchor versetztl:. 

_ _ I 

Hier sind die von uns genannten Hamen in die Himben oder e I 

Heiligenscheine der dargestellten Personen eingeschrieben J 
Aehnlich ist auch die Darstellung der hl. %pe in der Spi= ^ 

talkapelle zu Weilderstadtju.a.m. | 

Dafür spricht auch der Umstand,dass Jakobus der Jüngeile 

“ I 

schon seit vielen Jahren vorher eine Altar=oder Messestiftiing 
im ^münder Münster hatte,dass Johannes der Bvg.gerne als i 

- , : ' ■ f 

Lieblingsjünger des Herrn auf solchen Bildern erscheint, I 

: 

dass endlich die Hamen Salome und Maria Gleophae häufig 1 
in Gmünder Hrkunden und den Taufbüchern (von 1573ban)vor= | 
kommen,TWas die Verehrung dieser beiden Sippenfrauen in l 

Gmünd bezeugt. [ 

Man trifft bei ndern Sippenbildern die genannten Frau) 

en auch jede mit 2 ^“inde-rn an;Dalome mit Goh.dem Bvang.undl 

i 

Jakobus Major und M. ^leophae mit Jakobus Minor und Judas 

» 

Thaddäus, 

Von der BogenTWölbung über dem Gmünder Sippenbild herab 
senkt sich ziemlich weit eine feine ,kunstvoll durchbrochelie 
.Rankenschnitzerei,die den oberen Teil des Mittelstücks in 
feinster und zierlichster Weise füllt, 

Heber der ■^ogenkehle,die mit Blütenkelchen und kleinen 
Ahnenbrustbilchen durchzogen ist,erheben sich nun,fast in 
ganzer Figur frontal stehend die Gestalten von 4 Männern 
die zu den 4 unten sitzenden Frauen in Beziehung stehen; 
über Maria und An^a stehen; 

S. Josef und S. Joachim,über den beiden anderen Frauen; 
Zebedäus,der Mgrnn der Salome und Gleophas,Mann der Maria 










































































74 « 


Cleopliae(i?ieder ■wie in Ulm). f 

Stwaigen Versacken indes,auch die kleinen ShnenbildBr ; 

r^. 

aaszadeuten,wird kaum ein Urfolg keschieden sein,wegen des ; 
Fehlens individualisierender Beig^ken,al)gesehen von den | 

Kronen der Königs.. j 

C •' 

Zwischen den Bildern der 4 Frauen und den kleineren ^ 

Bildwerken ist ein merklicher Unterschied festzustellen in ? 

der Formgebung. ' | 

In der majestätischen Ruhe der 4 Frauengestalten 5 

spiegelt sich ab jene stille,gehaltene,innere Ruhe des goti4 

^hen Geistes,der die Zurückhaltung der Gefühle,die Beherr«^ 

f 

schung der Stimmungen,die ”masze’» der ‘‘‘lten,so wie sie ihm 1 
eigen sind auch künstlerisch' ausdrückt. I 

In den kleineren Uüdwerken dagegen prägt sich 
die Unruhe und “^nrast der impulsiven Kraft ‘und der Agilität 
des Geistes der Renaissance aus; 2 Velten begegnen sich 

•—•T*7"---—____ 

in diesem ‘‘Itarwerk in friedlich sich verstehender Zusammen; 
arbeit. 

I 

Darum werden es auch verschiedene Haände sein,die : 

i 

hier tätig waren,darum ist es auch nicht gelungen,den oder ! 

I 

die Meister zu entdecken.Bas Rätselraten hat aber bis jetzft 
keinen nrfolg gehabt, ur ein archivalischer und,wie er 
beim Sebaldusaltar geglückt ist,wird Klarheit bringen könnejn. 
Bis dahin wird es uns genügen J^üssen,die_6eschichtet 

i 

möglich, zu'verfolgen und zu erhellen und 1 
die Gedankenwelt des-Werkes auszuspüren und seine Bedeutung! 
und seinen Sinn kennen zu lernen.fieser aber ist die Dar« | 
Stellung der Harmonie,der innigen Verbindung des !|lten und 
Neuen-T. staments,der beginnenden Erfüllung der Vorbilder 








■75- 


und Ueissaguagen,der Einlösung der göttl. Heilsverspre« 
chung-dieser Gedanke spiegelt sich wieder in den froh« 
bewegten Mienen der glückseligen Personen,Ihre Seelen 

S 

beben jubelnd auf im Wiederklange des Magnificat der 
Gottesmutter und lauter rauscht auf in überquellender 

Weihnachtsfreude der Gesang des ganzen Chorus der Seher 
der Vorzeit,der Simen des Herrn;’^Siehe ,wir haben es 
euch vorhergesagt, 


» o 


IfV' 
























































76 


Kamen der Altäre, 

die sich, im Lauf der Zeiten vorfinden 
und wie sie hier alphabetisoh genannt sind: 

1. S.Aohatius und lo ooo Martrer-^Utar 

9 

2. XrVAdiutores (S.Aloisi-^atar s.unten) 

3. S.Andreas 

4. S.Anna und lil,Kreutz. 

5. S. Apollonia 

6. XI? Auxiliatores 

7. S. Barbara (Dorothea,Agnes,Anna) 

8. Oonceptionis BM? 

9. S. Christopherus und S. Stephan 

10.5. Donata ?M 

11. Dormitio BM? 

12. Dreifaltigkeitsaltar,Hochaltar 1667-7o 

13.5. Helena Erthaler s. unten 

14.Herz Jesu 1662 

15.5. Jakobus Maior 

16.5. Johann Kepomuk 

17.5. Katharina intra muraos(=i) 

18.Hl.Kreuz(S. Anna) 

19.5. Laurentius 

20. Maria Hilf 

21. Maria Kindbett 

22. Maria 7 Schmerzen 

23. Maria :j.agdalena 


24.S. lukolaus 

'25.löthelfer s. -»uxiliatorss 
Batritius 

: 27.Scapu^er ^ 

-‘28..S.iS*©bald.usS 
■. M-, 2^.,S*ii/Se.ba.stlanus _ : ^ 
3o.Staiiim~Jesse—Hochaltar 

.'‘olf^ang ,.undi-_M» .-Cyriakus 
33.Zehntausend Martrer-^^-ltar 
Aloisi—‘Mtar 

■ .Ertha-l ” ^ ■ • , . . 

Kaveri H 

* 

S. Achatiusaltar. 


' Bar-Altar ist nur einmal ■genaantllm Pergamant-^nniveJ 

. sar Toin Jahre 1530 II b liest Bto; 

Remboldi Punk et Barbaras uxoris.,. eins sepu^rum 
est ad beatamAirginum iuxta altäre sanoti Aohati-i- . ’ 

Sia Rembold Punk ist USg.iiTiöltättmeisterMd“ 

1446 Bürgermeister +1455 ’.‘ ’ 

1452 Klage des Altbürgermeisters Rembold Bunk im lamen 
seiner (Stif )Sclme,ster Anna Straisserin in'Mühienange= 
legenheiten(s. Regesten). 

Jahrscheinlich ist Rembold Bank der erste Stifter der 
Pfrimde (+nach 1452), daher der Karne Bunkenpfründe 
1487 Dez'1 Kp’x?I- -l-l 5 -—— 

—Pulken' ,B\irger zu Mem 



































































. 78 - - 

mingen(Tiiialirscii8iiilicli Söhne des Giaüiider B.M. Kaspar 
Pank,der von gnUmd weggezogen ist)stiften an die.Pfründ 
I und mess und altar der ailf(statt zehn)tausend,iiier4rer j 

j I 

I in ULF Pfarrkirchen zu Gd im ohor gelegen ,die der ersani 
Priester Her Wilhelm Heherling jetz tun hat" 5. fl rh Ziijs 
und tibergehen der Stadt 125 fl rh zu diesem Zweck,wofür | 
die Stadt quittiert, 

Wilhelm Herherling ist 1492 als cap.X mil marUgenannt ! 

im Mitgliederverz.der Oonfratemitas minor Anniv» 1517 ä 

Agenda, - . I 

1497 Juli 5 KP X¥I 1 ! 

ist diese Stiftungsquittung wiederholt,aber nur noch I 

Hans funk B. v,Memniingen genannt und als Kaplan ange¬ 
führt Ulrich Schnaitter, 

1514 Änniv.1517 Papier in fine: 

Mgr Wilhelm Schweitzlinger pleh in Leinzell et cap S. : 

l: 

Achacu 1514 | 

1547 ist die Pfründe vazierend und hleiht es. Letzte ür« 

I künde 1637 Juni 29 KP XII und X¥I 1 u,?feser ,kaplaneien,i 

j Daraus ergibt sich,dass der ^Itar anfänglich im 

. öhor stand, Tgl, Altar ;lo ooo Martrer 
j Zu der eigentümlichen Legende S, Achatii s.Künstle 
Jkonographie II, 

Irrtümlich heisst er in der Urkunde 1487"ailftausend 
I martrer"statt lo ooo Martser," I 

S tt s 

In der Kapelle dieses Altars (?II Kap,seit 185o guter j 
I Hirte)liegt am Boden eine verwischte barocke Grabplatte i 
j die noch ein Erkennungszeichen hat;die Helmzier mit 2 i 

I Beilen,das Wappen der von Sturmfeder ,Das ■ otenregister | 

J berichtet,dass hier begraben liegen; j 




' - 






• 79- - 


Friedrich Franz Sturmfeder von und zu Oppenweiler +23,3.? 
1691 und franz,^reiherr von Stur^eder zu Oppenweiler + j 
Si.Mai 1744 »Beziehungen dieser Familie .zu Gaiünd .sind ^ 
nachweisbar seit 1585^s. Taufreg,) . 

1592 Anniv 1517 /2o Agenda 

beschreibt Joh, Schrott die_Obliegenheiten des Aohatius ! 
Stahl,caplan S.Kath X,darunter ;"er hat alle Dienstag i 
Messe zu lesen auf der Funken Altar," 


S*XIir Adiatores-?ltar 
s,Hothelfer -^Ita^ 

Damit ist gemeint der S, Ssbaldus-ntar von 15o6, 
der eine Predalla mit Gemälde der 14 Nothelfer enthält, 

^Der Name XI? Adiutores ist nur einmal erwähnt. 
Sonst hat der Altar den Namen ;XI? Äuxiliatores” 

1692 Febr wurde in -Aom das Privilegium für den Altar 
XI? Adiutorum erteilt und 18.III 1692 in-Äugsburg con- 
firmiert ad septennium,AnniT,153o,5o , 51 , j 


S, Aloisi-Aitar, l 

I 

genannt in dam Inventar 179o(Arohiv f.Chr. Kunat i926A^ 
gekennzeichnet mit den ^ottaujein blauseidenzeugener BaJ 
daohin mit goldenen Spitzen.zum Aloisi-Altar gehörig» ] 
und 1 , 0 . 123: "hei S. Aloisi-Altar '4 mesa.Leuchter I 

in einem Kästle”, i 

s.S.Xaverius-Altar. . _ j 

t 

Eine Reliquie des hU-Aloisius^gpartioul,^^«- ^.. c 


r-- 






























































Aloisii Gonzaga© Confessoris kam nach. Gatünd von ^om laut | 
Schreiben vom 8* März 1763*di© bisch^Approbation erfolgte 
14.Mai 1766,I)as zeigt die ungefähre ^ntstehungszeit des ^ 
Altars an* 

' * ■■ 

I 

I 


S, Andreas-Altar. • - i 

**^*3^s>*sa:«s£»nss»naeiatiss3B«saBa8s=n | 

* ■ “ • - I 

i 

Urk 14o9:auf der linken Seite des %iors*(Bisch* Bestätig»! 
138o Juni 28 sagt:er sei gestiftet von Heinrich ^uch und] 
l38o stiftet dazu Conrad *^uch gen* Meckling j 

1399 Oct 4 sagt iKaplan Bert er Gries habe schon f^er sein' 
halbes Haus dazu gestiftet. 1399 stiftet er auch die( 

' ander© Hälfter seines Hauses* 

14o9 lov* 23:Altar in dem neuen ^hor zu der linken Hand ? 

1458 Juli 22^’Messe S* Ahdr.Alt* in unser l*Pr. MUnsterB ’ 

179o Inventar der Münsterpfarreij 

Bei S. Andreas ein Genüilde,genannt "Maria Tod" 

Darnach würde der S. Andreas ^41tar der |ltar sein,der 
auch Donaitio BMV genannt wird s* Dormitio 
Dazu stimmt aber nicht die Bezeichnung:Dormitio BM7 'i 
S.Joh* Nepomuc 1742* * - 

S* Andreas,ein Kreuzheiliger,fand in der Mrch© des hl* ( 
Kreuzes seinen geeigneten Platz als Altarheiiiger in der^ 
ersten i^apelle des ndrdlichen Ohorumgangs (Svangelien»» 
seite),wie S* Helena, auch eine Kreuzheilige,die Altar- * 

I 

heilig© der ersten Kapelle des südlichen Ohorumgangs innb 


hatte—bis 185o.Die Bestauration.von 185o/6o hat diese 
fromme 2usammen-und Gege|mbers|elii^^^ te 








8 i - 


trifftjganz unterdrüokti- 

Wtoend der S. Helenaaltar noch fortlebt in der Statue 
derselben am fochaltar,ist-das BedSchtnis des S.^ Indrea^ 
was nie hätte geschehen sollen,in der Kirche ganz ver.^^ 
schwanden* 

Am jetzigen ^oohaltar ist ist als Kreuzheiliger S. Bernhard 
angebracht* 

In der S. Andreas-Kapelle X stand die i’aLaeselJ’igur.die 
jetzt auf dem SalTafor untergebraoht ist. 




S. Anna und Hl* Kreuz 


Als das i*Unster von "esten her zu bauen begonnen^wurde.l 
liess amn zunächst die alte romanische Kirohe: mit ihrel ! 
öhor stehen..^ idieaem alten Chor standen 3 Altäre i ; 

1. Hl. Kreuz und S.; Anna . . . j 

2*S* Christoph und Stefan gegen Süden, : ^ 

3*S* Jakobus gegenJIorden 

Di© Pfründe S* Anna,die zu S* .Katharina intra murös .und 
-die.Pfarrei stahden bis 1297.im Patronat des Klosters 
loroh.Ton 1299 An im Patronat des Domkapitels zu Augsburg 
bis 1544,von da an im Hatronat der Stadt ''münd* 

S. Anna ist in Hrkunden genannt von 148o-1689,war aber 

nur selbständige Altarpfründe bis 1644,von da an vacieren 
de Pfründe* I 

Im Anniversar 153o ist‘der Alter genannt bei den Jahrta- | 
gen Ärgenhass öonra4,,olim plebanus in Gmünd l4oo 

Grab bei S* Öhristoffels -Altar und s. Annanaltar dar- 
zwischen". • | 

^lad,il'Grab,vor.iU.Anenalt^j^^ 





































































1518 genannt als Altarpfründe im Steaerverzeichnis im 

Handbuch der Dekane 

* • # 

1519 Johannes Rauch capellanus Sancti Hicolai et Apoio* 
niae 

ÄnniYÄpier 1517 

Die Schnitzerei:Marter der hl Apollonia,jetzt auf dem 
S* SebalduSaltar(2*südl,Chorkapelle)Standwohl früher 
auf dem S.Hikolausaltar* . , I 

Die Messe war demnach verbunden mit dem Altäre S* Sico- i 
lai und dessen Pfründe,. , . 

179o (.Inventar)"In einem Küstle neben dem S* Soh,Nep-«^lt” 

I 

”4 messingene Leuchter zu S* Apollonia-‘**’ltar .. j 


: V. S*S* XIV Auxiliatpres. 

■t £= 8S 8B 83 sr SB as rs SS s= b; SS s:; SS s: s: SS es ssm aest 

s,Adiutores,s. lothelfer.* 

genannt im Anniversar 153o fol.5X b Zettel: 
anno 1692 mense februario privilegium Bo^e datum ad altp 


- 83 - 


• 171o stiftet Dekan Jo h an n Michael Schleicher eine Messe 
auf den 14 Hothelfer -Altar.actum 171o 
Annivers.l53o fol 5o b u.5i b* 

Wahrscheinlich ist dieser 41tar identisch mit dem S, Sebi. 

dusaltjir,der ein Predellabild der 14 h'othelfer enthält. 

In der Pfarrkirche zu Oberbettringen hängt ein 

grosses Leinwandgemälde,ein “Itarblatt.das die 14 lotheli 

fer darstellt ujd mit der Jahrzahl 1775 signiert ist. 

185o kam dieses qqs der Gm ^der Heiligkreuzkirche 

durch Ankauf nach 0 Bettringen^ 

s.Smünder Heimatblätter 19^ 

S.189 

171o stiftet Dekan Joh. Mich,Schleicher feine Messe auf den 
Altar der 14 Hothelfer actum 171o, *nniv 153o,5o,51 

S, Barbara, 

I 

S, Dorothea,S, Agnes,S, ^nna. , 

Straisser-Altar, | 

-f 'Y'5' " i 

■Bsssrsssssstiieasisassssssssssssastsr .- r- —i ' | 

gestiftet l436bjuli 24 von Johannes Straisser, mercator 
+1438 (eine seiner Frauen hiess Barbara und seine Ibchter 
Anna,Frau des Jörg von gorkheim 

Hier ist begraben det Stifter,dessen Grabstein noch er- 

« 

halten,der aber in seinem oberen Teil leider zersplittert 
ist,was unter dem suppdaneum noch zu sehen ist* 

Das andere offen daliegende Stück ist mit dam Straisser- 
wappfen versehen und sehr gut erhalten.An dem heute durch 
das suppedan verdeckten Teil des Steines kann man noch 
das*^odesjahr Straissers 1438 lesen# 

Diese Kapelle ist auch der Begräbnisplatz des Barbara- 




























































- 84 - 


kaplansSgidius Jaglieter s* Äimiv*163o ca 1492 und 93* 
Später hie SS die Ka*pelle “iKagersche Kapelle ;Dr 

»m xa rs S3 ts £= SS s=: sc s= SS r= XB s= rs s= SS SS ax 8S 

juris Kager war Syndikus der Stadt Giiiünd*Sein Grahstein 

ist ebenfalls dort und sein Totenschild* 

Die Kapelle ist die nächste nach S. Ändreas(2* ntlrdlioh) 

1813 (InTentar)unter I 4 Kagersche Kapelle mit Oel« 

gemälde der Kreuzigung Christi”,von 16o9 datiert* 

"Das Tild kam in den Privathesitz des Major Sprinüiart 

h 

dann an den Juden 1* Schufahrikanten 6* Mayer,der es 

Kaplan Weser sehenkte.Von diesem kam es wieder ins Mün- 

« 

ster 1912,der es mit einer geschnitzten Umrahmung ver» 

m 

sehen liess.Das-Bild hängt seit etwa 1927 in der Bacristii 
Es ist auch mit einem Künstlernamen versehen,der aber 
schwer leserlich ist* (^ridel) 


Altäre Conceptionis BMIT 

pgag r-isa ^ir jii.i ^'u carsas * 

ist nur einmal genannt Spit. Arch*VIb ,5 Heinrich Schmal 
neck machte eine Stiftung für eine Preitagmesse ad altare 
Conceptionis Mariae in II*L* Pr* i^irche 9*Juli 1554 bei 
seiner Jahrtagsstiftung*Br war Chorherr in Göppingen 
gewesen,von der Reformation vertrieben wurde et Kaplan 
in ^münd* " 

* S* Ghristophorus und S*Stephanus** 


von 1377 Stiftung der Messe, S* Christoph und S* Stephan 
durch pfaff Conrad Argenhass und den Gläser.Erstererist 
1362 als Dekan »nd Pfarrer eu Gmünd verurkundet* 

1377 Margareta geh. Löffler,wwe des maisters Peter des 



-85- ~ 

• arztes stiftet an S* Cristoffels alter in ULP Mrohen I 
zu Gmünd • . : j 

1382 April 18 verkauft ^onrad v* ^inderbach,^ürger zu j 
Aalen einen •'^ins an die Messe“ S* Ohristophorus { 

14o9 lov 23 Bisch •Bestätigung der Pfründe S*Ohristoph 
und Stephan ^ 

Anniversar 153o f 5o j 

Grab des Conrad Argenhass ”by sant c^stoffels Altar 
' und S. Annenaltar darzwischen.” 

Grab des Johann Argenhass,praepositus in -ierbrechtingdn 

■ 1 

” den nechst stain by sant Annenaltär” I 

i 

fol 3 a Grab des Mgr Conrad (Taler) von Gmd,preposit^ 
in furndo et canonici in Lorch an sant Cristoffels« j 
altar ad sinistramV" ' 

Der Altar w«r demnach an der südlichen Säule vor dem \ 

1 

jetzigen Gestühl* j 

♦ - I . 

S* Donata *,Bi 

Ä5=x=s=sesrxrs8a»a;.'isas-Eaji;?:.Ä=SB» 1 

17o6 Mrz 2i +Johanna Jäger»wurde in die Pfarrkirche ge¬ 
legt bei S*Donata Altar ” Tot.R* 

- rf ' ; - ^ - - V . . ^ 

Es kann nur ein ^Itar hiefür in Betracht k(M2men,nemlich d 
der jetzige (1939) S.Sebaldusaltar,dessen Mensa nur aus 
2 Steinen an den Seifen und der darüberliegendenPlatte | 
besteht und einen Hohlraum bildet zur -Aufnahme des hl* j 
von S. Donata. * * * ' ! 


Im Inventar 1813 ist der Donataaltar nicht mehr genannt j 
In Privatbesitz in “münd befindet sich ein Kupferstich j 
der hl* Donata.Die hl* Märtyrin steht vor einem herzför- j 


migen Plan der Stadt Gmünd,wie man ihn -auch beim Titel 






































86 , 



bild des Rosenkranabuohes von Scblettstätter 1667 sieht. 

Inventar 179o; In der S. Wolfgangskapelle ruht in 
einem schisarz gebeizten mit silbernen Zieraten 
nen Sarg S. Doanata M- Leib,geziert mit: 

1 ‘^itul mit guten Rerlen gestickt ,Y/elcher aber schon vor 
ungefähr So Jahren entwendet worden ist ;ein Bruststück 
mit guten Rerlen gestickt »worauf der süsse lame Jesa;21 
gol4ene Ringe;Hi.er ganze hl. Leib ist mit -^’iligran und 

Stein geziert;! grosser und Z kleine silb. Rosenkränze, i 
^j^di^er,dessen Brust von Rlutstein,das Gefäss aber Silber? 

I 

und vergoldet;^ 1 Goldband hanget ein Dukaten,ein Anhang^ 

von vergoldetem £'iligran,9 Stück Gelder,alsThaler,goldend 

und andere silberne Pfenning;das Schwertgefäss ist mit Pij 

ligran geziert;! Kiste,worauf der hl. Leib liegt,ist von 

• 1 
rotem Ltlass mit weissem Flor überzogen,das obere und j 

Hauptkissen ist von rotem Sammt mit Perlen und ^pld gesti(^. 

^m Inventar 1813 ist nur die Bezeichnung’’S. **^olfgaij; 

kapelle"gegeben s.S. Wolfgang. 

Ein Yerzeichnis zu gunsten der französischen Kriegi 

kontributionen VerkauftenStüöke enthält Gegenstände vom 


S. Doanta-Altar: 1 silb^rone;die guten P 9 rlen,welch© 
auf einem rotsamtenen Bruststück den Namen Jesu ausgeziere: 
ein goldener Ring mit Denkstein,lo ganz goldene und lo 

silberne Ringe,in Summa 2i Stückii 


DormitioB* M. Y. 

ssassÄSSüsrsspxssrratr*- ' • : * • ■ . 

Hartmann Johann ,Exdekan von Ronzdorf ,beneficiaten S. 
Georg!i in %^d stiftete 1742 einen Jahrtag . 

S*'in Grab ist prope altare Dormitionis B. M. V. seu 
- Johannis lep- . 


1813 befand sich ein Gemälde des ’*Todes Mariae”am Andreas 
Altar. 

Aber in demselben Inventar ist der Joh.Iep.Altar und der 
Andreasaltar aufgeführt. 

- * « ' I 

* . 

Dreifaltigkeitsaltar 

ist wohl der'Hochaltar von 1667/7o. . i 

•^aStag des Joh. |lopfer »seines Sohnes Mabtaeus und sein^ 
Prau Katharina”seoundum ordinem in aitarL 6S Trinitatis | 
Gonsultissiffli Dmohi Joannis Burokhardi Messnang.*^ 

Anniv 153o f L YII . ! 


Brthal-41tar 


> a cot SS »aas SA SE ssäK ;»ss 


Diöser Altar ist ein einzigesmal genannt im Inventar von I 
179o (-^rchiv f.Ghr. ^unst(1926 S.123)01109 weitere -Angaben* 
Im Inventar 1813 ist er nicht mehr auf geführt. 

179o(Inventar)steht nur die Bemerkung; 

"bei dem l^rthal-altar 4 messLLeuchtcr in oinem Kästle 


S. Helena-Altar. 

Änniv.1530,42 b: 

Grab:Dni dioti Hunrpiügeljsaoerdotis iuxta altare S. Heleä 
na est suum sepulorum. j 

Yormane des Stifters ist jUlrich. . . 

\^iniv. 153o f.' 61 • ^ 

Grab des sacerdos Öunradi Lengiiat '»apud .altare S. Heina j 
in choro. \ 

Anniv.153o f 4 a 

. . — — —~— -i 














































Bei €laas Habers Jahrtag ist genannt der capellanus 
S, Helena. » \ 

Totenregister‘.Apollonia Yilseggerin geb von Jrankenstein 

+18.12.1648 hat ihr ^uhbettlein bei S, Helenenaltar 
"Andreas Waldenßiayer,capellanas,+17o8,begraben bei S, 1 

Helena-Altar. 

3* Helenealtar isar der erste »vorderste Altar im südlichen 
öhorumgang.Entsprechend dem Andreasaltar in der ersten 
nördl. Kap.:Kreuzheilige! 

Kurz .vor 1386 stiftet IJlrich Hünrprügel die Pfründe S 
Helenae. j 

1386 Spit. A. I b 1 ist die Kaplanei genannt. 

1409 lov lo Bisch. Bestätigung 

1410 JiaZ 12 Sp A XIII 8 macht die “Stadt Güterkäufe für 
die S. Hel. Kaplanei in Deinbach.Lautern und ^münd. 

Auf dem Dorsal steht:prima dotatiö sancte Helene in sehr 
alter Schrift. 

Die'Sntstehung des S. Helenaltars öder der Plan zu sei 
ner Brrichtung geht aber noch viel in/eiter zurück: 

Eine üekunde des Staatsarchivs von 4386- 1348 oct 31 
berichtet,daSS bruder Johann von Blluangen»Prior der j 
Prediger zu Gmpnd an pfaff Conrad den Irgenhass»Dekan 
zu Lorch verkauft hat: • ■ 

... z - ' • 

ain haus zu Emünd,das vorher Rembold dem Taler gehörte, 
imd ein haus »das vorher dem I^oginger zu eigen TJar,um 
4o ii hi. . ; 

Die Urkunde trägt die Dorsalbemerkung:Sant Helenen mess 
von der husz ^egen." 


- 89 - 






Berz-^estt‘-Altar 

1662 Stiftung des Herz— Jesu—■^‘Itars durch den BUrgermeisIri 
^ Jo^nn Burk^rd Messnang auf eigene Kosten(Prz X. Dehler»! 
-.Ohron.Iachrichten) 

1667 Mai 13 •►Katharina Messnang»Bürgermeisterin’_’begraben 
neben ihrem Altar” 

In einer der südlichen Chorkapellen war noch ca 
19oo—2o ein kleiner Gedenkschild aus S[etall‘*'angebracht» 
der an die Familie -"essnang erinnerte.Der. Schild, ist 
jetzt verschwunden.Ich (“eser)habe ihn noch gesehen und 
die Inschrift abgeSchriebenCs. unten) 

Ein späterer tsndf^ort des Hörz-Jesu-^ltärs war vielleicil 
die südlifthe Doppelsäule. 

I 

1716 wird eine Herz- Jesu-Brudetschaft eingeführt. 

‘‘ Dominikus Debler.®hrönik 3»lo47 (i89) berichtet übei^ 
Denkmale im ALrinster»Barunter: ' ? 

166o (?)’n3ei Hesz- Jesu-*ltar vide die’mSsZene Tafel ” 
mit der Inschrift:"anno 166o der hl. Dreifaltigkeit,auch | 
der übergebendeiteni und unbefleckten Jungfrau und Himmels 
königin Maria zu •^hren hat Johann Burghard Mössnang»OherM 
stättmeister und Gastgebexr zur goldenen Glocken samt seiner 
^^ausfrau Qtharina Beckin diesen Altär allhie machen lass^ 


S. Jakobus Maior. 


Die Druchlaibsche Renovation von 1577-81 berichtet,dass 





























































diese Pfründe gestiftet sei von Paul Yetzbry von ^aünd | 
Bürger za Frankfurt a, üain,24* Juli .14o9,Aber dies wir^l 
ähnlich wie hei ahdern otellen dts Datum der hischöfl. B! 


Bestätigung sein,die erst kurz vor der Weihe der Altais i 
anno 141o heim Bischof von "‘ugshurg eingaholt wurde, \ 
* ln Urkunden von 1347 und 1352 erscheinen die BrüdaT| 
Heinrich Vetzhry,Walter Yetzhry und Johannes‘de« Jüngerej 
Yetzhry als Stifter zu einer Messe in der Pfarrkirche, j 
•i^in Johannes Yetzhry und mit ihm Paul Yetzhry s i 
si^d ins Änniv, 153o genannt;der erstere war Kaplan zu j 

S. Jakoh,Anaiv 153o f 12 b 

Grab des Johann Gerlolt domini ”ad, EMY zwischen j 

- * - ' • ^ 5 

Sant Jalohs und Wiclaus altaren.*' Anniv,.,x 53 j 

Grab des Gundelfing^. 

”als man abhin gat ad dextram zwischen 3* Annan und Ja- 
kohs altaren Anniv, 


Grab des Heinrich Schnittlinger,sacerdos,plebanus in 

. - • . 

Gmd.Grab ad MT zaisohen Saat Jakobs und licolaus altar^i 
Stifter:s,o, ;die Vetzbry* 


S, Johann lepomuk-Kapelle. 



Das Inventar 1813 ; 

Johann lepomuk-Altar mit einer liegenden Figur des Hei¬ 
ligen und mit einem OelgemäLde desselben. 

Aus der Zeit nach 1729,wo erst die Heiligsprechung er¬ 
folgte, 

• — ♦ 

Yergl,:den ^Itar Dormitio BMY, 

mit dem Bild des ödes Mariae 






-91- " 

und der Angabe jprope altare itomitionis BMY öeu Johanne# 
lepomuceni, • ^ 

Am 6,April 1763 erhält fetlpd eine Reliquie ton Sankt Joh^ 
Hepomucenus,äie am 4, Ifei 1763 vom ^ischof von Augsburg 1 
* approbiert wird, ! 

Das weist hin auf die Bntstehungszeit des Altars, 
der aber schon 1742 genannt ist als gleich mit der DormiJ 
tio BßT (Dik, Archiv) j 

* - ♦ * . _ 

S.Katharina intra muros. 


lach der Druchlaibsehen Renovation ist diese Kaplaneipfritod 
de gestiftet von Walther Kurtz junior anno 1327, 

Das Präsentationsrecht hatte der Bischof von Augsburg 
bis 1544,da es an den Rat zu-Qmünd überging. 

Der Standort des Altars war auf der rechten südlichen 
Seite der Kirche ; 

Anniv,153o,5iBiermanns Joh,sacerdotis,Grab ad BMY aussa»’ 
S,Kath ,Altar an der Kirchenmuren, 

Heinrich Mertz Grab ”ad BMY usserhaib S, Kath,-altars” 
Anniv,f 44 

Be3^erkung:S,Kath,altar war die Grablege der Kurtzen, 
als der Stifter, 

Aüniv,153o f i ^ Grab der Ursula Tyrabedin,(Feierabend) 
Tochter des ]Iermann Yyrabet ist "neben der Kurtzen grab: 
ad.BMY” . . *. 

Ann,f lo Jahrtag der kurtzen: eoruqt sepulchra sunt by 
sant Katharinenaltar" 

Anniv,f M Johannes Kurtzen "^ab ad BMY zwischen sant 
Ka tharinen^ sant Christoffelsalta^^^ 







































Aim.f 45 ^ Peter Strälera grab "vor der sacristey an 
derKurtzen grab.” 

Änniv. f53 ^ Ursula Kurtzin de Ulma,grab by sant Kath.al 
tar. 

Anniv 153o) TotenregisteriSeybold Anna Barbara +E5.4. 
169o ”im Münster begraben”bei S. Kath.-^ltar bei ihren 
Vorfahren”. 


Hl. Kreuz und S. Anna. 

s.S.Anna.' 

1535 lov 12 Kirchenpflege XVI 3 

Kloster Adelberg übergibt 3 Zinse ”an die Kaplanei I 
und Pfründe zu '^münd in ULPr ”Münster” uff des hailigenj 
krutz.altar gestifft,aelche Annakaplanei genannt -wird.”* 


S. Laurentius. 


Jehlin Ursula»Bürgermeisterin,72 J.alt,+15.1.1645 
begraben Lindem chor Anniv 153o,36^ 

Jehlin Georg,Bürgemeister +2.1o. 1646 

begraben bei seinem altar als*bei S.Lorenz Tot. 

Reg. * . j 

^ehlin' Ueorgjfrater S. Sgidii +18.8. 1672,b‘e’i^aben zu 
ihrer Kapellen (S. ^brenz) ‘^'^ot. ^eg. ' 

Jehlin Anna Maria,D®,Prau des Georg,+ 5.12. 1675,77 Jal:, 
re art»begraben in ULPr zu S. Lorenz altar T.R^g 
Jehlin Veronika +8.11. 169o,begraben in ULPr i^irchen. 
jehlin Ursula +5.2.1692,begraben in ULPr.K.* 
















-93- I 

Inventar 1813 ist der Altar S. Lorenz genannt ohne Berner- i 
kung. i 

Der Altar wird, auch VJehlih-^lzar "genannt^z.B. im Jnventar? 
i79o;der Beneficiat Joh. burkhard Jehlin +1759 ”ein örucij 
fix von Silber auf den. Jehldn-Altar ” 

j 

2 ganz silberne "vergoldete Kronen,in die Je§lin—kapelle 
gehörig” J 

1 monstranzlin mit Partikel S. ““lorian. i 

1 " ' " " " S. tilrioli, i 

4 schwarz gebeizte Tafeln mit silb. Platten und Zieraten, i 


Maria-Hilf«Kapelle j 

■ • ..... ^ . I 

i 

ein anderer lame für die S. Sebaldu8kapelle,war die Grab- ! 
lefeg der Storr,daher Storrsche Kapelle. 

I 

Storr Eva »Bockwirtin +17.1o. 1683 begraben in’uLPR Kirche, 
Storr Maria Salome +17.7.1693 " " 

Storr Magdalena geb.Schad von ^inkelsbühl,+9.3.i696,b0grabei 
’ bei M. Hilf-Kapelle” 

Storr Johann Sebastian.Dg. med,+ 28J 9.1699 *Gyab bei der 
M. Hilfkapelle, 

Storr Michael,BUrgermeist 0 r,oo 1688 Magd Schad,+17.11.1715 
Storr Suphrsyne,Bürgem 0 isterin,+ 14.4. 172o begraben bei 

den lo 000 Martreraltar. 

Storr Joh. Georg »Bürgermeister + 5.5.1724,Grab in ULPr Kir 
che bdi demULo obo Martrer -altar 
Storr Benedikt Theodor,Dr theol,Bekan ,+17..4. 1736,39 Jahre 

^JI^ Maria Hilf-Kapelle auf 


O . 1 . 

."-J^iber-^^tenreg»-)-" 










































- 94 - 


., V • - r O ^ jT' ^ 


Biss Joh* Ferdinand jBürgermei st er ,+1725 GraB Bei *TyIaria 

Hilf heraus” . 

StahX BprJ)ara,Spitalschreiheriii,+lo*4.1724,Grab "bei M. 

Hilf Kapelle gleich vom,waim man hinein» 1 
geht**^ ülct* Reg, j 

IhVentar 1813; ' j 

Bei M, ^ilf ist der Sarg ijiit dem Leib des hl. Theodor ! 
und den Gemäl9en;Bcoe hom6,Sesus im ^'■erker,Maria (Hilf)i 
auf J^olz gemalt »Geburt* Christi (Oelgemälde) i 

^ I 

Der Leib S, Theodbri kam durch 2 Storr von ^^om nach I 
Gmünd 1687,vom Bischof bestätigt Zez 1687, | 

Daher kommt der lame "Storrsche Kapelle” I 

Inventar 179o s, »teser,Archiv f, ehr, Kunst 1926 S,115 ;^f 
^u der M, Hilfkapelle: gehörte 1 silb, Kruzifix, 
von einer Prinzessin aus Franken verehrt” (l.i.S.XlS j 
ferner:2 von ‘^ilber getriebene Tafeln mit schwarzgebeizi 
ten Rahmenjifforauf die Bildnisse von Ecce homo und M, h ^ 
Hilf, ‘ " I 

ieitef:4 kleinere silberne Leuchter zu M, j^ilf -^Itar j 
1,0, S,12o:”2 grosse und 2 kleine Pyramiden gehören in| 
Maria Hilfaliar^, « j 

k 

Maria Hilf-Brudersc£aft,eingeführt ca 1691 ff, 1 


Maria Kindbett, - 

beim Grabstein der von Hausen Yöhlin 

♦ * -j ■ - • 

bei S, Andreas -^‘•Itar, 

1622 (Dom^ Dehler in lo47 (i89) 

-Grabstein der Hausen -Yöhler bei Maria Kindbett 


95 


............ .... . - ... . . ..- .....4 

Sie haben auch den *"ltar machen lassen, i 

( De# Grabstein steht in der S, ^ndreaskapelle,l,Ka|), 
d, nör dl, Chorumgangs). 

1749 Spit,Archiv II lo (Testament) 

♦ 

"unser Frauen Kindbett,” 

179o Inventar s, Weser»Archiv f ehr»Kunst 1926 S, 119 
"Ein “*uttergottesbildnis mit dem Jeduskind auf dem Arm 

TW • . .. ^ 

gekleidet mit reichem Zeug und an guten Spitzen,um den 

Hals geziert mit einem von guten Perlen und Korallen un 

, terfassten Halsnoster,um den Leib einen grossen silber» 1 

vergoldeten Gürtel>su-f der Brust eine grosse ’chnur 

^ I 

Perlen in ^old gefasst»welches Stück von Mariae Kindbet^ 

entlehnt und hieher (auf S, Helenaltar)appliziert wordeh* 

l,c. S, 12o/l21:In unser lieben Frauen Kindbett; j 

Smsilbervergoldete '3echer »einer mit Deckel ] 

1 silbervergoldetes Monstränzel mit ij^ild des S, Sebald 

von schwarzem Agatste^n»! Tauftuch mit goldenen Spitzen^ 

3 grosse Tafeln mit *4senkrän504»-^}ing8n»Ketteln,Pfeimig4n 
und Motiven. 

1792 Kirchenpflegereehnung,. . 

Wegen Neuanschaffungen wurden verkauft aus Unser Lieben 

Frauen Kindbettkasten; 1 

■ .. ■ ^ ■ . i 

"3 silbervergoldete Becher»! sffil.verg,Güttel»9 Korallenj 

rosenkränze,4 gold, Ringe»! silb,verg, Suppenschüssele j 
mit Deckel,5 grosse Pfenning,! silb, Votiv»14 mit Silbe:^ 
ausgefasste Rosenkränze,2 silberbeschlagene Blümenkrüge,” 
" Unser Pfauen ^'*indbett”war wohl kein altar»vielmehr 
nur ein Kasten "Kindbettkasten,” 

Das erstemal ist "Maria ""indbett " erwähnt in dem’ 
.,Jrurmeinstur-zb0richt--1497 .Ä ___ 












































Äriä 7 Schmerzen. 

rs *s es sc SBS SS SK » Ä s=ss si e= SS =: s= s=z Ä = s=; :?= =. 


"man fand ein schönes Liehen Frauen Bild,darauf die Kind : 

’ hfett unser Liehen Frauen gestanden,das ist auch ganz un«^ 
verletzt hliehen his auf 2 i'ingerjdie vom ^ild abgehrochön 

Tsaren. . * j 

■j 

• . I 


1725 + Johann Michael Schleicher Stadtpfarrer und Dekan; 

6d 8.2.1725 Grab hei 7 S^chmerzen Altar (^ot.Reg.) 
s.Frz X. Dehler ^ron. HaFchr. 

179o_ Inventar s. Weser »Archiv f. ehr. Aunst 1926 S 122 
Bei 7 Schmerzenaltar: 

' Die -^ildnis der schmerzhaften liutter «^ottes mit eiji 
einer geringen Kleidung,ihre weiteren Kleidungen in der 
mittleren Saoristel,ihr Halsnuster und 2 iilherne pfen- 
ning in den neuen Pyramiden» 

1813 Inventar s.l.c» Inventar fol 42. 

fuhrt nur den iamen des ^»-Itars auf» 

1731 Januar 11 ü-nniv. 153o,14 ^ 

in feste ?II Dol.BMV legatur saorum pro virgine Kalih 
Schleicher in eodem altari VII Dolorum ,wo auch dei“ 
Voranstehende von-Buhenhofische Jahrtag zu halten war 
l»c» wo aber manehes unleserlieh« 


Maria Trost 

Bei Aufhebung des Augustinerklosters kaui'te die Pfarr« 

« 

kirche in ^ild "Maria Trost" ca 18o4. 

Dieses ^Hd kam uaf den S» Aloisiusaltar,daher der 


" i^ia ^röst-Ältar". 


S »Maria Magdalena • 


Die Stiftung dieser Altarpfründe |feht zurübk Ms vor 
1398.1n einer ürkundö des i'eter Griess(St. A‘. Stuttgart) 
ist Heinrich Bopf als Kaplan S. Maria Magtl» gnn*^t.~ 

- - . wird eine ewige Messe geA 

stiftet von öl^ra Gernoltin genannt Schttlthaissin»Sie herl 
macht dazu Gülten aus. "irem hus ,hof,und hofraitin by 
Herm Vits von Eechberg hus gelegen» 

14o9 St. A, .. 

- Bischöfl. Bestätigung der Stiftung (Klaus,Kirchl.17 
14öö Mz Spit.Ä.III 7 

Die Pö^l elaes Jahrtags geht "an den Kaplan off 
sant Marien Magdalenaltar in des heiligen Orutz pfarr 
kirchen. 

14ol Febr 18 KP XI 

-Heinrich ^olf verkauft l/2hof: zu Hussenhofen an 
Heinrich Bopf, Kaplan S. Mariae Magd,d.h.an seine 
Stelle 

Akten bis 1689,doch ist die Kaplanei seit 156o va« 
zierend. 

Standart des Altars 


B a Ibb » aeas OB nss ssfl 


Anniw.l53o f44;Grab des Priesters Peter Gernolt "ad BWT 

der nächst Ätain vor dam altar sete Marie Magdale } 


ae " 


• ♦ 


Anniv 153o,53 Grab das Heinrich. Meszner "ad BMV da man 
die flocken läutet "und der Jahrtag wird bezahlt 
"de domo prebende altaris S:. Marie i/fegdalene." 









































- 98 - - i 

Anai7.153o,53 Jaiirtag Urs Kurtzin de Ulma ysz gut au saj^t 
Marien Magd.-^fründ. j 

ÄnniT, 153o,5o Grab des Peter Wolf” ad BM7 als man a-bhin 
get gen sant Magdalenaltar* ' j 

jufliv». 153o»4 ® Grab des aunrat Schultbeiss diotus Batgelf 
.”neban s.Magd altar ad sinistram* . 

An niy^ 153o »61:Grab des Jphana BÄit -^iammjorstetter ad 

'BM da sanct Marien Magdaleaaltar vor gtals geatan den ist* 1 
Darnach hat der ^Itar seinen Standort: gewechselt und: ist j 
wohl in den Chor, YerJegt worden. . 

Die Inventars von,179o.und 1813 nennen diesen Altar 
nicht mehr. . . 

yiellaieht stammt von ihm die ^te Sculptur:B_öweinung 
Christi” die jetzt auf dem Altar der l«.südl* ChorjEapelle j 

l 

steht* I 

1497 Mz ^ im ^urmeinaturzbericht liest man; j 

desgleichen fand man auch der heiligen. Magdalenabild» | 

das auf ihrem Altar gestanden und der Altar ganz zerAnir4oht 
da miedergelegen, ganz phne i>chaden*”Das bot wohl den %i4j 
lass ^üj-yerlegung des. “^Itars ia den Chof. 2 1 

i 

% 

S. Nikolaus.' i 


1381 Jan 9 Sp.Arch III 7 . 

Bie Priesterbruderschaft nimmt die Jahrtagatiftung 

-4 

des Pfarrers von ^ünd Heinrich Schnittlinger ent> 
gegen,der darnach 138o gestorben ist. , 

Auch seine Pfrhndstiftung zu S. Hikolaus wirdaus 
dieser Zeit stammen. 

14o9 S. OttmarstasJJoT 18»Yidimu3’1 434 KP I _ 


Die Stiftung der S. iikolauspfründe”im Miinster”(?idimus) 
durch Pfarrer Heinrich Schnittlinger erhält*die bisch. ^ 
Bestätigung. i 

Standört:Die Urkunde v. 14o9 fl434) Sägt,dass der Altar j 
auf”der linken Seite der Pfarrkirche steht 153o Anniv. | 
f 1 ^ Grab des Heinrich Söhnättlinger "zwischen S.Jakobs ? 
und S. Hikolaus altaren”sei. 

Anniv*153o,31^ Gr^ des^sacerdos Georg Adelmann ”by sanotj 

liclaus altar unden an den staffeln”"” ' ” I 

l.c*/ 3^ Grab des Joh. Trechsel,pleb in Vichberg +1486 

”sub stabello altaris (S. likolai)” ^ . 

*K 

,l*c.^49 ;Grab des Hainr. Schafttlinger,pfarrer in 6d 

"zwischen S. Jakobs und s. Nikolaus altaren.” 

• • 

Q 

l.c. 53 Grab Joh. Gernolt,cap.,"zwischen Sakobs und 

S.Hikolaus altaren.” 

15o6 schreibt Sebald Snhreyer in meinen Aufzeichnungen, J 
dass die von ihm gestiftete Sebalduskapelle liege zwischeh 
dem S.Sikolausaltar und dem grossen nördlichen Seitenpor«) 
tal. 

Ein Zeuge für den Standort ist auch der ‘Grabstein des 
Wolfgang Arnold,cap. S. likolai von 1519-1563,der heute 
noch an der Stolle des ehemaligen S. Nik.Altares liegt* 
in der Ecke beim Aufgang zum nördl. Wendeltroppenturm* 
Inventar i79o:”boi S. 3taveri und S. Nikolausaltar 4 mess. 
Leuchter.” 

Jnventar'1813:"Nikolausaltar,auf dem sich ein glänerner 
Kasten mit dem Blid des*hl. Franz Xaver und daneben ein 
Marienbild,in Oel befindet.” 

An dem Platz des S* Nikolausaltars steht jetzt 1939 eine 
riesige Holzfigur; 































Maria mit dem Jesuskind* • , " 

Sie stand vor etwa 193o in der nordwestlicken Ecke des 

• - 

Munsters unter der -i^mpore»Vorher war sie im Besitz des 
^Fabrikanten Graf (Förster und Graf),der sie in seinem B 
Ber^arTen am Lindenfirst aufgsstellt hstte^' 

* . 

lothelfer-iltar. 
s.XIV Auxiliatorum, 

• C ♦ 

Auf der Fredalla des 3* Bebaidusaltares sind die 14 Eot» 
helfer abgehildet.Der Altar ist also identisch mi4 dem 
S*Sebaldus-Altar. • , 

1692 Altqr-PriTilegiumr von Born* • . . 

• . 

S* Patritius* 

1813 Inventar ist dieser aitar genannt ,ohne Beifügung 
179o « sind ”4 Leuchter zu S. Patriz”aufgeführt,die 

sdch in einem Kästchen bei 3* Helenen—Altar befanden* 


* * Soapulieraltar* 

Hurpdas Inventar 1313 nennt diesen Altar ,ohne weitere 
Bemerkung* .. .... _ 

Da dieser ^Itar 179o noch nicht genannt ist^so dürfte er 

erst nachher entstanden sein* - . _ _ 

♦ 

3* Sebaldus* 

15o6-o9 errichtet durch den nürnberger Kirchenmeister zu 



CammermeiBterin,mit reicher Ausstattung,von der sich im 
Laufe der Jahrhundorte sehr vieles ,allzu vieles verloren 
hat* 

dJie Kapelle trug mehrere Jamen* 

1* )Sebalduskapelle* 
nahm 1687/88 an die Stelle der zerstörten Mensa eine neuel 
Mensa auf mit dem hl* Leib des Märtyrers §•/i\eodor,der 
durch die Storr hierher Isam. 

2*)Storrsche Kapelle 
3*)Maria hilf Kapelle* . 

Wahrscheinlich nach einem hier auf gestellten M*Hilf 
bild. . 

* 

4*) nach ^ebertragung des. 3# Sebaldus-^ltarwerks in die 
2* südl* Ohorkapelle und, Versetzung des Taufsteins 
in die Kapelle,mäitl85o-6o trägt sie den Kamen; 
Taufkapelle * 

- s»Münsterzeittafel ad annum 15o5 ff* 

Der 3* Sebaldusaltar ,geweiht 22*Juni 15o7 von dem 

Augsburger Weihbischof Heinrich lägelin,erhielt einen 

t 

Ablass von 4o Tagen criminalium und 1 Jahr venialium* 
Der Altar wurde geweiht zu Ehren 3* Sebaldi ,der XIV; 
auxiliatores,S* Florani,S* Orucig*S,Mauritii ,et 3 5 
TJrsulae* 


3. Sebastianus* 

Der Renovator Joh* Druchlaib( 1577-1581 )kannte schon nichi 
mehr die Urkunden von der 3tiftüng und der Bestätigung ! 
dieser Pfründe und sie sind auch heute noch verschollen* 
Die ^seramtsbeschreibung von ^^münd l87o 3. 26o be? 
merkt zwar die Gründung der Sebastianskaplanej, für das i 

i 

Jahr 15o5*-^llein diese "ngabe beruht auf einer Verwechsll 






















































- lo2 - - 



luag der ^ebaatianskaplanei mit der ^e]jaldus-^apelle,die 
ja 15o5 errichtet wurde.Indes sind schon von 15ol an 
S. öehastianskaplane bekanntslöol ist Inhaber der Stelle 
Jeremias Egen,ein '^münder,ötiftschorherr zu Eichstätt, 
der 15ol seine Sebastianskaplanei durch Thomas SchwiLnkreiu 
versehen lässt,ferner 1512 Johann 4:ppensess,1521 Michael 
Wiser u.s.w. bis 1631. 

Hach Anniv. 153o ist die Pfründe gestiftet von Johann 
Appensess dem Irämer(wohl Yater des Kaplans gleich 9 n Ha¬ 
mens).^er Kaplan des -^Itars S. Sebastian »Johann Appensess 
stiftet zum Jahrtag seines Yaters,dessen Grab,beim ^Itar 
S.Sebastiani im ""hör ad SyY ist. 

r* 

Weiter ist berichtet l»c. "1616 April 13 +Anton yon 
f'ugger der Aeltere,am 19.April bei Sebastiansaltar in dex 
Kagerschen Kapelle begraben."Diese aber befindet sich in 

» der nördl. ^horumgangsseite und zwaX* in der 1. nördl. Ka 
pelle,die 

♦ 

Hach TIrk 1471 Dez 7 stiftet Anna Hegerin Iwe einen Jahr 
tag«zu den iugustinern,zu:dem auch der Sebastianskaplan 
zu berufen istilp i « . . 

Daraus geht hervor,dass die Stiftung der stelle schon frU 

her erfolgt ist. i 

* ’ ' * 1 

1487 beschliesst die Duchsenbruderschaft,dass die Früh i 

messe und des letzte Afflt"uff sant Sebastiansaltar zu 
singen sind( Anniv. 153o f 2". 

1671 Wirde der von ■Bürgermeisterin Bommas Frau des BM 0 
Christian Bommas »gestiftete S. Sebastians-Altar aufgee 
stellt.(Chronik) 


3o 


Stamm-(baum) Jesse-Altar. 
s. Hochaltar 


31 


S. Ursula-Kapelle, 


Bittel von Treppach + 3.1. 1636 (d^h. .begraben) 

Grab vor S. grsula- lapelle (®cmi. Debler) 

Zu Yhren der hl. Cj-gi^Xa.wurde 15o? auch.der Sebald 
. Altar geweiht s. Sebaldusaltar. Doch siehe unten.» 

Vielleicht ist mit dem ausdruck "S. %sula-Kapelle eben die 
.Sebaldttskapelle gemeint.S. ^rsuia Hebenpatronin auf dem 
Sebaldusaltar Cs* unten) 

. 1592 *^nniv. 1517 /2o Agenda ♦ 

beschrBibt Joh. Schrott die Verpflichtungen des Achati 
US o'tahl »Kaplan S. Kath I. Dabei :"er hat alle Samstag auf 
S. Ursula-Altar Messe zu lesen. 

178o/l82o Dom. Debler Chronik 3,lo47(189) schreibt von den 
Denkmalen im ^■ünster: 

: “vor S. Ursulakapelle ist begraben Osanpa vön.-echberg 

+ 16q 8 (die Zahl i§t.ujirichtig,muss hei9sen;1632) und unke 
.Hans Jörg von Treppach +1635»welcher etwa® verrückt war," 
Das Grab der Osssanna von Rechberg ist in der Kapelle.? des 
, Ghorumgangs (südöstlich).Da^Gh muss der Ursula-Altar in die 
ser V, Kapelle gestanden sein* 

































































'3io4- - 


' i' 


32 


S# lolfgaag und S.Qyriacus, 


Dieser iltar ist schon vor 1475 vorhanden* 

f .z. . . 9 

1475 Dez. 8 erwirkt der discretns vir Wolfgangus Zülnhart ? 

einen Ahlass von 4 Kardinälen von je loo Tag für altare S,- 
folfgangi .Kirchenpflege .V ■ ... j 

1476 April 23 wird der-Ahl* von -^isehof Johannes für den ? 

Altar S* Wolfgang und S. Gyriacus hestätigt* 

.Der Altar gehdrt zu den älteren deriKirche zu &id. i 

* 

Sr stand früher, ind er 2.südlichen Chorkapelle und wurde n 
nach -^ufnähme des hl. Leihes S* .Doanta"Donata—^ltar genannt 
heisst jetzt seit 185o/6o "Sehaldusaltar." ! 

Anniv. 153o f 1 berichtet vom Jahrtag des lolfgang T*‘^all«f 
wart,seiner Srau hotentiana 3tettnerin,dereh Kinder Kraft | 

• • - I 

vonfWellwart und dessen.S'rau Siisanna von Degenfeld,der E1A| 

tern des Stifters;Ounrat'von W'ellw^t jmd dessen 
Grahist ”a^ud altfre sifolfgangi’Vt^rgl. \Anriitf. 1530 f 29| 
ders.Jahrtag. • j 

Anniv. 153o,7 ^ Jahtag des M Jc^. Jak.^ Wertwein und seine^ 
Frau ürsula geh. Rahn und *inder.J.J. Wertwein +21.7.1652 j 

• I 

.Drsuia-lertwein geh. Ralm +3.II. 1646,heida hegTahen 'Hjei | 

I 

S. fol^gang 

Das'Jnventar von 179o berichtet über die Identität des S. | 
Wolfgang-^ltars oder -Kapelle mit dem S* Doantaaltar; 

”In der S. Wolfgangs-Kapelle ruht ..in einem Sargj 
S. Donata Y M Leib.'Beschreibung der 2ier s.S* Donata. 


33 


Z!ehntauSend Martrer. 


^ Mit dieser Bezeichnung ist der Altar des S-. Achatiils 
gemeint jAchatius und die lo ooo Martrer haben i^en FesttJg 
am 22.^uni_s. Künstle,Ikonographie II. 

Storr ^uphrosyaae,|ürgermeisterin +14.4.1720 ^ 

^ "begraben bei dem lo ooo Martrer -Altar" 

Storr Wohann Georg,Bürgarmeister +5.5.1725 

"(Jrab in TJLFr Kiifohe bei dem lo ooo.Martrer-altar" 

Da es sich hier um ’Btol*" handelt,dürfte es sich wohl 
um den Yorraum der Storrsehen oder Maria-Hilfkapelle(Se¬ 
bald-Kapelle )handeln. , 

Die früheste Benennung dieses ^Itars gibt-das Yerzeichnis j 
der Mitgleider der .Oonfratemitas minor: I 

LR 92 f ilhelmus Heberling,capelly(anus X milium martirum, ? 



CHandschrift vnn ca 153o s. |eser,öonfraternita 3 minor f 
c in ^ttünd in Schw^ Archiv 19l0: S. 185) . j 

usdruck "lo ooo Martrer^ltar "bezieht sich wohl 

die S. Sebalduskapelle,der euch S. Drsula et I 

i 

soc.geweiht war.lo ooo Marterer wäre dann eine-Yerwechslig 
mit XI Tausend Märtyrer"die als Begleitung von **. Ursula J 
erscheinen.DieJ.Q: ooo Märtyrer bilden die Begleitung des j 

S. Aohaoius,der übrigens auch einer der XIY Auxiliaitores ' 
ist. 






































S* Xaveri- Sitar* 

Kssacssa sKsmai=saIats>8ss3sS’aB £ 




genannt im Inventar i79o (Archiv f. ehr* Kunät \ 

1926 S. 119:' : j 

* - . ^ 
wo auf geführt ist:*’ein Baldachin zum Xaveri-^ltal*” | 

Dieser Altar*ist auch noch im ^.nventar 1813 aufgetählt j 

als 15*Altar:”S* Xaverius*^ltar”ohüe weitere Bemerkung* | 

Das Jnventar fUhrt-nach dem Helenen-^Iltar als die 3 letztail 

Altäre aufsl3*Herz-j0SU-Äitar,14* Kreuzaltar,15*Xaverius- 

Altar,die alle unterhalb des Sanges der die beiden grossen 

Seit 0 nportale-v 0 rbindet,gelegen,also schon im Schiff des 

heutigen Münsters befindlich* 

Der ""loisius^ltar ander 1* südl* Säule des Schiffs gelegen 
ist nicht mehr:aufgeführt:So 1813 * 

Dom* Debler berichtet nun in seiner Chronik III,6 ,75. über j 
Veränderungen des Jahres l8o3: . . 

”fo jetzt JL Trost steht,war vorher SL. Aloisi geständen, 
und wo S* Äloisi stand,war S* Katharina *Wo/jetzt "S* |ugu- 
stin^war vq?rher .S* Xav;eri,derjetzräl5’s* KikolaWütar 
staht.-’*Maria Trost ” und”§* Augustin «waren bei den gu 
Btinem auf den 2 IJebenaltären gestanden*Die i’farrkirche 
hat die Bilder gekauft•Schade,dass sie nicht auch ^ilfler 
S*Dominikus und S, “.incenz gekauft hat von den Dominikanern 
die jetzt im Spital stehen." 

Letztere sind heute noch im ^pital( inreichen geschnitzten 

-Soldrahmen*) — ,.. i.. —^ .. 


- lo7 - 


I 

Die 2 ^ilder aus der Augustiner^irche sind nicht mehr vor»I 
handen(1939).^i0 beiden Dilder S* ^loisius und S* Xaveriusj 
• sind noch Vorhanden( Üb er den beiden untersten Beichtstühlao 
(1939).1900-1925 waren sie über den vordersten Beichtstühlfe 
Auf der Rückseite des Gemäldes S* Aloisi liest amns 
Johann Bvangeiista Hälzl pinxit Jngolstadii Anno 1764 den 
19. Febr",1764/67 erwarb Prz* X*I]^bler die beiden Gemälde 
(s. Pr* X* Debler Krojj* lachr* 161 S**Prz*X* und S, Aloisii) 
Mit dieser Jahrzahl ist wohl..auch die |nt- 
stehungszeit der Altäre S. Aloisi und S. Xaverii gegeben* 
Das Inventar.von 1813 enthält auch noch bei Bro 1 

likolausaltar die Bemerkung:’TJikolausaltar,auf welchem sdei 

! 

ein gläserner Kasten mit dem ^ild des S* Franz Xav*,*befin| 
det*" 

Das wird schon dss "-nde des Pranz Xav* Äitars bedeuten* 

Dom* Debler Chronik III 6,211 berichtet nach Rink,Gesch. 
von ^münd,(Als der Hochaltar von 1671 abgebrochen wurde) 
"wurden auch 2 Seitenaltäre an den Säulen zwischen dem 
Chor und Schiff ,die von Holz geschnitzt waren,abgebrochen 
Auch hier handelt es sich um S. Xaveri und S, Aloisi- 
Altar* 


Oonsuluffl Sacellum* 

mit Altar der S* Egidius-Bruderschaft* 


1654 Bov*17 im Bestätigungsschreiben für die schon 1576 
gegründete S* SgidiusbruderSchaft ist genannt: 



























































iS 


- lo8 - 


missae s%crificiuiii de S*S. Trinitate in ecclesiae parochialis 
= praedictae civitatis Gaiaiindtae consullum sacello dicto. 
j&er bis jetzt einzige ]|iindort fiür dieses Oqnsullum Sacellum, 
die Bürgermeister (oder Bats?)Kapelle (Absobrift der ürk^bei j 
Born •Debler 1,2 S ? 

^ o 

178o:In seiner um diese Zeit geschriebenen Agenda schreibt 
Stiftspropst I)ebler,dass am S*Egidi~^ag in der Maria Hilff 

Kapelle,wo der Bruderschaftaltar dieses Heiligen ist.ein mu 
sikalischeS'Lebamt«gehalten i^^erde* ... 

Die M, ^ilf-Kapelle*S* Sebalduskapelle,die heutige Taufkapel!.^ 
* enthielt den Sebaldusaltar mit der Predülla der 14 hothelf ei; 
deren einer S* Bgidius ist»bis ca 186o. 

Daraus geht hervor,dass das'Gonsulim Sacellum identisch ist 
mit'der M* filf‘•Kapelle (Kap XI) 



nach dem Inventar von 


I. ) Dhäer Frauen Kindbett (bei S* "■ndraealtar) 

2*) Andreaskapelle " • • 

3. ) Johannes lepomuk-^ltar mit Leuchtern zu Sebastians u* 

4. ) 7 Schmerzenaltar ( Apbllonia-^ltar. 

5. ) öhoraltar • 

6*) S. Helenaaltär " * ‘ 

7.) Herz JesuÄltar “ • • • 

8*) S. Katharinaaltar : 

9, )S# Aloisi-*^ltar • - • 

10, )Kreuzaltar ” - . ^ . 

11* )S. Xaveri-^"'ltar - . . 

12.)S* hikolaus-^ltar - . .. 

II. ) Maria Hilfs-Kapelle -- . . - 

12.y Erthal-Altar - - 

Eine rechte Ordnung scheint hier-nicht eingehalten 
worden zu sein. 















































k • il 



Reihenfolge der Altäre 


nach dem Inventar von 1813• 


1* )S* Hikolaas-Ältar 


2. )Maria HUfkapeUa 

3« )S* ^ndreas—"^Itar mit Gea^lde iTod Mariae 

4* )Dr Kagersche Kapelle mit Oelgei^lde der Kreaaigung 

5, )S* iiebastianskapelle mit folzgem’älde des Äbindmahls 

6. )S. •'oh, hepomuk-Ältar 
5. )Scapulieraltar 

8, )Siehen-Schfflerzen,^ltar 

9, )S, Laurentius-Altar 

* 

10, )S, Patritius-'^ltar _ , 

11, )S, ^^^olfgang-Altar 

12, )S. Helena^ltar _ r - 

13, )Herz-Jesu-^ltar _ ” 

14, )Kreuzaltar 


d unterhalb des öhors 


15. )S. lavOriiia->ltar 


Hr 13,14,15,stehen unterhalb des '*'hors,links und rechts 
vom Kreuzaltar anden Doppelsäulen (?) 

Man sieht,dass hier die ^Itäre gezählt sind,von der nördli 
Seite der ^irche anfangend* 


- 111 - 


Reihenfolge der Altäre 

saisasaataBSBsmBSsssasssasssss 


^=::S3=s.:=a 


135o/6o ' 

^ ^ • • - ■ C ^ 

Apfaag auf der Sädseitej 

I. Kapelle :^arieaaltar 

* . ... 

spätgot, Deweinung Christi,darüber Jmmaculata, 
Oäcilia und Agnes(alle neu)i 
.. : ^ufgang des lendeltreppentürmchensigot, Holz- ; 

Statue S, “itus, i 

II. KapelleiSebaldusaltar 

Statue S, ^ebald mit ■^lügelbildem,^rBdella:14 So'^ 
helfer mit ^ria,und den Innenbildern;Mariae Yer- 

• • « . ... I 

. küüdigung,gezeichnet Elsbeth Srathshammer im Ge« j 
spreng-Baldachin)^ische:Marter 3. Apollonias. j 

An der Rückwand die Ablasstafel 15o3.^edenktafel 

• • - ... - 

Anton ?fitzers,2 ^arlerbüsten (gips), 

III. %pelleiS, Anüa-"^ltar* . , 

rs * * 

Mitte S, Anna selbdritt,darunter in der Mitte:Ma- 
ria mit Kind,links und rechts S, Joh, Baptist uni 
Joh. Ev,,auf den Seitenflügeln:Bilder aus dem Le¬ 
ben Jesu und Mariae,auf der Rückseite der Pli^el 
slinks obeniS, Kath, und Barbara,links unten;Ann^ 
selbdritt und Elisabeth,rechts oben S, •^'ebastian 
und S, ^eorg,rechts unten:S, Margareta ünd Magda- 
lena.-'-m “^ufsatz neben dem Hauptbild:Jakobus Maior 
und Joh, Ev,darüber S, Ursula,-An der Rückwand 1 
Denkmal des ischofs Paul Wilh, v, Keppler +1926 























































flll.KapellejBe'burt Gliristi(n 0 u) 

Altar mit Flügeln in Renaissance:Mariae Verkün« 
digung,Mariae Heimsuchung,-öesehneidimg Jesu u* i 

Anbetung der Weisen, Im GesprengtSchutzmantelma« 

- ♦ 

donna in ^olz geschnitzt »noch gotisch. 

an der Rückwand:Grabstein eines Hacken von Johen 

eck. 

Aus der Wand ragt eine Kanonenkugel von der 
Belagerung von 1546 hervor,daneben eine dies» i 
bezügliche Inschrifttafel.Oben |otenschild 
Jäger-Haug 1546 und 1586(?),Grabplatte im foden 

IX. Kapelletirmenseelen-Altar 

Taufe JesUjfolzbildgruppe von Pauly -München 1 
185o/6o, im Mittelstück, darüb er t^ott Vater,*^eii» 
tenfiguren Franz Xaver und Magdalena,in der Frei 
della;Fegfeuerbild von Woermann,Rückwand:^rab:=s 
stein in Marmor mit 'Broneewappen des Br. jur. 
Leonhard Kager (+1616)und seiner Frau Katha¬ 
rina Ohrenberger +16o7,darüber fotenschild • 

Im ^ussboden Grabstein des Jöhännes Stfaisser, 
mercator +1438,des Stifters des S. Barbaraal¬ 
tars (1436^,der früher hier stand. 

X. FapelletS. ‘^osefskapelle 

Oben in der Mitte Statue d:6s hl. Josef,mit deh 

■ . ■ I' 

Seitenstatuen S. Äloisius und Sebastian(von \ 

Riess -^ün^), da runter in grosser ^ische eine j 
alte gotische Pieta,an Rückwand:Grabmonument 

« 

des Hans von Hausen '^agenhofen und seiner 
Frau Veronika Vöhle'r von Frickenhausen. 

Hrsterer + 17.Dez. 1622,letztere 4.9.1635* 


112 - 




(Bildhauer Karl Deibele)darüber die 2 ‘^otenschilde von 
Gaisberg und Speth. 

4. Kapelle:"Rechbergsche Kapelle”Kreuzaltar. 

Kruzifix 16. Jahrh., Johannes und Maria 185o ff 
von Fauly -rttünchen. 

An Rückwand‘.Grabdenkmal des Pfarrers zu Leinzell 
und ''mündjWilhelm Schweizlinger, darüb er HimmeliS 
fahrt(‘^uferstehungs^)‘^hristus in Mandorla,Grabp 
platte 17.Hahrhundert. 

V. KapellesS* Antonius Pad.-^*olzf igur von Woermann,daneben 
2 spütgot. Statuen :S. Joh. Sv. und S. likolaus, 
in ^Hickwand:Bildstock von 152o mit Kreuzigungs¬ 
gruppe,S. SebastiaüjB. Fikolaus(oben S, Barbara) 
Totenschild des ^ton Fugger 1616+,im ]^ssboden 
Grabplatte der Jungfraif Osanna von Rechberg 
+1632 fov. 4,58 J. alt. 

VI* KapelletHeiliges Grab,alte ^tdinskulptur c 14oo,anden 
Seitenwänden 2 grosse Wandgemälde Kreuzigung 
und Kreuzabnahme. 

Gegenüber der HliGrahkapelle an der Rückwand 
des Ohoraltarsiein von~foermanH -München ge¬ 
schnitzter Oelberg mit Flügeln (Leidensscenen 
des schmerzhaften Rosenkranzes) 

Zwischen dem Hl. Grab und Oelberg hängt ein 
Marienleuchter,versilbert.Dieser hing bis 191o 

im Vorchor zwischen den Säulen herab. s 

■ ■” - - . . ,• , f 

VII.Kapelle: Guter -^^irtenaltar 1 

• ' - ■ F. - ■;...... « ^ I 

Statuen:S.Augustin und S. Theresia,oben S. Hel^ 
na.Grabstein an der T^and für ^aheleute ^^lopfer,; 

Bürgermeister und yotenschild d.B. M.Kaspar 
_ ’ *Debl@r+1557. Grabplatte im i§oden:Sturmfedergra5? 




































Dom •Debler 3,lo47(189) berichtet zum Jahr 1622:"Sie hahen 
auch den Altar in dieser Kapelle mchen lassen*" 


I Gehen \i;ir weiter nach besten,so stossen wir auf einen 

I , Quadenaauern abgeschlossenen Raum,zugänglich durch eine 
eichene Türe mit Sisenbeschlägen • 

; Geber dor ^ür erhebt sich die an der Wand hängende und auf 


einer Steinkonsole stehende Rüstung des Bürgermeisters Hans ; 
Rauchbein und darüber ein altes got* Kreuz,das sogV Mirakel»' 
kreuz",das im Jahr 1661 auf Anordnung des Oberstättmeisters ? 
Johann Burkard Mössnang vom ^ntern |or in die Pfarrkirche 
zu S. ‘^olfgang versetzt worden war* j 

Das Innere dieses Raumes ist kapellenartig eingewölbt und j 
in ein unteres und oberes Geschoss’abget6ili:,letztei'es durch; 
eine ^olztreppe zugänglich* 

Der Raum enthält hübsche geschnitzte ITolzkästen zur Äufbe« 
Wahrung kirchlicher Geräte und ihramente(Kirchenschatzl, 
Dieser Raiim war nie eine T pelle* ' | 

» " ' - •»•».■"»—• i, - — 

Vorbei am nördlichen grossen Seitenportal führt unser 
Weg bei der nördlichen Doppelsäule abwärts zur; 

XI*Kapella;S* Sebalduskapelle^15o5—o9 erbaut durch Sebald [ 
Schreyer -Hürnberg,die aber heute den S|amm- ; 
Jesse-Altar enthält* I 

Ausserdem enthält sie den Taufstein,daher auch"Taufkapenä^^ ! 
genannt*Äus dem Fenster leuchtet noch in alter schimmeBnder 

z * - 

Pracht,die einzigen Glasgemälde,die aus alter Zeit stammen 
(15o5 datiert);S* Sebaldus und "Maria in der Sunnen" mit 

den StiftarwappenC dabei noch neuere Stiftergläder)*Im Schlua^ 

’ ■ ' ■ - ■ '1 

stein des Raumes das messingene Schreyerwappen* 

Rückwand:2 Gräbsteine,des Bürgermeisters Berchtold Klebzagl -‘ 
+1284 und des 'J^'homas Warbeck +1524,die noch 187o au serhalb 



der Kirche standen(lt 0*A* Beschr*) 

Heber den Gräbsteinen;Steinfiguren der 5 klugen Jungfrauen 
hierher versetzt (zum Schutz) 


vom grossen Seitenportal (nördl,) 
Zuoberst 3 Totenschilde;BM Veit Jäger +1546,darunter BMBerh«! 
hard “eilien {äejlin)+l53Q und ^ochus Meyllin +1547. 

Kleines GemäldeJohann,die Apokalipse schreibend und Tau-i 
fe Jesu durch J* Bapt* 

Taufstein altgotisch,mit neuem 


Kupferdeckel und Taufgruppe 
193o Arbeit der Gmiinder Fachschule). 

In der läiae der Kapelle steht die Standarte der '^oldschmiede 
Zunft mit Bild des hl. Eligius.(193o) 

Vergl* Hmmenhofer,das Hl.Kreuzmünster 

2. Aufl. 193i * ! 


"h; 


















































iltar-Beneimimgeii 




nach späteren öaünder Familien* 


Jehlin - Kapelle 
Kager-Kapelle»S* Barbara 


Straisser-iltar-S* Barbara 


Wertwein-Kapelle 


nriChpr^ pelle 
IX* Chorkapelle 


IX* Chorkapelle 
II* Ohorlffipelle_ 


Schreyer-^apelle-Sebaldub-Kapelle* XI.Kapelle unter dem Ohorl 
Eechberg-Kapelle * Ill.Chorkapelle | 
Wöllwart-Kapelle ? \ 


I 


Altar-Privilegien* 


1625 Weihbischof Petrus Wall von ^ugsburg erwirkt bei seinem, 
Jubiläumsbesuch in Born das Privilegium für den Kreuz- r 
altar* I 

1692 Februar wurde in '‘'om das Privilegium für den Altar XIV |. 
Adiutorum erteilt und 18•März 1692 in ^ugsburg konfi^rmiert \ 
ad septennium* 


Anüiv.l53o,5o und 51 




Pfründ-^Iäuser* 


i3r/j, 6px>r; 


Akten über das Pfarrhaus* 


1449 s, untenJ , ..j 

1517 KP S* ^a 

Oensus et bona Altaris sanote Orucis et Annae 
’^Item die (S* Annae)Pfi^d hat ain hus zwischen Jörgen 
Mairhöfers huss und des pfarrers widern huss gelegen,das 
selb huss gilt Vytem Jäger V I y beh jährlich zins uff 
mathie,ist ablösin-und ist abgeleusst*” s,S* Anna* 


1518 April 12 KP* XI * • t . . 

Erhard Lucas,Goldschmied,verkaufte an Veit Jäger haus, 
hofraitin und Gärtlein- uff-der hoffstatt zwischen Jerg 
Mairhöfer und Maister Wilhelm Schweizlinger,der zeit 
pfarrer zu Gmünd häusem* 

SgjHaimbrecht Brügel und Peter Bruneckh/nchter u, B* z*6 


1549 Pfründreohnung der S* Anna-Pfründe KPXII 

Hans Messersohmid gibt aus 2 Tagwerk Garten, ”by der 
hauptstatt "gelegen 5/?^Zinsv 

1551-58 Stadbpfarrer Jakob Spindler lässt das Pfarrhaus von 
Grund aus renovieren und mit Mssrlereine und Sprüchen 
zieren* 

Anniv* 1517-2o Agenda,wo dies Spindler selbst oder 




























































= 118 « 


sein lachfolger über ihn schreihtj" ad iuounditateißi,utilita , 
tem ao voluptatem alt er ins siibseq^uentis.” 

1448 Jan. 15 Privathesita s. Urk. Ahschr .v. ^‘eser 111^,3651 
Testament der ^nna Berrit. 

Biese vermacht Zinse vsz desz Schreiners hu.se und hof4 
♦ 

raitin hinder dem pfarrhofe und der Rayserin wit^e hus^e 

i 

gelegen. j 

I5f47 Jan 12 F.X. Behler Krön. Rachr. 134 '. | 

wurde das Messerschmidsohe Hau§,das hinter dem Pfarr« ! 

l 

ha US war und hinter dem Kapitelshaus,angekauft für | 

Gärten.s. Gmünder Chronik 19o6/lo Berh. Kraus. | 

... . ^ 

Rink, Ge schichte von gmünd berichtet; i 

- ■ . ' i 

Im*^ März 1726 wurde mit dem Bau eines neuen Pfarrhauses 
auf dem Platz des alten angefangen. 

F^jz. tiehler ,Kron. lachr. 134; 

1727 April 22 ist Stadtpfarrer Franz Josef Molitor in des 

alten HeherlesJiiLalerSyhaus am Schlagfluss gestorben, j 

J)er jetzige Pfarrhoi war damals noch nicht ausgebaut.^ 

■ \ 

1751 Iov.18 ist die Jageisensche Scheuer »welche in den j 

' Pfari^ofg arten heriingegangen und fast ahden Pfarr- [ 
hof angestodseujum. 325 f), gekauft und eingerissen wor- ; 

. den und hat nunmehr den Platz ein jeweiliger Stadtpfar , 

'' I 

rer zu benützen.Bie Stadtpfarrer mussten jährlich mit 
12 fl in ^ielem den Kaufschilling bezahlen.F.X. Bebler 
Stiftspropst trafen noch davon 37 fl.” 

Auf dem "“ingangstor zum Pfarrhof steht heute (1939) 
noch die Jahrzahl 1727 . 

ca 19o9 wurde ein neues Tor 'angebracht.Bas alte Beschläg 

. . , .j?t, teilweise .noch, erhaltan'jab&r—nioht—mehr Värwehdelf 


- 119 - 


Im oberen Stock des Hauses befindet sich ein breiter 
Gang and grosser Saal.beide mit mehreren grossen Portraits ge 
ziert. . 

Portraits der Oanonici 

•• • 9 - . 

* 1761/2 üa Mün’sterpfarrhaus. 


I. Josej^us Bei gratia Bp.Aug. S.H.J.Princ.,Landgr.Hassiae 
e’rexit aö instituit Ecol.Oolleg.Gamund. 2o Aug. 1761 
JoH. Gedtg Strobel *püxit 1762. 

* (Mit einem‘Bild des MUnste*rs;Hordsdite‘mit ^lockentarm ) 

II. Franciskus Xaverius B.Adelmann ab Adelma'nnsfilden,epis» 
copus Mactaritehäis.Sccl.Gäthedr.^Ugudtanae Oanonious 
Oapituläres et Suffraganeus,Collegiatae Bcclesiae Gamun- 
dianäe Präepositus,öonsilii Soclesiastici Praases 1776. 

III. Fran.‘'.os.Boll,S.Theol.S.Gan. Cand,Ecclesiaö Colleg.Gam. 
Bgcanus I,natds 13 Marti! 1695;pär.instit.6 Juni 1753, 

* OommisSarius episcopalis factus ll.Juni 1762,defunctus 
anno 1765.(^eber dem Wappen der Spruch; aBIM pLeaWr 
OoLLeglata Tbertate. 

IV. Joan.Burkardus Bebler,S.Theol.baGial.öt S.Can.Gand.BMV 
in coelum aSsumptae öanonicus et ad Leonard beneficiat. 
aetatis suae 62 annorum depictus anno 1765. 

V* Bomihas &iverius Bebler,Theol.Mor.ac J.H.Gand,Canonikus 
et Benef iciatus* ad S. Jakobum Majorem necnon Gonoionatori 
fest.ordinäris Gamundiae latus 1726,depictus 1765. 

VI. Joannes Baptiste Geiger,S.Theol Licent.el S. Can.Cand 

Golleg.Boole ad BMV Ganon.neo ngn Benefic. ad S.Hikola«i 
in Hospitali,aetatis suae 47 annorum,depictus 1765 







































tu. Pran.Jös. Mayer,Benficiatus ad S. Yitum et Aßdream, ; 
natus 19.Mart.1714... das andere ist aBgefallenyimter 
einem auf gemalten Büche rregaliaOOYMYL an Do fotet. 

YIII. Jos. fendelinus Mayer,S. Theol et S.0tn.0and.,Eccl. 

- ... .. . . I 

Oolleg, Gaiioni'Gus,Benef.EMY in- HosTJital.et S.Gath ex ^ 

. .. . . . .. .. .. . . 

muroSjUati;^ 17o9 die 15. ^ot.depictus 1765. \ 

IX. JoaniSFranc.Schlecht,Th.Mor. et S, Can.Oand.,henef .ad j 
3. Jacohum MinQrem,Juhilaeus et Senior frater Oanonicua 

•. ■ -- * ♦ ♦ - ■ . t 

de anno 1761,aetatis suae 87 annorum,pict.l765. 

X. Josef Jgnaz Stahl,S.S. Theol. et S. Oan.Gand.Kot. aposii 

• - ♦ 

ac Oaesar.R^f.et Stren.Princ.et Episc.August.Gonsi. } 
Bccles.jEcclesiae Collegiatae Gamundiae G^onicus et j 
t Befctus SfGatharinse intra mur^ 96 oncionator Dominic. * 
Ordinarius et Catechista nec non Gollegiatae Bursarius i 

^ _ I 

et Olavicularius,latus Bona Dezembris 173o,depictus | 
1765. i 

XI. Joannes ^agner,S. Theol. et S.Ggn.Gand. Qanonicus et 

ad S.Georgium benficiatus,-t^raesentiarius,Batus 16.Junii: 
17o7^depictus 1765. 

Auf einer Tafel auf dem hildsDe praesentlbYs GanonICIs • 
göYDet eOGLesIa haeG GoLLeglata. 

XII* Das ^ulpehbild mit %schrift;AspIOei natYrae taLe ho| i 
tlbl pro DlglYll sItsBostri horti templi tulipas bis q j 
quinque dedere Ex uno bulbo,^'ot quoque membra sumus. 1 

- - - t • • - - r*. ^ , j 

“^usserdem ein Porirait des Prz. X. Dehler mit %schrifi 

^ ' . ■ ■' ■■■ j 

Pranz Xaver Dehler Benfic.aetatis suae 35 annorum 

■ . • 5 

• Siehe auch das ^ollegiatstiftfenster im |pinster j 

. W66er,d«s Kollegiatstiftfenster in Heiligkreuz/XirchlJ 


. Anzeiger 1911. 


15o4 




li' '■' ■ r"'-' ,:: .v/.' 


- m - 


PriesterbruderschaftaMHaus* 


kaufen 
ein Haus. 


und Kaplane der Priesterbruderschaft 


Sie müssen versprechen,jährlich für Steuer und Wach- 
geld 1 fl rh zu zahlen,und isenn sie in dieses Haus ei¬ 
genen Wein legen würden,so Müssen denselben verpigel- 
ten wie die Wirte.follen sie in dieeem Haus mit ein¬ 
ander essen oder 2ech haben,so dürfen sie aus ihren 
häus ern höchstens etwa 1.2,oder 3 lass Wein in das¬ 
selbe bringen,sie sollen denselben bei den ^irten 
holen lassen* 

Wenn sie das Haus wieder verkaufen,so dürfen siees 
nur einem eingesessenen Bürger zu kaufen geben.- 

. , : Staatsarchiv.Haus,Kirchl^29. 












































Das KapiteXs-Haus. 



der Stelle dieses Hauses soll einst die ZechstulsB' 
der -Priesterbruderschaft gestanden ]iaben,Yon der ^ir keine 
nähere Hachricht haben,Jedenfalls Y/ar der Platz»isestlich an» 
schliessend an das Pfarrhaus im -^esitz der'Fraternität oder 
der Stiftung. « j 

Als 1761/62 das ^ollegiatstift errichtet wurde er« j 
ga^ sich die Notwendigkeit:eines Hauses für das Stift.Das | 

Haus wurde Kapitelshaus genannt.• | 

Franz Xaver Dilber berichtet uns; j 

t 

1763 hat der Baumeister Johann ^^iichael Ksller von ^münd den j 

i 

Äccord zur Erbauung des Kapitelshauses gemacht. | 

Das alte Haus wurde Keller zum Abbruch gegeben .Am-2. April 17641 
wurde der Grundstein zum neuen Haus gelegt.^er Bau stand unteil 

i 

Aufsdhht des F. X. Rebler,der damals Procurator der Priester» | 
bruderschaft oder des öollegiatstiftes war. 1765 war der Bau 
vollendet,der 3o5o fl kostete. | 

Heber das Portal kam ein Wappenstein mit dem -‘^ilde der Selig» 

sten Jungfrau,dem Kapitelswappen.Dabei wurde das Shronostich 
oder Ghronologicum ausgehauen: 

DoMI OapItVLI prote Otio (1764) 

Seit Aufhebung der Oollegiata 18o3 diente das Haus als Wohnung 
und Kanzlei der kath. idrchenpflege. 

Im Jahre 1813 war das Haus von der WUrtt.Kommission schon his 
Wohnung des evg.Pfarrers bestimmt.^och kam dieser Plan nicht 
zur Ausführung. 

In den 192oer Jahren erwarb die Stiftung ein Haus, das ganz 


in der Sähe südöstlich an den Ghor des Münsters angrenzt,das 
1938 umgebaut wurde .Ss ist jetzt vom firchenpfleger für foh» 
nung und Kanzlei eingenommen.Das Kapitelshaus wird eine ganz 
andere Bestimmung erhalten. 

F. X. Dehler hat uns auch die Rechnung für die innere 
Einrichtung des Kapitelshauses aufbewahrt in den Rechnungen 
der Preisterbruderschaft(1757/18o3 vorhanden,^on 1759 an,da 
Debler als Procurator und Benf.ad 8 .. Jacob um Maiorem fungiert 

1764 Bau des Kapitelshauses durch Baumeistgr Mich.Keller 

-il949 fll X 

1765 Baukosten 726 fl 22 k 

Möblierung des Hauses;12 Fessel,! Kruzifix 
lo Eierrahmen für die Portraits, 

landtischl.mit hübscher Schneidarbeit vom ^ildhauer 6 fl. 
eine Tafel mit ^uss von Schneidarbeit in die Kapitels» 

Stube 13 fl 3o X im ganzen ---; 261 fl 36x 

1766 Einnen|(es Schreibzeug in die Kapitelsstube 2 fl 15 x 

die lo Tulipanen abzumalen 1 ” 40 x 

im ganzen noch für Möblierung ' 15 ” 24 x 

1767 für die 3ibliothekeinrichtung 

dem Bruder Fidelis bei den-Augustinern 
einen hiss dazu zu machen 24 x 

* ~ . . ■ w. ........ 

im ganzen 26 fl 59 x 

1768 Möblierung im Kapitelshaus 

Kosten für die Bibliothek 39" fl B5 x 

1769 fürdie Bibliothek 1 Tafel und Leiter lo fl 
1771 dem Schreiner Bergmüller 

für den geschlossenen Bücherkasten mit 

Schubladen mit Holzanstrich v. Felderer 29 fl 36 x 
----lo...fl_ 




























































1773 Knöpfe zu den Schubladen lo fl 

Schlosser für den Bücherkasten * 6 fl 36 x 

Der Ganöniker Jg# Stahl’vermachte deine 
Bibliothek im fert von 2o6o fl 

Die Bücher hatten alle gleichmässigen schöben’hinband* 


Unser* fravren huse* 

SS SS « sBBiaesaBaaB SSX3 C3 ssssas 

# - - - 

1432 Mai 12 

Heinrich Huge und Bartholome Truchmair,unser 
fra^ren und irs münsters pfleger haben an Peter Dr'äer,den 
Augustinerprovinzial und ^’rior und Oonvent zu hmünd verkauft 
unöer franren huse vor uhsem closter über und neben der scha| 
le gelegen um loo fl rh,das abgebrochen und dessen Platz 
mit dem Platz seiner Hofstatt zum Bau des ^hors der Augusti« 
nerkirche verwendet, werden soll,Tiährend sie an dem hiezu 
nicht erforderlichen Teil der Hofstatt keine ^Eigenschaft” 
haben wollen,und versprechen,das von ihrem singen und lesen | 
keine Störung des Gottesdienstes ” in unser frawen münster” j 
stattfinden,auch die Prediger und ■*^redigthörer keinen lach- j 

i 

teil” in unser f3:*awn münster "verspüren sollen* | 

Or.Pg* 3 Sg (Provinzial,Prior und Convent,Privatbesitz* 
Dorsal:vmb vnser lieben frawn haus bei der_la^inisehen 
schul”(aus späterer Zeit bemerkt*) 

Dieses Haus war wohl das Pfründhaus von S* Andreas* 


S* ^ ÄchatiusJ?!ründ-Haus* 

1547 S* Achatius Pfründrechnung EPXII * ' " 

l*)Äusgeben den Predigern den Hins aus dem Pfriendhaus 
* 13|6^auf Martini 47 und 13' “ auf* Walpurgis 48 

2*)Ausgaben verschiedener Art für das Pfründhaus . 
,3*)die Bemerkungidas Haus mag mit dem Zins, da rum es him« 
geliehen wurde,nit in Bau gehalten werden* 

4*)Dle Hinseinnahme aus dem liansä 

Hans Peyel gibt aus dem Pfründhaus zu Hauszins: 
uff Martini 1547—;i fl 1 ort . 

” Walp- 1548-~;1 fl 1 ort 
Dies ist ein jährlicher Zins von 2 fl 

• • — . ■ 

S«Ändreas-Pfründhaus* 


14o9 Hov 23 Abschrift KP I 

Im *^tiftungsbrief der S* Andreaskaplanei bestimmen div^ 
Stift er: ”mer’ ist zu^ der mess gestiftet worden ain hus 
und daz ist gelegen zwischen vunser frawan kirchen 
und den Augustinern an der schule*" 

Ohne Zweifel ist dieses Haus ,dasjenige,welches die 
Augustiner 12*Mai'l432 gekauft und bann abgebrochen 
haben,um den Platz zum Bau ihres Ghors zu benützen* 
s*vttnser frowen huse,” 

Tt 


- 124 - 


































































m 


tim 'i\ 




1517 


1537 


1530 


S .“inna-Pf rtinähatis • * 


1^ 


Gensus S, ^m&e KPIII t 

.... ... . ^ ■ • . - I 

.1 

"Item die pfründ hat ain hu,ss ZYfischen Jörgen Maier- s 
höfers hnss und des pfarrers widern huss gelegen.” j 

Iot.29 KP XI J: ,. : . j 

I 

”des Domkapitels hofstatt zu; Gmünd zwischen»S. Anna- I 
pfründ-haua und der Gemeinde heim Augustinerkloster 
gelegen,”wird um 18 fl rh an Jak. Madler,B zu G.,yer. 
kauft. 

Fehr. 14 KP II 4; — 

In einer Urkunde-4iher . eine Prlvatklage des S. Annen- 
kaplans Ambrosius .Baidung gegen Jakoh Madler über f 
den Winkel zwischen S. Annen und Nikolaus in hospitalf 
Pfründhäusern wird bestimmt,dass uadler schuldig ist,( 
das prouet zu machen,es durch sein haus hindurch zu I 

säubern und den Hennen den Gang vermachen und sie 
durch sein Haus gehen zu lassen. 

Daraus geht hervor,dass S.ümen-Pfründhaus neben 
S. Niklolaus Pfründhaus steht.giese steht heute zwi= 
sehen Bernh. Kraus und der ehemal. Lateinschule. 

• I.. 

S. Anna wird demnach in dem heutigen Garten der frü« 

■ ■ • C .i. ^ . - - - 

heren S. Nikolauskaplanei,jetzt Pfarrhaus zu S. Franz,, 

. • — ... 

gestanden sein. 

1549 S. -^nna-Rechnung KP XII 

Item ausgegeben an *>5. Anna Pfründhaus wegen ain Bron¬ 
nen dabey zustuir am Macherlohn herr Jörgen Bppfinger 
15. Febr 5 batzen 2 kreuzer 


nach 1575 Kopie Sp A s. Kaplaneien ("eser) S. 139 


”Sant Anna»pfront,hat ain behausuag und gertlein neben 

• ft - . 

Lienhart Funken Haus.” 


S. .Barbara-Pfründe. 



1436 Juli 24 

In der Stiftungsurkunde ist genannt; 
ain haws und ain gart daran zu GmUnd gelegen vor dem 
thürlin bey der prediger bad 

1440-ito 2 Sp.A. YIl 7 

Aiuia»Straisserin ,die sich Lehensherrin der mesze 
sant Barbaren Altars in frawen minster nennt,spricht 


von einem Haus dieser pfründe ’'hy der Grede zwischen 
Hansen Yysels und Hansen Franken husern.” 

1562 wurde dieses bei der Grat gelegene Heus eingetauscht 
gegen Theis Bletzgers Haus,das ‘^olf Baulmechts ge» 
wesen ist,in der Pfaffengasse gelegen zwischen Jonas 
Lmtscher und Georg Beck^des SchLiLmachers.Haus. 

Gmünder eimatblätter IX 1936 S. 77 ;Deibele."twas 
von Benefizien und Beneficiathäusem..-Die Notiz stammt 


I 

i 

f 

I 


• aus der Zeit, des Stadtpf.. Doll und vom Rat gegeben 
1758 und nicht ganz, lic^uid wegen einer Falschlesung 
. s. Sebastianspfründhaus. 


S. Georgspfründhaus. 



HB c 155o kommt der Name S. Georg-Pfründe auf f^ör die 
• G’osen-Pfriüxde.'^oGli heisqt der Inhaber Veit Geiger 
1557 Mai 7 S.Jergen und S* Helenkaplan,1561 Nov.l4 
i3t^ender.selbe-nQgh.-M^-JoaenUCaplan-g-eflaflat , 












































128 


später immer S, Georg* * | 

1567 Oct 18 Kp XVI 15 Leonhard) I 

■wird ein Haus ■verpfändet in ^inckartsgässlein zwi» ; 
sehen S* Jergen-^fründhaus und Hans %slins haus* 

1934^ ^Is man daranging,das jetzige S* Georgs-Kaplaneihaus i 
wieder instandzusetzen,ergab sich nach Abschlagen deg 
Verputz es, da SS das Haus ein sehr hübsches Fach’-werk 1 
hatt 0 *bie steinerne Eingangspforte des Hauses war 
immer erhalten geblieben und aucL immer..sichtbar ge- t 

I 

wesen*Sie stammt aus der 2 eit der.Spätgotik,,Yielleiclit 

I 

. ca 15oo*Bs ist das Verdienst des städt* Baurats Schnefi 

i 

, der,dass das Fachwerk wieder herausgeholt wurde und 1 

I 

nun einen neuen Schmuck des Münsterplstzes oder viel f 

I 

mehr der iiUnster^^(früher KirdhgasseJ-Pfaffengassd 
bildet* . ! 

S*' Helena^fründhaus* 

1581- • Yac* Pfründ-Rechnung^^insbriefe Kp XVI 23. 

• ”des Lieglins Pfründhaus” 

Lieglifl.war S* Helenkaplan 1544-»52 (?) | 

1552 ist Vitus Heck.S* Georg-,S* Jakobs und S* Helenkajplan 
lan nach Dom* Dehler 4,8,27 bis 1557,dann ebenso Vitu^ Gei 
Geiger Besitzer der 3 Pfründen,dann vacierend* | 

I 

.j 

I 

1594 Mz 22 (Ostermontag) Vac* Pfrdr-Rech* KP XVI 23 j 

Annq Esslinger**"tw*bekennt,dass sie schuldet 2o fl u, 

4o fl,herrührend von dom Kauf Schilling ihrer von den 

Pflegern der vac* Pfrd erkauften Sehausungjdie an S, 

Jakt^spfründe gehörte,gelegen zwischen Edlingers (die** 
ser ist 1588 can S. Se^ und Helenen-P fründhäusern _ 


129 


1594 April 23 KP XVI 9 (S* Jakob) 

Der Anna Steinbuckin,Augustin Ssslingers Wtw haus in 
der Kirchgasse zwischen beiden Pfründhäusem,so das eine 
Herrn Bartholomäus Idlinger,Prietern,verlieh 0 n,das andere 
aber S, Helena-^fründ zuständig. 


S* Jakobs* Pfründhaus*# 



.1433 Ion Febr.Augustae ,if'ebr 5 P» XI 

Hlrich Stähelin,Kaplan zu S* Jakob hatte einst seiner 
Pfiiinde ein haus vermacht,das in der Hinkartsgasse 
gelegen war*Weil dasselbe aber, eine domus ruinosa ge» | 
worden war.hatte der damalige Inhaber Johannes Bentzünl 
Kaplan,den Vexkajuf ii^ Jfjerk gesetzt,der 1433 vom ^ischeff 
bestätigt wirde. 
iiL 1581 ^ept* 12 KP Zinsbr d* Vac.. Pfrd XVI 23 ; 

-Ablösung'!von 4 sch hl aus Veit Hecken Pfründhaus” 

Veit Heck hatte auch die 8 * Jakobs-Pfründe* | 

1594 Mz 22 KP XVP 23 Zinsbr d, Vac *Pfr* 

AdinäjgUgustin Esslingers Wwe hat eine Behausung erkaufhj 

i' 

die an S* Jakobs Pfründ gehört* t l 

{ 

(oh hieher gehörig?) Hese Haus Jag wwischen den Häuserh 
S* Seb* und ^* Helena* - ; . | 

1758 Der am 6 * Dez .1757 als Beneficiat S* Jakobi Maioris i 
instuierte Frz X* Debler sagtj 1758 habe von meinem Eig^n 
tum in das Beneficiat haus (S* Jakobi Mai*)wo dermalen |)a 
Oanonicus Heiss ist, verbaut 259 fl 7x. 

Das PfründhaiXs S* Jak *Maior ist das Haus,das gegen Ost^n 

an das heutig^ Kaplaneihaus 8 , Mariin (früher S* Peter)! 
ange ba ut ist * Obw (m nicht mehr als Pfründhaus in Gebrauch 




















































15o4 April 23 KP XI 

Di© -i^agustiner kaufen ein Baus um 85 fl für die S.. Pet|rs 
pfüinde,deren bisheriges Hau&,das awi .söhen ihren Häu-j 
sem lag,sie dafür •erhalten.Das neue f'fründhaus liegt j 
neben der S, M* Magdalen Pfründhaus* 

Jan 15 KP XFI 18 . 

ITeit. Stoltz,^uchsoherer^B. z* »vertauscht sein Haus ? 
und Höflein dahinder gegenüber der Pfarrkirche gelegen! 

ZTjfischen der ehrbar, ^iesterbrudeschaft nnd Ambrosius ■ 

* 1 ^ 

Baidung selig inngehabten,jetzo 3, Hikolaus-Pfründ - ! 
häns>m,vom auf die gemein© Gassen,hinder an Adam ! 
Sparrs haus und Höflein stossend-^egen.ein Haus ^as 
der vacierenden Pfründ 3# Sebastian gehörte,in -t'faffeni 
gässlein,zisiscjben dem M« Magdalen-Pf.ründhaus und Garteh 
und Heinrich Burggrauers G^tl©in,und 7o fl (kaünder | 
Währung. •^i©gler:Hans hu9ber,BI| und Augustin Dapp 




Or. Pg 2 Si in ■‘^olzkapsel. . . 

1 

I 


. - - - 

• 4 • - , - 

HikolausAPfründhaus. 

=s==ÄSs:r=:»=5=3=rss3====.*=r ======!= 2=ar=:5=sE=aKsc3 . 

5 

i 


|§86 

•. t ^ 

Jan 15 KP 16,18 s» S* Mar. Magd. Pfründhaus. 



1 1448 

• 

Jan 15 Privatbesitz,Urk Abschr.Weser lila 365 

W . _ V 

! 

i 

i 1 

V ■■ 

i' 'i 


-JhBJI!ej5iameat:-der..Annn BerriLi^ diagelba an — J 

Ü 

i 

] 

^_ _ l 




Bartholome Truchmaier und |orenz Liebermann Zinse aus Oonrat 
Heubergers des ‘'uldinschriebera zwaier husern und. iran hof» 
raitin by Unser frawam jiMinster Binder einander und neben des! 
Spitals messe huse gelegen. 

Bs ahndelt sich al?o um das Pfründhaus S. Hio.in.hosp. 


^?B 2 Ap ril 21 wurde das Beneficiathaus S. ^icolaus in hospi»! 
tali des Kaplans Andreas Gfereisen»neben der Lateinschule, 

unter Trpmpeten- und Paukenschall aufgerichtet»und soll er 

vieles von dem seinigen dazu beigetragen haben(P.X. Dehher) 

Heubau.*Am Steine der Haustür© steht die Jahrzahl 1732 und 

die Anfangsbuchstaben seines Hamens AG. 

1^9. bei Erhebung dieser S. likolauskaplanei zur Il.Stadt« 

pfarrei S. Franziskus 

wird dieses Pfrüadhaus II Stadtpfarrhaus. * 


* ft 


S. Peter-Pfründhaus 


später S. Martin. 


1478 Hov.26 KP YIII ' 1 

Heinrich Keptner und seij^ Sohn-Hans Keptner erhalten ! 
von ihrem Vetter Hans von Lauchheim,B.Z. 6.»dle Urlaub-j 
nis,den Brunnen vor dem;Hause des letzteren zu benützenj 
ber ohne Gerechtigkeit und widerr^lich- ^ 

Auf der Uwkunde steht di© Dorsalbemerkung: f 

"von de 4 prunnen»gehörig allein zum pfründhuss S. Petertf 
- Sara US fohgt »dass Hans von hauchkein^ sein Haus mit Brun¬ 
nen an die S. ^eters-Pfründe verkauft hat. 


15o4 April 23 KP XI 





































deren bisheriges Haus,das zwisehen ihren Häusern lag,sie dafür 
erhalten.Das von ihnen gekaufte Haas,das neue S. Peterspfriind* 
haus liegt neben S. Marien Magdalenen Pfrlindhaus,in der Pfaf¬ 
fengasse* S* S.Ma Magd*-Pfründhaus# 

DieeesS. Peterspfründhaus wurde im 18*Jahrhundert neu gebauti 
und ist das heutige S* Martinspfründhaus .hie Pfründe S. Pete# 
ist seit c 16oo unterdrückt und an ihre Stelle tritt-die;. j 
S. Martinspfründe,von äer seit 16o3 die Kapläpe bekannt sind* 


S* .Sebastianus-Pfründhaus* 



, war bisi 1586 in der Pfaffengasse (Kirchgasse j, Münster^ 
gasse*) 

1586 Jan 15 KP 1^*18 

Yeit Stoltz,Tuchsoherer,B* z. ^•»vertauscht sein Haus 
und höflin dahinter »gegenüb er der Pfarrkirche gelegen 
zwischen der ehrw. Bruders chaft und “^mbros Baidung 
selig ingehabten,jetzo S* iiklas -Pfründ-häus ern,vorn 
auf die gemeine Gassenjhinden an Adam Sparrs haus und 
höflin stossBnd-dei^prßanea zwischen den beiden höfliin 

^mmmmmmt^rnrnrnrnrn- 

ist mit Sparr gemeinsam zu gebrauchen und im Bau zu 
erhalten-gegen :der vazierbnden Pfrühd heuszlin im Pfaf- 
fengäszlin sampt dem gärtliin darneben zwis hen M. Mag- 
dalen—Pfriendt hauszgarten und Heinrich Burggruen gärt— 

• lin gelegen,und ein Aufgeld von 7ö fl. 

Dorsalbem.rdises ••haus gehört an S* Sebastians-pfriendt, 
die weil das vorig ,so an dise pfriendt gehört hat,da= 
rum vertauscht ist ?86"* 

• s* Magd* Pfründhaus* 




- 133 - 

”de r p ronnen^^iat schon 1478 bei 3* Peters-Pfründhaus ge¬ 
nannt • 

# ■ . 

zu vergl*:Gmünder Heimalblätter 1936/77 wo eine Palschle- 
sung vorliegt* 

S* Yeit- Pfründhaus* 

• • 

1531 s. unten 
1540 April 4 KP XI 

• - r ... ■ f 

Jakob Madler verkauft an die Pfleger der S* Yeitskapelle 

ein Haus bnim Seelhaus um 76 fl und die Abtretung ihres 
Pfleghauses beim Dirlinsteg * — 

1540 April TW XI . - . 

Michael Leyrer,cap* S* Yiti,schreibt Madler einen Schuld¬ 
schein Über 35 fl fur den Rest des Kahfpreisos des Hauses 

unter Yerpffinduhg des Pfriin’dhauses* 

' 1543 Juni 7 Dorsalbem*auf ürk 154o KP XI: * 

Sebastian Schreiber,cap*S* '^iti bezahlt den Best der Schul 
den Jakob Madler‘(statt 2o fl ratenweise bezahlt er 15 fl 
Restsumme von Br Kaspar Kurrer* 

1547 S* Leonhardsrechnung KP ^ 

Unter den Einnahmen ist zu lesen: 

Sant Yeits-Kaplanei aus dem Pfriendt-haus "das Stiegün"} 
genannt-: 6ß \ 

Ein,Haus "auf dem SfTeglin"in Barfüssergasse" ist 1389 I 
genannt Sp A II 4 . | 

j 

Sollte damit ein altes S* Yeits-Pfründhaus gemeint sein?! 


1531 


Der Bischof von augsburg gestattet dem Rat,3 Jahre die 
Gült von der S* Yeits-Pfründ einzunehmen,einen Teil da* 


fH 















































134 


von dem sie versehenden Geistlichen anzuweisen,und den Rest 
zum Bau des Pfründhauses zu verwehden* 


KlausjKirchl 42 


S* Katharina X muros* 

hesass in alter -^eit kein Pfründhaus. 

1356 März 24 KP I * 

In der Stiftungsurkunde heisst es: 

*Marzu sullent der sychenpfleger ainen jeglichen cappellan 
für behusen vnd beholtzen dritt pftuat..haller geben,” 

1534 Dez. 5 Sp- A. n 6 

ist ein Haus hinder dem Spital bei S, Katharinen Baus ge« 
nannt, - 

nach 1575 Papierblatt ,Sp,-^, über vac. Pfrd (UA Kaplaneien 137 
Sant Kath,Pfrondt zu den Sondersichen (hat) am behausung, 
die man Her Eisslinger seel (nicht weiter geschrieben,wohl! 
zu ergänzen: )gelihen hat (Dr Bäit.Eislinger +1575 


S, Lienhards Pfründhaus. 

1548 Rechnung vonS. Eienhard KP 

Item ausgeben von etlichen Schlüsseln und anders zu machen 
in S. Lienharts Pfriendhaus :4/3 

1935*wird der Verputz des S. Leonhards Pfründhauses ,auf dem 

Münsterplatz neben dem Kapitelshaus gelegen ,abj^geschlagen| 
und es kam ein schönes Pachwerk zum Vorschein,das restau- I 
riert wurde.aie lordseite dieses Hauses ist wieder ein i 

Schmuckstück des .münsteTplat.zjs g_ wpr^^^ i 


- i35 « 


ca 1462 Sp A I h>4 (B.L, Frauen Pfründ od.Vac.Pfründ 

"Sant Lienharts pfrond hat ain hauss by der weissen 


rosen’ 


ITnser lieben Frauen im Spital 
- Pfründhaus ., 

S S3 za SS ts CB SS SS S SS 

nach 1575 Kopieblatt Sp Ä.(TJÄ Kaplaneien 137*) 

B.L. Fr. pfrondt im Spital "hat ain häuslein neben 
der schmid hauss." 

Ende des 15, Jahrhunderts Kopie des 15,Jahrh. Von lotar 
Baldttugj__ 

Die •‘pfründ IJ. L, 1|r, im Spital hat ein eigen Huss in ; 
1433 clinckhartzgassen an der bätzinnen und Josen Gussre 
gens hauss gelegen,daz hat her Hans Münster säligen 
aji, die pfründ geben,(S. S, Jakobs-pfründhaus# 

• . C 

Haus des Domkapitels-Augsburg 
in öaünd. 




In der lä|ie des heutigen Ohors der Augustinerkirohe| 

stand einst ein Haus mit hofraite,Scheuer und Gärtlein daran,] 

das gelegen war zwischen Walter im Steinhaus und Hans Haugen | 

Häusern au| dem Kirchhof. I 

1396 Äug 23 Münsterpfarrarchiv III Druchlaib,Renovation 1578f| 

. - f 

Fragen wir zunächst nach den beiden eben genannten! 

PersonenjEin Galter im Steinhaus erscheint 1333 Jan 6 Sp A I 
































m 8. . . , . ■ 

Z ' ' l 

Wohl derselbe ist Zeuge 1339 Feh 25 als Stättmeister in j 
einem Kaufbrief Spit Ä II l*,der hier nicht in Betracht komm): 
Ein späterer vJalter Imstainhus ist als Kin^spfleger bezeichaai 
net 1383 Febr Ü Sp Ä X? 1, ferner als Bürge 1391 lov 29 Sp 1 
XYII 2 ,als Pfleger-der Klatzer-Stiftung | 

14oo Mz 17 Sp A II 3 ,siegelt eine Kaufurkunde 141o iug 1 
(Klaus jGechichtl 5), Sein Harne stecht in der Liste der Stätti» 
meister 1379*1384*14o2*In der Bürgermeisterliste ist er auf»l 
geführ^ 1387«1409•1411*(Das "“nniT 153o ,52 ne nn t noch | 
einen Walther im Stainhus , Ganonicus in ^ürzliurg,dessen I 

Qrab in S* Johanniskirche sich befindet)* f 

Ungefähr gleichzeitig mit ihk ist auch Hans Haug der 1382 
Stättmeister,1384 *1400 und 14o3 Bürgermeister war* ^ 

(Bürgermeisterliste) 

Das Haus nun zwischen Walter im^ihhu^ ünd'TIäns Haugen häu-i 
sern hatte eine_ zeitlan^ als Eigentum besessen Wernherus , j 
Edler von Heuhausen ,der sicher von 1382 an Pfairer^in^ündj 
war und 1392 starb,und bei S* Johann sein Grab hatte (Anniv ^ 
153o.Er stiftete einen Jahtag: mit Litern und Gülten in ^olzA 

'i 

leuten und Schönhart. 

Seine Testamentvollstrecker ,pfaff Ulrich fall und 
pfaff Ulrich von ^undelfingenjbeide läläne in ^aünd ,Oonrad ! 
Alwich,B. z. G. und Konrad Amann mit seiner'Mutter Katharina! 
von lelchingen,zu Donzdorf gesessen,im Hamen dar Kinder des j 
Konrat Amann,die Erben des Pfarrers Wei^ervon Heuhaasen 
waren,verkaufen nun dieses Haus'an das Domkapitel zu Augsburg 
etwa 1395/96-, " - ! 

Der Uebergang des Hauses ans Domkapitel mag wohl 

und-auch dem 




Domkapitel,das seit 1297,also schon loo Jahre die Mrchen 
S. Maria (hl. Kreuz) und 3. Johann sich eincorporiert hatte, 
konnte es nur angenehm sein,dieses Haus in die Hand zu 
men,damit nicht durch anderweitige Verwendung des Platzes de 
Raum an der lordwestecke der Kirche eingeengt würde. 

In der Zwischenzeit seit dem Tofie das Pfarrerä Werber 
von Heuhausen bis zum Verkauf ans Domkapitel war das Haus 
mietweise bewohnt(worden) gewesen Conrad Trechsel,Oheim der 
Adelheid Trechsel,wahrscheinlich der'Geistliche Oonrat Trech- 

sel,der 139o als Kaplan S. Peters bei S. *^ohann verurkundet 
ist. 

i396 Dienstag nach Fronleichnam Juni 6 mietet vom Doml^apitel 

• • 

Augsburg Adelheid Trechsel ,Sch¥/estertochter des Conrad TrecH 
sei das Haus " bi der schul,das ihr öhin her Conrat selig 
mit wesen inne gewesen ist min lebtag zu rechtem lipding .. ! 
um ain Pfund hl Järlich. 

Das Schriftstück siegeln Hans Müntzmaister Schultheiss, 

Hans Hug Bürgermeister ,Walther im Stainhus Stetmaister. 

Druchl.Renovation. ! 

1396 Aug 23 Druchlaib ,ßenovation 

Die Kaufurkunde des Domkapitels ist erst nach der ge J 
nannten (oben) Mieturkunde ausgestellt,ebenfalls in der 

Druchlaibsehen Renovation,Müüsterpfarrarchiv III 5. i 

1 

Adelheid Trechsel wohnte zur Miete in diesem Haus wohl bis 
zu ihrem Tode (1443) 

1443 Sept 16 Druchl Renov. 1 

Johann Brunner ,Mesner ,und seine Frau Elsbeth beurkun«! 


den,dass Dompropst Heinrich Truchsess,Dachant Gotfried Har» 

♦ • • * ... - 

scher und das Domkapitel zu Augsburg ihnen und ihrer Tochter 
Endlin (Knna ) auf ihrer dreier Leib berselben Leben, lang 












































und nit läjQger,uiii l'Pfimdlil'aiif‘Martiiii' jäiirlicli.” ■ 

Die tlrkünde ist Gesiegelt von Salomon Zisseliiüller und Bart]io= 
lomäüs Truchmaier, ' ‘ 


Wir besitzen noch lötizen'über einen Jährtag*für"«Johannes 

Brunner,Mesner,seine Frau Elsbeth,beider sitern,seiner Tochter 
Veronika und für seine BruderLienhart Br^er,der Kaplan im | 
Spital war^Klaus Schürer und dessen HausfrauAnna (Endlin) - 
Brunner AnnlT» 153o--i9^ und die Jahrtagstiftung 1486 Mz 11 | 
Sp A III 8 .^iese beiden letzten Urkunden bezeichnen den Joh. i 
Brunner als Mesner.« ' 


Das Anniv. 153o,21 nennt noch Katharina Prunnerin, j 
Frau des Heinrich Pletzger. 

Hach seinem Jahrtag scheint Johann Brunner ,der Mesner 1486 i 
gestorben zu sein.Mit dem obigen sind als für diesen Mesner I 
Brunner die beiden Daten 1443 und 1486 gewonnen. i 

In der Renovation Druchlaits ^1578 ff) wird nach den 
Korrespondenzen des Bisch Ordihaiats Augsburg das Haus «Mes= ! 
nerhaus” genannt.Es war aber keinB^esnerhaus im ^inne einer 
Kirche’nstiftung gehörigen Mesnerwohnung,da das Haus dem Joh. i 
Brunner gegen iiiete leibfähig'verliehen war. ^ ' 

Wer als ij.esner oder Mieter des Hauses auf Johann j 
Brunner folgte ,is't bis jetzt nicht bekannt. | 

• -“ur noch ein einziges Aktenstück erzählt noch von 
dienern Haus des Domkapitels: | 

1537 Donnerstag nach ‘-^anct Katharina Hot 29 ,1CP Xli 1 

I 

Peter Stirm,art mgr,Deohant des Kapitels Lorch, Anwalt 
und Befehlshaber des Domkapitels zu'*‘-ugsbu.rg,ve_rkauft_ dieses ^ 
Haus um 18 fl rh ah Jakob Madler,B. .z.G.,nemlichides Domka« j 
pitels Hofstatt zu Gmünd zwischen 8. Anna-Pfründhaus und der I 


-139 


Gemeinde .beim Aufustinerkloster gelegen. ^ .. j 

Siegler:Kaspar Hegelin und Heinrich Bietzger Alt 
. SteMeister,beide Richter u.B. z.G. 

Es werden wohl schon zu dieser Zeit Verhandlungen der Stadt| 
und des Spitals mit dem Domkapitel geschwebt haben^ 
über den Uebergang des Patronats der Hl Kreuzkirche 
und zweier Pfründen an den Magistrat von ^münd und dem Dom-I 
kapitel war nun am weiteren Besitz dieses Hauses nichts 
mehr gelegen.Vielleicht war es auch baulich heruntergekom« 

Üüd s^n abgetragen.^ie Urkunde von 1537 spricht'nichtj 
Ha US, sondern nur von einer «Hofstatt ".Auch | 

■ niedere Preis von 18 fl wäre für ein Haus nicht erklärJ 
lieh." 

Hocheinmal sollte das Haus des Domkapitels eine j 
Rolle spielen. ■ ..- ] 

Als 1578-82 von dem württb. Henovator Johannes Drudh 
S JöH, Do^pitnls eine Renovation der Güter, ! 
Gültenyinid Zehnten des^'Kapitels vorgenommen wurde stiess 
<^iöser auf die Urkunden von 1396-1443,berichtete nach Augs^ 
bürg und erhielt den Bescheid,in ^ünd nach dem Besitztum S 
zu forschen.Der Rat liess nachforschen ,aber ohne TArfolg. I 
Zuletzt wurde der Rat unwillig und liess verlauten,man soll 

® : iJ- V 

le sich um solche"verlegene SaGhen«nicht weiter kümmern, j 
Die Urkunde von 1537 war unauffindbar.Sie hatte sich in ( 
die Kaufbriefe dar Kirchenpflege oder der Priesterbruder«! 
Schaft verloren,wo kan sie weder Vermutete noch suchte. j 
Es wäre auffällig,dass im Zeitraum von etwa 4o Jah« 
ren,von 1537-1578 ,sich das Andenken an gesuchtes ;'aus so 
ganz und gar hätte verlieren können,wenn wir nicht beden« 













































^ Mol¬ 


ken miissten,dass in jenen Zeiten ües Bauernaufnihrs und der ' 
Religionswirren und Kriegsläufte auch: die Besitzwechsel sich^ 
anhäuftea und dahei manch.es in Vergessenheit geraten konnte. 

Das iiesner^aus 

/ V 

Die im Yorstehenden gegebenen Mitteilungen über das Haus 
des Domkapitels haben ergeben,dass ursprünglich bis 1486 
^in Mesnerhaus,als kirchliches Gebäude vorhanden war. | 

Vielleicht ghb erst der Abbruch dieses ! 

ffeuses oder der Verkauf des Hauses des Domkapitels,oder viel« 
mehr 3einer**Hofstatt’^ den Anlass zum Bau eines Mesnerhauses: 
der in die nächste Zeit nach 1537 fallen dürfte. * " ” ■ 

Gir haben mit dem Mesner Johannes Brunner den ältestaa 
Mesnernamen kennen gelernt. Hr war wohi~im*’Ämte''l443-1486. 
Seine nächsten lach*folger sind unbekannt. 

1589-1629 wirkt als Mesner Baltasar Kramer 4o Jahre lang, 
zugleich auch librorum compactor d. h.Buchbinder. 

Auf diesen folgt' von 1629-184o die Mesner familienreihe der ^ 
Herliköfermit 8 Mesnern.' 

Aber für diese ganze Zeit ist bis jetzt ke'ine Hotiz Über ; 
das Mesnerhaus gefunden worden. 

Wohl im 16. Jahrhundert ist das jetzige Mesnerhaus an den 
mascigen Glockenturm angobaut worden. 

Im Jahre i939 wurde auch an diesem Haus der seitherige Verpu'l? 
weggeschlagen.so dass wieder das Bachwerk zu tage trat. 


- 141 -~ 


Haus des Klosters idelberg. 


( Madelberg) 

1354 Juni 5 KP I (Stiftung S. Leonhard)u. OÄB Gmünd 271 
vz der Herren hus von Madelberg drizzig sch.haller.” 

t ...... . ■ : , 

1296 OÄB Gmünd 271 • 

Gonradus dictus Bögglin cum axore Adelheid schenken 
Ha US, Scheuer, Güter stücke und Gülten ^u Gmünd an Kl. 
Adeiberg. - c 

Haus des Klosters Gotteszelli 

Das ^loster Gotteszell hatte in der Stadt das Honnenhaus 
oder -vlosterfrauenhaus ,eine gelegentliche Zufluchtsstätte 
in gefährlichen Zeiten. QAB.Gmünd 187o /271 

Der Königsbronner-Hof 
in Gaüaü, 

138o verpflichtet sich ^loster Königsbronn für den Schutz 
seines Hofs 5 fl 5 hl jährliöh zu bezahlen 
1465 wurde dieser Hof an die Stadt verkauft 
1547 erlaubt der .Magistrat dem Abt von königsbronn ^wieder 
Hov. io(8) ein Haus zu kaufen bei dem innerh Rinderbacher Tor, : 
hinten an den alten Königsbronner Hod stodsend.OÄB &i^ünd 187o /27j. 

Vertrags- und KopialbuBh(Stadt-Archiv-) 


K- 


Haüs des x-loster Lorch 



































1512 


1532 


H_aus des Klosters Lorch'' '' 

OAB 271 

Kloster -^orchhesass 1512 ein Haus'zu ^ünd.ünd ver« 

'sprichtVes nicht eine, Edlen oder Re^sige^ zu über¬ 
lassen* 

Montag nach Pauli Bekehrung,Jan 29 Yertragsbuoh Lau- 
rentius,Abt von Lorch vertauscht seines,Klosters 
Haus zu Gmünd,das neben Wilhelm Stahls alt Haus ge¬ 
legen ist,-an das Haus Bartholome Enszlins,das zwi» 
jschan dem bisherigen Haus über die Gassen hinüber , 

an des Lentzen Tor und hinten an der Augustinerkirche 
gelegen ist. 


Haus des Beutsch-Ördens 


der Kommende Kapfenburg 


Im 17* Jahrhundert kaufte der Kapfenburgor Oommenthui 
Johann ^ustach von Westernach,dessen Familie schon 
fr^ereij Jahrhunderten mehrfache Beziehungen zu > 
^ünd hatte,ein Haus in der Hähe des '^pitals"*Arenhaus 

Danerschen Erben feilgeboten hatten,* 
,. und Garten,in dem grosse Keller ! 

/hergerichtet isuräen. Bin Torbogen des Hauses trägt | 
heute noch des Ordenswappen mit der chronographischeil 
Inschrift: CV b tVo praes IDIo Manebo SeCVra 
d.i, MDCH/WII- i617~ 

Der genannte B* von W*vermachte nach Gmünd eine 


142 - 






mm 


1 


— 143 — 


Pamilienstiftung von 4ooo fl,ins Spital looo fl,deren Zin¬ 
sen jsihrlich an 3oo Arme ausiuteilen waren und stiftete | 
einen Jahrtag mit 5o fl S. OAB Gmünd 226/27i ! 

Der Besitz der Deutschordenskommende scheint aber | 
hur bis 166o-7o gedauert zu haben und kam um diese Zeit j 
in den Bsitz der Familie des Rahnenmüllers Killinger Johann 
Des Haus wurde ein Gasthof,der seit 19.7. 1731 den Schild ( 

i 

” zu den 3 Mohren'^erhielt. ca 1915 erlosch auch die “irt- ( 
Schaft. - 


Das Öloökenhaus 
oder 

Der- ^-ookent urm 


i ' 


-t- 


ist auffallenderweise sehr wenig genannt: 

1656 Hov 26 Totenregister scliraibt der Mesner; 

Maria Yeronika Herlikofer filiola amice mea 
“im'^lockenhaus ist mit allen Glocken gelüutet worden.** 
1669 Sept. 14 Totenregister - 

hat man das Glockhaus gedeckt.Das bei den ölocken stehendei 
Gerüst hat nachgelassen.Die auf ihm stehenden Brüder Johanh 
^ Georg Seckhelen,maritus 24 J. alt und Andreas Seckhelen ! 

s 

adolescens sifürtzten ab und wurden getötet-. | 

1727 Erneuerung des Dachstuhls und üer Deckung des Glockenturmsv 
Die Jahreszahl ist auf dem-Dach sichtbar.: 











































- 144 


•f 


Jakob Spindler 

Ex Gonventual von Lorch, Pfarrer aa 
Heiiigkreua in ^ünd* 


Seine Totentaföl. 

ist geschrieben von Franz Xaver Debler,Stiftspropst,auf einem Boi 
gen Papier,der sich in der Münsterpfarr-registratur III 1 befind 
det, I 

Abschrift* | 

von jener TafeljVorauf die Absohilderung des H. Jakob Spindler, 
ehemaligen Sta(ftpfarrers dahierjUnd welche in der Stiftskirchen 
aufbewahrt wird: 

Das ist die aigentliohe und löbliche Bildnusz und Äbcon«) 


trafactur des würdigen und geistlichen Herrn Jakobus Spindler 
vor Zeiten Pfarrherrn zu Gmünd und (Jplan des Marien Magdalenen» 
Altars,der zu dem Jar 1496 in diese Welt geporen ist worden von 
Johannes Spindler,Bürgern von Imünd und Margarett Bluemin von 
Göppingen am Sonntag Letare der Mittvasten und Morgens frühe, 
do ist Schnee-gelegen(wie der Yater hat gesagt bis über die Kno^ 
!ßhen)^ist also bey gottesfürchtigen Aelteren der wahren und alten 

Religion auferzogen bis in die. 14 Jahr ,in selben hat ihn der j 

] 

] 

Vatter gen Tübingen in das Particular getan und dem ehrsamen u. j 
wolgelerten Johann Brassicano,dem Schulmeister daselbst befohlen|, 
und ist von ihm denselben Tag geschaid’en und ihm einen ^ulden 



gelassen,daraus hat er sich beholfen,|ott der Herr das Ge» 

deuen darzu geben bis er 7o Jar alt worden ist*Also im Parti» ; 

cular geblieben 3 Jar,und als die tfniversität Tüb i ngen zu 
desselben Zeit im grössten war,ist er den nachgehenden Magi» | 

strisjdie auch in allen Künsten.derselben Zeit blühenden und j 

grönend waren,bevlchen worden,Magister Johann Weber ,Magi st er I 

Johann Heinrichmann,Hainrico Bebelio Porta,M*Wolf^;angBebeil 

M*Gabriel,all Doctores,Fridericus Schaupp Magister Theologie f 

und dergl, viel geierter Männer,auch Philippus Melanchton , 

der hernach dem Ertzketzer Luther das schädlich Schis.zma zu ! 

Wüttemberg im Jar 152o hat helfen anheben und das mit seinem i 

geschwinden Kopf die erste Blutfrucht des Bauernkri^s im Jar i 
1525 ist gevolgetjund dieweil die universalis Ecclesia Oatho» i 
lica vor dem Bauernkrieg noch ainig allenthalben gewosen,ist | 
er durch Fürbitt des edlen und vesten Philippen von Rechberg : 
Bu Ramsberg in das Röster Lorch gefürdert worden Benedikti¬ 
ner Ordens, in welchem er unter ordentlicher Zucht gehorsam i 
S. Bendikts Regel 9 Jar gelebt hat und in diesen Jahren die ■ 
Ordinationes Catholices hat empfangen mit sampt der priester« - 

liehen Würde und Weihe unter dem ehrwürdigen Herrn Johann Lay 

—-— --—- 1 

mann,Weihbisohof zu "ugsburg,Hernach anno dcanini 1523 do er 

alt ist worden und gewest 25 Jar seine erste Mess gehalten \ 

Dominka Jubilate.Nachdem aber in selbigem Jar die Lutherische | 

i 

Ketzerey allenthalben überhand nahm und die Bauern dardurch j 
verfüret und zum Ungehorsam bewegt wieder die Oberkhaiti ! 
deshalben bis über die loo ooo in Teutschland um kommen ohn das 
hernach das verderblich Schisma im Schwabenlandt auch anders 5 

i 

hat angerichtet,das man usz dem Anhang der diebingischen Leer 
wol kann ermessen,was guter Fechten hennach sein daraus 
...geflosaen^und.. a.uf .„solches - di e_ Klödter^-Xorch-^ -,Ade-lber-g • verbrefifi^ 


















































146 


mit sab Hochenstaufen und Teckb des Herzogtums Württemberg und 
viel Pfaffen und Mensoh verleckhert mit der flaischlichen ! 
Seckt und ireiheit von der Kirchen abgefallen,dass grosser Man; 
gel an katholischen Priestern in Teutschland uraryhat ihn der 
ehrwürdig Herr Laurentius,Äppt zu -‘^orch dem Appt zu. Murrhart I 
geliehen,sein Pfarr daselbst im Städtlein zu versehen,welche 
er 9 Har mit*grosser Mühe und Arbeit,auch katholischer Leer l 
ernstlich hat versehen,hermöh im Jar 1534 als der durchlauch»^ 
tige Fürst und Herr,Herzog ülrich durch Hülff Johann von SachM 
senjGhurfiö'st und Landgraw zu Hessen wiederum sein Land erobeiit 
mit dem Schwert hat,er mithin die lutherische Sect darein ge« 1 
fürt,also alle Manche und Pfaffen in den Olöstem und auf dem i 
Land vertriöben,welQheder Lutherischen Sekt nit haben wöllen | 

statt geben,unter welchen er abermals zu Lorch »nachdem Appt j 

,1 

Sebastian ist gestorben ,auch vertrieben cum g^uatuordeoim | 
fratribus feria Quinta in latalis Domini anno 1535,und mch | 

dieser Vertreibung ist er Pfarrherr zu Duntzdorff gewesen ! 

! 

anderthalb Jar und zu lallstetten 3 Jar,zu Steinenkürcl\e 6 Jar| 
und gen Gmünd gezogen,alldo 7 Jar Vicarius anstatt Doctor 
Marxen Ävunculi gewesen und darnach 7(Jar) konfirmierter PfarrL 
herr zu ^münd )jnd mit viel Müh und Arbeit diese (Pfarr) 
versehen und im Jar 1558 dieselbe resigniert und nach 6 Jahrenj 
der hesignation hat ihn Gott der Herr gnediglich haimgesucht 
mit dem Paralisi in dem Jar 1564 andern ®ag 18, Tag Majo und 
dann anno Domini 1565 aud den 29,Tag des /^onats Junii~7^0r 
Tag deren zweyen heiligen Aposteln und Himmelsfürsten Petri 
und Pauli von diesem zeitlichen Leben mit einem vernünfftigen j 
christlichen End zwor mit den heiligen Sakramenten premunieret 
und versehen zu ewigen und himmMsehen Freuden :wie zu hoffen; 
erforderet wor den.^men» _ 


14? 


Die ^^niversitäts Matrikel 
Tübingen 

enthält zum Jahr 1517 den Eintrag; 

Jakobus Gamundia 16 (Juni) 

Das iann wohl kein anderer sein als Jakob Spindler 

Eoth,äatrikel S.6o9 /26 


Zu der Abschrift der Totentafei 




hat F X Debler eine Anmerkung gemacht,die hier folgt: 

Hic mihi,optime Pater,iterum de die obitus Spindleri 
istud dttbiuÄ o6currit,quod quondam adlegaveras in Memorabilibus 
de istö Parocho a fe collectis, ubi adducis qUamdam Scripturam 
•ex Missali quodam depromptam,quod Spindlerus venerabili Gonvenj 
tui Gamundians testamento legasse pro certo adseritur Profectd 
de manu-propria ipsius Spindleri minime dubito et quidem inclU 
sive usque ad literss 15—~ reliquas Gifras :65:‘"unacum verbisj 
aut literis sequentibus quidam alius adposuisse potius credam | 
quam quod alia testimonia de die obitus eiusdem reiieerem aut 
falsa declararem. 

Fors legatum hoc iam factum fuerat anno Domini 1535 feria 
quinta Hatali Dni,quo ipsus cum quatuordecim fratribus mona»^ 
sterio expusus fuit,uti in superiori descriptione memoratur* 

^ uis redst ulteriora verba praofstae 

censeo, iaii titea paralp;-. f-z 




















































m 




Mmorabilia qtiaedam 
de 

Jakobo Spindler 


- 148 - ; « 

falloriscriptotenus ad te exaravi,et inveniesteundem Tirum 
valde adcuratum et pro memoria teravitae ^oam mortis suae mul» 
tü^ sollicitum etiam alio loco et occasione q^ua dam supplneda 
quae primum post mortem suam suppleri poterant,aliis reliquiss^ 
üti Cläre in libro Änniversariorum antiquissimo deprehendo, ub|. 

quidam successoram eius diem oitus illius ad diem 29*Junii 
anni 1565 propria manu posuit.Yale* 

+ Librum hunc Massalem se»undum chorum Monasterii Lorch or= 
dinatum una cum feste missali holoserico Tividi(s) coloris et 5 
Altari portatili Jakobus Spindler(us) quondam Gonventualis 
ibidem cc parachus Gamundiensis ob salutem anima® ipsius 
conventui et Pratribus Praedicatoribus ex testamanto legavit 
anno-Domini 1565 Satalis Domini • 

Auch diese ^nmerkung ist von P* X. Deller) 
Wahrscheinlich geht der Brief Dehlers yi den "optime Pater” 
an einen Dominikanermönch,der ihm das Missale gezeigt hat. j 


Franz Xaver Dehler,Stiftspropst fügt hier noch 


'fjeiter an; 


quodam civitatis imperialis Gamundianae parocho 
desumpta 

ex Martini Orusii Annalibus Suevicis dodeca S. 3 lib 8 

Pars 3 Kap 11 fol 441 se ;u latinae editionis 1596 f 

Diese habe ich (J'^eser) in meinem Bande über das Kloster Lorciji 

schon afelfeschrieben und verweide auf denselben. i 

"ie Bammlung dieser Memorabilia aber wird wohl von 
dem”ÖPtime Pater” den Deb^^^ seinem lat. Brief anredet. 


folgt Abschrift aus Franz Xaver Debler ,Kron. lachrichten 

Seite 3o4-25. . ^ * 

& 

Stadtpfarrer «seser bemerkt zu diesen Ausführungen^ \ 

* ■ I 

Geschichte 

der im ferstehenden kopierten j v • 

”i-ctenmässigen Geschichte”. : ' 

In den "Kronol. iachrichten^'de einstigen Btiftisprbpst F.X. f 
Debier,einem handschriftlichen Bande,der sich im Archiv des 
Rathauses zu Gmünd,jetzt "Stadt. Archiv”befindet,sihd 14 Folio| 
seiten,sehr eng geschrieben,eingebunden,dievon der Hand des f 

Jo;Joseph Doll ,Stadtpfarrers und späteren Dekans des Golle» 
giatstifts, Gmünd stammen. 

♦ ' - ’ ' ■ ... 

Dieser Jo;Josef Doll ist geboren 1695,war von 1753-1776 Stadt»^ 
pfarrer in ''münd.Attf dem letzten der 14 Blätter schreibt DollJi 
Sequentia notantur hjlc ex communicata schedula a RD 
Josephus Wendelinus Mayr affine mes. 


be^fferkstelligt worden .sein,der vielleicht ein ^münder Dominika 
ner war. . 


Aktenmässige Geschichte in des hl.Böm. 


Reichstadt Schwäbischen Gmünd 


die Religions-Troublen 
betreffend. 





























































- IScr-, “ i 

- " ‘Josef Wendelin Ma 3 rr ,ge'b. 15*lo.l7o9 in Gmünd war 1746 
Kaplan za S* Georg und vicarius in Muthlangen,1748 procuratur f 
fraternitatis,8.11.1753 cappelanus S. Katharina extra moros, 
+25*4. 178o* 

Jiir ist vielleicht der Yerfasserdieser "Actenmüssigen Geschichte 
und der eifrige Sammler der zu derselben gehörigen Akten, j 
die im ?orstehenden,wio in ^olls Abschrift mit den lummem 

1-125 bezeichnet sind^ 

In einer Darstellung schreibt der Verfasser,dass er bei 
seinen Akt nbeilagen ”Ori^inalschriften”benützt hkt s. 14 | 
dieser vorliegenden Gopie),'“r hat sich demnach seine Aufgabe j 
nicht gerade °leicht .gemacht_uad zeigt . damit..ein_anei^enr!ens 
wertes Streben nach Objectivitat* ^ _ 

Bald scheinen aber die Actenbeilagen von dem Text der { 
Geschichte abgetrennt worden zu sein* 

Gustav Schwab,die Meckarseite-der-Schw* Alb,Stuttgart 18?3 
S 283 von dem ” Pasciculus actorum über die 126 Original- 

und anderen Authentischen Urkunden und Beylagen deren un desz^ 

• ) 

heyl.Röm.Reichs Statt Schw, Gmünd durch ein ganzes Saeculum 
von anno 1525-1635 angedauerte Lutherische Religionstroublen I 
von Kt 1-126 zusammengetragen anno 1738," ! 

Gustac Schwab erzähltibei seiner Anwesenheit in Gmühd 
im Jahrenl82i sei ihm die von seinen Freuden aus dem Raub 


einer Registratur" hervorgezogene Actehsaaffiilung zur Benützung 
mitgeteilt worden* 


' Bmil '^ägher,ev. Pfarrer,1879 in Michelbach,1881 in 
.ihigerkingeh,1892 in IIeckartaiifingen,19ol in DegerscliLacht 
uhd ih TübingenVfrlihor in ''mühd (1856) schrieb eine Serie 
von Abhandlungen über die Geschichte Gmünds im Reformations* 



Jahrhundert,umfassend die Zeit von 1523-ca 162o unter besonder 
er Hervorhebung der Geschichte der Reformations-Bestrebungen 
in ^ünd in folgenden Jahrgängen der Württb* Yierteljahrsheftej; 
l*)Die Reichsstadt (kiünd 1523-25 1879,26 u*81 


* - 1531-45 1881,81 u. 18o 

1546-48•1884,7 
1546-48 1886,1.0.92 
1548-65 1892,86 u. 12o 
1576-1620 19ol.l6.-199 

Wagner spricht 1879 S.26 von dem Fasciculus Aotorum 
von 1738 und vermutet als Sammler den Registjifrator Jakob Dudeum 
was aber wegen dessen Lebenszeit uimöglich sein dürfte,und 
berichtet über die Rettung dieser Sammlung durch |ustav Schwab 
Von Wgner stammt auch der Ausdruck;t^hronik des Joseph Roll, 
der wie aus Vorstehendem erhellt ,unrichtig ist. 

Ferner teilt Wagner mit,er habe 1856 "aus einem 
ungeordneten Actenhaufen des Gmünder Archivs 93 Beilagen zum 
Pasc Act.hervorgezogen und sie zu einem chronologisch geordne 
tem Bande vereinigt. Sie bilden namentlich für die Zeit 1525 
und 1574 eine wertvolle Ergänzung des Pasc.Act. 

Weiterhin schöpft Wagner aus einer Sammlung von 
Ratsdekreten von 152o-42,aus dem Klagebuch der Stadt 152o-27 
aus der Stadtrechnung von 1525 und aaa Acten des Stadtarchivs 
von -Augsburg und lördüngen,endlich aus der ^hronik des P . 
Olemans Sender (in der Augsburger Stadtbibliothek(in einem 
alten Abschrift)u.P-Glementis SgUderi Historiea relatio de 
ortu et progressu haeresum in Germania, u.a.m. 

Wo sich jetzt der Fasciculus Aotorum befindet ,ist nicht mit 
Gewissheit anzugeben. ( 































































- 152 - 


2ur Ergänzung der "Schriften YÖn lagner führt vielmeues 
Material B^uiio Klaus,Dr Gimnasialdirektor in ^niü^d in seiner 
Schrift: 

Zur Geschichte der kirchlichen Verh^tnisse der 
eheisaligen Reichsstadt; Schis- Gmünd,” 
erschienen in den Wl^ttb. Yierteljahrsheften,leu 0 Eolge ,XI 1\ 
und XIII 19o4,aijch in Separatdruck 92 S, 

Die Schrift enthalt.Tiel neues Material und neue Urkunden* 




iJ.bli’T: 


-! j ''"fo i 












;o j - 





beide Dr med* 

fl ' - 

. ■ - - . • 

Wenig nur ist bekannt von der Tätigkeit des Hans vom Schisei 
Hach der QO Gmünd(187o )S,357 ist er schon 1393 ge= { 
nannt als ”Sohn des meisters Peter seligen”,das ist des Peter i 
von Grünenberg und seinerjFrau Margareta Löffler,die sich alb 
Witise 137? verurkundet hat und dabei von ihrem Sohne ^änslin”? 
spricht,der damals noch nicht geschäftsfähig gewesen ist*(s* Pl 
Peter von Grünenberg) 

In Gmünder Acten finden wir iiin nur noch einmal bezeugt 
am 23 August 1396(Druchlaibs Renovation 1578-81 Minsterpfarr- S 
archivIII)Damals kaufte das Domkapitel von Augsburg um loo fl 
das Haus des seligen Werner von Heuhausen,-Pfarrers zu ^münd, | 
das gelegen war auf dem Airchhof zwischen der Walther im Staih 
haus und des Heinrich "^igen Häusern.Babei waren BürgenrHans ( 
Imhof,Hans Alwich,Wölflin Schneider und Hans vom Schwert,Bür j 
ger zu Gmünd* | 

Hiiolaus vom Schwert ,der Sohn des Meisters Peter Von Grümen» i 
barg und der Margareta Löffler und Bruder des Hans vom Schwerti 
Bürgers zu Gmünd,besass ein Haus zu Göppingen,von dem ans er i 

seinan Beruf ausübte* ^ 

Heber ihn beriwtet Sattler, Grafen lY.Beil H 67 vom 19,Aug 
14o5 (Mittwoch vor Bartholomäus );maister Hicolaus arztet des 























































i54 - “ 


örafen Eberhard von ^'^ürttemberg,imd seine Erau Ohristina und 
ihre Kinder erhalten Steuerfreihaat fte^ihre Muser und ihr 
Haus zu ^ünd gen der mulin und gen dem fölflin Sohnider, 
und für das '^ut in Iggingen,das baut Ulrich Burgenbacher und 

Q 

der Boppelin zu beurren giendert Rosenstein geigen • 

Er T!?ar Leibarzt des Grafen Eberhard von Württemberg. 
Sattler berichtet l.c. Beil S. 279 in der Apothekenordnung 
noch von einem,I)r likolaus Artzet.^och ißt,vielleicht hier 
ein.anderer Arzt likolaUs gemeint. 

Bas Gültbuch (Beßtandbuch) der Augustiner (im Staatsarohic) 
berichtetsEicolaus vom bchTwert,der gnädigen Herrschaft von 
fürttemberg Arzt in,Göppingen,dessen Bruder Bürger-in ^münd 
. ist»verkauft 14o8 ein gut zu Iggingen an die Augustiner in 
Gmünd* 

lU M ^ 

1'- ■■ ■ - . -ii'V-.- ■ ■■ .. 

f.- . . - . ■ ■ a. ^ ■ 

• -L V . ' 

-■ - ■ - '■ - ’ ' - ^ —■ ‘t/n? ■‘53 ■ 

f ■- b:':. 33,'; *1 lila._i^3'U. . 3::, 

.OUlib- 3 3 3 3 

Ü3U33 i:3V 3 , 3;i33;ai:,.. OfloS lede Jiswrfoo iucv SiroXofi-; 

c3''- 3 ^öXllSd Ejöi3:3'£e^ ot . dd-.n 

oKö .,3.;,. 333%:: :33. . 3£) 32 S/JflH ßio EBBSedt öOIjEv . 3;:’" 

. ■ ■ ": 3.... -- . üaaieb 

£' * - -■■■'^' -33..:.,3- j3-.: : 3.3 :ö‘,= iuli TbEsU 

-3, i2ürj3i2.} CO^I 
















































































































tT-JV '.;!;. 4;; •■, 






&iKd^