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Full text of "Das englische Indefinitum"

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DAS 

ENGLISCHE  INDEFINITÜM 


EIN  BEITRAG  ZUR  SPRACHGESCHICHTE 


VON 


Dr.  EUGEN  EINENKEL 

UNIVERSITÄTSPROFESSOR 


HALLE  A.  D.  S. 

VERLAG  VON  MAX  NIEMEYER 
1903 


Vorwort. 


Beim  abschlusse  dieses  buches  drängt  es  mich,  jenen  zu 
danken,  die  dasselbe  durch  rat  und  that  gefördert  haben:  den 
herren  proff.  Sievers  und  Skeat,  die  mir  bereitwilligst  auf- 
schluss  gaben  bezw.  nachweise  beibrachten,  sowie  herrn  prof. 
Suchier,  der  nicht  nur  an  verschiedenen  (namhaft  gemachten) 
stellen  des  Werkes  helfend  eingriff,  sondern  auch  für  die  in  der 
einleitung  besprochenen  mischdichtungen  mir  einige  wertvolle 
Seitenstücke  nachwies.  Vor  allem  jedoch  fühle  ich  mich  ver- 
pflichtet, jener  hohen  stelle  meinen  schuldigen  dank  abzustatten, 
deren  Vermittlung  es  mii-  ermöglichte,  in  ungestörter  müsse 
den  weitverzweigten  Studien  nachzugehen,  welche  eine  arbeit, 
wie  die  vorliegende,  unab weislich  erfordert.  'Dass  nun  mehr 
als  zehn  jähre  verflossen  sind,  bis  die  arbeit  wirklich  er- 
schienen ist,  nimmt  den  nicht  wunder,  der  selbst  auf  syn- 
taktischem gebiete  arbeitet  und  der  weiss,  wie  viele  zeit 
allein  das  ausziehen  der  belege  in  ansprach  nimmt  und  wie 
ermüdend  diese  arbeit  ist.'  So  heisst  es  in  einer  rezension 
Wülfings  über  Callaway's  Appositive  Participle  (Lit.-bl.  für  g. 
u.  r.  Phil.  1903  s.  200)  und  dieses  urteil  habe  ich  durch  meine 
erfahrungen  vollauf  bestätigt  gefunden.  Ich  hoffe,  dass  meine 
leser  wenigstens  einen  teil  der  mängel  meines  Werkes  auf  die 
Schwierigkeit  der  vorarbeiten  zu  demselben  zuiiickführen 
werden. 

Der  Verfasser. 


Inhalt. 

Seite 

Einleitung 1 

Auflösung  der  Abkürzungen 14 

An  >  one  §§  1—32 21 

Nan  >  none  §§  33—52 46 

Oöer  >  other  §§  53—78 61 

Sum  >  some  §§  79—93 76 

Gewis>certain  §§94-101 86 

.Enig  >  any  §§  102—119 90 

Swelc  >  such  §§  120—135 101 

Eall>  all  §§136-173 113 

Ba  >  both  §§  174-190 154 

xElc>eacli  §§191-204       164 

Ahwseöer  (seghwseöer)  >  either  §§  205—232 174 

Nahwpeöer  >  neither  §§  233—247 184 

Monig  >  many  §§  248—262 193 

Eeola  >  feie  §§  263—266 201 

Feawe  >  few  §§  267-274 203 

Mycel  >  much  §§  275-278 208 

Marc  (ma)>more  (moe)  §§279-315 210 

Msest  >  most  §§  316—318 241 

Lytel  (lyt)  >  little  §§  319—328 243 

Lsesse  (Ifes)  >  less  §§  329—333 247 

Hwa>wbo  §§334-336 249 

Hwpet  >  what  §§  337—342       252 

Das  Personale  §§  343—346 256 

Mon  >  man  §§  347—350       260 

Wiht  >  Avhit  und  awiht  >  aught  §§  351-360 263 

Nawiht  >  naught,  not  §§  361—374 276 

ping  >  thing  §§  376—394 289 

Body  §§  395-398 305 

Head  §  399 307 

Foot  §  400       307 

Index 309 

Nachträge 315 


Einleitung. 

I  have,  God  woot,  a  large  feeld  to  ere. 
And  wayke  been  the  oxen  in  my  plongh. 
Chaucer,  Knightes  Tale. 

Die  vorliegenden  zwanglos  an  einander  gereihten  aufsätze 
sollen  in  erster  linie  beitrage  sein  zu  einer  künftigen  histo- 
rischen Syntax  der  englischen  spräche,  beitrage,  wie  ich  sie 
seit  dem  jähre  1887  in  verschiedenen  Zeitschriften  und  Sammel- 
werken veröffentlicht  habe  und  wäe  sie  auch  von  anderen 
verschiedentlich  an  die  öffentlichkeit  gebracht  worden  sind. 
Während  jene  anderen  den  Sprachgebrauch  einer  bestimmten 
Periode  zum  gegenständ  nehmen,  also  den  sogenannten  hori- 
zontalschnitt durch  den  von  ihnen  untersuchten  stoff  machen, 
habe  ich  wie  früher  so  auch  in  den  folgenden  aufsätzen  es 
vorgezogen  den  vertikalschnitt  zu  machen,  also  mich  auf  eine 
oder  eine  anzahl  von  wortkategorien  beschränkend,  die  in  ihrem 
bereiche  auftretenden  sprachlichen  erscheinungen  von  dem  Zeit- 
punkte ihres  auftretens  an  bis  zu  dem  ihres  Schwindens  oder 
im  gegebenen  falle  bis  zur  gegenwart  zu  verfolgen.  Ich 
meine  so  am  besten  imstande  zu  sein  zu  zeigen,  dass  trotz 
der  seit  Koch  und  Mätzner  vorliegenden  versuche  eine  allum- 
fassende historische  sj-ntax  der  englischen  spräche  auch  heute 
noch  nicht  möglich  ist,  und  dass  es  besser  ist  die  arbeit,  die 
solche  verfi'ühte  versuche  in  sich  schliessen,  auf  Untersuchungen 
zu  verwenden,  wie  die  vorliegenden  es  sind. 

Denn  wenn  wir  es  ernst  meinen  mit  unserer  Wissenschaft, 
kann  uns  nichts  daran  liegen,  gewisse  unser  jeweiliges  Interesse 
fesselnde  thatsachen  der  modernen  grammatik  durch  bruch- 
stückweise zusammengetragene  thatsachen  aus  der  älteren 
grammatik  zu  stützen  und  so  ein  gerüst  aufzuführen,  das  trotz 

£.  EineDkel,  Das  ladefinituiu.  j. 


seines  umfanges  hinfällig  und  gebrechlich  sein  und  bleiben  muss, 
sondern  es  muss  uns  im  gegenteil  daran  liegen,  entweder  zu- 
nächst den  untersten  baugTund  und  die  fundamente  zu  bereiten, 
wie  "Wülfing  dies  bescheidentlich  gethan,  oder  uns  auf  einen  teil 
des  riesengebäudes  beschränkend,  diesen  so  fest  zu  basieren  und 
so  bis  ins  einzelne  auszubauen,  dass  er  sowohl  für  sich  allein 
dem  Wetter  zu  trotzen  imstande  ist,  als  auch  den  später  zu 
errichtenden  teilen  als  halt  und  stütze  dienen  kann. 

Dieses  bis  ins  einzelne  'ausbauen",  "«ie  ich  es  bisher  ver- 
suchte und  auch  in  folgendem  versucht  habe,  stellt  sich  nun 
in  unserem  besonderem  falle  der  hauptsache  nach  dar  als  eine 
eingehende  Untersuchung  der  herkunft  und  damit  der  bedeutung 
der  einzelnen  sprachlichen  erscheinungen  so'^ie  des  geschickes 
derselben  bis  zu  ihrem  verfall  bez.  bis  zur  Jetztzeit.  In  betreff 
dieser  herkuuft  haben  wir  nun  jene  erscheinungen  in  zwei 
hauptkategorieen  zu  scheiden.  Im  allgemeinen  sind  die  von 
uns  unter  die  lupe  genommenen  erscheinungen  germanischer 
herkunft.  Wenn  wir  hier  absehen  von  den  wenigen  fällen,  in 
denen  das  Altnordische  ihnen  zu  gründe  liegt,  so  lassen  sie  sich 
meist  verfolgen  bis  in  das  älteste  Altenglisch  hinein,  zum  teil 
sogar  darüber  hinaus,  bis  in  eine  zeit,  die  den  rahmen  unserer 
Studien  weit  überschreitet.  Ueber  diesen  teil  des  sprachstoffes 
waren  wir  von  jeher  am  besten  unterrichtet.  Schon  Koch  und 
Mätzner,  obwohl  unvollständig,  sind  hier  im  allgemeinen  ver- 
lässlich und  die  nach  ihnen  erschienenen  Untersuchungen  haben 
die  von  jenen  aufgespeicherten  wissensfakten  nach  verschiedenen 
richtungen  hin  dankenswert  ergänzt.  Dass  auch  hier  noch 
mancherlei  zu  erledigen,  manches  rätsei  noch  zu  lösen  ist,  hat 
sich  fi'üher  schon  gezeigt  und  werden  auch  die  folgenden  auf- 
sätze  zeigen. 

Die  gelehrten,  die  sich  mit  diesem  teile  des  sprachstoffes 
beschäftigten,  bekunden  nun  alle  mit  fast  verschwindenden 
au.snahmen  das  bestreben,  die  in  den  späteren  perioden  sich 
zeigenden  erscheinungen  sämtlich  aus  dem  ältesten  teile  der 
spräche  aus  dem  Altenglischen  heraus  zu  erklären.  Dies  be- 
streben ist  wohl  entschuldbar  und  berechtigt;  denn  im  allge- 
meinen lässt  sich  zugeben,  dass,  wenn  auch  unter  gewissen 
umständen  (Seh.  p.37,  W.  p.  116)  das  gegenteil  sich  konstatieren 
lässt,  eine  spräche  im  falle  des  bedarfes  es  vorzieht,  ihre  eigenen 
Sprachelemente    fortzubilden    anstatt    den   gewünschten    aus- 


druck  einer  fremden  spräche  zu  entnehmen.  Abgesehen  davon, 
dass  jene  gelehrten  in  diesem  ihrem  bestreben  nicht  selten  zu 
weit  gehen  und  neuere  den  Stempel  des  fremden  an  der  stirn 
tragende  erscheinungen  aus  älteren  einheimischen  sprach- 
elementen  abzuleiten  versuchen,  die  mit  jenen  innerlich  gar 
nichts  zu  thun  haben  können,  bildet  die  englische  spräche  in 
dieser  beziehung  überhaupt  einen  ganz  besonderen  fall,  will 
von  vornherein  mit  ganz  anderem  masse  gemessen  werden 
als  andere  sprachen.  Für  die  entwickelung  einer  spräche,  die 
wie  die  englische  so  viele  Jahrhunderte  unter  dem  zwingenden 
einflusse  einer  fremden  gestanden,  gelten  wenn  nicht  ganz 
andere  so  doch  sehr  stark  abgeänderte  gesetze. 

Hiermit  sind  wir  nun  zu  dem  andern  teile  unseres  sprach- 
stoffes,  dem  fremder,  in  der  hauptsache  romanischer  provenienz 
gekommen.  Im  gegensatze  zu  dem  germanischen  teile  des 
Sprachstoffes  bildet  das  Studium  und  die  erforschung  dieses 
teiles,  wenn  ich  von  meinen  eigenen  arbeiten  absehe,  eine 
gähnende  leere.  Wie  diese  Verhältnisse  seit  meinen  ersten 
anregungen  im  jähre  1887  (Streifz.,  Einleitung)  bis  heute  sich 
haben  erhalten  können,  ist  mir  rätselhaft.  "Wenn  ein  junger 
doktorand  (Spies  in  seiner  Göttin g er  dissertation)  über 
diesen  teil  meiner  arbeiten,  die  er  erweislich  nur  ganz  flüchtig 
gelesen,  absprechend  zu  urteilen  sich  unterfängt,  wenn  Franz 
in  seiner  Shakespeare-Grammatik  auf  eine  oft  so  nötige  histo- 
rische erklärung  der  unter  seine  betrachtung  kommenden 
sprachlichen  erscheinungen  lieber  überhaupt  verzichtet,  um 
nicht  genötigt  zu  sein,  uns  in  vielen  fällen  mit  einem  achsel- 
zucken  abzuspeisen,  wenn  Jespersen  in  seinem  Trogress  in 
Language'  mir  eine  leichtfertige  nichtbeachtung  des  Alteng- 
lischen und  eine  ebenso  leichtfertige  bevorzugung  des  Alt- 
französischen vorwirft  (ein  Vorwurf,  von  dem  er  inzwischen 
zurückgekommen  sein  wird,  da  er  meiner  im  jähre  1898  in 
der  Anglia  XXI,  p.  2  an  ihn  gerichteten  aufforderung ,  den- 
selben im  einzelnen  zu  begründen,  bis  jetzt  nicht  nachge- 
kommen ist),  so  sind  das  alles  keine  Ursachen,  sondern  nur 
Symptome  für  einen  zustand,  dem  zweifellos  eine  tiefere  Ur- 
sache zu  gründe  liegt,  eine  Ursache,  die  ich  aus  achtung  vor 
der  Vertretung  meines  faches  mich  scheue  dort  zu  suchen,  wo 
andere  gelehrte,  die  ähnliche  erfahrungen  machten  wie  ich, 
sie  gefunden  zu  haben  glauben  (Seh.  pp.  6 — 7,  W.  p.  101).    Eine 

1* 


konservative  gesinnung-  mag-  auf  vielen  gebieten  gut  und  an- 
gemessen sein,  konservati^ismus  in  der  Wissenschaft  und  aus 
prinzip  taugt  für  niemanden,  geziemt  am  allerwenigsten  dem 
jüngeren  gelehrten,  der  eher  bestrebt  sein  sollte,  uns  neue 
\^'issensquellen  zu  eröffnen,  als  die  vorhandenen  zu  verstopfen. 

Glaubt  man  denn  in  der  that,  dass  die  altfranzösische 
Syntax  auf  die  mittelenglische  gar  keinen  oder  keinen  grösseren 
einfluss  ausgeübt  hat  als  etwa  den,  den  ihm  Zupitza  in  seiner 
Umarbeitung  von  Koch's  Grammatik  zugestand?  Aber  die 
Sachen  liegen  hier  so  zu  gunsten  meiner  ansieht,  dass  mit 
dem  glauben  nichts  gethan  ist.  Man  mache  sich  doch  klar: 
angesichts  des  für  alle  sichtbaren  einflusses  des  Altfranzösischen 
auf  den  niittelenglischen  Wortschatz,  auf  die  mittelenglische 
formenlehre,  ja  sogar,  wie  Skeat  neuerdings  (Trans.  1901  pp.  1  ff., 
doch  auch  schon  ib.  1895 — 8,  p.  399)  beweist,  auf  die  mitteleng- 
lische lautlehre  und  auf  die  vielen  gebiete,  die  dem  sprachlichen 
näher  oder  ferner  verwandt  sind,  verlangt  man  von  mir  den  be- 
weis der  möglichkeit  einer  umfänglichen  beeinflussung  des  Eng- 
lischen dui'ch  das  Altfi^anzösische  auf  syntaktischem  gebiete ! 

Nein,  nicht  ich  habe  zu  beweisen,  sondern  jene,  die  den 
beweis  von  mir  fordern.  Sie  haben  zu  beweisen,  dass  und 
warum  der  altfranzösische  einfluss.  der  sich  auf  so  vielen 
mittelenglischen  gebieten,  sprachlichen  und  verwandten,  so 
augenfällig  offenbart,  gerade  vor  dem  syntaktischen  gebiete 
halt  machte,  einem  gebiete,  auf  dem  erfahrungsmässig  fi-emde 
einflüsse  sich  eben  so  früh  zeigen,  als  auf  lexikalischem. 

Hat  man  denn  schon  von  jemand  den  beweis  verlangt, 
dass  das  Altfranzösische  das  Englische  lexikalisch  beeinflusste. 
Etwa  dass  cease  perisli  certain  very  clieer  heaidy  dcinty  friar 
etc.  etc.  altfranzösischer  herkunf t  sind  und  nicht  alteuglischer  ? 

Nun,  warum  verlangt  man  von  mir  einen  solchen  beweis 
für  das  sjTitaktische  ?  AVie  in  aller  weit  erklärt  man  sich 
denn  den  doppelsinn  von  ausdrücken  wie  'for  naughV,  'the 
other  day',  ' one  and  other',  'all  day',  'all  thing'  und  vieler 
anderer,  die  im  folgenden  behandelt  sind,  wenn  man  für  die 
späteren  perioden  keine  andere  quelle  als  das  Altenglische 
anerkennt  ?  ?  Doch  ich  will  mich  nicht  weiter  mit  dieser  ab- 
sonderlichkeit  befassen.  Ich  will  nur  die  hoffnung  aussprechen, 
dass,  so  lange  man  einer  ansieht  wie  der  eben  geschil- 
derten  huldigt,   man  lieber  von   der   behandlung  historisch- 


syntaktischer  fragen  überhaupt  absehen  möge.  Die  ergebnisse 
werden  nur  Stückwerk  und  im  günstigsten  falle  fraglicher 
natur  sein,  so  lange  man  einen  so  wichtigen  faktor  wie  das 
romanische  element  geflissentlich  ausschaltet.  'It  is  unscientific 
to  neglect  an  influence  so  potent  and  yet  so  subtle'  mahnt  Skeat 
(a.  a.  0.  p.  7)  mit  bezug  auf  dieses  element,  und  von  ganzem 
herzen  stimme  ich  ihm  bei.  Will  man  diesem  demente  durchaus 
und  prinzipiell  die  thür  verschliessen  und  verschlossen  halten, 
so  wäre  es  in  der  that  besser  für  die  sache,  man  liesse  mich 
mit  meinen  ideen  allein,  wie  man  dies  bisher  so  geflissentlich 
gethan,  wenn  ich  auch  täglich  mehr  erkenne,  dass  eines 
einzelnen  menschen  kraft,  und  namentlich  meine  kraft,  nicht 
entfernt  ausreicht,  selbst  unter  den  günstigsten  umständen 
und  bei  dem  längsten  leben,  die  gewaltige  arbeit  zu  bewäl- 
tigen, die  hier  der  erledigung  wartet.  In  diesem  sinne  bitte 
ich  meine  leser  die  oben  an  die  spitze  gestellten  verse  unseres 
innigverehrten  Chaucer  verstehen  zu  wollen. 

Es  scheint  ja,  als  ob  eine  wendung  zum  besseren  sich 
vorbereitete:  Zupitza's  zusätze  zu  Koch's  grammatik  habe 
ich  vorhin  schon  erwähnt  und  Zupitza's  ansehen  ist  ja  nach 
allen  richtungen  hin  bei  den  jüngeren  mit  recht  zu  gross, 
als  dass  sie  es  wagen  würden,  ihm  auch  in  bezug  auf  seine 
herleitungen  aus  dem  Altfiranzösischen  offen  zu  widersprechen. 
Neuerdings  zeigt  auch  das  grosse  Oxford  Dictionary  eine 
grössere  bereitwilligkeit ,  dem  Altfranzösischen  das  ihm  ge- 
bührende recht  zukommen  zu  lassen,  dort  wo  andernfalls  nichts 
übrig  bliebe  als  einen  fall  vom  himmel,  oder,  gelehrt  ausge- 
drückt, spontane  entstehung,  Urzeugung,  zu  statuieren.  Und 
wie  die  morgenröte,  die  den  kommenden  tag  verkündet,  mutet 
mich  an  Skeat's  geistvoller  aufsatz,  den  ich  oben  schon  erwähnte. 
Immerhin  ist,  wenn  es  in  dem  bisherigen  'langsamen  schritte' 
weitergeht,  mit  Sicherheit  vorauszusehen,  dass  man  noch  in 
einem  halben  Jahrhundert  weit  davon  entfernt  sein  wird,  die  volle 
tragweite  der  hier  angeschnittenen  frage  erkannt  zu  haben. 

Der  weg  und  die  art  des  einflusses  des  Altfranzösischen 
auf  das  Englische  habe  ich  an  verschiedenen  stellen  schon  in 
grossen  zügen  geschildert  und  meine  späteren  Studien  haben 
jene  Schilderungen  derart  bestätigt,  dass  ich  kein  bedenken 
tragen  würde,  sie  hier  wörtlich  zu  wiederholen.  Da  es  sich 
jedoch  hier  um  eine  mischsprache  handelt  (W.  p.  118)  und  in 


der  Zwischenzeit  einige  arbeiten  erschienen  bezw.  mir  bekannt 
geworden  sind,  die  für  die  entwicklung  der  mischsprachen 
eine  grundlegende  bedeutung  haben,  so  "will  ich  nicht  er- 
mangeln, mich  hier  mit  denselben  auseinanderzusetzen,  bezw. 
jene  in  meinen  früheren  Schilderungen  niedergelegten  resultate 
mit  den  ergebnissen  dieser  forscher  in  einklang  zu  bringen. 
Da  unsere  beiderseitigen  resultate  sich  in  den  meisten  fällen 
decken  und  in  keinem  falle  prinzipiell  von  einander  abweichen, 
so  habe  ich  es  nicht  nötig,  hierbei  grössere  gewalt  anzuwenden. 
Im  einklang  mit  Windisch's  und  vor  allen  Schuchardt's 
Studien,  nehme  ich  auch  für  den  zusammenstoss  der  altenglischen 
mit  der  altfranzösischen  spräche  vier  sprachen  au :  die  norman- 
nische spräche  im  munde  der  Normannen,  die  altenglische  spräche 
im  munde  der  Altengländer,  die  normannische  spräche  im  munde 
der  Altengländer  und  die  altenglische  spräche  im  munde  der  Nor- 
mannen (Seh.  XV  p.  296),  glaube  auch  ich,  dass  nicht  die  von 
den  Altengländern  erlernte  normannische  spräche,  sondern  das 
Altenglische  der  Altengländer  unter  dem  einflusse  des  Nor- 
mannischen zur  mischsprache  geworden  ist  (W.  p.  104).  Wäh- 
rend jedoch  jene  gelehrten  die  mit  einander  kämpfenden 
sprachen  der  hauptsache  nach  als  einheitliche  ansehen,  halte 
ich  auch  heute  noch  an  dem  von  mir  früher  vertretenen  Stand- 
punkte fest,  dass  wir,  wenigstens  im  falle  der  hier  in  frage 
kommenden  sprachen,  mehrere  sprachschichten,  mindestens  je 
zwei  (dies  wird  für  praktische  zwecke  genügen,  in  Wahrheit 
sind  es  mehr),  die  von  den  dienenden  resp.  den  herrschenden 
Massen  gesprochen  wurden,  mit  stark  abweichender  laut-  und 
formenlehre  desgl.  Wortschatz  und  phraseologie,  unterscheiden 
müssen.  Dui'ch  die  Eroberung  wurde  die  klasse  der  herr- 
schenden Engländer  derart  erniedrigt,  dass  deren  spräche  mit 
der  spräche  der  einheimischen  dienenden  klasse,  ohne  mit  ihr 
zusammen  zu  fallen,  fast  auf  eine  stufe  zu  stehen  kam,  wäh- 
rend bei  den  eroberern  der  alte  abstand  zwischen  der  spräche 
der  herrschenden  und  der  dienenden  klasse  bestehen  blieb. 
Die  normannische  spräche  nun  hat  entsprechend  dieser  ihrer 
doppelheit  in  zweifacher  weise  auf  das  Englische  eingewirkt, 
indem  nicht  nur  die  oberen  (Förster  p.  317  f.)  sondern  auch  die 
niederen  englischen  Volksschichten  eine  jede  für  sich  und  auf 
ihre  weise  sich  die  fremde  spräche  aneigneten.  Zweifellos  ist  der 
umstand,  dass  auf  selten  der  Normannen  nicht  nur  die  politische 


sondern  auch  die  kulturelle  Übermacht  war,  von  weittragendem 
einfluss  auf  die  in  bildung-  begriffene  mischsprache  gewesen 
ist.  Hätten  die  Normannen  nur  das  politische  übergewicht 
gehabt,  so  wären  sie  von  den  Altengländern  ebenso  aufge- 
sogen worden,  wie  die  Franken,  und  die  Normannen  selbst, 
von  den  romanisierten  Galliern,  und  zwar  unter  hinterlassung 
ähnlich  geringer  lexikalischer  spuren.  Gerade  die  kulturelle 
obmacht  war  es,  welche  die  entstehung  der  mischsprache  ent- 
scheidend beeinflusste.  Trotzdem  bin  ich  der  ansieht,  dass  das 
Normannische  nie  einen  so  tiefen,  zersetzenden  einfluss  auf  das 
entstehende  Englisch  ausgeübt  haben  würde,  wenn  nur  die 
oberen  englischen  volksklassen  sich  die  fremde  spräche  zu  eigen 
gemacht,  die  niederen  dagegen  unter  fernhaltung  von  allem 
fremdländischen  nur  das  Normannische  angenommen  hätten,  was 
ihnen  durch  die  oberen  übermittelt  worden  wäre,  wenn  also 
ein  ähnlicher  fall  eingetreten  wäre,  wie  er  in  neuerer  zeit  beim 
Cymrischen  gegenüber  dem  Englischen  beobachtet  wird  (Seh. 
p.  129)  und  wie  er  für  das  Deutsche  gegenüber  dem  Franzö- 
sischen im  verlaufe  des  XVIII.  Jahrhunderts  von  Windisch 
(pp.  105  ff.)  angenommen  wird  (eine  annähme,  die  mit  dem 
beginn  der  Franzosenkriege  jedoch  nicht  mehr  recht  zu 
stimmen  scheint!).  Auch  heute  noch  können  wir  in  sprachlich 
gemischten  gegenden  beobachten,  dass  so  lange  die  niederen 
schichten  an  ihrer  spräche  fest  halten,  und  dies  zeigt  sich 
scheinbar  nur  dort,  wo  jene  schichten  von  ihrem  kulturellen 
besser-sein  überzeugt  sind,  für  das  geschick  dieser  spräche 
nichts  zu  befürchten  steht  und  es  ist  deshalb  sehr  richtig 
und  dem  feinen  Sprachinstinkte  Schuchardt's  voll  entspre- 
chend, wenn  in  jenen  gegenden,  wo  mischsprachen  sich  zu 
bilden  beginnen,  dieser  gelehrte  gerade  auf  die  rede  des 
niedersten  volkes,  das  sog.  Kucheldeutsch  in  Böhmen  (Seh.  p.  18) 
und  die  lingua  del  pane  in  Dalmatien  (Seh.  p.  35)  mit  beson- 
derer aufmerksamkeit  achtet.  Abgesehen  von  diesen  allge- 
meinen beobachtungen ,  haben  wir  jedoch  in  dem  wort-  und 
phrasenschatz  der  englischen  mischsprache  bestimmte  anzeichen 
dafür,  dass  nicht  nur  die  oberen  englischen  schichten  mit  den 
oberen  normannischen,  sondern  auch  die  niederen  englischen 
mit  den  niederen  normannischen  in  enge  berührung  traten. 
Diese  anzeichen  liegen  vor  in  gestalt  einer  reihe  von  ganz 
offenbar  der   niederen   normannischen   spräche   entnommenen 


8 

ausdrücken  und  phrasen,  deren  englische  nachbildungen  sich 
namentlich  in  den  der  niederen  litteratur  angehörenden  Sprach- 
denkmälern finden  (Pauls  Grundriss  I  p.  1071  unten). 

Im  hinblick  auf  die  gewaltige  moralische  und  politische 
präponderanz  der  Normannen,  in  erwägung  aber  auch  dieser 
eben  erwähnten  selir  bedenklichen  sj^mptome,  wird  man  zu 
dem  Schlüsse  kommen,  dass  das  Englische  unter  eben  so  ge- 
ringen spuren  in  dem  Normannischen  aufgegangen  wäre,  wie 
das  Keltische  im  Lateinischen,  wenn  die  zahl  der  normannischen 
eroberer  eine  grössere  gewesen  wäre  und  wenn  sie  ihre  be- 
ziehungen  zu  ihrem  heimatlande  ein  paar  Jahrhunderte  länger 
hätten  aufrecht  erhalten  können.  Dass  dies  letztere  moment 
womöglich  noch  wichtiger  ist  als  das  erstere,  erkennen  wir  aus 
Vorgängen,  die  wir  an  einer  anderen  stelle  Europas  unter  ganz 
gleichen  Verhältnissen  sich  vollziehen  sehen.  Den  historischen 
thatsachen  nach  bildet  nämlich  das  geschick  des  Normannischen 
auf  englischem  boden  ein  vollendetes  seitenstück  zu  dem  Schick- 
sale des  Romanischen  auf  albanesischem,  von  dem  Schuchardt 
(p.  29)  sagt:  'Beim  ausgange  des  altertums  schien  die  ganze 
Westküste  der  Balkanhalbinsel,  wenigstens  bis  zu  den  Stamm- 
sitzen der  Hellenen,  auf  immer  dem  romanentume  gewonnen 
zu  sein.  Allein  im  südlichen  teile  dieses  gebietes,  in  Epirus, 
erstarkte,  nachdem  die  Verbindung  mit  Italien  gänz- 
lich gelockert  war,  das  alteinheimische  element  auf  wunder- 
bare weise;  es  trug  über  das  eingepflanzte  den  sieg  davon, 
freilich  eine  art  Pyrrhussieg;  das  heutige  Albanesische  zeigt 
eine  starke  und  tiefe  einmischung  des  Romanischen.'  Einen 
solchen  Pyrrhussieg  hat  auch  das  Germanische  in  England  über 
das  Romanische  davongetragen.  Denn  von  dem  germanischen 
element  ist  im  englischen  sprachkörper,  um  ein  vielgebrauchtes 
doch  darum  nicht  weniger  richtiges  bild  zu  wiederholen,  nicht 
mehr  zurückgeblieben,  als  das  knochengerüst  und  die  sehnen; 
die  nerven  und  muskeln  vertritt  das  romanische  element. 

Auch  in  bezug  auf  das  thema  der  individuellen  Sprach- 
mischung, das  von  Schuchardt  und  Windisch  verschiedentlich 
angeschlagen  wird,  hätte  ich  einiges  zu  sagen.  Freilich,  die 
individuelle  Sprachmischung  im  engeren  sinne  des  wertes 
können  wir  nur  selten  beobachten,  so  bei  einigen  Übersetzern, 
namentlich  bei  Dan  Michel  of  Norgate  (hierher  gehören  auch 
Robert  von  Gloucester's  'neh  wat'  und  Caxton's  'to  the  above 


of ),  die  auf  eigene  faust  nachbildungen  sich  erlauben,  welche, 
so  weit  wir  beobachten  können,  weder  vor  noch  nach  ihnen 
wieder  gebraucht  werden.  Um  so  deutlicher  spiegeln  sich  in 
der  mittelenglischen  litteratur  die  Sprachmischungen  kleiner 
und  kleinster  Sprachgemeinschaften,  sog.  mundarten  wieder. 
Allerdings  quantitativ  werden  wir  bei  den  gleichzeitig  be- 
stehenden mundarten  kaum  grössere  unterschiede  entdecken, 
umso  auffälliger  jedoch  treten  qualitative  unterschiede  hervor, 
darin  sich  zeigend,  dass  die  nachbildung,  die  in  dieser  gegend 
gilt,  in  jener  gegend  nicht  gebraucht  wird,  mit  andern  werten, 
dass  derselbe  romanische  ausdruck  in  dieser  mundart  durch 
diesen,  in  jener  durch  jenen  germanischen  ausdruck  nachge- 
bildet wird.  Und  da  das  Romanische  eine  ganze  reihe  von 
Jahrhunderten  für  das  Englische  als  muster  und  vorbild  be- 
stehen blieb,  so  zeigen  sich  in  j2nen  nachbildungen  nicht  bloss 
räumliche  sondern  auch  (an  denselben  orten  und  zum  teil  als 
folge  der  Weiterentwicklung  der  grammatik)  zeitliche  unter- 
schiede derart,  dass  derselbe  romanische  ausdruck  in  diesem 
Jahrhundert  durch  diesen,  im  folgenden  durch  jenen  ausdruck 
wiedergegeben  wird. 

Hierher  gehören  'tlie  more  pari'  und  'the  moste  pari', 
beide  aus  '  la  plusparf  und  zahlreiche  andere  doppelausdrücke 
oder  wie  ich  sie  nenne  „doubletten".  Hierher  gehört  die  drei- 
fache nachbildung  von  'savoir  gre',  nämlich  'panc  leiten',  'Jjank 
cunnen'  und  'thank  knowe'  und  die  vierfache  von  'sur  tute 
rien',  nämlich  'over  all  thing',  'before  all  thing',  'above  all  tJmig' 
und  'on  all  thing'.  Hierher  namentlich  die  über  eine  ganze 
reihe  von  mundarten  und  Jahrhunderten  sich  verteilenden  nach- 
ahmungen  von  'por  rien  que  je  sace',  wie  sie  vorliegen  in  'for 
oght  I  ivot',  'for  noght  I  ivot',  'for  nothing  I  ivot',  'for  thing 
I  knowe'  und  'for  any thing  I  knotv'. 

Als  beweise  für  die  besonders  innige  mischung  zweier 
sprachen  bez.  für  die  völlige  Zweisprachigkeit  der  betr.  Völker- 
schaften bringt  Schuchardt  (p.  32ff.)  für  das  Slawisch -Italie- 
nische und  Windisch  (p.  108)  für  das  Cornisch- Englische  und 
das  Bretonisch-F"ranzösische  reimstrophen,  deren  verse  abwech- 
selnd der  einen  und  der  andern  spräche  entnommen  sind.  Zu 
einer  grösseren  kunst  in  dieser  richtung  scheint  es  nui'  das 
Slawisch  -  Italienische  gebracht  zu  haben.  Hier  erfolgt  die 
Verteilung  der  verse  auf  die  beiden  sprachen  am  regelmässigsten 


10 

und  hiernach  zu  urteilen,  würde  in  jenen  gegenden  die  Sprach- 
mischung nicht  bloss  am  innigsten,  sondern  auch  am  gleich- 
massigsten  sein.  Und  diese  mischpoesie  hat  nun  auch  in 
England  einige  ebenso  kräftige  wie  originelle  bluten  hervor- 
gebracht und  zwar  um  die  wende  des  XIII.  Jahrhunderts, 
woraus  wir  schliessen  können,  dass  gerade  damals,  wenigstens 
in  gewissen  gegenden,  die  schon  ein  Jahrhundert  früher  (Förster 
p.  320)  sich  ankündigende  Zweisprachigkeit  der  Engländer  einen 
grad  erreicht  hatte,  der  die  Unterscheidung  einer  muttersprache 
und  einer  fremden  spräche  unthunlich  machen  muss  (W.  p.  105). 
Hierher  gehört  das  sechsstrophige  „Lied  an  Maria"  in 
"Wülker's  Altengl.  Lesebuch  I  p,  49  f.,  dessen  erste  Strophe 
lautet : 

„May den  moder  milde 

Oiez  cel  orcysotm 

From  slwme  tJiou  nie  shilde 

E  de  ly  malfeloun. 

For  love  of  thine  childe, 

Me  menes  de  trcsoun. 

Ich  ives  tvod  an  wilde, 

Orc  Sil  en  prisoun.^' 

Hierher  stellt  sich  auch  der  erste  teil  des  „Liedes  auf  den 
Bruch  der  Magna  Charta  durch  Edward  H"  (ib.  p.  74  ff.), 
dessen  erste  verse  lauten: 

L'en  piiet  fere  et  defere, 

Ceo  fait-il  trop  sovent; 

It  nis  nouther  ivel  ne  faire, 

Therfore  Engelond  is  shent. 

Nostre  prince  de  Engletere, 

Par  le  consail  de  sa  gent, 

At  Westminster  after  the  fcire 

Made  a  gret  parlement. 

La  cliartre  fet  de  cyre, 

leo  Venteint  et  hien  le  crey, 

It  ivas  holde  to  neih  the  fire 

And  is  molten  al  awey  etc. 

Weiterhin  gehören  hierher  der  anfang  (und  schluss)  der  XI  Pains 
of  Hell  im  Old  Engl.  Mise.  pp.  147  ff.  so\\de  vielleicht  noch  der 
seltsame  aus   franz.- engl. -lat.  hexametern  zusammengeflickte 


11 

Song-  on  the  Times  in  Wright's  Pol.  S.  p.  251  f.  Gedichte,  in 
denen  die  beiden  sprachen  strophenweise  wechseln,  sind  um 
dieselbe  zeit  sogar  häufig. 

Mit  recht  sagt  Schuchardt  (p.  33)  in  hinblick  auf  jene 
slawisch-ital.  mischpoesie :  'Das  Sprachgefühl  eines  publikums, 
welches  sich  solches  in  der  kunst  gefallen  Hess,  wird  im  leben 
nicht  selten  ähnliche  Sünden  verschuldet  haben'  und  dasselbe 
werden  wir  mit  bezug-  auf  unsre  normannisch  -  engl,  misch- 
poesie von  der  englischen  bevölkerung  gewisser  gegenden 
sagen  können.  Schuchardt  ist  so  glücklich,  aus  dem  unmittelbar 
beobachteten  lebendigen  gebrauch  einer  jener  österreichischen 
mischsprachen,  der  slowakisch-deutschen,  eine  ganz  ergötzliche 
und  wertvolle  probe  mitteilen  zu  können  (p.  81).  Diese  probe 
ist  für  uns  besonders  wertvoll,  da  sie  uns  eine  ungefähre  Vor- 
stellung geben  kann,  wie  in  gewissen  gegenden  um  die  wende 
des  XIII.  Jahrhunderts  die  spätere  englische  spräche  im  täg- 
lichen, lebendigen  gebrauche  ausgesehen  haben  mag  und  es  ist 
deshalb  nicht  unmöglich,  dass  die  rede  des  Eorl  of  Boloyne  in 
Wright's  Pol.  S.  p.  191  "Sire  Kauf  JDevel  .  .  .  .,  Noiis  ne  lerriim 
en  vie  clianoun  ne  moyyie,  Wende  tve  forth  anon  ritlit  tvifhoiite 
eny  assoygtie,  ne  no  lyves  man .'"  den  thatsächlichen  sprachzu- 
stand reflektiert. 

Sollten  die  folgenden  aufsätze  einen  bescheidenen  beitrag 
liefern  zur  auf  hellung  jener  seltsamen  erscheinung,  die  wir 
Sprachmischung  nennen,  sollten  sie  dazu  dienen,  die  gesetze, 
nach  denen  sie  sich  vollzieht,  zu  festigen  und  zu  vertiefen,  so 
wäre  damit  das  zweite  ziel,  das  ihr  Verfasser  erstrebte,  erreicht. 

Gemäss  den  historisch  beglaubigten  thatsachen  und  im 
einklange  mit  noch  heute  zu  beobachtenden  Vorgängen  haben 
wir  für  die  entwicklung  der  englischen  mischsprache  folgende 
stufen  anzunehmen: 

I.  stufe:  Einige  zeit  nach  der  eroberung  treten  die  oberen 
Massen  der  Engländer  mit  den  oberen  klassen  der  Normannen 
in  berührung.  Welcher  art  diese  berührung  ursprünglich  war, 
verraten  lehn  Wörter  der  ältesten  schiebt  wie  'castle',  'service' 
und  'prisun\  Bald  jedoch  bemühen  sich  die  Engländer,  mit 
mehr  oder  weniger  erfolg,  die  spräche  der  eroberer  in  mög- 
lichster reinheit  sich  anzueignen.  Dass  die  reinheit  dieses 
Vorbildes  und  damit  auch  die  der  nachahmung  sich  allmählich 
verringern  musste,  ergeben  die  folgenden  stufen. 


12 

II.  stufe:  Eintritt  der  niederen  englischen  klassen  in 
normannische  dienste.  Aufnahme  von  verba  castrensia  (Seh. 
p.  21,  W.  p.  112)  und  anderen  neue  beg-riffe  bezeichnenden 
Wörtern,  sowie  von  solchen  fremdwörtern,  die  aus  den  oberen 
englischen  schichten  herabsickern.  Die  englischen  kriegsleute. 
diener  und  dienerinuen,  knechte  und  mägde  radebrechen  das 
Normannische,  dessen  Wörter  und  ausdi'ücke  schliesslich  an  sich 
als  besser  gelten  als  die  der  eigenen  spräche  und  darum  auch 
ohne  sachlichen  grund  aufgenommen  und  nachgeahmt  werden 
(Seh.  p:  37,  W.  p.  116).  Dies  radebrechen  teilt  sieh  allen  denen 
mit,  die  mit  den  dienenden  englischen  klassen  in  dauernde  be- 
rührung  kommen  (daher  die  'English  AVords  in  Anglo-French' 
in  Skeat's  Notes  pp.  364 ff.),  vor  allem  ihren  Pflegebefohlenen, 
deren  erstes  und  einziges  Verständigungsmittel  es  bildet,  bis  zu 
dem  Zeitpunkte,  wo  sie  infolge  ausschliesslichen  Verkehrs  mit 
ihren  eitern  und  deren  Volksgenossen  als  zweites  das  rein- 
Normannische  hinzulernen. 

III.  stufe:  Diese  Zweisprachigkeit  hält  nur  so  lange  an, 
als  eine  genügende  anzahl  von  Normannen  vorhanden  ist,  die 
ihre  spräche  in  ihrer  ursprünglicben  reinheit  zu  sprechen  ver- 
mögen. Je  länger  aber  der  diu'cli  stufe  II  dargestellte  zustand 
anhielt,  um  so  mehr  musste  die  zahl  der  zweisprachigen  (nor- 
mannisch-englisch und  rein  -  normannisch  sprechenden)  Nor- 
mannen gegenüber  den  nur  normannisch  redenden  zunehmen. 
Bei  den  letzteren  konnte  der  natürliche  abgang  durch  den 
tod  nur  notdürftig  ersetzt  werden  durch  frische  Zuwanderung 
vom  kontinent.  Als  diese  jedoch  mit  der  lösung  des  England 
und  die  Normandie  einenden  politischen  bandes  aufhörte,  konnte 
das  Normannische  nur  noch  künstlieh  erhalten  werden  und 
wurde  naturgemäss  mehr  und  mehr  ausser  gebrauch  gesetzt, 
je  mehr  die  Überzeugung  durchdrang,  dass  das  Normannisch- 
Englische,  also  das  normannisch  verbrämte  Englisch,  als  ver- 
ständigungsmittel  völlig  genügte. 

Dies  sind  meine  bezw.  meiner  vorbenannten  gewährsmänner 
ideen  über  die  art,  auf  welche  die  engliseh-fi^anzösische  Sprach- 
mischung zustande  gekommen  ist  und  so  einfältig-einfach  diese 
ideen  in  der  theorie  erscheinen,  so  sind  sie  doch,  in  die  praxis 
umgesetzt,  wie  sich  der  Verfasser  des  „Progress  in  Language*' 
von  neuem  zu  überzeugen  gelegenheit  haben  wird,  durchaus 
nicht  simplicity  itself,   sondern  in   einer  grossen  anzahl  von 


13 

fällen  von  einer  kompliziertlieit,  die  auch  dem  anspruchsvolleren 
nichts  zu  wünschen  übrig  lassen  wird. 

Ueber  die  praktische  einrichtung-  der  folgenden  aufsätze 
brauche  ich  wohl  nicht  viel  worte  zu  machen.  Sie  ist  aus 
meinen  früheren  aufsätzen  hinreichend  bekannt,  namentlich  aus 
denen  die  in  bb.  XXI— XXIV  der  Anglia  erschienen  und  die 
den  ersten  flüchtigen  entwurf  einiger  der  im  folgenden  ge- 
druckten aufsätze  darstellen.  Die  bezeichnung  der  sprach- 
perioden  ist  im  ganzen  dieselbe  wie  in  meiner  Syntax  in  Pauls 
Grundriss,  nur  dass  ich,  wie  ich  es  für  ratsam  hielt,  verschie- 
dene Perioden  nochmals  durchgeteilt  habe.  Mit  dieser  durch- 
teilung  ergiebt  sich  folgendes  Schema:  ae.  (altenglisch)  bis 
a.  1100,  frme.  (frühmittelenglisch)  von  a.  1100  bis  a.  1250, 
me.  (mittelenglisch)  von  a.  1250  bis  1400,  spme.  (spätmittel- 
englisch)  von  a.  1400  bis  1500,  ne.  (neuenglisch)  von  a.  1500 
bis  a.  1800,  mod.  (modernes  Englisch)  von  a.  1800  bis  heute. 

Ich  mache  darauf  aufmerksam,  dass,  was  dem  einsichtigen 
ohne  weiteres  begreiflich  sein  wird,  die  einfügung  einer  an- 
zahl  von  Schriftwerken  in  dieses  Schema  nicht  geringe  Schwierig- 
keiten darbietet  und  demgemäss  zweifei  und  Irrtümer  nicht 
ganz  ausgeschlossen  sind.  Auch  halte  ich  es  denen  gegenüber, 
für  welche  die  grammatik  nur  aus  laut-  und  formenlehre  be- 
steht, für  notwendig  zu  erwähnen,  dass  die  folgenden  aufsätze 
der  auf  hellung  der  geschichte  der  inneren  sprachformen 
(Seh.  p.  89)  und  nicht  der  der  äusseren  dienen  und  dass  ich 
sehr  wohl  weiss,  dass  weder  'eal'  der  direkte  ahne  von  mod. 
'air  noch  'moest'  der  von  mod.  'mosV  sein  kann. 

Ueberaus  leid  thut  es  mir,  jetzt  da  wir  die  prächtige 
kritische  Chaucer-ausgabe  von  Skeat  besitzen,  meine  Chaucer- 
belege  noch  nach  der  Morris'schen  ausgäbe  geben  zu  müssen. 
Die  schwächen  dieser  ausgäbe  sind  mir  wohl  bekannt,  aber 
bei  den  vielen  tausenden  von  belegen,  um  die  es  sich  hier 
handelt,  wäre  eine  Umschreibung  zu  zeitraubend  gewesen.  Um 
den  hieraus  etwa  entstehenden  nachteil  wett  zu  machen,  habe 
ich  nie  ermangelt,  bei  wichtigen  kritischen  stellen  Skeats 
ausgäbe  und,  wo  nötig,  auch  den  Six  Text  zu  rate  zu  ziehen. 
Im  übrigen  bedenke  man,  dass  wohl  in  den  meisten  fällen 
der  Irrtum  eines  Schreibers  für  die  Sprachgeschichte  von  nicht 
geringer  bedeutung  ist. 


Auflösung  der  Abkürzungen. 

Acad.:  The  Academy  and  Literature,  London  Weekly. 

Aelfric's  Lives:  Aelfric's  Lives  of  Saints,  edit.  by  Skeat,  London  1881 — 

1900. 
Ags.  Pr. :  Angelsächs.  Prosa  hersg.  v.  Grein- Wülker .   Bd.  ni  hersg.  v.  B. 

Assmann,  Kassel  1889. 
Allit.  P. :  Early  English  Alliterative  Poems,  edit.  by  R.  Morris,  London  1861. 
Alis.:  Alisauuder  in  Weber's  Metrical  Romances.  Edinburgh  1810,  vol.  1. 
Aliscans.:   Aliscans,  hrsg.  v.  Gr.  Rolin,  Leipzig  1891. 
Amadas:  Sir  Amadas  in  Robson's  Early  English  Metrical  Romances,  Lon- 
don 1812. 
Am.  and  Am.:  Amis  and  Amiloun.  hrsg.  v.  E.  Kölbing,  Heilbroun  1881. 
Am.  &  Am.:  Amis  e  Amilnn  in  Kölbing's  Amis  and  Amiloun. 
Andr.:  Andi'eas  in  Grein's  Biblioth.  der  Angels.  Poesie. 
Apoll.:  Apollonius  von  Tyi'us  in  Thorpe"s  Analecta  Anglo-Saxouica.   2.  Aufl. 
Apol.  LolL:  The  Apology  of  the  Lollard  Doctrines,  edit.  by  J.  H.  Todd. 
A.  R. :  The  Ancren  Riwle,  edit.  by  J.  Morton,  London  1853. 
Arth.  &  Merl. :  Arthour  and  Merlin,  hrsg.  v.  Kölbing,  Leipzig  1890. 
'Asch.,  Scholem. :  Ascham's  Scholemaster  in  Arbers  Reprints  N.  23. 
'Asch.,  Tox. :  Ascham's  Toxophilus  in  Arbefs  Reprints  No.  7. 
Astrol. :  Chaucer's  Treatise  on  the  Astrolabe.    Edit.  by  Skeat,  London  1872. 
Atheist.:  Athelstan,  hrsg.  von  Zupitza  in  Engl.  Studien,  Band  XIII  u.  XIV. 
Ayenb. :  Dan  Michels  Ayenbite  of  Inwyt,  edit.  by  Morris,  London  1866. 
Bale,  Three  Law  es:  John  Bales  Comedy  concernynge  Three  Lawes,  hrsg. 

V.  Schröer,  Anglia  V,  p.  160  ff. 
Barb. :  Barbour's  Legendensammlung  hrsg.  v.  Horstmann,  Heilbronn  1881. 
•Bari.  u.  Jos.:  Legende  von  Barlaam  u.  Josaphat  in  Horstmann's  Altengl. 

Legenden,  Paderborn  1875. 
Basil.  Hexam. :  The  Anglo-Saxon  Version  of  the  Hexameron  of  St.  Basil, 

edit.  by  W.  Norman,  London  1818. 
Beda:    König  Alfred's  Uebers.   von  Beda's  Kirchengeschichte,    hrsg.   von 

Schipper  in  Biblioth.  der  Angels.  Prosa,   Bd.  IV.    Leipzig  1897—99. 
•Be  Domes  D. :  Be  Domes  Dsege,  edit.  by  Lumby  1876. 
Ben  Jons.,  Cy.'s  Rev. :  Ben  Jonson's  Cynthia's  Revels. 
Beow. :  Beowulf  in  Biblioth.  der  Angelsächs.  Poesie,  hrsg.  von  Grein-Wülker. 

L  Bd.    2.  Hälfte.    Kassel  1883. 
Berners'  Huon:  Huon  of  Burdeaux  by  Lord  Berners,  edit.  by  S.  L.  Lee, 

London  1882—83. 


15 

Best:  Bestiary  in  Old  English  Miscellany,  sieh  Mise. 

Blanch.:  Caxton's  Blanchardyn  and  Eglantiue,  edit.  by  L.  Kellner,  Lon- 
don 1890. 

Blick  1.  Hom.:  The  Blickling Homilies,  edit.  by  R.  Morris,  London  1874—80. 

Böddeker:  Altengl.  Dichtungen,  hrsg.  von  K.  Böddeker,  Berlin  1878. 

Boeth.:  King  Alfred's  Anglo-Saxon  Version   of  Boethius  De  Consolatione 
Philos.,  edit.  by  Cardale,  London  1829. 
'  Br.  H.  S.:   Roberd  of  Brunne's  Handlyng  Synne,   edit.  by  Fmnivall,  Lon- 
don 1862.    Die  neue  Ausgabe  konnte  nicht  mehr  benutzt  werden. 

*  Br.:  Roberd  of  Brunne's  Chronicle,  edit.  by  Hearne,  Oxford  1725. 

>  B.-T.:  An  Auglo-Saxon  Dictiouary  by  Bosworth  and  Toller,  Oxford  1882— 98. 

Bruce:  John  Barbour's  Bruce,  edit.  by  Jamieson,  Edinburgh  1820. 

Bulvv.:  Lord  Lyttou  Bulwer. 

Butl.:  Butler's  Hudibras  in  B.'s  Works,  edit.  by  Bell,  Oxford  1855. 

Cax.,  Charles:  Caxton's  Lyf  of  Charles  the  Grete,  edit.  by  Herrtage, 
London  1880—81. 

'Cax.,  Fox:  The  History  of  Reynard  the  Fox,  transl.  by  Caxton,  in  Arbers 
Engl.  Schol.  Libr.  No.  1. 

Cecilia:  The  Life  of  St.  Cecilia,  edit.  by  B.  E.  Lovewell,  Boston  1898. 

C  h. :  The  Poetical  Works  of  G.  Chaucer,  edit.  by  Morris,  London  1882. 

Chev.  as  deus  Esp. :  Li  Chevaliers  as  deus  espees,  hrsg.  v.  W.  Förster, 
Halle  1877. 

Chev.  au  Lyon:  Li  Romans  dou  Chevalier  au  lyon,  hrsg.  v.  Holland,  Han- 
nover 1880. 

Cleges:  Sir  Cleges  in  Webers  Metrical  Romances  vol.  L 

•  Coli.  Mo  na  St.  Th.:    CoUoquium   ^Elfrici    in    Thorpe's    Analecta    Anglo- 

Saxonica. 

Comm.:  Commines  publ.  par  Dupont,  Paris  1840—1847. 
'  Conf.  Am.:  Confessio  Amantis  in  The  Works  of  John  Gower,   edited  by 
G.  C.  Macaulay,  Oxford  1899—1902,  vols  II  a.  III. 

Court  of  L.:  Court  of  Love  in  Morris's  Chaucer,  vol.  IV. 

•Cov.  Myst.:  Coventry  Mysteries,  edit.  by  Halliwell,  London  1841. 

Cox's  Rhethoryke:  Leonhard  Cox's  The  arte  or  Crafte  of  Rhethoryke, 
edit.  by  F.  J.  Carpenter,  Chicago  1899. 

Crist:  Crist  in  Grein's  Bibl.  der  Angels.  Poesie. 

Cura  P.:  King  Alfred's  West-Saxon  Version  of  Gregory's  Pastoral  Gare. 

Edit.  by  Henry  Sweet,  Oxford  London  1871. 
•Cursor  M.:  Cursor  Mundi,  edit.  by  R.Morris,  London  1874—92. 

■Dämon  and  Pithias  in  Dodsley-Hazlitt  vol.  IV. 

Deutsch  bei  n:  Shakespere-Gramm.  von  K.  Deutschbein,  Cöthen  1897. 

Dial.  Greg.:  Bischof  Waerferth's  Uebers.  der  Dialoge  Gregors,  hrsg.  v. 
Hecht  in  Bibl.  der  Angels.  Prosa  Bd.  V,  Leipzig  1900. 

Diary  of  Machyn:  The  Diary  of  Henry  Machyn,  Camd.  Soc.  No.  42,  Lon- 
don 1848. 

Diez  Gram.:  Diez,  Grammatik  der  romanischen  Sprachen,  Bonn  1870— 72. 

Digby  Myst.:  Ancient  Mysteries  from  the  Digby  Manuscripts,  Edin- 
burgh 1835. 

Egerton  Papers  Cam.  Soc.  No.  12,  London  1840. 


16 

El.:  CynewTilfs  Elene,  hrsg.  v.  Zupitza,  Berlin  1888. 

Ellinger:  Syntax  der  Pronomina  bei  Chrestien  de  Troies  von  J.  Elliuger, 

Wien  1866.    Fiinfz.  Jahresbericht  der  K.  K.  Oberrealschule  im   11. 

Bezirk  von  Wien. 
Enf.  Ogier:  Enfance  Ogier  publ.  par  A.  Scheler,  Brüssel  187i. 
E.  Poems  a.  Lives  o.  S. :  Early  English  poems  and  Lives  of  Saints,  edit. 

by  Furnivall,  Berlin  1862. 
E  V.  Nie:  Evangelium  Xicodemi  in Thwaites"  Heptateuchus  etc.,  Oxoniae  1698. 
Ferumbras:   Sir  Ferumbras  in  Charlemagne  Romances,  edit.  by  Hertage, 

London  1879. 
Field. :  Fielding. 

Fl.  &  Bl. :  Floriz  and  Blauncheflur,  edit.  by  Lumby,  London  1866. 
Fl. 's  Leseb. :  Neueugl.  Lesebuch,  hrsg.  v.  Ewald  Flügel,  Halle  1895. 
Floveer  &  L. :  Flower  and  Leaf  in  Morris's  Chaucer,  vol.  FV. 
Förster:  Frühmittelengl.  und  anglo-franz.  Glossen  aus  Digby  172,   Abh. 

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Four  Elements:  The  Four  Elements  in  Dodsley-Hazlitt  vol.  L 
Franz,  Sh. -Gramm. :  Shakespere-Gramm.  v.  W.Franz,  Halle  1898, 
Froiss. :   Chroniques  de  J.  Froissart  publiees  pour  la  societe  de  Uhistoire 

de  France  par  Simeon  Luce,  Paris  1869  ff. 
Gase:  George  Gascoigne. 
Geb.  Jesu:    Gebm-t  Jesu   in  Altengl.   Legenden,    hrsg.  von  Horstmauu, 

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Gen.:  Genesis  in  Thwaites'  Heptateuchus  etc.,  Oxoniae  1698. 
Gen. :  Genesis  in  Biblioth.  der  Angels.  Prosa,  krsg.  von  Grein- Wülker  Bd.  U 
Generydes:  A  Eomance.  edit.  by  Aldis  Wright,  London  1873 — 78. 
Gen.  a.  Ex.:  Genesis  and  Exodus,  edit.  by  E.Morris,  London  1865. 
Goldsm.:  Goldsmith. 

Gower:  Gower's  Confessio  Amantis,  hrsg.  v.  Pauli,  London  1857. 
Greene:  Looking-Glass,  in  Greene,  Dramatic  Works,  edit.  by  Dyce,  Lon- 
don 1831. 
GuÖl.:  GuÖlac  in  Greius  Bibl.  der  Angels.  Poesie. 
Guy:  Guy  of  Warwick,  edit.  by  Zupitza,  London  1875 — 76. 
Haase:   Syntactische  Untersuchungen  zu  Yillehardouin  und  Joiuville  von 

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H  a  1  i  M. :  Hali  Meidenhad,  edit.  by  0.  Cockayne,  London  1866. 
Halliw.  Di  ct.:  A  Dictionary  of  Archaic  and  Provincial  Words  by  Halli- 

well,  London  1868. 
Hamp.:   Rolle   de  Hampole's  Pricke    of  Conscience,    edit.    by  E.  Morris, 

Berlin  1863. 
Havel.:  Havelok,  edit.  by  F.  Holthausen,  London  1901. 
Herb.:  Herbarium  in  Cockayne's  Leechdoms  vol.  L 
Holy  Eood-tree:    History  of  the  Holy  Eood-tree,   edit.  by  A.  S.  Napier, 

London  1894. 
Hom.  Th.:  The  Homilies  of  .Elfric,  edited  for  the  ^Ifric  Society  by  B. 

Thorpe. 
Hörn:  Das  Lied  von  King  Hom,  hrsg.  v.  Th.  Wissmann,  Strassburg  1881. 
John:  The  Gospel  of  Saint  John,  edit.  by  Skeat. 


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Joinv.:   Histoire   de  Saint  Louis  IX.  par  Joinville,   publ.   par  Fr.  Michel, 

Paris  1859. 
Joy:   George  Joy,    An   Apology   to  W.  Tindale   in  Arber's  Engl.  Schol. 

Libr.  N.  13. 
Jud. :  Judith  in  Grein's  Biblioth.  der  Angels.  Poesie. 
Judas  Isc:   Judas  Iscariot  in  Wülkers  Altenglischem  Lesebuch  I  p.  18 ff. 
Jul. :  Cynewulfs  Juliana  in  Grein's  Bibl.  der  Angels.  Poesie. 
Jul. :  pe  Liflade  of  St.  Juliana,  edit.  by  Cockayne,  London  1872. 
Jul.  2;  Seyn  Julian  in  Cockayne's  Lifl.  of  St.  Jul.  p.  81  ff. 
Kath.:  The  Life  of  Saint  Katherine,  edit.  by  E.  Einenkel,  London  1884. 
Kath.^:  Leben  der  heiligen  Katherine  in  Wülker's  Lesebuch  I  p.  12  ff. 
Kenelm:  Legend  of  St.  Kenelm  in  FurnivaU's  Early  English  Poems  and 

Lives  of  Saints. 
Kindh.  Jesu:  Kindheit  Jesu  in  Altengl.  Legenden,  hrsg.  von  Horstmann, 

Paderborn  1875. 
Kluge,  Stammbildungslehre:  Nominale  Stammbildungslehre  der  alt- 

germ.  Dialecte  v.  F.  Kluge,  Halle  1886. 
Kluge-Lutz:    English  Etymology,   a  select  glossary  by  Kluge  &  Lutz, 

Strassburg  1898. 
Koch:  Hist.  Grammatik  der  engl.  Sprache  v.  F.  Koch,  Kassel  1878 — 1882. 
L  a  5. :  Lajamon's  Brut,  edit.  by  Fr.  Madden,  London  1847. 
Land  Troy  B.:    The  Laud  Troy  Book,    edit.  by  J.  E.  Wülfing,    Parti, 

London  1902. 
Leb.  Jesu:  Leben  Jesu,  hrsg.  v.  Horstmann,  Münster  1873. 
Leechd. :  Leechdoms  etc.,  edit.  by  0.  Cockayne,  London  1864 — 66. 
Leyc.  Corresp. :   Correspondence  of  Robert  Dudley,  Earl  of  Leycester  in 

Camd.  Soc.  N.  27,  London  1844. 
Luc:  The  Gospel  of  St.  Luke,  edit.  by  Skeat. 

Lyly,  Euph. :  Euphues  by  JohnLyly,  edit.  by  F.  Landmann,  Heilbronn  1887. 
Macaul.,  Ess. :  Maucauley's  Essays. 
Macaul.,  Hist.  of  E.:  History  of  England. 

Malory:  Malory's  Le  Morte  Darthure,  edit.  by  Sommer,  London  1889. 
Marh.:  Seiute  Marherete,  edit.  by  0.  Cockayne,  London  1866. 
Marh. '■*:  Legende  von  Marjerete  in  Cockayne's  Seinte  Marherete. 
Mark:  The  Gospel  of  St.  Mark,  edit.  by  Skeat. 
Math.:  The  Gospel  of  Saint  Matthew,  edit.  by  Kemble. 
Mätzner:  Mätzner's  engl.  Gramm.,  Berlin  1873 — 1875. 
Mätzner,  Sprachproben,  altengl.,  Berlin  1867 — 69. 
Mätzner,  Glossar:  Wörterbuch  zu  vorigem,  Berlin  1878 ff. 
Maundev. :  The  Voiage  and  Travaile  of  Sir  J.  Maundeville,  edit.  by  Halli- 

well,  London  1839  u.  66. 
Med. :  Meditations  on  the  Supper  of  our  Lord  etc.,  edit.  by  Meadows  Cowper, 

London  1875. 
Met.:  The  Metra  des  Boetius,  hrsg.  v.  E.  Krämer,  Bonn  1902. 
Milt. ,  P.  L. :  Milton's  Paradise  Lost,  edit.  by  J.  Prendeville,  Paris  1850. 
M  i  n  0 1 :  Laurence  Minot's  Lieder,  hrsg.  v.  W.  Scholle,  Strassburg  1884. 
Mise:  An  Old  English  Miscellany,  edit.  by  R.  Morris,  London  1872. 
More:  H.  More's  Antidote  agaiust  Atheism,  London  1655. 

£.  Einenkel,  Das  Indefiuituiu.  2 


18 

More,  Utopia:    Sir  Th.  More's  ütopia,  Transl.  by  Robinson,  in  Arber's 
Engl.  Reprints  N.  l-t. 

Nar. :  Narratiunculae  Anglice  Conscriptae  edidit  0.  Cockayne,  Venales  1861. 

N.  E.  D.:  A  New  English  Dictionary,  edit.  by  J.  Murray,  Oxford  1888  ff. 

Num. :  Numeri  in  Thwaites'  Heptateuch. 

0.  and  N.:  Owl  and  Nightingale,  edit.  by  Stratmann,  Crefeld  1868. 

0.  E.  Hom. :  Old  Englisb  Homilies,  Parts  I  &  11,  edited  by  R.  Morris,  Lon- 
don 1867—68. 

Orm.:  The  Ormulum,  edited  by  Holt,  Oxford  1878. 

Oros. :  King  Alfred's  Orosius,  edit.  by  H.  Sweet,  London  1883. 

Fall.:   Palladius  on  Husbondrie ,   edit.  by  Lodge  and  Herrtage,    London 
1872—79. 

Paston  L. :  The  Paston  Letters,  edit.  by  Gairdner,  Birmingham  1872 — 75. 

Pat. 's  Fegf.:   St.  Patrik's  Fegefeuer  in  Horstmann's  altengl.  Legenden, 
Paderborn  1875. 

Pecock's  Repr.:  Pecock's  Repressor,  edit.  by  Babington,  London  1860. 

Pecock's  Foll.  to  the  Donet,  siehe  Schmidt  2. 

Peele:  George  Peele,  Dramatic  Works,  edit.  by  Dyce,  London  1829. 

Piers  PI.  Crede:  Piers  the  Ploughman's  Crede,  edit.  by  Skeat,  London 
1867. 

Piers  PI.:  William's  Vision  of  Piers  the  Plowman,  edit.  by  Skeat,  Lon- 
don 1867—84. 

P  0  e  m  a  M. :  Das  mittelengl.  Poema  Morale,  hrsg.  von  H.  Lewin,  Halle  1881. 

Pop.  Treat:   Populär  Treatises   on  Science  etc.,    edit.  by  Th.  Wright, 
London  1841. 

Ps.  Th. :    Libri  Psalmorum  versio   antiqua  latina  cum  paraphrasi  Anglo- 
Saxonica,  edidit  B.  Thorpe,  Oxonii  1835. 

Pound's  Comp,  of  Adj.:    The  Comparisou  of  Adjectives  in  English  etc. 
by  L.  Round,  Heidelberg  1901. 

Pricke  of  Consc. :  The  Pricke  of  Conscience  by  R.Rolle  de  Hampole,  ed. 
by  R.  Morris,  Berlin  1868. 

Rah.:  Rabelais. 

Raleigh,  Hist.  "World:  Raleigh's  History  of  the  World,  London  1614. 

Rä. :  Rätsel  in  Grein's  Bibl.  der  Angels.  Poesie. 

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2* 


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Wien  u.  Leipzig  1897. 


An  >  one. 

An  die  spitze  der  indefiniten  stelle  ich  an  und  ich  be- 
handele die  Gebrauchsweisen  desselben  zuerst,  in  denen  es 
seiner  ursprünglichen  Verwendung  als  zahlwort  noch  am  näch- 
sten steht. 

§  1.  Das  für  wort  steht  bei  auf  Zählungen  an  der  spitze 
von  Oper,  pridde  (wenn  vorhanden)  etc.  =  der  eine,  der  andere 
(zweite),  der  dritte  etc. 

ae.  twa  bebodu;  an  is  ß(ct  we  lufien  God,  oÖer  ßret  rce  lufien  nre 
nihstan  Cura  P.  48,  13,  tiva  ding  sindon  :  an  is  scyppend,  oder  gesceaft 
Hom.  Th.  I  276,  8. 

frme.  Off  pa  twa  sipe  ticellfe  menn  Wass  an  Ahyas  nemmnedd,  Oppr 
Abyud  etc.  Orm  537,  Beo  hü  of  ane  pinge,  beo  hit  of  oöre  OEH.  I  p.  17. 

rae.  So  pat  in  o  mauere  opcr  in  oper  deol  ivere  at  \}i]is  depe  Geb. 
Jesu  1085,  Wanne  ther  hys  o  thynge  yked,  Another  to  onderstonde  Shoreh. 
p.  24,  folk  ofwhich  oon  bar  his  scheeld,  Anotheir  his  spere  ....  The  thridde 
bar  ivith  him  his  botve  Ch.  11  89,  If  oon  sayde  icel,  another  sayde  the  same 
ib.  291. 

Anm.  Der  ausdruck  one  and  other  =  'alle  miteinander'  ist  höchst 
wahrscheinlich  fremder  herkunft :  afrz.  et  en  prisent  d'uns  et  d'atdtres 
plus  de  soixante  [seil,  prisonniers]  Froiss.  IV  5,  24;  me.  Jesus  bi- 
fore  gan  to  pruste  For  to  habbe  watur  fiuste ;  Ake  on  and  opur 
f)are  a^en  spac,  And  in  pat  priist  a  picher  brac  Kindh.  Jesu  621, 
pe  opiire  alle  at  ene  Wolden  sitte  on  pe  sonne  bertie;  ....  On  and 
opur  a-non  up  lep  To  pe  sonne  bem  tvith  cours  gret  ib.  1075,  he 
made  do  calle  Bope  one  and  oper  hys  brypryn  alle  Br.,  H.  S.  3171 
aus  Ces  cumpainuns  fist  assembler  Quant  qe  lern  pout  dune  trouer 
(a.  1.  Tuz  ke  hom  für  Quant  qe  lern);  pe  lorde  and  pe  gestes  alle, 
One  and  oper  ....  Had  merueyle  ib.  5928  aus  Le  seignur  et  tute 
la  meine  De  la  nouele  furent  trouble. 
Für  dies  an  im  grammatischen  Verhältnis  zu  oder  sieh  oder  §§  59  u.  60. 

§  2.  Nur  in  einem  falle  kann  an  fehlen  und  zwar  von 
ae.  zeit  an. 


22 

ae.  Wiglaf  sited  ofer  Biowidfe,  byre  Wihstayies,  eorl  ofer  oÖrum  un- 
lifigendum  Beow.  2908.  —  7  rcede  ßa  (seil,  boc)  fram  ende  to  obre  Eeg. 
Bened.  (Wint.  Vers.)  p.  99. 

frme.  and  to  driuen  fram  unrihte  to  oper  OEH  II  39. 
me.  Jesus  him  sidf  lep  alre  fürst  Fram  hui  to  opnr  Kindh.  Jesu  563. 
Fraglich  ist,   ob  hierher  gehört:    And  song  parfore  day  aml  ouper  Br., 
H.  S.  10596  aus  par  certeins  iurs  Messes  fist  pur  luy  chanter;  also  =  einen 
tag  um  den  andern?? 

Anm.    Dies  ist  übrigens  auch  afrz.  et  regardoit  de  fois  en  aultre  ses 
gens  et  looit  Bieu  de  ce  qiCil  en  veoit  si  grant  fiiison  Froiss.  V  20, 
bei  onques  ist  dies  weniger  auffällig,  obgleich  dies  eigentlich  nur 
die  Setzung  des  artikels  un  verhindert   und  nicht   des  Zahlwortes, 
wenn  auch  zugegeben  werden  kann,   dass  beide  hier  sich  eng  be- 
rühren :  onques  ne  laissierent  pierre  sur  autre  ib.  VI  14:1. 
Für  anes  hivcet,  anra  liwelc  sieh  luocet  etc. 
Für  a  iconder  maister  he  icas  on  sieh  unten  §  28,  Typus  IV  a. 
Für  an  in  Verbindung  mit  präpositionen  sieh  diese. 

§  3.  Hier  beim  zahlwort  beobacliteii  wir  auch  nament- 
lich die  eigentümliche  ausweichung  nach  dem  artikel  hin.  die 
sich  ja  leicht  aus  der  entwicklung  des  letzteren  aus  dem 
ersteren  erklärt,  die  jedoch  in  einigen  fällen  auch  dort  ein- 
tritt, wo  der  logische  Zusammenhang  unter  allen  umständen 
das  Zahlwort  benötigt.  Aus  den  lautlichen  Verhältnissen  er- 
klärt es  sich,  dass  diese  ausweichung  erst  mit  dem  beginne 
des  ME.  stärker  hervortritt,  sie  ist  aber  dafür  in  einer  reihe 
von  ausdrücken  bis  heute  erhalten. 

me.  Wherefore  she  sped  her  as  fast  in  her  weye,  Abnost  in  oon  day, 
as  he  dyd  in  tweye  Ch.  VI  262,  logisch  völlig  identisch  damit  ist :  Upon  a 
day  he  gut  him  more  moneye  Than  that  the  persoun  gat  in  monthes  tiveye 
id.  n  22.  Andere  belege  sind:  Thii  day  ne  herd  I  of  yoiir  mouth  a  ivord 
ib.  278,  Tliat  non  of  tis  ne  spelce  not  a  ivord  ib.  110,  right  as  an  hauJc 
upon  a  sours  Upspringeih  into  thaer,  right  so  prayeres  ib.  266. 

ne.  he  shall  not  have  a  Scot  of  them  Sh.,  H4  A  I  3,  214,  at  a  bloio 
id.,  H  6  C  V  1,  50,  at  a  sitting  id.,  Merch.  HI  1,  116  u.  ö ,  there  toere  three 
rooms  on  a  floor  Eich.,  Clarissa  3,  50. 

mod.  we  are  nearly  an  age;  Borne  ivas  not  built  in  a  day;  at  a 
bound;  in  a  word;  not  a  man  {ivord,  bit  etc.)  etc.  etc. 

Anm.  Von  diesem  not  a  word  etc.,  das  wie  man  sieht,  sich  schon 
bei  Chaucer  findet,  könnte  auch  dies  a  statt  one  auf  das  derartige 
Substantive  vertretende  one  übertragen  sein.  Schon  Shakspere  hat 
des  öfteren  not  a  one  und  dies  ist  auch  heute  noch  üblich.  Dasselbe 
gilt  von  der  mit  der  verstärkten  negation  never  gebildeten  formel 
never  a  one,  das  gleichfalls  sowohl  bei  Shakspere  wie  noch  heute 
in  gebrauch  ist.    Sieh  auch  unten  §  22. 


23 

§  i.  Das  fürwort  wird  durch  o,nd  (oder  präp.)  verbunden 
wiederholt,  um  die  Vereinzelung  einer  gesamtheit  anzugeben 
=  'einer  nach  dem  anderen'. 

ae.  hie  his  hand  forbcerndon,  anne  finger  &  anne  Oros.  20,  68 ,  die- 
gellice  geceapade  to  pcem  senatum,  to  anum  &  to  anum  Oros.  228,  17 
(doch  auch  mit  oifter  :  an  cefter  anum  Johu  8,  9). 

fi-me.  kiste  is  breöre  on  and  on  Gen.  &  Ex.  2266 ,  He  gan  kam  ran- 
saken  on  and  on  ibid.  2323  (doch  auch  mit  after  :  Nimed  an  after  an 
[seil,  tnake]  and  monie  Hali  M.  p.  25,  an  efter  ane  Lag.  I  297). 

me.  Fid  thinne  it  (his  hair!)  lay,  hy  culpons,  on  and  oon  Ch.  II  22. 

Das  später  hier  verwendete  by  scheint  dagegen  dem  Afrz.  zu  ent- 
stammen :  Par  un  e  un  les  ad  pris  le  barun  Rol.  2190  u.  ö. 

[Aehnlich  ist  foueles  weren  Öerinne  cumen  bi  seuene  and  seuene  or 
bi  two  and  two  Gen.  &  Ex.  570.1 

some  Almykanteras ben  compownet  by  on  and  on,  or  elles  by 

2  &  2  Gh.,  Astrol.  p.  19,  My  peasse  bt  tvithe  you  blood  and  bone ;  I  lefc 
it  you  bi  oone  and  oone  Town.  Myst.  p.  296. 

Auch  findet  sich  noch  später  on  bi  on. 

I  might  devise  hem  one  by  one,  Who  fairest  tvas  IV  93  (Flower  &  L.), 
To  ....  shewe  us,  one  by  one,  The  statutis  of  the  couHe  IV  11  (Court  of  L.). 

ne.  Give  me  your  hamls  all  over,  one  by  one  Sh.,  Caes.  11  1,  112. 

Diesem  vergleicht  sich  afrz. :  car  nous  parlions  quelquesfois  deux  ou 
trois  ensemble,  et  ledict  duc  disoit,  "Ho,  iing  ä  ung"  Comra.  II  520. 

mod.  one  by  one  =  'one  after  another'. 

§  5.  Ein  aus  dem  vorhergehenden  zu  ergänzendes  an 
setzt  die  ältere  spräche  nicht. 

ae.  nan  mann  ne  moste  to  pam  micclum  hade  nateshioon  becuman 
butan  of  Aarones  cynne  Ags.  Pr.  III 16,  77. 

me.  Bet  is  a  tyme  of  eure  ay  than  of  playnte  Ch.  IV  338. 

Aber  mod.  Her  marriage  was  not  one  of  love  Hook,  Jack  Brag.  1. 

§  <;.  Ganz  anders  steht  es  mit  dem  falle,  in  dem  von 
einem  derartig  zu  ergänzenden  an  ein  relativsatz  abhängt. 
Hier  fehlt  nach  dem  vorgange  des  Afrz.  (und  Lat.;  ae.  ist 
dies  nicht  zu  belegen !)  dies  pronomen  aus  dem  sehr  einfachen 
gründe,  weil  es  eines  solchen  gar  nicht  bedarf.  Der  relativ- 
satz hängt  nämlich  nicht  von  etwas  nicht  vorhandenem,  son- 
dern von  dem  direkt  vorangehenden  Substantiv  ab  und  ist  nur 
deshalb  von  ihm  durch  die  konjunktion  atid  getrennt,  weil 
er  mit  dessen  adjektivischen  attribute  in  coordinatiou  steht. 
Denn  der  relativsatz  ist  attribut  ebenso  wie  dies  adjektiv, 
und   dass   gleichstufige   attribute   ein   und   desselben  nomens 


24 

durch  and  verknüpft  werden,  sollte  doch  nicht  auffallen.  Dass 
dies  dennoch  der  fall  gewesen  und  vielleicht  noch  ist,  ersehe 
man  aus  dem  noch  andere  einschlägige  zuschritten  citierenden 
artikel  von  C.  J.  Irving  in  der  Academy  vom  13.  Sept.  99 
p.  317. 

afrz.  Monne  de  Basele  que  on  tenoit  ä  ce  jour  pour  Tun  des  plus 
clievalereus  et  vaiJlans  Chevaliers  dou  inonde,  et  quiplus  auoit  travilliet  de 
soti  Corps  Froiss.  HE  172,  2i,  Henris  de  Lancastre,  qiii  fu  vaiUans  sires, 
sages  et  imaginatis ,  et  qui  trop  durement  amoit  le  conte  ib.  VI,  51 — 2,  Si 
y  fu  avises  et  regardes  pour  le  milleur  Chevalier  de  taute  le  place,  et  qui 
plus  sestoit  combaiu  de  le  main,  et  qui  mieulz  savoit  ossi  comment  etc. 
ib.  119.  Vergleiche  auch:  Je  iii  puis  envoiier  plus  especial  de  vous,  ne 
qui  mieux  sache  mes  besongnes  id.  X  88,  16. 

me.  Into  eritage  uneorruptible  and  undefoulid,  and  that  schal  not 
fade  Wycl.  &  Pui'vey  1  Peter  1,  4. 

Hier  auch  einmal  bei  fehlendem  attrib.  adjektiv,  was  beweist,  dass 
and  that  stereotyp  geworden  war:  He  ivas  a  jangier  and  a  golyardeys, 
And  that  ivas  most  of  synne  and  harlotries  Ch.  II 18.  Skeat  wiU  that  auf 
ein  aus  jangler  zu  ergänzendes  his  jangling  beziehen.  Viel  zu  gewaltsam ! 
Ich  ergänze  aus  golyardeys  ein  sjTionymes  adjektivisches  attribut ;  ähnlich  ist 
zu  dem  adjektiv  especial  des  letzten  afrz.  beleges  ein  sj-nonymes  Substantiv 
(etwa  amis)  zu  ergänzen. 

ne.  In  so  much  that  a  lumpysshe  blokehedded  churle,  and  ivhiche  hath 
no  more  wytte  than  an  asse  More,  Utopia  aiis  usque  adeo  ut  plumbeus 
quispiam,  et  cui  non  plus  ingenii  sit  quam  stipiti;  An  army  invincible  and 
which  they  coiüd  not  possibly  with-stand  North,  Plut.  (Caesar),  Tivo  booJcs 
yet  celebrated  in  Italy  for  purity  and  elegance,  and  ichich,  ifthey  are  noio 
less  read,  are  neglected  only  because  etc.  Johnson,  Life  of  Addison. 

mod.  A  danger  in  its  ultimate  results  scarcely  less  disastrous  than 
pestilence  and  famine,   and  which  now  engages  your  Excellency's  anxious 
attention,  distracts  Ireland  Beaconsfield,  Letter  to  the  Duke  of  Marlborough. 
Anm.     Doch  schon  Shakspere    scheint    einmal    die    konstruktion  ver- 
kannt zu  haben.    Die  folge  jedoch  war  nicht  die  auslassuug  des 
and,  das  man  heute  so  scheel  ansieht,  sondern  die  ergänzuug  eines 
one  aus  dem  vorangehenden  Substantive :  This  Posthumus,  Mostlike 
a  noble  lord  in  love  and  one  that  had  a  royal  lover,  tooTc  his  hint 
Cymb.  V  5,  171.    Es  ist  jedoch  dui'chaus  nicht  unmöglich,  dass  dies 
one  that  in  Verbindung  mit  dem  zu  wiederholenden  like  für  älteres 
as  he  that  gesetzt  ist.    Dann  würde  sich  der  ausckuck  aus  §  343 
fast  noch  natürlicher  erklären. 

§  7.  Im  nachsatze  eines  vergleichenden  Satzgefüges  steht 
an  als  Stellvertreter  eines  im  Vordersätze  stehenden  Substantivs 
erst  seit  me.  zeit  und  ist  heute  an  dieser  stelle  in  der  guten 
spräche  wiederaufgegeben. 


25 

me.  ^ef  tJiou  sytte  hy  a  worthyour  mon,  Then  thy  selven  thou  art 
won  Halliw.,  Freemas.  737. 

spme.  There  lyueth  not  a  bygger  knyght  than  he  ts  one  Blancli.  72,  22, 
such  yoimg  knyghtes,  as  he  is  one,  ben  neuer  abydynge  in  no  place 
ib.  251,  25. 

§  8.  Alleinstehend  bezeichnet  es  als  fürwort  ein  einzelnes 
nicht  näher  bestimmtes  Individuum  'einer',  'jemand'. 

ae.  wohl  noch  als  gewöhnliches  zahlwort  'einer  im  gegensatz  zu  vielen' 
ac  pcer  an  ut  asceat  of  Latina  tveorode  &  anwiges  b(Ed  Oros.  108,  10. 

Die  quelle  ist  daher  wohl  auch  das  Afrz.,  dessen  un  in  dieser  Ver- 
wendung ganz  üblich  ist:  Quant  a  fere  vint  la  departie  Seint  Johan  a 
parfere  ne  out  mie,  Mes  vn  li  cunta  priuement  Qe  vn  home  fu  la  present 
Qe  etc.  Wad.,  Man.  d.  Pechiez  5637,  Meintenant  vn  ueneit  Qe  li  rois  de  ciel 
enveeit;  Le  title  comanda  oster  etc.  ib.  5733. 

frme.  seodÖen  com  an  pe  leouede  tvel  Laj.  I  300. 

me.  He  smot  anne  up  pe  heim  Eob.  of  Gl.  8427 ,   Oon  that  muche  wo 

wroghte,  Sleuthe  wes  his  name  Piers  PI.  14240,  This  carpenter herde 

on  crye  water,  as  he  were  wood  Ch.  II 117,  And  to  be  bounde  under  sub- 
jeccioun  Of  oon  sehe  Jcnew  nat  his  condicioun  ibid.,  For  oon  of  Ma- 
cidone  had  hir  oppressed  Sehe  ivith  deth  hire  marjdenhede  redressed  id.  III 23, 
I  love  oon  tvhich  that  moost  is  ententif  To  serven  wel  id.  IV  187. 

spme.  The  Lady  of  the  Leafe  hath  one  ysent  For  a  palfray  Morris' 
Ch.  IV  101  (Flower  &  L.),  her  maystres  ....  sent  one  for  the  prouost  that 
cam  sone  etc.  Blanch.  70. 

§  9.  Hierher  gehört  das  ein  adjektiv  einführende  an, 
welches  erstere  aufzufassen  ist  als  in  apposition  stehend  zu 
dem  im  hier  behandelten  sinne  gebrauchten  indefinitum. 

ae.  pcer  pa  cenne  betcchton,  giddum  gearusnottorne,  pam  ivces  Judas 
nama  El.  585. 

me.  Ihc  a  midde  pe  place  stod,  And  pare  came  on  of  heorte  lood 
(On  of  pe  princes  hine  bi-gat)  And  Ihm  ful  euele  he  smot  Kindh.  Jesu  398, 
He  sali  noght  dwell  in  pi  Kyngdom  Bot  to  ane  gretter  [seil,  dem  himmel- 
reiche !]  sali  he  cum  Bari.  &  Jos.  (nördl.  vers.)  44,  Ther  ben  ful  good  icyves 
many  oon  And  ever  a  thousand  goode  agnyns  oon  badde  Ch.  II  97,  Among 
the  Knoppes  I  diese  oon  So  faire,  that  etc.  Ch.  VI  (Rose)  52  aus  Entre  ces 
boutons  en  eslui  Ung  si  tres-bel  que  etc. 

spme.  of  whyche  lettres  I  avyse  yotv  to  have  one  dyrect  fro  the  Kyng 
to  yotv,  commandyng  yow  etc.  Paston  L.  III  p.  73 ,  as  for  the  brace  of 
growndes  [i.  e.  grey  houndes],  or  one  verry  goode,  or  in  especiall  the  bläh 
of  Germynes,  I  can  nott  seye  but  etc.  ibid.  p.  102,  vergleiche  auch:  He 
hate  [1.  hath]  also  II  sadelys,  one  of  my  brothers,  and  one  other  hyred 
[i.  e.  gemietet],  as  ye  ivot  of  ib.  p.  115. 

ne.  about  .IUI.  of  y«  docke  in  y«  mornynge  one  appered  vnto  her 
arayed  like  a  bisshop  Fl.'s  Leseb.  p.  211  (a.  1509),  with  ivatrye  eyes,  as  one 


26 

lamenting  his  wantonnesse,  and  smüinge  face,  as  one  louing  his  wittinesse 
[he]  encountred  him  on  thys  manner  Lyly,  Eiiph.  p.  12,  To  one  so  dear 
.  . .  .  a^  Sir  Proteus  Sh.,  Gent.  II  7,  12,  from  his  presence  I  am  barred  like 
one  infectious  id.,  Wint.  in  2,  95,  his  grief  may  be  compared  well  To  one 
sore  sick  that  etc.  id.,  Yen.  701,  my  tcrongs  tnight  make  one  wiser  mad  id., 
Err.  V  1,  217,  He's  one  honest  enoiigh;  loould  all  the  rest  were  so!  id.,  Cor. 
1 1,  55,  as  one  disarmed  Milton,  P.  L.  10,  9i5. 

mod.  Tfiey  play'd  me  then  a  bitter  prank ;  at  length  I  play'd  them  one 
as  frank  Byron,  Maz.,  She  prefers  a  girl  of  yonr  age  to  one  older  Nov.  6, 14 
(Koch  p.  194),  he  behaved  like  one  frantic  (ib.  p.  305). 

Was  die  herkunft  der  konstruktion  angeht,  so  wird  sie  ja 
wohl  zum  teil  aus  dem  AE.  stammen,  wenngleich  ich  bemerken 
möchte,  dass  es  recht  schwer  fallen  dürfte,  belege  derselben 
von  anders  woher  als  aus  der  appositionsfreudigen  ae.  poesie 
beizubringen.  In  der  hauptsache  stammt  die  konstruktion 
sicher  aus  dem  Lateinischen,  das  sein  quidam  in  derselben 
w^eise  zu  konstruieren  liebt.  An  eine  einwirkung  seitens  der 
in  §  28  behandelten  formel  ist  wohl  nicht  zu  denken,  da  der 
unserer  konstruktion  am  nächsten  stehende  typus  II  jener 
formel  sich  schon  im  ME.  gänzlich  verliert. 

Eine  andere  frage  ist  die,  ob  das  an  unserer  konstruktion 
als  exponent  der  Substantivierung  des  ihm  folgenden  adjektivs 
gedient  hat.  Prüfen  wir  unsere  belege  genau,  so  werden  wir 
ünden,  dass  wie  die  konstruktion  zu  diesem  zwecke  sicher 
nicht  erfunden  wurde,  sie  ebenso  wenig  in  den  ersten  Jahr- 
hunderten ihres  bestehens  diesem  zwecke  gedient  hat.  Später 
jedoch,  vom  Spme.  und  namentlich  NE.  an,  mehren  sich  die 
belege,  die  auf  eine  derartige  Verwendung  hinzudeuten  scheinen. 
Hier  vor  aUem  in  den  belegen,  in  denen  das  adjektiv  kompa- 
rativisch  oder  von  so  bezw.  as  begleitet  ist,  dürfte  die  kon- 
struktion bewusst  und  mit  absieht  in  diesem  sinne  und  zu 
diesem  zwecke  verwendet  sein. 

§  10.  Hier  findet  sich  auch  für  das  gewöhnlichere  such 
a  one  ein  gelegentliches  one  such,  das  sich  bereits  im  Frme. 
belegen  lässt,  dann  jedoch  auf  mehrere  Jahrhunderte  sich 
unseren  blicken  entzieht;  es  ist  deshalb  wohl  möglich,  dass 
das  mod.  one  such  eine  ganz  späte  ableitung  von  dem  be- 
liebten none  such  wäre  (sieh  §  37). 

frme.  patt  teer  wass  hemm  bitwenenn  An  sicillc,  ichamm  pegg  ne 
cnewenn  nohht  Orm.  10370. 


27 

ne.  "Good  Heavens!    Is  there  such  a  man  in  the  tcorld?" But 

recollecting  herseif  she  said,  "Indeed  I  knoiv  one  such;  but  can  there  he 
another?"  Field.,  T.  Jones  m  354. 

mod.  that  delightful  shock,  tvhich  so  seldom  touches  piain  men  of  the 
World.  One  such  looked  out  at  Smijrna  from  cur  steamer,  and  yawned 
loithout  the  least  excitement  Thack.,  From  Cornhill  to  Cairo,  Cap.  VI ,   one 

feels no   Utile  impatience   tcith  certain   of  the   saint's  biographers. 

One  such,  an  ecclesiastic,  expresses  his  hope  that  etc.  Acad.  23  June,  1900, 
p.  529. 

§  11.  Die  belege,  in  denen  dies  an  hier  nicht  gesetzt 
wird,  scheiden  sich  in  zwei  fälle. 

Der  eine  stellt  die  älteste  und  ungezwungendste  form  der 
Substantivierung  des  adjektivs  dar,  die  lediglich  durch  die 
flexion  desselben  sich  ausdrückte,  sich  jedoch  bis  weit  über 
die  zeit  hinaus  am  leben  erhält,  in  der  der  letzte  rest  dieser 
flexion  dahinschwand. 

ae.  for  hioy  geivcende  ic  cefre  fram  swa  godan  and  sica  vüldheortan 
[seil.  Gode]  Ags.  Pr.  m  p.  198. 

ne.  if  the  king  yo^  31''  hath  done  me  a  good  tarne,  I  have  done  hym 
as  good  or  better  Fl.'s  Leseb.  348  (a.  1540). 

Anm.  Den  plural  dazu  haben  wir  in:  if  ye  ivold  happely  thinke  yt  I 
vse  my  seife  to  sore  to  cal  him  by  such  odious  names,  ye  imist 
consider  that  he  spareth  not  ....  to  call  by  as  euyll  them  tchotn  etc. 
Fl.'s  Leseb.  p.  219  (a.  1528). 

§  12.  Der  andere  fall  umfasst  die  belege,  die  eine  meist 
längere  aufzählung  der  lobenswerten  eigenschaften  einer  und 
derselben  person  enthalten.  Aus  dem  AE.  ist  ihnen  nichts  an 
die  Seite  zu  stellen,  dagegen  erinnern  sie  in  ihrer  losen  sa- 
loppen konstruktion  lebhaft  an  die  romanische  ausdrucks- 
weise, wenn  ich  auch  sichere  beweisstücke  dafür  nicht  bei- 
bringen kann. 

me.  I  love  oon,  which  that  moost  is  ententif  To  serven  wel,  (!)  unicery 
or  unfeyned,  That  evere  was,  and  (!)  leest  with  härme  destreyned  Ch.  W  187, 
Of  eloquence  was  never  founde  So  swete  a  sownynge  facounde,  Ne  (!) 
tretver  tonged,  ne  (!)  skorned  lasse  id.  V.  183,  Ne  never  saugh  I  a  moore 
bountevous  Of  hyre  estate,  ne  (!)  gladder,  nor  of  speche  A  frendlyer  id. 
rV  144,  wie  in  diesem  letzten  belege  setzt  Ch.,  wenn  er  überhaupt  etwas 
setzt,  den  unbestimmten  artikel  macht  also  damit  das  folgende  adjektiv 
zum  Substantiv. 

Ebenso  verhält  sich  noch  Caxton. 

spme.  They sayde  that   they  neuere  sawe  no  fayrer  man  of 

armes,  nor  better  pyght,  nor  heiter  sytiyng  on  horshak  Blanch.  47,  31,  that 
neuer  .  ...  he  had  seen  no  fayrer  knyght,  nor  more  better  made  ib.  91,  35. 


28 

Und  ebenso  noch  Lord  Berners. 

ne.  in  all  the  icorld  ye  shall  not  fynd  no  fayrer  nor  a  siveter  creature 
nor  more  wiser  of  her  age,  nor  better  lernyd  Huon  p.  548,  o  fayrer  man 
can  no  man  se,  nor  lyghter,  nor  lustyer  ib.  554. 

Für  one  =  'einer'  'jemand'  als  Vertreter  eines  älteren  he  hezw.  pe 
sieh  unten  das  Indefinite  Personale  §  343  anm.  1. 

§  13.  Dass  dies  an  =  'einer',  'jemand'  durcli  das  per- 
sonale wieder  aufgenommen  wird,  ist  nichts  als  was  man  er- 
warten kann,  da  an  hier  ja  das  appellativum  tnon  vertritt, 

ac.? 

me.  Änd  herde  on  crye  tcatir,  as  he  ivere  loood  Cb.  11  117,  Off  oon, 
she  kneiv  nat  his  condicioun  ib.  178. 

ne.  It  chaunced  one  to  kyll  his  oicne  mother,  loherupon  he  was  taken 
atid  condempned  to  deathe  Cox's  Rhetoryke  (a.  1530)  p.  87,  If  that  one  he 
prodigal,  Bountiftd  they  will  htm  call  Sb.,  P.  Pilgr.  411,  that  gehört  nicht 
zu  one,  sondern  bildet  mit  if  eine  konjunktion. 

§  14.  Das  pronomen  wird  nun  schon  ziemlich  früh  in 
dem  sinne  verwendet,  dass  es  vor  allen  die  person  des  Sprechers 
mit  in  sich  begreift,  also  dem  ae.  mon,  deutschem  'man'  und 
frz.  on  entspricht.  Der  (bis  jetzt)  älteste  beleg  fand  sich 
im  ME. 

me.  (einziger  beleg!)  Doo  thns  fro  he  to  he;  thiis  wol  thai  lede  oon 
to  thaire  dicellyng  place  Fall.  146,  181  (n.  ausg.  V  173)  =  tbu  so  von  biene 
zu  biene,  so  werden  sie  dich  (eigentl.  'einen')  zu  ihrem  bau  geleiten. 

Und  auch  bei  diesem  one  =  'man'  werden  die  rückbeziehungeu  durch 
das  personale  dargestellt,  was  sich  einfach  dadurch  erklärt,  dass  das  ae. 
indefinitum  mon,  dessen  stelle  es  vertritt,  jene  beziehungen  in  derselben 
weise  ausdrückt ;  sieh  unten  mon  §  347. 

ne.  one  cannot  clitnh  it  without  danger  ofhis  life  Sb.,  Gent.  Hl  1,  115. 

Dies  ist  die  konstruktion ,  die  noch  heute  namentlich  für  die  ameri- 
kanischen dialekte  geltung  hat,  während  das  insular-englische  es  vorzieht, 
in  diesem  falle  one  dekliniert  zu  wiederholen. 

Eine  constructio  xard  ovvtaiv  oder  eine  kreuzung  mit  dem  vom 
ME  an  aufkommenden  they  =  man  liegt  vor  in  dem  ne. :  I  knoice  Nature 
hath  prouided,  and  I  thinke  our  lawes  alloiv  it,  that  one  maye  loue,  when 
they  see  their  time,  not  that  they  must  loue  when  others  appoint  it  Lyly, 
Euph.  289  =  that  one  must  love  when  one  sees  one's  time  etc.  Einen 
zweiten  späteren  beleg  bringt  Flügel  in  seinem  Dict.  s.  v.  one  :  one  hus- 
hands  their  affections  as  they  grow  older  An,  (Lev.)  Hör.  Templeton  104. 
Vergl.  unten  §  346. 

§  15.  Als  neutrales  Substantiv  ist  das  zahl  wort  an  in 
ältester  zeit  recht  gebräuchlich,  so  in  den  präpositionalen  ver- 


29 

bindungen  on  an,  for  an  und  in  der  konjunktion  na  pcet  an 
Jjoit.    Doch  auch  in  ganz  freier  weise. 

ae.  ßa  gelyfde  he ,  pcet  htm  sylfum  ßcet  an  mihte  beon  Icecedom,  gif 
he  ferde  to  pam  Godes  tvere  etc.  Dial.  Greg.  11  27  p.  157,  24,  ac  swa  hivylc 
man  siva  eoiv  acsige  ....  ponne  cweÖaÖ  ge  pis  an,  pcet  drihten  selfa  .... 
his  sylfes  worc  geivoi-hte  etc.  ib.  in  17  p.  216,  24. 

frme.  on  an;  in  an;  der  koujunktion  na  poit  an  {pcet)  entspricht  hier 
naiot  ane  {pcet),  z.  b.  Marh.  14,  Hali  M.  26  u.  ö.,  wo  ane  adverb,  sieh  unten 
§32.  Sonst 'nm-  noch  in  der  bedeutung  'ein  und  dasselbe'  und  'einig'; 
sieh  nächsten  passus  und  unten  §  25. 

me.  liegen,  mit  den  üblichen  lautlichen  Veränderungen,  dieselben  Ver- 
hältnisse vor,  nur  ist  zu  den  präpositionalen  Verbindungen  noch  at  on  = 
'eiuig'  gekommen,  das  ich,  so  häufig  es  hier  ist,  früher  nicht  nachweisen 
kann  und  mir  daher  fremder  herkunft  stark  verdächtig  scheint.  Wii-  haben 
zwar  ein  frme.  hi  ame  -^  'einig'  in:  alle  heo  tveoren  hi  ane  Lag.  II  451; 
doch  auch  dies  scheint  nur  ein  anderer  versuch  (sog.  doublette !),  den  quaes. 
fremden  ausdruck  nachzubilden. 

Ebenso  fällt  me.  one  im  sinne  von  deutsch  'eins',  nämlich  'ein  schlag' 
vollständig  aus  dem  rahmen  der  entwicklung  des  pronomens  heraus,  also 
auch  hier  wäre  eine  fremde  quelle  nicht  unmöglich:  But  Ector  ^aff  Achilles 
one  And  claff  his  fleseh  on-to  the  hone  Land  Troy  B.  9251. 

ne.  anon,  at  one;  sonst  wie  oben.  Sehr  auffällig  ist  in  so  später  zeit 
die  freie  Verwendung  in :  I  shall  do  your  pleasure,  but,  sir,  one  I  say  to 
you:  knowe  for  trouthe  the  vyage  is  ryghte  perelous  Berners'  Huon  p.  358; 
die  ausgäbe  von  1601  hat  one  thing!  —  Kaum  braucht  gesagt  zu  werden, 
dass  this  one  und  that  one  hier  geschlechtige  Substantive  sind. 

mod.  nur  noch  anoti  und  at  one. 

§  16.  Das  schwinden  dieses  neutral  substantivischen  an 
erklärt  sich  daraus,  dass  es  durch  einen  ausdruck,  der  sich 
deutlicher  als  es  selbst  von  dem  geschlechtig  substantivischen 
an  abhebt,  allmählich  verdrängt  wird.  Dieser  ausdruck  aus 
dem  pronominalen  Jmig  (sieh  §  377)  in  Verbindung  mit  dem 
attributiven  zahlwort  an  bestehend  tritt  schon  im  besten  AE. 
auf,  wird  jedoch  erst  mit  dem  Frme.  häufiger.  Die  annähme 
einer  beeinflussung  durch  das  bekannte  afrz.  synonyme  une 
cJiose  ist  nicht  nötig. 

ae.  anes  pinges  ic  de  loolde  acsian  Beda  34,  1,  an  ping  Öe  is  tvana: 
gesyll  eall  Öcet  du  age  Mark,  Sk.  10,  21. 

frme.  beo  hit  of  ane  pinge,  beo  hit  of  oÖre  OEH.  p.  17. 

me.    Of  0  ping ,    syre,  pou  has  wel  ivrougt  Bari.  &  Jos.  279, 

Barlam  .  .  .  .,  o  ping  I  tvarne  pe:  p"  schalt  despute  for  pe  fey  ib.  492,  And 
y  warne  ^otv  alle  of  o  pyng  Br.,  H.  S.  6906,  ^yt  tvyl  y  warne  pe  of  o 
ping  ib.  12485,  But  oon  thing  icarne  I  the  etc.  Ch.  II  252,  Lordyngs  .  .  .  ., 


30 

but  oon  {hing  I  desire  ib.  258,    But  oon  thyng,  fader,  I  pray  you,  dere, 
That  etc.  Laud  Troy  B.  2327. 

mod.  I  teil  you  one  tJiing! 

§  17.  In  attributiver  funktion  haben  wir  dies  an  =  ein 
'gewisser,  unbestimmt  gelassener'  bereits  vom  AE.  an,  wenn 
auch  das  ältere  AE.  hier  swn  setzt,  das  auch  in  späterer  zeit 
neben  one  noch  gebräuchlich  ist. 

ae.  an  man  hcefde  twegen  suna  Math.  21,  18,  vergl.  Sum  man  hcefte 
twegen  suna  Luc.  15,  11  aus  homo  quidam. 

Dass  in  neuerer  zeit  namentlich  bei  adverbiellen  zeit- 
formein so  beliebte  one  lässt  sich  in  älterer  zeit  nur  schwer 
nachweisen,  da  wegen  übereinstimmender  form  auch  der  artikel 
vorliegen  könnte,  der  sich,  wohl  schon  in  ae.  zeit,  von  diesem 
an  =  'ein  gewisser'  abzweigt.  Doch  scheinen  folgende  belege 
hierherzugehören. 

ae.  /)«  ica:s  on  anum  dcege  geworden  etc.  Luc.  20,  1 ,  Heo  pa  anes 
cefenes  began  faran  to  etc.  Ags.  Pr.  III 196,  Anes  dceges  pe  abbot  eode  into 
capitulan  Sax.  Chron.  1083. 

frme.  a^nes  an  ane  tide  an  cn/'ht  per  com  ride  Laj.  m  175. 

me.  A  day ,  as  he  icende  aboute  etc.  Pat's  Fegf.  27,  A  day  seynt 
Joun  shtdde  synge  liys  messe  ßr.,  H.  S.  8837  aus  A  un  iur  quant  il  cJianta. 

ne.  You  shall  one  day  find  it  Sh.,  Wiv.  m  3,  88. 

mod.  one  day  {morning  etc.)  at  one  time  neben  at  a  time,  one  Monday 
neben  oyi  a  Monday  etc. 

Für  ne.  mod.  one  day,  das  sich  wohl  auch  im  ME  finden  wird,  vergl. 
noch  afrz.  seint  JoTian  le  aumoner  Vn  iur  les  poures  vere  ala  Wad.,  Man. 
d.  Pechiez  5633,  Seint  Gregoire  nus  ad  cunte  de  un  Guy  desbaptize;  Vn 
iur  quant  en  chemin  ala,  En  vne  wastine  li  emiespra  ib.  6075,  Narcisus 
....  Se  vint  sous  le  pin  umbroier ,  Ung  jour  qu'il  venoit  d'archoier  etc. 
Rom.  de  la  Eose  1480. 

§  18.  Der  heute  noch  üblichen  Verbindung  dieses  an  == 
'ein  gewisser'  mit  eigennamen  von  personen,  haben  wir  aus 
dem  AE.  durchaus  nichts  verwandtes  an  die  seite  zu  stellen 
und  es  bleibt  uns  daher  nichts  übrig,  als  auf  das  Afrz.  zu 
verweisen,  das  diese  ausdrucksweise  schon  sehr  fi^üh  ent- 
wickelt hat,  vielleicht  aus  dem  entsprechenden  gebrauche  des 
lat.  quidam. 

afrz.  Seint  Gregoire  nus  ad  cunte  De  un  Guy  desbaptize  Wad.,  Man. 
d.  Pechiez  6074,  et  dissoient  li  aucun  pour  certain,  que  il  Vi  avoient  veu 
(seil,  li  conte  de  Bouquighem),  pour  un  Thomas,  qui  trop  bien  le  resambloit, 
de  la  conte  de  Kernt,  qui  estoit  entre  eulx  Froiss.  X  105,  4. 


31 

Das  frme.  Lamech  Mm  two  wifes  navi,  On  Adäa,  annother  wif  Sellam 
G.  &  Ex.  453  gehört  wohl  sicher  nicht  hierher.  Wir  müssen  interpungieren: 
on,  Allda,  annother  tvif,  Sellam  =  das  eine,  (das  hiess)  Adda,  ein  anderes 
weib,  (das  hiess)  Sellam. 

me.  on  Bernulf  Kob.  of  Gl.  51G2,  One  Anlaf  pei  dies  &  crowned  him 

für  kyng  Er.  32,  On  Reseamiraduk Our  Inglis  did  rebuk  id.  p.  245, 

Jwlyane  als  tves  ane  vthyre,  pat  had  ane  July  tu  his  brothyre  Barb.,  Legg. 
220,  144,  Than  told  he  me,  hoio  oon  Latumyus  Compleigned  unto  his  felaw 
Ch.  n  229,  Oon  Maximus,  (hat  was  an  officere  id.  III  40,  Oon  Grecus  pat 
reigned  there  sometyme  Trevisa,  H.'s  Polychr.  1 175. 

ne.  one  Julia  Sh. ,  Gent.  r\^  4,  124 ,  owe  Mistress  Quickly  id. ,  Wiv. 
I  2,  2  u.  ö. 

mod.  Dass. 

§  19.  Jenem  in  §  17  behandelten  an  =  'ein  gewisser', 
unbestimmt  gelassener'  mod.  engl,  'some',  steht  nun  gehaltlich 
am  nächsten  das  in  Verbindung  mit  indefiniten  und  definiten 
numeralien  seit  ae.  zeit  auftretende  ane,  das  in  dieser  Ver- 
bindung die  ganz  naturgemäss  aus  ihr  resultierende  sinnes- 
variante  annimmt  'gewisse',  'nicht  näher  bestimmte'  =  'einige' 
=  'ungefähr',  'etwa'.  Die  form  dieses  ane  schrumpft  trotz 
seiner  herkunft  vom  zahlwort  an  in  folge  von  tonlosigkeit 
schon  sehr  bald,  wahrscheinlich  schon  vom  Frme.  an,  zu  der 
des  unbestimmten  artikels  zusammen,  mit  dem  sie  vom  ME. 
an  äusserlich  völlig  übereinstimmt.  Im  übrigen  vergl.  unten 
feawe  §  269. 

ae.  nur  ane  feawe  =  'einige  wenige'  vergl.  feaive  a.  a.  o. 

frme.  ane  fceive;  und  weiterhin  bei  lut,  dem  synonym  von  ersterem: 
St,  Pawel  biluked  in  ane  lut  ivordes  Hali  M.  p.  37 ,  hier  könnte  aber  wohl 
eher  ane  der  dativ  singularis  sein!     Sieh  lytel  §  826. 

me.  an  fewe;  sowie  ferner:  po  hü  adde  an  tu  ger  ybe  louerdes  Roh. 
of  Gl.  (MS.  C)  V.  63,  böte  an  vifmen  one  ib.  771,  An  six  pousend  of  brutons 
ib.  4292. 

Allerdings  scheint  die  form  on  in  Chaucers  Up  sprengen  speres  on 
twenty  foot  on  hight  11  80  die  indefinite  natur  des  pronomens  auch  äusser- 
lich noch  hei'vorzukehren.  Da  aber  bei  Chaucer  sonst  durchgängig  die  form 
dieses  ae.  ane  schon  an  und  vor  konsonantisch  anlautenden  Wörtern  sogar 
ä  lautet  (z.  b.  in  Wel  neygh  a  seven  husshels  III 100),  so  wird  in  jenem 
on  wohl  nichts  anderes  als  die  die  obere  grenze  bezeichnende  präposition 
on  vorliegen ;  sieh  Pauls  Grundriss,  Syntax  §  156  A. 

ne.  und  mod.  =  dem  unbest.  artikel. 

§  20.  Aus  seiner  funktion  als  zahlwort  entwickelt  an 
auch  die  bedeutung  'einzig',  'alleinig'. 


32 

ae.  pcBt  hus  Jicefclon  Romane  to  pcem  anum  tacne  geworht  Oros.  106,  11, 
Cwep  pin  an  ivord  Matth.  8,  8. 

frnie.  EÖ  ivere  ure  lauerd  ....  to  aivarpen  his  unwine  ....  iciÖ  his 
an  wil  Kath.  1227  =  mit  seinem  alleinigen  willen  =  mit  seinem  willen 
allein;  for  euch  an  is  al  mihti  to  ....  makie  to  cwaTcien  heouene  ha  7 
eorpe  wiÖ  his  an  finger  OEH.  I  265. 

Bei  pluralischem  regeus  einmal  im  plural:  p  ^e  beoÖ  mit  to-swollen 
nawt  iviÖ  wit  ah  iviÖ  ivind  of  ane  wlonke  tvordes  Kath.  842  =  von  alleinigen 
(nichts  als)  eiteln  worten. 

Mit  angleichung  an  die  im  nächsten  §  besprochene  genitivische  form : 
Hwat  biÖ  hare  anes  song,  7  after  Godd  hare  anes  gong  Hali  M.  p.  19  für 
hare  an  song  =  ihr  alleiniger,  nie  wechselnder  gesang. 

me.  Let  me  go  atpis  onetyme,  I  ne  schal  neuer-eft  derie  pe  Jul.*  84, 
0  cross,  the  oon  hope  in  this  tyme  of  passioun!  Pecock,  Repr.  200,  To 
harburrow  hym  thys  loon  nyght  Torr.  887. 

§  21.  Dasselbe  als  genitivisches  prädikat  an  den  genitiv 
des  personales  angeschlossen: 

ae.  for  his  anes  ehtnysse  Hom.  Th.  I  82,  10  =  seiner  des  alleinigen 
Verfolgung  wegen  =  nur  seiner  verf.  wegen;  for  his  anes  deade  ib.  II 
304,  30. 

fi'me.  Heora  nomen  ne  herdi  neuer  teilen boten  pes  anes  name, 

pe  heore  alre  lauerd  wes  La3. 1  76 ,  jö  ha  wiÖ  hire  anes  mot  meistreÖ  us 
alle  Kath.  548,  an  anlepi  meiden  pat  wiÖ  hire  anes  muö  haueÖ  sica  biteuelet 
.  .  .  .  fif  side  tene  ib.  1283,  Lutel  parf  pe  carien  for  pin  anes  liueneÖ  Hali 
M.  p.  29,  in  his  anes  seruise  ib. 

§  22.  Den  sinn  'einzig',  'einzeln'  hat  an  nun  auch  in 
seiner  Verbindung  niit  den  pronominaladjektiven  obIc  monig 
sum  sivilc  cenig  nan  hivilc.  Stellen  diese  Verbindungen  Sub- 
stantive dar,  so  erhält  sich  an  seine  volle  form  bis  heute ;  an 
den  Verbindungen  ändert  sich  überhaupt  nichts,  als  dass  gegen 
den  beginn  der  ne.  periode  many  one  und  such  one  mit  ein- 
fügung  des  artikels  zu  many  a  one  und  such  a  one  wird, 
eine  neuerung,  die  übrigens  auf  die  ganz  anders  gearteten 
und  nur  äusserlich  ähnlichen  fügungen  not  one  und  never  one 
übergeht:  not  a  one,  never  a  one  (sieh  oben  §  3  anm.).  Nicht 
so  einfach  ist  die  geschichte  dieser  Verbindungen,  soweit  sie 
attributiv  verwendet  sind.  Hier  behält  one  nur  nach  some 
any  every  no  ivhich  seine  volle  form,  während  nach  such,  many 
und  what  vom  Frme.  an  die  tonlose  artikelartige  form  sich 
einstellt,  oder  viel  mehr  sich  allmählich  entwickelt.  Doch  ist 
zu  bemerken,  dass  neben  ivhat  a  man  in  angleichung  an  den 


33 

ersteren  fall  in  neuerer  zeit  ein  wJiat  one  man  sich  einstellt, 
welches  letztere  z.  b.  sich  findet  in  ne.  'What  one  particular 
Most  moves  your  love  unto  this  creature?'  'Herbeauty  whicli 
ahne  I  would  injoy !'  Daborne,  Poor-Man's  Comfort  v.  1584 
(Anglia  XXI). 

§  28.  Eng-  verwandt  mit  dem  im  letzten  §  behandelten 
ist  das  im  sinne  von  'allein  (einzeln)'  gebrauchte  aw,  das  vom 
ME.  an  durch  das  adverb  verstärkt  werden  kann,  das  es  vom 
NE.  an  stets  begleitet. 

ae.  he oft  lange  ana  gescet  Beda  512,  13 ,   hu  he  ana  wiÖ  eäUe 

pa  hurgivare  hiene  aiverede  Oros.  134,  24,  nan  mann  nyste  hwmt  se  gylt 
ivces,  buton  him  anuin  Oros.  284,  5,  buton  hire  anre  Aelfric's  Hoin.  11 10,  14. 
Der  häufige  gebrauch  des  ana  führt  dahin,  dass  es  bald  auch  dort  erscheint, 
wo  es  sich  auf  feminina  und  neutra  bezieht:  seo  godnyss  ana  Aelfric's 
Hom.  1 148,  19,  seo  ehtnyss  ana  ib.  1  552.  33,  seo  sawul  ana  ib.  II  346,  28 ; 
Öcet  heafod  ana  ib.  11  386,  31 ;  sieh  unten  §  32. 

spae.  Eal  pis  ic  nie  ane  wat  Ags.  Pr.  127,  248. 

frme.  ase  speruwe  pet  is  one  (sicut  passer  solitarius)  A.  R.  p.  152,  No 
biivan  ich  hü  noht  ane,  ah  dude  ive  alle  Laj.  11  628,  pu  ane  ne  brukest 
nautpinra  welena  OEH.  p.  111,  AI  wurcheÖ  his  wü  bute  mon  ane  Kath.  871, 

pa  heo  hire  ane  were  Kath.  177,  patt  te  bisscopp poir  shollde  peomv- 

tenn  ....  all  himm  ane  Orm.  1682. 

me.  Havelok  was  one  and  tvas  odrat  Havel.  1153,  Men  may  counseil 
a  womman  to  be  oon  But  counselyng  nys  no  comaundement  Ch.  11  208, 
For  he  on  defendet  hem  alle  Laud  Troy  B.  8577.  —  Wandrande  in  wildernes 
allane  Cursor  M.  (MSS.  F.  u.  G.)  3052 ,  The  cristen  everichone  Ben  al  to- 
heive ,  But  it  ivere  dame  Constaimce  allone  Ch.  11 183. 

§  24.    In  diesem  sinne  kann  an  auch  im  plural  stehen. 

ae.  ealle  Aegypte  awestan  buton  pcem  fenlondum  anum  Oros.  44,  17, 
buton  drim  anum  Aelfric's  Hom.  1 494,  35.  Hierher  gehören  auch  icoriddmen 
....  buton  fea  ane  Met.  IV  52,  ivig  ealle  foinam  ....  nemne  feaum  anum 
Beow.  1082,  Eaforan  syndon  deade  ....  nymde  fea  ane  Gen.  2134,  sie 
haben  mit  ane  feawe  (§  19)  nichts  zu  thun.  In  folge  des  vielfachen  ge- 
brauches  dieses  anum  nach  buton  stellt  es  sich  auch  dort  ein,  wo  es  sich 
auf  feminine  singulare  bezieht :  hit  loeox,  swa  swa  oÖre  cild  doÖ,  buton  synne 
atmm  Aelfr.  Hom.  I  24,  35 ,  naht  mid  him  ferigende,  buton  synne  anum 
ibid.  588,  14.    Vgl.  oben  §§  20  u.  23. 

frme.  pat  sivote  song  ....  pat  nane  halwes  ne  mähen  bute  meidenes 
ane  singen  in  heuene  Hau  M.  p.  19 ,  pe  hinges  ttveien  ane  per  wuneden 
Las.  n  580;  sieh  unten  §  32. 

me.  Yif  I  late  hem  go  pus  one  fou/re  with-uten  mo,  ....  For  hire 
shal  men  hire  louerd  slo  Havel.  1742,  pat  non  kneiv  here  cunseile  but  pei 
pre  one  Will  of  P.  1415. 

E.  Einenkel,  Das  Indefinitum.  3 


34 

§  25.  Aus  derselben  niimeralen  fimktion  des  an  entwickelt 
sicli  nun  auch  sein  sinn  'ein  und  derselbe'.  In  diesem  sinne 
kommt  es  von  ältester  zeit  an  sowohl  adjektivisch  wie  sub- 
stantivisch vor.  Während  es  jedoch  als  adjektiv  das  geschlecht 
seines  regens  teüt,  also  in  allen  geschlechteru  vorkommt,  zeigt 
es  als  Substantiv  in  diesem  sinne  meist  nur  ein  geschlecht:  das 
neutrale.  —  Die  Verstärkung  durch  das  adverb  all  geht  bei 
diesem  an  bis  ins  AE.  zurück. 

ae.  pa  Finnas,  Mm  puhte,  &  pa  Beonnas  sprcecon  neah  an  gepeode 
Oros.  17,  34. 

pcet  sio  hellste  gescelp  S  sio  healie  godcundnes  an  sie  Boeth.  216,  12, 
ic  wölde  witan,  htceöer  pe  pince  pcet  hyt  ceall  an  st,  soÖ  <&  soöfestnesse 
Solu.  190,  35. 

Vergl.  auch  afrz.  sa  valeur  et  sa  btaute  Est  tout  un  Raoul  de  H., 
Meraugis  41,  7. 

frme.  Alle  ne  mmve  nout  liolden  one  riide  A.  R.  p.  6,  pet  o  mon  beo 
vor  one  pinge  twien  idemed  ib.  p.  308,  ne  muhen  ha  nanes  weis  bedden  in 
a  breoste  Hali  M.  p.  ■43. 

Ah  all  pe  helpeö  an,  pin  olhnimge  7  tin  eie  Kath.  1491  ironisch :  '  ein 
und  dasselbe'  =  'nichts'. 

me.  and  ore  louerd  dude  alle  preo  pe  clopus  into  one  caudrone  Kindh. 
Jesu  1195 — 6,  Bote  xve  be  bope  of  one  lawe,  we  ne  moioe  nogt  be  of  one 
rede  Jul.^  81,  A  Webbe,  a  Deyer,  and  a  Tapicer  ....  clothed  in  00  lyvere 
Ch.  n  12,  of  hem  two  Ther  nas  but  00  ivil  ib.  300,  For  to  meete  in  0  place 
at  0  iyde  They  sette  markes  id.  V  300.  Daher  auch  in  Verbindung  mit  einem 
plurale  tantum  in  pluralischem  sinne :  Two  yonge  Tcnightes  liggyng  by  and 
by,  Both  in  oon  armes  clad  id.  n  32  =  afrz.  en  unes  armes. 

Paynimes  ....  and  .  .  .  giwes,  here  kuinde  nas  not  on  Geb.  Jesu  548, 
A  trew  wight  and  a  theef  thenketh  nought  oon  Ch.  11371,  AI  couthe  he 
letteriire,  or  couthe  he  noon,  As  in  effect,  he  schal  fynd  it  all  oon  id.  m  55, 
daher  mit  verrenktem  ausdi'uck:  She  was  ay  oon  in  herte  and  in  visage 
id.  n  300  aus  hir  h.  and  hir  v.  toas  ay  oon.  Hier  finden  sich  auch  einmal 
die  heute  noch  gepaarten  synonymen  oon  und  same  bei  einander:  it  is  not 
oon  and  the  same  me  for  to  ivilne  and  geue  to  my  neigbor  my  techyng 
Pecock's  Foll.  to  the  Donet,  fol.  91  a.  Hierher  wohl  auch  die  im  ME.  so 
beliebte  redensart  to  ben  at  oon  =  'einig  sein'  d.  h.  'bei  ein  und  dem- 
selben sein,  wo  vielleicht  rede  zu  ergänzen,  da  die  älteste  form  Rob.  of 
Gl.'s  to  ben  at  one  rede  bietet ;  to  be  at  one  with  some  one  ist  noch  heute 
gebräuchlich. 

ne.  If  he  cotdd  burn  us  all  into  one  cool,  We  have  deserved  it  Sh., 
Cor.  IV  6,  137 ,  there  is  but  one  mind  in  all  these  men  id. ,  Caes.  II  3,  6, 
all  go  to  one  place,  Eccles.  3,  20,  one  plague  was  on  you  all  1  Sam.  6,  4. 

stand-mtder  and  widerstand  is  all  one  id. ,  Gent.  H  5,  34 ,  that's  all 
one  ib.  HL  1,  263,  all  is  one  id.,  Ado  V  1,  49,  it's  all  one  id.,  Tw.  I  5, 137, 


35 

aXTs  one  for  tJiat  id.,  H  4  A  II  4,  172 ,  WTiy  tcrite  I  still  all  one ,  ever  the 
same,  And  heep  invention  in  a  noted  weed  Sonn.  76,  5. 
mod.  ifs  all  one. 

§  26.  Die  Verwendung  dieses  ausdruckes  to  hen  {alt)  on 
im  sinne  von  'einer  meinung  sein',  'einig  sein'  scheint  doch 
wohl  nicht  auf  englischem  boden  gewachsen  zu  sein. 

afrz.  et  quoique  en  guerre,  en  hainne  et  en  mautallent  il  fuissent  l'v/n 
contre  l'autre,  si  voloient  il  estre  tout  un  au  besoing  pour  tenir,  garder  et 
deffendre  les  francisses  et  bourghesis  de  Gaind  Froiss.  EK  219. 

frme.  pa  weoren  heo  al  an  Laj.  m  164,  Stmdc  heom  alle  an  weoren 
OEH.  p.  101. 

me.  He  and  ich  ivith  oute  departing  Beothp  al  on  in  alle  ping  Kindh. 
Jesu  814,  At  haly  kirkes  faith  alle  on  teere  bope  Br.  p.  24,  And  namely, 
syn  ye  two  ben  al  oone  Gh.  IV  324.  Daher  auch  mit  dem  von  den  ad- 
verbiellen  genitiven  stammenden  -s  :  Herkneth,  felaws,  we  ihre  ben  al 
oones  id.  in  97. 

ne.  as  I  liave  made  ye  one,  lords,  one  remain  H  8  V  3,  181. 

§  27.  Dies  an  ist  es  nun  auch,  welches  hinter  die  ad- 
jektiva  tritt,  um  dieselben  als  geschlechtig  gebrauchte  sub- 
stantiva  zu  kennzeichnen.  Diese  kennzeichnung  wurde  um  so 
nötiger,  je  mehr  die  früher  hierzu  verwendete,  die  der  flexion, 
dahin  schwand.  Und  diese  funktion  konnte  an  um  so  leichter 
übernehmen,  je  mehr  seine  Verwendung  als  abstrakt  neutrales 
Substantiv,  die  schon  im  AE.  recht  spärlich  ist,  ausser  gebrauch 
kam.  Aus  welcher  speziellen  Verbindung  die  spräche,  die  ja 
nichts  absolut  neues  erschaffen  kann,  dies  an  hergenommen 
hat,  ist  eine  frage,  die  schon  viel  kopfzerbrechens  gemacht 
hat,  die  auch  ich  schon  verschiedene  male  angeschnitten  habe 
(siehe  Streifz.  pp.  27  und  92  und  Paul's  Grundriss,  SjTitax 
§  138  ?;)  und  die  ich  auf  grund  des  sämtlichen  bis  jetzt  ver- 
fügbaren materiales  hier  noch  einmal  anschneide  und  hoffent- 
lich erledige. 

Früher  war  ich  der  meinung,  dass  für  die  entwickelung 
der  fraglichen  ausdrucksweise  und  als  muster  derselben  die 
Stellung  des  an  bei  gewissen  indefiniten  von  nicht  zu  unter- 
schätzender bedeutung  gewesen  sein  müsse.  Diese  ansieht 
möchte  ich  jetzt  dahin  einsclu'änken ,  dass  der  einfluss  der 
betreffenden  Stellung,  wenn  er  überhaupt  vorhanden  war,  doch 
nur  ein  recht  geringer  gewesen  sein  kann. 

Zweifellos  ist  ja  das  ae.  ceghwylc  an,  das  sich  verschie- 

3* 


36 

deutlich  belegen  lässt  {cBt  cpghtvylcum  anum  ])ara  Blickl.  Hom. 
127,  33,  hierzu  auch  das  duixh  attraktion  gestörte  ceghwylc 
anra  Jieora  ib.  121,  8)  ein  äusserst  handliches,  völlig  fertiges 
modeil  für  die  später  bei  den  gewöhnlichen  adjektiven  sich  ent- 
wickelnde redeweise.  Hätte  sie  aber  in  der  that  irgend  einen 
weitergehenden  einüuss  gehabt,  so  musste  sie  diesen  in  erster 
linie  auf  die  pronomina  ihrer  eigenen  Masse  ausüben,  auf  die 
indefiniten,  und  gerade  bei  diesen  erweist  sich  dieser  einfluss 
als  sehr  schwach;  denn  trotz  des  vom  ende  des  12.  Jahrhunderts 
an  immer  häufiger  werdenden  gebrauches  von  celc  an  für  wie 
und  trotz  des  übergreifens  der  konstruktion,  der  auch  tele  an 
seine  existenz  verdankt,  auf  sum  (sieh  §  91)  und  monig  (sieh 
§  248)  findet  sich  das  erste  substantivische  whilc  an  doch  erst 
bei  Lajamon  (tviilc  an  of  pissen  children  lieo  miJiten  hdbhen 
to  hinge  II  118),  swilc  an  erst  bei  Orm  (sieh  §  126)  und 
many  an  erst  bei  Eobert  of  Gloucester  (sieh  §  252)  und  any 
one  gar  erst  hundert  jähre  später  bei  Barbour  (?  sieh  §  115), 
während  tvhat  one  (sieh  Spiess  §  218  anm.),  some  one  und  no 
one  gar  erst  im  NE.  auftauchen ;  denn  das  einmal  im  AE.  be- 
legte na7i  an  (sieh  §  36  a)  hat  weder  im  Frme.  noch  im  ME. 
eine  erweisliche  spur  hinterlassen. 

Und  damit  halte  man  nun  zusammen  die  thatsache,  dass 
die  ersten  auf  die  fragliche  weise  substantivierten  adjektive 
im  Superlativ  schon  am  anfange  des  13.,  im  positiv  schon  am 
anfange  des  14.  jahi'hunderts  uns  entgegen  treten. 

§  28.  Unter  diesen  umständen  bleibt  uns  nui'  die  zweite 
der  von  uns  von  anfang  an  zu  hilfe  gezogenen  Verbindungen, 
die  konstruktion  an  pe  hetsta  (mon),  als  quelle  für  den  frag- 
lichen gebrauch  verfügbar.  Und  glücklicher  weise  genügt 
diese  quelle  vollkommen,  denn  wir  können  mit  ihrer  hilfe  nicht 
nur  erklären,  auf  welche  weise  das  zahlwort  an  den  schluss 
der  formel  gerieth,  wir  sehen  auch  deutlich,  wie  es  kam,  dass 
die  form  des  ausdrucks  sich  nicht  auf  substantivierte  adjektiva 
beschränkte,  sondern  genau  wie  bei  jenen  auch  bei  den  ge- 
wöhnlichen Substantiven  geltung  fand. 

Die  möglichkeit  der  Umwandlung  war  gegeben  durch  die 
rapide  aber  ungleichmässige  sprachentwickelung,  die  in  der 
allgemeinen  auflösung  noch  eine  anzahl  von  resten  älteren 
sprachgutes  mit  sich  schleppte,   deren  Umwandlung,  in  der 


37 

ersten  zeit  des  analytischen  Sturmes  und  dranges  vergessen, 
von  jalu^zehnt  zu  Jahrzehnt  schwerer  ja  unmöglicher  wurde. 

Zu  diesen  resten  nun  gehört  das  ae.  an  pe  hetsta  {mon), 
an  dessen  seltsamer  Wortfügung  der  me.  ungeschulte  sprach- 
sinn zu  verschiedenen  malen  sein  glück  versucht  hat.  Während 
dies  ursprünglich  nichts  anderes  bedeutet  als  'der  eine  und 
zugleich  der  beste  (mann)',  also  etwa  'der  eine  beste  (mann)' 
[in  der  mehrzahl  'die  zwei  etc.  besten  männer'  ist  diese  fügung 
uns  Deutschen  geläufiger],  taucht  schon  in  frme.  zeit  die  an- 
sieht auf,  dass  hier  ein  partitiver  genitiv  vorliege,  der  wie 
alle  genitive  vor  seinem  regens  stehen  müsse.  Daher  erhalten 
wir  ca.  1200  den  typus  I:  ])e  hest{e)  an,  der  im  laufe  der 
beiden  folgenden  Jahrhunderte  teils  in  dieser  verknöcherten 
form  bestehen  bleibt,  teils  mit  liilfe  analytischer  mittel  weiter 
entwickelt  wird  (für  letztere  versuche,  die  uns  hier  weiter 
nicht  angehen,  vgl.  man  Streifzüge  p.  87  ff.).  Der  um  dieselbe 
zeit  sich  einstellende,  vielleicht  jedoch  eine  alte  Wortfolge 
weiterführende  (sieh  unten  anm.  1)  typus  II  (^e)  an  beste  zeigt 
uns  eine  weniger  künstliche,  dem  gehalte  der  alten  formel 
jedoch  näher  kommende  deutung,  die  den  beiden  hauptbestand- 
teilen  derselben  ihre  ursprünglichen  funktionen  belässt,  ohne 
jedoch  ihr  gegenseitiges  Verhältnis  verständlich  zu  machen. 
Um  1250  treffen  wir  auf  den  ersten  versuch,  den  typus  I  pe 
beste  (monne)  an  dahin  umzudeuten,  dass  man  den  kaum  noch 
als  solchen  erkennbaren  genitiv  als  nominativ  auffasste,  und 
zugleich  auf  den  ersten  versuch  an  stelle  des  bisher  allein 
möglichen  Superlativs  den  positiv  zu  setzen.  Da  somit  die 
Verwendung  des  artikels  unmöglich  geworden  war,  so  erhalten 
wir  als  typus  III  die  form  goocl  {mov)  an,  die  in  folge  erneuter 
Versteinerung  ohne  ihr  an  aufzugeben  um  1300  von  neuem  den 
artikel,  zunächst  den  unbestimmten,  erhält:  typus  IV  a  good 
{mon)  one,  von  denen  a  good  one  als  bequemes  ausdrucksmittel 
der  spräche  erhalten  blieb,  während  a  good  man  one  als  über- 
flüssig und  widersinnig  später  fallen  gelassen  wurde. 

Und  nun  zu  den  belegen  (für  die  me.  entsprechungen  von 
ae.  an  pe  betsta  sieh  Streifzüge  p.  87  ff.). 

Typus  I  a:  'Nai'  quoÖ  pe  cuddeste  an  Kath.  821,  I  have  ihe  moste 
stedefast  wyf,  And  eek  the  mekest  oon  Ch.  11  327. 

b:  Troilus,  the  ivorthieste  knyghte  Oon  Ch.  lY  257,  The  fcdseste  tray- 
toure  was  he  one  Sege  of  Melayne  173. 


f8 

Typus  II:  pe  an  modgeste  ofJiam  ....  jt'rtrÖ  siva  awundret  etc.  Kath. 
1240;  ich  of  alle  sunfulle  am  on  mest  ifuled  of  smme  OE.  Hom.  I  p.  209. 
Hierzu  und  zu  typus  m  a  vergl.  meiden  an  eadiest  Marh.  13. 

Typus  m  a :  patt  gho  wass  adig  wimmann  an  Orin  2333 ,  hard  cas 
was  pat  on  Rob.  of  Gl.  5535. 

Auch  ohne  adjektiv:  Bohert,  pat  hosebond  loas  on  Roh.  of.  GL  11302, 
Apostel  tvas  he  sipen  an  Cui'sor  19733,  And  pis  was  said  hy  tyrand  ain 
pat  Quiriacus  was  of  sipen  slain  ib.  21829. 

h:  What  is  he?  pat  so  mygty  oon  Cursor  M.  17984,  a  moche  felde; 
So  grete  one  neuer  he  behelde  Br.,  H.  S.  3271,  so  goodely  one  Ch.  IV  123, 
A  chapelet,  so  semely  oon  Ne  werede  never  mayde  upon  id.  VI  18. 

Typus  IV  a:    ^if  ich  mi^te such  (MSS  ß  6  a  schieben  a  ein!) 

mon  vinde  on  Rob.  of  Gl.  3152,  A  loonder  maister  was  he  on  ib.  405,  a  gode 
Clerk  was  he  one  Br.  p.  24,  A  sory  ivoman  was  she  one  Ypom.  872. 

Auch  ohne  adjektiv :  Of  this  Ile  a  sone  was  on  Br.  v.  337,  In  Wales 
ts  a  schretvard  to  werre  risen  on  (:  gon)  ib.  p.  262,  a  servant  was  I  on 
Gh.  n  56,  Ye  have  a  servaunt  one  id.  V  112. 

b:  An  uncouth  on  of  fer  schal  forge  Thy  love  Br.  v.  2946,  a  fair 
knygt  a  tvas  to  see,  A  jolif  on  ivyp  oute  laJc  Sir  Ferumbras  251,  As  helpe 
me  God  I  was  a  lusty  one  Ch.  11  224,  A  strong  one  [seil,  a  mare]  gete  Of 
yeres  four  Pall.  136,  873  usw. 

Anm.  1.  Sehr  früh  findet  sich,  allerdings  nur  einmal,  der  typus  11  in 
ae.  sum  bropor  .  .  .  .,  se  is  se  an  geornftdlesta  godcundra  geivrita 
Dial.  Greg.  HI  18,  p.  218,  25  aus  scriptura  sacra  studiosissimus. 

Anm.  2.  Ein  ganz  auffällig  frühzeitiges  auftreten  des  typus  HI  a 
scheint  sich  zu  finden  in  ae.  Pa  geseah  he  swa  Öystre  dene  äne  under 
him  Beda  III 19  (z.  2073)  aus  vidit  quasi  vallem  tenebrosam  siibtus 
se  in  imo  positam.  Wie  aber  könnte  man  das  one  hier  anders  auf- 
fassen?? Ane  'quondam'  abgesehen  davon,  dass  es  bis  jetzt  nicht 
nachgewiesen,  passt  hier  nicht  in  den  Zusammenhang  und  ane  'semel' 
natürlich  noch  viel  weniger. 

Anm.  3.  Interessant  ist  es,  dass  one  auch  einmal  das  Substantiv  ab- 
strakt neutralen  sinnes  bezeichnet :  Athelston  in  Scotland  a  selcoiith 
ded  he  one:  He  smot  depc  at  Donbarre  an  eine  in  pe  stone  Br.  p.  29. 
Nun  kommt  freilich  ane  (genauer  ene)  im  sinne  von  'ein  MaV 
'  semel '  wohl  vor,  aber  nicht,  wenigstens  nicht  zweifellos,  im  sinne 
von  '  eines  Males '  '  quondam '  und  nur  dieser  letztere  sinn  könnte  hier 
in  frage  kommen;  doch  sieh  § 31.  Und  wenn  man  beobachtet,  welche 
verzweifelte  versuche  die  spräche  machte,  die  neutrale  Substanti- 
vierung zum  ausdruck  zu  bringen  (vergl.  §§  377  ff.),  so  dürfte  man 
sich  über  den  hier  vielleicht  vorliegenden  versuch  nicht  einmal 
wundern. 

Ob  sich  damit  etwas  an  der  vielumstrittenen  stelle  ne.  a  hundred 
mark  is  a  long  one  for  a  poor  lone  woman  to  bear  Sh. ,  H  4  B  n 
1,  35  thun  Hesse,  kommt  mir  jetzt  nicht  mehr  so  wahrscheinlich 
vor  wie  früher. 


39 

§  29.  Es  ist  bekannt,  dass  gegenwärtig-  das  substan- 
tivierende one  (plur,  ones)  bei  aufzälilungen  von  eigenschaften 
derselben  Individuen  an  erster  stelle  nicht  gesetzt  wird.  Ebenso 
schon  früher: 

ne.  I  know,  some  greate  and  good  ones  in  Courte  were  Authors  etc. 
Asch.,  Scholem.  p.  69,  but  if  there  be  such  want  of  preachers,  why  are  so 
many  of  the  most  diligent  and  able  ones  turned  out  Udall,  A  Demonstra- 
tion p.  39. 

In  der  bereits  me.  ausdrucksweise  an  old  man  and  a  poor  wird  erst 
spät  (mod.  ?)  a  poor  one  gesetzt.  Im  NE.  heisst  es  noch  an  aged  saying 
and  a  true  Peele,  Edw.  I  p.  394,  während  man  gegenwärtig,  obgleich  der 
ältere  ausdruck  durchaus  nicht  unbekannt  ist,  doch  bei  Aveitem  vorzieht 
He  is  a  youtuj  man  and  an  aciive  one  u.  ä. 

Ebenso  ist  es  wohl  bekannt,  dass,  wo  es  sich  um  auf- 
zählungen  und  gegenüberstellungen  von  verschiedenen  aber 
nur  in  zwei  arten  vorhandenen  Individuen  handelt,  jenes  one 
an  zweiter  stelle  fast  immer  unterdrückt  wird.    Ebenso  früher. 

[spme.  oxire  good  dedys  and  ylle  Paston  L.  I  423  hier  wohl  eher  ad- 
jektiv.] 

ne.  meyi  be  nat  onhje  bounde  to  good  authors,  but  also  to  bad  Cox's, 
Eheth.  (a.  1530)  p.  88. 

mod.  the  Old  Testament  and  the  New. 

§  30.  In  Verbindung  mit  dem  eben  besprochenen  falle 
an  ])e  letsta  mon  darf  man  nicht  vergessen,  einen  anderen  zu 
erwähnen,  in  welchem  in  gleicher  Stellung  an  in  gemeinschaft 
mit  dem  possessivum  als  attribute  fungieren,  eine  ausdrucks- 
weise, die  sich  wohl  ganz  natürlich  daraus  erklären  lässt,  dass 
der  attributive  genitiv,  und  was  ich  eben  possessiv  nannte,  ist 
nichts  anderes,  die  Stellung  hinter  seinem  regens  ängstlich 
meidet,  in  der  voranstellung  aber  fast  ausnahmslos  (einzige 
ausnähme  ^es  feondes  an  f oster  Kath.  729)  sich  zwischen  an 
und  das  regens  schiebt ,  wie  z.  b.  in  he  ivces  on  anum  pces 
cyninges  tune  Beda  III  17  (z.  1825)  aus  erat  in  villa  regia. 

Dieser  fall,  der  sich  seinem  logischen  Inhalte  nach  der 
partitiven  auffassung  noch  viel  bereitwilliger  darbietet  als  der 
fall  an  J^e  hetsta  mon,  wäre  wohl  spurlos  in  der  analytischen 
bewegung  untergegangen,  wie  deutliche  anzeichen  aus  der 
wende  des  13.  Jahrhunderts  beweisen,  wenn  nicht  der  einfluss 
einer  äusserlich  genau  entsprechenden  und  überaus  beliebten 
afrz.  ausdrucksweise,  uns  siens  amis  u.  ä.,  ihn  nicht  vor  der 


40 

auflösung  bewahrt  oder  ilin  wieder  ins  leben  gerufen  liätte. 
Ueber  dies  'oder'  hinauszukommen  wird  uns  wohl  nicht  mög- 
lich sein.  Der  einzige,  wie  es  scheint  missverstandene,  frme. 
beleg  und  der  gänzliche  mangel  an  me.  und  spme.  belegen 
deuten  ohne  zweifei  darauf,  dass  die  alte  formel  mit  dem  ende 
der  fi^me.  zeit  abgestorben  ist ;  denn  dass  die  keimkonstruktion 
im  NE.  noch  vorhanden  ist,  in  one  Varro's  servant  Sh.,  Tim. 
n  2,  27  (denn  eine  auffassung  gemäss  §  18  passt  hier  nicht 
recht,  da  dieser  Yarro  seinem  Schuldner  doch  wohlbekannt 
sein  muss),  beweist  nichts:  sie  kann  sehr  leicht  von  der  ent- 
sprechenden ausdrucksweise  von  many  und  all  neuerdings  ab- 
geleitet sein.  Anderseits  ist  und  bleibt  es  auffällig,  dass,  wenn 
wii^klich  die  afrz.  formel  das  muster  der  nach -altenglischen 
war,  sich  die  englische  nachbildung  erst  so  spät  belegen  lässt, 
da  unseren  sonstigen  erfahrungen  nach  sich  doch  wenigstens 
gegen  ausgang  der  me.  zeit  die  ersten  belege  erwarten  Hessen. 

ae.  7  (Jiio)  eode  micl  anre  hyre  pinenne  to  pcere  icoepnedmanna  stowe 
Beda  III 11  (z.  1182)  aus  cum  una  sanctimonialium  feminarum ;  mid  ane 
his  pegne  ib.  14  (z.  1521)  aus  cum  uno  tantum  milite.  Für  den  gleichen 
fall  bei  sum  sieh  unten  §  93  VI. 

frine.  7  ich  do  [scü.  heie  7  heiie  pe\,  deore  drihtin,  pi  meiden  an  pat 
ich  am  Jul.  p.  65  MS.  E  sinnstörend  (wie  oft)  pin  an  meiden  pat  am,  denn 
dies  aufzufassen ,  wie  oben  der  fall  §  20 ,  würde  unsinn  oder  blasphemie 
ergeben. 

me.  mit  beginnender,  nur  halb  dui'chgef ührter,  partitiver  deutung :  on 
of  there  ancessour  Br.  1472. 

ne.  I  met  a  Courier,  one  mine  ancient  friend  Sh.,  Tim.  V  2,  6,  There 
is  a  Frenchman,  his  companion  one,  An  eminent  monsieur,  that  etc.  id., 
Cymb.  I  6,  63. 

Anm.  Dass  auch  die  moderne  Stellung  schon  sehr  früh  vorkommt,  be- 
weist frme.  AI  Scot-peode  he  ^af  his  ane  peine  .  .  .  .,  Galeweoie  7 
Orcaneie  he  gaf  his  ane  eorle  Laj.  n  433. 

§  31.  Obgleich  ich  nicht  die  absieht  habe,  alle  von  in- 
definiten abgeleiteten  adverbien  hier  zu  besprechen,  so  will 
ich  doch  zu  gunsten  eines  der  von  an  abgeleiteten  eine  aus- 
nähme machen,  da  in  seiner  Verwendung  noch  einiges  zweifel- 
hafte vorliegt. 

Das  aus  dem  instrumental  gebildete  adverb  hat  in  fast 
allen  fällen  die  ältere  (vergl.  Sievers  Gramm.  §  324  anm.  1) 
form  cene  und,  so  viel  ich  sehe,  nur  in  einem  einzigen  falle  die 
jüngere  form  ane:  ic  tvces  on  gifede  iu  ojtid  nu  sixtyne  siÖum 


41 

on  scehate  ....  is  J)ys  ane  ma,  swa  ic  cefre  ne  geseah  (enigne 

mann 2*^  gelicne  steoran   ofer  stcefnan  Andr.  492.    Die 

Ursache  liegt  wohl  darin,  dass  während  auf  das  aus  dem  vollen 
ausdrucke  cene  siöa  =  'zu  (an)  einem  der  male'  verkürzten 
cene  der  sinn  des  vollen  ausdruckes  überging-  und  dies  von 
alter  zeit  her  dergestalt  als  adverb  =  'semel'  'einmal'  gebraucht 
wurde,  ohne  dass  man  im  stillen  jenes  siöia  ergänzte,  ja  ohne 
dass  eine  ergänzungsbedürftigkeit  überhaupt  empfunden  wurde, 
wir  in  dem  belege,  der  uns  an  bietet,  nicht  jenes  alte  adverb, 
sondern  einfach  den  neugebildeten  und  jeden  augenblick  für 
den  Altengländer  neubildbaren  instrumental  des  Zahlwortes 
an  vor  uns  haben,  bei  dem  die  ergänzung  eines  siöa  oder  side 
nun  allerdings  sehr  nötig  ist.  Eine  ergänzung,  die  wir  um 
so  leichter  ausführen  können,  als  das  uns  fehlende  sidi  in  dem 
sinne  von  'mal'  nur  zwei  verse  vorher  gebraucht  ist.  Dass 
wir  in  ane  nicht  das  adverb  sondern  den  instrumental  des 
substantivierten  pronominaladjektivs  vor  uns  haben,  wird 
ausserdem  durch  pys  bewiesen,  das  doch  sicher  nicht  das 
substantivisch  gebrauchte  neutrum  im  nominativ  ist,  wie  B.-T. 
s.  V.  ane  es  auffasst  (sieh  Sievers  Gramm.  §  338  anm.  1),  son- 
dern nur  die  als  attribut  zu  ane  gehörende  instrumentalform 
sein  kann;  wir.  müssen  also  übersetzen  'es  ist  um  dies  eine 
(mal)  mehr,  dass  etc.'.  Und  diese  stelle  ist  aus  der  zahl 
unserer  belege  für  das  adverb  auszuscheiden. 

Die  bedeutung  unseres  cene  ist  nun  in  fast  allen  fällen  = 
'semel'  und  nur  in  einem  falle  'solum',  'tantum'.  Und  auch 
dieser  eine  fall  ist  einer  näheren  betrachtung  wert.  Die  stelle 
lautet :  Ic  ])e  cene  ahealh,  ece  drihten,  Pa  ivit  Adam  tiva  eaples 
pigdon  Sat.  410,  dies  ruft  Eva  dem  sie  von  den  schrecken  der 
helle  befreienden  Christus  zu  und  wenn  auch  die  thatsache 
durchaus  nicht  stimmt  (denn  Adam  war  doch  ein  klein  wenig 
mitbeteiligt)  und  wenn  es  auch  in  hohem  masse  auffallen  muss, 
dass  Eva  hier  unaufgefordert  und  ohne  jeden  sonstigen  sicht- 
baren anlass  es  betont,  dass  sie  allein  die  sünde  begangen, 
so  muss  man  doch  sagen,  der  sinn  dieses  Ic  cene  als  im  gegen- 
satze  zu  tvit  tiva  scheint  mit  B.-T.'s  '/  ahne'  ganz  treffend 
wiedergegeben.  Aber  gerade  hier  hätten  wir  ane  erwartet, 
das  femininum  des  prädikativen  adjektivs  ana,  durch  welches 
das  AE.  unseren  begi^ff  'ahne'  und  'nui^'  durchaus  auszu- 
drücken gewöhnt  ist  (sieh  oben  §  23).    Wenn  hier  also  cene 


42 

steht,  so  dürfen  wir  eine  Verderbnis  rermuten,  oder  wir  dürfen 
annehmen,  dass  cene  zwar  richtig  ist,  aber  einen  anderen  sinn 
hat  als  'nur'.  Der  gewöhnliche  sinn  'semel'  passt  nun  zwar 
auch  nicht,  denn  Eva  hat  hier  doch  keine  lu'sache,  dem  herrn 
gegenüber  zu  betonen,  dass  sie  ihn  nui-  einmal  erzüi'nt  hat, 
in  dieser  beziehung  dürfte  sie  doch  ihrer  sache  nicht  ganz  so 
sicher  gewesen  sein. 

Wenn  aber  auch  'einmal'  hier  nicht  passt,  so  passt  'ein  mal' 
'quondam'  um  so  besser:  der  gebrauch  eines  solchen  'quondam' 
ist  erstens  von  vornherein  ganz  natürlich  und  zweitens  würde 
die  Sprecherin  dann  mit  diesem  ihren  'quondam'  ganz  vor- 
trefflich passend  auf  das  mit  der  temporalen  konj.  2>a  einge- 
führte ereignis  hindeuten:  'Ich  habe  dich  dereinst  erzürnt, 
ewiger  herr,  als  ich  mit  Adam  vom  apfel  ass'. 

Noch  besser  passt  der  sinn  'quondam'  an  einer  stelle,  an 
der  oene  nach  Greins  ansieht  die  bedeutung  'semel'  haben  soll: 
Nu  ])cet  is  gefylled  Jjcet  se  froda  ])a  mid  eaguni  ])(Er  on  ivlatade: 
])u  eart  ])oet  ivealdor:  ])urJi  pe  waldend  frea  oene  on  J)as  eorpan 
ut  sidade  Crist  329.  Hier  wird  gesagt  von  Maria:  'du  bist  das 
thor,  durch  das  der  herr  in  die  weit  eintrat'.  Hier  hervor- 
zuheben, dass  er  nur  einmal  in  sie  eingetreten,  dazu  liegt  in 
der  ganzen  Umgebung  der  stelle  keine  notwendigkeit  vor.  Ein 
solches  'einmal'  würde  dies  kommen  durch  das  medium  der 
Maria  in  gegensatz  setzen  zu  dem  zweiten  kommen  des  herrn 
am  ende  aller  tage.  Aber  nirgends  in  der  ganzen  Umgebung 
wii'd  auf  dies  zweite  kommen  hingedeutet.  Wenn  wir  nun 
cene  hier  =  'quondam'  fassen,  so  ist  diese  hin  Weisung  auf  die 
Vergangenheit  zwar  nicht  absolut  nötig  (letztere  ist  ja  schon 
in  der  form  sidade  genügend  ausgedrückt),  aber  sie  berührt 
uns  doch  als  ganz  logisch  und  als  in  voller  Übereinstimmung 
stehend  mit  dem  gedankengang  des  ganzen. 

Ganz  schön,  wenn  wii'  nur  füi'  das  Vorhandensein  dieses 
cene  =  'quondam'  einige  Wahrscheinlichkeitsgründe  anführen 
könnten!  Nun,  ich  habe  deren  zwei.  Mein  erster  ist  der,  dass 
sehr  wohl  die  beiden  bedeutungen  'semel'  und  'quondam'  in  dem 
einen  worte  cene  gepart  gewesen  sein  können,  da  diese  ja 
auch  anderwärts  durch  denselben  ausdruck  bezeichnet  werden, 
nämlich  durch  dass  englische  'once'  und  das  deutsche  'einmal' 
und  wenn  ich  nicht  irre,  wird  die  fi^anz.  kombiuation  une  fois 
gleichfalls  in  beiden  bedeutungen  verwendet.     Mein  zweiter 


43 

grund,  ebenso  wahrscheinlich  oder  unwahrscheinlich,  wie  man 
will,  besteht  darin,  dass  es  ein  one  in  der  späteren  spräche 
vielleicht  noch  giebt,  wenn  auch  nicht  im  Frme.,  in  dem  man 
es  möglicherweise  bisher  noch  übersehen  hat,  so  doch  im  ME. 
Ich  spiele  hier  an  auf  den  beleg:  Äthelston  in  Scotland  a 
selcouth  ded  he  one:  He  smote  depe  at  Bonharre  an  eine  in 
Pe  stone  Br.  p.  29,  für  dessen  one  ich  oben  (§  28  anm.  3)  eine 
andere  auffassung  als  möglich  hingestellt  habe,  für  welches 
jedoch  die  hier  in  frage  stehende  bedeutung  'einmal'  =  'der- 
einst' sich  fast  noch  besser  eignet.  Alles  in  allem  stehen  mr 
hier  vor  einem  non  liquet  und  darüber  werden  wir  erst  hinaus- 
kommen, wenn  mehr  belege  für  unser  adverb  zur  stelle  ge- 
schafft sein  werden. 

Denn  der  belag  für  das  ae.  wne  =  'semel',  und  ein  anderes 
giebt  es  ja  nicht,  wie  wir  soeben  gesehen,  ist  bis  jetzt  überaus 
ärmlich,  um  so  ärmlicher,  als  nicht  bloss  die  oben  besprochenen 
belege,  sondern  noch  ein  anderer,  der  den  Vorgänger  des  mod. 
a  fetv  belegt,  von  der  liste  gestrichen  werden  muss.  Der  rest 
ist  was  folgt. 

Nu  ic  cene  begann  to  sprecanne  to  minum  Drihtne  Gen.  18,  31  aus 
quia  semel  coepi,  loquar  ad  Dominum  meum;  ac  sceal  geomormod,  golde 
bereafod  oft  nalles  cene  elland  tredan  Beow.  3019,  dass.  oft  nales  cene  Crist 
1195,  El.  1253,  hi  cene  on  dcege  ceton  symle  on  cefentid  eoröan  im'stmas 
Metr.  8,  18  =  'once  a  day';  cene  ic  god  sprcBcan  gehyrde  Ps.  61,  11  aus 
semel  locutus  est  Heus;  Ic  cene  stoor  ad  ib.  88,  31  aus  semel  jiiravi. 

Dies  cene  hat  sich  nun  bis  ins  erste  ME.  erhalten.  Aber 
auch  hier  müssen  an  den  bisher  beigebrachten  belegen  sehr 
viele,  ja  die  meisten,  ausgeschieden  werden,  so  dass  nur  wenige 
übrig  bleiben. 

Nalde  hit  pe  pinchen  na  mare  hüte  alswa  pu  ene  unwri^edest  mid 
pine  egen  OEH  I  p.  33,  Ne  beo  pu  nefre  ene  lorad  ib.  p.  15,  Ne  undwle  he 
nefre  ene  his  mud  ib.  p.  121 ,  pat  were  his  cun  is[h]end  for  ene  and  for 
euere  Laj.  (j-  T.)  H  435. 

me.  NuUep  heo  neuer  ene  By-reusy  Mise.  (Sinners  Beware)  83,  po 
scholde  vch  prest  ....  from  pe  weued  come  nougt,  ne  seon  [h]is  loif  nougt 
ene  Geb.  Jesu  284,  Ah  he  that  me  ene  serveth  so,  xint  he  eft  bidde  mo,  He 
shal  me  fynde  un-feyn  Rel.  Ant.  (Hendyng)  1 113,    7  totichede  pe  läppe  of 

oure  lauerdes  dop  ene and  was  hol  anon  E.  E.  Poems  a.  Lives  o.  S. 

XXI  29. 

Dies  ist  alles.  Von  dem  was  Mätzuer's  Glossar  sonst  noch 
bringt,  ist  zunächst  der  belag  von  Lajamon's  bitter  ane  swide  u.  ä. 


44 

zu  streichen.  Diese  fügungen  sind  zwar  bis  jetzt  noch  uner- 
klärt und  ich  bedam^e.  dass  auch  ich  zu  ihrer  aufhellung  nichts 
beibringen  kann,  haben  aber  keinesfalls  mit  dem  ae.  wne  etwas 
zu  thun. 

Dasselbe  lässt  sich  sagen  von  dem  belage  des  frme.  ane 
oder  07ie  =  'allein',  'nur',  'solum',  'tantum'.  Es  ist  nichts 
anderes  als  das  oben  (§  23)  besprochene  prädikative  ane  <  ana 
=  'allein',  das  in  folge  der  lösung  der  Verbindung  mit  seinem 
regens,  die  schon  im  AE.  ziemlich  locker  geworden  war,  hier 
völlig  selbständig  geworden  ist  und  damit  sinn  und  funktion 
des  adverbs  'onlif,  'nur'  angenommen  hat.    Sieh  folgenden  §. 

Das  weiterhin  belegte  hüte  an  =  'ausser  allein'  =  'nur 
ausgenommen'  sieht  aus  wie  eine  apokopierte  form  des  vor- 
erwähnten ane  <  ana ;  vielleicht  auch  hat  der  Verfasser  recht, 
der  in  ihm  eine  neutralform  vermutet.  Auf  jeden  fall  hat 
dies  an  ebensowenig  mit  dem  ae.  oene  zu  thun,  wie  die  beiden 
vorerwähnten  ane. 

§  32.  Ich  sagte  oben  §  23,  dass  der  häufige  gebrauch  der 
mask.-form  ana  bewirkte,  dass  diese  sich  bald  auch  dort  ein- 
stellt, wo  eigentlich  nur  ane  berechtigt  wäre.  Ehe  es  dahin 
kommen  konnte,  musste  sich  ein  anderer  Vorgang  vollzogen 
haben,  der  für  die  folgezeit  nicht  ohne  bedeutung  bleiben 
sollte.  Das  adjektiv  ana  musste  das  prädikative  Verhältnis 
zu  seinem  regens  vorher  lösen.  Als  was  anderes  hätte  nun 
aber  ein  solches  von  seinem  bezug  gelöstes  prädikat  im  satze 
fungieren  können,  denn  als  adverb.  So  sind  denn  alle  jene  oben 
§  23  verzeichneten  auf  feminina  und  neutra  bezüglichen  ana 
eigentlich  nicht  mehr  prädikate  zu  diesen,  sondern  schon  völlig 
selbständig  gewordene  adverbien  im  sinne  von  'allein'  =  'nur'. 

Dieses  neue  adverb  nun  treffen  wir  auch,  und  zwar  in  der 
zu  erwartenden  Schwächungsform  ane  (one),  in  den  späteren 
Perioden  an.  Und  schon  unter  den  oben  §  24  als  pluralisch 
verzeichneten  mögen  einige  sein,  die,  so  eng  sie  äusserlich  an 
ihre  regentien  sich  anzuschliessen  scheinen,  doch  in  Wahrheit 
selbständige  adverbien  =  'ntir'  darstellen.  Im  folgenden  gebe 
ich  einige  belege,  in  denen  auch  auf  jene  äusserliche  schein- 
beziehung  verzichtet  ist. 

frme.  One  puruh  pet  tu  luiiest  pet  god  pet  is  in  on  oder  monne  .... 
pu  mähest  ....  his  god  pin  oivene  god  A.  R.  p.  108,  pet  neuer  nede  stme, 


45 

bute  one  pet  he  her  vleschs  ib.  p.  364 ,  pis  unpeaiv  ne  makep  ße  nawt  ane 
euening  ne  ilich  htm,  ah  deÖ  muchel  etüuker  Hali  M.  p.  26,  pis  scheid  ne 
schilt  US  nout  one  urom  alle  uueles,  anh  deÖ  get  more  A.  R.  p.  392  und  so 
öfter,  nawt  ane  —  ah  =  'non  solum  —  sed'. 

me.  Handyl  hem  at  onys  euerychone  Noghte  one  hy  hyniself  alone 
Br.,  H.  S.  108. 

So  zweigt  sich  also  schon  vom  AE.  an  von  dem  prädi- 
kativen ana  ein  adverbielles  ana  ab,  welches  je  nach  belieben 
durch  das  adverb  al  verstärkt  neben  seiner  mutterform  der 
folg-ezeit  überliefert  wird  und  heute  noch  als  ahne  im  sinne 
von  'nur'  neben  dem  prädikativen  ahne  =  'allein',  in  aller- 
dings durch  only  stark  eingeschränkter  Verwendung,  weiter 
besteht. 


Nan  >  none. 

§  33.  In  betreff  des  Verhältnisses  der  me.  vollen  form 
noon  und  der  abgeschwächten  no  zu  einander,  genüge  es  zu 
sagen,  dass  wohl  durchaus  die  erstere  gebraucht  wii^d  als 
Substantiv  und  prädikat.  Die  attributive  Verwendung  an- 
gehend, ist  schon  im  Frme.  das  streben  unverkennbar,  die 
volle  form  nur  dort  zu  setzen,  wo  das  folgende  wort,  gleich- 
viel, ob  dasselbe  das  regens  ist  oder  ein  weiteres  attribut  des- 
selben, mit  einem  vokal  oder  einem  h  +  vokal  anlautet. 
Musterbelege  sind  etwa  die  folgenden: 

frme.  Ne  scal  nein  iuel  beon  unhoJd  ne  na  god  tinforgolde  Poema  M.  59, 
Ne  viei  nan  lieorte  ißenche  ne  na  tunge  ne  can  teile  Hu  etc.  ib.  287. 

me.  No  pride,  none  envy,  none  avarice,  No  lord,  no  taylage  hy  no  ty- 
rannye  Ch.  IV  302 ,  so  alle  hdschr. !  hunters  been  noon  holy  men  id.  11  6, 
With  empty  hand  men  mag  noon  haukes  Iure  id.  II 218,  Ther  is  noon 
other  incubus  but  he  id.  II  233,  no  mannes  u-yt  ....  coiide  amenden  it  id. 
1168,  Have  ye  no  mannes  hert,  and  han  a  berd?  id.  111282. 

Diese  regeln  werden  namentlich  von  Chaucer  und  sogar 
noch  von  Caxton  so  genau  befolgt,  dass  sich  nur  wenig  aus- 
nahmen finden  lassen,  und  dass  wir  bei  ihnen  wenigstens  mit 
ziemlicher  Sicherheit  aus  der  jeweiligen  form  des  pronomens 
auf  die  jeweilige  funktion  desselben,  ob  substantivische,  ad- 
jektivische (attributive  oder  prädikative)  oder  (vor  allem 
wichtig)  adverbielle  unsere  Schlüsse  ziehen  können. 

So  könnte  z.  b.  In  non  certeyn  hen  alle  youre  ohservaunces 
Ch.  IV  121  unter  allen  umständen  nur  heissen  'unsere  beob- 
achtungen  sind  in  keinem  (dinge  =  in  nichts)  gewiss';  wäh- 
rend in :  Li  no  certeyn  ice  languisshen  in  penaunce  id.  VI  273 
nichts  anderes  heissen  könnte  als:  'in  keiner  gewissheit  (=  in 
ungewissheit)  schmachten  mr'.  Dass  gerade  in  diesem  falle 
weder  die  eine  noch  die  andere  auffassung  das  richtige  trifft, 
wii'd  man  unter  Gewis  >  Certain  finden. 


47 

Bei  anderen  me.  Schriftstellern  ist  diese  reg-el  nicht  so 
konsequent  beobachtet  und  einzelne  none  vor  anlautendem 
konsonanten  finden  sich  bis  ins  16.  jahrh. 

spme.  noon  londe  Paston  L.  m  p.  190,  as  yet  I  tihave  none  playn 
answer  ib.  p.  228,  there  myght  he  non  covenable  tyme  affor  this  ib.  p.  343, 
W.  G.  intendith  to  pay  me  noon  mony  ib.  p.  379,  noon  prisoner  ib. 

ne.  none  man  Fl.'s  Leseb.  327,  52. 

Im  laufe  der  zweiten  hälfte  des  16.  jahrh.  bürgert  sich 
no  auch  vor  vokalisch  oder  mit  Spiritus  asper  anlautenden 
Wörtern  ein.  Doch  dauert  es  noch  eine  geraume  zeit,  bis 
hier  die  volle  form  gänzlich  ausstirbt. 

ne.  none  honour  Vorwort  zu  Mark.  6,  none  other  scope  Leyc.  Corr.  63, 
none  so  smcäl  advantage  shall  Step  forth  Sh.,  John  m  4,  151. 

mod.  als  archaische  stehende  phrase  of  none  effect,  vergl.  Stoffel  in 
Engl.  Studien  XXIX  p.  87. 

Diese  regeln  gelten  jedoch  nur  für  das  voranstehende 
pronomen;  folgt  dasselbe  seinem  regens,  so  wird  zu  jeder  zeit 
und  auch  heute  noch  die  volle  form  gesetzt,  eine  ausnähme, 
die  an  auffälligkeit  verliert,  wenn  man  bedenkt,  dass  in  diesem 
falle  das  pronomen  nicht,  wie  bei  der  voranstellung,  im  rhe- 
torischen tiefton,  sondern  im  hochton  steht  und  zweitens,  dass 
dasselbe  in  dieser  Stellung  in  nicht  wenigen  fällen  der  prä- 
dikativen funktion  sich  nähert.    Sieh  folgenden  §. 

§  34.  Das  negierte  zahl  wort  nan  ist  zu  allen  zeiten  in 
attributiver  Verwendung  gebräuchlich. 

Fremder  einfluss  wäre  nur  für  den  fall  der  nachstellung  des 
nan  anzunehmen.  Denn  im  AE.  scheint  diese  nur  für  die 
poesie  belegt,  ßosw.- Toller  kennt  keinen  beleg  dafür  und 
ebensowenig  Wülflng,  da  der  einzige,  den  er  anführt,  falsch 
von  ihm  aufgefasst  ist.  So  bleibt  nur  der  bei  Mätzner,  welcher 
der  poesie  entnommen  ist: 

Nis  ß(Br  weatacen  nan  Ags.  Poesie  I  217  und  der  desgl.  poetische 
fulium  nan  Be  Domes  D.  222. 

In  me.  zeit  nimmt  die  nachstellung  in  auffälliger  weise  zu : 

frme.  misten  lieo  godne  rced  nenne  La^.  HI  75,  Nmtede  he  care  ncenne 
id.  n  12,  nces  nceuere  hing  nan  pa  id.  11  563,  Nes  castel  nan  swa  sträng 
id.  I  26,  nes  feirure  child  nan  ib.  102. 

me.  I  not  nou^ware  so  ivis  child  non  Kindh.  Jesu  1101 ,  he  ne  spak 
lüord  non  Geb.  Jesu  310,  Oitre  lord  ne  nom  neuer  of  sunne  so  gret  wreche 
non  ib.  684,    no  man  ....  leiiid  on  erpe  dayis  wit  oute  care  non  Bari.  & 


48 

Jos.  498,  he  ne  haäde  of  his  acounts  knowlecJie  none  ib.  520,  pe  hing  naäde 
eyr  none  ib.  61.  —  Wors  fon  per  bep  none  ib.  64:1,  foly  is  ü  non  ib.  965, 
Gilt  ....  Tiad  he  non  ib.  986,  holy  men  pat  nede  nauep  non  ib.  1097,  soche 
toun  nas  per  none  ib.  1130.  —  so  gret  clerc  non  per  nis  Kath.^  131.  — 
gult  nahhep  hi  non  ib.  210,  mon  fonde  heo  non  Eob.  of  Gl.  p.  14,  hetere  ne 
may  he  non  ib.  18,  so  fals  a  traytour  in  erth  was  non  as  he  Br.  p.  41, 
So  foole  a  man  of  his  life  non  was  seene  ib.  p-  34,  A  strongar  man  is 
none  lyueande  Guy  (imiv)  9950,  Thoii  getist  fable  noon  i-told  for  me  Ch. 
m  262,  in  this  tvorld  ther  lyveth  lady  noon  ib.  IV,  367.  —  hood  for  jolitee 
ne  wered  he  noon  id.  11  22 ,  for  tcyndow  on  the  walle  ne  was  ther  noon 
ib.  61,  Other  disport  ofhim  right  noon  have  I  ib.  263,  For  prüder  womman 
is  ther  noon  id.  IV  158;  A  fairere  hurgeis  is  ther  noon  id.  II  24,  A  fairer 
saugh  I  never  noon  than  sehe  ib.  310,  such  a  place  Was  non  in  erthe  ib. 
59,  That  in  here  nombre  gile  ivere  ther  noon  ib.  80,  Ne  ther  was  Surrien 
noon  ib.  183,  A  moder  he  hath,  biit  fader  hath  he  noon  ib.  201,  precept 
therof  had  he  noon  ib.  208  etc.  etc. 

(Den  fall  der  pleonastisclien  Setzung  des  unbestimmten  artikels  findet 
man  bebandelt  Streifzüge  p.  17.) 

spme.  and  other  cause  he  had  non  to  him  Paston  L.  I  p.  97 ,  Other 
tydings  as  yett  can  I  non  teil  you  ib.  I  p.  186,  but  othyr  ansiver  have  I 
none  yet  ofhym  ib.  p.  538,  I  icille  not  have  adoo  tvith  yoiv  for  cause  have 

ye  none  to  me  Malory  367,  26 ,    Fynde  a  better  boroive Or  mony 

getest  thou  none  Fl.'s  Leseb.  173,  82. 

ne.  That  the  earth  is  so  deep,  and  bottom  hath  none  Four  Elements  17, 
and  other  resurreccion  shaU  there  none  be  Joy,  Ap.  X,  for  other  dweUynge 
place  wold  he  haue  none  More,  Utopia  12,  ^vild  foule  and  fish  they  toant 
none  Lyly,  Euph.  438,  other  cause  there  is  none  Damen  and  Pythias  42, 
for  other  cause  I  see  none  Siduey,  Arcadia  753,  Friend  hast  thou  none  Sb., 
Meas.  m  1,  28,  other  means  was  none  id.,  Err.  1 1,  76,  satisfaction  can  be 
none  id.,  Tw.  in  4,  262,  Nose  she  had  none;  for  Venus  ....  had  carried 
off  the  gristly  pari  etc.  Field.,  Amelia  Bk.  I  ob.  3. 

Hierher  gebort  auch  Shakspere's :  that  fault  is  non  of  yours  E.  3  I 
1,  47,  our  thoughts  are  ours,  their  ends  none  of  our  oivn  Hml.  1112,  223, 
wo  7ione  ganz  richtig  und  dui'cbaus  nicht  "almost  =  not"  (wie  das  Sh.-Lex. 
sagt)  gebraucht  ist.  Hierher  auch  mod.  This  is  none  of  my  affair  Bulwer, 
Eienzi  IV  5,  denn  dies  steht  für  This  affair  is  none  of  mine. 

mod.  To  call  that  thing  an  art,  Wliich  art  is  none  Knowles,  Hunchb.  IV 1. 

Das  Afrz.  stellt  nun  allerdings  das  entsprechende  pro- 
nomen  auch  nicht  selten  nach. 

ne  il  n'avoient  esper anee  nulle  Froiss.  I  48,  10,  Fnsi  ne  mengierent 
...  li  cheval  ....  de  avainne  nulle  ib.  58,  12,  son  prisonnier  il  ne  renderoit 
ä  homme  nul  id.  IV  26,  6,  se  il  y  avoit  entre  yaus  homme  nul  qui  etc.  id. 
in  159,  14 ,  nous  n'entenderons  ä  aultre  cose  ntdle  id.  VI  230 ,  et  ossi  il 
devoient  passer  sans  moleste  ne  violense  faire  nul  au  pays  ed.  Vil  60,  de 
recueillier  tentes  ne  tres,  ne  cose  nulle  qui  etc.  id.  VO  103,  et  ne  lairoient 
JEngVes  nul  entrer  ib.  136,  pour  trettie  ne  composition  nulle  qui  faite  en 


49 

fusi  ib.  147,  il  n'ara  komme  nul  pris  u  merchi  ib.  245,  et  n'i  avoit  seigneur 
nul  en  Navare  qui  etc.  id.  IX  102,  car  pour  certain  ü  n'a  siege  nul  id.  X 
139, 1,  et  si  n'avons  eu  ne  prest  ne  paiement  nul  ib.  187,  10,  dass.  189,  21, 
si  n'i  voi  autre  remede  ne  pourveance  nulle  que  hrief  conseil  ib.  216,  32. 

Da  jedoch  die  für  das  Frme.  und  ME.  so  charakteristische 
trennung  des  pronomens  von  seinem  regens  durch  das  verbum 
in  dem  ganzen  von  mir  bisher  durchgesehenen  afrz.  Schrift- 
werke sich  nicht  ein  einziges  mal  belegen  lässt,  und  da  ich 
ebensowenig  in  den  verschiedenen  einschlägigen  monographien 
eine  spur  davon  habe  entdecken  können,  so  kann  doch  keinen 
falls  die  betreffende  Stellung  im  Afrz.  so  häufig  gewesen  sein, 
dass  sie  auf  die  Stellung  des  me.  pronomens  von  einfluss  hätte 
sein  können.  Wir  müssen  also,  wenn  wir  nicht  etwa  die  Über- 
tragung der  Stellung  bei  dem  unter  §  35  b  besprochenen  falle 
auf  den  hier  behandelten  als  möglich  annehmen,  vermuten, 
dass  das  Englische  die  nachstellimg  seines  pronomens  nach 
dieser  richtung  hin  selbständig  erweiterte,  oder  dass  ihm  eine 
andere  quelle  vorgelegen  hat.  Und  als  diese  quelle  bietet  sich 
am  wahrscheinlichsten  das  Lateinische  dar,  welches  jene  tren- 
nung des  nachgestellten  indefinitums  von  seinem  nomen  durch 
das  verbum  als  seine  gewöhnliche  emphatische  Stellung  kennt 
und  anwendet:  aliud  iter  habemus  nulluni. 

§  35.  a)  Ein  plural  von  nan  wird  schon  frühzeitig  ge- 
bildet, wird  jedoch  erst  im  ME.  häufiger. 

ae.  Ncebbe  ive  nane  lilafas?  Marc.  8,  16,  on  nanum  Öingum  Apoll.  14. 

frme.  Anncl  tatt  he  noht  ne  feil,  ne  lagg  I  nane  depe  sinness  Orm. 
12838,  ßat  swote  song  ....  ßat  nane  halwes  ne  mähen  bute  meidenes  ane 
singen  in  heuene  Hali  M.  p.  19. 

me.  Myghte  noon  armure  it  lette,  Ne  none  heighe  ivalles  Piers  PI.  778, 
Thei  have  non  houses  but  tentes  Maundev.  6. 

Später  gewöhnlich. 

b)  In  den  Substantiven  der  folgenden  belege  könnte  jedoch 
auch  ein  versteckter  genitiv  vorliegen,  da  bei  dieser  Stellung 
der  piiral  sonst  nicht  nachweislich ;  vergl.  §  34. 

me.  kirkes  non  tvild  he  spare  ßr.  p.  62,  Frendes  had  he  noon  Gamelyn 
344,  Colours  of  Rhetorik  knowe  I  non  Ch.  11 1*,  Ne  children  schidd  I  noon 
upon  hir  geten  id.  II  324. 

ne.  trewe  lovers  ar  they  noon  Fl.'s  Leseb.  108,   otlier  [seil,  men]  shdll 

ye  get  none  John  Knox,  Acad.,  Sept.  17,  '98,  p.  205,  for  other  remedies  have 

we  none  Greene,  Looking  Glass  95 ,   temples  or  churehes  or  other  chappels 

ilien  these  they  had  none  Puttsnham  45,  terms  ofpeace  were  none  vouchsafed 

£.  Eiuenkel,  Daa  Indefinitum.  4 


50 

Milton,  Par.  L.  ?,  Tliough  men  ivere  none  ib.  rV675,  'Visits  I  admit   none 
Field.,  T.  Jones  H  375. 

Vergl.  afrz.:  des  rentes  dou  conte  il  naleuoit  nuUes  Froiss.  m  100,  22, 
et  deffendi  estroitement  qiie  de  leurs  raengons  il  ne  paiassent  nuUes  id.  VI 
227,  3Iessire  Mahieu,  des  nouveJles  d'Engletiere  saves  vous  nuües?  id.  X 
126,  31. 

§  36.  a)  Das  im  AE.  in  begleitung  von  nan  auftretende 
an  liat  die  bedeutung  ^einzig',  'einzeln'.  Die  formel  ist  dort 
bis  jetzt  nur  einmal  und  zwar  in  substantivischer  Verwendung 
nachgewiesen.    (Vgl.  auch  oben  §  27.) 

nan  heora  an  7iis  na  Icesse,  ponne  call  seo  Öryni/s  Aelfrics  Hom.  I 
284r,  1  =  'kein  einzelner  von  ihnen'. 

Später  findet  sie  sich  auch  in  attributivem  gebrauch: 

spnie.  non  oo  man  a  lyve  hathe  callyd  so  ofte  upon  yoiv  as  I  Paston 
L.  m  p.  290. 

ne.  none  one  aittour  serueth  to  so  diners  7cittes  as  doth  Virgile  Fl.'s 
Leseb.  p.  253  (a.  1540),  there  is  no  one  way  that  leadeth  to  them  both  ib. 
295  (a.  1544),  although  I  siispect  many  things,  yet  can  I  assure  my  seife 
of  no  one  tliing  Lyly,  Eupb.  p.  40,  dass.  no  one  thing  ibid.  p.  45,  No  one 
so  treiü  Sh.,  Tw.  X.  IT  4,  58,  The  Monster  was  like  iinto  no  one  beast  upon 
the  Eatih  Bunyan,  P.  P.  258. 

mod.  gewöhnlich. 

b)  Das  mehi'e  einheiten  zu  einer  gruppe  zusammenfassende 
no  (wie  bei  any,  every  etc.)  haben  wiv  erst  im  späten  NE. 

In  Short  no  three  persans  coiäd  be  more  kimlly  received  Field.,  J. 
Andr.  4, 1. 

mod.  gewöhnlich. 

Es  stellt  sich  dies  dar  entweder  als  eine  nachbildung  der 
entsprechenden  bei  any  (sieh  §  116)  von  alter  zeit  her  üblichen 
ausdi^ucksweise  oder  als  das  ergebnis  einer  neuerlichen  ab- 
leitung  aus  dem  vorbesprochenen  falle.  Man  hielt  owe  in  der 
Verbindung  no  one  für  ein  zahlwort  und  glaubte  deshalb  jedes 
andere  zahlwort  in  Verbindung  mit  no  gebrauchen  zu  können. 

§  37.  In  dem  im  NE.  so  gebräuchlichen  none  such  (man 
denke  an  den  namen  des  kgl.  lustschlosses)  ist  es  schwer. 
none  als  attribut  anzusehen,  denn  sonst  hätten  wii'  hier  von 
der  eingangs  erörterten  regel  eine  seltene  ausnähme  vor  uns, 
da  es  noch  heute  none  such  heisst,  wenigstens  heissen  kann. 
Wir  haben  somit  nur  die  wähl,  entweder  such  als  appositiertes 
adjektiv  (im  oben  §  9   behandelten  sinne)  oder  den  ganzen 


ausdruck  als  durch  ein  fremdes  idiom  beeinflusst  und  gestört 
anzunehmen,  in  welchem  falle  die  nichtbeachtung  der  beob- 
achteten regel  nicht  so  auffallend  wäre.  Flügels  Vermutung 
(Diction.  s.  v.),  es  sei  eine  'nachbildung'  des  frz.  nonxmreü, 
ist  (obwohl  in  dieser  form  nicht  richtig  ausgedrückt),  recht 
ansprechend,  denn  ohne  zweifei  wird  es  bei  der  benennung 
von  botanischen  und  anderen  gegenständen  mit  dem  unver- 
ändert ins  Englische  aufgenommenen  nomparell,  nonjmreü 
synonym  gebraucht.  Aber  um  pareü  zu  übersetzen,  lag  doch 
liJce  näher.  Dieses  like  ist  aber  meines  wissens  nur  ein  ein- 
ziges mal  und  zwar  erst  recht  spät  in  dieser  Verbindung  ver- 
wendet worden:  tJiere  is  suche  a  hrydge  of  pulcritudness  tliat 
in  all  tlie  worlde  there  is  none  hße  Fl.'s  Leseb.  p.  282  (a.  1542). 

Die  ersten,  ae.  belege  können,  nach  dem  oben  §  33  ausgeführten,  auf- 
fälliges nicht  darbieten:  nan  sivylc  ne  om  cenig  oder hryd  Cynew., 

Crist290,  Her  on  pissum  geare  atyivde  p  wilde  fyr,  Öe  nan  mann  ceror 
nan  sivylc  ne  gemunde  Sax.  Chron.  1032. 

Im  ME.  jedoch,  in  dem  wir  ein  no  such  oder  no  such  on  doch  reich- 
lich erwarten  könnten,  ist  das  ausnahmslose  non  such  von  ganz  anderer 
bedeutung;  hier  ist  es  zu  einer  ausnähme- ersch einung  geworden,  die  sich 
dem  zwange  der  regel  auf  immer  entzogen  hat:  a  maister  of  pat  contreie 
pat  longue  non  stvuch  par  nas  i-seige  Kindh.  Jesu  1435,  An  old  ermyte 
I  Jcnoive,  in  py  lond  nys  non  soche  Bari.  &  Jos.  819,    Ych  ivene  non  such 

nas  Roh.  of  Gl.  4207,  zu  ergänzen  ist  maide;  a  palace par  ves  nane 

sie  ine  to  Borne  ßarb.,  Legg.  I  65,  207. 

spme.  I  undyrstood  non  swyche  [seil,  thynges] ,  nor  thynges  lyke  ü 
Paston  L.  III  p.  334,  neuere  was  seen  hy  them  noon  suche  [seil,  beaidte]  in 
noo  man  Blanch.  51,  5,  They  wiste  no  tidynges  of  hym  nor  of  none  suche 
[seil,  as  loas  armed  as  they  tvere]  ib.  204,  23. 

ne.  In  Lord  Bemer's  Huon  1.  ausg.  von  ca.  1530  p.  273—606  bemerkte 
ich  (das  singularische)  none  such  acht  mal :  pp.  276,  31 ;  334,  8 ;  373,  6 ; 
383,25;  471,15;  508,24;  585,6;  605,18;  dagegen  fand  ich  no  such  (in 
dem.selben  singul.  sinne)  nur  zweimal :  pp.  380  und  587,  von  denen  überdies 
das  erstere  in  der  nächsten  ausgäbe  von  1601  zu  none  such  korrigiert  ist. 
—  There  was  none  such  in  the  army  Sh.,  Ado  1 1,  33. 

mod.  The  neiv  edition  of  A.  H.'s  'Arl  of  Dining'  will  not  come  a-niiss. 
To  the  best  of  my  knoivledge  we  have  had  none  such  since  1883  Acad., 
26.  Nov.  '98,  p.  320. 

§  38.  Erst  von  dieser  seiner  substantivischen  Verwendung 
aus  scheint  non  such  in  die  attributive  zu  diingen. 

Im  ME.  heisst  es  noch:  And  ne  lat  no  swuch  word  out  of  pi  moupel 
Kindh.  Jesu  1405,  Sir,  for  pine  aivin  hi-houe  So  [1.  Do]  to  pi  seif  no  siehe 
reproue  Bari.  &  Jos.  (uördl.  Version)  394;  neben  me.  pys  sacrament  of  pe 

4* 


52 

messe  Louep  noun  sivyche  ychtlnesse  Br.,  H.  S.  10119,  wenn  auch  angesichts 
noun  delyte  ib.  10137  die  oben  §  33  statuierte  regel  hier  nicht  fest  beob- 
achtet zu  werden  scheint. 

Aber  spme.  noon  such  open  going  in  inlgrimagis  .  .  . .  is  to  he  cloon 
Pecock's  Repr.  197,  of  noon  suche  notv  seid  gouernauncis  ib.  12,  ther  was 
non  such  toryting  in  that  letter  Paston  L.  HI  p.  247,  I  can  not  teil  of  non 
suche  eyd  ib.  344. 

Vergl.  afrz.  pour  savoir  se  il  oroient  niüles  telles  nouvelles  des  Na- 
varois  Froiss.  VI  113,  pour  tant  qu'il  sgavoit  hien  ce  estre  contre  nature  et 
la  voullente  de  Dieu,  continuer  et  durer  nulle  tele  guerre  entr'eiäz  s'il  povoit 
estre  autrement  Wavrin  III  p.  113. 

§  39.  Ob  wir  bei  none  such  nun  fremde  beeinflussung  an- 
zunehmen haben  oder  nicht,  angesichts  der  entsprechenden 
Verbindung  von  none  mit  gewöhnlichen  adjektiven  (sieh  §§41 
und  42)  wird  man  kaum  die  Vermutung  umgehen  können,  dass 
hier  die  geschlechtige  Substantivierung  nicht  wie  gewöhnlich 
durch  das  adjektiv  mit  hilfe  des  oben  §  28  besprochenen  one, 
sondern  durch  das  pronomen  mit  hilfe  seiner  vollen  form  zum 
ausdruck  gebracht  werden  soll.  Dass  dies  substantiell  möglich 
war,  erklärt  sich  aus  dem  umstände,  dass  vom  AE.  an  none  zu- 
meist geschlechtig  gebraucht  wird.  Wie  man  dazu  kam,  in  einigen 
fällen  von  der  Substantivierung  der  adjektiva  durch  one  abzu- 
sehen, ist  schwerer  zu  sagen.  Wir  sahen  oben  §  33,  dass  vom 
Frme.  an  die  spräche  bestrebt  war,  vor  konsonantisch  anlautenden 
Wörtern  an  stelle  ihres  non  ein  no  zu  setzen.  In  unserem 
falle  würde  damit  aus  einem  non  god,  non  heiter,  non  stvilc, 
ein  no  god,  no  letter,  no  swilc  geworden  sein.  In  dieser  letz- 
teren form  jedoch  wären  diese  fügungen  ihrem  äussern  nach 
völlig  zusammengefallen  mit  gewissen  anderen  fügungen,  welche 
als  Zusammensetzungen  mit  dem  adverb  no  <  ae.  na  etwas 
ganz  anderes,  nämlich  'nicht  gut,  nicht  besser,  nicht  so',  be- 
deuteten. An  ein  bestehen  neben  einander  war  also  hier  nicht 
zu  denken;  aber  an  eine  Verdrängung  der  letzteren  fügungen 
dui'ch  die  ersteren  ebenso  wenig,  denn  jene  fügungen  hatten 
einen  ebenso  notwendigen  wie  alten  besitzstand.  Die  folge 
dieser  Verhältnisse  war,  dass,  da  die  jungen  fügungen  die  alten 
wii^  wollen  sie  kurz  so  nennen)  nicht  verdrängen  konnten,  sie 
selbst  zui'ückmchen ,  zurückwichen  in  ihre  alte  Stellung,  in 
ihi'en  alten  lautstand.  Dies  zurückweichen  erstreckte  sich 
jedoch  nur  soweit,  als  die  Vermeidung  des  miss Verständnisses 
es  benötigte,  d.  h.  nui'  so  weit  die  adjektive  in  betracht  kommen. 


53 

So  kam  es,  dass  von  der  allgemeinen  lautentwicklung,  der  die 
ae.  nait  +  kons.-anl.  Wörtern  sich  unterwarfen,  die  mit  substan- 
tivierten adjektiven  verbundenen  allein  eine  ausnähme  bildeten 
und  ihren  alten  lautstand  bewahrten.  Die  fügungen  non  god  etc. 
hätten  sich  auf  andere  weise  helfen,  sich  auf  andere  weise  ihre 
Übereinstimmung  mit  jener  lautentwicklung  durchführen  und 
zugleich  ihre  bedeutung,  ihre  funktion  unberührt  bewahren 
können,  indem  sie  nämlich  zu  jener  oben  in  §  28  besprochenen 
Substantivierung  durch  one  gegriffen,  also  zu  no  god  one  sich 
umgewandelt  hätten.  Thatsächlich  wäre  das  wohl  möglich  ge- 
wesen, wir  müssen  aber  bedenken,  dass  zu  der  zeit  des  rück- 
zuges  jener  fügungen  auf  ihren  alten  lautstand,  grob  geschätzt 
um  1200,  eine  derartige  Umwandlung  schon  deshalb  nicht  mög- 
lich war,  weil  jene  art  der  Substantivierung,  der  unsere  fügungen 
in  diesem  falle  sich  hätten  angleichen  müssen,  um  das  jähr 
1200  in  ihrer  ersten  entstehung  begriffen  war.  Oben  in  §  28 
sahen  wir,  dass  der  erstverzeichnete  beleg  der  Substantivierung 
eines  positivs  durch  one  aus  dem  Cursor  Mundi  stammt,  dass 
jedoch  erst  um  1400  die  belege  für  dieselbe  häufiger  zu  werden 
beginnen.  Also  200  jähre,  nach  dem  nan  man  etc.  zu 
nomon  etc.  geworden  war,  entstand  für  nan  god  etc.  erst  die 
möglichkeit,  ohne  gefahr  und  ohne  schaden,  zu  na  god  zu 
werden.  Inzwischen  hatte  es  sich  jedoch,  was  nicht  zu  ver- 
wundern, in  seiner  alten  form  so  konsolidiert,  dass  eine 
änderung  hier  weder  nötig,  noch  möglich  war.  Die  Substan- 
tivierung durch  7ione,  denn  so  musste  zweifellos  die  funktion 
dieses  pronomens  nach  dieser  seiner  äusseren  trennung  von 
den  übrigen  attributiven  no{n)  jetzt  von  dem  grammatischen 
laien  verstanden  werden,  war  in  dieser  Zwischenzeit  zur 
vollendeten  thatsache  geworden. 

§  40.  Etwas  anders  steht  es  mit  der  fügung  nan  swißc. 
Die  fügung  nan  sivtjlc  machte  zweifellos  jenen  vorstoss  gegen 
na  stvylc  mit,  und  das  Schicksal  der  übrigen  fügungen  dieser 
art  teilend,  kehrte  es  zu  seinem  alten  lautstand  zurück.  Wäh- 
rend jedoch  jene  auf  diesem  notgedrungener  weise  verharren 
mussten,  hatte  dies  non  sividc  durchaus  nicht  nötig.  Da  ein 
swilk  an  schon  von  frme.  zeit  in  gebrauch  war,  wenn  auch 
nicht  ganz  in  dem  hier  geforderten  sinne,  so  konnte  unsere 
fügung  sofort  zum  angriff  zurückkehren  und  jenes  distributive 


54 

a«  seiner  Substantivierung  dienstbar  machend,  doch  gegen  na 
swilk  seinen  mllen  durchsetzen  und  sich  wenigstens  neben 
ihm  behaupten,  mit  anderen  worten,  seinen  lautstand  mit  dem 
in  geltung  befindlichen  lautgesetze  in  Übereinstimmung  brin- 
gend :  zu  no  sivilk  one  werden.  Dass  es  dieses  so  nahe  liegende 
mittel  nicht  ergriff,  dafüi'  müssen  andere  hindernisse  vorgelegen 
haben,  als  etwa  rücksichten  auf  den  Wohlklang,  Und  hier 
gerade  ist  es,  wo  man  sehi'  wohl  berechtigt  ist,  an  einen 
äusseren  eingriff  zu  denken,  der  stark  genug  war,  den  gang 
der  entwickelung  von  einem  so  naheliegenden  und  so  gang- 
baren wege  abzulenken.  An  einen  von  den  'geschlagenen' 
nait  god  etc.  allein  ausgeübten  systemzwang  zu  denken  geht 
nicht  an ;  jene  nan  god  waren  ja  selbst  ungeduldig  und  begierig 
genug,  sich  zu  na  god  umzuwandeln,  zu  einem  derartigen  zwange 
konnten  sie  allein  nicht  die  kraft  besitzen.  Und  so  bleibt  uns 
nichts  übrig,  als  an  das  afrz.  nulle  teile  zu  denken,  dessen 
einfluss,  im  vereine  allerdings  mit  jenen  «a^^  ^o(^-fügimgen,  es 
bewirkt  haben  mag,  dass  nan  swilk  trotz  allen  fortschrittlichen 
tendenzen  in  seine  alte  form  gebannt  blieb. 

Anm.  Es  braucht  kaum  gesagt  zu  werden,  dass  in  dem  beleg:  he  ys 
a  prette  page,  .  .  .  .  I  Teno  non  soche  on  of  hys  age  Spiel  der  Weber, 
Anglia  XXY  p.  231  (a.  1534),  der  ausdruck  non  soche  on  nicht  auf 
dem  oben  geschilderten  wege  entwickelt  ist,  sondern  lediglich  eine 
mechanische  ki'euzung  zwischen  non  such  und  such  one  darstellt. 

§  41.  Wenn  wir  aus  naheliegenden  gründen  von  älteren 
belegen  (wie  z.  b.  ae.  Nces  nan  rihüvis  man,  ne  nan  haiig  cer 
Abel  Ags.  Pr.  III  129)  hier  absehen,  so  findet  sich  der  fi^üheste 
beleg  eines  nan  in  Verbindung  mit  einem  gewöhnlichen  ad- 
jektiv  im  positiv  erst  im 

ME.:  Y  wyl  pat  none  synful  deye,  To  leue  hys  synne  he  shal  haiie 
Space  Br.,  H.  S.  5232.  Doch  haben  wir  hier  wieder  anzeichen,  dass  die  oben 
§  33  gegebene  regel  nicht  strikt  beobachtet  wii'd:  none  [a.  1.  no]  poure  man 
Br.,  H.  S.  3393  aus  nul  poure  home.  [Eine  Verwechselung  mit  no  <<  ae.  na 
(vgl.  §  51)  stellt  vielleicht  dar:  Yn  pe  worlde  ys  none  so  gode  skryuei/ne  etc. 
ib.  8093  aus  en  le  mund  ni  ad  si  hon  escriuein;  wozu  sich  stellt  ther  nys 
noon  so  gret  felicite  In  mariage  Ch.  11  331 ,  noon  so  gray  a  goos  goth  in 
the  lake  As  ...  .  wol  he  loithouten  mähe  ib.  214  und  ne.  your  Italy  contains 
none  so  accompUshed  a  courtier  Sh.,  Cymb.  I  4,  103]. 

Spme. :  Als  for  tydyngs,  we  have  none  gode  in  this  contre  Paston  L. 
I  p.  220,  As  for  iydyngs,  here  bee  noon  neice  ib.  II  p.  39,  But  as  for  ßimi 
[seil,  the  expenses],  they  he  non  grete  ib.  in  p.  225  =  no  good  (new, 
great)  ones. 


55 

ne.  'what  neios  loith  you?'  'None  good,  my  lord,  to  please  you  with 
the  hearing;  Nor  none  so  lad,  hut  ü  may  well  he  told'  Sh.,  R3  IV4,  458 
=  no  good  one. 

Aber:  Blood  and  oons!  sixty-one  sick  people  on  hoard  of  my  shipl 

—  Harkee,  you  Sir,  I'll  have  no  sick  in  my  ship,  by  G — d!  Smollett, 
Random  p.  172,  no  sick,  weil  die  kranken  überhaupt  gemeint  sind. 

mod.  Vicars  of  the  pope  have  high  spiritual  authority,  none  temporal 
Bixlw.,  Rienzi  2,  8. 

Vergl.  afrz.  ^7  regarde  vos  florins  se  il  en  y  a  nul  faulz  Froiss.  IV 
77,  13,  Or  Vera  on  entre  vous,  Engles,  se  il  i  a  nul  amoureux  ib.,  Et  ne 
usoit  point  de  ses  privees  parolles,  qu'il  ne  feist  quelque  hien  au  personnaige 
ä  qui  il  parloit,  et  n'en  faisoit  nulz  petitz  Comm.  I  p.  85. 

§  42.  Dies  findet  sich  nun  auch  bei  komparativen  und 
ebenso  bei  dem  wie  diese  behandelten  other.  Die  neue  geltung 
der  fügung  tritt  natürlich  erst  vom  ME.  an  deutlich  hervor 
und  bei  den  vokalisch  anlautenden  adjektiven,  wie  other,  gar 
erst  vom  NE.  an. 

ae.  Nis  nan  mihtigra  ne  mcerra  nun  ne  ....  efnlica  pin  Metr.  XX  18, 
Gif  ic  nane  weorc  worhte  on  him,  pe  nan  oder  ne  worhte  Job.  15,  24. 

frme.  pe  king  hefde  cenne  broder  ncefde  he  nenne  oder  Lag.  IT  24,  nis 
non  more  penne  Johan  pe  fulcnere  OEH.  n  131  aus  non  surrexit  major 
iohanne  baptista;  tak  nu  her  pis  gold  ring  ....  nis  non  betere  under  sunne 
K.  Hörn  583,  Ne  toc  gho  wipp  nan  oper  Orm.  7668. 

me.  in  here  wey  stod  a  treo  pat  of  gret  vertue  was,  non  more  ne 
migte  beo  Geb.  Jesu  1042  =  keine  grössere  (tugend,  kraft!),  po  come  hi  in 
to  a  wilde  feld,  non  more  ne  mygte  be  Pat's  Fegf.  243,  noon  more  Math. 
11,  11  =  'kein  grösserer',  A  coroime,  The  kyng  hath  noon  bettre  Ch. 
(Mätzuer,  Gr.  II  p.  261),  Ther  is  non  gretter  hem  amonge  Laud  Troy  B.  7170. 

—  Vs  one  poiv  makest  ioieles,  i  ne  seo  non  oper  so  Geb.  Jesu  135,  For 
wille  ich  the  love,  ne  non  other  Wright,  Anecd.  p.  6,  spekep  no  fylpe  .... 
pat  noun  ouper  synne  parfore  Br.,  H.  S.  3683. 

spme.  I  am  nott  happy  to  wow  nowther  ffor  my  selff  ner  noon  other 
Paston  L.  III  p.  121 ,  it  schulde  be  knoiven  of  non  other  but  your  seife  ib. 
p.  361,  the  childe  blanchardyn  tok  noo  foode  of  none  others  brestis,  but  all 
onely  of  the  quene  his  modres  oivne  brestis  Blanch.  13,  5,  but  to  me  nor 
to  noon  other  thou  shalt  neuere  tverke  trayson  ib.  87,  6 ,  noon  tvas  there, 
my  seif  nor  noon  other,  that  myghte  recomforte  her  ib.  148,  29. 

ne.  myne  all  only  doiighter  ye  shall  haue  to  your  ivyfe,  so  that  ye 
be  not  bound  to  none  other  Berners,  Huon  p.  467. 

Aber:  I  ivish  no  other  here  kneio  you  but  myself;  for  some  people 
have  tongues  Field.,  T.  Jones  II  260.    So  noch  heute  in  der  Verkehrssprache ! 

mod.  There  may  be  grander  aspects  of  natu/re,  but  none  more  de- 
liciously  beaiitifid  Thackeray,  From  Cornhill  to  Cairo  cap.  V  schluss ,  But 
perhaps  the  strongest  spell  is  cast  by  the  names  that  touch  the  most  lightly 


56 

upon  our  consdous  memory ,  and  of  ihis  Tcinä  I  find  none  more  potent 
than  those  that  croivd  tlie  histories  of  Sir  TJiomas  Malory  Acad.,  7  Jan.  '99, 
p.  23 ;  he  toould  ....  spoil  the  effect  of  thai  poHrait  by  the  stght  of  none 
other  Kiddell,  Geith  2,  87,  I  am  my  own  master,  and  none  other's  Chamb. 
Jrn.,  Febr.  '71  p.  125 ,  Wliy  are  the  novels  of  M.  B.  like  none  others  that 
ive  knoiv?  Acad.,  4  Febr. '99,  p.  161,  We  hold  that  'I.D.'  is  none  other 
than  the  cclebrated  and  litigious  individnal  ivho  etc.  ib.  24  Sept.  '98  p.  301. 

afi'z.  vergl.  Et  faittes  le  signeur  de  Cligon  connestable  de  France,  car, 
tout  considere,  je  n'i  sai  nul  plus  propise  de  li  Froiss.  IX  283. 

Für  das  ungeschlechtig  substantivierte  no{ne)  other  sieh  §  69. 

§  43.  In  einem  anderen  falle,  in  dem  die  fügung  weniger 
eng  mit  dem  körper  des  satzes  verknüpft  ist,  haben  wir  wohl 
eher  eine  abart  jener  elliptischen  ausdrucksweise  zu  erkennen, 
die  ich  in  Pauls  Grundriss,  Syntax,  anhang  §  190  a  umfäng- 
licher belegt  habe.  In  dieser  wohl  sicher  aus  dem  Afi^z.  stam- 
menden ausdrucksweise  ist  none  Subjekt  eines  satzes,  dessen 
fehlende  (!)  teile  aus  dem  vorhergehenden  vollkommenen  satze 
zu  ergänzen  sind,  und  das  diesem  none  unmittelbar  folgende 
komparativische  adjektiv  ist  nichts  als  dessen  prädikat.  Ob 
hier  adjektive  oder,  wie  in  den  älteren  belegen,  adverbien 
vorliegen,  ist  im  prinzip  gleichgiltig. 

afrz.  [il  Vonnera  de  faict  et  de  parolles  moiüt  grandement,  car  bien 
le  savoit  faire,  nulz  princes  ä  son  temps  mieulz  de  lui  Froiss.  IV  p.  199], 
il  fönt  Le  lit  si  bei  qu'onques  nuls  plus  Kaoul  de  Houd.,  Meraugis  202,  13, 
en  tel  destroit  Est  por  s'amie  qiie  nuls  phis  ib.  227,  6  u. 

me.  \^And  thereto  hadde  he  ridden  no  man  ferre,  As  wel  in  Cristen- 
dom  as  etc.  Ch.  11  3.] 

ue.  [They  boldly  press  so  far  as  further  none  Ben  Jons.  Cy's  Eev.  5,  8 
hier  iimgestellt ;]  he  is  tnie-hearied,  and  a  soul,  none  better  in  my  kingdom 
Sh.,  H  8  V  1,  156. 

mod.  The  accidents  of  the  composing  room  have  produced  some  stränge 
results  ere  now;  none  stranger  than  the  follotving  paragraph  in  the  St. 
James's  Gazette  etc.  Acad.,  17  Febr.  1900,  p.  137. 

§  44.  Als  geschlechtiges  Substantiv  in  näherer  oder  fer- 
nerer anlehnung  an  ein  von  ihm  vertretenes  nomen  ist  nan 
zu  allen  zeiten  gewöhnlich.  Interessant  ist  es  nur  als  regens 
eines  partitiven  genitivs,  der  mit  Vorliebe  in  ae.  zeit  voran- 
gestellt ist.  Von  den  neun  belegen  Bosw.-Toller's  zeigen  sieben 
diese  Stellung,  von  den  elf  belegen  Wülfings  sieben. 

Namentlich  scheint  bei  den  persönlichen  fürwörtern  diese 
Stellung  de  rigeur  (nachstellung  scheint  blos  gelegentlich  bei 
dem  demonstrativ  vorzukommen,  vgl.  nan  Jjara  bei  Wülfing  I 


57 

450)  und  diese  hat  sich  mehr  oder  weniger  versteinert,  wie  bei 
either  (sieh  §  211),  bis  ins  ME.  erhalten: 

frme.  heore  nenne  La^.  HI  57,  pait  ure  nan  ne  purfe  Ut  off  pe  rüihte 
wegge  gan  Orm  7766,  paü  goure  nan  ne  segge  ib.  9272. 

me.  Hir  noon  may  hente  other  Piers  PI.  938. 

§  45.  Im  pluralen  sinne  ist  das  substantivische  nan  im 
AE.  bis  jetzt  noch  nicht  nachgewiesen,  und  auch  die  nächst- 
folgenden Sprachperioden  scheinen  nur  erst  xaxu  ovvtöiv  zu 
konstruieren. 

frme.  Nan  neoren  siva  Tcene  pat  heom  neh  comen  Lag.  ni  33. 

me.  Sal  nan  he  pan  pat  pai  ne  sal  quain  Cursor  M.  22660. 

ne.  None  are  so  siirely  caught  as  etc.  Sh.,  LL.  V2,  69,  none  offend 
where  all  alike  do  dote  ib.  IV  3,  126,  none  can  eure  thetr  harms  by  wailing 
them  id.,  R  3  H  2,  103. 

mod.  None  want  an  excuse  Rogers   It.  For.  Trav. 

§  46.  Der  numerus  eines  «aw  im  hauptsatze  richtet  sich 
nach  dem  numerus  eines  nomens  im  nebensatze.  Auch  hier 
werde  ich  in  der  hauptsache  die  plm-ale  geltung  des  substan- 
tivierten indefinitums  belegen  als  die  seltenere. 

ae.  ne  pe  nan  ne  secd  biitan  wys  ne  pe  nan  eallunga  ne  gemet  huton 
geclcensod  Solu.  166,  27. 

frme.  Ne  moten  nane  hüte  heo  hoppen  ne  singen  Hali  Meid.  p.  21. 

me.  Nou  ne  sitten  none  hut  wiche  men  Havel.  2103. 

ne.  he  had  then  non  hut  tal  men  with  hym  Cox'  Rhethor.  (a.  1530) 
p.  76,  she  envies  none  hut  pleasant  ihings  Kyd,  Spanish  Trag.  21,  to  deepest 
hell,  Where  none  hut  furies,  bugs,  and  tortures  dicell  ib.  172  =  no  things 
but,  aber  nicht  nothing  hut,  obgleich  die  späteren  drucke  nought  für  none 
setzen.  Auch  im  folgenden :  And  I  hope  so  to  behaue  my  seife,  as  Euphues 
shall  thinke  me  hts  oivne,  and  Philautus  persivade  himselfe  I  am  none  but 
his  Lyly,  Euph.  p.  35  haben  wir  zu  übersetzen :  '  ich  bin  keine  ausser  die 
seine'  =  'keine  andere  als  seine  geliebte';  If  I  do  lose  thee,  I  do  lose  a 
ihing  That  none  but  fools  would  keep  Sh.,  Meas.  in  1,  8,  Theres  none  but 
asses  will  id.,  Err.  11 1,  14  d.  h.  none  that  ivill  but  asses;  there's  none  but 
witches  do  inhabit  here  ib.  III  2,  161  =  There's  none  that  inh.  here  but 
witches.  —  'Who's  at  home  besides  yourself?'  'Why,  none  but  mine  own 
people'  id.,  Wiv.  IV  2, 14. 

mod.  he  coidd  not  bear  much  wine,  and  none  but  a  hard  drinker  had 
any  chance  of  success  in  Westphalian  society  Macaul.,  Ess.  3, 176 ,  None 
but  fervent  preaching  tvas  acceptable  to  the  people  Acad.,  28  Oct.  '99,  p.  478. 
Anm.  Die  Verwechselung  (denn  um  eine  solche  kann  es  sich  nur  han- 
deln, da  none  =  nought  in  älterer  zeit  kaum  ohne  den  partitiven 
genitiv  vorkommt)  mit  noxight  war,  wie  der  Kyd'sche  beleg  und  das 
Shaksperesche :  take  it,  God,  for  it  is  none  but  thine  H  5  IV  8, 117 


5» 

beweist,  in  manclien  fällen  leicht  möglich.  In  gewissen  nördlichen 
dialekten  hat  sogar  eine  Verwechselung  von  none  mit  noi  oder  viel- 
mehr dem  dort  gütigen  na  (no)  stattgefunden,  wie  das  dort  stereotype 
nohhut  =  none  but  zeigt. 

§  47.  Als  neutrales  Substantiv  lässt  sich  nan  nui'  sehr 
selten  nachweisen,  da  es  diese  funktion  schon  frühzeitig  an 
na(n)  u'iht  und  na{n)  Jnng  (sieh  §§  361  ff.  und  369  ff.)  abge- 
treten hatte. 

ae.  pam  cet  nyhstan  tcces  nan  to  gedale  Gen.  1400. 
Anm.  Für  das  ME.  könnte  man  versucht  sein,  den  beleg  anzuführen: 
Mine  leue  noupe  take  icliulle  Of  eov  alle  ivith  guocle  iville,  For  i 
nelle  eou  schewen  at  pusse  Urne  non  more  in  prose  ne  in  rime 
Kindh.  Jesu  1826.  Leider  ist  jedoch  gerade  diese  legende  in  einer 
mundart  geschrieben,  welche  non  regelmässig  statt  des  adverbs  no 
setzt  (sieh  unter  §  49  und  §  287),  und  so  viel  ich  sehe,  ein  no  more 
=  'nicht  mehr-'  überhaupt  nicht  kennt.  Wir  müssen  deshalb 
schliessen,  dass  auch  im  vorliegenden  belege  mit  non  das  adverb 
no  gemeint  ist,  dass  also  nicht  non  sondern  more  das  objekt  von 
sheiven  ist  und  dass  wir  übersetzen  müssen  nicht  'nichts  weiter' 
sondern  'nicht  weiteres". 

Der  heutige  gebrauch  von  none  im  sinne  von  'nichts' 
entstand  aus  seiner  Verbindung  mit  dem  partitiven  genitiv 
von  kollektiven  und  stoffnamen,  denen  später  abstrakta  und 
sogar  singulare  appellativa  gleichgestellt  wui'den. 

me.  [So  duäe  never  non  ofthy  linage  Alis.  3068  =  'keiner",  'niemand', 
Of  mankynde  thou  shalt  none  sie  Rel.  Ant.  150],  Of  thy  golde  wolde  he 
take  non  Eich.  C.  de  L.  3547  =  'keines',  'nichts',  They  [seil,  the  houndes] 
foughte  al  day,  and  yit  here  paH  [of  the  bone\  was  none  Ch.  11  37,  What 
euer  he  wan  . .  .  .  pe  wykday  ....  Sheo  wolde  on  Sondayes  drynk  it  at  pe 
nale;  his  part  was  noon  Lydg.,  Mumm,  at  Hertf.  (Anglia  XXII  p.  369). 

spme.  she  wyll  purvey  for  hyr  lo)id  that  ye  shall  seile  none  of  it 
Paston  L.  m  57. 

ne.  of  thy  spendyng  syluer,  monke,  Therof  wyll  I  ryght  none  n."s 
Leseb.  p.  179  (a.  1510),  /  tcill  heare  none  of  it  [seil,  of  the  letter]  RR. 
Doister  63,  aicay  with  the  rest.  I  will  have  none  owt  Sh.,  Tp.  IV  248, 
we^U  none  of  that  id.,  Mids.  V  46 ,  fear  none  of  this  id. ,  Wint.  IV  4,  601, 
ril  none  of  it  id.,  Shr.  IV  3,  100,  eat  none  of  it  id.,  Err.  11  2,  61  etc.  Dann 
übertragen  auf  personen:  I  will  none  ofthee  id.,  Merch.  m  2,  102,  it's  four 
to  one  Shell  none  of  me  id.,  Tw.  I  3, 113  u.  ö. 

Israel  ivoiüd  none  of  me  Ps.  81,  11,  None  of  your  violence  Sir!  Sher., 
Eivals.  n  1. 

mod.  Thy  coiisin  lacks  none  of  thy  Company  Scott,  Roy  12,  It  had  none 
of  the  invidious  character  of  a  race  Macaul.,  Hist.  of  E.  I  37. 

Sekundär  auch  ohne  partitiven  genitiv  in  derselben  be- 
deutung  =  'nichts'. 


59 

me.  Bot  tu  Tiyme  none  answert  he  Rarb.,  Legg.  187,  721 ,  he  herd  Ä 
womane  ivith  harne  traiveland  Ful  pituysly  and  sare  granand;  For-pi  he 
thoivcht  pat  he  wold  se  pe  cause  of  hyre  Infirmyte  In  his  aivne  modir, 
and  nane  ellis  ib.  25,  721. 

ne.  therfore  he  not  afrayde,  ete  and  drynke  as  your  ease,  for  ye 
shall  icant  none  Berners'  Huon  1.  ausg.  p.  42i  (ausg.  von  1601  setzt  nothiny 
für  nonel),  'Will  ye  drinke  one  ere  ye  goe?'  'No,  no,  I  tvill  none  K. 
Doister.  ms,  'forhear,  and  eat  no  more'.  'Why,  I  have  eat  none  yet 
Sh.,  As.  n  7,  88,  'lefs  to  hittiards,  come  .  .  .'  TU  none  now'  id.,  Ant.  11 5,  9- 
Uebertragen  auf  personen :  Keep  thy  Hermia,  I  will  none  id.,  Mids.  III 2, 169. 

mod.  she  could  .  .  .  .  do  all  she  wished,  though  she  spoke  none  Kenn., 
Dunallan  220 ,  in  the  House  of  Lords  he  spoke  on  the  Address  and  none 
afterwards  Kingsl.,  Leight.  Court  23. 

§  48.  In  einem  disjunktiven  satzgliede  steht  von  alter 
zeit  her  die  negation  na  als  die  allein  berechtigte.  Doch 
finden  sich  begünstigt  durch  den  fall,  in  dem  die  negation 
nicht  auf  eine  handlung,  sondern  auf  ein  nomen  bezogen 
werden  kann,  nicht  selten  ausweichungen  nach  nati. 

ae.  anra  gehwylc  wat  gif  he  heswuncgen  tvces  aÖÖe  na  Thorpe ,  Anal, 
p.  116,  Sylle  ic  hi  Mm  oÖÖe  na?  Ags.  Pr.  III  p.  197. 

me.  Whethyr  will  ye  come  or  nay  ?  Ipomydon  1844 ;  Were  it  a  game 
or  no  Cb.  IV  251 ,  1  not  if  pees  shal  evere  mo  bitide,  But  pees  or  no,  for 
ernest  ne  for  game  I  ivoot  etc.  id.  IV  359,  if  he  seyde  therof  soth  or  no 
id.  IV  248. 

Aber:  Notv,  ivhethir  have  I  a  sikur  hond  or  noon?  Cb.  II  270,  And 
if  so  he  that  thou  he  in  doute,  icher  thou  maist  parforme  a  thing  or  noon 
id.  m  159,   Is  he  a  clerk  or  noon?  id.  11148,    AI  couthe  he  letternre,  or 

couthe  he  noon he  schal  fynd  it  al  oon  id.  III  55,    bier  dürfte  sich 

noon  doch  wobl  verteidigen  lassen!    Aber  nicht  in  folgenden  belegen: 

pey  ne  wote  wheper  pey  he  saiiede  or  noun  Br.,  H.  S.  9519,  Ye  schullen 
it  lerne  whether  ye  wole  or  non  (:  gon)  Ch.  DI  3,  he  is  in  doute,  whethir 
he  viay  parforme  it  or  noon  id.  IH  159 ,  Assaieth  it  yourself,  than  may 
ye  tvyte  If  that  I  lye  or  noon  in  this  mateere  id.  D  333,  Wheder  ye  wille 
or  none  Town.  M.  p.  248,  So  pat  I  may  finde  in  pis  place,  ^if  pou  he 
gracious  or  non  Conf.  Am.  137. 

Später  scheint  derartiges  sich  nicht  mehr  zu  finden,  son- 
dern nur  wie  noch  heute  das  historisch  richtige  no.  Auch 
not  findet  sich  schon  früh,  so  namentlich  mit  wenig  ausnahmen 
in  den  Paston  Letters. 

§  49.  Auch  das  den  komparativ  von  adverbien  negierende 
adverb  na  weicht  gelegentlich  nach  nan  aus,  einmal  seltsamer 
weise  gegen  ende  der  ae.  zeit.  In  manchen  mundarten  scheint 
diese  unart  zui'  regel  geworden  zu  sein,  so  in  der,  in  welcher 


60 

einige  der  von  Horstmann  herausgegebenen  Altengl.  Legenden 
uns  überliefert  sind,  vor  allem  die  'Kindheit  Jesu'. 

ae.  no  on  ivealle  leng  hiäan  icohle  Beow.  2308  n.  ö. 

Aber:  beo scyldig,   butan  he  mid  ade  cyÖan  dürre,  ßost  he  hit 

nan  rihtor  ne  cude  Legg.  Cniit.  I  B  14. 

me.  Jie  ivolde  for  Ms  loue  Don  so  non  more  Kindh.  Jesu  344 ,  heore 
picheres  iveren  to  broJce,  pat  huy  ne  mouwen  don  nonmore  note  ib.  656, 
ne  da  ge  non  more  pat  folie  ib.  795,  he  ne  scholde  none  lenguore  duelle 
with  him  ib.  1129,  He  wipstod,  7  noide  is  stonkes  [i.e.  his  ponkes]  uor 
stenche  go  non  ner  Pat's  Fegf.  347  u.  ö.,  for  no  siverd  mygte  icith  ys  dunt 
none  lengiir  laste  Rob.  of  Gl.  1 17,  pat  heo  ne  tvyllede  yt  nannior  id.  I  286, 
pat  hü  ne  ssolde  mysdo  namnore  id.  p.  178,  He  icas  non  er  redy 
Atheist.  353. 

spme.  I  hadd  non  er  thys  lettyr  tJian  on  Sent  Matheus  Evyn  Paston 
L.  in  p.  131,  I  reseyved  a  lettre,  ....  ivretyn  the  XXVI.  daye  of  Octobre, 
none  erst  biit  on  Wednysday  last  past  ib.  p.  116,  erst  statt  er  wie  so  oft 
z.  b.  bei  Chaucer. 

Später  nui'  noch  no. 

§  50.  Ebenso  die  ae.  adverbielle  Verbindung  na  py  l(es, 
welche,  wenn  auch  bis  gegen  mitte  des  NE.  sich  erhaltend, 
doch  schon  vom  ältesten  NE.  an  in  dieser  fehlerhaften  form 
sich  zeigt,  in  der  sie  heutzutage  noch  in  geltung  ist. 

ne.  yet  none  the  lesse  I  icyll  not  cess  Fl. 's  Leseb.  p.  119. 
mod.  regelrecht  none  the  less. 

§  51.  Das  die  durch  die  adverbien  too  und  so  qualifizierten 
adjektive  negierende  tiotie  für  no  scheint  erst  der  mod.  spräche, 
teilweise  dem  Slang,  anzugehören;  doch  vgl.  oben  §41. 

Town's  none  so  dusty  jest  noiv,  mehr  belege  bei  Stoffel,  Studies  in 
English  pp.  176  und  225. 

Cox's  oicn  x>rose  has  some  historical  value  among  the  none  too 
numerous  monuments  of  English  prose  of  etc.  Editors  Preface  to  Cox's 
Rheth.  p.  31.    Mehr  belege  bei  Stoffel,  Englische  Studien  XXIX  p.  88. 

§  52.  Eine  selbständige  und  zugleich  zweifellose  (ich 
füge  dies  hinzu,  da  die  meisten  derartigen  belege  sich  anders 
erklären)  Setzung  von  none  für  no  bezw.  not,  habe  ich  nur 
einmal  im  ME.  bemerkt. 

What  noblerere  (sie!)  relik  migte  per  beo,  y  ne  mai  non  vnderstonde 
Kenelm  274. 

Ob  der  vokalische  anlaut  des  folgenden  wortes  etwas  mit 
der  Verwechselung  zu  thun  hat,  wird  sich  erst  entscheiden 
lassen,  wenn  mehr  belege  dieser  art  vorliegen  werden. 


Oder  >  other. 

Die  alte  substantivische  plural-form  odre  ist  in  ihren  regel- 
rechten lautlichen  Verjüngungen  oth{e)re  other  noch  bis  etwa 
zur  mitte  des  16.  Jahrhunderts  in  reichlichem  gebrauche.  Von 
dieser  zeit  an  wird  der  bereits  gegen  ende  der  me.  periode 
(Barb.,  Legg.  202,  789 ;  230,  59  u.  ö.)  sporadisch  auftauchende 
neue  plural  others  häufiger.  Doch  ist  nach  Franz  (Engl.  Studien 
XVII  p.  397  ff.)  der  alte  plural  nicht  selten  noch  im  17.  Jahr- 
hundert zu  beobachten.    So  z.  b.  in  There  ivas  a  tJiird  sort 

greater  than  either  of  the  other  Clarendon,  Eist.  Reb.  VI  4, 148. 
Und  für  den  fall,  dass  ein  partitiver  genitiv  davon  abhängt, 
darf  other  sogar  heute  noch  in  seiner  alten  5-losen  gestalt 
gesetzt  werden :  In  Massinger' s  play  the  conflict  is  a  frequent 
theme,  though  by  no  means  in  the  same  degree  as  in  other  of 
our  Elisahethan  dramatists  Ward,  Engl.  Dram.  Lit.  II  p.  289, 
We  have  ashed  other  of  our  bookseller  correspondents  etc.  Acad., 
26  Nov.  '98,  p.  344. 

§  53.  Oder  ist  als  adjektiv  und  Substantiv  zu  allen  zeiten 
gewöhnlich,  doch  sind  einige  gebrauchsweisen  früh  geschwun- 
den, andere  stark  umgewandelt  und  wieder  andere  neu  ein- 
geführt : 

Alt  und  schon  gotisch  ist  o^er  —  odfer  =  'der  eine  von 
zweien  —  der  andere  von  zweien',  für  späteres  an  —  oöer. 

got.  Anparai  pan  qepun  paiei  Helias  ist,  anparai  pan  qepnm  patai  ^/ 

praufetes  ist  Marcus  6,  15. 

ae.  on  twcem  gefylcum,  on  oÖrum  tvceron  da  hcBÖna7i  cynincjas,  on 
odrum  da  eorlas  Sax.  Chron.  871. 

me.  Tweij  men  toere  yn  choys  to  taJce,   Ope>-  Laurence,  oper  SymaJce 

Br.,  H.  S.  11015 ;   dann  noch  einmal  im  reciproken  Verhältnis :   ^e  oioen  to 

watsche  another  the  totheris  feet  Wycl.,  John  13, 14,  sieh  unten  §  61. 

Anm.    Daher  auch  umgekehrt  =  'der  andre  — der  eine':  öa  behydde 

se  cnapa  Öone  operne  (von  zwei  flaschen)  be  tvege  atid  cenne  Pam 

halgan  were  gebrohie  Hom.  Th.  n  170,  li. 


62 

§  54.  Dalier  die  fast  konjunktionale  Verwendung  dieses 
zweiten  oder,  die  sich  an  der  Stellung  des  Subjekts  zeigt. 

ae.  ^onne  hi  on  oÖre  wisan  libbaÖ,  on  obre  hi  IceraÖ  Cura  P.  28,  23, 
Nu  is  paHicipium  of  ivorde  and  of  worde  cymp,  biß  swa  Öeah  oder  Öcel 
and  oder  ßing,  oder  his  ealdor  biß  Äelfric,  Gram.  41,  gif  he  anfimde  ßcet  he 
on  oßran  geleafan  tvcere,  on  oßran  he  seif  tvces  Oros.  288,  15,  sio  tunge  biÖ 
gescended  ....  Öonne  hio  oder  IcerÖ,  oder  hio  geleornode  Cura  P.  26,  3. 

Dies  geht  gedoch  mit  dem  Frme.  schon  verloren,  der  letzte  beleg  ist 
ah  al  an  oder  hit  iwcerd  oder  he  iicende  Laj.  II  302 ,  dass.  ib.  425 ;  denn 
schon  im  Frme.  wird  oder  behandelt  genau  wie  ein  komparativ,  der  als 
correlat  wie  schon  oft  im  AE.  ßonne  erfordert:  ah  al  hit  iwrad  (d.  i.  iward) 
oder  ßene  heo  itvenden  Laj.  n  395. 

Für  weitere  konjunktionale  Verwendungen  sieh  unten  §§  55,  73  und  74. 

§  55.    Daher  auch  selbständig  =  'der  eine  von  zweien'. 

ae.  Htm  tvearß  oder  eage  mid  anre  flan  ut  ascoten  Oros.  3,  7  aus 
ictu  sagittae  ociduni  perdidit.  Beer  weard  Pirrus  ivund  on  odran  earme 
Oros.  4,  1.  ßcer  u-eard  Ltitatia  tviind  ßurh  oßer  cneoiv  ib.  180,  6  aus  trans- 
fixo  femore.  Heora  oder  (der  eine  der  zwei  übelthäter)  mid  micclum  geleafan 
gehoed  hine  to  criste  Hom.  Th.  I  576,  3. 

Anm.    synonym  mit  außer  :  ßcer  hcefdon  longsum  gefeoht  cer  ßara  folca 
aßer  finge  Oros.  198,  25. 

Dasselbe  neutral  in  dilemmatischen  Satzgefügen. 

ae.  Wite  he  dcet  oder  dura,  odde  he  sceal  dces  hades  ßolian,  odde  hit 
gebetan  L.  E.  J.  14.    Für  zwei  weitere  belege  sieh  §  73. 

frme.  ßat  ßu  him  sctdle  oder  don,  oder  sloen,  oder  ahon  La^.  I  353. 

§  56.  In  dem  sinne  'der  andere  von  zweien'  ist  oöer  zu 
allen  zeiten  üblich. 

§  57.  Als  Zahlwort  ^=  'der  zweite'  ist  oäer,  abgesehen 
von  sporadischem  ceftera,  in  den  älteren  perioden  allein  giltig. 

ae.  He  sette  hine  on  his  oder  crcet  Gen.  41,  43,  aus  currum  suum 
secundmn. 

Doch  stellt  sich  bereits  in  me.  zeit  das  fremde  second 
daneben,  welches  im  laufe  des  NE.  das  alte  zahlwort  derge- 
stalt verdrängt,  dass  es  sich  heute  nur  noch  in  einigen  redens- 
arten  erstarrt  vorfindet. 

So  z.  b.  in  give  me  an  other  glass;  every  other  day;  A:  'You  are  a 
foolV  B. :  'And  you  are  another!',  was  bis  ins  ME.  zurück  geht:  Tliou 
art  a  bayly,  and  I  am  another  Ch.  11  249  =  'ein  zweiter',  'auch  einer'; 
ne.  My  cousin's  a  fool,  and  thou  art  another  Sh.,  Ado  m  4,  11. 

§  58.  Die  Verwendung  dieses  other  als  attribut  eines 
eigennamens    zur    bezeichnung    eines   individuums    als    eines 


69 

zweiten  von  derselben  art  ist  wohl  eine  naclibildung  des  ent- 
sprechenden lateinischen  und  französischen  gebrauches  von 
alter  und  autre. 

frme.  piss  iss  an  operr  neow  Adam  Orm  1130. 

ne.  Thais  .  .  .  .,  like  another  Helen,  fir'd  another  Troy  Drydeii,  Ode 
OD  Cecil.  D. 

mod.  dasselbe. 

§  59.  Oper  wird  auch  mit  einigen  anderen  indefiniten 
zur  darstellung  des  reciproken  Verhältnisses  verwendet.  Das 
zusammenwachsen  dieses  othcr  mit  seinen  korrelaten  vollzieht 
sich  nach  dem  Schema  I  ^ (ihrer)  einer  kam  zum  andern',  II  'sie 
kamen  einer  zum  anderen',  III  'sie  kamen  zu  einander'. 

Wenn  other  objekt  ist,  fällt  II  und  III  fast  immer  zu- 
sammen : 

I.  ae.  ceghtvaiöer  oöerne  earme  hepelde  Au.  1017,  and  lieora  pcer  cegÖer 
oderne  ofslog  Oros.  68,  18,  gif  hi/ra  oder  oöerne  forlyst  Hom.  Th.  I  142,  13, 
and  uncer  lapette  cegper  oper  Ags.  Pr.  in  203. 

ba  tungl  auöer  obres  rene  a  ne  gehrinep  cer  Öam  Öcet  oder  of  geioitep 
Boeth.  Metr.  29,  19,  ge  sceolon  pwean  eower  celc  obres  fet  Joh.  13, 14. 

pa  cnyhtas  beheold  heora  celc  oderne  Joh.  13,  22. 

frme.  elk  mon  rmuede  ober  La^.  1 172 ,  rtiid  ham  pet  kumeÖ  so  neih 
togederes  pet  ouÖer  ober  hondlie  A.  R.  p.  60 ,  pe  an  sloh  pene  obren  La^. 
I  165 ,  pe  an  passed  pe  opre  Hali  M.  p.  23. 

ine.  euerech  opur  vuele  smot  Kindh.  Jesu  886,  Unhorsed  hath  cch  other 
of  hem  tiveye  Ch.  11  81. 

That  frendes  everich  other  motte  oheye  id.  III  3,  Skeat  mootl 

And  ech  of  yow  eseth  otheres  sortves  id.  IV  263. 

spme.  how  they  fatight  and  eche  had  almoost  slayne  other  Malory  24,  59, 
and  eyther  saleived  other  id.  116,  23,  and  eueryche  comforted  other  id.  688, 14, 
eyther  hoost  saive  other  id.  53,  26. 

Eyther  tooTc  others  siverd  in  stede  of  his  owne  id.  238,  25. 

ne.  hoio  much  that  discord  foid  hath  stain'd  Both  our  estates,  lohile 
each  the  other  did  deprave  Sidney,  Arcadia  451,  One  lünsman  shall  bereaue 
an  others  life  Gorboduc  1729,  Each  limb  help'd  other  Marlowe,  Hero  51. 
An  in.:   Vgl.   übrigens  afrz.  Onques  Tuns  V  autre  ne  pot  le  jor  mater 
Amis  et  Am.  1586,  Cortoisement  Vtme  l'autre  salue  ib.  1995. 

Von  II.  findet  sich  nur  eiue  spur  in  me.  thay  .  . .  wolden  everych  of 
hem  eten  other  Ch.  III  274. 

m.  ae.  Hi  penodon  celc  obrum  Job. 

frme.  heo  wold euer  celc  ober  halden  for  brober  Lag.  I  220. 

me.  so  pat  M  neme  aiper  oper  bi  pe  top  Judas  Isc.  81,  children  that 
whtlom  loveden  so  fleisschlich  everych  other,  tcolclen  everych  of  hem  eten 
other  if  thay  mighten  Ch.  III  274,  ihay  hated  everich  of  hem  other  ibid. 


64 

spme.  Iioiü  tliey  kneice  ecke  other  Malory  14, 17,  how  they  smote  ecke 

other  id.  25,  22,  we  teil  helpe  ecke  other  id.  83,  17,  they wounded  eyther 

other  id.  142,  31,  they  graunted  eyther  other  to  rest  id.  238,  35. 

ne.  Where  tears  in  billows  did  each  other  chase  Marlowe,  Hero  101. 

mod.  dasselbe. 

§  60.  Reciprokes  oper  stellt  in  einem  präpositionalen 
Verhältnisse : 

I.  ae.  Heora  ongon  celc  cweöan  to  oörum  Blickl.  H.  149,  29. 

me.  For  every  clerk  anon  right  heeld  with  othir  Ch.  11 118 ,  Everich 
in  otheres  hand  his  trouthe  laith  id.  II  249 ,  Ech  fallith  in  otheres  exalta- 
tioun  id.  11  227. 

spme.  iche  off  yowe  is  moche  beholden  to  other  Paston  L.  III,  118, 
thenne  Ute  they  renne  eche  to  other  Malory  704,  18,  and  eyther  wepte  vpon 
other  id.  68,  20,  The  Ferssy  and  the  Dotvglas  mette,  That  ether  of  other 
icas  fayne  Fl.'s  Leseb.  196,  31. 

ne.  TJie  puddings  cannot  lie  still,  each  one  over  other  tumhlith  G.  G. 
Needle  193,  And  so  for  a  time  parted  those  friends,  each  crying  to  the 
other  Sidney,  Arcadia  220,  In  peace  what  each  of  them  hy  the  other  lose 
Sh.,  Cor.  m  2,  44. 

med.  nur  nocb  poetisch. 
Anm.    Vgl.  übrigeüB  afrz.  Li  uns  de  l'autre  oi  souvent  parier  Amiset 
Am.  38,  De  lor  nouveUes  l'uns  a  l'autre  despont  ib.  975. 

II.  ae.  hi  cwcedon  celc  to  oÖrum  Mark.  4,  41. 

me.  TJiei  sweren  ech  to   other  Gen.  26,  31 ,   al  the  circumstaunces   Of 

love Ech  hy  other  were  peynted  on  the  wal  Ch.  11  60. 

spme.  they  toTce  leue  one  of  other  Blanch.  94,  6,  thei  ....  made  grete 
ioye  eche  of  other  Malory  48,  32,  and  so  they  took  theyr  leue  one  fro  thother 
id.  301,  14,  they  met  so  hard  either  in  others  sheldes  id.  70,  38. 

ne.  As  they  wer  thus  plesauntly  eonferring  the  one  ivith  the  other 
Lyly,  Euphues  43,  46 ,  the  nightingales  striving  one  with  the  other  Sidney, 
Arcadia  11,  87. 

mod.  nur  noch  poetisch. 
Anm.  Vgl.  übrigens  afrz.:  et  si  estoient  si  pries  li  uns  de  Tautre  que 
il  etc.  Froiss.  I  64,  28 ,  aucun  Escot,  qiii  eouroient  et  racouroient 
tout  escarmugant  li  un  ä  l'autre  tant  qu'il  y  eut  ....  des  prisons 
des  uns  as  autres  id.  I  66,  17,  En  cel  estat  furent  il  vingt  et  deus 
jours  sus  ces  deus  montagnes,  li  uns  devant  l'autre  id.  I  69,  13. 

III  ae.? 


me. 


ne.  Both  in  each  other's  arms  chain'd  as  they  lay  Marlowe,  Hero  37, 
Two  constant  lovers  heing  joiii'd  in  one,  Yielding  to  one  another,  yield  to 
none  ibid.  53,  That  nestle  dose  in  one  another' s  neck  Peele,  David  and 
Beths.  54. 

mod.  dasselbe. 
Anm.    Vgl.  übrigens  afrz.:  II  dissoient  apries  l'un  l'autre  que  Jehuns 
B.  les  avoit  trahis  Froiss.  X  56. 19. 


65 

§  61.  Ad  stelle  der  sonst  üblichen  korrelaten  von  other 
kommt  auch  other  selbst  vor: 

me.  He  louede  hire  and  she  Mm  so,  pat  neyper  ope[r]  mihte  be[n]  Fro 
Oper,  ne  no  tote  se[n]  Havel.  2970,  so  nach  Skeats  und  Holthausens  er- 
gänzung;  ^e  owen  to  tcaische  another  ihe  totheris  feet  Wycl.,  Johu  13,  14. 

Um  das  reciproke  Verhältnis  auszudrücken,  kann  unter 
umständen  oper  allein  schon  genügen. 

ae.  and  uncer  lapette  cegper  oper,  peak  pe  he  hit  oprum  ne  scede  Aes 
Pr.  m  203.  ' 

me.  Windes  an  ilk  side  sal  rise,  Sa  fast  gain  oper  sal  pai  blau  etc. 
Cursor  M.  22631,  pan  Mssit  pai  opir  sammyne  Barb.,  Legg.  I  6,  111,  And 
ichan  they  were  alle  an  a  hepe,  TJio  hehijnde  begtinne  up  lepe  And  clamben 

up  on  other  faste,    And  troden  faste  on  otheres  heles  Ch.  V  274  so 

Morris;  Thynne  others,  die  MSS.  othere  oder  other \ 

lipon  the  0  syde  of  the  tvalle  stood  he  And  on  that  other  syde  stood 
Tesbe  The  swoote  soune  of  other  to  receyve  id.  V  299. 

spme.  And  how  they  sware  that  for  wele  nor  woo  they  shold  not  leite 
other  Malory  51,  36,  they  tvolde  neuer  faille  other  id.  60,  15,  they  smote 
other  in  the  sheldes  id.  97,  8,  they  rode  to  yyder,  arul  unhorsed  other  id. 
337,  14,  So  hothe  the  hjnge  Bagdemagus  and  the  kyng  of  Northgalys  party 
hurled  to  other,  and  thenne  etc.  id.  479,  20. 

ne.  Huon  and  y«  lady  enbrasyd  and  Jcyssyd  other  many  tymys  Ber- 
ner's  Huon  p.  200,  Then,  world,  thoti  hast  a  pair  of  chaps,  no  more;  And 
throw  beticeen  them  all  the  food  thou  hast,  they'll  grind  the  other  Sil  Änt 
m  5,  16. 

Anm.  1.  Wie  Zupitza  in  Koch,  Gramm.  §367  anm.  nachweist,  kann 
each  — other  in  der  poesie  vertreten  werden  durch  each  —  each: 
mod.  Then  each,  dishorsed  and  draiving,  lash'd  at  each  so  often  and 
loith  such  blows,  that  all  the  croivd  tvonder'd  Tennys.  I  24.  Wenn 
hier  von  einer  grösseren  auzahl  von  individuen  die  rede  wäre,  so 
würde  dies  nicht  unlogisch  sein,  vorausgesetzt,  dass  jede  derselben 
sowohl  Subjekt  wie  objekt  der  handlung  wäre.  Es  sind  aber  nicht 
mehr  als  zwei  persouen  vorhanden. 

Anm.  2.    Desgleichen  kann  each  — other  ersetzt  werden  durch  each  — 

either ;  ne.  JMien  day's  oppression  is  not  eased  by  night, And 

each,  though  enemies  to  either' s  reign,  Do  in  consent  shaJce  hands 
to  torture  me  Sh.,  Sonn.  28.  Und  dies  kommt  gelegentlich  noch  in 
der  mod.  poesie  vor,  wie  aus  einem  belege  hervorgeht,  den  Thistle- 
thwaite  zu  anderen  zwecken  in  Anglia  XXIII  p.  483  anfühi-t:  At 
last  it  chanced  that  on  a  summer  morn  {They  sleeping  each  hy 
either)  etc.  etc.  Tennys.    Auch  hier  ist  vou  nur  zwei  personeu  die  rede. 

Anm.  3.  Eine  Variante  des  letzteren  falles  besteht  darin,  dass  both  — 
either  an  stelle  von  each —  other  tritt:  ne.  Tluy  ure  both  in  either' s 
power  Sh.,  Temp.  I  2,  450.  Man  könnte  freilich  auch  annehmen, 
dass  hier  either  allein  für  each  —  other  gesetzt  ist;  vgl.  nächste  anm.! 

E.  Eiueukel,  Das  ludefiaitum.  p. 


66 

Anm.  4.  Seltsam  mutet  es  ims  an,  dass  euch  —  other  sogar  gelegent- 
lich die  funktion  von  either  ausüben  kann :  ne.  These  brothers  lived 
in  a  constant  State  of  contention  about  the  government  of  their 
children,  both  heartily  despising  the  method  which  each  other  took 
Field.,  T.  Jones  18,  13 ;  Tgl.  Zupitza  bei  Koch  a.  a.  o. 

Anm.  5.  Ob  dagegen  im  folgenden  at  each  für  at  each  other  steht, 
wie  Koch  p.  299  und  Deutschbein  p.  21  meinen,  ist  mir  doch  etwas 
zweifelhaft:  Ten  Jtiasts  at  each  viake  not  the  altitude  Sh.,  Lear  IV 
6,  53.  Eine  bessere  erklärung  kann  ich  allerdings  vorderhand  nicht 
geben. 

§  62.  Op-e  dcege  Blickl,  Hom.  175, 18  heisst  daher  ganz 
erklärlich  'am  anderen  (zweiten)  tage'.  Ebenso  On  oöran 
Eastren-doBge  scet  he  mid  J)am  cynincge  cet  gereorde  Sax.  Chr. 
1053  =  am  zweiten  ostertage. 

spae.  ßat  ilc  gcer  warih  ße  Tcing  ded  p  oper  dcei  efter  S.  Andreas 
massedoii  Sax.  Chr.  1184. 

fnne.  ßatt  oßerr  dagg  Orm.  13iOO,  o  ßis  oßerr  dag^  ib.  13130. 

me.  ßet  oper  day  kepte  he  oh  Siciße  yerne  ße  erles  kok  Havel.  880, 
ßis  is  ße  toßir  day  ßat  hangand  he  has  jjrechit  ay  ße  rych  treucht  Barb., 
Legg.  I  41,  719,  vergl.  ßat  hangyt  her  has  dais  twa  ib.  757;  ebenso  apone 
ße  todir  day  ib.  54,  88  aus  cdtera  autem  die;  ße  todir  day  ib.  139,  111  aus 
secunda  die ;  so  und  nie  anders  hier !  Vergl.  anderwärts :  he  alle  ßat  gere 
ivith  the  pape  duelled;  ße  tother  gere  next  after  his  duellyng  He  ivent  hom 
Br.  p.  20. 

Vom  Spme.  an  verloren. 

§  6B.  Aber  afrz.  Vautre  jour  wie  in  Bartsch,  Afrz.  Rom. 
&  Fast.  p.  200  V.  1  und  ib.  p.  108  v.  2  heisst  'an  jenem  noch 
nicht  lang  vergangenen  tage'  =  'neulich'  und  afrz.  Vautre 
soir  wie  in  Amis  &  Am.  979  heisst  'an  jenem  noch  nicht  lang 
vergangenen  abende'  =  'neulich  abends'. 

Daher  me.  ße  kyng  of  France  died  ßat  oßer  day  Br.  p.  229 ,  For  ye 
so  kindely  this  other  day  Lente  me  gold  Ch.  IE  118,  dass.  IV  173  u.  175, 
sowie  V  159. 

spme.  This  other  night  IV  23  (Court  of  L.). 
Anm.    Vergl.  me.  this  ender  day  Piers  PI.  Crede  475  u.  ö.  ender  aus 
an.  annar. 
ne.  und  mod.  the  other  day  {night  etc.). 

§  64.  Wie  das  Lateinische  sein  alter  nach  sicut  pleo- 
nastisch  setzt,  so,  und  zwar  vielleicht  in  anlehnung,  daran, 
das  AE.  sein  oäer  nach  swilce. 


67 

ae.  p(et  ic(eter  stod  him  on  tica  healfa,  sivilce  oder  stantceall  Thorpe, 
Hom.  n  194,  21  =  wie  ein  (zweiter)  steinwall;  hi  (die  zaiiberer!)  potorodon 
swilce  obre  wtdfas  ib.  488,  26. 

Anm.  Vgl.  En  hois  estes  come  aiitre  serve  Diez,  Gramm.  ^111  84.  Aucli 
das  Deutsche  kennt  dies :  Und  mit  solchen  Gedanken  quälte  ich  mich 
wie  ein  ander  eyfersichtiger  Uanrey  Simplic.  p.  435.  Ueberall  wird 
wohl  das  Lateinische  die  quelle  sein. 

§  65.  Pleonastisch  steht  es  auch  in  dem  falle,  in  welchem 
es  als  attribut  gegenstände  als  verschieden  von  einander  be- 
zeichnet, die  ihrer  natiir  nach  schon  verschieden  von  einander 
sind,  ja  meist  in  einem  scharfen  gegensatze  zu  einander 
stehen.  Das  AE.  bietet  hier  nur  einen  nicht  völlig  genau 
entsprechenden  beleg.  Die  quelle  des  me.  gebrauches  wird 
also  vornehmlich  das  Afrz.  sein,  in  welchem  dieser  pleonasmus 
ebenso  üblich  ist  wie  im  ME. 

ae.  Öa  stod  Öcer  sum  nytioyröe  hus  hi  poem  gilde,  pe  he  pcer  hcernan 
ongan;  Öa  slog  se  ioind  pone  leg  on  pa^t  oÖer  hus  Blickl.  Hom.  221,  7. 

afrz.  sont  Chevalier  et  escuier  hien  montes  soiir  hon  gros  roneins,  et 
les  aullres  communes  gens  del  pays  tout  sour  petites  hagenees  Froiss.  I  52,  2, 
Si  se  aeorderent  entre  yaus  que  li  prelat  eslisissent  jusques  ä  douze  bonnes 
personnes  et  sages  entre  yaus  .  .  .  .;  li  baron  et  li  Chevalier  ossi  eslisissent 
douze  aiitres  Chevaliers  entre  yaus  .  .  .  .  et  li  hourgois  douze  en  otel  maniere 
ib.  V  72,  26.  Vgl.  auch :  Aussi  vos  puist  il  avenir  Quant  nos  autres  est 
avenu  Raoul  de  Houd.,  Gauv.  4100. 

me.  Heo  [sd\.  pe  nei^ehors]  nemjmeden  him  [h]is  fader  natne,  Zakarie, 
anon.  Nay  nag,  quap  /je  moder  po,  he  schal  hote  Jon.  po  seide  pis  oper 
men  [pe  nei^ebors^,  hoio  migte  pat  beo  ido?  etc.  Geb.  Jesu  423,  ladis  and 
Oper  lordes  lestenep  noto  my  saive!  Will,  of  Pal.  4607,  Also  neive  religious 
....  hen  turned  to  ypocrisie  ....  and  bisynes  of  pe  tvorld  more  pan  opere 
worldly  men  WycL,  Engl.  Works  p.  268,  '  Ney,  olde  cherl,  by  God!  thou 
schalt  not  so',  Sayde  that  other  hasardour  anoon  Ch.  III  99,  der  eine  ist 
der  tod  in  greisengestalt! 

spnie.  both  preestis  and  othere  lay  men  Pecock's  Repr.  199,  I  am  ryght 
sory  that  my  ivyff,  or  eny  other  chvld  or  servaunt  of  your  shold  he  etc. 
Pastou  L.  m  290. 

ne.  y«  admyrall rose  fro  ye  borde  with  all  his  lordes,  <&  al  other 

ladyes  &  dameselles  Berners'  Huon  p.  118,  and  are  content  to  haue  their 
diner  and  other  drinckinges  brought  into  the  fielde  to  thetn  Fl. 's  Leseb. 
p.  294  (a.  1544) ,  In  the  devotion  of  a  suhjecVs  love  ....   And  free  from 

other  misbegotten  hate  Come  I  etc.  Sh.,  R.  211.  38,   intemperance , 

avarice  ....  all  these  are  portable  With  other  graces  iveiglid  id.  Mcb.  IV 
3,  90,  If  to  preserve  this  vessel  for  my  lord  From  any  other  fotd  unlaivful 
touch  Be  not  to  be  a  strumpet,  I  am  none  id.,  Oth.  IV  2,  84,  hier  besteht 
der  nicht  offen  ausgedrückte  gegensatz  in  der  reinen  ehelichen  berührung. 
Noch  lakonischer  ist  der  ausdruck  in  they  can  be  meek  that  have  no  other 
cause  id.,  Err.  II 1,  33  d.  i.  no  cause  of  being  impatient. 


68 

§  66.  Einer  sich  auch  in  anderen  sprachen  findenden 
ki'euzung  verdankt  otlier  seine  pleonastische  Setzung  beim 
Superlativ:  'Er  war  der  schönste  von  allen  anderen'  aus  'er 
war  der  schönste  von  allen'  +  'er  war  schöner  als  alle 
anderen '. 

Schon  das  Lateinische  hat  sein  Divitiaco  ex  aliis  Gallis 
maximam  fidem  lidbehat  sowie  sein  lii  ceterorum  Britannorum 
fugacissimi  und  auch  das  Afrz.  kennt  diese  ausdrucksweise 
znr  genüge.  Da  dieselbe  im  AE.  bis  jetzt  nicht  nachgewiesen 
werden  konnte,  so  ist  als  quelle  für  den  me.  gebrauch  bis  auf 
weiteres  das  Afi'z.  anzunehmen. 

afrz.  Adonc  fiirent  esleu  quarante  Chevalier,  par  avis  et  par  renomee 
les  plus  preus  de  tous  les  aultres  Froiss.  EU  37,  21 ,  li  castiaulx  .  .  .  .  fu 
traJiis  et  vendu  ä  un  Breton  le  phis  cruel  et  hausier  de  totis  les  autres  id. 
IX  1-iO,  les  plus  outrageus,  hardis  et  entrependans  de  tous  les  autres  ib.  191. 
Aehnlich  ist:  car  c'estoit  li  j9??<s  outrageus,  hardis  et  entreprendans  des 
aultres  id.  X  67,  31,  Jehans  Soutree,  qui  estoit  plus  teures  en  ses  parolles 
que  nuls  des  autres  ib.  185,  28. 

Vgl.  auch  Et  en  y  eut  un  entre  les  autres,  que  on  clamoit  Crokart 
ib.  rV  69,  18,  et  en  prisent  d'wis  et  d'aultres  plus  de  soixante  .  .  .  et  entre 
les  aultres  prisonniers,  il  y  eut  un  grant  Chevalier  etc.  Froiss.  IV  5,  24. 

frme.  Galoes  ives  feirest  of  alle  pan  oÖren  Laj.  1 115. 

me.  Tlie  serpent,  that  tvas  most  ivily  of  alle  other  bestis  that  God 
hadde  makid  Ch.  HI  287. 

spme.  hony  is  swettist  to  Mm  of  alle  othere  metis  Pecock's  Repr.  67,  14, 
ye  shal  he  the  happyest  of  alle  other  Blanch.  39,  9. 

ne.  Let  any  man  he  wäre  hoiv  he  enter eth  in  to  this  castel,  without 
he  he  the  worthyest  Jcnyght  of  all  other  Berners'  Huon  p.  380,  0,  ryght  nohle 
knyght,  moste  excellente  of  all  other  leuynge  in  this  ivorld  ib.  p.  517,  Of 
others  all,  moste  cause  have  ice  to  mone  Gase,  Jocasta  II,  This  gamhol 
thou  advisest,  Is,  of  all  others,  the  unwisest  Butl.,  Hud.  3,  3,  517. 

mod.  The  climate  of  Vau  is  perhaps  the  most  genial  and  the  best 
suited  to  invalids  of  any  other  sx^ot  in  France  Murray,  Summer  in  Pyi'enees 
I  p.  131,  für  any  other  spot  statt  all  other  spots  sieh  unten  §  115. 

Die  erstarrte  formel  wird  bald  auch  beim  positiv  verwendet:  ne. 
shoting  ....  is  y^  moost  honest  pastime  of  al  &  such  one,  I  am  sure,  of 
all  other,  that  hindreth  learning  litle  or  nothing  at  all  Fl.'s  Leseb.  p.  294 
(a.  1544),  Hapypy  is  Eome  of  all  earth's  other  states  Ben  Jons.,  Poetast.  V  1, 
mod.  We  choose  this  time,  hecause  it  is  a  time,  of  all  others,  lohen  Want 
is  keenly  feit,  and  Ahundance  rejoices  Dickens,  Christm.  Car.  1. 

§  67.  Ein  anderer  fall  scheint  vorzuliegen,  wo  die  durch 
das  Zahlwort  vertretenen  Individuen  nicht  näher  bestimmt 
sind,   und  wo  otJier  zwar  nicht  gerade  überflüssig  (=  'eben- 


69 

solche'!)    aber  doch  fast  entbehrlich  genannt  werden  kann. 
Hier  haben  wir  sicher  eine  fremde  ausdrucksweise  vor  uns: 

me.  Änd  vch  peni  pat  me  Mm  sende  was  worp  oper  tene  Of  commie 
monei'e  p'  was  po  Geb.  Jesu  539 ,  He  ivas  playned  more  pan  oper  tuenty 
ßr.  p.  222  aus  II  soid  fii  plus  playnt  Jce  les  altres  cent;  A  stalivorth  spere 
of  ivonder  tre,  That  was  gretter  than  other  ihre  Laud  Troy  B.  8934. 

Im  übrigen  vgl.  unten  §  76  und  Wortstellung  a.  a.  o. 

§  68.  Als  attribut  des  substantivischen  numerales  one, 
anders  ausgedrückt:  in  begleitung  dieses  in  geschlechtigem 
sinne  substantivierenden  numerales  (sieh  oben  §  28)  findet  sich 
othcr  zum  ersten  male  um  die  mitte  des  15,  Jahrhunderts: 

Ye  send  me  ivoord  of  the  maryage  of  my  Lady  Jane;  one  maryage 
for  an  other  on:  Norse  and  Bedford  were  axed  in  the  chyrche  on 
Sonday  last  past  Paston  L.  III  p.  46. 

§  69.  Im  sinne  eines  abstrakten  neutrums  ist  oder  im 
AE.  nicht  häufig 

1.  ohne  artikel: 

ae.  Öas  7  monig  oder  Beda  4,  5  aus  haec  et  alia  quamplura;  sio  tunge 
hiÖ  gescended  .  .  .  Öonne  Mo  oder  Icerb,  oder  Mo  geleornode  Cura  P.  26,  13, 
mceg  ic  obre  (sie!)  spreean  butan  pcet  Drihten  het?  Num.  23,  12. 

frme.  ah  al  heo  pohten  oder  Lag.  in  87. 

me.  he  loolde  al  seggen  oper  EE.  Poems  &  Lives  of  S.  VIII  75 ,  oper  i 
ne  kan  Rel.  Ant.  1 102,  What  may  she  deinen  oother  of  thi  deeth  .  .  .  But 
that  for  feere  is  yolden  tt/p  thy  brethe  Ch.  IV  140,  TMs  al  and  som,  and 
pleynly  oure  entente,  God  help  me  so,  I  nevere  other  mente  ib.  167,  And 
douteles,  if  that  Ich  other  tcende,  I  nere  hut  ded  ib.  367. 

ne.  Ifyou  think  other  Sh.,  Oth.  lY  2, 13,  Not  to  he  other  than  one  thing 
id.,  Cor.  IV  7,  42,  He  had  a  black  mouth  that  said  other  of  him  id.,  H  8 
I  3,  58. 

2.  Mit  unbestimmtem  artikel  (wohl  aus  3.  abgeleitet): 

ae.? 

me.  ich  the  %vidle  an  oper  segge  Owl  &  N.  903,  Nou  p»  such,  qiiap  pe 
deuelen,  warinnc  /)"  schalt  gon,  Bote  p"  wolle  another  speke  7  to  «s  tu/rne 
anon  Pat's  Fegf.  368,  pe[i]  ivore  yare  .  .  .  fishes  to  gete[n],  pat  Hauelok 
mihte  wel  of  ete\jn\;  But  [H]auelok  poidite  al  anoper  Havel.  1395,  Floriz 
jbenchep  al  on  oper  Fl.  &  Bl.  32,  The  Carter  spak  oon  thing  and  thought 
another  Ch.  11  254,  hier  ist  aber  wohl  thing  zu  ergänzen. 

3.  Mit  negiertem  unbestimmtem  artikel: 

a,e.  ponne  beo  pcer  nan  obre  (sicl)  buton  pcet  he  gange  to  pam  pry- 

fealdan  ordale  Legg.  Cnut.  I  B  27 ;   spae.  p  hus tvearÖ  al  innan  on 

brune  ....  ~  pe  Iceg  on  celce  healfe  7d  ra^sde  Jj  heo  nan  ober  nyston  buton 
heo  alle  forbeorncen  scolden  Holy  Rood-Tree  p.  30. 


70 

frme.  J)at  he  nan  oÖer  seoläen  don  Laj.  I  388,  Do  pat  tu  don  iviüt, 
for  miUicli  pe  nan  oÖer  don  hüte  s^f  pu  ....  leue  min  lare  Jul.  24:. 

me.  hü  ne  moste  non  oper  beo  Geb.  Jesu  2il,  ü  ne  mouhte  hen  non 
Oper  Havel.  2490,  Noicber  for  love,  ne  äred,  ne  fere,  Sey  non  other  than 
troiothe  is  Cov.  M.  p.  93 ,  al  the  Tcynges  couH  ....  Eche  man  for  himself, 
ther  is  non  other  Ch.  II  37. 

spme.  and  thynke  veryly  non  other  hut  that  ^e  have  it  Paston  L.  in 
423,  as  for  the  peopyll  here,  I  undyrstand  non  other  but  that  all  folJcys 
here  be  ryght  tcell  dysposyd  towardes  that  mater  ib.  p.  144,  tce  know 
noon  oder  but  that  they  may  be  here  .  .  .  this  nyght  ib.  p.  387,  god  knotoeth 
I  dyd  none  other  but  as  I  ivold  ye  dyd  to  me  Malory  95,  32,  ü  zcas  none 
other  but  agreable  to  the  meanynge  of  the  Statute  Egerton  Papers  33. 

ne.  that  is  to  saye,  soche  malicious  vnkyndnes  which  is  none  nother 
tlien  the  blasjjhemynge  of  the  holy  goost  Tyndale,  Vorr.  zu  Hebr.,  he  meaneth 
none  other  . .  .  then  .  .  .  ib.,  they  thought  no  nodur  hutt  that  they  shuld  etc. 
Diary  of  Macbyn  14,  J  perceiued  none  other  hut  that  I  shold  tary  still  icith 
ye  kings  grace  Fl.'s  Leseb.  p.  336. 

I  duly  obey,  I  can  do  no  other  Dämon  and  Pytbias  25,  that  the  states 
durst  doe  noe  other  hut  to  satysfye  the  people  allso  icith  that  oppynion 
Leycester  Correspondence  172,  We  learn  no  other,  but  the  confident  tyrant 
Keeps  still  in  Dunsinane  Sh.,  Macb.  V  4,  8,  he  shall  suppose  no  other  but 
tliat  he  is  carried  in  to  the  leaguer  of  the  adversaries  id.,  AU's  m  6,  27. 

Für  das  geschlechtig  substantivierte  none  other  sieh  §  42. 

§  70.  Aus  seiner  prädikativen  Verwendung  scheint  oder 
seine  adverbielle  geltung-  entAnckelt  zu  haben  (vgl.  §  32). 

frme.  al  an  ober  hit  iwcerÖ  Laj.  11  302  (text  B.  fehlt  an),  al  oder  hit 
itidde  ib.  III  113,  Ali  al  hit  itvarÖ  oder  pene  heo  iwenden  ib.  11  395. 

me.  ican  it  nolde  oper  gon  Kob.  of  Gl.  161,  it  is  oure  rigte  to  lie 
euermo  .  .  .  .,  böte  it  moive  oper  go  Pat's  Fegf.  446,  They  moste  ....  her 
holynesse  ley  aside  ....  it  may  non  other  betyde  Ch.  11 191 ,  ther  is  non 
other  ib.  37,  it  may  non  othir  be  ib.  34,  it  sal  nan  other  be  ib.  130,  That 
higthe  Eson,  he  het  non  other  Laud  Troy  B.  116. 

ne.  Nay,  but  it  is  not  so.  —  It  is  no  other  Sh. ,  Meas.  IV  3,  122, 
I  think  it  be  no  other  but  e'en  so  id.,  Hml.  1 1,  108. 

Mit  bereits  voU  entwickelter  adverbieller  geltung  dort,  wo  wii-  formell 
das  prädikat  eines  geschlechtigen  nomens  vor  uns  haben: 

mod.  I  icould  not  have  thee  other  than  thou  art  Talfourd,  Ion  1,  2, 
I  can  not  call  him  other  than  honourahle  u.  ä. 

Man  vergleiche  übrigens  auch:  Environ  tous  seigneurs  se  trouvent 
voulentiers  qiielques  clercs  et  gens  de  robbes  longues  ....  et  y  sont  bien 
seans,  quantilz  sontbons:  et  bien  dangereux,  quant  Hz  sont  aultres  Comm. 
I  p.  157. 

Das  other  gar  mancher  ne.  belege  ist  gewiss  als  adverb  'anders'  ge- 
meint, obgleich  es  sich  grammatisch  noch  ganz  bequem  als  substantiviertes 
adjektiv  auffassen  lässt.    Der  grund  ist  der,  dass  im  ME.  die  neue  art  der 


71 

substantivierimg  im  abstrakten  sinne  sieh  allmählich  zu  verbreiten  anfängt. 
In  der  Jetztzeit  ist  (nn)  other,  no  other  =  *(k)ein  anderes'  gänzlich  ver- 
drängt durch  somcthing  other  (eise),  nothing  other  (ehe).  In  another  und  in 
no  other  ist  heutzutage  other  nur  noch  geschlechtiges  Substantiv. 

§  71.  Eine  andere  art  seiner  adverbiellen  Verwendung 
ist,  wie  es  scheint,  entstanden  aus  der  dem  Afrz.  nachgebil- 
deten trennung  des  attributiven  other  von  seinem  regens,  die 
schliesslich  die  gänzliche  innere  loslösung  von  dem  letzteren 
nach  sich  zog.    Hierzu  vergleiche  man  folgende  belege: 

afrz.  Que  ü  n'a  dame  autre  que  vos  Chev.  au  Lyon  6745. 

me.  Ther  is  no  difference  tretvely  Byttcix  a  ivyf  that  is  ofheüjh  degre 
And  a  povere  wenche  other  than  this  etc.  Ch.  III  255 — 6,  She  kowde  ivete 
for  no  case  Whens  he  come  ne  what  he  was,  Ne  of  no  man  cowde  enquere 
Other  than  the  stränge  squyere  Ipom.  355. 

spme.  in  such  maner  which  bisemeth  not  eny  man  other  than  a  fool 
for  to  speke  Pecock's  Repr.  M2. 

ne.  that  noe  person,  whatsoeuer  he  he,  presiime  to  kepe  any  grey 
houndes,  mastifes  houndes,  or  other  dogges  in  the  Court  other  then  some 
feiv  small  spaniells  Fl.'s  Leseb.  318. 

Absolut  =  'anders  (als)',  'ausser':  ne.  To  those  baby  eyes  That 
never  saw  the  giant  world  enraged,  JSlor  met  with  fortune  other  than  at 
feasts  Sh.,  John  V  2, 57. 

mod.  no  explanation  can  he  given  other  than  that  suggested  by  Lord 
Derby  ßlackw.  Mag.,  Jan.  '55,  1,  Fl.'s  W.  B. 

Gänzlich  absolut:  septic  poison  may  he  introduced  into  the  System 
other  than  by  mouth  St.  Andi-ews  Med.  Grad.  Assoc.  Transact.  '76,  96. 
Fl.'s  W.  B. 

Der  von  Fl.  ebenda  angeführte  beleg:  The  patient's  case  may  be 
complicated  by  other  than  nervous  malady  Collins,  Arm.  3,  289,  sollte  sich 
doch  auch  fassen  lassen  als  complicated  other  than  by  nervous  malady,  könnte 
vielleicht  sogar  aus  diesem  entstanden  sein.  Allerdings  sprechen  andere 
belege  für  eine  lediglich  räumliche  trennung  des  attributes  von  seinem 
regens,  wie  z.  b. :  I  think  it  possible  that  ....  the  huge  smoke  atid  stour 
of  that  tumultuous  Manchester  ....  (may)  produce  qiiite  other  than  a 
pleasant  impression  Letter  of  Carl,  in  Acad. ,  Sept.  17,  '98,  p.  272  =  quite 
another  impression  than  a  pleasant  one! 

§  72.  Das  mit  anderen  attributen  koordinierte  other  wird 
seinem  regens  gern  nachgestellt.  Bei  gewöhnlichen  adjektiven 
ist  dies  von  frühester  zeit  an  gewöhnlich;  sieh  Wortstellung, 
p.  151.  Hier  ist  dies  jedoch  einigermassen  auffällig  und  er- 
innert an  den  völlig  identischen  fall  im  Afrz. 


72 

afrz.  je  m'estoie  legieremeni  acorde  a  Ja  pais  ä  cheux  de  Gand,  et 
Celle  fois  et  atdtre  ont  il  enssi  ouvre  Froiss.  X  151,  21,  de  une  pari  et  d'autre 
ib.  198,  13,  d'une  pari  et  de  l'mdre  ib.  193,  3. 

me.  I  am  occupied  ecke  day ,  Haly  -  day  and  other  Piers  PL  3291, 
Amonges  the  Sarazines,  o  part  and  other,  duellen  many  Cristene  inen 
Maundev.  p.  118. 

Im  NE.  und  Mod.  fast  nur  mit  or,  was  gerade  in  der 
älteren  zeit  nicht  vorzukommen  scheint. 

one  thing  or  other  Cox's  Rheth.  p.  16  =  '  irgend  ein  ding '  =  '  irgend 
etwas';  one  day  or  other  =  'an  irgend  einem  tage';  some  man  or  other, 
seltener  mit  artikel :  in  some  way  or  another ;  selten  mit  aiid  wie  z.  b.  in 
If  you  Tcnew  what  a  fizz  I  am  kept  in  ivith  one  thing  and  another  Letter 
of  Carl.,  Acad.,  Sept.  17,  '98,  p.  272. 

Den  regeutien  dieser  formel  werden  dann  auch  einige  adverbien  gleich- 
gestellt und  behandelt. 

somehow  or  other,  someichere  or  other;  seltener  mit  artikel :  somehoio 
or  another. 

§  73.  Konjunktionales  oder  tritt  ein  für  ae.  odde  in 
dilemmatischen  aussagen  und  befehlen. 

[ae.  7  sade  pcet  he  ivolde  ober,  odöe  pa^r  lihhan  odÖe  pcer  licgan  Sax. 
Chr.  901 ,  him  scedon  Öcet  hie  oder  dyden ,  odöe  ham  eomen  odÖe  hie  htm 
ivoldon  oderra  wera  ceosan  Oros.  1,  lO.j 

frme.  pat  pu  him  sculle  oder  [eines  von  zweien !]  don,  oder  slcen  oder 
ahon  Laj.  I  353,  OÖerpu  most  hersumian  Cr  ist  oder  pam  deofle  OEH.  p.  37, 
drif  heom  of  cerde,  oder  pu  heom  fusen  oder  pu  heom  feolle  La^.  11  314, 
draged  dust  wiÖ  his  stert  .  .  .  oder  dust  oder  deu  Best.  9. 

me.  mit  mehr-  als  zwei  Satzgliedern:  Ine  pri  maneres  is  man  ycleped 
reney  and  uals  cristen,  oper  uor  pet  he  ne  belefp  .  .  .  oper  uor  pet  he  agelt 
pe  byleaue  .  .  .  oper  belefp  more  panne  he  ssolde  Ayenb.  p.  19. 

I  wol  .  .  .  tvaite  gif  any  loeigh  comes  wending  alone  oper  cherl  oper 
child  Will,  of  P.  1820. 

Auch  mit  gekürztem  zweiten  other :  me.  he  suld  schew  him  openly  Other 
ivaTcand  or  slepaiul  Metr.  Hom.  p.  30,  Thei  wold  winne  William  wigtly  oper 
quik  or  dede  Will,  of  P.  1212,  ne.  For  in  II  maneres  is  our  medlynge  with 
other  men,  other  in  thynges  of  our  substance  and  tcares,  or  in  geniyll  and 
cyuyle  conuersacyon  Cox's  Rheth.  (a.  1530)  p.  47. 

Änm.  Im  ME.  tritt  neben  other  an  erster  stelle  gelegentlich  das  dem 
AN.  (annar)  entstammende  andur  auf:  Thoiv  I  me  to  townward 
draive,  Andtir  to  lurke  or  to  leyke,  The  ivyves  tvil  out  me  drawe 
Atul  dtre  me  with  her  doggus  grete  MS.  bei  Halliw.,  Dict.  I  p.  60- 

Mit  beiden  other  gekürzt:  pan  birpe  men  casten  him  in  poles,  Or 
in  a  grip,  or  in  pe  fen  Havel.  2101,  thou  most  for  indigence  Or  stele,  or 
begge,  or  borwe  thy  dispence  Ch.  n  173  (dreigliedi'ig  wie  oben !). 


73 

Mit  fehlendem  ersten  o^er:  frme.  gif  pu  aguUest  ober  sunegest  OEH. 
p.  17,  f)att  lac  .  .  .  Wass  iweggen  cnllfre  brkldess  .  .  .  Opßr  itt  wass  hveggen 
turrtless  Orra.  7585,  To  don  ohht  orr  to  spekenn  ohM  id.  11843. 

Mit  fehlendem  ersten  und  gekürztem  zweiten  other:  frme.  To  don 
ohht  orr  to  spekenn  ohht  Orm.  11843. 

me.  ffor  ivel  or  for  ivo  Degrev.  950. 

ne.  und  mod.  dasselbe. 

§  74.  Konjunktionales  oder  tritt  ferner  ein  für  ae.T'e — J)e 
(selten  odde)  in  dilemmatischen  fragen,  doch  nur  für  das  zweite, 
während  das  erstere  7>e,  wie  gelegentlich  schon  im  AE.,  un- 
ausgedrückt  bleibt. 

[ae.  hweder  ÖincÖ  pe  ßonne  betre  pe  Öcet  soÖ  pe  seo  soÖfcestnes  Solil. 
191,  4,  Pontius  .  .  .  het  acsian  pone  cyning  ....  hwceper  him  leofre  iccere, 
f)e  he  hie  ealle  acwealde  pe  hie  libbende  to  bismre  gerenian  hete  Oros.  120,  34, 
Scemviap  Öcet  Und  ....  hivceöer  Öcet  landfolc  si  to  gefeohte  stranglic  oÖöe 
untrumlic  Num.  13,  19. 

frme.  Heo axeden  wheÖer  he  wolde  griÖ  pe  he  ivolde  unfrih 

Las- 1  403.] 

Ah  loke  nu,  hiliue,  hweder  pe  beo  leouere  don  pet  ich  pe  leare ,  .  . . . 
oder  pis  ilke  dei  se  dreoriliche  deien  etc.  Eath.  2279,  Egipcienes  tvoren  in 
twired  toen,  queöer  he  stdden  folgen  or  flen  G.  &  Ex.  3271 . 

me.  Wheper  his  hit  grom  oper  mayde?  Marina  51,  Where  it  be,  by 
craft  or  be  nygromancye,  I  wot  nere  Maund.  p.  219. 

Ohne  whether.  , 

me.  Pulte  i  pe  ougt,  opur  i  ne  dude?  Kindh.  Jesu  927 ,    Sayst  thou 
thus  to  me  In  sothenes,  or  in  drem  I  herkne  this  ?  Ch.  lU  37. 
ne.  und  mod.  dasselbe. 

§  75.  In  der  älteren  spräche  bemerken  wir  an  other  eine 
uns  auffällige  abneigung,  als  regens  von  pronominalen  attri- 
buten  zu  fungieren.  Beziehen  sich  ausser  other  noch  andere 
Pronomina  auf  ein  und  denselben  gegenständ,  so  zieht  other 
in  den  meisten  fällen  es  vor,  den  anderen  pronominen  die 
'regenz'  zu  überlassen  (soweit  ihnen  dies  gestattet  ist)  und 
selbst  zum  attribut  zu  werden.  Wenn  jener  gegenständ  nun 
genannt  ist  und  sowohl  other  wie  jenes  andere  pronomen  als 
attribute  desselben  fungieren  müssen,  so  entsteht  jene  uns  auf- 
fällige Wortfolge,  in  der  zum  unterschied  von  anderen  sprachen 
jene  anderen  pronominalattribute ,  mögen  sie  nun  adjektiva, 
possessiva  oder  sogar  artikel  sein,  zwischen  other  und  regens 
zu  stehen  kommen. 

Diese  Stellung  bezw.  abneigung  von  other  als  regens  zu 


74 

fungieren,  lässt  sicli  einesteils  bis  ins  AE.  zurückführen,  an- 
derenteils ist  sie  die  folge  einer  anregung  von  aussen. 

Als  attribut  eines  gewöhnlichen  pronominaladjektivs  bezw. 
als  dessen  mitattribut  eines  beliebigen  regens,  findet  sich  o^er 
schon  vom  AE.  an. 

ae.  medmicel  pipores,  oÖer  sivilc  ajmenes  Leechd.  IE  256,  5 ,  da  com 
ungemeine  ren  ...  eft  wearb  ober  sicelc  ren  Oros.  4,  10;  eac  oder  manig, 
pa  pe  beoÖ  etc.  Blickl.  Hom.  79;  31,  He  sende  Agustinum  and  oÖre  monige 
munecas  Becla  I,  23 ;  Ealle  pas  pyng  and  oÖre  fcela  oer  his  prowunge  he 
gefylde  Ags.  Pr.  m  p.  199. 

me.  pare  huy  founden  of  Jieore  Icunrede  Äml  oßure  mo  etc.  Kindh. 
Jesu  1658,  Concurhües  and  alemhikes  ecke  And  othere  suche  Ch.  III  53. 

spme.  and  othere  suche  Pecock's  Repr.  336,  19. 

ne.  some  sonles  heing  well  fethered  ....  other  some  hauinge  their 
fethers  mouted  away  Fl.'s  Leseb.  p.  293 ;  sir  Eeynolde  Cobham  and  other 
such  as  he  about  tlie  prince  ib.  310,  These  and  many  other  suche  noble 
condycyouns  ib.  210.  —  But  tliere  are  also  other  several  notorious  passages 
of  this  Cuntius  H.  More,  Antid.  Ath.  III  9,  219. 

§  76.  Als  attribut  eines  Zahlwortes  bezw.  als  dessen 
mitattribut  eines  beliebigen  regens  findet  sich  oder  gleichfalls 
schon  im  AE. 

ae.  Öa  obre  twegen  him  flugon  on  tica  healfa  Aelfr.'s  Lives  11  338,  20. 

Für  die  folgezeit  vergleiche  man  aber  auch  die  übliche  afrz.  Wort- 
folge: de  ses  autres  trois  frefes  Joinv.  117,  398,  potir  querre  untres  quarante 
livres  ib.  80,  274,  et  en  vit  autres  quatre  Comt.  de  Ponthieu  173. 

me.  whan  pey  ivere  gone,  Conie  ouper  ttvo  Br.,  H.  S.  4457,  He  com- 
aundede  hys  seriaunte  For  to  $yue  hym  syxe  besaunte  ....  Jhoun  com- 
maundede  hys  aumenere  To  gyue  hym  ouper  syxe  ib.  6861 ,  pan  pynkep 
he,  he  hap  tvonne  a  pray  ...  of  pese  holy  men,  pat  loere  hym  leuere  pan 
oupere  ten  ib.  7721.  Doch  scheint  letzterer  beleg  wohl  eher  zu  oben  §  67 
zu  gehören,  wie  vielleicht  auch  der  folgende :  Ther  is  a  chanoun  .  .  .  wold 
infecte  al  a  toun,  Though  it  as  gret  were  as  was  Ninive,  Borne,  Alisaundre, 
Troye,  or  other  ihre  Ch.  III  59. 

ne.  &  aßer  he  slew  other  .  III .  Icnyghtes  Berners'  Huon  p.  322,  Other 
seven  days  Gen.  8,  12,  I  had  other  2  letters  Fl.'s  Leseb.  p.  335,  I  had  other 
twoo  bookes  ib.  p.  237. 

Für  einen  äusserlich  ähnlichen  fall  sieh  oben  §  67. 

§  77.  Für  die  Stellung  des  attributiven  possessivums 
zwischen  other  und  regens  haben  sich  bisher  nur  afrz.  pa- 
rallelen gefunden. 

afrz.  aultres  leurs  subjetz  Comm.  7,  15 ,  autres  ses  parent  ibid. ;  nfrz. 
UMg  autre  sien  compaignon  Hept.  III  412,  autres  siens  officiers  Rab.  V  20. 


75 

spme.  I  were  ryght  lothe  to  bestoive  so  mecJi  uppon  one  doghter,  that 
thc  other  her  susters  schuld  far  the  icars  Paston  L.  III  p.  177,  other  his 
prysoners  Blanch.  121,  25,  Other  her  gentyll  icomen  ib.  76,  31. 

ne.  icithin  this  our  reahne  and  other  onr  dominions  Fl.'s  Leseb.  p.  299, 
offerryd  totvardes  the  hyldyng  of  the  seyd  College  or  to  any  other  myn  vse 
ib.  331  (a.  1528),  other  their  adherents  Raleigh,  Eist.  World  V  1  §  -i,  300, 
With  Poins  and  other  his  contimial  followers  Sh.,  H  4  B  IV  4,  53,  all  other 
his  revenue  Clarendon  Hist.  Reb.  VI  1,  33,  for  these  and  other  my  ungodly 
practices  Bunyan,  Grace  Ab.  302. 

§  78.  Für  die  Stellung  des  bestimmten  artikels  zwischen 
other  und  regens  giebt  es  gleichfalls  bisher  nur  afrz.  pa- 
rallelen. 

afrz.  messires  Jehans  de  Berghettes,  messires  Pieres  de  Velinnes  et 
autre  le  Chevalier  de  Portingal  Froiss.  X  193,  20. 

spme.  tohyche  maner  londis,  tenementes,  and  other  the  premisses  the 
seyd  W.  Paston  hath  Paston  L.  HI  p.  311  dass.  öfter. 

ne.  they  ....  accuse  me  secretly  to  the  chauncelare  and  other  the 
bishopes  offtcers  Fl.'s  Leseb.  p.  233  (a.  1530),  das  zweite  the  gehört  zu 
officers !  Gylippus  and  other  the  Lacedaemonian  and  Corinthian  Captaines 
Raleigh,  Hist.  World  V  1  §  4,  332. 


Sum  >  some. 

§  79.  Als  geschlechtiges  Substantiv  ist  sum  in  den  älteren 
Zeiten  mit  oder  ohne  einen  begleitenden  partitiven  genitiv 
oder  eine  adverbielle  bestimmung  partitiven  gehaltes  ge- 
wöhnlich und  zwar  in  der  bedeutung  'ein  gewisser',  'einer' 
(vgl.  §  8).  In  jüngerer  zeit  kommt  some  in  dieser  Verwendung 
ohne  eine  nähere  bestimmung  kaum  noch  vor  und  die  jüngste 
zeit  kennt  some  nur  so  im  pluralen  sinne  (den  sing,  betreffend 
sieh  unten  §  91). 

ae.  Sigon  da  to  slcepe,  sum  sare  ongeald  cefenreste  Beow.  1251,  Me 
to  aldorbanan  weorbep  wraÖra  sum  Csedm.,  Gen.  1034,  Sumne  of  Öam 
witegum  Mark.  8,  28. 

frme.  sum  icas  hing  Gen.  &  Ex. 

me.  it  schulde  reported  he  And  told  to  hir  of  som  of  this  meyne 
Ch.  n  354 ,  He  most  hen  deed,  the  kyng  as  shal  a  page,  Sum  in  Ms  hed, 
som  in  the  deepe  see  ib.  93. 

ne.  Go  some  of  you  (emer  von  euch!)  and  fetch  a  looking  glass  Sh., 
Rieh.  2,  IV  268 ,  there  are  no  real  stränge  eff'ects  or  events  in  the  world, 
hut  some  or  other,  if  it  he  possihle,  either  out  of  design  of  gain  or  in 
u-aggery,  may  attempt  the  imitating  of  them  H.  More,  App.  Antid.  XII  379, 
I  thought  1  heard  some  (jemand)  stirring  in  her  Chamber  Vanbr. ,  False 
Fr.  V  1  p.  411. 

mod.  some  of  them  --^  'gewisse  (einige)  von  ihnen'. 
Anm.    Im  NE.   gelegentlich   dui'ch   das   synonyme  certain  verstärkt: 
Some  certain  of  your  hrethren  roafd  Sh.,  Cor.  11  3,  59. 

§  80.  Da  sum  =^  'einer',  so  bedeutet  sum  als  regens 
des  genitivs  einer  kardinalzahl  ursprünglich  'einer  von  so  und 
so  vielen'  und  diese  bedeutung  lässt  sich  auch  mit  einigen 
stellen  noch  zweifellos  belegen  (vgl.  Wülfing,  Engl.  St.  XVII, 
p.  285  ff.  und  desselben  Syntax  Aelfred's  I  §  196,  anm.  2. 

ae.  acigde cyninges  pegnas  syfone  tosomne,  pa  selestan,  eode 

eahta  sinn  under  imcithrof  Beow.  3124,  pcet  he  eode  preora  sum  to,  twegen 
on  foederan  moegas,  and  pridda  on  medren  Gesetze  (ed.  Schmid)  138,  11. 


77 

me.  Bot  it  (das  boot!)  so  litill  wes,  tliat  It  Mycht  oiir  the  wattir  but 

thresum  flyt;    the  thricl  wes   ane  That  rowyt  thaim  our  deliuerly 

Barb.,  Bruce  EU  420  ff.  u.  ö.,  Noe Hym  a^tsum  in  pat  ark  as  apel 

god  lyked  Allit.  Poems  B  409. 

mod.  schottisch:  tivasome,  threesome  =  zu  zweien,  zu  dreien. 

Doch  weist  schon  in  ältester  zeit  die  mehrzahl  der  be- 
weisenden stellen  eine  bedeutimg  auf,  gemäss  welcher  das 
duixh  sum  vertretene  Individuum  zu  den  durch  die  kardinal- 
zahl  vertretenen  hinzu  addiert  werden  muss,  also  nicht  mehr 
'einer  von  so  vielen'  sondern  'einer  zu  (mit)  so  vielen'.  Wie 
dieser  sinn  der  in  seiner  alten  bedeutung  so  leicht  durch- 
schaubaren formel  beigelegt  worden  sein  kann,  vermag  ich 
nicht  zu  sagen;  möglich  wäre  eine  kontamination  mit  der  die 
kombination  ausdrückenden  jjartikel  som-  (sam-) ;  scheint  doch 
auch  samlmdc,  somlnvilc  =  'irgendwelcher'  (sieh  Bosw.-T.  s.  v.!) 
für  ui'sprüngliches  siimhivüc  zu  stehen;  vgl.  sumJavtetl 

ae.  C07n  EanfriÖ  butan  gepeahte  Jus  witena  tivelfa  sum  to  htm  Beda 
523,  31  aus  Eanfridum  inconsidte  ad  se  cum  duodecim  lectis  müitihus  .  .  . 
venientem;  and  Hannibal  opfleah  feowera  sum  to  Aprametum  Oros.  202, 16 
aus  Annibal  cum  quatuor  equitibus  Adrametum  confugit;  oÖÖon  gange 
feowra  sum  to  and  oÖsace  and  beo  htm  sylf  fifta  Gesetze  (ed.  Schmid) 
206  JI  4. 

§  81.  Diese  schwankende  bedeutung  der  formel  musste 
eine  Verdeutlichung  des  ausdrucks  wünschenswert  machen. 
Man  erreichte  sie,  wie  man  gerade  aus  dem  zuletzt  ange- 
führten ae.  beispiele  ersieht,  dadurch,  dass  man  die  betreffende 
Ordinalzahl  mit  dem  persönlichen  pronomen  prädikativ  ver- 
band, denn  dass  man  dieses  persönliche  pronomen  weglassen 
kann  und  das  persönliche  pronomen  im  ethischen  dativ  mit 
oder  ohne  sylf  beifügen  konnte ,  ist  ebenso  unwesentlich  wie 
bei  htm  sylf  statt  he  sylf  (wofür  das  Reflex,  Pronomen  zu  ver- 
gleichen ist).  Man  sagte  also :  he  wces  fifta  oder  ivces  htm  (sylf) 
fifta.  Genau  nun  wie  beim  sogenannten  reflex.  pronomen  oder 
mehr  noch  als  bei  diesem,  wurde  die  formel  mit  dem  ethischen 
dativ  die  allein  giltige  im  ME,  Dass  sich  dieser  Vorgang 
unter  dem  einflusse  der  dem  Afrz.  angehörigen  völlig  gleich 
gebauten  formel  vollzog,  ist  nicht  unwahrscheinlich ;  man  ver- 
gleiche dazu  die  belege: 

se  parii  li  rois  Philippes  tous  desconfortes  .  .  .  lui  cinquicme  de  baron, 
taut  seidement  Froiss.  III 184,  27,  &en  vinrent  Fran^ois  Acremen,  lui  dou- 


78 

sime,  en  le  citte  de  Liege  id.  X203,  32,    Franqois,  lui  troisime  tant  senile- 
ment,  entrerent  en  Brotixelles  ib.  205,  22. 

In  ihrer  reinen  gestalt  können  wir  die  englische  formel  kaum  be- 
legen, denn  in  dem  belege :  The  kyng  tase  ivith  hym  knyghtis  ihre,  The  ferthe 
u-olcle  hym  seife  he  Sir  Perc.  1117  ist  sie  verständig  aufgelöst,  also  eben 
keine  formel.  Und  ähnlich  steht  es  mit  dem  belege:  Hirn  seif  icas  boute 
pe  ferpe  some  Toward  pcd  ferd  Bevis  203,  wo  nur  die  Verwendung  des  some 
formelhaft  ist,  aber  gerade  dieser  formel  nicht  angehört,  sondern  der  älteren 
mit  der  kardiualzahl  gebildeten,  von  dem  die  jüngere  dies  sowie  noch  wie 
das  küchlein  die  eierschale  mit  sich  herumträgt. 

§  82.  Schon  frühzeitig  im  Frme.  muss  in  dieser  formel 
eine  ändenmg  eingetreten  sein,  die  wir  eher  oder  später  in 
allen  mit  ethischem  personal-dativ  gebildeten  formein  eintreten 
sehen:  in  folge  von  Ursachen,  die  im  Grundriss  §§  \il  ß  und 
174g  genauer  behandelt  sind,  tritt  an  stelle  des  dativs  des 
personales  der  genitiv.  Wie  aus  Mm  ane  ein  his  ane  schon 
sehr  früh  sich  entwickelt ,  Avie  kaum  später  aus  hem  seif  ein 
here  seif  entsteht,  so  entsteht  aus  him  forde,  me  fifte  schon 
frühzeitig  ein  Ms  forde,  min  fifte.  Dies  im  verein  mit  dem 
aus  der  älteren  formel  stammenden  nun  bedeutungslosen  some 
ergiebt  die  gestalt  der  formel,  wie  sie  im  ME.  am  gebräuch- 
lichsten ist. 

frme.  pat  te  bordes  of  pis  bat  bürsten  ant  to-breken,  and  te  sea  sende 
him  OH  his  prituöe  sum  ant  per  to  get  foicre  Jul.  79. 

me.  Tristrem  ....  busked  and  made  him  ^are;  His  fiftend  som  of 
knigt,  Wip  him  gede  na  mare  Tristr.  815,  Finde  me  min  askeing,  Mine 
fiftend  som  of  knigt  ib.  1374. 

Doch  auch  hier  scheint  sich  dieselbe  Unsicherheit  der  auf- 
fassung  einzustellen,  wie  bei  der  alten  formel.  Denn  wenn 
die  neue  formel  durch  tvith  mit  dem  körper  des  satzes  enger 
vei'bunden  wird,  so  kann  man  doch  der  annähme  kaum  aus 
dem  wege  gehen,  dass  in  die  von  dieser  präposition  einge- 
führte numeral  -  formel  das  Subjekt  des  satzes  nicht  mit  ein- 
begriffen ist.  Dies  scheint  auch  das  an  den  schluss  gesetzte 
yfeere  in  dem  folgenden  belege  zu  bestätigen. 

me.  Troilus  . .  .  Com  ridyngc  tcith  his  tenthe  some  yfeere  Ch.  IN  203 
=  'Tr.  kam  zusammen  mit  zehnen  geritten'. 

§  8B.  Auch  als  neutrales  Substantiv  kann  sum  eines 
partitiven  genitives  kaum  entbehren.  Mit  dieser  näheren  be- 
stimmung  jedoch  hat  das  substantivische  some  =  'etwas'  sich 
bis  heute  erhalten.  . 


79 

ae.  and  ßcet  iche  ....  Cuphyrhie  tvrat  .....  sume  ic  cerest  nom 

sumu  ic  toycte  Beda  472,  28  plural !  sum  feoll  tviÖ  Öone  tceg  Mark  4,  4,  leicht 
zu  ergänzen  'von  dem  getreide'. 

me.  pis  hing  hadde  ....  som  of  Gloucestre  shire  Rob.  of  Gl.  p.  5, 
simi  of  tvareivt/Jcschire  Kenelra  31 ,  Änd  askede  hym  sum  of  liys  gode,  — 
Smmvhat  of  his  dopyng,  —  For  pe  loue  of  heuene  Icyng  Br.,  H.  S.  5702, 
For  that  thei  heggcn  aboute,  In  huyldynge  thei  spende  it  And  on  hemsclf 
som  Piers  PI.  10273,  zu  ergänzen  of  that  thei  heggen  ahoiite;  they  spelce  of 
this  and  that  yfeere  ....  of  which  som  shal  ye  here  Ch.  V  36. 

ue.  I  lack  some  of  thy  instinct  Sh.,  1  Henry  4,  II  4 ,  What  must  tve 
understand  by  this?  Some  of  my  shame  id.,  AsrV3  97,  if,  lilce  an  ill 
venttire,  it  come  unlucTcily  home,  I  break,   and  you,   my  gentle  creditors, 

lose ;  hatc  me  some,  and  I  will  pay  you  some  2  Henry  4,  Epil.  14, 

hier  aus  dem  Zusammenhang  immerhin  noch  leicht  zu  ergänzen:  of  the 
money  credited;  gänzlich  absolut  steht  es  in:  you  shallhear  some  id.  Cor. 
IV  2,  14,  monarchs'  hands  that  let  no  bounty  fall,  where  tvant  cries  some, 
but  where  excess  begs  all  id.  Compl.  42. 

mod.  nur  mit  ausgedrücktem  oder  verstandenem  partitiven  genitiv: 
some  of  the  honey  {loine);  to  lose  some  of  one's  colour  u.  ä. 

§  84.  Eine  spezifiscli  amerikanisclie  neuscliöpfimg-  scheint 
es  zu  sein,  das  neutrale  Substantiv  some  in  adverbieller  funk- 
tion  zu  verwenden  in  der  bedeutung-  'um  eines',  'um  einiges', 
'um  etwas',  'etwas': 

mod.  I  am  some  tired;  he  is  some  better;  it  rains  some  Webster. 
Aeltere  belege  wären  sehr  erwünscht,  denn  der  weg,  auf  welchem  die 
amerikanischen  dialekte  diesen  gebrauch  erreichten,  ist  noch  dm-chaus  nicht 
klar.    Doch  sieh  unten  §  110. 

§  85.  Vor  allem  darf  dabei  nicht  von  der  in  ae.  zeit  üb- 
lichen adverbialen  Verwendung-  von  sum  ausgegangen  werden. 
Denn  dies  adverb  von  sum  hat  die  form  des  genitivs,  deren 
Verlust  bei  der  sonst  so  guten  und  reichen  erhaltung  gerade 
der  genitivischen  adverbien  ganz  unwahrscheinlich  wäre.  Und 
zweitens  stimmt  auch  die  bedeutung  nicht  recht,  weil  ae.  sumes 
heisst  'in  gewisser  beziehung',  'gewissermassen'. 

ae.  Se  biscop  is  peah  geset  sumes  to  maran  hletsunge  Öonne  se  mcesse- 
preost  sy  L.  Aelfr.  P.  36,  SwiÖe  gelice,  sumes  hwceÖre  peah  ungelice  (in  der 
prosa:  on  sumiim  pingum  imgelicel)  Boeth.  33,  4;  vgl.  auch:  suinera  Öinga 
eaÖelicor  Thorpe,  Hom.  I  236  11  =  'in  gewissen  beziehungeu  leichter'. 

§  86.  Wie  cm  und  oöer  wird  sum  gern  bei  aufzählungen, 
sowie  gegenüberstellungen ,  verwendet.  Der  gebrauch  ist  in 
allen  perioden  so  gewöhnlich,  dass  er  nur  mit  wenigen  bei- 
spielen  belegt  zu  werden  braucht. 


80 

I.  g-eschleclitig : 

ae.  pcet  hie  sippan  hie  seife  sume  ofslogon,  sume  mid  atre  acwealdon, 
sume  hungre  acivcelon  Oros.  250,  3. 

me.  Som  in  Ms  hed,  som  in  the  deepe  see,  Som  in  the  large  feeld 
Ch.  n  93. 

ne.  (fast  nur  pliiralisch)  But  some  are  better  customers  tlian  soine 
Vanbr.,  Confed.  I  3  p.  418. 

mod.  (nur  pluralisch)  some  went  aicay,  some  (gebräuchlicher  others\) 
stayed  u.  ä. 

IL  Neutral: 

ae.   Siim  feoll  wiÖ  Öone  weg  ....  siim  feoll  ofer  stanscyligean 

sum  feoll  on  pornas  etc.  etc.  Mark.  4,  4. 

me.,  ne.  und  mod.  meist  ersetzt  durch  someichat  und  something,  wenn 
nicht  durch  nähere  bestimmungen  erläutert,  sieh  oben  §  83. 

§  87.  In  nacli-altenglisclier  zeit  tritt  au  stelle  des  zweiten 
dieser  anreihenden  und  gegenüberstellenden  sum  niclit  selten 
die  Verbindung  other  some,  die  jedoch  gegenwärtig  wieder  ver- 
altet ist.  Diese  Verbindung  ist  offenbar  eine  nachbildung  der 
schon  im  AE.  beliebten  Verbindungen  von  oder  mit  den  kardi- 
nalien,  sowie  mit  gewissen  indefiniten  wie  manig  und  sivilc. 
Man  vergleiche  hierzu  §§  75  und  76,  sowie  Wortstellung 
p.  165.  Diese  Verbindung  scheint  nur  in  geschlechtigem  sinne 
vorzukommen. 

frme.  sioilc  ober  sum  Gen.  &  Ex.  686. 

me.  ober  sum  Cursor  M.  18967,  0  summen  icas  sco  cald  Dorcha  And 
Oper  sum,  hir  cald  Thahita  ib.  19761,  Some  Uasfemede  hym  and  said  .... 
and  oihersome  saide  Halliwell's  Dict.  s.  v.,  othir  sum  Bruce  1,  52. 

ne.  Sowie  say,  he  ?'s  loith  the  emperor  of  Eussia,  other  some  he  is  in 
Borne  Sh.,  Err.  III  2,  94,  H020  happy  some  o'er  other  some  can  he!  id., 
Mid.  I,  1,  226. 

§  88.  Bis  jetzt  unbekannter  herkunft  ist  die  redensart 
all  and  some.  Sie  taucht  erst  im  ME.  auf  und  ihre  bedeutung 
ist  wohl  überall  'eines  (einer)  und  alles  (alle)'  also  'alle(s)  zu- 
sammen', 'one  and  aW;  sie  ist  also  synonym  mit  der  oben 
§  1  behandelten  seltneren  me.  formel  one  and  other. 

I.  Geschlechtig: 

me.  DepaHi  huy  loolden  alle  and  some  Kindh.  Jesu  1339,  We  are 
betrayd  and  y-nome!  Horse  and  harness,  lords  all  and  some!  Rieh.  C. 
de  Lion  2284,  In  a  schiltrum,  It  semyt,  thai  tmr  all  and  sum  Barb.  9,  27, 
And  althinge  syne  all  and  sume  He  tald  vs  clerly  pat  icur  to  cume  Barb., 
Legg.  36,377,  pat  ge  stutly  ma  ourcum  Warldly  anoys  al  and  sume  ib. 
39,534,  'Now  herJcneth',  quod  this  Myller,   'al  and  some!'  Ch.  II  97,  But 


81 

forthe-icarä  they  hem  dresse  alle  and  some  ib.  178,  And  thanne  my  bidles 

schetce  I,  alle  and  some  ib.  IH  86,  And  God save  and  gyde  ns  alle 

and  some  ib.  256,  And  to  tJie  poeples  eeres  alle  and  some  Was  covth  eek, 

that  etc.  ib.  II  307,    the  soule worneth  al  and  some  Of  everyche  of 

her  aventures  ib.  V  210,  The  folk  of  Troye alle  and  some  In  prison 

hen  ib.  37,  !  Whyle  they  were  alle  together  d'  siim  Play  Sacr.  402 ! 

ne.  To  endevour  and  strain  themselves,  both  all  and  some  Holland, 
Livy  XXVn,  Xni  637  e  aus  singidis  universisque;  Now  stop  your  noscs, 
readers  all  and  some  Dryden,  Abs.  &  Achit.  11  457. 

mod.  Tivo  hoiirs  after  midnight  all  and  some  Into  the  hall  to  ivait 
his  word  shoidd  come  Morris,  Earthly  Par.  11  3,  478. 

Daneben  one  and  all,  das  noch  mod.  gebräuchlich;  ne.  With  huge 
clamore  foliowand  ane  and  all  Douglas,  Aeueis  IX  8,  16,  ebenso  each  and 
all,  all  and  sundry  etc.  etc.,  sieh  Murray  s.  v.  all. 

n.  Neutral: 

me.  So  p^  viiysi  ^*s  wüle  Tcnoue  al  7  some  Bari.  &  Jos.  128,  pe  tale 
ys  wrytyn  al  and  sum  In  a  hohe  of  Vitas  Patrum  Br.,  H.  S.  169,  dass.  2183, 
This  al  and  some,  ther  is  no  more  to  sayn  Ch.  11128,  This  al  and  som 
and  pleynly  oure  entente  ib.  IV  167,  Thys  al  and  somme  that  I  ivoldc  spek 
atul  seye  ib.  73,  Thereof  s^jekys  the  apostell  John  In  his  gospell  all  aml 
some  MS.  bei  Halliwell,  Dict.  s.  t.  ,  Thi  kyngdam  us  come,  This  is  the 
secunde  poynte  al  and  some'.  ib. 

ne.  Of  his  mynde  he  sheived  me  all  and  some  SkeltonI39,  Hence- 
forth,  my  Poins,  this  shall  he  all  and  sum  Wyatt,  Works  173,  Herein  resteth 
all  and  some  concerning  these  matters  Gonsalvio's  Sp.  Inquis.,  Pref. 

§  89.  In  dem  sinne  von  'ein  gewisser'  'a  certain'  wird 
nun  sum  auch  attributiv  verwendet. 

ae.  Öa  wces  sum  consul Boetius  loces  haten  Boeth.  2,  17,  Sum 

man  hcefde  tivegen  suna  Luc.  15,  11  aus  homo  quidam  (vgl.  oben  §  17); 
ferner  sume  doege  Apoll.  1  u.  7,  7  sumne  cefen  ivces  gesewen  etc.  Sax.  Chr. 
1106,  cet  sumum  cyrre,  on  sumre  tyde,  on  sumum  stoivum  etc.  etc. 

Anm.  Auch  einmal  (in  Übersetzung!)  beim  zahlwort,  wo  sum  also 
nicht  wie  unten  die  ungefährheit  angiebt:  ae.  sume  tica  nunnan 
Dial.  Greg.  23  p.  151,  15  aus  duae  quaedam  sanctimoniales  feminae. 

frme.  pis  is  sum  riche  kyng  .  .  .  .  pe  ivolde uaren  to  summe  londe 

Lag.  1178,   auch  hier  verwendet  bei   aufzähluug  und  gegenüberstellung: 

smnvi  mann  foll^hepp  all  hiss  fla;sh 7  summ  mann  follghepp  all  hiss 

gast  Orm.  17258. 

me.  Sum  day,  sir,  haply  sali  pou  se  pat  etc  Bari.  &  Jos.  (nördl.  Ver- 
sion) 99,  Savynge  in  som  thing  he  was  to  hlame  Ch.  11  280,  Som  drope  of 

pitee Uppon  us  wrecchede  wommen  lat  thou  falle  ib.  29  =  '  einen ' 

'irgend  einen';  Ek  in  some  londe  were  al  the  gamen  scheute  If  that  they 
ferde  in  love  as  men  doon  here  ib.  IV  154  =  iu  einem  lande,  das  ich  nennen 
könnte,   aber  lieber  ungenannt  lasse  (i.  e.  England !).    Bei  aufzähluug  und 

E.  Eiaenkel,  Das  ludefinituiu.  6 


82 

gegenüberstellung :   Som  man  desireth And  som  man  tcolde  etc.  ib. 

n  39,  s<>me  mauere  Jalousie  Is  excusable,  more  thanne  som,  ncis  id.  IV  267. 

spme.  hier  wie  auch  sonst  mit  one  wechselnd:  bi  this,  that  sohmpne 
miracUs  ....  God  dootli  in  oon  place  and  not  in  an  other,  and  hifore 
summe  ymage  and  not  hifore  another  Pecock's  Repr.  188,  6. 

ne.  Every  day  some  sailors  tvife,  The  master  of  some  mercliant 

Have  just  our  theme  of  woe  Sh.,  Tp.  II  1,  4,  It  is  tJierefore  no  Paradox 
to  say,  That  in  some  case  the  slrencjth  of  a  kingdome  doth  consist  in  the 
weaknesse  of  it  Füller,  H.  W.  !□',  115. 

mod.  The  fire-place  was  an  old  one,  built  by  some  Dutch  merchant 
long  ago  Dickens,  Christm.  Car.  1. 

§  90.  Hierher  geliört  auch  das  ältere  sume  hwile  und 
das  jüngere  some  tijme. 

Das  erstere,  meist  'eine  Zeitlang'  bedeutend  (Sax.  Chron. 
1055),  zeigt  sich  doch  auch  in  der  bedeutung  'dereinst'. 

frme.  Syon  tvas  sum  hivile  iclepet  pe  hehe  tiir  of  Jerusalem  Hali  M.  p.  5. 

me.  Ther  was  sum  while  over  us  A  kyng  tJiat  hette  NepAanabus 
Alis.  1527, 

ne.  A  ivicked  spright Which  with  the  prince  of  Darkenes  feil 

some-whyle  From  heavens  blis  Spenser,  F.  Q.  III  8,  8. 

Auch  so)ne  tyme  hatte  in  älterer  zeit  verschiedene  be- 
deutungen. 

I.  Es  deutet  auf  eine  gewisse  unbestimmte  zeit  in  zukunft 
oder  Vergangenheit;  vom  Mod.  an  wohl  niu'  in  letzterer. 

frme.? 

me.  Som  tyme  an  ende  is  ther  on  every  dede  Ch.  1181,  Yit  ther  ne 
lyvede  never  man  ....  That  som  tyme  he  ne  deyde  ib.  87—8.  —  d-  pou^t 
on  a  semli  sone  pat  sum  time  he  hadde  Will  of  P.  4042,  He  some  tyme  ivas 
a  Clerk  of  Oxenford  Ch.  11222,  And  for  pou  hast  seyn  pe  forme  of  pe 
verray  hlisfulnesse  by  me  pat  haue  sometyme  i-shewed  it  pe  id.  Cous.  3125, 
pe  puete  of  Trace  [Orjjheus]  pat  somtyme  hadde  ri^t  greet  soroive  for  pe 
deep  of  hys  wyf  ib.  3023. 

ne.  Neuer  the  lesse  somtyme  mag  cJiaunce  a  thynge  that  must  he 
eyther  defovded  or  eis  at  the  leste  excused  Cox's  Ehethoryke  (a.  1530) 
p.  64.  —  this  icas  sometime  a  paradox,  hut  now  the  time  gices  it  proof 
Sh.,  Haml.  HI  1,  114,  a  gentleman,  ichich  I  have  sometime  known  id.,  All's 
well  III  2,  87,  Herne  the  hunter,  sometime  a  keeper  here  id.,  Merry  W.  IV 
4,  29 ;  der  ganze  ausdruck  attributiv :  our  sometime  sister,  now  our  queen 
id.,  Haml.  I  2,  8  (Folios:  our  sometimes  sister]);  thou,  my  sometime  daughter 
id.  Lear  1 1, 122. 

mod.  [vgl.:  We  must  all  die  some  day  TroUope,  Framl.  Pars.  1,  18].  — 
John  Jewel,  sometime  Bishop  of  Salisbury  Gtl.  Mag.,  Jan.  1852,  9;  attri- 
butiv: icoidd  all  his  accursed  race  could  trouble  us  uslittle  us  their  some- 


ä3 

time  ruler  Disr. ,  Alroy  17.    Danebeu  one-iime:  There  came  to  Min  at  Pisa 

a  one-time  sailor,  then  a  soldier,  Captain  Williams  Acad.  24  Dec. 

1898  p.  512. 

IL  Es  bedeutet  ' manchmal ',  'now  and  then'. 

me.  sum  time  it  hentis  me  wip  hete  as  liot  as  any  füre sum 

time  i  si^^h  and  singe  savien  to-geder  Will,  of  P.  907 ,  Äml  som  tyme  doth 
Theseus  hem  to  reste,  Hern  to  refreissche  Ch.  11  81. 

spme.  sometgme  he  ivas  putte  to  the  icerse  hy  male  fortune,  and  at 
some-tyme ,  the  wers  knyghte  putte  the  better  knyghte  to  a  rebuke  Malory, 
Morte  D.  356,  7. 

ne.  the  war  hathe  ....  bene  .  .  .  at  the  pleasure  of  fortune  sometyme 
here  and  some  there  Cox's  Rhethoryke  (a.  1530)  p.  54,  that  sometime  true 
neiüs,  sometime  false  doth  bring  Sh.,  Ven.  658,  sometime  a  horse  TU  be, 
sometime  a  hound,  a  hog,  a  headless  hear,  sometime  a  fire  id. ,  MNDr.  m 
1,  111,  I  have  ....  sometime  more  feet  than  shoes  id.,  Taming,  lud.  2, 11, 
Sometime  too  hot  the  eye  of  heaven  shine'i  id.,  Sonn.  18,  5. 

mod.  sometimes  :  Sometimes  he  proposed  one  thing,  sometimes  anotlier 
u.  ä.,  sieh  Krüger,  Schwierigk.  des  Engl.  1898,  §  409. 

§  91.  Die  Verbindung  von  some  mit  dem  zahlwort  an 
im  sinne  von  'ein  gewisser  einzelner  (einziger)'  (vgl.  nan  und 
oder  §§  27  und  68),  welche  bestimmt  war,  in  späterer  zeit  den 
ausser  gebrauch  kommenden  Singular  des  geschlechtig  sub- 
stantivierten some  zu  ersetzen,  tritt  schon  sehr  früh  und  zuerst 
in  attributiver  Verwendung  auf: 

ae.  to  pon  pcet  he  mage  cet  nehstan  pa  satvle  mid  sumre  anre  leasunge 
gescrcencan  7  beswican  Dial.  Greg.  IV  50  p.  339,  23  aus  xit  ad  extremum 
valeat  ex  aliqua  falsitate  laqueare. 

me.  Ofte  we  here  pe  lewede  men  seye  .  .  .  .,  pat  of  pe  Jeives  seye  sum 
oun,  pey  ne  wote  tvheper  pey  be  sauede  or  noun  Br.,  H.  S.  9518,  dies  ist 
bemerkenswert,  weil  sum  oun  hier  phu'alische  geltung  hat,  was  hei  many 
oun  weniger  auffällt  und  in  H.  S.  sehr  häufig  ist  bei  letzterem ;  vergl. 
§  252,  anm. 

spme.  Syr,  ihis  is  the  V.  letter  that  I  have  sent  yow,  ivhereyn  thys 
entent  that  foloioyth  ivas  all  ivayes  on,  that  is  to  say,  that  it  plesid  yow 
sum  on  day  to  take  so  much  labour  for  me  for  to  se  the  jentyllest  hors 
in  Calice  that  is  to  be  sold,  and  lett  me  knoio  etc.  Paston  L.  III  p.  184. 

ne.  tvhere  someuer  ye  ivill  beset  your  herte  upon  somone  goode  knyghte 
....  I  shall  etc.  Malory,  Morte  D.  18,  19,  the  teaching  ....  had  been  meeter 
for  some  one  of  the  fathers  Fl.'s  Leseb.  p.  216  (a.  1512),  then  cver  aftcr 
some  one  vain- glorious  fool  or  other  hath  affected  toith  ichat  safety  he 
could  to  seem  Atheistical,  that  he  might  thereby ,  forsooth,  be  repiited  the 
more  learned  H.  More,  Autid.  Ath.  III'«,  277,  Some  one  day  in  a  month 
from  this  Rieh.,  Clarissa  I  218. 

In  attributiver  Verwendung  wird  es  heute  wohl  nicht  mehr  vorkommen. 

6* 


84 

§  92.  Sum  bei  zalilangaben  und  masseii  kann  bedeuten 
'einige',  'ungefähr'. 

ae.  (gewöhnlich)  öa  hcefcle  he  sume  hundred  scipa,  da  tcceron  he  sume 
ten  gear  on  pcem  gewinne  Boeth.  300,  4,  pat  rice  cepelliee  heold  &  styrde 
XXIIII  wintra  d-  siunne  monap  (=  aliquot  mensibits\)  Beda  531,  8, 
äsend  hivi  twa  scrud  and  sum  piind  Hom.  Th.  1400,  19,  sume  preo  niht 
Aelfric's  Lives  IV  324. 

Vgl.  auch  afrz.  Quelques  trois  cens  chcvaux  de  Maures  Comm.  (Gessner), 
II  fut  2)ri)is,  et  tont  ses  gens,  qui  estoient  quelque  ringt  cinq  id.  I  p.  178. 

ne.  (gewöhnlich)  Ahout  some  half-hotü-  hence  Sh.  Cymh.  1 1,  176,  Some 
dozen  Bomans  of  ns  ih.  I  6,  185. 

mod.  (gewöhnlich)  Some  four  miles  distayit  Bulwer,  Maltrav.  1,  1. 

§  93.  Im  sinne  eines  gewissen  unbestimmten  teiles  einer 
menge  kann  das  substantivische  sum  die  letztere  im  genitivus 
partiti^^is  zu  sich  nehmen  und  dies  ist  auch,  wenn  sum  singu- 
larische bedeutung  hat,  fast  (sieh  unter  YI)  immer  der  fall: 
da  gehyrde  he  sumne  öara  hropra  sprecan  Beda  525,  5  u.  ö., 
vgl.  auch  oben  §  80.  In  pluralischer  bedeutung  jedoch  scheint 
siüne  mit  dem  partitiven  genitiv  bis  jetzt  noch  nicht  beobachtet 
worden  zu  sein.  Das  pluralische  sum{e)  nimmt  nämlich  der 
regel  nach  den  mengebegriff  in  demselben  kasus,  in  dem  es 
selbst  steht,  also  als  apposition,  zu  sich,  oder  stellt  sich  auch 
selbst  zu  ihm  als  apposition. 

I.  Der  mengebegriff  (substantiv)  als  apposition. 

ae.  (nicht  häufig)  hi  sume  heora  peoicas  gefreodon  Oros.  162,  14,  sume 
pa  munecas  he  het  ofslean  ih.  290,  5,  swme  Öa  yÖa  Cm-a  P.  433,  7,  sume  öa 
oÖre  apostolas  Thorpe,  Hom.  11  96,  6,  tnid  siimum  his  gehroÖrum  ib.  1 182,  27. 
Für  den  gleichen  fall  bei  cenig  sieh  §  117. 

ne.  as  some  my  equals  did  Sh.,  Conipl.  148,  I  have  said  to  some  my 
Standers  by  id.,  Troil.  IV  5,  190  (Ff.  unto  my  st.  by). 

II.  Der  mengebegriff  (pronomen)  als  apposition: 

ae.  (nicht  häufig)  sume  hi  foron  on  Ispanie sume  on  Äffrice 

Oros.  298,  sume  hi  gebyegap  iceorplicne  hlisan  Boeth.  350,  17,  wrixleaÖ 
sume  pa  an  oÖÖer  loyssan  So.  168,  17,  Ac  sume  ge  ne  gelyfaÖ  Joh.  6,  64  = 
eoxoer  sume. 

III.  Sume  als  apposition  zum  mengebegriff  (substantiv): 

ae.  pat  ive  Öa  icundor  sume  on  Öisse  bec  gemynegode  Beda  614,  29, 
mid  his  geferum  sumum  ib.  626,  12,  pa  ted  hie  brohton  sume  pa;m  cyninge 
Oros.  18,  1,  Titus  Cuintius  pa  oöre  sume  geßiemde,  sume  ofslog  Oros.  104,  9. 

me.  pe  angvisses  some  Rob.  of.  Gl.  7204,  pe  Sarazins  som  pei  slouh 
&  som  for  drede  fied  (i.  e.  fled\)  Br.  179,  the  grettest  of  his  lordes  some  ben 
to  the  citee  come  Ch.  V  308 ;  some  gehört  hier  wohl  zu  grettest ! 


85 

IV.  Stime  als  apposition  zum  mengebegriff  (pronomen) : 

ae.  Swa  pect  hi  sitme  mid  Öam  fyre  gederede  wceron  Becla  ö-iS,  10,  op 
pone  first  pe  hie  sume  to  htm  gecirdon  Oros.  88,  22,  heofonlico  mcegen  and 

hcelo  tacen   untrumra ,   da   sume   we   geara   for  gemynde   awriton 

Beda  609,  31. 

frme.  heo  weren  summe  faie  Lag.  I  23. 

me.  Sivipe  ivel  ge  it  witeth  some  nou  pat  Abraham  was  etc.  Kindh. 
Jesu  528,  He  hurt  hem  som  Land  Troy  B.  6129. 

V.  Der  Singular  scliemt  regelrecht  nur  bei  kollektiven, 
massbegriffen  und  (seltener)  abstrakten  vorzukommen. 

ae.  bebead  sumum  his  folce  Oros.  122,  5,  he  beceftan  gebad  mid  sumum 
poem  fultiime  ib.  140,  20 ,  Öeah  he  mcege  suin(n)e  his  willan  ongitan,  ponne 
ne  mag  he  eallne  Boeth.  346,  1,  Nabochodonosor,  pe  pmt  synfiüle  godes  folc 
sum  acicealde,  siim  gehceft  to  his  rice  gekedde  Thorpe,  Hom.  11  66,  18. 

me.  He  bißeuede  {h)ys  folc  sommc  aslawe  and  somme  ywounded  Rob. 
of  Gl.  4855.  Dies  somme  wird  wohl  pluralisch  sein ;  aber  richtig  siugula- 
risches  sum  haben  wir  in:  gut  he  hadde  perto  Schropschyre  sum  &  haluendel 
wareivykschire  also  Kenelm  28. 

Dies  ist  auch  dort  nicht  ganz  unnatürlich,  wo  sum  einen  teil  der 
Oberfläche  eines  einzelnen  gegenständes  bezeichnet. 

ae.  Is  se  finta  fcegre  gedceled,  sum  brun,  sum  basu,  sum  blacum 
splottum  beseted  Phon.  296. 

VI.  Ueberall  dort,  wo  die  konstruktion  bei  singularisclien 
appellativen  sich  zeigt,  obgleich  die  idee  einer  teilung  völlig 
ausgeschlossen  ist,  haben  wir  es  wohl  lediglich  mit  dem  re- 
sultat  einer  angleichung  an  die  im  vorigen  besprochenen  fälle 
zu  thun.  Derartige  analogiebilduugen  kommen  nicht  häufig 
vor  und  überdies  steht  die  lesung  einiger  der  belege  nicht 
ganz  fest. 

ae.  he  Öa  Öone  da;l,  öe  he  onfeng,  bebead  sumum  his  preoste  (a.  1. 
preosta !)  Beda  584,  15 ,  sumum  heora  geferan  ib.  625, 12 ,  Sievers  Gramm. 
§  276,  anm.  4  verzeichnet  -an  für  -ena,  allerdings  als  spae. ;  da  eode  sem- 
ninga  his  peng  (a.  l.pegnal)  sum  in  Beda  528,  16,  his  lichaman  onfeng  and 
on  portice  his  cyrican  sumre  geheold  ib.  550,  6,  vgl.  Sievers  a.  a.  o. ;  hierher 
gehört  auch:  bced  Scs.  Albanus  fram  Gode  him  toceter  seald  beon  to  sumre 
his  Öenunge  ib.  478,  26,  soÖlice  pcere  wisan  ure  munuc  sum  tca^s  p(er  beticeoh 
Dial.  Greg.  IV  15  p.  282,  24.    Für  den  gleichen  fall  bei  an  sieh  oben  §  30. 


Gewis  >  certain. 

§  94.  Den  begriff  des  dem  subjekt  bekannten,  dem  Ob- 
jekt jedoch  nicht  näher  erläuterten,  also  unbestimmten,  drückt 
das  AE.  durch  das  wort  getvis  aus.  Es  ist  höchst  wahrschein- 
lich, dass  sich  das  AE.  hierin  an  das  Lateinische,  dessen  certus 
das  einheimische  sum  mw  oberflächlich  wiedergeben  konnte, 
anlehnt.  Doch  ist  zu  bemerken,  dass  sich  dieses  ae.  gewis 
nicht  nur  in  Übersetzungen,  sondern  auch  bereits  in  freiem 
gebrauche  vorfindet. 

7  gif  he  htvücne  hlaf  mihte  geniman  him  sylftim  to  etane,  on  geicissitm 
dagum  he  brohte  pone  Benedide  Dial.  Greg.  11  1  p.  98,  30  aus  certis  diebus; 
on  gewissum  tidum  Eeg.  Bened.  interl.  cap.  48  aus  certis  temporibus ;  of 
geicissum  inttngan  ib.  63  aus  certis  ex  causis.  —  7  heoin  gesette  geivisne 
f (jeder  Dial.  Greg.  II  22  p.  147,  24  aus  deputatis  fratribus  patrem  constituü; 
ivitodlice  in  pcere  stoive  fr  am  pam  nyperan  dcele  in  to  pavi  uferan  wces 
samodgang  purh  gewisne  iipstige  ib.  35  p.  170,  23  aus  qiio  videlicet  in  loco 
inferiora  superioribus  pervius  continuabat  ascensus. 

Von  diesem  ae.  getvis  sind,  abgesehen  von  adverbiellen  ab- 
leitungen,  im  Frme.  die  mit  der  Substantivierung  gebildeten 
formein  mid  üvisse  und  to  misse  (dem  synonym  von  fo  sojie) 
und  der  adverbiell  gebrauchte  absolute  akkusativ  iwis,  im  ME. 
und  NE.  nur  noch  der  letztere  im  gebrauch. 

§  95.  Vom  ME.  an  wird  nun  der  oben  behandelte  in- 
definite sinn  von  geiviss  durch  certaine  wiedergegeben,  das  nun 
nicht  bloss  wie  dieses  der  fremden  spräche  nachgebildet,  son- 
dern ihr  sogar  entlehnt  und  zwar  dem  Afrz.  entlehnt  ist.  Dies 
certain  hat  wesentlich  mehr  funktionen  entwickelt  als  sein 
Vorgänger  geivis.  Es  kommt  zunächst  als  adjektiv  sowie  als 
Substantiv  vor. 

Als  adjektiv  bedeutet  es  etwas  bestimmtes,  auch  oft  etwas 
gewisses,  das  man  nicht  näher  bezeichnen  will  oder  kann. 

afrz.  »Sa  bone  femme  pur  certeins  iurs  Messes  fist  pur  luy  chanter 
plusurs  Wadington,  Man.  des  Pechiez  7539  u.  ö. 


87 

me.  pat  he  wer  hifore  him  at  acertein  day  ihrou^  Geb.  Jesu  102,  a 
certein  day  hom  ivas  tset  of  londe  for  to  fle  Rob.  of  Gl.  p.  552,  Certeyn 
rente  schal  beo  itake  ech  ger  at  a  certeyn  day  Bek.  3i5,  For  certeyn  causes 
Ch.  m  235  a.  hdscbrr.  cause;  And  after  icol  I  speke  in  pryvyte  Of  certeyn 
thing  that  toucheth  the  and  me  id.  n  108,  sehe  loot  it  wel  certeyn  By  certein 
toknes  That  I  can  hir  teile  id.  HI  118,  and  payed  eek  in  Parys  To  certeyn 
Lombardes This  somme  of  gold.  ibid. 

ne.  und  mod.  gewöhnlich. 

§  96.  Substantiviert  findet  es  sich  in  geschlechtigem 
wie  in  ungesclilechtig'em  sinne.  Gesclileclitig  hat  es  sich  bis 
jetzt  nur  in  pluraler  bedeutung  nachweisen  lassen. 

me.   Ector <&  certen  hyni  loith  Destr.  of  Droy  1709. 

spme.  she spake  ....  icyth  certayne  of  her  counseyll  vpon  the 

faytte  of  her  icerre  Cax.,  Blanch.  p.  76,  32. 

ne.  ichere  he  chaunced  to  fynde  certeyne  of  hys  countrey  shyppes  Fl."s 
Leseb.  p.  258  (a.  1520),  The  Venecians  haue  commannded  certayne  to  go  in 
amhassade  to  Englande  Cox's  Rhethoryke  (a.  1530)  p.  82,  bid  ichyle  he  lay 
in  pryson,  certayne  of  his  familiäre  frendes  cam  thyther  to  hym  ib.  p.  87; 
in  Verbindung  mit  some:  I  got  them  (seil,  the  wounds)  in  my  country's 
Service,  ichen  Some  certain  of  your  brethren  roard  and  ran  Sh.,  Cor.  113,  59, 
dies  tautologische  some  certain  ist  namentlich  bei  Shakspere  nicht  selten. 
Certaine,  which  would  be  counted  pillars  of  the  State  Bible,  Pref.  1. 

mod.  Mrs.  Clennam  dipped  certain  of  the  riisks  and  ate  them  Dickens, 
Dorrit  III. 

§  97.  "Wohl  nur  in  angleichung  an  an  und  snm  (sieh 
§§  30  und  93)  erlangt  auch  certain  die  fähigkeit ,  den  menge- 
begriff als  apposition  zu  sich  zu  nehmen;  doch  erst  spät  und 
nur  auf  kurze  zeit, 

spme.  his  highnesse  undrestondith  certayn  his  rebeJls  associate  to  his 
old  enmys  Paston  L.  III  324. 

§  98.  Sehr  beliebt,  wenigstens  im  ME.,  ist  certain  als 
ungeschlechtiges  Substantiv  im  sinne  von  'ein  gewisses  quantum', 
'eine  gewisse  anzahl',  in  welchem  es  stets  den  unbestimmten 
(jedenfalls  nie  den  bestimmten)  artikel  bei  sich  führt  und  meist 
durch  einen  partitiven  genitiv  näher  bestimmt  ist. 

me.  For  pes  he  pam  bisouht,  to  gyf  pam  a  certain  Br.  p.  39  hier 
gänzlich  absolut  =  'eine  gewisse  summe  geldes'. 

Of  ounccs  a  certayn  Ch.  lU  52,  And  coicde  a  certayn  of  concliisiouns 

id.  n  99 ,  she  to  soper  came With  a  certeyn  of  hire  otcne  men  id. 

IV  249. 

Auch  bei  stoffuamen :  to  lene  him  a  certeyn  Of  gold  id.  lU  60. 


spme.  I  therfor  councelle  yow  to  sende  doicne  a  certeine  of  your  inen 
Paston  L.  m  p.  3iO. 

ue.  to  pay  a  ceHaine  of  corne,  or  catell,  or  apparell  Grenewey, 
Tacitus'  Germanie  III  (1622)  264,  A  certarne  of  ilie  nohiliiie  icere  convened 
Bk.  Discip.  Ch.  Scot.  9. 

§  99.  "Wenn  nun  für  a  certeyn  of  gold  oft  auch  a  certeyn 
gold  eintritt,  so  ist  letzteres  natürlich  nicht  aus  a  certeyn 
goldes  regelrecht  entwickelt,  sondern  lediglich  das  resultat 
einer  äusseren  angleichung  an  die  bei  den  einheimischen  oder 
früheinverleibten  massbegriffen  so  beliebte  konstruktion  wie  a 
feice  trees,  an  acre  lond,  a  poiind  silver,  mo  men  etc.  etc.  Und 
diese  füguug  ist  bei  certeyn  recht  beliebt. 

me.  Ä  certeyn  frankes  Ch.  III 117 ,  TU  God  relessed  hini  a  certeyn 
yeres  id.  III  207,  a  certein  Jioles  id.,  Astrol.  1 13,  2. 

Auch  bei  stoffuamen:  He  tooJc  me  a  certeyn  gold  id.  III  119,  A  cer- 
tain  tresour  ....  sehe  hadde  id.  U  183,  he  schal  have  Constance  in  mariage 
And  ceHeyn  gold,  I  not  tvhat  qiiantite  id.  11 177. 

ne.  A  certayne  noble  Tcnightis  ....  she  Tcept  styl  ahout  her  Berners' 
Froiss.  I,  XIV,  13;  we  ivait  for  certain  money  Sh.,  Tim.  1114,  46. 

Ob  ein  rest  davon  in  dem  biblischen  I  was  si'cJc  certain  days  Dan. 
8,  27  vorliegt,  ist  wegen  mangel  des  artikels  schwer  zu  entscheiden.  Jeden- 
falls deutet  darauf  hin  der  beleg :  After  I  haue  taried  a  certayne  dayes 
among  them  Udall,  etc.  Erasm.  Par.  John  119b.  Auch  Shaksperes  17/  break 
my  staff,  Bury  it  certain  fathoms  in  the  earth  Tp.  V  55  legt  eine  solche 
deutung  nahe. 

§  100.  Dass  certain  im  sinne  von  'ein  gewisses  quantum' 
nur  mit  dem  unbestimmten  artikel  vorkommen  kann,  ist  sehr 
unwahrscheinlich,  auf  jedenfall  ist  das  ungeschlechtig  substan- 
tivierte certain,  das  sich  in  Verbindung  mit  dem  bestimmten 
artikel  im  ME.  so  häufig  belegen  lässt,  nicht  .nur  nicht 
identisch  mit  jenem ,  sondern  überhaupt  kein  indefinitum ,  da 
es  nichts  bedeutet  als  'das  gewisse'  =  'die  gewissheit'.  Dies 
certain  zeigt  sich  nun  auch  nicht  niu'  mit  dem  bestimmten 
artikel,  sondern  es  sind  auch  das  possessivum  und  zwei  inde- 
finita  bei  ihm  beobachtet.  Ob  es  auch  mit  dem  unbestimmten 
artikel  denkbar  ist,  ist  mir  sehr  fi-aglich,  auch  wenn  ich 
sein  synonym  soth,  das  mit  beiden  artikeln  gewöhnlich  ist, 
mir  vor  äugen  halte. 

me.  He  brö^te  pys  ermyte  to  swyche  certeyne  pat  to  hys  celle  he 
turnede  ageine  Br.,  H.  S.  8498  aus  l'ad  tant  sermone  Qe  a  sa  celle  est 
returne;   Our  tote  loille  ice  no  breke,  but  teile  forth  the  certeyn  Br.  p.  111, 


89 

pai  pey  wro,^te,  hyt  ivas  yn  veyn,  For  hyt  come  to  no  certeyn,  For  pat 
pey  sette  on  oo  day,  On  pe  touper  doicne  hyt  lay  Br.,  H.  S.  9167,  Wherof 
the  certain  no  man  knoweth  Gower  I  8 ,  But  every  time  hath  his  eertain 
id.  in  251. 

spme.  But  I  can  not  schew  yow  the  certeyn  tvhedyr  we  schall  have 
with  them  icarre  or  pease  Paston  L.  III  344,  Heydon  schall  send  yow  the 
serteyn  of  all  odyr  thynyys  gratcntyd  at  thys  Parlement  ib.  350,  ze  schall 
here  the  more  serteyn  therof  here  after  ib.  349. 

ne.  (&  then  he  sent  out  his  spyes  to  Jcnoive  the  sartayne:  which  toaye 
the  emperours  nephue  shulde  come  Berners'  Hiion  p.  530,  Ausg.  von  1601 
hat  certainely  statt  the  sartaynel   That's  the  certain  of  it!  Sh.,  H  5  II 1, 16. 

§  101.  Hierher  gehört  auch  das  diu'ch  die  afrz.  partikel 
non  (nie.  geschrieben  noiin  oder  non,  mehrfach  falsch  aufge- 
fasst  als  no  <  ae.  nan)  negierte  certain  im  sinne  von  'das 
ungewisse',  'die  ungewissheit'. 

me.  All  the  while  that  I  hove  In  none  certein  betwene  the  tico,  And 
not  where  I  to  tvell  or  ivo  Shall  torne  Gower  UI  348,  In  non  certeyn  hen 
alle  youre  observaimces  Ch.  IV  121;  In  no  certeyn  tve  languisshen  in 
penaunce  Ch.  VI  273. 

Es  ist  hinreichend  bekannt,  dass  die  im  ME.  neben  das 
germanische  privative  loi-  sich  stellende  romanische  negations- 
partikel  non,  begünstigt  und  gefördert  durch  die  analoge  Ver- 
wendung des  lateinischen  non,  ein  noch  heute  lebendiges  bil- 
dungselement  ist. 

Ein  anderes  uomen,  das  sehr  früh  mit  diesem  noim  ver- 
bunden auftritt,  ist  power  :  noun  power  bei  Langley  und 
Chaucer  (Cons.)  für  älteres  iinmiht.  Auch  non  such  steht  im 
verdacht,  eine  getreue  kopie  des  afrz.  non  parel  zu  sein;  vgl. 
nan  §  37. 


-^nig  (nsenig)  >  any. 

§  102.  Der  gebrauch  von  cenig  in  seinem  Verhältnis  zn 
sum  ist  im  AE.  im  wesentlichen  derselbe  wie  noch  heute. 
Abgesehen  von  dem  falle,  in  dem  es  im  sinne  von  'irgend  ein 
beliebiger'  gebraucht  wird  und  in  dem  es  unter  allen  um- 
ständen auch  in  positiven  Sätzen  stehen  muss,  T\ii'd  cenig  im 
gegensatz  zu  sum  verwendet  in  allen  Sätzen,  von  welcher 
form  auch  immer,  denen  eine  negative  Vorstellung  zu  gründe 
liegt.  ^J^nig  steht  also  vor  allem  in  Sätzen  echt  negierten 
Sinnes,  sowohl  in  solchen  von  positiver  form  {ge  ivena])  Jxet 
cenig  mceg  ....  leon  geweor])od  Boeth.  70,  9) ,  wie  in  solchen 
von  negativer  {nces  ic  de  derigende  on  cenigum  pingum  Aelfr., 
Hom.  I  414, 16),  wie  in  solchen  fi^agender  form  (3Iceg  cenig 
Jiing  godes  heon  of  Namreth?  Joh.  1,  46),  ebenso  wie  in  solchen 
bedingender  form  (gif  ])e  he  cengiim  Jtissa  J)inga  awilit  Uveoge 
Solil.  192,  25).  J^nig  steht  ferner  in  echt  fragenden  Sätzen, 
d.  h.  in  solchen,  in  denen  die  frage  nicht  wie  im  vorigen  falle 
lediglich  rhetorisch,  sondern  die  erwartete  antwort  wirklich 
unbekannt  ist  {ivyle  eoiver  lareoiv  crist  cenig  toll  syllan  ?  Aelfr., 
Hom.  I  510,  29).  Und  es  steht  schliesslich  in  echt  bedingenden 
Sätzen,  d.  h.  in  solchen,  in  denen  die  bedingung  nicht  unerfüllt 
ist  wie  im  vorerwähnten  falle,  sondern  in  denen  die  erfüllung 

dieser  bedingung  zweifelhaft  ist  {gif  ic cenig  unrilit  ivid 

M  gedon  hcehbe  Ps.  7,  3).    In  den  übrigen  fällen  steht  sum. 

Wenn  in  einigen  der  späteren  Übersetzungen  bezw.  nach- 
bildungen  der  bibelstelle  a  Nasareth  potcst  alic^uid  honi  esse? 
Joh.  1,  46  wider  alles  erwarten  sum  gebraucht  wird,  wie  bei 
Orm:  Off Nazarce])  majs  summ  god  ben?  12786  und  bei  Wycliff: 
Of  Nazareth  mag  sum  J)ing  of  good  he?,  so  glaubte  ich  früher, 
dass  diese  schriftsteiler  den  gehalt  dieser  frage  als  positiven 
aufgefasst  hätten.  Indes,  bei  der  deutlichkeit  der  tendenz 
dieser  stelle  und  bei  der  bekannten  bibelfestigkeit  jener  schrift- 


91 

steller,  ist  daran  wohl  nicht  zu  denken.  Inzwischen  hat  sich 
ein,  ausser  biblischer,  beleg  gefunden,  in  welchem  trotz  des 
negativen  Inhaltes  der  aussage,  ja  sogar  trotz  der  äusserlich 
sichtbaren  starken  negation,  an  stelle  des  erwarteten  any  ein 
some  steht :  So  uol  of  wormes  J/  lond  he  fond,  p'  nomon  mygte 
gon  In  some  stude  uor  wormes,  P*  he  nas  luenymed  anon  Pat's 
Fegf.  4.  Wenn  man  bedenkt,  dass  hier,  wie  der  weitere  Zu- 
sammenhang noch  deutlicher  ergiebt,  some  nicht  etwa  im  sinne 
von  'certain',  sondern  von  'irgend  ein'  gebraucht  ist,  so  wird 
man  angesichts  der  ganzen  erscheinung  zu  dem  Schlüsse 
kommen,  dass  in  der  me.  Sprachunsicherheit  hier  eine  der 
festesten  .und  zähest  beobachteten  regeln,  die  von  dem  ge- 
brauche von  any,  ins  wanken  geraten  ist, 

§  103.  Unser  cenig,  welches  nicht  nur  'irgend  einer  von 
allen',  sondern  auch  'von  vielen',  'von  mehren',  ja  sogar 
'irgend  einer  von  nur  zweien'  bedeuten  kann  (sieh  unten  einige 
belege  und  weiterhin  NED.  s.  v.  any  nr.  5),  hat  in  seiner  Ver- 
wendung als  geschlechtiges  Substantiv  im  laufe  der  zeit  starke 
einbussen  erlitten,  doch  sind  hier  verschiedene  fälle  zu  unter- 
scheiden. 

Als  geschlechtiges  Substantiv  singularischen  sinnes  es 
völlig  beziehungslos  zu  verwenden,  ist  heute  nur  noch  in 
redensarten  gestattet,  an  seiner  statt  wird  any  one  verwendet 
(sieh  §  115). 

ae.  ne  icene  ic  pcet  cenig  tvcere  pe  pcEt  atellan  melite  Oros.  150,  24. 

frme.  ^if  ent  us  misdoÖ  awiht  OEH.  p.  65. 

me.  Tliat  any  liad  of  other  avauntage  Ch.  II  80 ,  I  tvol  yoiv  teil  as 
ivel  as  eny  can  ibid.  135. 

ne.  Doth  any  here  knoiv  me?  Sh.,  Leai  I  4,  216. 

mod.  he  does  not  come  (fall)  short  of  any ;  he  is  not  hehind  any  Fl.'s 
Dict.  s.  V. ;  Lord  Ferriby  kneiv  as  well  as  any  that  there  are  men  .... 
tvho  etc.  Merriman,  Roden's  Corner  p.  26.  Any  but  a  fool  wotdd  have 
folloived  her  summons  Krüger,  Schwierigk.  des  Engl.  II  §  108  gehört  wohl 
eher  zum  folgenden  §. 

§  104.  Dagegen  ist  any  in  diesem  sinne  heute  noch  ge- 
wöhnlich, wenn  das  nomen,  welches  es  vertritt,  unmittelbar 
vorangeht, 

ae.  ncere  hü  no pcet  hehste  god,  gifhim  mug  hutan  wcere  Boeth.  124, 16. 

me.   To  foryeue  his  exiele  ytvyl;  yef  per  is  eny  Ayenb.  p.  115,   They 

htm  bisoughte  Of  herberivh  and  of  ese 'If  iher  he  eny,  Swich  as  ü 


Ö2 

is,  yit  schul  ye  have  yotir  parif  Ch.  II 128 ,  Or  yt'f  us  of  youre  braune  if 
ye  have  eny  ib.  260. 

mod.  TU  kick  his  hrains  out,  if  he  has  any  Dick.,  Pickw.  2,  20,  The 
evil  is  done,  if  any  Thack.,  H.  Esm.  1,  8;  The  mean  tcmperature  of  the 
month  ums  lowcr  than  any  recorded  since  1879,  Scotsman  11  July  5;3  1883, 
doch  kann  dies  auch  zia  dem  folgenden  §  gehören. 

§  105.  Substantivisches  any  in  gescMechtig  singularem 
sinne  darf  gleichfalls  heute  noch  gebraucht  werden,  wenn  ihm 
eine  nähere  bestimmung  folgt,  entweder  in  der  gestalt  eines 
partitiven  genitivs  (a),  oder  eines  attributivsatzes  (b),  oder 
eines  adjektivischen  attributes  (c). 

a)  ae.  se  pe  cenigne  Öissa  ierminga  bestcicÖ  etc.  Cura  P.  30, 17;  mit  kasus- 
ausgleichung  wie  in  §  201 :  Nis  Öcet  min  miht  ne  nceniges  ures  (=  ure 
nceniges)  Blickl.  H.  151,  29. 

me.  And  if  eny  of  us  have  more  than  other  Ch.  11  258. 
ne.  mod.  any  of  them  u.  ä. 

b)  ae.  ne  tcene  ic  pcet  cenig  wcere  pe  pcet  atellan  mehie  Oros.  150,  21. 
me.  Fid  litel  need  hadde  ye  .  .  .  Counseil  to  axe  of  eny  that  is  heere; 

But  that  etc.  Ch.  11  325 ,  Which  tvere  fid  hard  for  eny  that  is  heere  To 
bringe  aboute  id.  HI  17. 

ne.  is  there  any  longs  to  see  etc.  Sh.,  As.  I  2,  149,  ivhiles  any  speaks 
that  fought  ivith  us  id.,  H5  IV  3,  66. 

mod.  It  is  a  stränge  fact  that  intimacy  with  any  iclio  has  made  for 
himself  a  great  name  leads  to  the  inevitable  conclusion  that  etc.  Merriman, 
Roden's  Corner  p.  12,  As  examples  we  would  point  especially  to  his  masterly 
accoiints  of  Ptyodactylus  etc.  etc.,  tvhich  may  be  recommended  for  study 
to  any  icho  should  still  doubt  the  derivation  of  ichat  are  called  species 
Nature,  December  29,  '98,  p.  196. 

c)  ae.  dylces  cenig  tmclcensod  dorste  ....  fon  Cura  P.  50,  1. 

ne.  If  any  born  at  Ephesus  be  seen  at  any  Syracusian  marts  Sh., 
Com.  of  Err.  1 1,  17. 

mod.  The  mean  temperature  of  the  month  was  loioer  than  any  recorded 
since  1879  Scotsman  11  July  5/3  1883.    Doch  sieh  vorigen  §. 

§  106.  In  pluralischem  sinne  ist  dies  geschlechtig  sub- 
stantivische cenig  in  älterer  zeit  überaus  selten.  In  neuerer 
zeit  gilt  es  als  der  regelrechte  plural  von  any  one\  sieh 
dies,  §  115. 

ae.  pcet  hi  (?)  pcer  cenige Criste  begitan  mihte  Beda  624,  13, 

gif  ge  hwcet  agen  cenige  habbaÖ  Marc.  11,  25. 

frme.  pe  frendmen  him  biiveped,  gef  par  anie  ben  OEH.  11183,  ^if 
pou  miht  eni  [A  ceine  aus  cenie?]  finde pat pe  wole  wiöstonde  .  .  .  leie  heom 
to  gründe  Laj.  B  1 157  heo7n  ^=  them;  allerdings  konnte  eni,  wenn  es  ge- 
nereller Singular  ist,  den  plural  des  nebensatzes  leicht  hervorrufen. 


93 

me.  Yef  enye  of  hare  uryendes  wyllel)  rede na^t  kam  nollep 

yhere  Ayenb. 

mod.  JSave  any  been  killed?  Krüger,  Schwierigk.  des  Engl,  n  §  102. 

§  107.  Das  ungeschlechtig  substantivierte  oenig  im  ab- 
strakten sinne  von  'anything',  'irgend  etwas'  scheint  im  AE. 
niclit  vorzukommen.  Denn  in  dem  einzigen  beleg,  in  dem  das 
negierte  (niig  so  aufgefasst  werden  könnte:  l)(Bt  lii  ncenig  dyssa 
dort  icoldon  Beda  503,  26,  ist  doch  höchst  wahrscheinlich  dinga 
zu  ergänzen,  vgl.:  g^f  J)e  he  cengum  pissa  ])inga  awiht  üveoge 
Solil.  192,  25  u.  ö.  Dies  neutrale  Substantiv  cenig  scheint  sich 
erst  später  aus  seiner  Verbindung  mit  partitiven  genitiven  von 
Stoffnamen  entwickelt  zu  haben. 

me.  ^>f  eny  man  faileih  eny  of  thys  Slioreh.  p.  93;  ihys  kann  doch 
wohl  nicht  =  ae.  pysum  (pingum)  sein. 

uc.  If  iJiere  he  any  of  him  left  Sh.,  "VVint.  III  3,  136. 

mod.  He  hardly  needed  any  of  his  cousin's  encouragement  Thack. 
Yan.  F. 

§  108.  Dennoch  muss  es  ein  derartiges  cenig  =  'irgend 
etwas'  in  der  ältesten  zeit  gegeben  haben.  Dass  wir  dies  im 
AE.  weder  als  objekt,  noch  als  Subjekt,  noch  als  von  einer 
Präposition  abhängig  entdecken  können,  wird  wohl  darin  seine 
Ursache  haben,  dass  es  sich  frülizeitig  verlor,  in  folge  des 
Zusammenfalles  der  meisten  seiner  formen,  mit  denen  des  ge- 
schlechtigen Substantivs  cenig.  Wir  können  es  aber  nachweisen 
als  absoluten  akkusativ  in  adverbieller  Verwendung,  in  welcher 
in  folge  seiner  leicht  kenntlichen  Stellung  zum  verbum  dies 
neutrale  cenig  sich  leichter  erhalten  konnte.  Für  dies  cenig 
haben  wir  nun  zweierlei  belege.  Die  einen  bieten  zwar  nicht 
cenig  selbst,  sondern  dessen  negation  ncenig,  aber  man  wii'd 
wohl  kaum  zu  behaupten  wagen,  dass  die  bildung  der  in  rede 
stehenden  form  bei  letzterem  wohl  möglich  war,  bei  ersterem 
aber  nicht.  Ein  anderes  bedenken:  dies,  dass  die  belege 
nicht  eigentlich  ae.  sind,  sondern  vielmehr  spae,,  ist  noch 
leichter  zu  beseitigen,  denn  die  spräche  vom  ende  des  12.  Jahr- 
hunderts zehrt  wie  bekannt  noch  fort  und  fort  von  dem  be- 
stände der  alten  zeit  und  wagt,  ausser  auf  lautlichem  oder 
formellem  gebiete  kaum  etwas  neues,  und  überdies  sind  ja  die 
meisten  der  in  den  OE.  Homilies  enthaltenen  stücke  nichts 
als  Umsetzungen  gut-ae.  Schriften  in  die  jüngere  lautung,  form 


d4 

und  Orthographie  mit  zahllosen  leicht  erkennbaren  resten  aus 
einer  längst  vergangenen  sprachperiode. 

Abgesehen  von  diesen  beiden  leicht  zu  berichtigenden  be- 
denken, sind  die  zu  gebenden  belege  um  so  wertvoller,  als  sie 
die  funktion  und  den  sinn  des  indefinitums  in  wünschens- 
wertester deutlichkeit  erkennen  lassen:  der  sinn  des  unge- 
schlechtigen  cenig  in  verbundener  form  ist  'irgend  etwas',  der 
von  ncenig  ist  'nicht  irgend  etwas',  'nichts',  der  adverbielle 
akkusativ  von  cenig,  muss  also  den  sinn  haben  'um  irgend 
etwas',  der  von  ncenig  muss  bedeuten  'um  nichts',  'durchaus 
nicht'.  Und  genau  diesen  sinn  hat  das  neng  der  beiden  fol- 
genden belege. 

spae.  Gif  pan  bihaged  Öe  heo  deled  and  neng  sullen  heom  Öeo  elmesse 
ah  gefen  OEH.  1 135,  foi-  ich  triste  pat  he  nele,  neng  hi  mine  wrihte,  ac 
for  his  milde  tcille,  of  pis  werses  grüne  mine  fet  hreiden  ib.  11217. 

§  109.  Nicht  so  leicht  ist  die  funktion  und  bedeutuug 
zu  erkennen  bei  der  anderen  art  meiner  belege,  obzwar  wir 
es  gerade  hier  mit  cenig  selbst  zu  thun  haben  und  einer  der 
belege  dem  besten  AE.  angehört.  Soviel  ist  auf  jeden  fall 
klar:  die  form,  in  welchem  cenig  in  dem  folgenden  ae.  belege 
erscheint,  lässt  doch  nur  zwei  deutungen  desselben  zu,  entweder 
als  adjektivisches  attribut  (=  irgend  ein  mehr)  oder  als  ad- 
verbiell  gebrauchter  akkusativ  des  substantivierten  adjektivs 
(=  um  irgend  etwas  mehr).  Während  nun  der  ersteren  deu- 
tung  die  späteren  belege  widersprechen,  da  dieselben  zweifellos 
sämtlich  komparativische  adverbien  aufweisen,  scheint  die 
letztere  deutung  zu  dem  ae.  belege  nicht  recht  zu  stimmen, 
da  dessen  ma  formell  als  Substantiv  verwendet  erscheint. 
Angesichts  dieser  Schwierigkeit  mll  ich  nun  nicht  daran  er- 
innern, dass  das  Altenglische  auch  attributiv  gebrauchte  ad- 
verbien kennt,  man  denke  nm^  an  die  üblichen  formein  na 
wilit  und  na  ping  und  an  die  kühne  Verbindung  naulit  ivela 
(sieh  unten  §  366  anm.).  Die  lösung  der  Schwierigkeit  liegt 
ja  viel  näher,  sie  liegt  in  dem  eigentümlichen,  zwischen  sub- 
stanti\ischer  und  adjektivischer  funktion  schwankenden  ge- 
brauche des  adverbs  ma,  der  bereits  im  besten  AE.  beginnt, 
wie  sich  des  genaueren  in  dem  schwierigsten,  über  auch 
interessantesten  kapitel  über  ma  und  mare  ergeben  wird  (sieh 
besonders  unten  §§  309  ff.).  Meine  auffassung  geht  also  dahin, 
dass  in  dem  ae.  belege,  dem  ich  leider  keine  weiteren  beifügen 


95 

kann,  das  ma  nur  noch  formell  als  Substantiv,  dem  sinne  nach 
aber  schon  als  adjektiv,  d.  h.  als  attribut  zu  dem  folgenden 
folca  verwendet  ist  und  dass  es  demnach  sehr  wohl  ein  es 
näher  bestimmendes  adverb  (unser  cenig)  bei  sich  führen  kann ; 
eine  konstruktion,  wie  sie  z.  b.  in  genau  entsprechender  weise 
in  Aelfi'ics  nis  Öcer  na  ma  niislicra  casa  (sieh  unten  §  309) 
wieder  begegnet  und  wie  sie  konsequent  durchgeführt  in 
Aelfrics  ne  synd  na  ma  namanspeligende  (sieh  unten  §  310) 
sich  zeigt.     Im  übrigen  vgl.  sum  §§  83  ff.  und  §  261. 

ae.  (&  him  from  afaran  Jiet  ealla  pa  hurcßvare  pe  he  of  oörum  londe 
htm  to  fultome  abeden  hccfde,  pcet  hie  him  gesunde  bürgen,  for  pcem  he  ne 
übe  pcBt  cenig  ma  folca  for  Ms  pingum  forwurde  Oros.  80,  33. 

me.  gif  pou  wolt  any  more  nie  hnoive  Kindh.  Jesu  817,    If  ye  ivil 

eny   more  of  it  Ch.  III  136,    And  first  I  shrew   myself If  thou 

bigile  me  any  öfter  than  oones  ibid.  2-1:7,  Or  i  i)rocede  ony  ferthere 
Maund.  5. 

ne.  You  are  not  to  goe  loose  any  longer  Sh. ,  Merry  W.  IV  2,  128, 
It  tvould  he  cruel  in  me  to  suffer  you  to  go  any  farther  Field.,  Tom 
Jones  8,  9. 

med.  any  more  (longer,  better  etc.  etc.).  Hierher  gehört  wohl  auch 
der  beleg:  Feio  people  ivoidd  he  any  the  ivorse  for  the  study  L.  Stephen, 
Hours  Libr.,  Ser.  I  347,  denn  the  (ae.  Py)  nimmt  nur  die  folgende  kausale 
bestimmuug  for  the  study  ganz  unnötiger  weise  voraus. 

Anm.  In  folge  einer  kreuzung  von  any  more  mit  dem  dem  afrz.  sauns 
plus  nachgebildeten  withoute  more  (sieh  unten  §  285)  erhalten  wir 
das  nicht  seltene  me.  And  sette  him  doun  ivithouten  eny  more  Ch. 
II  48,  He  wente  hym  home  ivithouten  any  moore  id.  V  50.  Hier 
ist  any  attributives  adjektiv. 

§110.  Anders  steht  es  mit  dem  (wohl  nur  amerikanisch-) 
mundartlichen  gebrauche  des  any  als  selbständigen  adverbialen 
akkusativs,  d.  h.  ohne  eines  jener  komparativischen  adverbien 
oder  adjektive.  Er  steht  parallel  zu  dem  in  §  84  behandelten 
gebrauche  von  some  und  ist  wohl  wie  dieser,  da  genau  ent- 
sprechende ae.  und  me.  belege  sich  nicht  finden,  erst  in  ne. 
bezw.  mod.  zeit,  also  sekundär,  entwickelt  worden. 

med.  Having  slept  scarcely  any  all  the  night  H.  Miller,  Scenes  &  Leg. 
XXX  (1857)  450. 

In  bezug  auf  die  entstehung  dieses  gebrauches,  die  ich 
in  §  84  als  unaufgeklärt  bezeichnen  musste,  bin  ich  jetzt  viel- 
leicht im  Stande,  einigen  aufschluss  zu  geben.  Ich  meine,  dass 
man  in  der  that  von  der  Verbindung  von  any  mit  einem  kom- 


96 

parativischen  adverb  oder  adjektiv  ausgehen  kann,  um  zu  dem 
vorliegenden  gebrauche  zu  gelangen.  Freilich  hat  sich  der 
gebrauch  des  selbständigen  any  nicht  aus  dem  gebrauche  des 
mit  komparativen  verbundenen  direkt  entwickelt.  Diese  Ver- 
bindung war  zu  fest,  zu  stereotj'p  geworden  im  laufe  der 
Jahrhunderte,  als  dass  amj  sich  aus  ihr  hätte  lösen  können. 
Bei  some  dagegen  war  das  nicht  der  fall,  hier  gab  es  eine 
derartige  Verbindung  überhaupt  nicht.  T\'enn  man  aus  einer 
fi^age  wie  ' Is  not  he  any  bette?'?'  eine  antwort  ableitete,  wie 
die  im  §  84  belegte  'Yes,  he  is  some  better',  so  stand  some  hier 
in  keiner  traditionell  engen  Verbindung  mit  better  wie  any  in 
der  frage,  es  war  im  gegenteil  völlig  selbständig  und  konnte 
auch  in  anderen  Umgebungen  im  sinne  von  'etwas',  'a  little' 
gebraucht  werden.  Hatte  sich  some  aber  in  diesem  sinne, 
natürlich  nur  in  Sätzen  mit  positivem  gehalte,  eingeführt,  so 
musste,  oder  konnte  doch,  sich  leicht  in  Sätzen  negativen  ge- 
holtes any  in  demselben  sinne  einstellen. 

Ich  will  diese  entwicklung  nicht  als  unumstösslich  richtig 
hinstellen,  ich  gebe  sie  'for  what  it  is  worth',  bis  eine  bessere 
gefunden  sein  wird. 

§  111.  Schon  fi^ühzeitig  darf  any  (oder  one??)  als  Subjekt 
von  nebensätzen,  deren  conjunktion  von  dem  adverb  there  be- 
gleitet ist,  ausgelassen  werden. 

ae.? 

me.  In  al  the  parisshe  wyf  ne  was  ther  noon  Tliat  to  the  offryng 
byforn  kire  schulde  goon,  And  if  ther  dide,  certeyn  so  wroth  tvas  sehe, 
That  etc.  Ch.  H  15. 

mod.  dasselbe. 

§  112.  Die  im  §  109  behandelte  form  ist  die  einzige  spur 
die  wir  im  AE.  von  dem  ungeschlechtigen  Substantiv  (enig  ent- 
decken können.  Ueberall  dort,  wo  dasselbe  hätte  gebraucht 
werden  müssen,  ist  es  mit  hilfe  des  Substantivs  ])ing  verdeut- 
licht, dem  cenig  entweder  als  attributives  adjektiv  dient  (a), 
oder  das  es,  bei  adverbiellem  gebrauche,  selbst  als  attribut 
und  zwar  in  der  form  eines  partitiven  genitivs  begleitet  (b). 

a)  He  ne  gepafode  pcet  hi  cenig  ping  sprcecon  Luc.  4,  41,  Ne  ondrcet 
pu  /)e  ceniges  pinges  Apoll,  oi  T.  p.  22. 

b)  he  ne  mihte  cenig  öinga  gebunden  beon  Beda  592,  5 ,  Ne  sculon 
moESsepreosias   nateshwon   ncenig  pinga    butan   oÖrum   mannum    mcessan 


97 

singan  L.  E.  I.  7  (ßosw.-T.  s.  v.),  so  selten,  meist  steht  der  instrumental: 

hwceper  tven  wcere  pcet  we  lenige  öinya pcet  ealond  gesecean  mihton 

ib.  613,  29 ,  Nolde  eorla  hleo  cenige  pinga  pone  civecdni-cuman  civicne  for- 
Icetan  Beow.  792,  se  sylfa  willa  luenige  Öinga  butan  synna  heon  mceg 
Beda  495,  20. 

Wie  dies  adverbielle  cenige  (oder  cenig)  pinga  zu  dem  me. 
ebenso  adverbiell  verwendeten  any  thing  sich  verhält,  ist  noch 
nicht  sicher.  Ich  glaube  nicht,  dass  letzteres  auf  ersteres 
zurückgeht,  sondern  vielmehr  auf  die  absolute  akkusativformel 
*cenig  J)ing,  zu  dem  mir  das  obige  cenig  dinga  eine  überleitende 
form  zu  sein  scheint,  und  das  sicher  auch  schon  im  AE.  be- 
standen hat,  da  sich  ncenig  pijig  im  AE.  (Icercle  hine  pcet  Jxet 
ncenig  ding  ne  gedafenade  swa  (e])elum  cyninge  Beda  514,  38) 
und  nan  ping  im  Spae.  in  derselben  weise  gebraucht  findet 

{peo  stvuster ne  heo  nan  Jnng  sari^  Reg.  Bened.,  Wint. 

Vers.  109,  24).  Einen  sicheren  aufschluss  über  diese  frage  wird 
nur  die  metrik  geben  können.    Im  übrigen  vgl.  unten  §  383. 

§  IIB.  Bei  der  besprechung  der  adjektivischen  Verwen- 
dung von  (enig  heben  wir  nur  die  fälle  hervor,  die  in  logischer 
oder  sprachgeschichtlicher  beziehung  bemerkenswert  sind. 

Das  AE.  verwendet  cenig  besonders  gern  in  Vergleichs- 
sätzen, um  anzudeuten,  dass  der  den  massstab  des  Vergleiches 
bildende  gegenständ  die  verglichene  eigenschaft  in  irgend 
einem  beliebigen,  d.  h.  im  höchsten  grade,  besitzt  und  dass  der 
vergleich  trotzdem  noch  zutreffend  ist.  Diese  ausdrucksweise 
hat  sich  im  ME.  erhalten,  scheint  aber  seit  dem  NE.  sich  zu 
verlieren. 

ae.  seo  ys  scearpre  ponne  ceni  stveord  Ps.  44,  4 ,  heo  cefre  tyrnÖ  on 
butan  US,  siviftre  ponne  cenig  myhihioeol  Wright,  Pop.  Treat.  p.  1. 

frme.  ^imstanes  steapre  pen  is  eng  steorre  Kath.  1648 ,    stanes 

isliket  &  ismaket  as  eng  gles  smeöest  ib.  1661,  su-ettre  pen  eauer  eni  halewi 
ib.  1692,  hü  colede  anan  ant  loarÖ  hirc  as  wunsum  as  euer  eni  wlech  weter 
Jul.  70,  ant  set  te  halefule  beast,  as  eauer  ei  iburst  bar,  pat  gründe  his 
tuskes  ib.  69. 

me.  water  .  .  .  .  p(  foide  stonck  7  ccüdore  tcas  pen  eng  is  Pat's  Fegf. 
378,  A  tchit  coluere  as  eni  snotv  St.  Kenelm  189,  Stille  so  eni  stone  St.  Brand., 
pe  erl  fei  dun  an-on  Also  ded  so  ani  ston  Havel.  2649,  he  feile  down  dede 
as  any  stone  Br.  p.  44,  pe  mone  ....  Sal  bicutn  rede  als  ani  blöde  Cursor 
M.  22497 ,  Blak  as  any  coylle  Town.  M.  p.  4 ,  My  harte  is  hevy  as  any 
lede  ib.  p.  162,  sum  time  it  hentis  me  wip  hete  as  hot  as  ani  füre  Will. 
o£  P.  907. 

£.  Emenkel,  Das  Indefinitum.  7 


98 

ne.  a  marucyloiis  great  serpent,  heyer  then  any  liors  Berners'  Huon 
p.  374. 

mod.  His  moxäh  is  ivider  than  any  church  door  Planche,  Fortuuio  1,  4. 

§  114.  In  auffälligerweise  tritt  behufs  Verstärkung  any 
für  den  unbestimmten  artikel  ein.  Der  gebrauch  ist  bisher 
weder  im  AE.  noch  im  NE.  beobachtet  worden. 

me.  Heo  hi  Jieten  goä,  ^if  pcit  he  icolde  eni  chüd  hem  sende,  To  godes 
serm'se  to  ohlegi  pat  chüd  Geb.  Jesu  105,  Joachim  to  pe  teviple  icende  preo 
sipe,  to  stahlen  his  hi-heste,  ^if  god  him  eni  child  sende  ib.  108,  heo  [seil. 
pe  hrugge]  tvas  so  narw,  p<^  vnnepe  me  mygte  per  vjje  sette  eny  fot  Pat's 
Fegf.  471,  he  ne  scholde  him  so  hi-telle,  7  he  glide  in  eny  half,  /)'  he  ne 
uelle  in  to  helle  ib.  476,  ähulich  ib.  298 ;  For  trustith  wel,  it  is  an  impossihle 
Thal  any  clerJc  schal  speke  good  of  wyfes  Ch.  11  227,  Witnesse  on  him,  that 
eny  parfit  clerk  is  id.  III  241,  Alla  tvas  nat  so  nyce  To  him  ....  Sent  eny 
child,  btit  ....  He  wente  him  seif  id.  n  203,  Äs  tvel  to  scheiven  his  magni- 
ficence  As  to  doon  eny  hing  a  reverence  id.  11  200,  da  hier  nur  Atta  ge- 
meint sein  kann,  so  heisst  dies :  to  do  tlie  hing  a  reverence  due  to  any  hing. 

Anm.  Dass  any  oft  keinen  weiteren  zweck  hat  als  den  ausdruck  zu 
dem  es  logisch  gar  nicht  passt,  lediglich  zu  verstärken,  erkennen 
Anr  noch  deutlicher  an  dem  belege  But  forlh  sehe  ivil,  er  eny  day 
he  daivet  Ch.  II  217.  Da  hier  nur  ein  einziger  bestimmter  tag  in 
frage  kommen  kann,  so  könnte  man  sagen,  dass  any  hier  den  be- 
stimmten artikel  vertritt.  Any  hat  aber  hier  einen  sinn,  wie  viel- 
fach ever  und  das  ganze  wäre  etwa  zu  übersetzen :  '  noch  lange  ehe 
der  tag  anbricht'. 

§  115.  In  begleitung  des  substantivierten  Zahlwortes  an 
(one)  oder  als  mitattribut  desselben  =  irgend  ein  einzelner' 
findet  sich  amj  schon  sehr  fi'üh.  wenn  auch  nicht  ganz  so  früh, 
wie  ceghivüc  und  nan  (sieh  §  27). 

Als  substantivisches  regens  von  any  findet  sich  an  schon 
ende  des  14.  Jahrhunderts. 

me.  Bot  ymang  vthyre  paynis  sere  pat  pai  haf  tholyt  pat  are  here 
pe  mäste  grewand  of  ony  ane  Is  /jat  pai  had  vatir  nane  Barb.  Legg.  188, 
811,  diese  kreuzung,  entstanden  aus  mare  grcivand  than  ony  ane  -}-  mäste 
grcivand  of  all,  ist  ganz  gewöhnlich;  vgl.  Grundriss  §  145  g. 

ne.  und  mod.  gewöhnlich. 

Als  mitattribut  von  any  findet  sich  a7i  erst  gegen  mitte 
des  15.  Jahrhunderts. 

spme.  A7iy  one  persoyi  Pecock,  Eepr.  (citiert  nach  dem  Osf.  Dict.), 
and  what  my  seyd  Lord  Chamherleyn  may  do  with  the  kyng  and  with  all 
the  Lordys  of  Inglond,  I  trowe  it  he  not  unknowyn  to  you  most  of  eny 


I 


99 

on  man  alyve  Paston  L.  IH  p.  52,  he  ihynJceih  that  he  sholde  have  as  grete 
a  lakJce  of  you  as  off  any  one  man  in  that  contre  ib.  p.  160. 

ne.  an  alten getteth  hym  to  the  u-alles  amonge  the  souldiers,  & 

doth  more  good  than  any  one  man  Cox's  Khethoryke  p.  85,  a  thousande 
mo  latine  tvordes  than  tvere  togither  in  any  one  Dictionarie  puUyshed  in 
ihis  royalme  Fl.'s  Leseb.  p.  255  (a.  1538). 

mod.  gewöhnlich,  z.  b.:  In  both  cases  the  lines  affected  seen  nt  any 
one  Urne  are  relatirely  feto  in  number  Nature,  Nov.  10,  '98,  p.  34. 

§  116.  Als  attribut  anderer  Zahlwörter  entweder  als  sub- 
stantivischer regentien  oder  als  mitattribute  mit  diesen  zu  an- 
deren regentien,  findet  sich  wnig  schon  in  ae.,  also  in  sehr  viel 
früherer  zeit,  als  nun  bezw.  no  (vgl.  dies  §  36  b)  in  derselben 
Verbindung.  Andere  indefinita  finden  sich  in  dieser  Verbindung 
ebenso  früh  (z.  b.  oder),  aber  nur  bei  nan  und  bei  miig  bietet 
die  Verbindung  den  gleichen  logischen  gehalt  dergestalt,  dass 
das  eine  wie  das  andere  eine  anzahl  von  einheilen  zu  einer 
geschlossenen  gruppe  vereinigt  und  damit  anderen  eben  solchen 
gruppen  gegenüberstellt. 

ae.  Ne  ivene  ic,  civa^ö  O.,  da^t  cenige  tivegen  latteoioas  emnar  qefuhten 
Oros.  96,  34. 

spme.  I  have  done  of  myn  more  largely  [to  my  one  doughter!]  then 
ever  I  puriwse  to  do  to  any  tweyn  of  hyr  susters  Paston  L.  in  p.  177. 

mod.  he  appears  to  admire  with  the  same  heaHy  feeling  of  friendship 
M.  de  Mun  and  Taine,  Renan  and  M.  d'Hulst,  M.  d'IIaussomille  and  M. 
Ludovic  HaUvy  ....alias  diverse,  socially,  intellectually,  and  politically, 
as  tt  ts  possible  for  any  six  men  of  the  same  nationality  to  he,  Academv 
Feb.  26,  1898,  p.  221.  ^  ^  j, 

§  117.  Sonst  ist  bei  dem  adjektivischen  gebrauche  von 
(enig  nur  der  fall  bemerkenswert,  in  dem  es  sich  mit  dem 
possessiv  (a)  oder  dem  bestimmten  artikel  (b)  als  mitattributen 
eines  beliebigen  regens  derartig  verbindet,  dass  das  ganze 
einen  logischen  gehalt  erhält,  den  man  anderwärts  und  na- 
mentlich von  ne.  zeit  an,  mit  hilfe  des  von  einem  partitiven 
genitive  begleiteten  indefinitums  ausdrückt  (vgl.  sum  §  93, 1). 

a)  ae.   on  amegum  hiora  kwilsticcum  Leges  zElfr.  96,  43,  gif  Öu  cenig 
(a.  1.  cenige)  Ms  reliquias  hcebbe  Beda  538,  40. 

ne.  that  it  wolde  please  Your  grace  to  send  any  your  Servauntes  unto 
hym  Fl.'s  Leseb.  334. 

b)  spme.  I  oiujhte  rather  t'enprynte  his  actes  and  noble  feates  than  of 
Godefroy  of  boloijne  or  ony  the  eight  Preface  of  Morte  D.  2,  1. 


100 

§  118.  Ueberall  dort,  wo  wir  diese  konstruktion  bei  siii- 
gularischen  begriffen  finden,  bei  denen  die  idee  einer  teilung 
völlig  ausgeschlossen  ist,  haben  wir  es,  me  bei  an  (§  30)  und 
sum  (§  93  VI) ,  wohl  mit  dem  resultate  einer ,  hier  besonders 
spät  eintretenden,  angleichung  zu  thun. 

spme.  tce  he  content  the  sayd  doggeres  make  ther  viages  at  ther  lihertes, 
eny  our  uryting  or  comandment  mad  into  the  contrary  nat  withstandyng 
Paston  L.  III  368,  eine  angleichung  etwa  an  die  entsprechende  konstniktion 
bei  pis  und  eall,  sieh  Wortstellung  p.  162. 

ne.  For  tvhat  we  know  must  he  and  ts  as  common  As  any  the  most 
vidgar  thing  to  sense  Sh.,  Hml.  I  2,  99,  less  attemptahle  than  any  the  rarest 
of  our  ladies  id.,  Cymh.  I  4,  65 ,  I  shotüd  he  very  hlameahle  to  endeavour 
to  hide  any  the  hast  hias  xipon  my  mind  from  you  Rieh.,  Clarissa  1 126, 
eine  angleichung  an  die  entsprechende  koustruktion  beim  zahlwort,  sieh 
Wortstellung  p.  160  f.,  sowie  unten  §  203. 

§  119.  Das  dem  positiven  fcnig  gegenüberstehende  ne- 
gierte ncenig,  welches,  ebenso  wie  das  erstere,  als  Substantiv 
wie  als  adjektiv  sich  findet,  bietet  ausser  dem  wenigen,  worauf 
die  vorstehenden  §§  bezug  nehmen,  kein  weiteres  Interesse. 
Im  AE.  in  fast  ebenso  häufigem  gebrauch  wie  wnig  stirbt  es 
gegen  ende  der  frme.  zeit  aus ;  die  letzten  belege  scheinen  sich 
bei  Orm  zu  finden.  Das  erbe  dieses  ncenig,  bei  Orm  nanis, 
hat  nun  (none,  no)  angetreten. 


Swelc  >  such. 

§  120.  In  der  bedeutung  von  lat.  'talis'  findet  sich  swelc 
mit  seinen  jüngeren  formen  zu  allen  zeiten  als  Substantiv  wie 
als  adjektiv  in  gewöhnlichem  gebrauche. 

Anm.  Greius  ausatz  sivelc  =  ' qnisqne^  beruht  auf  eiuem  eiuzigeu  be- 
lege: godfremmendra  sioilcum  Beow.  299  und  ist  deshalb  schon  frag- 
lich. Bei  genauerem  zusehen  erweist  sich  jedoch  dies  sioilcum  als 
relativ,  wie  es  unten  §§  121  uui!  135  belegt  ist. 

Doch  hat  dieser  gebrauch  nach  einigen  selten  hin  nicht 
unbedeutende  einschränkungen  erfahren.  Eine  dieser  ein- 
schränkungen  betrifft  das  im  persönlichen  sinne  substantivierte 
swelc.  Als  Subjekt  wie  als  objekt  bezw.  als  teil  einer  ad- 
verbiellen  bestimmung  kommt  dasselbe  schon  im  AE.  nur 
selten  vor.  Im  plural  lässt  es  sich  noch  öfter  beobachten, 
aber  vom  NE.  an  nur  selten  ohne  nachfolgenden  relativsatz. 

ae.  öonne  pinep  ßcet  Goäe  unriht  pcet  he  sivelce  swence  Boeth.  384,  2-i, 
Hu  he  mid  searmve  stvylce  acicecdde  Ps.  108,  16,   Sivylcra  sipfcet  Rä.  20,  9. 

frme.  Ne  heo  pu  natviht  offruht  for  pinen  p  fareÖ  forö  in  an  hond- 
hivtle,  for  iviÖ  stuucche  pu  scheut  buggen  7  bigeoten  pe  endelesse  Missen 
Kath.  1618,  Porphire  ....  ferde  pider  i  pe  niht,  7  sivucche  wiÖ  him  of  his 
men  p  he  ivel  truste  an  ibid.  2190,  Alle  pa  paü  lofenn  Godd  ....  sivillke 
sindenn  Cristess  folle  Orm  2251  u.  ö. 

me.  And  seide  to  sivkhe  that  snffre  tvolde  that  etc.  Piers  PI.  101-49  u.  ö., 
Ai/ein  swiche  Salomon  speketh  ibid.  9701. 

ne.  such  1  loill  have,  ichom  I  am  sure  he  hnoics  not  from  the  enemy 
Sh.,  All's  ni  6,  24,  No  little  part  Of  such  as  have  been  consuls  Ben  Jouson, 
Sejanus  1 1,  Beceive  him  therefore  in  the  Lord  toith  oll  gladness  and  hold 
such  in  reputation  Phil.  2, 29,  Adulation  ever  follows  the  ambitious,  for 
such  alone  receive  most  pleasure  from  flattery  Goldsm.,  Vicar  3. 

mod.  Such  as  I  are  free  in  spirit  Scott,  Q.  Durw.  16, 1. 

§  121.  Im  Singular  scheint  jedoch  das  geschlechtig  sub- 
stantivierte pronomen  kaum  vorzukommen,  ausser  als  prädikat 
oder  relativ  (sieh  §  122). 

ae.  sicele  eoiver  sivelce  him  selfum  Öynce  bcet  he  ivisust  sie  Cura  P. 
202,  19,  mid  swelce  hrcegle  he  ineode,  mid  sivelce  gange  he  ut  Leges 
Aelfr.  58,  11. 


102 

frme.  He  somenede  fcerd,  sivtäc  nes  nceuere  ecer  on  erde  La^.  1 177. 
me.  Jxm  sal  par  rise  in  pat  s/'quar  A  soru,  suük  loas  never  ar  Auti- 
crist  205. 

§  122.  Als  prädikat  ist  jedoch  das  geschlechtig  substan- 
tivische sivelc  im  plural  wie  im  singular  ganz  gewöhnlich. 

ae.  se  pe  sivylc  byÖ,  he  etc.  Ps.  23,  5,  hu  he  ivolde,  Öcet  mon  him 
miltsode,  gif  he  sivelc  (i.  e.  ein  ungläubiger)  wcere  Cura  P.  100, 12,  se  se  pe 
sivelc  ongieten  sie  pcet  he  da  crceftas  hcebbe  etc.  ibid.  58,  9,  swilc  is  se 
Wisdom,  pcet  etc.  Boeth.  382,  5 ,  swelc  öcet  folc  hiÖ,  sivelc  biÖ  se  sacercl 
Cura  P.  132,  6,  he  ne  mceg  hi  geseon  sivylce  swylc  heo  is  Solil.  180,  18, 
swele  wes  peaiv  hirct  Andr.  50,  heora  peawas  sint  swelce  Boeth.  26,  7, 
swcelce  (i.  e.  gode  &  feigere)  hi  tvoldan  beon  ibid.  66, 14,  eala  pcet  ure  ticla 
nu  ne  mihtan  iveorÖan  sivilce  ibid.  74,  6 ,  ac  pa  unrihtivtscm  ne  beoÖ  na 
swylce  Ps.  1,  5. 

frme.  Bi-hold  up  to  heuene  ....  and  tel  pe  sterres  ....  for  swich 
shal  ben  pin  of spring  OEH.  11  143  aus  sie  erit  seinen  tuum;  his  hcecl  [B 
heer]  ives  siviäe  stva  beoÖ  goldwir  La^.  I  300,  siviüche  weoren  his  dede  ib.  280. 

me.  SivKch  am  i  noiipe  ase  ich  am,  iVe  beo  for  me  in  ivrathpe  non 
Kindh.  Jesu  1152,  heo  schulle  be  such,  pat  no  prince  dorre  hem  forsaJce 
Rob.  of  Gl.  p.  112,  If  he  be  suche  as  I  hym  holde  Ipom.  625,  She  tvas  right 
swich  to  Seen  in  hire  visage  As  etc.  Ch.  IV  335 ,  They  him  bisoughte  Of 
herberwh  and  of  ese  .  .  .  .  'If  ther  be  eny,  Sivich  as  it  is,  yit  schul  ye  have 
your  part '  id.  11 128,  Diseret  he  was  .  ...  He  semede  such  ib.  11. 

Anm.    Dieses  zeigt  sieb  auch  im  Afrz.  vous  serez  tels  que  je  pensse, 
souverains  de  toiis  les  autres  Froiss.  X  83,  27. 

ne.  such  is  the  simplicity  of  man  Sh.,  L.  L.  L.  I  1,  219,  His  behaviour 
is  such  that  etc.  Field.,  J.  Andr.  4,  6. 

mod.  Such  has  been  the  perplexing  ingenuity  of  commentators  that  etc. 
Irving ,  Columbia  1 1 ,  His  misery  tvas  such  that  etc.  Macaul. ,  Hist.  of  E. 
in  193,  You  are  our  eider  brother  —  as  such  we  view  yoti  Thack.,  H.  Esm. 
3,4;  such  is  life,  such  is  the  case,  to  continue  stich  etc.  Such  the  master, 
such  the  servant  nicht  entwickelt  aus  dem  AE  (Cura  P.  132,  6,  sieh  oben), 
sondern  gebildet  nach  tel  maitre,  tel  valet. 

Auch  im  Wechsel  mit  one  wie  z.  b.  in:  If  'Zack'  is  not  yet  a  master, 
she  is  on  the  tvay  to  become  such  Acad.,  21  Oct.,  99,  p.  455. 

§  123.  Substantivert  in  abstrakt  neutralem  sinne  ist  das 
pronomen  in  den  ältesten  perioden  der  spräche  ganz  gewöhn- 
lich, scheint  jedoch  gegen  die  neuzeit  hin  sich  nur  noch  in 
prädikativer  Verwendung  zu  finden. 

ae.  gif  tve  Öonne  scomiaÖ,  pcet  ive  to  tmcudum  monnum  sivelc  sprecen, 
hti  dtirre  tve  Öonne  to  Gode  swelc  sprecan  Cura  P.  62,  7,  ne  bip  swylc 
cwenlic  peaw  Beow.  1940,  ne  bip  swylc  earges  siÖ  ih.25il;  häufig  besonders 
hwcet  swylces,  (n)awiht  swylces  u.  ä. 

frme.  aU  swillc  annd  stvillc  comm  Sannt  Johan  To  shcewenn  Orm  9381. 

me.  pe  godmen  sal  suilk  se  be  tvroght,  pai  sal  be  studiand  in  pair 


103 

thoglit  Queper  pat  he  he  crist  or  nai  Anticrist  181 ,  And  if  he  wit  with 
any  gin  pat  poiv  my  bocly  file  ivith  syn  Or  onclene  hifing  to  me  becle,  He 
tvill  he  ivrath  for  sivilk,  in  clede  Life  of  St.  Cecilia,  MS.  Cott.  Tib.  EVI!  v.  70. 

Lo!  such  it  is  for  to  he  recheles  Ch.  III  2'47,  Lo!  such  ü  is  a  milier 
to  he  fals  id.  H  134. 

mod.  such  as  it  is  n.  ä. 

§  124.  Da  in  der  prädikativen  Verwendung,  wie  sie  in 
den  letzten  beiden  §§  behandelt  ist,  die  bedeutung-  des  pro- 
nomens  sich  der  eines  adverbs  {stva  >  so)  nähert,  so  nimmt 
es  nicht  wunder,  wenn  such  gelegentlich  an  stellen  erscheint, 
auf  welche  so  von  anfang  an  ein  alleiniges  anrecht  hatte. 

So  erscheint  es  muudartlich  an  stelle  der  gradationspartikel  so  vor 
much  :  such  much  for  Annanäcüe  Fl.'s  Dict.  s.  v. 

So  erscheint  es  mundartlich  (Leicestersh.)  in  einer  der  im  Grnndriss 
§  l'^l  X  besprochenen  nahe  verwandten  redensart  and  so  :  I  won't  stay 
here  haggling  all  day  and  such  Halliw.  Dict.  s.  v.  (wenn  dies  nicht  von 
der  unten  §  130  (s.  oder)  behandelten  Verbindung  abgeleitet  ist). 

Es  könnte  auch  an  die  stelle  von  so  getreten  sein  in  der  Verbindung 
such  like,  doch  liegt  hier  wohl  aualogiebildung  zu  such  other  etc.  vor,  sieh 
unten  §  128. 

§  125.  Das  bei  massbegriffen  verwendete  substantivische 
neutrum  stvilc  (ein  solches)  entspricht  unserem  '(eben)  so  viel'. 

ae.  Hivites  sealtes  sioilc  siva  mcege  mid  feower  fingrum  geniman 
Leechd.  II 130,  2,  Sivelc  sica  hip  preo  beana  ib.  228,  5,  Medmicel  pipores 
and  Oper  swilc  cymenes  ib.  256,  5  =  und  ein  anderes  ebensolches  (quantum) 
kümmel;  feoivertig  daga,  nihta  oÖer  stvilc  Gen.  1383,  fra't  folces  Denigea 
fiftyne  men  and  oÖer  swylc  ut  offerede  Beow.  1583. 

Daher  mit  kardinalzahl  statt  multiplikativzahl  (sieh  Grund- 
riss  §  178?)  =  '2  (3  usw.)  mal  soviel'. 

ae.  Mecdican  seaives  pry  lytle  bollan  gemengde  loip  swilc  tu  tvcBteres 
Leechd.  I  214, 15,  Genim  wines,  and  eles  swilc  healf  ib.  180,11  =  'halb  so 
viel  Öles  als  wein'.   Seile  htm  tiva  swylc  swylce  man  cet  him  nime  ib.  400, 18. 

Daher  noch  me.  Vor  hü  hadde  suche  pritti  men  as  were  in  höre  side 
Rob.  of  Gl.  439  aus  quoniam  tricies  plures  erant  cceteris;  suche,  dessen  e 
metrisch  nicht  gemessen  wird  und  grammatisch  keine  geltung  hat,  ist 
neutrum  und  men  steht,  wie  so  oft,  für  den  alten  genitiv-plm-al;  The 
stinne  is  heuere  than  the  mone  more  than  suche  threo  than  hit  beo  hunne 
to  the  mone  Pop.  Treat.  p.  134,  Wel  mo  thider  (joth,  ic  wene,  ge  mo  than 
such  tene  ibid.;  If  he  biivinnep  o^t  of  pe,  ^if  him  of  pine  suche pre  Floris 
&ßl.,  Cambr.  MS.  352,  Ilyt  (seil,  pe  soule)  may  no  more  but  he  in  heuene 
poghe  we  gaue  pys  (seil,  gold)  and  sicych  seuene  Br.,  H.  S.  6336  (vgl.  More 
pank  pou  getest  for  swych  sV^iyng  pan  seuene  so  moche  wyp  chydyng 
ib.  6835),  As  thoghe  therthe  envye  icolde  To  he  gayer  than  the  heven,  To 
have  moo  floures,  swiche  seven  As  in  the  walkene  sterres  he  Ch.  V.  167 


104 

=  siebenmal  mehr  blumen  als  etc.;  And  to  my  doom,  fayrer  ilian  swich 
twelve  as  evere  she  tvas  shal  I  fynden  id.  IV  316 ,  than  ist  falsch !  Es  ist 
zu  übersetzen:  zwölfmal  schönere  als  je  sie  war  etc.;  Btit  TJielaman  .... 
nold  her  not  to  Jus  spotise  tan,  And  sehe  tcas  grettere  than  he  Or  alle  his 
Tcyn  hy  suche  thre  Land  Troy  B.  1744,  hy  ist  überflüssig;  For  sicur  thei 
ivere  suche  ihre,  TJien  Achilles  <&  his  meyne  ib.  4009,  Bemus  hroxight  ilious- 
andes  thre  hiygtes  gode  .  .  .  .,  3Ienelaus  hrought  suche  tivo  ib.  5221. 

Dasselbe  kennt  auch  das  Afrz.,  nur  dass  es  sein  tawf  [flektiert!]  nach- 
stellt: Loi'S  fut  li  rois  deus  tans  espris  De  eorouq  qu'il  ainc  n'ot  este 
Kaoul  de  Houd.,  Gauvain  512. 

§  126.  Der  attributive  gebrauch  von  swelc  ist  zu  allen 
Zeiten  gewöhnlich  und  bietet  des  interessanten  so  wenig,  dass 
wii'  uns  darauf  beschränken,  die  fälle  zu  besprechen,  in  denen 
swelc  das  attribut  anderer  adjektivischer  pronominen  ist,  oder 
zugleich  mit  diesen  als  attribut  anderer  regentien  fungiert. 

Zunächst  die  Verbindung,  in  welcher  swelc  das  attribut 
bildet  zu  dem  zahlworte  an  als  regens. 

Wie  aus  der  erörterung  zu  dem  indeflnitum  an  §  27  her- 
vorgeht, ist  ein  ae.  *stvelc  an  bisher  nicht  gefunden  worden 
und  man  konnte  deshalb  vermuten,  dass  das  bei  Orm  11595, 
12700  u.  ö.  zum  ersten  male  beobachtete  suillk  an  nach  dem 
muster  der  ae.  ceglnvylc  an  und  nan  an  (§  36  a)  bezw.  von 
deren  jüngeren  formen  gebildet  ist. 

Wie  lange  dieses  sivülk  an  bestanden  hat,  lässt  sich  mit 
Sicherheit  nicht  bestimmen.  Bei  Ch.  findet  es  sich  als  sivich 
oon  ganz  gewöhnlich  und  auch  aus  dem  Spme.  ist  es  leicht 
belege  füi-  such  one  aufzutreiben.  Erst  im  NE.  scheint  das 
blatt  sich  zu  wenden.  Da  die  ca.  1530  entstandene  ausgäbe 
von  Lord  Berners'  Huon  pp.  287  und  505  such  one  zeigt, 
während  die  dritte  ausgäbe  (von  der  zweiten  ist  kein  exemplar 
erhalten)  vom  Jahre  1601  an  diesen  stellen  such  a  one  bietet, 
so  bekommen  wir,  grob  geschätzt,  die  mitte  des  16.  jahrh.  als 
den  Zeitpunkt,  in  dem  die  letztere  formel  die  erstere  entgiltig 
abzulösen  begann.  Doch  zeigt  sich,  was  gar  nicht  zu  ver- 
wundern, such  a  one  sporadisch  schon  bedeutend  früher:  [a  saynt] 
JEuen  soche  a  one  as  paynters  do  pay^it  Fl.'s  Leseb.  (a.  1528) 
p.  82;  und  der  bis  jetzt  älteste  beleg  stammt  aus  der  wende 
des  14.  jahrh.:  Such  an  on  as  is  of  gode  7»a«e>-e5  Maundev.  p.  287. 

Auf  jeden  fall,  lange  vor  dem  aussterben  der  alten  formel 
such  one,  ist  die  neue  formel  such  a  one  in  gebrauch  gekommen, 
deren  artikel  sich  daraus  erklärt,  dass  das  regens  one  irgend 


105 

einem  anderen,  appellativischen,  regens  gleichgesetzt  wurde, 
dessen  artikel  genau  wie  im  falle  von  many  nicht  vor  das 
attributive  such,  sondern  hinter  dasselbe  gestellt  wurde.  Diese 
Stellung  war  nicht  immer  in  gebrauch  gewesen.  Das  AE.  kannte 
den  unbestimmten  artikel  bei  sivelc  überhaupt  nicht.  Und  im 
Frme.  begegnet  er  zunächst  in  der  bei  allen  attributen  üblichen 
Stellung,  so  bei  La^.  of  ane  stvulche  hare  II  89,  a  swulc  mon 

III  270  u.  ö.  Aber  obgleich  die  alte  Stellung  sporadisch  noch 
ende  des  13.  Jahrhunderts  vorkomm.t,  so  bei  Eob.  of  Gl.  a  such 
clüld  2111,  findet  sich  doch  die  neue  fügung  schon  einmal 
bei  Lajamon:  swilc  a  sone  II  368  und  einmal  bei  Orm:  sivillc 
an  mann  12393.    Vgl.  oben  §  22. 

§  127.  Die  attributive  Verbindung  von  sivelc  mit  den 
übrigen  kardinalien  entweder  als  regentien  oder  als  mit- 
attribute  eines  beliebigen  anderen  regens  ist  zwar  bereits  im 
AE.  nachzuweisen,  ist  aber  dort  so  selten,  dass  für  die  er- 
haltung  dieser  Verbindung  bis  ins  NE.  ausserdem  noch  die 
genau  entsprechende  afrz.  fügung  in  frage  kommen  dürfte. 

ae.  Ic  pcet  lonäbiiend  leode  mine  sele-rcedende  secgan  hyrde,  pcet  hie 
gesawon  sivilce  twegen  micle  mearc-stapan  moras  healdan  Beow.  134:3 
=  zwei  solche  wie  Grendel  einer  war. 

afrz.  Dame,  dist  ü,  ceste  (seil,  espee)  ne  m'a  mestier;  De  teus  .XL. 
ne  donroie  un  denier  Aliscans  3820 ,  et  {U  coens)  fu  plus  lies  de  le  prise 
et  saisine  de  Haimbon  que  de  telz  quarante  castiaus  qui  sont  en  Bretagne, 
car  il  y  a  bonne  ville  et  grosse  et  bon  port  de  mer  Froiss.  11  98,  19,  vous 
estes  consillies  dous  roy  de  Navare  qui  vous  degoit  et  en  deceveroit  telz 
soixante  que  vous  estes  ib.  V  181,  5. 

frme.  pat  Uortiger  weore{n)  wuröe  to  walden  pas  peode  bcct  pene 
swulche  preo  kinges  Lag.  II 137,  Uortiger  war  allerdings  nur  stiward. 

me.  And  sethe  pat  ilke  same  peef  For  Blaitnchefloiire  lie  it  (seil. 
pe  coupe)  ^eef;  For  he  tvyst  to  tvynne  suche  pree,  Mygt  he  hur  bryng  to 
his  contree  Floris  &  Bl.  185,   It  is  a  thynge  ivel  bet  than  siciche  fyve  Ch. 

IV  158  =  besser  (angenehmer)  als  fünf  solche  (wie  der  vorerwähnte  glücks- 
fall  des  abzuges  der  Griechen),  God  help  me  so,  I  knowe  nat  swiche  tweye 
ibid.  160  =  ich  kenne  nicht  zwei  solche  (wie  den  vorgenannten  Troilus). 

spme.  and  as  for  III  beds  of  astate,  no  kyng  crystyned  can  schew 
sych  III  Paston  L.  p.  405. 

ne.  Vgl.  When  Huon  saw  that  he  had  slayne  the  .V.  yongc  gryffons 
he  thonkyd  oure  lord  god  for  the  grase  that  he  had  sent  hym  as  to  ouer- 
come  suche  .V.  terryble  beastis  Berners'  Huon  p.  4:32.  Daneben  in  gewöhn- 
licher Stellung:  he  hath  sauyd  you  otd  of  .II.  suche  GnJfes  (i.e.  die 
vorerwähnten  Perelous  Gidf  und  Gidf  of  Ferse!)  ib.  p.  461. 


106 

§  128.  Während  such  (a)  one  nur  in  substantmsclier 
Verwendung  sich  findet,  ward  such  an  other,  PL  such  other, 
sowohl  als  Substantiv  wie  als  adjektiv  gebraucht.  Die  spräche 
kennt  diese  Verbindung  jedoch  erst  seit  me.  zeit.  Das  AE. 
setzt,  wie  wir  in  §  130  sehen  werden,  dafür  oder  sivelc. 

Vgl.  afrz.  Si  Amilun  perdii  enssez,  Ja  nies  tel  autre  n'avriez  Am.  &  Am. 
V.  1130. 

me.  Beneficis,  and  dignües,  prelacyes,  and  suche  other  Eel.  Aiit.  1 11, 
Thise  icordes  and  such  other  sayde  sehe  Ch.  III  41. 

'Have  ye  kepyd  me  none  other  Nyssing  ....?'  —  'Sich  an  other 
have  I  none'  Town.  Myst.  p.  43. 

spme.  forte  supporie  his  honour  and  hise  chargis  of  gistis  and  steche 
othere  Pecock's  Kepr.  406 ,  of  li^tis  and  ournamentis  and  of  suche  othere 
thingis  ib. ,  Kokett  or  such  an  other  man  Paston  L.  HI  p.  100 ,  the  feste 
tcas  there  so  grete,  that  such  another  was  not  seen  byfore  that  tyme 
Blanch.  195,  32. 

ue.  ivith  these  tvordes  and  such  other  y«  lady  was  apeasyd  Beruers' 
Huon  p.  215,  ivho  is  so  goocl  that  .  .  .  there  is  not  such  another  in  all  the 
worlde  ib.  p.  308,  0  such  another  sleep,  that  I  might  see  But  such  another 
man  Sh.,  Ant.  V  2,  78,  such  another  proof  Sh.,  Gent.  I  1,  97. 

mod.  Such  another  chance  may  not  present  itself  for  months  again 
Thack.,  H.  Esm.  Hl  10. 

§  129.  Auch  das  pleonastische  such  liJce  (richtiger  w^äre 
so  like  aus  *siva-lic,  vgl.  das  schon  me.  veraltete  7j^6-?/c!)  findet 
sich  in  substantivischer  wie  in  attributiver  Verwendung,  doch 
ist  es  noch  viel  jünger  als  such  au  other.  Die  erweiterung 
such  other  like  ist  vermutlich  als  kreuzung  von  such  like  mit 
such  other  entstanden.  Such  like  wird,  wie  es  scheint,  nur 
in  pluralischem  sinne  gebraucht. 

spme.  the  greete  lordschipis  of  harunries  and  othere  suche  like  Pecock's 
Repr.  p.  400;  aber:  this  or  such  othere  lijk  persecucioun  ib.  p.  318. 

ne.  These  affectuouse  tvordes  ....  I  desyre,  I  fere,  1  pray  god,  and 
suche  other  lyke  be  very  apte  for  a  prefacc  C'ox's  Elietliorjke  p.  54 ,   as  ü 

is  the  comon  phrase  of  scripture  to  saye  spiritus  sanctificationis 

tvith  many  sich  lyke  Joy,  Ap.  38,  these  or  suche  other  lyke  tvere  hys  tvordes 
Latimer,  Sermons  50,  Beads,  and  such  like  New  Custom  28,  viHue,  youth, 
liherality,  and  such  like  Sh.,  Troil.  I  2,  277. 

And  such  lyke  myrye  trickes  Bale  Kynge  Johan  77,  These  and  such 
like  opinions  More,  Utopia  104,  And  even  tvith  such  like  vcdour  men  hang 
and  drown  Their  proper  selves  Sh.,  Temp.  III  3,  3Iany  other  stich  like 
things  Mark.  7,  8. 

mod.  such  like  =  'dergleichen'. 


10? 

§  1*30.  Als  regens  von  oder,  manig,  sum  und  cenig,  oder 
als  mitattribut  mit  diesen  zu  einem  anderen  regens  ist  sivelc 
nicht  selten  anzutreffen. 

oöer:  ae.  Her  on  öysum  geare  atyivde  p  ivilde  fyr,  öe  ncm  man  aror 
nan  oöer  sivylc  ne  gemiinde  Sax.  Chr.  1032,  medmicel  pipores  and  oper  siväe 
cymenes  Leechd.  256,  5 ;  Hig  worhton  oöer  sivilc  ping  Ex.  7, 11  aus  fecerunt 

quaedam  simüiter;  da  com  ungemetlic  ren eft  wearÖ  oÖer  sivelc  ren 

Oros.  i,  10,  pa  se  ren  ablon,  hie  foran  eft  togcedere,  7  eft  icearÖ  oper  swelc 
ren  ibid.  19i,  20,  on  sicelciim  7  on  oprmn  swelcum  Icenum  Boeth.  128,  9. 

me.  Concurhites  and  alembiJces  eelce,  And  othere  suche  Clx.lYLb^,  And 
herbes  couthe  I  teile  eck  mang  oon,  As  egrimoigne,  valirian,  and  lunarie, 
And  othere  suche  ibid. 

spme.  hondis  and  feet  an  othere  suche  memhris  Pecock's  Repr.  p.  498, 
And  I  pret/e  you  to  recommaunde  me  to  .  .  .  my  felaws  the  soiddeours, 
and  all  othre  suche  as  ye  shal  seme  gode  Paston  L.  III  p.  97. 

ne.  These  and  many  other  such  nob^e  condycyouns  Fl.'s  Leseb.  p.  210, 
sir  Eeynolde  Cobham  and  other  suche  as  be  ahout  the  prince  ibid.  p.  310, 
another  such  offence  Sh.,  Meas.  11  3,  ll. 

Später  scheint  other  bei  der  anfzählung  in  der  regel  zu  fehlen: 

mod.  all  sorts  of  'varmins' pole  cats,  wizzles,  stoats  and  such 

Mätzner,  Gram.  III  284,  0  it's  Rudyard  this,  atid  Kipling  thai,  loithpoems, 
tales,  and  such  Acad.,  21  Oct.,  '99,  p.  444. 

maueg::  ae.  Gepyld  and  ryhtwisnes  and  wisdom  and  manege  sivelce 
crceftas  Boeth.  34,  6. 

me.  Daunces,  Karols,  somour  games,  —  Of  many  swych  come  many 
shames  Br.,  H.  S.  4685. 

ne.  ...  fayre  vertues,  wherof  there  be  many  suche  Berners'  Huon  p.  287. 

sum:  ae.? 

me.  som  manere  jalousye  Is  excusable  ....  and  som  swich  fantasie 
With  piete  so  tvele  repressed  is  Ch.  IV  267. 

spme.  mit  Umstellung:  summe  men  ben  so  disposid  that  thei  schiden 
lyue  better  out  of  religioun  than  in  religiuun,  so  that  to  suche  summe 
persoones  religioun  schidde  be  an  occasioun  of  her  more  goostli  härme 
Pecock's  ßepr.  p.  541  also  gleichsam  der  plural  von  such  a  persoonl  Sieh  §  22. 

ne.  for  the  true  decision  ofsome  such  coniroversies  etc.  Fl.'s  Leseb.  p.315. 

aelc:  ae.? 

spme.  ech  such  man  and  ech  of  hise  successouris  ougten  etc.  Pecock's 
Repr.  p.  399,  ech  such  man  was  ib.  p.  243. 

aeuig:  ae.? 

me.  ^yf  any  swiche  men  wore,  Hyt  behouep  betyme  repente  hem  sore 
Br.,  H.  S.  4234,  And  yf  that  eny  noiv  be  in  this  place,  That . . .  Hyndered 
were  to  Ms  lady  grace  With  false  tonges  .  .  .;  If  eny  suche  be  here  noio 
present,  Let  hym  etc.  Lydgate  in  Morris'  Ch.  VI  242. 

spme.  if  into  eny  such  (seil,  heresies)  $e  ben  come  Pecock's  Repr. 
p.  69;  If  eny  such  noiv  seid  endewing  ivas  mad  bi  Constantyn  ib.  p.  361. 

ne.  they  .  .  .  ure  all  fals  traytours;  all  noble  men  ought  not  to  byleue 
ony  suche  Berners'  Huon  p.  239,  the  shyppe ,  there  was  neuer  kyng 


108 

nor  emperow  tJiat  euer  sawe  any  such  ib.  p.  456,  the  feaste  was  suche  that 
no  man  as  then  leuynge  haä  sene  any  suche  ibid.  p.  579,  He  said  He 
icould  .  .  .  if  He  herd  any  such  (seil,  untrue  tales  oder  taJe?)  Fl. 's  Leseb. 
p.  350  (a.  1541),  ichose  eures  I  perceiue  to  gloice,  and  hertes  to  he  greeued 
at  that  tchich  I  haue  already  vttered,  not  that  amongst  you  there  he  any 
such  (wie  er  sie  vorher  geschildert),  hiit  that  in  yo2ir  sexe  ther  shoidd  he 
any  such  Lyly  Euph.  p.  30. 

Für  none  such  sieh  7ian  §  37  ff. 

§  131.  Als  regens  vom  attributiven  demonstrativ  oder 
als  mitattribut  mit  demselben  zu  einem  anderen  regens  ist 
sivelc  bisher  nur  in  ae.  zeit  einige  male  nachgewiesen.  Die- 
selbe Verbindung,  die  otenbar  als  'dieser  derartige'  oder 
'dieser  sogeartete'  zu  verstehen  ist,  war  früher  schon  aus  dem 
Gothischen  bekannt,  letztere  würde  aber,  für  sich  allein, 
keine  bedeutung  haben,  da  sie  nichts  anderes  zu  sein  braucht, 
als  das  ergebnis  eines  regelwidrigen  Zugeständnisses  an  den 
Wortlaut  der  griechischen  quelle. 

Andnimaip  nu  ina  in  fraujin  miß  allai  fahedai  jah  pans  svaleikans 
sverans  hahaip  Phil.  2,  29  ans  zovq  roiovrovg;  pize  svaleikaize  ist  piudan- 
gardi  gups  Luc.  18, 16  aus  xdiv  -/ccq  toiovtüjv  eozlv  rj  ßaai/.eia  zov  Q-sov. 

Hält  man  aber  jetzt  die  ae.  belege,  die  eine  derartige 
entstehung  nicht  gehabt  haben  können,  damit  zusammen,  so 
wird  einem  doch  der  gedanke  nahegelegt,  dass  man  es  weder 
in  dem  goth.  falle  mit  einer  nachbildung  fremder  ausdrucks- 
weise, noch  im  ae.  falle  mit  einer  launenhaften  schnell  kom- 
menden und  schwendenden  kaprice  der  spräche  zu  thun  hat, 
sondern  mit  einem  dem  Germanischen  überhaupt  angehörigen 
idiom  von  hohem  alter.  Nicht  ganz  unbedenklich  ist  jedoch, 
dass  bis  jetzt  in  den  übrigen  germ.  dialekten  entsprechendes 
sich  nicht  hat  finden  lassen. 

ae.  gif  hwa  sie  abisgod  niid  hivelcum  scyldum,  ge  Öonne  pe  gastlice 
sindun,  gelccraÖ  da  swelcan  mid  manbic abmesse  gaste  Cura  P.  158,10,  oft 
eac  da  sivylcan  mon  sceal  forsion  ibid.  264, 17,  Öa  swelcan  ice  magon  ealra 
hetest  geryhtan  ibid.  292,  22.  Dasselbe  auch  beim  attribut :  he  gyfÖ  allere 
....  suulca  gyfa;  Öa  sivilcan  gifa  hine  purfon  ncefre  forloetan  Solil.  192,3. 

Nähere  parallelen  zu  der  vorerwähnten  Verbindung  bietet 
der  gebrauch  des  mit  sivelc  formell  wie  inhaltlich  nahe  ver- 
wandten Jnjslic,  das  gleichfalls  das  demonstrativ  (wie  es  scheint 
nur  das  erweiterte)  zu  sich  nehmen  darf:  hivani  heoÖ  das 
dyllecan  gelicran?  =  quibus  isti  sunt  similes?  Cura  P.  226,  23, 
Pes  Pyllica  sy  gemyngod  Eeg.  Bened.  48,  6. 


109 

Das  me.  the  ivMche  kann  dagegen  nicht  in  betraclit 
kommen,  da  es  nichts  als  eine  nachbildung  des  afrz.  U  qucl  ist. 

§  rj2.  In  der  bedeutung  'ein  gewisses'  'irgend  ein  nicht 
näher  bezeiclmetes'  ist  das  ae.  swelc  kaum  nachzuweisen.  Nach 
mühevollem  suchen  fand  sich  der  beleg  ])a  geivunode  his  tvif, 
pu't  lieo  offrode  Gode  onsfcgdnessc  an  swilcum  (jeicisaum  dagum 
for  hine  Dial.  Greg.  IV  59  p.  346,  24  aus  diehtis  certis  sacrificium 
offerre  consueverat]  dies  dem  geivis  synonyme  stvelc  ist  also 
noch  seltener  als  dieses,  sodass  man  in  der  that  nicht  weiss, 
ob  hier  dieses  durch  jenes  oder  jenes  durch  dieses  näher  er- 
läutert werden  soll.  Das  me.  ne.  mod.  such,  das  diese  be- 
deutung sehr  oft  zeigt,  hat  dieselbe  zweifellos,  wenn  nicht 
überhaupt  so  doch  zum  grössten  teile,  vom  afrz.  tel  über- 
nommen, das  in  dieser  funktion  lediglich  eine  fortsetzung  des 
lat.  talis  in  demselben  sinne  ist.  Die  bisher  beigebrachten 
afrz.  belege  weisen  tel  recht  selten  in  adjektivischer  Ver- 
wendung auf.  Da  jedoch  lat.  tcdis  in  diesem  sinne  oft  auch 
attributiv  gebraucht  wird  und  nfrz.  tel  desgleichen  {II  est 
edle  s'etablir  dans  teile  ville;  j'arriverai  ä  teile  epoqiie  u.  ä.), 
so  wird  zweifellos  auch  afrz.  tel  sich  öfter  so  gebraucht  finden. 
Dasselbe  gilt  umgekehrt  von  such,  das  sich  in  älterer  zeit 
bisher  nur  als  attribut  hat  finden  lassen. 

afrz.  Les  ungz  cryoient:  " äz  saiUent  par  une  teile  porte" ;  d'mätres 
dtsoient  aultres  piarolles  effrayees  Comm.  I  p.  185,  le  Roy  dict  ä  monseigneur 
le  connestable:  "Tirez  avec  ce  que  vous  avez  de  gens  en  tel  endroict:  car 
s'ils  doibvent  venir,  c'est  leur  chemin"  ibid.,  car  il  donnoit  toujours  vou- 
lentiers  qiielque  cJiose  ä  celluy  qui  premier  luy  apportoit  quelques  grans 
nouvelles,  .  .  .  et  si  xorenoit  plaisir  ä  en  parier,  ....  disant:  "Je  donneray 
taut  ä  celluy  qui  premier  m'apportera  telles  nouvelles  id.  II  70. 

Tex  done  boen  consoü  autrui  Qui  ne  savroit  conseillier  lui  Chev.  au 
Lj'on  2533,  Tels  se  fait  mire  qui  lor  ment.  Et  tels  lor  dist  qiCil  set  fisique 
Eaoul  de  Houd.,  Gauv.  1846,  et  plusieurs  dient:  "Tel  ne  me  cetera  riens". 
Mais  si  feront,  s'ilz  sont  telz  comme  je  dis  Comm.  I  p.  83. 

me.  To  wliom  oure  lorde  seid  in  si^t:  Go  to  a  strete  pat  pus  hi^t, 
In  suche  an  hous  shaltou  fynde  Saul  of  Tars  Cursor  M.  19660,  faddir 
dere,  As  in  satvle  he  is  ded,  but  ivere,  And  tvith  theffis  in  sie  a  hyll  As 
prince  is  dwelland  to  da  III  Barb.,  Legg.  58,  417  ans  j^aier  sancte,  in  anima 
mortuus  est  et  in  tali  monte  cum  latronibus  degit,  quoruni  ipse  princeps 
est;  &  sad,  fra  gov  pat  It  tuk  he  .  .  .  One  sike  a  day  ine  sik  a  place  ib. 
62,  eil ;  To  pleyen  atte  dys  in  such  a  strete  Ch.  II 187,  But  in  the  gardyn 
yonde,  at  such  a  place,  Ye  wot  right  wel  what  ye  byhighte  me  id.  11120, 
And  bryngeth  hir  to  such  a  place  anoon  ibid.  24,  a  lettre  that  Ector  hadde 
hym  sent  to  axen  red,  If  swich  a  man  was  worthy  to  ben  dede,  Noot  I 


110 

nought  who  etc.  id.  IV  222,  for  she  and  she  spak  sicich  a  loorä  ibid.  224, 
And  moste  at  siciche  a  temple  allone  wdke  ibid.  247. 

ne.  if  you  repay  me  not  on  such  a  day,  in  such  a  place,  such  stwi 
Sh.,  Mercb.  I  3, 147. 

Dem  nfrz.  monsieur  tin  tel  entspricht:  this  might  he  my  lord  such  a 
one,  that  praised  my  lord  such  a  one's  horse  Sh.,  Haml.  V  1,  92. 

mod.  erhalten  Mr.  SucJi  a  one. 

§  133.  Ueber  die  Verdoppelung'  von  afrz.  tel  im  gleiclien 
sinne,  die  ursprünglich  den  zweck  gehabt  zu  haben  scheint, 
dem  einfachen  tel  als  eine  art  plural  zu  dienen,  lässt  sich 
ähnliches  sagen:  Auch  sie  kann  ich,  wähi'end  such  and  such 
fast  nur  attributiv  gebraucht  wird,  bis  jetzt  nur  in  sub- 
stantivischer Verwendung  nachweisen  (vorher  war  sie  ganz 
unbekannt!);  da  sie  aber  im  Nfi'z.  in  attributiver  funktiou 
sich  findet  {avoir  une  teile  ou  teile  qualite;  par  teile  et  teile 
raison  u.  ä.),  so  wird  sie  in  dieser  fimktion  auch  schon  in 
älterer  zeit  vorhanden  sein,  obg'leich  uns  dies  eigentlich  nicht 
zu  kümmern  braucht,  da  bis  jetzt  such  in  der  Verdoppelung 
mit  Sicherheit  doch  nicht  vor  der  ne.  zeit  nachgewiesen  ist. 
Doch  vgl.  unten  §  134  einen  beleg  bei  Orm. 

afrz.  '  Qui  estes  vous,  signeur,  gui  me  cognissies?'  Li  dessus  dit 
signeur  se  nommerent  et  disent:  'Nous  sommes  telz  et  tel/  Froiss.  HE  144, 14, 
'Qui  est  ce  lü  qui  nous  approce  de  si pres  a  cesteheure?'  Ld  connestdbles 
de  France  respondi:  'Ce  sommes  nous  vo  amit,  telz  et  telz,  qui  volons 
passer  parmi  ceste  ville  ib.  V  150,24,  si  en  parlerent  ensatnble  pluiseurs 
fois  en  disant  'Kons  savons  nos  compagnons  pries  de  ei  et  si  vaillans 
gens  que  telz  et  telz'  et  les  nommoient  ib.  8,  14. 

Anm.  Das  Afrz.  verdoppelt  anch  das  entsprechende  adverb,  um  den- 
selben gedanken  auszudrücken:  si  demanda  as  Chevaliers  .  .  .  com- 
ment  li  ordenance  de  leiirs  gens  se  potioit.  Chil  l'en  recorderent 
le  veriie,  et  li  disent:  ' Ensi  et  ensi  est  .  .  .'  Froiss.  111178,1.  Aitch 
das  Englische  kennt  ein  solches  so  and  so,  ebenso  wie  das  Deutsche 
ein  so  und  so. 
me.? 

ne.  at  such  and  such  a  sconce  Sh.,  H.  Y.  III  6,  75,  hoio  I  woidd  thinJc 
on  him  at  ceHain  hours  such  thoughts  and  such  Cymb.  I  3, 28,  I  tvill  write 
all  down:  Such  atul  such  pictures,  there  the  tüindotv;  such  The  adornment 
of  her  bed;  the  arras,  figwes,  Why,  such  and  such  ibid.  112,25. 

mod.  And,  if  still  free,  that  such  or  such  a  lover  Might  please  perhaps, 
a  virtuous  wife  can  quell  Such  (=  solche)  thoughts  Byron,  Don  J.  I  78,  That 
the  monhs  were  of  such  and  such  a  gemis,  such  and  such  a  numher  Carl. 
Fast  and  Pres.  2,  2 ;  if  you  see  Mr.  So-and-So's  name  in  the  list  ....  you 
toin  he  Sure  to  come  on  Mr.  Wliat  dyoucallem's.  If  Lord  and  Lady  Blank, 
of  Such  and  such  Castle Thack.,  Newc.  3, 167. 


111 

§  13  4-.  Allerdings  kommt  eine  Verdoppelung  von  stvelc 
auch  sclion  früher,  ja  in  ältester  zeit  vor,  aber  diese  mit  der 
vorbesprochenen  zusammen  zu  werfen,  wäre  ein  grosser  Irrtum. 
Denn  während  tel  et  tel  ein  echtes  indefinitum  ist  =  'der  und 
der'  =  'ein  gewisser',  ist  dies  alte  stvelc  and  stvelc  ein  echtes 
demonstrativ  im  sinne  von  'dieser  und  jener'  =  'alle  diese', 
'alles  dies'.  Demgemäss  kommt  dies  stvelc  von  anfang  an  nur 
in  substantivischem  gebrauche  vor  und  zwar  in  geschlechtigem 
sowohl  wie  in  abstrakt  neutralem  sinne. 

ae.  Hica't!  nu  JiceleÖa  fela  sivelces  7  sivelces  siviÖe  tvwidrdö  Boeth., 
Metra  28,  50  =  wuudern  sich  über  dieses  und  jenes  (der  vorerwähnten 
wunder  des  himmels!);  Swyicum  7  sioylcum  Öu  meuht  siceotole  ongitan 
ßcet  pces  licJioman  listas  7  cneftas  of  pcem  mode  cumaÖ  ibid.  26,  107  = 
mit  hilfe  der  vorerwähnten  beispiele ! ;  Be  sioücum  and  he  sivücum  pxi  mihi 
omjitan  pcet  se  cneft  pces  Uchoman  biÖ  cn  pam  mode  Boeth.  38,  1. 

frme.  All  peggre  lac  wass  sivillc  annd  sivillc  Orm.  1000  i.  e.  die  vor- 
erwähnten geschenke;  All  sivillc  annd  sivillc  cotiim  Sannt  Jolian  to  shcnoenn 
ibid.  9381,  d.  h.  all  die  vorerwähnten  gnaden  xmd  wohlthaten,  die  Christus 
der  menschheit  bringen  würde;  For  sivillc  and  swillc  ivas  Drihhtin  lap 
Saduceivisslie  leode  ibid.  9749  i.  e.  aus  den  eben  auseinander  gesetzten 
gründen.  Annd  seggest  sivillc  annd  sivillc  tvas  pu  ibid.  1512,  ich  kann  hier 
nichts  finden,  worauf  swillc  deutlich  hinwiese,  es  könnte  also  'der  und  der' 
zu  übersetzen  sein  in  dem  oben  §  133  belegten  sinne.  In  diesem  falle  Avürde 
jedoch  dieser  beleg  im  ME.  ganz  allein  stehen. 

me.  Joseph  soght  on  me  in  hour,  pat  suikeful  fals,  pat  fole  lichour, 
AI  suilk  and  suilk,  sir,  was  pe  scam  pat  he  can  sehe  on  ini  licam  Cursor 
M.  4413  bezieht  sich  auf  das  vorherige  he  wald  haue  forced  me  iind  the 
ivilani  pe  quilc  he  soght  on  Jiis  lauedi. 

Anm.  Wie  der  Altfranzose  sein  ensi  verdoppeln  konnte  (§  133  anm.), 
so  auch  der  Mittelengländer  sein  pus,  doch  auch  dies  hat  nichts 
geinein  mit  jenem,  da  es  genau  wie  das  hier  behandelte  swelc  sich 
nur  auf  vorher  aufgezähltes  bezieht:  fi-me.  All  puss  7  tuss  he  dide 
god  Aniang  ludisskenn  lede  Orm.  15520,  gemeint  sind  die  vorer- 
wähnten Wunderthaten  Christi! 

§  135.  Das  attributive  stvelc  steht  im  AE,  stets  vor 
seinem  regens,  auch  dort,  wo  es  auf  einen  folgenden  neben- 
satz  hinweist,  also  alle  veranlassung  vorlag,  das  pronomen 
nahe  an  diesen  heranzurücken.  Man  könnte  vermuten,  dass, 
da  die  konjunktion  in  den  meisten  fällen  wieder  stvelc  war, 
das  AE.  nur  deshalb  der  nachstellung  aus  dem  wege  ging, 
weil  es  eine  doppelsetzung  dieses  Wortes  vermeiden  wollte. 
Aber  in  dem  oft  belegten  falle,  in  welchem  stA;elc  als  prä- 
dikatives Substantiv  gebraucht  wird,  scheut  die  spräche  vor 


112 

einer  doppelsetzung  dieses  Wortes  so  wenig  zurück,  dass  sie 
sie  auch  dort  anwendet,  wo  sie  sie  leiclit  vermeiden  konnte, 
dass  sie  also  eine  gewisse  neigung  zu  ihr  zu  haben  scheint. 
Diese  Vermutung  ist  also  sicher  ii-rig.  Von  den  sämtlichen 
29  belegen  des  attributiven  smelc  in  Wülfings  Aelf red- Syntax 
und  den  12  belegen  in  Bosworth-Tollers  AS.  Dictionary  zeigt 
nur  je  einer  das  attribut  in  der  nächst elluug.  Wenn  sich  also 
vom  ME.  an  die  belege  für  die  nachstellung  häufen,  wenn  in 
einigen  fällen  das  attributive  such  so  gewohnheitsmässig  vor 
der  den  nebeusatz  einleitenden  konjunktion  steht,  dass  es  mit 
dieser  im  laufe  der  ne.  zeit  zu  einer  einheitlichen  konjunktion 
verschmilzt,  dann  wird  man  wohl  nicht  fehlgehen,  wenn  man 
in  dem  störenden  bezw.  fördernden  elemente  das  afrz.  tel  ver- 
mutet, dessen  behandlung  in  allen  stücken  die  gleiche  ist. 

Mit  deutlicher  beziehiiug  auf  den  uebensatz,  meist  bei  aufzähluug: 

ae.  ßam  he  s(c)ealde  snmne  dcel  ecra  gifa  swilcra  sivilce  nu  ivisdom 
is  7  rihtivisnes  7  odre  manega  pe  us  lang  ÖincÖ  to  rimanne  Solil.  191,  35, 
Öa  com  leolit  sivilc  siva  In  cer  ne  gesaivon  Aelfric's  Hom.  11  29,  263. 

afrz.  Diex  leur  done  hon  vent,  iel  com  ä  eis  convent  Villeh.  133, 
pluiseur  hon  Chevalier  d'Artois  et  de  le  conie  de  Ghines,  telz  que  messires 
Ernouh  d' Autrehcn,  messires  Jehans  de  etc.  etc.  Froiss.  IV  1,  5  u.  ö. 

me.  He  gratinted  htm  a  day  such  as  him  lesie  Ch.  II  284:,  He  loas  a 
dedly  ereature  suche  as  god  hadde  formed  Maund.  5. 

spme.  he  wolde  maJce  hlacJc  Ms  vysage,  or  of  coloure  suche  that  the 
folke  of  that  conirey  had  hers  atte  that  tyme  Cax.,  Blauch.  98,  20,  that  = 
of  that,  vgl.  Grundriss  §  1C7  a. 

mod.  It  is  on  ground  such  as  this  that  Mr.  Feret's  method  shows  to 
least  advantage  Acad.,  8  Sept.,  1900,  p.  190. 

Mit  beziebung  auf  neben-  (consecutiv-)  satz: 

afrz.  par  mi  le  cors  ot  quinze  plaies  tes,  de  la  menor  morist  uns 
amirez  Bartsch,  Chrestom.  p.  65,  20. 

me.  The  ivhos  welfare  and  hele  eke  God  encrece  In  honour  suche 
that  upioard  in  degre  Hit  grow  alivay,  so  that  it  never  cese  Ch.  V  56, 
Wyth  hele  sivych,  but  that  ye  yeven  me  The  same  hele,  I  schal  noon  hele 
have  ibid.  59. 


Eall  >  all. 

§  130.  Als  Substantiv  ist  eall  all  von  alter  zeit  her  ge- 
bräuchlich; und  zwar  erstens  in  geschlechtigem  sinne: 

ae.  Ealle  cetsomne  Beda  2, 13,  Ealra  aldor  Csedm.  (Thorpe)  228;  pe 
Iura  eallra  fracopast  ttres  Oros.  66,  27,  Ealra  simöost  Beda  2,  4  =  maccime. 
frme.  heore  alre  lauerd  La^.  I  261  r..  ö. 

me.  per  wenden  pe[i]  alper-hest  to  spedeln]  Havel.  1197,  And  lyilgryms 
teere  thei  alle  Ch.  112,  at  yotir  alther  cost  ib.  25,  oitr  alther  cok  ib.  26, 
o?ü'  aller  fo  id.  V81,  oin-e  alder  pris  ib.  285;  alther  fastest  ib.  274  = 
citissime;  To  oure  alleres  sustenaunce  Land  Troy  B.  1936,  Ifthat  it  he  ^oiire 
alleres  tvüle  ib.  3976. 

Anm.    Bemerkenswert  sind  missverständnisse  wie:  me.  Toas Is 

comen  of  alle  the  beste  lynage  Land  Troy  B.  7165;  spme.  He  that 
shoteth  all  theyre  best  .  .  .  A  ryyht  good  aroive  he  shall  hatie  Fl.'s 
Leseb.  p.  180.  Zu  alle  the  beste  vgl.  afrz.  Je  cuit  que  s'ele  [seil. 
Envie]  cognoissoit  Tot  le  plus  prodome  qui  soit  Ne  degä  vier,  ne 
delä  vier,  Si  le  verroit-ele  blasmer  Rom.  d.  1.  Rose  270,  Mes  li 
bouton  durent  trois  frois  A  tont  le  viains  deux  jors  ou  trois 
ib.  1656. 

Die  neuerungen,  die  die  moderne  spräche  hier  aufweist, 
sind  durch  formveraltimg  veranlasst.  So  ist  Chaucers  altlier 
fastest  durch  fastest  of  all  ersetzt,  eine  analj'sierung,  die  je- 
doch sehr  alt  ist  und  schon  bei  Chaucer  selbst  neben  der 
alten  s3Tithetischen  form  gelegentlich  vorkommt: 

tchich  of  yow  that  hereth  hivi  best  of  alle  II  25. 
vgl.  ne.   in  the  fonnost  part  of  al  Fl.'s  Leseb.  p.  276  (a.  15-13),   Best 
of  all  Sh.,  H  6,  C  II  5, 18,  last  night  of  all  id.,  Hml.  1 1,  35. 

Dieselbe  analj'sierung  ist  auch  bei  heore  alre  lauerd  ein- 
getreten, das  ergebnis  the  lord  of  them  all  ist  aber  nicht  im 
Stande  gewesen,  die  alte  ausdrucksform  gänzlich  zu  verdrängen. 
Sie  blieb  bestehen,  nur  musste  sie  sich,  da  ihr  all  mit  aufgäbe 
seiner  flexion  dem  adjektivisch  gebrauchten  all  äusserlich 
ähnlich  ward,  der  Wortfolge  fügen,  die  diesem  in  seiner  Ver- 
bindung  mit   possessiven   von   alter   zeit  her  vorgeschrieben 

£.  Eiueukel,  Das  Indefinitum.  8 


114 

war.  In  dieser  mangelhaften  gestalt  all  their  lord  führt  die 
alte  sj'nthetische  form  heute  noch  ein  schattenhaftes  nur  halb 
verstandenes  dasein,  cf.  Grundriss  §  142  fi  und  unten  §  189. 

Sporadisch  kommt  diese  ne.  mod.  fügung  schon  im  AE.  vor;  Wülfiug 
vermerkt  sie  bei  Aelfred  einmal:  et  ecdira  heora  heortan  .  .  .  icynsnmedon 
Beda  582,  37.  Da  im  Frme.  und  ME.  von  dieser  fügung  nichts  zu  be- 
merken ist,  dürfte  dieser  fall  wohl  sich  ebenso  natürlich  erklären,  wie  die 
vielen  anderen  ungermanischen  fügungen  in  dieser  Übersetzung. 

Anm.  Das  an.  allr  heima  SE.  1124:6,3  =  quisque  hoim'num  hat  im 
Englischen  nichts  entsprechendes. 

§  137.  Zweitens  kommt  das  substantivische  eall  all  vor 
im  ungeschlechtigen  sinne: 

ae.  kirn  hiÖ  eal  cuÖ  Cura  P.  154:,  12,  Eal  ic  recce  Exon.  110  b. 
me.  al  goth  thilke  iceye  Ch.  II  93,  ielle  me  alle  id.  V  189. 
ne.  und  mod.  dass.,   doch  wii'd  everi/  thing  allmählich  bevorzugt,   um 
einer  Verwechslung  mit  all  =  'alle',  'omnes'  aus  dem  wege  zu  gehen. 

§  138.  Von  dem  ungeschlechtigen  all  interessieren  nur 
gewisse  Verwendungen: 

So  die  schon  me.  aber  noch  heute  beliebte,  in  welcher  am 
Schlüsse  von  aufzählungen  all  die  vergessenen  oder  doch  un- 
erwähnt gelassenen  gegenstände  kurz  zusammenfasst. 

nie.  to  ivhom  that  slie  was  yive,  hert  and  all  Ch.  11301,  Sum  have 
hem  greene  ypuld,  and  stoon  and  alle  Tliay  honge  hem  tippe  Pall.  53,  260, 
talce  peres  .  .  .  and  trede  hem  \and\  fleshhe  and  all  ib.  90,  828,  And  glocke 
it  hoiires  five  to  &  fro,  Vessel  and  all  ib.  168,  131. 

ne.  and  than  strake  anoiher  [seil,  stroke]  that  his  heäe,  helme  (&  al, 
flew  to  the  erth  Berners'  Huon  p.  319,  ü  is  morc  then  tivo  hondred  yeres, 
synne  there  passy[d]  any  shypjpe  this  tvay,  hut  that  inen,  shyppe  and  aU, 
ivere  sioalowed  in  to  the  Goiilfe  ib.  367. 

§  139.  So  die  schon  ae.  Verbindung  mit  partitiven  geni- 
tiven  von  abstrakten  und  stoffnamen,  oder  als  stoffnamen  ge- 
fassten  appellativen : 

ae.  Sana  hcefde  utüifigendes  eal  gefeormod,  fet  and  folma  Beow.  1488. 
me.  Alle  that  hem  nedethe  of  vytaylle  Maund.  p.  84. 
ne.  All  of  me  then  shall  die  Milt.,  P.  L.  10,  762. 
mod.  All  of  wonderfid  and  wild  Had  rapture  for  the  lonely  child 
Scott,  L.  Minstr.  6,  21. 

Anm.  Dem  got.  all  manageins  Marc.  2, 13  oder  «7?  teine  Job.  15,  2  ent 
sprechendes  habe  ich  weder  im  AE.,  trotz  der  beliebtheit  des  gleich- 
konstruierten hwcet  manna,  noch  im  ME.  gefunden.    In  noch  späterer 


115 

zeit  ist  eine  derartige  konstruktiou  in  folge  contamination  dieses 
all  mit  dem  geschlechtig  pluralischen  all  nicht  mehr  möglich. 

§  140.  Ob  die  von  B.-T.  mehrfach  belegte  Verbindung 
von  ealles  mit  einem  Superlativ  genau  so  konstruiert  ist  wie 
die  oben  §  136  belegte  Verbindung  von  Superlativen  mit  dem 
genitiv  des  geschlechtigen  eal,  ist  schwer  zu  entscheiden. 

Die  annähme,  dass  eine  konstruktion  wie  ealles  gelicost 
Cd.  188  =  'most  like  of  all',  ealles  mcest  Beda  2,  4  =  'maxime', 

da  reahte  he  Jiys  mod smeagende  mislicu  <&  seiend  ping 

&'  ealles  sivyöust  ymhe  hyne  sylfne  Solil.  164,  21  nichts  anderes 
besagt  als  'am  meisten  von  allem',  ist  nicht  von  der  hand  zu 
weisen.  Das  Vorhandensein  des  adverbiellen  ealles  im  sinne 
von  'durchaus,  sehr,  ganz'  muss  uns  jedoch  den  gedanken 
nahe  legen,  dass  wir  es  auch  in  talles  mcest  mit  dem  gewöhn- 
lichen ealles  =  'durchaus'  zu  thun  haben.  Die  bedeutung 
und  Übersetzung  würde  dann  sein  'durchaus  am  meisten'. 

Trotz  dieses  bedenkens  möchte  ich  mich  für  die  erstere 
erklärung  entscheiden,  deshalb  nämlich,  weil  das  AN.  die 
gleiche  konstruktion  in  demselben  sinne  kennt:  alls  fyrst, 
alls  mest. 

§  141.  Für  das  mit  präpositionen  zusammengesetzte  neu- 
trale Substantiv  all  vergleiche  man  die  präpositionen  in  den 
Streifzügen. 

Hier  wollen  wir  nur  die  von  Shakspere  an  so  beliebte 
redensart  all  in  all  behandeln,  die  eine  längere  noch  nicht 
ganz  aufgeklärte  Vergangenheit  hinter  sich  hat. 

Das  alte  klassische  omnia,  das  adverbiell  gebraucht  den 
sinn  'in  allem',  'im  allgemeinen',  'im  ganzen  und  grossen', 
'überhaupt'  besitzt,  konnte  vielleicht  noch  in  klassischer  zeit, 
jedenfalls  aber  in  späterer,  durch  den  tautologischen  zusatz 
in  Omnibus  verstärkt  oder  verdeutlicht  werden.  So  z.  b.  in 
1.  Cor.  15,  28:  Qtium  autem  suhjecta  fuerint  Uli  omnia,  tunc 
et  ipse  Filius  subjectus  erit  ei,  qui  suhjecit  sihi  omnia,  ut  sit 
Deus  omnia  in  omnihus,  wo  die  redensart  übrigens  auf  die 
wörtlich  entsprechende  Fr«  //  Osdg  xa  jtävxa  tv  jiäöiv  des 
Originals  zurückgeht. 

Dass  wir  es  hier  nicht  mit  einer  flüchtig  auftauchenden 
nachbildung  zu  thun  haben,  sondern  mit  einer  dem  lateinischen 
Sprachkörper  fest  einverleibten,  vielleicht  in  ihm  selbständig 


116 

entstandenen,  das  beweisen  die  afrz.  entsprechungen  derselben. 
Wir  besitzen  deren  zwei,  von  denen  die  eine  jedoch  die  prä- 
position  verändert,  während  die  andere  mit  beibehaltuug  der 
alten  präposition  die  adverbielle  funkt ion  des  ersten  tout  mit 
hilfe  der  präpos.  de  verdeutlicht.  Man  darf  wohl  vermuten, 
dass  das  Afi'z.  auch  ein  der  lat.  redensart  genau  entsprechendes 
tout  en  tout  gekannt  hat. 

et  ensieirerent  leurs  chevaus,  che  qu'il  en  avoient;  mes  tout  par  tout 
nen  y  avoit  que  six  Froiss.  11190,25;  Et  estoient  li  contes  de  Boiiquighem 
et  ses  eonsaulx  trop  esmervilliet  dou  duc  de  Bretaigne,  qui  point  ne  venoit 
ne  dont  il  n'ooient  nulles  nouveTles,  et  s'en  contentoient  mal,  car  de  tout 
en  tout  il  trouvoient  et  avoient  trouve  en  li  foihle  convenant  id.  X21,20. 
—  Neu  i  ot  un  qui  li  desist  salu,  .  .  .  De  tout  en  tout  i  fu  mescouneus 
Aliscans  2125. 

Ausserdem  belegt  Godefroy  ein  dou  tot  en  tot  =  mod.  completement: 
Ce  est  .1.  meesmes  chose  et  une  sustence  dou  tot  en  tot  seJonc  la  foi 
crestiene  (Decretales  etc.). 

frme.  atid  heore  (seil,  der  menschen)  incicard  vych  del,  Ne  heo  pe  Jxirm 
ne  so  smel,  Eft  heo  (seil,  die  teufel)  iceo^pep,  al  in  al,  And  ivurchep  to 
pat  ilke  gal  OE.  Mise.  p.  151. 

ne.  Marry,  patience;  Or  I  shall  say  you  are  all  in  all  in  spieen,  And 
nothing  of  a  man  Sh.,  Oth.  IV  1,  89;  Is  this  the  noUe  Moor  whom  our  füll 
Senate  call  all  in  all  sufficient?  ib.  276;  Hear  him  dehate  of  Commonwealth 
affairs,  You  tcoidd  say  it  hath  heen  all  in  all  his  study  id.,  H.  5.  11,12; 
He  teilt  do  all  in  all  as  Hastings  doth  id.,  R.  3.  III 1, 168. 

Die  späteren  englischen  belege  weisen  den  älteren  sinn 
auf,  den  Shakspere  nur,  T\de  es  scheint,  in  einem  einzigen  falle 
kennt,  in  dem  im  übrigen  dem  adverb  all  die  präposition  for 
vorantritt,  die  jedoch  ebenso  wie  in  einem  späteren  belege  durch 
die  gewöhnliche  rektion  des  vorangehenden  verbums  take  = 
'nehmen  (halten)'  herbeigeführt  worden  ist. 

ne.  He  icas  a  man,  taJce  him  for  all  in  all,  I  shall  not  look  lipon 
his  liJce  again  Sh.,  Hml.  I  2,  187. 

mod.  He  sees  and  feels  the  people  are  oppress'd.  And  shares  their 
sufferings.  Take  him  aU  in  all:  We  have  need  of  such,  and  such  have 
need  of  t(s  Byron,  Mar.  Fal.  II  2;  take  him  for  all  in  all,  as  he  lies  there, 
and  the  verdict  is  "A  vagalond"  No  Church  1,  111  (Fl.'s  Dict.). 

Belege  für  die  aus  der  Verwechselung  von  in  mit  and  entstandene 
form  des  ausdruekes  giebt  Storm  ^  p.  1052 :  take  it  all  and  all  Miss  Austin, 
Mansf.  197,  Patience  is  all  and  all  with  her  now  Troll.,  Thorne  I  216. 

§  142.  In  welcher  beziehung  zu  diesem  all  in  all  die 
Verbindung  in  all  steht,  ob  diese  als  eine  Verkürzung  jener, 
oder  jene  als  eine  erweiterung  dieser  aufzufassen  ist,  lässt 


117 

sich  aus  dem  mir   zur  Verfügung  stehenden  materiale  nicht 
erkennen. 

Jedenfalls  kommt  dies  in  all  ausschliesslich  in  der  be- 
deutung  des  lat.  in  summa  (in  Verbindung  mit  numeralien)  vor. 
Das  Lateinische  kennt  mehrere  parallelen  zu  diesem  in 
all.  Ausser  einem  ex  toto  =  'gänzlich',  'ganz  und  gar',  ein 
formell  genau  sich  deckendes  in  toto  =  'bei  der  ganzen  sache', 
'überhaupt';  und  Cicero  kennt  sogar  ein  auch  inhaltlich  zu 
in  all  stimmendes  in  totum  =  'im  ganzen'  (im  gegensatz  zu 
particulatim  =  'im  einzelnen'),  daher  = 'gänzlich',  'ganz  und 
gar',  oder  =  'überhaupt'. 

Aus  dem  Afrz.  ist  mir  eine  entsprechung  nicht  bekannt. 
Das  mod.  Frz.  jedoch  bietet  eine  solche  wie  z.  b.  in:  cela  Im 
revient  en  tont  ä  mille  francs;  cela  fait  cent  ecus  en  tont  (Littre). 
Das  AE.  brauchte  in  diesem  sinne  den  instr.  sing,  oder 
den  gen.  sing,  oder  (wie  das  AN.,  z.  b.  in:  raöbani  allra  11  og 
2  manna  Hh.  55)  den  gen.  plur.  des  substantivierten  eal. 

Sille  icj)e  ealle,  sunu  Bauides,  peoden  Israela,  XXXjnmda 
smcetes  ijoldes  7  mine  suna  tivelfe,  jif  etc.  Sal.  13. 

Siddan  ofer  p  ne  rixodon  leng  Romana  cinigas  on  JBnjtene, 
Balles  hi  dcer  rixodon  IUI  liimd  tvintra  7  hund  seofenti  ivintra 
Sax.  Chr.  (A  u.  E)  409,  7  ahengen  pcer  siva  fela  Jjefas  swa 
ncefre  cer  ne  wceron;  pet  wceron  on  pa  litle  htvile  ealles  feower 
7  feoiverti  manne  ib.  1124, 

pa  ymhe  hlceiv  riodan  hilde-deore,  ceMinga  bearn  ealra 
twelfa  Beow.  3172,  Ealra  ivceron  fife  Rats.  47,  6,  and  heom 
hehveonan  fuhton  pcet  pcer  tvwron  on  dccg  ealra  ofslagene  huru 
endlijfen  piisend  Ags.  Prosa  III  186, 140  (könnte  hier  allerdings 
auch  'von  allen'  =  'von  der  gesamtzahl'  heissen);  and  pcer 
toforan  pam  gcate  hyrdas  gesetton,  pcet  wceron  ealra  IUI  and 
feowertig  cempena  ib.  187,  187. 

Von  dem  me.  in  all  stammt  der  erste  beleg  aus  dem  anfang  des  14. 
Jahrhunderts:  In  pis  tyme  had  Steilen  recjned  auht  gere  in  edle  Br.  p.  122, 
he  lii-ed  in  alle  pre  and  sixiy  ^ere  Trev.  III  363. 

spme.  the  maner  of  Wynterton  with  Bastivijk  and  Billys,  ichijche  in 
alle  is  not  XX  marke  by  yeer  Paston  L.  III 187,  his  fynall  accompte, 
tvhiche  wille  extende  in  alle  to  XIIII  dayes  and  more  ib.  291. 

ne.  to  do  ihe  pleasure  I  shal  endure  yet  .X.  yere  lyke  a  beest  in 
the  See,  &  .XXX.  yere  I  haue  so  all  redy,  so  that  is  in  al  .XL.  ßeruers' 
Huon  p.  112,  lohen  but  in  all  I  was  six  thoiisand  streng  Sh.,  H  6.  A  IV  1,  20. 
mod.    Dasselbe. 


118 

§  143.  Der  gebrauch,  das  pronoraen  wie  ein  gewöhn- 
liches Substantiv  zu  behandeln  und  wie  ein  solches  mit  dem 
bestimmten  artikel  zu  versehen,  taucht  erst  so  spät  auf,  dass 
man  versucht  ist,  an  eine  nachbildung  des  frz.  le  tont  zu 
denken.  Dieser  gebrauch  könnte  aber  auch  von  dem  Eng- 
länder selbständig  nach  analogie  von  whole  gebildet  oder  von 
der  Verbindung  des  all  mit  possessiven  und  demonstrativen 
abstrahiert  sein,  die  ihrerseits  wieder  auf  fremde  Vorbilder 
zurückgehen  dürften. 

ne.  He  shall  not  command  the  AH  of  an  honest  man  Feltham,  Re- 
solves,  Wks.  1677  I.  XXXI  55.  Bemerkenswert  ist  Shaksperes  verstärkimg 
dieses  the  all  wiederum  durch  all:  Their  images  I  loved  I  vieio  in  thee 
And  thou,  all  they,  hast  all  the  all  of  me  Sonn.  31. 

§  144.  In  Verbindung  mit  dem  persönlichen  pronomen, 
in  prädikativer  Verwendung  steht  eal  (all)  stets  nach.  Aus- 
nahmen von  dieser  regel  sind  schon  aus  dem  AE.  bekannt, 
sie  stehen  jedoch  an  zahl  gegen  die  der  regel  sich  fügenden 
belege  stark  zui'ück,  i)  ein  Verhältnis,  das  auch  in  den  späteren 
Perioden  sich  nicht  zu  ändern  scheint.  In  der  modernen  zeit 
wird  diese  Verbindung  entweder  durch  die  analytische  aus- 
drucksweise ersetzt  oder  doch  ergänzt  (all  of  us,  tue  all  of  us), 
wenigstens  in  den  pluralen  formen. 

ae.  fratn  htm  eallum  Beda  2,  2,  lue  ealle  Exon.  120  b,  me  ealne  Ps.  C. 
50,  98,  hit  eal  Beow.  1608,  us  is  eallum  neod  Exon.  IIb,  fram  him  eallum 
Beda  502,  32,  poet  hi  hine  eallne  habban  sceoldon  Boeth.  8,  5. 

Aber:  fram  eallum  us  Beda  572,  18,  ealle  we  ivioton  Ciira  P.  62,  12, 
eaUe  we  (jeseoö  god  So.  202, 14r. 

frme.  heom  alen  OEH.  p.  91,  o\ier  ham  alle  l)et  blesceÖ  ham  alle  AR. 
p.  94,  pat  heo  hit  al  iceldeö  Hali  M.  p.  31,  heore  ealre  lauerd  Lag.  I  264r, 
here  aldre  heuedes  Gen.  &  Ex.  2926. 

Aber :  alle  we  scullen  wel  don  Laj.  I  251,  alle  heo  weren  lease  id.  I  32, 
alle  ^e  kunnen  . .  .  ower  credo  OEH.  p.  75. 

me.  a-mong  kern  alle  Kindh.  Jesu  364—5,  bifore  heom  alle  ib.  921, 
bi-fore  heore  allere  fet  ib.  1479,  Oure  alre  fader  Geb.  Jesu  448;  crist  sal 
cum  to  dem  us  alle  Metr.  Hom.  p.  20,  of  tcs  alle  Ch.  II 29,  III 35,  Nat  need- 
üh  it  to  rehersen  hem  alle  id.  III  53,  of  hem  alle  id.  II  29. 

Aber :  and  alle  huy  füllen  hi  heom  sulf  Kindh.  Jesu  208—9,  Alle  hiiy 


1)  B.-T.  kennt  keine  ausnahmen ;  nach  Wülfiug  I  p.  464  verhalten  sich 
dieselben  zu  den  die  regel  beobachtenden  belegen  bei  Aelfred  wie  7  zu  22, 
und  nimmt  man  die  belege  hinzu,  in  denen  die  pronomina  durch  andere 
Satzteile  getrennt  sind,  wie  7  zu  34. 


119 

stoden  stille  ib.  830,  Alle  Jmy  heolden  Jieom  for  dede  ib.  lOil,  Sacrylage 
ys  alle  liyt  tolde  ßr.,  H.  S.  9007,  (die  ice  that  ben  in  this  array  Ch.  II  30, 
And  alle  they  cryde  id.  11  öi. 

Auch  im  Spme.  und  NE.  steht  all  fast  immer  nach.   Ausnahmen  sind : 
spme.  it  encomberthe  hym  evyll  ....  and  alle  us,  kis  frendys  Paston 
L.  III  82,   alle  them   of  the  court  Cax.,  Fox.  47,    all  they  auoived  the  en- , 
fßieste  Malory  26,  9,  it  ivas  grete  shame  to  all  them  id.  45,  7. 

ne.  £■  all  vs,  your  children  Fl.'s  Leseb.  p.  SiO  (a.  1534),  for  you  and 
all  them  ib.  p.  344  (a.  1535),  for  all  ns  Thersites  397,  and  all  they  toyether 
Schoolemaster  G7,  All  you  that  heare  Greene,  Menaphon  78,  when  the  battle 
emls,  all  ice  teil  meet  Marl.,  Tamburlaine  3592. 

§  145.  Als  siiigularisches  attribut  in  der  bedeutung  von 
lat.  totiis  lässt  sich  call  von  ältester  zeit  an  leicht  belegen. 

ae.  eal  here  Csedm.  114  =  'das  ganze  beer';  ealne  dceg  Ps.  55,  1,  ealle 
nyht  Beda  4,  750,  he  hcefde  ealle  Asiam  an  his  geiceald  Oros.  28,  29,  mid 
ealre  geornfidnysse  Beda  486,  2  =  '  mit  ganzer  (aller) '. 

Ealne  iceg,  ealneg  ist  ganz  gewöhnlich  und  zwar  im  wörtlichen  sinne 
=  'den  ganzen  weg'  wie  im  übertragenen  =  'immerzu',  'immer'.  Deut- 
lich liegt  der  Übergang  des  einen  gebrauches  in  den  anderen  vor  in  der 
bekannten  stelle  des  reiseberichtes  im  Orosius :  [he]  let  him  ealne  weg  pcet 
tveste  land  on  post  steorbord  Oros.  17,  10. 

Betreffs  des  später  im  ME.  sich  neben  das  ältere  alicay  sich  stellende 
ahvays  könnte  man  versucht  sein,  an  eine  einwirkuug  des  afrz.  totes  voies 
zu  denken,  das  neben  tote  voie  gebraucht  wird.  Indes  das  s  der  geniti- 
vischeu  adverbien  hat  im  ME.  eine  solche  ausbreitung  erfahren,  dass  es 
geratener  sein  dürfte,  hier  an  dieses  zu  denken,  als  an  eine  nachgebildete 
pluralform,  trotz  unserem  redeusartlichen  'in  alle  wege',  dessen  geschichte 
ja  selbst  noch  der  aufhellung  bedarf. 

frme.  Ic  iville  senden  flod  ofer  alne  middennard  OEH.  p.  225  etc.  etc., 
He  is  ful  of  alle  godnesse  ib.  77. 

me.  Knout  of  al  Engeloml  tvas  ßo  kyng  Eob.  of  Gl.,  And  thou  by- 

ivreyest  alle  sykernesse  Ch.  11  193 ,   a  tercelet that  semede  tcelle  of 

alle  gentilesse  ib.  370. 

Hast  thou  had  fleen  al  night,  or  artoiv  dronke?  Or  hastoiv  tcith 
some  quen  al  night  i-swonke?  Ch.  III  249,  Troilus  al  nyght  for  sorive  ivooke 
id.  V  12  (vgl.  in  longyng  al  nygt  AUit.  P.  2,  779) ,  If  that  ije  siiffre  him 
alle  nyght  in  this  ico,  God  help  me  so,  ye  hadde  hym  nevere  lief  id.  W260; 
in  that  grove  he  ivolde  him  hyde  alday  id.  II  46,  For  with  the  Kinge  Priam 
alday  tvas  he  id.  V  12. 

ne.  und  mod.  all  day  oder  all  day  long,  letzteres  schon  im  ne.  Ps. 
78,  14:  all  the  day  long;  und  sogar  schon  im  frme.  peo  fihten  iviöpone  duke 
al  pene  dcei  longe  La^.  I  273. 

§  1-16.  Als  pluralisches  attribut  in  der  bedeutung  von 
'omnes'  ist  all  nur  bemerkenswert  in  der  phrase  once  for  all, 


120 

dessen  bis  jetzt  ältester  beleg  vorliegt  in  spme.  I  haue  ab- 
soluten saijdc  to  you  ones  for  alle  that  ivhile  I  lyue,  Kyng 
Alymodes  shall  neuer  tvedde  ine  Blanch.  p.  70.  Man  ist  wohl 
nicht  zu  kühn,  wenn  man  behauptet,  dass  dieser  plirase  der 
afrz.  Vorgänger  des  nfrz.  une  fois  pour  toutes  zu  gründe  liegt. 
Da  der  Mittelengländer  in  folge  mangels  eines  *one  time  = 
'ein  mal"  (sieh  oben  §§  17  u.  31)  une  fois  mit  ones  übersetzen 
musste,  so  blieb  ihm  nichts  übrig  als  sein  alle  bezuglos  gleich- 
sam in  der  luft  hängen  zu  lassen. 

§  147.  Wir  haben  nun  die  frage  zu  beantworten:  Wie 
ist  das  me.  ne.  all  =  'jeder'  in  die  spräche  gekommen?  Hat 
es  sich  auf  irgend  einem  natürlichen  wege  entwickelt,  oder 
ist  es  der  spräche  auf  künstlichem  wege  von  aussen  her  auf- 
gepfi^opft  worden. 

Es  giebt  nun  zweifellos  einen  weg,  auf  welchem  eall  die 
bedeutung  von  celc  aus  sich  selbst  heraus  leicht  entwickeln 
konnte.  Eine  solche  entwickeluug  konnte  ihren  ausgang 
nehmen  von  der  Verbindung  dieses  pronomens  mit  abstrakten 
und  Stoffnamen.  Bei  allen  jenen  abstrakten  und  stoffuamen 
nämlich,  die  eine  teilung  ihres  begriffes  in  Unterarten  zulassen, 
musste  ein  begleitendes  eall  die  totalisierende  sowie  die  spezia- 
lisierende bedeutung  in  sich  vereinigen.  Ein  'alle  fugend' 
deckt  sich  bis  auf  einen  geringen  rest  mit  'jede  fügend',  ein 
'alle  list'  mit  'jede  list',  ein  'alles  gold'  mit  'jedes  gold'. ') 
Von  diesen  abstrakten  und  stoffnamen  aus  konnte  dies  doppel- 
deutige all  um  so  leichter  auf  die  übrigen  Substantive  über- 
tragen werden,  als  die  ersteren  von  den  letzteren  an  ver- 
schiedenen punkten  nur  durch  eine  fast  unmerkliche  linie 
getrennt  sind.  Ich  fürchte  jedoch,  mit  dieser  erklärung  würde 
man  zu  viel  erklären.  Der  eben  geschilderte  weg,  auf  dem 
das  von  uns  gesuchte  eall  =  'jeder'  hätte  erreicht  werden 
können,  war  nicht  bloss  leicht,  er  war  zu  leicht,  um  die  im 
AE.  thatsächlich  vorliegenden  Verhältnisse  zu  erklären.  Hätte 
die  Sprache  in  der  that  diesen  weg  gewählt,  wir  müssten 
unser  eall  =  'jeder'  scharenweise  belegen  können.  Wir  werden 
jedoch  sehen,  dass  das,  was  wir  finden,  auch  bei  der  günstigsten 


*)  Ueberaus  instruktiv  in  dieser  hinsieht  sind  z.  b.  die  Varianten  des 
Cursor  Muudi,  schon  die  des  unten  §  IGO  besprochenen  Stückes  genügen, 
um  die  doppelnatur  des  all  hervortreten  zu  lassen. 


121 

auslegung  nicht   anders  denn  als  schwache  tastende  versuche 
bezeichnet  werden  kann. 

§  148.  Sehen  wir  uns  zunächst  die  bislier  aufgefundenen 
belege  dieses  call  =  'jeder'  etwas  näher  an. 

In  seinen  'Studien  zur  Aelfric'schen  Syntax'  sagt  Schrader 
auf  p.  53:  "Vor  singularen  kann  eall,  wenn  auch  recht  selten, 
'jeder'  heissen".  Mit  dem  ersten  belege,  den  er  uns  bietet, 
ist  er  nun  durchaus  nicht  glücklich  gewesen;  denn  in:  on 
ecdlum  geare  sind  getealde  öreo  Imnd  daga  and  fif  and  sixtig 
daga  Aelfric's  Lives  I  178,  20  kann  on  eallum  geare  nicht 
einmal  heissen  'in  jedem  jähre',  was  ja,  da  auch  der  Julianische 
kalender  schon  Schaltjahre  kannte,  offenbar  unrichtig  wäre.  Es 
muss  geradezu  'im  ganzen  jähre'  heissen,  was  wenigstens  im 
allgemeinen  der  Wahrheit  entspricht. 

Die  beiden  übrigen  belege,  die  Schrader  bringt,  sind 
ernstere]'  art.  In  beiden  ist  das  regens  von  eall  das  substan- 
tivum  gesceaft.  Und  in  der  that  wäre,  wenn  man  dies  wort 
unserem  deutschen  'geschöpf  schlechtweg  gleichsetzen  dürfte, 
an  diesen  beiden  belegen  von  eall  =  'jeder'  kaum  etwas  aus- 
zusetzen. Nun  ist  aber  das  ursprünglich  feminine,  später 
neutrale,  ja  stellenweise  auch  maskuline,  gesceaft  seiner  ganzen 
bildung  nach  ein  abstraktum  (sieh  Kluge,  Stammbildungslehre 
§  128),  heisst  also  ursprünglich  und  in  erster  linie  'die 
Schöpfung',  'das  gesamte  geschaffene',  und  wenn  auch  bereits 
das  gotische  gaslafts  'das  einzelne  geschaffene',  'das  ge- 
schöpf bedeuten  konnte,  so  war  doch  auch  noch  in  ae.  zeit 
dem  Schreiber  durch  zahlreiche  gleiche  bildungen  die  abstrakte 
grundbedeutuug  dieses  Wortes  jederzeit  so  gewärtig,  dass  im 
falle  der  Verallgemeinerung  des  begriffes  das  pronomen  eall 
sich  nur  zu  leicht  einstellen  konnte.  Aber  ganz  abgesehen 
davon,  lässt  sich  im  ersten  der  beiden  fraglichen  belege  das 
wort  gesceaft  noch  ganz  bequem  in  seiner  abstrakten  be- 
deutung  auffassen:  faraä  geond  eallne  middangeard  and  hodiaÖ 
godspell  eallum  gesceafte  =  'allem  geschaffenen'.  Und  auch 
der  andere  beleg  setzt  dieser  auffassung  keine  grössere 
Schwierigkeit  entgegen:  nu  is  se  man  gecweden  eall  gesceaft, 
foröan  de  he  ha'fö  sum  ding  gemccne  mid  eallum  gesceafte  = 
'mit  allem  geschaffenen',  'mit  allem  was  geschaffen  ist'.  Und 
schliesslich  würde  Aelfric,  wenn  ihm  wirklich  daran  gelegen 


122 

gewesen  wäre,  die  summe  der  einzelnen  konkreten  gescliaffenen 
oder  geschöpfe  zu  bezeiclinen,  anstatt  sich  einer  kaum  noch 
oder  kaum  schon  üblichen  und  überdies  zweideutigen  aus- 
drucksweise zu  bedienen,  nicht  viel  eher  zu  dem  mit  call 
verbundenen  klar  verständlichen  plural  gegriffen  haben,  wie 
er  in  den  zahlreichen  von  Bosworth  -  Toller  verzeichneten  be- 
legen aus  älterer  wie  jüngerer  zeit  vorliegt? 

Der  regelrechte  gebrauch  allerdings  wird  wohl  der  Verwendung  ent- 
sprochen haben,  die  wir  in  der  von  Skeat  herausgegebenen  Markus-Evange- 
lienglosse Lindisf.  kap.  16,  v.  15  beobachten,  wo  omni  creaturae  durch  alle 
(für  alre,  wests.  ealre,  wie  das  Corp.  Ms.  an  dieser  stelle  schreibt)  l  egJmelcum 
sceafte  wiedergegeben  wird,  d.h.  'der  ganzen  Schöpfung  oder  jedem  ge- 
schöpfe '. 

Nein,  Schraders  belege  weisen  kein  konkretes  gesceaft 
auf,  sondern  ein  abstraktes,  oder  wenn  man  will  kollektives, 
und  das  mit  ihm  verbundene  eall  ist  daher  nicht  =  oninis 
sondern  =  totus  zu  fassen. 

§  149.  Auch  mir  ist  nun  ein  solches  eall  =  'jeder'  begegnet, 
das  in  diesem  falle  etwas  besser  gestützt  ist,  als  die  bisher  er- 
wähnten belege.  In  dem  Ps.  55,  9  wird  nämlich  das  quacumque 
die  der  vulgata  einmal  übersetzt  durch  ealne  dceg.  Aber  auch 
diesem  belege  ist  ein  starkes  misstrauen  entgegen  zu  bringen. 

In  aller  erster  Knie  entspricht  in  dem  Ps.  selbst  an  allen 
nach  geprüften  stellen  der  ausdruck  ealne  dceg  einem  tota  die 
des  Originals;  so  z.  b.  in  demselben  Psalm  55, 1;  2;  4;  5,  und 
weiterhin  in  den  Psalmen  70,7  und  14;  71,15;  72,11;  73,21; 
87,  17;  139,  2. 

Ich  habe  dann,  um  der  sache  weiter  nachzugehen,  einen 
teil  von  Aelfreds  Übersetzung  der  Historia  Beda's  (von  Liber 
III  kap.  18  bis  L.  IV  k.  27),  sowie  Schröer's  ausgäbe  der  Be- 
nedictiner  regel  mit  ihren  lateinischen  originalen  im  hinblick 
auf  die  ae.  wiedergäbe  des  lat.  tohis  und  omnis  verglichen 
und  habe  folgendes  gefunden. 

Wie  in  fast  allen  stellen  des  Ps.  entspricht  auch  hier  eal  stets  einem 
totus  (einmal  integer),  ausser  in:  eall  Ongelcynn  Beda  4-,  23-1  aus  omnis 
Anglorum  ecclesia;  eal  pcet  gefcere  Beued.  15,  5  aus  omnem  congregationem ; 
ealre  geferrcedenne  ib.  54:,  9  aus  omni  congregationi.  Aber  in  all  diesen  drei 
fällen  heisst  auch  das  lat.  oimiis  hier  '  ganz '.  *) 

1)  Eal  gear  Beda  p.  3,  21G7  aus  annum  totum;  ealle  tid  ib.  2596  aus 
totum  temjjus;    ealle  his  peode  ib.  2735  aus  totam  gentem;    ealne  saltere 


123 

Auf  der  anderen  seite  wird  omnis  =  'jeder'  stete  und  ohne  ausnähme 
durch  (ele  wiedergegeben,  wie  auch  einmal  der  plural  omnes  =  'alle'.^) 

Was  nun  im  besonderen  den  ausdruck  'jeden  tag'  angeht,  so  wird 
das  cotidic  oder  cotidianus  der  originale  nie  durch  e(dne  dceg  wiedergegeben, 
sondern  entweder  durch  dceghivamlice  (wie  in  Beda3,  2268;  2i50;  4,  1191; 
2201;  Bened.  2,  8;  18,20;  43,7)  oder  cegJiwilce  (oder  celce)  dcege  (Beda  3, 
3047 ;  Bened.  17,  22)  und  in  einem  falle  durch  celce  niht  Bened.  44,  5. 

Angesichts  dieser  thatsachen  dürfte  es  kaum  einem  zweifei 
unterliegen,  dass,  falls  dem  Übersetzer  nicht  eine  andere  lesung 
vorlag  als  die,  welche  die  Yulgata  (die  Hieronymusübersetzung 
ist  zu  frei,  als  dass  sie  an  dieser  stelle  auskunft  geben  könnte) 
uns  bietet ,  wir  in  dem  ealne  dceg  Ps.  55,  9  nicht  sowohl  eine 
genaue  entsprechung  des  lat.  qtiacunique  die  als  vielmehr  eine 
ungenaue  Übersetzung  desselben  vor  uns  haben,  die  wohl  da- 
durch zu  Stande  kam,  dass  der  i^bersetzer  unmittelbar  vorher 
sich  nicht  weniger  als  viermal  desselben  ausdruckes  bedient 
hatte. 

Um  nun  auch  das  Anordh.  zu  worte  kommen  zu  lassen, 
habe  ich  die  oben  erwähnte  Markus  -  Evangelieuglosse  (die 
einzige,  die  mir  zui-  Verfügung  stand)  des  Lindisf.  MS.  durch- 
gesehen, leider  jedoch  mit  demselben  negativen  erfolge.  Auch 
hier  entspricht  einem  cotidie  bezw.  cottidiana  ein  ceghuelc  dccge 
(14,  49)  bezw.  ein  doeghwcemlice  (Capp.  schluss)  und  desgleichen 
ein  cujusque  operis  einem  eghwoelces  ivoerces  (13,  34) ;  ex  tota 


ib.  3048  aus  psalterhim  totum;  ecdl  ....  ealond  ib.  4,  223  aus  insula  tota; 
ealle  nyht  ib.  750  aus  tota  nocte;  eallre  pcere  tide  ib.  2084  aiis  toto  illo 
tempore;  eal  ger  ib.  3031  aus  annum  totum;  on  ealre  pcere  tide  ib.  3250 
aus  in  ....  toto  tempore;  eal  ßcet  stcer  Genesis  ib.  3524  aus  tota  genesis 
historia;  ealle  pa  tid  ib.  3562  aus  toto  eo  tempore;  ealle  niht  ib.  3724  aus 
totam  noctem;  ealle  loucan  ib.  3725  aus  integram  scptimanam;  ealle  tvucan 
ib.  3727  aus  tota  septimana;  eall  pis  mt/nster  ib.  3838  aus  totum  hoc  mo- 
nasterium;  ealle  heora  liflade  Bened.  p.  9,  21  aus  tota  vita  sua;  of  ealre 
heortan  ib.  16,  15  aus  ex  toto  corde;  ouer  ealne  sumar  ib.  65, 15  aus  tota 
estate;  eallne  lichaman  ib.  82,  11  aus  toto  corpore. 

^)  in  omni  septimana  :  wlcre  ivucan  Beda  3,3050;  omni  tempore  :  on 
elcne  timan  Bened.  E.  p.  1,  15;  omni  hora  :  on  a^lce  tide  ib.  17,  23;  dass.  : 
on  alcne  timan  ib.  24,  6;  dass.  dass.  ib.  24,  11;  omni  loco  :  cdcere  stowe 
ib.  24,  11;  omni  hora  :  on  celcne  timan  ib.  24,  12;  dass.  dass.  ib.  31,  9;  omni 
dominica  :  celce  sunnanniht  ib.  39,  17;  omnis  etas  :  oilc  yld  ib.  53,  20;  omni 
tempore  :  on  celcne  timan  ib.  66,  8;  dass.  dass.  ib.  13;  dass.  :  eallum  tidum 
ib.  76,  3. 

Omnibus  noctibiis  :  aice  niht  Bened.  E.  39,  16. 


124 

mente  heisst  ofalra  öolit  (12,  30)  und  omni  creaturae,  wie  wir 
oben  gesehen  liaben,  einer  doppelten  wiedergäbe,  die  bei  der 
zwiespältigen  bedeutung  des  lateinischen  Substantivs  nicht  auf- 
fallen kann. 

§  150.  Das  Oxford  Dictionary  hat  also  ganz  recht,  wenn 
es  s.v.  all  sagt:  *This  use  (seil.  =  omnis)  unknown  to  OE.' 
Wenn  es  aber  hinzufügt:  *'seems  to  have  begun  with  {all) 
thing\  so  ist  dies  eine  Vermutung,  deren  berechtigung  wir 
erst  prüfen  müssen. 

Zunächst  ist  zu  erwähnen,  dass  neben  dem  nicht  gerade 
selten  gebrauchten  sum  ]nng,  cenig  ping  =  'etwas',  ferner 
auch  dem  das  üblichere  eall  =  'alles'  ersetzenden  wie  Jung 
(wie  in  7  eodon  Jm  up  od  lii  comon  to  Hlydanforda,  7  (de 
ping  hcerndon  7  slogon  2>e  M  gemitton  Sax.  Chron.  997,  7  Leof- 
U'ine  ahhot  ....  Mne  Jjcer  celces  Jringes  gedcensodc  pe  him  mann 
on  scede  ib.  1022,  7  hced  Beorn  eorl  ])  he  him  on  fultume  tvcere, 
ac  se  eingc  him  cdees  pifiges  fonvyrnde  ib.  1049;  celc  ])ing 
hcefd  anginn  Basil.  Hexam.  13)  auch  ein  eall  J)ing  sich  findet. 
Leider  jedoch  können  wir  dies  für  unsere  Untersuchung  nur 
unter  gewissen  umständen  verwerten.  Da  nämlich  eall  sowohl 
wie  Jjing  im  besten  AE.  im  nom.  und  akk.  plural  ebenso 
endungslos  sind  wie  in  den  gleichen  kasus  des  Singulars,  so 
kann  und  wii'd  diese  fügung  in  belegen  wie  pu  fceder  engla 
eall  ding  birest  eöelice  Met.  20,  276,  ])a  funde  he  operne  Jmrh 
eall  ping  him  ])otie  gelieestan  Beda  4,  22  wohl  'alle  dinge'  = 
'alles'  bedeuten.  Nur  im  genitiv,  dativ  und  instrumental 
würde  sich  diese  fügung  als  Singular  oder  plural  deutlich  er- 
kennen lassen.  Aber  ein  ea?^ 7^/»^  mit  der  singularen  flexion 
dieser  kasus  findet  sich  im  besten  AE.  leider  nicht.  Um  ein 
solches  zu  finden,  müssen  wir  tief  ins  Spae.  hineingehen. 

Der  beleg,  den  wir  hier  antreffen  in:  -j  se  cyng  W.  him 
hehet  on  lande  7  on  eallon  Jjinge  pces  pe  he  undcr  his  fceder 
(£)•  hwfde  Sax.  Chron.  1091,  lässt  sich  unter  keinen  umständen 
weg  interpretieren, 

Dass  die  dat.  plur.-flexion  beim  adjektiv  zu  -on,  beim  Sub- 
stantiv zu  -e  sich  abschwächen  konnte  und  beides  zu  derselben 
zeit,  das  ist  eine  annähme,  die  ich  sicher  nicht  vertreten 
möchte,  und  die  erklärung,  dass  hier  der  'foreigner"  Thorpe's 
seine  täppischen  bände  im  spiel  gehabt  habe,  scheint  mir  auch 


125 

keine  glückliclie.  Erstens  weil  ich  von  Thorpe's  foreigner 
überliaupt  niclits  halte,  da  er  bei  genauem  zusehen  sich  wahr- 
scheinlich als  bäuerisch  halbgebildeter,  aber  immerhin  wasch- 
echter Angelsachse  entpuppen  wird  aus  irgend  einer  nicht- 
westsächsischen  gegend,  und  zweitens,  weil  für  die  hier  in 
frage  kommende  stelle  und  die  umliegende  partie  überliaupt 
Thorpe  selbst  seinen  foreigner  aus  dem  spiele  lässt. 

Wir  werden  es  also  hier  mit  dem  dat.  sing,  zu  thun  haben 
und  an  dem  ganzen  belege  wird  nichts  weiter  auffällig  sein, 
als  dass  wir  ihm  nicht  eine  anzahl  anderer  an  die  seite  stellen 
können. 

Anm.  Ich  will  hier  einfüg-eu,  dass  im  Sax.  Chron.  von  dem  gesuchten 
all  =  'jeder'  sonst  keine  spur  zu  entdecken  ist:  eal  ist  hier  wie 
anderwärts  =  'ganz'  z.  b.  in  ealne  dceg  921,  und  celc  erfreut  sich 
noch  eines  unverkümmerten  daseins :  on  celce  healfe  893,  butan  cdcre 
lettinge  997,  cdc  man  1036,  celces  yfeles  lOiS  (E). 

§  151.  AVill  man  nun  den  hier  besprochenen  beleg  als 
ausgangspunkt  für  das  me.  all  thincj  =  'jedes  ding'  durchaus 
nicht  gelten  lassen,  so  wird  man  widerstandslos  zu  der  an- 
nähme getrieben,  dass  das  me.  all  thing  als  produkt  einer 
fehldeutung  aus  dem  älteren  ealle  Jjhig  hervorgegangen  ist, 
welches  im  laufe  des  Spae.  neben  das  gut-ae.  eall  Jying  sich 
stellte  und  es  allmählich  verdrängte  (vgl.  Sievers  Gramm 
§§  293  anm.  3). 

Und  diese  annähme  ist  eine  durchaus  nicht  so  unwahr- 
scheinliche. 

Erstlich  ist  neben  dem  summarischen  substantivierten  eal 
das  logisch  identische  ealle  Jjing  =.  'alle  dinge'  im  späteren 
AE.  ganz  gewöhnlich.  Bosworth  -  Toller  belegt  es  dreimal 
(abgesehen  von  dem  determinierten  ealle  J)a  Jnng)  und  auch 
dem  spätesten  AE.,  genauer  dem  halbjahrhundert ,  dem  das 
obige  eallon  Innge  entstammt,  ist  es  noch  geläufig:  J5  [seil. 
mynster]  Mg  herypton  7  hereafdon  (et  haligdome  7  cet  hreaue 
7  cet  eallon  öingan  Sax.  Chron.  1055,  lico  Mm  on  eallum  ])ingum 
unsiüicende  heon  ivoldon  ib.  10G3.  Und  zweitens  sind  derartige 
missdeutungen,  wenigstens  auf  dem  kasusgebiete,  im  ME. 
durchaus  nichts  seltenes;  und  schliesslich  konnte  die  hier  in 
rede  stehende  missdeutung  um  so  leichter  eintreten,  als  der 
flexionsschwund,   der  in  allen  derartigen  fällen  solchen  ver- 


126 

kennungen  zu  gründe  liegt,  sich  hier  nur  auf  das  -e  des  attri- 
butes  zu  erstrecken  brauchte. 

§  152.  Das  früheste  Frme.  bringt  jedoch  hierin  nicht  die 
geringste  änderung.  Es  übernimmt  einfach  das  ealle  J)mg 
bezw.  eallon  pingon  des  Spae.  und  übermittelt  es,  mit  den  ihm 
eigentümlichen  lautlichen  und  formalen  abschwächungen,  dem 
eigentlichen  Frme.  Passende  belege  sind:  He  tvit  and  iveldeö 
alle  J)ing  Poema  Mor.  84,  liine  . .  .  .  ])e  alle  ])ing  weide  ib.  389, 
ealle  Jjitig  geivorlicte  God  OEH.  p.  223,  die  wohl  alle  noch  dem 
letzten  viertel  des  12.  Jahrhunderts  angehören. 

Um  nun  die  immerhin  interessante  fi-age  möglichst  tief 
auszuschöpfen,  habe  ich  zwei  umfangreiche  frme.  denkmäler, 
deren  dialekte  möglichst  weit  nach  nord  und  süd  auseinander- 
liegen, nämlich  den  Brut  Lajamons  und  das  Ormulum,  unter- 
sucht; und  zwar  zunächst  auf  den  gebrauch  des  mit  all  ver- 
bundenen Inng,  denn  es  zeigte  sich  sehr  bald,  dass  es  ratsam 
und  praktisch  ist,  diesen  ausdruck  für  sich  allein  zu  behandeln. 

Nun  denn.  Das  ae.  ealle  ping  ist  im  Brut  getreulich  bewahrt;  es 
zeigt  sich  zunächst  iu  der  schon  einmal  in  ae.  zeit  zu  belegenden  (sieh 
oben  §  150),  hier  jedoch  fast  zahllos  vertreteneu  redensart  ]mr1i  alle  ping 
(=  'per  oimii'a',  'durchaus'  u.  ä.)  mit  den  Varianten  pio-h  alle pinge  (I  29S; 
nii2;  II  601,  pinge  mit  angleichung  an  die  kurzsilbigen  neutren  der- 
selben klasse),  purh  ut  alle  pinges  (1100;  11137,  pinges  mit  angleichung 
an  die  maskulina  derselben  klasse),  ferner  auch  in  freier  Verwendung  wie 
z.  b.  in:  Nu  me  uulste{n)  per  to,  pe  alle  ping  mai  wel  don  (II  575,  B  pat 
all  mag  do)  und  schliesslich  in  der  dativischen  redensart  of  alle  pinge,  die 
in  eiuem  belege  den  reflex  der  ältesten  form  des  dativs  aufweist:  of  alle 
pingen  heo  iceore  god  I  271,  B  vacat;  a  siviÖe  wis  mon  d'  of  alle  pinge  ivel 
idon  I  301,  B  vacat:  of  alle  pinge  he  Juefde  his  iiville  II 150,  B  pinges;  of 
alle  pinge  he  is  tcar  11157,  B  pinges;  siviÖe  tvis  mon,  of  alle  pinge  icel 
idon  n  346,  B  dass. 

In  all  diesen  fällen  liegt  also  deutlich  der  plural  vor,  und 
wo,  wie  im  letzten  falle,  die  singularische  auffassung  nicht 
unmöglich  wäre,  da  hindert  uns  die  form  pingen  (<  ae. 
pingiim)  und  die  mehrfach  vertretene  pluralische  form  in  B 
uns  für  dieselbe  zu  entscheiden.  Die  flexion  des  adjektivs, 
abgeschwächt  wie  sie  ist,  kann  uns  hier  keinen  aufschluss 
mehr  geben. 

Völlig  im  einklange  mit  diesem  ergebnis  ist  der  gebrauch 
des  all  in  anderen  Verbindungen:   alle  dai  ist  die  deutliche 


127 

fortsetzung  des  ae.  calne  dcerj  auch  dort,  wo  die  flexion  völlig 
geschwunden,  und  al  nilit  die  von  ae.  ealle  niht. 

ml  dai  heo  rcemden  7  resden  to  pan  Castle  ßat  [hü]  com  to  pere  nihte 

I  71 ;  Alle  dcei  wes  pat  fehti  I  323 ;  Swa  heo  fehlen  al  dcei  I  339;  pa  7veoren 
Peohtes  ouer-cumen,  an  celche  helue  heo  forö  fluten  7  alle  dai  heo  fluten 
II 163 ;  ice  hahbeoÖ  ifaren  al  niht  IT  373 ;  and  ich  me  wtdle  ra'sten  to  p/ssere 
nihte  uirste  7  alle   dai  to  nuerwe  II  375;    Alle  dcei  heo  siuujen   of  ArÖure 

II  457 ;  Alle  dcei  per  tveore[n]  duntes  swiöe  riue  II  564 ;  [heo]  Ftditen  alle 
dcei  m  136. 

Und  anderseits  wird  'jeder'  auch  in  den  geläufigsten  Ver- 
bindungen durch  (Blche  ausgedrückt:  es  heisst  celche  dwi{e) 
II  151;  224;  402;  celche  niht  II  224;  234;  557;  (ceuer)  alche 
gere  II  155;  517;  in  celche  fcehte  II  165  etc.  etc. 

§  153.  Eine  genaue  prüfung  der  ungefähr  20000  verse 
des  Ormulums  ergab  nun  folgendes  resultat. 

Der  alte  plural  pincj  ist  nicht  mehr  in  gebrauch,  es  heisst  nur,  analog 
den  maskulinen  derselben  dekliuation,  pingess,  ebenso  wie  wordess  und 
tvifess ;  nur  neben  barness,  gceress  und  deoress  haben  sich  die  alten  formen 
bcern,  ga;r  und  deor  erhalten.    Im  verein  mit  diesem  plural  (nom.  und  akk.) 

findet  sich  all  in  folgenden  belegen :  Godd icat  edle  pingess  8644,  To 

iveldenn  alle  pincjess  17991,  Crist  weit  alle  pingess  19674;  7  fonpi  lifenn 
a,jg  occ  a^^  7  lasstenn  edle  pingess. 

Den  zweiten  neuen  plural,  der  schon  in  den  Lindisf.  Gl.  als  pingo  er- 
scheint, bieten  folgende  belege:  Godd,  patt  cdlepinge  sep,  He  sep  etc.  13664, 
Godd,  patt  alle  pincje  wisste  16599.  Hierzu  wird  vielleicht  der  obliquus 
gehören,  der  sich  zeigt  in :  shill  iss  god  inn  edle  pincje  1655,  To  follghenn 
Abrahamess  slop  Inn  alle  gode  pinge  9922,  dass.  10869.  0 

Aber  wenn  wir  auch  diese  form  für  unser  all  =  'jeder' 
nicht  zu  verwerten  brauchen,  es  bleiben  noch  genug  be- 
lege, die  deutlich  den  singular  aufweisen,  den  Singular 
in  form  und  gehalt,  die  uns  also  von  dem  Vorhandensein 
unseres  all  =  'jeder'  in  zwingendster  weise  überzeugen.    Diese 

belege  sind :    Johan tacnepp   all  patt  Jmig  patt  iss  All 

affterr  Godess  tville  766,  dass.  777,  himm  (seil.  Job)  ivass  all 
piss  pincj  Bircefedd  hdenn  cjillte  4790,  7  toir  iss  all  patt  eorpli^ 
ping  patt  minnstremann  hirrp  a^henn  ....  ^iff  het  seornepp 
6338,  Uss  hirrde  all  eorpUj  ping  forrseon  To  winnenn  itt  purrh 
sinne  11473. 


*)  E.  Sachse  p.  23  meint,  dass  umgekehrt  dies  e  aus  den  dativformeu 
in  den  akkusativ  gedrungen  sei;  sicher  mit  unrecht. 


128 

Dies  ergebnis  ist  um  so  verblüffender,  als  abgesehen  von 
einem  besonders  zu  behandelnden  falle,  von  diesem  all  = 
'jeder'  im  Ormulum  sonst  keine  spur  zu  bemerken  ist;  es 
müsste  denn  vorliegen  in  dem  belege:  7  Crist  ivat  all  J)e 
mannes  JjoJiht  7  all  ])e  mannes  herrte  19675.  Da  jedoch  in 
den  oben  (§  149  ende)  erwähnten  glossen  lat.  mens  mit  ^oht 
übersetzt  wird,  so  wird  auch  dieses  Jwhld  hier  inens  bedeuten 
und  all  demgemäss  =  totus  sein.  Auch  im  übrigen  treten  uns 
anstatt  der  geläufigen  zeitformein  all  day ,  all  yeer  etc.  etc., 
ausnamslos  die  aus  dem  AE.  her  bekannten  ausdrücke  äa^^- 
wliammVüie,  illhe  dasg,  Ulke  ^er  etc.  etc.  entgegen. 

Aber  dies  ist  nicht  das  einzige  auffällige  an  der  sache. 
Unvermittelt,  ohne  jedes  Übergangsstadium,  tritt  uns  die  neue 
auffassung  entgegen.  Nirgends  findet  sich  weder  ein  alle  ping 
....  iss  noch  ein  all  ping  ....  sinndenn,  überall  heisst  es  all 

Jjing iss  =  'jedes  ding  ist',  als  wenn  diese  bedeutung 

etwas  ganz  selbstverständliches  wäre! 

Nun  sagt  allerdings  der  Verfasser  der  umstehend  angezogenen 
dissertation  p.  43 :  "  Der  plural  [seil,  von  all]  endet  gewöhnlich 
auf  -e,  welches  indessen  bisweilen  aus  metrischen 
gründen  weggelassen  ist",  eine  beobachtung,  die  ich  be- 
stätigt gefunden  habe.  Es  wäre  aber  doch  wohl  etwas  ge- 
wagt anzunehmen,  dass  diese  metrischen  gründe  gerade  bei 
dem  gebrauche  des  ausdruckes  all  ping  ausnamslos  gewirkt 
haben  sollten.  Auf  jeden  fall  ist  diese  sache,  die  wir  hier 
zunächst  auf  sich  beruhen  lassen,  in  hohem  masse  auffällig. 

§  154.  Am  anfange  des  14.  jahi'hunderts  treffen  wir  in 
derselben  gegend,  in  der  das  Ormulum  entstand,  im  ganzen 
und  grossen  auf  dieselben  Verhältnisse.  In  der  Meditation  on 
the  Supper  of  our  Lord  z.  b.  finden  sich  zwar  belege,  in  denen 
alle  tliyng  geschrieben  ist,  in  denen  jedoch,  wie  die  metrik 
deutlich  genug  ergiebt,  das  flexions-e  stumm  ist.  Der  erste 
beleg,  in  dem  die  metrik  die  volle  messung  alle  thyng  zu 
gestatten  scheint,  ist  nicht  im  stände,  diese  beobachtung  um- 
zustossen. 

He  mäd?  heiicn^  and  erthe  änd  edle  prjng ;  He  göuernep  alle  pyng 
swetly  änd  best  Med.  on  Supper  of  our  L.  210,  Für  äl  pyng  ys  p^syhle  tö 
yöto  ib.  466,  And  seyd  ' älh  PP^O  ys  nöw  fülfylkd'  ib.  7i0,  För  pey  mygte 
nät  wrytf  iilU  pyny  ib.  968,   allf  pyng  fuhceyl  puu  hast  fülfylkd  ib.  751; 


129 

Büt  rijgtiviis  (jöd  äcceptetJi  älU  ßyng  ib.  913,  Aböue  alle  pyng  y  des^re  fie 
ib.  793. 

Und  aus  Brunnes  Handlyng-  Synne,  auf  deren  versmessung 
leider  wenig  verlass  ist,  heben  wir  hervor,  die  durch  die  form 
des  verbums  als  singularisch  gefasst  erkennbaren  belege: 

purghe  hem  ys  alle  pyng  shape  and  wrogt  9662 ,  For  alle  pyng  pat 
euer  pß  toas  Shal  pe  acoupe  of  f)y  trespas  11447,  For  alle  pyng  for  drede 
hym  doutep,  And  to  liys  dorne  alle  pyng  loutep  12075. 

Aus  einer  noch  nördlicheren  dichtung,  dem  Cursor  Mundi, 
Hessen  sich,  wenigstens  so  weit  ich  ihn  durchforschte,  be- 
stimmte Schlüsse  für  unseren  fall  nicht  ziehen.  Das  pluralische 
aU{e)  thing  lässt  sich  zwar  mit  ziemlicher  Sicherheit  nach- 
weisen, das  singularische  jedoch,  so  wahrscheinlich  auch  sein 
Vorhandensein,  leider  nicht.  Dagegen  ergab  eine  prüfung  der 
nördlichen  Version  von  Bari.  &  Jos.  in  Horstmanns  Altengl, 
Legenden  die  schon  aus  dem  Ormulum  bekannten  formelarten 
in  den  belegen: 

Wheii  he  herd  teil  of  all  pis  thing,  He  Med  him  fast  un-to  pe  king 
1113,  all  cristen  men,  To  ivham  he  gifes  all  erthly  thing,  Bot  sethin  he 
calles  US  to  rekeny[n]g  691. 

§  155.  Ein  ganz  anderes  bild  bekommen  wir,  wenn  wir 
nach  dem  Süden  gehen.  Untersuchen  wir  zunächst  einige  der 
ältesten  und  umfänglichsten  Schriftwerke  der  me.  periode :  ich 
wähle  die  vier  hauptstücke  in  Horstmanns  Altengl.  Legenden, 
die  aus  den  jähren  1250 — 1280  stammen. 

Nach  der  bisherigen  flexionsentwickelung  könnte  man  ge- 
neigt sein,  hier  jedes  Jnng  als  singularisch  anzusprechen.  Allein 
der  ausdruck  Jrre  J)ing  Geb.  Jesu  566  gemahnt  uns  zur  vor- 
sieht :  wir  sehen,  der  alte  plural  existiert  und  wird  noch,  wenn 
auch  mehr  oder  minder  dunkel,  als  solcher  verstanden.  Wir 
können  demgemäss  die  alte  formel  Jjorugh  alle  ping  (oder  Jnnge), 
ganz  abgesehen  von  der  form  des  attributes,  hier  als  plura- 
lisch und  für  unsere  zwecke  nicht  brauchbar  ausscheiden: 

Ake  he  heom  halp  porugh  alle  ping  (:  pretning)  Kindh.  Jesu  1806, 
So  pat  he  were  In  ioy^e  porw  alle  ping  7  pat  he  pou^t[e]  nou^t  on  noping 
to  comyng  Bari.  &  Josaph.  93. 

Me  of  pinchez  porugh  alle  pingue  Of  Jesues  conteygningue  Kindh. 
Jesu  1089. 

Dasselbe  gilt  von  den  akkusativischen  alle  ping,  in  denen 
sich  die  flexion  des  attributes  metrisch  rechtfertigen  lässt,  da 

E.  Eiaenkel,  Bas  ludefiaitum.  9 


130 

ja  die  beobacbtimg  lehrt,  dass  in  den  vier  stücken  die  metrik 
im  allgemeinen  mit  geschick  behandelt  ist: 

ffachr  he  is,  7  eJc  holt/  gost,  7  alle  ping  he  made  p^  pu  seijst  7  loost 
Bari.  &  Jos.  368,  7  honourip  gü,  so  p"  sest,  his  oune  tcerching,  7  forsakip 
pilke  gocl  pat  made  alle  ping  ib.  384,  Ne  leue  p^  neuer  alle  ping  p'  p"  mygt 
here,  For  men  lyep  ofte  moche,  whan  pey  speJce  Ifere  ib.  393. 

Zweifelhaft  ist  der  fall  in  dem  in  der  dativischen  formel 
nur  das  attribut  die  (metrisch  notwendige)  flexion  erhält.  Der 
flexionsmangel  seines  regens  spricht  ebensowenig  für  den 
Singular  wie  für  den  plural: 

He  and  ich  tcith  oute  departing  Bcoih/j  al  an  in  alle  ping  Kiudh. 
Jesu  814,  Vor  per  hi  he  wolde  habhe  iwust  p'  it  teere  godes  sone,  7  hahhe 
destourhed  in  alle  ping  of  his  passione  Geburt  Jesu  270,  Iseo  ge  noiv,  tvuch 
gret  pruide  he  drow  forp,  pe  heige  hing,  pat  he  nadde  icharbi  lihhe,  pe 
lord  of  alle  ping  ib.  1062. 

Sicher  jedoch  liegt  die  formel  ^=  'jedes  ding'  vor  in  den 
fällen,  in  denen  die  flexion  des  attributes  sich  metrisch  nicht 
rechtfertigen  lässt,  oder  in  Übereinstimmung  mit  der  metrik 
eine  flexion  überhaupt  fehlt.  Unter  den  belegen  des  letzteren 
falles  mache  ich  auf  zwei  besonders  aufmerksam,  nämlich  auf 
den  ersten,  in  dem  die  singularische  auffassung  des  Subjektes 
al  ping  duixh  dessen  kopula  tcor])  noch  besonders  gestützt  ist, 
da  ein  zvorp  aus  tvor])iJj  (<  iveorpad)  mir  für  den  dialekt 
nicht  denkbar  ist,  und  auf  die  offenbar  singularische  formel 
mit  J)is  im  letzten  belege.  Denn  obgleich  sich  nicht  selten 
J)is  Jjreo  langes  Geb.  Jesu  816,  pis  hodies  ib.  820  u.  a.  findet,  so 
ist  doch  diese  abart  der  formel  identisch  mit  der  oben  aus 
dem  Ormulum  und  der  Meditation  beigebrachten,  in  welcher 
die  auffassung  zweifellos  eine  singularische  ist. 

To  pe  sonne  bem  he  eode  with  liste,  Jesu  crist  pat  alle  ping  ivuste 
Kindh.  Jesu  1060,  And  po  lieo  hedde  do  alle  ping  porw  oure  lordes  laice, 
pe  childes  frendus  to  galilee  tvip  him  gönnen  drawe  Geb.  Jesu  939,  A  wilde 
sttide  he  fond  7  bar,  pf  no  frut  uorp  ne  brogte;  pei  me  sewe  7  sette  per 
alle  ping  (a.  1.  al  pyng\),  per  com  noping  uorp  pere  Pat's  Fegt.  43. 

Aus  derselben  zeit  und  gegend  vgl. :  Thi  sone,  pat  is  heuene  kynge, 
And  alle  ping  hap  in  his  kepinge  Assumption  of  cur  Lady  356. 

Hedi  pow  art  also  pat  ileuedest  pis.  Vor  alping  worp  ido  pat  of  god 
iseid  is  Geburt  Jesu  386,  Noiv  me  is  in  gret  wele  7  now  me  is  in  wo;  pis 
World  is  vnstedfast,  ffor  al  ping  faryp  so  Bari.  &  Jos.  142.  —  pe  <iO>i(/e 
mon  ansicerde  7  p^  seyde  here  t(ic)o:  Of  al  ping  p^  p"  seyst  p"  seyst  sop 
to  me,  Biit  ofhem  pi  hun  aiiouid  to  hold  vergynyte  ib.  1085.  —  To  Arachis, 
his  gode  frend,  he  told  al  pis  ping  ib.  901.  Vgl.:  Of  al  put  ping  nuste 
nogt  Jon  Assumption  of  oui-  Lady  224. 


131 

In  den  belegen  des  ersteren  falles  haben  wir  eine  über- 
gangsform  zu  erkennen.  Denn  es  ist  doch  klar,  dass  das 
metrisch  nicht  mehr  gemessene  und  logisch  nicht  mehr  geltende 
-e  in  alle  seine  existens  nur  der  alten  pluralischen  formel  ealle 
jbing  verdankt. 

Eine  andere  übergangsform,  alle  ping  is  oder  was  u.  ä., 
habe  ich  leider  in  den  stücken  nicht  entdecken  können. 

Dass  das  al])ing  des  zweiten  falles  direkt  auf  den  klassisch 
ae.  plural  call  Jmig  zurückgehe ,  daran  ist  in  diesem  dialekt 
noch  viel  weniger  zu  denken,  als  in  dem  des  Ormulum.  Denn 
abgesehen  von  allem  andern  existiert  ja  der  flektierte  nom. 
akk.  alle  tliing  in  demselben  dialekte  bis  in  das  15.  Jahr- 
hundert hinein. 

Der  ausdruck  ech  (oder  vch)  ping  findet  sich  z.  b.  Geb.  Jesu  134;  1144; 
Bari.  &  Jos.  1046,  ist  jedoch  hier,  mit  ausnähme  des  letzten  beleges,  von 
lebenden  wesen  gebraucht! 

§  156.  Betrachten  wir  nun  die  werke  Chaucers,  so  finden 
wir  zu  unserer  genugthuung  gerade  jene  übergangsform ,  die 
wir  oben  vermissten,  und  zwar  in  mehrfacher  Verwendung. 
Doch  geben  -«ir  zunächst  die  belege: 

Then  may  I  see  tliat  al  tliing  hath  an  ende  Ch.  11  93,  al  tliing  schal 
deije  ib.,  But  al  thing  hath  a  tyme  ib.  251,  For  alle  tliing  hath  tyme  ib. 
340,  But  al  thing  ichich  tliat  schineth  as  tlie  gold  Is  nought  gold  III  58, 
When  that  he  seye  that  alle  thynge  tcas  icele  rV253,  Nece,  alle  thynge 
hath  tyme  ib.  260.  —  This  Chanoim  drough  hini  ner  and  herd  al  thing 
m  50. 

Tliat  ther  nas  noicher  in  no  regioun  So  excellent  a  lord  in  alle  thing 
n  355,  The  ichich  is  prynce  and  cause  of  alle  thing  ib.  93. 

Wie  in  den  oben  angeführten  aus  dem  norden  des  östlichen 
mittellandes  stammenden  belegen,  so  sind  allerdings  auch  hier 
im  Süden  die  verbalformen,  die  sich  auf  das  in  behandlung 
stehende  all  thing  beziehen,  singularisch,  so  weit  sich  dies  bei 
der  abgeschwächtheit  der  me.  formen  überhaupt  erkennen  lässt, 
die  auffassung  war  also  deutlich  eine  singul arische,  die  form 
des  Subjektes,  in  einem  falle  des  objekies,  verrät  jedoch  in 
den  beregten  belegen  ebenso  deutlich,  dass  die  dieser  auf- 
fassung zu  gründe  liegende  ältere  eine  pluralische  gewesen 
sein  muss.  Dem  Ten  Brinkschen  gesetze  nämlich,  dass  im 
plural  des  attributiv  stehenden  adjektivs  die  apokope  des 
flexivischen  -e   kaum   eintritt,   beim   voranstehenden   adjektiv 

9* 


132 

jedocli  nie  zu  beobachten  ist  (Cliaucer's  Sprache  und  Vers- 
kunst §  236.  Tgl.  auch  §  261  und  §  255),  stehen  nur  fünf  be- 
lege entgegen,  nämlich  III  50,  mit  welchem  die  Six  Texts  so- 
wie Skeat  übereinstimmen  und  III  58,  den  die  Six  Texts  (ab- 
gesehen vom  Ellesm.  euery  thyng  und  Cambr.  alle  thynge, 
wodurch  aber  das  metrum  gestört  wird)  genau  so  lesen  und 
ebenso  nach  ihnen  Skeat  in  seinen  Works,  ferner  IV  260,  in 
dem  man  trotz  seines  hiatus  Nece,  alle  und  trotz  seiner  Über- 
einstimmung mit  zwei  von  drei  handschriften  doch  wohl  mit 
der  diitten  handschrift  al  thyng  lesen  muss,  wie  auch  Skeat 
schreibt,  und  schliesslich  die  beiden  belege  in  11  93,  in  denen 
das  Harl.  MS.  alleinsteht  und  sämtliche  Six  Texts  überein- 
stimmend, und  dem  entsprechend  Skeat,  al  this  thing  schi'eiben. 

Diese  fünf  belege  stellen  auch  in  der  nominalform  die 
neue  auffassung  dar. 

Es  entsprechen  ihm  jedoch  (wenn  -s^ii^  die  beiden  letzten 
belege  abziehen,  deren  al,  weil  unter  der  rektion  von  Präpo- 
sitionen stehend,  auf  aUe  fälle  flexion  aufweisen  müssten)  drei 
belege,  nämlich  II  251,  den  Skeat  mit  den  meisten  der  Six 
Texts  alle  thing  liest,  während  zwei  der  letzteren  mit  Morris' 
lesung  übereinstimmen  und  einer  al  Jnnge  hape  liest,  alle  drei 
zum  schaden  des  metrum s;  ferner  II  340,  mit  dem  vier  der  Six 
Texts  und  nach  ihnen  Skeat  übereinstimmen,  während  einer 
der  Six  Texts  al  Jjing  und  ein  anderer  vde  vorhin  al  Jnnge 
ha])e  liest,  wiederum  beide  zum  schaden  des  metrums;  und 
schliesslich  IV  253 ,  den  zwei  von  di-ei  handschriften  und  mit 
ihnen  Skeat  metrisch  besser  alle  thing  schreiben,  während  die 
diitte  mit  ihrem  al  pytig  wieder  das  metrum  zerstört. 

Diese  di-ei  belege  verraten  also  unverkennbar  die  ältere 
nicht  mehr  verstandene  pluralische  auffassung. 

Füi^  weitere  drei  belege  aus  dem  me.  Rosenroman,  von 
denen  der  eine  die  erstere  kategorie  auf  sechs,  die  beiden 
anderen  aber  die  letztere  kategorie  auf  fünf  belege  bringen 
würden,  sieh  unten  §  166. 

§  157.  Spätere  belege  können  kaum  noch  interessieren, 
seien  jedoch  der  Vollständigkeit  wegen  hier  angefühi't. 

spme.  thai  eck  gouernaunce  and  al  thing  ....  is  unleeful  and  not 
rcorthi  to  he  had  Reg.  Pecock's  Eepr.  428,  al  thing  that  entrith  into  the 
moiith  gooth  into  tJie  icomhe  ib.  4G5,  Noic  I  remytte  alle  thynge  to  your 
dyscresion  Paston  L.  III 161 ,  I  remyght  all  thyng  to  yowr  dyscressyon  ib. 


133 

197,  To  knowe  and  kepe  ouer  all  thyng  Cristen  feith  and  godäes  hyddijng 
Fl.'s  Leseb.  p.  10  (a.  1480),  I  love  my  wombe  ahove  all  thyng  Fl/s  Lieder- 
sammlung in  Anglia  XXVI  p.  225. 

ne.  in  my  time  in  vertue  is  all  thinge  Fl.'s  Leseb.  p.  95  (a.  1506),  tcho 
lyst  to  repayre  And  ther  in  reed,  Shall  fynde  in  deed  A  mad  rekenynge 
Consyderynge  all  thynge  That  the  Scottis  mag  synge  Fl.'s  Leseb.  p.  61 
(a.  1513),  Adeio  all  thyng  to  god  pertaynyng  ib.  p.  135  (a.  1515),  He  tourneth 
all  thynge  topsy  tervy  ib.  85  (a.  1528),  They  do  all  thynge  of  a  good  zeele 
ib.  p.  227  (a.  1528),  he  ...  .  stretcheth  all  thyng  agaimt  good  maner  ib. 
p.  219  (a.  1528),  God  is  he  that  doth  all  thinge  for  vs  and  fyghteth  for  vs 
ib.  p.  227  (a.  1528) ,  they  shall  not  dimynysh  but  encreace  all  thinge  vnto 
the  vttmost  of  their  poivers  ib.  p.  233  (a.  1530),  of  so  great  auctoritie,  that 

he  myght  do  all  thynge  at  his  pleasure  Cox's  Rheth.  (a.  1530)  p.  58, 

All  thtjng  ys  done,  ase  yt  schulde  be  Spiel  d.  Weber  in  Anglia  XXV  p.  236 
(a.  1534),  There  schall  ive  be,  tvhen  God  [it]  tvyll;  For  at  his  pleasure  all 
thyng  must  be  ib.  p.  229,  honor  God  aboiie  all  thyng!  ib.  p.  242,  I  haue 
all  thynge  at  wyll  Fl.'s  Leseb.  p.  281  (...1542),  Good  order  in  all  thyng 
Ascbam,  Scholem.  62,  If  he  had  been  forgotten,  It  had  been  as  a  gap  in 
otir  great  feast;  And  all-thing  unbecoming  Sh.,  Macb.  HI  1,  13. 

mod.  (nur  im  dialekt!)  Ane  couldna  hae  een  to  a'  thing  Scott.,  Mid- 
lothian  (aus  Wright's  Engl.  Dial.  Dict.  s.  v.  all). 

Es  scheint  mir  auf  grund  der  Chaucer'schen  belege  somit 
erwiesen,  dass  das  me.  singularische  all  thing  aus  dem 
ae.  pluralischen  ealle  ])ing  sich  entwickelt  hat.  Ob 
spontan  oder  nicht,  wird  sich  später  zeigen. 

Wie  das  frme.  all  ping  dazu  sich  verhält,  ist  eine  frage, 
die  nicht  so  leicht  zu  beantworten  ist.  Das  einzige,  was  man 
vor  der  hand  sagen  kann,  ist  dies,  dass  der,  welchen  es  nicht 
befriedigt,  das  frühreife  oder  unvermittelte  entstehen  der  frme. 
ostmittelländischen  formel  aus  der  früher  entwickelten  flexions- 
schwäche  ihres  dialektes  zu  erklären,  genötigt  ist,  nach  einer 
fremden  quelle  sich  umzusehen. 

Es  liegt  ja  verlockend  nahe  in  dem  Ormschen  all  ping  die 
fortsetzung  des  spae.  eall  ping  zu  erkennen,  das  wir  oben  in 
der  form  von  eallon  pinge  kennen  lernten.  Aber  eben  dieser  ver- 
einzelte, man  möchte  sagen  einsame  beleg!!  Und  wer  schlägt 
uns  eine  brücke  vom  jähre  1091  bis  in  die  mitte  des  13.  jahrh.?? 
Aber  gelänge  es  uns  wirklich,  diese  kluft  von  ca.  150  jähren  mit 
einer  reihe  von  sicheren  belegen  zu  überbrücken,  so  wäre  damit 
die  frage  nach  der  herkunft  der  formel  noch  nicht  gelöst.  Sie 
wäre  sogar  noch  schwieriger  geworden.  Denn  während  wir  für 
Orms  all  ping  fremde  muster  zur  not  noch  auftreiben  könnten, 
so  würde  uns  dies  für  das  spae.  eall  ping,  das  dann  trotz 


134 

seiner  Vereinsamung   auf  grund  der   gesuchten  belege  sicher 
ernst  zu  nehmen  wäre,  gewiss  nicht  leicht  fallen. 

Ob  aber  aus  der  fremde  übernommen  oder  auf  natürliche 
weise  entwickelt,  so  ^iel  leuchtet  jedenfalls  ein,  dass  die  formel 
all  Jjing  nicht  in  der  weise  wie  die  im  §  150  citierte  äusserung 
des  N.  E.  D.  es  nahelegt ,  den  ausgangspunkt  für  die  ent- 
wickelung  des  engl,  all  =  'jeder'  überhaupt  gebildet  haben 
kann.  Ist  es  an  und  flu'  sich  schon  unwahrscheinlich,  dass 
eine  derartige  mehr  oder  minder  starre  formel  auf  ihre  sprach- 
liche Umgebung  befinichtend  einwirkt,  so  ist  es  dies  hier  be- 
sonders, weil  diese  einwirkung  in  dem  angenommeneu  falle 
eine  im  Verhältnis  ziu'  Ursache  so  starke  und  nachhaltige  sein 
würde,  dass  es  uns  schwer  fallen  dürfte,  ein  analogon  dafür 
zu  finden.  Aber  glücklicher  weise  können  wii'  es  uns  ersparen, 
über  eine  derartige  möglichkeit  zu  diskutieren:  denn  noch 
vor  dem  auftreten  des  ersten  zweifellosen  all  thing  =  'jedes 
ding"  gab  es  bereits  ein  englisches  all  =  "jeder'. 

§  158.  Bei  gelegenheit  der  besprechung  des  fi'me.  all  Inng 
bemerkte  ich,  dass  ausser  in  diesem  von  einem  fi-me.  all  = 
•jeder'  sich  keine  spiu' fände:  abgesehen  von  einer  Verbindung, 
die  später  zu  behandeln  sein  würde.  Von  dieser  Verbindung 
soll  hier  nun  die  rede  sein. 

Es  handelt  sich  um  die  Verbindung  des  all  mit  dem  subst. 
Clin  bezw.  hin  in  dem  sinne  von  'art',  'sorte',  wie  sie  vor- 
liegt z.  b.  in  dem  belege  alles  cunnes  fiscJi(es)  =  fische  von 
jeder  sorte. 

Diese  formel  ist  mit  der  aus  dem  afrz.  entlehnten  all 
manere  (bezw.  mestere)  fisc  u.  ä.  mehrfache  leicht  irreführende 
ki'euzungen  eingegangen : 

Vgl.  ßreo  manere  creoices  beoÖ  A.  E.  50  und  ten  manere  zennes  A^enb. 
70  mit  per  wunieö  fotoer  cunnes  ttmrmes  inne  OEH.  I  51 :  ferner  /)ai  defaut 
es  of  al  kyn  thyng  Hamp.  3248  und  With  the  shal  no  man  fujht  nor  do 
the  no  kyn  ivrake  Town.  Myst.  p.  23  mit  every  maner  man  Ch.  II  55  und 
No  maner  schot  ib.  78  und  schliesslich  ichat  kyn  fruyt  Hamp.  923  und  on 
■  this  kin  wise  Amadace,  st.  25  mit  ichat  mestir  men  Ch.  n  53  und  This 
maner  viurmur  id.  HI  305. 

Trotzdem  lässt  sich  überall  mit  genügender  deutlichkeit 
erkennen,  dass,  während  bei  der  dem  Afrz.  entlehnten  formel 
die  vom  pronominalattribute  begleiteten  Substantive  ursprüng- 
lich die  regentien  waren,   bei  der   germanischen  formel  das 


135 

von  dem  pronominalattribute  begleitete  am  als  qualitativer 
geiiitiv  von  dem  diesem  unmittelbar  folgenden  Substantive  ab- 
hängig war. 

Woher  stammt  nun  dieses  alles  cunnes  bezw.  Jiinnes? 
Direkt  aus  einem  ae.  ealles  cunnes?  Dann  hätten  wii'  ja  mit 
einem  male  das  ae.  eall  =  'jeder'! 

Leider  jedoch  ist  ein  *eaUes  cynncs  fisc(as)  bis  jetzt  noch 
nicht  gefunden  worden.  Ich  glaube  auch  nicht,  dass  es  je  ge- 
funden werden  wird,  denn,  von  dem  bis  jetzt  noch  nicht  nach- 
gewiesenen call  hier  ganz  abgesehen,  scheint  die  ganze  kon- 
struktion  des  in  der  funktion  eines  qualitativen  genitivs  von 
einem  beliebigen  Substantive  abhängigen  ci/n  im  AE.  höchst 
unbeliebt  gewesen  zu  sein.  Diese  konstruktion  setzt  nämlich 
die  Verwendung  des  cyn  in  einem  ganz  bestimmten  sinne  voraus 
und  zwar  in  dem  aus  dem  ME.  bekannten  abstrakten  sinne 
' Sorte',  'art'  und  es  lässt  sich  leicht  nachweisen,  dass  gerade 
dieser  sinn  in  dem  ae.  cyn  noch  ganz  unentwickelt  und  un- 
fertig vorlag.  Das  so  oft  belegte  ae.  cyn  bedeutet  ja  in  den 
weitaus  meisten  fällen  noch  ganz  konkret  'gattung'  als  eine 
summe  von  (lebenden)  Individuen  in  folge  seiner  ableitung  von 
dem  begriffe  'geschlecht',  'stamm'.  "Wie  in  eall  manna  cyn 
Ps.  65,  6,  eall  ivifa  cyn  Kr.  94,  eall  engla  cynn  Jul.  644,  so 
heisst  es  auch  in  fugla  cyn  Guöl.  889  und  fisca  cynn  Wal.  1 
und  ^weiterhin  in  all  gimma  cynn  Andr.  1521  und  in  ealra 
[wohl  sicher  für  eal]  synna  cyn  Ps.  C.  59  zunächst  nichts  weiter 
als  'geschlecht,  stamm,  schar'.  Auch  in  liahhaÖ  ....  mcegivlitas 
manegra  cynna  Metr.  31,  5  lässt  sich  cynna  =  'geschlechter, 
gattungen'  auffassen,  da  es  sich  auf  die  nachher  erwähnten 
schlangen,  vögel  etc.  bezieht.  Eine  neuerung  führt  Aelfi'ic 
ein,  in  dem  er  das  wort  im  sinne  des  grammatischen  ge- 
schlechtes verwendet:  oÖres  cynnes,  tivilices  cynnes,  aber  dies 
ist  eigentlich  keine  neuerung,  da  es  im  gründe  nur  eine  er- 
weiterte Verwendung  des  cyn  in  eall  ivifa  {manna)  cyn  dar- 
stellt. Näher  der  me.  auffassung  =  'art,  sorte'  kommt  das 
ae.  cyn  in  dem  belege  manegra  cynna  tvitii  Ps.  Th.  10,  7,  und 
am  nächsten  in  dem  folgenden :  l>ces  dccles  sc  clcel  se  Jxet  flod 
ne  grette  ys  gyt  todceg  wcestmherende  on  wlces  cynnes  blcedum 
Oros.  32,  12.  Dies  sind  aber  auch  die  beiden  einzigen  belege 
im  guten  AE.,  die  mir  bisher  aufgestossen  sind.  Es  folgt  dann 
der  zeit  nach  ein  beleg  aus  der  handschrift  A  der  Ags.  Chronik 


136 

in  einer  eintragimg  zum  jähre  910:  7  lieo  \pd\.  ])a  fyrd]  geher- 
gade  stvide  micel  on  pcem  norö  here  cegder  ge  on  mannum  ge 
on  gehwelces  cynnes  yrfe,  ein  beleg,  den  ich,  wie  ich  unten 
weiter  ausführen  werde,  doch  nicht  so  ohne  bedenken  zum 
guten  AE.  rechnen  möchte.  Was  dann  die  nächsten  belege 
angeht,  so  finden  sie  sich  anderthalb  Jahrhunderte  später  in 
der  handschrift  E  derselben  Chronik:  7  dydan  Xpes  peudoni 
in  J)cere  cyrce  p  cer  hcefde  standen  fülle  seofeniht  forutan  celces 
cynnes  rilit  a.  1070,  7  icces  siviÖe  Icetsuni  gear  on  corne  7  on 
celces  cynnes  ivcestmum  a.  1089.  Und  die  übrigen  finden  sich 
zwar  unter  dem  jähre  675  in  derselben  handschrift,  gehören 
aber,  wie  auch  der  herausgeber  Thorpe  erwähnt,  einer  spä- 
teren einschiebung  an,  einer  einschiebung,  die  man  ihrer  spräche 
nach  getrost  in  die  mitte  des  12.  Jahrhunderts  setzen  kann: 
ne  nanes  dnnes  Jjeudom  nenime  man  of  p  ahhotrice  of  3fedes- 
hamstede;  ne  hiscopivite  ne  sinad  ne  nanes  Tiinnes  Jjing  na 
haue  pcer  nan  onsting;  Ic  iville  7  tyde  p  hwilc  man  siva  liaueÖ 
hehaten  to  faren  to  Borne  7  lie  ne  muge  Jiit  forjiian  ouper  for 
untrumnisse  oii])er  for  lauerdes  neode  ouper  for  haueleste  ouper 
for  hwilces  cmnes  oper  neod  he  ne  muge  pcer  cumon,  heo  he  of 
Englelande  ouPer  of  hwilc  oder  igland  heo  he,  cume  to  p  mynstre 

on  Medeshamstede  7  haue  p   ilce  forgiuenesse  of  Criste 

p  he  scolde  hauen  gif  he  to  Rome  fore. 

Ein  ae.  *ealles  cynnes  fiscas  ist  also  nicht  vor- 
handen. Hätte  der  Altengländer  den  sinn  des  me.  alles  hynnes 
fisches  wiedergeben  wollen,  so  hätte  er,  falls  er  cyn  im  sinne 
von  ' Sorte'  noch  nicht  kannte,  sagen  müssen  call  fisca  cyn, 
falls  er  es  aber  kannte,  sich  helfen  müssen  mit  dem  ausdrucke 
ealra  cynna  fiscas  oder  celces  cynnes  fiscas. 

§  159.  Und  dies  ist  um  so  erstaunlicher,  als  es  im 
Frme.  von  belegen  für  dieses  ciin  bezw.  Jchi  =  'art,  sorte' 
im  allgemeinen  wie  für  die  formel  alles  cunnes  im  beson- 
deren geradezu  wimmelt.  Ich  habe  mir  die  mühe  gemacht 
die  beiden  frme.  hauptwerke,  Lajamon's  Brut  und  das  Or- 
mulum,  daraufhin  durchzusehen  und  habe  folgende  ergebnisse 
erhalten. 

In  den  ca.  32  000  versen  des  Brut  (text  A)  ist  cun  {Jmi) 
=  'art'  nicht  weniger  als  50  mal  verwendet  und  in  den  ca. 
20  000  versen  des  Ormulums  sogar  nicht  weniger  als  89  mal. 


137 

Beispiele  für  den  im  älteren  AE.  einmal  belegten  typus 
mlces  cynnes  fiscas  sind 

im  Brut:  on  (purh,  mid,  for,  of)  monies  {moniennes,  summes,  (Elches, 
nanes,  (eies,  wulches,  swulches,  anes,  oöere,  alle,  feole,  feower),  cunnes  fole 
(tctsen,  quic  mon,  ßinge,  monnen,  men,  leoden,  drcmc,  ginne,  fisc,  wite, 
cniht,  scenchen,  spelle,  fah  daö,  gomen,  iweden)  I  73;  168-  344-  427-  II  288- 
358;  359;  365;  375;  402;  418;  428;  430;  446;  490;  500;  505;  515;  541- 
541;  612;  612;  612;  616;  III  9;  59;  154;  175;  207;  246;  256;  268. 

im  Ormulum:  Purrh  {o,  xvipp,  off,  tili,  att)  naness  (illkess,  ivhillcess, 
operr,  anig,  feorpe,  feie,  whatt)  kinness  shaffte  {luepenndom,  ivise,  lif, 
idelle^^^c,  ping,  sallfe,  simiess,  neddress,  boghes,  memi,  ned,  sinnfull  lust 
oPer  ping)  vv.  274  (Pref.);  3982;  5283;  5287;  7519;  7847;  7859;  9398- 
9716;  9771;  9996;  10038;  10305;  10692;  12157;  12229;  13074;  15786. 

Beispiele  für  den  im  AE.  nur  einmal  belegten  typus 
manegra  cynna  fiscas: 

im  Brut:  on  {mid,  of)  feole  kunne  imnnan  (ivisen,  pinge,  tvepnen 
monnen,  boc-stauen,  Peoden,  sorgen,  hcermen,  lesinge,  londen,  tidende 
spellen,  cerde)  I  55;  73;  111;  264;  290;  326;  n448;  450;  495-  530-  541- 
595;  599;  604;  IH 125 ;  167;  231;  240.  Im  ersten  beleg  feole  kLnan 
wunnan  I  55  ist  wohl  zweifellos  zu  lesen  kunne. 

im  Ormulum:  onn  (forr,  off,  Purrh,  inn,  loipp,  att)  alle  (nighenn, 
pnnne,  feie,  anig,  üvinne,  sume,  fotvwre,  pre,  manig)  hinne  wise  {Peode, 
leode,  gillte,  dwilde,  mahhte,  sinne,  pinge,  pine,  genge,  lakess,  icop,  shaffte, 
gode,  boghess,  nede,  bokess,  cwike  der,  wastmess)  850;  1051-  1145-  1159- 
1499;  1585;  1838;  2250;  2260;  2380;  2574;  2602;  2666;  3573;  3803;  3975- 
4252;  4499;  5449;  5701;  6317;  6823;  7085;  7431;  7947;  7986;  7990;  8872- 
9028;  9232;  9588;  9866;  10054;  10162;  10732;  10779;  11500;  11502- 
12146;  12347;  12671;  13097;  13635;  13779;  14299;  14558;  15097-  15243- 
15463;  15467;  15673;  16463;  16819:  17197;  17784. 

Der  gebrauch  von  cmtne  bezw.  cunnes  regelt  sich  nun, 
wie  Ja  auch  die  beiden  ersten  ae.  belege  andeuten,  dahin,  dass 
ersteres  nur  erscheint  im  verein  mic  pronominalen  attributen, 
die  sich  singularisch  nicht  verwenden  lassen;  also  bei  den 
numeralien  und  den  fürwörtern  'alle'  und  'viele',  denn  feole 
hat  im  Frme.  durchaus  pluralischen  sinn  angenommen.  Ebenso 
Orms  twinne  und  Jmnne. 

Ausnahmen  von  dieser  regel  sind  nur  wenige  zu  finden. 
Im  Ormulum  noch  etwas  mehr  als  im  Brut.  So  vergleiche 
man  das  falsche  feower  cunnes  fisc  II  500  mit  dem  richtigen 
off  fowwre  hinne  schaffte  11502,  /  />«  >-e  Unne  bokess  14299; 
das  falsche  einmalige  a  feole  cunnes  ivis{s)en  III  256  mit  dem 
richtigen  achtzehnmaligen  on  feole  cunne  wisen  (pinge  u.  ä.) 
II  73  etc.  etc.;  und  das  siebenmalige  falsche  onn  ani^  Unne 


138 

wise  2380  etc.  mit  dem  einmaligen  richtigen  tvip])  anis  hinnes 
sallfe  9398,  welches  letztere  überdies  durch  den  älteren  Brut 
derartig  gestützt  wird,  dass  ersteres  sich  trotz  seiner  häuflg- 
keit  als  eine  jüngere  entgleisung  erweist:  überall  wo  der  Brut 
das  pronomen  verwendet,  setzt  er  cunnes,  z.h.Jmrh  ceies  cunnes 
pinge  II  288,  an  ceies  cunnes  spelle  II  612,  purh  ceies  cunnes 
Pingen  III  59. 

Um  so  auffälliger  berührt  es  nun,  wenn  das  pronomen 
alle,  das  wir  dem  ae.  gebrauch  nach  als  nur  pluralischen  sinnes 
erkennen  müssen,  in  den  ältesten  belegen  mit  dem  ge- 
nitiv-singular  erscheint.  So  mit  voller  endung:  ealles  cunnes 
wilde  clor  OEH.  p.  79,  alles  cunnen  pinen  Jul.  p.  35,  und  das 
sichtlich  verderbte  und  leicht  zu  ändernde  mid  alle[pa]s  cunnes 
drenche  La:^.  II 612,  und  mit  abgestossenem  -s  ehemisi purJi  ut  alle 
cunnes  pinge  III 154  und  später  noch  im  Flor.  &  Bl.  per  ivas  alle 
Jcunnes  cjleo  793.  Und  um  so  sicherer  ist  der  schluss,  dass  etwaige 
spätere  alle  cunne  (kinne),  von  denen  nachher  noch  die  rede  sein 
wird,  nichts  als  entgleisungen  von  dieser  älteren  form  sind. 

§  160.  Im  ME.  sind  die  Verhältnisse  im  ganzen  und 
grossen  dieselben;  nur  tritt  hier  die  eigentümliche  thatsache 
noch  viel  schroffer  ins  äuge,  dass,  je  weiter  wir  nach  norden 
gehen,  die  beliebtheit  dieser  Jcin -tormehi  zunimmt  und  um- 
gekehrt. Vergleichen  wir,  um  den  gegensatz  besonders  stark 
hervortreten  zu  lassen,  die  in  Horstmanns  'Altenglischen  Le- 
genden' enthaltenen  aus  der  zweiten  hälfte  des  13.  Jahrhunderts 
stammenden  vier  südlichen  stücke  und  die  aus  der  zweiten 
hälfte  des  14.  Jahrhunderts  stammenden  werke  Chaucers  mit 
dem  Cursor  Mundi,  so  linden  wir  in  den  ca.  5000  versen  (zum 
grösseren  teil  septenaren!)  der  ersten  nur  zwei  und  in  den 
vielen  vielen  tausenden  von  versen  der  zweiten  sogar  nur 
drei  belege  dieser  interessanten  formel;  und  mehr  werden  sich 
wohl  mit  dem  besten  willen  und  bei  dem  eifrigsten  suchen 
nicht  auftreiben  lassen.  Im  Cursor  Mundi  dagegen  treten 
dieselben  so  scharenweise  auf,  dass  es  mir  gelang,  in  den 
ca.  fünftehalbtausend  schluss  versen  desselben,  in  den  vv.  19267 
— 23944,  nicht  weniger  als  39  nachzuweisen,  das  heisst  also 
verhältnismässig  doppelt  so  viel  als  selbst  im  Ormulum. 
Leider  jedoch,  und  das  wird  sich  wohl  auch  aus  der  beliebt- 
heit und  verbrauchtheit  derselben  erklären  (noch  mehr  jeden- 


139 

falls  als  aus  der  freilich  unverkennbaren  neigung  der  mundart 
zu  den  vielen  übrigen  flexionen  auch  noch  das  genitiv-s  fallen 
zu  lassen)  ist  die  formel  hier  so  abgeschliffen,  dass  aus  der 
form  auf  den  numerus  des  län  sich  nicht  mehr  schliessen  lässt. 
Im  allgemeinen  ist,  wie  sich  deutlich  erkennen  lässt,  die 
funktion  der  formel  auf  die  eines  einheitlichen  adjektivischen 
attributes  herabgedrückt.  Nur  ein  einziger  unserer  belege 
(der  letzte)  lässt  ihre  frühere  funktion  erraten.  Die  uns  hier 
besonders  angehende  formel  cd  lein  kommt  allein  18  mal  vor! 
Mundartliche  und  orthogTaphische  abweichungeu  wurden  nicht  be- 
rücksichtigt. Das  Göttingen  MS.  wurde  zu  gründe  gelegt,  das  Cotton  MS. 
unr  dort,  wo  G.  geändert  zu  haben  schien. 

Quat-kin  strenthes  (F  strenght,  T  what  strengpe)  19364,  ilkin  wise 
(F  T  many  wyse)  20310,  alkin  thing  (F  T  alle  ping)  20-437,  dass.  (C  all 
thinges,  T  alle  ping e)  20500,  quatkin  si^'.e  (T  xohat  synnc)  20632,  dass.  (T. 
ivhat  synne)  20643,  dass.  (T  ivhat  synne)  20652,  sumkin  day  (G  on  sunt 
dui,  F  l)at  ilk  d.,  T  mony  a  d.)  20981,  quatkin  thing  (C  F  quat  ih.,  T  vac.) 
21419,  allkiti  pine  (C  F  al  pi  p.,  T  vac.)  21498,  quatkin  tre  (F  quatkin  a  t, 
T  vac.)  21579,  ilkin  state  (F  alkin  st.)  21759,  alkin  schaß  (T  alle  Schafte) 
21766,  quatkin  man  (T  tvhat  maner  m.)  21999,  alkin  folk  (C  F  all  folk, 
T  alle  manner  f.)  22235 ,  C  alkin  thing  (G  F  T  all  i[h]ing)  22530 ,  all  kin 
thinges  (T  alle  ih.)  22566,  alkin  thing  (G  all  thinges,  FT  al  ping)  22662, 
quatkin  furme  (T  ivhat  f.)  22714,  alkin  thinges  (C  F  T  aU[e\  th.)  22753, 
C  alkin  laghes  (G  F  all  his  l.,  T  alle  his  sawes)  22111  ^  liiskin  ivise  (F  suche 
kin  w.,  T  pis  iv.)  22816,  alkin  selcuth  (F  alkin  welp,  C  al  welth,  T  alle 
godenesses)  22846,  on  nankin  way  (T  hi  no  tv.)  22856,  ilkin  fruit  (F  alkin 
fr.,  T  vche  fr.)  22881,  C  alkin  thing  (G  F  T  all[e]  thing[e])  22883,  nankin 
wise  (T  no  iv.)  22909,  C  alkin  gladnes  (G  F  T  all  gl.)  23359,  C  nankin  site 
(G  F  T  ganz  anders)  23362,  C  alkin  site  (G  F  all  s.,  T  vac.)  23363,  nankin 
band  (F  T  na  bände)  23410,  serekin  glues  (T  dyuerse  gl.,  F  d.  gle)  23454, 
oper-kin  blisccs  (T  apere  bl.,  F  ganz  anders)  23459,  alkin  men  (F  a.  ping, 
T  alle  men)  23485,  ilkin  fredom  (C  F  alkin  fr.,  T  vche  fr.)  23638,  ilkin 
thing  (C  F  alkin  th.,  T  alle  pinge)  23639,  alkin  schaft  (F  a.  ping,  T  ganz 
anders)  23640,  nankin  pari  (T  no  ping,  F  ganz  anders)  23768,  C  nakins 
borgh  (G  na  b.,  F  na  golde,  T  no  fiing)  23792. 

Aum.  Etwas  älter  als  der  Cursor  Muudi  scheint  die  in  Horstmanns 
Altengl.  Legenden  enthaltene  nördliche  version  von  Barlaam  und 
Josaphat  zu  sein.  Sie  bietet  nämlich  neben  dem  verblassien  in 
alkyn  thyng  640  noch  ein  nonekyns  myrth  848  und  ein  on  alkyns 
wise  1109. 

§  161.  Wie  haben  wir  uns  nun  die  entstehung  des  me. 
alles  cunnes  ßsches  zu  erklären?  Ein  blick  auf  die  formen 
dieses  ausdruckes  giebt  uns  vielleicht  den  nötigen  aufschluss. 
Allerdings  die  frrae.  belege  bieten  in  dieser  hinsieht  nichts 


140 

auffälliges,  und  die  nordme.  erweisen  sich  in  folge  ihrer  form- 
losigkeit  gänzlich  unbrauchbar.  Aber  auch  aus  den  formen 
der  wenigen  älteren  südme.  belege  wird  man  nichts  sicheres 
für  die  entstehung  und  herkunft  der  formel  erschliessen  können: 

With  ani  cunnes  enchanntement  Kindh.  Jesu  715,  With  outen  am 
kunne  lesing  ib.  1541. 

Dagegen  ist  die  form  der  Chaucerschen  belege  eine  der- 
artig auffällige,  dass  sie  eine  besonders  eingehende  erörterung 
verdient,  eine  erörterung,  die  wohl  auch  auf  die  herkunft  der 
formel  einiges  licht  werfen  könnte. 

Ch.'s  belege  sind  mm  (zwei  im  Hous  of  Fame,  einer  in  der  Man  of 
Lawe's  Tale) :  1.  Of  alles-kynnes  condiciouns  Y  255 ;  von  den  vier  texten 
der  Parall.  Text  Ed.  haben  zwei  alle  skynnes  bezw.  alle  sJcynys,  einer  alle 
Jcyns,  der  vierte  «7  kyns.  —  2.  These  ben  that  icolden  honoiir  Have,  and 
do  nos-kinnes  labour  V  263;  zwei  von  vier  texten  schreiben  no  skynnes, 
zwei  no  kyns.  —  S.  Or  ire,  or  talent,  or  som  kynnes  affray  11  204;  so 
schreibt  ein  text  (E!),  ein  zweiter  (Cm)  sum  kenys,  ein  dritter  (Hl  und 
nach  ihm  Morris)  som  maner,  die  übrigen  (und  mit  ihnen  Skeat)  som  kyn. 
Zum  dritten  belege  vgl.  by  som  skynnes  icyse  Land  Troy  B.  10766. 

Hier  ist  in  erster  linie  zu  bemerken,  dass  im  gegensatz 
zur  Schreibung,  aber  auch  im  gegensatz  zu  der  gewöhnlichen 
Silbenmessung  in  Chaucers  versen  die  form  hjnnes  die  synkope 
aufweist.  Wir  müssen  lesen:  öf  dlles-kynnes  condiciouns  — 
Hdve  and  dö  nos-kinnes  Idhöur  —  Or  ire  ör  tdlent  or  som 
hjnnes  äffrdy.  Die  Silbenmessung  der  handschriften,  welche 
hyns  schreiben,  ist  also  in  der  Ordnung.  Wir  bemerken  hier 
gleichzeitig,  das  für  Skeat  durchaus  keine  veranlassung  vor- 
lag, im  di'itten  belege  von  der  guten  lesart  E  abzuweichen, 
die  doch  sonst  die  basis  seines  textes  bildet,  und  zwar  um  so 
weniger,  als  er  betreffs  der  beiden  anderen  belege,  die  doch 
in  dem  hier  erörterten  punkte  durchaus  gleicher  natur  sind 
mit  dem  dritten,  sich  strikt  an  die  lesart  E  hält. 

Noch  auffälliger  jedoch  ist  die  form  nos  im  zweiten  be- 
lege. Sie  soll  natürlich  den  gen.  sing.  mask.  vom  pronomen 
non  darstellen,  ist  aber  geschichtlich  betrachtet  eine  Unmög- 
lichkeit, ein  monstrum.  Die  betreffende  form  könnte  nur  nones 
lauten,  wenn  es  eine  solche  noch  gäbe.  Aber  schon  aus  den 
früher  gegebenen  belegen  lässt  sich  erkennen,  dass  dieselbe 
mit  ausgang  der  frme.  zeit  zu  existieren  aufgehört  hat  (konnte 
doch  schon  Orm  sagen  Ne  Jnirrh  nan  mannes  hellpe  11990), 
dass  ihr  mit  beginn  der  me.  zeit  die  form  none  folgte  (Hotv 


141 

mi^te  2>is  ben  ido?  Vor  i  not  monnes  clede,  Ne  ofnone  monnes 
mone  Geb.  Jesu  352),  die  wenige  dezennien  später  ihr  flexions-e 
(wie  in  dem  belege  in  HalliwelFs  Dict.:  Of  tresoun  tuke  sehe 
nonkyns  Jcepe)  und  wohl  zu  derselben  zeit,  unter  gewissen 
umständen  (die  bei  dem  Indefinitum  nan  §  33  näher  besprochen 
sind),  auch  ihr  auslautendes  7i  verlor,  sodass  Chaucer  den  all- 
gemeinen regeln  nach  no  hynnes  hätte  schreiben  müssen,  genau 

wie  er  schrieb:  That  yit  men  wene  tliat  no  mannes  ivyt 

coivde  amenden  it  II  68. 

Dasselbe  gilt  nun  auch  von  der  form  alles.  Denn  so 
lange  sich  der  gen.  plur.  von  all  erhält,  der  gen.  sing,  ist  mit 
ausgang  der  frme.  zeit  verschwunden.  Zu  Chaucers  zeit  konnte 
die  form  nur  alle  lauten,  also  genau  so  wie  die  vier  texte  der 
Parall.  Text  Ed.  schreiben. 

Wenn  nun  aber  zwei  dieser  texte  alle  shjnnes  schreiben, 
also  aphärese  eintreten  lassen,  so  zeigt  uns  dies  nicht  etwa, 
wie  man  meinen  könnte,  dass  in  Chaucers  zeit  und  gegend 
slcyn  als  die  richtige  form  des  Wortes  gefasst  wurde,  denn 
dagegen  würde  schon  die  form  des  dritten  beleges  sprechen, 
sondern  es  zeigt  uns  lediglich,  dass  die  Schreiber  derselben 
den  ausdruck  grammatisch  nicht  mehr  zu  durchschauen  im 
Stande  waren  und  dass  sie  durch  diese  ihre  leichte  änderung 
es  nur  zu  erreichen  suchten,  dieselbe  den  allgemeinen  regeln 
ihrer  spräche  anzupassen.  Genau  wie  andere  Schreiber  der- 
selben zeit  die  altehrwürdige  formel  for  Jjon  anes  aus  den- 
selben Ursachen  und  zu  demselben  zwecke  zu  for  the  nones 
umänderten. 

Alle  skyns  ist  also,  wie  for  the  nones,  eine  erstarrte 
formel.  Solche  erstarrte  formein  sind  aber  erfahrungsmässig 
von  hohem  alter.  In  der  that  können  wir  for  pon  anes  in 
der  zeit  des  besten  AE.  begegnen.  Wie  stimmt  nun  aber 
hierzu  die  thatsache,  dass  wir  alles  hynnes  nicht  weiter  als 
bis  ins  Frme.  zurückverfolgen  können?? 

Angesichts  dieser  thatsache  bleibt  uns  nichts  als  die  an- 
nähme, dass  der  ausdruck  alle  sJcymies,  wenn  er  seine  Vorge- 
schichte nicht  in  der  eigenen,  englischen  spräche  durchlebt  hat, 
dieselbe  in  einer  anderen,  fremden  spräche  durchlebt 
haben  muss.  Diese  fremde  spräche  aber  kann  den  gegebenen 
umständen  nach  nur  eine  germanische  sein.  Da  nun  keine 
germanische  spräche  von  grösserem  einfluss  auf  das  Englische 


142 

gewesen  ist.  als  die  spräche  der  "Wikinger,  so  müssen  wir 
nacli  dem  original  unseres  alle  shjnnes  zunächst  in  den  skandi- 
navischen sprachen  uns  umsehen.  Und  in  der  that,  gleich  die 
älteste  gestalt  der  letzteren  bietet  uns  eine  ganze  reihe  von 
mit  den  oben  gegebenen  völlig  identischen  fügungen.  AVir 
begegnen  hier  nicht  nur  unserem  alls  hjns  (bezeichnender 
weise  oft  in  einem  wort  geschrieben,  also  hier  schon  im  be- 
griff zur  formel  zu  versteinern),  sondern  auch  annars  hjns, 
liwers  hjns,  engis  Jcyns,  margs  lajns  und  l)^ss  hyns ;  kurz  einer 
anzahl,  die  beweist,  Avie  uransässig  diese  ausdrucksweise  im 
AN.  war. 

Der  Widerspruch,  der  darin  liegt,  dass  die  frme.  belege 
eine  rein  englische,  die  me.  jedoch  eine  fremdartige  form  auf- 
weisen, ist  dahin  zu  erklären,  dass  während  die  frme.  formel 
eine  regelrechte  Übertragung  (abgesehen  von  der  beibehaltung 
des  unenglischen  all  =  'jeder')  der  dänischen  formel  ist,*) 
(was  sie  sehr  wohl  sein  konnte,  da  im  12.  Jahrhundert  die 
beiden  sprachen  einander  immerhin  noch  nahe  genug  standen 
für  eine  gegenseitige  Verständigung),  die  me.  formel  aber,  weil 
in  ihrem  inneren  bau  nicht  mehr  verständlich,  direkt  und  fast 
unverändert  aus  dem  Dänischen  bezw.  den  dänisch-englischen 
mischdialekten  übernommen  wurde.  Dies  bezieht  sich  zunächst 
auf  alleshjns,  wahrscheinlich  auch  JjisJcyn{s),  nicht  aber  auf 
noshjns,  das  da  ein  spezielles,  d.  h.  völlig  identisches  nordisches 
original  fehlt,  wahrscheinlich  dem  häufigen  alleshjns  nach- 
gebildet ist,  mit  dem  es  ja  auch  die  missverständliche  wort- 
teilung,  alle  skyns  =  no  sJcyns,  gemein  hat. 

Doch  nicht  nur  auf  diese  speziellen  formein  bezieht  sich 
das  eben  gesagte.  Ich  glaube,  es  lässt  sich  wahrscheinlich 
machen,  dass  das  ältere  Englisch  die  rapide  entwicklung  seines 
cyn  =  ' Sorte'  und  damit  der  erst  durch  dessen  hilfe  möglich 
werdenden  zusammeufügung  von  cynnes  mit  pronominaladjek- 
tiven  überhaupt  dem  Dänischen  verdankt.  Für  die  spräche 
der  spae.  teile  der  handschrift  E  der  Sachsenchronik  ist  es 
uns  nicht  sonderlich  schwer,  dänische  einflüsse  nachzuweisen. 
Diese  handschrift  ist,   oder   wenigstens   diese  teile  der  hand- 


^)  Deswegen  will  ich  auf  das  zweimalige  kinnes  Lajamou's  («  summes 
kinnes  ivisen  I  1G8,  monies  kinnes  leodtu  II  359)  neben  seinen  zahllosen 
sonstigen  cunnes  kein  allzu  schweres  gewicht  legen,  obwohl  diese  ab- 
weichung  durchaus  nicht  unauffällig  ist. 


143 

Schrift  sind  in  einer  gegend  entstanden,  welche,  wie  allerseits 
zugestanden,  dem  dänischen  einfluss  in  hervorragender  weise 
ausgesetzt  war  (vgl.  die  Paul's  Grundriss  beigegebene  mund- 
artenkarte),  und  es  würde  uns  nicht  schwer  sein,  diesen  ein- 
fluss im  einzelnen  an  der  hand  des  Wortschatzes  dieser  teile 
nachzuweisen.  Doch  dies  ist  schon  von  anderen  geschehen 
und  braucht  uns  deshalb  nicht  weiter  aufzuhalten.  Es  genüge 
hervorzuheben,  dass,  wenn  es  der  spräche  keine  Schwierigkeit 
machte,  ihr  völlig  fremde  Wörter  aufzunehmen,  es  ihr  noch 
viel  weniger  schwierig  sein  musste,  den  sinn  eines  ihr  an- 
gestammten Wortes  um  eine  fremde  Schattierung  zu  bereichern. 
Auch  für  den  unter  dem  jähre  910  befindlichen  beleg 
könnte  man  dänischen  einfluss  in  rechnung  stellen,  zumal  da 
der  betreffende  beleg  nur  in  einer  handschrift  sich  findet  und 
höchst  wahrscheinlich  die  lesart  des  Originals  nicht  darstellt. 
Doch  ich  will  den  bogen  nicht  zu  straff  spannen.  Ich  behaupte 
nichts,  als  dass  die  dänische  formel  auf  die  englische  schon 
gegen  ausgang  der  ae.  zeit  zu  wirken  beginnt  und  zwar  der- 
artig fördernd,  dass  die  zuerst  schüchtern  sich  hervorwagenden 
keime  in  wenigen  Jahrzehnten  zu  einer  solchen  Üppigkeit  sich 
entwickeln,  wie  sie  aus  dem  natürlichen  Wachstum  unmöglich 
erklärt  werden  kann. 

§  162.  Ich  habe  oben  §  158  schon  gesagt,  dass  die  formel 
mit  Clin  mit  der  gleichem  zwecke  dienenden  aber  ganz  anders 
konstruierten,  aus  dem  afrz.  stammenden  formel  mit  mauere 
verschiedene  kreuzungen  einging.  Das  resultat  dieser  kreu- 
zungen  war  dies,  dass  die  letztere  der  ersteren  sich  voll- 
ständig anglich,  das  heisst,  dass  manere  mit  dem  es  begleitenden 
pronomen  so  vollständig  die  natur  eines  zum  folgenden  Sub- 
stantiv gehörigen  attributiven  adjektivs  annahm,  dass  wir  in 
me.  zeit  nur  noch  selten  das  an  die  romanische  konstruktion 
erinnernde,  das  regens  manere  von  seinem  rektum  trennende 
of  beobachten  und  es  sicher  noch  viel  seltener  beobachten 
würden,  hätte  nicht  das  stets  vor  äugen  stehende  Vorbild  dafür 
gesorgt,  dass  die  ursprüngliche  konstruktion  nicht  gänzlich 
der  Vergessenheit  anheimfiel.  Dies  stets  vor  äugen  bleibende 
Vorbild  hat  denn  auch  schliesslich  der  romanischen  konstruk- 
tion zum  siege  verholfen.  Aber  das  geht  uns  hier  nicht  an. 
Uns   interessiert   die   formel   mit   manere  nur,   insoweit  dies 


144 

Substantiv  von  einem  attributiven  all  begleitet  ist.  Denn 
auch  dies  all  sind  wir,  dafern  sein  regens  im  singular  stellt, 
berechtigt  als  im  sinne  von  'jeder'  stehend  anzusprechen.  Und 
mauere  steht,  so  weit  ich  sehe,  in  dieser  formel  immer  im 
Singular,  ausser  in  dem  belege  alle  Jje  maneres  of  zenne  Ayenb. 
p.  15;  aber  der  ist  auf  romanische  weise  konstruiert,  wie  so 
viele  ausdrucksformen  dieses  denkmales.  Doch  zunächst  die 
belege. 

ffro  al  manere  falsnesse  I  me  haue  dy^  Bari.  &  Jos.  863 ,  an  image, 
To  ichom  men  schölle  aloute  of  aUe  maner  age  ib.  1034,  In  alle  manere 
icise  ib.  1036,  Alle  maner  menstracie  pere  tvas  mad  pamie  Will.  1155, 
Orgles,  tymbres,  al  maner  gleo,  Was  dryuen  ageyn  that  lady  (reo  Alis.  191, 
Was  reised  iher  al  maner  pley  ib.  19i,  in  icerking  of  alle  maner  humUcte 
Cb.  111266,  All  maner  puls  is  goode  tlie  fitche  outetake  Fall.  27,  723.  — 
Anon  he  zvas  armed  at  alle  maner  2)oyntes  WiH.  Hob,  in  alle  maner  thinges 

Ch.  n  67,   We  maken  porou  mekenesse  aUe  manir  pingus sese  in  a 

ivhile  Alex.  &  Dindim.  73'4,  all  maner  men  alle  to  do  the  king  Service  Paston 
L.  m  321  (a.  1485). 

Dies  all  könnte  nun  dem  all  von  all  hin  bezw.  alles 
cimnes  ohne  weiteres  gleichgesetzt  werden.  Ist  es  schon  leicht 
zu  sehen,  dass  im  allgemeinen  die  formel  mit  manere  der  mit 
cun  nachgebildet  ist,  so  könnte  dies  auch  von  von  der  fügung 
all  manere  angenommen  werden.  Indessen,  und  das  darf  hier 
nicht  unerwähnt  bleiben,  liegt  hier  doch  eine  möglichkeit  vor, 
dass  das  romanische  manere  sein  all  bereits  aus  seiner  heimat 
mitbrachte,  mit  anderen  Worten,  dass  das  me.  all  maner  die 
nachbildung  eines  afrz.  tote  manere  ist. 

§  16B.  Die  frme.  formel  alles  cunnes  enthält  also  das 
älteste  sichere  engl,  all  =  'jeder'.  Deshalb  aber  anzunehmen, 
dass  diese  formel  allein  den  anstoss  gegeben  habe  zu  der 
späteren  reichen  entwickelung  jenes  all,  wäre  ebenso  thöricht 
wie  die  oben  §  157  zurückgewiesene  annähme,  die  formel  al 
thiny  habe  den  keim  gelegt,  der  sich  später  so  üppig  ent- 
faltete. Formeln  sind  abgestorbene  Sprachelemente,  sie  können 
wohl,  wenn  auch  in  geringem  masse,  eine  entwickelung  fördern, 
eine  solche  hervorrufen  können  sie  keinesfalls. 

Aus  diesem  gründe  halte  ich  auch  eine  beeinflussung  bezw. 
förderung  der  entstehung  des  oben  besprochenen  all  ping  = 
'jedes  ding'  durch  unser  alles  cunnes  für  gänzlich  ausge- 
schlossen. Eine  solche  förderung  hätte  nur  von  dem  fi-eien 
lebendigen  gebrauche  des  an,  all  =  'jeder'  ausgehen  können. 


145 

Dieser  gebraiicli  des  an.  all  scheint  jedoch,  abgesehen  von  ge- 
wissen formein,  recht  massig-  entwickelt  gewesen  zu  sein, 
wenigstens  soweit  wir  nach  den  belegen  der  Wörterbücher 
urteilen  dürfen. 

§  164.  Wir  haben  oben  §  149  erwähnt,  dass  in  einem 
vereinzelten  falle  das  ae.  eulne  dceg  einem  lat.  quacumque  die 
entspricht.  Wir  waren  jedoch  gezwungen,  dies  ealne  dceg  für 
eine  ungenaue  Übersetzung  zu  erklären,  einerseits,  weil  ein 
zweiter  beleg  mit  dieser  bedeutung  im  AE.  nicht  aufzutreiben 
war,  andererseits,  weil  auch  das  frme.  alle  dcei  oder  al  dal  in 
keinem  falle  mit  quacumque  die  übersetzt  werden  kann.  Da 
nun  kaum  jemand  die  ansieht  vertreten  wird,  dass  nach  seinem 
ersten  auftreten  im  AEI.  dies  eal'ie  dceg  =  'jeden  tag'  im  laufe 
der  frme.  zeit  sich  in  den  winkel  irgend  eines  obskuren 
dialektes  zurückzieht  und  demgemäss  unseren  blicken  völlig 
entschwindet,  um  dann  in  der  me.  zeit,  und  zwar  in  einem 
der  hervorragendsten  dialekte,  von  neuem  hervor  zu  tauchen, 
so  werden  wir  wohl  nicht  umhin  können,  das  nun  zu  be- 
sprechende me.  al  dag  =  'jeden  tag'  =  'jeder  zeit'  als  eine 
völlig  neue  erscheinung  anzusehen. 

Die  ersten  zweifellosen  belege  dieses  ausdruckes  finden 
sich  gegen  anfang  der  me.  periode,  genauer  im  dritten  viertel 
des  13.  Jahrhunderts,  in  einigen  von  Horstmanns  Altenglischen 
Legenden. 

Ecke  day  vorte  vnderne  In  bedes  heo  ivolde  heo,  ffram  vnderne  to 

mydouernon  to  toerJce  heo  wolde  sitte, In  hire  heden  heo  ivolde 

penne  heo  vorte  eue  ivel  softe;  To  hire  amjeles  come  al  day  d-  comfortede 
hire  ivel  ofte  Geb.  Jesu  198,  alday  =  'jeden  tag'  scheint  mir  hier  das 
einzig  richtige:  es  ist  hier  von  den  täglichen  beschäftigungeu  und  er- 
eignifesen  im  leben  der  Gottesmutter  die  rede ,  also  alday  =  eche  day. 
Die  annähme  des  sinnes  'den  ganzen  tag'  setzt  einen  so  lebhaften  stünd- 
lichen verkehr  mit  jenen  himmelsgeistern  voraus,  dass  ich  sie  auch  für  jene 
phantastisch  gläubige  zeit  für  unwahrscheinlich  halte.  Noch  sicherer  sind 
die  folgenden  belege :  pe  erche-bisschop  of  Coloine  po  pis  bodies  vounde, 

A)td  to  pc  hei^e  chirche  .  ...  he  let  hem  lede  also; per  get  to  /jis 

daige  loip  (jret  honour  heo  bep,  And  as  hoU  relikes  iholde,  as  men  alday 
sep  ib.  82-i,  alday  =  'den  ganzen  tag'  wäre  hier  einfach  unsinn.  Ebenso 
im  folgenden:  p^  ü  farip  he  men  of  pis  ivorld,  pat  leuep  amys  Ypponhere 

falsc  (jod^,  pt  here  oune  werk  is ;  pis  ivorld  is  to  hem  lych;  ivho  so 

trist  Per  t{iv)o,  Moche  he  worp  he  gylyd,  al  day  we  fynde  so  Bari.  &  Jos.  436. 

Derselbe  ausdruck  =  'den  ganzen  tag'  kommt  in  den  Legenden 
gleichfalls  drei  mal  vor:  p'^  ineehid  Nacor  al  day  of  pe  fey  wel  ri^t  Bari. 

K.  Eiueiikel,  Das  iucletiiiitum.  ][Q 


146 

&  Jos.  987,  pou-g  p"  haue  cd  day  prcclüd  cristindom,  I  icoot  icel,  of  f))/ 
good  teil  no  ping  it  ne  com  ib.  1009,  7  ecli  day  ive  hep  yued  enes  wip 
such  Joie  7  hlis,  7  penne  hep  we  al  day  uolle  Inou^,  uorte  our  lord  ous 
more  sende  Pat.'s  Fegf.  553  =  täglich  einmal  Averden  wir  so  gestärkt, 
dass  wii'  den  ganzen  tag  daran  genug  haben  bis  znm  folgenden. 

Tnd  noch  häufiger  findet  sich  das  sj-nonym  des  ersteren  al  day,  näm- 
lich ech  day:  Geb.  Jesu  194;  1070;  Bari.  &  Jos.  136;  Ml;  633;  Pat.'s  Fegf. 
55.  —  Ech  ^er  findet  sich  in  Geb.  Jesu  1109 ;  Bari.  &  Jos.  649. 

Aus  Brunnes  Handlj'ng  Syune  sind  bemerkenswert  die  beispiele:  ^yf 
pou  euere  dedyst  py  myghte  A  icomman  to  tylle  wyp  foly  syghte,  As  men 
haitnte  noiv  alle  day  etc.  2974,  Bere  pe  lowe,  men  se  al  day,  Py  hayly  shal 
nat  laste  alicay  3074,  Gretly  pey  synne  yn  pere  queyntyse  Pat  nouelrye  al 
day  areyse,  For  to  he  preysede  and  of  yrete  syghte  AI  day  dysgyse  hem 
3345  u.  3347,  lechonrs,  Of  holy  cherche  pey  haue  onurs,  —  pys  mow  men 
se  alle  day  5539,  For  pys  men  se  and  sey  alday ;  pe  prede  eyre  sellep  alle 
away  9478. 

In  Chaueers  werken  fanden  sich  die  folgenden  belege: 

Therefore  posityf  laive  and  such  decre  Is  hroke  alway  [a.  1.  alday]  for 
love  in  ech  degre  Ch.  1137,  It  is  fid  fair  a  man  to  here  him  evene,  For 
al  day  meteth  men  atte  tmset  stevene  ib.  47,  alday  fallith  altercacioun 
Bitwexe  frendes  ib.  325,  love  is  hlynd  al  day  ib.  329,  That  pite  renneth 
sone  in  gentil  herte,  Is  proved  al  day  ib.  369,  For  cely  child  wil  alicay 
[a.  1.  alday]  soone  leere  id.  lU  124,  Frire  penaunce  is  thilk  that  men  doon 
alday  for  prive  synnes  ib.  266,  3Ien  dreme  al  day  [a.  1.  ahcey]  of  oioles 
and  of  apes  ib.  237,  But  alday  fayleth  thinge  that  fooles  tuenden  id.  IV  116, 
Unhappes  fallen  thykke  Alday  for  love  ib.  171,  3Ien  sen  alday  ....  That 
efter  sharpe  stoures  hen  oft  victories  ib.  268,  worldly  joie  halt  nought  hut 
by  a  wyre  .  .  .,  it  hrest  alday  so  ofte  ib.  291,Thorwe  love  is  hroken  alday 
every  lawe  ib.  325,  And  if  so  he  that  pees  here  äff  er  he  take,  As  alday 
happeth  after  anger  game,  Why  lord  etc.  ib.  363,  But,  as  in  love,  alday 
it  happeth  soo,  That  oon  shal  lawghen  at  anoiheres  woo  id.  V  315,  hir 
Stahle  herte,  sadde  and  kynde,  That  in  these  ivymmen  men  may  al  day 
fynde  ib.  334,  Hit  semeth  he  hath  to  lovers  enemyte.  And  lyke  a  fissher,  as 
men  al  day  may  se,  Bateth  hys  angle-hoke  etc.  id.  VI  269. 

Nach  Skeat's  wiedergäbe:  continually,  always,  everyday,  at  any  time 
(s.  Glossary  s.  v.  alday),  könnte  es  scheinen,  als  wenn  Ch.  überhaupt  kein 
anderes  alday  kenne.  Indes  führt  er  selbst  ib.  s.  v.  all  ein  alday  ^=  'den 
ganzen  tag'  an  und  andere  finden  sich  z.  b.  in  What?  schid  ive  speke  al 
day  of  holy  writ?  11 121,  This  Narcisus  hadde  suffred paynes  For  rennyng 
alday  in  the  playnes,  And  ivas  for  thurst  in  grete  distresse  of  heet  VI  46. 
Im  übrigen  vgl.  oben  §  121. 

Mein  letzter  beleg  von  al  day  =  'jeden  tag'  gehört  dem 
NE.  an. 

spme.  questiouns  ivhich  al  dai  han  neede  to  he  assoilid  Pecock's  Eepr. 
16,  21,  youre  pore  Fympe,  That  icryteih,  sendith,  and  xvisshith  alday  yoiir 
wele  More  than  his  owne  Paston  L.  III 185  (a.  1477). 


147 

ue.  al  day  it  is  hothe  ivri't  and  f^ayde  That  tvomnns  fayth  is  .  .  .  all 
vtterly  decayed  Nutbr.  Maid  in  Fl.'s  Leseb.  p.  167. 

§  105.  Unsere  ersten  belege  für  diese  sonderbare  aus- 
drucksweise stammen  also  aus  der  letzten  liälfte  des  13.,  unser 
letzter  aus  dem  anfange  des  16.  Jahrhunderts.  Wie  soll  man 
sich  nun  dieses  plötzliche  auftauchen  und  ebenso  plötzliche 
verschwinden  derselben  erklären.  Das  an.  allr  =  ^jeder'  kann 
hier  seine  hand  nicht  im  spiele  haben;  denn  erstens  ist  ein 
*alan  dag  =  'jeden  tag'  bisher  nicht  beobachtet,  und  zweitens 
müssten,  wenn  ein  solches  wirklich  dem  AN.  geläufig  gewesen 
wäre,  dasselbe  also  thatsächlich  einen  einfluss  hätte  ausüben 
können,  doch  sicher  sich  davon  spuren  im  Frme.  nachweisen 
lassen.  Das  ist  aber  nicht  de"  fall,  und  wenn  ich  es  auch 
nicht  für  unmöglich  halte,  dass  man  durch  weiteres  umher- 
suchen das  datum  des  ersten  auftretens  des  all  day  =  'jeden 
tag'  um  ein  paar  Jahrzehnte  zurückschieben  können  wird,  so 
hoch  hinauf  wird  man  es  doch  nicht  schrauben  können,  dass 
der  an.  einfluss  wahrscheinlich  wird.  Ich  denke  jedoch,  dass 
wir  auf  eine  andere  weise  licht  in  diese  sache  bringen  können. 

Wir  bemerken  hier  die  auffällige  thatsache,  dass  es  zwei 
me.  al  day  giebt,  das  eine  in  das  AE.  zurückführbare  =  'den 
ganzen  tag',  das  andere  unbekannter  herkunft  =  'jeden  tag'. 
Es  ist  nun  durchaus  nicht  selten,  dass  ein  ae.  wort  im  ME. 
sich  begrifflich  spaltet,  in  einem  solchen  falle  spaltet  es  sich 
aber  auch  formell.  Dass  so  aber,  wie  hier,  nicht  ein  wort, 
sondern  eine  formel  neben  ihrem  aus  älterer  zeit  stammenden 
sinne  einen  zweiten  mit  diesem  ganz  unverträglichen  sinn  auf- 
weist, ohne  formell  sich  zu  verändern,  haben  wir  im  laufe 
dieser  Untersuchungen  bisher  nur  einmal  in  gleich  grasser 
auffälligkeit  beobachtet,  nämlich  bei  der  formel  tliat  other  day, 
die  neben  dem  auch  dem  ae,  o7>re  dcege  eigenen  sinne  'am 
zweiten  (folgenden)  tage'  die  bedeutung  'an  jenem  (vergan- 
genen) tage',  'neulich'  aufweist.  Wenn  uns  nun  angesichts 
dieses  aus  dem  einheimischen  sprachgut  nicht  zu  erklärenden 
sinne  nichts  übrig  blieb,  als  an  die  fremde  zu  appellieren, 
d.  h.  an  den  völlig  identischen  gebrauch  des  afrz.  autre  bei 
zeitbegriffen  zu  erinnern  (vgl.  oben  §§  (32  und  G3),  sollte  hier 
bei  al  day  =  'jeden  tag'  nicht  eine  ähnliche,  vielleicht  die- 
selbe ausflucht  am  platze  sein? 

10* 


148 

Da  ist  nun  zunächst  zu  erwälinen,  dass  das  afrz.  tiifejor 
mehr  noch  als  das  me.  al  day  eine  nach  zwei  Seiten  hin 
schwankende  bedeutung  hat. 

Es  ist  zuzugeben,  dass  in  einer  der  stellen,  an  denen  der 
ausdruck  sich  findet,  nämlich  in  Marie  de  France's  Fable  74, 15, 
derselbe  ziemlich  sicher  'den  ganzen  tag'  bedeutet,  während  an 
einer  zweiten,  in  derselben  dichterin  Lais,  Bisclavret  140,  diese 
bedeutung  weniger  sicher  ist,  und  an  einer  dritten,  M.  de  Fr.'s 
Fable  84,20,  die  bedeutung  'jeden  tag'  sogar  noch  besser  zu 
passen  scheint:  Issi  va  clel  malvais  serjant  j  M  tutejur  va 
repruchant  /  sun  grant  Service  a  sun  seignur  etc.  Dagegen 
scheint  mir  die  formel  ganz  sicher  den  von  uns  erwarteten 
sinn  'jeden  tag'  zu  haben  in  den  belegen:  faus  serement,  Ceo 
regne  trop  entre  la  gent,  Cur,  par  amiste  et  par  poiir  Se 
permrent  tute  iur,  E  faus  tesmoine  portcnt  souent  Waddington, 
Man.  des  Pechiez  2917,  Chevalier  deit  espee  prendre,  Por 
justisier  et  x^or  defendre,  Geis  qui  d'els  funt  les  autres  pileindre, 
Force  et  ravine  deit  esteindre.  Mes  li  plusor  s'en  solent 
feindre,  Si  ques  en  oi  tote  jor  pleindre,  Quil  ne  lor  pout 
cJiose  remeindre,  Que  il  peisent  aveir  n'ateindre  Etienne  de 
Fougieres'  Livre  des  Manieres  v.  542. 

In  letzter  stunde  fand  ich  in  dem  afrz.  original  einer  me. 
dichtung  noch  einen  beleg  von  tute  jor,  der  aber  leider  ebenso 
zweideutig  ist  wie  das  al  dag,  das  es  in  der  letzteren  auslöst: 
6l/f  I^ou  tvere  euer  so  fole  hardy  To  swere  grete  oJ)ys  grysly, 
As  we  folys  do  alle  day,  Dysmemhre  Jesu  alle  Jjat  we  may 
Br.,  H.  S.  667  aus  Home  qe  par  fol  hardiement  Jure  par  den 
liorriblement ,  Far  diuerse  menibres  sun  seignur,  Cum  funt  les 
fols  tute  iur. 

Leider  gelang  es  mir  nicht,  den  afrz.  ausdruck  öfter  nach- 
zuweisen. Doch  selbst  wenn  wir  uns  mit  den  obigen  belegen 
begnügen  müssen,  selbst  wenn  wir  jähre  lang  auf  weitere 
belege  des  tutejor  =--  'jeden  tag'  warten  müssten,  ein  blick 
in  die  frz.  historische  grammatik  lehrt  uns,  dass  dasselbe 
ebenso  leicht  möglich  war  wie  das  geläufigere  tote  jor  =^^  den 
ganzen  tag',  einfach  deshalb,  weil,  wie  dem  nfr.  so  auch  dem 
afrz.  tout  die  bedeutung  'jeder'  ebenso  geläufig  ist  wie  die 
bedeutung  'ganz'. 

Das  dem  me.  ecke  day,  ue.  evcry  day  entsprechende  afrz.  chascun 
jor  findet  sich  z.  b.  Am.  &  Am.  v.  lOCi  und  v.  1229. 


149 

§  166.  Wenn  wir  uns  mm  an  Orm's  all  Jjing  =  'jedes 
ding'  erinnern,  uns  erinnern,  dass  dasselbe  mit  Sicherheit 
weder  aus  dem  AE.  noch  aus  dem  AN.  abgeleitet  werden 
konnte,  so  legt  uns,  was  wir  soeben  bei  al  day  fanden,  den 
gedanken  nahe,  auch  für  jenes  nach  einer  afi'z.  parallele,  bezw. 
quelle,  Umschau  zu  halten. 

Und  hier  sind  wir  sogar  noch  glücklicher.  Hier  fand 
sich  zunächst  das  heute  noch  gebräuchliche,  damals  aber  noch 
sehr  seltene  tonte  chose  und  hier  fand  sich  auch  das  vor  allem 
für  uns  in  frage  kommende,  weil  besonders  häufige  und  be- 
liebte ioute  ricns,  wie  z.  b.  in  Le  deable  le  grante  meintenant 
Qe  de  tute  rien  iesu  crist  est  plus  grant  Wad.,  Man.  de  Pechiez 
6398,  Alias,  cheitif  pecheurs !  De  tute  rien  qe  est  crie,  Serrunt 
dunqe  aciise  ib.  9891,  sowie  in  der  beliebten  phrase  sur  tute 
rien.  Und  hier  finden  sich  auch  die  folgenden  belege  die  von 
anderen  für  die  unurastösslichsten  beweise  für  die  richtigkeit 
unserer  filiation  ausgegeben  werden  würden,  die  jedoch  au 
sich  nichts  anderes  zu  sein  brauchen  als  beweise  der  völligen 
gleichwertigkeit  der  formein  tote  riens  (chose)  und  al  thing: 
In  tyme  of  love  and  jolite,  Tliat  al  thing  gynneth  ivaxen  gay 
Ch.  VI  2  (Rose)  aus  El  tems  amoreus  piain  de  joie,  El  tens 
oü  tote  riens  s'esgaie;  And  in  this  sesoun  delytous  Whan  love 
affrayeth  alle  thing,  Me  thought  etc.  ib.  4  aus  En  iceli  tens 
deliteus,  Que  tote  riens  d'amer  s'effroie,  Sonjai  etc.;  Ther  mag 
HO  thing  as  tyme  endure,  Metalle,  nor  erthely  creature  For 
alle  thing  it  frette  and  shalle;  The  tyme  ehe,  that  chaungith  alle, 
And  alle  doth  tvaxe,  and  fostrid  he  And  alle  thing  disiroieth 
he  ib.  12 — 13  aus  Li  tens  vers  qui  noient  ne  dure,  Ne  fer  ne 
chose  taut  soit  dure,  Car  il  gaste  tout  et  menjue;  Li  tens  qui 
tote  chose  mue,  Qui  tout  fait  croistre  et  tout  norist,  Et  qui 
tout  use  et  tout  porrist. 

Wenn  ich  somit  für  Orm's  aUJring  und  ebenso  für  Chaucer's 
al  thyng  ein  romanisches  vorbild  in  Vorschlag  bringe,  so  will 
ich  damit  nicht  sagen,  dass  Orm  oder  Chaucer  (bez.  deren 
dialekte!)  nur  und  nichts  als  dieses  vor  äugen  gehabt  hätten, 
sondern  lediglich,  dass  in  ihrer  Vorstellung  der  Inhalt  des 
afrz.  tote  riens  den  Inhalt  des  ae.  ealle  ping  derartig  modi- 
fizierte, dass  ihr  all  Jnng  {al  thyng)  daraus  entstand.  Der 
einheimische  ausdruck  ist,  wie  in  so  vielen  anderen  fällen,  die 
form,  in  welche  die  fremde  idee  gegossen  wurde.    Dass  sich 


150 

dieser  Vorgang  scliueller  vollzog  in  einem  dialekte.  in  welchem 
die  flexiouen  früher  hinfällig  wurden,  als  in  einem  solchen, 
in  dem  dieselben  mit  grösserer  Zähigkeit  sich  erhielten,  ist 
nichts,  als  was  wii^  von  vorn  herein  erwarten  können. 

An  in.  1.  Der  zuletzt  gegebene  afrz.  me.  beleg  ergiebt  zugleich  zur 
evidenz  die  genauigkeit  der  parallelen  tote  chose  =  tout  und  all 
thing  =  all  «  ae.  eal),  welche  letztere  wiederum  genau  der  von 
more  thing  =  more  «  ae.  mare)  entspricht;  sieh  unten  §  381. 

Anm.  2.  Die  afrz.  phrase  sur  tote  rien  verdient  auch  noch  in  anderer 
beziehung  iinsere  aufmerksamkeit.  Die  in  ihr  erscheinende  prä- 
position  ist  immer  dieselbe:  Sor  tote  rien  aint  [nämlich  li  reis]  sainte 
ifjlise  Et  cels  qiii  funt  le  Deu  serrice  Et.  de  Foug.'s  Livre  de  Manieres 
V.  173,  femme,  sur  tute  rien,  Dust  gardir  sa  lange  ben  Wad., 
Man.  d.  Pechiez  2073,  Mes  religius,  sur  tute  rien,  Gardir  deit  sa 
lange  hien  ib.  2121,  Le  iuge  qe  est  si  dreiturel,  Qe  desur  tute  rien 
fet  a  dutcr  ib.  10576,  sour  toute  rien  Henri  de  Yal.  588.  In  der 
englischen  nachbildung  jedoch  begegnen  neben  und  nach  einander 
vier  verschiedene  präpositionen :  f rme.  pu  limest  euer  alle  ping  treotce 
bileaue  Jul.  p.  75,  me.  Above  alle  pyng  y  desyrepe  etc.  Med.  on  Supper 
of  our  L.  763,  of  vs  askep  he  ry^t  nogt  Bat  .  .  .  To  loue  liym  iceyl 
euer  alle  pyng  Br.,  H.  S.  9927,  And  y  bcseche  pe,  ouer  alle  pyng, 
pat  syxe  mcssys  for  me  pou  synge  ib.  10366  so  hier  oft  und  nur 
einmal  anders:  perfore,  ge  cJiyldryn,  before  al  pyng  Drcdyp  goure 
modrys  tcarryng  ib.  128i;  And  byd  him  that  on  alle  thynge,  That 
he  take  up  Seys  body  Ch.  V  159,  And  bad  liem  thenJce  on  alle  thyng 
To  be  euere  redy  Laud  Troy  B.  2267,  spme.  Lady,  for  thy  Joyes 
fyve,  Gete  me  grace  in  thys  lyue  To  knoioe  and  kepe,  ouer  all 
thyng  Cristen  feith  and  goddes  byddyng  Fl.'s  Leseb.  p.  10  (a.  1480), 
ne.  J  love  my  xoomhe  a  bove  all  thyng  Fl.'s  Lieders.  in  Anglia  XXYI 
p.  225.  Diese  Varianten,  sog.  dubletten  oder,  wie  unserem  vor- 
liegenden falle  quadrubletteu ,  erklären  sich  zum  einen  teile  aus 
der  verschiedenen  aiüfassung,  welche  das  afrz.  sur  seitens  der  ver- 
schiedenen nachbildner  erfuhr,  zum  anderen  teile  aus  der  allmählich 
sich  vollziehenden  Umwertung  der  einzelnen  englischen  präpositionen. 
Derartig  vielfacher  ausdrücke  kenne  ich  nur  noch  einen,  die  dem 
afi'z.  saver  gre  nachgebildete  triblette  pane  leiten,  pank  kunncn 
und  thank  knowe. 

§  167.  Doch  nicht  bloss  in  erstarrten  formein,  auch  in 
freier  Verwendung  ist  dieses  all  =  'jeder'  anzutreffen: 

me.  And  [hi\  hcd  hire  turne,  biuore  hire  dep,  iure  pogt  on  alle  ivise 
Jul.2  51,  for  thi  loue  and  tfii  seruice  that  thu  me  dost  in  al  wise  Assump- 
tion  of  our  Lady  246  a.  1.  on  eche  tcise !  To  wasshe  here  fete  greued  hym 
nat;  Petyr  refiiied  al  pat  seruyse;  Cryst  bad  hym  suffre  on  alle  icise  Medi- 
tations on  Supper  of  our  Lord  144  =  auf  alle  (jede)  weise,  in  jeder  be- 
ziehung;  ein  ae.  on  ealre  wisan  habe  ich  bis  jetzt  vergebens  gesucht; 


151 

(&  thyngis  to  cume  he  ma  se,  AI  langage  spek  he  cane  &  vndirstand  al 
leyd  of  viane  Barb.,  Legg.  87,  67,  Criste  ....  send  pam  furth  twa  dl;  twa 
In  cd  place  quhure  he  tves  vont  to  ga  ib.  120,  34,  By  me  that  am  redy  at 
al  his  hcste  Cli.  II  358.  —  Zweideutig  (vielleicht  auch  plural)  Avie  auch 
der  erste  ne.  beleg  ist:  He  aite  last  aj)poynted  htm  anoon  And  let  al 
othcr  fro  his  herie  goon  ib.  329. 

ne.  Or  seeing  me  ....  to  excell  all  other  in  heautie,  did  you  deeine 
that  I  tvoidd  exceed  all  other  in  heasthjncsse?  Lyly,  Euph.  p.  49. 

Lat  all  Christiane  man  haue  refuge  to  thejuge  Kennedy  (N.  E.  Dict.); 
withont  all  doiiht  Sh.,  H  8  IV  1,  113,  Things  toithout  all  remedy  Shoidd  he 
without  regard  id.,  Merch.  1112,11,  Infirmity  doth  still  neglect  all  office 
id.,  Lear  II  4,  107 ,  Flovfr  of  all  hue  Milt. ,  P.  L.  4,  256 ,  For  Justice  all 
place  a  temple,  and  all  season  summer  ibid.,  'gainst  all  other  voice  Sh., 
Merch.  IV  1,  365,  plucked  all  gaze  his  loay  id..  Cor.  13,  8,  all  hond  and 
privilege  of  nature  break  ib.  V  3,  25. 

mod.  In  thee  all  passion  hecome:  passionless  Tenuys.,  p.  82;  Dial.  of 
Frf. :  a'  hody  ^  every  body;  Irel.:  Is  that  gencrally  believed?  It  is  by  a' 
man  (W.  J.  K.);  vgl.  Wright,  Engl.  Dial.  Dial.  s.  v.  all. 

§  168.  Fassen  wir  unsere  ergebnisse  nun  nochmals  kurz 
zusammen.  Wir  haben  all  =  'jeder'  in  der  formel  alles  cunnes 
seit  der  wende  des  12.  Jahrhunderts,  in  der  formel  allj)ing 
seit  der  mitte  des  13.  Jahrhunderts  und  in  der  formel  al  day 
seit  dem  ende  des  13.  Jahrhunderts.  Bei  der  erst-erwähnten 
formel  hat  die  entsprechende  an.  formel  modell  gestanden  und 
die  jüngere  me.  form  der  ersteren  ist  geradezu  ein  abklatsch 
der  letzteren.  Die  zu  zweit  erwähnte  ist  einesteils  das  ergebnis 
der  durch  llexionsschwund  verursachten  missdeutung  einer 
älteren  pluralischen  formel,  andererseits  war  bei  ihr  das  afrz. 
tote  riens  das  muster,  nach  dem  das  vorhandene  einheimische 
material  umgestaltet  Avurde,  und  dasselbe  lässt  sich  im  ganzen 
und  grossen  von  der  dritten  formel  sagen  gegenüber  dem  afrz, 
tote  jor. 

Für  die  freie  Verwendung  dieses  all  =  'jeder',  d.  h.  für 
die  Verwendung  desselben  ausserhalb  jener  und  überhaupt 
aller  formein,  kommt  gleichfalls  in  erster  linie  das  Afrz.  als 
Vorbild  in  betracht. 

Als  erwähnenswert  ist  noch  zu  bezeichnen,  dass  die  formel 
alles  cunnes  vom  norden,  die  formel  al  day  vom  Süden  bevor- 
zugt wird,  während  all  thing  über  das  Sprachgebiet  gleich- 
massig  verteilt  zu  sein  scheint.  Auch  das  frei  verwendete 
all  scheint  in  me.  zeit  im  norden  heimischer  zu  sein  als  im 
Süden. 


152 

§  169.  Wie  unten  §  195  anm.  das  adverb  nuest,  so  ist 
aiicli  in  einem  falle  das  adverb  eal  der  kasusausgieiclumg  zum 
Opfer  gefallen  und  damit  zum  attributiven  adjektive  geworden 

ae.  7  hi  comon  uniccer  on  heom  on  ealne  cerne  mergen  7  fela  godra 
nianna  pcer  ofslogon  Sax.  Ckrou.  1050. 

Das  ergebnis  ist  dasselbe  wie  bei  dem  afrz.  nfrz.  tont  und 
dem  deutschen  'ganz'  (in  einigen  dialekten:  'ein  ganzer  kleiner 
mann'  für  'ein  ganz  kleiner  mann'). 

§  1 70.  Im  übrigen  bietet  das  attributive  pronomen  nichts 
interessantes.  Dass  es  die  determinierenden  und  besitzan- 
zeigenden fürwörter  nur  in  der  nächst  eilung  duldet,  ist  be- 
kannt. Hfjchstens  wäre  zu  erwähnen,  dass,  allerdings  erst  in 
später  zeit  und  nur  vorübergehend,  die  erstereu  fürwörter  sich 
auch  in  der  voranstellung  finden  in  angleichung  an  die  be- 
handlung  des  gewöhnlichen  adjektivs  ichole,  dessen  Stellung 
ja  andererseits  gelegentlich  durch  die  von  all  beeinflusst  wird 
(ivhole  the  statt  tJie  wJiole,  sieh  Wortstellung  p.  161). 

ae.  wcerun  öine  ealle  gehann  ceÖele  Ps.  118,  86. 

me.  per  nas  prince  in  tJie  cd  tvorlde  of  so  noble  fame  Eob.  of  Gl. 
V.  367. 

spme.  his  cd  loue  Pecock's  Repr.  298,  Eck  preest,  ichich  shulcle  foleive 
ihilk  enscnanpling  thorug  the  cül  fidnes  and  likenes  of  it  ib.  313. 

§  171,  Ein  anderer  seltsamer  gebrauch,  der  sich  gleich- 
falls in  Pecock's  Repressor  und  zwar  (bis  jetzt)  nur  in  ihm 
gefunden  hat,  besteht  darin,  dass  all  dort  erscheint,  wo  ver- 
nünftiger weise  nur  hoth  stehen  dürfte. 

the  preestis  and  peple  fillen  doun  Jcneling  with  alle  the  knees  to  the 
groiDtde  Eepr.  204,  the  principal  preest  with  the  qtieer  schal  falle  doun  to 
grounde  ....  npo)i  alle  the  knees  ib.  206. 

Zickners  Vermutung  (in  Syntax  und  Stil  in  R.  Pecock's  Repressor, 
Diss.  Greifswald,  Berlin  1900,  p.  38),  dies  edle  the  könnte  aus  ealra  heora 
entstanden  sein,  ist  eine  keineswegs  glückliche  zii  neuneu. 

Durch  die  gute  des  herrn  prof.  Suchier  bin  ich  jetzt  in 
stand  gesetzt  im  Afrz.  den  entsprechenden  fall  zu  belegen, 
der  höchstwahrscheinlich  dem  ME.  hier  zum  muster  gedient  hat: 
Endeus  ses  poinz  U  a  0  chief  melle,  Ä  un  piler  l'a  si  forment 
hurte  Que  tuit  li  eill  li  sont  estancele  Xarbonnais  1505 — 7. 

§  172.  Auch  den  unbestimmten  artikel  kann  das  attri- 
butive all  zu  sich  nehmen  und  zwar  in  anlehnung  an  each  und 


153 

andere  pronominaladjektive  (sieli  AVortstellung  p.  104  ff.)  in  der 
Zwischenstellung: 

spae.  wel  ßu  myhtes  faren  cd  a  clceis  farc,  saildest  thu  neure  finden 
man  in  tune  sütende  Sax.  Chron.  1137. 

me.  ßeg  in  al  a  contray  bot  tueie  schreices  ivere  Judas  Isc.  67,  al  a 
lond  Rob.  of  Gl.  6837,  pis  sal  he  lästernd  all  a  day  Cursor  M.  22685,  That 
thennes  wold  it  nogJit  in  al  a  tyde  Ch.  II  185 ,  And  alle  for  to  helpen  al 
a  schire  ib.  19,   The  fuyr  of  it  wol  lasten  al  a  yer  id.  111310. 

spme.  Thouyh  I  Jiaddc  studied  al  a  iceTce  Morris'  Ch.  V  112  (Dream!). 

§  173.  Verstärkt  wird  all  gelegentlich  in  taiitologischer 
weise  durch  die  beifügung  von  ivholc: 

spme.  al  the  liool  teching  Pecock's  Repr.  15. 

ne Itioryn,  to  ivhom  he  shetved  all  the  hole  mater  as  ye  haue 

herde  Beruers'  Huon  p.  163. 


Ba  >  both. 

§  174.  Von  der  alten  einfachen  form  dieses  pronomens 
erhalten  sich  reste  bis  ins  Spätme. :  In  to  Jjc  dyclie  Jjcy  fallen 
boo  Myrc.  3  (N.  E.  D.). 

AMe  bei  all,  so  schieben  auch  beim  attributiven  ha  artikel, 
demonstrativ  und  possessivum,  sich  gern  zwischen  dieses  und 
sein  regens.  Diese  neigung  lässt  sich,  beim  artikel  wenigstens, 
bis  in  die  früheste  zeit  zurückverfolgen. 

got.  Gafnllidedun  ia  po  skipa  Luc.  5,  7. 

ae.  da  seaJdon  -j  geafonpam  hisceope  hegen  Jja  cyningas  eardungstowe 
Betla  III  7  (z.  547)  aus  amho  reges;  hegen  pa  beornas  Grein,  Ags.  Poesie  I 
348,  Änd  he  pa  ....  hts  CBrendraca  o'fter  Jus  hroÖre  Titus  and  Vaspasius 
scende  ....  and  hegen  his  hroÖren  pa  to  cristendome  aivande  Ags.  Prosa 
III  p.  194. 

frrae.  Belen  &  Brenne  heiegene  pa  ihroÖere  Laj.  III  50. 

me.  po  hege pe  Jcynges  him  gene  leue,  Edmund  and  Adelstan  St.  Dunst. 
44,  That  thu  berste  ho  thin  ege  0.  &N.  988,  sieh  in  den  Sprachproben 
Mätzners  anmerkung  zu  dieser  stelle. 

Während  jedoch  auf  grund  dieser  Verbindung  in  den 
schwestersprachen  innerhalb  weniger  Jahrhunderte  das  pro- 
nomen  mit  dem  artikel  zu  einer  einheitlichen  form  verschmilzt 
(ahd,  peidiii,  as.  hediu,  afrs.  hetha,  an.  hcedi),  die  auf  substan- 
tivischem, wie  auf  adjektivischem  gebiete  die  ältere  einfache 
form,  bis  auf  wenige  spuren  (an.  hegyja),  aus  dem  felde  schlägt, 
bemerken  vm  an  dem  ae.  ha  da  durchaus  keine  neigung,  eine 
derartige  Verbindung  einzugehen.  Denn  nicht  nur  ist  die 
Zwischenstellung  des  artikels  an  und  für  sich  sehr  selten, 
sondern  andere  Stellungen  sind  sogar  fast  häufiger  zu  beob- 
achten ,  wie  da  idesa  ba  Jud.  1 1 ,  Begen  ofslegene  ivceron  ])a 
ealdormen  Sax.  Chron.  799. 

§  175.  Wenn  wir  nun  im  Frme.  die  Stellung  ba  da  bezw. 
ho  ]>o  sich  nicht  mehren,   anderseits  aber  die  verwachsenen 


155 

formen  hade  hojie  in  grosser  anzalü  auftauchen  sehen,  so  kann 
meiner  ansieht  nach  es  nicht  zweifelhaft  sein,  dass  die  letz- 
teren aus  den  ersteren  sich  nicht  entwickelt  haben  können, 
dass  vielmehr  für  dieses  hade  hoj^e  eine  andere,  hier  also 
fremde  quelle,  gesucht  werden  muss.  Und  dass  als  einzig 
mögliche  quelle  hier  nur  das  AN.  in  frage  kommen  kann,  ist 
jedem  ohne  weiteres  klar. 

AMr  haben  nun  verschiedene  auzeichen,  fast  beweise,  dafür, 
dass  in  dem  frme.  hade  lediglich  die  den  englischen  lautge- 
setzen  entsprechende  Umbildung  oder  anbildung  des  an.  hadir  etc. 
vorliegt.  Erstens  spricht  dagegen  nicht  die  form,  denn  wenn 
wir  auch  hade  ohne  weiteres  vom  an.  neutrum  hadi  herleiten 
könnten,  so  haben  wir  dies  nicht  einmal  nötig,  da  durch  Brate 
und  Wall  hinreichend  bekannt  ist,  dass  das  an.  auslautende  r 
fast  immer  im  ME.  abfällt,  so  dass  also  auch  aus  hadir  und 
hadar  lediglich  durch  abschwächung  des  nebentonigen  vokals 
die  me.  form  hätte  entstehen  müssen. 

Für  me.  hade  aus  an.  hadir  hadar  hadi  (hadi)  spricht  da- 
gegen der  umstand,  dass,  während  Lagamon  die  form  hade 
kaum  kennt,  der  Halbdäne  Orm  umgekehrt  die  formen  hcg^c^i 
ha  so  selten  verwendet,  dass  man  sie  an  den  fingern  herzählen 
könnte,  und  zweitens  spricht  dafür  die  in  dem  desgl.  halb- 
dänischen Haveloc  verwendete  form  hel>e,  die  sich  sehr  wohl 
aus  dem  au.  hadi  erklären  lässt,  aber  gar  nicht  aus  dem  AE., 
man  müsste  denn  den  dativ  hcam  zu  hilfe  nehmen.  Dazu  kommt 
dann  noch  in  zweiter  linie,  dass,  während  Orm,  v>ie  zu  er- 
warten, die  form  hajje  in  allen  ihren  Verwendungen  kennt 
(als  subst.,  adj.  und  konj.),  Lajamon  dieselbe,  wie  es  scheint, 
ausschliesslich  konjunktional  verwendet  in  Übereinstimmung 
mit  dem  AN.,  das  ja  gerade  die  konjj.  hwdi  —  enda  so  häufig 
gebraucht  (vgl.  Holthausen,  Altisl.  Elementarb.  p.  148).  In 
dieser  Verwendung  wird  der  Südengländer  die  fi-emde  form 
zuerst  kennen  gelernt  haben.  Und  in  der  that  zeigt  gerade 
unser  ältester  beleg  (Sax.  Chron.  a.  1124)  das  hade  in  dieser 
Verwendung  (der  nächste  beleg  ebenda  a.  1127  bietet  das  wort 
als  geschlechtiges  Substantiv;  der  dritte  beleg  ebenda  a.  1137 
bietet  wieder  lade  als  konjunktion). 

§  17G.  Soll  mm,  wie  oben  bei  hegen  etc.,  das  von  dem 
indefiniten   adjektiv   hade  begleitete   nomeu   näher   bestimmt 


156 

werden,  so  ist  die  neuerliche  hinziifügung  des  bestimmten  ar- 
tikels  notwendig. 

frme.  Forr  itt  iss  seit  her  att  ie  ster  To  sterenn  bape  popre  (seil. 
lottes !)  Orm  15259  u.  ö. 

Dies  ist  in  me.  zeit  noch  sehr  selten  zu  finden.  Doch  zeigt  es  sich 
mehimals  in  he  did  com  of  hope  pc  landes  Br.  p.  249,  Knoute  had  resceyiied 
bope  pe  seignories  ib.,  p.  49,  auch  im  gen.  pl.:  he  Tiast  pe  erle  Edrik  of  alle 
pat  tenement,  pat  hope  pc  hreihrcs  ivarc  ib.,  p.  48;  Jwlyane  als  ices  ane 
vthyrc,  pat  had  ane  Jtdy  til  his  hroihyrc,  cO  bathc  pe  brcthyre  ivare  haly 
Barb.,  Legg.  220,  145. 

§  177.  Diese  Stellung,  nach  der  sich  nicht  nur  der  artikel, 
sondern  auch  die  übrigen  hier  möglichen  pronomina  richten, 
ist  die  gewöhnliche.  Doch  findet  sich  ebenso  wie  hegen  etc. 
in  der  älteren  zeit,  so  auch  das  jüngere  hoth  in  der  nach- 
stellung. 

spme.  my  lordes  bothe  Malor}'  815,  11. 

ne.  TJiese  gentlemen  both  Dämon  and  Pythias  26,  Ms  younger  brethren 
hoih  Peele,  Alcazar  88,  See,  friar,  ichere  the  fathers  both  lie  dead  Greene, 
Friar  Bacon  205. 

mod.  Dass.  iu  gebrauch  zum  zwecke  grösseren  uachdruckes. 

§  178.  Ja  sogar  in  der  Zwischenstellung  findet  sich  both 
gelegentlich  und  zAvar  bei  Pecock  'regelmässig',  wie  Zickner 
p.  101  hervorhebt. 

me.  It  turnes  bot  tille  pe  bothe  Br.  269. 

spme.  the  bothe  premissis  Pecock's  Eepr.  42,  her  bothe  naturis  ib.  51, 
hise  bothe  parties  ib.  15,  the  right  of  thes  bothe  patentes  Paston  Letters 
I  322,  syre  launcelot  took  hym  by  the  bothe  sholders  Malory  593,  20,  the  bothe 
Kinges  RTitland  Papers  50,  These  bothe  causes  Suppl.  of  the  Commons  34. 

ne.  For  passyngc  of  the  tyme  and  recreacyon  The  bothe  delyted  in 
communycacyon  Fl. 's  Leseb.  p.  92  (a.  1514),  To  plate  the  both  horns  round 
aboiä  tvith  gold  Chapman,  Odyss.  III  572  (N.  E.  D.). 

mod.  He  ....  loith  his  both  hands,  scoops  tip  from  the  public  funds 
Tr.  Aristophanes'  Knights  85  (N.  E.  D.).  Auch  einige  mod.  dialekte  kennen 
the  both,  sieh  AVright,  Dial.  Dict.  s.  v. 

Schon  das  Gotische  lässt  das  substantivierte  ha,  dem  de- 
monstrativ (artikel)  folgen:  ])o  ha  Ephes.  2, 14,  ßans  bans  ib.  16 
und  ebenso  soll  auch  der  Beow.  ein  ])a  hegen  haben.  Ich 
fasse  jedoch  das  pa  des  v,  2708  nicht  als  artikel  sondern  als 
adverb  auf. 


157 

§  179.  In  Verbindung'  mit  dem  pers.  pronomen  stellt 
hegen  etc.  im  allgemeinen  nach;  ausnahmen  kommen  nur  vor 
bei  Subjekt  und  objekt.    Vgl.  eall  >  all  §  144. 

ae.  hi  hu  peyun  ccppel  Exon6ib,  licura  hcgra  eagan  Gen.  3,  7,  se 
halga  gast  ....  is  Jiim  harn  gema:nc  Basil.,  Hexaiii.  2. 

frme.  nefde  ge  ha  enne  faeder?  Laj.  1 184,  hi  ha  hahbeÖ  unafillendlicJie 
gredinesse  OEH.  103,  do  ham  ha  togederes  Marh.  p.  7,  pe^^  ha  forrlurrenn 
paradis  Orm  7503,  pe^^  bape  hemm  hiddenn  ib.  13736,  off  hemm  he^^enn 
ib.  15091,  off  hem  bape  ib.  18546. 

Aber  beigen  hco  iveoren  him  deore  Laj.  III  293 ,  beigen  heo  tveoren 
htm  leofe,  beine  hco  iveoren  him  deore  il). ,  7  bape  pegg  sinndenn  an  All- 
mahhtig  Godd  Orm  18542. 

me.  7  wit  gold  7  ryche  ston^  [he]  filde  hem  ho  (seil,  pe  tioey  fatis) 
Bari.  &  Jos.  338,  For  p(  ilke  dede  to  pine  pey  schölle  ho  ib.  640,  Into  the 
chaumber  go  we  haye  Gy  of.  W.  p.  108.  loke  pat  ye  eomen  bepe  Havel. 
1680,  bayn  iver  pay  hope  hco  Allit.  P.  3,  136. 

Aber  Woldistou  leue  py  folyge  7  do  after  me,  Bope  vs  mygt  on  lyue 
/>«  bette)-  Panne  he  Bari.  &  Jos.  010 ,  And  baithe  thai  gan  his  tvai  to  leite 
Metr.  Hom.  p.  55. 

ne.  steht  both  stets  nach;  ausnahmen  nur  sehr  selten:  both  they  vn- 
faithfull  of  their  promises  Lyly,  Euphues  77,  she  huth  both  us  in  the  ivind 
id.,  Mydas  12,  Both  ice  teil  walke  upon  the  lofiy  cliffes  Marl.,  Tamburl.  381, 
to  heare  both  you  ibid.  3705,  Imprison  her  who  both  them  did  possess 
Sidney,  Arcadia  158,  because  both  they  Match  not  the  high  perfection  of 
my  loss  Sh.,  R  3  IV  4,  65. 

In  der  mod.  Umgangssprache  ist  anstatt  ive  both  der  pleonastische 
ausdruck  ivc  hoth  of  us  oder  einfach  both  of  us  in  gebrauch ;  also  genau 
wie  bei  all,  §  144.    Doch  auch  dieser  gebrauch  ist  schon  ne. 

I  am  sure  you  both  of  you  rememher  me  Sh.,  Err.  V.  291 ;  Fortune 
had  left  to  hoth  of  us  alike  What  to  delight  in  ib.  1 1,  106. 

§  180.  Aehnliches  gilt  von  der  Verbindung  von  hoth  mit 
dem  relativum.  In  dem  ältesten  belege  steht  hoth  unmittelbar 
voran : 

ne.  In  both  ivhich  (seil,  epistles)  I  stir  up  your  pure  minds  Bible, 
2  Peter  3,  1  (NED.). 

Und  diese  konstruktion  findet  sich  gelegentlich  auch  heute  noch,  indes 
ist  es  der  modernen  spräche  doch  geläufiger  both  ofwhich  zu  sagen.  Auch 
ein  which  both  bezvv.  ivhich  hoth  of  them  sollte  möglich  sein ,  wenigstens 
im  nom.  und  akk. 

§  181.  Die  Verdeutlichung  und  Verstärkung  durch  ttco  ist 
gleichfalls  schon  alt. 

ae.  Sorgedon  ha  tica,  Adam  and  Eue  Ca;dm.  37,  ivceron  hu  iti  rihttvise 
beforan  Gode  Luke  1,  6,  7,  Gefyldon  btitu  pa  scypu  ib.,  5,  7. 


158 

spae.  jxim  cm'Jite  forhurnon  ha  tiva  pa  hmulcen  Holy  Eood  Tree  p.  10, 
ba  tica  pa  hoiidce  ib.  p.  12. 

fruie.  pa  kingcs  bei^c  hccicn  La^.  III  226 ,  Mid  childe  heo  iveren  ba 
tiva  Laj.  I  101,  ba  twa  pa  iterden  id.  II  380,  pe  Jcing  heo  louede  more penne 
ba  tueie  pe  oöre  id.  I  128,  bond  ....  ba  twa  Jus  honden  Jul.  1:9. 

Dasselbe  mit  lade. 

frme.  Mid  childe  hü  teeren  bope  tivo  Laj.  1 101  (B). 

Aiich  iu  umgekehrter  Stellung:  Seint  Austin  deÖ  peos  tico  boöe  tn  one 
tceie  A.  E.  p.  60, 

me.  So  bayn  wer  pay  bope  tioo  Ms  bone  for  to  wyrk  All.  P.  3,  136, 
In  dike  he  fallen  bothe  tico  Body  &  S.  240,  He  shall  noicght  have  bothe 
tivo  Gower  1 103. 

Dies  ist  aiicli  im  15.  und  16.  jalirh.  noch  recht  beliebt. 

spme.  they  ....  siryked  them  oxil  of  the  court  bothe  tivo  Caxton's 
Fox  71,  I  dyde  intende  ....  to  refus  both  twayne  to  hold  my  selffe  contente 
FL's  Leseb.  38,  5. 

ne.  Leaving  you  together  here  both  ticain  Four  Elemeuts  16,  here  I 
leaite  both  twaine  E.  E.  Doister  23,  That  they  died  so  shamefidly  both  two 
Nice  Wauton  180,  I  love  both  tivain  Sh.,  Sonn.  -12,  11. 

§  182.  Im  verein  mit  and  bildet  la  eine  korrelative 
konjunktion  im  sinne  von  ^sowohl  ....  als  auch'.  Dass  dies 
als  konjunktion  aufzufassen,  erkennt  man  schon  daran,  dass 
ohne  rücksicht  auf  geschlecht  und  kasus  der  angereihten  Wörter 
in  fast  allen  fällen  im  AE.  das  neutrum  ha  hu  gesetzt  wird. 
Der  ansieht,  dass  in  'hoth  the  läng  and  the  qiieen  sjwJce'  'hotW 
may  still  he  vieived  as  an  adjective  in  attrihutive  relation  to 
the  tivo  suhstantives'  (N.E.  D.  s.  v.)  ist  also  nicht  beizupflichten. 

ae.  bu  samod  lic  and  sawl  El.  889,  sceolde  bu  witan  ylda  ceghtcilc 
yfles  and  godes  Caedm.  24,  bringap  Drihtne  bu  aitsonine  idite  aml  are  Ps. 
Tb.  95,  7,  gehwylc  hafap  cetgadre  bu  lic  and  saicle  Exon.  23  a,  sorgedon  ba 
tiva  Adam  and  Eue  Csedm.  37,  öa  heon  berap  bu  tu  cetsomne  urlicne  an- 
leofan  and  adterne  tctgel  Fragm.  Kmbl.  35,  hat  bu  tu  aweg  Agar  feran 
wnd  Ismael  Csedm.  134. 

frme.  ba  iveoren  sehte  scb  &  pa  sunne  La^.  III  229,  pu  scalt  beien  (!) 
slcB  pjer,  Passent  and  Gillomar  id.  II  320,  hefde  a  mon  islein  ba  mi  feader 
and  inivioder  OEH.  p.  253,  a  seiend  bcarn  Pat  boa  scidde  fallen  [lies  feilen^ 
fader  dt  his  modcr  Laj.  I  13,  scJial  cumen  ba  to  demen  pe  cwike  d-  te  deade 
Kath.  340. 

Ausgesprochen  koujunktional  ist  dies  ha,  wo  es  adverbielle 
bestimmungen  und  prädikatsadjektive  aneinander  reiht.  Im 
AE.  scheint  dies  nicht  vorzukommen. 


159 

frme.  celc  halden  oÖren  riht  ha  hi  daie  <&  bi  nith  Laj.  I  88,  is  moni 
peof  abuten  ba  bi  dei  ant  bi  niht  OEH.  p.  247,  tweire  schead  as  mon  haueö 
ba  of  (jod  and  of  uuel  Hali  M.  p.  25 ,  pc  pet  art  i  wit  iwraht  to  (jode 
ilicnesse,  d-  irüit  bu  bodi  up  cC-  heaued  toicard  heuene  ib. ,  ich  habhe  liehe 
healent  ba  for  fcdcr  ant  for  frcond  Marh.  p.  8. 

me.  Thin  tcerkes  bueth  ho  suete  ant  gode  Lyr.  P.  p.  58. 

Dasselbe  mit  haäe. 

spae.  7  Daxiid  his  broöer  ....  feng  to  rice,  and  hcefde  Öa  baöe  togedere 
pone  kinerice  an  Scotlande  7  pone  eorldom  an  Englelande  Sax.  Chron.  1124. 

frme.  he  him  ivolde  giftcen  lond,  boöe  seoluer  &  gold  Laj.  II  289,  And 
bed  ....  binden  Jure  baöen  pe  fet  ant  te  honden  Marh.  p.  18,  For  to  deine 
bape  pe  god  and  pe  tiuele  OEH.  p.  143 ,  He  tvas  boÖen  hing  and  prest 
Gen.  &  Ex.  899 ,  ^uw  iss  nii  hape  god  7  ned,  To  folghen  icel  min  bisne 
Orm  13428. 

me.  glad  tvere  bope  Jcing  and  quene  Iscar.  44,  Alle  him  loueden  .... 
Bopen  hege  men  and  lowe  Havel.  957 ,  he  bindes  us  haith  hand  and  fete 
Metr.  Hom.  p.  58 ,  Bathe  the  tvardeyn  and  eeh  our  felaios  Ch.  11 128 ,  Alle 
ivas  of  staue  of  beryle  Bothe  castel  and  the  toure  id.  V  245. 

§  183.  Wie  bedeutungslos  hoth  geworden,  erkennt  man 
auch  daran,  dass  es,  wie  eüher,  neither  und  andere  dualistische 
konjunktionen ,  von  mehr  als  zwei  gegenständen  gebraucht 
werden  kann,  wie  z.  b.  in : 

me.  And  rente  doun  bothe  wal,  and  sparre,  and  raftur  Ch.  II  31,  To 
whom  bothe  heven  and  erthe  and  see  is  seene  id.,  11  71. 

ne.  both  favour,  savour,  hue,  and  qualities Are  on  the  siidden 

ivasted  Sh.,  Ven.  747. 

mod.  For  hoth  Chaucer  and  ShaJcspere  and  Milien  De  Quincey,  Wks. 
XV  140  (N.  E.  D.). 

§  184-.  Dasselbe  rein  konjunktional  adverbielle  bestim- 
mungen  etc.  aneinander  reihend: 

spae.  pa  namen  hi  pa  men  .  .  .  bathe  be  nihtes  7  he  dceies  ....  7  diden 
heom  in  prisun  Sax.  Chron.  1137. 

frme.  he  heom  wolde  ufel  den,  baÖe  abienden  and  anhon  La^.  II 189, 
hi  scullen  beon  ouercumen,  baÖe  islcegen  and  inumen  id.  III  88,  Öis  meiden 
was  bade  faderles  7  moderles  Kath.  77,  3Ie  ivint  pis  boÖe  iÖen  olde  latve 
&  ec  iöe  neoiue  A.  R.  p.  154. 

me.  He  com  in  tcithoiden  leve  Bothen  of  haiward  and  of  reve  Vox 
&W.  25,  And  serce  him  bathe  day  and  nyght  Hamp.  123,  so  pat  bope 
ihosed  and  ischod  Goddes  peple  may  passe  perhy  Trevisa  I  29. 

ne.  tutor  both  to  good  and  bad  Sh.,  Lucr.  995,  he  hoth  pleases  men 
and  angers  them  id.,  Ado  II 1,  146. 

§  185.  Die  teile  der  konjunktion  können  auch  umge- 
stellt werden. 


160 

ae.  engia  and  deofla  u-eorpep  hega  c-yme  Exon.  21  a,  ^cceter  and  eorße 
....  sint  on  gecynde  cealda  hatica  Boeth.  Metra  20,  76. 

frme.  pat  his  blöd  £•  Jus  hrain  ha  tccoren  todasde  La^.  I  62 ,  Ycor 
an  Yuni  heiene  ib.  III  293. 

me.  his  fader  and  his  moder  ho  Alexuis  T.  235. 

Dasselbe  mit  haöe. 

frme.  pe  pje  inare  hatieÖ  and  pe  pe  lesse  haÖe  mugc  iliche  (seil,  higyen 
heouericJie)  Poema  M.  65,  Joscep  ....  7  3Iar^e  Cristess  in  oder r  Wundredenn 
hupe  etc.  Orm  7633,  alle  heouenliche  ping  ant  eorÖlithe  haÖe  huheÖ  pe  ant 
beieÖ  Marh.  p.  8,  pu  schalt  hahbe  prof  hearm  7  scheome  baÖe  Jul.  p.  17,  Ha 
hahbeö  .  .  .  cur  and  schome  bade  Hali  M.  p.  35,  ich  hiteache  mi  gast  ant  vii 
bodi  haben  to  ro  ant  to  reste  Marh.  p.  20,  Adam  7  Eve  bape  Orm  12377. 

spme.  I  am  sore  hurte  and  he  hothe  Malory  Morte  D.  13-1,  10,  my  hors 
and  I  hen  fresshe  hothe  ibid.  323,  20. 

ne.  She  ivas  wäre  of  the  Justice  and  the  Shrife  hothe  Fl. 's  Leseb.  187, 
To  thys  it  icas  sayd  hy  my  lord  chauncellour  aml  master  Secretary  both 
that  etc.  ib.  3^13  (a.  1535),  But  God  and  I  knotve  hoth,  that  I  meane  well 
ib.  344  (a.  1535),  Malice  marres  logike  and  charitie  both  W.  Barlow,  Serm. 
(X.  E.  D.) 

mod.  John  and  George  both  came  (X.  E.  D.),  Ihave  seen  your  broiher 
and  your  sister  hoth  (N.  E.  D.). 

§  186.    Dasselbe  rein  konjunktional : 

spme.  -He  had  shrevyn  Master  Brakley  and  howsyllyd  hym  hothe 
Paston  L.  573  H  303  (N.  E.  D.). 

ne.  His  setting  out  so  barbarous  a  practice  .  .  .  .  is  so  ivild  and  so 
immoral  hoth  Biirnet  tr.  More's  Utopia  Pref.  (N.  E.  D.). 

mod.  dial.  He  can  sing  aml  dance  both  (N.  E.  D.). 

§  187.  Auch  können  beide  teile  der  konjunktion  zwi- 
schen die  von  ihnen  aneinandergereihten  Satzteile  treten, 
eine  Stellung,  die  sich  jedoch,  wie  es  scheint,  nur  für  das 
Frme.  nachweisen  lässt. 

frme.  pat  al  ham  is  tolimet  liö  ha  and  lire  Hali  M.  p.  21 ,  ah  [hit] 
fared  al  oder  weis  of  poure  ha  &  riche  ibid.  p.  39,  toleae  liö  ha  ant  lire 
Jul.  p.  58,  poure  ha  &  riche  comen  per  to  foren  him  Katb.  50,  put  tu  pe 
ane  hauest  ouergan  ....  meies  ha  ant  mehen  Marh.  p.  16,  makie  to  cwakien 
heouene  ha  ant  eorde  OEH.  p.  265,  he  ne  mihte  naivt  godd  ba  beon  7  vion 
Kath.  1081,  Nabhe  ^e  teö  ba  7  tunge  to  sturien?  ib.  1267. 

Ausgesprochen  konjunktional: 

frme.  mi  crune  schal  beon  hrihtre  ba  &  fehere  Jul.  p.  19,  al  pat  is 
biset  mit  see  ant  mit  sunne,  huuen  ba  ant  hineoÖen  Marh.  p.  4. 

§  188.  Nach  negationen  oder  ausdrücken  negativen  sinnes 
konnte  hoth  in  früheren  perioden  either  bezw.  neither  ver- 
treten. 


161 

spme.  Of  that  I  will  not  fayJe  yoti,  nor  her  hoilie  Malory,  Arthur 
XVIII.  V.  (N.  E.  D.). 

ne.  This  snake  ....  sunk  down  from  altar  clean,  wiiJiout  hotlt  hurm 
or  noise  Topseil,  Serpents  608  (N.  E.  D.). 

§  189.  Interessant  ist  nur  noch  der  gen.  des  mit  dem 
personale  (oder  gen.  des  poss.)  verbundenen  substantivischen 
hegen  ha  hu\  da  dieser  ausdruck  mit  einer  geringfügigen  Um- 
änderung sich  bis  heute  erhalten  hat. 

Diese  Umänderung,  bestehend  in  der  Umstellung  der  beiden 
pronomina,  ist  man  geneigt,  in  Übereinstimmung  mit  dem  genau 
entsprechenden  falle  bei  all  (sieh  oben  §  136),  so  zu  erklären, 
dass  der  einfluss  der  Stellung  des  mit  dem  possessivum  ver- 
bundenen adjektivisch  gebrauchten  indefinitums  so  stark  war, 
dass  unser  mit  dem  genitiv  des  personales  verbundenes  sub- 
stantivisch verwendetes  indefinitum  sich  ihm  schliesslich  unter- 
ordnen musste.  Und  diese  erklärung  mag  für  die  entwicklung 
von  their  all  zu  all  tJieir  auch  wohl  genügen.  Was  jedoch 
den  fall  bei  hoth  angeht,  so  steht  uns  noch  ein  anderes  moment 
zur  Verfügung,  das  hier  auf  die  entwicklung  wenigstens  helfend 
mit  eingewirkt  haben  könnte.  Es  ist  dies  der  afrz.  gebrauch 
in  dem  entsprechenden  falle  an  stelle  des  substantivischen 
indefinitums  das  adjektivische  zu  setzen,  ein  gebrauch,  der, 
was  ja  in  den  romanischen  Sprachverhältnissen  begründet  ist, 
keine  ausnähme  erleidet: 

Andui  lor  euer  esprenent  d'une  commune  amor  J.  Bod.,  Sax.  CXXIV, 
Michel,  Endeiix  nos  cuers  a  ensemble  lies  Blond.  deNeelle,  Chans.  VHI, 
Tarbe,  Par  tel  vertu  s'entreferirent  Que  ansdelti  lor  lances  croisirent  Parten. 
9731,  Crapelet;  (aus  Godefroy). 

ae.  se  Halga  Gast,  de  gcep  of  öam  Feeder  and  of  Öam  Suna,  is 
heora  bsgra  litfii  Hexam.  2,  heora  hegra  eagan  wurdon  geopenode  Gen.  3,  7. 

frme.  pe  feder  and  Ms  sune  and  heore  beira  gast  OEH.  p.  99,  Heore 
beire  notne  ich  pe  ivulle  teile  La^.  I  225,  godd  heoiienlich  feader  7  .  .  .  .  his 
an  deoreivurde  sune  .  .  .  .  7  te  huli  gast,  hare  heire  luue  Kath.  1772. 

me.  on  thare  beire  nede  0.  &  N.  1582,  poru  her  beyre  red  Eob.  of  Gl. 
p.  2G2,  A  preue  prest  he  hadde,  p^  to  hym  gan  gon  7  porw  here  beyre  reed 
cristenyd  Nacor  anon  Bari.  &  Jos.  1020,  Hele  ihc  loulle  ....  Ower  beire 
cumpaignie  Floris  &  Bl.  (Cambr.  MS.)  534. 

Dasselbe  mit  haÖe. 

frme.  to  ^unnJcerr  bapre  yode  Orm  6183,  hure  badre  luue  Kath.  C.  1772. 

me.  pat  he  vs  for  here  bope  laue  bring  to  heuin  blis  Bari.  &  Jos.  1250, 

destruyed  hir  botheres  myghtes  Piers  PI.  11139,   to  .  .  .  Deme  hir  botheres 

£.  Einenkel,  Das  Indefinitum.  1]_ 


162 

rigM  ib.  13148,  At  iher  bofheres  wille  Percev.  31,  for  youre  botlie  peynes 
I  yoic  preye  Cb.  Y  81  (die  meisten  MSS.  bothes ,  IMS.  bather),  ther  was 
such  diversite  Bitwen  here  bothe  Imves  id.  11 177,  Yoiir  eiiher  love  id.  lY  306 
(1  MS.  bothe,  1  MS.  botheis,  1  MS.  bothere). 

Aber:  Betere  its  is  of  londe  to  fle;  And  berwen  bopen  ure  liues  Havel. 
697,  Ke  wald  he  neuer  fra  hir  gan  For  bath  pair  willes  tvar  als  an  Cursor 
M.  20136. 

spme.  to  your  bothenerys  pleaser  Paston  L.  I  55,  gekreuzt  aus  dem 
in  den  Letters  nicht  seltenen  bothen -{- boiherys ;  to  oitr  bothes  destruction 
Malory  98,  7.  Ebenso  "vvii-d  die  alte  flexion  von  tweg(r)a  durch  das  geuitiv-s 
ersetzt  in:  setul  me  icoord  how  ye  feele  iny  Lord  Chamberleyii  and  Boicen 
dysposyd  to  me  icardes,  for  I  shall  never  be  in  hertcs  case  iyll  I  iindyrstand 
iher  tweys  dysposysyon  Pastou  L.  III  p.  155. 

Aber:  Both  her  swcrdys  met  even  togyders  Malory  71,  I  haue  both 
their  hedes  id.  151. 

ne.  ihat  ichyche  I  have  so  long  longyd  for  to  god  pleasur  and  oure 
bothe  comforts  Fl.'s  Leseb.  p.  332  (a.  1528?). 

Aber:  to  bothe  our  comforts  ib.,  To  both  oiir  heartes  ease  Pioister  31, 
Both  their  worths  Marl.,  Tamb.  4044,  Both  our  remedies  tvithin  thy  help 
and  holy  physic  lies  Sh.,  Rom.  II  3,  51 ,  by  the  royalties  of  both  your 
bloods  id.,  Rieh.  2  III  3,  107,  -4s  both  their  deeds  ....  shall  prove  Milton, 
P.  L.  YI 170,  boih  our  four  eyes  Field.,  Tom  J.  III  45. 

mod.  Both  their  husbands  teere  safe  Thack.,  V.  F.  258,  The  name  set 
both  our  thoughts  anxiously  wandering  John  Halifax,  Gent.  II  76,  For 
both  their  saJces  R.  Bro\vniug  III  306. 

§  190.  Das  N.  E.  D.  führt  aiicli  einen  beleg  an  für  das 
durch  all  verstärkte  hotJi. 

ne.  Yet  wovld  he  retain  with  hym  still  Silan  and  Sasilas,  all  both 
Lacedemonians  T.  Fortescue,  Forest  Hist.  129.  Einen  zweiten  fand  ich  in 
Fl.'s  Lesebuch:  charitie,  that  is  by  it  seife  suffycyente  for  all  bothe  to  kepe 
menne  from  stumblyng  in  the  wey,  from  wanderyng  out  of  the  toey,  and 
finally  to  conduct  men  to  the  blessed  weyes  ende  p.  215  (a.  1530). 

Es  stellt  diese  Verbindung  mit  dem  deutschen  'alle  beide' 
in  parallele,  fasst  das  all  desselben  also  adjektivisch  auf,  und 
diese  auffassung  hat  einige  Wahrscheinlichkeit  für  sich,  da 
eine  gleiche  Verstärkung  der  Zahlwörter  durch  all  im  NE.  wie 
in  moderner  zeit  vorkommt  (e.  g.  all  four,  all  ßve  etc.) ,  und 
es  nicht  unmöglich  ist,  dass  diese  für  die  Verbindung  all  hoth 
das  muster  abgegeben  hat. 

Die  zui^ückführung  jenes  all  four  etc.  in  die  früheren 
Perioden  hat  jedoch  ilire  Schwierigkeiten,  da  die  belege  durch- 
aus nicht  so  häufig  sind,  wie  man  erwarten  müsste. 


163 

Aus  dem  ME.  sind  mir  bis  jetzt  nur  drei  belege  bekannt : 
Heroudes  ....  and  Pilatus  ....  Ä7ine  7  Caiplias,  ....  Alle 
foure  heo  weren  ate  red  to  bringe  oiire  lord  of  dawe  Geb.  Jesu 
1157,  p'  u-isdom'^  .  .  .  .  Jj"  Jiast  lore  alle  pre  Bari.  &  Jos.  420, 
ore  lonerd  dude  alle  prco  pe  clojjus  into  one  caudrone  Kindli. 
Jesu  1195 — 6  (ein  seltsamer  beleg!  denn  v^enn  ])e  clojms  nicht 
als  vergessenes  und  nacligeschicktes  Substantiv  aufzufassen  ist, 
so  ist  die  ganze  konstruktion  als  kreuzuug  aus  alle  preo  + 
alle  pe  clopms  anzusehen). 

Aus  dem  Frme.  kenne  ich  nur  etwas  ähnliches:  die  Ver- 
stärkung des  indefiniten  numerals  oder  durch  all,  dessen 
flexions-e  sich  im  vokalanlaute  des  folgenden  Wortes  verloren 
hat:  pat  eadi  meiden  ouer  all  odre  Hali  M.  p.  45  (vgl.  ofer 
ceall  odre  p/ing  Solil.  170,  32  mit  ofer  walle  odre  ping  ibid. 
169,  11  und  ibid.  184,  13). 

Und  im  AE.  begegnet,  ausser  dem  beleg  in  cedelinga  scear 
ealra  tivelfa  Beow.  3172,  das  echte  zahlwort  in  Verbindung 
mit  eall  nur  noch  einmal,  und  zwar  in  umgekehrter  Stellung: 
feower  eallum,  cf.  Bosworth-Toller  s.  v.  eall. 


11* 


iElc  >  each. 

§  191.  In  dem  ne.  each  stossen  drei  ae.  formen  zusammen, 
die  sämtlich  auf  grund  und  mit  hilfe  des  adjektivums  lic  ge- 
bildet sind.  Von  der  Verwendung  des  ne.  eacli  lässt  sich  un- 
gefähr dasselbe  sagen,  obgleich  die  Verwendungen  jener  drei 
ae.  formen  in  wesentlichen  punkten  nicht  von  einander  ab- 
weichen. Aus  diesem  gründe  werden  auch  jene  drei  formen: 
^Ic,  gehivilc  und  ceglnvilc,  hier  zusammen  behandelt. 

Das  ae.  celc  und  cegliwüc  wird  als  adjektiv  sowie  als 
Substantiv  gebraucht  im  sinne  von  'jeder  von  vielen'  und 
'jeder  von  wenigen'.  Ebenso  das  schon  früh  schwindende 
geliwilc. 

ae.  alcpüig  hcefÖ  anginn  Basil.,  Hexam.  13;  on  oelce  healfe  Oros.  12, 12. 
—  ceghicylce  sceternes  dcege  Becla  501, 10;  tcoes  .  .  .  ceghwylc  (seil,  jeder  der 
godan  tivegen  v.  1164)  oÖrum  trywe  Beow.  1166.  —  on  gehwilce  wisan 
Solu.  164,  5. 

Dieser  doppelsinn  erhält  sich  bis  ins  ME.,  schränkt  sich 
aber  von  da  an  auf  die  bedeutung  'jeder  von  wenigen'  ein. 

frme.  (eiche  niht  Laj.  11  224;  on  euch  half  Jul.  28. 
me.  La,  ech  thing  that  is  ooned  in  himselfe  Is  more  strong  than  etc. 
Ch.  n  267;  Sehe  . . .  That  is  assayled  thus  on  eehe  syde  ib.  214. 

§  102.  Die  Ursache  dieser  einschränkung  ist  zu  suchen 
in  dem  aufkommen  des,  nach  dem  verblassen  der  bedeutung 
der  älteren  verallgemeiuerungspartikel  a-  bezw.  -ce,  neuerdings 
durch  das  verallgemeinernde  cefre  verstärkten  celc,  welches 
im  laufe  der  me.  periode  den  sinn  'jeder  von  vielen'  allmäh- 
lich an  sich  zieht  und  die  formen  des  einfachen  celc  daraus 
verdrängt. 

ae.  cer  we  beon  cefre  celcere  synne  siva  clcene  amerede  Wulfstan  96, 12, 
ealle  hig  forbudon  cefre  celc  iviflac  ib.  270,21,  he  gecerendad  to  gode  sylfum 
ymbe  cefre  celce  neode  Schm. ,  Ges.  p.  268,  7  man  pa  fidne  freondscipe 
gefcestnode  mid  werde  7  mid  wedde  on  cegpre  healfe  7  u:fre  celcne  JJeniscne 
cyng  utlah  of  Englalande  gecwcedon  Sax.  Chron.  1014. 


165 

frme.  cetter  alche  ^ere  Laj.  11155,  Comen  alle  .  .  .  of  eauer  euch  streie 
Kath.  734,  lieo  sende  Iure  sonde  to  euereche  londe  K.  Hörn  958;  euerilc  he 
kiste  Gen.  &  Ex.  2355,  tce  luuten  efrec  oder  OEH.  p.  7. 

me.  Nach  Skeat's  text  scheint  Chancer  everich  vor  vokalen  zu  bevor- 
zugen (everich  oon  immer;  everich  a  icord  733,  everich  ofhem  oder  of  yoio 
immer;  aber  everich  sholde  2096),  während  er  every  mit  Vorliebe  vor  kon- 
sonanten  setzt :  every  veyne  3,  every  shires  ende  15,  every  deel  368,  ja  sogar 
every  holt  6  (vgl.  jedoch  everich  herte  1790,  während  everich  hostiler  nichts 
auffälliges  darbietet  wegen  des  franz.  h). 

§  193.  Doch  findet  sich  die  spräche  nicht  ohne  starke 
Schwankungen  in  diese  neue  Ordnung.  Es  ist  bekannt  dass 
Chaucer  sein  everich  nicht  selten  auf  eine  geringe  anzahl,  ja 
gelegentlich  auf  eine  zweizahl  von  Individuen  anw^endet: 

Greet  cheere  doth  this  noble  senatour  To  kyng  Alla,  and  he  to  him 
also;  Everich  ofhem  doth  otlier  gret  honour  II  200. 

Und  noch  im  16.  Jahrhundert  alternieren  each  und  evenj 
als  gleichwertig  miteinander  und  auch  später  noch  ist  dies 
nicht  unerhört. 

I  pry  through  every  crevice  of  each  ivall  Kyd,  Spanish  Tr.  114,  Each 
wingecl  foiol  that  soareth  in  the  ayre  And  every  beast  that  feedeth  on  the 
ground  Have  mates  of  pleasure  to  upholde  their  broode  Lyly,  Woman  155. 

There  be  tivo  sortes  of  Blites  .  .  .  and  every  of  them  is  diuided  againe 
into  two  kindes  Lyte,  Dodoens  V,  II  547  (NED.). 

Für  (elc  etc.  als  hilfsmittel  zum  ausdruck  der  reziprozität 
vgl.  otJier  §  61,  anm.  1  und  2. 

§  19t.  Aehnlich  auffällig,  wie  der  plural  von  nan  §  35  a, 
ist  der  plural  von  celc  im  sinne  von  'alle'. 

ae.  se  ilca  se  pe  giet  settende  is  7  wendende  celce  omvaldas  7  celc  rice 
to  his  rcillan  Oros.  64,  2,  on  celcon  pingun  ib.  98,  1;  on  gehwylcum  heora 
tncegpum  Beda  472,  36,  of  syndrigum  cyricum  gehwylcum  ib.  490,  1  =  ex 
singtdis  quibusque  ecclesiis.    Von  ceghivilc  nicht  belegt. 

spae.  iviÖutan  celcon  wcepnon  Sax.  Chron.  1087. 

Dies  scheint  mir,  da  im  Frme.  keine  spur  davon  zu  finden 
ist,  im  ME.  neu  entwickelt  zu  sein,  wohl  im  einklang  mit  dem 
unten  behandelten  ech  =  all 

Ther  shal  7iot  be  maad  lasse  eny  thing  of  the  tiles  bi  eche  daies 
Wycl.,  Exod.  5,  19,  B  alle  für  echel  In  dem  belege  0  thou  man,  ivherfore 
makest  thou  me  gilty  by  thyne  every-dayes  pleyninges?  Ch.,  Boeth.  B.  II, 
Pr.  II,  z.  4  ist  die  flexion  in  dayes  wohl  die  des  gen.  sing. 

Anm.    In   anderen  fällen  heisst  das  pluralische  gehivilc  weniger  'alle' 
als  'allerhand':   m.id  gehivilcum  tintregutn  Hom.  Th.  1566,30,   se 


166 

hcElencl  scede  gdomlice  higspcll  he  geJmilcnm  pingnm  ib.  II  562,  11, 
on  Öcere  stoive  beoÖ  gehcelede  gehwiJce  untrumc  Aelfric's  Lives  II 125. 
Dasselbe  oder  'manche'  heisst  es  in:  pa  hugon  gehwylce  (cdelborcnne 
inen  to  Maures  mynstre  to  mumiclicere  ärohtmmge  .  .  .,  sume  cac 
befceston  heora  suna  htm  ib.  VI  260,  und  dies  ist  häufig  nach  Auf- 
zählungen in  der  redensart  and  siva  gehicilce  oÖre  Aelfric's  Gram. 
293,  16. 

Auch  als  fragendes  fürwort  konnte  gelucilc  verwendet  werden 
ebenso  wie  ceghivilc,  vgl.  Wülfing  I  §§  317  und  318. 

§  11)5.  Mit  dem  pronomen  an  geht  nun  das  indeflnitum 
eine  Verbindung  ein,  über  deren  bedeutung  und  natur  man  in 
den  §§  22  und  36  das  nähere  finden  wird.  Hier  genüge  es 
zu  sagen,  dass  die  Verbindung  der  in  §  36  erwähnten  gleich- 
steht und  dass  das  hier  verwendete  an  die  bedeutung  'einzeln' 
hat.  Wie  das  einfache  indeflnitum  so  wird  auch  seine  Ver- 
bindung mit  an  sowohl  substantivisch  wie  adjektivisch  ver- 
wendet. 

ae.  on  cekre  anre  tcdenian  wces  LXXX piinda  Oros.  170,  27,  cdc  heora 
an  is  (elmihtig  god  Aelfric's  Hom.  Th.  11601,33,  cdc  an  hagdstan  wegeö 
fif  piind  "Wiilfstan  228,6:  he  (eghwilcne  a'nne  man  sceawaö  Ags.  Pr.  III 158, 
(Eghwylcum  aniim  para  Blickl.  Hom.  127,33,  ceghicyke  ane  dage  ibid. 
91,  29. 

Auch  gclmüc  verbindet  sich  mit  an  in  engerer  weise, 
doch  nimmt  es  das  letztere  nicht  nach  sich,  wenigstens  bieten 
die  bis  jetzt  aufgefundenen  belege  der  Verbindung  das  an  in 
der  Voranstellung.  Sollte  sich  dies  als  ausnahmslose  regel 
herausstellen,!)  sollte  es  sich  als  unmöglich  herausstellen  dies 
an  (jehwilc  aus  einem  ^geliwilc  an  zu  erklären,  so  wird  man 
sich  von  neuem  die  frage  stellen  müssen,  mit  welchem  an  wir 
es  hier  zu  thun  haben.  Denn  das  an  =  ^einzig'  wäre  es 
dann  sicher  nicht.  Leichter  wird  man  mit  der  Schwierigkeit 
fertig,  die  in  dem  genitiv.  plur.  liegt,  in  welchem  an  in  den 
meisten  belegen  erscheint.  Er  ist  genau  wie  in  wghnißc  anra 
heora  Blickl.  Hom.  121,  8  und  in  aiira  gehivam  Be  Domes 
D.  278  in  folge  der  häufigkeit  der  Verbindung  des  an  geliwilc 
mit  dem  gen.  pl.  des  personales  durch  attraktion  an  diesen 
letzteren  entstanden  und  auch  in  solchen  fällen  geblieben  in 
denen  das  personale  nicht  gebraucht  wurde.    Möglich  wäre 


1)  In  letzter  stunde  hat  sich  doch  noch  ein  beleg  dafür  gefunden: 
hit  byÖ  undercropen  on  gehwäcum  anum  pinge  Dial.  Greg.  (H)  1 4  p. -±1,15 
aus  in  una  dualibet  re. 


167 

hier  auch  die  beihilf e  der  beliebten  Verbindung  urc  {coiver, 
heora)  ealra,  vgl.  call  §  136. 

ae.  anum  (jehwylciim  gelyfedum  nien  Hom.  Th.  I  144,  20 ,  cenne  ge- 
hivylcne  ib.  11316,11,  heora  anra  gehivilcne  Apoll.  12  statt  (pune;  ßa 
fregin  ic  anra  gehioylcne  heora  cefter  endebyrdnesse  Becla  572,  21 ,  ßeh  pe 
cer  anra  gehwelc  tcende,  pcet  etc.  Oros.  114,  35,  anra  gehwylc  Blickl.  Hom. 
11 ,  18,  anra  gehivylc  vianna  Hom.  Th.  I  40,  19,  am'a  gehwücum  Be  Domes 
D.  96.  Der  letzte  rest  dieser  formel  findet  sich  in  dem  spae.  Holj'  Rood- 
Tree  p.  22 :  7  anre  gehwylc  (seil,  der  silbernen  reifen)  xoces  on  ßrätige 
piindcB. 

Anm.  Eine  noch  stärkere  attraktion,  welcher  das  dem  indefinitura  bei- 
gegebene adverb  mcBst  zum  opfer  fällt,  wird  von  Sohraner  p.  28 
nachgewiesen  mcHst  ailc  (bezw.  hivelc)  ==  'fast  jeder'  wird  durch 
kasusausgleichuiig  zu  mcestra  cdc  Qnvelc).  Die  richtige  konstruktion 
findet  sich  in:  and  mi'd  his  gedwimerum  mcest  celcne  man  besicicÖ 
Wulfstan  97, 1,  «c  mcest  celc  sicirode  and  oönim  derede  tvordes  and 
dcede  and  huru  unriMlice  mcest  cdc  operne  cefian  hcawcÖ  ib.  160,  3. 
—  Die  attraktion  findet  sich  in :  pcBt  his  fidtum  mehie  mcestra  celcne 
heora  flana  on  hiora  feondum  afcestnian  Oros.  294,  7,  hi  mon  eac 
micl  oprum  floccum  sohte  mcestra  daga  celce  Sax.  Chron.  894,  hier 
liegt  offenbar  ein  ungeschickter  versuch  des  Schriftstellers  vor  den 
seltsamen  gen.  mcestra  syntaktisch  zu  deuten;  hie  pa  gesetton  for 
pcere  miklheortnessc ,  pe  Crist  Icerde,  cet  mcestra  hwelcre  misdcede 
pcet  etc.  Schm.,  Ges.  66,  §  7. 
frme.  (häufig)  of  cdc  an  vfele  he  ives  ivar  Lag.  II  156,  Elc  eine  he  gif 
cehte  ib.  592. 

me.  (seltener)  ech  a  nicjht  Ch.  V  140,  Ich  on  of  hem  Piers  PI.  Crede  947. 
ne.  nur  noch  substantivisch  vorhanden:  Thanks  to  all  at  once  andto 
euch  one  Sh.,  Mach.  V  8,  74. 

§  196.  Die  Verstärkung  cefre  wie  wird  noch  bis  in  ziem- 
lich späte  zeit  als  selbständiges  (geschlechtiges!)  Substantiv 
verwendet. 

spme.  eueryche  icent  into  his  otvne  countrey  Caxton,  Aymon  186,  16, 
to  do  eueriche  Justice  and  reson  id.,  Charles  30, 15;  adjektivisch  gewöhnlich. 

ne.  That  euerich  admyttyd  in  to  the  lybarte  of  the  cite  be  of  certayn 
crafte  or  offiee  Arnolde,  Chron.  (1811)  4  (N.E.D.),  If  every  of  your  toishes 
had  a  womb  Sh.,  Ant.  I  2,  38 ,  Every  of  the  said  chirurgeons  ts  to  have 
twelvepence  a  body  searched  by  them  De  Foe,  Plague  (1840)  41  (N.  E.  D.). 

Eine  seltsame  doppelung  bestehend  aus  every  (<  (vfre  celc) 
und  ech  (<  eelc)  bezw.  nördlichem  ylk  (Orm  illc)  findet  sich 
vom  ME.  an  sporadisch  in  gebrauch  bis  ins  NE.  hinein: 

me.  every  ilk  a  wight  Noahs  Arche  (Anglia  XXI  p.  165  ff.)  v.  47, 
Samjjson  .  .  .  tokc  their  tailes  knit  them  twein  and  ticein  And  atnicl  every 
eche  he  set  a  fire-bro>ide  Lydg.,  Bochas  I,  XIX  (1554)  35  b  (N.  E.  D.). 


168 

spme.  and  thys  to  he  fulfi/llyd  and  kept  by  every  ylke  conienere  upon 
peyn  of  dethe  Paston  L.  III  362. 

ue.  Every  euch  of  thcm  did  him  homarje  I\Ialory,  M.  Arthur  I.  XXVII 
(1816)  I  49  (N.  E.  D.). 

§  197.  Auch  das  durch  cefrc  verstärkte  celc  wird  nach 
dem  vorgange  des  einfachen  celc  mit  an  verbunden. 

ae.  ?    frme.  ? 

me.  Befor  pam,  eueriUcone  Er.  3672,  Thei  floiven  every ch  one  Maund. 
21 ;  Euirilk  a  w/'^t  Noahs  Arche  (Anglia  XXI  p.  165  ff.)  v.  47,  dass.  York- 
plays  49, 137,  Jon  told  hem  pe  processe  every  a  ivorde  Medit.  on  Supper  1080, 
everilke  a  stränge  stede  Perc.  of  Galles  391. 

ne.  und  med.  every  one.    Ein  every(ch)  a  man  existiert  nicht. 

§  198.  Wie  all  den  sinn  von  every  (one)  so  kann  auch 
every  one  den  sinn  von  all  entwickeln.  Es  ist  dies  ein  Vor- 
gang welcher,  obwohl  aus  einer  der  im  ME.  nicht  seltenen 
kasusverkennungen  seine  hauptsächliche  nahrung  erhaltend, 
doch  in  erster  linie  auf  einer  direkten  funktionsübertragung 
beruht,  einer  Übertragung  die  dadurch  möglich  wurde,  dass 
all  und  eacli,  obwohl  das  eine  der  totalisierung  das  andere 
der  Spezialisierung  dient,  doch  den  gleichen  logischen  gehalt 
besitzen  (vgl.  either  §  231). 

Die  nährende  konstruktion,  den  von  eck  on  abhängigen 
partitiven  genitiv-plural,  erkennt  man  noch  deutlich  in  den 
folgenden  belegen. 

frme.  ilc-on  his  kamel  WiÖ  ivatres  drinc  ghe  qtiemede  ivel  Gen.  & 
Ex.  1379. 

me.  [he]  hiet  pe  hotelers  sethpe  forth  gon,  Änd  fülle  pe  koppene 
euerech  on  Kind.  Jesu  1779;  7  euerükon  his  frende  pat  him.  systeynd  or 
fond  Br.  p.  325. 

Die  direkte  funktionsübertragung  zeigt  sich  darin,  dass 
die  bei  all  beobachteten  konstruktionen  auch  auf  ech  on 
übergehen. 

Eclion  Jje  (his,  pes)  men  =  Alle  pie  (Jus,  pes)  nien  : 

frme.  euerilk  on  Öo  wreches  Gen.  &  Ex.  1079,  euerechone  pulke  giwes 

Kindh.  Jesu  411,  Bi  echone  oure  daices  Geb.  Jesu  452,  ilkone  pe  kinges  Br. 

p.  23,   Euerilkon  pe  Vanes  ib.  p.  40  aiis  (!)  Trestnz  les  DanaysH  —   of 

everychon  These  noble  tvyfes  Ch.  II  171. 

Pe  (his,  J)es)  men  echon  =  Pe  (his,  Pes)  men  all  : 
me.  pis  Maislres  euerch  one  Kindh.  Jesu  554,  pis  children  ech  on  ib. 
634,  pe  children  euerech  on  ib.  881,  pe  Maistres  euerech  on  ib.  1521,  among 


1G9 

pis  men  echon  Geb.  Jesu  309,  of  [}i]is  ivordes  vchon  ib.  IUI,  his  ivorcps 
echon  Bari.  &  Jos.  148.   —  schölle  men  deige  echon?  Bari.  &  Jos.  237.  — 

ße  ober  klnges  echon  hit  dude  Roh.  of  Gl.  1502,  Ine  hadfie  IngUs  euerilkon 
at  Wille  Br.  p.  3,  ?iir  brethir  ükane  Perc.  of  Galles  991,  these  schnfte-fadres 
everychoon  Ch.  II 250,  his  white  fetheres  everychoon  id.  III  258. 

Selten  findet  sich  daneben  auch  noch  all: 

me.  Alle  ße  giives  enerech  on  Kiiulh.  Jesu  581. 

They  every  one  =  They  all: 

me.  To  grounde  heo  vellen  euer  vch  on  Geb.  Jesu  1054,  [he]  weld  hem 
ech  on  Bari.  &  Jos.  668,  ße>/  hehl  hem  schent  echon  ib.  1161,  among  hem 
echon  Pat's  Fegf.  129,  among  hem  everichon  ib.  400,  hem  everychon  Ch. 
n  2,  US  everichon  ib.  24,  thay  praysed  hir  ilk  one  id.  III  79,  thei  ech  oon 
ib.  86,  amonges  thamme  echone  id.  VI  311. 

Selten  findet  sich  daneben  auch  noch  all: 

me.  Bi  fore  heom  alle  euerchon  Kiudh.  Jesu  406,  He  did  pam  baptis 
all  ilkan  Cursor  M.  19979. 

Every  one  they  =  All  they: 

me.  euerech  one  huy  i-seien  pat  Kindh.  Jesu  1066. 

Every  one  these  =  AU  these: 

me.  Ilkon  pise  pei  seised  Br.  p.  192. 

Best  of  every  one  =  Best  of  all: 

me.  Pre  architemples  hext  of  ichon  Eob.  of  Gl.  1666,  Sire  Benald  le 
Fizours,  mest  schrewe  of  echon,  For  to  smyte  this  holt  man  his  swerd 
he  droKg  Bek.  2131;  Daniel  .  .  .  That  icas  the  tvisest  child  of  evcrijchoon 
Ch.  in  206. 

Vou  dieser  ausdrucksweise,  genauer  von  Engclond  ys  best  lond  of 
ech  {on)  ist  es  uur  eine  Variante,  wenn  Robert  of  Gl.  zu  anfang  seiner 
Chronik  schreibt:  Engelond  ys  of  eche  lond  best. 

Es  kann  danach  nicht  auffallen,  wenn  ech  on  (für  sich 
allein!)  als  Subjekt  den  plural  regieren  kann: 

me.  Nou^t  for  pan  icith  envie  Echone  gunne  on  him  crie  Kindh. 
Jesu  .588,  Echone  iveren  Parof  bUpc  ib.  1654,  heo  Pat  teeren  vnder  Pe  em- 
perour  paynimes  teere  echon  Geb.  Jesu  547.  Vgl.  biddep  uor  me  echon! 
Pat's  Fegf.  137. 

spme.  steht  einmal  das  einfache  everiche  in  derselben  geltung:  there 
came  a  byrde  to  his  ere  in  the  presence  of  everiche  that  were  aboute  hum 
Cax.,  Charles  34,  3. 

Und  ebenso  wenig  kann  es  auffallen,  dass  für  dies  das 
all  vertretende  ech  on  einmal  das  synonyme  ech  man  eintritt: 

me.  To  pe  prince  of  vch  lond  his  messagers  he  sende  .  .  .  to  ivite  pe 
nombre  of  vche  manne  Geb.  Jesu  538. 

Die  jüngere  form  von  pe  men  echon  finden  wir  noch  im  NE.:  tvith 
other  instrumentes  euery  one  Fl.'s  Leseb.  p.  296  (a.  1544). 


170 

§  199.  Jüngere  Formen  von  cuerüJcon  J)e  Baues  treffen 
wir  seltsamer  aber  doch  wohl  nur  zufälliger  weise  (belege 
aus  dem  Spme.  werden  sich  wohl  noch  finden)  erst  wieder  im 
NE.  an.  hier  jedoch  ohne  one,  das  wohl  nur  in  folge  des  durch 
die  beschäftigung  mit  dem  latein  geschärften  gi-ammatischen 
denkens  ausgeschieden  wurde. 

ue.  Subjects  of  every  the  saiä  kingdomes  Q.  Eliz.  in  Strype,  Ann. 
Eef.  I  App.  1,2  (N.  E.  D.),  Of  every  These  kappend  accklents  Sh.,  Temp. 
V24;8,  Taking  Polycrates  the  Aihenian  Captaine  loith  htm,  and  a  man 
from  every  the  Coronels  Biugham ,  Xenophon  126 ,  We  .  .  .  owe  Mm  [seil. 
God]  obedience  according  to  every  his  morall  commands  W.  Sclater,  Exp. 
2.  Thess.  (1629)  256  (N.  E.  D.). 

Diese  ausdrucksweise  kann  auch  durch  den  gleichzeitigen 
gebrauch  des  attributs  all  veranlasst  sein,  nach  dem  sich  der 
numerus  des  regens  lieber  richtet  als  nach  every,  weil  im 
letzteren  falle  all  leicht  als  selbständiges  Substantiv  gefasst 
werden  könnte,  wie  namentlich  der  in  der  anmerkung  an- 
geführte beleg  beweist. 

ne.  That  the  chartur  aforsaid  in  alle  and  euerych  her  articles  . .  .  he 
obsenied  Gt.  Charter  in  Arnolde,  Chrou.  (1811)  223  (N.E.D.),  all  S  euery 
their  offences  Fl.'s  Leseb.  31-4  (a.  1540). 

mod.  To  all  and  every  the  children  and  child  of  the  said  intended 
marriage  Bentham  in  AYestm.  Rev.  VI  473  (N.  E.  D.). 

Anm.  Nach  every  richtet  sich  der  nnmerns  des  regens  in  mod.  The 
said  convenanter,  his  heirs,  his  executors,  and  all  and  every  other 
person  ivhosoever  Act  8  &  9  Yict.  C.  119,  Sched.  II  (N.  E.  D.). 

§  200.  Ganz  frei  von  jeder  spui'  der  mutterkonstruktion, 
also  sowohl  formell  wie  inhaltlich  dem  indefinitum  all  völlig 
gleichwertig  behandelt,  finden  wir  evcri/  in: 

ne.  Of  the  head  and  euery  ihings  thcrein  contayncd  F.  Sparr^',  tr. 
Cattan"s  Geomaucy  68  (N.  E.  D.),  Every  sevcral  Troups  have  iheir  Ensignes 
H.  M.  tr.  Erasm.,  Colloq.  91  (N.  E.  D.). 

§  *201.  Hängt  von  alc  als  attributivem  genitiv  wiederum 
ein  pronomen  im  attributiven  genitive  ab,  so  ist  die  ausdrucks- 
form  dieser  kasus  in  älterer  zeit  die  synthetische,  in  neuerer 
die  analytische.  In  ne.  zeit  kommt  es  jedoch  stellenweise 
noch  vor,  dass  unter  aufgäbe  der  flexion  von  each  die  alte 
Stellung  erhalten  bleibt.  Wir  bekommen  hier  also  eine  parallele 
zu  den  in  §§  136  u.  189  besprochenen  all  their  liearts  <  heora 
ealra  heortan;  both  our  eyes  <  ure  hegra  eagan\  nur  dass  hier 


171 

die  Stellung  der  g-enitivisclien  attribute  sich  der  Stellung  unter- 
ordnete und  anglich,  die  diese  pronomina,  wenn  sie  als  ad- 
jektiva  fungieren,  einzunehmen  pflegen,  während  bei  each 
eine  änderung  der  Stellung  nicht  eintrat,  da  dieses  in  adjek- 
tivischer funktion  die  gleiche  Stellung  vor  seinem  regens  ein- 
nimmt wie  in  substantivisch  genitivischer. 

ae.  (mit  kasusausgleichnng  wie  in  §  105)  ic  eom  clmie  7  imscyldig 
nu  git  to  da'g  eoivres  celccs  blödes  Cura  P.  378,  \i. 

spae.  7  bcbead  pet  man  scohle  bemman  ealla  pa  minetere  pe  ivreron 
OH  Englelande  heora  liman,  p  tvccs  here  clccs  riht  hand  7  heora  stanen 
beneöan  Sax.  Chron.  1125. 

ne.  Tivo  rocTcs whose  each  streugih  binds  The  boisfrous  ivaves 

in  from  ihe  high-floicn  ivinds  Chapm.,  Odyss.  XIU  Ud,  The  massie  Goblets 

Whose  each  capacioiis  Womb Fortended  tvitless  Mirth  Rowe, 

Ulyss.  II 1,  944  (N.  E.  D.). 

mod.  Ttvo  roclcs  the  strength  of  each  of  which  etc. 

§  202.  Dunkel  ist  mir  geblieben  der  Ursprung  der  attri- 
butiven Verbindung  von  every  mit  dem  possessiv. 

ue.  I  profane  .  .  .  my  heart  oh  thy  evcry  part  Sh.,  LLL.  IV  1,  88,  Sin 
of  self-love  possesseth  all  mine  eye  And  all  nuj  soid  and  all  my  every 
pari  id.,  Sonn.  57,  The  birds  put  off  tlieyr  cv'ry  hue  Cowp.  p.  334. 

mod.  Is  not  our  every  ivallc,  as  Goethe  says,  a  series  of  falls?  Lewes, 
Goethe  11  i. 

Mit  relativ: 

ne.  A  Space  tohose  eury  cubü  Seemes  to  cry  out,  how  etc.  Sh.,  Temp. 
n  1,  257  (N.  E.  D.). 

Vielleicht  haben  wir  es  hier  nicht  mit  dem  possessiv 
sondern  mit  dem  genitiv  des  personales  zu  thun  und  dazu 
würde  stimmen  der  vom  N.  E.  D.  beigebrachte  ne.  beleg:  The 
hodycs  each-sichiesse  may  he  expellcä  by  cJioyce  of  symples 
J.  Dickenson,  Greene  in  Conc.  153.  Da  jedoch  der  genitiv  des 
personales  im  AE.  und  Frme.  dem  indefinitum  celc  meines 
Wissens  nur  dann  beigegeben  ist,  wenn  dies  als  Substantiv 
fungiert  (ae.  hiora  ivearp  celc  ofslagcn  Oros.  250,  10,  heora  celc 
wind  wip  oper  Boeth.  114,  6  >  frme.  toe  luiiien  ure  efrec  oder 
OEH.  p.  7,  wes  isegen  biforan  heore  eiche  sivilc  hit  ivere  fiirene 

timgen  ib.  p.  89,  me.  And  yaf  hem fe  So  mikel,  pat  ilker 

twenti  hiihtes  Hauede  of  genge  Havel.  2352),  so  müssten 
Avir  eine  Übertragung  dieser  konstruktion  von  dieser  funktion 
auf  die  adjektivische  annehmen,  eine  durchaus  nicht  so  un- 


172 

wahrscheinliche  annähme;  wenn  wir  nur  belege  für  die  Über- 
tragung aus  dem  ME.  beibringen  könnten.  Das  einzige  jedoch, 
was  wir  in  dieser  art  finden,  ist  ein  aus  heora  cegliivccder  ent- 
standenes und  gar  nicht  mehr  verstandenes,  d.  h.  gleichsam 
als  Verstärkung  des  einfachen  either  verwendetes  me.  lier  either 
(sieh  unten  §  218)  und  weiterhin  die  zwar  logisch  gleichgebaute 
Verbindung  des  possessivums  mit  dem  pronomen  an  (sieh  oben 
§  20),  die  aber  nicht  häufig  und  namentlich  nicht  spät  genug 
belegt  ist  um  die  annähme  einer  beeinflussung  in  dem  hier 
vorliegenden  falle  wahrscheinlich  zu  machen. 

§  203.  Eine  andere  attributive  Verbindung,  welche  cvenj 
eingeht  mit  dem  vom  artikel  begleiteten  Superlativ  eines  be- 
liebigen adjektivs  stellt  sich  seinem  logischen  gehalte  nach 
am  engsten  zu  der  oben  §  118  belegten  Verbindung  von  any 
mit  Superlativen  und  zu  der  in  Pauls  Grundriss,  Gesch.  der 
englischen  Syntax  §  185«,  b  behandelten  Verknüpfung  von 
kardinalien  mit  Superlativen  und  ist  höchstwahrscheinlich,  da 
letztere  seit  ältester  zeit  bis  ins  NE.  hinein  in  gebrauch  ist 
bezw.  bleibt,  erstere  jedoch  erst  vom  NE.  an  belegt  ist,  von 
diesem  abgeleitet.  Der  leichte  inhaltliche  unterschied  der 
zwischen  beiden  sich  zeigt  und  der  darin  besteht,  dass  z.  b. 
'zwei  die  besten  männer'  als  zwei  und  zugleich  die  besten 
männer  zu  deuten  ist,  während  'jeder  der  beste  mann'  zu  er- 
klären ist  als  jeder  und  sogar  der  beste,  kann  gegen  diese 
ableitung  nicht  sprechen,  da  dieses  steigernde  'sogar'  aus  der 
Verbindung  an  sich  nicht  hervorgeht,  sondern  lediglich  aus 
dem  begiiffe  des  every  von  uns  abstrahiert  wird. 

ne.  Every  the  hast  rememhrance  J.  King,  Serm.  28  (N.  E.  D.). 

mod.  Every,  the  most  complex,  web  of  thought  may  he  reduced  to 
simple  syllogisms  Sir  W.  Hamilton,  Logic  XV  (X.  E.  D.).  Für  mehr  belege 
sieh  X.  E.  D.  s.  v. 

§  204.  Die  Zusammensetzungen  evenj  hoiv.  every  now  and 
tlicn  etc.  sind  barbarische  bildungen,  die  der  modernen  gram- 
matik  angehören.  Der  erste  beleg  des  letzteren  stammt  nach 
dem  N.  E.  D.  aus  der  ersten  hälfte  des  18.  Jahrhunderts;  für 
weitere  belege  sieh  ebenda.  Sie  sind  sämtlich  späte  ab- 
leitungen  des  adverbialen  kompositums  every  ivhere,  welches 
sich  bis  ins  Frme.  zurückfüliren  lässt  und  durchaus  keine 
gewaltsame  bildung  ist,  sondern  eine  sehr  natürliche,  wenn 


173 

auch  sehr  missverstandene.  Denn  obgleich  das  N.  E  D.  diese 
bildungen  unter  every  anführt,  haben  dieselben  mit  diesem 
indeflnitum  doch  historisch  nicht  das  geringste  zu  thun.  Sie 
sind,  oder  wenigstens  ihr  muster  evenj  wliere  ist,  nichts  anderes 
als,  wie  schon  Mätzner  in  seinem  wörterbuche  nachwies  (sieh 
jetzt  auch  Kluge-Lutz  s.  v.),  die  ganz  gewöhnliche  Zusammen- 
setzung von  cefre  mit  gehwcer,  d.  h.  des  adverbs  gehivcer  = 
'Überair  mit  dem  verstärkenden  adverb  cefre,  das  ganze  etwa 
in  dem  sinne  von  'all  überall'. 

Die  form,  in  welcher  die  (bis  jetzt)  ältesten  belege  (ener- 
ihivar  A.  R.  p.  200,  eauerihwer  Kath.  682)  der  Zusammensetzung 
erscheinen,  machen  den  Irrtum,  den  die  späteren  nachbildungen 
derselben  voraussetzen,  ohne  weiteres  begreiflich. 


ahw8e(9er  (8eghw9e(?er)  >  either. 

§  205.  Das  ae.  aJnvfcder,  wie  dessen  jüngere  formen 
aivder  oiither,  kommt  meist  in  substantivischer,  selten  in  ad- 
jektivisclier  Verwendung  vor.  Seine  bedeutung  ist  ursprüng- 
lich 'einer  von  zweien'.  Doch  mischt  es  sich  gelegentlich 
derartig  mit  dem  ihm  formverwandten  ceglitvceöer ,  dass  es 
dessen  bedeutung  'jeder  von  zweien'  annimmt. 

Als  Substantiv  in  seiner  ursprünglichen  bedeutung  haben 
mr  es  z,  b.  in : 

ae.  Tpcer  hcefdon  longsum  gefeoht,  cer  para  folca  aper  finge  Oros.  198, 25. 

frme.  Forrpi  icendenn  pe^g  füll  tvel  patt  oivwperr  off  pa  twe^^en  Off 
dcepe  wcere  risenn  upp  Orm  103i4. 

Anm.  Im  folgenden  belege:  JElch  man  scal  him  seine  deine  to  dede  oder 
to  litte:  pa  wünesse  of  Jus  a^e  weorc  to  oder  pis  hine  scal  driue 
Poema  M.  116  ist  die  fuuktion  des  pis  unklar.  Am  passendsten  wäre 
der  genitiv  plural;  es  ist  aber  fraglich,  ob  Avir  berechtigt  sind,  ae. 
pissa  in  diesem  dialekte  als  pis  zu  erwarten. 

§  206.  In  diesem  sinne  erscheint  es  auch  als  korrelat 
von  Oper  (sieh  oben  §  59). 

ae.  oei-  heora  aöer  mehte  on  oprum  sige  gercecan  Oros.  134,  7. 

frme.  3Iid  ham  pet  kumeÖ  so  neih  togederes  pet  ouöer  oder  hondlie 
A.  R.  p.  60,  A  Öat  oivöer  of  ham  tiva  ear  lose  oder  Hali  M.  p.  35. 

§  207.  Aus  seiner  Verwendung  als  Substantiv  neutralen 
Sinnes,  erklärt  sich  sein  frühzeitiger  partikelartiger  gebrauch 
im  disjunktiven  Satzverhältnisse. 

ae.  pa  oferhogode  he  Pcet  he  him  ader  dyde,  oppe  tviernde,  oppe  tig- 
pade  Oros.  290,  22.  Partikelartig  ist  es  schon  im  folgenden  beleg :  eal  pwt 
his  man  aper  odde  etan  odde  erian  mceg  ib.  18,  25. 

§  208.  In  diesem  Verhältnisse  kommt  es  auch  öfter,  gegen 
den  ursprünglichen  sinn,  mit  mehr  als  zwei  gliedern  vor  (das- 
selbe bei  other  §  78,  hoth  §  188  und  neither  §  239). 


175 

ae.  Jnvcet  wille  ic  ma  cwcüÖan  ader  oÖÖe  he  mete,  odÖe  he  drince,  oööe 
he  haöe,  oÖÖe  he  loelan,  oöÖe  he  tmjrÖscype  Solil.  183,  29. 

Auch  einmal  umgestellt  mit  Unterdrückung  des  ersten  odöe. 

ae.  noes  ceror  öe  cencgu  gesceaft,  pe  auld  oööe  naiüä  auöer  worhte,  ac 
Ötc  .  .  .  .  eall  geivorhtest  Metr.  XX  42. 

§  209.  Sehen  wir  hier  schon  aäer  im  begriff  mit  dem 
ersten  oMe  zu  einer  einheitlichen  konjunktion  zu  verschmelzen, 
so  kompliziert  sich  weiterhin  die  sache  noch  dadurch,  dass 
im  verlaufe  des  ME.  (aus  dem  Frnie.  fehlt  mir  leider  ein 
sicheres  beispiel)  das  erste  oööe  wegfällt  (wie  im  letzten  ae. 
belege,  da  aöcr  als  konjunktion  schon  genügte)  und  an  stelle 
des  zweiten  oööe  entweder  dasselbe  aöer  wiederholt  ward,  oder 
das  oööe  auch  sonst  ersetzende  ojjer,  verkürzt  or,  sich  ein- 
stellte. Auch  mit  der  §  55  erwähnten  parallelen  konstruk- 
tion  von  oper  wird  die  vorliegende  sich  gekreuzt  haben,  doch 
lässt  sich  dies  mit  bestimmtheit  nicht  beweisen,  in  folge  der 
ähnlichkeit  der  lautung  und  Schreibung  beider. 

frme.  Oöer  pu  most  hersumian  Crist  oöer  Jxirn  deofle  OEH.  p.  37  (dies 
ist  wohl  beides  ae.  oper).  Mit  ceyhwceöer  gekreuzt,  also  =  'jeder  von 
beiden ',  scheint  es  in :  Off  all  pxctt  afre  iss  otvwperr  ned  To  lif  7  ec  to 
Saide  Orm.  5516. 

me.  Ouper  in  word  or  dede  has  pou  greued  Mm  Br.  p.  94  (ae.  aöei' 
und  Oper),  In  myraclis  pat  Crist  dude  heere  in  erthe,  outher  in  hymsilf, 
oitther  in  hise  seyntis  Rel.  Ant.  11  42  (beides  ae.  aÖer),  Wonde  per  bot  Igte 
fjat  aiiper  God  oper  gome  icyth  goud  hert  louied  Gaw.  701  (ae.  aÖer  und 
Oper),  outher  do  me  unon  in  teres  drenche  Or  tvith  thy  colde  strooke  myn 
heerte  quenche  Ch.  IV  320  (ae.  aÖer  und  oper),  tlie  counseylyng  of  ivommen 
is  outher  to  dere,  or  to  litel  of  pris  id.  III  150  (dass.),  He  outher  is  envyous, 
or  right  nyce  id.  IV  188  (dass.) ,  Btit  if  she  outher  saugh  or  herede  Som 
gret  myschaunce  id.  VI  8  (dass.). 

ne.  Äther  on  1/«  day  seif  of  y^  caquinoxe,  ather  ellis  on  y^  day  nixt 
yairefter  A.  King  tr.  Cauisius'  Catech.  G.  VIII  b  (N.  E.  D.). 

Mit  outher  nur  vor  dem  zweiten  gliede:  me.  So  loere  his  dayes  sory 
outher  gladde  Ch.  IV208,  That  I  koude  thoo,  he  my  trouthe,  Withoute 
feynynge  outher  slotithe  id.  V  188. 

§  210.  Adjektivisch  konnte  ich  aliivceöer  bis  jetzt  nur 
einmal  nachweisen  und  zwar  dies  eine  mal  im  sinne  'jeder 
von  zweien'. 

ae.  Heora  peh  wurdon  feaioa  to  lafe  on  aöre  hatid  Oros.  58, 2. 

Sonst  liess  sich  alnvceöer  im  sinne  von  ceghtuceöer  nur  ein- 
mal antreffen  und  zwar  im  Frme. 


176 

Sica  patt  te^g  citnnenn  rapenn  rihht  HemmseUfenn  d-  ec  opre  Off  all 
patt  cefre  iss  oicicperr  ned  To  lif  t0  ec  to  saide  Orm  5514. 

ahwceöer  stirbt  schon  im  NE.  aus,  aber  niclit  ohne  seinen 
sinn  vorher  an  cegliicceder  abgegeben  zu  haben. 

§  211.  Das  ae.  ceghtvceder,  wie  dessen  jüngere  formen 
(sgder,  aider,  eitlier,  ist  in  substantivischer  und  adjektivischer 
Verwendung  geläufig.  Seine  bedeutung  ist  ursprünglich  'jeder 
von  zweien'.  Doch  mischt  es  sich  schon  frühzeitig  dergestalt 
mit  dem  vorerwähnten  almccöer,  dass  es  bis  auf  geringe  spiu'en 
die  bedeutung  des  letzteren  annimmt. 

Füi^  die  Verbindung  von  ccghiva'dcr  mit  oder  zum  ausdruck 
der  reziprozität  vergleiche  man  oder  §§  59  und  60,  für  den 
erzatz  von  each-other  durch  either  sehe  man  §  60  anm.  2,  3  u.  4. 

Erwähnenswert  ist  beim  substantivischen  ceghwceäer  dessen 
Vorliebe,  das  in  vielen  fällen  pleonastische  personale  im  par- 
titiven  genitiv  als  attribut  zu  sich  zu  nehmen. 

ae.  pcet  heora  cegÖer  secge  Jmcet  he  clyde  Ps.  10,  6,  yni'cel  forlet  Petrus 
and  AMreas,  pa  pa  heora  cegder  Öone  willan  to  hcehbenne  forlet  Hom. 
Th.  I  580,  11. 

frme.  and  fjesse  icise  bisicikeö  her  aiöer  oÖer  OEH.  II  213,  Eour  eiper 
sunegad  ib.  115,  Heora  eiper  wilnada  oÖer  to  icalden  La^.  I  80;  Eggper 
here  gede  swa  Bihht  affterr  Godess  lare  Orm.  119. 

me.  GripeÖ  eper  unJcer  a  god  tre  Havel.  1882,  And  did  pair  ether  dun 
for  to  sitt  Cursor  M.  8360. 

Tlien  eovie  Dephebus  and  Eueas,  Ayther  of  hem  her  hatayle  has 
Laud  TroyB.  8650,  trotz  has  wird  wegen  des  pluralischen  gebaltes  des 
indefinitums  her  statt  Ms  gesetzt. 

§  212.  Besonders  interessant  ist  diese  fügung  in  dem 
falle,  in  welchem  das  dergestalt  von  einem  attributiven  genitiv 
begleitete  ceghivceöer  selbst  genitivisches  attribut  zu  einem 
folgenden  nomen  ist.  Dieser  fall  ist  identisch  mit  dem  bei  all 
(§  136)  und  hoth  (§  189)  beobachteten  und  die  folgen,  die  sich 
aus  dieser  ungewöhnlichen  Verknüpfung  entwickeln,  sind  gleich- 
falls dieselben :  in  angleichung  an  den  adjektivischen  gebrauch 
verliert  ceghuceöer  seine  flexiou. 

Wie  leicht  dieses  indeflnitum  in  dieser  funktion,  wenn 
auch  nicht  begleitet  vom  personale,  seine  flexion  verliert,  sehen 
wir  an  den  folgenden  ae.  belegen:  htvi  sceal  ic  hcon  hedceled 
cegÖer  minra  sunena  on  anum  dcuge  ?  Zup.  Ueb.  B.  XIX  80  aus 
cur  utroque  orbahor  filio  in  uno  die?  (für  cegdres)\  on  wgöer 


177 

Pcera  hoca  synä  feoivertig  cicyäa  Hom.  Th.  II  2,  13  (für  cecjdre). 
Denuocli  erhält  sich  eine  mehr  oder  minder  dunkle  Vorstellung 
von  der  ursprünglichen  funktion  die  pronomens  bis  gegen  ende 
des  14.  Jahrhunderts. 

Für  (las  Frnie.  steht  mir  ausser  dem  südlichen  iviö  her  eiöeres  [xinc 
OEH.  II  213,  das  die  flesiou  au  richtiger  stelle  bringt,  leider  nur  ein  heleg 
aus  dem  Nordostmittelländischen  zur  Verfügung.  Dieser  dialekt  hat  ein 
ebenso  ersichtliches  Verständnis  für  die  hier  notwendige  konstruktion  wie 
jener  südliche.  Da  er  jedoch  eine  Vorliebe  für  die  nachstellung  des  geni- 
tivischen personales  hat,  so  setzt  er  die  genitivflexion  an  dieses  anstatt  an 
das  vorausteheude  eggper:  7  all  onn  ane  icise  feil  Till  e^gper  pe,^,^res 
herrte,  All  patt  tau  owivper  here  cormn  Off  sellße  7  off  unnsellpe  Orm.  25ÜG. 

nie.  tJiorwfjh  thy  medlynge  ts  iblotve  Youre  eyther  love  Ch.  IV  306, 
dafür  in  anderen  handschriften  bothere,  hotheis  und  hothe.  —  her  either 
sappe  Fall.  75,  379  aus  succos  materiae  idrinsque. 

ne.  The  portraiture  of  Jove-siistain'd  and  sceptre-hearing  kings  Yotir 
either  person  in  his  presence  brings  Chapm.,  Odyss.  IV  79  (N.  E.  D.). 

§  213.  Nur  wenn  von  zwei  gruppen  von  individuen  die 
rede  ist,  kann  ceghwceäer  im  plural  stehen  (sieh  unten  §  235) : 

ae.  7  mid  him  genam  ealle  pa  Scottas ,  pe  he  on  Lindesfarena  ea 
gesomnade,  swilce  eacpriti^  manna  of  Angelpeode;  ceghwcfpere  para  wceron 
on  drohtunge  iminuclifes  geornlice  7  wel  gela:red  ßeda  IV  4  (z.  800). 

§  214.  Das  im  neutralen  sinne  substantivierte  ceghwa'äer 
dient  dazu,  den  konjunktiven  doppelsatz  zusammenfassend  ein- 
zuführen. Wie  in  den  parallelen  fällen  bei  oöer  (§  73)  und 
no^er  (§  238) ,  verschmilzt  es  frühzeitig  mit  der  ersten  der 
konjunktionen  dieses  doppelsatzes  und  tritt  schliesslich  selbst 
für  diese  ein.  Die  zweite  konjunktion  wird  später  durch  and 
ersetzt.    Für  weiteres  sieh  unten. 

ae.  se  mon  bip  ....  aghtvceper,  ge  gehcefted,  ge  freo  Beda  497,  40,  se 
icoes  cegper,  ge  heora  cyning,  ge  heora  biscop  Oros.  238,  14,  he  hie  cegöres 
benam,  ge  heora  cyninges,  ge  heora  anicaldes  ib.  64,9,  on  Petres  gange 
wceron  getacnode  cegder,  ge  öa  truman,  ge  öa  untruman  Hom.  Th.  II 390,  37. 

frrae.  f)e  mei  forden  eider  ge  pine  ivrecche  licome  and  pine  satde  OEH. 
p.  21,  pja  halia  gast  ....  scule  beon  isceaiced  eiÖer  ge  on  ficre  ge  on  cidfren 
ib.  p.  95 ,  And  sette  geld  a  pisse  londe  ceiöer  seiner  and  gold  La^.  I  307, 
7  tatt  iss  eggperr  himm  7  hemm  Unnhalsumm  Orm.  7176. 

§  215.  Wie  andere  indefinita  ähnlichen  gehaltes  wie  loth 
(§  183)  und  neither  (§  239)  führt  eider  einmal  einen  mehr  als 
doppelgliedrigen  satz  ein: 

frme.  pene  biÖ  his  erÖ  ihened  oft  and  Home  eiÖer  pe  on  hergunge  ge 
on  htmgre  ge  on  civalme  ge  on  uniwidere  ge  on  wilde  deoran  OEH.  p.  115. 

K.  Kiuuukel,  Das  ludefiuitum.  12 


178 

§  216.  Das  substantivierte  neutrale  eWier  in  begleitung 
des  bestimmten  artikels  ist  nur  einmal  bei  Peacock  zu  be- 
obachten. 

spme.  For  better  it  is  forto  äo  oon  good  of  the  tweyne,  into  of  whiche 
neuer  neäher  he  ?s  hounde,  than  forto  leue  of  kern  the  euer-eüher  undoon 
Repr.  558. 

§  217.  Aucli  beim  adjektivischen  gebrauche  ist  kaum 
etwas  interessantes  zu  erwähnen.  Bemerkenswert  ist  das 
später  von  celc  >  each  so  stark  beeinträchtigte  ceyhtvceder  bei 
healf,  ende  und  haiid. 

ae.  7  ßa  munecas  pcer  gestadolade,  pa  he  of  (pghu'cepernm  cynne  (d.  h. 
dem  englischen  und  dem  schottischen)  gesomnade  Beda  lY  -4  (z.  816) ;  on 
cegpere  healfe  Oros.  64,  33  u.  ö. 

frme.  onn  e^^perr  haUfe  Orm.  2-497. 

me.  At  eipur  ende  Kindh.  Jesu  1382,  Hit  [seil,  pe  hoics]  icas  opene 
at  eiper  ende,  to  gon  in  al  pat  wolde  Geb.  Jesu  565,  And  penne  higan 
eiper  ni^  pe  sonne  to  astonde  And  tonte  age  toivard  vs,  Pat  wonep  in  pis 
londe:  A  some[7-]  vrommard  pe  norp,  awinter  vrom  pe  soup  Geb.  Jesu  643, 
Somme  honge  hi  stronge  oiceles  iput  in  eiper  eie  ....  7  soimne  poru  eiper 
ere  Pat's  Fegf .  311.  on  eyther  half  Shoreh.  p.  85 ;  da  im  Mittelschottischen 
vielfach  ai  zu  ä  wird,  werden  hierher  wohl  gehören  die  belege:  Thai 
sirancht  their  speris  on  athir  syd  Barb.  2,  154,  Athyr  part  icent  ham  wyth 
prys  Wynt.  8,  36,  1.  —  On  eyther  hälfe  Ch.  IV  55. 

§  218.  Aus  der  oben  §  211  besprochenen  Verbindung 
stammt  das  vorangestellte  her  (<  lieora)  das  völlig  geltungs- 
los ist. 

Her  either  chiche  is  soicen  in  this  moone  Fall.  106,  57  aus  Nunc  cicer 
utrumgue  serere  debeinus;  her  either  ende  in  swynes  donge  Ywonden  he 
ib.  115,  313,  wo  her  sich  ai;f  a  bough  (zweig)  beziehen  würde ;  so  nament- 
lich oft  bei  emle  ib.  119,  430;  436;  122,  499. 

§  219.  Dem  lateinischen  Vorbild  ist  es  wohl  nur  zu  ver- 
danken, wenn  either  einmal  das  demonstrativum  bei  sich  führt : 
This  either  crafte  Pall.  74,  374  aus  hoc  utrumque  genus. 

§  220.  Die  mit  dem  ME.  auftauchende  und  mit  ihm 
wieder  schwindende  Verstärkung  evereither  (beliebt  namentlich 
bei  Peacock)  hat  wohl  ausnahmslos  die  bedeutung  'jeder  von 
zweien'. 

§  221.  Von  me.  zeit  an  nimmt  either  mehr  und  mehr 
den  sinn  'einer  von  zweien'  an.    Doch  ist  es  im  Ursprung- 


179 

liehen  sinne  auch  heute  noch  vorhanden,  obwohl  es  seltsamer 
weise  von  den  englischen  grammatikern  in  dieser  Verwendung 
als  unberechtigt  angesehen  wird. 

ue.  Eyther  [i.  e.  the  justice  and  ihe  sherrif]  had  his  dethes  wonnde 
Fl.'s  Leseb.  189,  I  .  .  .  .  will,  to  save  the  blood  on  either  side,  Try  fortune 
with  htm  in  a  Single  fight  Sh.,  H.  4  A  V  1,  99. 

mofl.  On  either  hand  The  Imvns hung  rieh  in  floivers  Tennys.  p.  98, 

The  Chief  officers  of  either  army  ivere  lyresent  Thack.,  H.  Esm.  2,  14. 

Anm.  Das  NE.  hilft  sich  einmal  dadurch,  dass  es  eyther  durch  hoih 
verdeutlicht,  ohne  jedoch  den  numerus  zu  verändern :  They  all  endeuor 
....  to  Icepe  still  eyther  hothe  kingdome  safe  T.  Norton,  Calvin's 
Inst.  I  Pref.  Es  erinnert  dies  an  Sh.'s  either  tvhich  st.  tvhether; 
sieh  §  232. 

§  222.  Im  sinne  von  alnvceder  ist  mjliumöer  schon  früh- 
zeitig anzutreffen.  Diese  Verwechselung  nimmt  jedoch  im  laufe 
des  ME.  derartig  zu,  dass  gegenwärtig  either  =  'einer  von 
zweien'  entschieden  dominiert. 

Als  geschlechtiges  Substantiv  findet  es  sich  in 

ae.  7ie  eagena  [hafaö]  cegöer  twega  Rats.  40,  11. 

frme.  p  ie  tica  [seil,  htveoles]  tiirnden  eiöer  wiöward  oder  Kath.  1958 
(könnte  vielleicht  auch  als  'jedes  von  zweien'  gefasst  werden!). 

ne.  If  tcee  bee  both  or  eyther  of  these  Hooker,  Eccl.  Pol.  I.  X  (1611) 
25  (N.  E.  D.). 

mod.  As  if  I  care  a  pin  for  either  ofyou  Thack.,  Vau.  F.  29,  I  mag 
wish  to  be  informed  of  that,  before  I  dose  myself  with  either  or  tvith  both 
Dick.,  Bl.  H.  4,  9. 

§  223.  Dieser  sinn  ändert  sich  nicht,  auch  wenn  in  rück- 
sicht  auf  den  von  either  als  regens  abhängigen  genitiv  plural 
das  verbum  im  plural  erscheint: 

ne.  Either  of  them  are  enough  to  drive  any  man  to  distraction  Field., 
Tom  Jones  8,  19. 

mod.  I  don't  mean  that  either  of  the  loriters  I  name  are  absolutely 
thus  narroio  in  their  own  views  Ruskin,  Val  d'Arno  119. 

§  224.  Als  neutrales  disjunktive  doppelsätze  einführendes 
Substantiv  lässt  sich  cmjhicmöer  in  diesem  sinne  nicht  so  früh 
nachweisen, 

me.  Oiper  behoves  us  defend  it  or  ^elde  vp  our  riht  Br.  p.  2,  To  dele 
my  good  or  yif  Ayiher  to  God  or  yii  to  man  Town.  M.  p.  11,  noon  .... 
that  cythir  hath  in  hevene  or  helle  ybe  Ch.  V  276 ,  Ther  ben  tuo  weyes, 
eyther  deth  or  schäme  id.  III  82. 

ne.  und  mod.  dasselbe. 

12* 


180 

§  225.    Dasselbe  mit  eithcr  vor  beiden  gliedern: 

ue.  they  miist  eytJier  he  slayne  hy  the  tcepons  of  such  onthryfty  and 
maJycions  persones,  eyther  eh  2^(>'ysshe  hy  your  sentence  gyuen  in  indgement 
vpon  tliem  Cox's  Ehethoryke  p.  80,  Knoidedge  ....  ihat  maye  appertuinc 
to  good  governatice  in  Urne  of  peace,  eyther  tviitye  pollicies  in  tinie  of 
warre  Eecorde,  Patliw.  Knovrl.,  Pref.  (N.  E.  D.). 

§  226.    Mt  im  ersten  gliede  unterdrückten  either: 

me.  lT7iO  ever  cJepip  himself  unyversal prest  eiper  desirep  to  he  depid 
WycL,  Autecr.  in  Todd  3,  Treat.  Wyclif  118  (N.  E.  D.). 

ue.  They  shall  coursse  and  banne  with  cntel  sentence  All  those  whiche 
have  to  me  eng  favoure  Ether  to  my  saynge  geve  credence  Fl.'s  Leseb. 
p.  73  (a.  1528). 

Mit  unterdrücktem  ersten  gliede: 

ue.  Either  [1881  revised:  o?-]  hotv  canst  thou  say  to  thy  hrother  Bible, 
Luke  6,  42. 

§  227.  Von  dieser  konstruktion  müssen  wir  ausgehen, 
um  zu  einer  noch  heute  üblichen  gebrauchsAveise  zu  gelangen, 
deren  bedeutung  wohl  im  allgemeinen  erkannt  ist,  deren  ent- 
wickelung  jedoch  bis  jetzt  noch  der  aufhellung  bedarf. 

Es  muss  einen  disjunktiven  doppelsatz  gegeben  haben, 
dessen  zweites  glied  durch  die  von  either  verstärkte  konjunk- 
lion  or  eingeführt  wurde.  In  dieser  konstruktion  konnte  eiiher 
den  sinn  annehmen,  den  es  noch  heute  besitzt,  nämlich  'auch'. 
Hatte  es  aber  einmal  diesen  sinn  erlangt,  so  musste  es  filiher 
oder  später  in  die  Stellung  rücken,  die  sein  sjmonj'm  also  für 
gewöhnlich  einnimmt,  nämlich  in  die  Stellung  am  Schlüsse  des 
Satzes.  Wir  erhalten  so  die  schon  überraschend  früh  auf- 
tauchende ausdrucksweise. 

me.  Or  Alisaunder  ewther  was  his  other  name  Destr.  Troy  lild 
(N.  E.  D.). 

ne.  To.:  'Witt  thou  sei  thy  foote  o'  my  neclce?'  An.:  '  Or  o  mine 
either?'  Sh.,  Tw.  N.  H  o,  206  (S.  E.  D.). 

Anm.  Das  bei  der  negierten  konstnaktion  jetzt  iu  der  gebildeten  spräche 
übliche  either,  also  etwa  nor  on  mine  either,  gehört  hier  nicht  hiu, 
es  ist  lediglich  durch  die  konsequente  eiuwirkuug  gelehiter  gram- 
matiker  an  die  stelle  des  älteren  neither  getreten  und  wird  deshalb 
auch  unter  neither  behandelt  werden.  Dort  werden  auch  die  ein- 
zelnen Stadien  der  oben  skizzierten  entwickluug  noch  deutlicher 
ins  äuge  treten. 

§  228.  In  adjektivischer  Verwendung  treffen  wir  either 
=  'einer  von  zweien'  nicht  so  früh  an. 


181 

nie.  He  migte  ....  tvende  iip  aither  side  Beket2247,  Änd  if  so  falle 
a  cheventen  be  taJce  On  eyther  side,  or  elles  sie  his  viake,  No  lenger  schal 
the  turneynye  laste  Ch.  II  79. 

ne.  an  cquivocator  that  coiüd  stcear  in  both  the  scales  against  either 
Scale  Sh.,  Mach.  113,  10,  Sjnrits  xvhen  ihey  please  Can  either  Sex  assiime 
or  both  Milton,  P.  L.  I  424  (N.  E.  D.). 

mod.  Ere  the  subjects  of  either  side  of  the  Tiveed  teere  brought  to 
regard  those  lipon  the  oiiposite  bank  as  friends  and  as  brethren  W.  Scott, 
Nig.  1. 

§  329.  Im  laufe  der  me.  zeit  entwickelt  either  mehr  und 
mehr  den  sinn  'ein  beliebiger  von  zweien',  'einer  oder  der 
andere  von  zweien'.  Es  verhält  sich  demnach  zu  any  wie 
ttvo  zu  many.  Es  ist  demgemäss  nicht  verwunderlich,  wenn 
es  in  die  gebrauchssphäre  von  any  übergreift  und,  wenn  auch 
nicht  bei  many,  so  doch  bei  geringen  quantitäten,  bei  be- 
schränkter anzahl  es  vertritt. 

ne.  That  doctrine  tvhich  tends  to  the  furtherance  of  all  or  either  of 
these  three  Hieron,  Wks.  (1624)  II 11  (N.E.D.),  Bubens,  Jordens,  and  Snyders, 
tised  to  co-operate  in  euch  other's  ....  pictures  ....  and  thus  they  became 
more  valuahle  than  if  finished  by  either  of  them  Encycl.  Brit.  XVII  566 
(N.  E.  D.). 

med.  If  either  of  them  [seil,  several  methods]  be  found  to  fail  Stepheu, 
Laws  Eng.  II  31  (N.  E.  D.) ,  Either  of  the  other  three  might  perhaps  have 
withstood  the  tetnptation  Tom  Br.'s  Schooldays  13,  There  are  ten  oranges, 
take  either  of  them  Webster's  Dict.  s.  v. 

Anm.  Vielleicht  gehört  hierher,  d.  h.  ist  durch  kreuzuug  mit  'one  or 
the  other  entstanden,  das  ne.  For  tvhich  cause  either  other  of  them 
toere  ordained  Tindale,  Lev.  Prol.  (N.  E.  D.). 

§  230.  Es  ist  demnach  kein  wunder,  wenn  hier  bei 
either  dasselbe  singularisch  substantivierende  one  erscheint, 
welches  wir  im  entsprechenden  falle  bei  any  zu  beobachten 
gewöhnt  sind: 

mod.  The  clue  to  the  meaning  might  be  suggested  by  either  one  of 
these  phrases  George  H.  Mo  Knight,  King  Hörn  etc.  (EETS.,  Or.  Series  nr.  14), 
note  to  1.  848  =  die  erklärung  der  hedeutung  (der  angezogenen  textstelle) 
Avird  sich  aus  irgend  einer  dieser  (beiden  vorerwähnten)  ausdrucksweisen 
ergeben. 

§  281.  Wie  dem  totalisierenden  indeflnitum  all  das 
spezialisierende  each  gegenübersteht,  ebenso  verhält  sich  das 
totalisierende  hoth  gegenüber  dem  spezialisierenden  either.  Wie 
each  nicht  selten  in  die  gebrauchssphäre  von  all  übergreift 
(§  198),  ebenso  either  in  die  von  both. 


182 

Eitlier  im  sinne  von  hoth  ist  erkennbar  an  der  pluralischen 
form  seines  regens;  und  wie  der  frme.  beleg  nahe  zu  legen 
scheint,  ist  es  nicht  unmöglich,  dass  unter  diesem  plural  ein 
verkannter  partitiver  genitiv  versteckt  liegt  und  dass  durch 
diese  verkennung  gerade  der  gebrauch  von  eWier  im  sinne 
von  hoth  ermöglicht  oder  doch  gefördert  wurde.  Die  Stellung 
des  demonstr.  bezw.  poss.  würde  sich  auf  diese  weise  noch 
leichter  erklären,  als  durch  die  annähme  einer  direkten  an- 
gleichung  an  die  Stellung  bei  hoth. 

frme.  ech  man  pe  hit  iinderfod  iciÖuten  eider  pese  wedes  shal  ben 
shameliche  drkien  ut  etc.  OEH.  11  97. 

me.  Out  berste  aipere  hire  {the  qiieen's)  ege  [:  isege]  cß  fülle  adoun 
vpe  hire  sautere  St.  Kenelm  355  in  E.  E.  P.  (1862)  57  (N.  E.  D.)  berste,  vgl. 
perste  ib.  212;  214  u.  ö. 

ne.  And  so  eyther  knyghtes  made  hem  redy  Malorj'  384,  1,  The  Lords 
and  Commons  in  eitlier  houses  assembUd  Let.  Earle  Leycester  20  (N.  E.  D.), 
Upon  either  feet  [seil,  the  skinlcs]  have  five  distinct  fingers  or  claws  Topsell, 
Serpents  694  (N.  E.  D.).    Sieh  nuten  neither  §  246. 

Ist  jedoch  das  substantivische  either  von  einem  plura- 
lischen partitiven  genitiv  begleitet,  so  beweist  die  plurale 
form  durchaus  noch  nicht,  dass  either  für  hoth  steht,  sondern 
lediglich  durch  die  unmittelbare  nähe  des  pluralen  nomens 
kann  der  plural  des  verbs  veranlasst  sein  wie  in  so  vielen 
ähnlichen  fällen,  vgl.  Grundriss,  Syntax  §  145  x.  Es  wäre 
an  sich  also  wohl  möglich,  obgleich  in  rücksicht  auf  die  späte 
zeit  nicht  wahrscheinlich,  dass  either  in  den  folgenden  belegen 
=  'jeder  von  beiden'  wäre: 

ne.  Either  of  them  as  naJced  as  ever  they  ivere  born  Udall,  Erasm. 
Apoph.  58  b,  Either  of  them  hure  treated  me  as  the  scandall  ....  of  my 
Sex  W.  Browne  tr.  Polex.  U  90  (N.  E.  D.). 

§  232.  Wie  in  anderen  fällen  der  sinn  von  either  durch 
die  Zuhilfenahme  von  hoth  oder  other  genauer  präzisiert  wird, 
so  scheint  in  einem  anderen  falle  der  sinn  des  Interrogativs 
tvhich  durch  Zuhilfenahme  von  either  genauer  präzisiert  werden 
zu  sollen.  Bei  Sh.  heisst  es  (Haml.  IV  7,  11  ff.):  The  queen 
his  mother  Lives  almost  hy  his  looks ;  and  for  myself —  3Ii/ 
virtne  or  my  plague,  he  it  either  which  —  She's  so  conjmictive 
to  my  life  and  soul,  That  etc.,  was,  wenn  wir  die  lakonische 
ausdrucksweise  des  dichters  auf  ihr  natürliches  mass  erweitern, 
doch  wohl  heissen  soll  he  it  which  (soever)  it  he.    Nun  bezieht 


183 

sich  aber  ivhich  hier  nicht,  wie  es  sonst  thut,  und  wie  es 
historisch  allein  berechtigt  ist  zu  thun,  auf  eine  beschränkte 
Vielheit,  sondern  auf  eine  zweiheit,  und  die  ältere  spräche  hätte 
hier  sicher  ihr  hivceöer  >  ivhether  gesetzt.  Da  nun  aber  in 
Sh.'s  zeit  ivhether  als  geschlechtiges  fürwort  kaum  noch  vor- 
kommt und  im  besonderen  Sh.  selbst  dasselbe  nur  noch  als 
konjunktion  kennt,  so  musste  er  hier  sein  ivhich  zu  hilfe 
nehmen  und  konnte,  wenn  es  ihm  darauf  ankam,  in  diesem 
tvhich  den  sinn  des  älteren  ivhether  hervorzuheben,  sich  nur 
damit  helfen,  dass  er  diesem,  gleichsam  als  exponenten  der 
zweiheit,  das  ihm  geläufige  either  hinzufügte.  Die  logische 
deutlichkeit  ist  hier  allerdings  auf  kosten  der  grammatischen 
Schönheit  erreicht  worden.  Aber  derartiges  können  wir  bei 
Sh.  ja  manchmal  beobachten. 


Nahwseo'er  >  neither. 

§  233.  Wie  dem  positiven  ceghwceöer  ein  alnvceöer  zur 
Seite  steht,  so  dürfte  man  neben  dem  negativen  nahivceder  auch 
ein  *nceg]itvce^er  zu  finden  erwarten.  Ein  ae.  ^nceghtvceder  hat 
sich  jedoch  bis  jetzt  nicht  gefunden  und  man  wird,  bis  dieses 
sich  gefunden  hat,  sich  nicht  anders  helfen  können  als  in  dem 
man  das  im  ME.  dem  aus  ae.  nahivceder  entwickelten  nou-per 
zur  Seite  stehende  neiper  als  das  ergebnis  eines  kompromisses 
zwischen  nahivceder  und  ceghivceder  bezw.  zwischen  nowjier  und 
eiper  erklärt.  Da  nun  ein  logischer  unterschied  in  dem  ge- 
brauche von  noivper  und  neiper  sich  nicht  entdecken  lässt,  so 
liegt  für  uns  kein  grund  vor  die  beiden  formen  im  folgenden 
getrennt  zu  behandeln. 

§  284.  Das  pronomen  findet  sich  als  Substantiv  wie  als 
adjektiv  im  sinne  von  'keiner  von  zweien'. 

Als  geschlechtiges  Substantiv  wird  es  gebraucht  in: 

ae.  naöer  ne  mehte  on  oprum  sige  gercecan  Oros.  96,  33,  ne  fornime 
noder  ober  ofer  ivill  Cura  Fast.  399,  3-i. 

frme.  patt  nowwperr  pe^p-e  noht  ne  la^g  inane  depe  sinncss  Onn  12872, 
Nt's  the  gist  siker  of  the  liousehonile,  ne  noÖer  of  oöer  Rel.  Ant.  1 130, 
here  neider  Gen.  &  Ex.  1276. 

me.  Her  noper  nadele  noping,  pat  to  operes  loille  tvas  Eob.  of  Gl.  4899, 
Oone  schefe,  oone,  and  this  makes  tico,  Bot  nawder  of  thise  may  I  forgo 
Town.  M.  p.  12. 

§  235.  Als  plural  kann  es  nur  vorkommen,  wenn  von 
zwei  gruppen  von  Individuen  die  rede  ist;  vgl.  oben  §  213. 

ae.  on  Petres  loceron  getacnode  cegÖer  ge  da  truman  ge  da  iintrwnan, 
fordun  de  gocles  geladung  nis  Imton  naöriim  dcera  Hom.  Th.  11  390,  27. 

§  236.  Verrät  es  sich  sonst  durch  die  form  eines  pro- 
nomens  oder  des  verbums  als  plural  so  haben  wir  es  wie  oben 
bei  either  (§  231)  mit  einer  Constructio  x«ra  övvsolv  zu  thun. 


18S 

In  fällen  in  denen  neitlier  einen  partitiven  genitiv-plural  bei  sich 
führt,  kann  der  plural  des  verbs  freilich  auch  durch  letzteren 
herbeigeführt  sein  (sieh  Grundriss  §  145  z),  immerhin  war  es 
bei  häufigerem  vorkommen  solcher  konstruktionen  unvermeid- 
lich, dass  sich  die  pluralische  auffassung  in  diesem  falle  auch 
dem  regens  neither  mitteilte. 

ne.  that  nether  of  botJi  haue  power  oiier  their  otvne  bodies  John 
Knox  20,  but  that  neither  of  them  haue  their  equall  Lyly,  Euph.  436, 
Thersites'  boäy  is  as  gooä  as  Ajax',  When  neither  are  alivc  Sh.,  Cymb. 
IV  2,  253. 

mod.  Neither  of  them  are  etc.  Dick.,  Humphrey's  Cl.  3,  34.  Für  ein 
anderes  beispiel  sieh  nnten  §  240,  ende. 

§  237.  x\ls  ungeschlechtiges  Substantiv,  als  welches  es 
ursprünglich  bestimmt  ist  die  folgenden  disjunktiven  Sätze  oder 
Satzglieder,  unnötiger  weise,  zusammenzufassen,  entwickelt  es 
sich  leicht  zu  konjunktionaler  Verwendung.  Entsprechend  dem 
positiven  cegäer  ge  ....  ge  ...  .  werden  die  beiden  glieder  bei 
naäer  durch  ne  ....  ne  ...  .  eingeführt. 

ae.  nu  hit  nawper  nyle  beon,  ne  scearp,  ne  hard  Oros.  212, 30,  fordam 
man  naper  ne  da  god  ne  nane  don  ne  nuege  buton  hys  fultume  Solil. 
179,  22,  Nceron  naicÖer  ne  on  Fresisc  gesccepene,  ne  on  Denisc  Sax. 
Chron.  897. 

nie.  he  fond  noicthir  to  seile  No  [a.  1.  ne!]  breed  ne  ale  Ch.  11 118. 

§  238.  Dies  ist  die  ursprüngliche  konstruktion;  doch 
kann  schon  sehr  fi"üh  das  erste  ne  auch  fehlen  bezw.  (als 
erster  schritt  der  entwdcklung  zur  konjunktion)  durch  nader 
mit  vertreten  werden. 

ae.  me  nawder  deag,  secge  ne  steige  Cynew.  Crist  189 ;  pcer  napor  om 
ne  moppe  hit  ne  fornymÖ  Matth.  6,  20. 

Hierher  gehört  auch  (wenn  das  erste  ne  sich  nicht  etwa 
in  den  hauptsatz  verirrt  hat)  Beow.  2125  ff.:  noöer  hy  hine  ne 
mosten  ....  hronde  forhcernan,  ne  on  hcel  hladan;  denn  im 
sinne  von  'auch  nicht'  scheint  mir  wod^er  hier  etwas  früh  (doch 
sieh  unten  §  242)  und  ausserdem  enthält,  was  doch  bei  noöer 
=  'auch  nicht'  zu  erwarten  wäre,  der  vorangehende  satz  weder 
formell  noch  inhaltlich  eine  Verneinung.  Die  Übersetzung  'und 
nicht'  welche  Heyne  neben  'auch  nicht'  in  Vorschlag  bringt, 
ist  ihm  wohl  nur  durch  derartige  erwägungen  eingegeben. 
Warum  will  man  auch  zu  der  fiHiher  so  vielerseits  vertretenen 


186 

auffassimg  (noäer  =  no  d(er)  nicht  zurückkehren;  ist  denn 
der  fall  hrync-leoma  stod  eldum  on  andiui;  no  ])(er  aht  civices 
lad  lyft-fhga  Jcefan  wolde  Beow,  2315  so  völlig  anders?? 

Und  hatte  es  denn  das  AE.  so  überaus  nötig  die  ent- 
wicklung  seines  pronomens  nader  =  'keines  von  beiden'  zu 
einer  konjunktion  =  'auch  nicht'  zu  überstürzen?  Hatte  es 
denn  nicht  sein  ne,  das  diesen  letzteren  sinn  ebenso  häufig 
wie  geläufig  ausdrückte  ?  vgl.  z.  b.  us  wces  a  sydöan  Merc- 
ivioinga  milts  umjyfeÖe.  Ne  ic  to  Sweo-])eode  sihhe  oöde  treowe 
ivilite  ne  wene  Beow.  2923. 

Läge  hier  wirklich  unser  indefinitum  als  ungeschlechtiges 
Substantiv  vor,  so  müsste  die  konstruktion  unverkürzt  und 
unverwirrt  lauten:  Noöer  hy  ne  moston,  ne  liine  brande  for- 
hernan,  ne  on  hcel  lüadan,  leofne  mannan. 

frme.  ^'e  mei  heom  noÖer  helpe  pere  ihede  ne  elmesse  Poema  M.  299, 
ßat  ne  mihte  per  na  man  neoÖer  ute  no  igan  [a.  1.  vt  ne  in  gon'l  Laj.  11  277, 
pet  noivöer  sturien  ne  mähen  ne  steoren  liani  scohien  Kath.  361  vielleicht 
mit  verirrtem  ersten  ne  wie  oben  im  Beow.-beispiel;  Binp  me  noivwperr 
heUpenn  pe  to  lif  ne  to  pe  sawle  Orm  3125. 

me.  noper  hors  ne  muile  Ne  scholde  so  gret  a  wei  habbe  igo  in  so 
lute  white  Geb.  Jesu  713,  noper  gyn  ne  monnes  strengpe  ne  myghte  yt  do 
Rob.  of  Gl.  p.  161,  vielleicht  mit  verirrtem  ersten  ne  wie  oben  in  den  Beow.- 
und  Kath.-belegen ;  neiper  more  ne  lasse  K.  Hörn  822,  In  ivhich  ther  divellede 
neyther  man  ne  beste  Ch.  1161,  Ther  is  nouther  mete  for  hors  ne  loatre 
to  drinke  Maund.  5. 

§  239.  Unter  völliger  verkennung  der  ursprünglichen  be- 
deutung  des  pronomens  erscheint  dasselbe  gelegentlich  auch 
mit  mehr  als  zwei  gliedern  (vgl.  oben  §§  183  u.  215) : 

ae.  naicder,  ne  se  ivela,  ne  se  amoald,  ne  se  weorpscipe,  ne  beop  to 
wenanne  pcet  hit  seo  sope  gescelp  sie  Boeth.  85,  23 ,  Nau-Öer  ne  Öa  icoh- 
hcemendan,  ne  Öa  Öe  diofiügieldum  pioioiup,  ne  öa  unfcesÖradan ,  ne  da 
piofas,  ne  Öa  gietseras,  ne  Öa  reaferas  Godes  rice  ne  gesittap  Cura  P. 
401, 26. 

me.  pat  heo  noper  ne  et  ne  dronk  ne  seg  non  urplich  li^t  Kath.''  174, 
pat  noman  sulde  neuyn  in  pat  stede  Nowper  of  sekenes,  ekle,  ne  dede,  Ne 
povert,  ne  of  ne  (1.  no)  desese  Bari.  &  Jos.  (nördl.  Version)  66. 

Anm.  Dies  ne  (im  Wechsel  mit  dem  nachher  zu  besprechenden  nor) 
kommt  noch  sporadisch  am  anfaug  des  17.  jahrh.  vor:  foreseeing  with 
quicke  conceit  what  niight  afterwards  conie  hereof  neither  tvore  the 
diademe,  nor  dv/rst  go  abroad  any  where,  ne  yet  negotiate  any 
serious  businesses,  ivere  they  never  so  urgent  Holland,  A.  M.  20^ 
s.  149  (Franz,  Sh.-Gram.  p.  314). 


187 

§  240.  Als  eine  weitere  konsequenz  dieser  verkennimg 
erscheint  nothcr  (ncither)  bezAV.  dessen  Verkürzung'  7ior  auch 
vor  dem  zweiten  und  wo  ein  solches  vorhanden  auch  vor  dem 
dritten  gliede. 

nie.  Keither  in  market  neyther  in  your  large  halle  Ch.  II  274,  NeitJier 
tliei  loedden  nother  ben  ioeddidMa,TC.  12,  25,  nouper  of  fjold  nor  of  silver 
Maund.  239. 

ne.  The  other  kynde  of  Justice  .  .  .  is  wherby  a  man  nother  taketh 
nother  giueth  les  nor  viore  then  he  ought  Cox's  Ehethoryke  (a.  1530)  p.  46, 
a.  1.  neyther — nor;  wherin  is  landed  or  hlamed  nother  person  nor  dede 
ib.  49;  gelegentlich  erscheint  die  Verkürzung  auch  vor  dem  ersten  gliede: 
Nor  vu/ce  was  heard  nor  wight  was  seene  Fairj'  Q.  1,  8,  29,  im  allgemeinen 
jedoch  ist  gegen  ende  des  16.  jahrh.  -die  noch  heute  übliche  form  neither — 
nor  schon  die  regel. 

A  n  m.    Das  zweite  und  event.  folgende  glied  mit  or  statt  mit  nor  ein- 
zuführen, ist  eine  erst  im  Spme.   ai;f tauchende  freiheit,  von  der 
gegenwärtig  nur  noch  spärlich  gebrauch  gemacht  wird :  .  .  .  whyche 
I  wot  well  neyther  I  or  he  intend  to  do  Paston  L.  III 196  (a.  1477), 
the  Duke  neyther  undcrstode  Latten,  french   or  any   otJier  tonge 
Fl.'s  Leseb.  p.  334  (a.  1533),    thou  shalt  well  perceive  That,  neither 
in  hirth,   or  for  authority ,  The  bishop  will  be  overborne  by  thee 
Henry  6  A  V  1,  59. 
ne.  einmal  mit  dem  vor  allen  gliedern  wiederholten  neither :  To  dinner, 
where  they  wanted  neither  meate,  neither  Musicke,  neither  any  other  pastime 
Lyly,  Euph.  p.  26. 

mod.  Das  folgende  citat  aus  einer  in  einem  angesehenen  tagesblatt 
enthaltenen  kritik:  About  'TJie  Slare'  our  opinion  is  quite  clear.  Neither 
plot,  nor  style,  nor  feeling  delight  us  one  jot,  begleitet  die  Academy,  4  Nov., 
'99  p.  519  mit  folgendem  kommentar:  'Neither'  is  one  of  two,  not  three; 
it  is,  moreorer,  disjunctive,  and  will  not  take  a  plural  verb.  Was  das 
letztere  angeht,  so  vergleiche  man  oben  §  236. 

§  241.  Die  auslassung  der  konjunktion  vor  dem  ersten 
gliede,  mit  anderen  worten,  der  gebrauch  der  zweiten  kon- 
junktion in  sowohl  rückwirkender  wie  vorwärtswirkender  kraft, 
hat  nother  (nor)  von  dem  ae.  ne  übernommen  das  schon  von 
alter  zeit  her  in  dieser  doppelverwendung  üblich  war:  cer  ne 
siödan  Beow.  719,  suö  ne  nord  ib.  859,  doch  auch  noch  me. 
And  though  I  dar  ne  can  iinto  yotv  pleyne  Ch.  IV  229. 

spme.  ye  ought  not  to  have  me  in  jelusye  for  one  thyng  nor  other 
Paston  L.  HI  290. 

ne.  les  nor  more  Cox's  Ehethoryke  p.  46,  it  [seil,  the  picture]  ivas  not 
soo  perffight  as  the  caivse  reqtiyrid,  neyther  as  the  seyd  Mr  Haunce  coold 
make  it  Fl.'s  Leseb.  p.  347  (a.  1538),  Simois  nor  Xanthus  shaU  be  tcanting 
there  Dryd.,  Koch,  Gramm.  HI  p.  491. 

mod.  Command  nor  duty  could  their  transport  check  Byron,  Cors.  3, 15. 


188 

Werden  verben  in  dieser  weise  verknüpft,  so  scheint  das 
erstere  der  negation  nicht  entbehren  zn  können  (doch  sieh 
oben  den  Chaucer-beleg!). 

me.  nie  liste  not  to  tchispre  neither  roune  Lydg.,  St.  of  Thebes  695. 

spme.  For  euen  as  a  nurisch  or  a  inodir  is  not  bounde  forto  alwey 
and  for  euere  fede  her  children  .  .  .  but  sehe  muste  teche  hem  that  thei  fede 
heni  süf  .  .  .  so  a  curat  may  not  neither  ou^e  not  forto  alicey  rynge  at 
the  eeris  of  hise  suggettis,  hiit  etc.  Pecock's  Eepr.  219,  [they]  had  apon  hem 
white  clothyng,  hut  hyt  icas  not  very  bryght  neihyr  tvel  schynyng  Fl. 's 
Leseb.  p.  11  (a.  1482). 

ne.  I  inyght  neuer  in  this  seuen  nyght  No  tyme  [to]  slepe  ne  wynke 
Nother  all  these  seuen  dayes  Nother  ete  ne  drynke  Fl.'s  Leseb.  p.  185. 

§  242.  In  diesem  falle,  bei  dem  sinne  nach  oder  durch 
das  gewöhnliche  adverb  negiertem  ersten  gliede  konnte  die 
das  zweite  durch  ein  besonderes  verbum  vervollständigte  glied 
einführende  konjunktion  leicht  eine  verstärkte  bedeutung  er- 
halten, wie  sie  etwa  unserem  'auch  nicht'  entspricht.  In 
diesem  sinne  erhielt  neither  eine  grössere  Selbständigkeit  gegen- 
über dem  rest  des  satzes,  und  hierdurch  erklärt  es  sich,  dass 
in  dieser  Verwendung  neither  in  seiner  vollen  form  sich  länger 
erhielt  als  in  seiner  gewöhnlichen.  Es  wird  sich  übrigens 
kaum  leugnen  lassen,  dass  dieser  neue  gebrauch  durch  die 
bekannte  (satzeinführende)  Verwendung  des  lat.  neque  nicht 
unwesentlich  gefördert  wurde. 

Man  hat  nun  bereits  für  das  AE.  ein  derartiges  noöer 
=  'auch  nicht'  annehmen  wollen.  Indessen  ist  es  einerseits 
schon  von  vornherein  unwahrscheinlich,  dass  in  so  früher  zeit 
aus  dem  beliebten  pronomen  ohne  deutlich  erkennbare  Über- 
gänge sich  ein  adverb  entwickelte,  so  sind  die  belege,  die  man 
bis  jetzt  dafür  beigebracht  hat  so  unsicherer  art,  dass  man 
sie  unmöglich  als  basis  der  späteren  entwicklung  verwenden 
kann,  um  so  weniger,  als  uns  bei  dieser  annähme  frme.  Zwischen- 
glieder völlig  fehlen  würden.  Einen  dieser  belege  dieses  fi^ag- 
lichen  ae.  nocfer  =  'auch  nicht'  konnten  wir  oben  §  238  auf 
einfache  weise  in  eine  der  gewöhnlichen  rubriken  einreihen. 
Ein  anderer,  den  wir  hier  geben,  lässt  sich  gleichfalls  zwang- 
los beseitigen. 

In  dem  belege :  .  .  .  siva  biÖ  geoguöe  peaw  pcer  ßces  ealdres  egsa  ne 
styred.  Noper  pa  feondas  gefeon  porfton  ac  pces  blcedes  hraöe  gebrocen 
ha;fdon  pe  him  alyfed  wccs  hjtle  hwile  GuÖl.  392,  in  dem  übrigens  das  MS. 
no  per  deutlich  trennt,  ist  ebensowenig  wie  in  dem  oben  §  238  besprochenen 


189 

belege  weder  eiu  offen  uoch  verhüllt  verneinender  sinn  in  der  dem  noper 
vorangehenden  stelle  zu  bemerken.  Einen  solchen  sinn  müssen  wir  aber 
voraussetzen,  weil  wir  uns  nicht  denken  können,  wie  sich  sonst  die  ent- 
wicklung  von  naöer  =  ' keiner  von  beiden '  zu  nader  =  'auch  nicht'  hätte 
vollziehen  sollen.  AVie  oben  so  wird  auch  hier  das  fragliche  noper  am 
bequemsten  sich  erklären  lassen  als  das  von  dem  füllwort  pcpr  begleitete, 
verstärkte  negativ  ho  und  der  ganze  passus  sich  zwanglos  übersetzen  lassen : 
Nicht  brauchten  da  die  feinde  zu  frohlocken  etc. 

Anm.  Einer  ähnlichen  Verwechselung  verdankt  das  me.  neither  seine 
existenz  im  Harl.  MS.  7334  der  Cant.  Tales  D  1721 :  abouen  euery  ping 
Excited  hepeiioepul  . . .  to  ghte  for  rjoddis  sake  wher  tJiat  men  inighten 
holy  soules  [1.  houses]  make  Ther  as  diuine  seruys  is  hononred 
Nouyht  per  as  ü  is  icasted  and  deuoured  Neither  it  needep  not  for 
to  be  liue  As  to  possessioneres,  wo  Chaucer  sicher  schrieb  ne  ther, 
was  auch  Skeat  in  seine  Compl.  Works  aufgenommen  hat. 

Die  annähme  eines  ae.  7ioder  =  'aucli  nicht'  wird  noch 
viel  unwahrscheinlicher  wenn  wir  die  beobachtung  machen, 
dass  trotz  der  mit  dem  Frme.  (durch  die  erreichung-  der  kon- 
junktioualen  natur)  gegebenen  moglichkeit  der  entwicklung 
dieses  gebrauches  (wir  brauchen  in  dem  oben  angezogenen 
me.  belege  me  liste  not  to  ivMsxjre  neither  roiine  nur  das 
verb  zu  wiederholen  um  ein  neither  ^=  'auch  nicht'  zu  er- 
halten: me  liste  not  to  wMspre,  neither  liste  me  to  roune  und 
in  dem  zweiten  belege  nur  das  Subjekt:  a  curat  may  not, 
neither  ou^te  he  not  etc.)  wir  die  ersten  belege  für  dies  7ieither 
erst  im  NE.  finden.  Nun  treten  zwar  diese  ersten  belege  bei 
Bacon  in  den  Essaj^s  gleich  in  einer  solchen  anzahl  auf,  dass 
Rolls  in  seinen  SjTit.  Unters,  p.  41  den  satz  aufstellen  kann: 
'Um  einem  negativen  satz  einen  anderen  negativen  satz  anzu- 
reihen gebraucht  . . .  Bacon  fast  durchweg  neither\  dergestalt 
dass  wir  vermuten  dürfen,  dieser  schriftsteiler  habe  diesen 
gebrauch  nicht  eingeführt,  sondern  nur  übernommen,  ob  wir 
jedoch  bei  genauester  Untersuchung  dies  neither  ■=  'auch  nicht' 
noch  in  das  ME.  hinein  rücken  können  ist  mir  nach  meinen 
beobachtungen  doch  recht  zweifelhaft. 

Doch  vergleiche  Noman  ougte  be  iuge  in  his  otmie  cause  .  .  .  .,  neyther 
etiy  man  ougte  be  redresser  of  the  wrong  which  his  nei^bonr  dooth  to  him, 
but  if  he  him  silf  be  the  hi^est  juge  Pecock's  Repr.  381. 

ne.  Let  it  not  make  the  dispeare  nether  yet  discorage  the,  o  Header! 
Fl.'s  Leseb.  p.  227  (a.  1528) ,  they  requested  him  to  lere  the  booke  behinde 
hym;  but  he  said,  the  booke  was  not  his,  neyther  coiäd  he  so  doe  ib.  p.  324 
(a.  1580?),  ye  shall  not  eat  of  it,  neither  shall  ye  touch  it  Gen.  3,  3,  /  cannot 
persiiud  myself  that  your  maistershipp  hateth  in  nie  or  elswhom  any  thyng 


190 

except  vices.     Neiiher   can   I  am/  othcr  thynke  or  jiidge  then  etc.  Fl.'s 
Leseb.  p.  352  (a.  15il). 

Es  bedarf  kaum  der  erwäbnmig,  dass  das  mod.  Englisch  in  diesem 
falle  die  kontraktion  von  nothcr  :  nor  gebraucht. 

§  248.  Auf  ganz  andere  weise  entwickelt  sich  in  einem 
anderen  falle  ein  noäer,  das  etwa  unserem  'auch  nicht'  ent- 
sprechen könnte. 

Wir  haben  oben  §  237  f.  gesehen ,  dass  m-sprünglich  das 
pronomen  mit  dem  ihm  folgenden  doppelsatze  nichts  zu  thun, 
dass  es  keinen  weiteren  zweck  hatte  als  die  in  letzterem 
gegenübergestellten  gedanken  sehr  entbehrlicher  weise  noch 
einmal  zusammen  zufassen.  Durch  unser  'noch  einmal'  verrät 
sich  schon  der  gedanke,  dass  uns  in  diesem  falle  die  nach- 
stellung  des  pronomens  natürlicher  erscheinen  würde.  Wir 
haben  gesehen,  dass  die  spräche  sich  für  die  voranstellung, 
vielleicht  um  die  bezielmng  des  noäer  zum  verbum  deutlicher 
hervortreten  zu  lassen,  entschieden  hat.  Damit  war  jedoch 
die  von  uns  als  natürlicher  bezeichnete  Stellung  nicht  unmög- 
lich geworden.  Im  gegenteil,  die  Stellung  und  der  ausdruck 
ne  Öis  ne  dcet,  noöer  =  'weder  dies  noch  das,  keines  von 
beiden'  konnte  jederzeit  eintreten  und  sie  ist  für  das  Frme.  so 
gut  bezeugt,  dass  wir  sie  auch  für  das  AE.  vermuten  dürfen, 
um  so  mehr  als,  wie  wir  oben  §  208  (ende)  gesehen  haben,  das 
positive  ae.  aöer  gelegentlich  in  dieser  Stellung  vorkommt. 

frme.  pat  ne  dredeÖ  na  wind  ne  na  weder  nowÖer  Jul.  72 ,  ^ho  ne 
seggde  itt  nanig  mann  ne  godess  enngell  nowwperr  Orm  2466. 

me.  mit  drei  gliedern:  Men  may  not  gon  upon  the  yse,  ne  hors  ne 
carre  nouther  Maund.  11. 

spme.  I  write  as  well  this  to  your  brother  as  to  you;  tlierfore  Ute  no 
diffaught  be  in  you  nowther  Paston  L.  ETI  62,  I  can  not,  ner  Daiibeney 
nowther  fynd  your  wyght  boke  ib.  432. 

ne.  the  vertue  of  the  stone  wyl  not  let  you  perysshe,  nor  me  nothcr 
Bemers'  Huon  p.  585,  Mary!  maister  Secretary ,  marke  that  to,  that  he 
tvill  not  sicere  that  neyther  Fl.'s  Leseb.  338  (a.  1534),  'Weil  not  run, 
Monsieur  Monster'.  'Nor  go  neither'  Sh.,  Temp.  1112,21,  'I  don't  re- 
member  ever  to  have  secn  his  face  before'.   'Nor  I neither'  Tom  Jones  13, 12. 

Aus  den  obigen  bemerkungen  ergiebt  sich  ohne  weiteres, 
wie  unsinnig  der  durch  die,  offenbar  durch  das  Lateinische 
verführten,  modernen  grammatiker  veranlasste  ersatz  des  alten 
neither  durch  eiiher  ist.  Das  mod.  Nor  I  either  besagt  gerade 
das  gegenteil  von  dem  was  es  besagen  soll  oder  bedeutet  zum 


191 

mindesten  einen  ganz  liässliclien  Widerspruch.    Das  alte,  ricli- 

tige  Nor  1  neither  aber  gilt  als  Slang! 

Anm.  Auch  ichether  kann  diese  nachstellung  zeigen,  auch  hier  scheint 
sie  mir  natürlich  und  alt,  wenn  auch  der  erste  heleg  aus  einer  recht 
späten  zeit  datiert,  ne.  Was  this  a  lover,  or  a  lecher  whether? 
Sh.,  Pass.  Pilgr.  v.  101. 

§  244.  Als  argument  dafür,  dass  ein  ae.  noper  =  'aucli 
nicht'  ausgeschlossen  sei,  führte  ich  oben  an,  dass  in  den  ersten 
Satzgliedern  der  besprochenen  belege  eine  negation  nicht  vor- 
handen sei.  Nun  lassen  sich  in  der  that  belege  finden  in 
denen  letzteres  ebenso  wenig  der  fall  ist  und  die  dennoch  ein 
zweifelloses  nother  aufweisen.  Mit  diesen  belegen  hat  es  aber 
eine  eigene  bewandtnis.  Sie  treten  erst  im  NE.  auf  und  wir 
können  die  entstehung  derselben  deshalb  nur  auf  folgende 
weise  erklären.  Entweder  nehmen  wir  für  ihre  ersten  glieder 
eine  verborgene  negation  in  ansprach  oder,  wenn  uns  diese 
auffassung  zu  gewaltsam  scheint,  wir  verweisen  als  quelle  des 
ausdruckes  auf  das  Lateinische,  dessen  neque  in  derselben 
weise  verwendet  wird.  Der  zeit  und  den  quellen  nach  scheint 
mir  die  letztere  erklärung  den  vorzug  zu  verdienen. 

ne.  Which  worde  is  euer  hated  of  the  loorlde,  nether  ivas  ever  ivithout 
2)ersecution,  ....  nether  caii  he,  no  moare  than  the  sonne  can  he  ivithout 
his  lyght  W.  Tindale  in  Fl. 's  Leseb.  p.  227  (a.  1528),  ive  scholars  haue 
more  ernest  &  weightie  matters  in  hand,  nor  ice  he  not  hörne  to  pastime 
<&  jpley  R.  Ascham,  ib.  p.  293  (a.  1544). 

§  245.  Der  adjektivische  gebrauch  des  pronomens  bietet 
nur  wenig  auffälliges. 

ae.  God  hine  neadode  on  nadre  healfe,  ac  let  hine  hahhan  his  agene 
cyre  Basil.  Hexam.  15. 

frme.  Nowivpcrr  viahht  Off  pise  twe^genn  mahhtess  Niss  god  inoh 
Orm.  10902. 

me.  on  neiper  side  Kindh.  Jesu  1415. 

ne.    mod.    dasselbe. 

§  246.  Da  vom  ME.  an  das  substantivische  neither  ge- 
legentlicli  mit  pluralem  verbum  verbunden  wird,  so  kann  es 
nicht  auffallen,  dass  es  hier  und  da  (wie  oben  §  231  either) 
als  attribut  eines  pluralen  nomens  erscheint,  also  'nach  dem 
sinne'  konstruiert  ist. 

me.  »So  douhty  knyght  of  dede  was  non  of  noiper  sides  Br.  p.  71. 
spme.  yt  were  non  honoure  to  ncyther  partyes  Paston  L.  III 193. 


192 

§  247.  Die  lierkunft  des  für  tlian  gelegentlich  eintretenden 
nor  ist  dunkel.  Nur  so  viel  ist  klar,  dass  dieser  gebrauch 
erst  von  der  konjunktiou  {nor  <  na)  und  nicht  schon  von  dem 
pronomen  ausgeht  und  zweitens,  dass  dieser  gebrauch  oder 
missbrauch  zuerst  im  norden  sich  einstellte  und  erst  später 
(am  anfang  des  NE.)  nach  dem  Süden  importiert  wurde. 

[me.  Bot  pe  fend  wes  a-icay  ine  hy,  Sonare  na  ony  meine  cidh  thynke 
Barbours  Legg.  46,  1103  (ca.  1375).] 

me.  Firnis  was  of  pat  ihing  rieht  ico ,  And  mor  of  his  grantschire 
in  deid  JVb?-  of  hime  seif  Troy  Book  2i00,  mehr  belege  auch  für  na  in 
Stoffels  rezensiou  von  L.  Pound's  Comp,  of  Adj.  in  Engl.  Stud.  XXXI  p.  265. 

ne.  Noic,  ys  nott  this  a  cumhrus  lyff?  Loo ,  Sirs,  whatt  ytt  ys  to 
liuue  a  u-yff!  Yeit  had  [I]  leyner,  nor  to  lytie  in  stryff  Apply  evyn  to  hir 
u-yll  Spiel  d.  Weber,  Auglia  XXV  p.  228  (a.  1534:),  Yang  cliyldur  noiv  more 
u-yser  he,  Jsor  icase  then  an  olde  mon  ib.  p.  236,  sparing  the  lives  of 
witches  is  no  less  a  sin  in  the  magislrate ,  nor  it  was  in  Said  sparing 
Agag  King  James  I,  Treat.  on  Daemonology  (cit.  in  Forby's  Yocab.  of 
East  Anglia  s.  v.  nor). 

mod.  (Slang)  therc's  them  as  iises  a  patient  p)orter  icorse  nor  a 
dirty,  dog-leaved  Bradshaiv  Daily  Telegraph,  cit.  in  Baumanu,  Londiuismen 
s.  T.  nor. 


Monig  >  many. 

§  248.  Auch  dies  pronomen  ist  in  beiden  hauptverwen- 
dungen  zu  allen  zeiten  gewöhnlich.  Als  adjektiv  bezeichnet 
es  auch  in  den  älteren  perioden  zumeist  den  plural,  wofür 
belege  unnötig.  Um  es  als  singularisch  zu  bezeichnen,  genügte 
der  spräche  die  flexion  nur  so  lange,  als  die  letztere  noch 
deutlich  erkennbar  war.  Später  verwendete  dieselbe  zu  diesem 
zwecke  das  zahlwort  an  (den  unbestimmten  artikel)  in  der 
Inversion,  eine  ausdrucksweise  deren  gebrauch  sich  bis  in  das 
dritte  viertel  des  13.  Jahrhunderts  zurückverfolgen  lässt  und 
deren  entstehung  und  ursprüngliche  bedeutung  oben  §  27  be- 
handelt worden  ist. 

ae.  Maniges  pinges  he  wilniap  Boeth.  34,  7,  Manegum  men  puhte  etc. 
ib.  11,  1,  manig  mann  Hom.  Th.  I  212,  25. 

frme.  Moni  mon  drehet  his  fule  sunne  OEH.  p.  25 ,  Heo  ledden  in 
heore  scipen  ....  moni  enne  deadne  cniht  La^.  I  341,  He  besohte  moni  enne 
hing  and  moni  enne  Jceiser  ib.  281,  Of  vioni  ane  eaerde  id.  1218,  moni 
anes  cunnes  id.  II  39. 

me.  pepougt  ofmanie  herte  Geb.  Jesu  907,  of  moni  mon  ib.  905  u.  921, 
moni  monnes  pougt  ib.  923,  many  an  Ynglysche  knyght  Rieh.  C.  de  L.  5063, 
To  gyve  mani  man  his  mede  Piers  PI.  9166. 

Später  ist  der  unbestimmte  artikel  notwendig;  doch  finden  sich  ein- 
zelne artikellose  belege  sogar  noch  im  Spme. :  it  ivas  payd  many  day  agoon 
Paston  L.  II  213,  thenne  tvas  there  many  hold  knyghte  ther  with  kynge 
Arthur  Malory  823,  7. 

§  249.  In  Verbindung  mit  dem  auf  die  eben  veriiossene 
zeit  hinweisenden  tJiis  findet  sich  das  attributive  many  erst 
in  ne.  zeit: 

the  darksome  grove,  Where  Mahomet,  this  many  a  hundred  year, 
Hath  prophesied  unto  our  ancestors  Greene,  Alphonsus. 

Spies'  Vermutung  ,  dass  kreuzung  von  this  hundred  year  -j-  many  a 
hundred  year  vorliege,  hat  viel  wahrscheinliches. 

Aehnlich  ist  gebildet,  vielleicht  nach  dem  vorigen: 

We  huve  not  seen  the  man  this  many  u  day  Peele,  Edward  I  142, 
Lucifer,  Whose  prentice  I  have  heen  this  many  a  day  Like  Will  to  Like 

K.  Eiueukel,  Das  ludeüaitum.  13 


1Ö4 

310.    Aehnlicli  auch:   I  have  ventured  ....   This  many  summers  in  a  $ea 
of  glory,  But  far  heyonä  my  depth  Sh.,  H.  8  in  2,  360. 
mod.  this  many  a  day,  these  many  years  etc. 

§  250.  In  prädikativer  Verwendung,  in  der  es  noch  heute 
redensartlich  gebraucht  wird,  findet  es  sich  schon  früh.  Die 
S3Titaktische  struktur,  wenigstens  der  singularischen  belege, 
scheint  auf  eine  ursprünglich  genitivische  funktion  des  jetzigen 
regens  hinzudeuten,  da  jedoch  weder  das  AE.  noch  das  Frme. 
bis  jetzt  belege  der  ausdrucksform  darbieten,  so  erhalten  wii* 
über  diesen  punkt  keine  aufkläruug. 

me.  Tres  per  were  many  p'  nohil  frut  here  Bari.  &  Jos.  1119 ,  Ful 
mani  it  tcas  tat  ilk  torfer  pat  he  gun  drei  for  drightin  der  Cursor  M.  20965, 
Meni  is  pe  faire  miracle  pat  of  seint  Ä'icholas  is  St.  Nich.  431  (Horstm. 
p.  252),  Many  was  pe  gode  hody  pat  yslawe  icas  per  Rob.  of  Gl.  210;  many 
wer  pe  paiens  pat  Haldayn  [did]  slouh  pat  day  Br.  p.  18 ,  Many  ben  the 
wayes  espirituels  Ch.,  III  264. 

spme.  the  kyngs  menyall  men  and  the  Duke  off  Claraunces  are  many 
in  thys  toivn  Paston  L.  III  p.  92 :  mit  doppeltem  numerus :  Many  tvere  the 
holde  archere  That  shoted  with  bowes  stronge  Fl. 's  Leseb.  p.  181. 

ne.  Many's  the  man  wovld  have  given  his  head  to  have  had  my 
lady  etc.  Field.,  Tom  J.  I  327. 

mod.  many  is  the  time  that  etc.  u.  ä. 

§  251.  Als  geschlechtiges  Substantiv  ist  manig  im  plural 
noch  heute  gebräuchlich,  namentlich  in  begleitung  seines  im 
partitiven  genitiv  stehenden  nomens. 

ae.  Manega  to  gosdere  comon  Marc.  2,  2,  Manega  he  gehcelde  ib.  3,  10. 

frme.  Heo  heom  cefter  foren  and  monie  per  fidhm  7  swiÖe  monie  per 
fluwen  Laj.  1 237. 

me.  For  Jesum  ofte  huy  weren  sori  And  bi-hatede  of  swipe  mani 
Kindh.  Jesu  1804,  La  pis  child  is  iset  as  in  doun  vaUingc  To  monie  men 
in  Israel,  7  to  monie  in  vprisinge  Geb.  Jesu  904,  Many  ben  clepid,  bot  feto 
chosan  Matth.  20,  16. 

ne.  Straightu-ay  many  u-ere  gathered  together  Mark.  2,  2.  Aus  dem 
nächsten  §  ergiebt  sich,  dass  many's  im  folgenden  belege  der  genitiv  des 
plurals  sein  muss:  In  many's  looJcs  the  false  heart's  history  Is  tvrit  in 
moods  and  frotvns  Sh.,  Sonn.  93. 

mod.  A  perilous  practice  many  deem  it  Thack.,  Esm.  1,  8,  many  of 
them  u.  ä. 

§  252.  Um  das  geschlechtige  Substantiv  als  Singular  zu 
bezeichnen,  ist  man  aus  denselben  gründen  wie  oben  (§91) 
schon  früh  genötigt,  das  zahlwort  an  beizufügen,  dem  gegen 


195 

ende  des  16.  Jahrhunderts  nach  analogie  der  substantiva  der 
unbestimmte  artikel  vorangestellt  wird:  mamj  a  man  >  many 
a  one. 

ae.  se  ilca  Dauid  ....  monigne  forsende  Cura  Fast.  36,  8. 
frme.   Moni  for   to  muchel  heard  of  ica  pat  he  dreheÖ  fordet  ure 
lauerd  OEH.  p.  255. 

me.  For  honger  deyde  mony  on  Rob.  of.  Gl.  8501. 
Anm.    Beachtenswert  ist,  dass  Brunne,  und  zwar  der  regel  nach,  die 
füguug;  ihrem  sinne  gemäss  plnralisch  fasst,  z.  b.  mamj  one  are  so 
daungerous  H.  S.  7248 ;  für  die  entsprechende  erscheinung  bei  some 
one  und  euch  one  sieh  oben  §§  91  und  198. 
ne.  He  causeth  many  one  to  do   amisse  Fl.'s  Leseb.  p.  71  (a.  1528), 
as  ivymen  haue  (saued)  from  deth  many   o[n]e  Fl.'s  Leseb.  169,  15  (Nutbr. 
Maid),  jnany  one  sayth  that  loue  ys  yll  ib.  137,  61,  To  many  one's  decaye 
Bale,  Three  Lawes  282. 

Sh.  dagegen  scheint  many  one   nicht   mehr   zu   kennen:    Of  folded 
schedtües  had  she  many  a  one  Compl.  43 ,    Though  in  this  city  he  Hath 
widow'd  and  unchilded  many  a  one  Cor.  V  6,  153. 
med.  nur  many  a  one. 

§  253.  Der  von  many  one  gebildete  plural  many  ohes 
verhält  sich  zu  dem  alten  plural  many  wie  each  zu  every  oder 
either  zu  hoth.  Während  many  kollektiven  sinn  hat,  tritt  in 
dem  spezialisierenden  many  ones  die  im  §  22  behandelte  sonder- 
bedeutung  des  Zahlwortes  one  noch  deutlich  hervor:  'viele 
einzelne'. 

ne.  For  this  word,  one  heing  attributed  to  that  ichich  is  all,  is  hut 
one  mingling  of  many,  and  many  ones  Sidney,  Arcadia  465. 

§  254.  Bei  dem  seinem  regens  nachgestellten  manig  sind 
drei  fälle  zu  unterscheiden. 

Das  dem  singularischen  m.anig  vorangestellte  pluralische 
regens  hat  sicher  ursprünglich  im  genitiv  gestanden,  dessen 
regens  ursprünglich  jenes  manig  war.  Dieser  fall  reiht  sich 
also  den  im  Grundriss  §  142  q  und  dem  oben  §  35  b  ange- 
führten an. 

me.  porw  prophetus  moni  on  Geb.  Jesu  858,  pe  Tätiges  pat  honoureden 
Mm  and  oper  mani  an  ib.  928,  Justises  he  makede  meni  on  St.  Marg.  27, 
Yles  per  bep  mony  on  ib.  29,  Heo  fonde  wylde  bestes  mony  on  Rob.  of  Gl. 
319,  He  lefte  mene  many  ane  Perc.  of  Galles  1134 ,  ensamples  many  oon 
Ch.  III89,  Änd  herbes  couthe  I  teile  eek  many  oon  id.  III  53,  Ther  been 
fnl  goode  wyves  many  oon  id.  II 97. 

ne,  there  ivhere  clarkes  many  one  Fl.'s  Leseb.  p.  76  (a.  1528). 

13* 


196 

§  255.  Eine  alte  appositioii  jedoch  liegt  vor  in  dem  falle, 
in  welchem  dem  von  keinem  anderen  pronominal-attribute  be- 
gleiteten regens  das  pluralische  manig  nachgestellt  ist. 

ae.  mid  langinn  scipiim  na  manegum  Chr.  Eil.  3,  7  (B.-T.  s.  v.  na). 

fnue.  Adam  and  Eue  icunen  samen,  And  hadden  childre  manige  Gen. 
&  Ex.  412,  In  de  se  senden  seiendes  manie  Best.  555. 

me.  pere  he  lyuid  tv^  Barlam  ^er^  many  7  fale  Bari.  &  Jos.  1235, 
In  muJcel  meschefes  viony  Allit.  P.  2, 1163. 

§  256.  Auch  in  dem  manig,  welches  dem  vom  bestimm- 
ten artikel  begleiteten  regens  folgt,  müssen  wir  eine  alte 
apposition  erkennen.  Die  konstruktion,  die  sich  beim  ae.  manig 
und  beim  ae.  fela  bis  jetzt  nur  je  einmal  (vgl.  Grundriss  §  142  c) 
hat  nachweisen  lassen,  ist  eigentlich  bei  dem  indefinitum  sum 
zu  hause  und  höchst  wahrscheinlich  von  diesem  auf  jene  über- 
gegangen ;  vgl.  sum  §  93  lU. 

ae.  pa  Bomaniscan  mcedenu  manega  eac  purhicunodon  on  clcenum 
mcegöhade   Aelfi'ic's  Lives  VII  293. 

me.  ße  lioiois  manie  raiimpaunt  To  Jesum  mauden  so  fair  semhlaunt 
Kindb.  Jesu  1336. 

§  257.  Es  ist  bekannt,  dass  die  grammatiker  wohl  ohne 
ausnähme  (ich  kenne  wenigstens  keine)  in  dem  Shakspere- 
schen  a  many  fools  das  resultat  der  mischung  zweier  kon- 
struktionen  erblicken :  many  fools  +  a  many  of  fools,  die  da- 
durch möglich  wurde,  dass  in  dem  vorliegenden  many  zwei 
formen  sich  vereinigten,  der  plui-al  des  pronomens  manig  : 
manega  und  das  Substantiv  manegu  ^=  die  menge.  Dieses 
zusammenfliessen  zweier  formen  und  damit  ihrer  bedeutungen 
ist  in  der  zeit  des  stui-mes  und  dranges  während  der  me. 
Periode  nicht  unerhört.  Das  klassische  beispiel  dafür  ist  die 
in  dieser  zeit  sich  vollziehende  vermengung  der  formen  und 
bedeutungen  von  ae.  hicldan  und  heodan.  Aehnlich  vermischen 
sich  dragan  und  dreogan,  sowie  fleon  und  fleogan.  Eine  der- 
artige Vermischung  war  in  dem  vorliegenden  falle  besonders 
leicht,  da  zu  einer  bestimmten  zeit  (letzte  hälfte  des  12.  Jahr- 
hunderts) sowohl  manega  wie  manegu  sich  zu  der  form  manie 
abschwächen  musste. 

So  möglich  und  wahrscheinlich  eine  derartige  Vermischung 
war,  so  muss  ich  es  doch  bezweifeln,  dass  sie  im  vorliegenden 
falle  stattgefunden  hat.  Und  zwar  aus  folgenden  gründen. 
Es  liegt  klar  auf  der  hand,  dass  eine  Vermischung  von  manega 


197 

und  manegii  nur  dann  möglich  war,  wenn  nicht  nur  das  erstere 
sondern  auch  das  letztere  in  lebendigem  gebrauche  sich  erhielt 
bis  zu  der  zeit,  in  welcher  die  Vermischung  formell  möglich 
W'Urde,  d.  i.  bis  zur  mitte  des  12.  Jahrhunderts.  Es  wird  an- 
dererseits zugegeben  werden,  dass,  wenn  die  Vermischung 
wirklich  stattfand,  die  resultate  derselben  sich  litterarisch 
nachweisen  lassen  müssen  nicht  allzu  lange  nach  dem  Zeit- 
punkte, in  dem  diese  Vermischung  möglich  wurde. 

Wie  steht  es  nun  mit  den  thatsachen?! 

Während  Mätzner's  glossar  belege  für  ein  me.  manie  < 
ae.  manegu  überhaupt  nicht  kennt,  giebt  Stratmanns  Dictionary 
einen  einzigen :  ane  monien  Laj.  24558.  Allein  schon  der  um- 
stand, dass  Bradley  diesen  beleg  in  seine  neuausgabe  nicht 
mit  übernommen  hat,  mahnt  uns  zur  vorsieht.  Und  in  der 
that  gehört  das  von  Stratmann  angeführte  ane  monien  einer 
bei  Lajamon  häufig  sich  findenden  redensart  an,  deren  sjaitak- 
tische  deutung  zwar  noch  der  aufhellung  harrt,  die  jedoch, 
wie  sich  jetzt  schon  sicher  sagen  lässt,  das  me.  manie  <  ae. 
manegu  nicht  darbietet,  sondern  das  pronomen  manig  als  ge- 
schlechtiges Substantiv  im  plural.  Die  Lajamon-stelle  lautet 
vollständig  Im  quenc  on  oder  lialue  hire  herebenve  isohte,  heo 
hafde  of  ivifmonne  ivmider  ane  monien  II  609,  MS.  B  [wun]der- 
liclie  majiye,  und  die  fügung  ivunder  ane  kommt  nicht  weniger 
als  zehn  mal  bei  demselben  schriftsteiler  vor  und  zwar  nicht 
nur  mit  monie[n\  sondern  mit  den  verschiedensten  adjektiven 
und  adverbien,  die  wie  crceftie,  sturnne,  siviöe,  softe  auch  nicht 
entfernt  in  den  verdacht  kommen  könnten,  als  Substantive 
gebraucht  worden  zu  sein. 

An  stelle  des  Stratmannschen  ane  monien  bringt  nun 
Bradley  zwei  belege  für  manige  <  ae.  manegu  aus  dem  Math.- 
und  dem  Luc-Evangelium  des  Hatton  MS.  Und  dies  ist  that- 
säclilich  die  letzte  magere  spur,  die  wir  von  dem  ae.  kollek- 
tivum  im  ME.  bezw.  Frme.  finden  können.  Es  wäre  jedoch 
übereilt,  wenn  vdr  annehmen  wollten,  dass  um  die  mitte  des 
12.  Jahrhunderts,  der  entstehungszeit  des  Hatton  MS.,  das  in 
ihm  gebrauchte  manige  noch  ein  volles  sprachliches  leben  be- 
sessen habe.  Da  nämlich  der  text  des  Hatton  MS.  nichts  als 
die  frme.  auffrischung  einer  gut-ae.  Evangelienübersetzung  dar- 
stellt und  noch  dazu  eine  recht  sklavische,  so  beweist  die 
herübernahme  auch  des  Wortes  manige  weiter  nichts,  als  dass 


198 

dies  um  die  mitte  des  12.  jahrliunderts  in  seiner  alten  geltung 
eben  noch  knapp  verständlich  war. 

Immerhin  können  wii'  auf  grund  der  Bradleyschen  belege 
die  möglichkeit  zugestehen,  dass  der  plural  des  adj.  manig 
und  das  subst.  manegu  um  die  mitte  des  12.  Jahrhunderts  in 
der  form  manige  manie  sich  vereiDigten. 

Wann  aber  treten  nun  die  ersten  resultate  der  in  frage 
stehenden  Vermischung  in  den  augenschein !  ?  Füglich  könnten 
wir  deren  schon  in  La^amons  Brut  oder  im  Ormulum  erwarten ; 
aber  weder  in  diesem  noch  in  jenem  zeigt  sich  eine  spur  der 
konstruktion  *a  7nanie  men:  in  der  ganzen  fi^me.  zeit  ist  keine 
spur  davon  zu  finden,  und  selbst  das  ME.  ist  bis  jetzt  ver- 
gebens nach  dieser  richtung  durchforscht  worden. 

Das  Spme.  ist  es,  das  uns  den  ersten  beleg  der  konstruk- 
tion liefert: 

spme.  a  grete  many  of  prysoners  Cax.,  Aymon  87,  4. 

ne.  TJiere  is  beyond  the  sea  Tyndale,  Joye,  and  a  great  many  mo  of 
you  Fl.'s  Leseb.  p.  236  (zwischen  1530-1548). 

Man  wird  es  mir  daher  nicht  verübeln,  wenn  ich  bis  zur 
auf  findung  wenigstens  me.  belege  mich  gegenüber  der  ableitung 
ae.  ane  manegu  >  ne.  a  many  ablehnend  verhalte  und  vor  der 
band  es  vorziehe,  das  letzere  anzusehen  als  das  unlogische 
ergebnis  einer  iui  übrigen  sehr  naheliegenden  angleichung  an 
das  von  alter  zeit  her  geltende  a  feiv  =  'einige  wenige'. 
Auch  das  in  diesen  ersten  belegen  unser  many  begleitende 
grete  darf  uns  in  dieser  ableitung  nicht  ÜTe  machen:  es  ist 
nicht  die  fortsetzung  eines  das  ae.  manegu  begleitenden  attri- 
butes,  sondern  ist  aufzufassen  als  in  gleicher  linie  stehend  mit 
dem  bekannten  a  small  feiv,  a  good  feiv  u.  ä.  und  offenbar  von 
diesem  zugleich  mit  dem  indefiniten  a  übernommen;  sieh  unten 
few  §  269  f. 

Weitere  belege  sind: 

I  do  knoto  a  many  fools  Sh. ,  Merch.  in  5,  73 ,  a  many  vierry  men 
ifl.,  As  I  1,  121,  told  of  a  many  thousand  warlikc  French  id.,  Johu  IV  2, 
199,  you  bear  a  many  (seil,  stars)  superßuottsly  id.,  H  5  III  7,  179,  o  many 
poor  men's  lives  ib.,  lY  1,  127,  Ä  care-crazed  mother  of  a  many  children 
id.,  K  3  ni  7,  184. 

Like  a  many  of  these  lisping  hawthorn-huds  id.,  Wives  EU  3,  60,  a 
many  of  your  horsemen  id.,  H  5  TV  7,  88. 

§  258.    Auch  das  Shaksperesche  the  many,  in  welchem 
man   gleichfalls    einen    direkten   nachkommen    jenes   ae.  seo 


199 

manegu  hat  erblicken  wollen,  ist  meiner  ansieht  nach  falsch 
gedeutet  worden.  Es  ist  nichts  als  eine  analogiebildiing  zu 
the  great,  the  good  u.  ä,,  das  heisst  ein  vom  bestimmten  artikel 
begleitetes  substantiviertes  adjektiv  in  pluralischem  sinne. 
Auf  den  pluralischen  bezug  {they,  them)  will  ich  kein  allzu- 
grosses  gewicht  legen.  Er  könnte  sich  auch  bei  einem  kollek- 
tivum  einstellen.  Wichtiger  jedoch  ist,  dass  auch  von  diesem 
the  mmiy  in  vor-ne.  zeit  bis  jetzt  sich  noch  kein  beispiel  hat 
nachweisen  lassen. 

But  the  many  will  he  too  chül  and  tender,  and  they  'II  he  for  the 
floivery  ivay  that  etc.  All's  IV  5,  55,  The  clothiers  all,  not  able  to  maintain 
The  many  to  them  longtng,  have  put  off  The  spinsters  etc.  H  8  I  2,  32,  For 
the  mutable,  rankscented  many ,  let  them  Eegard  me  as  I  do  not  flatter, 
and  Therein  hehold  themselves  Cor.  III 1,  66  (o.  edd.  Meyny). 

§  259.  Die  Schreibung  verschiedener  folios  meyny  statt 
many  hat  eine  anzahl  von  grammatikern  auf  den  gedanken 
gebracht,  auch  dieses  romanische  wort  könnte  sich  mit  dem 
einheimischen  many  gekreuzt  und  letzterem  zur  Substantivierung 
mit  verholfen  haben.  Ich  glaube  jedoch,  dass  auch  dies  zurück- 
zuweisen ist,  da  wir  diese  Schreibung  auch  dort  finden,  wo 
das  wort  unzweideutig  als  adjektiv  bezw.  als  substantiviertes 
adjektiv  fungiert,  wir  es  also  offenbar  lediglich  mit  einer 
orthographischen  Variante  zu  thun  haben.  Wie  diese  Variante 
genetisch  sich  erklärt,  dies  zu  entscheiden  muss  ich  den  laut- 
historikern  überlassen. 

ne.  such  Incident^^  and  maynie  other  Fl. 's  Leseb.  348  (a.  1540),  to'  mayni 
delays  ib.  349,  there  he  mayni  moo  handes  assemblid  in  almayne  ib. 

§  260.  Als  ungeschlechtiges  Substantiv  lässt  sich  manig 
nur  sehr  selten  beobachten. 

ae.  peah  hine  dysige  men  on  manig  dcelan  Boeth.  186,  6.  Es  ist  dies 
eine  Übertragung  aus  der  bei  twa,  preo  etc.  üblichen  konstruktion.  Ebenso 
scheint  es  gebraucht  in :  he  ....  oft  lange  ana  scet  swigemle  müde  ae  mid 
inneiveardre  heortan  monig  mid  htm  sprecende  Beda  II  9  (z.  994),  doch 
könnte  hier  auch  die  endungslose  form  des  plurals  vorliegen  (Sievers,  Gramm. 
§  296  anm.  1) ;  das  original  hat :  midta  secum  conloquens. 

§  261.  Schwieriger  ist  die  auffassung  des  many  in  dem 
ne.  belege  yet  are  ive  many  fewer  than  he  Leicester  Corresp.  40. 
Da  es  hier  mit  miich  wechselt  (z.  b.  in  ne.  tnoche  fewer  of  these 
matters  Suppl.  of  the  Commons  51),  könnte  many  hier  das  neu- 


200 

trale  Substantiv  im  absoluten  akkusativ  sein  =:  'um  vieles', 
dieselbe  konstruktion  also,  der  wir  oben  bei  any  (§  109)  be- 
gegneten. Da  jedoch  in  diesem  falle  für  die  spräche  kein 
triftiger  grund  vorlag,  von  der  Verwendung  des  dem  sinne 
nach  völlig  identischen  mucli  abzugehen,  so  dürfte  hier  eine 
andere  deutung  vorzuziehen  sein.  Ich  erkenne  in  dem  hier 
gebrauchten  many  den  ausdruck  eines  sich  überschiessenden 
strebens  nach  logik  und  deutlichkeit.  Das  zumeist  abstrakta 
und  Stoffnamen  qualifizierende  much  schien  diesem  streben  bei 
kollektiven  begriffen  nicht  mehi'  am  platze  und  so  ersetzte  man 
es  hier  dui'ch  den  gleichfalls  im  absoluten  akkusativ  stehenden 
plural  von  many.  Der  sinn  deckt  sich  also  mit  dem  der 
konstruktion  tve  are  fewer  by  many  =  'wir  sind  viele  (d.  i. 
'um  viele')  weniger'. 

§  262.  Die  Stellung  des  possessivums  zwischen  pronomen 
und  Substantiv,  die  bei  Shakspere  mehrfach  nachgewiesen  ist, 
kann  aus  zwei  quellen  stammen.  Entweder  von  dem  unbe- 
stimmten artikel,  der  ausnahmslos  diese  Stellung  einnimmt; 
oder  von  einer  anzahl  anderer  indefinita,  welche  das  possessivum 
in  der  gleichen  Stellung  von  alters  her  zu  sich  nehmen,  oder 
doch  zu  sich  nehmen  können.  Derartige  indefinita  sind  z.  b. 
all,  feiv,  any,  half,  both  und  von  später  angeglichenen  other, 
certain,  divers. 

ne.  he  hath  sent  me  an  earnest  inviting,  tvhich  many  my  near  occasions 
did  urge  me  to  put  off  Sh.,  Tim.  III  6,  11,  The  death  of  Fidvia,  tcüh  more 
urgent  touches,  Do  strongly  speak  to  tts;  but  the  letters  too  Of  many  our 
contriving  friemls  in  Eome  Petition  iis  at  home  id.,  Ant.  I  2,  189. 


Feola  >  feie. 

§  263.  Das  substantivierte  neutrale  adjektiv  feola  = 
'vieles'  dürfte  eigentlich  nur  als  Substantiv  vorkommen.  Koch, 
Mätzner  und  Bosworth-Toller  kennen  es  auch  nur  als  solches 
und  diese  älteste  konstruktion  lässt  sich  bis  gegen  ende  des 
Frme.  nachweisen. 

feie  gere  OEH.  p.  35,  feoh  Icinelonde  La^.  III  4,  feole  oÖre  godere  werke 
OEH.  p.  9,  Sunnen  seouene  pat  bringep  vt  of  heonene  Sivipe  vele  manne 
Mise.  75. 

§  264.  Auch  dort,  wo  es  (wie  bei  anderen  indefiniten  so 
oft)  seinem  rektum  nachgestellt  ist,  könnte  mfin,  obgleich  beide 
im  gleichen  kasusverhältnisse  stehen,  feola  doch  noch  als  im 
logischen  sinne  substantivisch  gebraucht  auffassen,  wenigstens 
bis  zu  dem  Zeitpunkt,  wo  die  im  vorigen  §  behandelten  formen 
sich  verlieren,  das  heisst,  die  genitivische  auffassung  im  sprach- 
bewusstsein  schwindet.  Diese  konstruktion,  die  sich  formell 
bis  in  das  ME.  verfolgen  lässt,  hat  gleichfalls  ein  hohes  alter. 
Wir  dürften  ihre  existenz  sogar  für  die  vorlitterarische  zeit 
annehmen,  wenn  wir  beweisen  könnten,  dass  jener  gotische 
beleg,  auf  den  ich  zufällig  stiess,  auf  mehr  beruht  als  auf 
einer  wörtlichen  Übersetzung. 

got.  Jah  pata  taujandans  gahiJcun  managein  fisJce  filu  Luc.  5,  6  aus 
xal  xovxo  noojaavvft;  ovri/<?.eiaav  7t?.rj&oq  iy&vojv  7io?.v. 

ae.  forpam  Öe  pa  Judeiscan  fela  gelyfdon  on  urne  hcelend  Ags.  Pr. 

ni  66 ,  min  heort  gebad  hearm-edivit  feala  Ps.  68,  2t ,   ic  ivolde  pe 

syllan  ....  swa  gold  swa  sylfor  swa  fcela  swa  pu  woldest  Ags.  Pr.  III 
p.  182,  Ealle  pas  pyng  and  oÖre  fcela  .  ...  he  gefylde  ib. 

frme.  par  aros  (!)....  tviÖerheppes  feola  Laj.  1 18,  per  xceore  feondes 
to  fde  ib.  55. 

me.  Ase  huy  tvenden  in  heore  iceige,  Leouns  fale  huy  habbtdh  i-seige 
Kindh.  Jesu  1275,  Suche  stones  so  grete  and  so  fale  Rob.  of  Gl.  p.  14G,  ^er^ 
many  and  fale  Bari.  &  Jos.  1235,  lordships  feole  Alis.  Frg.  11,  icHh  hors 
aml  tvepenes  feie  Tristr.  1,  16 ,  dayes  feie  Ch.  II  306 ,  yeres  long  and  feie 
Court  of  L.  (Morris)  IV  6. 

§  265.  Trotzdem  lässt  sich  die  zweifellos  attributive  Ver- 
wendung schon  sehr  früh  nachweisen  und  dieser  gebrauch  nimmt 
so  schnell  zu,  dass  mit  eintritt  der  me.  periode  die  erinnerung 


202 

an  das  alte  genitivische  Verhältnis  dem  sprachbewnsstsein  ent- 
schwand. Diese  frühe  ausbreitung  des  attributiven  gebrauches 
ist  wohl  auch  der  hauptgrund,  dass  die  spräche  auch  nicht 
einmal  es  versucht  hat,  die  alte  genitivische  konstruktion  mit 
hilfe  der  neuen  mittel  (mit  of  oder  analyt.  genitiv)  zu  ersetzen 
oder  zu  verjüngen.  Aber  ebensowenig  hat  es  die  spräche  ver- 
sucht ,  die  neue  konstruktion  konsequent  durchzuführen ,  d.  h. 
das  attribut  feola  zu  einem  echten  adjektiv  zu  machen.  Zum 
wenigsten  hat  sich  bis  jetzt  keine  form  desselben  auffinden 
lassen,  welche  in  irgend  einer  weise  als  flexionsform  gedeutet 
werden  könnte,  eine  thatsache,  die  um  so  auffälliger  erscheint, 
als  die  spräche  vor  der  bildung  der  viel  ferner  liegenden 
Steigerungsflexion   nicht  zurückschrak   (me.  Tas  yow  2>ere  mi 

chevisaimce /  ivoivclie  hü  saf  fynly ,  J)aj  feler  liit  were 

Gaw.  1390,  J)ai  ars  feler  of  folke  Destr.  of  Troy  4869  (N.E.D.) 
u.  ö.). 

ae.  feola  gear  Beda  636,  19,  fela  pusend  manna  Oros.  268,  17,  fela 
witegan  hodcdon  Hom.  Th.  1358,  6,  and  wurden  da  fela  ojrcan  arcerde 
ib.  562,  29 ,  pa  icceron  pcer  siva  fela  gcreord  swa  etc.  ib.  22,  2'4 ,  ähnlich 
328,  23,  on  fela  pingan  Sax.  Chi-on.  1083. 

frme.  he  nam  gerne  of  pe  wiine  pe  weren  po  and  get  hien  mid  mannen: 
feioe  gode  and  feie  iiiele  OEH.  II 105  u.  ö. 

Dasselbe  gilt  von  den  folgenden  perioden:  niemals  weist 
feie  eine  adjektivische  flexion  auf  und  doch  richten  sich  die 
prädikate  nicht  nach  ihm,  sondern  nach  dem  es  begleitenden 
Substantive. 

Nach  dem  N.  E.  D.  ist  der  letzte  beleg  des  Wortes  der 
folgende : 

ne.  So  feie  shippes  this  yeere  tlm-e  xvare,  That  moch  lasse  for  vn- 
freyght  they  bare  Hakluyt,  Voy.  I  201  (a.  1598). 

§  26G.  Sonst  ist  nur  noch  die  adverbielle  Verwendung 
von  feola  im  sinne  von  'viel',  'sehr'  zu  bemerken. 

ae.  p(Br  pu  findan  mihi  fela-synnigne  secg  Beow.  1379. 
me.  He  bounden  htm  so  feie  sore  Havel.  2442  (N.  E.  D.). 
ne.  The  beere,  That  they  drinkcn  feele  too  good  chepe  Hakl.,  Voy.  1 192 
(N.  E.  D. ;  für  mehr  belege  sieh  ebenda). 


Feawe  >  few. 

§  267.  Der  dem  got.  fatvai  regelreclit  entsprechende 
nom.  pl.  feawe  ist  in  erster  linie  adjektiv  und  kann  erst  von 
ihm  aus  die  qualität  eines  Substantivs  erlangen.  Das  neben 
femve  sich  im  Wests,  findende  featva  verdankt  sein  -a  einer 
angleichung  an  fela.  Femve  bezw.  femva  kontrahiert  regel- 
recht zu  fea,  eine  form,  die  gleichfalls  schon  im  besten  AE. 
vorkommt.  Für  das  nordme.  fa  fo  wird,  da  das  "wort  im.  Nordh. 
bis  jetzt  nicht  nachgewiesen  ist  und  der  vokal  den  ae.  Ver- 
hältnissen nicht  entspricht,  an.  herkunft  angenommen. 

Von  femve  sind  kasusformen  häufig,  auch  schwache  (meist 
nach  pronominalen  attributen).  Der  ne.  genitiv  feives  in  They 
are  hut  feive,  hui  onles  ye  mioyde  tlie  smne  feives  companie 
Coverdale,  Erasm.  Par.  2  Cor.  VI  17  (a.  1549)  (N.E.D.)  als  er- 
satz  des  ae.  fcam  bezw.  femvena  ist  aufzufassen  wie  die  das 
ae.  ttveg{r)a,  heg{r)a  ersetzende  me.  genitive  tiveyes,  bothes  §  189. 

Auch  Steigerungsformen  sind  vorhanden.  Für  den  Super- 
lativ führt  Bosworth-Toller  einen  ae.  beleg  an  und  der  kom- 
parativ ist  sogar  schon  im  Got.  zu  finden. 

§  268.  Die  adjektivische  Verwendung  und  die  als  ge- 
schlechtiges Substantiv  bieten  zu  bemerkungen  keinen  anlass. 
Umsomehr  die  Verwendung  des  pronomens  als  ungeschlechtiges 
Substantiv.  Da  uns  nur  pluralische  formen  überliefert  sind,  so 
müsste  eine  derartige  Verwendung  eigentlich  unmöglich  sein. 
Allein,  wenn  ich  auch  auf  die  so  naheliegende  gleichstellung 
von  ae.  fea  mit  got.  fau  verzichte,  weil  sie  sich  durch  sonst 
nichts  stützen  lässt,  es  wäre  doch  denkbar,  dass  ae.  feaiva  von 
fela  nicht  nur  seinen  endvokal,  sondern  auch  seine  Verwendung 
als  neutrales  Substantiv  übernommen  hätte.  Eine  formelle 
angleichung  muss  ja  doch  leicht  eine  begriffliche  angleichung 
herbeiführen.  Ausserdem  musste  diese  Verwendung  durch  den 
einfluss  des  synonyms  lyt  (lyt  manna  u.  ä.)  in  nicht  geringer 
weise  begünstigt  werden.    Ob  das  hier  der  fall,  lässt  sich  leicht 


204 

nachweisen  an  der  hand  der  von  feawa  als  Subjekt  regierten 
Verben  und  deren  formen.  Findet  sich  auch  nur  ein  einziges 
mal  in  diesem  falle  der  siugular,  so  ist  die  logische  gleichheit 
von  feawa  mit  feola  über  allen  zweifei  bewiesen.  Denn  aus 
welcher  denkbaren  Ursache  könnte  wohl  das  von  uralter  zeit 
her  pluralische  fcaive  einen  singularischen  sinn  annehmen?! 
Und  in  der  that  sind  derartige  belege  zu  finden. 

Feawa  Öara  manna  mihte  heon  eardfceste  Oros.  5,  4,  pe  swipe  feawa 
manna  a  ongit  Bo.  108,  1. 

Umgekehrt  ist  es  wohl  denkbar  und  ist  sogar  etwas  sehr 
gewöhnliches,  dass  Wörter,  die  der  form  nach  Singular  sind, 
dennoch  wie  plurale  behandelt  und  verwendet  werden  eben 
wegen  des  pluralischen  gehaltes,  den  sie  besitzen.  Und  des- 
halb können  gegen  meine  obige  ausführung  durchaus  nichts 
beweisen  belege  wie :  Hira  feaiva  on  iveg  comon  Sax.  Chron. 
918,  feaiva  synt  gecorene  Math.  20,  16, 

§  269.  Von  diesem  gebrauche  des  feaica  als  ungeschlech- 
tiges  Substantiv  aus,  müsste  sich  nun  leicht  die  Verbindung 
desselben  mit  dem  unbestimmten  artikel,  wie  sie  in  dem  heute 
so  gebräuchlichen  a  few  vorliegt,  erklären  und  entwickeln 
lassen.  Ist  dies  doch  die  einzige  art  der  Verwendungen  des 
feiü,  welche  seine  Verbindung  mit  diesem  artikel  zu  ermög- 
lichen scheint,  nämlich  die  siugularisch-neutrale.  Hier  stellt 
sich  jedoch  eine  Schwierigkeit  ein,  der  wir  hier  am  wenigsten 
zu  begegnen  erwarteten.  Je  mehr  wir  uns  dem  AE.  nähern, 
um  so  mehr  nimmt  der  unbestimmte  artikel  eine  gestalt  an, 
die  der  neutralen  form  nicht  entspricht.  Schon  gegen  ende 
des  13.  jahrh.  treffen  wir  auf  die  form  ane:  Jesus  har  ane 
fetve  Otene  in  [h]is  hond  and  caste  hcom  in  a  feld  Kindh.  Jesu 
984 — 5,  ähnlich  986  (der  form  nach  könnte  otene  der  gen.  pl. 
ätena  sein ;  allein  auch  der  nom.  pl.  ist  otene,  sieh  v.  994,  doch 
dies  ist  für  unsere  frage  gleichgiltig) ,  eine  form,  welche  das 
Frme.  in  Orms  mundart  bestätigt:  off  Judewisshe  follc  .... 
ane  fcewe  Orm.  19761.  Und  gehen  wir  gar  auf  das  AE.  zurück, 
so  finden  wii'  hier  die  flexion  in  einer  deutlichkeit ,  die  jeden 
zweifei  ausschliessen  muss.  Die  beiden  einzigen  bisher  ent- 
deckten belege  sind :  atid  ane  feawa  he  geheold  mid  hini  sylfutn 
Aelfric,  Hom.  II  158,  33  =  ein  paar  (seil,  mönche !) ,  gyt  ane 
feawa  dagas  id.,  Gram.  30,  3. 


205 

"Welcher  art  ist  nun  dieses  awe?  Neutral  kann  die  form 
nicht  sein.  Aber  feminin,  wie  sie  äusserlich  wohl  sein  könnte, 
ist  sie  sicher  auch  nicht.  Die  substantivierte  form  von  fea 
lautet  feanys,  ein  femve  feawa  im  sinne  von  Wenigkeit  ist  sonst 
unbekannt.  Ist  aber  die  form  auch  nicht  feminin  (d.  h.  singu- 
larisch  feminin),  so  könnte  sie  nur  noch  eines  sein,  nämlich 
pluralisch.  Aber  wie  sollte  wohl  der  unbestimmte  artikel  dazu 
kommen,  einen  plural  zu  bilden  ? !  Nun  unmöglich  ist  dies  nicht. 
Selbst  wenn  ich  von  anderen  sprachen  hier  absehe,  und  mich 
nur  auf  das  Englische  beschränke,  kann  ich  doch  verweisen 
zunächst  auf  den  ganz  gewöhnlichen  pluralischen  gebrauch  von 
nein  (§  85  a),  also  dem  negierten  unbestimmten  artikel.  Aber 
auch  an  selbst  finden  wir  recht  oft  pluralisch  gebraucht  und 
zwar  wenn  es  in  der  bedeutung  'allein',  'einzeln'  (§  24)  gebraucht 
ist.  Und  nun:  diese  bedeutung  'einzelne',  oder  eine  leichte 
abschattierung  davon,  'einige',  hat  ane  auch  hier.  Die  be- 
deutung von  ane  featva  ist  also  'einzelne  (oder  einige)  wenige' 
und  die  funktion  von  an  hier  ist  völlig  identisch  mit  der  von 
stwi  in  der  Verbindung  von  zahl-  und  massbegriffen  (§  92). 
Von  hier  aus  können  wir  noch  einen  kleinen  abschweif  machen : 
Ein  ae.  *sume  featve  giebt  es  nicht;  es  giebt  aber  auch  kein 
ae.  *awe  ten.  Die  funktion  von  ane  ist  in  beiden  fällen  die- 
selbe. Ist  es  nun,  frage  ich,  etwas  so  unnatürliches  anzu- 
nehmen, dass  diese  beiden  Wörter  im  ME.,  diesem  sprachlichen 
hexenkessel,  ihre  stellen  tauschten  bezw.  tauschen  konnten.  Ob 
es  ein  me.  some  fewe  giebt,  weiss  ich  nicht.  Es  konnte  es 
jedenfalls  geben  (vgl.  Shakspere's  some  few !),  denn  es  ist  ebenso 
klar  verständlich  wie  a  feive.  Dass  es  aber  ein  me.  a  ten,  a 
fourteen  etc.  giebt,  ist  sicher.  Und  hier  nun  haben  wir  mit 
einem  male  den  aufschluss  über  die  herkunft  und  den  genauen 
begrifflichen  gehalt  des  heute  ebenso  gewöhnlich  gebrauchten 
wie  in  seiner  funktion  rätselhaften  unbestimmten  artikels  bei 
kardinalzahlen.  In  a  fiftecn  miles  u.  ä.  ist  a  ein  indefinites 
pronomen  im  plural  in  der  bedeutung  'einige'.     Sieh  oben  §  19. 

Hier  haben  wir  auch  die  erklärung,  warum  a  fifteen  bisher 
nur  bis  ins  ME.  hat  zurückgeführt  werden  können.  Der  grund 
ist  der,  dass  der  sinn  'einige'  in  Verbindung  mit  kardinalzahlen 
im  AE.  regelrecht  durch  das  indeflnitum  suiu  dargestellt  wurde. 
Denn  in  dem  belege  an  flftig  scalmas  Aeöelst.  3,  3  ist  fiftig 
neutrales  Substantiv,  das  in  der  bekannten  weise  (vgl.  §§  265 ; 


206 

324  u.  a.)  ursprünglich  regens  des  folgenden  Wortes,  später  in 
loser  apposition  mit  ihm  verknüpft  wurde.  Das  ganze  heisst 
also:  eine  fünfzig -zahl  von  psalmen  und  zwar  nicht  mehr 
und  nicht  weniger  als  fünfzig  psalmen.  Und  dies  ist  der 
einzige  ae.  beleg  für  die  Verwendung  der  kardinalzahl  mit 
dem  unbestimmten  artikel. 

Anm.  Im  N.  E.  D.  s.v.  a  finde  ich  soeben  die  bisher  übersehene  be- 
merkung:  "OE.  ane  feawa  (rtxe  plural  =  sowe)  :  Ane  feaiva  tcorda 
Gosp.  Nicod.  5  (a.  1000)".  Da  eine  begründung'  oder  erkläruug  dieser 
aiiffassung  nicht  beigegeben  ist,  so  kann  ich  nicht  umhin,  zu  glauben, 
dass  dieselbe  lediglich  auf  einer  Vermutung  beruht,  die  ich  aller- 
dings als  eine  sehr  glückliche  bezeichnen  muss.  Eben  wegen  des 
mangels  jener  begründung  lasse  ich  das,  was  ich  oben  geschrieben, 
genau  so  stehen,  wie  ich  es  zuerst  geschrieben  habe.  Es  soll  jener 
seltsamen  erscheinung  zur  begründung  und  erklärung  dienen  und 
zugleich  dazu  beitragen,  die  auffassung  derselben  sicherer  und 
zweifelloser  zu  machen.  Denn  wenn  zwei  forscher  auf  verschie- 
denen wegen  zu  demselben  resultate  gelangen,  so  hat  dies  einen 
ganz  anderen  wert,  eine  höhere  glaubwürdigkeit,  als  wenn  nur  ein 
einziger  es  erschlossen  hat. 

§  270.  Xe.  bezw.  mod.  erweiterungen  dieses  gebrauches 
liegen  vor  in  a  faithful  feiv  u.  ä.,  a  feiver.  Aber  alle  diese  sind 
nichts  als  ergebnisse  einer  Verwechselung  des  (pluralischen) 
indefinitums  mit  dem  (singularischen)  artikel ;  wir  haben  also  in 
diesen  feiv  oder  fetver  nicht  mehr  einen  plural,  sondern  einen 
Singular  zu  erkennen.  Als  regelrechte  konsequenz  dieses  Irrtums 
bildet  man  an  stelle  des  richtigen  tJwse  feiv  jetzt  ein  that  feiv. 

§  271.  Das  eindringen  von  feiv  in  die  Sphäre  von  little 
wird  also  durch  das  eben  besprochene  a  feiv  nicht  erklärt.  Für 
dieses  eindringen  gab  es  zwei  bequeme  wege,  von  denen  ent- 
weder beide  oder  nur  einer  benutzt  wurde.  Welcher  von  diesen 
beiden  fällen  hier  vorliegt,  lässt  sich  mit  genauigkeit  nicht 
erkennen ,  auch  aus  dem  reichen  belegmaterial  des  N.  E.  D. 
nicht,  das  sich  ja  besonders  bemüht,  die  art  der  berührung 
von  feiv  mit  little  aufzuzeigen.  Soviel  lässt  sich  aber  auf  grund 
dieses  materiales  schon  jetzt  sagen,  dass  zu  der  bemerkung  des 

N.  E.  D.:    "a  feiv  ....  =  'a  good  hü'   [Perh.  orig.  a 

Comic  Gallicism,  after  Fr.  im  peuy  durchaus  kein  anlass  vor- 
liegt; auch  für  die  ironische  Verwendung  nicht,  die  ja  einer 
jeden  modernen  spräche  in  diesem  falle  so  überaus  nahe  liegt. 

Das  eindringen  des  ursprünglich  nur  bei  pliu-alen  appella- 


207 

tiven  berechtigten  few  in  den  bereich  von  little,  small  konnte 
geschehen  zunächst  auf  dem  wege  über  die  jenem  so  nahe 
stehenden  collectiva.  Und  von  hier  bis  zu  den  dem  little  zu- 
fallenden Stoff namen  und  abstrakten  ist  ja,  wie  wir  bei  ver- 
schiedenen gelegenheiten  gesehen  haben,  nur  ein  schritt.  Die 
ersten  schritte  auf  diesem  wege  erkennen  wir  deutlich  an  den 
ältesten  belegen  des  N.  E.  D. :  Ä  feive  Cruddes  and  Craym 
Piers  PL  etc. ;  The  Buc  of  Excestre  and  other,  with  a  few  mayne 
Paston  L.  etc.  Aelter  ist  der  in  Mätzner's  glossar  augeführte 
beleg :  The  Cane  rood  ivith  a  feive  meynee  Maund.  p.  226.  Das 
wort  cruddes  scheint  allerdings  auf  den  ersten  blick  ein  stoff- 
name.  Der  plural  zeigt  jedoch  deutlich,  dass  cruddes  ursprüng- 
lich die  (in  der  milch  schwimmenden)  quarkbrocken  bedeuteten. 

§  272.  Der  zweite  weg  war  der  folgende :  ae.  lyt  war  in 
mehrfacher  beziehung  synonym  mit  feaiva:  die  ausdrücke  lyt 
manna,  feawa  manna,  mid  lyt  ivordum,  mid  feaivum  ivordum 
sind  logisch  völlig  gleichwertig.  Konnte  aber  das  letztere  für 
das  erstere  in  einigen  seiner  beziehungen  und  bezeichnungen 
eintreten,  so  lag  die  Versuchung  nahe,  es  auch  in  seinen  übrigen 
beziehungen  und  bezeichnungen  für  das  erstere  einzusetzen. 
Dies  bezieht  sich  zunächst  auf  die  adverbielle  Verwendung  von 
lyt,  weiterhin  aber,  da  im  laufe  der  me.  zeit  lyt  von  little  ver- 
drängt wurde,  auch  auf  dieses  letztere. 

§  278.  Der  adverbielle  gebrauch  von  ae.  feawe  lässt  sich 
allerdings  bis  jetzt  nicht  nachweisen.  Aber  schon  im  Frme. 
scheint  er  vorzuliegen  in :  An  hundred  ger  and  .  XXX .  mo, 
Have  ic  her  drogen  in  iverlde  ivo,  dug  Öinlied  me  öor  offen  fo 
Gen.  &  Ex.  2401 ,  also  in  der  redensart  littet  thynken  (leiten, 
teilen)  of  Für  spätere  belege  sehe  man  das  N.  E.  D.  Der 
gebrauch  gehört  den  dialekten  oder  der  niederen  unterhal- 
tungssprache  an. 

§  274.  Für  die  Verkürzung  von  in  feiv  ivords  [ae.  {mid) 
feaivum  wordum  Boeth.  42,  31  u.  ö.]  zu  in  feiv  bringt  jetzt  das 
N.  E.  D.  als  ältesten  beleg :  To  say  all  in  feiv ,  they  refused 
the  name  Jewell,  Def.  Apol.  (1611)  116  (a.  1565). 


Mycel  —  much. 

§  275.  Dies  pronomen  bietet  des  interessanten  nur  sehr 
wenig.  In  erster  linie  'gross'  bedeutend  entwickelt  es  aus 
seinen  Verbindungen  mit  stoffnamen  und  abstrakten  den  sinn 
eines  indeflnitums  'viel'.    Nur  dies  geht  uns  hier  an. 

ae.  7  weardpa  mid  mycclum  loine  fordruncen  Dial.  Greg.  r\^  33,  p.  308, 
16  aus  muUoqiie  vino  inehriatus;  da  com  micel  tvynswn  stenc  Skrine  91,  28, 
ge  saicap  micel  sced  and  ripap  litel  Deut.  28,  38,  micel  mennisc  Hom.  Th. 
I  20,  21,  micel  gans  ib.  182,  15. 

Daher  auch  beim  plural:  des  man  ivyrcÖ  mycele  tacna  John  11,  il  aus 
multa  Signa;  we  icorhton  mycle  viyhta  Matth.  7,  22  aus  virtutes  midtas. 
fnne.  muchel  folc  Laj.  I  24,  muche  lond  id.  I  7,  muche  luue  Hali  M.  27. 
Daher  auch  beim  plural,  obwohl  nur  sehr  selten:  mucliele  Castles  heo 
bigunnen  Laj.  1 117,  text  B  many. 

Vom  ME.  an  schränkt  sich  der  gebrauch  von  muche  dergestalt  ein, 
dass  es  nur  noch  die  masse  =  'viel'  bezeichnet. 

Anm.  Die  von  Koch  angeführten  belege  me.  Muche  ping  tce  ahbep 
yseye  Eob.  of  Gl.  6390,  Thise  olde  folk  can  mochil  thing  Ch.  11236, 
denen  man  zufügen  könnte  me.  he  tolde  lohere  he  hadde  he,  And 
mache  pyng  pat  he  hadde  see  Er.,  H.  S.  1383,  spme.  and  I  herde 
meche  thynge  more  thanne  my  mayster  toryteth  un  to  yotv  of  Pastou 
L.  I  150  bieten  muche  =  'gross',  da  miiche  ping  (vgl.  §  379  und 
§  381)  ganz  offenbar  die  nachbildung  des  bekannten  afrz.  grant  cose 
ist.  Fraglich  aber  ist  die  sache  bei:  He  hath  to  day  taught  us  so 
mochil  good  Ch.  II  277  =  viel  gutes?  Und  ebenso  bei:  What 
schulde  I  .  .  .  hesy  me  to  teile  yoiv  the  names  Of  orpiment,  hrent 
hones,  yren  sqiiames  ....  And  of  moche  other  thing  ivhat  that  ther 
was  ?  id.  III  52 ,  andere  hdschrr.  which  für  what.  Hier  scheinen 
kreuzungen  von  mochel  <  grant  und  mochel  =  'viel'  vorzuliegen 
=  'von  vielem  anderen'. 

Und  in  dem  ebenfalls  von  Koch  beigebrachten  ne.  3Iuch  thanks 

Sh.,  Err.  Y  1,  392   steht  much,   obzwar  formell  auffällig,   so  doch 

logisch  ganz  richtig,   da  thanks  singulare  bedeutung  hat;    vgl.  a 

liberal  thanks  id.,  Ant.  II  6,  48,   that  thanks  id.,  Cor.  V  1,  46,   little 

thanks  id.,  Merch.  IV  1,  288  =  'wenig  dank'. 

Doch  zeigt  sich  auch  im  NE.  much  noch  in  alter  weise  in  einigen 

wenigen  fällen  wie  in  Thou  hast  much  goods  laid  np  for  many  years  Luke 

12,  19  aus  multa  bona ;    Edom   came   out  against  him  with  much  people 

Numb.  20,  20. 


209 

Wie  \'iel  zu  der  entsteliimg  des  sinnes  'viel'  die  in  an- 
deren fällen  nicht  selten  zu  beobachtende  nie.,  ja  zum  teil 
schon  ae.  verkennung  der  ae.  konstruktiou  von  mycel  als  neu- 
tralem Substantiv  (=  ein  grosses,  d.  h.  ein  grosser  teil)  mit 
partitivem  genitiv  beigetragen  hat,  lässt  sich  mit  Sicherheit 
nicht  feststellen. 

In  belegen,  wie  Peer  fonvearp  micel  Alexandres  heres  Oros. 
134,  33,  Jjeceapode  ge  Öus  micel  landes?  Hom.  Th.  I  316,  32, 
wii'd  der  genitiv  wohl  noch  lange  als  solcher  kenntlich  ge- 
blieben und  daher  leicht  auf  neue  weise  ersetzt  worden  sein. 
Es  gab  aber  eine  menge  Substantive,  in  denen  der  genitiv 
weniger  leicht  zu  erkennen  war.  Sie  mussten  dem  Mittel- 
engländer leicht  als  regentien  des  sie  begleitenden  mycel  er- 
scheinen und  damit  musste  das  letztere  den  uns  hier  beschäf- 
tigenden indefiniten  sinn  erhalten. 

§  276.  Auch  die  adverbiell  verwendeten  kasus  können 
nur  wenig  Interesse  erregen,  denn  in  allen  heisst  mycel  eher 
'ein  grosses'  als  'viel'  oder  'sehr'. 

So  beim  genitiv  =  'um  ein  grosses'. 

ae.  se  Icece  biß  micles  to  healcl  Cura  P.  61,  2. 

fnne.  feie  fon  wulleö  sico  clon  ....  and  vuirjen  mucheles  pe  eöere, 
gef  etc.  OEH.  II 193. 

lue.  this  hryd  .  .  .  .  is  not  mecheles  inore  than  an  egle  Maund.  ji.  48. 

§  277.    Beim  dativ. 

ae.  Ealle  micclum  öces  wundrodon  Hom.  Th.  1,  42. 

Beim  instrumental  =  'um  ein  grosses'. 

ae.  he  ivces  micle  Öe  bliÖra  Boeth.  9,  63,  noht  mich  cer  Beda  4,  23,  ic 
pegnum  dinum  dyrnde  and  sylfum  Öe  siviÖost  micle  Csedm.  129  =  'gerade 
am  meisten'  =  mod.  miich  the  most. 

frme.  miede  mare  genge  Orm.  19565. 

me.  moclie  is  that  on  more  than  that  other  Pop.  Sc.  7. 

§  278.    Beim  akkusativ  =  'ein  grosses'  =  'viel'. 

ae.  micel  ic  gedeorfe  Coli.  Monast.  Th.  20,  25  aus  multum  lahoro. 

Dies  ist  das  ne.  mod.  much  in  seiner  gewöhnlichen  adver- 
biellen  funktion. 


E.  Einenkel,  Das  ludeCnitum.  j.4 


mare  (ma)  >  more  (moe). 

§  279.  Die  eutwicklimg-  des  ae.  adjektivs  mara  und  der 
ae.  adverbien  mare  und  ma  zu  den  me.  indefiniten  pronominen 
more  und  mo  und  die  Verdrängung  des  letzteren  durch  das 
erstere  im  NE.  bildet  eines  der  schwierigeren  kapitel  der 
englischen  Sprachgeschichte. 

Allerdings  konnte  schon  das  ae.  adjektiv,  das  ja  allgemein 
die  bedeutung  'grösser'  besass,  die  geltung  eines  'mehr'  'plus' 
erhalten,  wenn  es  mit  stoffnamen,  kollektiven  und  abstrakten 
verbunden  wurde.  Die  Schwierigkeit  liegt  nur  darin,  dass  die 
fragliche  neue  geltung  sich  nur  sehr  schwer  dergestalt  nach- 
weisen lässt,  dass  die  ältere  bedeutung  völlig  ausgeschlossen 
wäre. 

Mit  beiseitelassung  der  gewöhnlicheren  belege  ist  wohl 
in  einem  belege  wie  siva  hattra  sumor  siva  mara  ])imor  and 
liget  on  geare  Pop.  Treat.  p.  19  dem  mara  die  bedeutung  'mehr', 
'häufiger'  viel  natürlicher.  Aber  ein  sinn  wie  'grösser',  'stärker', 
'gewaltiger'  ist  darum  doch  nicht  völlig  unmöglich.  Ebenso 
wahi^scheinlich  ist  der  sinn  'mehr'  in:  ])a  licedenan  pritigum 
sida  mare  tveorod  hcefdon  Beda  III,  24  (2760),  aber  das  lat. 
original  majorem  .  .  .  exercitum  beweist,  dass  hier  doch  'grösser' 
gemeint  ist. 

Für  die  in  frage  stehende  entwicklung  des  me.  indefiuitums 
dürfre  das  ae.  adjektiv,  wenn  es  überhaupt  in  frage  kommen 
darf,  einen  sehr  unsicheren  ausgaugspunkt,  eine  sehr  schwan- 
kende basis  bilden. 

§  280.  Einen  viel  festeren  Untergrund  bekommen  wir, 
wenn  wir  nicht  vom  adjektiv  mara,  sondern  von  dem  sub- 
stantivierten neutrum  mare  ausgehen  und  zwar  zunächst  in 
seiner  funktion  als  adv^erb. 

Unter  den  verschiedenen  Stellungen,  die  dies  adverb  ein- 
nehmen kann,  bemerken  wir  auch  eine,  die  es  in  unmittelbarer 


211 

naclibarscliaft  des  Objektes  zeigt  und  namentlich  seine  Stellung 
vor  dem  Objekt  ist  liier  für  uns  wichtig.  Beobachten  wir 
die  belege,  die  diese  Stellung  aufweisen  genau,  so  drängt  sich 
uns  der  eindruck  auf,  dass  die  beiden  ausdrücke  nicht  nur 
ein  äusseres,  sondern  auch  ein  inneres  band  verknüjjft,  dass 
das  ursprüngliche  adverb  an  der  Objektsfunktion  des  ihm 
folgenden  nomens  teil  hat,  dass  es  fast  als  attribut  dieses 
nomens  erscheint:  und  dieser  eindruck  wird  angesichts  der 
jüngeren  belege  geradezu  zur  gewissheit.  Ich  will  nicht  be- 
haupten, dass  sich  dieser  zustand  ohne  alle  anregung  von 
aussen  entwickelt  hat.  Für  das  heranrücken  des  adverbs 
mare  an  das  objekt  kann  das  adjektiv  mara  als  attribut 
massgebend  geworden  sein,  und  zwar  um  so  massgebender 
als  mit  dem  verblassen  der  endungen  das  erstere  von  dem 
letzteren  sich  nicht  mehr  deutlich  scheiden  liess. 

Und  was  das  neutrum  mare  als  Substantiv  angeht,  so  wird 
wohl  für  dessen  attributive  Verwendung  vor  dem  regierenden 
nomen  im  besonderen  noch  die  im  späteren  AE.  üblich  werdende, 
völlig  gleiche  Verwendung  des  substantivisch  gebrauchten  ad- 
verbs ma  vorbildlich  gewesen  sein,  dessen  erbe  ja  zu  einem 
teile  das  me.  mare  geworden  ist.  Aus  dem  ma  ivccter  und 
ma  crceft  des  späteren  AE.,  für  mehr  belege  sieh  unten,  musste 
zweifellos  ein  frme.  me.  mare  ivater  und  mare  craft  hervor- 
gehen und  zwar  in  derselben  identischen  bedeutung. 

Das  aus  ae.  mare  healpes  analytisch  entwickelte  more  of 
lielpe  führt  dagegen  nur  ein  künstliches  leben,  dass  wohl  nur 
durch  solche  fälle  erhalten  wird,  in  denen,  wie  bei  den  pro- 
nominen  Mt  pis  pat,  die  soeben  geschilderte  Umwandlung  nicht 
durchgeführt  werden  konnte:  his  (pisses,  ])ces)  mare  konnte 
nur  zu  more  of  Mt  {pis,  Jjat)  werden. 

ae.  forpan  Enstatius  hcefde  gecijdd  pam  cynge  pet  Mt  sceolde  beon 
mare  gylt  (mask. !)  pcere  burhwaru  ponne  his  Sax.  Chron.  (E)  1048,  die  un- 
gezwiiugenere  Stellung  wäre  mare  ponne  oder  wenigstens  mare  pcere  burh- 
icaru  gylt!  Hierher  gehört  sicher  auch  (da  mare  ==  'grösser'  dem  zu- 
sammenhange nach  völlig  ausgeschlossen)  der  beleg:  and  ic  pe  luelsige 
purh  pinne  god  .  .  .  pcet  pu  me  na  mare  yfel  ne  do  Ags.  Pr.  III  p.  177. 

frme.  we  ne  ma^en  .  .  .  halden  Crist  bibode,  Pet  is  us  pe  mare  hcrm 
OEH.  p.  21,  niüli  pe  na  mare  uuel  pen  pi  seolf  ivaldest  Jul.  p.  22. 

me.  With-oide  ani  more  lette  Kindh.  Jesu  137,  heore  picheres  weren 
to-broke,  pat  huy  ne  motaven  don  no{n)  more  note  Kindh.  Jesu  656,  Nabbep 
of  Jure  nammore  reupc  pen  heo  hadde  of  me  Jul.'*  194,  go  uorp  a  godes 

14* 


212 

name  7  go  siJcerliche,  uor  ße  deuelen  moice  do  pe  7ia(m)more  schäme  Pat's 
Fefff.  564,  Let  us  go  fortJi  withoiäen  more  speche  Ch.  11  237,  muUitudes  of 
folk  Hier  as  men  taken  more  reward  to  tlie  nombre  tlian  to  tJie  sapienee 
of  persones  id.  HI  162 ,  I  Jiave  as  noic  no  more  leyser  for  to  seye  id.  III  9, 
Atid  of  hire  werke  she  toke  no  more  kepe  id.  V330,  'Go'  quod  Jhesu 
Crist  'and  haue  no  more  tcille  io  do  synne  or  wilne  no  more  to  do  synne' 
ib.  34G,  die  erklärung  ist  selu"  bezeichnend  aber  auch  sehr  nötig,  denn  man 
könnte  sonst  auch  verstehen:  'habe  keinen  grösseren  (heftigeren)  willen, 
zu  sündigen';  was  ja  doch  heissen  würde:  'der  geringe  wiUe  zu  sündigen, 
den  du  gezeigt  hast,  ist  immerhin  entschuldbar'.  Anderwärts:  He  set  a 
strok  vpon  his  heued  That  he  ete  no  more  hred  Land  Troy  B.  6280,  sonst 
steht  in  dieser  redeusart  neuere  für  no  more! 

spme.  myn  onde  .  .  .  agreid  that  he  icold  make  no  more  siite  abought 
ü  Paston  L.  m  257. 

ne.  to  trouhle  yoii  with  no  more  suit  Sh.,  Merch.  I  2,  112. 

§  281.  Hiermit  yergleiclie  man  nun  die  Wandlung  der 
Stellung  des  adverbs  ma,  welche  der  des  adverbs  mare  ganz 
analog  sich  vollzieht. 

ae.  Ic  nelle  nan  word  ma  of  Öinum  mupe  gehyran  Xar.  -15,  23,  dies 
die  regelrechte  ae.  Stellung. 

frme.  (sehr  selten)  Monte  mo  hiveolpes  pen  etc.  A.  E.  p.  200,  monie 
ma  nmrhöen  pen  etc.  Kath.  1697. 

me.  (selten)  And  many  mo  othere  Piers  PI.  1107,  Let  ?<s  no  mo 
u-ordes  herof  make  Ch.  11  351. 

spme.  (gewöhnlich)  ivythout  eng  moo  icordes  Gas.,  Blanch.  p.  167,  6; 
177,  35;  184,  20. 

ne.  (gewöhnlich)  sir  R.  B.  and  sir  W.  C,  which  longing  for  no  moo 
parteners  of  the  princes  fauour  .  .  .  ke2}t  him  oute  of  all  secrete  trust 
Fl.'s  Leseb.  p.  263  (a.  1513),  he  deparded  icühout  any  mo  ivordes  spekinge 
Berners'  Huon  p.  313  u.  ö. 

Without  ony  more  wordes  he  departed  ib.  p.  330,  From  me  and  other 
more  Suitors  Sh.,  Shr.  12,  there's  no  more  tribute  to  be  paid  id.,  Cymb. 
m  1,  34,  let  two  more  summers  wither  id.,  Eom.  I  2, 10,  I  could  teil  you 
many  more  stories  Field. ,  J.  Andr.  2,  17,  a  thousand  more  good  qualities 
ib.  4,  6. 

mod.  (meist)  There  might  be  one  more  motive  Byi'on,  Don  J.  1,  177, 
you  must  save  a  few  more  poor  creatures  ere  you  die  Kingslej-,  Two  y. 
ago  1, 14,  You  must  torite  twelve  more  tragedies  Taylor  &  Keade,  Masks  1,  1. 

§  282.  Ueberaus  interessant  ist  nun  zu  beobachten 
das  eindringen  dieses  substantivierten  neutrums  in  all  die 
funktionen,  die  ursprünglich  dem  ae.  adverb  ina  zukamen.  Und 
zu  bemerken  ist  hierbei,  dass  nur  in  sehr  wenigen  fällen 
schon  im  AE.  mare  und  ma  mit  einander  wechselten  und  dass 
in  noch  wenigeren  ersteres  die  alleinherrschaft  hatte. 


213 

I.  Das  substantivierte  neutrum  mare  als  Substantiv  = 
'ein  grösseres'  =  'ein  mehreres'  =  'mehr'. 

ae.  he  tvces  loilniende  Öcet  he  Öces  geivinnes  mehte  mare  gefremman 
Oros.  2,  5,  hit  mare  Öces  landes  forbcernde  Öonne  hit  cefre  cer  clyde  ib.  5,  2, 
pcere  seocnesse,  pcere  ße  mare  healpes  behofiaÖ  Reg.  Bened.  (Wint.  V.)  p.  113; 

Ö(Em  de  cenigre  icuhte  mare  hahbap sioa  he  mare  hcefö  siva  he  ma 

monna  oleccan  sceal  Boetli.  26,  2,  soölice  se  man  hafaÖ  on  pissere  wisan 
mare  ponne  pa  ni/iemi,  forpon  pe  pa  nytenu  cefter  deape  ne  lifiad  Dial. 
Greg.  IV  i  p.  2G6,  27  aus  Habet  ergo  homo  hoc  amiüius  jumentis,  quia 
illa  post  mortem  nonvivunt;  hierher  auch:  he  gesomnode  of  pam  mare  on 
pam  gebrocum,  ponne  se  hlaf  sylf  oer  wcere  ib.  III  37,  p.  152,  15,  welches, 
wenn  man  auch  das  wörtliche  ma  gebrocu  erwarten  sollte,  doch  sinnes- 
gemäss  genau  dem  lateinischen  j^iura  ex  eo,  quam  ipse  panis  fuerat,  frag- 
menta  collegit  entspricht;  mare  us  fremaÖ  his  tiveonimg,  ponne  etc.  Hom. 
Th.  I  234,  22. 

Im  adverbialen  sowie  adnominalen  (?)  genitiv  haben  wir  es  in :  Öeos 
gitsunc  hafaÖ  gumena  gehtvelces  mod  amerred,  pcet  he  maran  ne  recÖ  Metr. 
VIII 44,  ivilnast  pu  awiht  maran  Solil.  190,  29. 

frme.  Ic  icelde  mare  pene  ic  dide  Poema  M.  2 ,  Mare  he  pohte  to 
suggen  La^.  III  51 ,  j6  ha  noivÖer  ne  ete  lesse  ne  mare  tweolf  dahes  fülle 
Kath.  1519,  Itt  iss  mare  pann  inoh  Orm.  10722,  etc. 

me.  vor  pe  more  pat  a  man  con  f)e  more  xoorp  he  is  Rob.  of  Gl. 
p.  364,  the  more  that  it  stvolwäh  the  more  it  desireth  to  sivolwe  Ch.  III 
183,  etc.  etc. 

Mit  analytischem  genitiv :  gyf  pou  haue  of  ouper  tresour  More  pan 
susteynep  pyn  onour  Br.,  H.  S.  5392,  syn  hyt  haleioede  ivas,  pe  more  he 
dope  of  trespas  ib.  8652,  pe  öfter  pat  pou  shewest  py  blame,  pe  more  .  .  . 
pou  hast  of  shame  ib.  11-427. 

II.  Die  form  ma  ist  hier  sehr  auffällig,  doch  ist  sie  selten 
und  scheint  dialektisch,  da  sie  bisher  nur  in  den  dialogen 
Gregors  belegt  ist,  und  auch  hier  von  der  einen  der  hand- 
schriften  gewissenhaft  durch  das  richtige  mare  ersetzt  wird. 

pvC.  loitodlice  ic  ma;g  ma  secgan  Dial.  Greg.  (C)  I  2  p.  20,  13,  ma  ent- 
spricht hier  dem  vorangehenden  fragenden  aht  opres,  es  anders,  denn  als 
Objekt  zu  fassen  ist  also  kaum  möglich;  H  schreibt  richtig  mare!  —  forpon 
cefter  Johannes  stefne  God  is  seo  soÖe  lufu,  py  for  his  pam  siviÖe  rihtwisan 
dorne  heo  mihte  ma  begytan  7  abiddan,  forpon  heo  ma  hine  lufode  ib. 
II  23,  p.  168,  27,  so  C,  H  fehlt  leider;  aus  quia  enimjuxta  Johannis  vocem, 
Dens  Caritas  est,  justo  valde  judicio  illa  plus  potuit,  qua  amplius  amavit, 
die  hinzufügung  des  hine  scheint  lediglich  verhindern  zu  sollen,  dass  auch 
das  zweite  ma  als  objekt  verstanden  wird;  aber  wa  konnte  als  solches  auch 
plures  bedeuten,  vgl.  §  309.     Für  weitere  ma  st.  mare  sieh  folg.  §,  II  b. 

frme.  Halewen  pet  ge  luuieÖ  best  7  mest,  in  hire  ivuröchipe  siggeÖ 
oder  les  oder  mo  A.  R.  p.  30. 

me.   Nur  durch  den  reim  herbeigelockt  scheint  es  in:  Thou  saist,  thy 


214 

princes  han  i-yire  the  might  BotTie  for  io  sleen  and  eek  to  quike  a  wight 
....  Bid  thou  inaist  sayn,  ihi  princes  han  the  maJced  3Iinister  of  deth: 
for  if  thou  speke  of  moo  [:  tho  :  go]  Thoio  liest  Ch.  III  43. 

§  283.  I.  Hierher  gehört  mm  auch  das  an  das  fragende 
hw(ct  prädikativ  angeschlossene  mare  =  'was  des  mehreren' 
=  'was  mehr'. 

ae.  ic  sceal  erian  fuhie  cecer  odde  mare  ....  Hiocet  mare  dest  du? 
Gewislice  mare  is  do  Coli.  Monast  Th.  19,  23 — 25,  swa  hwait  stva  beer  mare 
biö  etc.  AelMc's  Gram.  206,  2. 

IIa.  Bei  den  belegen  die  hier  ma  aufweisen  sind  zwei  fälle  zu 
unterscheiden.  In  erster  liuie  stehen  die  belege  in  denen  äusserlich  wohl 
unser  mare  stehen  könnte,  in  denen  aber  absichtlich  das  adverb  und  zwar 
in  dem  i;nten  §298  bezw.  §8021  behandelten  sinne  =  'fernerhin'  von  den 
betr.  Verfassern  gesetzt  worden  ist :  nahhap  syöÖan  hwcet  hig  ma  don  Luke 
12,  4  aus  ampli%is;  Hiooet  sceal  ic  Öonne  ma  secgan  fram  Sande  Johanne 
Blickl.  H.  169,  24.    Eine  ausnähme  stellen  also  diese  belege  nicht  dar. 

Xui"  ein  beleg  deutet  sicher  auf  die  vermengung  der  beiden  ausdrücke 
hin  und  hier  wird  das  das  richtige  mare  ersetzende  ma  durch  das  amplius 
des  Originals  herbeigeführt  worden  sein,  also  auch  hier  haben  wir,  obwohl 
irrtümlich,  das  ma  =  'fernerhin':  hwcet  hafad  ma  se  snottra  man  pam 
dysigan?  Dial.  Greg.  (C)  JX  4  p.  2G6,  22  aus  Quid  habet  amplius  sapiens 
a  siulto?  Hier  schreibt  aber  doch  wenigstens  eine  hdschr.,  0,  das  richtige 
mare  und  dasselbe  wird  das  leider  hier  fehlende  H  gehabt  haben,  wenn 
wir  nach  seinem  sonstigen  verhalten  urteilen  dürfen. 

IIb.  Einen  anderen  fall  bilden  die  belege,  in  denen  hwcet  nicht  in 
dem  sinne  von  'was',  sondern  in  dem  von  'warum'  gebraucht  ist.  Hier 
ist  die  Verbindung  von  hwat  und  ma  eine  ganz  lose,  das  erstere  ist  ledig- 
lich konjunktion  und  die  hier  angeführten  belege  gehören  deshalb  zii  den 
oben  §  2821  zusammengestellten  und  bilden  demgemäss  ausnahmen  von 
dem  dort  behandelten  falle:  Hwcet  sceolan  ice  Öces  ma  secgan  Beda  II 12 
(z.  1237)  aus  Quid  x^lttra?  B  schreibt  richtig  mare\  Dasselbe  hat  Ca,  aber 
T  schreibt  wie  0  ma !  Hwcet  sculon  tce  nti  pces  ma  sprecan  ?  ib.  III  27 
(z.  3073j  aus  Q^iid  multa?  Hier  schreiben  alle  MSS.  ma,  nur  T  hat  richtig 
mare!  Ac  hwcet  secest  pu  ma  pces  tceorces,  pa  pa  seo  clcennys  his  lifes 
gepwcerede  mid  pcere  geornfidnesse  his  hodunga?  Dial.  Greg.  (C)  1 4  p.  33,  20 
aus  Sed  qiiid  plus  quaeris  operis,  guando  concordabat  vitae  mumlitia  cum 
studio  praedicationis.    Hier  schreibt  jedoch  H  ganz  richtig  mare\ 

Spätere  belege  des  obigen  falles  können  kaum  interessieren.  Sie  bieten 
sämtlich  more:  me.  ichat  shold  I  more  seye?  Ch.  IV  166,  dass.  199  und 
V  312;  Alias!  u-hat  myght  I  more  don  or  seyne?  ib.  IV  267,  What  tvol 
ye  moore?  ib.  V  38,  what  ivolde  ye  more?  ib.  316.  Ein  ne.  beleg  ist  z.  b. 
xchat  hadst  thou  then  more  than  thou  hadst  before  Sh.,  Sonn.  40. 

Noch  ein  scheinbar  für  mare  stehendes  ma  ist  zu  erwähnen, 
es  ist  das  in  dem  ausdruck  atviht  ma,  welcher  dem  unten  §  288  I 
behandelten  negativen  nawiht  ma  zur  seite  steht.    Hier  wie 


215 

dort  ist  jedoch  das  kompositum  nicht  abverbiell,  wie  sonst  oft, 
gebraucht,  sondern  als  Substantiv,  in  unserem  belege  als  objekt, 
und  das  ihm  folgende  ma  (natürlich  adverb)  ist  das  unten 
§3021  erörterte  =  'weiterhin',  'ausserdem'. 

ae.  ivoldest  pu  aioiht  ma  iväan  Solu.  171,  16. 

§  284.  Sehr  auffällig  ist  die  Substantivierung  des  neu- 
tralen adjektivs  mare  durch  den  bestimmten  artikel  in  dem 
spme.  belege :  TJiough  it  cost  nie  the  tnore  of  mij  goocl  Paston  L. 
(ed.  Ramsay)  LXX  53.  Während  das  hinzutreten  der  artikel 
zu  dem  geschlechtig  substantivierten  more  <  ae.  mara  also  the 
more  'der  grössere',  a  tnore  'ein  grösserer'  etwas  ganz  gewöhn- 
liches und  natürliches  ist,  ist  für  das  ungeschlechtig  substan- 
tivierte more  <  ae.  mare  dies  hier  der  einzige  beleg.  Falls 
dieses  the  more  nicht  infolge  verlesens  oder  verdruckens  aus 
dem  sehr  üblichen  the  more  pari,  dessen  sinn  es  offenbar  hat, 
entstanden  ist,  so  könnte  hier  nur  die  nachbildung  eines  afrz. 
idioms  (also:  *le  plus  de  mon  hicn)  vorliegen,  mit  dem  der 
Schreiber  und  leser  dieser  briefe  so  vertraut  gewesen  sein  muss, 
dass  eine  Verwechslung  dieses  the  more  mit  dem,  welches  'der 
grössere'  bedeutete,  nicht  zu  befürchten  war.  Und  dass  die 
korrespondenten  der  Paston  Letters  mit  dem  Französischen 
ebenso  vertraut  waren  wie  mit  dem  Englischen,  ist  ja  bekannt. 

Uebrigens  dürfte  auch  das  me.  ne.  for  the  more  part  nichts  anderes 
als  das  afrz.  por  la  plus  pari  sein.  Dies  for  the  more  pari  bildet  mit  for 
the  most  pari  eine  jener  doubletten,  die  wohl  in  den  meisten  fällen  auf  die 
nachbildung  (die  unter  verschiedenen  umständen  verschieden  ausfallen 
konnte)  eines  fremden  idioms  hindeuten.  Dass  sich  das  moderne  la  plupart 
'erst  im  15.  Jahrhundert  zu  zeigen  beginnt',  wie  Haase  p.  63  angiebt,  be- 
zweifle ich  nicht,  glaube  aber,  das  es  schon  im  vorangehenden  Jahrhundert 
in  der  spräche  vorhanden  gewesen  ist. 

§  285.  Dies  substantivierte  neutrum  mare  ist  es,  welches 
in  stereotyper  Verbindung  mit  der  präposition  ivithout  er- 
scheint als  nachbildung  der  afrz.  redensart  5awnsj;Z«s  = 'ohne 
weiteres'  =  'sofort'.  Eine  ae.  entsprechung  hat  sich  bisher 
nicht  auftreiben  lassen. 

me.  He  heni  ham  in  his  armes  pare,  And  kissed  harn  ivipoiiten  mare 
Cursor  M.  5055  (Triu.),  Then  belyve  toythowten  mare  lo  pe  castell  can  pey 
fare  Guy  of  W.  11583,  And  had  kern  to  his  hous  uu'thotäen  more  Cli.  III  -40. 

Aeusserst  selten  steht  mo  in  diesem  sinne:  'It  is  your  loue'  qiiod 
she  ivithoute  moo  Generides  2682. 

Für  die  erweiterte  phrase  ivithout  any  more  sieh  oben  §  109,  aum. 


216 

§  286.  Dasselbe  (behufs  steigerimg-)  verdoppelt.  Ein  ae. 
mare  hat  sich  hier  bisher  nicht  gefunden.  Auch  für  die 
späteren  perioden  lässt  sich  der  fall  schwer  belegen. 

ae.  Hu-ar  byÖ  ßonne  heora  tcela,  pe  lii  ahton  her  on  life?  And  hi 
dceghwamlice  gesamnodon  via  and  ma  togtedere  and  nystan  ncenigne  ende, 
hwcenne  hi  pcet  forlcetan  scoldan  Ags.  Pr.  HI  p.  165. 

frme.  du  gederast  mare  and  mare,  and  men  cwelaÖ  for  hungre  OEH. 
p.  111,  Agg  summ  gho  mare  amid  mare  toc  Agg  tvex  itt  mare  Orm.  8679. 

§  287.  I.  Dasselbe  in  der  Verneinung  =  'ein  nicht  grösseres' 
=  'ein  nicht  mehreres'  =  'nicht  mehr'. 

Änm.  In  einigen  dialekten  stellt  sich  auf  gnmd  falscher  analogie  ««« 
ein  statt  na;  sieh  oben  §  47,  anm.  und  §  49. 

ae.  we  his  na  mare  ne  cunnon  Hom.  Th.  I  154,  se  tviddorfcesta  cyning 
...  noMe  ßccra  deofla  gemaÖeles  na  mare  habban  Ev.  Nie.  29,  ncefÖ  hit 
(seil,  coepi)  na  mare  buton  'coeptus'  'ongunnen'  Aelfric's  Gram.  206,2. 

spae.  ne  sceege  ic  eow  gyt  na  mare  ponne  ic  cer  scede  Holy  R.  Tr.  p.  26. 

frme.  pa  he  nan  mor  ne  mihte,  pa  wolde  he  p  his  nefe  sculde  ben 
abbot  in  Burch  Sax.  Chr.  1132,  pa  pe  uurecce  men  ne  hadden  nan  more 
to  gyuen  pa  etc.  ib.  1137,  7  te^gre  icin  tcass  drunnkenn  swa  patt  teer  nass 
pa  na  mare  Orm.  14011;  14015  u.  ö. 

me.  pat  per  2vyn  i-faiUed  was  And  pat  pare  non  more  nas  Kindh. 
Jesu  1733 ,  i  nelle  eoti  schewen  at  pusse  time  Non  more  in  prose  ne  in 
riine  ib.  1826,  Euer  vch  to  reste  drow  7  speken  of  him  na  more  Geb.  Jesu 
78,  pe  hing  ne  mou}c[li]te  don  no  more  But  yerne  preyede  Godes  ore 
Havel.  210,  ther  is  no  more  to  teile  Ch.  11  31;  220;  III  27,  ther  nys  no  more 
to  sey  id.  II  35;  73;  294;  304;  345;  364,  m28;  257,  ther  nys  no  more  to 
done  id.  II  193;  365  u.  ö. ;  Yif  me  the  victorie,  I  aske  no  more  id.  II,  75,  ye 
gete  of  me  no  more  (als  was  erzählt  ist)  id.  III  26;  365,  I  se  no  more  but 
that  I  am  fordo  ib.,  I  ean  no  more,  my  tale  is  at  an  emle  id.  III  28,  Ther 
was  na  more  but  'Far  wel,  have  good  day'!  id.  II  84,  To  bedde  goth 
Aleyn,  and  also  Jon,  Ther  nas  no  more,  hem  needed  no  dwale  id.  11  129, 
Of  this  batayle  I  ivol  no  more  emlite  id.  11  84.  So  auch :  an  unce  and 
no  more  id.  III  68. 

Hierher  auch:  Sehe  ivoot  no  more  of  ul  this  hoote  fare  .  .  .  than  ivot 
a  cuckoiv  id.  U  56,  das  der  form  des  ausdruckes  nach  eigentlich  nach  unten 
§293  gehört.  Hierher  auch:  pc  nexte  tyme  pat  he  come  pore,  Of  Fascas 
saghe  he  no  more  ßr.,  H.  S.  11059. 

II.  Aber  ma  findet  sich  hier  doch  einmal :  ae.  no  de  lades 
ma  ....  gedon  moton  Andr.  1446, 

§  288.  I.  Dasselbe  in  der  verstärkten  Verneinung  = 
'ein  um  nichts  grösseres'  =  'ein  um  nichts  mehreres'  =  'durch- 
aus nicht  mehr'. 

ae.  7  gelice  hi  ealle  epiaÖ,   7  forpon  na^fÖ  se  man  naht  mare  ponne 


217 

pa  nytenu  Dial.  Greg.  lY  3,  p.  264,  20  aus  shnüiter  spirant  ornm'a,  et  nihil 
habet  homo  jimientis  amplius. 

frme.  of  me  ne  schaltu  bigeoten  na  loihl  mare  Kath.  2113. 

me.  I  dar  not  pleyne  more  Ch.  V  56,  da  pleyne  auch  intransitiv  vor- 
kommt, könnte  more  jedoch  auch  adverb  —  'weiter'  sein! 

II.  Wenn  hier  mare  mit  ma  wechselt,  so  kommt  dies  wohl 
daher,  dass,  obwohl  die  wiedergäbe  des  sinnes  des  lateinischen 
das  Substantiv  erforderte,  doch  die  wörtliche  naclibildimg  des- 
selben das  adverb  herbeiführte.  Im  letzteren  falle  ist  nicht 
mehr  der  komparativ  das  objekt,  sondern  naht,  imd  das  ihm 
folgende  ma  ist  das  unten  §  302 1  behandelte,  im  sinne  von 
'weiterhin'.  Die  folgenden  belege  stellen  also  keine  aus- 
nahmen dar. 

ae.  oÖÖe  hu  mceg  ßcet  beon,  pmt  se  man  nabbe  naht  ma  ponne  pa 
nytenu,  nu  we  gehyrdon,  pcet  Öa  nytenu  ne  lyfiaö  no  cefter  deaÖe  Dial. 
Greg.  IV  4  p.  267,  6  aus  Aut  qtiomodo  nihil  habet  homo  jumentis  amplius, 
cum  jumenta  post  mortem  carnis  non  vivunt.  Vielleicht  gehört  auch  hier- 
her: nis  naht  ma,  pcet  vicege  geondsioerian  openlice  pam  riJäe,  pe  pu  recest 
ib.  III  15  p.  210,  8  aus  Nihil  est  qiwd  responderi  valeat  apertae  rationi. 
Deutlich  zeigt  sich  die  natur  der  Verbindung  dort,  wo  das  objekt  von  einem 
den  genitiv  regierenden  verbum  abhängt,  hier  wird  nicht  7nare  gewählt 
und  dies  unter  die  rektion  gestellt,  sondern  naht  erhält  die  genitivische 
endung :  Äc  ne  frign  Öu  tmc  nohtes  ma  ne  ne  axa,  forpon  etc.  Narr.  p.  32. 

Genau  dasselbe  liegt  vor  in  me.  Gan  every  tvyghte,  that  hadde  noiight 
to  done  more  in  the  place,  oute  of  the  chaumber  gone  Ch.  ]V  252. 

§  289.  Das  substantivierte  neutrum  mare  im  absoluten 
akkusativ  als  adverb  =  'um  ein  grösseres'  =  'um  ein  mehreres' 
=  'mehr',  lat.  'plus  (amplius)'. 

ae.  eower  med  swa  miede  mare  biÖ  swa  ge  mare  for  godes  willan 
swincad  Hom.  Th.  II 128,  4,  öcet  gyt  mare  to  tvundrienne  is  pcet  tvces,  pcet 
etc.  Ags.  Pr.  III  205. 

Aber:  forpon  he  geare  leiste  p  heo  ncenigne  wcepnedmon  ma  lufade 
ponne  hine  Beda  IV,  19  (2474)  aus  qiiia  sciebat  illam  nulluni  virorum  plus 
illo  diligere;  he  fFaulusJ  wan  ma  eallum  pam  oprum  apostolum  Dial.  Greg. 
I  12  p.  91,  7  aus  2>^MS  tarnen  Omnibus  laboravit;  Öa  clypodon  hig  Öces  de 

ma  Math.  20,  31,   7  foröan  he  lyt  genyhtsumade he  Öy  ma  mid  Ms 

handum  won  etc.  Beda  IV  3  (460)  aus  eo  amplius  operi  manuum  Studium 
impendebat;  ma  dereö  monna  gehwelcum  modes  unpeaio  ponne  mettrymnes 
Metra  26, 111. 

frme.  euer  se  he  mare  strengöeÖ  him  ....  se  he  mare  sivimmeö  abac 
OEH.  p.  81 ,  al  pi  life  on  eorÖe  wes  isivink  for  me  siva  lengre  swa  mare 
ib.  281,  heo  iverÖede  heore  moddri  mare  pene  heo  sidden  Lag.  1160,  cub 
pi  mähte  on  me swa  pet  alle  meidenes pe  mare  trustin  onpe 


218 

Marh.  p.  7,  forr  patt  menn  sJioUdenn  cumenn  forrp  &  offrenn  pess  te  mare 
OiTQ  15790. 

me.  With  a  gerde  sore  he  it  beot,  And  euere  pat  child  pe  more  ucop 
Kindh.  Jesu  694,  And  if  ye  me  reprove  of  my  folye,  I  am  the  more  holde 
to  love  yow  Ch.  III 188,  The  more  it  [seil,  the  love]  hrenneth,  the  more  it 
hath  desir  id.  11  217,  This  marquis  tcondrith  ever  the  lenger  the  more  Lpon 
hir  sapience  id.  II  299,  The  hwtte  .  .  .  If  (hat  it  be  taryed  .  .  .  The  savour 
passeth  ever  lenger  the  more  id.  II  367,  an  hous  ther  he  was  tcont  to  be 
Eefresshid  more  than  in  an  hundrid  placis  ib.  261. 

§  290.  Dies  ist  das  steigernde  adyerb  des  späteren  peri- 
phrastischen  komparativs,  das  sich  jedoch  aus  einem  älteren 
ma  entwickelt  zu  haben  scheint,  von  dem  sich  noch  im  ME. 
einige  versteinerte  reste  nachweisen  lassen. 

Anm.  Vgl.  got.  Niu  jus  7nais  vidprizans  sijup  paim?  Math.  6,  26  aus 
oi/_  v/u^Ig  nü).).ov  öiaiftQezE  avziöy? 

ae.  ic  pcere  saicle  ma  geornor  gyme ponne pces  lichoman  Jul.  il3.  pect 
hi  forseod  hi  seife  Ices  on  pysum  middanearde  pa  pe  pcencaÖ,  pat  hi  syn 
sylfe  ma  gode  ponne  oÖre  men  Dial.  Greg.  (C)  II  23  p.  151,  27  (H  beieran 
für  ma  gode!)  aus  ut  minus  se  in  hoc  mundo  despiciant,  qui plus  se  ceteris 
aliquid  fuisse  meminerunt.  Auch  den  beleg:  Noefre  ic  sa;lidan  selran  mette, 
macroeftigran  Audr.  472  möchte  man  hierhin  stellen,  doch  wird  man  zweifel- 
haft angesichts  des  beleges:  Hicanon  comen  ge  ceolum  liöan,  macrceftige 
menn  ib.  257,  der  eiu  kompositum  unbekannten  siunes  zu  enthalten  scheint; 
denn  au  einen  dem  lateinischen  ähnlichen  gebrauch  des  komparativs  ist 
hier  doch  wohl  nicht  zu  denken.    Vgl.  auch  Sievers,  Gram.  §  308,  anm. 

fnne.  A  hwel  of  stete  is  furper  mo,  and  bernep  lihte  and  turnep  o 
OE.  Mise.  p.  149. 

Aber:  Pu  ecer{t)  muchele  ahtere  7  ec  mare  hcerdere  Laj.  1 185. 

me.  Ofte  sype  aboue  was,  and  binepe  oftor  mo  Rob.  of  Gl.  264,  He 
sayd,  a  womman  cast  hir  schäme  away ,  Whan  sehe  cast  of  hir  smok, 
and  forthermo  A  fair  womman,  but  sehe  be  chast  also,  Is  lyk  a  goldryng 
in  a  soives  nose  Ch.  II  229. 

Wenn  auch  Chaucer  im  allgemeinen  nur  die  Steigerung  durch  ynore 
kennt,  so  scheint  demnach  das  steigernde  mo  ihm  noch  nicht  ganz  unbe- 
kannt gewesen  zu  sein.  Vielleicht  erklärt  sich  dadurch  der  beleg :  Ye  han 
mo  slakke  [Skeat  mit  den  meisten  handschriften  mo  slakker]  detiours  than 
am  I,  For  I  ivol  paye  yow  wel  and  redily  Ch.  IU119,  denn  dies  kann 
dem  Zusammenhang  nach  und  der  logik  gemäss  nur  heissen:  Ihr  habt 
säumigere  Schuldner  als  ich,  denn  ich  werde  euch  gut  und  schnell  bezahlen. 
Die  durch  den  unten,  §  311,  behandelten  gebrauch  von  mo  sich  ergebende  Über- 
setzung: Ihr  habt  mehr  säumige  [oder  mit  Skeat  'mehi*  säumigere']  Schuldner 
als  ich  einer  bin  würde  einen  offenbaren  unsinn  in  sich  schliessen.  Viel- 
leicht könnte  hier  aber  auch  vorliegen  das  resultat  der  durch  flüchtigkeit 
entstandenen  kreuzung  der  beiden  ausdrücke:  Ye  han  mo  dettours  than 
am  I  -\-  Ye  han  more  slakke[r]  dettours  than  am  L 


219 

Uebrigens  kann  man  angesichts  der  obigen  belege  fast  zu  der  Ver- 
mutung kommen,  dass  der  sog.  periphrastische  komparativ  in  doppelter 
gestalt  älter  ist  als  der  in  einfacher. 

§  291.  Das  negierte  komparativisclie  more  ist  nur  selten 
zu  beobachten.  Es  wäre  aber  gut,  wenn  genauere  Studien 
darüber  gemacht  würden,  in  wie  weit  es  sich  mit  den  übrigen 
110  more  kreuzt,  bezw.  in  wie  weit  es  durch  not  more  ersetzt 
werden  darf.  In  bezug  auf  die  moderne  spräche  vergleiche 
man:  He  {Goldsmith)  must  liave  said  to  himself:  "At  all  costs 

I  ivill  malic  'em  laugh".  He  did  maJce  England  laugli,  as 
England  lias  not  often  lauglied  hefore  or  since.  Hence,  and  for 
no  more  serious  reason,  Ms  immortality  as  a  dramatist  Acad., 
3  Febr.  1900,  p.  109;  no  ist  adjektiAdsches  attribut  (ae,  nun) 
und  more  ist  das  das  andere  atiribut  steigernde  adverb. 

§  292.  Dasselbe  (wie  in  §  289)  in  der  Verdoppelung  be- 
hufs Steigerung.    Hier  findet  sich  im  AE.  nur  ma. 

ae.  Weaxan  a  ma  and  ma  Cura  P.  37,  1,  Se  wela  öe  [hij  him 

gesamnodan  ma  and  ma  Blickl.  H.  99,  29,  pcet  he  mid  his  halwendum  trym- 
nesse  to  ßcem  uplican  lustum  ma  7  ma  onbcerned  ivcere  Beda  IV  29  aus 
cupiens  .  .  .  magis  magisgue  aceendi. 

me.  He  .  .  .  fond  hir  ever  good  ...  and  alway  more  and  more  Ch. 

II  292,  this  wynde  that  moore  and  moore  Thus  stoundemele  encresseth  id. 
V  28,  She  hym  comforttyd  more  and  more  Cleges  149. 

§  293.  Dasselbe  in  der  Verneinung.  Hier  ist  namentlich 
eine  konstruktion  zu  erwähnen,  die,  erst  mit  dem  Frme.  auf- 
tauchend, in  den  späteren  perioden  rapid  an  beliebtheit  zu- 
nimmt und  gegenwärtig  in  mehreren  Variationen  in  gebrauch 
ist,  deren  aller  kennzeichen  darin  besteht,  dass  no  more  im 
sinne  von  as  Utile  verwendet  ist. 

frme.  no  man  hit  [seil,  pe  strene  of  Abraham]  ne  milite  teilen,  nä 
more  pene  men  mtigen  teilen  pe  sterres  on  henene  OEH.  il  153,  Ah  heo 
seide  naping  sod,  no  more  penne  hiire  suste{r')  Lag.  1 128,  Nog^t  nc  ma^g  he 
wurrpenn  fidl  .  .  .  Na  mar  pann  helle  ma^^  heon  füll  Orm  10221,  nidlipe 
na  m,are  uuel  pen  pi  seolf  waldest  Jul.  p.  22. 

me.  with  höre  ne  ivolde  [he]  leyJce  ne  lye,  No  more  pan  it  tvere  a 
strie  Havel.  998,  dursten  pc[i]  ncwhen  him  no  more  panne  he  bor  or  leun 
wore  ib.  1866,  none  of  mine  .  .  .  Ne  sholen  pi  loif  no  shame  bede  No  more 
pan  min  ib.  2085,  Na  mare  mai  a  dint  paim  dere  pan  man  pe  stim 
[I.  sunne]  beme  toschere  Cursor  M.  23469 ,  I  may  not  ete  no  more  than  a 
mayde  Ch.  II 114,  bitwixe  yoiv  shal  be  no  sinne  No  more  in  looking  than 
ther  shal  in  dede  id.  11 103 ,  it  is  nat  likly  .  .  ■  [seil,  yoiv]  To  stonden  in 


220 

hire  grace,  no  more  schal  1  id.  11  37,  as  the  hody  of  a  man  may  not  he 
icHhoidc  the  soule  no  more  may  a  man  lyve  ivithoiite  temperei  goofles  id. 
m  179,  It  teil  nat  come  agayn  .  .  .  No  more  than  tcol  BlaR-yn^  mayden- 
hede  id.  11  171,  No  more  may  maydenhode  he  restored  than  an  arm  id. 
inSM,  Now  certes  .  .  .  so  fare  I  .  .  .  No  more  consciens  of  that  have  I 
id.  n  250. 

spme.  I  prey  yow  forget  me  not,  no  more  than  I  do  yoic  Paston  L. 
III  p.  110,  ye  he  noght  evyl  wyllyd  to  dele  with  me,  no  more  than  I  am  to 
dele  icith  you  ib.  p.  363. 

ue.  I  loolde  neuer  departe  hens:  and  no  more  I  shal  do,  ivithout  it 
hy  [1.  he]  the  grace  of  god  Beruers'  Hiion  p.  ■125. 

mod.  Eine  lichtvolle  gegenüberstellung  des  modernen  no  more — than 

=  'ebenso  wenig — als'  und  des  modernen  not  more— than  =  'ebenso  sehr 

— als'  findet  man  in  Stoffels  wertvollen  Studies  in  English,  I  series  p.  88 ff. 

Anm.  1.    Die  auslassung  des  logisch  nicht  gerade  notwendigen  ko  findet 

sich  schon  in  me. :  Wohle  he  neuere  hauen  rest  More  pan  he  tvere 

a  hest  Havel.  9-1-1;  im  übrigen  vgl.  unten  den  ersten  afrz.  beleg. 

Anm.  2.    Eine  kreuzuug  dieser  konstruktiou  mit  der  von  no  the  mo{r)e 

(§  291)  vielleicht  auch  mit  der  von  neither  (§  213)  findet  sich  in  me. 

He  ne  pogte  to  pe  temple  come  ne  to  Anne  [A]/s  icif  nammore  Geb. 

Jesu  122. 

Anm.  3.    Das  von  Schmidt  in  seinem  Sh.-Lexikon  angeführte  no  more 

für  no  less  ist  durch  den  negativen  Charakter  des  ersten  Satzes 

hervorgerufen:   know  you  not,  master,  to  some  kind  of  men  their 

graces  serve  them  hut  as  enemies  ?    No  more  do  yoiirs  As.  U  3,  12. 

Die  konstruktion  ist  zAvar  alt  aber  doch  nicht  einheimisch. 
Sie  ist  die  genaue  nachbildung  der  lat.  konstruktion  von  non 
magis  {plus)  .  .  .  quam,  deren  beliebtheit  und  Verbreitung  im 
Englischen  noch  besonders  durch  die  auch  anderen  volkskreisen 
als  gelehrten  vor  äugen  kommende  afrz.  nachbildung  gefördert 
wurde. 

Cur  ne  poeint  estre  seuere  Plus  qe  chiens  qe  esteient  cuple  Wad.,  Man. 
d.  Pechiez  6851,  et  ne  savoient  nouvelles  de  vous,  non  plus  que  votis  ne 
savies  nouvelles  de  yaus  Froiss.  I  62,  19,  la  puissance  de  Dieu  .  .  .  que  les 
roys  n'y  peuvent  resister  non  plus  que  les  lahoureurs  Comm.  II  590. 

Diese  französische  nachbildung  scheint  namentlich  auf  die 
Stellung  des  me.  ausdruckes  von  einfluss  gewesen  sein. 

§  294.  Der  ausdruck  J)e  ma  in  der  Verneinung  =  'nicht 
um  so  mehr'  ('darum  nicht  mehr')  =  'ebenso  wenig'. 

ae.  gelpan  ne  porfte  Costontinus,  ne  Anlaf  Öy  ma  Sax.  Chr.  937,  öa 
ne  tvolde  se  papa  Öcet  gepafigean,  ne  öa  hurhivare  Öon  ma  Beda  2,  1. 

spae.  Nu  sende  ge  on  mine  lichame  swidce  tintre^a  sictdce  ^e  ivxdlen, 
ne  via^e  ge  nä  Öe  mä  pa  sawle  arcecan  Holy  Rood  Tr.  p.  28. 


221 

Das  ältere  ME.  zieht  die  Verstärkung  durch  na  vor,  das  jüngere  die 
durch  never. 

frme.  Ne  tve  nuten  na  pe  mapat  loe  ne  speken  wit  ure  ifan  La^.  1 197. 

Aber:  f)e  man  haneÖ  and  kiö  poleburänesse  pe  ne  wile  seche  äff  er 
u-rcche  and  naöemore  haten  him  pe  him  agüteÖ  OEH.  II  79. 

nie.  pe  angel  nys  napemo  böte  as  Ms  messager  Geh.  .Jesu  21,  ge  Jcny^fes 
.  .  .  pat  ncre  neuere  overcome,  ne  goure  elderne  napemo,  Understondep  etc. 
Roh.  of  Gl.  p.  360,  pe  ne  juggez  na  mon  to  depe  .  .  .  Ne  ich  nelle  na  pe 
mo  Leb.  Jesu  471 ,  pe  wJiüe  pat  he  aliue  was,  we  nadde  poer  non  .  .  .  Ne 
after  his  dep  nopemo  Marh.^  209 ,  Of  pise  sennes  ne  hyep  nagt  Tcuytte  po, 
pct  .  .  .  pe  patremoyne  of  Jesu  Cr  ist  despendep  .  .  .  ne  po  napemo  pet  etc. 
Ayenb.  p.  41,  ü  is  an  impossihle  That  eny  clerTi  schal  spelce  good  of  wyves 
But  if  it  he  of  holy  se/ntes  lyves,  Ne  of  noon  other  ivyves  never  the  mo 
Ch.  II  227,  neyther  in  halle  ne  in  noon  other  hous  Ne  in  noon  other  place 
never  the  mo  He  nolde  suffre  hir  to  ryde  or  go  id.  11  344. 

Aber:  The  senatoures  wif  hir  attnte  toas,  But  for  al  that  she  [Jcneiv] 
hir  never  [the]  more  Ch.  II  200,  I  iville  never  the  more  chawnge  my  mood, 
ffor  no  wordes  that  thou  dost  sheive  Cov.  Myst.  p.  37. 

Wenn  Speuser  den  uuverstärkten  ausdruck  gehraucht,  so  ist  dies  als 
archaismus  anzusehen.  Einen  doppelten  archaismus  gestattet  sich  dieser 
dichter  in  der  Verwendung  der  form  nathemoe,  die  er  allerdings  nur  dort 
zu  gebrauchen  scheint,  wo  die  rücksicht  auf  den  reim  es  erfordert:  Yet 
nathcmore  icoiüd  it  her  hodie  fit  Fairy  Q.  IV  5,  20,  hut  nathemore  Woidd 
they  once  turne,  hut  Tcept  on  as  afore  ib.  II  12,  15.  —  Yet  nathemoe  Was 
he  abashed  notv,  not  fighting  so  ib.  4,  8. 

§  295.  Der  ausdruck  (na)  de  ma  im  subordinierten  doppel- 
satze. 

ae.  toe  ne  sceolon  fram.  criste  gehugan  pe  ma,  pe  hi  dydon  Hom.  Th. 
I  212,23;  7  hi  lagon  ute  pa  ealne  Öone  heerfest  on  fyrdinga  ongean  pone 
here ,  ac  hit  ne  heheold  pe  ma  de  hit  öfter  cer  dide  Sax.  Chron.  1006;  Ac 
ive  da  gyt  noifdon  pa  gesocWa  ne  pone  wyrÖseype  p  seo  scypfyrd  nyt  tocere 
fjisum  earde  pe  ma  öe  heo  oft  or  wr  wces  ib.  1009 ,  pa  hi  ealle  iosomne 
comon,  pa  ne  heheold  hit  nan  Öinc  (a.  1.  naht)  pe  ma  öe  hit  oftor  oir  dyde 
ib.  1016. 

Da  sich  jüngere  belege  für  diese  konstruktion  nicht  finden, 
die  jüngere  spräche  im  gegenteil  den  gedanken  durch  den 
ausdruck  na  mare  ponne  wiedergiebt,  so  liegt  der  gedanke 
nahe,  dass  die  ältere  konstruktion  die  einheimische  darstellt, 
die  in  der  folgezeit  durch  die  in  §  293  behandelte  lateinisch- 
altfranzösische  verdrängt  wurde. 

§  296.  Das  substantivierte  neutrum  mare  im  absoluten 
akkusativ  =  '(viel)  mehr'  =  'eher',  lat.  'magis',  'potius'  im 
subordinierten  doppelsatze.   Auch  hier  steht  in  ältester  zeit  ma. 


222 

ae.  7  Joerde  p  he  ongeate  pcette  ne  mihton  gode  beon  pa  pe  manna 
handtim  geicorhte  wceron  .  .  .  Ac  God  ma  ivcere  to  ongi/tanne  on  prymme 
unbefeondlicne  Beda  m  22  (z.  2355)  aus  Denm  potius  intellegendum  majestate 
incomprehensibüem ;  on  pam  icces  ma  gesetven  sceadana  digolnes  7  xvilldeora 
gyfernes  ponne  monna  eardungstow  ib.  III  23  (z.  2573)  aus  in  quibus  la- 
tronum  magis  latibula,  ac  lustra  feranun,  quam  liabitaciäa  fuisse  videban- 
tur  homimim;  sumne  mon  se  wces  ma  on  cyriclicum  peodscipum  .  .  .  .  ge- 
Icered,  ponne  he  fram  icere  on  weoruldpingum  ib.  IV  2  (z.  325)  aus  virum 
magis  ecclesiasticis  disciplinis  institutnm  . . .  quam  in  saeculi  rebiis  streniium. 
Auch  =  'lieber':  eac  swylce  se  bisceop  Mm  forgeaf  p  he  moste  on  his 
geferscype  ivunian,  gif  htm  p  leofre  wcere,  ac  he  ma  geceas  p  he  wces  eft 
ham  hiceorfende  ib.  IV  2  (z.  256)  aus  oiferenti  ei  etiam  episcopo,  ut  in  sua 
familia  manendi  locum  acciperct,  magis  domum  reversns  est;  aäces  monnes 
ceöelo  biop  ma  on  pam  mode  öonne  on  pam  fhesce  Boetb.  30, 1,  Äpollonius 
forlet  his  pone  wiiröfidlan  cynedom  7  mangeres  naman  par  genam  ma 
ponne  gifendes  Apoll.  10. 

Aber :  forpan  Eustatius  hcefde  gecydd  pam  cynge  pet  hit  sceolde  beon 
mare  gyU  (mask.  I)  pcere  burhioaru  ponne  his  Sax.  Cbr.  (E)  1018.  Aucb  in 
einem  der  Beda  MSS.  findet  sich  dies  mare  statt  ma;  nämlich  in  T,  während 
die  übrigen  mit  0  schreiben:  Hwylc  hire  mcegen  ivcere,  ma  cefter  hyre  deaöe 
gecyöed  tcces  III  8  (z.  827)  aus  magis  post  mortem  clarint,  hier  verstand  T 
das  in  dieser  Verbindung  seltene  ma  offenbar  nicht  und  setzte  das  ihm 
verständlichere,  den  ganzen  fragesatz  zusammenfassende,  substantivische 
7nare  (behandelt  oben  §  282).  Unentschuldigt  dagegen  muss  es  bleiben  und 
ein  grosser  fehler  ist  es,  wenn  B  (als  einziges  MS.)  mare  schreibt  in  dem 
belege  peah  de  he  geicuna  wcere,  p  he  ma  eode  ponne  he  ride  ib.  14  (z.  1570) 
aus  quamvis  ambulare  solitus. 

frme.  Mare  for  hire  mekelec  pen  for  hire  meidenhad  ha  leite  pat  ha 
ifoncl  swtich  grace  Hali  M.,  p.  45,  he  ivuröeÖ  his  höre  more  pan  his  sjmse 
OEH.  n  p.  165. 

me.  he  makith  thilke  feyned  humilite  more  for  his  profyt  than  for 
eng  love  of  thi  persone  Ch.  111156,  thai  sag  it  more  for  drede  than  for 
love  ib.  157,  but  if  he  have  more  love  of  the  peple  than  drede  ib. 

Nur  selten  in  nach-ae.  zeit  findet  sich  hier  mo.  Bis  jetzt  ist  nur  ein 
einziger  beleg  dafür  beobachtet :  Siked  fid  ofte,  That  evere  he  hadde  .... 
maistrie  over  any  man  Mo  than  of  hymselve  Piers  PI.  9574.  Der  beleg 
könnte  übrigens  auch  anders  aufgefasst,  nämlich  mo  als  attribut  zu  mais- 
trie gezogen  werden.  Er  würde  dann  als  ausnähme  in  den  §  310  gestellt 
werden  müssen,  doch  scheint  mir  die  obige  auffassung  richtiger. 

§  297.  Die  von  einem  gegenstände  ausgesagten  merk- 
male,  von  denen  das  'eine  das  andere  fast  oder  gänzlich  aus- 
scliliesst,  können  auch  eigenschaften  sein,  also  durch  adjektiva 
vertreten  werden.  Aber  hier  wie  anderwärts  ist  das  kenn- 
zeichen  dieses  gebrauches,  dass  das  eine  merkmal  das  andere 
fast  oder  geradezu  g-änzlich  ausschliesst.    Da  wir  hier  also 


223 

keinen  grad-  oder  steigenmgsunterschied  haben,  so  kann  es 
uns  auch  nicht  auffallen,  dass  das  moderne  Englisch  seine 
üblichen  Steigerungsregeln  nicht  anwendet,  sondern  sein  more 
unten  allen  umständen  gebraucht,  das  ja  als  =  lat.  ma(ji.<; 
überall  notwendig  ist.  Whitney's  regel  in  seinen  Essentials 
of  English  Grammar:  "When  an  object  is  said  to  have  more 
of  one  quality  than  another,  the  phrase  with  more  is  alone 
used,  thus  'the  neivs  ivas  more  true  than pleasant'  (Not  'truer 
than  pleasanty  müsste  also  etwas  anders  gefasst  werden. 
Begreiflicher  weise  sind  irrtümer  betreffs  der  natur  dieses 
more  nicht  gänzlich  ausgeschlossen.  Bekannt  ist  Shakspere's: 
your  Company  is  fairer  than  honest  Meas.  IV  3,  1G9,  vgl.  Franz, 
Sh.-Gram.  §  62,  Anm.  1;  Pound,  Comp,  of  Adj.  §  30. 

Anrn.  Eine  wertvolle  ziisaramenstellimg'  des  negierten  more  =  magis, 
d.h.  not  more — than  =  'ebenso  sehr— als'  mit  dem  oben  §  293  be- 
handelten no  more  —  than  =  'ebenso  wenig — als'  findet  man  in 
Stoffels  Studies  in  English,  I  series  p.  88  if. 

§  2i)8.  Das  adverb  ma  im  sinne  von  amplius.  Ein  ae. 
mare  ist  hier  nicht  zu  finden. 

ae.  oÖÖcet  he  openiendmn  heofonum  in  gelceded  toces,  7  ma  from  hire 
geseiven  heon  ne  mihte  Beda  IV  9  (1402)  aus  ....  amplius  ab  illa  vicleri 
non  potuü;  pcet  hi,  pa  gena  cetgcedere  Gode  peoivdon,  pa  hi  ma  cetgcedere 
ne  mi'hton  middangeard  htfian  ib.  11  (1628)  aus  .  .  .  cum  amplius  pariter 
mundum  amplecti  ....  non  possent;  peos  ceaster  hyp  toworpen,  pcet  heo 
ofer  p(et  ne  hyp  ma  geeardod  Dial.  Greg.  11 15  p.  133,  26  aus  utjum  ampliiis 
non  inhahitaretur ;  dtet  du  ma  ne  sie  minra  gylta  gemyndig  El.  817,  ma  of 
heora  mupe  hit  ne  eode  Blickl.  H.  247,  9. 

frme.  get  tu  mäht  ^ef  pu  xvuU  burhen  pe  seoluen,  ant  gef  pu  mare 
wiÖseist,  tva  wurde  Mm  wurst  pat  te  mest  sparte  wondreÖe  to  donne  Jul. 
p.  26,  Stute  nu,  uuele  gast,  to  gremien  me  mare  Marh.  p.  12. 

nie.  Here  hudde  a  giv  is  chilä  tn  an  hous  and  hi-lelc  hit  faste,  for 
it  tcas  iwoned  to  gon  with  Jesu,  and  he  nolde  nougt  pat  it  more  ivith  him 
eode  Kindh.  Jesu  678  -  9,  Äc  he  cride  to  Jesu  crist  .  .  .  f)er  nas  non  of  pe 
screwen  po  pt  my^te  him  greuy  more  Pat's  Fegf.  264,  pou^te  pat  he  awaiti 
wolde  ^if  he  more  come  Pere  St.  Nicholas  50  (Horstm.  p.  241),  If  Pharaon 
walde  chalaunge  ham  mare  Cursor  M.  6204  (Fairf.),  and  ever  he  is  afere 
To  doon  amys  or  more  to  trespace  Ch.  III  207.  <&  alsa  let  hyre  forthire 
wit,  Gyf  scho  wäre  mare  rakles  of  It,  pat  scho  suld  rewit  farhj  sarc  Barb., 
Legg.  127,  290. 

Interessant  ist  der  sinn  'wieder',  'noch  einmal',  der  offenbar  aus  dem 
vorigen  entwickelt  ist:  pe  brid  he  leet  fle;  po  it  was  vp  on  hy  .  .  .  he  gan 
to  syJce  sore,  7  poii^te  how^  he  my^te  /)e  brid  cacche  more  Bari.  &  Jos.  410. 

ne.  if  thou  more  murmurest  Sh.,  Temp.  I  2,  294. 


224 

§  299.  I.  Dasselbe  adverb  durch  cefre  verstärkt,  hat 
gleichfalls  im  AE.  kein  mare  neben  sich.  Dasselbe  gilt  von 
a  ma,  von  dem  hier  nur  deshalb  abgesehen  ist,  weil  es  sich 
namentlich  in  den  jüngeren  perioden  nur  schwer  belegen  lässt. 

ae.  Wenestu  recce  he  hire  cefre  ma?  Ciira  P.  52,3  aus  numquid  re- 
veHeiur  ad  eam  ttUra?  on  pa  heorhtati  gssceaft  ne  mceg  ic  cefre  ma  eagum 
starian  Sat.  l^iO ,  for  ic  eam  his  nu  and  cefre  ma  heon  wille  Ags.  Pr.  III 
p.  177,  ic  pe  heliaie  .  .  .  poet  ic  ncefre  ma  ncenne  mon  on  pisum  life  ne 
bestvice  ibid. 

frrne.  to  depe  idemet  and  eure  ma  forlorene  OEH.  p.  165,  Ebben  eure 
ma  a  blisse  and  a  hele  ib.  p.  171. 

me.  Jhesus  to  hem  seid  po:  'And  hit  stein  beon  euere  mo'.  And  eck 
of  heom  also  sivipe  Swin  bicam  Kindb.  Jesu  1032,  [h]e  schal  in  Jacobs 
house  regni  euer  mo  (:  neuer  mo)  Geb.  Jesu  348 ,  pe  vnycorn  ran  sivype, 
pe  mon  fleyg  euer  mo  (:  po)  So  p'  he  com  to  a  dep  pit  Bari.  &  Jos.  410, 
I  tcole  pe  helpe  .  .  .  .  &  be  sykir  euere  mo,  ivhil  p'  I  may  siond  ib.  583, 
Nostou  no^t,  it  is  oure  (der  teufel)  ri^e  to  lie  euermo,  pt  tce  myd  les- 
ynges  men  bitraie,  böte  it  moice  oper  go?  Pat's  Fegf.  445,  So  uol  he  was 
of  pis  holi  leom  .  .  .  p',  peihe  lyuede,  him po^te,  euermo  .  .  .  He  ne  scholde 
neuer  to  mete  luste  ib.  545,  Uorlore  eiiremo  Ayenb.  p.  14,  pits  was  in  Nor- 
mannes hond  pat  lond  ybrogt  yioys,  pat  an  aunter  gif  euermo  keuerynge 
perof  ys  Kob  of  Gl.  p.  363,  lyveth  ....  in  a  tour  ....  This  Palamon  and 
his  felawe  Arcite  For  evermo  Cb.  II  33,  I-fetered  in  his  prisoun  for  evere 
moo  id.  II  38,  Arcite  .  .  .  exiled  .  .  .  For  everemo  id.  11  42,  0  parfijt  joye 
lastyng  ever  mo  id.  1194,  gelous  folk  ben  perilous  everemo  id.  11 123,  the 
joye  that  lasteth  everemo  id.  11202,  A  frer  tcol  entremet  him  evermo  id. 
11231,  His  olde  wyf  lay  smylyng  evermo  And  sayd  etc.  id.  II  239,  have 
hir  (fortune)  in  aivayt  for  evermo  id.  III  224 ,  Lok  that  thin  hert  be  mery 
evermo  id.  III  228,  But  I  clesire  cdso  Yoic  for  to  serve  .  .  .  and  schal  evermo 
(:  wo)  id.  II  308,  Noiv  wolcle  God  that  .  .  .  the  night  ivolde  stonden  evermo 
id.  n  334,  Jamiary  .  .  .  had  an  hond  upon  hir  evermo  id.  II  344,  on  his 
wyf  his  thought  was  evermo  id.  II  352,  I  not  if  pees  shal  evere  mo  bitide 
id.  IV  359. 

II.  Die  ausnahmen  setzen  hier  jedoch  schon  mit  dem 
Frme.  ein  und  werden  gegen  ende  des  ME.  zur  regel. 

frme.  nu  and  evere  mcere  Lag.  III  497,  ho)-e  cun  wunede  pcere  seoÖÖen 
auere  mare  id.  II 19,  2ve  agen  driuen  Inio  Örcddom  euermore  to  liuen  Geu. 
&  Ex.  2321,  pin  ich  am  .  .  .  nu  aml  euer  more  OEH.  p.  197. 

ine.  7  gif  P'*  ^^*  P^  lawe  haue  pe  maystryge,  I  tcole  euer  more  loue 
py  Company ge  Bari.  &  Jos.  952,  He  hym  blessid  dl  wey ,  whan  him  by-fel 
so  (d.  h.  immer,  wenn  er  versucht  wurde!)  "]  per  wit  euere  more  he  ouer- 
com  his  fo  ib.  1222,  Better  is  tholien  whyle  sore  Then  mournen  evermore 
Lyr.  P.  p.  28,  Bot  euer  mar  pai  did  paim  iva  Curs.  M.  5531  (Gott.),  Dapeit 
hivo  it  hire  yiue  Euere  more  hivil  i  liue!  Havel.  301,  Go  hethen,  and  be 
euere  more  pral  and  cherl  ib.  683 ,   He  is  pe  beste  man  .  .  .  pat  euere  mor 


225 

sTial  ride  [ow]  stede  ib.  1976,  hise  chiMren  s[h]nlde  fiarne  Euere  niore  pat 
eritage  ib.  2836,  euere  more  liwil  ich  liue  For  hire  shal-tu  he  iväh  nie  dere 
ib.  2881,  soroics  sere,  pat  merrid  him  oft  of  mery  chere;  Bot  euermore  in 
his  fader  sight  Shewed  he  myrth  with  all  his  myght  Bari.  &  Jos.  (nördliche 
Version)  295 ,  and  evermore  he  hadde  sovereyn  prys  Ch.  II  3 ,  I  schal  for 
evermore  En  force  my  might  thi  trewe  servant  to  he  id.  11  69,  And  ever 
more  ....  Eterne  fyr  I  lool  hifore  fhe  fymle  id.  II  74 ,  sehe  was  to  him 
trewe  for  evermore  id.  HI  26,  But  he  it  hoot  or  cold,  I  dar  seye  this  That 
we  concliiden  ever  mor  amys  ....  And  in  our  madnesse  evermore  we  rave 
id.  in  58 ,  Beth  redy  for  to  meete  him  evermore  id.  III  97 ,  and  lohe  that 
alle  thi  counseiles  he  in  him  (seil.  God)  for  evermore  id.  III  152,  Thanne 
schal  ye  evermore  counterwayte  emhusshementz  id.  III  165,  the  joye  of 
God  .  .  .  is  .  .  .  evermore  lastynge  id.  III  176,  for  to  putte  hem  in  exil  for 
evermore  id.  III  195,  And  her  ageyn  my  clothyng  I  restore,  And  eek  my 
weddyng  ryng  for  evermore  id.  11  805 ,  here  deth  schal  alivay  lyven  and 
here  ende  schal  euermore  bygynne  id.  111276,  considering  evermore  his 
freite  id.  HI  102,  And  with  hire  riche  beaute  everemore  Strof  Love  in  hire 
ay,  which  of  hem  ivas  more  id.  VSi,  he  may  not  forgoon,  That  he  nas 
jalous  evermore  in  oon  id.  113-44,  This  same  steede  schal  here  you  ever- 
more Withoiite  härm  id.  11  358. 

Anm.  Da  das  AE.  ein  for  zur  bezeidmung  der  Zeitdauer  überhaupt 
nicht  kennt  (sieh  Streifz.  pp.  142  f.  und  Hupe  in  Anglia  XII  p.  390) 
und  dementsprechend  ein  ae.  *for  cefre  ma  wohl  immer  vergeblich 
gesucht  werden  wii'd,  so  liegt  es  nahe  in  dem  gegen  ende  der  me. 
zeit  auftauchenden  for  evre  mo{re)  eine  nachbildung  des  afrz.  por 
ja  mais  ==  'für  immer',  'auf  ewig'  zu  erkennen. 

§  300.  I.  Auch  das  einfach  negierte  ma  (=  ampUus) 
scheint  in  ältester  zeit  kein  mare  neben  sich  zu  haben. 

ae.  scegdon  Öcet  hi  no  ma  ne  mihton  sivencte  heon  Beda  1,  12,  gang 
nu  7  cefter  pissere  tide  ne  stala  pti  her  na  ma  Dial.  Greg.  (C)  I  3,  p.  25,  20 
aus  Vade,  et  post  haec  furtum  non  facias;  forpon  on  pissere  ylcan  tide 
.  ...  na  ma  heo  ne  hyp  winnende  on  feferadlum  ib.  4  p.  29,  24  aus  quia  ex 
hac  hora  neque  fehrihus  lahoratv/ra  est  neque  etc. 

frme.  na  ma  ne  mei  me  her  god  don  OEH.  p.  9. 

me.  iscend  icham  Inou^ ;  Ne  malce  pou  namo  men  gaiven  on  me  Jul.'^ 
125  (aber  nammore  184) ,    the  may  de  Na  mo  dorste  abide  Piers  PL  1350, 

hettire,  sir,   is  pat  we  Boiv  ^one  womene   bydynge  til S  nane  ma 

latlinge  mak  par-till  Barb.,  Legg.  128,  342  mit  Setzung  von  nan  für  na  wie 
in  §  47  anm.  und  §  49,  und  in  der  Stellung  vorm  subst.  wie  unten  §  304. 

IL  Doch  auch  hier  erscheint  im  Frme.  na  mare  daneben 
und  wird  im  laufe  des  ME.  zur  regel. 

frme.  wel  late  he  leteÖ  vuel  iveorc  pe  hit  ne  mai  do  na  mare  OEH. 
p.  291,  ne  pine  pu  me  na  mare  Marh.  p.  11,  Heo  noldea  hem  no  more  feden 
Las  I  142. 

E.  Eiuenkel,  Das  ludefinitum.  15 


226 

me.  ge  tie  schnllen  no{n)  more  come  Iure  Kiudh.  Jesu  1117,  pat  pou 
beo  fram  me  i-bounde  And  no(n)  more  here  i-founde  ib.  1143,  heo  bileuede 
hire  moder  breste,  pt  heo  ne  seh  na  more  Geb.  Jesu  175,  böte  he  pe  fynde 
per,  he  icole  .  .  .  be  siker  pt  p»  ne  comest  nammore,  7  hamtvard  dreri  gon 
Pat's  Fegf.  598,  Wile  I  namore  /je  storie  leuge  Havel.  2363,  Palamoun  that 
moot  nonwre  gon  agayn  to  fighte  Cb.  II  82,  Noiv  icepe  no  more!  id.  11  76 
äbulicb  ibid.,  ü  nedeth  nonght  reherce  it  you  no  more  id.  III  24-,  wüne  no 
more  to  do  synne  ib.  346. 

§  301.  I.  Für  das  durch  mefre  verstärkt  negierte  ma  = 
amplkis  gilt  dasselbe  wie  von  dem  mit  cefre  und  na  ver- 
bundenen. 

ae.  ne  singa  Öu  ncefre  ma  John  8,  11,  Ncefre  ofer  pis  ic  ouu'ht  ma  sprece 
odöe  deme,  hivcet  [m  sylle  Beda  III  14  (z.  1620)  aus  numquam  ....  de/nceps 
aliquid  loquar  de  hoc  atit  judicabo,  quid  etc.  "VVeuu  hier  B  mare  schreibt, 
so  kaun  dies  nur  daher  kommen,  dass  es  oiviht  nicht  als  objekt,  sondern 
als  adverbialen  akkusativ  fasst  und  deshalb  genötigt  ist,  ein  neues  objekt, 
eben  sein  mare,  zu  schaffen.  Ic  pe  behate  ....  pcet  ic  ncefre  ma  ncenne 
mon  ....  ne  beswice  Ags.  Pr.  III  p.  177. 

frme.  ut  ne  cumeÖ  he  nefre  ma  OEH.  p.  63,  ncefre  ma  ne  shcdl  he  ben 

0  nane  wise  fdedd  Orm  4206,  palt  ncefre  ma  ne  shall  iit  ben  ib.  15038. 

me.  I pe  segge  p^  ne  schalt  haue  me  neuere  mo  (:  two)  Bari.  &  Jos. 
426  =  nicht  mehr  (=  nicht  noch  einmal),  oder  ^=  niemals ;  /  nele  neuere 
mo  [:  wo}  Parte  out  of  py  Company  ib.  701,  pe  oper  a-counte  I  nou^t,  ne 
nele  neuere  mo  [:  po]  ib.  791,  pe  king  in  an  erpe  hous  let  his  sone  do,  So 
pf  he  ne  sag  sonne  ne  mone  netter  mo  ib.  1052,  pou  ne  schalt  neuer  mo  to 
py  laue  iorne  me,  But  p"  y  I  to  gedere  raper  spousid  be  ib.  1079,  grith  ne 
get  Y  neuere  mo  Havel.  511,  bynderes  loue  ich  neuere  mo  [:  slo\]  ib.  2050, 
pat  ne  wile  ich  neuere  mo  [:  slo\\  ib.  2722,  iVe  nevere  mo  scheu  he  his  ludy 
See  Ch.  II  42,  seen  his  lady  schal  he  never  mo  ibid.  dopp.,  nevermoo  ne  schid 
they  roten  be  id.  HI  36,  It  tvol  nought  ben  amendid  never  mo  id.  II  239. 

Anders  ist  es  in:  7  oure  lord  htm  tvole  do  And  giue  Mm  dauipes 
sege,  his  fader,  and  neuer  mo  [:  euer  m.o]  Geb.  Jesu  347  =  'durchaus  nicht 
mehreren '  =  '  weiter  keinem ',  sonst  giebt  es  keinen  sinn.    Sieh  unten  §  306. 

II.  Aber  ncefre  mare: 

frme.  he  nule  nefre  mare  eft  gedon  peo  sunnen  OEH.  p.  29,  mdle  ich 
nauere  mare  ....  heren  in  to  Borne  nee  nauere  mare  heom  senden  gauel 
La^.  I  413,  ne  mdle  ich  neauer  mare  him  Wien  Jul.  15,  iit  ne  mihhte  ncefre 
mar  Ben  lesedd  fra  pe  defell  Orm.  18925. 

me.  And  of  [h]is  Tcuinde  ne  ivorp  neuer  more  non  ende  Geb.  Jesu  349, 

1  nele  neuere  more  fadir  clepe  pe  Bari.  &  Jos.  897,  Shcü  she  it  neuere  more 
haue  Havel.  297,  neure  more  ne  shal  i  bere  ....  sheld  ne  spere  ib.  489, 
i  teile  ....  neuere  more  comen  ageyn  ib.  493,  He  is  iviterlike  ded,  Eteth 
he  neure  more  bred  ib.  672,  neuermore  shcd  I  my  lady  wynne  Ch.  III  12, 
Ne  schal  I  never  see  you  more  with  ye  id.  11 178,  with  sad  purpos  .... 


227 

never  more   to   don  synne  id.  III  268,    ther  nys  noon  so  gret  felicite  in 
mariage,  ne  nevennor  schal  he  id.  11  331. 

Anders  jedoch  ist :  And  tvith  some  freendly  loke  gladdeth  me,  sicete, 
Though  nevere  more  thynge  ye  me  byheie  id.  IV  130,  hier  7)wre  =  grösser! 
Sieh  unten  §  881. 

§  303.  I.  Das  adverb  ma  als  additionszeiclien  =  'weiter- 
hin' =  'ferner'  =  'mehr  =  'dazu'  ldi,t.plus  ist  bis  in  die  neu- 
zeit  in  regem  gebrauche  und  hat  während  dieser  zeit  nur 
unter  gewissen  umständen  ein  mare  neben  sieh. 

Das  adverb  addiert  bestimmte  Zahlwörter  bezw.  zahlen 
(mit  oder  ohne  nennwort). 

ae.  is  nu  ivorn  (seil,  ivintra)  sceacen,  tica  Jmnd  oÖÖe  ma  El.  632,  seldon 
....  ma  ponne  cene  siÖe  on  dcegep  heo  icolde  mete  picgan  Beda  IV,  19  (2531) 
aus  raro  ....  phis  quam  semel  per  dtem  etc.;  ma  ponne  XXX  icintra  ib. 
23  (3298)  aus  XXX  et  amplius  annos;  Aidan  nala:s  ma  ponne  py 
iwelftan  dcege  cefter  pces  cyninges  siege  ....  of  Öisse  icorulde  akeded  tvces 
ib.  III  14  (1655)  aus  Aidan  non  plus  quam  XII»  post  occisionem  regis  die 
.  .  .  de  saeciüo  ahlatus  etc.;  siime  [seil.  sc?^j?<]  hcefdon  LX  ara,  siime  ma 
Sax.  Chr.  897,  cefre  byö  an  dceg  and  an  ntht  ma  on  pam  feorÖan  geare 
Pop.  Tr.  p.  12. 

frme.  wiÖ  tioa  Imndret  cnihtes  7  wiÖ  ma  ^et  Kath.  1811,  ticenti  dahene 

$ong  7  ^et  ma,  as  pilegrimes seggeö  ib.  21:70,   an  hundred  ger  and 

XXX  mo  G.  &  Ex.  2i01,  pene  icei  ....  pe  let  pe  ni^eöe  del  to  helle  of 
manne  and  ma  Poema  M.  340. 

me.  A  thousand  and  moo  .  ...  he  slowgh  Eich.  C.  d.  L.  7039,  In  tioenti 
stedes  and  ivel  mo  Havel.  1846,  He  couthe  spare  of  lecchours  oon  or  tuo 
To  techen  him  to  foiir  and  ticenty  mo  Ch.  II247,  A  thousand  holes  aml 
wel  moo  ib.  268,  With  suche  icordes  and  ivith  mo  Gower  I  73,  Fourti  myle 
upri^t  and  eke  mo  Pop.  Tr.  p.  134,   a  thousand  ^er  and  mo  ibid. 

spme.  a  dowtr  or  moo  Paston  L.  m  190,  they  ....  reculed  hemself 
abake  six  passes  or  moo  Cax.,  Blauch.  p.  106,  31. 

ne.  mo  then  .XX.  31.  men  Berners'  Huon  p.  343,  and  kyssed  it  mo 
then  .XX.  timys  ib.  403,  and  kyssed  Huon  mo  then  .X.  tymys  ib.  p.  465, 
so  immer  ausser  bei  zeitbegriffen. 

Auch  bei  Sh.  gelegentlich  noch:  but  tivo  years  mo  Merch.  I  1,  108, 
7cith  two  stones  moe  Tim.  11  2,  117,  a  million  moe  Ant.  IV  14,  18. 

n.  Was  hier  die  ausnahmen  angeht,  so  werden  sie  sich, 
soweit  sie  sich  in  den  älteren  perioden  finden,  wohl  meist 
dadurch  erklären,  dass  es  sich  in  ihnen  nicht  um  einheilen, 
sondern  um  masse  oder  Sammelbegriffe  handelt.  Hier  haben 
wir  es  also  mit  dem  oben  §§  282  ff.  behandelten  substantivierten 
neutrum  mare  zu  thun. 

15* 


228 

ae.  Ne  mot  he  para  hyrsta  hionane  hedan  of  Öisse  icoridde  iciihte  pon 
mare,  hordgestreona,  Öonne  he  hider  brohte  Metra  14,  10. 

spae.  he  wolde  purh  Ms  micele  wiles  Öear  heon,  ivcer  it  tweolfmond 
oÖÖe  mare  Sax.  Chr.  1128. 

frme.  Öog  he  Öre  hundred  ger  on  iverlde  more  wuneden  here,  Bigeten 
he  nevermor  non  Best.  616,  per  heo  lei  in  prisiine  uour  pusend  ger  d'  moare 
A.  R.  p.  5i. 

nie.    Of  tico  ger  ekle  and  of  more  Kindh.  Jesu  37,  he  ne  say  sonne 

ne  mone Ten  ger  oper  more  Bari.  &  Jos.  1053,  he  failede  ....  more 

pane  a  fot  Kindh.  Jesu  1381,  pore  haue  pai  (seil,  pe  crosses)  liggen  on  pis 
maner,  Sethin  more  pjan  tivo  hundreth  gere  Holy  Rood  p.  89,  loel  twelf 
winter  oper  more  Havel.  787,  an  inch  or  more  ib.  1034,  par  be-com  crisien 
pat  siquar  Four  thoiisand  men  iwis  7  mare  Cursor  M.  20763,  he  ....  hyst 
Mm  fourti  sithes  and  mare  ib.  5055  (Cott.),  To  ger  and  more  St.  Nicholas 
154  (Horstm.  p.  245),  Not  00  word  spaJc  he  more  than  ivas  neede  Ch.  II 10, 
I  saygh  you  nought  this  fortenight  or  more  ib.  262,  .500  myle  and  more 
Maund.  p.  27,  Beyonde  the  lond  ....  of  Jorneys  more  than  ten  l'her  ivas 
an  Ile  Laud  Troy  Book  164,  And  hoiv  Gregeis  and  Troyens  thore  Faught 
ten  gere  and  more  ib.  8290. 

Anm.  Interessant  ist  das  pleonastische  wechseln  der  beiden  in:  Quen 
he  right  depe  had  doluen  dare,  Ma  pan  twenti  fadim  or  mare,  He 
fand  tua  croices  Cursor  M.  21532. 

spme.  hys  ivif  lyved  more  thanne  XXX  wyntcr  aftir  hir  husbonde 
Paston  L.  III  p.331,  more  than  XXIIII  of  Ms  enmyes  Cax.,  Blanch.  p.  106, 15, 
more  than  ihre  fote  longe  ib.  p.  163,  25,  four  scour  thousand  men  of  warre 
or  more  ib.  p.  57,  8,  the  space  of  an  acre  of  londe  or  more  ib.  107,  18,  the 
Space  of  ihre  monthes  and  more  ib.,  Master  F.  shall  have  CCCC  mrke  a 
yer  more  than  he  had  Paston  L.  in  p.  83. 

ne.  one  thing  more  rests  Sh.,  Skr.  1 1,250,  one  word  more  id.,  Tp.  1 2, 448. 

Nach  der  andern  seite  hin  auffällig  ist  wieder  das  oben  angeführte 
fi'me.  twenti  dahene  ^ong  7  get  ma,  as  pilegrimes  ....  seggeÖ  Kath.  2470, 
bei  dem  es  sich  doch  wohl  eher  um  den  gong,  das  längen-  bezw.  zeitmass, 
handelt,  als  um  die  zahl  der  dahene. 

§  303.  I.  Dasselbe  ma  =  plus  addiert  unbestimmte  zahl- 
begriffe. 

ae.  Ic  nelle  nun  word  ma  of  Öinum  müde  gehyran  Nar.  45,  23 ;  pa 
bebead  he  eft  pam  brepcr,  p  he  nanigum  (aa.  11.  add.  men)  ma  openade  ne 
cydde  Beda  V  9  (z.  1020)  aus  denuo  praecepit  fratri,  ne  haec  cui  patefaceret ; 
ncenigne  ponan  merehengesta  ma  ponne  cenne  ferede  on  fifelstream  Metr.  26, 25. 

frme.  heo  pa  ant  monie  ma  biheolden  etc.  Marh.  p.  8. 

me.  With-oute  anie  wordes  mo  Kindh.  Jesu  779 ,  pe  giwes  ful  sorie 
weren  for  pat  cas  and  for  opur  mo  ib.  1036—7,  heore  kunrede  and  opure 
mo  ib.  1658,  And  tvip  Mm  mani  an  mo  E.  E.  P.  p.  12,  And  other  murthes 
mo  Eel.  Ant.  I  119,  with  axes  and  mid  other  armes  mo  Bek.  2083,  Gregory 
and  many  moo  Wycl.,  W.  p.  8,  Eue  and  othere  mo  Piers  PI.  13065,  January 


229 

....  With  Mayus  in  his  Tionä,  and  no  ivight  mo  Ch.  II  346,  Melyagre  and 
many  a»  other  mo  id.  II  64,  the  reeve  and  othir  many  mo  id.  11  98,  Hold 
now  tili  pees  and  spek  no  loordes  mo  id.  III  50,  Noic  lakketh  us  no  tales 
moo  ihan  oon  ib.  261,  and  so  doon  other  mo  id.  II  317,  in  reproef  of  her 
and  other  mo  id.  U  349,  0  doughter  ....  withouten  eny  mo  id.  II 124,  AI 
.  .  .  .  I  have  i-lost  iherhy  And  ....  so  hath  many  mo  id.  III  51,  Oure 
ingottes,  testes,  and  many  m,o  id.  11154,  Tliis  tale  was  not  oonly  told  for 
yoiv  But  eek  for  other  moo  id.  11159,  Of  treive  men  I  fynde  but  fewe  moo 
id.  V  304,  I  not,  tvith  hem  yf  ther  tvent  any  moo  ib.  314. 

A  n  m.  In  dem  belege  But  noio  can  no  man  see  noon  elves  mo  Ch.  II 
232  handelt  es  sich  nicht  um  das  addierende  ma,  sondern  um  das 
in  §  298  behandelte  ma  =  'fernerhin'  =  'mehr' ;  und  dasselbe  ergiebt 
eine  genaue  prüfung  des  sinnes  und  Zusammenhanges  in :  Who  shal 
now  troive  on  any  othes  moo  [:  f/o]?I  id.  V52,  dass.  ib.  70.  Viel- 
leicht hat  auch  der  reimzwang  bei  beiden  mit  eingewirkt. 

spme.  they  shall  not  have  ivith  them  no  graynes  mo  then  shall  suffice 
Paston  L.  IH  p.  368. 

ne.  and  many  icayes  moo  Ascham,  Tox.  162,  other  goodes  mo  Lever, 
Sermons  32. 

Und  dies  findet  sich  auch  noch  öfter  bei  Sh. :  Why  shoidd  the  private 
pleasure  of  some  one  become  the  public  plague  of  many  moe  Lucr.  1479, 
many  thousands  moe  Wint.  I  2,  8,  thus  hath  he  sivorn,  And  I  tvith  him, 
and  many  moe  tvith  me  John  V  4,  17. 

Aber  me.  Almost  right  in  the  same  ivise  the  phisiciens  ansiverden, 
save  that  thay  sayden  a  fewe  wordes  more  Ch.  III  143,  I  foUowede  ay  my 
dames  lore  As  tvelle  of  that  as  of  other  thinges  more  id.,  II  224.  Dieser 
letzte  beleg  wird  etwas  entkräftet  durch  den  reimzwang. 

spme.  Bettvix  the  lady  and  Blanchardyn  were  noo  tvordes  more  for 
that  tyme  Cax.,  Blanch.  p.  80,  26,  he  confessid  ....  many  other  thyngs  more 
than  he  was  accusyd  o/"  Paston  L.  III  p.  352,  the  Lords  Benham  and  Durasse 
and  other  more  ib.  p.  92,  Albon  of  Yermouth  with  many  more  ib.  p.  386. 

ne.  if  ye  speke  one  worde  more  agaynst  Huon  ßerners'  Huon  p.  602, 
Hath  she  had  any  more  than  one  husbaml  Sh. ,  Meas.  111,211,  tve  wil 
not  hand  a  rope  more  id.,  Tem.  I  1,  25. 

mod.  Isot  that  I  have  not  several  merits  more  Byron,  Don  Juan  1,  102. 

IL  Keine  ausnähme  dagegen  bildet  der  folgende  fall,  in 
dem  es  sich  um  unbestimmte  massbegriffe  handelt. 

ae.  ac  ic  bidde  pe,  pat  pu  secge  me  Jitvceöer  pu  nti  gyta  cenig  ping 
mare  xvite  be  pam  godan  men  Dial.  Greg.  (H)  I  2,  p.  20,  8,  Öa  nytenu  nellaÖ 
nan  Öing  mare  drincan  Öonne  him  Öearf  biö  Ags.  Pr.  III  145,  ne  nan  ne 
dorste  hyne  nan  ping  mare  axigean  Matth.  (Kemble)  22,  46.  Doch  sieh 
auch  unten  §  383. 

frme.  hit  lasteÖ  pre  wuke  fülle  and  sum  del  more  OEH.  II  3,  off  godd- 
spell  icc  teile  ^uiv  $et  summ  del  mare  shcetvenn  Oim.  Pref.  97. 


230 

Im  gegenteil  bildet  hier  der  folgende  beleg  eine  ausnähme. 

me.  pe  feste  ....  LasU  [f?e]  ....  Foitrti  dawes  and  sum  del  vw  [:  go] 
Havel.  2950,  eine  ausnähme,  die  sich  jedoch  sehi-  natürlich  aus  dem  reim- 
zwange erklärt. 

§  304-,  Der  oben  §  281  berührten  Stellung  des  addieren- 
den adverbs  zwischen  (bestimmtem,  oder  unbestimmtem)  Zahl- 
wort und  Substantiv  begegnen  wir  schon  recht  früh. 

fnne.  pe  ^et  weren  monie  via,  pen  nu  beon,  mishileuede  men  Marh.  p.  1, 
Monie  mo  Imeolpes  /}en  etc.  A.  E.  p.  200,  monie  ma  murhöen  pen  etc. 
Kath.  1697. 

me.  And  many  mo  othere  Piers  PI.  1107,  Let  tis  no  mo  tvordes  herof 
make  Ch.  II  351,  icithoiden  one  more  rehercyng  Maund.  p.  314. 

Anm.    Ueheraus  interessant  ist  das  me.  Wat  tharf  he  recche  of  a  mo 
sivenge,  Wone  the  on  htm  is  swo  genge?  0.  &  N.  801,   welches  er- 
sichtlich aus  no  mo  sicenge  abstrahiert  ist.    Hier  ist  mo  deutlich 
adjektivisch  gebraucht,  was  zwar  ganz  konsequent,  für  diese  frühe 
zeit  jedoch  recht  auffällig  ist.     In  seiner  anmerkung  zu  dieser  stelle 
in  den  Sprachprobeu  verweist  Mätzuer  betreffs  einer  erkläruug  auf 
seine  Grammatik  II 2,  260  ff.,  die  stelle  ist  jedoch  dort  nicht  erwähnt ! 
spme.  2vyihout  eny  moo  tvordes  Cax.,  Blauch.  p.  167,  6;  177,  35;  181,  20. 
ne.  sir  B.  B.  and  sir  W.  C,   whicli  longing  for  no  moo  iKirteners  of 
the  princes  fauour  ....  Icept  Mm  oute  of  all  secrete  triist  Fl. 's  Leseb.  p.  263 
(a.  1513),  he  spak  no  mo  icordes  ßerners"  Huon  p.  361,  so  hier  meist!   Some 
Bhetoriciens  put  no  mo  pilaces  of  deprecacion  than  only  this  that  is  herc 
last  reherced  Cox's  Rhethoryke  (a.  1530)  p.  82 ,   they  sent  for  no  mo  tem- 
porall  men  but  me  Fl.'s  Leseb.  p.  336  (a.  1531),  no  mo  quarels  Udall,  R.  D. 
85,  and  infinite  other  mo  lettes  Ascham,  Tos.  27. 

Gelegentlich  findet  sich  dies  noch  bei  Sh. :  many  moe  corrivals  H  4 
A  TN  3,  31,    many  moe  proud  birds  H  6  C  II 1,  170,   I  have  no  moe  sons 
R  3  IV  4, 109,  there  is  no  moe  such  Caesars  Cymb.  HI  1,  36. 
Für  spätere  belege  mit  more  sieh  oben  §  281. 
Anm.    Nur  nachlässig  verstellt  ist  wohl  das  me.  Here  eode  Jesus  and 
bar  a  picher  a)id  mo  opur  children  with  him  to  pe  ivelle  Kiudh. 
Jesu  612—3. 

§  305.  Dasselbe  ma  =  plus  findet  sich  in  einer  stehen- 
den Verbindung  mit  der  präposition  ivWiout  und  zwar  zur 
bezeichnung  des  ausschlusses  einer  addition.  Die  redensart 
entspricht  auf  geschlechtigem  gebiete  der  oben  §  285  behan- 
delten, die  das  ungeschlechtige  marc  enthält,  und  von  der  die 
erstere  vielleicht  abgeleitet  ist. 

me.  One  knigt  withoute  mo  Roh.  of  Gl.  p.  3,  Y[i]f  I  late  hem  go,  pus 
one  foure,  ivithouten  mo,  ....  For  hire  shal  men  hire  louerd  slo  Havel. 


231 

1742,  cell  of  kern  nvis  A  steorre  hath  ivithoiite  mo  tJiat  planete  icleped  is 
Pop.  Sc.  27,  Ä  person  dllone  wühouten  moo  Ch.  11  84,  0  doughter  hadden 
they  ....  wühouten  eny  mo  id.  11 124,  oon  God  withouien  mo  id.  III  35, 
Syn  I  am  tliin  alle  hole  withouten  mo  id.  rV367,  ich  bin  dein,  so  dass 
andere  mehr  ausgeschlossen  sind  =  ich  bin  ai;sschliess]ich  dein ;  Sixti  kynges 
and  dukes  also  And  .VIII.  sikerly  xoHh-oiiten  mo  Land  Troy  B.  3330. 

ne.  A  dilligent  knaue  that  pikes  Jus  masters  purse  May  please  Mm 
so,  that  he  loithouten  mo  Executour  is  Wyatt,  Sat.  3. 

Anm.    Aber  schon  einmal  me.  ßenneper  hep  in  Walispre  [seil,  hisehop- 
riches]  wißoute  more  Rob.  of  Gl.  p.  4. 

§  306.  Dasselbe  ma  =  plus  negiert,  erhält  sich  rein 
bis  ins  Spme.  Ueberall,  und  namentlich  im  ME.,  ist  die  be- 
deutung  'nicht  ein  mehr'  =  'nicht  ein  weiterer',  'nicht  wei- 
tere' :=  'keine(r)  mehr'.  Ein  7ia  mare  in  demselben  sinne  ist 
im  AE.  und  Frme.  gar  nicht  und  im  ME.  nur  höchst  selten 
anzutreffen. 

ae.  p(Bt  pcer  ne  mihte  beon  na  ma  gemette  ponne  .V.  [seil,  hlafas] 
Dial.  Greg-.  II  21  p.  145,  12  aus  ut  non  plus  quam  quinque  ....  inveniri 
potuissent;  peh  heora  na  ma  ne  lifde,  para  pe  Alexandres  folgeras  w(eron 
Oros.  152,  15,  Öa  hahhup  twegen  mislice  casus  and  na  ma  on  gewunan  .... 
nis  da;r  na  ma  mislicra  casa  Aelfric,  Gr.  14,  nys  her  na  ma  pronomina, 
pe  hahbe  syx  casus  ib.  111,  9. 

frme.  Nefede  he  hüten  anne  sune  .  .  .  nefede  he  hern  no  ma  Laj.  I  5. 

me.  and  Zakarie  .  .  .  ne  spak  icordes  na  mo  Geb.  Jesu  306,  Edmunde 
had  a  sonne,  &  childre  no  mo  Br.  p.  49,  A  yeman  had  he,  and  servantes 
no  moo  Ch.  114,  But  I  wol  love  my  lady  and  no  mo  ib.  49,  Ther  was 
also  a  reeve  and  a  meliere  .  .  .  .  A  maunciple  and  myself,  ther  was  no  mo 
ib.  18,  But  who  was  woful  ....  Of  this  weddyng  but  Domegild  and  no 
mo  ib.  191,  So  vertuous  a  lyver  in  my  lyf  Ne  saugh  I  never,  such  as  sehe, 
nomo  Of  ivorldly  womman,  mayden,  or  of  wyf  ib.  201  (von  Mätzner  also 
falsch  aufgefasst),  Myda  had  ....  tuo  asses  eeris  ....  save  his  tvyf  ther 
ivist  of  that  nomo  ib.  235,  to  the  I  teile  it,  and  no  mo  ib.  236,  d.  i.  and  to 
no  mo;  never  had  I  thing  so  leef  ....  As  htm  .  .  .  .  ne  never  schal  nomo 
ib.  372,  To  have  respit  thre  dayes  and  no  mo  id.  III  45,  Thre  large  sowes 
hadde  sehe,  and  no  mo  ib.  229. 

sprae.  and  ther  cam  tvith  hym  but  IUI  hundred  horse,  and  I  can 
hcre  of  no  moo  that  be  comyng  Paston  L.  III  p.  204,  he  is  departyng  ivyth 
XIIII  personys  and  no  moe  ib.  p.  329. 

ne.  hauyng  by  his  wyfe  but  one  chyld  and  no  mo  Fl. 's  Leseb.  p.  287 
(a.  1525).  Und  noch  Sh.  hat  gelegentlich:  mar  no  mo  of  my  verses  As  lU 
2,  278.  Vgl.  bei  ihm  auch  den  schnellen  Wechsel  der  beiden :  sing  no  more 
ditties,  sing  no  mo  Ado  II  3,  72.  Ob  derselbe  jedoch  einen  sinneswechsel 
bedeutet,  ist  fraglich. 

Aber  schon  me.  einmal :  With  him  yede  na  mare  Trist.  I  75. 


232 

spme.  I  have  no  mor  lieer  loith  me  biitt  Fampyng,  Edward,  and  JaJc 
Paston  L.  III  p.  91. 

Dies  Yom  !NE.  an  häufiger:  ihre  apples  ....  and  no  more  Berners' 
Huon  p.  436  etc.  etc. 

§  307.  Da  das  englische  adjektiv  (denn  als  solches  ist 
mo  behandelt  hier)  sich  so  bereitwillig  dem  Wechsel  der  Stellung 
darbietet,  und  da  uns  in  dem  obigen  na  ma  prononiina  ein 
scheinbar  so  beweiski'äftiger  beleg  vorliegt ,  könnte  es  be- 
denken erregen,  wenn  ich,  wie  ich  es  oben  gethan,  den  fall 
u'ordes  no  mo  und  den  fall  no  mo  tvorcles  auf  zwei  verschie- 
dene weisen  verstehe  und  in  zwei  verschiedenen  kapiteln  be- 
handele. Aber  einerseits  kann  es  doch  wohl  keinem  zweifei 
unterliegen,  dass  in  dem  no  des  no  mo  uordes  das  ae.  pronomen 
nan  zu  erkennen  ist,  einmal  wegen  des  ae.  beleges  nan  icord 
ma  und  dann,  wenn  man  diesem  vereinzelten  belege  kein  ver- 
trauen schenken  sollte,  wegen  der  zahlreichen  many  {any, 
otlier)  mo  wordes,  deren  mo  auf  dieselbe  weise  wie  das  von 
no  mo  wordes  aus  der  nachstellimg  in  die  z"«ischenstellung 
gerückt  ist.  Und  andererseits  ist  wohl  ebenso  zweifellos  das 
na  in  wordes  no  mo  identisch  mit  dem  ae.  adverb  na,  was 
bewiesen  "«ird  durch  den  ae.  beleg  heora  na  ma,  der  eine  Wort- 
folge aufweist,  die  beim  partitiven  genitiv  mit  Vorliebe  sich 
zeigt,  gleichviel  ob  er  äusserlich  noch  kenntlich  ist  oder  nicht. 

So  scharf  nun  auch  dieser  unterschied  in  der  theorie  ge- 
macht werden  muss,  so  schwer  wird  derselbe  in  der  praxis 
sich  haben  beobachten  lassen.  Das  mangelhafte  Sprachge- 
fühl des  ungebildeten  Mittelengländers  wird  dort  eine  gleich- 
heit  vermutet  haben,  wo  wir  auf  grund  der  historischen  In- 
dizien eine  radikale  Verschiedenheit  statuieren  müssen.  Und 
ein  ungeübtes  urteil  zu  trüben,  lag  hier  mancherlei  vor:  die 
metrik  wird  oft  genug  auf  die  Stellung  einen  bestimmenden 
zwang  ausgeübt  haben  und  wie  der  fall  ererilkon  pe  Danes  u.  ä. 
beweist,  war  ja  auch  in  mittelenglischer  zeit  dem  partitiven 
genitiv  die  nachstellung  nicht  unbekannt.  Fand  aber  hier  eine 
mischung  statt,  so  konnte  sie  nur  zu  gunsten  des  ae.  na  ma 
eintreten;  einen  zweifellosen  beleg  dafür,  schon  im  AE.,  haben 
wir  in  Aelfrics  na  ma  namanspeligende  für  — dra.  Ein  worda 
nan  ma  halte  ich  für  völlig  ausgeschlossen  und  höchstens  in 
solchen  dialekten  für  möglich,  die  überhaupt  jedes  na  durch 
nan  zu  ersetzen  die  gewohnheit  haben. 


233 

In  heutiger  zeit  erscheinen  die  für  no  mo  eintretenden  verschiedenen 
no  more  alle  in  derselben  form  dergestalt,  dass  nur  der  Zusammenhang  imd 
die  möglichkeit  des  Stellungswechsels  entscheiden  kann,  welches  derselben 
gemeint  ist:  no  more  money,  no  more  men  kann  heissen  'kein  geld  mehr', 
'keine  lexite  mehr';  es  kann  aber  auch  heissen  'nicht  mehr  geld',  'nicht 
mehr  leute'.  Aber  no  more  money  =  no  money  more,  sowohl  als  no  more 
men  =  no  men  more  kann  nur  heissen  'kein  geld  mehr',  'keine  leute  mehr'. 

Für  no  more  =  'nicht  mehr'  vgl.:  A  second  ShaJcespeare  coulcl  have 
been  welcomed  wüh  no  more  eclat  Aead.,  16  June,  1900,  p.  517. 

§  308.  Dasselbe  ma  =  plus,  zum  ausdrucke  der  Steigerung 
und  successivität  verdoppelt,  erhält  sich  rein  bis  ins  ME. 

ae.  da  Jiideiscan  ma  and  ma  heora  mandoida  geyhton  Hom.  Th.  II 
402,  25,  gehört  nui'  hierher,  wenn  man  ma  and  ma  als  prädikativ  gebraucht 
auffasst  wie  in  den  folgenden  me.  belegen,  sonst  nach  §  292. 

frme.  per  comeyi  ma  and  ma  Laj.  11  343. 

me.  The  folJce  mtdteplied  moo  &  moo  Cursor  M.  5532  (Trin.),  pai  wexen 
mo  &  mo  Arth.  &  Merl.  413  (Kölb.). 

§  309.  Durch  den  im  vorstehenden  exemplifizierten  ge- 
brauch des  ae.  adverbs  ma  als  Vertreter  einer  mehr  oder 
weniger  bestimmten  anzahl  von  einheilen  erhielt  dasselbe 
nun  schon  im  AE.  die  geltung  eines  pluralen  Substantivs,  die 
sich  am  bequemsten  an  der  form  des  verbums  nachweisen 
lässt.  Da  diese  pluralischen  verbalformen  zunächst  sich  dort 
zeigen,  wo  das  Subjekt  ma  mit  einem  pluralen  genitiv  ver- 
bunden ist,  so  wird  diese  konstruktion,  eine  der  gewöhnlichen 
xaxa  aivtoii',  von  dieser  Verbindung  besonders  gefördert  worden 
sein.  Doch  finden  sich  auch  schon  im  AE.  belege,  welche 
beweisen,  dass  eine  derartige  Verbindung  mit  einem  pluralen 
genitive  nicht  durchaus  nötig  ist,  um  ma  plurale  geltung  zu 
verleihen,  belege,  die  f>ich  natürlich  gegen  das  ME.  hin  mehren. 
Dass  die  ältere  singulare  geltung  des  ma  im  AE.,  ja  sogar  im 
Frme.,  noch  nicht  vergessen  war,  ist  selbstverständlich. 

ae.  ma  als  siugular:  3Iid  Öy  eotver  ma  is  Beda  2,  2  aus  cum  suis 
numero  plures ;  pcetpcer  micle  ma  moncynnes  adranc  . .  .  ponne  mid  sweorde 
ofslegen  loceron  (!)  ib.  3,  24  (2793)  aus  ut  multo  plures  aqua  fugientes,  quam 
bellantes  perderet  ensis ;  für  den  Wechsel  adranc  :  tvceron  sehe  man  Alphonso 
Smith  in  Anglia  XXIII  242;  p  pcer  via  monna  inne  ne  ivcere  ib.  4,  11  (1662) 
aus  ne  plures  ....  adessent;  peh  heora  na  ma  ne  lifde  Oros.  152,  15;  Ne 
geherde  Öa  ondsware  ma  manna  Öonne  da  mine  geireowestan  freond  Nar. 
32,  15,  nis  Öcer  na  ma  misUcra  casa  Aelfrics  Gr.  14,  nys  her  na  ma  pro- 
nomina  ib.  111,  9,  pcet  pcer  ma  manna  inne  woere  Hom.  Th.  I  498,  1.  — 
Gyt  ma  ivces  de  Öat  don  ne  wolde  Beda  1,  14,  Sioa  dcer  ma  heah  to  dam 
sodan  geleafan  Hom.  Th.  II  540,  27. 


234 

ae.  ma  als  plural:  3Ia  pcera  Judeiscra  edldra  embe  Cristes  cwale 
smeadon  Hom.  Th.  I  88,  28,  Öa  goiealcehton  ma  hine  meldigende  ib.  II 248, 32, 
Gyt  synd  ma  dyssera  Aelfric's  Gr.  44,  Ke  synd  na  ma  namanspeligende 
bidan  Öas  fiftene  ib.  (B.-T.  s.  t.  na). 

fnne.  ma  als  phiral:  Ma  per  aqiieÖen  of  ÄrÖures  iueren  ßene  sixti 
pusende  segges  Laj.  III  94,  per  comen  ma  <&  ma  id.  11  343,  forrpi  gedemi 
bhpeh'g  piirrh  marrtirdom  io  sweUtenn  Off  peoivess  miede  ma  pann  ani^ 
mann  mag^  iellenn  Orm.  5330. 

me.  mo  als  plural:  To  nicht[e]  . . .  Comen  her  mo pan  sixti peues  Havel. 
1956,  On  his  side  were  pe  mo  Br.  p.  58,  für  das  sonstige  waspe  more  part! 
als  mocTie  as  ye  ben  mo  [ae.  for  pcem  pe  eoiver  ma  is!]  than  I,  Ye  schtd 
rather  such  a  thing  aspien  Than  I  Ch.  II323,  Yet  was  he  blent  as,  God 
tcot,  so  ben  mo  ib.  344,  I  hate  him  ....  And  so  doon  mo  ib.  226. 

Aber  noch  in  alter  weise :  Thcr  was  also  a  reeve  and  a  meliere  .... 
ther  was  no  mo  ib.  18.  Doch  könnte  hier  auch  einer  der  im  ME.  nicht 
gerade  seltenen  Verstösse  gegen  die  kongruenz  vorliegen  (vgl.  Paul's  Grund- 
riss  Syntax  §  145  fi) ,  "wenn  dies  auch  gerade  in  diesem  falle  nicht  wahr- 
scheinlich ist. 

Dass  hier  schon  einmal  im  AE.,  wenn  auch  nur  in  einer  von  sechs 
hdschr.,  an  der  oben  zitierten  stelle  des  Beda  3,  24  (2794)  sich  das  mod. 
mare  zeigt  pcei pcer  micie  mare  7nannci/nnes  adranc  etc.,  erklärt  sich  daraus, 
dass  der  betreffende  Schreiber  mancynn  nicht  materiell  sondern  abstrakt 
verstand;  sein  mare  gehört  also  zu  den  oben  §  282  aufgefühi'ten. 

Im  übrigen  zeigt  sich  more  noch  zweimal  im  ME.:  the  more  iliey  be,  ihe 
more  I  schal  sloo  Eich.  C.  d.  L.  6403  'je  mehr(ere)  sie  sind,  um  so  mehr(ere) 
werde  ich  erschlagen ' !  For  thei  of  Grece  were  more  then,  he  LaudTroyB. 
7879.  Man  vergleiche  damit  das  richtige  thai  of  Grece  tvere  mo  than  thay 
[seil,  of  Troye]  ibid.  1655,  Thay  ben  richer  for-sothe  then  ive  And  mo  als 
by  thousandis  ihre  ib.  2350,  For  thei  of  Troye  icere  mo  than  thai  ib.  2909, 
dass.  4330,  For  her  enemys  icere  tcel  the  mo  ib.  4008.  ne.  llie  mo  there 
be,  such  as  is  She,  More  shoidd  be  gods  thanJc  for  his  grace  Tottel's 
Mise.  250. 

Von  den  ne.  belegen:  there  is  no  mo  such  Caesars  Sh. ,  Cymb.  III 
1,36,  here  is  more  of  us  id.,  Tp.  V  216,  there  is  no  more  such  shapes 
ibid.  I  2,  478 ,  gilt  sicher  das  oben  gesagte,  sie  fallen  zweifellos  unter  den 
§  145  /n  der  Syntax  in  PauPs  Grundriss.  Man  vergleiche  damit  das  kor- 
rekte: there  are  moe  with  him  Sh.,  Caes.  11 1,  72. 

§  310.  Seiner  häufigen  Verbindung  mit  einem  folgenden 
genitive  verdankt  nun  auch  das  adverb  seine  frühzeitige  ad- 
jektivische Verwendung  dergestalt,  dass  schon  im  AE.  in  folge 
der  nicht  immer  genügend  deutlichen  kasusbezeichnung  das 
genitivische  nomen  als  regens  angesehen,  und  damit  dessen 
regens  ma  in  die  funktion  eines  attributes  desselben  hinab- 
gedrückt wurde. 


235 

Deutliche  belege  sind  zunächst  selten.  Sicher  sind  jeden- 
falls: 

ae.  dcet  wces  ma  crceft  Öonne  hü  eorphuenä  ealle  cupan  Christ  421, 
ma  ivcn  is  Öcet  Öu  onsende  Öinne  engel  Blickl.  H.  231,  23,  nia  ivceter  of 
öinum  miipe  du  ne  send  ib.  247,  7,  ne  synd  na  ma  namanspeligende  butan 
das  fiftene  Aelfric's  Gr.  15,  synd  siva  peak  ma  heofonan  Pop.  Treat.  p.  2. 

§  311.  Als  die  Weiterentwicklung  dieses  falles  darstellend, 
würden  wir  ohne  weiteres,  und  falls  die  form  dem  nicht  wider- 
spricht, alle  jene  nie.  belege  auffassen  können,  in  denen  ma 
jenem  nomen  vorausgeht;  dass  dies  letztere  in  fast  allen  belegen 
ein  pluralisches  ist,  erklärt  sich,  wie  wir  oben  §  309  gesehen,  aus 
dem  pluralischen  sinne,  den  ma  noch  in  ae.  zeit  anzunehmen 
beginnt.  Allein  bei  dieser  Weiterentwicklung  im  ME.  spricht 
noch  ein  anderes  moment  mit.  Und  dies  ist  die  im  Frme. 
beginnende,  später  immer  häufiger  werdende  einschaltung  des 
(addierenden)  ?na  zwischen  das  regens  und  das  es  begleitende 
attribut  (meist  ein  indeflnitum).  Ich  habe  oben  §  304  die  be- 
lege aufgezählt,  die  bisher  für  diesen  fall  aufzubringen  waren, 
und  es  besteht  wohl  kein  zweifei,  dass  einerseits  in  diesem 
falle  das  adverb  ma  durch  die  direkte  nachbarschaft  eines 
attributes  zu  einem  gleichwertigen  attribute  sich  verwandeln 
musste  und  dass  anderseits  dieser  fall  nur  geeignet  war,  dem 
oben '  besprochenen  falle  beihilfe  zu  leisten  und  neue  nahrung 
zuzuführen.  Bezeichnend  ist  es  jedenfalls,  dass  während  für 
den  fall  attribut  +  ma  +  regens  es  uns  leicht  war,  eine  ziem- 
liche anzahl  von  frme,  belegen  beizubringen,  wir  für  den  fall 
i)ia  -\-  regens  nur  einen  frme.  beleg  auftreiben  können,  und 
noch  dazu  einen,  dessen  form  nicht  über  allen  zweifei  er- 
haben ist. 

frme.  forgiue  us  ure  gidtes,  pe  loe  hauen  don  ....  mo  siÖe  panne  we 
segen  mugen  OEH.  11  27. 

me.  He  kneto  of  hem  mo  legendes  and  lyves  Than  etc.  Ch.  II  227,  he 
kneto  mo  proverhes  Than  etc.  ib.  229,  sehe  hadde  Mo  goode  thewes  than  etc. 
ib.  327,  to  speke  of  mo  perils  that  etc.  id.  III  344,  mo  conseilours  and  more 
(grössere)  deliberacioun  ib.  161,  The  gretter  riches  that  a  man  hath,  the 
moo  despendours  he  hath  id.  III  257,  Ay  the  moo  lusts  pat  pei  haue  here, 
ay  pe  more  schal  he  per  peyn  Apol.  Loll.  p.  2G. 

Bei  kollektiven :  mo  folk  Ch.  III  155. 

Doch  stellt  sich  hier  schon,  ob  zwar  sehr  selten,  more  daneben:  The 
more  queynte  knakkes  [a.  1.  crekes]  that  they  make,  The  more  ivol  I  steh 
Ch.  n  126,  the  more  flesshly  kynredes  that  ben  in  helle,  the  more  cursynge 


236 

[E.  cursynges],  the  more  chydynges,  and  the  more  deedly  hate  ther  ts  among 
hem  id.  HI  275. 

spme.  selten:  They  give  yow  moo  strokys  than  ye  do  to  them  Paston 
L.  m  p.  181,  yt  is  a  gret  cost  for  hym  to  kepe  moo  hors  than  he  nedyth 
ib.  p.  202,  I  have  mo  frendes  in  ihat  contre  then  hee  ib.  p.  254,  irythout 
moo  wordes  Caxton,  Blanch.  p.  28,  3. 

Aber  meist:  I  shall  sende  to  yow  moor  tydyngs  Paston  L.  III  p.  123, 
thees  imbassators  come  ffor  moor  men  ib.  p.  60,  and  ye  have  any  more 
oranges  that  etc.  ib.  p.  81. 

Cox  jedoch  behandelt  mo  nnd  more  wohl  ausnahmslos  in  der  alten  weise. 

ne.  hut  some  (seil,  oracionsl)  haue  moo  partes,  and  some  lesse  Cox's 
Rhethoryke  (a.  1530)  p.  50. 

Ein  instruktives  beispiel  für  die  beiden  formen  ist  der  beleg  mo  and 
more  excellent  examplcs  Putteuham  55. 

AiTch  Shakspere  hat  noch  recht  oft:  mo  thousands  H  8  II  3,  97,  moe 
voices  Cor.  II  3,  132  etc. 

Das  spme.  in  consideracion  of  the  jjrem?ss/s  and  mo  odir  by  yoiir 
ivisdamys  to  he  remembred  Paston  L.  III  p.  381  scheint  mir  eher  zu  heissen 
'mehreres  andere'  =  'anderes  mehr',  wäre  dann  aber  um  so  auffälliger. 

§  312.  Die  alte  g-enitivische  koustriiktion  ist  damit  aber 
noch  lange  nicht  vergessen,  so  lange  die  alte  genitivflexion 
noch  zu  erkennen  ist,  begegnen  wir  spuren  derselben. 

ae.  mcerda  .  .  .  ma  Beow.  50i,  hyra  ma  ib.  1056,  iceana  ma  Blickl.  H. 
61,  36,  holdra  freonda  ma  ib.  123,  1,  eower  ma  Beda  2,  2,  cynelicra  gyfena 
ma  ponne  etc.  ib.  3,24  (2727),  ma  pinga  Aelfric,  Gr.  5,  Wulfst.  5,4,  ma 
manna  Nar.  32,  15,  moe  wimdra  John  7,  31,  ma  ....  manna  cynnes  Beow. 
736  etc.,  ma  moncynnes  Beda  3,  24  (2794). 

frme.  ma  monna  ic  scolde  bigeten  OEH.  p.  27 ,  ich  habbe  ....  »m 
monne  hone  iheon  pen  ei  of  mine  breören  Jul.  p.  41,  hier  ist  ma  dativ  oder 
selbst  genitiv. 

§  313.  Ja  wir  werden  alle  voranstehenden  nomina  als 
ursprünglich  im  genitiv  stehend  aufzufassen  haben,  einesteils 
weil  der  ae.  part.  genitiv  diese  Stellung  liebte,  andernteils 
weil  gerade  in  dieser  Stellung  das  ME.  es  liebt,  den  genitiv 
analytisch  zu  ersetzen. 

frme.  he  haffde  suness  ma  Orra  8157 ;  mit  sekundärer  bezeichnung  durch 
of-  Off  peotcess  miede  ma  pann  anig  mann  mag^  teilen  Orm.  5330. 

me.  he  haueth  frendes  mo  Eel.  Ant.  I  171 ,  per  hep  cristnynges  mo 
Shoreh.  p.  12,  And  deyntces  mo  than  ben  in  my  knowyng  Ch.  II  364,  toordes 
mo  id.  II  288  etc.  etc.;  Of  maystres  hadde  he  moo  than  thries  ten  id.  II  18, 
Of  ladys  fou/r  and  twenty  and  git  mo  id.  11  236  usw.  usw. 

Hier  einmal  more  bei  Chaucer:  Our  orisounsben  more  effectuel,  And 
more  we  se  of  Goddis  secrc  thinges  Ihan  horel  folk  II  264,  offenbar  weil 


237 

hier  nicht  einzelne  geheime  dinge,  sondern  das  ganze  mysterium  geraeint 
ist.    Dies  niore  ist  also  das  ohen  §  282  I  behandelte  neutrale  Substantiv. 

Ein  andermal  hat  der  reimzwaug  das  falsche  more  herbeigeführt: 
toithouten  tvordes  moore  [:  restoore]  id.  V  69,  dasselbe  [:  yore]  ib.  3.  Auch 
die  redensart  tcithouten  more  (§  285)  könnte  eingewirkt  haben.  Dasselbe 
wird  gelten  bei  Brunnes  of  oußer  pynges  more  [:  store\  H.  S.  5394. 

§  314.  Die  folgenden  tabellen  sollen  einen  summarischen 
überblick  geben  über  die  ergebnisse  des  vorstehenden  belages, 
d.  h.  über  die  Verwendung  der  beiden  synonyme  zum  ausdrucke 
der  verschiedenen  Sinnesschattierungen  in  den  verschiedenen 
Sprachperioden.  Zur  erleichterung  des  Überblickes  sind  die 
ergebnisse  der  dem  sinne  nach  zusammengehörigen  §§  zu 
einer  tabelle  zusammengezogen  und  nur  da  Sondertabellen 
aufgestellt,  wo  sich  die  ergebnisse  eines  einzelnen  §  mit  denen 
der  ihm  zugehörigen  nicht  unter  einen  hut  bringen  liessen, 
sei  es  in  folge  ungenügenden  materiales,  sei  es  in  folge  einer 
Ursache,  die  uns  vor  der  band  noch  verborgen  ist. 

Die  moderne  periode  bleibt  in  den  tabellen  unberück- 
sichtigt, da  in  ihr  der  gebrauch  sich  auf  das  eine  wort  more 
beschränkt  hat. 


Neutr.  subst. 

§§  282,283  11b., 
285—6. 

Dass.  negiert 

§§  287-8. 

bei  massen 
und  hwset 

§§  283  [,  302  11, 
303  II. 

Dass.  als  adv. 

§§  289—90,  292. 

ae.  mare  (ma) 

mare 

mare 

ma  (mare) 

frme.  mare  (ma) 

mare 

mare 

mare  (ma) 

me.  more  (mo) 

more 

more  (mo7) 

more  (mo) 

ne.  more 

more 

more 

more 

Dass.  negiert 

§  293. 

na  p>e  ma(re) 

§§  294-5. 

=  magis 

§§  296-7. 

=  amplius 

§§  283  II  a,  288  II, 
298—301. 

ae.  ma 

ma 

ma  (mare) 

ma 

frme.  mare 

ma  (mare) 

mare 

mare  und  ma 

me.  more 

mo  (more) 

more  (mo) 

more  und  mo 

ne.  more 

more  (mo) 

more 

more 

=  plus  mit 
zahlw.  u.  negiert 

§§  302  I,  303  1, 
304—8. 

Subst. -Avlj.  ma 
plus  (plures) 

§§  309—13. 

= 

ae. 

ma 

ma 

sing.  u.  pl. 

frme. 

ma 

ma 

pl. 

me. 

mo  (more) 

mo 

(more)  pl.  (u.  i 

sing.  ?) 

ne. 

more  (mo) 

more  (mo)  pl. 

238 

Ueberblicken  wii'  das  vorstehende  material,  so  erhellt, 
dass  in  den  meisten  fällen  das  moderne  mo)-e  an  die  stelle 
eines  älteren  ma  getreten  ist.  Ob  in  allen  fällen,  ist 
zweifelhaft. 

In  einigen  fällen  nämlich  tritt  uns  selbst  in  unseren 
ältesten  belegen  bereits  ein  iuare  entgegen  und  da  wir  auch 
im  Gotischen  schon  an  diesen  stellen  nicht  ein  mais  sondern 
ein  tnai^o  antreffen,  so  ist  die  annähme  nicht  von  der  hand 
zu  weisen,  dass  hier  nie  etwas  anderes  gestanden  hat.  In 
einem  anderen  falle  wieder  ist  es  zweifelhaft,  ob  das  ma,  das 
wir  an  ältester  stelle  finden,  auch  wirklich  das  ursprüngliche 
darstellt  und  ob  nicht  vielmehr  dieses  selbst  an  die  stelle 
eineis  noch  älteren  mare  getreten  ist.  Für  den  oben  §  302  I 
behandelten  fall  begegnet  uns  im  Gotischen  der  beleg  nist 
hinclar  uns  maizo  fimflüaiham  Lucas  9,  13  aus  Ovx  dolv  rjfüv 
jcAttov  T]  jTSfts  ciQToi,  lu  wclchem  das  AE.  also  sicher  sein 
ma  verwendet  haben  würde.  Und  so  bleibt  uns,  wenn  wir  für 
die  unursprüuglichkeit  des  AE.  uns  nicht  entscheiden  können, 
nur  die  annähme,  dass  im  gegenteil  das  Gotische  hier  das  ur- 
sprüngliche Verhältnis  eigenmäclitig  geändert  habe. 

Indessen,  wenn  wir  auch  durch  die  erstere  annähme  das 
eigenartige  resultat  erhalten  würden,  dass  das  Englische  auf 
einem  ab-  und  um  weg  über  ma  zu  seinem  ursprünglichen  mare 
zurückgekehrt  ist,  möchte  ich  dieselbe  dennoch  der  letzteren 
vorziehen.  Denn  wenn  wir  bedenken,  dass  zwischen  mare 
londes  und  mare  monna  ein  systematischer  unterschied  nicht 
besteht  und  dass  in  ma  ivceter  und  ma  monna  ein  solcher 
unterschied  auch  nicht  gemacht  wird,  so  ist  doch  nicht  ein- 
zusehen, warum  die  alte  spräche  nicht  ebenso  gut  hätte  mare 
monna  sagen  können,  wie  sie  mare  londes  sagte.  Im  allge- 
meinen also  dürften  in  ältester  zeit  die  Verhältnisse  so  gelegen 
haben,  dass  mare  für  den  substantivischen  und  ma  für  den  ad- 
verbiellen  gebrauch  bestimmt  und  vorbehalten  war. 

Doch  kehren  wii'  aus  dem  reiche  der  Spekulation  zurück 
auf  den  festen  boden  der  thatsachen.  AVie  sind  dieselben 
genetisch  zu  deuten? 

§  315.  Zunächst  den  substantivischen  gebrauch  angehend, 
war  mare  als  neutrale  form  des  adjektivs  mara  für  den  Alt- 
engländer noch  leicht  genug  zu  erkennen,   wurde  dies  sub- 


239 

stantiviert,  so  blieb  sein  sinn  ein  neutraler  (=  ein  mehreres), 
während  bei  dem  substantivischen  gebrauche  des  adverbs  ma 
ein  bestimmtes  genus  nicht  vorgesehen  war,  es  konnte  im 
ungeschlechtigen  (=  mehr  der  liebe)  wie  im  geschlechtigen 
sinne  (=  mehr  der  männer)  verwandt  werden.  Kein  wunder, 
dass  die  spräche  in  ihrem  streben  nach  Ökonomie  und  ein- 
heitlichkeit  auf  die  neutrale  Verwendbarkeit  des  ma  verzieht 
leistete.  Dass  diese  neuordnung  sich  noch  innerhalb  des  AE. 
vollzog,  war  ein  umstand  von  noch  weiterreichender  bedeutung. 

Wie  hier  nach  dem  grundsatze  eine  form  für  das  unge- 
schlechtige  Substantiv,  eine  form  für  das  geschlechtige,  so 
verfährt  die  spräche  rücksichtlich  des  adverbiellen  und  des 
adjektivischen  gebrauches:  eine  form  für  das  adverb,  eine 
form  für  das  adjektiv  ist  ihr  ziel.  Und  so  gelingt  es,  da  ein 
umgekehrter  verlauf  in  folge  der  leicht  durchschaubaren  neu- 
tralen natur  des  mare  ausgeschlossen  war,  diesem  letzteren 
das  seiner  form  nach  viel  besser  daszu  passende  adverb  ma 
aus  allen  seinen  adverbiellen  funktionen  zu  verdrängen,  wobei 
es  aber  namentlich  in  den  älteren  perioden  der  spräche  uns 
nie  an  gelegenheit  fehlt,  zu  bemerken,  dass  wir  nicht  ein 
echtes  adverb,  sondern  nur  den  adverbiell  gebrauchten  akku- 
sativ  eines  adjektivs  ('ein  mehreres',  'um  ein  mehreres')  vor 
uns  haben. 

Warum  verfuhr  die  spräche  nicht  ebenso  konsequent  in 
dem  gebrauche  der  form  iua  für  die  andere,  die  adjektivische 
funktion?  Diese  frage  ist  nicht  so  einfach  zu  beantworten. 
Zunächst  ist  der  spräche  das  bestreben  nicht  abzusprechen, 
dies  resultat  herbeizuführen:  ma  als  singulares,  wie  plurales 
adjektiv  zu  gebrauchen,  war  schon  von  dem  AE.  erreicht 
worden.  Warum  hielt  nun  das  ME.  nicht  daran  fest  ?  Warum 
gab  es  den  singular  an  mare  ab?  Dies  erklärt  sich  eben 
daraus,  dass  das  adverb  ma  in  folge  seiner  so  früh  erlangten 
fähigkeit,  geschlechtige  Substantive  zu  vertreten,  schon  im 
AE.  vornehmlich  mit  pluralen  genitiven  verbunden  wurde, 
schon  frühe  selbst  einen  pluralen  sinn  annahm  und  damit  mehr 
und  mehr  (schon  im  Frme.)  die  fähigkeit  verlor,  singulare 
nomina  zu  vertreten.  Das  die  letztere  funktion  übernehmende 
more  ist  nun,  wie  nochmals  hervorgehoben  werden  mag,  nicht 
das  ae.  adjektiv  mara  (denn  war  es  dies,  so  wäre  kein  grund 
zu  sehen,  warum  es  nicht  auch  in  ebenso  früher  zeit  die  plu- 


240 

ralische  fimktion  hätte  übernehmen  können,  nnd  dann  existierte 
ja  mara  in  dem  sinne  von  'grösser'  noch  bis  in  den  anfang 
des  NE.),  sondern  kein  anderes,  als  die  adverbiell  gebrauchte 
neutrale  form  dieses  adjektivs,  deren  Verbindung  mit  einem 
Substantiv  syntaktisch  ebenso  aufzufassen  ist,  wie  die  von  ma 
mit  einem  solchen.  Und  dass  es  dies  adverb  more  war,  welches 
adjektivische  funktion  für  den  Singular  übernimmt,  erkennen 
wir  zum  Überflusse  auch  noch  daran,  dass  dies  mare  zuerst 
in  dieser  funktion  sich  nachweisen  lässt  in  Wortverbindungen, 
deren  funktion  an  sich  eine  rein  adverbiale  ist  und  deren 
adverbiale  geltung  daher  auch  in  der  neuen  Verwendung  noch 
recht  deutlich  durchleuchtet. 

An  fremdem  sprachgut,  bezw.  an  nachbildungen  fremder 
idiome,  ist  dieses  indefinitum  überraschend  arm.  An  sicheren 
derartigen  nachbildungen  begegneten  uns  nur  die  phrase 
without  more  §  285,  die  konstruktion  —  no  more  than  —  §  293, 
sowie  die  (eigentlich  das  indefinitum  nicht  angehenden)  aus- 
di'ücke  for  tlie  more  (oder  most)  pari  §  284  und  for  evermore 
§  299.  Im  ersten  wie  im  dritten  und  vierten  falle  war  das 
Objekt  der  nachbildung  das  Altfranzösische,  im  zweiten  falle 
walu'scheinlich  nicht  bloss  dieses,  sondern  bereits  das  La- 
teinische. 


Msest  >  most. 

§  316.  Ebenso  wie  beim  komparativ,  so  war  auch  beim 
Superlativ  von  mycel  die  mögliclikeit  vorhanden,  aus  seiner 
gewöhnlichen  und  ursprünglichen  bedeutung  =  'grösst'  heraus 
den  sinn  'meist'  zu  entwickeln.  Freilich  so  leicht  und  schnell, 
wie  Bosworth-Toller  es  annimmt,  der  den  beleg  him  mon  sollte 
m(estra  daga  celce  Sax.  Chr.  894  mit  tliey  zvere  attacJced  most 
days  übersetzt  und  auch  in  dem  gleich  dahinter  stehenden  Ms 
fultuni  mihte  mcestra  (MS.  C  mcestne)  celcne  Jieora  flana  on  heora 
feondum  afcestnian  Oros.  6,  36  den  sinn  vom  lat.  plurimi  als 
erreicht  erkennt,  konnte  sich  diese  entwickehmg  nicht  voll- 
ziehen. Diese  belege  sind  falsch  aufgefasst,  es  liegt  in  ihnen 
nicht  das  adjektiv,  sondern  das  adverb  mcest  vor,  das  seine 
flexionen  in  folge  formenangleichung  an  den  folgenden  gen.  plur. 
bezw.  akk.  sing,  erhalten  hat;  sieh  §  195  anm.  Wohl  aber  hätte 
eine  derartige  entwickelung  ihren  ausgang  nehmen  können  aus 
der  attributiven  Verbindung  von  mcest  mit  abstrakten,  stoff- 
namen  und  kollektiven,  wie  sie  vorliegt  etwa  in  manege  tellajj 
Öwt  to  mcestum  gode  and  to  mcestere  gesceljie  dcet  mon  sie  simle 
llide  Boeth.  24,  2,  mcest  gestreon  Jicefde  Guöl.  1.  Indes  weder 
hier  noch  in  dem  passendsten  belege,  der  aus  dem  ME.  auf- 
zutreiben ist,  That  moost  catel  (=  vermögen  oder  vieh?  wohl 
das  erstere !)  iveldeth  Piers  PI.  5658,  lässt  sich  mit  bestimmtheit 
behaupten,  ob  nicht  noch  die  bedeutung  'grösst'  vorliegt. 

Anm.  Im  sinne  von  'grösst'  erliält  es  sich  in  einzelnen  redensarten 
bis  ins  Mod. :  ae.  se  mccsta  dxd  pces  hcn'ges  Jud.  293,  me.  ße  meste 
party  (of  pe  lond)  Bari.  &  Jos.  1181,  The  moste  part  Gh.,  mod.  the 
most  pari. 

§  317.  Wie  beim  komparativ,  so  müssen  wir  auch  hier 
von  dem  substantivierten  neutralen  adjektiv  ausgehen,  diesmal 
brauchen  wir  jedoch  nicht  die  adverbiale  funktion  desselben 
zu  hilfe  zu  nehmen.  Schon  aus  der  ersteren  form,  die  schon 
im  ae.  die  geltung  'das  meiste'  ^plurhnum^  hatte,  gelingt  es 
uns,  die  moderne  adjektivische  Verwendung  im  sinne  von  'der 
(die)  meiste(n)'  zu  entwickeln  dergestalt,  dass  die  mit  mcust 
verbundenen  und  von  ihm  abhängigen  partitiven  genitive  im 

E.  Eiuenkel,  Das  iBdeCiiituia.  \Q 


242 

laufe  der  me.  zeit  ihre  erkennbarkeit  als  solche  verlieren  und 
damit  zu  regentien  werden,  während  das  frühere  regens  mcest 
zu  dem  ränge  eines  attributes  herabsinkt. 

Anm.    Doch  kommen  auch  ausnahmen  vor,   wie  z.  b.  Ho  so  haveth  of 
urlhe  mest  AVright,  Pop.  Treat.  p.  138,   deren  erhaltung  hezw.  Um- 
wandlung in  die  neue  form  des  genitivischen  ausdruckes  aus  den- 
selben Ursachen  sich  erklärt,  wie  sie  oben  §  280  für  den  fall  vwre 
of  helpe  angenommen  wui'deu. 
ae.  Öcet  hipurh  dcet  mcege  mcest  hearna  begitan  Boeth.  24,  3,  Öcer  manna 
toese  mcest  cetgcedere  Ps.  Th.  78,  10,  se  Öissum  herige  m(£st  hearma  gefremede 
Andr.  1200. 

frme.  in  pine  lioncl  is  michte  mest  OEH.  II258,  mest  manne  htm 
gremecle  mid  scorne  ib.  169,  ße  lauerd  Sainte  Foicel  ....  sagli  pat  mast 
mannen  ladden  Jiere  lif  an  sunnen  ib.  7,  man  beachte  den  plural  ladden! 
me.  Hier  ist  der  neue  zustand  bereits  zweifellos  erreicht:  3Iest  cJiase 
(ihoute  Scdishury  of  wylde  bestes  ytvys,  At  London  schippes  mest  Rob.  of 
Gl.  p.  6,  kann  nur  'die  meisten  schiffe'  heisseu;  TJ7to  that  moost  maistries 
kau  Pies  PL  13i65. 

Ebenso  im  NE.  und  Mod.  most  men,  most  sMps,  stets  ohne 
artikel,  der  nur  dem  echt  adjektivischen  most  (=  'grösst')  und 
dem  ein  beliebiges  adjektiv  einleitenden  adverbiellen  most  (= 
'höchst')  eignet. 

§  318.  Der  gebrauch  oder  nichtgebrauch  des  artikels  ent- 
scheidet demgemäss  über  die  bedeutung  des  most  in  fällen,  in 
denen  sonstige  merkmale  fehlen. 

Most  hrilliant  yoiing  men  könnte  allerdings  nicht  mehr 
heissen:  'die  grössten  glänzendsten  jungen  leute',  da  der  ge- 
brauch von  most  im  sinne  von  'grösst'  in  mod.  zeit  an  gewisse 
bestimmte  redensarten  gebannt  ist  und  sonst  nicht  vorkommt. 
Es  könnte  aber  sehr  wohl  heissen:  'höchst  glänzende  junge 
leute'.  Dass  es  aber  trotzdem  heissen  muss:  'die  meisten  (der) 
glänzenden  jungen  leute',  beweist  mit  Sicherheit  die  ab  Wesen- 
heit des  artikels,  ein  schluss,  der  von  dem  Zusammenhang  der 
ganzen  stelle,  aus  dem  diese  worte  gerissen  sind,  bestätigt 
wird:  His  errors,  on  Ms  own  showing ,  ivere  very  much  less 
tlmn  tliose  of  most  hrilliant  young  men  in  the  heyday  of  the 
senses  Acad.,  23  June,  1900,  p.  529. 

Anm.  Für  die  Verwendung  und  weglassung  des  artikels  bei  most  giebt 
Sattler  in  den  Engl.  Studien  XXXI  pp.  SiO  ff.  eine  grosse  anzahl  von 
belegen,  ohne  jedoch  bestimmtere  regeln  von  ihnen  zu  abstrahieren. 


Lytel  >  little. 

§  319.  Die  entwickelung  von  hjtel  {lyt)  zu  little  geht  der 
von  mare  (tna)  zu  more  anfangs  parallel. 

Lytel  lieisst  zunächst  nichts  als  'klein'  und  hat  sich  zum 
unterschied  von  more  diesen  sinn  bis  heute  erhalten:  a  little 
child,  a  little  ivliile. 

Und  wenn  es  auch  in  seiner  beliebten  Verbindung  mit 
singularen  von  stoffnamen,  abstrakten  und  kollektiven  den  sinn 
'wenig'  gelegentlich  zu  entwickeln  scheint,  so  giebt  es  doch, 
genau  besehen,  seinen  ursprünglichen  sinn  nicht  völlig  auf. 

Die  keimkonstruktion  aus  der  mycel  mare  mcest  etc.,  ihre 
attributive  Verwendung  und  damit  ihren  neuen  sinn  entwickeln, 
ist  allerdings  bei  lytel  schon  im  AE.  vorhanden:  Do  lytel 
sealtes  to  Herb.  2,  19  =  'thu  ein  kleines  (=  ein  bisschen) 
Salzes  dazu'.  Auch  der  artikel,  der  heute  dies  little  meist 
begleitet,  findet  sich  im  AE.  schon  fakultativ:  Ymhe  an  lytel 
ge  me  ne  geseop  and  eft  ymhe  lytel  ge  me  geseoj)  John  16,  16. 

§  320.  Die  Vollendung  dieser  entwickelung ,  das  heisst 
seine  attributive  Verwendung  und  sein  sinn  'wenig',  lässt  sich 
bei  lytel  erst  vom  Frme.  an  nachweisen: 

a  Tutel  ater  OEH.  p.  23,  per  forÖfareÖ  Intel  folc  ib.  p.  179,  an  Intel 
eorÖlich  lond  Kath.  2148. 

me.  a  luitel  seiner  Piers  PI.  A.  pass.  III 199,  a  luitel  pruyde  ib.  X  99. 

ne.  und  mod.  a  little  silver,  a  little  money,  a  little  water,  little  silver 
etc.  etc. 

§  321.  Diesen  sinn  'wenig  (ironisch  =  garnicht!)'  hat 
es  auch  in  einer  noch  heute  beliebten  ausdrucksweise,  in  der 
es  als  adverb  erscheint. 

frme.  Mani  man  seiÖ:  ' Hwa  rechÖ  of  pine,  pe  scal  halben  ende?' 
....  Litel,  tvat  he,  hwet  is  pine,  atul  litel  he  hit  icnaweÖ  etc.  Poema  M.  137. 

16* 


244 

me.  Ärcite  ....  That  litel  leiste  liow  nyh  that  was  his  care  Ch.  11  46, 
God  ivot  he  wolde  have  trowed  it  ful  Ute  ib.  47,  This  Troilus  is  clomhen 
oti  the  staire,  And  litel  weneth  that  he  schall  descenden  id.,  IV  116,  they 
gönnen  hire  conforten  Of  thynge,  God  ivoot,  an  ichich  she  litel  thoughte 
ib.  329. 

ue.  lytel  he  thought  that  it  had  ben  Gerames  that  fought  loith  hym 
Beruers'  Huon  p.  198. 

mod.  etwa:  little  did  I  expect  to  find  you  here. 

§  322.  Aucli  bei  dem  so  oft  als  Substantiv  gebrauchten 
adverb  lyt  ist  die  entsprechende  keimkonstruktion  reich  zu 
belegen,  wenn  auch,  zum  unterschied  von  ma,  das  auch  sin- 
gulare abstrakta  regieren  durfte,  nur  in  Verbindung  mit 
genitiven  pluraler  appellativa. 

ae.  is  sioiÖe  lyt  monna  Öa't  ne  sy  mid  Öcein  siimmn  besmitcn  L.  E.  131, 
ivop  wces  Wide,  tvondddreama  lyt  Caedin.  144,  lyt  frconda  id.  124,  ha^fde 
ivigena  to  lyt  El.  63,  tcergendra  to  lyt  prong  ymhe  peoden  Beow.  2882, 
ÖCEt  lyt  manna  pah  ib.  2836. 

§  323.  Freilich  lässt  sich  die  pluralische  auffassung  des 
lyt  erst  vom  Frme.  an  am  verbum  erweisen. 

frme.  pe  middel  sti  bituhhe  riht  and  luft,  pat  lut  cunnen  halden  OEH. 
p.  257,  par  aftcr  com  swidJce  monqiialm  fj  lute  hcer  cicike  Icefden  Laj.  1 166, 
äbulich  ib.  172. 

me.  Lit  hen  pat  pus  understonden  ....  god  OEH.  U  123. 

§  324.  Dies  ist  aber  wahrscheinlich  nur  zufällig,  d.  h. 
aus  der  Unzulänglichkeit  unseres  materiales  erklärlich,  da  in 
einem  falle  wenigstens  die  neue  konstruktion,  in  welcher  der 
sinn  des  lyt  nun  nicht  mehr  'wenig'  sein  kann,  sondern 
'wenige'  sein  muss,  bereits  für  das  AE.  als  erreicht  sich  be- 
legen lässt. 

ae.  Jie  mid  lyt  tvordum  ....  his  hcele  begeat  Be  Domes  D.  61. 

frme.  lut  ger  he  leouede  La^.  1 11,  nis  nan  kinelond  ....  pat  ne  biö 
sone  inomen,  gif  pcer  biÖ  to  lute  gumen  Laj.  II 133,  ge  muwen  pauh  siggen 
mid  lut  wordes  hwat  ge  wulleÖ  A.  R.  p.  70,  pe  reue  .  .  .  leup  for  hihÖe  wiÖ 
lut  men  into  a  bat  Jul.  p.  77. 

§  325.  Während  nun,  nach  den  Vorgängen  bei  more  zu 
urteilen,  an  diesem  punkte  der  entwickluug  der  kämpf  des 
lytel  gegen  lyt  beginnen  und  mit  der  aufsaugung  und  Ver- 
drängung des  letzteren  durch  das  erstere  enden  müsste,  ver- 
schwindet in  unserem  falle  lyt  von  der  bildfläche  fast  ohne 


245 

kämpf  und  g-egenwehr,  d.  h.  ohne  irgendwelche  sichere   spur 
eines  einflusses  seinem  gegner  zu  hinterlassen. 

Die  erscheinung  erklärt  sich  folgender  massen.  Durch 
seine  eigentümliche  entwicklung  aus  einem  adverb  =^  'wenig' 
zu  einem  adjektivischen  indefinitum  =  'wenige'  war  lyt  in 
den  machtbereich  eines  konkurrenten  eingebrochen,  der  stärker 
war  als  es  selbst.  Das  indefinitum  feaive  hatte  funktion  und 
sinn  =  'wenige'  von  ältester  zeit  her  gleichsam  in  erbpacht, 
und  da  es  hieraus  nicht  zu  verdrängen  war  und  hjt  sich  zu 
einem  adverb  nicht  wieder  zurückbilden  konnte,  anderseits 
aber  aus  der  grundbedeutung  'wenige'  eine  neue  nüance  zu 
entwickeln  nicht  im  stände  war,  so  musste  es  der  Ökonomie 
der  spräche,  die  nichts  unnützes  duldet,  zum  opfer  fallen. 

§  326.  Als  anzeichen  der  der  entgiltigen  erdrückung 
vorausgehenden  Umklammerung  lyfs  durch  feaive,  könnte  man 
aufzufassen  versucht  sein,  die  bei  lyt  gelegentlich  auftretende 
flexion,  sowie  den  bei  ihm  nicht  selten  sich  zeigenden  artikel. 
Allein  in  der  neubildung  lyte  haben  wir  wohl  einen  ähnlichen 
Vorgang  vor  uns  wie  bei  hise,  bei  dem  einen  wie  bei  dem 
anderen  wirkte  wohl  ausschliesslich  der  systemzwang  der 
adjektivflexiou.  Was  aber  den  unbestimmten  artikel  angeht, 
so  dürfte  derselbe  noch  weniger  durch  den  einfluss  von  a  feto 
sich  eingestellt  haben.  Denn  in  der  zeit,  aus  der  unsere  be- 
lege von  a  lyte  stammen,  hatte  a  few  noch  die  form  ane  fetve, 
und  dies  ane  müssten  wir  doch  in  dem  angenommenen  falle 
in  dem  einen  oder  anderen  belege  erwarten,  wenn  nicht 
geradezu  in  allen. 

frme.  ich  wile  giu  senden  pe  heuetüiche  frefringe  tvid-innen  a  lit  dages 
OEH.  II 117,  dl  hü  was  awcei  iflo^en  ....  buten  a  Ute  wifmen  Laj.  II  65, 
a  softe  rein  of  a  lut  teures  A.  R.  p.  246. 

Ein  frme.  in  ane  lut  ivordes  Hali  M.  p.  37  giebt  es  allerdings,  aber 
dies  bietet  wohl  an  in  der  dativform  des  Singulars ;  sieh  oben  §  19. 

§  327.  Wir  haben  hier  also  vielmehr  den  einfluss  von 
little  vor  uns  und  die  obigen  belege  sind  demgemäss  anzeichen 
des  beginnenden  kampfes  zwischen  little  und  lyt,  der,  wie  wir 
sahen,  durch  das  mächtige  eingreifen  featve's  so  schnell  zu 
gunsten  des  ersteren  beendet  oder  besser  verhindert  Aviu'de. 

Die  gelegentliche  Verbindung  mit  dem  demonstrativ  aller- 
dings scheint  lyt  in  der  that  seinem  synonym  feaive  zu  verdanken. 


246 

frme.  hwa  mei  pence  ....  pe  hehscipe  of  pe  mede  pat  tis  ilke  lut 
wordes  hicluppen  abuten?  Hali  M.  p.  19,  ice  teilen  ....  perof  cupen  giu 
pese  lit  icord  OEH.  11  105.  Der  singular  des  demonstrativs  zeigt,  dass  auch 
noch  am  anfang  des  13.  Jahrhunderts  gelegentlich  die  alte  konstruktion 
richtig  verstanden,  d.  h.  lut  als  regens  des  folgenden  nomens  erkannt  wurde. 
—  Das  'icord'  im  zweiten  belege  ist  natürlich  die  alte  pluralform. 

§  328.  Ganz  ohne  gegenwehr,  wie  oben  gesagt,  scheint 
lyt  doch  nicht  vom  kampfplatz  verschwunden  zu  sein.  Die 
me.  belege  für  hit  als  attribut  singiilarer  abstrakta  und  stoff- 
namen,  wenn  sie  nicht  die  letzten  reste  einer  alten  konstruk- 
tion sind  (bei  ma  ist  diese  Verbindung  bereits  gut-ae.,  sieh 
§  310),  würden  einen  zweifellosen  übergriff  auf  das  gebiet  von 
litüe  bedeuten. 

me.  hde  gerne  he  nom  to  pe  icordle  St.  Dunst.  29,  Sou  scholde  tce 
....  So  manie  men  fidle,  eise  here  heoz,  mid  so  luyte  brede?  Leb.  Jesu  12, 
he  is  .  .  .  .  Of  modle  thogt,  of  lute  specke  Pop.  Sc.  274:. 

Anm.  Auch  auf  adjektivischem  gebiete  zeigt  sich  lyt's  einfluss  auf 
li/tel.  So  findet  sich  im  ME.  gelegentlich  a  lute  child,  a  lute  hous 
und  ganz  gewöhnlich  moche  and  Ute  =  'grosse  und  kleine'  = 
'arme  und  reiche". 


Lsesse  (Ises)  >  less. 

§  329.  Eine  ähnliche  entwicklimg-  wird  der  komparativ 
von  hjtel  {lyt)  durchgemacht  haben,  wenn  sich  auch  in  folge 
mangels  an  belegen  die  einzelnen  Stadien  dieser  entwicklung 
nicht  genau  übersehen  lassen.  Ausserdem  werden  die  Ver- 
hältnisse hier  noch  besonders  undurchsichtig  dadurch,  dass 
nach  dem  abfall  der  flexion  die  formen  lesse  und  les  in  der 
kompromissform  less  zusammenfallen. 

Das  substantivierte  neutrum  Icesse  haben  wir  in: 

ae.  Gaderodon  sum  mare  snm  Icesse  Ex.  16,  17  aus  collegerunt  alius 
plus  alius  minus. 

frme.  p  ha  nowöcr  ne  ete  lesse  ne  mare  tweolf  dahes  fidle  Kath.  1550, 
Mori  (c)lenseÖ  his  fleis  liwenne  he  htm  gefeö  Intel  to  etene  and  lesse  to 
drinke  OEH.  p.  147.  Einem  ae.  flektierten  Icessan  entspricht  es  in:  Sum 
is  strong,  sum  is  unstrong  7  mei  ful  wel  beo  civite  7  paie  god  mid  lesse 
A.  R.  p.  6. 

me.  Fvl  litel  he  drank  and  les  ete  Land  Troy  B.  7905. 

§  330.  In  Verbindung  mit  einem  nomen  war  dies  Icesse 
bisher  nicht  zu  belegen  und  schon  im  Frme.  ist  es  unmöglich 
zu  entscheiden,  ob  in  lasse  das  attributive  adjektiv  oder  das 
substantivierte  neutrum  (als  regens  oder  als  attribut)  vorliegt. 

frme.  sumeper  hahbet  lasse  murhÖe,  and  sume  habbed  more  OEH.  p.  181. 
Anm.  Shaksperes  seltsames  ivanted  less  impudence  Wint.  1112,57,  a 
beggar  without  less  quality  Cymb.  I  4,  23  =  wanted  more  imp.  bezw. 
without  more  qu.  scheint  aus  einer  kreuzung  zwischen  diesem  und 
had  less  imp.  bezw.  with  less  qu.  entstanden  sein.  Mehr  belege 
dafür  wären  sehr  erwünscht. 

§  331.  Leichter  belegen  lässt  sich  das  als  Substantiv 
verwendete  adverb  Iws  in  Verbindung  mit  genitiven  pluraler 
appellativa. 

ae.  swa  pe  tvyrttveard  his  tvijrta  geornor  sette  7  plantode,  swa  he  hira 
Ices  funde  Dial.  Greg.  I  3,  p.  23,  29  aus  Cumqiie  ille  multa  plantaret,  qiiae 
minus  inveniret;  gif  Ices  manna  beo  Ex.  12,  4,   swa  man  mare  sprycÖ  siva 


248 

him  Ices  manna  gelyfep  Prov.  Knibl.  38,  Sica  mid  Ices  icorda  siva  mid  ma 
Boeth.  35,  5,  para  gifena  Ices  Blickl.  H.  133,  3,  ahte  ic  holdra  Öy  Ices 
Beow.  487. 

§  332.  Auch  in  loserer  beziehung  auf  ein  plurales  ap- 
pellativ  findet  sich  Ices  gelegentlich. 

ae.  py  ylcan  geare  forwearÖ  na  Ices  ponne  XX  scipa  Sax.  Chron.  897. 
me.  sum  man  hathe  an  100  icyfes,  sume  mo,  sume  less  Maund.  22. 
ne.  some  Jiave  moo partes,  and  some  lesse  Cox's Rhethoryke (a.  1530) p.  50. 

§  338.  Da  zum  unterschied  von  dem  diu'ch  greater  ver- 
drängten more,  less  sich  bis  heute  neben  smaller  erhalten  hat, 
so  fliessen  in  diesem  less  jetzt  alle  gebrauchsweisen  zusammen, 
die  früher  formell  scharf  getrennt  waren. 

ae.  IcESsa  haben  wir  in  a  less  boy,  the  less  chüdren,  of  two  evüs  tlie 
less,  no  less  a  person  than  N.  N. 

ae.  Icesse  haben  wir  in  less  rain,  less  force,  It  tveyghed  no  less  than 
a  pouncl  (vgl.  more  §  280). 

ae.  l(ss  haben  wir  in  {no)  less  than  thirty  persons.  Aber  einem  less 
persons  (?)  wird  feicer  persons  vorgezogen. 

Anm.  Der  wie  former  nearer  worser  aufzufassende  komparativ  lesser 
findet  sich  im  JsE.  in  denselben  Verwendungen  wie  less  (auch  als 
adverb!),  scheint  aber  gegenwärtig  nur  noch  im  sinne  von  'kleiner' 
gestattet  zu  sein. 


Lsest  >  least. 


Die  älteren  belege  für  dies  indefinitum  sind  so   selten, 
dass  eine  liistorische  behandlung  desselben  unmöglich  ist. 


Hwa  >  who. 

§  334.  Dies  indefinitum  erhält  sich  nur  bis  ins  NE. 
Seine  bedeutung-  ist  '(irgend)  wer'. 

ae.  peali  hine  hwa  ahsode  Ps.  (Thorpe)  9,  35,  eal  pcet  hwcene  sceamode 
Be  Domes  D.  140.  Mit  partitivem  genitiv:  deah  mon  nu  hioone  godra  mid 
rihte  herige  Boeth.  166,  22,  uv'Ö  manna  htvone  Beow.  155. 

fnne.  Gif  htva  toule  tviten  hica  erest  hiioon  reste  pam  ivrecche  saule, 
to  sope  ic  eoio  segge,  pet  tces  sanete  Paul  OEH.  p.  41. 

me.  Suilh  ribaudie  pei  led,  pei  gaf  no  tale  of  tvham  Br.  p.  220,  pane 
Zozamas  hynt  hyre  fete  .  .  .  .  &  with  his  teris  loysclie  pam  sone  Äs  qiiha 
with  va[T\tir  stdd  pam  done  Barb.  Lagg.  159,  1424  oder  =  as  he  that  wie 
unten  §  343.    Aber  bier  nicht  die  geringste  kausale  f ärbung  I 

ne.  nur  einmal  in  Verbindung  mit  eise :  I  cannot  i^ersiiad  myself  that 
your  maistershipj)  hateth  in  me  or  elsivhom  any  tliyng  excepte  vices  Fl.'s 
Leseb.  352,  47. 

§  335.  In  Verbindung-  mit  und  zwar  als  regens  von 
anderen  indefiniten  findet  es  sich  nur  bei  Brunne,  aber  dort 
so  wenig  selten,  dass  wir  sicher  in  bälde  auf  belege  aus  den 
werken  anderer  Schriftsteller  rechnen  können. 

me.  fals  sweryng  wyl  eiiyl  hefalle,  Kamlyche  on  pe  halydom,  Wlian 
he  ys  chargede  of  any  ivhom  H.  S.  2729 ,  dass.  9512 ,  pan  preyde  pe  ryche 
man  Abraham  pat  he  idde  sende  Lasare,  or  sum  oper  wham  ib.  6695, 
pys  tale  ....  oghte  he  tolde  to  eiiery  wham  pat  ys  a^ens  pe  crystendam 
ib.  10012. 

Die  moderne  spräche  kennt  zwar  ein  elseivherc,  anyivhere, 
someivhere,  amjhoiv ,  somehow,  somewliat,  ja  sogar  ein  sonie- 
tvhen,  aber  es  kennt  kein  any  ivho,  some  who  oder  eise  who. 

§  33G.  Ist  dieser  gebrauch  zweifellos  echt  germanischer 
herkunft,  so  deutet  die  Verwendung  dieses  who  =  'irgendwer', 
'einer'  in  der  redensart  as  ivho  (shotdd)  say  ebenso  sicher  auf 
eine  fremde  quelle,  da  sie  sich  beim  besten  willen  nicht  über 
das  ME.  zurückführen  lässt,  von  da  an  jedoch  überaus  beliebt 


250 

ist.  Schon  Zupitza  hat  in  Koch's  Grammatik  p.  300  anm.  als 
quelle  derselben  auf  die  von  Diez  aus  mehreren  romanischen 
sprachen  angeführte  phrase  hingewiesen,  die  gehaltlich  genau 
mit  der  englischen  übereinstimmt,  und  im  Franz,  die  form 
comme  qui  dirait  besitzt.  Auf  grund  unserer  belege  können 
wii'  nun  zweierlei  vermuten.  Erstens  dass  diese  redensart 
auch  im  Afranz.  vorhanden  gewesen  sein  muss,  und  zweitens 
dass  sie  in  jenem  anstatt  eines  konditionalis  ein  präsens  ent- 
halten haben  muss,  dessen  modus,  nach  den  verschiedenen  eng- 
lischen, den  konjunktiv  aufweisenden  belegen  zu  urteilen,  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  der  Subjonctive  gewesen  ist,  denn 
einerseits  weist  auf  ihn  der  konditionnal  in  der  modernen  form 
der  phrase  hin,  anderseits  wäre  es  ganz  unwahrscheinlich,  dass 
der  Mittelengländer  zu  dem  seinem  sprachbewusstsein  schon 
halb  geschwundenen  konjunktiv  gegriffen  hätte,  wenn  ihn  die 
form  seines  Vorbildes  nicht  dazu  veranlasst  haben  würde.  Das 
original  unseres  as  tvlio  saye  ward  also  ein  afrz.  ^come  qul 
disse  gewesen  sein. 

me.  And  po  lieo  2ceren  iceri  inoicg  c(S  u-Jiose  seip  for  sore,  Euer  vch 
io  reste  droiv  Geb.  Jesu  77,  Euere  sete  pis  seil  gostes  ....  7  quaked  7 
chhiered  naste,  ....  7  a-bide  as  hose  sei/}  hör  tyme,  hör  dep  tiorte  auonge 
Pat's  Fegf.  382,  Seynt  Edward  in  Kormandye  ivas  po  hyleuede  alone  As 
bar,  as  ico  sep,  of  pe  künde,  as  he  sprong  of  the  stone  Eob.  of  Gl.  p.  328, 
Fallace  ys,  as  icho  seye,  'gyle'  Br.,  H.  S.  2782,  syf  pou  ....  behynde  hys 
hak  make  hym  pe  moive,  As  tcho  seye  pat  he  naghte  can  .  .  .  .,  AI  ys  pys 
enuye  grete  ib.  3960,  syppen  lokede  God  vpp  an  Judas,  As  who  sey,  'aske 
mercy  for  py  trespas'  ib.  5196,  He  ivulde  haue  exeusede  hys  fame,  As  tvho 
seyp  'God  icas  to  blame'  ib.  12358,  Crist  ansuerd  and  said  thanne,  'Quat 
es  tu  me  an  wommanne'.  Als  qua  sai,  'qui  askes  thou  me  3Iirakel,  that 
I  toc  noht  of  the'  Metr.  Hom.  p.  119,  the  name  as  yet  of  hire  Among  the 
peple,  as  tvho  seith,  halowed  is  Ch.  IV  236,  With  that  he  loked  on  me  asyde, 
As  ivho  sayth,  'iSay,  that  wol  not  be'  id.  V  172,  He  song,  as  who  seith 
'La,  som  what  I  bryngeV  id.  IV  206. 

spme.  Sir  Jamys  is  evyr  choppyng  at  me  ....  with  syche  tvordys  as 
he  thynkys  ....  cause  my  modyr  to  be  dyspleased  with  me,  evyn  as  tvho 
seyth,  he  icold  I  tvyst  that  he  settyth  not  by  the  best  of  us  Paston  L.  702,  57, 
He  lukyd  on  that  maide,  his  moder,  reivfuUy  .  .  .  .,  As  who  say,  modere! 
the  sorow  of  your  harte  Makes  my  passion  mor  bitter  Digby  Myst.  178, 
189,  All  ye  shall  suffer  sclaunder  for  me,  Os  who  say,  ye  shall  forsak 
me  a-loiüy  ibid.  214.  1298. 

Anm.  Bezeichnend  füi'  die  indefinite  uatur  dieses  icho  ist  sein  ge- 
legentlicher ersatz  durch  man,  unser  'man':  ne.  to  Bosworth  .... 
where  the  place  of  battail  should  be  (as  a  man  icould  say,  the  high 
iustice  of  God,  whiche  coukl  not  be  auoyded  etc.)  Fl.'s  Leseb.  p.  275 


251 

(a.  1543),  I  am,  father  cloctor,  as  a  man  ivould  say,  the  bellwether 
of  this  Company  Greene,  Friar  Bacon  173.  Die  beifügung  des  \m- 
bestimmteu  artikels  ist  lediglich  eine  folge  des  verfeinerteu  grara- 
matikalischeu  denkeus  der  hiimanistenzeit ,  das  ja  so  mancheu 
Schnitzer  iu  der  englischen  grammatik  veranlasst  hat;  vgl.  unten 
§3i7. 

Und  ebenso  bezeichnend  ist  sein  gelegentlicher  ersatz  durch  das 

indefinitum  one:  ne.  I  would  Jiave,  as   one  sJiould  say,   one  that 

taJces  lipon  him  to   he  a  dog  indeed  Sh. ,  Gent.  IV  4,  12 ,    "I  am 

sound.''    ''Nay,  not,  as  one  woiüd  say,  healtJiy''  id.,  Meas.  I  2,  54- 

ne.  And  I  from  thence  to   hell  that  night,    To  help  that  tvoman,   if 

I  might;   Not  as  ivho  saith,   hy  authority ,  But  by  the  way  of  entreaty 

Heywood  The  Four  P.  P.  373,  He  loyll  do  thys  acte  to  the  popes  most  hygh 

displeasure:  Äs  who  sayth  I  ivoidde  for  pleasure  of  my  persone  And  not 

for  Gods  truthe  have  such  an  enterpryse  done  Bale,  Kynge  Johan  92. 

he  had  then  non  but  tal  men  ivith  hym,  &  (as  ivho  shidde  say)  men 
piked  out  for  the  nones  Cox's  Rhethoryke  (a.  1530)  p.  76,  where  he  saith: 
tvhan  thou  shalt  come  in  to  the  lande  etc.  As  ivho  should  say:  0  ye  children 
of  Israel  etc.  Latimer,  Sermons  27,  This  boye  ts  fit  for  nothynye  eis  but 
to  set  to  lernyng  and  make  a  prest  of,  as  tvho  ivotdd  say,  yat  outcastes 
of  the  iDorlde  ....  be  good  ynough  to  make  those  men  of  E.  Ascham,  Tox. 
154,  Knight  of  the  crotvn,  in  rieh  embroidery ,  And  costly  fair  caparison 
charg'd  icith  croivns,  O'ershadow'd  with  a  tcitherd  running  vine,  As  tvho 
tvotdd  say  'my  spring  ofyoidh  is  pasV  Peele,  Polyhymnia  200,  But,  felloio 
Simony,  I  thank  you  heartily ,  for  comparing  the  tailor  to  me,  As  tvho 
should  say  his  knavery  and  my  policy  did  agree  Three  Ladies  of  London 
344,  He  doth  nothing  but  frown,  as  tvho  shotdd  say  "If  you  ivill  not  have 
me,  choose"  Sh.,  Merch.  I  2,  50. 

mod.  The  Father  of  the  Marshalsea  glanced  at  a  passing  Collegian, 
as  tvho  should  say,  'An  enfeebled  old  man  this'  Dickens,  LD.  19,  Mrs. 
Merdle  curved  her  Utile  finger  of  her  left  hand,  as  ivho  should  say,  ' I  have 
caught  you'  ibid.  20. 

Für  ein  anderes  as  ivho  sieh  unten  §  543  anm.  3. 


Hwaet  >  hwat. 

§  337.  Länger  als  Ima  erhält  sicli  das  indefinitum  hwost 
=  '(irgend)  etwas'. 

ae.  ÖCEin  tnonnum  Öe  we  for  geöylde  hwcet  forheran  sculon  Ciira 
Fast,  222,  6. 

me.  That  that  I  simlc,  I  sayd  ü  in  my  hourde.  And  ivite  ye  icliat? 
I  have  heer  in  a  gourde  A  draught  of  ivyn  Ch.  ni  251. 

spme.  To  love  suche  one,  ivhat  ar  ye  then  the  nere?  Yit  ivote  ye 
whate?  As  my  rememhraunce  Me  yeveth  notve,  ye  fayne  were  that  etc. 
Court  of  L.,  Morris'  Ch.  IV  26. 

ne.  TU  teil  youwhat:  ale  is  ale  Greene,  Lookiug  Gl.  85,  I'le  teil  thee 
what  Marl.,  Faustns  11  766 ,    Cojne,  come,  have  ivith  you.    Wot  you  tchat, 
my  lord?    To-day  the  lords  you  talJc  of  are  heheaded  Sh.,  Eich.  3  III  2,  92, 
Itell  thee  tchat,  Hai,  if  I  teil  thee  a  lie,  spit  in  my  face  id.,  H.  4  A  11  4,  214. 
Hierher  gehört  wohl  aiich:   this  tricJc  may  chance  to  scathe  you,  I  Tcnow 
what  id.,  Eom.  I  5,  86  =  'ich  verstehe  etwas  (d.  i.  sehr  viel!)  davon', 
mod.  (colloqu.)  I(7Z)  teil  you  tvhat. 
Anm.    Die  lediglich  die  aufmerksamkeit  des  hörers  aiifzustacheln  be- 
stimmte frage  'me.  —  ne.  tvot  ye  what',  findet  ein  pendaut  in  dem 
redensartlichen  afrz.  Nouvelles  avoTerent  äBruges  en  dissant:  'Vous 
ne  saves  quoi?   Li  Gantois  sont  venu  ä  nostre  pourcessionV  Froiss. 
X  220,  20. 

§  338.  Häufig  zu  beobachten  ist  im  AE.  die  Verbindung 
dieses  htvcet  mit  partitiven  genitiven  von  neutralen  adjektiven 
(indefiniten,  demonstrativen).  Aber  nur  in  einem  falle  erhält 
sich  diese  Verbindung  (in  erstarrter  form)  bis  in  die  neuere  zeit. 

ae.  hwcBt  niwes  Boeth.  26,  2 ,  lyiles  hivcet  Oros.  136, 18 ,  swelces  hwcet 
Cura  P.  411,  26,  cealles  hivcet  Solil.  171,  26,  pises  hwcet  Leges  Aelfr.  92,  38,  2 
und  sogar  anes  hivcet  Cura  P.  36,  15,  Beow.  3011  =  'etwas  einzelnes',  'nur 
ein  teil'  (Heyne),  welches  wohl  durch  angleichung  an  die  vorigen  aus 
einem  *an  hwcet  entstanden  ist. 

frme.  littles  whatt  Orm.  6950. 

me.  what  lutles  St.  Edm.  Conf.  396 ;  vgl.  unten  §  339  som  what  ellis 
Ch.  ni  228. 


253 

ne.  Else-what  Sidney,  Sonn.  andTransl.  147.  In  ivliat  neivs  ?  Sh.  (häufig) 
ist  what  jedoch  immer  interrogativ. 

A  n  m.  Flügel's  (Dict.  s.  v.)  heranziehung  von  lat.  nova  zur  erklärung 
von  news  (besser  wäre  noch  der  vergleich  mit  nouvelles,  denn  die 
frage  quelles  nouvelles  ist  im  Airz.  und  Nfrz.  ebenso  häufig  wie 
what  news  im  ME.  und  NE.)  heisse  ich  nicht  gut.  Die  natürliche 
entwicklung  verweist  uns  immer  wieder  auf  hwcet  niwes  als  quelle 
und  es  liegt  kein  zwingender  grund  vor  davon  abzugehen. 

§  339.  Hieraus  völlig  substantiviert  mit  voranstellendem 
adjektivischen  attribut  dient  es  als  exponent  von  des  letzteren 
funktion  als  neutrales  Substantiv. 

Da  schon  dem  ae.  adjektiv  eine  besondere  endung-  für 
diese  funktion  abging,  so  ist  es  wohl  nur  ein  zufall,  dass  diese 
ausdrucksform  erst  vom  Frme.  an  zu  belegen  ist.  Allerdings 
verwendete  das  AE.  die  entsprechenden  Verbindungen  mit  Iring. 
Aber  selbst  wenn  diese  als  die  ursprünglich  allein  berechtigten 
zu  gelten  hätten,  so  wäre  es  doch  unbegreiflich,  dass  niemals 
eine  Übertragung  von  diesen  auf  unser  Imcßt  stattgefunden 
haben  sollte, 

frme.  ^eüe  me  an  hivet  Kath.  7G7  =  'eines',  An  hivet  icJmlle  p  tu 
iviie  p  etc.  ib.  1301,  Fihjrim  eileÖ  moni  hivat  A.B.  p.  352  =  'manches', 
sprekenn  of  mani^^  ivhait  Orm.  1026  u.  10609 ,  oöer  hivat  A.  R.  p.  98  = 
'anderes',  ^Su1n  lutel  hivat  ib.  p.  346  =  'ein  (etwas)  kleines',  all  patt  Ulke 
tohat,  patt  etc.  Orm.  18553  u.  18697;  mestivat  =  'meist',  'meistens',  'fast': 
and  ph  custume  haueö  niestwat  alle  nien  OEH.  II  11  aus  It^t  hoc  animi 
morho  laborat  fere  omnts  homo ;  ist  dies  mestivat  etwa  eine  kreuzuug  aus 
ae.  moist  =  'fere'  und  dem  im  folgenden  §  besprochenen  nei  wut'Vi  Ein 
muchel  what  habe  ich  hier  nicht  beobachtet. 

me.  As  pey  späh  of  many  ivhat,  Come  Fers  Br.,  H.  S.  5589,  ^if  pou 
receyuedyst  any  ivhat  Of  one  pat  hys  pyng  forgat  etc.  ib.  5965 ;  ein  chose 
des  afrz.  Originals  giebt  es  wieder  in  pat  Eroud  sivore  To  here  .  .  .  .  pe 
what  as  euer  she  ivulde  aske  to  mede  ib.  2824  aus  qe  llerodes  iura  A  vne 
pucele  Ky  scurement  la  durreit  Chose  que  eole  demandereit;  she  a  little 
ivhat  smiliny  said  etc.  Gh.,  Cons.  b.  4,  Yet  hath  my  fellaw  somwhat  for  his 
härm  id.  II  131,  tel  us  som  what  ellis  id.  III  229,  Ihe  lothliest  what,  That 
ever  man  cast  on  his  eye  Gower  I  98  auf  ein  weibliches  wesen  bezogen, 
also  genau  dieselbe  Übertragung,  die  wir  bei  iviht  und  ping  beobachten. 

ne.  the  little  what,  that  Thomalin  can  sayne  Spenser,  Sheph.  Cal.,  Julj', 
They  gave  him  for  to  fced  Such  homely  what  (=  'so  hausbackenes!')  as 
serves  the  simple  clowne,  That  doth  despise  the  dainties  of  the  towne  id., 
Fairy  Q.  VI  9,  7. 

Nach  dem  adverbiellen  somwhat  scheint  gebildet  muche  what  =  'ziem- 
lich', 'ziemlich  sehr':  Freude  or  foo  was  mach  whal  indifferent:  where  his 
aduauntuge  greiv,  he  spared  no  maus  deathe  Fl.'s  Leseb.  p.  262  (a.  1513), 


254 

ivJian  the  back  and  the  bellye  in  workynge  he  muche  xvhat  after  one  maner 
R.  Ascham,  Tox.  114. 

Der  letzte  rest  all  dieser  bildungen  liegt  vor  in  dem  adverb  someiohat, 
das  gegenwärtig  jedoch  auch  uiir  noch  in  gespreizter  spräche  gebraucht 
wird,  oder  im  Slang  {summai)  ein  kümmerliches  leben  führt.  Auch  most 
what  existiert  noch  in  einigen  dialekten  im  sinne  von  'generali}''  (Dial. 
Dict.  s.  V.  most). 

§  3iO.  Anders  steht  es  mit  dem  unter  der  rektion  von 
nei  (<  neli)  stehenden  wat  (<  hwcet),  das  zusammen  mit  jenem 
als  adverb  im  sinne  von  'beinahe'  gebraucht  wird,  es  wird, 
wie  wir  wohl  mit  Sicherheit  annehmen  dürfen,  eine  nachbildung 
des  afrz.  presque  sein.  Tobler's  ansieht  (Beiträge  1 14  anm.), 
dass  dies  presque  'streng  genommen  "beinahe  was",  "beinahe 
so  viel  wie"  heissen'  müsse,  findet  demnach  durch  die  nie. 
nachbildung  ihre  bestätigung. 

afrz.  E  qnant  li  Services  fii  pres  Que  finis  Perc.  36694 ,  Si  sunt  eles 
voir  pres  que  toutes  De  prendre  convoiteuses  Rose  9032. 

me.  A  lordyng  of  the  Eomaynes  ....  Com  &  gold  hym  to  oure  Tcyng, 
<&  \Ji\is  men  ney  wat  alle  Rob.  of.  Gl.  p.  80,  Cristendom  tvas  nei  wat  al 
agon  ib.  p.  81. 

§  341.  Ein  gleiches  que  liegt  vielleicht  dem  me.  als  kon- 
junktion  =  'bis'  verwendeten  (al)  what  zu  gründe. 

frme.  Si  läge  ....  adiligede  purli  unhersamnesse  wat  it  com  to  pa 
time  pe  god  sende  pe  halie  tcitige  OEH.  p.  235,  po  kinges  hem  tventen  and 
hi  seghen  po  sterre  pet  yede  hifore  hem,  al  tcat  hi  kam  over  po  huse,  tvar 
ure  louerd  was  OE.  Mise.  p.  27. 

Fram  Crystes  resurreccioun,  Wat  comcth  hys  ascensioun  Shoreh.  p.  126, 
ähnlich  p.  127  mit  al  wat ;  Ich  ne  ssel  by  an  eyse,  al  huet  ich  habhe  ydronke 
Ayenb.  p.  51,  Hy  dop  al  pet  guod  man  ssel  do,  zuo  pet  no  man  ne  may 
his  knatve  al  huet  panne  pet  hi  byp  uol  wexe  and  hege  ycliue  ine  dingnetes 
ib.  p.  26.    Weitere  belege  in  Mätzner's  Glossar  unter  htva. 

§  342.  Unter  dem  korrelativen  what  —  what,  der  entspre- 
chung  des  afrz.  que  —  que,  =  teils  —  teils,  haben  wir  wohl 
gleichfalls  unser  indefinites  pronomen  zu  verstehen.  Freilich 
sollte  dies  what  wohl  weniger  eine  sinngetreue  wiedergäbe  als 
vielmehr  eine  wörtliche  nachbildung  jenes  afrz.  que  sein  in 
dem  sinne,  in  dem  es  meist  gebraucht  wurde;  aber  als  was 
anderes  hätte  der  Mittelengländer  diese  nachbildung  verstehen 
sollen  denn  als  den  absoluten  akkusativ  unseres  hwcet,  wenn 
er  nicht  überhaupt  auf  die  einfügung  desselben  in  den  Organis- 
mus seiner  spräche  verzichten  wollte? 


255 

frme.  Alse  feie  alse  cleade  beoÖ  io  herie  icome,  wat  frenä  irat  fa 
OEH.  p.  237. 

me.  What  for  almes,  and  ivhat  for  despyte,  Troyle  commaundcde  etc. 
Br.,  H.  S.  6948  aus  Qe  de  hunte,  qe  de  pite,  A  sun  serf  ad  comande  Qe  etc. 
Ich  am  [wel]  ney  ded  Uivat  for  hunger,  [h]ivat  for  hondes  Havel.  635,  the 
tyme  ....  stelith  fro  us,  tvhat  pryvely  slepyng  And  ivhat  thurgh  necligence 
in  eure  waJcyng  Ch.  II 170. 

spme.  and  he  schal,  ivhat  in  the  firste  and  what  in  the  II«  partie, 
fynde  herto  proof  ynoit^  Pecock's  Eepr.  189,  1. 

iie.  It  rain'd  doicn  fortune  showering  on  your  head;  And  such  a  flood 
of  greatness  feil  on  you,  What  with  our  help,  ivhat  with  the  absent  hing; 
what  ivüh  the  injurks  of  a  wanton  time  Sh.,  H.  4  A  V  1,  47. 

raod.  dass. 

Als  quellbelege  führe  ich  zunächst  den  von  Zupitza  in  Koch  II,  §  529, 
anin.  beigeh  rächten  an:  afrz.  Ke  de  veiller,  ke  de  juner  et  surketot  de  tra- 
railUr,  mult  grant  somit  avoie  Original  des  Guy  ofWarwick.  Ferner:  Et 
pooient  estre  environ  quarante  six  vaissiaus,  que  grans  que  petis  Froiss. 
ms,  et  en  menerent  plus  de  cinq  cens,  que  prisoTiniers  que  prisonnieres 
id.,  V  185;  sehr  alt  ist  der  beleg  il  furent  hien  quinze  mit,  que  petit  que 
grünt  Villeh.  205.    Mehr  bei  Haase  und  anderen. 


Das  Personale. 

§  84-3.  Wenn  auch  bereits  dem  AE.  die  rückbeziehimg 
auf  das  indefinitum  mon  vermittels  des  personales  bekannt  und 
geläufig  war,  so  ist  doch  der  gebrauch  des  letzteren  als  selb- 
ständigen indefinitums,  und  zwar  in  allen  seinen  verschiedenen 
Verwendungen,  für  fremdes  sprachgut  zu  erklären. 

Das  Afrz.  gebrauchte  im  unvollständigen  vergleichsatze 
sein  von  einem  relativsatze  begleitetes  und  näher  bezeichnetes 
eil  im  indefiniten  sinne  ganz  gewöhnlich,  und  schon  im  Afrz. 
zeigen  sich  die  ersten  ausätze,  welche  in  der  Weiterentwicklung 
diesem  vergleichsatze  eine  kausale  färbung  verleihen  sollten. 
Die  Ursache  für  diese  Weiterentwicklung  liegt  in  dem  Inhalt 
des  relativsatzes ,  der,  wenn  er  ganz  allgemeine  thatsachen 
enthält  (und  dies  that  er  anfangs  wohl  immer),  sich  auf  jedes 
individuum,  auf  einen  menschen  überhaupt,  beziehen  konnte, 
der  jedoch,  wenn  er  ganz  spezielle  nur  für  den  betreifenden 
fall  giltige  thatsachen  enthielt,  nur  auf  das  eine  im  Vorder- 
satze erwähnte  individuum  sich  beziehen  konnte.  In  diesem 
falle  haben  wir  in  eil  also  nicht  mehr  ein  indefinitum,  sondern 
ein  gewöhnliches  demonstrativ  vor  uns,  und  der  modale  Unter- 
satz bekommt  eine  derart  kausale  färbung,  dass  man  ohne 
Störung  des  Zusammenhanges  jene  come  eil  qiii  ersetzen  kann 
durch  j)«7-  ce  que  il.  Vgl.  Elliuger,  Synt.  der  Pron.  bei  Chrestien 
de  Troies  p.  27. 

Vielleicht  hat  gerade  aus  diesem  gründe  die  englische 
Sprache  ihre  frühere  nachbildung  dieses  eil  durch  ihr  demon- 
strativ {pe  Peo  ])et)  später  ersetzt  durch  ihr  personale.  Doch 
würde  man  irren  in  der  annähme,  dass  damit  in  sämtlichen 
der  vielen  belege  eine  unzweideutig  kausale  färbung  der  neben- 
sätze  zu  konstatieren  wäre.  Es  bleiben  auch  so  noch  eine 
menge  belege  übrig,  in  denen  das  personale  ganz  zweifellos  als 
indefinitum  verstanden  sein  will  =  'einer'  pl.  'solche'. 


257 

afrz.  II  le  fistrent  comme  eil  qui  mielz  ne  pooient  faire  Villeh.  106  f.. 
S'a  tel  desirece  come  eil,  Qui  mialz  s'amei'oit  mors  que  vis  Chev.  au  L.  4122, 
Comme  chil  qui  se  voloient  de  tous  poins  tenir  avecques  lui  Froiss.  I  255. 

[frme.  pe  h'ng  as  pe,  pet  wes  fordrenct  wiÖ  pes  deoüles  imisun,  nuste 
luvet  meanen  Kath.  2311,  Jtdiane  pe  eadie  onniverede  7  seide  as  peo,  pat  ine 
godd  liire  hope  lief  de,  etc.  Jul.  12,  Heo  aioundrede  swiöe  ant  tah,  as  peo, 
pet  nes  naivt  of  lihte  hileaue,  on  hell  ....  to  criste  cleopede  ib.  36.] 

me.  Creon  ivas  of  Tlieseus  y-served  As  he,  that  hath  his  deth  right 
wel  deserved  Ch.  11  30,  I  kneioe  of  loves  peyne  And  wot  hotv  sore  it  can  a 
man  destreyne,  As  he,  that  hath  often  hen  eaught  in  his  laee  ib.  56,  he 
weist  sicher  uicbt  auf  a  man  sondern  auf  I  zurück!  in  laues  blynde,  Wher 
as  these  rohhours  ....  Holden  here  x)rive  ferfid  residence,  As  they ,  that 
dar  nought  scheiven  her  presence  id.  III  49,  Troilus  ....  Was  tvaytynge  on 
his  lady  everemore  As  she,  that  tcas  sothfaste  id.  V2,  This  Dyomede  as 
he,  that  koude  his  goode,  ....  gan  fallen  fortli  in  speelie  Of  this  and  that 
ib.  5,  Criseyde  unto  that  purpos  Ute  answerde  As  she,  that  tcas  with  sorwe 
oppressed  so  ib.  8,  sivich  lyf  right  gan  he  lede  As  he,  that  stood  bitwixen 
hope  and  drede  ib.  26,  Ftd  pale  ywoxen  ivas  hire  hrighte  face.  Her  lymes 
lene  as  she  that  al  tlie  day  Stood,  ivhen  she  dorst,  and  loked  on  the  place, 
Ther  she  tvas  hörne  and  she  divelt  liad  ay ,  And  al  the  nyglit  ^cepynge, 
alas,  she  lay  ib.  30,  And  faretli  loel,  godely  feyre  fresshe  may,  As  she  that 
lyf  and  deth  me  may  comaunde.  And  to  your  trouthe  ay  I  me  recomaunde 
ib.  58,  but  as  he  gan  biholde,  Ful  sodeynli  his  herte  gan  to  colde  As  he 
that  on  the  coler  fonde  withinne  A  broche  that  he  Criseyde  yaf  that  monve 
ib.  69,  hier  ist  die  kausale  natur  des  Untersatzes  besonders  deutlich! 
Thousandes  his  hondes  maden  dye  As  he  that  ivas  ivithouten  any  peere 
ib.  75,  Sehe  ran  to  kyng  Priamus  As  sehe  that  icas  ful  angivisus  Laud 
Troy  B.  10296. 

spme.  The  knyght  right  humbly  and  tvith  a  right  loive  voyce,  as  he 
that  hurt  was  to  deth,  rendryd  hym  ayen  his  saleivyng  Blanch.  23,  2  aus 
comme  cellui  qui  etc. 

ne.  lipon  this  maister  Secretary  as  he,   that  tenderly  fauoreth  me, 
Saide  etc.  Fl.'s  Leseb.  338  (a.  1530),  Thomas  W.  a  man  of  lust  and  courage 
and  bodelye  strenght  to  do  and  to   suffre  greate  thinges  ....  expert  and 
exereysed  in  the  course  of  ye  tvorld  as  he  which  had  herd  red  and  sene 
mach  policye  etc.  ib.  p.  230  (a.  1530). 
Anra.  1.    Beachtenswert  ist  der  ersatz  dieses  personales  durch  one  (§  13), 
ein  beweis,    dass  noch   in  ne.  zeit  das   erstere  in  seiner  ursprüng- 
lichen weise  verstanden  wurde:    spme.   Cassandra  fledde  on  that 
other  syde  as  one  that  had  hene   oute  of  her  ivitte  Fl.'s  Leseb. 
p.  5  (ca.  1470) ,   ne.  He  was  therfore  lefte  behynde  for  liys  mindes 
sake,  as  one  that  toke  more  thoughte  and  care  of  trauaylyng  then 
dyinge  Fl.'s  Leseb.  p.  258  (a.  1551). 
Anm.  2.    Ein  ersatz  durch  ivilit,  ping  und  man  ist  schon  mehrfach  im 
früheren  ME.   zu    beobachten:    He  sikede  as  ping  pat  sare  ivere 
iivundet  Jul.  20  a.  1.  u  iviht  für  ping\    Sehe  ivrynges  hir  hondes,  hir 
hede  schakes,  As  tcyght  that  ivas  tvith  xvo  y-ivounden  Laud  Troy  B. 

E.  Einenkel,  Das  Indefinitum.  1^7 


258 

10057,  TJiane  was  Syoct  tu  hyme  hrocht  A{s)  mane  pat  myTcü  mys 
liad  ivrocht  Barb.,  Legg.  193,  109,  This  Chaunteder  gan  gronen  in 
his  throte  As  man  that  in  Jus  dreem  is  drecched  sore  Ch.  III  231, 
and  up  he  sterte  Äs  man  that  icas  affrayed  in  his  herte  ib.  243. 
Dies  man  ist  nicht  das  indefinitem,  sondern  einfach  der  generelle 
Singular  des  appellativiims ,  dem  namentlich  nach  as  (vgl.  Streif- 
züge p.  6)  der  unbestimmte  artikel  nicht  zukommt,  den  einige  hand- 
schriften  hinzufügen.  And  seyde  to  him  as  man  that  yred  etc. 
Land  Troy  B.  8441,  He  ferde  as  man  that  hadde  ben  wode  ib.  8771. 
Anm.  3.  Auch  icho  findet  sich,  doch  ist  dies  nicht  das  oben  §  334  be- 
handelte indefinitum,  sondern  das  durch  attraktion  aus  unserem  he 
that  entstandene  relativ:  ne.  Bid  Erona,  sad  indeed,  yet  like  one 
rather  nsed  than  new  fallen  to  sadness,  as  who  had  the  joys  of 
her  heart  aJready  hroJcen,  seemed  rather  to  welcome  than  to  shun 
that  end  of  misery  Sidney,  Arcadia  383. 

§  344.  Und  noch  in  einem  anderen  falle  ist  das  afrz. 
demonstrativ  durch  das  nie.  indefinite  personale  nachgebildet 
worden. 

Oft  nämlich  erscheint  afi'z.  cü  ohne  allen  nachdruck  ge- 
braucht bei  dingen  und  personeu,  die  dem  Interesse  des 
redenden  ferner  stehen,  und  dies  ist  namentlich  der  fall  bei 
gegenüberstellungen  (oder  aufzählungen),  wo  es,  auch  mit  eist 
wechselnd,  für  l'uti  —  Vaiitre  steht,  also  unserem  'dieser  — 
jener',  'der  eine  —  der  andere'  entspricht. 

afrz.  Ensi  sejornerent  ne  sai  quant  jorz,  eil  en  l'ost  et  dl  en  la  vile 
ViUeh.  271  a,  Et  dist  chasquuns  et  eil  et  eist  Chev.  d.  Lyon  1197,  Mes  ge! 
Mes  ge!  fet  eil  et  eil  ib.  6349;  Cist  vunt  avant,  eist  se  retraient  Eom. 
dou  Rou  B  112,  21,  Cil  empirent,  et  eil  amendent  ib.  26. 

me.  He  feeleth  thurgh  the  herte-spon  the  prikke,  He  thurgh  the  thikkest 
of  the  throng  gan  thniste  Ch.  II81,  And  though  ye  wol  have  aftyr  merye 
dayes,  Than  dar  ye  naught,  and  ichy?  Eor  she,  aml  she  Spak  siciche  a 
ward,  thus  loked  he,  and  he  id.  IV  224,  Hoiv  goddes  gönne  stellifye  Briddes, 
fisshe,  best,  or  him  or  here  id.  V  239,  0  yonge  fresshe  folkes,  he  or  she.  In 
which  that  love  up  groweth  with  youre  age,  Bepeyreth  hom  fro  icorldly 
vanyte  ib.  76;  Hyin  [aus  alii]  liketh  best  a  daubed  icoiigh,  and  he  [aus 
plerique]  Wol  have  a  icall  of  clay  .  .  .  Withouten  clay  an  other  [aus  non- 
nulli]  wol  it  be  Fall.  29,  785. 

spme.  and  the  more  meke  he  or  sehe  be,  the  sooner  he  or  sehe  schal 
come  into  the  verry  treice  and  dew  undirstonding  of  it  Pecock's  Repr.  p.  6, 
Thou^  he  and  he  and  he  and  he  han  so  taugt  and  prechid  ib.  91. 

ne.  but  if  I  spared  any  ....  either  young  or  old.  He  or  she,  .... 
Let  me  never  hope  to  see  a  chine  again  Sh. ,  H.  8  V  4,  25  =  mann  oder 
frau;  As  there  is  no  firm  reason  to  be  render'd,  Why  he  cannot  abide  a 
gaping  pig;  Whe  he,  a  harmless  necessary  eat;  Why  he,  a  tcoollen  bag- 
pipe  id.,  Merch.  IV  1,  58. 


259 

Bezeichnend  ist  auch  hier  der  Wechsel  mit  one  (§  8) :  mimy  Jus  fellows 
fly ;  And,  at  our  stmup,  here  o'er  and  oer  one  falls;  He  murder  cries  and 
help  from  Athens  calls  id.,  Mid.  III  2,  25. 

§  345.  Es  ist  wohl  eine  folge  dieses  vielfältigen  ge- 
braiiches  des  personales  im  sinne  von  'person',  'iviglit',  'hody' 
und  vielleicht  auch  eine  folge  der  anlehnung  an  diese  letz- 
teren, dass  he  und  slie  vom  späteren  ME.  an  geradezu  wie 
Substantive  gebraucht  und,  wie  diese,  beliebige  pronominale 
und  andere  adjektive  als  attribute  erhalten, 

spme.  I  mente  weell  ....  to  hyr  and  to  tliat  she  is  with,  as  any  he 
thatoivyihe  heer  best  unjll  in  Ingelond  Paston  L.  I  p.  59. 

ne.  rn  bring  mine  action  on  ihe  protidest  he  That  stoi)s  my  way  in 
Padua  Sh.,  Shrew  III  2,  230,  /  am  that  he,  that  unfortimate  he  id.,  As  III 
2,  365,  you  are  the  cruelTst  fhe  alive  id.,  Tw.  I  5,  225,  mehr  belege  in  Franz, 
Sh.-Gramm.  und  Schmidt,  Sh.-Lex.  s.  v.  he  und  she. 

mod.  The  freest  she  that  ever  gazed  on  glass  Byron,  Don  J.  II,  str.  175. 
Dieser  gebrauch  ist  noch  recht  lebendig  in  einigen  dialekten;  sieh  Dial. 
Dict.  s.  V.  he. 

§  846.  Von  den  heute  so  beliebten  tJiey  und  yow  im 
sinne  von  'die  leute',  'man'  ist  ersteres  schon  recht  alt.  Der 
erste  beleg  scheint  allerdings  durch  das  lateinische  original 
veranlasst,  wir  dürfen  uns  aber  darauf  verlassen,  dass  der 
Übersetzer  dies  nicht  w^örtlich  wiedergegeben  haben  würde, 
wenn  seine  wiedergäbe  zu  missverständen  anlass  gegeben  hätte. 

me.  At  November  Kaiendes  quynce,  and  serve,  In  semynaire  is  sette 
to  multiplie;  And  of  the  same  an  almandtree  thay  serve  Pall.  196,  261  aus 
et  cydonia  circa  Novembres  Calendas,  et  sorbum  vel  amygdala  in  seminariis 
obruunt. 

Anm.    Für  dies  they  in  kreuzung  mit  indefinitem  one  sieh  letzteres 
oben  §  14. 

Das  letztere  jedoch  scheint  erst  im  frühen  NE.  aufzu- 
tauchen. 

ne.  iflong  univorn  yoii  leave  a  cloak  or  gotvn  Contiict  of  Couscience  31, 
as  ivhen  you  descry  A  ship  Marl.,  Hero  36. 

Für  andere  scheinbar  indefinite,  in  Wahrheit  jedoch  eher 
demonstrative,  Verwendungen  des  personales  sieh  Pers.-Pron. 
§§  36—38. 


17* 


Mon  >  man. 

§  347.  Den  begrif  des  indefiniten  'man',  'jemand'  drückt 
das  AE.  durch  mon,  die  jüngere  spraclie  durch  mon,  men,  me 
und  andere  abschwächungsformen  aus.  Eückbeziehungen  wer- 
den durch  das  .personale  hergestellt. 

ae.  Hit  gedefe  biß  Öcet  mon  Jus  winedrihien  wordum  Jierge  Beow.  3177. 

spae.  afid  ßa  hi  ßoer  becomon,  ßcer  me  hio  slean  scolde  Aga.  Pr. 
ni  p.  178. 

me.  ßis  ivorld  iornyß  vp  so  doun:  Noiv  mon  is  in  feld,  7  noiv  he  is 
in  toun  Bari.  &  Jos.  438,  ße  oßer  was  ß^  lieo  [seil,  ße  briigge]  tcas  so  nariv, 
ßt  vnneße  me  mygte  ßer  upe  sette  eng  fot,  ßt  he  ne  uel  adoun  anon;  ße 
ßridde  was  ß(  heo  icas  so  slider,  ß*  me  ne  scholde  ßer  on  nogt  gon,  Bote 
me  slide  7  uelle  adoun,  so  wis  neuer  he  nere  Pat's  Fegf.  470  -  3,  31an  schal 
not  siiffre  his  tvyf  go  roide  aboute  Ch.  n  22G,  This  maner  murmur  is  stoich 
as  tchan  man  grucchith  of  goodnes  that  him  seif  doth,  or  that  other  folk 
doon  of  here  oione  catel  id.  ITE  305,  A  iconder  stoure  ther  icas  by-gonnen, 
Er  man  my^t  a  forlong  haue  rönnen  Laud  Troy  B.  8992. 

spme.  A  man  told  me  ....  that  ye  were  delyuered  and  that  m  a  n 
had  sene  you  in  the  court  of  Kynge  Arthur  Malory  83,  4. 

Da  Spiess  (Studien  zur  Gesch.  des  engl.  Pron.  §  234)  dies 
man  meist  durch  they  und  one  ersetzt  findet,  so  scheint  es 
sich  um  die  wende  des  15.  Jahrhunderts  verloren  zu  haben. 
Doch  findet  es  sich  noch  einmal  später  in  einer  redensart,  in 
der  es  ein  anderes  indeflnitum  vertritt  und  dadurch  sich  selbst 
als  solches  verrät  trotz  seines  unbestimmten  artikels,  der 
offenbar  lediglich  in  folge  falsch  geleiteten  grammatischen 
denkens  sich  hier  eingestellt  hat  (vgl.  oben  §  336  anm.). 

ne.  Bosioorth  ....  ichere  the  place  of  battail  shoidd  be  (as  a  man 
icoiddsay:  the  high  iustice  of  God,  ivhiche  coidd  not  he  auoyded  etc.)  Fl.'s 
Leseb.  p.  275  (a.  1543),  I  am,  father  doctor,  as  a  man  would  say,  the  hell- 
wether  of  this  Company  Greene,  Friar  Bacon  173. 

Dies  indefinite  a  man  geht  jedoch  bis  in  den  aufang  des  Spme.  zu- 
rück,  wo  es  sich  z.  b.  in  Pecock's  Kepressor  mehrfach  findet:    thoii^  in 


261 

summe  cimtreis  the  departing  ivas  maä  other  tcise  and  into  III.  parties, 
as  a  man  mal  fynde  in  oold  writhujis  Eepr.  407,  4,  Forichi  summe  cha- 
püris,  whiche  a  man  schal  rede  in  tho  bokis,  speken  etc.  ib.  408,  2. 

§  348.  Das  AE.  wendet  dieses  sein  (einfaches)  man  nur 
im  casus  rectus  an.  Wenn  nun  das  ME.  dieses  7nan  einmal 
im  casus  obliquus  setzt,  so  kann  dies  nur  als  eine  folge  selb- 
ständiger entwickelung  oder,  was  wahrscheinlicher  ist,  eine 
folge  fremden,  in  diesem  falle  also  afrz.,  einflusses  betrachtet 
werden,  da  ja  das  Afrz.  sein  hom  in  gleicher  weise  ohne  jedes 
attribut  zu  setzen  pflegt. 

(7  ne  doiiront  niä  don  ä  home  qui  soit  de  nostre  consoil  Joinv.  698, 
mehr  belege  bei  Haase,  p.  60. 

me.  gyf  pou  yn  hatayle  ....  ToTce  oghte  of  man  wyp  oute  ry^t  .... 
jbe  Jiarder  ys  py  synne  etc.  Br. ,  H.  S.  5372  aus  Qe  de  aucim  poure  rien 
tolistes;  Twyys  on  pe  day  ys  sustynaunce  To  man  pat  hap  gode  cheuy- 
saunce  ib.  7215  aus  Douz  feiz  manger  serreit  assez  A  home  (!)  que  amast 
sobretes;  And  sins  sehe  dorste  not  tel  it  tmto  man  Ch.  II 235  =  afrz.  ä  home. 

ne.  Chryst  and  his  Apostißs,  lohich  were  often  imprysoned,  but  thei 
neuer  presonyd  man  FI.'s  Leseb.  240  (a.  1546).  Doch  könnte  hier  auch  never 
den  eintritt  des  artikels  verhindert  haben!  Dasselbe  gilt  von  me.  pou 
haddest  neuere  of  man  pyte,  Ne  y  schal  neuere  haue  noun  of  pe  Br.,  H.  S. 
5479  aus  A  home  ne  auiez  vnqes  merci,  E  vus  ore  ne  auerez. 

§  349.  Der  gebrauch  des  plurals  dieses  mon  in  dem- 
selben indefiniten  sinne  scheint  aus  zwei  quellen  geflossen  zu 
sein.  Zum  einen  teile  aus  dem  kollektiven  sinne,  d.  h.  plu- 
raleu  Inhalte,  dieses  mo7i  (vgl.  Paul's  Grundriss,  Syntax  §  145  g). 
Hierauf  deuten  die  ae.  belege:  ponne  hie  mon  on  geocum  .  .  .  beforan 
hiera  triumphan  drifon  Or.  214,  17 ,  Qas  boc  pe  man  Pastoralem  nemnaÖ 
Cura  Fast.  2,  ü. 

Naturgemäss  finden  sich  hier  auch  Schwankungen  vom  einen  numerus 
zum  andern:  celce  dccg  mon  com  unarimedlice  oft  to  pcem  senatum,  7  htm 
scedon  etc.  Or.  88,  12,  hivceöer  mon  hie  seife  synderlice  ....  lufige  Cura  Fast. 
144,  21,  p(Et  hiis,  par  man  pweaö  heora  handa  Wr.  3,  p.  57. 

Anm.  Auch  dem  Afrz.  war  die  plurale  auffassung  seines  hom  nicht 
unmöglich:  Quant  ce  vint  apries  souper,  sus  Teure  de  mienuit,  et 
que  on  eut  ordenc  leur  ghet  etc.  Froiss.  V  204,  8. 

§  350.  Zum  anderen  teile  ergiebt  sich  dieser  gebrauch 
aus  der  in  manchen  dialekten  mit  der  pluralform  genau  zu- 
sammenfallenden abschwächungsform  men. 

me.  Tharhi  men  seggct  a  forbisne  0.  «&N.  98,  Ilerbi  men  segget  a 
bispel  ib.  127,   Gret  deol  men  Mauden  and  seiden  alas  Kindh.  Jesu  1561, 


262 

i-comen  ich  am  fioru^  a  child  Men  deopict  Jesum  ib.  1579,  parforc  Men 
maden  pc  more  deol  ib.  1587,  With  tvhich  men  seen  after  that  theij  ben 
blynde  Ch.  II  187,  as  men  finde  ib.  67,  Tlier  seen  men,  who  can  juste  ib.  80, 
3Ien  shulde  wedde  aftir  Tiere  astaat  ib.  200,  Janictda  men  of  that  throop 
Mm  calle  ib.  28i,  Men  layn  that  oon  as  lowe  as  lyth  that  other  id.  III  256, 
And  stampen,  as  men  doon  after  eles  id.  V  274. 

spme.  men  see  atte  ey  his  beaulte  Blanch.  54,  33,  a  ivyndoive,  out  of 
ichiche  men  sawe  right  ferre  into  the  see  ib.  55,  32. 

ne.  Love  is  not  ftdl  of  pity,  as  men  say,  Bid  deaf  and  cruel  Marl., 
Hero  36.  Auch  die  folgenden  men  wird  man ,  ohne  beweis ,  als  pluralisch 
auffassen  können:  3Ien  fear'd  the  French  looidd  prove perfidious  Sh.,  Hy  8 
I  2,  156,  Men  might  say,  Till  this  time  pomp  icas  Single,  but  now  married 
To  one  above  itsclf  ib.  1,  14. 

Daneben  als  rückfäUe  oder  archaismen:  me.  Ne  be  p"  noping  a-drad 
pat  me  schal  pe  spille  Bari.  &  Jos.  416,  Men  shal  not  ivenen  every  thing  a 
lye  But-yf  hyviselfe  yt  seeth  or  elles  dooth  Ch.  V276,  Men  schal  nought 
icoive  a  icight  in  hevynesse  ib.  33,  But  in  sivich  cas  men  is  nought  ahvey 
plesed  id.  IV  243. 


wiht  >  whit,  awiht  >  aught. 

§  35!.  Das  fem.  iviht  und  das  neiitr.  icüd,  obwohl  viel- 
leicht ursprünglich  das  erstere  nur  für  lebende,  das  letztere 
nur  für  tote  wesen  bestimmt  war,  wird  vom  AE.  bereits  nicht 
mehr  scharf  geschieden.  Der  zweifache  sinn  jedoch  bleibt 
auch  für  die  späteren  perioden  noch  bestehen. 

Um  zunächst  den  ersteren  sinn  zu  behandeln,  so  wird 
wild,  obgleich  fast  ausschliesslich  von  tieren  gebraucht,  doch 
auch  schon  im  AE.  gelegentlich  zur  bezeichnung  von  menschen- 
ähnlichen, wenn  auch  bösen  wiesen  {tvild  unhcelo  =  'Grendel' 
Beow.  120),  einmal  sogar  geradezu  von  bösen  menschen  (<5^a5 
fulan  wulda  [die  bösen  zauberer]  du  sccoldcst  aivurpan  of 
Öinum  rice  Hom.  Th.  II  488, 12)  angewendet.  Erst  das  ME., 
obwohl  es  den  alten  gebrauch  noch  sehr  gut  kennt  (so  nennt 
noch  frme.  eine  heilige  die  teufel:  eateliclic  ivildes  Jul.  47  und 
Chaucer  lässt  seinen  carpenter  beschwören:  I  crowche  the 
from  elves  and  from  ivigldes  II  107  und  sogar  noch  Shak- 
spere  lässt  seinen  Troilus  eifern:  Beshreiv  the  ivUch  [seil,  the 
night .']  wdli  venomous  tvights  she  fitays  .  .  .  hid  flies  the  grasps 
of  love  IV  2, 12),  scheint  das  wort  von  menschen  auch  in 
lobendem  sinne  zu  gebrauchen  (fccre  ivhit  Laj.  III  26,  pat  swete 
tviht  Spec.  45,  of  onc  mihtie  ivihte  Mise.  86)  und  kurz  darauf 
erscheint  es  zum  ersten  male  in  dem  sinne,  in  dem  es  uns  allein 
interessieren  kann,  in  dem  indefiniten  sinne  *  jemand'. 

frme.  Mare,  pann  ani^  wihht  magg  ßennkenn  Orm.  1761. 

rae.  this  word  is  not  taken  of  every  ivight  Ch.  11  208,  for  ay  his  clrede 
Was  this,  that  sehe  som  ivyght  hadde  loved  so,  That  etc.  id.  IV  128,  Ther 
lovede  no  zcight  hotter  in  his  lyve  id.  V  278,  3Ien  shal  nouyht  icoive  a  wight 
in  hevynesse  id.  V  33,  But  heiter  ys  a  loightys  tonge  reste  id.  IV  68,  Ther 
iviste  no  man  [a.  1.  no  wight]  that  he  ivas  in  dette  id.  II 10,  To  doon  that 
eng  tvight  can  him  devyse  ib.  44,  icaught  ye  never  icyght  so  faste  id.  IV  129, 
hier  fehlt  der  unbestimmte  artikel  nur  wegen  never,  sieh  Grundriss,  Syntax 
§  182  &. 


264 

§  352.  Aus  seiner  Verwendung  im  sinne  eines  leblosen 
Wesens,  "dinges'  entwickelte  sich  nun  und  zwar  in  sehr  früher 
zeit  seine  zweite  indefinite  bedeutung  'etwas'  (schon  gotisch 
ni  tvaihi{s)  =  'nichts!'),  in  der  es  wohl  erst  in  ae.  zeit  mit 
einigen,  der  zahl  nach  nicht  entfernt  mit  den  bei  Inng  ver- 
wendeten (sieh  unten  §§  383 — 4)  vergleichbaren  indefiniten 
gewisse  festere  Verbindungen  eingeht :  cenig(e)  ivilit  und  nan{e) 
wiht  =  'irgend  etwas'  und  'kein  etwas'  (also  'nichts').  Da  das 
letztere  mit  na  tvilit  und  na{n)  ])ing  synonym  ist  und  mit 
ihnen  unterschiedslos  wechselt,  so  ist  es  auch  mit  ihnen  zu- 
sammen behandelt;  sieh  §§  361  ff. 

Das  übrige  hat  sich  bis  ins  ME.  erhalten  und  hat  hier 
sogar,  was  von  dem  ae.  cenige  ivilit  bisher  noch  nicht  beob- 
achtet ist,  die  fähigkeit  erlangt,  ein  adverbielles  Verhältnis 
auszudrücken. 

ae.  öcer  hi  cenige  iciiht  eignes  godes  an  heora  amcealde  hcefden  Boeth. 
27,  3,  Ic  com  stviöe  gefionde  Öcet  ge  cefre  icoldon  cenige  wiilit  eoio  selfum 
witan,  cer  ic  hit  eow  loite  Cura  Past.  206,  19. 

me.  yif  pou  me  lovest  any  ivight  Sevin  Sages  ed.  Web.  293. 

§  358.  Von  diesem  tviht  =  'etwas'  ist  abgeleitet  das 
frme.  iviht  =  'bischen'  :  a  Intel  tviht  =  'ein  kleines  bischen'; 
Vgl.  a  Intel  ivliat  oben  §  339. 

frme.  sjKlcen  a  Inte  iviht  A.  E.  72,  an  Intel  tviht  moere  La^.  11 500. 

me.  Hörn  he  dubhede  to  kniete he  smot  him  a  litel  wi^t  and 

hed  him  heon  a  god  kni^t  Horu  519.  —  Y  shall  you  teile  a  lytyl  icyghte 
How  hyt  hefyl  onys  of  a  knygt  Br.,  H.  S.  3351,  y  shal  teile  a  lytyl  wy^t 
How  a  bonde  man  hourdede  loyp  a  kny^t  ib.  8667. 

§  354.  Was  nun  das  Verhältnis  dieses  tvilit  =  'etwas' 
zu  dem  im  gleichen,  und  zwar  nur  im  gleichen,  sinne  ver- 
Avendeten  aivilit  angeht,  so  ist  dies  letztere  der  form  nach  ein 
Wort,  dessen  beide  teile,  obwohl  ui^sprünglich  nicht  zu  ein- 
ander gehörig,  doch  seit  uralter  zeit  in  so  enger  nachbarschaft 
standen,  dass  sie  schliesslich  zu  einer  art  kompositum  zusammen- 
wuchsen. Seiner  geltung  nach  ist  demnach  dies  a  +  ivilit,  das 
wir  etwa  mit  'je  (ein)  ding'  'ever  (a)  thing'  nachbilden  und 
mit  'irgend  etwas'  übersetzen  könnten,  als  eine  Verstärkung 
jenes  einfachen  wiht  aufzufassen. 

Es  bedarf  kaum  der  erwähnung,  dass  die  negativen  na- 
iviht  und  naping  =  'nie  (ein)  ding',  'never  (a)  thing'  =  'durch- 
aus nicht(s)'  syntaktisch -genetisch  in  derselben  weise  zu  er- 


265 

klären  sind  wie  das  positive  mviht.  Es  ist  aber  zu  beachten, 
dass  nur  dem  nmviJit  und  dem  najmig  die  (offenbar  neueren, 
vielleicht  erst  inner -ae.)  bildungen  mit  dem  pronominaladjektiv 
nan,  also  namviht  und  nanjring,  zur  seite  stehen,  während  für 
au'iJit  die  entsprechende  bildung  mit  dem  pronominaladjektiv 
an,  wenn  man  von  dem  für  die  Weiterentwicklung-  wohl  gänz- 
lich wertlosen  noräli.  (cniht  (Sievers,  Gram.  §  348)  absieht, 
bisher  noch  vergebens  gesucht  worden  ist;  wenn  daher  Kluge 
(-Lutz)  in  seiner  English  Etymology  bei  seiner  erklärung  von 
ne.  mtght  neben  awiht  auf  ein  amviht  hinweist,  so  ist  wohl 
mit  letzterem  nicht  das  indeflnitum,  sondern  das  im  §  351  be- 
handelte appellativum  gemeint. 

Anderseits  ist  zu  bemerken,  dass  auch  bei  naping  die 
parallel-reihe  unvollständig  ist,  denn  es  fehlt  hier  das  positive 
*apmg,  w^ährend  das  positive  anfing,  obwohl  erst  im  ME. 
häufiger  werdend,  doch  dem  AE.  nicht  ganz  unbekannt  ist; 
sieh  oben  §  16. 

§  355.  Der  gebrauch  unseres  atviht  =  'etwas'  war  nun 
ein  sehr  vielfältiger,  wir  erkennen  dies  schon  an  der  bereits 
im  AE.  sich  vollziehenden  abschleifung  von  mviJit  über  aiviüd, 
auht  zu  aht  (oht),  welche  sämtliche  formen,  wahrscheinlich  in 
folge  wechselnder  tonstärke,  friedlich  neben  einander  bestehen 
bleiben. 

Dies  tviht  ^^  'etwas'  ist  namentlich  beliebt  in  Verbindung 
mit  partitiven  genitiven  von  substantivierten  adjektiven,  eine 
Verbindung,  die  später  ausser  in  stereotypen  formein  durch 
andere  mittel  ausgedrückt  wird. 

ae.  ne  mcujon  we  cfdcanian  hini  mid  laöes  wihte  Gen.  394,  ne  biö  wild 
forhoJen  monna  gehygda  Crist  1054,  gyf  ic  wiht  Mm  geliccs  iviste  Solil. 
171,  33,  hu  mceg  ic  awihi  soöes  ivitan  ib.  190,  31,  oiviht  elles  Beda  553,  17, 
auht  godes  Boeth.  16,  19,  p(et  pu  pines  auht  forlure  ib.  30,  12,  swelces  auht 
ib.  62,  14,  pises  auht  ib.  334,  1. 

frme.  ^if  pu  miht  a-finäen  oht  of  pan  fconden  La^.  III  22,  To  don 
ohht  orr  to  spekenn  ohht  off  ifell  and  oft'  sinne  Orm.  11844. 

me.  Fyrst  y  wyllc  ivyte  pe  sope  certeyne  .  .  .  Ar  y  loyl  oghte  of  pe 
fruyt  talce  Br.,  H.  S.  2116,  And  brende  hys  body  .  .  .  Wliylys  oghte  ofhym 
my^t  bc  founde  ib.  3389 ,  if  he  ought  of  pin  haf  nomen  Piers  PI.  4408 ; 
Is  ther  ought  elles?  Ch.  II  274  dass.  IV  150;  269;  To  loke  if  they  kan  sen 
ought  of  Criseyde  id.  V  46,  If  that  he  slepe,  or  wol  ought  hcre  of  this  id. 
IV  219  oder  ist  ought  hier  adverb  ? 

ne.  Art  thou  aught  eise  but  place,  degree  and  form  Crcating  aive  and 
fear  in  other  men?  Sh.,  H  5  IV  1, 263, 


266 

mod.  With  augJit  of  cJiange  Byron,  Siege  21.  —  Welcotne — if  you 
bring  icith  you  Aught  goocl  Coler.,  Picc.  1,  i.  Für  dies  letztere  sieh  unten 
ping  §  384  ff. 

Während  in  der  modernen  Schriftsprache  dies  nur  der 
poesie  angehört,  sclieint  augld  in  den  modernen  dialekten  noch 
recht  lebendig  zu  sein.  Denn  sowohl  absolut  wie  in  der  Ver- 
bindung mit  genitiveUj  synthetischen  (allerdings  nur  mit  eise, 
also  versteinert)  "wie  analj^tischen,  kommt  es  hier  vor. 

Dial.  Dict.:  Wxf.  Geeih  hea  aught?    Eut.  I  clont  oive  oivt  u.  ö. 

Lan.  aiv  moight  ha'  bin a  icayver,  or  owt  eise  Banks,  Manch. 

Mau.  III. 

Yks.  A'e  ya  seed  owt  of  oor  Dick? 

Danehen  mit  einem  übergriff  des  adverbiellen  -s  auf  das  substan- 
tivische gebiet: 

Cum.  Hes  ta  gitten  owts  o'  fish  to-day? 

§  356.  In  der  'guten'  spräche  ist  das  alte  aiviht  nur 
noch  in  einer  einzigen  phrase  lebendig  nämlich  in  for  aught 
I  knoiv,  von  welcher  die  analoge  redensart  for  aught  I 
care  offenbar  nur  abgeleitet  ist.  Und  gerade  diese  phrase 
scheint  fremdes  sprachgut  zu  sein.  Denn  erstens,  mag  man 
das  for  derselben  als  konzessiv  oder  als  for  der  'rücksicht' 
(=  'rücksichtlich',  'nach',  'gemäss')  auffassen,  im  einen  wie 
im  anderen  falle  mrd  man  finden,  dass  das  ae.  for  entweder 
gar  nicht  vorhanden  oder  doch  so  schwach  entwickelt  ist,  dass 
es  hier  gar  nicht  in  frage  kommen  kann.  \\'enn  wir  nun  im 
gegenteil  sehen,  dass  das  afrz.  por  gerade  in  diesen  beiden 
Verwendungen  beliebt  und  geläufig  war,  und  damit  zusammen 
halten,  dass  unsre  phrase  sich  nicht  weiter  als  bis  zu  Chaucer 
zurückführen  lässt  und  dass  dem  AE.  ein  auch  nur  entfernt 
ähnlicher  ausdruck  gänzlich  unbekannt  ist,  während  im  Fran- 
zösischen ein  nahe  verwandter  ausdruck  que  je  sache  noch 
heute  im  gebrauch  sich  findet,  so  wird  einem  die  oben  auf- 
gestellte Vermutung  nicht  mehr  so  ganz  unmöglich  erscheinen. 

Anm.  Was  letzteren  ausdruck  angeht,  so  ist  auch  er  oder  doch  sein 
afrz.  Vorgänger  vom  Englischen  und  zwar  schon  vom  Frme.,  und  bis 
auf  den  optativ  getreu,  nachgebildet  worden:  'Me  hwet  ts  he,  pes 
ioere,  pat  tu  art  to  iiveddet'  schilt  der  vater  der  heiligen  Juliane, 
'pat  tu  hauest  tviÖ  uten  me  pine  luue  ilene[t],  for  hioam  pu  letest 
lutel  of  pat  tu  schiddest  luuien,  ne  ich  neuer  pat  ich  icite  nes  2cid 
him  icnaicen  Jul.  14  =  'noch  bin  ich  je,  soviel  ich  weiss,  mit  ihm 
bekannt  geworden';  vgl.  afrz.  liien  ne  m'aues  mesfait  encore,  Ke 


267 

ie  sace  Chev.  as  cleus  Esp.  2793,  sieb  Tobler  Beiträge,  Ztscbr.  f.  r. 
Phil.  II  p.  5G0  ff. 

Betrachten  wir  nun  die  form  der  ersten  belege  näher, 
so  scheint  der  Wechsel  des  selteneren  m  mit  dem  häufigeren 
for  darauf  hinzudeuten,  dass  beide  in  demselben  sinne  gebraucht 
sind,  und  dies  könnte  nur  in  der  bedeutung  'rücksichtlich'  zu- 
treffen. Wahrscheinlicher  ist  es  jedoch,  dass  der  gebrauch 
beider  präpositionen  eine  selbständige  berechtigung  hat,  und 
dass  for  nur  im  sinne  von  'trotz'  und  in  nur  im  sinne  von  'rück- 
sichtlich' verwendet  ist.  Wir  hätten  es  demgemäss  mit  zwei 
selbständigen  Varianten  ein  und  derselben  urform  zu  thun. 

Was  nun  das  regens  oiigJit  angeht,  so  ist  der  Wechsel 
desselben  mit  tvhat  und  nought  bezw.  noiking  hochbedeutsam. 
Zunächst  ist  der  Wechsel  an  sicn  schon  suggestiv  und  zwar 
in  der  weise,  dass  er  hier  wie  in  so  manchen  anderen  fällen 
(vgl.  einleitung)  auf  eine  fremde  quelle  hindeutet.  Dann  aber 
weist  nought  {nothing)  für  ought  auf  ein  wort  des  originales 
hin,  das  beide  bedeutungen  derselben  in  sich  vereinigen  konnte, 
und  schliesslich  präzisiert  ivhat  für  ought  den  sinn  des  letzteren 
zum  Überflüsse  noch  genauer  als  indefinitum;  dies  what  ist 
kein  anderes  als  das  von  uns  oben  §§  337  ff.  behandelte. 

Hinsichtlich  des  verbums  des  relativsatzes  lehrt  uns  ein 
blick  auf  die  entwicklung  des  ausdruckes,  der  in  frühester  zeit 
eine  grosse  anzalil  von  verben  aufweist  und  die  zahl  derselben 
gegen  die  moderne  zeit  hin  auf  einige  wenige  verben  des  Wissens 
und  meinens  einschränkt,  dass  in  der  originalformel  wohl  jedes 
beliebige  verbum  gebraucht  werden  konnte.  Und  was  schliess- 
lich den  ausdruck  der  relativität  angeht,  so  lässt  uns  die  beob- 
achtung,  dass  die  sogenannte  relativellipse  gegen  die  moderne 
zeit  häufiger  und  häufiger  wird,  den  ziemlich  sicheren  schluss 
ziehen,  dass  die  originalformel  diese  asyndetische  Verbindung 
wohl  überliaui»t  nicht  gekannt  haben  wird,  was  ja  an  sich 
wohl  hätte  möglich  sein  können  (sieh  Anglia  XIII  p.  348  ff.). 

Fassen  wir  nun  alle  die  soeben  erschlossenen  merkmale 
zusammen,  so  erhalten  wir  eine  originale,  d.  h.  afrz.,  formel, 
der  die  unten  §  390  zum  belage  des  indefiniten  thing  ange- 
führten belege  mit  por  cose  que  oder  por  cose  qui  (man  vgl. 
z.  b.  das  mehrfach  belegte  pour  cose  qui  avenist  mit  den  unten 
gegebenen  englischen  belegen  mit  hifallen  und  hitiden)  recht 
nahe  kommen,  wenn  sie  nicht  geradezu  mit  der  gesuchten 


268 

formel  identisch  sind.  Ist  dies  letztere  der  fall,  und  ich  per- 
sönlich habe  daran  keinen  zweifei,  so  lässt  sich  der  umstand, 
dass  dort  cose  mit  tlihuj  =  'etwas'  hier  dagegen  mit  miglit 
=  'irgend  etwas'  wiedergegeben  ist,  nur  dadurch  zu  erklären, 
dass  in  keinem  der  unten  §  390  belegten  artikellosen,  vom 
relativsatze  begleiteten  cose  die  idee  der  'beliebigkeit'  so 
stark  hervortritt  wie  in  dem  cose  der  hier  behandelten  formel, 
für  welches  das  bare  tlüng  eine  zum  mindesten  durchaus  un- 
genügende Wiedergabe  gebildet  hätte.  Dass  man  trotzdem 
einmal  bei  der  nachbildung  unserer  formel  zu  diesem  thing 
griff  (sieh  unten  §  390)  bestätigt  die  regel,  bestätigt  aber  auch 
zugleich  unsere  Vermutung  betreffs  der  form  des  Originals 
unserer  formel. 

Doch  nun  zu  unseren  englischen  belegen: 

me.  Thus  am  I  lost  for  ought  tliat  I  Jean  se  Ch.  IV  323,  for  oght  Y 
se  or  kan  . .  .,  Ye  and  [a.  1.  han]  yoxir-selfe  ye  [a.  1.  y]  put  in  moche  doute 
id.  V  326,  Bot  nevere  fond  I  that  sehe  tvolde,  For  oght  sehe  kneiv  of  myn 
entente,  To  speTce  a  goodly  word  assente  Gower,  Couf.  Am.  IV  3487,  Sut  in 
swich  cas  men  is  noiight  alioey  plesed  For  ought  I  woot  Ch.  IV2i3,  the 
ivo  .  .  .  For  aught  I  loot  for  nothynge  elles  is,  But  etc.  ib.  351,  She  colde 
tvas  and  ivithouten  sentiment  For  aught  he  tvot  ib.  348,  For  ought  I  ivoot 
hyfor  noon  sykerly  Into  this  toivn  ne  cometh  not  here  Criseyde  id.  V  47, 
for  aught  I  kan  espie  There  is  no  veray  wele  in  this  world  id.  IV  259, 
For  aught  I  kan  aspien,  This  light  nor  I  ne  serven  here  of  nought  ib.  271, 
that  ivey  for  aught  I  kan  espye  To  trusten  on  nys  hut  a  fantasye  ib.  3G0, 
he  shal  it  nevere  loynne  For  auglit  he  kan  ib.  213,  signe  of  lyf  for  ought 
he  kan  or  may  Kan  he  non  fytule  ib.  347;  And  am,  as  tvho  seith,  out  of 
eure,  For  ought  that  I  ean  seie  or  do  Gower,  Couf.  Am.  IV  1745,  Bot  that 
thing  may  I  noght  enhrace,  For  ought  that  I  can  speke  or  do  ib.  1 1287, 
For  ought  I  can  me  yit  avise,  Mi  goode  fader,  certes  no  ib.  II 1930,  But 
Paris  his  men  defendis  .  .  .  .,  But  for  au^t  that  he  mygt  do.  And  al  his 
ost  ivith  also,  Thei  were  put  vnto  fly^t  Laud  Troy  B.  10497;  And  yet 
ivenen  they  to  ben  ful  tvise  That  serven  love  for  ought  that  may  hifalle 
Ch.  II  56,  He  tvas  so  narwe  ymasked  and  iknet,  That  it  undon  .  .  .  That 
nyl  nought  ben  for  augJit  (hat  may  betide  id.  IV  295,  But  forth  she  mot 
for  ought  that  may  belide  id.  V  3,  goode  ivommen  alle  And  treive  of  love 
for  oght  that  may  by falle  ib.  293;  And  thus  for  oght  is  yit  befalle  An 
ydel  man  I  ivol  me  calle  Gower,  Conf.  Am.  IV  1765. 

For  which,  for  ivhat  that  evere  may  befalle,  .  .  . .  I  wol  be  dede  id. 
IV  320.  —  For  no  pyng  pat  may  befalle  Shal  y  neuere  repente  me  Br., 
H.  S.  8015,  He  shal  neuer  pe  blys  a  hyde,  For  no  pyng  pat  may  betyde 
ib.  9961,  3Iy  fader  nyl  for  nothynge  do  me  grace  To  gon  ayein,  for  nought 
I  kan  hym  queme  id.  V29,  For  noght  the  l'ope  mai  comande,  The  king 
icol  noght  the  Pope  obeie  Gower,  Couf.  Aui.  II  2974. 

And  right  as  he  that  seth  his  deth  yshapen  And  deyen  mot  in  aught 


269 

tJiat  he  may  gesse  id.  IY275,  But  I  ivol  gon  to  my  eonclusion,  Ana  in 
[a.  1.  toi]  the  best  in  aught  that  I  Tcan  see  ib.  352 ,  Ther  nas  no  lakhe  in 
ougJit  I  Jean  espien  id.  V  34. 

ne.  dl  those  reasons  .  .  .  myght  in  effect,  for  ought  that  I  can  see, 
as  well  be  layde  against  y«  holy  writers  that  etc.  Fl.'s  Leseb.  p.  221  (a.  1534). 

Nach  Schmidts  Shakspere  -  Lexikon  findet  sich  in  Sh.'s  dramen  for 
aught  I  hioiü  viermal,  fo7-  aught  thou  knoivest  einmal,  for  aught  he  knew 
einmal;  for  aught  I  see  dreimal;  for  aught  that  I  can  teil  einmal.  Und 
daneben  die  höchstwahrscheinlich  vom  dichter  selbständig  gebildete  Variante 
for  aught  that  I  could  ever  read,  Could  ever  hear  hy  tale  or  history,  The 
coxirse  of  true  love  never  did  run  smooth  (Mids.  1 1, 132). 

Hier  findet  sich  auch  einmal  als  Stellvertreter  von  aught  dessen 
synonym  anything  :  and  make  you  merry  ivith  fair  Kather  ine  of  France, 
where,  for  anything  I  knoiv,  Falstaff  shall  die  of  a  sweat  H  4  B  V  5, 146. 

§  357.  Der  regelrechten  su"!jstantivierung  dieses  aiviJit, 
kenntlich  durch  die  beigäbe  von  pronominalattributen,  be- 
gegnen wir  erst  im  Frme.  Da  sich  bei  naiviht  dieselbe  er- 
scheinung  schon  mehrfach  im  guten  AE.  beobachten  lässt,  so 
dürfen  wir  wohl  annehmen,  dass  sich  in  nicht  zu  ferner  zeit 
auch  ae.  atvilit  in  dieser  weise  belegen  lassen  wird. 

frme.  Die  unten  citierte  Kath.  -  Legende  fährt  fort:  gef  ßu  eskest: 
'Hwet  oht?'  'Nan  eorÖlich  ehe  ne  mei  hit  seon'  ich  segge  etc.  1716.  So 
auch  anderwärts:  of  euerilc  ougt,  of  euerilc  sed,  loas  erde  mad  moder  of 
sped  Gen.  &  Ex.  121. 

§  358.  Einen  eigentümlichen  gebrauch  dieses  aiciht  be- 
obachten wir  in  der  älteren  spräche,  der  uns  lebhaft  an  eine 
entsprechende  Verwendung  von  '(et)was'  in  manchen  unserer 
dialekte  erinnert.  Er  besteht  darin,  dass  dem  aiviht  in  der 
funktion  eines  prädikates  der  sinn  'tauglich',  'ansehnlich', 
'nützlich',  'wertvoll'  eignet.  Die  analogie  mit  unseren  deutschen 
dialekten  drängt  sich  namentlich  dort  auf,  wo  personen  als 
mviht  bezeichnet  werden. 

ae.  swa  p  an  man,  de  himsylf  aht  wcere,  inihte  faran  etc.  Sax.  Chrou. 
1087,  hwceper  pcet  auht  sie  Boeth.  366,  22. 

frme.  pa  heold  he  pene  wei  pat  touward  Hamlone  lai  .  .  .  and  nom 
alle  pa  scipen,  pa  per  oht  weore,  and  pa  steormen  alle  to  pan  seilen  neodde 
and  ferden  into  Cornicalen  La^.  III 136 ,  vgl.  unten  §  359  den  ersten  ae. 
beleg!  Arthursende  sonde  geond  al  his  kine-londe  and  to  cumen  alle  hehte 
pat  quic  wes  on  londe,  pa  to  uihte  oht  iceoren  ib.  140,  AI  p  eauer  oht  is, 
al  is  per  [seil,  in  heoueneriche]  ihiver,  7  hwcet  se  noht  wurö  nis,  p  nis  ter 
nohwer  Kath.  1712,  oht  also  im  gegensatze  zu  noJit  wurÖ  =  'nichts  wert', 
'wertlos';   Othar  the  laverd  is  icel  aht,   Other  asirunde  and  nis  naht;  gef 


270 

he  is  imrdftä  and  aht  man,  Nele  no  man  ....  of  is  icive  do  him  schäme 
0.  &  N.  1477,  der  gegensatz  naht  verrät  aht  als  <  arviht,  das  zweite  aht 
könnte  jedoch  =  'tapfer'  sein;  doch  sieh  unten! 

me.  AI  pat  a^t  icas  in  Engelond  he  let  somony  Rob.  of  Gl.  p.  377, 
Noiper  prepiice  nor  circumcicioun  is  out,  nor  out  icoip  Wicl.,  Apol.  p.  84, 
let  US  goon  With  these  thre  teynes  .  .  .  .  To  som  goldsmyth,  and  icite  if  it 
he  ought  Ch.  11170,  it,  nämlich  das  metall  der  teynes!  —  Schön  deutlich 
ist  der  beleg:  Thus  mai  I  seie  loiihoiite  doide,  For  bet,  for  tcers,  for  oght, 
for  noght,  Sehe  passeth  nevere  fro  niy  thoght  Gower,  Conf.  Am.  IV  673  = 
'zum  guten  oder  bösen!'.  All  that  thei  founden  thei  rohhed  7  refft;  That 
ought  ^vas,  no  thyng  loas  lefft  Laud  Troy  B.  2884,  Fah  Gregeis,  to  gow  I 
speke  :  If  ge  ben  ought,  noiv  ^oio  a-ivreke!  ib.  5394  hier  =  'tapfer'?? 

mod.  Dialect:  n.  Cy.  A  man  may  spend  and  a  man  niay  lend  and 
ahvays  have  a  friend  If  his  ivife  be  aught  Denham  Tracts  (1895)  11  37 
(Dial.  Dict.). 

Ich  sagte  oben,  dass  dies  mviht,  aht  sich  nur  in  der  fimk- 
tion  des  prädikates  zeige.  Dies  ist  für  das  AE.  unbestreitbar. 
Was  die  späteren  perioden  betrifft,  so  begegnet  uns  hier  in 
attributiver  funktion  ein  wort,  dessen  formen  zwar  mit  den 
jüngeren  formen  des  alten  aiviht  zum  verwechseln  überein- 
stimmen, dass  man  jedoch  trotzdem  diesem  nicht  gleichzusetzen 
gewagt  hat,  weil  man  im  hinblick  auf  das  ahtlice  der  Sax. 
Chron.  (1071)  =  'viriliter'  auf  eine  verwandschaft  mit  ahd. 
ahta,  mhd.  alit{e)  =  'aestimatio'  nicht  verzichten  zu  dürfen 
glaubte.  Zunächst  nun  steht  eine  Verwandtschaft,  die  auf  eine, 
ein  einziges  mal  vorkommende  form  sich  gründet,  auf  recht 
schwachen  füssen  und  die  verwandschaft  jener  frme.  me.  aht, 
oht  etc.  mit  dem  ahd.  ahta  thut  dies  im  besonderen,  da  die 
vokalkürze  dieser  formen,  die  offenbar  die  gelehrten  auf  jenes 
ahta  hinwies,  dem  frme.  aht  oht  =  'tapfer'  nicht  allein  eignet, 
sondern  auch  dem  fi-me.  aht  oht  =  'etwas'  (vide  Onus  ohht)-, 
mit  demselben  rechte  wie  jene  müssten  also  auch  diese  mit 
dem  ahd.  ahta  verwandt  sein,  was  doch  niemand  wird  be- 
haupten wollen.  Schliesslich  ist  auch  der  sinn  des  ae.  ahtlice 
durchaus  nicht  so  auffällig,  dass  er  sich  aus  seiner  Zugehörig- 
keit zu  ae.  aht  <  aiviht  nicht  ebenso  gut  erklären  Hesse  als  aus 
seiner  Verwandtschaft  mit  jenem  ahta.  Ahtlice  heisst  'viriliter', 
'tapfer',  aber  wer  die  heldenhaft  rohen  anschauungen  jener 
zeit  berücksichtigt,  wird  es  nicht  anders  als  selbstverständlich 
finden,  dass  als  tüchtig,  gut  damals  nur  der  galt,  welcher 
tapfer  war  und  umgekehrt,  dass  ein  mann  also  nur  insofern 
als  etwas,  als  tüchtig  galt,  als  er  tapfer  war;  und  es  ist  hier 


271 

docli  sicher  von  nicht  i^eringer  heweiskraft,  dass  das  ae.  Sub- 
stantiv nahtnes,  das  von  dem  unserem  aht  negativ  entsprechenden 
naht  abgeleitet  ist,  auch  in  dem  sinne  von  'feigheit'  vorkommt 
{yg\.  unten  §  366  anm.).  Ausserdem  lässt  sich  auf  unsere 
weise  viel  leichter  erklären,  wie  das  in  frage  stehende  oM 
dazu  kam,  in  verschiedenen  fällen  auf  leblose  gegenstände  an- 
gewendet zu  werden,  giebt  es  doch  sehr  vieles  was  gut,  tüchtig 
ist  ausser  dem  tapferen  manne,  aber  von  tapferen  waffen,  von 
tapferem  ehrgeize  zu  sprechen  wird  doch  niemandem  beifallen, 
der  normalen  sinnes  ist.  Ich  meine  also,  dass,  so  lange  man 
keine  triftigeren  gründe  hat  die  Verwandtschaft  eines  teiles  der 
frme.  me.  aht  oht  mit  ausserenglischen  Wörtern  anzunehmen, 
wir  hinreichend  legalisiert  sind,  über  dieselben  hinweg  zu 
gehen  und  nicht  nur  das  ae.  ahtlice  =  'gut',  'tapfer'  zu  fassen 
und  seiner  bildung  nach  als  seitenstück  zu  dem  unten  be- 
sprochenen nahtlice  =  'wertlos'  anzusehen,  sondern  auch  alle 
frme.  me.  aht  oht  etc.  als  aus  ae.  atviht  =  'gut',  'tüchtig' 
entstanden  anzusehen. 

Es  würden  also  auch  die  folgenden  belege  unseres  a/«^ 
oht  etc.  in  attributiver  funktion  hierhergehören. 

frme.  Akte  cniht  ives  Auelin  Lag.  I  347,  C'onstantin  pe  olite  ib.  II 113, 
Ueo  iceoren  swiÖe  ohte  men  ib.  1202,  Ahtene  puseii[cl]  ohtere  kempen  ib. 
II  331 ,  pu  ecert  muchele  aJitere  7  ec  mare  hcerdere  ib.  1 185 ,  AI  heo  hü 
büvunnen  mid  heore  ahte  tvcepnen  ib.  11  98,  pe  Jcinges  beoÖ  s'^nge,  of  cehte 
^issinge  ib.  1227,  ^e/"  he  is  lourÖful  and  aht  man,  Nele  no  man  .  .  .  .  do 
htm  schäme  0.  &  N.  1477. 

me.  je  louerdinges,  he  sede,  pat  ychahhe  .  .  .  yfonded  as  vor  a^ie  men 
Rob.  of  Gl.  p.  195,  As  gode  men  7  a^te  ib.  p.  459,  Au^te  men  inoive  ib. 
p.  5G9,  If  any  tvyge  o^t  wyl  tvynne  hider  fast  Gaw.  2215. 

Dass  das  ae.  aiviht  aus  einem  prädikativen  Substantiv 
sich  zu  einem  attributiven  adjektiv  umwandelt,  ist  zwar  un- 
gewöhnlich, ähnlich  jedoch,  ja  noch  beschwerlicher  ist  der  weg, 
den  die  bereits  im  AE.  attributiv  verwendeten  adverbien  ma 
und  hjt  gegangen  sind  (§§  310  und  324),  und  ausserdem  müssen 
wir  bedenken,  dass  wenigstens  bei  dem  negierten  aiviht  sich 
schon  in  alter  zeit  neigungen  beobachten  lassen  zu  attributiver 
Verwendung  (§  366  anm.). 

Doch  nicht  bloss  an  aiviht,  sondern  auch  an  seinem  simplex 
wiht  können  wir  diese  ent Wicklung,  wenn  auch  nicht  bis  ins 
einzelne  verfolgen,  so  doch  in  grossen  zügen  entwerfen.  Auch 
tviht  besitzt  im  Frme.  und  ME.  die  fähigkeit  in  der  bedeutung 


272 

von  'tüclitig',  'tapfer'  die  attributive  fimktion  zu  versehen, 
als  adjektiv  adjektivische  endungen  zu  sich  zu  nehmen  und 
steigerungs-  und  adverbialformen  zu  bilden.  Auch  tviJit  wird 
diese  funktion  aus  seiner  älteren  prädikativen  Verwendung, 
die  sich  noch  häufig  im  Frme.  und  ME.  belegen  lässt,  ent- 
wickelt haben,  und  diese  wieder  wird  sich  gleichfalls  aus  seiner 
ae.,  leider  für  uns  bis  jetzt  nicht  belegbaren  bedeutung  = 
'etwas'  =  'tüchtig',  'gut'  erklären  lassen. 

wiJit  als  prädikat: 

frme.  cnihtes  pe  (jode  heop  and  wihte  La^.  I  266  (j.  T.!),  to  härme  Jieo 
weoren  wipte  ib.  11  406.  —  ich  Oswald  acivalde,  wihteste  alre  länge  ib. 
m  266,  oder  attribut? 

me.  ü  was  ful  loude  Jcid  Of  Hauelok Hiv  he  was  loiJit  Havel. 

106i,  There  he  made  mony  a  knyght,  That  ivas  hardy,  strong  and  loyght 
Alis.  1390,  With  Alisaundre  nere,  y-sivere,  Noiight  feole  wyghtyore  ib.  2396, 
my  hody  pat  tves  so  wyht  Böddekers  altengl.  Dicht.  252,  Be  he  never  swa 
stalicorth  and  icyght  Prick  of  Cousc.  689,  Aue  hundreth  men  in  Cumpany 
Armyt,  that  wicht  7var  and  hardy  Barb.,  Bruce  XVII  740,  sehe  couthe  eelce 
WrastiUe  . .  .  With  eny  yong  man,  teere  he  never  so  tcight  Ch.  111210,  I 
is  fid  ivight  id.  11  127. 

iviht  als  attribut: 

frme.  Brien  pe  wihte  ....  loes  per  wiÖ  innen  Laj.  111243;  wise  men 
and  wihte  ib.  11400,  Jcene  men  and  wihte  ib.  563,  ohte  cnihtes,  gode  and 
wihte  ib.  427 :  namentlich  häufig  im  Wechsel  mit  cht,  seinem  synonym :  ohte 
men  and  loihte  ib.  II  440;  462;  480;  III  20;  64.  —  he  hellte  alle  his  men  .  . . 
ceÖela  iivtirÖen  :  ivihie  xoal-hempen  ib.  I  33 ;  fif  and  twenti  /iusend  whitere 
monnen  ib.  II  473,  p  heop  pe  alre  ivihteste  men  ib.  209. 

me.  He  was  fair  man  and  ivicht  Havel.  344;  a  wi^t  werwolf  <&  to 
white  her  es  hie^eden  harde  hem  to  help  AVill.  of  Pal.  2877,  a  teilte  nian 
of  strengthe  Piers  PL  B  IX  21. 

Mit  alledem  jedoch  ist  noch  keine  erklärung  gegeben  da- 
für, wie  aiviJd,  bezw.  tviJit  dazu  kam,  aus  seiner  bedeutung 
'etwas'  die  bedeutung 'tüchtig',  'gut' zu  entwickeln;  denn  dies 
ist  ja  der  springende  punkt,  aus  dem  sich  die  oben  behandelte 
Weiterbildung  naturgemäss  ergiebt.  Die  erklärung  dieser  auf- 
fälligen erscheiiiung,  die  ich  im  folgenden  gebe,  will  ich  durch- 
aus nicht  als  eine  endgültige  hinstellen.  Man  mag  sie  nehmen 
als  das,  was  sie  wert  ist,  man  gebe  mir  eine  wahrscheinlichere 
und  ich  will  der  erste  sein,  der  meiner  erklärung  den  laufpass 
giebt.  Meiner  ansieht  nach  ist  die  eben  erwähnte  doppeldeutig- 
keit des  ae.  awiht  lediglich  die  folge  der  genau  entsprechenden 
doppeldeutigkeit  des  ae.  hzvcet.    Wir  haben  ein  ae.  iudeflnitum 


273 

hwcet  ^=  'etwas',  ujid  wir  haben  ein  ae.  adjektivum  hivcet  = 
'tapfer',  so  wenig  verwandt  diese  beiden  sind,  so  älmlicli  sind 
sie  einander  in  ihrem  äusseren,  und  da  der  Altengländer  wohl 
eine  recht  mangelhafte  philologische  bildung  hatte  und  vor 
allem  seine  etymologischen  kenntnisse  gleich  null  waren,  so 
mussten  naturgemäss  diese  beiden  hwcet  ihm  als  ein  einziges 
erscheinen,  mit  anderen  worten,  dieses  eine  tvhcet  musste  in 
seiner  Vorstellung-  zwei  bedeutungen  haben  'etwas'  und  'tüchtig'. 
Hatte  diese  Vorstellung  aber  einmal  in  ihm  platz  gegriffen, 
so  war  damit  der  grung  gelegt  zu  analogiebildungsversuchen 
an  solchen  Wörtern,  die  jenem  hivcet  synonym  Avaren,  und  das 
waren  in  erster  linie  wiht  und  aiviht,  die  nun  nach  dem  vor- 
gange jenes  eingebildet  einheitlichen  hwcet  die  nebenbedeutung 
'gut',  'tapfer'  und  damit  zusammenhängend  dessen  funktionen 
und  endungen  annahmen.  Die  Übertragung  der  entsprechenden 
gegensätzlichen  bedeutung  'böse',  'feige'  auf  die  negation  na- 
iviht  ergab  sich  von  hieraus  von  selbst. 

§  359.  In  genau  demselben  sinne  'tauglich',  'wertvoll' 
wird  im  AE.  awiht  im  genitiv  (qualit.)  gebraucht.  Doch  scheint 
sich  hiervon  im  späteren  Englisch  (zum  unterschied  von  der 
negierten  form,  sieh  §§  367  bis  368)  keine  spur  erhalten  zu 
haben. 

ae.  man  gegadrede  ealle  Öa  scipu,  pe  ahtes  wceron,  to  Lundenhyrig 
Sax.  Chron.  992,  7  poer  Mm  comon  to  hts  witan  and  ealle  pa  landsittende 
men,  pe  ahtes  wceron,  ofer  eall  Engleland  ib.  1086. 

In  den  folgenden  perioden  entschwindet  dieser  genitiv 
unseren  blicken  bis  er  in  verschiedenen  modernen  dialekten 
wieder  auftaucht,  aber  dies  aughts  wird  nicht  mehr  prädikativ 
sondern  nur  adverbiell  verwendet,  also  genau  wie  der  akkusativ 
aught  (sieh  unten  §  360).  Dies  aughts  ist  also  nicht  sowohl 
eine  fortsetzung  des  alten  ahtes  als  vielmehr  eine  erweiterung 
des  alten  adverbiellen  akkusativs  aht  durch  das  bekannte  -s 
der  genitivischen  adverbien,  also  aufzufassen  wie  twice  thrice 
whiles  u.  a.  m. 

Wir  haben  jedoch  ein  modern  dialektisches  of  aught  das 
funktionell  und  gehaltlich  dem  ae.  ahtes  völlig  gleichsteht. 

Ayr.  A  quiet  succession  of  small  incidents,  thoiigh  they  were  all  sever- 
ally  of  aught  somivhere  Ann.  Prsh.  Dalmailing  (1821)  200  (Dial.  Dict.). 

Wir  dürfen  also  annehmen,  dass  während  der  me.  periode  (eine  spätere 
zeit  ist  nicht  annehmbar)  unser  ahtes  das  geschick  der  englischen  genitive 

E.  Einenkel,  Das  ludefinituui.  18 


274 

teilte,  d.  li.  sich  der  analyse  unterwarf,  bei  einem  qualitativen  geuitiv  8;e- 
wiss  eine  seltene  erscheinung;  denn  die  analytischen  qualitativen  genitive 
sind  wohl  fast  sämtlich  uachbilduugen  aus  dem  Afrz. ;  vgl.  Streifz.  p.  175  ff. 

§  360.  Im  absoluten  akkusativ  =  'um  ii'gend  etwas', 
'irgendwie',  'etwa',  ist  tciht  ein  wichtiges  modifikationsmittel 
der  älteren  Sprachperioden. 

ae.  and  he  pa  het  ealle pa  Öe  Crist  aicyht  cuöon,  pcet  hig  hym  sceoldon 
to  cuman  Ags.  Pr.  ITI 188,  208,  icilnast  pu  aiviht  maran  Solil.  190,  29.  Hier- 
her gehören  die  oben  §  2821  behandelten  aiciht  viare  ebenso  wie  die  von 
"Wülliug  (Syntax  i.  d.  AV.  Aelfreds  §  362)  als  die  adjektivische  Verwendung 
von  awiJit  illustrierend  angefühlten  belege:  gif peos  nhve  lar  owiht  ciiplicre 
ringe  Beda  516,  23 ,  Jiwceper  pu  auht  pe  [—  dir]  deorwyrpre  habbe 
ßoeth.  52,  3, 

frme.  Kes  nein  sica  god  wif  .  .  .  gif  heo  ices  awiht  hende,  pat  he  ne 
makede  höre  La^.  I  299,  get  ne  seh  Katerine  nanes  ciinnes  pine  pet  he  oht 
drede  Kath.  1913  aus  7wn  videt  adhuc  caterina  tale  genns  tormenti,  quo 
exterreatur  ut  etc.;  pet  ist  also  relativ! 

me.  Or  thay  flytt  oght  far  us  fro,  We  shalle  them  bond  tivyse  as 
fast  To-nii  M.  p.  62,  And  if  ihat  Lote  aught  lete  his  brydel  go,  AI  that 
now  loveth,  asonder  shoMe  kpe  Ch.  IY297,  and  theron  mused  he  If  that 
the  childes  inoder  were  ought  sehe  id.  II  201,  sehe  prayede  pitously  To 
every  Jeiv  ....  To  teile  hir,  if  hir  child  ivente  ther  by  id.  III 126,  Skeat 
mit  besseren  hdschr. :  icente  oght  for-by;  If  I  my  tale  endyte  Aught 
hard  . .  .  She  shal  no  savour  hau  tharin  id.  IV  164,  All  gede  to  grounde 
that  he  out  touched  Laud  Troy  B.  8780. 

Nicht  selten  ist  der  instrumental  im  adverbiellen  ge- 
brauche zu  finden. 

ae.  gif  we  hit  mosgen  ivihte  apencan  Gen.  400,  Ne  we  tvenap,  öcet  he 
wihte  mcege  Öis  folc  afedan  Ps.  Th.  77,  22,  peah  he  eall  nu  pcet  agan  mote, 
hwy  hid  his  anivald  auhte  Öy  mara,  gif  he  sidÖan  nah  his  seif  es  geiveald 
Metr.  X\T  20  =  'um  irgend  etwas  grösser';  ne  he  ohte  Öy  ma  Man 
Beda  623,  5. 

A  n  m.    Für  die  Verwendung  von  (a)mht  im  negierten  satze  sieh  unten 
§  369  ff. 

Schon  im  NE.  jedoch  schwindet  dies  aught  schnell  aus  der 
besseren  spräche,  so  dass  es  nur  schwer  zu  belegen  ist;  so 
scheint  z.  b.  Shakspere  es  überhaupt  nicht  zu  kennen. 

ne.  But  shee  ....  regarded  not  her  threat,  Ne  yielded  ought  for 
favour  or  for  feare;  But  ....  did  put  her  back  Spenser,  F.  Q.  VI  6, 12, 
for  he  with  this  rebellious  rout  ¥ell  long  before;  nor  aught  availed  him 
now  To  have  built  in  Heaven  high  towers  Milt.,  P.  L.  I  748. 

Der  modernen  'guten'  spräche  ist  das  ad verb  a«^/?f  gänz- 
lich abhanden  gekommen.   Sie  ersetzt  dasselbe  auf  verschiedene 


275 

weise,  meist  durch  any  lioiv,  in  any  ivaij,  any  way,  perhaps 
u.  a.  m.  In  den  dialekten  dagegen  blüht  das  adverb  augU  in 
früherer  beliebtheit  ungestört  weiter  und  lässt  sich  in  ihnen 
in  all  den  Verwendungen  und  verweudungsarten  leicht  belegen, 
in  denen  es  in  alter  und  ältester  zeit  gebraucht  wurde. 

mod.  Dial.  an  vielen  orten ,  z.  b.  n.  Yks.  Biz  t'almanac  teil  fweather 
oiDt  reet  ?  (Dial.  Dict.). 

Daneben  mit  unberechtigter  angleichung  an  die  genitivischen  ad- 
verbien  (sieh  §  359):  Cum.  If  he  stojis  here  oivts  lang,  hell  mak  etc.  Sargis- 
son,  Joe  Scoap  211  (Dial.  Dict.). 


18* 


nawiht  >  naught,  not. 

§  361.  JSfawüd  und  das  neben  ihm  stehende  synonyme 
namviht,  für  deren  Verhältnis  zu  einander  und  zu  mviht  man 
§  354  verg'leiche,  werden,  so  viel  ich  sehe,  nicht  in  appella- 
tivem,  sondern  nur  in  pronominalem  sinne  gebraucht,  obwohl 
ein  nan  (oder  fem.  nane)  iviht  =  'kein  wesen'  durchaus  nicht 
überraschen  könnte.  Auch  von  nawiht  war  der  gebrauch  ein 
so  mannigfacher,  dass  sich  dasselbe  noch  innerhalb  des  AE. 
über  naiviiht  nauht  zu  nolit  und  später  im  ME.  noch  zu  not 
abschleifte,  eine  lautliche  entwickelung,  deren  ausgangs-  und 
endformen  (aus  denselben  gründen  wie  die  von  mviht)  bis  weit 
über  das  ME.  hinaus  friedlich  neben  einander  gebraucht  werden. 
Namviht  dagegen  kommt  für  die  weiterentwickelung  gar  nicht 
in  betracht;  es  scheidet  mit  der  abschwächungsform  nanuht  im 
Spae.  oder  Frme.  schon  wieder  aus  der  spräche  aus. 

Anm.  Der  gebrauch  des  hochtonigen  adverb.  noiight  nebeu  tieftonigem 
not  ist  noch  bei  Shakspere  zu  beobachten:  Alas!  he  nought  esteems 
that  face  of  thine  Yen.  631. 

§  362.  In  Verbindung  mit  und  als  regens  von  partitiven 
genitiven  begegnen  wir  auch  diesem  na(n)tviht  ganz  gewöhnlich. 

ae.  ne  sceal  he  noht  unalyfedes  don  Cura  Past.  60,  15,  pcet  Jm  Gode 
nawiht  gelices  nyte  Solil.  171,  31,  nat  ic  nauht  opres  Boeth.  8, 15,  pcet  pe 
nanwuht  unrihtlices  on  becuman  ne  mihte  ib.  32,  26. 

Öedh  pe  hi  nane  wuht  ongitan  ne  cunnon  Öara  gcestlecetia  behoda 
Cura  Past.  4, 12,  he  hie  healsade  poit  hie  nanuht para  cerenda  ne  underfenge 
Gros.  178, 15. 

spae.  schon  einmal:  and  ic  .  .  .  .  hym  geseon  wolde,  ac  ic  pair  nan 
pyng  of  hym  ne  geseah  Ags.  Pr.  III  p.  188. 

frme.  nawiht  heardes  OEH.  I  257,  notit  mucheles  A.  R.  102,  for  nis  ter 
nawt  bitres  Kath.  1689,  na  ivhit  heo  ne  funden  quikes  La^.  III  22,  tiawt  ne 
wilni  ich  elles  Kath.  1524. 

me.  nought  elles  Ch.  V  48. 

pou  ne  oicyst  nat  of  hys  to  haue  Wyp  tvrong,  ^yf  pou  pyself  tvylt 


277 

saue  Br.,  H.  S.  2423,  Alle  ums  so  hrenäe  ....  pat  of  hys  hody  my^^t  no^t 
he  founde  ib.  9773,  therof  nought  feele  I  Ch.  II  267,  nougM  of  youre 
iresor  I  desire  ib.,  tho  fonde  she  right  nought  of  peril  id.  IV  177,  In 
Cristes  cause  alday  they  slepe,  Bot  of  the  loorld  is  noght  foryete  Gower, 
Conf.  Am.,  Prol.  311. 

ne.  ottr  tcorks  ....  ivliicli  are  indeed  nought  eise  But  the  protractive 
trials  of  great  Jove  etc.  Sh.,  Troil.  I  3,  19. 

mod.  naught  of  life  left  Byron,  Siege  27. 

§  363.  I.  Die  Substantivierung  dieses  natviht  wird  schon 
im  AE.  vollzogen.  Schon  die  beigäbe  von  präpositionen  ist 
ohne  solche  nicht  zu  denken.  Und  auch  in  der  funktion  eines 
(objekt.)  genitivs  kann  man  es  sich  nicht  anders  denn  als  Sub- 
stantiv denken, 

ae.  swelc  ....  iccel  swelc  hie  oft  crr  for  noht  hcefdon  Oros.  184,  15,  oÖ 
hü  .  .  .  .  to  nauhte  icierÖ  Cura  Past.  278,  4,  eall  min  mcegen  ....  is  to  nauhte 
worden  Ps.  21, 11. 

Öcet  htm  sie  nawuhtes  eearu  ofer  da  ryhttvisnesse  Cura  Past.  302,  9,  3Ion 
nohtes  ivyrpe  his  saule  ne  dep  ne  his  goldes  ne  Ms  seolfres  Blickl.  Hom.  195,  51 

me.  A  man  may  lightly  lerne,  ifhe  have  ought,  To  multiplie  arul  bringe 
his  good  to  nought  Ch.  III  72,  Trustith  right  ivel,  they  loere  nought  maad 
for  nought  id.  II  209,  if  ye  ....  Shid  piitte  his  lif  alle  nyght  in  jupartye 
For  thynge  of  nought  id.  IV  2G0. 

ne.  Bad  is  the  world;  and  all  icill  come  to  nought  Sh.,  Rieh.  3  HI,  6, 13, 
this  great  icorld  shall  so  ivear  out  to  nought  id.,  Lear  TV  6, 138,  a  paramour 
is,  God  bless  us,  a  thing  of  naught  Mids.  IV  2, 14. 

mod.  Dies  thing  of  naught  =  'ein  nichts',  das  wir  zum  ersten  ma. 
im  ME.  beobachten,  hat  sich,  wenigstens  in  einigen  mundarten,  bis  heute 
erhalten;  sieh  Dial.  Dict.  s.  v.  naught. 

IL  Bei  dem  unter  der  rektion  von  for  stehenden  substan- 
tivierten nawiht  haben  wir  zwei  ganz  verschiedene  ausdrücke 
zu  unterscheiden.  Der  erstere,  das  'stellvertretende'  for  (mit 
acc.)  enthaltende,  ist  im  AE.  (namentlich  nach  hahhan)  ganz 
gewöhnlich,  desgleichen  im  ME.,  wo  nur  als  seltenere  gebrauchs- 
weisen  zu  erwähnen  wären:  gyf  ])0u  he  a  seriaunt  And  take 
more  Jjan  Py  cunnaunt,  Custummablyclie,  niete  or  clrynJc  — 
])oh[te]  for  noghte  hyt  he,  pe  ßyng,  —  Y  rede  pat  pou  perof 
lete  Br.,  H.S.  2364  =  'wenn  es  auch  für  nichts  gilt',  aus  manger, 
hei'ure,  ou  petite  cJiose,  Quide  pe  prendre  peot,  et  ose  etc.;  0  wo- 
ful  eyen  tivo!  syn  youre  disporte  Was  al  to  sen  Criseydes  eyen 
hrigJite,  What  shal  ye  don,  hut,  for  my  disconforte,  Stonden  for 
naught,  and  wepen  out  your  sighte,  Syn  she  is  qiieynte,  that 
tvont  was  yow   to  lighte?  Ch.  IV  312   ^  'für  nichts  gelten', 


278 

'nichts  taugen',  also  das  ne.  mod.  'to  stand  for',  z.  b.  a  ivoman's 
nay  doth  stand  for  nought  Sil.,  Pilgr.  340. 

Der  andere,  das  causal- finale  for  (mit  dat.!)  enthaltende, 
kommt  zwar  mehrfach  im  AE.  vor,  aber  soweit  ich  sehe,  nur 
in  Übersetzungen  (so  in  dem  Ps.  fore  noivihte,  for  nahtum!) 
als  entsprechung  des  lat.  jjro  niliilo,  sieh  B.-T.  s.  v.  na  ivilit. 
Das  me.  bekannte  for  noght  erscheint  demgemäss  als  nach- 
bildung  des  ebenso  wohlbekannten  afrz.  ^Jiir  rien  bezw.  pur 
nient.  Bei  diesen  afrz.  ausdrücken  nun  haben  wir  drei  be- 
deutungen  zu  unterscheiden;  die  eine  derselben,  'um  keinen 
preis',  geht  uns  hier  nichts  an,  sie  wird  unten  §  381  belegt 
werden,  und  so  bleiben  uns  noch  zwei.  Die  eine  bedeutung 
'grundlos',  'ohne  Ursache'  hat  _?9Mr  rien  in  den  belegen  nul 
n'ad  serui  si  hien  Cum  eil  qe  maudie  xmr  rien  Wad.,  Man.  d. 
Pechiez  1870,  Les  uns  se  curucent  pur  rien  ib.  3689,  und  den 
gleichen  sinn  hat  pur  nient  in  den  belegen  ge  par  costume 
iurent  pur  nient,  II  pechent  ib.  1334,  Que  tute  iur  rohent  lur 
gent  E  a  tort  xjernent  pur  nient  ib.  2616,  Encuntre  ceo  funt 
les  menturs,  Qe  pur  nient  mentent  tute  iurs  ib.  2877. 

Während  die  bedeutung  'gi'undlos'  durch  beide  formelarten 
vertreten  wird,  scheint  (!)  in  dem  anderen  sinne  'erfolglos', 
'vergebens'  nur  und  allein  pur  nient  vorzukommen,  so  in  Tut 
en  vein  ay  trauaylle  ....  Für  nent  me  sui  comhatu  E  de  la 
dame  le  ay  defendu,  Si  ne  l'aydasse  plus  auant  Am.  &  Am. 
MS.  C  zw.  716 — 724,  Certis,  pur  nent  me  temptas,  Car  pur  ren 
qe  m'enueras  .  ...  De  cete  cliose  ne  lui  faudray!  ib. 

Von  diesen  beiden  bedeutungen  habe  ich  nun  an  dem  me. 
for  nouglit  bis  jetzt  nur  die  letztere  häufiger  nachweisen 
können.  Dieses  for  nought  <  por  nient  =  'erfolglos'  findet 
sich  in  folgenden  belegen:  And  \J)ai'\  said  he  suld  ])aire  enmys 
sla;  Bot  all  Jjaire  wordes  was  for  noght  Minot  I  47,  Bot  all 
paire  wiles  war  for  noght,  Edivard  wan  it  [seil.  Calays]  at  Ms 
will  VIII  55,  He  späh  and  called  evere  in  his  compleynte  Hire 
name  .  ...  AI  was  for  noght  Ch.  IV  130,  men  ivold  hym  glade, 
But  al  for  noughte  ib.  216,  But  al  for  nought,  yet  myght  he 
nought  ahrayde  ib.  270,  He  soft  into  his  hed  gan  for  to  slynlce 
To  slepe  longe  ....  But  al  for  nought  .  .  . ,  slepe  ne  may  ther 
in  his  herte  synke  ib.  287. 

Die  andere  bedeutung,  d.  h.  for  noght  <  pur  rien  {pur 
nient)  =  'grundlos'  fand  sich  bis  jetzt  nur  in  dem  belege  Tel 


279 

me  also,  to  tvhat  condusioiin  Were  memhrcs  maaä  of  (jenem- 
cioun  .  .  .?  Trustitli  right  ivel,  ihey  ivere  noiiglit  maad  for 
noiight  Ch.  II  209.  Die  kausale  bedeutung  des  for  berührt  sich 
hier  also  eng  mit  der  finalen. 

In  das  NE.  scheint  sich  nur  das  erstere,  for  nonglit  = 
'erfolglos',  gerettet  zu  haben:  Flato  I  haue  reade  for  noiight, 
hui  if  he  tarne  Such  coltish  yeeres  Sidney,  Astroph.  &  St.  XXI,  5. 

Das  Shakspere- Lexikon  verzeichnet  keines  dieser  beiden 
for  nought. 

§  36 1-.  Aber  das  AE.  verschreitet  auch  schon  dazu,  durch 
beifügung  von  pronominalen  attributen  sein  natviht  zu  sub- 
stantivieren. 

ae.  mül  hwelcum  stcepwn  Öcet  naiiht  (aus  nequäia)  ic(es  Öurhtogen  Cura 
Past.  240, 18,  d(Em  iqiahafenum  is  to  cyöonne  hwelc  nauht  Öes  icordgilp  ts 
ib.  298,  6  aiis  quam  sit  nulla  temporalis  gloria. 

§  865.  Von  diesem  nauht  =  'nichtigkeit'  soll  nun  auch 
ein  plural  gebildet  worden  sein.  Von  vornherein  können  wir 
erwarten,  dass  ein  derartiger  plural  dieselbe  form  gehabt  haben 
müsse  wie  der  Singular,  hatte  doch  das  einfache  wiht  den  plural 
wiht  und  wird  doch  auch  das  kompositum  nauht  in  einem  der 
soeben  gegebenen  belege  deutlich  als  neutrum  bezeichnet.  Die 
uns  überlieferte  form  lautet  aber  in  mehrfachem  belage  nauhtas. 
Nun  ist  zwar  im  AE.  öfter  ein  schwanken  des  geschlechtes 
der  substantiva  zmschen  masc.  und  neutr.  zu  bemerken.  Aber 
dies  gilt  doch  fast  nur  vom  Nordliumbrischen,  während  es  sich 
in  den  sächsischen  dialekten  auf  einige  bestimmte  Wörter  be- 
schränkt (Sievers  §  236  anm.)  und  in  so  krasser  weise  wie  hier 
überhaupt  nicht  noch  einmal  zu  beobachten  ist.  Es  ist  daher 
durchaus  nicht  auffällig,  dass  (Bosworth-)Toller  im  Anglosaxon 
Dict.  davor  zurückscheut,  diese  form  in  der  angegebenen  weise 
aufzufassen  und  dass  er,  wahrscheinlich  im  hinblick  auf  die 
beobachtung,  dass  im  Spws.  der  genitiv  sing,  gelegentlich  auf 
-as  auslautet  (Sievers,  Gramm.  §237  anm.  1),  es  vorzieht,  nauhtas 
als  eine  derartige,  etwas  frühzeitig  auftretende  singularform 
anzusprechen  und  den  übrigen  derartigen  zweifellos  belegten 
(vgl.  oben  §  359)  adverbialen  genitiven  gleichzustellen.  Aber 
Sievers  (Gram.  §  348  anm.  1)  und  nach  ihm  Wülfing  (Synt. 
§  363  anm.  1)  nennt  die  form  einen  nom.  plural ,  und  da  wir 
aus  der   form,   oder  besser  trotz   der  form,   nichts  sicheres 


280 

schliessen  können,  so  bleibt  uns  nichts  übrig,  als  uns  nach 
inneren  Indizien  umzusehen  und  zu  diesem  zwecke  die  belege 
selbst  sprechen  zu  lassen. 

pcet  ....  seo  orsorhnes  7  da  scelßa  ....  naiihtas  nceran  Boeth.  YI 15, 
donne  ne  heop  hi  nauhtas  hutan  anlicnes  ib.  296, 13,  ßcet  wces  ßcette  yfele 
men  nasron  nauhtas  ib.  282,  17.  Es  ist  zu  bemerken,  dass  uns  an  allen 
drei  stellen  das  lateinische  original  gänzlich  im  stich  lässtl 

Ich  bin  nun  der  ansieht,  die  ich  jedoch  durchaus  nicht  als 
unfehlbar  hinstellen  möchte,  dass,  wenn  auch  die  nauhtas  der 
ersten  beiden  belege  eine  Übersetzung  'nichts'  recht  gut  ver- 
trügen, das  des  letzten  belegs  eine  gleiche  Übertragung  aus- 
schliesst.  Hier  passt  nur  'nichtse',  '(personifizierte)  nichtig- 
keiten',  'nullitäten'.  Wie  gesagt,  dieses  ist  meine  persönliche 
ansieht,  und  bis  zur  aufstellung  einer  besseren  muss  die  sache 
hierbei  ihr  bewenden  haben. 

Soviel  ist  aber  klar,  dass,  wenn  wir  das  nauhtas  des  dritten 
beleges  für  einen  genitiv.  sing,  nicht  halten  können,  wir  auch 
aus  ganz  denselben  inneren  gründen  das  nahtes  des  beleges 
eoiver  godas  ne  synd  nahtes  Aelfric's  Lives  7, 205  als  einen 
nominativ  plur.  auffassen  müssen.  Und  glücklicherweise  giebt 
uns  Sievers'  (Gramm.  §  237  anm.  2)  beobachtung,  dass  im  Spät- 
ws.  öfter  -es  für  nom.  pl.  -as  eintritt,  die  möglichkeit  an  die 
band,  die  formelle  Schwierigkeit,  die  dieser  auffassung  im  wege 
steht,  leicht  zu  beseitigen. 

Die  späteren  je  jünger  je  deutlicheren  belege  können  für 
die  alte  spräche  leider  nichts  beweisen,  da  was  der  jüngeren 
spräche  erlaubt  war,  der  älteren  nicht  gestattet  zu  sein  brauchte. 

frme.  eoure  godes  (dei  wie  im  obigen  ae.  beleg)  ne  beoÖ  nohtes 
Lag.  n  159. 

ne.  the  hohes  are  erronious  and  naiightes  Hall"s  Chronik  in  Fl. 's  Leseb. 
p.235,  Needless  noughts,  as  crisps  and  searfs  Greene,  Never  to  late,  bd.  n  307. 

§  366.  Ein  dem  oben  §  358  bei  awiht  beobachteten  ana- 
loger gebrauch  ist  auch  bei  natviht  zu  vermerken.  Da  jedoch 
der  sinn  'unnütz',  'schädlich',  'wertlos',  'böse',  den  es  in  diesem 
falle  eignet,  sich  nur  selten  mit  wünschenswerter  genauigkeit 
von  seinem  gewöhnlichen  sinne  'nihil'  abscheiden  lässt,  so  sind 
belege  schwer  aufzutreiben.  Die  folgenden  dürften  jedoch  wohl 
sicher  hierhergehören. 

ae.  Yfel  is  naiiht.  Dcer  yfel  auht  wcere,  Öonne  mihte  hü  God  ivyrcan. 
For  Öy  hü  is  nauht  Boeth.  35, 5,    Heore  pincp  eall  nauht  Öa^t  heo  hafß 


281 

ib.  10,  Hu  ne  is  se  anweald  Öcer  nauht?  ib.  16,2,  Nis  dres  mannes  fcesten 
naht,  de  hine  sylfne  on  forhcefednysse  dagum  fordrencp  Homl.  Th.  II 608, 23 
(B.-T.),  Nis  ß/'n  nicegn  naht  wiÖ  hire,  for  pon  pe  hi  lufap  pone  god  pe  etc. 
Ags.  Pr.  in  p.  172. 

Anm.  Von  diesem  adjektivartigen  (man  vgl.  for  nahtum  Ps.  Lamb. 
80, 15  mit  dem  allein  berechtigten  fo7-e  noivihte  Ps.  Snrt.  55,  8) 
naioiht  >>  nauht  >»  naht  =  'unnütz',  'böse'  sind,  abgesehen  von 
seltneren  compositis  wie  natvht-güsung  (aus  avaritiae  nequitia), 
nauht-ivela  (=  '  unnützer  reichtum ' ;  eine  ähnlich  kühne  bildung  ist 
Shaksperes  nothing-gift  ^=  '  wertlose  gäbe '),  nauhtness  (=  cowardice) 
und  nahtscipe  (=  bosheit),  naht-fremmend  (aus  operans  iniquüatevi), 
abgeleitet  die  häufiger  zu  belegenden  adjektive  und  adverbien  auf 
-licie)  :  nahtlicie)  mit  demselben  sinne  wie  das  simplex. 

me.  pe  wurdys  certys  beyn  ryghte  noghte,  But  fals  beletie  makep  dede 
y-wroghte  Br.,  H.  S.  495  =  'die  (zaubev-)  worte  sind  gewiss  recht  schlimm, 
aber  erst  der  glaube  au  den  zauber  macht  die  sünde  aus ' ;  ggf  hyt  ne  be 
ivyp  charyte  tvroghte,  Elles,  he  seyp  pat  y  am  noghte  ib.  7137,  Oure  mygt 
ys  noghte  ....  Ouer  any  pat  hlessep  hym  wyp  al  (seil,  wyf)  pe  croys)  ib. 
8226,  gyf  potv  shewe  one  o  party  And  anoper  prest  pou  teilest  anoper 
folg,  — pat  shryfte  ys  nagt  ib.  11829  =  'wertlos',  'ungiltig';  Thus  mai  I 
seie  tvithoute  doute,  For  bet,  for  wers,  for  oght,  for  noght,  Sehe  passeth 
nevere  fro  my  thoght  Gower,  Conf.  Am.  IV  673  =  'zum  guten  oder  zum 
bösen ' ;  ArcJiüogus  ivas  of  his  kyn ;  When  he  his  cosyn  ded  saw,  Htm  lyked 
noght  tvith  Ector  platv,  He  thoght  Mm  venge,  if  he  moght;  He  drank  fidl 
nie,  and  that  was  noght;  H/m  hadde  ben  better,  he  hadde  ben  than.  Land 
Troy  B.  6250  =  'er  trank  einen  üblen  trank,  und  das  war  schlimm,  er 
wäre  besser  weit  weg  gewesen';  The  Gregeis  saw  this  fare  tvas  nougt 
A-gein  the  dedis  that  Ector  ivrougt  ib.  9751.  Vielleicht  ist  so  aufzufassen : 
Whan  Troy  i-broght  icas  to  destruccion  .  .  .  And  Priamus,  the  kyng,  for- 
doon  and  noght  Ch.  V  305  =  'vernichtet',  'machtlos'. 

ne.  there  is,  they  thinke,  therein  [seil,  in  the  bookes],  though  some  part 
tvere  nought,  many  thinges  yet  wel  said  Fl.'s  Leseb.  p.  218  (a.  1528),  For  my 
parte  is  ü  of  necessitie  to  teil  how  nought  he  is,  because  yat  the  worse  the 
man  is,  the  more  madnes  wer  it  for  wise  men  to  geue  his  false  fables 
harhening  ib.  p.  219,  tlie  bokes  ....  ivherein  the  vyces  of  them,  that  in  the 
clergie  be  naught,  be  very  vehemently  rebuked  ib.,  eyther  the  matter  is 
noughte,  vnivorthye,  and  barren  to  be  written  vpon,  or  eis  some  men  are 
to  blame,  tchiche  etc.  ib.  p.  295  (a.  15i-4). 

Einmal  scheint  es  fast  attributiv  verwendet :  And  yf  they  had  shewed 
me  that  they  had  bene  nougt  or  evell  bookes  etc.  Fl.'s  Leseb.  p.  237  (a.  1529). 

Das  adverb  von  diesem  nought  ist  das  mit  der  neuen  adverbialendung 
-ly  gebildete  noughtly,  das  natürlich  mit  dem  ae.  adverb  nahtlice  nichts  zu 
schaffen  hat:  She  hath  done  rvonderous  natightly  Fl.'s  Leseb.  p. 350  (a.  15-11). 

Wahrscheinlich  in  folge  von  Isolierung  als  Substantiv  gefasst  ist  das 
pronomen  im  mod.  Dial.  of  Clevelaud  (Atkinson):  Hes  a  nowght,  you  may 
de^end  on  «f  =  'a  good  for  nothiug  fellow';  weitere  belege  im  Dial.  Dict.  s.v. 


282 

Dieses  prädikative  naiciht  =  'bad',  'worthless',  'wicked' 
neben  naiviht  =  'nothing'  ist  mm  auch  bei  Shakspere  noch 
bekannt  und  sogar,  seltsamer  weise,  Ton  letzterem  graphisch 
geschieden.  Denn  während  letzteres  fast  ausnahmslos  noiigJd 
geschrieben  wird,  erscheint  ersteres  ebenso  fast  ausnahmslos 
als  naught.  Die  frage,  ob  diese  verschiedene  Schreibung  eine 
verschiedene  ausspräche  voraussetzt,  muss  ich  den  lauthisto- 
rikern  zu  entscheiden  überlassen. 

ne.  the  ichich  [seil,  caponi  if  I  do  not  carve  most  curiously,  say  my 
hnife  's  nauyM  Sh.,  Ado  V  1, 157,  'Where  learned  you  that  oaili,  fool?'  'Of 
a  certain  knight  that  sivore  hy  Jus  honoiir  they  loere  good  pancakes  and 
sicore  hy  Jus  Jionour  tJie  mustard  tvas  naiigJit;  noio  TU  stand  to  it,  tJie 
pancakes  teere  naugJit  and  tJie  mustard  was  good'  id.,  As.  I  2,  68,  'And 
how  like  you  tJiis  sJiepJierds  life  ....?'  'Tridy,  sJiepJierd,  in  respect  of 
itself,  it  is  a  good  life;  but  in  respect  that  it  is  a  sJiepJierd's  life,  it  is 
naugJit'  ib.  in  2, 15,  To  find  Jiis  title  witJi  soine  sJioics  of  trutJi,  TJiougJi,  in 
pure  trutJi,  it  icas  corrupt  aud  naugJit  id.,  H.  5  I  2,  73,  tJtis  play  ivill  never 
please,  ....  TJiey  'II  say  'tis  natigJit  id.,  H.  8  Epil.  5;  Theres  no  triist,  no 
faith,  no  Jionesty  in  men;  all  perjured,  All  forsworn,  all  naiujJit  id.,  Rom. 
m  2,  87,  NaugJit  tJiat  I  am  id.,  Macb.  IV  3,  225,  You  are  naugJit  id.,  Hmi. 
III  2, 158,  TJuj  sister  is  naugJit,  0  Began!  sJie  JiatJi  tied  SJiarp-tooiJi'd  un- 
kindness,  like  a  vtdfure  Jiere  id.,  Lear  II  4-,  136. 

Auch  im  NE.  empfaud  man  die  notwendigkeit  einer  schärferen  tren- 
nung  dieses  naugJit  von  jenem  nougJd.  Und  wie  im  AE.  diesem  bedürfuis 
die  ableituug  naJitlic  entsprang,  so  im  NE.  die  ableitung  naugJity.  Und 
dieses  naugJdy  hat  sich  unter  Verdrängung  seines  simplex  naugJit  aber  in 
dessen  bedeutung  bis  heute  erhalten.  Das  bei  Langley  im  Wechsel  mit 
nedy  also  in  dessen  sinne  vorkommende  nougti  (Stratm.-Bradl.)  scheint  dem 
Sh.'-schen  naugJity  nicht  gleichzustehen,  sondern  eine  selbständig  me.,  viel- 
leicht sogar  selbständig  Langiey'sche  bildung  zu  sein. 

§  367.  Der  mit  diesem  nawiht  dem  sinne  nach  identische 
und  dem  oben  §  359  besprochenen  alitcs  formell  entsprechende 
negative  genitiv  (qualit.)  nahtes  ist  gleichfalls  vorhanden.  Da 
wir  uns  jedoch  zu  gunsten  der  oben  §  365  behandelten  plura- 
lischen auffassung  des  einzigen  hier  etwa  in  fi-age  kommenden 
ae.  beleges  beraubt  haben,  so  setzt  unser  belag  notgedrungen 
erst  mit  dem  Frme.  ein. 

frme.  stew  stcuccJie  wordes  for  ne  beod  Jia  riJit  noJites  Jul.  22,  wegen 
des  adverbs  riJit  ist  hier  sicher  der  adverb.  genitiv  anzunehmen. 


§  368.    Einen  anderen  genitiv,  der  allerdings  der  form 
und  funktion  nach  dem  vorbesprochenen  gleicht,  der  sich  der 


283 

bedeutimg  nach  jedoch  zu  dem  gewöhnlichen  natviht  =  'nihil' 
und  unser  'nichts'  stellt,  beobachten  wir  im  NE, 

ue.  My  feeble  wit,  that  then  prevaileil  noiights,  Perforce  presented 
Jiomage  to  his  Hl  Greene,  Never  to  Late,  bd.  II  269,  Leaviny  behinde  noiight 
hnt  rcpentant  ihoughis  Of  daies  iU  speni,  for  that  tvhich  profit  noughts  id., 
Menaphon  89. 

Nicht  nur  der  bedeutung,  sondern  auch  der  funktion  nach  stellt  sich 
das  in  dem  me.  belege  He  frei  himsehen  cd  to  noghtes  [-.ihogldes]  Gower, 
Conf.  Am.  VII 412  gebrauchte  noghtes  zu  dem  oben  §  363  behandelten 
=  nihil. 

In  all  diesen  me.  ne.  noghtes  noughts  wird  das  -s,  wenn  nicht  dem 
reirazwang,  so  doch  dem  einflusse  der  zahlreichen  genitivischen  adverbien 
seine  entstehuug  verdanken. 

§  369.  Die  bedeutung  von  wilü  und  seinen  kompositis 
und  synonj'men  für  den  negativen  satz  ist  eine  ausserordentlich 
grosse.  Wie  das  weniger  kräftige  {n)a  verstärkt  es  die  ein- 
fache negation  ne  dergestalt,  dass  es  das  mass  oder  den  wert  an- 
giebt,  hier  also  das  kleinste  mass  (oder  den  kleinsten  wert),  um 
welches  eine  thätigkeit  oder  ein  zustand  nicht  vermehrt  wird, 
um  auszudrücken,  dass  diese  thätigkeit  und  dieser  zustand  über- 
haupt und  durchaus  nicht  statt  hat.  Und  die  spräche  ist  er- 
finderisch in  der  beschaffung  solcher  kleinster  masse,  die  sie 
oft  zum  Überflusse  nochmals  negiert.  So  finden  wir  im  AE. 
neben  dem  einfachen  iviht  dessen  Verstärkung  mvild  und  dessen 
negation  nawilit  bezw.  nanwiht,  sowie  dessen  synonym  najmig 
bezw.  tiati  Jnng  und  im  ME.  neben  deren  jüngeren  form  die 
mit  dem  jetzt  zur  einfachen  negation  gewordenen  negierten 
not  a  poynt,  not  a  moote,  not  a  heene,  not  a  stre,  not  worth 
a  fille,  not  tvorth  a  Leerte,  und  in  der  modernen  spräche  neben 
dem  künstlich  wieder  belebten  not  a  ivhit  noch  not  a  pin,  not 
a  jot  u.  a.  m. 

Es  ist  nun  nicht  unwahrscheinlich,  dass  dieser  gebrauch 
des  leiht  etc.  aus  seiner  Verwendung  als  objekt  hervorgegangen 
und  dann  erst  auf  andere  Verhältnisse  übertragen  worden  ist. 
Als  akkusativ  abhängig  von  verben,  die  nach  belieben  auch 
intransitiv  gebraucht  werden  konnten,  mochte  iviht  etc.  leicht 
eine  adverbielle  färbung  annehmen.  Und  diese  nach  zwei 
funktionen  schielenden  akkusative  sind  auch  in  dem  so  weit 
vorangeschrittenen  Stadium,  das  uns  das  AE.  darbietet,  noch 
öfter  zu  beobachten. 


284 

ae.  t's  he  fultum  min,  ic  tie  forhtige  wiht  Ps.  61,  2,  se  mann  pe  nan- 
ivuht  ne  gehyrÖ  ib.  37,  24,  forpon  ic  noht  singan  ne  cupe  Beda  597, 14,  gif 
he  noht  geseon  ne  mcege  Le.  98,  47,  §  1,  ponne  ne  porftest  Öu  de  namvuht 
ondrceäan  Boetli.  72,  2,  Ne  ondrcede  ge  eow  nanping  Gen.  45,  5,  nose  habbaÖ 
and  nau'iht  gestincad  Ps.  134, 17,  Ne  freitiaÖ  hit  me  nan  pi'ng  Thorpe, 
Hom.  I  54. 

§  370.  Mögen  mm  aber  diese  Verwechselungen  in  jenen 
Zeiten  nicht  stattgehabt  haben,  wenigstens  nicht  in  grösserem 
umfange,  so  sind  sie  doch  für  die  nach-ae.  zeit  mit  sichei'lieit 
anzunehmen,  und  für  diese  späteren  perioden  kommt  nun  noch 
ein  weiteres,  den  adverbiellen  gebrauch  von  u-iht  etc.  förderndes 
moment  zur  geltung.  Im  AE.  nimmt  jene  konstruktion  eine 
wichtige  Stellung  ein,  bei  welcher  von  tviht  etc.  als  gramma- 
tischem Objekt  ein  partitiver  genitiv  als  logisches  objekt  der 
in  dem  verbum  finitum  enthaltenen  thätigkeit  abhängig  ist. 

ae.  hie  heora  nan  wuht  ongietan  ne  meahton  Cura  Past.  4, 12,  ic  pinra 
ne  mo'g  loorda  ne  icisna  tvuht  oncnawan  Gen.  534,  ne  wile  he  Öe  oiviht 
lapes  gedon  Beda  514,  33,  Hig  ne  scedon  nan  ping  pces  pe  hig  gesawon 
Luc.  9,  36,  And  Joseph  weard  ahred,  sica  pcet  pa  heardheorian  his  ncefdon 
nan  ping  Ags.  Pr.  lU  79, 173,  öeah  pe  hi  nane  wuM  ongitan  ne  cunnon 
dara  gcestlecena  hehoda  Cura  Past.  24,  24,  his  namvuht  nat  ib.  242,  5  u.  s.w. 
vgl.  ne  Igst  me  naiciht  Öara  metta  Solil.  183,  27. 

spme.  pa  ne  gefredde  he  napinc  pces  brynes  Ags.  Pr.  lU  p.  196,  pa  da 
se  cyng  geseah  p  he  nan  pingc  his  willes  pcer  geforÖian  ne  mihte  he  ongean 
etc.  Sax.  Chron.  1096. 

§  371.  Wenn  nun  von  dieser  im  AE.  so  beliebten  kon- 
struktion ins  ME.  nur  sehr  wenige  spuren  gedrungen  sind 
(belege  dafür  sieh  oben  §  362),  so  können  wir  dies  nur  so  er- 
klären, dass  in  folge  flexionsschwächung  die  früheren  genitive 
als  grammatische  Objekte  direkt  zum  verbum  gezogen  wurden, 
während  tviht  etc.  zur  klasse  der  modaladverbien  herabsank. 

Wie  leicht  diese  Umwandlung  eintreten  konnte,  noch  im 
AE.,  wo  die  formen  noch  voller  waren,  geschweige  denn  später, 
kann  man  sich  aus  folgenden  beispielen,  die  den  ausgangs- 
und  den  endpunkt  der  ent-wdckelung  darstellen,  klar  macheu: 

a)  Ic  ne  hcebhe  his  (tvines,  frofre,  sibhe,  strengu,  tungan 
etc.)  {na)wiht. 

b)  Ic  ne  hcehhe  hit  (tvin,  frofor,  sihhe,  strengu,  tungan  etc.) 
{nd)wiht. 

Diese  neugeschaffenen  modaladverbien  iviht  oder  vielmehr 
naiviht  (denn  dieses  ist  die  übliche  ae.  form)  vermehrten  nun 


285 

jene  nawiht,  die  von  ae.  zeit  her  in  derselben  funktion  in  ge- 
brauch waren,  und  so  mag  es  gekommen  sein,  dass  naiviht 
mit  der  zeit  zum  ausdrucke  der  negation  unentbehrlich  wurde 
und  die  ursprünglich  allein  berechtigte  einfache  negation 
schliesslich  ganz  verdrängte. 

Fälle,  wo  das  AE.  sicher  seine  alte  konstruktion  angewendet 
haben  würde,  sind  z.  b.  folgende: 

frme.  ne  tcnmve  ive  na  wiÖt  Ms  cunne  La^.  II  229. 

me.  I  nyl  Mm  nougM  Ch.  11  215,  NotMng  foryat  he  the  care  and  ivo 
ib.  228,  ßi  pou^t  no  ping  i  not  Castel  off  Love  1050,  NotMng  ne  kneiv  he 
that  i  ums  Arcite  Ch.  II  47,  Nouglit  icol  I  Icnowe  the  Company  of  man 
ib.  71,  Hire  olde  usage  ivolde  thai  noght  letten  id.  IV  114,  sestow  nought 
my  distresse  ib.  226. 

§  372.  Dieses  adverbielle  wiht  etc.  ist  nun  so  häufig,  dass 
es  eines  umfänglichen  belages  kaum  bedarf.  Doch  will  ich 
einige  belege  hierher  setzen,  in  der  es  in  enger  Verbindung 
mit  einem  adjektiv  erscheint  und  dergestalt  einer  Verwendung, 
die  wir  weiterhin  (sieh  §  385)  zu  besprechen  haben  werden, 
sich  äusserlich  nähert,  mit  der  es  innerlich  gar  nichts  zu 
thun  hat. 

ae.  hu  ne  wast  pu  pcet  Mt  nis  nauht  gecytule  ne  naiiht  gewunelic, 
licet  cenig  iviperweard  ding  Mon  gemenged  wip  oÖrum  loiperweardum  Boeth. 
82, 18,  poet  tüces  pcet  Mt  nauht  unriht  wcere  pcet  etc.  ib.  304,  2,  nat  icponne 
nanwiht  betere  ponne  pu  Öe  gebidde  Solil.  165,  13 ,  ne  ic  nan  loiht  hetere 
nat  ib.  169,  32.  —  Hit  gelamp  neaht  micelre  tide  cefter  Ms  slcege  etc.  Becla 
533,30,  pa  cefter  noioiht  manegum  wintrum  becom  me  on  se  gepoht  poit 
etc.  Ags.  Pr.  III  200, 183. 

Da  adverbielles  nanping  im  AE.  höchst  selten  {Nccs  pcet 
nanping  wimdor,  Öcet  Drihten  tvces  dam  folce  gram  Deut.  1,  37 
ist  der  einzige  beleg,  den  ich  bis  jetzt  kenne!),  im  Frme.  aber 
ganz  gewöhnlich  ist  und  von  da  an  noch  häufiger  wird,  so  ist 
es  wohl  denkbar,  dass  dasselbe  nichts  anderes  ist,  als  das  an 
adverbielles  na{n)wi]it  formell  angeglichene  in  ae.  zeit  so 
überaus  beliebte  nane  2>inga  =  'nuUo  modo'. 

frme.  pat  bearn  nas  nowit  feie  Lag.  1 13,  ah  he  nes  noht  iseli  ib. 
ni  155,  Ne  beo  pu  nawiht  ofdred  Kath.  675,  ich  ne  fönt  naivt  feole  ib.  860, 
nis  natvt  grislich  sihÖe  to  seon  etc.  ib.  2288. 

peo  swuster  ....  we  be  nan  ping  sarig  Reg.  Bened.  109,  24,  pat  no 
biö  he  for  pan  watere  naÖÖing  idracched  La^.  11  502. 

me.  he  was  large  and  noivicth  gnede  Havelok  97,  To  divelle  lenger 
thenne  ivas  not  gode  Laud  Troy  B.  7895,  Be  thow  nought  tvroth  Ch.  IV  131, 


286 

I  am  nougJit  wode,  alle-if  I  lewed  he  ib.  241,  It  is  noiight  goode  a  slepyng 
Jiounde  to  tcake  ib.  256. 

nothing  was  Äe  ^ZorZ  Eob.  of  Gl.  11272,  ihey  u-ere  nothing  ydel  Cb. 
n  77,  And  made  hir  bed  ful  luird  and  nothing  softe  ib.  285,  he  lovede  and 
was  biloved  nothing  id.  m  8,  thoiv  ....  art  therto  nothing  ahle  id.  Y  286. 

spme.  I  was  noo  thynge  gladde  off  thys  jornaye  Paston  L.  776, 161, 
he  nothyng  a-drad  Digby  Myst.  36,  234. 

ne.  I  am  no  whit  sorry  to  see  yoti  so  rejoice  GG.  Needle  225 ;  their 
life  is  nothing  hard  More,  ütojna  48,  I  am  nothing  slow  Sb.,  Rom.  TV  1,  3, 
I  am  nothing  jealous  id.,  Caes.  I  2, 162,  you  ivere  nothing  so  strong  and 
fortunate  as  I  id.,  H.  4  A  Y  1,  88,  My  mistress'  eyes  are  nothing  like  the 
sun  Sonn.  130, 1  etc.  etc. 

Heute  nur  nocb  not.  Kothing  wie  in  nothing  daunted  (dismayed)  ge- 
hört der  altertümelndeu  (poetiscben)  spraebe  au,  ist  jedocb  in  einigen  dia- 
lekteu  in  nocb  recbt  lebbaftem  gebraucb;  sieb  Dial.  Dict.  s.  v. 

§  373.  Um  nun  nocli  über  die  Stellung,  die  dieses  ad- 
verbielle  tviht  etc.  im  satze  einnimmt,  etwas  zu  sagen,  so  möge 
das  folgende  genügen. 

Ich  habe  im  vorigen  §  einige  belege  gegeben,  die  unser 
nawUd  in  einer  engen  Verbindung,  wie  ich  sagte,  mit  einem 
(prädikativen)  adjektiv  aufweisen.  Diese  Verbindung,  so  eng  sie 
scheint,  ist  dennoch  keine  ursprüngliche,  keine  grammatische,  und 
in  folge  dessen  ist  es  auch  nicht  das  adjektiv,  das  von  nawilit 
negiert  wird.  Wie  jenes  na,  dessen  Stellvertreter"  naiviht  ist, 
negiert  es  ursprünglich  lediglich  das  verbum  und  bei  ihm  oder 
genauer  direkt  hinter  ihm,  noch  genauer  direkt  hinter  dessen 
personalform  hat  es  deshalb  seinen  platz.  Dass  es  sich  in 
einigen  fällen  aus  dieser  seiner  nachbarschaft  loslöste  und  zu 
einem  Satzteile  stellte,  dessen  Inhalt  es  ausschliesslicher  zu 
negieren  schien  als  das  verbum,  ist  offenbar  das  resultat  einer 
sekundären  entwickelung.  Und  selbst  hier  erfolgt  diese  los- 
lösung  nicht  in  allen  fällen  und  selbst  da,  wo  für  unser  mo- 
dernes logisches  denken  nmviht  zu  dem  nomen  gehört,  das  es 
in  ausschliesslichster  weise  negiert,  beharrt  es  dennoch  ruhig 
auf  seinem  alten  angestammten  platze  bis  in  die  neueste  zeit, 
in  der  doch  auch  dem  flüchtigsten  denker  die  widersinnigkeit 
dieser  Stellung  auffallen  muss. 

Bisher  hat  man  die  auffällige  Stellung  der  negation  nur 
bei  all  beobachtet.  Indessen  sie  zeigt  sich  auch  noch  bei  anderen 
Wörtern. 

ae.  ive  icenaÖ  pa:t  ge  eulle  on  andiceardnysse  her  ne  heon  Hom.  Thorpe 


287 

n  288,  G.  Hier  ist  allerdings  naiviht  nicht  verwendet;  der  beleg  genügt  aber, 
zu  zeigen,  dass  nicht  ealle,  sondern  das  verbnm  negiert  ist. 

Anm.  1.    Dieselbe  ausdrucksweise  ist  übrigens  auch  französisch,  und 
zwar  gilt  sie  dort  in  allen  Sprachperioden  bis  heutigen  tages,  was 
vielleicht  nicht  ganz  ohne  eiulluss  gewesen  sein  könnte  auf  die  er- 
haltung  des  entsprechenden  englischen  idioms:  afrz.  car  tout  ne  se 
peuissent  mies  logier  en  le  cite  Froiss.  HI  109,  25 ;  niod.  Tout  ce  qui 
reluit  n'est  pas  or.    Tobler  behandelt  diesen  fall  in  Beitr.  p.  159  ff. 
frme.  Alle  ne  muwe  nout  holden  one  riwle  A.  R.  p.  6. 
me.  And  alle  prestes  hatte  nat  powere  For  to  assoyle  pc  ßr.,  H.  S.  11605 
aus  Ne  chescun  n'ad  nieid  le  poer;  Of  a  womman  y  herde  onys  spelle  pat 
alle  here  synnes  wulde  nat  teile  ib.  11848,  But  al  thing  which  that  schineth 
as  the  gold  Is  nought  gold  Ch.  III  58,  alwey  frendes  may  nought  ben  ifeere 
id.  V  15,    thing  is  never  the  lasse  sooth  Thogh  every  tvight  ne  may  it  not 
ysee  ib.  276 ;    doch  vgl.  Povert  ....  That  not  a  peny  hadde  in  wolde  Ch. 
VI  14  (Rose)  mit  dem  original:  Povrete,  qui  ung  seid  denier  N'eust  pas. 
spme.  every  thyng  that  he  told  me  is  not  treive  Pastou  L.  III  179. 
ne.    All  is  not  gospell  that  is  ivritten  in  the  gospell  hohe  Fl.'s  Leseb. 
p.  225  (a.  1526),  womit  man  vergleiche:  they  .  .  .  are  all  fals  traytours;  all 
noble  men  ought  not  to  byleue  ony  suche  Berners'  Huon  p.  239. 

mod.  all  that  glistens  is  not  gold  Prov.!  doch  auch  in  lebendiger 
Sprache:  For  a  ivomman  no  longer  in  yotith  the  high  sj^iriis  are  remarJcable ; 
one  only  wonders  that  more  did  not  escape  into  her  novels  than  is  actually 
the  case  Acad.  4.  Febr.  '99,  p.  152,  it  must  be  a  matter  of  thankfulness  that 
more  lives  were  not  lost  Sat.  Rev.,  6  June  1903,  p.  706. 

Anm.  2.  Eine  andere  Ungereimtheit  führt  diese  Stellung  des  not  herbei, 
wenn  alle  als  prädikat  ihm  folgt:  me.  But  ^e  Mm  sonner  ouertake, 
^e  bene  not  alle  worthi  an  hake  Land  Troy  B.  7848. 

§  374-,  Im  vorigen  §  sagte  ich,  dass  naiviht  der  regel 
nach  der  personalform  seines  verbums  unmittelbar  folgt.  Dies 
gilt  jedoch  nur  von  der  gewöhnlichen  aussagestellung  (mit  dem 
dem  verb  vorangehenden  Subjekt).  Bei  der  Inversion  jedoch, 
also  namentlich  bei  der  frage,  ist  ein  anderes  die  regel:  hier 
schiebt  sich  zwischen  die  personalform  und  natviht  noch  das 
Subjekt  (und  etwaige  pronominalobjekte!)  ein. 

ae.  ne  Icet  pu  me  naht  beswican  Ags.  Pr.  III  p.  172. 
frme.  ne  s^lpe  ich  nawiht  prof  Kath.  475,    Ne  beo  pu  nawiht  ofdred 
ib.  675,  For  nultu  nawt  tenne  p  tu  schiddest  heien  heanin  na  mare  ib.  1018, 
Ne  dred  tu  nawt  to  leauen  etc.  ib.  1621. 

me.  Noot  I  nought  why  Ch.  III  237,  Kan  I  not  seyn  what  may  the 
cause  be  id.  V  37,  sestoio  nought  my  distresse?  id.  IV  226,  is  this  nought 
xvisely  spoken?  ib.  116. 

Anm.  Vor  dem  verbum,  d.h.  an  der  spitze  des  Satzes,  steht  es  bei 
rhetorischem  hochton:  ae.  and  no  gebrosnau  iveai'd  mcegöhad  se  micla 


288 

Crist.  84,  frme.  KmciJd,  Icing,  ne  Tcepe  ich  p  etc.  Kath.  2298,  me. 
KougM  beth  forgeten  the  infortune  of  Mart  Ch.  n  62 ,  Xothing 
ne  Jcneiv  he  that  ü  was  Arcite  ib.  47.  Später,  wenigstens  bei  Shak- 
spere,  scheint  dies  nicht  mehr  vorzukommen.  Die  dafür  bei  ihm 
recht  oft  zu  beobachtende  Stellung  he  not  knete  u.  ä.  ist  historisch 
kaum  zu  rechtfertigen.  Sie  stellt  sich  zwar  zu  ae.  gelegentlichem 
he  noiciht  ne  sohte  .  .  .  pa  ping  de  etc.  Beda  526,  23 ;  frme.  und  me. 
belege  sind  mir  bis  jetzt  jedoch  davon  nicht  bekannt. 

§  375.  Wenn  wir  nun  den  heutigen  cockney  sagen  hören: 
Won't  Mary  come?  Don't  you  do  it  again!  u.a.,  so  kommt  uns 
das  ausserordentlich  slang}*  vor.  Und  doch  sind  dies  nichts 
als  Symptome  für  das  streben  der  negation,  trotz  allen  hin- 
dernden regeln  an  ihren  natürlichen  platz  zurück  zu  gelangen, 
Symptome  zudem,  die  wii'  vielleicht  in  allen  perioden  in  grösserer 
oder  geringerer  zahl  beobachten  können. 

frme.  Nalde  naict  godd  leoten  his  martirs  Ucomes  liggen  to  forleosen 
Kath.  2252. 

me.  Why  schulden  not  pey  he  hetere?  Wycl.  Works  472,  .Ae  herest 
nought  thou  uhat  the  catier  saith?  Ch.  11  254,  Koic  kan  not  Canuce  bot 
herbes  delve  etc.  ib.  374,  Can  not  I  seyne  yf  that  the  cause  teere  For  I 
redde  had  of  Aufrican  beforne  id.  IV  54,  O,  is  nat  this  ....  Criseyde,  my 
frende?  ib.  211,  iSotJo  is  nat  this  a  nyce  vanite?  ib.  822. 

ne.  Boo  not  you  thincke  that  etc.?  Fl.'s  Leseb.  p.  328  (a.  1540).  So 
auch  gar  nicht  selten  bei  Shakspere! 


J)ing  >  thing. 

§  376.  Das  Substantiv  ]^ing,  in  erster  Knie  'ding',  'sache' 
und  weiterhin  'gedinge',  'bedingung',  'Verhältnis',  'umstand', 
'zweck',  'Ursache'  bedeutend,  ist  ebenso  wie  tviht,  wenn 
auch  nicht  so  früh  wie  dies,  zur  bezeichnung  von  personen, 
meist  jüngeren,  verwendet  worden.  Wenn  ich  es  auch  nicht 
bezweifele,  dass  dies  ])iny  =  'junge',  'mädchen'  aus  dem  AE. 
stammt,  so  mll  ich  doch  nicht  zu  erwähnen  vergessen,  dass 
auch  das  Afrz.  sein  cliose  in  diesem  sinne  verwendete:  Car 
Jone  chose  se  s'esmaie  Fors  de  joer,  hien  le  saves  Eom.  de  la 
R.  1274. 

frme.  se  ^^ing  ping  as  ha  wes  Kath.  175 ,  he  stkede  as  ping  pat  sare 
toere  iwundet  Jul.  20  (a.  1.  a  loiht  statt  ping !). 

me.  Beioe  tipon  this  gonge  thyng!  Land  Troy  B.  10263  von  einem 
Säugling-  ist  die  rede;  a  yong  thing  mag  men  gye  Ch.  II  321. 

ne.  Poor  thing  condemn'd  to  loss  Sh.,  Wint.  113,  192,   auf  ein  kind 
gehend;  he  tvas  the  tvretched'st  thing  when  he  ivas  young  id.,  K.  3  11 1,  18, 
hut  that  I  see  thee  here  Thou  noble  thing!  more  dances  my  rapt  heart  Than 
ivhen  etc.  id..  Cor.  IV  5,  122  u.  ö. 
mod.  dasselbe. 
Anm.    ping  in  der  Verwendung  des  mod.  'sake',  also  for  his  pinge  (oder 
pingum)  =  'for  his  sake',  ist  nur  ae.,  höchstens  noch  frme.  —  ping 
im  sinne  von  'eigentum'  zeigt  sich  zwar  sporadisch  schon  im  AE. 
(Hirn  eallum  wces  gemcene  heora  Öing  Thorpe,  Hom.  I  316,  9  neben 
dem  üblicheren  plural:  Him  eallum  ivceron  heora  Öing  gemcene  ib. 
n  506,  18),  kommt  jedoch  erst  im  ME.  so  recht  in  aufnähme,  wahr- 
scheinlich in   aulehnung  an  das  bekannte  afrz.  chose  in  demselben 
sinne:  coiieyt  nat  py  neghebours  pyng !  Br.,  H.  S.  2907  aus  Si  vus 
unqes  desiriez  La  chose  uostre  preome  qe  amiez;  Coveityse  for  hir 
wynnyng  Fid  leef  hath  other  mennes  thing  Ch.  VI  7  (Rose) ,   And 
hem  sehe  yaf  hir  moebles  and  hir  thing  id.  UI  45. 

§  377.  Es  eignete  sich  jedoch  schon  dieser  seiner  ab- 
strakten wenig  fasslichen  bedeutungen  wegen  in  noch  viel 
höherem  grade  zu  pronominaler  neutraler  Verwendung.    Und 

£.  Einenkel,  Das  Indefinitam.  19 


290 

zu  dieser  verweiidimg  wird  es  benutzt,  jemehr  nacli  dem 
schwinden  der  selbständigen  neutralen  adjektivflexion  das 
bedürfnis  sich  geltend  macht,  einen  ausreichenden  leicht  kennt- 
lichen ersatz  dafür  zu  schaffen.  Da  nun  eine  dem  gotischen 
nom.  akk,  sing,  neutr.  Uindata  entsprechende  form  schon  im 
ältesten  AE.  nicht  mehr  besteht,  so  kann  es  uns  nicht  auf- 
fallen, wenn  wii'  bereits  in  den  das  beste  AE.  darbietenden 
denkmälern  unser  ping  in  mannigfacher  pronominaler  Verwen- 
dung finden. 

Nach  Boswortli -Toller  zeigen  sich  bereits  im  AE.  die  pronominalen 
Verbindungen:  an  ping  =  'eines',  nan  ping  =  'keines'  =  'nichts',  sum 
ping  =  'einiges'  =  'etwas',  (enig  ping  =  'einiges'  =  'irgend  etwas', 
(de  ping  =  'jedes',  'alles',  'ncen/*/ ^/n^/' = 'keines' = 'nichts',  oper ping 
=  'anderes',  sowie  auch  ein  beliebiges  gewöhnliches  adjektiv  eine  derartige 
Verbindung  eingehen  konnte:  eurnüic  ping  =  '(etwas)  trauriges',  sod  ping 
=  '(etwas)  wahres',  tvundorlic  ping  —  '(etwas)  wunderbares'  etc. 

§  378.  Diese  ausdrücke  sind  nun  mit  nur  geringen  Ver- 
änderungen von  der  jüngeren  spräche  nicht  nur  übernommen 
sondern  von  ihr  auch  in  grossem  umfange  vermehrt  worden. 
Ob  diese  Vermehrung  aber  in  jedem  einzelnen  falle  aus  dem 
ae.  bestände  heraus  zu  erklären  ist,  oder  ob  in  einzelnen  fällen 
nicht  gewisse  floskeln  des  Afrz.,  dessen  cJiose  in  gleicher  pro- 
nominaler weise  verwendet  wurde,  hier  als  muster  mit  ein- 
gewirkt haben,  ist  eine  grosse  frage.  Um  der  beantwortung 
dieser  frage  näher  zu  rücken,  müssen  wir  zunächst  jene  afrz. 
floskeln  etwas  näher  ins  äuge  fassen.  Das  hervorstechendste 
merkmal  der  zur  führung  des  artikels  berechtigten,  nach  mo- 
dernem gefühl  sogar  verpflichteten,  floskeln  (denn  auf  diese 
richten  wir  zuerst  unser  augenmerk)  ist  ihre  artikellosigkeit, 
denn  es  ist  bekannt,  dass  das  Französische  mit  der  einführung 
des  artikels  viel  länger  zögerte  als  das  Englische,  und  dass 
im  besonderen  bei  den  mit  adjektivischen  attributen  versehenen 
Substantiven  das  Afrz.  den  artikel  noch  mied,  während  das 
Englische  denselben  in  diesem  falle  schon  vom  ende  des  AE. 
an  regelmässig  zur  anwendung  brachte.  Es  ist  also  klar,  dass, 
wenn  wirklich  ein  einfluss  stattgefunden  haben  sollte,  derselbe 
sich  in  erster  linie  in  der  von  der  allgemeinen  regel  ab- 
stechenden artikellosigkeit  zeigen  müsste.  Diese  artikellosig- 
keit jedoch  genügt  nicht,  um  eine  abhängigkeit  des  Englischen 
vom  Französischen   zu   beweisen.     Da   neben   dem   jüngeren 


291 

plural  thhiges  der  alte  mit  dem  singular  identische  plural  tlnng 
noch  stellenweise  bis  ins  Spme.  in  verAvendung  ist,  so  könnte 
in  diesen  artikellosen  floskeln  auch  der  plural  vorliegen.  Es 
erübrigt  also  noch  der  beweis,  dass  dieser  hier  nicht  vorliegt ; 
und  diesen  beweis  liefert  uns  am  bequemsten  die  form  der 
Verben. 

Artikellosigkeit  der  floskel  neben  singularischem  verbum 
lässt  sich  nun  begreiflicher  weise  nicht  massenhaft  beobachten, 
immerhin  ist  die  zahl  der  belege  hierfür  gross  g"enug,  um  die 
abhängigkeit  des  Englischen  vom  Französischen  im  vorliegen- 
den falle  als  recht  umfangreich  zu  erweisen  und  es  uns  zu  er- 
möglichen, mit  grösserer  Sicherheit  jenen  fällen  gegenüber 
aufzutreten,  in  denen  uns  keine  so  auffälligen  äusseren  be- 
weismittel  wie  hier  zur  Verfügung  stehen,  sondern  lediglich 
sogenannte  indicien. 

me.  Also  y  teile  by  iustyng,  per  of  cumß  myschefful  pyng  Br.,  H.  S. 
4625,  To  se  hem  wepe  was  reufiil  pyng  ib.  6939,  Alle  swych  pyng  ys  sacry- 
lege  ib.  8G05,  Alle  swyche  pyng  forhodyn  es  ib.  8995;  And  after  lool  I  speke 
in  pryvyte  Of  certei/n  thing  that  toucheth  the  and  me  Ch.  II 108,  To  somme 
folke  offen  newe  thinge  is  swoote  id.  V  209. 

Hierher  gehört  auch  die  zur  führung  des  l)estiinmteu  artikels  berech- 
tigte floskel  al  ping ,  soweit  deren  belege  ein  singularisches  verbum  auf- 
weisen ;  sieh  oben  §  153  ff. 

§  379.  Der  afrz.  einfluss  auf  die  me.  floskeln  besteht  also 
in  der  that,  er  ist  recht  umfangreich  und  wenn  wir  gewissen 
anzeichen  vertrauen  dürfen,  ist  er  sogar  noch  umfangreicher. 
So  ist  die  an  stelle  des  einheimischen  another  (sieh  oben  §  69  II) 
sich  so  oft  findende  floskel  other  thing  wahrscheinlich  nichts 
als  die  nachbildung  des  gleich  beliebten  afrz.  auUre  chose,  und 
dieser  nachbildung  begegnen  wir  schon  recht  früh:  Ake  o])ur 
Jnng  he  tolc  in  speche  And  of  the  holie  gost  he  gan  to  preche 
Kindh.  Jesu  1496.  Und  so  ist  noch  wahrscheinlicher  die  gleich- 
falls häufig  sich  findende  floskel  gret  thing  nichts  als  die  nach- 
bildung des  im  Afi^z.  so  beliebten  grant  chose :  So  pa  hyschapis 
gret  thinge  Tynt  ilke  day  thru  his  prechynge  Barb.,  Legg.  118, 
135,  nicht  nur  weil  sie  an  stelle  des  zu  erwartenden  sinnes 
'grosses'  den  sinn  'vieles'  eignet  und  dergestalt  mit  der  afrz. 
floskel  genau  übereinstimmt,  sondern  auch  deshalb,  weil  sich 
neben  unserem  gret  thing  noch  eine  andere  floskel  muchel  thing 
(sieh  oben  §  275  anm.)  in  dem  gleichen  sinne  findet,  also  eine 

19* 


^92 

sogenannte  dublette,  die  auf  dieselbe  floskel  zurückgeht  und 
lediglich  eine  zu  anderer  zeit  oder  an  anderem  orte  ausge- 
führte Übertragung  derselben  darstellt.  Das  gleiche  wird  sich 
behaupten  lassen  von  lifel  thing  gegenüber  petite  cliose  (z.  b. 
Wad.,  Man.  d.  Pechiez  7225),  welche  beide  nicht  '(etwas)  kleines' 
sondern  'weniges'  bedeuten.  Man  könnte  die  zahl  dieser  nach- 
bildungen  leicht  vermehren.  Die  bisher  angeführten  mögen 
jedoch  genügen. 

§  380.  Findet  sich  nun  bei  solchen  floskeln  der  artikel, 
so  kann  dieser  gesetzt  sein  entweder  in  Übereinstimmung  mit 
dem  allgemeinen  gesetze  der  artikelsetzung,  wie  es  sich  vom 
ausgange  der  ae.  zeit  an  entwickelte,  oder  in  folge  eines  nach- 
träglichen kompromisses  jener  nachbildungen  mit  diesem  von 
langer  zeit  her  allgemein  geltenden  gesetze.  Dass  die  belege 
dieses  kompromisses  gegen  die  ne.  zeit  sich  derart  mehren, 
dass  in  heutiger  zeit  jene  artikellosen  floskeln  völlig  ver- 
schwunden sind,  ist  nichts  als  was  man  erwarten  kann. 

Es  ist  begreiflich,  dass  diese  beiden  arten  der  artikel- 
setzung sich  nur  in  höchst  seltenen  fällen  reinlich  von  einander 
abscheiden  lassen.  So  scheint  in  dem  belege  Hyt  ys  nat  a 
lytyl  pyng  For  to  falle  yn  cursyng  Br.,  H.  S.  10926  die  be- 
treffende floskel  von  alter  zeit  her  nach  einheimischem  gesetze 
den  artikel  zu  führen,  da  sie  ja  hier  nicht  'weniges'  son- 
dern 'kleines'  bedeutet:  'es  ist  nicht  ein  kleines  (=  nichts 
kleines),  nämlich  das  fluchen'.  Berücksichtigt  man  jedoch, 
dass  in  der  originalstelle  Ne  est  wie  poi,  Valnie  de  deu  seuerer 
das  synonym  von  petite  cliose  gebraucht  ist,  so  wird  man  es 
doch  nicht  für  so  ganz  undenkbar  halten,  dass  dem  bewusst- 
sein  des  englischen  Schriftstellers  eben  diese  letztere  afrz. 
floskel  vorgeschwebt  hat.  Zweifellos  haben  wir  dagegen  mit 
der  alten  floskel  zu  thun  in:  ])e  vble  Ys  hut  a  lytyl  pyng  to 
se  ib.  10085  aus  Efi  tant  qe  Vuhle  est  petit. 

In  anderen  fällen  ist  die  entscheidung  noch  unsicherer. 

me.  And  of  another  thing  tliey  were  as  fayn,  That  etc.  Ch.  II  83,  hir 
compleynynge  .  .  .  .  ys  so  longe,  hü  ivere  an  hevy  thynge  id.  V  345,  to  be- 
holde it  was  a  dedely  thynge  id.  IV  335  etc.  etc. 

ne.  suppose  ye  al  this  considerd  a  meetly  thyng  for  vs  to  desyre  Fl.'s 
Leseb.  p.  213  (a.  1509),  Is  it  nat  a  right  noble  thynge  for  vs  by  the  fautes 
and  errours  of  other  to  amende  etc.  ib.  308  (a.  1524),  I  did  not  taJce  it  for 
a  very  sure  thing  and  a  certaine,  that  I  might  laivfidlye  sicer  it  ib.  337 


293 

(a.  1534),  Tfie  popes  poicer  was  recognised  for  an  vndouted  ihyng  ib.  343 
(a.  1535) ,  'tis  a  foxd  thing  ivhen  a  cur  cannot  Jceep  htmself  etc.  Sh.,  Gent. 
IV  4, 11,  ü  ts  a  common  thing  to  have  a  foolish  tvife  id.,  Oth.  lll  3,  302. 

§  381.  Bei  den  mit  pronominalen  attributen  zusammen- 
gefügten thing  erstreckt  sich  der  verdacht  fremder  beeinflussung 
nicht  auf  allgemeine  merkmale  der  formein,  sondern  auf  ein- 
zelne Individuen  derselben.  Und  solcher  giebt  es  eine  ganze 
anzahl,  die  daher  sämtlich  eine  eingehende  erwähnung  ver- 
dienen. 

An  im  AE.  bis  jetzt  nicht  nachgewiesenen  formeln  haben 
wir  im  ME.  zunächst  this  thing  =  'dieses'  und  sicich  thing  = 
'solches',  entsprechungen  von  afrz.  ceste  chose  und  teile  chose. 
Ferner  ivhich  thing  =^  ^ welches''  und  what  thing  ^  'was',  von 
denen  das  erstere  eine  wiedergäbe  des  afrz.  üblichen  quelle 
chose  sein  kann,  während  das  letztere  sich  auch  als  aus  ae. 
hiccüt  ])inga  entstanden  erklären  liesse,  ebenso  wie  me.  tvhat 
man  eine  fortsetzung  von  ae.  hivcct  manna  sein  kann.  Ich  sage 
'sein  kann',  denn  bewiesen  kann  dies  nur  werden  durch  ein 
völlig  sicheres  fi-me.  htvat  Junge  (manne).  Wahrscheinlicher  ist, 
dass  auch  tvhat  thing  auf  jenes  cptelle  chose  zurückgeht,  dem  es 
unter  gewissen  umständen  genau  entspricht,  vgl.  z.  b.  afrz.  toz  li 
mons  s'esmervelloit  quel  cose  il  itensoit  ä  faire  Henri  de  Yal.  564), 
Ferner  haben  wir  hier  das  so  interessante  all  thing  und  zwar 
im  sinne  von  'alles'  sowohl  wie  im  sinne  von  'jedes',  von 
denen  wir  das  im  letzteren  sinne  gebrauchte  schon  aus  anderen 
gründen  aus  afrz.  tote  chose  zu  erklären  genötigt  waren  (sieh 
§  166);  ableitungen  davon  sind  all  this  thing  =  'alles  dies' 
und  all  the  thing  =  'alles  das'.  Und  schliesslich  begegnen 
wir  hier  einem  more  thing  =  'mehreres',  das  fremder  ein- 
wirkung  womöglich  noch  verdächtiger  ist  als  das  vorerwähnte 
all  thing. 

Doch  dies  more  thing  ist  zu  interessant,  als  dass  wir  uns 
mit  einer  blossen  erwähnung  desselben  begnügen  könnten. 
Geben  wir  zunächst  die  belege,  deren  wii-  wohl  für  die  übrigen 
formeln  entraten  können ,  da  sie ,  z.  b.  in  Ch.'s  werken ,  auf 
jeder  zehnten  seite  sich  finden,  i) 


1)  this  th.:  nsi;  95;  IV  158;  162;  173;  229;  sivich  th.:  IV  131;  134; 
ivhich  th.:  IV  285;  341;  what  th.:  IV  124;  158;  271 ;  V51;  all  th.:  IV  272; 
all  this  th.:  IV  217;  all  the  th.:  V  350. 


294 

me.  And  tclth  some  freendly  loJce  gladcleth  nie,  sweie,  Though  nevere 
more  thynge  ye  me  byhete  Ch.  IV  130,  AI  this  have  I  myself  yet  thought 
ftd  ofte  And  more  thynge  than  thow  devysest  here  ib.  322,  men  mosten  more 
thyng  beleve  Then  they  may  seen  at  eighe  id.  V  279. 

Es  ist  nun  dem  Zusammenhang-  wie  der  form  nach  wohl 
möglich,  dass  more  thyng  "'mehr  dinge'  bedeutet;  aber  ist  dies 
auch  wahrscheinlich?  Zunächst  giebt  es  wohl  in  Ch.'s  zeit 
und  dialekt  noch  den  alten  plural  <  ]iing ,  derselbe  ist  aber 
so  selten,  dass  man  die  belege  dafür  an  den  fingern  der  einen 
band  herzählen  kann.  Desgleichen  lässt  es  sich  wohl  beob- 
achten, dass  an  stelle  des  regelrechten  pluralen  mo  das  für 
Ch.'s  zeit  falsche  plurale  more  erscheint,  aber  auch  nur  sehr 
selten  und  meist  so,  dass  zwingende  Ursachen  füi*  das  er- 
scheinen desselben  verantwortlich  gemacht  werden  können 
(vgl.  §313).  Ist  es  nun  wohl  glaublich,  dass  diese  beiden 
seltenen  ausnahmen  gerade  in  der  einen  formel  auftreten. 
Und  ist  es  wohl  ein  zufall,  dass  in  keinem  der  drei  belege  die 
formel  spuren  aufweist,  sich  dem  sonst  so  zwingend  wirkenden 
systemzwange,  d.  i.  den  damals  üblichen  grammatischen  ge- 
setzen,  zu  fügen  und  zu  unterwerfen?  Gewiss  nicht!  Wenn 
in  keinem  falle  ein  mo  thing  oder  ein  more  thinges  sich  zeigt, 
so  beweist  dies  m.  e.,  dass  die  gesetze,  die  ein  mo  thinges 
bildeten,  für  unser  more  thing  keine  geltung  hatten,  dass  es 
einem  anderen  sj^steme  angehört  als  jenes.  Und  dies  System 
kann  nur  das  sein,  dem  auch  die  anderen  oben  verzeichneten 
formein  mit  pronominalem  thing  angehören,  ein  System,  in 
welches  es  sich  zwanglos  wie  von  selbst  einfügt.  Unser  more 
thyng  ist  also  nichts  anderes  als  ein  synonym  der  oben  §  282  I 
behandelten  substantivierten  neutralform  more  <  mare,  und 
damit  der  komparativ  der  oben  §  275  anm.  behandelten  formel 
mochel  thing  =  'vieles'.  Für  all  thing  =  'alles'  sieh  oben 
§  166  anm.  1. 

Schliesslich  ist  noch  nothing  zu  erwähnen,  das  nicht  sowohl 
an  sich  als  vielmehr  in  einer  seiner  formelhaften  Verwendungen 
sichere  spuren  romanischen  einflusses  aufweist.  Denn  es  kann 
wohl  kaum  bezAveifelt  werden,  dass  der  nachfolger  des  ae. 
nane  {wenige)  Jringa  (sieh  §  383)  das  me.  for  nothing  =  'um 
keinen  preis'  nichts  als  die  nachbildung  des  afrz.  pur  rien  in 
derselben  bedeutung  ist,  wie  es  sich  zeigt  z.  b.  in  Qe  fere  ne 
dussum  pur  nid  aver,  Ne  notre  fey  perdre  pur  rien  Ne  dussum 


295 

pur  aver  terrien  Wad.,  Man.  Pecliiez  2956 ,  si  folie  as  vo^iez 
....  Bendre  nel  äeiies  pur  rien  ib.  2993 ,  Qe  pur  ?-een  suz  le 
fermament  Ne  lerroy  Tee  ne  le  uisite  Am.  &  Am.  MS.  C  nach 
V.  729,  La  dame  iure  de  lui  cJief,  Pur  reen  ne  put  durer  teu 
gref  ib.  zw.  vv.  816 — 36  (für  ein  anderes  pur  rien  sieh  oben 
§  363  anm.).  Me.  belege  sind  z.  b.  Yit  may  thaij  not  biquethe, 
for  no  tliing ,  To  noon  of  us  so  vertuous  Jyvyng ,  That  made 
liem  gentil  men  y-callid  he  Ch.  II240,  3Iy  fader  nyl  for  no- 
thynge  do  me  grace  To  gon  ayein  id.  V  29. 

§  382.  Eine  geringfügige  neuerung  ist  es  auch,  dass  das 
neue  und  das  moderne  Englisch  durch  beigäbe  von  pronomi- 
nalen attributen  einige  dieser  Verbindungen  zu  Substantiven 
umgebildet  hat. 

ne.  admiring  the  nothing  of  ü  Sh.,  Wiut.  IV  4,  626,  my  horse,  my  ox, 
mg  anylhing  id.,  Slirew  III  2,  234. 

mod.  talh'ng  an  indefinite  deal  of  merry  fand  nothing  Mrs.  Gask.,  A 
Dark  Night  41 ,  In  her  manner  Ihere  ivas  an  indeßnahle  something  Dick., 
Chuzzlew.  I  2,  Have  yoii  not  ....  Same  brooch?  Same  pin?  some  any- 
thing?  Sh.  Knowles,  Himchb.  3,  2. 

Und  wenn  diese  so  substantivierten  Verbindungen  ge- 
legentlich zur  bezeichnung  von  personen  verwendet  werden, 
so  ist  dies  eine  einfache  Übertragung,  die  natürlich  auch  mit 
der  oben  §  376  behandelten  Verwendung  von  thing  nichts  zu 
thun  hat. 

ne.  that  harsh  noble  simple  nothing,  that  Cloten  Sh.,  Cynib.  III  4,  135. 

mod.  it  is  a  relief,  indced ,  to  find  genius  in  a  crowd  of  nothings 
Bulw.,  Maltr.  235.  Auch  in  den  dialekten:  an  empty  nothing  =  'a  vain, 
conceited  person',  sieh  Dial.  Dict.  s.v.  nothing. 

§  383.  Dagegen  scheint  der  adverbielle  gebrauch  dieser 
im  absoluten  akkusativ  stehenden  formein  im  AE.  noch  recht 
schwach  entwickelt  gewesen  zu  sein,  wenn  wir  nach  der  ge- 
ringen zahl  der  belege  urteilen  dürfen,  die  bisher  aus  jener 
zeit  aufzutreiben  waren. 

ae.  Nces  pa;t  nan  ßing  zvundor,  b(et  Drihten  ivces  Öam  folce  gram 
Deut.  1,  37,  ScEt  Öcet  ncenig  ding  ne  gedafenade  ßeda  2,  12  aus  qnia  nidla 
ratione  conveniat.  Vielleicht  könnten  noch  als  belege  hierfür  in  betracht 
kommen  die  oben  §  303  II  besprochenen  nanöing  in  der  Verbindung  nan 
ding  mare,  wo  doch  wahrscheinlich  mare  allein  als  objekt  fungiert. 

spae.  oder  frme.  Gif  hwa  pis  tobrekeÖ  ceniping,  See.  Petre  mid  his 
sweord  him  adylige  Sax.  Chron.  656. 


296 

me.  For  if  hire  u-Jiiel  stynte  any  thinge  to  torne,  Thanne  etc.  Ch.  IV 
142,  if  I  myght  plese  Yoiv  any  tliynyc,  ilian  etc.  ib.  250. 

Das  adverbielle  something  ist  noch  bis  ins  NE.  in  gebrauch,  das  ad- 
verbielle  anything  sogar  bis  gegen  die  moderne  zeit.  Desgleichen  adver- 
bielles  nothing,  für  welches  sieh  oben  §  372. 

Dafür  sind  jedoch  syntaktisch  anders  gehaute,  wenn  auch 
gehaltlich  identische  fornieln  wie  (che  pitiga  =  'omni  modo', 
cenige ])inga  ■=  'ullo  modo',  ncenige  J)inga  und  7iane  Innga  [oft 
attrahiert  zu  nmiigra  {nanrd)  pinga!]  =  'nullo  modo'  in  um 
so  häufigerer  Verwendung,  wenn  sie  auch  wohl  kaum  (doch 
sieh  oben  §  112)  in  der  spräche  eine  spur  hinterlassen  haben. 

Auch  die  superlativischen  formein  cerostjtinga  =  'zu  aller- 
erst' und  ra])ost  Jjinga  'am  allerschnellsten',  mcest  (cfara)  Jjhiga 
(wie  z.b.  in  L.  Edg.  C.  37)  =  'am  allermeisten',  'höchstens'  ver- 
dienen erwähnung,  weil  sie  den  häufigeren  ealra  cerost  etc. 
(sieh  §  136)  gleichgebaut  sind  und  überdies  interessante,  wenn 
auch  noch  nicht  ganz  aufgeklärte  parallele  bilden  zu  dem 
ne.  mod.  ausdrucke,  wie  er  z.b.  vorliegt  in:  ne.  roh  me  tJie 
excJiequer  the  first  tliing  thou  ehest  Sh.,  H  4  A  III  3,  205. 

§  384.  Diese  Verbindungen  verdienen  nun  besondere  auf- 
merksamkeit  dort,  wo  sie  als  regentien  partitiver  genitive  und 
zwar  namentlich  von  neutralen  substantivierten  adjektiven 
verwendet  werden,  weü  diese  fügung  nach  verschiedenen 
richtungen  hin  weitergebildet  worden  ist. 

ae.  Xan  ping  grenes  Ex.  10,  15  aus  nihil  virens;  sutn  öing  miceles 
Honi.  Thorpe  I  118,  20 ,  sum  ping  niioes  Wright,  Pop.  Treat.  p.  16 ,  cenig 
hing  godes  Joh.  1,  46. 

Wir  dürfen  annehmen,  dass  diese  art  fügungen  sich  bis  in  das  Frme. 
hinein  in  lebendigem  gebrauche  erhielten. 

frme.  ne  mai  me  na  ping  heardes  offearen  OEH.  p.  255. 

me.  For  he  atentis  to  no  -  thyng  elles  Land  Troy  B.  6532 ,  nothynge 
elles  Ch.  IV  172,  dass.  ib.  851. 

Dass  sie  mit  beginn  des  ME.  jedoch  abstarben  und  versteinerten,  das 
beweist  das  offenbar  aus  ihnen  und  ähnlichen  formein  (sieh  oben  §  338) 
stammende  neics,  dessen  selbständige  existenz  als  singulares  Substantiv  sich 
auf  andere  weise  nicht  erklären  lässt.  Dass  plurale  in  gewissen  fällen  wie 
kollektive,  also  als  singulare  begriffe,  behandelt  werden,  kommt  allerdings 
im  ME.  wie  in  den  übrigen  sprachperioden  vor,  und  anderseits  giebt  es  im 
ME.  noch  eine  ganze  anzahl  von  substantivierten  adjektiven  im  plural 
(goodes  eveles  worthes  sothes  hardes  grenes  etc.),  aber  diese  haben  doch  alle 
den  Singular  in  derselben  abstrakten  bedeutung  neben  sich  und  werden  über- 
dies nicht  von  alter  zeit  her  mit  solcher  konsequenz  singularisch  behandelt 


297 

wie  eben  news.  Dieser  letztere  umstand  spricht  auch  gegen  die  annähme, 
das  hier  eine  nachbildung  von  lat.  'nova'  (Flügel,  Dict.  s.  v.)  oder  (besser 
wie  ich  meine)  afrz.  'noi;velles'  vorliege.  Ist  neios  in  der  that  ein  genitiv 
singularis,  so  entspricht  er  genetisch  auf  synthetischem  gebiete  jenen  in 
Paul's  Grundriss  §  142  r  aixf  analytischem  wege  dargestellten  als  Subjekte 
und  Objekte  verwendeten  genitiven. 

§  385.  Bis  ins  Frme.  haben  sicli  also  jene  fügungen  am 
leben  erhalten.  Wenn  nun  um  dieselbe  zeit  die  erste  spur 
von  substantiell  identischen  und  nur  der  genitiv -flexion  ent- 
behrenden fügungen  auftaucht,  so  ist  das  sicher  kein  zufall: 
für  den  ausfall  der  einen  ausdrucksform  wurde  durch  eine 
andere  ersatz  geschaffen.  Um  nun  zunächst  den  inneren  bau 
dieser  fügung  zu  besprechen,  so  hat  es  in  der  that  den  an- 
schein,  als  wenn  god  in  siwi  ping  god  in  derselben  weise  ein 
attribut  zu  ßing  bildet  wie  sunt,  dass  es  also  nur  eine  andere 
Wortfolge  ist  als  die  gewöhnliche:  sum  god  ])mg.  Das  mag 
gehaltlich  der  fall  sein,  historisch  ist  es  nicht  dasselbe.  War 
das  eine  eine  gleichberechtigte  Variante  des  anderen,  so  müssten 
wir  das  eine  so  früh  und  so  leicht  belegen  können  wie  das 
andere.  Dies  ist  aber  durchaus  nicht  der  fall.  Im  gegenteil, 
die  belege  des  letzteren  sind  selten  und  so  spät,  dass  sie  sich 
deutlich  verraten  als,  freilich  nicht  ungeschickte,  deutungs- 
versuche  einer  im  philologischen  denken  schon  geübteren  zeit. 

AVir  haben  es  also  mit  dem  alleinberechtigten  sum  ])ing 
god  zu  thun.  Wie  ist  es  entstanden?  An  ein  einfaches 
schwinden  der  genitivflexion  ist  natürlich  nicht  zu  denken. 
An  dem  durch  Schwächung  herbeigeführten  flexionsschwund 
ist  die  -65 -flexion  überhaupt  wohl  kaum  beteiligt.  Für  ihren 
Schwund  liegen  wohl  immer  bestimmte,  oder  doch  mit  Wahr- 
scheinlichkeit bestimmbare,  Ursachen  vor. 

Die  Ursache  nun,  die  hier  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
gewirkt  hat,  ist  die  folgende.  Es  ist  bekannt,  dass  die  flexion 
-des  genitivs  am  frühesten  zu  schwinden  geneigt  ist,  dort  wo 
der  letztere  im  partitiven  Verhältnis  steht.  Auf  grund  der 
zahlreichen  genitive,  die  in  der  form  mit  ihren  nominativen 
und  akkusativen  übereinstimmen,  entwickelt  sich  in  dem  un- 
geübten sprachbewusstsein  die  anschauung,  dass  hier  in  der 
that  kein  anderer  kasus  vorliege  als  der  der  regen tien,  und 
hatte  sich  diese  anschauimg  erst  festgesetzt,  so  musste  sie 
auch  in  den  fällen  sich  geltung  verschaffen,  in  denen  die  form 


298 

das  genitivverliältnis  deutlich  an  der  stirn  trug.  So  haben 
Tvir  im  AE.  ein  ma  are  iu  denen  are  sowohl  akkusativ  wie 
genitiv  sein  kann  und  daher  haben  wir  hier  auch  schon  ein 
ma  ivceter  wo  ivceter  nur  noch  nominativ  oder  akkusativ  sein 
kann;  und  in  dieser  weise  konnten  wir  oben  §§  310  und  369  ff. 
eine  ganze  reihe  von  derartigen  verkannten  partitiven  Ver- 
bindungen beobachten. 

Unser  som  J)ing  godes  ist  nun  genau  so  eine  partitive 
Verbindung,  deren  genitiv,  auf  dieselbe  weise  wie  oben  in  folge 
falscher  analogie  verkannt,  seine  endung  verloren  und  damit 
den  kasus  seines  regens  angenommen  hat.  Während  also  die 
gelehrte  deutuug  some  good  thing  von  dem  in  seine  ursprüng- 
lichen bestandteile  zerlegten  sometMng  ausgeht,  ging  diese 
verkenuung  von  somjnng  als  einheitlich  fiuautitativem  begriff 
aus  und  ein  solcher  unteilbarer  begriff  unser  'etwas'  war  som- 
J)ing  und  die  übrigen  Verbindungen  schon  in  ae.  zeit  zum 
mindesten  von  dem  Zeitpunkte  an,  wo  diese  Verbindungen  als 
adverbielle  quantitätsformeln  in  Verwendung  kamen.  Schon 
hieraus  ergiebt  sich,  dass  das  ne.  some  good  thmg  eine  un- 
historische, völlig  künstliche  neuerung  sein  muss. 

frme.  heo  ne  seide  naping  soÖ  [j.  t.  noßt  soß]  La^.  1 128,  dies  könnte, 
obgleich  ich  es  nicht  glaube ,  allerdings  das  oben  §  372  behandelte  adverb 
naping  =  'durchauB  nicht'  enthalten.  Das  letztere  gilt  wohl  sicher  bei 
dem  me.  belege:  Thow  saist  mit  soth!  Ch.  V  63. 

nie.  iC'  with  stafis  gert  hyme  be  heft,  TU  na-thinge  hole  on  hyme  icas 
left  Barb.  Legg.  196,  332.  Dies  könnte  auch  vorliegen  in  She  feleth  no- 
thinge, neither  foule  ne  feyre  Ch.  V  832,  doch  hängen  wohl  foule  und  feyre 
als  mit  nothing  gleichberechtigte  objekte  von  feleth  ab. 

ne.  Biit  there  can  be  nothyng  morc  convenient  than  etc.  Fl. 's  Leseb. 
p.  251  (a.  1531),  Vergile  giueih  to  a  childe  ....  exiery  thinge  apte  for  his 
ivitte  ib.  254  (a.  1531),  not  thynkynge  y^  I  coud  say  ony  thynge  better  than 
hath  be[n]  sayd  before  ib.  298  (a.  1529),  something  loicked  this  loay  comes 
Sh.,  Mcb.  IV  1,  46 ,  in  all  Cupid's  pageant  there  is  presented  no  monster. 
Nor  nothing  monstrous  neither?  id.,  Troil.  III  2,  82,  To  the  hearing  of  any- 
thing  good  id.,  2 H. 4 12, 81,  icithoiit  any  thing  remarkable  Field.,  J.Andr.3, 12. 

med.  I  feit  something  soothing  Scott,  R.Roy  36,  liiere  is  nothing 
tvonderfid  in  this  Lewes,  G.  I  287,  Did  yoii  ever  knoiv  anything  so  unlucky? 
Troll.,  Framl.  Pars.  1,  2,  A  home  destitute  of  everything  elegant,  —  almost 
of  every  thing  convenient  Irving,  Sk.  B.,  The  Wife. 

Ebenso  sind  aufzufassen  die  komparative  enthaltenden  fügungeu  some- 
thing more,  nothing  better  etc.  Und  ebenso  Coleridge's  archaisierendes 
aught  good  statt  anything  good,  sieh  oben  §  355. 


29Ö 
§  386.    Die  gelehrte  deutimg  haben  wir  in: 

me.  Ne  jompre  ek  no  discordant  ihing  yfere  Ch.  IV  195,  This  n)js  no 
litel  thynge  of  for  to  seye  ib.  294. 

ne.  Jus  father  conceved  a  greate  hope  of  some  good  thing  to  come  of 
hime  Fl.'s  Leseb.  p.  320  (a.  1575),  Can  there  any  good  thing  come  out  of 
Xazareth  John  1,  46,  zu  vergleichen  mit  oben.  Why,  doth  not  every  enrthly 
thing  Gry  shame  ttpon  her?  Ado  IV  1,122,  she  excels  each  mortal  thing 
lipon  the  didl  earth  dwelling  id.,  Gent.  IV  2,  51,  0,  much  I  fear  some  Hl 
uiüucky  thing!  id.,  Rom.  V  3,  136,  no  earthhj  thing  hred  such  ivonder  Sidney, 
Defence  of  P.  p.  67. 

§  387.  Das  partitive  Verhältnis  in  der  fügung  siüuping 
god  konnte  zwar  für  einige  zeit  dem  sprachbewusstsein  ent- 
schwinden, es  musste  jedoch  sofort  wieder  entdeckt  werden, 
sowie  schärfer  denkende  männcr  sich  mit  der  spräche  zu  be- 
schäftigen begannen.  Dies  geschah  im  laufe  der  me.  zeit  und 
es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  dass  die  unmissverständlich  aus- 
gedrückte partitivität  in  den  entsprechenden  lateinischen  und 
afrz.  fügungen  auf  die  erkenntnis  und  den  neuerlichen  aus- 
druck  des  partitiven  Verhältnisses  in  den  englischen  fügungen 
förderlich  eingewirkt  hat.  Dieser  neuerliche  ausdruck  konnte, 
da  der  S3'nthetische  genitiv  in  diesen  fügungen  und  den  in 
ihnen  verwendeten  Substantiven  ausser  gebrauch  gekommen 
war,  nur  mehr  auf  analytischem  wege  erfolgen. 

me.  Of  Nazareth  may  sum  ping  of  good  he?  Wycl.,  Job.  1,  47  aus 
A  Nazareth  potest  aliquid  honi  esse?  He  myghte  not  seye  no  thi)ig  of 
neive  Maund.  p.  314,  it  no  thing  of  neive  is:  A  hlynde  man  kan  nat  juggen 
ivel  in  heivis  Ch.  IV  153. 

Trotz  ihrer  deutlichkeit  und  trotz  ihrer  logik  ist  keine 
dieser  beiden  gelehrten  deutungen  in  den  körper  der  lebenden 
spräche  eingedrungen.  Volkstümlich  geblieben  ist  bis  heute 
jener  aus  der  verkennung  des  ae.  sum  ping  godes  entstandene 
typus  sorii  thing  good. 

§  388.  Noch  einen  pronominalen  gebrauch  von  ping 
haben  wir  zu  erwähnen.  Es  ist  der  des  attributlosen  ping  im 
sinne  von  'etw^as'.  Er  entspricht  also  auf  neutralem  gebiete 
dem  auf  geschlechtigem  gebiete  zur  Verwendung  kommenden 
attributlosen  man  im  sinne  von  'jemand'.  Während  wir  je- 
doch den  gebrauch  dieses  man,  zum  grossen  teile  wenigstens, 
in's  AE.  zurückführen  konnten,  stehen  wir  hier  im  falle  dieses 
attributlosen  ping  vor  einem  vacuum.    Das  XE.  kennt  eben 


800 

ein  pronominales  liing  nur  in  der  Verbindung  mit  attributen 
und  wenn  wii'  daher  unser  ])ing  =  'etwas'  erklären  wollen, 
so  müssen  wii'  über  die  grenzen  der  englisclien  spräche  hinaus- 
gehen. Und  glücklicher  weise  bietet  uns  das  Afrz.  in  dem 
reichen  gebrauche  seines  attributlosen  cliose  und  rien  eine 
quelle,  die  uns  eines  weiteren  suchens  überhebt. 

Es  lässt  sich  nun  beobachten,  dass  im  allgemeinen  artikel- 
loses ping  auf  artikelloses  rien  zurückgeht. 

afrz.  Si  uus  unques  par  folye  .  .  .  a  gent  de  tiel  mester  Een  donastes 
picr  lur  iugler  Wad. ,  Man.  d.  Pechiez  108.3 ,  Si  ....  De  home  de  religiim 
Bten  pristes  cume  fehin,  De  ceo  vous  repentisez  ib.  4630,  Et  si  n'avoit  nulle 
ville  plus  pries  de  lä,  oii  on  peuist  riens  trouver,  pour  yaus  aisier  Froiss. 
159,  et  pour  miex  aviser  cescun,  se  il  li  falloit  riens  ib.  50,  pour  savoir 
se  il  trouver oit  riens  u  fourer  id.,  V206,  leur  coureur  ne  trouvoient  mes 
riens  que  fourer  ib.  15. 

frme.  no  man  ne  fleÖ  ping  hüte  he  wite  oder  loene  pat  it  him  deren 
icille  OEH.  n  73. 

me.  ^yf  pou  beleue  yn  wycchecraft  To  chaunge pyng  he pe  deuylys  craft, 
—  Sicych  heyn  pe  deuyl  hetaghte  Br.,  H.  S.  480,  Hyt  ys  cotieytyse  and 
peft  priue  To  hye  pyng  out  of  commalte  ib.  5964,  A  purchasoure  may  heye 
pyng,  and  ivyp  laice  ib.  9456,  Crist  ....  By  certeyne  vienes  ofte  ....  Doth 
thing  for  certeyne  ende,  tliat  ful  derTc  is  Ch.  11  84 ,  Forbeed  us  thing  and 
(hat  desire  ive  ib.  222,  For,  God  wot,  thing  is  never  the  lasse  sooth  Thogh 
every  ivight  ne  may  it  not  ysee  id.,  V  276. 

Eutbält  der  satz  ein  never  (oder  ever),  so  könnte  auch  durch  dessen 
anwesenheit  allein  (sieh  Paul's  Gruudriss,  Syntax  §  182  0^)  wie  beim  ae.  n(efre, 
aber  auch  dem  afrz.  onques,  der  gebrauch  des  artikels  verhindert  worden 
sein:  Ke  icas  ther  never  man  of  thing  so  fayn  Ch.  II  352,  And  ivith  some 
freendly  loke  gladdeth  me,  sivete,  Thoiogh  nevere  more  thynge  ye  me  hyhete 
id.,  IV  130,  fassen  wir  aber,  wie  es  mir  richtiger  scheint,  more  thynge  zu- 
sammen, so  gehört  der  beleg  zu  §  381 ;  For  nevere,  sith  tyme  that  sehe  tcas 
hörn,  To  Tcnowe  thynge  desired  she  so  faste  ib.  159,  God  so  ivys  he  my 
savacioim,  As  nevere  of  thynge  had  I  no  roivthe  more  ib.  176,  Yet  hadde 
I  nevere  thynge  so  lief  ib.  260,  So  ny  myn  herte  never  thinge  me  come  As 
thou  id.  V  358. 

§  389.  Gelegentlich  jedoch  nimmt  dies  thmg  teils  in 
Unterordnung  unter  die  einheimischen  grammatischen  gesetze, 
teils  in  anlehnung  an  das  afrz.  chose  (nicht  rienl)  den  unbe- 
stimmten artikel  an  und  dies  scheint  im  NE.  zur  regel  ge- 
worden zu  sein. 

Also  ^yf  a  pyng  he  pe  lent  And  pou  wyf)  oute  hys  asent  Lene 
furper  Pat  l)yng  to  were,  For  pefte  to  hym  pou  shalt  ansicere  Br.,  H.  S. 
2406  aus  Si  une  chose  vus  seit  preste  E  vus  outre  le  prestur  gree,  A  autre 
le  prestez,  ceo  est  peche;  ggf  pou  haue  a  pyng  yn  ferme  .  .  .  And  ^yf  etc. 


301 

ib.  2409  aus  Si  vne  chose  auez  loue  ....  Si  etc.;  gyfßou  haue  founde  a 

pyng  And  makyst  perfore  none  ashjng  At  cherche  ....   Hyt  ys  ßefte  ib. 

2425  aus  Si  viis  auint  rien  trotter  Qe  en  eglise  ne  fetes  demander  .... 

Ceo  n'est  mie  pechie  meindre;   Okyr  ys  also  .  .  .  .  To  lene  pyng  to  certeyn 

cunnaimt;  Also  to  bye  a  pyng  byfore  Hälfe  vn  to  pe  sellers  lore  ib.  2459 

aus  Cels  qe,  pur  certein  gain  et  coiienant,  La  gent  prestent  chose  auant, 

Duter  poent  etc. ;  gyf  pou  sheice  py  frende  a  pyng  And  he  pat  pryuyte 

hewreye,  pe  loue  betwene  ^oii  shal  deye  ib.  12024  aus  Ki  reiiele  ....  secre 

Qe  sun  ami  li  ad  mustre  Perdre  couient  le  amiste;  tvhan  a  thing  is  schapen, 

it  schal  he  Ch.  11  46,  they  the  world  hadde  sicorn  The  contrary  of  a  thing 

by  ye  or  no,  Yet  soni  tyme  it  schal  falle  upon  a  day  ib.  52,  Yet  koude  I 

teile  a  thynge  to  don  you  pleye  id.,  IV  158,  if  a  wight  hath  fast  a  thynge 

in  mynde,  ....  therof  cometh  siviche  avisions  id.  V  16.    Auch  einmal  nach 

never:  I  nevere  dide  a  thynge  ivith  more  peyne  than  writyn  this  id.  IV  203. 

ne.  I  shall  discover  a  thing  to  you  Sh.,  Wiv.  II  2,  190,  ivhen  shall  you 

See  me  ivrite  a  thing  in  rhime?  id.,  LLI.  IV  3,  181,  Shall  I teil  you  a  thing? 

ib.  V  1,  152,  there  is  a  thing  u-ithin  my  hosom  teils  me  id.,  H.  4  B  IV  1,  183. 

Anm.    Es  mag  hier  gleich  bemerkt  werden,  dass  dies  a  thing  und  die 

im  folgenden  zu  erwähnenden  durchauB  nichts  mit  dem  ae.  an  ping 

zu  thun  haben,  weil  das  a  der  neueren  formel  der  artikel,  das  an 

der  älteren  formel  aber  das  zahlwort  ist.    Ersteres  hat  keinen  satz- 

tou,  letzteres  aber  einen  sehr  starken,  so  dass  es  im  ME.  nur  in 

der  form  oon  oo,  im  NE.  in  der  form  one  erscheint. 

§  390.  Das  trotz  einem  von  ihm  abhängigen  relativsatze 
artikellose  ping  geht  dagegen  in  der  hauptsache  auf  in  gleicher 
weise  gebrauchtes  afrz,  chose  (selten  rien)  zurück;  ping  pat 
steht  für  Re.pcet  pe  >  pcette  und  wird  jetzt  durch  ivliat  (oder 
that  tvhich)  wiedergegeben.  Der  ausdruck  war  ebenso  beliebt 
im  Afrz.  wie  im  ME. 

afrz.  midt  fait  mal  qui  par  paor  de  mort  fait  chose  qui  li  est  re- 
prouvee  ä  toz  jorz  Villeh.  379,  i:>wr  demander  la  verite  De  chose  qe  vous 
fut  a  dire  Wad.,  Man.  de  Pechiez  1085,  Si  de  autre  a  tort  rien  auez  Qe 
faucement  as  purchasez  ib.  4602,  ains  fist  commender  ä  ses  homes  ke  on 
n'aportast  en  l'ost  cose  dont  hom  ne  bieste  peust  vivre  Val.  568,  ne  vous 
tenez  pas  ä  chose  que  je  en  deisse  Joinv.  38,  il  ne  lor  faisoit  cose,  ki  lor 
anviast  Val.  567,  Ne  porroit  de  l'une  redire  Chose,  qui  n'aferist  ä  dire  etc. 
Raoul  de  Houd.,  Mer.  39,  6 ,  je  vueil  que  mdlui  desdie  chose  qu'il  comant 
ib.  237,5,  ne  li  doing-je  pas  pour  chose  que  je  sois  tenus  ä  Zi  Joinv. 
679 ,  Nous  ne  retornerons  ja  mie  Vor  cose  ke  nous  desist  nus  Chev.  a.  d. 
Esp.  5941 ,  Cilz  ne  le  volt  onques  relenquir,  pour  cose  qui  avenist  Froiss. 
VI  191,  dieselbe  phrase  ib.  180;   car  mes  gens  de  ce  pais,  pour  cose  que 

je  aie  sceu  monstrer ,  il  ne  se  sont  volut  traire  avant  id.  X  27,  Li 

yawe  entra  a  grant  randon  dedens,  ne  pour  cose  que  on  entemlesist  a 
Vespuisier,  point  ne  demoroit  que  eile  [seil,  la  nef]  n'appesandesist  tout 
dis  id.  V  263  (Kerv.)!  Mehr  belege  bei  Johannsen  p.  37.  Auch  pur  rien 
que  findet  sich  obzwar  viel  seltener:   Vers  le  rey  sunt  si  Ire  leus,   Qe  pur 


302 

ren  Ice  pout  auener  De  roy  ne  sotd  ntäs  home  les  flecher,  Ains  le  seruirent 
leaument  Am.  &  Am.  MS.  C  zu  vv.  29—34 ,  Pur  ren  Tee  contre  sace  Juyez 
serroi  a  mauueise  mortl  ib.  zu  v.  288,  Certis,  pur  neni  me  teniptas,  Car 
pur  ren  qe  wenueras,  Ja  seit  si  uile  leprousie,  Peine,  pouerte  ou  maladie, 
De  cete  chose  ne  lui  faudray!  ib.  zu  vv.  716—724. 

frme.  Siva  pet  hioen  pe  tica  walden  kästen  npicard  ping pet  ha  cahten 
pe  oöre  twa  tcalden  dralien  hit  and  dusten  duncwardes  Kath.  1965,  Me  let 
lesse  deinte  to  pinge  pet  me  haueÖ  ofte  A.  R.  p.  412. 

me.  noman  ne  mighte  tnake  delayingue  Of  ping  pat  he  tcolde  don 
Kiudh.  Jesu  1528,  And  off  rede  largeliche  of  ping  pat  he  hadde  Geb.  Jesu 
109,  pis  child  schal  he  conqiierour  of  ping  p'  pu  ivost,  For  ping  pu 
louist  most  pis  child  haue  chal  Bari.  &  Jos.  72,  to  ping  pat  semyp  feyr 
P"  yeuist  py  icille  nougt  ib.  280,  Ne  sorwe  j&"  nou^  to  sore  for  ping 
pat  is  lore  ib.  395 ,  for  to  tvrey  pynge  pat  was  don  awey  Br.,  H.  S.  346 
aus  pur  demander  la  verite  De  chose  qe  vous  fut  a  dire;  And  sum  come 
of  ouer  mochyl  pougt  Of  pyng  pat  men  ivuld  haue  ivrougt  ib.  396,  pan 
ivyl  she  do  pyng  pat  she  neuere  poghte  to  do  ib.  1891 ,  My  parte  y  hade 
of  pat  messe  As  of  pyng  pat  comune  ys  ib.  10429,  3Ian  and  tvoman,  for 
ping  mag  falle,  pat  ge  he  neuer  so  fole  hardy  To  gyue  goure  [trouthe?] 
so  pryuyly  ib.  8401  aus  Bien  se  garde  chescun  pur  ceo  Fey  duner  en  priuite; 
Pe  duke  .  .  .  Swore,  for  thing  pat  might  hifall,  pat  he  suld  .  .  .  Help 
sir  Edward  Minot  III  26;  This  yonge  wif  he  loveth  so,  That  he  hath  put 
al  his  assay  To  ivinne  thing,  which  he  ne  mag  Gete  of  hire  graunt  in  no 
manere,  Be  yifte  of  golde  Gower,  Couf.  Am.  1792,  For  sivifter  course 
cometh  thyng  that  is  of  wyghte  When  it  descendeth  than  don  thynges  lighte 
Ch.  IV209,  But  alday  fayleth  thinge  that  fooles  wenden  ib.  116 ,  Thow 
were  ay  wonte  eche  lovere  reprehende  Of  thing  fro  ivhich  thoic  kanst  the 
nat  defende  ib.  128,  Ek  som  tyme  it  is  a  craft  to  seme  fle  Fro  thynge 
which  in  effect  men  hunte  faste  ib.  138,  They  myghte  demen  thynge  they 
nevere  er  thoughte  ib.  256,  They  gönnen  hire  conf orten  Of  thynge,  God 
woot,  on  which  she  litel  thoughte  ib.  329,  God  purveieth  thynge  that  is  to 
come  ib.  343,  For  who  may  holde  a  [MS.  Ellesm.  streicht  «!]  thynge  that 
wol  aiveye  ib.  366,  ther  nas  thyng  tcith  tvhiche  he  myght  hire  plese,  That 
he  nolde  don  etc.  id.  V6,  many  a  tvighte  Hath  loved  thynge  he  nevere 
saugh  ib.  8,  lest  that  I  sholde  slake  Of  thing  that  heryth  more  effecte  ib. 
295;  Thei  hopeih  fnl  u-el  to  he  a-tayn  To  neuere  se  thing  that  thei  oive 
Laud  Troy  B.  7289. 

spme.  I  wold  well  .  .  .  he  loih  for  to  denounce  thynge  vnto  you  that 
sholde  tourne  you  to  a  displeasure  Blauch.  76. 

§  391.  Bei  Cliaiicer  schrumpft  der  relativsatz  nicht  selten 
zu  einem  prädikativen  ausdruck  zusammen,  der  dem  regens 
unverbunden  nachgeschickt  wird. 

me.  Syth  thinge  to  come  is  oft  in  aventure  IV  140 ,  vgl.  obeu  thynge 
that  is  to  come  IV  343!  God  woot,  of  thynge  fid  often  loih  hygonne  Cometh 
ende  goode  ib.  203 ,  prescience  put  fallynge  necessaire  To  thynge  to  come 
ib.  341,  bihoveth  it  nedfully  That  thynge  to  come  be  purveied  ib.  343,  Love 


303 

is  ihyngc  ay  fnl  of  bysij  drede  ib.  307.  Walirsclieiulicli  gehören  anch  hier- 
her die  belege  mit  wohl  sicher  nicht  attributivem  sondern  prädikativem 
comynge :  Ther  nere  no  prescience  of  thynge  comynye  ib.  340 ,  if  necessite 
of  thynge  comynge  Be  cause  etc.  ib.  341. 

Anm.    Giebt  es  übrigens  nicht  ein  dem  me.  iJting  to  eome  entsprechendes 
afrz.  chose  ä  venir?    Und  ist  nicht  das  heutige  frz.  avenir  -~-=  'zu- 
kunft'  eine  Verkürzung  aus  diesem? 
So  einmal   noch  ne.   a  faythfidl  fretule  is  tldng  most  tvorth  Tottel's 
Mise.  185. 

§  392.  Anderseits  tritt  gelegentlicli  anstatt  des  gene- 
rellen Singulars  in  gleicher  bedeutung  der  plural  tliinges  auf 
und  auch  dessen  relativsatz  wird  in  der  oben  belegten  weise 
bis  auf  seine  quintessenz  verkürzt. 

me.  Ye  knoio  al  thilhe  covered  qualite  Of  thynges  tvhich  that  folk  an 
wondren  so  Ch.,  IV 226,  peple{s)  . . .  That  dremen  thynges  tvhich  as  never  were 
ib.  249,  thynges  tvhich  that  falle  .  .  .  ben  purveied  alle  ib.  341,  Of  thynges 
that  to  comen  ben  ib.,  thynges  that  purveied  be,  ...  bitiden  ib.  343,  the  be- 
fallynge  Of  thynges  that  ben  tviste  before  the  tyde  ib.  344,  tales  teile  Off 
thynges  that  is  not  worth  a  schelle  Laud  Troy  B.  1054.  Selten  mit  artikel : 
And  of  the  thynges  that  to  comen  be  Ch.  IV  342, 

the  bifallynge  Of  thynges  leiste  bifore  Ch.  IV  341. 

Und  gerade  der  zuletzt  belegten  form  des  ausdruckes,  so 
selten  sie  ist,  schliesst  sich  das  NE.  an. 

ne.  the  goodes  of  the  churche  be  spent  .  .  .  in  thynges  profitable  and 
necessarije  to  the  churche  Fl.'s  Leseb.  p.  218  (a.  1512),    things  out  of  hope 

are  compassed  oft  toith  venturing  Sh.,  Ven.  567,  some  subtilties that 

ivill  not  let  you  Believe  things  certain  id.,  Tp.  VI,  125,  things  groiving  to 
themselves  are  grotvth's  abuse  id.,  Ven.  166,  to  recount  thinges  done  in 
former  time  Sidney,  Defence  of  P.  p.  103,  Laughter  almost  euer  commeth 
of  thinges  moste  disproportioned  to  our  stlues  ib.  p.  104. 

§  393.  Die  in  einigen  fällen  zu  beobachtende  beifügung 
des  artikels  (zum  Singular!)  stellt  sich  genau  wie  oben  §  389 
dar,  als  ein  durch  den  einfluss  der  einheimischen  syntaktischen 
gesetze  herbeigeführter  Verstoss  gegen  das  fremde  original. 

me.  Arrogaunce  ys To  sey  a  pyng  pou  schuldest  haue  do  pat 

pou  neuere  myghtyst  eome  per  to  Br.,  H.  S.  3124,  Hyt  ivere  foly,  comaunde 
a  pyng  pat  my^t  nat  ^yue  no  xvarantyng  ib.  12405  aus  Car  folie  est  de- 
mander  Chose  qe  nid  ne  peot  garder;  Or  don  a  thing  that  schidde  have 
cost  his  lif  Ch.  II  222 ,  nevere  mo  to  ben  I  thijnke  Ayeins  a  thynge  that 
myghte  the  forthynke  ib.  210,  So  made  he  eek  a  temple  of  false  godis,  Hoto 
might  he  do  a  thing  that  more  forbode  is?  id.  II  350,  He  makes  hem  leite 
somtyme  a  thing  that  he  mag  haue  at  his  wille  Laud  Troy  B.  5892. 


304 

Anm.  Dort  wo  nicht  ein  ganz  allgemeines  'etwas'  sondern  ein  einiger- 
massen  bestimmteres  'ding'  gemeint  ist,  hat  der  artikel  natürlich 
seine  herechtignng ,  ja  seine  uotwendigkeit.  Ein  solcher  fall  liegt 
vor  in  den  belegen:  me.  A  bachüer  haueth  .  .  .  deidsed  of  pis  treo 
a  ping  pat  pu  most  maken  Kindh.  Jesu  1377,  Y  shal  pe  sheive  a 
pryuyte,  A  pyng  pat  pou  sJialt  do  to  me  .  .  .:  My  hody  y  take  pe 
here  to  seile  Br.,  H.  S.  5752,  Ire  is  a  thing  that  highe  God  defendid 
Ch.  II  263 ,  tel  me  .  .  .  A  thynge  now  ivhich  that  I  shal  axen  the 
id.  IV  209;  ne.  I  haue  more  exspacyated  in  thys  campe,  than  they 
ded,  as  in  a  thynge  that  desyred  to  he  sumtvhat  at  large  &  to  haue 
ornature  Fl.'s  Leseb.  278  (a.  1546),  If  I  do  lose  thee,  I  do  lose  a 
thing  That  none  but  fools  luoidd  keep  Sh.,  Meas.  m  1,  8. 

§  394.  Auch  der  bestimmte  artikel  (oder  das  demonstra- 
tiv?) erscheint  gelegentlich,  vielleicht  aus  der  gleichen  Ursache, 
obwohl  das  Afrz.  ein  la  riens  sehr  wohl  kennt. 

me.  Ne  desire  p"  neuer  p(  ping  pt  p"  mygt  haue  nou^t  Bari.  &  Jos. 
397.  Nur  entfernt  hiermit  vergleichen  lässt  sich  afrz.  la  riens  del  monde 
qui  plus  le  reconfortoit,  c'estoit  ....  Froiss.  IV  45,  la  riens  ou  monde  qiie 
plus  ayme  apries  ma  femme  etc.  ib.  72,  denn  dies  stellt  eine  bestimmte 
redensart  jdar,  die  übrigens  gleichfalls  vom  ME.  nachgebildet  worden  ist, 
wie  ich  bestimmt  weiss,  wenn  ich  auch  für  den  augenhlick  die  betr.  stellen 
nicht  beibringen  kann. 

An  die  form  des  zuletzt  angeführten  me.  beleges  schliessen 
sich  nun  die  ne.  belege  an. 

ne.  ichan  doutlesse  all  good  letters  teere  layde  a  slepe  thronghout  y« 
worlde  as  the  thynge  ichiche,  either  by  the  disposycion  d-  influence  of  the 
hodies  aboue  or  by  other  ordynaunce  of  god,  semed  lyke  and  icas  in 
daunger  to  haue  vtterly  perysshed  Fl.'s  Leseb.  p.  305  (a.  1532),  't  tvas  I 
did  the  thing  you  wot  of  Sh.,  Gent.  IV  4,  30,  past  eure  of  the  thing  you  icot 
of  id.,  Meas.  11 1, 115 ,  presume  not  that  I  am  the  thing  I  ivas  id.,  H  4  B 
V5,  60,  bears  no  impression  of  the  thing  it  was  id.,  Gent.  II  4,  202,  tiever 
tvill  undertake  the  thing  icherein  the  counsel  is  wanting  id.,  H  6  C  116, 101, 
I  shull  surely  speak  the  thing  I  shall  repent  id.,  Troil.  III  2, 139,  in  pursuit 
of  the  thing  she  tooidd  hate  stay  id.,  Sonn.  143,  4. 

Anm.  1.  Den  bestimmten  artikel  und  zugleich  den  bis  aufs  prädikat 
reduzierten  relativsatz  haben  wir  in  ne.  And  as  the  thinge  euill 
gotten  is  neuer  well  kept:  through  all  the  time  of  his  reygne  neuer 
ceased  there  cruel  death  and  slaughter  Fl.'s  Leseb.  p.  263  (a.  1513). 
Anm.  2.  Den  unbestimmten  artikel  und  zugleich  den  bis  aufs  prädikat 
reduzierten  relativsatz  haben  wir  in  ne.  yet  had  it  heen  a  thyng 
right  rare  &  stratmge  and  ivoi'thy  perpetuall  laude,  that  etc.  Fl.'s 
Leseb.  p.  305  (a.  1532),  who  of  all  other  were  most  worthy,  to  whom 
a  thyng  so  excellent  and  notable  shulde  be  dedicate  ib.,  ivhich  semeth 
not  like  a  thyng  agreed  in  thys  reahne  ib.  p.  343  (a.  1535). 


body. 

§  395.  Das  appellativum  lody,  ursprünglich  'körper', 
'leib'  bedeutend,  wird  erst  vom  ME.  an  im  sinne  von  'mensch', 
'person'  gebraucht.  Das  dieser  bedeutuugswandel  durch  den 
entsprechenden  gebrauch  des  afrz.  cors  hervorgerufen  wurde, 
braucht  wohl  um  so  weniger  bewiesen  zu  werden,  als  fast 
alle  gebrauchs weisen  die  wir  am  nie.  hody  beobachten,  sich 
auch  am  afrz.  cors  nachweisen  lassen. 

afrz.  Par  maiivais  euer  est  mains  grans  cors  liounis  Enf.  Ogier  5566. 

me.  FoJJon,  ßat  hardy  hody  was  and  yod  Eob.  of  Gl.  p.  138,  For 
thei  schal  se  or  euen  ded  The  beste  body  that  euere  ete  bred  Laud  Troy 
B.  10156. 

ne.  An  armie consisting  of  most  choice  bodies  Knolles,  Hist. 

Turkes  (a.  1603)  870  (N.  E.  D.),  One  angry  body  discomposes  the  ivhole 
Company  Locke,  Educ.  §143 IV  (N.  E.  D.);  so  nicht  selten  bei  Shakspere. 

mod.  Ht's  wife  ivas  a  viore  tidy  body  Ht.  Martineau,  Loom  and 
Lngg.  1,  II  17. 

§  396.    Mit  attributiven  indefiniten. 

me.  /jyn  oivne  foly  pou  shalt  seye  And  none  ouper  body  beivreye 
ßr.,  H.  S.  11618,  In  si'ght  of  every  body  in  that  place  Ch.  II  190,  Many  a 
body  hath  sehe  [seil.  Fortuna]  a-mayed  Land  Troy  B.  5911. 

ne.  und  mod.  wo-,  every-,  some-,  anybody. 

§  397.  Mit  attributiven  possessiven  entweder  die  ent- 
sprechenden Personen  vertretend  (a),  oder  ihnen  als  prädika- 
tive ergänzung  folgend  (b). 

a)   afrz.  Mes  cors  meismes  en  la  batatlle  ira  Enf.  Ogier  4926. 

me.  j\Iy  body  y  taJce  pe  liere  to  seile  Br.,  H.  S.  5754,  My  joly  body 
schal  a  tale  teilen  Ch.  III 106. 

ne.  vielleicht  hierher  gehörig:  I  cominit  my  body  to  your  mercies  Sh., 
H4  BV5, 130,  though  nothing  hut  my  body's  bane  woiüd  eure  thee  id., 
Ven.  372 ,  I  hold  him  hut  a  fool  that  ivill  endanger  His  body  for  a  ghi 
that  loves  him  not  id.,  Gent.  V  4  134,  I'll  makc  more  of  thy  old  hody  than 

K.  Einenkel,  Pas  ludeßDituiu.  20 


306 

/  Jmre  äonc  id.,  Wiv.  IT  2, 145,  Ofliis  oicn  hochj  he  was  ill  id.,  H  8  W  2,  -43 
=  myself;  my;  himself;  thee;  of  himself? 

Hierher  geliört  auch  die  redensart  lieir  (chüd)  ofliis  hoihj 
=  'erbe  seiner  person';  oder  hat  hier  Z^oc?«/ nicht  vielmehr  den 
ursprünglichen  sinn,  man  vergleiche  unser  'leiblicher  erbe', 
'leibeserbe'?? 

afrz.  Peu  de  temps  avani  tresjxissa  de  ce  siech  le  roy  Lancelot  de 
Naples  et  ne  laissa  mdz  enffans  de  son  co)-ps  Ol.  de  la  Marche,  Mem.  1 1 
p.  190. 

ne.  ////  I  liave  issue  of  my  hody  All's  13,27. 

b)  afrz.  II  meismes  ses  cors  a  le  feu  alume  Chans.  d'Antioclie  YII 
V.  580,  Ce  du  li  contes  qiie  il  ses  cors  en  ocist  les  .X.  Artur,  Eichel.  337  f » 
G9a,  II  meismez  son  corps  lez  ala  conduisant  Ciperis,  Eichel.  1637  f°  95  r«. 

me.  Shc  haih  her  oicne  hody  feigned  For  fere  as  though  she  icolde 
fie  Gower,  Conf.  Am.  m  208. 

§  898.    Attributlos: 

me.  Ac  hlame  poic  neuere  hody  and  poiv  he  hlameivorthy  Piers  PI. 
B  X  258  (N.  E.  D.). 

ne.  U'ho  had  murdered  a  great  mimher  of  hodies  Siduey,  Defeuce  of 
P.  96;  vgl.  Ah,  sirrah,  a  hody  icoidd  think  this  was  icell  counterfeited ! 
Sh.,  As.  IV  3,  166. 


Head. 

§  399.  Der  englische  gebrauch  von  liead  zur  bezeichnung 
des  Individuums  von  lebenden  wesen  scheint  gleichfalls  dem 
Afrz.  entlehnt  zu  sein,  bei  dem  der  dementsprechende  ge- 
brauch von  teste  und  chief  sich  um  etwa  ein  Jahrhundert 
früher  nachweisen  lässt. 

afrz.  (mensch)  il  i  a  tels  trente  miUe  testes  en  ceste  ville  qui  ne  man- 
gferent  de  pain,  passet  a  qu/nse  jours  Froiss.  X  217,  2;  (tier)  Cent  chief z  de 
poidailles  dont  le  chief  vmdt  environ  douze  parisis  Arch.  P.  307  f"  82  r« 
(a.  1401). 

ne.  (tier)  Wyth  threitij  hcyd  ....  of  fßrysis  syne  Douglas,  Aeneis  (a. 
1513)  Villi,  96;  (mensch)  This  is  the  nomhre  of  the  heades  harnessed 
vnto  the  ivarre  ivhich  came  to  Daioid  vnto  Hebron  Coverdale  1  Chron.  XIII 
[XII]  23  (N.  E.  D.  für  weitere  belege  sieh  ebenda). 


Foot. 

§  400.  Mit  noch  grösserer  bestimmtheit  dürfen  wir  für 
die  Verwendung  von  foot  =  'mensch'  entlehnung  aus  dem 
Afrz.  annehmen.  Auffällig  könnte  nur  sein  das  frühe  und 
verhältnismässig  zahlreiche  auftreten  des  gebrauches  im  Eng- 
lischen. Doch  wer  kann  wissen,  seit  welcher  zeit  derselbe 
im  Afrz.  üblich  war. 

afrz.  N'en  eschapa  unc  piez  Qui  pris  n'i  fust  u  retenuz  Ben.,  D.  de 
Norm.  II  3654,  eil  ....  furent  telement  emay  et  assalli  que  onques  pies 
n'en  escapa  Froissart  III  93,  et  se  il  fesist  der,  il  n'en  fiist  ja  pies  escapes 
ib.  189. 

frme.   [he]  bed  ....  binden  ham  siva  pe  fet  7  te  honden  ....  7  i  pe 

reade  leie het  warpen  euch  fot  Kath.  1362,  he  het bihefden  ham, 

euch  fot  ib.  2241,  7  he  ham  het  euch  fot  [a.  I.  euchan]  heufdes  bikeoruen 
Jul.  67. 


308 

me.  The  kinges  men  ....  Sc[1i\uteH  on  hem  ....  Atid  euerilk  fot  of 
hem  [pei]  slowe  Havel.  2432. 

Die  vom  N.  E.  D.  sonst  angeführten  belege  gehören  m.  e. 
nicht  hierher.  Das  in  dem  frme.  belege  stehende  euel  fot 
scheint  doch  eher  eine  Zusammensetzung  wie  'dickfuss',  'lang- 
bein'  u.  ä.  Und  den  ausdruck  in  Shaksperes  What  curseä  foot 
wanders  this  ivayes  to  night  ?  Eom.  V  3,  19  darf  man  doch 
nicht  gar  zu  wörtlich  nehmen.  Auch  das  vom  Dial.  Dict.  a 
hody's  foot  =  'person',  'individual'  ist  nicht  so  sondern  wört- 
lich zu  verstehen,  wie  der  (einzige!)  beleg  dafür  beweist: 
Her  carriage  ivas  engaged  for  her  guest  and  the  minister,  and 
'deil  anither  hodi/s  fit  shoidd  gang  intilW  Scott,  St.  Ronan. 
Der  gebrauch  von  foot  =  'Individuum'  scheint  eben  bereits 
mit  dem  ME.  ausgestorben  zu  sein. 


INDEX. 

(Die  angegebenen  Ziffern  verweisen  auf  die  §§.    Zur  Vermeidung 
von  Wiederholungen  werden  die  ausdrücke  im  allgemeinen  nur  dann  in 
ihrer  älteren  form  angeführt,  wenn  dieselben  in  einer  jüngeren  form  nicht 

vorhanden  sind.) 


A. 

all  au  der  stelle  von  both  171. 

all  and  some  88. 

all  als  adjektiv  an  stelle  des  adverbs 

169. 
all  als  mit-attribut  mit  anderen  pro- 

nominen  170. 
all  als  geschlechtiges  Substantiv  136. 
all  als  neutrales  Substantiv  137—143. 
all,  seine  bedeutung  als  singularisches 

attribut  =  'ganz',  'totus'  1-15. 
all  als  pluralisches  attribut  =  'om- 

nes'  146. 
all    als    singularisches    attribut    = 

'jeder',  'quisque'  147 — 168. 
all  als  mit-attribut  mit  dem  unbe- 
stimmten artikel  172. 
all  day  =  'jeden  tag'  149;  164-165. 
all  in  der  phrase  all  in  all  141. 
all  in  der  phrase  in  all  142. 
all  in  der  phrase  once  for  all  146. 
all  kins  =  'jeder  art'  158—161. 
all  manner  162. 
all  not  anstatt  not  all  873. 
all,  seine  Stellung  als  prädikat  144. 
all,    tautologisch    verstcärkt    durch 

ichole  173. 
all  the  all  143. 
all  thing  =  'alles'  150—157;    166; 

381. 
andur  als  konjunktion  73.  A. 
any  und  sein  Verhältnis  zu  sovie  102. 


any  als  geschlechtiges  Substantiv  im 

Singular  103  —  105;    dasselbe   im 

plural  106. 
any  als  neutrales  Substantiv  107 — 108. 
any  als  adverb  109 — 110. 
any  ausgelassen  111. 
any  als  pleonastisches  attribut  113. 
any  an  stelle   des   unbest.  artikels 

113-114. 
any  als  attribut  des  Substantivs  one 

115. 
any  als  attribut  in  gemeinschaft  mit 

anderen  numeralen  attributen  116. 
any  als  attribut  in  gemeinschaft  mit 

possessiven  attributen  117 — 118. 
any  als  attriljut  in  gemeinschaft  mit 

dem  attributiven  artikel  117—118. 
any  one,  Substantiv  u.  attribut  115. 
any  thing  als  Substantiv  und  als  ad- 
verb 112;  383. 
any  thing  =  'irgend  etwas'  377. 
anght  =  'etwas'  354 — 355. 
aught   in    der   phrase   for   aught  I 

knoiv  356. 
aught  in  Verbindung  mit  indefiniten 

attributen  357. 
aught   im    absoluten    akkusativ   = 

'irgend  wie'  360. 
aught  =  'wertvoll'  358.     Dasselbe 

im  genitiv  359. 
awiht   im    absoluten   akkusativ    = 
'irgend  wie'  360. 


310 


mviht  =  'etwas"  354 — 355. 
awiht  =  'gut',   'tapfer'  358;    das- 
selbe im  genitiv  359. 
cene  =  'einmal'  u.  'einmal'  31. 

B. 

bo  als  konjunktion  182—188. 

ho  als  mit-attribut  mit  dem  best. 
artikel  174. 

lody  =  'mensch'  395—398. 

ho  im  Verhältnis  zu  hoth  174 — 175. 

ho  verstärkt  durch  tico  181. 

hoth  als  konjunktion  182—188. 

hoth  als  mit-attribut  mit  dem  be- 
stimmten artikel  176 — 178. 

hoth  als  mit-attribut  mit  dem  pos- 
sessiv 177—178. 

hoth  als  prädikat,  Stellung  desselben 
179. 

hoth  als  Substantiv  im  genitiv  mit 
dem  genitiv  des  personales  189. 

hoth—either  ==  'each— other'  61.  A.3. 

hoth  im  Verhältnis  zu  ho  174 — 175. 

hoth  in  Verbindung  mit  dem  relativ 
180. 

both,  seine  ableitung  175. 

hoth  verstärkt  durch  all  190. 

hoth  verstärkt  durch  tioo  181. 

C. 

certain  =  'ein  gewisser'  95 — 96. 
certain  als  mit-attribut  vorangest.  97. 
certain  =  'ein  gewisses  quantum' 

98—99. 
eertüÄn  als  Substantiv  =  'gewissheit' 

100. 
certain  als  regens  von  none  101. 

E. 

each,  bedeutung  desselben  191 — 193. 

each  als  attribut  eines  pluralen  re- 
gens 194. 

each  als  attribut  des  Substantivs  one 
195—197. 

eac/i  als  mit-attribut  mit  one  195—197. 

each  als  attributiver  genitiv  201. 

each — each  =  'each — other'  61.  A.  1. 

each—either  = '  each— other '  61.  A.  2. 


each— other  =  'either'  61.  A.  4. 

each  =  'each— other'  61.  A.  5. 

ealles  =  'in  all'  142. 

ealra  =  'in  all'  142. 

either  als  Substantiv  =  'jeder  von 
zweien'  211. 

either  als  regens  eines  partitiven  ge- 
nitivs  211—212. 

either  als  pluralisches  Substantiv  213. 

either  als  neutrales  Substantiv  und 
als  konjunktion  214 — 216. 

either  als  Substantiv  mit  dem  be- 
stimmten artikel  216. 

either  als  attribut  217—221. 

either  als  mit-attribut  mit  dem  de- 
monstrativ 219. 

either  durch  both  verstärkt  221  A. 

either  =  '  einer  von  zweien '  als  Sub- 
stantiv 222-223. 

either  als  neutrales  Substantiv  in  der 
konjunktion  224—227. 

either  als  konjunktion  nachgestellt 
227. 

either  als  adjektiv  228. 

either  =  'ein  beliebiger  von  zweien' 
229. 

either  als  attribut  des  Substantivs 
one  230. 

either  in  der  bedeutung  von  hoth  231. 

either  das  interrogativ  which  präzi- 
sierend 232. 

evenj  als  mit-attribut  mit  dem  pos- 
sessiv 202. 

every  als  mit-attribut  mit  dem  Super- 
lativ 203. 

evcry  in  komposition  mit  adverbieu 
204. 

every  one  im  sinne  von  all  198—200. 

every  thing  =  'jedes',  'alles'  377. 

F. 

feie  als  adjektiv.  Substantiv  263—64. 

feie  als  adjektiv  265. 

feie  als  adverb.  266. 

few    als    geschlechtiges    Substantiv 

'267—69. 
few  als  ungeschlechtiges  Substantiv 

268. 


311 


feiv  als  rnit-attribut  mit  dem  unbe- 
stimmten artikel  269—70. 

feiv  als  regens  des  unbest.  artikels 
2C9— 70. 

feiv  in  der  bedeutung  lüüe  271 — 72. 

feie  als  adverb  273. 

few  in  der  phrase  in  feio  274. 

foot  =  'mensch'  400. 

0. 

gewis  =  'ein  gewisser'  94. 
great  thing  =  'vieles'  379. 

H. 

head  =  'individuura',  'stück'  399. 
her  either  als  attribut  218. 
hwcBt  =  '  etwas '  837  ft'. 
hivcet  =  'tapfer'  358. 

L. 

less  als  neutrales  Substantiv  329. 

less  als  attributives  adjektiv  330. 

less  als  substantivisch  gebrauchtes 
adverb  331—332. 

less  in  seinen  verschiedenen  Verwen- 
dungen 333. 

lesser  333  A. 

litüe  thing  =  'weniges'  379. 

little  =  'wenig',  entwickelung  des- 
selben 319—321. 

lyt  =  'wenig'  mit  dem  partitiven 
geuitiv  322. 

lyt  =  'wenige'  323. 

lyt  =  'wenig'  als  adjektivisches 
attribut  324. 

lyt  in  seinen  berührungen  mit  few 
325—326. 

lyt  in  seinen  berührungen  mit  little 
326-327. 

lyt  statt  litüe  328.  x 

M. 

man  =  'man'  347—348. 
many  als  adjektiv  248. 
many  als  mit-attribut  mit   dem  de- 
monstrativ 249. 
many  als  prädikat  250. 


7nany  als  geschlechtiges  Substantiv 

im  plural  251. 
many  als  geschlechtiges  Substantiv 

im  Singular  252. 
inany  als  attribut   des    Substantivs 
one  im  singular  252,  im  plural  253. 
many  als  attribut  nachgestellt  255 

-256. 
many  als   substantivisches  adjektiv 

(a  many)  257. 
many   als  geschlechtiges  Substantiv 

mit  dem  bestimmten  artikel  258. 
many  als  neutrales  Substantiv  260. 
many  als  adverb  261. 
many  als  mit-attribut  mit  dem  pos- 

sessivura  262. 
many  one  als  attribut  nachgestellt 

254. 
many  und  meyny  259. 
men  =  'man'  349 — 350. 
mo  in  der  phrase  without  mo  305. 
mo  =  'plus'  negiert  306. 
mo  =  'phis'  in  der  Verdoppelung  308. 
mo  =  'plures'  309. 
mo   =   'plures'    als   adjektivisches 

attribut  310—311. 
mo  =  'plures'  als  regens  eines  par- 
titiven genitivs  312—313. 
7H0  und   more,   gebrauch  derselben 

in    tabellarischer    Übersicht    314; 

Schlusswort  315. 
more,   seine    entstehung   aus  mara 

und  mare  279—281. 
more  als  neutrales  Substantiv  282  I, 

im  Wechsel  mit  mo  II. 
more  als  neutrales  Substantiv,  prä- 
dikativisch angeschlossen  an  what 

283  I,  im  Wechsel  mit  mo  II. 
more  als    neutrales   Substantiv   mit 

dem  bestimmten  artikel  284. 
more  als  neutrales  Substantiv  in  der 

phrase  without  more  285. 
more  als  neutrales  Substantiv  in  der 

Verdoppelung  286. 
more  als  neutrales  Substantiv  in  der 

Verneinung  287;   dasselbe  in  der 

verstärkten  venieinung  288  I,  im 

Wechsel  mit  mo  288  n. 


312 


viore  als  neutrales  Substantiv  im  ab- 
soluten akkusativ  289,  dasselbe  als 
steigerndes  adverb  im  Wechsel  mit 
mo  290,  dasselbe  negiert  291. 

more  als  neutrales  Substantiv  im  ab- 
soluten akkusativ  in  der  Verdoppe- 
lung im  Wechsel  mit  mo  292. 

more  als  neutrales  Substantiv  im 
absoluten  akkusativ  in  der  Ver- 
neinung 293. 

more  in  der  Verbindung  no  tlie  more 
im  Wechsel  mit  mo  291—295. 

more  als  absoluter  akkusativ  = 
'magis',  'potius'  296—297. 

more  im  absoluten  akkusativ  = 
'amplius'  298;  dasselbe  verstärkt 
durch  exer  299. 

more  =  'amplius'  negiert  300;  das- 
selbe verstärkt  negiert  durch  never 
301. 

more  als  additionszeichen  ^  'plus' 
302  I;  im  Wechsel  mit  mo  302  II; 
dasselbe  unbestimmte  zahlbegriffe 
addierend  303  I;  im  Wechsel  mit 
mo  303  II. 

more  als  ad\'%rb  in  adjektivischer 
Stellung  30i. 

more  thing  =  'mehr'  381. 

most  :=  'meist'  316;  als  regens 
eines  partitiven  genitivs  und  dessen 
genitivisches  attribut  317. 

most  in  seinen  verschiedenen  Ver- 
wendungen 318. 

mostwhat  339. 

much  als  adverb  im  genitiv  276,  im 
dativ  277,  im  akkusativ  278. 

much  =  'viel'  275. 

muchwhat  339. 

TS. 

na  in   der  funktion  von  than  nach 

komparativen  247. 
naping,  nothing  =  'nicht'  369—371. 
naßing,  nothing,  adjektiva  negierend 

371. 
naping,  nothing,  dessen  Stellung  im 

satz  373—375. 


ncenig  113. 

naiight  =  'nichts'  361 — 362. 

naught   in    der   phrase    for   naught 

363  IL 
naught  =  'böse'  366;    dasselbe  im 

genitiv  368. 
naiviht  =  'nichts'  361—362. 
natviht  als  Substantiv  363. 
naioiht   als  Substantiv    in    der   Ver- 
bindung mit  pronominalen  attri- 

buten  364 ;  dasselbe  im  plural  365. 
nawiht  =  'böse'   366;    dasselbe  im 

genitiv  367. 
nawiht,  naught,  not  =  '  nicht ',  ent- 

wickelung  derselben  369—371. 
nawiht,  naught,   not,   adjektiva  ne- 
gierend 372. 
nawiht  =  'nicht',    dessen  Stellung 

im  satze  373—375. 
neither,  seine  entstehuug  233. 
neither  als  geschlechtiges  Substantiv 

=  'keiner  von  zweien'  234. 
neither  als  geschlechtiges  Substantiv 

im  plural  235—236. 
neither  als  neutrales  Substantiv  und 

als  konjunktiüu  '237—244. 
neither  als  konjuuktion  ausgelassen 

241. 
neither  =  'und  nicht',  'noch'  242. 
neither  =  'auch  nicht'  242-244. 
neither  als  adjektiv  245. 
neither  als  attribut  eines  pluralischen 

regens  246. 
no  als  mit-attribut  neben  beliebigem 

Zahlwort  366. 
no  mo  aus  nan  ma  und  na  ma  307. 
none  certain  101. 
no  im  Wechsel  mit  none  33. 
none  im  Wechsel  mit  no  33. 
none  als  attribut  nachgestellt  34. 
none  im  plural  35  a ;  45—46. 
none  als    regens   und    mit-attribut 

von  one  36  a. 
none  stich  37 — 40. 
no7ie  ein  adjektiv   substantivierend 

41—42. 
none  als  regens  eines  komparativi- 

scheu  prädikates  43. 


31^ 


none  als  regens  eines  partitiven  ge- 
nitivs  44. 

none  hut  46. 

none  als  neutrales  Substantiv  47. 

none  anstatt  no  48 — 52. 

nor  in  der  funktion  von  than  nach 
komparativen  247. 

no(ier  entstanden  aus  no  Öcer  238. 

nothing  in  der  phrase  foi'  nothing  381. 

nothing  als  Substantiv  mit  adjekti- 
vischen attributen  382. 

nothing  als  adverb  383. 

0. 

one  bei  aufzählungen  1. 

one  and  other  =  'alle  mit  ein- 
ander '  1  a. 

one  ausgelassen  2;  5;  6;  11;  12. 

one  in  der  form  des  uubest.  art.  3. 

one  and  one  =:  'einer  nach  dem 
andern'  4. 

one  by  one  =  'einer  nach  dem  an- 
dern' 4. 

one  als  Vertreter  eines  vorausgehen- 
den Substantivs  7. 

one  =  'jemand'  8;  durch  das  per- 
sonale wieder  aufgenommen  13. 

one  ein  adjektiv  einführend  9. 

one  such  10. 

one  =  'man'  14. 

one  als  neutrales  Substantiv  15. 

one  als  attribut  17;  dass.  vor  eigen- 
namen  =  'ein  gewisser'  18. 

one  im  plui'al  als  attribut  von  in- 
definiten =  'einige'  19. 

one  =  'einzig',  'alleinig'  20—21. 

one  =  'einzig',  'einzeln'  22;  dass. 
als  regens  von  indefiniten  27 — 28. 

one  als  prädikat  =  'allein'  23—24. 

one  =  'ein  und  derselbe'  25 — 26. 

one  ein  adjektiv  substantivierend  28; 
dasselbe  ausgelassen  29. 

one  als  attribut  im  verein  mit  ge- 
nitivischen attributen  30. 

one  als  adverb  =  'einmal'  31. 

one  als  adverb  =  'nur'  32. 

one  thing  =  'eins'  16;  377. 

other,  pluralformen  desselben  52—53. 

E.  Einenkel,  Das  Indefiuitum. 


other  —  other  =  'der  eine  —  der 

andere'  53—54. 
other  =  'der  eine  von  zweien'  55. 
other  =  'der  zweite'  57. 
other  als  attribut  von  eigennamen  58. 
other  im  reciprokeu  verh.  59 — 60. 
other  =  'einander'  61. 
other  day  in  seinen  zwei  bedeutun- 

gen  62—63. 
other  pleonastisch  gesetzt  64 — 67. 
other  als    attribut    des    Substantivs 

one  68. 
other  als  neutrales  Substantiv  69. 
other  als  adverb  70—71. 
other  als   mit-attribut   nachgestellt 

72;  75. 
other  als  konjunktion  73 — 74. 
other  als   attribut  von  pronominal- 

adjektiven  75—76. 
other  als  mit-attribut  vorangestellt 

75-78. 
other  some  87. 

other  thing  =  'anderes'  377. 
outher  =  'einer  von  zweien'  205. 
oiither  im  reciprokeu  Verhältnis  206. 
outher  als  konjunktion  207 — 209. 
outher  als  attribut  210. 

Persönliches  fürwort  als  indefiuitum 
in  der  phrase  as  he  that  343. 
Dasselbe  im  Wechsel  mit  anderen 
indefiniten  343  A.  1—3.  Das  per- 
sönliche fürwort  in  der  aufzählung 
wiederholt  =  '  der  eine  —  der  an- 
dere' 344.  Das  persönliche  für- 
wort als  Substantiv  mit  adjekti- 
vischen attributen  345. 

S. 

soine  als  Substantiv  =  'einer',  'je- 
mand' 79. 

some  als  Substantiv  in  Verbindung 
mit  Zahlwörtern  80—82. 

sovie  als  neutrales  Substantiv  83. 

some  als  adverb  84 — 85. 

sowie  bei  aufzählungen  86—87. 

sowie  in  der  Verbindung  all  and  some 
88. 

21 


314 


some  =  'ein  gewisser'  89—90. 
some    als   attribut    des    Substantivs 

one  91. 
some  als  mit-attribut  zum  adjektiv 

one  91. 
so»»e  = 'einige', '^uigefähr'  92—93. 
some  als  apposition  93. 
some  als  mit-attribut  vorangestellt 

93. 
some  tliing  als  adverb  383. 
some  thing  =  'etwas'  377. 
such  als  Substantiv  120 — 122. 
such  als  relativ  121. 
such  als  prädikat  122. 
such  als  neutrales  Substantiv  123. 
such  an  stelle  von  so  124:. 
such  als  neutrales  Substantiv  bei  mass- 

begriffen  =  'ebensoviel'  125. 
such   als    attribut    des    Substantivs 

one  126. 
sv4:h  one  und  such  a  one  126. 
SMc/i.   als   attribut    eines    beliebigen 

Zahlwortes  127. 
such  als  mit-attribut  mit  beliebigen 

Zahlwörtern  127. 
such  als  attribut  von  other  128. 
such  als  mit-attribut  mit  other  128. 
such  like  129. 
SMc7t  als  regens    anderer   indefinita 

130. 
such   als   mit-attribut   mit   anderen 

indefiniten  130. 
such  als  regens  des  attributiven  de- 

moustrativs  131. 
such  als  mit-attribut  mit  dem    de- 
monstrativ 131. 
such  =  'ein  gewisser'  132. 
such  and  such  =  'der  und  der'  133. 
such  and  such  =  'alle  diese',  'aUes 

dies'  134. 
stich  als  attribut  nachgestellt  135. 
such  als  relativ  135. 
such  thing  =  'solches'  381. 


T. 

they  =  'man'  346. 

thing  =  'mensch'  376. 

titing  =  'eigentum'  376  A. 

thing  =  'etwas'  in  Verbindung  mit 
attributen  377—381. 

thing  im  genitiv  plural,  abhängig  von 
indefiniten  im  instrumental  383. 

thing  in  verbindimg  mit  indefiniten 
attributen  als  regens  von  parti- 
tiven  genitiven  384.  Weiterent- 
wicklung der  konstruktion  385— 
387. 

thing  ohne  attribut  =  'etwas'  388 
—389. 

thing  that  im  sinne  des  relativs  ichat 
390—394:. 

W. 

what  =  '  irgend  was '  337.  Dasselbe 
als  regens  eines  partitiven  genitivs 
338.  Dasselbe  in  Verbindung  mit 
indefiniten  attributen  339.  Das- 
selbe in  der  formel  rdgh  tchat  = 
'  fast '  34:0.  Dasselbe  in  der  formel 
all  ichat  =  'bis'  341.  Dasselbe 
als  konjunktion  in  der  Verdoppe- 
lung =  'teils  — teils'  34:2. 

tvhat  thing  =  'was'  381. 

tcho  =  'irgend  wer'  334:. 

icho  =  'irgend  wer'  in  Verbindung 
mit  indefiniten  attributen  335. 
Dasselbe  in  der  phrase  as  tcho 
should  say  336.  Dasselbe  im 
Wechsel  mit  synonymen  indefi- 
niten 336  A. 

wiht  =  'mensch'  351. 

iciht  =  '  etwas '  352.  Dasselbe  mit 
adjektivischen  attributen  353.  Des- 
selben Verhältnis  zu  awiht  354. 

iviht  =  'gut',  'tapfer'  358. 


you 


1. 

'man'  346. 


Nachträge. 

§  30  anm.,  nach  'beweist'  füge  ein:  spae.  se  eorl  Waler  am  of  Mellant  f erde 
fram  kis  an  castel,  Belmitnt  het,  to  his  an  oÖer  castel  Waiteuile  Sax 
Chron.  1124. 

§  41  ME.,  nach  'dar':  füge  ein:  frme.  Nes  nun  swa  cjod  ivif ,  gif  heo 

ices  aiüiht  hemle,  pat  he  ne  tnakede  höre  La^.  I  299,  me. 

§  53,  zw.  ae.  und  me.  füge  ein:  spae.  tva^ron  geseicen  twegen  vionan  on 
pcere  heofonan  .  .  .  .,  oder  he  eastan,  7  se  oder  he  ivestan,  hegen 
fülle  Sax.  Chron.  1106. 

§  93  B',  nach  'Beda  609,  31'  füge  an:   7s  siviÖe  lyt  monna  öcet  ne  sij  mid 

Öceni  sumum  hcsmiten  L.  E.  I  31. 
ib.  V,  zw.  ae.  und  me.  füge  ein :   spae.  pa  lett  he  sum  pone  here  faren  to 

heora  agene  lande,   and  sum  he  heold  on  pisum   lande  ofer  xvinter 

Sax.  Chron.  1085. 

§  195,  setze  an  den  schluss:  mod.  Think  for  a  moment  of  all  the  many 
Utopias  man  has  evolved  out  of  his  l.mer  consciousness.  Hoio  far, 
how  very  far  has  euch  one  of  them  been  from  the  simplicity  ofivhai 
the  Creator  once  fondly  imagined  ivould  satisfy  His  own  image.  Sat. 
Eev.  25  Apr.,  '03,  p.  514. 

§  280,  zw.  ae.  und  frme.  füge  ein:  spae.  Ne  wylle  we  peh  her  na  mare  scaöe 
au-ritan  pe  he  his  fceder  ge Sax.  Chron.  1079. 

§  300  II,  vor  frme.  füge  ein :  spae.  7  se  b.  sicor  p  he  icolde  ut  of  Engle- 
lande  faran  7  na  mare  cuman  on  pisan  lande  butan  se  cyng  him 
a'fter  sende  Sax.  Chron.  1088. 

§  301  II,  vor  frme.  füge  ein:  spae.  öa  sprcecon  da  biscopas  hevi  hettoenan 
and  sceden,  pcet  hi  ncefre  mare  ne  tvolden  hafen  munechades  man  to 
ercebiscop  ofer  hem  Sax.  Chron.  1123. 

§  310,  setze  an  den  schluss:  Anm.  Schon  im  Spae.  erscheint  hier  einmal 
mare,  das  sich  wohl  nicht  anders  fassen  lässt:  Ac  swa  man  swyöor 
spcec  embe  rihte  läge,  siva  man  dyde  mare  unlaga  Sax.  Chron.  1087; 
als  genitiv  scheint  nur  lagena  vorzukommen. 


Druck  von  Ehrhardt  Karras,  Halle  a.  d.  S. 


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