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Full text of "Das allgemeine linguistische Alphabet"

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DAS '^AI^ÖEMEINE 



LINGUISTISCHE ALPHABET 



GRUINDSÄTZE DER ÜBERTRAGUNG 

FBEMDER SCHBIFTSYSTEME UND BISHER NOCH UNGESCHRIEBEKER 

SPRACHEN 

IN EUROPÄISCHE BUCHSTABEN. 



VON 



R. LEPSIUS, Dr. 



O. PROF. AN D. UNIVERSITÄT U. MITGLIED DER K. ACAD. D. WISSENSCHAFTEN ZU BERTIN. 



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BERLIN, 1855. 

VERLAG VON WaLHELM HERTZ. 

(BESSERSCHE BUCHHANDLUNG.) 




GEDUCKT IN DER DRUCKEREI DER KÖNIGL. AKADEMIE 

DER WISSENSCHAFTEN. 



J^^rco. ^• 






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INHALT. 



Das Allgemeine Linguistische Alphabet Sein doppelter ZweoL p. 1 

Ueber den wissenschaftlichen Zweck des Alphabets 1 

Ueber den praktischen Zweck des Alphabets 4 

Was ist bisher zur Lösung dieser Frage in der Wissenschaft geschehen? . . 8 

Was ist von Seiten der Missionsgesellsohaften dafür geschehen? ... 16 
Unser Vorschlag 22 

A. Das Vokalsystem 22 

B, Das Gonsonantsystem 2G 

Uebec die Eintheilung der Gonsonanten 26 

Die einfachen Europäischen Gonsonanten nach Europ. Schreibung. 27 
Nach welchen Grundsätzen sind diese Laute in einem allge- 
meinen Alphabete wiederzugeben ? 27 

Detitsch ng 

Guttarales r 

Deutsch j*. 

Deutsch ch. 

Französisch ch, Engl, sh^ Deutsch seh. 

Französisch j. 

Englisches hartes th. 

Englisches weiches Ift, und Dänisches g, 

Alphabet des Europäischen Gonsonantsystems. , 34 

Erweiterung desselben durch Hiszufüguiig der fremden Laute 

in den Orientalischen Sprachen. 34 

L Die F au cal- Klasse 

II. Die Guttural-Klasse 

m. Die Palatal-Klasse 

IV. DieCerebral-Kltfsse 

h d, f^\ §; r. 
V. Die L insu al- Klasse 

VI. Die Dental-Klasse. 

ty d, n; 8, z; «, z; ^, $X3); r, l 
VIL Die Labial-Klasse. 



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^ 



CoBfOBaBteBtafel det AllgemeiBen Alphabets p. 4i 

Die Aatiprache dieser Laote id Beispielen vnd ihre alpha- 
betische Reihenfolge 4l 

Aspiration, Affrikatiun, Yerdoppelnng 43 

L'eber die Anwendnng des Allgemeinen Alphabets auf die besonderen Alphabete 

einzelner Sprachen. 45 

Schnalzlaate .... 45 

Auswahl einzelner Alphabete in der Yorgeschlagenen Umschrift .... 49 

Afrikanische Sprachen 49 

Hottentottisch, Korana DiaL Mande (Mandenga, Mandingo). 

Hottentottisch, NamaDiaL VeL 

Kafir, ll6sa(Afflai68a) DiaL O'lof (Wolof, Yolof). 

Kafir, Züln DiaL Housa. 

Tsnana (Se-tsnana, Be-tsnana). Kanuri (Borna). 

Küa (Maküa, Mosambique). Nabisch. 

Swaheli (Kisnabeli). Kongara in DarFnr. 

Herero. Galla. 

Mpongwe. Hieroglyphisch. 

Fernando Po. Koptisch. 

Yoroba. Bega (Bischari). 

Otl Habessinisch (Gfez). 

Snsn. Habessinisch (Amhara). 

Asiatische Sprachen. 5^ 

Hebräisch, ohne Punktion. Armenisch, jetzige Anssprache. 

Hebräisch, mit Pnnktation. Georgisch und Ossetisch. 

Arabisch, alte Aassprache. Albanesisch (Enropa). 

Arabisch, jetzige Aussprache. HindastanL 

Persisch. Malaiisch. 

Sanskrit Javanesisch. 

BengalL Türkisch. 

Zend. Mongolisch. 

Armenisch, alte Anssprache Chinesisch. 

Amerikanische Sprachen. 62 

Grönländisch. Tsiroki. 

Mikmak. Maskoki. 

Irokesisch. Otomi. 

Mohegan. Amerik. Sprachen nach J. Pickering. 

Polynesische Sprachen 64 

TahitL Süd-Anstralisch. 
Fidzi. 
Ueber die bisherige Aufnahme des rorgriegten Systems # . . . . ^^ 



Das 



Allgemeine linguistische Alphabet. 



Uie Einführung einer gleichförmigen Orthographie beim üeber- 
tragen fremder Schriften und Sprachen in Europäische Schrift hat 
einen wissenschaftlichen und einen praktischen Zweck. Der wis- 
senschaftliche ist, die Sprachen und Litteraturen der fremden 
Völker uns näher zu bringen und unsere Kenntniss derselben zu 
fordern; der praktische, jenen Völkern, namentlich den heid- 
nischen und noch gänzlich uncivilisirten, eine zweckmässige Schrift 
zu geben, und dadurch die Ausbreitung des christlichen Glaubens und 
der christlichen Civilisation unter ihnen in einem wichtigen Punkte 
zu erleichtern. Der letztere Zweck hängt auf das engste mit der 
ganzen christlichen Missionsthätigkeit zusammen. Von dieser Seite ist 
in der letzten Zeit das in der Wissenschaft schon längst gefühlte und 
oft ausgesprochene, aber nicht befriedigte Bedürfniss eines allgemein 
gültigen und anwendbaren Alphabets von neuem mächtig in Anregung 
gebracht worden , und auf diesem Felde werden voraussichtlich auch 
die ersten entscheidenden Schritte geschehen zur wirklichen Einfüh- 
rung eines solchen Alphabets in weitesten Kreisen. 

üeber den wissenschaftlichen Zweck des Alphabets. 

Es ist eine der gröfsten Aufgaben, die sich die neuere Wissen- 
schaft gestellt hat, und seit nicht langer Zeit erst stellen konnte, zu 
einer möglichst vollständigen Kenntniss aller Sprachen des Erdbodens 
zu gelangen. Die Kenntniss der Sprachen führt am sichersten zu. 
dem tieferen Verständniss der Völker selbst, weil die Sprache nicht 
allein das Mittel jeder geistigen Verständigung ist, sondern auch, weil 
sie selbst der unmittelbarste, reichste und unveränderlichste Ausdruck 
'eines ganzen Volksgeistes ist. Aus dem Verhältnifs der einzelnen 



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Sprachen UDd Sprachgruppen untereinander erkennen wir zngleit 
die ursprüngliche nühere oder fernere Verwandtschaft der Völki 
selbst. Wir lernen z.B. dadurch, dass die Indicr, Perser, Grieche 
Römer, Slaven, Germanen eine Kette hilden, deren GHedcr einand 
weit näher stehen, als irgend einem der Glieder der anderen Kctt 
welche die Babylonier, Hebräer, Phönizier, Araber, Abyssinier un 
fafst, und dass die Acg;j'ptcr nebst den im Nordwesten und Südost« 
angrenzenden Afrikanischen Völkern jenen beiden Völkerketten vi 
verwandter sind, als den übrigen afrikanischen Völkern, von den» 
der südliche Tbcil bis zum Acquator hinauf wieder einen andcri 
unter sich eng verbundenen Völkerkreis bildet. In gleicher W'ei 
wird sich allmälig das Völkcrgewirre im ferneren Asien, in Ameril 
und Polynesien ordnen, mit Hülfe der linguistischen Wissenscha 
deren letztes Ziel die Erforschung und Vergleichung sämmtlich 
Sprachen des Menschengeschlechtes ist. 

Zur Erlernung einer Sprache ist aber vor allen Dingen nöthi 
dafs wir ihre ersten Elemente, die Laute, lesen und schreiben köi 
neu; dies vermögen wir nur, indem wir sie so nahe als mögli« 
durch unser eigenes Alphabet wiedergeben, und wo sie abweiche 
UDS durch Besebreibung helfen. Dieses Problem hat jede Grammati 
einer fremden Sprache auf ihren ersten Seiten zu lösen. Da abt 
die Orthographieen der Europäischen Völker selbst untereinander bi 
deutend abweichen, so gieht auch jeder Grammatiker die Laute ei 
und derselben Sprache sehr verschieden wieder, je nachdem er dt 
einen oder anderen Nation angehört. Es werden z. B. dieselben Laul 
von dem Deutschen n, dsch, scb. ch, 
von dem Engländer oo, j, sh, — 
von dem Franzosen ou, dj, ch, — 
von dem Italiener u, g, sc, — 
von dem Spanier u, — — j oder x, 

von dem Holländer oc, — — g 
umgeschrieben, und einzelne können gar nicht unmittelbar in alle 
Sprachen wiedergegeben werden, weil sie nicht in allen vorhai 
den sind. 

In diesem letzteren Falle tritt eine neue noch gröfsere Schwi« 
riekeit ein, indem für jeden in der eigenen Sprache nicht vorbai 
denen Laut der fremden Sprache ein neues Zeichen oder doc 
ein besonderes Abzeichen gebraucht werden muss, wenn die Laul 
und Worte filr den Leser nicht in Verwirrung gerathen sollen. C 
die Deutsche und die Französische Sprache nur 20, die Engl 



sehe 22 einfache consonantisohe Laute unterscheidet, so ist es ein- 
leuchtend, dass ihr Alphabet nicht hinreicht, um die Laute der Asia- 
tischen Sprachen wiederzugeben, von denen die Arabische 28, die 
Türkische 33, die Sanskritische 34, die Hindustanische 35, 
oder mit besonderer Zählung der Aspiraten sogar 47 Gonsonanten un- 
terscheidet und besonders bezeichnet. Noch weniger ist es im Stande, 
die sämmtlichen w^esentlichen Lautverschiedenheiten dieser Sprachen 
zusammengenommen, die über 50 steigen, durch verschiedene gra- 
phische Bezeichnungen auseinander zu halten. 

Da es aber der Einzelne in der Regel nur mit einer Sprache, 
oder doch nur mit einem beschränkten Kreise von Sprachen zu thun 
hatte, so reichte es allerdings für seinen nächsten Zweck meistens 
hin, sich über die besondere Wahl und Bedeutung seiner neuen Zei- 
chen zu erklären. Auf Nebenarbeiter, oder selbst auf Vorgänger auf 
demselben Felde wurde selten Rücksicht genommen, besonders wenn 
die verschiedenen Schriftsteller verschiedenen Europäischen Nationen 
angehörten und daher von verschiedenen Grundlagen ausgingen. 

So miisste die Mannigfaltigkeit der Bezeichnimgen für ein und 
denselben Laut in getrennten oder auch in derselben Sprache fort- 
während wachsen, bis es jetzt dahin gekommen ist, dass sich der 
Uebersetzer orientalischer Werke, der Reisebeschreiber, der Geograph 
und der Chartograph, der Naturhistoriker, Ethnograph^ Historiker, 
kurz ein jeder, der es mit den Namen und anderen Bezeichnungen 
fremder Sprachen zu thun hat, vor Allen aber der Linguist, der 
sich mit jenen Sprachen in ihrer ganzen Ausdehnung und mit ihrer 
Vergleichung beschäftigt, in eine unerträgliche Verwirrung von ortho- 
graphischen Systemen und einzelnen Schreibweisen verwickelt sieht, 
aus der sich der Einzelne von seinem Sonderstandpunkte aus unmög- 
lich zu befreien im Stande ist. 

Es muss daher die Frage, wie dies jetzt längst anerkannt ist, 
von einem allgemeinen Standpunkte aus aufgenommen, und mit Be- 
rücksichtigung aller theoretischen und praktischen Schwierigkeiten 
eine Vermittelung gesucht werden, welche, von dem Gemeinschaft- 
lichen in allen Umschriften ausgehend und der allgemeinen Richtung 
derselben folgend, alle willkürlichen und vereinzelten Versuche ab- 
schneidet, das Uebrige aber nach bestimmten auf die Natur des Laut- 
organismus begründeten Gesetzen zu einem abgeschlossenen Systeme 
vereinigt Dies ist die wissenschaftliche Aufgabe eines allge- 
meinen Alphabets. 

Es ist einleuchtend, dass hier von keiner Veränderung der Ortho-« 



graphieen für die verschiedenen EuropSLischen Litteratursprachen 
die Rede sein kann, and dass dergleichen vereinzelte Versuche, i^dc 
sie z. B. in England vorgekommen sind, zu den leeren Phantasieen 
gehören, üvelche iveder irgend einen praktischen Erfolg haben, noch 
auch der Wissenschaft förderlich sein können. 

üeber den pn^ischen Zweck des Alphabets. 

Die eingebomen Völker von Afrika, Amerika, Australien 
und Polynesien entbehren fast sämmtlich einer Schrift. Diese 
Thatsache schon allein characterisirt sie als wilde , jeder höheren Civi- 
lisation untheilhaftige Völker. 

Wenn es keinen schöneren Beruf für die civilish^tc, für die christ- 
liche Welt giebt, als den ihnen von Gott zunächst anvertrauten Schatz 
von Erkenntniss und Bildung der ganzen Menschheit mitzutheilen, 
and vi^nn die Ausführung dieses in unserer Zeit lebendiger als je 
gefühlten Berufes vor Allen jenen Vereinen edler christlicher Männer 
zusteht, welche ihren Namen als Missions -Gesellschaften von dieser 
höchsten aller Missionen führen, so haben auch diese Yorzugs\ireise 
dafür zu sorgen, dass jenen verlassenen Völkern vor allen Dingen 
das wichtigste und unentbehrlichste Mittel, dessen sie zur Entwick- 
lung des religiösen, wie jedes höheren geistigen Lebens bedürfen, 
eine Schrift, zu Theil werde. Die allgemeine Erfahrung hat es 
längst gelehrt, dass das Erlernen einzelner Sprachen von einigen 
wenigen Missionaren nicht hinreicht, um irgendwo das Christenthum 
nachhaltig einzupflanzen. Nur wo das Wort Gottes gelesen und 
ein ganzes Volk durch Verbreitung der Bibel und christlicher Unter- 
richtsbücher dafür empianglich gemacht werden kann, ist eine schnel- 
lere und tiefere Wirkung zu hoffen. Mit den Mi ssionsge Seil- 
schaften müssen die Bibelgesellschaften Hand in Hand gehen. 

Es ist daher schon seit einer Reihe von Jahi^en von den leiten- 
den Vorständen der wichtigsten Missionsgesellschaften besonders darauf 
Bedacht genommen worden, die Sprachen aller der Völker, zu wel- 
chen die Missionare vorgedrungen sind, schriftiahig zu machen, und 
Uebersetzungen der Heiligen Schrift nebst christlichen Unterrichts- 
büchem in diesen Sprachen anfertigen zu lassen. Dies setzt ein ge- 
naues und wissenschaftliches Studium dieser Sprachen voraus, imd 
die Abfassung von Grammatiken und Wörterbüchern, welche wie- 
derum nothwendig, um ims verständlich zu werden, von einer Veiv 
gleichung der fremden mit den Europäischen Sprachen ausgehen und 



sich dabei der Fortschritte der linguistischen Wissenschaft bedienen 
müssen. 

Die Unentbehrlichkeit dieser linguistischen Studien hat unter 
andern die EngUsh Church Mtssionary Society veranlafst, einen be- 
sonders dafür geeigneten Missionar, den Rev. S. W; Koelle, für 
fünf Jahre nach Sierra Leone zu senden, lediglich um daselbst das 
Zusammenströmen vieler Tausende von befreiten Sklaven aus allen 
Theilen Afrikas zum Studium ihrer Sprachen zu benutzen. Die Re- 
sultate dieser überaus wichtigen Sprachmission, welche in der ver- 
gleichenden Ueb ersieht von mehr als 150 Afrikanischen Wortverzeich- 
nissen und in der sorgfältigen Abfassung der Gramniatikea von zwei 
der wichtigsten Sprachen, der Vei- und der Bornu-Spracbe, be- 
stehen, werden jetzt in London von derselben Gesellschaft veröffent- 
licht, um später zur Grundlage für Uebersetzungen der Bibel und 
anderer nützlicher Bücher in jenen Sprachen zu dienen. 

Zu gleichen Zwecken haben die verschiedenen Bibelgesellschafteu 
die grofsartigsten Anstrengungen gemacht. Die British €md Foreign 
Bihle Society iu London hat bis Mitte vorigen Jahres 26 Millionen 
Bibeln oder Theile derselben in 177 verschiedenen Uebersetzungen 
ausgegeben. Diese Uebersetzungen umfassen 150 verschiedene Spra^ 
eben, von denen 108 aufsereuropäische sind, nämlich 70 Asia- 
tische, 17 Polynesische, 8 Amerikanische und 13 Afrikanische Spra- 
chen ^). 

Es ist einleuchtend, dass für alle diejenigen Sprachen, welche 
keine eigene Schrift haben. Europäische Schrift gebraucht werden 
mufste. Hier trat aber auch sogleich dieselbe Schwierigkeit hervor, 
wie bei den wissenschaftlichen Unternehmungen. Welcher Ortho- 
graphie sollte man sich bedienen? War es rathsam, jenen Völkern, 
welchen mit der Bibel zugleich das erste Lesebuch in ihi'cr eigenen 
Sprache dai'geboten wurde , und welche nach diesem Vorbilde in aller 
Zukunft lesen und schreiben lernen sollten, die complicirte. regel- 
lose, selbst in Europa vereinzelt stehende Englische Orthographie auf- 
zunpthigen? Und nach welchen Prinzipien sollte man diejenigen Laute 



1) S. den 498ten Report der Bihle Society, und mehr über diesen Gegenstand in 
dem sehr verdienstvollen und interessanten W«rke von Sam. Bagster: The Bihle 
of every laad, a hisiory of the Sacred Scriptures in every language and ditUect, inlo 
tchich translations have heen made: illustraud icith specimen portions in nalive cha- 
racters, series of alphahets ; coloured ethnographical mctps , tables, indexes, etc. Lon- 
don. Sam, Bagster and Sons 1851. 4°. Hier iverden 247 verschiedene Sprachen in 
Bezog auf die Bibeläbersetsnngen behandelt. 



6^ 

ausdrücken, welche sich nicht im Englischen und überhaupt in kei- 
nem Europäischen Alphabete bezeichnet finden? 

Da es in dieser Betiehung an jeder Autorität, an jedem allge- 
meinen Gesetze fehlte, so schlug eben jeder Missionar, dem eine 
solche Uebersetzung zugefallen war, seinen eigenen Weg ein, und 
suchte die unlösbare Schwierigkeit nach eigenem Gutdünken, und 
von einem nothwendig sehr beschränkten Gesichtspunkte aus, zu lö- 
sen. Ueberschaut man daher die lange Reihe der in Europäischen Buch- 
staben gedruckten Bibeln, so findet man die mannigfaltigsten Schrifl>- 
Systeme oft. für die sich am nächsten stehenden Sprachen, ja für ein 
uöd dieselbe Sprache angewendet. Hier werden schwierige und un- 
verständliche Häufungen von Konsonanten zur Bezeichnung einfacher 
Laute angewendet, dort eine Menge von neuen, unerklärten Abzei- 
chen, oder es wird eine durchgängige Vermeidung aller Abzeichen 
vorgezogen, welcher aber die richtige Darstellung der Sprache ge- 
opfert wurde. Der grofse Uebelstand, der aus dieser unvermeidlichen 
Willkür hervorging und fortwährend gröfser wurde, konnte niemandem 
verborgen bleiben. 

Als vor kurzem der Druck des neuen Testamentes und der Psal- 
men in der Sprache der Afrikanischen Betauäna (Betjuana, Bechuana) 
vollendet war, drückte der Secretar der Church Missionary Society 
seine Freude darüber dem Secretar der Pariser Gesellschaft aus, in- 
dem er des reichen Segens gedachte, der jenem grofsen Volke und 
der Wirksamkeit der unter ihm zerstreuten Missionare daraus er- 
wachsen würde. .,Und doch 'S erhielt er von dem theilnehmenden 
Freunde zur Antwort, „ist es nicht traurig, dafs diese Tausende be- 
reit liegender Exemplare für imsere Französischen imter demselben 
Volke wirkenden Missionare und Alle, die von ihnen unterrichtet 
werden, völlig verschlossen und unbrauchbar sind, weil sich diese 
einer anderen Orthographie bedienen?" Solchen ins Auge springen- 
den Uebelständen in Zukunft vorzubeugen, ist der Zweck des hier vor- 
geschlagenen Alphabets. 

In Asien, dem Vaterlande aller Schrift, besitzen die bedeutend- 
sten Völker bereits eine schriftliche Litteratur und einheimische Schrift- 
charactere. Dadurch ist den Europäischen Colonieen und deren Macht- 
habern, wie auch den Missionaren ein Mittel gegeben, ihren geistigen 
Einflufs auf jene Völker geltend zu machen. Die Englische Regierung 
bedient sich daher in Indien meistens der daselbst verbreitetsten Alpha- 
bete, namentlich der Persischen und der Devanagarischi^ift, um die 
ihnen untergebenen Völker zu regieren und zu untemchten; auch 



die Bibelgesellschailen haben mehr als 40 üebersetzungen der heili- 
gen Schrift in jenen fremden Characteren drucken lassen. Es ist 
aber auch schon oft und dringend darauf aufmerksam gemacht wor- 
den, wie viel vortheilhafter es in jeder Beziehung wäre, wenn im 
Bereiche des Europäischen Einflusses den einheimischen Alphabeten 
das Europäische substituirt würde. Denn abgesehen von dei^ grofsen 
Vortheilen der Zweckmäfsigkeit, welche das Europäische Alphabet 
durch seine durchgängige Trennung der Silbe in Consonant und Vo- 
cal vor den schwerfälligen Asiatischen Silbenalphabeten, oder noch 
mehr vor der Chinesischen Wortschrifl von mehreren tausend Zei- 
chen besitzt, ist auch jedes fremdartige Alphabet eine natürliche fast 
unübersteigliche Scheidewand zwischen der fremdländischen imd der 
Europäischen Gultur, weil es die Erlernung der durch die Schrift 
getrennten Sprachen und die Kenntnifs ihrer beiderseitigen Littera- 
turen wesentlich erschwert. ^) 

Es wird daher auch die Einführung der Europäischen Schrift in 
Indien durch die dortige Regierung mit dem besten Erfolge begün- 
stigt, und ebenso haben die Bibelgesellschaften bereits für jene Län- 
der eine Anzahl Üebersetzungen in Europäischen Buchstaben drucken 
lassen. Desgleichen sind Anfänge in derselben Richtung in China 
von den dortigen Missionaren gemacht, und berechtigen zu guten 
Hoffnungen. 

Dabei hat sich natürlich auch in diesem Bereiche sogleich die 
alte Frage in jedem einzelnen Falle wiederholt : Welche Orthographie 
soll für die Europäische Schrift in ihrer Anwendung auf fretnde Spra- 
chen eingeführt werden? welches alphabetische System vermittelt die 
verschiedenen Europäischen Orthographieen am besten und bietet füi' 
die neu zu wählenden Abzeichen der uneuropäischen Laute ein zweck- 
mäfsiges Regulativ dar? Unser Vorschlag versucht es, die Antwort 
auf diese rein praktisch gewordene Frage zu geben. 



1) Wir verweisen in Bezug auf die grofsen Vörtheile und die stets zunehmende 
Leichtigkeit der Einführung eines Europäischen Alphabets in Indien auf die prakti- 
schen and sachverständigen Bemerkungen von Sir Charles Trevelyan, welche 
dieser mit der Indischen .Yerwaitung durch eine langjährige Theilnahme an derselben 
innig vertraute ausgezeichnete Mann in einer besonderen Schrift: On the apphcaiion 
of the Roman hiters to ike languaget of Asia, zuerst in Calcutta ^834 und 1836 pu- 
blicirt hat, und im Anfange dieses Jahres in London wieder abdrucken liefe. 



8 



Was ist bisher zur Lösung dieser Frage in der Wissenschaft 

geschehen? 

Der Mangel einer gleichförmigen Orthographie trat zuerst bei der 
Behandlung der Orientalischen Sprachen fühlbar hervor, und zwar 
da, wo nähere Erforschung tind Aneignimg derselben zugleich eine 
praktische Nothwendigkeit geworden war, in Englands Indischen Co- 
lonieen. Zugleich war kein anderes Land so geeignet, die Frage un- 
mittelbar von den beschränkten Standpuncten zu ihrer eigentlichen 
Höhe zu erheben und sie in ihrem ganzen Umfange erkennen zu las- 
sen, als Indien, wo die beiden ausgebildetsten und zugleich hetero- 
gensten Laut- und Schrift -^ Systeme, das Sanskritische und das 
Arabische sich begegnen imd in der Hindustanischen Schrift 
sich bereits factisch vereinigt haben, so dafs im Hindustani die Frage, 
die wir jetzt für die Europäische Schrift noch zu lösen haben, für 
die Arabische schon einmal gelöst worden ist. 

Der erste, der sich dort der längst im Einzelnen empfundenen 
Schwierigkeiten im Zusammenhange bewufst wurde, und ihre Besei- 
tigung als ein der Mühe würdiges Problem auffafste, war der ge- 
lehrte und vielseitig gebildete Sir William Jones, welcher den 
ersten Band der im Jahre 1788 in Calcutta erschienenen Schriften 
der Asiatischen Gesellschaft in Bengal, deren Präsident er war, mit 
einer Abhandlimg eröffnete : Ort the Orthography of Jsiatic Words in 
Roman Leiters^). Er weist das Bedürfniss mit einfachen Worten 
auf*), erkennt als ersten Grundsatz an, dass die Orthographie einer 
jeden Spräche nicht denselben Buchstaben für verschiedene 
Laute, und nicht verschiedene Buchstaben für denselben 



1) Asiatic Researcbes, Vol. I. 1788, p. 1 — 56; wiederabgedruckt in London 1799. 
Die Abhandlung ist wiederholt in der Ausgabe der vollständigen Werke von Sir "W. 
Jones. London. 1799. 

2) Die Abhandlung beginnt : „Every man , who has occasion to compose tracts on 
iistaftc literature , or to translate from the Asiatic languages, must always find it con- 
venient, and sometimes necessary, to express Arahian, Indian^ and Persian words 
or sentences, in the characters generally used among Europeans; and almost every 
writer in those circumstances has a metbod of notation peculiar to bimself: but none 
has yet appeared in the form of a complete System ; so that each original sound may 
be rendered invariably by one appropriated symbol , conformably to the natural order 
of articulation , and with a due regard to the primitive power of the Roman aiphabet, 
wich modern Europe has in general adopted. A want of attention to this object has 
occasioned great confusion in history and geography" etc. 



9_ 

Laut gebrauchen dürfe ^), und beklagt (p. 9.) die grofse Verwirrung 
der jetzigen Englischen Orthographie in dieser Beziehung. Er erklärt 
sich namentlich gegen die Verdoppelung der Vocale um ihre 
Länge auszudrücken, und vertauscht bereits vollständig in Bezug auf 
das Vocalsy Stern die Englische mit der Italienischen oder Deutschen 
Bezeichnungsweise, einer der wichtigsten Schritte zur Uniformirung 
des Europäischen Alphabets. In Bezug auf die Gonsonanten tadelt 
er hauptsächlich die Vermischung von stehenden und cursiven 
Buchstaben in demselben Worte ^). Er hat richtig (p. 13) erkannt, 
dafs das Sanskrit und das Arabische Alphabet die Töne ihrer Spra- 
chen so vollkommen bezeichnen, dafs kein Zeichen weggenommen 
oder hinzugethan werden könnte ohne oiBfenbaren Nacbtheil , und ent- 
scheidet sich unbedenklich sowohl gegen den vergeblichen Versuch, 
die fremden Töne durch Englische Buchstaben wiederzugeben, als 
gegen die Einführung ganz neu erfundener Zeichen. Er empfiehlt 
daher als einzig zweckmäfsig den Gebrauch gewisser diakritischer 
Zeichen, namentlich derjenigen, die schon vor ihm von einzelnen 
Französischen und Englischen Gelehrten aufgenonomen worden seien. 
Diese Ansichten sind durchgängig so gesund und in der Erfah- 
rung begründet, dafs wir ihnen noch jetzt vollkonunen beipflichten 
müssen. Wenn das von ihm selbst aufgestellte Alphabet gleichwohl 
noch unvollkommen ist, so liegt der Grund davon theils in einem 
mangelhaften Verständnifs des allgemeinen Lautorganismus imd der 
einzelnen wiederzugebenden Laute, theils in einer unvollkommenen 
Durchführung seiner eigenen Grundsätze'). 



1) F. 7: „Mr, Halhed (in bis Bengal Grammar) haviag justly remarked, that the 
two greatest defects in the ortbography of any language are tke application of the 
same Jetter to several different sounds and of dtfferent letters to the same soünd, truly 
pronounces tbem both so common in Englisb, that be was exceedinglj embarassed in 
the choice of letters to express the sound of the Bengal vowels, and was at last by 
no means satisfied with bis own selection.** 

2) F. 8. «If any tbing distatisßes me in Mr. Halbed's clear and accurate System, 
it is the use of double letters for the long vowels (which might however be jostified) 
and the freqnent intermixtnre of Ilulic and Roman letters in the same word; which 
both in writing and printing must be vcry inconvenient. 

3) Er halt z. B. das Arabische x^^ ^^ ®i^^ Aspirata wie das Indische It, nnd das 
Arabische ;t^tn für einen componirten Laut statt für einen einfachen ; er hält die Ara- 
bischen Lingualen für so nahe stehend den Indischen Cerebralen , dafs er für beide die 
gleichen Zeichen annimmt, obgleich sie wesentlich verschieden sind und im Hindustani 
unvermischt neben einander stehen; er giebt dem Buchstaben h die verschiedensten 
Bedeutungen, wenn es einzeln steht oder wenn es in der Verbindung sh^—ä), th(—o), 
ch{=zK), ch*h(=:Xi) erscheint; ebenso giebt er dem c und dem s verschiedene Werthe, 
u. s. w. 



10 

Leider wurde seine Arbeit dem thätigen Grelehrten Gilchrist, 
welcher durch seine zahh*eichen Publicationen über die Hindustani- 
sprache grofsen Einflufs in Indien gewann, zu spät bekannt, um, 
wie er selbst gewünscht hätte, dieselbe für seine Umschrift benutzen 
zu können^). So kam es, dafs das völlig unzweckmäfsige Englische 
Vocalsystem, nach welchem Gilchrist ee für i, oo für ö, Öö für m, 
au für au schrieb, in Indien zunächst das allgemeine blieb. 

Erst seit dem Jahre 1834 kamen die richtigen Principien von 
Sir W. Jones in Indien wieder zu ihrem verdienten Ansehen. Es 
gelang den ebenso einsichtigen als einflufsreichen Bemühungen des 
schon oben erwähnten Sir Charles Trevelyan^) das durch Gil- 
christ verbreitete Englische Vocalsystem siegreich zu bekämpfen und 
der von Jones befürworteten Italienisch -Deutschen oder Lateinischen 
Schreibweise immer gröfseren Eingang zu verschaffen, so dafs das 
erstere jetzt bereits als in Indien aufgegeben anzusehen ist^). 

Was aber den Bemühungen von Jones und Trevelyan für die 
Aufnahme eines bis auf gewisse Einzelnheiten richtigen Vocal Systems 
gelungen ist, das dürfte auch für eine üebertragung imd regelrechte 
Durchführung derselben Grundsätze in Bezug auf das Konsouant- 
system, welches seit Jones keine Verbesserung erfahren hat, ob- 
gleich es deren ebenso bedarf, zu erwarten sein^). 



1) Grammar of the Hindoostanee language, bj John Gilchrist. Calcutta. 1796. 
p. 1. Sein English and Hindoostanee Dictionary warde schon 1787 publicirt. 

2) The application of the Roman aiphabet to all the Orienlal Languages contained 
in a series of papers, written by Messrs. Trevelyan, J. Prinsep and Tytler, the Bev. 
A. Duff and Mr. H. T. Prinsep, and pnblished in varions Calcutta periodicals in the 
year 1834. From the Serampoor Press, 1834. Von diesen und anderen auf den 
Gegenstand bezuglichen Schriften des Sir Charles Trevelyan sind im Februar 1854 fol- 
gende drei: Defense of Sir W, Jones' system, Calcutta 27. Aug. 1834. — CirctUar 
letter adressed by the Originators of the General application of the Roman letters 
to the languages of the East, Calcutta nov. 1834. — The Romaniiing system. Ca!- 
cntta 1836. unter dem Titel: Papers originally published at Calcutta in 1834 and 
1836 on the application of the Roman letters to the languages of Asia. London. Long- 
msn. 1854. wieder abgedruckt worden. 

3) „During the tttenty years whieh have since elapsed^ this application of the 
Roman letters has made si/etU but steady progress; and, besides its increasing use 
by the naüves of India, U has been extensively adopted by Missionary Etablishmenls, 
by teaehers of Oriental languages in this country, and, tümost without exception^ by 
authors ofworks relating to the East, who desire to express Asiatic words in an exact 
and uniform manner." Einleitung zu dem Londoner Abdruck der genannten Schriften 
von Sir Ch. Trevelyan. 1854. 

4) Auch der verdienstvolle John Piehering nahm in seinem Essay on a uniform 
orthography for the Indian languages of North America, Mem. of the Amer. Acad. 



11 

Inzwischen hatte sich in Frankreich eine Veranlassung gefun- 
den, welche die Aufmerksamkeit der Gelehrten lebhafter als früher 
auf die Nothwendigkeit einer geregelten Umschrift fremder Systeme 
in Europäische Buchstaben lenken mufste. Die wissenschaftlichen 
Resultate der ruhmreichen Aegyptischen Expedition sollten von einer 
dazu niedergesetzten Commission der ausgezeichnetsten Gelehrten ver- 
öffentlicht werden. Der geographische Atlas, aus 47 Karten im gröfs- 
ten F ormate bestehend, enthielt gegen 50Ü0 Arabische Nam en. Diese 
sollten in lateinischer Schrift, und in einer genauen und verständ- 
lichen Schreibweise verzeichnet werden. Zu diesem Behufe wurden im 
Jahre 1803 besondere Conferenzen angeordnet, an welchen die Herren 
Volney, Monge, Bertholet, Langles, Sylvestre de Saey, 
Caussin, Lacroix, Baudeuf, Marcel und Michel Abeyd Theil 
nahmen. Der erste von diesen, Mr. C. F. Volney, (welcher später 
wegen politischer Verdienste von Napoleon zum Grafen, von Louis 
XVIII zum Pair ernannt wurde), hatte im Jahre 1795 eine Arabische 
Grammatik geschrieben, deren Titel: SimpUfication des Umgues Orten" 
tales ou m^thode nauvelle et /adle d'appreridre les langues Arahe^ Fersane 
et Turque avec des cariicteres Europ^ens. Paris, an IIL sich eigentlich 
nur auf die Vorrede zu dieser Grammatik bezieht. Hier spricht er 
sich über die Vortheile Europäischer Buchstaben beim Erlernen der 
Arabischen Sprache aus, und stellt selbst eine solche Umschrift d^ 
Arabischen in Lateinische Buchstaben auf. Diese Umschrift war auf 
keine bestimmten Principien gegründet , ging aber doch in sofern von 
einem richtigen Gefühle aus, als jeder einfache Laut mit nur einer 
Ausnahme (ai für e) durch ein Zeichen dargestellt wurde. Dadurch 
wurde er veranlafst, auch für die drei einfachen Laute, för die er 
im lateinischen Alphabete keine entsprechende Basis fand, deutsche^ 
engl, th und deutsch schy einfache Zeichen zu suchen, und für die 
beiden ersten die griechischen Buchstaben % imd S' zu wählen, für 
den dritten Laut aber ein ganz neues Zeichen ^ zu erfinden. Alle 
übrigen abweichenden Laute suchte er durch graphische Verände- 
rungen der zimächst liegenden Buchstaben darzustellen, und zwar nicht 
durch Hinzufiigung frei stehender Abzeichen, sondern durch Umfor- 
mung der Charactere selbst, z. B. ^ , iT, ^, ^. 

Dieser Vorschlag ward in der Commission von 1803 zum Grunde 
gelegt, und für die geographischen Karten, jedoch mit einer Verän- 



of arte and sciences (aach besonders abgedruckt. Cambridge. 1820) das VocaUysiem 
von Jone$ an, brachte aber die consonantische Umschrift eher zurück als vorwärts. 



12 

deruog fast aller einzelnen Abzeichen, angenommen. Die Veränderun- 
gen hatten gewisse Vereinfachungen zum Zweck, setzten aber eine 
Willkür an die Stelle der andern, und gaben sogar wesentliche Vor- 
iheile des ersten Vorschlags wieder auf. Die Zeichen % ^uid & 'wur- 
den durch 3: und t ersetzt, wodurch diesey^*fi(a/Mißit(s. unten) Buchsta* 
ben graphisch in die Reihe der explosiven Buchstaben gesetzt wurden ; 
die unpraktische aber principiell richtige Darstellung des deutschen seh 
durch ein einfaches Zeichen ivurde gegen den unrichtigen Doppellaut 
ch au%egeben; statt if , cf u.s. w. wurde f , i u.s.w. geschrieben. Aber 
auch hierbei blieb man nicht stehen, sondern führte gleichzeitig für 
den gedruckten Text der Description de FEgypte eine Ortho- 
graphie ein, welche sich der Abzeichen ganz enthalten sollte, aber 
eben deshalb theils wesentlich ungenau war, theils noch entschie- 
dener gegen den Grundsatz der einfachen Zeichen für die einfachen 
Laute fehlte^). Man schrieb ou^ ey^ Jch^ gh^ ch für unser Uy ßy j[, 
j[, 8, Volney selbst konnte damit nicht einverstanden sein. Deshalb 
nahm er dasselbe Thema später nochmals auf und publicirte im 
Jahre 1818 seine bekannte Schrift: L'alpkabet Europ^en appUqu^ aux 
Umgues Asiatiques. Auch dieser Titel sagt mehr als das Buch ent- 
hält. Die erste Hälfte desselben beschäftigt sich mit der Untersuchung 
der Laute, die sich in den Europäischen Sprachen finden, und be- 
weist, dafs der Verfasser leider wenig angebornen Beruf für diese 
Art von Forschung besafs ') ; die zweite Hälfte behandelt ausschliefs- 
lich das Arabische Alphabet, in dessen wahre Lautverhältnisse er 
jedoch gleichfalls wenig eindringt. Für die Lingualen giebt er hier 
die Schleifen auf und fügt statt dessen einen kleinen Strich unter 
dem Buchstaben zu, f , d, «, z; das t oder kJi vertauscht er wieder 
mit ^, das t (d. i. ^) mit / oder s und das Zeichen für den ent- 
sprechenden weichen Laut mit z\ für deutsch seh schlägt er ein lan- 
ges 8, nämlich f, oder ein umgekehrtes j, f vor; für Ti, ^, ^ (A.i. K, g^ 
j^) behält er die Anfügungen bei, obgleich er auch deren Formen 



1) Beide Umschriften sind in dem Indear geographique , welcher den Tome XVIll 
der Ausgabe von Panckoucke bildet, den Arabischen Namen hinzugefugt. 

2) Er entdeckt einen Unterschied zwischen fr. ee oder et (donnee, donnei) und 
dem einfachen e (arme^ bonte) und findet jenes im deutschen eh (dehnen), dieses im 
deutschen besser, etwas, im englischen red, head wieder, s. p. 49 — 52. Der Nasal 
im deutschen Anker soll ebenso wie im französischen ancre gesprochen werden , p. 59 ; 
das deutsche s löst er in ds auf, p. 83; und das Arabische x^in nennt er ein gras^ 
seyement dur im Gegensatz zu dem grasseyement doux des neugriechischen y, p. 100. 
Das deutsche ch in ich stellt er als weichen Laut neben den harten in buch, p. 103. 
u. s. w. u. s. w. 



13 

wieder verändert. Auch die Vocalbezeichnung erleidet Veränderungen. 
Am Schlüsse macht er einen Versuch, seine Bezeichnungsweise auf 
das Hebräische anzuwenden und die erste Zeile seines Hebräischen 
Vaterimsers wird am besten zeigen, wohin ihn sein drittes Schreib- 
system geführt hatte. Sie ist folgende (p. 209) : 

aibina) ■(* ¥ {**mim i^qf^ddf^^ [^m-k". 
Das Volneysche System konnte in keiner der drei Auflagen Bei- 
fall und Eingang finden, weil seine Vorschläge weder auf wissen- 
schaftlichen noch auf praktischen Principien beruhten, weil sie nur 
das Arabische Alphabet ins Auge fafsten, und keine unmittelbare An- 
wendung auf andere Sprachen, namentlich die Indischen, zuliefsen. 
Die Bemühungen Volneys blieben aber deshalb im Gedächtnifs, weil 
er in seinem Testamente ein Legat für einen von -dem Institut de 
France jährlich zu vergebenden Preis gründete, welcher bestimmt 
war „pour le meilleur ouvrage relatif k Tetude philosophique des 
langues", und wobei zugleich der Wunsch ausgesprochen Avurde, 
„ d'en courager tout travail tendant k donner suite et execution k unc 
methode de transcrire les langues Asiatiques en lettres Eiu'opeennes." 
Diese Stiftung, welche durch eine Ordonnance vom Jahre 1820 
anerkannt wurde, hat für die Fördenmg der linguistischen Wissen- 
schaft manche gute Früchte getragen, die Frage der Umschrift aber 
so wenig zu einer Lösung gebracht, dafs sich die französische Aka- 
demie endlich entschlofs, sie gar nicht mehr in das Programm auf- 
zunehmen, sondern nur Aufgaben aus der Sprachvergleichung aus- 
zuschreiben. ^) 



1; Yergl. Memoires de Tlnstitat H. de France, Academie des Inscr. et Bell. Lettres. 
tome XIV, Paris 1845, p. 7 ff. — Im Jahre 1835 erschien ein Buch von Schleier- 
macher: De Vinfluence de Vderiture sur le langage, memoire qui en iS28 a partage 
le prix fondä par Mr. le comte de Volney, auivi de Grammaire» Barmane et Malaie, 
et d'un apergu de Välphahet harmonique pour les langues Asiatiques que Vlnstitut R. 
de France a couronne en 1827, Der Verfasser giebt hier in der Vorrede p. IX ff. eine 
Umschrift des Devanagari , des Bengalischen und von 4 Slavischen Alphabeten mit Ver- 
gleichnng eines Alphabet harmoniquef welches er in dem auf dem Titel genannten 
Aperen Aittheilt. Da aber an beiden Stellen des Buches auf eine Begründung dieser 
Umschriften nicht näher eingegangen wird, und das vollständige dem Institut mitge- 
theilte Memoire über das Alphabet harmonique bis jetzt nicht veröffentlicht wurde, so 
kann auch hier nicht darüber geurtheilt werden. Es scheint indessen schon die eigen- 
thümliche Eintheilung in 16 Gutturales, 12 Palatales^ 15 Sifflantes, 16 Linguales y 9 
Labiales^ 9 Nasales und 16 Milees, sowie deren 5 Unterabtheilungen in lettres simples, 
variees, fortes, mouillies und aspirees anzudeuten, dafs der Verfasser von einer an- 
deren physiologisch - linguistischen Basis ausgeht, als wir far richtig halten. Dagegen 
ist überall der Grundsatz der einfachen Bezeichnung der einfachen Laute festgehalten. 



14 

Die Arbeit von Sir W. Jones, welche bereits auf einer viel brei- 
teren Basis richtigere Grundsätze verfolgt hatte, wird zwar von Vol- 
ney gelegentlich angeführt, aber nirgends berücksichtigt. 

In keiner Sprache ist der lebendige Lautorganismus reicher und 
regelmäfsiger ausgebildet als im Sanskrit, und keine besitzt einen 
so vollkommenen Ausdruck in der Schrift wie sie. Die altindischen 
Grammatiker, welche die Devanagarischrift zwar nicht erfanden« aber 
so durchbildeten, wie sie uns jetzt noch vorliegt, hatten ihre Laut- 
Verhältnisse mit bewundernswürdigem Scharfsinn physiologisch und 
linguistisch vollkommener durchdrungen, als irgend ein anderes Volk 
die seinigen, und so, dafs wir noch heutzutage von ihnen, selbst für 
die Auffassung unserer eigenen Sprachlaute, lernen können. Deshalb 
eignet sich keine Sprache und keine Schrift so sehr, wie die idtin- 
discbe, bei der Aufstellung eines allgemeinen linguistischen Alphar 
bets, zwar nicht zum alleinigen Mafsstabe, aber doch zum Ausgangs- 
punkte genommen zu werden. 

Daher kam es, dafs sich der wahre Fortschritt in der Lösung 
der Alphabetsfrage, wie früher in Indien selbst, so auch in Europa 
wieder, an die Sanskritstudien anknüpfte, namentlich seitdem diese 
der neuen Wissenschaft der Sprachvergleichung zum Grunde gelegt 
wurden. Es ist hauptsächlich Bopp, welcher hier vorausging. Nach- 
dem dieser in den früheren Ausgaben seiner Sanskritgraimnatik noch 
die deutsche Umschreibung Uch, tschh, dsch, dschh^ seh, ng, kh u. s« w. 
gebraucht hatte, führte er in seiner 1833 erschienenen Verglei- 
chenden Grammatik für alle diese Laute einfache Buchstaben 
ein und unterschied die verschiedenen Lautklassen durch bestimmte 
gleichförmige Abzeichen. Diese am sichersten zum Ziele führende 
Orthographie wurde bald in der ganzen zahlreichen Schule der deut- 
schen und anderer Linguisten aufgenommen und bildet jetzt die £sie- 
tisch gegebene Grundlage, auf welcher, sowohl ihrer Zweckmäfsig^ 
keit als ihrer Verbreitung in der Wissenschaft wegen, fortgebant 
werden mufs. H. Brockhaus ^), Benary, Gorresio, Roth, Ben- 
fey, Böthlingk, Müller, Stenzler, Lassen. u. v.A. folgten die- 
sem Prinzipe , obgleich sie freilich im Einzelnen wieder mehrfach un- 
tereinander in der Wahl der Abzeichen abwichen. Alle diese Männer 



1) Es ist hier noch besonders auf seine Schrift: Ueber den Druck sanskri- 
tischer Werke mit lateinischen Buchstaben. Leipzig. 1S41 aufinerkiam xv 
machen, in welcher er über den wissenschaftlichen Vortheil des lateinischen Druckes 
grofter Werke sehr Beherzigenswerthes sagt. 



15 

hatten aber entweder nur das Sanskrit, oder doch nur Sprachen 
desselben Stammes im Auge. 

Ebenso abgeschlossen blieben ihrerseits die Semitischen Sprach- 
forscher, welche sich gröfstentheils an die hergebrachte Schreibung 
von shy kh, ghy thy dh für unser «, jf, jf, ^', B' hielten. Doch traten 
auch unter ihnen mehrere Gelehrte auf, welche den Grundsatz der 
einfachen Zeichen für die einfachen Laute anerkannten, von denen 
wir namentlich Caspari^) und Fleischer^) nennen. Der letztere 
ausgezeichnete Kenner der Semitischen Sprachen, welcher früher 
gleichfalls der alten Schreibart folgte, hat in seiner 1847 pubhcirten 
Persischen Grammatik die Zeichen g, c, A, A, g, 8,j statt der Dop- 
pelbuchstaben aufgenommen, wie er schon früher^) statt des Eng- 
lischen th das griechische Zeichen ß gewählt hatte. 

Nach diesen Fortschritten, welche auf beiden Seiten unabhängig 
von einander gemacht worden waren, blieb es zunächst übrig, eine 
Vereinigung dieser Schriftsysteme der beiden wichtigsten, 
aber zugleich in sich verschiedensten Sprachgruppen Asiens, ja fast . 
der ganzen aufsereuropäischen Litteraturwelt, zu erstreben. 

Um für diese entferntesten Glieder eines schon in Urzeiten gespal- 
tenen Sprachbaumes die richtige Vermittelung zu erreichen, dafür be- 
durfte es einer breiteren Basis, als bis dahin vorhanden gewesen war; 
es galt einen gemeinschaftlichen Boden zu finden, aus welchem beide 
hervorgegangen waren. Ein solcher, nicht nur für die beiden genann- 
ten Sprachstämme, sondern für alle Sprachen der Erde gemeinschaft- 
licher Boden und Mafsstab war die Physiologie der menschli- 
chenStimme. Der Organismus der Sprachwerkzeuge hat seine natür- 
lichen Grenzen, jenseit welcher keine Lautentwicklung mögUch ist. Die 
scheinbare Unendlichkeit der Sprachlaute wird daher in ihrer Ausdeh* 
nung vollständig überschaulich, und bleibt nur in der unendlichen Theil- 
barkeit des begrenzten Feldes bestehen. Dies hindert aber nicht, eine 
aus der Erfahrung zu. nehmende und nach dem linguistischen Bedürf- 
nisse abzumessende Eintheilung der physiologischen Grundlage aufzu- 
stellen, in welcher jeder Sprachlaut nothwendig eine Stelle finden mufs. 
Da die Gesetze des physischen Organismus unveränderlich sind, so 
kommt es nur darauf an , sie richtig zu verstehen und auf die für 
die Linguistik zweckmäfsigste Weise anzuwenden. 



1) Graromatica Arabica. Leipzig. 1844. 

2) Grammatik der lebenden Persischen Sprache von Mirza Mohammed Ibrahim. 
Aus dem Englischen übersetzt and umgearbeitet Ton Fleischer. Leipzig. 1847. 

3) Catalog der oriental. HandsQhriften der Leipz. Stadtbibliothek. Grimma. 1838. 4°. 



j 6 

Auch in dieser Beziehung ist bereits das Bedeutendste geleistet 
und der Lösung wesentlich vorgearbeitet worden. Es ist hier an die 
Arbeiten von Kcmpelen^), Liscovius^), Dzondi*), Willis*), 
zu erinnern, besonders aber auf die Untersuchungen von J oh. Mül- 
ler^) zu verweisen. Auch sind die Resultate dieser physiologischen 
Untersuchungen bereits mehrfach auf die Sprache selbst angewendet 
worden, namentUch von R. v. Raumer, Rapp, Schleicher, Bind- 
seil, Heyse u. A. 

Somit waren alle Vorbedingungen erfüllt, um die Auftei- 
lung eines physiologisch begründeten, linguistisch zweckmässigen, und 
die beiden grofsen Asiatischen Schriftsysteme verbindenden Alphabets 
möglich zu machen. Diese Möglichkeit allein schon rechtfertigte, ja 
verlangte einen neuen Versuch das Ziel zu erreichen. Dennoch -wäre 
dieser Versuch vielleicht noch lange verschoben oder wegen der gro- 
fsen praktischen Schwierigkeiten, die jedem Einigungswerke in der 
litterarischen Republik entgegenstehen, vielleicht ganz aufgegeben 
worden, wenn nicht in den letzten Jahren ein neuer lebendiger An- 
stofs von andrer Seite gegeben worden wäre. 

Was ist von Seiten der Missionsgesellschaften bislier 

zur Lösung der Frage geschehen? 

Ueber das täglich dringender werdende praktische Bedürfhifs 
eines gleichmäfsigen Alphabets für die dem Ghristenthiune und der 
Givilisation zu gewinnenden Völker, welche noch gar keine Schrifb 
besitzen, ist oben gesprochen worden. Die Schwierigkeit der prak- 
tischen Einführung eines für zweckmäfsig befundenen Alphabets ist 
hier bedeutend geringer, als in der Wissenschaft, weil der Entschlufs 
der an der Spitze stehenden Comites ein solches den für sie thä- 
tigen und über die ganze Erde zerstreuten Missionaren zu empfehlen, 
hinreicht, um es von der grofsen Mehrzahl derselben in kurzer^Zeit 
angenommen zu sehen. 

Der erste Aufruf von dieser Seite erfolgte im Jahre 1848 von 
dem Secretair des Church Missionary Society, Rev. Henry 
Venu, unter dem Titel Rules for reducinß unwritten langtiages to cU- 



1) Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien. 1791. 

2) Theorie der Stimme. Leipzig. 1814. 

3) Die Funktionen des weichen Gaumens. 1831. 

4) In Poggendorf 8 Annalen XXIV, p. 397. 

5) Handbuch der Physiologie des Menschen, 2. Band, 1840, p. 180 ff. 



17 

pkobeticid vfrüing in Roman characterSy with reference especiatty to th» 
langwfges spoken ih Afrika^ Wir theiien hier die beiden ersten Para- 
graphen mit, da sie den Standpunkt der Missionsgesellschaften ein- 
fach und klar aussprechen : 

»The want of a Standard System of orthography has heen ex- 
perienced by all person« ehgaged in the study of unwritten languages. 
Each translator having to choose his own sy^teni, it has not unfre- 
quently happened that two or more persons engaged upon the äame 
language have adopted different Systems. Tbis has prevented, in a 
great measure, the mutual assistanee, whieh the parties niight have 
rendered to each other: and has retarded the formation of Primers 
and educational works, and the translatiori of the Holy Scriptures. 

»To obviate these difficulties, several of the Missionary Societies, 
whose Missionaries are engaged in Vemaeular Translätions of Afrikan 
languages, have proposed the adöption of a common System of ortho- 
graphy, to be regarded as a Standard system, and to be employed, 
as far as possible, ih all wotks printed under their sanction. If in 
any partieular case deviations from the system be thought necessary 
by the Translators, it is proposed that such deviations should be 
referred home before their adöption in printed ivorics.« 

Der Vorschlag geht von dem richtigen und durchgängig bewahr- 
ten Grundsatz aus, dafs jeder einfache Laut durch ein einfaches Zei- 
chen ausgedrückt werde, und verläfst entschieden das Englische Vo- 
kalsystem. 

Im Jahre J849 wurde die'Amerikanische Mission von Port 
Natal auf die Schwierigkeiten der für die Zulu- Sprache angenom- 
menen Orthographie aufmerksam und liefs den Gegenstand durch ein 
Comite ' prüfen. Um dieselbe Zeit trat das Bedürihifs nach einzelnen 
neuen Zeichen für abweichende Afrikanische Laute aiueh bei mehreren 
andern Afrikanischen Missionen hervor, und es wiu'den dergleichen 
in verschiedenen Büchern, der Norwegischen Gesellschaft zu Natal, 
der English Churoh Missionary Society unter den Suaheli an der Ost^- 
küste, und des American Board am Gabün-Flusse an der Westküste, 
so wie in der von der Wesleyanischen Gesellschaft zu King WilKam's 
Town' gedruckten Kafir- Grammatik von Appleyard, eihgefiihrt. Dies 
veranlafste das oben erwähnte Comite zu Port Natal, im März 1850 
ein Gircular an die Freundei der IMBssionen und der Afrikanischen Gi- 
vilisirung zu richten^ in welchem ein Plan vorgelegt wurde, wie die 
Einführung einer gleichförmigen Orthographie zu erreichen sein möchte. 
Endlich wurde im Vctrfolge dietes Planes im October 1852 in den 

8 



18 

Sitzungen der American Oriental Society zu New-York ein 
Aufsatz mitgetheilt und im Vol. III, number II (1853), p. 421 ff. der 
Schriften dieser Gesellschaft gedruckt, unter dem Titel: Jn Eisay an 
the Phonology and Ortluigraphy of the Zulu and kindred duüecU in Sour- 
thern A/rica^ by the Rev. Lewis Grout, Miss, of the Amer. Board in 
Southern Africa, £s werd.en hier die allgemeinen Grundsätze und 
Erfordernisse eines A^habets, >\'ie es namentlich für die Afrikanischen 
Sprachen zw^ckm^sig schien, sehr sorgfältig und einsichtig ausein- 
ander geseUt, .und dann eine Anwendung davon auf die Sprache der 
Zulu gemacht, in welcher namentlich auch die den südlichsten Afri- 
kanischen Spi?achen eigenen Schnalzlaute vorkommen, £in bestimm- 
tes Laut^y^tem wird nicht zum Grunde gelegt, $o ilafs die einzelnen 
Buchstaben nicht in ihrer natürlichen Verhindui^g erscheinen. Auf 
das Sanskrit und andere Litteratursprachen ist nicht Rücksicht ge- 
nommen, und die Reduction der früher gebrauchten Gonsonanten- 
Verbindungen auf einfache Zeichen ist theils durch frei hinzutretende 
Abzeichen, theils durch veränderte Buchstabenformen erreicht wor- 
den, wie ^, i/, i&, r, f oder ^ pder i odec ä« für unsere Zeichen: n, 
n, jf, j, H. 

Als der Verfasser gegenwärtiger Blätter. im Herbste 1852 «ich 
einige Zeit in London aufhielt, halle. er Gelegenheit mit mehreren 
einflufsreichen Vorständen der MissionsgeseUschaften die Alphabets- 
angelegenheit, die ihn schon seit .einer Reihe von Jahren ernstlich 
beschäftigt hatte , durchzusprechen und erhielt namentlich von Herrn 
Venn die^ Aufforderung, das als annehmbar und mit den Grundsätzen 
dßfi. j^Rules^^ übereinstimmend befundene Alphabet in einer kurzen 
Exposition zur allgemeinen Förderung der Angelegetaheit mittutheilen, 
damit es an die Missionare verbreitet werden könne. £r war ver- 
hindert, diesem V^unsche sogleich nachzukommen, übergab aber vor- 
l£l^fig eine Reduction des Alphabets selbst, welche von Herrn Venn 
in einer zweiten Ausgabe der ^Rules^^ am £nd« des Jahres 1853 
mitgetheiU worden is|^- Bald darauf wurde der. Unterzeichnete durch 
den Besuch des für die Afrikanische Linguistik sehr verdienten Herrn 
Koelle von neuem angeregt, da9 längst vorbereitete Project lebhaft^er 
wieder aufzunehmen^, nachdeno^ es mit demselben sorgftLltig besprochen 
worden war. 

Es schien zweckmäfsig, das bisher nur privatim, einer Anzahl 
der ausgezeichnetsten Sprachforscher mitgetheilte . Alphabet, endlich 
der Oeffentlichkeit näher zu bringen. Der Verfasser entschloüs sieb 
daher, die Begründung desselben in den allgemeinsten Zügen zum 



19 

■—■■■■ ■■-■■■ ■ ■—■■■■■ > 

Gegenstande eines Vortrags in einer Gesammtsitzung d^r Bierliner 
Academie zu machen, und den Antrag daran' zu kiliipfen, dafs die 
Academie dieses Alphabet naeh einer näheren Prüfung besonders 
schneiden und giefsen lassen möchte. Dieser Antrag wurde di^r hi- 
storisch-philosophischen Klasse und von dieser einer aus ihrer Mitte 
erwählten Commission, bestehend aus' den Professoren Bopp, J. 
Grimm, Pertz, Gerhard, Buschmann, zu w^elcher- aus der phy- 
sikalischen Klasse noch besonders Herr Job» Müller gezogen wurde, 
überwiesen. Die Commission ^ab mit Ausnahme einer StininAe, welche 
die Nützlichkeit dieser Bestrebungen überhaupt in Abrede stellte, ihre 
Zustimmung und «o wurde in der Klassensitzung vom 23. Januar der 
Schnitt imd Gufs der beantragten Typen, welche bereits in gegen- 
wärtiger Schrift angewendet ^ind, beschlossen. 

Zu derselben Zeit wurde in Folge der aUgcmein^ren Bewegung, 
welche vomehmliich von Seiten- der Missioiled in diese Angelegenheit 
gebracht worden i«t, auch in London ein' neuer Versmih ' gemacht, 
dieselbe ihrem Abschlüsse näher zu bringen. Der als Staatsmann, 
als Gelehrter und als Freund aller wichtigen clirisdichen Bestrebtm- 
gen berühmte Ritter Bunsen versammelte in 'London eine Anzahl 
ausgezeichneter Männer, welche tiäher oder femer ein Interesse an 
der Alphabetsfrage nahmen, und von denen wir hier vt)n Seiten der 
Missionsgesellschaften die Herren Venu, Arthur, Koelle, Graham, 
Ghepham, Trestrail, Underhili, unter den Sprachforschern die 
Professoren Wilson, Müller, Norris',' Dietrich, und Äufser- 
dem die Herren Sir Charles Trevelyart, Sir John Herschel, 
Owen, Stanl-ey, Babbage, Weatstone, Gull, Pertz aus Ber- 
lin, nennen. Auch der Unterzeicfanete hatte die Ehre zu dieser Ver- 
sammlung liach London eingeladen zu werden; uiid war erfreut, 
diesem Rufe folgen und wenigstens den drei letzten Conferenzen 
beiwohnen zu können. Diese beschäftigten sich hauptsächlich mit 
der allgemein als nothwendig etkannten physiologischen Basis, 
deren Festsielluiig im Wesentlichen keinen Widerspruch fand. In 
Bezug aber auf- da6 zu erwählende graphische System wurden drei 
verschiedene Vorschläge in Berathung- gezogen. 

Der erstCj durch Sir Charles Trevelyan (s. ob. p. 7) ver- 
treten, empfahl die von Sir W. Jones begründete und in Indien be- 
reits vielfach angewendete Orthographie, deren Berechtigung im Ge- 
gensatz zu der von Gilchrist verbreitetet vollständig anerkannt, aber 
als auf keiner physiologischen Basis beruhend und im Einzelnen nicht 
vollständig durchgebildet befunden wurde. 



20 

Der zweite ging von Prof. M. Müller aus und beabsichtigte^ 
die fremdartigen Abweichungen von den Europäischen Lauten da- 
durch zu bezeichnen, dafs die bekannten Buchstaben stehend, die ab- 
weichenden liegend ^cursiv) gedruckt würden. Gegen diese Vermi- 
schung von stehenden und liegenden Buchstaben, gegen welche sich 
schon Sir W. Jones sehr bestimmt erklärt hatte ( s. oben p. 9 ) , vnirde 
hauptsächlich eingewendet, dafs dieser Unterschied zwar (mit Auf- 
gebung der nicht wohl zu ersetzenden bisherigen Bedeutung desselben), 
im Druck möglich, im Sdireiben aber, worauf die Missionare noch 
gröfseres Gewicht legen müssen als die Gelehrten, nicht anwendbar 
sei; dafs ferner alle diejenigen Buchstaben, welche mehr als einer 
Abwandelung bedürfen (darunter ganze Lautklassen), nach diesem 
Prinzipe nicht ausgedrückt werden können, so dafs das allgemeine 
Alphabet unvollständig bleiben würde; und endlich, dafs diese von 
der historischen Entwicklung abweichende Bezeichnungs weise wegen 
ihrer Neuheit in der Wissenschaft schwerlich Eingang finden dür£lte. 

Der dritte Vorschlag war der des Unterzeichneten, welchernur 
eine strengere Zurückfiihrung der bisher in der Wissenschaft üblich 
gewordenen Orthographie, auf die Hauptgesetze, welche durch die 
physiologische Grundlage und durch. die praktischen Zwecke gegeben 
sind, erstrebte. 

Die Conferenzen hatten mehr den Zweck, die Angelegenheit von 
verschiedenen Seiten zu weiter anregender Discussion zu bringen, 
als irgend bindende Beschlüsse zu fassen, die denn auch nicht er- 
folgten. Es wurde aber einerseits das hier zum Grunde gelegte phy- 
siologische Laut&ystem wie es schien als allgemein begründet an^ 
erkannt, andrerseits glaubt der Unterzeichnete aussprechen zu dürfen, 
dafs auch in der graphischen Frage die Ansichten der Mehrzahl 
nicht weit auseinander gingen. r 

Das wichtigste Ergebnills war ohne Zweifel^ dafs von der Seite, 
von welcher eine bestimmte Entscheidung im praktischen Interesse 
der Missionen zu erwarten war, eine solche auch vidrklich erfolgte. 
Herr Venu, der Secretair der English Church Missionary Society, 
erklärte in der letzten Sitzung ausdrücklich, dafs er das von dem 
Unterzeichneten vorgeschlagene Alphabet, in welchem bereits einige 
von Herrn Koelle befürwortete Modificationen einzelner Abzei- 
chen aufgenommen worden waren, in allen seinen Theilen als ein 
„Standard Alphabet'^ anerkannt zu sehen wünsche, und so weit 
er selbst dabei betheiligt »ei, es als solches betrachten werde. 



21 

In Folge dieses' voraussichtlieh folgenreichen Entschlusses wurde 
der Unterzeichnete von Herrn Venn vveranlafst, gegenwärtige Blätter 
zur Verbreitung an die Missionare abzufassen. Gleichzeitig wurden 
zwei Abschläge von dem für die Berliner Academie geschnittenen 
Alphabete für die Church Missionary Society bestellt, um die For* 
men identisch zu haben, und die Ausfühnmg zweier druckfertigeh 
Werke über Afrikanische Sprachen ^) in diesen Typen angeordnet. 

Es ist nun zu hoffen, dafs dieser Entschlufs von den übrigen 
Mtssionsgesellsehaftea günstig aufgenommen Iverde. Das propohirte 
Alphabet kann nicht verlangen, dafs sich Jedermann mit allen Ein- 
zelnheiten darin einverstanden erkläre. Es hofft aber, ab ein Mittel- 
punkt angesehen zu werden / welcher den Anwendungen desselben 
auf einzelne Sprachen die Richtung angebe, in welcher die gröfst- 
möglichste Annäherimg an die gemeinschaftliche Grundlage erreicht 
werden kann. Fast jede Sprache macht einzelne Modificationen nö- 
thig, und kann entweder gewisser Unterscheidungszeichen , welche in 
dem vollständigen Alphabet vorhanden seinr müssen, entbehren, oder 
bedarf gewisser Andeutungen , wckhe nur' in ihnen zur Anwendung 
kommen. Für solche Fälle mufs das System elastisch genug sein, 
um sowohl die nöthigen Beschränkungen als Erweiterungen zuzulas- 
sen, ohne von seinen wesentlichen Prinzipien abzugehen. Es mag 
auch vorkommen, dafs in eins&elnen Fällen wesentliche Abwei(;hun- 
gen von deni vorgeschlagenen Alphabet unvermeidlich scheinen und 
von den Verfassern auisdrücklich gewünscht werden. In diesen Fällen 
würden > die Vorstände der Missionen wenigstens dazu auffordern 
müssen, däfs die Gründe der Abweichung ausdrücklich angegeben, 
und über dieselben vor ihrer Einführung an das beti'effende Comrte 
berichtet werde. Auf diese von Herrn Venn mit Recht wiederholt 
befürwortete und bereits in den ^^Rules^^ (s. oben p.- 17) von dem im 
Jahre 1848 zusammengetretenen Comit^ ausgesprochene praktische 
Regel ist zum Besten der Sache grofses Gewicht zu legen. 



1) Das erste dieser Werke ist bereits erschienen : Crrammar of ike Bornu or Kanuri 
länguage by Rev. S. W. Koelle. London. 1854. 



22 



Unser Vorschlag. 

Eine vollständige physiologische Begründung^) des au%esteU- 
ten Systems würde hier nicht am Orte sein. £s kommt vielmehr 
darauf an, nur das Verständnifs desselben möglichst ui ecleich« 
tern. Dies geschieht am besten , wenn wir das Lautsystem Ton dem 
graphischen Systeme, ^lurch welches es dargestellt werden soll, nicht 
trennen, sondern das erstere sogleich in seiner Anwendung: auf das 
letztere vorführen. Wir übergehen daher die Definitionen von Toki 
und Laut, von Voeal und Consonant^und andere physiologische Er- 
klärungen, soweit wir nicht gelegentlich darauf hinzuweisen haben. 

• 

A. Das Vocalsystem. 

Es giebt drei Grundvocale, wie es drei Grundfarben giebt. Sie 
liegen ebensowenig wie die Farben in einer geraden Linie«, sondern 
lassen sich nur unter der Form eines Dreiecks richtig darstellen,, an 
de^^en Spitze a^ an dessen Grundfläche i und u sjteheiu 

*Z_> . . - . 

AUe übrigen Vocale liegen zwischen^ diesen dreien, wie alle Farben 
aus der Mischung von roth, gelb und blau entstehen. In den älte- 
sten Sprachen tr&iten nur diese drei Grundvocale hinreichend deuiUch 
hervor, um auch als kurze Voeale in der Schrift besonders beseich« 
net zu werden. Die Hieroglyphisehe^ Indische, Alt-Uebrlische, Go- 
thi^cI]Le Sobrift kannten theils gar keine andieren Vocäk , theils doch 
keine - anderen kurzen Vocale; die Arabische Schrift bezeichnet noch 
jetzt nur diese drei. 

Hierauf bildeten sich zunächst die Mischvocale e zwischen a und 
i, zwischen a und u, und der Laut des deutschen ü zwiaehen i 
und u; sowie ferner der des deutschen o zwischen e und o. So ent- 
stand die Pyramide: 

a 
e d.0 

i d,Ü u 



1) Ich verweise in dieser Beziehung auf die gröfserc Schrift, -welche den gegen- 
wärtigen Blättern folgen soll , nn'l io welcher auch der physiologische Theil der Frage 
ausfuhrlich behandelt sein wird. 



23 

Die Entfernungen zwischen a und t und zwischen a und u sind 
gröfser als die zwischen i und u. £s spalteten sich daher die Mittel- 
vocale e und o wiederum in je zwei Vocale, deren einer dem a, der 
andere dem i oder u näher stand, und in derselben Weise theilte 
sich auch b in zwei Laut^. Alle diese Vocale sind in den Europäi- 
schen Sprachen vorhMideii, und bilden die folgende Pymmtde: 

a 
fr. e te. eu it b 

inpeur 

fr. e <L fr. au 

i (LÜ u 

Zwar finden sich iri mehreren Europäischen' Sprachen und Dia- 
lectennoch andere Nuancen: wir brauchen uns aber hier um so 
weniger n)it ihnen 'zu beschäftigen, als dieselben' bis jetzt noch in 
keiner der hier in Beträcht kommenden aufsereuropäischeh Sprachen 
b^meilst worden sind*). 

Wir würden gewünscht häbien, für die mittlere Reihe der Vo- 
cale die beiden Punkte über dem u und o beibehalten zu können, 
da dies in der deutschen Orthographie einen allgemein bekannten 
Vorgang hat, und das französische Doppelzeichen eu der Einfachheit 
des Lautes nicht entspricht. Dem steht aber in der pralctischen Aus- 
führung entgegen, dafs gelegentlich über jedem Vocale das Zeichen 
der Länge, wie iri ö, oder der Kürze, d, und aufsierdem der Wortaccent S 
nöthijg werden kann, und dafs älsdahri der Raum über dem Bachstäben 
schon volikoinmen in Anspruch genommen wird. Wir haben daher 
vorgezogjen, die beiden Punkte zwar beizubehalten, sie aber unter 
den Vocal zu setzen, und schreiben o und t^. 

Zur Untersciheidung der beiden Aussprachen des e und des o sind 
die französischen Accente nicht anWendbaf , vi^il einmal der obere* 
Raum schon für andere längst gangbare Zeichen gebraucht wird, und 
weil aufserdem der Acutus mit dem Wortaccent zusammenfallen 
würde. Wir fügen daher, wie dies schon von Andern vor uns ge- 
schehen ist, unter dem offenen Vocale den Strich, g, e^ und unter 
dem geschlossen^ Vocale den Punkt, (?, /?, hinzu, deren Gestalt selbst 
die Aussprache andeutet. 

Dadurch ergiebt sich für unser Alphabet mit Hinzufügung des 
indifferenten Mittellautes folgende. Schreibung: 



1) Es weichen namentlich die Englische« Vocale durcbgftngig ein wenig von 
denen der übrigen Sprachen ab wegen der Verschiedenheit der Mnndstellong. 



^4 



a 

C ij Q 

e o o 

e o 

• 

E9 ist femer nocli eines. Voeales zu gedenken « der sich fast in 
allen Sprachen findet, und in der Linguistik eines Ausdrucks bedarf. 
Dies ist der unbestimmte Vocal, aus welchem sich die übrigen Vo- 
cale nach den Ansichten Einiger erst zu gröfserer Deutlichkeit her- 
ausgebildet haben und in welchen die tonlosen Vocale unserer ge- 
alterten Europäischen Sprachen, namentlich das kurze e^ häufig wie- 
der zurückkehren, wie im Deutschen: lieben, Verstand, im Französi- 
schen: sabre, tenir, im Englischen: nation, velvet. Dieser Vocal steht 
unter den helltönenden Vocalen dem g am nächsten , weil dieser selbst 
ein Gemisch ist von allen übrigen^), ist aber vielgestaltig und nähert 
sich bald dem bald jenem Vocale. Von allen aber, und so auch von 
.0, unterscheidet er sich dadurch, dafs er der hellen Resonanz entbehrt, 
welche durch eine theilweise Verengerung oder auch einen vollständi- 
gen SchluTs des Mundes verloren geht'); im letzteren Falle wird er nur 
durch die Nase gehört. Dieser Vocal inhärirt allen weichen fricatir 
ven^ sowie der ersten Hälfte der nasalen explosiven Laute (s. unten), 
daher alle ^it^t iBuchstaben, wie z^ m, ^, zuweilen als sylbenbildend 
auftreten '). Der stärli^sten Resonanz ist er aber aus leicht nach- 
weisbarea physiologischen Gründen in Verbindung mit r und / fähig, 
welche bekanntlich im Sanskrit als r und l mit allen Eigenschaften 
der übrigen Vocale erscheinen *). 

Wir wären geneigt, diesen Laut ziu* augenfälligen Unterscheidung 
von allen übrigen Vokalen, und. nach dem Vorgange von Ludolf, 
Isenberg u. A. durch das griechische Zeichen e darzustellen, ver- 



1) Das Q gleicht in der Farbenpyramide 

roih 
orange braun woiei 
gelb $rün blau 

der braunen Farbe, welche ebenso aus der Mischung der drei Grundfarben, oder 
aus einer derselben und der gegenfiberstehenden Mischfarbe entsteht. 

2) Er ist der grauen Farbe zu vergleichen, die gleichfalls nicht in den Kreis 
der eigentlichen Farben gehört. 

3) Das f findet sich z. B. im Chinedsohen als Vocal in den Wurzeln $z und l«|. 

4) S. mehr darüber in meiner ausführlichen Schrift über diesen Gegenstand, hier- 
her gehört auch der Englische Vocal , in welchen alle hellen Vocale sich auflösen, wenn 
sie vor r und einen zweiten Consonanten treten,- wie in: Steward, stem, bird, work, 
World, burn, o. a. Doch ist der Indische Vocal davon noch verschieden. 



25 

kennen aber das Gewicht der uns gemachten Einwürfe nicht, welche 
die weniger unvermeidliche Einführung eines unlateinischen Zeichens 
um so mehr treffen, als die^ wahre Aussprache des griechischen e den 
von uns geforderten Laut nicht genau darstellt, sondern ihm ebefi sa 
fern bleibt, wie das lateinische cT« Es kömmt dazu, dafs wir denselb^i 
Laut in den vokalisii^ten Consonaoten L r, n u. s. w. durch den unter- 
gesetzten Kreis bezeichnen, und es daher nahe liegt, dasselbe Zeieheü 
auch für den selbständigen Vokal zu verwenden. Wir Wählen daher e^ 
welches in den -meisten Europäischen Sprachen zugleich den 4inbe^ 
stimmten Vokal b^eichnet, und auch in der Linguistik bereits häufig 
aufgenommen worden ist ^), zur Basis^ und fügen den Kreis ^ wie unter 
Vy l U.a. hinzu: e. Es entsteht daraus der Vortheil, dafs' es la* den 
Fällen, in welchen sich der unbestimmte Vokal mehr dem a^ i, u oder 
nähert, unbenommen bleibt, auch diese Vokale durch den unterge- 
setzten Kreis in den unbestimmten zu verwandeln. Dieser Fall tritt 
z.B. in der Bornu- Sprache ein, in welcher Herr Koelle*) die Vo- 
kale e und a unterscheiden zu müssen geglaubt hat. 

Endlich sind auch die hellen Vocale noch eiAcr besonderen Ver- 
änderung, der Nasalirung, fähig. Diese wird durch keinen Scblufs, 
auch nicht durch Verengerung des Mundkanals, erzeigt, sondern 
durch eine gleichzeitige Oeffnung des Nasenkanals (der Choanen). Es 
ti*itt hier also kein cousonantische& Element hinzu (obgleich die- Na- 
salirung meistens durch einen abfallenden nasalen Consonant bervör^* 
gerufen ist), .sondern es ist eine rein v o ^ a li s^c h e Veränderung. So iai* 
es- richtig \on den Indischen Grammatikern aufgefabt worden y welche 
die Nasalirung (anusvära) durch ein v.oca Uschis Abzeichen aus*- 
drücken, nämlich durch einen übcor^es^tztea E^iükt. V^ir wähkin für 
die fluropäische Schrift das über den Vocal gesetzte Zeichen ", da der 
Punkt sich mit dem f nicht wohl vertragen würde ^). : 

,Wir schreiben also d,^.i^ », ü, ä, g^ u. ' 

Die Länge den Vocale drücken wir nicht durch das . grieefaische 

Zeichen % sondern durch den ia dar lateinischen Prdsodie' gewöhn-^ 

liehen Strich aus, welcher weniger Platz erfordert .ulid sich leidhter 

mit dem Wortaocente verbinden läfst: ä^ d, i^ u. s: w. Die Kftrze^ 



1) Z.B. TOD Bnrnonf, itoger, Endlieher, Pet^fmaniii, Edwards; auch 
von Hopp und Sphön, welche « schreibeB. 

2) Grammar of ihe Bornu w Ktinwri länj/uage. London. 1854. 

3) Dieselbe Beasetclmang ist zuweilen von B^irnotif angewendet' wohlen In sei- 
nem CommeniMre ntr h ya^n^ (p.cxxHf|.p.xL, tablesi}. 



26 

w^nn sie besonders zu bezeichnen ist^ wird gleichfalls, wie in der 
Prosodie, durch " bezeichnet: d, /, € u. s. w. 

Eine vollkammen genaue Umschrift würde auch die Diph- 
thonge besonders als solche bezeichnen müssen, indem zwei durch 
den Accent zu einer Silbe verbundene Vocale anders ausgesprochen 
werden, ^ds wenn sie selbstständig neben einander stehen und zwei 
Klbeh bilden; das deutsche Wort Mai lautet anders ah das italie- 
nische tnaL Man würde das erstere durch Mm\ das zweite durch 
ffmi l>ezeichnen können. Der priddische Gebrauch scheint aber in den 
meisten Sprachen jede besondere Bezeichnung entbehren zu können. 

Die vollständige Uebersicht der Vocale und ihrer Veränderungen 
ist- daher diese: 



« 



a 


■ 


ä- € t 


^ 


ü 


i> 8 


- 










9 


Q 


'd:e i 


ö 


ü 


§ * 


r l 

C LI 


m 

o 


n 




o 


9 


9 


ä i t 





ü 


§ § 






t 




^ 


V 


u 










\ ■ 











B. Das Consoniantsysteixi* 

üeber die Eintbeilung der Cönsonanten. 

Die Cönsonanten lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten 
eintheilcn. Zwei Unterscheidungspcnaipe aber wiegen vor, und sind 
daher zum Grunde zu legen, -obgleich die genaue Stelle jedes Lautes 
in dem physiologischen Systeme erst aus der Untersuchung aller sei- 
ner Eigenschafien hervorgeht. 

Die erste und wichtigste Eiatheilung ist die nach den Orten, 
vro die Laute im Munde gebildet werden. Dei* laütbildende Hauch 
tritt aus dem Kehlkopfe in den Mund und wird hier auf die maraiig- 
fahigste Weise modificirt, bis er da» äufserste Thor, die Lippen, 
überacfaritten hat. Auf diesem Weg;e kann der Hauch an verschie- 
denen Orten gehemmt werden durch einen Schlulis der Zunge oder 
der Lippen. Wir pflegcR in unseren Sprachen, wie die Griechen 
und Römer, drei solcher Schlofspankte zu tmterscheiden^ und hier- 
nach die Cönsonanten in drei Glassen abzutheilen, in Gutturale, 
Dentale und Labiale, je nachdem sie in der Kehle, an den Zäh- 
nen oder durch die Lippen gebBdet werden. 

Der zweite wesentliche Unterschied aller Cönsonanten beruht 
darauf, dafs bei ihre^. Aussprache entweder der JVlund an diesen an- 
gegebenen Punkten vollkommen geschlossen und wieder geöffnet wird. 



n 



oder nur eine Annäherung der Organe stattfindet, ohne dafs dei: 
Stroni des Hauehs durch e»nen SchluTs unterbrochen wird. Jene 
nennen wir explosive oder theilbafe (dividuae), weil der Mo- 
nent der Berührung den Consonantea in zwei Theile theik^), diese 
nennen wir frieative (Reibelaute), weil sie als Reibung gehört wer- 
den, oder continuirliohe (coiitinuae), weil diese Reibung dtttoh 
keinen SehluTs unterbrochen wisd. Die Buchstaben t hbA l haben 
an beiden Eigenschaften zugleich Theil; sie und cofftmMoe und ier 
rühren zugleich, der erstere durch Vibration, ' der letztere durch 
partiellen SeUuTs; sie heifsen passend iiquidati Hiemack ist dik 
Uebersicht der uns bekanntesten einfachen eonsonanttschen Laute 
folgende: 



DTe einfachen Earopäischeh Consonanten nach Earopaischer Schreibung. 



explosiTA« 

oder 

dividuae 

foitis lenis nasalU 

Gutturales k d.g ä,ng 



Dentales 



d 



Labiarles p b 



m 



fvioativ.ae 

odpr 
continuae 



. I , 



' liquidae 

fortta lento sernivocallsj 

^ ch h dän. ^ ^ d.y !giftt.> 



•» >. 



fr. Ch flr.y 

n ,< atork. « fr. Z 

[engl .^A(-in) ongi i^Ä(-ine) 



deni.7* 



l 



f - 



fr. V 



engl W 



1) Map wird sich leicht überzeiigen , dafs wvt oft nur halbe Consonanten ausspre- 
chea ,' wie * in allen FfiUeo, in denen ein Nasal mh eiiiem anderen explosiven Bodi- 
stahen dersell^en Locatclasse fsasammeittriffL 2huc vollen Aassprache leines etcpIpAMit 
Buchstaben j^ehört Schlaff und Oeffn^ng. In andß schlieCsen 'wir den Mund, zum ^f^ 
und öffnen ihn zum <f / in adna umgeketurt; wir sprechen also nur ein halbes n und 
eih' halbes d^ während wir in'tfiUi und aäa eiü vollständiges n und d attssprechen. 
Ebenso in ampa^ müim. Es ist unrichtig,*«! imd«n deshalb, weil das der ersCms 
Hallte inhäiireiide vo.calische Element naoii Qelieben forttönen kann, aa.diim ^o»^ 
sofMin(e« cositnfiae zu zahlen, in welchen , vielmehr das consonantische 6eränsoh| 
die Bettung, wie in /, Vy s, s» conttnuiren mufs. Wenn wir bei eiiiem auslautenden 
11» den Mand nicht wieder Offnen, so sprechen -wir ein halbes ; keinr voIlstSndiges Im. 
Am leichtesten ist jeder ConeoDant in seiner VoUstftndi|^eit a&wischen swel Yooalea 
aufzufassen. Es ist aber einleuchtend , dafs in ama Schlafs und Oeffnong ebenso not- 
wendig zur Vollständigkeit des m gehören , wie in aha za der des h, , Die Indischen 
Grammatiker haben dieses Verh&ltnifs 'durchaus ricJitig aufgefiEifst. Mehr hierüber in 
der aotföhrKoben Schrift. 



98 



Nach welchen Grundsätzen sind diese Laute in einem sdlge- 

meinen Alphabete wiederzugeben? 

Von den 23 Lauten haben nur 11, nlmlich i, ä, i, d, n, r, £, 
jp, kf IM, /, ein und-denselben allgemein gfildgen Werth in den Euro- 
pfliscbenOrthograpfaieen, wobei wir noeh immer ron nnbedeuten* 
den Abweichungen absehmi. Die übrigen müssen naher bestimmt 
mrerden« Unter diesen letzteren sind aber die einfachen Zeichen 
fff s, z, V und IT in der angegebenen Bedeutung schon so allgemein in 
alle linguistischen Bücher aufgenommen, dafs wir sie ohne weitere)» 
gleichfalls anwenden dürfen. 

Schwierigkeit machen dagegen die Laute d. ng, gutt. r, d. ch, 
dänisch ff, d. j\ fr. ch, fr. j\ sowie das starke und schwache Englische 
M. Diese neun Laute werden in der Linguistik auf sehr verschie- 
dene Weise dargestellt. Die Un^&weckmäfsigkeit der gewöhnlichen 
Europäischen Schreibimg, in der wir sie wiedergegeben haben, leuch- 
tet ein, wenn wir an die Grundgesetze eines jeden auf allgemeine 
Anwendung Anspruch machenden Alphabets erinnern, deren vor- 
nehmste folgende sind: 

1. Jeder einfache Laut darf nur durch ein einfaches 
Zeichen ausgedrückt werden. Dagegen fehlen die Bezeichnun- 
gen nff, ch, th. 

2. Verschiedene Laute dürfen nicht durch ein und 
dasselbe Zeichen dargestellt werden. Hier aber erscheinen 
ffi ch, j, r und th jedes in doppelter Bedeutung. 

3. Diejenigen Buchstaben, welche in den wichtigsten 
Europäischen Orthographien einen verschiedenen Werth 
haben, sind in einem allgemeinen. Alphabet überhaupt 
nicht anwendbar. Dahin gehören namentlich cimdy. Jenes wird 
Deutsch wie ts, Französisch mid Englisch wie s oder ib, Italienisch wie 
ti oder k ; und in der Verbindung ch^ deutsch wie Griech. ^, Englisch 
wie tf, Französisch wie ^, Italienisch wie k ausgesprochen; /lautet 
im Deutschen und Italienischen Mde Enc^lisch y in year, im Englischen 
wie dSj im Französischen wie i, im Spanischen wie Deutsch eh. Eben- 
soweit gehen die Bedeutungen von. a in den Europäischen Sprachen 
auiieinander. Unter den obigen Bczeiobnungen sind daher c, chy j 
und a gänzlich zu vermeideti. 

4 Explo^iive Buchs^tühen dürfen nricht zur Darstellung 
van /ricativen Lauten, und umgekehrt, verwendet wer- 
den; vielmehr müssen die Grundzeichen (Basen) der beiden Haupt- 



89 

abtheiiungeB streng gesondert bleil>6n, wenn nicht das Ganze in Vei^ 
wirrimg gerathea soll. Da nun c {=ki ts^ 4») ein explosiver Buch- 
stabe ist, so kann er nicht als Basis für den frJcativen Laut d. <^ die- 
nen« • Ebenso ist das explosive <? in der Bezeichnung des fricativen 
französischen <^ zu vermeiden, und aus demselben Grunde das ex- 
plosive t in dem fricativen englischen th. 

Sehen wir uns nun nac)i solchen Zeichen unv welche für die 
angiegebenen Laute so angewendet werden können, dafs diese wich- 
tigsten Grundsätze nicht verletzt werden, so ist die Auswahl der 
Zeichen beschrftnkter als es zuerst scheinen möchte. > 

Deuts.ch ng, 

» ■ . , ■■ • . • • . . ■ 

Im Deutschen und im Englischen, z. B. d. en^e, engl, sin^it^, 
drückt ng das gutturale n aus^), welches in der Linguistik, nament- 
lich im Sanskrit, bereits sehr allgemein durch n ausgedrückt wird. 
Dafs n die Basis bleiben mufs, leuchtet ein; und von dem eingeführ- 
ten Abzeichen abzuweichen ist kein Grund. , 

Gutturales r. 
Dieses unterscheidet si^h Von dem gewähnlichen dentalen r da- 
durch, dafä statt der Zungenspitze das Gaiunensegel in Vibration ge- 
setzt wird. So wird es öfters dialectisch itn Deutschen, Französi- 

<. 

schisn und andereh Sprachen ausgesprochen. Da der übergesetzte 
Punkt schön bei n die gutturale Aussprache bezeichnet, so wird itian 
auch fiir das gutturale r kein anderes Abzeichen wählen dürfeh« 
Wir bezeichnen es daher r. 

Deutsch,/ 

Das deutsche jf ist der Halbvocal, welcher im En^ischen {year^ 
yet) und zuweilen auch im Französischen {Mayence^ £ayorme) durch 
y ausgedrückt wird. Da wir nach dem Grundsatz No. 3 das Zeichen 
j ni^ht beibehalten dürfen, so schreiben wir dafür y, und folgen hierin 
wiederum d^ bereits in der Linguistik sehr iä>lich gewordenen Sitte^ 

Deutsch ch* 
ch im Deutsche^ (lacAen) ist bekanntlich der fricative Laut, wel- 
cher entsteht, wenn die Kehle am Gutturalpunkte nicht geschlossen 
(denn dann entsteht ib), sondern nur verengert wird ^ so dafs der stark 



1) In den meisten aaderen Spradien , so onch im Sanskrit , er8ch.e|nt li nar vor 
anderen Gutturallauten; daher es selbst yon Indologea öfters gar nicht Vom deititalen n 
unterschieden wird. 






30 



nui, eontianiriieli ansgestofscne Han^ ane ReibiiD{; lioren lättt, ^e 
sie bei s an den Zähnen, bei / an den Lippen gehdrt -wird. • INe 
Engländer, Franzosen, ItaKener kennen den Laot niebt; im ^aniscben 
wird er durch j oder :ß bezeichnet. In den Semitischen Sprachen 
(hebr. n, arab. ^) ist er sehr häufig. Unter den Europäisdien Schrif- 
ten besitzt nur die Spanische und die Grieehisehe ein ein&ehes 
Stichen för den Laut. Die Lateinische Sprache kannte den Laut 
nicht, hat ihn daher auch nicht dargestellt. Die bisher von Linguist» 
Uewählten Bezeichnungen 4^, M, ^, k, x -widerstreiten ^ribnmtlieh 
dem unverletzbaren Grundsatze, dafs fricajtive Laute nicht durdi 
explosive Basen wie Cy k^ q^ dargestellt werden können (s. oben 
Nr. 4), oder sind wie a überhaupt nicht brauchbar. Die nächste ver- 
wendbare fiicative Basis wäre h. Es wird aber aus dem folgenden 
klar werden, dafs dieses Zeichen fiir sechs verschiedene Laute ge- 
bfaucht werden müfste, wenn wir es seiner ursprünglichen Bedeu- 
tung entziehen. Die Schwierigkeit ein passendes Zeicbei^ für diesen 
Laut zu finden ist daher grofs, und schon längst gefühlt w^orden. 
Wir besitzen aber ein solches in einer Europäischen Schrift, der 
Griechischen, welche fast ebenso aHgemein bekannt ist, wie die 
Lateinische. Aus dieser ist es auch in das Russische. Alphabet 
aufgenommen, und das Spanische 4;- dürfte auch vielioehr seine 
Bedeutung dem Griechischen ^ als dem Lateinischen a zu verdanken 
haben. Das Bedürfnifs eines neuen Zeichens, welches natürlich kei- 
nem Orientalischen Alphabete entlehnt werden konnte^ hatte s^ehon 
Volney (s. oben p. 11) veranlafst, das Griechische Zeichen jj; in sei- 
nem Alphabete von 1795 vorzuschlagen, und es, nach dem vergeb- 
lichen Versuche k dafür zu substituiren, auch in sein letztes Alphabet 
von 1818 wieder aufzunehmen. Derselben Bezeichnung bedieüt sich 
auch Job. Müller^), Rapp'), Bunsen') u. A. Ich kann es daher 
nur für einen wesentlidieyi Vortheil h)dten, ja für das einzige BGttei 
alle Schwierigkeiten zu lösen, wenn wir diesen Vorgängern folgen 
und das Grieehisehe Zeichen jf für diesen Laut in das aUgemeine 
Alphabet aufnehmen, lieber den dem harten j( entsprechenden wei- 
chen Laut siehe weiter unten. 

Französisch cAr (englisch ah, d. 9ch). 
Auch für den rauschenden Laut des 'deutschen ach^ engl. «A, fr. 



1) Handbneh der Physiologie, Band H. (1837), p. 337. 338. 

9) Phyiiologie der Sprsohs p. 66. 

3) Aegyptena Stelle in der Weltgeschichte. Bd/I. 



\l 



L'^V 



»1 

ch würden wir sicher nicht anstehen eine neue Basis vorzuschlagen, 
und dieselbe nöthigeii£dls aus dem griechischen Aljph£d>ete zu ent- 
lehnen, wenn sich eine solche vorükude. Die Griechen aber be^ 
safsen so wenig wie die Römer diesen Laut, und bis in die Orien- 
talischen, oder auch nur bis in das Russische Alphabet zurückzugrei- 
fen, müssen wir venneiden, da uns mit Recht bis dahin Niemand 
folgen würde. Es bleibt daher nur übrig ims üür. diesen Laut an 
die ximächst liegende Basis s zu. halten und diese mit einem Abzeichen 
zu versehen. Dies ist auch, von denen ge«cheh^i, die ein einfaches 
Zeichen f^ diesen einfachen Laut gesucht haben, aufser von Volney, 
der hier zuerst ein neu erfundenes Zeichen vorschlug ^, und später 
r, d; I. ein umgekehrties j vorzog. Bei Andern findet sich i oder i 
gebraucht; am weitesten ist durch Bopp's Vorgang I eingedrungen, 
welches er seit 1833 an die Stella des deutsclien seh oder des eng- 
lischen ah setzte. ' Meistens blieb inän aber bei dem Doppelbucbstaiben 
sh stehen, der nicht allein gegen die Einfacbheit des Lauteis verstöfst, 
sondern auch den unrichtigen Eindruck erzengt, als sei mit dem 
rauschenden Laiite ein stärkerer Hauch verbunden als mit dem ein- 
fachen 8. ' 

Wir würden , der Autorität und der Verbreitung wegen die Bopp- 
sche Schreibung i aufnehmen, wenn sich nicht gegründete Bedenken 
dagegen erhöben. Der* Spiritus Asper ist, wie A, ein Hauchzeichen, 
und nach der Analogie der Aspiraten £', f,\p, würde man i f&r sh 
(einzeln gesprochen) leseh müssen, oder' nach der Analogie Vbn iS^jjf, 
ü. a. (s. unten) würde man an eine Verstärkung des einfachen s denkeii« 
Beides ist nicht dfer Fall. W^ir würden demnach eine neue Bedeu- 
tung des Spiritus Asper eihfiihren, die nur fKr diesen einzelnen Fall 
Geltung hätte. "W^r können ebensowenig s annehmen, weil der Strich 
die Palatalreihe bezeichnet (s. unten), und der einzige Vorgang des 
8 bei Schleiermacher hat bis jetzt keine Nachfolger gefunden. Wir 
schlagen nun die Schreibung ^ vor, indem wir dut^ch das runde Ab- 
zeichen zugleich einigerm^ssen an die Mundstellung erinnert werden, 
die bei der Aussprache nöthig ist^ eine Rücksicbt^ die wir öfters bei 
der Wahl der Abzeichen, in Ermangelung wichtigerer Entscbefdungs- 
gründe, in Betracht gezogen haben. Es kommt uns hier ferher'a^ 
statten, dafs de^ von uns gewählte Haken über i der am weitesten 
verbreiteten Schreibung Bopp's durch i so nahe wie möglich kommt. 
Endlich dürfen wir auch an das Wendisch-Serbische und jetzige Böh- 
mische Alphabet erinnern, welche mit sehr geringer Abweichung für 
unser « allgemein 8 gebrauchen. 



'■':.i' 



82 

Französisch j. 
Dieser Lmt ist der dem starken fr. ch (d. seh) entsprechende 
weiche oder intenirte Laut' und verhält sich zu jenem genau wie fr. 
z zu dem starken 9. Volney behielt die französische Schreibung j 
bei) die wir nicht einmal als Basis anwenden dürfen ( s. oben p. 28),« so 
wenig wie die aufserdem gebräuchliche zh. Es kann aber keinem 
Zweifel unterliegen, dafs unserm s fär engl, sh^ ein weiches £ fiir 
franz. j entsprechen müfs. Im richtigen Gjefiihl dieses Parallelismus 
schreiben die Böhmen und Serben dafür z. 

Eng^sches hartes ih. 

Das englische ih^) bietet genau dieselben Schwierigkeiten dar 
wie das deutsche ch. Es ist eine littera fricativa oder conimua und 
darf daher den explosiven Buchstaben t nicht zur Basis haben« Das 
einzige lateinische Zeichen, welches aus der fricativen Abtheilyng 
dafür verwendbar wärß, ist 9, und für den weichen Laut z. Beide 
sind aber schon doppelt in Anspruch genommen, und würden noch 
überdies den Uebelstand bringen, dass dadurch der Neigung der mei- 
sten Europäischen Völker, den eigenthümlichen Lispellaut in das ge- 
w^öhnliche dentale 8 zu verändern, nur Vorschub geleistet werden 
wä{;de. Auch hier wird es daher später, wenn der allgemeine Ge- 
brauch den ersten Anstofs überwunden haben wird, als ein Gewinn 
erkannt werden, wenn wir statt eines s mit Abzeichen das allgemein 
bekannte Griechische Zeichen ^ alß eine neu hinzutretende be- 
sondere Basis aufnehmen. Unter den bedeutendsten Vorgängern für 
den Gebrauch des können wir Volney (1795), Klaproth (Asia 
Polygl. 1823) und Fleischer (1831) anführen. 

^ir verkennen das auf der Oberfläche liegende ernstliche. Be- 
denken keineswegs, dafs durch die Aufnahme zweier Griechischer 
Buchstaben die im Allgemeinen, nothwendige Beschränkung auf das 
Römische Alphabet eiiie Ausnahme erleidet, u^ sehen voraus, dafs 
Viele, welchen die volle Würdigung des alphabetischen Orga/iismus 
und seiner Gesetze femer liegt, daran Anstofs nehmen werden. Es 
ist indessen leicht zu ermessen, AsS^ bei der aufiallenden Armuth 
der Lateinischen Sprache an fricativen Lauten uad Zeidben, und bei 
der allgemeinen Neigung aller Sprachen, die explosiven Laute immer 
mehr in fricative zu verwandeln'), und diese letzteren io Folge da- 



1) &8 findet sich dieser lispelnde Laut im Arabischen nnd zablfeichen anderen, 
auch mehreren Afrikanischen Sprachen 'wieder. 

2) Die Beläge hiervon shid theils aus den Romanischen Sprachen' aHgemein be- 



33 

von immer feiner zu nuanciren, das Mifsverhältnirs zwischen den 
beiden Lautordnungen in Bezug auf ihre graphische Darstellharkeit 
bereits zu grofs geworden ist, um nicht einer wesentlichen Abhülfe 
für alle Zukunft dringend zu bedürfen. In der That sind für die 
oben angegebenen 9 explosiven Laute 8 Basen vorhanden, und für 
die 12 fricativen nur 6 Basen. Die Vernvehrung der letzteren 
durch die beiden griechischen Zeichen ^ und ^ ist daher fast unver- 
meidlich, und ihre Unentbehrlichkeit wird sich alsbald noch deutlicher 
herausstellen, wenn wir die hinzukommenden Asiatischen Laute in 
Betracht ziehen. 

Das Englische weiche th und das Dänische g. 
Das weiche Englische ih (in ihe^ thou) findet sich auch in dem 
Dänischen^ und in dem Neugriechischen d wieder; der dem starken 
Deutschen ch entsprechende weiche Guttural erscheint im Dänischen 
und Holländischen g und im Neugriechischen y^). 

Es ist nicht zu leugnen, dafs es von grofsem Vortheil wäre, wenn 
wir für diese beiden Laute neben den stark gehauchten ^ und ^ noch 
besondere Basen hätten, wie z neben «, z neben ^, v neben/, und 
wenn einst die an sich begreifliche Abneigung gegen die Griechischen 
Buchstaben ^ und ^ der Nothwendigkeit ihrer Einführung gewichen 
sein wird, dürfte man sich leichter entschliefsen noch weiter zu gehen 
und die entsprechenden weichen Laute gleichfalls durch die griechi- 
schen Zeichen y und d zu bezeichnen ^). Für jetzt halten wir diesen 
Vorschlag noch zurück, obgleich wir sogar den wichtigen Vorgang 
von Fleischer (1831) dafür anführen konnten, einerseits, weil die 
Neugriechische Aussprache des y und 5 weniger bekannt ist, als die 
des ^ und ^, andrerseits, um die Grundlage der lateinischen Buch- 
staben nur im äufsersten Falle zu verlassen. Die Aushülfe, welche 
in imserm Falle am nächsten liegt, ist die, dafs wir den starken und 
schwachen Laut durch den Spiritus asper und lenis') ausdrücken 

kannt, theils werden sie in der aasführlichen Schrift vollständiger gegeben werden. 
S. auch unten, wo von den Palatalen gesprochen wird. 

1) Das Neugriechische y geht wenigstens vor f, r, t; in den fricativen Laut über. 

2) Es ist keinem Zweifel unterworfen , dafs auch x ^i^^^ ^ ursprünglich nicht die 
später erst emgedrungenen fricativen Laute bezeichneten, sondern die Aspiraten 1t und 
f. Der Zeitpunkt der veränderten Aussprache des x^ ^ ^^^ ^ ^^^ nicht bestimmt 
nachzuweisen, und dürfte yielleicht gleichzeitig mit der des / und 6 eingetreten sein, 
während ß schon früher zur Aussprache v hinneigte. 

3} Die Inconsequenz , dafs das Zeichen ' in andern Fällen vielmehr eine Unter- 
brechung des Hauches anzeigt, bleibt dabei ein unvermeidlicher, aber in diesem Falle 
praktisch unbedeutender Uebelstand. 

3 



84 

und jenen ^ , ^'. diesen f, & schreiben, oder auch nur den schwa- 
chen Laut besonders durch * bezeichnen, für den starken aber die 
Basis ohne alles Abzeichen beibehalten, da jf und ^ schon ursprüng- 
lich stark lauteten, und im allgemeinen weit häufiger Torkommen 
als / und ^. 

Es gestaltet sich daher nun die Uebersicht der Europäischen 
Laute folgendermafsen: 

Alphabet des Eoropäischen Consonantsystems. 

explosivae oder i fricatirae oder 

diTidnae \ continnae ancipites 

fort. lea. damI. | fort. len. ■emhroc 

Gutturales k g n jj[ h ^(y) y 

I 




r 



Dentales t d n \\8 z r l 

6(3) 

Labiales p b m f v tr 



Erweiterung dieses Alphabets durch HinzufÖgung der fremden 

Laute in den Orientalischen Sprachen. 

Die Asiatischen Sprachen, und namentlich die Indische und die 
Arabische, besitzen aufser den bisher betrachteten, noch eine Anzahl 
anderer Laute , welche in den Europäischen Sprachen theils gar nicht 
vorhanden sind, theils erst in einem gröfseren Zusammenhange ihre 
richtige Stellung erhalten, weil sie Lautklassen angehören, welche 
nur in jenen Sprachen vollständig durchgebildet sind. Statt der drei 
uns bekannten Klassen sind hier deren sieben zu unterscheiden, 
die wir jetzt einzeln aufführen wollen. 

I. Die Faucalklasse. 

A. 
Wir pflegen das h zu den Gutturalen zu rechnen. Es ist aber 
leicht zu bemerken, dafs wir diesen Laut hinter dem Guttural- 
punkte sprechen, und zwar unmittelbar am Kehlkopfe. Wenn es 
so w^eich ausgesprochen wird, dafs es intonirt wird, d. h. dafs zu- 
gleich ein vocalischer Ton in den Stimmbändern klingt (wie bei z, 
ü, ^\ z), so hört die Reibung auf hörbar zu sein, wir vernehmen 
nur das vocalische Element. Daher wird mit Recht dieser intonirte 



35 

Hauch in keiner Sprache besonders bezeichnet, h gehört daher zu 
den starkgehauchten tonlosen Lauten. 

Arab. t 'elif, Hebr. « 'aUf, Sanskr. "W, 
Griech. Spiritus lerds ^ 

Wenn wir die Kehle schliefsen und dann zur Aussprache eines 
Vocals öffnen, so erhalten wir den schwachen explosiven Laut, der 
in den Orientalischen Schriften besonders bezeichnet wird, in den 
Europäischen aber, aufser der Griechischen, nicht. Wir vernehmen 
ihn deutUch zwischen zwei aufeinander folgenden und getrennt ge- 
sprochenen Vocalen, wie im Italienischen sara *a casa^ engl, no ^order, 
AtVLlsch See-^adUry oder auch nach Consonanten, wenn wir mein 'Eid 
unterscheiden von^ Meineid y oder Fisch-'art von Fischart u. a. Wir 
bezeichnen diesen Laut, wo dies nöthig ist, durch den Haken % wie 
die Griechen. 

Arab. ^ >ain. 

Der yorbeschriebene leise Laut kann durch eine stärkere Explo- 
sion an demselben Punkte der Kehle auch hart ausgesprochen wer- 
den. Dann entsteht der Laut, den die Araber ^ schreiben. Wir 
finden ihn von den Gelehrten stets über den folgenden Vocal gesetzt 
«, d, a, a, «, oder auch unter demselben, a. Diese Bezeichnungs 
weise würde nach der Analogie aller Schriftsysteme voraussetzen, 
dafs das lain nur eine Affection des Vocales sei. Es ist aber ein 
voller Consonant, der dem Vocale vorausgeht. Wir bezeichnen ihn 
daher, mit Rücksicht auf sein Verhältnifs zu dem schwachen Laute * 
durch die Verdopplung des Hakens, und schreiben /. 

Arab. e^, Ka. 

Der dem / entsprechende fricative Laut ist nicht das gewöhn- 
liche A, sondern ein stärker gehauchtes, welches eine gröfsere Ver- 
engung des Faucalpunktes verlangt, und von den Arabern von dem 
einfachen h unterschieden wird. Es ist daher öfters durch hh be- 
zeichnet worden. Wir schreiben, analog dem jf und ^\ auch K^ und 
finden darin schon Vorgänger in Fleischer (1831), Ewald (1831), 
Vullers (1841). 

Dafs in der faucalen Reihe kein Nasal vorhanden sein kann, 
lehrt die physiologische Stellung des Faucalpunktes im Munde, dessen 
Verengerung oder Schliefsung zugleich die Choanen oder den Nasen- 
kanal verschliefst. 



36 

Die Faucalreihe beschränkt sich daher auf die vier Laute, welche 
wir so bezeichnen: ^ ^ n h 

n. Gutturalklasse. 

Wie wir von dieser Klasse so eben schon das A ausgeschlossen 
haben, weil es hinter dem eigentlichen Gutturalpunkte iiusgespro- 
chen wird, so müssen wir bei einer genaueren Scheidung der Klassen 
auch das y ausschliefsen und es der nächstfolgenden zuweisen, weil 
dieser Laut vor dem Gutturalpunkte im Munde gebildet wird. 

Dagegen werden wir einen den Semitischen Sprachen eigen- 
thümlichen Laut: 

das Arabische vj$, Hebr. p, qof^ 
dessen Bildungspunkt an dem hinteren weichen Theile des Gaumens 
liegt, der gutturalen Klasse zuweisen müssen, obgleich diese etwas 
weiter nach vorn, da wo sich das Gaumensegel an den harten Gau- 
men anschliefst, gebildet wird. Wir schreiben den Laut mit dem 
Zeichen, welches die Griechen und Römer an seine Stelle setzten, 
obgleich sich nicht nachweisen läfst, ob diese genau denselben Laut 
damit verbanden, nämlich q. 

Die Guttxu'alreihe besteht demnach aus den Buchstaben: 

*» ?» 9^ ^; i' x^y)''^ ^• 

IIL Die Palatalklasse. 
Wir findeu im Sanskrit eine Klasse von Lauten zwischen den 
Gutturalen und Dentalen, als deren Bildungsort im Munde der harte 
Gaumen (tdlü) von den Indischen Grammatikern angegeben w^ird. 
Die beiden ersten explosiven Laute dieser Klasse werden von den 
jetzigen Eingebornen nach allen Beschreibungen so ausgesprochen, 
wie das Englische ch und J in choice und Join, oder wie das Italie- 
nische c und ff in cima und ffiro. Diese Englischen und Italienischen 
Laute sind, wie nieixiand bezweifeln wird, der sie aussprechen kann 
oder hört, Doppellaute, welche mit einem dentalen (oder lingua- 
len) t oder d beginnen und mit s oder z schliefsen. In der Devana- 
gari- Schrift der Indier wurden aber nur einfache Laute durch ein- 
fache Zeichen dargestellt, und ihre Sprache selbst läfst nicht den 
mindesten Zweifel darüber, dafs die Laute ^ und ^ wirkUch ein- 
fache^ nicht componirte Laute waren. Dies geht z. B. daraus her- 
vor, dafs sie im Verse die vorhergehende Sylbe nicht lang machen, 
sowie daraus, dafs sie verdoppelt werden können^). Die Laute 

1) Es ist einleuchtend, dafs in keiner Sprache ein componirter Laut verdoppelt 



37 

wurden folglich ursprünglich anders als jetzt, nämlich als einfache 
Laute ausgesprochen. Wenn wir nun auch diese Laute nicht mehr 
näher bestimmen könnten, so würden wir sie doch unzweifelhaft im 
Sanskrit durch ein. besonderes Abzeichen andeuten müssen. Als sol- 
ches ist von Bopp und dessen Schule der übergesetzte Strich ' ein- 
geführt worden. Diesen behalten wir bei, imd fügen ihn allen Gut- 
turalbuchstaben hinzu, um ihre Palatalgeltung zu bezeichnen. So er- 
halten wir die Reihe Ic, ff, n; jf, ;f(/); y. 

Gehen wir dieser Lauterscheinung etwas weiter nach, so findet 
sich, dafs die Veränderung früherer Gutturalen in assibilirte Lingua- 
len oder Dentalen auch in anderen Sprachen wiederkehrt. Das Grie- 
chische xoilov, d. i, kailon, wurde lateinisch coelumy d. i. kglum, gespro- 
chen und lautet jetzt im Italienischen cielo, d. i. teelo; das Lateinische 
caseiis, der Käse^ ist im Englischen cheese^ d.i. tsize^ geworden; aus 
dem Hebräischen gamal^ Arabisch gemd^ das Kameel, ist dialectisch 
erst ffyemel oder dyemel^)^ dann dzemel, endlich auch zemel gewor- 
den. Solche Uebergänge finden in der Sprachengeschichte nie sprung- 
weise, sondern allmälieh statt. Es ist eine der allgemeinsten Erschei- 
nungen, dafs die explosiven Buchstaben die entsprechenden fricativen 
Laute hinter sich erzeugen, dann ganz in sie übergehen, und dafs 
gleichzeitig die Gutturalen immer weiter nach vom im Munde stre- 
ben, bis sie endlich in Dentale übergehen. 



werden kann. Wenn man das Englische r%cKe$ in seine einfachen Laute auflöst r%tie$ 
und hätte die Absicht den Laut zu verdoppeln , so könnte man nicht schreiben rxchchesy 
d. i. ritSties, (denn dies wurde lauten wie in which child) sondern man wfirde nur 
das erste Element verdoppeln, ,und ritches, d.i. ritths schreiben können. Vgl. was 
unten über die Verdoppelung der Aspiraten gesagt wird. 

1) Auch dem t und d wird in vielen Sprachen ein yliaut zugefügt und vom Sprach- 
gefühl nicht selten als einfacher Laut aufgefafst und behandelt. Wenn es in einzelnen 
Sprachen zweckmäfsig scheinen sollte, diesen nachschlagenden Laut nicht als vollstän- 
digen Consonanten aufzufassen, so würde es nahe liegen, für die Laute ty, dy (rich- 
tiger iy, gy) wie bei den Palatalen den Strich einzuführen und t\ d zu schreiben, 
da y in der That palataler Natur ist und die Aussprache selbst des f oder d der pa- 
latalen sehr nähert. Es kann in gewissen Sprachen , z. B. den Slavischen und der 
Chinesischen, auch wünschenswerth erscheinen, aus etymologischen oder linguistischen 
Gründen, in gewissen Fällen der Affrikirung und Assibilirung , von dem allgemeinen 
Grundsatz der einfachen Zeichen ausschliefslich für einfache Laute abzusehen, und für 
solche, gleichsam diphthongische Doppellaute gleichfalls einfache Zeichen anzuwen- 
den. Li diesem Falle würde es, wie uns scheint, immer noch zweckmäfsiger sein, statt 
neuer Basen wie c und j , dieselben Basen beizubehalten , und diese durch ein hin- 
zugefügtes Abzeichen zu modificiren, und zwar so, dafs für ky, gy, ty, dy, tS, dz, 
tt, dt geschrieben würde 1c^ g, t', d, t, d, f, d. Im Slavischen assibilirten r durch- 
dringen sich r und S so vollkommen, dafs der Laut als einfach anzusehen ist und nur 
durch r wiedergegeben werden kann. 



38 

Auf diesem Wege, vom Guttural- zu dem Dentalpunkte , liegen 
im Mundkanale noch zwei andere, welche in verschiedenen Sprachen 
festgehalten wurden, der Palatalpunkt und der Lingualpunkt. 
Der erstere liegt ziemlich in der Mitte des harten Gaumens. 
Ein an diesem Punkte durch Andrücken der breiten mittleren Zunge 
ausgesprochenes k öder ^ wird sich von jedermann leicht in seiner 
Verschiedenheit von dem tiefen gutturalen q, k oder ff erkennen las- 
sen. Ein solches palatales ü ist von dem gutturalen k ebensoweit 
unterschieden, wie das Deutsche ch in ich^) von dem ch in ach oder 
Buch , oder wie das allgemeine Deutsche ch in Milch von dem Schwei- 
zerischen ch in demselben Worte. In den meisten Sprachen nähert 
sich das k und ff vor den Vocalen e, i, o und u der palatalen Aus- 
sprache, während sie vor a, o und u mehr guttiu*al bleiben. Dies 
hängt mit der Bildungsweise dieser Vocale zusammen. Im Sanskrit 
unterschied man beide, die gutturale und die palatale Aussprache, 
vor allen Vocalen *). 

Die palatalen Laute haben, aus nachvvreisbaren physiologi- 
schen Gründen, die Eigenheit, dafs sie sich leicht mit einem An- 
fluge von y verbinden, welches am deutlichsten in dem palatalen n 
imd ? hervortritt *). Dieser leise Anflug, welcher zuerst die palatalen 
Laute so innig begleitet, dafs er von einem feinen Ohre sowoW vor 



1) Dieser Laut wird von Engländern und Franzosen schwer getroffen; sie pflegen 
meistens s dafür zu hören nnd zu sprechen, weil sie die Zähne zu nahe an einander 
bringen. Es ist kaum zu bezweifeln, dafs der palatale Zischlaut 1J[ im Sanskrit ent- 
weder noch jetzt (denn ^ie Beschreibungen der Engländer sind nicht sehr genau) oder 
doch ursprünglich kein anderer als dieser Laut war. Er pflegt jetzt öfters 4 ge- 
schrieben zu werden , und diese Bezeichnung würde nicht gegen das System yerstofsen. 
Es iäfst sich aber am Palatalpunkte gar kern Laut bilden, der unserm einfachen s 
ähnlich wäre, sondern nur ein dem ^ oder s ähnlicher, daher 6,ie Schreibung x ^^^ 
genauste ist und eingeführt zu werden verdient. Wem diese Bezeichnung gar zu ab- 
weichend dunkt Yon der bisherigen, würde sich vielleicht eher zu der Schreibung i 
entschliefsen , welche der heutigen Aussprache nahe kommen würde. Mehr hierüber 
in der ausführlichen Schrift. 

2) In Bezug auf ;^ (d. ch) thun wir das auch im Deutschen. Wir sprechen z. B. 
das ch in allen Diminutiven, auch hinter a, o und f«, nicht guttural, wie in Aachen, 
rauchen, Kuchen, sondern palatal, wie in Mamachen, Frauchen, Kuhchen ^ von Mama, 
Frau^ Kuh. Das gutturale ch wird aber hinter allen Vocalen nur im südlichsten 
Deutschland gesprochen. 

3) Man spreche z. B. das n und / in ano, fule so aus, dafs man die breite mitt- 
lere Zunge an die hohe Mitte des harten Gaumens andrückt, so wird man nicht mehr 
die französischen Wörter änneaiu und foule hören, sondern sehr annähernd a^neau 
und fouxlli, nur mit dem Unterschied, dafs die heutige französische Aussprache die 
Zunge nicht mehr ganz bis zum Gaumen hebt, sondern sie ihm nur nähert, so dafs 
der Laut sich immer mehr in y (ayeau^ fouyi) auflöst. 



_39 

als nach dem Schlufsmomente der explosiven Laute vernommen wird, 
verstärkt sich dann leicht zu einem nachschlagenden y, dann zu einem 
jf, endlich zu S, Daraus entsteht eine Reihe von Doppellauten, welche 
vom palatalen k durch %, ^, tj[, ts sich öfters bis zum einfachen 
8 oder selbst 8 verändern. 

In den Sprachen nun, in welchen sich der reine einfache Palatal, 
wie im Sanskrit, von den Gkitturalen geschieden findet, oder in wel- 
chen die nut den Palatalen verbundene Reibung so inhärirend ver- 
nommen wird, dafs er die Einfachheit des Lautes nicht entschieden 
aufhebt, ist es rathsam, die einfache Bezeichnung durch i', g^ n bei- 
zubehalten. Wo aber der Doppellaut, wie im Englischen church^ join^ 
deutlich hervortritt, wird eine consequente Umschrift ihn auch als 
solchen durch zwei Zeichen darstellen müssen^), lieber den beson- 
deren Fall, wenn in einem fremden Alphabete diese Laute einfach 
dargestellt werden, weil sie ursprünglich einfach waren, dieselben 
aber jetzt als Doppellaute ausgesprochen werden, ist noch zu be- 
achten, was weiter unten gesagt wird. 

Die Reihe der reinen Palatallaute ist also folgende: 

^' 9^ ^; i' iW; y? ^• 

wobei nur noch zu bemerken ist, dafs jp und der Halbvocal y sich so 
nahe liegen, dafs das j|p wohl in keiner Sprache als ein besonderer Laut 
neben y erscheinen dürfte. Dafi y den Palatalstrich nicht erhält, erklärt 
sich von selbst dadurch, dafs ihm kein gutturaler Laut entspricht. 

IV. Die Cerebralklasse. 
Diese den Indischen Sprachen fast ausschlief slich eigenthüm- 
licbe Klasse wird so gebildet, dafs die Zungenspitze nach oben bis 
in die Nähe des Palatalpunktes zurückgebogen wird und hier die Ex- 
plosion oder die Reibung erzeugt. Für unser Ohr stehen diese Laute 
den Dentalen am nächsten. Wir behalten auch füi^ sie das von B o p p 
und seiner Schule eingeführte Abzeichen, den untergesetzten Punkt 
bei, imd schreiben diese Indische Reihe 

t, d, n\ §\ r, L 

V. Die Lingualklasse 
gehört ebenso ausschlief slich der Arabischen und verwandten 
Sprachen an. Sie ward gebildet, indem die breite Zunge mit nach 
untejQ gebogener Spitze den ganzen vorderen Raum des harten Gau- 
mens bis zu den Zähnen berührt oder ihm sich nähert, und ist da- 



1) Vgl. oben p. 37, Note 1. 



40 

her gänzlidi verschieden von den Indischen Cerebralen, obgleich auch 
diese nicht selten Lingualen genannt werden. Es scheint daher 
zweckmäfsig, diese letztere Benennung auf die Arabischen Laute zu 
beschränken, und die erstere für die Indischen festzuhalten^). 

Auch die graphische Bezeichnung war bisher bei Robinson, 
Caspari, Davids u. A. ein Punkt unter den Dentalen, wie bei den 
Cerebralen. Wir haben statt des Punktes, nach Volney's Vorgang 
eine kleine Linie gewählt, f, welche die breite Zungenposition der 
Arabischen Lingualen passend im Gegensatz zu der Cerebralbildung 
bezeichnet und doch sehr wenig von dem bisherigen Punkte abweicht. 
Die Araber haben nur vier Buchstaben dieser Klasse ausgebildet, 
nämlich: iy 4\ §f ?* 

VI. Die Deutalklasse 

findet sich vollständig in den Europäischen Sprachen, und ist schon 
oben näher erörtert worden. Das Wesentlichste der drei fricativen 
Lautbildungcn «, 8 und 0, nebst den entsprechenden weichen Lau- 
ten, ist, im Gegensatz zu dem gutturalen und palatalen ^ und j[, 
die FricLion des Hauches, welche an den Zähnen vernonunen wird. 
Die Modification dieser Zahnfriction entsteht durch den gröfseren 
oder geringeren hohlen Raum, den die Zunge hinter den Zähnen 
frei läft. Liegt die Zungenspitze am Punkte der Friction selbst, so 
entsteht ^; wird sie an die Unterzähne gelegt, und die Oberseite der 
Zunge bis hinter die Oberzähnc zurückgebogen, so entsteht«; weicht 
die Zunge noch weiter zurück, so dafs hinter den Ober- und Unter- 
zähnen ein gröfserer hohler Raum bleibt, so bewirkt diese erwei- 
terte Resonanz den Laut «. Man würde den hinteren Abschlufs des 
Resonanzraumes noch weiter zurücklegen können bis zum Palatal-, 
ja fast bis zum Gutturalpunkte; auch kann man die Höhlung des 
Mundkanals durch die Lippen verlängern. Dies bewirkt aber keinen 
wesentlich verschiedenen Eindruck auf unser Ohr, für welches der 
rein dentale Bestandtheil des Lautes, die Reibung an den Zähnen, 
entschieden vorwiegt '-^j. Dagegen erhält das cerebrale s der Indier 
durch die besondere Biegung der Zunge, welche einen doppelten 



1) Cerebrals war die ursprüngliche Englische Bozeichnung , welche zwar aaf einer 
unrichtigen Uebersetzung des Indischen Namens tnvrddanya, d. i. Gaumdach-Buchstaben, 
beruht , aber bis jetzt durch keine passendere ersetzt worden und daher beizubehalten ist. 

2) Nur aus den Slavischen Sprachen ist dem Verfasser die Unterscheidung zweier 
8 bekannt, von welchen das vordere als lingual am besten durch den untergesetzten 
Strich s bezeichnet werden durfte. 



41 



hohlen Raum im Munde erzeugt, einen etwas abweichenden Aus- 
druck, welcher durch den cerebralen Punkt bezeichnet ist. 
Die Dentalreihe bleibt hiernach, wie oben angegeben: 

t, d, n; S, Z; 8, Z; ^, ^X^J i ^> ^• 

VII. Die Labialklasse 

ist gleichfalls aus den Europäischen Sprachen bekartnt, und oben 
bereits mitgetheilt: 

Pj i, w; /, V; w. 

Vereinigen wir jetzt die sieben Klassen zu einer gemeinschaft- 
lichen Uebersicbt, so stellt sich dieselbe folgendermafsen dar: 

Die Coüsonanten des Allgemeinen Alphabets. 







expJ 


osivae 




fricativae 












oder 






oder 










di^ 


ridnae 




continüae 




liqaida 






orales nasal. 
fortU lenis 




orales 








fortis 


leiiis seulvucal. 




I. 


Faucales. 


> 


> 




R h 








u. 


Gutturales. 


k ? 


9 


n 


x(x) 


i(y) 




r 


HI. 


Palatales. 


k 


§ 


t 

n 


i 


X(y) 


y 


t 


IV. 


Cerebrales. 


t 


• 


n 

• 


9 






r l 

• • 


V. 


Linguales. 


t 


i 


tP 


8 


Z 






VI. 


Dentales. 


t 


d 


n 


\m 


z 

ff(äj 




r l 


VII. 


Labiales. 


P 


b 


m 


f 


V 


W 





Die Aussprache dieser Laute in Beispielen und ihre organische 

Eeihenfolge. 

W^ir ordnen diese Beispiele in einer Reihenfolge an, welche auch 
in Wortverzeichnissen fremder, namentlich sehr lautreicher Spra- 
chen entschiedene Vortheile vor unserer gewöhnlichen haben dürfte, 
nämlich nach den Organen. Das Semitische Alphabet, von welchem 
unsere Ordnung herstammt, hatte iu*sprünglich selbst eine organische 
Anordnung^), die aber später ganz verwischt worden ist. Jetzt er- 
scheint imsere Alphabetsfolge in der gröfsten Verwirrung, und es 



1) S. d. Verfassers Abhandlung: lieber die Anordnung und Verwandtschaft des 
Semitisichen , Indischen, Aethiopischen , Alt - Persischen und Alt- Aegyptischen Alpha- 
bets. Berlin 1836. 



42 



scheint uiii^echt und unzweckmäfsig , dieselbe Verwirrung, ja eine 
noch vermehrte, auf alle die neu gewonnenen Sprachen zu übertrafen, 
welchen in unserem Jahrhundert zum erstenmale eine Schrift dar- 
geboten wird. Auch drängen sich die Uebclstände leicht auf bei 
der Anlage eines solchen Vocabulars, namentlich für die Stellen der 
neuen Zeichen ^ ^ / '. Unsere Alphabetstafel läfst leicht erkennen, 
dafs eine organische Ordnung auf doppelte Weise erreicht werden 
kann, indem wir entweder den verticalen Reihen folgen (diese Ord- 
nung lag im Wesentlichen dem Semitischen und dem ältesten Sans- 
kritalphabete zum Grunde), oder den horizontalen, nach Art der In- 
dier im Devanagari. Wir würden die letztere Anordnung vorziehen, 
wenn dieselbe nicht den Uebelstand mit sich führte, dafs dadurch 
die Buchstaben mit gleichen Basen in den verschiQdenen Klassen ge- 
trennt würden. Folgen wir den verticalen Reihen, so bleiben die 
glciichen Basen zusammen, so dafs man sich sogar ohne grofsen Uebel- 
stand erlauben könnte, von den Abzeichen in der Anordnung ganz 
abzusehen. Nur j[ und ^, B und ^' werden getrennt, wenn man nicht 
y und d zu schreiben vorzieht, und in der Vocalreihe wird die Ver- 
einigung von u und u nöthig sein. Für Bücher, welche nur für die 
Europäische Wissenschaft bestimmt sind, und in welchen nur die 
gewöhnlichen Buchstaben oder doch nur wenige diacritische Zeichen 
vorkommen, würde jedoch die bisherige Ordnung zunächst besser 
beibehalten werden. 



Vocale. 

ä d. Vater f fr. dmey flamme^ it. coro* 

ä d. Mann, it. ballo. 

u fr. a», en, 

ai d. Kaiser^ engl, mine, 

au d. Hausy engl house, 

au d. Häuser^ heute, 

§ fr. mere , fite , d. Bar, 
engl, fat , man, 
d. recht , wenn , lat. lego, 
A.weh^ fr. donn^^ engl» vein^ it. re, 
fr. examen^ Inde, 

ei Span, reina, 

t engl, see^ d. mir, fr. abime, 

t d. michy engL sin. 

Q engl. aU^ (^ it. pero. 







e 
e 



engl, hot, not, 

d. von, 

d. Ton, engl, no, fr. c6te, 

fr. heurre, coeitr, 

engl, hut, eurrent, 

d. können, 

d. König, ü,feu, 

fr. on, 

fr. uh. 
ai engl, pin, 

ou gr.ion.couTog,mittelhochd.4oii/w. 
ü d. Ruhe, engl. ruU, fr. votUe. 

d. Null, engl, /bot, fr. ours. 

d. Güte, iv,fitme5, 

d. würdig, fr. hut, 

A.Verstand, e.,nati&n, kopt. Mit. 







ö 

* 



u 

o 
9 



o 



u 
ü 



e 

o 



43 



l 



o 



S. "W. 

s. ^. 



chin. mand. Uz. -+- (das Kind). 



k 
t 

« 

t 
t 

P 



Konsonanten. 

A. Explosivae. a. Portes, 
arab. p(^a%nj, 
arab. vJ5 C^^/)* 
d. Kunst, fr. ccfuse, 

s. ?. 

arab. Jo (tä). 

d. Totg", engl. toum. 

d,Pefnf engl. pme. 

b. Lenes. 

arab. t, hebr. j* CalefJ, griech. ^ 

d. Go/t/, fr. gauche, 

s. ^, arab. gemeL 

s. ¥. 

d arab. O» (^dö^. 
£? d. c/^r, engl. dear. 
b d. i^*. 

c. Näsales. 
n d. «yf^e, engl, singing, 
n s. "T, ital. ^«wflto. 

n s. nr. 

n d. nein^ engl. no. 
m d. mit, 

B. Fricativae. a. Portes. 
K arab. ^ (^&X^. 

A d. Hand, engl. Aa/ifif. 



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jf (^J d. ach ; poln. chata, 

j[ s.J((sJ, d, ich, recht. 

s s. ^. 

I poln. it^y. 

« arab. u^ (säd). 

8 d. schon, e. j/i^^ fr. e^Äa^, serb. sut/ta. 

s d. -r^j/, fr. savoir, fa, engl. J6f«j. 

^f^9 engl, thin, neugr. ^eog^ 

f d./'ein, engLßne, 

b. Lenes. 

^ CyJ arab. ^(^ainj, neugi\ yicpvqa. 

z poln. pozno, 

z arab. -b (^^r^^. 

;? fr. jeune, poln. bazant^ serb. lor. 

fr. 2^/^, engl. sea/. 

^Y^>^ eiigJ« '^y> neugr. d/t/;a. 

V fr. vouSf engl. vem. - 



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c. Semivocales. 

engl, year, fr. Bayonne, d. /a. 
engl. tt'^. 



C. Liquidae. 

d. dial. stark, fr. dial. grasseyer. 

s. T. 

ital. rahhia. 

griech. qaßdog. 
l ital. ^/i. 
7 Wallis. //. 
L s. do. 
l d. Lamm, engl. /ofi^. 



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Aspiration, Affiication, Verdoppelung. 

Aspiraten sind diejenigen explosiven Laute, welche mit 
einem einfachen, aber hörbaren Hauche ausgesprochen werden. Diese 
Klasse ist am vollständigsten im. Sanskrit ausgebildet worden, wo 
sowohl die Fortes als die Lenes aller Klassen in dieser Weise aspi- 



44 

- - ■ -- — - — - — — 

rirt werden können. Im Altgriechischen wurden nur die Fort es as- 
pirirt und diese gingen dann später in die entsprechenden Reibelaute 
über. Der Hauch kann nur der Explosion folgen, nicht wie mit 
einem Reibciaute durchgängig verbunden sein. Es findet daher hier 
wirklich eine Composition statt. Wenn im Sanskrit^) dennoch die 
Aspiraten als einfache Buchstaben aufgefafst und geschrieben wer- 
den, so ist dies dadurch zu erklären, dafs der Hauch sich inniger 
als irgend ein anderer Gonsonant mit den explosiven Buchstaben ver- 
bindet und von so geringem Gewicht ist, dafs er keine Position bil- 
det, ja dafs er eigentlich nur eine Verlängerung desselben Hauchs ist, 
welcher jedem Consonanten von selbst inhärirt. Es steht uns daher 
in der That die Wahl frei, ob wir die Aspiraten als einfache oder 
als mit h componirte Laute ansehen wollen. In diesem Falle halten 
wir es für das Richtigste, der Anschauung der verschiedenen Völker 
selbst zu folgen, und z. B. die Indischen Aspiraten als einfache Laute 
mit dem Abzeichen des Spiritus asper zu versehen und U^ Je, f, ^ 
P^ S^9 /j (f> ^» ^? i™ Hindustani aber, wo der Hauch als frei hin- 
zutretendes Element behandelt wird, kh, Ich u. s. w. zu schreiben. 

Gonsonantische Diphthonge nennen wir diejenigen Gonsönant- 
verbindungen, in welchen ein explosiver Laut mit dem zugehö- 
rigen fricativen verbunden wird, wie in ijf, ^, ^, dz, fe, dz, 
pf u. a. Die Sprachgeschichte zeigt, dafs diese Laute besonders leicht 
gebildet werden, und meistens aus den einfachen Lauten durch 
Affrikation derselben hervorgehen. Daher kommt es, dafs sie dieser 
Etymologie wegen auch öflers durch einfache Zeichen dargestellt 
werden, wie italienisch c und^, für ^undd^,- deutsch ;? für to; grie- 
chisch t für dz. Nach unsem Prinzipien sind aber solche Doppel- 
laute überall, wo die wirkliche Aussprache, nicht die etymologi- 
sche Herkunft, angezeigt werden soll, in ihre Elemente aufzulösen. 

Die Verdoppelung der Gonsonanten^ auch hinter kurzem ac- 
centuirten Vocal, dürfte nur dann anzuwenden sein, wenn sie, durch 
Verlängerung des Berührungsmomentes oder der Friction, so deut- 
lich vernommen wird, wie im Arabischen und Italienischen^ oder ety- 
mologisch durch Assimilation verschiedener Gonsonanten gerechtfer- 
tigt ist, oder endlich, wenn es sich nur um Uebertragung einer frem- 
den Schrift handelt, in welcher die Verdoppelung angewendet wird.v 



1) Der be^e linguistische Beweis für die Natur der Aspiraten im Sanskrit ist , dafs 
sie nicht verdoppelt werden, sondern nur dea entsprechenden unaspirirten Laut vor sich 
nehmen können. Aus afca entsteht durch Verdoppelung nicht a^a, sondern aklta. 



45 



üeber die Anwendung des allgemeinen Alphabets auf die be- 
sonderen Alphabete einzelner Sprachen. 

Es ist schon oben (p. 21) bemerkt worden, dafs das allgemeine 
Alphabet bei seiner Anwendung auf einzelne Sprachen mancher Ver- 
einfachung, wie andrerseits der Erweiterung fähig sein mufs. Na- 
mentlich werden alle Abzeichen, welche auf einer Ausbildung von 
Gegensätzen beruhen, entweder ganz übergangen oder nur einseitig 
dargestellt werden können. Es wird z. B. nicht nöthig sein j( und^, 
^ und ^, ^ und <?, g und p, g und p doppelt zu unterscheiden; nur 
wo neben beiden Gegensätzen auch der indifferente Laut erscheint, wie 
z. B. im Deutschen^) und Italienischen, wo dem langen g und ^ nur 
ein mittleres kurzes ^, dem langen ö und ^ nur ein mittleres kurzes ö 
entspricht, sowie in der Yergleichung mehrerer Sprachen , wo den in- 
differenten oder uns nur unvollkommen bekannten Lauten der einen 
Spiuche, die ausgebildeten Gegensätze der andern gegenüberstehen, 
wird man die vollen Unterscheidungszeichen nicht entbehren können ^). 

Andrerseits wird man dieselben Abzeichen, deren wir uns hier 
bedienen , auch in Verbindung mit andern als den von uns angeführten 
Buchstaben gebrauchen, wenn sich in einzelnen Sprachen dergleichen 
Variationen herausstellen. Sollten sich aber noch wesentlichere Ver- 
schiedenheiten nachweisen lassen, welche in dem allgemeinen Alpha- 
bete nicht repräsentirt sind und sich überhaupt nicht analog ausdrücken 
lassen, so wird nichts im Wege stehen, auch noch andere neue Ab- 
zeichen naöh den von uns aufgestellten Prinzipien zu wählen und 
nöthigenfalls zu erfinden. 

Zu diesen letzteren Fällen gehören z. B. die Schnalzlaute, jene 
eigenthümlichen Laute der südHchsten Afrikanischen Sprachen, welche 
nicht durch einen ausgestofsenen , sondern durch einen nach innen ge- 
zogenen Hauch gebildet werden. Es sind dieselben Zungenbewegungen, 
die auch von uns, nur nicht als Wortelemente, gebraucht werden. 

In der Hottentotten 'Spra,che giebt es vier Schnalzlaute; in der 
Zulii' und andern Sprachen des grofsen Südafrikanischen Sprachstam- 
mer nur drei. Für sich allein sind diese Laute leicht auszusprechen. 
Der erste, der sich vorzugsweise nur im Hottentottischen findet, nach 



1) Vergl. Grimm, Gramm. I. p. 78. 79. In den meisten Sprachen werden die 
kurzen Yocaie nicht so scharf geschieden , wie die langen , daher die ersteren in den 
älteren Sprachen gar nicht bezeichnet wurden, s. oben. 

2) z. B. wenn man das Lateinische oder Griechische oder Gothische e und o mit 
dem Französischen e und e, dem Italienischen d und o vergleichen will. 



46 . 

Boyce^) aber auch in einigen Worten der Kafirsprache vorkommt, 
entsteht, wenn man die Zunge in die Palatal Stellung bringt und dann, 
die Luft einsaugend, abzieht. Er wird von Boyce qc geschrieben. Der 
zweite, welcher bishei: q geschrieben und öfters als pakUal bezeichnet 
wurde, besteht in einem Herabschnellen der Zungenspitze vom mitt- 
leren Gaumen, und ist der Lage der Zunge nach ein Cerebral. Der 
dritte, meistens c geschrieben, ist in gleicher Beziehung Dental, weil 
hier nur die Zungenspitze an den oberen Zähnen schnalzt. Der vierte 
wird mit der Seite der Zunge gebildet, indem man von der rechten 
oder linken Seite her die Luft nach der Mitte des Mundes einzieht 
Er wird deshalb Lateral genannt, und ist bisher gewöhnlich durchs 
wiedergegeben worden. 

Die Aussprache dieser Laute wird erst schwierig, wenn sie mit 
anderen Lauten zusammen gesprochen werden. Während nämlich die 
vordere Zunge schnalzt , kann die Kehle sich zu g oder n (in 4er Nama- 
sprache auch zu k^ ^, h^ n) öffnen, so dafs diese letzteren Laute fast zu- 
gleich, oder doch nur wenig später ausgesprochen werden^). Unrich- 
tig ist es, wenn die Gutturale vor die Schnalzzeichen geschrieben 
werden, da sie nie vorher ausgesprochen werden können. 

Es scheint aber auch die bisherige Wahl der Schnalzzeichen selbst 
nicht zweckmälsig zu sein, weil 9, c, os den Europäischen Alpha- 
beten entnommen sind und hier bekannte Laute ausdrücken, welche 
in keiner Weise an die Schnalzlaute erinnern. Das Wesentliche der- 
selben ist die eigenthümliche theilweise Hemmung und sogar Zu- 
rückziehung ' des Hauchs , die uns am besten durch einen einfachen 
Scheidungsstrich / ausgedrückt werden zu können scheint. Verbinden 
wir hiermit unsere gewöhnlichen Klassenzeichen für den Cerebral und 
den Palatal, so bleibt nur der Lateral übrig, welcher der stärkste 
Laut ist. Wir bezdchnen ihn durch zwei Striche. Da die damit ver- 
bundenen Gutturalen offenbar keine Lauteinheit ^) mit den Schnalz- 

1) Grammar of the Kaffir langu. p. 4. Auch von den Zuln-Kaffern hat ihn der 
Schreiber dieses aussprechen hören. 

2) Boyce unterscheidet nur zwei begleitende Gutturale, die er ^f und j». schreibt; 
Appleyard und Grout verzeichnen drei, nämlich g und zwei Nasale n und ng (d.i. n). 
Der Schreiber dieses hat von den Zulu - Kaffern , welche sich im Anfange 1854 lange 
Zeit in Berlin aufhielten , nur zwei Gutturale g und n mit Schnalzlauten engverbnn- 
den unterscheiden können. 

3) Wir können daher auch nicht Grout beistimmen, welcher statt der früheren 
Bezeiohnungen folgende vorschlägt: 

^ { ^ i 

c c c c 

X sc sc X ' 



47 

lauten, sondern nur eine Komposition bilden können, soj lassen wir sie 
einfach folgen, wie bei Diphthongen. So erhalten wir die üebersicht: 

Palatal {qc) I — 

Cerebral (5) / ig in 

Dental {c) 1 ig in 

Lateral (.r) // ag un 

Die grölsten Schwierigkeiten bieten für die üebertragung diejenigen 
ausgebildeten Schriftsysteme dar, welche aus früheren Sprach- 
epochen herstammen und noch jetzt beibehalten werden, obgleich sich 
die Aussprache geändert hat, oder solche, in welchen mehrere RefoN 
men ihre Spuren zurückgelassen haben. Ein solcher Fall ist schon 
oben bei den Sanskritischen Palatalen besprochen worden. Die Ver- 
schiedenheiten der Europäischen Orthographieen beruhen gröfstentheils 
darauf. Mehr oder weniger bieten aber fast alle älteren Alphabete 
einige dieser Schwierigkeiten dar. Da nun gerade der Zweck jeder 
allgemein gültigen Umschrift ist, so viel als möglich jede solche In- 
congruenz zwischen Laut und Zeichen zu vermeiden, so bleibt in sol- 
chen Fällen nur übrig, sich für eine bestimmte Epoche der wiederzu- 
gebenden Sprache zu entscheiden, und hiernach eine verschiedene Um- 
schrift anzuwenden, je nachdem sie der alten, in der gegebenen Schrift 
niedergelegten und linguistisch zu ergründenden Aussprache entspre- 
chen soll, oder der jetzt gebräuchlichen. Diese Verschiedenheit trifft 
in der Regel noch mehr die Vocale als die Consonanten, weil die er- 
steren in allen Sprachen der wandelbarere Theil sind. 

Die Araber unterscheiden nur drei Vocale, sprechen aber die drei 
Voealzeichen nach bestimmten Regeln sehr verschieden aus; ebenso 
wechseln eine Anzahl Consonanten ihre Bedeutung je nach verschie- 
denen Dialekten, obgleich die Buchschrift überall ein und derselben 
Bezeichnung folgt. Eli Smith und Robinson in des Letzteren 
Werke über Palästina versuchen es, die lebendige Aussprache wieder- 
zugeben, und haben höchst Anerkennenswerthes darin geleistet ^). Für 
den Linguisten ist es aber ohne Zweifel vortheilhafter, sich nur an 
die geschriebene Sprache zu halten, und von den Schwankungen und 
der Nüancirung der heutigen Aussprache abzusehen. Auch das Ar- 
menische Alphabet hat eigenthümliche Veränderungen in der Aus- 
sprache erfahren, wie sich historisch nachweisen läfst^). Eine der 

1) Vgl. auch den vortrefflichen Aufsatz über die heutige Aussprache der Arabischen 
Vokale von Lane in den Schriften der Deutschen Morgenl. Gesellschaft. 1850. p. 171. 

2) S. Petermann, Gramm. linguae Armenicae. Berolini. 1837. 



48 

schwierigsten Umschriften ist aber die des Hebräischen Punkta- 
tionssystems, welches erst in später Zeit auf das ererbte Alphabet an- 
gewendet worden ist und mancherlei innere Inconsequenzen darbietet. 
Von den neueren Gelehrten ist die histprische Entwicklung dieser Zei- 
chen noch keineswegs hinreichend aufgeklärt und mit den verschiede- 
nen traditionellen Aussprachen der heutigen Juden verglichen worden, 
um eine völlig gesicherte Umschrift darauf anwenden zu können. 

Wenn wir nun hier zum Schluls eine Anzahl Alphabete nach un- 
serem Systeme umgeschrieben vorlegen, so geschieht dies mit der vol- 
len Ueberzeugnng, dals fernere Unterancdiungen hier noch Vieles be- 
richtigen und ergänzen werden. Wir haben ims nur an die besten 
und neuesten Untersuchungen halten können, die uns f&r die einzel- 
nen Sprachen zugänglich waren. Die Versuche bezwecken einerseits, 
die leichte Anwendbarkeit unseres Alphabets auf die allerverschieden- 
sten Sprachen zu zeigen, und andrerseits zur Nachahmung, wo mög- 
lich zur Berichtigung im Einzelnen, anzuregen. 



Druck von Gebr. tfnger in Berlin. 



49 



AFRIKANISCHE SPRACHEN. 



Hottentottisch, iTorefna Dialekt. Appleyard, Ka//r Gramm. 1S50. p. 17. 



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Knudsen, Nama A. ß. Z. Capetown. 1845. 

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Sprache. Barmen. 1854. 8. 

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vol. TU. N... 11. [.. /.?!. 



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Tsuana (Setsudna, Betsuanä). 

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Hererö. C Hugo Hahn, Grundzüge einer Grammatik dei ffererö^ nebst 

Vocabnlar. 1855. (Rhein. Miss.) 



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Fernando Po, .lolm Clarke, Introd. lo llie FcrnaiuHan longue. Part I. 

2*' (!(1. Berwick on Tweed. is48. (Bapt. Miss.) 



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and London. 1S52. ((]h, Miss.) 



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OlL H. N. Riis, F-Iemeiile des yikivapim-Dhlekts der Odsrhi Sprache. 

Basel. 1853. S. 



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(Anier. Or. Soc. vol. I. no. IV. 1S49. p. S(y'j) 



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lang. London. 1S37. (Wesl. Miss.) 

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53 



Kdnuri (Bornu). S. W. Koelle, Grammar of the Bömu or Kdnuri lan- 

guage. LoodoD. 1854. 

Derselbe, African oative Iite- 
rature aod aJCani/ri-EDglishYo- 
cabnlary. LoodoD. 1854. 

Gedruckt mit dem vom Verf. 
▼orgeschlageneo Alphabet 



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Nubisch, LepsiuSy Grundzuge der NubUchen Grammatik und Nubisch-'Dtiit' 

sches Wörterbuch. Berlin. 1 855. 



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Derselbe, Das Evangelium Marc! 
Nubisch. Berlin 1855. 

Gedruckt mit dem vom Verf. vor-- 
geschlagenen Alphabet 



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Kongara {Dar Für). Lepsius, Grundzöge der Grammatik und Wortver- 



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zeichniCs der Kongara Sprache. 

Gedruckt mit dem vom Verf. vor- 
geschlagenen Alphabet 



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Hieroglyphisch. Lepsius, Das Buch der Aegyptischen Könige. 1855. 

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Lepsius, Grundzüge der Gramm, und Wort— 
TerzeichniDi der Bega Sprache. 

Gedruckt mit dem vom Verf. vorge- 
schlagenen Alphabet. 



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Ilabessinisch, Ge^ez. [.udüipl», ( iramm. AeihiopUa. Fiancof. a. M. i:l> -2. 



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ASIATISCHE SPRACHEN. 



Hebräisch. Ohne PunkUtioo. 



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l.'b. die Aussprache des Arabischeti v. Eli Smith, bei l\obIiison, 
Paläsllna, VA, III, Ablli. II, p. S32 (T. Halle 18 i2. 

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Persisch, üraaiui. V. Mirza Müh. Ibrahim, aus d. Engl. v. Fleischer. 1847- 



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Gramm. Berlin. 1833. 



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H. 11. Wilson, nach schriftlicher Mittheilung. 
1854: Sans er it, Hindi, Marathi, Bengali, 



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Lond. 1821. 



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Die eingeklammerten Bachstaben kommen nur In Semitischen Wörtern vor. 
Jai^anesisch. J. Crawfurd, a Gr. and Dict. of the Mal, langu. p. XVI. 



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Die eingeklammerten Buchstaben haben $ich erst spSter ausgeschieden. 



Chinesisch. Nach mündlichen Mittheilungen der Missionare Gough und 

M'Clatchie. 1854. 



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'Über die Darstellung der Doppellaute ^, dz^ etc. 
durch einfache Basen, s. oben p. 37. 



Sleph. ländlicher, Anfangsgründe der Chines, Gramm. Wien. 1845. 



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ijiif^ natioris (h- V\nuTtc[uQ du Nord. Paris ISiS. ji. 103. 



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POLYNESISCHE SPRACHEN. 



TahitL A (rramm. of Hie Tahitinn dlalect of tlic Polynesian langiiago. 

Tahiti. Print. at Uie (London) Miss. Prcfs. 1823. 8. 



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Die harten und weichen explosiven Buchstaben sind nicht streng gesondert. 



FidzL llaz.lcwood, a c<)iihm*ih!. (iranim. of the Feejeean lang, Vewa, Feejee. 

1 S.5(). (Wesl. Miss.) 



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Süd" Australisch. Tcichelmann u. Schürmann of the Lutheran Miss. Soc, 

Outlines of a Gramm., Vocab. and Phraseology of the 
aborig. langu. of South Australia, spoken in and around 
Adelaide. Adelaide 1846. 



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