Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at |http: //books. google .com/l
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen.
600031 737R
DAS
HÖHEKE SCHULWESEN
•IN PEEÜSSEN.
Historisch-statistische Darstellung,
im Auftrage
des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegenheiten
heraoBgegeben
TOB
Dr. L. WIESE.
0«h. Okir-Btfiaraafi- «ad TortnftndMB Bafh im K. lÜBUtoimm cUr gtittL, üntKiiehtB. und ]C«dic
h innlsgwBlmitiwi
m.
1869 — 1873 (1874).
WA einer SdniUurte.
BERLIN.
Verlag tob Wiegandt and Griebeu.
1874.
/.
24^. it. r*'"''
VORREDE.
Um irrigen Voraassetzangen za begegnen, erlaubt sich der Heraus-
geber , wie es auch bei Band II geseliehen ist, vorweg zu bemerken, dass
das Yorliegende Buch keine neue Ausgabe, sondern eine Fortsetzung ist.
Jeder weitere Band führt die in den früheren enthaltenen Mittheilungen
fort und ergänzt sie. So erklärt sich der geringere Umfang des gegen-
wärtigen dritten von selbst. Der erste Band hatte den ganzen historischen
Hintergrund des preussischen höheren Schulwesens und der einzelnen An-
stalten zu zeichnen ; im zweiten musste dasselbe bei dem Zuwachs geschehen,
den die Erweiterung des Staats gebracht hatte: die Darstellung in beiden
war fttr die folgenden grundlegend. In der Zeit, über welche Band TU
beriehtet, bat sich die Zahl der höheren Schulen in Preussen allerdings er-
heblich vermehrt*) und von jeder der neu errichteten ist mitgetheilt was
hinsichtlich der I^tstehung und Einrichtung von Interesse schien, von allen
übrigen aber nur der Fortgang und die inzwischen eingetretenen Verän-
derungen; in beiden Fällen bedurfte es jedoch meist nur weniger Bemer-
kungen- Ausserdem ist noch bestimmter als es in den beiden ersten
Theilen geschehen konnte, alles das ausgeschlossen worden, was seine
Stelle angemessener in den „Verordnungen und Gesetzen'' findet'), welche
zu den historischen und statistischen Mittheilungen eine notiiwendige Er-
gänzung bilden. Erst beide zusammen geben ein vollständiges Bild der
Weiterentwickelung, des Bestandes und der Thätigkeit unserer höheren
Sdiulen.
Es ist keine Provinz, deren Betrachtung nicht nach der einen oder an-
deren Seite die Regsamkeit des Fortschreitens auf dem Schulgebiet erken-
nen Uesse; in einigen Gegenden, die f)ir deutsche Bildung nur allmählich
gewonnen werden können, z. B. in der Provinz Posen und in Ober-Schle-
sien, tritt der Fortschritt stärker als in anderen hervor. In mehreren Städten,
wo einst höhere Schnlen bestanden, die dann aber unter der Ungunst der
Zeiten eingegangen waren, hat man, oft mit grossen Opfern, auf dem alten
Grunde Neues nach den Anforderungen der Gegenwart geschaffen oder vor-
bereitet, z« B. in Beigard, Schlawe^ Weissenfeis, Sangerhausen, Sobemheim.
Neugrfindungen der Art haben meist auch werthvolle Beiträge zur deut*
sehen Schulgeschichte veranlasst.
*) B. n. ichloM mit 396, der gegenwärtige dritte (einscliliesslich der Nachträge) mit 452;
>• die Berechnong p. 44S.
*) Eine netto Anigabe wird Torbereitet.
IV
Wir gehen, so wenig klar erkannt die Ziele im einzelnen auch noch
sein mOgen, unzweifelhaft wichtigen Yeränderangen im höheren Schalwesen
entgegen. Die Geschichte des Zeitraums, von dem das Bach handelt, würde
unvollständig sein, wenn nicht auch angegeben wäre, auf welche Weise
diese sich yorbereiten, und von welchen Standpuncten aus das Bestehende
angefochten wird. Mittheilungen darüber sind hauptsächlich in dem ein-
leitenden ersten Abschnitt enthalten.
In unserer Zeit treibt die Schule ihr Werk nicht mehr in solcher Zu-
rttckgezogenheit vom öffentlichen Leben, dass die Wirkungen politischer
und kirchlicher Ereignisse und socialer Veränderungen sich nicht auch
dahin fortpflanzten. Es ist versucht worden, die seit 1869 dadurch und
durch einen folgenreichen Ministerwechsel hervorgerufene lebhafte Bewegung
in ihrem Zusammenhange darzustellen mit derjenigen Objectivität, welche
Pflicht und Aufgabe der Geschichtschreibung ist.
Die deutsche Neigung zu theoretischer Reflexion ist gerade auf dem
Gebiet der Pädagogik in den letzten Jahren überaus fruchtbar an reforma-
torischen Vorschlägen gewesen. Viele davon sind angefbhrt; aber Kritik ist
nicht Bestimmung des Buchs; wird eine solche in der Zusammenstellung
selbst gefunden, so hat dies wie in den früheren ähnlichen Berichten nicht
verhindert werden können; ebensowenig, wenn die Mittheilungen über die
DiscuBsion der Kealschulfrage vielleicht den Eindruck eines unklaren
Stimmengewirrs machen; es würde damit nur die Wirklichkeit wiederge-
geben sein. Bisweilen ist ein einzelner Fall eingehender behandelt, weil
er die Bedeutung des Vorbildlichen und Allgemeinen hat und einer prin-
cipiellen Frage zur Beleuchtung dienen konnte. Einige hie und da erwähnte
Vorkommnisse mögen an sich gering erscheinen; bei näherer Betrachtung
wird sich aber immer ergeben, dass sie geeignet sind^ gewisse Richtungen
der Zeit charakteristisch zu kennzeichnen.
Die Angaben des 2. und ebenso des 3., 4., 7* und 8. Abschnitts haben nach
den Veränderungen, welche während der ziemlich langen Dauer des Drucks
eingetreten sind, in den Nachträgen (9. Abschn.) theilweise modificirt
oder ergänzt werden müssen. — Die Aufeinanderfolge der Provinzen ist, ab-
weichend von B. 1 und II, die durch die C. Ordre vom 4. Sptb. 1869 vor-
geschriebene.
Zu der übersichtlichen Zusammenstellung der bestehenden verschie-
denen Arten höherer Schulen im dritten Abschnitt geben die „Verord-
nungen und Gesetze^' Erläuterungen; die mitgetheilten Beispiele zeigen auch
hier schon die vorhandene Mannichfaltigkeit Es ist herkömmlich geworden,
von der Uniformität der preussisohen Schulen zu sprechen; wer sich aber
die Mühe geben will, die Art der Ausführung des gemeinsamen Lehrplans
an verschiedenen Schulen gleicher Kategorie in der Wirklichkeit oder aaeh
nur in den Programmen zu vergleichen, und etwa auch die Dienstinstruc-
tionen, Schul- und Disciplinar- Ordnungen in Betracht zu ziehen, wird an
Individualisirung der Einrichtungen bei gemeinsamen Zielen keinen Mangel
finden.
Der vierte Abschnitt ist der um&ngreichste. Für die darin ent-
haltenen Mittheilungen über die einzelnen Städte und Anstalten ist Folgen-
des zu beachten:
Die AngiU)e der Einwohnerzahl folgt diesmal lediglich den Ergeb-
nissen der letzten allgemeinen Volkszählung (Ende 1871; und beschränkt
aeh deshalb auf £e Cmkmwolioer; Vennindemiigeii g^gen früher sind in
den neirtcn FiOen daraus za erklftren, dass damals (in B. I und ü) die
IGBlairbeyöIkening gewöhnlieh mitgezSUt war.
Die Sehfilerfreqnenz ist fiberall Yom IHntersemester 1873/74 angegeben
(rgL p. 331); die Zahl, mit welcher B. 11 schloss, ist nnr dann znr Ver-
gldebnng bdgefligt, wenn eine bedeutende Yennehrong oder Yermindernng
emgetreten war; ebenso bei den Abiturienten der Gymnasien und Real-
Bcholen; eine dorchgängige vergleichende Statistik der betreffenden zwei
Qmnqaennien findet sich im 5. und 6^ Abschnitt; in letzterem ist anch
zwischen Abitnrienten und MatnritätBaspiranten genaner unterschieden ab
es im 4. Abschnitt immer möglich war. Bei den nach dem Bifurcations-
tystem eombinirten Anstalten ist die Frequenz der der gymnasialen und
realen Seite gemeinsamen unteren Classen immer der Fr^uenz des Oym-
Dasioms zugezählt — Die Ungleichheit der Mittheilungen des 4. Abschnitts
Aber die geschichtlichen und anderen Verhältnisse der einzebien Schulen wird
sieh ohne weiteres aus der Verschiedenheit des dem Herausgeber zu Ge-
bot stehenden Materials erklären , dessen Beschaffung in vielen Fällen
sehwimger war als von vom herein angenommen werden mag.
Der Lehrerwechsel ist zur Kenntniss der Zustände einer Schule ein
wichtiges Moment; er ist statistisch durch die Zahl derer» die in dem Zeit-
raum von ftinf Jahren neu eingetreten sind, überall ang^;eben; nnnöthig
scbira diesy wenn eine Anstalt sich erweitert oder vervollständigt hat, weU
die Zunahme der Lehrerzahl dann selbstverständlich und für das innere
Leben der Anstalt nicht weiter bezeichnend ist. Bei den in die Lehrercol-
kgien aufgenommenen Schulamtsoandidaten hat nicht immer bestimmt unter-
schieden werden können, ob sie Hfllfslehrer oder candidati probandi oder
beides zugleich gewesen; ausschliesslich das letztere ist ein seltener Fall
geworden.
Bei jeder Anstalt ist diesmal die Zusammensetzung des LehrercoUe-
ginms audi nach der confessionellen Seite angegeben, während eine
Bezdchnung des kirchlichen Charakters der Schule selbst, wie sie B. I und II
flberall zuletzt neben dem Schulpatronat angiebt, unterblieben ist Diese
Verschiedenheit ist durch nachstehende Erwägung veranlasst worden:
Das Buch will der Geschichte des preussischen Schulwesens dienen.
Fttr die Verwaltung desselben haben sich, wie es nicht anders sein kann,
m der einen oder der anderen Beziehung im Laufe der Zeit die Gesichts-
punete und Prindpien geändert. Hinsichtlich der Schttleraufnahme hat,
Alumnate und dergleichen geschlossene Erziehungsanstalten ausgenommen,
die Bedingung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Confession oder Re-
ligion in diesem Jahrhundert nicht mehr bestanden, wohl aber fast allge-
mein in Betreff der Lehrer. In neuerer Zeit ist auch diese Ausschliesslichkeit
vermindert, und bei den meisten Anstalten, welche aus Staatsfonds Bedttrf-
nisszuschllsse erhalten, ausdrücklich aufgehoben; ebenso ist die Anstellung
jftdischer Lehrer an solchen sowie an rein städtischen Anstalten zugelassen
und genehmigt worden (s. Einl. p. 18 und 22). Gleichzeitig hat eine Ver-
änderung der Rechtsanschauungen es möglich gemacht, dass städtische Be-
hörden nicht nur ihre eigenen über die Confession der Ortsschulen gefassten
und statutarisch fes^estellten EntSchliessungen wiederanfhoben, sondern anch
das Recht in Anspruch nahmen, aus älterer Zeit herstammende Statuten
VI
darin abzuändern. So ist es allmählich dahin gekommen, da8S viele Schalen
einen bestimmten confessionellen Charakter nicht mehr haben, andere ihn
grundsätzlich nicht mehr haben dürfen, und bei anderen das darin Ueber*
kommene in Frage gestellt ist.
Unter solchen Umständen blieb nur fibrig, die in dieser Hinsicht jetzt
noch vorhandene Verschiedenheit an der Stelle kenntlich zu machen, wo
sie thatsächlich hervortritt, an der Zusammensetzung des Lehrercollegiums,
wenn dieselbe auch keinen sicheren Schluss mehr zulässt auf die bezügliche
Eigenschaft der Schale als solcher. Ausserdem ist nicht unerwähnt ge-
lassen, wenn etwa eine Anstalt, wie es in einzelnen Fällen geschehen ist,
durch ihr Statut eine confessionelle Bestimmtheit erhalten hat.
Darin, dass auf solche Weise vou dem früheren Verfahren abgegangen
ist, liegt keinerlei Zugeständniss, dass die beiden früheren Theile des Buchs
über den confessionellen Charakter der daselbst aufgeführten höheren Schulen
irrige Angaben enthalten. Eine Widerlegung entgegengesetzter, von juristischer
Seite ausgesprochener Behauptungen ist in B. II p. 22 ff. gegeben. Wenn
nichtsdestoweniger von derselben Seite aufs neue von pseudotsidorischen
Angaben — und das heisst doch von absichtlicher Fälschung — gesprochen
ist, ohne dass eine solche oder eine irrthttmliche Annahme auch nur in
einem einzigen Fall nachgewiesen wäre, so kann das wohl auf Diejenigen
Eindruck machen, die mit eigenen Augen zu sehen nicht gewohnt, und un-
befangen zu prüfen nicht im Stande sind, aber der Sache und der ge-
schichtlichen Wahrheit wird damit nicht gedient.
Das Allgm. Landrecht geht in der Bezidiung, um die es sich handelt,
ganz im Sinne des Pnblicationspatents von 1791 nicht über die Bestimmung
hinaus, welche die Schüleraufnahme von der Religion unabhängig macht;
und ans der ganzen nachfolgenden Zeit unter der Herrschaft des A. Land-
rechts lässt sich kein Beispiel zu dem Beweise anführen, dass es gesetzlich
unzulässig gewesen wäre, einer öffentlichen Schule für die Zusammensetzung
ihres LehrercoUegiums und fUr ihre mit der Religion zusammhangenden inneren
Einrichtungen den evangelischen oder den Katholischen Charakter zu geben.
Wie Friedrich der Grosse selbst mehrere Gymnasien als katholische be-
stimmte und speciell reformirten seinen Namen gab, so ist es fortgegangen
bis in die neuere Zeit, wo nicht nur Anstalten, ungeachtet ihrer Erklärung,
sich ihre confessionelle Besonderheit wahren zu wollen^ aus Staatsmitteln
Zuschüsse behufs ihrer Erhaltung empfangen haben, sondern sogar noch
1872 ein Gymnasium ausdrücklich als katholisches (in Wongrowitz) mit
Zustimmung der Landesvertretung gegründet worden ist, ohne dass von
irgend einer Seite, was jedenfalls von derselben juristischen Autorität im
Abgeordnetenhause hätte geschehen müssen, im Namen der gesetzlichen
Ordnung Einspruch dagegen erhoben worden wäre.
Das Buch, als eine historische Darstellung, würde seiner Aufgabe nicht
genügt haben, wenn es den thatsächlich vorhwdenen Stand der Sache nicht
angegeben hätte; dass dieser in jedem Fall auch ein rechtlich begründeter
sei, ist nirgend behauptet worden. Dass u. a« Sohulpforte und das Joachims-
thalsche Gymnasium evangelisehe Schulstiftungen sind, ebenso von Hause
aus die Bitterakademie zu liegnitz eine evangelische wie die zu Bedburg
eine katholische, dass in Glogau das eine Gymnasium für ein evangelisches»
das andere für ein katholisches gelten muss, wie sich denn auch zu ihrer
Unterscheidung noch keine andere Bezeichnnng^ gefunden hat, ist unbestritten»
VII
aaeh dass bei Tiekn anderen Sehnten der evangelische oder katholische
Charakter nach ihrer Entatehnng selbatyersttndlich ist, wenn man anch zur
Zeil der GrQiidang nieht daran dachte, denselben dnreh ein Statnt zn fiziren.
Aber nicht tberall lag das Varhältniss so klar , und es konnte nnr gesagt
werden y dass hier nach der gesehiehtlichen Entwicklung, dort nach dem
Drspnmg der Dotation, anderswo nach önem thatsächfich rorliegenden
Herkommen der eine oder der andere kirchliche Charakter der Sehale an-
genommen werden mfisse. Dass die Gegner confessioneHer Bestimmtheit
der Sehnten sich nicht anf eine ,,altprenssische üeberliefemng'' oder anf
den Vorgang der früheren Dnterrichtsrerwaltangen bemfen können, ist eben-
falls in BaflNl II p. 22 und 24 dargethan.
Von den Schnllocalen ist in B. II ausführlich gehandelt , und dem
betreffenden Abschnitt in der Abbildung mehrerer neuer Schulhänser eine
besondere Dlnstration gegeben. Es sollten nnr einzebe Beispiele der Libe-
nditat und Fürsorge sein, welche gegenwärtig auch in dieser Hinsicht den
öffentlichen Schalen gewidmet wird. Wäre beabsichtigt gewesen, derartige
Mittheilnngen fortzusetzen« so würden sich auch aus dem zuletzt rerflossenen
Zeitraum die Bilder nener stattlicher Gebäude haben aufnehmen lassen, z. B.
die Realschule zu St. Johann in Danzig, mehrere Gymnasien und Real-
schulen in Berlin und in Breslau, das Gymnasium und die Realschule in Greifs-
wald, in Lüneburg und in Bielefeld, dÜe Realschule in Magdeburg, die Gym-
nasien in Wernigerode, Burg, Schleusingen, Schleswig, die Realschulen in
Cassel, Essen, Mülheim a. lU^, und andere mehr.
Die Etatsangaben sind kürzer als in den zwei Torhergehenden
Bänden; mit wenigen Ausnahmen ist nur angegeben: die ToUe Summe jedes
eiuzelnen Schuletats , und wenn darin ein Staatszuschuss enthalten, der
Betrag desselben, die Summe aller Lehrerbesoldungen und die des Directors
im blonderen; bei den Gymnasien und Realschulen 1. 0. ist, wo] der
Normaletat eingeführt und ein Wohnungsgeldznschuss bewilligt worden,
dies bezeichnet (NE. W.). Die Staatszuschüsse sind, wenn etwas anderes
nicht bemerkt ist, als aus unmittelbaren Staatsfonds kommend anzusehen.
Diese Beschränkung der Angaben erschien nach den generaUsirenden
Anordnungen über die Etats der verschiedenen Schul -Kategorien zulässig,
das in Band I und 11 mitgetheUte Detail aber aller Einnatonequellen und
Aosgabepositionen jedesmal zu wiederholen unnGthig. Worauf es diesmal
Torzngsweise ankam, war das Yerhältniss jeder Anstalt zu den Anforde-
rungen des Normaletats und die Betheiligung an den für die höheren
Schulen yerfügbaren Staatsfonds. Auch eine Yergleichung der jetzt be-
steh^den Etats mit den in Band 11 bei den betreffenden Anstalten ange-
gebnen konnte füglich unterbleiben. Erhöht sind sämmtliche Etats und
die sunmiarische Yergleichung der gegenwärtigen mit den früheren Beträgen
findet sich im 8. Abschnitt. Die ebendaselbst mitgetheilten allgemeinen
Bestimmungen über den Normaletat lassen sich leicht auf den einzelnen
Fall je nach der Kategorie der Anstalt anwenden. Der Betrag des Wohnnngs-
geldes eigiebt sich gleichfalls aus den darauf bezüglichen Yerfilgungen im
8. Abschnitt und der Servisclasse der Stadt je nach der bei einer jeden
aog^gdMoen Einwohnerzahl. — Eine Abschätzung des eigenen Erwerbs
der einzelnen Anstalten durch das Schulgeld kann annähernd nach der
Sebülerzahl, mit Abrechnung der herkömmlichen lOproc Freischüler, und
nach dm durehschnittlichra Schnigeldsätzen (s* Abschnitt 8. gegen Ende)
geschehen.
vm
»»^w^» — ■ ■ .mim
Es darf nicht unbemerkt bleiben^ dass die zasammenfassenden An-
gaben der Etats und der Besoldungen im 4. Abschnitt in sich ungleich
sind, und somit Yon dem Verhältniss der Unterhaltungskosten einer Anstalt
zu denen einer anderen kein klares Bild geben. Die Ungleichmässigkeit
hierin hat sich nach der Art der eingegangenen Mittheilungen nicht vermeiden
lassen '). Wie z. B. die Pensionsbeträge , welche bei den Staatsanstalten,
wo sie aus allgemeinen Staatsfonds gezahlt werden , nicht in der Etats-
summe stecken 9 bei mehreren städtischen Anstalten in derselben mitbe-
rechnet sind, so findet eine ähnliche Verschiedenheit auch hinsichtlich des
Bautitels, des Miethswerthes der Schulhäuser und einiger sächlicher fllr die
Schulen zu bestreitenden Ausgaben Statt Bei einigen Anstalten ist der
Betrag der Remunerationen ftlr Tum-, technischen und Hlilfs-Unterricht in
die Besoldungssumme nicht aufgenommen, während dies bei anderen sogar
mit der Remuneration des Rendanten und des Schuldieners geschehen ist.
Was die Wohnungsgeldzuschttsse betrifft, so sind die bis gegen Ende 1874 aus
Staatsfonds bewilligten Beträge im 8. Abschnitte nachgewiesen, wogegen
sie in die einzelnen Etatssummen des 4. Abschnitts nicht aufgenommen
sind, und nicht bestimmt unterschieden werden kann, ob sie im Gesammt-
etat deijenigen Anstalten städtischen Patronats, wo solche Beihülfen aus
eigenen Mitteln gewährt werden, enthalten sind.
Wie es entbehrlich war, die seit längerer Zeit bestehenden Stiftungen
bei jeder Schule aufs neue namhaft zu machen, so ist eine Vermehrung der
BibUotheken und anderen Sammlungen ttberaU als selbstverständlich anzu-
sehen: ebenso, dass die neuen Anstalten in diesen Beziehungen allmählich
mit dem Nothwendigen versorgt werden. Die in Deutschland verbreitete
Liebe und Tbeilnahme für die Schulen hat sich auch in den letztvergan-
genen Jahren nicht unbezeugt gelassen : wohlthätige Zuwendungen sind vielen
zu Theil geworden ; die bedeutenderen davon sind gehörigen Orts erwähnt ;
ebenso die Grttndung neuer Wittwen- und Waisencassen , Schul- und Uni-
versitätstipendien u. s. w. Von dem Mittel, die Zwecke derartiger Stif-
tungen durch den Ertrag populair-wissenschaftlicher Vorträge, musikalischer
Aufftlhrungen u. dgl. m. zu fördern, ist vielfach Gebrauch gemacht, und den
Lehrern damit zugleich besonders an kleineren Orten Gelegenheit gegeben,
einen Mittelpunct geistiger Anregungen über den Kreis der Schule hinaus
zu bilden.
Sämmtliche während der betreffenden fünf Jahre bei den einzelnen An-
stalten publicirten Programmabhandlungen zu verzeichnen, lag nicht im
Plan; vielmehr hat sich die Anführung auch diesmal auf die Ortskunde und
die Geschichte der Schule, auf Gegenstände von pädagogischem und didak-
tischem Interesse und auf die vaterländische Geschichte im engeren und
weiteren Sinne beschränkt. Wären die Angaben auf das Gebiet der Philo-
logie und Philosophie ausgedehnt worden, so würden zahlreiche Abhand-
lungen besonders über Aristoteles zu erwähnen gewesen sein.
Es ist oben angedeutet, wiefern es in der Natur der Sache liegt, dass
diese periodischen Berichte über den Fortgang und Bestand des öffentiiohen
s) Dem StaatshaoBhaluetat für 1875 wird eine Uebersicht beigegeben werden, am der von
jeder Anstalt sn ersehen, was sie besieht ans allgemeinen Staatsfonds in Folge rechtlicher Ver-
pflichtung oder als Bedflrfnisszaschoss, ans eigenem Vermögen nnd dgenem Erwerbe, ans be-
stimmten Zwecken gewidmeten Stiftnngs-, fiscalischen nnd anderen Fonds; femer die Besoldung
des Directors nnd aller Lehrer, einschliesslich der Remunerationen; endlich die s&chfichcn Aus-
gaben, einschliesslich der Verwaltungskosten.
IX
Sebulwesens allmäUieli kürzer gefasst werden ; es ist bei dem yorliegenden
Bande aber aneh nothgedmngen geschehen. Bei Heransgabe des ersten
Bandes wnrde in Anssicht gestellt, dass, wie in anderen Ländern in weniger
oder mehr Jahren ein derartiger Bericht veröffentlicht wird, hier die Fort-
setznng von fttnf zn flinf Jahren erfolgen solle. Das der Oeffentlichkeit
gegebene Wort mnsste gehalten werden. Es hat aber von dem Herans-
geber nnr im Gedränge gehäufter Amtsarbeiten geschehen können, nnd die
Sporen davon haben sich in dem Buche nicht ganz vermeiden lassen.
Anfangs war beabsichtigt, auch diesem Bande wiederum einige Anf-
Sätze Aber speeielle Schulverhältnisse beizugeben, namentlich eine möglichst
ToUständige Zusammenstellung der flir die höheren Schulen in Preussen vor-
handenen Stipendien und Stiftungen, femer eine einen längeren Zeitraum
umfassende vergleichende Mortalitäts-Statistik sowohl von den Lehrern wie
auch Ton den Schttlem, ebenso ein Bild der Bewegung des Lehrerwechsels
in den einzelnen Provinzen und Anstalts-Eategorien ; — es hat aufgegeben
werden mfissen.
Als ich vor etwa zwölf Jahren den Plan dieses Buches entwarf nnd
an die Ausführung ging, ahnte ich nicht, was alles die Zeit heraufflihren
wtrde, die Fortsetzung zu erschweren. Dass in Folge davon der anfang-
liche Charakter eines Versuchs dem Ganzen geblieben ist, erkennt Niemand
besser als ich selbst. Ich scbliesse meine Arbeit, die nun in drei Bänden
vorliegt, mit dem Wunsche, dass sie dennoch nicht nutzlos gewesen sein
und nicht unwerth erfunden werden möge, mit geschickterer Hand darauf
weiter zu bauen.
Schliesslich darf ich nicht unerwähnt lassen, dass Herr Canzleirath
Reich im Unterrichtsministerium durch Herstellung der Tabellen im 5. bis
8. Abschnitt auch bd diesem Bande dankenswerthe Httlfe geleistet hat.
Berlin, 28. November 1874.
L. W.
INHALTSÜBERSICHT.
I.
Einleitung.
Das preuBsische höhere Schulwesen während der Jahre 1869—1874
in geschichtlichem üeberblick.
Der Krieg gegen Frankreich. BetfaeSigung von Lehrern und Schülern
am Kriege 1. 441
Elaass- Lothringen 5
Die Reichs -Schnlcommission 6
Deutsche Schnlconferenz zn Dresden 1872 6
Conflict der Staatsregiernng mit den rOmisch-kath. Bischöfen . 9
Der Religionsunterricht am Qymnasium zn Braunsbeig ...'... .10
Der Ministerwechsel 1872 11
Die CircVerf&gung v. 29. Febr. 1872 In [Betreff des Religionsunterrichts . 11
Die Hissio canonica 12
Geistliche Orden und religiöse Vereine 13
Das Gresetz über die Vorbildung der Greistlichen 14
Der kathol. Religionsunterricht in der Provmz Posen . . ' 14
Die Confessionalität der höheren Schulen. Das Johannesgymnasium
in Breslau 17
Der jüdische Religionsunterricht. Anstellung jüdischer Lehrer 20
Die £tatsverhältnisse der höheren Schulen 22. 491
Der Normaletat. Die Wohnungsgeldzuschüsse 23. 420. 421
Die Ascensions- und Rangrerhaltaisse der Lehrer 26
Die Vorbereitung eines Unterrichtsgesetzes 30
Die October-Confercnz zu Beriin 1873 32
Die Realschulfrage '33
Desiderien und Reformvorschlaec für die Gymnasien 43. 441
Bemerkungen über den thatsächlichen Fortgang der höheren Schulen . 47. 441
Das Berechtigungswesen 52
Die Schuldisciplin 52
Soige ftr die Gesimdheit der Schüler 54
Der Nachmittagsunterricht Die Schulferien 55
Vermehrung und Verminderung der Lehrkräfte 57
Directoren-Conferenzen und andere Lehrerversammlungen 58
Die S^ulprogramme 59
Die Wiener Ausstellung 60
n.
Die Verwaltungsbehörden.
Die Eessortrerhältnisse der höheren Schulen 61
Die höh. Schulen in den neupreuss. Landestheflen 49. 62
Das Ministerium der geisü., Unterrichts- und Hedicinal- Angelegenheiten ... 63
Die ProTinzial-Verwaltungsbohörden 64. 441
Prov. Preussen • 64
Prov. Brandenburg .... * 64
xn
Prov. Pommern 65
Prov. Posen 66
I^v. Schlesien 66
Prov. Sachsen 67
Prov. Schleswig-Holstein 68
Proz. Hannover 68
Prov. Westfalen 69
Prov. Hessen-Nassau 69
Bheinprovinz und Hohenzollern 70
Herzogüium Lanenburg 71
Die K. Wissenschaft!. Prüfungscommissionen für 1874 71
IIL
DieVerschiedenartigkeit im höheren Schulwesen.
Das Gymnasium 76. 442
Das Progymnasium 77
Die Realschule 1. Ordn 78
Die Realschule 2. Ordn • • • '^^
Die höhere Büigerschule 81
Die höh. Büigerschule ohne Latein 82
Combinationen von Gymnasial- und Realanstalten 83
IGttelschulen 84
Vorschulen 85
Höhere Privatanstalten 86
Verzeichnis s der gegenwärtig in Preussen bestehenden öffentlichen höheren
Lehranstalten.
Gymnasien 87. 442
Progymnasien 93. 442
Realschulen 95
Höhere Bürgerschulen , 98
Aluomate, Convicte und andere Erziehungsanstalten 102. 442
Mit der MOitair-Berechtigung versehene ^vatanstalten 104
IV.
Historisch-statiBtische Nachrichten
ttber das höhere Schulwesen der verschiedenen Provinzen,
sowie über die einzelnen Anstalten in denselben.
I. Prov. Preussen 106. 442
1. Regierungsbezirk Königsberg.
Königsberg 107
das Friedrichs-Collegium 108
das altstadtische Gymnasium 108
das kneiphöfsche Gymnasium 108. 442
das K. Wühelms-Gymnasium 442
die städtische Realschule 109
die Buii^schule 109. 442
Die Waisenhausschule 109
Pill au, höhere Bürgerschule HO
Memel, Gymnasium Hl
Wehlau, Realschule 111, 442
Braundbergi Gymnasium HX
Bartenstein, Gymnasium 112
Xffl
Plf.
Bastenbarg, Gymnasinm .^ 113
Boessel, Gymnasiom 113. 443
Hohenstein, Gymnasium 113
2. Regierungsbezirk Gumbinnen
Gumbinnen H^
das Friedrichsgymnasium 11^
die höhere Bflxgerschnle 114
Insterburg, Gymnasium und Bealachule 115. 442
Tilsit 115
das Gymnasium 115
die Bealschule 116. 442
Lyck, Gymnasium 116
3. Begierungsbezirk Danzig
Danzig 117. 442
das Gymnasium 117
die Bealschule zu St Petri und Pauli HB. 443
die Bealschule zu St Johann HS
Jenkau, Pädagogium und höh. Bürgerschule 119
Neustadt W.Ft., Gymnasium 119
Elbing 119
das Gymnasium 120
die Bealschule 120. 443
Harienburg, Gymnasium 120. 443
4. Begierungsbezirk Marienwerder.
Harienwerder 121
das Gymnasium 121
die höh. Bürgerschule 121
Graudenz, Gymnasium 122. 443
Strasburg, Uymnasium 122
Neumarky Progymnasinm 123
Culm 123
das Gymnasium 123. 443
die höhere Bürgerschule 124
Thorn, Gymnasium und BeiJschule . 124. 443
Conitz, Gjrmnasium 124. 443
Deutsch-Grone 125. 443
n. Prov. Brandenburg 126
1. Die Stadt Berlin 127
das Berlin. Gymn. zum gr. Kloster 129
das Joachimsthalsche Gymnasium 129. 443
das Friedr.Wilh.-Gymn. und die königl Bealschule . . 130
das französische Gymnasium 131. 443
das Friedr.Werdersche Gymnasium 132
das Friedrichsgymnasium 132
das Wühelmsgymnasium 133
das Luisenstädt Gymnasium 133
das SopMengymnasium 133
die Luisenstädt Bealschule 134
das Cölnische Gymnasium 134
die Königstädt Kealschule 135
die Dorotheenstädt Bealschule 135
die Friedrichs-Bealschule 135
die Sophien-Bealschule 136
die Friedrichs-Werdersche Gewerbeschule . • . 136. 443
die Luisenstadt Gewerbeschule 137
die Andreasschule 137. 443
2. Begierungsbezirk Potsdam.
Charlottenburg, Gymnasium 13S
Potsdam 13S
das Gymnasium 139
die Bealschule 139
XIV
Pag.
Luckenwalde, höhere BüigerBchnle 139
Brandendnrg a. H. l^ö
die Ritterakademie . 140
das Gymnamum 140
die SalderoBche Realschule 141
Spandau, Gymnasium 141. 443
Nauen, höhere Bürgerschule 141. 443
Rathenow, höhere Bürgerschule 142. 443
Neuruppin, Friedrich-Wilhelms-Gymnasium 142
Perleberg, Realschule 143
Wittstock, Gymnasium 143. 443
Prenzlau, Gymnasium imd Realschule 144
Neustadt-Eberswalde, höhere Bürgerschule 144
Freienwalde, Gymnasium 144
Wriezen, höhere Bürgerschule 145. 443
3. Regierungbezirk'^Frankfurt a. 0.
Frankfurt a. 0. 145
das Friedrichsgymnasium 146
die Oberschule 146
Fürstenw*alde, Progymnasium 146
Güstrin, Gjrmnasium 147
Landsberg a. W., Gymnasium und Realschule 147
Friedeberg, Progymnasium 149
Königsberg Nm., Gymnasium 149
Züllichau, Pädagogium und Gymnasium 149
Guben, Gymnasium imd höhere Bürgerschule 149. 443
Sorau, Gymnasium 150
Spremberg, Realschule 150
Gottbus, Gymnasium und höhere Bürgerschule * . 150
Lübben, Realschule 151
Luckau, Gymnasium 151
Crossen, höhere Bürgerschule 152
in. Prov. Pommern 153
1. Begierungsbezirk Stettin.
Stettin 154
das Marienstifts-Gymnasiimi 154
das Stadtgymnasium 155
die FriedncLWilhelmschule 155
die städt Realschule 156
Anklam, Gymnasium 156
Dem min, Gymnasium 157
Garz a. 0., Pro^ymnasium 157
Pyritz, G}innasram 158
Stargar d, Gymnasium 158
Wollin, höhere Bürgerschule 159
Greifenberg, Gymnasium 159
Treptow a. R., Gymnasium 160.443
2. Regierungsbezirk Cöslin.
Cöslin, Gymnasium 160. 443
Colberg, Gymnasium und Realschule 161. 443
Beigard, Progymnasium 161. 443
Dramburg, Gymnasium 162
Neustettin, Gymnasium 163
Schlawe, Progymnasium 163
Stolp, Gymnasium und höhere Bürgerschule 164
Lauenburg, höhere Bürgerschule 164. 444
3. Regierungsbezirk Stralsund.
Stralsund 165
das Gymnasium 165
die Realschule 165
XV
Greifswald, Gymninmii mid Bealaofaiile 166. 4i4
Wolgast,' höhere Bliigenchale 166
Putbas. Pidagogiiuii und GyrnnMiuiii 167. 445
IV. Prov. Posen 168
L Regierungsbezirk Posen.
Posen 169
das Msrien^mnmsiQni 169
das Friedridb-Wilhefansgyinnasium 170
die Realschule 170
Rogasen, Gymnasium 171
Meserits, Gymnasium 171
Rawics, Realschule 172
Schrimm, Gymnasium 172
Liflsa, Gymnasium 173
Frau Stadt, Realschule 173. 444
Krotoschin, Gymnasium 174
Ostrowo, Gymnasium 174
Kempen, Progymnasinm 174
2l Regiernngsbesirk Bromberg.
Bromberg ' 175
das Gjrmnasium 175
die Realschule 176. 444
Nakel, Progymnasinm 176. 444
Schneidemtthl, Gymnasium 176
Gnesen, Gymnasium 177. 444
Trzemeszno, Progymnasium 177
Inowraclaw, Gymnasium 178
Wongrowitz, 6ymnasium , 178
V. Prov. Schlesien 180
1. Regierungsbezirk Breslau.
Breslau 181. 444
das Gymnasium zu 8t Ehsabet 182
das Gymnasium zu St Magdalena 183
das Friedrichsgymnaaium 183. 444
das Matthiasc^nnasram 184
das Johannesgymnasinm • . 184
die Realschule zum hefl. Geist 186
die Realschule am Zwinger 185
die 1. höhere Bfiigerschule 186
die 2. höhere BOigerschule 444
die 3. höhere Bfirgerschule 444
Wohlau, Gymnasium 186
Guhrau, höhere Bürgerschule 187
Oels, Gymnasium 187
Ohlau, Gymnasram 188
Brief, Gymnasium 188
Strehlen, Gymnasium 188
Striegau, höhere Bfiigerschule 189. 444
Schweidnitz, Gymnasium 190
Waldcnbure, Gymna sium 190
Reichenbacn, König Wflhefanschule 191
Glatz, Gymnasium 191
2. Regierungsbezirk Liegnitz.
Liegnitz 192
das Gymnasium 192
die Ritterakademie 192
Glogau 192
das evang. Gymnasram 193. 4i4
das kathoL Gymnasium 193
Grfinberg, Realschule 193
XVI
- • Paff.
Sagan, Gymnasium 194.444
Sprottan, Bealschule ; . . . . 194
Bunzlati '. 195
das Gymnasium 195
die Waisenbausscbule 195
Görlitz 196
das Gymnasium 196
die Realschule 196
Lauban^ Gymnasium 197
Löwenberg, höhere Bürgerschule 197
Hirschberg, Gjrmnasium 197. 444
Jauer, Gymnasium 198
Landeshut, Realschule . 198
3. Regierungsbezirk Oppeln.
Oppeln, Gymnasium 199
Kreuzburg, Gymnasium 199
Neisse . . • 201
das Gymnasium 201
die Realschule 201
Patschkau, Gjrmnasium 201
Neustadt 0. S., Gymnasium 201
Gross-Strehlitz, Gymnasium 202
Gleiwitz, Gymnasium 202
Königshütte, Progymnasium 203
Kattowitz, Gymnasium 203
Beuthen, Gymnasium 204
Tarnowitz, Realschule 204. 444
Leobschütz, Gymnasium 205. 444
Ratibor, Gymnasium 205
Pless, Gymnasium 206
VL Prov. Sachsen 207
1. Regierungsbezirk Magdeburg.
• Magdeburg 208
das Pädagogium des Klosters U. L. Fr 208
das Domgymnasium 209
• • die höhere Gewerbe- und Handelschule (RS. 1. 0.) . 209
die höh. Gewerbeschule (RS. 2. 0.) 209
Burg, Victoria-Gymnasium 210
Stendal, Gymnasium 210
Seehausen, Gymnasium 21L 444
Salzwedel, Gymnasium 211
Halberstadt 212
das Domg3rmnasium 212
die Realschule 212
Wernigerode, Gymnasium 213
Quedlinburg, Gymnasium 213. 444
Aschersleben, Realschule 214
2. Regierungsbezirk Merseburg.
Merseburg, DomgymnasiUm 214
Halle a. S. . • 215
die Franckischen Stiftungen 215
das K. Pädagogium 217
die lateinische Hauptschule 217
die Realschule 217
das Stadtgymnasium 218. 444
Delitzsch, höhere Bürgerschule . * 218
Eilenburg, höhere Bürgerschule 219
Torgau, Gymnasium 219
Wittenberg, Gymnasium 219
Eisleben 22B
das Gynuutfiom 220
die Bealschnle 220
Weis senf eis, höL Btiigenchole und Progymnasiam 221
Naumburg ' 222
das Gymnasium 222
die höhere Bürgerschule 222
die Landesschule Pforta r 223
Sangerhansen, Progrmnasium 223
Ro B sieb e n, Klosterscbnle (Gymnasium) 224
Donndorf; Klosterschule (Progymnasium) 225
Zeitz, Stiftsgymnasium 225.445
3. Regierungsbezirk Erfurt
Erfurt 226
das Gymnasium 226
die Realschule 226. 445
Langensalza, höhere Bürgerschule 227
Mühlhausen 227
das Gymnasium 227. 445
die höhere Büigerschnle 227. 445
Heiligenstadt, Gymnasium 228
Nordhausen 228
das Gjrmnasium 228. 445
die Realschule 229
Schleusing^n, Gymnasium 229
Vn. Prov. Schleswig-Holstein 230
Schleswig, Gjrmnasium und höhere Bürgerschule 230
Flensburg, Gymnasium und Realschule 231
Sonderburg, höhere Bürgerschule 232
Hadersleben, Gymnasium und höhere Bürgerschule 232
Husum, Gymnasium und höh. Bürgerschule 232
Kiel 233
das Gymnasium 233
die Realschule 233
Plön, Gymnasium 234
Neumünster, Realschule. 234. 445
Rendsburg, Gymnasium und Realschule 235
Meldorf, Gymnasium 235
Marne, höhere Bürgerschule 236
Itzehoe, höhere Büigerschnle 237
Segeberg, höhere Bürgerschule 237
Glückstadt, Gymnasium 238
Altena 238
das Gymnasium 238
die Realschule 238
Wandsbeck, höhere Büigerschule 239
Vm. Prov. Hannover . . • 240
1. Landdrostei Hannover.
Hannover 241
das Lyceum I 241. 445
das Lyceum U 241
die Realschule 242
die höhere Bürgerschule 242
Hameln, Gymnasium und höhere Bürgerschule 243
Nienburg, höhere Büigerschnle 243
2, Landdrostei Osnabrück
Osnabrück 244
das Gymnasium Carolinum 244
das Rathsgsrmnasium 244
die Rciabchule 245
xvin
Lingen, Gymnaaiuin und höhere Büigerechule 245
Meppen, Gymnasium **^
Papenburg, höhere Bürgerschule f^
Quakenbrück, höhere Bürgerschule 247
3. Landdrostei Aurich.
Aurich, Gymnasium 247
Norden, Progymnasium 248
Emden, Gymnasium und höhere Bürgerschule 248
Leer, Realschule 248
4. Landdrostei Stade.
Stade, Gymnasium und höhere Bürgerschule 249
Otterndorf, höhere Bürgerschule 249
Verden, Domgymnasium . • 250
5. Landdrostei Lüneburg.
Lüneburg, Gymnasium Johanneum und Realschule 250
Harburg, Realschule 261. 445
Uelzen, höhere Bürgerschule 251. 445
Celle, Gymnasium und höhere Bürgerschule 252
6. Landdrostei Hildesheim.
Hildesheim 252
das Gymnasium Josephinum und höhere Bürgerschule . 253
das Gymnasium Andreanum und Realschule .... 253
Goslar, Realschule 253
Clausthal, Gymnasium und höhere Bürgerschule 254. 445
Osterode, Realschule 254
Einbeck, höhere Bürgerschule 255
Northeim, höhere BtSgerschule 255
Göttingen, Gymnasium und Realschule 256
Münden, höhere Bürgerschule 256
Ilfeld, Klosterschule (Gymnasium) 257
IX. Prov. Westfalen 258
Regierungsbezirk Münster.
Münster 259
das Gymnasium Paulinum 259. 445
die Realschule 259. 445
Warendorf, Gymnasium 260
Rheine, Gymnasium 260
Burgsteinfurt, Gymnasium und Realschule 261
Vreden, Progymnasium 261
Coesfeld, Gymnasium * 262
Bocholt, höh. Büi^erschule 262
Dorsten, Progymnasium 262
Recklinghausen, Gymnasium 263
2. Regierungsbezirk Minden.
Minden, Gymnasium und Realschule 263. 445
Herford, Gymnasium 264
Bielefeld, Gymnasium und Realschule 264. 445
Gütersloh, Gymnasium 265
Rietberg, Progymnasium 265
Paderborn, Gymnasium *. . 266
Höxter, Gymnasium 266
Warburg, Gymnasium 267
3. Regierungsbezirk Arnsberg.
Arnsberg, Gymnasium 267
Brilon, Gymnasium 268
Lippstadt, Realschule 268
Soest, Gymnasium 269. 445
XIX
Fht.
Hamm, Gjrmnuiam 255
Dortmund, Gymnaniim und RealBchole «70
Unna, höhere Bfligerschnle 270
Witten, höhere Bürgerschule 271
Hagen, Realschule 271
Iserlohn, Realschule 271
Lfidenscheid, höhere Bürgerschnle 272
Schwelm, höhere Bflrgerschnle Sf
Bochum, Gymnaamm 273
Attendorn, Gymnasium 273
Siegen, Realschule 274. 445
X Prov. Hessen-Nassau 275
1. Reirierungsbesirk Gassei 275
Öassel 276
das Gymnasium 276
die Reulschule 276
die höhere Bürgerschule 277
Hofgeismar, höhere Bfiigerschule 277
Eschwege, Realschule 278
Marburg . . • 278
das Gymnasium 278
die höhere Bürgerschule 278
Hersfeld 279
das Gymnasium 279
die höhere Bürgerschule 279
Schmalkalden, die höhere Bürgerschule 280
Fulda 280
das Gymnasium 280
die höhere Bürgerschule 280
Hanau 281
das Gymnasium 281. 445
die Realschule 281
Rinteln, Gymnasium 282
2. Regierungsbezirk Wiesbaden 282
Wiesbaden 283
das Gymnasium 283
die Realschule 283
die höhere Bürgerschule 283
Biebrich-Mosbach, höhere Bürgerschule 284
Geisenheim', höhere Bürgerschule 284
Ems, höhere Bürgerschule 284
Oberlahn stein, höhere Bürgerschule 317. 445
Weilburg, Gymnasium . * 285
Diez, höhere Bürgerschule 285
Limburg, höhere Bürgerschule 286
Hadamar, Gymnasium 286
Montabaur, Gymnasmm 287
Dillenburg, Gymnasium 288. 445
Biedenkopf, höhere Bürgerschule 288
Homburg, Realschule . . . . ' 288
Frankfurt a. M. 289. 422
das Gymnasium 290
die Musterschule (Realschule) 290
die höhere Bürgerschule • ... 291
die Selectenschule (höh. Bürgerschule) 291
die Volks- und Realschule der Israelit Gemeinde . . 292
die Unterrichtsanstalt der Israelit Religionsgesell-
Rchaft (RS.) 292
Da» Fflrslenthum Waldeck 293
Corbach, Gymnasium 293
Arolsen, höhere Bürgerschule 293
XX
ff'
XL Rheinprovinz und Hohenzollernsche Lande.
1. Regierungsbezirk Göln
Cöln 296
das Gymnasium zu MarzeUen 297
das Gymnasium an Aposteln 297
das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und Realschule .... 297
das Kaiser Wflhelms-Gymnasium 298
die stadtische Realschiue 298
Mülheim a. Rh., Realschule 299
Kernen, höhere Bürgerschule 299
Bedburg, Ritterakademie 300
Wipperfürth, Progymnasium . .* 300
SiegDurg, Progymnasium 300
Bonn, Gymnasium 301
Rheinbach, Progymnasium 301
Münstereiffel, Gymnasium 302
2. Regierungsbezirk Düsseldorf.
Düsseldorf 302
das Gymnasium 302. 446
die Realschule 303
die höhere Bürgerschule 303
Sojingen, Bürgerschule 304
Remscheid, Gewerbeschule (Realschule) 304
Lennep, höhere Bürgerschule 305
Elberfeld 305
• das Gymnasium 305
die Realschule 306
Barmen 307
das Gymnasium und die Realschule 307
die Realschule in Wupperfeld 307
Neuss, Gymnasium 308
Rheydt, höhere Büigerschule 308
M. Gladbach 309
das Progymnasium 309
die höhere Bürgerschule 309
Crefeld 309
die Realschule 310
die höhere Bürgerschule 310
D ulken, die höhere Bürgerschule 310
Kempen, Gymnasium 311
Moers, Gymnasium 311
Cleve, Gymnasium 312
Emmerich, Gymnasium 312
Wesel, Gymnasium und höhere Bürgerschule 313
Ruhrort, Realschule 313
Oberhausen, höhere Bürgerschule 314
Essen 314
das Gymnasium 314
die Realschule 314
Mülheim a. d. R., Realschule 315
Duisburg, Gymnasium und ReaJschule 315
3. Regierungsbezirk Coblenz.*
Coblenz, Gymnasium 316
Boppard, Progymnasium 317
Kreuznach, Gymnasium 317
Sobernheim, Progymnasium 318
Trarbach, Pro^onnasium 319
Mayen, höhere Bürgerschule .7 219
Andernach, Progymnasium 319
Neuwied, höhere Bürgerschule und Progjonnasium 320
Linz, Progymnasium 320
Wetzlar, Gymnasium 321
p»ff.
4. Regierungsbezirk Aachen.
Aachen 321
da« Gymnaaiom 321
die Realachule 388
Eupen, höhere Bfirgerschnle 388
Malmedy, Progymnasiimi 333
Dfiren 323
das Gymnasiom 323
die höhere Bfirgerschnle 324
Jülich*, Progymnasiom 384
Erlcelenz. Progynmasiam 324
5. Regierungsbezirk Trier.
Trier 325
das Gymnasium 325
die Realschule 325
Prüm, Progymnasium .... . 326
St Wendel, Kronprinz Friedrich l/HIhelms-Progymnasium .... 326
Saarlouis, höhere Büigerschule 326
Saarbrflck, Gymnasium 327
6. Regierungsbezirk Sigmaringen.
Hedingen, Gymnasium r . . . 327
Hechingen*, höhere Büigerschule 388
Herzogthum Lauenburg 1 328
Ratzeburg, Gymnasium 329
Lauenburg a. d. £., höhere Büigerschule 329
V.
Schnlstatistik.
ZaU der höheren Lehranstalten 1864 bis 1874 381. 442
fVequenz der öffendichen Gymnasien 332
Frequenz der Öffentlichen I^ogymnasien 336
Frequenz der Reallehranstalten 338
Frequenz der höheren Bfiigerschulen 340
Frequenz der Vorschulen 341
Zoaammenstenung der Frequenz in den Gymnasien 1868 und 1873 350
ebenso in den Prog3rmiiasien 352
ebenso in den Realschulen 354. 358
ebenso in den höheren Bürgerschulen 356. 360
Becapitnbtion f&r die höheren Schulen überhaupt 362. 446
für die Vorschulen 364
für beide zusammengefasst 366. 446
VerhStmss der Zahl der höheren Schulen zum geograph. Flachenranm .... 368
Veifaihniss der Zahl der höheren Schulen zur Bevölkerungszahl 870
Numerisches Veihiltniss der Schüler nach Confession und Religion auf einigen
Anstalten 372
Zahl der jüdischen Schüler in den verschiedetten Schul-Kategorien 373
Die Mataritätsprttfang and ihre Statistik.
Die ansserordeniiichen Matmitltsprüfungen 1870 und 1871 382
Die Yorbereitnng einer allgemeinen Gymnasial-Prüfhngsordnung 384
xxn
Die Uebereinkunft zwischen den deutschen Regierungen Über die Maturitätsprüfungen 386
Zahl der Abiturienten und Maturitätsaspiranten bei den Gymnasien 1869--1873 388
Zahl der Maturi unter den £xtemen bei den Gymnasien 388
Classification der Maturi bei den Gymnasien nach dem Alter 390
Studienfächer^ zu denen die Maturi überzugehen beabsichtigten 892
Berufsfacher der nicht studirenden Maturi 394
Zahl der bei den Realschulen für reif Erklärten 389
Classification derselben nach dem Alter 396
Berufsfacher^ zu denen sie übergehen wollten 398
Zusammenstellung der Berufsfacher der nicht studirenden Maturi von G^innasien und
Realschulen 400
Zahl der bei der OMilitExaminationscommission zum Officier gepriiften Maturi von
Gymnasien und Realschulen 400
VII.
Vorbildung und Prüfung für das Lehramt.
Lehrerstatistik.
t. Vorbüdung für das Lehramt 401. 405
Seminarien 402
die Universitäts-Seminarien 403
die Seminarien nach den Universit^tstudien 403
2. Prüfung für das Lehramt. . . . : 404
das Reglement v. 12. Dcb. 1866 404
Gleichstellung der Prttfungszeugnisse anderer deutscher wiss. Prilümgscom-
missionen mit den preussischen 405
Zahl der akadem. gebfldeten Lehrer und Schulamtscaudidaten, welche Staat-sprüfuugen
bestanden haben 406
Zahl der in der Prüfung bestandenen Candidaten nach Heimath, Religion und Hauptfach 408
Specialnachweis davon 409
Die Ergebnisse der Prüfungen pro fac. docendi 1869—1873 412
3. Statistik des Lehrerpersonals 1869 und 1873 416
Recapitulation zum Nachweis des Lehrerpersonals 418. 446
4
vm.
Die Schulunterhaltung. Lehrerbesoldung. Normaletat.
Pensionswesen. Schulgeld.
Die verschiedenen Arten der Schulen hinsichtlich ihrer Unterhaltung 419
Zusammenstellung der Anstalten, welche keine Zuschüsse aus Staatsfonds erhalten 419. 446
Der Normaletat • 420
Die Wohnungsgeldzuschflsse 421
Das Pensionswesen 422
Zusammenstellung der neuesten Schuletats 424
Gesammtaufwand für die Gymnasien und Progymnasien 428
für die Real- und höheren Bürgerschulen 430
Veigleichung von 1864, 1869 und 1874 in dieser Hinsicht 432. 446
Gesammtbetrag der Lehrerbesoldungen .... * 4B8. 440
Das Schulgeld 435
IX.
Nachträge und Berichtigungen ...... 441
Karte, die Vertheilung der höheren Lehranstalten in Preussen darsteUend.
Bedeutung der gebrauchten Abkürzungen.
A. L. R.: Das All^f^meine Landrecht fiir die K. preuss. Staaten.
C. BL: Centralblatt flir die gesammte Unterrichtsverwaltang in Preusson.
G. $.: Gresetzsammlung ftir die K. preuss. Staaten.
Oymn. Zeitschr.: Die Berliner Zeitschrift für das Gymnasialwesen, heransgcgeben von
Bonitz, Hirschfelder, RUhle.
Mtl. E. J.: Die Mflitair-Ersatzinstruction vom 26. März 1868.
N. Jahrb.: Die Leipziger Neuen Jahrbücher f!lr Philologie und Pädagogik, herausgegeben
von Fleckeisen und Masius.
Päd. Archiv: Pädagogisches Archiv, herausgegeben (neit 1874) von Krumme in Rem-
scheid; •
Protok.: Protokoll der October-Conferenz in Berlin, 1873 (s. p. 32).
Schmid Encykl.: C. A. Schmid, Encyklopädie des gesammten Erziehungs- und
Unterrichtswesens; Gotha.
U. und P. 0.: Die Unterrichts- und Prfifiingsordnung ftir die Real- und höheren Büiger-
schulen vom 6. October 1859.
V. und G.: Wiese, Verordnungen und Gesetze für die höheren Schulen in Preussen.
B. I, n bezeichnet immer den ersten und
zweiten Band dieses Buches.
B. beim Datum von Verftigungen : Berlin.
BS. Bfi^erschnie.
CO. GM»inetsordre.
C.Ver£ Circnlarverftlgung.
€sp. GiqHtal.
a Clasae.
c. Tor Zahlen: circa.
Eiern. L. Elementailehrer.
G. bei Frequenzangaben: Gymnasium.
Instr. Instruction
K. Königlich.
ILvor Jahreszalilen : Michaelis, wie 0. Ostern.
Min. Minister.
MLMefle.
0. vor Titeln: Ober-.
OL Oberiehrer.
Ord.L. Ordentlicher Lehrer.
1. 0., 2. 0. : erste und zweite Ordnung der
Realschulen,
p. pagina.
proc. proeent
L. Lehrer.
SS. Realschule.
Reg. Regierung.
Reg. R. Regieningsrath.
s. siehe.
Sem. Semester.
St vor Namen: Sanct.
St. Zu seh.: Staatszuschuss.
St. beim Lehrplan: Stunde.
V. bei Frequenzangaben: Vorschule.
Verf. Verfügung.
V fiT 1. versrleiche
I, ri, m, IV, V, VI: Die Ciassennamen
Prima bis Sexta. und U. dabei be-
deuten Ober- und Unter-. Dagegen a,
b, c, coordinirte Abtheilungen derselben
Claase.
Y 1
r^\ I ^' P- ^'^ Anmerk.
(*) bedeutet die Zugehörigkeit einer höh.
BS. zur Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J.
(X) bedeutet, dass die Anstalt noch ohne
Berechtigung ist.
f: gestorben.
Die TiteUibkfirzungen wie Dir., Fror.,
Cour, für Director etc., Co 11 ab. för
Collaborator u. a. erklären sich selbst
A. August.
Ad. Adolf.
AL Alexander.
C. Carl
Chr. Christian
Chrph. Christoph.
E. Ernst
Ed. Eduard.
Em. Emil.
Vomamen.
F. oder Fr. Friederich.
Ferd. Ferdinand.
Frz. Franz.
Ge. Georg.
Gu. Gustav.
H. Heinrich.
J. Johann.
L. Ludwig.
Mrt. Martin*
Mtth. Matthias.
0. Otto.
Ph. Philipp.
Pe. Peter.
Rieh. Richard.
Rud. Rudolf.
Th. Theodor.
W. Wilhelm,
■
I.
Einleitung.
Das prenssisehe höhere Schulwesen während der Jahre 1869—1874
in geschichtlichem Ueberblick.
Das preussische Schulwesen hat in dem Zeitraum, welcher hier dar-
l^estellt werden soll, keine ruhige Entwickelung gehabt. Es konnte nicht anders
sein. Die Ursachen der Unruhe kamen theils von aussen, theils lagen sie in
den Bewegungen, welche Staat und Kirche und unser gesammtes Culturleben er-
füllen, und von denen die öffentliche Schule naturgemäss nicht unberührt blieb.
Wie die Geschichte der vorhergehenden fün^ährigen Periode in B. U
mit den Folgen des Krieges vom Jahre 1866 beginnen musste, so hat auch
die gegenwärtige Darstellung unter den auf den Fortgang der öffentlichen
Schalen nachhaltig einwirkenden Ereignissen einen Krieg zu verzeichnen. Der-
selbe hat nicht wie der frühere eine Erweiterung des preussischen Schulgebiets
zur Folge gehabt, aber die von ihm herrührenden Erregungen gehen tiefer
nach innen. In Zusammenhang mit den politischen Veränderungen Deutsch-
lands, d. h. mit der Aufrichtung des deutschen Reichs und Kaiserthums, stehen
die noch unerledigten das Yerhältniss der Eorche zur Schule betreffenden
Fragen. Der Ministerwechsel im Anfange des Jahres 1872 ist in Bezug auf
die Prindpien der obersten Schulverwaltung besonders folgenreich gewesen;
die eingeleiteten Veränderungen in der Organisation der höheren Lehnmstalten,
besonders der Bealschulen, stehen damit in Verbindung. Die Nothwendigkeit
einer anderen Regulirung der Lehrerbesoldungen hat zu der Aufstellung eines
neuen Normaletats geftihrt, woran sich wichtige zum Theil noch nicht be-
endigte Verhandlungen angeschlossen haben.
Von den in diesen geschichtlichen Momenten gegebenen Q-esichtspuncten aus
erscheinen für den vorliegenden Zweck folgende thatsächliche Vorgänge be-
merkenswerth.
Als im Juli 1870 von Frankreich der Krieg erklärt war, ergriff das Verlangen
an dem Feldzuge theilzunehmen, sofort auch die Jugend in den oberen Classen
der höheren Schulen Deutschlands. Das preussische Unterrichtsministerium kam
denjenigen, welche damals dem Abiturientenexamen nahe standen, durch erleich-
ternde Massregeln entgegen. Eine unter dem 19. Juli 1870 an die K. Prov.
SchulcoU^en erlassene Circularverfügung ordnete eine beschleunigte Prüfung
derer an, welche im vierten Semester Primaner waren. Die Ausstellung von
Reifezeugnissen ohne vorgängige Prüfung wurde nicht genehmigt (Min. Verf.
V. 22. Juli 1870^, aber unter dem 25. Juli die Ablegung einer anticipirten
AbiturientenprünuKg auch den erst im dritten Semester stehenden Primanern
gestattet, una, unter dem 11. Jan. 1871, aufs neue eine ausserordentliche Prü-
HL 1
I
ä
fiing derjenigen jungen Leute angeordnet, welche sich überhaupt dem Militair*
Stande widmen wollten^).
in diesen ausserordentlichen Abiturientenprüfungen haben
ein Zeugniss der Reife erworben auf preussischen Gymnasien: 1262 Schü-
ler, auf Realschulen: 162. Dabei grosse Verscliiedenheit zwischen ein-
zelnen Provinzen und Städten : z. B. in der Prov. Sachsen haben sich zu der
Prüfung gemeldet und sind mit dem Reifezeugniss entlassen von Gymnasien:
187 Schüler, von Realschulen: 15; in der Prov. Westfalen von Gymnasien:
38, von Realschulen 7; in Rastenburg (ein Gymnasium): 30, in Frankfurt
a. M. (ein Gymnasium und 3 Realschulen): keiner. (Die speciellere Nach-
weisung s. in Abschn. VI).
Es ist selbstverständlich, dass die vorschriftsmässigen Anforderungen bei
solchen unter dem Eindruck aufregender Zeitereignisse anticipirten Abiturien-
tenprüfungen ausserordentlich ermässigt werden mussten; auch hat nicht ver-
mieden werden können, dass die darin liegende Vergünstigung nicht wenigen
gewährt worden ist, die nachher weder am Kriege noch am Sanitätsdienst
des Heeres theilgenominen haben. Auch viele Lehrer ergrififen die Waffen,
theils als dienstpflichtig, theils freiwillig ; und von den Militaii'behörden wurden
auch Dir ectoren nicht immer für unabkömmlich angesehen. — Vgl. Abschn.VII*).
Vergünstigungen wie die bei den Maturitätsprüfungen zugestandenen wur-
den bei den Prüfungen für das Lelu'amt an höheren Schulen nicht gewährt,
vielmehr auf Anfragen ausdrücklich erklärt (Verf. v. 3. August 1870), dass
für noch ungeprüfte Schulamtscandidatcn, welche in die Armee eintreten
wollten oder mussten, eine Beschleunigung oder Abkürzung des Examens pro
2 Die erwähnten Verfügungen s. in Abschn. VI. Vgl. B.II, 572.
aa K. Prov. SchulcoUegium zu Hannover brachte den Ministerialerlass v. 19. Juli
1870 durch folgende Verfügung zur Kenntniss der Directoren:
„Von nicht wenigen höh. Schulen unseres Aufsichtsbezirks sind uns in den letzten
Tagen Gesuche um sofortige Zulassung einzelner Schüler zu der Maturitätsprüfung
zugegangen, weil dieselben den Wunsch hatten, in die Armee des Königs einzutreten
una zur Vertheidigung des Vaterlandes die Waffen zu trafen. Diesen Gesuchen ist
durch das Rescript des H. Min. der ^eistl. etc. Angelegenheiten v. 19. d. M. in dem
entsprechenden Umfange bereits Gewährung zu Theil geworden. Wir benutzen je-
doch gern diese Veranlassung, um unsere freudige Anerkennung auszusprechen für
die Aeuflserungen vaterländischer Gesinnung und opferwilliger Hingebung, welche
in der heranwachsenden Jugend der höh. Schulen unserer Provinz zu Tage getreten
sind und in denen die Lehrer mit rühmlichem Beispiele ihren Schillern vorangehen.
Das Studium der Geschichte, namentlich unseres deutschen Volkes, hat unsere «Tugend
feiehrt, was unser Vaterland von dem Erbfeinde, der jetzt wieder seine Grenzen
edroht, vor Zeiten empfangen und erlitten hat und was es jetzt wieder von dem-
selben würde zu erwarten haben; der Geist unserer deutschen Sänger, die vor einem
halben Jahrhundert unsere Väter gegen denselben Feind mit Begeisterung erfUUten
und die selbst mit den Waffen in der Hand in den Tod fürs Vaterland gingen, ist
unserer Jugend nicht fremd geblieben und regt sich jetzt mächtig. Wir begrOssea
dies als ertrculiches Zeichen, dass Lehrer und Schüler an den unserer Aufsicht unter-
stellten Schulen nicht bloss von dem Ernst des Augenblicks erfüllt, sondern au<^
von der Gerechtigkeit der Sache durchdrungen sind, für welche des Königs Maj.
jetzt sein Volk in die Waffen ruft und welche ganz Deutschland zu vertfaeicugen in
voller- Einmüthigkeit dasteht. In Gottes Hand stehen die Geschicke der VOlker
und die Erfolge der Schlachten« Wie dieselben aber auch ausfallen mögen, auf
unseren Schulen wird stets der Geist wahrer Gottesfurcht, ächter Königstreue und
hingebender Vaterlandsliebe heimisch sein und ^epfleet werden. Indem wir dieses
Vertrauen den Lettern und Lehrern unserer SchulanstEuten hiemit unumwunden aus-
sprechen, veranlassen wir Sie, Ihre Zöglinge mit dem Inhalt dieses unseres Erlaaaes
in geeigneter Weise bekannt zu machen. Hannover 21. Juli 1870. K. Prov.-SUihul-
coUegium.'*
*) In Betreff der Besoldung der in Frankreich beschäftigten deutschen Beamten «.
Abschn. VIII.
facaltate docendi nicht statthaft sei^ wohl aber eine Verlängerung der für
die Ablieferung der Prüfungsarbeiten vorgeschriebenen Fristen.*) —
An nicht wenigen Anstalten war es schwer, den Ausfall an Lehrkräften
zu decken« Es musste zu manchen sonst vermiedenen Classencombinationeu
geschritten werden ; ungeprüfte Candidaten wurden zur Abhülfe herangezogen
und die zurückbleibenden Lehrer über die herkömmliche Stundenzahl in An-
spruch genommen. Auch die Schulverwaltungsbehörden sahen ihre Arbeits-
kräfte in Folge der fünberufimg zu den Fahnen sehr vermindert. Eine nicht
geringe Zahl von Lehrern und Beamten wurde auch nach Beendigung des
Krieges nicht sogleich entlassen, sondern noch längere Zeit bei der Occu-
pation in Frankreich verwendet.
Eigentliche Unterbrechungen des Unterrichts durch die Kriegsereignisse
sind nur bei wenigen Anstalten vorgekommen. Es ist in einigen der dama-
ligen französischen Grenze nahe liegenden Städten, z. B. in Saarbrück, femer
in einzelnen Städten an der See, z. B. in Sonderburg und Pillau, geschehen.
Aber der ganze Fortgang des Krieges und die viele Schulorte berührenden
Truppen-, Verwundeten-, Gefangenen-Züge brachten immer neue Aufregmig
mit sich. Femer leisteten Lehrer und Schüler an vielen Orten bereitwilligst
Dienste, gegen welche die Schulpflichten zeitweilig zurückstehen mussten: es
fand eine eifrige und ausdauernde Betheiligung an den mancherlei patrio-
tischen Hülfsvereinen Statt, man unterzog sich im Auftrage der SiUlitair-
behörden einer Durchsicht der Briefe, welche von den französischen Gefan-
genen geschriel>en oder an sie gerichtet waren; aus Schülern wurden Boten-
compagnien gebildet, viele wurden auf den Bahnhöfen zu EKenstleistungen an
die durchziehenden Soldaten benutzt, u. dgl. m.
Im Kri^e selbst zeigten sich die Wirkungen der einmüthigen nationalen
Erhebung und der volksthümlich gewordenen allgemeinen AVehrpflicht auch
an Denen, die bis dahin wissenschaftlichen Beschäftigungen hingegeben ge-
wesen waren, im schönsten Lichte. Viele Lehrer, Doctoren der Philosophie
und Candidaten traten als Gemeine ein; auch solche, die schon den Krieg
des Jahres 1866 mitgemacht und dami in das Lehramt oder zu den Studien
zurückgekehrt waren, standen 1870 wieder unter den Waffen, nahmen an ver-
schiedenen Schlachten, an den Strapazen der Märsche, der Belagerungen, des
Krankendienstes Theil, um dann aufs neue zu den Büchern zuriickzukehren
oder die Pflichten des Lehrerberufs wieder aufzunehmen.*) Sicht wenige von
ihnen hatten das eiserrte Kreuz erworben und waren zu Officieren befordert
worden. Einzelne Schüler, die. ohne vorher ein Maturitätszeugniss erhalten
zu haben, mitgezogen waren, setzten sich, auch mit dem eisernen Kreuz ge-
schmückte, wieder auf die Schulbank und blieben bis zum Abiturientenexamen.
Im ganzen sind zur Theilnahme am Kriege Lehrer von höh. Schulen
einberufen worden: ;^8:^, fi-eiwillig eingetreten : 24 ; zusanmien: 406. Schüler,
einberufen: 1554, freiwillig eingetreten: 629; zusammen : 2183. Gestorben
sind im Kriege oder in Folge des Krieges I^ehrer: 22: Schüler: 48. (Einen
näheren Nachweis s. im Anhang).
Viele Anstalten haben ihi'en im Kriege gefallenen früheren Schülern in
der Aula eine (Tedenktafel errichtet. Dieselben und die sich das eiserne Kreuz
erworben, sind meist auch in den Programmen erwähnt, wo sich ausserdem
bisweilen Mittheilungen über denkwürdige Erlebnisse einzebier Lehrer im Kriege
finden: ebeaso Nachricht von den Sammlungen, welche die Sclniler unter sich
'> Vgl. die Circ, Verf. V. 16. Juli 1870, C. BL 1870 p. 393 f., die sofortige Zulassung
Stodirender resp. zur ersten juristischen Prüfung und zum niedicin. cxamen rigoro$»uni
betreffend.
') Ueber die Anrechnung der Kriegt^ahre bei der PenBionirung ». Abwihn. VIII.
1"
4^
für die Bedürfhisse der im Felde stehenden und der verwundeten Soldaten
veranstaltet hatten^ u. dgl. m.
Nach dem Kriege und Siege nahm die Schule, von den neuen Impulsen
des öffentlichen Lebens in Deutschland vielfach berührt und von der patrioti-
schen Bewegung der Zeit durchdrungen, ihre Arbeit mit erhöhetem Muthe
auf, um auch an ihrem Theile das von dem deutschen Kaiser in Versailles
(am 18. Jan. 1871) gesprochene Wort verwirklichen zu helfen, dass es sich
nun darum handle, in Deutschland die Güter und G-aben des Friedens auf
dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung zu mehren. Die
Schulverwaltung war sich ihrer durch die Veränderungen im Staatsleben er-
höheten Aufgaben bewusst, und bereitete zeitgemässe Veränderungen der be-
stehenden Einrichtungen vor, worüber weiterhin nähere Mittheihmgen folgen
werden.
Um bei der Jugend die Erinnerung an die grossen Ereignisse dauernd und
lebendig zu erhalten, richtete man Schulfeste oin; sie sind an vielen Orten
zugleich Volksfeste geworden und fast überall auf den 2. September gelegt.
Bestimmte Anordnungen darüber sind, um die Feier in ihrem volksthümlichen
Werth nicht zu verkürzen, nicht erlassen worden. Welche Anregungen dabei
jedoch von einzelnen Schulbehörden ausgegangen sind, kann aus den in der An-
merkung beispielsweise mitgetheilten Circularverfiigungen ersehen werden.^) —
*) Verf. des K. Schulcoll. der Prov. Brandenburg:
„Von mehreren Gymnasien und Realschulen der Provinz werden bereits seit längerer
Zeit im Sommer Schulfeste im Freien gefeiert, welche nicht selten auf einen der
grossen Gedenktage unseres Volkes gelegt werden und für die Belebung des patrio-
tischen Sinnes in der Jagend als förderlich sich bewährt haben. Der ruhmreiche
Krieg der letzten Jahre hat die Zahl dieser hervorragenden Gedenktage vermehrt ;
in Fol^e des anerkennenswerthen Strebens, der Jugend die Erinnerung an die grossen
Ereignisse desselben frisch und leben^ zu erhalten, sind bei einigen Anstalten der-
artige Feste neuerdings entstanden. Wir wünschen, dass dieser vorsang an allen
höheren Unterriohtsanstalten Nachfolge finde, und dass die Sitte patriotischer Som-
merfeste möglichst überall in Uebung komme. Anordnungen hinsichtlich der Zeit
und Einrichtung dieser Feste zu trenen liegt nicht in der Absicht. Da wir voraus*
setzen dürfen, dass die Herren Directoren denAVerth und die Bedeutung derselben
allseitig würdigen werden, so wird es gentigen, wenn wir ihnen empfehlen, auf die
Veranstaltung eines Sommer-Schulfestes im Freien an einem der zahlreichen vater-
ländischen Gedenktage Bedacht zu nehmen: die AVahl des Tages sowie die Ein-
richtung der gesammten Feier wird ihrem Ermessen überlassen.'* — Berlin 10. Kai
1872.
Verf. des K. Schulcoll. der Rheinprovinz :
„Die Begeisterung, mit welcher im vergangenen Jahre in vielen Gtiuen unseres Va-
terlandes und in allen Schichten unseres Volkes der Gedenktag der Gapitulation von
Sedau gefeiert worden bt, hat ausser Zweifel gestellt, dass hauptsächlich dieser Tag
aus der unvergleichlichen Kriegsgeschichte von 1870 und 1871 es ist, mit welchem
das deutsche Volk die Erinnerung an den Schutz seiner Grenzen, an die Sicherung
seiner Ehre und Unabhängigkeit und an den Wiederaufbau seiner pohtischen Grösse
verbindet. Indem wir daher voraussetzen, dass für den demnächst wiederkehrenden
2. September in allen höheren Leliranstalten unserer Provinz, deren Herbstferien nicht
schon vor diesem Ta^e beginnen, eine patriotische Schulfeier bereits in Absicht ge-
nommen ist, legen wir den Directoren und Lehrercollegien die würdigste Gestaltung
dieser Feier ans Herz und gestatten unsererseits für den 2. September den Aus-
fall des Vor- und Nachmittags-Unterrichtes. —
Die Betheiligung der höheren Lehranstalten an einer unabhängig von der Schul-
feier etwa stattnndenden allgemeinen Feier des Tages wollen wir in das Ermessen
der Herren Directoren stellen.
Der Schulfeier ist durch Gesang und Gebet ihr relijriöser Charakter zu wahren ;
ihre Begehung unt^r freiem Himmel ist aber nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern
dürfte sich, ebenso wie ihre Verbindung mit einem festlichen Auszug der Schule und
Besuch landschaftlich ansprechender oder historisch denkwürdiger Puncte ganz
besonders empfehlen". Coülenz 24» Juli 1873.
In Betracht der grossen Wichtigkeit der Schulen för die geistige "Wieder-
vereinigung von Elsass und Lothringen mit Deutschland war schon yor
dem Friedensschluss eine Reorganisation sowohl des niederen wie des höheren
Schulwesens daselbst ins Auge gefasst worden. Die Verwaltung des neuen
Beicbslandes nahm zu diesem Zweck zunächst die Mitwirkung der preussischen
Begierung in Anspruch. In Folge einer Anregung des Reichskanzlers Fürsten
wn Bismarck erhielt der Herausgeber dieses Buchs im Mai 1871 den Auftrag,
das Land zu bereisen, um über den thatsächlichen und rechtlichen Bestand
des elsässisch-lothringischen Seeundairunterrichts, zugleich aber über die Ber
dür&iisse desselben an Ort und Stelle Information einzuziehen, und demnächst
wegen seiner zweckmässigen Einrichtung und Reorganisation im deutschen Sinne
Vorschläge zu machen.
Bei den in Folge dessen seit dem Juli 1871 getroffenen Anordnungen
wurden im wesentlichen dieselben Principien befolgt, nach denen das höhere
Schulwesen in Nord- und gi'össtentheils auch in Süd-Deutschland organisirt
ist^ im Gegensatz jedoch zu der französischen Centralisation und üniformität,
mit der schonenden Rücksicht, welche die sprachlichen und gewerblichen Ver-
hältnisse der einzelnen Landestheile und eine langjährige Tradition anderer
Eimichtungen rathsam einscheinen Hessen. Die Schwieri^eit der Aufgabe war
für die Verwaltung des Landes ausserordentlich gross, und an den päda-
gogischen Tact, sowie an die didaktische Kunst der deutschen Lehrer mussten
hohe Anforderungen gestellt werden. Im August 1871 wurde der Director
des Gymnasiums in Halberstadt, Dr. Baumeister, als technischer Rath für
das höhere ünterrichtswesen in die Regierung nach Strassburg berufen. Be-
werbungen um Director- und Lehrerstellen in Elsass-Lothringen kamen in
grosser Zahl wie aus anderen deutschen Ländern, so auch aus Preussen. An-
gestellt worden sind bis 0. 1874 preussische Lehrer im ganzen : 148 (61 evan-
gehsche, 85 katholische, 2 jüdische ; darunter 4, die sich nicht gemeldet hatten.
Wiederausgeschieden sind bis 0. 1874 von den preussischen Lehrern: 22^).
Die definitive Organisation der höh. Lehranstalten in Elsass-Lothringen
erfolgte durch ein Regulativ v. 10. Juli 1873 ; die Abiturientenzeu^sse der
anerkannten Gymnasien (Lyceen und CoUegien^ und Realschulen erUelten für
die öffentlichen Verhältnisse gleichen Werth mit den im übrigen Deutschland
unter amtlicher Autorität ausgestellten Maturitätszeugnissen; ebenso ist den
Zeugnissen der mit der strassburger Universität verbundenen und im wesent-
lichen analog den preussischen eingerichteten wissenschaftlichen Prüfungscom-
mission fiir das höhere Lehramt gleiche Gültigkeit jedenfalls für Preussen zu-
gesichert worden.
Der vorerwähnte Referent des preussischen Unterrichtsministeriums hat
aufs neue im Juli 1873 im Auftrage des Reichskanzleramts in seiner Eigen-
schaft als Vorsitzender der Reichs-Schulconmiission aus Anlass der auch ftlr
die elsässisch-lothringischen Lehranstalten wichtige Berechtigungsfrage einen
grossen Theil derselben inspicirt, und kann bezeugen, dass die deutsche Schule
*) Gesadie um Verwendnnff als Lehrer in Elsass- Lothringen sind bis 0.1874
einffegingen c. 1250, die zahlreidien Frivstbriefe (e. 200) ungerechnet, welche mehr als
vurliofige Anfras^en xu betrachten waren. Aus rreossen haben sich Itlr die höheren
Sehalen des Reichslandes zur Disposition ffestelit c. 410 Lehrer, aus dem ttbrigen Dentsch-
jmd c 340. aus anderen Ländern c. 70 (Scnweizer, Oestreicher, Luxemburger und Deutsche
im Aaslanae) ; bei c. 420 Bewerbungen war zweifelhaft, ob du Absehen auf höhere oder
niedere Schulen gerichtet sei.
Anstellung haben gefunden Lehrer aus Preussen: 148, aus dem Übrigen Deutsch-
land: 138 (72 evangeL, 66 kathol), aus dem Auslände: 22 (13 evangel, 9 kathoL), zu-
Minmen: 306 (146 evangelische, 160 katholische, 2 jüdische).
6
in dem neuen Keichslande gepflanzt ist und ungeachtet nahe liegender Hemmun-
gen gutes Gedeihen verspricht.
Die Bimdes-Schulcommission, in Folge eines Bundesrathsbeschlusses vom
16, Dcb. 1868 gebildet (vgl. Bd.. II, 4), ist inzwischen zur Reichs-Schul-
commission erweitert worden. Ihre Aufgabe ist unverändert die einer be-
gutachtenden Instanz über die für höhere Lehranstalten eingegebenen Anträge
auf Verleihung des Rechts, gültige Qualificationszeugnisse für den einjährigen
Militairdienst auszustellen, oder auch über damit zusammenhangende Gegen-
stände, z. B. über die Prüfongsinstruction für die einjährig Freiwilligen.
Die Commission bestand früher aus drei Mitgliedern, von denen das ei-ste
und zweite als ständig, resp. von der K. preussischen und K. sächsischen Re-
gierung, das dritte in einem Wechsel von drei zu drei Jahren von den übri-
gen deutschen Regierungen ernannt wurde. Nach dem Eintritt der süddeut-
schen Staaten in den Bund wurde die Commission durch zwei ständige Mit-
glieder, resp. für das Königr. Württemberg und das Grossherzogth. Baden,
verstärkt; imd als auch in Baiern die Mil. Ersatzinstruction vom 26. März 1868
eingeführt worden, und militairische Freizügigkeit zwischen dem Königr. Baiem
und den übrigen deutschen Staaten hergestellt war, kam ein ständiges bairi-
sches Mitglied hinzu. Demgemäss hat die Reichs-Schulcommission fünf stän-
dige Mitglieder und ein wechselndes*). Sie versanunelt sich regelmässig min-
destens zweimal jährlich, im Frühjahr zu Berlin, im Herbst in einer mittel-
deutschen Stadt. —
lieber die bestimmt begrenzte Aufgabe der Reichs-Schulcommission hin-
aus machte sich aber das Bedürfniss einer weiteren Verständigung zwischen den
deutschen Regierungen über gemeinsame Interessen des höheren Schulwesens
mehr und melir geltend. Wie die Errichtung des Norddeutschen Bundes Ver-
anlassung gegeben hatte, sowohl für die militairischen, wie fiir die Civil- Ver-
hältnisse auf gleichmässigere Einrichtung und freieren Gebrauch der von den
höheren Schulen des Bundesgebiets ausgestellten Zeugnisse Bedacht zu nehmen
(s. Bd. II, 2 ff.), so musste dies nach der Aufrichtung des deutschen Reichs
wegen der Consequenzen, die sich aus der Reichsverfassung und der Erwei-
terung des Geltungsbereichs der Mil. Ersatzinstniction v. 26. März 1868 er-
gaben, in noch höherem Maasse liöthig erscheinen. Zu diesem Zweck ist,
wie zu Anfang des Jahres 1868 eine Conferenz von Schul beämten der be-
theiligten Staaten zu Berlin stattgefunden hatte, auf Anregung des K. preussi-
schen Unterrichtsministeriums eine solche im October 1872 zu Dresden ab-
gehalten worden*).
') Gegenwärtig Bind Mitglieder der Commission : Geh. 0, Reg. R. Dr. Wiese in Berlin,
Rector Prof. Heertoagen in Nürnberg, Geh. Kirchen- und Schul R. Dr. Gilbert in Dresden,
Ministcrial-Director Dr. v, Binder in Stuttgart, 0. Schul R. Deimling in Carlsruhe, Scbul-R.
Dr. Hartwig in Schwerin.
') Die Conferenz hat in der Zeit vom 15. bis zum 20. Octb. im Local des CuHiis-
ministeriums zu Dresden stattgefunden. Mitglieder derselben waren:
Für das Königr. Preussen (zugleich für das Herzogtb. Lauenburg und das FÜr>
stenthum Wal deck): Geh. 0. Reg. R. Dr. Wiese (von der Versammlung zum Vorsitzenden
erwählt) and Geh. 0. Reg. R. Dr. Stieve\ für das Künigr. Baiern: Reg. R. im K. Staats-
minist, des Innern ftir Kirchen- undSchulangelegh. Zeitlmann und Prof. ifeerwayen, Rector
des Gymn- zu Nürnberg ; für das Koni jfr. Sachsen: Geh. Kirchen- unl Schul R. Dr. Gilbert ;
für das Ktfnigr. Württemberg: Dir. der Cultusminist Abth. für Gelehrten- und Reai-
Schulen Dr. v.Binder; für das Grossherzogth. Baden: O. Schulraths-Dir. /?6n/: und 0. Schul R.
DeinUing; fUr das Grossherzogth um Hessen: Geh. 0. Studien R. Dr. Wagner; fUr das
Grossherzogth. Mecklenburg-Schwerin: Schul R. Dr. Hartwig; fUr das GrossheriOg- th .
Sachsen-Weimar: 0. Schul R. Dr. Xauc^Aarc//; für dasGrossherzogth. Mecklenbur er.
Strelitz: Consistorial R. Werner; ftir das Grossherzogth. Oldenburg Gvmnasial r>ir.
Dr. 6'/ei';i ; für das Herzogth. Brauuschweig: Consistonal R. Abt HilU ; für das Herzo^th.
Die Gegenstände, welche mit Berücksichtigung der Ergebnisse der üüheren
Berliner Comerenz zur Berathung gestellt waren, sind : die Maturitätszeugnisse
der höheren Lehi*anstalten, die Zeugnisse über die Prüfung für das Lehramt
und über das Probejahr der Schulamtscandidaten, das Berechtigungswesen,
die Schulprogramme, die deutsche Orthographie, der Unterricht in der deut-
schen Geschichte, die den öffentlichen Schulen obliegende Sorge für die Ge-
sundheit der Schüler.
Es wurde bei den Verhandlungen davon ausgegangen, dass es zur Her-
beifiihrang einer den gegenseitigen Rechten entsprechenden Gleichheit der zu
übernehmenden Pflichten nur auf Uebereinstimmimg in den Grundsätzen und
Zielen ankomme, während die Mittel und Wege nreizulassen seien, und die
jedem Staat eigenthümlichen Einrichtungen, auf deren Beibehaltung er Werth
legt, nicht ohne Noth beeinträchtigt werden dürfen. Es sollte keine Einjgnng
vollzogen werden auf Kosten der gerade auf diesem Gebiet heilsam wirken-
den und fruchtbaren Mannichfaltigkeit. In der Festhaltung dieses Gesichts-
punctes war eine Bürgschaft der freien Entwickelung des höheren Schulwesens
in den verschiedenen Theilen Deutschlands auch fiir die Zukunft gegeben.
Unter dem 30. Dcb. 1872 richtete der Minister Dr. Falk an sämmt-
liche deutsche Staatsregierungen eine Mittheilimg über den Standpunct, wel-
chen die preussische Unterrichtsverwaltung zu den von der Dresdener Con-
ferenz formirten Vorschlägen und ausgesprochenen Wünschen einnehme, mit
der Bitte um eine Erklärung, ob man geneigt sei, sich der mitgetheilten Auf-
fassung zum Zweck der angestrebten Einigung anzuschliessen. Auf solche
Weise wurden die Ergebnisse der Conferenz Gegenstand weiterer Verhand-
lungen zwischen den ßegieiiingen selbst. Dabei sprach sich hinsichtlich der
allgemeinen Principien der Verwaltung des höheren Schulwesens eine unverkenn-
bare Uebereinstimmung aus; weshalb auch über diejenigen Gegenstände, bei
welchen es sich nicht um Herstellung gleichmässiger Einrichtungen handelte,
eine Verständigung über die zu befolgenden gleichen Grundsätze (z. B, in
Betreff des Unterrichts in der deutschen Geschichte, in der Sorge für die
Gesundheit der Schüler u. aj leicht erreicht wurde.
Einige Gegenstände, z. B. das Realschiilwesen, befanden sich im Fluss
organisatorischer Verhandlungen, welche eine abschliessende Vereinbarung
späterer Zeit vorzubehalten nöthigten. Das praktische Bedürfniss baldiger
EiniguDg trat am meisten bei den Maturitätszeugnissen der Gym-
nasien hervor; um so mehr, als verschiedene für den Umfang des deutschen
Reichs getroffene Bestimmungen, namentlich für die höhere militairische Lauf-
bahn, den Post- und Telegraphendienst, und in der Gewerbeordnung auch
für die Approbation der Aerzte, die allgemeine Gültigkeit der Maturitätszeug-
nisse schon voraussetzten.
Nachdem die Verhandlungen über die datür massgebenden Bedingungen
Sacht en-Meinlngen: 0. Schul R. Dr. Wtidemann; für das Hersogth. Sachsen- A1-
tenbnrg: Gymn. Dir. Dr. Richter; ftlr das Herzogth. Sachsen-Coburg-Gotha: 0.
Consistonml R. Dr. Schwarz; fUr das Herzogth. Anhalt: Schul R. Brock; ftir das Für-
•tenth. Schwarzburg-RndoUtadt: Gymn. Dir. Dr. Rehdantz; für daa Fürstentb.
Sehwar zburg-Sonaershauaen: Schul U. und Gymn. Dir. Dr. Kieser; ftir das Für-
atentb. Renas j. L.: 0. Kirchen R. Dr. Wiai^, Mitgl. der Minist. Abth. ftir Kirchen- und
Schnlangelegh.; für das Ffirstenth. Schaumburg-Lippe: Schul R. Vrot Burchardi ; ftir
die freie Stadt Lflbeck: Gymn. Dir. Breit r; für die freie Stadt Bremen: Prof. Dr.
Bertzbery; f&r die freie Stadt Hamburg: Prof. Dr. CUuaen; ftir Elaass-Lothringen:
Reg, und Scbnl B. Dr. Baumeister.
Nicht vertreten in der Conferenz waren die Fürsten thÜmerReuss ä.L. und Lippe -
Detmold.
Protokollftihrer war der K. Reg. Assessor v Seydewitz,
. 8
im Febr. 1874 zum Abschluss gekommen waren, ist im April 1874 die im
Abschn. VI abgedruckte Uebereinkunft ins Leben getreten, nach welcher nun-
mehr die Maturitätszeugnisse der anerkannten deutschen Gymnasien für die
Zulassung zu den Unirersitätstudien und für alle öffentlichen Verhältnisse
in ganz Deutschland gleiche Geltung haben. Damit ist ein wichtiger Schritt
zu einer Einigung auf geistigem Gebiet geschehen.
Die Diff'erenzen, welche hinsichtlich der Prüfungszeugnisse für das
Lehramt an höheren Schulen hervorgetreten waren, liessen sich nicht ebenso
ausgleichen. Eine allgemeine Gleichstellung der Zeugnisse konnte wegen der
erheblichen Verschiedenheit des Prüfungsverfahrens nicht ausgesprochen wer-
den. Letztere im Interesse einer grösseren Gleichförmigkeit zu beseitigen
erschien aber um so weniger nöthig, als die betreffenden Staaten die Ein-
richtungen, welche sich itmen bewährt hatten, beizubehalten wünschten, und
durch dieselben nicht verhindert wurde, dass nach wie vor die in einem Staat
geprüften und tüchtig befundenen Lehrer auch in einem anderen Anstellung
finden ; wobei von einem etwanigen Vorbehalt Gebrauch zu machen, jedem
einzelnen Staate überlassen bleibt.
Da das Prüfungsverfahren, welches von den wissenschaftlichen Prüfimgs-
commissionen in Leipzig, Eostock und Strassburg befolgt wird, mit dem preussi-
schen im wesentlichen übereinstimmt, so ist von dem Minister Dr. Falk an-
geordnet worden, dass die von diesen Commissionen ausgestellten Qualifica-
tionszeugnisse den preussischen gleichgeachtet werden. (Wegen der vorbereite-
ten Modificationen des Prüfungsreglements v. 12. Dcb. 1866 s. Abschn. VII) ').
Ueber das Probejahr ist entsprechend dem Vorschlage der Dresdener
Conferenz die Anordnung getroffen worden, dass dasselbe auch in einem an-
deren Staate als demjemgen, in welchem der Candidat die Prüfung für das
Lehramt bestanden hat, abgehalten werden kann, und dass die darüber von
den betreffenden Schulaufsichts-Behörden ausgestellten Zeugnisse allgemeine
Gültigkeit haben.
Von der nun auch hiedurch begünstigten Freizügigkeit im Gebiet des
Lehramts der höheren Schulen ist in den letzten Jahren zunehmend Gebrauch
gemacht worden*). Je ausgedehnter aber die Dimensionen dieses Gebiets ge-
worden sind, um so mehr wird das Bedürfniss einer amtlichen Auskunfts-
stelle empfunden, welche zwischen Candidaten und Lehrern einerseits und den
Lehrkräfte suchenden Cui'atorien und sonstigen Schulvorständen andererseits,
die den misslichen Weg der öffentlichen Ausschreibung nicht betreten wollen,
zur Vermittelung dienen könnte.
Zu den besonderen Conventionen, welche zwischen der preussischen und
einigen anderen deutschen Regierungen früher hinsichtlich der höheren Schu-
len geschlossen sind (s. B. II, 4), ist die mit der Fürstl. Lippischen Regie-
rung hinzugekommen. Nach dem Vertrag v. 20. Juni 1873 ist seitens der
K. Preuss. Regierung gestattet, dass ein Mitglied des K. Prov. Schulcollegi-
1) Für das Lehramt an höhorou Töchterschulen ist im Novb. 1870 angeordnet worden,
daes die von Lehrerinnen in Württemberg erworbenen Zeugnisse auch in Freussen als
ausreichend angesehen werden. Dieselbe Ueberoinkunft ist später auch mit der Herzo^I.
BraunschweigiSchen und der Grossherzogl. Mecklenb. Schwerinschen und der KOnigl. Säen -
sischen Regierung geschlossen worden.
*) Am Schluss des Jahres 1873 standen an höheren Schulen in Freussen c. BOO Lehrer,
die nicht Freussen von Geburt Von deutschen Ländern waren unter ihnen am meisten
vertreten Hessen-Darmstadt, Braunschweig und die thüringischen Staaten.
Es ist leicht erklärlich, dass sich im Westen viel mehr nicht preussische I^hrer
finden als im Osten: in der Frov. Freussen waren ihrer nur 11; Frov. Fosen: 7; Frov.
Brandenburg: 28; ausserdem in Berlin fUr sich: 24; Frov. Schlesien: 14; in der Rhein-
provinz: 42; in Frankfurt a. M.: 90; in Hannover: 34.
QiDS zo Münster die Abiturientenprüfimgen bei den Gymnasien zu Detmold
und Lemgo in derselben Weise beauüsichtigt, Mrie es für die preussischen
Gjnmasien angeordnet ist, auch dass die Fürstl. Regierung den betreffenden
preussischen Schulrath zu einer Mitwirkung bei Erledigung technischer Schul-
fragen and zu BeTisionen der beiden Anstalten heranzieht ; ebenso, dass die
Directoren derselben an den periodisch wiederkehi'enden (Konferenzen der west-
iaiischen Directoren theilnehmen« Letzteres ist auch dem Dir. des Gymna-
sioms in Bückeburg zugestanden. Die Fürstl. Lippe-Schaumburgische Re-
gierung bedient sich für dasselbe mit Genehmigung des preuss. ünterrichts-
ministers des Beiraths eines der K. Prov. Schulräthe in Hannover. — Auf
Antrag der betreff. Fürstl. Regierungen haben 1874 preussischerseits Revi-
sionen der Gymnasien zu Rudolstadt, Gera, Schleiz und der Real-
schule zu Grera stattgefunden, sowie auch den Directoren dieser Anstalten die
Theilnahme an den periodischen Conferenzen der Directoren in der Prov.
.Sachsen freigestellt ist.
Zu den wichtigsten Ereignissen des Zeitraums der letzten fünf Jahre
gehört der Conflict der Staatsregierung mit den katholischen
Bischöfen. Der weltgeschichtliche Streit zwischen Staat und Kirche über
die Grenzen ihrer gegenseitigen Befugnisse und die Bedingungen ihres Zu-
sammenwirkens zu ihren gemeinsamen Zwecken kam in Deutschland durch
die Proclamation des Dogma's von der Lifallibilität des Papstes (18. Juli
1870) aufs neue zum Ausbruch. Die Wirkungen des Streits erstreckten sich
auch auf die öffentlichen Schulen, und zwar nicht ausschliesslich, wenn auch
vorzugsweise, auf den katholischen Theil derselben. Aus den EJagen der
Bischöfe über das Verhalten des Staats in der ganzen Angelegenheit ging die
Voraussetzung hervor, es sei seine Aufgabe, die Durchfuhrung der Besclüüsse
des vaticanischen Concils auf staatlichem Gebiet zu fordern, die denselben
Widerstrebenden habe er nicht mehr als Katholiken anzuerkennen. In der
Provinz Posen verschärfte sich der Gegensatz durch national - polnische An-
spräche.
Die bisherigen Hauptmomente des Streits auf dem Gebiet der Schule
^md folgende:
In einigen Provinzen hatten katholische Gynmasiallehrer, zum Theil den
unzweideutigen Aeussenmgen amtlicher Autoritäten folgend, bei gegebenem
Anlass gegen Ende 1870 erklärt, die Decrete der vaticanischen Versammlung
aber die absolute Gewalt des Papstes und dessen pei*sönliche Unfehlbarkeit
als £ntscheidung:en eines ökumenischen Concils nicht anerkennen zu können.
Von kirchlicher Seite wurde darüber Beschwerde bei dem Cultusminister ge-
fiihrt'); und eine besondere Aufmerksamkeit der Bischöfe war darauf gerich-.
M Dem Vorstände des katbol. Volks Vereins zn Breslau erth eilte der Minister r. Mäk-
Ur aat eine Vorstellung über die betreffenden Lehrer des Matthias-GymnasiumB daselbst
folgende Antwort:
,,Da die Angelegenheit, soweit sie die Stellung jener Lehrer zn ihrer Kirche betrifft,
der Cognition des H« Ffirstbischofs von Breslau anheimfallt, so weit es sich aber
nm die Handhabung der dem Staate zustehenden Disciplinargewalt handelt, idi den
Unterzeichnern der Vorstellung ein Recht zur Einmischung in die Angelegenheit
nicht zugestehen kann, so würac Ich keinen Anlass haJjen, Ihnenge^eniiber auf die-
selbe elnzu^hen, wenn Sie nicht unter Bemfunff auf die geschichtliche Entstehung
des Ojrmnasmms zugleich die Meinung ausgesprocnen hätten, dass durch das Verhal-
ten jener Lehrer der stiftungsmässig katholiscne Charakter der Anstalt bedroht werde.
Diese Auffassung kann ich um deswillen nicht theilen, weil die Gründung des kath.
Gymnasiums zu Breslau und die Widmung der zu seiner Unterhaltung dienenden
Stiftungen auf Zeiten zurückweist, denen eine Festsetzung Über den «togmatischen
Inhalt des vaticanischen Concils fremd war, und weil die betheüigten Gymnasial-
10
tet, dass das neue Dogma in den Religionsunterricht der Schule aufgenommen
werde*). Die Wahrnehmung, dass sie direct an die kathol. Religionslehrer
Verfligungen erliessen über Hirtenbriefe, die den Schülern vorgelesen werden
sollten, und die zum Theil gegen die dem Dogma nicht zustimmenden Ka-
tholiken gerichtet waren, nöthigte den Minister, die betreffenden Religions-
lehrer durch die Directoren anweisen zu lassen, dass sie Bekanntmachimgen
ihrer kirchlichen Oberen an die Schüler nui* nach Genehmigung des Vorstehers
der Anstalt mittheilen dürften (Min. Verf. v. 18. März 1871). Als diese An-
ordnung auch auf die Verlesung bischöflicher Erlasse in den Gymnasialkirchen
ausgedehnt wui'de, sah man darin eine Competenzüberschreitung, weil die
Schulbehörde nicht befugt sei, über das, was in der Kirche vorgenommen
werde, eine Mittheilung zu fordern. Von Seiten des Ministeriums wurde je-
doch festgehalten, dass die Gymnasialkirchen lediglich als den Schulzwecken
dienende Anstaltscapellen anzusehen seien, über welche dem Bischof eine
directe Disposition nicht zustehe.
Den kathol. Religionslehrem, welche sich den vaticanischen Beschlüssen
nicht unterwerfen wollten, wurde von ihren Bischöfen die missio canonica
(s. B. I, 706) entzogen; wobei man auf katholischer Seite behauptete, der
Staat sei verpflichtet, einen solchen, da zu seiner Ernennung die missio can.
erforderlich gewesen, nach Zurücknahme dieser bischöflichen Approbation aus
seinem Amte zu entfernen. Die Staatsregierung war anderer Ansicht und hat
die Lehrer nicht schutzlos gelassen. Von besonderer Wichtigkeit wurde in die-
ser Beziehung wegen der Folgen, die sich daran schlössen, das Verfahren ge-
gen den Religionslehrer Dr. Wollmann am Gymnasium in Braunsberg.
Der Bischof von Ermland Dr. Krementz schritt, als der Dr.WoUmann
sich beharrlich weigerte, die Decrete des vaticanischen Concils als bindend
anzuerkennen, zur larchlichen Suspension desselben*). In Folge dessen ent-
zogen viele Eltern ihre Söhne dem Religionsunterricnt des Dr. Wollmann, was
der Director des Gymnasiums, da der Religionsunterricht für alle Schüler
obligatorisch ist, nicht gestatten konnte. Der Minister v. Mühler erkannte
weder an, .dass der Dr. Wbllnumn das Recht auf sein Amt verwirkt, noch dass
sein Religionsuntenicht den katholischen Charakter dergestalt verloren habe,
um eine Dispensation der Schüler von demselben zu rechtfertigen: der
Dr. Wollfnann sei mit Zustimmung der Kirche ordnungsmässig benifen, und
lehre noch immer dasselbe, was er bisher mit Zustimmung der Kirche ge-
lehrt habe. Ihn zu nöthigen, dass er etwas anderes lehren solle, oder ihn,
weil er sich dessen weigere, in seinem Amt zu beunruhigen, habe der Staat
keine Veranlassung; und wer sich der an der Schule gesetzlich bestehenden
lehrer denjenigen Standpunct bisher nicht verlassen haben, welcher Jahrhunderte
hindurch und bis sum Jahre 1870 allgemein als der katholische anerkannt worden
ist,« — Berlin, 18. Febr. 1871. Der Minister etc. v. Mühler.
I) Vorher hatten mit bischöflicher Approbation eingeführte Religions-Lehrbücher
die päpstliche Infallibilität fOr eine irrthümlicne Lehre erklärt; jetzt wurde sie un verbrach -
lieber Glaubenssatz. In der 18. Aufl. des ^Lehrbuchs der kathol. Religion ftlr höhere
Lehranstalten*^ (1869) vom Bischof Martin zu Paderborn steht: die Ihifehlbarkeit sei
nur bei der Qesammtheit der Bischöfe; in der 14. Aufl. (1871) heisst es: auch der römi-
sche Papst allein besitze sie. — Auch mit dem im MUnsterlande und darüber hinaus viel
Rebraucnten Katechismus der kathol. Religionslehre von Overberg (f 1826) ist behufs
Aufnahme der Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit ein den früheren Text ändern-
der Umdruck vorgenommen worden.
*) Ebenso wurde u. a. in Breslau am Matthiasg^nasium der Religionslebrer Dr.
Weber wegen seines Widerspruchs gegen die vaticanischen Beschlttflse von dem Fürst*
bischof zuemt mit der suspensio ab ordinc und Entziehung der missio canonica be-
straft, später ausdrücklich excommunicirt. Gegenwärtig ist derselbe Professor der Phi-
losophie an der Universität zu Breslau.
11
OrdnnBg nicht fügen wolle^ müsse auf die Benutzung derselben verzichten
(Min. Verf. v. 29. Juni 1871). Hierauf verhängte der Bischof im Juli 1871
die Strafe der grossen Excommunication über den Dr. WoUmann : wogegen der
Min. r. Muhler erklärte, die kirchliche Strafe enthalte keinen selbständigen
Grund fiir ein disciplinarisches Einschreiten des Staats ; der Dr. Wollmann sei
nach der Excommunication fiir den Staat ebenso wie vor derselben ein Mit-
glied der katholischen Kirche (Min, Verf. v. 21. Juli 1871).
Die preussischen Bischöfe beschlossen nunmehr auf einer Versammlung
in Fulda, die Sache zu einer gemeinsamen zu machen, und richteten unter
dem 7. Sptb. 1871 eine VorsteUung an den König, worin sie das Verhalten
der Staatsregierung in der Tf^ä/nonn'schen Angelegenheit als einen Eingriff
in das innere Gebiet des Glaubens und der Kirche, die Aufhöthigung des
Religionsunterrichts eines vom kathol. Glauben abgefallenen und vom Kirchen-
verbande ausgeschlossenen Lehrers aber als ein Attentat auf die Freiheit der
Gewissen und eine Verfolgung der gefahrlichsten Art darstellten und feier-
lichen Protest dagegen einlegten. Die Antwort Sr. Maj. des Königs') verwies
auf die gesetzliche Lösung, welche der entstandene Conflict finden müsse, und
der Min. r. Mühler betonte in einem an den Erzbischof von Cöln unter dem
25. Novb. 1871 gerichteten Schreiben nochmals, dass der Staat weder ver-
pflichtet noch auch berechtigt sei, die Anhänger der alten Lehre in ihrem
Verbältniss zum Staat als Abtrünnige zu behandeln : sie seien ihres Anspruchs
auf den Schutz des Staates dadurch nicht verlustig geworden, dass die Kirche
den Lihalt ihrer Lehre verändert habe. — Die Beschwerden über den Minister
wurden dann gegen Ende des Jalires 1871 von der katholischen Partei vor
das Haus der Abgeordneten gebracht.
In demselben Jahre war auf den Antrag des Staatsministeriums durch
C. 0. V. 8. Juli die besondere katholische Abtheilung im Ministerium der geist-
lichen pp. Angelegenheiten aufgehoben worden*).
Durch C. O. V. 17. Jan. 1872 wurde der Staatsminister Dr. v. Mühler
auf seinen Antrag aus seinem Amt entlassen.
Durch C. O. V. 22. Jan. 1872 wurde der Geheime Ober-Justizrath Dr.
Falk zum Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegen-
heiten ernannt.
Derselbe erliess unter dem 29. Febr. 1872 zur Erledigung der Frage des
fieligionsunterrichts zunächst am Gymnasium in Braunsberg nachstehende
allgemeine Circularverfugung :
«.Das Gebiet de« höheren Untemchtswesens hat von den kirchlichen Bewegungen der
G(^nwart nicht unberührt bleiben können. Die verschiedenen für die Säulver-
waltung dadurch angeregten Fragen werden ihre definitive Erledigung erst im Zu-
Bammenhange des in Aussicht genommenen Unterrichtsgesetzes finden. Hinsichtlich
des Religionsunterrichts selbst ist jedoch zur Vermeidung drückender Uebelstande
schon jetzt eine Aenderung der bestehenden Vorschriften geboten.
Demgemass bestimme ich Folgendes:
1) In den öffentlichen höheren Lehranstalten ist hinfort die Dispensation vom
Religionsunterricht zulässig, sofern ein genügender Ersatz dafür nachgewie-
sen wird.
2) Die Eltern und Vormünder, welche die Dispensation für ihre Kinder resp.
Pflegebefohlenen wünschen, haben in dieser Beziehung ihre Anträge mit An*
gäbe, von wem der Religionsunterricht ausserhalb der Schule ertheilt werden
soll, an das K. Frovinzial-Schulcollegium oder die K. Regierung zu richten,
unter deren Aufsicht die betreffende Anstalt steht.
3) Die genannten Aufsichtsbehörden haben darüber zu befinden, ob der für den
Religionsunterricht der Schule nachgewiesene Ersatz genügend ist Ein
von ein em ordinirten Geistlichen oder qualificirten Lehrer ertheilter, der be-
») 8. C. BL 1872 p. 6 ff. ») S. C. Bl. 1871 p. 402 f.
12
treffenden Confession entsprechender Unterricht wird in der Regel dafür an-
gesehen werden können.
4) Während der Zeit ihres kirchlichen Katechumenen- oder Confimianden-Un-
terrichtfl sind die Schüler höherer Lehranstalten nicht genöthigt, an dem
daneben bestehenden Religionsunterricht derselben theilzunehmen.
An der Zugehörigkeit der religiösen Unterweisung zu der gesammten Au&abe der
höheren Lehranstalten, sowie an dem Lehrziel des Reli^onsunterrichts derselben
wird durch vorstehende Bestimmungen nichts geändert. Diejenigen Schüler, welchen
die Dispensation zugestanden worden ist, haben deshalb, wenn sie sich der Abitu-
rientenprüfung unterziehen, auch in dieser Hinsicht den allgemeinen Anforderungen
zu genügen; es finden darin die für die Extraneer bei der Prüfung geltenden Be-
stimmungen auf sie Anwendung.
In den jährlichen gedruckten Schulnachrichten ist gehörigen Orts die Zahl der
Schüler anzugeben, welche in den verschiedenen Classen der Anstalt vom Religions-
unterricht dispensirt gewesen sind.
loh beauftrage die K. Prov. SchulcoUegien und K. Regierungen, hienach zu ver-
fahren, und die Directoren resp. Rectoren ihres Ressorts mit Anweisung zu versehen ;
wobei auch darauf Bedacht zu nehmen ist, dass in den Schulen der Religionsunter-
richt überall in die erste oder in die letzte Vormittagstunde gelegt wird. — Der Mi-
nister etc. Falk.
Hinsichtlich der Anstellung der kathol. Beligionslehrer war vom Staat
immer daraufgehalten worden, dass die missio canonica (s. p. 10), die
kirchliche Ermächtigung zur Uebemahme des Unterrichts, vor aer wirklichen
Anstellung ertheilt sei, und dass dies in einer Form geschehe, welche dem An-
stellungsrecht des Staates nicht zu nahe tritt*). Gregenüber dem Anspruch
der Bischöfe, dass vielmehr die Anstellung lemglich ihre Befugniss sei, wo-
bei der Staats-Schulbehörde nur eine beschränkte, nicht als ein Recht anzu-
erkennende Mitwirkung zustehe, wurde jetzt bei verschiedenen Anlässen aufs
bestimmteste erklärt, die Bedeutung der missio canonica beschränke sich da-
rauf, dass der Bischof die kircliliche Befähigung zur Ausübung der mit dem
Amt des Religionslehrers verbundenen Functionen anerkenne, und sich der
anderweiten Disposition über die Person des berufenen Geistlichen, so lange
seine Function als Religionslehrer dauert, begiebt. Sich in den Besitz einer
solchen bischöflichen Erklärung zu setzen, bleibt fortan den zu Religionslehrern
designirten kath. Geistlichen überlassen. Und wie die Staatsregierung ihrer-
seits den Dr. WbUmann und andere zu den Altkatholiken gehörige Geistliche
nach wie vor als rechtmässig ihr Amt verwaltende Religionslehi'er ansieht und
darin schützt, so erkennt sie es auch nicht für ihre Pflicht an, neben den
ordnungsmässig berufenen kath. Religionslehrem, die sich den neuen vatica-
nischeu Beschlüssen unterworfen haben, noch einen altkatholischen Religions-
lehrer für diejenigen Schüler anzustellen, deren Eltern sie nicht im Sinne des
neuen Dogma's unterrichtet wissen wollen. In dem einen wie in dem anderen
Falle bleibt es vielmehr den mit dem ReUgionslehrer der Anstalt nicht über-
einstimmenden Eltern anheimgestellt, von der ihnen durch die Verfugung vom
29. Febr. 1872 (s. p. 11) gestatteten Freiheit Gebrauch zu machen.
Im Zusammenhange mit dem Streit über die päpstliche Infallibilität sind
religiös-politische Differenzen auch in katholische Schulen eingedrungen, und
haben unter den Lehrern selbst den Frieden der gemeinsamen Wirksamkeit
gestört, ausserdem aber auch das offene vertrauensvolle Verhältniss zwischen
Lehrern und Schülern getrübt und Störungen der Disciplin zur Folge gehabt.
Hin und wieder hat auch die Schuljugend Erklämugen ihrer Stellung zu den
religiösen Fragen veröffentUcht. — Bei den katholischen Anstalten war es ein
altes Herkommen, dass zu dem Schulgottesdienst, der entweder täglich oder
an mehreren Wochentagen stattfindet, mindestens z^vei Lehrer, emer der oberen,
einer der unteren Classen, die Schüler in die Kirche begleiteten, und dass auch
*) S. 0. Bl. 1871 p. 12 f.
13
die übrigen Lehrer schon um des guten Beispiels willen, sich bei dem Gottes-
dienst einfanden. Diese Einrichtung hat nicht aufrecht erhalten werden können,
da in mehreren Fällen altkatholische Lehrer sich um des Gewissens willen
weigerten, ferner an dem Kirchgange der Schüler theilzunehmen. In Folge
dessen hat an einigen Anstalten die Beaufsichtigung der Schüler durch Lehrer
in der Kirche aufgehört; die jüngeren Schüler lässt man hie und da durch
Primaner beaufeichtigen ^).
Nachdem im Juni 1872 durch Ministerial -Verfügung angeordnet war, dass
Mitglieder einer geistlichen Congregation oder eines geistlichen Ordens hin-
fort als Lehrer oder Lehrerinnen an öffentlichen Volkschulen nicht mehr
zugelassen oder bestätigt werden sollen*), folgte unter dem 4. Juli 1872 die
Publication des Gesetzes, welches den Orden der Gesellschaft Jesu und die
ihm verwandten Orden und ordensähnlichen Congregationen vom Gebiet des
deutschen Reichs ausschliesst. — Unter demselben Datum erliess der Mi-
nister Dr. Falk an sämmtliche Prov. SchulcoUegien nachstehende Verfügung :
,3s ist zu meiner Kenntniss gekommen, dass in einigen Provinzen des Staates
Marianische Congregationen, Erzbrüderschaften der heiligen Famüie Jesus
Maria Joseph und andere religiöse Vereine bestehen, welche theUs nur für die Schü-
ler der Gymnasien und anderer höherer Ünterrichtsanstalten bestimmt sind, theiis
Schüler dieser Anstalten als Mitglieder au6iehmen. Ich kann weder das eine noch
das andere gutheissen. Ich bestimme daher unter Aufhebung aller dem entgegen-
stehenden Verfugungen, dass die bei den G^nasien und anderen höheren Unter-
richtsanstalten bestehenden religiösen Yereme aufzulösen sind, dass den Schülern
dieser Anstalten die Theilnahme an religiösen Vereinen direct zu verbieten ist, und
dass Zuwiderhandlungen gegen dies Verbot disciplinarisch, nöthigenfalls durch Ent-
fernung von der Anstalt, zu bestrafen sind. Das K. Prov. S. C. hat hienach un-
gesäumt das weiter Erforderliche anzuordnen." Berlin, 4. Juli 1872. Der Min. etc.
Auf katholischer Seite hatte vornehmlich der umstand, dass die Maria-
nischen Congregationen nachweislich unter der Leitung von Jesuiten standen,
das Verbot herbeigeführt. Die Ausdehnung desselben auf die Theilnahme
an religiösen Vereinen überhaupt war durch die Wahrnehmung veranlasst,
dass derartige neben der Schule bestehende Verbindungen leicht zur Ueber-
hebung der ihnen angehörenden Schüler über ihre Mitschüler führten und die
Angabe der Schule eher erschwerten als erleichterten*).
ij Eine in der Angelegenheit erlassene Ministerial-Verfügung lautet: „Auf den Be-
richt vom 9. v. M. eröfihe ich dem K. Prov. S. C, dass diejenigen Lehrer höherer Bil-
duagaanatalten in der Provinz, welche durch ihre auch äusserlich kundgegebene Stellung
den sog. Altkatholiken angehören, nicht zu zwingen sind, dem römisch-kathol. Schul-
ffott^menst beizuwohnen, wie auch die Verff. v. 27. Febr. 1844 und 26. Aug. 1853 bei
der jetz^en Sachlage auf sie keine Anwendung finden. Die durch die Enthaltung von
diesem Oottesdienste für die Ueberwachung der Schüler möglicher Weise entstehenden
Schwierigkeiten werden die Directoren der Anstalten durch geeignete Anordnungen leicht
zu überwinden wissen.
Wenn ferner, wie das K. Prov. S. C. in der Ver£ an den Rector des Progymn. Dr.
•V. Tom 5. V. M. auch anerkennt, den Lehrern an einer höheren Bildungsanstalt oie Theil-
iiahme an einem altkathol. Vereine nicht verwehrt werden kann, dann lieget bis jetzt auch
keine Veranlassung vor, ihnen zu dem Eintritt in den Vorstand eines solchen Vereins
die Genehmifirung weiter zu versagen, und veranlasse ich das K. Prov. S. C, dieselbe den
Lehrern, welche desfalls bei mir vorstellig geworden sind, zu ertheilen, und auch dem
Lehrer JV., welcher das Schriftfuhreramt bei dem dortigen altkathol. Verein schon früher
abemommen und sich in derselben Angelegenheit an mich gewandt hat, die Fortfuhrung
diese« Amte« zu geatatten." Berlin, 28. Dcb. 1872. Der Min. etc. Falk, (VgL
C. BL 1873 p. 5^).
Jl S. C. Bl. 1872 p^ 321 f.
^ Aus demselben Grunde hatte in der Rheinprovinz das Prov. S. C. zu Coblenz
bereits unter dem 6. Febr. 1871 durch eine Circ. VOTugung die Marianischen Congrega-
tionen für bedenklich und entbehrlich erklärt: das in imrer Absicht liegende Ghite könne
lind solle von der Schule auch ohne Congregation erreicht werden. Den Directoren wurde
zur Pflicht gemacht, bei etwa nachtheiligen liinwirkungen auf die Schule oder die Schüler
14
Das Schulaufsichts-Gresetz vom 11. März 1872 bestimmte in
8 1 : „Unter Aufhebung aller in einzelnen Landestheilen entgegenstehenden
jBestimmungen steht die Aufsicht über alle öffentlichen und Privat-Unterrichts-
und Erziehungs- Anstalten dem Staate zu. Demgemäss handeln alle mit die-
ser Aufsicht betrauten Behörden im Auftrage des Staates."
Das Gesetz über die Vorbildung und Anstellung von Geist-
lichen vom 11. Mai 1873 bestimmte in § 4, dass zur Bekleidung eines
geistlichen Amts u. a. die Ablegung der Entlassuugsprüfung auf einem deut-
schen Gymnasium erforderlich ist, und in § 9, dass alle kirchlichen Anstalten,
welche der Vorbildung der Geistlichen dienen (und so auch die Knabenseminare,
Convicte etc.) unter Aufsicht des Staats stehen; femer, dass die Hausord-
nung, das Disciplinarreglement und der Lehrplan solcher Anstalten dem
Ober-Präsidenten der Provinz voi'zulegen sind, dass dieser befugt ist, die An-
stalten durch Commissarien revidiren zu lassen; im § 11, dass zur Anstel-
lung an einem Ejiabens^minar oder Knabenconvict die Befähigung zu ent-
sprechender Anstellung an einem preussischen Gymnasium erforderlich ist;
im § 13, dass, wenn diese Vorschriften oder die getroffenen Anordnungen
der Staatsbehörden nicht befolgt werden, der Üultusminister ermächtigt ist,
die der Anstalt gewidmeten Staatsmittel einzubehalten oder die Anstalt zu
schliessen. Ebenso steht es dem Minister zu, bis zur Befolgung der gesetz-
lichen Vorschriften die Zöglinge der Knabenseminare und Knabenconvicte
von dem Besuch der GjTnnasien und von der Entlassungsprüfung auszuschliessen ;
§ 14 endlich verbietet die Errichtung neuer Knabenseminare und Knaben-
convicte und die Aufnahme neuer Zöglinge in die bestehenden Anstalten der
Art.
In Folge dieses preussischen, sowie des vorerwähnten Reichsgesetzes vom
4. Juli 1872 wider die Jesuiten und verwandte geistliche Orden, sind mehrere
katholische Erziehimgsinstitute geschlossen worden, u. a, das bischöfliche
Privatgymnasium zu Gaesdonk bei Cleve, die Knabenseminare zu Heiligenstadt,
Fulda, Neuss, Münstereiffel u. a.
Einige Bischöfe hatten allgemein die ein Staatsamt bekleidenden Geist-
lichen ihrer Diöcese angewiesen, der Staatsbehörde den Diensteid nur mit
der Clausel „salvis ecclesiae iuribus" zu leisten. Eine auf solche Weise re-
servirte Erklärung wird nicht mehr als Diensteid angenommen*).
Die bevorzugte Sonderstellung, welche den kathol. Religionslehrem der
höheren Schulen früher eingeräumt worden war (vgl. V. und G. ü, 128), so
dass sie meistens zwischen den ordentlichen und den Oberlehrern standen,
aber selbst den Rang der Oberlehrer hatten, imd um ihres priesterlichen Cha-
rakters willen aus der Linie der anderen Lelurer hervortraten, ist von dem Mi-
nister Dr. Falk aufgehoben worden. Die Einreihung der kathol. Religionslehrer
in die LehrercoUegien erfolgt jetzt ebenso wie bei allen übrigen Lehrern*).
In der Prov, Posen nahm der klerikale Widerstand gegen die Anord-
nungen der Staatsregierung dadurch einen besonderen Charakter an, dass
das nationale Interesse an der Sprachenfrage auf das kirchliche Gebiet über-
tragen wurde.
Für den Gebrauch des Polnischen und des Deutschen als der Unter-
richtsprachen in den Lehranstalten der Prov. Posen und ebenso in einigen
den Aiutritt der letzteren aus der Congre^ation za verlangen, und dies in jedem Fall zu
thun, wo der Eintritt ohne Genehmigung des Directors geschehen; auch sollte eine Ge-
nehmigung dazu femer nicht ertheut, und Anträge auf Gründung von Congregationen
seitens der Schüler, abgelehnt werden.
I) Vgl. Protok. p. 112. «) Vgl. Protok. p. 106. 112.
15
Anstalten der Prov. Preussen war seit dreissig Jahren die durch C. O. v.
20. Mai 1842 genehmigte Instruction v. 24. Mai 1842 massgebend (vgl. B.
I, 209. n, 208 ff.). Es ist darin ausdrücklich vorbehalten, Abänderungen
eintreten zu lassen, sobald die Erfahrung dies angemessen erscheinen lasse.
Nach vielfachen Wahrnehmungen hatte die Behörde in neuerer Zeit die Ueber-
zeugung gewonnen, dass die Bestimmungen der Instruction zur Erzielung der-
jenigen Sprachbildung unzureichend seien, durch welche die polnische Bevöl-
kerung des Staates in ihrem eigenen wie im öffentlichen Interesse zu einem
leben£gen und verständigen Eingehen in die deutsche Culturentwickelung be-
fähigt werden soll. Wie in Folge dessen für das Yolkschulwesen in den
betreffenden Landestheilen neue, durch C. O. v. 9. Juni 1873 genehmigte
Anordnungen über den Gebrauch der polnischen und der deutschen Sprache
und den Unterricht in beiden getroffen worden sind, so ist auch bei den
höheren Schulen auf diejenige Beschränkung des Polnischen im Unterricht
Bedacht genommen, welche gegenwärtig zulässig erscheint.
Die Theilnahme am Unterricht im Polnischen, welche an einigen Anstalten
auch fiir die deutschen Schüler obligatorisch war, wurde allgemein facultativ
gemacht ^). Ebenso wurde genehmigl; rVerl v. 9. Juli 1873), dass die
polnischen Parallelcötus bei der Bealschule in Posen allmählich eingezogen und
mit den deutschen verschmolzen würden. Gleichzeitig wurde der abge-
sonderte Geschichtsunterricht der oberen Classen daselbst in polnischer Sprache
aufgehoben. Für die Maturitätsprüfungen bei derselben Anstalt blieb aber die
Einrichtung bestehen, dass statt des Englischen entsprechende Leistungen im
Polnischen als genügender Ersatz angenommen werden*).
Den«Beligionsunterricht sollte nach der vorerwähnten Instruction v. 24.
Mai 1842 jeder Schüler in seiner Muttersprache erhalten. In Wirklichkeit
wurde es dlamit so gehalten, dass in der Mehrzahl der Gymnasien und Re-
alschulen der Prov. Posen der katholische Religionsnntericht polnisch er-
theilt, das Deutsche aber für die des Polnischen nicht hinlänglich kundigen
Schüler aushül&weise angewendet wurde. Diese Einrichtung gab zu begrün-
deten Klagen über Beeinträchtigung der deutschen Schüler Anlass. Nach-
dem nun durch zahlreiche Erfahrungen unzweifelhaft geworden, dass die vor-
schriftsmässige Pflege der deutschen Sprache die polnischen Schüler sehr bald
in den Stand setzt, einem deutsch ertheilten Unterricht zu folgen, und nach-
dem sogar für die Elementarschulen im Reg. Bezirk Oppeln hatte angeordnet
werden können, dass in denen, welche ausschliesslich oder vorwiegend von
Kindern polnischer Nationalität besucht werden, der Religionsunterricht nur
noch auf der untersten Stufe polnisch, auf der Mittelstufe deutsch mit Zu-
1) Verf. V. 6. Dcb. 1872: „Die nach dem' Bericht v. 4. Sptb. d. J. bei den
höheren Lehranstalten dortiger Provinz gegenwärtig bestehende Ungleichheit in Bezug
auf die entweder obliffatoriache oder facultative Theunahme am Unterricht in der pol-
nischen Sprache fortbestehen zu lassen, lie^ kein (htmd vor. Ich bestimme daher
im Einverständniss mit der in demselben Bencht daivelegten Auffassung des K. Prov.
S. C, dass lunfort die Theilnahme an dem gedachten l^tenricht nur für die den besonde-
ren polnischen Abtheilungen bei dem Mariengymnasium und der Realschule in Posen und
beim O/nmasium in Oslrowo angehörenden Schüler obligatorisch, für alle übrigen an
M^mmtUchen höheren Lehranstalten der Provinz, sofern an denselben überhaupt Unter-
richt im Polnischen ertheilt wird, facultativ sein soll.
Dass die Eltern der Schüler, welche an dem Unterricht nicht theilnehmen wollen,
deshalb ein Dispensationsgesuch an den betreffenden Director richten, ist nicht erforder-
lich; es ist vielmehr damit wie mit sonstigem facultativem Unterricht zu halten, und nur
daimuf zu sehen, dass diejenigen, welche sich zur Theilnahme gemeldet haben, diese nicht
wiUkfiriich wieder au%eben.** — Der Minister etc. Falk.
') YdL in Betreff der Sprachenfrage auch weiterhin die Vorbemerkungen zu den
Prorinzen rreussen und Posen.
16
hülfenahme des Polnisclien, auf der Oberstufe aber ausschliesslich deutsch zu
geben sei, hielt der Unterrichtsihinister es an der Zeit, von dem ausdrück-
lichen Vorbehalt obiger Instruction in Betreff späterer Abänderungen Gebrauch
zu machen. Auf seinen Antrag wurde durch C. O v. 26. Octb. 1872 geneh-
migt, dass hinfort der Religionsuntemcht hinsichtlich der Unterrichtsprache
nicht anders behandelt werde als die übrigen Lehrgegenstände. Das K.
Prov. SchulcoUegium zu Posen wurde durch Verf. v. 16. Novb. 1872 ange-
wiesen, die Directoren der betreflfenden Schulen demgemäss zu verständigen *).
Zur Vermeidung eines schroffen Ueberganges in die neue Ordnung wurde
derselben Behörde bei anderem Anlass empfohlen, überall die thatsächlichen
Verhältnisse angemessen zu berücksichtigen, und namentlich dafür Sorge zu
tragen, dass bei den der deutschen Sprache noch nicht hinlänglich kundigen
Schülern die polnische immer ausreichend zu Hülfe genommen werde.
Der Erzbischof von Gnesen und Posen v. Ledochowski erblickte in
diesen Anordnungen einen Eingriiff in die ihm zustehenden Rechte an den
Schulen, und machte aus der pädagogischen Frage eine kirchliche, mit dem
Anspruch, seinerseits nicht nur die Aufsicht zu fuhren über den Inhalt dessen,
was gelehrt wird, sondern auch zu bestimmen, in welcher Sprache es gelehrt
werden solle. Unter dem 23. Febr. 1873 erliess er ein „Rundschreiben an
die bei den höheren Lehranstalten der Erzdiöcese Gnesen und Posen ange-
stellten Religionslehrer." Dieselben wurden darin, und zwar kraft der ihnen
ertheilten canonischen Mission, ermächtigt (mit Ausschluss der üben^iegend
von deutschen Schülern besuchten Gymnasien zu Meseritz, Schneidemühl, Brom-
berg und Deutsch Crone), in aUen Classen bis excl. Secunda den Religions-
unterricht in der Muttersprache der Mehrheit der Schüler, d. h. polnisch, zu
ertheilen, in Secunda und Prima aber bis auf weiteres deutsch. Die Minder-
heit von deutschen Schülern in den Classen von Sexta bis Tertia dabei mit
deutscher Sprache zu berücksichtigen, wird erlaubt, nicht vorgeschrieben. Dem
Erlass des Ministers v. 16. Novb. 1873 wird die Bedeutung gegeben, als solle
danach der Religionsunterricht in einer Sprache ertheilt werden, welche die
Schüler entweder fast gar nicht oder nur unvollkommen verstehen. Die Be-
fugniss zur Ertheilung der missio canonica aber so aufzufassen^ dass sie auch
in die äussere Ordnung des Religionsunterrichtes einzugreifen berechtige, war
bisher von bischöflicher Seite niemals geschehen.
Gegenüber diesem Vorgehen des Erzbischofs beauftragte der Minister
imter dem 16. März 1873 das Prov. SchulcoUegium in Posen, diejenigen katho-
lischen Religionslehrer höherer Schulen der Provinz, welche sich nicht un-
bedingt bereit erklärten, den von Seiten des Staats getroflfenen Anordnungen
Verf. V. 16. Novb. 1872: „Nach dem Bericht' v. 4. Sptb. d. J. findet in der
dortigen Provinz hinsichtlich der Sj^rache, in welcher auf den höheren Lehranstalten der
ReliffionBunterricht ertheilt wird, eine grosse Verschiedenheit Statt, und die Ansichten
der Betheiligten über das in dieser Beziehung Zweckmässige gehen nach demselben Be-
richt weit auseinander. Um unter solchen Umständen die wünschenswerthe und ohne
Benachtheiligung des Gegenstandes selbst zulässige Gleichmassi^keit des Veriahrens her-
zustellen, habe ich Allerhöchsten Orts eine entsprechende Modification der auf den Ge-
brauch des Polnischen als Unterrichtsprache bezüglichen Instruction v. 24. Mai 1S42 be-
antragt; worauf des Kaisers und Königs Mai. in Anwendung des in die Instruction auf-
genommenen ausdrücklichen Vorbehalts durch die in Abschntl beigefügte AUerh. Ordre
V. 26. y. M. zu bestimmen geruht haben, dass hinfort in den höheren Schulen dortiger
Provinz der Religionsuntemcht hinsichtlich der Unterrichtsprache nicht anders behan-
delt werden soll als die übri|^en Lehrgegenstände.
Ich beauftrage das K. Prov. S. C., die Directoren resp. Rectoren der betreffenden
Schulen hienach mit Anweisung zu versehen ; wobei dem eigenen Ermessen des K. Prov.
S. C. überlassen bleibt, den Zeitpunct zu bestimmen, von welchem an die Allerh. An-
ordnung zur Ausfuhrung gebracht werden soll.'' Der Minister etc. Falk.
17
über die bei Ertbeilnng des Religioiisanterrichts anzuwendende Sprache FcJge
zo leKBten, soweit sie nicht definitiv angestellt, za entlassen, gegen die definitiv
angei^dlten aber, wenn sie den fireiwiUigen Sücktritt verweigerten, bei sofor-
tiger Amtssuspension die Disciplinaruntersuchnng zum Zweck der Dienst-
enUassung einzuleiten. Einstweilen soUte dann in diesem Fall der Religions-
unterricht soweit möglich qualificirten weltlichen Lehrern übertragen werden ;
weshalb auch die WissenschaftL Prüfungsconumssion in Breslau ermächtigt
wurde, die für die Zulassung evangelischer Schulamtscandidaten hinsichtlich
fks Religipnsunterrichts bestehenden Bestimmungen hinfort auch auf katho-
lische anzuwenden. Thatsächlich war früher, in nicht lange vergangener Zeit,
der kathoL Beligionsunterricht keineswegs ausschliesslich Geistlichen übertragen
gewesen^ sondern z. B. in Schlesien, Westfalen, nicht selten auch weltliehen
Lehrern, die ihre Befähigung dazu nachgewiesen hatten ').
Einer der geistlichen Beligionslehrer in der Provinz Posen schied frei-
willig aus; gegen die übrigen wurde das von dem Minister angeordnete Ver-
fahren zur Ausfuhrung gebracht. Der Erzbiscbof seinerseits traf nun für
diejenigen Schüler, welche in Folge dieser Massregeln ohne Religionsunterricht
waren, die demonstrative Einrichtung, dass er durch mehrere der entlassenen
Geistlichen Privatschulen zu demselben Zweck im Anschluss an die Ordnung
der Schule hersteUen liess. Dies Mittel die Absichten des Staats illusorisch
zu machen musste auf die Schuldisciplin den nachtheiligsten Einfluss haben:
die die Privat-Religionschulen besuchenden Schüler fingen an, sich von den
übrigen abzusondern und hielten sich für berechtigt, die Weisungen ihrer Leh-
rer zu missachten : ein Geist politischer und religiöser Parteinabme drang in
die Jugend audi schon der mittleren und unteren Classen ein. Unter sol-
chen Umständen gab der Minister dem Prov. Schulcollegium den Auftrag,
den Schülern nach vorgängiger Communication mit deren Eltern den Besuch
solcher eigens fiir Gymnasiasten und Realschüler eingerichteten Privat-Re-
ligionschulen zu untersagen und im FaU des Ungehorsams sie sofort zu ent-
li^n. Selbstverständlich ist in dieser Anordnung ein allgemeines Verbot
jedes Privat-Religionsimterrichts überhaupt nicht enthalten.
So cessirt nun seitdem der kathoL Religionsunterricht in den betreffen-
den Anstalten und Classen, und die Thatsache li^ vor: der Erzbischof halt
es für besser, dass die zahlreichen Schüler keinen Religionsunterricht haben,
als dass sie ihn in deutscher Sprache erhalten, die sie alle verstehen.
Das in der Entwickelung der Yerhältmsse liegende Widerstreben gegen
einen bestinmiten kirchlich confessionellen Charakter der höhe-
ren Schulen hat weitere Erfolge gehabt. Besonders hervorgetreten ist dies
u.a. in dem sogenannten Breslauer Schulstreit.
Die stadtischen Behörden von Breslau hatten, um die Ueberfullung der
daselbst vorhand^ien höheren Schulen abzuleiten, zwei neue Schulhäuser er-
richtet, und das eine derselben für ein Gymnasium bestimmt (s. B. ü, 173).
Die Verhandlungen über den dieser Anstalt zu gebenden confessionellen Cha-
rakter haben sich seit 1867 durch mehrere Jahre hingezogen. Der Minister
r. MüUer hatte für die Eröffnung des neuen Gymnasiums die vorgängige
Feststellung seiner bei der Zusammensetzung des Lehrercollegiums massgeben-
I) Neuerdings haben Bischöfe den kathoL Religionflontemcht aach in den elementaren
Vordaven höherer Schulen an Gkistiiche übertragen winen wollen. In einzelnen der-
s^ti^en Fallen hat das städtische Fatronat der SclAile mit Genehmigung der Aufsichts-
hehorde den Unterricht gleichwohl einem nach seinen PrafunMeajniissen dafür wohl-
9^i*hficirten Elementarlehrer übertragen und yon der bischoflicnen Zustimmung Abstand
genommen.
m 2
18
den Confessionalitat zur Bedingung gemacht. Nach der Absicht des Ma-
gistrats und der Stadtverordneten sollte die Anstalt zwar den Charakter einer
christlichen Schule haben, die Wahl der Lehrer aber Ton Religion und Con-
fession unabhängig sein. Von Seiten des Ministers wurde die Zulassung auch
solcher Lehrer zugestanden, die nicht einer der beiden christlichen Haupt-
confessionen angehören, soweit es sich nicht um einen Wirkungskreis in der
Schule handelte, welcher ohne persönliche Aneignung der für die betreffenden
Disciplinen vorhandenen christlichen Lehr- und Bildungselemente nicht aus-
gefüllt werden kann, oder, wie beim Directorat und Classenordinariat, um
solche Stellen, deren Inhabern die erziehende Thätigkeit der Schule vor-
zugsweise anvertraut ist. Da der Magistrat, bei Anei4cennung des Bestätigungs-
rechts der Aufsichtsbehörde, sich weigerte, derartigen Beschränkungen seines
Wahlrechts einen statutarischen Ausdruck zu geben, so wurden die Verhand-
lungen im Jahre 1870 abgebrochen, und die neuen Schulhänser einstweilen
zu anderen städtischen Zwecken verwandt.
Von dem Minister Foft wurde 1872 eine Verständigung mit dem Magi-
strat auf den früheren Grundlagen, jedoch mit Vermeidung principieller ^-
örterungen, erzielt und das Weitere der thatsächlichen Entwicklung der Ver-
hältnisse überlassen. Die Anstalt wurde zu Michaelis 1872 unter dem Namen
„ Johannesgymnasium^ eröffnet ; die Wahlen des Magistrats hatten neben den
evangelischen Lehrern auch einen katholischen und einen jüdischen Philologen
getroffen (vgl. in Abschn. IV die Prov. Schlesien).
Der Standpunct, welchen die Unterrichtsverwaltung in Preussen hinsicht-
lich der Confessionalitat der höheren Schulen früher einnahm, ist nebst der
Bedeutung des Allgm. Landrechts für die ganze Frage B. 11, 19 ff. erörtert
worden^). Ein bestimmter confessioneller Charakter gehörte damals zu den
unterscheidenden Merkmalen der Unterrichtsanstalten und wurde für ein we-
sentliches Stück ihrer Zweckbestimmung gehalten; ihn zu fordern und ihn
für die Zusammensetzung der LehrercoUegien entscheidend sein zu lassen,
war lange Zeit Verwaltungsprincip. Bei der allgemeinen Zeitforderung einer
festen gesetzlichen Regelung der Verhältnisse konnten jedoch auch auf diesem
Oebiet Verwaltungsprindpien ein unangefochtenes und normatives Ansehen
nicht behalten. Kein besetz macht aber den confessionelltn Charakter zur
conditio sine qua non des Bestehens einer Schule. So geschah es, dass schon
in der Zeit der Vorbereitung eines Unterrichtsgesetzes, zugldch unter der
Einwirkung der vorerwähnten kirchlichen Conflicte mehr und mehr die Pari-
tät an die Stelle der Confessionalitat bei den höheren Schulen gesetzt wurde.
Schon im Jahre 1868 (16. Dcb.) war im Hause der Abgeordneten der An-
trag gestellt und angenommen worden, dass hinfort in der zum Staatshaas*
halts-Etat gehörigen Nachweisung die Bezeichnung evangelisch oder katholisch
bei den Gymnasien weggelassen werde. In einzelnen Fallen ist zwar auch
Neugründungen noch ein bestimmter confessioneller Charakter gegeben worden,
z.B. dem auf Staatskosten errichteten Ghymnasium zu Wongrowitz der
katholische, im Jahre 1872. Seitdem aber ist in der Begel für die Qewäh-
rung von Zuschüssen aus allgemeinen Staatsfonds das Anheben eines exclusiv
con&ssionellen Charakters, jedenfalls z. B. des innerhalb der evangelischen
auf die lutherische Confession beschränkten, zur Bedingung gemacht worden«
Demgemäss sind z. B. die städtischen Patronate der Progymnasien zu Atten-
dorn und Warburg in Westfalen bei deren AusbUdung zu Gymnasien
auf die Bedingung der Parität im Lehrercollegium eingegangen, während
andererseits, z. B. in derselben Provinz dem ausschliesslich evangelischen
1) Vgl. Sohmid, Enoykl. 8, 722 ff. Päd. Archiv 1869 p. 186 ff. 532 ff.
19
Gymnasimii zn Oütersloh und dem ausschliesslich katholischen zu Brilon
(wo statnienmässig auch der Director ein Geistlicher sein muss) eine Staats-
beihfilfe zu ihittu Unterhaltungskosten nicht gewährt worden ist. — Bei der
Mehrzahl der in den letzten Jahren von Städten neu gegründeten Anstalten ist
von Tomherein die Paritat beantragt und in die Statuten angenommen worden.
Wenn firüher die Entstehungsgeschichte einer Anstalt und ihre thatsäch-
lichen Yerh&Itnisse, namentlich die der Schulunterhaltung, zur Anerkennung
eines confessioneUen Charakters derselben hinreichten, um so mehr, als in
Tielen FSllen die Gründung der Schule in längst rergangener Zeit und unter
ümatandpn erfolgt war, welche den Mangel eines förmlichen Statuts erklär-
lich machten und rechtfertigtoiy so sollte nunmehr ein confessioneller Cha-
rakter nur dann als zur Grundverfassung einer Schule gehörig anerkannt wer-
den, wenn er in allec Form rechtlich bezeugt werden kann.
Nach den veränderten Bechtsanschauungen der Zeit schien es femer,
namentlich bei Communal- Anstalten, zulässig, die firüher in dieser Hinsicht ge-
finsten und statutarisch gewordenen Beschlüsse später zurückzunehmen. Ein
Beispiel davon ist die Bealscfaule zu Lippstadt. Durch ihr Statut war
der evangelische Charakter der Anstalt fes^estellt. Als im Jahre 1869 die
Stadtvertretung bestinmit wurde, diese Ausschliesslichkeit aufisugeben, und
der Magistrat demgemäss eine Abänderung des Statuts beantragte, versagte
der Minister v. Mühler die Genehmigung dazu mit dem Hinweis darauf, dass
die Anstalt ein selbständiges Rechtssubject, und dass eine Veränderung ihres
wesentlichen Charakters nach dem Allgm. Landrecht von der Voraussetzung
abhängig sei, dass ihr Zweck bei der bisherigen Einrichtung nicht mehr er-
reicht ^werden könne. Diese Voraussetzung treffe nicht zu ; und wenn unter
330 Schülern 51 der kathol. Confession angehörten, so liege auch in diesem
Verhältniss keine Nöthigung, den der Anstalt seit Jahrhunderten beiwohnen-
den evangeUschen Char^dier zu alteriren, zumal da fiir die Ertheilung eines
geordneten katholischen Beligionsunterrichts gesorgt sei und der dem Cura-
torinm statutenmässig angehörige kathol. Ortspfarrer Gelegenheit habe, jede
vermeintliche Schädigung der Literessen der kathoUschen Schüler im Cura-
torinm oder bei der Aii&ichtsbehörde zur Sprache zu bringen^) — Auf den
im vergangenen Jahre erneuerten Antrag der Stadt ist der paritätische Cha-
rakter f&r das Curatorium und das LehrercoUegium der Anstalt genehmigt
worden (Verf. v. 14. Febr. 1873). Auch an anderen Orten haben Ouratorien
und Patoronate die frühere Strenge in Wahrung eines bestimmten confessio-
neUen Charakters der Schulen freiwillig angegeben.
Die Errichtung einer Simultananstalt mit stricter Durchführung der
ansseriichen Festsetzung, dass (wie z. B. am Gymnasium in E s s e n) die Lehrer
zu einer Hälfte der evangelischen, zur anderen der katholischen Confession
angehören, in der Directontelle aber beide Confessionen altemiren sollen, ist,
so wenig auch die Erfahrung diese Einrichtung en^fohlen hat, in Einem Fall
(Gymnasium zu Bochum), um den confessioneUen Frieden unter deuBetheilig-
ten zn wahren, im Jahre 1871 noch genehmigt worden: seitdem ist statt eines
derartigen Simultaneums nur die „Par itäf* in dem Sinne zugelassen worden,
dass Niemand um seiner Confession wiUen vom Curatorium oder Lehrercol-
leginm der betreffenden Anstalt ausgeschlossen werden darf, und dass bei der Be-
irramg der Lehrer ledigUch das voru^ende ünterrichtsbedürfiiiss und die Tüch-
tigkeit der Candidaten, nicht deren religiöses Bekenntmss oder das numerische
der Confessionen im LehrercoUegium massgebend sein soU*).
n Vgl c. Bi. 1870 p. aw £
m eine Min. Verl v. 15. Dob. 1870 spricht am: „Der Begriff einer
8im«ltaA8chnle tst, wie ich der K. Begienmg auf den Bericht v. 84. v. M. er-
2*
20
Auch wo der bestimmte confessionelle Charakter einer Anstalt zu Recht
besteht; ist neuerdings an einigen Anstalten bei der Ergänzung des Lehrer-
coUegiums auf die thatsächlichen Verhältnisse der Schülerfrequenz gebührende
Rücksicht genonmien worden. Wie das Friedr. Wilhelmsgymnasium zu Co In,
ursprünglich evangelisch, wegen der grossen Zahl seiner katholischen Schüler
schon seit längerer Zeit im LehrercoUegium paritätisch geworden ist, so sind
aus demselben Grunde z. B. auch an das Gymnasium zu Ratibor in neuerer
Zeit katholische Lehrer berufen worden. Ebenso ist (1873) aus Anlass des
Gymnasiums zu Düsseldorf, das nach Entstehung und geschichtlicher Ent-
Wickelung für ein katholisches gelten muss, ohne einen Rechtsanspruch auf
diesen Charakter durch ein Statut nachweisen zu können (s. B. I, 353), be-
stinmit worden, dass bei Neubesetzung von Lehrerstellen ausser der für den
Unterricht erforderlichen QuaUfi:cation auch die that^chlichen Bedürfnisse
in Betracht zu ziehen sind, wohin namentlich zu reclmen, ob die Anstalt von
einer sehr erheblichen Zahl von Schülern der anderen Confession besucht
wird ^). Es ist dabei die Annahme, nach welcher bei den Realschulen schon
seit längerer Zeit verfahren wird, dass der Eintritt einzelner Lehrer der an-
deren Confession den religiösen Grundcharakter einer Anstalt nicht aufhebt.
Die Aufnahme eines jüdischen Religionsunterrichts in den Lehr-
plan höherer Schulen war früher consequent abgelehnt worden (s. B. II,
30 f.), ohne dass die Ertheilung eines solchen im Local der Schulen ausser-
halb der regelmässigen Schulzeit und auf Kosten der Betheiligten oder der
städtischen Communen verhindert wurde. Es scliien nach den in der Be-
ziehung hergebrachten Verwaltungsgrundsätzen unzulässig, von diesem Verfahren
abzugehen, bevor nicht ein Unterrichtsgesetz etwas anderes vorschrieb, Dem-
gemäss wurde z.B. auch bei dem Gymnasium zu Schneidemüh 1, an wel-
chem, so lange es unter städtischem Patronat stand, ein jüdischer Religions-
lehrer aus Communalmitteln besoldet worden war, eine Position dafür in den
Etat der Anstalt nicht mehr aufgenommen, als sie auf das Gesuch der Stadt
vom Staate übernommen worden (1869) ; es blieb der Stadt überlassen, in
der bisherigen Weise weiter für dies ibedürfniss zu sorgen. Von Seiten der
wiedere, bisher gesetzlich nicht fixirt worden. Im aUgemeinen wird darunter eine Schale
verstanden, in deren LehrercoUe^um grundsätzlich sowohl katholische wie evangelische
Lehrer eintreten können. Dabei die rarität beider Confessionen, was die K. Regierung
für erforderlich hält, dergestalt zu wahren, dass immer ebenso viele evangelische wie ka-
tholische Lehrer bei der Anstalt vorhanden seien, und das Direotorat zwischen beiden
Confessionen altemire, kann als nothwendig nicht angesehen werden, und hat sich, wo
der Versuch gemacht worden ist, demgemäas zu verftmren, nicht bewährt. Dem Wohl
der Anstalt zuträglicher ist es vielmehr, bei der Wahl der Lehrer, ohne eine der beiden
Confessionen auszuschliessen, lediglich das vorliegende Bedürfhiss massgebend sein za
lassen, also den katholischen Lehrer zu wählen, wenn er für die zu besetzende SteUe sieh
mehr eignet als der etwa mit ihm zur Wahl stehende evangelische, auch wenn dadurch
die Zahl der katholischen Lehrer der Anstalt grösser werden sollte als die der evangeli-
schen. Bei einer anderen Gelegenheit kann das umgekehrte Yerhältniss eintreten.
Wenn daher die städtischen Behörden zu N. ordnungsmässig den Beschluss gefasst
haben, für die daselbst zu errichtende höh. Bürgerschule einen evangelischen B«otor» die
übrigen Lehrer aber so zu wählen, dass dabei das Bedürfniss der Schule und die den
beiden Confessionen angehörende Schülerzahl billige Berücksichtigung findet, so kann
ihnen dies mit gesetzlichen Gründen nicht gewehrt werden ; weshalb ich die K. Hegieruns
ermächtige, diese Einrichtung und damit zugleich die Errichtung einer höh. Bürgerschule
überhaupt zu genehmigen.*' Der Minister etc. v. Mühler.
') Das G^nmiasium zu Conitz hatte Anfang 1874 neben 287 katholischen 251 evan-
orelische Schüler; das zu Deutsch Crone neben 116 kath. 144 ev.; das zu Sagan ne-
ben 60 kath. 106 ev.; das zu Dusseldorf neben 221 kath. 104 ev. ; das zu Bonn ne-
ben 280 kath. 148 ev.; das zu Coblenz neben 188 kath. 118 evangelische. Alle diese
Anstalten bab^n bis jetzt nur katholische Lehrer, den evangel. Beligionslehrer ausgenommen.
21
jttdifichen CTorporation des Orts worden darauf wiederholt Petitionen an das
Abgeordnetenhaus gerichtet dahin gehend, dass nicht nur die Kosten des jü-
dischen Religionsunterrichts vom Staat übernommen würden, sondern dass er
denselben auch für obligatorisch erkläre. Diese Petitionen hatten keinen Er-
folg bis um die Mitte 1872, nachdem das ProT. Schulcollegium in Posen sich
dafür ausgesprochen hatte, der Minister Dr. Ftdk im Einvernehmen mit dem
Finanzminister die Ertheilung des Religionsunterrichts bei dem genannten Oym-
n&sium und ebenso bei dem zu Inowraclaw mit einer aus den Anstalts-
cassen zu zahlenden Remuneration genehmigte. Seitdem sind entsprechende
Gesuche von städtischen Behörden und Synagogen-Y erständen anderer Städte,
namentlich in den Provinzen Posen und Schlesien, in gleicher Weise berück-
sichtigt worden ; auch ist nachgegeben, dass die Rabbiner als anerkannte jü-
dische Religionslehrer höherer Schulen bei Feststelltmg der Oensuren ihrer
Schüler zugezogen werden und diese mitunterzeichnen. — Meistentheils wird
der jüdische Religionsunterricht für facultativ angesehen ; an einigen städti-
schen Anstalten ist er jedoch obligatorisch gemacht für aJle, die nicht einen
anderweitigen genügenden Ersatz flir den in der Schule ertheilten nachweisen
können.
Wie weit der Anspruch jüdischer Lehrer, als den christlichen gleich-
berechtigt in das Lehramt öffentlicher höherer Schulen einzutreten, tou der
froheren ünterrichtsrerwaltung anerkannt worden war, ist B. II 27 ff. dar-
gestellt. Die üebertragung des Geschichtsunterrichts an einen bei der Real-
schule zu Posen angestellten jüdischen Lehrer hatte der Minister r. MüUer
1870 nicht genehmigt; dagegen 1871 die Anstellung eines anderen jüdischen
Lehren bei derselben Anstalt unter angemessener Beschränkung des ihm an-
zurertrauenden Unterrichts gestattet. In demselben Sinne war von ihm auch
in den Entwurf eines ünterrichtsgesetzes, den er am 4. Novb. 1869 dem Land-
tage vorlegte, die Bestimmung angenommen, dass Lehrer, welche nicht einer
der anerkumten christlichen Religionsparteien angehören, nur für solche ün-
terrichtsgegenstände zugelassen werden können, auf deren Behandlung das re-
ligiöse Bekenntmss nicht einen massgebenden Einfluss hat (s. B. U, 729). —
Seitdem hat die Anstellung jüdischer Lehrer bei städtischen Oynmasien und
Realschulen weitere Erleichterung erfahren ; auch der deutsche und der Ge-
schichtsunterricht wird ihnen nicht mehr vorenthalten.
Al^esehen von den zwei jüdischen Realschulen in Frankfurt a. M. finden
9ich jüdische Lehrer an höheren Schulen in den Provinzen Posen, Schlesien,
Brandenburg ; in den anderen Provinzen nicht.
Von cler durch die Circ. Verfögung vom 29. Febr. 1872 (s. p. 11) ge-
statteten Dispensation vom Religionsunterricht der Schule ist bisher wenig
Gebrauch gemacht worden ; desto mehr von der ebendaselbst gegebenen Erlaub-
niss der Dispensation evangelischer Schüler während der Zeit des kirchlichen
Katechumenen- und Oonfirmanden-Unterrichts. Da aber das Lehrziel der
Schale im ganzen und auf den einzelnen Classenstufen dasselbe geblieben ist,
so entstehen für die Schulen daraus Verlegenheiten, die eine Verständigung
mit den Ortsgeistlichen über den Zusammenhang des beiderseitigen Unterrichts
noch in höherem Grade nöthig machen, als es wegen des Verhältnisses des
kirchlichen Religionsunterrichts zu dem der Schule immer schon erforderlich
gewesen ist ^). In derselben Zeit wird aber von den auf Trennung der Schule
von der Kirche abzielenden Bestrebungen aus das nach der Instruction vom
Jahre 1829 den General-Superintendenten zustehende Recht der Beaufsichti-
>) Vgl Protok. p. 119 ff. 142. und C. Bl. 1871 p. Wl f.
22
gung des evangelischen Beligionsuntenichts der höheren Schulen vielfach an-
gefochten. • .
Die gegenwärtigen Etatsverhältnisse der höheren Schulen sind
in Abschn. YIII taDellarisch zusammengestellt. Auf die hierin neuerdings
eingetretenen Veränderungen auch im Zusammenhange dieser allgemeinen üeber-
sicht einzugehen^ nöthigt die Bedeutung, welche der Gegenstand in den letzten
Jahren mehr als jemals vorher ftir das höhere Schulwesen erhalten hat.
In den Lehrerbesoldungen fand lange je nach der geschichtlichen
Entwickelung der einzelnen Schulen eine grosse Ungleichheit Statt, nicht nur
nach der Verschiedenheit der Schulkategorien und des Schulpatronats, sondern
auch unter den vom Staat unterhaltenen Anstalten gleicher Kategorie. Dass
es fortdauernd die Sorge der Regierung war, in letzteren die Gehaltsätze mehr
und mehr in ein richtiges Verhältniss zu den Zeitumständen zu bringen, lägst
sich an denjenigen nachweisen, was von den auf einander folgenden Unter-
richtsministem in dieser Beziehung geschehen ist.
Für die königlichen Gymnasien war im Jahre 1863 mit Ausschluss der
Berliner und der Landesschule Pforta ein Normaletat aufgestellt worden
(s. B. I, 581 ff.), welcher nach der Grösse der betreffenden Städte drei Classen
von Gymnasien unterschied und für jede ein Maidmum und Minimum der Di-
rectoren- und Lehrerbesoldungen festsetzte. Dieser Etat sollte allmählich nach
Massgabe der verfügbaren Mittel zur Ausfährung gebracht werden. Die Zah-
lung der Pensionen übernahm der Staat, ohne femer Pensionsbeiträge von
den Lehrern zu fordem.
Das System der drei Classen entsprach, wie sich bald ergab, den that-
sächlichen Verhältnissen nicht : die Einwohnerzahl war für die Preise der wich-
tigsten Lebensbedürfnisse nicht das wesentlich Unterscheidende der Gymnasial*
stödte (vgl. B. II, 639^ ; in Folge der Ausdehnung des Eisenbahnnetzes trat
immer mehr eine Ausgleichung der Preise zwischen den grösseren und kleine-
ren Städten ein.
Dabei ging die Erfüllung des Normaletats von. 1863 nur langsam vor
sich. Die Summen, welche dazu von Jahr zu Jahr im Staatshaushalts-Etat
ausgesetzt werden konnten, reichten nicht hin, die Wünsche und Erwartungen
der Lehrer zu befriedigen. In Folge des Krieges von 1870 und 1871 wuchs
die Theurung allgemein. In den Alumnaten musste überall der Beköstigungs-
etat erhöht werden, was meistentheils auch Mehrforderungen an die Eltern
der Zöglinge zur Folge hatte. Viele nicht allein stehende Lehrer geriethen
thatsächlich in Noth. Eine grosse Unruhe kam über den ganzen Lehrerstand ;
die Lage desselben wurde in öffentlichen Versammlungen besprochen; man
vereinigte sich zu Petitionen an das Staatsministerium, an den Unterichtsnuni-
ster, an die Landesvertretung; von einzelnen Anstalten gingen gedruckte Rund-
schreiben zu solchen Zwecken aus.
Zur weiteren Durchführung des Normaletats von 1863 waren 1869 vom
Landtage bewilligt 10,000 Thir., 1870 und 1871 nichts, 1872 sodann 275,000
Tblr. In demselben Jahre jedoch wurde ein neuer Normaletat au%e8tellt
mit einer vorläufigen Bewilligung von 200,000 Thlr., auf welche im Jahre
1873 eine solche von 320,000 Thlr. folgte.
Die Landesvertretung gab in diesen grossen Bewilligungen ihre Schätzung
des Werthes der höheren Schulen und damit zugleich ihr Interesse an dem
Lehrerstande zu erkennen. Durch die Aussicht auf bessere Besoldung zur
Wahl des Lehrerberufs einzuladen, war kein ausgesprochenes Motiv dabei ;
ein Mangel an Lehrkräften fUr die höheren Schulen hatte sich damals erst
wenig bemerkUch gemacht,
23
Der neue Normaletat, nach welchem hinfort die Besoldungen der
Lehrer der öffentlichen Oymnasien und Realschulen 1. 0. regulirt werden soll-
ten, ist vom 20, April 1872 (s. Abschn. VIII). Er beseitigte das Drei-Classen-
system und ordnete die Besoldung der Directoren der aus Staatsfonds zu
nnterhaltenden Schulen nach deren Anciennität. Vorher richtete sich die Ver-
schiedenheit der Directorenbesoldungen nach den Stellen^ jetzt nach den Per-
sonen, d. 1l nach ihrem Dienstalter. Dabei wurde Berlin und die Städte mit
mehr als 50,000 Civil-Einwohnem Yon den übrigen unterschieden; bei den
Lehrern macht nur Berlin eine Ausnahme von der gleichmässigen Behand-
loDg aller übrigen. Für die Anstalten der Communen und Stiftungen wurden
bei der Publication des Etats Bedürfiiisszuschüsse in Aussicht gestellt.
Die Bewilligung der höheren Besoldungen von der IJebemahme einer
grösseren Zahl vcm Lehistunden abhängig zu machen, erwies sich als unthunlich :
es konnte geltend gemacht werden, dass die Lehrer ausser dem eigentlichen
Unterricht auch auf die Vorbereitung zu demselben, auf die Correctur der
schriftlichen Arbdten, den persönlichen Verkehr mit den Schülern u. a. viel
Zeit verwenden müssen, und dass sie, wenn sie ihrem Beruf genügen wollen,
mit dem bestandenen Escamen ihre Studien nicht für abgeschlossen halten
dürfen und sich mit den Fortscluritten der Wissenschaft in Zusammenhang
zu erhalten haben.
Da der neue Normaletat bei den ordentL Lehrern, Berlin ausgenonmien,
keinen unterschied zwischen den vom Staat unterhaltenen Anstalten macht,
80 waren die Grehaltserhöhungen für viele Lehrer besonders der kleineren Gym-
nasien, die sich lange in sehr bescheidenen Verhältnissen beholfen hatten,
und bei denen der Normaletat von 1863 noch nicht durchgeftihrt war, ebenso
IL a. für die Kleriker an katholischen Gymnasien und für die jungen Lehrer
junger Anstalten, über Erwarten gross. Neben der dankbaren Anerkennung
der von der Landesvertretung und der Begierung durch die neue Gehalts-
regulirung bethätigten Fürsorge fand indess auch die Auffassung bald öffent-
Uchen Ausdruck, dass durch den Normaletat vom 20. Apr. 1872 im Grunde
keine Verbesserung in der Lage der Lehrer, sondern nur die nöthige Aus-
gleichung ihrer Besoldungen mit der Höhe der inzwischen eingetretenen Preise
der Lebensbedürfoisse bewirkt worden sei; man müsse deshalb noch weitere
Gehaltsverbesserungen anstreben, damit der Lehrer nicht auf Nebenbeschäf-
tigongen wie Privatunterricht zur Erhöhung seines Einkommens Bedacht zu
nehmen genöthigt sei.
Mehrere der grösseren Städte folgten bei den Gymnasien und Beal-
schulen ihres Patronats sogleich dem Vorgange des Staats; einige machten
sich anheischig, das Besoldungsmaximum der einzelnen Stellen nach und nach
durch Zulagen zu erreichen; aber viele konnten es nicht; und auch das all-
gemein angewandte Mittel der Schulgeldserhöhung erwies sich in solchen
fallen meist als unzureichend; andere wollten es nicht, und lehnten entweder
überhaupt ab, sich zu Leistungen zu verpflichten, die durch das Statut der
betreffenden Schule nicht vorgesehen, oder sie wollten es ihrer freien Ent-
seUiessung vorbehalten, die Lehrerbesoldungen je nach Dienstalter und Wür-
digkeit jedes Einzelnen zu bemessen.
Ein Zwang zur Einfuhrung des Normaletats konnte nicht geübt werden ;
aber auch die widerstrebenden Patronate konnten sich der in den Verhält-
nissen selbst liegenden Nöthigung nicht entziehen. Tüchtige Lehrkräfte den
Anstalten zu erhalten oder zu gevdnnen, wurde immer mehr von der Annahme
des Etats abhängig. 'Etwas geschah wohl überall ; aber in vielen Fällen doch
zu wenig, als dass nicht Ursache geblieben wäre, Unzufriedenheit und Miss-
muth laut werden zu lassen. Es geschah von Lehrern, Anstalten und Magi-
24
Straten: man wandte sich mit einzelnen und oft gleichlautenden CoUectiv*
Petitionen, denen sich bisweilen aucl\ die Lehrer von Bürger-, Stadt-, und
Mädchen-Schulen anschlössen, an den Unterrichtsminister und an das Abge-
ordnetenhaus mit der Bitte, die nicht staatlichen Schulen, um sie vor Yer-
kfimmerung zu bewahren, in der Lehrerbesoldung ebenso zu behandeln wie
die fiscalischen.
Bis dahin hatten sich ungeachtet der Verschiedenheit in der Ausstattung
der einzelnen Anstalten die städtischen Lehrer den anderen an Rechten und
Pflichten gleichstehend angesehen ; jetzt brachte die Durchfährung des Princips
der Gleichmässigkeit im Normaletat an einer so grossen Zahl von Schulen
gleicher Kategorie bei denen, die darin zurückstanden, das Gefühl einer un-
verdienten Aussonderung hervor; man meinte sich zum Dienst an Gymnasien
oder Bealschulen zweiter Classe herabgesetzt, und argumentirte: sollen die
Schulen derselben Kategorie Gleiches leisten, so müssen auch die Besoldungen
gleich sein.
Andererseits machten gegenüber den Gymnasien und Bealschulen erster
Ordnung nun auch die Lehrer der Progymnasien sowie der Realschulen zweiter
Ordnung und der höheren Bürgerschulen mit Hinweis auf ihre verhältniss-
massig gleichen Aufgaben ähnliche Ansprüche geltend; nicht minder petitio-
nirten die technischen und Elementar- und Vorschul-Lehrer, bisweilen mit
Einreichung fertiger Etatsentwürfe.
Auf die Gesuche von Magistraten um Antheil an den Staatsmitteln zur
Unterhaltung ihrer Schulen wurde von Seiten der Regierung wiederholt erklärt,
dass, abgesehen von besonderen Gründen des öffentlichen Interesses, der Staat
grundsätzlich nur dann helfend hinzutreten könne, wenn die Communen in den
Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit für ihr Schulwesen ausreichend Sorge trügen.
Andernfalls müsse der Staat sich vorbehalten, die Anstalten, wenn sie ver-
kümmern sollten, auf ein den thatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Mass
von Berechtigungen zu reduciren.
Dagegen wurde u. a. geltend gemacht, dass, wie die Verfassungsurkunde
die ÖffentUchen Lehrer unterschiedslos als Staatsdiener anerkenne, so schon
das Allgm. Landrecht die Schulen überhaupt für Veranstaltungen des Staats
erklärt habe; woraus folge, dass der Staat es sei, dem die Pflicht höhere
Schulen zu dotiren und zu unterhalten obliege, und dass er nicht befugt sei,
die Communen zu einer Betheiligung dabei anzuhalten : eine Rechtsansicht, bei
der jedenfalls schon das übersehen wird, dass dann bei der Gründung von
Gymnasien und Realschulen hinsichtlich ihrer Zahl und der Wahl des Orts
das Literesse des Staats, nicht das der einzelnen Communen das Bestimmende
hätte sein müssen.
Als die Staatsregierung damit umging, den Beamten nach den bereits
bewilligten Gehaltserhöhungen in Rücksicht auf die zunehmende Theurung eine
weitere Erleichterung durch Wohnungsgeldzuschüsse zu gewähren, ent-
stand unter den Lehrern eine neue Beunruhigung; zuerst dadurch, dass die
Budget-Commission des Abgeordnetenhauses vorschlug, die Lehrer von der
Bewilligung auszuschliessen. In den dadurch veranlassten Petitionen wurde
u. a. ausgeführt, dass die Gleichstellung der Lehrerbesoldungen thatsächlich
eine Ungleichheit geschaffen habe, zum Nachtheil der Lehrer in den grösseren
Städten : diese besonders durch die Verschiedenheit der Miethspreise bewirkte
Ungleichheit könne durch einen nach der Grösse der Städte verschieden nor-
mirten Servis annähernd ausgeglichen werden.
Die Landesvertretung schloss die Lehrer derjenigen^ höheren Schulen, bei
denen die Unterhaltungspflicht dem Staate obliegt, in die Bewilligung der
Wohnungsgeldzuschüsse ein. Das Gesetz erschien unter dem 18. Mai 1873
25
(s. Abschn. VlLl). Die Eintheflang der Senrisclassen nach der Grösse der
ätadte ist die bereits f&r das Mnitair geltende.
Der dem Gesetz beigegebene Tara unterscheidet hinsichtlich der Höhe
des Zuschusses die Beamten nach fünf Abtheilungen. Dass dabei zwischen
den Oberlehrern und den ordentlichen Lehrern ein Unterschied gemacht, und
jene in der 3. Abtheilung den Beamten der 4. und 5. Rangclasse zugezählt,
die ordentlichen Lehrer aber in der 4. Abtheilung den Beamten gleichgesteUt
werden sollten, welche zwischen denen der 5. Rangclasse und den Subalternen
der ProvinäalbehÖrden stehen, war die Ursache neuer Unzufriedenheit, zahl-
reicher Beschwerden und Massenpetitionen. Man verlangte, dass zwischen
Am akademisch Torgebildeten und definitiv angestellten Lehrern der höheren
Schulen kein Untersdiied gemacht, alle zur 3. Abtheilung des Tarifs gerech-
net und den richterlichen Beamten gleichgestellt würden. Von Seiten des
Finanzministers wurde hierauf nicht eingegangen (vgl. C. Bl. 1873 p. 409), wohl
aber eine Vermehrung der Oberlehrerstellen zugestanden.
An den betreffenden Anstalten wurde deshalb das Zahlenverhaltniss der
Oberlehrerstellen zu den ordentlichen nun so normirt, dass bei jeder die Zahl
der Oberlehrerstellen einschliesslich der Stelle des Directors die Effilfte der
Gesammtzahl der wissenschaftlichen Lehrerstellen, einschliesslich der des Di*
reetors, beträgt. Li Folge dessen wurden auf einmal 65 Lehrer zu Oberlehrern
befordert.
Damit war das frühere Princip au%egeben, wonach die Zahl der Ober-
lehrer zu der der ordentlichen an derselben Anstalt in der Regel sich ver-
halten sollte wie 3 zu 4, ausserdem aber bestimmt war, dass fm* die Fest-
setzung der Zahl der Oberlehrerstellen die Oesammtzahl der wissenschaftlichen
Lehrer einer Anstalt keineswegs das allein Massgebende sein dürfe, vielmehr
auch das nxmierische Yerhältniss der unteren und oberen Classen berücksichtigt
werden müsse, weil meistentheils nach der Schülerfrequenz die Zahl der un-
teren und mittleren Classen und somit auch der Lehrer fiir dieselben die bei
weitem grossere ist, was in mehreren Fällen eine Beschränkung der Oberlehrer-
stellen zu Folge gehabt hatte. —
Von den städtischen Communen waren wenige in der Lage oder Willens,
den Lehrern ihrer höheren Schulen gleichfalls Wohnungsgeldzuschüsse zu ge-
währen; sdion die Bücksicht auf die übrigen städtischen Beamten hielt davon
ab. Einige Städte bewilligten den Lehrern persönliche Zulagen über den
Normaletat hinaus als ein Aequivalent für den Wohnungsgeldzuschuss. Eine
grosse Zahl von Directoren, Lehrern, Schulcuratorien und Magistraten wandten
sich aber theils an das Staatsministerium, theils an das Abgeordnetenhaus mit der
Petition, dass den Lehrern derjenigen höheren Schulen städtischen Patronats,
welche wegen nachgewiesenen Unvermögens der zu ihrer Unterhaltung ver-
pflichteten Communen Bedürfiiisszuschüsse zur Durchftihrung des Normaletats
ans der Staatscasse empfangen, auch Wohnungsgeldzuschüsse wie sie den Leh-
rern der königlichen Anstalten gewährt worden, aus Staatsmitteln bewilligt
werden möchten. Die von Einigen angewandte Argumentation ging dabei von
denselben Voraussetzungen wie bei dem Normaletat aus : die städtischen Lehrer
seien nicht blos als Communalbeamte anzusehen, sondern* als Staatsdiener ;
darum habe der Staat die Pflicht, sie alle gleich zu behandeln, zumal da es
sich, wenn auch unter anderem Namen, um eine neue Gehaltserhöhung handle :
habe man bei der früheren Oleichmässigkeit gefordert, so sei sie auch bei
der neuen nothwendig.
Der Unterrichtsminister hatte seinerseits die an ihn in dieser Beziehung
26
gerichteten Gesache nicht genehmigen können ^) ; das Haus der Abgeordneten
sprach sich in einer Sitzung Tom 13. Mai 1874: für Berüduichtigung der Pe-
titionen aus, und dieselbe wird, soweit Mittel dafür verfügbar sind, ohne Zweifel
erfolgen.
Zu Ende des Jahres 1873 war bei den meisten höheren Lehranstalten
der Normaletat durchgeführt; den Wohnungsgeldzuschuss empfingen ausser den
königlichen Gymnasien und Bealschulen erst wenige andere ; und einige An*
stalten gab es immer noch, die weder das Eine noch das Andere hatten.
Bei dem Interesse, welches sich im Lehrerstande auf einmal lebhaft und
vorwiegend den erwähnten Fragen zugewandt hatte, musste sich die Aufinerk-
samkeit bald auch auf die grosse Verschiedenheit imAvancement der Leh*
rer richten. Es konnte nachgewiesen werden, dass dasselbe bisher ausser-
ordentlich ungleichmässig gewesen ist, indem bei einigen Anstalten die Lehrer
schon nach sehr kurzer Zeit in eine Oberlehrerstelle au%erückt sind, wahrend
dies bei anderen erst nach einer viel längeren Reihe von Dienstjahren gesche-
hen ist. Die Angelegenheit wurde in Provinzialvereinen, auf „Lehrertagen,^
und sonst besprochen; man erklärte, das gegenwärtige Missverhältniss in der
As cension aer Lehrer, wobei das Lebens- und Dienstalter sowie die gleiche
Vorbildung und gleiche Tüchtigkeit ihre Würdigung nicht finde, lähme die
Berufsfreudigkeit, schädige durch die materiellen Nachtheile das Wohl der Fa-
milien und beeinträchtige durch den häufigen LehrerwechjBel die Wirksamkeit
der Anstalten selbst.
Man verlangte deshalb, dass, wie durch den Normaletat von 1873 die
Besoldung der Directoren nach dem Dienstalter geregelt worden, dasselbe
System auch auf die übrigen Lehrer angewandt werde. Es wurde vorge-
schlagen, die Lehrer bestimmter Districte, etwa der Provinzen oder der Re-
gierungsbezirke, nach Analogie der Juristen- und BegierungscoUegien in grosse
Gruppen zusammenzufassen, und für dieselben ein Avancement nach dem Dienst-
alter festzusetzen, mit gleichzeitiger Anordnung von periodischen, und für ge*
wisse Städte auch von Local-Zulagen. Behufs Erleichterung der Ascension
schlug man u. a. auch vor, nur Eine Art von Prüfungszeugnissen einzuführen
und die Anforderungen des Examens herabzusetzen. Und wo man so weit
nicht gehen mochte, sprach man sich doch übereinstinunend dafür aus, der
gegenwärtige Ascensionsmodus sei aufzugeben, -und den Lehrern ein gesetz-
licher Anspruch des regelmässigen Aufrückens in höhere Gehaltsstufen zu ge-
währen. Petitionen dieser Art wurden auch an das Haus der Abgeordneten
gerichtet ').
Aus einer Min. Verf. v. 17. Novb. 1873 :
„Was die stadtischen Anstalten betrifft, so erstreckt sich auf diese das Gesetz
V. 12. Kai d. J. nicht; auch stehen mir keine Mittel snr Verfügung, aus welchen den
Lehrern und Beamten an diesen Anstalten Wohnunffsgeldzusohüsse bewilligt werden könn-
ten. Die Gewährung der letzteren ist Sache der freien Entsohliessung der stadtischen
Behörden. Auch wird von diesen füglich nicht verlangt werden können, dass sie in die-
ser Beziehung die Lehrer und Beamten an den Unterriohtsanstalten anders behandeln,
als die städtischen Beamten, wie ja auch das Gesetz v. 12. Mai d. J. die unmittelbaren
Staatsbeamten und die Lehrer und Beamten an den staatlichen Untenichtsanstalten gleich-
massig berücksichtigt. Ich würde es hienach nur für angezeigt halten, einen Druck auf
die Gommunen behufs Bewilligung von Wohnungsgeldzuschüssen an die Lehrer und JBe-
amten an ihren Unterrichtsanstalten auszuüben, faUs die Gommunen beschliessen sollten,
Wohnungsgeldzuschüsse ihren Beamten zu gewähren, hievon aber die Lehrer aossu-
schliessen."
') Vgl. u. a. Dr. Franz Fischer, die Ascensionsverhältnisse der Lehrer an den
höh. Ü nterrichtsanstalten ; Tilsit 1873. Auch die October-Gonferenz im Unterrichts-
minist zu Berlin 1873 hat sich mit der Ascensionsfrage beschäftigt; s. das Protokoll der
27
VollendB durch den Tarif des Gesetzes tiber die Wohntuigsgeldzuschüsse
(s. p. 24) wurde die Geldfrage zugleich zu ein^ Bangfrage. Auch diese ist
in Versammlungen und öffentlichen Blättern mit grosser Lebhaftigkeit discn-
tirt worden, und gehört, wie die Einkommen»- und die Schulberechtigungs*
Frage, zu demjenigen, was in neuerer Zeit bei vielen Lehrern die unbemngene
Hingebung an ihren Beruf gestört hat
Bisher ist den Lehrern der höheren ünterrichtsanstalten in Preussen ein
bestimmte Beamtenrang nicht beigel^ gewesen; schon die ünterschddung
Ton unmittelbaren und mittelbaren Staatsbeamten erschwerte eine Festsetzung
darfiber. Aber die Zugehöri^ceit der studirten Lehrer zum höheren Beamten-
stande, ihre EbenbfirtigkiBit mit den übrigen wissenschaftlich ausgebildeten Beam-
ten, sowohl rficksichtlich der Würde des Amtes selbst, wie in Bezug auf die
Anqirüche, die das Leben an sie macht, ist von officieller Seite niemak be-
stritten, sondern immer als selbstverständlich angesehen worden. Durch die
den Lehrern in den Servisdassen angewiesene Stelle fanden sie jedoch nicht
nur ihre materiellen, sondern auch ihre socialen Literessen geschädigt und
ihr Ansehn in den Augen des Publicums herabgedrückt. Es hatte wenig Er-
folg, das8 in amtlichen Verfügungen erklärt wurde, aus der Olassificirung des
Tarife speien hinsichtlich der dienstlichen Stellung und des BangverhjUtnisses
der Lehrer keinerlei Folgerungen zu ziehen, es seien andere Bücksichten da-
für massgebend gewesen. Man blieb bei der Auffassung, dem Lehrerstande
sei dadurch eine öffentliche Zurücksetzung widerfahren, und er könne jeden-
üadls den Anspruch machen, den richterlichen Beamten ^eichgeachtet zu wer-
den. Die völlige Parallelisirung der Lehrer mit dem Bichterstande ging je-
doch von irrigen Voraussetzungen aus und liess sich nicht durchfuhren. Die
in der Sache an das Abgeordnetenhaus gerichteten Petitionen gingen schliess-
lich darauf hinaus, dass alle akademisch gebildeten Beamten in die Abthei-
lung m des Tarife gebracht würden. Ln Plenum des Hauses ist die Sache
1874 nidit zur Verhandlung gekommen. — Dass einstweilen wenigstens die
Zahl der Oberlehrerstellen an den fiscalischen Gynmasien und Bealschulen
1.0. vermehrt worden, ist p. 25 erwähnt').
Omfereiu p. 160 ff. VgL Oymn. Zeitschrifl 1872 p. oOtfff. — Eine von einem Frofeasor
emes königlichen Gymnaanims an das Hans der Alweordneten gerichtete Petition be-
antragte nOesetaliche Begelon^ der Avancements- nnd Anciennitatsverhaltnisse der Leh-
rer an den höheren Lehranatalten nnd Reform des Unterrichtswesens för Gymnasien nnd
Realsdmlen in persSnUcher nnd sachlicher Beziehung.*'
I) Eänige Kotizen über die Rangverhaltnisse der Lehrer in anderen Staaten
werden hier von Literesse sein:
Li Baiern sind ausdrückliche Festsetzungen über das RangverlüiltniBS der Lehrer
zu den anderen öffentlichen Beamten nicht erlusen. Sin Uniform-Begnlatnr für die Pro-
fessoren der Lyceen und Gymnasien vom Jahre 1811 hat noch jetzt Geltang, enthalt aber
keine Bestimmaaig über den Rang. Die königL Verordnung über eine neue Normimng
der Staatsdiener-Besoldungen v. 23. Mai 1872 spricht aus ($. 8), die Glasseneinreihnng
mjndicire in keiner Weise dem Dienstrange der Beamten, sondern sei nur für die Ge-
Bandiohe massgebend. Xan ist gteiehwohl geneigt, darin, in Ermangelung anderer Be-
stimmungen, ziwleich eine Rangordnung der verschiedenen Dienstzweige zu erkennen.
Das Cklmltsrmdattv hat 10 Glassen, anhebend mit den Ministerialralhen. Die Directoren
der höh. fikhu&n werden in keiner Classe aufgeführt, weil sie als solche nur eine Functions-
ndage zu ihrem Professorgehalt beziehen und sich in widerruflicher, nicht fester dienst-
hchtf StellniM^ befinden. ^ Die Professoren (d. h. die Oberlehrer) der Lyceen sowie der
Human- und Stealgymnasien geboren der 8. Classe an neben den Beziiks-Gerichtsrathen,
Stadt- und Landri^tem u. s. w. Die Studienlehrer (den ordentL Lehrern der preuss.
Bezeichnung entspreehend) stehen in der 8. Classe nsben den Gerichtsassessoren, Ooerfor«
s^ern, KaozGsten der Ministerien, Polizeisecretairen u. s. w.
Aach in Sachsen sind B^timmungen über den Rang der Lehrer nicht erlassen.
Die Hofrangordnung v. 30. Sptb. 1888, 5 Claasen enthaltend, deren erste mit den Staate«
28
Der Normaletat von 1872 bezieht sich nur auf die Directoren, die Ober-
und die ordentlichen Lehrer der Gymnasien und der Realschulen 1. 0.
Die Nothwendigkeity die Besoldungen auch der übrigen Lehrer dieser An-
stalten und der Lehrer an den anderen Kategorien des höheren Schuhresens
entsprechend zu erhöhen, konnte nicht verkannt werden. Es sind in dieser
Beziehung verschiedene Verfügungen erlassen worden, welche zwar für diese
Lehrerclassen und Schulkategorien nicht ebenso einen allgemein gültigen Nor-
maletat aufstellen, vielmehr auf die Bedeutung der Anstalten, die Grösse der
miniBtem beginnt, aetast die Bectoron der beiden Fürstenschnlen ([Keissen und Oiimma)
in die 4. Classe neben die Amtshau^Ueute, Justiz-, Finanz-, Lemtions-Räthe, Higon u. a.
In Württemberg besteht seit 1810 eine von den Besoldungen unabhängige Rang-
ordnung der Beamten. Sie enthält 10 Stufen, auf deren erster die Staatsminister stehen;
auf der 4ton die Directoren der LandescoUegien, auf der ftton der Reotor und der Kanzler
der Universität, der Dir. der polytechn. Schule u. a., auf der 6^1» die ord. Professoren der
Universität, die Rectoren der Gymnasien u. a., auf der 7^» (neben den liandräthen, Ober-
amtsrichtem, Forstmeistern u. a.) die Professoren (d. h. Oberlehrer) der Gymnasien,
die Rectoren der Lyceen (Progymnasien) und der Realanstalten, auf der S^n (jieben den
Pfarrern und Diakonen, Oberamtsärzten, Lieutenants u. a.) die den ordentl. Lehrern in
Preussen entsprechenden Professoren der Gymnasien, die Rectoren der Lateinschulen, auf
der 9ten (neben den Geriohtsnotaren, liinisterial-Kanzlisten u. a.) die Präceptoren und
Reallehrer.
In Baden sind die Lehrer in der Beamten-Rangordnung von 1806 nicht erwähnt;
sie sind erst in neuerer Zeit als Staatsdiener anerkannt ohne dass dabei über ihren Rang
etwas bestimmt worden wäre. Ein factisches Ranffverhältniss ist aus dem Diätenreglement
v. 23. Juli 1867 zu entnehmen; doch wird im Eingänge bemerkt, dass die Zusammen-
fassung in den einzelnen Tarifclassen den sonstigen Ranffverhältnissen der betreff. Be-
amten nicht präjudicire. Dasselbe enthält 10 Classen, in deren erster die Staatsminister
u. a. stehen. Die Gymnasialdirectoren sind in der d^^ auff^efuhrt, neben den Sohulräthen,
Universitäts-Professoren, Forst-, Steuer-Directoren u. a. Die Professoren (Oberlehrer) der
Gymnasien und Realschulen stehen in der 4^1^ Classe neben den Ministerial-, Bezirka-
justiz-, Polizei-, Gassen-Beamten, u. a. — Das Servisgesetz v. 9. Jan. 1874 nimmt 6 Classen
an, in derer erster die Mitglieder des Staatsministeriums stehen, in der 2^» die übrigen
Mitglieder der obersten Staatsbehörden, die ord. Professoren der Universität u. a. Die
Directoren und Professoren (Oberlehrer) der Gymnasien, Progymnasien, Real- und höh.
Bürgerschulen stehen in der S^n Ol. mit den Schulräthen, Staatsanwälten der Kreis- und
Hofgerichte sowie der Kreisgerichte u. a., den sogen. Mittclstellen. Zur i^^C\. gehören
alle mit Staatsdienerschaft angestellten und nicht einer der höheren Classen zugeordneten
Beamten.
In Oestreich sind die Staatsbeamten durch das Reichsgesetz v. 15. Apr. 1878
in 11 Rangclassen ^etheüt. In der ersten Cl. steht der Minister-Präsident, in der 2*^
die Minister, der Präsident des obersten Gerichtshofes u. a. ^Die Directoren der Staats-
Mittelschulen f Gymnasien, Realschulen und Lehrerbildungs- Anstalten) gehören der 7. Rang-
classe an, unabhängig vom Gehalt. Bei den Professoren (Oberlehrern) kommt ^e Be-
soldung in Betracht
Die wirklichen Lehrer an den „Mittelschulen" erhalten in Wien 1300 fl., an den iibri-
en Orten 1000 fl., und nach je 6 in zufriedenstellender Weise zurückgelegten Dienstjahren
•is zum 2&rteii eine Quinquennalzulage von 200 fl. (Ausser dem Gehalt und der Quinquennal-
Zulage wird den Lehrern eine, nicht pensionsföhige Activitätszulage gewährt, in den ersten
16 Diensljahren in Wien 600 fl., an den Orten 2t«r ci. 800, 8. Cl. 260, 4. Cl. 200 fl., vom
16. Dienstjahre an bei hervorragenden Leistungen resp. 600, 860, 800, 240 fl.).
Nach Erlangung der dritten Quinquennalzulage und auf Grund besonders anzuerken-
nender Leistungen können die Professoren der ,^ittelschulen** vom Unterrichtsminister
in die 8ta Rangclasse befördert werden.
In Russland haben die Unterschiede der schon von Peter dem Grossen (1722) auf-
gestellten Rangordnung von 14 Classen im wesentlichen noch ihre Geltung. £in Statut
von 1864 setzt die Gymn. Directoren in die 6. Cl. neben die Universitätsprofessoren und
Staatsräthe, die Gymn. Inspectoren in die 6^ neben die Collegienräthe, Obersten n. a.,
die Lehrer der Wissenschaf ben und Sprachen in die 8^ neben die CoUegienassessoren, Ma-
jors u. a. Der Rang wird aber in der Regel erst nach mehzjähriger AmUßihrung verlielien.
Rangerhöhungen treten nach einer bestimmten Zahl von Diensj^ahren ein. Die Lebrer
können um 3 Stellen im Ran^e avanciren, und sind meistentheils nach 12 bis 16 Dienste
Jahren Staatsräthe, wie die Directoren in der Regel nach 18 bis 20 Dienstjahren WirkL
Staatsräthe sind (vgl auch Zeitschr. für Gymn. 1874 p. 71),
I
89
Städte Q. a. Kficksicht nehmen, aber doch wesentliche Yerbesserungen anord-
nen und Uiatsächlich zui* Folge gehabt haben. S. darüber Abschn. VIU.
Konnte der Unterrichtsminister die Darchführung des Normaletats bei
den bestehenden und anerkannten Gymnasien und Realschulen städtischen
Patronats nicht erzwingen (s. p. 23), so war er doch unTerhindert, für die Zu-
kunft die staatliche Anerkennung einer höheren Lehranstalt von der Annahme
des Nocmaletats abhängig zu machen. Dies ist durch mehrere Verfügungen
geschehen, und demgemass auch bestimmt worden, dass bei keinem noch in
der Entvrickelung begriffenen Gymnasium und keiner Realschule 1. O. die Ab-
haltung der ersten Abiturientenprüiimg gestattet werde, bevor nicht der Nach-
weis der Erfüllung des Normaletats geführt worden ist. Dieser Grundsatz
ist wiederholt zur Kenntmss des Abgeordnetenhauses, namentlich der Budget-
und der Unterrichts-Commission gebracht, und hat daselbst volle Zustimmung
gefunden. Ebenso wird wegen der bei mehreren Städten gemachten Erfah-
rung, dass die anfängliche Bereitwilligkeit, für die Herstellung und ordnungs-
mässige Ausstattung einer höheren Lehranstalt alles Nöthige aufzuwenden,
nicht vorhält, jetzt bei Neugründungen immer auch ein bindender Beschluss
der Stadtbehöiden erfordert, durch den sie sich verpflichten, alle etwa ent-
stehenden Einnahme- Ausfälle und Mehrbedürfnisse durch ent^rechende Er-
höhung des Zuschusses aus der Kämmereicasse zu decken. Hm und wieder
sind die Kreise zugetreten und haben sich an den Mehrkosten betheiligt.
In den letzten Jahren sind jedoch bei nachgewiesenem Unvermögen der
betreffenden Städte, ihre Schulen nach Massgabe des Normaletats zu erhalten,
nicht wenige, deren Fortbestehen im öffentlichen Interesse erachtet wurde,
vom Staat übemonmien worden ^s. darüber in Abschn. IV die Vorbemer-
kungen zu den einzelnen Provinzen). In den Vorverhandlungen darüber sind
jedesmal die von den Communen dauernd zu gewährenden Leistungen in Geld-
beiträgen, in Bezug auf die Pension der Lehrer und bisweilen auch hinsicht-
Uch des Schullocals, festgestellt worden. Vielen anderen sind auf eine be-
stimmte Reihe von Jahren Bedürfnisszuschüsse aus allgemeinen Staatsfonds
gewährt worden (vgl. Abschn. VIII und die einzelnen Anstalten in Abschn. IV).
Durch eine Min. Verfügung v. 15. Octb. 1873 wurde bestimmt, dass bei
allen höheren Lehranstalten, welche Bedür&isszuschüsse aus allgemeinen Staats-
fonds erhalten, gemäss der C. 0. v. 10. Jan. 1817 und der Min. Verf. v. S.Oct.
1842 (s.v. und G. I p. 14 f.) ein K. Compatronat einzurichten ist. Der
Unterrichtsminister beabsichtigte jedoch nicht, die Selbständigkeit der Schul-
patronate dadurch wesentlich zu beschränken. Namentlich sollte das Becht
der Besetzung der Director- oder einzelner Lehrerstellen von Seiten des Staats
nur in ausserordentlichen Fällen in Anspruch genommen werden, wo die Aus-
übung dieses Bechts seitens der vorher W^berechtigt^n nachweislich Miss-
stände herbeigeführt hat, oder wenn sonst die Uebemahme desselben durch
den Staat im Interesse der Anstalt erscheint. Alle subventionirten höheren
Lehranstalten müssen aber für das Schulgeld einen bestimmten Durchschnitt-
satz (24 Thlr. jährl.) annehmen, wobei jedoch je nach den localen Verhältnis-
sen eine Abstufung der Sätze für die verschiedenen Classen gestattet ist.
Ebenso ist bestimmt worden, dass, wie allgemein bei den fiscalischen Anstal-
ten so auch bei denen, welche aus Staatsfonds Zuschüsse erhalten, Unter-
stützungen aus der Schulcasse, sofern der Etat nicht eine besondere Position
dafür enthält,, femer nicht bewilligt werden dürfen.
Die Verhandlungen über die Einkommensverbesserung der Lehrer städti-
scher höherer Schulen brachten bei der Bürgerschaft mehrerer Städte eine ver-
änderte Stimmung gegen die Anstalten und die Lehrer selbst hervor. Es
so
war ohnehin schon an mehreren Orten anders darin geworden. Hatte man
anfangs lebhafte Theihiahme und grosse Opferwilligkeit fttr Errichtung einer
höheren Schule bewiesen, so erkaltete der erste Eäfer nicht selten, wenn sie
nicht so schnell wie man wünschte dorch grosse Frequenz und andere Er-
folge den gehegten Erwartungen entsprach, und wenn die Personen nicht mehr
da waren, welche die Sache zuerst angeregt und gefordert hatten ; man empfand
allmählich mehr das Drückende der nothwend^en Zuschüsse aus der Käm-
merei als die materiellen und die geistigen Yortheile, welche die Schule der
Stadt und weiteren Kreisen brachte. So zog man sich mehr auf die be-
schrankteren Ortsinteressen zurück, und es yerbreitete sich in manchen Com-
munen eine Gesinnung, die der Voraussetzung wenig entspricht, in welcher
Luther einst seinen Tractat von den Schulen an ^e Bürgermeister und Raths-
herren aller Städte in deutsdien Land« richtete. Vollends nun die For-
derungen des Normaletats und des Wohnungsgeldes zu einer Zeit, wo die be-
vorstehende Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer die städtischen Ein-
nahmen zu vermindern drohete, ohne dass Aussicht war, den Ausfall alsbald
durch andere Mittel decken zu können!
Auch Gjrmnasien von langer, rühmlicher Vergangenheit wurden von den
betreffenden Communen dem Staate angeboten; man sah sie wie eine Last
an, argumentirte auch wohl: da es doch fast ausschliesslich der Staat sei,
der aus den höheren Schulen die Kräfte fttr Gesetzgebung, Rechtspflege,
Verwaltung der Kirchen- und Schulämter und ebenso ftir den höheren Mili-
tairdienst ziehe, so sei es um der Beamten willen mehr im Literesse des Staats
als der Städte, dass Gymnasien bestehen, und er dürfe sie eigentlich nicht
der beweglichen Neigung einer nach ihren Mitgliedern oft wechselnden Com-
munalverwaltung überlassen. Auch das vermetui;e hie und da den Unmuth,
dass man sich in einer Zeit des allgemeinen Verlangens nach Selbstverwaltung
bei der Annahme von Subventionen, ungeachtet der Liberalität, mit welcher der
Staat dabei verfuhr (s. p. 29), doch in eine Abhängigkeit von demselben zu be-
geben meinte, die man nach der Seite hin nicht gewohnt war. — Je kost-
spieliger die Erhaltung der Schulen durch den Besoldungsetat wurde, desto
mehr nahm in mehrten Städten das Widerstreben bei anderen Erforder-
nissen für dieselben zu. — Bei einigen Schulen gewährte man die Gehaltsätze
des Normaletats den Lehrern nur unter der Bedingung, keinerlei Privatunter-
richt mehr zu ertheilen; in den meisten fing man an, von den auswärtigen
Schülern ein höheres Schulgeld als von den einheimischen zu fordern. —
Die allgemeine Preissteigerung brachte wie andere Beamte so auch viele
ehemalige Lehrer, die vor dem Pensionsgesetz von 1872 (s. Abschn. VIII)
und vor den 1872 und 1873 bewirkten Verbesserungen des Diensteinkommens
in den Ruhestand getreten waren, in eine bedrängte Lage. Ein rechtlicher
Anspruch auf Erhöhung ihrer Pension konnte nicht anerkannt werden; aber
in vielen Fällen erfolgte eine Berücksichtigung der Gesuche, indem aus ge-
eigneten Fonds des Unterrichtsministeriums entweder dauernde Zuschüsse zu
der firüher bewilligten Pensionssumme oder vorübergehende Unterstützuneen
gewährt vmrden. Neuerdings sind die Mittel zu <Uesem Zweck durch aen
Itaatshaushalts-Etat vermelurt worden.
Dass die letzten fünf Jahre, wie sie im Gebiet des Staats und der Kirche
reich an neuen gesetzlichen Anordnungen gewesen sind, auch für das
Schulwesen viele und wichtige neue Bestimmungen gebracht haben, liegt in
den nahen Beziehungen desselben zu beiden, und geht schon aus der bis-
herigen Darstellung hervor. Dabei ist der seit längerer Zeit eingeschlagene
Weg der Deeentralisation und YereinfiachaDg der Verwaltiing (s. Bd. 11, 6)
weiter Terfolgt worden. Vgl. darüber auch Abschn. IL
Die längst beabsichtigte gesetzliche B^elung des gesanunten Unt^richts-
wesens hat noch nicht zur Ausführung gebracht werden können. Das von
dem Minister v. MsMer im Jahre 1869 dem Landtage vorgel^te Gresetz (s.
B. n, 5. 729 ff.) ist wie das seines Amtsvoi^ängers l^twurf geblieben^). Unter
den dagegen erhobenen Bedenken treten £e einiger städtischer Communen be-
sonders hervor: sie &nden ihre berechtigten Literessen in dem Gresetz nicht
hinlänglich gewahrt und petitionirten dag^en.')
Das Prindp der communalen Selbstverwaltung, welches bei dem projec-
tirien ünterrichtsgesetz hauptsächlich fttr das Oebiet des Volkschuhiresens
auf die inzwischen für die östlichen Provinzen erlassene neue Kreisordnung
(?. 13. Dcb. 1872. G. S. Nr. 41) Rücksicht zu nehmen nöthigt, kommt auch bei
den nicht ausschliesslich vom Staat unterhaltenen höheren Schulen mehr und
mehr zur Geltung.
Auf die im Sinne communaler Selbständigkeit von städtischen Patronaten
erhobenen Ansprüche ist die Schulverwaltung neuerdings weiter als früher
geschah eingegangen; namentlich in Bezug auf die Wahl und Beförderung
der Lehrer. Die Gegenseitigkdt des Staats und der Patronate hat sich mehr
und mehr auf ein Rechtsverhältniss reducirt; wobei das Recht der Au&ichts-
behörde auf die Prüfung der formellen Quidification der Gewählten beschränkt
bleiben kann'). — Die Schulgeldbefreiung, welche die Lehrer einer Anstalt
for ihre dieselbe besuchenden Söhne früher nach altem Herkomm^i allgemein
goiosaen und an den königlichen Anstalten noch gemessen, ist, da sie sich
nicht auf einen Rechtstitel gründet, bei vielen städtischen Anstalten vom
Patronat angehoben worden.
Zahlreidfte öffentliche Kundgebungen, besonders in Petitionen an die
Landesvertretung, haben immer aufs neue den endlichen Erlass eines ün-
terrichtsgesetzes gefordert. Von den in der Schulorganisation, den Berech-
tigungen der verschiedenen Schul-Kategorien und in der rechtlichen Stellung
der Lehrer li^enden Veranlassungen wird weiterhin die Rede sein.^)
Die Beziehungen zum Untemchtsgesetz haben bisher auch die PuMi-
cation eines vereinüsu^hten und für alle Gymnasien der Monarchie gültigen
Reglements der Maturitätsprüfungen verhindert. Vgl. darüber Abschn. VI.
Zu den Vorbereitungen des Unterrichtsgesetzes, welches der Land^-
vertretung in nächster Zeit vorgdegt werden soll, gehört die von dem
1) Vgl C. BL 1869, 31 E 40 ff,
M VgL PSd. Archiv 1870, 442 ff. 454 ff.
3) Der KinflnHB der Stadtverordneten-Versammlangen auf die Lebrerwahlen und die
nmeren Angelegenheiten der stSdtiBchen Schulen überhaupt hat zugenommen, während den-
selben firnher eme Mitwirkung bei den Schulen nur zugestanden wurde, sofern es sich um
Qeldbewillignngen handelte. — Völlig freie Verfügung über die Schulhäuser ausser der
Sdnlzeit ist von Gemeindebehörden wiederholt in Anbruch genommen worden (vgL V.
und G. I p. 28). — Die Au£hs8ang (s. B. II, 40*), dass die ISnföhmng der Directoren in
fla- Amt Hache der K. Aufnchtsbehörden, wird gegenüber den Ajispruchen der stidt Pa-
tronate nicht Uiager festgehalten.
*) Von den auch an das Unterrichtsministerium gerichteten Antragen wollen ein-
zelne neben den allgemeinen die Be8oldun£^ die Pension, die Ascension, den Bauff der
Lehrer betreffenden Forderungen auch dieEventualitiU besonderer Verhältnisse imÜnter-
ridhAsgesetz berncksiohtigt wissen, z. B. die mögliche ünzutrSglichkeit der Einfnhrnng von
Bncdian, die von Lehiim derselben Anstalt verlust sind. Em anderer Vorschlag der
Art ist, dass wer einem Lehrer verwandt, nicht Mitglied des Patronats oder Curatoriuma
der bezibrL Anstalt sein dürfe, und dass Verwandte des Directors nicht in demselben
LdBmrooueginm anzustellen sind, und wenn etwa einer der Lehrer sein Schwiegersohn
wird, dieeer alsdann an eine andere Anstalt zu versetzen ist; n.dgl.m.
32
nister Dr. Falk eingeleitete allgemeine Revision der für die öffentlichen und
Privat-Schulen bestehenden Ordlnungen. Dieselbe hat auf Grnind eingehender
Conferenz-Verhandlungen bereits im Jahre 1872 neue Bestimmungen für das
Volkschul-, Präparanden- und Seminar -Wesen (15. Octb. 1872) zur Folge
gehabt ; vgl. C. Bl. 1872 p. 385 ff. 585 ff. Demnächst wurden 1873 Conferenzen
über eine neue Organisation des mittleren und höheren Mädchenschulwesens im
Ministerium zu Berlin abgehalten (s. die Protokolle im C. Bl. 1873 p. 669 ff.).
Es folgten im October desselben Jahres Conferenzen über Fra-
gen des höheren Schulwesens. Dabei war nach Anordnung des Mi-
nisters wie bei den vorerwähnten Conferenzen sowohl die Praxis des Lehramts
und der Schulleitung wie das allgemeine gebildete Interesse am öffentlichen
Schulwesen durch mehrere aus den verscUedenen Provinzen eingeladene Per-
sonen vertreten').
Es wurden unter dem Vorsitz des Ministers vom 8. Octb. bis zum 23.
Octb. vierzehn Sitzungen gehalten. Bei Eröffnung der Verhandlungen sprach
der Minister aus, er wünsche von der Versammlung ein Gutachten über die
zur Berathung gestellten Fragen zu erhalten, nicht nur zu seiner eigenen In-
formation, sondern auch und vorzüglich um für die im Wege der Gresetzgebung
zu fördernde Angelegenheit eine sichere Grundlage zu gewinnen. Es sei zwar
für ein Unterrichtsgesetz bereits viel Material vorhanden, allein mehrere der
dahin gehörigen Fragen seien im Laufe der letzten Jahre unter neue oder unter
vergessene und darum wieder aufgenommene Gesichtspuncte gebracht worden ;
er habe Gelegenheit geben wollen, die je nach den Erfahrungsgebieten und
sonstigen Standpuncten verschiedenen Ansichten darüber vollständig zum Aus-
druck zu bringen«
Die von dem Minister zur Verhandlung bestimmten Gegenstände waren
den Eingeladenen in einer besonderen Vorlage vorher mitgetheilt worden, mit
dem Anheimstellen, auch andere auf das höhere Schulwesen bezügliche Fragen
in bestimmter Formulirung rechtzeitig einzugeben. — Die Vorlage des Mini-
sters nahm ihren Ausgang von dem neuerdings am meisten öffentlich be-
sprochenen Bealschulwesen. Daran schlössen sich Fragen über Veränderungen
in der gegenwärtigen Organisation der Gymnasien, über den Religionsunter-
richt der höheren Schulen, über die Pflege des deutschen NationiJgefuhls in
denselben, über den Umfang, die Cursusdauer, die Zalil des Lehrstunden, den
Nachmittagsunterricht der öffentlichen Anstalten, über die Aufnahme der Ste-
nographie in den Lehrplan derselben, über die Sorge für das leibliche Wohl
der Schüler, die Schulferien, die Schulcuratorien, die Schuldisciplin, da:»
Ajscensionsrecht der Lehrer, und das Mass der wöchentlichen Stundenzahl,
zu welcher sie verpflichtet werden können.
^) Theilnehmer an diesen Conferenzen waren:
Der Minister Dr. Falk, der U. Staatssecretair Sy d o w, der Hinisterial-Director, Wirld.
Geh. O. BeflT. Rath Greiff, die Geh. 0. Beg. Rathe Dr.Wiese und Dr. Stieve, die Frov.
Schidräthe Dr. Klix und Gandtner Ton Berlin, derProv. Schiürath Dr. Seh rader von
Könifirsberg in Fr., der Frov. Schulrath, Geh. Reg. R. Dr.Dillenburger von Breslau,
der Stadt-Schulrath Dr.Hofmann von Berlin, der GymnasiaUDir. FrolDr.Bonitz von
Berlin, die Gewerbeschul -Directoren Dr. Gallen kamp und Dr. Kern von Berlin, die
Gymnasial-Directoren Dr. Jäger von Göln, Dr. Bei sack er von Breslaut Dr. Kruse von
Greifswald, die Bealschul-Directoren Ostendorf von Düsseldorf, und Dr. Fritsche von
Chrünberg, der Bealschul-Oberlehrer Dr. Keffer t von Fosen, der GFymn.-Oberlehrer I>r.
Schäfer von Flensburg, der Oberlehrer Ka Ick hoff von Hildesheim, der Dr. phiLFanr
von Görlitz, der Dr. med. L öw e von Berlin, der Apellationsgerichtsrath Dr. A. Bei chen s -
perffer von Cöln, der Dr. med. Lucius von Ballhausen bei Erfurt, der Stadtrath I>r.
Tecnow von Berlin.
Bei allen diesen Gegenständen wurden verschiedene damit verwandte
Fragen zur Berathung gezogen. Die über die Vorlage hinausgehenden von
einzehien ConferenzmitgUedem gestellten Fragen haben nicht alle erörtert
werden können^). Das Protokoll über die Verhandlungen ist veröffentlicht
worden (Berlin 1874; vgl 0. Bl. 1874 p. 1 ff.). War darin ein freier persön-
tichffl' Mdnungsaustansch enthalten, so bedurfte es demnächst im Anschluss
an denselben der gutachtlichen Erklärungen der Schulbehörden als solcher
über die besprochenen Hauptgegenstände. Zu diesem Behuf wurde das Pro-
tokoll mit Bezeichnung der letzteren sämmtlichen K. Prov. SchulcoUegien und
Wissenschaftlichen Prüfungscommissionen mitgetheilt (vgl. C. Bl. 1874p. 386 ff.).
— Die auf Ghrund der gepflogenen Berathungen und abgegebenen Gutachten
zu treffenden neuen Anordnungen befinden sich im Zusammenhange mit der Vor-
bereitung eines ünterrichtsgesetzes in Verhandlung.
Der Hauptanlass die Conferenz zu berufen lag in der vielbesprochenen
Real schul frage; weshalb auf dieselbe schon an dieser Stelle angegangen
werden mnss. Zwar ist die jetzt auf dem ganzen Gebiet des höheren Schul-
wesens bemerkbare Bewegung, und so auch der Streit um die Bealschule
imr im Zusammenhange des geistigen Leb^is und der Culturentwickelnng der
neueren Zeit überhaupt zu verstehen: nach der Bestimmung des Buches muss
jedodi darauf verzichtet werden, diesen Zusammenhang hier darzustellen. —
Im Anschluss an das in B. II, 31 ff. über den Gegenstand Bemerkte läsat
sich die weitere geschichtliche Entwickelung der Bealschulfirage in die folgenden
tbatsädilichen Momente zusammenfassen:
In der lebhaft geführten öffentlichen Discussion trat mehr und mehr der
G^ensatz hervor, dass von der einen Seite den Realschulen 1. 0. ein höheres
Ziel fiber die Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb J.859 hinaus ge-
steckt und für ihre Abiturienten die Zulassung zu den Universitätstudien, und
somit die Anerkennung ihrer vollen Ebenbürtigkeit mit den Gymnasien gefor-
dert wurde, wahrend man von der anderen S^te desto entscMedener die Be«
schiSnkung der Bealschulen auf ihre ursprüngliche Bestimmung verlangte,
und deshalb namentlich die Beseitigung des lateinischen Unterrichts aus dem
Lehrnlan für nothwendig erklärte.
Um die gedachte höhere Berechtigung der Bealschulen 1. O. zu erlangen,
wurden von mehreren Städten wiederholt Petitionen an das Haus • der Ab-
geordneten gerichtet *), und dem Antrage der UnterrichtsconumssioD desselben
mitsprechend erforderte der Minister v. J^^Üder unter dem 9. Novb. 1869 ein
Gutachten darüber von sämmtlichen Facultäten der Landes -Universitäten«
Djese n AkademiscbKL GKttachten über die Zulassung der Realsohul-AlHtarientett
zu d^ Facultätstudien,^ im Jahre 1870 publicurt, sprechen sich im allge-
meinen und überwiegend gegen den für die Bealschule erhobenen Anspruch
ansy oder, wo sie demselben günstig sind, setzt das Votum meistentheils ver-
änderte Einrichtungen und gesteigerte Leistung^i der Realschulen in ein-
zelnen Gegenständen voraus. Von einigen Facultäten wird die Sache als
eine Lebeiufrage der deutschen Bildung angesehen und die Besorgniss ge-
I) U. s. der Verscbkg des Stadtratbs Dr. Teebow, dass die BtastÜcben Berech-
ti^iuigwi der Öffentlielien Sehulen immer an den vollBtindigen Abschlofle des Schnlcnnns
sMempft werden; die Frsge des Dir. Dr. Bonitz, ob den nach dem Plan des Stadt-
Semilratiks Dr. Bofmatm zn Berlin eingerichteten Mittelschulen die Berecbtigong zum
ciBL>&ir. IfiMtairdienst veriiehen werden kBnne, sowie mehrere YorscUäge dessellwn zur
AMsdenmg des f&r die Gandidaten des Lehramts an hdheren Schulen beistehenden Begle-
enls V. l£ Dcb. ISSS.
S) TgL C. BL 1670 p. 14 ff.
tiL 8
34
äussert, Nachgiebigkeit der Regierung werde das Niveau der üniversitätstu-
dien in Deutschland herabdrüdken.
Bei den zunächst in der Sache Interessirten fanden die akademischen
Ghitachten viel Widerspruch : der alte Streit zwischen Realismus und Huma-
nismus entbrannte heftiger als zuvor; die Mehrheit der Wortführer und der
grössere Eifer war auf Seiten der Realisten. An mehreren Orten, wo beiderlei
Anstalten neben einander bestehen, wurde das früher einträchtig collegialische
Yerhältniss zwischen Gymnasial- und Realschul-Lehrem gestört. Es folgten
neue Petitionen an den Unterrichtsminister ^) und an das Abgeordnetenhaus.
Unter dem 7. Dcb. 1870 erliess der Minister r. Mähler eine Verfügung,
durch welche angeordnet wurde, dass den. Reifezeugnissen der Realschulen
erster Ordn. in Bezug auf die Inscription bei der philosophischen Facultät
der Universitäten hinfort dieselbe Gültigkeit beigelegt werden solle wie den
von Gymnasien ausgestellten Maturitätszeugnissen M. Das Nähere s. in Abschn.
VI und vn.
Lag in dieser Massregel eine Beachtung der von vielen Seiten geäusserten
Wünsche, so war die Anordnung doch viel mehr Folge der Erwägung, dass
in einer Zeit, wo auf den Universitäten gerade die mathematischen und die
Naturvnssenschaften stärker als je zuvor vertreten sind und von Seiten der
Regierung die ausgedehnteste Pflege finden, wo nicht nur Pharmaceuten, son-
dern auch der Landwirthschaft Beflissene als Studirende au&enommen werden,
der freie Zugang zu den Vorlesungen denjenigen jungen Leuten nicht wohl
verschlossen sein dürfe, welche bis zum Alter von 18 und mehr Jahren den
Gursus von Lehranstalten absolvirt haben, deren Hauptunterrichtsgegenstände
in den oberen Classen Mathematik und Naturwissenschaften sind"). — • Es
war nun allgemein zugestanden, was seit längerer Zeit schon auf einzelne Ge-
suche zu gewähren Praxis gewesen. Mitgewirkt hatte auch der in mehreren
Provinzen fühlbare Mangel an Lehrern der neueren Sprachen und der Natur-
wissenschaften, zu deren Studium immer schon Realschul- Abiturienten über-
gegangen waren ; für das Lehramt der neueren Sprachen an höheren Schulen
wurde gleichwohl nach wie vor der Weg durch das Gymnasium als der zweck-
mässjgere angesehen.
Theüs in Folge der erwähnten von der Regierung den Realschulen be-
wiesenen Willfährigkeit, theQs durch das wachsende Vertrauen zu denselben
hat sich die Frequenz in den oberen Classen gemehrt : nicht wenige Realschulen
1. O. haben jetet eine wohlbesetzte Prima ^^, welche Classe, besonders in
den westlichen Provinzen, auch von solchen näufiger als sonst besucht wird,
die nicht zu Universitätstudien oder auf polytechnische Hochschulen über-
gehen wollen, sondern fUr den Fabrikanten- und Kaufinannstand bestimmt
sind. Realschüler, welche später das Examen pro facultate docendi ab-
legen wollen, ziehen es meistens vor, nach Absolvirung der Realschule und
einiger Privatvorbereitung in den alten Sprachen, sich noch in die Prima eines
Gynmasiums au&ehmen zu lassen, wo sie bei gereifter Willenskraft in der
Regel das Ziel der Maturität in einem oder zwei Jahren erreichen.
Die durch die Mm. Verfügung v. 7. Dcb. 1870 erweiterte Berechtigniig
1) Eine solche „Petition von RealBchüllelireni** im Juni 1870 von Berlin aoag^egingen,
hatte Untenchrifien gesammelt auch bei den Bealschulen zweiter Ordn. und den höh.
Bürgerschulen, und auch Schulamtscandidaten, Hülfs- und technische Lehrer nicht ans-
gesonlossen.
*) Von dem Minister Faik wurde unter dem 11. Mars 1872 die Gleichstellung aach
auf den Qenuss akademischer Benefioien und die Honorarstundnng ausgedehnt
•) Jje^' ?K>tqk. p. 59.
Vgl. die einseinen Anstalten in Abschn. IV, sowie Abschn. VI (Matotitätsprofung}.
36
I I m
• • - ' . ;
da* Bealsclmlen 1. 0. konnte Denen nicht genügen, welche fiir sie die yöllige
&leichsteUang mit den Gymnasien hegehrten. Während es aber früher mehr
die städtisch^ Behörden gewesen waren, welche, zum Theil aus finanziellen
Grronden, für grössere Rechte der Realschulen eintraten (s. B. 11, 36* ff.),
stellt^i sich nun einzelne Realschul-Directoren, besonders in der Kheiupro-
Tinz, an die Spitze der Bewegu^. In der lebhaften rheinischen Weise über-
tragen sie das auf politischem (xebiet herkömmliche Yerüahren auf eine An-
gelegenheit der Schule. Wiederholt wurden Versammlungen in rheinischen
Städten, aber u. a. auch in Eüsenach, in Gera, in Braunschweig abgehalten,
wo man Beschlüsse und Resolutionen £Eisste, Petitionen vorbereitete, perma-
nente Ausschüsse zur ForÜeitung der Bewegung erwählte u. dgl. m. Durch
die Zeitungen und besondere Scl^ften suchte man auf die öffentliche Mei-
nung zu wirken und veranstaltete G^ldsammlungen zu solchen Zwecken^).
unter solchen Umständen ist die Literatur der Bealschulfrage allmäh-
lich sehr umfangreich geworden, wie schon die Auswahl in der Anmerkung
beweist *). Auch die Protokolle der periodischen Directoren-Conferenzen eini-
n In Gera wurde xl a. auch beschlossen (Sptb. 1873), „bei den politischen Wahlen
die Wahl des Candidaten von seiner Stellung zur Realschulfrage abhan^ zu machen^,
sowie die „Beschlüsse der Conferenz" säinmtnchen deutschen Staatsministerien zu über-
mitteln.
In der Session 1872 — 1873 waren dem prenssischen Landtage aus 57 Städten meist
^eichlantende, den LehrerooUegien gedruckt zur Unterschrift vorher mitgetheilte . Peti-
tionen för Gleichberechtigung der Realschulen mit den Gymnasien zugegangen. Beinahe
die Hälfte davon war aus Orten, wo nur eine h5h. Bürgerschule besteht Auch Directoren
und Leluner solcher Realschulen hatten unterschrieben, deren Patronate dem Gegenstand
der Petition nichi zustimmen.
^ VgL u. a. C. Reimer (OL. in Leipzig), Zur Reformfirage in Bezug auf den Unterrichts-
organismuB der Realschule; s. Pädag. Arcmv 1869]^. 34481 Dr. J. Coth, Die Realschnl-
fr^fe, eine Beleuchtung der akadem. Gutachten ; Leipzig 1870. Streiflichter auf die akadem.
Gutachten; Berlin 1870. Fr. Kreyssig, Ein Wort zur ReaLschulfirage; im Progr. der
Realschule au Cassel 1870. Balzer, Die Realschule; Rlberfeld 1870. Schultz v.
Schultzenstein, der Zustand der Wissenschaften auf Universitäten, mit Beziehung auf
dieZolassong der Realschul- Abiturienten ; Berlin 1870. Dr. Bratuscheck, Derlmter-
rieht in der firancos. Grammatik an der Realschule ; im Progr. der Friedr. Werdr. Gewerbe-
schale xn Berlin 1870. Die Nothwendi^keit der Entfernung des Unten*, im Lateinischen
aas dem Ldiiplan der Real- und höh. fiS.; Neuwied 1870.
Dr. Schacht, Ueber das Wesen und die Aufgabe der Realschulen 1.0.: Progr. der
RS. zu EHberfeld 1871. Dr. Jäger, Gymnasium und Reiüschule 1. 0.; Mainz 1871.
Dr. Gramer, In Sachen der Realschule 1. O.; Leipzig 1871. Dr. Heiner, Die Stellung
des Sprachunterrichts an der Realschule 2. O.; Stettm 1871. Dr. Heibauer, die He-
bung des Beamtenatandes und die Realschulen ; Berlin 1871. Dr. K a ss n er, Die deutsche
Reattchnle vom Standpuncte der nationalen Staatsidee; Progr. der höh. BS. zu Neustadt
E.W. 1871. H. Neu bau e r, Gvmnasium und Realschule; Laogensalza 1871. Dr. Hil-
gers, Kritik einiger die Realscnulen betreffenden Petitionen: Irrogr. der höh. BS. zu
oearioaiB 1871. Dr. Otto, Der deutsche Buigerstand und die deutsche Bürgerschule;
Leipzig lg7L Wich. Lange, Stand der Realschulfrage; s. Rhein. Blätter 187^, Heft 1.
Dr. Siammer (in Dusseldorf), über Realschulen ; s. Leipzig. Jahrb. für PhiloL und Pädag.
1871, Heft &
Dr. Loth, Die Zulassung der Realschul- Abiturienten zu den Facultätstudien; Coln
18712. Fr. Kreyssig, ReaUmus und Realschulwesen; Berlin 1872. Dr. Heiner, Bei-
tri^pe aar Cteschiehte des Renlismus in der neueren Pädagogik: Progr. der RS. in Essen
Wfi, Rothenbücher, Die Realschule als aUgm. menschliohe Bildungsanstalt ; Berlin
187^ V. Hartmann fder Philosoph des Unbewussten), die Realschulmge ; s. dieZeit-
•tlirift ydie G egenwart" 1873, Nr. 18nl Schmeding, Bealschide und Gvmnasium, 1.2;
Stettin 1872. Dr. Geis^ Der moderne Realismus und die Realschule; Progr. der
BS. sa HaBe 187S. Steinkrauss, üeber Schul- speciell Realschul-Frsgen: Pro^. der
RS. zu Perleberg 1872. Dr. Konitzer, üeber Werth und Stellnng des Lateinischen
in der Reabehule; Progr. der RS. zn Elberfeld 1872. Ostendorf; Yolkschule, Bui^er-
aehole und höhere Schule; Dässeldorf 1872. J. Bona Heyer, Die Realschnlfrage und
<lie Univemtät^n; in der Zeitschrift „Im neuen Reich'' 1872 p. 680 ff.
3*
36
ger Provinzen dürfen in diesem Zusammenhange nicht unerwähnt bleiben.
AUe diese Conferenzen haben sich mehr oder weniger auch mit der Real-
schule beschäftigt, von allgemeinen Gesichtspuncten aus, oder in Betreff der
Behandlung einzelner Lehrgegenstände.
Der wesentlichste Unterschied, welcher in der literarischen imd sonstigen
öffentlichen Behandlung des G-egenstandes hervortritt, mag die Realschulfrage
für sich genommen, oder im Zusammenhange mit einer Reform des höheren
Unterrichtswesens überhaupt erörtert werden, ist der, dass auf der einen
Seite die Ausführbarkeit der Vorschläge an den thatsächlichen Verhältnissen
der Zeit und der Wirklichkeit des Lebens gemessen, auf der anderen das
Neue lediglich prindpiell aus der Idee der Sache construirt wird.
Vereinzelt sind die Stimmen von Realschulmännem, welche in Anerken-
nung der wichtigen Stellung und Bestimmung, die den Realschulen 1. O. durch
die Unterrichts- und Prüfiingsordnung v. 6. Octb. 1859 zwischen den Gym-
nasien imd den technischen Lehranstalten angewiesen ist, die Rivalität mit
den Gymnasien verwerfen. Von solchen wird zugestanden, dass in Bezug
auf Universitätstudien die in den Realschulen erworbene Vorbildung hinter
der gymnasialen zurückbleibe: jene weise mehr auf das Polytechnicum als
auf £e eigentlichen Pacultätstudien der Universitäten hin. Daraus wird ge-
folgert, dass es nicht sowohl auf gleiche, als auf gleichwiegende Berechtigungen
für beiderlei Anstalten ankomme: verlange man, wie es nöthig sei, dass die-
jenigen, welche eine Realschule durchgemacht haben, aber zu Universität-
sturen übergehen wollen, sich einer nachträglichen Ergänzungsprüfung bei
einem Gymnasium unterziehen, so dürfe umgekehrt auch das Maturitätszeug-
niss eines Gymnasiums nicht für ausreichend zum Eintritt in eine polytech-
nische Hochschule angesehen werden ; vielmehr sei zu diesem Behuf eine ent-
sprechende Er^nzungsprüfimg bei einer Realschule zu bestehen.
Andere, die sich ebenfalls für die Fortdauer des Nebeneinander von
Gynmasium und Realschule erklären, halten nur flir nothwendig, dass an die
Stelle der jetzigen Mannichfiedtigkeit auf dem Realschulgebiet, welche als un-
klare Complicirtheit ge£BU3st wird, eine grössere Einfachheit leicht unterscheid-
barer Formen trete. Auf diesem Standpunct wird von Einigen den Gym-
nasien ein Vorzug hinsichtlich der erreichbaren wissenschaftlichen Bildung nicht
eingeräumt : beiae Anstalten seien durch ihre Unterrichtsgegenstände befähigt,
denselben Grad formaler Geistesbildung zu gewähren. Man glaubt sich zu dem
Schluss berechtigt, dass, weil die Cnrsusdauer, die Zahl der Unterrichtsgegen-
stände und der wöchentiüchen Lehrstunden, ebenso wie die Anforderungen an
Br. Paar, Gleichberechtigung der Bealsohulen mit den Gh^nasien rBericht an das
Haus der Abgeordneten); CÖln 1873. Dr. Slramme, Die eigentliche nöhere Bürger«
Bchnle; Bannen 1878. I)r. Schödler, Der Lateinzwang in derRealschole; Braimacnw.
1873. Die Biealsohiüen and das Universitätstudiam; Allgm. AagBb. Zeitan^ v. Ih. Sptb.
1873. Dr. Kleiber, Wie lässt sich der Lehrplan der Bealschale vereinfachen? im
Frogr. der Beriki. DorotheenstÄdt BS. 1873. th, Hrm. Siedler, Zar Conoentration
des Unterrichts aaf Realschulen: Proffr. der RS. zu Fraustadt 1873. Dr. Kromayer,
Die Realschalfrage; Progr. des kaiserl. Lyceams zu Metz 187B. Dr. 05 bei (in Werni-
gerode), Ob die Realschulen zur Universität entiassen sollen: s. Leipz. Jahrb. für Pliik>l.
und Padag. 1873. Heft 9. Pautz, Ein Blick auf die Entwiokelaxur des hob. Scholweaens,
insbesondere des preussischen Realschulwesens; Progr. der hob. BS. zu Jtzehoe 1874. Dr.
Schacht, Die Reform der Realschale; Pro^. der RS. zu Elberfeld 1874.
Mehrere von den p. 46 f. angeführten Sohrifben haben neben dem Gymnasium aueh die
Realschule zum Gegenrtande.
Wie die Zeitschrift von Ed. Doli in Wien „Die Realschule«, so ist auch das (seit
1873) von Dr. Strack in Berlin herausffegebene „CentnJorgan'^ ausschliesslich den In-
teressen des Realschiüwesens gewidmet u eberwicpend ist dies der Fall mit dem „Plda^roj^.
Archiv« von Dr. Langbein in Stettin (seit 1874 herausgegeben von Dr. Krumme m
Remscheid).
37
die Arbeitskraft der Schiller bei beiden ziemlich gleich^ und in den Prüfon*
gen die Bichtong auf dlgemeine Geistesbildung beiden gemeinsam sei, darum
auch die Ergebnisse der Thätigkeit der beiderlei Schulen gleichzustellen sind,
Damentlidi für die Voraussetzungen der Facultätstudien der Universitäten;
and wean. die Beakchulen bisher oft weniger als die Gymnasien geleistet
hatten, so li^e dies nicht an der Organisation der Kealscdiule 1. 0., sondern
mast an dem Tersdbiedenen Schülermaterial : auf Seiten der Bealschulen treffe
man in der B^el weniger Befähigung und geistigen Trieb bei den Schülern, wie
hä ihren Eltmi an; auch ein viel stärkerer Wechsel unter den Schülern
finde Statt in Folge der verschiedenen Motive, welche die Eltern bestimmen
können, die Bealschule dem Gymnasium vorzuziehen: alles das werde sich
indem, sobald die Beakchulen in gleiche Bechte mit den Gymnasien eingesetzt
sden.
Gross ist die Zahl Derer, welche den jetzigen Dualismus im höheren
ünlerrichtswesen wieder beseitigt wissen wollen. Die meisten von ihnen sind
fir die Ausschliesslichkeit des Gymnasiums, einige ftir die der Bealschule.
Die eirsteren sehen in dem Dualismus die Ge&hr, dass der höher gebil«
dete TheQ der Nation sich in zwei für einander unverständliche Partei^i
auflöse, und meinen schon jetzt einen tie%ebenden Biss in unserer nationalen
Bildung wiJirzunehmen; oder sie stellen überhaupt in Abrede, dass auf Beal«
schalen eine eigentlich wissenschaftliche Vorbildung erworben werden könne.
Noch Andere fügmi das sittliche Motiv hinzu, dass in gegenwärtiger Zeit der
Realismus in den Materialismus zu entarten drohe. Es sei daher nothwendig,
das Gymnannm wieder zu der alleinigen wissenschafUichen Vorbereitnngaanstalt
zu floodhen, und es womrälich so zu reformiren, dass die Beabchule dadurch
überflüssig werde. Der Grundgedanke der Unterrichts- und Prüfungsordnung
r. 6. Octb. 1859, dass die Elemente der modernen Bildung im höheren Schul-
vesen ihren beredxtigten Platz, und in eigenen Anstalten ihre besondere
Pfl^ finden müssen, wird damit verworfen.
Während Einige neben dem Gymnasium nur die Elementar- und die
Fach-Schule als nöthig anerkennen, wollen Andere den Sealschulen das un-
nddge Streben in die Höhe dadurch abschneiden, dass sie ihnen die obersten
Cbssen nehmen.
Von den Meisten, die das Gymnasium i^ein als wissenschaftlich höhere
Lehranstalt gdten lassen wollen, wird eine Vermehrung der für das Bildungs-
bednrfiüss des einfachen Bürgerstandes bestimmten Schulen dringend gefor-
dert, damit viele junge Leute, die jetzt, ohne für sie geeignet zu sein, den
Gymnasien und Bealschulen übergeben werden, nicht länger ziellos über das
for sie Erreichbare hinaustrachten, sondern eine in sich abgeschlossene, ein-
lache und fruchtbare Bildung gewinnen können. Als die zweckmässigste Art
solcher Anstalten werden meistentheils die für mehrere grössere Städte bereits
prqjectirten Mittelschulen angesehen (s. B. ü, 39*), oder auch die bisheri-
gen höheren Bürgerschulen ohne Latein (s. Abschn. IT) ; wobei die Voraus-
setzung ist, dass der gesammte Lehrcursus dieser Schulen mit dem 15. oder
doch mit dem 16. Lebensjahr absolvirt, und alsdann durch eine Abgangs-
prüfung das Becht auf den einjährigen Militairdienst erworben werden kann.
Von Anderen werden neben dem Gymnasium und der Mittelschule noch
Anstalten verlangt, welche, der jetzigen Bealschule zweiter Ordn. entsprechend,
besonders dasBedür&iss des gewerblichen Standes berücksichtigen und ihre
Sdiüler etwa mit 17 Jahren entlassen sollen. Dabei hat aber auch das Üe-
doiken schon Ausdruck gefunden, dei^ leichen Anstalten würden den mathe^r
matisdi-iechniscfaen Unterricht zu sehr auf Kosten der Sprachbildung bevoi-
zogen, als dass sie noch für allgemein bildende Schulen gelten könnten; sie
S8
würden thatsächlich Gewerbeschulen sein. Aus diesem Grunde haben An-
dere vorgeschlagen, den Realschulen zweiter Ordn. einen 6jährigen Cursus zu
geben, den Unterricht in den neueren Sprachen erheblich in ihnen zu ver-
stärken, und oben, je nach örtlichem Bedürfhiss, eine technische Fachschule
fiir Handel und Gewerbe aufzusetzen.
Mit dem Vorschlage, wiederum Eline wissenschaftliche höhere Bildungs-
anstalt Air Alle herzustellen, ist auch die Forderung verbunden worden, unter
derselben eine gemeinsame höhere Bürgerschule, und unter dieser eine Ele-
mentarschule, beide mit je Sjahrigem Lehrcursus einzurichten, wobei dann
der Cursus der oberen wissenschaftlichen Yorbereitungsschule auf 6 Jahre
beschränkt wird.
um dem Gynmasium möglich zu machen, für die aufgegebene Realschule
einen Ersatz zu gewähren, hat man u. a. vorgeschlagen, entweder überhaupt
die Dispensation vom Griechischen allgemein zu gestatten und die dadurch
frei gewordene Zeit zu realistischem Unterricht zu benutzen, oder das Gym-
nasium, etwa von Ober II an, in zwei Richtungen, eine überwiegend altsprach-
liche und eine mathematisch-naturwissenschaftliche auseinander gehen zu lassen,
oder doch daselbst einen facultativen Unterricht in der Chemie, im Englischen
u. a. einzurichten. — Ein Vorschlag lässt „das Gesammtgymnasium^ sich oben
in drei CoUegien, für altclassische Philologie, für neuere Philologie, für Ma-
thematik imd Naturwissenschaften, verzweigen.
Den Uebergang zu dem äussersten Gegentheil, wo zuletzt die Realschule
als die wahre und einzige höhere Bildungsanstalt erscheint, kann die Forde-
rung vollständiger Gleichberechtigung mit dem Gymnasium bilden.
Dass die Realschulen 1. O. berechtigt sein müssen, auch zum Studium
der Medicin zu entlassen, ^t Vielen für selbstverständlich: sie verlangen,
dass der künftige Arzt von J ugend auf in Bezug auf Stoff und Methode eine
mehr realistische Bildung als bisher empfange, und vor den Nachtheilen der
jetzigen „einseitig historisch-philologischen, zum Autoritätsglauben führenden
imd vom Selbstbeobachten ablenkenden" Gymnasialbildung Bewahrt werde. —
Andere gehen so weit, die Zulassung der von Realschulen 1. O. als reif ent-
lassenen Schüler nicht nur zu allen Universitäts-Facultäten, sondern auch
zu den entsprechenden Staatsprüfungen zu fordern: und wenn vielleicht für
das theologische, pliilologische und juristische Studium die Realschule nicht
eben so gut vorbereite wie das Gymnasium, so müsse dies ebenso ertragen
werden wie die Unzulänglichkeit des Gymnasiums für das Studium der Me-
dicin, der Mathematik und der Naturwissenschaften; und es müsse jedem
Einzelnen überlassen werden, die ihm in Folge des gewählten Bildungsffanges
etwa abgehenden, aber für bestimmte Facultätstudien erforderlichen Vorkennt-
nisse sich anderweitig zu erwerben.
Die Vertreter dieser Ansicht glauben darin die praktische Lösung der
Realschulfrage gefunden zu haben, und stützen ihre Theorie des Jedem zu
überlassenden Nachholens der ihm fehlenden Kenntnisse durch die Behaup-
ttmg, es komme lediglich auf die Prüfung der Befähigung für ein Amt an:
seinen Weg zu diesem Ziel zu wählen müsse Jedem frei stehen. In diesem
Sinne wird unbeschränkte Lemfreiheit als ein Recht in Anspruch genommen :
die Zeit der Privilegien sei auch für die Gymnasien und die Universitäten
voriiber; Schulen zu organisiren sei überhaupt nicht Aufgabe des Staats,
sondern nur die Ziele zu bezeichnen und Garantien zu verlangen, dass sie
erreicht werden; die Einrichtung der Schulen müsse den Communen oder
auch den einzelnen Directoren überlassen bleiben. Dabei wird die landrecht-
liche Bestimmung, dass die öffentlichen Schulen Veranstaltungen des Staats sind,
als ein Hindemiss nicht mehr angesehen.
39
Selbst f&r die des Lateimschen Unkundigen wird die Zulassung ssu allen
üniyersitatstudien Yon Einzelnen in Anspruch genommen; und während die
Unterrichts- und Prüfungsordnung vom 6. October 1859 die Realschulen als
wissenschaftliche Yorbereitungsanstalten fiir solche Berufsarten bezeichnet, zu
deaen üniversitätstudien nicht erforderlich sind, langen einige Protestationen
schliesslich dabei an, die Sache umzukehren, und in Erwartung des baldigen
Eingehens der Gymnasien die Uealschulen für die eigentlichen und allgemeinen
Lehranstalten zu erklären, wo die Vorbereitung zu höheren Studien gewonnen
werden könne: die vorwiegende Beschäftigung mit den alten Sprachen sei
undeutsch und schwäche das Nationalitätsgefuhl, wirke aber auch darum ver*
bildend, weil in der Grammatik die Regel immer wieder durch die Ausnahmen
unsicher gemacht werde, während die Mathematik und die Naturwissenschaft
es nur mit ausnahmslosen Gesetzen zu thun habe; die Bealschule sei des-
halb die eigentliche Schule der Zukunft, und in ihr habe der nationale Ge-
danke seine rechte Gestalt gewonnen.
Die Voraussetzungen und Consequenzen der erwähnten, auf Veränderung
des Bestehenden gerichteten Forderungen und Vorschläge zu beleuchten, z. B«
hinsichtlich der thatsächlichen grossen MannichfiaJtigkeit der Bildungsbedürf-
nisse, der Berechtigungen, der Nothwendigkeit geordneter, gleichartiger Schul-
einrichtungen u. s. w., ist hier nicht der Ort. Ebensowenig kann hier auf
den bei den Debatten viel gebrauchten B^riff einer abgeschlossenen Bildung
und seine Relativität eingegangen werden.
Je nachdem als Ziel des Realschulunterrichts formale oder ethische Bildung
oder Einführung in den Realismus der Gegenwart angenonmien wird, sind
auch die Ansichten über die zweckmässige l^nrichtung des Lehrplans weit
auseinandergehend. Mit Recht wird fiir denselben im allgemeinen gemäss
der Bestimmung dieser Schulen eine viel grössere Freiheit in Anspruch ge-
nonunen, als dem Gymnasium und auch der Elementarschule zugestanden
werden kann.
In der Annahme, dass der Lehrplan vor allem eines bestimmten centralen
Untenichtsgegenstandes, durch welchen alle übrigen zusammengehalten wer-
den, bedürfe, hat man ein solches Centrum bald in der französischen, bald
in der englischen Sprache zu finden gemeint, während Andere diese Bevor-
zagung als einen Abweg von der Nationalerziehung ansehen, und vielmehr
die deutsche Sprache oder die deutsche Geschichte in den Mittelpunct gestellt
wissen wollen. Einige tragen kein Bedenken, diese Stelle der lateinischen
Sprache auch in den Realschulen zu vindidren; nicht wenige Andere weisen
sie der Mathematik oder den Naturwissenschaften an.
Auf die prindpielle Verschiedenheit dieser Standpuncte sind die weit von
einander abweichenden Vorschläge zurückzuführen, in welcher Classe die ein-
zelnen Lehrgegenstände eintreten und wieviel wöchentliche Stunden jedem ge-
widmet werden sollen. Davon nur einige Beispiele:
Während von nicht Wenigen das Lateinische von den Realschulen
ausgeschlossen wird, weil es mit den übrigen Objecten einen zu losen Zusammen-
hang und fiir das praktische Leben keine Verwendbarkeit habe, an Bildungs-
kraft in jeder Hinsicht von den neueren Sprachen übertroffen werde, und
sogar, nach der Behauptung Einzelner, einen jesuitischen Einfluss auf die
Jugend habe, machen es Andere wie im Gymnasium zur Grundlage des ge-
sanunten Sprachunt^richts der Realschule: sie halten es für unentbehrlich
aus sprachlichen, geschichtlichen tmd praktischen Gründen, erachten bei un-
seren Culturverhältnissen eine historisch-wissenschaftliche Bildung ohne Kennt-
niss des Lateinischen für unmöglich, und glauben ohne dasselbe die Real-
40
schule nicht mehr zu den höheren Bildungsanstalten rechnen zu können. Ein-
zelne Forderungen dieses Standpunctes gehen bis zu 10 und 13 Stunden
wöchentlich für den lateinischen Anfangsunterricht, und Viele sind för eine
Yennehrung der lat. Lehrstunden auch in den mittleren und oberen Classen.
Eine Verstärkung des lateinischen Unterrichts in den unteren Classen wün-
schen besonders auch Diejenigen, welche fiir Gymnasien und Realschulen
einen gemeinsamen Unterbau begehren und diesen ganz gymnasial eingerichtet
wissen wollen, die Bifurcation aber erst mit der Tertia eintreten lassen und
einen früheren Beginn des Unterrichts im Ghriechischen nicht für nöthig halten.
Einige lassen auf derselben Stufe fiir die Realschüler den lateinischen Unter-
richt aufhören. Mehrmals haben gerade Mathematiker unter den Realschul-
Directoren eine Erhöhung der Stundenzahl für die lateinische Sprache be-
fürwortet, weil sie, bei zweckmässiger grammatischer Methode, deren förder-
liche Wirkung auch auf das Betreiben der Mathematik wahi*genommen haben.
Erwähnenswerth ist an dieser Stelle, dass auf geschehene Anfirage die
betreffenden Minister erklärt haben, für che Zulassung zu den Prüfungen und
zum Dienst in ihren resp. Ressorts die Kenntniss der lateinischen Sprache
nicht entbehren zu können ; s. C. Bl. 1874 p. 329.
In mehreren Realschulen wird, namentlich beim deutschen Unterricht, Ton
Uebersetzungen der alten Autoren ein ausgedehnter Gebrauch gemacht ^).
Einige, die das Lateinische nicht aus der Realschule verweisen, wollen
doch den Anfang mit dem Französischen gemacht wissen^; einzelne
Ge^er des "Ltateinischen aber tragen kein Bedenken, zu verlangen, das Fran-
zösische in den Realschulen von Anfang an so zu treiben, dass es daselbst
die Grundlage alles Denkens und Sprechens werde. In ähnlicher Weise
macht der Enthusiasmus Anderer für das Englische dies zum Mittelpunct
des ethischen und des Sprachunterrichts der Realschule : Shakespeare müsse
der Homer und der Sophokles der Real-Schuljugend werden. Die meisten
Vorschläge beschränken das Englische aber nach wie vor auf eine geringe
Stundenzahl in den oberen Classen; Einigen genügt ein facultativer Unter-
richt darin.
Von Einzelnen Derer^ die im nationalen Interesse das Deutsche zu
dem centralen Unterrichtsgegenstande der Realschule machen wollen, wird
mit Beseitigung des Lateinischen nicht nur das Mittelhochdeutsche, sondern
auch das GotMsche in den Ejreis des Sprachunterrichts gezogen.
Die Nothwendigkeit, bei allem Sprachunterricht der Realschule die so-
genannte gleitende Scala zur Anwendung zu bringen, d. h. die wöchentliche
Stundenzahl nach oben hin allmählich annehmen zu lassen, wähi-end bei der
Mathematik und den Naturwissenschaften das Umgekehrte stattfindet, wird
fast ausnahmslos anerkannt.
Einige wollen jedoch die Naturwissenschaften auch in den unteren
Classen schon mit erheblicher Stundenzahl bedacht wissen, während Andere
namentlich der beschreibenden Naturgeschichte geringen pädagogischen Werth
zuschreiben, und es fiir einen irrigen Schluss erklären, dass, weil die Natur-
wissenschaften jetzt vor allen anderen im Vordergrunde stehen und von grosser
Bedeutung für das Leben der Gegenwart geworden sind^ sie darum auch so
früh wie mögUch und so viel wie mögUch in der Schule gelehrt werden müssen.
Naturgeschicntlicher Unterricht wird daher in mehreren Lehrplänen von der
Sexta noch ganz^ ausgeschlossen und auch weiterhin bis in die mittleren Clas-
sen zu Gunsten des Sprachunterrichts auf die elementaren Vorkenntnisse be-
^) Z. £. in der jLuisenBtädt Gewerbesohale su Berlm» 8. in Absah. lY. Vgl. Zeiisclir.
f. QyiBn.we8en 1872 p. 825.
*) S. auch Frotok. p. 14 84 K
41
sdunnkt — Der Physik wird in ihrer Verbindung mit der Mathematik all«
gemein ein hoher Werth für die Zwecke der Realschule zuerkannt; woge-
gen die Schätzung der Chemie als Lehrgegenstand f&r das Jugendalter an
skh und weil sie noch zu wenig zu abgeschlossenen wissenschaftlichen Re-
saliaten gekommen, Tielmehr fortwährend in der Entwickelung begriffen sei,
eine sehr yerschiedene ist. Von den Wissensch. Prüfungscommissionen wird
T^angty dass die Sdinler, mehr als es bisher geschehen, mit der atomistisch-
molecnlaren Anschauungsweise in der Chemie vertraut gemacht werden.
Nach der yerschiedenen Bestimmung, welche man den Realschulen giebt,
richten sich auch die Forderungen über die Behandlung der ünterrichtsgegen-
stimde: während die länen die rein wissenschaftliche Methode fiir nothwen-
dig eiklären, verlangen Andere, dass der Unterricht durchaus praktisch est-
theilt, und so viel wie möglich auf die wirklichen Lebensverhaltnisse berechnet
vefde. —
Durch eine Circ. Yerftlgung v. 9. Juli 1872 erforderte der Müuster Falk
TOD denjenigen Behörd^a, welche die Realschule zu beau&ichtigen und ihre
Leitungen zu beurtheilen berufen sind, d. h. von den Prov. Schulcollegien und
dmWissenschaftL Prufnngscommissionen, ein Grutachten über etwa erforder-
liche Abänderungen ihres Lehrplans.
Aus den di^uf erstatteten Berichten ist hier hervorzuheben, dass an*
erkannt wurde, die Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859 habe sich
in allem Wesentlichen bewährt und auf die Entwickelung des Realschulwesens
voiiheilhaft eingewirkt. Bei einer Vergleichung von beiderlei Anstalten wird
den Realschulen die Anerkennung ausgesprochen, dass viel in ihnen gearbeitet
werde, aber als thatsächliche Erfahrung bezeiclmet, dass, wenn sie meistens
in der Mathematik und den neueren Sprachen, und durchgehends in den Natur-
wissenschaften mehr leisten als die Gymnasien, diese im allgemeinen den
Vorzug selbständigerer XJrtheilsbildung, leichterer Auffassung und eines freieren
wissenschaftlichen, sowie auch des historischen Sinnes hätten. Bei den Real-
schülern findet man die Receptivität stärker ausgebildet und oft zu passiver
Art, auch das vereinzelte G^dächtnisswissen überwiegend; und die Meinung,
Vieles auf der Schule schon gehabt zu haben, macht sie nach der Ansicht
von Universitätslehrem weniger empfanglich und bereit auf wissenschaftliche
firorteningen einzugehen, als man es bei früheren Gymnasialschülem wahrzu-
nehmen pflege. Selbstverständlich werden sehr entschiedene Ausnahmen nach
beiden Seiten zugestanden. Die allgemeine Beobachtung, dass die deutschen
An&ätze der Gymnasial- Abiturienten nach Form und Inhalt durchschnittlich
grissere Befriedigung gewähren als die aus den Prüfimgen der Realschule
voigdegten, kann dieser Beurtheilung zur Bestätigung dienen.
Grelegentlich der p. 40 erwähnten Communication des Ministers Falk mit
den übrigen Ministem sind von dem Finanzmin. Camphcauen, zu dessen Ressort
die Porstakademien gehören, statistische Zusunmenstellungen über das Ober-
förster-Examen ndtgetheilt worden, aus denen nach den Beobachtungen einer
längeren Reihe von Jahren hervorgeht, dass die Gymnawalbildung überhaupt
und auch für die Förderung praktischer Brauchbarkeit der höheren Forstbeamten
naciihaltig günstiger einwirkt alft die RealschulbUdung. Auch der Min« ftu*
Handel etc. Adiaibach bemerkt bei demselben Anlass, dass nach den in den
lostitnien seines Ressorts gemachten Wahrnehmungen mit einzelnen Ausnahmen
digenigim Stndirenden, widche ein Gymnasial-Mafaritätszeugmss besitzen, denen
voransteben, welche von Realschulen abgegangen sind.
ESine weiter gehende Berechtigung als zuletzt durch die Yerfiigung v. 7.
Dcb. 1870 hinsichtlich der Zulassung zu den Universitäten den Realschulen
42
1. O. gewährt worden, ist in ' keinem der von den K. Prov. Scholcollegien
erstatteten Gutachten befürwortet.
In mehreren derselben wird die vorerwähnte Verschiedenheit des Ergeb-
nisses der Thätigkeit der Grymnasien und der Realschulen damit in Verbin-
dung gebracht, dass für letztere das unterrichtliche Verfahren noch nicht in
dem Qrade didaktisch durchgebildet und zu einer sicheren Methodik gelangt
sei, wie im allgemeinen und besonders in den alten Sprachen der Gym-
nasialunterricht, sowie femer, dass der Bealschul-Lehrplan in sich noch kei-
nen so festen Zusammenhang habe, und dass man da unter den Lehrenden
seltener dasjenige pädagogische Zusammenwirken zu Einem Zweck finde, wo-
durch sie verhindert werden, nur als Fachlehrer thätig zu sein*). — Ein auf
das besondere Bedürfhiss der Realschulen berechnetes methodisches VerÜEkhren
wird von den Aufsichtsbehörden noch immer nicht nur beim Sprachunterricht,
namentlich im Deutschen und im Lateinischen, vermisst, worin viele lediglich
dem Vorgang des Gymnasiums folgen, sondejnn nicht selten auch in der Natur-
geschichte, wo in den unteren und mittleren Classen die Sjiaben statt der
sicheren elementaren Grundlage sich wohl schon die Bemerkungen des Lehrers
aus der Anatomie, der Physiologie der Pflanzen u. dgl. mehr aneignen sollen;
weshalb für diese Classenstufen seminaristisch vorgebildeten Lehrern bisweilen
der Vorzug gegeben wird.
Auf die Frage nach einer VereinfiEtchung des Lehrplans der Realschule
1. O. hat man sich nicht entschUessen können, irgend einen der au%enom-
menen Gegenstände für entbehrlich zu erklären. Li Betreff des Lateinischen
haben die Directoren der Realschulen 1.0. sowie der höh. Bürgerschulen sich
fast ausnahmslos ebenfalls für Beibehaltung ausgesprochen; mehrere haben
beantragt, entweder die Zahl der lateinischen Stunden auf Kosten der Mathe-
matik und der Naturwissenschaften zu vermehren oder die jetzigen Anfor-
derungen im Lateinischen herabzusetzen. Aus einigen Provinzen wird aus-
drücklich bezeugt, dass euie Abneigung gegen das Lateinische in der Real-
schule sich bei dem betheiligten Publicum nicht bemerklich gemacht habe.
— Die wünschenswerthe Vereinfachung des Lehrplans sieht man am meisten
durch die Concentration bei seiner Ausfiihrung erreichbar an*). — Den jetzt
hinter der Tertia liegenden Abschluss wollen Viele mit Rücksicht auf die
Militairberechtigung mnter die Unter-Secunda verlegt wissen. — Für fernere
Anwendung des Bifurcationssystems haben sich in Anerkennung der daraus
nicht nur äer realistischen, sondern auch der gymnasialen Seite erwachsenden
Vortheile, Mehrere ausgesprochen*).
Mit Bezug auf die von einigen Seiten geforderte uneingeschränkte Zu-
lassung früherer Realschul- Abiturienten zu den Facultätstudien und Staats-
prüfimgen muss noch bemerkt werden, dass inzwischen erlassene geset^che
Bestimmungen für das juristische Studium (8. Mai 1869) und für das
theologische (11. Mai 1873) Grymnasialbildung fordern; ebenso für das
medicinische die Bestimmungen v. 26. Sptb. 1869 (Gr. S. Nr. 34, zur Ge-
werbeordnung V. 21. Juni 1869).
Hat sich die Realschule auf der einen Seite zu dem Gymnasium in ein
Verhältniss der Rivalität gesetzt, so ist ihr auf der anderen, nach dem Ge-
biet der Fadischulen hin, eine Concurrenz durch die Reorganisation der
Prov. Gewerbeschulen entstanden, welche zum Ressort des HAiidels-
ministeriums gehören (s. B. U, 64). Nur in grossen Städten können beide
») Vgl. Protok. p. 11.
•) Vgl Protok. pi 57 ff.
») Vgl. Protok. p. 42 ff. 47 ff.
4^
neben emander bestellen. Der Lehrplan der Prov. Grewerbeschulen ist in
den letzten Jahren wiederholt Gegenstand öffentlicher Besprechung gewesen ^).
Die Gjmnasien sind in dem Zeitraum dieser Darstellung keineswegs
unangefochten gehUeben. Zwischen die Stimmen der Anerkennung dessen,
was gerade sie neben den anderen Bildungsanstalten in der Zeit der Erhe-
bung des Volkes dem Yaterlande genützt, tönt scharfe Anklage von sehr ver-
schiedenen Standpuncten aus. Von dem utilitarischen, der die Realschule
TOTzieht, ist schon die Rede gewesen. Da wird das Griechische und Latei-
nische als nicht mehr zeitgemäss und den grossen Aufwand von Kraft und
Zeit nicht mehr lohnend über l3ord geworfen: man könne das Alterthum,
soweit man es noch brauche, auch aus üebersetzungen kennen lernen. —
Em anderer Standpunct der Yerurtheilung der bestehenden Einrichtung der
Grymnasien* ist der pronondrt nationale: sie seien erstarrt im Hergebrachten ;
der deutsche Geist erhalte in ihnen zu wenig Nahrung und Pflege; die neue
Zeit erfordere ein neues Geschlecht und müsse ihrem Oulturleben eine an-
dere Basis geben; vom altclassischen Studium könne jetzt wahre Bildung
nicht mehr ausgehen: die Nationalitatsidee müsse der Mittelpunct der Er-
ziehung auch in den höheren Schulen werden. — Vom kirchlichen Stand-
punct aus ist den Gymnasien auch neuerdings wiederholt der Vorwurf der
durch die Hingebung an das Studium der Alten genährten ünchnsthchkeit
gemacht worden, während das pädagogische ürtheü, wie es in Schriften und
sonst öffentlich laut geworden ist, der heutigen Gymnasialjugend nicht selten
gerade den Mangel an Hingebung und Ausdauer im Studium der alten Sprachen
vorwirft, und Wahrnehmungen der Art zu einer Anklage der Schulen selbst
benutzen zu können glaubt. Man vermisst in den oberen Classen und bei
den Abiturienten wissenschaftlichen Sinn und die edleren Motive des Fleisses,
und meint statt dessen Tielmehr das Bestreben zu bemericen, sich, so gut
es gehen will, mit den Forderungen abzufinden, um das äusserliche Ziel eines
Qualificationsattestes zu erreichen. Zu den Ursachen wird nicht selten auch
eine üeberbürdung der Schüler der oberen Classen mit Arbeiten gerechiet,
welche eine Spontaneität nicht aufkommen lasse.
Um neben diese allgemeinen, meist auch früher oft gehorten Klagen
einige specielleren Desiderien zu setzen, so wird in einigen Schriften die her-
kömmliche Interpretation der Autoren getadelt: sie entbehre der leben-
digen Anregung, und, nur an der äusseren Form haftend, vermöge sie nicht,
die Gedankenwelt der Classiker zu erschliessen und für die Ideen derselben
zu begeistern; in der grammatischen Sprachkenntniss sei durch ein mehr und
mehr mechanisch gewordenes Yerfsthren das Augenmerk zu einseitig auf das
Emmen, nicht genug auf wirkliches Wissen, auf Erkenntniss des Wesens der
Sprachformen mit wissenschaftlichem Sinne gerichtet').
Dem deutschen Unterricht wird von Einigen vorgeworfen, dass er in
den unteren Classen den Grand nicht mit derselben methodischen Zweck-
mässigkeit zu legen wisse, wie dies meist im lateinischen tuid griechischen
A nfaiigsanterricht geschehe, dass er in den oberen Classen aber die Jugend
in zu besdiränkt^n Masse mit den Schätzen unserer Nationalliteratnr be-
kannt mache. Andere weisen darauf hin, dass die von den Gymnasien ent-
lassenen Jünf^ge so selten gelernt haben, was sie wissen oder denken klar,
^) 8. o. a. Schanenburg, Bemerknngen zu den Verordnnngen aber die Gewerbe-
Bcholen yoni 21. März 1871 ; Besen 1871. Vgl. Päd. Archiv 1870 p. 378. 543 ff. and Pro-
iok. 20. 63«:
*) Vgl. 0. a. Jal. JoUy, Schalgrammatik and Sprachwissensohafl; Manchen 1874.
8. indess auch hier p. 4^
44
folgerecht, einfach und angemessen darzustellen^ yoUends nicht in mündlicher
Rede, der in den G-ymnasien die Aufinerksamkeit nicht gewidmet werde,
welche die gegenwärtigen öffentlichen Verhältnisse, denen die Jugend ent-
gegengeht, verlangen. Die Wahl der Themata zu den deutschen Auf-
sätzen in den mittleren und oherm Classen findet oft Missbilligung, weil sie
das geistige Productionsvermögen sowie die Lebenserfahrung der Jugend über-
schätze und sie zu einem gedankenlosen, phrasenhaften Nachsprechen rerleite.
Der Zweck der philosophischen Propädeutik werde selten auf den
Ghymnasien erreidit ; der Dooent auf der Uniyersitat könne Sicherheit in den
Elementen der Logik nicht voraussetzen, und in den Notizen über die Be-
deutung der Termini liege kein Ersatz dafür.
lieber den Religionsunterricht wiederholt sich die Klage, dass er
selten eine belebende, das Interesse an der Sache selbst weckende Kraft
habe: man überschätze die historische Notiz und wolle die Jugend mit theo-
logischer Gelehrsamkeit aus der Dogmen- und Earchengeschichte speisen;
aber weder das noch die Bruchstücke aus der Einleitüngswissenschaft könne
den religiösen Gehalt ersetzen, und keine Ahnung und Achtung vor der
Tiefe christlicher Wahrheit geben; das Bedürfioiss des Jugendalters nach
der ethischen Seite werde in der christiichen Untearweisung ganz übersehen;
und ebensowenig trage sie den apologetischen Charakter, den sie heutzu-
tage in den oberen Classen, um die Jugend nicht ungerüstet hinausgehen zu
lassen, nothwendig haben müsse.
In der Mathematik finden Einige das Ziel des Gymnasialunterrichts
zu niedrig gesteckt und wollen namentUch auch die analytische Geometrie
in den Lehrplan aufgenommen wissen ; häufiger aber wird umgekehrt geklagt,
dass die Anforderungen zu sehr in die Höhe geschraubt und den jetzigen
Voraussetzungen der Universitätslehrer zu nahe gebracht würden, als dass
die Mehrzahl der Schüler ihnen genügen könnte^); auch, dass man in der
reinen Geometrie keinen sicheren Grund lege, und fortdauernd einseitigen,
der Anschaulichkeit entbehrenden Rechnungsau^aben den Vorzug gebe vor
constructiv geometrischen ; bei keinem Gegenstande komme in den Abituri-
entenprüfungen der Versuch zu Täuschungen so oft vor wie bei den matlie-
matischen Aufgaben ; das Kopfirechnen werde in den mittleren und oberen
Classen ungebührlich vemacUässigt.
Dass das Wissen der Gymnasialschüler in Naturdingen unzureichend
befunden wird, bedarf kaum der Erwähnung: man ist der Meinung, dassdbe
könne, in der Kegel auf wenige Gedächtnissformeln beschränkt, den Blick
für das Wesen und den Zusammenhang der Naturerscheinungen nicht er«
schliessen, und so gehe die Mehrzahl der Schüler von den Ghymnasien ab,
ohne die sie täglich und .aller Otten umgebende Welt zu verstehen, auch,
ohne eine einigermassen genügende geographische Kenntniss der Erde erwor-
ben zu haben. Klage über Vernachlässigung der Geographie in den
Gymnasien wird oft gehört ; man verlangt mehr Zeit für dieselbe und engere
Verbindung mit der Geschichte und den Naturwissenschaften *).
Es hat hiemit nur Einzelnes als Zeichen lautgewordener Stimmung und
öffentlicher Kritik über unsere Schulzustände hervorgehoben werden sollen,
ohne hier die Richtigkeit und das Gewidbt der Vorwürfe zu prüfen, oder zu
untersuchen, wie weit vereinzelte Wahrnehniungen zu generalisirenden und
absprechenden ürtheflen berechtigen. In derselben Absicht eines geschicht-
1) Vffl. n. a. Dr. Beyer, Die neuere Geometrie und die Schale; Frogr. der £eal*
schule va Aawicz 1673.
*) Vgl auch Dr. Kirehkoff m der Gynui.Zeit6chr. 1871 p. 10£
46
liehen Beferats mögen sich daran einige Aeformvorschläge anschliessend
welche von den vorerwähnten Standpuncten ans in verschiedenen Schriften
neuerdingB für die Gymnasien gemacht worden sind. ^)
Im nationalen, wissenschaftlichen nnd ' pädagogischen Interesse, und nm
die gegenwärtigen Eordemngen des wirklichen Lebens mehr berücksichtigen
sn können, verlangt man wie ftbr die höheren Schulen überhaupt so auch
für die Gymnasien die Gestattung einer freieren Bewegung: die Regierung
mOsse darauf verzichten, in der Weise der in Preussen seit dem ersten De-
cennium dieses Jahrhunderts mehr und mehr durch die ünterrichtsverwaltung
bestimmten allgemeinen Lehrpläne, Listructionen und Beglements noch femer
ZQ r^eren, müsse vielmehr mit Beseitigung des Prüfung»- und Berechtigungs-
wesens der individuellen Lebensentwickelung jeder einzelnen Anstalt volle
Freiheit gewähren.
Li derselben Bichtung ist der Vorschlag gemacht worden, das eigentliche
Gymnasium erst von der Secunda anfangen zu lassen und in dieser Classe und
der Rrima ausser den beiden alten Sprachen und der Mathematik allen Unter-
richt fiacultativ zu machen.
Weniger extrem ist die Forderung, dass jedenfidls die ethischen und
nationalen Bildungsau%aben in den Vordergrund treten, und die Gymnasien
deshalb den specifisch philolo^schen Charakter ablegen müssen. Die Schätzung
der ant&e&.!6ildungsmittel sei eine andere geworden, und damit habe sich
auch daa Bednrfiiiss geändert. Jeden&lls müsse man die schriftlichen und
mündlichen Uebungen in den alten Sprachen, um mehr Zeit für die Be-
schäftigung mit der Geschichte, der Literatur und den Naturwissenschaf-
ten zu gewinnen, soweit einschränken, dass sie nur noch der Leetüre dienen.
Die griechischen und lateinischen Extemporalien sollen nach dieser An-
sidit Bxd ein Minimum beschränkt, lateinische Aufsätze aber gar nicht mehr
>) Za dieser Liieratur gehören mehrere der schon oben p. 35 f. bei den Realschulen
erwikttten Schriften. Axisserdem n. a.:
Dr. SL Laas, Der deutsche Anftatz in der ersten Gymnasialclasse ; Berlin 1868.
I^. Schutz (in Siolpl, Vorschlag zu einer Reform der Gymnasien; Qymn. Zeitschrift
1870 p. Iff. Klau CK e, Der deutsche Aufsatz in den oberen Gymn.classen; Progr.
des QpttSL au Landsbm a.W. 1871. (Dr. Harquard) Üeber nationale Erziehung;
Leipng 1872« Dr. Kocks, Wünsche in Betreff des för den preuss. Staat au erwarten-
den Sdiulgesetzes: Cöln 1872. (VftL daraber Dr. Bon iiz Gymn. Sfeitschrift 1872 p.4d6ff0.
C. Schmelzer, Fromme Wünsone, ein Beitrat zur Sohulfrage ; Prenzlau 1872. Dr. £.
Laas, Der deutsche Unterricht auf höheren Lehranstalten, ein kriüsch-oiganisatorischer
Yemch; Berlin 1872 (YgL Dr. Opel. Zeitschr. für deutsche Philologie. B. 5p. 247 ff. und
die weiterhin erwihnte Schrift von Dr. Peter p. eSff). Derselbe, Die Pädagogik
daMuSburm, historisch und kritisch beleuchtet; Berlin 1872. Dn F. A. Beck (iü
Giessen), Das Grundübel in der modernen Juj^endbildnng mit Torzügl. Berücksichtignng
der Gymnasien; Berlin 1872. Die BUdungsmige gegenüber der höheren Schule, l.Berlm
1872; 2.(DasGesammtaymnaBiian), 1878. Dr. Lothar H eyer, DieZukunft der deut«
sehen Hoehaohnlen und ihrer Yorbildungsanstalten; Breslau 1873. Dr. Paldamus,
Bemerkungen zur Sichulommisationsfrage; Progr. der höh. BS. zu Frank! a. IL 1878.
Dr. Bruno Kever, Aus der Msthetischen Pädf^offik; Berlin 1878. Dr. Lattmann.
Reorganisation des Realschulwesens und Reform der Gymnasien, 1. 2; Gottingen 18^.
J. ste nd o r f , Das höhere Sohulwesen unseres Staats ; J&üsseldorf 1878. Derselbe,
Mit welcher Sprache beginnt zweckmüaaiger Weise der frerndnorachliche Unterricht? Düa-
seld. 1878. *^ ^
Yideant consules! Zur Orientirung^ über Fragen des höheren BUdungswesens; Gör-
litz 1874. Dr. Badtke , Der griechische Unterricht; Progr. der Fürstenschule zu Pless
1874. Dr. C Peter (früher Keetor in Scfaulpforte), Bin vorscfali^g zur Reform unse-
rer Gpinasien; Jena 1874. Dr. Tycho Mommsen (in Frankfurt a. M.), 16 Thesen
sur Frage über die Gymnasialreform; Preuss. Jahrbücher Aug. 1874. Dr. Alten-
barg, Didakt Studien; Pro^. des Gymn. in Ohlaa 1874. YgL auch Dr. L. Noir«
(in Kainz), Pädagogisches SBzzenbuch; Leipzig 1874. Dazu kommen zahlrdcha Attf-
tittae in politiadhen und anderen Zeitschriften.
4g
gefordert,*) und ebenso ?on üebiingen im lateinisch Sprechen gänslich Ab-
stand genommen werden. Die Stundenzahl des Lateinischen zu G-nnsten
des G-riechischen demgemäss, besonders in den oberen Classen, zu Yermindem,
ist von Mehreren vorgeschlagen worden *); auch, dass man mit dem G-riechi-
schen schon in der Sexta begitme; denn das Lateinische sei, nachdem es
seine Aufgabe, uns das Griechische zu vermitteln, ei^Ut, mehr und mehr
entbehrlich geworden.
Entgegengesetzt ist die Forderung, das Griechische, weil es fär die Masse
der SchtUer zu gut und zu schwer, facultativ zu machen, aber jedem, der für
höhere Bildung befähigt sei, Gelegenheit dazu zu geben. — Von einer Seite
ist gerathen, den Eintritt in das Gymnasium erst mit dem vollendeten 12.
Lebensjahre geschehen zu lassen, und dann in der untersten Classe das Lateini-
sche mit wöchentlich 16 Stunden, in der nächstfolgenden das Griechische mit
10 Stunden zu beginnen. — Dass es zweckmässig sei, das Lateinische in
einem späteren Alter als herkömmlich beginnen zu lassen, ist die Ansicht
Vieler: erst müsse der Knabe in seiner Muttersprache zu denken imd sich
auch schriftlich auszusprechen gelernt haben, ehe man ihn in eine fremde
Sprache einführe. Die Behauptung, dass die erste fremde dann nicht eine
todte wie das Lateinische, sondern eine unseren Verhältnissen näher liegende,
also das Französische, sein müsse, ist schon oben erwähnt.
Mit den Fortschritten der wissenschaftlichen Sprachvergleichung tritt auch
die Forderung, die Resultate derselben in der Schule, namentlich beim griechi-
schen und lateinischen Unterricht, zu verwerthen und die Lehrbücher da-
nach zu wählen, immer entschiedener auf.
Dem „deutschen Nationalgymnasium^ wird zur Pflicht gemacht, auch
deutsche Bechts- und Verfassungsgeschichte in seinen Lehrplan aufrunehmen,
um schon durch die Schule dem Dilettantismus in der Politik entgegenzu-
arbeiten ; ebenso soll die Jugend mit der neueren Strafgesetzgebung bekaimt
gemacht werden u. dgl. m. — Mit Vermehrung der deutschen Stunden soll
femer mittelhochdeutsche Grammatik schon in den mittleren Classen gelehrt
werden, imi jedenfalls in Ober-Secunda schon die Nibelungen und Walter von
der Vogelweide in der Grundsprache mit den Schülern lesen zu können, wor-
auf dann weiterhin ein umfassender literaturgeschichtUcher Unterricht folgt,
und im Lehrplan der Prima (bei 5 Stunden Deutscb) u. a. auch die aristoteli-
sche Poetik. — Eine Verminderung der deutschen Auteätze der Schüler wird von
Einigen so sehr beftünvortet, dass sie in der Prima sogar halbjährlich einen
für genügend halten.
Wie von mehreren Seiten überhaupt eine stärkere und selbständige, nicht
blos gelegentliche, Berücksichtigung der Forderungen einer ästhetischen
Pädagogik, einer „Eziehung zum Schönen, '^ gewünscht wird, so für die oberen
Classen speciell ein Vortrag über die Kunstgeschichte nach ihrer nationalen
Bedeutung') ; dabei wird auch vorgeschlagen, die Schüler in den oberen Classen
mit Kunstwerken zu umgeben, um ihnen in deren Anschauung einen Ersatz
zu geben für die in den Realschulen durch die Naturwissenschaften weiter
geforderte Uebung im Sehen und Beobachten. Nach Anderen soll in den
höheren Schulen ohne Gestattung einer Dispensation der musikalischen Aus-
bildung der Schüler täglich mindestens eine Stunde gewidmet werden. Dagegen
wollen wieder Andere den Gesang, und ebenso das Zeichnen und das Turnen
lediglich zu den facultativen Unterichtsgegenständen gerecdmet wissen. — Dem
*) Vgl. die Yindicien des lat Aufsatzes von Dr.Hiriehftidef in der Zeitsohr. für Gymn.
1878 p. 8^701
^ Vgl. Zeitschr. für Oymn. 1878 p. 684. «) Vgl. Protok. p. 88. 186.
47
Zeichnen wird Ton Mehreren nicht sowohl nach der Seite der ästhetischen
Bildangy auch nicht wegen der Debnng Ton Hand und Auge und der Technik
an aic^ Werth beigelegt, als vielmelur w^gen der Ilntentützung, welche der
Unterricht in der Mathematik und den Naturwissenschaften dadurch erhalten
kann; weshalb fiir die Bildung der Zeichnlehrer nach diesen Seiten hin eine
wissenschaftliche Erweiterung gefordert wird.
Nicht wenige BefonnTorschläge beziehen sich auf das methodische Yer-
fiiliren, bisweilen mit der doppelten Tendenz, den Weg zur Zeiterspamiss und
ZQ ^eichwohl befriedigenderen Erfolgen zu zeigen.
Dass für die Heranbildung von Lehrern, die dem besonderen Schulbe-
dorfhiss im naturwissenschaftlichen Unterricht allseitig zu genügen
im Stande sind^ mehr geschehe, ist bei dem fühlbaren Mangel an solchen
eine oft wiederholte Foiderui^. Aehnlich ist es mit der Befähigung zum
Unterricht in den neueren Sprachen, besonders im Französischen ; doch
ziehen Einige vor, diese Spracnen ganz dem Privatstudium zu überlassen,
wogegen die Abwendung vom Alterthum auch Aufnahme des Italiänischen
verlangt, damit in den oberen Classen jedenfalls Dante gelesen werden könne.
Die Freunde der „Stenographie^ haben es an Petitionen fiir die
KnfShrung eines, wenn nicht obligatorischen, so doch facultativen Unter-
richts darin bei sammtlichen höheren Lehranstalten, wiederum nicht fehlen
lassen^).
D&e sich mehrende Verbindung von Vorschulen mit den höheren Lehr-
anstalten wird nach wie vor bek&npft*), während von anderen Seiten vorge-
schlagen ist, ihnen eine grössere Ausdehnung nadi oben, wenigstens um ein
Jahr, zu geben, um den elementaren Grund sicherer zu legen, und den Ein-
tritt in das eigentliche Gymnasium, resp. die Realschule, ersrt nach vollen-
detem 10. Lebenqahre zu gestatten.
üeber die für die Stundenvertheüung im Lehrplan des Gymnasiums vor-
geschlagenai Aenderungen s. die Protokolle der October-Conferenz p. 61 fif.
Den im Vorstehenden angedeuteten, sich viel£Btch widerstreitenden An-
sprüchen an die höhere Schule gegenüber wird ihnen von anderer Seite em-
pfohlen, sieh immer mehr auf die räifachen, allgemein nothwendigen Grund-
lagen zu beschrfinken, und alles Andere jedem Einzelnen zu überlassen ; wo-
bä streitig bleibt^ was unter allen Umständen zu dieser ein£Etchen Grundlage
gehört« —
Unterdessen haben die höheren Lehranstalten ihren von tiefgreifenden
Refonnvorschlkgen und den erwähnten theoretischen Erörterungen einstweilen
noch wenig gestörten Fortgang gehabt. Ueber dies Thatsächliche mögen
nunmehr einige Bemerkungen folgen.
Was zunächst die Zahl und die Frequenz der höheren Schulen betrifffci
so hat sich beides weiter vermehrt; s. darüber Abschn. IH am Ende, Abschn.
tV und die Statist. Tabellen in Abschn. V. Neue Gymnasien sind am meisten
in Schlesien entstanden. Die Schülerzahl hat im ganzen erheblich zugenom-
men; am wenigsten in Schleswig-Holstein. Ln Jiäire 1871 machte sich als
Folge des Krieges ein allgemeines Zurückgehen der Frequenz bemerkbar,
jedoch nur kurze Zeit. In Schlesien haben einige Gymnasien durch die Ent-
stehung neuer Senden in der Nachbarschaft an Frequenz verloren ; an nicht
I
^) YgL Protok. p. 1S7. uid WM^en der dabei zur Spfsche ffebrschien allgemeineii
Aawendvng der Uteinitchen Schrift CBL 1878 p. 166 ffl YgL Dr. G. Kichaelis,
Der Uebemng von der dentaohen zur lateinischen Sairift: Berlin 1874.
») Vgl Rotok. p. 108ff.
46
wenigen Orten hat die Einrichüing höherer Bürgerschulen, nachdem diese
die Militairberechtigung erhalten, das G-ymnasium van solchen Schülern be-
freit, die zu den eigentlichen Gymnasialstudien nicht bestimmt oder befiUügt
waren. Die Vorschulen sind an Frequenz da zurückgegangen, wo die be-
treffende BeTölkerung nach ihren Vermögensyerhältnissen das neuerdings auch
bei diesen Elementarclassen eingeführte höhere Schulgeld zu zahlen nicht im
Stande ist. Im übrigen aber ist nicht eben wahrgencHumen, dass die Schul-
gelderhöhungen und die wachsende Theurung eine Verminderung der Schüler-
zahl bewirkt hat. An der Vermehrung derselben hat in manchen Anstalten
auch die durch Eisenbahnen erleichterte Verbindung der kleineren Ortschaften
mit den grösseren Städten Theil. Mehrere Eisenbahngesellschaften geben
mit bedeutender Preisermässigung Abonnementskarten för Schulkinder aus,
wovon viel Gebrauch gemacht wird.
Immer mehr Eltern suchen es möglich zu machen, dass ihre Söhne we-
nigstens so lange die Schule besuchen, bis sie die Berechtigung zum ein-
jährigen MiEtairdienst erreicht haben; und hauptsächlich aus diesem Grunde
ist es wie früher so auch in den letzten fünf Jahren wiederholt geschehen,
dass Communen eine Stadt- oder Kirchengemeinde -Schule erweitert, und
namentlich zu einer höheren Bürgerschule ausgebildet haben. — In den
grösseren Städten bleibt fiE^t überaU die Vermehrung der Schulen hinter dem
aus der Zunahme der Bevölkerung entstehenden Bedür&iss zurück ; so in ^r-
lin, Königsberg, Danzig, Breslau, Hannover, Cassel, Cöln u. a. Die vorhandenen
Privatanstalten gewähren keine genügende AbhüUe. Man sieht sich in den
öffentiichen immer wieder genötMgt, zur Unterbringung der Schüler Dienst-
wohnungen einzuziehen, die grossen Hörsäle in Cla^senzimmer zu verwandehi,
und Bäume zum Unterricht zu verwenden, die dazu nicht bestimmt und bis-
weilen nach Lage, Luft und Licht wenig dazu geeignet sind. Wo es nicht
anging, alsbald Paralleldassen einzurichten, sind nicht selten die Normal-
zahlen der Classenfrequenz^) weit überschritten worden. Wahrnehmungen
dieser Art und der Erschwerung, welche für die didaktische imd pädago-
gische Au%abe der Schule aus einer unverhältnissmässigen Schülerzahl ent-
steht, haben zunächst restrictive Massregeln veranlasst, wobei die Direk-
toren besonders auc^ darauf aufinerksam gemacht worden sind, dass es nicht
genügt, die Au&ahme neuer Schüler auf das unumgängliche Mass zu be*
schränken, sondern dass auch die Bestimmung befolgt werden muss, nach
welcher Schüler zu entlassen sind, denen selbst nach zweimaliger Absolvirung
des Classencursus die Versetzung in die nächsthöhere Classe nicht hat zuge-
standen werden können. Zu wirksamerer Abhülfe wird an nicht wenigen
Orten die Neugründung höherer Lehranstalten vorbereitet.
Üeber die Cursusdauer der höheren Schulen kann hiei* auf das B. H,
61 Bemerkte Bezug genommen werden. Die daselbst erwähnte in der Rhein-
provinz seit längerer Zeit bestehende Abweichung von der allgemeinen Ord-
nung eines zweijährigen Tertia-Cursus ist abbestellt und auch fQr die rhei-
üischen Gymnasien und Realschulen die Einnaltung der betreffenden Vor-
schrift der Verfügung v. 24. Octb. 1837 angeordnet worden*). — Den Jahres-
cursen mit jährlicher Versetzung wird nach wie vor im Prindp ziemlich aJl-
gemein der Vorzug gegeben*); und die Einrichtui^ hat sich auch thatsäcUKch
weiter verbreitet, mehr jedocn in den westlichen als in den östlichen Provinzen.
Andererseits kann, zumal in grösseren Städten, der Jahrescursus nicht der-
») Vgl Sdhmid BncyW. Vn p. TW f. «) Vgl. C. BL 1870 n. 34« f., lOT p. laO.
*) Vgl. Protok. p. Idlff. — Schmid, Eneykl. IX p. 662£P. Lattmann, Kefonn
Oynm. p. 37 f.
49
— — —
gestalt abgeschlossen worden, dass, je nach dem Beginn des Schuljahres, die
Aufnahme neuer Schüler nur zu Ostern oder nur zu Michaelis zulässig wäre;
sie muss an beiden Terminen möglich sein. Um die daraus entstehende Un-
zatiüglichkeit der Mischung ungleich vorbereiteter Schüler in derselben Classe
zu Termeiden, werden immer häufiger bei den frequenteren Schulen Wechsel-
cötus eingerichtet. Einige Anstalten haben in den unteren und mittleren
Classen nur jährliche, in den beiden oberen nur halbjährliche Versetzungen.
In Pommern ist die Verbindung jähriger Curse mit halbjährigen Lehrpensen
und halbjährlicher Versetzung ziemlich allgemein geworden. Der hie und
da gemachte Versuch, in den unteren Classen das auf je ein Jahr berechnete
Pensom in einem Semestralcursus zu absoLviren und es mit den nach einem
halben Jahre zur Versetzung nicht reifen Schülern noch einmal durchzunehmen,
hat sich nicht bewährt : man hat erkannt, dass, wenn es auch einzelnen beson-
ders befiihigten Schülern gelingt, das Ziel der Classe in einem halben TTahre
zn erreichen, es doch im Interesse aller ist, den ünterrichtstoff mit grösserer
Rahe zu yerarbeiten.
lieber den Beginn des Schuljahres ist dem B. TL, 62 Bemerkten hinzu-
zafügen, dass man denselben bei mehreren Anstalten, z. B. auch in der Bhein-
proYinz, von Michaelis auf Ostern verlegt hat.
In den neupreussischen Provinzen (s. B. II, 33 £f.) ist die allmähliche
Ueberfähning in die gemeinsame Ordnung der Verwaltung des höheren Schul-
wesens fortgeschritten. Dies ist namentlich geschehen hinsichtlich der Stunden-
zahl im Lehrplan, der Vertretung der Regierung bei den Maturitätsprüfungen,
des Zeugniss- und Berechtigungswesens, des Turnunterrichts, der Ferien, der
Schnlbibliotheken, der Prüfungen für das Lehramt, des Probejahres der Schul-
amtscandidaten, des Masses der Anforderungen an die Lehrer in wöchentli-
cher Stundenzahl, der Besoldungen, der Beurlaubung, der Beaufsichtigung
des Religionsunterrichts von kirchlicher Seite ^) u. a. m. — Dieser Anschluss
an die in Preussen «bestehenden Ordnungen wird durch die gegebenen Ver-
haltnisse nirgend so erschwert wie in Frankfurt a. M. S. die Bemerkungen
darüber im Abschnitt IV.
Das Absehen der Regierung ist darauf gerichtet, bei dem Process dieser
allmählichen Aneignung jede Härte zu vermeiden, und mit schonender Be-
rucksichtigang der geschichtlich gegebenen oder zu Recht bestehenden Ver-
hältnisse, der Zusammengehörigkeit mit dem grossen G-anzen durch bestimmte
Anordnungen fiir die neupreussischen höheren Schulen nur so weit Folge zu
geben, als die gleichen Rechte auch übereinstimmende Pflichten zur Voraus-
setzung haben. Im übrigen ist die thatsächlich vorhandene Verschiedenheit
im höheren Unterricht zwischen den alten und den neuen Provinzen noch sehr
gross. Aber auch, wie es immer gewesen, zwischen den Lehranstalten gleicher
Eat^orie überhaupt, da die Schulverwaltung eines so weiten Gebietes es
nicht für ihre Aufgabe ansehen kann, auf demselben eine Uniformität herzu-
stellen« Bei Festhaltung der Lehrziele und der fUr bestimmte Zwecke noth-
wendigen G-leichheit der Anforderungen bleibt für das Verfiüuren im einzelnen,
die Wahl des W^es und der Mittel sehr Vieles der individuellen Entwickelung
und Leitung der Anstalten überlassen. Die publicirten Verhandlungen der
periodischen Directoren-Conferenzen sowie die Schulprogramme geben hier-
über nalieren Auüschluss.
Es kann nicht anders sein als dass auf solche Weise unter persönlichen
Einwirkungen und je nach dem Stande der betreffenden Wissenschaften sich
») 8. C. Bl. 1870 p. 130. Vgl p. 200.
in
50
~ ■ - . - ^
fortwährend Vieles im Fluss von Veränderungen befindet. Dies zeigt sich
namentlich in dem häufigen Wechsel der Lehrbücher, über den von den Eltern
nicht selten Klage geführt wird. Die darin vorhandene Mannichfaltigkeit ist
für einige der wichtigsten Unterrichtsgebiete in B. II, 654 ff. dargelegt. Seit-
dem hat sich bereits Manches weiter verändert, indem, besonders in der Gram-
matik der verschiedenen Sprachen, in der Mathematik und in den Natur-
wissenschaften, z. B. der Chemie, die Lehrbücher alter Autorität mehr und
mehr durch neuere ersetzt werden.
Für den lateinischen Unterricht hat die von Seyffert bearbeitete Grammatik
von EUendt immer weitere Verbreitung gefunden. An die Stelle der griechi-
schen Grammatiken von Buttmann und Krvaer ist an mehreren Gymnasien jetzt
die von G, Curtius, nachdem die Syrdax in derselben neu bearbeitet und wesent-
lich erweitert worden, oder auch die von Koch getreten : der Wechsel wird
durch die wissenschaftlichere Behandlung motivirt, die in diesen neueren Leln*-
büchem den Schüler befähigt, in einer für die sprachliche Bildung überhaupt
erspriesslichen Weise die innere Gesetzmässigkeit der Sprachformen und ihrer
Veränderungen zu begreifen. Die Methode ist auf diesem wie auf anderen Ge-
bieten bemiüit, den Anforderungen gesteigerter Wissenschaftlichkeit zugleich
mit der Aufgabe des Einübens zu raschem und sicherem Gebrauch gerecht
zu werden.
Es kann nicht geleugnet werden, dass die Fertigkeit im schriftlichen und
mündlichen Gebrauch der lateinischen Sprache auf den Gymnasien im Ab-
nehmen ist. Ausser den in der Zeit liegenden allgemeinen Ursachen er-
fahren die Gymnasien darin auch eine Rückwirkung von den Universitäten
her, wo es mehr und mehr gestattet wird, die lateinische Sprache bei Habili-
tationen, Promotionen u. a. m. ausser Gebrauch zu setzen.
Die Anordnung, von den alten Autoren beim Classenunterricht nur reine
Texte ohne Anmerkungen und möglichst dieselbe Angabe gebrauchen zu
lassen, hat sich weiter verbreitet. Geschärfte Aufmerksamkeit macht den
Lehrern die kaufinännische Industrie zur Pflicht, welche den Schülern immer
mehr die Versuchung nahe bringt, durch Benutzung von Uebersetzungen oder
fertigen Präparationen sich eigene Anstrengung zu ersparen ; dieselben sind bis-
weilen so eingerichtet, dass sie dazu bestinmit scheinen, den Lehrer zu täuschen ').
In einigen kleineren Städten sind die Buchhändler durch die Directoren
bestimmt worden, den Schülern keine unerlaubten HüUsmittel zu verschaffen.
An die Stelle des Cornelius Nepos ist bei mehreren Gymnasien eine Chre-
stomathie, der WellerwAiQ Herodot, Rothert^ kleiner Livius u. a. getreten. Grleich-
zeitig und unabhängig von einander sind aber drei Versuche hervorgetreten,
den Comel durch eine neue Bearbeitung an seiner alten Stelle zu erhalten
und für die Zwecke der Schule nutzbarer zu machen*).
Dass im Deutschen die Schüler der oberen Classen im Sinne der Circ.
Verfugung v. 13. Dcb. 1862 in das Verständniss der alt- und mittelhoch-
deutschen Sprachdenkmäler eingeführt werden, gehört bereits zur Liehrord-
nung der meisten Gymnasien •). Verschiedene Ausgaben der alten Texte
sind auf das Bedür&iss der Schule berechnet; auf den Universitäten wird
von denen, die sich für das Lehramt vorbereiten, dem Studium der historischen
1) Vgl. Zeitschr. f. Gymn. 1872 p. 649 ff.
orn. Nenos ad historiae ndem recoffnitus, emendatus, adauctus; ed. C, Völker,
Leipzig 1872. Nepos plenior, bearb. von FerduVogel\ Berlin 1873. Dr. C Häckermanm
Progpr. des Gymn. zu Anklam 1871.
3) WirkMm daför ist u. a. besonders auch die Zeitschrift für deutsche Phiiologrie von
Dr. Hipfner und Dr. Zacher, --W^, Dr. Willmanns in der öymn. Zeitschr. 1870 p. 801 ff.
und desselben Progr. des Berlin. Kloster-Gymn. von 1870.
51
deutschen Grammatik eine sehr verstärkte Theilnahme zugewandt. — Auf
den Inhalt der fiir den Schulgebrauch bestimmten Lesebücher hat die Neu-
gestaltung Deutschlands einen schon jetzt merklichen Einfluss gewonnen.
Die in der deutschen Orthographie noch vorhandene Verschieden-
heit und Willkür zunächst innerhalb der Schulen zu vermindern ist man an
vielen Orten bemüht. Die Schulcollegien lassen sich angelegen sein, jeden-
falls innerhalb derselben Provinz ein übereinstimmendes Verfahren herzustellen.
Ueber die dabei massgebenden Orundsätze einigt man sich mehr und mehr
im ganzen Gebiet der deutschen Schulen^). Viel weniger ist dies der Fall
in den bei der Interpunction zu befolgenden Grundsätzen. —
Die in der lateinischen Orthographie bisher geduldete Wülkür
and üngleichmässigkeit beginnt ebenfalls unter der Einwirkung mehrerer dem
Gegenstande neuerdings gewidmeter Schriften *) sich zu vermindern.
Die neue Mass- und Gewichtsordnung wird überall in den unteren Classen
mit Anwendung zweckmässiger Mittel der Veranschaulichung eingeübt, und
bei dem TJntenicht in der Mathematik, im Rechnen und bei sonstigem Schul-
gebrauch zur Anwendung gebracht *). — Eine Erweiterung des naturgeschicht-
Üchen Untei-richts wird auch bei den Gymnasien begünstigt ; der Mangel an
d&fiir geeigneten Lehrkräften macht sich aber 'dabei an vielen Anstalten fühl-
bar (vgl. Abschn. VTE).
Dem methodischen Verfahren wird sowohl in der Anordnung und Ver-
theilung des Unterrichts wie in der Behandlung des einzelnen Gegenstandes
nach wie vor angemessene Freiheit gelassen. Die Anwendung der Methode
des successiven Unterrichts ^) z. B. in der Geographie und Geschichte, in
der poetischen und prosaischen Leetüre u. a. m. hat sich den Lehrern nicht
überall bewährt; bei mehreren Anstalten ist man zu der herkömmlichen
Gleichzeitigkeit zurückgekehrt.
Die Schüler mit der Kunst des Alterthums bekannt zu machen, sind an
nicht wenigen Gymnasien und Realschulen geeignete Veranstaltungen ge-
troffen; auf neue Hülfsmittel dazu sind die Directoren zur Anschaffang för
die Schulbibliotheken wiederholt hingewiesen worden. — Der Zeichnunter-
richt hat neuerdings zu seiner allgemeinen Förderung und zur Verbesserung
der Methode zahlreiche Anregungen erhalten. Die Zahl akademisch gebil-
deter und geprüfter Lehrer und guter Hül&mittel mehrt sich; ebenso die
freiwillige Theilnahme von Schülern der oberen Classen.
AwT dem Gebiet des Turnunterrichts ist viel Regsamkeit wahrzu-
nehmen; das betheiligte Publicum zeigt grosses Literesse dafür; dies mehrt
sich auch unter den Schülern der oberen Classen. Auf Grund der Ergeb-
nisse allgemeiner Revisionen sind verschiedene neue Anordnungen getroffen,
mehr Locale auch fiir das Wintertumen eingerichtet, die Geräthe vermehrt
und verbessert*).
1) Viel dazu beigetragen haben die von dem Verein der Berliner Gymnasial- und
Realschnl-Lelirer beraiugeffebenen ,,Regeln und Worterverzeichmss für die deutsche Ortho-
Knphie zum Schulgebranch; Berlin 1871 (vgL Päd. Archiv 1871 p. 786 ff.) und die Schrif-
ten zur deutschen Kechtschreibung von Dr. G. Duden; Leipzig 1878.
') W. Brambach, Die Neugestaltung der lat. Ortho^phie in ihrem Yerhaltmss
zur Schule; Leipzig 1868. Derselbe, Hm&büchlein für die lat. Rechtschreibung; und
Handweiser der uit. Bechtschr. ; Leinz. 1872. C. Wagener, Kurzge&sste lat. Oixhojnr. ;
Berlin 1871. G. Bock, Die wicntiorsten Puncte der lat Bechtaol^eibunff; Berlin 1872.
H 51 be, Vorschlage zu einer einheitL lat. Orthographie; Dresden 1872. (YgL Fad. Archiv
1870 p. 435 ff:, 1871 p. 375 ff., 586 ff, 1872 p. 156 f.). An mehreren Anstalten haben die Directo-
ren ueine lat. Wörterverzeichnisse zu aemselben Zweck far die Schüler drucken lassen.
VflrL Kuckuck in der Gvmn. Zeitschr. 1870 p.37ff., 451 ff., 1871 p. 366 ff., 415. ff.
«) Vgl. Schmid, Encykl. 9 p. 838 ff.
*) Vgl u. a. Zeitschr. iurOymn. 1870p. 166 ff., 869ff., Fleischmann, Bericht über
4*
52
Für eine gute Einrichtung der Schülerbibliotheken, zweckmässige
Auswahl und Benutzung der Bücher je nach den verschiedenen Classenstufen
wird seitens der Lehrer vermehrte Sorge getragen*).
In den Bestimmungen über das Berechtigungswesen der höheren
Schulen*) ist nach der militairischen Seite hin die Erweiterung eingetreten^
dass, nachdem gemäss der C. O. v. 5. Mai 1870 die Zulassung zur Portepee-
fUhnrichs-Prüfung von der Beibringung eines von einem Gymnasium oder
einer Realschule 1. O. ausgestellten Zeugnisses der Reife für Prima abhängig
gemacht worden, diejenigen jungen Leute, welche ohne Schüler einer solchen
Anstalt zu sein, sich das erforderliche Reifezeugniss erwerben wollen, zu die-
sem Behuf bei den Gymnasien resp. Realschulen 1. O. geprüft werden müssen
(Circ. Verf. v. 28. Octb. 1871). — Als es neuerdings bei den Verhandlungen
über eine genauere Festsetzung der schulwissenschafblichen Anforderungen
in der Prüfimg der einjährig Freiwilligen in Anregung kam, auch diese Piii-
fdngen an die höheren Schulen zu verlegen, erklärte der Unterrichtsminister,
dass die Veränderung weder im Literesse dieser Anstalten noch der betheilig-
ten jungen Leute sein würde, und sprach sich für das Fortbestehen der be-
sonderen Prüfungscommissionen aus.
Von der Wichtigkeit der Berechtigungen für das höhere Unterrichts-
wesen und von der Erschwerung, welche der Thätigkeit der Schulen aus den-
selben erwächst, ist bereits in Bd. 11 (p. 11. 15) die Rede gewesen. Eine
gesetzliche Regelung des ganzen Berechtigungswesens wird von vielen Seiten
gewünscht. Man hält auch für ausführbar, dass dabei der Eintritt der Be-
rechtigungen nur an das Ende des ganzen Cursus der Schulen gelegt werde *).
Bei den Verhandlungen über Neugründung oder Erweiterung höherer
Schulen bilden die Berechtigungen immer mehr ein entscheidendes Moment.
Um so firüh wie möglich in den Besitz derselben zu kommen, wird von Privat-
patronaten die Entwickelung der Anstalten nicht selten mehr beschleunigt, als
es ihrer inneren Consolidirung zuträglich ist. — Für höhere Privatschulen *)
bildet die Erwerbung der Militair-Berechtigung jetzt meistentheils eine Exi-
stenzfrage.
In dem Militairgesetz v. 2. Mai 1874 (§ 14, s. Reichs-Gesetzbl. Nr. 15)
ist bestimmt worden: „Ein Gesetz wird die Vorbedingungen regeln, welche
zum einjährigen freiwilligen Dienst berechtigen.^
Wie eine allgemeine Disciplinarordnung für die höheren Lehranstalten
nicht besteht, so ist auch der Schulverwaltung in den neupreussischen Landes-
theilen nach dem vorher (p. 49) angedeuteten Grundsatze überlassen worden,
die Disciplin in ihrem Aiifsichtsbereich je nach dem erkannten besonderen
Bedürfiiiss zu regeln. Demgemäss sind von den K. Prov. SchulcoUegien nicht
sowohl detaillirte, alle möglichen Fälle des Schullebens vorsehende Gesetze
angestellt, als vielmehr die für die wichtigsten Vorkommnisse massgebenden
Prindpien kundgegeben, und diejenigen disciplinarischen Anordnungen bestimmt
worden, welche für eine gedeihliche Förderung des Unterrichts und der Er-
den ersten mark. Tumlehrertag; 1872. Dr. Eni er, Das Schulturnen in Rhempreus&en;
1872.
1) Vgl. G. Bl. 1870 p. 89. Schmid, Encykl. 7 p. 773 ff. Gymn. Zeitschr.
1870 p. 808 ff
VgL Protok. p. 82 f., 171 ff.
») s. ■ "
*) S. oben p. 88. Vgl. femer u. a. Dr. Friedländer in der Zeiiscbr. Im neuen
Reich 1874, Nr. 8. Von einer Besonderheit in der Bereohtigung der christUcben Schüler
einer jüdischen Realschule s. in Abschn. lY bei Frankfurt a. M.
4*) Vgl. Protok. p. 173.
53
Ziehung sowie für das Zusammenwirken von Schule und Haus zu dem gemein-
samen pädagogischen Zweck unentbehrlich sind.
Während zunehmende Genusssucht oder die vermehrte Gelegenheit zum
Wirthshausbesuch die Lehrer an vielen Orten zu schärferer Aufmerkssunkeit
auf das Verhalten der Jugend ausserhalb der Schule nöthigt, ist ihnen durch
die neue Gewerbeordnung (v. 21. Juni 1869) eine Hülfe entzogen oder unsicher
gemacht worden. In einigen Städten wird die Schuldisciplin von der Polizei
durch XJeberwachung der Wirthshäuser nach wie vor unterstützt*) ; in anderen
nicht mehr, weil man jetzt eine rechtliche Zulässigkeit polizeilicher Beschrän-
kimgen des Gewerbebetriebs der Gastwirthe nicht mehr annehmen zu dürfen
glaubt*). Die Entscheidung eines Ober-Tribunals, welche eine alte Polizei-
verordnung, durch die den Inhabern von Schankwirthschaften verboten wird,
Schüler, die ohne Begleitung ihrer Eltern, Vormünder oder Lehrer sind, in
ihren Localen zu dulden und ihnen Speisen oder Getränke zu verabfolgen,
als noch zu Recht bestehend erklärt hatte (Novb. 1870), ist von anderer zu-
ständiger Seite als begründet nicht anerkannt, und ebenso ist abgelehnt wor-
den, im Interesse der Schuldisciplin ein^ neue Polizeiverordnung über den
Besuch von Gasthäusern zu veranlassen. Man hält es nicht für Au%abe der
Gewerbepolizei, hierin der Schule zu HüKe zu kommen, und ist der Meinung, dass
die der letzteren zu Gebot stehenden eigenen pädagogischen Mittel ausreichen.
Bei dieser veränderten Sachlage haben einige Prov. Schulcollegien den Direc-
toren empfohlen, sich gleichwohl mit der Ortspolizei in Verbindung zu setzen,
um von derselben, wie es seitdem auch in mehreren Fällen geschehen ist,
wenigstens MittheUung über wahrgenommenen unzulässigen Wirthshausbesuch
der Schüler zu erhalten. Der Schwerpunct der Verhinderung liegt aber
gegenwärtig mehr als früher in der Schiüdisciplin selbst.
Die Zahl der ünterhaltungsblätter für die Jugend hat sich gemehrt,
zum Theil wiederum durch kaufmännische Industrie und in einem Geiste, der
einzelne Schulbehörden zu Verboten und Warnungen veranlasst hat. — Zu-
leich gab sich die lebhaftere Bewegung der Zeit auch in der Zunahme von
ichülervereinigungen zu erkennen, nicht nur, wie sie hie und da zum Zweck
literarischer oder musikalischer Unterhaltung, zu Disputirübungen u. dgl. m.
immer bestanden haben, sondern dem Triebe der Jugend gemäss auch über
ihre Grenzen hinausschweifend, mit der ausgesprochenen Absicht, „sich auf
der Höhe der Tagesliteratur zu erhalten" oder „an den philosophischen Fra-
gen der Zeit sich zu betheiligen". Dergleichen „intergymnasiale Vereine"
haben dann auch der Neigung zu öffentlichem Hervortreten folgend die
Herausgabe von Zeitschriften unternommen, zum Theil mit bestimmten Auf-
gaben, wie der „botanische Humboldt" zur Förderung der Botanik, die mei-
sten, wie die „Jugendblüthen", um sich in poetischer und prosaischer Dar-
stellung zu üben, wobei einige bald in die Nachahmung verbreiteter Witzblätter
geriethen. Andere setzten sich höhere Ziele, z. B. die „Literarischen Blätter
zur Belebung nationaler Bestrebungen." Die meisten solcher Unternehmungen
haben aus nahe liegenden Gründen eine kurze Dauer gehabt*). —
') Auch die K. Begierungen zu Stettin^ Cöslin und Stralsund haben neuerdings im
Interesse der Schulen entsprechende Polizeiverordnungen erlassen; s. dieV. u. G.
n VgL C. Bl. 1871 p. 296 ff.
3) Eme dieser Schüler-Zeitschriften, die „Walhalla" ist im Jahre 1874 imAbffe-
ordnetenhause zu Berlin zur Sprache gekommen. Anfänglich in engeren Grenzen, woute
sie poetische und andere Versuche, Uebersetzungen aus fremden Sprachen u. dgl. m. als
^freie Beiträge von Gymnasiasten^ zu geffenseitiger Anregung mittheilen. Nach zweijäh-
nsem Bestehen ist sie durch nachstehende an sämmtliche Prov. Schulcollegien gerichtete
Verfugung verboten worden:
„Als vor zwei Jahren durch das K. Prov. Schulcolleginm zu Magdeburg das Bestehen
S4
Dass von einer Anstalt verwiesene Schüler auf einer anderen derselben
Provinz nicht ohne weiteres Aufnahme finden^ ist seit längerer Zeit durch
bestimmte Anordnungen vorgesehen. In den letzten Jahren haben die Schul-
coUegien einiger benachbarten Provinzen Verabredung getrofifen, dass wenn
von den höheren Lehranstalten der einen Provinz Schüler wegen so schwerer
Vergehen ausgeschlossen werden müssen, dass ihre Au&ahme (ur jede Schule
bedenklich erscheint, die Ausschliessung durch das Schulcollegium der einen
Provinz dem der anderen mitgetheilt wird, und dass auch bei Vorkommnissen
anderer Art, von welchen Kenntniss zu haben dem Schulcollegium der an-
deren Provinz von wesentlichem Interesse sein muss, eine solche Mittheilung
erfolgt.
An nicht wenigen Orten wird die Disciplin durch die grosse Zahl aus-
wärtiger Schüler erschwert. Bei den hohen Preisen der Wohnungen und der
Lebensmittel sind aber die guten Pensionen allmählich auch so theuer ge-
worden, dass viele Eltern sie nicht bezahlen können und genöthigt sind, ihre
Söhne anderweitig, so gut es g^en wiU, unterzubringen. Oft erbieten sich
unter solchen Umständen arme Wittwen, kleine Handwerker u. a. dazu, Pen-
sionaire um einen geringen Preis au&unehmen. Dass die Schüler dabei, mit
ehrenwerthen Ausnahmen, wenig beaufsichtigt und mancherlei Gefahren aus-
gesetzt sind, bedarf keines Nachweises. Die Mittel der Schule, den aus sol-
chen Verhältnissen entstehenden Nachtheilen zu begegnen, sind gewöhnlich
unzureichend.
Der Gesundheit der Schüler ist in den verflossenen fünf Jahren
überall verstärkte Aufmerksamkeit zugewandt worden, und die Literatur de^
Gegenstandes hat sich sehr vermehrt^). Die Schulverwaltung ist sich ihrer
von Schülervereinigunjg^en zu meiner Kenntniss gebracht wurde, welche den Zweck hatten,
eigene Froductionen in einer Hir l^chüler bestimmten Zeitschrift „WalhaUa^^ zu sammeln
und zu veröffentlichen, hielt ich nicht dafür, dass dies ohne weiteres zu verbieten sei, da
Bestrebungen dieser Art, wenn sie in ihren Grenzen bleiben, auch eine heilsame Wirkung
auf die Theünehmer haben können. Für nothwendig erklärte ich indess, dass dasjenige,
was die jungen Leute verbindet und beschäftigt, dem Director der betreffenden Anstalt
oder einem der Lehrer, welchem sie etwa besonderes Vertrauen schenken, fortdauernd
hinlänglich bekannt ist, um ihm ein Urtheil darüber möglich zu machen, wie weit es sich
mit der Zucht und Ordnung, welche auf der Schule herrschen muss, und mit ihren wissen-
schaftlichen Aufgaben verträgt.
Seitdem smd mir wiederholt Mittheilungen zugekommen, welche darauf schliessen
lassen, dass die angegebenen Voraussetzungen nicht mehr zutreffen, und dass die Controle
seitens der Lehrer entweder gar nicht, oder mit zu grosser Nachsicht geübt wird um aUem
Ungehörigen rechtzeitig vorzubeugen. Dabei ist nicht zu verkennen, dass die Beaufsicb-
tigung durch die grosse Ausdehnung, welche die Sache in Deutschland und darüber hinaus
allmäilich gewonnen hat, sehr erschwert oder unmöglich gemacht wird.
Unter diesen Umständen und da neuerdings die Anzeichen sich gemehrt haben, dass
das ursprünglich löbliche Unternehmen auf Abwege gerathen ist und auszuarten beginnt,
erachte ich für nothwendig, dass die Theilnahme daran den Schülern nicht länger gestattet
werde.
Demgemäss veranlasse ich das K. Frov. Schulcollegium, in Seinem Bereich, soweit es
erforderUch ist, Anordnung zu treffen, dass den Schülern jede Betheiligung an der ^ Wal-
halla^ untersagt, und ein Zuwiderhandeln angemessen bestraft werde. Berlin 11. Febr.
1874. Der Minister etc. Falk.""
*) VgL u. a. Dr. Thom6, die Schul-Gesundheitspflege; Cöln 1871. — Von den Gesichts-
puncten der Salubrität bei Schulbauten ist B. U, 710 ff. die Rede gewesen. Vgl. u.a.
auch Dr. G.Varrentrapp, der heutige Stand der hygieinischen Foraerunffen an Schul-
bauten ; Frankfurt a. M. 1869. Dr. Virchow, Ueber gewisse die Gesunoheit benach-
theilü[ende Einflüsse der Schulen; Berlin 1869. Dr. Cent in Cöln, Promemoria zur
Schulbankfrage ; 1870 (publ. vom Niederrhein. Verein für öffentl. Gesundheitspflege).
Dr. Fr. Falk, Die sanitatspolizeiliche Ueberwachung höherer und niederer Schulen ; Leipz.
1871. Scharrath, Entwickelungeu der gesundheitlichen Baukunst; Berlin 1874. Ür.
65
Pflichten darin, aber auch der G-renzen ihrer Mitwirkung bewusst^), zumal
in den grossen Städten, deren Verhältnisse mehr und mehr eine gesunde und
naturgemässe körperliche und geistige Entwickelung bei der Jugend erschweren.
Mehrere Prov. Schulcollegien haben bei gegebenem Anlass zur Beseitigung
oder zur prophylaktischen Abwehr von Einflüssen, welche dem leiblichen Wohl
der Schüler nachtheilig sind, eingehende Verfügungen erlassen. Ebenso sind
Tom Unterrichtsministerium behufs Anordnung geeigneter Massregeln Unter-
suchungen veranlasst und technische Gutachten eingeholt, übertreibende und
die Zwecke der öffentlichen Schulen verkennende Ansprüche aber unberück-
sichtigt geblieben (vgl. C. Bl. 1869 p. 343 ff., 559 f., 1870 p. 108 ff., 547 ff., 647 ff.,
1871 p, 53 ffl, 297 ff., 327 ff.). — Von den geordneten, regelmässigen Turn-
übungen werden an vielen Orten wohlthätige Folgen wahrgenommen, nicht
allein fiir freie, offene, sichere Haltung der SchiUer, sondern auch für die
Gesundheit und Frische ihres Wesens.
Nach vielen Beobachtungen nimmt die Kurzsichtigkeit unter den Schü-
lern zu. Bei einigen Anstalten wird verlangt, dass diejenigen, welche eine
Brille tragen wollen, nachweisen, es sei .von einem Ai^ angeordnet oder
gebilligt.
Die grosse Ausdehnung der Pockenepidemie im Jahre 1871, zum Theil
in Folge der Einschleppung durch französische E[riegsgefangene, nöthigte zu
ausseroTdentUchen Massregeln. In mehreren Städten wurden die Schulen auf
sanitatspoUzeiliche Anordnung geschlossen. Die Directoren aller öffentlichen
Schulen, deren Besuch nicht obligatorisch ist, wurden angewiesen, die Auf-
nahme u. a. auch von der Beibringung eines Attestes über die stattgehabte
Impfung abhängig zu machen. Ausserdem wurde später bestimmt, dass
bei der Au&ahme von Kindern, welche das zwölfte Jahr bereits überschritten
haben, nicht blos der Nachweis der ersten Impfung, sondern auch der Be-
vaccination zu fordern ist (Min, Verff. v. 31. Octb. 1871 und 7. Jan. 1874). Diese
Anordnungen sind nicht ohne Bemonstrationen solcher Eltern geblieben, wel-
che entweder principiell gegen die Pockenimpfung sind, oder in der Sache
Freiheit des Entschlusses für sich in Anspruch nehmen. Inzwischen ist ein
Beichs-Impfgesetz') erlassen worden.
Auch das Auftreten der Cholera in einigen Landestheilen hat wiederholt
Unterbrechungen der geordneten Thätigkeit der Schulen verursacht.
Der WegfEiIl des Nachmittagsunterrichts in den grösseren Städten
wird von Vielen vorzugsweise aus Gesundheitsrücksichten gewünscht. Die
Controverse über die Zweckmässigkeit dieser Abänderung des Bestehenden
dauert fort*). Neuerdings ist für die Zusammenlegung der Lehrstunden auf
die Vormittage wiederholt auch die an manchen Orten steigende Wohnungs-
noth und die Höhe der Miethspreise geltend gemacht, durch welche Eltern
und Lehrer sich nicht selten genöthigt sehen, in weiter Entfernung von der
Schule eine Wohnung zu wählen ; ebenso die Rücksicht auf die zunehmende
Zahl der Schüler, die aus benachbarten Dörfern täglich in die städtischen
Schulen kommen. In Lehrerversammlungen, wo der Gegenstand zur Sprache
gebracht worden, hat in der Kegel die Ansicht wenig Widerspruch gefonden,
dass die Unterrichtszwecke der höheren Schulen sich sehr wohl auch in einer,
abgesehen von den Zwischenpausen, ununterbrochenen Folge von Vormittags-
stunden erreichen lassen; und dass darin eine zu grosse ^strengung für die
Hrm. Friedberg, Dieoffenil. Q^esandheitspflege auf der Wiener Weltaussiellung (in den
„Grenzboten^ 1874). Die deatschen Besirebongen auf diesem Gebiet sind eingehend ge-
würdigt worden in der Scbool Arcbitecture von £. R.^obson; London 1874.
^ Vgl. Protok. p. 145. •) S. C. Bl. 1874 p. 373 flf.
») Vgl. B. U, 41 ♦, Pädag. Archiv 1872 p. 366 fif, Protok. p. 142 ff.
66
Schüler liege, hat man nicht wahrgenommen; auch meint man auf solche
Weise leichter zu der wünschenswerthen Verminderung der häuslichen Arheits-
aufgaben für dieselben zu gelangen.
Durchgeführt ist die Massregel u. a. an mehreren höheren Schulen in
Berlin, in Stettin, in Danzig; bei anderen hat man die freien Nachmittage
auf wöchentlich direi, auch vier vermehrt.
Die Schulferien sind ein Gegenstand unvereinbarer Wünsche und An-
träge geblieben; die Verschiedenartigkeit der bei den Betheiligten collidiren-
den Interessen lässt es zu einer Einigung nicht kommen. Am wenigsten
Uebereinstimmung findet sich in der Provinz Preussen. Nachdem daselbst
im Jahre 1869 bei den katholischen Gymnasien der Beginn der 5 Vi Woche
dauernden Hauptferien auf den Anfang des Monats August gelegt worden,
um das Studienjahr in drei Tertiale zu theilen, und den evangelischen An-
stalten freigestellt war, diesem Vorgange zu folgen, ist dies bei einigen der
letzteren geschehen, bei den meisten nicht. Aus dem Publicum der betreffen-
den Orte und von städtischen Behörden sind gegen diese Aenderung wieder-
holt Reclamationen erhoben, zumal w^enu andere höhere Schulen desselben
Orts die frühere Perienordnung beibehielten.
Die allermeisten höheren Schulen gewähren vierwöchentliche Sommer-
ferien, die bis in den Anfang des Monats August reichen. Der Uebelstand,
dass, besonders bei spätem Eintritt des Osterfestes, das Sommersemester un-
verhältnissmässig kurz wird, lässt ^ich dabei nicht vermeiden. Auch in
der Provinz Sachsen hat das K. SchulcoUegium in einer (unter dem 14. Febr.
1873) neu festgestellten Ferienordnung, me indess den Alumnaten grössere
Freiheit gestattet, die Sommerferien beibehalten, aber bestimmt, dass die
Zeit zwischen diesen und den Herbstferien unter allen Umständen acht Wochen
dauern muss. Das K. Prov. Schulcollegium in Cassel hat (unter dem 26.
Jan. 1870) eine Uebereinstimmung der Ferien bei den hessischen und nassaui-
schen Lehranstalten nur soweit angeordnet, dass die WeDmachts- und die
Osterferien überall je zwei Wochen dauern ; die Vertheilung der übrigen sechs
Wochen hat man den einzelnen Anstalten je nach ihren Wünschen und Be-
dürfnissen überlassen. In der Rheinprovinz, wo man die Hauptferien früher
erst nach Anfang Septembei*s beginnen liess, und das neue Schuljahr um die
Mitte Octobers eröffnete, sind im Jahre 1874 bis auf weiteres allgemein fünf-
wöchentliche Sommerferien eingeführt, die um die. Mitte Augusts anfangen.
In Westfalen beginnen die Hauptferien der Anstalten, bei welchen sie früher
in der letzten Hälfte des August anfingen, jetzt nicht vor dem 4. Sptbr.
Eine Lösung der meisten und grössten Schwierigkeiten, welche gegen-
wärtig eine zweckmässige Anordnung der Schulferien macht, wird jetzt von
Vielen nur darin gefimden, dass man das Schuljahr zu derselben Zeit wie
das bürgerliche Jahr beginnen lässt und in zwei gleichmässige Hälften theilt,
zwischen denen die Hauptferien liegen^). Dabei hegt mau die Hoffnung,
dass dieselbe Ordnung, zumal da ihre Einfühlung bei den Universitäten und
anderen Hochschulen eine ihrer Voraussetzungen ist, für alle höheren Lehran-
stalten in Deutschland werde angenommen werden.
Die Bestimmung, nach welcher früher der Beginn und Schluss der Ferien
so zu legen war, dass zu den Reisen der Schüler von imd nach dem Schul-
ort nicht Sonn- und Festtage benutzt werden mussten, ist durch Min, Verf.
V. 18. Mai 1872 aufgehoben, und angeordnet worden, dass, soweit nicht be-
sondere Verhältnisse, z. B. der Eintritt der beweglichen Feste, eine andere
1) Vgl. Protok. p. 146 ff.
57
Emrichtung nöthig machen, der Schlnss der Lectionen vor den Ferien nicht
am Freitag, sondern am Sonnabend, und ebenso der Wiederanfang nicht am
Dienstag, sondern am Montag erfolge^).
Die Vermehrong der Lehrkräfte für die höheren Schulen ist im all-
gemeinen hinter dem Bedürfiiiss zurückgeblieben. Zwar haben die durch
den Normaletat (s. oben p. 23 ff.) herbeigeführten bedeutenden Gehaltser-
höhungen und die jetzt vorhandene Möglichkeit, früh in gut besoldete Stellen
za gelangen, auch die Wirkung gehabt, dass die Zahl der jungen Männer,
die sich dem Lehramt vridmen, gewachsen ist (Vgl. die Statistik der Prüfun-
gen in Abschn. Vü) ; aber ausreichend ist der Zuwachs nicht; er steht nicht
in richtigem Verhältniss zu der Vermehrung der höheren Schulen überhaupt
imd zu der Erweiterung vieler von ihnen. Dazu konmien die Wirkungen der
letzten Kriege (s. p. 3). Grösser als die Zahl der nn Kriege ge&Uenen
oder in Folge des Krieges gestorbenen Lehrer war die Zahl derer, welche
für längere Zeit dienstunfähig geworden waren; die Zahl der nach Elsass-
Lothringen abgerufenen ist p. 5 erwähnt. Ali andere deutsche Länder
hat Preussen mehr Lehrer abgegeben, als es empfangen hat; mehrere sind
auch Berufimgen über Deutschland hinaus nach Kussland, Südamerika, Ja-
pan u. a. gefolgt. — Nicht wenige Lehrer sind als Schulinspectoren verwandt
worden, namentlich in Preussen, Posen, Schlesien und in der Rheinprovinz. —
Ungeachtet der allgemeinen Besoldungserhöhungen und besseren Aussichten
sind doch wegen des Missverhältnisses, in welchem gleichwohl an manchen
Orten die Einnahmen zu den Lebensbedürfiiissen stehen, auch aus dem höhe-
ren Lehramt einzelne zu mehr lohnenden praktischen, besonders industriellen
Bemfsarten übergegangen.
Am meisten macht sich der Mangel an Lehrern der neueren Sprachen
fühlbar. Für den Unterricht im Französischen ist er durch die aus den
neuen Beichslanden herübergekommenen und durch einzelne aus Frankreich
vertriebene deutsche Lehrer noch wenig vermindert worden. Demnächst
fehlt es an Lehrern der Naturgeschichte, und besonders an solchen, die für
den Unterricht darin und zugleich für Mathematik qualificirt sind.
Unter solchen Umständen sehen sich die Prov. SchulcoUegien nicht sel-
ten genöthigt, die Verwendung noch ungeübter Candidaten nicht blos zur
Aushülfe, sondern auch zur Verwaltung ordentlicher Lehrerstellen und als
Classenordinarien gutzuheissen ;' die vorhandenen Lehrerseminarien werden im
ganzen wenig benutzt, und die an den Uebung^n derselben theilnehmenden
Candidaten werden in der Kegel zugleich mehr als es dem Zweck der Semina-
rien entspricht für die öffentlichen Schulen in Anspruch genommen. Dennoch
bleibt die zweckmässige pädagogische und didaktische Ausbildung der Lehr-
kräfte eine der vrichtigsten Fragen für die Zukunft unserer höheren Lehran-
stalten.
Der häufige Lehrerwechsel in den unteren und mittleren Classen gereicht
Bei den katholischen Lehranstalten vermehrt sich die schulfreie Zeit durch kirch-
liehe Feiertage. Die vom Staate anerkannten Feiertage (vgl. Justiz. Minist. Bl. für 1850
p. 127, Verf. v. 12. Apr. 1850), an denen bei kathol. Leluranstalten der Unterricht aus-
fallt, sind folgende sieben:
1. Eprohanien, 6. Jan. 2. Maria Reinigung, 2. Febr. 3.' Maria Verkündigung, 25.
Xirz. 4. Frohnleichnam. 5. Feter und Faul, 29. Juni. 6. Allerheiligen, 1. Novb.
7. Maria Empfangniss, 8. Dcbr. — Ausserdem werden am Aschermittewoch und am Aller*
teelentage die zwei ersten Morgenstunden freigegeben.
Bidchnet man dazu die besonderen kathol. Local- und Diöcesan-Feierta^e. so ist es etwa
IVs Woche, nm die für die katholischen Schüler sich die Ferienzeit jahrhcn vermehrt.
58
den Schulen zu merklichem Schaden und ist ein Gegenstand der Klage vieler
Eltern. Um wenigstens während des Probejahres, das jedoch ausschliesslich
als solches nur noch selten vorkommt, den Anstaltswechsel zu verhindern,
ist durch Min. Verf. v. 31. März 1869 angeordnet worden, dass die Candi-
daten innerhalb ihres Probejahres (mögen sie auf die dafür vorgeschriebene
wöchentliche Stundenzahl beschränkt oder, wie meistens der Fall, mit dem
Arbeitspensum eines ordentlichen Lehrers bedacht sein^ an eine andere An-
stalt nur mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde derjenigen Anstalt über-
gehen dürfen, bei welcher sie das Probejahr begonnen haben, und dass diese
Genehmigung nur ausnahmsweise aus besonderen Gründen ertheilt werden
darf.
Es entspricht dem gegenwärtigen Charakter unseres öffentlichen Lebens,
dass das Bestreben sich über gemeinsame Angelegenheiten der Schule zu
verständigen lebhafter geworden ist. Von den durch die neuen politischen
Verhältnisse Deutschlands unmittelbar veranlassten Schulconferenzen ist oben
(p. 7 f.) die Rede gewesen.
Periodische Directoren-Conferenzen innerhalb der einzelnen Pro-
vinzen unter fietheiligung der K. Schulräthe haben in Preussen, Pommern,
Posen, Schlesien, Sachsen und Westfalen stattgefunden; vorbereitet wird
eine solche in Hannover ; in Westfalen ist 1873 die Conferenz zum 25*^ Male
abgehalten worden ^). Die Protokolle dieser Directoren-Conferenzen kommen
jetzt durch den Buchhandel in die Oeffentlichkeit. Die Gegenstände der
Berathung werden nach den Vorschlägen der einzelnen LehrercoUegien durch
die betreffenden Prov. Schulräthe festgestellt. In den seit 1869 herausgege-
benen Protokollen findet sich eine grosse Mannichfaltigkeit theils allgemeiner,
theils fiir Gynmasien und Realschulen im besondern wichtiger Fragen be-
handelt. Dahin gehören u. a. : Ziel und Methode des deutschen Unterrichts,
die deutsche Orthographie und Interpunction, die Disciplin der Schulen ausser-
halb derselben, die Cursusdauer der einzelnen Classeu, die Schulferien, die
Schulfeste, die Schülerbibliotheken, die Gesundheitspflege an den Schülern,
die Anleitung der Schulamtscandidaten , die jetzt zweckmässigste Behandlung
der alten Schriftsteller, die Uebungen im Lateiusprechen und in lateinischer
Versification, das griecliische Extemporale, die Vertheilung des geographischen
und geschichtlichen Lehrstoffs in den Gymnasien, die Methode des französi-
schen und englischen Unterrichts in den Realschulen, der Unterricht in den
beschreibenden Naturwissenschaften u. a. m. Einige Protokolle enthalten auch
statistische Zusammenstellungen, Mittheilungen über besondere Disciplinar-
fälle, über die Prequenzverhältnisse, über Personalveränderungen in der Pro-
vinz u. dgl. m. *).
Die sonst jährUche Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner
hat in den Jahren 1870 und 1871 wegen des Krieges, 1873 der Cholera wegen
nicht stattgefunden; 1872 aber um Pfingsten in Leipzig und 1874 im Herbst
in Innsbruck.
Nebem allem jedoch, was irgendwie einen officiellen Charakter an sich
trägt, sucht in der gegenwärtigen Zeit der Trieb nach freier Vej^einigung
mehr als sonst seine eigene Befriedigung. Selbstverständlich kommen dabei
neben den sachlichen Fragen auch die mehr persönlichen Interessen und die
1) Die betheiligien Directoren der königlichen Anstalten, meist auch der Btadtisohea,
erhalten jetzt Tagegelder und BeisekoBten nach Massgabe des Gesetzes v. ^. Harz 1873
(G. S. p. 122 ff.) unmittelbar auf die Schulcasse angewiesen.
^) Von dem Prof. Dr,ICrler in Züllichau wird eine übersichtliche Zusammenstellimg
der Ergebnisse der bisherigen Directoren-Conferenzen vorbereitet.
59
Standesrechte zur Besprechung. Wie dies hinsichtlich der Lehrerbesoldnngen
geschehen^ ist p. 22 (vgl. p. 27 und 35, bei den Redschulen und der Rangfrage) er-
wähnt. Dergleichen Yersammlungen, ältere und jüngere, sind theils allgemeine
ohne Bücksicht auf Landesgrenzen, theils provinzielle, wie einzelne „Pro-
Tinzial-Lehrertage^ u. dgl. m. ; einige mit „ständigen Ausschüssen" oder „Dele-
girtentagen". Die Verhandlungen werden mehr und mehr in den von poli-
tischen Versammlungen hergenommenen Formen geführt. Li der Anregung
nnd Fortleitung der Bewegung treten, namentlich in der Bheinprovinz, in
Bertin und in Ostpreussen einzelne Anstalten und Personen besonders hervor.
— Gegenstände der Discussion in solchen Versammlungen sind ausser den
Schulorganisations-Fragen und den Besoldungen u. a. gewesen der Rang,
der Ascensionsanspruch der Lehrer, die Betheiligung der Lehrercollegien bei
ihrer Ergänzung („Vorschlagsrecht bei Stellenbesetzungen"), die Wittwen- und
Waisencassen, die Grenzen der Verpflichtung der Lehrer, Einwirkung auf die
Landesvertretung, die Behörden und die Presse im Literesse des Lehrerstandes,
das Mass der Anforderungen an die Schüler, die Ferienfrage u. a. m. Die
Vereinigung der deutschen Realschulmänner hat für ihre Herbstversammlung
in Braonschweig 1874 ^die künftige Organisation des höheren Schulwesens**
als Hauptgegenstand bezeichnet. — Li Berlin hat sich neben der seit 1843
bestehenden Gymnasiallehrer-Gesellschaft (s. B. II, 115^ neuerdings ein anderer
Verein von Lehrern der höheren Schulen gebildet mit dem Zweck „die In-
teressen des höheren Schulwesens wahrzunehmen und die CoUegialität unter
den Lehrern zu fordern**.
Zu den Schul-Zeitschriften ist in Preussen hinzugekommen (s. B. 11,
42*) das p. 36 erwähnte Centralorgan für das Realschulwesen. Femer er-
scheint seit 1869 zu dem von Dr. E. r. Leutsch in Göttingen herausgegebenen
Philologns als Beiblatt ein philologischer Anzeiger, dazu bestimmt, die philo-
logische Literatur des In- und Auslandes schnell zu näherer Kenntniss des
betreffenden Publicums zu bringen; wobei nicht nur neue Ausgaben der al-
ten Autoren, sondern auch Schulgrammatiken und sonstige philologische Schul-
bücher berücksichtigt werden.
Den Schul Programmen ist in B. II ein besonderer Abschnitt ge-
widmet (p. 701 ff.). Seitdem hat die Zahl der von den einzelnen Anstalten
befau6 der Vertheilung zu liefernden Exemplare noch weiter vermehrt werden
müssen«
Sämmtliche Kosten der Herstellung und Versendung der Programme ha-
ben im Jahre 1873 bei den preussischen höheren Lelu'anstalten betragen:
c. 39000 Thhr.
Die Dresdener Schulconferenz von 1872 (s. p. 7) war hinsichtUch des
Programmenwesens darin einig, dass eine Abänderung der bestehenden Ein-
ricbtong hauptsächlich wegen der üebelstände rathsam sei, welche einerseits
die Massenanhäufnng solcher Schulschriflen in den Bibliotheken, andererseits
bei dem gegenwärtigen Umfange des Austausches die Schwierigkeit desVer-
theflungsgeschäfls fi£r die Schiüverwsdtungen mit sich fahrt. Es wurden des-
halb folgende Vorschläge gemacht, welche später auch die Zustimmung aller
der Staatsregiemngen gefunden haben, von denen die Dresdener Conferenz
beschickt worden war:
1. Die Nothwendigkeit regelmässiger Veröffentlichung bleibt nur für den
einen Theil der Programme, die Schulnachrichten, bestehen, während in Be-
treff der Beigabe einer wissenschaftlichen Abhandlung femer kein Zwang statt-
findet. 2. Da dem Interesse der Lehrer an den Einrichtungen undVer-
hältflissen der einzelnen Schulen grösstentheils durch pädagogische Zeitschriften,
60
statistische Mittheilungen u. dgl. m. genügt wird, so kann sich die Verbreitung
der gedruckten Schidnachrichten luglich auf den Kreis des betheiligten Publi-
cums und der betreffenden Behörden beschränken. 3. Zu weiterer Ver-
breitung gelangen in der Regel allein die mit einer wissenschaftlichen Ab-
handlung ausgestatteten Programme, und zwar nur soweit ihre Mittheilung
begehrt wird. Die dabei erforderliche Vermittelimg wird einer buchhändleri-
scnen Centralstelle übergeben.
Hienach hat der Minister Dr. Falk persönliche Verhandlungen mit der
Teubnerschen Verlagshandlung in Leipzig veranlasst, und den in Folge dessen
aufgestellten Plan einer neuen Regulirung des Programmenwesens im Juh
1874 den betheiligten deutschen Regierungen zu einer Erklärung, ob sie mit
demselben einverstanden sind, mitgetheilt.
Schliesslich ist bei dieser TJebersicht nicht unerwähnt zu lassen, dass nach
demWunsch der Commission für die Weltaustellung zuWien im Jahre
1873 daselbst mit anderen öffentlichen preussischen Bildungsanstalten ftuch
das höhere Schulwesen vertreten gewesen ist. Dasselbe bietet indess der
Natur der Sache nach nur wenige Seiten dar, welche sich für die Zwecke
einer derartigen Schaustellung eignen. Das Wesentlichste, der Unterrichts-
betrieb, lässt sich nur in der Darlegung des Lehrplans und der Lehrmittel
einigermassen zur Anschauung bringen.
Demgemäss waren von den höheren Lehranstalten zur Ausstellung ge-
schickt sämmtliche Programme vom Jahre 1872, femer als Darstellungen
der bestehenden Organisation und der geschichtlichen Entwickelung auf diesem
Gebiet die zwei ersten Theile gegenwärtiger Schrift und ein Exemplar der
Verordnungen und Gesetze für die höheren Schulen in Preussen (2 Theile,
1867. 68). Zur Ergänzung der in erstgedachter Schrift enthaltenen Zusammen-
stellung über die Schulstatistik war die Prequenzbewegung, welche in den
preussischen höheren Schiden während der letzten 50 Jahre stattgefunden
hat, in grossen colorirten graphischen Darstellungen anschaulich gemacht,
sowie auch eine Uebersicht der Frequenz sämmtlicher Gymnasien, Progymna-
sien, Real- und höherer Bürgerschulen vom Sommersemester 1872 in ge-
druckten Tafeln gegeben, aus denen zugleich ersehen werden konnte, wie
gross damals die Zahl der Anstalten jeder dieser Kategorien in den einzelnen
Provinzen war, ferner die Zahl der Lehrer, die Vertheilung der Schüler nach
den Classen, sowie auch die Confessionsverschiedenheit der Schulbevölkerung.
Zu der bildlichen Darstellung von Schulgebäuden neuerer Zeit, welche
B. II dieser Schrift enthält, kamen liinzu mehrere grosse Pläne (Grundrisse,
Ansichten der verschiedenen Seiten u. s. w.) von einigen königlichen und städti-
schen Schulbauten in Berlin. Und um wenigstens von Einer Provinz eine
Anschauung alles dessen zu geben, was als Lehrmittel bei den verschiedenen
Unterrichtsgegenständen jetzt in Gebrauch ist, waren von den höheren Schulen
der Provinz Brandenburg sämmtliche Grammatiken, sowie die anderen Lehr-,
Uebungs- und Lesebücher, ferner Apparate des physikalischen und naturge-
schichtlichen Unterrichts, ebenso encQich die Lehrmittel der Geographie, des
Zeichnens und des Gesanges nach Wien geschickt und daselbst aufgestellt
worden.
n.
Die Verwaltungsbehörden.
Die in Bd. I und 11 dargestellte Organisation der ünterrichtsverwaltung
hat in den letzten fünf Jahren durchgreifende Veränderungen nicht er&hren.
Wo es zulässig erschien^ sind im Zusammenhange mit weiterer Decentrali-
sation Yerein&chungen des Geschäftsganges eingetreten, z. B. hinsichtlich der
Berichte über die Etats nicht fiscalischer Anstalten durch folgende Circ. Yerf.
T. 11. März 1871 :
^Dnrch die Verfaganff v. 2. Jan. 1863 habe ich bestimmt^ dass es über Zulagen,
welche dem Director oder Lehrern einer vom Staate nicht subventionirten Anstalt
▼om Patronat derselben gewährt werden, eines besonderen Berichts an mich nicht be-
darf. Ich finde mich yeranlasst, diese Bestimmung dahin zu erweitem, dass solche
Gehaltsverbessenmgen auch nicht von dei* Genehmigung des EL Frov. Schnlcolleginms
abhangig zu machen sind, dass vielmehr den betreffenden Patronaten nur aufzugeben
ist^ Ton der geschehenen Bewilligung Anzeige zu erstatten. Dem Ermessen des
K. Prov. SchuTcoll. bleibt überlassen, ausserordentliche Fälle der Art in die Yer-
waltungsberichte^) aufzunehmen.
Von einigen der betreffenden Anstalten sind bisher die Etats regelmässig zu meiner
Kenntniss gebracht, von anderen nicht Ich bestimme hierdurch, dass es in Zukunft
von denjenigen höheren Schulen, welche aus öffentlichen Fonds nicht snbventionirt
werden, einer Einreichung des Etats hieher nicht bedarf; es genügt, dass das K.
Prov. SchulcolL sich von dem Stande der Etats und den Veränderungen in denselben
in fortdauernder Kenntniss erhält, auch um erforderlichen Falls jraerzeit darüber
Anjdninlt ertheilen zu können." v. Müh 1er.
Yen besonderer Wichtigkeit ist die Massregel, die in den alten Provinzen
herkömmliche Theilmig des Ressorts der höheren Schulen unter die K. Prov.
Schnlcollegien und die K. Regierungen au&uheben und sammtliche höhere
Schulen den K. Prov. Schnlcollegien zu überweisen. Dies zu thun war eben-
so im Interesse der früher von den K. Regierungen beaufsichtigten Anstalten
selbst wie ihrer Lehrer. Die Einheit der Verwaltung wurde dadurch beför-
dert, die den allgemeinen Principien gemässe Einrichtung neuer Progymnasien,
höherer Bürgerschulen u. a. erleichtert und eine entsprechende Beurtheilung
der Leistungen solcher Anstalten gesichert ; die Lehrer derselben aber kamen
nunmehr mit den ihnen gleichartig voi^ebildeten in nähere Verbindung, und
durch die Prov. Schnlcollegien konnte jetzt auch für ihre Beförderung und
angemessene Verwendung besser gesorgt werden.
Zuerst wurde diese Veränderung in der Provinz Pommern ausgeführt
auf Grund der nachstehenden C. O. t. 3. Jan. 1872:
,^iif den Bericht des StaatsminiBterinm» vom 31. v. M. will Ich hiedorch geneh«
mifen, da» in der Provinz Fonunem aach die Bealachnlen zweiter Ordnung, die
hofieren Bürgerscholen nnd die nicht mit Berechtigungen versehenen Progymnasien
*) Dieselben werden von drei zn drei Jahren über die Gymnasien nnd die Beallehr«
anstaUen gesondert erstattet; früher allljahrlich.
62
unter die Aufsicht des Prov. Schulcollegiums gestellt werden, und zugleich Sie, den
Minister der geistlichen etc. Angelegenheiten, ermächtigen, dieselbe Uebertragung
aus dem Ressort der Regierungen in das der Frov. Schulcollegien auch in den übri-
gen altpreussischen Landestheilen eintreten zu lassen, soweit nach den besonderen Ver-
hältnissen der einzelnen Provinzen die Aenderung ausifuhrbar und zweckmäsijg erscheint
und die betreffenden Ober-Präsidenten damit einverstanden sind." Wilhelm.
Von dieser C. Ordre gab der Minister Dr. Falk den Ober-Präsidenten
derjenigen Provinzen, wo die Arbeitskräfte der K. Schulcollegien zur Ueber-
nabme der entstehenden Mehrarbeit auszureichen schienen, durch folgende
Verfugung v. 14. März 18 7 2 Kenntniss:
„Nach dem durch die Allerh. Verordnungen vom 9. Dcb. 1B42, 26. Aug. 1859 und
10. Nov. 1862 festgestellten Ressortvertaältniss der höheren Lehranstalten steht die
Aufsicht über die Q-ymnasien, die Realschulen 1. 0. und die mit Berechtigungen
versehenen Progymnasien den K. Prov. Schulcollegien zu, während die Realschulen
2. O., die höheren Bürgerschulen und die nicht mit Berechtigungen versehenen Pro-
gymnasien zum Ressort der K. Regierungen gehören.
Die Wahrnehmung, dass die letzteren, da ihre Verwaltung hauptsächlich das Ele-
mentarschulwesen umfasst, zu wenig im Zusammenhange mit der ganzen Entwickelung
des höheren Schulwesens und mit den für dasselbe bestimmten Ordnungen stehen,
hat meinen Herrn Amtsvorgänger vor fünf Jahren veranlasst, in den neuerworbenen
Landestheilen, um daselbst von vornherein die wünschenswerthe e^rössere Einheit in
der Beaufsichtigung des höheren Schulwesens herzustellen, mit Allerh. Genehmigung
das Ressort der betreffenden E. Prov. Schulcollegien auf sammtliche öffentliche höhere
Lehranstalten auszudehnen.
Durch Allerh. Ordre v. 3. Jan. d. J. haben des Kaisers und Königs Mai. auf den
Antrag des K« Staatsministeriums zu genehmigen geruhet, dass dieselbe Massregel,
soweit die besonderen Verhältnisse es gestatten und die betreffenden K. 0. Präsi-
denten damit einverstanden sind, auch auf die anderen Provinzen ausgedehnt werde.
Ew. Excell. ersuche ich er^ebenst, den Gegenstand gefälligst in Erwägung zu ziehen
und mir demnächst anzuzeigen, welche Veränderungen in dem in der dortigen Pro-
vinz bestehenden Ressortverhältniss auf Grund der erwähnten Allerh. Orare aus-
fährbar und wünschenswerth erscheinen."
Die Massregel ist seitdem in allen Provinzen durchgeführt mit Ausnahme
der Rheinprovinz, wo es im Jahre 1875 geschehen wird.
Den Directoren der den K. Prov. Schulcollegien demgemäss neu zuge-
wiesenen Anstalten sind die für die G-ymnasien und Realschulen 1. O. be-
stehenden allgemeinen Instruction^^ Disciplinar- und andere Ordnungen zu
entsprechender Nachachtung mitgetheilt worden.
Die Verwaltung der höheren Lehranstalten in den neupreussischen Landes-
theilen seitens der Aufsichtsbehörden ist zufolge der darüber erlassenen Ver-
ordnungen (s. Bd. n, 33 ff.) mehr und mehr nach den Principien eingerichtet
worden, welche in den alten Provinzen dafür massgebend sind. Vgl. oben
p. 49. — In Hannover waren den localen Schulconmiissionen einzelner Städte
feefugmsse eingeräumt, die zur unmittelbaren Competenz der königlichen Auf-
sichtsbehörde gehören, z. B. in Bezug auf die Disciplin über die Lehrer, die
Inspection ihres Unterrichts, die Ein^rung von Lehrbüchern, die G-enehmi-
gung des Lehrplans und der Conferenzbeschlüsse, die Schuldisciplin u. a. In
Folge der Einsetzung eines K. Prov. Schulcollegiums in Hannover mit den
diesen Behörden in den alten Provinzen zustehenden Befugnissen haben die
Instructionen der localen Schulconmiissionen revidirt und neu festgestellt
werden müssen.
6d
Ministeriam der geistlicheni Unterrichts- und Medicinal-
Angelegenheiten.
Chef: Der Staatsminister Dr. Falk^).
U. Staatssecretair: Sydoir*).
Abtheilnng für die Unterrichtsangelegenheiten.
Director: Grdff, Wirkl. Geh. Ober-R^erungsrath').
Vortragende Käthe*):
Dr. Keller, Wirkl. Geh. Ober-Eegierungsrath.
Dr. Knerk, Geh. Ober-RegieruHgsrath.
Dr. Wiese, Geh. Ober-Regierungsrath.
De la Crcix, Geh. Ober Regierungsrath,
Dr. Stiete, Geh. Ober-Regierungsrath.
Linhoß, Geh. Ober-Regierungsrath.
Dahtrngtädt, Geh. Ober-Regierungsrath.
Wötzoldt, Geh. Ober-Regierungsrath.
r. Cranaeh, Geh. Regierungsrath*).
V. Wussaw, Geh. Regierungsrath*).
Lucanus, Geh. Regierungsrath*).
Dr. Schneider, Geh. Regierungsrath^.
Dr. Schöne, Geh. Regierungsrath^).
BaJdmannj Geh. Regierungsrath*).
Schallehn, Geh. Regierungsrath^%
Beinert, Geh. Regierungsrath*^).
Dr. Göppert, Geh. Regierungsrath'*).
Dr. Bartsch, Geh. Regierungsrath*').
Hülfsarbeiter :
Fenmer, Gerichtsassessor.
1) Seit dem 82. Jan. 1872; yorher G«h. O. Jiutizrath im K. JnBtanninisteriiim zu
Beriin. Sein VorgangeFf der Mimster Dr. v. Makler, am 17. Jan. 1872 anageschieden, starb
am 2. April 1874.
*) Seit dem 26. Harz 1873; vorher Wirkl. Geh. 0. Reg. Rath nnd Director im Mini-
iterinm ; bis znm Sptb. 1872 Präsident des Apellationsgerichts zu Münster. Vor ihm, vom
17. Mai 1872 bis znm März 1873, war U. Staatssecretair Dr. Aekenbaek, jetzt Minister fiir
Handel etc. Dessen Yorg^inger als U. Staatssecretair, Dr. Lehnert, starb am 22. Octb. 1871 ;
vgl C.BL 1871 p. 632ff.
') Seit 26. März 1873; vorher Geh. 0. Reg. Rath im Ministeriam für die landwirth-
MhaftL Angelegenheiten.
*) Innerhalb der 5 Jahre sind ausgeschieden:
Geh. O. Reg. Rath Dr. Pimder fstarb am 30. Ang. 1871 ; vgl. C. Bl. 1871 p. 668 ff.),
Geh. 0. Reg. Raul. JDUZenMa/ (trat in den Rahestand am 12. Mai 1870, starb am 1. Mirz
1873), Q^ 0. Reg. Rath SäeU (trat in den Rahestand am 18. I^tb. 1873), Geh. 0. Eeg.
Rath Bimdewald (starb am 2. NoTb. 1873), Geh. 0. Reg. Rath Dr. OUkatuen (trat in den Rahe-
sUnd 0. 1874).
Datum der Patente (die fr&heren s. B. II):
*) aO.NoTb. 1871. ») 20. Novb. 1871. •) 20.Novb. 1871; 'J 26.- März 1873.
•) 26. März 1873. •) 29. Jani 1878. »«) 26. Pebr. 1874. ") 26. P6br. 1874.
^^ 26. Febr. 1874. ^*) 12. Juni 18^.
64
Die Provinzial -Verwaltungsbehörden.
I. PROVINZ PREUSSEN.
1. Provinzial-Schulcolleginm zu Königsberg.
Präsident : Wirkl. Q-eh. Rath Dr. van Hom, Ober-Präsident.
Director: van AuersuHxld, Reg. Vice -Präsident.
Mitglieder : Hahenfddt, Geh. Reg. Rath, Justitiarius.
Dr. Schröder, (evang.) Prov. Schulrath.
Dr. Göbd, (kath.) Frov. Schuhrath.
Gawlick, Reg. und (evang.) Schulrath.
Siegert, dsgl.
2. Regierung zu Königsberg.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium : Wirkl. Geh. Rath Dr. von Harn, Ober-Präsident.
von Auerswald, Reg. Vice -Präsident.
Abtheilungsdirigent: Krasm, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Grawlkk, Reg. und (evang.) Schulrath.
Siegert, dsgl.
Dr. von FVicken, Reg. und (kath.) Schulrath.
3. Regierung zu Qumbinnen.
(Abtheilung fllr Kirchen- und Schulwesen)
Präsident: van Puttkamer.
Abtheilungsdirigent: vacat.
Mitglieder: Tyrd, Reg. und (evang.) Schulrath.
Risch, dsgl.
4. Regierung zu Danzig.
(Abtheilung des Innern)
Präsident: von Diest,
Abtheilungsdirigent : von SaUzwedeU, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Wanjura^ Reg. und (kath.) Schulrath.
OUert, Reg. und (evang.) Schulrath.
5. Regierung zu Marienwerder.
(Abtheilung fUr Kirchen- und Schulwesen)
Präsident : G-raf zu Eulenburg.
Abtheilungsdirigent : van Diederichs, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Henake, Reg. und (evang.^ Schulrath.
Dr. Schulz, Reg. und (kath.) Scnulrath.
n. PROVINZ BRANDENBURG.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Berlin.
Präsident: Wirkl. Geh. Rath van Jagaw, Ober-Präsident.
Dirigent: Reichenau, Geh. Reg.Rath.
66
Mitglieder : Sägert, Geh. Reg. Rath *).
Dr. Klip, (evang.) Prov. Schnlrath.
Dr. Gandtner, dsgl.
Wetzet, d^l.
Nuglisch, Reg. Assessor^ Justitiarius.
2. Regierung zu Potsdam.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium : Wirkl. Geh. Rath von Jagow, Ober-Präsident.
von Sehlotheim, Reg. Yice-Präsident.
Abtheilungsdirigent: vacat.
Kitglieder : Condiu, Reg. und (eyang.) Schulrath.
Eismann, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
3. Regierung zu Frankfurt a.O.
(Abtheilnug iür Kirchen- und Schulwesen.)
Präsident: Graf von Villers.
Abtheilungsdirigent: von Sekhow, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Rüchhdm, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
Schumann, R^. und (evang.) Schulrath.
m. PROVINZ POMMERN.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Stettin.
Präsident : Wirkl. Geh. Rath Freih. von Münckhausen, Ober-Präsident.
Director: von Jeetze, Reg. Präsident.
Mitglieder: Veitin, Oonsistorialrath, Justitiarius.
Dr. Wehrmann, (evang.) Prov.-Schulrath.
Crüger, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. Königk, Reg. und (evang.) Schulrath.
2. Regierung zu Stettin.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium : WirkL Geh. Rath Preih. von Mündüumsen, Ober-Präsident.
von Jeetze, Reg. Präsident.
Abtheilungsdirigent: von Gronefeld, Ober-R^. Rath.
Mitglieder: Grüaer, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. Königk, Reg. und (evang.) Schidrath.
3. Regierung zu CSslin.
(Abtheüung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsident : von Kamptz.
Abtheilungsdirigent : Beetz, Ober- Reg. Rath.
Mitglieder: Baron, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
Bittrich, dsgl.
^) Zugleich Gen. Inspector des Taubsiommenwesens in Frenssen.
m
66
4. Regierung zu Stralsund,
(Ohne Abtheilungen)
Präsident: Graf von Behr-NegeruUmk,
Stellvertreter des Präsidenten : Dietlein, Ober- Reg. Rath.
Mitglied: Dalmer, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
IV. PROVINZ POSEN.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Posen.
Präsident: Günther, Ober-Präsident.
Director: Steinmann, Reg. Vice-Präsident.
Mitglieder : Polte, (evang.) Prov, Schulrath.
Dr. Tsckackert, (kath.) Prov. Schulrath.
Jäkel, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
(Die Geschäfte des Justitiarius und Yerwaltungsraths werden z. Z. com-
missarisch durch den Gerichts -Assessor Dr. Kuller versehen).
2. Regierung zu Posen.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium: Günther, Ober-Präsident.
Stemmann, Reg. Vice-Präsident.
Abtheilungsdirigent: von der Groben, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Jäkel, Consist., Reg. und (evang.) Schulrath.
Polte, (evang.) Prov. Schulrath.
LiJce, Reg. und (kath.) Schulrath.
Dr. Tschackert, (kath.) Prov. Schulrath.
3. Regierung zu Bromberg.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsident : von Wegnem.
Abtheilungsdirigent : Otto, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Lic. Schmidt, Reg. und (kath.) Schulrath.
Jungklaasa, Reg. und (evang.) Schulrath.
Httlfsarbeiter : Wen(üand, Blreis-Schulinspector.
V. PROVINZ SCHLESIEN.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Breslau.
Präsident: Freiherr von NorderMycht, Ober-Präsident.
Director : Graf von PonimU, Reg. Vice-Präsident.
Mitglieder: Dr. Dillenburger, Geh. Reg. und (kath.) Prov. Schulratb.
Dr. Sommerbrodt, (evang.) Prov. Schulrath.
Jüttner, Reg. und (kathol.) Schulrath.
Ranke, Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. Richter, Consist. Rath, Justitiarius.
67
2. Regierung zu Breslau.
(Abtheilang für Kirchen- und Schalwesen)
Präsidium: von Nardenflycht, Ober-Präsident.
Ghraf van Ponimki, Keg. Vice-Präsident.
Abtheilnngsdirigent: von Willich, Ober-Beg. Bath.
Mitglieder : Bdbnann, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath.
Jüäner, Beg. und (kath.) Schulrath.
Ranke, Beg. und (evang.) Schulrath.
3. Regierung zu Liegnit.z.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsident: Freiherr von Zedlitz-Neukirch,
Abtheilungsdirigent : von Perbandt, Ober- Beg. Bath^ Stellvertreter des
Präsidenten.
Mitglieder: Boek, Beg. und (evang.) Schulrath.
Richter^ Consist., Beg. und (evang.) Schulrath.
lÄc. Arnold, Reg., kath. geistl. und Schulrath.
4. Begierung zu Oppeln.
(Abtheilung für Ejrchen- und Schulwesen)
Präsident: von Hagemeister.
Abtheilnngsdirigent: Roiffd. Ober-Beg. Rath, Stellvertreter des Präsi-
denten.
Mitglieder: iWn^^^ Reg. und (evang.) Schulrath.
Dreps, Reg. und (kath.) Schulrath.
SchyUa, dsgl.
VI. PROVINZ SACHSEN.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Magdeburg.
Präsident : Staatsminister a. D. l^reiherr von Patow, Ober-Präsident.
Director: Dr. von Gross gen. von Schwarzhoff , Reg. Vice-Präsident.
Mitglieder: Dr. Schulz, Geh. Reg. Rath.
Dr. Todt, (evang.) Prov. Schulrath.
Wöpcke, Consist.; Reg. und (evang.) Schulrath.
Menges, Reg. und (evang.) Schulrath.
Nitze, Consist. Rathy Justitiarius.
2. Regierung zu Magdeburg.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium : Staatsminister a. D. Freih. von Patow, Oberpräsident.
Dr. von Gross gen. von Schwarzhoff, Reg. Vice-Präsident.
Abtheilungsdirigent: Schmidt, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: W&pcke, Consist., Reg. und (evang.) Scbulratb.
Menges, Reg. und (evang.) Scbulrath.
5*
68
3. Regierung zu Merseburg.
(Abtheilung fiir Kirchen- und Schulwesen)
Präsident: Rothe.
Abtheilungsdirigent; Freiherr mn Korffy Ober-Reg. Rath, Stellvertreter
des Präsidenten.
Mitglieder : Haupt, Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. Bezzemerger, dsgl.
4. Regierung zu Erfurt.
(Abtheilung des Innern)
Präsident: von Kotze.
Abtheilungsdirigent : von Tettau, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Bieck, Consist.^ Reg. und (evang.) Schulrath.
Nagdy Divisionspfarrer (kath.).
Vn. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Kiel.
Präsident: Wirkl. Geh. Rath Freih. von Scheel-Pleasen, Ober-Präsident.
Mitglieder: Dr. LaJimeyer, (evang.) Prov. Schulrath.
Dr. theol. Schneider, Reg. und (evang.) Schulrath in Schleswig.
Chalibdus, Consistorialrath, Justitiarius.
2. Regierung zu Schleswig.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium: Bitter, Reg. Vice-Präsident.
Abtheilungsdirigent: ffeArmann, Ober-Reg. Rath, Stellvertreter des Prä-
sidenten.
Mitglieder : Dr. theol. Schneider, Reg. u. (evang.) Schulrath.
Matzen, dsgl.
Vm. PROVINZ HANNOVER.
Provinzial-Schulcollegium zu Hannover.
Präsident : Graf zu Eulenburg, Ober-Präsident.
Director: Rautenberg, Ober Reg. Rath. (conmiissar.)
Mitglieder: Spieker, (evang.) Provinz. Schulrath.
Bo88e, Reg. Rath, Justitiarius.
Dr. Hagemann, (kath.) Prov, Schulrath, zu Hildesheim.
Dr. Breiter, (evang.) Prov. Schulrath.
Dr. Häckennann, (evang.) Prov. Schulrath.
IX. PROVINZ WESTFALEN.
I. Provinzial-Schulcollegium zu Münster.
Präsident : Wirkl. Geh. Rath von Kühlwetter, Ober-Präsident.
Director: Dditis, Reg. Vice-Präsident.
69
Hitglieder : Dr. Suffrian, Geh. Beg. und (evang.) Prov. Schulrath.
Yreih. von Diepenlnvick'Gruter, Consist. Rath, Justitiarias.
Dr. SchuUz, (kath.) Prov. Schulrath.
Smend, Cons. und (evang.) Schulrath.
Müller, Beg. und (kath.) Schulrath.
2. Regierung zu Münster.
(Abtheilang des Innern)
Präsidium: Wirk!. Gteh.'Rsith von Kilhltoetter, Ober-Präsident.
Delius, Reg. Vice-Präsident.
Abtheilungsdirigent: Köhn von Jaski, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Smend, Cons. und (evang.) Schulrath.
Müller, Reg. und (kath.) Schulrath.
3. Regierung zu Minden.
(Abtheilang des Innern)
Präsident: von Eiehhom.
Abtheilungsdirigent: von Sckierstedt, O. Reg. Rath, Stellvertreter des
Präsidenten.
Mitglieder : Dr. von Ciricuy - Wantrup, Reg. und (evang.) Schulrath.
Ernst, Reg. und (kath.) Schulrath.
4. Regierung zu Arnsberg.
(Abtheilang des Innern)
Präsident : von Holzbrinck, Wirkl. Geh. Rath.
Abtheilungsdirigent : Kessler, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Buschmann, Reg., Cons. und (evang.) Schulrath.
KroU, Reg. und (kath.) Schulrath.
X. PROVINZ HESSEN-NASSAU.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Cassel.
Präsident: von Bodelschmtwh, Ober-Präsident.
Stellvertreter: Freih. von Hardenberg, Reg. Präsident.
Mitglieder: Dr. Rumpd, (evang.) rrov. Schulrath.
Kretsclid, dsgl.
Mütter, Geh. und Ober-Reg. Rath, commiss. Justitiarius.
2. Regierung zu Cassel.
(Abtheilang für Kirchen- und Schulwesen)
Präsidium : von BodeUchwvngh, Ober-Präsident.
Freih. von Hardenberg, Reg. Präsident.
Abtheilungsdirigent: Müder, Geh. und Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Pabst, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. FalkenJmner, Reg. und Schulrath.
3. Regierung zu Wiesbaden.
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen)
Präsident: vonWurmb,
70
Abtheilungsdirigent: delaCroue, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder : Bat/er, Reg. und (evang.) Schulrath.
Dr. Esser, Reg. und (kath.) Schulrath.
XI. RHEINPROVINZ.
1. Provinzial-Schulcollegium zu Coblenz.
Präsident : Dr. von Barddeben, Ober-Präsident.
Director: Konopacki, Reg. Präsident.
Mitglieder : Snethlage, Cons. Rath, Justitiarius.
Dr. Höpfner, (evang.) Prov. Schulrath.
Stauder, (katL) Prov. Schulrath.
Dr. Vökker, (kath.) Prov. Schulrath.
Stiehl, Reg. und (evang.) Schulrath.
2. Regierung zu Coblenz.-
(Abtheilung des Innern)
Präsidium : Dr. von Bardeleben, Ober-Präsident.
Konopacki, Reg. Präsident.
Abtheilungsdirigent : Freih. von Vmcke, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Henrich, Reg. und (kath.) Schulrath.
Stiehl, Reg. und (evang.) Schulrath.
3. Regierung zu Düsseldorf.
(Abtheilung des Innern)
Präsident : Freih. von Ende,
Abtheilungsdirigent : Jmker von Ober-Conraid, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Wtttig, Reg. und (kath.) Schulrath.
Gid^e, Reg- und (evang.) Schulrath.
4. Regierung zu Cöln.
(Abtheilung des Innern)
Präsident: von BemutL
Abtheilungsdirigent : von Guionneau, Ober-Reg. Rath.
Mitglieder: Linniff, Reg. und (kath.) Schulrath.
Florachvtz, Reg. und (evang.) Schulrath.
5. Regierung zu Trier.
TAbtheilung des Innern)
Präsident: vonWolff,
Abtheilungsdirigent : von Krosigk, Ober-Reg. Rath, Stellvertreter des
Präsidenten.
Mitglieder: Spiess, Ober-Cons. u. (evang.) Schulrath.
Dr. Kellner, Greh. Reg. und (kath.) Schulrath.
Hülfsarbeiter : Dr. Breuer, Oberlehrer.
6. Regierung zu Aachen.
(Abtheilung des Innern.)
Präsident : von Leipziger, »
71
Abtheilimgsdirigent : Claessen, Ober-£eg. Rath, Stellvertreter des Prä-
sidenten.
Mitglieder: Stäveken, kath. geistl. und Schulrath.
Bosshof, Cons.y evang. geistl. Reg. und Schulrath.
7. Regierung zu Sigmaringen.
(Ohne Abtheilnngen)
Präsident : van Blumenthal.
Mitglieder: Langard, Reg. Rath, Stellvertreter des Präsidenten.
Kahler^ Schulrath und kath. Pfarrer.
Xn. HERZOGTHUM LAUENBURG.
K. Herzogl. Landrathsamt zu Ratzeburg.
Landrath: Graf van Bemttorff (commissar.)
Poet, Regierungs-Assessor.
Consistorium.
Präsident: van Linstaw, Geh. Regierungsrath.
Mitglieder: vanWUzendarf, Landrath und ritterschaftlicher Assessor.
Dr. th. Brömdy Superintendent und 1. geistl. Assessor.
Gemken, Pastor und 2. geistl. Assessor.
Romundt, Justizrath.
Die K. Wissenschaftlichen Prtifungscomniissionen für das Jahr 1874.
L PROVINZ PREUSSEN.
KONIOSBSBO.
a) Ordentliche Mitglieder:
Gjmnasialdirector Prof. Dr. Wagner: Director der Commission und Examina-
tor für Pädagogik.
Greh. Reg. Rath Prof. Dr. Richelot : Mathematik und Physik.
ProtD^iSStoT*^}- klassische Philologie.
Prof. Dr. Schade: Deutsche Sprache und Literatur.
Prot Dr. Bergmann: Philosophie.
Prof. Dt. Maurenbrecher: Geschichte und Geographie.
Prof. Dr. Voigt: Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dt. Schipper : Französische und englische Sprache.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof. DT.Dittrich in Braunsberg: Kathol. Theologie und Hebräisch.
Prot Dr. CoMpary: Botanik und 2iOologie.
Prot Dr. Grabe: Chemie und Mineralogie.
72
2. PROVINZ BRANDENBURG.
Berlin.
d) Ordentliche Mitglieder:
Prov. Schulrath. Dr. Klix: Director der Commission und Examinator für deutsche
Sprache und Literatur.
pJ'ofiDr.-fS^}^ klassische Plülologie.
Prof. Dr. Schellbach : Mathematik und Physik.
Prof. Dr.Drof/sen: Geschichte und Geographie.
Prof. Dr. Mesmer : Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dr. Herrig: Französische und englische Sprache.
Realschuldirector Prof. Dr. Kern: Philosophie und Pädagogik.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. Braun: Botanik und Zoologie.
Prof. Dr. Schneider : Chemie und Mineralogie.
Gymnasialdirector Dr. Kempf: Lateinische und griech. Sprache.
3. PROVINZ POMMERN.
Gbeifswald.
a) Ordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. Kiesslin^ : Director der Commission und Examinator für classische
Philologie.
Prof. Dr. Susemihl: Philosophie und Pädagogik.
Prof, Dr. Hirsch : Geschichte und Geographie.
Prof. Dr. WeUlvausen : Evangel. Theologie imd Hebräisch.
Prof. Dr. Scftmäz : Französische und engUsche Sprache.
Prof. Dr. Thomi: Mathematik und Physik.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. Munter: Botanik und Zoologie.
Prof. Dr. ScAtixin^; Chemie und Mineralogie.
Prof. Dr. Schuppe l T^ a i. a i.
Realschuldirector Dr. Brandt in Stralsund /' Deutsche bprache.
4. PROVINZ SCHLESIEN und POSEN.
Bbeslau.
a) Ordentliche Mitglieder:
Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt : Director der Commission.
Prof. Dr. Friedlieb: Kathol. Theologie und Hebräisch.
Consist. Rath Prof. Dr. Meuea : Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dr. Reiferscfieid : Classische Philologie,
Prof. Dr. Schröter : Mathematik.
78
Prot Dt. DUthey : Philosophie und Pädagogik.
YroliyT.Röckert: Deutsche Sprache und Lriteratur.
Prof. Dr. A^tunofinr Geschichte und Geographie.
Yiot Dr. Schmßlders : Französische und englische Sprache.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Pro£ Dr. Ferd. Cokn : Botanik und Zoologie.
Geh. Beg. Rath Prof. Dr. Läwig : Chemie und Mineralogie.
Prof. Dr. Atmer: Physik.
Prot Dr. Xenrinff: Polnische Sprache.
5. PROVINZ SACHSEN.
Halle.
a) Ordentliche Mitglieder:
Dir. Prof. Dr. Kramer: Director der Conunission und Examinator fiir die
französische Sprache.
Prof. Dr. Keä: Classische Philologie.
Prof Dr. Heine: Mathematik und Physik.
Prof Dr. Erdmann : Philosophie und Pädagogik«
Prof Dr. Zacher: Deutsche Sprache und Literatur.
Prof Dr. 2>äfiifii/er; Geschichte und Geographie.
Prof Dr. Schbttmann: Evangel. Theologie und Hebräisch.
h) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof Dr. Giebd: Botanik und Zoologie.
Prof Dr. Heintz: Chemie und Mineralogie.
Prot Dr. Ulrid: Englische Sprache.
6. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
a) Ordentliche Mitglieder:
ProT. Schulrath Dr.Laluneyer: Director der Commission und Examinator für
Pädagogik.
Prof Dr. LüUert: Classische Philologie.
Prof Dr. Weyer: Mathematik.
Prof Dr. Thaulow: Philosophie.
Prof. Dr. Weinhcld: Deutsche Sprache und Literatur.
Pro£ Dr. VolquardMn: Alte Geschichte und Geographie.
Prof. Dr. Umger: Mittlere und neuere Geschichte und Geographie.
Consistorialrath Profi Dr. Wew: Evangel. Theologie und Hebräisch.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof Dr. C A. Möbius: Zoologie.
Prof Dr. EieUer: Botanik.
Prot Dr. Karttm: Physik und Mineralogie.
74
Prof. Dr. Ladenburg: Chemie.
Prof. Dr. Th. Möbivs : Dänische Sprache.
Gymnasial-Professor Ja?i«^ ; Französische und englische Sprache.
7. PROVINZ HANNOVER.
GöTTINGBN.
a) Ordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. W. MüUer : Director der Commission und Examinator für deutsche
Sprache.
pÄ/^i£w1'"^)= C^«^«««»^« Philologie und alte Geschichte.
Hofrath Prof. Dr. Lotze : Philosophie und Pädagogik.
Prof. Dr. Stem : Mathematik und Physik.
Prof. Dr. Pauli : Neuere Geschichte.
Prof. Dr. Ritschl: Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dr. Th. MöUer: Französische und englische Sprache.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. WamwAs : Geographie.
Hofrath Prof. Dr. Grisebach : Zoologie, Botanik, Mineralogie.
Prof. Dr. Bödeker: Chemie.
8. PROVINZ WESTPALEN.
MüNSTEB.
d) Ordentliche Mitglieder:
Geh. Reg. und Prov. Schulrath Dr. Suffrian : Director der Commission und
Examinator für Zoologie und JBotanik.
Prov. Schulrath Dr. Schultz: Philosophie und Pädagogik.
Prof. Dr. Zawgren; Classische Philologie.
Prof. Dr. Bisping: Kathol. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dr. Storck: Deutsche Sprache und Literatur.
Prof. Dr. Niehues : Geschichte und Geographie.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Consistorialrath Dr. Smend: Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prof. Dr. Hittorf: Physik, Chemie und Mineralogie.
Prof. Dr. Mail: Französische und englische Sprache.
Prof. Dr. Schwering: Mathematik.
9. PROVINZ HESSEN-NASSAU.
Habbubo.
o) Ordentliche Mitglieder:
Prof. Dr. Leop. Schmidt^ Director der Commission und Examinator für classische
Philologie.
75
Prof. Dr. Heppe : Evangel. Theologie.
Frot Dr. Nissen: Alte Geschichte und class. Philologie.
Prot Dr. Lange: Philosophie und Pädagogik.
Prof. Dr. Stejrmann; Mathematik und Physik.
Prot Dr. iMco/e: Deutsche Sprache.
Prot Dr. Herrmann: Neuere Geschichte.
Prot Dr. Stengel: Französische und englische Sprache.
b) Ausserordentliche Mitglieder
Prot Dr. Greef: Zoologie und Botanik.
Prot Dr. Carius: Chemie und Mineralogie.
Prot Dr. Melde: Physik.
Yrof. Dr, Dietrich: Hebräische Sprache.
10. RHEINPROVINZ.
Bonn.
a) Ordentliche Mitglieder:
Prot Dr. V. Svbel, Director der Commission und Examinator für Geschichte
und Geographie.
Consistorialrath Prof. Dr. Krafft: Evangel. Theologie und Hebräisch.
Prot Dr. Langen: Kathol. Theologie und Hebräisch.
Prot Dr. BücneUr: Classische Philologie.
Prot Dr. Lippschitz: Mathematik.
Vrot Dt. Bona Metf er: Philosophie, Pädagogik und deutsche Sprache.
Prot Dr. Bischoff: Französische und englische Sprache.
b) Ausserordentliche Mitglieder:
Prot Dr. Simrock: Geschichte der deutschen Sprache.
Prot Dr. Traschel: Zoologie.
Prot Dr. Hanstein: Botanik.
Geh. Geg. Rath Prot Dr. Aug. Kekule: Chemie und Mineralogie.
Prot Dr. Clausius : Physik.
m.
Die Verschiedenartigkeit im höheren Schulwesen.
Die in der Einleitung erwähnten Verhandlungen über die Lehrpläne der
verschiedenen Kategorien höherer Schulen (s. p. 32 ff.) werden ohne Zweifel
zu wesentlichen Modificationen des jetzt Bestehenden führen. Da indess ein
Abschluss in dieser Beziehung noch nicht erreicht ist, so sind der Uebersicht
wegen nachstehend diejenigen Formen zusanunengestellt, welche gegenwärtig
noch für normal gelten, wenn auch nicht im strengen Sinne des Worts, wie
aus den gestatteten Abweichungen ersichtlich ist.
1. Das Gymnasium.
Der durch die Verordnungen v. 24. Octb. 1837 und 7. Jan. 1866 für die
Gymnasien bestimmte Lehrplan ist folgender:
VI
V
IV
ITT
11
I
Religion
8,
3,
2
2
2
2
DeuUch
4
4
2
2
2
3
Latoinisch
10
10
10
8
Griechisch
6
6
6
6
FranzöslBch
3
2
2
2
2
Gescliichte und Geographie . .
a
2
3
3
3
3
Mathematik und Rechnen . . .
4
3
3
3
4
4
Physik
1
2
Naturkunde
2
2
2
Zeichnen
2
2
2
fa
culta
tiv.
Schreiben
3
3
Wöchentl. Stundenzahl
28
30
30
30
30
30
Ausserdem Hebräisch, Gesang und Turnen in besonderen Stunden.
Die hauptsächlichsten Abweichungen von diesem Lehrplan, welche zum
Theil an den G}Tnna8ien der neuen Provinzen beibehalten, zum Theil an
anderen auf Antrag der betreflFenden K. Prov. Schulcollegien gestattet sind,
finden sich B. II, 50 ff. zusammengestellt. Seitdem sind andere hinzugekommen,
indem z. B. beim Gymnasium in Elberfeld zu Gunsten einer Vermehrung der
Zeit für den französischen Unterricht von V an, der mathematische in IV auf
2 Eechnstunden und der naturgeschichtliche in IH auf 1 Stunde wöchentl.
beschränkt ist. Das cölnische Gymn. in Berlin hat ausser den 2 obligator.
Physikstunden noch 2 facultative ebendann und in der Chemie. — Facultativer
Unterricht im Englischen wird in den oberen Classen vieler Gymnasien er-
77
theilt. — Zur Erlernung des Polnischen wird in den Gymnasien der Prov.
Posen sowie in einigen schlesischen und westpreussischen Gelegenheit ge-
geben. In Cottbus wird facultativ auch das Wendische, in Tilsit das Littaui-
sche^ in Leobschütz das Böhmische gelehrt.
Die Vertheilung des Unterrichts auf die Vor- und Nachmittagstunden ist
die altherkömmliche, wonach Vormittags meist von 8 (oder im Sommerseme-
ster Ton 7) bis 11 oder 12 Uhr, Nachmittags, mit Ausfall des Mittewochs
und Sonnabends^ von 2 bis 4 Uhr unterrichtet wird. Der neuerdings für
einige grössere Städte (z. B. Berlin, Stettin, Danzdg) gestattete Versuch,
den Unterricht grösstentheils auf die Vormittagstunden zusanmienziflegen,
(8. p. 55 f.) hat für einige Gegenstände die Zahl der Lehrstunden ein wenig
verändert.
2. Das Progymnasium.
Die vollständigen, mit Berechtigungen versehenen Progymnasien umfassen
die 5 Gymnasialclassen VI bis II; von den übrigen haben einige einen ge-
ringeren Umfang und schliessen schon mit IV oder III ab. — Da die
Progymnasien in der Regel die einzigen höheren Schulen der betreffenden
Städte sind, so müssen im Interesse solcher Schüler, welche zu einem prak-
tischen Lebensberuf übergehen wollen, Dispensationen vom Griechischen und
andere Ausnahmen gestattet werden ; derartige Schulen sind deshalb selten
im Stande, den gymnasialen Charakter rein darzustellen.
Als Beispiel des Lehrplans folgt hier der des Progynmasiums zu Norden
in Ostfiriesland : •
VI
V
IV
TTT
n
Religion
3
3
2
2
2
Deutsch
3
3
2
2
2
Lateinisch
10
9
9
9
9
Griechisch
B
6
6
Französisch
3
2
2
2
Englisch
2
2
Geschichte und Geographie . .
2
2
3
3
3
Rechnen und Mathematik . . .
4
3
3
3
4
Naturwissenschaften
2
2
2
2
Schreiben
3
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
Wöchentliche Stundenzahl
27
29
31
33
34
Ausserdem Gesang und Turnen in besonderen Stunden.
Dass hinsichtlich der Zahl und der Qualification der Lehrer die für die
Gymnasien bestehenden Bestimmungen auch für die Progymnasien gelten,
ist in Erinnerung gebracht worden durch eine Circ.Verf. v. 8. Juli 1872,
worin die K. Prov. SchulcoUegien, auch behufs der Controle der Progymnasial-
Etats darauf hingewiesen werden, dass, wenn ein einfaches Gynmasium von
6 Classen nach der Regel, dass für je 2 Classen 3 Lehrer erforderlich sind,
9 Lehrer zählt, und zwar ausser dem Director und dem Elementarlehrer
3 Ober- und 4 ordentliche Lehrer, ein vollberechtigtes Progynmasium von
5 Classen jedenfalls 7 Lehrerstellen bedart und zwar ausser der des Rec-
tors nnd der des Elementarlehrers eine Ober- und 4 ordentliche Lehrer-
stellen.
78
3. Die Realschule erster Ordnung.
Nach der Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859 ist der
Lehrplan :
VI
V
IV
ITT
11
I
Jäeligion
3
3
2
2
2
2
Deutsch ....,,..♦
:}
:}
3)
6J
:|
:}
»1
Lateinisch
4
Französisch
5
6
4
4
4
Englisch
4
3
3
Geographie und Geschichte . .
8
3
4
4
3
3
Naturwissenschaften
2
2
2
2
:}
:}
Mathematik und Rechnen . . .
6
4
6
6
Schreiben
3
2
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
3
Wöchentl. Stundenzahl
30
31
32
32
•
32
32
Dazu Gesang: und Turnen in besonderen Stunden meist ausserhalb der gewohnlichen
Schulzeit.
Verschiedenheiten in der Ausfuhrung des allgemeinen Lehrplans wie die
B. II, 54 erwähnten bestehen noch fort : der Behgionsunterricht wird in VI
und V öfters auf 2 St. verkürzt ; das Deutsche in VI u. V auf 5, in IV auf
4 St. erhöht, in HI auf 2, in V auf 3 herabgemindert. Der lateinische Unter-
richt wird hin und wieder verstärkt in VT auf 10, in V auf 8, in I auf 4 St.,
oder auch in VI auf 7, in IV auf 5 St. verkürzt. Das Englische erscheint
mit 3 St. in lEI u. 2 in II und dagegen mit 4 St. in I. Das Französische
wird hie und da in III bis I in je 5 St. gelehrt, auch in den unteren Classen
verstärkt, während andere Anstalten es in diesen verkürzen. — Mathematik
und Bechnen erfahrt in einzelnen Realschulen eine Verminderung in VI auf
4, in IV auf 4, in III auf 5, in I auf 4 St. ; oder eine Erhöhung in VI auf
6, in V auf 5, in IV auf 7, in 11 und I auf 6 St. In VI wird Öfters die
Raumlehre, in II u. I die darstellende Geometrie gesondert. — Ohne natur-
wissensch. Unterricht bleiben bisweilen VI u. V, auch in 11 findet Vermin-
derung der Stundenzahl des Normalplans Statt; dagegen konmit auch Tor
eine Verstärkung in IH auf 4, in II auf 7, in I auf 8 — 9 Stunden (Minera-
logie, Physik, Mechanik, Chemie und chemisches Laboratorium). — Das
Schönschreiben wird auch in m u. sogar noch in II geübt (1 St.), oder in
den untersten Classen anders vertheilt. — Das Zeichnen wird in einigen
Realschulen von VI noch ausgeschlossen, mitunter auch in I auf 2 St. vermin-
dert, bei anderen Anstalten dagegen, namentlich in den oberen Classen erheblich
verstärkt.
In Magdeburg besteht eine Realschule erster und eine solche zweiter
Ordnung. Die Verschiedenheit beider kann aus ihren nachstehenden Lehr*
planen ersehen werden:
79
Die Realschule 1. 0.
VI
IV in
II
Religion
Deutsch
Lateinisch
Französisch
Englisch
Geographie and (beschichte
Natarwissenschailen . . .
Rechnen und Mathematik .
Schreiben
Zeichnen
Wöchentl. Stundenzahl
3
4
9
o
4
2
3
9
4
3
2
4
2
2
28
31
2
3
7
5
4
2
6
1
2
32
2
2 1
3
3
5
4
4
4
4
3
4
3
2
6
6
6»)
2
2
32
33 1
2
3
3
4
3
3
6
5
32
Die Realschule 2. O. (höhere Gewerbeschule).
VI
V
IV
nr
ö
I
Reliipon .........
3
5
8
3
6
3
2
3
5
8
3
6
3
2
2
4
! 8
4
7
3
2
2
2
4
6
4
4
7
3
2
2
3
6
4
4
6
6
2
2
Dentsch
3
Franzosisch
Englisch
Geographie und Geschichte . .
Rechnen und Mathematik . . .
Natorwiasenschafben
Chemisches Laboratorium . . .
Schreiben
Zeichnen
6
4
4
6
6
(2)
2
WochentL Stundenzahl
30
30
32
1
32
32
82
(34)
Die Arbeiten im chemischen Laboratorium liegen ausser der Schulzeit. Ausserdem
von m bis I 1 St. kaufmannisches Rechnen.
4. Die Bealsehnle zweiter Ordnung.
Die bestehenden Realschulen ohne Latein wie die obige zeigen unter
sich viele Verschiedenheiten ; z.B. das Deutsche wird in VI wohl auf 6, in
n u. I auf 4 St. verstärkt. Für das Französische haben einzelne Anstalten
in VE bis IV nur 6, in m nur 5 St. Das Englische beginnt bisweilen schon
in IV mit 4 St und wird in 11 u. I bis auf 6 St. gebracht. Auch Geschichte
u. Geographie erhält in einzelnen Classen einen Zuwachs von I St. Mathe-
matik n. Kechnen wird bis auf 6 St. von VI bis I vermindert, hie und da
in VI u. V sogar bis auf 4; in einzelnen Classen bis auf 8 St. verstärkt.
Vereinzelt wird facultativer Unterricht im Spanischen und Italiänischen ertheilt.
Zur Vergleichung folgen die jetzigen Lehrpläne der beiden städtischen
Gewerbeschulen (Realschulen 2.0.) in Berlin.
^) Darunter 1 facultative Rechnstunde.
80
Die Priedrichs-Werdersche Gewerbeschule.
VI
».iLb.
A.n.b.
ÜIV
O IV
».
DIU
OIU
un
%.
b.
».
b.
ft.
b.
2
2
2
2
1
4
4
3
3
3
3
6
6
5
5
6
5
4
4
4
4
4
4
3
3
3
3
3
3
7
7
7
7
7
7
2
2
3
3
3
3
3
3
3
3
2
2
2
2
2
2
ou
b.
Religion
Deutsch
Französisch
Englisch
Geographie
Geschichte
Reine u. angewandte Ma-
thematik und Rechnen
Physik
Chemie
Chem. Arh. im Laborat.
Naturgeschichte . . .
Schreiben
Freihandzeichnen . .
Geometrisches Zeichnen
Gesang
Turnen
Wöchentl. Stundenzahl
}
3
4
8
2
6
2
3
2
2
4
8
6
2
3
2
4
8
3
7
2
2
2
4
8
3
7
2
2
2
4
8
4
8
3
2
2
2
2
2
2
in 8 verschiedene Abtheilungen
in 8 desgleichen.
2
3
4
3
3
2
3
4
3
3
7 7
3
5
8
3
2
2 2
2I 2
2
3
4
3
3
8
3
2
2
2
2
2
30 30 30 30 80
30 31 31 31
31
32 32
34
34! 36
Die Luisenstädtische Gewerbeschule.
VI
V
IV
in
un
OII
I
Relifrion ..... r r . t
3
2
2
2
2
2
2
Deutsch
6
1
6
6
4
4
4
4
Französisch
6
6
6
4(6)
4
4
4
EngUsch
4(6)
3
3
3
Geographie und Geschichte . .
3
2
4
4
3
3
3
Naturwissenschaften
2
2
4(2)
6
6
6
Rechnen und Mathematik . . .
5
6
6
6
6
6
6
Schreiben
8
2
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
4
4
Wöchentl. Stundenzahl
28
28
30
30
30
32
82
Ausserdem in besonderen Stunden Gesang und Turnen^). VI bis U 11 haben pa-
rallele Abtheilungen.
Ebenso folgen hier die Lehrpläne der beiden jüdischen Realschulen
3.0. in Frankfurt a. M.
^) Die eingeklammerten Zahlen in der Tabelle geben die Stundenzahl des 1. Se*
mestera an.
81
Israelitische Volks- und Realschule (refonn-jüdisch).
Vo
Ikschule
Realschule
3.CL
2.CL l.CL
VI
V
; IV in
n
I
AnichftaaiigsiiiiteiTicht .
6
1
\
1
1
1
*
Schreiblesen
11
*
fiefigioii
2
2
2
2 1
2
2
Hebrüsch
4 4
4
3
3 , 2
2
2
Deutacb und Lesen . .
10 . 9
5
5
: 4 • 4
4
4
FnuuosiBch
6
»
i 5 5
5
4
Esg^h
i
3
4
4
Qe^n^phie u. Gescbichte
2
4
4
. ^ *
3
4
Naturwissenschaften . .
1 2
2
2
'24
4
4
Reebnen n. Mathematik
6
5 1 5
4
4
• 7 7
7
9
Schreiben
5 4
3
3
2 2
2
1
Zdchnen
2
, 2 2
2
2
Gesang
2 2
2
2
' 1 1 1
Tomen
2
2
2
1 2 , 2
2
2
Wochentl. Stundenzahl
1 23
26
1
32
1
8^'
34
' 34 I 37
1 •
37
38
Elementar- u. Realschule der israelitischen Gemeinde (orthodox).
1
Elementarschule
Realschule
!
3.C1.
2.C1.
l.Cl.
VI
V
IV [ m n
I
Hebrüsch !
8
15
15
13
13
12^ U'll 13111 1513-17
Deotich
11
10
14
6
6
6
4
4
3
Franzosisch
6
6
4
4
4»
4
Eogüsch
2
3
3*
3
Geographie n. Geschichte
Natnrwisseiischaften . .
3
2
3
2
4
2
4
4
3
5
3
4
Xatiiemsük
3
4
6*)
4
AriUuneiik, Rechnen. .
4
5
4
4
4
3
3
2
3
Schreiben
4
5
4
3
3
3
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
2
Gesang
1
1
1
1
2
2
^ '
WochentL Stundenzahl \
1
27
36
38
40
40
43--4Ö
43—46
39—43
39—43
Ausserdem Tomen in besonderen Stunden.
5. Die höhere Bfirgersehnle
nach der U. und Prüfungsordnung.
Die höh. Bürgerschulen mit Latein folgen den entsprechenden Classen
der Reüschulen 1. O. Ein von dem Normalplan wenig abweichendes Beispiel
iat u. a. der nachstehende Lehrplan der höh. Bürgerschule zu Schwelm:
lehrt.
*) IMese Stunden sind für O und Uli getrennt; in I wird auch fiuchhalten ge-
6
82
5. Cl.
4.C1.
3.C1.
2.C1.
l.Cl.
Religion
3
3
2
2
2
Deutsch : ,
t
4
6
3
6
3
5
3
Lateinisch
4
Französisch
5
5
4
4
Englisch
4
3
Geographie
Geschichte
2
1
2
2
1
1
2
2
2
2
Naturwissenschaften
2
2
2
2
6
Mathematik und Rechnen . . .
6
4
6
6
5
Schreiben
2
2
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
Wöchentl. Stundenssahl
30
31
32
32
32
Ausserdem Gesang und Turnen in besonderen Stunden.
In der Äeligion haben einzelne Anstalten dieser Art in der 4. Cl. nur
2 St. ; in der Geographie und Geschichte in der 5. Cl. 2 St. wöchentlich.
Zeichnen wird bisweilen von den beiden untersten Classen noch ausgeschlossea,
in anderen bis auf 4 St. verstärkt. Einzelne Anstalten, besonders solche,
welche sich zugleich die Au%abe eines Progymnasiums setzen (vgl. p. 77) er-
weitem den lateinischen Unterricht in der 5. Cl. bis auf 8 u. 9, in der
4. Cl. bis auf 7 St. ; den deutschen in der 5. Cl. bis auf 5 und 6, in der
4. Cl. bis auf 6. St. Der Geschichte und Geographie werden in der 5. u.
4. Cl. auch 4 Stunden zuertheilt. Die Zahl der mathematischen Stunden
wird in einzelnen Classen erhöht, in anderen vermindert.
6. Die höhere Bürgersehale ohne Latein.
Als Beispiel einer solchen kann der nachstehende Lehrplan der höheren
Bürgerschule in Hannover dienen:
6.C1.
5.C1.
4.C1.
3.C1.
2.01.
l.Cl.
Keligion
3
3
2
2
2
2
Deutsch
6
6
5
5
4
4
4
4
4
4
4
Französisch
4
Englisch
6
5
4
4
Geographie
Geschiente
1
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
Rechnen
6
5
4
2
2
2
Mathematik
4
4
4
Physik
1
2
2
Naturgeschichte
Schreiben
2
2
2
2
4
4
2
Zeichnen
2
2
2
2
2
Wöchentl. Stundenzahl
26
28
30
30
30
30
Jede Classe ausser der ersten ist in zwei parallele Götus getheilt
Andere Schulen dieser Art zeigen z. B. folgende Abweichungen : das Deut*
sehe hat in VI 6 St. ; das Französische in VI 8, in V 6—8, in IV— I 6 St.
Englisch in IV nur 4 St. oder es beginnt erst in HE und hat dann in II
u. I 6 St. GeogrM)hie und Geschichte in VI 4, dafür in II 3 St. Natur-
geschichte auch in VI u. V 2 St. ; Physik u. Chemie in I 5 St Für Schon-
schreiben sind hie und da in VI nur 3, in V nur 2 St. ^angesetzt.
83
7. ComMiuitloiien Ton Gymnasial- und Beal-Anstalten.
Gymnasium und Realschule 1. O.
Als Beispiel nachstehend der Lehrplan der combinirten Anstalt zu
Colberg:
1
1
1
1
Gemein-
schaftlich
Gymnasium
Realschule
1
(
1
VI I V
IV
ITT
11
1
I
IV
ra
U
I
Religion
2 3
2
2
2
2
2
2
2
2
Deutsch
2 1 2
2
2
2
3
3
3
3
3
Lateinisch
10 ; 10
10
10
10
8
5
5
4
3
Griechisch
6
6
6
7
Hebriisch
2
2
Fnnzosisch
> 3
2
3
2
2
6
4
4
4
Englisch
(2)
(2)
4
3
3
Geographie und Geschichte .
3 2
3
3
3
3
4
4
3
3
Rechnen and Kathematik
4 . 3
3
4
4
3
6
6
5
5
Natukiinde
2
2
2
2
Phjsik
1
1
1
2
2
4
Chemie
2
2
Schreiben
3 3
2
^lehnen
2 ; 2
2
(2)
^2)
2
2
2
3
Wochentl. Stundenzahl
26 30
1
30
1
30
(32)
32
(36)
32
(34)
32
32
32
32
Ansaerdem Singen und Turnen in besonderen Stunden.
Gymnasium und höhere Bürgerschule.
Beispiel : Der Lehrplan der combinirten Anstalt zu Celle:
Gemein-
schaftlich
Höhere Bürgerschule
G^ymnasium
VI
V
1
4
3
2
IV
IM
n
I
Retigion
3
3
2
2
2
2
2
2
2
Deatach
3
3
3
3
3
2
2
2
3
Lateiniaeb
10
8—9
5
5
4
9
9
10
8—9
Grieddaeh
6
6
6
6
Hebrüaeh
2
2
Franxoaisch
4—3
5
4
4
2
2
2
2
Englisch
4
3
2
2
Ge^graplne n. Geschichte
Becfanen und ICathematik
IVt
2
3
4
4
4
4
3
3
4
4
6
6
5
3
4
4
4
liafi^gcachichte ....
iVt
2
2
2
2
1
Plmik und Chemie . .
Schreiben
3
1
2
3
2
2
2
Zeieluien
«2
2
2
2
2
2
WoclientL Stundenzahl
28
30
30
32
32
32
30
34
34—35
Anaserdem Singen und Turnen in besonderen Stunden.
6*
84
Höhere Bürgerschule und Progymnasium.
Beispiel; der Lelii-plan der combinirten Anstalt zu Neuwied:
R BS Bealabtheilunig
G a» Gymnasialabtheilung
VI
IV
R
R und G
G
ni
R
R und G
G
n
R
R und G
G
Religion ev
kath
Deutsch
Lateinisch
französisch
Englisch
Griechisch
Geschichte
Geographie
Mathematik
Rechnen
Naturwissenschaft
Zeichnen
Schreiben . .
Wöchentl. Stundenzahl
comb.
2
4
10
1
2
2
3
2
4
6
o
1
2
4
2
2
2
}
2
3
6
5
2
9
2
5
2
3
5
4
4
3
9
2
2
2
2
2
2
2
2
lIHb.
lnia,4l
2
2
2
2
3
4
4
3
2
1
9
2
6
2
1
4
4 2
2
17 15 16 22 10 20
32 31
32 30
20 12 19
32 31
Im Progymnasium wird die theilweise geringere Stundenzahl (Latein 6
inV, Griechisch 5 in IV und III) deshalb für ausreichend angesehen, weil
diese Abtheilung nur wenige Schüler zählt. — Im Deutschen und nach Um-
ständen noch in einem anderen Gegenstande wird, je nachdem einzelne Jahr-
gänge eine grössere oder kleinere Frequenz von III und II bringen, eine
Modification in der Trennung resp. Combination dieser Abtheilungen vor-
genommen.
8. Mittelschulen.
Seit der Herausgabe von Bd. II dieses Buchs ist der Name „Mittel-
schule" für Anstalten bestimmt worden, welche zu den Elementarschulen ge-
hören und deren obersten Abschluss bilden. Die Unterrichts- und Prüfungs-
ordnung derselben ist in den „Allgemeinen Bestimmungen" v. 15. Octb. 1872
veröffentlicht *).
Für diejenigen Mittekchulen, über deren Nothwendigkeit und Emrich-
tung der Stadtschulrath Dr. Hofnwnn zu Berlin im Jahre 1869 eine Denk-
schrift (vgl. Bd. II, 39 *) herausgegeben hat, wird nunmehr ein anderer !Name
gewählt werden müssen. Dass der in der erwähnten Schrift aufgestellte Plan,
welcher bei fortdauernder Meinungsverschiedenheit namentlich über die Aus-
dehnung des ganzen Cursus und die Beschränkung des fremdsprachlichen
Unterrichts auf das Französische, doch vielseitige Billigung geftmden hat %
inzwischen noch nicht zur Ausführung gebracht worden ist, liegt an der Be-
rechtigungsfrage. Ohne dass sie ihren Schülern das Recht auf den einjähr.
Militairdienst gewähren können, haben diese Anstalten jetzt keine Ausßicbt
*) Vgl. C. Bl. 1873 jp. 231 ff., 333 ff.
^rotok. p. 30 ff:, 40 ff. vgl. Dr. Pal da mu 8, Progr. der höh. BS. zu Frankfurt
M. 1873.
85
auf Bestand. An entscheidender Stelle wird aber bezweifelt^ dass in ihnen
der fiir den Eintritt in den Freiwilligendienst zu fordernde Grad schulwissen-
schaftlicher Ausbildung erreicht werden kann.
Der Magistrat zu Berlin hat unter solchen Umständen, da ihm in Be-
treff der Berechtigung eine bestimmte Zusage nicht hat ertheilt werden können,
bisher noch keine Mittelschule dieser Art errichtet. In anderen Städten ist
nuLD aus demselben Grunde bei sonstiger Bereitwilligkeit, auch hinsichtlich
des Lehrplans sich allgemeinen Anordnungen zu fügen, mit der Gründung
derartiger Schulen noch nicht vorgegangen : in Breslau jedoch hat man,
um eine Probe der Leistungsfähigkeit der unter demselben Namen daselbst
vorhandenen Anstalten zu geben, bei der ersten evang. Mittelschule, die aber
zwei fremde Sprachen, die französische und englische, in ihrem Lehrplan hat,
mit Grenehmigung des Unterrichtsministers eine Abgangsprüfung abgehalten.
Dabei ist der Anstalt zur Vermeidung einer Verwechslung mit den erstge-
nannten Mittelschulen der Name „höhere Bürgerschule'' beigelegt wor-
den. Als solche hat sie schliesslich die betreffende Berechtigung von Seiten
des Seichskanzler-Amts erhalten (s. in Abschn. IV bei Breslau). Die An-
stalt gehört somit jetzt, wie auch ihr nachstehender Lehrplan erkennen lässt,
zu der oben p. 82 besprochenen Kategorie.
I IX
VIII
vn
VI '
V
IV ,
Ui
Tf
I
Religion
4
, 4
4
3 !
3
; 2 :
2
2
2
Deutsch
8
8
1
8
t i
4
6
1 i
3
6
2
3
Fiftiizdnsch
5
Engbich .
1
3
4
4
Xathematik
n. Rechnen
6
6
6
4 ;
4
5
5
5
5
Geographie ix
.. Geschichte
1
2
2 '
3
4
4
4
5
XatnrwisseiiBchaften . .
t
1
2
2
2 !
4
6
6
Zeichnen .
• . • . •
.
1
2
3
4 1
4
4
4
Schreiben .
5
: 5 ,
4
3
3
; 2 .
Wochentl. Stundenzahl 1 23
28
29
31
32
34
23 I 25 I 26
Aoflserdem in besonderen Standen G-esang und Turnen.
Neuerdings ist auch bei der zweiten evang. ,.Mittelschule^ in Breslau
eine Entlassungsprüfung abgehalten worden.
9. Torsehulen.
Die elementaren Vorschulen höherer Lehranstalten haben sich weiter
vermehrt (Bd. 11, 62), unter der Missbilligung Derer, welche im nationalen
und socialen Interesse eine allgemeine Elementarschule begehren ').
Beispiel eines Lehrplans (Vorschule der Realschule 1. 0. in Halber-
stadt):
' 3. Cl.
2. Cl. 1. Cl.
Religion
Heimathskunde
Rechnen
Deutsch, resp. Schreiblesen .
Anschauungsunterricht . .
Schreiben
Zeichnen
Gesang
1
, 4
1
1
5
' 1
1
*
, 1
3 2
1 2
5 4
9 : 12
2
4 4
1
1 1 1
Wöchentliche Stundenzahl
90
1
25 26
*) S. ob«i p. 47; vgl. Schmid Encykl. X p. 186 ff.
86
10. Alamnate.
Ueber die neuerdings eingetretene Verminderung der katholischen Convicjte
8. p. 14 und in Abschn. IV die Vorbemerkungen zu den betreffenden Provinzen.
Die evangelischen Alumnate, welche in ländlicher Abgeschlossenheit liegen,
beginnen meist erst mit der Tertia, z. ß. Schulpforte, Ilfeld. In Rossleben
hat das Bedürfiiiss geeigneter Vorbereitung für diese Classe neuerdings zur
Einrichtung einer Quarta gefuhrt. Kleinere Anstalten auf dem Lande, z. B.
Jenkau, haben auch die unteren Classen ; Donndorf umfasst nur die Olassen
Quinta und Quarta. Mit den Alumnaten in Städten, z. B. dem Joachimsthal-
sehen in Berlin, sind für den Unterricht der Stadtschüler, „Hospiten," auch
die unteren Gymnasialclassen verbunden.
Das Verzeichniss s. weiterhin.
11. Höhere Privatanstalten.
Die Privat- Erziehungs- und Unterrichts- Anstalten haben für ihre pä-
dagogischen Zwecke freiere Einrichtungen als die Alumnate, und sind auch
im Lehrplan nicht an die für die öffentlichen Schiden bestehenden Normen
gebunden. Auf solche Weise sind sie in der Lage, individuellen Bedürfnissen
und besonderen Wünschen mancher Eltern für ihre Söhne mein* als die öffent-
lichen Anstalten entsprechen zu können. In Betracht ihrer nützlichen Wirk-
samkeit *) sind sie von der Militairberechtigung nicht ausgeschlossen ; dieselbe
ist aber bei ihnen niemals an die Erreichung einer bestinmiten Classenstufe
geknüpft; die Qualificationsatteste werden vielmehr nur auf Grund einer im
Beisein eines Regierungs-Commissarius bestandenen Abgangsprüfung ausgesteUt.
Auf der Dresdener Conferenz (s. p. 6 f.) hat in Betreff der Berücksichtigung
von Privatanstalten eine Einigung über folgende Grundsätze stattgefunden,
die nachträglich von sämmtlichen deutschen Regierungen gebilligt worden sind :
1. Die Inhaber solcher Anstalten haben sich wegen Erlangung des Kechts zur Aos-
steUnng gültiger Qualificationsatteste für den einjährigen Militairdienst an die Re-
gierung ihres Landes zu wenden.
2. Die Regierung lässt eine Revision der äusseren und inneren Einrichtungen des
Instituts abhalten, und prüfen, ob das Bestehen desselben im öffentlichen Interesse ist.
3. Die Lebensfähigkeit solcher Anstalten muss auch äusserlich auf solider Ba-
sis ruhen.
4. Der Vorsteher resp. Leiter der Anstalt darf nicht blosser Entrepreneur, er
muss vielmehr pädagogisch und wissenschaftlich qualificirt sein.
5. Das Lehrercoliegium muss nach dem Bedürfniss einer höheren Lehranstalt zu-
sammengesetzt sein, und darf in der Regel nur geprüfte Lehrer enthalten.
6. Der Lehrplan darf von dem einer öffentlichen Schule nicht wesentlich, auch
hinsichtlich der Cursusdauer und des Alters der Zöglinge, verschieden sein.
7. Die Berechtigungsatteste werden nicht auf Grund des Zeugnisses, dass eine
Classenstufe erreicht sei, ausgestellt, sondern nur auf Ghrund einer bestandenen Ab-
gangsprüfung. Für die Prüfung ist ein von der betreffenden Regierung entworfene«
oder begutachtetes Reglement dem Reiohskanzleramt zur Genehmigung miteinzu-
senden.
8. Die betreffende Regierung muss sich bereit erklären, zu der Prüfung jedesmal
einen sachkundigen Commissarius (eventl. Gymnasial- oder Realschul-Director) abza>
ordnen. Es bleibt ihr selbstverständlich überlassen, ausserdem diejenigen Anord-
nungen zu treffen, welche sie zu ordnungsmässiger Ausfuhrung der Prürang fiir er-
forderlich hält. Sie verpflichtet sich femer, die Anstalt in nähere Aufsicht zu nehmen«
Die Annahme sämmtlicner Lehrer bedarf ihrer Genehmigung.
9. Die Anerkennung resp. Berechtigiing wird immer nur dem Vorsteher, nicht
der Anstalt, ertheilt und ist jederzeit widerruflich.
Das Verzeichniss der in Preussen gegenwärtig mit der Berechtigung ver-
sehenen Anstalten s. am Schluss dieses Abschnitts.
») Vgl. Protok. p. 173 ff.
87
VERZEICHNI88
der
gegenwärtig in Prenssen bestehenden öffentlichen
höheren Lehranstalten^).
A. Gymnasien.
I. PROVINZ PREUSSEN.
1. Begiernngsbezirk Königsberg.
1. Friedrichscollegiam zu Königsberg
2. Altstadtisches Gymnasiom daselbst
3. Kneiphö&ches Gymnasiom daselbst
4. Gymnasium zu Memel
5. - - Braunsberg
6. - - Rastenburg
7. - - Hohenstein
8. - - Rössel
9. - - Bartenstein.
2. Begierangsbezirk Gambinnen.
10. Gymnasium zu Gumbinnen
11. - - Insterburg (Y)
12. - . Tilsit
13. - - Lyck.
3. Begierungsbezirk Danzig.
14. Gymnasium zu Danzig
15. - - Neustadt
16. . - Elbing
17. - - Marienburg.
4. Begierungsbezirk Marienwerder.
18. Gymnasium zu Marienwerder
19. - . Culm
20. . - Thorn (Y)
21. - - Oonitz
22. - - Deutsch-Crone
23. - - Graudenz
24. - - Strasburg.
n Das Verzeichniss ist Ostern 1874 abgeschlossen.
Ute damals schon vorbereiteten Anstalten, welche im Laufe des Jahres znr Aner-
kennung gelangt sind, s. im Anhang. lieber andere, noch in der Entwickelang be-
griffene Schnlontemehinnngen s. die Vorbemerkungen zu den einzelnen Provinzen.
Von den beigefügten Zeichen bedeutet:
T die Verbindung von Gymnasium und Bealschule;
»- die Verbindung eines (^rmnasiums oder eines Progymnasiums mit einer höh. Bürger-
schule;
beides nach dem sogenannten BUnrcaüonssystem.
88
II. PROVINZ BRANDENBURG.
1. Stadt Berlin.
25. Gymnasium zum grauen Kloster
26. Joachimsthalsches Gymnasium
27. Friedrich -Wilhelmsgynmasium
28. Französisches Gymnasium
29. Friedrichs -Werdersches Gymnasium
30. Friedrichsgymnasium
31. Wilhelmsgymnasium
32. Luisenstädtisches Gymnasium
33. Sophiengymnasium
34. Cölnisches Gymnasium.
2. Regierungsbezirk Potsdam.
.35. Gymnasium zu Potsdam
36. - - Brandenburg
37. Ritterakademie daselbst
38. Gymnasium zu Spandau
39. - - Charlottenburg
40. - . - Neuruppin
41. - - Prenzlau (Y)
42. - - Wittstock
43. - - Freienwalde.
3. Begierungsbezirk Frankfurt a. 0.
44. Gynmasium zu Frankfurt
45. - - Königsberg N. M.
46. Pädagogium zu Züllichau
47. Gymnasium zu Guben (■=■)
48. - - Sorau
49. - - Cottbus («)
50. - - Luckau
51. - - Landsberg a. W. (Y)
52. - - Cüstrin.
III. PROVINZ POMMERN.
1. Kegierungsbezirk Stettin.
53. Marienstifts-Gymnasium zu Stettin
54. Stadtgymnasium daselbst
55. Gynmasium zu Anclam
56. - - Pyritz
57. - - Stargard
58. - - Greifenberg
59. - - Treptow a. K.
60. - - Demmin.
2. Regierungsbezirk CÖslin.
61. Gymnasium zu Cöslin
62. - - Colberg (Y)
63. - - Neustettin
64. - - Stolp (=)
65. - - Dramburg.
89
3. Regierungsbezirk Stralsund.
66. Grymnasium zu Stralsund
67. - . Greifswald (Y)
68. Pädagogium zu Put bus.
IV. PROVINZ POSEN.
1. Regierungsbezirk Posen.
69. Friedrich -Wilhelmsgymnasium zu Posen
70. Mariengymnasium daselbst
71. Gymnasium zu Lissa
72. - - Erotoschin
73. - . Ostrowo
74. - - Schrimm
75. - - Rogasen
76. - - Meseritz.
2. Regierungsbezirk Bromberg.
77. Gymnasium zu Bromberg
78. - - Inowraclaw
79. - - Gne^en
80. - - Schneidemühl
81. - - Wongrowitz.
V. PROVINZ SCHLESIEN.
1. Regierungsbezirk Breslau.
82. Elisabetgymnasium zu Breslau
83. Magdalenengymnasium daselbst
84. Friedrichsgymnasium daselbst
85. Matthiasgymnasium daselbst
86. Johannesgymnasium daselbst
87. Gymnasium zu Wohlau
88. - - Oels
89. - - Brieg
90. . . Ohlau
91. - - Strehlen
92. - - Schweidnitz
93. - - Waidenburg
94. . - Glatz.
2. Regierungsbezirk Liegnitz.
95. Ritterakademie zu Liegnitz
96. Städtisches Gymnasium daselbst
97. Gymnasium zu Jauer
98. Evangelisches Gymnasium zu Glogau
99. Katholisches - daselbst
100. Gymnasium zu Sag an
101. - - Bunzlau
102. - - Görlitz
103. - - Lauban
104. - - Hirschberg.
90
3. Regierungsbezirk Oppeln.
106. G-ymnasium zu Oppeln
106. - - Kreuzburg
107.
m
- Gr. Strehlitz
108.
-
- Neisse
109.
-
- Patschkau
110.
m
- Neustadt
111.
-
- Leobschütz
112.
-
- Ratibor
113.
-
- Pless
114.
M
- Kattowitz
115.
M
- Gleiwitz
116.
.
- Beuthen.
VI. PROVINZ SACHSEN.
1. Regierungsbezirk Magdeburg.
117. Pädagogium des Klosters U. L. Fr. zu Magdeburg
118. Domgymnasium daselbst
119. Gymnasium zu Stendal
120. - - Seehausen
121. - - Salzwedel
122. Domgymnasium zu Halberstadt
123. Gymnasium zu Wernigerode
124. - - Quedlinburg
125. . . Burg.
2. Regierungsbezirk Merseburg.
126. Domgymnasium zu Merseburg
127. Lateinische Schule zu Halle
128. Städtisches Gymnasium daselbst
129. Gymnasium zu Wittenberg
130. - - Torgau
131. - - Eisleben
132. Domgjrmnasium zu Naumburg
133. Landesschule zu Pforta
134. Klosterschule zu Rossleben
136. Stiftsgymnafiium zu Zeitz.
8. Regierungsbezirk Erfurt.
136. Gymnasium zu Erfurt
137. - - Mühlhausen
138. - - Heiligenstadt
139. - • Nordhausen
140. - - Schleusingen.
VIL PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
1. Herzogthnm Schleswig.
141. Gymnasium zu Schleswig («-i)
142. - - Flensburg (Y)
143. - - Hadersleben (— )
144. • - Husum (— ).
91
2. Herzogthum Holstein.
146. Gymnasium zu Kiel
146. - - Plön
147. - - Rendsburg (Y)
148. - - Meldorf
149. - - Glückstadt
150. - ' Altona.
Vm. PROVINZ HANNOVER.
1. Landdrostei Hannover.
151. Lfceum I zu Hannover
152. Lfceum 11 daselbst
153. Gymnasium zu Hameln.
2. Landdrostei Osnabrück.
154. Gymnasium Carolinum zu Osnabrück
155. Rathsgymnasium daselbst
156. Gymnasium Georgianum zu L in gen
157. - zu Meppen.
3. Landdrostei Aarich.
158. Gymnasium zu Aurich
159. - - Emden.
4. Landdrostei Stade.
160. Gymnasium zu Stade
161. - - Verden.
5. Landdrostei Lüneburg.
162. Gymnasium Johanneum zu Lüneburg (Y)
163. - zu Celle.
6. Landdrostei Hildesheim.
164. Gymnasium Josephinumzu Hildesheim (=)
165. - Andreannm daselbst (Y)
166. - zu Clausthal
167. - . Göttingen (Y)
168. Klosterschule zu Ilfeld.
IX. PROVINZ WESTFALEN.
1. Regierungsbezirk Hünster.
169. Gymnasium zu Münster
170. - . Warendorf
171.
172.
173.
174.
- Rheine
- Burgsteinfurt
- Coesfeld
- Recklinghausen.
92
2. Regierungsbezirk Minden.
17$. Gymnasium zu Minden
176.
-
- Herford
177.
-
- Bielefeld
178.
m
- Gütersloh
179.
-
- Paderborn
180.
-
- Höxter
181.
-
- Warburg.
3. Regierungsbezirk Arnsberg.
182. Gymnasium zu Arnsberg
183. - - Attendorn
184. - - Brilon
185. - - Soest
186. - - Hamm
187. - - Dortmund
188. - - Bochum.
X. PROVmZ HESSEN-NASSAU.
1. Regierungsbezirk Gassel.
189. Gymnasium zu Cassel
190. - - Marburg
191. - - Hersfeld
192. - - JPulda
193. - - Hanau
194. - - Rinteln.
2. Regierungsbezirk Wiesbaden.
196. Gymnasium zu Wiesbaden
196. - - Weilburg
197. - - Dillenburg
198. - - Hadamar
199. - - Montabaur
200. - - Frankfurt a. M.
XI. RHEINPfiOVINZ und HOHENZOLLERNSCHE LANDE.
1. Regierungsbezirk Cöln.
201. Gymnasium an Marzellen zu Cöln
202. - - der Apostelkirche daselbst
203. Friedrich- Wilhelmsgymnasium daselbst
204. Kaiser Wilhelm-Gymnasium daselbst
205. Ritterakademie zu Bedburg
206. Gymnasium zu Bonn
207. . - Münstereiffel.
93
2. Regierungsbezirk Düsseldorf.
208. G-ymnasium zu Düsseldorf
209. - - Elberfeld
210. - - Barmen (Y)
211. - - Duisburg (Y)
212. - - Essen
213. - . Wesel (=)
214. - - Emmerich
215. - - Cleve
216. - - Moers
217. - - Kempen
218. - - Neuss.
3. Regierungsbezirk Coblenz.
219. Gymnasium zu Coblenz
220. - - Wetzlar
221. - - Kreuznach.
4. Regierungsbezirk Aachen.
222. Gymnasium zu Aachen
223. - - Düren.
6. Regierungsbezirk Trier.
224. Gymnasium zu Trier
225. - - Saarbrück.
6. Hohenzollernsche Lande.
226. Gymnasium zu Hedingen.
HERZOGTHÜM LAÜENBURÖ.
227. Gymnasium zu Batzeburg.
PÜKSTENTHÜM WALDECK.
228. Gymnasium zu Corbach.
B. Progymnasien.
I. PROVINZ PREUSSEN.
Regierungsbezirk Karienwerder.
1. Progymnasium zu Neumark.
n. PROVINZ BRANDENBURG.
Regierungsbezirk Frankfurt a.0.
2. Progymnasium zu Fürstenwalde
3. - - Friedeberg N. M.
94
m. PROVINZ POMMERN.
1. Regierungsbezirk Stettin.
4. Progymnasium zu G-arz a. O.
S. Regierungsbezirk Coslin.
5. Progymnasium zu Beigard.
6. - - Schlawe.
IV. PROVINZ POSEN.
1. Regierungsbezirk Posen.
7. Progymnasimn zu Kempen.
S. Regierungsbezirk Bromberg.
8. Progymnasium zu Trzemeszno
9. - - Nakel.
V. PROVINZ SACHSEN.
Regierungsbezirk Merseburg.
10. Progymnasium zu Weissenf eis
11. Klosterschule zu Donndorf
12. Progymnasium zu Sangerhausen.
VI. PROVINZ HANNOVER.
Landdrostei Aurich.
13. Progymnasium zu Norden.
Vn. PROVINZ WESTPALEN
1. Regierungsbezirk Munster.
14. Progynmasium zu Dorsten
15. - - Vre den.
2« Regierungsbezirk Minden.
16. Progymnasium zu Rietberg.
Vni. HHEINPROVINZ.
1. Regierungsbezirk Cöln.
17. Progymnasium zu Siegburg
18. - - Wipperfürth
19. - - Rheinbach.
2. Regierungsbezirk Düsseldorf.
20. Progymnasium zu M. Gladbach.
8. Regierungsbezirk Coblenz.
21. Progymnasium zu Andernach
22. • • Lin^
95
23. Progymnasium zu Trarbach
24. - - Neuwied
25. - - Boppard
26. - - Sobernheim.
4. Regierungsbezirk Aachen.
27. Progymnasium zu Erkelenz
28. - - Jülich
29. - - Malmedy.
5. Regierungsbezirk Trier.
30. Progymnasium zu Prüm
31. - . St. Wendel.
C. Bealsehalen.
I. PROVINZ PREUSSEN.
1. Regierungsbezirk Königsberg.
1. Städtische Realschule zu Königsberg (1.0.)
2. Burgschule daselbst (1. O.)
3. Realschule zu Wehlau (1.0.).
2. Regierungsbezirk Qumbinnen.
4. Realschule zu Insterburg (Y. 1.0.)
5. . - Tilsit (1.0.).
3. Regierungsbezirk Danzig.
6. Johannisschule zu Danzig (1.0.)
7. Petrischule daselbst (1. 0.)
8. Realschule zu Elbing (1.0.).
4. Regierungsbezirk Ksrienwerder.
9. Realschule zu Thorn (Y. 1.0.).
n. PROVINZ BRANDENBURG.
1. Stadt Berlin.
10. Königliche Realschule (1.0.)
11. Luisemtädtische Realschule (1. 0.)
12. Königstädtische Realschule (1. O.)
13. Dorotheenstädtische Realschule (1.0.)
14. Friedrichsrealschule (1.0.)
15. Sophienrealschule (1. O.)
16. Friedrichswerdersche Oewerbeschule (2.0.)
17. Luisenstadtische Gewerbeschule (2. 0.).
2. Regierungsbezirk Potsdam.
18. Realschule zu Potsdam (1.0.)
19. - - Brandenburg (1.0.)
20. - - Perleberg (1.0.)
21. . . Prenzlau (Y. 1. 0.).
96
8. Regierungsbezirk Frankfurt a. O.
22. Realschule zu Frankfurt (1. O.)
23. - . Landsberg a.W. (Y. 1. O.)
24. - . Lübben (2.0.)
25. - - Spremberg (2. O.).
III. PROVINZ POMMERN.
1. Regierungsbezirk Stettin.
26. Friedrich- Wilhehnschule zu Stettin (1. O.)
27. Realschule daselbst (2. O.).
2. Regierungsbezirk Cöslin.
28. Realschule zu Colberg (Y. 1. O.).
3. Regierungsbezirk Stralsund.
29. Realschule zu Stralsund (1. O.)
30. - - Greifswald (Y. 1. O.).
IV. PROVINZ POSEN.
1. Regierungsbezirk Posen.
31. Realschule zu Posen (1. O.)
32. - - Fraustadt (1. O.)
33. - - Rawicz (1.0.).
2. Regierungsbezirk Bromberg.
34. Realschule zu Bromberg (1. O.).
V. PROVINZ SCHLESIEN.
1. Regierungsbezirk Breslau.
35. Realschule zum h. Geist zu Breslau (1. O.)
36. - am Zwinger daselbst (1. O.)
37. - zu Reichenbach (1. O.).
2. Regierungsbezirk Liegnitz.
38. Realschule zu Grünberg (1. O.)
39. - - Görlitz (1. O.)
40. - - Landeshut (1. 0.)
41. - - Sprottau (1. O.).
3. Regierungsbezirk Oppeln.
42. Realschule zu Neisse (1. O.)
43. - - Tarnowitz (L O.).
VI. PROVINZ SACHSEN.
1. Regierungsbezirk Magdeburg.
44. Realschule zu Magdeburg (1. O.)
45. Höh. Gewerbeschule daselbst (2. 0.)
46. Realschule zu Halberstadt (1. O^
47. - - Aschersleben (1. Ö.)-
lU
97
%. Regiernngsbezirk Merseburg.
48. Realschule zu Halle (1. O.)
49. - - Eisleben.
3. Regierungsbezirk Erfurt.
50. Realschule zu Erfurt (1. O.)
51. - - Nordhausen (1. O.).
VII. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
1. fierzogthuni Schleswig.
52. Realschule zu Flensburg (Y. 1. O.)
2. Herzogthnm Holstein:
53. Realschule zu Rendsburg (Y. 1.0.)
64. - - Altona (2.0.)
55. - - Neumünster (2.0.)
56. . - Kiel (2.O.).
Vm. PROVINZ HANNOVER.
1. Landdrostei Hannover.
67. Realschule zu Hannover (1.0.).
2. Landdrostei Osnabrück.
68. Realschule zu Osnabrück (1.0).
3. Landdrostei Aurich.
59. Realschule zu Leer (1. 0.).
4. Landdrostei Lüneburg.
60. Realschule zu Lüneburg (Y. 1.0.)
61. - - Harburg (1.0.).
5. Landdrostei Hildesheim.
62. Realschule zu Hildesheim (Y. 1. O.)
63. - - Göttingen (Y.LO.)
64. - - Goslar (1.0.)
65. - - Osterode (LO.)
IX. PROVINZ WESTPALEN.
1. Regierungsbezirk Münster.
66. Realschule zu Münster (1.0.)
67. - - Burgsteinfurt (Y.LO.).
2. Regiernngsbezirk Minden.
68. Realschule zu Minden (Y. 1. O.)
69. - Bielefeld C^l.O.).
98
3. Begierungsbezirk Arnsberg.
70. Realschule zu Dortmund (Y. 1. O.)
71. - - Lippstadt (1.0.)
72. - . Hagen (1.0.)
73. - .- Siegen (1.0.)
74. . - Iserlohn (1.0.).
X. PROVINZ HESSEN-NASSAU.
1. Regierungsbezirk Cassel.
75. Realschule zu Cassel (1.0.)
76. - - Hanau (2.0.)
77. - - Eschwege (2.O.).
2. Regierungsbezirk Wiesbaden.
78. Realgymnasium zu Wiesbaden (1.0.)
79. Musterschule zu Frankfurt a. M. (1.0.)
80. Realschule der israel. Religionsgesellschaft daselbst (2. 0.)
81. Realschule der israel. Gemeinde daselbst (2. O.)
82. Realschule zu Homburg v. d. Höhe (2. Ö.).
XI RHEINPROVINZ.
1« Regierungsbezirk CÖln.
83. Königliche Realschule zu Cöln (Y. 1.0.)
84. Städti$che - daselbst (1.0.)
85. Realschule zu Mühlheim a. Kh. (1.0.).
2. Regierungsbezirk Düsseldorf.
86. Realschule zu Düsseldorf (1. O.)
87. . . Duisburg (Y. 1.0.)
88. . . Mühlheim a.d.R. (1.0.)
89. - - Ruhrort (1.0.)
90. . - Elberfeld (1.0.)
91. - - Barmen (Y. 1.0.)
92. - - Barmen-Wupperfeld (2. 0.)
93. . . Crefeld (1.0.)
94. - . Essen (2.0.)
95. Gewerbeschule zu Remscheid (2. 0.).
3. Regierungsbezirk Aachen.
96. Realschule zu Aachen (1. O.).
4. Regierungsbezirk Trier.
97. Realschule zu Trier (1.0.).
E. Höhere Bfirgersehnlen*).
I. PROVINZ PREÜSSEN.
1. Regierungsbezirk Königsberg.
1. Höhere Bürgerschule zu Pill au.
*) Ob die einzelnen Anstalten zur Kategorie § 154, 2d oder f der Militair-Ersatx-
instruction v. 26. März 1868 gehören^ oder noch ohne Berechtigung slndi ist ans Abschnitt
IV zu ersehen.
99
2. Regierungabezirk Gambinnen.
2. Höhere Bürgerschule zu Gumbinnen.
3. Regierungsbezirk Danzig.
3. Pädagogium zu Jenkau.
4. Regierungsbezirk Harienwerder.
4. Höhere Bürgerschule zu Marienwerder
5. - - - Culm.
n. PROVINZ BRANDENBURG.
1. Stadt Berlin.
6. Andreasschule zu Berlin.
2. Regierungsbezirk Potsdam.
7. Höhere Bürgerschule zu Rathenow
8. - - - Nauen
9. - - - Neustadt-Eberswalde
10. - - - Wriezen
11. - - - Luckenwalde.
3. Regierungsbezirk Frankfurt a. 0.
12. Höhere Bürgerschule zu Crossen
13. - - - Guben
14. - - - Cottbus.
m. PROVINZ POMMERN.
1. Regierungsbezirk Stettin.
15. Höhere Bürgerschule zu Wo 11 in.
2. Regierungsbezirk Coslin.
16. Höhere Bürgerschule zu Lauenburg
17. - - - Stolp.
3. Regierungsbezirk Stralsund.
18. Höhere Bürgerschule zuWolgast.
IV. PROVINZ SCHLESIEN.
1. Begierungsbezirk Breslau.
19. Höhere Bürgerschule zu Breslau
20. - - - Guhrau
21. - - - Striegau.
2. Regierungsbezirk Liegmitz.
22. Höhere Bürgerschule zu Löwenberg.
7*
100
V. PROVINZ SACHSEN.
1. Regierungsbezirk Merseburg.
23. Höhere Bürgerschule zu Delitzsch
24. - - - Eilenburg
25. - . - Naumburg
26. . . . Weissenfeis (Y).
2. Regierungsbezirk Erfurt.
27. Höhere Bürgerschule zu Langensalza
28. - - - Mühlhausen.
VI. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
1. Herzogthum Schleswig.
29. Höhere Bürgerschule zu Schleswig
30. - - - Husum
31. - - - Hadersleben
32. - - - Sonderburg.
2. Herzogthum Holstein.
33. Höhere Bürgerschule zu Itzehoe
34. - - - Segeberg
35. - - - Marne
36. - - - Wandsbeck.
VII. PROVINZ HANNOVER.
1. Landdrostei Hannover.
37. Höhere Bürgerschule zu Hannover
38. - ^ - - Hameln
39. - * - - Nienburg.
2« Landdrostei Osnabrück.
40. Höhere Bürgerschule zu Quakenbrück
41. - - - Papenburg.
3. Landdrostei Aurich.
42. Höhere Bürgerschule zu Emden.
4. Landdrostei Stade.
43. Höhere Bürgerschule zu Stade
44. - - - Otterndorf.
5. Landdrostei Lüneburg.
46. Höhere Bürgerschule zu Celle
46. - - - Uelzen.
6. Landdrostei Hildesheim.
47. Höhere Bürgerschule zu Hildesheim
48. - - - Clausthal
101
49. Höhere Bürgerschule zu Einbeck
50. - - - Northeim
51. - - - Münden.
Vin. PROVINZ WESTPALEN.
1. Regierungsbezirk Munster.
52. Höhere Bürgerschule zu Bocholt.
2. Regierungsbezirk Arnsberg.
53. Höhere Bürgerschule zu Lüdenscheid
54. - - - Schwelm
55. - - - Witten
56. - - - Unna.
IX. PROVINZ HESSEN-NASSAU.
1. Regierungsbezirk Gassei.
57. Höhere Bürgerschule zu Cassel
58. - - - Schmalkalden
59. - - - Hersfeld
60. - . - Fulda
61. - - - Hofgeismar
62. - - - Marburg.
2. Regierungsbezirk Wiesbaden.
63. Höhere Bürgerschule zu Wiesbaden
64. - - - Ems
65. - . . Oberlahnstein
66. - - - Diez
67. - - - Biebrich-Mosbach
68. - - - Geisenheim
69. - - - Limburg
70. - - - Frankfurt a.M.
71. Selectenschule daselbst
72. Höhere Bürgerschule zu Biedenkopf.
X. RHEINPROVINZ.
1. Regierungsbezirk Coln.
73. Höhere Bürgerschule zu Kerpen.
2. Regierungsbezirk Düsseldorf.
74. Höhere Bürgerschule zu Düsseldorf
75. - - - Oberhausen
76. - - - Crefeld
77. . - - Dülken
78. - - - M. Gladbach
79. - - - Rheydt
102
80. Höhere Bürgerschule zu Solingen
81. - - - Lennep
82. - - - Wesel.
3. Begierungsbezirk Coblenz.
83. Höhere Bürgerschule zu Neuwied (Y)
84. - - - Mayen.
4. Regierungsbezirk Aachen.
85. Höhere Bürgerschule zu Eupen
86. - - - Düren.
5. Regierungsbezirk Trier.
87. Höhere Bürgerschule zu Saarlouis.
XI. HOHENZOLLERNSCHE LANDE.
88. Höhere Bürgerschule zu Hechingen.
HERZOGTHUM LAUENBURG.
89. Albinusschule zu Lauen bürg.
FÜRSTENTHUM WALDECK.
90. Höhere Bürgerschule zu Arolsen.
Vergleichende Uebersicht.
Es bestanden:^)
OymnMleiii Frogyranafien, Bealscholen, höh. Bttrgerschnleo, höh. LehnnaUUeB.
0.1869: 202 35 83 68 zusammen 388
0.1874: 228 31 97 90 - 446.
Alumnate, Convicte und andere Erziehungsanstalten.*)
I. PROVINZ PREUSSEN.
Evang.
Das K.Waisenhaus zu Königsberg
Die y. Conradische Erziehungsanstalt zu Jenkau bei Danzig.
^) Einschliesslich der Gymnasien zu Ratzebarg und Gorbachi sowie der höh.
Bürgerschulen zu Lauenburg a^E. und Arolsen.
^^ N^eres über dieselben s. zum Theil inAbschn. IV bei den betreflfenden StÄdten.
besonders aber in den V. und Q.
103
Eathol.
Der Convict am Grymn. zu Braunsberg
Das bischöfl. Knabenseminar zu Pelplin
Der Convict beim Gymn. zu Neustadt
Das Alumnat am G-ymn. zu Conitz. .
n. PROVINZ. BRANDENBURG.
Evang.
Das Alumnat des K. Joachimsthalschen Gymn. zu Berlin
Das Schindlersche Waisenhaus zu Berlin
Die Communität der Stratschen Stiftung am Gymn. zum gr. Kloster zu
Berlin
Das Paulinum zu Berlin
Das Civil-Waisenliaus zu Potsdam
Die Ritterakademie zu Brandenburg a. H.
Das Alumnat des Gymn. zu Frankfurt a. O.
Das Pädagogium zu Züllichau.
m. PROVINZ POMMEBJf.
ETang.
Das Pädagogium zu Putbus auf Rügen
Das Joffeleußdsche Collegium zu Stettin
Das Alumnat des Gymn. zu Treptow a. R.
IV. PROVINZ POSEN.
Eathol.
Das Alumnat am Marien-Gynm. zu Posen ^)
V. PROVINZ SCHLESIEN.
Evang.*)
Die Bitterakademie zu Liegnitz
Das Alumnat und Pensionat der Waisenanstalt zu Bunzlau.
Eathol.
Der Convict am Matthias-Gymn. zu Breslau
Das fiirstbischöfl. Knabenseminar daselbst
Das Orphanotropheum daselbst
Das Convictorium am Gynm. zu Glatz.
VI. PROVINZ SACHSEN.
Evang.
Die Landesschule Pforta
Die Klosterschule zu Rossleben
1) Ueber den v. Lubranskiachen und den Sxoldrskischen Convict s. bei Posen in
Abscbn. IV.
') Ueber das Fadigogiom der Brüdergemeinde zu Nisky s. die Vorbemerkungen
zwr ProYinz.
104
Die Kloßterschule zu Donndorf
Das Pädagogium des Klosters IT. L. Fr. zu Magdeburg
Das Alumnat des Gymn. zu Burg
Das Waisenhaus, die Pensionsanstalt und das Alumnat der Franchsdxen
Stiftungen zu Halle
Das Alumnat des Gymn. zu Torgau
Das Alumnat des Gymn. zu Schleusingen.
VII. PROVINZ HANNOVER.
Evang.
Die Klosterschule zu II fei d.
Kathol.
Der bischöfl. Convict am Gymn. Josephinum zu Hildesbeim
Der bischöfl. Convict am Gymn. zu Meppen
Der bischöfl. Convict am Gymn. Carolinum zu Osnabrück.
VIII. PROVINZ WESTFALEN.
Kathol.
Das bisöhöfl. CoUegium zu Münster*)
Der bischöfliche ConWct zu Paderborn.
IX. PROVINZ HESSEN-NASSAU.
Kathol.
Der bischöfliche Convict zu Hadamar.
X. RHEINPROVINZ und HOHENZOLLERNSCHE LANDE.
Kathol.
Die Ritterakademie zu Bedburg
Die HoppenscYiG Studienstiftung zu Emmerich
Der biscnöfliche Convict zu Trier
Das erzbischöfl. Seminar zu Sigmaringen.
Evang.
Das Pensionat beim Gymn. zu Wetzlar.
Privatanstalten,
welche die Berechtigung erhalten haben, Atteste für den ein-
jähr. Militairdienst auszustellen.
Definitiv sind im Besitz der Berechtigung:
Die Handelsakademie zu Dan zig (seit März 1869)
Die (ehem. SchtoeitzerHche) Handelschule zu Berlin (seit März 1869)
Das Pädagogiimi des Dr. BeJieim-Schtoarzbach zu Ostrowo bei Füehne
(seit März 1869)
^) Ueber den v, GWenschen Convict und das Collegium Heerde s. bei Münster in
Abschn. IV.
105
Die Kortegcamsche Endehuiigsanstalt zu Bonn (seit März 1869)
Das Sekenksdie Lehr- und Erziehungs-Institut zu Friedrichsdorf bei
Homburg (seit Apr. 1870)
Das Pädagogium der Brüdergemeinde zu Nisky (seit April 1874).
Provisorisch:
Die Handelschule der Polytechn. Gesellschaft zu Frankfurt a. M. (seit
Dcb. 1868)
Das HofmannscYke Erziehungs-Institut zu St. Groarshausen (seitQct. 1869)
Die Nöäesche Handelschule zu Osnabrück (seit Juli 1870)
Das KfdckenberffBche Erziehungs-Institut zu Telgte (seit Sptb. 1870)
Das Rttof'Hasselsche Erziehungs - Institut zu Frankfurt a. M. (seit
März 1871)
Die Steinhaussche Handelschule zu Breslau (seit Sptb. 1871)
Das !7%iirR8che Erziehungs-Institut zu Altena (seit März 1871)
Das Victoria-Institut des Dir. Dr. Imm. Schmidt zu Falkenberg bei
Freienwalde a. O. (seit Mäi-z 1872)
DieWoÄ&che Handelschule zu Erfurt (seit Octb. 1873)
Die Delenche Erziehungsanstalt zu Lichterfelde bei Berlin (seit
Octb. 1873).
IV.
Historisch-statistische Nachrichten
ttber
das höhere Schulwesen der verschiedenen Provinzen, sowie über die einzelnen
Anstalten in denselben.
L Frov. Freussen. (I, 50. n, 84).
(4 Regierungsbezirke. 1179 DMeilen. 3,137,282 Einw.)
* 1863 : 33, 1868 : 37, 1 8 7 3 : 39 höhere Lehranstalten.
1863 : 20 Gymnasien, 1 Progynmasium, 10 Realschulen, 2 höh. Bürgerschulen.
1868: 22 - 9 - 6 - -
1873 : 24 Gymnasien, 1 Progymnasium, 9 Realschulen, 5 höh. Bürgerschulen.
Die zwei neuen Gymnasien befinden sich zu Bartenstein, wo vorher
eine höh. Bürgerschule, und zu Strasburg Westpr., das neue Progymnasium
zu Neumark. In Königsberg steht £e Eröffnung eines neuen vom Staat
zu unterhaltenden Gymnasiums bevor.
Ausser der erwähnten Schule zu Bartenstein sind vom Staat über-
nommen worden das Gymnasium und die Realschule zu Insterburg, sowie
die gleichfalls vorher städtischen Gymnasien zu Marienburg und Grau-
denz.
Die zunehmende Bevölkerung und das stärker hervortretende Bildungs-
bedürfiiiss hat in dieser Provinz ein lebhaftes Verlangen nach Vermehrung
der höheren Schulen zur Folge gehabt. An die Staatsregierung sind deshalb
von den Communen zahlreiche Gesuche gerichtet worden. Nicht alle haben
berücksichtigt werden können; über mehrere wird noch verhandelt.
Die Absicht, in Loebau ein kathol. Gymnasium zu errichten, wurde
aufgegeben sowohl was den Ort als was die Confession betrifft.. Vergl. weiter-
hin Strasburg und Neumark. In Loebau errichtete ein Schulver-
ein mit erheblichen Opfern vorläufig ein Progymnasium ^). — In Labiau,
Goldap, Lötzen, Mehrungen, Pr. Holland, Pr. Stargard wünscht
man die Errichtung einer gymnasialen Lehranstalt auf Staatskosten, an an-
deren Orten z. B. Neidenburg, Oletzko (Marggrabowa), Dirschau,
^) Die Anstalt (simultAn) ist M. 1B73 mit 116 Schülern, deren Mehrzahl evanffeliach
ist, bis incl. lU eröffnet Dirigent: Mick, Hache (vorher an der höh. Schule zu Schwerin
a.W.).
\
107
die einer Realschule. Auch in Orteisburg, Angerburg, Heiligen-
beil sind Bestrebungen der Art hervorgetreten. In mehreren dieser Städte
sind Anfange höherer Schulen bereits vorhanden; ebenso inWormditt,
Riesenburg, Tiegenhof u. a.
Ein Dir ector Wechsel hat stattgefunden am Kneiphöfschen Gynm.
zu Königsberg und an den Gynmasien zu Braunsberg, Rastenburg, Hohen-
stein, Danzig, Marienwerder, Conitz; ebenso an den beiden Realschulen zu
Danzig und an der zu Mbing und zu W.ehlau.
Neue Schulhäuser sind errichtet für die Gymnasien zu Bartenstein und
zu Rössel; ebenso für die Realschule zu St. Johann in Danzig. Ueber die
projectirte und eingeleitete Herstellung anderer oder die Erweiterung der
alten ist bei den einzelnen Anstalten das Nöthige bemerkt.
Die vor hundert Jahren geschehene Wiedervereinigung von Westpreussen
mit dem preussischen Staat ist auch in den Schulen gefeiert, und darauf be-
zügliche Festschriften sind an die Schüler vertheilt worden.
Die in B. I und 11 erwähnten Friedensgesellschaften zur Unter-
stützung talentvoller Jünglinge stehen nach wie vor in Wirksamkeit. Die
littauische (in Gumbinnen) hat zur Zeit eine Jahres-Einnahme und Aus-
gabe von 1350 Thlr., die westpreussische (in Danzig) von über 1500 Thlr.
Im Interesse der polnisch redenden masurischen Bevölkerung wird für
das Bedürfiiiss der späteren Geistlichen (evang.) am Gymn. zu Lyck ein
facnltativer Unterricht im Polnischen ertheilt.
Ueber den Fortbestand des in dem Verzeichniss p. 103 erwähnten Convicts
zu Brannsberg und des bischöflichen Knabenseminars zu Pelplin schwe-
ben Verhandlungen.
Für die Gjmnasien zu Culm und Conitz ist angeordnet worden, dass
der kathol. Religionsunterricht in V und VI noch bis M. 1875 polnisch, von da
an aber wie der Unterricht in allen übrigen Gegenständen in deutscher Sprache
erfolge, die dazu in den Elementar- und Vorbereitungsclassen hinlänglich ge-
übt sein kann. Dasselbe ist für den kathol. Gymnasialgottesdienst beider
Anstalten bestimmt worden; vgl. p. 16 f.
Ueber die Ferienordnung bei den höheren Schulen der Provinz
s. p. 56. Dieselbe wartet einer neuen gleichmässigeren Festsetzung.
Das pädagogische Seminar füi* höhere Schulen zu Königsberg hat
in den 5 Jahren in der evang. Abtheilung 46 Mitglieder gehabt : 26 ordent-
liche, 20 ausserordentliche; in der kathol. Abth. sind in derselben Zeit 11
Mitglieder gewesen, 8 ordentliche, 3 ausserordentliche. Die meisten der
früheren Mitglieder stehen jetzt im activen Schuldienst ; einige sind Univer-
sitätsdocenten; ein Candidat ist als Officier im letzten Kriege gefallen.
Directoren-Conferenzen haben zu Königsberg stattgefunden in
den Jahren 1871 und 1874. Die Verhandlungen sind publicirt worden.
In der Aufisichtsbehörde, dem K. Prov. SchulcoUegium, sind hinsichtlich
der höheren Lehranstalten Verändenmgen nicht eingetreten. Vgl. B. II, 86.
1. Begieningsbezirk Königsberg.
KÖNIGSBERG (H, 86).
(Hauptstadt der Prov. Samland. 106,507 Einw.)
Die seit langer Zeit in Königsberg bestehenden höheren Lehranstalten
sind für das Bedürfiiiss der Stadt völlig unzureichend geworden. Die Er-
108
richtung eines vierten Gymnasiums, auf Staatskosten, ist im Werk ; die Er-
öflEnung desselben mit dem Namen „Königl. Wilhelmsgymnasium" ist auf M.
1874, vorläufig in einem Interimslocal, festgesetzt. Im Staatshaushaltsetat
für 1874 sind für die neue Anstalt 13,630 Thlr. bewilligt. — Den Turnunter-
richt erhalten die Schüler sämmtlicher Anstalten im städtischen Tumhause,
zu verschiedenen Zeiten. — Die katholischen Schüler der verschiedenen An-
stalten werden in der Religion zusammen unterrichtet.
Der Normaletat ist bei allen höheren Schulen der Stadt eingeführt ; über
die Hinzufügung des Wohnungsgeldzuschusses bei den städtischen imd der
Burgschule ist von den resp. Patronatsbehörden noch kein Beschluss gefasst.
üeber die Schule des königl. Waisenhauses s. p. 109.
Der Geh. Commerz. R. Simon hat 1873 den 5 höheren Schulen je WO Thlr. mit der
Bestimmung überwiesen, die Zinsen zu Prämien für ausgezeichnete Schüler zu verwenden.
Das FriedrichscoUegiam (I, 53. II, 87).
Gymnasialclassen : 12 (aufsteigend: 8. VI — IV in je 2 coord. Wechselcötus getheilt,
um, Olli a und b, O und Uli; I), Vorschule!. 8. Frequenz: (1868: G. 479, V.
81) 1874: G. 545, V. 139; zusammen 684; davon 653 ev., 16 kath., 15 jüd.; 194 auswär-
tige. 1: 54, II: 69, III: 121. Abiturienten: 78 und 2 Extraneer.
L 6 h r e r : 23. D i r e c t o r : Prof. Dr. Gu. H, Wagner (seit M. 1863), 6 OL., 7 ordentl.,
4 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der ord. Lehrer Dr. Sohnke ging 0. 1871
als Professor an das Polytechnikum zu Garlsruhe ; der OL. Dr. Simson trat M. 1871 als ord.
Professor in die philosoph. Facultät der Königsb. Universität ein ; der OL. Dr. Ä Eckart
wurde O. 1873 Director des Qymn. zu Strasburg inWestpr.; der OL. Prof. Dr. Lewiiz
wurde M. 1870 emeritirt. Am 10. Apr. 1872 starb der emerit. OL. Prof. Dr. MerUker, —
In den 5 Jahren sind 6 Lehrer neu eingetreten, und 19 Candidaten als Probanden oder
Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: unverändert. Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet.
Etat: 22,330 Thlr. Darin St. Zuschuss 8786 Thlr. Besoldungen: 19,650 Thh-. NE.
W. Dir. 1900 Thlr. und fr. Wohnung.
Ord. L. Un^ewitter, Die Entwickelung des Gesangunterrichts in den Gymnasien
seit der Reformationszeit; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
Das altstädtische Gymnasium (I, 53. II, 87).
Gymnasialclassen : 9 (VI— IV einfach, III— I je und U), Vorschulcl.: 2. Fre-
fuenz: G. ^98, V. 91; zusammen: 489; davon 358 ev., kath., 131 jüd.; 77 auswärtige.
: 54 (1868: 35), U: 64, UI: 108. Abiturienten: 91.
Lehrer: 17. Director: Prof. J>v,Rud. Möller (seit M. 1863), 4 OL., 7 ordentl.,
1 ev. Relig. L., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. ». Dr^gtüski wurde 0. 1870 Director des
Kneiphöfschen Gvmn. zu Königsberg. — Neu eingetreten sind während der 5 Jahre 4 Leh-
rer, und 11 Candidaten vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 15,338 Thlr. Besoldungen: 14,122 Thlr. N E. Dir. 1460 (und 420al8Werth
der fr. Wohnung und Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Das Capital des Unterstützungsfonds fUr arme Schüler hat sich auf 625 Thlr. vermehrt.
OL. C.Witt, Die schulmässige Pflege des Gedächtnisses; Progr. 1873. Dir. Dr.
Möller, Gesch. des altetädt. Gymn. Nr. 5 (von Schulkomödien); Progr. 1874,
Patronat: städtisch.
Das Kneiphöfsehe Gymnasium (I, 64. 11, 88).
Gymnasialclassen: 8 (III und 11 inO und U. getheilt), Vorschulcl. 2. Frequenz:
G. 361. V. 87; zusammen: 448; davon 367 ev., 19 kath., 72 iüd.; 99 auswärtige. I: 83.
11: 67) III: 105. Abiturienten: 48 (in den vorhergehenden 5 Jahren: 7^.
109
Lehre r: 19. Dir e et or : Z. Hrm. v. DrygaUki (seit 0. 1870; vorher OL. am Altstadt.
Gynrn. zn Konigsbere), 4. OL., 6 ordentl., B wissenschaftL Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. —
Der ordentl. Lehrer I)r. Mittrieh wurde M. 1872 als OL. an das Johannesgymn. zu Breslau
berofen« Der Irähere Director. Dr. Rud. Skrzeczka, O. 1870 emeritirtY starb am 3. März
1874. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und 10 Mitglieder des pädagog. Seminars haben
sJs candidati probandi an der Schule unterrichtet.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Das 1865 bezogene neue Schulhaus ist 1874 durch alle Etagen mit Wasserleitung ver-
sehen worden ; die Aula hat eine würdige Ausschmückung erhalten.
Etat: 14^58 Thlr. Besoldung: 13,150 Thlr. NE. Dir. 1450 (und 350 alsWerth der
fr. Wohnung imd Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Schüler-Unterstützungsfonds besitzt ein Cap. v. c. 1200 Thlr. Ueber die Verwen-
dung wird alljährlich im Programm berichtet.
Patronat: städtisch.
Die sadtisehe (LSbeniclitsclie) Bealselmle 1. 0. (I, 55. IT, 88).
Bealschulclassen : 8 (lY in 2 coord.. lU in U und O getheilt), 1 VorBchulclasse.
Frequenz: BS. 350. Y. 30; zusammen: 380; davon 342 ev., 13 kath., 25 iüd., d3 aus-
wirt^e. I: 22 (1868: 11), U: 57, III: 86. ' Abiturienten: 43 (in den 5 Jahren
vorher: 26).
Lehrer: 14. Director: Dr. AL Schmidt (seit O. 1855), 4 OL., 4 ordenti., 1 wis-
sensch. Hnl&L, 4 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer; 8 Gandidaten
sind an der Schule beschäftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,840 Thlr. Besoldungen: 12,642 Thlr. NE. Dir. 1700 Thhr. (und 300 als
Werth der fr. Wohnung und Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Ans dem bei der Anstalt bestehenden Unterstützungsfonds sind von O. 1873 bis O.
1874 an arme Schüler 215 Thlr. vertheilt worden.
Patronat: städtisch.
Die Bargsehnle, Bealsclmle 1. 0. (I, 55. n, 89).
Realschulclassen: 11 (sammtliche Cl. ausser I haben je 2 coord. Abtheilungen), Yor-
schulcl. 2. Frequenz: BS. 531, Y. 84; zusammen: 615; davon* 545 ev., 16 kath., 54
jüd., 168 auswärtige. I: 33 (1868: 27), U: 76, UI: 105. Abiturienten: 65 (in
den 5 Jahren vorher: 35).
Lehrer: 19. Director: H. Schiefferdecker (seit Novb. 1856), 4 OL., 7 or-
dentL, 2 wissenschaftl. HülfsL, 5 techn. und £lem.L. — l^eu eingetreten sind 5 Lehrer;
21 Gandidaten sind aushül&weise oder als probandi beschäftigt worden. — Der ehemalige
Prorector der Anstalt, Dr.CAr. Zoreit, emeritirt 1860, starb am 29. Juni 1871.
Yon den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch.
Etat: 22,119 Thhr. Darin SlZuschoss 2846 Thlr. Besoldungen: 16,850. Thlr. NE.
W. Dir. 1900 Thlr.
Der Piarrer Karpawitz vermachte 1871 der Anstalt 25 Thlr. zur Yerwendung für arme
Schüler. Der seit längerer Zeit bestehende Unterstützungsfonds hatte zu Anfang 1874
einen Bestand von c. 260 Thlr.
Patron der Anstalt ist die reformirte Kirchengemetnde in K5nigsberg.
Die WalmnluMisschiile (x).
König Friedrich /. gründete bei seiner Krönung (18. Jan. 1701) zu Königsberg ein
WaiaenbauB für 24 vater- und mutterlose Knaben, welche darin für verschiedene Bemfi-
arten Unterricht erhalten sollten. Unter seinen Nachfolgern ist die Zahl der Stellen, haupt-
sächlich bei den Krönungen, vermehrt worden ^) und beträgt jetzt 71. — Nach der Ursprung-
^> Vgl. C. BL 18W p. ÖÖ7 ft Sa tiiid 70 kAnifl^elM SteU«ii ind ein« 1862 ▼oa dm (|) Bcgitmags- and
110
liehen Stiftang; waren die Zöglinge in erster Stelle zu Handwerkern bestimmt; aber schon
Friedrich I. gründete Stipendien für Studirende aus dem Waisenhausei Friedrich Wilhelm I.
atifiete 6 nur für adelige Knaben bestimmte Stellen und während des ganzen vorigen Jahr-
hunderts war der Unterricht der Anstalt überwiegend auf das Bedürfhiss der höheren Stände
berechnet. Friedrich Wilhelm L bestimmte, dass £e künftigen Akademiker bis zum vollen-
deten 18., die Kaufleute, Oekonomen, Ingenieure etc. bis zum 16., die Handwerker aber
nur bis zum 13. Lebensjahre in der Anstalt verbleiben sollten. Schon 1710 fand eine Ent-
lassung zur Universität aus dem Waisenhause Statt ; von den bis 1809 aufgenommenen Zög-
lingen waren 182 von Adel, und 202 gingen zu Universitätstudien über. — Das Unglück
des preussischen Staats zu Anfang dieses Jahrhunderts brachte auch das Waisenhaus seiner
Auflösung nahe. Bei der Wiederherstellung wurde es als eine Elementarschule nach Pesta-
lozzischen Grundsätzen eingerichtet, später auch ein Schullehrer-Seminar damit verbunden,
welches bereits wieder davon getrennt ist.
Der jetzige Lehrplan der Anstalt entspricht dem der unteren und mittleren Classen der
Gymnasien und Realschulen ; die zu Handwerkern bestimmten Knaben sind dabei vom
Unterricht in den alten Sprachen, und die später auf Realschulen oder nach der Confir-
mation ins praktische Leben übergehen wollen, vom Griechischen dispensirt. Es werden
auch Peusionaire aufgenommen, und Stadtschüler zum Unterricht zugelassen. — Nachdem
die Bemühungen des gegenwärtigen Waisenhaus-Directors dahin geführt haben, anzuer-
kennen, dass die Anstalt, wenn neben der Stiftungsurkunde ihre tha&ächliche Entwickelung
während des ersten Jahrhunderts ihres Bestehens berücksichtigt wird, bestimmt gewesen,
Vorschule eines Gymnasiums zu sein, ist durch G. 0. vom 15. Jan. 1873 genehmigt worden,
dass, sobald die erforderlichen Mittel verfügbar sind, daraufBedacht genommen werde, den
Lehrplan der Waisenhausschule zu dem eines vollständigen Progymnasiums zu erweitem.
Frequenz (0. 1874) : ausser den 71 Freizöglingen 31 Pensionaire (Jahrespension 160 Thlr.)
und 82 Stadtschüler (Schulgeld monatl. 2 Thlr.) Der Unterricht wird in 4 Classen ertheilt.
1. Gl. (in) : 40, 2. Ol. (TV) : 46, 3. Gl. (V) : 64. In den 8 oberen Gl. sind 16 Schüler
vom Lateinischen dispensirt; am Griechischen nehmen in den 2 oberen 55 Theil.
Lehrer: 8. Director: Dembowaki (seit M. 1852). Wissenschafbhch vorgebildet sind
unter denXehrern, einschliesslich des Dir., 4.
Sämmtliche Lehrer und Schüler sind evangelisch. —
Lehrerbesoldungen: 3630 Thlr. Dir. 1200 Thlr, fr. Wohnung und ausserordentl 200 Thh-.
Patronat: königlich.
tlLLAU. (n,89).
(Samland. 2892 Einw.)
Höhere Bfirgerschnle.
Die 1873 eingeleiteten Verhandlungen, dass die Anstalt in ein Progymnasinm ver-
wandelt und vom Staat übernommen werden möge, haben bisher nicht zum Ziel geführt,
wohl aber zur Gewährung eines Bedürfnisszuschusses.
Die höh. BS. hat 6 einfach* Classen; ausserdem 1 Vorschulclasse. Frequenz:
höh. BS. 94, V. 36; zusammen: 129, wovon 125 ev., 4 kath., jüd.: 14 auswärtige.
1. Gl. 9, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung haben 21 Schüler bestanden.
L ehr er: 8. Reo tor : ^. Zander (seit G. 1860),2 GL., 3 ordentl, 2 techn. und Elem. L. —
Neu eingetreten sind 8 Lehrqr; 6 Gandidaten smd als Hülfslehrer oder als probandi be-
schäftig gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Durch eine Reparatur des Schulhauses ist 1872 ein geeignetes Local für die Biblio-
thek gewonnen.
Etat: 6372 Thb. Darin St. Zuschuss 800 Thlr. Besoldungen : 6150 Thlr. Rectorl20O,
der letzte ord. L. 400, der Yorschul L. 320 Tbk.
Klaudtky, Ueber Pflege und Erziehung des Körpers; Progr. 1870. Bergan,
Ueber die Ei^enthümlichkeit und den Werth der BaaedowBchen Erziehungslehre ; Progr.
1873. P r e 1 s s , Die Quellen zur Geschichte des deutschen Königs Heinrich J. ; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
111
MEMEL.
(Littauen. 18,518 Einw.)
Gymnaslam (I, 57. U, 90).
GymnanAlcUunen : 7 (U nnd Olli), 1 VonchulcL Frequenz (1868: Üt. 211, V.
48) ia74: 6.962, y.42; Eusammen: 304; davon 273 ev., 2 kath., 29 jud.; 41 auswärtige.
I: 16, IL: 34, lU: 70. Abiturienten: 34 (in den 5 Jahren vorher: 10).
Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. DSHnger (seit 0. 1866), 4 OL., 5 ordentL,
3 techn. und Eiern. L. — M. 1873 ging Dr. Loch als OL. an das G^^n. zu Bartenstein über,
0. 1874 OL. Dr. Sutreh an die Realschule zu Reichenbach in Schlesien, und 0. 1874 trat OL.
•Sbnioin den Ruhestand. — Keu eingetreten sind 3 Lehrer; 2Candidaten sind an der An-
italt beschäftigt worden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
£ t a t : 12,130 Thlr. Besoldungen : 1 1,452 Thb. Dir. 1402 Thlr. (und 196 för Wohnung
ood Holz) ; der letzte ord. L. 700 Thlr.
Salkowsky. SimonDach; Frogr. 1873.
Patron at: städtisch.
WEHLAU.
(Samland. 5058 Einw.)
Bealsehnle 1. 0. (I, 57. n, 91).
Der Antrag der städtischen Behörden, dass die Anstalt in ein Oymnasium verwandelt
ond vom Staat übernommen werden m5ge, ist nicht genehmigt worden; wogten behufs
Erhaltung der Realschule Zuschüsse ans Staatsfonds gewährt worden sind. — Die RS. hat
6 ein&che Glassen und 1 VonchulcL Frequenz: (1868: RS. 160, V. 45) 1874: RS.
214. y. 28; zusammen: 242; davon 225 ev., kath., 17 jüd.; 92 auswärtige. I : 10, II:
22, 111:38. Abiturienten: 21.
Lehrer: 11. Director (vacat). Der frühere Dir., W, Friederiei (seit Job. 1843),
ist 0. 1874 in den Ruhestand getreten. Die Stelle wird einstweilen durch den ersten OL,
Dr. TT. Sckmiit, verwaltet 3 OL., 5 ordentL. 2 techn. und Eiern. L. — IL 1869 jnng der
OL. Dr. Friucke als Director an die RS. zu Grünberg in Schlesien. Am 6. Kärz 1972 starb
^ Oh. Schwarz. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; 6 Candidaten sind anshulisweise an
der Schule beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Das Schullocal genügt nur nothdnrftig. Der Turnplatz ist bei der Elementarschule.
Etat: 11^5 Thlr. Darin St Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 9750 Thlr. NE.
l^. 1500; der letzte ord. L. 600 Thhr.
Eine Stiftung zur Unterstützung armer Abiturienten der RS. wird vorbereitet.
Dr. Beichau, Gottfried vonBouiUon als deutscher Reichsfurst; Progr. 1869. Dr.
Schmitz, Lehrplan für den lateinischen Unterricht; Progr. 1870. Krüger, Die Ein-
fälle der Ungarn m Deutschland unter Heinrich IL ; Progr. 1871 . Friederiei, Geschichte
der Hai^-Snabenschule zu Wehlau 1810—1849 ; Progr. 1873.
Paironat: städtisch.
BRAUNSBERG.
(Ermland. 10,025 Einw.)
OjaiiiMliim (I, 57. n, 9S.).
Umfiuig der Anstalt: 8 aufsteigende Classen (U und O III und II). Frequenz:
(1868: 313) 1874: G. 385, Y. 27; zusammen: 412; davon S45 kath., 141 ev., 26 jud.; 827
auswärtige. I: 46 (1868: 21), 11: 71, HI: 109. In Folge der p. 101 erwähnten
112
kirchlichen Verhältnisse der Anstalt hatte die Schülerfreqnenz starke Schwankungen:
1871: 318, 1872: 262, 1873: 365. — Abiturienten: 70.
Ueber die Trennung im kathoi. Religionsunterricht der Anstalt s. p 11 f. Die romisch-
kathol. Schüler werden privatim durch den Beneficiaten Kraute unterrichtet — Zu der
vom Bischof Geritz 1860 bei der Anstalt wiederhergestellten Marianischen, mit der pri-
maria in Rom eng verbundenen Sodalität (s. p, 13) gehörten bei Aufhebung derselben
1872 c. 50 Schüler. Der bischöfliche Gonvict nimmt bis auf weiteres neue Zöglinge nicht
auf; die Gymnasialkirche ist längere Zeit unbenutzt geblieben.
LeÄrer: 16. Director: Dr. Mtinertz (seit M. 1874 ; vorher OL. am Gymn. zu
Conitz^. In der Yacanz bis zum Amtsantritt desselben versah die Directoratsgeschäfte der
Prof. Dr. Otto, 5 OL., 6 ordentl., 3 evang. Relig. L., 1 techn. und Elem. L, Der frühere Dir.,
Prof. J. J, Braun, trat Joh. 1874 in den Ruhestand. Der ord. L. Dr. HüUematm folgte 0. 1874
einem Ruf als OL. an das Lyceum zu Hetz. OL. Dr. Fuugt starb am 29. Octb. 1870, OL.
Dr. SaaQe (emeritirt M. 1868) am 23. Dcb. 1871. Neu eingetreten sind 7 L., zur Aushülfe
verwenaet 9Candidaten.
Ausser den evang. Religionslehrern sind sämmtliche Lehrer katholisch.
Im Jahre 1873 ist eine Turnhalle fiir die Anstalt erbaut worden (3840 Thlr).
Etat: 15,400 Thlr, Darin StZuschuss: 7733 Thlr. Besoldungen: 14,010 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr.
Die von dem ermländischen Domcapitel verwalteten 19 bedeutenden Stipendien-
Stiftungen (c. 62,500 Thlr. Cap., s. die Geschichte des Gymn., Festprogr. 1865, p. 96^ sind
von dem Dir. Braun im Jahre 1872 ausschliesslich für das Braunsberger Gymn. reclamirt
worden. Die Angelegenheit ist noch unerledigt.
OL. Kawczynski, Polnisch-Preussen zur Zeit des ersten schwedisch-polnischen Krie-
ges (1626—1629); Progr. 1874.
Patronat: königlich.
BARTENSTEIN.
(Barten. 5430 Eitiw.)
Gymnasium (vgl. n, 92).
Die frühere städtische höhere Bürgerschule ist in ein königliches Gkmnaaiam um-
gewandelt worden. Den darüber zwischen der K. Rejnerung und den städtiBclien Behör-
den abgeschlossenen Vertrag s. im Progr. von 1873. Der von der Stadt zur Unterhaltung
der Schule zu zahlende G-eldbeitrag ist auf 1000 Thlr. jährl. festgesetzt. — Eröffnune des
G^ymnasiums M. 1872 : Uebersiedelung in das von Seiten der Stadt neu erbaute Scbmhaua
K. 1873; Eröffnung der I 0. 1874.
Gymnasialclassen: 7 (U und O III), 1 Vorschulcl. Frequenz: G.210, V. 41; zu-
sammen: 251; davon 232 ev., 8kath., 11 jüd.; 116 auswärtige. 11: 28, HI: 60.
Lehrer: 12. Director: Dr. Alfr, Schottmüller (seit M. 1872: vorher OL. am Gymn.
zu Rastenburg), 4 OL., 5 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der Kector der früheren höh.
BS., Dv^GerhartUf übernahm im Novb. 1872 die Direction des CoUegiums zu Bischweiler
im Elsass.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Der Turnunterricht wird einstweilen auf dem Turnplatz und im Tumsaal des Bar-
tensteiner Turnvereins ertheilt
Etat: 13,150 Thlr. Darin StZuBchuss 4750 Thlr. Besoldungen 13,000 Thlr. N £.
W. Dir. 1500 Thlr.
Patronat: königlich (vgl. Progr. v. 1873).
RASTENBURa
(Natangen. 5686 Einw.)
Gymnasium (I, 59. II, 93).
Die Anstalt hat 9 aufsteigende Gymnasialclassen (VI, V, IV, in 2 coord.Cötu8;III— I
jeUundO) u. 1 Vorschulcl. Frequenz: G.891, V.2»; zuBammen;419; davon 888ev., 17
113
kath^ 14 jfid.; S83 auswärtige. I: 48, II: 69, III: 97. Abiturienten: 142 (in den
5 vorhergehenden Jahren: 107).
Lehrer: 16. Director: C.Fr.Jakn (geit M. 1870* vorher Dir. des Gymn. zu
Lockso), 5 OL. 6 ordentl., 2 wiasensch. Hul&l., 2 techn. und Eiern. L. — Der vorherige
Director, Prof. Dr. Teekow, in den Jahren 1849 bis 1852, sodann 1858 bis 1870 zugleich
Abeeordneter in Berlin, wurde IL 1870 auf seinen Antrag w^en Kränklichkeit in den
Rohestsnd versetzt, und ist seitdem Mitglied des Hauses der Abgeordneten und des Beichs-
tags sowie auch Stadtrath in Berlin. — 0. 1869 wurde der Lehrer Dr. Joh. Richter als OL.
sn das Gymnasium zu Meseritz versetzt ; M. 1872 der OL. Dr. SchoUmüüer zum Director des
neuen Gymnasiums in Bartenstein ernannt ; am 23. Juni 1873 starb der OL. Dr. Fr. Richter ;
sm 16. April 1872 der ehemal. OL. C Fr. Weyl (emeritirt 1858). — Neu eingetreten sind 4
Lehrer; Candidaten als Hülfslehrer verwendet: 7.
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet. Ebenso sind, über einen Er-
weiterungsbau Verhandlungen eingeleitet.
Etat: 16,860 Thh*. Darin StZuschuss 7640 Thlr. Besoldungen: 14,890 Thlr.
N E. W. Dir. 1600 Thlr.
Patronat: königlich.
ROESSEL.
(Ermland. 3492 Einw.)
Oymnasiam (I, 60. U, 94).
Die Anstalt besteht aus 8 aufsteigenden Classen (VI — IV; HI und 11 je U und O, L)
l^requenz211 (1868: 167); davon 158 kath., 43 ev., 10 jud.; 144 auswärtige. I : 32
(1868: 1^, ü: 34, III: 40. Abiturienten: 34 und ein Extraneus.
Lehrer: 13. Director: Dr. Josef Frey (seit 1. Jan. 1867), 3 OL., 1 kathol. und
1 evangel. Beligionsl., 4 ordentl., 1 wiasensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 0. 1871
jring der OL. Dr. PriU an das Gymn. zu Braunsberg.über, M. 1872 der OL. Dr. Sehiäz als
Begierunga- und Schulrath nach Marienwerder und der OL. Rautekberg an das Gtymn. zu
D. Crone, 0. 1874 der Lehrer Dr. Neuhaue als OL. an das Gymn. zu Gonitz. Am 15. Juni
1872 starb der Geh. Beg. H. Dr. Ditki (in Danzig), der 1836—1847 Bector des Progymn. in
Bossel gewesen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und 2 Sch.cand. sind bei der An-
stalt beschäftigt gewesen.
SimniUiche Lehrer, mit Ausnahme des ev. Belig. L., sind katholisch.
Local: Das von Seiten der Stadt neuerbaute Schulhaus ist am 8. Sptb. 1870 be-
zogen worden. Vgl. die Progr. von 1869 und 1870. Der Umbau des alten zu Dienst-
wohnongen für die Lehrer und zur Au&tellung der Bibliothek etc. wird vorbereitet; eben-
so die Errichtung einer Turnhalle.
Etat: 12,280 TUr. Darin St. Zuschnss 5835 Thbr. Besoldungen: 10,875 Tbk. NE. W.
Dir. 1650 Thlr.
Neu ha US, Eine luxemburger Frage; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
HOHENSTEIN.
(Oberland. 2516 Einw.)
Oymnasiam (I, 61. U, 95).
Am 3. Apr. 1870 feierte die Anstalt ihr 25jaliriges Bestehen. — Gegenwartag hat sie
7 an&teifirende Classen (ü und OIQ). Frequenz (1868: 221)1874: 290; davon225
ev., 41 kath., 24 jud.; Sfi3 auswärtige. I: 28 (1868: 16), H: 48, Ul: 83. Abiturien-
ten: 27 (in den 5 Jahren vorher: 56).
UI 8
114
Lehrer: 18. Director: Eug. Trotten (seit M. 1869; vorher Lehrer am Gymn. zu
Gumbinnen. Sein Vorgänger, Dr. Max Toppen, wurde gleichzeitig als Dir. an das Gymn.
zu Marienwerder versetzt^, 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hiüfsl., 1 iechn.
und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 4 Candidaten sind an der Anstalt be-
schäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer ausser dem kath. Beligionsl. sind evangelisch.
Local. Die vermehrte Frequenz macht einen Anbau nöthig; ebenso steht die Er-
richtung einer Turnhalle bevor.
Etat: 13,186 Thlr. Darin St.Zuschuss 7911 Thlr. Besoldungen: 12,880 Thlr. NE.
W. Dir. 160Ö Thlr.
Der gegenwärtige Director hat in Verbindung mit dem Gesanglehrer ^a^u« einen
Fonds zu Stipendien für Abiturienten der Anstalt begründet, der bereits ein Gap. von
c. 1200 Thlr. enthält. — Am Stiftungstage des G^n. 1870 überwiesen die städt. Behörden
demselben 400 Thlr., wovon die Zinsen bedürftigen guten Schülern aus Hohenstein zuge-
wandt werden sollen.
Patronat: königlich.
2. Begierangsbezlrk Gumbinnen.
GUMBINNEN.
(Littauen. 8,466 Eitiw.)
Ein königl. G-ymnasium und eine städt. höhere Bürgerschule. Ersteres
führt seinen Ursprung auf die Gründungszeit der Stadt zurück (s. B. I), die
am 24. Mai 1874 ihr 150jähriges Bestehen gefeiert hat.
Das Friedrichs-Gymnaslnm (I. 62, TL, 96).
Die Anstalt besteht aus den 6 einfachen Gymnasialclassen und einer Yorbereitungscl.
Frequenz: G. 269; V. 48; zusammen: 907; davon 297 ev., kath., 10 jüd.; 135 auswär-
tige. 1:1, 711:42, 111:74, Abiturienten: 44.
Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. Jul.Amoldt (seit M. 1861), 4 OL., 5 ordentb
1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Der Lehrer Eug, Trösten wurde M. 186H
als Director an das Öymn. zu Hohenstein berufen; der M. 1871 cmeritirte OL. Prof. J^rltM^
starb am 7. Dcb. 1871; vgl. Progr. v. 1872. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und von
Candidaten 2 als probanm, einer als Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Ein 1871 und 1872 auf dem Schulhofe errichtetes Nebengebäude mit 4
Classenzimmem, 1 Zeichnsaal, Räumen für die Bibliothek etc. ist am 12. September 1872
in Gebrauch genommen. — Der Bau einer Turnhalle auf dem 1871 für 1600 Thlr aus An-
staltsmitteln angekauften Turnplatz wird vorbereitet.
Etat: 18,771 Thlr. Darin St, Zuschuss 7155 Thlr. Besoldungen : 11,960 Thb-. N E. W,
Dir. 1700 TWr.
Prof. Dewischeit, Geliert als Yolkslehrer ; Progr. 1869. Literaturgeschichtl. Apho-
rismen; Progr. 1870.
Patronat: königlich.
Die höhere Bfirgersehale (ü, 96).
Die Anstalt hat 5 Glassen und 2 Yorsohulcl. Frequenz: höh. BS. 164, V.83;
zusammen: 247; davon 235 ev., kath., 12 jüd.; 60 auswärtige. 1. Gl. 10, 2. Ol. S6,
Die Abgangsprüfung haben bestanden: 23.
Lehrer: 9. Rector: Dr. Hrm, Schoarz (seit Neujahr 1872; vorher Hecior ia
Elmshorn), 3 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Recior.
115
Dr. B»nh. OMertj wurde 0. 1871 als Dircctor an die Petri-Kealschule in Danzi^ berufen.
Auf längere oder kürzere Zeit sind in den 5 Jahren bei der Anstalt neu eingetreten
10 Lehrer, ein candidatus probandus und 2 noch nicht geprüfte Sch.candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Den Turnplatz hat die Anstalt mit den übrigen fltädt. Schulen gemeinsam. Für
dsA Wintertumen ist kein geeigneter Baum vorhanaen.
Etat: 6623 Thlr. Besoldungen: 5690 Thhr. Bct. 1000, der letzte ord. L. 360 Thlr.
Die Anstalt hat mit dem Gymnasium und den übrigen städt. Schulen an dem Meel-
6«cihchen Stiflungsfonds Theil, aus welchem Schulgeld und Schulbücher für Schüler der
oberen Classen bestritten werden.
Patronat: städtisch.
INSTERBURG.
(Littauen. 14,103 Einw.)
Gymnasiuiii mit einer Realsehole 1« 0. (I, 62. 11, 97).
Die früher stadtische Anstalt mit königl. Oompatronat ist 1872 ganz vom Staat über-
nommen worden. Die Uebergabe erfolgte am 7. ücb. 1872. Vgl. die Progr. v. 1870 und
1873. Die von der Stadt zur Unterhaltung der Schule jährlich zu entrichtende Summe
beträgt 3500 Thlr.
Umfimg: 18 Classen; 3 Vorschulcl. (VI und V in je 2 Parallelcötus, Gymn. IV— I,
Real. IV in 2 Parallelcöt., IHundlljeU und O, I). Frequenz: G. 317 (1868:240),
K8. 240 (1868 : 151). V. 84; zusammen : 641 ; davon 597 ev., 7 kath., 37 jüd. ; 312 auswärtige.
0. 1 : 25, U : 87, UI: 66; BS. 1 : 16 (1868 : 7), II : 59, ni : 114). Abiturienten:
Gymn. 42, BS. 33.
Lehrer: 23. Director: Dr. Ed. Kräh (seit 0. 1868), 7 OL., 10 ordentl., 1 wissensch.
flolfil., 5 techn. und £lem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. W. Schaefer an das Gymn. zu
Flensboiig versetzt ; M. 1869 legte der OL. Dr. C. Schwarzlose sein Amt nieder, um in das
Handelsgeachäft seiner Brüder in Berlin einzutreten. — 19 eue Lehrer 11; Candidaten sind
als probandi oder aushülfsweise 14 bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: 11 Classen befinden sich im alten Schulhause, 7 in einem zu diesem Zweck
ausgebauten früheren Schauspielhause. Ein neues Schulhaus nebst Turnhalle und Director-
wohnung wird auf Staatskosten gebaut.
Etat: 25,200 Thlr. Darin St. Zuschuss 7400 Thlr. Besoldungen: 22,200 Thh-. NE. W.
Dir. 1800 Thlr.
Der Untentutzungsfouds für arme Schüler (s. B. I, 63) hat sich inzwischen ansehn-
lich vermehrt, und seit M. 1873 empfängt daraus abgesehen von anderen Aufwendungen
j« ein Gymnasiast und ein Bealschüler ein Stipendium von jährl. 25 Thlr.
Dr. Kräh, Cnrtius als Schullectüre; Progr. 1870 und 1871.
TILSIT.
(Hauptstadt von preuss. Littauen. 19,704 Einw).
Ein konigl. Gymnasium und eine städt. Realschule je mit eigener Vorschule.
Das Gymnaslam (I, 63. U, 97).
Umfang: 12 aufsteigende Classen des Gymn. (VI— I, jede U und O), 3 der Vor-
schule. ^Frequenz: G. 441, V. 66; zusammen: 507; davon 466 ev., 7 kath., 34 jüd.;
229 aaswlrtigre. I: 50, 11: 90, III: 105. Abiturienten: 118 (in den 5 vorhergehen-
den Jabren: 71).
8*
116
Lehrer: 19. Director: Prof. Gotti, Th. Fabian (seitM. 1844; M. 1869 wurde das
2^ähr. Directoratsjubiläiim desselben gefeiert; e. Progr. v. 1870), 5 OL., 7 ordentl., 2
wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem.L. — M. 1869 ging der Itehrer Fe^ferabendt als OL.
an das Gyran. zu Thom über. Der ordentl. Lehrer und Pauperinspector Giserius feierte
imNovb. 1870 sein 60jähr. Jubiläum : s. Progr. v. 1871. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer;
7 Candidaten sind als probandi und Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Ein dem Gymnasialgebäude den Zugang von Licht und Luft hemmendes hohes Nach-
barhaus ist angekauft (30,000 Thlr.) und niedergerissen; es wird beabsichtigt, daselbst
Lehrerwohnungen anzulegen.
Etat: 20,805 Thlr. Darin St. Zuschuss 8115 Thlr. Besoldungen : 17,460 Thlr. :NE.W.
Dir. 1800 Thh-.
Das Cap. der von dem Dir. Fabian gegründeten Stiftung für Lehrer- Wittwen und
Waisen (s. B. I, 98; Statut im Progr. v. 1871) beträgt bereits 3400 Thlr. Die Stipendien-
stiftung desselben vom Jahre 1864 hat ein Gap. von S^61 Thlr. — Gelegentlich seines Jubi-
läums ist für die Familie des Dircctors ein Stipendium Fabianum gestiftet (s. Progr.
von 1871).
Dir. Fabian, Entlassungsrede von 1863; Progr. 1871. OL. Pöhlmann, Beitr.
zur Gesch. des Gymn. 11 und IIl; Progr. 1873 und 1874*).
Patronat: königlich.
Die Realschule i. 0. (I, 64, 11, 98).
besteht aus 8 aufsteigenden Classen (Yl und III U und 0) und 8 Yorschulcl. Fre-
quenz: RS. 312 (1868 :267), Y. 85; zusammen: 397, wovon 375 ev., 10 kath., 12 jud.:
144 auswärtige. 1:17, 11:32, 111:79. Abiturienten: 31.
Lehrer: 14. Director: L.Koch (seitSptb. 1865), 4 OL., 5 ordentl., 1 wissensch.
Hülfsl., 8 techn. und Elem. L. — Am 19. Mai 1870 starb d&^ Oh. Hohmann. — Neu einge-
treten sind 9 Lehrer; darunter 3 Candidati probandi.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Das Schulhaus wird durch Anbau eines Flügels erweitert, dessen Räume
zu Classen, einem Zeichnsaal, Bibliothekzimmer etc. bestimmt sind. — Zum Turnunter-
richt wird seit 1870 die neuerbaute städtische Turnhalle benutzt
Etat: 16,638 Thlr. Darin St. Zuschuss 2648 Thlr. Besoldungen: 12,420 Thk. NE. W.
Dir. 1420 Thlr. ; ausserdem fr. Wohnung und Nebeneinnahmen ; zusammen im Werth von
300 Thlr.; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Im Jahre 1869 ist von den Lehrern eine Wittwen- und Waisen -Gasse gestiftet
worden« — Ueber die Yermehrung des Unterstützungsfonds für arme Schüler berichten
die jährUchen Programme der Anstalt.
Dir. Koch, Ueber die bei der Erziehung nothwendige Berücksichtigung der Sinne.
Progr. 1869. Fleischer, die Schweden in und um Tilsit im Winter 1678.79. Progr.
1870.
Patronat: städtisch.
LYCK.
(Masuren. 5,738 Einw).
Gymnasium (I, 65. II, 99).
Gymnasialclassen: 9 (YI, Y, lY, UIU, Om in 2 Parallelcötus, U und OH.
Yorschulcl. 3. Frequenz: G.322, Y. 56; zusammen: 378, wovon 329 ev., 6 kat
43 jüd.; 214 auswärtige. 1: 33 (1868: 55), II: 73, IH: 102). Abiturienten: 96.
Lehrer: 15. Director: Prof. Dr. E.Hrm.Hampke (seit ]£. 1868), 5 OL., 6
dentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 0. 1870 trat der OL. Prof.A'oi
in den Rahestand. O. 1871 ging der ord. L. Dr. Ebinger als OL. an das Oj
^) Andere Boitrls« Detselben „rar Gatchiohte de« Schalwateni im ehemals henogL, iplUr kflnigti«
Preiuaen** e. in der Altpreusi. MonAteohrift. B. Vni.
117
zn Demmin aber, O. 1874 der OL. Kuhse an das G^ymn. zu Dillenburg. Am 30. März
1873 starb der OL. Dr. Horch, — Neu eingetreten sind 5 Lehrer ; 7 Gandidaten sind an
der Schale beschäftifi^ gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Das für die Zwecke der Schule nicht verwendbare Salzmagazin (s. B. 11,99) ist dem
Steuerfiscos zurückgegeben, und zur Erbauung einer Tumhafle ein anderes Grundstück
sngekaaft worden.
Etat: 15,956 Thbr. Darin St.Zuschuss 7,435 Thb*. Besoldungen: 13,830 Thfa*. N£.
W. Dir. 1600 Thlr.
Durch fortgesetzte Beiträge zu dem Stipendium Masovianum (s. B. 11,99) ist das
Gap. der Stiftung auf c. 2625 Thlr. gestiegen.
Dr. Horch, Ueber Centralismus, Forderalismus, Farticularismus, Dualismus, in der
deatschen Geschichte; Progr. 1869. Dr. Embacher, Adalbert, Erzbischof von Bre-
men-Hamburg; Progr. 1871. Dir. Hampke, drei Schulreden; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
3. Begierangsbezirk Danzig.
DANZia
(Pommerellen. 83,668 Einw.)
Die drei höheren Lehranstalten reichen für das Bedür&iss nicht mehr
aas; sie sind überfüllt; man hat, namentlich in der Petri-Realschule, zu Classen
schon Räume verwandt, die für den Unterricht wenig geeignet sind. Auch
in der in dem alten Franciscanerkloster neu und schön ausgebauten Johannis-
Healschule sind alle Räume bereits gefüllt. Von Seiten der Stadt wird die
Errichtang eines zweiten Gymnasiums gewünscht; Verhandlungen darüber
*iind eingeleitet.
Der Normaletat ist bei den drei Anstalten durchgeführt; an Stelle des
Wohnongsgeldes erhalten über denselben hinaus die Directoren jährl. je 200,
die Oberlehrer je 150, die ordentHchen je 100, die Hülfislehrer je 50 Thlr.
Der gesammte Schuletat der Stadt, 1861 noch 43,114 Thlr., betrug 1874:
145,892 Thlr.; ausserdem die Kosten der baulichen Unterhaltung der beste-
henden Schulen jährlich 4500 Thlr.
Den Turnunterricht erhalten die Schüler des Gymnasiums und der beiden
Realschulen von denselben Lehrern und in demselben Local : im Sommer auf
dem Platz an der Petrischule, im Winter in einem Gebäude des Feuerwehr-
hofs. Die Errichtung einer gemeinschaftlichen städtischen Turnhalle ist im Werk.
Die Stadtbibliothek enthält jetzt c. 80,000 Bände. Verwalter derselben
sind die Prediger Baie und Wdnlig,
An die Stelle des pensionirten Dr. Kreyenberg trat 0. 1872 als Stadt-
scfaolrath der OL. bei der Petrischule Dr. Cosack.
Das Gymnasium (I, 67. ü, 100).
Umiang : 11 Gymnasialclassen (VI — IV je in 2 Wechselcötus getheilt, U und Olli
and II, I) und 1 Vorschule!. Frequenz: G. 436 (1868: 385), V. 35; zusammen:
471; dmvon 394 ev., 43kath., 34jtid.; 74 auswärtige. 1:44, 11:56, 111:98. Abituri-
enten: 71 (in den 5 Jahren vorher: 101).
Lehrer: 21. Director: Dr. £d, Cauer (seit M. 1871; vorher Dir. des Gymn. zu
Hamm). Sein Vorgänger, Prof. Dr. Kern^ wurde 0. 1871 Dil', des neuen städt. Gymna-
siums zu Stettin. 4 OL., 6 ordentl., 2 ev. Religionsl. 3 wissensch. HülfsL, 5 techn. und
Eiern. Ia,
118
O. 1869 wurde der Lehrer Dr. Stein als Dir. an das Gymn. zu Oldenbniv berufen,
O. 1871 der Lehrer Dr. Korn als Prorector an das Gymn. zu Pyritz (jetzt Dir. des Gymn.
zu Strehlen), M. 1872 der Lehrer Dr. Prutz als OL. an die Fnedr. Werdr. Gewerbeschule
zu Berlin, Joh. 1873 der Lehrer Dr. Jul. Schultz als OL. an das Gymn. zu Marienwerder,
0. 1874 der Lehrer Dr. Gützlaff als OL. an die fiS. zu Elbing. O. 1872 wurde der OL.
Prof. Dr. Herbst emeritirt. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; 8 Schulamtscand. haben
als Probandi oder Hülfsl ehrer Verwendung gefunden.
Ein technischer Lehrer ist kath.; alle uorigen evangelisch.
Etat: 19,960 Thb. Besoldungen: 18,326 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr.; und s. die
Vorbemerkungen.
Aus den bei der Anstalt vorhandenen Stiftungen sind von 0. 1873 bis 0. 1874 zur
Verwendung gekommen: 884 Thlr; davon an arme Schüler: 219 Thlr., Viatica und Sti-
pendien für Studirende: 523 Thlr.
Die seit O. 1870 bestehende Schülerbibliothek hat 4 Abtheilungen (für I; II; III
und IV; V und VI).
Dr. Gau er, Friedrichs des Grossen Grundsätze über Erziehung und Unterricht.
Progr. 1873.
Patronat: städtisch.
Die Realschule zu St. Petrl und Pauli (1, 68. II, 100).
Die Anstalt umfasst 10 Realschulclassen (VI, V und IV in je 2 Götus, U und O IIL,
II, I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: RS. 391, V. 61; zusammen: 452; davon 375
ev., 34 kath., 43 jüd.; 66 auswärtige. I: 14, 11:41, III: 72. Abiturienten: 29
(in den 5 Jahren vorher: 20).
Lehrer: 17. Director: Dr. liernk. Ohlert (seit 0.1871; vorher Rector der hob.
BS. zu Gumbinnen), 4 OL., 6 ordcntl., 1 evang. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 3 tecbn.
und Elem. L. — Der vorherige Director, Prof. Dr. Fr. Strehlke, trat 0. 1871 in den Ruhe-
stand. OL. Dr. CoÄocifc wurde 0. 1872 Stadtschulrath in Danzig; der Lehrer Dr. Wulckom
übernahm die Direction der höh. Töchterschule daselbst. M. 1870 folgte der Hülfsl. Dr.
Wilde einem Ruf als Professor an die Cantonschule zu Chur. — Neu eingetreten sind
3 Lehrer, und 4Candidaten als Hülfsl. beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 14 evang., 3 katholisch.
Das Schulhaus hat Wasserleitung erhalten.
Etat: 17,549 Thb. Besoldungen: 16,690 Thh-. NE. Dir. 1600 Thlr. ; und s. die Vor-
bemerkungen.
Dr. Strehlke, Resultate aus Danziger meteorolog. Beobachtungen; Projgr. 1871.
OL. Boeszoermeny, Danzigs Theilnahme am Kriege der Hansa gegen Christian II;
Progr. 1872. Ord. L. Franken, Ziel und Methode des englischen Unterrichts auf
Realschulen; Progr. 1874.
Die Realschule zu 8t. Johann 1. 0. (1, 69. II, 101).
M. 1873 bestand die Anstalt 25 Jahre; während dieser Zeit waren als Schüler auf-
genommen worden: 3040. Abiturienten sind in derselben Zeit gewesen: 122. Davon
widmeten sich dem Kaufmannstande 17, der Landwirthschafb 4, demMilitair 22, dem Be-
amtenstande 38, gewerblichen Studien 5, dem Baufach 19, dem Forstfach 5, der Musik
1, Universitätstudien 6, auf ein Gymn. gingen über 3, nicht^nachweisbar sind 2.
Jetziger Umfang der Anstalt: 11 CJlassen der RS. (VI — III in je 2 Cötus, U und
II, I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: RS. 422(1868: 471), V. 55; zusammen: 477,
wovon 432 ev., 21 kath., 24 jüd.; 85 auswärtige. 1:28, II: 50, III: 69. Abituri-
enten: 37.
Lehrer: 18. Director: Dr. Em. Fanten (seit Nein. 1869), 4 OL., 6 ordentL, 1
evang. Religionsl., 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — In den Ruhestand tra-
ten 0. 1871 der OL. Küster, M. 1873 der Prof. Gronau. Am 12. Apr. 1872 starb der OL.
Stobbe. — Neu eingetreten sind die 3 wissensch. Hülfsl. ; ausserdem wurden 6 Seh. cand.
vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Das ehemalige Franciskanerklostcr ist zu einem Schulhause in grossartiger
"Weise umgebaut (über 150,000 Thlr. aus Kämmereimitteln). Einweihung am 12. Apr. 1872
(s. Progr. von 1873).
119
Etat: 18,487 Thlr. Besoldungen: 17,360 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr.; nnd b. dieVor-
bemerkungen.
Ord. L. Lohmeyer, Abfall des preuss. Bundes vom Orden. Frogr. 1871.
Patron at: stadtisch.
JENKAU bei DANZIG.
(200 Einw.)
VUMgoglum und höhere Bfirgersehule (1, 69. n, 101).
Die Anstalt kann jetzt 80 Alumnen anfiiehmen. In den 5 Lehrclassen war im
Jahre 1873 eine Frequenz von 126 Schiilem: 124 evangelische, 2 jüdische; 1. GL IL, 2.
Cl. 37, 3, Cl. 29, 4. Gl. 27, 5. Gl. 22. (13 Freizöglinge, 12 Alumnen zu je 100 Thhr., 60 zu
je 150 Thbr. Pension, 24 Privatpensionaire der Lehrer, 20 Extraneer zu 12 Thlr. jährl.
Schalgeld. 7 Extraneer als Freischüler). Die Abgangsprüfung haben seit 1869 be-
standen: 18.
Lehrer: 8. Director: Dr. 0. ITtcMor«/ (seit M. 1868), 20L., Sordentl^ 1 wissen-
schL Hülisl., 1 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer.
Ein Lehrer ist katholisch, die übrigen evangelisch.
Local: Die Hälfte des Tumsaals ist zu 2 Wohnzimmern umgebaut. EineWasser-
leitong ist projectirt. Die B^paraturkosten für die Institutsgebäude betragen jährl. c. 900
Thlr.
Etat: 13,740 Thlr. Besoldungstitel: 6363 Thlr. (Dir. 1400, I.OL. 1000; dann 900
absteigend bis 400 mit Intervallen von je 100 Thlr.; alle Stellen mit Einrechnung der
Emolomente. ^ Speisung, Feuerung, Wäsche etc. (1868: 3590 Thlr.): 6670 Thb. und 76
K. Holz aus dem Stiflungswalde. Bekleidung der Freizöglinge: 266 Thlr. etc. — Ein
nicht genannter Freund der Anstalt schenkte im Jahre 1^)9 1000 Thlr.
Historische Notizen über die Anstalt und die Aufiiahmebedingungen werden auch
in den jahrlichen Programmen veröffentlicht.
Das Patronat wird vom Directorium der Stiftung geübt
NEUSTADT in Westpr.
(Pommerellen. 4,125 Einw.)
Gymnasliim (1,70. 11,102).
Um&ng: 7 Gymnasial- (UI U und O) und 1 Yorschulcl. Frequenz: G. 199,
V. 30; zusammen: 229; davon 118 kath., 99 ev., 12 jüd.; 105 auswärtige. 1:20, 11:37,
ni:52. Abiturienten: 48.
Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. J.Seemann (seit M. 1857), 3 OL., 1 kath., 1
ev. Reh^onsl., 5 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — M. 1878 wurde der OL. Prof. Fakte
an das jCariengymn. zu Posen versetzt, Job. 1872 der OL. Maronski emeritirt. — Neu
eingetreten sind 4 Lehrer und 2 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Ausser dem ev. Religionslehrer sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 15.600 Thfa*. Darin St.Znschuss unmittelbar 8210, mittelbar 1280 Thlr. Be-
v>tdungen : 12,770 Thlr. N E. W. Dir. 1700 Thlr. Die Speisung der Schüler in dem kleinen
mit dem Gymn. verbundenen Convictorium im Franciscaner-Uonvent hat aufgehört.
Ord. L. Gulski, Die lat. Spra<^he in Polen; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
ELBING.
(Marienbarger Land. 30,514 Einw.)
t
Das königliche Gymnasiain und die städtische Realschule benutzen beide,
aber zn verschiedenen Zeiten, den der Stadt gehörigen Turnplatz. Die
katholischen Schüler beider Anstalten werden in der Religion gemeinschaftlich
120
unterrichtet. Die vom Gymn. Prof. Beusch verwaltete Stadtbibliothek zählt
über 25,000 Bde. Ueber die Pott-Cotclesche Stiftung s. B. L und II.
Das Gymnasium (I, 72. 11, 103).
GymnasiBlclassen: 7 (U und O III), lYorBchulcl. Frequenz: G. 303 (1868:
349), y. 72; zusammen: 375; davon 305 ev., 36 kath., 34 jüd.; 98 auswärtige. 1: 27,
11: 48, ni: 89. Abiturienten: 55 (ebensoviele in den 5 vorhergehenden Jahren).
Lehrer: 12. Director: Prof. Dr, Ad, Benecke (seit M. 1844), 4 OL., 5 ordentl.,
2 teohn. und Eiern. L. — M. 1873 schied der Lehrer Dr. Flach aus, um sich an der Uni-
versität Tübingen als Privatdocent der Philologe zu habilitiren. — Neu eingetreten sind
6 Lehrer ; 5 Gandidaten sind theils als probandi, theils als Hülfsichrer bei der Anstalt be-
schäftig gewesen. — Turnlehrer ist Dr. Anger,
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Die Errichtung eines neuen Schulhanses steht noch in der Vorbereitung.
Etat: 13,894 Thlr. Darin St. Zuschuss 5463 Thlr. Besoldungen: 11,820 Thlr. NB. W.
Dir. 1800 Thlr.
Ueber eine Prämienstiftung des Amtsrat hs Eggert s. das Progr. von 1872.
Dr. Steinke, über die Ergebnisse der vergleichenden Sprachforschung, welche schon
beim ersten Unterricht im Griechischen verwertnet werden können ; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
Die Realschule 1. 0. (I, 74. n, 103).
Die Anstalt hat in der RS. selbst 11 Gl. (VI— IV in je 2 Cötus, IQ und II je ü
und O, I), in der Vorschule 2 Glassen. Frequenz: RS. 434 (1868: 342), V. 89; zu-
sammen 532, wovon 449 ev., 33 kath., 50 jüd.; 170 auswärtige. 1:23 (1868: 14), 11:53,
111:93. Abiturienten: 28 (in den 5 Jahren vorher: 36).
Lehrer: 17. Director: Dr. C 0. Brunnemonn (seit Joh. 1869 ; vorher OL. ander
Andreasschule zu Berlin), 4 OL., 7 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. —
M. 1869 ging der OL. Dr. Conr, Friedländer als Dir. der 1. Bürgerschule nach Leipzig; ist
jetzt Dir. der Realschule 1. O. in Hamburg. O. 1873 übernahm der OL. Dr. ntUx die
Direction der Albinusschule zu Lauenburg a.E. — Neu eingetreten : 13 Lehrer; Seh. cand.
sind 16 an der Schule beschäftigt gewesen.
Etat: 20,766 Thlr. Darin St. Zuschuss 2860 Thlr. Besoldungen: 16,970 Thlr. NE.
W. Dir. 1600 Thlr. ; ausserdem fr. Wohnung und Garten. Der letzte ord. L. 600 Thb-.
Ueber ein Stipendium und Unterstützungen s. das Progr. von 1873.
Dr. Brunnemann, Antrittsrede (über die Realschule) Progr. 1870. Ord. L.
Gen rieh. Zur Methode des lat Unterrichts in den unteren Glassen der Realschale;
Progr. 1872. Dasselbe enthält zwei Schulansprachen und eine graphische Darstellung der
FrcGmenz der Anstalt seit ihrer Gründung. Ord. L. Kutsch, der Rechnunterricht
der liittelstufe, ein Beitrag zur Umgestaltung dieses Unterrichts ; Progr. 1873.
Patronat: städtisch.
MARIENBÜRG.
(Marienburger Land. 8^216 Einw.)
Gymnasium (1^75.11,104).
Durch den Staatshaushaltsetat für 1874 ist die Uebemahme der Anstalt auf den
Staat erfolgt; die Stadt zahlt zur Unterhaltung derselben jahrl. 2000 Thlr.
Gymnasialclassen : 8 (VI in 2 Oötus, U und III), Vorschuld. 2. Frequenz:
G. 268 (1868: 360). V. 84; zusammen: 352; davon 279 ev., 25 kath., 48 jüd.; ISdaaswär-
tige. 1:22, 11:25, 111:65). Abiturienten: 44.
121
Lehrer: 17. Director: Dr. Fr. StrehUce rseit O. 1865), 4 OL., 6 ordentl., 1
wissensch. Hülfsl., 1 kath. ReligionsL, 5 techn. nna Elem. L. — Versetzt wurden ah
Oberlelirer: 0. 1870 Dr. Eckerdi an die Realschule zu Harburg, M. 1870 Dr. Brml an das
Gymn. zu Coslin, M. 1871 der OL. Dr. Boizon an das Gymn. zu Frankfurt a. O., M. 1872
der ord. Lehrer HiMppach an das Gymn. zu Jever. Der OL. Dr. Reichau wurde H. 1871
empritirt — Neu eingetreten: 11 Lehrer, und als prqbandi und Hülfslehrer sind 6 Gan-
didaten angenommen worden.
Ausser dem kath. Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Die Turnhalle des Gymnasiums wird auch von den übrigen Schulen der Stadt be-
nutzt.
Etat: 15,050 Thlr. Darin St. Zuschuss 3650 Thbr. fiesoldangen : 13,170 Thlr. Dir. 1700
Thlr.
Dr. Rindfleisch, Walter von der Yogelweide in seiner Stellung zu Kirche und
Papet; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
4. Regierungsbezirk Marienwerder.
MARIENWERDER.
(Pomesanien. 7,171 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule.
Das Gymnasium (I, 76. II, 105.)
Die Anstalt zählt ausser einer Vorschulcl. 7 Gymnasialclassen (111 U und 0). Fre-
quenz: G. 29.5, y. 49; zusammen: 344; davon 304 ev., 18 kath., 22 jüd. ; 168 auswärtige.
I: 39 (1868: 21), 11:46, 111:79. Abiturienten: 46.
Lehrer: 16. Director: Dr. Max Tömten (seit M. 1869; vorher Dir. des Gymn. zu
Huhenstein), 4 OL., 5 ordentl., 3 wissenschatnl. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der
frühere Director, Dr. ÄreiVer, wurde M. 1869 Prov. Schulrath in Hannover. 0. 1872 ging
der ord. L. Babucke als OL. an das Gymn. zu Aurich, Joh. 1873 der Dr. Kümer als OL. an
(las neue Gymn. zu Strasburg in W. Pr. Der OL. Dr. Zeyttw wurde Ende Dcb. 1873
pmeritirt; der OL. Prof. Dr. Kühnasi starb am 30. August 1872 (s. Progr. von 1872). — Neu
eingetreten sind 4 Lehrer; 9 Candidaten sind als probandi oder Hülfslehrer bei der An-
stalt beschäftigt gewesen.
Im Jahre 1872 ist eine neue Turnhalle erbaut worden.
Etat: 14,445 TWr. Darin St Zuschuss 7179 Thlr. Besoldungen: 13,005 Thb. NE. W.
Dir. 1800 Thlr.
Dr. Toppen, Elbinger Antiquitäten, I—lll; Progr. 1870—72.
Patronat: königlich.
Die höhere Bflrgersehule (Friedriehsehule) (11, 105).
Nach wie voroGlassen der eigentlichen höh« BS. und 3 einer Mittelschule. Fre-
anenz: 179; wovon 168 ev., 8 kath.. 9 jüd.; 66 auswärtige. 1. Gl. 12, 2. GL 25. Die
Abgangsprüfung haben bestanden: 17.
Lehrer: 10. lSitctoT\A,t).d.OtUnitz (seit Beginn der Schule), 1 OL., 3 ordentl.
5 techn. und Elem. L. — Anfang 1874 ging der Oberlehrer Zaeheeh in gleicher Eigenschaft
an die Realschule zu Neumünster über. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 6215 Thlr. Besoldungen: 5930 Thb*. Ret. 1000, der letzte ord. L. 400 Thlr.
OL. Zschech, Rückblicke auf die deutsche Geschichte; Progr. 1871.
Patronat: städtisch.
122
GRAUDENZ^
(Culmer Land. 14,189 Einw.)
Gymnasium (I, 77. n, 106).
Durcli den SiaatsliaaBhaltsetat für 1874 ist die Anstalt vom Staat übernommen wor-
den. Von Seiten der Stadt werden zur Unterhaltung derselben jährL 3000 Thlr. beige-
tragen.
Gymnasialclassen : 9 (VI und IV in je 2 Wechselcötus, V, Ü und O III, II, I),
Vorschule]. 2. Frequenz: G. 285, V. 71: zusammen: 366, wovon 278 ev., 29 kath.,
49 jüd.; 140 auswärtige. 1:17, (1868: 10), 11:28, HI: 71). Abiturienten: 26.
Lehrer: 16. Director: Dt, Hagemann (seit M. 1865), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath.
ReligionsL, 2 wissensch. HülfsL, 3 techn. und £lem. L. — Neu eingetreten sind 13 Leh-
rer und lÖ Candidaten sind vorübergehend beschäftigt worden.
Hit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sämmtiiche Lehrer evangelisch.
Die Herstellung eines neuen Gymnasialgebäudes ist Bedürfniss; Verhandlungen da-
rüber sind eingeleitet. Der Kaufmann Lachmann in Graudenz hat der Stadtgemeinde ein
Cap. von 2500i0 Thlr. für den Bau zugesichert. — Zum Turnen im Winter wird von 1874
an bis auf weiteres die Turnhalle des K. Seminars benutzt.
Etat: 16,042 Thlr. Darin StZuschuss 3060 Thlr. Besoldungen: 13,100 Thb. NE.
W. Dir. 1650 Thh«.
lieber die ^oArsche Stipendien- und SckeUktiBch^ Främienstiftung s. Frogr. von 1869.
Die „Geschichte des Graudenzer Kreises'' von X. Froelich, Graudenz 1868 und
1872, enthält auch über das Schulwesen eingehende Hittheilungen.
Fatronat: königlich.
STRASBURG in Westpr.
(Pomesanien. 5324 Einw.)
Nach mehrjährigen Verhandlun|fen über die Errichtung eines neuen Gymnasiums
in Westj>reus8en wurde schliesslich diese Stadt als die für das XJnterrichtsbedür&iiss der
beiden in Betracht kommenden Nationalitäten und Confessionen geeignetste gewählt, mit
der ausdrücklichen Bestimmung, dass der Unterricht durchweg in deutscher Sprache er-
theilt wird, beide christliche Confessionen aber vollkommen gleichberechtigt sind.
Vorhanden war am Ort eine 3class. Frogymnasialschule. Erofiiiung des Gtymna-
siums: am 19. Mai 1873 mit 124 Schülern in den oClassen VI — II und einer Vorschulcl.
0. 1874 ist eine I hinzugefügt worden. Frequenz: zu AnÜEing 1874: G. 147, V. 27;
zusammen: 174, wovon 96 ev., 37 kath., 41 jüd.; 68 auswärtige. 11:20, 111:27.
Lehrer: 12. Director: J). ffrm. Eckardt (seit 0.1873; vorher OL. am JFried-
richscoU. zu Königsberg in Fr.), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 wissensch. HiilfsL.
2 techn. und Elem. L.
Das Gymnasium ist eine Simultananstalt (8 evang., 4 kathol. Lehrer).
Das Local der Schule ist provisorisch ein der Stadt gehöriges ehemaliges Kioster-
gebäude. Die Herstellung eines neuen Schulhauses nebst einer Turnhalle soll 1875 be-
^nen. — Für den Turnunterricht im Sommer ist einstweilen in einem benachbarten
Walde Einrichtung getroffen.
Seit M .1873 ist in der kath. Ffarrkirche ein regelmäasiffer Gottesdienst mit deut-
scher Fredigt (zur Zeit der einzigen deutschen in einer kathol. Kirche d^ ganzen Krei-
ses) für die kath. Schüler und Lehrer des Gymn. eingerichtet worden.
Etat: 13,610 Thlr. Darin St. Zuschuss 7,290 Thlr. Besoldungen: 12,110 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr.
Von Seiten des Kinisters für Handel etc. ist dem neuen Gymnasium eine Anzahl
Shysikalischer und mathematischer Instrumente, der aufgelösten Gewerbeschule an Grau-
enz überlassen worden.
Dr. Eckardt, Gründungsgeschichte der Anstalt; Frogr. 1874.
Fatronat: königlich.
123
NEUMARK.
(Pomesanien. 2206 Einw.)
ProgymnASlum.
Die AnBtalt ist aus dem früheren Privat-Frogymnadtim des kath. Pfarren Bunt, wel-
ches derselbe von Kauemik nach Nenmark verlegte (s. B. 11^ 85), hervon^egangen. Die An-
erkennung des Prog^n. als vollberechtigt ist unter dem 4. Dcb. 1873 erfolgt. Dasselbe um-
fiust jetzt mit der vorschulclasse 8 Classen (U und O III und 11). Die Frequenz
betrag M. 1869: 81 Schüler, M. 1871: 145, M. 1872: 176, M. 1873. 194. 1874. PG. 180, V. 24;
zusammen: 204; davon 120 kath., 65 ev., 19 jüd.; 138 auswärtige. II: 9, HI: 43.
Lehrer: 10. Rector : Mart. MicheU (seit M. 1869 ; früher Lehrer am Gyinn. zu Pader-
born), 1 OL., 5 ordentl., 3 techn. und Elem. L. — In den letzten 5 Jahren sind 13 Lehrer
neu eingetreten; darunter ein als Hülfsl. fungirender Sch.candidat.
Local: Das neue Schulhaus ist (seit 1870) auf Kosten der Stadt erbaut worden«
Darin auch eine Dienstwohnung des Bectors.
Die Gewährung eines Staatszuschusses wurde davon abhängig gemacht, dass die An-
stalt den ausschliesslich katholischen Charakter aufgebe und dass nur deutsch unter-
richtet werde. Die Stadt ist auf diese Bedingungen eingegangen, und so ist die Anstalt
seit 1873 simultan (3 evangelische und 7 kathol. Lehrer).
Etat: 9470 Thlr. Darin St.Zuschuss: 5300 Thfr. Besoldungen: 8310 Thfr. Bector
1400 Thlr.
Ein seit 1874 angesammelter Unterstützungsfonds besitzt bereits ein Gap. von c. 260
Thlr. Die Zinsen sollen für arme Schüler ohne Unterschied der Confession una Nationalität
verwandt werden.
Der zur Unterhaltung der Anstalt seit 1870 gewährte Staatszuschuss von 1000 Thlr.
ni im Jan. 18*^ auf jährl. 5300 Thlr erhöht worden. — Zur Ghründunff einer Bibliothek
und Anschaffung physikalischer Instrumente sind 1874 aus Staatsmitteln 400 Thlr. bewilligt
worden.
Patronat: städtisch.
CÜLM^
(Culmer Land. 8^053 Einw.)
TOfi königliches Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule.
Das Oymnasiiim (1, 78. n, 107).
Um&ng: 15 Gymnasialdassen (VI— UIU je in 2 Götus, OUI, U und OU in je 2
Cotns, U und O I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 419 (1868: 478), V. 15: zu-
sammen : 434, wovon 252 kath., 139 ev., 43 jüd. ; 228 auswärtige. 1: 69 (1868: 80), 11 : 91,
111:108. Abiturienten: 89 (in den 5 tJahren vorher: 101).
Lehrer: 21. Director: Dr. Adalb, Lozynski (seit M. 1844. Am 1 1. und 12. Octb.
1869 wurde das 25jähr. Directoriubiläum desselben gefeiert, wobei die Schüler den plau-
tin. Trinammus aimührten; s. Frogr. von 1870J 6 OL., 2 kath.*) und 1 ev. BeligionsL,
8 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. HaegtU wurde
Joh. 1872 als Director an das Lyceum zu Colmar im Elsass berufen. Der Lehrer H, Las-
kowMÜ wurde If. 1872 zum Sreis-Schulinspector ernannt, der OL. Weclewski M. 1874 an
das QjTon. zu Conitz versetzt. — Im Sept. 1869 starb in Trier der erste Director des
Gymn. (T)b 1844) Domcapit. CRichur. — Neue Lehrer in den 5 Jahren: 7; ausserdem
11 Sch.cand. theils als probandi, theils als Hülfslehrer.
Ausser dem ev. Religionsl. sind die Lehrer alle katholisch.
*) Ueber die Uiitenicfatoprmclie ■. die Vorbem«rkaiig«n rar PfOTiai FoMn.
124
Es ist in der Verhandlung, das Schulliaas und die Turnhalle mit Gasbeleuchtung zu
versehen. — lieber die Restauration der ehemal. Franciscanerkirche zur Gymnasialkirche
8. B. llf 107. Der Bestbetrag der Rosten (656 Thlr.) ist 1872 aus dem Dispositionsfonds
Sr. Msg. des Königs gedeckt worden.
Etat: 21,993 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 10,179, mittelbar 6975 Thlr.
Besoldungen: 18,830 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr.
An Unterstützungen für arme Schüler wurden im Schuljahr 1872.73 gezahlt: 827V2
Thlr. Bestand der Krankencasse : 268 Thlr.; s. Progr. v. 1873.
Die Lehrerbibliothek ist auf 3240 Werke, die deutsche Schülerbibliothek auf c. 2100,
die polnische auf c. 1000 Bde angewachsen.
Patronat: königlich.
Die höhere Bfirgerschnle (I, 79. 11, 108). (x)
Die ungewöhnlichen Schicksale dieser Anstalt sind in Bd. 1 und II mitgetheilt. Sie
wartet noch immer auf eine neue und definitive Reg^lirung ihrer Verhältnisse. In ihrer
gegenwärtigen Reduction hat sie aus der Zahl der berechtigten höheren Lehranstalten
ausgeschieden werden müssen.
Im Lehrercollegium, in der Schülerzahl, im Etat u. s. w. ist eine wesentliche Verän-
derung von den Angaben in B. II nicht eingetreten.
Gahd. Titius, Wo liegt Gholinon? Untersuchung über die Todeastätte desh. Adaibert;
Progr. 1870.
THORN.
(Culmer Land. 15,128 Einw.)
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (1, 81. II, 109).
Umfang der combinirten Anstalt: 13 CK (VI und V in je 2CötuB gemeinschaftlich.
Gymn. IV, IT und Olli, II, I. Real. IV— I) und 1 Vorschule!. Frequenz: G. 330
(1868: 293), RS. 131 (1868:105), V. 87; zusammen: 498, wovon 365 ev., 40 kath., 98jüd.;
226 auswärtige. G.I:23 (1868: m 11:84, HI: 56; RS. 1:9, 11:26, in:46. Abi-
turienten: Gymn. 33, RS. 16 (in aen 5 Jahren vorher: resp. 21 und 9),
Lehrer: 21. Director: A,Lehnerdt (seit 0.1865), 6 OL., 9 ordcntL, 1 kathol.
Religionsl., 2 wissensch. Hültsl., 2 techn. L. — 0. 1869 ginff der Lehrer Reichd als OL.
an das Gynm. zu Charlottenburg über. Prof. Dr. Janson, 0. 1869 emeritirt, starb am 1.
Jan. 1870. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; 10 Candidaten sind an der Schule beschäf-
tigt worden.
Ausser dem kath. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 24,446 Thlr. Darin St. Zuschuss: 5266 Thb. Besoldungen: 19,700 Thb. N E. W.
Dir. 1600 Thlr.
lieber eine Stipendienstiftung der Wittwe £M;an s. das Progr. von 1870.
Die Schulordnung der Anstalt s. im Progr. von 1871. Dr. Fasbender, Fest-
vortrag bei der 400jahr. Kopemikus-Feier (19. Febr. 1878); Progr. 1873. Aus Anlass
derselben Feier sind von dem OL. Prof. Dr. Prowe verschiedene Schriften herausge-
geben.
Patronat: königlich und städtisch.
CONITZ.
(Pommer eilen. 7,134.)
Gymnasium (1,82. II, 110).
Gymnasialclassen : 18 (VI— IV und ü in in je 2 Cötus, O UI, U und O 11 und I)
und 1 Vorschulcl. ; dieselbe ist 1870 definitiv mit dem Gymn. verbunden worden. Fre-
125
qneni: 6. 514 (1868: 446), V. 35; zusammen: 549, wovon 237 kath., 251 ey., 61 jad.;
446 answardge. 1:39, 11:68, 111:124. Abiturienten: 64.
Lehrer: 90. Director: Dr. Hrm. Deiters (»eil Neuj. 1874 ; vorher OL. am Oymn.
zu Doren), 7 OL., 1 kath. Beligionsl., 8 ordentl. X., 1 wissenach. Hül&l., 2 techn. and
Elem. L. — Der firohere Dir., Dr. Unpenktuapf wurde M. 1873 als Dir. an das Mariengym-
Dftdiim za Posen versetzt; der ord. L. Dr. RomaMn O. 1873 als OL. an das Oymn. zu
Strasburg in Westpr.; der ord. L. Luke wurde am 1. Juni J872 zum Reg. und Schulrath
in Posen ernannt ; im Aug. 1873 der ord. L. Joh. Schärft zum SchuUnspector; M. 1874 der
OL. Dr. Meinertz zum Dir. des Gymn. in Braunsberg. Der OL. Prof. Dr. MoUzUstig
starb am 25. Sptb. 1873. — Keu eingetreten sind einschhesslich der Candidati probandi,
«eiche zugleich als Hül&lehrer fun^irten, in den letzten 5 Jahren 14 Lehrer. — Am 3.
Juli 1872 wurde das dOJjähr. Amtsjubiläum des Lehrers Ostowski gefeiert (s. Progr. v.
1872).
Bis auf einen, der zugleich evang. Religionslehrer ist, sind Mlmmtliche Lehrer ka-
tholisch.
Ueber Einrichtung eines Turnplatzes unmittelbar am Schnlhause, sowie über eine
Vermehrung der Classenlocale sind Verhandlungen eingeleitet.
Etat: 22,719 Thhr. Darin StZuschuss unmittelbar 41035, mittelbar 6653 Thb*. Be-
soldungen : 18,830 Thlr. N E. W. Dir. 1500 TWr.
Die Krankencasse des €tymn. hatte 0. 1874 einen Bestand von 694 Thlr.
Dr. Uppenkamn, das 1. und 5. Buch derTusculan. Untersuchungen zum Ueber-
Betzen ins Lateinische bearbeitet; Progr. 1869. Die von demselben 1878 herausgegebene
Geschichte der Stadt Conitz enthalt quellenmassige Nachrichten über das ehemalige Jesuiten-
colleginm und die Entstehung des Oymnasiums daselbst.
Patronat: königlich.
DEUTSCH-CRONE.
(Netzdistrict. 6,130 Einw.)
eymnasium (I, 84. n, 111).
Die Anstalt besteht aus 8 Gymnasialclassen (U und 111 und IT) und 1 VorschnlcL
Frequenz: O. 283, V. 21: zusammen: 304; davon 115 kath., 144 ev., 45 jüd.; 192 aus-
wärtige. 1:27,11:62,111:79. Abiturienten: 59.
Lehrer: 14. Director: Prof. Ä. ZoviiwK (seit K. 1865), 30L., 1 kath. ReligionsL,
6 ordentl., 1 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — IL 1871 wurde der OL. Aaendorf
an daa Gymn. zu Rössel uitd der ord. L. Neu» ebendahin als OL., ebenso IL 1874 der ord.
L. JmL Löjyier als OL. an das Oymn. zu Culm versetzt. Am 6. Juni 1870 starb der ehe-
maL Rector des früheren Progymn., MaÜDowthf. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 2
Sch.candidaten.
Bis anf einen, der zugleich evang. Religionslehrer ist, sind sanimtliche Lehrer
katholisch.
Auf dem Turnplätze der Anstalt ist 1873 eine Turnhalle errichtet (Baukosten: 4410
Thlr.). Der Neubau eines Directorhauses im Gymnasialgarten ist in Aiigriff genommen
(A nachlag; 8000 Thlr.). Der Anbau einer CapeUe nebst Aula steht eben£sUs bevor. Die
alte Gapelle und die jetzige Directorwohnnng sollen spater zu Unterrichtszwecken ver-
wandt werden.
Etat: 14,833 Thlr. Darin StZusehnss unmiUelbar 3010, mittelbar 4954 Thhr. Be-
soldnngen: 13,630 Thlr. N E. W. Dir. 1650 Thlr.
Dem Unterstntzungsverein für arme kathol. Schüler ist vom YrsyptXRadke aus Rak-
witz in Poaen im Dcb. 1873 ein Gap. von 800 Thhr. geschenkt
Ord. L. L5ns, Die Vorfahren Hugo Captin im Kampfe mit den letzten Garolingem ;
Progr. 1870. Ord. L. Neus, Zur Kethode des mathem. Unterrichts auf Gymn.; Prosr.
1871. Ord. L. Brachvogel, Object und Kethode der N. T. SchrifUectore im ev.Ke-
tigiontnnterricht anf Gymn.; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
IL ProT. Brandenburg (I, 85. n, 112).
(StadtBerlinuiid2Regierungsbezirke. 724DMeilen,2,863,195Einw.)
1863:42, 1868:52, 1873: 55 höhere Lehranstalten.
1863 : 22 Gymnasien, 2 Progymnasien, 14 Realschulen, 4 höhere Bürgerschulen.
1868:28 - 1 - 15 - 8
1873: 28 Gymnasien, 2 Frogymnasien, 16 Realschulen, 9 höhere Bürgerschulen.
Hienach hat sich in den 5 Jahren die Zahl der Gynmasien in der Pro-
vinz nicht vermehrt, die der Progymnasien um eins. Für stenw aide, ebenso
die der Realschulen um eine, die Sophien-RS. in Berlin. Beide genannte
Anstalten w>ren vorher höh. Bürgerschulen, zu welcher Kategorie hinzuge-
kommen sind die höh. BS. in Luckenwalde und Nauen, sowie die mit
dem Gymn. in Cottbus verbundenen Realclassen.
Die Mehrzahl der Gymnasien und Realschulen ist mit Vorschulen ver-
sehen, meist dreiclassigen (die des Wilh. Gymn. in BerUn hat 5, die des
Friedr. Wilh. Gymn. und der K. Realschule 12 Classen).
In Folge des Krieges sank die Gesammtzahl der Gymnasialschüler, die
M. 1870 noch 10,074 betragen hatte, 0. 1871 auf 9809, die der Primaner von
822 auf 627. Aber schon M. 1871 stieg die Gesammtfrequenz wieder auf
10,109, darunter 759 Primaner, M. 1872 auf 10,418, worunter 858 Primaner.
— Die Zahl der jüdischen Schüler hat sich am. meisten in Landsberg a.W.
und in Berlin vermehrt, wo sie in den Gymnasien von 922 M. 1870 auf 1120
M. 1873 gestiegen ist, und bei einer Gesammtzahl von c 6035 Schülern bei-
nahe den vierten Theil derselben beträgt.
Die Gymnasien zu Charlottenburg und Frankfurt a. O. sind vom
Staat übernommen worden. — Der Normaletat ist fast durchgängig bei den
Gymnasien vollständig eingeführt.
Li der Entwickelung begriffen sind höhere Bürgerschulen u. a. zu Seh wedt,
Strausberg, Finsterwalde. Li Sommerfeld hegt man den Plan,
eine Realschule 2. O. zu errichten.
Die mit Berechtigungen versehenen höheren Privatanstalten s. p. 104 £.
Ein Directorwechsel hat stattgefunden in Berlin am Joachimsthalschen»
Friedrichs- und cölnischen Gymn., femer an der Luisenstädt., der Friedrichs-
und der Sophien-Realschule ; ausserdem an den Gymnasien zu Potsdam, Neu-
ruppin, Wittstock (2 mal), Prenzlau, Cüstrin (2 mal)^ ZttUichau, Cottbus, Luckau
(2 mal) ; ebenso bei der Realschule zu Frankfurt a. O., dem Progymnasium
zu Friedeberg, der höheren BS. zu Rathenow und der zu Fürstenwalde ge-
legentlich ihrer Umwandlung in ein Progymnasium.
Neue Schulhäuser haben bezogen das französ. Gymn., die Friedrichs RS.
und die Andreasschule zu Berlin, das Gynm. zu Cüstrin und die höhere BS.
127
zu Wrjezen. Mehrere andere Neubauten sind der Vollendung nahe ; s. bei den
eiBzehien Anstalten.
Zu den Lehrervereinen der Provinz gehört auch ein fiir das Tumwesen
besonders thätiger^).
Im K. SchulcoUegium der Provinz ist an die Stelle des am 2. Jan. 1871
verstorbenen Prov. Schulraths GaUschick*) 0. 1871 getreten der Prov. Schulrath
Dr. Gandiner (vorher Dir. des Gymn. und der Kealschule zu Minden).
Der Gen. Superint. *der Kurmark Dr. W. Hoffmaam starb am 28. Aug.
1873. Seine Stelle versieht provisorisch der Propst von Berlin, Q-en. Superint.
Dr. Brückner.
I. BERLIN*
Hauptstadt der Monarchie und der Provinz. Mittelmark.
(801,121 Einw. I, 88. II, 113).
1863: 15, 1868: 19, 1873: 19 höhere Lehranstalten«).
1863: 8 Gymnasien, 6 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule.
1868: 10-7-2
1873: 10 Gymnasien, 8 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule.
Die Gesammtzahl der öffentlichen höheren Schulen Berlins hat sich somit
in den 5 Jahren nicht vermehrt; die Vermehrung der Realschulen um eine (die
Sophien-Realschule) ist durch Erweiterung der einen höh. Bürgerschule (in
der Steinstrasse) entstanden. Bei der ununterbrochen zunehmenden Bevöl-
kerung der Stadt sind diese 19 Schulen längst nicht mehr ausreichend; ihre
Ueberfiillung , besonders in den unteren und mittleren Classen, hat viele
Glassentheilungen nöthig gemacht. Die höheren Privat-Knabenschulen ge-
währen einige^ aber nicht genügende Aushülfe; die von berechtigten Mittel-
schiden gehoMe Ableitung der !^equenz ist noch nicht eingetreten (s. p. 85).
Verschiedene neue Schulgründungen sind im Werk: die städtische Ver-
waltung verfährt dabei consequent fortschreitend je nach der Entwickelung
der einzelnen Stadttheile ^), und bewährt ihre alte Fürsorge fttr das Schul-
wesen auch in der liberalsten Aufwendimg der dafür in Anspruch genomme-
nen Mittel'). Für die nächsten Jahre (1874 — 1878) stehen in Aussicht:
*) ^8^' ^' »• Bericht über die 8. Yenammlung des Turnlehrer -Vereins der Mark
Brandenburg, abgehalten im März 1874 zu Potsdam; Fotsd. 1674.
>) Vgl. Dr.Bonnell in der Gymn. Zeitschr. 1871 p. 297 ff.
*) Unter diesen 19 Schtden sind 4 königliche, 6 städtische Gymnasien, 1 konigl., 7
Stadt. Sealschttlen und 1 städt. höh. BS. — Vor 50 Jahren hatte Berlin 3 konigl., 3 stadt.
Gymnasien und eine konigl. Realschule.
^) ^R^' Stadtschulr. Dr. Ho/mann^ lieber die Errichtung neuer höh. Lehranstalten in
Berlin. Bericht an den Magistrat; Berlin 1871.
5) Zur Eiiialtung ihrer höheren Lehranstalten hat die Stadt in den Jahren 1869 bis 1873
an ZuschSasen aufgewendet: 1,0^,380 Thlr., in derselben Zeit ausgegeben zur Erwerbung
Ton Gfondstücken und Neu- resp. Erweiterungsbauten: l,167,3fi§; zusammen: 2,191,652
Thhr. — Die Kosten für die Vollendung der bereits begonnenen und die Herstellung der
(bis 1877) projectirten neuen Sohulhäuser sind geschätzt auf 2,360,000 Thlr.
In den bei den einzelnen städt. höheren Schulen weiterhin mitgetheiiten Etatsan-
gaben sind die Kosten fiir den Turnunterricht und die Tumanstalten nicht mitgerechnet;
dieselben betragen ^hrhch 28,268 Thlr. — Für die den Lehrern zu honorirenden Vicariat-
stosden sind bei den stödi Cfymnasien und BeaUchulen bestimmte Summen ausgesetzt.
Im Jahre 1872 sind für diesen Zweck gezahlt worden 5372 Thk.
128
die Vollendung der Neubauten für das Friedr. Werdersche Gymnasium und
die Dorotheenstädt. Realschule (incl. Directorialgebäude und Turnhalle).
Das für die Andreas (höh. BS.)-Schule neu erbaute Haus ist bereits 0. 1874
bezogen worden. — Die Erbauung eines neuen Hauses für die Königstädt.
Realschule soll (in der Elisabetstr.) 1874 begonnen werden.
Im Plan ist femer je ein Gymnasium in der Garten- und in der Hallischen
Strasse anzulegen, und mit dem Hausbau 1874 zu beginnen. Dieselbe Ab-
sicht ist mit einer in der Luisenstadt jenseits des Canals zu errichtenden
höheren Lehranstalt. 1875 gedenkt man eine Realschule in der Gartenstr.
zu erbauen, 1876 ein Gymnasium in der Elisabetstr., 1877 eine höhere Töchter-
schule in der Weinmeisterstr. und ein Gymnasium oder eine Realschule im
Nordwesten der Stadt (Moabit oder Wedding).
Ueber das Schindlersche Waisenhaus und die V und G 1 s. Bd. 11, 113.
Die Handelschule (Dir. Katte) liat sich erweitert^).
Das katholische Privat-Progymnasium ist in der Frequenz zurückgegan-
gen ^. — Mit dem Religionsunterricht der kathol. Schüler der öffentlichen höh.
Lehranstalten wird es noch so gehalten wie Bd. ü, 114 angegeben ist.
Die von dem (+) Grafen Leop. v, Sedhüzky gestiftete Erziehungsanstalt
„PauUnum" ist in Folge eines Erweiterungsbaus jetzt im Stande 30 Zöglinge
aufzunehmen (vgl. C. Sl. 1871 p. 776). Ueber <fie Aufaahme s. V. undG. I.
— Die Zöglinge besuchen das Wilhelms- oder das Friedr. Wilhelmsgym-
nasium.
Sämmtliche höhere Schulen in Berlin haben in den letzten Jaliren den
Nachmittagsunterricht mehr und mehi- beschränkt; vgL.p. 55. Ueber das
Schulgeld bei den Gymnasien und Realschulen s. Abschn. VIII.
Für den Turnunterricht zeigt sich zunehmendes Interesse. Ueber
die von den einzehien Anstalten benutzten Turnplätze und Turnhallen s.
Bd. n, 114. Seitdem haben das Friedrichsgymnasiimi und die Friedrichs-
Realschule eine eigene Turnhalle (auf dem Grundstück der letzteren) erhal-
ten; ebenso die Andreasschule bei ihrem Neubau*).
Der Magistrat hat durch das städt. statistische Bureau zusammenstellen
lassen eine „Nachweisung der Stiftungen und Legate bei den Königl. Be-
hörden und Unterrichtsanstalten in Berlin" und ebenso der „Stiftungen imd
Legate der christl. Barchen und der jüd. Gemeinde in Berlin, für specielle
Unterrichts- und Armen-Zwecke" (1873).
Aus Anlass der 3. Säcularfeier des Gymn. ziim gr. Kloster (s. p. 129)
gab Dir. Dr. A. Kuhn heraus: „Die Visitationsabschiede für die Schiden Ton
Berlin und KöUn aus den Jahren 1541 und 1574" ; 1874 *).
i) 1869 waren 206, 1873 in 6 Classen (U III a und b, III, ü und 11, 1) 278 Schüler.
Von M. 1856 bis 0. 1878 haben 329 Schüler die Abgangsprüfung bestanden und mit dem
Zeugniss der Reife die daran ffeknüpite Berechtigung zum eiiganr. Militairdienst erhalten.
— Progr. 1878: Bückblick auf den Zweck, die Einrichtung und den Entwickelungsgang
der Berliner Handelschule während ihres 25jahrigen Bestehens.
') Schülerzahl 0.1874: 180. Bector: DvJul, Htvding, Ausser ihm 4 wissenschaftl.
und 8 £lem. Lehrer.
'^ Zu den auf das Berliner Tumwesen bezüglichen Schriften gehört auch: Dr. Euler,
das Janndenkmal in der Hasenhaide bei Berlin; Leipzigl874. Vgl. Progr. des Friedr. Wilh.
Gymn. von 1872 und der koniffl. RS. von 1878. — Prof. l)r. Maasmann starb am 8. Ang. 1874.
*) Die -Briefe über Beniner Erziehung" (von f Dr. Harquard), 1871, machen auf
verschiedene Uebelstände aufmerksam, die an der häusl. und Schul-Erziehung in. grotsen
Städten zu Taee treten. — Charakteristische Bemerkungen enthält der Aufsatz „Betrach-
tungen über die Volksseele von Berlin'' im Berl. Städt. Jahrbuch, Jahrg. 4, 1870, vom Her*
ausgeber desselben Prof. Dr. H. Schwabe. Darin u.a. auch, in wie verschiedenem ^^'
fange die Christen beider Confessionen und die Juden in Berlin vom Unterricht der höheren
Schulen für ihre Kinder Gebrauch machen.
129
Das Berlinische Gymnasiam zum gniiien Kloster.
(I, 90. n, 116).
Die Axutalt hat zu Anfkuf Juli 1874 die Feier ihres SOQjahrigen Bestehens begangen.
Aof Anlaas derselben erschien von dem Lehrer Dr. Heidemann bearbeitet eine
^Geschichte des Gymnasiums zum grauen Kloster''» Berl. 1874.
üm&ag der Anstalt: 15Classen (davon aufsteigend : 9. VI in 2 Farallelcötus, Vund
IV in 2 Wechselcotos, U und Oin, ÜH in je 2 ParaUelcot., OII, U und Ol). Fre-
qaenz: 536 (367 ev., 9 katk, 160 jüd.; 65 auswärtige. I : 55, II : 95, m : 136).
Abiturienten: 106.
Lehrer: 80. Director: Fro£ Dr. theol. und phil. Brm, Bimttz, Mitglied der
Aksd. der Wissensch. in Berlin; zugleich Dir. des K. padag. Seminars fnrgelelu*te Schu-
len. (Director der Anstalt seit IL 1867.) 7 OL., 13 ordentL, 6 wissensch. HulisL, 3 techn.
Hnl&L; unter letzteren der Musikdir. Dr. ^e^rmajin, zugleich Prof. derHusik an derllni-
Tenitat — 0. 1870 wurde der OL. Prof. Dr. £ie»^ Director des Friedrichflgymn. in Berlin;
IL 1871 ging der ord. L. Dr. Genthe aU OL. an das Gymn. zu Frankfurt a. IL M. 1874
fo^te der ord. L. Dr. Wämanns einem Ruf als ord. Prof. der philosoph. Facultat der
Umyers. in €h%iiswald. — Am 3. Octb. 1870 starb der OL. Prof. Dr. Larsow, am 17. Juni
1873 der OL. Prof. Dr. Dub, am 6. Febr. 1874 der frühere Director der Anstalt Dr. Jok,
Fr. BdUrmann (s. die Progr. von 1871 und 1874).*) — Neu eingetreten sind 6 Lehrer,
nnd 21 Scli.cand., darunter 16 Mitglieder des padagog. Seminars^ sind bei der Anstalt auf
kürzere oder längere Zeit beschäftigt gewesen. Ausserdem hat seit 0. 1871 der jeweilige
Inspector des Si3tn<j2erschen Waisenhauses (zuerst Dr. Diesterweg, dann Dr. Zeüe\ einige
Lectionen ertheilt. — Der ord. L. Dr. Bornumn hat sich mit Auftragen der K. Axad. der
Wissensch. von M. 1873 bis M. 1874 in Italien angehalten. — Ephorus der Anstalt ist seit
IL 1869 der General-Superintendent Propst Dr. B^UJcner,
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 37,782 TUr. Besoldungen: 34,093 Thk. NE. W. Dir. 2400 TUr., fr. Woh-
Qinig und Stiftungszuschusa»
Yon ehemaligen Schülern der Anstalt hat der ^Buchhändler Müüer in Potsdam 1870
150 Thlr. für die naturhistorischen Sammlungen, Dr. PraeUniu» 1872 zur Vermehrunfi^
des r. i{€^0Biaiiia8chen Stipendienfonds 350 Thlr. geschenkt. — Durch die 'S^retiesche Stif-
tung sind 450 Thhr. zur Gründung einer Schüler-Lesebibliothek gewährt worden. Eine
„Jubelsliftiuur für T^hter von Lemrem des EJosters und zu üniversitätatipendien'' wurde
bei der SSciuarfeier von ehemaligen Schülern des Klosters übergeben (Cap. vorläufig c.
3000 Thlr.).
Zmn Andenken daran, dass der Fürst von Bismarek Schüler der obersten Glassen des
Klosters gewesen (1830—32) hab^i damalige Mitschüler desselben 1872 seine Bronzebüste
zur AnftteUang in der Auk übergeben.
Dr. Anthieny, Der päpstliche Nuntius Carl Oaraffa. Ein Beitrag zur Gesch. des
3Q|jährigeii Krieges; Progr. 1869. €>r. Wilmanns, Die deutsche Sprache und Ortho-
graphie als Unterrichtsobject in den unteren Gjmn.cla8sen. Progr. 1870. Dr. Eich-
holtz, Ulüands schwäbische Balladen auf ihre Quellen zurückgeführt; Progr. 1873.
Die Schrift „Friedr. Bellermann, Seine Wirksamkeit auf dem Gebiete der
Musik", LeiDzigl874 (von dem vorerwähnten Sohne des Directors, Musikdir. Dr. Beller-
mann) entailt auch Mittheilungen über die langjährige und erfolgreiche Pflege des
Gesangnnterrichts auf dieser Anstalt
Gelegentlich derSäcularfeier erschien unter anderen Festschriften : Geh.R. C. Bor-
mann, Srumemngen'an das BerL QrpnxL, zum gt, Kloster im 2. Jahrzehent dieses Jahr-
hunderts. 1874.
Patronat: städtisch (und s. B. 1, 93).
Das joadilmsttialgetie ÖymiiMiiiiii (1, 94. 11, 117).
Umfang: 9 aufsteigende Gymnasialclassen fVI— lY, U undO III und U inje2coord.
Gotofli, On, U und Ol). Frequenz: 369: aarunter 120 Alumnen und 13 Pensionaire ;
336 ev., 4 kath., 29 jüd.; 196 auswärtige. I: 60 (1868: 49), H: 81, HI: 106). Abitu-
rienten: 99 (in den 5 vorherg^enden Jahren: 112).
*) Vaiaroloff: /«fh. iV. BHUrmtam tob Dt. B, BctuUi ia der OyiniL Zeittohr. 1874 p. 378 &
in 9
130
• I " ^ ■ I I ■ — ■II ■■ I I ■--
Lehrer: 27. Director: Dr. C, Schaper (seit Job. 1872; vorher Dir. des Friedr.
Wilh. Gymn. zu Posen), 12 OL., 6 Adjuncten, 2 wissensch. Hülfal., 6 techn. und Elem. L.
•—Der vorherige Director, Prov. Schulr. Prof. Dr. KiessUng, trat am 1. Juli 1872 mit dem
Titel eines Geheimen Regierungsraths, M. 1872 der Prof. Rad, Jacobs in den Ruhestand ;
ebenso 0. 1871 der Prof. Dr. Mor. Seyffert (f 8. Novb. 1872*)). Der OL. Nötel übernahm
IL 1870 die Direction des Gymn. zu Luckau, IL 1872 der Prof. Dr. C, F. Müller die des
neuen Johannesgymn. zu Breslau. Der OL. Prof. Dr. Hercher wurde am 26. Juni 1873
zum Mitgl. der Akad. der Wissensch. in Berlin gewählt. Der Adjunet Dr. Hollenberg
ging 0. 1874 als OL. an die Realschule zu Iscrlolm. — Neu eingetreten sind 9 neue Leh-
rer, und 19 Sch.cand., worunter 15 probandi, haben vorübergehend ebenfalls zum Lehrer-
collegium gehört. — Am 12. Dcb. 1870 starb der emeritirte frühere Director der An-
stalt Geh. Reg. R. Prof. Dr. Meineke^); am 1. Mai 1874 zu Weinheim Dr. K. W, Krüger (Verf.
und Verleger der griech. Gramm.), als Lehrer zuletzt Prof. am Joachimsth. G^ymn. (bis 1838 ).
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. 1869 wurden bedeutende Reparaturen an den verschiedenen Häasem des
Schulinstituts vorgenommen. Die Verlegungsfrage, über welche seit Jahren verhandelt
worden, ist vorläiäg dadurch zu einem Abschluss gebracht, dass zur Ausfuhrung eines alle
Bedürfnisse der Anstalt berücksichtigenden Neubaus ein Grundstück von 1720 Q Ruthen
in der Wilmersdorfer Feldmark bei Berlin angekauft worden ist.
Etat: 80,715 Thfr. Darin St. Zuschuss 9237 Thlr. Besoldungen : 27,560 Thlr. NE.
W. Dir. 2600 Thlr. und fr. Wohnung.
Ueber die 3/ein6^«stiftung zur Unterstützung würdiger und bedürftiger Schüler wäh-
rend ihres Schulbesuchs (Gap. von c. 1250 Thlr) s. das Progr. von 1878. — Pastor Niedlich
in Schillersdorf hat im August 1871 dem Gymn. testamentarisch 2100 Thlr. vermacht, deren
Zinsen zu einem Stipendium für einen Zögling der Anstalt, der sich der Theologie wid-
met, verwandt werden sollen.
Auf Grund eines Vermächtnisses des Dr. Rud. Köpke^ Prof. an der Universität zu Berlin,
ist 1871, vorbehaltlich weiterer im Testament bestimmter Zuwendungen an Stipend. Ca-
pitaUen, die Köpke^ohe Bibliothek dem Gymnasium übergeben worden (s. Progr. von 1871
und 1872). — Ein Theil der Bibliothek des f O.Bibliothekars Dr. Spieker war der Anstalt
bedingungsweise vermacht worden. Diese Bücher wurden im Febr. 1872 der Bibliothek
des Gymn. durch die Familie v. Schmeling übergeben.
Zum Andenken an den Prof. Dr. Mor, Seyffert haben Schüler desselben eine jahrL
Bücherprämie für einen sich der Philologie widmenden Schüler der Anstalt gestiftet: im
Febr. 1874 war dazu ein Gap. von 205 Thlr. vorhanden.
Der Stadt Joachimsthal sind mit Rücksicht auf die früheren Beziehungen des Schul-
instituts zu derselben lange Zeit aus dessen Mitteln erhebliche Zuwendungen nir die Commu-
nalverwaltung und für Kirche und Schulen des Orts über die Patronatsverpflichtungen
hinaus gewährt worden. Neuerdings versucht der Magistrat die rechtUche Verpflichtung
der Anstalt zu diesen Leistungen im Processwege zu erstreiten. Die wiederholten Ge^
suche derselben Stadt, das Alumnat dahin zurückzuverlegen, sind abschlägUch beachieden
worden.
Historische Nachrichten über die Anstalt, wodurch das in B. I Mitgetheüte werth-
voUe Ergänzungen erfährt, s. von Rud. Jacobs i»der Gymn. Zeitschr. 1872 p. 385 ff.
Patronat: königlich.
Das Friedrich- Wllhelmsgymnasliiiii und dte königliche Bealschnle
(I, 97. II, 119).
Diese beiden Anstalten nebst ihren Vorschulclassen und die k. Elisabetschule stehen
nach wie vor unter der gemeinschaftlichen Oberleitung des Dir. Dr. Ferd, Ranke *). Die
Specialdirigenten der einzelnen Anstalten sind dieselben geblieben. Am Ende des Schul-
i'ahres 0. 1874 betrug die Gesammtfrequenz : 2458 Schüler und Schülerinnen. Davon
camen auf die 12 Classen der dem Gymnasium und der Realschule gemeinsamen Vor-
schule: 612. Lehrer iungiren an derselben: 12 (neu eingetreten sind davon 5). Di-
rigent (seit M. 1867) : OL. Dr. Ä G. Schneü.
Von baulichen Veränderungen sind zu erwähnen, dass das Gebäude der Vorschule
erweitert und ein zu gemeinschanlichem Gebrauch bestimmtes Tumhaus erbaut ist. An
1} Vgl. Dr. Kieiiling, J/br. Lud». Sevßert in der Oywn. ZeiHehr. 1872 p. 847 IL
<) Vgl. Dr. Kietiling, Zar Erinnerung an Dr. Aug. Meindtt\ in derselben Zeiteohrift 1870 p. 93S & Dt.
Ferd. Bänke, .^u^utf Meineke^ ein Lebensbild; Leips. IbTl.
*) Ueber den Vorgänger desselben^. Q. Spilkke s. *aob Dr. Heydemaunin Sehmid, BacjkL IX p. 107 ff .
131
die EHflabetacbule ist ein Flügel im Hofe angebaut üeber einen Neubau des Vorder-
haotes ebenso wie des alten Eealschulhanses sind Verbandlungen eingeleitet (vgl. das
Progr. des Gjmn. y. 187^.
Sammtiicbe Lebrer der vereinigten Anstalten sind, bis auf einen kathoL Gesang*
lehrer, evangeliscb.
Patronat: königlich.
Das Friedrich- Wilhelmsgyrnnssiain.
Diese Anstalt für sich zahlt 15Claasen, darin aufrteigende: 9 (VI— IV, ünndOm,
ün in je 2 coord. Cotus, OU, U und Ol). Frequenz: 642 (551 ev., 19 kath.,
72jud.; 38 aoswirtige. I: 60, U: 106, lil: 188). Abiturienten: 111 (in den 5
Jahren vorher: 184).
Lehrer: 28. Director: Dr. Ferd. Ranke (seit O. 1842), 10 OL., 9 ordentL,
4wtaen8cluH^isL, 4iecbn. und Eiern. L. — Der ordentL L. Dr. /iie2Mafiii wurde IL 1870
als OL. an das Joachim sthalsche Gymn. versetzt; O. 1873 (ivL das Progr. des Jahres)
wurden die Profil WiäUr und Bretemer emeritirt (der letztere starb am 11. Jan. 1874). Am
13. Mai 1873 starb der OL. Dr. Geitler. — 19 en eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind
(die probandi meist zugleich als Hiil&lehrer^ 34 hei der Anstalt beschäf&t gewesen.
Zu A"^<^"g 1874 TC&nd nch der Du*. Kamke einige Konate auf einer Urlaubsreise in
Italien.
Der Schttlerstipendienfonds „Qott helfe weiter^, jetzt von dem ord. L. Dr. Schmacker
renraUet, besass am Schluss 1873 an Gap. in Werthpapieren 5625 Thbr., baar 180 Thb-.
Die koniglielie Bealscliule (1. O.)
zihlt 14 Classen (VI— IV sowie U und Olli und U LI in je 2 Cotns getheflt, OH und I).
Frequenz: 703 (638 ev., 16 kath., 49 jud.; 55 auswärtige. 1: 32, II: 128, HI: 213).
Abiturienten: 57 (in den 5 Jahren vorher: 29).
Lehrer: 24, einschliesslich des Dir. Dr. i2aiU:e. Prorector: VrofDr. Max Siraek
(leit 0. 1864), 8 OL., 11 ordena, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. J. H. Sehdz starb am
29. Sptb. 1869, der OL. Profi Ferd. Ft. Voigt am 22. Febr. 1870 (vgl über beide das Progr.
von 1870); Job. 1870 schied aus der OL. Dr. Nicolai (jetzt OL. am Domgymnasittm zu
Magdeborff); Ende 1871 trat der OL. Dr. Sekmeider, IL 1872 der OL. Dr. fmitk, IL 1874
der OL. Prot Buberdl in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 17 Lehrer und 8
Seh.cand. sind beschäftigt worden.
Durch die Bemühungen des Dr. Strack ist bei der Anstalt gegründet 1. ein Stipen-
dienÜDüda für Abiturienten (c. 13,000 Thhr. Gap. und ausserdem c. 700 Thhr. jahrL durch
regelmiasige Beitrage ^j, 2. Ein Schnlerstipenaium, besonders fiir Primaner (c. 1300 Thlr.
Gap.).
Dr. Bänke, C, Otfr, MsiUr, ein Lebensbild; Progr. 1870. Dr. Keyer, Isaae IteUn;
Pro^. 1873. — Im Progr. von 1874 u. a. auch: Dr. fianke, Todtenfeier für Ihre Maj. die
Konigin Elisabet (Protectorin der nach ihr benannten hob. Töchtersehule).
Gesammt etat des Friedr. Wilh. Gymn., der BealM^hule, der Vorschule zu beiden, und
der Elkabetschule: 102,270 TUr. Darin St Zuschuss: 27,473 Thb*. Besoldungen: 74,241
Thhr. N E. W. Dir. 2300 Thhr. und fr. Wohnung.
Das brntaiMathe Oymnasiara (I, 99. 11, 121).
CltasenTshl : 9 (U und O VI, V, IV, Uund OIU undU, I). Seit M. 1873 ist mit der
Anstalt eine VorMhule veriiranden: GL 3. Frequenz: 0. 246 (1868: 324), V. 48; zu-
sammen: 294; davon 189 ev., 18 katk, 87 jud.; 30 auswirtige. I: 22, II: 4t, HI: fö.
Abiturienten: 37 (in den voriiergehenden Jahren: 60).
Lehrer: 16. Director: Dr. SdbMtter(seitNenj. 1869), 5 OL., 6 ordent., 1 wisscnsch.
HnlibL, Stechn. und Elem.L. — Der ord. L. Dr. JXidKi» wurde 0. 1870 alsProfesM>r nach
Scfan^farte berufen. O. 1874 ini der OL. Prot Dr. Ckambtam in den Bohettand*) —
Neu eingetreten sind 8 Ldurer; 5 Sckcaad. sind an der Schule beschäftigt gewesen.
Mit Ausnahme des (kathoL) Oesangldvers sind MLmmtliche Lehrer evangelisch.
Das wichtigste SreigniH für die Anstalt inneibalb der 5 Jahre ist ihre Verlegung
aoa ihrem faishengen sehr beengten Local in der üiederlagstr. nach dem für sie neuer-
•) IMd ^fJBlun dm "Foa^ s. !■ C BL 1870 p. 721 IL
«) T<m d — iiibiM «ndikn ia der Bert. Toes. Zettnag m Sitib. iKZ ein AnCute: .»Dm fnuuftcfacbt Oja-
luwiam im. Beriia,*' Ustociselie Naebikfafeen Ober die Autalt t"**t»**t^
9*
132
bauten Btattlichen Schalhause in der Dorotheenstrasse. Die Einweihung des Hauses ge-
schah am 13. Octb. 1873 in Gegenwart Sr. K. K. Höh. des Kronprinzen. Es enthält 20
Schulclassen, eine Aula, Säle zum Gesang- und Zeichnunterricht, eine physikal. Glasse,
ein Gonferenzzimmer u. a. m. Luft- und Wasserheizung. Eine TumhiJle und eine Direc-
torwohnung fehlen noch; über ihre Herstellung sind Verhandlungen eingeleitet
Etat: 20,200 Thlr. Darin St. Zuschuss: 13,328 Thh*. Besoldungen; 18,020 ThU*.
N E. W. Dir. 2200 Thh«.
Patronat: königlich.
Das Friedrichs- Werdersehe Oymiiasiiim (I^ 101. II, 1S2) .
Umfang: 16 Glassen; davon aufsteigend: 9 (Yl; Y und IV sowie U und Om und
n in je 2Cotu8, UI, Ol in 2 Cot.). Frequenz: 590 (1868: 636). Davon 397 ev^
ITkath., 176 jud.; 43 auswärtige. I: 78, H: 120, lU: 192). Abiturienten: 178.
Lehrer: 29. Director: Prof. Dr. C. Ed. Bonneil (seit Neig. 1838. Am 8U Octb.
1873 wurde die 6(](jährige Lehrerthätigkeit desselben gefeiert; s. Progp*. von 1874), 7 OL.,
11 ordentL, 6 wissensch. HüIübI., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. Dr. J. Riekter wurde
Joh. 1872, der OL. Prot Dr. Jungk 0. 1873 emeritirt. Am 7. Aug. 1873 starb der OL.
Proi Dr. Gu, Wolff (s. Progr. von 1874). Versetzt wurden der OL. Dr. KUnMn* 0. 1869
an das Luisenstädt. G^mn, in Berlin, 0. 1874 der ord. L. Dr. KaHmt als OL. an das Gvmn.
zu Frankfurt a. O. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer, und 17 Sch.cand. vonibei*gehend
an der Anstalt beschäftigt worden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. In dem benachbarten alten Münzgebäude sind dem Oymn. 7 Zimmer zu
Schulclassen und für andere Zwecke überwiesen worden. Die Uebersiedelung in das für
die Anstalt neuerbaute Schulhaus (in der Dorotheenstrasse) steht M. 1875 bevor.
Etat: 37,443 TUr. Darin St. Zusohuss 1450 Thhr. Besoldungen : 85,694 Thlr. NE.
W. Dir. 2400 Thlr., fr. Wohnung und StiftungszuBchuss.
Von dem Bieichskanzler Fürsten t;. Bismarek erhielt die Anstalt durch den Dir. Dr.
Bonntü eine werthvoUe Conohyliensammlung ; s. Dr. Langkavel, „Beschreibung von Südsee-
Conchylien des Donum Bismarckianum" im Progr. von 1871.
Dr. Paul, Die Hohenzollem und der Protestantismus; Progr. 1878.
Patronat: städtisch.
Das Frledrlchs-Oyinnaslttm. (1, 103. U, 122).
Nachdem am 12. Hai 1869 der Director der ein Gymnasium und eine Realschule
1.0. umfassenden Anstalt Dr,Krech^) gestorben (s. Progr. von 1870) nahm der Magistrat
auf die Trennung beider Bedacht. Dieselbe ist 0. 1870 zur Ausführung gekommen. In
der Zwischenzeit hatte der Prof. Dr. Bunffe die Direoüon der combinirten Anstalt gefuhrt
Gymnasialclassen: 16 (VI— IV, ü und Olli und 11 in je 2Cotus, OII, U und Ol),
Vorschulcl.: 3. Frequenz: 0.624, V. 184; zusammen: 708; davon 494 ev.. 19 kath.,
195jüd.; 32 auswärtige. 1:86, 11:72, 111:137. Abiturienten: 64 (in den 5 Jah-
ren vorher: 76).
Lehrer: 29. Director: Prof. Dr. C Fr. JSremj[/(seit 0. 1870 ; vorher OL. am Berlin.
Gymn. zum muen Kl.), 7 OL., 13 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. —
0. 1870 schieden aus der OL. Prof. Dr. Bunge als Director der Friedrichs-Realschule, der
OL. Prof. Dr. Fleischer^ um in den Bohestand zu treten; und OL. Prof. Dr, BächseHsehäu
wurde an das Sophiengymnasium versetzt. Am 25. Aug. starb der OL. Dr. Bom. IL 1873
folgte derOL. Dr.YT. Ai2«fer einem Euf als Director des Gymn. zuKeuruppin. — Kea ein-
getreten sind 18 Lehrer, und 17 Seh.cand. sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Löcal: Nachdem O. 1874 die Friedriohs-Bealschule ihr eigenes SohulhaaB erhalten,
ist das bisher für beide Anstalten eingerichtete Haus in der Inedriohstniaie ganz dem
Gymnasium überwiesen und wird für me Zwecke desselben hergestellt. — Für oea Tum-
Unterricht benutzt die Anstalt den Platz und die Halle bei der neuen Realscbiüe.
Etat: 40,429 Thk*. Besoldungen: 37,648 Thb. NE. W. Dir.: 2800 Thlr. und &.
Wohnung. Der letzte ord. L. 880 Tlür.
Die Lehrerwittwen-Oasse (begründet 1867; s. d. Statut im Progr. von 1870) isiAfif.
YgL Dr. Bunge, Zam Andenken sn Dir. Dr. Knchi Oymn. ZeUeohr. 1669 p. 486 ff.
133
1873 mWirlcBamkeit eetreien; jetzi^^ Capitalvennögen : S8S9 Thfar. — Zun Andenken
an den Dir. Kreek haben seine Schüler und Freonde eine JTrecAstiftang errichtet (Anf.
1878 ein Cap. von c. ^00 TUr. ; %. Progr. von 1873). — üeber den Prämien- und ünter-
atotzmigtibnds der früher combinirten Anstalten s. dasselbe Programm.
0. 1873 ist eine Schülerbibliothek angelegt, mit Hinzunahme der früheren Privat-
biblioth. der oberen Classen (c. 500 Bde).
Patronat: stadtisch.
Das WtllielmggymnMiiim (1, 103. U, 133).
Anfang 1873 ist das Gymnasium unter die Staatsanstalton aufgenommen worden.
Um&ng: 16 Gymnasialclassen (VI—IV, U und Om, Uli in je 2 Cötuj, OH, ü
nnd OD und 5 VorschulcL Frequenz: 6. 674 (1868 : 694), V. 263; zusammen 927;
davon 726 ev., 29 kath., 172 jüd.; 46 auswärtige. 1 : 66 (18(» : 37), 11 : 116, in : 186).
Abiturienten: 89 (in den 5 Jahren vorher: 62).
Lehrer: 80. Director: Pro£ Dr. O. E&hUr (seit IL 1868), 8 OL., 10 ordentL, 3
wiseensch. HülisL, 8 teohn. und Elem. L. Von den techn. Lehrern hat der Maler Mantel
An£uig 1874 den Titel aU Prof. und der Gesangl. SckStze als Husikdirector erhalten. —
Pt 1^0 schied aus der ordentl. L. Ad, Wendland, um die Direction der Albinusschule in
Lauenborg a. d. £. zu übernehmen, O. 1871 der ord« L. Dr. Cht, Schneider, als Prof, am
Gymn. zu Ghera, M. 1871 der ord. L. Dr. Alfr, Eberhard als OL. am Oymn. zu Bielefeld^
0. 1872 der OL. Prof. Dr. Er, Laos, als Prof. an der Universität zu Straesbuig. — Neu ein-
getreten sind 12 Lehrer; Sch.cand. sind 18 an der Schule beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Neben dem Glassengebäude ist eine Turnhalle und eine Dienstwohnung für den
Director erfoant worden ; beide werden seit IL 1871 benutzt
Etat: 37,106 TUr. Darin StZuschuss 7460 Thlr. Besoldungen: 29,070 TUr. NE.
W. Dir. 2200 Thlr. und fr. Wohnung.
Die j^BSckteMaitang^ hat sich soweit vermehrt, dass aus den Zinsen das Schulgeld
fiir einen in der Matthäus- oder Lucas-Kirche confirmirten Schüler gezahlt werden konnte.
— Das Cap. der Lehrer -Wittwen und Waisenstiftung ist durch (beschenke auf 4200 Thlr.
angewachsen.
Dr. Bethwisch, Westpreussens Wiederaufleben unter Friedrich dem Gfrossen;
Progr. 1873. Dr. Braumüner, lieber den Tumbetrieb am K. Wilhelmsgymn. zu Ber-
lin; Progr. 1873. In demselben Progr. vom Director: Ueber die häusliche Thätigkeit
der Schuler.
Patronat: königlich.
Dm Lulsenstädtiselie Gymnssliim (II, 124).
Umfang: 15 Gymnasialclassen: jede der aufrtei^enden 9 Gl. (VI — IV, U und in,
U nnd I) ist, mit Ausnahme der II in 2 Cotns getheüt Ausserdem 3 VorschulcL Fre-
quenz: G.686 (1868: 410), V. 157: zusammen: 893; davon 618ev., 12kath., 63 jüd.; 40
auswärtige. I: 35 (1868: 9}, II: 105, III: 15L Abiturienten: 49, seitO. 1870, wo
die erste Haturitätsprüfung abgehalten worden ist.
Lehrer: 28. Director: Prof. Dr. Th.Kock (seit 0. 1866), 70L. 12ordentL 2wis-
•enscb. HfilfiiL, 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Bari starb am 28. Octb 1872 (vgl
Progr. von 1878). — Der Dir. Koek war 1872 mehrere Konate zu wissenschaftlichen Zwecken
in miechenland und Kleinasien. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; und 15 Sch.cand.,
unter denen 9 probandi, haben längere oder kürzere Zeit zum Lehrercollegium gehört.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch«
Das Schulhaus hat durch einen Anbau neue Glassenräume, besonders für die Vor-
schule, erhalten.
£ tat: 38,713Thhr. Besoldungen : 36,499 Thk. N E. W. Dir. 2300 Thhr und fr. Wohnung.
Dr. B« Fischer, Mick, Casp, Lmndorp, ein deutscher Publicist des 17 Jahih. ; Progr. 1870.
Patronat: städtisch.
Das Sopklen-Gymnasimii (II, 124).
hat SVoTBchul- und 14 Gynmasialclassen; unter diesen aufsteigende: 8 Frequenz:
O.^B, V.151; zusammen: 574, wovon 330 ev., 9 kath., 235 jüd.; 41 auswärtige. I: 15,
134
IL: 56, DI: 96. Abiturienten seit M. 1871, wo die erste Maturitätsprüfimg statt-
fand: 17.
Lehrer: 28. Director: Prof. Dr. W, Th. Paul (seit 0. 1868), 7 OL., 9 ordentl. 2
wissensch. Httlfsl., 9 techn. und Elem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. W. K&sUr an das
Friedrichsgymn. in Berlin versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 11 Sch.cand. sind
bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
S'ämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Auf einem Nachbargrundstück ist 1873 eine Turnhalle fiir das Oymn. erbaut worden,
die von der angrenzenden Sophien-, sowie von der königsstädt. Realschule und einigen
Privatansialten mitbenutzt wird.
Etat: 39,409 Thlr. Besoldungen: 36,972 Thk. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr.
Wohnung.
Den Be^nn einer Stipendienstiftung hat 1872 ein Geschenk von 250 Thlr. gemacht.—
Von dem Pnvatdocenten uv. Wetzstein erhielt die Anstalt eine Sammlung antiker Münzen.
OL. Bussler, Der naturwissensch. Unterricht auf dem Qymn.; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
Das Colnlsche Gymnasimii (I, 104, 11, 115).
Die Anstalt hat 15 Gymnasial- (VI— IV sowie ü und Gin und Uli in je 2 Co-
tus, On, U und 0T\ und 8 Vorschulclassen. Der facultative Unterricht (s. Bd. 11,
115) wird in der Gnemie, Physik, im Englischen und Französischen ertheilt. Fre-
quenz: G. 539, (1868: 397) V. 174; zusammen: 713; davon 510 ev., 20 kath., 188 jüd.;
35 auswärtige. I: 31, II: 78, III: 143). Abiturienten: 61 und 2 Extraneer.
Lehrer: 32. Director: Yrof, Dt. Adalb» Kuhn (^seit M. 1870; vorher OL. bei der-
selben Anstalt; Mitglied der Akad. der Wissensch. in Berlin), 7 OL., 13 ordentl., 5 wissensch.
Hülffll., 6 techn. und Elem. L. — Der frühere Director. Prof. Dr. Ferd. Äuffust, starb am
25. März 1870, s. Progr. von 1871. Der ordentl. Lehrer Dr. Graser, 0. 1872 in das Aus-
wärt. Amt des deutschen Reichs berufen, ist jetzt Oonsul in Odessa. Der OJm Bertram
wurde M. 1874 emeritirt. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, und 15 Sch.cand. bei der An-
stalt beschäfligt worden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Der Ephorus der Anstalt Propst Dr. KöUner starb am 21. Octb. 1873.
Local. Die Räume der für den Director bestimmten Wohnung im neuen Schal-
hause sind für die 1870 eingerichteten Vorschulclassen verwendet worden.
Etat: 40,454 Thlr. Besoldungen: 37,826 Thlr. NE. W. Dir. 2600 Thb.
Das Gap. der Auguststiftung hatte sich 1872 auf 2300 Thlr. vermehrt ; das der Ag.
Benarystiftung betrug §S00 Thlr. Das Wohlthäterbuch (s. Bd. II, 116) zämte nach dem
Progr. von 1874 bereits 536 Nummern.
Patronat: städtisch.
Die Lnisenstädtlsche Bealsclmle (1- O.) 1, 105. 11, 125.
Classenzahl der RS.: 14 (VI— IV, U und OIU und UH in je 2 Cötus, On, 1), der
Vorschule: 4. Frequenz: RS. 545, V. 232; zusammen: 777; davon 706 ev., 21 kath.,
50 jüd.; 39 auswärtige. 1:16, U: 71, 111:154. Abiturienten: 25 und 5 Extraneer.
Lehrer: 30. Director: Prof. Dr. R,Fo8$ (seit M. 1873; vorher OL. an der Vic-
toriaschule in Berlin^. Sein Vorgänger 0. AUx, Grohnert, seit M. 1836 Dir. der Anstalt^
trat gleichzeitig in aen Ruhestand. 7 OL., 10 ordentl., 4 wissensch. Hülfsl., 8 techn.
und Elem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. Bolze an die höh. BS. in der Steinstrasse
Hetzige Sophien RS.) versetzt: M. 1872 der ord. L- Dr. iStWer als OL. an die Victoriaachale.
Am 80. Jan. 1872 starb der OL. Dr. J. Fr. Wunschtnann (vgl. Progr, von 1872). — Neu eingetre-
ten sind 7 Lehrer, und 10 Gandidaten vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 38,713 Thlr. Besoldungen: 36,499 Thlr. NE. W. Dir. 2800 Thlr. und fr.
Wohnung.
Dr. H. Hahn, Die Söhne Albrechts des Bären und ihre Theünahme an denReachs-
angelegenheiten; Progr. 1869. Dr. H. Pröhle, Markgraf Gero ; Progr. 1870. IH*.
A. Lasson, Umrisse zur Lehre von der Schule; Progr. 1871. Dr. Röhricht, Die
Ejeuzfahrt Kaisers Friedrich II; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
13S
Die Konigstldtlsehe Bealsdiule (1 O.) 1, 106, n, 125.
Umimiiff: Realschalclanen : 16 (VI— IV, U und Om und ÜII in je 2 CotoB, OH,
ü ond OD^Vonclmlcl: 4. Preqnenz: B8. 582 (1868: 477), V.202; zusammen: 784,
wOTon 634 ev., 11 kathu. 139 jüd.: 140 wiBwart%e. I: 33 (1868: 9), H: 93, HI: 166.
Abiturienten: 41 (in den 5 Jahren vorher: 20).
Lehrer: 31. Director: Prot Dr. Fram Wenzlaff (seit 0. 1869), 7 OL. lOordentL,
5 irinensch. Hol&L, 8 techn. und Elem. L. — Der OL. Betme wnrde M. 1869, der OL Dr.
E(L Mfuhacke (Herana^eber des SchnlkalenderB) IL 1872 (f 27. März 1873), der OL. Dr.
Badtr M. 1974 emeritirt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer, und 14 Sch.cand. sind als
Hoi&Iehrer oder probandi bei der Anstalt beschäftigt worden.
Kit Ausnahme eines (kathoL) wissensch. HülfisläirerB sind die Lehrer eyangelisch.
Local: Unverändert. ZweiClassen haben aosserhalb des Schnlhanses antergebracht
werden müssen. — In Betreff des Tumlocals s. die Yorbemerinmg p. 128.
Etat: 42,716 Thlr. Besoldungen: 39,661 Thhr. NE. W. Dir. 2300 TUr. und fr.
Wohnung.
Die /Vtfiterstifiling hat jetzt ein Gap. von 600 Thlr. — Die 1869 gegründete „Lehrer-
Pensions-, Wittwen- und Waisen-Unterstntzungs-Casse'' (s. das Statut im Progr. von 1871)
hatte zu Ende 1873 ein Cap. von c. 1160 Thlr. — Kan geht damit um, einen Stipendien-
fonds Cor die Anstalt zu gründen.
Das Büdniss des enten Directors der Schule, Berter, ist 1871 in dem Hörsaal aufgestellt
worden (vgL Projjr. 1872).
Dr. Heinrichs, Oedachtnissrede auf den verstorb. Director Dte/Sf^; Progr. 1869.
Darin auch die bei Einfuhrung des neuen Directors gehaltenen Beden. Dr. Ou. JBe 1 1 er-
mann. Zur deutschen Verskunst; Progr. 1872.
Patronat: stadtisch.
Die Dorotheenstidtische-Realsfhule (1. O.) 1, 107. II, 126.
Die AnsUlt umfasst 14 Realschnlclassen (VI— lY, ü und GUI und Uli in je 2
Cotus, OU, I) und 4 Vorschulcl. Frequenz: BS. 893(1868: 443), V. 162; zusammen.
546; davon460ev., 24 kath., 61 jüd.; 102 auswärtige. I: 6 (1868: 16), n:62, IH: 102.
Abiturienten: 18.
Lehrer: 30. Director: Dr. L.Kleiber (8eitM.1868), 7 OL., 10 ordentl. 4 wis-
sensch. Hülftl., 8 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Scholz ging 0. 1873 als OL. an
die Victoriaschnle in Berlin über. Am 6. Juni 1870 starb der OL. Dr. C.E. Vogel, —
Neu eingetreten sind 13 Lehrer, und 7 Sch.cand. haben ihr Probejahr bei der Anstalt
abgeleistet.
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus wird ihr vermnthlich M. 1874
überseben werden; ebenso die Turnhalle dabei — InFolffe eines Feuerschadens wurden
im ^ovb. 18^ mehrere Classenzimmer des alten Schulhauses auf einige Wochen un-
brsuchbar.
£tat:de,187Thlr. Besoldungen: 36,893 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. Wohnung.
Von den Schüler-U nterstützungen und Stipendien berichten die jahrlichen Programme
der AnstalC.
Dr. Floh r, Der Unterricht in der beschreibenden Geometrie auf Realschulen; Progr.
1869. Dr. Kleiber, Ceber die Einrichtung von Schulbänken und Schultischen; eben-
daselbst. DrA.Feldner, Die Ansichten Sebast. Franck's von Woerd nebst ihrem Ur-
spmnffe und Zusammenhange; Progr. 1872. Dr. W. Pierson, Ueber die Nationalität
und Sprache der alten Preussen; Yr^m. 1873. Dr. Kleiber, Wie lasst sich der
Lehrpttn der Bealschule vereinfachen? Ebendaselbst. Derselbe, Zur Gfreschichte der
Doroth. Bealschule; Progr« 1874 (aus Anlass der bevorstehenden Uebersiedelung in das
neue S^ulhaus).
Patronat: städtisch.
Bie Friedrichfl-Realsehule (1. O.) 1, 103. n, 122.
Ueber die Trennung der Anstalt von dem vorher nach dem Bifurcationssystem mit
ihr verbundenen Friedricbsgymnasinm s. p. 132.
136
Jetzige Classenzahl: 14 der RS. (VI und V in je 2 Cötus, undüIV; UundOm
und Uli in je 2 Cötus, OII, I) 8 der Vorschule. Frequenz: RS. 503 (1868: 198),
V. 179; zusammen: 682, wovon 590 ev., 12kath., 80jüd.; 36 auswärtige. I: 19, II: 71,
ni: 112. Abiturienten: 38 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 19).
Lehrer: 27. Director: Prof. Dr. Adolf Runge (seit 0.1870: vorher OL. am
FriedrichsgymnA 8 OL., 9 ordentl., 3 wissensch. Hülfel., 6 techn, und Elem. L. — 0. 1870
wurde der OL. Dr. Weissenborn an das Sophiengymn. in Berlin versetzt. — Neu eingetreten
sind 9 Lehrer, und 12 Sch.cand. sind beschäftigt worden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus in der Albrechtstrasse ist von
ihr 0. 1874 bezogen worden. Turnplatz und Tumhaus befinden sich neben demselben
(vgl. Progr. von 1874).
Etat: 38,240 Thb. Besoldungen: 36,139 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr.
Wohnung.
lieber die der Anstalt mit dem Friedrichsg^n. nach wie vor gemeinsamen wohl-
thätigen Stiftungen s. p. 132 f. Ueber die „Krechstiftung der Friedrichs-Realschule" (Ant
1874 ein Gap. von 2126 Thlr.) s. das Progr. von 1874.
Dr. Beck, Die Schule in Wechselwirkung mit dem Leben; Progr. 1871.
Patron at: städtisch.
Die Sophien-Bealseliule (1.0.).
Die Anstalt ist die um eine Prima erweiterte höhere Büi^erschule in der Steinatrasse
fs. B. II, 129). Ihren Namen hat sie wie das benachbarte G-ymnasium (s. p. 138) von der
Kirche des Stadtbezirks.
Gegenwärtiger Umfang: 14 Realschulclassen (VI— IV, U und Olli, Uli in je 2
Cötus, On, I) und 3Vorschulcl. Frequenz: RS. 567(1869:345), V. 186; zusammen:
753 ; davon 545 ev., 7 kath., 201 jüd. ; 58 auswärtige. 1 : 10, n : 67, UI : 156). Bei der
ersten Maturitätsprüfung, 0.1873, wurden 5 Abiturienten entlassen.
Lehrer: 26. Director: (designirt ist Dr. Th,Bach' jetzt Rector der 1. ev. höh.
Bürgerschule zu Breslau). Bis zu seinem Eintritt versieht die Directionsgeschafte interi-
mistisch seit 0. 1874 der ÖL. Prof. Dr. Bolxe. Der vorherige Dir., ProL B. Bertram, schied
nach seiner Wahl zum Stadtschulrath in Berlin, 0. 1874 aus. 7 OL., 9 ordentl., 4 winensch.
Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Frobenius ist zugleich ausserordentl. Prot
in der philosoph. Facultät der Universität zu Berlin. — Am 6. Febr. 1874 starb der OL.
Dr. Ose. Jänicke^). — Neu eingetreten sind während der 5 Jahre 16 Lehrer, und 23 Can-
didaten sind als probandi oder als Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Die angestellten Lehrer sind evangelisch; unter den Hülfslehrern (Scbucand.)
waren vorübergehend 2 jüdische.
Das Local der vormaligen höh. Bürgerschule war ausreichend auch für die Bedürf-
nisse einer Realschule 1.0. In Betreff des Turnens s. p. 134.
Etat: 37,623 Thhr. Besoldungen: 35,305 Thb. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr.
Wohnung.
Dr. Bolze, Ricimers Einfluss und Bedeutung im weström. Reich; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
Die Friedrichs- Werdersche Gewerbeschule (ES. 2. 0.) 1, 107. II, 127.
M. 1874 feierte die Anstalt ihr öOiähriges Bestehen <).
Seit 0. 1874 ist die Cursusdauer der ganzen Anstalt auf 9 Jahre erweitert. Classen-
zahl: 18 (VI und V, U und OIV, III, 11; I, alle in je 2 Abth.). Frequenz: 533
(1868: 587); davon 463 ev., 19 kath., 51 jüd.; 77 auswärtige. I: 30 (1868: 22), U: 82,
Xll : 98). Abiturienten: 29. Mehreren mit einem Zeu^iss der Reife Entlassenen
ist dieses, nachdem sie sich später über eine genügende Kenntmss der lateinischen Sprache
ausgewiesen, nachträglich durch einen ergänzenden Zusatz als dem Reifezeugniss einer
Realschule 1. 0. gleichstehend anerkannt worden.
L e h r e r : 35. D i r e c t o r : TT. GaUenkamp (seit M. 1861), 10 OL., 11 ordentl., 6 wiaseoach.
Hülfsl., 7 techn. L. — 0. 1870 wurde der OL. Prof. Dr. Barentin emeritirt. 0. 1871 ging
1) Nekrolog denelben toh Dr. Wiknaauu in der Oymn. Zeitoohr. 1874 p. 474 ff. und Dr. Ovmheri in dw
Zeitocbr. fttr deutsche PhUologle 1874 p. 457 ff.
*) Aqb AjiIms der Feier erschien: Max JAhns, Jogenderinnerungen C. friedrkKt r. KIMm (des ervtea
Dir. der Anstalt); Leips. 1874.
137
der ord. Lehrer Dr. Braiuaehek als OL. an die Loisenscbule in Berlin (jetzt ordentL Pro-
fessor an der ünivers. zu Oiessen), 0. 1872 der ord. L. Dr. HmU als OL. an das stadt.
Gyrnn. xa Brandenburg a. H., M. 1872 der OL. Prof. Dr. Dav. Maller als Prof. der Gesohichte
an das Polytechnikum zu Garlsruhe, 0. 1873 der ord. L. Dr. Chr. Rauch als OL. an die
Aoffostaschiile in Berlin. — Am 2t. Jan. 1871 starb der ord. Lehrer Dv^Kuntk an seinen
in der Schlacht bei Spicheren erhaltenen Wunden, am 6. Dcb. 1871 in Marbui^ der frühere
Director der Anstalt Dr. F. W, Köhler. — Neu einffetreten sind 8 Lehrer. Ausserdem sind
22 ScLcand. (14 als provisor. HüIübI., 8 als probandi) bei der Anstalt beschäftigt ge-
wesen.
Mit Ausnahme eines katholischen sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Der OL. Dr. H. PnUz erhielt 0. 1874 vom Reiohskanzleramt den Auftrag, mit Be-
ziehoDg auf die Geschichte der Kreuzzuge Ausgrabungen in Tyrus beizuwohnen.
In Betreff des Turnunterrichts s. p. 128.
Etai; 45,866 TUr. Besoldungen: 42/476 Thbr. NE. W. Dir. 2300 Thbr. und fr.
Wohnung.
Zum Andenken an den oben erwähnten Dir. Köhler ist bei defi Anstalt eine Köhler^
Stiftung errichtet, welche einzelnen befähigten Abiturienten die Ausbildung auf einer Hoch-
schule ermöglichen soll.
Die aus dem £'6eii8chen Legat gebildete Wittwen- und Waisen-Unterstütznngscasse
(s. Bd. I) hat ein Gap.vermogfen von 13,600 Thlr. Kleinere Vermächtnisse und Geschenke
8. in den Programmen.
Dr. Bratuschek, Der Unterricht in der französ. Cb'ammatik anderBSv Versuch
zur Losung der Realschulfrage ; Progr. 1870. Dr. Bauch, Die skandinavischen Balladen
des Mittelalters; Progr. 1873.
Patronat: städtisch.
Die LulsenstlUltisclie Gewerbesclmle (KS. 2. O.) II, 127.
Die gesammte Cursusdauer der Anstalt beträgt seit 0. 1874 wie bei den Bealschulen
1.0. 9 Jahre. Classenzahl der BS.: 12 (VI— III, Uli, mit je 2 Wechselcotus, OÜ, I),
der Vorschule: 4. Frequenz: RS. 456, V. 205; zusammen: 661, wovon 621 ev.,
20kath., 20jüd.; 39 auswärtige. I: 19, II: 61, III: 74. Abiturienten seit 0. 1871,
wo die erste Prüfung stattfand: 5.
Lehrer: 24. Director: Prof. Dr. ffrm. Kern (seit JL 1865), 7 OL., 8 ordentl., 1
wissensch. HülfsL, 7 techn. und Eiern« L. — M. 1872 schied aus der ord. Lehrer Dr. Lud-
vi>, am die Direction der Realschule zu Barr im Elsass zu übernehmen. 0. 1873 wurde
der OL. Dr. Alfir. Kirchhoff als ord. Professor (der Geographie) an die Universität zu Halle
berufen. — Der ord. Leheer Wasser/all (Lieutenant) fiel im Treffen bei Vionville am 16. Aug.
1870. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer. Von 24 in den 5 Jahren vorübergehend bei
der Anstalt beschäftigten Sch.cand. absolvirten 17 ihr Probejahr.
Ausser einem (kath.) technischen Lehrer sind alle Lehrer evangelisch.
Im deutschen Unterricht (vgl. p. 40) wird in der VI ein Lesebuch aus Homer, in
der V ein solches ans Herodot, in IV eine deutsche Bearbeitung der Geschichten des
Lirins, in U n die Vossische Homer-Uebersetzung und die Schillerscho aus Virffils Aeneis ge-
Iffancht; ebenso werden zu freien Vorträgen in den oberen Classen Gegenstände aus Homer,
Herodot und anderen alten Autoren genommen.
In Betreff des Turnens s. p. 128.
Etat: 34,527 Thlr. Besoldungen: 31,643 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr.
Wohnung; der letzte ord. L. 880 Thlr.
Dr. Lücking, Analyse der französ. Verbalformen für den Zweck des Unterrichts;
^rogr. 1871. Dr. P allmann, Die Schlacht bei Grossbeeren und General v. Bülow;
Progr. 1872. Dr. Böhm, Hat Kaiser Maximilian I 1511 Papst werden wollen? Progr.
1873. — Der Dir. der Anstalt, Dr. Kern, gab einen „Grundnss der Pädagogik^ heraus;
Berlin 1873.
Patronat: stadtisch.
Die Andreassclmle. Höhere Bfirgergehnle (1, 108. II, 128).
Die Anstalt besteht jetzt aus 9 Beal- (VI— HI in je 2 Abth., IIj und 3 Vorschul-
Clanen. Frequenz: h. B8. 328 (1868: 240), V. 180; zusammen: 502; davon 457 er.,
138
10 kath., 86 jüd.; 19 auswärtige. l.Cl. 19, S.C1. 54. Eine Abgangsprafnng hat in
den 6 Jahren nicht stattgefnnden.
Lehrer: 21. Rector: C. Härtung (seit M. 1865)i 8 OL., 8 ordentl. 8 winentch.
Hül&l., 6 techn. und Elem. L. — 0. 1862 schied aus der OL. Dr. Q. Steütbart, um die Di-
rection der Bealschule in Bawicz zu übernehmen, 0. 1878 der OL. Prof, Dr. Weingarten,
um einem Buf als ord. Professor (der Theologie^ an der Universit. in Marburg zu folgen.
Neu eingetreten sind 5 Lehrer, und 11 Sch.cana. sind als probandi oder Hnuslehrer bei
der Anstalt beschäftigt worden.
Mit Ausnahme eines jüdischen ordentl. Lehrers sind die Lehrer evangelisch.
Local: M. 1878 hat die Anstalt ihr neues, in der Langenstrasse für sie hergestelltes
Schulhaus bezogen (17 Glassenzimmer, eine Aula, besondere Zimmer für den phjrsikal,
den chemischen Unterricht, u. a. m. Eine Dienstwohnung für den Rector). Ein eigener
Tumsaal ist ebenfalls eingerichtet.
Etat: 27,100 Thlr. Besoldungen: 25,01? Thlr. Rector 2000 Thk. und fr. Wohnung.
OL. Konieckif Elementare Darstellung der Capillaritatslehre; Progr. 1808.
Patronat: städtisch.
3. Begleraiig8bezirk Potsdam.
CHARLOTTENBURG.
(Mittelmark. 19,379 Einw.)
Oymiiasinm (1, 111. n, 129).
Die Anstalt ist 1873 vom Staat übernommen worden; die Stadt trägt sur Unter-
haltung derselben jährlich 1000 Thlr. bei. —
Gymnasialclassen: 8 (U und OVI, V, IV, U und O 111, 11, I); ausserdem eine Vor-
schule von 8 Glassen. Frequenz: G. 257 (1868: 127), Y 139; zusammen: 396, wovon
868 ev., 16kath., 18 jüd.; 64 auswärtige. I: 6, 11: 20, 111: 69). Abiturienten: 11,
seit 0. 1871, wo die erste Maturitätsprüfung abgehalten wurde.
Lehrer: 14. Director: Dr. Ferd. Schultz (seit 0. 1869), 80L., 3 ordentl., 2 wie-
sensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — K. 1869 mne der ord. L. Boumot als OL. an die
höh. Bürgerschule zu Wriezen über. 0. 1878 wurde aer OL. Dr. Remkoid Kdpke als Direc-
tor an das Gymn. zu Güstrin berufen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und 6 Sch.cand.
sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Das Schulhaus ist für die jetzige Frequenz unzureichend, lieber einen Neu-
bau sind Verhandlungen eingeleitet. Derselbe wird auch das Bedürfhiss einer Turnhalle
zu berücksichtigen haben.
Etat: 16,167 Thhr. Darin St.Zuschuss 2360 Thhr. Besoldungen: 12,300 Thh-. NE.
W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung.
Dr. Ferd. Schnitz, Zur Geschichte und Statistik der Anstalt; Prcm. 1870. Der-
selbe, Mittheilungen aus der Lehrerconferenz (häusliche Arbeiten una Schnlstrafen) im
Progr. von 187 J . Derselbe, lieber das Verhältniss des Gesangunterrichts zur BUdungs-
aufgabe unserer höheren Schulen; Progr. 1878. Dr. Hülsen, Leibniz ab Pädagoge und
seine Ansichten über Pädagogik; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
POTSDAM.
(Mittelmark. 38,369 £inw.)
Ein Gymnasium und oine Realschule 1. 0. ; ausserdem eine höhere
Bürgerschule (ohne Berechtigungen). Die drei Sdiulen benutzen denselben
139
Tnrnplatz am Branhaosberge , za verschiedenen Zeiten. An einem Local
za Tornftlrnngen im Winter fehlt es noch. — Nach wie Tor zahlt die jEmmti-
Aordtoche Stiftang das Schulgeld für einzelne Schüler des Gymnasiums und
der fiealschnle; ebenso die FriedensgeseUschaft (vgl. C. BL 1872 p. 15);
beide Anstalten werden anch von Zöglingen des Potsd. Civil- Waisenhauses be-
sucht (vgl. C. Bl. 1870 p. 727).
Dm Gymnasinm (1, 109. 11, 130).
Die Anstalt besteht ans 14 Gymnasial- (VI— lY, U nnd Om in je 2 coord. Gotus,
U mid 11 und 1) nnd 3 Yorschnl-Glassen. Letztere sind seit 1871 mit dem Ovmn. ver-
banden. Frequenz im Gymn. 430 (1868 : 364) ; davon 401 ev., ISkath., 17jüd.; 88aus-
wirti^. i: 37, 11: 72, m : HO. Abiturienten: 76 (in den 5 vorhergehenden
Jihren: 54).
Lehrer: 27. Director: Dr. Bertk. VoU (seit IL 1874), 60L., lOordentl., 4wi8-
senich. HnlfsL, 7 techn. nnd Elem. L. — Der vorherige Director, Dr. 0. Frick^ wurde 0. 1874
aof seinen Antrag als Dir. an das G^ymn. zu Rinteln versetzt. Die interimistische Direc-
tion wahrend des Sommersemesters führte der Prorector Prol M^tr, — O. 1874 folffte
der ord. L. Dr. VoiqmardMen einem Rnf als ordentL Professor (der Geschichte) an die mii-
Tenitat zu Kiel. — M. 1878 wurde der OL. MülUr in den Bnhestand versetzt. Der emeri-
tirte Dir. Dr. Rigler starb am 17. Aug. 1874. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; 6. Sch.-
csnd. waren vorübergehend als probandi oder Hnlfelehrer bei der Anstalt beschäftigt.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Die Errichtung eines neuen Gymnasialgebaudes an anderer Stelle wird vor-
bereitet.
Etat: 18,990 Thlr. Darin St.Zuschuss 3010 Thlr. Besoldungen: 17,716 Thhr. NE.
Dir. 1600 Thlr. nnd Wohnung (7Vt pc. Miethe). Der letzte ord. L. 600 Thlr.
Dr. Fr ick, Mittheilungen ans dem Ghnndlehrplan ; Proffr. 1871. Subr. Walther,
Bemerkong^en über die Abfassung einer Schulagende : Pr^r. 1872. Dr. Fr ick, Tabelle
zur griech. Moduslehre; Prc^. 1873. Derselbe, Vier Entlassungsreden; Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Reg. und Schnlrath CondUt).
Die Bealseliale 1. 0. (1, 110. U, 131).
Die AnsUlt s&hlt 9 Glassen (VI; Y, IV und lU in 2 Abth., H, 1). Fre-
n enz : 363 (1868 : 306) ; davon 337 ev., 7 kath., 9 jüd. ; 136 auswärtige. 1 : 8 (1868 : 16),
':46, m: 102. Abiturienten: 26.
Lehrer: 14. Director: Dr. A*. Baumgardt (seit O. 1864), 4 OL., 6 ordentL, 1
wiflsensch. Hül&l., 2 techn. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; 7Candidaten haben vor-
abergehend zum Lehrercolleffium gehört.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,360 Thlr. Besoldungen: 12,776 TUr. Dir. 1800 Thlr. und eine Dienst-
wohnung gegen 136 Thlr. Miethe; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Prot Alb. Hamann, Lehre von der Erfindung frir Aufsatze in derl. Claase höherer
Schalen; Proffr.1870. OL. Knochenhauer, Ghrundzuffe des Bomanismus und Germa-
oisnuis nach historischer Entwickeluuff; Progr. 1871. Dr. Spieker, Einführung in die
Formeln der neuen Chemie; Progr. 1872. Ord. L. Gadow, Joachim 1 und seine Söhne
in ihrem Yerhaltniss zur Reformation ; Progr. 1873.
Patronat: stadtisch.
LÜCKENWALDE.
(Mittelmark. 13,540 Einw.)
Höhere Bürgerschule.
um Ostern 1863 errichteten die städt. Behörden zwei Proflymnasialclassen und über«
gaben sie der Leitung des Dr. Max ApeL Derselbe ging 0. 1869, nachdem die Anstalt als
i"
140
höh. Bürgerschule eingerichtet worden, an das K. Cadetencorps in Berlin über. Ihre
Anerkennung erfolgte am 18. No^. 1869 (vgl. Progr. von 1870). Sie zählt 6 nngeiheilte
Glassen. Frequenz: höh. BS. 119, V.d2; zusammen: 151; davon 144 ev., kath.,
7 jüd.; 24 auswärtige. 1. Gl. 27, 2. Gl. 89. Die Abgangsprüfung haben bis M.
1878 bestanden 12 Schüler.
Lehrer: 8. Aector: Moritz Pauli fseit 0.1869; vorher ord. L. an der höh. BS.
zu Rathenow), 1 OL., 3 ordentl., 2 wissensch. 1Hü1£b1., 1 teohn. und Eiern. L.
Sämmthche Lehrer sind evangelisch.
Local: M. 1871 hat die Anstalt ein Hir sie erbautes neues Schulhaus bezogen.
Etat: 6060 Thhr. Besoldungen: 4601 Thr. Rector: 900, der letzte ord. L. 500 Thk.
Patronat: stadtisch.
BRANDENBURa a. H.
(Alte Hauptstadt der Mittelmark. 24,426 Einw.)
Drei höhere Lehranstalten : eine ßitterakademie am Dom, ein städtisches
Gymnasium und eine städt. Realschule. Letztere beide benutzen denselben
Turnplatz und auch dasselbe Local zum Wintertumen, zu verschiedenen Zeit-en.
Die Bitterakademie (1, 112 K U, 132).
Das Institut enthalt die 6 Gymnasialclassen ungetheilt. Frequenz: 106 (1868:
148); damnter 42 Alumnen, bis auf einen kathol. sämmtlich evauff.; auswärtige: 77.
1: iSj II: 37, III: 33. Abiturienten: 49 (in den 5 vorhergehenaen Jahren: 28).
Lehrer: J3. Director: Domherr Prof. I>r,K Kßpke (seit M. 1866), 80L., 1 or-
dentl. L., SAdJnncten, 3 wissensch. Hülfsl., Stechn. undfilem.L. — DerAdjnnct Dr. /mm-
Berger beim Heere vor Metz erkrankt starb am 27. April 1871. — Neu eingetreten sind
5 Lehrer, und 5 Sch.oand. sind als provisor. Hülfsl. verwendet worden.
Sämmtliche L^rer sind evangelisch.
Local. Als Erweiterungsbau ist ein neues Schulhaus errichtet worden (s. das ^rop.
von 1871) ; die Glassenzimmer sind H. 1870 in Gebrauch genommen, die Aula am 22. Hans
1871 eingeweiht. Aus dem bei der Gasse des Domoapitels asservirten königl. Dispositions-
fonds waren zu dem Bau 10,000 Thlr. verwilligt.
£tat: 16,194 Thh*. Darin Staatszuschuss unmittelbar 6400 Thlr. Besoldungen;
10,011 Thbr. NB. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung.
Dr. Joh. Hüll er, Ueber die nationale Aufgabe des Gymnasiums (Festrede^; Frpgr.
1 871 . Dr. Keuscher, Der Religionsunterricht auf höh. Lehranstalten, und Prooen einer
Kirchengeschichte für dieselben; 'Frogr, 1873. — Ueber Ritterakademien s. Dr.Kopke ia
Schmidts EncyklVUI p. 171 ff.
Patronat: Das Domcapitel s. B. 11, 182. Curator der RA. ist derLandrath a. D.
Ritterschaftsdirector Domherr v, demKnesebeek,
Das Gymnasium (1, 113. 11, 133).
umfasst 8 Gl. (VI— IV, U und III und II, I). Frequenz: 260 (1888: 178): davon
260 ev., 4 kath., 6 jüd.; 86 auswärtige. I: 16, II: 40, lU: 83. Abiturienten: 2i
Lehrer: 14. Director: Dr. ^. /tiiA(>/' (seit 0. 1869), 4 OL., 6 ordentl., 2 wissensch
Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Am 24. Dcb. 1870 starb der Prorector Pro£ Dr. Bid-
Bergmann zu Palermo. — 0. 1871 folgte der OL. ProL Dr. Schindler einem' Ruf an die Ge-
werbeschule der polytechn. Anstalten zu Frankfort a. H. — Nen eingetreten sind 12 Leh-
rer, und 6 Sch.cand. haben, einer nur als probandus, dem Lehrercollegium vorübergehend
angehört.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das Schnlhaus ist unzureichend geworden. Die Aula und die Bibliothek
haben zu Glassenzimmem eingerkditet werden müssen. Ueber einen ganzlichen Umban,
eventl. Neubau, sind Verhandlungen eingeleitet.
Etat: 13,124 Thlr. Darin StZuschnss 1926 Thlr. Besoldimgen: 11,045 Thlr. NE.
Dir. 1600 Thlr; der letzte ordentl L. 600 Thlr.
Ul
Zam Andenken an den firuheren Director ^rcw/ ift eine „Brati/atiflxing" zur Be-
wbaffmug der Bücher für bedürftige Schüler errichtet (s. Progr. von 1870).
Cour. B. Nagel, Aub der Praxis des griech. Unterrichts 4 Progr. 1870. — Das Progr.
von 1871 enthalt den vom LehrercoUegium ausgearbeiteten GTona-Lehrplan des Gymna-
nama. Dr. Brückner. Die Bedeutung der anstoteL Philosophie für eine Erziehung zur
f^Kiheit and Sittlichkeit; Progr. 1872.
Fatronat: städtisch, mit konigl. Compatronat (Superint jBa««r).
Die Saldernsche Realschule 1. 0. (1, 114. n, 133).
Mit den 10 Rcalschulcl. (VI— IV in je 2 Abth. U und OHI, H, 1) ist eine Vor-
schnle von 3 CL verbunden. Frequenz: BS. 318, V. 87; zusammen: 400 (376 ev.,
SkstL, 16jüd.; 136 auswärtige. I: 7, U: 29, UI: 57. Abiturienten: 7.
Lehrer: 16. Director: C. Ftrd. Siehe (seit 0. 1848)^ 7 ordentl., 1 wissensch. HüUsl.,
4 techn. und Elem. L. — Der OL. KIohUmcK folgte 0. 1870 einem Ruf als Dir. der Beal-
achnle zU Coburg, der ord. L. Frz. MeUin H. 1872 einem solchen als OL. an der BS. zu
Leer. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; 6 Sckcand. sind bei der Anstalt beschäftigt
gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 16,970 Thbr. Besoldungen: 14,374 TUr. KE. Dir. 1700 Thbr. und Wohnung.
OL. Schillmann, Vorgeschichte der Stadt Brandenburg bis zum Ausgange der
Lndolfinger; Progr. 1871. C. Paul, Zur Methodik des Unterrichts in der Katui]^e-
scliichte; Progr, 1872. Dr. Mann, Die Ghrundlinien der Aristotel. Erziehungstheone ;
Progr. 1873. Dr. Kirchner, Anleitung zur chemischen Analyse; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
SPANDAU.
(Mittelmark. 16,476 Einw.)
eyiüHaBiiim (1, 115. n, 134).
Ausser 8 Gymnasialcl. (VI in 2 Wechselcotus, Y, IV, U und OIU, U, I) eine Vor-
schule YonSClassen. Frequenz: G.253 (1888: 196), V. 136 : zusammen : 389, wovon
d74er., Skath., 7jud.: 95 auswärtige. I: 14 (1868: 20), H: 21, nl: 55. Abiturien-
ten: K (in den 5 Janren vorher: 21).
Lehrer: 15. 'Div^ciov: AU». PfamUch (seit 0.1863). 3 OL., 6ordentl., Iwissensch.
HulfrL, 4 techn. und Elem. L. — M. 1872 ging der ord. L. Dr. Kühner als OL. an das Pro-
gymn. zu Beigard in Pommern über, und der ord. L. Dr. ZeUe als Dirigent des Schindler»
schen}Wai8eiihauses nach Berlin. Am 22. Dcb. 1871 starb der OL. Dr. Arndt. — Neu ein-
getreten sind 8 Lehrer; 6 Sch.cand. sind als Hülfslehrer verwendet worden.
Sanuntliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die lUlume des Schulhauses sind unzureichend; eine GymnasialcL und die
Vorschule haben anderweitig untergebradit werden müssen. — Der Turnplatz desGymn.
ivtrd aach von der Bürgerschule benutzt.
Etat: 14,860 Thlr. Besoldungen: 13,220 Thbr. NE. Dir. 1600 Tblr. und fr. Woh-
nung. Der letzte ord. L. 600 TUr.
Die seit 1869 bestehende Qymn. Lehrer- Wittwen- und Waiseneasse hat em Cap. von
l^D Thlr. Für ein ScMlerstipendium sind 500 Thhr. gesammelt.
Patronat: städtisch.
NAUEN.
(Mittelmark. 6,682 Einw.)
Hdhere BOrgenelivle.
Die seit einigen Jahren in der Bntwickelung begriffene Anstalt hat die oberste ihrer
5 GL 0. 1873 erofmet, so dass vorananchtlich um 0. 1876 die erste Entiassongsprüfnng
142
stattfinden wird. Mit der bÖh. BS. sind 2 elem. Vorschule]. Terbnnden. Frequenz:
höh. BS. c. 130 Seh., V. c. 80 Soh. .
Lehrer: 9. Rector: Dr. Leist (provisorisch seit IL 1873; vorher Lehrer am Dom-
gymnasium zu Magdeburg), 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Das för die Anstalt bestimmte Gebäude ist ausreichend.
Etat: 6000 Thlr. Besoldungstitel : 6710 Thlr. (Rector 1120 Thlr. inel. Mieths-
entsohadigung).
Patronat: städtisch.
RATHENOW.
(Mittelmark. 8200 Einw.)
Höhere Bfirgerscliale (11, 134).
Die 5 Classen der Anstalt sind ungetheilt Frequenz: 123 (122 ev.» kath.,
1 jüd.; 34 auswärtige. 1 Gl. 3, 2. Cl. 16. Die Abgangsprüfung haben bestanden: 11.
Lehrer: 9. Rector*): Gu.WeiMker (seit 0.1872; vorher Lehrer der Anstalt),
4 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der vorherige Rector, Hrm. Mein^-
kausen, starb am 11. Jan. 1871, der emeritirte Conr. H, Fischer am 11. Jan. 1872. — Der
Lehrer Jtfbr. /\xh/i ging 0. 1869 als Rector an die höh. BS. in Luckenwalde über. — Neu
eingetreten sind 11 Lehrer, und 6Candidaten haben theils als probandi, theils als Hülfs-
lehrer an der Anstalt gestanden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Das Local der Anstalt entspricht gegenwärtig nach Verlegung einer Mädchenschule
allen Bedürfhissen. — Für das Turnen im Winter ist noch kein geeigneter Raum beschafft.
Etat: 6270 Thbr. Besoldungen: 6590 Thlr. Rector 1000 Thlr. und Wohnung; der
letzte ord. L. 600 Thbr.
Dem Rector und den 3 ersten Lehrern kommen zwei für ,, Prediger- und Schulcollegen-
Wittwen** resp. im 17. und im 18. Jahrhundert gegründete Stiftungen {ßi^ Mauh. Btrge-
mafinsche und die «ScAn&ar/sche) zu Qute.
Die Lehrerbibliothek ist auf 7600, die Schülerbibliothek auf460 Bände angewachsen.
Rot. Meinshausen, Des Rathenauer Dichters J, CBlumltehen und Werke; Progr.
1871. Ghi. Weisker, Zum Andenken an den B^ctor ffrm,MeiMhause«; Progr. 1871.
Dr. L. Hoffmann, Zur Geschichte des alten Thüringerreiches; Progr. 1872. Dr. W.
Müller, Das Verhältniss Böhmens zum deutschen Reich unter Conrad 11 und Heinrich III ;
Progr. 1874.
NEURUPPIN.
(Grafschaft Buppin. 10,795 Einw.)
Friedrich- Wllhelms-Oymiiasliim (1, 116. II, 135).
Umfang: 12 Gymnasialclassen (VI— IV und U DI inje2Cotus, Olli, ü und O 11.
I) und eine Iclass. Vorschule. Frequenz: G. 346, V. 28 ; zusammen 369, wovon 860 ev.,
4kath., 6jüd.; 184 auswärtige. I: 23, U: 52, III: 99. Abiturienten: 63 (in deu
5 Jahren vorher: 4A), — 11.1874 ist eine zweite Vorschule! eingerichtet.
Lehrer: 18. Director: Dr. W. Küster (seit M. 1872; vorher OL. am Friedrichs-
gymn. zu Berlin). Sein Vorgänger, Prof. Dr. Schwartz, wurde Joh. 1872 als Dir. an daa
Sriedr. Wilhebnsgvmn. zu Posen versetzt. 4 OL., 8 ordentl. 3 wissensch. Hülfsl., 8 techn.
und £lem. L. — 0. 1870 trat der OL. Pro! Koniuer in den Ruhestand. K. 1871 fol^e
der OL. Älexi einem Ruf als Conrector an das Lyceum zu Golmar. 0. 1878 ging der
OL. Dr. Weber an die Musterschule zu Frankfurt a. M. über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer.
und 15 Sch.cand. haben zeitweilig als Hülfslehrer oder probandi sum LehrerooUeginm gehört.
Alle Lehrer der Anstalt sind evangelisch.
1) Die mittlere Bttrger- and die ElenenUr-ächole steht nicht mehr nnter dieten Bectorat.
?
143
Etat: 17,880 Thlr. Darin Bt Zuschoss: 4866 TUr. Bafloldungen : 16,638. NE.
Dir. 1600 Thlr.
Zar VeiTollständigung der Sammluiiff physikalischer Apparate schenkte der Stadt-
alteste MoUm» 900 Thlr.
Patronat: städtisdi mit konigl. Compatronat (Landrath v. Saldem),
PERLEBERG.
«
(Hauptstadt der Priegnitz. 7096 Einw.)
Bealschale 1. 0. (I, 117. n, 136).
Die Anstalt zahlt 8 Classen (0 und IQ und II) nebst 2 elementaren Yorcl. F r e -
oenz: BS. 276, Y. 70; zusammen: 346; davon 821 ev., 1 kath., 28 jüd.; 180 auswärtige.
: 12, 11: 44, III: 100. Abiturienten: 20 (in den 6 Jahren vorher: 12).
Lehrer: 16. Direotor: Dt. Ed, Laubert (seit 0.1869), 4 OL., 6 ordentl., 1 wis-
sensch. Hiil&L, 4 techn. und Elem. L. — 0. 1872 gmg der OL. Dr. D<my an das Realgymn.
iD Brannschweig über. 0. 1878 schied der OL. SteinkraiuM aus. 0. 1874 ging der OL.
Borktnkagtn an die Bealschule zu Kiel über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 12Sch.cand.
sind bei der Anstalt längere oder kürzere Zeit bescluütigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 14,700 Thhr. Darin StZuschuss 2500 Thlr. Besoldungen: 18,816 Thh-. NE.
Dir. 1600 Thlr.
Zum Singen der Liturgie im Kirohenohor sind die Bealsohüler nicht mehr vei^flichtet.
OL. Steinkraus s, lieber Schul- speciell Realschul-Fragen ; Progr. 1872.
Patronat: städtisch mit konigl. Oompatronat (Landrath v. Jayov).
WITTSTOCK.
(Priegnitz. 7618 Einw.)
Oynmaslimi. (ü, 137).
Umfiazig: G^ymnasialclassen: 7 (U und OIH), Yorsohulcl. 3. Freauenz: G. 220,
Y. 67; maammen: 277; davon 272 ev., 1 kath., 4 jüd.; 111 ausw&rtige. 1: 20 (1868: 8),
U: 29, HI: 62. Abiturienten: 16 seit der ersten M. 1870 abgehaltenen MaturitAts-
profiuig.
Lehrer: 15. Director: Tdesignirt ist der Prof. Dr. üteA. OroMser am G^ymn.
zu Barmen), 8 OL., 6 ordentL, 1 wissensch. HülisL, 5 techn. und Elem. L. — Der
erste Dir. des Ghinn., Prof. Dr. Rud. Sekukze^ starb am 11. Jun. 1871; sein Nachfolger
(seit 0. 1B72) Dr. Berth. VoU (vorher OL. und Alumnatsinspector in den Franek. Stiftungen
zu Halle) wurde M. 1874 Dir. des Gvmn. zu Potsdam. In der Zeit zwischen beiden und
nach Wiederausscheiden des Dr. Voix versah und versieht interimistisch die Directions-
Mchafte der Prorector Dr. TeiekmSlUr. — M. 1873 trat der OL. CammUr in den Buhestand.
0. 1874 ging der ord. L. F, Schneider als OL. an das Progymn. zu (Hrz über. — Neu ein-
getreten sind 6 Lehrer; und 7 Sch.cand. sind bei der Anstalt beschSItigt gewesen.
8&nuntliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 12,675 Thhr. Darin StZuschuss 1960 TUr. Besoldungen: 11760 Thhr. NE.
Dir. 160D Thhr.
Die Wittwe IMdoff hat 8800 Thlr zu einer Stipendienstifknng fär Studirende ans
ihrer Familie, eventl. rar arme Studirende aus Wittstock vermacht — Das Wittstocker
Schnlstipendium ist aus dem Ertrage wissenschaftlicher Yortrage auf 880 Thlr. Oap. ver-
mehrt — Die seit alter Zeit bestehende Freiheit der Lehrersöhne von der Sohulgeld-
gaKimi|r Ist Yon den städtischen Behörden au%ehoben worden.
Im Fzogr. von 1870 : Qnmd-Lehrplan der Religion, des Lateinischen und ChriechiBohen«
Patronat: städtiBch.
144
PRENZLAU.
(Hauptstadt der ükermark. 13,626 Einw.)
Gymnaslfim mit einer Bealschnle 1. 0. (1, 118. II, 138).
Ghetrennte Classen: 15. VI und Y in je 2 Abth. sind beiden gemeinsam: dann 6
Gymnasial- (IV, U und Olli und 11, I) und 5 Real-Classen (IV, ü und Om, 11, 1).
Frequenz: G. 396 (1868: 305), HS. 129 (1868: 78): zusammen: 525, wovon 502 ev., 7
kath., 16 iüd.: 273 auswärtige. G.I: 24(1868: 7), II: 67, HI: 98. RS.I: 10 (1868: 1),
U: 14, III: 28. Abiturienten im Gymn.: 29.
Lehrer: 23. l^irector: C. Schmelzer (seit H. 1869), 6 OL.. 9 ordentl., 4 wissensch.
Hülfsl., 3 tecbn. und Elem. L. — M. 1869 ging der OL. Dr. Q. Sieinbart an die Andreas-
schule in Berlin über (jetzt Dir. der RS. in Bawicz). Der OL. Bomtrqger schied
M. 1873 aus. Der Gonr. Dr. Strahl starb am 24. Mai 1873. — Neu eingetreten sind 31
Lehrer, und 14 Sch.cand. haben voriibergehend dem LehrercoUegium angehört.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Das Local ist für die Frequenz der combinirten Anstalt nicht mehr ausreichend;
die Aula ist zu Classenzimmem eingerichtet; ebenso hat der ßibliotheksraum beschrankt
werden müssen.
Etat: 21,271 TUr. Darin StZuschuss 4705 Thr. Besoldungen: 20,100 T^hr. N£.
Dir. 1600 Thhr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Die von dem Gonr. Dr. StrcM begründete Hülfsbibliothek für bedürftige Schüler zahlt
c. 1000 Bände und hat ein Gap. von 2000 Thhr.
Dr. J. H. Weiss: Leitfaden fiir den Unterricht in der Ghemie auf der Realschule;
Progr. 1870 und 1872. "Dir, Schmelzer: Zum Normal-Lehrplan der Anstalt; Progr. 1871.
Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Geh. Reg. Bath v, Sttäpnagd-Dargitt).
NEUSTADT-EBERS WALDE.
(Barnim. 8487 Einw.)
Höhere Bfirgerschnle (I, 120. n, 139).
Die 5 Glassen ungetheilt, und 3 Yorschulcl. Frequenz: h. BS. 152, V. 127;
zusammen: 279, wovon 260 ev., Ikath., 18jüd.: 67 auswärtige. 1. G1.16 (1868: 6), 2. Gl.
31. Die Abgangsprüfung haben bestanaen: 24 (in den 6 Jahren vorher: 9).
Lehrer: 11. Rector: (yacatX 5 ordentl., 6 techn. und Elem. L. — Der
vorherige Rector, Dr. TT. FUcker^ ging iL 1674 in gleicher Eigenschaft an die höh. BS. zu
Lennep über. — Nen eingetreten sind nach und nach 14 Lehrer in den 5 Jahren; ausser-
dem 3 Sch.oandidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. «
LocaL Jüan hofit, der Anstalt das for sie neu erbaute Schulhaus noch 1874 über-
geben zu können. Für eine Turnhalle ist nocli nicht gesorgt.
Etat: 7022 TUr. Besoldungen: 6460 Thlr. Rector: 1100, letzter ord. L. 6S0 Tfah-.
Thiele, Bildende Kunst und Zeichnunterricht; Progr. 1870. Dr. Kassner, Di«
deutsche Realschule vom Standpuncte der deutsehen Staatsidee betrachtet: Progr. 1871.
R. V. Holly, Die Staatsmann. Thatigkeit OUo's von Schwerin unter der Regierung des
grossen Kurfürsten; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
FREIENWALDE a. O.
Barnim. (6485 Eiuw.)
Gymnftsiain (ü, 139).
Durch Theilung der DI (U und 0) 7 Gymnasialclassen. Frequenz: 214 p866:
IM); davon 196 ev., 1 kath., 17 jüd.; 148 auswürtige. I: 12 (1868: 4V H: S5, lU: «1.
Seit 0,1870, wo die erste Maturitätsprüfung stattfand; 20 Abituriettten.
145
Lehrer: 11. Director: Dr^Waldem. Kopp (wütO Ad&S). 2 OL., 4 ordentl., 4
techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Teichert starb finde Jnli 1873. — Neu eingetreten sind
6 Lehreiv unter ihnen M. 1873 Dr. Jentz$eh, bis dahin Bector der höh. BS. zu Eürstenwalde ^
aasserdem ist ein ScLcand. angenommen worden.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 11,100 Thh*. Darin StZuschuss 1600 Thlr. Besoldungen: 10,350 Thlr. N £.
Dir. 1600 Thlr und Wohnung ; der letzte ord. L. 600 Thbr.
Der Bentier Banchmtz hat der Anstalt ein Gap. von 1500 Thlr. vermacht, dessen Zinsen
später an 2 Schüler der oberen Glassen vertheüt werden sollen.
Dr. fl ein z e, Hymnolog. Mittheilungen, für den Beligionsunterricht zusammengestellt ;
Progr. 1873.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Superint. Jlf«//in).
WRIEZEN.
(Barnim. 7192 Einw.)
Höhere Bflrgersehule (II, 140)*.
Die 6 Glassen einer höh. BS. mit getheilter III (U und O) und einer Vorclasse.
Frequenz: höh. BS. 197 (1868: 164), V. 19; zusammen: 216: davon 201 ev., 2 kath.,
13 jnd.; 109 auswärtige. 1. Gl. 27 (1868: 11), 2. Gl. 63. Die Abgangsprüfung
haben in den 5 Jahren 12 Schüler bestanden.
Lehrer: 10. Bector: i^\ Geniz (seit 0. 1867), 1 OL., 6 ordentl., 1 Beligionsl., 2
techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Jänickeging M. 1869 an die jetzige Sophien-Bealschule
in Berlin über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und 6 Sch.cand. sind bei der Anstalt
beschäftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus wurde ihr M. 1870 überwiesen
(9 Clamenzimmer, Aula, Gonferenz-, Bibliotheks-, Apparatenzimmer, ehem. Laboratorium ;
Dienstwohnung für den Bector und den Schuldiener). £ine Turnhalle fehlt noch.
Etat: 9112 Thbr. Besoldungen: 8460 Thlr. Bector 1500 Thk. und Wohnung; der
letzte ord. L. 600 Thbr.
Aus dem Yermächtniss einer Wittwe Siruve erhalten 2 Schüler jährlich je 34 Thlr.
— Ein von dem Lehrer Dr. Straeter begründeter Prämienfonds ist auf 110 Thlr. ange-
wachsen.
Dr. Jan icke, Die niederdeutschen Elemente in unserer Schriftsprachej Frogr. 1869.
Patronat: stadtisch.
3. fiegieniiigsbezlrk Fraiikfiirt a. 0. ^)
FRANKFURT a. O.
(Mittelmark. 40,693 Einw.)
Es bestehen noch wie früher, aber für das Bedürfoiss der Stadt nicht
mehr ausreichend, nebeneinander zwei höhere Lehranstalten: ein (jetzt könig-
liches) Gymnasium und eine städtische Realschule. — Beide benutzen zum
Turnen wie andere Schulen des Orts ein einem Turnverein gehöriges Local. —
Für die Yorgeschichte beider Anstalten von Interesse ist: Fror. R. Schwarze,
Geschichte aes ehemal. städt. Lyceums von 1329 bis 1813; Frankf. a. 0. 1873.
>) Der „Vflrein cur Untersttttxang hdlfsbedttrftiger GyrnnftsiaatendetFrankfaTter Begierunga-
bexirks** ist 1819 unter dem Vonits de» K. Bagierangsprtoidenton v. Seckendorf geatiftot Von den in Statut ge-
auiBteB 7 bfiheren Schalen haben die xn Gottbua und Sorau NebenTereine gebildet und aich 1820 und IH^ von
dcH H Aoyi r ar ein loagesagt, ao daaa letzterer Jetst nur fflr die Oymnaaien au Frankfurt, Guben, Königsberg,
Laekan usd ZalUchan thAtig iat Voraitzender: O. ISLeg. R. PhiUppi. Da« CapitalTermögen betrikgt jetat: 6063
Thlr. Jabrosbeitrftge: c. 200 Thlr. und mehr. Nur SchOler der oberen Clasaen werden berflck«iohtigt Seit ISt"?
~ bea 71 Prinaaer je 13 bii 16 Thlr., (iO Seoundaner je 11 bia 16 Thlr. erhalten.
in 10
146
Das Frledrlchsgymnaslnm (1, 121. II, 140).
Bei TJebemahme der Anstalt seitens des Staats (1874) hat die Stadt sich verpflichtet^
zur Unterhaltung derselben jährl. 3000 Thlr. beizutragen.
Umfang: 12 getrennte Gymnasialclassen (VI; V, IV, Ü und Om in je 2Cottts, U
und OII, I); ausserdem dVorschulcl. Frequenz: G. 407, V. 116; zusammen: 633;
davon 485 ev., 10 kath., 28 jüd.; 142 auswärtige. I: 31, II: 79, III: 102. Abitn-
rienten^ 60 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 40).
Lehrer: 21. Director: J)r,C,Kock (seit 0. 1868), 6 OL., 8 ordentl., 6 techn.
und Elem. L. — 0. 1870 ging der ord. L. Wellmann als OL. an das Progymn. zu Waren in
Mecklenb. über, 0. 1871 der ord. L. S^ffert als OL. an das Gymn. zu Cottbus, M. 1871
der OL. Dr. Pettr als Professor an die Fürstenschule zu Meissen (jetzt Reotor derselben),
0. 1874 der ord. L. Dr. Kreischmer als OL. an das Friedr. Wilh. Gymn. zu Posen. — Am
13. Dcb. 1869 starb der emeritirte Prof. Sckmeitaerf am 18. Sptb. 1870 der emerit. OL. 11^.
Reinhardi, am 6. Novb. 1873 der OL. Dr. BoUon, — Neu eingetreten sind 10 Lehrer, und
filr längere oder kürzere Zeit ebensoviel Schxandidaten. — 1872 machte der Dir. Kock auf
mehrere Monate eine Reise nach Griechenland (vgl p. 133).
Local. Die Dienstwohnung des Directors im Schulhause hat zu Classenzimmem
eingerichtet werden müssen. — & Betreff des Turnens s. die Vorbemerkung.
Etat: 23,330 Thlr. Dann St Zuschuss unmittelbar 3796 Thlr., mittelbar 1000 Thlr.
Besoldungen: 19,080 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thh-.
Das Statut der ^ar/hinyschen Stipendienstifbung s. im Progr. v. 1871.
Dr. Ad. Arndt, Zusammenstellung der alteächs. Declination, Conjugation und der
wichtigsten Regeln der Syntax; Progr. 1874.
Patronat: königlich. Ueber die früheren Patronatsverhältnisse s. B.I, 122.
Die Oberschule (RS. 1. O.) 1, 123. H, 142.
UmfSanflr: 11 getrennte Realschul- ryi—UIII in je 2 Cotus, Olli, U, I) und 6 Vor-
schuld. Fr e q u e n z : RS. 406 (1868 : 376), V. 184 ; zusammen : 640 ; davon 470 ev., 13 kath.,
57jüd.; 136 auswärtige. I: 7, II: 44^ III: 102. Abiturienten: 18.
Lehrer: 24. Director: Dr. C, Laubert (seit M. 1869 ; vorher Dir. der RS. in Grün-
berg), 5 OL., 6 ordentl., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 10 techn. und Elem. L. — Der
friihere Director, C. W, Wiecke, trat M. 1869 in den Ruhestand. Gleichzeitig ging der ord.
L. Dr. Riehter iX% OL. an das Gymn. zu Guben über, M. 1870 der ord. L. Dr. Wiüert als
OL. an das Gymn. zu Gottbus, tf. 1873 der ord. L. Dr. Römer als OL. an die RS. zu Duis-
burg. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer, und 3 Sckcand. sind bei der Anstalt beschäf-
tigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 19,486 Thhr. Besoldungen : 17,796 Thlr. NB. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung;
der letzte ord. L. 600 Thhr.
Die dem Dir. Wieeke bei seinem Ausscheiden von ehemaligen Schülern überreichten
1600 Thlr. sind von ihm der Anstalt als „ TTiVcJtestiftnng» übergeben. Die Zinsen sollen
zu einem Stipendium för gewesene Oberschüler verwandt werden (s. Progr. von 1871).
Die liturgischen Gesänge werden in der Pfarrkirche nicht mehr von den Schülern
ausgeführt (Bd. 1, 124).
Dr. Walther, Das Wunderblut zuWilsnaek; Progr. 1869. OL. Riedel, Einlei-
tung zur Chemie nach der elektrochemischen und der Typentheorie; Progr. 1871. Dr.
Born er, Die 4 Species in allgm. Zahlen (Arithm. method. Abhandlung); Progr. 1673«
Patronat: städtisch.
FUBSTENWALDE.
(LebuB. 7769 Einw.)
Progymnasinm (x).
Nachdem die städt Behörden längere Zeit damit umgegangen, die frühere hSh.
Bürgerschule (Bd. 11, 142) zu einer ReaUchule 1. 0« auszubilden, ist sie nach An^ebon^
147
dieses Plana neaerdings in ein Proffymnasium umgewandelt worden. Als solches befindet
nch die Anstalt 1874 noch im X^benrangsstadinm. — Die höh. Bürgenchnle hatte bis
zuletzt 5 ungetheilte Ckssen and eine Vorschule von 2 GL Die Frequenz betrug 127
Schaler und in derVorsch. 70; zusammen: 197; davon 180 ev., 2 kath., 16 jüd.; 61 aus*
wirtige. lU: 19. Die Abgangsprüfung hatten in den 6 Jahren 8 Schüler bestanden.
Nach 0. 1874 ausser der Vorschule mit 65, 4Frogymn.cL mit 114, zusammen 179 Schülern;
davon 163 ev., 2 kath., Ujud.; 42 auswärtige. UL: 16, lY: 83.
Lehrer: 9. Rector des Progymn.: Dr. 0. Buchwald (seit 0.1874; vorher Lehrer
am Qymn. zu Görlitz), 1 OL., 4 ord., 3 techn. und Elem. L. -^ Der Bector der früheren
hob. fiS., Dr. Jentxsek, ging M. 1873 als OL. an das Oymn. zu Freienwalde.
SainmtJiohe Lehrer sind evangelisch.
Etat: 7689 TUr. Besoldungen: 7136 Thbr. Rector 1600 Thlr. und Wohnung; der
letete ord. L. 600 Thlr.
Patronat: stadtisch.
CÜSTEIN.
(Hauptstadt der Neumark. 8906 Einw.)
OymiiaBiiiiii (n, 143).
Die Anstalt hat 7 getrennte Classen (UundOHL). Frequenz: 176 (1868: 200);
davon 169 ev., 2 kath., 14 jüd. ; 75 auswärtige. 1 : 13 (1868 : ^, U : 26, IH : 61. Abi-
turienten: 16, seit Juli 1870, wo die erste Maturitätsprüfung stattfand.
Lehrer: 11. Director: Dr,Rud,Ki^ke (seit 0. 1873; vorher OL. amOymn. zu
Charlottenbuxg), 3 OL., 6ordentl., 2 techn. und Elem. L. — ImDirectorat ein zweimaliger
Wechsel: Der Director H, Thiel nng M. 1869 als Stadtschulrath nach Breslau; sein Nach-
folger, Dr. Fn'edr. Hanowy Nerg. 1873 als Director an das Gymn. zu ZüUichau. An die-
selbe Anstalt war 0. 1871 der ordentl. L. Herrn als OL. übergegangen. IL 1872 übernahm
der OL. Dr. SuinhauBen die Direction des Gymn. zu Friedland in Mecklb. OL. Dr. Becher
schied 0. 1873 ans. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; unter ihnen Pro£ Dr. J9^cifcei^ vor-
her Rector der Cantonschule zu Frauenfeld in der Schweiz; 8 Sch.cand. sind bei der An-
stalt beschiftigt gewesen.
Sammtlicme Lehrer sind evangelisch.
Local: Das neuerbaute Schulhaus ist dem Gymn. M. 1870 zum GMi>rauch übergeben
worden; s. Piogr.v. 1871. — Die Turnhalle der Anstalt wird auch von der Mittelschule
des Orts benutä
Etat: 12,381 Thbr. Darin St Zuschuss 3200 Thbr. Besoldungen: 10,676 Thlr. N £.
Director: 1600 Thlr. und fr. Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thbr.
Dem O. Reg. Bath Raektlmann verdankt die Anstalt eine neue Stiftung (1869) inr
,arme wisa- und lernbegierige Gymnasiasten** ; später hat derselbe (f 1870) sem Vermögen
(c 14^000 Thlr.) zur Verwendung für das Gymnasium vermacht bei ausdrücklicher Aus-
schliessung von Bauten und B^araturen.
Patronat: stadtisch, mit konigl. Gompatronat.
LANDSBERG a. d.W.
(Neumark. 18,024 Einw.)
Oynuuisiimi mit einer Realschnle 1. 0. (1, 126. 11, 144).
Umfang: Eine Sclasage Vorschule; VI und V in je 2 Cotns; dann Gymn. IV in 2
CotBS, U und Oin und U, I; BS. IV m 2 Gotus, U und Om;II, I; zusammen: 90C31a8-
een. Frequenz: G. 411, BS. 109, V. 12 1 ; zusammen : 701 : davon 661 ev., 7 kath., 133 jüd.,
336auswartige. G. I: 19, U: 61, EQ: 101. BS.I: 6,n:26, in:79. Abiturienten
O. 41 (in den 6 Jahren vorher: 31); BS. 6 (in den 6 Jahren vorher: 16).
Lehrer: 26. Director: VtotJh.F. G.JEäs^ (seit M. 1862), 80L., 9ordentLL.,
10*
148
3 wisaenBch. Hülfsl., 5 techn. und Eiern. L. — M. 1869 ging der ordentl. L. Dr. Bohtutedi als
OL. an das Glymn. zu Luokau über, M. 1870 ebenso der ord. L. Gauss an das Gymn. zn
Bonzlau. 0. 1870 schied der ord. L. Dr. Busch aus, um die Leitung des Progymnasiums
in Schwerin a. W. zu übernehmen, 0. 1872 der OL. Dr. BuchhoUzf um sich imgehindert
wissenschaftlichen Reisen und Studien zu widmen; M. 1874 ging der ord. L. i2. ZtnuReniian}!
als OL. an das Progymn. zu Fürstenwalde. — Emeritirt wunie Neig. 1871 der OL. Stolizen-
hurg, — Durch Tod schieden aus der OL. Eichmeyer (f 26. Juni 1869) und der OL. Stange
(f 10. Dcb. 1871). — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und als wissensch. Hül&L 14 Canm-
aaten, 18 davon zugleich als probandi.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 27,077 Thlr. Darin St. Zuschuss 3370 Thlr. Besoldungen: 24,036 Thlr. NE.
Dir. 1700 TWr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Rentier Gross vermachte seinen (1882 zur Verwendung gelangenden! Nachlass
(c. 11,500 Thlr.) zu wohlthätigen Zwecken, u. a. zur Grüiidung emer Freistelle auf der
Realschule.
Ord. L. Elaucke, Der deutsche Aufsatz in den oberen G^mnasialclassen ; Progr.
1871. Dr. Kämpf, Qrundlehrplan für den deutschen und lateinischen Unterricht des
Gymnasiums; Progr. 1872.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Fred, Nothnagel).
FRIEDEBERa
(Neumatk» 5801 Einw.)
Progymnaslam (11^ 145).
Die Anstalt, am 29. Juni 1871 anerkannt (vgl. Progr. von 1872^, hat 5 ungetheiite
Classen (VI — U). Frequenz: 128; davon 115 ev., kath., 13 jüd.; 54 ausmrtige.
n: 15, ni: 16.
Lehrer: 8. Rector: Dr. Brock (seit 0. 1872 ; vorher Rector am Progymn. zu Kern-
£en), 1 OL., 4 ordentl., 1 wissensch. Hülul.. 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector,
Ir. 0» Boodstein, ging 0. 1872 an ein Lehrerseminar in Hamburg über. Der OL. 22. Bier-
bäum starb im Novb. 1873. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 3 Soh.candidaten.
Sämmthohe Lehrer sind evangelisch.
Für das Turnen besitzt die Anstalt noch keine eigene geeignete LocaHtät
Etat: 6600 Thhr. Besoldungen: 4610 Thhr. Rector: 1000 Thlr., der letzte ord. L.
500 Thb:.
Zum Andenken an den Rector Boodstein ist eine Stiftung (bis jetzt c. 160 Thlr.) ge-
macht, um arme und tüchtige Schüler zu unterstützen oder zu pramüren.
Dr. Boodstein, Fromme Wünsche. Und: Zur Methodik des französ. Elementar'
Unterrichts; Progr. 1870. Derselbe, Zur Methodik des deutschen Unterrichts in den
unteren Oymn. Classen; Progr. 1871.
Patronat: städtisch.
KONIGSBEItG N. M-
(Neumark. 5326 Einw.)
Oymiiasliim (I; 126. n, 146).
Nach wie vor 7 Classen (U und Olli). Frequenz: 207; davon 200 ev., Okatlu,
7jäd.; 122 auswärtige. I: 16 (1868: 26), II: 29, HI: 62. Abiturienten: 87.
Lehrer: 12. Director:Dr. C. IT. iVbuc* (seit 0. 1849), 3 OL., 4 ordentL, 1 wissenwsli.
Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. Der ord. L. Dr. Gombert ging M. 1874 als OL. an das Gymn.
zu Qr. Strehlitz über. — 0. 1874 wurde der OL. Niethe emeritirt. — Am 19. Sptb. 1871 starb
149
der emeritirte OL. Prof. Dr.ffcngft, — Neu eingetreten Bind 4 Lehrer; 8 Sch.cand. sind
bei der Anstalt ^beschäftigt gewesen.
Sftmmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die Unzulänglichkeit des Schulhauses ist noch dieselbe. Verschiedene Plane
rar Abhülfe sind in Verhandlung.
Etat: 12,8dOThlr. Darin St.Zuschoss 42S0Thlr. Besoldungen: 10,960 Thk. NE.
Dir. 1800 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Die „HeiUgauUhfer'Stihvaig*^ hat sich weiter vermehrt.
Patronat: stadtisch mit konigL Gompatronat (Superint Pocts).
ZÜLLICHAU.
(Herzogth. Crossen. 7136 Einw.)
Padagogtnm (1, 137. U, 146).
Getrennte Classen: 9 (V, IV; Ulli in 2 Gotus, Om, ü und OH und L Seit O.
1874 beginnt die Anstalt mit IV). Frequenz:2a5 (davon 120 HauszogUnge. 1872 : 311
Schüler, wovon 128 Hauszögl.); davon 275 ev., 4 kath., 6 jüd., 216 auswärtige. I: 46
(1868: 37), 11: 60, III: 113. Abiturienten: 86. lieber das Alumnat s. £e V. und G.
Lehrer: 14. Direotor: Dr. Friedr, Hänow (seit Neuj. 1 873 ; vorher Dir. des Gymn.
zu Güstrin), 4 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem« L. — Der vorherige
Dir., Vater des jetzigen, Dr. Hud, Hanow, starb am 31. Dcb. 1872. Der Waisenhausprediger
C Marquard starb am 12. März 1870, der Schlossprediger Lohach am 25. Nvb. 18*^ (s. die
Progr. V. 1870 und 1873). — Der OL. Dr. Joh. Becker gmg M. 1869 als Rector an die höh.
BS. zu Segeberg. Der OL. Ä, Krukenherg wurde 0. 1873 emeritirt — Neu eingetreten sind
6 Lehrer; 8 Sch.cand. haben vorübergehend zum Lehrercollegium gehört
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Ein Neubau sämmtlicher Gebäude des Alumnats ist im Werk, imd im Zu-
sammenhange damit ein Umbau des Schulhauses und die Errichtung einer Turnhalle.
Etat: 30,800 Thlr. Darin St. Zusckuss 5100 Thlr. Besoldungen : 12,060 Thh*. N E.
Dir. 1800 Thhr. und Wohnung.
Zum Andenken an den Dir. Dr. Rud. Hanow ist eine „ITanoavstiftung'' errichtet: c.
2600 Thlr. Gap., aus dessen Zinsen Zöglinge der Anstalt Universitätstipendien erhalten
sollen (s. Progr. von 1873).
Zorn Gtedächtniss von Dr. Rudolf Hanow^ fünftem Director der Anstalt; Progr. 1873.
Vgl. Dr. Erler, Rud.Hanow*s Leben; Gymn. Zeitschr. 1873 p. 580 ff.
Ueber die Patronats Verhältnisse s. B. II, 147.
GUBEN.
(Niederlausitz. 20,864 Einw.)
OymnMiiiiii mit einer holieren Bflrgerscliale (1, 130. II, 148).
Umfang: Eine Vorschale von 3 Classen, eine VI in 2 Abth.; dann 6 Gymnasialcl.
(V, IV, U und Om, II, I) und 4 Realcl. (V— II). Frequenz: G.28J, Kealcl. 127
(1809: 89), V. 157; zusammen: 565; davon 536 ev., 6 kath., 23jüd., 137 auswärtige. G.
I: 17, U: 40, ni: 64. Beal.U: 14, UI: 24. Abiturienten: 51 (in den 6 vorher-
fehenden Jahren: 39). In der höh. BS. haben 15 Schüler die Abgangsprnfui^ bestanden.
Is ist Absicht der städt. Behörden, die mit dem Gymn. verbundene nöh. Bürgerschule
zu einer Realschule 1. 0. auszubilden.
Lehrer: 24. Director: Prof. Dr. Am. Th. »Tapfer (seit 0. 1862), 50L.. 7 ordentl.,
4 wissensch. Hnllsl., 7 techn. und Elem. L. — Der OL. C. Schmelzer wurde M. 1869 Dir. des
Gymn. zu Prenzlau; der OL. Dr. /V«cA«r ging M. 1870 an das Friedrichs^ymn. zu Berlin
über; der OL. iWcmann wurde O. 1874 eremitirt. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; 11
Sch.cand. haben zeitweilig dem Lehrercollegium angehört.
Die Lehrer sind evangelisch bis auf einen (0. 1874 definitiv angestellten) katholischen.
150
Der Turnunterricht wird den jüngeren Schülern im Schulhof zwischen den anderen
Lehrstunden ertheilt; den älteren meist ebendaselbst ausser der Schulzeit.
Etat: 20,080 Thlr. Darin StZuschuss 3138 Thlr. Besoldungen: 18,950 Thlr. NE.
Director 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord.L. 600 Thlr.
Dr. Max Ho ff mann, Landgraf Philipp von Hessen; Progr. 1873.
Patronat: städtisch.
80RAU.
(Niederlausitz. 11,860 Einw.)
Oymnasinm (I, 131. II, 149).
Die 6 Gymnasialclassen sind ungetheilt. Frequenz: 166: davon 143 ev., 2kath.,
lOjüd.; 54 auswärtige. I: 7 (1868: 17), U: 24, IH: 34. Abiturienten: 33.
Lehrer: 10. Director: Dr. ^rm. ZtVsia/t/t Tseit M. 1866), 30L., 4ordentl., 2techn.
und Elem. L. Der ord. L. Dr. Gern wurde H. 1874 als OL. an das Gynm. zu Hamm be-
rufen. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer.
Sämmtliohe Lehrer sind evangelisch.
Etat: 10,175 Thb. Darin StZuschuss 2488 Thb. Besoldungen: 9750 Thlr. NE.
Dir. 1800 Thhr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Ueber die Vermehrung der bei der Anstalt vorhandenen Stiftungen durch die Jusiache
Prämienstiftung (2000 Thlr. Gap.) s. Progr. von 1870. An Unterstützungen sind im Jahre
1873 gezahlt 372^/« Thlr., an Üniversitätstipendien 255 Thlr.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Superini B^cA).
SPREMBERG.
(Niederlausitz. 10,178 Binw.)
Realschule 2. 0. (I, 133. U, 149).
Ausser den 6 ungetheilten Glassen der Realschule bestehen 2 Vorschulclassen. Das
Lateinische gehört zum Lehrplan der Anstalt. Frequenz: RS. 185, Y. 99; zusammen:
284; davon276ev., 3kath., 6jüd.; 19 auswärtige. 1: 7, 11: 17, Hl: 19. Abiturien-
ten: 4
Lehrer: 12. Director: C. Aug. Franz Schmidt (seit H. 1661), 2 OL., 4 ordentL,
5 techn. und Elem. L. Der Gesang- und Turnlehrer sind zugleich Lehrer der Bürger-
schule des Orts. — Einige der wissenschaftl. Lehrerstellen haben längere Zeit nicht be-
setzt werden können und durch Hülfslehrer versehen werden müssen. — Der Pror. OL.
Dr. Franeke ging 0. 1871 in ein Pfarramt über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 3
Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Im Hofe des Schulhauses für den chemischen Unterricht ist ein Laboratorium
erbaut worden; s. Progr. von 1870.
Etat: 7885 Thhr. Besoldungen : 7102 Thlr. Dir. 1200 Thlr., der letzte ord. L. 500 TUr.
Patronat: städtisch.
COTTBUS.
(Herrschaft Cottbus. 18,459 Einw.)
Friedrich Wilhelms-Gymnaslam mit einer höheren Bflrgerschule
(I, 133. II, 150).
Die mit dem Gymnasium verbundenen Realclassen sind am 6. Hai 1872 als höhere Bürger-
schule anerkannt worden. Jetziger Umfang der Anstalt: Vorschulclassen: d, Oymna-
151
ittlcl: 10 (VI undV in je 2 Ootos, lY, U und O ninndll, I), Bealcl.: 3 (TV, m, II).
Frequenz: a.418 (1868: 346), RealcL 54, Y. 108- zusammen: 675: davon 662 ev., 5katli.,
8 ju(i; 213 ansv^rture. G. I: 35 (1868: 26), 11: 66, HI: 75, EealH: 9, RHI: 23. —
Abiturienten: 66 (in den 5 Jahren vorher: 47). — Der facultative Unterricht im
Wendischen gehSrt noch zum Lehrplan der Anstalt; vgl. C. Bl. 1871 p. 223.
Lehrer: 23. Director: Bieh. Nöiel (seit M. 1873; vorher Dir. des Gymn. in
Luckau), 6 OL., 10 ordentl., 2 wissensch. Hül&l., 4 techn. nnd £lem. L. — Der vorherige
Dir., Dr. Hugo Pwrmann, trat L. 1873 in den Ruhestand. Im Sommersemester 1873 versah
die Directionsgeschafte der Pror. Prof. Braune. Der OL. Dr. Botkenbucher übernahm 0.
1873 die Leitimg der höheren Töchterschule des Orts. — Der ord. L. Dr. ffrm, Schäfer fiel
am 16. Aug. 1870 in der Schlacht bei Gorze als Reserve-Officier. — Neu eingetreten sind
11 Lehrer, finrösstentheils aus den 11 Sch.cand. gewählt, die in den 5 Jahren bei der An-
stalt beschaitigt gewesen sind.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 21,823 Thlr. Darin StZuschnss 4062 Thlr. Besoldungen: 19,655 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr. ; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Patronat: städtisch mit konigl. Compatronat (Superint. f&e/tfi^r).
LÜBBEN.
(Niederlausitz. 4987 Einw.)
Bealsehale 2. 0. (1, 136. n, 152).
Ausser einer Vorschule von 2 Gl. die 6 Realschulclassen, ungetheilt Im Lehrplan
der Schule ist auch die lateinische Sprache. Frequenz: RS. 177 (1868: 216), V. 110;
zusammen: 287, wovon 272 ev., 4 kath., 11 jüd.; 110 auswärtige. I: 6, 11: 9, lU: 23.
Abiturienten: 8.
Lehrer: 12. Director: C. Wagner (seit 0. 1847), 1 OL., 4 ordentl., 1 ev. Reli-
gionsl., 6 techn. und Elem. L. — 0. 1874 wurde der OL. Suuinger emeritirt. — Einige der
wissensch. Lehrerstellen haben längere Zeit interimistisch von Hül&lehrem und Sch.cand.
versehen werden müssen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 8579 Thlr. Darin StZuschuss 1236 Thlr. Besoldungen: 7780 Thh*. Dir.
1100 Thlr.; der letzte ord.L. 550 Thlr.
Fr. Branneck, Das Englische, ein nicht zu unterschätzendes Bildungsmittel : Frogr.
1872.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landesältester o. Ifouioa/cf).
LÜCKAU.
(Hauptstadt der Niederlausitz. 4839 Eiuw.)
Oymiuislam (1, 134. U, 151).
Glassenzahl: 7 (U und Olli) und eine Vorschulcl. Frequenz: G. 196 (1868:
226). V.24; zusammen: 220; davon 218 ev., kath., 2 jüd.; 125 auswärtige. I: 10,
U: 80, ni: 42. Abiturienten: 7 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 26).
Lehrer: 14. Director: Vrot Förstemann fseitM. 1873; vorher OL. am Domgymn.
zu Mai^debura), 3 OL., 5 ordentl., 2 wissensch. HüIIbI., 3 techn. und Elem. L. — Der vor-
herige Dir., B.Nöulj ging M. 1873 an das Gymn. zu Gottbus über; und dessen Vorgänger
in Lnckau, Dr. C. Fr. Jahn, M. 1870 an das G^ymn. zu Bastenburg. Der OL. Prof. Dr.
VeUer^ IL 1869 emeritirt. ertheilt noch den Unterricht im Hebräischen. Der ord. L. Dr.
Batttan wurde H. 1869 ÖL. am Gkmn. zu Schwerin in Mecklenb., der ord. L. Dr. Neu-
mann 0.1871 OL. am Gymn. zu Fyritz. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 6 Sch.-
candidaten.
£Kunmtliche Lehrer sind evangelisch.
152
Etat: 12,470 Thlr. Darin St. Zuschuss 4000 Thlr. Besoldungen : 10,706 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr.
Progr.1869: Antrittsrede des Dir. Dr. Jahn. Progr. 1870 und 1871: Vorwort zu
einer projectirten lat. Schulgrammatik vom Dr. Sanneg. Dr. Bohnstedt, DasKech-
nen mit Decimalzahlen ; Progr. 1874.
Auch für die Schulgeschichte von Interesse ist: Dr. Vetter, Chronik der Haupt-
und Kreisstadt Luckau; £uckau 1871.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Oberprediger Schippel),
CROSSEN.
(Herzogth. Crossen. 6508 Einw.)
Höhere Bürgerschule (1, 129. n, 147).
Unverändert 6 Classen. Frequenz: 137 (1868: 119); davon 123 ev., kath.,
14jüd.; 28 auswärtige. 1. Cl. 11 (1868: 2), 2. Cl. 14. Die Abgangsprüfung haben
bestanden: 10 Schüler.
Lehrer: 8. Rector: Dr. C, Fr. Petermann (seit Joh. 1860), 4ordentl., 1 wissensch.
Hülüsl., 2 techn. und Elem. L.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 4775 Thlr. Besoldungen: 4420 Thlr. Rector: 840 Thlr. und fr. Wohnung;
der letzte ord. L. 600 Thlr.
Ein früherer Schüler der Anstalt hat ihr 80 Thlr. zur Anschaffung eines Harmoniums
geschenkt.
Dr. Petermann, Die Liberei-Stiftung der Stadt Crossen; Progr. 1870. Der-
selbe, Einige Puncto der allgemeinen Grammatik (für das Schulbedürtniss) ; Progr. 1^4
Patronat: städtisch.
m. TroY. Pommern (I, 137. n, 153).
(3 Begierungsbezirke. 676 DMeilen. 1,431,713 Einw.)
1863 : 20. 1868 : 24, 1873 : 28 höhere Lehranstalten.
1863: 13 Gymnasien, 1 Progymnasium, 4 Realschulen, 2 höhere Bürgerschulen.
1868: 13-3-4-4
1873 : 16 Gymnasien, 3 Progymnasien, 5 Realschulen, 4 höhere Bürgerschulen.
Die firüheren 3 Progymnasien zu Stettin, Demmin und Dramburg
sind inzwischen zu Gymnasien erweitert worden; neu sind die 3 Progymnasien
zu Garz, Beigard, Schlawe. Zu den Realschulen ist die RS. zweiter
Ordn. in Stettin hinzugekommen (in Bd. II als höh. BS. mitgezählt); die
neue höh. Bürgerschule ist die zu Wo 11 in.
Mit den meisten höheren Lehranstalten sind Vorschulen verbunden ; nicht
der Fall ist es in Cöslin, Stralsund, Putbus.
In den letzten 12 Jahren (von Anf. 1862 bis Ende 1873) hat sich die
Zahl der Gymnasialschüler um 1666, von 3689 auf 6264 vermehrt. — Im
Sommersemester 1864 waren in den pommerschen Gymnasien und Progym-
nasien ausser den evangelischen Schülern im ganzen 10 katholische und 294
jüdische, im Sommersem. 1873: 37 katholische und 386 jüdische.
In Gollnow geht man damit um, die gehobene Bürgerschule in einPro-
g^mnasium zu verwandeln; die Ausbildung der vorhandenen über den Ele-
mentarunterricht hinausgehenden Anstalten zu vollständigen und berechtigten
höh. Bürgerschulen oder Progjrmnasien wird in mehreren Städten beabsichtigt;
IL a. in Anklam, Stargard, Cammin, Rügenwalde, Triebsees.
Elin Directorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu An-
klam, Star^d, Treptow, Cöslin, Stolp, Stralsund und bei der höh. Bürger-
schule zu WoUin.
Neue Schulhäuser sind erbaut worden für das Stad^ymnasium in Stettin,
das (rymn. in Dramburg, das Gymn. und die RS. in Greifswald, die Real-
schule in Stralsund, das Progymnasium in Beigard und die höh. Bürgerschule
in Wollin.
Gel^entlich der Verhandlungen über Staatszuschüsse zum Normaletat
haben einige Gymnasien, bei denen der Eintritt in das Lehrercoll^um oder
das Curatorium nach dem Statut von der Zugehörigkeit zu dem Bekenntniss
der ev. lutherischen Kirche abhängig war, z. B. in Treptow, Pyritz, diese
Bestimmung aufgehoben.
Für den Religiojosunterricht hat das Schulcollegium der Provinz 1871
allen Directoren der höh. Lehranstalten, um ein planmässigeres YerfEihren in
154
Erlernung von Bibelsprüchen herbeizuführen, eine „Sammlung der zur Be-
handlung des kleinen Luther. Elatechismus nöthigeren Schriftsprüche'' mit-
getheilt.
Der Normaletat ist bei allen Gymnasien und Reals chule n der Provinz
eingeführt. Ueber die Höhe des Schulgeldes s. Abschn. Viil.
Directoren-Conferenzen haben stattgefunden in den Jahren 1870 und
1873.
In der Aufsichtsbehörde der höheren Lehranstalten sind keine Verän-
derungen eingetreten.
1. Begiemiigsbezirk Stettin.
STETTIN (Altstettin).
(Hauptstadt der Provinz Alt-Vorpommern. 72,276 Einw.)
Gegenwärtig : zwei Gynmasien, eine Bealschule erster und eine Realschule
zweiter Ordnung.
Die durch die Königl. Urkunde v. 26. Jan. 1806 vollzogene Verbindung
des königlichen und des städtischen Gymnasiimis ist M. 1869 nach 64VtJ&b-
riger Dauer wieder au&ehoben worden. 0. 1806 hatte die combinirte An-
stalt 178 Schüler in 6 Olassen, im Sommer 1869 : 575 Schüler in 12 Classen
(1B63 betrug die Frequenz 608). — Das königliche trägt, nachdem M. 1869
aer Recess v. 23. Dcb. 1868 in Kraft getreten^ den Namen Marienstifts-Gym-
nasium (vgl. Bd. 11, 164).
lieber das mit dem letzteren verbundene Seminar für gelehrte Schulen
s. die V. und G. I.
Ueber das Jageteufekche CoUegium, welches dem Stadtgymnasium ver-
blieben ist, s. Bd. 1, 140 sowie auch die V. und G. I. Inspector des Col-
legiums: Syndikus GmArecht^ Baccalaureus (seit M. 1873) der OL. Dr.
CaUbow, Zahl der Alumnen: 24.
Für den Turnunterricht besitzt das Marienst. Gymn. seit 1871 eine eigene
Turnhalle vor dem Eönigsthor und seit 1872 daneben einen eigenen ^mn-
platz (Kosten beider mit der Ausstattung: 9800 Thlr.). Das Stadtgym-
nasium benutzt jetzt mit den anderen städt. Knabenschulen die städtische
Turnhalle und den städt. Turnplatz bei Petrihof (früher im Winter das für
den Turnunterricht eingerichtete Souterrain des Schulhauses).
Ueber die Entwickelung der zweiten städt. Realschule (2. O.) aus der
an&ngs combinirten neuen städt. Lehranstalt s. p. 166.
Seit 1872 sind allmählich bei allen höheren Schulen fast alle obliga-
torische Lehrgegenstände nur auf Vormittagstunden gelegt.
Stadtschmrath auch für die höheren städt. Lehranstalten ist Dr. Bakcmu
Dag Marienstlfts-Oymnaglum (1, 139. 11, 166).
Die Anstalt besteht aus 12 getrennten Classen (VI, Y, IV in je 2 Cötus, ü und O
in, n nnd 1); ausserdem 4 elem. Vorschulcl. Frequenz; G. 489 (1868: 671), V. 167;
zusammen: 6^; davon 587 ev., 9 kath., 50 jüd.; 148 auswäräge. I: 49 (1868: 59), 11:
66, ni: 88. Abiturienten: 180 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 111).
166
Lehrer: 27. Directo r : Prof. Dr. A, G. E^demann (seit 0. 1866), 6 OL., 8 ordentl.,
5 wisaenacL Hülfsl., von denen 4 zugleich Seminarmitglieder, 7 techn. und Elem. L. —
0. 1873 ging der ord. L. Gearp Kern als OL. an das Stadtgymnanum über, der ord. L.
Tramm wurde Joh. 1874 als OL. an das Gymn. zu Anklam versetzt. — Am 24. Sptb. 1872
«Urb der OL. Prof. Ferd. Calo (s. Progr. von 1873), am 18. März 1873 der (11 1866 emeri-
tirtc) Prot Dr. L, Giesebrecht, — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, 6 provisor. Hülfsl. und
7 Gandidati probandi.
Sämmthche Lehrer sind evangelisch.
In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 154.
Etat: 25,620 Tbk. Darin mittelbarer StZuschuss 9260 Thlr. Besoldungen: 22,952
Thlr. NB. W. Dir. 2160 TWr. und Wohnung.
Die Bibliothek des f Prof. Calo ist auf seinen Wunsch dem Gymn. übergeben worden
(c. 6000 WeiiEe) ; ausserdem ist auf seinen Wunsch mit einem Gap. von 1400 Thlr. ein neues
Univerritatstipendium (das CtUo-Lobachache) bei der Anstalt gestiftet. — Nach dem Tode
des Prot Dr. Giesebreehi ist die Verleihung des Giesebreektachen Univers. Stip. auf das Lehrer-
coUegium übergegangen. — Die i7ertn^che Stipendienstiftiuig (2800 Thlr. Oap., von Schü-
lern und Freunden des Prof. Hering zu seinem Jubiläum gesammelt) ist zur Unterstützung
guter und bedürftiger Schüler wahrend ihrer (ä^ymnasialzeit bestimmt (s. Progr. von 1873).
Dir. Heydemann, Ueber die an den höheren Schulen in Anwendung kommenden
Strafen; Progr. 1870.
Patronat: Das Marienstift zu Stettin (s. B. 1, 139 und die Progr. von 1869 und 1870).
Das Stadtgymnasliim.
Nachdem die anfangliche Verbindung der Anstalt mit der neuen Stadt. Realschule
(s. p. 154) 1871 gelost worden, ist sie unter dem 18. Harz 1873 als selbstiindiges Gym-
nsaam anerkannt worden.
Dasselbe bat 11 aufsteigende Classen (mit Ausnahme der I ist jede der 6 Classen in
U und getbeilt) und eine Vorschule von 3 Classen. Frequenz: G. 3Ä2, V. 126; zu-
sammen: 478, wovon 429 ev.. 3 kath., 46 jüd.; 98 auswärtige. I: 19, II: 51, III: 59.
Abitarienien: 5, seit O. 1873, wo die erste Haturitatsprüfung abgehalten wurde.
Lehrer: 20. Director: Prot Franz Kern (seit 0. 1871 ; vorher Dir. des Gymn.
zu Danzig), 5 OL., 7 ^) ordentl., 2 wissensch. Hülfel., 5 techn. und Elem. L. — Der ord.
Lehrer £^. Bmtt Mtyer übernahm Job. 1872 das Rectorat der höh. Büi^erschule zu Wollin.
— Sch.cand. sind bisher 5 bei dem neuen (Srymn. beschäftigt gewesen.
Sunmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute stattliche Schulhaus ist zu Pfingsten 1871
bezogen worden. — In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 154.
Etat: 23,580 Thb. Besoldungen: 18,359 Thlr. NE. und 2529 Thlr. alsWohnungs-
gcld. Dir. 2000 Thlr. (und 300 Thlr. förWohn.); der letzte ord. L. 600 Thlr. (und 90
ITiIr. für Wohn.).
Das früher dem vereinigten Königl. und Stadt^ymn. zugehörige i7o£biaiiiische Legat
for Bücherpramien trägt jä&l. 35 Thlr. Zinsen. ' Die Gründung emer Lehrer -Wittwen-
casse wird vorbereitet.
Dr. Jonas, Die deutschen Aufsätze in den beiden Tertien unserer Schule; Progr. 1871*
Patronat: stadtisch.
Die Friedrich •WUhelmschole (BS. I. O.) 1, 141. M, 166.
Die Anstalt besteht jetzt aus 14 Classen, wovon aufisteigende 12 sind (U und O VI,
V und IV; U, Mittel- und Om, letztere Gl. in 2 Abtk; UU in 2 Abth., 011,1); ausser-
deffl 5 elem« Vorclassen. Frequenz: BS. 626, V. 161; zusammen: 787; davon 722 ev.,
7kath^ 68 jüd.: 108 auswärtige. I: 26 (1868: 15), II: 104, HI: 146. Abiturienten:
43 (in den 5 Jahren vorher: 25).
Lehrer: 23. Director: W, Kleinsorge ^seit H. 1855), 6 OL., 8 ordentl., 3 wis-
sensch. Hül&L, 5 techn. und Elem. L. — Der CoUaborator Dr. Vierth fiel am 2. Dcb. 1870
ab Lieutenant im Gefecht bei Champisny vor Paris. Der OL. Bergmann starb am 5. Dcb.
1872. Der OL. Schmidt ist seit 1861 jMutglied des Abgeordnetenhauses und seit 1871 auch
*) e«fl 1L1974 wo die I fai 2 COtos fMlieiU wox^tan, 8 ot± Ii.
156
des Reichstages. — Neu eingetreten sind 15 Lehrer; ausserdem Sch.cand« als probandi 10,
als Hül&lehrer 7.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Das Schalhaus ist in allen Glassen mit Gktseinrichtung versehen worden.
In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 164.
Etat: 99,397 Thlr. Besoldungen: 28,183 Thlr. NE. und 3193 Thlr. als Wohnungs-
geld. Dir. 2000 Thlr und fr. Wohnung; der letzte ord.L. 600 Thlr. (und 90 Thlr. för
Wohn.).
Der Lehrer -Wittwencasse sind von Verschiedenen zusammen 879 Thlr. zugewandt
worden.
Der Stiftungsfonds der Scheibert-KUinsorges^ung betrug Ende 1878: 2718 Thk.
Dr. Lieber, lieber Lösung trigonometrischer Aufgaben; Progr. 1873.
Fatronat: städtisch.
Die stSdt Realschule 2. 0.
Aus den anfanglich mit dem Stadtgymnasium vereinigten Realclassen (vffL B. I, 156)
wurde 0. 1871 eine selbständige Lehranstalt gebildet. Sie hatte zuerst zwei Abtheilungen,
deren eine das Lateinische vom Lehrplan ausschloss; beiden aber war für je 5 Classen-
stufen das Lehrziel einer höh. -Bürgerschule gesetzt. Die Abtheilung mit lateimschem
Unterricht wurde weniger besucht als die andere, und man hat sie alhuählich wieder em-
gehen lassen (0. 1874). Die andere Abth. wurde zu einer Realschule zweiter Ordn. er-
weitert; eine Prima erhielt dieselbe 0. 1874.
Classenzahl: 9 Realschul- (VI— m je aund b, 11) und 3 Vorschulcl. Frequcn«:
RS. 227, V. 41; zusammen: 268; davon 226 ev., 3kath., 39 jüd.; 67 auswärtige. 11: 10,
IH: 40.
Lehrer: 17. Director: Gu, Sievert (wurde 1867 mit der Leitung der neuen Lehr-
anstalt beauftragt; s. B. U, 156; als Dir. der Realschule bestätigt durch CO. vom 17.
Jan. 1873) ; ausser ihm 1 OL., 6 ordenÜ., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und
Elem. L. — Seit 0.1871 sind 15 Lehrer neu eingetreten; ausserdem 5 Sckcand.: 4 als
HüUslehrer, 1 als Frobandus.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das von dem Dir. «Sievert für seine frühere Frivatschule erbaute Haus ist
von der Stadt für die Realschule angekauft worden.
Etat: 17,325 Thfr. Besoldungen: 18,787 Thlr. N E. und 2004 Thlr. als Wohnungaffeld.
Dir. 1700 Thlr. (und 266 Thlr. für Wohn.); der letzte ord. L. 600 Thfr. (und 90 Thlr. für Woha.).
Fatronat: städtisch.
ANKLAM.
(Alt-Vorpommern. 10,532 Einw.)
Gymnasliim (1, 143. 11, 157).
Ausser dem Gymnasium besteht am Ort eine 5olassiffe bisher als berechtigt noch
nicht anerkannte höL Bürgerschule, in der auch Latein gelehrt wird.
Das Gymnasium feierte am 15. Octb. 1872 sein 25jähriges Bestehen (s. Progr. von 1873).
Dasselbe zählt jetzt 8 Glassen (VI, V; IV in 2 Cötus, U und Olli, 11, I) und eine Vor-
Bchulclasse. Frequenz: G. 301 (1868: 325), V. 24; zusammen: 325, wovon 311 ev^
Okath., 14 jüd.; 134 auswärtige. I: 21, U: 45, lU: 79. Abiturienten: 42.
0. 1874 ist die bis dahin gestattete Dispensation vom Griechischen aufgehoben., und
ein facultativer Unterricht im Englischen eingerichtet worden.
Lehrer: 15. Director: Th. Heinze (seit M. 1873; vorher OL. der Anstalt),
4 OL. 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der vorherige Dir., Dr.
C Häckermann, wurde M. 1878 zum Prov. Schulrath in Hannover beiördert. O. 1874 tmt
der Conr. Peters in den Ruhestand. — Joh. 1874 schied aus der OL. Prof. Dr. Spörtr in
Folge seiner Ernennung zum Observator bei dem astro-physikalischen Observatoriom zn
157
Potidun. — Nea eingetreten sind 7 Lehrer; 3 Sch.cand. nad als probandi und Halisl.
bei der Anitalt beschäftigt gewesen.
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 15^60 Thlr. Dann St. ZnschoBs unmittelbar 1500, mittelbar 600 Thlr. Be-
loidongen: 14,130 Thb. N £. Dir. 1500 Thb und Wohnung.
üeber yerschiedene kleine Legate zur Unterstütsnng guter und bedürftiger Schüler
I. die Programme.
L. Müller, Quae ratio instituenda sit, ut discipuli Xenophontis Anabasim eo quo
fw est studio legant; Progr. 1869. Dr. Häckermann, Vitae Themisioclis et Alci-
biadis. Ein Beitrag zur lat. Leetüre in Quarta; Progr. 1871. OL. W. Hanow, Zum
ßeschichtsonterricht in Tertia; Progr. 1872.
Patronat: stadtisch.
DEMMIN.
(Alt-Vorpommern. 8361 Einw.)
Gymnasiam (1, 143. 11, 158).
Das frühere Progymnasium wurde M. 1870 durch eine Prima erweitert, unter dem
27. Juli 1870 als Gymnasium anerkannt Dieses hat die 6.Glas8en, ungethdlt, und 2 Vor-
seholcL Frequenz: G.209 (1868: 163), ¥.42; zusammen: 251, wovon 246 ev., 3 kath.,
2iad.; 101 auswärtige. I: 13, H: 29, lU: 38. Abiturienten: 15, seitH.1871, wo
& ente Maturitätsprüfung stattfand.
Lehrer: 13, Director: W, J, F, Schmeckebier (der erste Dir. des €(ymn. j vorher
Eector des Projzymn., seit M. 1845), 3 OL., 5 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Im Dcb.
1870 ging der OL. Dr. Kbrchmer als Prorector an das Gymn. zu Jauer über (jetzt Dir. des
671111L zu Ohlau). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und 2 Gandidaten sind als Hülfiüehrer
bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
Lo c aL Die Herstellung eines Tumsaals, zu der die Stadt sich bei Stiftung des Gymn*
Terpflichtet hat, ist noch nicht erfolgt.
Etat: 12,660 TUr. Darin St. Zuschuss 1700 Thhr. Besoldungen: 11,221 Thlr. NE.
Int. 1500 Thlr.
CAur. Kotelmann, Palastina nebst dem Gebiet des Libanon (für das Bedürfiuss
der Schule dargestellt); Progr. 1871. Ord. L. Seitmann, Ebbe und Fluth (Zu dem-
selben Zweck); Progr. 1873.
Patronat städtisch.
GARZ a. O.
(Alt-Yorpommern. 4610 Einw.)
Progymnasliim (x).
Die seit Mitte August gepflogenen Y erhandlnn^en über die Gründung einer höheren
Lehranstalt in Garz führten oahm, dass O. 1871 em Progymnasium mit 66 Schülern in
den Classen VI— IV und 4 Lehrern (einschliesslich des Mctors) eröffnet werden konnte
(a. das Progr. von 1872). 0. 1874 wurde die Gl. II eingerichtet
Frequenz der 4 GL VI— III: 124, der Vorschule (2Abth.): 31; zusammen: 166
(160 ev„ IkaUi., 4jüd.; 64 auswärtige. UI: 82, IV: 29.).
Lehrer (bis 0. 1874): 7. Bector:Dr. W. Ftte(8eitO. 1871; vorher Pror. am Gymn.
znPyritz), 1 OL., 2ordentL, 2wissen8ch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Hehrere och.-
caadl änd seit Eroffiinng der Anstalt vorübergehend in derselben beschäftigt gewesen.
Simmtliche Lehrer sind evangelisch.
158
Local. Die Anstalt benutzt einstweilen Räume des Stadtscbulhauses, und so auch
den Turnplatz der Stadtschule. Die städt. Behörden haben sich verpflichtet, bis 1879
ein eigenes Gebäude für das Prog^ymnasium zu errichten.
Etat: 6665 Thlr. Besoldungen: 6826 Thlr. Bector 1200 Thlr.; der letzte ord. L.
580 Thlr.
OL. V. Lühmann, Die Beweise för die Achsendrehung der Erde in populairer
Darstellung; Progr. 1873. Dr. Yitz, Drei Schulreden vaterländischen Inhalts; Progr.
Patronat: städtisch. Die Patronatsrechte werden durch ein aus 7 Hitgliedern
bestehendes Guratorium ausgeübt, zu dem auch der Bector gebort.
PYRITZ.
(Hinterpommern. 7060 Einw.)
Oymnasiiim (I, 144. 11, 158).
Die Anstalt umfasst 7 Gymnasialclassen (U und III) mit einer Vorschulclasse.
Frequenz: G. S84 (1868: 206), Y. 86; zusammen: 309; davon 279 ev., kath., 30 jüd.;
113 auswärtige. I: 17, II: 26, lU: 66. Abiturienten: 33.
Lehrer: 14. Director: Dr* Ad, Zinxow (seit M. 1869), 3 OL., 6 ordentl., 1 wissenach.
Hülfel., 3 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Vitz ging 0. 1872 als Bector und der OL.
V, Lühmann als OL. an das Progynm. zu Garz über, der OL. Dr. Frank gleichzeitig an dis
Gymn. zu Demmin, der OL. Dr. kom M. 1878 als Dir. an das Gymn. zu Strehlen, der OL.
Dr. Nemnann schied 0. 1673 . aus, um eine Beise nach Genf und Italien zu unternehmen.
— Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und von 2 Sch.cand. einer als Hül&l., einer als pro-
bandus.
Seit 1872 besitzt die Anstalt einen eigenen Turnplatz.
Etat: 13.800 Thbr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 860 Thlr. Be-
soldungen : 12,600 Thlr. N E. Dir. 1800 Thb*. und Wohnung.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat.
STARGARD.
(Hauptstadt von Hinterpommern. 16,427 Einw.)
Gymnasimn (1, 144. n, 169).
Ausser dem Gymn. besteht am Ort eine die Classen VI bis III umfassende höh.
fiikgerschule.
Gymnasialclassen: 11 (VI in 2 Cotus, V; IV in 2 Cötus, ü und O IQ, IE und I).
Vorschulol.: 3. Frequenz: G.398, y.24; zusammen 492, wovon 462 ev., dkath^ 37
jüd.; 225 auswärtige. 1: 49 (1868: 26), II: 76, HI: 88. Abiturienten: 86 {yn
den 6 vorhergehenden Jahren: 46).
Lehrer: 20. Director: VrolBr, Lothholz (seit M. 1872; vorher Dir. des Gymn.
zu Zeitz), 5 OL., 6 ordentL, 3 wissensoh. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — Der frShere Dir^
Lio. theol. Tawchery ging M. 1872 an das Gymn. zu Zeitz über. Am 14. H&n 1874 starb
der Pror. Prof. Dr. T^-obsthan. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer, und als probandi und
zugleich Hiil&lehrer 8 SclLcandidaien.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das alte Sohulhaus ist unzureichend geworden; der beabsichtigte Neobao
ist noch nicht zur Ausführung gekommen.
Etat: 23,410 Thlr. Darin St. Znschuss unmittelbar 7189, mittelbar 1100 Thlr. B^
soldungen: 17,650 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thbr. und fr. Wohnung.
169
Ueber die ^Jos^hnkiRxmg** zur Untentützung guter und bedürftiger Schüler (2000
Thlr. Cap.) 8. das Progr. von 1873.
Dr. Grossler, Der Streit um die Translation der Frankfurter Ordinari-Beichs«
depntation (16o8--«l); Progr. 1870. Dr. G. Schmidt, Welchen Weg nahm der Bischof
Otto Ton Bamberg auf seiner ersten Hissionsreise nach Pommern ? Progr. 1874.
Patronat: s. B. I, 146.-
WOLLIN.
(Alt-Vorpommern. 4977 Einw.)
Höhere Bflrgenelmle.
•
Die seit älterer Zeit vorhandene Stadtschule wurde allmählich erweitert und schliess«
lieh unter dem 7. Mai 1872 als höhere Bürgerschule anerkannt. Sie besteht aus 6 Glassen
and einer Vorschule Ton 2 Gl. Frequenz: Höh. BS. 111, Y. 40; zusammen: 151; da-
Ton 144 ev., kath., 7 jüd.; 89 auswärtige. 1. Ol. 8, 2. Gl. 21. Seit O. 1872 haben
3 Schuler die Abgangsprüfung bestanden.
Lehrer: 8. Rector: Dr.IÜrMtM^yer (seit Joh. 1872; vorher Lehrer am Stadt-
gymn. zu Stettin), 4 ord., 1 wissensch. Hülüsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frühere Rec-
tor, Dr. AuMi, wurde O. 1872 Dir. der Realschule zu Lippstadt. — Seit Anerkennung der
Anstalt sind 6 Lehrer und ein Sch.cand. neu eingetreten.
Local. IL 1872 hat die Anstalt ein für sie erbautes neues Schulhaus bezogen. Ihre
Sammlungen sowie auch die Aula werden zugleich von der in demselben G^äude be-
findlichen höh. Töchterschule benutzt.
Etat: 7660 Thlr. Darin StZuschuss 600 ThL-. Besoldungen: 6830 Thlr. Rector
120OThlr.
Dr. Hey er, Die Yerfassungsentwickelung der deutschen Städte bis zur Ausbildung
der Stadtfireiheit ; Progr. 1873.
Patronat: städtisch (ein Guratorium von 7 Mitgliedern, unter denen auch der
Rector). ^
GREIFENBERG.
(Hinterpommern. 5369 Einw.)
Friedrtfh-Wllhelma-Oymiiasliim (1, 146. n, 160).
Von den 6 Gymnasialclassen ist die lH in ÜundO getheilt; IVorschulcL Vre*
quenz: Q. 222 (1868: 261), Y. 22; zusammen: 244; davon 226 er., kath., 18 jnd.; 181
auswSrtage. 1: 36 (1868: 81), IL: 46, HI: 66. Abiturienten: 62.
liObrer: 11. Director: Prof. Dr. J. /V. C. Cmi^ (seitH. 1862), 3 OL., 4ordentl.,
1 wiasenach, HuUsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. Lelurer Friuch ging 0. 1870 als
OZu an das Gymn. zu Arnstadt über. — Neu emgetreten sind 3 Lehrer, und 4 Sch.cand.
sindt 3 *^ probandi, 1 als HulftL bei der Anstalt oeschäftigt gewesen.
Sinuniliche Lehrer sind eTangelisch.
Etat: 11,920 Thk. Darin StZuschnss unmittelbar 2000, mittelbar 1060 Thlr. Be-
soldungen : lOfiSO Thhr. N £. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Patronat: städtisch. Yon der Stadt sind Anträge wegen üebergabe der Anstalt
an den Staat gestellt worden, aber noch nicht erledigt.
?r
160
TREPTOW a.R.
(Hinterpommern. 6299 Einw.)
Gymnasium Biigenliagiannm (1,147. 11,160).
Gymnasialclassen : 8 (in und II in U und getheilt), Yorschulclassen : 3. Fre-
enz: G. 273, V. 75; zusammen: 348, wovon 314 ev., kath., 34 jüd.; 183 auswärtige.
28 (1868: 17), U: 55, IH: 76. Abiturienten: 48.
Das Alumnat der Anstalt, noch Anf. 1871 in 3 Häusern, verlor in Folge des Krieges
an Frequenz, und wurde M. 1871 auf 2 Abtheilungen beschränkt; die eine steht unter dem
OL.£ratip/, die andere unter dem OL, Sudhaus. Alumnenzahl: 40. Im übrigen s. die Y.
und G.
Lehrer: 15. Die Directorstelle wird seit M. 1873 provisorisch verwaltet durch Dr.
Rud. Bouterwek (vorher Oh. bei der Klosterschule zu Dfeld), 4 OL., 5 ordentL, 1 wissensch.
Hülisl., 4techn. und Eiern. L..— Nach dem Tode des Dir. Dr. Geier (13. Febr. 1869} über-
nalim der Fror. Dr.Bredow interimistisch die Directoratsgeschäfte; 0. 1870 trat Dr. ^r».
Perthei (vorher Rector des Progymn. zu Mors) provisorisch als Dirigent ein ; als Director
wurde er durch C. 0. v. 10 März 1871 bestätigt. M. 1873 schied er aus, um in Garlsruhe
als Geh. Hofrath in eine andere pädagogische Thätigkeit einzutreten. Der OL. Dr. FHtdt-
mann wurde M. 1871 emeritirt ; der OL. Dr. C. Schulz ging 0. 1872 an die lat Schule zu
Halle als OL. und Alumnatsinspector, der OL. F. Vogel 0. 1873 an das Gymn. zu Potsdam
über. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 3 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. Die Bezeichnung des Gymn. als einer
Anstalt der luther. Kirche ist 1873 durch Aenderung des betreff. §. der Statuten beseitigt
worden.
Etat: 14,820 Thk. Darin StZuschuss unmittelbar 2000, mittelbar: 1550 Thk-. Be-
soldungen : 13,410 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Im Frogr. von 1870 Schulrede des Dr. Friedemann am 21. März. 1871: Schul-
rede des "Dr.Perihea über die nationalen Kämpfe um die Rheingrenze. 1871: Schulrede
des OL. Erich Haupt über den Beruf des deutschen Gymnasiums. Femer OL. F.
Yogel: Versuch einer (Jmgestaltung des Nepos als Lesebuch für die Quarta.
Patronat: städtisch.
S. BegieranKsbezlrk Coslln.
CÖSLIN.
(Herzogtham Cassuben. 12,846 Einw.)
Gymnaslmn (1, 148. ü, 161).
K. 1871 waren seit Eroffiiung der Anstalt 60 Jahre verflossen.
Von den 6 Gymnasialclassen ist die lU in U und getheilt. Freauenz: 314 (1868-
274); davon 292 ev., 5 kath., 17 jüd.; 76 auswärtige. I: 26, 11: 89, III: 94. Abitu-
rienten: 43 (in den 6 Jahren vorher: 68).
Lehrer: 11. Director: Prof. Dr. BVan« (seit 0. 1870; vorher Prorector der An-
stalt), 4 OL., 6 ordentL, 1 techn. und Blem. L. — Der frühere Dir., Dr. Fr. Reder, atar^
am 28 Jan. 1870; s. das Progr. von 1870. Der OL. Dr. Huaer wurde M. 1870 emeritirt.
0. 1874 ging der ord. L. "Dr.Noack als OL. an das Realgymnasium zu Braunschweig über.
— Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und ein Sch.cand. als probandus.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Da das Schulhaus seit längerer Zeit unzureichend ist, wird nunmehr ein
Neubau an anderer Stelle vorbereitet. Von Seiten der Stadt werden dazu 80,000 Thlr.
und -der Platz gegeben ; sie erhält aber das alte Gymnasialgebäude zurück.
Etat: 14,060 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 6111, mittelbar 300 Thlr. Be-
soldungen: 11,790 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
161
Der f Geh. Jnstizrath Bildebrand hat dem Gymnasiiun 4000 Thlr. vermachi, Ton deren
Zuuen hslbjahrl. gute und bedürftige Schüler mit 10 bis 25 Thaler unterstützt werden
soUen (ygl. Progr. von 1871). Ausserdem hat derselbe ein y,HerU$chelBcheB Stipendium^
von fiOOO Thaler^egründet für Stndirende, aber auch für küiätige Officiere u. a.
üeber die Thätigkeit des Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger G^ymnasiasten
8. die jahrlichen Programme der Schule.
Dr. Braut, Aufgaben zum Uebersetzen ins Lateinische behu& Einübung der Perioden-
formen; Progr. 1872.
Patron at: königlich und stadtisch. Curatorium.
COLBERG.
(Hauptstadt des Herzogth. CassubeiL 11,419 Einw.)
Domgymnasloiny mit einer Bealselmle 1. 0. (1, 150. n, 162)
IJm£ftng : Zwei elem. Yorclassen ; dann VI und Y in je 2 Abth. dem Gymn. und der BS.
gemeinsam; dann Gymnasialclassen 5 (IV, U und Olli, lltl)* Realcl. 4 (IV— I). Fre-
quenz: G.246, RS. 101, V. 106: zusammen: 463, wovon 412 ev., 4kath., 37jüd.; 158au8-
wirtige. G. I: 21, IE: 40, III: 47. RI: 15, U: 18, m : 38. Abiturienten im
Gjmn.: 42, in der RS: 18.
Lehrer: 19. Director: Dr. P, Schmieder (seit 0. 1868), 5 OL., 8 ordentl., 1 wis-
sensch. HülfsL, 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Meffert ging 0. 1873 an die Realschule
zu Posen, der ord. L. Devantier M. 1873 als OL. an das Gymn. zu Jever über. — Neu ein-
getreten sind 16 Lehrer; ausserdem 12 Sch.cand., meist als Hülüslehrer.
Sammtliche Lehrer sind eyangelisch.
Etat: 19,300 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 860 Thlr. Besol-
dungen : 17,617 Thh-. N E. Dir. 1567 Thbr. und Wohnung.
Der jährl. Beitrag des Harienstifts zu den Lehrerbesoldungen ist auf 600 Thlr. erhöht
Ueber die Thätigkeit des Colberger Vereins zur Unterstützung unbemittelter Gym-
nasiasten and Realschüler berichten die jährUchen Programme.
Dr. Schmieder, Dispositionen zu den drei Olynth. Reden des Demosthenes ; Progr.
1870.
Die Geschichte der Stadt Colberg von Prof. H, Riemann (Ck)lberg 1873) geht auch
auf da« Schulwesen der Stadt ein.
Das Patron at der Anstalt, jetzt städtisch, wird 1875 vom Staat übernommen werden.
BELGARD.
(Hinterpommerii. 6300 Einw.)
ProgymiiMlain.
Nachweislich ist schon vor dem Jahre 1442 in Beigard eine lateinische Schule vor-
handen gewesen. Die ,,Kirchenordnung im Lande Pommern" vom Jahre 1586 ordnet für
Beigard die Errichtung eines guten Particulars an. Eine Urkunde von 15fö nennt die
Bectoren Chr. MoUan und ./ac. I^heuen als gleichzeitige. Spätere Rectoren: Sam. Sehjmidtiy or
16631, zuletzt Bürgermeister der Stadt; Ckr.Myliu» (von 1668 an); M. G.Wendt, Rectornnd
Diak. (1687—1695); Jok. Christoph Debeliua (von 1712 an), Dan. Burgemeister, Wichmann n. a.
Auafohrlicliere Nachrichten finden sich erst seit 1712. 1742 waren 3 Lehrer, Rector,
CMDt4>r mid Baooüaureus, mit 3 Classen und mehreren Abth., alle in einem Schulzim-
mer Tereiiiigt. Die Schule entliess damals und auch später noch zur Universität. Ver-
motkUclft in Folge der Listmction für das O.Schulcollegittm in Berlin v. 22. Febr. 1787
wurde die alte lateinische Schule 1788 in eine „deutsche*' umgewandelt. Seit 1813 tritt
wieder der latein. Unterricht im lichrplan au£ M. 1856 wurden vrieder 3 latein. Claoen
I \T — TV) abgesondert und damit die lateinische Schule hergestellt. Diese bestanden bis M.
lU 11
162
1868 und bereiteten fiir die Gymnasial LQ vor. Seit 1865 wurde die Errichtung eines
vollständigen Gymnasiums oder einer Realschule 1.0. angestrebt. In Folge desKrieffes
1866 verzögerte sich die Ausfuhrung bis M. 1868. Gründungsurkunde: Beschluss der städti-
Bchen Behörden v. 30. Jan. 1868 eine höh. Bürgerschule zu gründen. Auf Veranlassangr
des damals designirten, später ersten Rectors der Anstalt wurae jedoch beschlossen, statt
einer höh. BS. ein Frogymnasium einzurichten.
Eröffnung am 12. Octb. 1868 mit 86 Schülern in 4 GLjyi^III) und SO Vorschülem
in 1 Gl. 0. 1869 wurde die IV getheilt; M. 1869 die Olli, 0, 1870 die n, 0. 1872 die
On hinzugefügt. Die Anerkennung der Schule als Progymnasium erfolgte am 12. Octb.
1870. Im folgenden Jahre beschlossen die stÄdt. Behörden, das Frojmnn. zu einem Gym-
nasium zu erweitem, und vom Ministerium wurde zunächst die Emrichtung der 1 ffe-
stattet Verleihung der Vollberechtigung des Progymn. am 6. Octb. 1872. — Vgl. Dr.
Bobrik, Progr. von 1872.
Die Anstalt hat gegenwärtig 7 Gl. (VI — I) mit getheilter HI und 2 Vorschulclassen.
Schülerf regu enz K 1868 : 86 u. 20 Vorsch., zusammen 106. Dcb. 1873 : 245 und 70 Vorsch.,
zusammen 316. (277 ev., 2kath., 36jüd.; 164auBW. Schüler. I: 8, II: 24, m A: 44.)
Lehrer: 12. Erster und gegenwärtiger Rector: Dr. B. Bobrik (seit 1. Sptb. 1868*
vorher OL. am G^nn. zu Barmen), 1 OL., 4 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und
Elem. L. — Der OL. Dr. Bock ging M . 1872 als Rector einer zu errichtenden höh. BS.
nach Sehlawe. — Neu eingetreten sind seit der ersten Einrichtung der Anstalt 24 Lehrer;
Probecand. und wissensch. Hülfislehrer 10.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Bis M. 1873 wurde das alte Schulhaus der ursprünglichen lat. Schule be-
nutzt Am 16. Octb. 1873 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht und dem Gebrauche
übeigeben. Die Kosten der Erbauung betn^en, das Areal unberechnet, c. 29,000 Thlr.
Ausser dem Progymnasium befindet sich die Vorschule und Wohnung für den Rector und
den Schuldiener darin. Der Turnplatz liegt unmittelbar vor dem Schulgebäude; auf
demselben ist die Erbauung einer Turnhalle projectirt. Zur Ausbildung der Vorturner im
"Winter wird ein Schulsaal benutzt (vgl. Progr. v. 1874).
E t a t des Progymn. : 8213 Thlr. Zuschuss der Stadt : 2535 V« Thlr. Hebungen von den
Schülern: 6634 Thlr. Besoldungen: 7195 Thlr. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung; der
letzte ord. L. 540 Thlr. Ausserordentliche Bewilligungen für die Bibliothek und das phy-
sikal. Cabinet. — Projectirter Etat für das Gymn.: 12,416 Thlr. Besoldungen: 11,400
Thhf. Dir. 1500 TMr. u. Wohnung.
Die Stiftungen aus der Zeit der alten lat. Schule, das Beneficium St Gertmdis und
das Beneficium novum für studirende Stadtkinder; femer das Aim/oumche, welches die
Regierung vergiebt (vgl. Progr. von 1872), sind der neuen Schule noch nicht überwiesen.
Neu begründet durch den zeitigen Rector ist ein „Studienfonds'' (c. 300 Thlr. OapJ ; fer-
ner eine „Lehrer- Wittwen- und Waisen-Gasse" (c. 200 Thlr. Gap.j. Ueber die „Wüheiat-
Ftctorstiftung" s. das Progr. von 1874. — Ausserdem besteht auch in Beigard ein Verein
zur Unterstützung hülfsbedürftiger Gymnasiasten, mit jährl. Beiträgen (250 Thlr. Cap.). —
Ein FreischülersUtut ist unter dem 21. Febr. 1873 aufgestellt. Eine Schülerbibliothek und
ebenso eine bibl. pauperum ist angelegt.
Dr. Gonradt, Genetische Entwickelung der Elemente der Arithmetik; Progr. 1873.
Patronat: städtisch. Ein Guratorium, zu dessen ständigen Hitgliedem der Bürger-
meister, der Rector und der Superintendent gehören, hat das Wahlrecht für sämmthche
Lehrerstellen.
DRAMBURG.
(Hinterpommern. 5468 Einw.)
Gymnasium (U, 163).
Das firühere Progymnaaium ist zu einem vollständigen G^ymnasium erweitert und afe
solches am 18. Februar 1870 anerkannt worden. Jetzige Glassenzahl: 7 (ü und Olli);
ausserdem eine Vorschule von 2 Glassen. Frequenz: G. 266, Y. 82: zusammen: S97,
wovon 278 ev., kath., 19 jüd.; 183 auswärtige. I: 22, II: 46, III: 70). Abituri-
enten: 15 (seitH. 1872, wo die erste Maturitätsprüfung stattfemd).
Lehrer: 12. Direotor: Prof. Dr. Queck (seit Febr. 1870; vorher Rector des Pro-
gymn.), 8 GL., 4 ordentl., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — X^^
163
ord. L. G, Freyer ging M- 1870 als OL. an das Gymn. zu Stolp über. Der Pror. OL. Dr.
Brm. KeOner starb am 17. Aug. 1872 (s. Progr. v. 1872). — Neu eingetreten sind 12 Leh-
rer; ausserdem 10 Sch.cand., meistentheils zugleich als Hülfslehrer.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das fiir die Anstalt neu erbaute Schulbaus ist am 18. Octb. 1869 eingeweiht
worden- Der Turnplatz daneben ist 1870 in Gebrauch genommen (s. Progr. v. 1870).
Etat: 11,440 Thlr. Darin St. Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 10,290Thlr. NE.
Pirector 1500 Thlr. und Wohnung.
üeber einen bei der Anstalt begründeten Stipendienfonds s. die Programme.
Patronat: städtisch.
NEUSTETTIN.
(Herzogthum Cassuben. 6553 Einw.)
FiirstL Hedwigsches Gymnasium (1, 151. n^ 164).
Die Anstalt umfasst 11 Gymnasialclassen (theils U und O, theils coord.) und 2 Vor-
Bcbnlcl. Frequenz: 0.370 (1868: 310), y.43; zusammen : 413 • davonSöeey., 1 kath.,
56jüd.; 213 auswärtige. 1: 20 (1868: 28), H: 65, HI: 75. Abiturienten: 35.
Lehrer: 17. Director: Dr. Hrm, Lehmann (seit 0. 1861), 4 OL., 6 ordentl., 3 wis-
sensch. HülfsL, 1 Cand. proband., 3 techn. und Elem. L. — Der Pror. Prof. Beyer trat 0. 1870
m den Buhestand. Am 2. Jan. 1873 starb der OL. Fr. Droeihn. Der ord. Lehrer Th,
^^^r ging 0.1873 an das Oymn. zu Treptow über. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer;
ausserdem für längere oder kürzere Zeit 14 Sch.candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Neben dem Gymn. ist an der Stelle des alten Directorhauses ein neues
Gebäude errichtet, dessen unterer Stock zu Oymnasialzweeken verwandt werden solL
Der Turnplatz liegt jetzt in der Nähe des Gymn.; der Bau einer Turnhalle sowie einer
Wohnung für den Schul diener wird beabsichtigt.
Etat: 17,100 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 5936, mittelbar 2500 Thlr. Be-
suldungen: 15,600 Thlr. NE. W. Director 1700 Thlr. und Wohnung.
Die Bibliothek der Anstalt hat von verschiedenen Seiten Zuwendungen erhalten.
Von dem gegenwärtigen Director ist 1871 eine ZeAiBannstiftung (zunächst 500 Thlr,
Cap.) gegründet zu Stipendien für Lehrersöhne.
lieber die Thatigkeit des Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger (Gymnasiasten,
and des Vereins für Gesundheitspflege (der jedem auswärtigen Schuler gegen einen
iahrl. Beitrag von 2 Mark in allen Krankheit^ällen ärztliche Hülfe zusichert) s. diejährl.
Progrramme der Anstalt.
Patronat: königlich.
SCHLAWE,
(Hinterpommern. 4700 Einw.)
Pro^ymnasiam (x).
Im vorigen Jahrhundert besass die Stadt eine lateinische Schule, die unter dem
Rector Conr. Kniephoff (1735), zu dessen Schülern Dav. Ruhnken gehörte (s. ß. Ü, 153), auf
eini^^e Zeit in Blüthe kam. Später wurde daraus die allgemeine Staatschule. Als in
neuerer Zeit das Bedürfnias empfunden wurde, am Ort wiederum zu höherer Bildung
Gele^enlieit zu haben, fasste man zuerst den Plan, eine Realschule zu errichten, zog dann
aber -vor, der neuen Anstalt die gymnasiale Richtung zu geben. Eröffnet wur& die-
fselbe am 14. Octb. 1872 mit 90 Schülern; ihr erster Rector war Dr. C.Bock (vorher OL.
am Progymn. zu Beigard); s. dessen Progr. (1873): Beitrag zur Geschichte des Schlawer
Schalwesenfl.
11*
164
0. 1874 bestand die Anstalt aus den Olassen VI bis ni und einer Sclassigen Vor-
schule. Frequenz: Pa. 118,y.61; zusammen: 169(111: 24, V: 27}. Unter denSohü-
lern sind keine katholische ; jüdische 25. Die IE wird muthmasslich 0. 1875 erö&et
werden.
Lehrer: 7. Rector: Dr. Joh. Becker (seit M. 1873; vorher Rector der höh. BS.
zu Segeberg). Sein Vorgänger Dr. Bock war inzwischen einem Ruf nach Königshütte in
O.Scblesien zur Uebemahme eines daselbst angelegten Gl^ymn. gefolgt Die 2^ und
8te der 3 ordentl. Lehrerstellen werden einstweilen provisorisch verwaltet dtechn. und
Eiern. L.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Literimistische Einrichtungen. Die Stadt hat sich verpflichtet, bis spä-
testens 0. 1879 ein neues Schulhaus herzustellen.
Etat: 5506 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Rector 1200 und als Miethsentschadigung
150 Thlr.; der letzte ord. L. 600 Thlr. Eine Etatserhöhung steht für 0. 1875 bevor.
Ein Verein, der sich zur Unterstützung hülfsbedürftiger Schüler des Progymn. ge-
bildet hat, ver%te 0. 1874 bereits über c. 200 Thlr.
Patronat: städtisch.
STOLP.
(Hinterpommern. 15,946 Einw.)
Gymnasium mit einer lioli. Bürgersclmle (1, 163. n, 164).
Umfang: 17 Classen (eine Vorschule von 2 Glassen; VI und V in je 2 Cötus; Gymn.
IV und Ulli in je 2 Cötus, Gymn. Olli, U und OII, I; Real IV, m, II). Fr equenz :
G, 473 (1868: 397), höh. BS. 85, V. 81; zusammen: 639, wovon 540 ev., 5 kath., 94 jüd.;
243 auswärtige. G.I: 21 (1868: 13), II: 73, IH: 103. R. II: 13, HI: 41. Abitu-
rienten: im Gymn.: 39, in der höh. BS: 10.
Lehrer: 23. Director: Dr. Am, Reweher (seit 0. 1871 ^vorher OL. am Gymn.),
6 OL., 8 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — w egen Gehörleidens trat
der frühere Director der Anstalt, Prof. Hrm. Schütz^ 0. 1871 von der Leitung derselben
zurück in die erste Oberlehrerstelle. — Der Pror. Heinr, Krahner starb am 13. Mai 1870
(s. Progr. von 1871). — Der OL. Oldenherg schied aus M. 1870 (jetzt OL. am Gymn. zu
Altenburg), M. 1871 der OL. Dr. Koch um an das Luisenstädt Gymn. in Berlin überzu-
gehen. — !Neu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem 15 Soh.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 23,600 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2150, mittelbar 400 Thlr. Be-
soldungen : 20,426 Thlr. N £. Dir. 1500 Thhr. und Wohnung.
Der Geh. Justiz R. Schert zu Königsberg in Preussen hat der Stadt u. a« ein Legat
von 2300 Thlr. zu Stipendien für zwei Abiturienten ausgesetzt. Der Oberstlieutn. Gtorgi
vermachte der Anstalt seine Bücher, Karten, Musikalien und Kupferwerke. Der Kauf-
mann JTilem in Melbourne vermehrte die naturhistor. Sammlungen der Anstalt.
Dr. Friedrich, Zur Würdigung der Politik Friedr. Wilhelms des grossen Kurfürsten;
Progr. 1869. OL. Frey er, Speoial-Lehrplan für den Geschichtsunterricht; Progr. 1873.
Patronat: städtisch.
LAÜENBURa
(Hinterpommern. 6766 Einw.)
Höhere Bürgerschule (1, 154. n, 166).
Ueber die Umwandlung der Anstalt in ein Progymnasium oder in ein vollstandi^r^
Gymnasium mit parallelem Bealunterrioht wird verhandelt.
Die 5 Classen der höh. BS. sind ungetheilt; ausserdem eine Sclass. Vorschule« Fre-
165
qaenz: 1ioh.BS. 160 (1868: 124), V. 76; ziuammen: 2d6, wovon 193 ev., 7kath., 36jüd.;
48tQ8wirtige. l.CL 10 (1868: 5), 2. GL 32. Die Abgangspräfang haben be-
sUoden: 9 Schaler.
Lehrer: 10. Rector: Dr. Joh, Streit (seit 0.1868), 1 OL., 4 ordentl., 3 iechn.
nnd Eiern. L. — Der OL. Dr. C. Pauli ging 0. 1869 an die höh. BS. za Münden über. —
Keo eingetreten ist 1 Lehrer; ausserdem vorübergehend 5 Sch.cand. und 2 Hül&prediger
(8. Progr. von 1871).
Sunmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Der Bau eines neuen Schnlhanses wird beabsichtigt.
Etat: 7808 Thlr. Besoldungen: 6960 Thbr. Bector 1500 Thlr.; der letzte ord. L.
(»OOThlr.
Seit 1870 zahlen die Lehrersohne kein Schulgeld mehr.
Die Zuwendungen des Oerichtsdir. Tessmar an die Bibliothek der Anstalt haben
1868 angehört.
L. Hof mann, Praparationen zur Erklärung von Gedichten; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
STRALSUND.
(Hauptstadt von Neu-Vorpommern. 26,209 Einw.)
Zwei städtische höhere Schulen, ein Gymnasium und eine Bealschule
1. 0. üeber das beiden vorgesetzte Scholarchat s. Bd. U, 166. — Alle
Stadt Schulen benutzen, zu verschiedener Zeit, denselben Turnplatz.
Das OymiiMiain (1, 155. ü, 166).
Zahl der Classen: 10; davon aufsteigende: 6 (VI in 2 Cotos, V, lY; Illin 2CotaB,
U and Oll; 1 in 2 Cotus). Frequenz: 295; davon 288 ev., 4 kath., 3 jüd.; 88 aus-
wärtige. I: 29 (1868: 16), 11: 62, lU: 57. Abiturienten: 39 (in den 5 Jahren
vorher: 46).
Lehrer: 18. Director: Dr.Ferd, Winter (seitO. 1873; vorher Dir. des Gymn. za
Bni^), 5 OL., 5 ordentl., 5 wissensch. Hulfel., 2 techn. und Eiern. L. — Der firühere Dir.,
Prof Dr. Alb. Bormann, wurde 0. 1873 als Dir. an das Pädagogium zum Kloster ü. L. Fr.
in Magdeburg berufen. M. 1871 übernahm der OL. Dr. Kronuofer die Conrectorstelle am
kiiserL Lyceum zu Metz. — Am 9. Sptb. 1870 starb der OL. Prof. Dv. Hrm. Schuhe ; am
10. Jan. 1872 der M. 1865 emeritirte Dir. der Anstalt Dr. Jok. Nizxe (s. die Progr. von 1870
and 1872). — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 6 Sch.candidaten.
l^unmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Der Umbau des Schnlhauses ist im Jahre 1869 voUendet worden.
Etat: 164330 Thbr. Besoldungen: 14,244 Thlr. NE. Dir. 1858 Thlr.; der letzte ord.
L. 600 Thlr.
Das Cap. eines 1869 gestifteten Gesangstipendiums wird al]|)ahrl. durch den Ertrag
der vom Gymnasialchor ausgeführten Concerte vermehrt.
I>r. Th. Reisbaus, Aus der Geschichte der deutschen Bildung; Progr. 1870. Dr.
W. Fielitz, Mittelhochdeutsche Formenlehre; Progr. 1871. — Ln Progr. von 1873 n. a.
auch die Antrittsrede des Dir. Dr. Winter.
Patronat: städtisch.
Die Bealsehale 1. 0. (I, 166, n, 166).
Die Anstalt hat sich zu 12 Classen erweitert: davon sind aufsteigend: 8 (VI, V nnd
IV' in je 2Abth., U nnd Olli, UH in 2Abth., OII, I). Frequenz: 416 (1868:293);
davon 403 ev., Skath., 6jnd.; 148 auswärtige. 1: 14 (1868: 3), 11: 67, HL: 95). Abi«
tarienten: 20 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 14).
166
Lehrer: 18. Director: Dr. E. Brandt (seitM. 1867\ 5 OL., 6 ordentl., 3 wis-
eensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sina 9 Lehrer; ausserdem sind
4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch.
Local: Der Neubau eines Schulhauses fiir die Anstalt ist seiner Vollendung nahe.
Etat: 20,817 Thlr. Besoldungen: 17,750 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. ; der letzte ord.
L. 600 Thlr.
Die Begründung einer Lehrer -Wittwencasse ist im Werk.
Fatronat: städtisch.
GREIFSWALD.
(Neu -Vorpommern. 16,761 Einw.)
Gymnasinm mit einer Bealschule 1. 0. (1, 156. n, 167).
Umfang der Anstalt: Eine Vorschule von 3 Classen; dann VI und V in je 2 Abth.
dem Gymn. und der RS. gemeinsam; dann Gymn. IV und III in je 2 Abth., II und I;
Real rV; UI in 2 Abth., II und 1; zusammen J8C1. Frequenz: G. 857 (1868: 295),
RS. 129 (1868: 72), V. 112; zusammen: 598; davon 577 ev., 6 kath., 15 jüd.; 196 aus-
wärtige. G.I:28, n:40, DI: 77. RS.l: 12 (1868: 3), n:22, Ul : 66. Abiturien-
ten im Gymn. 61 (in den 5 Jahren vorher: 50), in der RS. 8.
Lehrer : 26. D i r e c t o r : Dr. C. Kruse (seit 0. 1868), 6 OL., 10 ordentl., 8 wissensch.
Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. Dr. Schmitz schied M. 1872 aus, um sich ganz
seinem Universitätsamt zu widmen. Der ord. Lehrer Fianz Kuntze ging M. 1873 als rro-
fessor an das Lyceum zu Carlsruhc über. In Folge des letzten Krieges starben die Hülfsl.
Gm. Schulz (im Lazaret 1870) und liud. Held (verunglückte auf der Eisenbahn 1871). Neu
eingetreten sind 16 Lehrer; ausserdem haben 10 Sch.cand. dem Lehr ercollegium angehört.
Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch.
Local. Das M. 1870 vollendete neue Schulhaus, nach Grösse und Ausstattung jetzt
das stattlichste in der Provinz, trägt die Inschrift: Salus scholae salus civitatis (s. Progr.
von 1871).
Etat: 24,929 Thb-. Besoldungen: 23,005 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung;
der letzte ord. L. 600 Thlr.
Die naturgeschichtlichen Sammlungen der Anstalt sind durch verschiedene Zuwen-
dungen vermehrt worden.
O. V g e 1, Ueber den deutschen Unterricht in den unteren Gymnasialclassen, ins-
beiondere den grammatischen; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
WOLGAST.
(Herzogthum Wolgast; Vorpommern. 6208 Einw.)
Höhere Bttrgerscliule (II, 168)*.
Die Anstalt ist am 20. April 1870 als höh. BS. anerkannt und am 21 Auff. 1874 in
die Kategorie J}. 154, 2. d der Mil. E. 1. aufgenommen worden. Sie enthält 5 Classen, un-
getheilt, und eme 2clas8ige Vorschule. Frequenz: höh. BS. 118 (1868: 151), V. i>'^;
zusammen: 206; davon 205 ev., Okath,, 1 jüd.; 23 auswärtige, 1. Cl. 4, 2. Gl. 12. Die
erste Abgangsprüfung hat O. 1870 stattgefunden. Bestanden haben dieselbe seitdem
6 Schüler..
Lehrer: 10. Rector: Dr. Ed. Schmidt (seit M. 1866), 5 ordentl., 4 techn. und
Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer; ausserdem 2 Sch.candidaten.
Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch,
167
Etat: 6192 Tblr. Darin St. Zuschuss 720 Thlr. BesoldimRen: 6616 Thlr. Ilectorl200
TUr und fr. Wohnung. Ueber einen weiteren Zuschnss ans Staatsfonds wird verhandelt.
Zur Besserung der Einrichtungen der Anstalt, namentlich der Subsellien, hat der
Commerz. Bath WalliM 100 Thlr. überwiesen.
Der Bentier Voss (f 1870) hat der Stadt „zum Nutzen der Schulen'' 4000 Thbr. ver-
macht Die höh. BS hat an dem jährl. Zinsenbetrag von 160 Thlr. Äntheil.
Patronat: städtisch.
PÜTBUS.
(Fürstenthum Rügen. 1700 Einw.)
Pädagogium (1, 167. n, 169).
Die Anstalt hat die 6 Gymnasialchissen mit getheilter lU (IT und 0). Frequenz:
176 (1868: 149), darunter Alumnen: 84 (zu Anfang 1871 waren ihrer nur 49). Ueber das
Alumnat s. die Y. und G. (175 ev., 1 kath., jüd.; 134 auswärtige. 1: 21, 11: 29, IIL: 57).
Abiturienten: 25.
Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. Gu. Saro/ (bbü IL 1866), 3 OL., 1 ReliflionsL,
6 Adjuncten, 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Dräger wurde M. 1869 Dir. desGymn.
zu Friedland in Kecklenb. fist jetzt Dir. des Gymn. in Aurich) ; der OL. Dr. Streit sing
IL 1873 an das Gymn. zu Anldam über. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer; ausseraem
auf längere oder kürzere Zeit 13 Sch.candidaten.
SämmtUche Lehrer sind evangelisch.
Local. Der Bau eines neuen Erankenlocals sowie die Einrichtung eines zweiten
Nebenalmnnats werden vorbereitet Eine Turnhalle ist errichtet worden.
Etat: 23317 Thlr. Darin St Zuschuss: 7875 Tl^ir. Besoldungen: 11,880 Thlr. NE.
und 11 Dienstwohnungen. Dir. 1650 Thlr.
DerProü Galo in Stettin (f am 24. Sptb. 1872), früher Adjunct am Pädagogium, hat
demselben einen Theil seiner Bibliothek vermacht.
Dr. Streit, Uebersicht der an den höh. Schulen in Korddeutschland eingeführten
hirtor.-geogr. Lehrbücher; Progr. 1870. Dr Brehmer, üebungen in der rechnenden
Geometrie; Progr. 1871.
Patronat: königlich (seit 1874 ganz vom Staat übernommen).
IV. Prov. Posen (I, 207. n, 208).
(2 Begierungsbezirke. 526 DMeilen. 1,583,804 Einw.)
1863: 15, 1868: 17, 1873: 20 höhere Lehranstalten.
1863: 7 Gymnasien, 3 Progymnasien, 5 Realschulen.
1868: 11 „ 2 „ 4 „
1873: 13 Gymnasien, 3 Progymnasien, 4 Realschulen.
Der Zuwachs an Gynmasien ist in Wongrowitz und Rogasen (dies
vorher Progymn.); zu den Progymnasien sind hinzugekommen die Anstalten
zu Nakel und Kempen.
"Wie die Zahl der höheren Lehranstalten so hat auch die Zahl der Schüler
in der Provinz zugenommen, verhältnissmässig am meisten die der jüdischen.
Vom Staat übernommen sind die Gymnasien zulnowraclaw, Schneid e-
mühl, Rogasen und die Realschulen zu Fraustadt und Rawicz. Li
Aussicht ist die gleiche üebernahme des dann zum Gymnasium auszubildenden
Progynm. in N akel ; worauf städtischen Patronats in der Provinz nur verbleiben
die Realschulen zu Posen und Bromberg und das Progymn. zu Kempen.
Li Schwerin a. W. ist ein Progymnasium, in Kosten eine höh. Bür
gerschule in der Entwickelung.
Ein Directorwechsel hat stattgefunden an den beiden Grmnasien xmd
der Realschule zu Posen, an den Gymnasien zuMeseritz, Östrowound
Inowraclaw, am Progymnasium zu Nakel und der Realschule zu Rawicz.
Neue Schulhäuser sind erbaut für die Gymnasien zu Schrimm, Schneid e-
mühl, Rogasen und das Progymn. zu Nakel; s. auch die zwei Gymn.
in Posen.
Der Normaletat ist bei allen Gymnasien und Realschulen der Provinz
eingeführt.
Ueber den „Verein zur Unterstützung der lernenden Jugend im Gross-
herzogth. Posen" s. dieV. und G.
In Betreff der von der Regierung getroffenen Massregel zum Schutz und
zur Verbreitung der deutschen Sprache unter der polnischen Bevölkerung
s. im allgemeinen Abschn. I p. 14 ff. Die B. II, 208 f. angegebenen Ein-
richtungen sind dadurch wesentlich geändert worden. Im Juni 1874 wurde
angeordnet, dass auch in den unteren Classen des Mariengymn. zu Posen
und des Gymn. zuOstrowo alle Lehrgegenstände mit Ausnahme der Religion
und der polnischen Sprache überwiegend deutsch vorgetragen und die pol-
nische Sprache nur soweit zu Hülfe genommen werden soll, als das Verständ-
niss des Gegenstandes dies nothwendig macht. Dass in den oberen Classen
derselben Anstalten das Deutsche die Unterrichtsprache sei, war vom K.
SchulcoUegium der Provinz schon 1873 angeordnet worden. Das System der
nationalen Parallelclassen bei der Realschule in Posen aufzuheben war unbe-
denkUch: Die polnischen Cötus wurden verhältnissmässig wenig benutzt; ein
Bedürfiüss sie fortbestehen zu lassen lag nicht vor^und die gegenseitige An-
"^^<^
i:!
N
169
nahenmg beider Nationalitäten wurde dorch die Trennung in yerschiedene Ab-
theflungen nur erschwert.
Auch über den Zusammenhang des kathol. Beligionsunterrichts mit der
Sprachenfrage s. die Einleitung (p. 15 ff.). Von weltlichen für den Religions-
nnterricht qualificirten Lehrern wird er in einigen unteren und mittleren
Classen der Gynmasien zu Wongrowitz, Inowraclaw, Gnesen und
des Progymn. zu Trzemeszno ertheilt. — Der kathol. Schulgottesdienst
hat, weü er nicht polnisch gehalten werden soll, bei allen Anstalten auf-
gehört.
Jüdischer Beligionsunterricht wird jetzt an den Gymnasien zuSchneide-
mühl, Inowraclaw, Ostrowo, Lissa, Krotoschin, Schrimm,
fiogasen und an der Realschule zu Rawicz gegen eine vom Staat zu
zahlende Remuneration ertheilt.
Im K. Schulcollegium der Provinz ist die Veränderung eingetreten, dass
der Chef desselben, O.Präsident Graft?. Königsmarcky Anf. 1873 das Ministerium
der landwirthschaitlichen Angelegenheiten zu Berlin übernahm. An seine
Stelle ist (im April 1873) der Wirkl. Geh. O. Finanz R. und Seehandlungs-
Präsident Günther zu Berlin getreten. — Am 14. Juni 1871 starb der De-
partementsrath für das evang. höhere Schulwesen der Provinz, Geh. Reg.
mid Consist. R. Dr. Mehrin^ ; an seine Stelle wurde berufen (Neuj. 1872) der
Dir. des Gymn. zu Mesentz, Prof. Polte. Der kath. Prov. Schubrath Dr.
Mäewski ist Job. 1874 emeritirt worden ; an seine Stelle ist (schon M. 1873)
der Dir. des Gymn. zu Ostrowo, Prof. Tschackertf getreten.
Allgemeine Directoren-Conferenzen sind in den Jahren 1870 und 1873
abgehalten worden.
1. Begiernngsbezlrk Posen.
POSEN.
(Hauptstadt des Grossherzogth. vormal. Grosspolen.
50,886 Einw.)
Die zwei Gymnasien und eine Realschule sind, wie ihre Frequenz be-
weist, für das Bedürfiiiss entschieden nicht mehr ausreichend. Die städtische
Mittelschule ist ebenfalls überfüllt. Eine Vermehrung der höheren Lehran-
stalten ist auch von Seiten der Stadt angeregt worden. Bestimmte Beschlüsse
sind in dieser Beziehung noch nicht gefasst. Das kathol. Mariengymnasium
wird überwiegend von auswärtigen Schülern besucht.
Ueber die in der Stadt vorhandenen kathol. Convicte und Alumnate s.
Bd. I, 211 und die V. und G.
Das Mariengymnaslum (I, 210. TL, 210).
Am 25. Juni 1878 feierte die Anstalt ihr SOOjähriges Bestehen; s. das Progfr. von 1878;
darin eine Geschichte derselben seit 1804 von Dr. Warn ka.
Jetn^er Umfang: 17 Gynmasialcl. ; davon aufsteigend 9 (VI, V, IV, U und Olli
und II und U I in je 2 Cötus, Ol); ausserdem 2 Vorschule!. Frequenz: G. 638, V.
25; zoMinmen: 663, wovon 638 kath., 11 ev., 14jüd.; 427 auswärtige. I: 96 (1868: 82),
II: 142, HI: 161. Abiturienten: 171 (in den 5 Jahren vorher: 145).
170
In das mit dem G^mn. verbundene Alumnat werden bis auf weiteres jetzt keine
neue Zöglinge aufgenommen. Die frühere Verpflichtung der schon aufj^enommenen Alnm-
neu, sich dem geistlichen Stande zu widmen, ist aufgehoben. Im übrigen s. die Y. und G.
Lehrer: 29. Director: Dr. Aug. Uppenkamp (seit M. 1873; vorher Dir. des Gynm.
zu Conitz). Sein Vorgänger, Dr. R, Engere starb am 14. Apr. 1873. In der Zwischenzeit
verwaltete das Directorat der Prof. Dr. Bifmarkiewicz. 10 OL. (der erste derselben ist
Prof. iSzottakowski, früher Dir. des Gymn. zu Trzemeszno ; und so smd die bei der Anstalt
noch vorhandenen früher abgesonderten Lehrer von letzterem, jetzt überhaupt eingereiht), 10
ordentl., 1 ev. Religionsl., 5 wissensch. Hülfel., 2 techn. und Elem. L. — Neiy. 1873 wurde
dem ord. L. Fehlberg eine Schulinspectorstelle, zunächst provisorisch, übertragen. Der
OJj, Klossowski wurde M. 1873 an das kath. Gymn. zu Glogau, der Oh.v.Jakowicki tin^AS
Gymn. zu Neustadt in Westpr., der Dr. Brutkowski als OL. an das Gymn. zu Hadamar,
0. 1874 der OL. Dr. Ustymowicz an das Gymn. zu Gr. Strehlitz versetzt — Emeritirt
wurden der OL. Prof. Wannowski M. 1869, der OL. Figurski O. 1870 (f 8. Aug. 1872), der
OL. Prof. Schweminski 0. 1874. Der OL. Sikorski starb am 11. Novb. 1871.
Mit Ausnahme des ev. Heligionsl. sind sämmtliche Lehrer katholisch.
Local. M. 1872 wurde ein neuangebauter Seitenflügel, 8 Classenzimmer enthaltend,
der Anstalt zur Benutzung übergeben. — Eine Turnhalle ist ebenfalls hergestellt worden.
Etat: 32,970 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 16,915, mittelbar 2405 TMr.
Besoldungen : 28,640 Thlr. N E. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Zum Jubiläum der Anstalt wurden von den Schülern 200 Thlr. gesammelt, die dem
Primus omnium bei seinem Abgange zur Universität übe^eben werden sollen. — Der
Propst Siwicki hat der Anstalt WO Thlr. vermacht, deren ffinsen immer für den fleissig-
sten und bescheidensten Schüler bestimmt sind.
Patronat: königlich.
Das Friedrich-Wilhelmsgymiiaslnm (I, 212. n, 211).
Umfang : 16 Gymnasialclassen, wovon aufsteigend : 9 (VI, V und IV, ebenso U IH
Om und Un in je 2 Cötus, OIT, U undOI) und 4Vorschulcl. Frequenz: G.592
(1868 : 555), V. 185: zusammen : 777, wovon 369 ev., 27 kath., 381 jüd. ; 128 auswärtige.
I: 47 (1868: 34), II: 79, III: 172. Abiturienten: 87 (in den 5 Jahren vorher: 69).
An Stelle der früheren Wechselcötus bestehen seit M. 1873 Parallelclassen mit alten und
neuen Schülern, aus denen bei halbjährigen Pensen auch halbjährlich versetzt werden kann.
Lehrer: 27. Director: Prof. Dr. Fr, W, Schwartz (seit Job. 1872 ^vorher Dir. des
Gymn. zu Neuruppin), 9 OL., 10 ordentl., 1 kathol. Keligionsl., 1 wissensch. HülfsL, 1 Lehrer
des Poln., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. C. Schaper, wurde Joh. 1872 als
Dir. an das Joachimsthalsche Gymn. zu Berlin berufen. — O. 1871 ging der OL. Dr.
Barthold an das Gymn. zu Altona und der OL. Dr. Voretzsch an das zu Altenburg über,
0. 1873 der ordentl. L. JyT.Wachsmuth an das Gymnasium zu Emden. — 0. 1874 trat der
1. OL., Prof. Dr. Neydecker^ der 0. 1873 sein 50jähr. Dienstjubiläum ^^efeiert, in den Ruhe-
stand. — Am 14. Apr. starb der Prof. Dr. Fr, Mariin (bis 0. 1865 OL. der Anstalt) und
am 20. Octb. 1870 der Prof. Dr. Georg Müller (bis 1859 OL., bis zu seinem Tode lütglied
des Magistrats). — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; ausserdem haben 9 ScLcand. vor-
übergehend dem Lehrercollej^um angehört.
Bis auf den kathol. Religionsl. und den Lehrer des Poln. sind alle Lehrer evai\geli8ch.
Local. Das Schulhaus ist durch den Anbau eines grossen Seitenflügels erweitert
worden; ebenso ist bei demselben eine Turnhalle erbaut.
Etat: 30,500 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 12,635, mittelbar 1760 Thlr.
Besoldungen: 26,370 Thbr. NE. W. Dir. 1860 Thlr. und Wohnung.
Der Bestand des Stipendienfonds war Ende 1873: 4450 Thlr. Näheres darüber und
über andere wohlthätige Zuwendungen s. in den Programmen.
Patronat: königlich.
Die Bealschnle 1. 0. (I, 213. II, 212).
Realclassen: 12 (VI und V in je 2Abth., U und OIV: UUI in 2Abth., Olli,
und 011, I), VorschulcL: 3. Die Vorschule, firüher ein Privatonternehmen des I
ü
Dir.
\^^
171
Lehrer: 24. Directar: Dr. Hrm, Gei$t (seit O. 1873; Torher OL. an der Real-
schule der Franci, Stiftungen zu Halle), 6 OL., 8 ordentL, 1 ev. und i jüd. Religionsl.,
dwiBsensch. Hülfal., 5techn. nndElem. L. — Der frühere Dir., Dr. Brennecke, starb am
\^. Hai 1872 (s. Progr. von 187^. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Directions-
geschafie Prof. Dr. Motty. — IC. 1870 wurde der kath. Beligionsl. Lic. Kubowick Dir. des
Seminars zu Exin; M. 1871 der jüd. Beligionsl. Dr. Rosenstock Dir, der Sam$onschen Stiftung
zu Wolfenbüttel. — 0. 1872 schied aus der ord. L. Dr. JutroäiMh\ um die Leitung des Beichen-
heimschen Instituts in Berlin zu übernehmen. M. 1872 ging der OL. Prof. Dr. 0. Haupt nach
Stettin als Dir. der städt. höh. Töchterschule, M. 1873 der ord. L. Braun als OL. an das
Gynmasium zuBogasen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem 11 Sch.candidaten.
Von den Lehrern sind 15 (darunter der Dir.) evangelisch, 9 katholisch.
Etat: 32,594 Thlr. Besoldungen: 26,304 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und
Wohnung.
Die O. Bürgerm. Nattmannsche Stipendienstiftung (Cap. von 1000 Thlr. s. Progr. v.
1572) ist mit der des Bankdir. Rosenthal (Gap. von 1148 Thlr.) vereinigt, und auch auf
Schaler, die sich dem Kaufmannstande widmen wollen, ausgedehnt worden.
Dr. Brennecke, lieber den Unterricht in der darstellenden Geometrie auf Beal-
schulen; Progr. 1869. Dr. Geist, Bede bei der Trauerfeier des Herrn Gotthüf Berger
fvgLB.11,212).
Patronat: städtisch.
R0GA8EN.
(Vorm. Grosspolen. 4853 Einw.)
Oymnasliiiii. (JI, 213).
Das früher städtische Progymnasium wurde Anfang 1873 vom Staate übernommen
and zu einem Gymnasium erweitert. Anerkennung desselben: am 15. Octb. 1873. Der
Unterhaltimgszuschuss der Stadt beträgt jährl. 1000 Thlr.
Die 6 Gymnasialclassen sind ungetheilt ; ausserdem eine Yorschulclasse. Frequenz:
G. 184, V. 29; zusammen: 213. (98 ev., 37 kath., 49 jüd.; 82 auswärtige. I: 16, LI: 22,
III : 34). Die I ist M. 1873 eröffnet und mit den vorher schon über &8 Pensum der 11
hinaus out errichteten und, hinläuglich vorbereiteten Schülern 0. 1874 die erste Abiturienten-
prüfung abgehalten.
Lehrer: 11. Director: Dr. C. Kunze (seit M. 1873 ; vorher Bector des Procymn.
zu Nakel). Der Bector des Progymn., Dr. Aug. Schäfer ist 1. OL. und Pror. des Gvmn.
geworden ; ausserdem noch 2 OL., 4 ordentL, 1 jüd. Beli^onsl., 2 techn. und Elem L. —
Am i. Novb. 1873 schied der OL. Dr. Beckhaus aus, um die Direction des Gymn. in Ostrowo
zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und als Hülfsl. 2 Sch.candidaten.
Von den 1 1 Lehrern sind 7 evang. (einschliesslich des Dir.), 3 kathol. und 1 jüdisch.
L o c a l. Das neuerbaute Schulhaus wurde am 8. April 1869 bezogen. Bei demselben
ist ein Turnplatz eingerichtet Für Turnübungen im mnter ist kein Baum vorhanden.
Etat: (des Progymn. 1869: 4087Vi Thhr.) des Gymn. 1874: 12,560 Thlr. Darin St.
Zuschosa 6000 Thlr. Besoldungen 10,650 Thlr. N E. W. Dir. 1600 Thlr und Wohnung.
Der Propst Woja/nsld schenkte 100 Thlr, deren Zinsen katholische Schüler des Orts
erhalten sollen, die sich durch Kenntnisse in der Beligion und durch Kirchenbesuch
auszeichnen.
Dr. Schäfer, Schubede über Idealität und Patriotismus; Progr. 1871. Ord. L.
Jorlin^, CarlMartell; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
MESERITZ.
(Vorm. Grosspolen. 4896 Einw.)
Gymnasium (I, 214. n, 213).
Die 6 ungetheilt en Gymnasialclassen und eine Yorschulcl. Frequenz: O. 170
{X^ißSi 146J, V. 10; zusammen 180; davon 130 ev., 26 kath., 24jüd.; 102 auswärtige. I:
14 (1868: 8), n: 33, £11: 33. Abiturienten: 25.
172
Lehrer: 13. Direcior: Rud. Marg (seitNeuj. 187S: vorher ord. Lehrer am Gym.
zu Broinberg), 4 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 Lenrer des Pohl., 1 Sch.caiid., 1
Eiern. L. — Der frühere Dir., Prof. Hrm, PoUe, wurde Neu). 1872 als Prov.'Schnhrath nach
Posen berufen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 3 Sch.oandidaten.
Unter den Lehrern ist einer katholisch, die übrigen sind evangelisch.
Etat: 12,103 Thb*. Darin StZuschuss 7853 Thh:. Besoldungen: 10,320 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Alb. Kühn, Die zum Qymn. in Keseritz gehörige Turnhalle und der Unterrichts-
betrieb in derselben; Progr. 1870.
Patronat: königlich.
RAWICZ.
(Vorm. Grosspolen. 10,065 Einw.)
Bealschule 1. 0. (I, 214. n, 214).
Anf. 1874 ist die Anstalt vom Staat übernommen worden; die Stadt zahlt einen
Beitrag von iährl. 3000 Thlr. Jetziger Umfang: eine (0. 1873 errichtete) Yorschole
von 3 Gl. und die 3 B^alclassen mit geseilter llL (U und O). Frequenz: BS. 303,
Y. 74; zusammen: 377; davon 249 ev., 30 kath., 98jüd.; 133 auswärtige. 1: 10, II : 35,
ni: 90. Abiturienten: 16.
Lehrer: 17. Director: Dt, QuinHn Steinhart (seit 0. 1872; vorher OL. bei der
Andreasschule zu Berlin), 3 OL., 6 ordentl., 1 ev., 1 kath. und 1 jüd. BehgionsL, 4techn.
und Elem. L. — Der vorherip^e Dir., W, Itodowicz, starb am 8. Febr. 1872, der OL. Dr.
Heümich am 27. Mai 1873. Bis zum Eintritt des Dr. Steinhart verwaltete das Directorat
der OL. Dr. Geister. — I^eu eingetreten sind 8 Lehrer, und 6 Sch.cand. sind bei der An-
stalt beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 13 evangel., darunter der Dir., 3 kathol., 1 jüdisch.
Local. Für die Vorschule haben vorher zu anderen Schulzwecken verwandte Zim-
mer geräumt werden müssen. — Die Turnhalle ist der Stadt verblieben, ihre Mitbe-
nutzung aber der Kealschule gestattet.
Etat: 13,150 Thlr. Darin St. Zuschuss 2500 Thh*. Besoldungen: 12,750 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr.
Zum Andenken an den Dir. Rodowicz ist eine Stiftung gemacht: die Zinsen eines
Gap. Tzunächst c. 500 Thlr.) sollen zu einem Stipendium für emen Schüler, der von der
Anstalt auf die Universität übergeht, verwandt werden. — Der Kaufm. X. SiiUmanm hat
6 Freistellen (für 3 md. und 3 clmstl. Schüler) gestiftet. Der Dir. Steinhart hat einen Frei-
stellenfonds für die Vorschule gegründet (bis jetzt 8 halbe Freistellen).
Zur (Gründung einer Lehrer -Wittwen- und Waisencasse ist ein Anfang gemacht
Dr. Hell mich, Ueber den naturgeschichtl. Unterr. auf fi^alschnlen 1. 0. Progr.
1872. Dr. Beyer, Die neuere Geometrie und die Schule; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
SCHRIMM.
(Vorm. Grosspolen. 5606 Einw.)
Gymnasium (I, 216. n, 216).
Die Anstalt hat 8 aufsteigende Classen (VI, V,.IV; DI, II, je U und 0, L Frc-
quenz: 324 (1868: 288); davon 197 kath., 65ev., 62 jüd.; 195 auswärtige. I: 39 (1868:
47), II: 67, ÜI: 88. Abiturienten: il6.
Lehrer: 17. Direcior CDt. JuL Stephan, seit M. 1871. Die Directoratsgeschille
versieht einstweilen der OL. Dr. uuttmann vom Qymn. zu Schneidemühl). 4 OL., 6 ordentl..
173
1 erangel. a. 1 jüd. BeligionsL, 3 wissensch. HiUfsL, 2 techn. and Elem. L. — Zwei ord. Lehrer,
SekbutMMki und Eberguin, worden An£ 1873, zunächst interimistisch, in SJreis-Schulinspector-
ttellen berufen. — Der OL. Dr. EngUch wurde 0. 1874 an das Gymn. zu Bartenstein ver-
setzt — Neu eingetreten sind 11 Lehrer, Sch.cand.: 4.
Die Zahl der kathoL Lehrer ist grösser als die der evangelischen.
LocaL Ueber das neue Schulhans s. Frogr. von 1870. In demselben Jahre ist ein
neuer Turnplatz zur Benutzung gekommen.
Etat: 13,541 Thhr. Darin StZuschuss 4925 Thlr. Besoldungen: 12,330 Thlr. NE.
W. Dir. 1600 Thhr. und Wohnung.
Dr. Sieniawski, Die Regierung Sigismunds HI in Polen. 2. Progr. 1874.
Patron a t : königlich.
LI8SA.
(Vorm. G-roBspolen. 9704 Einw.)
Gymnasinm (I, 216. ü, 215).
Die Anstalt enthalt SClassen; davon aufzeigende: 7 (VI, V ; lY in 2 Cotus; Uund
Om, n« 1). Ausserdem eine elem. Yorschulcl. Frequenz: G. 353 (1868: 381),
V.21- zusammen: 374, wovon 185 ev., 85kath., 104 jüd.; 134 auswärtige. I: 28, 11 : 52,
UI: 96. Abiturienten: 54.
Lehrer: 16. Director: Prof. Adalb. Ztegler (seit Joh. 1844), 4 OL., 5 ordentl.,
1 wissensch. HülisL, 3 evang., 1 jüd. Beligionsl., 1 techn. L. — M. 1869 folgte der OL.
Dr. SuMMlaff einem Ruf als Dir. des Gtymn. zu Lemgo. O. 1873 ging der OL. Dr. Gu.
MuUer an das Gymn. zu Görlitz über. Emeritirt wurden 0. 1871 der OL. Prof. Tsckepke,
M. 1874 der Prof. Ed, Olawsky, —
^ Unter den Oberlehrern ist ein kathol. und ein jüdischer. Die übrigen OL. und ord.
L. sind evangelisch.
Der Plan, eine Turnhalle für das Gymn. zu erbauen, ist noch nicht zur Ausfahrung
gebracht.
Etat: 14,870 Thhr. Darin St.Zuschuss 7174 Thh*. Besoldungen: 12,719 Thlr. )i E.
W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Der Gommerzien R. J. A. hat der Anstalt ein Gap. von vorläufig 500 Thlr. über-
wiesen, Ton dessen Zinsen jährL 3 gute und bedürftige Schüler unterstüUt werden sollen.
Patronat: königlich.
FRAUSTADT.
(Vorm. Grosspolen. 6042 Einw.)
Reateehide 1. O. (I, 217. 11, 216).
Die Anstalt ist definitiv vom Staat übernommen worden. Ihre 6 Classen sind nn-
getheilt. Ausserdem eine Yorschulclasse. Frequenz: RS. 168, Y. 28; zusammen:
196, wovon 149 ev., 31 kath., 16 jüd.; 80 auswärtige. I: 9, U: 35, HI: 90. Abi-
turienten: 27 (in den 5 Jahren vorher: 15).
Lehrer: 12. Director: Äug. Krüger (seit 1853), 3 OL., 4 ordentL, 1 ev. und
1 kmih. RelijgiionsL, 2 techn. und Elem. L. — Nach K. 1871 schied der OL. Dr. Mertek-
mcnm definitiv aus. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 4 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des kathoL BeligionsL sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Etat: 11,360 Thhr. Darin StZuschuss 5810 Thb*. Besoldungen : 10,518 TUr. N E.
W. Dir. 1700 TUr. und Wohnung.
I>r. Brm. Siedler, Zur Concentration des Unterrichts aufBealschulen; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
174
KR0T08GHIN.
(Vorm. Grosspolen. 7747 Einw.)
Wilhelms-Gymiiaslam (1,218. 11,217).
Die 6 Gymnasialclassen mit getheilter HI (U und 0). Frequenz: 240 (1868:
215), wovon 112 ev., 44kath., 84jüd.; auswärtige 116. 1:16, 11:30, 111:73. Abitu-
rienten: 32 (in den 5 Jahren vorher 25).
Lehrer: 15. Director: 'Prot Aua. Oladisch (seit Joh. 1849), 4 OL., öordentl.,
1 evang., 1 jüd. Iteligionsl., 1 wissensch. Hül&L, 1 Lehrer des Foln., 1 techn. und Eiern. L. —
M. 1870 ging der ord. L. Schwalbach als OL. an die Realschule in Sprottau über. Aii£
1873 schied aus der ord. L. Schwalhe, um, zunächst interimistisch, das Amt eines Kreis-
Schulinspeotors zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 4 Seh.
candidaten.
Mit Ausnahme des jüd. Religionslehrers sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Ueber den Neubau eines Schulhauses sind Verhandlungen eingeleitet. — Für den
Turnunterricht benutzt die Anstalt miethweise den städtischen Turnplatz.
Etat: 13,570 Thlr. Darin StZuschuss 4552Thlr. Besoldungen: ll,950Thhr. NE.
W, Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Ueber eine wohlthatige Zuwendung des Gerichtsraths /2Aati s. das Frogr. von 1873.
Patronat: königlich.
OSTROWO.
(Vorm. Grrosspolen. 7342 Einw.)
Oyiunaslmii (I, 219. n, 217).
Am 3. Juni 1870 wurde das 25jährige Bestehen der Anstalt gefeiert. Sie zahlt
jetzt ausser einer Yorschulcl., welche 0. 1872 hinzugekommen ist, 12 Gymnasialclassen,
wovon aufsteigende 7 (VI— Ulli inje2Cötu8, Olli; 11 in 2 Götus, I). Frequenz:
G.879, V. 18; zusammen: 897; davon 237 kath., 95 ev., 65 jüd.; 231 auswärtige. 1:42
(1868: 19), 11:46, 111:98. Abiturienten: 46 (in den 5 Jahren vorher : 67).
Lehrer: 20. Director: Dt, Hub» Beckhaus (seit IL 1873; vorher OL. am Gymn.
zu Rogasen), 6 OL., 8 ordentl., 1 ev. und 1 jüd. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 1 techn.
und Eiern. L. — Der firühere Dir., Prof. Tschackertf wurde M. 1873 als Prov. Schulrath
nach Posen beruien. Der ord. L. W,Ronke wurde M. 1874 als OL. an dasMariengymu.
zu Posen versetzt. — Der OL. Cywinski starb am 10. Sptb. 1871, — Neu eingetreten sind
14 Lehrer: ausserdem 7 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme der 2 erwähnten Religionslehrer sind alle Lehrer katholisch.
Local. Die Aula ist neu hergestellt, der Bau einer Turnhalle in der Vorbereitung.
Etat: 21,140 Thlr. Darin StZuschuss 12,360 Thlr. Besoldungen: 19,260 Thlr.
NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Der Major Kretschmer (f 1868) hat der Anstalt 2000 Thlr. vermacht, deren Zinsen
jährl. 2 evangel. in Ostrowo geborene Schüler erhalten sollen; ausserdem 500 Thlr. als
grundlegendes Gap. zum Bau einer Turnhalle; Frau Landschaftsrath ZecA 1500 Thlr.,
deren £nsen jährl. am Geburtstage ihres verstorb. Sohnes einem bedürftigen Schüler zu-
g[ewandt werden sollen; der Propst Siwicki 500 Thlr., deren Zinsen jährlich der fleis-
sigste Schüler erhalten soll.
Patronat: königlich.
KEMPEN.
(Vorm. örosspolen. 6023 Einw.)
Progymnasinm (x).
Eine 0. 1865 angelegte „gehobene Schule" hat sich allmählich zn einem die ordnnngs-
maseigen 5 Classen umfassenden Progymnasium nebst einer Yorschulcl, entwickelt Der
175
Wansch der Betheiligten ist, dass dies zu einem vollständigen Gymnasium ansgebildet
und vom Staat übernommen werde. Die Frequenz betrug in dem 0. 1874 endenden
Semester: PG. 138, Y. 51 ; zusammen : 189 (42 ev., 55 kath., 92 jüd. ; 55 auswärtige. II : 10.
III: 12).
Lehrer: 6. Rector: Dr. CR, Martin (seit 0. 1878 j vorher Lehrer am G^ymn. zu
Gnesen), 4 ordcntL, 1 techn. und Elem. L. — Der frühere Dirigent der Schule, Dr. Brock,
ist Job. 1872 als Rector an das Frogymn. zu Friedeberg ^übergegangen.
Von den Lehrern sind B (unter denen der Rector) evangdf., 3 katholisch.
LocaL Das ehemaL jüd. Elementar-Schulhaus ist einstweilen för die Bedürfhisse
des Proeymn. eingerichtet. Zu allgemeinen Schülerversammlungen wird bis auf weiteres
der Bathhaussaal Denutzt.
Etat:5600Thb-. Besoldungen: 5080Thbr. Rectorl200Thlr.; der letzte ord.L. 550 Thlr.
G. Korneck, Der mathematische Lehrplan; Progr. 1872. Dr. Martin, Lehrord-
nang für den lateinischen Unterricht; Progr. 1874.
Patronat: stadtisch.
2. Regierungsbezirk Bromberg.
BROMBERG.
(Cnjavien. Netzedistrict. 26,918 Einw.)
Zu einer Vermehrung der höheren Schulen des Orts ist es noch immer
nicht gekommen. Nach wie vor nur ein (königL) Gymnasium und eine (städt.)
Realschale 1. O. Von Seiten der Stadt wird die Errichtung einer zweiten
Realschule (ohne Latein) beabsichtigt.
Das Gymnasium (I, 220. ü, 218).
Die Anstalt mnfasst jetzt 12 Classen, indem VI, Y und IV in je 2 coord. Gotns, III,
II und I in je U und O getheilt sind; ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: G. 438,
V. 195 ; zusammen : 633 ( 1868 : 594). 467 ev., 53 kath., 113 jüd. ; auswärtige 152 ; polnischer
Abkunft: 25. I: 31 (1868: 46), 11: 43, HL: 93. Abiturienten: 72 (in den 5 vor-
hergehenden Jahren: 49).
Lehrer: 23. Director: Traf, C. F, Breda (seit 0. 1868^), 60L., 7ordentl., 1 cv.
und 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. HülfsL, 6 techn. und Elem. L. — Der ordentl. L.
yfara ging Anf. 1872 als Dir. an das 6ymn. zu Meseritz, der ord. L. Dr. Sturm 0. 1872 als
Prof. an die polytechn. Schule zu Darmstadt über. — Am 16. Febr. 1870 starb der OL.
Dr. Sehßnbeck, am 31. Kai 1870 der OL. Januskowskt, — Neu eingetreten sind 9 Lehrer,
und 10 SclLcand. sind längere oder kürzere Zeit bei der Anstalt oeschaltigt gewesen.
Yon den Lehrern sind 20 evangelisch, 3 katholisch.
LocaL Der Bauplatz für das projectirte neue Gymnasialgebaude ist 1866 angekauft ;
der Bau selbst hat noch nicht begonnen.
Etat: 22300 Thlr. Darm StZuschuss 7254 Thlr. Besoldungen: 19,700 Thlr. NE.
W. IHr. 1600 Thlr. und Wohnung.
Ueber die Vermehrung der Sammlungen sowie der in B. I und II erwähnten wohl-
tltttigen Stiftungen der Anstalt s. die jährl. Programme.
Oli. Heffter, Die Wärme- und B^enverhältnisse Brombergs; Progr. 1869. Dr.
Günther, Die Formen der Hypothesis aus Livius für den Schmgebrauch entwickelt.
Und: Dir. Breda, Gedäohtnissrede auf den Proy. Schulr. G.R. Dr. IfeAn»^; Progr. 1871.
Ord.L. li euch tenb erger. Was ist von der Benutzung von Uebersetzungen seitens der
Schüler zu halten? Progr. 1872.
Patronat: königlich.
M Zum 0«dlcbfaiki geinet Vorgftngen ist anchienen: Dr. TIl Bach (in Bretluti), /oh. fftinr, DHtüiardt,
Bin B«ttni0 sur Q^gchichto dM pniiat. OyuiiMi*lw«Mii8; Leips. 1874.
176
Die Bealschnle 1. 0. (1, 121. II, 219).
Umfang: ISClassen, wovon aufsteigende 9 (VI, V, IV in je 2 Abtk, Uund Olli, II
ebenfalls in je 2 Abth., I) und eine Vorschule von 8 Glassen. Frequenz: BS. 505 (1866 :
668), V. 196- zusammen: 701, wovon 513 ev., 60kath., 128 jüd.: 163 auswärtige, I: U,
11: 56, III: 139, Abiturienten: 29 (in den 6 Jahren vorher: 19).
Lehrer: 25. Director: Dr. Gu. Gerber (seit 1851), 5 OL., 8 ordentl., 1 ev. und
1 kath. ReligionsL, 2 wissensch. HiilfsL, 1 Lehrer des Foln., 6 techn. und Elem. L. —
M. 1869 ging der ord. L. Dr. 0, Dubislav als Rector an die höh. Tochterschule zu Bromberg
über, M. 1873 der OL. Dr. L. Böning an die höh. Bürgerschule zu Crefeld. Der ord. L.
Dr. Hassencamp wurde M. 1874 als OL. an das Mariengymn. zu Posen versetzt. — Der OL.
W, Hetzet starb am 3. Juni 1871, der OL. Dr. Rieh, Schultz am 9. April 1873. — Neu einge-
treten sind 16 Lehrer; ausserdem 8 Sch.cand., von denen 7 zugleich als Hülfslehrer
fungirten.
Von den Lehrern sind 7 katholisch, die übrigen evangelisch,
Etat: 22,795 Thlr. Darin St.Zuschuss 1900 Thlr. Besoldungen: 20,680 Thb*. :NE.
Dir. 1700 Thlr.
Ueber die Stiftung zum Andenken des 0. Bürgermeisters v. FolUr (die Zinsen von
500 Thlr. jährlich an einen bedürftigen Schüler) s. das Progr. von 1870.
Dr. Gerber, Schulrede am 22. März 1871; Progr. 1872.
Patron at: städtisch.
NAKEU
(Netzedistrict 6444 Einw.)
Progymnaslum.
Seit dem Jahre 1840 ist man in der Stadt bemüht gewesen, eine über den Elementar-
unterricht hinausgehende höhere Schule zu Stande zu bringen. Nach verschiedenen Ein-
richtungen kürzerer Dauer wurde M. 1866 eine städtische „höhere Knaben-^ und Mädchen-
schule '* eröffnet. 0. 1870 übernahm die Leitung derselben Dr. C, Kunze ; die Ejiabenab-
theilung enthielt damals die Classen VI — IV. mit 50 Schülern. Unter dem 22. März 1872
konnte dieselbe als Progymnasium anerkannt und dem K. Prov. Schulcolleg^um zu Posen
überwiesen werden. — Von Seiten der Stadt ist gebeten, die Anstalt zu einem Gymna-
sium zu erweitem und auf den Staat zu übernehmen. Eine der Stadt günstige Ent-
scheidung ist in Aussicht.
In dem 0. 1874 abschliessenden Semester hatte die Anstalt die ordnungsmässigen
5 Classen ungetheilt, und 2 Vorschulclassen. Frequenz: PG, 169. V. ^; zusammen:
218, 138 ev., 9 kath., 71 jüd.; 72 auswärtige. 11: 20, HI: 80.
Lehrer: 10. Rector: W.Schneider (seit M. 1873; vorher OL. an der Realschule
zu Reichenbach), 5 ordentl., 1 jüd. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector,
Dr. C. Kunze, wurde M. 1873 als Director an das Gymn. zu Rogasen berufen.
Von den Lehrern sind 8 evangelisch, 2 jüdisch.
Local: Bisher war die Anstalt in gemietheten Räumen untergebracht. Das neue
Schulhaus ist am 12. Octb. 1874 eingeweiht worden.
Etat: 6563 Vt Thhr. (darin aUs der Ereiscasse zu Wirsitz 500 Thlr.). Besolduiuren :
6500 Thhr. Rector: 1500 Thb-.; der letzte ord. L. 500 Thlr. ; der jüd. ReligionsL öOThbr.
Patronat: städtisch.
SCHNEIDEMÜHL*
(Netzedistrict. 7505 Einw.)
Gymnasium (I, 221. ü, 219).
Die Anstalt wurde im Octb. 1869 vom Staat übernommen. Die Stadtffemeinde zahlt
zu ihrer Unterhaltung jährl. 2000 Thlr. Von den 6 Gymnasialclassen ist die III in F u. O
>
' I
177
getheflt. Eine Yoncbule besteht als Privatuntemehmen eines Elementarlehrers. Fre-
quenz: 263 (1868: 198); davon 205 ev., 22 kath., 36 jüd.; 120 auswärtige. I: 14
(1869: 3), EL: 31, III: 60. Abiturienten: 16.
Lehrer: 12. Dir e et or : JulHanow (seit Aug. 1869), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath.,
1 jad. ReligionsL, 1 wissensch. HüUisL, 1 tecnn. und Elem. L. — Der OL. Dr. A, Zippmann
fiel als Lieutenant am 8. Jan. 1871 vor Beifort — M. 1872 wurde der OL. Prof, Dr. Ehd
als ordentl. Prof. an die Universität zu Berlin berufen. — Dem Pror. Dr. Guitmann wurde
im Octh. 1873 commissarisch die Wahrnehmung der Directionsgeschäfte bei dem Oymn.
ZQ Schrimm übertragen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 3 Sch.candidaten.
Ausser dem einen Religionslehrer sind 2 Lehrer katholischer, die übrigen, mit Aus-
nahme des jüd. Beligionsl., evangelischer Confession (einschliessL des Dir.).
LocaL Das neue Classengebäude ist 1869 vollendet, das alte (Vorderhaus) 1870
nmgebaut worden.
Etat: 11,120 Thlr. Darin St Zuschuss 3835 Thlr. Besoldungen: 9775 TUr. NE.
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Patronat: königlich.
GNESEN.
(Ehemals Hauptstadt Grosspolens. 8997 Einw.)
Gymnagium (1,222. 11,220).
Aufsteigende Classen: 7 (ü und Olli). Ausserdem eine elementare Yorclasse, ab
Piiratuntemehmen eines Lehrers. Die Frequenz hat besonders in Folge der Er-,
richtung des Oyomasiums in Wongrowitz namentlich an kath. polnischen Schiuem abge-
nommen. M. 1868 waren deren: 219, M. 1873: 110. Schülerzahl Anfang 1874: 240
(1868: 386); davon 82 ev., 204 kath., 54 jüd.; 106 auswärtige. 1: 13 (1868: 52) n:35,
111:61. Abiturienten: 33 — Im Deutschen werden £e Schüler deutscher und pol-
nischer Abkunft jetzt zusammen unterrichtet.
Lehrer: 14. Director: J>t, Jul, Methner (seit Sptb. 1865), 4 OL., 5 ordentl.,
i erang. Beligionsl, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. TeiehmälUr ging M. 1869 an
das G^n. zu Wittstock, M. 1871 der OL. Dr. Ernst Muller als Director an das neue Gymn.
in Eattowitz, und gleichzeitig der ord. L. Polster als OL. ebendahin. O. 1873 übernahm
der ord. L. Dr. Martin die Leitung der höh. Lehranstalt zu Kempen (Reg. Bez. Posen) ;
K« 1874 wurde der OL. Emil Müller an das Gymn. zu Conitz versetzt. — Neu eingetreten
sind 6 Lehrer; ausserdem sind vorübergehend 4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt
g:ewe8en.
Etwa^ die Hälfte der Lehrer (darunter der Dir.) sind evangelisch, die übrigen
kathotisch.
Local. M. 1869 hat die Commune vertragsmässi^ ein Haus neben dem Gymn. für
die Anstalt angekauft (12,000 Thlr.); darin jetzt u. a. die Wohnung des Dir.; die frühere
Dienstwohnung desselben ist auf Kosten der Stadt für Schulzwecke eingerichtet. Die
Erbaunn^ eines Tumsaales ist im Werk.
Etat: 13,470 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3940, mittelbar 1920 Thlr. Be-
soldungen: 12,380 Thlr. NE. W. Dir. 1650 ThLr. und Wohnung.
Commissionsrath £rei/6r0iin hat ein Gap. von 500 Thlr. zur Unterstützung von zwei
iScfaülem geschenkt, deren einer immer ein Jude sein soll ; ebenso der Propst Siwicki 500
Thlr., deren Zinsen immer „der tugendhafteste Schüler'' (auf Vorschlag des kath. Reh-
sionslehrers mit Genehmigung des flrzbischofs) erhalten soll. Durch Bemühungen des
Lehrers Kulnein ist ein Prämienfonds gestiftet.
W. R5der, Zum griechischen Sprachunterricht; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
TRZEME8ZN0.
(Vorm. Grosspolen. 4696 Einw.)
Progymnasinm (11, 221).
Xachdem zu den früher vorhandenen 4 Classen 0. 1871 eine 11 hinzugefügt worden,
ist die AjostaH am 14. Pebr. 1873 als berechtigtes Progymnasium anerkannt worden. Die
ni 12
178
Stadt hat wiederholt darum nachgesucht, die Anstalt wieder als vollständiges (^mnasium
herzustellen. — 6 Cl. und eine elementare Yorbereitungscl. Frequenz: PG. 121, Y.
27; zusammen: 148, wovon 36 ev., 93 kath,, 19 jüd.; 88 auswärtige. 11:9, 111:25.
Lehrer: 10. Rector: I)r.A<LS€irg (seit Neuj. 1866), 5 ordentl. L., 1 ev. Religi-
onsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und £lem. L. — JDer 1. Lehrer <^rt6ä/e hat, zunächst
provisorbch, eine Ereis-Schulinspectorstelle tibemommen. — Neu eingetreten sind 9 Leh-
rer, darunter 6 Sch.cand. als Hulfslehrer.
Von den Lehrern sind 5 evangel. (darunter der Rector), 5 katholisch.
Etat: 8880 Thlr. Darin StZuschuss 4265 Thlr. Besoldungen: 7885 Thhr. Rector
1500 Thlr.
Dr. Sarg, Beiträge zur Geschichte der Stadt Trzemeszno; Progr. 1870.
Patronat: königlich.
INOWRACLAW.
(Ehemals Hauptstadt von Cujavien. Netzedistrict.
7421 Einw.)
Gymnasium (I, 222. IL, 222).
Die üebemahme der Anstalt seitens des Staats ist Anf. 1869 erfolgt. Sie ent-
hält die 6 Qymnasialcl. mit getheilter lU (U und 0) und eine elementare Vorclasse.
Frequenz: G. 216 (1868: 251), Y. 33; zusammen: 249, wovon 94 ev., 82 kath., 73 jüd.
116 auswärtige. 1:18 (1868: 24), 11:20, 111:36. Abiturienten: 46.
Lehrer: 14 Di rector: C, Fr, Menzel (seit O. 1872: vorher OL. am Gymn. zu
Ratibor), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülral., 3 techn. und Eiern. L. —
Der vorherige Dir., Th, Gunthery wurde O. 1872 emeritirt. Der ord. L. Dr. Croitfr, Göms
wurde M. 1872 als OL. an die Realschule zu Bromberg und der ord. L. Dr. 0. v, Goknski
ebenso an das Gymn. zu Rogasen versetzt.
Die Hälfte der Lehrer, einschliessl. des Directors, ist evangelisch, die andere ka-
tholisch.
Etat: 12,71 TUr. Darin St Zuschuss 3820 Thlr. Besoldungen : 11 ,543 TUr. K £.
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Von Seiten der Stadt werden zur Unterhaltung der Anstalt jährl. 1500 Thlr. bei-
getragen.
Dir. Menzel, Uebungstücke zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische;
Progr. 1873.
Patronat: königlich.
WONGROWITZ.
(Vorm. Q-rosspolen. 4056 Einw.)
Gymnasium.
Die Verhandlungen, welche schliesslich im Jahre 1869 zur Gründung der AnstaU
führten, hatten schon 1851 begonnen. Eine Vermehrung der höheren BUdungsanstalten
im Regierungsbezirk Bromberg war, zumal nach Aufhebung des Gymnasiums in Tnemeszno,
als Bedürlniss anerkannt: aber die Wahl des Orts blieb lange streitig. Nachdem das
Abgeordnetenhaus 1869 aer Ansicht des Ministeriums beigetreten war und sich für Won-
growitz entschieden hatte, erfolgte die königliche Genehmigung unter dem 18. Aug. 1869,
und zwar dahin, dass die Anstalt als eine katholische, aber mit deutscher Unterrichta-
? »räche gegründet werde. Für die Erbauung eines Schulhauses hatte der Kr^ 20.000
hlr., die Stadt ausser dem Bauplatz 6000 Thlr. in Aussicht gestellt.
Die Eröffnung des Gymnasiums geschah am 6. Mai 1872 mit 133 Schülern in den
179
Cktten VI bis HL und einer elementaren Vonchnlel. (VgL Dr. Dyckhoff, Geschichte
der Entstehong des Gymn. and Bericht aber die Eroffiinng desselben; Progr. 1873).
0. 1874 ist die Ober U^ eroffiiet and die IH in U and O getheilt worden. In dem
Tonngehenden Semester betrag die Frequenz 163 Schüler, davon in der YorcL 22;
81 katL, 52 er., 30 jüd.; 74 auswärtige; deutscher Herkunft 89, polnischer 74. Uli: 9,
Lehrer: 10. Erster und gegenwartiger Dir ector: Dt, Mattk. Djfckkoff {yorhet
Bector des Progymn. zu Bietberg), 2 OL., 4 ordentL, 1 ev. BeligionsL, 2 techn. und
Eiern. L.
^mmtliche Lehrer, mit Ausnahme des ev. BeligionsL, sind katholisch.
LocaL Die Anstalt ist einstweilen in Interimslocalen untergebracht. Der Bau
de^ Scholhanses und einer Turnhalle ist noch im Stadium der Vorbereitung.
Etat: 12,680 Thlr. Darin StZuschuss 8400 Thh-. Besoldungen: 10,780 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr.
Der Kanonikus Musoiff hat für solche Schüler der Anstalt, die sich dem Priester-
stsnde widmen wollen, mit einem Gap. von 12,6737« Thlr einen Stipendienfonds „Musoiff-
tches Alumnat" gegründet.
Patronat: königlich.
12»
V. TxoY. Schieden (I, 159. n, 171).
(3 Regierungsbezirke. 732 DMeilen. 3,707,122 Einw.)
1863: 30, 1868: 39, 1873: 48 höhere Lehranstalten.
1863 : 22 Gymnasien, 1 Progymnasium, 6 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule.
1868: 24-4-8-3
1873 : 35 G-ymnasien, Progymnasium. 9 Realschulen, 4 höh. Bürgerschulen.
In keiner anderen Provinz haben sich in den letzten 6 Jahren die Gym-
nasien so vermehrt wie in Schlesien. Die neu errichteten befinden sich in
Breslau (Johannesgymn.), Wohlau, Strehlen, Waidenburg, Patsch-
kau, Kattowitz. Aus Progymnasien sind Gymnasien geworden die An-
stalten zu Ohlau, Gr. Strehlitz, Pless; aus einer Realschule das Gynm.
zu Neustadt, aus einer höh. Bürgerschule das zu Kreuzburg. Angelegt
ist ein Gymnasium in Königshütte (bereits bis zur 11 entwickelt).
Die früher mitgerechneten Progymnasialclassen des Waisenhauses zu
Bunzlau bestehen noch fort. — Neue Realschulen sind die zu Sprottau
(vorher höh. BS.) und zu Tarnowitz; neue höh. BS. die zu Breslau
(vorher I.Mittelschule), Striegau und Löwenberg.
Die Neugründungen sind selbstverständlich nicht ohne Einfluss auf die
Prequenzverhältnisse der benachbarten älteren Schulen gewesen. ErhebUch
zurückgegangen ist die Frequenz in Hirsch b er g, Brieg, Oels, Oppeln;
ausserdem im Breslauer Matthiasgynm. und in der Liegnitzer Ritter-
akademie. Sehr gehoben hat sich die Schülerzahl in Wal den bürg, Glatz,
Patschkau, Kattowitz; und ungeachtet der Vermehrung der höh. Schulen
gerade in Ober Schlesien leidet namentlich das Gymn. in Ratibor an Ueber-
lüllung.
Nach Verhältniss der Gesammtzahl der den beiden christlichen Con-
fessionen und der jüdischen Religion Angehörigen werden die höheren Schulen
in Schlesien von den Evangelischen mehr benutzt als von den Katholiken,
und von den Juden mehr als von den Christen.
Die in Freiburg und in Lüben projectirten höheren Lehranstalten
sind noch nicht zur öffentlichen Anerkennung gelangt. — In Lahn bei
Hirschberg hat der Pastor Purscher ein Priyatgymnasium eingerichtet, das
viel besucht wird.
Das Hermhutische Pädagogium zu Nisky bei Görlitz gehört seit 0. 1874
zu denjenigen Privatanstalten, deren Reifezeugnisse als genügende Ausweise
der Berechtigung zum einjähr. Dienst gelten ^).
^) Bas Pädagogium (Olli bis 1, Dir. Müller), hatte im Sommer 1874 65, das Pro-
gymnasium (Vi— Ulli, Dir. GOrlüzX 70 Zöglinge, l^äheres über die Anstalt s. in den Y.
und G. Die Zahl der aus dem Pädagoffium zu Nisky in das theolog. Seminar zu Gnaden-
feld übertretenden Zöglinge ist nach dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre jährlich 7,
worunter durchschnittuch 8 preussische, resp. deutsche. — Eine Darstellung des Lebena
in der Anstalt aus pietätvoller Erinnerung ist „Tapeinon (d. L Kidcy), Skizzen aus einem
Stück Kleinleben; von A S, v.K*" Neusalz 1874.
181
Sammtlicber Unterricht ist auf die Yormittagstimden gelegt beim Magda-
leneDgynm. zu Breslau und der KS. zum h. Geist daselbst; ebenso, der zahl-
reichen auswärtigen Schüler wegen, die jeden Morgen zur Schule kommen,
bei dem Gymn. zu Waidenburg und der RS. zu Tamowitz.
Der Normaletat ist bei den meisten Gymnasien und Realschulen der
Provinz zur Ausfuhrung gebracht; über Breslau s. p. 182.
Ein Directorwechsel hat stattgefunden beim Magdalenengymn. zu
Breslau und bei den Gymnasien zu Oels, Glatz, Glogau fkath.), Sagan, Görlitz
(2 mal), Lauban, Hirschberg, Patschkau, Neustadt, Beutnen, Leobschütz, Rati-
bor; in Ohlau und in Gr. Strehlitz bei der Erweiterung des Progymn. und
in Ereuzburg bei der Umwandlung der höh. BS. zu emem Gymnasium; femer
bei der Realschule zum h. Geist in Breslau und bei der RS. in Grünberg;
auch bei der höh. BS. in Löwenberg und dem Waisenhause in Bunzlau.
Neue Schulhäuser sind übergeben dem Magdalenen- und dem Johannes-
Gymnasium sowie der höh. BS. in Breslau, den Gymnasien zu Jauer, Gr.
Sü*ehlitz, E[attowitz, Beuthen, den Realschulen zu Neisse und Tamowitz so-
wie der höh. BS. zu Guhrau.
In Betreff confessioneller Verhältnisse wird auf Abschn. I. p. 12 ff. und
17 f. Bezug genommen. — Die bei den kathol. höheren Schulen der Provinz
herkönmüiche Sitte, dass das Ableben eines Lehrers durch den betreff. Direc-
tor zur Kenntniss der übrigen kath. Lehrercollegien gebracht und dann bei
jeder Anstalt ein kirchliches Todtenamt unter Betheüigung der Lehrer und
Schaler abgehalten wurde, ist vom K. Prov. Seh. C. in Breslau durch Verf.
Y. 7. Novb. 1871 abgestellt worden.
Das Conrictorium des Gymn. zu Neisse ist aufgehoben worden; im übri-
gen 8. über derartige Anstalten die V. und G.
Die Bd. II, 172 erwähnten E^rankencassen bestehen bei den daselbst ge-
genannten Schulen fort, meist mit yermehrter Einnahme.
Das in Abschn. I (p. 53 f.) besprochene Verbindungswesen hatte auch
unter den Schülern der schlesischen höh. Lehranstalten weite Verbreitung
gefunden, und hat verschiedentlich ein Einschreiten der Aufsichtsbehörde nöthig
gemacht.
Allgemeine Directorenconferenzen sind abgehalten worden 1870 in Neisse
and 1873 in Schweidnitz. In letzterer hat u. a. auch eine Einigung in Be-
treff der deutschen und der lateinischen Orthographie stattgefunden.
Der Chef des K. Prov. SchulcoUegiums zu Breslau 0. Präsident Graf
Eberhard zu Stolberg -Wernig. starb am 8. Aug. 1872. An seine Stelle trat
am 10. Juni 1873 der vorherige K. Regierungspräsident zu Frankfurt a. O.
Preih. r- Nordenßycht, Der Prov. Schulrath Dr. Schubert trat mit dem Charak-
ter als Geh. Regierungsrath M. 1873 in den Ruhestand ; an seine Stelle wurde
bemfen der Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt in Kiel.
1. Begternngsbezirk Breeilaa.
BRESLAU.
(Hauptstadt der Provinz. 203,296 Einw.)
Obschon die Zahl der Gymnasien sich um eins (das Johannesgymn.) ver-
mehrt hat, können die nun bestehenden höheren Lehranstalten doch^ wie ihre
182
Frequenz beweist, als ausreichend flir das gegenwärtige Bedürfhiss nicht an«
gesehen werden. Rechnet man zu der Einwohnerzahl das Militair hinzu, so
kommt von den 7 Anstalten (5 Gymnasien und 2 Realschulen) je eine saS
c. 30,000 Einwohner. Einige Hülfe gewähren die „Mittelschulen" (höh. Bürger-
schulen ohne Latein). Die Stadt hat deren in den letzten 10 Jahren 3 ge-
gründet, 2 evangelische (1863 und 1870) und 1 katholische (1867). Die erste
evangelische ist weiterhin als berechtigte höh. Bürgerschule aufgeführt; über
die gleiche Anerkennung der zweiten schweben Verhandlungen.
Für die berechtigten 6 städt. höheren Schulen beträgt der Ausgabeetat
jetzt jährlich 168,414 Thlr. (der KämmereizuSchuss 74,814 Thlr.); die sämmt-
lichen Besoldungen betragen darin 124,950 Thlr^).
Die Directoren der städt. Gymnasien und Realschulen beziehen neben
freier Amtswohnung ein jährl. Gehalt von je 2000 Thlr., also nach dem Nor-
maletat das Maidmalgehalt ; die ordentlichen Lehrer jährl. 700 bis 1700 Thlr.,
mithin 100 bis 200 Thlr. über die Sätze des Normaletats. Diese Mehrbeträge
vertreten die Stelle der den Lehrern königlicher Anstalten gewährten Woh-
nungsgeldzuschüsse.
Von den zwei seitens der Stadt erbauten neuen Schulhäusem (s. B. ü,
173) ist das eine dem Johannesgymn. überwiesen ; den Plan, in dem anderen
eine neue Realschule einzurichten, hat man aufgegeben und dem Interesse
der Einwohner mehr durch Errichtung neuer Mittel- (höh. Bürger-) Schulen
zu dienen geglaubt; zwei derselben befinden sich jetzt in dem betreffenden
Gebäude.
Zum Turnen benutzen den Platz am Schiesswerder das Elisabet- und
das Magdalenen-Gymn. und die Realschule am Zwinger ; für die übrigen städt.
höh. Schulen sind besondere Turnplätze auf dem Areal der resp. Schulgrund-
stücke eingerichtet. — Ln Winter ist die städtische Turnhalle bisher von
allen höheren Lehranstalten benutzt worden. Seit Herbst 1874 stehen dem
Elisabetgymn. und der Realschule zum heil. Geist je ein in Erweiterungs-
bauten der betreffenden Schulhäuser eingerichtetes Tumlocal zur Verfügung.
TJeber einige kathol. Waisen- und andere Erziehungsanstalten s. die V.
und G.
Für die Schüler der städtischen und des Friedrichsgymnasiums besteht seit
längerer Zeit ein facultativer Unterricht im Polnischen.
Das Oymnaslam zu St. Elisabet (1, 166. II, 174).
Nach wie vor 12 aufsteigende Gymnasial- (VI — I je U und 0) und 3 Vorschulclasaen.
Frequenz: G.428 (1868 : 538), V. 211 ; zusammen : 639 ; davon 367 ev., 19 kath., 268 jüd. ;
76 auswärtige. 1 : 37, II : 47, III ; 63. Abiturienten: 89 (in den 5 Jahren vorher : 76).
Lehrer: 22. Director: Rector Prof. Dr. C. Rud, Fickeri (seit 0. 1846), 6 OL.,
10 ordentl., 5 techn, und £lem. L. — 0. 1870 ging der OL. Ätirf. Künstler als Pror. an dj«
Gymn. zu Hirschberg über (jetzt Dir. des Gymn. zu Ratibor) ; 0. 1873 ging der OL. Dr.
Weniger als Prof. an das Gymn. zu Eisenach. Bmeritirt wurden O. 1869 der OL. Crntt-
mann, 0. 1872 der OL. Stentel, Joh. 1874 der Prof. W. Eath, Der Pror. Dr. Kampmamm
starb am 9. Sptb. 1872. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem sind 3Sch.cand.. bei
der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das Schulhaus ist durch Anbau eines Flügels erweitert; darin ein Zeichn-
saal, ein Tumsaal, ein Classenzimmer. Die Erweiterung des Schulhofs ist eingetreten.
') Die laufenden Ausgaben für sämmtliche städtische Schulen betragen jetzt 457,130
Thlr. ; und da die Einnahmen derselben nur auf 147,425 Thlr. geschätzt sind, so bedarf ihre
Unterhaltung eines Zuschusses aus städtischen Mitteln im Betrage von 309,705 Thlr.
183
Etat: 90,249 Thlr. Besoldungen: 25,129 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und fr.Woh-
nong; der letzte L. 700 Thlr.
Bei dem ^)abr. Rector-Jubiläum des Dr. Fickeri (0. 1870) wurden ihm von ehemaligen
Schalem 1250 Thlr. aberreicht, die er zu einer Stiftung für unversorgte Töchter ehema-
liger Lehrer der Anstalt bestimmte. Dieselbe wird mit der ArUtmräihxmg (s. B. I, IW)
zur Ausstattung Elisabetanischer Lehrertochter verwaltet — Ausserdem verschiedene
kleinere wohltlStige Zuwendungen.
Dr. YBlkerling, Das alte und das neue Kaiserthum ; Schukede im Progr. von 1874.
Patronat: städtisch.
Das Gymnasium zu St. Maria Magdalena (1, 167. 11, 174).
Der UeberfuUnng dieser Anstalt ist M. 1872 durch die Eroffiiung des Johannes-Oy m-
nsaian» einigermassen abgeholfen worden. Im Sommersemester vorher wurden in den
Gymn^classen 872, in der Vorschule 340, zusammen 1211 Schüler unterrichtet. In dem
darauf folgenden Wintersemester waren ihrer im Gymnasium: 689, in der Vorschule : 166;
zusammen: 805. Es konnten 5 Classen eingezogen und die Zahl der Lehrer um 6 ver-
mindert werden.
Zu Anfang 1874 bestanden 9 aufsteigende Classen des G^mn. (VI, Y, IV, U und
Om, Un in je 2 Cotus, OLE, U und Ol), 3 der Vorschule. Frequenz: Ot, 612
(1868: 7.50), V. 174; zusammen: 786; davon 545 ev., 31 kath., 210 jüd.; 110 auswärtige.
I: 57 (1868: 76), 11:107, HI: 182. Abiturienten: 161 (in den 5 Jahren vorher: 145).
Lehrer: 30. Director: Prof. Dr. 0. Heine Tseit 0.1870; vorher Dir. des Gymn.
zu Hirschberg), 7 OL., 14 ordentl., 2 wissensch. HäuSsl., 6 techn. und Elem. L. — Der
frühere Dir., JProf. Dr. C. Schönborn, starb am 8. Aug. 1869; vri. Proer. von 1870»). Bis
zur Wiederbesetzung der Stelle verwaltete die Directionsgeschäfte der Pror. Prof. Dr.
BemerL — 0. 1870 ging der ord. L. Dr. Mmfkoff als Prof. an das FtVztAiimsche Gymn. in
Dresden über; 0. 1871 der ord. L. Dr. Engler als Gustos des botan. Ghurtensnachluinchen;
K 1872 schied aus der OL. Dr. Schuck als Pror. des Johannesgymn. in Breslau- 0. 1873
der ord. L. Dr. /?. Förster als Prof. der Universität daselbst; iL 1873 der Dr. Eitner als
Dir. des neuen Gymn. inWohlau. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; ausserdem haben
11 Sch.cand. dem LehrercoU. angehört.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das neuerbaute Schulhaus wurde M. 1869 bezogen ; eine der Vorschulclassen
hat noch ausserhalb desselben untergebracht werden müssen.
Etat: 35,010 Thlr. Besoldungen: 31,854 Thlr. N E. Dir. 2000 TWr. und fr. Woh-
nung; der letzte ord. L. 700 Thlr.
Von Schülern des f Dir. Schönhom wurde zu seinem Andenken eine Stiftung für
Wittwen und Waisen von Lehrern der Anstalt errichtet. Das Gap. betragt c. 3060 Thlr. ;
das Statut der Stiftung s. im Progr. von 1872. — Nach 0. 1870 schenkte ein ehemaliger
Schaler, der schon mehrmals Unterstützungen ftir arme Schüler gewahrt hatte, 1000 Tmr.,
deren Zinsen am Geburtstage seines Vaters an 5 Schüler der oberen Glassen vertheilt wer-
den sollen. — Pastor Conrad schenkte für die Bibliothek 50 Thlr.
Patronat: städtisch.
Das Friedrichs-Oymnasliim (I, 168. 11, 176).
lieber die Rechte und Pflichten des reformirten Presbyteriums zu Breslau in seinem
VerUiltniss zur Anstalt haben mehnährige Verhandlungen stattgefunden. Eine G. 0. v.
9. Norb. 1868 bestimmte, dass dies Verhältniss gegenüber der Aufnchtsbehörde lediglich
nachMasigabe der allgemeinen für die höheren IJnterrichtsanstalten bestehenden Normen
zu regeln sei. In Folge dessen war die Existenz der Anstalt als Gymnasium wegen der
unzureichenden Mittel zur Unterhaltung desselben eine Zeit lang in Frage gestellt. Nach-
dem die Angelegenheit auch vor das I&ma der Abgeordneten gebracht worden, ist schliess-
lich ein erheblicher Staatszuschuss bewilligt und ein königl. Gompatronat eingerichtet
(s. Progr. von 1871).
>) Biofraphi« desMlben tob Prof. Dr. Palm, s. Sohles. ProTinBUlbL
Sdndiwlea und LcbcnaabriM ton Dr. S. Caner; Bredaa 1972.
1^ 2. — C. GdtUb SdMbom, Aiuge-
184
Die Classenzahl ißt sich gleich geblieben: 7 des Gymn. (U und Olli) und 2 der
Vorschule. Frequenz: G. 259 (1868: 284), V. 65; zusammen: 324; davon 128 ev., 16
kath., 180 jüd.; 73 auswärtige. I: 22, II: 34, III: 75. Abiturienten: 42.
Lehrer: 16. Director: VroLDr, Äuff, Lange (seit Joh. 1860; vorher Fror, und
Directoratsverweser derselben Anstalt), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. Beligionsl., 1 wissensch.
Hülfsl., 2 Sch.cand., 4 techn. und Blem. L. — Der OL. Treu ging 0. 1872 an das Gymn.
zu Waidenburg über. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem 7 Sch.cand. , wovon
2 als Bülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Um grössere Classenräume zu gewinnen, ist u.a. eine Dienstwohnung im
Schulhause eingezogen. Die Classen haben Gasbeleuchtung erhalten.
Etat: 14,120 Thlr. Darin St.Zuschuss 2700 Thlr. Besoldungen: 11,750 Thlr. NE.
Dir. 1760 Thlr. und Wohnung.
Prof. Andersse n. Schulrede am 21. März 1868; Progr. 1869. Die Augen der
Schüler des Priedrichsgymn. und ihre Veränderungen im Laufe von l^/a Jahren, von Dr.
med. und phil. Bhn. Cohn; Progr. 1872.
Patronat: Das Presbyterium der reformirten Hofkirche; mit königl. Compatronat
(Bürgerm. Barisch).
Das Matthias-Gymnasium (1, 169. II, 176).
Umfang: 15 Classen, wovon aufsteigend 9 (VI, V, IV, U und Olli, Uli in je 2
Cötus, 011, ü und Ol); ausserdem 2 Vorschulcl. Frequenz: G. 604 (1868: 658),
V. 32; zusammen: 636; davon 598 kath., 10 ev., 28 jüd.; 313 auswärtige. I: 75 (1868:
61), II: 110, ni: 138. Abiturienten: 141 (in den 5 vorbeigehenden Jahren 123).
Ueber das mit dem Gymnasium verbundene Convictorium s. <fieV. und G.
Lehrer: 25. Director: Dr, Ant, Jos. Reisacker (seit Juni 1868), 7 OL., 8 ordentl.,
5 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Religionsl. Dr. Th. Weber ging
0. 1873 aU Prof. der Philosophie an die Breslauer Universität über ; der OL. Dr. Görliu
wurde M. 1874 Dir. des Gymn. zu Patschkau. Der OL. Dr. Hrm. Schedler trat 0. 1871 in
den Buhestand. Gestoroen sind die OL. Jos. Janske im Jan .1869, Dv. Exp. Baumgart am
14 Sptb. 1871, Dr. JuL Resler am 6. März 1873. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer. Sch.-
cand. sind 27 bei der Anstalt beschäftigt gewesen; davon ^ zugleich als probandi
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Local. Das Schulhaus ist dem Bedürfhiss gemäss durch verschiedene bauliche Ver-
änderungen erweitert worden; s. die Progr. von 1869 und 1872.
Etat: 26,140 Thlr. Darin St. Zuschuas unmittelbar 3390, mittelbar 6554 Thb-. Besol-
dungen: 22,740 Thh-. NE. W. Dir. 1850 Thlr. und Wohnung.
Zum Andenken an den früheren Dir. Wissowa ist mit einem Anfangs-Cap. von c. 1000
Thlr. eine Lehrer-Wittwen- und Waisenstiftung errichtet worden ; vgl. das Progr. v. 1872.
Ueber die jährlich zur Vertheilung kommenden Beneficien der Anstalt s. die Programme*
Das Vermögen der Erankencasse betrug Ende 1873: 6846 Thlr.
Die Lehrerbibliothek enthält c. 10,860 Bände, die Schülerbibliothek nach Ausschei-
dung des Ungeeigneten c. 4850 Bände.
Dr. Knobloch, De Vratislaviae arce Caesarea; Progr. 1870.
Patronat: königlich.
Das Johannes-Gymnasium.
Ueber die Vorgeschichte dieser Anstalt ist das Wesentlichste in Abschnitt I p. 17 f.
mitgetheilt. Den Entschluss die höheren Schulen zu vermehren hatten die städtischen
Behörden bereits im Jahre 1863 gefasst; das neue Gymnasium sollte besonders der über-
mässigen Frequenz des Magdalenen-Gymn. eine Ableitung verschaffen. Gegenüber dem
Verlangen katholischer Einwohner, dass eine neue Realschule mit ausgesprochen katho-
lischem Charakter errichtet werde, beschlossen Magistrat und Stadtverorduete, dass den
künftig zu errichtenden höheren Lehranstalten im Interesse der Gleichberechti^ng aller
Bekenntnisse ein confessioneller Charakter überhaupt nicht beigelegt werde. Dies ut zu-
erst bei dem Johannes-Gymn. zur Ausführung gebracht worden.
Die Eröffnung geschah am 14.0ctb. 1872, gleich mit 8 Gymnasial- (VI, bis I; III
}
185
und ü in ü ond O geth«ilt) and 3 Vorsclialclassen. Die Frequenz betrug: SOS im
Gymn., 183 in der Vorsch. — Auf. 1874 betrug sie: G. 330, V. 178; zuaammen: 508; davon
374 ev., 60 kath., 74 jüd.; 75 auswärtige. I: 38, 11: 49, III: 74. Abiturienten:
bei der ersten, M. 1873 abgehaltenen, rrüfimg : 12. Vgl. das erste Progr. der Anstalt,
1874: Dr. Kuller, Die Eröffnung des Gymnasiums.
Lehrer: 21. Director: Prof. Dr. /V. TT. J/«/fer (seit M. 1872; vorher Prot am
«loachimsthalschen Gymn. zu Berlin), 3 OL., 7 ordentl., 3 ev. HeligionsL, 3 wissensch.
Hülfsl, 4 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Müurick ging K. 1873 als Prof. der Mathe-
mstik an die Forstakademie zu Neustadt E.W. über. Gleichzeitig schied aus der Lehrer
Kümig, um das Amt eines Kreis-Schulinspectors zu übernehmen.
Von den Lehrern sind 15 evang., 3 kathol., 3 jüdisch.
LocaL Der fiau des Hauses war bereits 1866 vollendet^).
Etat: 20,970 Thlr. Besoldungen: 19,502 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr und Wohnung ;
der letzte ord. L. 700 Thlr.
Der Commissions R. Wetel schenkte der Anstalt ein Oelgemälde, den Kaiser und König
WUhelm darstellend.
Patronat: stadtisch.
Die Bealschule zum heil. Geist (R.S.l.O.) 1,171. 11,177.
Die Anstalt umfasst jetzt ausser einer 3class. Vorschule 13 Glassen. Die parallelen
Abtheilungen sind als Wechselcötus eingerichtet. Frequenz: RS. 518, Y. 187 ; zusam-
men: 705; davon 531 ev., 105 kath., 69 jüd.; 161 auswärtige. 1 : 20, II: 73, III: 99.
Abiturienten: 31 (in den 5 vorherigen Jahren: 21).
Lehrer: 26. Director: Prof. Dr. Ed. Reimann (seit M. 1873 ; vorher OL. bei der-
selben Anstalt), 6 OL., II ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 wissensch. HülfsL, 6 techn. und
Elem. L. — Der vorherige Dir., Dr. £. Hdpfner, wurde Job. 1873 als Prov. Schulrath nach
Coblenz berufen. Der ord. L. Dr. ^(üFAne ging M. 1873 als OL. an das Gymn. zu Wohlan.
Der OL. Fuger wurde M. 1870 emeritirt. Durch Tod sind ausgeschieden der Prof. Dr.
ifiWf (t am 3. Juli 1871) und der Pror. Prof. Dr. Marhack (f am 24. Apr. 1873). Der ehemal.
Dir. F. A. Kamp (emeritirt M. 1868) starb am 6. Juli 1870. — Neu eingetreten sind 23 Lehrer,
ausserdem 13 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des kathol. Beligionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Da die Baume des jetzigen Schulhauses nicht mehr ausreichen (mehrere
Classen haben ausserhalb untergebracht werden müssen), so wird auf dem dazu gehörigen
Grundstück ein zweites errichtet. Dasselbe, ausser Glassenzimmem einen Tumsaal, ehem.
Laboratorium, Zeichnsaal u. a. m. enthaltend, soU noch 1874 in Gebrauch genommen wer-
den. Daneben wird ein Turnplatz eingerichtet.
Etat: 31,305 TWr. Besoldungen: 28,059 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und fr. Woh-
nung; der letzte ord.L. 700 Thlr.
Nippert, Ueber den Zeichnunterricht in hob. Lehranstalten; Progr. 1868.
Patronat: stadtisch.
Die Realschule am Zwinger (R. S. 1. 0.) 1, 171. II, 178.
Zahl der Classen: 11, sammtlich aufsteigend, indem nur die VI ungetheüt, jede der
anderen Classen aus einer unteren und oberen Abth. besteht. Frequenz: 621 (1868:
691)^ davon 411 ev., 76 katk, 134 jüd.; 159 auswärtige. I: 68, H: 90, HI: 149. Abi-
turienten: 109 (in den 5 Jahren vorher: 80).
Lehrer: 28. Director: Dr. Cae9, Alb. Kletke (seit M. 1836), 7 OL., 12 ordentl.,
1 ev., 1 kath. Beligionsl., 1 ¥rissensch. Hülisl., 5 techn. und Elem. L. — Der ordentl. L.
Dr. Wotsidio wurde 0. 1870 Dir. der Realschule zu Tamowitz. — Der OL. L. Müüer starb
am 31. April 1873. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, und 17 Sch.cand. sind als Hül&<
lehrer oder probandi bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 21 evangel. (einscnliessl. des Dir.), 7 katholisch.
LocaL Alle Baume des Schulhauses sind renovirt worden.
>) Avf di« Einxicbteng d«r Clmmwii—r besflgUch: Dr. med. Hrm. Cohn, Die neuen SnbeelUen in Bree-
laner JohauMS-Oxan.; BimL 1873.
186
Etat: 33,490 Thir. Besoldungen : 29,434 Thlr . N E. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung ;
der letzte ord. L. 700 Thlr.
Dr. Hrm. Adler, Aelteste Geschichte der am Zobten liegenden Dörfer des Augastiner-
Chorherrenstifts auf dem Sande zu Breslau; Progr. 1871 und 1873. Dr. C. A. Kletke,
Bemerkungen tiber die Bealschulbildung, im Progr. von 1872.
Patronat: städtisch.
Die höhere Bürgerschule.
Die Anstalt ist eine von den drei p. 182 erwähnten Mittelschulen, lieber die Aen-
dening des Namens (gegen Ende 1878) vgl. p. 84. Sie ist 1863 gegründet und hat in
den 10 ersten Jahren i&es Bestehens c. 2000 Schüler aufgenommen. Ihre Einricht^mg
entspricht im wesentlichen der der übrigen höh. Bürgerschulen ohne Latein; vgl. p. 85.
Auf Grund einer 0. 1873 abgehaltenen Entlassungsprüfung ist die Anstalt unter dem
8. Apr. 1874 als berechtigt zur Ausstellung von Qualüicationszeugnissen für den einjähr.
Militairdienst anerkannt worden.
Jetziger Umfang: 12 Classen, wovon aufsteigend 9 ; die 3 untersten sind Elementarcl,
von den 6 anderen haben die 4., 5. und 6 je 2 Abth. Frequenz (nach Ostern 1874) :
664; davon 561 ev., 3 kath., 100 jüd.; 44 auswärtige. 1. Cl.: 13, 2. Cl.: 18, 3. Cl.: 44
In der ersten Entlassungsprüfung bestanden 6 Schüler.
Lehrer: 18. Rector: Dr. Th, Bach (seit Novb. 1864, vorher OL. am G-ymn. zu
Lauban; für 0. 1875 zum Dir. der Sophien-Realschule in Berlin designirt). Von den
Lehrern sind 7 akademisch vorgebildet und haben das Examen pro fac. doc. bestanden;
einer ist pro rectoratu, einer pro schola geprüft.
Zu aen 18 Lehrern gehört ein jüdischer Religionsl., ein Lehrer ist kathol.; die üb-
rigen sind evangelisch.
Local. Ausser den Classenräumen ist im Sohulhause ein physikalisches und ein
ehem. Lehrzimmer, ein zoolog. Gabinet, ein Zeichnsaal und ein Prürangsaal vorhanden.
Etat: 18,390 Thlr. Besoldungen : 15,924 Thlr. Rector 1600 Thlr. und £r. Wohnung.
Zur Unterstützung und Prämiirung von Schülern wird ein Fonds angesammelt
Das Progfr. von 1874 enthält u. a. das für die Entlassungsprüfungen der Anstalt ge-
nehmigte Reglement.
Patronat: städtisch.
WOHLAU.
(Fürstenthum Wohlau. 2237 Einw.)
Gymnasium.
Der von den städtischen Behörden seit längerer Zeit gehegte Plan der Errichtung
einer höheren Lehranstalt kam 1873 zur Ausführung. Am 11. Octb. des Jahres wurde
die neue Schule mit den Gymnasialclassen VI, Y, Iv, worin zusammen .51 Schüler, er-
öffnet — O. 1874 betrug die Schülerzahl 83 (darunter 68 ev., 22 kath., 3 jüd.; 41 aus-
wärtige. M. 1874 wird eme Vorschulcl. eingerichtet; 0. 1875 hofft man die Secunda er-
öffnen zu können.
Lehrer: 7. Director: Dr. Gu,£itner (seit M, 1873; vorher Lehrer am Kagdal.
Gymn. zu Breslau) ; ausserdem noch 4 wissensch., 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Eiern. L. —
Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan. Die jetzigen Lehrer sind, mit Aosoalune
des einen (kath.) Religionsl., sämmtlich evangelisch.
Local. Vorläufig ist die Anstalt im Schiesshause untergebracht. Die Erbauung
eines eigenen Schulhauses ist in der Vorbereitung.
Etat für 1874: 7170 Thlr. Besoldungen: 5860 Thhr. NE. Dir. 1650 TWr., der 1.
OL. 1200 Thlr., der letzte ord. L. 700 Thlr., der techn. L. 500 Thlr.
Patronat: städtisch. Guratorium.
187
GUHRAU.
(Fürstenth. Glogau. 3913 Einw.)
Höhere Bflrgerschule (II, 184).
Unter dem 11. ^ovb. 1870 ist die Anstalt als zu Entlaflsnngsprtifiinffen berechtigt
anerkannt worden. Die 5 Gl. sind ungetheilt. Frequenz: 88 (1868: 103); davon
65*eY.. 14 kath., 9 jüd. ; 33 auswärtige. 1. C. : 6, 2. Gl. : 12.
Die Abgangsprüfung haben seit 0. 1870, wo die erste stattfand, 11 Schüler be-
standen.
Lehrer: 8. Rector: Dr. Ad. Gu.Lundehn (seit M. 1865), 4 ordentl., 1 kath. Reli-
gioQfl].. 2 techn. und Eiern. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer.
Von den 8 Lehrern sind 6 evangel. (einschliessl. des Rectora), 2 katholisch.
L o ca 1. Das für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0. 1870 bezogen worden (s. Progr.
von 1870).
Etat: 5040 Thlr. Besoldungen: 3520 Thb«. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung.
Von den Brüdern Hob. und Hrm. Ulm (Bittergutsbes.) ist der Anstalt 1873 ein Har-
monium geschenkt worden.
Durch Bemühungen der Lehrer (öffentl. Vorträge u. a.) ist der Anfang zn einer
Stipendienstiftung gemacht worden.
Patronat: städtisch.
OELS.
(Herzogth. Oels. 7436 Einw.)
Oymnaslnm (1, 173. 11, 179).
Die Anstalt hat 8 aufsteigende Glassen (111 und II in UundO getheilt). Fre-
quenz: 371; davon 306 ev., 29 kath., 36 jüd.; 201 auswärtige. 1:31, 11:69, 111:90.
Abiturienten: 65 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 75).
Seit O. 1874 ist eine Vorschule mit dem Oymn. verbunden.
Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. Abichi (seit M. 1870 ; vorher Prof. in Schulpforte),
4 OL., 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Eiern. L. — Der frühere Dir., Ge.
Btts, wiorde Joh. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Rendsburg versetzt. Bis
zum Eintritt seines Nachfolgers verwaltete das Directorat der Pror. Prof. Dr. Böhmer, —
Der frühere Prorector der Anstalt (bis 1847), Purmann, starb am 23. Mai 1871. Der auf ihn
folgende Pror. (bis M. 1850), Lindauy am 5. August 1872. — Neu eingetreten sind 10
Lehrer; ausserdem vorübergehend 8 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Etat: 15,330 Thlr. Darin St Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 12,830 Thlr. NE.
Dir. 1650 Thhr. und Wohnung (gegen Miethe).
Eine „Am^o^cirstiftung'' (1869) schenkt jährL an Schüler, welche Sinn für Natur-
wissenschaften haben, darauf bezügliche Werke; das Statut s. im Progr. von 1870. lieber
die Tbatigkeit der „^ei/afu/stiftung'' geben die jährl. Programme Auskunft.
Im Pro^. von 1869: ein detaillirter Lehrplan für den deutschen, in dem von 1870
für den lateinischen Unterricht. Gonr. Rabe, der ^eosraph. Unterricht auf dem
Gymn. ; und Vorschlag, das Französische auf den Gymn. in der II abznschliessen, Progr. ;
Ernst, Gedächtnissrede auf die ehemal. Schüler der Anstalt, welche im Kriege ge-
fallen sind; Progr. 1872. Keller, Pädagogische Erfahrungen; Progr. 1874.
Patronat: herzoglich und städtisch mit königL Gompatronat. Vertreter des letz-
teren ist der Landrath v, Rosenbery, des herzoglichen (nachdem O. 1869 der Kammer-
präsident 9. Kelttek ausgeschieden) der Kammerpräs, von der Berewardt, Guratorium.
1
188
OHLAU.
(Fürstenth. Brieg. 7405 Einw.)
Oymnasiain (II, 180).
Das frühere Frogymnasium wurde O. 1872 darch eine 1 erweitert imd am 9. NoTb.
1872 als Gymnasium anerkannt. Es hat die 6 Classen, ungetheilt; ausserdem 2 Vor-
schule!. Frequenz: G. 2B4, V. 73; zusammen: 307; davon 217 ev., 56 kath., 36jüd.;
118 auswärtige. 1:19, n;.21, 111:47. Abiturienten in der ersten, 0. 1874 ab-
gehaltenen Früfung: 4.
Lehrer: 14. Director: Dr. Fr. Kirchner (seit M. 1872; vorher Pror. amGymn.
zu Jauer), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 8 techn. und Eiern.
L. — Der Bector des früheren Frogymn., Dr. W. Guttmann, ging M. 1872 als OL. an du
Gymn. zu Schneidemühl über.
Mit dem einen Religionsl. sind 2 Lehrer kathol., die übrigen evangelisch.
Local. Der Anstalt ist in dem Schlosse, worin sie sich befindet, iur ihr vermebr-
tes fiedürfhiss noch andere Bäume übergeben worden. An einer Turnhalle fehlt es
noch.
Etat: 11,288 Thlr. Besoldungen: 8850 Thhr. (excl. techn. und Eiern. L.). 19 £.
Dir. 1500, der letzte ord. L. 700 Thlr.
Ein Fonds zu Stipendien wird angesammelt (bereits über 300 Thlr.).
Dr. 0. Altenburg, Didaktische Studien (grammatisch); Frogr. 1874.
Fatronat: städtisch.
BRIEG.
(Fürstenth. Brieg. 14,258 Einw.)
Gymnaslnm (1, 174. II, 180).
Die Anstalt zählt 8 aufsteigende Classen (IIl und 11 in U und getheilt)- Fre-
äuenz: 318 (1868: 378, wovon 218 ev., 70 kath., 30jüd.; 129 auswärtige. I: 37, 11: 62,
1: 75. Abiturienten: 81 (in den 5 Jahren vorher: 92).
Lehrer: 14. Director: Frof. Dr. J. JuL Guttmann (seit M. 1857), 4 OL., 5 ordentl.,
1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind
2 Lehrer; ausserdem auf kürzere Zeit 2 Sch.candidaten.
Ausser dem erwähnten BeUgionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Es ist eine Turnhalle für das Gymn. erbaut worden (4856 Thlr. and zwar
3398 Thfr. für das Gebäude, 458 Thlr. für die Geräthe).
Etat: 14,280 Thlr. StZuschuss unmittelbar 3220, mittelbar 3960 Thlr. Besoldun-
gen: 12,715 Thlr. N E^ W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Aus Anlass des 1869 gefeierten dOQjähr. Jubiläums der Anstalt (s. darüber das Frogr.
von 1870) ist auf Anregung des Dir. Guttmann ein Stipendienfonds gesammelt, aus dem
seit 1870 jährl. 120 Thlr. luiben vertheilt werden können.
A. Göbel. Einiges über den griechischen Unterricht; Froffr. 1871. Dr. Gutt-
mann, Zwei Schulreden: Auf Kaiser Wilhelm und lieber ideale Bildung; Frogr. 1874.
Fatronat: königlich.
STREHLEN.
(Fürstenthum Brieg. 5607 Einw.)
Gymnasium.
Nach Goerliehs Geschichte der Stadt (Bresl. 1853) besass dieselbe im 16. und 17.
Jahrh. eine Inther. Farticularschule, deren Schiilerzahl für 1616 auf 110, für 1687 tnf 50
"1
189
iflge^eben wird. Die Sitte der Scbulkomodien hatte auch hier Eingang gefunden. All-
mähch wurde die Anstalt, als die Stadt selbst durch die Folgen der Knege und schwere
Unglacksfalle ihren Wohlstand verlor, zu einer Elementarschule. Ais neuerdings die Ver-
iuUtnisse der Stadt, besonders durch die erleichterte Ausnutzung ihrer Granitbrüche, sich
benerten, fusten die städt. Behörden den Plan der Wiederherstellung einer höheren
Schule. Nach längerem Schwanken zwischen Gtymnasium und Realschule entschied man
rieh far ersteres.
Ero&ung der Anstalt M. 1873 (21. Octb.) mit 106 Schülern in den Classen VI bis
ly. 0. 1874 waren in 4 Classen 12/ Schuler (danmter 96 ev., 18kath., 11 jnd; 54 aus-
wirtige). Die Secunda hofft man 0.1876 eröffnen zu können: eine Vorschule schon
Lehrer: 7. Director: Dr. O. Korn (seit IL 1873; vorher Pror. des Gymn. zu
Pyritz); ausserdem noch 4 wissensch., 1 kath. Beligionsl., 1 techn. und Elem. L.
Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan; von den jetzigen Lehrern sind Öevang.
(einBchliesBlich des Dir.), 2 katholisch.
LocaL Die Errichtung eines besonderen Gymnasialgebäudes wird vorbereitet; der
Btaplatz ist bereits erworben. Einstweilen sind der Anstalt Räume in dem evangel.
Schnlhause überwiesen.
Etat für 1874: 7060 Thk. Besoldungen: 6200 Thhr. Dir. 1500 Thbr. und Dienst-
wohnimg; ein OL. 1200 Thhr.; der letzte ord. L. 700 Thlr.
Der Stadtrath Waäer hat der Anstalt 100 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zu Bücher-
pramien bestimmt sind; der V orschussverein 50 Thlr. zur Aufstellung von Tumgeräthen.
Die Bibliothek des (f ) Kreisgerichts R. Menzel (c. 1300 Bde., worunter viele Silesiaca)
itt in die Verwaltung des jungen Gymn. übergegangen.
Patronat: stadtisch. Curatorium.
8TRIEGAÜ.
(Fürstenthum Schweidnitz. 9,100 Einw.)
Höhere Bürgersehnle (x).
Zur Geschichte des Orts: C. F.W. Richteri Histor. topograph. Beschreibung des
8tric«;auer Kreises; 1829. Dr. R. Rosler, Striegau im 14. Jahrn.; Progr. der Schule
von fi72.
Die Anregung eine höhere Lehranstalt zu errichten, ging von einem Burgerverein
ans. Die städt. Behörden entschieden sich für eine höh. Bürgerschule, mit dem Vorbe-
halt, ne später zu einer Realschule 1. O. zu erweitem. Die Anstalt sollte simultan, der
Rector aber immer evangeUsch sein. — Die Eröffnung geschah M. 1870 mit 70 Schülern
in den 3 unteren GL und einer YorschulcL Die erste GL (U) istO. 1873 eröffnet worden;
auch ist eine zweite Vorschule!, lünzugekommen.
Frequenz: höh. BS. 113, V. 69; zusammen: 182 (140 ev., 36 kath., 6jüd.; 79 aus-
wärtige). 1. GL: 6, 2. GL: 19, 3. GL: 24.
Lehrer: 10. Rector: lyT. Hob. Röshr (seit K. 1870; vorher Gymn.lehrer in Ra-
tibor), 6 ordentL, 1 kath. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Bis 0. 1874 sind bereits
10 Lehrer wieder ausgeschieden ; 4 Sch-cand. sind als provisor. HülisL beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 6 (einschliesslich des Rectors), evangeL, 4 katholiscf
LocaL Einstweilen ist die Anstalt in Räumen des Rathhauses untergebracht; ein
eigenes Schulfaaus för dieselbe ist im Bau begriffen. Von Privaten sind der Stadt dazu
10,600 Thlr. geschenkt, und von den Ständen des Kreises ist eine Beihnlfe von 2006 Thhr.
bewilligi. — Im Winter wird in einem Saal eines ChMthaoses geturnt
Etat: 6573 Thlr. Besoldungen: 4660 Thhr. Rector 1300 Thhr.
Üeber einzelne wohlüultige Zuwendungen an die Schule s. das Progr. von 1873.
Dr. Sc band au, Aus dem Erziehungsleben; Progr. 1873.
190
SCHWEIDNITZ.
(Fürstenthum Schweidnitz. 15,514 Einw.)
Gymnasium (1, 176. H, 181).
Umfang: 9 Classen, wovon 8 aufsteigend (VI, V; IV in zwei Cötus, Ü und Olli
und n, I). Frequenz: 320(1868: 449); davon 241 ev., 69 kath., lOjüd.; 161 auswärtige.
I: 34, II: 47, III: 95. Abiturienten: 79.
Lehrer: 15. Director: Äug, Friede (seit O. 1866), 4 OL., 7 ordentl., 1 ev. und
1 katb. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Am 1. Juli 1872 starb der Conr. Prof. Eö$inger. —
Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 8 Sch.cand. dem CoUe-
gium angehört.
Ausser dem kathol. Religionslehrer sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Etat: 16,013 Thlr. Darin St. Zuschuss 3000 Thlr. Besoldungen: 13,960 Tbk-. NE.
Dir. 1650 Thh-. und Wohnung.
Durch ein Legat des Kaufin. Kauffmann erhielt (1871) das Q-ymn. 300 Thlr.; auch
andere kleinere Legate sind demselben zugekommen, und (1872) durch den Bergrath
Steiner eine reiche Mineraliensammlung. — Zur Begründung einer RösinffersüStnng sind
zunächst 125 Thlr. gesammelt.
Dir. Friede, Schulrede über den Begriff und das Wesen der Bildung; Progr. 1871.
Patronat: städtisch mit kÖnigl. Oompatronat (0. Bürgerm. Glubrecht). Ouratorium.
WALDENBURa
(Pürstenth. Schweidnitz. 10,306 Einw.)
Qymnasliim.
Die früheren Schulzustände der Stadt hat Dr. Seheiding^ Dir. des Gymn., in dessen
erstem Programm ri871) geschildert. Der Plan eine höhere Lehranstalt zu errichten
wurde seit 1865 veriolgt; und als man sich nach einigem Schwanken zwischen BealBchule
und Gymnasium für letzteres entschieden hatte, kam der Vorstand der niederschles. Berg-
bau -Hülfscasse im Mai 1870 der Stadt mit der Zusage eines erheblichen Zuschusses zu
Hülfo. Der Unterrichtsminister ertheilte die Genehmigung zur Gründung eines eTangeli-
sehen Gymnasiums unter dem 23. September 1870. Eröffnet werden konnte dasselbe, da
einige höhere Knabenclassen bereits vorhanden waren, M. 1870 (s. das erwähnte Progr.)-
Es geschah mit den Classen VI bis Ulli. Die Prima ist 0.1874 eröffnet worden.
Jetzige Classenzahl : 7 (U und HI) und eine Vorschidclasse. Frequenz: G. 273,
V. 39; zusammen: 312 (255 ev., 38 kath., 19 jüd.; 167 auswärtige. 11: 2«, HI: 96).
Lehrer: 14. Director: Dr. Hrm, Scheiding (seit M. 1870 ; vorher Pror. am Gymn.
zu Jauer), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und
Elem. L. —
Ausser dem kath. Beligionslehrer sind sämmtUche Lehrer evangelisch.
Local. Einstweilen benutzt das Gymn. Räume der ev. Elem. Knabenschule. £in
eigenes Haus für dasselbe ist im Bau begriffen (Anschlag: 71,000 Thlr. Die niederschle«.
Bergbau-Hülfscasse gewährt eine Beihülfe von 10,000 Thlr., Privatpersonen 17,000 TMr.)
Etat: 12,247 Thk. Darin St. Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 10,560 Thlr. Dir.
1500 Thlr. (N E. von 1875 ab).
Die erwähnte Bergbaucasse giebt einen Zuschuss von jährl. 2000 Thlr.
Zu einem Unterstützungsfonds für bedürftige Schüler sind gesammelt 250 Thlr; dasn
ein Legat des Anwalts Maeke von 600 Thlr. — Bei der Eröffnung des Gymn. schenkte dar
Kreisgerichts R. 0»w, Treutier 1000 Thlr., wovon die Zinsen zu einer bibkotheca paupenun
und zu anderen Unterstützungen armer Schüler verwandt werden.
Patronat: städtisch. Guratorium.
191
REICHENBACH.
(Pürstenth. Schweidnitz. 6666 Einw.J
König -Wilhelmschule (R.S. 1. O.) II, 182.
Die Anstalt, unter dem 24. Septbr. 1870 anerkannt, zählt 8 getrennte CL f V und III
sind in U and 0) getheilt. Frequenz: 264; davon 188 ev., &5kath., 21 jud.; 173 aus-
wirtiffe. I: 10, IL: 30, lU: 56. Abiturienten: bei der ersten, M. 1873 abgehalte-
nen Prüfung: 3.
Lehrer: 12. Director: Dr. Lier««wanii (seit M. 1868), 3 OL., 4 ordentl., 1 wis-
sensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 2 techn. und Eiern. L. — Der OL. W. Schneider wurde
M. 1873 Rector des Progymn. zu NakeL M. 1874 schied aus der OL. Titiua. — Keu ein-
getreten sind 8 Lehrer; ausserdem 5 SclLcandidaten.
Mit Ausnahme des erwähnten Beligionsl. sind alle Lehrer eyangelisch.
Local. Unverändert. Die Erbauung einer Turnhalle wird vorbereitet.
Etat: 14,700 Thlr. Darin St.Zuschuss 4725 Thlr. Besoldungen: 11,150 Thhr. NE.
W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung.
Dr. Liersemann, Bericht über die Gründung der Anstalt ; Progr. 1869. Derselbe,
Chronologie der heil. Schrift für die Schule zusammengestellt; Progpr. 1871. Verwen-
dung der Geometrie zum Beweise arithm. Lehrsätze; Progr. 1872. Planimetr. System-
sofgaben; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
GLATZ.
(Grafschaft Glatz. 9888 Einw.)
Gymnaslnni (1, 178. n, 183).
Mit Ausnahme der IV und I ist jede der 6 Cl. getheilt, VI und V in je 2 Parallel-
cotus, in und n in U und O; zusammen lOClassen. Frequenz: 401 (1868: 277J;
darin 334 kath., 58 ev., 9 jüd. ; 272 auswärtige. 1 : 30 (1868 : 21), H : 73, UI : 83. A b i-
tarienten: 44.
Lehrer: 17. Director: Joh. Oberdiek (seit Jan. 1870; vorher OL. am kath.
Gymn. zu Glogau), 5 OL., 6 ordentl., 1 ev. Relinonsl., 1 wissensch. Hülfsl., lSoh.cand.,
2 techn. und Elem. L. — Der fiühere Dir., Dr. C, E, Schober, trat Auf. 1870 in den Buhe-
stand. Der OL. W. ROsner wurde H. 1870 Dir. des neuen G^ymn. zu Patschkau ; der ord.
L. Ose. Beschomer 0. 1874 OL. am Marieng^n. zu Posen, und H. 1874 der ord. L. C.
Baneel OL. am Gymn. zu Oppeln; gleichzeitig der OL. Dr. Wenizel Dir. des Gymn. zu
Beuthen. — "Seu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem sind 9Sch.cand. bei der Anstalt
beschäftigt gewesen.
Ausaer dem ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Im und am Schul- und Gonviotsgebäude sind erhebliche Beparaturen vor-
genommen worden.
Etat: 14,990 Thhr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1413, mittelbar 6335 Thlr.
Besoldungen: 12,820 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thhr. und Wohnung.
Etat des Convictoriums: 4153 Thlr. (Näheres über dasselbe in denV. und G.).
Die Krankencasse, vermehrt durch ein Geschenk der Frau Landgräfin v, Furetenberg
(200 Thlr.) besitzt jetzt ein Gap. von 900 Thlr.— DerSanitätsRDr. Grötzner in Breslau
bat der Anstalt 1000 Thhr. vermacht
G. Hansel, Quaestiones scholasticae; Progr. 1871. Dr. Wittiber, Geometr.
UebimgBsätze und (x>nstructionsaufgaben ; Progr. 1873. Dr. Hrm. Wentzel, derOfficier
in der deutschen Dichtung; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
192
2. Seglemngsbezlrk Llegnitz.
LIEGNITZ.
(Pürstenth. Liegnitz. 11,511 Einw.)
Ein städtisches Gymnasium und eine königliche Ritterakademie.
Das Oymnasiam (1, 180. II, 185).
Von den 6 Classen ist die IV, in und II in je 2 Abth. getheilt; ausserdem eine
Vorschule von 8 Cl. — Frequenz: G. 374, V. 106; zusammen: 480; davon 360 ev.,
55kath., 65jüd.; 132 auswärtige. 1: 34, II: 57, III: 95. Abiturienten: 60.
Lehrer: 18. Director: Dr. C. Ed. Güthling (seit Joh. 1867), 4 OL., 6 ordentL,
1 kath. Beligionsl., 6 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer imd 3 Sch.ca&di-
daten.
Ausser dem erwähnten einen Beligionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 16,397 Thlr. Besoldungen: 12,160 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). NE.
Dir. 1700 TUr. und Wohnung; der letzte ord. L. 700 Thlr.
Für die Aula ist der Anstalt eine Orgel geschenkt worden.
Dr. Kraffeft, Geschichte des Gymnasiums zu Liegnitz; Progr. 1869. Von dem-
selben enthält das Progr. von 1872 ein Verzeichniss aller Abiturienten der Anstalt seit
1772. Auch ist er Verf. einer Chronik von Liegnitz (3 Theile, bis 1872) und einer be-
sonderen Schrift: Beiträge zur Geschichte von Liegnitz; ibid. 1873.
Patronat: städtisch.
Die Bitterakademie (1, 182. II, 185).
Die Anstalt hat nach wie vor aus 6 Classen ^IV, U und lU und 11, 1) bestanden. Ge-
sammt Frequenz: 110. Davon waren Zöglinge der Akademie als Alumnat 38
(1868:59). Das Nähere über letzteres s. in denV. und G. 102 ev., 8 kath., im Alumnat
2, Ojüd,; 70 auswärtige. 1:20, 11:37, 111:46. Abiturienten: 49 (darunter 17
Zöglinge).
Lehrer: 18. Director: J^v, Fr, Ew, Stechow (seit O. 1862), 7 OL., 4 Inspectoren,
1 kath. Beligionsl., 1 Sch.cand., 4 techn. L. — Der Prof. Dr. Pröllerging M, 1869 an das
Gymn. zu Wetzlar über, der Insp. Völckerling 0. 1873 an die Friedr. Werdersche Gewerbe-
scnule in Berlin. Ausserdem schied (M. 1869) aus der OL. Dr. Straeter. — Der emeri-
tirte Dir. der Anstalt Prof. Dr. Gu, Sauppe starb am 6. Febr. 1870, der OL. Prof. Rob.
Weiss am 30. Aug. 1874. Neu eingetreten sind 5 Lehrer und als probandi 4 Sch.candi-
daten.
Ausser dem erwähnten Beligionsl. und dem Stallmeister sind alle Lehrer evan-
gelisch.
M. 1874 ist versuchsweise eineV und VI eingerichtet worden.
Etat: 42,400 Thlr. Besoldungen: 16,320 Thlr. NE. W. Dir. 2400 Thlr. und
Wohnung.
Das Pro^. von 1870 enthält eine graphische Darstellung der wechselnden Frequenz
der Bitterakad. an Zöglingen und Schülern seit 1810.
Patronat: königlich. Curator der Akademie und des St. Johannisstifts : der Re-
fiperungs-Präsident Freih. v. ZedUtz- Neukirch in Liegnitz, an Stelle des 0. 1874 auf seinen
Antrag ausgeschiedenen Wirkl. Geh. Baths Grafen v. ZedUtz-Trütxschler,
GLOGAU.
(i'ürstenth. Glogau. 14,773 Einw.)
Zwei königliche Gymnasien, ein evangelisches und ein katholisches. Beide
benutzen zum Turnunterricht einen Turnplatz und einen Tumsaal, welche
193
der Stadt gehören ; jedes Gymnasium hat seinen eigenen Turnlehrer. Zur Er-
baaimg einer beiden Anstalten eigenen Turnhalle sind aus den üeberschüssen
der gemeinschaftlichen Tumcasse bisher c. 2300 Thlr. gesammelt.
Das eyangel. Oymniisiuiii (1, 185. n, 187).
Von den 6 Classen ist HI und IL in je 2 (IT und 0) getheilt. Die Vorschule ist
ein Pmatuntemehmen des Directors. Frequenz: G. 317 (1868; 341), V. 67; zusam-
men; 374, wovon 329 ev., kath., 45 jüd.; 112 auswärtige. I: 22 (1868: 44), 11: 47,
ni: 93. Abiturienten: 49 (in den 5 Jaliren vorher: 57).
Lehrer: 14. Director: Dr. X. W. Hasptr (seit 0. 1867), 4 OL., 6 ordentl., 3 techn.
und Eiern. L. — Der OL. Siridde wurde O. 1872 emeritirt. — Neu eingetreten sind
3 Lehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 15,680 Thlr. Darin StZuschuss 5449 Thlr. Besoldungen: 13,000 Thk. NE.
W. Dir. 1660 Thlr. und Wohnung.
Die Zinsen eines aus dem Ertrag wissenschaftlicher Vorträge der Lehrer gesammel-
ten Cap. von zunächst 400 Thlr. werden einem Abiturienten verliehen, der sich dem
Studium eines Zweiges der philosoph. Facultät widmet. — OAmtmann Müller vermachte
100 Thb. für arme Schüler; zu gleichem Zweck Frl. Saiiig 1000 Thlr., und Fr. Geh.
Räthin Strahl gleichfalls 1000 Thlr.
OL. Sachse, Dreieckstafeln zum Gebrauch beim triironometr. Unterricht; Froffr.
1873.
Patronat: königlich.
Das kathol. Gymnasium (1, 186. ü, 188).
Von den 6 Classen sind die drei oberen in je 2 (U und O) getheilt Frequenz:
270; davon 222 kath., 22 ev., 26 jüd.; 174 auswärtige. I: 48, 11: 38, III: 57. Abi-
turienten: 93 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 133).
Lehrer: 17. Director: F.W.v.Raczeh (seit M. 1874; vorher Dir. des Gymn. zu
Neustadt OS.), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath., 1 ev. Religionsl. 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn.
and Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. Ed. Wentzel, trat M. 1874 in den Buhestand. — Der
OL. Joh, Oberdick wurde Anf. 1871 Dir. des Gymn. zu Glatz ; der OL. ö«. Schröter ging
3L 1871 an das Gymn. zu Sagan über, der OL. H. Eichner M. 1873 an das Gymn. zu dlei-
witz» der OL. Dr. Jung wurde M. 1874 Dir. des Gymn. zu Neustadt OS. — Neu einge-
treten sind 7 Lehrer; ausserdem 8 Sch.cand., wovon 4 als probandi.
Mit Ausnahme des einen BeligionsL sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 16373 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 608, mittelbar 6731 Thlr. Be-
soldungen : 12,625 Thlr. N B. W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
üeber die Verwendung der verschiedenen Unterstützungsfonds geben die jährl. Pro-
gramme X&chricht.
Prof. Udolph, Wissenschaftliche Behandlung der Arithmetik; Progr. 1873. Dr.
Kullert AÜBO, die fiomerfestung ; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
GßUNBERG.
(Pürstenth. Glogau. 11,732 Einw.)
Friedrich-WUhelms-Schnle (RS. 1. O.) 1, 187. II, 189).
Dorcb Theüung der lU (U und O) 7 Classen ; ausserdem eine 2cla8siffe Vorschule.
Frequenz: KS. 277 (1868 : 223), V. 91 ; zusammen; 368; davon 313 ev., 21 kath., 34 jüd.;
115 auswärtige. 1:8 (1868:11), n:24, HI: 73. Abiturienten; 17,
UI 13
19 4
Lehrer: 15. Director: Hrm. Friische (seit M. 1869; vorher OL. an der Real-
schule zu Wehlau), 3 OL., 6 ordentl., 1 ev., 1 kath., 1 jüd. Religionsl., 2 techn. und
Elem. L. — Der frühere Director, Dr. C. Laubert, ging M. 1869 in gleicher Eigenschaft an
die Oberschule zu Frankfurt a. 0. über; der Ttot. Aumann wurde 0.1873 emeritirt; der
Dr. Hellmich ging 0. 1869 als OL. an die RS. zu Rawicz, der Dr. C. Kunze 0. 1870 als Rec-
tor an das I^ogymn. zu Nakel (jetzt Dir. des Grymn. zu Rogasen), der Dr. J7ainanR
M. 1873 als Prof. an die Taylor-Institution zu Oxford. — Neu eingetreten sind 18 Lehrer;
ausserdem 4 Sch.candidaten. *
Ausser dem kath. und dem jüd. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. £s fehlt iiir die Frequenz an Raum; 2 Cl. haben ausserhalb des Hauses
untergebracht werden müssen. — Eine Turnhalle ist noch nicht erbaut worden,
Etat: 16,325 Thlr. Besoldungen; 18,971 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr.; der letete
ord. L. 600 Thlr.
Zum Gedächtniss der Schlacht bei Sedan haben die Stadtbehorden 6 halbe Frei-
stellen gegründet. — Ein für Orünberger Schüler, die zur Universität übergehen, gegrün-
detes Stipendium wird in Oschatz verwaltet. — Zur Unterstützung armer Schüler ist
eine -4/«/er8tiftung gegründet (s. Progr. v. 1873 ; der Lehrer ÄtzUr j- 30. Jan. 1872) ; und zu
demselben ZwecK ist auch anderweitig gesammelt worden.
Fror. Aumann, 2 Schulreden: 1) über histor. Unparteilichkeit; Progr. 1870. 2^ über
frühzeitige Erziehung zur Religion; Progr. 1873. Dies Progr. enthält auch eine Ueber-
sicht der Frequenz der Anstalt während ihrer ersten 20 Jahre, sowie ein Verzeichniss
aller bis 0. 1873 daselbst beschäftigt gewesenen Lehrer.
Patronat: städtisch. Guratorium.
SAGAK
(Fürstenth. Sagan. 10,175 Einw.)
Gymnasium (1, 188. II, 189).
Die Classen III -bis I sind in je 2 (U und 0) getheilt; IV hat eine parallele
Realcl.;V und lY sind ungetheilt ; zusammen 10 Gl. Frequenz: 175; davon 60 kath.,
106 ev., 9 jüd.; 69 auswärtige. 1: 13, 11:24, 111:42. Abiturienten: 30.
Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. W.Kayser (seit M. 1874), 3 OL., 4 ordentl.,
1 kath., 2 ev. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. J, Flögd, trat 0.
1874 in den Ruhestand ; bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah OL. Franke die Direc-
toratsgeschäfte. M. 1871 ging der Dr. Larisch als OL. an das Gkmn. zu Patschkau, eleich-
zeitig der OL. Dr. Görlitz an das Matthiasgymn. zu Breslau, fi. 1872 der ord. L. Kassier
an aas Gymn. zu Neisse, M. 1873 der Dr. Schulte als OL. an die Realschule daselbst
über, und M. 1874 der OL. Dr. Schröter als Dir. an das Gymn. zu Gross-Strehlitz. — Neu
eingetreten sind 9 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Ausser den 2 evang. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 13,150 Thlr. St. Zuschuss unmittelbar 2300, mittelbar 6975 Thlr. Besol-
dungen: 11,160 Thlr. NE. W. Dir. 1650 Thlr. und Wohnung.
Ord. L. Nawrath, Einige Gapitel aus der neueren Geometrie für den Unterricht
auf Gymn. und R S. ; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
SPROTTAU.
(Fürstenth. Glogau. 5932 Einw.)
Realschule 1. O. (H, 190).
Die frühere höh. Bürgerschule wurde M. 1869 durch eine I erweitert; demnächst ist
die Anstalt am 8. Jan. 1870 als Realschule 1. 0. anerkannt worden. Die 6 Ciaseen der-
195
selben sind ongetheilt; ausserdem eine Vorschule von 2 Gl. Frequenz: RS. 170
(1868: 142), V.47; zusammen: 217, wovon 181 ev., 24 kath., 12 jüd.; 95 auswärtige. I;
6, 11:27, 111:31. Abiturienten seit der ersten Prüfung (M. 1872): 3.
Lehrer: 13. Director: Dr. 0, Simon (seit 0. 1866 an der Spitze der Anstalt),
2 OL., 4 Orden tl., 1 kath. ReligionsL, 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dieckmann ging
0. 1872 an die K S. zu Tamowitz über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und ein Seh.
candidat
Die Lehrer sind mit Ausnahme des einen (kath.) Beligionsl. alle evangelisch.
LocaL Das Schulhaus ist 1870 der Anstalt zu alleinigem Gebrauch überwiesen
worden. Darin ist u. a. auch ein Tumsaal eingerichtet.
Etat: 9760 Thlr. Zuschuss aus der Kämmereicasse : 6650 Thk. Besoldungen: 8400
Tlilr. Die Erhöhung der Besoldung auf den Normaletat ist bisher von den Stsätverord-
neten abgelehnt worden. Dir. 1478 Thlr.; der letzte ord. L. 650 Thlr.
FSr den Lehrapparat sind 1869 ausserordentlich 500 Thlr. bewilligt. Den Lehrern
ist die Schulgeldfreiheit für ihre Söhne vom Magistrat entzogen worden.
Dr. Schieweck, lieber den chemischen Unterricht an der Bealschule ; Frogr. 1873.
Patronat: städtisch. Gnratorium.
BÜNZLAU.
(Fürstenth. Jauer. 8811 Einw.)
Ein städt. Gymnasium und eine auch Keal- und Progymnasial-Classen
in sich schllessende Waisenhausschule.
Das Gymnasium mit Realelassen (1, 190. 11, 191).
Eine Yorbereitungscl. und die 6 Gymnasialcl. mit Realabth. neben der in und II.
I^e Beal lY ist 1873 wegen geringer Schülerzahl eingegangen. Aus demselben Grunde
wird die Beal in und II au%ehoben werden, falls nich^ worüber Verhandlungen einge-
leitet sindf der höhere Unterricht in der Waisenhausschule aufhört und dadurch dem
Gymn. auch für die Nebenclassen mehr Schüler zugeführt werden. Der Wunsch der
Stadt, dass das Gymn. vom Staat übernommen werde, ist unerfüllt geblieben. Fre-
quenz: 6. und R. 212 (1868: 302), V. 26; zusammen: 238: darunter 214 ev., 18 kath.,
6 jud.; 125 auswärtige. I: 18 (1868: 30J, Gn: 49, KU: 19, Gin: 42, Kni: 31.
Abiturienten: 35.
Lehrer: 14. Director: Dr. Fr. Beisert (seit Febr. 1861), 4 OL., 6ordentl., Ikath.
ReligionsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Bornträger jnng 0. 1869 als OL. an das
Öymn. zu Frenzlau, der OL. Dr. A. L. Meyer 0. 1870 als l^gent an die hob. Bürger-
Bclrnle zu Löwenberg über. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Etat: 14,180 Thb. Besoldungen: 10,100 Thb-. (excl. techn. und Elem.L.). NE.
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 750 TWr.
Anf. 1872 ist eine Stiftung für arme Schüler gemacht^ welche ihre Verwandtschaft
mit Theilnehmem an dem letzten Kriege nachweisen (s. die Progr. von 1872 und 73);
bisher sind dazu c. 280 Thh-.. gesammelt. — Die Wittwe Hälse hat der Stadt 3503 Thlr.
vermacht, wovon die Zinsen zum Theil für 2 jüd. Waisenknaben auf dem Gymn. verwandt
werden sollen.
Dr. Beisert, Schulrede am 22. Harz 1871, im Progr. des Jahres. Patriotische
Gedenktafel des Bunzl. Gymn.; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
l>ie Waisenkansschule (t, 190. n, l9ä).
Diese Lehranstalt hat wie bisher 8 Classen : 2 deutsche, 2 der VI und Y, und je 2
resp. einer Gymn.- und Beal-1 Y und ni entsprechende Classen. Frequenz: 224 (G lEI :
26, IY:27; Rin: 12, RIY: 18.— 213ev., 11 kath., Ijüd.). — Die Zahl der Waisenknaben
betrog vor 0.1874: 68, die der Freischüler und i'undatisten : 37, die der Penaionaire : 54,
die der Stadtschüler: 61, die der Hausschüler: 4.
13*
196
Lehrer: 13. Director: G, Lang (seit 0. 1870; vorher Dir. des Seminaw zu
Reichenbach OL.) ; sein Vorgänger, Dr. C. J, Fr. Schneider, war nach Berlin als Dir. des
Stadtschiillehrer-Seminars berufen (jetzt Geh. Reg. Rath im Cultusminist.). — Der OL.
Kunih trat H. 1870 in den Ruhestand; der OL. Inspector ir/«inen« starb am 4. Juni 1874.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat der ganzen Anstalt: 28,090 Thlr. Director 1112 Thlr. und fr. "Wolmung;
1. OL. 860 Thhr.
Ein Ueberblick der Geschichte der Anstalt (vom Dir. Lang) steht im Progr. von 1871
Fatronat: königlich.
GÖRLITZ.
(Hauptstadt der Oberlausitz. 40,081 Einw.)
Ein städt. Gymnasium und eine städt. Realschule in demselben Schul-
hause. Beide benutzen dieselbe Aula, und ebenso denselben Zeichn-, Sing-
und Turnsaal. Die früher beiden gemeinsame Vorschule ist 0. 1874 einge-
gangen.
Das Gymnasium (1, 193. II, 194).
Gymnasialclassen : 8 (U und CHI und II). Frequenz: G. 277, Vorsch. 42;
zusammen: 319, wovon 276 ev., 17 kath., 26 jüd.; 88 auswärtige. I: 28, II: 52, III: 71.
Abiturienten: 62.
Lehrer: 18. Director: Dr. Gv. Krüger (seit M. 1874; vorher Prof, an der Tho-
masschule zu Leipzig), 4 OL., 4 ordentl., 8 wissensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 5 tecbn.
und Elem. L. — Der vorherige Dir., Prof. Dr. Volkmannj übernahm M. 1874 die Leitung
des Gymn. zu Elberfeld; dessen Vorgänger, Dt.J. C. G, Schüttf trat 0. 1873 in den Ruhe-
stand. Der ord. L. Dr. Buchwald wurde 0. 1874 Rector des Progymn. zu Fürstenwalde,
der OL. t/rfian M. 1874, nachdem er seit 0. 1874 als Hülfsarbeiter im UnterriohtsministeriutD
zu Berlin beschäftigt worden, Dir. des neuen königl. Wilhelms-CJymn. zu Königsberg in
Pr, — Der Prof. Dr. Liebig starb am 25. Juli 1872. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer ;
ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Bis auf den einen (kath.) Religionslehrer sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 17,850 Thlr. Darin StZuschuss 194 Thlr. Besoldungen: 13,833 Thlr. !sE.
Dir. 1700 Thh-, ; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Stipendienfonds des Gymn. ist durch ein Vermächtniss der Frau Tamm^ geb.
Hahnfeldj vermehrt: ein Cap. von 3500 Thlr. Die Stipendiaten müssen in der preuss.
OLausitz geboren sein. ' — Der Gymn. Sängerchor (s. ß. I, 195) ist 0. 1873 durch Ka-
gistratsbeschluss aufgehoben worden.
Die „bibliotheca pauperum" (B. 11, 194) ist ihrem Wesen nach eine vereinigte Lehrer-
und Schüler-Bibliothek.
Patronat: städtisch.
Die Realschule 1. 0. (I; 195. II, 195).
Umfang: 12 Classen (VI— IV, je a imd b, III b, IIIl a und b, II a und b, 1)
Frequenz: 866 (1868: 424); darunter 341 ev., 20 kath., 6 jüd.; 172 auswärtige. I: H
II: 40, ni: 78. Abiturienten: 20 (in den 5 Jahren vorher: 15).
Lehrer: 2L Director: Rud. Trutedor/* (seit M. 1868), 6 OL., 8 ordena, 1 kath^
Religionsl., 5 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Pritsche starb am 27. Febr. 1874, -
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 4 Sch.cand., von denen 3 als probandi.
Alle Lehrer, mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl., sind evangelisch.
Etat: 21,305 Thlr. Besoldungen: 17,550 Thlr. Director 1600, der letzte ord L
600 Thlr.
OL. A. Heinze, Deutschlands histor. geographische Gestaltung von der ältest^ii
Zeit bis auf die Gegenwart; Progr. 1872. OL. J ehrisch, Görlitz und die Umgegend
Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
197
LAUBAN.
(Oberlausitz. 9071 Einw.)
Oymnasiam (I, 196. 11^ 195).
Nach wie vor 6 angetheilte Classen. Frequenz: 161 (1868: 143); davon 148 ev.,
12 kBth.y 1 jüd.; 53 aiuwärtige. I: 9, H: 22, III: 31. Abiturienten: 31.
Lehrer: 11. Director:^/«jr. ^«I^« (seit Neuj. 1872; vorher Gymnasiallehrer zu
Erfurt), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir.,
Dr. Paul Grautoff, gin^ Neuj. 1872 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Minden über.
— Neu eingetreten sind 7 Lehrer.
Mit Ausnahme des einen (kathol.) Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch.
Etat: 10,510 Thbr. StZuschuss 500 TUr^ aus der Eämmereicasse 7200 TUr. Be-
soldungen: 9450 Thbr. NE. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Die Stiftungen sind um eine (50 Thlr.) zur Anschaffung der Bflcher für arme Schüler
vermehrt.
Der kirchl. Sängerchor ist seit 1872 nicht mehr schulgeldfrei, und wird jetzt direct
aus der Kirchencasse remunerirt.
Patronat: stadtisch.
LÖWENBERG.
(Fürstenth. Jauer. 4792 Einw.)
Höhere Bfirgersehule.
Im Jahre 1869 beschlossen die Communalbehörden, die Stadtschule des Orts zu einer
höheren Lehranstalt auszubilden. Nachdem man einige Zeit den Plan verfolgt, eineBeal-
5chole mit parallelen Gymnasialclassen einzurichten, wurde die Anstalt schliesslich auf
den Umfang einer höh. Bürgerschule beschränkt. Dieselbe wurde am 1. Mai 1870 mit
den unteren Cl. eröffnet, die erste Gl. 0. 1872. Anfang 1874 waren die 5 Classen einer
höh. BS. und eine elem. Vorschulcl. vorhanden. Frequenz: 88: davon 71 ev., 15 kath.,
2 md.; 90 auswärtige. 1. Cl. 10, 2 Gl. 12. Nach der ersten, 0.1874 abgehaltenen
Abgangsprüfung wurde 1 Schüler entlassen. — Die Anerkennung der Anstalt erfolgte
am 22. April 1874.
Lehrer: 12. Rector: Dt, Vollhering (seit 0.1874; vorher Lehrer am Gymn. zu
Stendal), 1 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 2 HiUfsl. von städt. Schulen, 2 techn. und
Elem. L., 1 Tuml. — Häufiger Wechsel und interimistische Beschäftigung von Lehrern und
Candidaien. — Der firnhere Bector, Dr. A, Leb. Ma/er, ging 0. 1874 nach Freiburg in Schi es.,
um die Leitung der daselbst projectirten höh. BS. zu übernehmen; derDr. ir^^r« als OL.
an das Gymn. zu Prenzlau, der Dr. Backe als OL. an das zu Colberg.
Mit Ausnahme des einen Religionsl. und des Turnlehrers sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Die für die Anstalt erforderlichen Classen- und anderen Räume sind in
einem der Stadt gehörigen Gebäude eines ehemaligen Minoritenklosters nach und nach
eingerichtet worden. Ln Bereich desselben Hegt auch ^er Turnplatz. Im Winter wird
im Saale eines GasthoÜB geturnt.
£ t a t : 6919 Thlr. Befloldungen: 4875 Thlr. Rector 1200 TUr.
einzelne der Schule gewordene wohlthätige Zuwendungen sind in den jährl. Pro-
grammen verzeichnet.
Patronat: städtisch.
HIRSCHBERG.
fPtirstenth. Jauer. 11,254 Einw.)
eymnaslum (I, 197. U, 196).
Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 164(1868: 203), wovon 123 ev., 24 kath.,
17 jud.; 56 auswärtige. I: 17 (1868: 6), II: 28, III: 33. Abiturienten: 28.
198
Lehrer: 11. Director: Dt. Gu. Lindner (seit 0. 1870; vorher Fror, der Anstalt),
3 OL,, 4 ordentl., 1 kath. Beligionslr, 1 Cand. proband., 1 techn. und £lem. L. — Der
fiühere Dir., Dr. 0, Heine, wurde 0. 1870 Dir. des Magdalen. öymn. zu Breslau. Gleich-
zeitig trat der OL. Krügermann in den Ruhestand. Der Pror. Kunstler wurde M. 1871 in
gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Ratibor versetzt. — Der frühere (bis 1857) Pror.
er Anstalt Ender starb am 20. Octb. 1872. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2 Seh.-
candidaten.
Bis auf den einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
L o c a 1. Ein vollständiger Umbau des Schulhauses ist im Werke (bewilligte Bausumme :
16,600 Thlr.).
Etat: 11,000 Thh". Darin St.Zuschuss 6223 Thlr. Besoldungen: 9649 Thlr. }JE.
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Bei der Uebemahme der Anstalt auf den Staat verpflichtete sich die Stadt zu deren
Unterhaltung jährl. 360 Thlr., das ev. Kirchenärar 270 Thlr. zu zahlen.
Der aus dem Ertrag öffentlicher Vorträge gebildete Stipendienfonds ist auf 860 Thlr.
gestiegen.
Ord. L. Aust, Ueber die Ausbildung der Vasallität und des Lehnswesens; Progr.
1873. Dr. Lindner, Eine handschriftliche Chronik von Hirschberg; Prog^r. 1874.
Patronat: königlich.
JAUER.
(Fürstenth. Jauer. 9437 Einw.)
Oymnaslnni (II, 197).
Von den 6 Classen sind III und II in je 2 (U und 0) getheilt. Ausserdem eine
2cla88. Vorschule. Frequenz: G. 270 (1868: 223), V. 66; zusammen: 336; davon 285
ev., 33 kath., 18 jüd.; 140 auswärtige. I: 27 (1868: 10), II: 46, IH: 66. Abitu-
rienten: 29.
Lehrer 14. Director: Dr. Ä. Volkmann (seit M. 1865), 3 OL., 4 ordentl., 2 wis-
sensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L, — M. 1870 wurde der rror. Dr. Scheiding als Dir.
an das öymn. zu Waidenburg, M. 1872 der Pror. Dr. Kirchner als Dir. an das GjTnn. zo
Ohlau versetzt, und 0. 1871 der OL. Treu an das Friedrichsgymn. zu Breslau; der Pror. OL.
Dr. Härtung wurde M, 1874 Dir. des Gymn. zu Burg. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer;
ausserdem sind 6 Sch.cand. als probandi oder Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt
gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist derselben M. 1869 übergeben
worden (s. Progr. von 1870).
Etat: 13,110 Thlr. Darin St.Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 11,205 Thlr. NE.
Dir. 1600 Thb. und Wohnung.
Die Zinsen eines Xotfa^chcn (600 Thlr.) und eines Jacodi'schen (100 Thlr) Legats sind
für arme Schüler zur Befreiung von der Schulgeldzahlung bestimmt.
Dr. Noss, Anleitung zur Analysis planimetrischer Aufgaben; Progr. 1869.
Patronat: städtisch. Curatorium.
LANDESHUT.
(Fürstenth. Schweidnitz. 5669 Einw.)
Bealschnle 1. 0. (I; 199. n, 198).
Die 6 Classen sind ungetheilt. F r e q u e n z : 1 84 (1868 : 210) ; ,davon 160 ev., 26 kath.,
8jüd.; 106 auswärtige. 1: 4, II: 16, IIl: 36. Abiturienten: 2.
Lehrer: 10. Director: Dr. Ose. Janisch (seit M. 1864), 2 OL., 4 ordentl., 1 k*th.
Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. —
Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
199
Local. Die Henichtang einer Dienstwohnung fiir den Dir. im Schalhause wird
Torbereitet.
Etat: lOJOO Thlr. Darin StZoschnss 2000 Thlr. Besoldungen: 9450 Thlr. NE.
Dir. 1000 Thlr. und Wohnung.
Dr. Janisch, Aus dem Lehrplane der ReaUehule; Progr. 1869. Desselben Schul-
rede am 21. März 1871; Prctfr.1872. Fror. Schwarz köpf, lieber Umiang und Methode
des mathemat. Unterrichts; Progr. 1873.
Patronat: städtisch. Curatorium.
3. Regierungsbesirk Oppeln.
OPPELN.
(Fürstenth. Oppeln. 11,369 Einw.)
Gymnasium (I, 200. ü, 198).
Die Anstalt umfasst 10 Glassen (VI, V, lY in je 2 Cotus, U und OID, 11, I).
Frequenz: 310 (1868: 394); dann: 172 kath., 86 ev., 52 jüd.; 137 auswärtige. I: 30,
II: 48, ni: 58. Abiturienten 51 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 62j.
Lehrer: 18. Director: Dt, Aug. Siinner (seit O. 1842), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev.
ReUgionsl., 1 Lehrer des Poln., 3 techn. und Elem. L., 2 Sch.cand. — Der OL. Dr. Wenizel
jnng 0. 1871 an das Gymn. zu Glatz, der ord. L. Dr. R. Stein M. 1872 an das Gymn. zu
P8t«chkau. Der OL. Ziran wurde M. 1874 Seminar-Director in Oppeln. Der OL. PeseAle
wurde M. 1870 emeritirt. Am 19. Juni 1870 starb der OL. //«#». — Neu eingetreten sind
U Lehrer; ausserdem haben vorübe^ehend 10 Sch.cand. dem I/ehrercollegium angehört.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Der Bau einer Winter-Turnhalle ist im Werk.
Etat: 15315 Thlr. Darin StZuschnss unmittelbar 2215, mittelbar 5970 Thlr. Be-
v»ldungcn: 13,450 TWr. NE. W. Dir. 1800 Thlr.
Die Stipendien der Anstalt sind vermehrt durch einen früheren Schüler derselben
Dr. Gm. V. SehUtinger in Wien (eins zu 200, ein anderes zu 300 Thlr.), femer durch die
OeAMomistiltung (1000 Thlr.) zum Andenken an den H. 1868 emeritirten OL. Dr. Joh,
Orkmamn. Andere wohlthätige Zuwendungen, z. B. zur Anschaffung der Bücher für arme
Schüler, s. in den Programmen.
OL. Bohr, Methodologisch-mathematische Aphorismen ; Prosr. 1869. Dr. Wa h n e r ,
Beitrag zur Gesch. Oppelns aus dem i)oln. Erblolgekriege, und die Kaiserstrasse bei
Oppehi; Progr. 1870.
Patronat: königlich.
KREUZBURG.
(Fürstenth. Brieg. 5003 Einw.)
Oymnaslom (I, 201. II, 199).
Die Anstalt ist im Uebergange von einer höh. Bürgerschule zu einem Gymnasium be-
jniffen. Ueber diesen seit längerer Zeit vorbereiteten Wechsel s. Ret. Jarklowski: Zur
Chronik und Statistik der Anstalt; Pn»^. von 1873. In dem O. 1874 schliessenden
Schulsemester waren gymnasial eincrcrichtrt die Ol. VI. V, IV, während die III und II
noch in der Einrichtung der höh. BS. bestanden: vgl. das Pro«rr. von 1H74. Frequenz:
158 ; davon 92 ev., 39 kath.. 27 jud . ; H7 auswärtige. Die Entlassungsprüfung haben
in den 5 Jahren 18 Schüler der höh. BS. bestanden.
liChrer: 8. Director: Prot Dr. Rehdaniz (seit M . 1873; vorher Dir. des Gymn.
zu Radolstadt); ausser ihm der Rectr>r der früheren höh. BS. Jarklowski und 6 andere
Lehrer. Die Zusammensetzung des CoUegiums ist noch eine provisorische. — M. 1873
wurde der ord. L. Dr. Kretxwckmer als Dir. an das Seminar zu Ziegenhals versetzt.
Ausser dem einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
200
LocaL Der Bau eines den Bedürfnissen eines Gymnasiums entsprechenden Schul-
hauses wird vorbereitet. Der Commerz. B. Simon Cokn in Berlin hat ein Grundstück dazu
geschenkt, und die Hälfte der Baukosten zu tragen übernommen.
Etat: 8240 Thlr. Darin St. Zuschuss 1850 Thlr. Besoldungen: 7200 Thh-. Dir.
1600 Thlr.
Dr. Hrm. Pöhlitz, Der chemische Elementarunterricht verglichen mit dem physi-
kalischen; Progr. 1870.
Patronat: städtisch. Guratorium.
NEISSE.
(Fürstenth. Neisse. 16,278 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule.
Das Gymnasium (I, 202. II, 200).
Die Anstalt umfasst 9 Classen (VI, V, IV; U und Olli— 1). Frequenz: 361
ri868: 405); darunter: 308 kath., 41 ev., 12 jüd.; 242 auswärtige. I: 43, II: 71, III: 73.
Abiturienten: 77 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 66).
Lehrer: 18. Director: Dr. ^m/. ^a^^r« (seit 0. 1848), 60L., 6ordentl., lev.Reli-
ffionsl., 1 Sch.cand. und 3 techn. und Elem. L. — M. 1871 wurde der OL. Jung als OL. an
das kath. Gymnasium zu Glogau versetzt ; zu Ende desselben Jahres der ord. L. Dobroschkt
nach Habelschwerdt als Semmardirector. — Am 5. April 1872 starb der OL. Prof. KastntT^)\
am 18. Febr. 1873 der OL. Nie. Schmidt.
Es ist eine Turnhalle für die Anstalt erbaut worden.
Etat: 18,285 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2685, mittelbar 6930 Thh-. Be-
soldungen: 16,000 Thlr. NE. W. Director 1800 Thlr. und Wohnung.
Das früher mit dem Gymn. verbundene Gonvictorium ist durch 0. 0, vom 12. Mai
1873 aufgehoben, und die aus dem schles. kath. Hauptschulfonds darauf verwandten Unter-
haltungskosten (615 Thlr.) sind zu Schülerstipendien bestimmt worden (s. C. Bl. 1873 p. 458).
— Die Abiturienten der Jahre 1848—72 schenkten 400 Thlr. zu einem 2^a*/ra8tipendium
bei Gelegenheit des 25jähr. Director-Jubiläums des Dir. Zastra (s. Progr. von 1873).
OL. Gotschlich, Hebr. Schulgrammatik; Progr. 1869. Dr. Zastra, Schulrede am
22. März 1871; Progr. 1871. Dr. Fr. Adam, Der Neisser Rector Valens Acidalius;
im 17. Bericht der Philomathie in Neisse, 1872 (darin auch andere Notizen zur älteren
Geschichte der Schule).
Patronat: königlich.
Die Realschule 1. 0. (I, 203. II, 200).
Umfang: 10 Classen (VI, V, IV in je 2 Abth.; UundOin; II, I). Frequenz
364; davon: 246 kath., 83 ev., 35 jüd.; 191 auswärtige. 1:24 (1868: 14), 11:34, 111:88.
Abiturienten: 20 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 15).
Lehrer: 18. Director: Dr. C Sondhauss (seit 0. 1852), 4 OL., 7 ordentl., 1 kath.,
2 ev. Keligionsl., 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Adam ging M. 1873 an das neue
Gymn. in w ongrowitz, und gleichzeitig der ord. L. Dr. Fty als OL. an das Gymn. zu
Strehlen über. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 4 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme der beiden ev. Religionsl. und des Zeichnlehrers sind alle Lehrer
katholisch.
L o c a l. Das neue Schulhaus ist der Anstalt 0. 1870 übergeben worden (s. das Progr*
von 1871). Ein Local für das Wintertumen fehlt noch.
Etat: 18,760 Thlr. Besoldungen: 16,400 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). NE.
Dir. 1700, der letzte ord. L. 600 Thlr.
Die Erankencasse der Anstalt hatte 0. 1874 einen Bestand von 1536 Thlr.
Dr. Sondhauss, Rede bei seinem Amtsantritt; Progr. 1870.
Patronat: städtisch.
^) S. Nekrolog Tom OjmsLh. Ansken im 18. Bericht der Phüoiulhie m Neiese; 1674.
201
EATSCHKAU.
(Fürstenthum Neisse. 1921 Einw.)
Gymnaslmn.
Nachdem die Stadt. Behörden anfänglich (1867) nur die Errichtung eines Frogym-
nanums beabsichtigt hatten, beschlossen sie 1870 die Erweiterung des Plans zu einem
vollständigen Gymnasium. Die Eröffnung der Anstalt erfokpbe M. 1870 mit 110 Schülern
in 3 Classen (Vl—IV). Anfang 1874 waren Classen: 5 (Vi— II, ungetheilt). Fre-
quenz: 227; davon 201 kath., 22 ev., 4 jüd.; 160 auswärtige (unter denen auch mehrere
ans Oestreich). 11: 31, HI: 51.
Lehrer: 9. Director: Dr. Görlitz (seit M. 1874 ; vorher OL. am Matthiasgymn. zu
Breslau). Der erste Dir. der jungen Anstalt, W. Rösner (seit M. 1870; vorher OL. am Gymn.
zu Glatz), wurde M. 1874 an die Spitze des Gymn. zu Leobschütz berufen. 2 OL., 4 or-
dentL, 1 ev. Religionsl., 1 techn. und Elem. L.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch, dem Sta-
tut der Anstalt gemäss.
Local: ein für die Anstalt bestimmtes neues Schulhaus ist im Bau begriffen.
Etat: 8630 Thlr. Besoldungen: SOör/, Thlr. Dir. 1400 Thlr. und fr. Wohnung.
Einzelne der Schule gewordene wohlthätige Zuwendungen sind in den jährl. Fro-
grammen verzeichnet.
Dr. L arisch, Ueber die Verbindlichkeiten des Publicums gegenüber einer höheren
Unterrichtsanstalt; Progr. 1872.
Fatronat: städtisch.
NEUSTADT O. S.
(Fürstentb. Oppeln. 10,624 Einw.)
Gymnasium (II, 201).
Die frühere Keabchule 1. O. ist allmählich in ein Gymnasium umgestaltet worden.
Die Gymn. 1 wurde M. 1872 eröffnet ; neben derselben bestand eine Real I bis O. 1874 ;
die RIX war 0. 1Ö73 eingegangen. Jetzt 6 Gymn.cl., ungetheilt. Frequenz: 210;
davon 156 kath., 37 ev., 17 Jüd.; 123 auswärtige. 1: 18, 0:32, lU: 48. Abiturien-
ten der RS. in den 5 Jahren: 14. Die erste Maturitätsprüfung des Gymn. ist IL
1^74 abgehalten worden.
Lehrer: 14. Director: Dr. Auff, Jung (seit M. 1874; vorher OL. amkath. Gvmn.
zu Glogaa), 3 OL., 5 ordentl., 1 ev. ReligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem.
L. — Der frühere iyir.,'F.W, v. ßaezek^ wurde M. 1874 in gleicher Eigenschaft an das kath.
Gymn. zu Gloffau versetzt ; M. 1870 der ord. L. Jok. Oyen als OL. an die RS. zu Tamo-
witz ; M. 1873 der ord. L. Hupo Thele als Rector an die höh. BS. zu Fulda. — Neu ein-
getreten sind 6 Lehrer und auf längere oder kürzei'e Zeit ebensoviele Sch.candidaten.
Bis auf den einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
LocaL Unverändert. Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet.
Etat: 11,998 Thhr. Besoldungen : 10,000 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). N E. von
1875 ab. Dir. 1600, der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Stipendienfonds ist auf c. 300 Thlr. erhöht worden; das Vermögen der Kran-
kencawe auf c. 600 Thhr. — 1870 hat der Dir. r. Raczek mit Hülfe von Gönnern der Schule
eine Bibliotheca pauperum gestiftet.
Der Geh. Rath. An». Fränkel hat ein Cap. von 1000 Thlr. geschenkt, dessen Zinsen
an 2 Schüler der oberen Classen vertheilt werden sollen.
Dir. V. Raczek, Chronik der Stadt Gr. Glogau; Progr. 1869. OL. Kleineidam,
Schnirede am 22. März 1870; Progr. 1870. OL. Kachel, Die Gleichungen 3. und 4.
Grades (für den Schulgebrauch); Progr. 1872. Dr. J. Scholz, Vita St.Norberti;
Progr. 1874.
Fatronat: städtisch. Curatorium.
202
Gr. STREHLITZ.
(Pürstenth. Oppeln. 3851 Einw.)
Gymnasium (II, 202).
Das frühere Frogymnasium, am 5. Juli 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechügt
anerkannt, wurde M. 1872 durch eine I erweitert, 1874 vom Staat übemommeu, und am
31. März 1874 als Gymnasium anerkannt. Die Stadt zahlt zur Unterhaltung desselben
jährlich lOCO Thlr. Frequenz: 209; danmter 114 kath., 40 ev., 56 jüd.: 112 was-
wärtige. 1:8, 11: 25, III: 55. Die erste Abiturientenprüfung ist M. 1874 abge-
halten worden.
Lehrer: 12. Director: Dr. G.Schröter (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. in
Sagan^, 3 OL., 3 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. —
Der frühere Rector des Frogymn., Dr. Alb. Proske, ging 0. 1874 als OL. an das Gymn.
zu Sagan über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 3 Sch.candidaten.
Die Anstalt ist simultan, die Mehrzahl der Lehrer, auch der Dir., katholisch.
Local. Das für die Anstalt erbaute Schulhaus ist M. 1870 bezogen, aber erst
1872 ganz vollendet worden. Der Turnplatz liegt neben demselben ; eine Turnhalle fehlt
noch.
Etat: 11,840 Thlr. Darin StZuschuss: 5800Thlr. Besoldungen; lO.ööOThlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Die Zinsen eines Legats des f Sanitätsraths Dr. Engelbrecht (500 Thlr.) sollen als
Stipendium verwandt werden. Das Petschureksche Stipendiencap. beträgt 300 Thlr. —
Der Graf. J. Renard (f 1874) hat dem Gymn. 21,000 Thlr. vermacht, deren Zinsen
ebenfalls zu Schulstipendien bestimmt sind. — Das Gymn. Sacellum für den Schulgottes-
dienst ist aus wohlthätigen Beiträgen eingerichtet. Für die Aula sind- 3 werthvolle
patriotische Bilder geschenkt worden.
Fatronat: königlich.
GLEIWITZ.
(Fürstenth. Oppeln. 12,818 Einw.)
Gymnasium (I, 204. II, 202).
umfang: 11 Classen (VI, V, IV in je 2Cötu8; U und Olli und II; I) die Vorschule
ist eingegangen. Frequenz: 831 (1868: 540); davon 168 kath., 43 ev., 120 jüd.; 147
auswärtige. I: 23, II: 47, III: 83. Abiturienten 46 (in den 5 Jahren vorher: 59).
Lehrer: 19. Director: C.Nieberding (seit 0. 1856), 6 OL., 6 ordentl., 1 ev. und
1 jüd. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. —
Bis auf den ev. und den jüd. BrCligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 19,448 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2508, mittelbar 7335 Thh". Be-
soldungen: 16,430 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr und Wohnung.
Der aus Gleiwitz gebürtige Tuchmacher Ph. Czemy in Kiga hat dem Gymn. ein Legat
von 2081 Thlr. vermacht; mit den Zinsen sollen fleissige Schüler, die Söhne von Hand-
werkem sind, ohne Unterschied der Confession unterstützt werden (s. Frogr. von 1870).
Die i/iSfn«e/8tiftung (s. Frogr. von 1871) gewährt die Zinsen von 250 Thlr. einem von dem
Religionslehrer im Einverständniss mit dem Dir. bestimmten kathol. Schüler der 3 oberen
GL; die Hugo Schlesingersche Stiftung (s. Frogr. von 1869) die Zinsen von 100 Thlr. einem
Quintaner.
Die Stiftung für Lehrer- Wittwen und Waisen besass Anfang 1874 ein Cap. von 2475
Thlr., die Krankencasse 2000 Thh*.
Dr. Welz, Französische Casuslehre ; Frogr. 1869. E. Steinmetz, De Albcrti se-
nioris, Borussiae ducis, ad ccclesiae catholicac doctrinam reditu; Frogr. 1871.
Fatronat: königlich.
203
KÖNIGSHÜTTE.
(Pürstenth. Beuthen. 19,390 Einw.)
Progymnasium.
Der Ort, erst 1869 zur Stadt erhoben, hat durch die oberschles. Kohlenindustrie rasch
Bedeutung und Ausdehnung gewonnen. Während seitens der Commune zunächst für das
Elementarschulwesen gesorgt wurde, suchten mehrere Privatpersonen dem Bedürfniss des
höheren Unterrichts bis auf weiteres durch Errichtung einer ^.Familien -Vereinsschule für
Knaben*' zu genügen. Dieselbe wurde M. 1869 mit Vorschule und Sexta, 32 Schülern und
2 Lehrern ero£Ehet. 0. 1872 konnte schon eine Tertia nach gymnasialem Lehrplan hin-
zugefügt werden.
M. 1872 wurde die Schule Ton der Stadt als „städtische höhere Lehranstalf übernommen
mit der Absicht, sie zu einem vollständigen Gymnasium auszubilden (s. das Froffr. für 1874).
0. 1874 waren vorhanden ausser einer Vorsehulcl. die 5 Gymn.classen VI bis II, mit
einer Frequenz von 175 Schülern, unter denen 67 ev., 62 kath., 46 jüd. — M. 1874 soll
eine zweite Vorsehulcl. eingerichtet w^crden.
Lehrer: 11. Dirigent: Dr. Conr.Bock (seit Joh. 1873; vorher Rector des Pro-
gymn. zu Schlawe); ausserdem 5 wissenschaftl., 1 ev., 1 kath., 1 jud. BeligionsL, 2techn.
and Elem. L.
Die letzteren sind kathoL, die 5 ersten und der Dirig. evangeliseh; die Anstalt ist
von Hause aus simultan.
Local. Einstweilen ist die Schule miethweise in einem Frivathause untergebracht.
Die Errichtung eines besonderen Gymnasialgebäudes ist vorbereitet.
Etat für 1874: 8333 Thb:. Darin die Besoldungen: 6638 Thlr. Der Dirig. 1200,
und Wohnungsgeld 150, der erste Lehrer 1050, und Wolmungsg. 100, der letzte wissensch. L.
600 Thlr. — Mit Anerkennung der Schule als Gymnasium sollen der Normaletat und die
normalen Wohnungsgeldzuschüsse eintreten.
Die Actionaire der Königs- und Laurahütte haben der Stadt für 1873 zur Unter-
haltung der Schulen 2000 Thlr. gewährt Ein Gleiches ist für die nächsten Jahre zu er-
warten. — Die oberschles. Steinkohlen-Bergbau-Hülfscasse hat einen jährl. Zuschuss von
1000 Thlr. auf 12 Jahre zugesagt.
Einem auf Anregung des Dirigenten gestifteten Verein zur Unterstützung hülfsbe-
düiftiger Schüler sind von den Tempelschen Erben 500 Thlr. überwiesen worden.
Dr. Bock, Die Vorschule, ein Wort an die Eltern; Progr. 1874.
Fatronat: städtisch.
KATTOWITZ.
(Pürstenth. BeutheiL 8126 Einw.)
Oymiutöliiiii.
Der Ort, bis 1839 ein slavisches Dorf^ hat sich mit dem Bergbau in Ober-Schlesien
rasch entwickelt, und zu Ende 1866 städtische Verwaltung erhalten. Der schon 1869 ge-
fassie Plan, eine hoheve Lehranstalt daselbst zu errichten, kam durch die hnlfreiche Be-
theiligimff namentlich der Steinkohlen-Bergbauverwaltung, des Grundbesitzers Oberstlieutn.
r. TtU' WinHw u. a., bald zur Ausführung. IL 1871 ipmrde die Anstalt mit 140 Schülern
in 4 Glassen (VI— III) eröfinet. VgL Progr. von 1872. — 0. 1877 hoflft man die ersten
Abiturienten entlassen zu können.
Classenzahl An£ 1874: 5 (VI— U, ungetheüt); ausserdem eine Vorsehulcl. Fre-
auenz: G.217, V.31; zusammen: 248; davon 69 ev., 73 kath., 106 jud.: 124 auswärtige.
[: 23, ni: 25. ^ i -e
Lehrer: 10. Di rector: Dr. Emst Müller (seit IL 1871; voriier OL. am Gymn. zu
Gnesen). 2 OL., 3ordentl., Ikath. und 1 jüd. BeligionsL, 2 techn. und Elem. L. —
Die Anstalt ist stiflungsmässig simultan, die Kehrzahl der Lehrer, einschliesslich des
Dir., jetzt erangeliscb.
20 4
Local. Za Anfang 1874 hat die Anstalt, bis dahin im Gebäude der kath. Stadt-
schule untergebracht, ihr eigenes Schulhaus erhalten. Die Erbauung einer Turnhalle soll
1876 erfolgen.
Etat: 9705 Thlr. Darin St. Zuschuss: 720 Tbk. Besoldungen: 8450 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr,
Von Bürgern der Stadt hat das Gymn. nach und nach 1236 Thlr. erhalten, von
deren Zinsen arme Schüler unterstützt werden.
Patron at: städtisch. Curatorium.
BEUTHEN.
(Fürstenth. Beuthen. 15,691 Einw.)
Gymnasium (II, 203).
Classenzahl: 11 (jede Cl. ausser I ist in 2 Cötus getheilt. Frequenz: 406; davon
205 kath., 60 ev., 141 jüd.; 184 auswärtige. 1: 25, fl: 44, IIl: 94. Abiturienten
seit der ersten, M. 1869 abgehaltenen rrüfung: 82.
Lehrer: 17. Director: Dr. Wentzel (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. zu
Glatz), 3 OL., 7 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und
Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. W. C. Kayser. wurde M. 1874 an das Gymn. zu Saffan
versetzt. Der OL. Dr. Schuppe wurde M. 1873 als ord. Prof. der Philosophie an die Uni-
versität zu Greifswald berufen, der ord. L. G, H, Müller als OL. an da« Gymn. zu Wongro-
witz. Der OL. Dr. Peters ist in der gegenwärtigen Legislaturperiode Mitglied de« Hauses
der Abgeordneten. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind 8 Sch.cand. bei
der Anstalt beschäftigt gewesen.
Die Lehrer sind, mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl., alle katholisch.
Local. Ihr neues Schulhaus hat die Anstalt M. 1869 bezogen. Eine Tumhallc
entbehrt sie noch.
Etat: 18,680 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 500, mittelbar 1500 Thlr. Be-
soldungen: 16,150 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Der Graf Hans Ulr, v. Sehaffgotach hat der Anstalt aufs neue 1000 Thlr. zur Begrün-
dung von Stipendien geschenkt.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landrathamtsverweser v. WiUken).
TARNOWITZ.
(Fürstenth. Beuthen. 6905 Einw.)
Realschule 1. 0.
Der seit einer längeren Reihe von Jahren verfolgte Plan, in Tarnowitz eine höhere
Lehranstalt zu errichten, kam, nachdem das Project der Verbindunp^ einer BeaUchule mit
einer Berg- oder einer Gewerbeschule aufgegeben worden, durch opferwillige Betheiligong
Vieler, besonders auch des Grafen Guido Henkel-Donnersmark, in der Art zur Ausfrihrong.
dass 0. 1870 mit 100 Schülern die Classen VI bis IV einer Bealschule 1. O. eröffnet wur-
den. Sie sollte eine Simultananstalt sein. Die Vorgeschichte der Schule s. in ihrem
ersten Progi*. 1871.
Zu Anfang 1874 bestanden die 01. VI bis U und 2 Vorschulcl. Frequenz:
RS. 189, V. 50; zusammen: 239; davon 79 ev., 93 kath., 67 jüd. ; 87 auswärtige. 11 : 5, tll: 41.
Lehrer: 11. Director: Dr. Paul Wossidlo (seit 0.1870; vorher Lehrer bei der Beal-
schule am Zwinger in Breslau), 2 OL., 3 ordentl., 2 wissensch. Hül£s1., 3 techn. und Elem. L.
— Seit M. 1873 wurde der Dr. Montag^ zunächst provisorisch, als Ereis-Schulinspector ver-
wandt.
Von den Lehrern sind 7 evangel. (einschliessl, des Dir.) und 4 katholisch.
205
LocaL Für die Anstalt ist ein neues Schulhaus erbaut und im Aug. 1873 bezogen
worden; ebenso eine Turnhalle, die seit Neuj. 1874 benutzt ¥rird.
Etat: 15,434 Thb-, Besoldungen: 6738 Thlr. NE. Director 1500 Thlr. und fr.
Wohnung.
Der Commissionsrath Kiatusa hat zu Stipendien ftir arme und gute Schüler ein Cap. von
3000 Thlr. geschenkt. Zu demselben Zweck nahen die Lehrer durch Vorträge u. dgl. c. 800
Thlr. zusammengebracht; Fabricant Huknemann 100 Thlr., die Gleiwitzer Maurer- und
Zimmerm.-Innung 60 Thlr. gegeben.
Oyen, Ueber die neuhochdeutsche Schriflsprache ; Frogr. 1871.
Patronat: städtisch. Curat orinm.
LEOBSCHÜTZ.
(Fürstenth. Jägerndorf. 10,551 Einw.)
Oymnasiam (I, 205. II, 204).
umfang: 14 Classen (VI, V, IV, U und OIH in je 2 Cötus; ü und 11 und I).
Frequenz: 482 (1868: 395); davon: 400 kath., 36 ev., 46jüd.; 315 auswärtige. I: o5
1868: 37), II: 69, III: 116. Abiturienten: 101 (in den 5 Jahren vorher: 69).
Lehrer: 21 ("1868: 16). Director: W. Rosner (seit M. 1874; vorher Dir. des
(rymn. zu Fatschkan), 4 OL., 8 ordentl., 1 ev, Religionsl., 5 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und
Eiern. L. — Der Dir, Dr. H. Kruhl starb am 20. März 1870. Bis zum Antritt seines Nachfolgers
versah die Directionsgeschäfte provisorisch der OL. Prof. Dr. Fiedler, Dr. Äug, Waldeyer
trat als Dir. H. 1870 ein (vorher OL. am Apostel-Gymn. zu Cöln) und wurde M. 1874 als Dir.
sn das Gymn. zu Bonn versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer ; ausserdem haben 14 Sch.-
cand. dem LehrercoUegium angehört.
Ausser dem einen (ev.) Religionsl. sind sämmtliche Lehrer katholisch.
L o c a 1. Zwei Dienstwohnungen von Oberlehrern sind zu Classenzimmem und näheren
Schulzwecken eingerichtet worden. Behuts Errichtung einer Winter-Turnhalle werden
einige zu den Dienstwohnungen gehörige Gärten eingezogen.
£tat: 17,855 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2925, mittelbar 3429 Thlr. Be-
soldungen : 14,460 Thlr. N E. W. Director 1500 Thlr. und Wohnung.
Der Kanfm. Benj, HoüSnder schenkte 600 Thlr., deren Zinsen jährlich zu gleichen
Theilen an 2kath., 2 ev. und 2 jüd. Schüler vertheilt werden sollen. Ausserdem hat die An-
stalt zur Unterstützung armer Schüler noch einige kleinere Zuwendungen erhalten.
Dr. Fiedler, Peurbach und Regiomontanus ; Progr. i 870. OL. H. Kleiber, Die
merkwürdigsten Begebenheiten aus der Geschichte der Stadt Leobschütz 1805 — 1813 ; Progr.
1872.
Patronat: königlich.
RATIBOR.
(Fürstenth. Ratibor. 14,510 Einw.)
Gymnasimn (I, 206. 11, 205).
Zu Anl Juni 1869 feierte die Anstalt ihr 60jähr. Bestehen. In den dadurch veran-
lassten Festschriften u. a. auch eine Uebersicht der Geschichte des Gymn. und ein Ver-
zeichniss aller Abiturienten bis O. 1869 vom Dir. Dr. Gädke. Die meisten Abiturienten
(146) sind zum Studium der Jurisprudenz übergegangen. (S. auch das Progr. von 1873).
Die über Errichtung eines zweiten Gymnasiums oder einer Realschule eingeleiteten Ver-
handlongen haben noch nicht zum Ziele geführt — Durch C. 0. vom 14. Aug. 1872 hat
die stiftangsmassig evangelische Anstalt einen confessionell paritätischen Charakter er-
halten.
206
Jetziger Umfang: 14 Classen (VI, V; IV in 2 Cotus; ebenso U und Olli uud IL
U und Ol). Frequenz: 679; darunter 172 ev., 346 kath., 161 jüd.; 364 auswärtige.
I: 84 (1868: 62), U: 140, HI: 178. Abiturienten: 119 (in den 5 vorhergehenden
Jahren: 113).
Lehrer: 23. Director: Rud, Kunster (seit 0. 1873 ; vorher Prorector der Anstalt),
7 OL., 9 ordentl., 3 wissensch. HülfsL, 1 Lehrer des Poln., 2 techn. und Elem. L. — Der
frühere Dir., Prof. Dr. L. Gädke^ ist als OL. an das Priedr. Wilh, Gymn. in Berlin versetzt
worden. Der OL. Dr. Levinson wurde M. 1869 an die Klosterschule zu Ilfeld berufen (jetzt am
öymn. zu Hirschberg), der ord. L. Dr. E, Müller 0. 1870 als OL. an das Gymn. zu Gnesen
(jetzt Dir. des Gymn. zu Kattowitz), der OL. Menzel 0. 1872 als Dir. an das G^ymn. zu
fnowraclaw, der ord. L. Dr.HadtkeO. 1872 als Pror. an die Fürstenschule zu Pless, der
ord. L. Dr. Altenhurg 0. 1873 als Pror. an das Gymn. zu Ohlau, der OL. Weck M. 1874 an
die RS. zu Reichenbach ; gleichzeitig der OL. Dr. Schlüter an das Gymn. zu Goblenz.
Der OL. Dr. Rummler wurde M. 1874 an das Gymn. zu Gnesen versetzt. Der Pror. KtÜer
wurde M. 1871 emeritirt. Der OL. Reichardt starb am 21. Sptb. 1870. — Neu eingetreten
sind 28 Lehrer und 10 Sch.candidaten.
Von den dermaligen Lehrern der Anstalt sind 18 evangel., 6 katholisch.
Local. Der beabsichtigte und bei dem Umfange der Anstalt sehr nöthige Neubau
eines Schulhauses ist noch nicht in Angriff genommen.
Etat: 22,790 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8075, mittelbar 80 Thlr. Besol-
düngen: 19,200 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Gelegentlich des oben erwähnten Jubiläums haben ehemalige Schüler der Anstalt
einen Stipendienfonds (Gap. von 2000 Thlr.) gegründet. Dazu kommt aus derselben Yer-
anlassimg ein städtisches Süp. von jährl. 15 Thlr. und das Geschenk eines Ungenannten
von 60 Thlr. Ein Legat des f Apothekers Sckeyde beträgt 120 Thlr.
Der Bestand der Krankencasse betrug 0. 1874: 772 Thlr.
Behufs der Beaufsichtigung der zahlreichen auswärtigen Schüler hat der Director
die Stadt in 12 Inspectionsbezirke getheilt und diese unter die Lehrer vertheilt.
Patronat: königlich.
PLESS.
(Fürstenth. Fless. 3703 Einw.)
Gymnasium (11, 206).
Das frühere Progymnasium (Hochbergianum) wurde 0. 1872 durch eine I erweitert,
und am 13. Juli 1872 als Gymn. anerkannt. — Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz :
191 (1868: 175), darunter 88 ev., 65 kath., 38 jüd.! 101 auswärtige. I: 22, LI: 36, ill: 39.
Abiturienten: bei der ersten, 0. 1874 abgehaltenen Prüfung: 7.
Lehrer: 10. Director: Dr. Emil Schönbom (als Dir. bestätigt durch C. 0. vom
15. Juli 1870), 3 OL., 2 ordentl., 2 wissensch. HülfsL, ein kath. Religionsl., 1 techn. und Elem.
L. — Der Lehrer Glatzer ging M. 1871 als OL. an das Lyceum zu Weissenburg im Elsass.
Sämmtliche Lehrer, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, sind evangelisch.
Das Local ist für die Bedürfnisse eines Gymn. unzureichend; die Classen sind in
verschiedenen Häusern untergebracht.
Etat: 10,450 Thlr. Besoldungen: 8250 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). Director
1500, der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Kammerrath Schäffer hat der Anstalt werthvolle Instrumente, Bücher und 900
Thlr. vermacht, deren Zinsen zur Yermehrung der Bibliothek und der naturhistor. Samm-
lungen verwandt werden sollen.
Dr. Badtke, Der griechische Unterricht; Progr. 1874,
Patronat: fürstlich (s.B.U). Curatorium.
VI. Frov. Sachsen (I, 223. n, 223).
(3 Regierungsbezirke. 459 DMeilen. 2,103,262 Einw.)
1863: 32, 1868: 36, 1873: 41 höhere Lehranstalten.
1863 : 22 Gymnasien, 2 Progymnasien, 7 Realschulen, 1 höhere Bürgerschulen.
1868: 25 „ 1 „ 7 „ 3 „
1873: 24 Gymnasien, 3 Progymnasien, 8 Realschulen, 3 höhere Bürgerschulen.
Die Verminderung der Gymnasien um eins ist durch Eingehen des Päda-
gogiums in den Franck. Stiftungen zu Halle geschehen. Die 2 neuen Pro-
gymnasien sind zu Weissenf eis und Sangerhausen; zu den früher vor-
handenen Realschulen ist die in Eisleben errichtete hinzugekommen; zu
den älteren höh. Bürgerschulen die 3 neuen in Eilenburg, Weissenfeis
und Mühlhausen.
In mehreren Städten sind höhere Lehranstalten in der Entwickelung be-
griffen: die in Neuhaldensleben verfolgt die gymnasiale Richtung, wäh-
rend u. a. in Gardelegen, Osterburg, Bleicherode, Suhl das Ab-
sehen mehr auf eine höhere Bürgerschule gerichtet ist.
Ein Directorwechsel hat in den 5 Jahren stattgefunden bei den
tijmnasienzu Burg (2 mal), Seehausen, Halberstadt (2 mal), Qued-
linburg, Naumburg, Zeitz, Heiligenstadt, bei dem Progymnasium
zu Donndorf und der höh. Bürgerschule zu Eilenburg.
Neue Schulhäuser haben erhalten die Gymnasien zu Burg, Wernige-
rode, Schleusingen, die Progymnasien zu Sangerhausen undWeis-
senfels, die Realschulen zu Magdeburg und Aschersleben, die höh.
Burgerschule zu Mühlhausen.
Eine neue Perienordnung für die höheren Schulen der Provinz ist unter
dem 14. Febr. 1873 erlassen. — An der herkömmlichen Unterrichtszeit ist
im aUgemeinen nichts geändert; nur bei der höh. BS. zu Eilenburg hat
man alle Lehrstunden auf den Vormittag gelegt.
Eine allgemeine Directoren-Conferenz ist in der Pfingstwoche 1874 zu
Magdeburg abgehalten worden.
Der Chef des K. Prov. Schulcollegiums O Präsident r. Wüzleben trat am
5, Novb. 1872 in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Staatsminister r. Patow,
übernahm das Ober-Präsidium am 28. März 1873.
Der Prov. Schulrath Geh. R. Dr. Trinkler starb auf einer Dienstreise am
B. März 1871. An seine Stelle trat derCons. Rath Wöpcke am 1. Aug. 1871.
Der Qen. Superintendeni Borghardt starb am 21. Juni 1870. Sein Nach-
folger ist (seit Pfingsten 1871) der Dr. Leop. Schulze.
208
1. Begierungsbezirk Magdeburg.
MAGDEBURG.
(Hauptstadt derProvinz. Herzogth. Magdeburg. 78,137 Einw.)
Vier höhere Lehranstalten : 2 königl. Gymnasien und 2 städt. Realschulen,
wie vor 5 Jahren. Der regelmässige Fortgang dieser Schulen erlitt grosse
Störungen 1870 und 71 durch eine Pocken- und 1873 durch die Cholera-
Epidemie. — Für den Turnunterricht fehlt es den beiden Gynmasien an
geeigneten Häumlichkeiten. — Die beiden Realschulen befinden sich resp.
seit 0. und M. 1874 in einem neuen für sie auf dem Stadtei'weiterungsgebiet
(fiir mehr als 300,000 Thlr.) errichteten grossartigen Gebäude. Gemein-
schaftlich benutzen sie die Aula im Mittelbau. Die Heizung und Temperiruiig
der Luft wird durch 6 Coloriferen und ein alle Räume umfassendes Venti-
lationssystem bewirkt. In der Nähe des Gebäudes wird eine Turnhalle er-
baut. ^)
Der Stadtschulrath Dr. HUdebrandt wurde Job. 1869 emeritirt. An seine
Stelle trat M. 1869 der Stadtrath WoUerscUyrP).
In den vom OL. Dr. Holstein (am Domgymn.) herausgegebenen „Geschichts-
blättem für Stadt und Land Magdeburg" finden sich u. a. (1870) dargestellt die
Anfönge von Kloster-Berge bei Magdeburg (s. B. I, 224). Von demselben sind
herausgegeben (Leipz. 1871) die Gesta Abbatum Bergensium (936 — 1495).
Das Pädagogimn des Klosters U. L. Fr. (I, 227. 11, 225).
Umfang: 12 Cl. (VI, V; IV a und b, ÜIH a und b, Oni, UH a und b, OU, U
und Ol). Frequenz: 391 (1868: 494J; davon 383 ev., 5 kath., 3jüd.; 118 auswärtige;
Alumnen: 72. 1: 50, II: 91, III: 121. Abiturienten: 100.
üeber das Alumnat und den Candidaten-Con\dct s. die V. und G.
Lehrer: 23. Director: Propst Prof. "Dt. Alb, Bormann (seit 0. 1873 ; vorher Dir.
des Gymn. zu Stralsund), 7 OL., darunter der Geistl. Inspector Prof. Dr. Schulze (pring M.
1874 als ord. Prof. der Theol. an die Univers, zu Rostock. Zu seinem Nachfolger ist de-
signirt der Lic. theol. Pastor L. Sandrock zu Neumarkt in Schlesien), 8 ord. L., 2 wissensch.
Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Herbst, wurde 0. 1873 als
Rector an die Landesschule Pforta berufen. M.. 1870 ging der ord. L. Dr. Gerland als
OL. an das st'ädt. Gymn. zu Halle über, 0. 1871 der OL. Dr. Bertram als Prof. an die Landes-
schule Pforta, M. 1873 der Prof. Dr. Weidner als Gymn. Director nach GKessen, und der
OL. Dr. Ortmann als Conr. an das Gymn. zu Schleusingen. 0. 1870 trat der Prot Dr.
Hasse in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; 8 Sch.cand haben vorüber-
gehend zum Lehrercollegium gehört.
S'ämmtliche Lehrer sind evangelisch. *
Local. Vorbereitet wird die Einrichtung eines Turnsaals und für das Alumnat
einer Wasserleitung.
In dem Process über die Marienkirche (s. B. II, 226) ist die kathol. Gemeinde zur
Herausgabe derselben an das Kloster verurtheilt worden.
Etat: 56,910 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 200 Thlr. Besoldungen: 22,920
Thlr. N E. W. Dir. 2200 Thlr und fr. Wohnung.
Dr. Götze, Bruchstücke aus einem „Führer durch das Gymnasium"; Progr. 1873.
Dr. Leitzmann, Ueber die Temperatur von Magdeburg; Progr. 1874,
Patronat: königlich.
^) Eine Beschreibung des Realschulgebäudes mit Abbildungen s. im Progr. der B&
2.0. mir. Paulsiek) v. 1874.
•) Ursprünglich philologischer Schulmann, der wegen eines Halsleidens später Jora
studirte und dann Bürgermeister in Calbe wurde, von wo er nach Magdeburg Kam.
209
Das Domgymnasium (I, 229. 11. 226).
Die Anstalt besteht aus 9 Gynmasialclassen (^^— IV; III — I je U und O). Die Vor-
schule ist 0.1871 au%ehoben worden- Frequenz: 317 (1868: 345); darunter 301 ev.,
ZkatL, 9jüd.; 144 auswärtige. I: 27, 11: 61, III: 73. Abiturienten: 64 (wie in den
5 Jahren Torber).
Lehrer: 19. Director: Prof. Dr. Gt. Wiehert (seit 0. 1862), 6 OL., 7ordentL, 2
wissenseh. Hül&L, 3 techn. und Eiern. L. — Der Prof. Förstemann wurde M. 1873 Director des
(tviiul zu Luckau ; gleichzeitig der ord. L. Dr. Leist Rector der hob. BS. zu Nauen. Der
OL. Gargas starb am 15. Febr. 1871, der frühere Dir. Prof. Fr, Wiggert am 1. Dcb. 1871. —
Xea eingetreten sind 7 Lehrer; 8 Sch.cand. sind bei der Anstalt beschäftigt gew^esen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das Bedürfniss eines neuen, geräumigen, mit einem Schulhofe versehenen
Gebäudes macht sich sehr fühlbar. Verhandlungen darüber sind eingeleitet,
Etat: 20,461 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 10,728, mittelbar 450Thlr. Be-
soldungen 17,110 Thfr. NE. W. Dir. 200(J Thlr. und fr. Wohnung.
Der Kaufm. ^''^Jff^ ^n Neustadt Kagdb. hat der Anstalt beim Abgange seines Sohnes
zur Universität 1000 Thfr. geschenkt. Die eine Hälfte davon ist an zwei Wittwen früherer
Lehrer des Domgymn. und an einen in Italien sich aufhaltenden erkrankten Elem. Lehrer
gegeben, die andere zur Fundirung einer Wittwen- und Waisencasse benutzt (s. Progr.
V. I.'if74). — Zum Andenken an den -f Prof. Fax sind von Schülern desselben 325 Thlr. ge-
sammelt, deren Zinsen ein Schüler der oberen Classen als Stipendium erhalten solL Ebenso
zum Andenken an den früheren Dir. Wiggert 670 Thlr. zu einem ünivers. Stipendium.
An Unterstützungen wurden von 0. 1873 bis 0. 1874 verthcilt: c. 955 Thlr.
Patronat: königlich.
Dfe höhere Gewerbe- und Handelsehnle^ BS. 1. O. (I^ 231. 11, 227).
Am 3. Mai 1869 feierte die Anstalt ihr 50jähr. Bestehen (s. Progr. 1870). Der Dir.
Dr. Hclzapfel veröffentlichte bei diesem Anlass eine Geschichte der Schule.
Kealclassen: 15 (U und VI und V; IV, U und OLLI je a und b, UH a. b. c,
OIL U und Ol). Frequenz: 622 (1868: 7a5); davon 588 ev., 6 kath., 28 jud.;
222 auswärtige. I: 41 (1868: 13), H: 113, lU: 144. Abiturienten: 46 (in den 5
Jahren voriier: 90).
Lehrer: 24. Director: Dt. B, Holzap/ei (seitM. 1851), 5 OL., 9 ordentl., 3 wis-
«enj*h. Halfsl., 6 techn. und Elem. L. — M. 1870 schied der ord. L. O. Richter aus, um die
Leitung einer Realschule in Eisleben zu übernehmen, 0. 1872 der ord. L. Vorbrodt ebenso
an eine Lehranstalt in Neuhaldensleben. Pensionirt wurde 0. 1871 der OL. J» M, Richter.
— Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 7 Sch.candidaten.
Ein Lehrer ist katholisch, die übrigen evangelisch.
LocaL H. 1874 hat die Anstalt das für sie neu erbaute Haus bezogen; s. p. 208.
Etat: 25,471 Thlr. Besoldungen: 22,9a4 Thlr. NE. Dir. 2000, der letzte ord. L.
«fJO Thlr.
Bei Gelegenheit des oben erwähnten Jubiläums ist eine Lehrer -Wittwencasse ge-
stiftet worden (s. Progr. 1870).
Dr. Franz Klein, Was soll den Deutschen zu gründlicher Erlernung der Mutter-
sprache bewegen? Progr. 1869. Dr. Holzapfel, Schulrede bei der Fnedensfeier am
17. Juni 1871 ; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
Die höhere Gewerbeschule^ Realschule 2. 0. (ü, 227).
Die Anstalt, unter dem 2. Jan. 1873 als zu gültk^en Entlassungsprüfungen berechtigt
anerkannt, hat sich zu 12 Classen entwickelt: Vi und V je a und b, IJIV a und b, OIV,
U und Om und II, I. Frequenz: 553; darunter 525 ev., 6 kath., 22 jüd.; 259 aus-
wärtige. I: 40, n: 83, IH: 98. Zu M. 1873, wo die erste Prüfung stattfand, 3 Abi-
turienten.
Lehrer: 20. Director: C. ÄPott/twit (seit 0. 1869), 40L., TordentL, 2wi88en8ch-
m 14
210
Hülfsl., 6 techn. und Eiern. L. — Seit O. 1869, wo die Anstalt 9 Lehrer hatte, sind 25
neu eingetreten; ausserdem sind auf längere oder kürzere Zeit 8 Sch.cand. beschäftigt
worden.
Ein Lehrer ist kathoL, die übrigen evangelisch.
Looal. Die anwachsende Frequenz nöthigte verschiedene Interimslocale zu be-
nutzen, bis die Anstalt 0. 1874 das neue Schnlhaus bezog; s. die Vorbemerlpingen.
Etat: 16,824 Thlr. Besoldungen: 15,394 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und fr. Woh-
nun% ; der letzte ord. L. 600 Thlr. Für Lehrmittel jährl. 510 Thlr.
Die Lehrpläne der Anstalt in erweiterter Fassung, s. im Progr. von 1871.
Dr. Hochheim, Otto y. GKiericke als Physiker; Progr. 1870.
Patronat: städtisch.
BURG.
(Herzogth. Magdeburg. 15,167 Einw.)
Tlctoria-Gymnasiiim (I, 232. IT, 228).
Früher 9, jetzt 10 Gymnasial- Classen (VI, V; IV a und b, ü und Olli und ülc,
U und On, I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: G. 294 (1868: 335), V. 78; zu-
sammen: 372; darunter 265 ev., 5kath., 2jüd.; 137 auswärtige. I: 25 (1868:17), II: 50,
III: 84. Abiturienten: 34.
Ueber das Alumnat s. die V. und O. (1874: 8 Zöglinge).
Lehrer: 15. Dir. Dr. Härtung (seitM- 1874; vorher Prorector am Gymn. zu Jaaer,
4 OL., 6 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Der frünere Dir., Dr. Hugo Anton ging M. 1874
in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Naumburg über, wie dessen Vorffäuger Dr.
Ferd, Winter, 0. 1873 an das Crymn. zu Stralsund. Der ord. L. Dr. Gräbner gingm.. 1870 sU
Bector nach Apierbeck, der OL. Zemial M. 1872 an die Victoriaschule zu Berun. Gestor-
ben sind der OL. Bruno Martin am 9. Mai 1870, der OL. Th, Hegland am 24. Jan. 1871. —
Neu eingetreten sind 18 Lehrer und 11 Sch.cand. (5 als Hülfsl., 6 als probandi).
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Looal. Das für das Gymn. neuerbaute Schulhaus ist am 29. Aug. 1874 in Gegen-
wart Sr. K. K. Höh. des Kronprinzen eingeweiht worden und hat dabei mit Genehmigung
der Frau Kronprinzessin den obigen Namen erhalten. — Beabsichtigt wird, auch eine
Turnhalle einzurichten. Das alte Schulhaus soll für eine Töchter- oder Knaben-Bürger-
schule verwandt werden.
Etat: 19,491 Thk. Darin St. Zuschuss 1780 Thlr. Besoldungen: 14,710 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Gymnasial-Unterstützungsfonds ist namentlich durch den Ertrag wissenschaft-
licher Vorträge der Lehrer und deolam. musikalischer Aufführungen der Schüler ver-
mehrt worden.
Die Zahl der Freitische beträgt jetzt wöchentl. 24.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Kreisgerichtsdir. iTbni^iMim).
BTENDAL
(Altmark. 9357 Einw.)
Gymnasium (I, 233. n, 229).
Gegenständen
zusammen
Abiturienten: 59 (in den 5 Jahren vorher:' 75).
211
Lehrer: 13. Director: Dr. Leap. Krakner (seit O. 1868),*) 4 OL., 5 ordentl.,
3 wiasensch. HüUsl., 2 iechn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. KiessUr ging M. 1872 als Di-
rector ftn die Realschule zu Eschwege, der ord. L. Liebhold 1/L 1873 als OL. an das
GymiL zu Budolstadt und gleichzeii^ der ord. L. Dr. Zietzsckmarm als Bector an die
hob. BS. zu Segeberg; ebenso 0. 1874 der ord. L. Dr.Voükering als Bector an die höh.
BS. zu Lowenbeiv; nnd gleichzeitig der ord. L. Dr. Henke als OL. an die RS. in Perle-
berg. Der Prof. Dr. Schröder trat M. 1873 in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 8
Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,996Vt Thhr. Darin StZuschuss unmittelbar 2200, mittelbar 2016 Thlr.
Besoldungen: 13,391 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Der Geh. Sanit. R. Dr. Sieitahai in BerUn hat dem (}ymn. den nicht medicin. Theil
seiner Bibliothek geschenkt (c. 125 Bande). — Durch Masikauffühmngen haben die Schü-
ler der oberen Classen die Kosten eines lür die Anstalt angeschafilen Harmoniums auf-
gebracht
Patron at: stadtisch.
SEEHAUSEN.
(Altmark. 3990 Einw.)
Oymnasiiiiii (I, 235, U, 229).
Wie früher sechs ungetheilte Classen. Frequenz: 150 (1868: 175); davon 145
er., kath., 5 jüd.; 88 auswärtige. I: 18 (1868; 11), 11: 27, lÜ: 32. Abiturien-
ten: 34.
Lehrer: 9. Director: Prof. Dr. Brm. Henkel (seit 0.1873; vorher Prorector
der Anstalt), 3 OL., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — Der vorherige Dir. Dr.
l>ikle, folgte 0. 1873 einem Ruf als Dir. des Gymn. zu Quedlinburg. Gleichzeitig ging
der OL. Dr. Züttge als Prorector an das Gymn. zu Charlottenburg. M. 1870 wurde der
ord. L. Dr. Xraft Rector der Klosterschule zu Donndorf, und M. 1873 der OL. Dr. Götze
Archivar ans Staatsarchiv zu Idstein. M. 1874 ging der OL. Dr. Hyniizech in bleicher
Sigenschafi an das Gtymn. zu Quedlinburg. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer una3Sch.
casdidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 10,290 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 1200, mittelbar 1000 Thlr. Be-
soldungen : ^50 Thlr. N E. Dir. 1500 Thlr und Wohnung.
Die Bibliothek des f Prov. Schulr. Dr. Heiland wurde von seiner Wittwe dem Gymn.
geschenkt (s. Progr. 1869 und 1870). Der f Kaufmann 7. C. Sehmltze in Seehausen hat
10,000 Thlr. zu einer für die Stadt gemeinnützigen Verwendung bestimmt. Seine Erben
wollen die Summe zu einer Stipendienstiftung für Schüler des Gymn. und für daselbst
v^oigebildete Studirende verwenden, was vom Magistrat angefochten und noch unentschie-
den ist. — Eine Stipendienstifhmg für arme Schüler ist allmählich auf c. 60 Thlr. ange-
wachsen.
Patronat: städtisch. Guratorium.
SALZWEDEL.
(Altmark 7917 Einw.)
OymalUliiim (I, 236. ü, 230)
Die Anstalt ist An£ 1874 vom Staat übernommen worden. Von der Stadt werden
jahrL 2000 Thlr. zu ihrer Unterhaltung gezahlt.
M Ueber d«n frftherai Dir. Dr. Ckr. fir. Batike i. Dr. Campe in Pftd-Archir Ton 1869 p. 649 fl.
14*
^212
Jetzt 8 Classei^ (VI, V; IV a und b, ü und Olli; ü, I). Im Lateinischen ist auch
die II in IT und getheilt. DieVowchule ist 1870 eingegangen. Frequenz: 281
(1868: 260); darunter 277 ev., 1 kath., 3jud.; 142 auswärtige. I: 25 (1H68: 16), 11: 36,
lll: 76. Abiturienten: 50.
Lehrer: 12. Director: Dr. AdoiT Assmus ^eit 0.1869), 3 OL.; Öordentl., Iwis-
sensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Steinhart starb am 17. Juli 1872. -
Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Durch Verwendung einer Dienstwohnung und sonstige Veränderungen sind
grössere Olassenräume hergestellt worden (Kosten c.löOOThlr). Eine Turnhalle fehlt; ein
wohlgelegener Turnplatz ist vorhanden.
Etat: 13,600 Thir. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3336, mittelbar 1201 Thlr. Be-
soldungen: 11,280 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Fatronat: königlich.
HALBERSTADT.
(Pürstenth. Halberstadt. 24,980 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule. Beide haben
den Turnplatz gemeinsam.
Das Domgymnasium (I. 239. H, 231).
Ausser 9 Gymnasialcl. (VI— IV; U und Olli— I; davon ist OlSelecta) seit M. 1871
eme Vorschule von 2CL Frequenz: G.280 (1868: 236),V.59; zusammen: 839; daxin
883 ev., 3 kath., 3jild.; 135 auswärtige. I: 28, EL: 39, III: 78. Abiturienten: 67
in den 6 Jahren vorher: 59).
Lehrer: 14. Director: Dr. Gustav Schmidt (seit M. 1 871 ; vorher Dir. des Grymn.
^u NordhauBen), 4 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Von den
zwei vorhergehenden Directoren trat Dr. Theod, Schmid, nachdem er am 9. Sptb. 1870 sein
50jährigeB Amt^ubiläum gefeiert, M. 1870 in den Ruhestand, und dessen Nachfolger, Dr.
Baumeister (vorher Dir. des Gymn. zu Gera) folgte im Aug. 1671 einem Ruf nach Strass-
bürg im fUsass als Reg. und Schulrath. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers fungirte in-
teriinistisch als Dir. der Prof. Bormann. Der OL. Dr. Anton eing 0. 1873 als Dir. an das
Gymn. zu Burg. Der OL. Dr. Binne trat M.. 1871 in den Ruhestand. Der OL. Dr. Woi-
terstorff starb am 7. Jan. 1Ö74. — Neu eingetreten sind b Lehrer und 4 8ch.cand., von
denen 3 als probandi.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Der seit langer Zeit projectirte Neubau eines Schulhauses hat 1872 begonnen
(s. Progr. von 1873) und ist nahezu vollendet.
Etat: 16,750 Thlr. Darin St. Zuschuss 6951, mittelbar 602 Thh-. Besoldungen : 12,420
Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr.
Der Dir. Dr. Sehmid schenkte aus Anlass seines Jubiläums 200 Thlr., von deren Zinsen
ein Selectaner und ein Primaner am 9. Sptb. ein Buch erhalten.
Bei derselben Gelegenheit gab heraus der OL. Dr. Richter, Melanchthons Ver-
dienst um den philosoph. Unterricht; Leipz. 1870.
Dr. Wevhe, Berechtigung und Methode des französ. Unterr. auf Gymnasien, und
Dir. Dr. Schmidt, Zwei Schulreden; Progr. 1873. Derselbe, Aus den Tagen des In-
terims (1648); Progr. 1874.
Patronat: königlich.
Die Bealsclinle 1. 0. (I, 241. 11, 232).
Die Anstalt hat sich noch um 2 Ol. erweitert: 12 Realcl. (VI—U III je a and b.
Om, U und 011, I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: RS. 607 (1868: 396), V.
213
m, zonrnmen: 615; davon 580 ev., 15 katk, SOjad.; 304 auswärtige. I: 16 (J868:*4)
II: 48, XU: 125. Abiturienten: 26 (in den 5 Jahren vorher: 13).
Lehrer : 22. Direc tor: Dr. ffrm.SpaUke (seit M. 1854), 5 OL., 6 ordenti., 2 wissensch.
HöUsl.. 8 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. Mann ging 0. 1871 als OL. an die Realschule
zu Brandenburg über. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das Schulhaus (0. 1865 in Geblrauch genommen) ist durch Anbau eines
FlogeU erweitert worden.
Etat: 19.712 TUr. Darin St. Zuschuss 1500 Thlr. Besoldungen: 16,303 Thb. NB.
Dir. 1700 Thlr.
Ein ungenannter Freund der Schule giebt jährlich 50 Thlr. zur Zahlung des Schul-
geldes für arme Schüler. Zu demselben Zweck werden die Zinsen firüherer L^^te im
Betrage von c 160 Thlr. jährl. verwandt.
Patronat: städtisch.
WERNIGERODE.
(Grafsch. Stolberg-Wernigerode. 6789 Einw.)
Gymnasium (I, 242. ü, 232).
Wie früher: 7 Oymn. classen fU und Olli). Die Vorschule ist 0. 1871 au%ehoben.
Frequenz: 213 (1868: 232); darunter 210 ev., 3 kath., jüd.; 122 auswärtige. 1: 27
(1868: 14), n: 25, III: 57. Abiturienten: 42 (in den 5 Jahren vorher: 22).
Lehrer: 14. Director:Tr. Bachnann (seit 0. 1860), 3 OL., 4 ordentL, 1 ReUgionsL,
i wissensch. HülfsL, 4 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. C. Sekirliu ging iL 1872
sIs OL. an das Gymn. zu Nordhausen, IL 1873 der OL. Dr. Grosek als Frorector an das
Oyinn. zu Höxter. — Am 19. Jan. 1872 starb der emer. OL. des früheren Lyceums Ckr,
fr, Kessiim, am 6. Aug. 1873 der emer. OL. «/. A. Heineeke. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer;
ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das von dem Grafen Otto zuStolberp W, für das Gymn. neuerbaute Hans
ist am 28. Aug. 1871 eingeweiht worden (s. Progr. von 1872).
£tat: 19,374 Thbr. Besoldungen: 12,406 Thb. NE. Dir. 1700 Thlr. und fr.
Vohnung; der letzte ord. L. 700 Thlr.
Der \ ELanfroann C, Köhler hat dem Gymn. 1000 Thlr. vermacht, deren Zinsen nach
dem Tode der jetzigen Nutzniesserin zu Büchern für arme Schüler der III und II ver«
wandt werden sollen.
An Unterstützungen sind im letzten Schuljahre vertheilt worden 209 Thlr.
Patronat: gräflich Stolbergisch. (s. B.II, 233).
QUEDLINBURG.
(Reichsstift Quedlinburg. 16,162 Einw.)
Gymnasium (I, 244. II, 233).
Jet2t 9 Classen (VI, V a nnd b, IV, U und O III nnd 11, I) ; ansserdem eine 2class.
Vorschole. Frequenz: G.267 (1868: 302), y.76; zusammen: 343; davon 335ev., 6
kath.. 3 jüd.; 138 auswärtige. I: 22 (1868: 35), U: 33, UI: 66. Abiturienten: 62
(in den 5 Jahren vorher: 54).
Lehrer: 14. Direc tor: Dr. Äuo. Dihle (seit H. 1872; vorher Dir. des Gymn. zu
Seehausen J, 4 OL., 5 ordentL, 1 wissensch. HÜ161., 3 techn. und Elem. L. — Der firuhere Dir.,
Prot Franz RiekUr, wurde M. 1872 pensionirt Der OL. Prot Dr. DUunbtrger wurde 0. 1874
alä ord. Pro£ in die philos. Facultat der Univers, zu Halle berufen. Der ord. L. Pred.
214
Liibusch wurde 0. 1874 Dir. des Schullehrer-Seminars in Schlüohtem. Der OL. Prof. Dr.
Adalb, Schmidt wurde M. 1873, der OL. Prof. Dr. R. J/erite/ Anfang 1874 pensionirt; ebenso
der OL. Pfau (starb am 15. März 1874). — Neu eingetreten sind 8 Lehrer und 9 Seh.-
candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,850 Thlr. Darin StZuschuss 4235 Thir. Besoldungen :' 12,120 Thlr. NE.
W. Dir. 1650 Thlr. und Wohnung.
Der f Major von Bokum vermachte (1870) dem Gymn. eine werthvolle Bücher-
sammlimg. — Di^ im letzten Schuljahre vertheilten Benefioien aus verschiedenen SÜf-
tungen u. a. betrugen 1437 Thlr. — lieber eine bevorstehende Zuwendung des Hauptm.
a. D. Heinrich s. das Progr. von 1874.
Ge. Liebusch, üeber das Vaterländische in Klopstocks Oden; Progr. 1874.
Der Dir. der Anstalt steht an der Spitze eines Auf. 1873 gebildeten „Klopstock-
Vereins", der sich Veranstaltungen zur Ehre des Dichters zur Aufgabe gemacht habe.
Patronat: königlich.
ASCHERSLEBEN.
(Fürstenth. Halberstadt. 16,146 Einw.)
Realschule 1. 0. (I, 246. H, 234).
Früher 6, jetzt 9 Classen (VI, V, IVjein2Abth.), Frequenz: 297(1868: 274);
darunter 286 ev., 1 kath., 10 jüd.; 115 auswärtige. I: J6 (1868: 8), 11: 36, 111: 47.
Abiturienten: 22 (in den 6 Jahren vorher: 4).
Lehrer: 16. Director: Dr. i. Etiser (seit O. 4858), 2 OL., Sordentl., 5techn.
und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Meyer wurde 0. 1872 als OL. an die BS. zu Hagen ver-
setzt. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Sämmtiiche Lehrer sind evangelisch.
Local. Ein für die Schule neu erbautes Haus ist derselben M. 1874 übergeben
worden.
Etat: 13,248 Thlr. Besoldungen: 11,942 Thlr. Dir. 1400, der letzte ord. L. 600
Thlr. Der N E. soll 1875 durchgefimrt werden.
Dr. Fr. Brasack, Die Fluss-, Spring- und Quellwasser der Stadt Aschersleben;
Progr. 1872 und 1874.
Patronat: städtisch.
2. Begierongsbezlrk Merseburg.
MERSEBURG.
(Herzogth. Sachsen. 12,890 Einw.)
Domgymnasinm (I, 247. II, 235).
Nach wie vor die 6 Gymnasialcl. ungetheilt. Frequenz: 167 (1868: 152); daronter
166 ev., kath., 1 jüd.; 44 auswärtige. I: 8, U: 32, III: 61. Abiturienten: 38.
Lehrer 12. Director: Prof. Dr. A. Fr, Scheele (seit M. 1865J, 8 OL., 4 ordentl
und 1 Religionsl., 3 techn. und Elem. L. — M. 1871 wurde der OL. Dr. Bouierwek an die
Klosterschule zu Ilfeld versetzt. — Der OL. Dr. Witte ist seit Dcb. 1870 Hitglied des Ab-
ffeordnetenliauses. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind 4 Sch.c«nd. bei der
Anstalt beschäftigt worden.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Looal. Die grossen Mängel des alten Schulhauses machen sich immer föhlbar«?.
Ein Neubau ist angeregt worden.
215
Etat: 12^35 Thlr. Darin St Ztuchoss unmittelbar 2754, mittelbar d941 Thlr. Be-
soldmigeii: 9856 Tblr. NE. Dir. 1800 Thb-. und Wohnung.
Die alljährlich verliehenen Stipendien werden in den Progprammen au%efuhrt
Dr.Wessel, Qrundaatze zurBegelung unserer deutschen Orthographie; Progr. 1870.
Dr. Witte, Rede am Friedensfeste; Progr. 1872.
Patron at: Das Domcapttel des Hochstilts Kerseburg und der Staat
HALLE- a,S.
(Altpreussisch Sachsen. Saalkreis. 62,042 Einw.)
Die höheren Lehranstalten der Franckischen Stiftungen und das Stadt-
gymnasium.
Die Francklselien Stiftungen (I, 261. n, 336).
Von den 9 in B. II, 286 aufgeführten Anstalten ist eine, das K. Pädagogium,
gegen Ende des hier in Betracht kommenden Zeitraums nach IT^ährigem Bestehen ein-
gebogen (s. weiterhin). Die übrigen 8 haben sich in ihrer Classen- und Schillerzahl
meut noch weiter als Yor 6 Jahren ausgedehnt Nach 0. 1874 war der Bestand folgender :
1. Die Lateinische Hauptschule hatte 647 Schüler in 15 Glassen. 2. Die
Realschule 552 Seh. in 11 Classen. 3. Die höh. Tochterschule 332 Schülerinnen
in9CL 4. Die Bürger-Knabenschule 689 Schüler in 14 GL 5 DieVorberei-
tnngsschule 162 Seh. m 6 Gl. 6. Die Bürger-Tochterschule 611 Schülerinnen
in 9 GL 7. Die Freischule für Knaben 26^ Seh. in 4G1. 8. DieFreischule
fürKadchen 288 Seh. in 4 Glassen. Zusammen: 3349 Schüler resp. Schülerinnen.
Von den Erziehungsanstalten zählte die Waisenanstalt für Knaben 115,
die für Mädchen 16, die Pensionsanstalt 284, das Alumnat des K. Pädago-
giums 33 Zöglinge; zusammen: 448.
Lehrer und Lehrerinnen waren: 1. bei der Lat Hauptschule 25, bei der Bealschule
19, bei der höh. Tochterschule 10, bei den deutschen Schulen (oben Nr. 4 — 8) 62; zusam-
men: 110.
Beamte: 15. Dienstpersonal: 24. Handwerker und Tagelöhner: 12.
In den B. II, 237 angegebenen Verhältnissen des Directoriums der Stiftungen
sind keine Veränderungen emgetreten.
Die erwerbenden Anstalten, Druckerei, Buchhandlung, Anotheke haben ihre Thätig-
keit erweitert Das für letztere und die Medicamenten-Kxpeoition auf dem Gebiet der
Stiftungen an der Königstrasse neuerbaute Hans ist 1870 bezogen, und dem neuen Stadt-
theil daselbst zugänglicner geworden. — Die Räume, welche die Apotheke fniher im
f ron^ebände der Stiftungen inne hatte, werden für die Buchdruckerei verwandt.
Im Jahre 1871 wurden die Stiftungen von einem schweren Hissgeschick dadurch
betroffen, dass in Folge nicht rechtzeitig bemerkter Beschädigung ihrer Wasserleitung ge-
fährliche Miasmen in letztere eindrangen. £s verbreitete sich eine Typhnsepidemie mit
fakt 800 Erkrankungen in 4 Wochen. Mehrere Zöglinge starben daran ^); s. Prosr. der
Lat Hauptschule v. 1871, wo statistische Nachweisungen über die Krankheits-Verhält-
nisse der Zöglinge der Stiftungen von 1866 bis 1871 gegeben sind; femer das Progr.
von 1873.
Am 22. Juni 1874 besuchte der Minister Dr. Falk die Franck. Stiftungen, nahm von
allen ihren Instituten und Verhältnissen Kenntmss und wohnte mehreren Lehrstunden
in der Lat. Hauptsdiule und der Bealschule bei
üeber die Erziehungsanstalten in den Franck. Stiftungen, die für dieselben beste-
henden Aufnahmebedingungen u. s. w. s. die V. und G.
Mehrere von den Lehrern der Latina und der Realschule sind wie der Dir. Dr
Krämer selbst zugleich Dooenten an der Universitöt.
In den finanziellen Verhältnissen der Franck. Stiflunffen, wie sie B. II, 237 ff.
dargestellt sind, ist die Veränderung eingetreten, welche die nachstehende Uebendcht er-
fliebL Eine Eriiöhung des Zuschusses aus allgemeinen Staatsfonds hat es möglich gemacht.
Bei der Latina und der Bealschule den Nomäletat einzuführen.
>) TgL Dr. Z n e kseh w e r dt, die TyphiiMpid««!« im. WaiNtthAWe ra HaJl« a. 6. Üi J»hr« 1871. Hall« 187?.
216
«
1. Etat des Alumnats des K. Pädagogiums: 4338 Thlr. Darin St. Zuschuss 1675
Thlr.; aus dem Vermögen der Stiftungen 289 Thlr. Besoldungstitel: 2026 Thlr., Inspec-
tor 1000 Thlr., als Dir. der Franck. Stiftungen 1100 Thlr. = 2100 incl. Wohnung. In-
spector adi. 150 Thlr., als OL. der Latina 1300 Thlr. « 1450 incl. Wohnung; die 3 In-
spectionslehrer haben als solche jeder 150 Thlr., ausserdem ihr öehalt als Lehrer an der
Latina.
2. Etat der Latein. Hauptschule: 24,618 Tlilr. Zuschüsse: von der Stadt-
kämmerei 1000 Thlr., vom Staate 5889 Thlr., aus dem Vermögen der Stiftungen 4831
Thlr. Besoldungen : 21,590 Thlr. Rector, Condir. der Franck. Stütiingen, zugleich Lispec-
tor der Pensionsanstalt 2000 Thlr. incl. Wohnung. 1. OL. 1,500 Thlr.; letzter ord. L.
600 Thlr. (incl. 150 Thlr. als Erzieher an der Pensionsanstalt).
3. Etat der Pensionsanstalt für die Latina und die Realschule: 9025 Thlr.
Zuschuss aus dem Vermögen der Stiftungen 3250 Thlr. Besoldungen: 2103 Thlr., Inspex;-
tor 150 Thlr.; RechnungsSihrender Lispector 1000 Thlr. incl. Wohnung, Heizung und Be-
leuchtung. Von 7 Specialaufsehern erhält jeder 150 Thlr. ausser der Lehi;prbesolduDg
bei der Latina.
4. Etat der Realschule: 19,466 Thlr. Zuschüsse: vom Staate 5288 Thlr; ausdem
Vermögen der Stiftungen 680 TWr. Besoldungen: 17,100 Thlr., Inspeclor 1800 Thlr.
incl. Wohnung. 1. OL. 1500 Thlr., letzter College 600 Thlr.
5. Etat der Waisen an st alt 17,500 Thlr. Zuschuss aus dem Vermögen der Stif-
tungen 14,135 Thlr., aus Vermächtnissen 2265 Thlr. Besoldungen: 1135 Thlr. Inspector:
1450 Thlr. incl. Wohnung und zwar: 220 Thlr. als In8j)ector aus einem Stiftungsfonds,
25 Thlr. als Hausgeistlicner, desgl., 50 Thlr. für Ertheilung des Confirmanden- Unter-
richts, 115 Thlr. baare Emolumente für Seelsorge und Confirmation von den Schülern
der Pensionsanstalt, 1040 Thlr. als OL. an der Latina. 2 Waisenlehrer je 150 Thlr.;
ausserdem haben sie ihr Ghehalt als ord. Lehrer an der Latina. 2 Waisenlehrer je 200
Thlr.; ausserdem ihr Gehalt als ord. Lehrer an den deutschen Schulen.
6. Etat der Hauptcasse etc. s. Nr. 7.
7. Zusammenstellung der Etats -Hauptcasse der Franck. Stiftungen: 71,150 Thlr.,
Waisenanstalt 17,600 Thbr., Alumnat des K. Pädagogiums 4333 Thlr., Latina 24,618 Thlr.,
Realschule 19,466 Thh-., Singechor 1571 Thlr., andere müde Stiftungen 7313 Thlr., Pen-
sionsanstalt der Latina und der Realschule 9025 Thlr., höh. Töchterschule 6375 Thlr.,
deutsche Schulen 19,978 Thlr,, v. Cansteinische Bibelanstalt 27,458 Thlr., die vereinigte
Apotheke und Medicamenten -Expedition 13,613 Thlr., Buchhandlung 60,282 Thlr., Buch-
druckerei 27,410 Thlr., Frauenzimmerstift 254 Thlr. Insgesammt: 310,346 Thlr. Biese
Gesammtzahl reducirt sich in Wirklichkeit einerseits um diejenigen Beträge, welche von
einzelnen Instituten als Ueberschüsse oder Beiträge zu den Verwaltungskosten an die
Hauntcasse abgeliefert werden, andrerseits um diejenigen Summen, welche als Bedürfniss-
zuscnüsse von der Hauptcasse an einzelne Schulen und Institute ausgezahlt werden, und
'daher im Etat der Hauptcasse sowohl als in den betreff. Specialetats in Einnahme resp.
Ausgabe erscheinen, in Summa 56,358 Thlr. Hienach beträgt die dem Etat gemäss durch
sämmtliche Gassen laufende Gesammtsumme : 253,988 Thlr.
I. Ueberschüsse u. Beiträge zu denVer- II. Bedürfoisszuschüsse aus der
waltungskostcn an die Hauptcasse : Hauptcasse :
An 1869. 1875.
die Waisenanstalt 12,150 Thlr. 14,135 Thlr.
die Pensionsanstalt 4,460 - 3,250 -
die lat. Schule 3,340 - 10,720 •
die Realschule 360 - 5,968 -
die deutsch. Schul. 3,435 - 6,531 •
das Alumn. des K. 1 ,^ . ^„.
Pädagogii p,439 . 1,964 -
Summa iT 27,184'niirn2^568Thlr.
Sa. Summarum 34,224 Thlr. 56,358 Thlr.
Demnach Betrag des Gesammtetats in Wirklichkeit 1875:
(1869: 204,531 Thh-.): 310,346 Thlr.
minus (1869: 34,224 - 56,358 -
Von
1869.
1875.
der Buchhandlung
3300 Thlr.
9000 Thh-.
dervereinigtenApo-
1
theke und Medic-
^3400 .
4450 .
Expedition
j
der Bibelanstalt
140 .
140 -
der Sack. Stiftung
200 -
200 .
Summa I
7040 Thlr.
13,790Thlr.
Summa II
27,184 .
42,568 -
= (1869: 170,307 Thh-.): 253,988 Thlr.
Ueber den Fortgang der aus Anlass der Säcularfeier der Stiftungen 1863 angeregten
Sammlungen s. C. Bl. 1870 p. 354.
217
Dm K. Pidago^iim (U, 240).
Die bereits 1869 projectirte ümgestaltiing dieser Anstalt ist 0. 1870 zur Ansführang
{Cekommen. Der wesentliche Grand dazu war die Unzolänglichkeit der zu Gebote stehen-
den Mittel Die daraos schon seit mehreren Jahren erwachsenen Uebelstände fahrten za
der Ueberzeognn^, dass wenn der Anstalt nicht ein ausreichender Znschass vom Staat
gewährt werde, sie eingehen, eventl. umgestaltet werden müsse. Da die Eriiillang iener
Bedin^ng sich als unmöglich erwies, blieb nichts anderes übrig, als den erwähnten Schritt,
wie schwer er auch wurde, za thun. Die Grandzüge der mit Genehmigung der vorge-
reuten Behörden schliesslich angenommenen neuen Einrichtung sind folgende:
1. Als Erziehungsanstalt besteht femer ein ^ Alumnat des K. Pädagogiums''
in den bisherigen Räumen, aber nunmehr für Schüler der lateinischen Haoptschiue und
derRealschole (in gleicherweise, wie die Pensionsanstalt) und für eine gegen die frühere
bedeutend ermässigte Pension. 2. Als Gymnasium soll das Pädagogium zunächst
nor in sofern fortbestehen, als die Scholaren der OII und L, sofern sie es wünschen, bis
zur Beendigung ihres S«hulcursas, in ^er bisherigen Weise weiter unterrichtet werden.
Dies ist geschehen bis die letzten derselben nach Ablegung des Abiturientenexamens
0. 1873 aogegangen sind. Die Moghchkeit einer Wiederherstellung des Gymnasiams als
f^ilches ist im Auge behalten. Sie wird aber nur durch eine kräftige Unterstützung des
Staats aasfahrbar sein.
Die Zahl der Abiturienten des Pädagogiums von 1869 bis 1873 betrug 43.
Von den Lehrern der Anstalt traten die Professoren Dt. Daniel und Dryaudar
1^. Progr. von 1870) O. 1870 in den Ruhestand; der erstere starb am 13. Sptb. 1871 >).
Dr. Vohy welcher 0. 1870, zugleich als Insp. adiunctus, eingetreten war, ging O. 1872 als
Dir. an das Gymn. zu Wittstock (gegenwärtig Dir. des Grymn. zu Potsdam), Prof. Dr.
yd^t Joh. 1873 als OL. an das Gymn. zu Hawerstadt.
Das letzte Programm der Anstalt, mit dem das Pädagogium vor der Oeffentlichkeit
ahechloss, erschien 1870. Darin: Dr. G. Kram er, Aug. ttnn. Francke's Reise in das
«üdüche Deutschland.
Die lateinische Häupter hule (I, 255. II, 240).
Umfang: loClassen (VI— IV, U und OIH und UU, sämmtlich in je2Cotu8. OH,
l in 2 Cotus). Frequenz: 6a4 (1868: 542); davon 629 ev., 1 kath., 4 jüd.; 439 aus-
wärtige. I: 67 (1868; 37), II: 106, lU: 140. Abiturienten: 110 (in den 5 Jahren
vorher: 138).
Lehrer: 26. Director: Rector Tk. Adler (seit M. 1863J. 9 OL., 11 ordentl. L.
<Collaboratoren), 2wissensch. HülfsL, 2techn. und £lem. L. — Vom OL. Dr. VoU s. hier
•'ben. Die Inspection über das Alumnat fuhrt nach dessen Abgange der OL. an der
Latiaa Dr. C. öehtäz (bis O. 1872 OL. am Gymn. zu Treptow a. R ). Der OL. Dr. Gm.
Krüger g^ing IL 1872 als Prof. an die Thomasschule zu Leipzig (jetzt Dir. des Gymn. zu
Görlitz). Der OL. Prof. Dr. Arnold starb am 18. Aug. 1869, der OL. Limdenhom am 5.
Dcb. 1869, der OL. Prot Weber am 10. Juli 1870, der Musikdir. Greger am 9.0ctb. 1871.—
Neu eingetreten sind 18 Lehrer; ausserdem sind 11 Sch.cand. bei der Latina beschäftigt
gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Keine wesentliche Verimderungen. Einige Classen befinden sich im Ge-
bäude de« K. Pädagogioms.
Etat: 8. oben p. 216.
Insp. Pfaffe, Das heiL Vaterunser für höh. Schulen bearbeitet; Progr. 1870. OL.
Hahnemann, Ueber denmathero., namentlich geometrischen Unterricht auf Gymnasien;
Progr. 1872.
Die Sealsehule L 0. (I, 257, n, 241).
Gegenwärtig 11 Classen (VI; V, IV, ÜUI in je 2 Abth., Olli, U und OU, I).
Frequenz: 558 (1868:509); davon 541 er., 4kath., 13 jüd.; 373 auswärtige (mehraUjede
>> VgL Urm. AäaSb. ißmkl in der Grao.Z^itKhr. i-*: p. ;m>.
218
andere HS. der Provinz). I: 86 (1868: 18), 11: 66, Hl: 158. Abiturienten: 64
(in den 5 Jahren Torher: 27).
Lehrer: 21. Inspector: Dir. Dr. TT. Schröder (aeit 0. 1868), 6 OL., 9ordena L.
(Collegen), 6 techn. und lllem. L. — Der OL. Bahnemann eing M. 1870 in gleicher Eiffen-
schaft an die Lat. Hauptschule über, 0. 1878 der OL. Dr. Nrm, Geist als Dir. an die KmI-
schule zu Posen, der OL. Dr. Tsehischwitz (zugleich Privatdocent in der ^hilosoph. Facali.
der ÜniTersität) 0. 1874 als Professor an die polytechn. Schule zu Zürich; gleichzeitur
der ord. L. Dr. Glogau als OL. an das Progymn. zu Neumark. — Neu eingetreten sisa
7 Lehrer and auf kürzere oder längere Zeit ll Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Unverändert. Da das Schulhaus ohne Aula ist, benutzt die RS. zu Feier-
lichkeiten den Betsaal der deutschen Schulen oder den Versammlungsaal der Lat. Haupt-
schule.
Etat: 8. p. 216.
Die ZiVmannstiftung fs. B. II, 241) ist durch weitere Zuwendungen auf c. 860 Thlr.
angewachsen. An Stipendien sind Schülern der oberen Gl. gezahlt worden c. 186 TUr.
Dr. Hrm. Geist, Der moderne Realismus und die Realschule; Progr. 1872. Dr.
Sommer, Die Theorie der Spiegel für den Schulunterricht; Progr. 1878.
Das Stadtgymnaslnm (II, 242).
Die Anstalt hat sich zu 12 Glassen erweitert (VI, Y, lY in je 2, UI in 8, 11 in 2
Abth., I): ausserdem eine Vorschule von 5 Gl. Frequenz: G. 472, V. 172; zusam-
men: 644; davon 688 ev., 2 kath., 4 jüd.; 149 auswärtige. I: 80, IL: 61, III: 115.
Abiturienten seit M. 1872, wo die erste Prüfung stattfand, 19.
Lehrer: 24. Director: Prof. J>r, Nasemann (seit 0.1868), 4 OL., 10 ordentl.,
1 Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. RosaUhf
wurde M. 1871Rector der höh. BS. zu Weissenfeis; gleichzeitijg der wissensch. Hülfsl. Dr.
Brieger ausserord. Professor in der philosoph. Facult. der Univers, zu Halle. — Neu ein-
getreten sind 9 Lehrer und 7 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 22,272 Thlr. Besoldungen: 20,121 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung;
der letzte ord. L. 800 Thlr.
Für das physikal. Gabinet wurden 1872 von den städt. Behörden ausserordentlich
900 Thlr. bewilligt. Geh. Reg. R. Prof. Dr. Knoblauch wandte für dasselbe der Anstalt 200
Thlr. zu.
Dr. Opel, Das Tagebuch des Rathmeisters Marc. Spickendorff von Halle; Progr.
1872.
Patronat: städtisch. Guratorium.
DELITZSCH.
(Herzogth. Sachsen. 8108 Einw.)
Höhere Bfirgerschnle (II, 243).*
Wie früher 5 ungetheilte Glassen der höh BS. und 2 Vorschulcl. Frequenz:
höh. BS. 171 (1888: 167), V. 60: zusammen: 231; davon 228 ev., kaih., 8 jüd.; 83aiDi-
vrärtige. 1. Gl. 9, 2. Gl. 16. Die Abgangsprüfung haben 16 Schüler bestanden.
Lehrer: 9. Rector: B^Kayser (seit 0.1868), 4 ordentl. L., 1 wissensch. HnlM.,
3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 6218 Thlr. Besoldungen: 6800 Thlr. Rector 1000 Thlr. und fr.Wohnnng.
Dr. Schröder, Der deutsche Aufsatz in den unteren und mittleren GL der höhe-
ren Schulen; Progr. 1878.
Patronat: städtisch.
219
EILENBÜRG.
(Herzogth. Sachsen. 10,132 Einw.)
Höhere Bürgerschule.
Die Anstalt, aus den oberen Classen der städt Knabenschule gebildet, ist O. 1865
eroffiiet worden und hat sich allmählich so entwickelt» dass sie unter dem 14. Sptb. 1871
all eine zu Entlassungsprüfunffen berechtige höh. Bürgerschule anerkannt werden konnte.
In den 5 Classen befand sich r^euj. 1874 eme Frequenz von 91 Schülern, unter denen
1 kath. und 1 jüd.; auswärtige 88. 1. Gl. 7, 2. Gl. 16. — Die Abgangsprüfung ha-
ben 4 Schüler bestanden.
Lehrer: 10. Bector: Dr. AntonWiemann (seit 0.1871; vorher OL. an der RS.
zu Oldenburg); ausser ihm 5 wissensoh., 1 ev. Religionsl., 8 techn. und Elem. L. — Der
frühere Dirigent, StSUxer, ist Bector der übrigen Stadtschulen geblieben.
idle Lehrer sind evangelisch.
Local. Im allgm. siädt Schulhause» dem Bedürfniss nur nothdürfüg genügend.
Etat: 5000 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Bector: 1000 Thk.; der letzte ord.L.
ÖOOThlr.
Neue Schulordnung v. 27. Febr. 1878.
Patronat: stadtisch.
TORGAU.
(Herzogth. Sachsen. 8107 Einw.)
Gymnasium (I, 261. n, 244).
Die Anstalt zählt jetzt 9 Gymnasialdassen (VI, V ; IV a und b, U und lU und
II, I). Frequenz: G. 274, darunter 272 ev., 2 kath., jüd.; 163 auswärtige.
I: 22 (1868: 11), U: 43, HI: 60. Abiturienten: 36 (in den 6 vorherigen Jahren:
28). — Das Alumnat (s. die V. und G.) hatte im letzten «fahre 57 Zöglinge.
Lehrer: 15. Director: Prof. Dr. firm. A ÄiaX» (seit M. 1863), 30L., 6ordentl.,
2 wissenach. Hül&l., 3 techn. und Elem. L. Der OL. Dr. Münscher wurde M. 1874 Pro-
rector am Gymn. zu Jauer. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 6 Cand. probandi, zu-
gleich als Hülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 12,080 Thh". Darin St. Zuschuss mittelbar 1773 Thlr. Besoldungen: 9100
Thh». Dir. 1200 Thbr. und Wohnung.
Die aUjährL vertheilten Beneficien sind in den Programmen angeführt.
Dr. O. Taubert, Der Gymnasial-Singechor zu Torgau m seiner gegenwärt. Ver-
fiusoiiff, nebst Nachträgen zur Geschichte der Pflege der Musik in Toi^au; Progr. 1870.
Dr. iTünBcher, Ernst Moritz Arndt, ein Vorkämpfer für das neuerstandene deutsche
Kaiserreich; Progr. 1874. (Von demselben in jedem Progr. ein bibL Lectipnarium für
da« Kirchenjahr, zum Gebrauch der Schule). — Das Kriegsjahr 1870—71 ; Erinnerungs-
fcier des Gymn. zu Torgau am 2.Novb. 1871 {fir^Francke und Dr. Taubert), Torgau, 1871.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Kreisgenohtsdirector £bl6enacA).
WITTENBERG.
(Hauptstadt des sächs. Kurkreises. 10,032 Einw.)
Gymnasium (I, 269. U, 244).
Wie früher 8 Gymnasialcl. (U und Olli und II); ausserdem, seit 1872, eine Vor-
achfüe von 8 OL Frequenz: G. 814 (1868: 800), Y. 80; zusammen: 894; da-
220
von 386 ev., 7 kath., 1 jüd.; 194 asuwärtige. I: 32, li: 42, III: 84. Abiturien-
ten: 65.
Lehrer: 15. Director: A. Rhode (seit 0. 1868), 3 OL., 6 ordentL, 5 techn. und
Eiern. L. — Der ord. L. Dr. Härtung ging 0.1873 als Prorector an das Gymn. zu Jauer,
der ord. L. Dr. Schild 0. 1874 als OL. an das Gymn. zu Waidenburg. — Neu eingetreten
sind 9 Lehrer; Sch.cand. sind 4 bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Noch unverändert und äusserst mangelhaft.
Etat: 16,360 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 600, mittelbar 1900 Thlr. Be-
soldungen: 11,780 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L.
600 Thlr.
Das Geschenk eines ehemal. Schülers, Kaufm. Gast in Dresden (200Thlr.), gab Ver-
anlassung eine bibliotheca pauperum zu gründen (270 Bände; jetziges Cap. 300 Thlr.). —
Von demselben wurden ferner 1000 Thlr. geschenkt, und deren Zinsen theils zur Vermehrung
dieser Biblioth., theils zur Unterstützung armer Schüler verwandt (s. die Progr. von 1872—
74). — lieber die sonstigen Beneficien, welche bei der Anstalt jährlich vertneilt w^erden,
8. die Programme.
Dr. L. Dietze, Die lyr. Kreuzgedichte des deutschen Mittelalters; Progr. 1873.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Consistorial R. iScAiiiiec/tfr).
EISLEBEN.
(Grafsch. Mansfeld. 13,423 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Beal-Lehranstalt.
Das Gymnasium (I, 263. II, 246).
Nach wie vor die 6 Gymnasialol., ungetheilt. Frequenz: 239(1868: 223); davon
234 ev., 3 kath., 2 jüd.; 119 auswärtige. I: 28, H: 31, lU: 40. Abiturienten: 40.
Lehrer: 11. Director: Prof. Hrm, Schwaibe (seit M. 1855), 3 OL., 1 KeÜgionsl
4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Kapert folgt« M. 1871 einem Ruf als
Prof. an das Gymn. zu Altenburg. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Gandidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Ueber den bei der Beschaffenheit des alten sehr wünschenswerthen Neubau
eines Schulhauses sind Verhandlungen eingeleitet. — Zum Turnen im Winter wird einst-
weilen eine Reitbahn benutzt.
Etat: 16,370 Thlr. Darin Besoldungen : 10,680 Thlr. NE. W. Dir. 2380 Thbr. und
Wohnung.
Der f Pastor Bönicke hat dem Gymn., dessen Schüler er gewesen, 2000 Thlr. ver-
macht, deren Zinsen nach dem Tode seiner Wittwe, zur Unterstützung armer Schüler
verwandt werden sollen.
Die jährlich an Schüler vertheilten Beneficien sind in den Programmen der An-
stalt erwähnt.
Nachtrag zu dem B. II, 246 über den Singechor Bemerkten : Als 1838 die Verbin-
dung des Seminars mit dem Gymn. aufgehoben worden, war auch der kirchl. Sin^chor
aufgelöst, und der Gesangunterricht im Gymn. auf die unteren GL beschränkt, bis 1857
nach Anstellung eines Gesanglehrers aus den 3 oberen Gl. wieder ein Ghor gebildet wurde,
dem jedoch nicht wie früher dem chorus musicus kirchliche Functionen und anderweitige
Dienstleistungen nach aussen obliegen.
Dr. Fr. R o t h e, Zur Methodik des griech. Unterrichts ; Progr. 1869. Dir. Schwalbe,
Aus dem Schulleben in der 2. Hälfte des 16. Jahrb.; Progr. zu Lange*^ Gedäcbtniss-
feier 1873.
Patronat: königlich.
Die Bealschule (x).
Im Jahre 1869 beschlossen die städt. Behörden die Ausführung des längere Zeit
erwogenen Plans, zwischen dem Gymnasium und der Bürgerschule eine Reabchulc »u
221
errichten. Die Eröffnung geschah IL 1870 mit 63 Schülern in den OL VI— IV. Die Ab-
sicht war, eine Realschule erster Ordn. herzustellen (s. die Progr. von 1871 und 1872).
Inzwischen hat sich die Anstalt mit Befolgung des Lehrplaus dieser Kategorie bis zur,
11 entwickelt, ohne dass über ihren Abschluss Magistrat und Stadtverordnete sich schon
geeinigt hätten. Frequenz: (nach 0.1874): 221; darunter 218 ev., 1 kath., 2 jüd.
136 auswärtige. II: 32, UI: 43, IV: 49.
Lehrer: 8. Dirigent: Dr. O.Richter (seit Beginn der Anstalt, M. 1870; vorher
Lehrer an der KS. 1. 0. zu Magdeburg); ausser ihm 5 wissenschaftl., 2 techn. und
Elem. L.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die 4 unteren Gl. sind einstweilen im Bürgerschul-Hause, die II, die Biblio-
thek u.a. in einem Privathause untergebracht.
Etat: 7522 Thlr. Besoldungen: 6077 Thlr. Dir. 1200 Thlr.; der erste L. 850, der
letzte ord. L. 650 Thlr.
Ueber eine vom Dirig. gegründete Prämien- und Stipendienstiftung s. das Progr.
7on 1872.
Dr. O. Richter, die Politik der Hohenstaufen und der Hohenzollem, Festvortrag
sm 22. März 1871; Progr. i87J. Derselbe: Die Vergangenheit und die Zukunft der deut-
schen Realschulen - Dr. E. Richter, Klopstock als vaterländischer Dichter; Progr. 1873.
Dr. 0. Richter, Nationale Erfolge und nationale Tugenden ; Vortrag, im Progr. von 1874.
Patronat: städtisch.
WEISSENFELS.
(Ehem. Herzogth. Sachsen-Weissenfels. 14,572 Einw.)
Höhere Bürgersclmle* und Frogymnasium.
Die Stadt besass einst ein akademisches Gymnasium (Gymn. illustre). Gegründet
vom Herzog August war dasselbe 1. Novb. 1664 eröffnet, und bestand bis 1784; der letzte
Äector war CAr. Ä«mccciW (s. Dr. Rosalsky, Gesch. des akadem. Gymn. zu Weissenfeis ;
Progr. 1873).
Der industrielle Aufschwung, welchen die Stadt in neuerer Zeit genommen hat,
machte es mehr und mehr fühlbar, dass neben dem kÖnigl. Schullehrer-Seminar nur Ele-
mentarschulen vorhanden waren. 1860 vereinigten sich mehrere Bürger, diesem Mangel
abzuhelfen. Ein C3omitö (später Ouratorium) förderte die Sache dergestalt, dass mit einer
Beihülfe ans städtischen Mitteln am 11. Juli 1862 zunächst eine 2classige höhere Lehran-
stalt mit 70 Schülern eröfinet werden konnte. 0. 1866 waren ihrer schon 136, 0. 1 869 : 147, die
in 5 Cl. unterrichtet wurden. Joh. 1869 wurde die Anstalt von der Stadt übernommen,
die alsbald ein neues Schulhaus für dieselbe erbauen Hess. M. 1871 erhielt sie bestimmter
die Form einer höh. Bürgerschule mit einigen lat. und griech. Nebenclassen (im ganzen
damals 163 Schüler). Der Plan war, die Schule sich in der realen und gymnasialen Rich-
tung bis zur II entwickeln zu lassen, mit dem Vorbehalt, später vielleicht eine Gymna-
siall aufizusetzen (s. das Progr. von 1872).
Die Anerkennung der Anstalt als berechtigte höh. BS. erfolgte am 16. Mai 1872, die
Zneikennnng der erweiterten Berechtigung am 12 März 1873.
Gegenwärtig besteht die Anstalt aus 3 Vorschul- und den Gymn.cl. VT — III, Realcl.
IV— U. Frequenz: V. 60, G. 111, R. 56; zusammen: 227: davon 224 ev., 1 kath.,
2 jüd.« 70 auswärtige. Seit der ersten Abgangsprüfung, 0. 1872, ist die Pnifung von
9 Schülern bestanden worden.
Liehrer: 11. Rector: Dr. J. /2. Rosalsky (seit M. 1 871 ; vorher L. am Stadtgymn.
zu Halle), 1 OL., 6 ordentL. 3 techn. und Elem. L. —
S&mmtliche Lehrer sinid evangelisch.
Local. Das neue Schulgebäude ist der Anstalt am 6. Sptb. 1871 übergeben worden.
Für den Turnunterricht fehlt es noch an einem genügenden Local.
Etat: 9392 Thlr. Besoldungen: 7970 Thbr. Rector 1400 TWr.
Im Jahre 1869 wurde eine l/um6o/i/tetiftung gegründet zumZweck,jährl. aml4. Sptb.
an Schaler der Anstalt Stipendien und Prämien zu vertheilen. Darüber sowie über die
ZteioHonuMlhxxng und die Stahhch.e Legatenstiftung s. die Progr. von 1872 und 1878. Der
222
Commerz.'Ei» Riebeck in Halle bezahlt seit mehreren Jahren das Schulgeld für einige arme
Schüler (jetet fiir 7.
Die Instruction für das Curatorium der Anstalt s. im Progr. von 1872.
OL. MaxWeicker, Joh. Balth. Schupp in seinem Yerhältniss zur Pagagogik des 17.
Jahrh.; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
NAUMBURG.
(Hochstift Naumburg in Thüringen. 14,839 Einw.)
Das Domgymnasiom (I, 266. U, 247).
Die Anstalt hat sich durch Theilune der lU (U und 0) zu 7 Classen erweitert.
Frequenz: 260 (1868: 295); darunter 256 ev., 3 kath., 1 jüd.; 98 auswärtige. I: 33,
H: 54, ni: 63. Abiturienten: 85.
Lehrer: 14. Director: Dr. HugoÄnton (seit M. 1874 ; vorher Dir. des Gymn. zu Burg),
8 OL., 1 Religionsl., 5 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Fifrtsch,
wurde M. 1874 emeritirt. — Der OL. Prof. Dr. Hülsen starb am 5. März 1874. — Nea
eingetreten sind 5 Lehrer; ebensoviele Sch.cand. sind vorübergehend bei der Anstalt be-
schäftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,360 Thbr. Darin St. Zuschuss mittelbar 5181 Thlr. Besoldungen 11,432
Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr.
Die Predigerwittwe Hanf vermachte der Anstalt 100 Thlr., deren Zinsen ein Schüler-
stip, sein sollen.
Das „Alumneum*' gewährt 6 Schülern je 20 Thlr. Kostgeld, und einem 16 Thlr.
Ausserdem werden aus dem Fonds des Alumneums und der Dompropstei jährlich c. 2000
Portionen Freitische zu je 5 Sgr. an arme Schüler vergeben. Im übrigen s. über die
Beneficien die jährl. Programme.
B. Gropius, Das erste Vierteljahr des lat. Unterrichts in Sexta; Progr. 1872.
Patronat: Das Domcapitel des Hochstifts Naumburg.
Die höhere Bfirgerschnle (I, 266. II, 247)*.
Wie früher: 5 Classen und 2Vorschulcl. Frequenz: höh. BS. 135 (1868: 89),
V. 83; zusammen: 218; sammtliche evangelisch; 57 auswärtige. l.Cl. 11, 2. (31.32. Die
Abgangsprüfung ist von 17 Schülern bestanden.
Lehrer: 9. Rector: Dr. O, NeumülUr (seit 0. 1865), 1 OL., 8 ord., 1 wissensch,
Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. FritsckegiBg H. 1870 als OL. an das
Gvmn. zu Köthen, der OL. Kösüer ebenso H. 1874 an das (lymn. zu Naumburg über. ^
Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 8 Sch.candidaten.
Alle Lehrer sind evangelisch.
Local. Der in B. 11 angegebene interimistische Zustand besteht noch fort
Etat: 7305 Thk. Besoldungen: 6885 Thlr. Bector 1250 Thlr. und Wohnung; der
letzte ord. L. 600 Thlr.
Die verwittw. Fr. Geh. Justizräthin Xte6a/d^ hat zur Vermehrung deriZcMcAschenJubi"
läumsstiftung (zu Schulprämien) 200 Thlr. geschenkt. —
Die Miike' und Nietkiertche Stiftung (zu Wittwenpensionen) sind 1872 vereinigt wordeo.
L. Köstler, Die geom. Lehrsätze und Aufgaben für den Unterricht in IV und DI
der höh. Bürgerschule; Progr. 1871. Dr. Neumüller, Die Naumbuiger Schule b^i
St Wenzel; Progr. 1872. Antrittsrede des Bectors 3f. Bwek (1744); Pn^. 1874.
Patronat: beim städtischen Curatorium.
823
Die Landesschule PF ORT A. (I, 267. H, 250).
(Stiftagebiet Zeitz-Naumburg; Thüringen. 650 Einw.)
Die drei oberen Gymnanalclanen, nach wie Tor je in ü und O getheilt. Fre-
qaenz: 196; sammtliche evangelisch; auBwärtige 189, Alumnen: 180, Extraneer: 16,
Semiextraneer: 3. I: 89, II: 76, HL: 84. Abitnrienten: 118 (in den 5 Jahren
Torher: 120).
Die Aufnahmebedingungen sind unter dem 20. Juni 1874 mit einigen Abänderungen
neu pnblidrt worden; 8. dieV. und G.
Lehrer: 15. Director: Bector Prol Dr. theoL und philos. W. Herbst (seit 0. 1873;
vorher Propst und Dir. des Pädago^ums zum Kloster U. L. Fr. in Magdebim), 7Proflf.
(dtnmter 2 Ckistliche), 2 OL., 3 Adjuncten, 2 techn. Lehrer. — Der firiuiere iUctor, Dr.
C. X. Peier, trat O. 1873 in den Ruhestand. — Der Prot Dr. Sehmmefy/eng wurde 0. 1870
Dir. der Alosterschule zu Ilfeld, M. 1870 der Prot Dr. Abicki Dir. des Gymn. zu Oels,
Joh. 1873 der Prof. Dr. Volkmann Dir. des Gymn. zu Görlitz Qetzt zu Elberfeld). — Der
Adjnnct B. H. Sitdtfddt fiel ak Lieutenant in der Schlacht bei Mars la Tour am 16. Aug.
1870. Der Pro£ Dr. Koberttein starb am 13. März 1870; der emeritirte Prof. Dr. C. Stern"
hart am 9. Aug. 1872 in Kosen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem sind 4
ScLcand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Local. Es werden Terschiedene grossere bauliche Veiundeningen vorbereitet Zur
Entscheidung über dieselben war der Minister Dr. Faik am 24. und 25. Juni 1874 in
Pforta anwesend, und nahm dabei von allen Einrichtungen und von der Unterrichts-
ertheilung in mehreren Classen Kenntniss.
Etat: 72,180 Thlr. Darin St Zuschuss 588Vt l'Ur. Besoldungen: 19,600 Thlr.
N £. W. Dir. 2500 Thlr. und Wohnung.
Das ffesMegtmeniJdnm (Cap. von 5000 Thlr.) für Studirende ist der Anstalt von dem
f OberL am Caaetenhanse zu Wahlstadt Prof. Hesse zugewandt worden. Zum An-
denken an den Prof. Koberstein haben alte Pfortner ein Stipendium gestiftet (1000 Thlr.).
Für denselben Zweck hat der Dir. Dr. Ferd, Ranke in Berun das Honorar seiner Schrift
JUickerinnerungen an Schulpforte (1814r-1821) Halle 1874" bestimmt (150 Thhr.). Es
sollen mit diesem Stipendium Schüler der Pforta unterstützt werden, die sich dem Stu-
dium der deutschen rhilologie und Literatur, der deutschen Geschichte oder der deutschen
Bechtswisflenschaft widmen. Zu einem ^^'nAaristipendium sind c. 500 Thlr., zu einem
Peterstipendium c. 700 Thlr. gesammelt
Die von dem Prof. Koberstein hinterlassene Bibliothek ist für die Landesschule ange-
kauft worden (s. 0. BL 1871 p. 17).
Nach altem Herkommen haben in Schulpforte alle Classen einen nach der Beihe
der Wochentage wechselnden, von Unterricht freien Studientag. Es wird nach den über
die Verwendung dieser Zeit gemachten Erfahrungen beabsichtigt, die Einrichtung auf
die obersten Classen zu beschranken.
In Betracht der Bestimmung von Schulpforte und seiner Beneficien wird neuerdings
strenger daraufgehalten, dass Zöglinge, welche sich für wissenschaftliche Studien unge-
eignet erwiesen haben, nicht nach I versetzt werden.
Dr. H. H ad icke, Kurrecht und Erzamt der Laienfursten (Sachsenspiegel HI, 57);
Progr. 1872. Dr. Böhme, Zur Geschichte des Cisterzienser -Klosters St Marien zur
Pforte ; Progr. 1873.
Patron at: königlich.
SANGEHHAUSEN.
(Ehem. Herzogth. Sachsen-Weissenfels. 8383 Einw.)
Progymnaslum (x).
Seit der Zeit ihrer Imrchlichen Beformation (c. 1540) hatte die Stadt ein Gymnasium
(Lyceiim)im Gebäude eines an&ehobenen Augustinerklosters. Die Anstalt hat unter
starkem Wechsel ihrer Zustände bis in die 40ger Jahre dieses Jahrh. bestanden, wo sie
224
Elementarschule wurde und das Gebäude abgebrochen werden musste. — Der Keim einer
neuen höh. Schule war um 1^54 ein Privatuntemehmen, zu dem sich mehrere Familien
des Orts vereinigt hatten. Die städt. Behörden machten daraus eine Knaben-Bürgerschule,
welche zugleich für den Eintritt in ein Gymnasium vorbereiten sollte. Man erkannte
Imld, dass dieser Zweck eine eigene Anstalt erfordere und beschloss auf den Rath des
Superint. Kirchner einige besondere Progymnasialclassen einzurichten. Diese (VI— IV)
wurden 0. 1871 mit 77 Schülern eröfihet ; sie haben unter der ernstlichen Theilnahme
der Bürgerschaft eine günstige Entwickelung gehabt.
In dem 0. 1874 schliessenden Semester waren in 5 Classen (VI — OIIIJ157 Schaler;
unter ihnen 154 ev., 2 kath., 1 jüd.; 54 auswärtige. lU: 37, IV: 33. Die II. ist 0.1874
eröffnet worden.
Lehrer: 6. Rector: Dt, Alb. Fulda (seit Joh. 1871 j vorher ord. L. am Gynm. zu
Cleve)j 3 ordentl., 1 wissensch. Hülfs- und 1 techn. L.
Die Lehrer sind dem Statut der Anstalt gemäss alle evangelisch.
Local. Ein von der Stadt angekauftes Fabrikgebäude ist zum Schulhause umge-
schaffen und für alle Raumbedürfnisse eines vollständigen Gymn. eingerichtet worden (30,000
Thlr.). Der Schule übergeben ist es am 16. Apr. 1874; vorher war sie in dem allge-
meinen Stadtschul-Gebäude untergebracht.
Etat: 6252 Thhr, Besoldungen: 5430 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung; der
letzte ord. L. 700 Thh-.
Ein von der Wittwe Hecker zur Verbesserung des städt. Schulwesens 1856 geschenktem
Gap. von 2000 Thlr. ist in den Dotationsfonds des Frogymn. aufgenommen.
Zur Vermehrung der Bibliothek ist der Ertrag verschiedener öffentlicher Vortrage
(170 Thlr.) verwandt worden. Zu demselben Zweck haben werthvolle Zusendungen der
Weidmatmschen und TViiön^rschen Buchhandlungen beigetragen: femer eine Schenkung
des Privatgelehrten Dr. JuL Schmidt (c. 80 Bände, meist histor. Quellenwerke}.
Dr. Fulda, Uebersicht der Geschichte des höh. Schulwesens der Stadt Sangerhausen;
Proffr. 1872. Dr. Gu. Dann eh 1, Beiträge zur Geschichte des deutschen geistUcben
Liedes; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
ROSSLEBEN.
(Thüringen, Goldene Aue. 2400 Einw.)
Elosterschule (T, 271. II, 251).
Jetzt 5 Gymnasialclassen : C und Olli und II, L Frequenz: 88; darunter aus-
wärtige : 83. Alumnen und Extraner : 82 ; alle evang. ; I: 21, 11 : 80, DI : 37. Abi t uri e n-
ten: 44.
Lehrer: 9. Director: Rector Prof. Dr. Chr. Fr. Wentrup (seit 0. 1869), 3 OL
(Professoren!, 3 ordentl. (incl. 2 Adiuncten), 1 WTssensch. Hülfel., 1 JElem. L. — Der unl
L. Dr. Äfax tfoche wurde Joh. 1870 Kector des Progymn. zu Norden (jetzt Dir. des Qymn.
und der Realsch. zu Hildesheim) ; der Adj. Dr. Ilrtn. Kettner ging 0. 1870 als OL. an d*.-
Gymn. zu Dramburg über; der ord. L. Dr. C. Thiele übernahm 0. 1873 die Leitung einer
höheren Lehranstalt in Neuhaldensleben. — Der OL. Prof. Dr. Sickel trat ML 1874 in dcu
Ruhestand. — Am 1. Dcb. 1869 starb in Wiche der Pfarrer Prof. Dr. Herold, (M- 1869 m
Rossleben emeritirt). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem haben vorübergehen»!
5 Sch.cand. dem LehrercoUegium angehört.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
M. 1874 vmrde die U III getheilt, und der unteren Abtheilung die Einrichtung einer
IV gegeben.
Local. Mehrere bauliche Veränderungen: u. a. zweckmässigere SubselUen in aller
Classen, Wasserheizung in den Wohnungen der Alumnen. Einrichtung eines WinteTtort:-
locals.
Etat: 20,540 Thh*. Beloldungen: 7179^« Thh«. Dir. 1650 Thb-. und Wohnung; dtr
letzte ord. L. 700 Thlr. und Wohnung.
Der Kirchenbaufonds hat sich auf c. 5730 Thlr. vermehrt. — Der Graf v. rf. Ädbuk«''
bürg Hessler schenkte 117 Thlr. zu einem Harmonium, der Graf L. v. Zeeh^Burkersrodt «i?u
Thurmuhr. Zu einem Denkmal für die in den letzten Kriegen gefallenen ehem. Schaltr
von Rossleben sind c. 600 Thlr. gesammelt.
225
Dr. Wentrup, Auszüge aus den Lehrplänen; Proer. 1870. Dr. Am. Stendener,
Briefl. Plaudereien über norddeutsche Natur und noradeutsche Dichter ; Progr. 1871.
Dr. Wink 1er, Geschichte der deutschen Literatur in Frankreich; Progr. 1872. Adj.
Plath, Beschreibung des Wintertumlocals der Klosterschule; Progr. 1874.
Patronat: die Familie ron Witxiebtn (s. Bd.1; 272). Erbadministrator gegenwirtig
ist der Ober-Prasident a. D. r. WitxUben,
donndorf:
(Thüringen. 340 Einw.)
Klostersehnle (Progymnasiuin. I, 273. n, 262).
Die beabsichtigte innere Erweiterung der Anstalt ist noch nicht eingetreten. Dem-
gemass ist auch der damit zusammenhangende Plan eines Neu- oder Umbaus des Schul-
hsiises noch nicht ausgeführt
Nach wie vor 2Classen (V und IV). Frequenz: Y: 18, IV: U; zusammen: 82,
woTOfn auswärtige 81; Beneficiaten: 19, Pensionaire: 13.
Nähere Nachricht über das Alumnat s. in den V. und G.
Lehrer: 3. Kector: Dr. Rieh, Kraft (seit IL 1870; vorher Lehrer am CFymn. zu
Seehansen. Ausser ihm ein Cand. ab Adjunct, und ein Gantor als techn. L. — Der frü-
here Bector, •/! GoUfr. Siemicke, wurde M. 1870 emeritirt.
Sämmtliche Lehrer und Schüler sind der Stiftung gemäss evangelisch.
Etat: 5678 Thlr. Besoldungen: 1393 Thlr. Rector: 784 Thhr. und fr. Wohnung.
Patronat: Verschiedene Bepräsentanten der Familie r. Wertkem ^s. die Collatoren
der Freistellen in den V. und G.) Erbadministrator ist z. Z. der Freih. v, Werthem auf
Bachra.
ZEITZ.
(Thüringen. 16,371 Einw.) .
StiftsgymiiMiiui (I, 274. U, 252).
Wie firSher die 6 Gymnasialclassen, ungetheilt Frequenz: 238 (1868: 206); da-
nu)ter299ey., 3kath., Ijüd.; 112 auswärtige. 1:24, £1:34, 111:54. Abiturienten:
oO (in den 5 Jahren vorher: 31).
Lehrer: 10. Director: Lic. theol. Jul. Tauseher (seit M. 1872; vorher Dir. des
Gymn. zu Stargard in Pommern), 3 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der firühere
Dir., Prof. Dr. G. LoMoU, wurde M. 1872 in gleicher Eigenschaft nach Stargard versetzt.
Der Snbrector Dr. Mitme wurde 0. 1870 ementirt. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer.
LocaL Durch einen Anbau wurden 1872 2 neue Classen hergestellt, und u.a. auch
die Aula erweitert — Nach einem mit dem Hagistrat geschlossenen Contract benutzt
das Oymn« die stadt. Turnhalle.
Etat: 13,810 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 2669V9t mittelbar 36 Thlr. Be-
soldungen : 10^ Thhr. N E. W. Dir. 16.50 Thlr. und Wohnung.
Der Banlcdir. BaumoMn in Berlin schenkte 200 Thlr. zur Ghrnndung eines Schamhorst-
Prämienfonds; ausserdem u. a. Kupferstiche (nach den Kaulbachschen Wandgemälden) zur
Aosschmückung der Aula. — Ueber eine Hohlandsüitimg zum Besten des Singechors s. das
Progr. von 1872.
Dr. Bech, Die bischofL «Satzungen über das Eidgeschoss in Zeitz aas dem 14. und
15. Jahrh. — Einfuhrungs- una Antritts-Bede resp. des K. Prov. Schub*. Dr. ToM und des
Dir. lyT.LoMolz; Progr. 1870. Des letzteren Schulrede am 20. März 1869; Progr. 1871.
Dr. Bas eh, Ueber £e Pflege der Leibesübungen in den Schulen; Progr. 1^3. Dr.
£. Bohrig^, Das Latein in Sexta; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
XU 16
226
3. Regierangsbezirk Erftart.
ERFÜRT.
(Hauptstadt von Thüringen. 40,482 Binw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule.
Das OymnaslQm (I, 278. II, 264).
Wie vor 5 Jahren: 9 Classen (VI, V; IV aundb; U und Olli und II; I. Die Vor-
schule ist ein Privatunternehmen desDir^. Frequenz: 346 (1868:321); davon 310 ct.,
32kath., 3jad.; 69 auswärtige. I: 28, II: 43, HI: 100. Abiturienten: 61.
Lehrer: 17. Direotor: Prof. Dr. Alb. Dietrich (seit 0. 1868), 6 OL., 6 ordentL,
1 kathol. Beligionsl., 4 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Hoppe übernahm Neuj. 1879 die
Direction des Gymn. zu Lauban ; H. 1872 wurde der OL. Pro£ Dr. Buchhoix an das Joachims-
thalsche Gymn. zu Berlin versetzt. — Der OL. Prof. Dr. Petermann (bis H. 1872 Dir. des
Gymn. zu Batzeburg) starb am 28. Jan. 1874; der OL. Dr.' Rudo^hi aml7. Au«^. 1874; am
9. Mai 1873 der emeritirte OL. Prof. Dr. Schmidt, am 10. Harz 1874 der ebenmlls emerit
Prof. Dr. Herrmann. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer ; ausserdem 9 Sch.oand. als pro-
bandi oder provisor. Hülfsllehrer.
Von den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch.
Local. Unverändert Ueber die Einrichtung eines Baumes für das Wintertornen
in einem vom MiHtairfiscus abzutretenden Blockhause wird verhandelt.
Etat: 16,832 Thb*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 7336, mittelbar 1460 Thlr. Be-
soldungen : 14,215 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thbr. und Wohnung.
Am 2. Juni 1870 feierte die Anstalt ihr 50iähri^es Bestehen (s. dasProgr. von 1871).
Dabei wurde zur Geschichte derselben in den Festscnriften veröfiPentlicht : Dr. Weissen -
born, Vorgeschichte. Das Erf. Bathsgymnasium und seine Zustände im 19. Jahrh. bis
1820; Dr. Dietrich, Gesch. des königl. Gymn. von 1820 bis 1869; Dr. Budolphi, Ver-
zeiohniss der Abiturienten 1820 bis 1870. Ueber eine dabei von früheren Schülern er-
richtete Prämienstiftung s. das Progr. von 1872 (dabei der Ertrag einer von dem Dr.
Kirchhofe jetzt Prof. an der Univers, zu Halle, zum Feste herausgegebenen Schrift: Er-
furt im 13. Jahrb.).
Dr. Budolphi, Caspar Stieler der Spate; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
Ble Bealschule 1. 0. (I, 282. H, 264).
Jetzt 14 Beal- (VI— U und OUI und Un in je 2 Abth., OH, I) und 3 Vojschul-
Classen. Frequenz: BS. 451 (1868: 362), V. 186; zusammen: 636; davon 684 ev.,
SOkath., 22jüd.; 166 auswärtige. 1:19 (1868: 8), n:62, 10:122. Abiturienten:
30 (in den 5 Jahren vorher: 22).
Am 22. Apr. 1869 feierte die Anstalt ihr 25j ähriges Bestehen.
Lehrer: 27. Director: Dr. C.Ferd.Koeh (seit M, 1848), 40L., 9 ordentl. 2ev.,
1 kath. Beligionsl., 3 wissensch. Hülfsl., 7 techn. und Elem, L. — Der OL. Dr. Fedmer
ginff H. 1872 an das Johannesgymn. zu Breslau über. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer
una 3 Soh.Gandidaten.
Von den Lehrern sind 3 kathol., die übrigen wie der Dir. evangelisch.
Local. Wegen der Erweiterung der Anstalt sind 1874 mehrere bauliche Verinde«
rungen vorgenommen.
Etat: 23,790 Thlr. Besoldungen: 21,990 Thlr. NE. Dir. 1800, der letzte opd.L.
600 Thlr.
Prof. Quidde, Einige mathemat. Aufgaben und Sätze (für Primaner); Plrogr. 1871.
Patronat: städtisch.
227
LANGENSALZA.
(Ehem. Hauptstadt des kursächs. Thüringens. 9192 Einw.)
Höhere Bflrgerschule (11, 265).
Nach wie vor die 6 ungetheilten Gl. der höh. BS. und eine Yonchulcl. Frequenz :
hoL BS. 108, y. 20; zusammen: 128 ; sämmtlich evang. : 17 auswärtige. 1. GL 11, 2. GL 25.
Die Abgangsprüfung ist von 18 SchiUem bestanden worden.
Lehrer: 9. Rector: C T%.Lüni (seit O. 1867^, 5 ordentL, 3 techn. und Elem.
L. — Der OL. JuL Bode ging H. 1872 an die BS. zu Mülheim a. Bh. — Neu eingetreten
lind 3 Lehrer.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 5566 TUr. Besoldungen: 5210 TUr. Rector 1000 Thhr, (und 160 fär £r-
theflung des Turnunterrichts), der letzte ord. L. 600 Thlr.
Patronat: stadtisch.
MÜHLHAUSEN.
(Vorm. freie Reichsstadt. Eichsfeld. 19,045 Einw.)
Zwei städtische höhere Lehranstalten, ein Gymnasium und eine höhere
Bürgerschule. Das für beide neu erbaute Schulhaus ist am 18. Octb. 1870
eingeweiht worden. Die Aula, den Zeichnsaal, das Conferenzzimmer, die
BibUothek und die naturwissenschaftl. Sammlungen benutzen beide gemein-
sam. Turnplatz und Turnhalle ist sämmtlichen städt. Schulen gemeinsam.
Das vom Magistrat herausgegebene „TTrkundenbuch der ehem. fr. Beichs-
stadt Mühlhausen, bearb. von C. Herquet'', Halle 1874, ist auch für das äl-
teste Schulwesen der Stadt von Literesse.
Das Gymnasium (I, 238. U, 256).
Jetzt 8 Glassen (U und Olli und U). Frequenz: 273 (1868: 250); davon 249
ev., 16 kath., 9 jüd.; 124 auswärtige. Ii 29, 11:54, 111:67. Abiturienten: 55 (in
den 6 vorhergehenden Jahren: 26j.
Lehrer: 13. Director: Prot Osterwald (seit M. 1865), 3 OL., 6 ordentl., 1
wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem.L. — 0. 1870 folgte der OL. Dr.Voh einem Rufe
nach Halle als Alnmnats-Inspector in den Franck. Stiftungen. Am 16. Dcb. 1869 starb der
emerit. Gonrector Dr. Mühlberg (s. Progr. von 1870), am 29. Mai 1870 der Prof. Dr. Ameia
(s. Pro^.Y. 1871). Neu eingetreten sind 6 Lelurer und 6 Sch.candidaten.
Die definitiv angestellten Lehrer sind alle evangelisch,
Etat: (s. in den Nachtragen).
Tom Dir. Osterwald acht bei feierlichen Veranlassungen des öffentlichen und des
Schnllebens gehaltene Reden, in den Progr. von 1869, 1870, 1871, 1872. (Von demselben
wurde 1871 eine Sammlung seiner patriotischen Gedichte herausgegeben: „Deutschlands
AnferstehnnglO- — ^ Kluge, Ueber die ursprüngliche Bedeutung und Gestalt der Jo-
hannisfeste; Progr. 1873.
Patronat: stadtisch.
Die höhere Bürgerschule.
Die Anstalt, aus den vom Gymn. abgezweigten Realclassen gebildet, ist 0. 1869 er-
öffnet, und 3 Jahre spater, 0. 1872, als zu Entlassnngsprüfungen berechtigte höh. Bürger-
schule anerkannt woraen.
Die 5 Glassen sind ungetheilt. Frequenz: 88; davon 84 ev., kath., 4 jüd.; 27
auswärtige. 1.G17, 2. GL 19. Seit 0. 1872 haben4 Schüler die Abgangsprüfung be-
standen.
16*
228
Lehrer: 9. Reotor: Hrm. Stade (seit 0.1869; vorher Gymn.L. in Zeitz), 6 ord«
L., 1 wiflseiiBch. HulfsL, 2 techn. und Elem. L. ~ 0. 1874 ging der ord. L. Grcf aU OL
an die Realschule zu Zwickau.
Sämmtliche Lehrer sing evangelisch.
Local. Ein für die Anstalt neuerbautes Schnlhaus ist M. 1870 bezogen werden.
Etat: (s. in den Nachträgen).
L. Wegrich, Die Ejiiserkrönung Ejirls des Grossen; Progr. 1878.
HEILIGENSTADT.
(Hauptstadt des Eichsfeldes. 4875 Einw.)
Gymnasinm (I, 284. H, 267).
Nach wie vor die 6 Gymn.Cla8sen, ungetheilt Frequenz: 207; davon 172 kath.,
80 ev., 6 jUd.; 183 auswärtige. I: 15, 11: Ss, III: 58. Abiturienten: 80 (in den 5
Jahren vorher: 41).
Der von Lazaristen-Brüdem geleitete Knabenconvict Seminarium Boni&danum ist
zu Ende 1878 aufgehoben worden. Li den R&umen desselben hat ein Gonsortium von
Privaten ein Gymnasiasten-Pensionat errichtet.
Lehrer: 11. Director: Fr, W. Grimme (seit M. 1872; vorher OL. am Qymn. zu
Paderborn), 8 GL., 4 ordenU., 1 evang. Religionsl., 2 techn. und Elem. L. — Der firmere
Director, Joh, Kramarezik, wurde H. 1872 emeritirt, der OL. Weiltbiumn 0. 1878. — Neu ein-
getreten sind 5 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 6 Sch.cand. dem Lehrercollegiun
angehört
Hit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Fiir den Director ist eine Dienstwohnung im Schalhause eingerichtet. Die
Anlage eines neuen Turnplatzes vor der Stadt wird vorbereitet. Ein geeigneter Raum
zum Turnen im Winter fehlt.
Etat: 11,226 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 5755, mittelbar 2120 TUr. Be
Boldungen: 9829 Thb-. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Der Domherr Beckmann in Magdeburg, ehem. Zögling der Anstalt, hat ihr zu einer
Stipendienstiftung für kathol. Schüler 1000 Thlr. vermacht.
Dir. Kramarezik, Rückblick auf die letzten 16. Jahre des Gymn.; Progr. 1872.
A. Behlau, Athanasius Kircher, eine Lebensskizze; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
NORDHAÜSEN.
(Ehed. freie Aeichsstadt; goldene Aue; Eichsfeld. 21y254Einw.)
Ein städt. Gymnasium und ein städt. Kealschule 1. O. Oemeiosam
haben beide das Tumlocal und die unterste Yorschulclasse.
Das Gymnasium (I, 287. U, 257).
Anfang Juli 1874 hat dasselbe sein dfiOjähriges Bestehen gefeiert. Ein Festbericht ist
vom Pro£ Dr. W. TeU veröffentlicht (Nordh. 1874).
Gvmn.Classen: 9, wie früher; ausserdem SYorschulcl. Frequenz: G. 288(1888:
800), y. 88: zusammen: 870; davon 886 ev., 6kath., 22jüd., 7 Dissidenten, 116 auswärtige.
1 : 26, II: 88, III: 60. Abiturienten: 64 (in den 5 Jahren vorher: 82).
Lehrer: 20. Director: (Yacat Designirt ist der Prorector Dr. GroMck am
Gymn. zu Höxter), 8 OL., 6 ordentl., 2 wissensch. Hülisl., 8 techn. und Sleia. L. —
Der frühere Dir. (seit Nei^. 1872), Dr. AdL Rothmahr starb am 29. März 1874. Sein Yor-
gänger, Dr. Gu. Schmidt, wurde H. 1871 Dir. des Gymn. zu Halberstadt In den Vacanzen
229
Temh caeni der OL. Dr. Fc^erj djuin der OL. Dr. Wük. Teil die Directioiisgescliifte. — Der
OL Dr. Faber wurde M. 1872 Arclddiftk. und Gönnst. Assessor zu 8toll>ug am Hmn. —
Am 1. 8ptb. 1870 fiel (als Unteroffizier) vor Sedan der ord. L. Tkomae, — üea einge-
treten and 19 Lehrer ond 11 Sch.candidaten.
SimmtUche Lehrer sind eTangelisch.
Eist: 16,180 Thlr. Duin St.Znschiiss 900 Thlr. Besoldungen: 14,990 Thlr. NE.
Dir. 1600 Thlr. ond Wohnung.
Die seitens der Stadt beantragte Uebemahme der Stadt durch den Staat ist nicht
genehmigt worden.
Durch ein Yermichtniss des -f- Notars Ämg» Oswald ist dem Gymn. eine werthTolle
MönzBsmmlang und eine bedentende Yermehrong der Bibliothek zugekommen.
Dr. Go. Schmidt, Die Schulordnung des Nordh. Gymnasiums von 1640 und der
Rsctor JoiL GirbertMM; Progr. 1870. Die Einfuhrungs- und die Antrittsrede resp. des
Fhnr. SchoLR. Dr Todi und des Dir. Dr. Rothmaler; Progr. 1872.
Patronat: städtisch«
Die Beftlsf hide 1. 0. (I, 2S8. n, 268.)
Die dassenzahl der Realschule als solcher hat sich auf 10 Termehrt, die der Yorschnle
aof 3. (VI->IY je a und b, U und Olli, U, I). Frequenz: BS. 871 (1868: 346),
V. ISl; zusammen: 492; davon 430 er., 18 kath.. 23 jüd«, 21 Dissidenten; 908 auswärtige.
I: 18 (1868: 8), II: 38, Hl: 8a Abiturienten: 19 (in den 6 Jahren voriier: 6).
Lehre r: 16. Director: Dr. C. W.Burghardi (seit M. 1854), 3 OL., 6 ordentL, 2
wiaeosch. Hnlisl., 4 techn. und £lem. L. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und als pro-
btndi und provisor. HnlfiiL, 6 Sch.candidaten.
SimmtHche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das Schulhaus ist durch Anbau eines Fl^^els erweitert worden; darin eine
Anla, mehrere Classenzimmer, ein Baum für physUnL &perimente u.a.
Etat: 17,370. Darin St. Zoschuss 900 TUr. Besoldungen: 15,995 Thfar. NE. Dir.
1600 Thhr. und Wohnung.
Ein früherer Schüler der Anstalt hat 200 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zur Yermeh-
mng der Schülerbibliothek bestimmt sind.
Patronat: städtisch.
8CHLEÜSINGEN.
(Hauptort der Grafschaft Henneberg. 3320 Einw.)
GymiiMiiiiii (I, 289. Ü, 269).
Nach wie vor die 6 €(ymnasialclassen, ungetheilt. Prequenz: 131: darunter 127
er., kath., 4 jOd.; 78 auswartiffe, (Alumnen: 20). I: 17 (1868: 12), 11: 16, HI: 31.
Abiturienten: 31. — lieber das Alumnat s. die Y. und G.
Lehrer: 10. Director: Dr. Gu.Weiektr (8eit]L1869; vorher OL. an der Kloster-
ichnle m Ilfeld), 3 OL., 4 ordentl., 1 KeligionsL, 1 techn. L. — Der frühere Dir., Dr. R.
Haayt, kehrte IL 1809 in gleicher Eigenschaft nach Lüneburg an das Johanneum zurück.
Der OL. Dr. ffemeke ging 0. 1874 als OL. an die Realschule zu Perlebeiv über. Der OL.
yoifftlamd wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und, meist zur Aus-
hülfe, 6 8ch.candidaten.
Sammthche Lehrer sind CTangelisch.
LocaL Das neuerbante Schulhaus ((hundsteinlegung am 10. Sptb., s. das Progr.
Ton 1871), ist im Mai 1874 bezogen worden. Eine Turnhalle ist projectirt
Etat: 13,010 TUr, Darin St. Zaschuss 9542 Thlr. Besoldungen: 9170 Thlr. NE.
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
C Wähle, L'enseignement secondaire en France; Progr. 1874. — Die Priedensfeier
de« Henneb. Gymn. am 17. Juni 1871 (darin eine Bede des ord. L. Dr. Hencke) ; Schleus. 1871.
Patronat: königlich.
Vn. FroT. Schleswig -Holstein (ü, 338)«
(Ein Regierungsbezirk. 320 QMeilen. 996,942 Einw.)
1868: 14. 1873: 23 höhere Lehranstalten.
1868: 10 Gymnasien, 1 Realschule, 3 höhere Bürgerschulen.
1873: 10 Gymnasien, 5 Realschulen, 8 höhere Bürgerschulen.
Während hienach die Zahl der Gymnasien dieselbe geblieben ist, sind
zu der früher schon in Rendsburg vorhandenen Realschule 1. O. hinzugekom-
men die RS. erster Ordn. in Flensburg (vorher höh. BS.) und die Real-
schulen 2. 0. in Altona, Kiel und Neumünster. Die 6 neuen höh.
Bürgerschulen befinden sich zu Schleswig, Hadersleben, Sonderburg
Segeberg, Marne, Wandsbeck.
In Elmshorn wird die früher als höh. BS. angelegte Anstalt einstweilen
als Mittelschule eingerichtet. Zu G ardin g in der Nähe von Husum ist in
Folge eines reichen Vermächtnisses eine bereits 6classige höhere Schule, zu-
nächst noch als Privatinstitut, errichtet.
Die oben angegebene Vermehrung der höheren Lehranstalten zeigt die
Vorliebe der Bewolmer des Landes für den Realunterricht; und so hat sich
auch die Frequenz der Gymnasien nur wenig vermehrt; am meisten in Flens-
burg ; auch im allgemeinen bleibt die Zahl der Schüler höherer Lehranstalten
verhältnissmässig hinter der in den anderen Provinzen zurück').
Ausser den Gymn.zu Meldorf undRendsburg und den höheren BS. zu
Itzehoe, Segeberg und Marne sind alle Anstalten mit Vorschulclassen
versehen.
EinDirectorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu Schles-
wig, Flensburg, Husum, Plön und Rendsburg.
Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium zu Schleswig und
theilweise das zu Altona; femer die Realschule zu Altona und die höh.
Bürgerschulen zu Itzehoe und Sonderburg.
Eine Dienstinstruction für die Directoren der höheren Lehranstalten ist in
dieser Provinz noch nicht erlassen ; besondere Schulordnungen sind mit Genehmi-
gung des K. Prov. Schulcollegiums festgestellt für das Gymnasium zu Husum,
die Realschule zu Neumünster und die höh. Bürgerschule zu Sonderburg.
In der Schulaufsichtsbehörde ist die Veränderung eingetreten, da88 der
Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt M. 1873 in gleicher Eigenschaft nach Bres-
lau versetzt, und in dessen Stelle der Dir. des Andreasgymnasiimis zu Hildes-
heim Dr. Lahmayer berufen worden ist.
SCHLESWIG.
(Herzogth. Schleswig. 12,661 Einw.)
Bomschule : Gymnasium und höh. Bflrgerschule '^^ (11, 343).
Die Gla88enzahl ist dieselbe geblieben : Gymn. VI— I, ungetheilt; dBealcl. (IV — 11).
1 Vorschulcl. Frequenz: G. 167 (1868: 206), hßh. BS. 88 (1868: 74), V. 37; zusam-
^) Nach einer Berechnung im Progr. des G^mn. und der RS. zu Bendsburg Ton 1874
kamen im Wintersemester 1872—73 auf je 10,000 Einw. in der Prov. Brandenburg 63, in
Hannover 42, in Schleswig-Holstein 26 Schüler höherer Lehransttdten.
231
men: 842; danmier 235 ev., 6 kath., 1 jUd.; 61 auswäHige. Q.I: 16, 11: 22, UI: 35;
RH: 13, lU: 10. Abiturienten: 45. In derhöh.BS. haben 4 Schüler die Abgangs-
prüfung bestanden.
Die höh. Büigerschnle ist unter dem 2. Mai 1871 als zur Kategorie § 154, 2. d der
ISJL £. J. gehörig anerkannt worden.
Lehrer: 17. Director: Hofr. Dr, W. Gidionsen {seit 'HL. iB70; vorher Dir. des
Gknm. zu Husum, wo zu derselben Zeit der frühere Dir. der Schlesw. Domschule. Dr.
Keck, an seine Stelle trat). 6 OL., 6 ordentl., 4 techn. und Eiern. L. — M. 1870 wurde
der OL. Beckmann an das Gh^n. zu Hadersleben, 0. 1873 der OL. ffom an das zu Altena
versetzt — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Gandidaten.
Sämmtliche Lenrer sind evangelisch.
Looal. Das neuerbaute Schulhaus ist am 12. Octb. 1869 eingeweiht worden. Das
sIte ist zum Stadtarchiv eingerichtet. Für die Aula des neuen Hauses wird eine ähnliche
konitleriBche Ausschmückung beabsichtigt wie sie die des Kieler Oymn. erhalten hat.
Etat: 18,300 Thlr. Darin StZuschuss: 12,799 Thlr. Besoldungen: 15,860 Thb*.
NE. W. Director: 1776 Thb. und Wohnung.
Der von dem Dir. Dr. Keck und Anderen gesammelte Stipendienfonds hat sich, u.
a. auch durch den Ertn^ wissenschaftlicher Yortr^e, auf c. 730 Thlr. erhöht (s. das
Frogr. von 1871). Von emem anderen Stip. s. B. Il, 735 und das Frogr. von 1870.
Von dem Geh. Justiz R. Dr. MickeUen ist der Anstalt eine Sammlung vaterlandischer
Alterthümer geschenkt worden.
Dr. Hörn, Ueber den Geschichtsunterricht auf Gymnasien ; Frogr. 1872. Dr. S ach,
die schola trivialis s. particularis und das paedagogium publicum in Schleswig wahrend
des 16. Jahrh. ; I^rogr. 1873.
Patronat: königlich.
FLENSBURG.
(Herzogth. Schleswig. 19,708 Einw.)
Gymnasium mit einer Bealsehule 1. O. (U, 345).
Umfang: eine Vorschule von 3C1., 9 G^ymnasiaLCl., 4Realcl. Frequenz: G. 234
(1868: 172), BS. 120, Y. 84; zusammen: 438; darunter 430 ev., 6 kath., 3 jüd.; 124 aus-
wärtige. I: 19, II: 28, UL: 35; RS. I: 7, 11: 26, UL: 40. Abiturienten im Gym-
nasium: 24, in der BS. 4.
Die Bealclassen sind unter dem 9. Dcb. 1871 als Bealsehule 1. 0. anerkannt worden.
Lehrer: 23. Director: Dr. Alb. Muüer (seit M. 1874 ; vorher Dir. des Gymn« zu
Plön^. Sein Vorgänger, Dr. O. Sie/ert, verunglückte durch einen Sturz in der Schweiz
am 12. Juli 1874. 7 OL., 8 ordentl., 1 Beügionsl., 2 wissensch. HülfsL, 4 techn. und
£lem.L. — Der OL. Dr. H. KietBling ging 0. 1870 als OL. an das Johanneum zu Ham-
bfw über, der ord. L. Dr. Petersdorff M. 1872 an das Progymn. zu Beigard. Der OL.
Prof. Dr. BiamrtieA wurde M. 1874 als Dir. an das Gymn. zu Plön berufen. — Neu ein-
getreten sind 10 Lehrer; ausserdem sind 15 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge-
wesen.
Der OL. Dr. WalUcAs ist seit 1870 Abgeordneter und seit 1873 auch Mitgl. des
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Durch einen Umbau sind mehrere neue Baume für die Schule hergestellt
worden. Auch der unzureichende alteTumsaal ist zu Glassenzimmem eingerichtet, und
seitens der Stadt die Erbauung einer Turnhalle übernommen.
Etat: 26,010 Thbr. Darin St. Zuschuss: 13,100 Thlr. Besoldungen: 23,941 Thbr.
N E. W. Dir. 1800 Thbr. und Wohnung.
Seitens der Stadt werden abgesehen von den Kosten der Erhaltung des Sehnige-
bäades jahrl. 1606 Thlr für die Bealsehule beigetragen.
Patronat: königlich.
232
SONDERBURG auf der Insel Alsen.
(Herzogth. Schleswig. 4628 Einw.)
Höhere Bflrgerschule.
Im vorigen Jahrh. bestand eine lateinische Schule; in diesem wurde aus der obersten
Gl. der Stad^chule eine Realschule, die 1864 wieder einging. Schon im n'aehsten Jahre
erfolgte indess eine Neugründun^ der Art, und die jetzt bestehende Anstalt nahm ihren
Anfang unter der Leitung des Dt, Hansen (vorher Ret. der höh. BS. in Lennep) ; s. B. II,
342. DdkB Hauptbedürfniss war die Herstellung eines geeigneten Schulhauses. Mehrere
Freunde des Unternehmens steuerten erheblich dazu bei. Durch den Krieg gegen Frank-
reich erfuhr dasselbe eine längere Hemmung; man machte sich in der Stadt auf ein
Bombardement seitens der franz. Flotte gefasst. Nachher hat die Schule, einstweilen in
Miethslocalen, ihre weitere Entwickelung bis zu der vollständigen Form einer höh. Bürger-
schule gehabt (s. Dr. Döring ^ Entstehungsgeschichte der Anstalt, im Progr, von 1872.)
Als zu EntlasBungsprüfun^en berechtigt anerkannt ist sie unter dem 18. Sptb. 1873.
Ausser den ßRealcl. eme Yorschulcl. — Frequenz: höh. BS.:78, V, 17; zusammen:
95; davon 94 ev., 1 kath., jüd.; 12 auswärtige. 1. Gl. 4, 2. Gl. 16.
Lehrer: 8. Rector: Dr. Paul Eug. Döring (seit Joh. 1867 ; vorher Lehrer an der
Realschule zu Elberfeld), 1 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Eiern. L. —
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das neuerbaute Schulhaus ist der Anstalt M. 1870 übergeben worden. Zu
den Kosten desselben (22000 Thlr.) waren von Verschiedenen 8000 Thfar beigesteuert, von
der Direction der Sparcasse in Sonderburg auch 3000 Thlr., aus der Car^len^schen Stiftung
(s. B. II, 342) 4000 TMr., aus Staatsmitteln 12000 Thlr. Neben dem Schulhause ist eine
Turnhalle errichtet.
Etat: 7850 Thlr. Darin St. Zuschuss 2625 Thlr. Besoldungen: 6975 Thlr. Rector
1600 Thlr. und Wohnung.
Dr. Da hl, Bemerkungen über deutsche Kriegslieder der Neuzeit; Progr. 1872. Dr.
Döring, Die Eroberung Alsens durch den grossen Kurfürsten; Progr. 1873.
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Amtsrichter jBacAiiiann).
HADERSLEBEN.
(Herzogth. Schleswig. 8012 Einw.)
Gymnaslnm mit einer höh. Bftrgerschnle * (II, 347).
Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt; 3 Realcl., 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 99
(1869: 130), höh. BS. 35, Y. 20; zusammen: 154; sämmtlich evangelisch; 58 auswärtige.
I: 11, II: 18, ni: 20. RU: 5, III: 18. Abiturienten: 23.
Die höh. BS. ist unter dem 20. Novb. 1872 in die Kategorie §. 154, 2. d. der IUI.
E. J. aufgenommen worden.
Lehrer: 14. Director: P.H, Jessen (seit 1864), 5 GL., 6 ordentl., 2 teohn. und
Elem. L. — M. 1870 wurde der OL. Volbehr an die Domschule zu Schleswig versetzt,
0. 1874 der ord. L. Dr. v. Fischer-Benzon an das Gymnasium zu Husum. — 'Sen eingetreten
sind 6 Lehrer; ausserdem sind 3 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 16,410 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 11,455, mittelbar 180 Thlr.
Besoldungen: 16,097 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Patronat: königlich.
HUSUM.
(Herzogth. Schleswig. 4977 Einw.)
Gymnasium mit einer höh. Bürgerschule'^ (H, 349).
Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt ; Real-Parallelcl. neben IV, III, II ; 1 Vorschulcl.
Frequenz: Qr. 100 (1868: 117), höh. BS. 23, V. 32; zusammen 145; darunter 144 ev,.
233
OkitL, Irad.; 74aiuwSrtige. Gl: 14, ü: 8, DI: 12. All: 5, III: 8. Abiturien-
ten: 2S; bei der hob. B^: 1.
Die bob. BS. ist anter dem 20. Novb. 1872 in die Kategorie §. 154, 2. d. der Mil. E. J.
gesetzt worden.
Lebrer: 14. Director: Dr. C.B.Keek (seit M. 1870; vorber Dir. der Domscbole
zu Schleswiff), 5 OL., 6 ordentl., 4 tecbn. und Eiern. L. — Der frobere Dir., Dr. IT. Gidümsen,
worde M.1870 an die Domscbnle zu Scbleswig versetzt :M. 1869 der OL. Dr. f v^. Peler»ai
an das Gymn. zu Plön (jetzt Firof. an der UniTers. zu DorpatY M. 1878 folgte der OL.
Prof. pr. MattAiessen einem Ruf als ord. Prof. der Pbysik an oie Univers. zu Itostock. —
Xen eingetreten sind 6 Lebrer und als provisor. HiilisL 6 Scb.candidaten.
Sämmtlicbe Lebrer sind evangeliscb.
Etat: 15,840 Tbb-. Darin StZuscbuss unmittelbar 11,250, mittelbar 196Tblr. Be-
wldnngcn: 14,546 TUr. N E. W. Dir. 1^51 Tbbr. und Wobnung.
Aus der Asrntusen-Woidtenschen Stiftung för die Stadt Husum (vom Jabre 1859) er-
halten n. a. jäbrlicb 2 Scbüler des Oymn. je 127^/« Tblr. und je 2 der böb. BS. ebenso-
viel- sie müssen in Hu«pm geboren sein. — Die Direction der Spar- und Leibcasse bat
OST Unterstützung armer und fleissiger Scbüler in jedem der vier letzten Jabre je 80 Tblr.
aasgesetzt.
Das Vermögen der ^vreAart/tscben Wittwenstiftung betragt jetzt 12,000 TUr.
Patron at: stadtiscb.
KIEL.
(Herzogth. Holstein. 29,305 Einw.)
Ausser dem königl. Gymnasium jetzt eine städtische Realschule.
Das Gymnasium (ü, 351).
Classenzabl: 11 (jede Gl. ausser I ist in 2 Cotus getbeilt; HI und II in U und 0).
aosserdem 3 Yorscbulcl. Frequenz: G. 286 (1868: 31^, Y. 109; zusammen: 395; da-
von 390 ev., 5 katb.,Ojüd.; 40 auswärtige. I: 19, n: 48, Ul: 70. Abiturienten: 60.
Lebrer: 16. Director: Dr. Conr. Niemeyer (seit 0.1869), 5 OL., 7 ordentL, 1
wisenscb. HülisL, 2 tecbn. Lebrer. — Der OL. Dr. Struve wurde zu Ende 1871 emeritirt;
der Conr. Prof. jyr.Hagge 0. 1873. — Neu eingetreten sind 10 Lebrer; ausserdem sind 9
Scb.cand. längere oder kürzere Zeit bei der iüistalt bescbäiligt gewesen.
Sämmtlicbe Lebrer sind evangeliscb.
^Local: Die Aula des neuen Scbulbauses ist von dem Maler J. r. Werner mit Wand-
gemälden gescbmnckt.
Die Tmmballe des Gymn. wird aucb von den städtiscben Scbulen benutzt.
Etat: 19,820 Tbb*. Darin StZuscbuss unmittelbar 9800 Tbk, mittelbar 156 Tblr.
Besoldungen: 17,733 TWr. NE. W. Dir. 1700 Tbb-.
Der KircbspielToigt DShrsen bat dem Gymn. seine Bibbotbek vermacbt (s. das Proffr.
von 1872). Aucb Ton der C^rttfÜMistihung sind der Anstalt erbeblicbe Bdcbergescbenke
zugewandt worden; ausserdem ein Flügelinstrument.
Subr. Jansen, Die ersten Regungen eines staataburgrL und nationalen Bewusstaeina
in Scbleswig-HoLstein, Scbulrede am 22. März 1869; Progr. 1870.
Patronat: königlicb.
Die Bealsehnle C^. O.)
Die Anstalt ist aus einer boberen Knaben-Bnrgertchule erwacbsen. Dieselbe debnte
^ich rasch zu der CHassenreibe einer vollständigen Kcalscbnle aus, und batte zu Anfang
1H72 bereits 479 Scbüler in den Realclassen VI--I and 3 Vorscbukl. — Am 27. April
lö74 ist sie als Bealscbule 2^ Ordn. anerkannt worden. — Das Statut derselben s. im
PrcMgr. Ton 1874. . Frequenz: RS. 365, Y. 140: zusammen: 605; darunter 492 er.,
10 katb., 3 jüd.; 103 auswärtige. I: 5, H: 17, HI; 70.
I
234
Lehrer: 17. Director: Dr. Emtt MeisMi (täi 0.1871; Tcvfaer Dir. der Fror.
GewerbeKfaule zu Iseriohn), 3 OL., 5 ordentL, 8 ie^m. nMlEleBLll — DerLehwr/oA«
wurde 0. 1873 OL. an der höh. BS. za Lübeck. — Der OU Bei. Ditiz trmt 0. 1874 m
den BnhesUnd.
IKunmtEche Lehrer nnd evange lisch.
Local. Der Neaban eines eigenen Scholhaases for die Anstalt, nebst Director-
wobnong. ist begonnen (Anschlag c. 90,000 Thlr.)
Etat: 14,910 Tbk. Be«>ldongen: 13,850 Thlr. Dir. 1600 Thfar. nnd fr. Wohnung
(oder 240 Thlr Wobnnngsgeld) ; der letzte ord. L. 800 Thlr.
Die Anstalt nimmt Theil an dem Stipendiom Be^ettiBeioMmaa (Bacberprimien),
nnd ans der CkHsiiamiBchen Stiftung hat sie werthTolle Zuwendungen an Insbmmenten,
2Mchnmodellen und anderen Apparaten erhalten.
Patronat: städtisch.
PLOEN.
(Herzogth. Holstein. 2711 Einw.)
Gymnmslam (U, 353).
Die 6 Qymn.classen mit Nebenabtheilmigen in lY nnd m für die nicht OnechiBch
lernenden Schüler; ansserdem eine Yorschnlcl. Frequenz: G. 109 (18^: 86), Y. 14;
zusammen: 116; sammtlich evangelisch; 62 auswärtige. 1: 13, 11:11, 111:24. Abi-
turienten: 10.
Lehrer: 11. Director: Prof. Dr. flecMreticA (seit M. 1874; voiher OL. am Qjma.,
zu Flensburg), 3 OL., 4 ordentl., 8 techn. und £lem. L. — Der frühere Dir. (seit 0. 1870:
Torher OL. am Gymn. in Hameln), Dr. Äib. Müller wurde M. 1874 Dir. des Ghrmn. ona
der BS. in Flensbuiv. Dessen Yorganger, Trot J. Bemiixenf war M. 1869 in den Ruhe-
stand getreten. Gldcnzeiti^ ging der OL. Dr. TSlhiunm an das Gadetenhans in Plön über,
femer der ord. L. Dr. Matthtes$en als OL. an das Gymn. in Husum. Job. 1873 folgte der OL
Dr. Petersen einem Buf als Professor an die Univers. zu Dorpat, und Dr. PlSs» einem sol-
chen als Prof. an die Landesscbnle Pforta. — K. 1874 wurde der OL. Dr. ffudemann eme-
ritirt — Der OL. Prot Dr. Klan'der (zwischen den Dir. Bendixen und MlUler hatte er inter-
imistisch als Dirigent iimgirt) starb am 31. März 1874. — Neu eingetreten sind 12 Leh-
rer und 5 Sch.candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Unverändert. Ueber den Bau einer Turnhalle wird verhandelt
Etat: 11,810 Thlr. Darin St.Zuschnss 8320 Thb*. Besoldungen: 10,630 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr und Wohnung.
Der f Prof. "Dr.Klander hat seine Sammlungen von Münzen und GemmenabdrückeSf
von Gonchylien und Mineralien sammt den dasu geborigen Schranken sowie seine Biblio-
thek dem Gymn. vermacht. Ausserdem hat das Gymn. an der „KlandenchenSüRw^
Theil (c. 12,930 Thlr.), um davon nach einer von dem Stifter bestimmten Ordnung Sti-
pendien und Prämien zu verleiben Hetztere u. a. für gute mathem. Leistungen), Lehrer
zu unterstützen, das Inventar der Scnule zu verbessern u. a. m.
Wie vielen anderen höheren Schulen so sind auch dem Gymn. in Plön für die Biblio-
thek werthvolle Zuwendungen seitens der //optischen Yerlagsbandlung in Hannover und
der 7>ii6n€rschen in Leipzig zugekommen.
Patronat: königlich.
NEUMÜNSTER.
(Herzogthum Holstein. 8626 Einw.)
^ Bealschale 2. 0.
Im Jahre 1862 wurde in Folge des Eingehens zweier Privatschulen, welche den stei-
genden Ansprüchen der Zeit auch an diesem Ort nicht mehr genügen konnten, von eiser
235
Anzahl Interessenten eine Privat-Realschale ins Leben gemfen mit der ausgesprochenen
Absicht, dadurch die Errichtung einer öffentlichen Anstalt vorzubereiten. Dies Ziel bt
1870 erreicht, und am 3. Jan. 1871 mit den 4 Glassen YI bis Hl und einer VorschulcL
eine Realschule 2. 0. eröffnet worden (s. das Progr. von 1872). Die lateinische Sprache
war darin facultativer Lehrgegenstand. Oeffentliche Anerkennung der Anstalt: am 24.
Mai 1873.
Umfang: Die 6 Cl., ungetheilt, und 2 Vorschulcl. Frequenz: RS. 98, V. 34;
zusammen: 132; darunter: 129 ev., kath., 3 jüd.; 33 auswärtige. 1: 7, 11: 11, III: 15.
Bisher: 1 Abiturient (in der ersten Prüfung: 0. 1873).
Lehrer: 12. Director: Dr. Joh, Zerdik (seit 0. 1871 ; vorher Rector der 1. Borger-
schule in Bielefeld), 1 OL., 5 ordentl., 2 wissenscn. Hül&l., 3 techn. und Elem. L. — Seit
EröSiiang der Anstalt sind 9 Lehrer und 5 Sch.cand. neu eingetreten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das Schulhaus genügt dem Bedürfhiss weder durch die Zahl noch durch
die Beschaffenheit der Räume; ein Erweiterungsbau wird beabsichtigt. Für ein Tum-
local ist gesorgt, und die Ausrüstung desselben durch Beiträge beschafft (s. Progr. von
1874).
Etat: 10,060 Thlr. Darin St.Zuschuss 1550 Thlr. Besoldungen: 9080 Thbr. Dir.
1500 Thlr.
Zur Beschaffung von Unterrichtsmitteln wurden in den ersten Jahren c. 540 Thlr.
gesammelt. Der Spar- und Leibcassen -Verein gewährte 1873: 100 Thlr. für den Abi-
turienten, 1874: 179 Thlr. zur Einfriedigung des Grundstücks der Realschule.
Patronat (durch ein Guratorium ausgeübt): städtisch.
RENDSBURG.
(Herzogtham Holstein. 9528 Einw.)
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (11, 354).
Die 6 Gymnasialcl. und von lYbis I parallele Realclassen ; letztere sind unter dem
25.0ctb. 1869 als Realschule 1.0. anerkannt worden. Frequenz: G. 109(1868: 180),
RS. 82 (1868: 182); zusammen : 191 • davon 185 ev., Ikath., 5 jtid. • 96 auswärtige. G.I: 7,
U: 7, III: 20; RS.I: 6, II: 18, lÜ: 31. Abiturienten imGymn.:15, in der RS.: 7.
Lehrer: 17. Director: Joh. He*» (seit Joh. 1870 ; vorher Director desGynm. zu
Oeb\ 5 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. HüIübI., 4 techn. und Elem. L. — Der friihereDir.,
Prof. Dr. P. <S. Frandgen, trat 0. 1870 in den Ruhestand. Der ord. L. E* Scheer wurde M.
1873 als OL. an das (}ymn. zu Plön, der OL. Gerstenberg Joh. 1874 ebendahin versetzt.
Der Conr. Luehi wurde 0. 1872 emeritirt ; der Subr. Dr. Marxten starb am 4 Juli 1869. —
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Candidaten sind vorübergehend 13 bei der Anstalt be-
schäftigt gewesen.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Die der Stadtbehorde obliegende Erbauung eines neuen Schulhauses steht,
nachdem ein Bauplatz gewählt, in naher Aussicht.
Etat: 17,160 Thlr. Darin St. Zuschuss 8756 Thlr. Besoldungen: 15,5761/« Thlr.
NE. W. Dir. 1800 Thlr.
Dr. Rottok, Ueber die Ventilation in Schulen; Progr. 1872 (darin auch: Padagog.
Bemerkungen, Bitten und Wünsche vom Dir. Hess). Im Progr. von 1874: Schulordnung
des Gymn. und der RS. nebst Erläuterungen des Directors.
Patronat: königlich.
MELDORF*
(Ditmarschen. 3229 Einw.)
Gymnasium (ü^ 357).
Die 6 Gymn.classen mit Parallelabthl. neben lY— II liir die nicht Griechisch lernenden
Schüler. Frequenz: 182; sämmtlich evangelisch; 69 auswärtige. I: 14, 11: 20, IQ:
34. Abiturienten: 18.
286
Lehrer: 9. Director: W.H.KoUter (seit Job. 1861), 8 OL., 4ordeDtl, lElem.
L. — Der ord. L. Dr. B9jf$en wurde vor Farü am 3. Dcb. 1870 verwimdet und ttaib sm 7.
Dcb. zu Epemäy. — Nftu eingetreten- sind 8 Lehrer und 4 Sch.candidaten.
Sämmtliohe Lehrer sind evangelisch.
LocaL Unverändert. Vorbereitet wird der Bau einer Turnhalle.
Etat: 11,750 Thlr. Darin St. Zuschuss 6900 Thlr. Besoldungen : 10,680 Tbk. NE.
W. Director 1800 Thlr. und Wohnung.
Das Bütje&Qht Legat (s. B. 11, 857) hat sich auf 57,849 Thlr. vermehrt.
OL. Lucas, Lat.-fipanzÖB. Vocabular für die Schuler; Progr. 1872. Dr. C. W.
He^er, Welche Beformen erscheinen bei der jetzigen Stellung und Au^be des evang.
Rehgionsunterr. auf Gymnasien nothwendig? Progr. 1878.
Patronat: königlich.
MARNE.
(Ditmarschen. 1946 Einw.)
Höhere Bflrgerschule.
Die Anstalt verdankt ihre Entstehung der Spar- und Leiheasse des Orta, deren Ao-
tionaire sich durch Beschluss v. 15. Dcb. 1859 bereit erklärten, die Unterhaltungskosten
einer in Marne zu gründenden höheren Lehranstalt, soweit solche nicht von dem einge-
henden Schulgelde Destritten werden könnten, für die ersten 5 Jahre bis zum Betrage von
600 Thlr. jährl. zu decken. So wurde die „Mamer Privatrealschule" am 1. Mai 1860 mit
2 Classen und 18 Schülern eröfinet. 0. 1868 wurde, da die Schülerzahl selur gestiegen
war, eine 8^* Classe errichtet. In Folge der Einverleibung der Herzogthümer in Freussen
wurde die Umgestaltung der Privatschule in eine berechtigte Real- oder höh. Bürger-
schule ins Auge gefasst und ein dahin zielender Antrag des Sirchspielsvorsteher-CoUegü
unter dem 25. Juni 1869 bei der K. Regierung in Schleswig eingereicht. Nachdem £e
von der Behörde gestellten Bedingungen von Seiten des Sirch^icls erfüllt waren, er-
folgte am 17. März 1871 die Genehmigung, dass die Schule in eme öffentliche Lehran-
stalt umgewandelt werde. Als höh. Bürgerschule, deren Classenzahl 0. 1871 auf 4, 0.
1872 auf 5 gestiegen war, wurde sie am 4. Octb. 1878 anerkannt, und derselben, nachdem
die erste 0. 1874 abgehaltene Entlassungsprüfung (4 Abiturienten) ein befiriediffendes Re-
sultat gehabt, am 12. Mai 1874 die Berechtigung zu gültigen Entlassungsprüningen er>
theilt.
Frequenz: 0.1860: 18 Schüler, 1867: 48 in 2 Gl.; 0.1868: 59, 1870: 64 in 3 a;
M. 1871 : 67 in 4 a. ; 0. 1874 : 68 in 5 Gl. Die Schüler (8 in der ersten, 12 in der zwei-
ten GL), sind sSmmtlich evangelisch; nicht aus dem Dort Marne waren 44 Schüler.
Lehrer: Seit 0. 1872: 7. Rector: Dr. C. Seiu (seit M. 1871: vorher Lehrer am
Gymn. zu Jever); ausser ihm 4 studirte (darunter ein Gand. theol. au evang. Religions-
lehrer undeinGand. prob., welche beide ordentliche Lehrerstellen versehen), B0wie2teclm.
und Elem. L.
Local. Das von der Mamer Spar- und Leiheasse mit einem Gesammtaufwande
von 15,420 Thlr erbaute und dem Kirchspiel als Eigenthum überlassene Schulgebaude
wurde am 1. Octb. 1870 bezogen. Es enthält ausser dem sonst Erforderlichen 6 T^laasen-
zimmer, ein Bibliothek- und ein physikalisches Lehrzimmer in den beiden Flügeln, 2
Familienwohnungen für den Rector und den 1. ordentl. Lehrer. — Ein geräumiger Tun-
platz befindet sich vor der Schule.
Etat: 5866 Thlr. Besoldungen: 5650 und freie Wohnung für 2 Lehrer. Rector
1200 u. fr. Wohnung, 1. ordentl. L^rer 1000 Thlr. mit Abzug von 5 p. o. für die Wohn.,
2. 900, 8. 800 Thlr., 4. 700 Thlr. ; 1. Elementarlehrer 600 Thlr., 2. 500 Thlr.).
Die Mamer Sparcasse hat dem Kirchspiel zur Unterhaltung der Schule ein Gap.
von 12,000 Thlr. und 7,1860 Hectaren Marscbländcreien gescheät. Ausserdem haben
sich mehrere Ortseingesessene verpflichtet, wahrend der ersten 5 Jahre nach erfolgter
Anerkennung der Anstalt zu den Unterhidtungskosten derselben 590 Thlr. jährlich bei-
zutragen.
Pas Fatronat der Anstalt ist bei der Vertretung des Kirchspiels.
237
ITZEHOE.
(Herzogth. Holstein. 8874 Einw.)
Höhere Bürgerschule (H, 364) ^
Wie frfiher, die 6 Classen angetbeilt Freqaenz: 101 (1869: 168); darunter
9%ev^ OkaÜL, 2jM.; 32 auswärtige. 1. Cl. 15, 2. Gl. 24. Die Abgangsprüfung ist von
Sl Schtilem bestanden.
unter dem 24. Hai 1878 ist die Anstalt in die Katefforie 154, 2. d. der Hil. E. J. ge-
setzt worden. Von den stadt. Behörden wird eine Erweiterung der Anstalt beab-
■iohtigt
Lehrer: 7. Rector: J. RüUr (seit 0. 1866; vorher OL. am C^ymn. und der BS.
zu Bielefeld), 6 ordentl., 1 techn. und Eiern. L. — M. 1870 ging der Gonr. Wieacker als
Bector an ^e hob. BS. zu Hofg^mar. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 4 Seh.
candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das für sie erbaute neue Sohulhaus hat die Anstalt 0.1870 bezogen.
Etat: 6800 Thlr. Besoldungen : 6100 Thlr. Bector 1200 Thbr. nebst Dienstwohnung
nnd Ghurten (gegen Miethe); der letzte ord. L. 600 Thlr.
J. Bat er, Der Unterricht im Englischen auf Bealschulen; Progr. 1870. Derselbe,
Schnlrede am 22. März 1871; Progr. 1872. Conr. Pautz, Ein Blick auf die Entwickelung
des höh. Schulwesens, insbesondere des preuss. Bealschulwesens; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
SEGEBERa
(Herzogth. Holstein. 4787 Einw.)
Höhere Bftrgerschule (Wilhelmschule).
Im vorigen Jahrhundert besass die Stadt eine lateinische Schule ; im gegenwärtigen
wurde lange das Bedürfoiss einer über den Elementarunterricht hinausgehenden Schul-
bildung durch Privatanstalten befriedigt. Aus einer derselben ist durch die Bemühungen
Oiret Vontehers, Th, Rmfdt (jetzt Superint in Lingen), allmiUilich die öffentliche höh. Bürger-
tcfanle entstanden (vgl.«B. U, 342). Eröffnung derselben: M. 1869, mit 4 Classen. Als
zu Abgangsprüfungen berechtigt ist sie unter dem 8. Apr. 1873 anerkannt worden.
Frequenz: 86: davon 84 ev., kath.« 2 jüd.; 23 auswärtige. 1. Gl. 8, 2. Gl. 14. Die
errte Abgang sprütung, 0.1873, bestanden 3 Schüler.
Lehrer: 6. Bector: Dr. Zi€it9chmann (seit H. 1873; vorher Lehrer am Qvmn.
in Stendal), 4 ordentL, 1 techn. und Elem. L. — Der erste äector, Dr. Joh, Becker, über-
nahm IL 1973 die Leitung des Progymn. in Schlawe.
GftmmtUche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die zuerst nur theilweise benutzten Bäume der Volkschule sind nach £r-
banong eines städt. Knabenschulhauses ganz für ^e höh. BS. verfugbar geworden. Sie
benntct den Tumsaal des neuen Hauses.
Etat: 6100 Thb. Besoldungen: 6600 Thbr. Bector 1200 Thlr.; der letzte ord. L.
600 Thlr.
Dr. Becker, Ein Blick in die Vergangenheit des Segeberger Schulwesens, nnd
Uebenicbt der Entwickelung der höh. BS.; Progr. 1873. Dr. Zietzschmann, Bemer«
kuagen zum lat. Unterricht in den unteren Glassen; Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königL Gompatronat (Beohttanwalt iCroA).
238
GLÜCKSTADT.
(Herzogth. Holstein. 4975 Einw.)
Oymnaslam (11, 358).
Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt; ausserdem 2yorschulcl. Frequenz: G.140,
y.20; zusammen: 160; davonlööev., Okath., 2jnd.; 78au8wärtige. 1:8, U: 18, 111:84.
Abiturienten: 20.
Lehrer: 11. Director: Dr. E, G. Volbehr (seit Novb. 1864^ 4 OL., 8 ordcnti.,
1 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Ottsen wurae H. 1871 emeritirt.
— Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 6 Candidaten als Hülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die Aula ist zu Classenräumen getheilt worden; der Bau einer neuen Aula,
einer Turnhalle und einer Directorwohnung werden vorbereitet.
Etat: 12,770 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8186, mittelbar 86 Thlr. Be-
soldungen: 11,630 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thlr.
Patronat: königlich.
ALTONA.
(Herzogth. Holstein. 72,330 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule.
Das Oymiiasliim (Christianeum^ n, 361).
Umfang: 11 Gymnasial- (VI a und b, V; IV— I je ü und O) und 1 Vorschulcl,
Frequenz: O. 366 (1868: 803), V. 33; zusammen: 399; davon 361 ev., 15kath., 23jüd.;
169 auswärtige. I: 37, II: 58, III: 88. Abiturienten: 59.
Lehrer: 19. Director: Prof. Dr. M.J.F.Luckt (seit M. 1853), 7 OL., 6 ordentL,
2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — O. 1871 sing der OL. Dr. Schlee als Dir.
an die städt Realschule in Altona über; 0. 1873 wurde der OL. Dr. «SoT^erf an das Gynm.
in Schleswig versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer ; ausserdem sind 6 ScLcand. bei
der Anstalt beschäftigt gewesen.
Local. 0. 1870 wurde die Aula zu 4 Lehrzimmem eingerichtet; ein o^ in einer
Lehrerwohnung. 1872 wurde der Bau eines Classenhauses begonnen, und dieses (8 Lehr-
zimmer enthaltend) im Novb. 1873 in Gebrauch |^enommen (Koften, nebst Wasser- und
Gasleitung: 19,640 Thlr.; ausserdem andere Einnchtungskosten — die Bänke nach dem
KunzeBchen System — : 4020 Thb-.) Vgl. die Progr. von 1870 und 1874.
Etat: 24,480 Thlr. Darin StZuschuss 7319 Thk. Besoldungen: 20,760 Thlr. NE.
W. Dir. 2150 Thlr. und Wohnung.
Dr. Scharenberff, Die Temperaturverhältnisse in Altona; Progr. 1871. Dr-
Jac. Fr. Hörn, Ziel und Methode des griech. Unterrichts; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
Die Bealschule (2. 0.)
Bis vor wenigen Jahren gab es ausser dem königl. Oymnasium in Altona öffentliche
Schulen nur für den ersten Elementarunterricht. Als neuerdings das Bedürfmss öffent-
licher darüber hinausgehender Bildung^sanstalten lebhafter empfunden wurde, beschlossen
die städtischen Behöraen nach mehijährigen Verhandlungen, eine Realschule 2. 0. als
oberste Stufe einer umfassenden neuen Schuloiganisation in der Stadt zu errichten. Als
Grundlage wurde die seit längerer Zeit bestehende BrunkharstBohe Privatschiüe benutzt
239
Der Zudztiur zu der neaen Anstalt war Ton Anfang an sehr gross, nnd sie hat dadarch
dne raache Bntwickelnng gehabt Die Eroffiranff, sofort mit 8 CUunen (VI bis 011) er-
folgte am 90. Apr. 1871. VgL das Progr. von m2, worin aach die Angabe nnd der
Lehrplan der Anstalt von dem g[egenwartigen ersten Director derselben dargestellt ist
Die Anerkennung der Anstalt mit Gewahning der Berechtigongen ihrer Kategorie er-
folgte am 25. Octb. 1872.
Li dem O. 1874 abschliessenden Semester waren Classen: 12 (VI— Uli in je 2
AbtL, OII, I); aosserdem 2yorschnlcL Frequenz: BS. 408, Y. 69; zusammen: 477;
dinmter ^3 er., 5 kath., 49 jüd.; 124 auswärtige. I: 12, 11: 74, III: 69.
Lehrer: 22. Director: J>r. £m$t SeUee (seit 0. 1871: vorher OL. am Ovmn. zu
Altona), 4 OL., 6 ordentL, 5 wissensch. Hülfsl., 7 techn. und £lem. L. — Der ÖL. Dr.
Bsaeker^ wurde H. 1874 Dir. der reform. höh. Gemeindeschule in EUimbuig.
Sammttiche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Anfangs wurden die Bäumlichkeiten der Brunkhorttnchen Schule benutzt.
Em für die Realschme neu erbautes Haus ist M. 1873 bezogen worden (Kosten des Baus:
66^5 Thlr.). Die Herstellung einer Turnhalle wird beabsichtigt — YgL das Progr.
Ton 1874.
Etat: 23,430 Thhr. Besoldungen: 19,160 TUr. Dir. 2000, der letzte ord. L. 600
Thlr.
Patronat: städtisch.
WANDSBECK.
(Herzogth. Holstein. 11,000 Einw.)
Höhere Bfirgersehide.
Das raache Anwachsen des Orts, der 1870 zur Stadt geworden, nothigte auf die Er-
richtung einer höheren Schule Bedacht zu nehmen. Es konnte für dieselbe auf Schüler
such aus dem benachbarten Marienthal und aus dem Hamburgischen Gebiet gerechnet
werden. Besonders verdient um die Ausfuhrung des auf eine höh. BS. mit l^tein ge-
richteten Plans machte sich der Pastor ITaiueii. -- Die Eroffiiung geschah IL 1872 mit 72
Scfanlem. In dem 0. 1874 abschliessenden Semester waren vorlumden ausser einer Vor-
schule von 3 GL die Classen VI bis lY. Frequenz derselben: höh. BS. 96, Y. 68;
zosammen: 154; davon 139 ev., kath., 16 jüd«; 31 aus Marienthal, 61 aus Hamburg.
Lehrer (bis 0.1874): 5. Rector: J>t. Btnu Klapp (seit H.1872; vorher ord. L.
sm Fried. Wilh. €(ymn. zu Posen) ; ausserdem 2 wissenschanl., 2 techn. und Elem. L. —
LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Haus ist ihr M. 1874 übergeben worden.
Etat (1873): 6200 TUr. Besoldungen: 3900 Thhr. Bector 1400, der letzte ord. L.
400 Thlr. — 0. 1874 ist die Berufung von 3 weiteren wissenschafU. Lehrern und damit
eine Erholumg des Etats eingetreten.
Dr. Klapp, üeber das Zusammenwirken von Schule und Haus bei der Erziehung
der Kinder; ^rogr. 1874.
Patronat: stadtisch.
Vin. Frovins Hannover, (n, 365).
(6 Landdrosteien. 699 DMeilen. 1,956,989 Einw.)
1868: 40, 1873: 43 höhere Lehranstalten.
1868: 17 Gymnasien, 1 Progymnasium, 7 Realschulen, 15 höhere Bürgerschulen.
1873 : 18 Gymnasien, 1 Progymnasium, 9 Realschulen, 15 höhere Bürgerschulen.
Zu den seit längerer Zeit bestehenden Gymnasien ist das Lyceum 11 in
Hannover hinzugekommen, zu den Realschulen die zu Harburg und Os-
terode, welche vorher zur Kategorie der höh. Bürgerschulen gehörten. Die
mit dem Gymn. zu Lingen früher verbundene höh. BS. ist eingegangen, die
3 neuen höheren Bürgerschulen befinden sich zu Papenburg und bei den
Gymnasien zu Hameln und Stade.
In einigen Städten bestehen sogen, lateinische Schulen, welche für die
höheren Classen der Gymnasien und Kealschulen vorbereiten, z.B. in Bent-
heim und Schüttorf. Die kathol. Pfarrschule zuDuderstadt (s. B.II,
371) enthält die unteren Classen eines Progymnasiums. An demselben Ort
ist die Erbauung eines Schulhauses im Werk, welches für eine höh. Bürger-
schule mit Gleichberechtigung beider christlicher Confessionen bestimmt ist.
Die Errichtung einer höheren Lehranstalt in dem Hafenort Geestemünde
ist seit längerer Zeit Gegenstand von Verhandlungen.
Die Gymnasien zu E m d e n und Celle sind vom Staat übernommen worden ;
in derselben Beziehung wird in Betreff einiger anderer Anstalten, z. B. der
Gymnasien zu Clausthal und zu Göttingen, noch verhandelt. Bei den mei-
sten städtischen höheren Schulen besteht thatsächlich ein auf Bedürfhisszu-
schüssen aus Staatsfonds begründetes staatliches Compatronat.
Der Normaletat ist bei den meisten auch der nicht königlichen Gym-
nasien und Kealschulen durchgeführt.
Die an mehreren Orten bestehenden Schulcommissionen, locale Zwischen-
behörden zwischen den Anstalten und der K. Aufsichtsbehörde und beauf-
tragte Organe der letzteren, sind nach den ihnen früher zugestandenen Be-
fugnissen sehr verschieden unter einander. Die Instructionen derselben werden
bei der Regelung der Compatronatsverhältnisse revidirt und mit den allge-
meinen Ordnungen der Schulverwaltung in Uebereinstinmiung gebracht.
In Bezug auf die Lage der Zeit des Katechumenen- imd Confirmanden-
ünterrichts sind um nachtheilige Unterbrechungen des Schulunterrichts zu
verhindern neue Anordnungen getroffen. —
Ein Directorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu
Lingen, Aurich, Verden, Lüneburg und Clausthal, beim Andreanum
zu Hildesheim und der Klosterschiüe zu Ilfeld, bei dem Progynmasiiuii
zu Norden (2 mal), bei der Realschule zu Leer; und ebenso bei den höh.
Bürgerschulen zu Hannover, Nienburg, Papenburg und Uelzen.
241
In neu erbaute Schulhäuser sind eingezogen die Gymnasien zu Lüne-
burg und Verden, die Bealschulen zu Osnabrück und die höh. Bürger-
schulen zu Quakenbrück, Uelzen, Einbeck.
Der filihere Chef des K. Prov. Schulcollegiums zu BEannover, OPräsi-
dent GtbS Otto zu Stclberg 'Werrdaerode, schied im Febr. 1873 aus; an seine
Stelle trat 0. 1873 der öraf Botno zu Eulenbura (vorher Kaiserl. Bezirks-Prä-
sident in Metz). — Der Scbulrath Dr. SchnujJma starb am 1. Dcb. 1871; die
Ergänzung des K. Prov. Schulcollegiums er^lgte M. 1873 durch Ernennung
des Gymnasialdirectors Dr. Häckermann in AnUam zum Mitgliede desselben.
1. Landdrostel HannOTer.
HANNOVER.
(Fürstenthum Calenberg. Hauptstadt der Provinz;
81,244 Einw.)
Vier städtische höhere Lehranstalten : 2 Gymnasien (Lyoeum I und II),
eine Realschule 1. O. und eine höh. Bürgerschule. Es wird beabsichtigt, ein
drittes Gymnasium auf Staatskosten zu errichten. Von Seiten der Stadt ist
die Herstellung einer zweiten Realschule in Aussicht genommen.
Das Lyeeiim I (ü, 372).
GymnasiAlclassen: 9 (VI— IV; ü und Olli— I); ausserdem 3 Vorschule!. Fre-
quenz: a. 337 (1869: 491), V. 154; zusammen: 491; darin 470 ev.. 8 kaÜL, 13 jnd.; 74
aoswärtige. I: 37, 11: 52, III: 90. Abiturienten: 115.
Lehrer: 20. Director: Dr. Ä Ludolf Akren» (seit O. 1849), 5 OL., 7 ordentl.,
7 techn« und Eiern. L. — 0. 1871 schied aus der Prot Dr. Wiediuch als Dir. des Lyceums
n, IL 1872 der OL. Dr. Siemmett^ um die Direction des Gymn. in Batzebmv zu fiber-
nehmen; 1£. 1871 |^ng der CoUab. Dr. FrUdertdorf als OL. an das Grmn. zu Harienburg^
und M. 1874 der CoUab. Ramdohr als OL. an das Gymn. zu Attendorn über. Der Conr. Dr.
Dtiehmtattn starb am 3. Apr. 1872. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem sind 4 Seh.-
cand. bei der Anstalt beschüftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL S. B. II, 372 und 374.
Etat: 21,985 Thh>. Darin StZuschuss unmittelbar 2458 Thh-. Besoldungen: 17,770
Thh-. N B. Dir. 2000 Thh-.
Dr. Ahrens, Geschichte des Lyceums zu Hannover von 1267 bis 1533; Progr. 1870.
Denelbe, Tigislege, ein wichtiger Graizpunct der Landschaften Engem und Ostfalen wie
der Diocesen Kinden und Hildesheim inneriialb der jetzigen Stadt Hannover; Progr. 1871.
Derselbe, lieber Namen und Zeit des Campus Martius der alten Franken; Progr. 1872.
^Tof, Lehners, Bericht über den jetzigen latein. Unterricht, vorzugsweise in Ober II;
Progr. 1874.
Patronat: städtisch. Die Schnlcommi«ion besteht aus dem Senator CmU m am t k als
Deputatna magistratos, dem Pastor FUiggt als Depntatus ministerü und dem Dir. Dr.
Akren».
Dm Ljeeum H.
Die üeberfuUnng des alten Lyceums nothigte 1868 dazu, die ooordinirien Claaten-
abtheilungen desselben in ein besonderes Local zu verlegen, und die weite Entfernung
m 16
242
des letzteren (am Clever Thor) noachte sodann die Fortdauer der gemeioBamen Direction
beider Abtheilungcn nnihanlich. Als die zweit« derselben 0. 1871 sich bis zur OII ent-
wickelt hatte, eab ihr der Magistrat einen eigenen Director, und bheb in den Beratban-
gen über den Namen des neuen Gymnasiums schliesslich dabei stehen, es LyceumU
zu nennen. — VgL Dr. Wiedasek im ^roffr. von 1872. lieber gegenseitige rechtliche Ver-
hältnisse beider Lyceen s. Dt, Akren» im Frogr. des Lyc. I von 1872. — LyceumU erhielt
0.1872 eine I, und konnte 0.1874 die ersten Abiturienten entlassen (17).
Classenzahl: 8 (TT und Olli und U) und 3 Vorschule!. — Frequenz: G. 350,
Y.165; zusammen: 515; davon 472 ev., 11 kath., 32 jiid.; 79 auswärtige. I: 32, 11: 64,
m: 85.
Lehrer: 18. Director: Prof. Dr. WüM. WiedoMck (seit O. 1871; vorher Conrector
aml^xeum I), 4 OL., 5ordentL, 1 wissensch. Hülfel., 7techn. und Eiern. L. — DerCoIlak
Dr. Öapelle ginff H. 1871 als OL. an das Gymn. zu Wiesbaden über.
^mmtlicne Lehrer sind evangelisch.
LocaL Das lur die firühere Mittel-, jetzt höh. Büi'gerschule erbaute Haus; daran
eine Turnhalle. Eine Yermehrung der Classenraume in demselben wird beabsichtigt.
Etat: 16,183 Thbr. (darin Stadt. Zuschuss 3163 Thbr.). Besoldungen (exclus. Remu-
neration für Hülfe- und techn. Unterricht) : 11,900 Thlr. Dir. 1700, der letzte ord.L.650
TWr. (vgl. Progr. von 1874).
Dr.Wiedasch, Die Grosse unserer Zeit. Schulrede am 22. März 1872; Progr. 1879.
Patronat: städtisch.
Die Bealsclmle 1. 0. (H, 375).
Umiang: 13 Classen der RS. rVl— 111 und UU je in 2 Abth., OII, U und Ol) und
6 der Vorschule. Frequenz: KS. 629 (1869: 442), V. 343; zusammen: 972; davon
860 ev., 12kath., 100 jüd.; 131 auswärtige. I: 51 (1869: 20), U: 116, HI: 101. Abi-
turienten: 66.
Lehrer: 80. Director: Dr. ^Ä. 5c*iwl«r (seit 0. 1869), 7 OL., 7 ordentL, 15
techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Naberi ging 0. 1869 an die Musterschule zu Frank-
furt a. M., der OL. Dr. HaUeadarff M. 1870 als Prof. an die polytechn. Schule zu Aachen,
der OL. Dr. Tietx 0. 1873 als Dir. an die Stadt - Töchterschule zu Hannover, der OL. Prof.
Dr. Metzger M. 1873 an die Forstakademie zu Münden über. Der OL. Dr. Möümann starb
am 13. Juli 1872. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die vermehrte Frequenz machte die HersteUung neuer Claaseuzimmer no-
thig. . Ausserdem ist das ehem. Laboratorium und das physikal. Cabinet erweitert worden.
Etat: 25,826 Thlr. (darin städt. Zuschuss 1326 Thlr.^. Besoldmo^en (ungerechnet
die Remunerationen für techn. und HüUsuntrr.): 20,300 Thlr. Dir. 1900, der letzte ord.
L. 600 Thb.
Ueber den früheren Dir. der Anstalt Dr. Ad. Teükampf (f 9. März 1869) s. ausser
dem B. II, 376 Angeföhrten auch das Progr. von 1870 und die Gedächt uissrede des Dr.
Schuster, Hannov. 1869.
Patronat: städtisch. Schnlcommission : Senator Cuiemann, Pastor Jordan, Dir. Dr.
Schuster.
Die höhere Bflrgerschule (11, 376).
Die Anstalt, von deren Lehrplan die lateinische Sprache ausgeschlossen, ist anter
dem 14. Apr. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannt worden. — Classen-
zahl der höh. BS: 6, von denen ausser der obersten jede 2 Abth. hat; 3 der Vonchale
in je 2 Abth.; zusammen: 17 Glassenabth. Frequenz: höh. BS. 484 (1869:387).
y.d06; zusammen 790; davon 739 ev., 18kath., 33 jüd.; 127 auswärtige. 1.01.27, 2.Ci.61.
Die Abgangsprüfung haben 68 Schüler bestanden.
Lehrer: 21. Rector: Dr. Gu, Meyer (seit 0.1874; vorher erster Lehrer der An*
stalt), 10 ordentL, 10 techn. und Elem. L. — Der fnihere Rector, Ferd, CaUin, trat 0. 1874
in den Ruhestand. Der Lehrer Dr. Wuifet schied M. 1872 aus, um die Leitung der bÖh.
Mädchenschule in Emden zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Für den Unterricht in der Chemie ist ein Laboratorium eingerichtst;
243
ebenso ein physikAliaches Lehrzimmer. — Für den Tumanterricht ist bis jetzt nur unge-
nagend gesorgt.
Etat: 17,009Vt Thlr. (darin städt. Zuschuss 4060 Thlr.). Besoldungen (ungerechnet
die Remunerationen für techn. und HüUsuntrr.) : 12,450 Thür. Rector 1500 Thlr.
Patron at: stadtisch.
HAMELN.
(Pürstenth. Calenb^rg. 8046 Einw.)
Oymnaslnm mit einer hob. Bftrgersclmle (11^ 377).
Crymnasialclassen : 6, Kealcl. : 3 (neben IV bis II) und 2 Yorschnlcl. Die höh. BS.
ist anter dem 10. Novb. 1873 als zu Entlassnngsprüfungen berechtigt anerkannt worden.
Frequenz: Q. 221 (1869: 166), höh. BS. 88 (1869: 31), Y. 66; zusammen: 370; davon
342 CT., 8 kath., 20 jüd.; 157 auswärtige. G. I: 28 (1869: 15), H: 20, HI: 27; RU: 16,
XU: 36. Abiturienten im Gymn.: 32; in der höh. BS. M. 1873, wo die erste Pru-
fong in derselben stattfand, 3.
L e h r e r : 17. D i r e c t o r : Dr. (7u. Regel (seit M. 1868), 3 OL., 6 ordentl,, 3 wisaensch.
HfilfeL, 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Alb. MslUr wurde 0. 1870 Dir. des Gymn.
zn Plön, der OL. C A. Peru 0. 1871 Dir. des Gymn. zu Wetzlar. — Neu eingetreten sind
16 Lehrer; ausserdem 6 Sch.cand. als probandi und Hülislehrer.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Die Bürger-Knabenschule steht seit M. 1869 nicht mehr unter der Leitung des Gymn.
Directors.
LocaL Für die grössere Classenzahl sind die Lehrzimmer des Gymn. vermehrt
worden. Die Aula und einige andere Räumlichkeiten theilt dasselbe mit der Gewerbe-
and Handelschule. Das ganze Gebäude wird muthmassUch noch 1874 dem Gymn. und
der höh. BS. zum alleinigen Gebranch übergeben werden.
Etat: 14,530 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 2665 Thb-. Besoldungen : 13,390 Thh".
Dir. 1500 Thlr.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (O. Gerichtsrath J/«r/en«).
NIENBURa
(Grafsch. Hoya. 5033 Einw.)
Höhere Bftrgerschule (II, 378).
Ausser den 5 ungetheilten Classen 1 Vorschulcl. Frequenz: höh. BS. 99, V.
39; zosamnien: 138; davon 124 ev., 2 kath., 12 jüd.; 31 auswärtige. 1. Ol. 9, 2. Gl. 24.
Die Abgangsprüfung haben seit O. 1869, wo die erste Prüfung stattfand, 14 Schüler
bestanden.
Lehrer: 9. Rector: Dr. J. Äitt«r (seit M. 1871; vorherConr. an der Realschale
zu Leer), 1 OL., 5 ordentl., 2 techn. und £lem.L. — Der frühere Rector, 'Dr.Jördens,
starb am 11. März 1871. — I9eu eingetreten sind 7 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 7960 Thh*. Darin St Zuschuss unmittelbar 2150, mittelbar 1915 Thh*. Besol-
dungen: 6960 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnungsgeld.
Dr. JÖrdens, Hittheilungen aus der Geschichte der latein. Schule zu Nienburg;
Progr. 1870, 1871. Dr. Ritter, Die Strafe in der Erziehung; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
16*
244
2. Landdrostel Osnabrück.
OSNABRÜCK,
(Fürstenth. Osnabrück. 23,013 Einw.)
Ein königl. Gymnasium (Carolinuni); 2 städt. höhere Schulen: das
Rathsgymnasium und eine Realschule 1: 0. — Für den Turnunterricht wird
Ton aUen die geräumige städtische Turnhalle benutzt. Miethe für dasLocal
und Beitrag zur Besoldung der beiden Turnlehrer werden nach Verhältniss
der Stundenzahl berechnet.
Das Gymnasium Carollnum (II, 379).
Gymnasialclassen: 7 (U und OII) und 1 Vorsohulcl. Frequenz: G-. 116, V. 13;
zusammen: 129; alle katholisch; auswmige: 45. 1: 13, II: 29, Hl: 18. Abituri-
enten: 49.
Lehrer: 12. Director: Dr. Sieph. Bohle (seit M. 1867. Geistlicher), 3 OL., 5
ordenÜ., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 neue Lehrer und 3 8ch.cand.,
von denen 2 zugleich als Hülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 13,560 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3148, mittelbar 3457 Thlr. Be-
soldungen: 10,834 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr.
Die Schulgesetze der Anstalt s. im Frogr. v. 1870. Dr. Iber, Joh. Ueinr. Voss
und seine Bedeutung in der deutschen Literatur; Frogr. 1873.
Fatronat: königlich.
Das Bathsgymnasium (11^ 382).
Gymnasialcl. : 7 (U und Olli) und 2 Vorsohulcl. Frequenz: G. 218 (1869: 135),
V. 87; zusammen: 305, wovon 302 ev., 3 jüd.; 69 auswärtige. I: 21, 11: 32, UI: 57.
Abiturienten: 50.
Lehrer: 16. Director: H, Runge (seit 0.1868), 4 OL., 6 ordentl., 6 techn. und
Elem. L. — M. 1873 trat der Rector Dr. Meyer in den Buhestand (vgl. Frogr. von 1872).
— Der Conr. Tiemann starb am 25. Mai 1873 (vgl. Frogr, von 1874), der eremitirte Dir.
des Bathsgymn. Dr. C. Ge. St&ve am 12. Juni 187l. — Ken eingetreten sind 7 Lehrer und
von 4 Sch.cand. 2 als Frobandi, 2 als provisor. B.ülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die wachsende Schülerzahl hat die Herstellung mehrerer Glaasenzimner
in einem Nebenhause nöthig gemacht, lieber das Turnen s. cue Vorbemerining.
Etat: 14,980 Thh*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 13,44, mittelbar 2906 Thlr.
Besoldungen: 12,380 Thh«. N E. Dir. 1600 Thk.
Die Gymnasiallehrer -Waisenstifbung hat mehrere Zuwendungen erhalten. Ihr der-
maliges Vermögen beträgt c. 2600 Thlr., das der Wittwencasse c. 32,000 Thlr.
Der Bibliothek des Gymn. ist aus dem Nachlass des Wirkl. Geh. Legationsraths B,
Abeken in Berlin (ehemal. Schülers der Anstalt) nach dessen Willen das Lepsmswhe Werk
„Denkmäler ausAegypten und Aethiopien^ überwiesen worden.
Conr. Hartmann, Zur Geschichte des Bathsgymnasiums. UI; Frogr. 1872. l>r.
Meyer, Sueven in Flandern; Frogr. 1873.
Poitronat: städtisch mit königl. Compatronat.
246
Die Bealsflmle 1. 0. (11, 384).
Die Anatalt, anter dem 7. Mai 1870 in die erste Ordn. der Realschulen angenommen,
enthalt ausser einer Vorschnlcl. 11 Classen (YI— lY; U und OHI und Uli inie2 Abth.,
On, I). Frequenz: BS.371, Y.dO; zusammen: 401; davon d48ev., 43kath., lOjüd.;
149 auswärtige. 1: 15, 11: 74, lU: 107. Abiturienten: 14 (seitO. 1871, wodieerste
Prüfung stattfand).
Lehrer: 20. Director: O, Fischer (seitM. 1867), 3 OL., 7ordentl., 4wi8sensch.
HttllsL, 5 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Lanting starb am 28. Juli 1872. — Neu ein-
getreten sind Lehrer und Hülfsl. 13, candidati probandi 5.
Von den Lehrern sind 5 kath., die übrigen (einschliessl. des Dir.) evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0. 1871 bezogen worden; s.
das Progr. ▼. 1871. Für die Ausschmückung der Aula mit patriotischen Bildern schenkte
der OPnsident Graf zu Stotberg - Wtmig, 200 Thlr. Yon anderen Gönnern und Freun-
den wurde derselbe Raum mit einer Orgel versehen (c. 600 Thlr.V Da das Haus für die
Schulerzahl schon nicht mehr ausreicht, so geht man mit einem Anbau, eventl. mit der
Einrichtung der Directorwohnung zu Glassenrilumen um. In Betreff des Turnunterrichts
s. die Yorbemeikung.
Etat: 16,770 Thh*. Darin St. Zuschuss 4836 Thhr. Besoldungen 14,730 Thlr. NE.
Dir. 1600 Thlr.
Die Bibliothek und die naturwissenschaftl. Sammlungen haben wiederholt von Freun-
den der Anstalt ansehnliche Zuwendungen erhalten.
Ord. L. Ebers, lieber die Yerwerthung des Lateinischen beim Untrr. in den neueren
Sprachen; Progr. 1871. Dir. Fischer, Die Ueberladung der Schüler höherer Lehr-
anstalten mit häusl. Arbeiten; Progr. 1872. Dr. Müller, JSntwurf zu einem Physik-
Corsus für die Prima der Realschulen 1.0.; Progr. 1874.
Patronat: stadtisch mit königl. Compatronat
LINGEN.
(Grafsch. Lingen*). 4997 Einw.)
Gymnasium mit einer höh. Bflrgerschule (ü, 384).
Die 6 Gynm.clas8en sind un^etheilt; neben lYbisII bestanden Bealclassen ab höh.
BS.t anerkannt unter dem 12. Mai 1870; dieselben werden bis 0.1875 wegen nicht genü-
f ender Betbeiligung eingezogen werden; femer eine Yorschulcl. — Frequenz: G. 119,
oh. BS. 11, Y. 27; zusammen: 167; davon 106 ev., 47 kath., 4 jüd.; 43 auswärtige. 1:
17, n: 13, ni: 19. RII: 6, III: 6. Abiturienten: im Gymn.: 62; bei der höh.
BS: 7, seit 0. 1870, wo die erste Prüfung stattfand.
Lehrer: 16. Director: Dr.Lmgeri (seit M. 1871; vorher OL. am Qymn. zu
Bielefeld), 4 OL., 5 ordentl., 2 kathol. Rehgionsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frühere
Dir., J)rl Am, Passow^ starb am 12. Novb. 1870 3). Während der Krankheit desselben und
bis zum Eintritt seines Nachfolgers fimgirte interimistisch der Rector Eeibsiein, Der
Bector Raydt wurde 0. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer und 10 Seh.
candidaten.
Yon den 16 Lehrern sind 11 evangel. (einschliessl des Dir.), 4 katholisch.
LocaL Ein an das Gymn. grenzendes Ghrundstück ist angekauft, um darauf u.a.
eine Turnhalle anzulegen.
Etat: 14,600 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 8300, mittelbar 1226 TUr. Be-
soldungen: 12,600 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung.
Der Ertrag von Schülerconcerten und öffentlichen Yorträgen der Lehrer ist theils
zur Yermehnmg der Sammlungen, theils zur Gründung eines Schüler-Stipendienfonds ver-
wandt worden.
Seit 0.1872 sind keine Schülerinnen mehr in der Yorschule.
>) BesagUeh «Ur Angaben in B. II Aber di« confenionellen VerhiltniM« kt su bemerken, dMs von der
^bcaal^en GrefiKshalt Lingen der bei Preoeeen rerbliebene TheiLdie Obergraficbefl, mit Teeklenbarg ttberwiegend
rraaneiiaelic, die Nledergr»fiMdi«fl (1815—1866 hennOTeriach) ttberwiegend kathoUeche BerOlkerong hat; in der
^tedt etehvn beide Confenrionen nnmerisch siemlich gleich.
'} 8. Qjrnn. ZeitecbriA 1^70 p. 990 ff.
246
Dr. Fassow, Specimen einer lat. Graminatik (für die unterste GL, initDenatzang
von Resultaten der Sprachvergleichung); Progr. 18tO. A. Heuermann, Schulrede am
21. März 1871 ; Progr. 1871. Keden bei der Einfuhrung des Dir. Dr. Lüttgtrt, im Progr.
von 1872. Dr. Lüttgert. Das Varusschlachtfeld und Aiiso; Progr. 1878.
Patronat: königlich.
MEPPEN.
(Herzogth. Aremberg. 3127 Einw.)
Gymnasium (II, 386).
Claseenzahl : 7 (U und III). Frequenz:164 f 1869 : 124) ; davon 123 kath., 23 ev.,
8 jüd.; 81 auswärtige. I: 33, 11: 20, III: 39. Abiturienten: 54.
Ueber den mit der Anstalt verbundenen K.nabenconvict s. die V. und G.
Lehrer: 11. Director: Dr. H. Wilken (seit M. 1850. üeistlicher), 3 OL., 4 ordentl.,
1 ev. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl.« 1 techn. und Eiern. L. — Der OL. Brandt wurde M. 1869
Rector der höh. BS. in Papenburg, der OL. Dr. VöUker Joh. 1874 Mitgl. des K. Prov.
SchulcoU. in Coblenz. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und 1 Sch.cana. als Probandos.
Sämmtliche Lehrer mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind katholisch.
Etat: 12,220 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4200, mittelbar 1188 Thb. Be-
soldungen: 10,250 Thlr. N E. W. Director 1800 Thlr.
Die Bibliothek ist durch verschiedene Werke u. a. aus dem Nachlass des OGrerichts-
expedienten Kerckhoff vermehrt worden. Ein Freund der Anstalt überwies ihr die Mittel
zur Anschaffimg musikal. Instrumente für das Musikchor der Turner. (Den Tumonter-
rieht leitet jetzt ein OL. der Anstalt).
Ret. Grauer t, Probe eines Schuldrama's aus dem 17. Jahrh., ein Beitrag zur Schul-
Dramaturgie; Progr. 1870. Dr. Hüne, Zur Geschichte des Herzogth. Arenberg-Meppcn ;
Progr. 1874.
Patronat: königlich.
PAPENBURG.
(Herzogth. Aremberg-Meppen. 6076 Einw.)
Höhere Bflrgerschule.
Ausser den Elementarschulen bestand am Ort längere Zeit als Privatnntemehmen
eine auf Actien gegründete höhere Schule mit wechselnder Ausdehnung. Neuerding«
von der Stadt übernommen und vom Staate unterstützt, erhielt sie die Einrichtung einer
höheren Bürgerschule. Dieselbe wurde M. 1869 mit den 3 unteren Classen eröffnet, und
erhielt ihre erste Classe 0. 1872.
Die 5 Classen sind ungetheilt. Ausserdem eine Vorschulcl, Frequenz: höh. BS.
97f y. 44; zusammen: 141; davon 118 kath., 19 ev., 4 jüd.; 22 auswärtige. 1 Ol. •<•
2. Gl. 13. In der ersten iintlassungsprüfung, 0. 1874, bestanden 5 Schüler. Die
Anerkennung der Anstalt erfolgte unter dem 30. Mai 1874«
Lehrer: 8. Rector: Dr. Th, Erdmnnn (seit Joh. 1874 ; vorher Lehrer am Gym»*
zu Paderborn). Sein Vorgänger, der erste Rector der Anstalt, Brandt (seit K. 18Ö9, vor-
her OL. am Gymn. zu Meppen) wurde im Dcb. 1878 als OonsistoTial R. an dat icAtlu
Consist. zu Osnabrück berufen. Bis zum Eintritt des neuen Rectors wurde die SteUe ver-
sehen durch den Lehrer Overholtkaus. — Ausser dem Rector 6 ordentl., 2 techn. und
Elem.L. —
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Local. Das Schulhaus wurde 1871 um ein Stockwerk erhöht, und enthalt nun-
24J_
mehr ausser den nöthigen Classenzimmem angemessene Räume für die Bibliothek, die
aatorwissenschaftl. Apparate and Sammlangen.
Etat: 6200 Thlr. Darin StZuschoss mittelbar 600 Thlr. Besoldungen: 5600 Thlr.
Rector 1400 Tbbr.
Fatronat: städtisch.
quakenbrCck.
(Ftirstenth. Osnabrück. 1977 Einw.)
Höhere Bfirgersehole (U, 387).
Die 5Cla88en sind ungetheilt. Frequenz: 71 (1869: 35); davon 56 ev., 14kath.,
1 jüd.; 30 aaswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 12. Die Abgangsprüfung ist (seit H. 1870)
?on 10 Schalem bestanden.
Lehrer: 6. Rector: Th. Gessner (seit M. 1868)^); ausserdem 4 wissensch. und
1 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und zur Aushülfe 4 Soh.candidaten.
Von den Lehrern sind 5 evang. (einschliessl. des Rectors), 1 katholisch.
LocaL Ein für die Anstalt neu erbautes Schulhaus ist ihr am 13. Octb. 1874 über-
leben worden (Kosten: 16,000 Thlr.). Neben demselben wird auch eine Turnhalle er-
Hebtet Zu dem Schulbau sind aus dem Dispositionsfonds des Königs 8000 Thlr. ge-
währt worden. lieber die Beisteuern anderer Wohlthäter der Anstalt (über 7000 Thlr.)
8. die jährl. Programme. —
Etat: 5425 Thh>. Darin StZuschuss 1425 Thbr. Besoldungen: 4900 TUr. Rec-
tor 1500 Thlr. und Wohnung.
L. Brill, Ueber den englischen Unterricht in der höh. Büzgerschule; Frogr. 1870.
Ret. G essner, Materialien für den Gebrauch der Kettenbrüche in der Schule; Progr.
1871 . L. B r i 1 1 . lieber den geograph. Unterricht ; Prop. 1872. A.Fastenrath, Ueber
den didakt. Werth des Franzdsischeii auf Realschulen im Yergleich zum Latein; Progr.
1873.
Patronat: städtisch mit königL Gompatronat (Kreishauptm. Boih in Bersenbrück).
3. Landdrostel Anrieh.
AÜRICH,
(Fürstenth. Ostfriesland. 4228 Einw.)
Gymnasluin (ü, 388).
Die eGlassen sind ungetheilt: ausserdem lYorschulcL — Frequenz: G. 185,y. 22;
zusammen: 907; daron 183 ev., 7 kath., 17 jüd.; 63 auswärtige. I: 17, II: 23, HE: 22.
Abiturienten: 46.
Lehrer: 10. Director: Dr. A, Draeger Tseit M. 1872; vorher Dir. des Gymn. zu
FriedJand in Mecklenb.), 3 OL., 4ordentl., 2 tecnn. und Elem. L. — Der ord. L. GeUkarn
ginff M. 1871 als OL. an das Gollegium zu Zabem im Elsass, der OL. Dr. Babueke M. 1873
als Rector an das Progymn. zu Worden, — Der Rector Reuter wurde 0. 1871 emeritirt.
Der frühere Dir. Dr. Voickmar starb am 17. Juni 1872, der Pror. Funk am 10. Mai 1874. —
Neu eingetreten sind 15 Lehrer und ein Sch.candidat.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 12,315 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 4320 TUr. Be-
soldungen: 10,500 TUr. NE. W. Dir. 1600 Thbr. und fr. Wohnung.
Patronat: königlich.
M Unter der Leitung de<)!>elben steht anch die hOh. H&dchen«chule de? Ort«.
248
NORDEN.
(Fürstenth. Ostfriesland. 5947 Einw.)
Progymnasium (11, 389).
Die Anstalt ist als vollberechtigt anerkannt unter dem 16. Novb. 1870. Ihre 5 CL,
VI bis II, sind ungetheilt; ausserdem (seit 0.1871) 1 Vorschulcl. — Frequenz: PG. 131
(18ß9: 109), V.28; zusammen: 159; davon i45ev., Ikath.. 13jüd.; 40 auswärtige. II: 10,
ni: 21.
Lehrer: 8. Rector: Dr. H, Babuckt (seit M. 1873; vorher OL. am Gymn. zu
Aurich), 1 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Joh. 1870 trat der Rector Heidelberg
in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Dr. Max Roche (vorher Lehrer an der Klosterschule
zu RoBsleben) wurde M. 1873 Dir. des Gymn. Andrean. und der RS. zu Hildesheim. —
Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 1 Sch.cand. als probandus.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Der Bau eines neuen Classenhauses ist nach Bewilligung der Mittel durch
den Staatshaushaltsctat in der Vorbereitung. Die Vorschule ist ausserhalb des Schulhauses
untergebracht.
Etat: 7865 Thb-. Darin St.Zuschuss unmittelbar 1793, mittelbar 1218 Thh-, Be-
soldungen : 6850 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnungsgeld.
Im Jahre 1872 ist eine Lehrer -Wittwencasse gestiftet worden, 1874 eine Stipendien-
stiftung fär arme und fähige Schüler.
Patronat: königlich.
EMDEN.
(Fürstenth, Ostfriesland, 11,750 Einw.)
Gymnasium mit einer hob. Bürgerschule* (11, 390).
Anfang 1873 ist die Anstalt vom Staat übernommen worden. Zur Unterhaltung der-
selben werden von der Stadt jährl. 3584 Thlr. gezahlt.
Die 6 ungetheilten Gymnasial cl. nebst 3 Realcl. (IV — II) und 1 Vorschulcl. Fre-
quenz: ö. 186 (1869: 141), höh. BS. 46, V.38; zusammen: 270; davon 237 ev., 16kath..
17 jüd.; 94 auswärtige. Gl: 12, II: 31, UI: 34; RU: 14, lU: 20. Abiturienten
im Gymn.: 28.
Die höh. BS., unter dem 29. Novb. 1871 anerkannt, ist imter dem 13. Novb. 1873
in die Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J. gesetzt worden.
Lehrer: 14. Director: Dr. W, Schweckendieck (seit 0.1849), 4 OL., 6 ordentl,
1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. IloUe ging M. 1870 als Rector an
die höh. BS. zu Uelzen. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; ausserdem sind 5 Sch.cand.
bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Local. Das jetzige ist völlig ungenügend; für einen Neubau sind die Mittel vom
Landtage bereits bewilligt.
Etat: 15,425 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 6320, mittelbar 482 Thlr. Be-
soldungen : 13,695 Thlr. N E. W. Director 1800 Thlr.
L. Brand au, Die Leetüre der lat. Prosaiker auf Gymnasien ; Progr, 1871. L. Hob-
bin g, Zur Beurtheilung des 30jährigen S^rieges; Frogr. 1872.
Patronat: königlich.
LEER,
(Fürstenth. Ostfriesland. 8927 Einw.)
Realschule 1. 0. (H, 392).
Die unter dem 14. Apr. 1870 anerkannte Anstalt ist 0. 1874 von Seiten des Staats
übernommen ; die Stadt trägt zur Unterhaltung derselben jährl. 3600 Thlr. bei.
249
snzabl: 7 (U und Olli). Frequenz: 210 (1869: 166); darunter 198 ev.,
3 jud.; 67 auswärtige. I: 7, ü: 33, UI: 62. Abiturienten: 8 (seit 0.
die erste Prüfung stattfand).
Neben den Classen lY — II besteben gymnasiale Abtheilungen. — M. 1874 ist eine
Vonchttle eingerichtet worden (62 Seh.).
Lehrer: 12. Director: ^<^. Quopp (seit H. 1873; vorher OL. am G^rmn. zu
Minden), 3 OL., 3 ordentl.. 2 wissensch. Hülfsl., 1 kathol. Keli^onsl., 2techn. und Elem.
L. — Der frühere Dir., F. Giesel, übernahm Joh. 1873 die Direction der Realschule zu Leip-
Df^'j der ord. L. Dr. Bitter wurde M. 1871 Bector der höh. BS. zu Nienburg. Durch Tod
schieden aus der Rector EhrUnhohz (7. Apr. 1871) und der OL. Hake (8. Hai 1872). ^
Neu eingetreten sind 19 Lehrer; ausserdem haben vorübei^gehend 13 Sch.cand. dem Lehrer-
coUeginm angehört.
Von den 14 Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch.
Etat: 13,330 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 4028, mittelbar 799 Thlr. Be-
soldungen: 11,800 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr.
Dr. Ritter, Beiträge zur Erklärung von Shakspeare^s Macbeth (nach demSchulbe-
düifiuss); Progr. 1870 und 71. Dr. Bunte, lieber oenEinfluss der Römer auf dieCultur
der Germanen; Progr. 1872. L. Schmidt, Ueber den Ursprung des Tjähr. Krieges;
Progr. 1873.
Patronat: königlich.
4. Landdrostel Stade.
STADE.
(Herzogth. Bremen. 7779 Einw.)
Gymnasium mit einer höh. Bfirgersehnle (U, 394).
Die Anstalt ist Anf. 1874 auf den Staat übernommen worden ; zu ihrer Unterhaltung
werden seitens der Stadt jährlich 2500 Thlr. beigetragen.
Die 6 Gymnasialclassen sindungetheilt; neben IVbisU Bealclassen als höh. Burger-
schale. Frequenz: G. 191 (1869: 98), höh. BS. 43; zusammen: 242; davon 234 ev.
Okath., 7jüd., IJapanese; 113 auswärtige. Gl: 22, II: 35, IH: 42. RU: 11, HI: 17
Abiturienten im Gymn.: 33. Die höh. BS. hat seit 1872 auf Grund der Abgangs-
prüfungen 9 Seh. entlassen.
Lehrer: 14. D i r e c t o r : C.H, Piass (seit M. 1851), 3 OL., 6 ordentl., 4 techn. und
Elem. L. — Der CoUab. C. Fr. MülUr ging M. 1871 als OL. an das Gymn. zu Kiel. Der
(3onr. BockemdUler wurde M. 1869, der Conr. Loeher O. 1874 emeritirt. — Neu eingetreten
sind 8 Lehrer; ausserdem sind 4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
SimmtUche Lehrer sind evangelisch.
Local. Mehrere Veränderungen um grössere Classenräume zu gewinnen; auch die
Aula ist dazu verwandt worden.
Etat: 14,810 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 5895, mittelbar 1382 Thlr. Be-
soldungen : 12,820 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thbr.
Patronat: königlich.
OTTERNDORF.
(Land Hadeln. 1796 Eisw.)
Höhere Bfirgersehnle (ü, 396).
Die Anstalt ist unter dem 19. Apr. 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an-
erkannt worden. Sie hat eine Yorschulcl., 5 Realcl. und neben der obersten derselben
250
eine Progymnasialabth. — Frequenz: höh. BS. 103, V. 26; zusammen: 129; alle evan-
gelisch; 45 auswärtige. 1. Gl. 11, 2. Gl. 32. Die Abgangsprüfung haben 9 Schüler be-
standen.
Lehrer: 8. Reoior: J. A.KVoUbrecht (seit Sptb. 1856), 1 OL., 3ordentl., 3techn.
und Elem. L. — Der Gonr. Baumeister wurde 0. 1872 pensionirt. — Neu eingetreten sind
3 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die Räume sind unzureichend; eineGlasse ist in die Wohnung desGonrec-
tors verlegt.
Etat: 8250 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1575, mittelbar 1568 Thlr. Be-
soldungen : 6670 Thr. Rector 1450 Thlr.
Den Lehrplan der Anstalt s. beim Progr. von 1869.
lieber Joh. Heinr. Voss als Rector in Ottemdorf s. jetzt auch dessen Leben von Dr.
W, Herbst, B. I ; Leipz. 1872.
Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat fKreishauptm. Hesse), Rector, Gonrec-
tor und Gantor werden vom Patronat (repräsentirt durch eine Schulcommission) gewählt;
die übrigen 6 Lehrer vom K. Prov. Schulcollegium (vgl. B. II, 397).
VERDEN.
(Herzogth. Verden. 6525 Einw.)
Domgymnasium (11, 398).
Gymnasialclassen : 8 (Ü und Olli und 11). Für die am griech. Unterricht nicht
theilnehmenden Schüler bestehen nach Aufhebung der Realclassen einige Nebenlectionen.
Frequenz: 210; davon 202 ev., 1 kath., 7 jüd.; 132 auswärtige. I: 14 (1869: 24),
II: 31, III: 45. Abiturienten: 58.
Lehrer: 13. Director: Prof. Imm. Bernhardt (seit M. 187 1 ; vorher OL. am Gynm.
zu Wiesbaden), 4 OL., 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der frü-
here Dir., Dr. H, G, Plass^ trat M. 1871 in den Ruhestand, der Gonr. Dr. Schambaeh M.
1870. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, und 7 Sch.cand., theils als probandi, theüs als
Hülfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus (nebst Turnhalle) ist derselben
am 12. Novb. 1872 übergeben worden.
Etat: 13,680 Thbr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3563, mittelbar 1796 Thlr. Be-
soldungen : 12,190 Thb. N E. W. Dir. 1500 Thh-.
Aus Anlass des öOjähr. Dienstjubiläums des jetzt emeritirten Dir. Dr. Ptass haben
GoUegen und Schüler von ihm ein PiEa^Mipendium gegründet, für jetzt c. 1530 Thlr. Die
Zinsen sollen nach seinem Tode seinen unverheir. Töchtern, und später Schülern des
Domgymnasiums zufliessen.
Die bei der Einführung des Dir. Dr. Bernhardt gehaltenen Reden s. im Progr. v. 187S,
die Beschreibung des neuen Schulhauses und seiner Einweihung im Progr. v. 1873. Dr.
Geversy Ueber Schillers Braut von Messina und den König Oedipus des Sophokles als
Schullectüre ; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
6. Landdrostel Lüneburg.
LÜNEBURG,
(Hauptstadt des Fürstenth. Lüneburg. 15,799 Einw.)
Oymnasliuii Johannenm mit einer Bealsehule 1. 0. (11, 400).
Gymnasialclassen: 7 (U und Olli), Realclassen: 8 (U und Olli und 11) an<l 2
Vorschulcl. — Die unteren Öl. desGymn. und der RS, sind nicht combinirt. Frequenz:
251
G. 184, BS. 307 (1869: 224), V. 86: zusammen: 577; davon 547 ev., 9 kath., 21 jüd.;
259 auswärtige. Gl: 22, II: 88, lil: 49. RI:16, 11:59, 111:99. Abiturienten
im Gymn. : 38, in der RS. : 19.
Lehrer: 23. Director: Bud.Haage (seit M. 1869; vorher Dir. des Gymn. zu
Schleusinffen. Vor Eintritt desselben versahen die Directionsgeschäfte interimistisch die
OL. Dr. Fr. Kohlrausch und Prof. Junghans *) ; 7 OL., 8 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 6
t«chn. und Elem. L. Specialdirigent der Realschule ist OL. Dr. Fr, Kohlrausch, — Der
OL. Dr. Sauvin ging H. 1872 an das Lyceum zu Metz. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer,
und als provisor. Hülfsl. 5 Sch.candidaten.
SämmtUche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das neu erbaute Schulhaus (72,000 Thlr.) ist M. 1872 bezogen worden; s.
das Proffr. von 1872 und ein besonderes Einweihungsprogramm. Der Bau einer eigenen
Turnhalle für die Anstalt wird beabsichtigt. — Ueber du alte Schulhaus gab zur Ein-
weihung des neuen eine kleine Schrift heraus Dr.W. F. Yolger: Dem Johanneum in
Lüneburg am 4. Octb. 1872.
Etat: 25350 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3350, mittelbar 1175 Thlr. Be-
soldungen : 22,450 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr.
Prof. Junghans, Job. Seb: Bach als Schüler der Particularschule zu St Michaelis
in Lüneburg; PW)gr. 1870.
Patronat: städtisch 'mit königl. Compatronat.
HARBURG.
(Fürstenth. Lüneburg. 16,291 Einw.)
Bealschale 1 0. (U, 405).
Die frühere höh. Bürgerschule ist zu einer Realschule 1. 0. erweitert, und diese als
berechtigt unter dem 14. Apr. 1870 anerkannt worden. Jetziger Umfang: RealschulcL 9
(VI a und b, V, IV, U und III ; II a und b, I), 2 Nebencl. Qeizt aud^ehoben, waren
eine Mittelschule) und 8 Vorschulcl. Frequenz: RS. 308, V. 174; zusammen: 482;
davon 444 ev., 10 katk, 28 jUd.; 114 auswärtige. I: 8, 11: 44, UI: 66. Abituri-
enten der RS. seit ihrer ersten Prüfung (0.1872): 3.
Lehrer: 19. Director: (vacat), 3 OL., 3 ordentL, 2 wissensch. Hülfsl., 10 techn.
nnd Elem. L. — Der frühere Rector, C Hansen, trat M. 1874 in den Ruhestand. Der OL.
Dr. Eekerdi ging 0. 1872 als OL. an die RS. zu Leer, der ord. L. Brinckmann IL 1872 als
OL. an die zu Oldenburg. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 3 Sch.candidaten.
SämmtUche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Für das Zeichnen, die Physik und die Chemie sind besondere Lehrzimmer
eingerichtet. Ueber die Einrichtung eines ehem. Laboratoriums wird verhandelt.
Etat: 9437 Thbr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1360, mittelbar 220 Thh*. Be-
soldungen: 7820 Thbr. Dir. 1300 Thh-.
Dr. Schnitze, Die Umwandlung der höh. BS. zu Harburg in eine Realachule 1.0.;
Progr. 1870.
Patronat: städtisch mit königL Compatronat (Gen. Superint. Göschen).
UELZEN.
(Fürstenth. Lüneburg. 6286 Einw.)
Höhere Bfirgersehnle (11, 406).
Die Anstalt ist am 30. Juni 1870 als berechtigt anerkannt worden. Man wünscht
in der Stadt, sie zu einer Realschule 1. 0. auszubilden. Jetzt 5 Classen nnd 1 Vor-
1) Ueber den Torhergebenden Dir. s. auch: M. Kver«, Ein d«nt«ch«r Schnlouinn. Znr Erinnerung nn
den Dir.C. J.y. /foj^nofm; Hannov. 1^72.
252
Bchulcl. Frequenz: höh. BS. 126, Y. 34: zTuammen : 169, sämmtlich evangelisch; 49
auswärtige. 1. Gl. 16, *2. Gl. 30. Die Abgangsprüfung haben seit M. 1869, wo die erste
stattfand, 17 Schüler bestanden.
Lehrer: 8. Rector: C. UoUe (seit M. 1870; vorher OL. am Gynui. zu Emden), o
wiBsenschafbl., 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Rectör, Hrm. Naumann^ wurde 0. 1970
als Gons. und Schulrath nach Neustrelitz berufen. Bis zum Eintritt seines Nachfolgen
fungirte als Rector interimistisch der Subr. Cordemann. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer
und 1 Sch.candidat.
SämmtUche Lehrer sind evangelisch.
Local. M. 1871 ist der Anstalt eine neue Turnhalle, am 12. Aug. 1872 ein neues
Schulhaus übergeben (s. Progr. v. 1873).
Etat: 6700 Thlr. Besoldungen : 6800 TWr. Rector 1300, der letzte ord. L. 600 Thlr,
Durch ein Vermachtniss einer verwittw. Frau Dr. Sehrader in Hamburg sind der An-
stalt 1000 Thlr. zugekommen.
Die Vorgeschichte der Anstalt s. in den Progr. von 1870—73. — Ret. Holle, Wil-
helm I, Der Schöpfer des neuen Deutschlands, Schulrede am 22. März 1872 (im Progr.
des Jahres).
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Kreishauptm. ^/6rccA^).
CELLE.
(Pürstenth. Lüneburg. 15,455 Einw.)
Gymnasium mit einer höh. Bttrgerschnle (11, 408).
Das Gymnasium ist 1874 Staatsanstalt geworden; die höh. Bürgerschule (seit 29. Novb.
1869 berechtigt) verbleibt Gommunalanstalt und wird von der Stadt zu einer Realschule
1. O. erweitert, die unter der Specialdirection des Prof. Franke stehen soll.
Gymnasialclassen: 6 (die ausser der IV in mehreren Gegenständen in 2Abth. ge-
theiltsind), Realclassen: 4 (Y— II), Vorschulclassen : 2. Frequenz: G.221(1869: 240),
höh. BS. 115(1869: 79), V.88j zusammen: 419: davon 400 ev., 14kath., 5 jüd.: 118 aus-
wärtige. G.I: 28, U: 85, Hl: 36. RH: 10, 111: 27. Abiturienten im (iymn.: 61,
in der höh. BS. : 26.
Lehrer: 16. Director: Dr. J. W. Dan. Ebeling (seit M. 1868), 5 OL., 3 ordentU
3 wissensch. Hiilfsl., 4 techn. und Elem. L. ~ Der OL. Dr. Reinhold Müüer nng M. 1872 an das
Gymn. zu Wiesbaden, der Prof. Hermann wurde Joh. 1872 emeritirt. — Neu eingetreten sind
8 Lehrer und als Htilfsl. 6 Gandidaten.
Von den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch.
Local. Unverändert. Für die Realschule ist ein besonderes Gebäude projectirt
das 1877 vollendet sein soll.
Etat: 11,570 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 3274, mittelbar 1449 Thlr. Be-
soldungen 9960 TUr. NE. W. Director 1650 Thlr.
Die verwittw. Fr. Hüne- Hausmann in Gelle hat 2000 Thlr. zu Universitätatipendien
ausgesetzt.
Im PrpgT' von 1870 der systematische Lehrplan und die Schulordnung der Anstalt.
Dr. Reinh. Müller, Wie kam das linke Rheinufer an Deutschland? Progpr. 1871.
Patronat: Gymn.: königlich, höh. BS.: städtisch.
Das Gymn. ist auch bisher eine eigentliche städtische Anstalt nicht gewesen, viel-
mehr eine Galandstiftung. Die Stadt trug aus eigenen Mitteln zu ihrer ünteriialtung
nichts bei ; dem Magistrat waren aber aus der Verwaltung des Galandsvermögens gewisse
Patronatsreohte erwachsen.
6. Landdrostel HildesheinL
HILDESHEIM.
(Fürstenth. Hildesheim. 19,606 Einw.)
Zwei Gymnasien; das eine mit einer Realschule 1. O., das andere mit
einer höh. Bürgerschule verbunden.
253
Das Gymnasium Josephinum mit einer höh. Bfirgersehnle (11, 411).
Im öymn. 8 Ol. (IH und I in 2 Abtk); in der höh. BS. 3 (IV— m. Frequenz:
0.284, höh. BS. 48; zusammen: 332; davon 319 kath., 8 er., 5jud.; 179 auswärtige.
Gl: 88, ü: 30, Hl: 70; EU: 13, III: 22. Die höh. BS. ist unter dem 13. Octb. 1889
als zu EntlasBungsprüfungen berechtigt anerkannt worden. — Abiturienten imGymn.:
70, in der höh. BS.: 33.
Ueber den Convict s. die V und G.
Lehrer: 16. Director: Domherr Prof: Joi. Godek. Müller (seit 1866 : s. B. ü, 412),
4 OL., 6 ordentl., 1 ¥ri88ensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Am 30. Apr. 1873 starb der
Prot Dr. Letmisy Verfasser der Naturgeschichte für Schulen (s. Progr. von 1873). — Neu
eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 8 Sch.cand. dem Lehrercol-
legium angehört
Sammtliche Lehrer sind katholisch.
Local. Zu den bisherigen Räumlichkeiten für die Schukwecke sind hinzugekommen
ein Zeichnsaal, ein Tumsaal (1000 Thlr.), ein Raum für die naturhist. Sammlungen (1000
Thh-.). Restauration der Aula und Erweiterung des Locals der Bibliothek.
Etat: 19,200 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 1500, mittelbar 89 Thlr. Be-
soldungen: 8445 Thlr. NE. (mit Einrechnnng der freien Station für den Dir. und 9
Lehrer). Dir. 600 TMr.
Die zur Restauration der Aula erforderliche Summe (1500 Thlr.) ist von dem Dir.
Dr. Miller der Anstalt geschenkt worden. Derselbe hat die reichen naturhist Sammlungen
des Prof. Leums von dessen Erben erworben und der Anstalt als Eigenthum überwiesen.
Ebenso hat er die Kosten zur Ausschmückung der Aula mit antOcen Bildwerken u.a.
übernommen.
Alb. Voss, Zum hebräischen Unterricht auf dem Gymnasium; Progr. 1872. E. 0.
Wiecker, Die Christus- oder Bemwardssäule auf dem grossen Domhofe zu Hildebheim;
Progr. 1874.
Patronat: dem Herkommen nach bischöflich (s. B. U, 413).
Das Andreanum, Gymnasium mit einer Realschule 1. O. (IL, 413).
Umfanff: .22 Classen; Gymn. VI a und b, V, IV, O und U IH und II, I; RS. V,
IV, und Ulli und II je a und b, I; 2Vor8chulcl. Frequenz: G. 270, RS. 328
(1869: 175), V. 100: zusammen: 698; davon 642 ev., 11 kath., 45 jüd.; 315 auswärtige.
Gl: 23, 11: 30, III: 67. RSI: 18 (1869: 6), 11: 46, lU: 112. Abiturienten un
Gymn.: 83, in der RS: 22.
Lehrer: 31. Director: Dr. Max Hocke (seit M. 1873 ; vorher Rector des Progymn.
zu Norden), 9 OL, 11 ordentl., 3 vnssensch. Hülfsl., 7 techn. und Elem. L. — Der firiihere
Dir., Dr. Cht. Lahmeyer, wurde M. 1873 als Prov. Schulrath nach Kiel berufen. Der L. Dr.
Kolbt wurde 0. 1874 als OL. an das Gymn. zu Stade, der L. Dr. Flebbe M. 1874 als OL.
an das zu Flensburg versetzt. — Neu eingetreten sind 19 Lehrer, und ebensoviel Sch.cand.
sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Local. Das neue Schulhaus, 0.1869 bezogen (s. das Pn^gr. von 1870), genügt der
vermehrten Schülerzahl bei weitem nicht mehr. Verschiedene Pläne, u. a. auch dieTren-
none der Realschule vom Gymn. und ihre Verlegung in ein anderes Gebäude, sind in
Veraandlnng. Eine Turnhalle ist erlMiut worden.
Etat: 31,110 Thh-. Darin St.Zuschuss unmittelbar 4230, mittelbar 9769 Thlr. Be-
soldungen : 27,250 Thlr. N E. W. Dir. 1500 Thlr.
Patronat: königlich.
GOSLAR.
(Fürstentb. Hildesheim. 8476 Einw.)
Realschule 1. 0. (11, 416).
Die Anstalt umfasst 7Realschul- (U und Olli) und 1 Vorschul-Cl. Frequenz:
RS. 280 (1860: 154), V. 38; zusammen: 318, wovon 300 ev., 17 kath., 1 jüd.; 189 aus-
254
wartige. 1: 21 (1869; 5), 11: 40, HI: 62. Seit M. 1870, wo die erste Prüfung statt&ni
14 Abiturienten.
Lehrer: 12. Director: Dr. ^l^Mc (seit 0. 1863), 3 OL., 4 ordenU., Iwissensch.
Hülfsl., 3 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. jyv. Fimhabtr folgte M. 1871 einem Ruf als
OL. an die höh. BS. zu Carlsruhe. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, ausserdem als fiül&-
lehrer 2 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Ein neues Schulhaus ist nöthig geworden. Bei dem alten sind für dön
physikaL und den ehem. Unterricht besondere Räume hergestellt; nicht fem davon auch
ein Turnplatz und eine Turnhalle.
Etat: 11,868 Thlr. Darin StZuschuss mittelbar 5750 Thlr. Besoldungen: 10,900
Thlr. N E. Director 1600 Thlr.
L. HÖlscher, Ueber den Unterricht in den Sprachen und die Bedeutung der Ana-
lyse für denselben; Progr. 1873.
Das Progr. von 1874 enthält einen detaillirten Lehrplan der Anstalt; darin auch
ein facultativer Nebenunterricht im (Griechischen.
Patronat: stadtisch. Curatorium.
CLAUSTHAL.
(PürBtenth. Grubenhagen. 9135 Einw.)
Gynmaslnm mit einer höh. Bürgerschule (II, 418).
Gymnasialclassen : 6, Eealclassen: 3 (IV — II; unter dem 28. März 1871 als höh. BS.
anerkannt), Vorschulclassen : 1. Frequenz: G. 173 (1869: 211), höh. BS. 45, V. 24;
zusammen: 242; davon 238 ev., 3 kath., 110 auswärtige. 61: 16, IE: 28, III: 34. B II:
6, III: 19. Abiturienten im Gymn.: 24; in der höh. BS.: 10 (seit M. 1870, wo die
erste Prüfung stattfand).
Lehrer: 16. Director: Dr. JuL LaWnann (seit 0.1870; vorher C!onr. am Gymn.
zu Göttingen), 4 OL., 5 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frü-
here Dir., E, Zielf ging in gleicher EigenschflJt 0. 1870 an das VtUihumsche Gymn. in
Dresden über. Der OL. Pertz wurde 0. 1870 an das Gymn. in Hameln versetzt (jetzt Dir.
des Gymn. zu Wetzlar). M. 1872 trat der OL. Prof. Muhlert in den Ruhestand. Am 20.
Jan. 1874 starb der emerit. Gonr. Rempen, — Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 9 Can-
didati probandi.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 16,800 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 5490, mittelbar 1434 Thlr. Be-
soldungen: 14,440 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr.
Es wird beabsichtigt, die Eealclassen des Gymn. aUmählich eingehen zu lassen, and
an deren Stelle abgesondert eine stadtische Mittelschule zu errichten.
Der Prof. Dr. Muhlert schenkte bei seinem Abgange aus seiner Bibliothek nach Aas-
wähl der Lehrer 157 Bände Hir die Lehrer-, 34 für die Schüler-Bibliothek.
E. Ziel, Zwei Entlassungsreden ; Pro^r. 1870. Dr. Lattmann, Die durch die
neuere Sprachwissenschaft herbeigeführte Reform des Elementarunterrichts in den alten
Sprachen; Progr. 1871.
Patronat; früher städtisch und königlich. Wegen gänzlicher Uebemahme der An*
stalt auf den Staat wird verhandelt.
OSTERODE am Harz.
(Fürstentb. Grubenhagen. 6417 Einw.)
Realschule 1. 0. (II, 430).
Die frühere höh. Burgerschule ist zu einer Realschule 1.0. erweitert, und diese unter
dem 14. Apr. 1870 als berechtigt anerkannt worden.
255
Die 6 Claasen sind ungetheilt; ausserdem eine Sclass. Vorschule. Frequenz:
RS. 180, y. 51; zusammen: 231; davun 219 ev., 7 kath., 5 jüd.; 82 auswärtige. I: 7,
U: 28, ni: 37. Abiturienten (seit 0. 1871, wo die erste Prüfung der RS. statt-
ümd): 5.
Lehrer: 10. Director: (vacat); 3 OL., 3ordentl., Stechn. und Elem. L. — Der
erste Dir. der Realschule als solcher, A. Blauel, wurde M. 1874 emeritirt. O. 1869 ging
der OL. Ethusius an die RS. zu Halberstadt, M. 1872 der OL. A, Scholz an das Gymn. zu
Lingen über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
LocaL Mehrere Glassenzimmer und das Tumlocal sind vergrössert, die Vorschule
in ein Nebengebäude verlegt.
Etat.: 11,575 Thh*. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2550, mittelbar 775 Thh*. Be-
soldungen: 10,600 Thbr. NE. Dir. 1500 Thlr.
Ret. Blauel, Beiträge zur Geschichte des Schulwesens in Osterode; Progr. 1870
ond 1873. OL. Gasse, Zur Kenntniss meteorologischer Erscheinungen am Harze; Progr.
1871. OL. Scholz, Ueber Roffer Ascham's Schoolmaster; Progr. 1872. OL. Richard,
üeber die Principien des sittl. I)enkens und Handelns in Bezug auf die erziehende Be-
deutung der Schule; Progr. 1874.
Patronat: städtisch (Guratorium) ; königl. Gompatronat ( Amtshauptm. Bo/2frf).
EINBECK.
(Fürstenth. Grubenhagen. 5679 Einw.)
Höhere Bfirgerschole (11, 421).
Die unter dem 28. Kärz 1871 als berechtij^t anerkannte Anstalt enthält 5 Realclassen
mit 3 progymnasialen Abtheilungen neben IV^ UI und IL Frequenz: 125 (1869:
B2); davon 123 ev., Okath., 2 jüd.; 44 auswärtige. 1. GL 15, 2. Gl. 20. Die Abgangsprü-
fong ist (seit H. 1870) von 12 Schülern bestanden.
0. 1874 ist eine 2class. Vorschule eingerichtet worden (43 Schüler).
Lehrer: (bis 0.1874): 10. Recior: G. Schambach (seit M. 1849), lOL., 3ordentl.,
1 er. Religionsl., 1 wissensch. HülisL, 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer ;
ausserdem 5 €andidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhans ist ihr am 20. Apr. 1874 über-
geben worden. Der Turnplatz liegt in der Nähe desselben; s. das Progr. von 1874.
Etat: 7100 Thk. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1350, mittelbar 985 Thlr. Be-
soldungen: 6630 Thlr. Rector 1500 TUr.
^ Der deutsche Gonsul Ge, Berkenbusch zu Puebla in Mexiko schenkte der Anstalt Anf.
1872 zur Vermehrung ihrer Lehrmittel, besonders der physikal. Instrumente, 200 Thlr.
Ret. Schambach, Ueber die Yaterlandsliebe, Schulrede am 22. Kärz 1869 (im Progr.
von 1870). Ebenso am 22. März 1871 : Deutschlands Verfall und Wiedererhebung (Progr.
18T2).
Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat.
NORTHEIM.
(Fürstenth. Göttingen. 4781 Einw.)
Höhere Bftrgersehale (ü, 422).
Die Anstalt, unter dem 14. April 1870 als berechtigt anerkannt, zählt ausser einer Vor*
schulcL 5 Classen. Frequenz; höh. BS. 129, V^. 45 ; zusammen : 1 74 ; davon 171 ev., kath.
256
B jüd.; 46 auswärtige. 1. Gl. 14. 2. Gl. 29. Die Abgangsprüfang haben 9 Schüler
bestanden.
Lehrer: 8. Bector: ^. J. Fenm^erÄo^z (seit Joh. 1866), 1 OL., 4ordentL, 2teclm.
und Eiern. L. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem als provisor. HülfsL 4 Seh.-
candidaten.
Sämmtliche^ Lehrer sind evangelisch.
Local. Für den naturwissenschaftl. Unterricht und die Sammlungen sind neue
Räume hergerichtet; ebenso eine Turnhalle.
Etat: 6972 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 800, mittelbar 1055 Thh. Be-
soldungen: 6370 Thlr. Rector: 1400 Thlr.
Bot. Vennigerholz, üebersicht über die Entwickelung der höh. Schule zu Nort-
heim; Progr. 1870.
Patron at: stadtisch mit konigl. Gompatronat (Amtshauptm. Freiherr Grote),
GÖTTINGEN.
(Fürstenth. Göttingen. 15,196 Einw.)
Gymnasluni mit einer *Kealsehule 1. 0. (II, 423).
Umfang: Gymnasialclassen: 9 (VI a und b, V, IV, ü und Olli und 11, I), Eeal-
classen 6 fV , IV, ü und O III, 11, 1), Vorschulclassen : 2. F r e q u e n z : G. 834 (1869 : 292),
BS. 197, Y. 108 ; zusammen : 634 : davon 576 ev., 13kath., 35jüd.; 196 auswärtige. Gl: 25,
II: 52, ni: 69. BI: 11, H: 25: lU: 60. Abiturienten imGymn.: 62, in derB.S. (seit
0.1870): 18.
Lehrer: 27. Director: Ä. J. A. Schöning (seit 1863), 7 OL., 9 ordentl, 2wis.
sensch. Hülfsl., 2 Gand. des pädagog. Seminars, 6 techn. und Elem. L. Specialdirigent der
Bealschule ist der OL. Prof. Dr. Thiermann. — Der Gonr. Dr. Latttaann wurde O. 1870 lüs
Dir. an das Gymnasium zu Glausthal berufen . — Der (emeritirte) Gonr. Meüner starb
am 4. Sptb. 1873. — Neu eingetreten sind 15 Lehrer; ausserdem als provisor. Hülfsl 5
Sch.cana. und als probandi und Mitglieder des pädagog. Seminars: 12.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Unzureichend und sehr mangelhaft (s. Progr. v. 1872). lieber die Trennung
der Bealschule von dem Gymn. und den Bau eines eigenen Schulhauses für erstere, so-
wie einer Turnhalle wird seit längerer Zeit verhandelt.
Etat: 26,060 Thk. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1795, mittelbar 1609 Thhr. Be-
soldungen 22,650 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr.
Dr. Ge. Kaufmann, In wie fem darf die Geschichtschreibung subjectiv sein?
Progr. 1870. (Von demselben in v. Baumers histor. Taschenbuch. 1869: Rhetoren- und
Klosterschulen im 5. und 6. Jahrh.). Dr. Benner, Ueber Herders VerhUtniss zai
Schule ; Progr. 1871 . Dr. Berkebusch, Zur Ve^leichung der franzÖs. und engl. Syntax
(aus dem Imterricht); Progr. 1873. Prof. H. Müller, Syntax der griech. Tempora
(auf Grundlage der Sprachvergleichung, für das Schulbediirfniss) ; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
MÜNDEN.
(Fürstenth. Göttingen. 5483 Einw.J
Hfihere Bürgerschule (11, 426).
Die Anstalt, unter dem 14. Sptb. 1871 anerkannt, hat die 6 Classen ungetheilt und
aVorschulcl. — Frequenz: höh. BS. 156 (1869: 94), V. 79: zusammen: 286; davon2a2er..
kath., 13 jüd.; 35 auswärtige. 1. Gl. 19, 2. Cl. 22. Die Abgangsprüfung ist seit
0. 1871, wo die erste stattfand, von 17 Schülern bestanden worden.
257
Lehrer; 9. Rector: BT.KA.Bahrdi (seit 0. 1868) *), 1 OL., 4ordentl., Stechn.
a. Elem. L. — Der OL. Dr. C. Pauli wurde 0. 1873 an die Realschule in Hannover berufen.
— Xeu eingetreten sind 5 Lehrer ; ausserdem 2 Sch.cand.y einer als proTisor. HülfsL, einer
als probftoous.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Der Bau einer Turnhalle ist im Werk.
Etat: 7300 Thbr. Dann St. Zuschuss unmittelbar 930, mittelbar 2o0 Thb*. Besol-
dangen: 6005 Thlr. Rector 1500 Thlr.
Zur Vermehrung der Lehrmittel ist ausser eingegangenen Geldgeschenken u. a. auch
der Ertrag von Vorlesungen der Lehrer und von Schülerconcerten verwendet worden. Zur
Unterstützung armer Scniiler hat sich ein Verein gebildet
Dr. G. Pauli, lieber Familiennamen, insbesondere die von Münden; Progr. 1870 u.
71. Gonr. Espe, Die allgemeine Bildung und die Schulen der allgemeinen Bildung;
Progr. 1873.
Patronat: stadtisch. Curatorium.
ILFELD.
(Grafschaft Hohnstein. 1260 Einw.)
Klostersehule (Pädagogium). 11, 427.
Die Glassenzahl ist dieselbe geblieben: 4 (U und Olli, 11, I). Frequenz: 94
(1869: 63); darunter 68 Alumnen, 26 Hospiten. Alle Schüler sind evangelisch. I: 21,
II: 35, III: 38. Abiturienten: 34«).
Lehrer: 9. Director: "Prof. Dr. Gu, Schtmmelpf eng (seit 0.1870; vorher Prof. in
Schulpforte), 8 OL., 4 ordentl., 1 techn. Lehrer. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Ew. Schetbel,
wurde 0. 1870 emeritirt, und starb am 18. Aug. 1873 in Halle a. S. — Der OL. Dr. Weicker
wurde M. 1869 als Dir. an das Gymn. zu Schleusingen berufen. — Der OL. Dr. W. L,
Meyer ging O. 1870 an das Gymn. zu Clausthal, M. 1871 der OL. Dr. Levinson an das
Gymn. zu fiirschberg, und der OL. Dr. Benguerel als Dir. an das Lyceum zu Strassburff im
Eisaas, IL 1873 der ord. L. Dr. Albreeht als Conr. an das Protestant. Gymn. ebendaselbst;
M. 1872 der OL. Dr. Bouterweh als provisor. Dirigent an das Gymn. zu Treptow a. B.,
und 0. 1874 der OL. Dr. Witikelmann an das Gymn. zu Lingen über. — Neu emgetreten
sind 13 Lehrer, und 3 Sch.cand. sind als Hülfsl. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Sammtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Die Vorbereitungen zur Fortsetzung des Neubaus haben noch nicht zu
einem bestimmten Plan gefuhrt.
Am 23. und 24. Juni 1874 hat der Minister Dr. FcUk personlich von den baulichen
Veriialtnisaen der Anstalt sowie von ihren Einrichtungen Kenntniss genommen, auch
mehreren Lehrstunden beigewohnt.
Etat: 27,465 ThU*. Darin St. Zuschuss 300 Thlr. Besoldungen 9813 Thlr. NE.
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Das Etats- und Rechnungswesen der Klosterschule ist Anf. 1874 von der K. Kloster-
kammer zu Hannover an das K. Prov. SchulcoU. daselbst übergegangen.
Durch ausserordentlich bewilligte Mittel ist der Grund zu einem archäolog. Museum,
einer Sammlung von Gypsabgnssen antiker Kunstwerke, gelegt worden.
Die in Schulpforte übliche Art der Todtenfeier für verstorbene Angehörige der Anstalt
(das Ecce) iat 1871 vom Dir. Schimmelpfeng auch in Ilfeld eingeführt worden.
Die bei der Einführung des Dir. Dr. Schimmelpfeng gehaltenen Reden s. im Vrojrr.
V. 1871. Dr. Frey er, Beispiele aus der Mathematik zur Logik; Progr. 1872. Dr.
Bouterwekf Michael Neanders Bericht vom Elloster Ilfeld; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
>) Uster flfliner Leitang sieht such die Stadtachale des Orte.
*| Zv B. I^ 432 nachtrItfUch: Zwei Minüter in Heeaen-CMseL sehr Tenehiedener Bichtoog, aii»
Zeit (1811 nad 1812) ait einander Zöglinge Ton Ilfeld gewesen: J. arm. Koch und J. Jkm. BoMeiipßmg.
ni 17
IX. Frov. Westfiaen (I, 292. ü, 261).
(3 Regierungsbezirke. 367 DMeilen. 1,775,246 Einw.)
1863: 30, 1868: 37, 1873: 37 höhere Lehranstalten.
1863: 16 Gymnasien, 5 Progymnasien, 8 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule.
1868: 16 „ 7 „ 9 „ 5 „
1873 : 20 Gymnasien, 3 Progymnasien, 9 Realschulen, 5 höh. Bürgerschulen.
Die Gesammtzahl der höheren Schulen hat sidi in der Provinz während
der 5 Jahre nicht vermehrt; von den 4 neuen Gymnasien waren die zu
Höxter, Wa r b u r g und Att e n do rn vorher Progymnasien, das zu Bochum
vorher eine Doppelanstalt, Progymnasium und höh. Bürgerschule. Die da-
durch bei der ifrüheren Zahl der höh. Bürgerschulen eingetretene Verminde-
rung hat sich wieder ergänzt durch die höh. BS. zu Unna.
Die B. II, 261 f. besprochenen Patronatsverhältnisse der westfälischen
höheren Schulen haben bei mehreren dadurch eine Veränderung erfahren, dass
in Folge der aus allgemeinen Staatsfonds gewährten Zuschüsse ein königl.
Compatronat eingerichtet worden ist. Aus derselben Veranlassung haben die
hinsichtlich des LehrercoUegiums exclusiv katholischen Anstalten zu Warburg
und Attendorn einen paritätischen Charakter erhalten. Definitiv vom
Staat übernommen sind die Gymnasien zu Hamm und Paderborn; Ver-
handlungen zu gleichem Zweck werden in Betreff des Gymn. zu Bielefeld
geführt.
In mehreren Städten finden sich Anfänge höherer Schulen zur Vorbe-
reitung auf die mittleren und oberen Classen der Gymnasien und Realschu-
len; so in Olpe*), Schwerte, Gevelsberg, in Wattenscheid bei
Bochum, u. a. Denselben Zweck haben die zahlreichen von kathol. Geist-
lichen eingerichteten sogenannten Rectorate.
Ein Directörwechsel hat in den 5 Jahren stattgefunden bei den
Gymnasien zuWarendorf, Coesfeld, Minden, Dortmund, Hamm;
ebenso in "War bürg gelegentlich der Erweiterung der Anstalt zu einem
Gynmasium ; femer bei den Progymnasien zu V r e d e n und Rietberg; ebenso
bei der Realschule zu Lippstadt.
Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium und die Realschule
zu Bielefeld, das Gymnasium zu Höxter und die Realschule zu Siegen.
Den Nachmittagsunterricht zu beseitigen hat sich bei den westfaL hö-
heren Schulen keine Veranlassung gefunden.
n Die höh. Schule in Olpe hatte 1878 in 4 etwa der YI— III eines Qrmn- vtA
einer Realschule 1. O. entsprechenden Classen 65 Schaler. Das Rectorat in Werden
hatte ihrer 70 in nur 2 Classen mit dem Standpunct etwa einer lY und IIL
259
Der firühere Chef des K. Prov. Schtilcollegiums zu Münster OPräsi-
dent Staatsmin. Dr. v. Düesherg trat am 31. Aug. 1871 in den Buhestand
und starb am 11. Dcb. 1872. Sein Nachfolger (seit 1. Sptb. 1871) ist der
OPräsident Wirkl. Geh. B. r. Kühlwetter (vorher Kaiserl. OPräsident zu Strass-
burg).
Im Juni 1873 ist zu Soest die 268te westfälische Directoren-Conferenz
abgehalten worden.
1. Begieningsbezlrk Münster.
MÜN8TEB.
(Hauptstadt der Provinz. Pürstbisthum Münster. 21,934 Einw).
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Bealschule.
Das Oymnaslnm Panlinnm (I, 296. n, 263).
Umfang der Schule: 18 Classen (VI— IV und ebenso ü und O DI, II, I in je 2
Cotus). Frequenz: 666 (1868: 640); davon 681 katk, 79 ev., 6 jüd,; 220 auswärtige.
I: 121 (1868: 113), H: 156, Ul: 180. Abiturienten: 275.
Lehrer: 32. Director: Dt, Franz PeUrs (seit M. 1866), 10 OL., 11 ordentl., 1 ev.
Reliffionsl., 4 wissensch. Hülfsl., 3 Sch.cand., 2 techn. Lehrer. — Der OL. Dr. Scherer
wurde 0. 1871 als Dir. an das Öymn. zu Coesfeld, der ord. L. ffechelmann 0. 1874 als Dir.
an das Gynm. zu Warburc und der ord. L. Dr. Jlense M. 1874 ebendahin als OL., der ord.
L. A. Buschmann K. 1873 als OL. an das zu Warendorf berufen. — Pensiooirt wurden der
OL. ProL Welter 0. 1872 (f 28. Juli 1872) und der OL. Dr. SaizmatmUi. 1874 — Der OL.
Prof. Dr. Boner starb am 15. Dcb.. 1872. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem
haben längere oder kürzere Zeit 25 Sch.cand. dem Lehrercoll^um angehört
Mit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind sammtliche Lehrer katholisch.
L o ca 1. Der beabsichtigte Neubau der Akademie zu Münster wird die für das Gvmn.
rerfugbaren Räume vermehren; einstweilen sind Lehrerwohnungen eingezogen und für
nähere Schnlzwecke verwandt worden. In unmittelbarer Nähe des Schulhauses ist 1873
eine grosse Turnhalle erbaut worden. Dieselbe wird auch von der K. Akademie benutzt.
Etat: 30,600 Thlr. Darin St.Zuschuss mittelbar 15,307 Thh*. Besoldungen: 28,060
Thlr. N B. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Zum 60jähr. Dienstjubiläum des Prof. Welter (14. Apr. 1872) wurde mit einem Gap.
von 2400 Thbr. eine IFefterstiftung gegründet zur Uuterstützung bedürftiger Primaner der
Anstalt.
Dr. Hense, Die Musik als Bildungsmittel der griech. Jugend ; Progr. 1869. Dr. Ho-
sius, Beiträge zur Kenntniss der diluvialen und alluvialen Bildungen der Ebene des
Hönsterschen Beckens; Progr. 1871.
Zur älteren Geschichte der Schule : Dr. P arm et, Rudolf von Langen. Leben und Ge-
dichte des ersten Münsterschen Humanisten; Münster 1869. Dr. Diilenbnrger, Alex.
Hegius and Rud. von Langen ; Gymn. Zeitschr. 1870 p. 481 ff. Dr. R e i c h 1 i n g, De Joann.
Murmellii vita et scriptis; Monast. 1870.
Patronat: königlich.
Die Bealsehule 1. 0. (I, 299. n, 264).
Glassenzahl : 8 (U und OIU und II). Frequenz: 386 (1868 : 262) ; davon 335 kath.,
31 ev., 20 jüd.; 131 auswärtige. I: 24 (1868: 11), 11: 80, lÜ: 100. Abiturienten:
^1) in den 5 vorhergehenden Jahren: 14).
17*
260
Lehrer: 180- Director: Pe.Müneh (seit M. 185^, 4 OL., 1 kath. und 1 ev.
BeligionsL, 6 ordentL, 1 wisscnsch. HüIübL, 3 techn., 1 Eiern. L. — Der ord. L. Dr.Höw
gine als OL. an die BS. zu Osnabrück. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind
11 »ch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Etat: 16,124 Thlr. Besoldungen: 12,960 Thlr. Dir. 1000 Thfar.*)
Dr. Lors che id, Aristoteles Einfluss auf die Entwickelung der Chemie; Frogr.1872.
Dr. Hubert zum Egen, Die Elemente der Chronologie; Progr. 1873.
Patronat: städtisch. Ouratorium.
WARENDORR
(Fürstbisthum Münster. 47 33 Einw.)
Gymnasinm Lanrentiannm (I, 300. 11^ 265).
Die Anstalt wird 1676 vom Staat übernommen werden. Sie zählt jetzt 9 Clssseo
(Uund Olli, II und I). Frequenz: 200; davon 181 kath., 12 ev., 7 jüd.; Id2 aof
wärtige. I: 61 (1868: 72), U: 63, UI: 60. Abiturienten: 116 (in den 6 Jahren
vorher: 181).
Lehrer: 12. Director: Dt.J,F, Ganaz (seit H. 1873; vorher OL. am Qtfom. ro
Kempen), 3 OL., 3 ordentl., 1 ev. Religionsl., 4 wissensch. Hülfsl. — Der firühere Dir., Dr.
Lucas, starb am 20. Novb. 1872. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers war commissariBcher
Dirigent der OL. Dr. Combrinek, Der OL. Baute wurde M. 1871 emeritirt — Neu ein-
getreten sind 3 Lehrer und als Hülfsl. 8 Sch.candidaten.
Die Lehrer sind mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl., alle katholisch.
Das Local des Gymn. wird mehrmals wöchentlich auch von der Handwerker-Fort-
bildungs- und der Sonntags-Schule benutzt.
Etat: 11,140 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 2900, mittelbar 960 Thbr. Be-
soldungen: 9926 Thlr. :N E. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Im Progr. von 1869: Ein 1766 von Schülern der Anstalt aufgeführtes dramat. Sing-
spiel.
Patronat: konigUch (von 1876 an).
RHEINE.
(Fürstbisthum Münster. 3878 Einw.)
Gymnasium Dionyslanum (I, 301. n, 265).
Gegenwärtig 8 Gymnasialclassen (U und OII und I). Frequenz: 176 (IM:
118); davon 166 kath., 16 ev.. 6 jüd.; 111 auswärtige. I: 62 (1868: 24), H: 64, UI: ».
Abiturienten: 72 (in den 6 Jahren vorher: 60).
Lehrer:12. Director: Dr. P«. Gros/eld (seit M. 1861. Geistlicher), 3 OL., 4 ordentl..
1 ev. Religionsl., 28ch.cand., 1 techn. L — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem find
8 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Hit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Unverändert Die Herstellung einer Turnhalle ist im Werk.
Etat: 10,440 Thlr. Dann StZuschuss unmittelbar 2660, mittelbar 400 Thlr. Be-
soldungen: 9276 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr.
1) Die meiatan dar Lehnr unterrichten auch theili in der ProT. OewerbMohnl«, tbeiltinder HMd1rtrkt^
Fortbildungtchole, die ebenfftUt unter der Direction des Bealsohul. Dir. stehen.
«) Sohald, was berorsteht. die Oewerbeschule aufgehoben wird, werden die 800 Thlr., die der Dir. Ar ih
Leitung derselben besieht, auf die Bealschulcasse abemoniaes, wodurch sich auch ihre Geeaamdotation tfhBki
261
Der f Vicar Ge. Kroger hat sein Wohnhaus in der Stadt dem Gymn. yermaoht und
zur Dienstwohnung eines Lehrers bestimmt (s. Progr. von 1878).
Dr. Darpe, Die Realien in den alten Classikeni) Grad und Art ihrer Beracksichti-
guog bei der Lectüre; Progr. 1874.
Patron at: städtisch mit königl. Compatronat (Rechtsanwalt Weddige),
BURGSTEINFURT.
(Grafschaft Steinfurt. 3356 Einw.)
Fttrstl. Bentheimselies Gymnaslnm (Amoldinum ^) mit einer Bealsehnle
1. 0. (I, 302. n, 266).
Die 6 Gymnasial- and neben lYbis I 4 Real-Glassen. Frequenz: G. 138(1868:
114), K 67 (1868: 49); zusammen: 200: wovon 169 ev., 20 kath., 11 jüd.; 117 auswärtige.
Gl: 26, n: 36, Hl: 28; Rl: 4, U: 18, Ul: 29. Abiturienten im Gymn.: 40, in
der RS: 8.
Lehrer: 16. Dir ector: W. Rohdewaid (seit 0. 1859), 5 OL., 5 ordenÜ., 1 kath. Reli-
gionsl.. 3 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Der OL. KyMaeus starb am 8. Novb.
1873. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 8 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Das Schulhaus ist unzureichend geworden. Ueber einen Erweiterungsbau
wird verhandelt Die Errichtung einer TunihaUe ist im Werk.
Etat: 16,140 Thh-. Darin St. Zuschuss 9460 Thlr. Besoldungen: 14,200 Thhr. NE.
W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
LViefhaus. Mittheilungen über das Turnen und verwandte Uebungen bei der
Anstalt; Progr. 1871.
Patronat: königlich.
VREDEN.
(FürstbiBthum Münster. 1919 Einw.)
Progymnasinm Oeorsfanum (I^ 304. U, 267) (x).
Nach wie vor 6 ungetheilte (blassen. Frequenz: 45; davon 34 kath., 7ev., 4 jüd.,
15 auswärtige. 11: 12, III: 8.
Lehrer: 6. Rector: Birm, Schröder (seit 0. 1 872: vorher Lehrer derselben Anstalt)
3 wissensch. Lehrer und 2 Geistliche (1 kath., 1 ev.) als Religionsl. — Der frühere Rector
C Faber, ging 0. 1872 als OL. an das Gymn. zu ßochum über. — Neu eingetreten sind
5 Lehrer.
Bis auf den einen (ev.) Religionsl. sind die Lehrer katholisch.
Local. Ueber den Bau eines neuen Schulhauses schweben Verhandlungen.
Etat: 2583 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 400 Thb-. Besoldungen: 1640 Thb:.
Rector: 600 Thlr.
Patronat: stadtisch.
>) Berichiigmig sq Bd. I p. 3ti3 p. 4 oben: T)ie Verwaltong der EinkOnfta Readuh durch denSchnlreiit-
^«i'tt'r. In erster Htolle war die Terwaltang Sache de« Henato, der aber fttr wichtige Sachen die Oenehroigang
der Condomini, der Grafen von Sleinfurt-Bentheim und Bheda, bodnrfte. Die Verpachtnngen, Einnahn« der
Ptefal« n. a. w. besorgte im Auftrage de« Senats der Bentmeitter.
262
COESFELD.
(Pürstbisthum Münster. 3525 Einw.)
Gymnasium (I, 305. ü, 267).
Die Anstalt zählt 9 Classen (VI— IV; U und Olli— 1). Frequenz; 144
(1868: 106); davon 140 kath., 2 ev., 2 jüd.; 81 auswärtige. I: 40, II: 41, 0:20.
Abiturienten: 85.
Lehrer: 13. Director: Dr. Jos, Scherer (seit 0.1871; vorher OL. am Gymn. zu
Münster), 4 OL., 4 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 Sch.cand., 1 techn. und Eiern. L-
Der frühere Dir., Prof. Dr. Schlüter, starb am 26. Octb. 1870 (s. Progr. v. 1871). - !^eu
eingetreten sind 2 Lehrer und 8 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Das Schulhaus hat verschiedene durchgreifende Reparaturen und Ter-
besserungen erhalten (Kosten: c. 2000 Thlr.). Wegen Erbauung eines Winter-Turnlocals
wird verhandelt.
Etat: 12,700 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 1480, mittelbar 5116 Thlr. Be-
soldungen: 10,500 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr.
Der Qrymn, Jj, Brm, £sch hat der Anstalt 300 Thlr. vermacht, deren Zinsen für arme
Schüler verwandt werden sollen.
Dr. Scher er, Deutschland imLiede der Dichter seit dem 17. Jahrhundert; Progr.
1873.
Patronat: königlich.
BOCHOLT.
(Pürstbisthum Münster. 6125 Einw.)
Höhere Bfirgerschule (11, 268).
Die 5 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 71; davon 60 kath., 8 ev., 3 jüd.;
12 auswärtige. 1. Gl. 6, 2. Gl. 13. Die Abgangsprüfung haben 12 Schüler be-
standen.
Lehrer: 6. Rector: J. Waldau (seit M. 1861 ), 4 ordentl., 1 tech. und Elem. L. -
Der Lehrer Schwellenbach ging 0. 1871 als OL. an die höh. BS. zu Grefeld über. — Neu
eingetreten sind 4 Lehrer.
• Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 4090 Thlr. Darin St. Zuschuss 300 Thlr. Besoldungen: 3622 TMr. Rector
780 Th]r. und Wohnung.
Ausser werthvollen Büchergeschenken hat die Anstalt für die Bibliothek von Ver-
schiedenen Geldbeiträge (c. 170 Thlr.) erhalten.
Ret. Waldau, Nachrichten über das Schulwesen in Bocholt; Progr. 1870. L.
Janssen, Bemerkungen zur Reform des Unterrichts in der elementaren Algebra ; Progr.
1872.
Patronat: städtisch. Curatorium.
DORSTEN.
(Grafsch. Recklinghausen. 3230 Einw.)
Progymnasiain (I, 306. 11, 269).
Die Anstalt, am 2. Sptb. 1868 als berechtigt anerkannt, hat die Classen VI bis ü
ungetheilt. Frequenz: 83 (1868: 58); darunter 72 kath., 9ev., 2 jüd.; 26 auswärtig**
1: 24, ni: 15.
263
Lehrer: 6. Recior: Hör Jof. iSTorit (seit IL 1866), 4 ordenil., 1 techn. und
Eiern. L. — Neu eingetreten ist 1 Lehrer, und als Hülfsl. 1 Sch.candidat.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Local. Eine gründliche Reparatur des Schulhauses wird beabsichtigt (Kostenan-
Bchlag: 1400 Thlr.).
Etat: 3760 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 560 Thlr. Besoldungen: 3270 Thlr.
Rector 840 Thlr.
Patronat: stadtisch.
RECKLINGHAUSEN.
(Grafschaft Recklinghausen. 4853 Einw.)
Gymnasinm (I, 307. IL, 270).
Wie früher 6 Gvmn.clas8en, ungetheilt. Frequenz: 154 (1868: 119); davon 137
kathol., 16 ev., 1 jüi; 71 auswärtige. I: 30 (1868: 22), H: 41, LEI: 28. Abituri-
cnten: 67.
Lehrer: 12. Director: Dr. Bernh, HöUeher (seit O. 1859. Geistlicher), 3 OL., 6
ordentL, 1 ev. Religionsl. , 1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. L. — Der ord- L. Gailien ging
M. 1872 als OL. an das Gymn. zu Wongrowitz. — Der OL. Prof. W. Ccupera trat iHeuj.
1874 in den Ruhestand. — An» 10. Novo. 1868 starb der pens. OL. E. Berring, — Neu
eingetreten sind 4 Lehrer und 7 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 10,800 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2590, mittelbar 950 Thbr. Be-
soldungen: 8700 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr.
Patronat: städtisch mit königl, Compatronat
2. Beglerangsbezirk Minden.
MINDEN.
(Fürstenth. Minden. 13,929 Einw.)
Oymnasinm mit einer Bealsclinle 1. 0. (I, 308. 11, 270).
Die 6 €tymn.cla88en sind ungetheilt; Realcl: 5 (IV, Uund OIQ; U, I). Fre-
quenz: G. 198 (1868: 176), RS. 139 (1868: 152); zusammen: 337; davon 288 ev., 32
kath., 17jud.; 94 auswärtige. G.I: 12, IT: 80, HI: 38. RSI: 13, D: 28, HI: 68. Abi-
turienten im Gymnasium: 24 und SExtraneer; in der RS: 18 (in den 5 Jahren vorher :
11).
Lefarer: 17, Director: Dr. Pan/Gran/o/f' (seit Neuj. 1872; vorher Dir. desGtymn.
zu Lauban), 5 OL., 6 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 1 teclin. und Elem. L.
— Der frühere Dir., Dr. Gandtner, wurde M. 1871 als Prov. Schulrath nach Berlin berufen.
Der OL, Freytag ging 0.1870 als OL. an das Gymn. zu Barmen (jetzt Dir. des Gymn. zu
Hamm), der OL. Dr. GrosMer M. 1871 ebendahin, der OL. Quapp M. 1873 als Dir. an die
RS. zu Leer, und gleichzeitig der Oh. Bosch als Rector an die höh. BS. zu Arolsen; der
OL. Dr. Voriänder O. 1874 an das Lyceum zu Hagenau. — Neu eingetreten sind nicht
weniger ah 22 Lehrer und 15 Sch.candidaten.
S&mmtUche Lehrer, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, sind evangelisch.
Local. Die langjährigen Verhandlungen über einen Neubau haben noch nicht zum
Ziel geführt Die unlängst eingetretene Entfestigung der Stadt hat aber die Erwerbung
eines geeigneten Bauplatzes mögUch gemacht.
264
Etat: 17,200 Thlr. Darin StZuschuss 6660 Thlr. Besoldungen: 16,200 Thlr. üilL
Dir. 1600 Thlr.
Ein Vermächtniss des Uhrmachers Fischhaupt von 1000 Thlr., deren Zinsen als Bei-
hülfe zur Schulgeldzahlung für arme Schüler verwandt werden sollen.
Der privaten Lehrer -Wittwen und Waisencasse werden durch Geschenke abgehender
Schüler jänrlich c. 60 Thlr. zugewandt.
Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat. Guratorium.
HERFORD.
(Grafsch. Ravensberg. 10,862 Einw.)
Friedrichs-Oymnasium (1, 310. 11, 271).
Wie früher: 6 Gymn.classen und eine Vorschulcl. (Diese ist Privatuntemehmen des
Guratoriums). Für die vom Griechischen dispensirten öchüler sind von VI bis II Real-
abtheilungen vorhanden. Frequenz: 6.162 (1868: 150), V. 23, zusammen: 185; da-
von 146 ev., 21 kath., 18 jüd.; 38 auswärtige. I: 13, II: 17, III: 47. Abitu-
rienten: 18 (in den 5 Jahren vorher: 26*).
Lehrer: 11. Director: Dr. Gu,Bode (seit M. 1864), 3 OL., SordentL, 1 wissensch.
Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 2 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Knoche starb am 10.
Jan. 1873. — Neu emgetreten sind 4 Lehrer und von 2 Sch.cand. einer als probandat,
einer als provisor. Hülfsl.
Die Lehrer sind, bis auf den einen (kath.) Religionsl., evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 26. Octb. 1869 einge-
weiht worden (s. dasProgr. v.'1870). Die Kosten haben c. 22,000 Thlr. betragen, worin ein
königl. Gnadengeschenk von c. 10,000 Thlr. Das alte Schulhaus ist zu Lehrerwohnan-
gen eingerichtet.
Etat: 11,480 Thlr. Darin StZuschuss 3376 Thlr. Besoldungen: 9565 Thbr. NE.
Dir. 1600 Thb-. und Wohnung.
Das Vermögen der Lehrerwittwen-Gasse ist durch den Ertrag wissenschaftlicher Vor-
träge auf 500 Thlr. gebracht worden.
Von Freunden der Anstalt ist derselben u. a. für die Morgenandachten ein Har-
monium und für den Gesangunterricht ein Flügel zum Geschenk gemacht worden.
Dr. Hölscher, Geschichte des Gymn. zu Herford. II und III; Progr. 1872 und 74.
Fatronat: städtisch, mit königl. Gompatronat Guratorium.
BIELEFELD.
(Hauptstadt der Grafsch. Ravensberg. 21,264 Einw.)
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (I, 311. II, 272).
Umfang der Schule: 7 Gymnasial- (V in 2 Götus), 5 Real- (IV, ü und DI; II
und I) und eine Vorschulcl. —Frequenz: G.212 (1868: 247), BS.: 123 (1868: m
V. 113; zusammen: 448; davon 378 ev., 32 kath., 38 jüd.; 94 auswärtige. Gl: 18.11:
16, ni: 35. RI: 5, II: 20, III: 44. Abiturienten im Gymn.: 40 (in den 5 Jahren
vorher: 26), in der RS: 7,
Lehrer: 22. Director: Prof. Dr. G. Niuach (seit M. 1867), 6 OL., 7 ordentL,
3 wissensch. Hülfsl., 2 kath. Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der ord. L, Dr. Co»r.
Bock ging 0. 1871 als OL. an das Progymn. zu Beigard, der OL. Dr. GoULLüitfftrt K. 18J71
als Dir. an das Gymn. zu Linien, der ord. L. Dr. Alb. Richter M. 1872 als OL. an die höh.
BS. zu Wandsbeck, der ord. L. W. Cramtr M. 1873 alsRector an die höh. BS. zu Münster
M Von den 40 Scbttlern, die von läöö bi« 1678 das Abiturientenexanen bestanden haben, Bind 23 mit in
den Krieg gegen Frankreich gezogen.
265
im Elsa», der OL. Dr. AJfr. Eberhard M. 1873 als Prof. an das Fädag. zum Kloster U. L.
Fr. in Magdeburff. — Der pensionirte Dir. der Anstalt Dr. C. Schmidt stArb zu Berlin im Jnli
1870, der gleich&ils ementirte Prof. HinzpeUr am 23. Sntb. 1870, der OL. Wortmann am 28.
Octb. 1872. — Nen eingetreten sind 16 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme der 2 kath. Religionsl. und eines (kath.) provisor. Lehrers sind alle
Lehrer evangelisch.
L c aL Das neue stattliche und allen Bedürfnissen der Anstalt genügende Schulhaus
ist am 28 Apr. 1870 eingeweiht worden; s. Progr. v. 1871. — Die früher einem Turnverein
gehörige, jetzt städtische Turnhalle wird von sämmtlichen höheren Schulen des Orts benutzt.
Etat: 21,098Thlr.. Darin StZuschuss 3738 Thb*. Besoldungen: 16,750 Thlr. N£.
Dir. 1700 Thlr und Wohnung.
Die Anstalt hat wiederum manche Beweise thätiger Theilnahme erhalten : u. a. ist
der Fonds der jBaiwtschen Lehrer -Wittwen und Waisenoasse von dem Stifter um lOOOThlr.
Termehrt worden. Bei der Einweihung des Schulhauses schenkte der Beg.R. v. Spiegel
300, der OBürgerm. Bredt in Barmen lu) Thlr. zur Unterstützung armer Schüler. Die
Z>f/iiM8chen Erben haben den nach ihnen genannten Fonds eines Schülerstip. auf 500 Thlr.
erhobt. Der Fabrikant A. W. Kisker schenkte 500 Thlr. zur Bereicherung der Schüler-
bibhothek und Begründung einer Kunstsammlung. — In den Genuas des Zoe6e//schen Le-
gats von 3000 Tür. (s. B. II, 273) ist die Anstalt Anf. 1872 gelangt
Patronat: städtisch. Die gemeinschaftliche Ünterhaltungspflicht der Stadt und des
Staats an der Schule wird neu regulirt. — Guratorium.
GÜTER8L0R
(Kreis Wiedenbrück. 4297 Einw.)
Gymnasium (I, 312. 11,274).
Jetzt 8 Classen (U und Olli und 11). Frequenz: 245 (1868: 159); davon 239
ev., 3 kath., 3 jüd.; 179 auswärtige. I: 35, 11: 65, III: 78. Abiturienten: 79.
Lehrer: 12. Director: Dr.fT. X/m^enrfer fseit M. 1868), 30L., 4ordentl., 1 Reli-
^onsl., 2 wissensch. Hülfsl., 1 Elem. L. — Der OL. Hrm\ Scholz wurde M. 1869 Pfarrer in Unse-
burg, wo er bald darauf starb. — INeu eingetreten sind 4 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind eyangelisch.
Local. Die Aula hat zu Classenzimmem eingerichtet werden müssen; eine neue
ist in einem besonderen Gebäude dem Gymn. gegenüoer 1874 hergestellt worden. Ebenso
ist eine Turnhalle auf einem nahe dem Schulhause belegenen, der Anstalt geschenkten
Grundstück errichtet; die Kosten des Baues und der Einrichtung sind durch fireiwillige
Gaben zusammengebracht.
Etat: 11,693 Thlr. Besoldungen: 9750 Thlr. Dir. 1300 Thh-. und fr. Wohnung.
Durch Schenkungen Gütersloher Bürger ist behufs Eirhöhung der Lehrerbesoldjingen
das Capitalvermogen der Anstalt um 36,2(X) Thlr. vermehrt woraen. — Der Rentier Gö-
ring in Düsseldorf hat 500 Thlr. geschenkt, von deren Zinsen das Schulgeld für einen
armen Schüler gezahlt werden soll. Von einem andern Wohlthäter sind 200 Thlr. ge-
schenkt, deren &nsen jährlich zu einer Prämie für einen Primaner verwandt weroen
soll, der im übrigen looenswerth, auch die Au%abe, einen hebr. Psalm oder ein Stück
aas einem griech. Tragiker ins Lat. zu übersetzen, am besten gelost hat
Dr. Huncke, Der deutsche Michel; Progr. 1870. Im Progr. von 1871: Schulrede
des Dr. Klingender am Schluss des Sommersem. 1870, und des Dr. Muncke am 22.
Karz 1871. &de des Dir. an demselben Tage 1872 s. im Progr. des Jahres.
Patronat: das Guratorium.
RIETBERG.
(Grafsch. Rietberg. 1910 Einw.)
Progymnasinm (I, 314. TL, 274).
Die Anstalt, unter dem 2. Sptb. 1868 als berechtigt anerkannt, zählt 5 Classen
(TI— 11) ungetheilt Frequenz: 55 (1868: 69); davon 39 kath., 8 ev., 8 jüd.; 26 aus-
wärtige. II: 17, lU: 11.
266
Lehrer: 9. Rector: Conr,Schaüau (seit H. 1872; vorher ord. L. am Gymn. zu
Paderborn), 6 ordentl., 1 ev. ReliffionsL, 2 techn. und Eiern. L. — Der frühere Rector,
Dr. Dyckhofff wurde 0. 1872 Dir. des neuen Gymn. zu Wongrowit«. — Neu eingetreten
sind 6 Lelu*er.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Zur Herstellunff einer Aula sind aus Staatsfonds 700Thlr. bewilligt Aach
der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet.
Etat: 4000 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1550, mittelbar 800 Thlr. Be-
soldungen: 3268 Thlr. Rector: 850 Thlr.
Die Bibliothek des Dr. W. Fuistinp, früheren Rectors der Anstalt ( f als Prof. am
Gymn. zu Münster), ist von derWittwe dem Progymnasium überwiesen worden.
Das Patronat wird von einem Guratorium ausgeübt. Zur Unterhaltung der Schale
ist weder die Stadt noch der Staat verpflichtet.
PADERBORN.
(Fürstenth. Paderborn. 13,003 Einw.)
Gymnasium Theodorlanum. (I, 314. 11, 275).
Die Anstalt ist 1874 vom Staat übernommen. — Jetzige Classenzahl: 13. Unge-
theilt sind nur VI— IV; dann U und Olli; ü und II und I je in 2 Cötus. Fre-
quenz: 520 (1868: 574); davon 440 kath., 52 ev., 28 iüd.; 236 auswärtige. I: 142,
Ü: 123, ni: 91. Abiturienten: 315 (in den 5 Jahren vorher: 254).
Lehrer: 22. Director: Dr. Ant, Jos. Schmidt (seit HL. 1864), 7 OL., 8 ordentl,
1 ev. Religionsl., 8 wissensch. Hülfsl., 1 techn. L. — Der OL. Grimme wurde M. 1872 Dir.
des Gymn. zu Heiligenstadt, der ord. L. Dr. 7%. Erdmann Joh. 1874 Rector der höh. B.S.
in Papenburg, M. 1874 der OL. Dr. Wemeke Dir. des Gymn. zu Montabaur. — Der
OL. Dr. Giefert wurde Joh. 1874 emeritirt. Der OL. Prof. Schwubbe starb am 28. Kai 1872,
der pens. OL. Prof. Dr. Le$smann im Sptb. 1869. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 6
Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Es ist im Werk, die jetzt unbenutzten Räume des Theodorian. Seminars
für das Bedürfniss des Gymnasiums einzurichten. Der Bau einer Turnhalle wird vor-
bereitet.
Etat: 22,200 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1460, mittelbar 6911 TWr. Be-
soldungen : 20,000 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
L. Hülsenbeck, Die Wohnsitze der germanischen Marsen; Progr. 1871. Dr.
Werneke, Der deutsch-franzosische Krieg von 1870 — 71; Progr. 1872.
Patronat: königlich.
HÖXTER*
(Fürstenth. Corvey. 4566 Einw.)
Könlg-WUhelms-Oymnaslain (H, 276).
Das frühere Progymn. ^) ist zu einem Gymnasium erweitert worden tmd als solches
unter dem 21. Novb. 1872 anerkannt. Es besteht aus den 6 Gkmnasialclassen und einer
Vorschulcl. (letztere ist Privatuntemehmen des Curatoriuras). F r e q u e n z : G. 125, V. 40 •,
zusammen: 165; davon 136 ev., 10 kath., 19 jüd.; 51 auswärtige. 1: 3, II: 21, HI: 36.
Eine Abiturientenprüfung hat, da die I erst 0. 1873 eröffiiet worden, noch nicht stattge-
funden.
£[athol. Beligionsunterricht fehlt in Folge der Weigerung des Bischofs von Paderborn,
einen Geistlichen damit zu beauftragen.
*) Du« Stfttut deMelben •. CBL 1870 p. G45 f.
^267
Lehrer: 9. Director: flh». Petri (seit O. 1879; vorher Rector des Progjrmn.), 3
OL., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. —
Kmmiliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das iür die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 21. Apr. 1870 eingeweiht
worden (s. Frogr. von 1871). Der König hatte zu den Baukosten KXX) Thlr. geschenkt.
Etat: 9850 Thlr. Darin St. Zuschuss 4100 Thb. Besoldungen: 9350 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr.
Zuurewandt sind der jungen Anstalt zur Vermehrung ihres CapitalvermÖgens ausser
kleineren Geschenken: 1450 Thlr. vom Stadtrath Xfi/w«, 75 Thlr. von der Giii&n zur Lippe,
300 Thlr. von den Erben des Gerichts R. Hichier; zur Begründung eines Alumnats von
Verschiedenen 850 Thlr. Stipendienstiftung des f Kannnanns Klingemann: 4040 Thlr.
(9. Progr. von 1872).
Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Gerichts B. ^SacXr). Curatorium.
WARBURG.
(Pürstenth. Paderborn. 4405 Einw.)
Gymnasinm (I, 317. II, 277).
Das frühere Progymnasium ist mit Hülfe eines Zuschusses aus allgm. Staatsfonds
zu einem Gymnasium erweitert worden und als solches nach Ablegung des exclusiv katho-
lischen Charakters unter dem 31. März 1874 anerkannt Frequenz der 5 Classen
(VI— II) des Progymn. in dem 0.1874 schliessenden Semester: 164 (1868: 125); davon
124kath., 21 ev., 19 jüd.; 71 auswärtige. 11: 37, IQ: 37. Die Prima ist 0. 1874 eröfinet
worden.
Lebrerdes Gymn. : 10. Director: Dr. A d, Hechelmann (seit 0. 1874 ; vorher Lehrer
am Gymn. zu Münster), 3 OL., zu denen der frühere Rector des Progynm., A, Havenecker,
gehört ; 1 ev« ReligionsL, 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. —
Die jetzigen Lehrer sind mit Ausnahme des ev. BeUgionsl. alle katholisch.
Local. Das Schulhaus bedarf einer Erweiterung und durchgfreifender Restaurationen,
welche vorbereitet weiden.
Etat: 11,400 Thb*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4240, mittelbar 1014 Thlr. Be-
soldungen: 9430 Thlr. NE. Dir. 1500 ThLr.
F. Spielmann, Der Yenusdurchgang am 9. Dcb. 1874 (für den Standpunct der
Schule); Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Kreisgerich tsR. ZiegUr), Ourato-
riom.
8. Begierungsbezirk Arnsberg.
ARNSBERG.
(Herzogth. Westfalen. 4778 Einw.)
Oymnasiam Lanrentiannm (I, 318. 11, 277).
Von den 8 Oymn.cla88en werden die III, II und I in mehreren Gegenstanden in
2 getrennten Abtheilungen unterrichtet Frequenz: 221) (1868 : 204) ; davon 145 kath.,
78 er., 6jnd.; 104 auswärtige. 1: 40, II: 57, III: 34. Abiturienten: 117.
Lehrer: 15. Director: Dr. Franz Xav. Hoegg (seit M. 1842. Derselbe feierte am 17.
Octb. 1872 sein öOjähr. Diensljubiläum), 3 OL., 1 kath. und 1 ev. ReligionsL, 5 ordentL, 3 Seh.-
268
Cand. als wissensch. Hülfkl.f 1 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Tüeking ging O. 1873
als Dir. an das Gymn. zu Neuss über. 0. 1874 wurde der ord. L. Dr. v. Fricken Bchulrath
bei der K. Regierung zu Königsberg in Pr. — Der Ilülfsl. Gand. Schmale starb im März
1871 als Unterofficier zu Epemay. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 9 Sch.candi-
daten.
Hit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Das jetzige Schulhaus entspricht dem Bedürfniss nicht mehr. Ein Neubau
wird vorbereitet,
Etat: 12,540 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 5604, mittelbar 500 Thlr. Be-
soldungen: 11,100 Thh-. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Dr. Feaux, Die klimatischen Verhältnisse Westfalens; Progr. 1870. Dr. Ho egg,
Schubrede am 22. März 1871, im Progr. von 1873.
Patronat: königlich. Guratorium.
BRILON.
(Herzogtlium "Westfalen. 4516 Einw.)
Gymnasium Petrlnum (I, 320. II, 278).
Wie schon vor 6 Jahren: 9 Glassen (U und Olli, II, I). Frequenz: 222
(1868: 194); davon 201 kath., 17 ev., 4 jüd. : 149 auswärtige. I: 60 (1868: 71), II: 65,
TU: 65. Abiturienten: 132 (in den 6 Jahren vorher: 187).
Lehrer: 15. Director:C Roeren (seit M. 1864), 3 OL., 5 ordentl., 1 ev. Religionsl,
3 Sch.cand. als Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Ditr. Kirchhof ging Ä 1871
als Rector an das Gollegium zu Schlettatadt im Elsass, der ord. L. Leinemann M. 1872 als
OL. an das Gymn. zu Münster. — Der OL. Becker starb am 16. Sptb. 1872 (s. Progr. v. 1873).
— Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 10 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch; und ausser
dem Dir. sind noch 4 Lehrer Geistliche.
Etat: 9780 Thk. Darin St. Zuschuss 1087 Thlr. Besoldungen: 8012 Thlr. Dir.
1200 Thlr. und fr. Wohnung.
Der Gymnasialkirche sind von derWittwe Siebert testamentarisch 1116 Thlr. behofs
ihrer Instandsetzung zugewandt.
OL. Becker, Beitrüge zur Geschichte von Brilon; Progr. 1869. Dr. Mette, Die
vergleichende Sprachforschung in ihrer Bedeutung für die classische Philologie; Progr.
1873.
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Justiz R. JTajrxcr).
LIPPSTADT.
(Nebenquartier der Grafsch. Mark. 7609 Einw.)
Bealsehnle 1. 0. (I, 321. II, 279).
Die Anstalt zählt jetzt 8 Glassen (ü und Olli und 11). Frequenz: 276 (1868:
298); davon 177 ev., 46 kath., 62 iüd.; 131 auswärtige. I: 29(1868: 12), n: 50, lÜ: 86.
Abiturienten: 29 (in den 5 Jahren vorher: 18).
Lehrer: 16. Director: Ih.L.Augi (seit 0. 1872; vorher Rector der höh. BS.
zu Wollin), 6 OL., 4 ordentl., 2 kath. Religionsl., 2 wissensoh. Hülüsl., 2 techn. und Elem. L.
— Der frühere Dir., JuL Oatendorf, übernahm 0. 1872 die Direction der RS. zu Düssel-
dorf. Der OL. Kämmerer ging M. 1871 an das Realgymn. zu Braunschweig über. — Neu
eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 8 Sch.candidaten.
Bis auf die 2 kath. Religionsl. sind die Lehrer evangelisch. Vgl. Abschn. Ip.l9.
Etat: 17,370 Thlr. Darin St. Zuschuss 2660 Thlr. Besoldungen: 13,960 Thlr. NE.
Director 1500 Thlr,
269
0. 1873 schenkte der Commerz. R. Kisker der Anstalt 1000 Thlr., deren Zinsen zur
Bestreitang unvorhergesehener Ausgaben verwandt werden sollen.
Progr. 1872: Berichte über Versuche einer Ooncentration des Unterrichts von ver-
schiedenen Lehrern der Anstalt. — Dr. Schäfer, Ueber italiänischen Schulunterricht;
Progr. 1873. Dr. Müller, Der erste chemische Lehrgang; Progr. 1874.
Patronat; städtisch mit königl. Gompatronat (Gerichtsdirector Vameseus),
SOEST.
(Nebenqnartier der G-rafscb. Mark. 11,918 Einw.)
eymnaslnm (I, 322. n, 280).
G^ymnaadalclassen: 7 (ü und Olli) mit 3 ParallelcL (neben IV, III und II) für die
vom Griechischen dispensirten Schüler. Frequenz: 271 (1868: 234); davon 208 ev.,
44kAth., 19jüd.; 86 auswärtige. I: 23(1868:30). U: 58, lU: 64. Abiturienten: 58.
Lehrer: 12. Director: (vacat, nachdem der ProtDr. CA. Jordan^ seit M. 1858
Dir. der Anstalt, am 14. Octb. 1874 gestorben), 3 OL., 6 ordentL, 1 kath. BeligionsL, 1
techn. und Eiern. L. — Am 2. Febr. 1873 starb der emerit. Dir. Dt. Patxe. — Neu einge-
treten sind 3 Lehrer; ausserdem sind 6 cand. probandi zugleich als HülfsL bei der An-
stalt beschäftigt gewesen.
Hit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Die Schulräume sind für die vermehrte Frequenz unzureichend geworden.
£Ut: 15,200 Thlr. StZuschuss 4080 Thbr. Besoldungen: 11,895 Thlr. N£. Dir.
1800 TTür.
Dem Pa/ttstipendium sind von dem Dir. Dr. Jordan 147 Thlr. zugewandt worden.
Ord. L. Graul, Lessing als Lustspieldichter. Dr. Legerlot z, Dr. Jul. Brakelmann,
ein biogr. Versuch; Progfr. 1871 und 72.
üeber das Patronat s. 3.11,281. E. Gompatronatscommissarius : Landrath /W/fcA.
Coratorinm
HAMM.
(Grafsck Mark. 16,271 Einw.)
Gymnaslnm (I, 324. IT, 281).
Die Anstalt ist 1874 vom Staat übernommen. — Jetzige Glassenzahl: 7 (U und
Olli). Es wird beabsichtigt, mit dem Gymn. auf Kosten der Stadt eine höh. Bürger-
schale zu verbinden. Dieseu>e soll 0. 1875 eröffiiet werden.
Frequenz: 166; davon 133 ev., 21 kath.; 12jäd.; 19 auswärtige. 1:9, 11:25, UI:
40. Abiturienten: 18 (in den vorhergehenden 5 Jahren: 28). -
Lehrer: 11. Director: Ad. Freytag (^seit M. 1871 ; vorher OL. am Gkmn. zu Bar-
men), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. HülfsL, 1 techn. und Elem L. — Der
frühere Dir. Dr. Cauer übernahm Ä. 1871 die Leitung des Gymn. zu Danzi^; der ord. L.
E. Hermamn folgte M. 1872 einem Ruf als Prof. an das Lyceum zu Mannheim, der Fror.
Dr. SekmeUe M. 1874 einem solchen an das Gymn. zu Heissen, und der Dr. Btunnann als
OL. an das zu Minden. ; — Der OL. Prof. Rempel wurde 0. 1874 emeritirt — Neu einge-
treten sind 8 Lehrer: ausserdem sind 5 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Die Lehrer sina, den einen (kath.) BeligionsL ausgenommen, alle evangelisch.
Local. Die Verhandlungen über den Neubau eines Schulhauses haben noch nicht
zum Ziel geführt.
Etat: 11,200 TUr. Darin StZuschuss unmittelbar 2408, mittelbar 8 Thk*. Be-
soldungen: 9670 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr.
Der Jr<Mp«r8che Stipendienfonds hat jetzt (aus Mangel an geeigneten Bewerbern)
270
ein Gapitalvermoff en von 6099 Thlr., die Wittwen- nnd Waisencasse der Lehrer ein sol-
ches von 1340 TMr.
Dr. Gau er, Zar Geschichte der Wortbedeutungen in der deutschen Sprache ; Frogr.
1870. Dr. R e i d t, Anleitung zur Lösung planimetrischer Constructionsaufj^ben ; Progr. 1873.
Patronat: königlich. Guratorium.
DORTMUND.
(Vormals freie Reichsstadt; Grafsch. Dortmund. 44,407 Einw.)
Gymnasinm mit einer Bealsclmle 1. 0. (I, 327. n, 281).
Umfa ng ; Gymnasialclassen : 9 (VI und V in je 2 Götus, IV, U und Olli; 11, I),
Realcl: 6 (IV und DI je in 2 Götus, 11, I). Die Vorschulcl. ist 0.1869 eingegangra.
Frequenz: G. 308, RS. 155; zusammen: 463; darunter 381 ev., 60 kath., 32 jud.; 103
auswärtige. Gl: 19, II: 31, III: 44. RSI: 6, 11: 22, III: 75. — Abiturienten im
Gymn.: 41, in der RS: 9 (in den 5 Jahren vorher resp. 38 und 14).
Lehrer: 23. Director: Br, Aug, Döring (seit 0.1870; vorher OL. am Gymn. zu
Barmen), 6 OL., 7 ordentl., 3 kath. Religionsl., 3 wissensch. HiilfsL, 3 techn. und Eiem.
L. — Ken eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem 13 Sch.cand., die meisten zugleich als
Hülfslehrer.
Mit Ausnahme der 3 (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 23,170 Thlr. Darin St. Zuschuss 896 Thlr. Besoldungen: 19,340 Thlr. NE.
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Die f verwittw. Fr. Justizcomm. Beurhaus schenkte 1200 Thlr. zur Gründung von 2
Freistellen; der Dr. phil. J<isper für die Bibliothek geogr. Karten und 600 Bände meist
histor. Inhalts.
Dr. Döring, Ein Schulgesetz des Archigymnasium Tremoniense von 1782; Progr.
1871. Derselbe, Geschichte des Gymn. zu Dortmund: Progr. 1872—74 (darin zugleich
vom ord. L. Junghans: Jac. Schöpper, als theol. und dram. Schriftsteller).
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Bergrath fTiV^ner). Guratorium.
UNNA.
(Grafsch. Mark. 6896 Einw.)
HShere Bfirgersehule (x).
Die Anstalt ist aus der evang. Rectoratschule des Orts hervorgegangen. Seit einigen
Jahren betheiligt sich die Stadt an deren Unterhaltung mit einem BedürfhisszuMhuss.
Die Einrichtung folgt der U und P 0. vom 6. Octb. 18o9. Die 5 Glassen einer hob.
BS. sind vorhanden. Frequenz: (Anf. 1874): 129; davon 116 ev.. 7 kath., 6 jüd.; 51
auswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 23.
L e h r e r : 9. R e c t o r : Dr. 77«. Herwig (Dirigent der Schule sei 1 0. 1864). Ausser ihm
4 pro üac. docendi geprüfte Lehrer, 1 ev. Religionsl., 3 techn. und Elem. L. —
Sämmtliche Lehrer sind dem Statut der Schule gemäss evangelisch; ebenso die
Mitglieder des Guratoriums.
Local. Die in dem allgemeinen Stadtschulhause der Anstalt vorläufig überwiesenen
Räume sind nur nothdürftig ausreichend. Es ist die Absicht, für die höh. BS. ein eigenes
Schnihaus zu errichten.
Etat: 6048 Thlr. Besoldungen: 5250 Thlr. Rector 1100, 1. Lehrer 860, letzter
ord. L. 500 Thlr.
Patronat: nicht städtisch. Ein Guratorium, in welchem die Stadt und die evang.
Kirchengemeinde vertreten sind, übt die Patronatarechte.
271
WITTEN.
(Grafsch. Mark. 15,160 Einw.)
Höhere Bllrgerschnle (H, 282).*
Die Anstalt ist unter dem 21.Noyb. 1873 als zu § 154, 2. d. derMil.£.J. gehörig
anerkannt.
Glassenzahl: 6 (YI a und b); ausserdem 2yor8chalcl. Frequenz: höh. BS. 179,
V.68; zusammen: 247; wovon 208 ev., 26kath., idjfid.; 81 auswärtige. 1.G1.9, 2. Gl. 29.
Die Abgangsprüfung haben 14 Schüler bestanden.
Lehrer: 12. Rector: Dr. C. Zerlang (Beii 0. 1865), 5 ordentl., 1 ev. und 1 kath.
fieligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L., Dr. Hamdorff, gin&^
0. 1871 ab OL. an das Gymn. zu G-uben über. — 19 eu eingetreten sind 8 Lehrer und
3 Sckcandidaten.
Mit Ausnahme des einen (kath.) Beligionsl. sind die Lehrer evangelisch. Die
Anstalt ist aber neuerdings für eine paritätische erklärt worden.
Etat: 12,100 Thlr. Besoldungen: 9940 Thlr. Rector 1690 Thlr. und Wohnung.
Der -i* Fabrikbesitzer C. Berger hat der Anstalt 2000 Thlr. vermacht, deren Zinsen
dem jetzigen Rector zufallen, und nach dessen Austritt zu anderen Schulzwecken ver-
wandt werden sollen.
Patronat: städtisch. Curatorium.
HAGEN.
(örafsch. Mark. 13,439 Einw.)
Bealsehttle 1. 0. (1, 328. II, 283).
Wie früher: 6 ungetheilte Classen. Frequenz: 221 (1868: 205), wovon 196 ev.,
12 kath., 13 jüd.; 83 auswärtige. I: 13 (1868: 9), YL\ 18, HI: 53. — Abiturienten:
18 (in den 5 Jahren vorher: 9).
Lehrer: 11. Directory Dr. C.Stahlherg (seit 0.1868), 3 OL., 3 ordentl., 1 jüd.
Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Winkelmann ginff 0. 1872 an das rä-
dagog. zu Ilfeld über, M. 1878 der Fror. Dr. SehrOer an die Realschule zu Perleberg. —
Neu eingetreten sind 7 Lehrer; unter denselben 2 Sch.cand. als Hülfslehrer.
Von den techn. und Elem. L. sind 2 kathol. ; alle übrigen Lehrer sind evangelisch.
Local. S. B. U, 283. Es wird beabsichtigt, nach Erbauung eines eigenen Schul-
hauses für die Prov. Gewerbeschule, das jetzt gemeinsame der Realschule ganz zu überlassen.
Etat: 11,390 Thlr. Darin StZuschuss 940 Thlr. Besoldungen: 9350 Thlr. NE.
Dir. 1700 Thlr.
Das Vermögen der Lehrer -Wittwen- und Waisencasse hat sich auf 1200 Thlr. vermehrt.
Dr. Treutier, Schulrede am 22. März 1874; Progr. 1874.
Patronat: städtisch. Guratorium.
ISERLOHN.
(Grafsch. Mark. 15,727 Einw.)
Bealseliale 1. 0. (II, 284).
Die Torbehaltene Einrichtnng der Anstslt als B S. enter Ordn. ist 1809 erfolgt, ihre
Anerkennniig als solche unter dem 14. Apr. 1870. — Die 6 Classen sind nngetheilt Fre-
272
qaenz: 212 (1868: 146); davon 184 ev., 21 kath., 7jüd.; 46 auswärtige. I: 8 (1868: 3),
n: 24, III: 46. Abiturienten (seit der ersten Prüfung, 0. 1872): 7.
Lehrer: 12. Director: Dr.Langguth (seit M. 1869), 8 OL., 3 ordenÜ., 1 ev., 1
kath. Religionsl., 1 wissenscfa. Hülfsl., 2 techn. und Eiern. L. — Der Prorector Kruse starb
im Juli 1873. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 5 Sch.cand. als HülÜBlehrer.
Mit Ausnahme des einen (kath.j Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 11,750 Thlr. Darin St.Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 9690 Thlr. NE.
Dir. 1600, der letzte ord. L. 600 Thlr.
Der Commerz. R. Gu. Kissing hat 1873 der Anstalt 10,000 Thlr. f in Berg. Mark.
Eisenb.Obliff.]) geschenkt mit der Bestimmung, dass die Zinsen davon aem Gehalt des
jeweiligen Directors zufliessen.
Dr. Langguth, Ueber den chemischen Unterricht in den Realschulen ; Progr. 1873.
Patronat: städtisch. Guratorium.
LÜDENSCHEID.
(Grafsch. Mark. 7645 Einw.)
Höhere Bflrgerschnle (I, 329. 11, 284).*
Nach wie vor 5 un^etheilte Glassen. Frequenz: 190 (1868: 78), wovon 115 ev.,
3 kath., 2 jiid.; 20 auswärtige. 1. Gl. 14, 2. Gl. 12. Die Abgangsprüfung ist von 14
Schülern bestanden.
Lehrer: 7. Rector: Isidor Ma^er (seit M. 1842), 4 ordentl., 1 ev. Beligionsl., 1
techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 1 Sch.cand. als HiUfslehrer.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local: Ein fiir die Anstalt bestimmtes neues Schulhaus ist im Bau begriffen.
Etat: 5199 Thlr. Besoldungen: 4340 Thlr. Rector 1000 Thlr. (So bis 1873. Der
Etat für 1874 — 76 wird erhebliche höhere Beträge enthalten).
Dr. Brabänder, Ueber denWerth des Studiums der Geschichte; Progr. 1870.
Patronat: städtisch.
SCHWELM.
(Grafsch. Mark. 5986 Einw.)
Höhere Bflrgerschnle (11, 286).*
Die Anstalt ist unter dem 28. März 1871 als zur Kategorie J 154, 2. d. der Mil.E.J.
gehörig anerkannt worden. Die 5Classen sind ungetheilt. Frequenz: 124; davon
111 ev., 11 kath., 2jüd.; 45 auswärtige. 1.G1.9, 2 Gl. 30. Die Abgangsprüfung haben
8 Schiller bestanden.
L e h r er : 8. R e c t o r : £U Kotigen (seit M. 1858), 1 OL., 4 ordentl., 1 kath. Religionsl.
1 techn. und Elem. L. — Der Conr. Keller trat 0. 1869 in den Ruhestand. -— Neu einge-
treten sind 7 Lehrer.
Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Der Bau eines neuen Schulhauses ist beschlossen, ein Grundstück dazn
angekauft.
' Etat: 7800 Thlr. Besoldungen: 6300 Thlr. Rector 1480 Thlr. undWohnung.
Zur Vermehrung der vom Ret. Köttgen gegründeten bibliotheca pauperum haben
verschiedene Buchhandlungen bereitwillig^ beigetragen, und der Pror. Keüer 100 Thlr. —
Die Sammlung der Lehrmittel, namentbch der physikalischen, ist durch Geldgeschenke
abgehender Schüler ansehnlich vermehrt worden.
Der OL. Dr. Tobien hat als Resultate seiner Forschungen in der Landesffeschicbte
herausgegeben: Denkwürdigkeiten aus der Vergangenheit Westfilens. 1. 11; Eiben. 1870. 73.
Patronat: stüdtboh. Guratorium.
273
BOCHUM.
(Grafsch. Mark. 21,173 Einw.)
Gymnasium (II, 286.)
Aus der froher eine höh. Bürgerschale und ein Progymnasium in sich vereinigenden
ÄDBUlt ist nach dem Besohluss der städt. Behörden inzwischen ein Gymnasium geworden ;
passelbe ist unter dem 3. März 1872 anerkannt Vgl. Dr. Krampe, Geschichte der An-
stalt seit ihrer Gründung bis zur Erhebung zum Gymnasium; Progr. von 1872, wo auch
das Statut der Anstalt und die Instructionen ihres Curatorhims.
Das Gymn. enthält die 6 Classen, ungetheilt; ausserdem eine Vorschulcl. — Fre*
uenz: G. 135, V. 28; zusammen: 158; davon 104 ev., 51 kath., 3iud.; auswärtige: 25«
:6, 11: 18, HL: 83. Abiturienten bei der ersten Prüfung (M.1873): 4.
Lehrer: 14. Director: Dr. Bich, Seidel (vorher, seit 0. 1864, Rector der höh. BS.
und des Progymn.), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 Sch.cand., 3 techn. und Elem. L. —
Die L^er sind in gleicher Zahl evangelisch (auch der jetzige Dir.) und katholisch
(s. Abschn. I p. 19).
Local. Das Schulhaus genügt demBedürfiiiss; aber eine Turnhalle fehlt noch.
Etat: 12,870 Thlr. Darin St. Zuschuss 1200 Thlr. Besoldungen: 11,650 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Dr. Lortzing, Zum Verständniss des Ritterthums und seiner Poesie: Progr. 1870.
L. Heuser, Der deutsche Unterricht auf den unteren und mittleren Gymn.classen ;
Progr. 1871. OL. Paber, Der deutsche Nord- und Ostseestrand; Progr. 1873.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (J\is\SzT. Schultz), Curatorium.
?
ATTENDORN.
(Sauerland. Herzogth. Westfalen. 1827 Einw.)
Gymnasium (I, 329. II, 287).
Das frühere Progymnasium ist mit Hülfe eines Zuschusses aus allgm. Staatsfonds
zu einem Gymnasium erweitert und als solches, confessionell paritätisch, am 21. März 1874
anerkannt worden (s. das Progr. von 1874, worin auch eine (Jebersicht der bisherigen
Wirksamkeit des Progymnasiums). Frequenz des Progymn. indem 0.1874 schliessen-
den Semester: 66 (1868:85); davon 48 kath., 6ev., 2jüd.; 26 auswärtige. 11:20, 111:15.
— Die I des Gymn. ist O. 1874 mit 9 Schülern eröffnet worden. So sind nunmehr die
6 Gymn.cla8sen (ungetheilt) vorhanden.
Lehrer des Qjam,: 10. Director: Bemh, Wiedmann (seit 0.1874; vorher Rector
des Progymn.) 3 OL., 1 ev. ReUgionsl., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L.
AoBser dem ev. Religionsl. ist noch ein OL. evang., die übrigen Lehrer sind wie
der Director katholisch.
Liocal. Die durch die Erweiterung der Anstalt nöthig gewordenen Einrichtungen
werden vorbereitet; ebenso der Bau einer Turnhalle.
Etat: 10,820 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4200, mittelbar 450 Thlr. Be-
soldungen : d425 Thlr. N £. Dir. 1500 Thlr.
Ret. Wiedmann, Schulrede am 22. März 1872 (im Progr. des Jahres). C. Küster,
Leasing als Philolog; Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. Die Besetzung der Director- und
der ersten OberLstelle ist der Staatsbehörde vorbehalten.
m 18
274
SIEGEN.
(Fürstentk Siegen. 11,066 Einw.)
Bealgehule 1. 0. (I, 330. n, 287).
Die Anstalt zählt nach wie vor 8 Classen (ünnd O HI und 11). Frequenz:
297 (1868: 276), wovon 262 ev., 44 kath., 1 jüd.; 119 auswärtige. I: 29 (1868: IS),
II: 68, ni: 77. Abiturienten: 46 (in den 6 Jahren vorher: 22).
Lehrer: 14. Director: Dr, C, Schnabel (seit 1849^, 3 OL., 6 ordentl., 1 er.
und 1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. Hül&L, 2 tecnn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr.
Treuüer ging 0. 1871 als OL. an die BS. zu Remscheid. Der OL. Dr. LangtnMtepen schied
IC. 1873 aus. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 9 Sch.cand., meist um ab
Hülfslehrer verwandt zu werden.
Die Lehrer sind, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, alle evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute schtdhaus ist am 2. Mai 1873 eingeweiht
worden (vgl. Progr. v. 1874. Kosten bis jetzt: 70,000 Thlr.). Es ist im Plan, auch eise
Turnhalle zu errichten.
Etat: 13,330 Thhr. Darin St. Zuschuss 2360 Thlr. Besoldungen: 11,900 Thlr. NE.
Dir. 1800 Thlr.
Eine 1869 gegründete Lehrer- Wittwen- und Waisencasse hat bereits ein Gap. von
c. 2600 Thlr. (s. Frogr. v. 1870). Zur Ergänzung derselben soll eine Stiftung fiir nnver-
heirathete Lehrertochter dienen, zu der der Dr. Sehnabel (an seinem 26jähr. Dir. Jubilanm.
Dcb. 1873) 100 Thlr. schenkte. — Bei der Einweihung des Schulhauses schenkten frü-
here Schüler einen Flügel für die Aula (376 Thlr.).
Dr. Treutier, Justin als Schulschriftsteller; Prog^, 1871. Dr. Schnabel, Bemer-
kungen über den Unterricht in der Chemie auf Realschulen; Progr. 1873. Dr. Hinzer-
ling. Die siegerländer Mundart; Progr. 1874.
Fr. Goebel, Hittheilungen zur Geschichte des ehemaligen reformirten Pädagogiums
zu Siegen; Gütersloh 1873.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landrath v. Z)ffm6«r^). Cnratorium.
X. ProTini Hessen-Nassaa.
(-2 Begierungsbezirke. 283 DMeilen. 1,400,394 Einw.)
1868: 31, 1873: 36 höhere Lehranstalten.
1868: 10 Gymnasien, 2 Progymnasien, 8 Realschulen, 11 höh. Bürgerschulen.
1873: 12 Gymnasien, 8 Realschulen, 16 höh. Bürgerschulen.
Von dem K. SchulcoUegium der Provinz werden ausserdem beaufsichtigt
im Fürstenth. Waldeck :
das Gymnasium zu Corbach und die höhere Bürgerschule zu Arolsen.
Durch welche Anstalten obige Veränderung in der Gesammtzahl ein-
getreten, ist bei jedem Regierungsbezirk angegeben. Ebenda ist das sonst
über die höheren Schulen desselben im allgemeinen Bemerkenswerthe mit-
getheilt. Ueber Frankfurt a. M. s. weiterhin im besonderen.
Die Schulaufsichtsbehörden der Provinz s. p. 69 f. Der frühere Chef
des K. Prov. SchulcoUegiums zu Cassel, OPräsident v. Möller schied am 5.
Sptb. 1871 aus dieser Stellung aus, um das Kaiserl. Ober-Präsidium in Strass-
bm^ zu übernehmen. An seine Stelle in Cassel trat am 2. Jan. 1872 der
OPräsident v. Bodekchmngh, vorher K. Regierungspräsident zu Minden.
1. Begiernngsbezlrk Cassel.
1868: 13, 1873: 15 höhere Lehranstalten.
1868: 6 Gymnasien, 3 Realschulen, 4 höh. Bürgerschulen.
1873: 6 Gymnasien, 3 Realschulen, 6 höh. Bürgerschulen.
Die beiden zu der früheren Zahl hinzugekommenen höh. Bürgerschulen
befinden sich zu Hofgeismar und zu Marburg.
Von den Realschiüen der früheren hessischen Einrichtung (s. B. II, 61,
441) bestehen, ohne Berechtigung, noch 2: zu Rotenburg und Carls -
hafen. Das Progymnasium zu Schlüchtern hat in die Zahl der be-
rechtigten Anstalten noch nicht aufgenommen werden können. In Bocken-
heim ist eine höh. BS. in der Entwickelung. Eine kath. latein. Schule
besteht seit längerer Zeit in Fritzlar. Ein evangel. Erziehungsinstitut zur
Vorbereitung für die oberen Classen höherer Schulen ist 1869 inMelsungen
von dem Pfarrer W. J. VUmar angelegt worden.
18*
276
Ein Directorwechsel hat stattgefonden beim Gymnaainm zu Bin-
teliiy bei den Bealschulen zu Cassel und Eschwege; ebenso bei der höh.
Bürgerschule zu Cassel.
Ein für sie neuerbautes Schulhaus hat erhalten die Bealschule zu Cassel
CASSEL.
(Niederhessen. Hauptstadt des Landes. 43,590 Einw.)
Ein Grynmasium, königlich; eine Beal- und eine höhere Bürgerschule,
städtisch. Jede der 3 Anstalten hat ihre besondere Turnhalle. Die katho-
lischen Schüler der Beal- und der höh. BS. werden in der Beligion zusammen
unterrichtet; ebenso die jüdischen Schüler beider Anstalten,
Dm Oymiiasiam (Lyceuin FriedericlaBum) (IT, 443.)
Die Anstalt unfasste Anf. 1874 18 Classen (VI— IV je a und b; ü und Om je a,
b, c; XJ nnd OU je a und b; I a und b). Frequenz: 691 (1868: 517); darunter
585 ev., 41 kath., 15 jüd.; 146 auswärtige. I: 65 (1868: 89), H: 106, ni: 192. Abi-
turienten: 83.
M. 1874 ist der älteste Sohn Sr. K.K. Hoheit des Kronprinzen in OU eingetreten;
der zweite Sohn wird von Lehrern des Gtymn« fUr die Aufnahme vorbereitet.
Lehrer: 81. D i r e c t o r : Dr. Gideon Vogt (seit M. 1870 ; vorher Dir. des Gymn.
zu Wetzlar), 10 OL., 11 ordentl., 1 ev., 1 kath. Beligionsl., 4 wissenschaftL HülfsL, 3 techn.
und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. Ge. W, Matthias, starb am 14. März 1870. Bis zum
Eintritt seines Nachfolgers funcfirte als Dirigent der Pror. Prof. Dr. Flügel Dieser trat M. 1870
in den Ruhestand. Der OL. Dr. Preime wurde 0. 1872 Dir. der RS. 1. 0. in Cassel, der OL.
Ernst 0. 1874 Reg. und Schulrath zu Minden. — Der OL. Casselmann wurde IL 1872 eme-
ritirt — Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 10 Soh.candidaten.
Von den L^rem sind 7 kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangefiach.
Local. Die jetzigen Räume sind für die Frequenz der Anstalt unzureichend; ein
Erweiterungsbau ist projectirt
Etat: 29,400 Thlr. Darin StZuschuss 18,188 Thhr. Besoldungen: 26.700 Thlr. NE.
W. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung.
Der Prof. Flüpel hat dem Gymn. testamentarisch 6000 Thhr. vermacht zur Stiftung
eines Universitätstipend. für Schüler der Anstalt Bei seiner Emeritirung wurde von
Schülern die F%e£tiftung errichtet (c. 600 Thlr.) zur Unterstützung armer Schüler (s.
Progr. V. 1872).
Patronat: königlich.
Die Bealgchnle 1. 0« (11, 446).
Die Anstalt ist zum Abschluss gekommen und am 30. Sptb. 1878 als Realschule 1.
O. anerkannt worden. Jetzige Glassenzahl: 14 (VI, V, IV, U und Olli und Uli je a und b,
O n, I ); ausserdem 3 Vorschulclassen. Frequenz: RS. 440, Y. 147; zusammen : 687 ;
darunter 493 ev., 21 kath., 73 jüd.; 132 auswärtige. 1: 15, IL: 68, lU: 126. Abitu-
rienten: (bei der ersten, M. 1874 abgehaltenen Prüfung): 11.
Lehrer: 30. Director: Dt, A. Preime (seit 0.1871 provisorisch, seit 0.1872 de-
finitiv; vorher OL. derselben Anstalt), 6 OL., 6 ordentl., 6wissensoh. Hü1£b1., lev., 2 kath.,
1 jüd. Relifiionsl., 8 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir.. Dr. Fr. Kreyssig^ ging 0.
1871 nach Frankfurt a. M., um die Leitung der Schulanstalten der polytechnischen Ge-
sellschaft daselbst zu übernehmen.
Von den Lehrern sind 6 kath., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisok.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihr An£ Mai 1871 fiber-
geben worden.
277
Etat: 23,000 Thlr. Darin St ZiuchuBS 900 Thlr. Besoldangen: 21,506 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr.
Dr. Kreyssig, Ein Wort zur Bealachnlfirage ; Frogr. 1870.
Fatronat: städtisch mit königL Compatronat (R^emngsrath ^Ae^er).
Die höhere Bürgerschule (11, 445).
Von den 6 Classen der Anstalt, in der die lateinische Sprache nicht zum Lehrplan
gehört, sind nur die 1. und 2. un^etheilt; die 3. hat zwei, me 4. und 5. je drei, die 6.
zwei parallele Abtheüungen ; somit zusammen : 12 Classen ; ausserdem eine Vorschule Ton
3 GL in Je 2 Abth. — iüs zu Entlassungsprüfungen berechtigt ist die Anstalt anerkannt
tm 24. Sptb. 1870.
Frequenz: höh. BS. 393 (1869: 444), V. 264; zusammen: 657; davon 588 ey., 25
katL, 44 jüd.; 102 auswärtige. 1. 01.16, 2. Gl. 31. Die Abgangsprüfung haben
iHsher 66 Schüler bestanden.
Lehrer: 30. Bector: Dr. C.Bud^nu (seit 1L1871; vorher ord. Lehrer am
Gjmn. zu fiersfeld), 9 ordentL, 3 wissensch. Hulral., 2 kath., 1 jüd. BeligionsL, 14 techn.
and £tem.L. — Der firuhere Bector, Dr.E.W. Grehe, trat 0.1871 in den Ruhestand; er
starb am 14. Jan. 1874. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Directionsge-
schäfte der OL. Dr. Rämer. Der Beall. Dr. HöUing wurde 0. 1869 Rector der höh. Mädchen-
schule in Cassel. — Neu eingetreten sind 24 Lehrer, zum Theil provisorisch.
Mit Ausnahme der vorerwähnten 3 BeligionsL sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Umüftssende Reparaturen sind vorgenommen; eine Turnhalle ist angebaut
worden.
Etat: 22,660 Thk. Besoldungen: 20,600 Thlr. Rector 1500 TUr.
Die Lehrerbibliothek der Anstalt gehört zur allgm. städt. Schulbibliothek. — Eine
Hfil&bibUothek für Schüler ist gegründet und hat von Verlagsbuchhandlungen erhebliche
Zuwendungen erhalten.
Dr. Hrm. Kessler, Die Herbarien im K. Museum zu Cassel; Frogr. 1872. Dr. G.
A. Wachenfeld, Die politischen Beziehungen zwischen Brandenburg und Hessen-Gassel
bis zum Augsb. Reliffionsfrieden; Frogr. 1873. RealL E. H. Spangenberg, Rousseau's
Emil im Lichte der heutigen Erziehungsansichten: Frogr. 1874.
Fatronat: städtisch. Curatorium.
HOFGEISMAR.
(Niederhessen. 3204 Einw.)
Höhere Bürgersehule.
Die Anstalt ist die Eweiterung einer 1866 der Elementarschule des Orts hinzuffe-
fügten Bealelasse. 1869 üusten die städtischen Behörden den Entschluss, die zu den
kleinen lieasischen Realschulen gehörige Anstalt zu einer höh. Bürgerschule umzugestalten.
Als solche und zu Entlassungsprüfungen berechtigt ist die Anstalt anerkannt worden un-
ter dem 81. I^itb. 1872.
Frequenz: 81, wovon 76 ev., kath., 5 jüd.; 22 auswärtige. 1. Gl. 7, 2. C1.20.
Die Abgangsprüfung haben seit 0.1872, wo die erste stattfand, 3 Schüler bestanden.
Lehrer: 6. Rector: Joh.Wieaeker (seit M. 1870; vorher Conr. an der höh. BS.
zu Itzehoe), 3 ordentl., 1 wissensch. Hül&l., 1 techn. und Elem. Lehrer.
LocaL Die für die Anstalt erforderlichen Räumlichkeiten sind* ihr im Rathhause
überwiesen worden. Ein Tumlocal fehlt.
Etat: 4fi20 Thhr. Darin StZuschuss 660 Tbk. Besoldungen: 4060 Thh*. Rector
1200 Thlr.
RealL Trieschmann, Der naturwissenschaftl. Unterricht an der höh. Bürgerschule ;
Frogr. 1874.
Fatronat: städtisch. Curatorium.
278
ESCHWEGE.
(Niederhessen. 7364 Einw.)
Bealschnle 2. 0. (11, 446).
Umfang: 6 Bealclassen (VI — I), 4 prosymnasiale Nebencl. (VI — III) und 2 Vor-
schttlcl. Frequenz: RS. mit den Nebencl. 176, V. 53: zusammen: 229; davon 149
ev., 3 kath., 77 jüd.; 66 auswärtige. I: 13, 11: 16, HI: 33. Das Abiturienten-
examen haben 1869 bestanden 3, 1870 2 Schüler; seitdem hat eine Prüfung nicht statt-
gefunden.
Lehrer: 14. Director: Dr. Heinhold Kiessler (seit M. 1872; vorher OL. am
Gymn. zu Stendal), 2 OL., 6 ordentl., 5techn. undElem. L. — Der frühere provisorische
Dirigent, P. Bariholdtff ging M. 1871 als OL. an das Lycenm zu Strassburg im Elsass
über ; gleichzeitig der ord. L. Dr. Bindseil als OL. an das Gymn. zu Schneidemühl. Von
M. 1871 bis M. 1872 führte interimistisch die Direction der OL. Eichler, — Neu eingetreten
sind, einschliessl. 9 Sch.cand., 19 Lehrer.
Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, darunter der Dir.. evangelisch.
Local. Die seit 1867 schwebenden Verhandlungen über den Neubau eines Schal-
hauses haben noch nicht zu einem bestimmten Ergebniss geführt.
Etat: 10,620 Thlr. Darin StZuschuss 2450 Thlr. Besoldungen: 9530 Thb. Dir.
1450 Thlr.
Der Apotheker Gumpert schenkte 1873 eine Sammlung ausgestopfter einheimischer
und ausländischer Vögel, der Gen. Consul Gumpert in Bombay lo74 eme Sammlung von
ConchyUen aus Afrika und Edelsteine von Ceylon.
OL. Eich 1er, Die mit einem Progymnasium verbundene RS. zu Eschwege von
ihrer Gründung bis zu ihrer Reorganisation ; Progr. 1872.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. Curatorium.
MARBURG.
(Oberhessen. 8448 Einw.)
Ein königl. Gymnasium und eine städt. höh. Bürgerschule. Für den
Turnunterricht benutzen beide die städt. Turnhalle.
Das Oymnaslam (U, 448).
Zahl der Classen: 8 (U und Olli und ID). Frequenz: 214 (1869: 225); davon
198 ev., 11 kath., 5 jüd.; 82 auswärtige. I: 29, U: 34, iU: 54. Abiturien-
ten: 67.
Lehrer: 14. Director: J^t, Fr, Münscher (seit 0. 1860), 4 OL., 5 ord., 1 kath.
ReligionsL, 2 wissensch. Hülfsl.. 1 techn. und Elem. L. — Der OL. Ed, Fürttena» wurde
0. 1873 Dir. der RS. 1.0. zu Wiesbaden. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem
haben 8 Sch.cand. dem Lehrercollegium angehört.
Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 15,740 Thlr. Darin St.Zuschuss 11,680 Thlr. Besoldungen: 14^20 Thlr.
NE. W. Dir. 1800 Thlr und fr. Wohnung.
Dr. Eckh. Collmann, Ueber die griechische, insbeson dere die Prosalectüre in Prima ;
Progr. 1870.
Patronat: königlich.
Die höhere Bflrgerschule. I
Die Anstalt ist (vgl. B. II, 442) unter dem 21. Sptb. 1873 als zu Entlassungiprafiingen
berechtigt anerkannt worden. — Die 5 Classen sind ungetheUt. Frequens: 144; ds-
279
TOD 133 ey., 3 kath., 8 jücL ; 52 auBwärtige. 1. Gl. 13, 2. Gl. 19. Die erste Abgangsprofong
ist 0. 1873 von 9 Schalem bestanden worden (vgl. Progr. 1873).
Lehrer: 9. Bector: Jh, Heaj^ng (seit 1870; vorher Inspector derselben „Real-
schule''), 5 ord. L., 1 ev. Beligionsl., 2 teclm. und Eiern. L.
Zwei von den Lehrern sind kathoL, die übrigen, einschliessL des Kectors, evan«
gfeliscL
LocaL Das SchnlhaoB genügt dem Bedürfniss der Anstalt, nachdem es ihr ganz
zam (Gebrauch übergeben worden ist
Etat: 6618 Thhr. Besoldungen: 6990 Thlr. Bector 1200 TUr.
Beall. Dnte, DieGorrectur sammtlicher Hefte durch den Lehrer ist nutzlos; Progr.
1870. BealL Leimbach, Die Entvdckelung der deutschen Orthographie bis zur Gegen-
wart mit Bücksicht auf das von der Schule zu befolgende Princip ; Progr. 1874.
Patron at: stadtisch. Guratorium.
HERSFELD.
(Fürstenth. Hersfeld. 6434 Einw.)
Elin königliches Gymnasium und eine städtische höh. Bürgerschule.
Das Gymnasium (11, 449).
Die Anstalt hat am 2. Juli 1870 ihr dOOjähriges Bestehen gefeiert; s. Dr. Ey seil,
Actenstücke auf die Gründung des Gtymn. bezüglich ; Hersfeld 1870, und den Bericht über
die Feier des Jubiläums imlnrogr. von 1871.
Classenzahl: jetzt 8 (VI— IV; U und OIH und U: I). Frequenz: 219 (1869:
205); davon 214 ev., 4 kath., 1 jüd; 153 auswärtige. 1: 22 (1869: 39), II: 62, IH: 67.
Abiturienten: 80. — Die Schulgesetze der Anstalt s. im Progr. von 1872.
Lehrer: 15. Director: Dr. G.Fr.EwseU (seit 0. 1868), 5 OL., 6 ordentL, 1 kath.
BeligionsL, 2 techn. und Elem. L. -- Der ord. L. Dr. ButUhu wurde IL 1871 Bector der
höh. BS. zu Oassel. Der OL. Prof. Dr. Chr. Detehmarm wurde O. 1874 emeritirt Der
frohere Dir. der Anstalt Dr. TT. Münscher starb am 8. Nov. 1872. — Neu eingetreten sind
3 Lehrer; ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen, davon 3 als
probandi.
Mit Ausnahme des einen (kath.) BeligionsL sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Yergrösserung von Glassenzimmem und andere Beparaturen*). Der Bau
einer Turnhalle nebst einem Auditorium und 2 Lehrzimmem ist projectirt (Anschlag:
c. 20,000 Thhr.).
Etat: 17,670 Thlr. Darin St. Zuschuss 11,860 TUr. Besoldungen: 13,820 Thlr.
N E. W. Dir. 1600 Thlr und fr. Wohnung.
AusAnlass des Jubiläums wurden Beiträge zu einer neuen Freitischstelle gesammelt.
(Die ganzen Benefiden dieser Art sind in halbe getheOt worden, deren jetzt 40 bestehen).
— Der Fonds der itffinjcAerstiftung beträgt jetzt 930 Thlr.
Patronat: königlich.
Die höhere Bllrgerschule (Ü, 460). *
Die Anstalt ist unter dem 12. Febr. 1874 in die Kategorie §. 154, 2. d der Hil. E. J.
aufgenommen worden. — Die 5 Classen sind ungetheilt; ausserdem 2 Vorschulcl. —
Frequenz: höh. BS. 124 (1869: 112), Y. 38; zusammen: 162; darunter 147 ev., 8kath.,
7 jud.; 64 auswärtige. 1. Gl. 12, 2. Gl. 29. Die Entlassungsprüfung haben 12 Schü-
ler bestanden.
Lehrer: 10. Bector: Insp. ^reimtma (seit O. J865), 5 ordentl., 2 HüIübI., 2 techn.
und Elem. L. >- Neu eingetreten sind 3 Lehrer und als Hülfisl. 2 Sch.candidaten.
V Dm Jetsfg» Hau« iat nicht, wie B. II, 449 inthamlich angegeb«!!, Tom Landgraftn Moritx, aondem toid
Ludgr. Carl 1088 erbant
280 •
Einer der Lehrer ist kaihol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evangelisch.
Etat: 7780 Thlr. Darin St. Zuschuss 2600 Thlr. Besoldungen: 7232 Thlr. Kector
löOO Thb. und Wohnung.
Fatrouat: städtisch. Guratorium.
SCHMALKALDEN.
(Grafsch. Henneberg. 5786 Einw.)
Höhere Bürgerschule (U, 451).*
Die 5 Glassen der unter dem 14. Sptb. 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt
anerkannten und M. 1874 in die Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J . aufgenommenen An-
stalt sind' ungctheilt. Frequenz: 102; davon 97 ev., kath., 5jiia.; 27 auswärtige.
1. Cl. 5, 2. Gl. 11. Die Abgangsprüfung ist bis incl. 1873 von SSchiilem bestanden.
Lehrer 9. Rector: Insp. Dr. H. Hasselbach (seit 1860), 5 ordentl., 3 techn. und
Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Etat: 5890 Thlr, Darin St. Zuschuss 2400 Thlr. Besoldungen: 5391 Thlr. Rector
1200 Thh-. und Wohnung.
Reall. Ruetz, Die Mineralien des Kreises Schmalkalden ; Frogr. 1870.
Das Patronat ist weder städtisch noch königlich. Die Befugnisse eines solchen
übt ein Guratorium aus.
FULDA.
(Früher Residenz der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda.
9423 Einw.)
Ein königl. Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule. Für
den Turnunterricht wird die städtische Turnhalle von beiden benutzt.
Das Gymnasium (U, 452).
Glassenzahl : 7 (U und III) ; ausserdem eine Vorschulcl. — Frequenz: G. 21 3, V. 19;
zusammen: 232; davon 131 kath., 97 ev., 4 jiid.; 135 auswärtige. I: 21, IL: 26, HL:
56. Abiturienten: 51.
Lehrer: 16. Director: Dr. AU Göbel (seit 0. 1863), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev.Reli-
gionsl., 4 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und von 6 Sch.cand. 4
als probandi, 2 als Hülfslehrer.
Von den Lehrern sind 6 evang., die übrigen, einschliessl. des Dir., katholisch.
Etat: 15,700 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 6110. mittelbar 7500 Thlr. Be-
soldungen: 13,550 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und fr. Wohnung.
Das Gap. der „Wohlthäterstiftung^ ist auf c. 1650 fl. angewachsen.
OL. Gegenbauer, Das Kloster Fulda im Karolingerzeitalter 1 und 11: Progr. 1871,
73 und 74.
Patronat: königlich.
Die höhere Bflrgerschnle (II, 455).
Die unter dem 21. Sptb. 1872 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannte
Anstalt zählt 5Glassen, ungetheilt. Frequenz: 88 (1869:111); davon 5Bkath., 24 ev..
6 jüd.; 23 auswärtige. 1. Gl. 9, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung ist 1872 und 73
von 6 Schülern bestanden.
281
Lehrer: 10. Rector: i9V^o Tkele (seit IS,. 1873; vorher Lehrer amO^mii. zu Nea-
Stadt 0. SchL). 5 ordentL, 1 ev. RetigionsL, 3 techiL imdElem. L. — Der nähere Bector
Ge. W. Röder wurde seit Aii£ 1872 und bis zu seinem Tode (23. Dcb. 1872), durch den
enien LehreTf Dr. •/! Wofpur vertreten, welcher sodann bis znm Eintritt des jetagenBec-
tors die interimistische Leitung der Anstalt behielt — Neu eingetreten sind 4 Lehrer.
Von den Lehrern sind 3 evang., die übrigen, einschliessLdes Bectort, katholisch.
LocaL Dnrch nnentgeltliche Ueberweisong des fiscalischen Jagdzeoghauses be-
sitzt die Anstalt seit IL 1870, was sie immer entbehrte, ein ihren Zwecken ganz genügendes
Sckolhaos.
Etat: 6470 Thlr. Darin St Zoschifss 2100 Thlr. Besoldungen: 5752 Thlr. Bector
1200 Thlr. nnd Wohnnng.
Dr. Wagner, Die Bealschule zu Fulda von ihrer Gründung bis zu ihrer jetzigen
Verfassung; Pr<^. 1873. Bot. Thele, Die ethisch nationale Aufgabe der Bealschule,
mit besonderer Bücksicht auf den deutschen Unterricht; Progr. 1874.
Patronat: stiidtisclu
HANAU.
(Grafsch. Hanau. 19,792 Einw.)
Ein königliches Gymnasiom und eine städtische Realschule 2. O. ^).
Das Gymnasium (H, 456).
Die Anstalt zahlt jetzt 7 Claasen (U und Om). Frequenz: 204 (1869: 154);
daTon 193 er., 6 kath., 5jüd.; 89 auswärtige. I: 26. 11: 37, UI: 50. Abituri-
enten: 53.
Lehrer: 15. Director: Dr. C. W. Piderit (seit IL 1853), 30L., 4 ordentl., 3 wis-
^('n^ch. HnliisL, 1 Cand. probandus, 3 techn« und Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer
and 7 Sch.cand., darunter 5 als prorisor. Hülfslehrer.
Sammtliche Lehrer sind evang elisch.
Local. Ein in der Herrichtung begriffener Nebenbau ist zur Yermehrnng der
Gassenzimmer und zu einer Wohnung des Schuldieners bestimmt.
Etat: 13,486Thlr. Darin StZuschuss 9317 Thlr. Besoldungen: li,910TUr. NE.
W. Director 1800 Thlr.
Dr. B. Suchier, DieCampsche Münzsammlung des Gymn. zu Hanau; Progr. 1870.
Dr. Piderit, Zur Gpnnasialpadi^o^ 11 und lüTProgr. 1871 und 74. Dr. G. Wolff,
Kritische Beitrage zur Geschichte S[arls des Qr.; Pro^. 1872. Dr. Dnncker, Der
Freiherr vom Stein und die deutsche Frage auf dem Wiener Gongreas; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
Die Bealsebale 2. 0. (EL 458.)
Claasenzahl der BS.: 9 (VI a und b. V; IV und m je a und b; II, I), der Vor-
schule: 3. Frequenz: BS. 262 (1869: 223), V.205; zusammen: 4ff7, woron 390 er.,
35 kmth., 42 jSd.; 62 auswärtige. I: 17, II: 30, HI: 41. Eine Abitor.prufun^ hat bei
der Anstalt noch nicht stattgefunden;' die Schiler gehen in der Begel ab, sobald sie die
Berechtagnng zun eiigihr. Dienst eriangt haben.
Die firuher zum Ldirplan gehörend« lateimsche Sprache wird seit 0. 1872 von nnten
auf aaoeeasiYe in W^;&11 gebracht.
Lehrer: 19. Director: C. G, Hartwig ( seit 0. 185«), 1 OL., 7 ordentL, 1 kath.
Bel^QDsL., 2HülftL. 7 techn. und Elem. L. — >eu eingetreten ist ein Lehrer und ISch.*
candidat.
S&DuntlEche Lehrer, den einen (kath.) BeUgiond. a u sge n ommen, sind eTangelitch.
n H*Aa« hat nr F»rd«miig de« ZeiefaBaalerYiefato bei 4mm Scfcwl— an
fßßß) fl.
282
Looal. Für die im alten ScKulhause nicht unterzabringende Frequenz sind in
städtischen Gebäuden Lehrzimmer eingerichtet. Den seit längerer Zeit vorbereiteten
Neubau hofft man 1875 zu vollenden.
Etat: 14,770 Thlr. Besoldungen: 12,860 Thlr. Dir. 1400 Thhr.
Dr. W. Kellner, Die Ortsnamen des Elreises Hanau; Progr. 1871.
Patronat: seit Anf. 1872 rein städtisch. Curatorium.
RINTELN.
(Grrafsch. Schaumburg. 3494 Einw.)
Gymnasium (11, 459).
Wie früher: 5 Classen (V— I). Frequenz: 97; davon 92 ev., 1 kath., 4 jüd,;
88 auswärtige. I: 11, U: 24, UI : 18. Abiturienten: 20.
Lehrer: 10. Director: Dr. 0. FHck (seit 0. 1874, vorher Director desGymn. zn
Potsdam), 3 OL., 4 ord., 2 teohn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. H. Riest, trat 0.
1874 in den Ruhestand. Gleichzeitig wurde der Pror. Dr. Feussner emeritirt. — Neu ein-
getreten sind 2 Lehrer; ausserdem 3 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Der Neubau eines Schulhauses wird vorbereitet.
Etat: 11,600 Thlr. Darin St. Zuschuss 10,130 Thlr. Besoldungen: 10,806 Thlr. NE.
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
OL. Meurer, Zur Orientirung über den Bekenntnissstand der niederhess. Kirche;
Progr. 1871. Das Progr. v. 1874 enthält 3 Schubreden des Dir. Dr. Riese.
Patronat: königlich.
2. Begienmgsbezirk Wiesbaden.
1868: 18, 1873: 21 höhere Lehranstalten.
1868 : 4 Gymnasien, 2 Progymnasien, 5 Realschulen, 7 höh. Bürgerschulen.
1873 : 6 Gymnasien, 5 Realschulen, 10 höh. Bürgerschulen.
Die zwei neuen Gymnasien sind aus den früheren beiden Progymnasien
zu Montabaur und Dillenburg hervorgegangen. Die Zahl der höh.
Bürgerschulen hat sich vermehii; durch die in Biedenkopf, Oberlahn-
stein und Diez errichteten oder erweiterten Anstalten.
Von den alten, nach dem nassauischen Gesetz v. 5 Novb. 1861 einge-
richteten Realschulen (s. B. 11, 462) ist wie früher mehrere andere so neuer-
dings die zu Diez im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 zu einer höh.
BS. ausgebildet worden; einige andere, so die zu Herborn, sind auf dem
Wege, sich nach den allgemeinen Bestimmungen v. 15. Octb. 1872 als 5clas-
sige Mittelschulen einzurichten.
Ein Directorwechsel ist eingetreten bei den Gymnasien zu Wies-
baden, Hadamar und Montabaur, bei der Realschule zu Wies-
baden und bei den höh. Bürgerschulen zu Biedenkopf, Limburg,
Frankfurt a. M. (Selectenschule) und zu Arolsen.
In neue Schulhäuser sind eingezogen die Realschule zu Homburg und
die höh. Bürgerschule zu Diez.
283
WIESBADEN.
(AltNassan. HauptstadtdesvormaLHerzogthams. 34,307Einw.)
Zwei königl. höhere Lehranstalten: Gymnasium und Kealgvmnasium
(Realschule 1. 0.), und eine städt. höhere Bürgerschule. Für den Turnunter-
richt hat bis jetzt nur bei der letzteren angemessen gesorgt werden können.
Das Gymnasium (11, 465).
Classenzahl: 10 fVI in 2 GotuB, Y, IVin 2C6ta8, U und O HI and H, I). Fre-
quenz: 337 (1869: 275): davon 274 ev., 58 kath. 5 jüd.; 52 auswärtige. I: 19 (1869:
36), II: 54, III: 54. Abiturienten: 64.
Lehrer: 19. Director: Dr. Rob. PaUer (seit IL 1874; vorher Dir. des Gjum.
zu Montabaur), 6 OL., 6 ordentL, 1 kath. Rehgionsl., 2 wissensch. Hul&L, 3 techn. und
Eiern. L. — Der frühere Dir., OSchulr. Dr. Sckwartz, trat M. 1874 in den Buhestand. Der
OL. FroLBemhardi wurde M. 1871 als Dir. an das Gymn. zu Verden berufen; der OL.
Dr. CapelU ging M. 1872 an das Lyceum I zu Hannover über. — Neu eingetreten sind 10
Lehrer; ausserdem sind 7 Sclucand. bei der Anstalt beschait^ gewesen.
Von den Lehrern sind 6 kathoL, einschliessL des Dir.; cue ülnrigen evangelisch.
Local. Zur Herstellung der neuen Räume, welche die Anstalt fiir ihre zunehmende
Frequenz bedarf, soll ein Stockwerk auf das Oymnasialgelmude angesetzt werden.
Etat: 17,750 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8300, mittelbar 4000 Thlr. Be-
soldungen- 15,770 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
OL. Fr. Otto, Die Theilnahme der brandenb. Truppen an der Expedition Wilhelms
m von England; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
Dfts Bealgymiiftsliim, SMlschule 1. 0. (II, 467).
Bis 0. 1874 waren 5 Classen (IQ, U und O H und I).
lieber die 1857 ausgeföhrte Beduction der Anstalt auf die Classen HI bis 1 s. B.
IL, 468. Die 4 unteren Classen des Gynmasiums der Stadt sollten hinfort die Vorberei-
tung auch für die Bealanstalt gewähren. Dieser Voraussetzung wurde aber thatMchlich
nicht genügend entsprochen, und mehr und mehr das Bedürmiss empfunden, die Beal-
classen nach unten zu vermehren. In Folge dessen ist 0. 1874 provisorisch in der Aula
tmd einem physikaL Lehrzimmer zunächst eine um und IV eingerichtet worden.
Frequenz Anf. 1874: 128 (1869: 93); davon 104 ev., 22 kath., 2jnd.; 61 auswärtige
I: 24, n: 64, III: 40. Abiturienten: 55.
Lehrer: 14. Director: E.FSrtUmaM (seit 0.1873; vorher OL. am Gymn. zu
Marburg), 3 OL., 4 ordentL, l ev. und 1 kath. BeligionsL, 2 wissensch. Hül&L, 2 techn«
Lehrer. — Der frühere Dir., Prof. •/. Ä, Ebenau, trat 0. 1873 in den Buhestand. Der ord.
L. Dr. Neuendmf ging 0. 1874 als OL. an die h5h. BS. zu Düren. — Der OL. Pro£ Dr.
CasBdmanm starb am 15. Febr. 1872, der OL. Profi Dr. Grtiss am 13. JuH 1873. — Neu
eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 4 kathoL, die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch.
LocaL Um die oben erwähnte Erweiterung der Anstalt möglich zu machen, sind
Verhandlongen eingeleitet, derselben in dem ehemaL Münzgebäude, worin sie sich be-
findet, weitere Bäumlichkeiten zu überlassen.
Etat: 10,620 Thfr. Darin StZuschuss unmittelbar 5790, mittelbar 3000 Thhr. Be-
soldungen: 9167 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr.
Dr. Greiss, Geschichte der Anstalt während der ersten 25 Jahre ihres Bestehens;
Progr. 1870.
Patronat: königlich.
Die höhere Bürgersehule (11, 469).
Von den 6 aufsteig. Classen sind die 3 unteren in je 2 coord. getheilt: ausserdem
7 Vorbereitungscl. Die lateinische Sprache ist vom Lehrplan ausgeschlossen. Frequenz:
284
höh. BS. 347 (1869: 290), V. 331; zusammen: 678; wovon 489 ev., 117 kath., 78 jüd.; 254
auswärtige. 1. Gl. 24, 2. Gl. 39. Die Abgangsprüfung ist von 112 Schülern be-
standen.
Lehrer: 23. Eector: J, F. A. Pohek (seit O. 1858), 3 OL.. 6 ordenCL, 1 ev. und
1 kath. Religionsl., 12 techn. und Eiern. L. — OL. Dr. Ge. Krebs ging 0. 1874 an die Han-
dels- und Gewerbeschule in Frankfurt a. M. über. — Neu eingetreten sind 14 Lehrer nnd
als Hülfsl. 4 Sch.candidaten.
Ein Drittheil der Lehrer ist kath., die übrigen, unter denen der Bector, evangelisch.
Etat: 19,100 Thlr. Besoldungen: 16,530 Thlr. Bector 1700 TUr. und Wohnung.
Fatronat: stadtisch.
BIEBRICH. MOSBACH.
(Alt-Nassau. 6005 Einw.)
Höhere Bflrgerschule (II, 470).
Die Anstalt ist unter dem 14. Sptb. 1871 als zu Entlassimgsprüfungen berechtigt an-
erkannt worden. In ihren 5 Classen betrug die Frequenz:99 (1869 : 85) ; wovon 71 ct.,
18 kath., lOjüd.; SO auswärtige. 1. Gl. 14, 2. 01.23. Die Abgangsprüfung haben
(1871—73) 13 Schüler bestanden.
Lehrer: 9. Rector: Dr.H.Schi^er (seit 1866); ausser ihm 4 wissenschafU. Lehrer.
Neu eingetreten sind 4 Lehrer.
Von den Lehrern sind, einschliessl. des Rectors, 6evang., 3 katholisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist von ihr am 14. Juni 1871 be-
zogen worden.
Etat: 5540 Thhr. Darin St. Zuschuss 1600 Thlr. Besoldungen: 4900 Tldr. Rector
1200 Thlr.
H. Feix, Das Sohubsimmer auf der "Weltausstellung in Wien; Progr. 1874.
Fatronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landr. Roth in Wiesbaden).
GEI8ENHEIM.
(Früher kurmainzisch. 2662 Einw.)
Höhere Bürgerseknle (11,470).
Die unter dem 24. Sptb. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannte
Anstolt zählt 5 Cliassen, ungetheilt. Frequenz: 106 ri869: 56); davon 73 kath., 85
ev., 8 jüd.; 82 auswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 35. Die Abgangsprüfung haben seit
der ersten (1870) bestanden 32 Schüler.
Lehrer: 9. Rector: Fr, Uihlein (seit M. 1868), 4 ordentl., 1 kath. und 1 ev.
Religionsl., 2 techn. und Elem. L. —
Von den Lehrern sind 6 kathol., einschliessl. des Rectors, 3 evangelisch.
Local. Unverändert. Die Turnübungen finden im Winter in einem gemietheten
Saale statt.
Etat: 5930 Thlr. Darin St. Zuschuss 2070 Thlr. Besoldungen : 5386 Tbk. Rector :
1400 Thlr.
Der Vertrag, nach welchem die Stadt Rüdesheim einen jährl. Beitrag zur Unter-
haltung der Schule leistete, ist au%ehoben.
Aus Anlass der Feier des 25jähr. Bestehens der Anstalt (2. Juni 1872^ haben ehe-
malige Schüler eine Stiftung gemacht, aus der ärmeren Schülern die Bücner beschafii
werden sollen.
Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Landrath FojiX; zu Rüdesheim). Oa-
ratoriom.
4
286
EMS.
(Alt-Nassau. 6461 Einw.)
Höhere Bürgerschule (II, 471).
Die Anstftlt ist unter dem 30. Mai 1874 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an-
erkannt worden. Frequenz: 101 (18G9: 63), wovon 71 er,, 22 kath., 8 jüd.; 6 aus-
wärtige. l.Gl. 6, 2 01. 25. Erste Abgangsprüfung 0. 1874: 3 Schüler.
Lehrer: 9. Bector: Brm, Wagner (seit 1866); ausser ihm 4 vnssenschafll. Leh-
rer. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer.
Von den Lehrern sind 6, einschVessL des Bectors, evangel., 3 katholisch.
Local. Das projectirte neue Schulhaus ist noch nicht hergestellt worden.
Etat: 6800 TUr. Besoldungen: 5600 Thhr. Bector 1400 Thlr. und fr. Wohnung.
Patronat: stadtisch.
WEILBURa
(Alt-Nassau. 2694 Einw.)
Gymnasium (11, 472).
Die Anstalt zahlt 8 Classen (VI— lY, U und m und 11, 1. Die 111 ist jedoch
nicht in allen Gegenstanden getheilt). Frequenz: 168 (1869: 127); davon 142 ev.,
21 kath., 5 jüd.; 78 auswärtige. 1: 26, 11: 34, Hl: 32. Abiturienten: 63.
Lehrer: 13. Director: OSchulr. Br, H, L. Sehmia (seit M. 1858), 40L., 5 ord.,
1 kath. Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lenrer und 2 Seh.
candidaten.
Von den Lehrern sind 9 evang., unter ihnen der Dir., 4 katholisch.
Local. Eine durchgreifende Yeninderung und Erweiterung, deren esbedart wird
vorbereitet; ein fiscalisches Gebäude ist dazu überwiesen worden und soll für die Schul-
zwecke eingerichtet werden. Ein Turnplatz fehlt der Anstalt noch ebenso wie eineTum-
kalle.
Etat: 14,280 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8905, mittelbar 4000 Thlr. Be-
soldungen: 12,543. NE. W. Dir. 1800 und fr. Wohnung.
Prof. Meister, Zur Geschichte des Gymnasiums ; Progr. 1870. Ord. L. Fr. Wo eil,
General Cuatine in Nassau -Weilburg; Progr. 1874.
Patronat: konigUch.
DIEZ.
(Alt-Nassau. 3625 Einw.)
Höhere Bürgerschule.
Die frühere Bealschnle nassauischer Einrichtung^) ist zu einer höh. Bürgerschule
im Sinne der ü und PO. vom 6. Octb. 1859 umgestaltet, als solche M. 1872 eröffnet,
und am 29. Octb. 1873 als berechtigt anerkannt worden. Sie hat die ordnungsmäasigen
5 Classen nnd lYorschulcl. Frequenz: höh. BS. 106, Y. 25; zusammen: 131; davon
>) Dto OmtMchtB deTMiben tob B«*10L. Behflbler ■. im CollMklTprogr. (ttbtr dl« Baalichiüaii In Erna
Umbws) TOB 1867.
286
103 ev., 17 kaih., 11 jad.; dO auswärtige. l.Gl. 14, 2.C1. 14. Die erste Abgangs-
prüfung! M. 1873, habea 2 Schüler bestanden.
Lehrer: 10. Rector: A.Chun (seit Novb. 1872; vorher Dirigent derselben An-
stalt), 6 ord. L., 1 ey. und 1 kath. ReligionsL, 2 techn. und Elem. L. —
Ausser dem kath. Religionsl. sind alle Lehrer eyangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 27. Norb. 1872 bezogen
worden. Die Herstellung eines TumlocaLs wird beabsichtigt.
Etat: 4985 Thhr. Darin St. Zuschuss 680 Thlr. Besoldungen: 4540 Thlr. Rector
850 Thlr. und fr. Wohnung.
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat. Curatorium.
LIMBURG, a. d. Lahn^
(Früher kurtrierisch. 4791 Einw.)
Höhere Bttrgerschule (ü, 474).
Die unter dem 24. Sptb. 1870 unter die berechtigten Schulen ihrer Kategorie aof-
genommene Anstalt besteht aus den ordnungsmassigen 5 Classen, und, seit O. lo72, einer
Vorschulcl.; es bestehen femer 2 Nebenabthcil. f& Solche, die später auf ein Gymn.
übergehen wollen.
Frequenz: höh. BS. 142, Y. 29; zusammen: 171, wovon 100 kath., 60 ev., lljüd.;
44 auswärtige. l.Cl. 10, 2. Gl. 36. Die Abgangsprüfung haben seit 1870, wo
die erste stattfand, 16 Schüler bestanden.
Lehrer: 12. Rector: Peter Hacu (seit M. 1874; vorher OL. derselben Anstalt),
4 ord., 1 kath. und 2 ev. Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector, Jos.
Heizel, wurde M. 1874 erster OL. am Gymn. zu Dillenburg. — Neu eingetreten sind 5
Lehrer; ausserdem sind 8 Sch.cand. bei der Anstalt beschutigt gewesen.
Von den Lehrern sind 8 evang., die übrigen, einschhessl. des Rectors, kathoüsch.
Local. Das Schulhaus ist durch einen Umbau dem Bedürfhiss gemäss erweitert
worden j die Lehrerwohnung ist dabei in Wegfall gekommen. Die Errichtung einer Tarn-
halle wird beabsichtigt.
Etat: 6720 Thlr. Darin St. Zuschuss 800 Thh*. Besoldungen: 6151 Thlr. Rector:
1200 Thlr.
Im Progr. v. 1870 vom Ret. Hetzel Mittheilungen über die Gründung der h5h.BS.
Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Landrath Nasie in Diez). Gnrs-
torium.
HADAMAR.
(Alt-Nassau. 2046 Einw.)
Gymnasiaiii (11, 476).
Glassenzahl: 8 (ü und Olli und 11). Frequenz: 183 (1869: 239); davon 136
kath., 46 ev., 1 jüd.; 124 auswärtige. I: 41 (1869: 63), 11: 44, Ul: 45. Abituri-
enten: 110.
üeber den bischöfl. Convict beim Gymnasium s. dieV. und G.
Lehrer: 14. Director: Dr. L.Peters (seit 0. 1874, vorher OL. am Gymn. zu
Heiligenstadt), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 techn. und Elem.L. — Der frü-
here Dir., OSchulr. Dr. E. Wesener, starb am 9. Novb. 1873. Bis zum EintriU seinefl
Nachfolgers versah die Directionsgeschäfte der 1. OL. Prof. Jf. Meister, Der ordentl. L.
Jos. Hetzel wurde 0. 1869 Rector der höh. BS. zu Limburg an der Lahn, der OL. Dr.
Schlüter M. 1873 Prorector des Gymn. zu Ratibor. Emeritirt wurden der OL. Pro£ L^
287
0.1870, der OL.Trof. MüiUr M. 1878. — Neu ein^treten sind 5 Lehrer; ausserdem sind
8 ScLcand. provisorisch bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Von den Lehrern sind 4 evang., die übrigen, einschliessl. des Dir., katholisclL
Etat: 14,900 Thlr. Darin St Znschnss 8800 Thk. fiesoldnngen: 18,700 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr. und fr. Wohnung.
Dr. Ed. Wesen er, Zum Lehrplan des Gymnasiums. Erwägungen in nationalem
Sinn; Progr.1878. Dr. Alb. Becker, Die Sueven; Progr. 1874
Patronat: königlich.
MONTABAUR.
(Früher kurtrierisch. 3261 Einw.)
Kaiser Wllhelms-ßymiiasliim (II, 477).
Das frühere Progymnasium, welches als berechtigt unter dem 4. Juli 1870 anerkannt
war, ist nachher zu einem vollständigen Ghymnasium erweitert worden, und dies ist am
14. Sptb. 1871 unter obigem Namen in die ^ahl der anerkannten angenommen.
Frequenz: 248 (1869 im Progymn. 125); davon 220 kath., 22 ev., 6 jiid.; 172 aus-
wärtige. 1: 25, EL: 88, lU: 66. Abiturienten (von 0.1873 bis 0.1874): 14.
üeber den bischöfl. Convict am Gymn. s. die Y. und G.
Lehrer: 14. Director: Dr. Wemeke (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. zu
Paderborn), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. BeUgionsL, 3 wissensch. HüIübL, 2 techn. und Elem. L.
— Der frühere Dir., Dr. Rob, Pähler, wurde M. 1874 zur Leitung des Qymn. in Wiesbaden
berufen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem zur Aushülfe 3 Sch.candidaten.
Zwei von den Lehrern sind evang., die übrigen, unter ihnen der Dir., katholisch.
Local. Das Schulhaus ist jetzt ausschliesslich dem Gymn. überwiesen; das vermehrte
fiaumbedUrfhiss hat verschiedene bauliche Veränderungen nöthig gemacht Auch der
Turnplatz ist erweitert worden.
Etat: 12,000 Thlr. Darin StZuschuss 3850 Thbr. Besoldungen: 9080 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr.
Dr. Pähler, Zur Geschichte des alten Gymn . zu Montabaur ; Progr. 1870 ; darin femer :
Die Grnndang des Progymnasiums und seine bisherige Entwickelung. OL. Breuer, Die
HaopÜehren der mathem. Geographie (für das SchiQbedürfniss) ; ^rogr. 1871. Ord. L.
J. F. Schmitz, Ein altdeutsches Frühlingsfest; culturgeschichtliche Studie; Progr. 1874.
Patronat: städttsch mit konigl. Compatronat (Landr. Graf Sehmwng^Kerßsenbrock).
Curatorinm.
DILLENBURG.
(Alt-Nassau. 3316 Einw.)
Gymnasimn (11,478).
Daa firuhere Frogymnasium war am 14 Apr. 1870 unter die berechtigten Anstal-
ten angenommen, m aber neuerdings zu einem yollstandigen Gymnasium erweitert,
and als solches unter dem 26. März 18"^ anerkannt worden. Frequenz des Progymn.
in dem O. 1874 schliessenden Semester: 124 (1869: 77); davon 116 ev., 8 kath., jüd.;
55 auswärtige. 11: 14, lU: 82.
Lehrer: 11. Director: "Prof , Aua. Spiess (seit Hai 1874: vorher Bector des Pro-
gymn.), 8 OL., 4 ord., 1 ev. und 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Der Gonr.
Clauder wurde am 1. Juli 1872 emeritirt. Der OL. Prof: BiU starb am 26. Sptb. 1878.
Von den Lehrern sind 3 kath., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch.
liocal. Die dem fiedürfoiss eines G^ymoi. entsprechende Erweiterung des Schul-
hanses ist eingeleitet; ebenso die Errichtung einer Turnhalle.
288
Prof. A. Spie 88, Das Dfllenburger ScUoss; beim Frogr. von 1870 (aus den Anna-
le n des Vereins mr Nass. Altertlnunslnmde und Geschichte).
Etat des Gymn.: 10,950 Thir. Darin St.Zuscha88 unmittelbar 5040, mittelbar 2500
Thlr. Besoldungen: 10,141 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung.
BIEDENKOPF.
(Hessisches Hinterland. 2742 Einw.)
Seit 1842 bestand am Orte eine von der hessischen Regierung subventionirte „Gross-
herzogL Realschule" von 2 Gl. mit je 2j'ährigem Gursus. Die Frequenz schwankte zwischen
80 und 40 Schülern. Als die Stadt preussisch geworden, fing seit 1868 das Werk der
Umwandlung der Anstalt in eine höh. Bürgerschule nach dem Reglm. v. 6. Octb. 1859
allmählich vor sich. Die erste Gl. CLL) wurde O. 1873 eröffiiet, und die erste Abgangs-
prüfung 0. 1874 abgehalten. Die Anerkennung der Anstalt als einer berechtigten er-
folgte am 15. Apr. 1874
Von den 5 Glassen ist die zweite (III) in einigen Gegenständen in 2 Abth. getheilt
Frequenz : 81 ; wovon 80 ev., 1 kath.; 23 auswärtige. 1. Gl. 3, 2. Gl. 17.
Lehrer: 7. Rector: C,E. Vogt (seit M. 1871: vorher ord.L. an der Realschule zu
Gassel), 4 ord. L., 2 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Bis zum Eintritt des Rec-
tors stand die Anstalt unter der provisor. Leitung des 1. ord. L. C Schwalbaeh.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Das Schulhaus sowie den Turnplatz benutzt die Anstalt mit der Stadt-
schule gemeinsam. Die 1. Glasse hat in einem Nachbarhause miethweise untergebracht
werden müssen.
Etat: 4820 Thlr. Darin StZuschuss 3017 Thlr. Besoldungen: 4550 Thlr. Rector
1100 Thlr.
Zu einer wissenschaftl. Bibliothek ist ein guter Grund gelegt: auch eine Bibliotheca
pauperum ist begründet. Eine Schüler-Lesebibliothek besteht nocn nicht.
Reall. Blecker, üeber Gesundheitspflege in den Schulen; Progr. 1870. Ord. L.
Schantz, Des Bonifacius Wirken unter Garlman und Pippin; Frogr. 1874.
Patronat: nicht städtisch, auch nicht königlich. Die Anstalt wird durch ein Cura-
torium vertreten, dessen Vorsitzender der K. Lancbrath ist ; Mitglieder : der Bürgermeister,
der 1. Ortspfarrer, der Rector, ein Gemeinderathsmitglied.
HOMBURG v,d.H.
(Hauptort der vormal. Landgrafsch. Hessen-Homburg.
8122 Einw.)
Bealschnle 2. 0. (U, 491).
Die Anerkennung der aus den ordnungsmässu^cn 6 Glassen und 1 VorschnlcL he-
stehenden Anstalt ist unter dem 24. Sptb. 1870 erfolgt. Gymnasiale Nebenclassen be-
stehen bis Olli. Frequenz: RS. 166, V. 68; zusammen: 224, wovon 159 ev., 86 kath.,
29 jüd.: 60 auswärtige. 1: 10, 11: 17, lU: 28. Der Abgangsprüfung am Schluss
der ^ähiigen I hat sich bisher kein Schüler unterzogen.
Lehrer: 15. Director: "Prol W. ff, Goepel (seit 1866), 1 ÖL., 8 ordentl., 1 ev.
und 1 kath. Religionsl., 8 wissensch. Hülfel., 5 techn. und Blem. L. — Neu eingetreten
sind 5 Lehrer imd 1 Sch.candidat.
Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind die Lehrer evangelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 24. Octb. 1870 einge-
weiht worden. Der Turnplatz liegt daneben; auch ist eine Turnhalle hergerichtet.
Etat: 8820 Thlr. Darin StZuschuss 571 Thlr. Besoldungen: 7288 Thlr. Dir. 1000
Thlr. und fr. Wohnung.
Ein Hr. ffeMg aus Wien vermachte 260 fl. für die Bibliothek der Anstalt Von
289
der Sparcasse des Orts sind letzterer behofs Vermehrung der physikal. Instrumente 150
TUr. zugewandt worden.
Prof. Goepel, Der Entwiokelungsgan^ der Schule und ihre erste Abiturienten-
prafong; Progr. 1870. Dr. Glaser, Die Geometrie in der Realschule: Progr. 1872.
0. Schmidt, Die deutsche Rechtschreibung ; Progr. 1878. Dr. Glaser, Die Winkelfonotio-
nen im trigonometr. Unterricht; Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat Guratorium.
FRANKFÜRT a.M.
(Vormals freie Reichsstadt. 89,294 Einw.)
Eine Vermehrung der öffentlichen höheren Schulen, die als ein dringendes
Bedürfniss hervortritt, ist noch nicht erfolgt; es bestehen nach wie vor ausser
den Schulen der Polytechnischen Gesellschaft *) 6 höhere Lehranstalten : 1 Gym-
nasium, 3 Realschulen (darunter 2 jüdischie), und 2 höh. Bürgerschulen. Im
Werk ist die Errichtung einer Realschule ohne Latein.
Die Local-Schulverwaltung, wie sie B. II, 480 angegeben ist, hat eine
durchgreifende Veränderung erfahren. Die neue, seit 1872 bestehende Ord-
nung ist folgende:
Sämmtliche städtische höhere Schulen (das Gymnasium, die Musterschule, die höh.
Borger- und die Selecten-Schule) haben ein gemeinsames Guratorium'}. Dieses wird
gebildet aus 3 Mitgliedern des Magistrats, deren eines den Vorsitz fuhrt, 3 Stadtverord-
neten, je einem Geistlichen der evang. luther., der evangel. rcformirten, und der kathol.
Gemeinde, den Directoren der vorerwähnten 4 Anstalten, soweit die Verhandlungen jede
derselben betreffen. Vorbehalten ist, einen besoldeten O Schulinspector (Stadtschulrath)
als Referenten in das Guratorium zu berufen. Die Rechte des Guratoriums und sein Vcr-
hältniss zu dem K. SchulcoUe^um der Pro\dnz sind dieselben wie bei den übrigen Gura-
torien höherer Lehranstalten m Preussen.
Nach §. 4 des Statuts steht jedem Mitgliede des Guratoriums das Recht eines wirk-
samen Suspensiwotums zu, wenn es der Ansicht ist, dass irgend ein die Schulen be-
treffender beschluss mit den confcssionellen Bestimmungen seiner Gemeinde in Wider-
sprach steht.
Das Statut des Guratoriums (v. 28. Novb. 1871) s. im Progr. des Dir. Dr. Momnuen
V. 1873 p. 46 ff.
Unausgeglichen sind noch die zwischen den städtischen Behörden einerseits und den
Vorstanden der luther. wie der kathol. Kirchengemeinde andererseits entstandenen Diffe-
renzen über die Zugehörigkeit resp. der höh. Bürgerschule und der Selectenschule zu der
stadtischen oder zu der kirchlichen Gemeinde und über die danach zu bemessende Aus-
dehnung der städtischen Dotationspflicht
In Betreff der Rangordnung der Lehrer gilt im wesentlichen noch das B. 11, 480
darüber Bemerkte ; die Reihenfolge ist einigermassen in der Gehaltsabstufung bezeichnet.
Ueber eine neue Regulirung der Besoldungs- und Pensionsverhältnisse s. Abschn. VIII.
Die eine der beiden jüdischen Realschulen, die Anstalt des jüdischen Philanthro-
pinums (Real- und Volkschule), nimmt auch christliche Schüler auf. Im Jahre 1867, noch
ehe die Verfassung des Norddeutschen Bundes in Kraft trat, war der Anstalt auf das Ge-
such ihres Guratoriums die Militairberechtigung verliehen worden, wobei jedoch seitens
des Unterrichtsministers der Vorbehalt gemacht war, dass christliche Schüler eine Be-
rechtigung auf der Anstalt überhaupt nicht erwerben könnten (s. B. II, 489), weil der
Lehrplan auf ihre Verschiedenheit von den jüdischen Schülern keine Rücksicht nimmt,
Die Schulen dieser polytechnischen „Gesellschaft cur Beförderung! nützlicher Keuntniaso und daren
Hfllfswiflsenschaften'* sind: eine höh. Gewerbeschule, eine Handelschnlo, die Wöhlenchule (vrie die unteren Cl.
einer Healflehule 1.0. o^ftnisirt) mit einer Vorschnle. Director dieser SchalansUlten ist gegenwärtig Dr.
Fir. Kreifuig (seit 0. 1871; rorher Dir. der Be»lschnle zu Cassel). In dem Progr. t. 1874 u.a.: Arm. Früh, Das
nnnaftflri. nxid das uatArL Iiehrprincip und die aus denselben hergeleiteten Methoden des Treffonterrichts nach
Koten in Schulen.
*) DaTon verschieden ist die stttdt Schuldeputation, in deren Geschäftsbereich alle Ton der Stadt do-
tirten odar unterhaltenen oder subventionirten, nicht zu den höheren Schulen zählenden Anstalten gehören ; ebenso
dia Priirauchiilen, die siadt SÜftungen und Wohlthätigkeitsanstalten. Nicht der Schuldeputation sind unterstellt
die 2 JAA. Beabohulen; auch nicht die Schulen der polytechn. Gesellschaft, obgleich letztere aus der Stadtcasse
■nbventionirt werden.
in 19
290
für sie also u. a. auch keinen Beligionsunterricht enthält^), und weil sie femer nicht 6,
sondern nur 5 Schultage in der Woche haben, da am Sonnabend nicht unterrichtet wird,
sie selbst aber am Sonntag nicht in die Schule kommen. In Folge einer Remonstration
des Magistrats und der Stadtverordneten von Frankfurt ist die erwähnte Beschränkung
im Jahre 1871 seitens des Reichskanzler -Amts aufj^choben worden, so dass seitdem zwi-
schen beiderlei Schülern bei Ausstellung der Militairzeugnisse kein Unterschied mehr ge-
macht wird.
Von der in den Jahren 1870 und 1871 dargebotenen Gelegenheit, behufs der Theil-
nahme am Kriege gegen Frankreich einer ausserordentlichen Maturitätsprüfung sich zu
unterziehen (s. Einl. p. 1), hat in Frankfurt kein Schüler Grebrauch gmac ht.
Wohlthätige Zuwendungen werden den Frankf. Schulen reichlich zu Theil. Mehrere
derselben veröffentlichen die Gaben in den Programmen unter der verschiedenen Be-
zeichnung als 1. Geschenke, 2. Gaben beim Eintritt, 3. Gaben beim Austritt, 4. Gottes-
pfennige.
Das Oymnasiam (II; 481).
Umfang : 9 aufsteigende Classen (VI— IV, U und III, II und I). Die frühere VE
ist 0. 1871 emgezogen. Frequenz: 218; davon 180 ev., 12 kath., 26 jüd.; 82 auswär-
tige. 1: 23 (1869: 17), U: 34, lU: 63. Abiturienten: 58.
Seit Juni 1870 ist dem preass. Lehrplan gemäss der mathematische Unterricht in
I und II von 2 auf 4 St. wöcnentl. erhöht. Ebenso wird seit 0. 1873 das preuss. Aliitu-
rientenprüfungs- Reglement zur Anwendung gebracht. — Der sogenannte Stndientasf
der Primaner ist auf 2 wöchentl. Stunden (für philologische Privatstudien) beschränkt
worden.
Lehrer: 21. Director: Prof. Dr. Tycho Mommsen (seit 0.1864), 13 ordentl., 7
ausserordentl. Lehrer; unter letzteren 1 kath. Religionsl., 1 Lehrer des Hebr., 4 techn.
L. — Der ordentl. L. Dr. Hucken wurde M. 1871 als ord. Prof. der Philosophie an die Uni-
versität zu Basel berufen; der ord. L. Dr. Bonstedt wurde 0. 1873 Kreisschulinspector zu
Schneidemühl. Der Prof. Gutermann wurde 0. 1869, der Prof. Ernst 0. 1872 emeritirt. Der
Prof. Hechtel starb am 28. Dcb. 1870. der Prof. Dr. TT. Schmidt am 10. Mai 1873. — Neu
eingetreten sind 8 ordentl. und 4 Nebenlehrer.
Von den 14 Mitgliedern des engeren LehrercoUegiums sind 2 kathol., die anderen
evang. ; von den 7 ausserordentl. 1 kath., 1 jüd., die anderen evangelisch.
Local. Die Directorwohnung ist zu unmittelbaren Schulzwecken verwendet wor-
den. Der ungenügenden Beschaffenheit des Schulhauses ist noch nicht abgeholfen; ein
Neubau wird vorbereitet.
Etat: 24,380 Thlr. Besoldungen: 21,980 Thb-. Dir. 2533 Thb-. und Wohnung.
lieber die Königswarter^oh^ Stiftung (300,000 fl.), welche 0. 1873 ins Leben getreten
ist, s. das Progr. v. 1873. Durch dieseloe erhalten viele Schüler des Gvmn. sowoU Schul-
geld und Schulbücher (auch auf das Gymn. vorbereitenden Unterricht), als auch Univer-
sitätstipendien.
Cand. C. Jsrtiil, die musikal. Schätze der Gymnasialbibliothek und der Peterskirche zu
Frankfurt; Progr. 1872.
Ergänzungen zur Geschichte der früheren Gymnasialbehörden (Scholarchat, ev.lnth.
Consistorium) finden sich im Progr. v. 1873.
Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. II, 484).
Die Xustersehule, Realschule 1. 0. (II, 485).
Die früher der 2. Ordnung der Realschulen zugehörige Anstalt hat den Lehrplan
der 1. Ordnung angenommen, und ist unter dem 23. Sptb. 1873 als bei dieser Kategorie
berechtigt anerkannt worden. — Die Schulordnung von 1817 ist ausser Gebrauch gesetzt.
Classenzahl: 12 (VI bis ULLI, je a und b, Olli, ü und Dil, I); ausserdem 6 Vor-
schulclassen. Frequenz: RS. 329 (1869: 249), V. 194; zusammen: 523, wovon 476
ev., 12 kath., 35 jüd.; 21 auswärtige. I: 11, II: 39, III: 87. Die erste Abiturien-
tenprüfung, M. 18y3, vnirde von einem Schüler bestanden.
*) Ebenso haben die evmng. Schiller der kaihol. Selectensohnle (b. p. 291) keinen BaUgionaantorriehl, wim
gleichfalls nicht die c. lüU evang. Schülerinnen der kathol. höh. MftdoheuBchnle der engl. Frftulein m Fnuücfnrt
&9t
Lehrer: 28. Director: Dr. Fr. EUelen (seit M. 1867), 4 OL., 9 ordentl., 1 ev.
RelisioiiBl., 1 wissenscb. Hülfsl., J2 techn. und Elem. Lehrer. Von letzteren sind mehrere
bei der RS. nur als Hülfisl. mit wenigen Standen beschäftigt; einige sind vorzugsweise
Lehrer an der anter derselben Direction stehenden höh. Mädchenschule. — Der Iriihere
Dir. der Musterschole, Dr. C. Kühner^ starb am 11. Sptb. 1872. — Neu eingetreten sind
14 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch.
Local. Unzureichend und mangelhaft. Durch Au&etzung eines Stockwerks sind
2 neue Classenzimmer gewonnen. Die Yorschulclassen haben provisorisch in ein anderes
Haus verlegt werden müssen. Für die höh. Mädchenschule wird ein besonderes Gebäude
errichtet.
Etat der gesammten Anstalt: 45,040 Thlr. Besoldungen; 38,090 TUr. Dir. 1866*/,
Thlr. und Wohnung.
^ Der Wittwen- und Waisencasse der ord. Lehrer der Anstalt fliesst das von jedem
Schaler zu zahlende Einschreibegeld sowie freiwillige Austrittsgelder und Gotterofennige
za. Aus dem Nachlass der Fr. Glaoau-Kinen erhielt sie 1869 750 fl. Das Gap. der Game
betragt 67,000 fl.
Die wissenschaftl. Bibliothek zählt 1750 Bände; mit einer Schülerbibliothek für die
oberen Gl. ist ein Anfang gemacht.
Im Progr. v. 1870 u. a.: Dr. Eiselen, Ideal und Wirklichkeit : die Baulichkeiten
und inneren Einrichtungen der Masterschule vei|;b'chen mit den Ansprüchen der Gesund-
heitspflege und der Pädagogik. — Plan für den deutschen Unterricht der RS. Derselbe:
Zor Geschichte und Theorie der Strafe als Erziehungsmittel; Progr. 1871. Jul. Bautz,
Tomplan der RS.; Progr. 1872. Dr. Eiselen, Dr. C. Kuhner (Dir. der Anstalt
1851 — 1867), ein Lebensbild; Progr. 1873. — In allen Programmen, vom Director: Mit-
theilungen an das Elternhaus.
Patron at: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. II, 486).
Die höhere Bürgerschule (11, 486).
Von den 6 aufsteigenden Classen der Anstalt, von deren Lehrplan der Unterricht
im Lateinischen ausgeschlossen ist, hat jede, mit Ausnahme der ersten, 2 coord. Abthei-
lungen; die Vorschule zählt 6 Classen. Frequenz: höh. BS. 465 (1869: 368), V.302;
zusammen: 757; davon 739 ev., 9kath., 9jüd.; 65 auswärtige. 1. Gl. 33. 2. GL 52. Die
Abgangsprüfung ist in den 5 Jahren von 113 Schülern bestanden. Das Prufungs-
reglement ist 1870 veröffentlicht.
Lehrer: 22. Rector: (vacat). Seit dem Tode des früheren Rectors, Dr. /l C.
PaJdamus, (f 5. Dcb. 1873) versieht die Directionsgeschäfle commissarisch der ord. L. Dr.
Seioiderer, Ausser diesem 7 akadem. vorgebildete Lehrer, die übrigen seminaristisch. —
Der Lehrerwechsel an der Gesammtanstaft, zu der auch eine höh. MMlchenschule von 10 Gl.
gehört, ist sehr gross gewesen.
Die Lehrer der höh. BS. sind sämmtlich evangelisch.
LocaL Für die dermalige Frequenz der Anstalt ist es unzureichend. Mehrere
Classen sind in einem benachbarten anderen Hause untergebracht worden; eine weitere
Trennung wird vorbereitet.
Etat der gesammten Anstalt: 38,ai5 Tlih-. Besoldungen: 33,620 Thlr. Rector
1866«/, Thlr. und Wohnung.
Dr. Paldamus, Zur Lage des Frankfurter Schulwesens; Progr. 1871. Derselbe,
Einige Bemerkungen zur Schulorganisationsfragc, insbesondere zum Schulwesen grösserer
Städte; Progr. 1873. W. Seibt, Zur Gulturgeschichte der 2. Bälfte des 16. Jahrb., mit
l>esonderer Beziehung auf Frankfurt; Progr. 1874.
Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. U, 487).
Die Seleetensehule, höhere Bürgersehole (JI, 487).
Die Anstalt ist unter dem 24. Sptb. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an-
erkannt worden. Sie umfasst 6 Gl. (TT und Olli) nebst 3 Progymn. Abth. und 3 Vor-
sebnlelassen. Frequenz: höh. BS. 137 (1869: 93), V. 108; zusammen: 245; davon
207kath.. 32ev., 6 jüd.; 16 auswärtige. L Gl. 7, 2. G1.25. Die Abgangsprüfung
haben 7 Schüler bestanden.
19*
292
Lehrer: 16. Rector: Insp. Prof. Dr. J. Becker rdefinitiv seit Anf. 1872* vorher
erster Lehrer an derselben Anstaltj, 7 ordentl., 1 wissenscn. Hülfsl.t 6 techn. und £lem. L.
— Der frühere Rector, Insp. Prof. Dr. i/r«. Wedewer, starb am 16. Apr. 1871 (s. das Progr.
von 1872). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer.
Unter den Lehrern ist einer evang.; die übrigen, einschliessL des Rectors, sind
katholisch.
Etat: 15,040 Thlr. Besoldungen: 12,950 Thlr. Rector 1783 TUr. und Wohnung.
Dr. Becker, Antike und moderne Erziehung, II; Progr. 1871. Derselbe, Zar£r-
innerung an Hrm.AntJos, Wedewer; Progr. 1872.
Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B.II, 488).
Beal- Qnd Yolksehule der Israelitlsclien Gemeinde^ Bealsehnle 2. 0.
(n, 488).
Der Lehrplan und die Classeneintheilung dieser Anstalt ist p. 81 angegeben; die
3. und 4. Glasse sind in je 2 coord. Abth. getheilt Frequenz: RS. 310, V. 164^ zu-
sammen: 477; davon 457 jüd.; 14 ev., 3 kath., 88 auswärtige. I: 28, II: 50, III: &9.
Der Abiturientenprüfung hat sich kein Schüler unterzogen.
Lehrer: 25. D i r e c t o r : Dr. Hrm. Bärwald (seit Joh. 1868). Definitiv anjgestellt
sind von den Lehrern 18. Eine andere Rangordnung derselben als die der Anciennität
besteht nicht; mehrere von den Lehrern unterrichten auch an der unter gleicher Direc-
tion mit der Anstalt verbundenen höh. Mädchenschule; mehr als die Hälft« von ihnen
ist nicht durch akadem. Studien vorgebildet; zwei sind Sch.candidaten. — Neu einge-
treten sind 15 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Von den dermaligen Lehrern sind 5 evangelisch, 1 kath.; die übrigen sind Juden.
Local. lieber einige Reparaturen, die auch zur Anlegung eines ehem. Laboratori-
ums gefuhrt haben, s. das Progr. v. 1871.
Etat: 40,305 Thlr. Besoldungen: 32,722 Thlr. Dir. 2162 Thh*. und Wohnung.
Die Anstalt hat zahlreiche Zuwendungen erhalten; u. a. folgende: Frau Dr. Mich.
Reis schenkte eine Anzahl mathemat. Werke und 250 fl. zur Vermehrung der math. und
naturwissensch. Abth. der Bibliothek. Frau Joh. Rindskopf vermachte eine Biblioth. von
mehr als 1800 Bänden. Der Banquier Marc, Goldschmidi sckenkte 1000 fl. zur Gründung
eines Schulfonds; s. Progr. v. 1872. — Stiftungen: Die Gotth. Ephr. Lessing-Stiftung
(für Freistellen ohne Rücksicht auf die Religion); s. Progr. v. 1872. Die ffockber^he
Stiftung ( 30,000 fl. und 5000 fl.), deren Zinsen nach Abzug von jährl. 100 fl. für den Dir.
zur Gründung von Freistellen bestimmt sind ; s. Progr. von 1872 und 73. Die GoidsuhmvU-
Stiftung (15,000 fl.) Annexum der CreurenacAstiftung; >/s der Zinsen soll zur Unterstützung
von Lehrern in Krankheitsfällen und zu Badereisen, '/^ als Zuschüsse zu Wittwenpensionen
verwandt werden ; s. Progr. v. 1874. Ausserdem kommen der Schule zu Gute die MaoM-
sehe (30,000 fl. zur Beförderung der Schulbildung armer Israeliten) und die Königswearit^-
sehe (vgl. p. 290) Stiftung; s. Progr. v. 1873. — Die i?o(ÄJcÄi7d8che Stiftung (s. B. II. 4^»
gewährt jahrl. 20 bis 22 Freistellen. — Zu der Cr^iMfiacAstiftung (s. B. II, 489 und Progr.
v. 1872) werden von den Lehrern regelmässige Beiträge geleistet. Revidirtes Statut der-
selben v. 21. März 1871.
Laz. Geiger, lieber deutsche Grammatik als Lehrgegenstand an deutschen Schu-
len; Progr. 1870. Dr. Bärwald, Zur Erinnerung an Laz. Geiger (f 29. Aug. 1870;
Progr. 1Ö71. G. Wertheim, Einfuhrung in die Zahlentheorie (für die Schüler der
obersten Gl.); Progr. 1872. Jos. Herz, Französische Synonyma, für Realschüler be-
arbeitet; Progr. 1874.
Ueber das Patronat s. B. U, 490. Der Vorsitzende des Schulraths ist geg^rn*
wärtig Jacob Doctor.
Die Unterrichtsanstalt der Israelitischen Beligionsgesellschafl,
Bealsehnle S. 0. (II, 490).
Glassen derselben: die yorschriftsmässigen 6; ausserdem eine Vorschule von 3Cl.:
p. 81, wo der Lelurplan angegeben ist Frequenz: RS. 166 (1869: 129), V. 86; m
sammen: 251; sämmtlich jüdisch : 20 auswärtige. I: 10, II: 26, lU: 32. Zu eifi4
Abgangsprüfung haben sich Schul er nicht gemeldet Seit 1871 gehört auch der Tai»
Unterricht zum Lehrplan.
293
Lehrer: 18. Director: BAhbiner Sams. Raph, B^seh (seit Beginn der Schale);
ausser ihm 10 ordentl. und 7 HoUb- und technische Lehrer. Hehrere von den Lehrern
unterrichten auch an der mit der BS. anter gleicher IHrection stehenden höh. Mädchen-
ichnle. — Keu eingetreten sind 8 Lehrer.
Unter den Ldirem sind 4 kathoL, 2 evangel. und 12 jüdische.
Etat: 20,060 Thh-. Besoldungen: 16,700 Thlr. Der Dir. bezieht sein Gehalt nicht
aas der Schulcasse, sondern als Rabbiner. Die jetzige Gehaltscala fm* die ordentl. Lehrer
geht von 1800 herab bis auf 1200 Thlr.
Die Zahl der Freistellen ist um 11 vermehrt worden, so dass deren jetzt 27 vor-
handen. — Das Gap. der Wittwen- und Waisencasse ist auf 26,000, der Pensionsfonds auf
28.000 fl. gestiegen. Die zahlreichen Zuwendungen sind in den jährl. Programmen ver-
zeichnet
S.R. Hirsch, Ein Einblick in einen altjüd. Erziehunffskanon ; Progr. 1870. Derselbe,
Ans dem rabbinischen Schulleben; Progr. 1871; und: Vom pädagogischen Werth des
Jadenthums; Progr. 1873; und: Vom Zusammenwirken des Hauses und der Schule:
Progr. 1874.
Patronat: wie B. LI, 491 angegeben.
Das Fürstenthum WALDECK (ü, 494).
(20 DMeilen. 48,636 Einw.)
Ein Gymnasiam und eine höhere Bürgerschule.
In Folge des Accessionsvertragjs (s. B. 11, 494) befindet sich die Ver-
waltung der Schulen des Fürstenthums in einem interimistischen Zustande,
der namentlich das Gymnasium zu Corhach hinsichtlich der Lehrerhesol-
dungen schwer benachtheiligt. — Der K. Landesdirector r. FlotttoeU schied
0. 1872 aus; an seine Stelle ist getreten Hr. v. Sommerfeld (seit 11. Juni 1872).
CORBACH.
(Pürstenth. Waldeck. 2411 Einw.)
Oymnasiiim (n, 494).
Die Anstalt zahlt die 6 (]t7nin.clas8en, unffetbeilt, und, neben lY bis U, 3 Keal-
classen. Frequenz: 122; davon 109 ev., 2 kath., 11 jüd.: 72 auswärtige. I: 20,
11: 15, ni: 34. Abiturienten: 27. — In den Bealcl. befanden sich 16 bei den 122
nicht mitgerechnete Schüler.
Lehrer: 11. Director: C.Diemer (seitNe^j. 1867), 4 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl.,
3 techn. und Eiern. L. — Der Vror, Hahn starb am 23. Juli 1873.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 7800 Thlr. Besoldungen: 5900 Thlr. Dir. 1000 Thlr. und fr. Wohnung; der
erste Lehrer 820 TUr.
Patronat: nicht städtisch; früher landesherrlich; s. B. U, 496.
AROLSEN.
(Pürstl. Residenz. 2381 Einw.)
Höhere Bflrgerschole (11, 496).
Die Anstalt hat sich zu einer vollständigen höh. BS. entwickelt nd ist unter dem
2t. Sptb. 1872 als solche anerkannt worden. Frequenz: höh. BS. 106, V. 18; zusam-
294
men: 124; davon lOBev.. Ikath., 15jüd.; 55 auswärtige. 1. Cl. 19, 2. GL 25. Die Ab-
gangsprüfung haben 1872 und 73 bestanden 11 Schüler (die erste fand 0. 1872 Statt).
Lehrer: 9. Rector: C. Bosch (seit M. 1873; vorher OL. am Glymn. und der Real-
schule zuHinden), 4 ordentl., 1 cv. Religionsl., Stechn. undElem. L. — Der frühere Rec-
tor, W. Pfiüeker, starb am 18. Novb. 1872. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers leitete die
Anstalt commissarisch der erste Lehrer Stöcker,
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Durch einen Umbau des Schulhauses ist mehr Raum gewonnen; doch ge-
nügt derselbe den darin vereinigten Schulen nicht. Die Utensilien und Lehrmittel smd
der höh. BS. mit der Elementar- und der höh. M.ädchen-Schule gemeinsam; ebenso der
als Turnplatz dienende Schulhof.
Etat: 6750 Thlr. Besoldungen: 6060 Thlr. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung.
Patronat: städtisch. Curatorium.
XI Bhdnprovüus und HohensoUemBche Lande (I, 332. ü, 289).
(6 Regierungsbezirke. 609 DMeilen. 3,645,023 Einw.)
1863: 57, 1868: 64, 1873: 72 höhere Lehranstalten.
1863: 23 Grymnasien, 13 Progymnasien, 11 Realschulen, 10 höh. Bürgerschulen.
1868: 24 „ 14 „ 12 „ 14 „
1873: 26 Gymnasien, 16 Progymnasien, 16 Realschulen, 16 höh. Bürgerschulen.
Von den 2 neuen Gymnasien ist das eine in Co In (Kaiser Wilhelms-
g}'mu.), das andere in Moers, beide aus früheren Progymnasien erweitert;
die 3 neuen Progymnasien befinden sich zu Rheinbach, Sobernheim
und Malmedy. Die Zahl der Realschulen hat sich durch die früheren höh.
Bürgerschulen in Mühlheim a. Rh. undin Barmen-Wupperfeld, ausser-
dem durch die RS. in Remscheid vermehrt. Zu den höh. Bürgerschulen
sind hinzugekommen die Anstalten in Düsseldorf, Oberhausen, Wesel
and Dülken.
Ein Directorwechsel ist während der 5 Jahre eingetreten bei der
ßitterakademie zu Bedburg, den Gymnasien zu Bonn, Münstereiffel,
Elberfeld (2 mal), Neuss, Emmerich, Wesel, Wetzlar, Aachen,
Düren; bei den Progymnasien zu Boppard, Trarbach, Andernach,
ebenso bei der Realschule zu Düsseldorf und den höh. Bürgerschulen zu
Kerpen, Solingen, Lennep, M.Gladbach, Mayen, Hechingen.
Einige in kleineren Städten bestehende Anstalten sind auf dem Wege,
sich zu Progymnasien oder höh. Bürgerschulen auszubilden, z. B. in Sim-
mern, Kirn, Meisenheim. — Nichtgering istnochimmer in der Rhein-
provinz wie in Westfalen die Zahl kleiner katholischer Anstalten verschiedenen
Namens (Rectorat, lat. Schule, höhere Schule u. a.) mit einem zwischen öffent-
licher und Privatschule, Progjmnasium, höh. Bürger- und Elementar-Schule
schwankenden Charakter, die meist schwach dotirt und vielfach zu Combi-
nationen ihrer wenigen Classen genöthigt sind ; die Mehrzahl der Lehrer sind
Geistliche ohne bestimmte Qualification. Dergleichen Anstalten, hauptsäch-
Uch zur Vorbereitung für den Uebergang in Gynmasien und Realschulen be-
stimmt, finden sich u. a. in Euskirchen, Lechenich, Königswinter,
Bergheim, Zülpich, Brühl, Uerdingen, Wevelinghoven, Greven-
broich, Jüchen, Wickrathberg, Eschweiler, Herzogenrath;
Eohlscheid, Stollberg, Gangelt, Düren, Hünshoven, Heins-
berg, Linnich, Montjoie, Schleiden^). Neuerdings wird seitens des
Unterrichtsministeriums darauf hingewirkt, dass diese Anstalten entweder zu
Progymnasien oder höh. Bürgerschulen ausgebildet oder als Mittelschulen
eingerichtet werden.
*) Zu besserer Dotiranff der Schule in Schi eiden hat 1873 die vcrwittw. Fr. OForst-
ijisp.Haal: in Cöln 5000 Tlur., and zur Errichtang einer höheren Schule inZons bei Neuss
ebenfalls 5000 Thlr. testamentarisch ausgesetzt.
296
lieber die Aufhebung katholischer Alumnate auch in der Rheinprovinz
8. p. 14 *).
Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium zu Wetzlar, die
Realschulen zu Mülheim a. Rh., Essen und Barmen-Wupperfeld,
sowie die höh. Bürgerschulen zu Mayen, Saarlouis und Hechingen.
Der Normaletat ist 1874 bei fast allen Gymnasien und Realschulen ein-
geführt, und wird es 1875 bei allen sein.
In Betreff der jetzigen Ferien der rheinischen höheren Schulen s. p.
56. — Die mit der Verschiedenheit des Beginns des Jahrescursus verbundenen
Unzuträglichkeiten haben Verhandlungen zu dem Zweck veranlasst, das Schul-
jahr allgemein mit Ostern zu beginnen. — Der Nachmittagsunterricht ist in
der Rheinprovinz nur beim Gymn. zu Elberfeld (seit 1871) und nur fiir
das Sommersemester beseitigt.
Von den Lehrern höherer Schulen sind zur Zeit c. 20 als commissarische
Kreis - Schulinspectoren beschäftigt.
Im Prov. SchulcoUegium zu Coblenz hat der Wechsel stattgefunden, dass
nachdem der ev. Prov .Schid- und Geh.'Reg. R. Dr. Landfemiarm Joh. 1873
in den Ruhestand getreten, und der kath. Prov, Schul- und Geh. Reg. E. Dr.
Lucas am 30. März 1874 gestorben, das CoUegium ergänzt worden ist diurcli
Berufung resp. des Realschuldirectors Dr. Höpfner von Breslau, und des Gym-
nasialdirectors Dr. Stauder von Aachen sowie des Gymnasial. Oberlehrers Dr.
Vökker von Meppen zu Prov. Schulräthen (s. p. 70). — Der frühere Chef
des Prov. SchulcoUegiums, AVirkl. Geh. R. und OPräsident v. Pomtner- Esche,
starb am 7. Dcb. 1871; an seine Stelle ist am 8. Aug. 1872 getreten der
gegenwärtige OPräsident v. Bardeleben (vorher K. Regierungs- Präsident in
Aachen).
1. Begierungsbezirk Cöln.
CÖLN.
(VormalsHauptstadt des Kurfürst-Erzbisthums Cöln. 124,067
Einw.)
Die Stadt zählt jetzt 4 Gymnasien und 2 Realschulen 1. O. Wegen der
Ueberfüllung der letzteren beabsichtigen die städt. Behörden eine neue Real-
schule zu errichten. — Für den Turnuntericht wird von der städt. Real-
schule und dem Apostel-Gymn. die städtische Turnhalle benutzt; in Betreff
der übrigen Anstalten s. darüber B. II.
Ueber den Cölner Gymnasial- und Stiftungsfonds s. B. I, 340. II, 291 *).
^) DasCollegium Aloysianum zu Op laden ist als ein Knabenseminar im Sinne von
§. 14 des Gesetzes v. 11. Mai 1873 nicht angesehen^ vielmehr als eine allgemeine Privat-
jSrziehongsanstalt, auf welche die Bestimmungen der Staatsmin. Instruction v. Sl. Dcb.
1839 Anwendung finden.
•) Der Verwaltungsrath dieses Fonds hat (Cöln 1874) im Anschluss an die B. L 311
ervfBhnie Biancoache Schrift veröffentlicht „Die Cölnischen Studienstiftungen; neue Folge
urkundlicher Kachrichten." — In den letzten Jahren sind dem Fonds u. a. zugewandt:
1869 vom Gastwirth Wirtz zu Friesheim 4500, vom Baurath Btercher zu Cöln 5000, 1871
vom Pfarrer Neukirchen zu Aachen 10,000, 1872 vom Pfarrer Sehuitz zu Lanrendorf 4000.
vom Rentier F/o«6acÄ zu Düsseldorf 14,000 Thlr. — Der Stadt Cöln hat der Bentier JfoJW-
berg daselbst erst 6000, dann noch 7000 Thlr zu einer Stipendienstiffcung überwiesen, und
die verwittw. Fr. Kaufm. MicheU in Cöln 6810 Thlr. (wie ihr Ehemann früher 3190 Thh-. )
zum Besten dürftiger braver kathol. Schüler.
297
Das Oyiniiasiiuii zu Marzellen (1, 341. 11, 291).
Claasenzahl: 9 (VI— IV, ü und Olli— 1). Frequenz: 273 (1868: 400); davon
24S katk, 28 ev., 3 jüd.; 29 auswärtige. 1: 27 (1868: 71), U: 62, Ul: 53. Abitu-
rienten: 84 (in den 5 Jahren vorher: 151).
Lehrer: 19. Director: Pkü, Joe. DügtM (seit 0.1856), 60L., 7ordentl., Ikath.
und 1 ev. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Am 2. Mai 1871 starb der OL. Chr. ffrm.
Vosen, am 18. Octb. 1870 der emeritirte Prof. J,RB,Kreuter (b. Progr. v. 1871). — Neu
eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind vorübergehend 16 Sch.cand. bei der Anstalt
beschäftigt gewesen.
Kit Ausnahme des einen (ev.) Relig^ousl. sind alle Lehrer katholisch.
LocaL Der Plan eines Umbaus des Schulhauses und der Herstellung einer Direc-
torwohnung ist bisher nicht weiter verfolgt worden.
Etat: 18,670 Thh*. Darin St.Zuschuss 200 Thlr. Besoldungen: 16,600 Thlr. NE.
Dir. 2000 Thlr. und Wohnung.
OL. Schaltenbrand, Zur vergleichenden Lehre von Laut und Wort in der deut-
schen Sprache (für den Unterricht); rrogr. 1873,
Patrohat: königlich.
Das (Jymnasiam an Aposteln (I, 342. 11, 292).
Von den 6 Glassen sind die 3 oberen je in U und O getheilt; zusammen demnach:
9. Frequenz: 276 (1868: 299); davon 253kath., 18 ev., 5 jüd.; 31 auswärtige. 1:24
il868: 46), 11: 40, 111: 72. Abiturienten: 92 (in den 5 Jahren vorher: 81).
Lehrer: 20. Director: Vrof.H.Bipge (seit M. 1860), 5 OL., 6 ordentl,, Ikath.
and 1 ev. Beligions)., 3 wissensch. HülfsL, 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr.
Worbs ging 0. 1870 als OL. an das Gymn. zu Neuss, der OL. Dr. WMeyer M. 1870 als
Director an das Oymn. zu Leobschütz, der ord. L. Dt, Besäe M. 1871 als OL. an das
G3rmn. zu Hedin^en, der ord. L. Dr. Ä. Meyer M. 1873 als OL. an die Realschule in Essen
über. Der OL. J. P. Schmidt wurde O. 1871 Regierungs- und Schulrath in Lothringen. —
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind 17, davon 6 als proviBor. Hül&l., bei der
Anstalt beschäftigt waren.
Sämmtliche Lehrer, den einen (ev.) ReligionsL ausgenommen, sind katholisch.
Etat: 18,800 Thh-. Darin StZuschuss 400 Thbr. Besoldungen: 16,440 TUr. NE.
Dir. 1900 Thbr und Wohnung.
Dr. Worbs, Studien zu der Geschichte des Ritterkrieges (1622) 1; Progr. 1869. Dr.
Wahlenberg, Die niederrheinische Mundart; Progr. 187 J.
Patron at: königlich.
Das Friedrieli -Wilhelms -Gymnasium mit einer Bealsehnle 1. O.
(1,342. 11,292).
Inweaammt: 15 Classen (VI und V in je 2 Cotus; Oymn. IV; und Ulli— I ;
ReaL I^-l). Frequenz: G. 445 (1868: 392), RS. 172 (1868: 115), zusammen: 617;
davon 287 ev., 240 kaUi., 90 jüd.; 213 auswärtige. O.l: 44, 11: 67, 111: 89. RS. I:
17 C1868: 4), 11: 87, 111: 61. Abiturienten: Gymn. 112 (in den 6 Jahren vorher
H); RS.19.
Lehrer: 24. Director: Dr. O.Jäger fseit 0.1864), 9 OL., 10 ordentL, 1 kath.
ReligionsL, 1 winensch. Hnlfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Deriehtweäer
uberaahm M. 1871 die Direction des Gollegiums zu Gebweiler im Elsass. Der OL. Dr.
Wemttmf wurde im ICai 1871 emeritirt — Ausser 6 neuen Lehrern sind 20 Sch.cand.
grosstentlieils als Hülfslehrer, nach und nach eingetreten.
Von den Lehrern sind 14 kathol., 9, einschBessL des Dir., evangelisch.
Local. Die Vorbereitungen zu einem umfassenden dem g^enwärlagen Bedurfiiiss
der Anstalt entsprechenden NenSan sind eingeleitet. Einstweilen smd im Schulhause aUe
irgend geeigneten Räume für Unterricfatszweke verwandt worden.
Etat: 27,390 Thbr. Darin St Zuschuss 11,720 Thlr. Besoldungen: 24,360. NE.
W. I^. 1800 Thlr. und fr. Wohnung.
298
Dr. Kampf Die epigraphischen AnÜcafflien in Cöln: Progr. 1869. Dr. Jäger,
lieber wahren und falscnen Patriotismus: Sdiuh-ede am 2i. März 1871; im Progr. des
Jahres. Ord. L. Spee, der Hajordomus Ebruin; Progr. 1874.
Patronat: königlich.
Kaiser Wilhelnis-Gymnaslum (II, 293).
Das M. 1868 eröffnete Proffymnasium wurde nach 3jährigem Bestehen unter obigem
Namen zu einem vollständigen Gymnasium erweitert, und als solches unter dem 14. Sptb.
1871 anerkannt. lieber die Eröffnungsfeier s. das Progr. v. 1872. Gegenwärtige Classen-
zahl: 7 (U und Olli). Frequenz: 218; davon 196kath., 20 ev., 2 jüd.; 60 auswärtige.
1: 16, II: 28, III: 39. Abiturienten seit 51.1872, wo die erste Prüfung stAttfand, 15.
Lehrer: 13. Director: Dr. W. Schmitz (seit M. 1871 ; vorher Rcctor des Pro-
frymn.), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. und 1 cv. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. and
Elem.L. —
Ausser dem einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 13,820 Thlr. Darin St. Zuschuss 3280 Thlr. Besoldungen: 11,940 Thlr. NE.
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Die der jungen Anstalt nach und nach zugegangenen Geschenke für die Lehrer- und
die Schüler-Bibliothek und die naturhistor. Sammlungen sind in den Programmen auf-
geführt'.
Dr. W. Schmitz, Die Gründung des Progymnasiums zu Cöln; Progi». 1869. Ord.
L. Linnig, Germanismus und Romanismus; Progr. 1871.
Dr. W. Schmitz, Franciscus Fabricius Marcoduranus, ein Beitrag zur Geschichte
des Humanismus; Cöln 187 [. Darin auch: lieber Petrus Ramus als Schulmann.
Patronat: königlich.
Die Realschule 1. 0. (I, 343. 11, 293).
Umfang: 14 Classen (VI— IV je a und b; U und Olli je a und b, U und OH und
I). Frequenz: 603 (1868: 517); davon 404 kath., 139 ev., 60 jüd.; 118 auswärtige.
I: 32, II: 67, III: 129. Abiturienten 84 (in den 5 Jahren vorher: 61).
Lehrer: 26. Director: Dr.Ä Schellen (seit M. 1856), 6 OL., 1 1 ordentl., 2 kath.,
1 ev. B«ligionsl., 5 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Buschmann ging H. 1874 als OL.
an das Gymn. zu Trier über. Der OL. O^Brien wurde 0. 1870 emeritirt; der emeritirte
OL. Wenden starb am ll.Octb. 1869. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem 6Sch.-
cand. als probandi.
Von den Lehrern sind 22, einschl. des Dir., katholisch, 4 evangelisch.
Die jüdischen Schüler werden in 6 St. wÖchentl. von einem Rabbiner in der Reli-
gion unterrichtet.
Local. Das Schulgebäude ist mit Wasserleitung versehen, hat einen Blitzableiter
und Feuerwecker erhalten.
Etat: 34,987 Thlr. Besoldungen: 24,662 Thlr. NE. W. Dir. 2000 Thlr. und fr.
Wohnung; der letzte (»rd. L. 700 Thlr. Für die Bedürfnisse des physikal. und ehem.
Unterr. 700 Thlr., für die Biblioth. 300 Thlr. u. s. w.
Die sämmtlichen Stiftungsrevcnüen (s. die jahrl. Progr.) werden zu Prämien für
Schüler verwendet.
Conr. Ferrier, Geschichtl. Mittheilungen über das ehemalige Krenzbriiderkloster
zu Cöln; Progr. 1869. Dr. Thom^, Zur Gesundheitspflege in den Schulen; Progr. 1870.
Dr. Lauffs, Deutsche Rechtschreibung; Progr. 1871. Fr. C. Kaiser, Jon. Sturm, sein
Bildungsgang und seine Verdienste um das strassburger Schulwesen; Progr. 1872. Dr.
Ossenoeck, lieber den geschichtl. Untrr. auf Realschulen ; Progr. 1878. Das Progr.
V. 1874 enthält eine Darstellung der Unterrichtspensa für sämmtl. (legenstände und Classen
der Anstalt.
Patronat: städtisch.
299
MÜHLHEIM am Rhein.
(Herzogth. Berg. 13,606 Einw.)
Beakf hnle 1. 0. (I, 344. H, 294).
Die Anstalt ist ans einer höh. Buigenchiile zu einer Reabcfaole 1.0. erweitert wor-
den nnd mls solche unter dem 83. Sptb. 1873 anerkannt. Mit Bezog daraof hat der Dir.
Dr. Cmmer im Progr. v. 1873 eine Geschichte der Schale Teroffentlicht.
gangsprüfung bestanden: bei der BS. ist eine solche noch nicht abgehalten worden.
Lehrer: 13. Director: 1>t, Framz Cramer (seit M. 1873; vorher Bector der höh.
BS.). 3 OL., 4 ordentl.. 1 er. BeligionsL. 1 wüeensch. Hnlfel.. 3 techn. und Eiern. L. —
M. 1878 ging der ord. L. Dr. HößUny als Rector an die höh. BS. zu Dfilken über. — Der
OL. Ak. Pr^ trat M. 1873 in den Boheatand.
Von den Lehrern sind 6 erang., die übrigen katholisch.
Loca L Das for die Anstalt neu erbante Schnlhans ist ihr IL 1878 ub^geben worden.
Etat: 14.781 Hür. Darin St.Za«cha^« IdnO Thlr. Besoldungen: 11,498 Thb*. NE.
Dir. läOO Thlr. nnd Wohnong.
Zum Andenken an den OL. Proff ist eine Stiftung gegründet f vorlinfig c. 1(M) Thlr.>.
welche in den nächsten 10 Jahren ihm und seiner Familie zn Gute konunen. dann zu
Stipendien auf U ni yersitaten oder polytechn. Schulen yerwandt werden solL
Dr. Volkenrath. Die Pädagogik Herbarts und Schleiermachers; Progr. 1871. OL.
Jal. Bode, Methodik des arithmet. Unterrichts: Progr. 1873. OL. Kuenen^ Schulen
^Wilhelm TelL erläntert und gewürdigt für die Schule; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
KERPEN.
(Grafsck Kerpen. Knrf. Erzbisthnm CoIil 3200 Einw.)
Hokere Bftrsenrlinle (TL, 295).
Die 5 ClaMen sind nngetheflt. Schaler, die smUer ein Gjmiiasinm besodien wollen,
werden in besonderen Stunden im Griech. und Lat. unterrichtet. Frequenz: Hfl
naS8: 95); davon 3^ kath^ 3 er.. 5 jüd.; ^ aufwartige. 1. CL 8. 2. CL 13. Die Ab-
gangsprnfnng ist Ton 9 Schülern bestanden.
Lebrer: 7. Rector: f}T. Franz SdJmmkts (»ertt 0. 1871 ; rorher Lehrer an der
Bitterakad. zn Bcdburgi. 3 ordentl. L^ 1 Bebgionfl.. 1 w ii e cnsc h. Hntfil^ 1 teelin. und
Elem. L*. — Der frühere Bector. Dr. KSmper. ging 0. 1871 als Bector nach Wissen. — 3(ea
emgetretcn sind 4 Lehrer.
Saauntliche Lehrer sind katholisch.
Loeal. Die Aula hat anderweit^ zu Schulzwecken rerwendet werden müssen.
Etat: 3S70 Thlr. Besoldungen: 33$iO Thh-. Bector 720 Thlr. fr. Wohnong und
Garten.
Dr. Lange, Zur deutschen Hinoriograpfaie : Was ist tou den vmnannten Reichs*
historien des J8L Jahrb. zn halten? Progr. 1870. Dr. Schlonkes. &n Wort über die
Notfaw«ii^^eit der Ordnung: Progr. 1871. Dertelbe. Beitrage zur Gf^vchichte von Kerpen
Ton Joh. Hejrd; Progr. 187^.
Patronat: stidtkch.
300
BEDBURG.
(Kurf. Erzbisth. Cöln. 800 Einw.)
Rheinische Bitterakademie (I, 346. II, 296).
Die Anstalt wird wieder mehr besucht und hat jetzt die volle Classcnzahl (VI— I).
Frequenz: 90 (J868: 21); sämmtlich katholisch; 77 auswärtige. I: 14 (1868: 7). II:
21, III: 23. Abiturienten: 18 (in den 5 Jahren vorher: 14).
Die Aufnahmebedingungen des Alumnats s. in den V. und Cf .
Lehrer: 11. Studien-Dircctor: Dr.W.Wiel (seit M-1869; vorher OL. der An-
stalt), 2 OL., 1 Religionsl., 3 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der
frühere Dir., Dr. Budolpkiy trat M. 1869 in den Ruhestand. 0. 1871 ging der Lehrer Dr.
Schlünkes als Rector an die höh. BS. zu Kerpen, M. 1871 der OL. Joe, Scheuffgen als Dir.
an das GoUegium zu Saargemünd im Elsass. — Am. 2. Apr. 1873 starb der OL. H, Blase,
'— Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 7 Sckcand., von denen 6 als commissar.
Hülfslehrer.
Der Ritterhauptm. Freih. Raiiz f. Frentz^Carrath legte M. 1873 das Amt als Ober^
Director der Ritterak. nieder. Die Anstalt verdankt ihm wesentliche YerbeMeronffen in
ihrer inneren und äusseren Einrichtung ; durch ihn ist u. a. bewirkt, dass jetzt auch Ex-
terne und Schüler bürgerlicher Herkunft aufgenommen werden. An seine Stelle ist ge-
treten der Graf. Wilh, v, Mirbach-Harff,
Alle Lehrer und Beamte sind katholisch.
Etat: 27,943Va Thlr. Besoldungen: 8250 Thfr. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung, der
letzte ord. L. 600 Thlr. 1875 wird der N E. eingeführt werden.
Dr. M. Fuss, Zur Etymologie nordrheinfrankischer Provincialismen ; Progr. 1873.
Ober Dir. W. Graf v. Mir b ach. Zur Territorialgeschichte des Herzogth. Jülich; Ppogr. 1874.
Patron ist die Genossenschaft der rhein. Ritterschaft.
WIPPERFÜRTH.
(Herzogth. Berg. 4880 Einw.)
Progymnasium (I, 345. II, 295).
Unter dem 3. März 1872 ist die Anstalt als vollberechtigt anerkannt worden. Ihre
5 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 63 (1868: 40); davon 44 Inth., 9 ev., 18 aus-
wärtige. 1.01.17, 2. Gl. 10.
Lehrer: 7. Rector: Gerh. P, Burgariz (seit 1845. Geistlicher), 5 ordentL, 1 techn.
und Elem. L. — Als provisor. Hülfsl. sind 5 äch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge-
wesen.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 4480 Thlr. Darm St. Zuschnss mittelbar 1650 Thb*. Besoldungen: 3895
Thlr. Rector ausser dem Bezug von der Kirche 355 Thlr. und Wohnung.
Im Progr. v. 1873: Schulrede des Rectors am 2. Sptb. 1872.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat.
SIEGBURG.
(Herzogth. Berg. 4725 Einw.)
Progymnasium (I, 347. n, 297).
Die ordnungsmässigen 5 Glassen, ungetheilt. Frequenz: 104 (1868: 96); davon
93 kath., 5 ev., 6 jüd. ; 51 auswärtige. II : 16, lU : 22.
301
Lebrer: 9. Rector: Pe, Franz Hmberti (stAilSSS), 5 ordentL, 1 kath. und 1 er.
fieUgioDsL, 1 techn. Lehrer. — Nea eingetreten ist 1 Lehrer.
Mit Ausnahme des einen (ev.) Beugionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 6710 Thlr. Darin St.Zoschns9 mittelbar 2753 Thlr. Besoldungen: 5070
TUr. Rector 1500 Thlr. nnd Wohnung.
Rad. Heinekamp, Ueber die Bedentong des Kampfes der Semiten mit denlndo-
gennanen; l^ogr. 1872.
Patronat: stadtisch.
BONN.*)
(Kurf. Erzbisth. Cöln. 25,306 Einw.)
Gymnasiam (I, 349. U, 298).
Umfang: 13 Classen (VI— IV je in 2 CStus, U III, O HI, je in 2Cotns, UnndOII
und I). Frequenz: 393; davon 230 kath^ 148 ev., 15 jud.; 233 auswärüge. I: 21
(1868: 45), 11: 54, 111:94. Abiturienten: 88 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 125).
Lehrer: 22. Director: Dr. Au^, Waldeyer (seit IL 1874; vorher Dir. des
Gjrmn. zu Leobschütz), 6 OL., 7 ordentL, 1 kath., 2 ev. Religionsl., 2 wtBsensch. HnllsL,
3 techn. undElem. L — Der firuhere Dir., Dr. J. Jm. KUtn, starb am 21. Harz 1874 (s. das
Progr. des Jahres). Während seiner Krankheit nnd bis zum Eintritt seines Nachfolgers
verwaltete das Directorat commissarisch der l. OL. Prof. Remaefy. Der ord. I^ Dr,
Deiters wurde Neuj. 1889 als OL. an das Gvmn. zu Düren versetzt, der ord. L. Dr. Sireraik
IL 1870 an das Progymn. zu Coln. Der OL. Dr. Giesen war seit O. 1871 im Elsass pro-
Tisor. Dirigent zuerst des Lyceums zu Strassburg, dann des zu Colmar; 0. 1872 kemie
er in seine Stellung am Oymn. in Bonn zurück. — Der OL. Prof. Zirkel starb am 2.
Dcb. 1870. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind als probandi eingetreten
12, als provisor. H&lislehrer 15.
Mit Ausnahme der evang. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Dorch Spenden Verschiedener, u. a. des Fürsten AmUm r. Aremberp hat eine Orgel
und ein Flügel angeschafft werden können (s. das Progr. v. 1870).
Etat: 20,490 Thlr. Darin St Znschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 18,106 Thfar. NE.
W. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung.
Ord. L. Leber, Quels Services TAllemagne a-t-elle rendus a Tetude de la langne
fran^^ise; Progr. 1870.
Patronat: königlich (seit 1874 wird das Gymn. ab Staatsanstalt behandelt).
RHEINBACH.
(Kurf. Erzbisth. Cöln. 1887 Einw.j
ProgyniBJudani.
Die Commimaibehorde beschloss 1872 nach dem Wunsche der Bürgerschaft die tct'
handene Stadtschule zu einer hohem Lehranstalt za erweitern; man entschied sich for
ein Progjmnasinm. Als solches ist die Anstalt, nachdem sie sich bis zur II entwickelt
hatte, am 16l Wkn 1874 anerkannt worden.
Frequenz der 6 ClaaMn: 74, wovon 70 katlu, 2 ev., 2 jfid.: 50 answirtige. 11:
IL ni: 19.
>) l>i« MB Ort iMMffcwMfcp Tnwmi^Vtd0trrich»^ ml EnMkn^ttmteli 4m Dr. JlrO. JUrUgmrm (».jp. 105)
im wniMlHctM Bb B«lwli«k t O, timgr wJAtUt, Dm Proffr. rem HL I87:i wcteü fa 7 BcskL «ad 1
21« Schaler Mch, mer 4emat im rram^^ •)> kad^ 1^ jttd.; 70 HMusA^Unge »4 Iki nrika Ci
3Ö2
Lehrer: 7. Bector: Dr. Gu. Ühgermann (seit M. 1874; vorher Lehrer amGymn.
zu Coblenz), 5 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — Der erste Rector der Anstalt, Dr.
Schrammerif ffing 0. 1874 als OL. an das Gvmn. zu Heiligenstadt über. Bis zum Eintritt
seines Nachfolgers war Bectoratsverweser der Lehrer SchöaUr.
Alle Lehrer sind katholisch.
Local. Das in neuerer Zeit erbaute Schulhaus genügt dem Bedürfiiiss. Als Turn-
platz wird der Hof der nahe gelegenen Elementarschme benutzt.
Etat; 6650 Thlr. Besoldungen: 6200 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung.
Fatronat: städtisch. Curatorium.
MÜNSTEREIFFEL.
(Herzogth. Jülich. 2426 Einw.)
Oymnasiam (I, 350. II, 298).
Classenzahl: 8 (U und OII und I). Frequenz: 198 (1868: 218); davon 169
kath., 1 ev., 8 jüd.; 162 auswärtige. I: 55, II: 64, HI: 38. Abiturienten: 148 (in
den 5 Jahren vorher: 134).
Der erzbischöfliche Knabenconvict ist M. 1873 aufgehoben worden (vgl. p. 14).
Lehrer: 14. Director: Dr. Jos, Köhler (seit M. 1869; vorher OL. am Gymn.
zu Neuss), 3 OL., 1 Beligionsl.; 4 ordentl., 4 wissensch. Hülfsl., i techn. Lehrer. — Der
frühere Dir., Dr. TT. Bogen^ ging H. 1869 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Düren
über. — Der OL. Dr. Mohr starb am 8. Aug. 1869, der OL. Dt, HageUiken am 6.Novb.
1872. Der emeritirte ehemal. Dir. der Anstalt Joe, Kaizfty starb am 24. Octb. 1873. —
Neu eingetreten sind 3 Lehrer und als Hülfsl. 16 Sch.candidaten.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 12,700 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4862, mittelbar 350 Thlr. Be-
soldungen: 11,430 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. imd fr. Wohnung.
Ord. L. Franz Sommer,Ueber den ersten Unterricht in der Algebra; Progr. 1871.
Ord. L. F. A. Niederländer, De-Philippi Staufensis, interitu eiusque caussis; Progr.
1872. Dr. Köhler, Die Incunabeln der Gymnasialbibliothek; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
2. Beglerangsbezlrk Düsseldorf. ^)
DÜSSELDORF.
(Früher Hauptstadt des Herzogthums Berg. 66,317 Einw.)
Ein Gymnasium, königlich ; eine Realschule und eine höh. Bürgerschule,
städtisch.
Das Gymnasium (I, 352. 11, 299).
Classenzahl: 11 (VI— IV je in 2 Cötus, U and Olli und H, I); ausserdem 3Vor-
schuld. Frequenz: G. 338 (1868: 306), V. 178; zusammen: 611; wovon 860 kath.,
141 ev., 20 jüd.; 40 auswärtige. 1:88(1868:20), n:56, Hl: 73. Abiturienten: 8a
Lehrer: 23. Director: Dr. CKiesel (seit 0.1844), 60L., 2 kath. und 2 ev. Reli-
gionsl,. 6 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — OL. Dr. Bmsfeld wurde
1) Statistik des Begierungabez. Düsseldorf toh Ge. v. Hirschfeld Fortsetsung der p. Vitbak»- unA JftW-
monnschen Besirkstatistlk ; Iserlohn 1874.
303
0. 1871 Dir. des Gymn. za Emmerich, der ord. L. Kaiser M. 1871 OL. am Blaiaer Wilh.-
Gymn. zu Cöln. Der OL. Marcowitz wurde M. 1871 emeritirt. — Neu eingetreten sind 9
Lehrer; ausserdem haben vorübergehend IdSch.cand. zum LehrercoUeffium gehört. — ').
Hit Ausnahme der ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch (vgl. p. 20).
Etat: 22.290 Thbr. Darin St. Zuschuss mittelbar 9200 Thlr. Besoldungen: 19,080
TWr. N E. W. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung.
Eine beim Abschluss 25jähriger Amtsführung des jetzigen Dir. 0. 1869 gegründete
XiiueÜBtiftung hat ein Gap. von 1300 Thlr., dessen Zinsen zur Unterstützung von Schülern
ohne Unterschied der Keligion und des erwählten späteren Berufs verwandt werden
sollen.
Prof. Dr. Schneider, Localforschungen über die alten Denkmäler des Kreises
Düsseldorf; Progr. 1874. TVon Demselben : Localforschungen über die alten Heerstrassen
und Schanzen auf der rechten Rheinseite; Düsseid. 1874).
Patronat: königlich.
Die Bealsehule 1. 0. (I, 354. n, 300).
Ton den 6 Classen ist jede, mit Ausnahme der I, getheilt, die Hl in 3 TU III a und b,
Olli), die übrigen in je 2 Abth.; zusammen: 12 Classenabth« Die Parallelcötus werden
M. 1873 in Wechaelcötus verwandelt. Ausserdem eme Vorschule von 5 GL (über die
höh. Bürgerschule s. hier unten). Frequenz: B8,431 (1868:374), V. 199; zusammen:
630; davon 3a5 ev., 272kath., 23md.; 76 auswärtige. I: 13 (1866: 8>, II: 60, IH: 93,
Abiturienten: 26 (in den 5 Jahren vorher: 7).
Lehrer: 23. Director: Jul. Osteudorf (seit 0. 1872 ; vorher Dir, der RS. zu Lipp-
Stadt), 6 OL., 8 ordentL, 1 ev. und 1 kath. Religionsl., 6 techn. und Elenu L. — Der urü-
here Dir., Dr. Beinen^ starb am 7. Octb. 1870 (s. das Progr. von 187lj. Bis zum Eintritt
«eines Nachfolgers fungirte als interimistischer Dirigent der OL. Dr. UanUfMheim, }}er
ord. K Dt, EddeÜmttel übernahm O. 1870 die Leitung der höh. Hädchenschule zu Burt-
scheid. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 5 8ch.candidaten.
Von den Lehrern sind 8 evang.. darunter der Dir., die übrigen katholisch.
Etat: 31,240 Thür. Darin St. Zuschuss mittelbar 600 Thlr. Besoldungen : 28,160 Thlr.
NE. Dir. 2000 Thlr. und fr. Wohnung; der letzte wissensch. Lehrer WjO Thb-.
Za dem ^olafonds-" (s. B.IL 300) schenkte ffr,L. Crom in Odin (IL 1871 b«fim Ab-
gange seines Sohnes) 400 Thlr. Der Fonds enthielt zu Ende v.J. c. 1412 Thlr., der Lehrer-
wittwenfonds c. 2175 Thlr.
Dr. Holscher, Fr. Spee; Progr. 1871. Dir. Ostendorf, Mit welcher Sprache
beginnt zweekmassigerweise der fremdsprachliche Unterricht? Progr. 1873. DeM^lben
Plan zur Reorganisation der städt. Schulen in Düsseldorf s. FtA. Archiv 1872 p. 476 ff.
Patronat: BtidtisclL Caratorinm.
Die kihere Btrgenehmle.
Neben der Beabduile L O. uoä jetzt noch als ein Annezam derKibea besteht seit
M. 1872 eine höh. Borgerschnle. hanpuachbcb für diejenigeo HehnLer bestimml, welche
die eigentfichen ZwedDe der Realsclrale nicht verCr>lgen können oderfc'illen. Die kUetniaebe
Spradie ivt daher in den Lebrplan der Anstalt nicht anfgeiMmmeo, wohl aber die ten-
zöosche ond enstiadie. Vgl« die Lehrplane p. 82 nnd 8^. OimbioatiMien mit Claaaeo
der Re*laclinle finden nidit Statt.
Za Anfing des IL 1874 begonnenen Semesters bestanden die 3 osUrreii Clawca,
Frequenz derselben: 119; davon waren 63 kath., 49 ev.. 7 jüd. In den 3 (X von os«
ten je $7, 39, 23 SdnUer.
Lehrer: Die Schale steht jrtxt anter der Le^tong d«f% Urteton OttmdKof; spiter
wird sie ihren eigenen KtcUßr erhalten. Die drei Lehrer der vorhandenen ClaMes i^
evang.. 1 kntfa.) haben die Proiang far Mittek-chulen ikpftfUff^; einzelne Stunden werden
von HfilfiJehreni crtheQt. Fir die höheren ilhmeu werden pr>>, fae. dricaefkdi gefiroite
Lehrer an^^esteDt wer^ien.
j U«hcr frmu fdtni*^, 4m zwmttm VU. 4«r «xAinl« <B. U. Ti>t. c 4ie fi. d^ «nriim« hchrUi vim Vr.
304
Local. Interimistisch. Auf einem von der Stadt angekauften Grundstück neben
der Bealschule wird ein Neubau aufgeführt^ der auch eine für die Real- und die höh.
B. Schule bestimmte Turnhalle umfassen soll. Man hofft, den Bau H. 1875 der Schale
übergeben zu können.
Der Etat der höh. BS. beläuft sich auf 2760 Thlr.
Fatronat: städtisch.
SOLINGEN.
(Herzogth. Berg. 14,034 Einw.)
Höhere Bfirgersehule (I, 369. U, 305). *
Von den 5 Glassen sind die beiden untersten in je 2 Abth. getheilt; ausserdem 2
Yorschulcl. Frequenz: höh.BS.222 (1868: 136), V. 79; zusammen : 301 ; davon 963 er.,
25 kath., 18 jüd. ; 95 auswärtige. 1. Gl. 19, 2. Gl. 41. Seitdem die Anstalt die erweiterte
Berechtigung erhalten, haben nur 3 Schüler die Abgangsprüfung abgelegt
Lehrer: 12. Rector: Fr. Hengstenherg (seit M. 1873; vorher OL. an der RS. zu
Elberfeld^, 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der
frühere Kector, Dt, Hrm, Schumann^ starb am 29. Aug. 1871. Bis zum Eintritt seines Nach-
folgers fungirte commissarisch als Dirigent der erste Lehrer Ret. PkiUppi, — Xeu einge-
treten sind 7 Lehrer und mehrere Sch.candidaten.
Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evangelisch.
Etat: 10,028 Thlr. Darin St.Zuschuss 670 Thb. Besoldungen: 6625 Thlr. Rec-
tor 1000 Thlr.; ausserdem 200 Thlr. als Wohnungsgeld.
Das Gap. der PAiVijppi'stiftung hat sich auf c. 2050 Thlr. vermehrt.
Dr. Schumann, Das Zusammenwirken von Schule und Haus bei der Erziehung;
Frogr. 1869. Dr. Bethge, Schulrede am 22. März 1873, im Progr. des Jahres.
Fatronat: städtisch. Guratorium.
REMSCHEID.
(Herzogth. Berg. 22,000 Einw.)
Gewerbeschule (Realschule 2. 0.).
Vor etwa 25 Jahren beschloss die Gommunalbehordc des Orts, eine Schule zu grün-
den, welche neben allffemeiner Ausbildung fiir das Leben besonders diejenigen Kenntnis&e
mittheile, welche die bürgerUchen, mercantilischen und industriellen Verhältnisse erhei-
schen. So trat im Mai 1&9 eine Bürgerschule von 3 Glassen ins Leben. Man erkannte
bald, dass diese dem Bedürfniss nicht genüge, und berieth längere Zeit über einen Er-
weiterungsplan. Schliesslich wurde die Form der Realschule • zweiter Ordn. gewählt.
Die Grünae, welche die Gemeinde veranlassten, dieser den Vorzug zu geben, suid ent-
wickelt in der Schrift des Dir. Dr. Krumme: Die eigentliche höh. Bürgerschule; Barmen
1878. — Die nrojectirte Anstalt wurde 0. 1870 mit 174 Schülern in den Glassen VI— III
eröfihet; M. 1870 kam eine Vorschulcl. hinzu. Die Schülerzahl mehrte sich rasch, und
in wenigen Jahren war das Glassensystem vollendet. Unter dem 26. Apr. 1873 wurde die
Anstalt in die Zahl der berechtigten ihrer Kategorie aufgenommen. Ges^enwartiff be-
stehen, da die VI in 2 Abth. getheilt ist, 7 Glassen; ausserdem 2Vor8chiucl. — lieben
dem allgemeinen Lehrplan giebt die Schule Gelegenheit zur Erlernung des Lateinischen«
Spanischen und Italiänischen. Frequenz Anf. 1874: RS. 216, V. 80; zusammen: 29K;
davon 288 ev., 13 kath.; 18 auswärtige. I: 7, 11: 11, III: 80. In der ersten Abi-
turientenprüfung (0.1873) bestanden 6 Schüler.
Lehrer: 11. Director: 'Dx.W.Krumme (seit 0.1870; vorher OL. am Gymn.
und der Realschule zu Duisburg^, 8 OL., 3 ordentl., Ä techn. und Elem. L. — Der ora. L.
lyaffenbaeh übernahm M. 1872 die Leitung der höh. Mädchenschule in Remscheid; der
OL. Dr. Treuiler ging M. 1873 an die RS. zu Hagen über.
Die jetzigen Lehrer sind alle evangelisch; statutenmassig sind Lehrer anderer God-
fession nicht ausgeschlossen.
i
3Ö5
LocaL Die Anstalt hat einstweilen in verschiedenen Häusern untergebracht werden
en. Man beabsichtigt jetzt, ein eigenes Schulhaus iiir dieselbe zu erbauen. Durch
die Bemühungen des OBüi^ermeisters BoffmeisUr und seine erhebliche Betheiligung haben
muBsen. Man beabsichtigt jetzt, ein eigenes Schulhaus iiir dieselbe zu erbauen. Durch
"lunffen des OBüi^ermeisters flo
dazu der Stadt 21,000 Thb*. als freiwillige Beiträge dargeboten werden können. Die Ko-
sten des Baus sind auf 60,000 Thlr. veranschlagt.
Etat: 11,740 Thhr. Besoldungen: 10,500 Thlr. Dir. 1500, der letzte wissensch. L.
800 Thlr.
Eine Lehrer-Pensions-, Wittwen- und Waisencasse ist gegründet; ihr Cap. bis jetzt:
c 880 Thlr.
R.Röntgen, Leitfaden für den Untrr. in der Hydraulik und Dampfmaschinenlehre ;
Progr. 1872.
Patronat: städtisch. Curatorium.
LENNEP,
(Herzogth. Berg. 7718 Einw.)
Höhere Bürgerschule (I, 360. 11, 306).*
Durch Theüung der 111 (U und O) jetzt öClassen. Frequenz: 128 (1868: 111);
davon 112 ev., 14 kath., 2 jüd.; 45 auswärtige. 1. Cl. 13, 2. Cfl. 46. Die Abgangs-
prüfung haben 9 Schüler bestanden.
Lehrer: 11. Rector: Dr. W, Fischer (seitM. 1874; vorher Rector der höh. BS.
zu Neustadt E.W.), 2 OL., 3 ordentL, 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn.
und Eiern. L. — Der frühere Rector, Dr. Jul. Iheobald^ starb am 1. Octb. 1873. Bis zum
Eintritt seines Nachfolgers versah das Rectorat comm issarisch der OL. C Meunier, — Neu
eingetreten sind 5 Leurer.
Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evan-
gelisch.
Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihrO. 1869 übergeben worden
(s. die Progr. v. 1869 und 70j. Bei demselben ist auch ein geeigneter Raum für das Tur-
nen eingerichtet; ebenso ist eine Schwimmanstalt für die Schüler angelegt.
Etat: 9400 Thlr. Besoldungen: 7850 Thlr. Rector 1400 Thlr. und fr. Wohnung.
Das Gap. derWittwen- und Waisenstiftung ist durch verschiedene Schenkungen auf
3000 Thlr. vermehrt worden.
Dr. Theobai d, Geschichte des Schulwesens der Stadt Lennep; PrW"« 1869. Ord.
L. Stiepel, Bedeutung und Methodik des engl. Unterrichts; Progr. 1871. OL. M.eu-
nier, Hiator. statistische Nachrichten über die Schule seit 1852; Progr. 1874.
Patronat: städtisch. Curatorium.*
ELBERFELD.
(Herzogth. Berg, 71,373 Einw.)
Nach wie vor ein Gymnasium und eine Realschule 1. O. s. B. II, 300. ')
Das Gymnasium (I, 355. II, 301).
Die Anstalt feierte am 24. Febr. 1874 ihr öOiähriges Bestehen, und veröffentlichte
über ihre Geschichte während dieses halben Jahrhunderts eine inhaltreiche Festschrift:
r Statistik des Gymnasiums zu Elberfeld".
Ge^nwärtige Classenzahl: 9 CVl, V; IV a und b, U und Olli und II, 1). Ausser-
dem 3 Vorschulcl. Frequenz: U. 254 (1868: 228), V.ft2; zusammen: 346, wovon 298
I) Dar StadlhanshAllaalBl von Elberfeld fflr das Jahr 1874 giehi alt HamiiM aller 8chaUasR»b«ii an: lO"»,?!!
Thlr., worin Zoscbius für dM OymnafiaiD 9087, fflr die Bealtchole lS,tiUü Thlr.
Hl 20
306
ev., 42 kath., 6 jüd.; 86 auswärtige. I: 82, II: 46, III: 49. Abiturienten: 46 (in
den 6 Jahren vorher: 60).
Lehrer: 20. Director: Prof. Dr. i>i>dr. Volkmann Tseit H. 1874; vorher Dir. des
Gymn. su Görlitz), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. und 1 jüd. Religionsl., 2 wissenscL HüliiiL,
5 techn. und £lem. L. — Der Voigänger des jetzigen Dir., Dr. RicL Hoehe (seit 0. 1870),
ging 0. 1874 nach Hamburg als Dir. des Johanneums daselbst >), In den Vacanzen vor
seinem Eintritt und nach seinem Abgänge fungirte als Dirigent der 1. OL. Prof. Dr.
Clausen. — Der ord. L. Dr. Greeven übemanm 0. 1874 die Leitung der höh. Mädchenschule
in Hagen ; der OL. Dr. C Völker wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind U
Lehrer; ausserdem sind 15 Candidaten bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Ausser den 2 erwähnten Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Local. Das jetzige Schulhaus genügt dem Bedürfniss nicht mehr; seitens der Stadt
wird ein Neubau beabsichtigt. Ein Tumlooal ist noch nicht beschafft.
Etat: 20,000 Thb*. Darin St Znschuss 1000 Thbr. Besoldungen: ll>,215 Thlr.
NE. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung; der letzte ord.L. 700 Thk.
Eine noch vom Dir. Bouterwek gegründete Stipendienstiftung (s. das Progr. v. 1872)
hat ein Ca^.von c. 1600 Thbr. — Seit 1871 ^uy. Je ttVMstifbung (700 Thlr.) zur Beschaffung
von Lehrmitteln für arme Schüler; und JoA. A-ie«aci«tiftung (1100 Thlr.) für Lehrersohne.
— Die Lehrer -Wittwen- und Waisencasae hat von dem Stadtverordt Xo6 500 Thlr. er
halten; Gap. jetzt c. 80,000 Thlr. fdas Statut s. im Progr. von 1872). Der f Minister il«^.
V. d, Heydt vermachte dem Gymn. 6000 Thlr., von deren Zinsen der jedesmalige Dir. lOO
Thlr. und 8 OL. je 50 Thbr. erhalten sollen.
Dr. Crecelius, Oollectae ad augendam nominum propriorum Saxonicorum et Fri-
siorum scientiam spectantes; Progr. 1§69. Derselbe, De cooice epistularum Joh. HoUni,
rectoris olim Duisburgensis, commentariolus ; Progr. 1870.
lieber die Patronats Verhältnisse s. B. I und II. Eine neue ReguUrung derselben
ist nöthig geworden. Königl. Compatronatscommissarius: Pe,vonCamap,
Die Bealsehule 1. 0. (I, 357, 11, 303).
Umfang: UClassen (VI— IV je a und b, U in a, b, c, Olli, U und OH und I);
dazu kommen 8 Yorschulcl. Frequenz: BS. 475 (1868: 878), Y. 84; zusammen: 559;
davon 461 ev., 62 kath., 36 jüd.; 66 auswärtige. I: 86 (1868: 12), II: 101, 111:109.
Abiturienten: 43 (in den 6 Jahren vorher: 9).
Lehrer: 26. Director: Dr. X. Schacht (seit Dob. 1862), 6 OL., 10 ordentL, 1 kath
und 1 jüd. Keligionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. W. Dettkt
wurde M. 1871 Conr. am Lyceum zu Strassbui^g, der OL. Fr. Hengatenberg H. 1878 Bector
der höh. BS. zu Solingen, der ord. L. Dr. Jul, Hirt 0. 1871 OL. am G^ymn. zu Sonderahausen.
Der OL. Dr. Ed» Dor schied 0. 1870 seiner Gesundheit wegen aus (jetzt im Unterriehts-
minist. des Vicekönigs von Aegynten). Der OL. Dr. Franx Leibing wurde H. 1869 pensio-
nirt; der OL. CL Cornelius trat im Mai 1874 in den Ruhestand (s. Progr. v. 1874). Der Leh-
rer Seuthe verlor in der Schlacht bei Mars-la-Tour den linken Arm. — Neu eingetreten
sind 88 Lehrer; ausserdem 14 Sch.cand., mit Ausnahme eines alle als proviaor. Bülfr-
lehrer.
Die 2 erwähnten Beligionsl. und einen kath. OL. ausgenommen, sind alle Lehrer
evangelisch.
Local. Erweitenuuf der Schulräume durch Ankauf und Einrichtung eines benach-
barten Grundstücks und Hauses (20,000 und 2500 Thlr.). Herstellung einer neuen Direc-
torwohnung, eines Zeichnsaals; und auch einer Turnhalle (für diese c. 4360 Thlr., s.
Progr. V. 1871).
Etat: 28,402 Thlr. Besoldungen: 28,355 Thlr. Director 1800 Thlr. nnd Wohnung,
der letzte ord. L. 700 Thbr.
*) Ueber deiMii Vorgänger, den Dir. C. W, Bwätrwik^ «. auch dM Progr. tob 1869, und Dr. Gr«e«lintiB
B. V. der Zeitachr. dee Berg. Oeeehtchtorereüi». In denelben Zeltaohrifl finden iioh artirexe Kekrologe anch
anderer Bchnlaanner. Im AnsehloM an dieselbe sind von Paat C. Krafft nnd Dr. GreoeHne hara me gii<
ben: Beiträge sur Geschichte des Hnmanisnus am Kiederrhein und in Westfalen; SIberf. 1870.
Zu den firüheren liehrsm des Elberfelder Oymn. (s. B. I, 366) haben auch geh<Vrt : Dr. Fir, JMneaimiLf ( ISl^
bis aO), Dr. Ferd,MvndSmgyit^\. Prof. iu Doxpat (1828—29), Dr. /VoM, jeUt Gymn. Dir. in Essen (183^-41), O. K. Omuk,
jetat Beg. und SchulB. in Marienwerder (1842— 43), Dr. /. A. Ihtte^ jetat Prof. in Heidelbexg (1847—49). Dr. /V
Ueberwff f als Prof. in Königsberg (1851--52). Dr. hOdamuBt f als Dir der höh. BS. in Frankfurt a. M. (ISi&fibis
57X Dr. Btmmeiaur^ jetst Beg. nnd Schul B. m Strassburg (l86(i— 60^ Dr. Qid. Vogi^ jetat Qjm», Dir. in Caeiri
_ 307_
Dm VermogeD der Lehrer-Pensioiis and Wittwenirnftang ist fim Kominalwerth l auf
c 25,4.50 Tblr. sewachwii: eine Kinnmhm egopüe sind wiseensch. Vortrige der Lenrer,
Die Erben des Senders W!VUtm6erg schenkten dazn 500, der Kaofm. Ed.FridtriekA 200.
die Wittve des Fabrikbesitzers Gu. Bamm 'JfjfK Fr. Vogt-Eüer 100, der Stadtrerordt. Loh
•lOO Hur. — Zn einer nenen Stiftnng zum Besten activer Lehrer fför onTencholdete
UnglficksfaDe^ ist der Gnmd gelegt.
Dt. Leibing, Die Inscenimng des Lozemer (^)iiterBpiek 1583; Prtigr. 18^. Dr.
Schacht, Ueber das Wesen and die Aa%abe der Reabchale 1.0.; iWr. 1871. Dr.
Konitzer. Üeber Werth and Stellung des Lateinischen in der Realschnle; Prrjgr. 1872.
Dr. Sehacht, Ueber die Geschichte der deatschen Sprache rem MittellK>chdeatschen
bis zor Entsteh«^ des Neahochdeotschen ; Progr. 1873. Denelbe. Ueber die Beiorm
der Boüiehiile: Aogr. 1874.
Patronat: städtisch. Coratornmi.
BARMEN.
(Herzogtham Berg. 74,425 Einw.)
Gjiniiaidiim mit einer Realschule 1.0. midf jetzt ganz daTon abge-
trennt» in Ober-Barmen (Wupperfeldj eine in der Entwidkeinng begriffene
Realschnle 2. O. Aosserdem eine höhere nnd niedere Gewerbeschule *).
Das GjmiBa&iwB mit einer RealacliHle LO. (L 358. n, 304j.
Znnonmen aofser einer 2ci&*^. Aronch;.!«^ 11 Cl&üien: VI and T gern ein«mk. Ojinn.
m— LRS.nLünndOILL Frequenz: G.2(ll.K.S- 1«L V.79: zusammen: 442; darein
401 er., 33fcat]u9jüd.: 65 aunrartige. GI:L5. H: 2B. UI: 92. RS I: 11 (18«: 19j. U:
eO, ni: 53. Abiturienten im' Gjmn. 35. in der BS. 13.
Lehrer: 20. Director: l>r. Gm. TkUü iieitM. l^if>4. 7 OL^ 6 ordentl.. 1 kath.
RetigioBsU 1 viflKmch. Hül/fL. 4techn. nnd El^m. L. — Der OL. Dr. ZoA» warde O. tö70
Bector des Progjmn&«ionu zu M^^er« : jri* :':hze>i^ der OL. Dr. I/Orim^ Dir. des Gjmui. niad
der BS. zu Dortmand: M. Ufil der OL. /V«^ai^ Dir. d«f Gymn. zu Hamm. OrU(72 der
ordentL L. Dr. Mnmiek OL. am Gjmn. zu Zeriy^t. — Neu e-jj^etreten nnd 13 Lehrer, dar«
onter 6 8di.c«nd ab H5!f«]ehrer.
Mit Aanahme def kath. Beli^/nsL tind alle Lehrer evangelii^ch.
Etat: 2lJS»Tblr. Dann St^Z«LHrLuK« «(l[l TLlr. Bev,M'ii4f ^a : 19.475 TLlr XE.
Dir. 200O Hur. nndWohnuia^.
Dr. O. Wetze i. DeihieaT>on f/f ibe En^Uth und German cLaraeter»: Pfojer. 1^0,
Dr. Craemer. Der Unteiriebt in der Cbeu.i^ in Realvhilen nach Bedevtanj^. lieth^^de
und Umlaa^; Pn>gr. tS70.
Patronat: tiädtjwh. Cantmiatu.
Die BMltdi«le 2. O. fai W^VP^rfeM rO^^er-Barmeni. (TL .^^> j.
Die Autak hrrtind hbO. 1^1 aw den 4 unteren ClaMea d&er BS. LO. oud
2claaB. Vondmle, und kocxtie ««> za ö^^ Ci'~ rj. BüTverM[:t.:3i^& ^er<:<:ii2*et verden. A*jf d^-a
Wunach Tider Bttheiügrteo t'i^/L^o» «la* CoraV/num. «ae zu einer Beal%<rbcje 2. O. usi-
zu|reatalteB (Statut r. 4. Apr. l!<71 1 .S^h O. 1^1 horte d^^-^halb der lat. Lmerrieht all-
mihlich aof; O. tS74 vurde eöte 11 emxieen'.iiteC
ClaaMuahL \m y^ux: 7 •XI a uid h, V. lY. V tsr.! Olli- II l Die Yr^-u o'-ax
hat ftet% ZBireBOUBes: m d<^ 5 Wzx^^n Jahr^^: 29^^. iä5. 29^/». ^M. :t^ «AniL 1*^4
in IH: 51 j. iuA alle erani?^ kesxte f^iA^L*:: weij-z a««rir*./^e-
Dr. Vfliaflr Aanc ^rvcrsaate •*"' • '*^ ^^ nr- ■'-^— r -frr p ■ r - ■ <r"— "^-"*-' — ^^»^" l*~jr l<t«»-
308
Lehrer: 12. Director: Dr. Ad. Burmester (seit ISeuj. 18^); ausser ihm 7 aka-
demisch, 4 seminaristisch gebildete, und 1 Zeichnlehrer. — Der OL. Dr. Balzer ging 0.
1874 an die RS. zu Eisenach über.
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch.
Local. Da das 1860 erbaute Haus für die erweiterte Schule nicht ausreichte, bo
wurde für dieselbe ein neues errichtet (60,875 Thlr.) und 1873 und 74 bezogen. Für den
Dir. soll ein besonderes Haus daneben erbaut werden. Geturnt wird im Sommer auf
dem Schulhofe, im Winter in der städt. Turnhalle. Der Dir. hat aus 30 SchiUcm ein
Musikcorps zur Belebung der Uebungen errichtet
Etat: 9945 TUr. Besoldungen: 8540 Thlr. Dir. 1300 Thlr. und fr. Wohnung.
Dr. Burmester, lieber den Anschauungsunterricht an höheren Schulen ; Progr. 1874.
Fatronat: städtisch. Curatorium.
NEUSS.
(Eurf. Erzbisth. Cöln. 13,981 Einw.)
Gymnasium (I, 380. U, 319).
Das vom Goln. Erzbischof 1852 errichtete und mit dem Qyma, Terbundene Semi*
narium puerorum ist nach dem Abgange der mit der Leitung beauftragten Lazaristen
1873 zunächst in ein Frivatkosthaus umgewandelt, und Neig. 1874 ganz am^elöst
Glassen des Gymn.: 9 (U und Olli— I); in IT bis II Realabth. für die vomOriecL
dispensirten Schüler. Frequenz: 289 (1868: 325); davon 269 kath., 12 ev., 8 jüd,;
148 auswärtige. 1: 59, II: 68, III: 48. Abiturienten: 132 (in den 5 Jahren Yor-
her: 118).
Lehrer: 16. Director: Dr. C. T&cking (seit 0. 1873; vorher OL. am Qymn. zu
Arnsberg), 4 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 5 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 2techn. und
Elem.L. — Der frühere Dir., Dr. CMenn, starb am 15. Dcb. 1871 (s.imProp*. vonl872»).
Der OL. Dr. Jot. Köhler vnirde M. 1870 zum Dfr. des Oymn. in Jf ünstereiffel emamit
Der OL. •/. (iuoMMek trat Anf. 1872 in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer
und 5 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des einen (ev.) B«ligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 15,017 Thlr. Darin St.Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 13,650 Thlr. NE.
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Seit 1873 besitzt das Gvmn. ^e Heiwis/Schwedenaohe Studienstiftung (die Zinsen von
1350 Thlr. für 2 dürftige Schüler aus Neuss). Behufs einer Stiftung zum Andenken an
den f Lehrer Eschweiler sind bisher c. 160 Thlr. gesammelt (zu Büchern für arme Schüler).
Dr. Rheinstädter, Gegenstand und Gfrundriss des (kath.) ReligionsunterrichtB in
Frima; Frogr. 1869. OL. Quossek, Versuch, den umfang des röm. Lagers Novesium
in dem gegenwärtigen Neuss nachzuweisen; Progpr. 1870. JDr. Tücking, Zur vierten
Säcularfeier der heldenmüthigen Yertheidigung von Neuss im Burgund. Kriege ; Frogr.
1874.
Fatronat: 1874 noch städtisch (von 1875 an wird das G^n. als StaatsanataH be-
handelt werden). — Curatorium. Die Bestimmung in der Dienstinstruction desselben,
nach welcher einem Vertrage von 1850 gemäss ein zu berufender Lehrer zunäclut dem
Erzbischof von Goln präsentirt werden musste, ist 1873 aufgehoben worden.
RHEYDT.
(Herzogth. Jülich. 13,764 Einw.)
Höhere Sargenehale (I, 379. II, 318).*
In den 6 Glassen der hSh. BS. and einer Vorsohule betrag die Freqneni drr
Schüler: boh. BS. 163 (1868: 162), y.27; zusammen: 190; davon 188 ev., SSkath., Sjfid.;
■) MdcTolog TOB Dr. Fr.sdasb.rg In dar O71U1. Zaltaehr. 1871 p. 9U ft
309
46Mi8wärtige. 1. Gl. 31, 2. Gl. 46. Der Abgangsprüfung haben sich nur 2 Schüler
unterzogen.
Lehrer: 10. Bector: Dr. CA. WiUenkam» (seit 0. 1856), 1 OL., Sordentl., Ikath.
fieligio^]., 4 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Ändnuaen starb am 29. Sptb. 1871. —
Neu angetreten sind 15 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Von den Lehrern sind 7 evang., unter ihnen der Bector, 3 katholisch,
Etat: 8425 Thlr. Besoldungen: 6550 Thk. Bector 1300 TUr.
Dr. Witte nh aus, Zur Methodik des Unterrichts in der engt Sprache; Progr. 1809.
B. Fasbender, Die Schlacht bei Crefeld; Progr. 1874.
Patron at: stadtisch. Curatorinm.
MÜNCHEN-GLADBACH.
(Herzogth. Jülich. 26,360 Einw.)
£än Progymnasium und eine höhere Bürgerschule. Beide Anstalten er-
halten Zuschüsse aus Communalfonds.
Das Progymnasluiii (1, 377. U, 317).
In den 5 Classen (TI — U, mit Bealabth. neben lY und Hl) der Anstalt betrug
die Frequenz: 906 (1866: 181); davon 191kath., 6 ev., 6 jüd.; 54 auswärtige. II: 28,
III: 33.
Lehrer: 10. Bector: W.Hoegtt (seit 18411, 6 ordentl., 1 Beliffionsl., 2 techn«
L. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, und von 5 8cn.cand. 4 als Hülfslehrer.
Sämmtlicne Lehrer sind katholisch.
Etat: 7610 Thlr. Besoldungen: 5750 Thlr. Bector 1080 Thlr. und Wohnung.
Seit 1871 wird von der Commune zur Unterhaltung der Anstalt beigetragen die
Summe von 1485 Thlr. (s. die Yerhandlunffen im Progr. v. 1871) ; 1873 erfolgte zur Er-
höhung der Besoldungen ein weiterer Zuschuss von 1100 Thlr.
W. Hoeges, Bemerkungen über deutsche Bechtschreibung ; Progr. 1872.
Das Patronat wird von einem Curatorinm ausgeübt.
Die höhere Bürgerschule (I, 378. n, 318). *
M. 1870 ist das früher mit der Anstalt verbundene Pensionat au&ehoben worden,
Schulclassen: die ordnung^massigen 5. Frequenz: 125; davon 119 ev., 1 kath., 5
jüd.; 15 auswärtige. 1. Cl. 16, 2. Cl. 25. Der Abgangsprüfung haben sich nur
2 Schüler unterzogen.
Lehrer: 9. Bector: Idr. C. Fi»cker (seit 0.1878; vorher OL. am Gymn. zu
Schleiz), 2 ordentL, 3 provisor. Lehrer, 1 Belig^onsl., 2 techn. und Elem. L. — Einige
von den Lehrern unterrichten auch an der unter derselben Direction stehenden hon.
Mädchenschule. — Der firnhere Bector, Dr. Gu, Liebau, starb im Aug. 1872. Wahrend sei-
ner Knnkheit und bis zum Eintritt seines Nachfolgers fungirte comnussarisch als Bector
der 1. ord. L. OL. Ghtm.
Die Lehrer sind, mit Ausnahme eines kathoL, evangelisch.
Etat: 8990 Thlr. Besoldungen: 6800 Thbr. Bector 1200 Thlr. und fr. Wohnung.
Das Patronat ist bei der evang. Gemeinde des Orts.
CREFELD.
(Fttrstenth. Moers. 57,096 Einw.)
Eine Realschule 1. 0. und eine höhere Büi^erschule, beide städtisch.
Zum Turnen wird im Winter von allen städt. Schulen die Turnhalle des Cre-
felder Turnvereins benutzt, im Sommer die Schulhöfe.
310
Die Bealschnle 1. 0. (I, 375. II, 316).
Am 1. Octb. 1869 feierte die Anstalt ihr öOjähriges Bestehen. Die von dem Dir.
Dr. Schauenburg dazu veröffentlichte Festschrilt enthält eine Geschieht« der bisheri-
gen Entwickelung der Anstalt; s. auch das Progr. v. 1870. Gegenwärtige Classenzshl:
der RS.: S (U und Olli und II), der Vorschule : 3. Um Farallelclassen zur VI und V
einrichten zu können, soll die Vorschule auf 2 Ol. beschrankt werden.
Frequenz: RS. 360 (1868: 262), V. 106; zusammen: 465; davon 349 ev-, eSkatL,
48 jüd.f 45 auswärtige. I: 20 (1868: 8), 11: 67, III : 99. Abiturienten: 11:
Lehrer: 21. Director: Dr. IJd. Schauenburg (seit 0. 1866), 4 OL., 8 ordentL 2
wissensch. Hülfsl., 6 techn. und £lem. L. — Der Oh. Kapstadt wurde 0. 1871 emeritirt;
der OL. Bernhardt schied aus 0. 1873, um in das Secretariat der Handelskammer in Bochum
überzugehen. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; Sch.cand. sind 6 bei der Anstalt be-
schäftigt gewesen, davon 4 als provisor. Hülfslehrer.
Ein Lehrer ist kathol., die übrigen wie der Dir. evangelisch.
Local. Ein umfassender Erweiterungsbau und die Herstellung einer Tomballe
wird vorbereitet.
Etat: 22,900 Thlr. Besoldungen: 19,825 Thh*. Dir. 1800 TUr und fr. Wohnung.
Gelegentlich des 50jähr. Jubiläums der Anstalt ist eine Lehrer- Wittwen- undWai-
sencasse gestiftet worden. Die erste Sammlung dazu ergab c. 6550 Thlr. (inzwischen be-
reits auf c. 10,000 Thlr. vermehrt); die gleichzeitige zur Vermehrung der Lehrmittel 1400
Thlr. (s. das Progr. von 1870).
Dr. Evers, Ueber die Entwickelung und Bedoutimg der Realschule; Progr. 18ß1>.
Patronat: städtisch. Curatorium.
Die höhere Bflrgerschule (1,377. 11,316).*
Von den 5 Classen haben die 3 oberen progymnasiale Nebenabtheilungen; ausserdem
besteht eine Vorschulcl. Frequenz: höh. B §. 1 78 (1868 : 153), V. 28 ; zusammen : 206,
sämmtlich kathol.; 54 auswärtige. l.Cl. 17, 2.01. 31.
Lehrer: 10. Rector: (Dr. C. JumpertZy seit 0.1860. Gommissarisch versieht die
Rectoratsgeschäfte seit Juni 1878 der OL. Dr. Boening\ 2 OL., 5 ordentl., 2 techn. und
Elem. L. — Der OL. Dr. Peltzer wurde Neuj. 1872 Director des GoUegiums zu Zabem im
Elsass. Der OL. Dr. Schweüenhach starb am 22. Jan. 1872. — Neu eingetreten sind 10
Lehrer.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 13,545 Thh". Besoldungen: 11,550 Thlr. Rector 1400 Thlr. und fr. Wohnung.
Neuerdings ist* von dem Dr. Boening eine SchülerbibUothek gegründet, auch ein Sti-
pendienverein für talentvolle Schüler gebildet worden.
Dr. Peltzer, Ueber das Wesen der antiken Tragödie und ihre Beziehungen zur
deutschen; Progr. 1870.
< Patronat: städtisch. Guratorium (das Statut der Schule s. im Progr. von 1869).
DÜLKEN.
(Herzogth. Jülich. 5814 Einw.)
Höhere Bfirgerschule.
Eine seit 1843 bestehende Privatschule wurde 1862 von der Stadt übernommen und
allmählich im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 zu einer höh. Bürgerschule ausge-
bildet Die erste Entlassungsorüfung ist H. 1874 abgehalten worden; worauf die Schuif
im Octb. 1874 unter die berecntigten Anstalten ihrer Kategorie aufgenommen ist«
In den 5 ordnungsmässigen Classen befand sich im Somraersem. 1874 eine Fre-
quenz von 84 Schülern; davon waren 53 kath., 25 ev., 6jüd.; 27 auswärtige.
311
Lehrer: 8. Rector: Dr. Höffling (seit IL 1872; vorher Lehrer an der BS. za
Xälheim a. Rh.); aiuser ihm 4 wiasensch., 1 kaUk und 1 ev. BeligionaL, 1 techn. und
Eiern. L. — Der frühere Rector, Dr. Berchemj starb im Apr. 1872.
Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan; von den gegenwärtigen Lehrern sind 6,
einschliessl. des Rectors, kathol., 2 evangelisch.
LocaL Ein Neubau auf Kosten des Geh. CommerzienR. BmckUr* auf einem dazu
von ihm geschenkten Grundstücke (Gesammtwerth c. 25000 Thlr.).
Etat: 4525 Thlr. Besoldungen: 4075 Thlr. Rector 1000 Thh:.; der letzte wissenich.
Lehrer 500 Thlr.
Patronat: stadtisch. Cnratorium.
KEMPEN.
(Kurt-Erzbisthum Cöln. 4902 Einw.)
GymiiMiani ThomMum (I, 374. n, 315).
In den 6 Classen der Anstalt betn^ die Frequenz: 158 (1868: 126); davon 148
kath., 5 ev., 5jüd.; 104 auswärtige. I: §8, II: 50, III: 19. Abiturienten: 59 (in
den 5 J^uren voriier; 69).
Lehrer: 10. Director: Dr. H, SekStrmemm (seit H. 1859. Geistlicher), 3 OL.,
4 ordentL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Uehert ffing O. 1872 als OL. an die
höh. BS. zu Crefeld, der OL. Dr. Gantx H. 1873 als Dir. an das Gymn. zu Warendort —
Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 5 Sch.candidaten.
SammtUche Lehrer sind katholisch.
Etat: 114i80 Thfar. Darin StZuschuss mittelbar 600, unmittelbar 2350 Thb-. Be-
soldungen: 9660 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Dr. Pe. Gross, Der Briefwechsel von Leibniz mit dem Landgrafen Ernst von Hessen-
Rheinfels; Progr. 1874.
Patronat: stadtisch mit königl. (3ompatronat (Geh. Reg.R. LandR. Fester),
MOERS.
(Hauptst. des Fürstenthums Moers. 3179 Einw.)
Gymnasium Adolfinam (l, 372. II, 314).
Ein lange gehegter Wunsch der Bewohner des Fürstenthums ist durch Erhebung des
früheren Prcj^mnasiums zu einem Gymnasium in Folge der vermehrten Dotation aus Staats-
mitteln 0. 1874 erfüllt worden. Die Anerkennung des G^ymn. seitens des Unterrichts-
ministers erfolgte am 13. März 1874; s. die Progr. v. 1873, 74.
Frequenz des Progymn. zu Anfang 1874: 119 (1868: 100); davon 104 ev., 12 kath.,
3jnd.; 67 auswärtige. TL: 16, IIl: 25. Die erste Abiturientenprüfung hat mit 4
in einer provisor. I vorbereiteten Schülern bereits 0. 1874 stattgefunden.
Lehrer des Gymn.: 10. Director: J)r, J.Zakn f vorher, seit 0.1870, Rector des
Progymn.), 1 OL., 2 ordentL, 1 kath. ReligionsL, 3 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L.
— Der freiere Rector des Progymn., Dr. Hrm. Ptrthea, ging 0. 1870 als Dirigent an das
Gymn. zu Treptow a.R
Mit Ausnahme des kath. ReligionsL sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 11,110 Thlr. Darin StZuschuss 3971 Thhr. Besoldungen: 8980 Thk. NE.
Dir. 1600 Thhr.
Der von einzelnen Bewohnern der Stadt und Umgegend zur Unterhaltung der An-
stalt geleistete Beitrag ist auf 10,600 Thlr. Gap. gestiegen. Die Stadt Hoers hat behufs
Herstellung des Gymn. eine jahrL Schulgeldeinnahme von 3200 Thlr. garantirt Zur
312
Unterstützung desselben Zwecks schenkte der Freih. v, Diergardt in Bonn 7000 Thlr. —
Nähere Auskunft über die Dotationsverhältnisse der Anstalt geben die Progr. y. 1869
bis 1Ö74.
Patron ist das Scholarchat der Anstalt, Vertreter des königL Compatronats ist jetzt
der Landrath v, Hochwächter,
CLEVK
(Hauptstadt des Herzogth. Cleve. 9764 Einw.)
Gymnasium (I, 370. II, 313).
Wie früher die 6Glassen ungetheilt. Frequenz: 153 (1868: 142); davon 81 ev.,
69kath., 3jüd.; 48 auswärtige. I: 17, II: 27, III: 41. Abiturienten: 42 (in den
5 Jahren vorher: 36).
Lehrer: 13. Director: Dr. Helm, Lieaegang (seit M. 1868), 3 OL., 4ordentl., 1
kath. Rcligionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Kleine wurde 0. 1870 Dir. des
Oymn. zu Wesel, der ord. L. Fulda im Aug. 1871 Rector des Progymn. zu Sauger-
hausen. — Am S.Juli 1870 starb der emeritirte Dir. des Gymn. Dr. Ferd. Helmke, am 6.
Febr. 1874 der emerit. OL. Prof. Hopfensack, — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2
Sch.candidaten.
Von den Lehrern sind 4 kath., die übrigen wie der Dir. evangelisch.
Etat: 11,294 Thlr. Darin St-Zuschuss 6810 Thlr. Besoldungen: 9860 Thlr. NE.
W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung.
Der f Rentier Gu,v\ Velsen (war Mitgl. des Vcrwaltungsraths des Gymn.) bat für die
Unterstützungsbibliothek 200 Thlr. ausser einer Anzahl von Büchern vermacht.
Patronat: königlich.
EMMERICH.
(Herzogth. Cleve. 7806 Einw.)
Gymnaslnm (I, 369. 11, 313).
Ausser den ordnungsmässigen 6 Gymn.classen eine Vorschulcl. Frequenz: G.
182 (1868: 174), V. 16; zusammen: 198; davon 172 kath., 16 ev., 11 jüd.; 102 aaswirtige.
I: 17 (1868: 24), II: 20, IH: 45. Abiturienten: -{9 (in den 5 Jahren vorher: 48).
üeder den Convict der Hoppe^ahcn Studienstiftung s. dieV. und G.
Lehrer: 12. Director: Dr. J, Pe. Binafeld (seit 0. 1 87 1 ; vorher OL. am Gymn.
zu Düsseldorf), 3 OL., 2 kath. und 1 ev. ReligionsL, 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L.—
Der frühere Dir., Dr. */. Stauder ^ wurde O. 1871 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu
Aachen versetzt (jetzt Prov. Schulrath in Ooblenz) ; der ord. L. Dr. Sehwenger ging 0.
1871 an das Gymn. zu Düren über. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer und ebensoviele
Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Ein Erweiterungsbau behufs der Herstellung neuer Classenzimmer nnd ei-
ner Directorwohnung (dazu aus Staatsfonds 3800 Thlr.) ist gegen Ende 1874 vollendet
worden.
Etat: 12,620 Thlr. Darin St. Zuschuss 2800 Thlr. Besoldungen: 10,620 Thlr. NE
W. Dir. 1500 Thlr.
Patronat: königlich (das C^mn. wird seit 1874 als Staatsanstalt behandelt).
313
WESEL.
(Herzogth. Cleve. 15,020 Einw.)
GymiiMiiiiii mit einer höh. BArgersehole * (I, 367. U, 311).
Auner 3 Vonchulcl. 6 Gymnasial- (VI — 1) nnd SRealcl. (IV — ^11), diese als höh.
BS. Letztere ist unter dem 12. Aug. 1870 als zur Kategorie §. 164, 2. d. der Mil. £. J,
gehörig anerkannt worden. Frequenz: G. 169 (1868: 212), höh. BS. 48, V. 101; zu-
ssmmen: 338; davon 221 ev., 108 kath., 9 jüd.; I>3 auswärtige. Gl: 18, II: 25, lU: 30;
höh. BS. 1.CL 7, 2. GL 22. Abiturienten im Gymn. 33, in der höh. BS. seit M.
1872, wo die erste Prüfung stattfand, 4.
Lehrer: 17. Director: Dt. Adolf Kleine (seit 0. 1870; vorher OL. am (>vmn.
zu Cleve), 4 OL., 6 ordentL, 1 kath. Religionsl., 2 wissensch. HnlfsL, 3 techn. undElem.
L, — Der frühere Dir., Dr. R. Hocke, ging 0. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Qymn,
zu Elberfeld, der ord. L. Dr. C. Curtius 0. 1874 als OL. an das (}pnn. zu Lübeck. — Am
4. Juli 1870 starb der emeritirt«» OL. Dr. Wüseler. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer;
ausMrdem 7 Sch.cand., meist als Hülfslehrer.
Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sammtliche Lehrer des Ghymn. evanffe-
Hsch; von den 4 Lehrern der nach dem Statut simultanen höh. BS. 2 evang., 2 ka-
tholisch.
Local. Die Verhandlungen über den nothwendigen Neubau eines Schulhauses und
der Herstellung einer Turnhalle sind dem Abschluss näe.
Etat: 14,770 Thlr. Darin St. Zuschuss 2649 Thlr. Besoldungen: 11,090 Thlr. NE.
Dir. 1.500 Thlr. nnd Wohnung.
Dr. Hoche, Ein Gedicht des Rectors Joh. Nie. Seil (1692); Frogr. 1869.
Ueber die Patronatsverhältnisse des Gymn. (Staat, Stadt und ev. Gemeinde) s.
B. II, 312. Die höh. B S. ist rein städtisch. Das V erhältniss der^lben zum Gymn. ist
durch einen zwischen der Stadtverordt Versamml. und dem Gymn. Curatorium abge-
schlossenen Vertrag (im März 1870) geregelt worden.
RUHRORT.
(Herzogth. Cleve. 7739 Einw.)
Bealseliule I. 0. (I, 366. U, 310).
Claaaenzahl: 8 (VI a und b, V, IV U und Olli; U, I), ausserdem 8 Vorschulcl.
Frequenz: RS. 245(1868: 166), V.68; zusammen: 318; davon239ev., 64kath., lOjüd.;
114 aiiBvriitig«. I: 6, II: 25, HL: 62. Abiturienten: 17 (in den vorheiigehenden
5 Jahren: 8).
Lehrer: 14. Director: Dt, JuL Jmst. l^oth (seit 1862), 4 OL.. 4 ordentL, 1 kath.
ReligionaL, 5 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Lorberg ging M. 1872 an das Colleg^m
zu Saargemünd im Elsass; gleichzeitig der Oh^Frye als OL. an das Gymn. zuVechä. —
Neu eing^etreten sind 10 Lehrer: ausserdem 3 Sch.cand., davon 2 als probandi.
Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessL des Dir., evangelisch.
Local. Ein Erweiterungsbau zum Schulhause ist im Werk, eine Turnhalle pro-
jectirt.
Etat: 14,903 Thb-. Darin St. Zuschuss 1700 Thbr. Besoldungen: 12,925 Thlr. NE.
Dir. 1800 Thlr.
Dr. L.Wei8, Der Streit über die Berechtigungen der Realschule, beleuchtet durch
Untersuchung der Frage: was ist Naturwissenschall? Progr. 1869. L. Hersmann,
Zur Hebang des Stottems, pädag. Winke für Eltern und Lehrer; Progr. 1870. Fest-
reden am 22. März 1870 und 1871 von Th. Frye und Dr. Lorberg; Frogr. 1871.
Patronat: stadtisch. Curatorium.
314
OBERHAÜSEN.
(Bürgermeisterei im Kreise Duisburg; c. 12,300 Einw.)
Höhere Bflrgersehule.
Die in Folge der Eisenindustrie rasch angewachsene Bevölkerung des Orts hatte för
das höhere Unterrichtsbedürfhiss seit 1862 eine kathol. Frivatschule. Anf. 1873 ist durch
G-emeindebeschluss eine öffentliche Lehranstalt simultanen Charakters gegründet worden,
mit der Absicht, dieselbe allmählich zu einer Realschule 1. 0. auszubilden. Die höh.
Bürgerschule konnte mit 83 Schülern in 4 Classen und einer Vorbereitunc^l. M. 1873 er-
öffnet werden. Die Schülerziüil mehrte sich bald: ein Jahr später, H. 1874, ist die oberste
Gl. hinzugefugt worden, und die Frequenz betragt in der nöh. BS. 105, in derVorsch.
40; zusammen: 145; darunter 97 ev., 46 kath., 2 jüd. ; 37 auswärtige. 1. GL 5, 2. Gl. 10.
Lehrer: 9. Dirigent: Dr, Röten (seit Beginn der Schule; vorher Lehrer an
der oben erwähnten Privatschule), 4 wissenschftl., 1 ev. und 1 kath. Beligionsl., 2 techn.
und £lem. L.
Von den Lehrern sind 5 evang., 4, unter denen der Rector, katholisch.
Local. Das Haus, in welchem früher die kath. Frivatschule des Dr. SeknSlpm sich
befand, ist für die höh. BS. erworben (18,000 Thlr.), und genügt dem Bedürfiuss.
Etat: 8615 Thlr. Besoldungen: 6350 Thlr. Rector 1500 Thlr. nndWohnnng (gegen
Miethe), der erste wissensch. Le^er 1200, der letzte 600 Thlr.
Das Patronat wird durch ein Guratorium vertreten.
ESSEN.
(Abtei Essen. Herzogth. Cleve. 51,482 Einw.)
Ein Gymnasium und eine Realschule 2. O.
Das Gymnasium (I, 364. U, 309).
Am 1. Mai 1874 feierte die Anstalt ihr 5(){jahriges Bestehen. In der dazu veröffent-
lichten Festschrift u.a.: OL. Dr. Heidemann, Die Stiftschule in Essen, mit einem Ver-
zeichniss aller bisherigen Abiturienten (516).
Gegenwärtig: 8 Gymnasialclassen (U und Olli und II) und eine Vorschi^lcl. Fre-
quenz: G. 302, V. 80: zusammen: 382: davon 186 ev., 184 kath., 12jüd.; lOTanswiirtige.
1: 29 (1868: 41), 11: 68, III: 91. Abiturienten: 60 (in den 6 Jahren vorher: 92).
Lehrer: 15. Director: Dr, Hrm. Probat (seit M.1668), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath.
Religionsl., 1 wissensch. HülfSsl., 3 techn. und £lem. L. — M. 1873 schied aus der OL. Dr.
Anton. — Neu eingetreten ist ein Lehrer und 5 Sch.candidaten.
Von den Lehrern sind 7 evangelisch (einschliesslich des Dir.), 8 katholisch.
Local. Die Errichtung eines neuen Gymnasialgebäudes nebst Turnhalle gegen-
über dem jetzigen ist in der Vorbereitung.
Etat: 19,280 Thlr. Darin St. Zuschuss 4097V9 Thlr. Besoldungen: 14,050 Thlr.
N E. Dir. 1900 Thlr. und Wohnung.
Der Stiftung „Bildung die Quelle des Wohlstandes'' ist durch das f Mitgl. desVer-
waltung^raths JtU, Waldthausen ein Gap. von 5000 Thlr. vermacht, dessen Zinsen zu einem
IJniver8.stipendium bestimmt sind.
Patronat: königlich und städtisch. Nach einem neuen Statut (s» im Progr. ▼.
1873) ist an die Stelle des Yerwaltungsrathes ein Guratorium getreten. (K. Oompatronats-
commissarins: Kreisgeriohts Dir. P€/i2aeii#).
Die Realschule 2. 0. (I, 366. II, 310) .
Die Anstelt zählt jetzt 12 Glassen (VI; Vaundb; ÜIV; OIV a und b; U und
Olli bis I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: RS, 473 (1868: 267), V. 1»; zu-
315
sammen: 598; davon 278 katb., 260 ev., 60 jüd.; 150 auswärtige. I: 19 (1868: 5), II
26, III: 32. Abiturienten: 9.
Lebrer:18. Director: Dr. J. Bemh, Heilermann (seit M. 1864)| 4 OL, 1 katb.
und 1 ev. ReliffionsL, 4 ordentl., 2 wissensch. HülfsL, 5 tecbn. und Eiern. L. — 0. 1869
ging der ord. L. Dr. Ebeling als OL. an die RS. zu Yegesack, M. 1872 der ord. L. Dr.
Kaiser als OL. an die BS. zu Elberfeld und der ord. L. W, Altenburg als OL. an die böb.
BS. zu Eupen, 0. 1873 der OL. Hoff an das Gymn. zu Arnsberg. M. 1873 g[ab der OL.
Wtmntuberff seine Stelle aus Gesundbeitsrücksicbten auf. — Neu eingetreten sind 11 Leb-
rer; ausserdem sind 10 Scb.cand. bei der Anstalt als Hülfsl. bcscbuligt gewesen.
Von den Lebrem sind 8 evang., die übrigen, einscbliessl. des Dir., katboliscb.
L o c a 1. Das neue umfangreicbe Scbulbaus ist der Anstalt M. 1869 übergeben worden ;
ein zweites daneben Anf. 1874.
Die Säle, Utensilien und Lebrmittel der BS. werden auch von der unter derselben
Direction stebenden Fortbildungscbule r525 Scbüler) benutzt; desgleichen von der Berg-
schule (30 Schüler).
Etat: 25,700 Thh-. Besoldungen: 23,026 Thlr. Dir. 1900 Tblr. und fr. Wohnung;
der letzte ord. L. 750 Thlr.
Das Progr. y. 1869 enthält eine ausführliche Darstellung des Lehrplans der An-
stalt vom Dir. — K. Wunnenberg, Schulrede am 22. Harz 1871, im Progr. des Jahres.
Dr. Bein er, Beiträge zur Geschichte desBealismus in der neueren Pädagogik; Progr. 1872.
Patronat: städtisch.
MÜHLHEIM an der Ruhr.
(Herzogth. Berg. 14,262 Einw.)
Realschule 1. 0. (I, 363. II, 308).
Clas»enzahl:7 (UundOllI). Frequenz:256 (1868:178); davon212eY., 37kath.,
7jüd.; 95 auswärtige. 1: 12 (1868: 9), Ö: 42, III: 67. Abiturienten: 17.
Lehrer: 14. Director: Dr. A'. Gruhl (seit 0. 1868), 3 OL., 4 ordentl., 1 katb.
BeligionsL, 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Eiern. L. — Mehrere von den Lehrern unter-
richten auch an der unter derselben Direction stehenden höh. Mädchenschule, deren Pro-
rector der OL. Finsterbusch ist. M. 1869 ging der ord. L. Werry als OL. an die BS. zu
Vegesack. — Der OL. Prof. Dr. Nagel vrurde M. 1873 emeritirt
— Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 6 Sch.cand., unter denen 4 probandi.
Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einscbliessl. des Dir., evangelisch.
Etat: 15,894 Thbr. Besoldungen: 13,360 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr.
Auch für die Elementarlehrer besteht eine durch Alterszulagen aufsteigende Gehaltscala.
Von einem Freunde der Schule ist ihr ein Harmonium geschenkt worden.
Das Vermögen der Lehrer -Wittwen- und Waisenstiftung ist auf c. 1450 Thlr. ge-
stiegen.
Ord. L. W erry, J. J. Bousseau und sein Einfluss auf die höh. Schulen Deutschlands:
Progr. 1869. Dr. W. Gramer, Die Idee des deutschen Volkes und das Bildungsideal
der Bealschule; Progr. 1871. Dir. Gruhl, Sätze und Aufgaben über die Parabel;
Progr. 1872.
Patronat: städtisch. Curatorium.
DUISBURG.
(Herzogth. Cleve. 30,525 Einw.)
\
Gymnasiiiin mit einer Bealschule 1. 0. (I, 360. II, 307).
Umfang: die 6 Qymn.classen, ungetheilt, 4 Bealcl. (IV — I), 3 Yorscbulcl. Fre-
quenz: G.f85 (1868: 160), BS. 110 (1868: 70), Y. 145; zusammen: 440; darunter 841 ev.,
316
91kath., 8jüd.; 63 auswürtige. G.I: 11, II; 20, lU: 33. RS. I: 15 (1868: 3), U: 20,
III: 39. Abiturienten: beim Glymn. 34, in der RS. 13, (in den 5 Jahren vorher:
resp. 43 und 13).
Lehrer: 20. Director:Dr. C, Eickhof (seit 0.1845), 5 OL., 7 ordentl., 1 kath.
Religionsl., 1 wissensch. HülfsL, 5 techn. und Elem. L. — M. 1869 ging der ord. L. Dr.
Bouterwek als ÖL. an das Gymn. zu Merseburg, der OL, Dr, Krumme wurde 0, 1870Dircc-
tor der RS. zu Remscheid. — Am 3. Novb. 1870 starb der OL. Dr. ro/fonan«, amll. Octb.
1872 der OL. Dr. Wüms; am 5. Aug. 1873 zu Bonn der emeritirte OL. Prol Bügmatm^) —
Neu eingetreten sind 9 Lehrer una 2 Sch.candidaten.
Die Lehrer sind, mit Ausnahme des kath. ReligionsL und des kath. Hül&lehrera.
evangelisch.
Es ist die Absicht, M. 1875 die Realschule vom Gymn. zu trennen.
Etat: 17,830 Thb. Darin StZuschuss 1280Thlr. Besoldungen: 12,480Thlr. K£.
Dir. 1800 Thlr. und Wohnung.
Der f OL. HüUmann hat der Anstalt 500 Thlr. vermacht, deren Zinsen ein würdiger
Primaner als Stipendium erhalten soll.
Dr.W. Volk mann, Der Mystiker Heinrich Suso; Progr. 1869.
Patronat: königlich und städtisch. Curatorium.
3. Regierungsbezirk Goblenz.
COBLENZ.
(Hauptstadt der Bheinprovinz. Früher zum Kurf. Erzbisth.
Trier. 24,095 Einw.)
«
Gymnasiam (I, 382, ü, vS20).
Umfang: 11 Classen (VI; V, IV und U HI in je 2 Cötus, OHI, U und OH, I).
Frequenz: 321 (1868: 443); davon 188 kath., 118 ev., 15 jüd.; 112 auswärtige. I: S9
(1868: 44), 11: 58, III: 87. Ahiturienten: 86 (ehensoviel in den vorhergdienden 6
Jahren).
Lehrer: 20. Director: Alex, Dominiau (seit Dch. 1860), 6 OL., 1 kath., 2 ct.
Religionsl., 6 ordentl., 2 -wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr.
vorm Walde wurde 0. 1871 als OL. an das Gymn. zu Düsseldorf versetzt, der ord. L. Dr.
Sirker im Dch. 1871 als Bector an die höh. BS. zu Saarlouis, der ord. L. Dr. Umir M.
1874 als OL. an das Gymn. zu Düren; gleichzeitig^ der ord. L. Uhgermann als Rector an
die höh. BS. zu Rheinbach. — Der OL. Prof. A, Flock starb am 27. Aug. 1869, der OL.
Th. Stumpf am 25. Juli 1878. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 16 Sch.candidaten.
Bis auf die ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 22,340 Thlr. Besoldungen: 17,873 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thbr. und fr.
"Wohnung.
Der f Rentier Nümberger in Winningen vermachte den groasten Theü seines Grund-
eigenthums und Hobüiars (20 Jahre nach dem Ableben seiner nutzniessenden Erben) dem
Gymn. zur Gründung einer Studienstiftung (der Erlös hat 25,284 Thlr. ergeben).
Dir. Dominicus, Geschichte desCoUegiums societ. Jesu zu Goblenz, 2; Progr. 1872.
Patronat: königlich (das Gymn. wird seit 1874 als Staatsanstalt behandelt).
OBERLAHNSTEIN.
(Ehedem zum Kurf. Erzbisth. Mainz. 4211 Einw.)
Höhere Bfirgerschale.
Nachdem für das Bedürfhiss einer über den Elementarunterricht hinauflffehenden
Bildung zuerst im Jahre 1870 durch Errichtung einer Privatschule gesorgt war, Deschlos-
berg
S. Prof. /. HOsmatm. Aac seinam Leben und seinen Aufzeichnungen von W. Hollenberg; Heidel-
1875.
317
sen die stadtiflolien Behörden nach einiger Zeit, dieselbe zu übernehmen und zu einer
berechtigten höh. Bürgerschule im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 auszubilden. Als
die Genehmiffiing eTfoIgrt war, ist die Anstalt, nach ihrem Statut paritätisch, am 15 Octb.
1873 mit 101 Schülern m 4Glas8en eröfihet worden (67kath., 30 er., 4jüd.; 89 auswaiflge).
Seit IL 1874 bestehen die ordnungsmässigen 5 Glassen und 1 Vorschnlcl. Fre-
qaenz: 196; davon 76 kath., 47 ev., djüd.; 30 auswärtige. 1.C1.5, 2. Gl. 6.
Lehrer: 9. Dirigent: ^infoitJif (Geistlicher; früher ordentL und ReligionsL am
Progymn.zu Montabaur, dann seit 0. 1870 Vorsteher der erwähnten Priratschule); ausser
ihm 6 wissenschaftL Lehrer, 1 ev. ReÜgionsL, 2 techn. und Elem.L.
Zwei Ton den Lehrern sind evang., die übrigen, einschliessL desRectors, katholisch.
Local. Ein für die frühere Frivatschule neu erbautes Haus, für jetzt noch aus-
reichend.
Etat: 5480 Thhr. Besoldungen: 4190 Thlr. Bector 960 Thlr. und fr. Wohnung.
A. Abt, Notizen über Entstehung und Sinrichtong der Schule; Frogr. 1874.
Fatronat: städtisch. Guratorium.
BOPPARD.
(Kurt-Erzbisth. Trier. 4972 Einw.)
Progymnasliim (TL, 325).
In den 5 Glassen (YI— 11) betrug die Frequenz: 111 (1868: 100); dayon 86 kath.,
21 er., 4jud.; 28 auswärtige. H: 15, lU: 16.
Lehrer: 10. Rector: KBrüggewunm (seit O. 1874; vorher Lehrer am Oyma. zu
Trier), 5 ordentL, 1 kath. und 1 er. Beligionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L.
— Der frühere BcMstor, Dr. Pk. Esser, wurde 0. 1873 als Regierungs- und Schulratb nach
Wiesbaden berufen. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Bectoratsgeschäfte
commissariach der 1. ord. L. Dr. EkKngtr. Der ord. L. Dr. vom Hengtl ging IL 1871 als
OL. an das Gymn. zu Emmerich über. — Der OL. Neiden starb am 15. Apr. 1871. — Neu
eingetreten sind 11 Lehrer; ausserdem sind 8 8ch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge-
wesen.
Mit Ausnahme des ev. BeligionsL sind alle Lehrer katholisch.
Im Jahre 1873 hat die Anstalt einen neuen Turnplatz erhalten.
Etat: 6610 Thlr. Besoldungen: 6300 Thlr. Rector 1200 Thbr. und Wohnung.
H. Kolden, Zur Geschichte des Frogymnasiums in Boppard; Frogr. 1869. Dr.
J. Hennes, Der Unterricht in der brandenb. preussisohen Geschichte; Frogr. 1872. Dr.
Eblinger, Schulrede am 22. März 1873; im Frogr. des «lahres. Derselbe, Zur Methode
des griech. Unterrichts in den mittleren Glassen; Frogr. 1874.
Fatronat: städtisch.
KREUZNACH.
(Grafsch. Sponheim; Karpfalz. 13,864 Einw.)
Oymnasliiiii (I, 391. n^ 326).
Am 2. Sptb. 1869 feierte die AnaUlt ihr Mjährigea Bestehen : s. das Frogr. v. 1870.
Die 6 i}y]nn.cla8sen sind ungetheilt, haben aber 3 (lY — II) von Seiten der Stadt
gegründete Kealabtheflungen für die vom Griechischen dispensirten Schfller; 1 Vorschnlcl.
Frequenz: G. 246 (1868: 211), Y. 62; zusammen: 298; dayon 200ev., 76kaih., 22jüd.;
99 auswärtige. I: 17, ü: 29, HI: 60. Abiturienten: 60 (in den 5 Jahren Tor-
her: 42).
Lehrer: 13. Director: Dr. Gu. Wu^ert (seit M.1864), 30L., 5ordentL, Ikath.
ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Frot. Dr. Steiner feierte im Noyb. 1874 sein
50jä£r. Jnbiläum. — Am 14. Juni 1870 starb der emerit. OL. Dr. Deümann, am 26. Novb.
1872 der OL. Frot Waetnmik. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer.
Mit Ausnahme des kathoL Religionsl., sind idle Lehrer eyangelisch.
_ _MB
Local. i>rr Rau eineK SeitenflüifeK pinPti Tnmsasl, ZpitlmBBal uinl SClMseueimmir
«Dtlultend, JaL O. 1873 voUcndel wurdta (1S,000 Tfalr.J
Etat: U,53S Thlr. Darin St ZuBchuss 57321/, Thlr. Besoldungen: 12,360 Tlilr.
N 1(1 W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung.
Gelegentlich des oben erwähnten Jubiläums haben ehemalige Schüler ein Stipenilium
gestiftet (c. 2000 Thlr): für 3 Schüler je 30 Thlr. jährlich; a. daa Progr. y. 1870.
Dr. Wnifcrt, Das gelehrte Schulwesen Kreuznachs in geschicfatL Umrissen; Pn^irr.
186» (vgl. die Heidelb. Jahrb. 186« p. S7S). OL. W. Uöhrin^, JuL Caesar im Dor<lösU.
(tallien und am Shein; Progr. 1870. W. Gebert, Zur Geschichte der niederdeutecl^u
Mundarten; Progr. 1873.
Patronat: königlich.
SOBERNHEIM.
(tirafsch. Sponheim; Kurpfalz. 2.^11 Einw.)
ProgymiMsiiim.
Kach der ältesten urkundlich vorhandenen Notiz bestand schon 1567 eine biibiTL'
Lehranstalt am Urt, die das Rerht hatte, ihre Schüler „ad lectionüs publicas zu proni^i-
viren"; sie überdauerte den SOjähr. Krieg, ging aber unter als im orleansscheu Kn'^^''-
die Stadt 1689 eingeäschert wurde. Krst 1728 wurde wieder eine höhere Schute erriclL!<'i,
besonders durch die Bemühungen de* ref. Plarrer» Wundl und des Bürger« Joil Dhoiutu. l'iii
1749 soll der spätere Grosskanaler und Justizmin. ünSCamtr Schüler dieser Anstalt 2>'-
Wesen sein. Als die Franzosen das Land an der Nahe occuptirt hatten, ginff sie lurllik.
und 180ft gene ein. Erst 1821 gelang es dann dem Büiverm. TAeimar und Landrath Jl-v,
wieder eine progymnasiale Anstalt als ,.lii>here Stadtschule" in einer ehemaUgen Haltf^tr-
comthurei zu errichten'). Dir. AiJrn in Kreuznach war Inspector der Schule bis He \l--r
Regierung tu Cobleni unterstellt wurde. — Der erste Rector war B. TS. Oiio. Unter sei-
nem Nachfolger BemAardl (seit 1898) traten die alten Sprachen zurüoic gegen die fran-
KÖaische und die Realien ; die Schülerzahl nahm ab. Bei der Eröfl'nung (ü. m22> wart't!
85 gewesen; 1831:26, 1833:14, 1834:11. Unter solchen Umsläudcn wollte man die Sohui-'
aufheben, als in einer Sitzung der Regierung zu Cobleni der nachmalige König Frieiir
Wilh. IV. sich fiir ihre Erhaltung aussprach.
An die Stelle des Rector» iJemAariA wurde 1834 •/oc. /Vfry, vorher Rector in Sinnii'^t.
berufen. Er gab der Schule ihre ursprüngliche progymnasiale Einrichtung zurück, und >i:'
Sehülerzahl mehrte sich wieder; 1645 waren ihrer 48, 18.55: 60, 1860: 78. — Auf d,.i
Heclor Ptiij (;+ 13. März I8«9) folgte M. IWia Fr. Back, vorher Rector in Wetzlar, d^r A:>.
Anstalt erweiterte, aber schon M. 18<i7 einem Ruf nach Birkeufeld folgte. Cnt--r ^r,-
nem Nachfolger, dem jetzigen Rector. wuril«; die II eröffnet, und am 14. Aug. l^Vii* d:-
Anstalt unter die vollberechtigten Progymnasien aufgenommen. — Am 18.Octb.lb71 L^'
sie ihr AOjähr. Bestehen gefeiert.
Die 5 Glassen sind ungethcilt; in einigen Gegenständen werden Schüler der \'I al-
gesondert als in einer Vorscnulcl. unterrichtet.
Frequenz: (1866: 9S, 1869: 130) 13H; davon 102 ev., 26 kath., 10 jüd.; KU a;:'-
wärtigo. II: 11, III; Ifl. (1874: 155 Schüler!.
Lehrer: 11. Rector: Dr. Alb. PiaibergiseH M. 1862 ;vorherRec{or der höh l:S
EU Wald), 4 ord. wiseensch. Lehrer, 2 wiaaenach. Hülfsl., 1 kath. Rctigionsl., 3 tecbn. ul i
Blem. L. — Der OL. Gami^r sUrb am 2. Jan. 186».
Von den Lehrern sind 3 kathul.. die übrigen wie der Rector evangelisch.
Local. Unzureichend. Die natu rwisse lisch all 1. und andere Sammlungen sind ir
Rathhanse untergebracht; ebenso die Schülerbibliothek, Ein Erweiternngaban wird l -
absichtigt. 1868 wurde durch einen Anbau eine Aula hergestellt.
Etat: 6610 Thlr. Besoldungen; 4940 Thlr. Rector lOOD Thh". und fr. Wohnur..'.
der letzte ord. L. MO Thlr.
Die Nachbargemeinden Waldböckelheim und Bockenau gewahren einen regelmii.*.!/ f::
Jahresbeitrag zur Unterhaltuns der Schule. Gelegentlich des fiOjähr. Jubiläam* 'i'-
•elben atifteten die Stadtverordneten einen „Pn^^mnasialfonds" zum Besten der L<-iir<.-
319
und Schaler und zur Vermehrung der wissenschaftl« Sammlungen (s. Progr. t. 1871).
Gleichzeitig brachten Schüler und Freunde der Anstalt gegen 1000 Thlr. zu demselben
Zweck zusammen. Eine bibliotheca pauperum ist seit 1870 vorhanden.
Patronat: st&dtisch.
TRARBACH.
(ü^rafsch. Sponheim; Kurpfalz. 1703 Einw.)
Progymnaslum (I, 390. U, 324).
Am 4. und 5 Juni 1878 wurde das BOC^&hrige Bestehen der Anstalt gefeiert, und
damit das SQjähr. Amtsiubilaum des Rectors Staffier verbunden. Zu der Feier wurde ver-
öffentlicht: Geschichte der höh. Schule zu Trarbach von ihrer Gründung bis zur Gegen-
wart vom Superint Fr. Back zu Castellaun, Bector Fr. Back zn Birkenfeld und Dr. J.
M. Schmidt., OL. zu Trarbach.
In den 5 Classen (VI— II) betragt die Frequenz: 89; davon 76 ev., 18 kath.; 45
auswärtige. II: 17, lll: SO. — Eine Privat -Vorschule steht unter Leitung des Eectors.
Lehrer: 10. Rector: Dr. J, M, Schmidt (definitiv seit M. 1874; interimistisch seit
0.1874: vorher OL. der Anstalt); ausser ihm Sjphilolog. Lehrer, 2 ev. und 1 kath. Reli-
S'onsl., 8 techn. und Elem. L. — Der frühere Kector, Dan. Stdffter^ trat 0. 1874 in den
uhestand. — Neu eingetreten ist 1 Lehrer und 1 Sch.cand. als Hülfslehrer.
Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Btat: 4747 Thlr. Darin St.Zuschuss 1840 Thlr. Besoldungen: 4S08 Thlr. Rector:
1000 Thlr. und fr. Wohnung.
Ueber das Patronat s. B. 11, 825.
MAYEN.
(Kurf.-Erzbi8th. Trier. 6422 Einw.)
Höhere Bfirgerachole (11, 323).
In den 5 Classen der Anstalt betrug die Frequenz: 108 (1868:92); davon 9 t kath.,
10 ev., 7 jüd.; 19 auswärtige. 1. Gl. 8, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung haben 13
Schüler bestanden.
Lehrer: 10. Rector: Pe, Kruse (seit 0. 1872^. 5 ordentl., Ikath. und lev.Beli-
gionsLt S techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sina 4 Lehrer und 3 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihr M. 1870 übergeben
worden.
Etat: 8200 Thlr. Besoldungen: 5910 Thlr. Rector 1000 Thlr.« der 1. Lehrer 840
Thbr.; der letzte ord. L. 600 Thlr.
Dr. Grautegein und Ritgen, Flora der Umgegend Mayens; Progr. 1870 und 71.
Patronat: stadtisch.
ANDERNACH.
(Eurf.-£rzbi8th. Cöln. 4376 Einw.)
ProgynuiAsliim (I, 385. n, 321).
Am 81. Aug. und 1. Sptb. 1873 feierte die Anstalt ihr 30C>iähriges Bestehen. Vom
Rector Dr. Loh nach wurde dazu veröffentlicht: „Zwr Geschichte des Progymnasiums
in Andernach*'; Progr. 1873.
320
In den 6 Classen (VI— II) betrug die Frequenz: 110 (1868: 62); davon U Uth.,
9ev., 7jüd.; 37 auswärtige. 11: 15, III: 17.
Lehrer: 10. Rector: Dr. £, Schweikert (seit K. 1874; vorher ord. L. am Qymn.
zu Coblenz), 5 ordentl., 1 kath. und 1 ev. ReligionBl., 1 wissensch« HülüiL, 2 techn. und
Elem. L. — Der frühere Hector, Dr. Rud, Löhbaehj war von M. 1873 bis 0. 1874 conunisaa-
risch Reg. und Schulrath zu Minden, seitdem ist er Dir. des Qymn. zu Mainz. Bis znm
Eintritt seines Nachfolgers in Andernach verwaltete das Rectorat deri. ord. L. van Bebber
— Neu eingetreten sind 12 Lehrer und 6 Sch.candidaten.
Ausser dem ev. Religions- und dem Zeichnlehrcr sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 7160 Thlr. Darin StZuschuss: 1560 Thlr. Besoldungen: 6110 Thhr. Rector
1500 Thlr. und Wohnung.
Hr. H, Jos. Sieherg (f ) hat der Anstalt 400 Thlr. vermacht, von deren Zinsen lor
einen armen Schüler aus Andernach das Schulgeld bezahlt werden soll.
Dr. Q. Esser, lieber einige gallische Ortsnamen auf -acum in der Rheinprovinz;
Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
NEUWIED.
(Grafsch. Wied. 8644 Einw.)
«
Höhere Bürgersehale ^ und Progymnaslum (I^ 384. 11^ 320).
Der Lehrplan der Anstalt ist p. 84 mitgetheilt. Ciassenzahl: 8 (VI, Y; Real IV— II,
öymn. IV— II). Frequenz: höh. BS. (VI— II) 228, Progymn. (IV— Ü) 46; zussm-
men: 274 (1869: 224)* davon 170 ev., 78 kath., 26 jüd.; 136 auswärtige. Real II: 40,
III: 47. Progymn. II: 12, III: 24. Der Abgangsprüfung haben sich an der höh.
BS. 4 Schüler unterzogen.
Lehrer: 11. Rector: Lorenz Götz (seit 1839), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Be-
ligionsl., 1 techn. und Elem. L. — 0. 1871 schied aus der ord. L. Nohl, um die Direction
der höh. Mädchenschule in Neuwied zu übernehmen. Der OL. Neinhauz folgte M. 1871
einem Rufe an das CoUegfium zu Altkirch imElsass (jetzt am Lyceum zu Colmar) ; gleich-
zeitig wurde der OL. Eben Rector der höh. BS. zu Obersteia ; der OL. Jenner ging 0.
1872 an das Seminar für Lehrerinnen in Hamburg über. — Nea eingetreten sind 8 Lehrer.
Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einsohÜessl. des Rectors, evangelisch.
Etat: 9070 Thhr. Darin vom Staat 1225 Thlr., fürstlicher Zuschuss 350, stadti-
scher c. 3000 Thlr. (die Beiträge der Genossenschaft haben 1872 au%ehört). Besoldun-
gen: 8550 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung.
Der /2eii«cAsche Unterstützungsfonds, aus dem arme Schüler in ihren Schulbedürf-
nissen unterstützt werden, hat ein Gap. von 660 Thlr.
Ord. L. H e c k e r , Loki und Prometheus ; Progr. 1872. OL. D i 1 1 m a r , Mittheilungen
aus einer pädagog. Reliquie aus der Zeit des SOjuir. Krieges (von Moscherosch); Pr^.
1873. D. H. Kratz, Die Logik und die Schule; Progr. 1874.
Patronat: stadtisch.
LINZ.
(Kurf. Erzbisth. Cöln. 2884 Einw.)
Progymnasiam (I, 386. n, 322).
In den 6 Classen ( VI— H) betrug die Frequenz: 114 (1868: 186), davon 84 kath.,
20 ev., 10 jüd.; 68 auswärtige. U: 20, HI: 25.
Lehrer: 8. Rector: Dr. Jos. Pohl (seit 0. 1869), 4 ordenÜ., 1 ev. Reliffionsl., 2
techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer, 2 Hülfsl. und 2 Sch.candidaten.
Mit Ausnahme des ev. Religionsl. und des ebenfalls ev. Zeichnlehrers sind alle
Lehrer katholisch.
Etat: 6004 Thh*. Darin St. Zuschuss 1920 Thlr. Besoldungen: 5430 Thlr. Reetw
1500 Thh-,
3 21
Der Progymn. Kirche sind mehrere Legate zugewandt worden; u.a. ein solches von
1240 Thhr. (lUrp^Neuenhurg) und lOOThlr. {ßchülUr).
Hrm. Schalte, Geschichtl. Nachrichten über die Stadt Linz (10. Jahrh.), 3; Progr.
1873. OL. B alias, Zur Geschichte des Progymnasiums*), 3; Progr. 1874.
Patronat: städtisch mit königl. Compatronat.
WETZLAR.
(Vormals freie Reichsstadt^ 5675 Einw.)
Gymnasinm (I, 387. 11, 322).
Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 134 (1868: 143); davon 122 ev., 7
kath., 5jüd.; 47 auswärtige. I: 17. 11: 23, III: 27. Abiturienten 42 (in den 5 Jah-
ren vorher: 29).
Das früher mit der Anstalt verbundene Pensionat ist M. 1872 (nach dem Tode des
Fräul. Seidensticker) eingegangen.
Lehrer:11. Director:Ci4. Pertz (seit 0. 187 1 ; vorher OL. am Grymn. zu Hameln),
3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Keligionsl., 1 tcchn. und lElcmL. — Der frühere Dir., Dr. Gid.
Voffi, wurde M. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Cassel versetzt. Bis zum
Eintritt seines Nachfolgers verwaltete das Directorat commissarisch der OL. Prof. Dr.
Praller. Derselbe, früher an der Ritterakad. zu Liegnitz, hatte M. 1869 mit dem OL. Dr.
Gerhard in Wetzlar die Stelle getauscht. — Emeritirt wurde der OL. Prof. K feine 0. 1870.
Der pensionirte OL. Graff starb am 21. Octb. 1871. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer;
ausserdem sind 4 Sch.cand. am Gymn. beschäftigt gewesen.
Bis auf den kath. Keligionsl. und den ebenfalls kath. Elem. L. sind alle Lehrer
evangelisch.
Local. An Stelle des baufälligen alten Classenhauses ist ein massives neues er-
richtet und 1874 bezogen (Kosten: 17,000 Thlr. aus dem Cap.vermögen der Anstalt).
Etat: 11,440 Thlr. Darin St.Zuschuss: 7545 Thlr. Besoldungen: 9860 Thlr. NE.
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung.
Patronat: königlich. Mitglieder des Gymn.Verwaltungsrathß sind der Kreisge-
richtsR. Wet^halj der Oberpfarrer Äoefecnac/r^r und der Director.
4. Regierangsbezirk Aachen*
AACHEN.
(Vormals Krönungsstadt des deutschen Reichs und freie
Reichsstadt. 73,143 Einw.)
Ein Gymnasium und eine Realschule 1. O. Für den Turnunterricht be-
nutzen beide die städt. Turnhalle. — Das Collegiat-Stiftscapitel geht damit
um, die vorhandene Stiftschule zu einem berechtigten Progymnasiura auszu-
bilden.
Das Gymnasium (I, 393. U, 327).
Die Anstalt umfasst 12 Gymnasialcl. (VI und V je a und b, IV; Ulli a und b, OIU
U und On und 1) und 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 411 (1868: 373), V. 117: zu-
sammen: 528; davon 417 kath., 101 ev., lOjüd.: 93 auswärtige. 1: 25 (1868: 48), 11: 68.
HL: 107. Abiturienten: 94 (in den 5 Jahren vorher: 129).
s) I>er OrftndungBtag der Schule iat der 3. NoTb. ITlKi.
m 21
322
Lehrer: 23. Director: Dr. Schwenger (seit K. 1874; vorher OL. am Gviun. za
Düren)) 4 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 6 onlentl., 6 wissensch. HülfsL, 5 tecW und
£lein.li. — Der firtihere Dir., Dr. Joh. Siauder (seit 0. 1871 ; vorher Dir. des (}ymn. zu
Emmerich), wurde 0. 1874 in das K. Prov.SchuIcoU. zu Coblenz berufen. Sein Vorgänger
in Aachen, Dr. J. J. ScAöh, wurde 0. 1871 emeritirt (st«rb am 29. Mai 1873). Bis zum an-
tritt des jetzigen Dir. versah die Directoratsgeschäfte der OL. Prof. Dr. SavtUbtrg. —
Der ord. L. A Menge ging 0. 1870 an das Gymn. zu Coblenz über. — M. 1868 wurde der
OL. Dr. Jo8, MüUer (f am 5. Aug. 1872), M. 1874 der OL. Dr. Khpper emeritirt. — Nea
eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem sind 7 Sch.cand. als Hülfsl. und 7 andere ab pro-
bandi bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Bis auf den ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. Der Neubau einer Directorwohnung ist nahezu vollendet.
Etat: 18,160 Thk. Darin St. Zoschuss: 4962 Thlr. Besoldungen: 15,770 Thlr. NE.
W. Dir. 1700 TWr. und Wohnung.
Bei dem SCgähr. Dienstjubiläum (1867) des f Dir. Schön wurde zur Unterstutznng
armer Gymnasiasten eine iScA/Fnstiftung errichtet (c. 4000 Thlr.).
Chr. Müller, Ziel und Methode des geograph. Unterrichts auf unseren Gymnasien;
Progr. 1870. Dr. Milz, Die Kaiserstadt Aachen unter französ. Herrschaft; Progr. 1871
und 72.
Patronat: königl. mit städt. Compatronat (OBürgerm. Conzen; zugleich Vorsitzen-
der des Verwaltungsratns).
Die Realsehale 1. 0. (I, 395. II, 328).
Von den 6 Classen istVin a und b, III und 11 in U und O getheilt; zusammen.
9 Ol Frequenz: 295 (1868: 268); davon 196 kath., 75 ev., 25 jüd.; 64 auswärtige.
I: 10 (1868: 6), 11: 88, Ul: 63. Abiturienten: 19 (in den 5 Jahren vorher: 11).
Lehrer: 22. Director: Prof. Dr. J^ L, Ilügers (seit 1865), 8 OL., 1 kath., Set.
und 1 jüd. B<eligionsl., 6 ordentl., 3 wissensch. HülfsL, 5 techn. und Elem. L. — 10 Seh.
cand. smd theils als probandi, meist aber als Hülfsl. bei der Anstalt beschäftigt gewesen.
Mit Ausnahme der ev. und des jüd. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 16,812V« Thb. Besoldungen: 12,900 Thb-, NB. W. Dir. 1700 Thlr.
Der Dir. Dr. Bilger* hat aus den Geldgeschenken abgehender Schüler einen Sti-
pendienfonds gebildet (Cap. bereits mehr als 1000 Thlr.); s. das Progr. v. 1871. Vom
Bürgercasino smd der Anstalt 100 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zu Lehrmitteln für arme
Schüler verwandt werden sollen.
Prof. Dr. Förster, DerLousberg bei Aachen, eine naturhistor. Skizze; Progr. 1^71.
Prof. Uaagen, Zerstreute Mittheilungen zur Geschichte Achens während des Mittelalters;
Progr. 1874.
Patronat: städtiBch.
EUPEN.
(Herzogth. Limburg. 14,653 Einw.)
Höhere Bfirgerschule (1,399. 11,331).*
Die ordnungsmässiflfen 5 Classen und 1 Yorschuld. Die G^ymnasialabtheilungen
sind eingegangen. Frequenz: höh. BS. 134 (1868: 108), Y. 88; zusammen: 15fi;
davon l£) kath., 12 ev., jüd.; 26 auswärtige. 1. Cl. 13, 2. Cl. 17. Der Abgangsprü-
fung haben sich in den 5 Jahren 3 Schüler unterzogen.
Lehr
L., 1 kath.
1872 an das „ ^ , ^ ^^
Dir. des SohuUehrerseminars zu Elten. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer.
Mit Ausnahme des ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 6692 Thlr. Besoldungen: 6076 Thlr. Rector 1200 Thlr. und fr. Wohnosg.
323
G. Hondorf, Einiges aus der ältesten niederländ., insbesondere der limbnrgischen
Geschichte; Pro^. 1869. Dr. Deventer. Das Englische als XJnierrichtsgegenstand
aof dem Gymnasium; Progr. 1870. Belig.L. Langen, Lessings Y erhaltniss zuKeligion
und Ghristenihum; Progr. 1873.
Patron at: städtisch.
MALMEDY.
(Früher reichsunmittelbare Abtei. 5609 Einw.)
Progymnasium (x).
Nach mehljährigen Yerhandlunffen über die Art der als Bedürfiuss empfundenen
Erweiterung der Stadtschule entschied man sich schliesslich für die Form des Progym-
nannms. &n solches ist 1878 mit Staatsunterstützun^ ins Leben getreten. Der Unter-
richt darin wird, da die Bevölkerung des Orts wallonisch spricht, nicht ohne Schwierig-
keit in deutscher Sprache ertheilt.
Die 5 ordnungsmässigen Glassen (VI — 11) sind vorhanden. Zu Anfang 1874 betrug
die Frequenz: 63; davon 61 kath., 2 ev.; 17 auswärtige. ü: 5, UI: 9.
Lehrer: 9. Eector: />. />fin6ier (zuerst, seit 1869, Rector der Stadtschule);
ausser ihm 4 wissenschaftL, 4 techn. und £lem. L.
Sammtliche Lehrer sind katholisch.
Local. Nachdem die Anstalt früher in einem ehemaligen Gapuzinerkloster einge-
richtet war, ist für dieselbe neuerdings ein Theil des alten Abteigebäudes der Stadtga-
meinde von der K. Begierung unentgeltlich überlassen worden.
Etat: 7090 Thlr. Darin St.Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 5625 Thlr. Rector
1300 Thlr. und Wohnung.
Patronat: städtisch. Curatorium.
DÜREN.
(Herzogth. Jülich. 12,859 Einw.)
Ein Gymnasium und eine höhere Bürgerschule.
Das Gymnasiam (I, 397. U, 330).
Glasaenzahl: 8 (ü und OIU und H). Frequenz: 334 (1868: 174); davon 992
kaih., 10 ev., 2 liid.; 130 auswärtige. I: 22 (1868: 35), U: 57, HI: 44. Abituri-
enten: 67 (in aen 5 Jahren vorher: 52).
Lehrer: 16. Director: Dr. W. Bogen (seit 11.1869; vorher Dir. des Gymn. zu
MunstereiffeD, 3 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 5 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 2
techn. und Elem. L. — Der frühere Dir.. Dr. Sf. Mtiring^ trat M. 1869 in den Ruhestand.
Der OL. Dr. Deüer* wurde Neuj. 1874 Dir. des G^ymn. zu Gonitz, und IL 1874 der OL.
Dr. Schwenger Dir. des Gymn. zu Aachen. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem
14 Seh.cand., von denen 9 als provisor. Hül61ehrer.
SämmtUche Lehrer, mit Ausnahme des ev. Religionsl., sind katholisch.
Etat: 14,827 Thhr. Darin St.Zuschus8 2190 Thhr. NE. Besoldungen: 11,885 TUr.
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
Das Statut über die Verleihung von Stipendien aus dem AhrweHenchen Vermächtniss
(c. 290,000 Thlr.) s. im Progr. v. 1871.
Hnn. Ciaessen, Ueber vergleichende Geographie; Progr. 1869» Conr. Rantz,
Der Accnsativ beiVergü (Zur lat Syntax, nach dem Bedürfiiiss der Schule); Progr. 1871.
Patronat: städtisch mit königL Compatronat.
21*
324
Die höhere Bürgerschule (I, 398. II, 330).*
Frequenz: 127 (1868: 77); davon 60 ev., 59 kath., 8 jüd.; 58 auswärtige. l.Cl
81, 2. Gl. 27. Die Abgangsprüfung ist von 18 Schülern bestanden.
Lehrer: 8. Hecior: H, £. Benrcuh (seit 0. 1857), 1 OL.. 4 ordentl., 2 techn.und
Blem. L. — Der OL. Fr. Wenzel übernahm 0. 1874 die Direction einer höh. Mädchenschule
in Cöln. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, ausserdem als Hülfsl. 3 Sch.candidaten.
Zwei von den Lehrern sind katholisch, die übrigen, einschliessl. des Rectors, evan-
gelisch.
Local. Die für die Anstalt erbaute neue Turnhalle ist 1870 vollendet worden.
Etat: 8477 Thlr. Besoldungen: 6872 Thlr. Rector: 1272 Thlr., fr. Wohnung und
Heizung; der letzte ord. L. 750 Thlr.
Im Frühjahr 1873 wurde der Anstalt zu ihrer sichreren Fundirung ein von der evang.
Gemeinde aufgebrachtes Cap. von 45,000 Thlr. überwiesen.
Drei neue Stiftungen: von der verwittw. Fr. GommerzienR. Schöüer 6000, von den
Ehegatten Felix und Maria Schöller 4000 Thlr. iiir die höh. BS. und die höh. Mädchen-
schule der ev. Gemeinde ; von dem GommerzienR. W. Schüll 5000 Thlr. zu einer Witt^en-
und Waisen-Unterstützungscasse ( s. das Statut im Progr. v. 1874). — Die HH. Benno und
Julius Schöller schenkten je 500 Thlr. resp. zu naturwissenschaftl. Anschaffungen und för
die Bibliothek.
Dr. Klocke, Aus dem ehern isch-mineralog. Untrr. (Vertheilung des Lehrstoffs);
Progr. 1869. OL. Wenzel, Welche höhere Schule sollen die Eltern für ihre Knaben
wählen? Progr. 1871. Dr. Ratte, Die Politik Ludwigs des Deutschen im Kampf mit
seinem Vater und seinen Brüdern ; Progr. 1873.
Das Patronat ist bei der durch ein Guratorium vertretenen evang. Gemeinde.
JÜLICH.
(Vormalige Hauptst. des Herzogthums Jülich. 3300 Einw.)
Progymnasiam (I, 396, II, 328).
Die seitens der Stadt gewünschte Erweiterung der Anstalt zu einem vollständigen
Gymnasium und Uebernahme desselben auf den Staat hat nicht zur Ausführung gebracht
werden können. — In den 5 Classen betrug die Frequenz: 117 (1868: 158); darunter 89
kath., 22 ev., 6 jüd.; 68 auswärtige. H: 27, III: 28.
Lehrer: 11. Rector: Matth. Jos» Kühl (seit M. 1862), 6 ordentl., 1 kath. and 1
ev. Religionsl., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 3 Sch.-
candidaten.
Von den Lehrern sind 3 evang., die übrigen, einschliessl. des Rccturs, katholisch.
Local. Durch den Neubau eines Elementarschulhauses sind für dasProgymn., auch
zur Herstellung einer Aula, Räume disponibel geworden.
Etat: 7723 Thlr. Darin St. Zuschuss 2035 Thlr. Besoldungen: 6677 Thlr. Rector:
1500 TMr. und Wohnung.
Dr. Kahl, Arya, der Ariername; Progr. 1874.
Patronat: städtisch.
ERKELENZ.
Herzogth. Jülich. 4164 Einw.
Progymnaslum (I, 397. IT, 329) (x).
In den 6 Classen (YI— II) betrug die Frequenz: 93 (1868: 104): davon waren
88 kath., 3 ev., 2 j&d.; 46 auswärtige. U: 9, lU: 21.
Lehrer: 8. Rector: ff. KOrfer (seit 1858), 3 ordentl., 1 commissarischer L*.
325
3 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. Dr. TheU ging 11. 1874 als Rector an die höh. BS.
za Hechingen. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer.
Sämmtliche Lehrer sind katholisch.
Etat: 4709 Thhr. Darin St.Zuschuss 275 Thlr. Besoldungen: 3880 Thlr. Brcctor
650Thlr. und Wohnung.
Patronat: stadtisch.
6. Begiemngsbezlrk Trier.
TRIER.
(Vormals Hauptst. des Kurf.-Erzbisth. Trier. 18,798 Einw.)
Ein königliches Gymnasium und eine städtische mit einer Gewerbesohule
verbundene Realschule. Turnunterricht wie B. EE angegeben.
Das Gymnasium (I, 400. II, 332).
Umfang: 15 Ckssen (VI; V, IV, U und OIU und H je in 2 Cötus, U und Ol).
Frequenz: 469 (1868:563); davon 426kath., 35ey., Sjnd.; 293 auswärtige. 1:57 (1868:
109j, II: 132, ni: 129. Abiturienten: 241 (in den 5 Jahren vorher: 209).
Lehrer 27. Director: Prof. Br. Könighoff (seit M. 1868), 9 OL., 8 ordentl, 1
cv. RelimonsL, 6 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Jos. Reinkens
witfde M. 1872 an das Gymn. zu Düsseldorf versetzt; der ord. L. Brüggemann ging 0. 1874
als Rector an das Progymn. zu Boppard. — Der OL. Bhun wurde M. 1873 emeritirt. —
Neu eingetreten sind 14 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 7 Sch.cand. zum CoUe-
giam gehört.
Aoaser dem cv. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Etat: 37,2aO Thhr. Darin St.Zuschuss 1100 Thlr. Besoldungen: 23,625 Thlr. NE.
W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung.
üeber die Stipendienvertheilung berichten die jährl. Programme.
Im Progr. v. 1869 die Rede des SchulR. GR. Dr. Lucas bei Einfuhrung des jetzigen
Directors. Dr. J. P. Meyer, Die väterliche Gewalt bei verschiedenen Völkern ; Progr.
1870. Vict. Straubinger, Charakteristik der Bildungsgeschichte des class. Alterthums
sowie der christl. Zeit bis zur Renaissance; Progr. 1873.
Patronat: königlich (seit 1874 wird das Gymn. als Staatsanstalt behandelt).
Die Realschale 1. 0. (I, 403. 11, 333).
Classen der RS.: 7.(Vin 2 Abth.); dazu eine Vorschulcl. Frequenz: RS. 259
ri868 : 167), V.30; zusammen: 289; davon 167 kath., 74 ev., 48 jüd.; 88 auswärtige. I:
11 (1868: 8), U: 24, III: 40. Abiturienten: 30 (in den 5 Jahren vorher: 17).
Lehrer: 14. Director: Prof.Ä FieÄo^ (seit 1850), 30L., (der erste derselben,
Hartmanny ist Special-Dirigent der Gewerbeschule), 5 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Religionsl.,
3 techn. und Elem. L. — Der OL. Nie, Arenst wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten
sind 4 Lehrer, und von 5 Sch.cand. 3 als probandi, 2 als HüUslehrer.
Von den Lehrern sind 4 evangel., die übrigen, unter denen der Dir., katholisch.
Etat: 13,170 Thlr. Darin St.Zuschuss 900 Thh-. Besoldungen: 12,830 Thlr. NE.
W. Director 1800 Thlr. und Wohnung.
Der f 'Renüer £rnst du Sais de VigneuUe hat testamentarisch eine Studienstiflung (6000
Thlr.) gegründet, aus der Verwandte von ihm in der Real- und der Gewerbeschule zu Trier
unterstützt werden sollen.
Im Progr. v. 1871 u. a. eine Uebersetzung der Mosella des Ausonius durch Dir.
Vi eh off.
Patronat: stadtisch.
326
PRÜM^
(Kurf.-Erzbisth. Trier. 2059 Einw.)
Progymnasium (I, 404. II, 333).
Die Anstalt ist M. 1874 in die Zahl der vollberechtigten Progymnasien angenommen
worden. Eine U besteht seit M. 1871. Zu Anfang 1874 betrug in den öClassen (VI— 11)
die Frequenz: 92 (1868: 62); davon 82 kath., 10 ev., 54 auswärtige. II: 11, III: 21.
Lehrer: 7. Rector: Dr. K JTMttn^Are« (seit Novb. 1864), öwissensch., Itechn.and
Eiern. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und als Hül&l. ein Sch.candidat
Einer von den Ijehrem ist evang., die übrigen sind wie der Rector katholisch.
Nach dem Statut ist die Anstalt jetzt paritätisch.
Etat: 6990 Thlr. Darin StZuschuss 2870 Thk*. Besoldungen: 6230 Thbr. Rector
1500, der letzte ord. L. 600 Thlr.
Patronat: städtisch mit kÖnigl. Gompatronat (Landrath «Strom).
St. WENDEL.
(Hauptort des vormal. Fürstenthums Lichtenberg. 3826
Einw.)
Kronprinz Fr. Wilhelnis-Progymnasinm (I, 405. U, 334).
Die Anstalt ist durch den Staatshaushaltsetat für 1874 vom Staat übernommen wor-
den. — K. 1874 hat sie ihr 50jähriges Bestehen gefeiert, und mit Genehmigung Sr. K. K.
Hoheit obigen Namen angenommen. Kurz vorher war sie als vollberechtigt anerkannt
worden.
Die jetzt vollzähligen öGlassen (VI -II) sind ungetheilt. Frequenz: 79 (1868:
45); davon 56 kathol., 23 ev.; 35 auswärtige. II: 14, III: 17.
Lehrer: 9. Rector: J. Busch (seitM. 1856), 4 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Re-
ügionsl., 2 tehn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer.
Die Anstalt ist paritätisch; 3 von den Lehrern sind evang., die übrigen katholisch.
Local. Die Dienstwohnung des Rectors im Schulhause hat wegen Erweiterung
der Anstalt (iL 1872) eingezogen werden müssen. Das Haus genügt aber dem Bedürfhiss
nicht; ein Neubau aus städt. Mitteln mit einer Beihülfe aus Staatsfonds wird vorbereitet.
Dabei soll auch ein Tumlocal eingerichtet werden.
Etat: 6500 Thhr. Darin St Zuschuss 8710 Thlr. Besoldungen: 6900 Thlr. Rector
1600 Thlr.
Der Beigeordnete der Bürgermeisterei E,Jochem hat der Anstalt 180 Thlr. als Ge-
schenk zugewandt.
J. Busch, Der Einfluss unsers Schulwesens auf die Kriegstüchtigkeit des Beere«;
Progr. 1871.
Patronat: königlich. Guratorium.
SAARLOÜIS.
(Herzogthum Lothringen. 4950 Einw.)
Höhere Bflrgersehule (I, 405. 11, 334). *
In die Kategorie § 154, 2. d der Mil. E. J. ist die Anstalt am 21. Sptb. 1879 M%«-
nommen worden. Sie enthält nach wie vor die 5 ordnongsmässigen ClaMen, ungetheilt
327
Frequenz: 191 (1668: 154J; davon 145 kaUi., 30 ev., 16jüd.; 94 atuwärtige. 1. GL 18, 2.
Cl.Sfe. Die Abgangsprüfung haben 27 Schüler bestanden.
Lehrer: 8. Rector: Dr. C, Sirker (seit Januar 1872; vorher Lehrer am Gymn.
zu Goblenz), 4 ordentl., 1 ev. BelijB^onsL, 2 techn. und £lem. L. — Der frühere Rector,
Jh, Joa, Büger*^ ist seit K. 1871 Director des GoUegiums zuHagenau imfilsass. Bis zum
Eintritt seines Nachfolgers versah der erste Lehrer DanU das Bectorat. — Neu einge-
treten sind 5 Lehrer.
Mit Ausnahme des ev. ReUgionsl. sind alle Lehrer katholisch.
Local. In Vorbereitung ist der Anbau eines Zeichnsaales, der zugleich als Aula
dienen solL
Etat: 7625 Thlr. Darin St. Zuschuss 1800 Thlr. Besoldungen: 6460 Thhr. Bec-
tor 1500 Thhr. und Wohnung.
Dr. Hilgcrs, Beitrage zur Geschichte der Mark Brandenburg; Fi^ogr. 1869. Der-
selbe, Kritik einiger die B^alschulfiraige betreffender Petitionen; Progr. 1871.
Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat
SAARBRÜCK.
(Grafsch, Saarbrück. 7240 Binw.)
Gymnasium (I, 406. U, 335).
Ausser den 6 Gvmnasialcl. eine Vorschulcl. Die besondere Bealabtheilung, welche
mehrere Jahre bestanden hat, ist M. 1874 eingegangen. — Frequenz: G. 209 (1868:159),
Y.35; zusammen: 244; davon 178 ev., 61 kath., 5 jöd.; 58 auswärtige. I: 11 (1868: 8),
n: 26, III: 37. Abiturienten: 21.
Lehrer: 12. Director: Lic. Dr. W,ffoUenberg (seit M. 1865), 8 OL., 8 ordentl.,
1 ev. und 1 kath. BeligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der ord. Lehrer 0. Petry ging
M. 1871 als OL. an die BS. zu Remscheid, M. 1872 wurde der ord. L. Dr. B, Scntr zur
Direction des CoUenums in Saarburg (Elsass) abberufen. — 0. 1878 trat der OL. Dr. Fr,
GoUembery in den Kuhestand. — Am 19. Aug. 1870 starb der Prot Br, Fr, Schröter^). —
Neu eiiigetreten sind 3 Lehrer und 3 Sch.cand. ; diese als Hülfslehrer.
Mit Ausnahme des kath. KeUgionsl. sind alle Lehrer evangelisch.
Etat: 11,570 Thhr. Darin St Zuschuss 3771 ThLr. Besoldungen: 10,270 TUr. NE.
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung.
A. Krohu, Ludwig der Deutsche; im Progjr. von 1872. Dr. W. Hollenberg,
Beitrage zur Geschichte des Saarbrücker Gymn. im 17. Jahrb., und zur Geschichte des
Stifts St. Amual; Prosr. 1874. (Beitriige zur Geschichte der Schule finden sich auch in
A KöUners Geschiente der Städte Saarbrücken und St. Johann; 1865).
Patronat: konigl. Im Mai 1872 ist die Anstalt ganz vom Staat übernommen.
6. HohenzoUemsehe Lande (Regierangsbezirk SiKmarlngen).
HEDINGEN.
(Fürstenth. Hohenzollern-Sigmaringen. Oberamt Sigmarin-
gen. 170 Einw.)
Gymnaslam (I, 408. n, 336).
Die 6 Glassen ungetheilt. Ihre Frequenz: 178(1868:148); davon 159 kath., 19ev.;
85 auswärtige. 1:17, 11:35, 111:48. Abiturienten:48 (inden5 Jahren vorher: 99).
*) 8. Dr. W. HolUnberg in der Z«ilichr. f. das 07iiin.weMn 187() m 631 ff.
328_ _
Lehrer: 13. Dircetor: Rector Dt, Steher (seit M. 1849), 30L., 1 kath. und 1 er.
Rcligionsl., 4 ordeatl., 3 techn. und Elem. L. — Ö. 1869 ging ^er ord. L. Dr. Pbkl als
Rector an das Prop^mn. zu Linz a. Rh., M. 1870 der OL. Betels in gleicher Eigenschaft
an das Aposteln-Gymn. zu CÖln, M. 1871 der OL. Dr. Beste als Dir. an das CoUegium
zu Zabem im Elsass über. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und von 6 Sckcand. 4 als
Hülfslehrer, 1 als probandus.
Von den Lehrern sind 2 evang., die übrigen, darunter der Dir., katholisch.
Local. Durch einen Umbau sind die Classenzimmer vermehrt und ein Saal für
den Unterricht im Gesang, im Zeichnen u. s. w. hergestellt worden.
Etat: 11,900 Thlr. Darin St.Zuschuss 6561 Thlr. Besoldungen: 10,730 Thlr. NE.
W. Dir. 1800 Thlr.
A. Lichtschlag, Zwölf Salemer (Salmansweiler) Urkunden; Progr. 1870. Der-
ßelbe, Beiträge zur hohenzollemschen Ortsgeschichte; Progr. 1872. — Ueber das imAog.
J868 gefeierte SOjähr. Jubiläum der Anstalt s. noch das Frogr. von 1869.
Patronat: königlich. Vorsitzender des Gymn. Verwaltungsrathes ist RegierongsB.
Lonffard.
HECHINGEN.
(Hauptst. des Fürstciith. Hohenzollern-Hechingen. 3265
Einw.)
Höhere Bürgerschule (I, 410. H, 337) (x).
Die unsicheren Dotationsverhältnisse haben die Entwickelung der Anstalt gehemiDi;
die 4** Cl. (III) musstc O. 1873 eingehen. Nach dem Ergebniss der neueren Verhand-
lungen ist Hoffnung, dass sie sich bald vervollständigen werde.
Frequenz Anf. 1874: 72 (1868: 60); davon 55 kath., 7 ev., 10 jüd.; 26ausw8rtige;
in der ersten der vorhandenen Cl. (IV) 17.
Lehrer: 5. Rector: Dr. Thcle (seit M. 1874; vorher ord. L. am Progymn. zu
Erkelenz^. Ausser ihm noch 4 Lehrer. Der frühere Rector, E, v. Sallwurky ging 0.
1873 als t*rof. an das Progjmn. zu Baden-Baden. — Bis zum Eintritt seines Nachfolgers
war Rectoratsverweser der Religions- und >\dssenschaftl. Lehrer C. Gern. — Die früheren
unsicheren Verhältnisse der Anstalt veranlassten einen häufigen Lehrerwechsel.
Die gegenwärtigen Lehrer sind alle katholisch.
Tiocal. Das seitens der Stadt für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0.1873 be-
zogen worden. Den Platz und 1000 fl. hatte der Yürst Anton von Bohenzoliem geschenkt;
die Stadt hatte zuerst 22,<'00fl. und dann das noch Fehlende aufgewendet.
Etat: 5440 Thlr. Darin St.Zuschuss 1868 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Rector
1500 Thlr. und Wohnung.
Der Fürst Anton von Hohenzollern hat der Anstalt eine jahrl. Beihülfe von 300 fl. be-
willigt.
F. Reiser, Die Flora des Hohenzollern; Progr. 1871 und 72.
Patronat: städtisch, mit königl. Compatronat.
Herzogthum LAUEN BURG (H, 492).
(21 DMeilen. 49,980 Einw.)
Ein Gymnasium und eine höhere Bürgerschule.
Die Einverleibung des Herzogthums in den preus.sischen Staat ist noch
nicht erfolgt. Die gegenwärtigen Patronatsverhältnisse der zwei höheren
329
Lehranstalten des Landes sind bei jeder derselben angegeben'). Die Be-
hörden 8. p. 71.
RATZEBÜRG.
(Jetzige Hauptstadt des Herzogthums. 3773 Einw.)
. Gymnasium (II, 492).
Die 6G1assen der Anstalt (VI — I) sind angetheilt. Die frühere städtische „Rector-
classe" (V) ist vom Landes - Oommunalverbande 1873 übernommen worden; ebenso seit
0. 1874 die Vorschulclasse. Frequenz: 136, s'ämmtlich erangelisch. I: 12, II: 26
KI: 30. Abiturienten: 22.
Lehrer: 9. Director: Dr. C. Steinmetz (seit M. 1872; vorher OL. am Lyceum I
zu Hannover), 3 OL., 3 ordentl., 1 wissensch. HülfiiL, 1 techn. und Elem. L. — Der frü-
here Dir., Prof. Dr. Petermann, wurde M. 1872 OL. am Gymn. zu Erfurt, starb am 28.
Jan. 1874. Der CoUab. Dr. Goecker ging M. 1873 an das Gymn. zu Rendsburg, der ord.
L. Fischer M. 1874 als OL. an das Gymn. zu Moers über. — Der OL. Prof. Bohertag starb
am 24. Juni 1874, der emeritirte Dir. Prof. Dr. Zander am 23. Juli 1872. — Neu einge-
treten sind 6 Lehrer und 2 Sch.candidaten.
Sämmthche Lehrer sind evangelisch.
Etat: 13,200 Thh-. Besoldungen: 11,642 Tlür. NE. W. Dir. 1650 Thlr.
Für Lehrmittel sind jährl. 300 Thlr. ausgesetzt. Die Bibliothek des f Dir. Zander
(c. 5000 Bände) ist vom Patronat für das Gymn. angekauft word^.
Prof. Bobertag, Zur Erinnerung an die ersten 25 Jahre des Bestehens der Lauen!) .
Gelehrtenschule; Progr. 1870.
Patron der Anstalt ist gegenwärtig ausschliesslich der Landes-Communalverband
(Ritter- imd Landschaft). Das königl. Compatronat hat An£ 1873 au&ehört. Das neue
r Statut der LauenburgLschen Gelehrtenschule" s. im Progr. v. 1874. Das Curatorium be-
steht aus dem Superintendenten des Herzogthums, dem Land-Syndikus und dem Dir. des
Gymnasiums.
LAUENBüRG a. d. Elbe.
(Alte Hauptstadt des Herzogthums. 4388 Einw.)
Die Albinusschule, höh. Bürgerschule.*
Die Anstalt gründet sich auf eine Stiftung des Justizraths und Elbzoll-Gegenschreibers
Chr. Fr. L. AlbinuSf der 1832 sein Vermögen zu gemeinnützigen Zwecken in der Stadt Lau-
enburg und dabei sein am hohen Elbuier gelegenes Gtartenhaus zu einer Realschule be-
stimmte. Dieselbe sollte zu ihrer Erhaltung mit der seit 1822 thätigen Lauenb. Spar- und
Leihcasse verbunden sein. — Eröfinet wurde die Anstalt mit 31 Schülern in 2 Glassen
M. 1865; ihre planmässigc Ausbildung begann erst, als M. 1868 der Gymnasiallehrer fTeiu/-
iand in Berlin ihre Leitung übernahm. Die Einrichtung geschah wesentlich im Sinne
der U und PO. v. 6. Octb. 1859. Nachdem allmählich äie 5 Glassen hergestellt waren,
konnte M. 1872 die erste Entlassungsprüfung abgehalten werden. In Folge derselben
wurde die Anstalt unter dem 26. Novb. 1872 als berechtigte höh. BS. anerkannt; zwei
Jahre später, M. 1874, ist sie in die Kategorie §. 154, 2. d. der Mil. E. J. aufgenommen wor-
den. — Zu den 5 Glassen der höh. BS. ist eine Yorschulcl. hinzugekommen.
Die Frequenz der Anstalt betrug beim Amtsantritt des Rectors Wendland c. 30 Schü-
ler JL 1872 c. 90, M. 1873 zusammen c. 130. M. 1874 enthielt die höh. BS. 125, die Vorcl.
^) Im Auftrage des Reichskanzlers und Ministers für Lauenburg versieht der Her«
ausgebier dieses Buchs seit 1867 bei den beiden Anstalten die Functionen eines technischen
Hitgliedes der Oberaufsichtsbehörde.
332
Schtderfr equens j
Sommer-Semester 1868.
Provinz.
lieber 400.
400 bis 301.
300 bis 201.
Bis 200.
1. Königsberg, Friedr. C. 1 1. Rastenburg 397.
1. Thom
293.
1. Rössel
479. 2. Königsberg, altstädt.
2. Graudenz
291.
2.Culm 479. G. 391.
3. Deutsch-Crone 286. '
'
3.Conitz 446. 3. Danasig 385.
4. Marienwerder
271.
1« Prenssen«
4. Tilsit 443. 4.Lyck 361.
5. Gumbinnen
244.
5. Marienburg 360.
6. Insterburg
240.
I
6. Königsberg, kneiph.
7. Neustadt
235.
G. 352.
8. Hohenstein
221.
7. Elbing 349.
9. Memel
21L
8. Braunsberg 313.
-j
1 . Berlin, Friedr. Wiih.G. 635.
1. Berlin, cöln. G. 397.
1. ZüUichau
289.
1. Cästrin !
2. Berlin, Wilh. G. 594.
2. Berlin, Sophien G. 379.
2. Guben
2a5.
2. Spandau
3. Berlin, gr. Kloster 545.
3. Neuruppin 377.
3. Luckau
226.
3. Freienwaide
2« Branden-
4. BerUn,Fricdr.Werd.G.
4. Potsdam 364. 4. Königsberg
214.
4. Brandenbnrg.O.
burg,
536.
5. Berlin, Joaoh. G. 353.
5. Sorau
5. Berlin, Friedr. G. 525.
6. Gottbus 346.
6. Brandenburg,
6. Frankfurt 426.
7. Berlin, franz. G. 324.
K.A.
7. Landsberg a. W. 418.
8. Prenzlau 305.
8. Berlin, Luisenst. G. 410.
1. Stettin 571.
1. Stolp 397.
1. Greifswald
295.
1. Putbns
2. SUrgard 388.
3. Anklam 325.
2. Stralsund
276.
3. Cöslin
274.
3. Pommern.
4. Neustettin 310.
4. Treptow
5. Greifenberg
6. Colberg
268.
251.
248.
'
7. Pyritz
208.
I.Posen, Marien G. 667.
1. Ostrowo 394.
1. Schrimm
288.
1. Meseritz
4. Posen.
2. Posen, Friedr. Wilh.G.555.
2. Gnesen 386.
2. Inowraclaw
251.
3. Bromberg 441.
3. Lissa 331.
3. Krotoschin
215.
1. Breslau, Magd. G. 750.
1. Leobscliütz 395.
1. Breslau, Friedr.
1. Sagan
2. Ratibor 687.
2. Oels 394.
G.
284.
2. Liegnitz, R.A
3. Breslau, Matth. G. 658.
3. Oppeln 394.
2. Glatz
277.
3. Lauban
4. Gleiwitz 540.
4. Bneg 378.
5. Beuthen 862.
3. Glogau, kath.G. 263.
5. Schlesien.
5. Breslau , Elisab. G. 538.
4. GörUtz
255.
6. Schweidnitz 449.
6. Glogau, cv. G. 341.
5.Jauer
223.
7. Geisse 405.
7. Bunzlau 302.
8. Liegnitz, G. 301.
6. Hirsehberg
1
203.
1. Halle, latein. Hauptsch.
1 .Magdeburg, Dom
1. Wittenberg
300. l.Pforta
542.
G. 345.
2. Nordhausen
300. 2. Heili^nslad:
2. Magdeburg. Pädagog. 494.
4. Burg 335.
3. Naumburg
295.
3. Haue, stadt.U
2. Erfurt 321.
4. Stendal
294.
4. Seebansen
3. Quedlinburg 302.
5. Torgau
268.
5. Halle, Pädapi
6. Sachsen»
6. Salzwedel
260.
6. Merseburg
7. Mühlhausen
250.
7. Schleosingen
8. Halberstadt
248.
8. Bossleben
9. Wemigerod«
; 232.
10. Bisleben
223.
,
11. Zeitz
206.
333
nilicheD Gymnas
ien.
Sommer-Semester 1873.
üeber 500. ! 500 bi« 401. \ «X) bis 301. | 300 bis 201. 1 Bis 200.
1
1. Königberg, alt-
onissberr, Friedr.
1. Conitz 487.
Stadt G. 400.
1. Graudenz 300.
1. Bartenstein
190.
Dl 519.
2. Colm 452.
2. Rastenburg 394.
2. Marienwerder 290.
2. Strasburg
100.
3.Danzig 451.
4. Tilsit 447.
3. Königsberg
kneiph. G. 382.
4. Brannsberg 361.
5. £lbing 341.
6. Thom 333.
7. Lyck 330.
8. Tnsterburg 324.
9. Marienburg 312.
3. Gumbinnen 288.
4. Deutsch-Crone2d3.
5. Hohenstein 277.
6. Memel 256.
7. Rössel 211.
8. Neustadt 205.
rim-WüLG. 671.
1. Potsdam 4M,
l.Prenzlau 390.
1. Guben 290.
1. Cüstrin
180.
riin. Friedr. Wilh.
2. Berlin, SopbienG.
2. Berlin, Joacb. G.
2. Brandenb., G. 257.
2. Sorau
176.
627.
430.
384.
3. Spandau 257.
3. Brandenburg,
rim. Friedr. Wcrd.
3. Landsberg a. W.
B.Neuruppin 368. 4. Charlottenb. 248.
R.A.
123.
606.
422.
4.ZülUchau 317.
5. Berlin, franz.G.238.
rim. Luisenst G. 542.
4. Frankfurt 418.
6. Preienwalde 231.
rün. er. Kloster 535.
5. Cottbus 414.
7. Wittstock 222.
ihn, colliL G. 527.
8. Luckau 216.
rim, Friedr. G. 525.
9. Königsberg 212.
1. Stettin, Mar. G.
1. SUrgard 394.
1. Treptow 290.
1. Putbtts
165.
492.
2. Neustettin 374.
2. Dramburg 257.
2. Stolp 487.
3. Greifswald 358.
3. Golbere 251.
4. Greifenberg 231.
4. Stettin, St G. 339.
5. Cösün 312.
5. Pyritz 227.
6. Anclam 306.
6. Demmin 213.
7. Stralsund 301.
1
en, Marien G. 639. 1 1. Bromberg 433.
1
1. Lissa 370. 1. Gnesen 264. 1 1. Meseritz
172.
en. Friedr. Wilh G. 2. Ostrowo 403.
2. Schrimm 356. > 2. Schneidemübl 25'i.
2.Wongrowitz
148.
615.'
: 3. Krotoscbin 248.
!
1
! 4. Inowraclaw 241. >
1
ihor 704. 1. Leobschütz 475.
1. Glatz 394.
l.Glogau,kath.G.298. ! 1. Pless
194.
bUo. Matth. G. 652. : 2. Breslau, Klisab.
2. Oels 377.
2. Görlitz 279. 2. Lauban
474.
»lau. Magd. G. 610.! G. 425.
3. Neisse 365.
3. Jauer 271. 3. Patschkau
174.
ö
3. Beuthen 42a
4. Glogau, ev. G.351.
4. Breslau, Fr.G.266. 1 4. Hirschberg
170.
4.Liegnitz, G. 401.
5. Gleiwitz 340.
5. Bnnzlaa 266. 1 5. Sagan
170.
6. Schweidnitz 338.
6. Waidenburg 260. i 6. Liegnitz, R. A. 118.
7. Brieg 333.
8.BresiauJoh.G.331.
7. ILattowitz 228.
8. Ohlau 224.
9. Oppehi 316.
9. Neustadt 218.
10. Gr.-Strehütz 211.
•
e. latein. Hauptacb.
1. Halle, Stadt G.
1. Erfurt 357.
1. Salzwedel 300.
1. Heiligenstadt
197.
657.
467.
2. Magdeburg,
2. OuedUnburg 299. 2. Merseburg.
3. Nordhausen 292. 3. Seehausen
177.
. 2. Ma^eborg, Päda-
1 goginm 407.
Dom. G. 334.
141.
8. Wittenberg 322.
4. Torgau 286. 4. Schleusingen
186.
4. Burg 315.
5. Stendal 285. ! 5. Rossleben
6.Mählhausen 285.
93.
7. Halberstadt 279.
8. Naumburg 267.
9. Eisleben 248.
10. Zeitz 238.
11. Wernigerode 226.
•
12. Pforta 204.
334
Provinz.
Sommer-Semester 1868.
üeber 400.
400 bis 301.
300 bis 201.
Bis 200.
7« Schleswig-
Holfltein.
I.Kiel 310.
2. Altona. 303.
I.Schleswig 905.
1. Flensburg
2. Meldorf
3. Glückstadt
4. Hadersleben
S.Husum
6. Plön
7. Rendsburg
8« HannoTer.
1. Hannover
488.
1. Göttingen 291.
2. Hildesheim, G.
Andrean. 279.
3. Hildesheim, G.
Joseph. 258.
4. Celle 267.
5. Clausthal 2ia
1. Aurich
2. Lüneburg
3. Verden
4. Hameln
5. Emden
6. Osnabrück, BathsG
7. Meppen
8. Stade
9. Lingen
10. Osnabrück, G.Csn^
11. Ufeld
9. Westfalen.
1. Münster
2. Paderborn
640.
674.
1. Dortmund 300.
2. Bielefeld 247.
3. Soest 234.
4. Warendorf 207.
5. Arnsberg 204.
1. Brilon
2. Minden
3. Hamm
4. Gütersloh
5. Herford
6. Recklri^hauseii
7. Rheine
8. Burgsteinfurt
9. Coesfeld
10. Heggen-
Nassan.
1. Cassel
517.
1. Wiesbaden 373.
2. Hadamar 244.
3. Marburg 232.
4. Fulda 216.
6. Frankflirt 213.
1. Hersfeld
2. Hanau
3. Weilburg
4. Rinteln
11* Bheinpro-
Tfnx und
Uohenzol-
lem«
1. Trier BB3.
2. Cöln, G. an März. 460.
3. Coblenz 443.
m
4
I.Bonn 400.
2. Cöln, Friedr.Wüh.
G. 392.
3. Aachen 373.
4. Neuss 326.
5. Düsseldorf 307.
6. Essen 302.
1. Cöln, G. anApo*
stein 299.
2. Elberfeld 228.
3. Münstereiffel 218.
4. Kreuznach 211.
1. Wesel
2. Düren
3. Emmerich
4. Duiaburg
5. Saarbrack
6. Hedingen
7. Wetzlar
8. Cleve
9. Kempen
10. Barmen
11. Bedburg
Summe
32 Gymn.
43 Gymn.
60 Gymn.
62 GymiL
197
Gymn.
335
Sommer-Semester 1873.
Uebcr 300.
500 bis 401.
400 bis aOl.
1. Altona
380.
1. Hannover, Ly-
ceum H 361.
2. Hannover, Ly-
ceuml
3. Gröttingen
344.
328.
300 bis 201.
I.Kiel
2. Flensburg
297.
235.
bis 200.
1. Schleswig 172.
2. Glückstaät 152.
3. Meldorf 143.
4. Plön 113.
5. Bendsburg 112.
6. Hadersleben 105.
: 7. Husum 104.
1. Hildesheim, G.
Andrean. 276.
2. Hildesheim, G.
1. Aurich
2. Lüneburg
3. Stade
bster
ideriMni
6oO.
525.
■el
575.
541.
1. Goln, Friedr.
Wilh.G.
1. Dortmund
Joseph
3. CeUe
4. Hameln
5. Verden
6. Osnabrück,
Bath8.G.
257. i 4 Emden
229. , 5. Clausthal
226. j 6. Meppen
222. 1 7. Lingen
8. GsnabrQck, G.
219.
Carol.
9. llfeld
195.
193.
193.
185.
179.
151.
122.
107.
93.
313. I.Soest
2. Gütersloh
3. Arnsberg
4. Bielefeld
5. Brilon
1. Wiesbaden
326.
I.Bonn
455. 1 2. Aachen
3. Düsseldorf
4. Coblenz
389.
355.
343.
334.
270.
237.
222.
216.
204.
1. Hersfeld 237.
2. MonUbaur 231.
3. Marburg 217.
4. Fulda 216.
5. Frankfurt 211.
6. Hanau 208.
1. Minden
199.
2. Hamm
186.
3. Warendorf
174.
4. Herford
167.
5. Rheine
164.
6.Recklingh.
156.
7. Bochum
147.
& Coesfeld
138.
9. Burgsteinfurt
126.
10. Höxter
125.
l.Hadamar
183.
2. Weilburg
131.
3. Bintebi
111.
1. Essen 282.
2. Neuss 280.
3. Coln, März. G. 276.
4. Cöln, ApostG. 273.
5. Elberfeld 243.
6. Kreuznach 229.
7. Cöln, Kais.
Wilh. G. 213.
8. Düren 209.
9. Saarbrück 208.
10. Münstereiffel 208.
1. Duisburg 189.
2. Emmerich 188.
3. Wesel 182.
4. Hedingen 178.
5. Wetzlar 136.
6. Clevc 135.
7. Kempen 104.
8. Barmen 103.
9. Bedburg 97.
18 Qymn.
20 Gymn.
45 Qymn.
78 Gymn.
57 Gymn.
218 Gymn.
336
Sdhülerfreqnens der
T%
Sommer-Semester 1868.
Provinz.
Ueber 200.
Unter 200.
1. Prenssen.
2. Brandenbnrgr*
1. Charlottenburg 127.
2. Friedeberg 120.
8. Pommern.
1. Demmin 163.
2. Dramburg 104.
3. Stettin 86.
4. Posen.
1. Schneidemühl 198.
2. Trzemeszno 119.
5. Schlegien.
1. Pless 175.
2. Ohlau 86.
6. Sachsen.
1. Donndorf 33.
7. Sehleswig-Uolsteln.
8. HannoTor.
1. Norden 107. j
9. Westfalen.
1. Warburg 125.
2. Attendorn 85.
3. Höxter 88.
4. Rietberg 69.
5. Dorsten 58.
6. Vreden 41.
7. Bochum 33.
10. Hessen-Nassan.
1. Montabaur 120.
2. DiUenburg 83.
11. Rhein-ProTinz.
1. Neuwied 201 ^).
1. M. Gladbach 181.
2. Jülich 158.
3. Linz 135.
4. Erkelenz 104.
5. Mors 100.
6. Siegburg 96.
7. Trarbaoh 87.
8. Boppard ft2.
9. Andernach 62.
10. Prüm 52.
11. St. Wendel 46.
12. Wipperfürth. 40.
Summe
1 Progymn.
32 Progymn.
2
18 Progymn.
*) OesammUfthl der Schfklcr dm
337
ftffentlicheii Progymnairiftn.
Sommer-Semester 1873.
üeber 200.
Von 200 bb 10 J.
bis 100.
1. forden
1. Warbnrg
1. Dillenburg
1. Neuwied 222*).
1. M. Gladbach
2. Sobemheim
3. Boppard
4. Jauch
2 Progymn.
136.
171.
135.
170.
122.
104.
103.
1. Linz
2. Moers
3. Si^burg'
4. St. Wendel
5. Andernach
6. Erkelenz
7. Prüm
8. Trarbach
9. Wtpperfnrth
14 Progymn.
14 Progymn.
30 Progymn.
1. Neamark 154.
1. Friedeberg 133.
1. Beigard 233.
1. Chkrz a. 0. 124.
1. Rogasen 197.
2. Nakel 166.
3. Trzemeszno 140.
1. Sangerhausen 145.
1. Donndorf 32.
1. Dorsten
76.
2. Attendorn
70.
3. Bietberg
64.
4. Yreden
39.
93.
85.
83.
83.
82.
79.
5&
ProgymirfniM und der hah. Bfirgmchol« (=X
22
338
^^
Schülerfrequeni d
S«n,mer.flem«.ler tSÜS.
Provini
ReaUehulen 1. Ordnung.
Realschulen 2. Ordnung.
Ueber400. [400 bU 301.
äOO hi« 20). 1 BU 200.
Ueber
400.
400 1 30U E
hisSOl.l bis 201. ^'■-
.chfls tOtA N. ES. Es
t. D»ilg, BS. ID Bt Ja- 2. Elblo« 34.'
3.D™i«,BS.iB9LP«ri
rieh».
bHch^
l.B.rU«.l.«i- 1.-M
1
1
1
1
1. PreuiUB.
3. ThoTD (Tl
2. Brud«B-
bnrff.
I.Bprlin, k«l. BS. '•'■•
1B«11D. KOnigrtMt„
B9. 44;i
2£r^ b»''"
t. Berlin, Fri«l-
richt ÄS. |Y)
W. ,Y) ''l«!
'■"'"'■ 'l!a
2. G»lAw>U
(Y) 71
8. Pannen.
1. SMUn tlli:>
4. Posen.
1. Bromborg Tuw
5. SoklMl«,
l.Br.d.u,Ba.«iZ^n-
2.B/»U<i,B8.i.lL0.1ri
3.0artli. 424
■-•74.
1. NtiuUdlO.S.
1
1
«.8achg«B.
396.
2. Erfurt ä.-..'-
}4I'>.
7.NcU«nrir
1
8.Huuorer.
'■--■»-il
•■»»«— ,Ü
1 ;
9.WestfUei.
1 I.lppMull !W.
'■"""'Ti.
2. Blel>f>ld fY)
4.^B.n,^„rt
10. Hmrbb-
Susan.
2.C«f.ld 262-
3. Binan (Yl
\3H.
M., Ba
d.lW»L
'^./t
11. Bkeln.
prorlni.
d» BBhr 174
t. Trl*r 167.
J.RDhrort 16S.
4. COln. BS. L .
rrindr. Wllh-
O. (*) US.
. DBiibvrg (T)
IT
12
16
90
1
1
s
Summe
M R8. 1. 0.
14 ES. 1 0.
78
339
»llehraMtalteii.
So mm er- Seme 8 t er 1873.
wSOO.
Realschulen 1. Ordnung.
Realschulen 2. Ordnung.
500 bis 401. j 400 bis 301.
300 bis 201.
Bis 200.
Ueber l 400 300
400. bis 301. bis 201.
Bis 200.
; l.Dansig, BS. an St Jo-
> hann 453.
12.Elbing 448.
3. Danaig, BS. an 8t. Pe-
tri 417.
1. KOnigaberg.
BtldtBS. m
2. TiUit 317.
l.Inaterburgm
2.Wehlam 219.*
1. f Um /V)
136.
l»a,k«l.
\ia, kdniir-
l RS. .>J.
la, S>-
■Rs. ^>:.
18, Lm-
L RS. tJ»..
1. Berlin, Friedricha-BS.
496.
2. FrankfVirt a. 0. 418.
•
1. Berlin, Do-
rotheenatftdfc.
BS. 397.
2.Potadam 362.
3. Brandenbura
313.
1. Perleberg 298.
1. Landsberg a.
W. (Y) 176.
2.Prenslau (Y)
129.
1. Berlin.
Fried-
rieha-
werd.
Qewer-
beeoh.
55a
2. Berlin,
Luiaen-
at&dt
Qewer-
beach.
445.
1. Lübben UM.
2. Spremberg
174.
ia e..'i.
1. Stialaund 42a
1. Oreifawald
(Y) 129.
2. Colberg (Y)
I.Stettin 223.
»berg tj".
l.Poaen 50a
l.Bawica 324.
l.Frauatadtl69.
^0, RS.
■ii««r
MI.
ba. RS.
hißt >il.
1. Neiaae 374.
2. OOrUts 366.
1. Orünberg291.
2. Beichenbach
279.
3. Landeahut
206.
1. Tamowita
199.
2.SprotUu 178.
(ntsdt
.«,►1.
1. Erfurt 457.
2. Nordhanaen 410.
1. Aacheraleben.
309.
l.Magde-
bürg
551.
-
1. Flenaburg (Y)
126.
2. Bendaburg
(Y) 88.
1. Altona
38(i.
2. Kiel
364.
1. Neumünater
101.
i<urf»j4. 1
1.08nabrack367.
2.-Harbarg 33&
3. HUdeaheim
(Andr.)(Y)330.
4. Lüneburg fY)
1. Qoalar 276.
2. Leer 223.
3.G0ttingen(Y)
212.
l.Oaterode 196.
■
1. Münster .373.
2. Siegen 306.
l.Lippetadt'290.
2. Hagen 241.
3.Iaerlohn 222.
1. Dortmund (Y)
2. Minden (Y) '
3. Bielefeld (Y)
128.
4. Burgateinfurt
(Y) 60.
1
1
1
1. Caaael 396.
2. Frankfurt a.
M.. Muater-
achule 339.
1. Wieabaden
126.
1. Frank-
furta.
M.,BB.
der ia-
raeL
Gera.
317.
1. Hanau 266.
l.Eachwege 1K3.
2. Homburg 171.
3. Frankfurt a.
M., Untrr.
Anat der is-
raeLBeligiona-
geaellachaft
li-i.
1
1. EHMTfeld 454.
2. Dllaeeldorf 440.
1. Crefeld 337.
1. Barmen (Y)
266.
2. Aachen 264.
3. Mülheim an
derBuhr 244.
4. Trier 422.
C\ Bahrort 217.
1. Mülheim am
Bhein 181.
2. COln, BS. a.
Friedr. Wilh.
O. (Y) 143.
3. Duiabnrg (Y)
l.Eaaen
452.
1. Bemacheid
224.
11
18
17
19
4
3
3
6
79 RS. 1. O.
16 RS. 2. O.
95 Realschulen.
22*
340
Sohttlerfreqaens der anerkannten höheren BttrgerBohnlen nnd der
Provinz.
Sommer-Semester 1868.
Anerkannte höhere
Bürgerschulen.
Ueber SOO.
Bis aoo.
In der Kategorie aufge-
nommene.
Ueber 200.
Bis aoo.
1. Preiiggeii»
2. Branden-
burg.
S» Ponunem.
4« Posen«
5. Schlesien.
6* Sachsen«
7« Schleswig-
Holstein«
1. Berlin^ndreas-
schnle 240.
1 .Marienwerd.ld4.
9. Gumbinnen 164.
B. Jenkau 106.
4. Pillau 102.
5. Culm 48.
1. Neustadt Ebers-
walde 176.
2. Wriezen 164.
8. Fürstenwalde
126.
4. Crossen 119.
1. Lauenburg 124.
2. Stolp (— ) 74,
1. Kreuzburg 160.
1. Delitzsch 157.
2. Langensalza
116.
3. Naumburg 89.
1. Bartenstein 160.
1. Berlin, h. BS. in
d.Stein8tr. 146.
2.Guben(«') 89.
8. Rathenow 82.
4. Cottbus (=») 37.
1. Stettin (=-) 166.
2.Wolgast 151.
1. SprotUu 142.
2. Ouhrau 102.
1. Itzehoe 163.
2. Flensburg («»)
128.
3. Schle8wig(»)74.
4. Husum («) 2a.
5. Hadersleben
(-) 22-1
341
▼orlflnfig in dieselbe Kategorie angenommenen Anstalten.
Sommer-Semester 1873.
Anerkannte höhere
Bürgerschulen.
In die Kategorie aufge-
nommene.
Ueber 200.
Von 200 bis 101.
Bis 100.
Ueber 100.
Bis 100.
1. Gumbinnen 181.
2. Marienwerder 172.
3. Jenkau 148.
1. Pillan 100.
1. Culm 29»
I.Berlin,
•
Andreas-
schale 299.
2. Wriezen
208.
1. Neustadt -Ebers-
walde 164.
2. Rathenow 146.
3. Fürstenwalde 143.
4. Crossen 142.
5. Ghiben («-) 126.
6. Luckenwalde 116.
1. Cottbus (— ) 60.
1. Lauenburg 152.
2. Wolgast 121.
3. Wollin 116.
1. Stolp (=-) 81.
^
1. Kreuzburg 163.
1. Guhrau 98.
1. Striegau
101.
1. Löwenberg
81.
1. Weisseufels 179.
2. DeUtzsch 158.
3. Naumburg 140.
4. Langensalza 111.
5. Mühlhausen 101.
1. Eilenburg 87.
1. Itzehoe 109.
1. Sonderburg 94.
2. Segeberg 92.
3. Schleswig (— ) 46.
4. Hadersleben (») 34.
5. Husum (^ 23.
1. Wandsbeck
94.
342
Sommer-Semester 1868. |
Provinz.
Anerkannte höhere Bürgerschulen.
Tn die Kategorie aufgenommene.
üeber 200. 1 Bis 200.
üeber 200. Bis 200.
•
SyHaimoTer.
1. Leer 155.
•
1. Hannover, h.
BS. 841.
2. Harburg 224.
1. Hildesheim (Y,
Andrean.) 181.
2. Goslar 165.
3. Northeim 118.
4. Uelzen 112.
5. Nienburg 95.
6. CeUe (— ) 90.
7. Einbeck 87.
8. Hunden 85.
9. Osterode 78.
10. Ottemdorf 77.
11. Stade (=-) 67.
12. Clausthal (=) 54.
13. Emden (— ) 44.
14. Verden («=) 42,
15. Hildesheim («,
Gymn. Job.) 40.
16. Hameln (»-) 36.
17. Quakenbrack 35.
18. Lingen {=) 38.
O.Westfalen.
•
1. Lüdenscheid 78.
1. Witten 238.
I.Schwelm 125.
2. Bochum (=) 100.
3. Bocholt 70.
10« HesBen-
Nassan.
1. Frankfurt a.M.
h. BS. 373.
2.Wie8baden273.
1. Gassei, h. BS.
464.
1. Hersfeld 123.
2. Fulda 111.
3. Schmalkalden 95.
4. Biebrich-Mosbach
5. Frankfurt a. IL,
Selectensch. 91.
6. Limburg 80.
7. Ems 70.
8. Geisenheim 58.
U^Rheinpro-
Tinz und
Hohenzol-
lem.
I.Neuwied (=-)
201.
1. Saarlouis 154.
2. Crefeld 153.
3. Rheydt 152.
4. Solingen 136.
5. München-Glad-
bach 129.
6.Mülh.a.Rh. 114.
7. Eupen 108.
8. Mayen 92.
9. Kerpen 91.
10. Düren 77.
1 . Barmen( Wupper-
feld) 178.
2.Lennep 111.
3. Hechingen 60.
Summe
4 27
4 46
31 Anstalten.
50 Anstalten.
81 Ani
stalten.
1
343
BommeT^Temester 1873.
Anerkannte höhere Bürgerschulen.
Ueber 200. i Von 200 bis 101. i
Bis 100.
1 . Hmnnover 492.
l.WHten 205.
L Frankfurt aJl.
h. BS. 470.
2. Caasel 409.
S.Wiesbaden
342.
1. Neuwied (—)
1. Hunden 170. ! 1. Qnakenbrück
2.Northeim 136.
3. Uelzen 124.
4 Einbeck 120.
5. Celle (— ) 113.
75.
2. HHdesheim
Joseph. («■) 59.
3.Claa8ihal(»)53.
6. Ottcmdorf 104. 4. Emden (=-) 50.
7. Nienburg 101. | 5. Stade («=) 45.
6. Lingen (») 14.
In der Kategorie angenommene.
Ueber 100. | Bis 100,
1. Schwelm 134.
2. Lüdenscheid
119.
4. Bocholt
60.
1 . Limburg 166. 1 1 . Fulda 92.
2. Frankfurt a. M., , 2. Hofgeismar 88.
Selectensch.l4B.
3. Hersfeld 134.
4. Marburg 132.
5. Qeisenheimll3.
6. Schmalkalden
106.
7. Biebrich-Mos-
bach 106.
l.Papenburg94.
2. Hameln («->)
90.
I.Ems
113. 1 1. Die« 92.
2. Biedenkopf
84.
1. Saarlouis 176. J 1. Mayen
5. Wesel (■=)
2. Solingen 173. > 2. Eupen
3.Grefeld 165. 3.Kerpen
4 Bheydt 156.
5. Lennep 141.
6. Düren 111.
7. Münchcn-Qlad-
bach 107.
93.
91.
72.
38.
8
42
23
^/"
73 Anstalten.
l.Barmen-Wnp- ' 1. Hechingen
perfeld 210. > 54.
8
8
\^
11 Anstalten.
*K<*"
84 Alistalten,
344
Sohttlerfrequenz der mit Gymnasial^Anstalten oi^oiscli verbnndenen Yondnüc
Provinz,
Sommer-Semester 1868.
Für Gymnasien.
Ueber 200
Schüler.
Bis 200 Schüler.
Für Progym-
nasien.
Nur unter 20a
Schüler.
Sommer-Semester 1873.
Für Gymnasien.
Ueberaoo
Schüler.
200 bis 101
Schüler.
Bis 100
Schüler.
,Fur
'Nur
I
Scb
l.Preng-
sen.
2. Bran-
den-
bnrgr«
8. Poni«
4« Posen.
1. Berlin,
Fr.Wilh.
G. 632.
2. Berün,
Wilh. G.
296.
3. Berlin,
Friedr.G.
281.
1. Graudenz 111.'
2. Insterburg 94.
S.Tilsit 91.
4. Marienburg 82.
5. Königsberg,
Friedr.Colleg.81.
6^ Königsberg,
altstädt. G. 78.
7. Königsberg,
kneipnöf. 66.
8. Thorn 57.
9. Lyck 60.
10. marienwerder
49.
U.Memel 48!
12. Neustadt 47.
13. Gumbinnen 43.
14. Danzig 43.
16. Conitz 41.
16. Culm 36.
1. Guben 177.
2. Spandau 123.
3. Landsberg
a.W. 115.
4. Frankfurt 95.
5. Cottbus 77.
6. Luckau 29.
1. Stettin 138.
2. Treptow 138.
3. Colberg 138.
4. Pyritz 82.
5. Stargard 75.
6. Stolp 65.
7. Neustettin 47.
8. Anklam 43.
9. Greifenberg 19.
1. Bromberg 153.
2. Posen, Friedr.
Wilh. G. 120.
3. Posen, Mar. G. 45.
4. Inowraclaw 25.
5. Gnesen 22.
1. Charlot-
tenburg 117.
I.Stettin
r— ) 188.
2. Demmin
53.
3. Dram-
burg 85.
1. Königsberg.
Friedr. Col-
leg. 131.
2. Insterburg
102.
l.Berlini
Fr.Wilh.
G. 557.
2. Berlin,
Wilh. G.
263.
1. Berlin, cÖln.
G. 183.
2.Berl.,Fr.G.178.
3. Guben 158.
4. Berlin, So-
phien G. 154.
5. Charlotten-
burg 139.
6. Spandau 136.
7. Frankfurt 118.
8. Landsberg
a. W. 118.
9. Cottbus 106.
1. Königsberg,
kneiph.G. 92.
2. Kömgsberg,
altstadt.G. 91.
3. Marienb. 82.
4. Gumbikinen
73.
5. Graudenz 71.
6. Tilsit 69.
7. Danzig 60.
8. Marienwer-
der 57.
9. Lyck 54.
10. Thom 53.
11. Conitz 43.
12. Barten-
stein 42. ,
13.Memel 41.'
14. Strasburg 39.'
15. Neustadt 34.,
16. Dcutsch-
Crone 31.
17.Bastenbarg30. 1
{ 18.Braunsbeiig2i.
1 19. Culm 20.
h. Wittstock 65.
2. Luckau 35. '
J . Stettin, Mar.
G. 157.
2. Stettin, Stadt
G. 123.
3. Greifswald
109.
1. Brom-
berg
203.
I.Posen, Friedr.
Wilh.G. 190.
1. Colberg 94.
2. Stargard 8i.
3. Stolp 83.
4. Pyritz 8i.
5. Treptow 81.
6. Neustettin 06.
7. Demmin 4:?.
8. DramborgSa
9. Anklam :i\
10. Greifenbg.20.
IJ
1. W ongrowitz49.
2. Posen, Mar.
G. 32.
3. Iao wracla w32.
4. Ostrowo 27.
5. Lissa 16.
6. Meseritz 9.
vi
I
'1
345
Sommer-Semester 1868.
Für Pro-
gymnasien.
Sommer-Semester 1873.
nnz.
Ueber 200
Schüler.
Für Gymnasien.
*
Bis zu 200 Schaler
Für Gymnasien.
FttrPro-
gymn.
Nur
anterlOÜ
SchtÜer.
Nur unter
200
Schüler.
Ueber
200
Schüler.
1
f. Breslau/
1. Breslau, Elisab. G.
198.
l.Ohlau
I.Bres-
1. Breslau,
1 . Breslau, Friedr. G.
^r.
2. Breslau, Friedr. G.
109.
71.
lau,
Joh.G.183.
89.
llagdal.
3. Breslau, Matth. G.
79.
Elisab.
2. Breslau,
2. Ohlau 88.
G. 3?5.
4. Görlitz
72.
G. 244.
Mar. Magd.
3.Glogau, ev. G. 85.
hl^
5. Jauer
62.
G. 175.
4. Jauer 74.
i«
6. Glogau, ev. G.
7. Liegnitz, G.
8. Bunzlau
9. Gleiwitz
60.
58.
40.
33.
3. Liegnitz,
G. 110.
5. Görlitz 63.
6. Breslau, Matth. G.
60.
7. Waidenburg 42.
8. Bunzlau 40.
9.Kattowitz 26.
1. Halle, Stadt. G.
104.
1. Halle
1. Nordhausen 88.
2. Burff
3. Ouedlinburg
4. Magdeburg, Dom G.
86.
Stadt G.
2. Burg 80.
Ife.
64.
184.
3. Wittenberg 76.
f»
55.
4. Quedlinburg 73.
5. Halberstadt 55.
5. Magdeburg, Pädagog.
48.
6. Wernigerode
7. Stendal
39.
6. Stendal 40.
29.
1
1
I.Flensburg
100.
I.Kiel 91.
*
Ifv
2. Kiel
79.
1
2. Flensburg 79.
3. Hadersleben
42.
(
3. Schleswig 31.
w
.
4. Altona
41.
4. Altona 25.
•
5. Glückstadt
31.
5. Glückstadt 23.
■•
6. Schleswig
7. Husum
19.
12.
6. Husum 23.
7. Plön 22.
■
8. Hadersleben 17.
1. Hanno-
I.Stade
103.!
1. Hannover,
1. Hildesheim,
I.Nor-
ver 229.
2. Göttingen
99.!
Lycenm II
Andr. G. 84.
den
3. Lünebur;^
93.
156.
2. Lüneburg 82.
29.
4. Hildesheim, Andr. G.
63.
2. Hannover,
3. Celle 80.
5. Celle
45.
Lyceum I
4. Osnabrück,
6. Hameln
42. !
145.
Raths G. 80.
7. Lingen
42.:
3. Göttingen
5. Hameln 55.
8. Clausthal
;t-». 1
109.
6. Emden 34.
9. Aurich
29.
7. Lingen 25.
' 10. Meppen
11. Osnabrück, G. Carol.
29.
8. Clausthal 22.
24.
9. Aurich 21.
12. Emden
13. Osnabrück, Baths G.
'• 1. Bielefeld
23.
15.
J26.
10. Osnabrück,
G. Carol. 19.
U
1. Bochum
I.Bielefeld
1. Bochum 22.
u
2. Dortmund
37.
(-) 37.
114.
2. Herford 20.
3. Herford
19.
1
1.
1
1
1
I.Fulda 20.
'I.Düsseldorf
156.
I.Düsseldorf I.Wesel 98.
■-
, 2. Duisburg
114.
198. 2. Elberfeld 96.
n
S.Essen
79.
1 2. Duisburg ' 3. Aachen 95.
■
> 4. Elberfeld
46.
138. 4. Essen 71.
h
5. Emmerich
33.
1
1
5. Kreuznach 60.
6. Saarbrück
22.
6. Saarbrüok 40.
:
7. Emmerich 21.
5
81
. 6Vor-
1 schulen.
4 2Ö 1 66
TVor-
)
86 Vorschulen.
109 Vorschulen.
schul.
92 Yonchulen.
1
116 V
onichttlen.
346
Sohttlerfrequens der mit Beal-Lehxansta]
Provinz
Sommer-Semester 1868.
Für Bealscholen 1. 0.
Ueber 200
Schüler.
Bis 200 Schüler.
Für Realschulen
2.0.
Nur anter 200
Schüler.
Für anerkannte hö-
here Bürgerschulen.
üeber
200
Schüler.
Bis 200
Schüler.
In die Kat«gQ
aufgenomma
Ueber
200
Schüler.
1. Prenssen«
1. Elbing 106.
2. Danzig, BS, zu St.
Johann 72.
3. Tilsit 72.
4. Königsberg L F.,
Bargschule 51.
5. Wehlau 46.
6. Danzig, BS. zu St.
Petri 26.
7. Königsberg i. F.,
Stadt BS. 24.
2* Branden-
burg.
8. Pommern.
1. Berlin,
Luisen-
städt. RS.
211.
1. Stettin
246.
4. Posen.
5. Sehleaien.
1. Berlin, Königs-
stadt. RS. 187.
2. Berlin, Dorotheen-
städt. RS. 153.
3. Frankfurt a.0. 160.
4. Brandenburg 123.
6. Ferleberg 73.
6. Wittstook 70.
1. Berlin, Luisen-
städt. Gewer-
besch. 154.
2. Spremberg
106.
3. Lübben 104.
1. Bromberg 144.
2. Posen 73.
3. Fraustadt 29.
1. Breslau, BS. z.heil.
Geist 197.
2. GörHtz 89.
1. Marienwer-
der 128.
2. Gximbinnen
78.
3.Pillau dl!
I.Berlin, An-
dreasschule
117.
2. Neustadt-
Eberswalde
71.
3. Fürsten-
walde 54.
4.'Wriezen40.
1. Lauenbu:
%.
347
yerbnndenen Yonehiileii.
Sommer
-Semester
1873.
f or Reabduden 1. 0.
Für Eeabchalen 2. 0. 1
Für anerkannte
In die Kale-
gorie aufge-
.
hShere Bfizgersehnl^L
nommene.
■
üeber 200 1
Ueber Bis
200 bis 1 Bis 100
200 bis Bis 100
^är «^n, »» ^«
100 WJ
M Schüler. ! Schaler.
Sehn- 101 Schaler.
^ ^, »«1 SchükT.
Schü- Scha-
1
1
1
1er. Schaler.
Schaler. Schaler.
i
ler. * ler.
1. Elbing 1. Konigsbei^
113. L P^ BoTg-
1
1
, L Gambin-
nen S4.
i
1
ilüsitlll. schale 89.
l
; 2. PiUan 27.
1
j
i
BS. zu St
1
1
1
1
1
< Petri 50.
1 I
1
aDanzig.
'
BS. za St.
i
Johmnn 47.
1
1
,4.WeUma42.
5. Konigsbeif
1
■
L P., «tidL
•
BS. 26.
1
1. Beiüo. 1 . Branden-
LBer- 1. Lüb- LSprem-
LBerlin. L Fürsten-
1
1
^tädt. RS. iPerieberp
lin. ben btrg H5.
Andre^ valde <W.
Lm- 108. ,
aascho' 2. Lmdk^en-
yfO. «1.
WTl-
le 179. valde 3$.
1
2.BeriiiLSo.
Btidt.
2. Xeo- 3. Wrieien
pLien BS.
Oe-
«tadt- ^.
.
179.1
wer-
Ebers-
3. Berlin.
besch.
valde
Friedrich»-
227.
127.
BS. 17a'
i Berlin. !
DoTXjthe-
1
eLst BS.
»
153.
1
9.Fnnkfart
Ä.O. 152.
1
L Stettin
1
1 L Stettin53.
L Woljai*
le».
1
3.WolIiit5Z
1
LBromberg LBsvicz 7B.
18a. 2.7n.nfrtedt
1
iPwnieO.' Ä
l. fireskn. L Grnnben
RS.e.hdL fö.
1
1
LBmy-
P»
Gtist 195l 2.Bprort;tM
4fe.
4S.
ZIJ^
3. Tviioa ilc
WOß-
40.
1
1
b«rr
<
1
i
1
'
1
^ .1 '
350
HanptnuBammeiistelliuig der Freqaras der Öffentlichen Gymnu
Im
Provinz.
•
a
1
es
tS9
Zahl der Lehrer
Gesammtfrequ.
am Bchluaa dea
Wintersemest
1867—1868,
reap. 1872—73.
Gesammtfrequenz im Sommersemester 1868,
resp
Born*
mar-
an 4
len Oymnatien.
an den mit denaelben '
verbünd. Vorech. 1
ii
L den Gymnasien.
1
ia
Von
Ba-
meatar
dea
Jahrea
Wlasenaeb. Lehrer
aller Beholen.
•A
li
S
3
o
1
i
e
ja
o
J3
1
1
1
.s
1
1
I.
Ol.
n.
GL
TTT.
CL
IV.
Gl.
V.
CL
VL
f
1
11
s
16U
1868
M
868
11
18
88
87
6614
748
686
1141
1808
1808
1888
1187
7218
•S9
1873^ ^' P^^s^^>^«
1
24
289
13
21
35
33
7214
869
717
1237
1917
1278
1349
1435
7933
719
ilTi
1868
1 £• Branden-
26
878
8
86
66
86
7788
1391
678
1867
8804
1644
1604
1638
0036
1302
17«
1873f l^HTJT.
28
433
1
28
64
49
8911
1729
837
1631
2659
1676
1G47
1810
10,260
1349
na
1868)
18731 ^* Poiniiiom.
18
160
1
1
84
u
8468
660
888
618
939
761
788
708
3960
602
;4j
16
199
3
1
31
24
4387
720
449
746
1143
846
879
934
4997
610
9n
18681
1873/ *• ^^**"-
10
166
19
6
18
8
8809
868
849
461
1018
619
618
vOo
3673
404
36J
12
156
16
4
14
14
3659
412
334
624
1045
684
739
715
4141
482
55
1868)
187^1 ^' Schlesien-
84
808
84
80
64
84
7947
805
748
1801
8187
1663
1498
1504
8841
»04
103
32
369
32
26
68
25
9252
968
950
1614
2518
1685
1719
1870
10,356
1104
r>5
1868
L A^ fioAlaoAn .
85
27:{
9
6
69
16
6878
881
684
978
1681
1187
U06
1068
6488
1210
421
1873/ "• " ^""
24
277
9
17
51
20
5733
394
733
1118
1741
1136
1041
1043
6812
1079
5'>
i8«8^ 7.8cMe8wig-
1868/ Holstein.
10
108
•
1
19
7
1849
868
148
190
816
884
818
386
1630
2S1
SS
10
119
•
4
17
9
1429
203
171
249
371
337
348
337
1813
384
1868
18731 ^' *^*'*"®^*'^'
17
in
8
6
83
80
8680
491
880
468
681
608
680
066
3262
•42
1««
18
184
2
13
31
22
3146
571
435
594
837
585
700
729
3880
734
yt
^®*®l e.Westfalen.
1873/
16
18
176
194
16
20
81
26
16
16
4
4
8861
3748
188
83
667
724
788
853
804
900
466
475
641
629
518
638
S7M
4219
341
471
IS
i:i
i868\ 10. Hessen-
10
116
14
9
88
e
1767
•
810
417
666
840
806
806
2844
4S7
1873
f Hassan.
11
140
11
4
24
3
2178
8
307
504
695
414
384
342
2646
46e<
"
«
1868
ll.Rheinpro-
Tini nnd
84
801
86
88
47
15
6868
886
888
U84
1017
938
1016
1083
60€6
203
41
1873
Hohenzol-
lem.
25
308
25
16
48
20
5908
720
663
970
1351
923
1112
1131
6150
242
•19
1868]
•)
197
8868
186
161
884
161
49,168
6198
6648
8788
13,016
9497
9691
9684
66»US
0»4&
1873J
' Üauptsumme
!218
2668
132
160
399
223
66,566
6677
6320
•
10,140
15,177
10^039
10,5«7
10,984
63,207
7643
«1
*) Die Enge mehrerer Ck)lamnen hat dain genOthigt, far die Beihe 1873, welche stiUrker hervortreten tollte, die kleiaerea ZiC^ra &
361
du Sommer-Semester 1866 und fOr das Sommer-Semester 1873.
m den Gymiuuialschülem waren
Qesammtabgang
im Sommer-Semester 1868,
resp.
1873.
Mithin
am Scfa
Son
■emesii
resp
Bestand
Ines des
imer-
ik der C«n£nsioB
nach der Heimath
in den
Yorschnlen
»rBl868
. 1873
1
1
j
1
1
1
1
1
s
'S
S
h
auf
1
i
w
•Sa
1
1
1
1
'S
1
s
1
1
1
d
•
1
1
5
1 t
1,1
•
l
s
a
•
a
\
BmI.
■eknlcB
I \ n
Ordnaac»
1
.a
1
1
i»4 ' . Mi
S844
SSS8
87
182
1
1
146 6 60
1
8
67
17
S48
769
6
248
266
6464
764
1.366^ .
751
4236
3602
95
150
186 . 1 98
1
■
75
17
338
864
5
423
428
7069
809
IM .
9S1
•SM
26S8
77
120
1
202; 4 81
47
88
18
426
986
9
SS8
647
8060
1S78
201' .
1339
7314
2852
94
147
255
. 90
9
73
15
468
1057
2
361
363
9203
1847
tt 1 S8f
S8S0
I6M
14
M
67
4. 26
1
41
9
166
646
2
196
198
6616
647
35; .
353
2872
2084
41
82
102
9
1
31
8
40
5' 224
1
501
1
200
201
4496
787
UN .
778
19(1
IM8
66
74
80
i
1
19
•
11
4
284
476
2
97
99
6200
266
1574 6
960
2194
1909
38
82
108
10
19
•
21
7
302
549
2
197
199
3592
359
aw! .
IS8S
4M4
4tSl
46
164
lU
12
66
•
49
18
608
1018
2
188
190
7826
846
3711 .
1560
5568
4726
62
198
259
6
58
8
57
20
778
1384
3
269
272
8972
987
2M 7
TS
»18
SSM
161
82
U5
•
26
17
20
12
221
490
2
79
81
6998
644
267* 5
74
3503
3087'
222
136
133
7
27
6
31
15
255
610
■
41
41
6202
555
18 .
1
is
ms
467
60
88
21
•
4
•
46
6
64
166
1
66
67
1466
267
29 .
I
32
1169
535
109
31
26
•
3
6
24
3
64
157
2
22
24
1656
287
1
1
«8
ISOS
1S74
86
69
76
6
•21
9
41
6
98
618
•
84
84
2944
784
569' .
1
118
2346
1424
110
69
77
•
41
1
41
7
113
349
1
63
64
•
3531
848
mi. .
IM
«47
U14
41
964
6S
2
12
S
16
6
199
629
•
S9
69
S17S
14S
^152 . ■ 158
2589
1595
35
243
69
3
17
1
28
5
244
610
•
5
5
3609
151
Mi . n
1S8S
7S8
67
26
66
2
•
•
9
8
80
160
•
•
•
2084
•
6(6' . ■ 76
1
1510
1065
71
36
57
■
4
1
7
3
105
213
•
2
2
2433
18
1
WS, . ua
S8M
mi
61
S48
118
22
62
8
S9
16
628
1128
2
162
164
4967
296
929. . 188
f 1
*
1 .
3911
2117
122
305
145
9
91
•
94
13
548
1205
3
287
290
4945
527
r«u' 9
St,480
M,S46
687
1S21
1024
66
664
88
416
111
6006
6S70
26
1487
1612
49,746
6626
»438' 11
1
6609
37,212
M,996
999
1479
1417
44
479
40
491
110
3439
7499
19
1870
1889
»,706
7175
d52
Hanptwigammenrtellmig der Freqaeni der öffenflioheii Gymnai
0)
Zahl der Lehrer
Gesammtfrequ.
am SchlnM de«
Gesammtfrequenz im Sommersexnester 1868. re^p,
im
• IM
3
d
WintersemesL
1867—68.
resp. 1872—73.
Som«
an den Progyin-
naiien.
\h
1 in
Hier-
Provinz.
1
an den mit denselben
bondenen Vonohu
1 _
8e.
meetcr
dei
Jahre«.
u
9
h
• •
1 «
•
3j
s&
e
£
.a
J5
e
ja
I
a
8
•
1
d
•
S
1
1
a
Cl.
I.
Cl.
IT.
Cl.
m
Cl.
IV.
Cl.
V.
1
Cl
VI.
1
1
•
c
c
K
T
^ 1
s 1
B Z
« —
1
l§68l . _
18731 »•''"««»»•
a
1
•
6
■
2
1
e
1
142
9
23
•
•
10
•
27
a
41
•
37
a
39
a
154
1
12 4^
1
i8«8l 2. Branden-
1
6
e
1
4
100
86
a
10
22
20
26
49
127
37 U
1873J biirg.
1
7
l
2
•
100
■
19
1
19
30
26
39
133
33 .
1
1868) ^ ^
a
12
■
3
8
228
60
•
14
48 60
70
76
267
44 S
1873| *• >*•"""•"•
r
2
14
■
2
3
294
67
3 27
115
54
76
82
357
63 lOi
1
1868) , ^
1
7
2
192
.
14
41
47
48
68 1981
« .
1873 1 *• ^^*•^"^•
3
23
4
2
3
404
53
65
98
93
117
130
503
99 »
1868) , « ^, ,
Aonnf 5. Schlesien.
Iö73
9
•
•
•
•
•
•
•
e
•
•
•
•
•
•
•
a
•
•
•
1
1868)
1
2
•
1
' 27
a
10
26
•
SS
6
18731 ^' ^*®**®"-
1
2
6
1
2
125
35
37
5a
50
177
52 .
^^\ 7. ScUeswig-
■
•
•
■
■
•
e
a
•
a
a
«
1873] Holstein.
1
•
•
•
e
«
1
•
•
•
•
•
. ♦
1868)
1
6
•
■
89
• .
•
5
18
21
66
98
107
18
.g-,g> 8.HannoTer.
1
6
•
1
1
104
19
«
10
22
22
30
52
136
32 2
•
1868)
6
68
6
4
461
«
74
12$
98
92
76
460
22
18731 ^•^®9*'^®'*-
5
27
5
5
401
115
93
54
70
88
420
19
i868ho. Hessen-*
1
8
2
1
70
1
6
19
18
20
20
8S
u
1873J Nassau.
1
4
2
1
106
18
33
28
26
30 135
29 .
^^hl. Bheinpro-
12»)
69
16
20
1087
182
208
198
289
SflO 1142
»
1873J Tina.
13^)
89
16
19
1187
•
144
262
190
282
376
11^4
67
1868) _
26
148
24
so
7
2219
146
•
266
479
467
698
618
t417
m 1
1873
> Manptsamme
29
185
31
35
8
2863
162
3
408
704
549
719
886
3269
40r} -l
>) ExoL d. Progymnaa. in Neuwied, detsen Angaben in die Frequens-Üebenicht der höheren Bflrgtnchiil«D
^«".merk. zurUeberschrift: I)urch einen Druckfehler ist in d. oberst Zeile Gymnasien axsatatt Pl^fT»
363
das Sommer-Semester 1868 und fOr das Sommer-Semester 18^.
OS den Progymnasialschülern
C
resammt-Abgang im Sommer-Semester 1868, resp. 1873.
Mithin Bestand
am SchlsM im
Sommer-
in Confemon
nach der HoinuUh
TOD den FrogyiniiMieii
▼on den
Torecholen.
Semesters 1868,
resp. 1873.
1
naeh AbsoW. de«
Curmu der ob.
ClMM, auf
ohne AbeolYirang des
CursTis der ob. CL, maf
i
1
h
•Sa
S|
M
1
1
i
t
•O
a
1
09 c5
3
1
1
d
1
a
h
V OS
•
1 ü
«
t
3
1
1
«
S
i
a
ReAlseh. ' «
Ordnanf. <e
m
s
mm
3
1.
2
•
B«akch.
I. ; n.
Ordaanf«
i
1
•o
•
2
fli
14*1
•
■
2
m
•
•
1
S2S
335
4
9
84«
m
!
■
10
2
10
32
48
125
•
•
•
1
•
8
15
80
41
•
•
40
51
•
48
121
78
178
188
121
261
•
•
•
97
•
•
87
99
280
243
46
76
§07
708
•
104
6
55
86
168
77
234
•
•
20
74
•
•
20
37
176
173
86
59
686
536
1
•
2
•
•
4
1
•
8
•
•
4
6
•
•
•
9
4
4
1
•
10
m
1
1
•
4
•
•
•
•
9
8
2
■
•
■
10
36
•
84
25
2
*
1
2
t
6
7
1
8
4
7
15
•
«
•
1
•
•
•
1
10
12
•
1
24
24
2
5
•
■
4
■
•
■
2
1
•
•
•
1
•
•
•
•
•
3
•
•
2
2
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
t
•
7
•
•
2
5
1
3
1
1
2
3
■
•
4
8
1
1
1
«
1
i
1
1
•
15
6
7
16
20
18
52
«
•
•
5
•
•
4
6
40
52
7
2
148
109
•
29
17
8
26
30
28
75
•
•
8
11
•
6
8
71
106
7
3
208
175
f
1
t
1
1
9
I
*
*
■
9
>
1
•
24
16
•
18
24
■
29
•
•
•
•
•
•
1
•
•
•
•
•
*
•
24
16
■
18
24
•
29
i
m
125
110
125
242
327
170
428
•
•
80
166
•
102
128
880
314
76
132
084
1079
m
24
101
•
70
82
■
70
28
not
1429'
142
289
1480
1798
tec
1440
22
31
62
64
1
4
65
•
7
8
•
10
27
3
241
268
864
445
■
•
84
78
84
78
2068
2824
171
204
23
354
Haupt-ZusammensteUimg der Frequenz der Bealedmlen tm
Bealschuli?
er-
«•
•tar
ei
hres
Provinz,
dl.
868
873
1868
873
[868
883
1868
873
L868
873
L868
873
Pr^nssen.
2. Branden-
^ 8. Pommern.
^ 4. Posen.
> 5. Schlesien.
^ 6. Sachsen.
es
u
iM8|^ 7. Schleswig-
Holstein.
873
1868
873
' 8. HannoTcr.
1868^ e.Westfalen.
873
i8«8l 10. Hessen-
.873
Nassau.
i8«8l 11. Rhein-
87b( proTinjB.
I
9
11
12
4
4
4
4
7
9
6
6
20
8
9
8
9
1
3
u
12
Zahl der Lehrer
in den Bealtchnlen.
h
V
'S
ja«
^
ja
•9 'S
r
o _
lOS
113
144
180
46
43
62
67
88
110
88
90
6
3
8
1
'S
i
JS
o
U
«
ja
ü
a
1
Qeflammtfreqn.
am SckloM dea
Wintanemest
1867—1868,
regp. 1872—73.
I
ja
o
I
I
e
o
o
Gesammtfirequenz im Sommer-Semester 1868, resp. IK;
in den BMiliehnlftn.
CL
I.
Sl
96
74
86
7
39
1S4
158
6
7
8
11
7
8
9
11
4
5
10
12
8
4
10
12
8
8
8
8
3
6
4
1
2
7
4
16
16
87
25
6
5
9
6
88
20
81
20
8
17
6
9
8
6
84
27
11
11
87
31
6
6
6
8
6
8
9
9
6
12
9
18
15
8484
2701
S480
4297
1014
1116
1886
1230
8880
2493
8166
2373
136
660
2280
1181
1527
64
730
8666
3209
808
310
787
970
197
133
149
257
881
253
S90
269
ci.
n.
ci.
CL
IV.
CL
V.
CL
VL
167
381
226
406
490
117
197
U9
168
86
73
47
46
184
150
69
146
12
66
161
67
139
87
50
400
450
666
669
191
222
187
202
888
686
715
1141
1409
899
326
418
410
680
365 700
660
624
769
940
898
416
689
700
42 88
184 198
530 ' 736
687
330
89
148
U7; 446
183' 474
466
578
44
240
649
751
264
687
282
666
562
644
530
74
189
538
666
375
135
660
628
618
559
691
901
187
187
610
304
661
652
686
617
190
508
161
270
156
600
672
496
598
746
891
164
203
896
278
496
606
487
507
90
421
167
243
132
687
706
m
US
u
I
o
e
sebmle
8801
3143
6991
4978
U89
1275
1684
1522
868S
3035
677
442
an
Ck
J
c
3
48«
96:
6811125^ i
lU
159
292
542
2916
214
88a
2894
1935
lOO
861
8789
3414
543
78
86a
614
asi
408
4«
131
166
205
846
169
846
451
886
375
416
I
8«
1868 1
.8731
Summe
64
79
760
972
49
58
40
48
189
151
88
108
16,864
22,092
8668
3289
767
1325
8886
3848
4966
6651
4168
4952
6696
4826
6494
4585
19,917
26,187
SMS
4095 47»
Die Lehnr fongiren avoh »n dm befereffenden GyrnnMien und tind bei di«Ma attl|i«fllbil
1
355
■Ber-Semaster 1868 mid Tom Sommer-Semeiter 1878.
Ordnung.
den Zöglingen derBealsch. waren
Gesammtabgang
im Sommer-Semester 1868
, resp. 1873 \
lOthinBeetand
an ^hloM das
Sommer-
ift der Confenion 1
nach der Heinuth 1
in den Bealecholen
in den Tor- 1
schalen 1
■emeatera 1868,
req>. 1873.
1
1
1
15 ^
1
a
1
l
§
•
1
1
<
iL.
*af
i
i
& •
1
4
jj
i
6
■
M
andere
Beftlsoh.
I. 1 IL
Ordnung.
1
i
1
1
•
c
1
o
i
03
•3
1
■s
1
1
a
c
'S
d
•0*
1 M
1
1986
894
11
17
91
8
47
11
«
2
298
894
2
109
lU
9477
286
102
! . 251
1
2120
988
35
34
24
•
39
11
•
6
214
328
2
125
127
2815
353
• n
' . ! S81
Sil«
899
60
17 81
8
44
47
8
817
486
8
188
188
8628
801
y9
. 587
1
3Ö31
1071
76
28
44
24
32
19
1
377
532
3
257
260
4446
998
t
68
843
288
•
9
9
■
6
4
98
110
2
«
48
1019
202
19
. 57
920
354
1
18
2
•
2
•
1
102
126
42
42
1149
127
SU
M«
981
699
81
•
18
1
14
17
■
104
168
1
11
19
1428
284
: 264
t
. 326
940
527
55
•
16
•
20
20
•
86
143
85
85
1379
366
' i»
261
u»
1909
69
16
8
•
86
u
•
904
977
49
49
2808
244
■ 635
. 355
1779
1172
84
23
16
1
69
16
1
184
313
50
50
2722
325
1
18 liO
ItfS
1160
119
7
19
46
16
8
7
148
244
198
198
2418
866
63
16 113
1492
1261
163
24
12
1
31
20
6
6
170
270
20
20
2646
396
1
• •
. 3
•
107
•
107
•
•
•
1
•
1
•
•
■
2
«
•
•
•
•
•
•
16
•
20
•
•
•
•
•
194
•
•
»!
6S
888
919
89
1
1
2 7
4
•
1
48
84
8
8
762
242
«5
1
. 176
1795
910
189
5
21
•
40
7
•
4
146
223
4
12
16
2671
597
1
. u»
8»
811
98
8
8
8
19
1
•
•
188
182
•
•
1860
•
469 1
. 138
1237
671
27
8
17
•
21
10
1
1
156
214
•
•
1721
•
1
1
« •
8«
49
1
•
«
•
•
•
•
•
8
8
•
•
92
•
53i
73
664
164
33
•
11
4
•
■
•
5
50
70
4
4
8
791
328
IM
tM
1897
478
80
82
16
1
49
18
4
6
808
422
188
188
2807
887
1
1181
1
. 250
2656
678
80
56
26
1
82
18
2
1
342
528
2
176
178
2886
432
im
18 1 1779
18,844
8027
848
94
1
97
r
1
89 1 998
r
190
1
17
1
27; 1687
1
2982
8
746
768
17,886
9no
2971
16 2329
1
17,541
7903 743
197
190
31 338
1
121
12
35 1843.2767
1 1
15; 771
1
786
23,420' 3922
1
1
■
1
1
23*
1
Haupt>ZasamiueiuiteUimg der Freqnenx der Realaobnlen xn
„
1
Zahl der Lehrer
Gc-sammtfrequenz imSommer-SemesterlSCä.
.■
....
.n.„R„..chu,™.
.»p^llT-'n
—
".- ; Provini,
1
1
1
• "' 1
3
1
i
i
t
1
1
TL
-
Cl.
III.
^.
V.
CL
Tl.
1
i
j'
l,^;j 1. PreniBen.
•
9
113
31 7
1
IG
■1
11
2701
Mi
310
m
197
4M
4M
715
62t
StB
559
4M
598
IMI
3143
177
4-i->
1««» 2.Br«i.dra.
■1
IM
t' 8
M
n
MIO
in
1»
S(6
1141
7»
Ml
74«
•Ml
i:i
ln73 bnrg.
12
1«(1
1 11
2[)
31
4297
970
168
6Ü9
1409
9-10
901
891
4978
e-'i
1KS3 S-Po— er.
4
4«
43
; :
5
5
nie
1«
i:t3
IS
73
Wl
222
tM
326
flu
864
■B7
187
IM
203
1275
I5V
,'"'" 4.P«™..
*
U
;
t
«
•
itw
14B
47
187
418
)17
UO
m
U84
iw
4
&7
S
(>
8
1230
257
46
202
4111
282
304
278
1522
2't.
l'"'" 6.S«Ueiira.
9
88
110
11
ö
n
20
•
8
UM
2493
2r.3
»4
150
MB
3G5
uo
700
tu
502
t(l
652
606
3035
S6S
""(«•»"■■""■
a
6
8»
4
5
1
3
n
20
9
2373
209
»
i4<;
MH OBB
416 700
530
(BS
617
4B7
507
•M«
2910
iiv
'•'n" ;.Sclil«iirir
1k;3 Holstein.
2")
13G
13
42 86
74
214
™" 8.H».»0T«r
9
M
2
9
17
11
12
SM
l«7
3«l
161
)t4 IBB
530 730
im
538
IM
5lW
M
421
2ö94
'^'"*l 9.W«<ttralen
1S73
9
"1"
8(1 J2
4
•
9
tlSI
1527
«7
13'l
inj 4u
330 578
tu
375
lei
270
243
UIX
19.3Ö
i<-
'"<"• lO.Hrasen*
1
7j a
,
■
u
■7
n! 44
IM
*f.
147,! MMi«B.
;(
39] 4
2
6
9
730
326
50
1481 240
135
156
132
861
1,~1
i^enl 11. lUiHi.
11
im' 10
7
M
It
ISW
404
U7
44«! HB
m
MB
sh;
n»
JflH
,
l-73( ,r.,lK.
VJ
'"l"
4
27
15
3209
490
1*1
474, 751
628
672
706
3414
2'y.
: 1
w'f » "
u
IM »
I3B
Bt
1«.8£4
SkSS
7n
fB8t
4BM
4UI
MSI
MM
is,n7
«« :• M
7»
'■"'
r.8
4ö
151
108
22,092
3289
1325
3848
6651
4952
4826
4585
26.187
41 H.-
1'
•I ItU Jrfhnr fDDfdrti
■o bMnfhnden GnuiHlan and lind b«j dllMn mol^atiit.
357
r das Sommer-Semester 1868 und fttr das Sommer-Semester 1878«
lere Bürgerschulen.
deo Zöglingen der höheren
Bm^encholen waren
Oesammtabgang im Sommer-Semester 1868, resp. 1873
Mithin Beataad
m Sdüiua des
Sommer-
ler ConteUon 1 nach dar Heiastli
Ton den b&liemi Bftrgewchnlen.
Ton den
Tonchnlen
Semeet 1868,
resp. 1873.
1
1
i
1
<
Itl
iss
Bdtdi
Beiftsev
aal
■ffni- ohne
^^ dM BeifesengnlM mnf
i
1
■S
'1
36
1
i
1
1
OD
i
•
1
1
11
II
3«
1
1 1
? 3. 1
i C 1 a
1 ^
m
1
1
B
aeli
L
Ord
ml' |d
Billig. 5^
Baal,
•chvlan
L n.
Ordmmg.
Sc
1
1
3
U . 44
660 666
i
6
1
1
1
: 11
•
12
•
46
81
64
64
666
206
15 . 17
324! 271 ! 6
1 •
1 1
6
1
1 . i 10
1
1 1
3
7
1
47
75
1
7
8
526
103
UM
696 186 1 1
•
•
[ 1
U
12
1
60
61
46
46
704
260
« . . 82
1049 346 1 4
1 I
•
1 •
1
. : 9
22
1
27
1
73
133
3
44
47
1266
388
S . So| ISOJ 67 1
6
1
1
•
1
2
1
2
66
44
10
16
164
64
« i; 53
•
351
•
119
•
1
1
1 •
•
•
•
•
•
1
= . 3
1
1
• •
2
•
2
•
1
28
•
36
40
•
40
•
434
•
182
•
• ■ •
» . 46
•
78
•
70
•
6
•
•
•
•
2
•
1
•
•
•
•
7
10
•
•
•
•
•
140
•
•
)-i . 1 37
154
107
•
1
•
4
2
1
1
18
27
•
•
234
•
t t' 1
216
140
6
•
•
7
2
2
2
8
61
.
1
1
640
IM
2.-7
499
266
11
1
1
7
7
15
•
31
62
9
9
714
204
• •
•
272
•
120
•
6
•
2
1
•
4
• •
2
•
*
•
5
•
•
•
33
•
47
•
•
•
•
•
351
•
15
^ . S 121
66
1
•
•
« •
•
1
•
4
6
•
«
160
•
^ 1 68 1166
438
51
22
2
7
13
3
8
2
63
120
2
14
16
1535
492
1 67
u
•
•
•
i
•
•
■
7
8
*
•
70
•
. 23 354
164
•
3
1
4
5
1
6
. 1
25
45
1
6
7
473
61
« M 64S
86
14
• •
•
s
1
• •
7
•
8
17
1
u
16
626
468
. 149 1716
506
84
25
5
2
6
3
3
43
5
93
185
3
101
104
2121
1015
671 #66
666
16
61
1
7
68
8
•
u
2
166
667
•
66
66
1170
166
. ' 69|l022
512
11
13
6
6
4
11
1
10
•
168
219
•
30
30
1326
122
1
7! 668 .
61M
1667
68
68
1
6
po
61
•
40
7
666
464
1
171
172
1
6660
1228
2-o09 C
m7
2849
173
73
12
17
66
68
9
124
11
679
949
10
251
261
8980
2682
Zu Abgangsp
en
BttTR
ers^
hr\
rüfungen li-n < ll
,.
Prorinz.
1
Zahl de
>n dm h»h
Burtteiwhu
«1.
1
i
1
er.
li
1
^.^TS'Ji,'^-
...
....
fMp. i«;j-:3.
IB dan hShtno BBig>rKhoI«n.
"^
.1
1
u
1 J
h
5 1
S ■ £
Gl.
L
Gl. Gl.
IL lUL
Gl.
IV.
Gl. , GL
V. VL
1
j
J
j'**^ 1. PrcnsM..
t
i
1
26 .
4
1
510
IIS
73
IS
44
113
IM
107
101
,52
IH
185
•14
601
91
■1'
is«H i- Branden-
1073 '"'^■
,
*• 1
H
,
MB
itu
•
(t
in
m!».
tto
sn
17«
,J
9
'jB .
10
10
1110
31«)
112
2H4
297: 359
347
1399
■l~ü
■•1
'^*!' 8. Pommern.
4
■^ •
'
372
41
16Ö
le
35
4«
93
113, 105
Sl
124
10»
470
"
■"
isBsl ^ Posen.
■ 1 ■
: :
>~«H S. SeUeRl«!-
2
e
12
2
2
itl
207 .
10
25
40
etj«
41
71
IM
261
?t
3 «•'"'•"■•
6
42
1
«
;
&T9
14
113
u
71
48
15Ö
166
Ml
776
!■':
';
'^«"\ 3. Sehlwwlf
im;j[ UoUtein.
6
211
1
311
Ö
60
103
• 1 ^
100 j 59
76
393
;^T
i
l^OSl
1
H
1
IM
„
14
40 ' U
n
IM
Sl
1^7:{f 8. HnnnoTer.
14
65
1
10
12
lli'Jl
353
28
234
3.13
393 333
284
1655
33 t
j';^3 ». Westfalen.
1
4
■
27
4
4
2
U
397
45
45
"
1
106 1 129
155
•8
518
in
iHHsl 10. Hessen*
t
u
,
3
7
Mt
tw
n
IM
111
111 1»
Ul
M«
i^i
,-,
ls::J S«s«n.
12
101
12
21>
20
1788
732
IRI
2r.4
393
473 '557
539
230G
:•!-
iH«*<\ a. Rkeinpro-
11
»
10
11
s
1M4
I»
!••
Hl
M«
u>
m
1403
s.t
1073/ '^'"■
l'J
83
10
9
5
1441
100
1
195
3;«J
261
329
420
1545
11^4
IHBSi
ti
«a
11
H
»
IMl
W7
w
Ml ;«■
•4«|I0S4
1141
44*4
«H:t
II,
].ht;
Summe
73
456
30
79
68
9)36
1889
119
1075
1989
2088
2291
2367
9929
18;-
359
Ordnong.
en Zöglingen
dcrIUmhch. i
murenl
Qenjnini-Abgaog im
Sommer-Semester 1868, resp. 1873 1
Mlt^WdM
krCoofariM 1
MiAdcrHaiMih 1
,<» te B..l.d»l. 1
▼onctalML 1
1^
•
1
1
1
^
§
<
u
Sil
Sil
i
Mf
II 8*
!
H II
'S -
1
\ \
0« >
1 1
•
1
and
I.
OidB
In«
cteL
n.
1
1
!
1
9*
•
1»
•
1
♦
•
l«6t
•
S4S
•
m
•
•
1
!
. 1
6'
t
•
•
f
1
1
■
17
p
•
•
■
•
•
•
•
1»
^
•
•
7»
•
7t
•
nt7
35
82
1131
204
28
1
1
2
1 »
1 1
•
19
•
2
2 128
1
1
154
92
1
92
1209 3:«
•
4
1
1
*
*
43
m
•
•
1^
m
m
•
59
•
•
1
1
1
1
t
1
■
1
•
1 '
13
*
•
•
1
1
•
•
•
•
•
1
2
■
•
1
•i '*
1
ff
•
25
*
m
17
1
•
17
198
•
*
•
•
5
•
•
24
•
•
*
*
2»6
•
•
•
262
1
1
1
•
3
•
3
■
•
1
•
1
•
•
i
•
•
9
•
•
1
• •
2 25
1
9
41
•
•
510
i
1
h
1
«
m
1
.
4
»
^
1 •
M
• *
•
ti
6
44
1
i;«
y^
l'
•
>
15
2
1
1 28
48
2 2
4
808 K2
•
6
19t
m
1
•
1
1
4
«
w
• •
tt
•
• •
• •
*
ff? 94
• *
IS
i
m
i
Itft
•
fl
•
1
1
1 •
*
1
1
1
1 u
•
17
•
*
tm it
„
sm
»ff
Bi
n
•
>
•
n
S
#
»
m
e »
9t
Mt M
52
bn
8U
14S
M
^ 1
4
11
2
1
41
m
2 46
48
M^ »1
IM
»
u?.
Ui
•
«
t[
1
ff.
«.
•
»
»
19
It
04 a
lO
50
515.
•
L57
4
*
5
' 1
«
5
«
«
»
»>
atf
3»
«17
ir-i
„
m
M89
M
m
1
m
1»
»
•s
*
« W
4»
e tm
nt
»4
IS
1
816
38n;
■
!
MOP
214
1
10
Vf
4
»
!^
2
5
vn
»»
4
liM
W>
4ar?i
4
liSO
360
In die Kategorie der hSherei
Im
Provinz.
Zahl der Anstalten. 1
Zahl der Lehrer
Oesammtfkvqu.
am 8«hlitaa dea
WIntersemeat
IGesammtfrequei
izim i
heren I
^mmersemester 1868,
resp. IJ
Bom*
mer-
*n den höheren
BOrgemohnlen.
an den Vorschulen
derselben.
1867—08. 1
reep. 1872—73. 1 in den hO
tftrgerschulen. 1
in da
VoT«cb
8e.
metter
des
Jahrea.
•
1«
35
1
1
JS
<
*
s
1
i
•
OQ
m
1
d
•>4
i
1
a
GL
I.
Ol.
n.
Gl.
m.
GL
IV.
Gl.
V.
GL
VI.
1
1
§
TU
1
a
1
«
18681
1873/ l-^^«»«^'»-
1
1
7
3
8
1
1
1
2
•
122
28
26
u
1
16
1
so
7
47
15
66
5
160
29
Sl
1
41
•
i868i 2. Braaden-
8
6
8
S
27
28
41
68
68
18S
ISO
96
1873) ^iirg.
•
.
•
•
■
18681 ^ ^
18731 «•''*™"«'»-
•
•
•
•
•
•
•
1
18681
i873r *•'•'*"•
•
*
■
•
•
•
•
•
•
•
1868]
18731
^ 5. Schlesien.
1
2
7
14
1
2
2
3
2
3
106
152
48
63
14
11
26
26
S4
47
88
45
S7
53
142
182
3« U
18681
187^ 6. Sachsen.
•
•
•
•
e
•
•
•
•
•
•
e
•
•
•
•
•
e
•
•
•
•
•
•
• 1 •
i8«8l 7. Sehleswlg-
1873 ( Holstein.
1
4»)
1
•
4
•
•
•
•
1
174
70
•
•
26
•
79
•
148
14
•
36
■
44
26fi
94
24 46
1
1868
V S.HannoTer.
1873]
18
86
1
21
17
1415
400
21
160
892
468
418
409
186S
4«7 «461
2
6
•
1
1
139
18
29
52
46
27
30
184
45
40
l^\ 9.W«tWe-.
r
2
•
IS
•
2
•
2
•
1
208
•
19
•
18
•
88
e
6S
68
71
•
268
•
•
zs
1
iSBsUo.Heggen-
8
64
7
16
6
910
116
107
218
271
868
862
UM
196
«
18731 Nagsan.
8
17
3
6
1
234
41
22
64
56
63
85
289| 55| 47J
1868
1873
18681
ll.Rhelnpro-
vlns.
2
2
u
8
1
•
8
2
«
2
186
214
•
106
12
26
51
86
52
48
62
67
99
131
264
*
1 5Q
14
issJ
88
184
14
47
1
81
S104
608
21
847
816
1080
986
984
418«
IQfyo} Hauptsumme 1
11
52
6
13
•
8
837
228
e
63
194
221
248
316
1042|20£
■m
f
1
1
1
1) Die Lelirer gehören auch den betreffenden GymiiMieD an nnd tfnd bei dlaion AUf^efühTt
361
Irgerschnlen vorläufig aafgenojnmene Anstalten.')
dt^n Zooflingen der liöliei
Bargenchalen waren
ren
GesammtabgHiig
im Sommer-Semester 1868 resp.
1>73
Mithin R
aa S44IW
■ de»
•T-
» l*'.'
kr roafaaion
nach der Heiaath |
Ton den hAheren Bfixgenchnlcn
▼on dl
•
■5
m Yonehaleul
rcjp. 1
*. '-
!
s 2
1 ►
s 4
ü
e
m
<
ni
■3 et
mit dem .
Keifezeuimiu ! «. .^
ohn-> da« '
«xettgniu auf
1 Ji
: II
•
•
ax
5
c
\
T S
i 'S JS
S. «chulen c s
J! ' ¥ ' TT ' - *•
S ' '5 ^
5 ' Ordnuni?. ^
Real- ÄJ3
•chulen S ■
Ordnung. = s
>
1
1
1
#
. . 8
lS8i SS
»
4 . 1.6
16
1
36
1
8
9
126
32
; . 3
26 i 3
•
. 1
1
. 1
•
. . 2
4
•
•
•J5
•
4 tt
* • •
Itt : 17 ;
1
• •
1
I
1
•
■
*
4
<
1
■
' 1
• 1
4
27
27
179
•
1
m
m
6H
•
•
•
* • •
1
■
1
!
1
9S M
1 •
i
1
•
1
1
1
1
1
•
1
3
•
1
19
19
fl
1
1
. 1
130
•
34
*' 1. 5
• •
119 C>|
•
1
. '. . .4
■
1
■ * ■ ■ ■
3 . 2
1 8
18
•
1
1
164
1
. I
1
7i*
• •
1 .
• •
1
in 80
•
1
• • ■ • *
3
• ■ •
2 2
1
t\ 22
31
■
•
•
•
1
•
221
•
«
8
47 47
•
. . . . 2
1 . .
1
1
4
1
1
90
4:»
« . i 87
1S47 468 ;
S7
. S 1.1«
1
4! 6 31
6, 89
166
•
24
30
1697
613
1 . 13
118 5^1
8
2 . 1 . .
1
• 1 • •
1 8
12
•
•
172
1
40
» 1«
• •
1H4 7S
1
•
■ 1
* • • • •
1
1
. 1 .
• ■ •
:
• •
11
•
1
•
1
•
247
•
36
■
l . HS
1
SSO' tfl!
18
2 6 1..
6
1
1 76
89
6
6
r
1
1016
206
5 . 15
237 51 ,
1
1
9
4& • » • *m
2. . 8
. 21
35
1
5
;>
254
42
i 10
128- 4S
1
• ■ • • •
* 1 * *
•
6
•
•
166
•
1 . 4
215 43:
6
2 .
• • •
.' 2
4
1
2
2
260-
1
1(U
. 2S9
SOOl 1003
•9
ob's. 28
7
• 63
9 217
387
7
H4
91
3786
0*.H
1 48
762 264
16
4 . ; 3 . 9
6
. 11
2 42
77
1
•
9
9
965
310
■
1
1
i
r di4j.>nig»n sind berflcksicbtigt, deren Entwickelnng in dem Grade vorgeMrhritten war, dasi di« regelaii^sige Kinaendinig Ton Fre-
Mi^vordnet werden konnte
362
Becapitolatioii der Schüierfreqaenz der höheren Schalen fttr d
Im
Gymnasien.
Progymnasien.
Realschulen 1. Ordnunj
Som-
i
mer-
1
8e-
meater
de«
JahrM.
Provinz.
•
1
S
-<
i
•
§
1
es
m
«
•
g
1
•
1
&
<
•
1
e
PQ
1
c
<
1
N
e
o
r
1 ö
a
o
>
o
•
c
ä
1
«
1
•
a
5
3
1
M
e
o
s
r
s
i
«
■
a
c
1
! 1
<
> 1. FreuBsen.
1873 1
82
7213
629
769
6464
•
•
.
•
9
i 1 '
2801 S77 324
24
7933
719
864
7069
1
154
12
29
125
9
3143
442' 32S
1
i8«8l 2. Branden-
1873) bnrgr.
26
28
9085
10,260
1302
1349
986
1057
8050
9203
1
1
127
133
27
33
17
8
110
125
11
12
1
3991 «n , 46«
49781 061 rxlj
1
1868)
18
8960
602
346
3616
2
267
44
26
242
4
1
lifo 116 110
18731 ^•P^™™®'^'*-
IG
4997
610
501
4496
357
63
30
327
4
1275'
159' \i^
1
> 4« Posen.
1873)
1
10
3073
464
47
3200
1
198
6
28
170
4
1684
i
S90 , 166
12
4141
482
549
3592
3
503
99
75
428
4
1522
292, 143
1
> 5. Schlesien.
1873)
24
32
8841
10,356
894
1104
1
1018
1384
7828
8972
•
•
•
•
•
•
7
9
2683
3035
SM 2:7
542, 3i:^
1
1868)
26
6488 1210
400
6008
1
33
e
»
30
6
2662 1 &t9 244
18731 *• Sachsen,
1
24
6t>12
1079
610
6202
2
177
52
11
166
6
2916
543 27'
18«»! T.ScWeswigr-
1373 1 Holstein.
1
10
10
1630
1813
281
384
166
157
1466
1656
•
•
•
•
•
•
«
•
2
«
214
1
78 2"
1
1
*^*^i 8. Hannover.
1873)
17
18
8262
3880
642
734
318
349
2944
3531
1
1
107
136
18
32
6
8
102
128
3
9
826
2894
1
614 21^3
1
1
^®***l O.Westfalen.
1873)
1
16
18
3702
4219
341
471
629
610
3173
3609
6
5
460
420
20
19
71
106
389
314
8
9
1612
1935
S31 . 162
1
18681 10. Hessen-
10
2244
477
160
2084
1
83
13
7
70
1
100
4«
1873) Nassan.
11
2646
4 68
213
2433
1
135
29
3
132
3
861
1.^1 7«
--1 ''viSrd''
24
6066
203
1128
4937
12
1142
66
208
034
11
t7t9
ICfi 422
1873) Hohenzol-
25
61f)0
242
1205
4945
13
1254
67
175
1079
12
3414
205 '-ä^
1 lern.
1
1
1868) „ ,
107
66,113
6946
6870
49,743
26
2417
198
364
2063
64
10,017
«0«S $2«i
1873
. naupisumme
218
63,207
7642
7499
55,708
29
3269
406
445
2824
79
26,187
4095 27 ■
363
nmer-Semester 1868 und das Sommer-Semester 1873 nach FroTinzen.
klicbulen 2.
Ordnung.
hö]
An
iiere I
erkani
Jürger
«
m
e
«
M
►
o
ite
•schul
•
a
1
&
<
en.
•
d
1
ff
In
höh.
die Kategorie der
BS. aufgenommen.
Höhere Schulen überhaupt.
•
1 c
S M
! 1
Z Ä
1
1
1
«
m
a
1
i
•
H
a
a
o
ß
a
<
i
•
S
9
1
1
C
■
a
o
M
••4
►
o
i
<
-6
a
i
ff
S S
^ 1
^'- i
d
1
<
e
3
ff
•
«
•
•
5
ei4
74
81
1
633
1
' "1
160
31
35
126
37
10,788
Uli
U99
9580
♦ •
.
•
4
601
91
75
526
1
29
1
4
25
39
11,860
1265
1300
10,560
m; 231
170
1167
&
825
176
61
764
2
183
166
4
179
50
16,498
2463
1702
13,796
l IH3 10-i
154
12^.)9
9
1399
289
133
1266
54
18,133
2546
1884
16.249
•
•
•
•
2
198
26
44
154
21
5654
687
624
5030
22.5 43
25
19«
4
470
i
98
1
36
434
27
7322
973
718
6604
• «
.
•
•
•
•
•
.
16
6456
760
657
4798
• •
•
•
•
•
•
19
6166
873
767
5399
• •
.
1
160
89
10
140
1
142
86
6
136
38
11,716
182«
1811
10,406
« •
•
2
261
54
27
234
2
182
30
18
164
45
13,834
1730
1742
12,092
•
8
S61
79
21
340
•
•
•
•
«
36
9544
1824
758
8786
:Ö1 7.S
41
510
6
776
197
62
714
•
•
•
•
•
39
11,232
1949
994
10,238
ftJ 49
•1
91
•
•
•
•
•
4
252
78
31
221
16
2064
408
287
•
1777
Sl 122
48
803
6
898
87
47
351
1
94
24
4
90
22
3370
695
276
3094
J43 77
16
227
1
165
21
5
150
18
1852
437
166
1697
41
6444
1461
562
6882
• •
•
•
14
1655
334
12(J
1535
2
184
45
12
172
44
8749
1759
712
8037
U« 29
17
129
1
78
IS
8
70
2, 268
60
11
247
34 ' 6166
79S
798 6868
• •
■
■
4
518
121
45
473
•
•
•
•
361 7092
1
1019
975
6117
1103 219
99
1006
2
646
182
17
620
8
1105
196
89
1016
27 5283
1182
880 1 4008
"M 2^.H)
62
1019
12
2306
518
185
2121
3
289
55
35
254
35 7318
1407
568
6750
w; 27
SS
234
11
1407
88
237
1170
2
171
36
6
165
61 1 11,7S1
570
2034
9747
»jTri . 95
39
637
12
.1545
1
104
219
1326
2
264
50
*
i
4
260
6613,303
763
2170 11,133
UI« 6S2
425
2854
31
4464
683
484
3950
t
i
3K ' 4123
1
1019
1
1
337 378«
360
90,288
12,640
10,212
80,071
1
869
4376
73
99J9
1893
019
8980
11
1012
205
77
065
426
108,370
14,970
12,106
' 06,273
362
Becapitulation der Schttierfreqaenz der höheren Schulen für
Im
Born-
Provinz.
Gymnasien.
Progymnasien.
1
Bestand.
Realschulen 1. Ordnui
mer-
8«-
raeater
des
Jahre«.
■
a
S
1
<
i
■
H
a
i
§
i
1
«
a
1
s>
1
1
1
<
«
■
N
s
1
e
i
>
o
•
a
&
s,
-<
Q
S
1
a
<
•6
•s
N
a
o
3
1
1
•
a
©
i
!5
(
1 :
1
<
1
1
1868) . _,
^ „^y 1. Frenssen.
1873)
22
721S
629
769
6464
•
•
•
•
•
9
2801
1
S77 a24
1
24
7933
719
864
7069
1
154
12
29
125
9
3143
442 32t^
1
1
18««1 2. Branden.
1873) bnrjr.
26
28
»086
10,260
1802
1349
986
1057
8060
9203
1
1
127
133
27
33
17
8
110
125
11
12
8991
4978
»71 i 46;»
6dl rvi3
1
1868)
13
8960
602
846
8616
2
267
44
25
242
4
1129
116 ' 110
187S ^•P^'wmem.
16
4997
610
501
4496
2
357
63
30
327
4
1275
159 ; 12t)
1
1868 - -,
^^\ 4. Posen.
1873)
1
10
S678
464
47
8200
1
198
6
28
170
4
1684
4
* 1
«09 1««
12
4141
482
549
■3592
3
503
99
75
428
4
1522
292 ; 143
1
1
18681 . o , , ,
> 5. Schlesien.
1873)
24
32
8841
10,356
894
1104
1018
1384
7828
8972
•
•
•
•
•
V
•
•
•
7
9
2583
3035
3«s st:
542 3i;i
1868)
1873 ^* Sachsen*
1
26
6488
1210
400
6098
1
33
6
3
80
2083
•39 344
24
6S12
1079
610
6202
2
177
52
11
166
6
2916
543. 27'
1
1868) 7.Schle8wisr-
1373 1 Holstein.
1
10
10
1630
J813
281
384
166
157
1466
1656
«
•
•
■
•
•
•
•
•
•
•
2
•
214
1
•
78 ' 2i»
1
} 8. Hannover.
1873)
17
18
3262
3880
642
734
318
349
2944
3531
1
1
107
130
18
32
6
8
102
128
3
9
826
2894
1
so« M
614 ' 2Ä^
1
931 j l«ä
4*\*^ 214
1
16
IS
8702
4219
341
471
629
610
3173
3609
6
5
460
420
29
19
71
106
380
314
8
9
1612
1935
18«8|^ 10. Hessen-
10
2344
477
160
2084
1
83
13
7
76
1
100
1
4«
1873) Nassan.
11
2646
4ßS
213
2433
1
135
29
3
132
3
861
131 7
^\ ll.Rheinpro-
*^^»l vinz und
24
6065
203
1128
4987
12
1142
66
208
034
11
2729
i«e 4£
1873) Hohenzol-
25
6ir)0
242
1205
4945
13
1254
67
175
1079
12
3414
2Cfe :-
lern.
*
1
1868
1873
► Hauptsumme
197
218
66,118
63,207
6046
7642
6870
7499
49,743
55,708
26
29
2417
3269
198
406
864
445
2068
2824
64
79
19,917
26,187
1
40»o 27^.'
863
mmer-Semester 1868 und das Sommer-Semester 1873 nach Provinzen.
al*chulen 2.
Ordnung.
Anerkani
höhere Bürger
ite
■schulen.
•
&
1 i
1 1
< «
In
höh.
•
a
<
i
^3
die Kategorie der
BS. aulgenommen.
Höhere Schulen überhaupt.
N
£
= H
1
■
•
a
i
•
1
<
N
1
1
s
a
c«
«
•
•
G
«
M
1
•
§
er
1
i
•
o
H
m
a
1
i
<
•
1
<
•
N
a
«
a
«
1
1
d
■ 1
• i
K OD
'S
1
m
o
«
1 f
•
•
•
5
614
74
81
533
1
160
31
36
126
37
10.788
1111 U99
9589
• •
■
•
4
601
91
75
526
1
29
1
4
25
39
11,860
1265 1300
10,560
»97 231
170
1167
&
825
176
61
764
2
183
166
4
179
50
15.498
1
2463 > 1702
13,796 <
Vr<i 194
154
1209
9
1399
289
133
1266
•
54
18,133
2546 1884
16.249
•
•
•
2
198
26
44
154
•
21
5654
687 624
5030
22J 43
25
19«
4
470 98
j
36
434
•
27
7322
973
718
6604
• •
•
•
1
•
•
•
16
6456
769
657
4798
• •
■
•
•
•
*
•
•
19
6166
873
767
5399
1
• *
•
1
150 8»
10
140
1
142
36
6
136
38
U,716
1322 1811
10,406
1
* •
1
•
•
2
261 i 54
27
234
2
182 30
18
164
45
13,834
1730
1742
12,092
1
♦
•
1
•
8
1
«61 79
21
840
•
•
•
*
•
36
9544
1824
758
8786
fjöl 78
41
510
6
776 197
62
714
•
•
•
•
•
39
11,232
1949
994
10,238
1
283 49
91
91
•
• 1
•
•
4
252
78
81
221
16
2064
408
287
•
1777
>^ül' 122
48
803
6
398
87
47
351
1
94
24
4
90
22
3370
695
276
3094
Ui 77
15
227
1
165
21
5
150
18
1852
437
166
1697
41
6444
1461 562
6882
i
14
1655 334
120
1535
2
184 45
i
12
172
44
8749
1759
712
8037
H6 29
1
17
129
1
78
13
8
70
2
268
60
11
247
34
6166
793
798 : 6368
1 ■
•
•
4
518 1 121
45
473
•
■
•
•
36
7092
1019
975 6117
U05 219
99
1006
•
2
1
646 1 182
17
629
8
1105
196
89
1016
27 5283
1132
880 4903
l'^M 2()6
62
1
1019
12
2306 518
185
2121
3
289
55
35
254
35
7318
1407
568
6750
»7 27
1
S8
234
11
1407 1 83
237
1170
171 36
6
165
61
11,7S1
570
2034
9747
676
95
39
1
637
12
1545! 104
!
219
1326
2
264 50
4
260
66
13,303
763
2170
11,133
»279 682
426
S8&4
31
44S4
683
484
3960
38
4123
1019
337
8786
369
90,283
12,640 10.212
80,071
74r)
!
369
4376
73
9929
1893
919
8980
11
1012
205
77
965
426
108,379
14,979
12,106
96,273
1
1
1
Eecapitalation
der
Seh&lerfreqnenz
der Tor B eil
°
len
für
die höheren Li
nach I
„. i
Für UyimiBHL.^i..
Für Progjmuttsk'ii.
Für KcaUclmha 1 •<.
!
i
t
i
1
-
i
\i
1
1
1
i
l
i
1
J
•
1
llrl'
''""^1 1. Preiwscn.
O""! 2. Brmuli'ii-
J.s::tf burg.
;:"h- ■■"•"•
1
""'"1 5. Schlcsirn.
l^::^J
1
j'^'.'.'^l V. Suthsrii.
i-«"! 3. StlilPHwis.
l,s;3/ HohtHn.
'"ri 8. HmuioTcr.
Ifs.:i)
'^l"!l ».Wcstralcn.
""■"1 lO.Hpü-tcn.
1 ■<j,i^ SaMan.
' ».Rhelnpro.
'"«"l Tin« uikI
,,.;,i Hüheniol
lora.
IB 1011
L'l 1-'3T
« 17«
j;! 1,','iü
i:! '.i.N<
wl 1038
I «ö
J, M4
3 IKS
1 1 L'H
IHS
10!
29 1
JOS
an
12
m
";
WH
Ml
l'Jl'
IM
M
ii
«
■
'■■■"
;o4
8(i'i
ij;h
lti-17
i47
:as
:h4
«1,-
ir.i
■
MO
1
I
2
i
1
■J
,17
.
. 1
•v.\ \
1
■ 1
4
s
4
1
101
:»
7U
•
7
IM ' St 111
4S*i! ITu !_:
sc; 1 S40 1..
«-' 4S ..
1.:., au ..
«4« ; »-. i-
4Ji; l'.ii ^
1
SM £4 1.
411^ U7
[ \ '. ' '.
1
cu. =. .
: i : .
. 1 . .
B« i lli 1-
6iMi 12« p ;■•
,.S7,J Hm.,„«,nm,M-
HS
Hill
JISJ
•».in
;
M
in
:;
34BS 1 »9»
470SJ ms :-
1
365
listalten Tom Sommer-Semester 1868 und vom Sommer-Semester 1873
skieo.
Pnr Realschulen 2. 0.
Für anerkannte
höhere Bürgerschulen.
Für in die Kateg. der höh.
BS. aufgen. Anstalten.
Für höhere Lehranstalten
überhaupt
n
e
T
c
e
M
S
1
•
8
9
>•
O
s
1 ^
1
•
g
O
'S
N
a
«
1
1
a
o
•
a
i
<
'6
1
PQ
i
«
•
1
s
a
1
H
V
o
•
<
1
S
•
X»
o
e
u
c
«
•
§
1
i
•
S
M
V
o
•
a
1
1
•6
t
•
6
237
68
64
203
1
41
16
9
62
27
1691
442
407
1284
•
•
•
•
2
111
38
8
103
•
•
•
•
•
31
1876
601
587
1289
ui
65
1
79
984
4
282
07
46
260
1
96
96
27
68
26
6649
866
681
2868
iX»
72
92
1
338
5
435
135
47
388
•
•
•
•
•
29
4333
976
762
3571
.
■
1
1 •
1
•
1
70
17
16
64
•
•
•
•
•
16
1148
278
276
878
:^:
13
! 17
36
3
222
57
40
182
■
•
•
■
•
20
1538
413
324
1214
■
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
*
•
•
•
•
•
■
8
15
6U
1108
204
386
m
313
600
795
•
•
•
•
•
•
1
66
10
19
64
16
1676
296
261
1124
•
■
•
■
■
«
2
80
17
1
79
19
1714
430
323
1391
•
6
166
61
1
134
•
■
•
•
•
16
1U8
466
276
846
•
4
213
100
9
204
•
•
■
•
•
14
1225
449
70
1155
1
•
•
•
•
•
•
•
■
•
■
•
7
624
61
67
267
16t;
58
4
162
1
15
•
15
1
46
46
1
45
12
538
219
29
509
24
12
84
•
*
*
•
8
646
246
80
616
24
1780
710
117
1668
1
•
•
6
508
155
16
492
1
40
22
■
40
26
2102
760
97
2005
10
.
10
•
*
«
•
•
1
67
18
1
66
6
229
68
40
189
1
(
•
•
I
68
23
7
61
■
•
•
•
•
4
224
96
12
212
S70
172
26
644
2
464
168
16
468
2
210
96
6
206
9
1264
426
47
1187
Vn3
148
4ö
538
6
1119
387
104
1015
1
47
6
5
•
42
15
2108
663
167
1941
w
22
10
77
6
222
62
69
166
•
•
•
»
•
18
1279
284
406
878
^15'
1
34
39
176
4
152
52
30
122
1
106
•
2
104
23
1900
303
539
1361
«4
1
271 (
116
0S9
18
1400
423
172
1228
14
1079
476
91
988
162
14,668
4064
2677
11,661
1
325
200
1250
32
2813
954
261
2582
6
319
91
9
310
208
18,666
5296
3223
15,4j3
^
■^"•^^^^T'
BeoapitalaÜon der Sohttler-F
requenz
für das Sommer-Semester V.
GymiiasKLl-A:.--
1
.,',". Zal.1 und
Art
Zaiil d,.r Lohrer.
i
J.
^;:r
"•■ 1 AnMull
' 1
t \'.\i
1
1
1
1
<
>
in •leo OTDüHial-Auadifu
1 J
■=,'■
n, ci, 1 VI.
? S.
-..:, j
IStlH ■ 1B7 llTiniinil.
iJJiJJ m
4»,IIIN
«■•H
fiOlM. BISsj U,015| B4W
1 1
BS»1| f«S4l ö<Ml:
IMT.l 21Ö
;t;r,y'i32i«)3;)!i' 223
5ö,jfi;.
üi;?7
^320' 10.1-1(1! i:.,177j 10.030' UI.547J iai>84
— ■
.i,u.
US
(4. . a»: 1
til9
14B
±fiS| tn 4s: ftsxl «inj ;ti:j
1«;,! L>U
18,".
31' . , Hb, ^«
L'8HJ
w>
3' 408 704 ftly 719 88<.
t ! ! !
I-ÖN 1 Sti Ilyain.-Al.
^.I<.n.
iSOU
H. ,.,.,.!,. J
ti.Sft:
BU*
tMH KSSl] 1S.4S4 <I>U 10,1»« l»,2Ks| 5<..V'<|
1H7:! , a4T
Ä>a Ui3 ii;i.i 434' 2;ii
1 1 1 1
0839
13323 10.:vi8 15,881 Ut,Ü8S ll.'JGb 11,87'
i 1 1 !
-\
Real-Lel,iü!.-
!
^Z 1 Zidil und
Art
Znlil .Ivr Lflirpr.
4|
.'?,"!"
Gtr'ainnilfrcqueiiz innerhalb dea Sommer-."^' ■.
'«. d.T
Ansl,.l(>
4
in den Eo»l-Lchr»nn*lt«i
ci. i ci. 1 ci. ' n. 1 CI. , ci.
l. II. 1 III- IT. 1 V. Vi.
!
IS«« M B,..l«.L«l
II i.o.
i :
7S0 4» 40 13* tl*
1«.!*b4
iä»»
ist' iKSS 4W< , 4Itt SSU MH
i,.,l
I^T:^ 7li
;i7l' :>s 48n.i Mf
2-.(K<2
:;j8'i
1.32,i 3848 lltiäli 49i>2 48,>t> i 453;»
.u.l
iMlsl 14 R...l...,„.l
.> -1. ...
Itl; « : «4 t<
SM-
JM
las 3» SS* SlO «SH Tll
■»' .'
!h7:i iti
l;i:i, 4 1(1 ;.i. :ü
t-KlT
1 1?5
:',•! W4 74ti imi 1018, 1140
,r= j
1>H> II ,„,-,1,, h.,
.BS.
iJ 1; . ' m' 30
3;ii
»n
H, 4»
;U 1 B4S 10»4 U4I
is7:i, 7;t
4:.i: :m . , 7;i t>
■HVlli
188'.>
11:1 ]o::'
1'18'1 2088 2291 23f.7
i
's" m"""T
hr.=rt.
M 1; . ; 1:1 8
s.i;
MI
228
Mi lOHO »es^ M4
IW 221 248' 31f;
j'';,;
lsB> UTK,..|.L,t,«
■.rt.K.1.
int M 4«i4« ■«<
M.U«
4tll
•!• 4«»« nn ; tni ' «wi sno
si ;-.
1
-"1
:(l,'jr.'
tlTvil
i-MO
9,->80| P.iö7
8383 ' (*if.e
1
4l.-' .
1
367
id für das Sommer-Semester 1873 nach den Schuleategorien.
ht Vorschulen.
1. h73.
Von (
nacl
len Schülern der Gymn.-Anstalten
waren
Gesammtabgang von
Crymn.- A nstalten
den
Desgl. von den
Vorschulen
Mithin B«aUDd
am SebloM des
SoiBiBttrMmMtc m
1808 r««p. 1873.
1 VorKh.
1 der Confeesion
nach der Heimath
mit dem Roife-
seugniss.
Auf andere
Gymn.-Anst
•
s
inn bürgerliche
Loben.
S
■s
i
S
1
«
M
CO
•
A
«1
9
1
1
a
•
hiT-
t XCr
efang. kath. J^'
1
jfld.
einhcim.
ausw.
Aus-
län-
der.
1 2
gl
'S *
m a,
1^
•
1 ^
S
9
c
>
G
'S
.s
im
1
18,611 9
4498
SS,480
•
28,946
687
1321
1080
856! 111
8003
6870
26
1487
1612
49,743
6626
:.N
43,149
14,438 115600
1 1
87,212
24,996
999
147914611010110
< 1
3439
7499
19
1870
1889
55,708
7175
CO
107S
1
ISOS! . 1 142
1430
966
22
62 6l| 19, 1
241
864
•
84
34
2063
m
1551
14J9i . 1 2S'J
\
1
1
1798
1440
i
31
68
72
34
3
268
445
•
■ 78
78
2824
204
im!
39,068
1
14,813 9 4640
83,910' tS,911
709 1373' 1181
874
112
3244
6734
26
1621
1646
61,796
5790
ro:
44.7rjO
15,867' 11
5898
39,010
26,436
1030
1547
1533
1044
113
3707
7944
19
1948
1967
58,532
7379
t Vorschulen.
>73.
Von den Seh
nach der Conl
üler
n der Reallehranstalten
waren
Ge
isammtabgang von
Real-Lehranstaltei]
den
i
Des^l. von den
Vorschulen
Mithin BMUnd
am SchloM dea
8omm«ra«mc«ter«
1868, reap. 1878.
tV»cL
ession
nach der lleimath
1
1
11
1
■i
1
Us
1
Dar-
nzfo
erang.
kath.
Dis-
deu-
ten.
j&d.
einheim.
ausw.
Aus-
län-
der.
9
n
Auf Gymn.-
Anstalten.
Auf andere
Rcal-Lehra
•6
u
9
•0
ins bttrgerlj
Leben.
1
1
•
H
u
•0
•
ja
%
■ s
1
in den Bei
Lehranstalt!
o
9
9
H»5
i6,n5
\
2406
18
1779
18,644
6027
1
346
94
!
137 387
27
1687
2232
8
746
768
17,686
2710
141U
20,871
2971
10
2320
17,541
7903
743
197
133 559
35
1843
2767
15
4ii
786
23,420
3922
Ol
2440
191
•
689
2478
703
9H
1
96 66
6
269
426
6
109
116
2H54
9S9
:;.>o
3617
312
1
*
816
3571
960
214
10
11
82
5
261
369
4
196
300
4376
12;)0
4it
3819
860
7
268
3139
1267
88
28
71
86
7
292
464
1
171
172
8960
1228
1^
7910
1508
2' 509
6907
2849
173
73
68
218
11
579
949
10
251
261
8980
2582
476
3468
t
486
. > 229
3061
1003
61»
6
36
69
9
217
337
7
84
91
3786
988
n
786
207
1! 48
762
264
1(.
4
9
20
2
42
77
■
9
9
0G5
310
2966
24,041
S882
26; 2906
22,222
8990
641
129
389
697
48
2366
3478
22
U09
U31
28,276
6866
2789
33,184
4998
19
3702
28,781
11,976
1146
284
221
879
53
2725
4162
29
1227
1256
37,741
8064
368
Höhere Schalen überli»
Im
Zahl der Lehrer.
Fraqn. a. Sehlaaa
doa WinUr-Bem.
1807-.«
Gesammtfrequenz innerhalb des Sommer-Sem. It
RAin.
Zahl und Art
der
Anstalten.
reap. 1
B7S-4S.
•
ja
1
a
«
e
— ~— »-^
-
mer.
i
i
S
V
1
i
t
o
1
S
p.
s
•
•
1
1
9
1
S
<
in den höheren
Schulen.
So.
meater
det
Jabrea
CL
I.
i
a. ' ci.
II. 1 IIL
i
1
ci. ; CL
IV. 1 V.
1
CL
VL
Ueber-
hAvpt
r
1868
228 Oymn. Anst
2606
149
161 414
1
168
61,887
6646
6648
8986' 16,494' 9964 10,189 10,2d2
68,630
1873
247
2853
J63
160434
231
58,4'>8
6839
6323
10,548
15,881
10,588 11,266 11,870
i 1
66,47ti
1868
147 Beallehranst
1869
82
48
248
169
26,666
4961
929
4089t 712S
699l' 6641> 6S80
Sl,763
1873
179
1679
98
bS
293
216
34,97i
6531
1665
6510
9580
8357 8383* 8408
1
41,iHj3
1868
S69 höh. Bchulen
S806
2S1
199
662
687
77,746
10,274
6677
16,072
90,617
16,956
16,680
16,662| 00,ä^
1
1873
426
4532
261
218
727
447
93,400
13,370J7988; 16,058
25,461
18,945
19,649
20,278
lO^s^M^
Verhältniss der Zahl der höheren Schulen i
•
Zu Anfan
g des J
ahref
i 1869.
Provinz.
Fl&chen-
räum.
Zahl
der
Gymna-
sien.
Mithin
l.Gjmn.
auf
wie viel
Zahl
der
Pro-
gyinna-
sien.
Mithin
IPro-
Symn.
auf
wie Tiel
Zahl
der
Beal-
schttlen.
1.0.
Mithin
l.BS.
1.0.
auf
wieviel
Zahl
der
Real-
schulen
2, 0.
Mithin
l.RS.
2.0.
auf
wie Tiel
Zahl
der
höheren
Bllrfrer-
schulen.
Mithin Oesammt. 3ü
1 höh. sAhl d«r b
BS. höheres 1
> auf Li«hr- a:
wie viel anstalten ^-zt
DM1.
DM1.
DM1. ?
DM1.?
DM1.?
DM1.?
—
1. Prendsen«
1178,(13
22
54
e
■
9
131
•
•
6
196
37
2. Branden-
burg.
784,14
28
26
1
734
10
73
5
147
8
92
52
8. Pommern.
676,72
13
44
8
192
4
144
e
•
4
144
24
4. Posen.
536,61
11
49
2
268
4
134
•
•
•
«
17
6. Schlesien.
741,74
24
81
4
185
8
93
•
«
3
247
39
6. Sachsen.
460,63
25
18
1
460
6
77
1
460
3
153
36
7. Schleswigr-
Holstein.
318
10
82
•
V
•
e
•
1
318
3
106
14
8. Hannoyer.
699
17
41
1
699
7
100
•
•
15
47
4*>
9. Westfalen.
368,19
16
23
7
53
8
46
1
368
5
74
37
10. Hessen-
Nassau.
288
10
29
2
144
2
144
6
48
11
26
31
11. Rheinpro-
yinz n. Uo-
507,99
24
21
15
34
11
46
1
507
14
36
1
65
hensEOllem.
Summe
6408,95
200
32
36
178
69
93
15
427
72
89
:^95
369
id ihre Vorschulen.
f 1873
Von den Zöglingen der höheren Schulen Gesammtabfrang von den Gym-
waren nasial-reflp.Keal-LehranJitalten«
Drf^gL von (lau
VonkjhoU'n
nach der Heinaih
einbth
Ao»-
ftosw, Un-
der.
li
fl 9 S
» tf «
I
» 3
^.4
I
1
II
12 ItM
~
I9,M8 14^3 9 MM
44700 15.867 II 589^
M «Na M^Ml SMS £ft «Mi
^> :^^SI 33.184 4998 19 370:i
39.010 26,436 103
fM» MM Ml
28.781 11.976 U^
1S7S USl »74 112 MM
154715331044113 37r/7
M»4|
7944 19 19iH
M7 4« MM
2>^ 221 ^9 53 2725
Mn ff IM»
4W2 2Ä 1227
UM »MM i»7M
1^^137,741 -^M
I MM
5 '>-'yGjr7.
HM» ia,M6 34 »fta M4Sf M^l
.S?4 2f».S*i5 :>i»x| 67.791 >.412 217)
IMf 14M 1471 IM MM
1ä:}1 1754 15r2i l<>; ^3
1
12.:'/
17 fM* f»77 M,«71 tIMf
1 '^^^1
^Itenranm der Pn mnge n and des gaaseo Staate.
Zi Anfang des J^hrtf iH7A^
m
1
i
Jf aB&ä» S
w4* »-*«.
«te riftt.
Ztwt. 4.»r
.- - ■
Z^ML?
4^^^ '^^t '
'—Jl]^ V
z}i:>
:.*• ■'
»4
^
4!&'
i:7*
»
^
üA
■Xf
>.
Li
5«
J^
1
7^4
tK
4^
*
^t
L.
!<
':-^
2
^Ü^i
::^
(
*.^:
r
r
r
• >
*>
rT^
(
^
^
^/
%
>
34
jS
s
»
•?:
:.^
**v
t *
.*
1,
24
:*
2f
2SS>
#
«
^T
H.
:<
«i
>
!•>
^
^
•<.v
#"
^
ä:
*
V
:*
IV
^
-••f*V
1«
7*
:4i
v"
♦.1
'4
.'*
5f»
'*
*
^ >,
>
«:
4
v^
A
r
#
rf
:h.
»
>^':
^
'Ä
:•!
•
■^
<
r
2>
2f.-
M
-',
r.v
U
H
;4
^2:
-
•
2K
jfV
Jf.H
r
•M
*"
'
t^
? » . U- .' ^u
tiVi'vL** Uw*"* Wt- V~ y ' • ••*.i« ,t*<t l»«** Mut *,ai^ <U' (40 »<**lf
i4>
VerhAltnifls der Zahl der höh;
Z
u An im
K J.
3 Jahres leCl*.
iV,.vi.u.
"'".rr
dir
Ojn.
Pro-
durrh-
der
BS.
l.O.
durJh-
KS-
Alwl
Zahl
dir
AU,
3.imO,9W)
■Ja
140.498
9
343,440
6
51.VU.
-
2. Rruden.
2,716.000
■-■e
97.1)« K1
1
2,71S.OOO
10
371,600
B
543.200
8
.....
8. PvnKidrB.
i,i4:>.tiio
13
111,203
3
481. 8öO
4
361,410
4
3'il.41
4. 1*«»MI.
l,.M7,;t;.0
n
rw.Tr-n
2
7«Ö.ß7ö
4
3.-4,337
&.Srlil<>slPi.
3.;-W.7HO
ai
149,407
4
81W.440
8
448.u'30
3
l.lVvJ-
1
C. Nackora.
■>..W7.07>>
:\"i
fti.'WJ
1
2.'.«7,070
8
344..'>lä
1
2.007,070
3
t;^^ .
H«l*trlB."
wt,:*i
1«
W.17,>
1 i»ei.7Al
3
S. HamaoTf r.
l.!«7.(^l
17
II3,!>7(>
'
1.9,i7,lUl'
7
27rt.!-nri
l-j
i:-v IT ■
• Wr«tMfa.
1.7liT.r.W
"
li>e.7,V.
7
243.;wi
s
213.4«
1 1.707.7J.t
5
Si:.\
ISTy.TN.»
10
l;i7.9r>
"
*?<t.S7;.
2
68S.-75
« i-^i-;.*
11
i;; i .
'
II. KkHmpr*.
k^MlUra
!L!^>A\y'
S4
14tv6^
i:>
334.667
11
3?:jxv
I S-iÄ." •
U
ri.i.
!>^r^a*
i.v-»^.'^
>,^
11?. M.-
s;
«;x!!:3
^
MTä*»
1^ l-ni7-'74
r:
35:-:i
37i
(holen smr BevOlkeningszahl.
lutb
Klich
eUhi
ItMl
tlEit
ner?
-
Einwohner-
[' zahl am
Schiuue de«
>' Jahres 1871. ')
Zahl
der
Gym-
nasien.
Also durch-
schnittlich
1 Gymna-
sium auf
wie Tiel
Einwoh-
ner?
Zahl
derPro-
gymna-
sien.
Also durch-
schnitüich 1
Progymnasinm
auf wie yiel
Einwohner?
Zahl
der
Beal-
Bchulen
1. und
2.0.
Also durch-
schnittlich 1
Bealschnle auf
wie Tiel Ein-
wohner ?
Zahl
der
hOh.
BS.
Also dnrch-
schnittUch 1
höh. BS. auf
wie Tiel Ein-
wohner ?
G«-
lammA-
Mhl
1er hö-
heren
Lehr-
anstal-
ten.
Also durch-
schnittlich
1 höhere
Lehranstalt
auf wie Tiel
Einwohner?
,539
3,137,282
24
130,720
1
3,137,282
9
348,587
5
627,456
39
80,443
,231
2,863,195
28
102,257
1
2,863,195
16
178,950
9
318.133
54
53,022
iäo
1,431,713
16
89,482
2
715,856
5
286,343
4
357,928
27
53,026
432
i, 583,804
13
121,831
3
527,935
4
395,951
•
•
20
79,190
m
3,707,122
34
109,033
1
3,707,122
9
411,902
5
741,424
49
75,656
119
2,103,262
24
87,636
2
1,051,631
8
262,908
6
350,544
40
52,582
53
995,942
10
99,594
•
•
5
199,188
7
142,277
22
45,270
il
f 1,956,989 ]
Jadegabiet: >
3789 J
18
108,932
1
1,960,778
9
217,864
15
130,718
43
45,600
>5
1,775,246
20
88,762
3
591,749
9
197,250
4
443,812
36
49,312
)6
1,400394
11
127,308
1
1,400,394
8
175,049
16
87,525
36
38,900
41 3,645,023
25
145,800
16
227,814
15
243,002
16
228,814
72
50,625
24,603,761
223
110,330
31
793,670
97
253,647
87
282,802
438
56,173
fach dar im Sludbnche über den K. PrvofsiscliBn Hof und Staat für das Jahr 1873 p. 829 and 890enthal«tBen Üebersicht
24*
872
Kumemches Verhältniss der Schfilw beider Confeeeionen auf einigen evangelied
kafholisohen, Simultan- nnd jttdischen Schnlanstalten.
-
Namen der Anstalten.
Sommersemester 1868.
Sommersemestei
rli
Ate
Provinz.
nnint-
sahldar
Schaler.
Darunter.
0«.
nlüder
Sflhfller.
Dam
erang»-
liieh.
kAlho-
lUch.
liach.
kl
Hl
Frfuggfn,
Braoiisberfir, Gymn.
Neustadt, Gymn.
Conitz, Gymn.
Deutsch-Crone, Gymn.
(Culm, Gymn.
\Calm, höhere BS.
313
235
446
285
479
48
105
76
181
162
118
24
201
149
230
93
332
6
361
205
487
283
452
29
132
96
227 1
126
128
23
2
i
1
2
Posen.
Posen, BS.
Lissa, Gymn.
Ostrowo, Gymn.
fBromberg, Gymn.
1 Bromberg, BS.
Inowraclaw, Gymn.
Schrimm, Gymn.
525
331
394
441
568
251
288
172
151
77
344
442
97
36
169
86
236
28
29
99
210
500
370
403
433
529
241
356
188 1
179
86
315
396 ,
95
61
J
.1
Sohlealen,
Breslau, Elisabet-Gymn.
Breslau, Mar. Magd. Gymn.
/Breslau, Friedrichs-Gymn.
i Breslau, Matthias-GFymn.
Breslau, RS. am Zwinger.
Breslau, BS. zum heil. Geist.
Sagan, Gymn.
Oppeln, Gymn.
Batibor, Gfymn.
INeisse, Gymn.
INeisse, BS.
Gleiwitz, Gymn.
538
750
284
658
691
529
154
394
687
405
355
540
309
616
115
10
497
404
90
107
195
45
89
88
9
22
13
587
99
69
57
238
332
347
232
2H4
425
610
266
652
641
501
170
316
704
365
374
340
248
423 1
116
12 1 i
427 '
372 .
98
86 J
176 \ \
41 1
86 .
45
Sachsen.
(Erfurt, Gymn.
\Erfurt, BS.
321
352
273
301
41
29
357
457
^2
413
(
HanuoTer.
1 Osnabrück, Gymn. Carolinum.
{Osnabrück, Baths-Gymn.
lOsnabruck, BS.
i02
130
242
130
217
102
20
107
219
367
215
329
Westfalen.
Arnsberg, Gymn.
204
55
145
222
76
Hesson«
Nassan.
Fulda, Gymn.
Fulda, höh. BS.
Wiesbaden, Gkvmn.
Wiesbaden, RS. (Beal-Gymn.)
[Wiesbaden, höh. BS.
[Frankfurt a. M., Gymn.
Frankfurt a.M., Musterschule.
Frankfurt a. M., Untrr.- Anstalt der israel. Reli-
gionsgesellschafb.
Frankfurt a. M., RS. der israel. Gemeinde.
Frankfurt a. M., höh. BS.
Frankfurt a. M., Selectenschule.
216
120
273
100
273
213
270
113
316
373
91
79
32
218
81
210
182
237
17
363
1
129
80
53
19
50
16
14
.
2
2
90
216
92
326
126
342
211
339
145
317
470
148
92
21
2^
97
231
173
304
12
452
20
i
t
1
•
•
Rheinpro-
Tinx.
fCöln, Friedr. Wilh. Gymn.
{Cöln, BS. am Friedr. Wilh. Gymn.
ICöln, Stadt. RS.
Bonn, Gymn.
Düsseldorf, Gymn.
Cleve, Gymn.
Essen, Gymn.
Goblenz, Gymn.
392
115
517
400
307
142
302
443
169
65
102
109
104
77
119
127
190
29
344
284
191
61
173
293
455
143
.553
389
343
135
334
226
74
145
145
105
75
126
126
373
Zahl dw jttdiflcheii Sohfliw in den öfTentlichen Oymnaaen.
(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesanuntfrequenz der Anstalt an.)
PrOTlDZ.
Sommer-Semester 1868.
Sommer-Semester 1873.
^■Mei.
raiiei-
OK.
enu
1. KSnigsberg, altst. G.
(991) 76.
2. Thom (298) 53.
3. Königsberg, kneiph.
6. r352) 46.
4.Graadeiiz (291)39.
ß. Conitz (446) 35.
6. Dentsch-Crone
(285)30.
T.Danzig
8.Galm
9. Hemel
10. Elbing
(386)29.
(479) 29.
(211)27.
(349) 24.
11. MiirieDbiirg(360)24.
12. Ba8tenbiirg(397) 23.
13. Marienweraer
(271) 22.
14. Tilsit (443) 21.
15. Lyck (361) 19.
16. Insterbarg (240) 15.
17. Neustadt (235) 10.
18. Königsberg, Fnedr.
CoUeg. (479) 10.
19. Hohen8tein(221J 7.
20. Braansberg(313) 7.
21.Bo8sel (167) 6.
22. Giimbinnen(244) 3.
I.Berlin, Soph. G.
(379) 136.
2. Berlin, Friedr.
Werd. G. (536) 131.
3. Berlin, gr. Kl.
(545) 117.
4. Berlin, frz. G.
(324) 94.
5. Berlin, cöhi. (>.
(397) 91.
6. Berlin, Friedr. G.
(525) 83.
7. Berlin, Wüh. G.
(594) 77.
8. Landsberg a. W.
(418) 53.
9. Berlin, Fr. Wifii. G.
(635) 34.
10. Berlin, Joach. G.
(353) 31.
ILCfistrin (200) 18.
12. Königsberg
(214) 15.
13.Prenzlaa (305) 14.
14. Berlin, Loisenst. G,
(410) 14.
15. Freienwalde
(196) 13.
16. Zällichau (289) 11.
17. Potsdam (364) 11.
18. Spandau (196) 9.
19. CFaben (285) 9.
20. Neiirappin(377) 7.
21. Franko (426) 6.
22. Brandenburg, G.
(178) 3.
23.Sorau (1691 2.
24. Brandenburg, B. A.
(148) 1.
25. Luckau (226) 1.
26. (Cottbus (346) keine.
1. Stettin (571) 51.
2. Stolp (397) 49.
3. Neustettin (310)43.
4. Stargard (388) 37.
5. Colberg (248) 20.
6. Pyritz (208) 16.
7. Greifenberg
(251) 16,
8. Treptow (268)16.
9. Anclam (325) 15.
lO.Cöslin (274)11.
11. Greifswald (295) 8.
12. Stralsund (276) 7.
13. Putbus (149) keine.
1. Königsberg, altst.
G. (400) 106.
2. Tbom (333) 66.
3. Königsberg, kneiph.
G. (382) 61.
4. Conitz (487) 49.
5. Marienbnrg
(312) 44.
6.Gulm (452) 43.
7. Deutsch-C^one
(283) 39.
8. Graudenz (300) 36.
9.Danzig (451) 31.
10. Elbing (341^
11. Lyck (330^
12. Tilsit (44*:
13. Strasburg (100)
14. Kemel (2561
15. Hohenstein
(277) 24.
16. Insterburgf 324) 21.
17. Marienweraer
(290) 19.
18. Braunsberg
(361) 17.
19. Rastenburg
(394) 14.
20. Königsberg, Friedr.
CoUeg. (519) 11.
21. Bartenstein
(190) 9.
22. Bössei (211) 9.
23. Gumbinnen
(288) 9.
24.NeusUdt (205) 7.
I.Berlin, Friedr.
Werd.G. (606)182.
2. Berlin, Soph. G.
(430) 176.
3. Berlin, gr. KL
(535) 152.
4. Berlin, Friedr. G.
(525) 145.
5. Berlin, cöln. G.
(527) 140.
6. Berlin, Wilh. G.
(671) 12L
7. Landsberg a. W.
(422) 7L
8. Berlin, frz. G.
(238) 69.
9. Berlin, Friedr. Wüb.
G. (627) 67.
lO.BerUn, Luisenst. G.
(542) 40.
11. Berlin, Joach. G.
(384) 28.
12. Freienwalde
(231) 17.
13. Frankfurt (418) 17.
14.0a8trin (180) 14.
15. Potsdam (434) 14.
16. Prenzlau (390) 12.
17.Sorau (176) IL
18. Charlottenburg
(248) 10.
19. Züllichau (317) 10.
20. Königsberg
?212^
21. Spandau (257)
22. Guben (290)
23. Brandenburg, G.
24. Wittstock (222)
25. Neuruppin
(368
26. Cottbus (414
27. Luckau (216
28. Brandenburg,
(123) keine.
9.
9.
8.
6.
3.
1. Stolp (487) 66.
2. Neustettin (374)45.
3. Stettin, Kar. G.
(492) 40.
4. Treptow (290)28!
5. Stettin, Stadt. Q.
(339) 26.
6. Stargard (394) 24.
7. Pyritz (227) 23.
8. Coslin (312) 21.
9. Colberg (251) 20.
10. €hreifenberg
(231) 14,
11. AncUm (306) 14.
12. Greifswald (358) 14.
13. Dramburg (257) 13.
14. Stralsund (301) 3.
15.]>emmin (213) 2.
16. Potbus (165) keine.
374
Provinz.
Sommer-Semeßter 1868.
Sommer-Semester 1873.
4. Posen.
5. ScUefden.
6. SachseB.
7. Sohleswig-
Holstein.
1. Posen, Priedr.Wilh.
G. (555) 264.
a.Lissa (331) 94.
S.Ostrowo (394) 81.
4. Krotoschin
(2J5) 69.
5. Bromberg (441)69.
6. Gnesen (386) 63.
7. Inowraclaw
(251) 55.
aSchrimm (288) 4*2.
9.Me8eritz (145) 28.
10. Posen, Mar. G.
(667) 13.
1. Breslau, Elisab. G.
(538) 220.
2.Gleiwitz (540)160.
3. BAtibor (687) 160.
4. Breslau, Friedr. G.
(284) 156.
ö.Beuthen (362)133.
6. Breslau, Magd. G.
(750) 112.
7. Breslau, Matth. G.
(658) 61.
S.Oppeln (394) 49.
9. Liegnitz, Gymn.
(301) 40.
10. Glogau, ev. Gymn.
(341) 36.
ll.Brieg (378) 35.
12. Glogau, kath. Gymn.
(263) 31.
13. Leobschütz
(396j 29.
14. Gels (394) 28.
15. Schweidnitz
(449) 24.
16.Hir8cbbergf203) 21 '.
17. Görlitz (255) 19.
18.GUtz (277) 19.
19.Jauer (223) 13.
20.Nei8se (405) 13.
2t.Bunzlau (302) 10.
22. Sagan (154) 7.
28. Lauban (143) 2.
24. Liegnitz, BA.
(145) keine.
1. Posen, Friedr.Wilh.
G. (615)325.
2. Lissa (370) 111.
3. Krotoschin
(248) 89.
4. Bromberg (433) 79.
ö.Ostrowo (403) 70.
6. Inowraclaw
(241) 65.
7. Schrimm {'6'^]
8. Gnesen (2' -4.
9. Schneidemüh]
10. Wongrowitz
(li8)
11. Meseritz {\7h
12. Posen, Mar.G.
I.Magdeburg, Domg.
(345) 14.
2. Mühlhausen
(250) 9.
3. Seehausen (175) 7.
4. Erfurt (321) 7.
5. Halle, lat. Haupt-
schule (542) 6.
6. Nordhausen
(300) 5.
7. Heiligenstaat
(194) 4.
8. Schleusingen
(135) 3.
9. Halber8tadt(248) 8.
10. Salzwedel (260) 3.
11. Stendal (294) 3.
12. Magdeburg, Pädag.
(494) 3.
18. Eisleben (223) 2.
14. Burg (335) 2.
15. Quealinburg
(302) 1.
16. Wittenberg
(300)
17. Naumburg
(295)
18. Torgau(268)
19. Wernigero-
de (232)
20. Zeitz (206)
21.Pforta (197)^ keine.
22. Halle, städt.
G. (187)
23.HaUe, Päd.
(153)
24. Merseburg,
(152)
25. RoBsleben
(80>
1. Altena (303)14.
2. Plensburg (172) 3.
3. Rendsburg (49) 2.
4. GlücksUdt (130) 2.
5. Uadersleben
(122) 1.
6. Schleswig (205) 1.
7. Kiel (310)
8.Meldorf(136
9. Husum (117'
10. Plön (86'
keine.
1. Ratibor (704) 171.
2. Breslau, Elisab. G.
(425) 163.
3. Breslau, Magd. G.
(610)163.
4. Breslau, Fried. G.
(266) 134.
ö.Beuthen (423)1^^2.
6. Gleiwitz (340) 116.
7. Kattowitz (228) 87.
8.0ppeln (316) 51.
9. Gross-Strehlitz
(211) 47.
10. Breslau, Job. G.
(331) 47.
11. Liegnitz, Gymn.
(401) 43.
12. Glogau, ev. Gymn.
(351)42.
13. Leobschütz (475) 41.
14.Ple8s (194) 38.
15. Breslau, Matth. G.
(652) 37.
16.Brieg (333)
17. Oels (377)
lÖ. Glog'au. kath. I
(2»^1
19.0hlau {^A\
20. Görlitz (27^^
21. HirschbcrgrKi
22.Jauer i>:i^
23. Neustadt 0. S,
24. Schweidniu
( .V i.'l
25. Neiese \ >»jj
26. Glatz im
27. Sagan (17l
28. Waldenbur?
29. Patschkau
iVi
dO.Bonzlau {'M
31. Lauban 1 17<j
32. Lieg:nitz. Ri
(IIb' !
1 . Nordhausen
(292) 13.
2. Magdeburg, Domg.
(334) 10.
3. Mühlhausen
(285) 9.
4. Seehausen ( 141) 5.
5. Heiligenstadt
(197) 5.
6. Halle, latein.Haupt-
schule (657) 5.
7. Schleusingen
(136) 4.
8. Salzwedel (300) 4.
9. Halberstadt
(279) 3.
10. Erfurt (357) 3.
11. Magdeburg, Pädag.
(407) 3.
12. Eislebeu i M
13. Burs: 1 31
14. Mersebaz^ i • '*
15. Zeitz % . :
16. Naumbnrg^ »^
17. Stendal ^:^
16. QuedlinbuTj:
»*^
19. Wittenberir J
20. Halle, stält.^
(4«7h
21. Torgau
(286>
22. Wernige-
rode (2St.ij
23. Pfbrt» (^K'4 1
24. Bosaleben
(9 ; I
1. Altona (380) 22.
2. Rendsburg (112) 5.
3. Glückstadt (152) 2.
4. Flensburg (235) 2.
5. Husum (104) 1.
6. Kiel (297) keine.
7. Schlerwif
8. Meldorf
(14.
9. Plöa (11.
10. Hadersle-
ben (1051
376
iV-rini.
Sommer- Semester 1868.
Sommer-Semester 1878.
lauaTer.
Ktfalen.
egges-
ttMl.
1. Hannover (488)19.
2. Emden (161)10.
3. Hildesheim, Gymn.
Joseph. (258) 8.
4. Lüneburg (176) 6.
5. Aurich (178) 6.
6. Uildesheim, Gymn.
Andrean. (279) 4.
7. Meppen (111) 3.
8. Hameln (170) 3.
9.CeUe (257) 3.
10. Gottingen (291) 3.
11. Stade (106)2.
12. Verden (170)2.
13. Clausthal
(218)
14. Osnabrück
Raths-Gym.
ri3o^
15. Lingen(105)
16. Osnabrück
G. Carol.
(1021
17. nfeld (62
, keine.
lii
1. Hannover,
2. Aurich
3. Hannover,
4. Lüneburg
5. Hameln
6. Göttingen
7. Meppen
8. Emden
9. Verden
10. Hildesheim
Andrean.
!■
Lyc.IL
361)22.
195)16.
Lyc. L
(344) 10.
(193) 9.
(226) 9.
(328) 9.
(151) 8.
185) 8.
222) 7.
Gymn.
(276) 6.
11. Stade (193) 4.
12.Lingen (122) 3.
13. Osnabrück, Kaths-
Gymn. (219) 3.
14. Hildesheim, G^n.
Joseph. (257) 3.
15. Gelle (229) 1.
16. Clausthal
(179)1
17. Osnabrück, l u^« ^
G. CaroL ( ^^®-
(107J
laHfeld (93))
1. Paderborn (574) 29.
2. Bielefeld (247) 26.
3. Herford (150) 16.
4. Dortmund (300)14.
5. Soest (234) 10.
6. Minden (176) 8.
7. Warendorf (207) 7.
8. Hamm (160) 6.
9. Burgsteinfnrt
(114) 5.
10. Arnsberg (204) 4.
11. Coesfeld (106) 3.
12. Brilon (194) 3.
13.Bheine (118) 2.
14. Recklinghausen
(119) 2.
15. Münster (640) 1.
16.(Hter8loh (159)
keine.
1. Paderborn
2. Soest
3. Höxter
4. Dortmund
5. Bielefeld
6. Herford
7. Hamm
8. Minden
9. Münster
10. Warendorf
(525)28. 11. Brilon (204) 4
270)17. 12. (Mitersloh (237) 4.
125) 15. 13. Burgsteinlurt
313)15. (126) 3.
216)14. 14. Arnsberg (222]
167) 12. 15. Coesfeld (138]
(186) 12. 16. Bochum (14.
199) 8. 17. Recklinghausen
650) 8. (156) 2.
174) 7. 18. Rheine (164) 2.
so; o.
S) 3.
18) 2.
17) 2.
1. Cassel (517) 21.
2. Erankfnrt a. M..
(213) 15.
3. Fulda (216) 8.
4. Hanau (152) 3.
5. Marburg (232 j 3.
6.Hadamar (244) 3.
7.Rint€Ui (92) 2.
aWcüburg (127) 2.
9. Hersfeld (178) 2.
10. Wiesbaden(273) 2.
1. Frankfurt a. M.
(211) 27.
2. Cassel (575) 15.
3. Marburg (217) 6.
4 Montabaur (231) 6.
5. Wiesbaden (326) 5.
6. Rinteln (111) 4
7. Weilbarg (131) 4
8. Hanau (208) 4
9. Fulda (216) 3.
lO.Hadamar (183) 1.
11. Hersfeld (237) 1.
«hipro-
tz ud
lieuol-
1. Cöln, Friedr. Wilh.
Gymn. (392) 33.
2. Coblenz (443) 23.
3. Kreuznach (21 1) 14
4. Neuss (325) 14.
5. Düsseldorf (307) 12.
6. Essen (302)10.
7. Wesel (198) 7.
8. Bonn (400) 7.
9. Mönstereiffel
(218) 5.
10. Clevc (142) 4
U.Elberfeld (228) 4
12. Cöln, G. an. Apost.
f299) 4.
126) 3.
14 Emmerich (174) 3.
15. Barmen (109) 2.
16. Duisburg (160) 2.
17. Saarbrück (159) 1.
18. Düren (174) 1.
19. Cöln, G. an Mar-
zellen. (460) 1.
20. Trier (553)1
21. Aachen I
(373)
22. Hedingen 1
(148)
23. Wetzlar
(143)
24. Bedburg
(21)j
keine.
1. Cohi, Friedr.Wilh.
Gymn. (455) 45.
2. Coblenz (334) 17.
3. Düsseldorf (343) 15.
4 Emmerich (188) 12.
5. Bonn (389) 12.
6. Kreuznach (229) IL
7. Neuss (280) 9.
8. Essen (282) 9.
9. Cöln, G. an Apost
(273) 8.
10. Trier (541) 8.
IL Duisburg (189) 6.
12. Wetzlar (136) 5.
13. Münstereiffel
15. Wesel
16. Elberfeld
17. Kempen
18. Cleve
19. Cöln,
G.
20. Aachen
2L Düren
(182) 4
(243) 4
(104) 3.
(135) 3.
.Wilh.
(213) 3.
(355) 2.
(209) 1.
14 Saarbrück (208)
5.
5.
22. Cöln, G. an März.
(276) 1.
23. Hedingen
(178)
84. Barmen
(108)
25. Bedburg
(97)1
* keine.
376
Zahl dw jüdischen Bchttler in den Realschulen 1. und 2. Ordnung.
(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesammtfrequenz der Schule an).
Vvnvinz
Sommer-Seraester 1868.
Sommer-Semester 187 3.
Realschulen 1. Ü.
Realschulen 2.0.
Realschulen 1. 0.
Realschulen 2. (>.
1. rrousseii.
1. Königsberg, Burg-
schule (504)41.
2. Danzig, RS. zu St.
Johann (471) 37.
3. Thorn (Y) (105) 29.
4. Danzig, RS. zu St.
Petpi (442) 29.
5. Elbing (342^ 25.
6. Königsberg, stadt. ilS.
(359) 23.
7. Wehlau (160) 16.
8. Tilsit (267) 11.
9.Insterburg(Y)(151)8.
1. Königsberg, Burg- |
schule (57Ö) 59.
2. Elbing (448) 45.
3. Danzig, RS. zu St.
Petri (417) 39.
4. Danzig, RS. zu St.
Johann (453) 26.
5. Königsberg, städt. RS.
(353)24.
6. Thorn (Y) (136) 22.
7. Wehlau (219)14.
8. Insterburg(Y) (230) 14.
9. Tilsit (317) 8.
2. Branden-
burg.
I.Berlin, Konigstädt.
RS. (477) 109.
2. Berlin, Dorotheen-
städt. RS. (443)80.
3. Landsberg a. W. (Y)
(161)48.
4. Frankfurt a. ü.
(376) 38.
5. Berlin, Luisenstädt.
RS. (519) 29.
6. Berlin, Priedr. RS.
(Y) ri98) 21.
7. Berlin, königliche
RS. (709) 20.
8. Brandenburg (329) 13.
9. Potsdam (305)11.
10. Wittstock (216) 6.
11. Perleberg (258)6.
1. Berlin, Friedrichswerd.
Gewerbesch. (587^68.
2. Berlin, Luisenstäat.
Gewerbesch. (281) 10.
3. Lübben (216) 6.
4. Prenzlau (Y) (78) 3.
5. Spremberg (175) 2.
I.Berlin, Sophien- RS.
(567) 174.
2. Berlin, Konigstädt.
RS. (582) 116.
3. Berlin, Friedrichs RS.
(495) 56.
4. Berlin, Dorotheenst.
RS. (.397) 46.
5. Berlin, königliche RS.
(705) 43.
6. Berlin, Luisenstädt.
RS. (536) 38.
7. Frankfurt a. 0.
(418) 36.
8. Landsberg a. W. (Y)
(176) 35.
9. Perleberg (298) 20.
10. Potsdam (362) 10.
11. Brandenburg (313) 9.
12. Prenzlau (Y)(129)4.
1. Berlin, Friedrich^
werd. Gewcrbe^^-li
(55C
2. Berlin, Luisenstä<j
Gewerbesch. (445
3. Lübben (IS
4. Spremberg {V
3. Pommern.
1. Stettin (615) 41.
2. Colberg (Y) (150) 12.
3. Stralsund (292) 4.
4. Greifewald (Y) (72)1.
1. Stettin (624) 60.
2. Stralsund (420) 6.
3.Greifewald(Y)(129)l.
4. Colberg (Y) (102)
keine.
1. Stettin rU
4. Posen.
1. Posen (525) 184.
2. Bromberg (568)97.
3. Rawicz (317) 62.
4. Fraustadt (174) 21.
1. Posen (500) 139.
2. Bromberg (529) 95.
3. Rawicz (324)78.
4. Fraustadt (169) 14.
5. Schlesien.
1. Breslau, RS. am Zwin-
ger (691)95.
2. Breslau, RS. z. heil.
Geist (529) 56.
3. Neisse (355) 34.
4. Grünberg (223) 25.
5. Neustadt O.S. (151) 18-
6. Landeshut (210) 14.
7. Görlitz (424) 9.
1. Breslau, RS. am Zwin-
ger (641) 186.
2. Tarnowitz (199) 67.
3. Breslau, RS. z. heil. G.
(501) 47.
4. Geisse (374)35.
5. Grünberg (291) 31.
6. Reichenbach (279)28.
7. Landeshut (206) 11.
8. SprotUu (178) 9.
9. GörUtz (866) 6.
3T7
irinz.
Sommer-Semester 1868.
Sommer-Semester 1873.
Bealschulen 1. 0.
Bealschulen 2. 0.
Realschulen 1. 0.
Realschulen 2. 0.
hseiL
1. Magdeburg (785) 43.
2. Nordhausen (346) 27.
3. Erfurt (352) 22.
4. Halberstadt (396)17.
5. Halle (509) 15.
6. Aschersleben (274) 6.
1. Magdeburg (648) 29.
2.Nordbausen (410)22.
3. Halberstadt (533) 20.
4. Erfurt (457) 18.
5. HaUe (559) 14.
6. Aschersleben (309) 10.
1. Magdeburg (551) 24.
teio.
1. Rendsburg (Y) (182) 5.
1. Flensburg (Y) (126) 3.
2. Rendsburg (Y) (88)
keine.
1. Altena (386)42.
2. Kiel (364) 2.
3.Neumün8ter( 101)keine.
■OTer.
1. Hannover (459) 44.
2. Lüneburg (Y) (222)5.
3. GotHngen (Y) (145)3.
1. Osnabrück (24?) 5.
1 . Hannover (644) 74-
2. Hildesheim (Andr.-Y)
(330) 34.
3. Göttingen (Y) (212)24.
4. Harburg * (338)17.
5. Osnabrück (367) 10.
6. Lüneburg (Y) (308) 8.
7. Osterode (196) 3.
8. Leer (223) 3.
9. Goslar (276) 3.
•
Ales.
1. Lippstadt (298) 43.
2. Bielefeld (Y) (136)19.
3. Münster (262) 19.
4. Dortmund (Y) (135) 17.
O.Minden (Y) (152> 9.
6. Burgsteinfurt (Y) '
(49)7.
7. Hagen (205) 5.
8. Siegen (275) keine.
1. Iserlohn (146) 5.
1. Lippstadt (290) 52.
2. Dortmund (Y) (1671 19.
3. Münster (373)19.
4.Bielefeld(V) (128)14.
5. Hagen (241) 14.
6. Minden (Y) (148) 7.
7. Iserlohn J222) 7.
8. Burgsteinfurt( Y) (60)5.
9. Siegen (306)1.
lao.
1. Wiesbaden (100) keine.
1. Frankfurt a.M.,RS.der
israel. Gem. (316) 297.
2. Frankfurt a.M., Unterr.
Anstalt der israel. Re-
lig.Gesellsch.(113)lld.
3. Eschwege (176) 48.
4. Hanau (230) 23.
5. Frankfurt a. M., Mu-
sterschule (270) 19.
1. Cassel (396) 47.
2. Frankfurt a. Ji., Mu-
sterschule (339) 24.
3. Wiesbaden (126) 2.
1. Frankfnrta.M.«RS.der
israel. Gem. (317)305.
2. Frankfurt a-M., Unierr.
Anstalt der israel. Re-
lig.Ge8ell8ch.(145)145.
3. Eschwege (183) 66.
4. Hanau (266) 29.
5. Homburg (171) 28.
riiu«
1. Cöln, BS. (517) 71.
2. Düsseldorf (374) 26.
3. Crefeld r262) 23.
4.Coln,BS. am Fnedr.
Wilh.G.(Y)(115)21.
5. Aachen (268) 20.
6. Trier (167) 14.
7. Elberfeld (378} 11.
8. Mülheim an der Kuhr
(178) 9.
9. Rohrort (165) 4.
10. Duisburg (Y) (70)8.
11. Barmen <Y) (235)3.
1. Essen (267) 35.
1. Coln, RS. (653) 47.
2. Crefeld (337) 38.
3. Cöln, RS. am Friedr.
Wilh.G.(Y) (143)35.
4. Trier (222) 33.
5. Elberfeld (454) 26.
6. Aachen (264) 24.
7. Düsseldorf (440) 15.
8. Ruhrort (217) 12.
9. Mülheim an der
Ruhr (244) 6.
10. Duisburg (Y) (93) 5.
ILMülheima. Rh. (181)5.
12. Barmen (Y) (266) 4.
1. Essen (462) 60.
2. Remscheid (224) keine.
Zahl der jüdiecbea Schüler in den öffentlichen Progymoasien.
(Llioiii l'nivnl lii'sc=trlH>in!cii Zahlen irclieiH!if(is--amiiittVoi|iu-iiz der An^tiilt an.)
Proviu)!.
» "■"■s™
üsltr 1M(!^.
Snmmer-Semeater
1.^73.
1. PreDBseB.
1, Nt'umark
(1:^)10.
2. Brandpiiliorg.
I.Fn..arl„.r(-
(ij(i) :'.
l.Frifiielierg
(i.y) u.
l.DramburK
(Uli 1 in.
1. Bolgard
(■J33J SS.
8, Pommern.
2. Drmmin
3. Hl et! in
(lli.ll 3.
2. Oarlz fl.'O.
(124) 4.
l.SchnL'idi'müliI
1 v.*x) -i;).
I. Huira.'ipn
( 197) iM.
4. Fo^eu.
L'.Tr/.-iups/nn
iii!ir:7.
2. Nnkcl
3. Trzenieszno
(166) M.
(140) lf<.
&. SdUeHlen.
1. PIP.S
'J.OMm
(i:d) 30.
(Stil y
I.D^iniiJi.i-f
(33jk.-ine.
1. SantrerhauE-en
(14ö> I.
2. Doniidorf
(32 [keine.
7. ScU«swl;-Hol-
f<t«lm.
fi. HuBOTcr.
1. Norden
(107) 8.
1. Norden
(136) 15.
1. Höxter
f82) 9.
1. WarbuFK
(171) 23.
2. Warhurif
(l?r.) 9.
2. Rietber?
(S4) 9.
:!. Boelium
(33) ■{
3. Vredon
(39) 5.
9. Wertfalem.
4. Vre.lvn
(41) «.
4. Attendorn
(70) 2.
5. RietbtTK
(llü) 4.
5. Dorsten
(76) ä.
6. Dorsten
(58) 1.
7. Attcnilom
(8f)) 1.
l.ll.iutalmiir
(lüO) 1.
1. Dillen bur|[
(135) keine.
l.Seu«ie.i')
(201 ) 14.
l. Neuwied')
(222) 21.
2. Llhz
(135)12,
2. Sobemheim
(122)14.
3. SiPt;liurK
(%) 9.
3. Linz
(9») fl.
4. Mors
(100) 7.
4. Andemacb
(St) «.
5. Jülich
(iri8) 5
5. Siegburg
(9.3) 6.
6. Erkolcns!
(104) 3.
6. M. Gladbach
(170) 6.
11. RhelnproTlDi.
7. Boppard
<H2) 2.
7. Jülich
(103) 5.
». M.dU'lbach
(löl) 2.
S.Möra
(93) 2.
9. TrarLath
(«7)1
9. Boppard
(IM) 2.
10. Andf mach
{«■,')
tO. Erkelenz
(63) 1.
11. Prüm
(52)^ keine.
11. St. Wendel
(Bö'
12. St. Wendel
(4f>)
12. Prüm
m-
keine.
13. Wippt! riirth
(4U))
13. Trarhach
('»,
14. Wipperfürth
m
>) (ieumDtuhl der äcbUlsT dM Pio^mnuiiu
id d«i bohsnn BUrgericbiil&
379
der jfldisehen Schüler in den mit Berechtigongen versehenen höheren Bürger-
schalen nnd den vorlftnfig in dieselbe Kategorie anfgenommenen Anstalten.
(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesammtfrequenz der Schule an).
«Tinz.
Sommer-Semester 1868.
Mit Berechtigungen
versehene höh. Ss.
In die Kategorie der höh.
BS. aufgenommen.
Sommer-Semester 1873.
Mit Berechtigung ver-
sehene höhere BS.
In die Kateg. der
höh. BS. aufgen.
»■Meiu
unern.
MB.
ilesien.
liBeii.
it«i]i.
1. Marien Werder
(194
2. Culm (48
.1. Gumbinnen ri64
4. Jenkau Q06
5. Pülau (102) keine.
1. Bartenstein
(160) 8.
1 . Marienwerder ( 1 72) 8.
2. Gumbinnen (181) 7.
3. Jenkau (148) 2.
4. Pillau (100( keine.
1. Culm
(29)3.
l.Neustadt-Eberswalde 1. Berlin, h. B.S. in der
l. Neustadt-Eberswalde
2. Crossen
3. "Wriezen
4. Fürstenwalde
(126) 6.
5. Berlin, Andreassch.
(240) 5.
176) 12.1 Steinst.
119) 10. 2. Cottbus (=«)
164)10. 3. Guben (=-)
l.Stolp(«) (74)15.
2. Lauenburg (124) 15.
4. Bathenow
(146) 25.
(37) keine.
89)?
82)?
{
f 164) 14.
2. Wriezen (203) 11.
.3. BerUn, Andreasschule
(299) 14.
4. Crossen
5. Fürstenwalde
6. Guben (*«)
7. Luckenwalde
8. Rathenow (146) 1.
9. Cottbus (=) (60) keine.
(142)13.
(143) 11.
(126) 8.
116) 7.
[
l.Wolgast
2. Stettin (==«j
(151) keine-
(166)
1. Lauenburg
2. Stolp (— )
3. Wollin
4. Wolgast
(152) 28.
(81) 18.
(116) 7.
(121) keine.
1. Kreuzburg (150) 45. 1 . Guhrau
2. Sprottan
I.Delitzsch (157)1
2. Langensalza I
(115)
3. Naumburg
(89)
► keine.
f
102)6.
142) 5.
1. Itzehoe (163))
2. Flensburg (=-)
(1^)
3. Schleewig («-)
4.Husuin(— ) (28"^
5. Hadersleben (=
(22]
keine.
1. Kreuzburg
2. Guhrau
(163) 30.
(98) 7.
l.ßtriegau (101)4.
2. Löwenberg
(81) 1.
1. Mühlhausen
2. Eilenburg
3. Delitzsch
4. Weissenfeis
(101) 4.
(87) 1.
(158) l.j
(179) 1.
ö.Naumburfir (140)1 ,. I
6. Langensalza(lll)| ^®^^®-
1. Itzehoe
2. Schleswig (—)
. Sonderburg (94
. Segeberg (92'
5. Hadersleben (— >)
Sil
6. Husum (H (23) j
(109) 3.
(46)1.
1. Wandflbeck
(94) 8,
keine.
380
Provinz.
8« HannoTer«
Sommer-Semester 1868.
Mit Berechtiffangen
versehene höh. BS.
l.Leer
(155) 3.
9. Westfalen,
I.Lüdenscheid (78)1
In die Kategorie der höh.
BS. angenommen.
1. Hannover, höh. BS.
(341
S.Nienburg
3. Harburg
4. Hildesheim
5. Hameln (^
6. Verden (— )
7. Hildesheim (— >, G. Jos.)
(40) 4.
8. Münden
9. GK>8lar
10. Osterode
11. Uelzen
12. Einbeck
13. Quakenbrück
14. Ottemdorf
15. Gelle (»)
ICNortheim (118)
17. Stede (— ) (67)
18. Clausthal (— )
(54
19. Emden (—) (44
20. Lingen (— ) (28
(95
(224
Andr.
(181) 9.
(36) 6.
(42) 5.
(85) 4.
) 4.
(165
(78)
(112)
(35)
(77)
(90)
3.
3.
2.
1.
1.
1.
keine.
I.Wiesbaden (273)26.
2. Frankfurt a.M. h. BS.
(873) 8.
10« Hesaen-
ÜMsav.
DU BheiBpro-
tIbs md
Holieiiiol«
lern.
1. Bocholt
2. Bochum
3. Witten
4. Schwelm
(«)
(70) 11.
(100) 8
1238)
(125)
Sommer-Semester 1873.
Mit Berechtigungen ver-
sehene höhere BS.
1. Hannover
2. Münden
3. Nienburg
4. Emden (»^
5. SUde r»)
6. Hildesheim (*>
7. Quakenbrück
8. Einbeck
9. Celle (— )
10. Northeim (135)|
11. Uelzen (124)
12. Ottemdorf (104)1 ..
13. Clausthal (— ) ' *®"*®-
(53)
14. Lingen (— ) (14)
9.
2.
Joseph)
(59) 2.
(75) 2.
(120) 2.
(113) 1.
1. Witten (205) 14.
2. Bocholt (60l 5.
7. 3. Lüdenscheid (119) 2.
4.|4. Schwelm (134) 2.
l.Cassel, h.BS. (464)43.
2. Fulda (111) 12.
3. Ems (70j 8.
4. Biebrich-Mosbach
e
5. Schmalkalden
6. Geisenheim
7. Hersfeld (123) 3.
8. Frankfurt a. M. Selecten
schule (91) keine,
9. Limburg (80) ?
1. Neuwied') (201) 14.
2. Saarlouis (154)10.
3.Rheydt (152) 9.
4. Mayen (92) 6.
5. M.(>ladbach
(129) 6.
6. Solingen (136) 6.
7. Düren (77) 2.
8. Kernen {9\) 2.
9. Mülheim a. Bhein
(114) 2.
10. Crefeld (158)1 kei-
ll.Eupen (106)/ ne.
1. Hechingen (60) 10.
2. Lennep 0-^^) Keine.
2. Barmen- Wupperfeld
(119)
In die Kit«|
höh. B8. M
I.Hameln («
2. Papenburg
1. Wiesbaden (342) 43
2. Cassel (409) 33.
3. Biebrich-Mosbach
(106)10.
4. Fulda " ^
5. Hofgeismar
6. Geisenheim
7. Marburg
8. Limburg
9. Frankfurt a. M., Seiec-
tenschule (148} 7.
10. Frankfurt a. M., h. BS.
(470) 6.
11. Hersfeld (l34) 5.
12. Schmalkalden (106) 4.
2.
3.
(5
ms
Dies i
Biedenkopf
1. Neuwied*)
2. Saarlouis
3. Düren
4. Solingen
6. Wesel (—)
6. Kerpen
7. Mayen
8. Lennep
9. Rheydt
10. M.aladbach
11. Crefeld
12. Bupen
Heching«
(165J1
OMunntMlil der Bchttler der höheren Bftrgertehule und des ProgymiftiiiiiBs.
381
♦ I
äj.
s
u
00
^
»
1
d
4t
»-8
S
•1
?
s
«s_
60
WS
%
s
N 1-9
o<io«ooooO'^aoeo
lO t^
;;
1
)
9
8
S
I
a
i
s
Uli
2|S ,
1^1
*» 9 O M
5^ J S
3 .S • S
I
«I
8°
I
0<1
I
8
P4
a
a
S
00
00
d
g
S2S;S3$S9SSS
S 9 s s s s
s
&
s
eo
9
04
g
»e Ob ^
lO OD t« lO '^ OD CD
Ob
s
CC 00 "^
eo CO eo kC lO <-4 «^
09 "^ 0<1 1-1 iH
•rH O
00
09
I
obcoiO'^abootoobabgoie
S
obiO'^'^oot^iHt^abgooii
O '^ "^ lO OD 1^
00 — *
00
^fH ^H Ol CO »H 0*
■rH eo iH ;d
-r-icoo«'^^ — i*c«»o
1^
Ob
3
CO
CO
CO
CO
•r-i 09 ^ 00 T-« 09
s
g
äSSSääSSS^^
i
Siss;:äss^ssä
S S S " 9 S
!8
I
r
S e
J
^
I
1
« <D
191
A 0k 0k
^ S
11
I'
£ m
a 3
li
}
o
s
OQ
VI-
Die Maturitätsprüfung und ihre Statistik (II, 572).
Die weiterbin folgenden tabellarischen Uebersicbten stellen das allge-
meine Ergebniss der in den Jahren 1869 bis 1873 abgehaltenen Maturitäts-
prüfungen dar. In der Einleitung p. 1 ist erwähnt, wie der französische
Krieg für dieselben 1870 und 1871 besondere Anordnungen veranlasste. Die
betreffenden an sämmtliche K. Prov. SchulcoUegien gerichteten oder abschrift-
lich mitgetheilten Verfügungen sind folgende :
C. Verf. V. 19. Juli 1870: „Von mehreren Seiten ist mir der dringende Wunsch lu
erkennen gegeben, dass denjenigen der Prima im vierten Semester angehörenden
Gymnasiasten, welche in Folge der gegenwärtif^ angeordneten Mobilmachong der
Armee in letztere eintreten wollen oder müssen, die Möglichkeit gewährt werde, vorher
noch die Abiturientenprüfung zu absolviren. Demzufolge sowie mit besonderer Rück-
sicht auf die gegenwärtigen ausserordentlichen umstände, welche den schleunigsten
Eintritt unserer kamplTähigen und kampflustigen tJün^iinge in das Heer wünscnens-
werth erscheinen lassen, fordere ich die K. Prov. SchulcoUegien hiemit auf, angesichts
dieses die Directoren sämmtlicher Gymnasien und Realschulen Ihres Ressorts anzu-
weisen, mit den Primanern der eingangs bezeichneten Kategorie, welche sich entweder
über ihre Verpflichtung zum Eintritt in die Armee durch die bezüglichen Militair-
papiere ausweisen oder die Zustimmung ihrer Väter resg. Vormünder zu ihrem freiwil-
ligen Eintritt beibringen, sogleich oder doch unmittelbar nach demSchlnss
der gegenwärtigen Ferien, die mündliche Abiturientenprüfunfif abzuhalten. Ge-
nügen sie in derselben den Anforderungen des Reglements, so soll ihnen sofort das
Maturitätszeugniss ausgefertigt und eingehändi^ werden, da nicht anzunehmen ist,
dass diese Jünglinge unter den gegenwärtigen Zeitvorhältnissen im Stande sein würden,
die zur Anfertigung der reglementsmässigen schrifthchen Prüfungsarbeiten unerläss-
liche Sammlung des Geistes zu erlangen. Den auf Ghrund dieses Erlasses ausgefer-
tigten Maturitätszeugnissen ist eine Abschrift desselben beizuheften. —
Der Theilnahme der Departementsräthe an den vorgedachten mündlichen Prü-
fungen bedarf es nicht ; dagegen sind die am Schulort wohnhaften K. Gompatronats-
commissarien einzuladen, der Prüfung beizuwohnen und die Zeugnisse mitzuvoUziehen.
Nach einigen Wochen wünsche ich ein Verzeichniss der in der oben vorgeschriebenen
Weise geprüften und mit dem Maturitätszeugniss entlassenen Primaner mit Angabe
der Namen, des Lebensalters, des Standes der Väter und ob der Eintritt in das Heer
freiwillig oder in Folge einer Einberufung erfolgt ist, zu erhalten.**
Der Minister etc. v. Mühler.
C. Verf. V. 22. Juli 1870: „Dem K. Prov. SchulcoU. erwiedere ich auf den Be-
richt V. 20. d. M., dass ich mich nicht bewogen finde, den militairpflichtigen Abiturienten
unter gänzlichem Erlass der Prüfung das Reifezeugnis« ausstellen zu lassen. Zu einer so
excepüonellen Begünstigung liegt, abgesehen von dagegen obwaltenden formellen und
materiellen Bedenlcen, um so weniger eine Veranlassung vor, als wohl zu erwarten ist,
dass jenen Abiturienten von den Imlitairbehörden die zu^* Absolvirung der mündlichen
Prüfung nothwendige Frist bis zum Eintritt in das Heer freigelassen werden wird. Es
verbleibt demnach bei meiner bereits durch den Staats- Anzeiger veröffentlichten Verl
V. 19. d. M. Dem EL Prov. Seh. C. empfehle ich dringend, für schleunigste Ausfuhmng
derselben Sorge zu tragext und zu dieaem Behuf i^öthigen&lls die von den Ferien-
reisen noch nicht zurückgekehrten Directoren und Lehrer zur ungesäumten Rückkehr,
nach Befinden der Umstände durch die Zeitungen, aufzufordern."
Der Minister etc. v. Mühler.
383
G.Verf. T. 25. Juli 1870: „Nachdem durch die C. Verf. ▼. 19. d« M. eine beschleu-
nigte und abgekürzte Abiturientenprüfdng für diejenigen jungen Leute« welche der
Fnma eines Gymnasiums oder einer Realschule im vierten Semester angehören und
jetzt in die Armee eintreten wollen oder müssen, angeordnet worden, ist mir von
vielen Seiten der AVunsch ausgedrückt, eine entsprechende Berücksichtigung auch sol-
chen Primanern zu Theil werden zu lassen, welche erst im dritten Semester stehen.
Im Hinblick auf die ausserordentlichen Zeitumstände will ich die in dieser Beziehung
gestellten Anträge genehmigen, und ermächtige die K. Prov. Schulcolle^en allgemein,
von den der Prima eines Gymnasiums oder einer Realschule im dritten Semester
angehörenden Schülern nicht nur die. welche bereits das militairpflichtige Alter er-
reicht haben, oder welche sich ganz der mÜitairischen Laufbahn widmen wollen, son-
dern auch alle diejenigen zu einer Maturitätsprüfung baldigst zuzulassen, Welche die
Absicht haben, mit Genehmigung ihrer Eltern bei der gegenwärtigen Mobilmachung
in die Armee einzutreten. Ein Erlass der schriftlichen rrüfiing kann jedoch in die-
sem Fall nicht stattfinden; die mündliche ist aber in möglichst kurzer Frist nach
der schriftlichen abzuhalten. Im übrigen gelten, was die Anwesenheit eines Com-
missarius bei der mündlichen Prüfung, die Ausfertigung der Zeugnisse imd die da-
rüber zu erstattenden Berichte betrifft, für diese anticipirte Maturitätsprüfung dieselben
Bestimmungen, welche in der C. Verf. v. 19. d. M. darüber gegeben sind. Die Direc-
toren der Gymnasien und Realschulen sind hienach schleunigst mit Anweisung zu
versehen." Der Minister etc. v. Müh 1er.
C. Verf. V. 11. Jan. 1871: „Durch die im vergangenen Jahre gestattete Be-
schleunigung der Abiturientenprüfung bei den Gymnasien und Realschulen ist einer
ffrossen ZaU von Jünglinfi;en nach ihrem und ihrer Eltern Wunsch der Eintritt in
das Heer erleichtert worden. Die Fortdauer des Krieges giebt Veranlassung, die-
selbe Massregel jetzt zu Gunsten derienigen jungen Leute zu wiederholen, welche
sich überhaupt dem Militairstande widmen wollen.
Demgemäss beauftrage ich die SL Prov. SchulcoUegien, die Directoren der Gym-
nasien und Realschulen Ihres Ressorts unverzüglich mit Anweisung dahin zu ver-
sehen, dass noch im Laufe des Januar eine schnftliche und mündliche Prüfung mit
denjenigen Schülern der Ober-Prima abgehalten werde, welche 1. die Zustimmung
ihrer Eltern resp. Vormünder dazu nachweisen, dass sie auf Beförderung zum Ofü-
cier in das Kriegsheer eintreten, 2. ein ärztliches Attest über ihre Dienstfähigkeit,
und 3. ein Annahmeattest eines Truppencommandeurs beibringen.
Ob und wie weit es wegen Einrichtung der Prüfung und besonders hinsichtlich
ermässigter Anforderungen, welche unter den vorliegenden umstanden bei der Prü-
fung zulässig sind, ohne ihr den Charakter einer Maturitätsprüfung zu nehmen, einer
Instruction der Directoren bedarf, bleibt dem Ermessen der K. Prov. SchulcoÜegien
überlassen.
In die Maturitätszeugnisse ist die Bemerkung aufzunehmen, dass die Zulassung zu
der ausserordentlichen Abiturientenprüfung auf Grund der kundgegebenen Absicht
erfolgt sei, in die militairische Laufbahn einzutreten.
In Bezug auf die Anwesenheit eines stellvertretenden Gommissarius bei den münd-
lichen Prümngen da wo der Departementsrath des K. Prov. Seh. Coli, denselben nicht
beiwohnen kann, sowie auf das hieher einzureichende Verzeichniss derjenigen, welche
die Prüfung bestanden haben, gelten die Bestimmungen der Circ. Verf. v. 19. Juli v. J."
Der Minister etc. v. Mühler.
Auf Grund dieser Verfügungen haben ein Zeugniss der Keife erhalten
in der Provinz
Preussen bei
Gymnasien
180,
bei B«alschulen 37 S
in Berlin
.
82
.
.
19
in der Provinz
Brandenburg ausserdem -
*
132
-
m
16
Pommern
*
104
.
.
15
Posen
.
114
.
.
16
Schlesien
.
136
m
.
16
Sachsen
m
187
m
.
15
Schleswig-Holstein
-
67
•
.
2
Hannover
•
75
•
m
3
Westfalen
.
38
.
.
7
Hessen-Nassau
.
111
.
.
3
Rheinprovinz
.
78
*
•
13
Waldeck
-
8
-
-
—
1262 162
384
Spätere Gesuche um eine entsprechende Elrleichterung der Maturitätsprü-
fung mussten ablehnend beschieden werden. EineVerfUgung der Art ist folgende :
Min. Verf. v. 18. Sptb. 1871: ,fDem K. Frov. Schulcoll. lasse ich anliegend eine
Vorstellung des 1). in N. zugehen, und bemerke zu derselben Folgendes:
Der Bittsteller übersieht, dass die Verhältnisse nach dem Kriege wesentlich andere
sind aU sie beim Ausbruch desselben waren, wo die ausserordentbchen umstände ent-
sprechende Hassregeln . nöthig machten. Jetzt denjenigen jungen Leuten, welche den Krieg
mitgemacht haben und ein Haturitätszeugniss erwerben wollen, dieselbe Vergünstigung,
also auch den Erlass der schriftlichen Früfung zu gewähren, liegt kein Grund vor und
kann nicht genehmig werden.
Nichtsdestowemger kann sich das K. Fror. Seh. Coli, für ermächtigt ansehen, bei dem
N. und in allen ähmichen Fallen nach Prüfung der Verhältnisse je nach eigenem Er-
messen beim Maturitätsexamen diejenige billige Kücksicht eintreten zu lassen, welche die
durch den Kriegsdienst verursachte längere Entfernung von den Schulstudien gegenüber
dem Zwecke des Examens zu rechtfertigen im Stande ist Ich beauftrage das K. Frov.
Seh. ColL. den N. hienach mit geeignetem Bescheid zu versehen. Der Min. etc.
Die Verschiedenheit zwischen den Prüfungsreglements der alten und der
neupreussischen Provinzen ist in B. II, 572 ff. dargestellt; ebenso die Vor-
bereitung einer Ausgleichung derselben. Zum Abschluss ist letztere bisher
nicht gekommen. Um ein für das ganze Gebiet der preussischen Unter-
richtsyerwaltung geltendes Reglement herzustellen, waren mit Angabe der dabei
wesentlichen Gesichtspuncte die K. Prov. SchulcoUegien, die K. Wissensch.
Prüfungscommissionen und einzelne Gymnasialdirectoren unter dem 3. Juni
1869 (s. B. H, 575) zu gutachtlichen Berichten au&efordert worden. Als mit
Benutzung derselben im Ministerium ein neues Reglement entworfen war^
brachte der französische Krieg die Angelegenheit ins Stocken. Nachdem sie
im Jahre 1871 wieder aufgenommen war, konnte der Entwurf unter dem
8. August 1871 den K. Prov. SchulcoUegien zur Kenntniss und Aeussenmg
mitgetheilt werden. Er ist auf 12 Paragraphen beschränkt, die nur dasjenige
enthalten, was für die Schüler und das betheiligte Publicum von Interesse
ist. Was ausserdem nur die Aufsichtsbehörden oder nur die Directoren und
Lehrer angeht, wurde beabsichtigt zur Instruction derselben in eine besondere
Ausführungsverordnung zusammenzufassen. Ebenso sollten diejenigen Bestim-
mungen des Reglements vom 4. Juni 1834, welche weniger auf die Schule als
auf die Universität Bezug haben, neu redigirt und den K. Prov. Schulcol-
legien zur weiteren Veranlassung mitgetheilt werden.
Dass das neue Reglement bisher Entwurf geblieben ist 0, hat seinen Grund
hauptsächlich in dem engen Zusammenhange, worin das Reglement für die
Maturitätsprüfungen mit dem Unterrichtsgesetze steht, dessen Vorlage von
einem Jahre zum andern beabsichtigt und erwartet wurde, eine Erwägung,
worin der Ministerwechsel 1872 nichts geändert hat.
Die mehrjährigen über die Abiturientenprüfung geführten Verhandlungen
haben erkennen lassen, wie sehr sich diese Institution bei uns eingelebt hat
und werthgeschätzt wird ; hält man auch die bestehende Einrichtung im ein-
zelnen für verbesserungsfähig, so sieht man sie doch in ihren Ghnindzi^en
fiir zweckmässig und besonders darin wohlbewährt an, dass in ihr die An-
sprüche der Staatsaufsicht mit der Rücksicht auf das den Lehrern zustehende
pädagogische Urtheil verbunden sind. — Einzelne streitige Puncte, z. B. die
Oompensationstheorie, das Hebräische, das griechische Extemporale, der latei-
nische Aufsatz u. a. sind Gegenstand öffentlicher Discussion in Schulzeit-
schriften gewesen ') ; ebenso die Beurtheilung der Abiturientenarbeiten durch
die Wissensch. Prüfungscommissionen •). —
^)Abgedruckt wird derselbe anhangsweise in der neuen Aufl. der Y. und G.
*) Vgl. u. a. die Zeitschr. für Gymn. 1869 p. 16 ff.. 549 ff., 893 ff., 1873 p. 337.
>) Vgl. C.Bl. 1872 p. 75 ff., Zeitschr. f. Gymn. 1Ö73 p.826 ff., Zeitschr. Im neuen Reich 1873.
385
Die unter den angeführten Umständen noch fortdauernde Verschieden-
heit des Prüfungsverfahrens in den alten und den neuen Provinzen ist in eini-
gen Beziehungen allmählich geringer geworden*); u. a. wird jetzt auch die
in disciplinarischer Hinsicht wichtige Circ. Verf. v. 11. Dcb. 1851 allgemein zur
Anwendung gebracht (vgl. C. Bl. 1872 p. 490). — In Hannover hat die Auf-
sichtsbehörde wahrgenommen, dass die lateinischen Auüsätze besser werden,
seitdem die Bestimmung des hannoverschen Reglements, wonach die Einlei-
tung und der wesentliche Inhalt des Aufsatzes den Abiturienten deutsch ge-
geben werden soll, mehr und mehr ausser Gebrauch kommt. Auch die Thei-
lung der mündlichen Prüfung in der Geschichte, wonach ein Theil derselben
schon während des Primacursus abgethan werden kann, ist von den meisten
hannövr. Gymnasien aufgegeben. — Ausser den Local-Prüfungscommissionen
bestand in Hannover (gemäss der K. Verord. v. 11. Sptb. 1829) noch eine Prü-
fungscommission bei der Universität zu Göttingen und beim Lyceum zu Han-
nover, letztere zugleich als eine Central-Prüfungscommission. Der Conmiis-
sion in Göttingen waren solche Aspiranten zugewiesen, welche privatim oder
im Auslande vorgebildet worden, während diejenigen, welche ohne Maturitäts-
zeugniss die Universität bezogen und dennoch einen Beruf gewählt hatten,
fiir den ein solches erforderlich ist, sich vor die Central-Prüfangscommission
zu stellen hatten. Beide Commissionen haben aufgehört und alle Maturi-
tätsaspiranten, die nicht Schüler eines Gymnasiums sind, werden jetzt auch
in Hannover einem solchen zur Prüfung überwiesen, — Bei dem Gymn. zu
Frankfurt a. M. wird seit 1873 nach dem alt])reussischen Reglement ver-
fahren. — In Holstein gilt noch das Normativ v. 9. Dcb. 1857, in Schles-
wig das provisor. Reglement v. 14, Juni 1866; beide sind aber in mehreren
Puncten von dem K. Prov. SchulcoUegium ebenfiEtlls bereits modificirt und un-
ter sich sowie mit dem preussischen Reglement mehr in Uebereinstimmung
gebracht worden*). Letztere wird auch dadiuxh immer mehr Bedürihiss,
dass allmählich viele an die preussische Priifuugsordnung gewöhnte Lehrer
in die neuen Provinzen übergegangen sind, und ebenso dass von den aus Alt-
preussen an die Universitäten zu Kiel, Göttingen und Marburg berufenen Pro-
fessoren, welche zu Mitgliedern der Wissensch. Prüfungscommissionen ernannt
sind, bei der Superrevision der Abiturientenarbeiten die alten preussischen
Bestimmungen zum Massstab genommen zu werden pflegen.
Bei den Realschulen findet eine ähnliche Verschiedenheit nicht Statt;
sie richten sich alle nach der Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859.
Die Abiturientenstatistik bietet in verschiedener Hinsicht bemerkenswerthe
Ergebnisse, namentlich was die Wahl des Universitätstudiums oder des Lebens-
berufs betrifft. Die grössten Zahlen finden sich bei den katholischen An-
stalten ; in mehreren derselben wächst die Frequenz nach oben, während sonst
meist das Umgekehrte stattfindet '). — In nicht wenigen Realschulen hat die
Zahl der Abiturienten erheblich zugenommen (s. p. 389).
1) Mehrere darauf hinwirkende Yerfiigangen der E. Prov. SchulooUegien zu Kiel,
Hannover nnd Cassel s. in der neuen Aufl. derV. und G.
•) Vgl. die betreffl in den V. und G. abgedruckten Verfügungen des Prov, Seh. C. zu Kiel.
*) Beispiele der Abiturientenzahl bei überwiegend kathol. Gymnasien (in den 6
Jaliren zusammen genommen): Paderborn 315, Münster, 275, Posen (Mariengymn.)
171, Hünstereiffel 148, Breslau (Matthiasgymn.) 141, Brilon 132, Arnsberg 117,
Waren dorf 116 (in den 5 Jahren vorher 181). — Von überwiegend evangelischen
stehen obenan das Werdersche Gymn. in Berlin mit 178 und das Magdalenengynm. in
Breslau mit 161.
Von Realschulen hatte in derselben Zeit die am Zwinger in Breslau 109, die
•tadtische inCöln 84, die in Hannover 66, die in Halle 64, die königliche in Berlin 57.
m. 25
386
Die Uebereinkunft, welche, wie in Ahschn. I p. 7 f. erwähnt, zwischen
den deutschen Staatsregierungen in Betreff der Maturitätszeugnisse
0. 1874 geschlossen worden, ist in nachstehende Bestimmungen zusammen-
gefasst:
^Behufs gleicher Geltung der von den deutschen Gymnasien ausgestellten Matu-
ritätszeugnisse für die Zulassung zu den Universitätstudien und in allen öffent-
lichen Verhältnissen, sind die deutschen Staatsregierungen übereingekommen, bei den
Gymnasien fortan folgende Ghrundsätze zu befolgen:
1. Die gesammte Cursusdauer des vollständigen Gymnasiums beträgt mindestens
9 Jahre. Die Aufnahme in die unterste Classe erfolgt dabei in der Regel nicht vor
dem vollendeten 9. Lebensjahre.
2. 15ei einem Anstaltswechsel geschieht die Aufnahme eines Schülers nur
nach Beibringung eines Entlassungszeuniisses der vorher von ihm besuchten Anstalt,
und nicht in eine höhere Classe oder Abtheilung, als danach die Reife bei ihm vor-
handen ist. Der Wechsel darf dem Schüler hinsichtlich der ordmmgsmässigen Cur-
susdauer keinen Zeitgewinn einbrine^en.
3. Der Unterricht wird, unvermeialiche vorübergehende Vertretungen ausgenommen,
nur von Lehrern ertheilt, welche sich über ihre Qualification genügend ausgewiesen
haben.
4. Die Zulassung zur Maturitätsprüfung oder die Dispensation von einer der dabei
reglemcnts massig zu erföllenden Bedingungen, z. B. da, wo die oberen Classen einen
je 2jährigen Cursus haben, von der vollständigen Absolvirun^ des 2 jährigen Cursus
der ersten Classe, kann nicht von einer Patronats- oder Regierungsbehörae verfugt
werden, sondern bleibt von dem Urtheü der Prüfungscommission des Gymnasiums
abhängig. In Fällen ausserordentlicher Art kann eine derartige Dispensation nur
von der Centralbehörde des betreffenden Staats gewährt werden.
5. Gegenstände der Maturitätsprüfung sind auf allen Gymnasien die
deutsche, lateinische, griechische, französische Sprache, Mathematik und Geschichte.
Die übrigen Lehrobjecte sind nicht nothwendig auch Gegenstände der Prüfung.
Schriftliche Clausurarbeiten sind überall ein deutscher Aufsatz, eine la-
teinische Arbeit (Aufsatz oder Extemporale oder beides) und die Lösung mathema-
tischer Aufgaben. — Darüber hinaus auch eine Uebersetzung in's Deutsche, Grie-
chische, Französische u. a. zu verlangen, bleibt der Anordnung jedes Staats über-
lassen.
6. Als Maasstab für die Ertheilung des Zeugnisses der Reife gelten im allgemeinen
diejenigen Anforderungen, welche das preussische Prüfungsreglement dafür aufstellt
Dabei ist ausnahmsweise die Compensation zulässic^, nach welcher das Zurück-
bleiben in einem Gegenstande durch desto befriedigendere Leistungen in einem an-
Nach dem Reglement ist eineDispensation von der mündl. Prüfung zulässig, wenn
die Commission einen Abiturienten nach seinen früheren Leistungen und auf Grund seiner
vorliegenden schriftl. Arbeiten einstimmig fiir reif erklärt. Bei einigen Gymnasien wird
von dieser Gestattung „aus Grundsatz** kein Gebrauch gemacht.
In den 5 Jahren wurden von der mündlichen Prüfung dispensirt:
Prov. Preussen an Gymn. unter 1359 Abitur.: 417, an Realsch. unter 303: 123
Berlin - - - 822 - 143, - - - 218: 54
Prov. Branden b. im übrigen an G y m n. unter 669 Abitur.: 62, an Realsch. unter 87 : 11
Pommern an Gymn. unter 715 Abitur.: 102, an Realsch. unter 89: 8
Posen . - - 688 - 73, - - - 102: 14
Schlesien - - - 1605 - 282, - - . 219: 32
Sachsen - - - 1342 - 256, - - - 210: 44
Schleswig-Holstein! . keiner (dem Prüfungsreglement gemäss) RS. 159: 20
Hannover J ^ o o y
Westfalen an Gymn. unter 1400 Abitur.: 445, an Realsch. unter 179: 46
Hessen-Nassau- - - 604 - 77, - - - 60: 5
Frankfurt a. M. keiner.
Rheinprovinz an Gymn. - 1669 - 207, - - - 321: 5L
Daraus Beispiele von einzelnen Anstalten: am Gymnasium zu Braunsberg bei
70 Abiturienten dispensirt: 30, Marienwerder bei 46: 27, D.Krone bei 59: 31, Bres-
lau Magdal. bei 161: 29, Matthias bei 141: 44, Ratibor bei 109: 16, Neisse bei 77:
24, Magdeburg Kloster bei 100: 49. Dom bei 64: 23, Münster bei 275: 131, Pader-
born bei 315: 109, CölnFr.Wilh. bei 112: 55, Bedburg bei 18: 8, Bonn bei 88: 33.
Neuss bei 132: 45, Trier bei 241 : 46, Saarbrtick bei 21: 10; an der Realschule
St. Joh. in Danzig bei 37: 21, StPetr. 29: 25, Breslau, RS. am Zwinger bei 109: 22.
Hildesheim Andrean. RS. bei 22: 7, Osnabrück bei 14: 4, Münster bei 37: 20. —
387
dem gedeckt «ird. fine solche AiMgleidum^ ist namentlicb m dem legemeiü fCB Ter-
bStiini der ICathenfttik wm den mheii SpnclieB amrendlMr. In dem GefeastBide.
for vdcbeii die Compenmtion zngelaaMii wird, düifea jcdock die Leirtaigcm keiBe»-
fiUb unter das Harn nenbgehenr veichcs för die YerselxaBg nach Fiimn erfordert
7. Bei jeder mondlkhen Matantitiprafinij? ist ein Re^iemngs-Commissarias
CTgegen. Derselbe hat die Zengmase mitniTollziehcii.
Mm ist znlimig. ansiahmsveise aoch den Director des Gjmnasinms zum Begiening»-
Commimarini ra bestellen. In solchem Fall hat derselbe bei seiner Untcnchrifk aach
diese aosKrordentliche Fnnction bemerkbch zu machen
& Bei der schliessüchen Berathnng über die Gewahnmg oder Yersagong eines
ZengniaMS der Beife sind stimmberechtigt nur die in der ersten Clame vnter-
riclitendoi wissenachaftiichen Lehrer, der Be g i ernn gs-Ccf mmiamr ini^. nnd bei den nicht
aosschlietelicb Tom Staat onterhaltenen Gymnasien aoaserdem ein Tertreter des be-
treffenden Patronats. und« wo ein solches besteht des Ephorais oder Scholarehats').
9. Die Zaerkennong eines Zeugnisses der Reife darf nicht dnrch den gewählten
Bemf des Schülers mouTirt werden.
10. Fnr die Form der Zeagnisse gehen behnfe ihrer leichten snd sicheren
Benntzbarkeit folgende Bestimmungen :
Es mnss sofort erkennbar sein, toq welchem Grmnasiiin das Zeasrnias amgeiCellt.
md dass es ein Zeogniss der Reife ist. Im Eingänge giebt dasselbe den ToUscändigen
Namen, den Gebnrts-Tag nnd Ort. den Stand des Vaters and die Religion oder Con-
fession des Scholets an. eben«o. wann er anf das Gymnasium aa%enommen worden ist.
erentL welche Anstalt er Torfaer besucht hatte, wie lange er den oberen Classcn, na-
mentbdi der ersten, angehört hat, und welchem Studium er sich zn widmen beab-
sichtigt.
Der Inhalt des Zeugnisses bezieht sieh nicht blos auf die bestandene Prüfung, son-
dern anf den in den einzelnen Gegenstanden, welche mit leicht erkennbarer^ ünterKhei-
dung aufcufiihren sind, überhaapt erlangten Grad des Wisens und der Fertigkeit.
— Werden die Urtbeile in Zahlen an5gedrückt. so ist deren Werth auf demZeog-
niss anzugeben. Die Ausfertigung geschieht unter einem bestimmten Datum.
11.' Junge Leute, welche die Prüfung als Extraneer abzulegen srünschen. können
dies in der Regel nur in demjenigen Staate thun. welchem sie angehören. Ausnah-
men Ton dieser Regel müfisen durch zureichende Gründe motirirt sein.
Die Extraneer können sich dasGymnasiam nicht wählen, bei welchem sie sich prü-
fen lasMn wollen, sondern haben darüber die Bestimmung der betreffenden S<^ul-
anCnehta-Behorde einzuholen.*'
üeber die Zulassonj^ früherer Bealschnl-Abitarienten zu UniTer-
sHätstadien s. Abschn. I p. 34, femer p. 401 £ ; TgL C. BL 1871 p. 13 ffl
I) Im Folyt ÜMcr Bcatzaunuf dad mFreoMen bei
ff th«ilBef
»•
388
Zahl derjenigen Abiturienten und fremden Haturitätsaspi-
ranten^ welche auf den öffentlichen (Jjmnasien in den Jahren
1869 Ms einschliesslich 1873 das Zeugniss der Reife fflr die
Unlrersität erworben haben.
Provinz.
Im
i Jahre
Summe
f ttr dae
Qiünqu«n.
niorn
1869-73.
Gegen das Torhier-
gebende Qainqaen-
1869.
1870.
1871.
1872.
1873.
nlnra (1864-68)
mehr.
weniger.
1. Prenssen ....
233
363
237
292
257
1382
140
2. Brandenbnrgr . .
284
444
209
301
331
1569
242
B« Pommern ....
137
205
71
146
157
716
79
4. Posen
180
195
91
116
162
694
173
5. Schlesien ....
308
394
203
374
333
. 1612
68
6. Sachsen
253
376
178
293
308
1408
132
7. Schleswig -Holstein
52
80
30
60
60
282
8. Hannorer ....
165
220
142
180
196
903
9. Westfalen ....
300
337
284
315
344
1580
m
56
10. Hessen-Nassau . .
106
230
56
136
129
657
11. BheinproTlnz und
HohencoUem . . .
369
380
342
328
325
1744
28
•
862
66
Summe
2337
3224
1843
2541
2602
12547
806 ^ .
1
(Vonteheade Sum-
me nmüMet nar die
unter NT. 1, 2, 3, 4,
6, GySundllftufgfr-
fabrten Proriuen).
Zahl der Hatnrl unter den Externen bei den Gymnasien.
Provinz.
Im Jahre
1869.
1870.
1871.
1872.
1873.
Summe
f tlr d*8
Qnlnquen-
niiim
1869-73.
Gegen die vorher-
^hende Qulaquen-
ninm (1864-4eV
mehr. I weniger.
1. Prenssen . . .
2. Brandenhnrg . .
8. Pommern . . .
4. Posen ....
5. Schlesien . . .
6. Sachsen ....
7. Schleswig -Holstein
8. HannoTer . . .
9. Westfalen . . .
10. Hessen-Nassan .
11. BheinproTlnz nnd
HohenzoUem . .
Stunme
4
4
2
10
1
5
15
1
6
4
1
1
4
4
1
1
17
6
49
49
3
2
3
2
1
1
14
1
33
6
3
3
•
4
6
1
5
17
1
50
5
4
1
2
3
2
1
7
17
2
49
25
18
7
15
15
18
4
19
80
11
18
230
17
t
m
9
8
2
?
?
7
?
4
24
33
(Vortteheiide Sum-
me nmfiiwt nur d&e
unter Nr. 1, 2, 3L i,
6.6|9nndli M^e-
fUuten ProTiBMnX
389
d
u
M
u
H
a
p«<}
s
00
CD
« « «. «3 CSS
-dg 3^^ 2
5 2'^ ^
(4
CD
-.i 5>
CO
-S 1
♦^ S ÄS • 1 öl*
S a ® 9 '
•8Z.8X
•5Z,8I
•U8I
"0Z.8;
Ol
o
43
es
«
PC)
'698P
*9xnxinig
'8Z.8P
•2181
ILSl
•
oS
•0/.8T
3 3J 9S ;3! S ;!2
00 CO CO CP 09
9
STt< o gc »o c«i ^ go
rH 05 o «-< »H ^H »
CO CO ^ Ofl Oi r^
Oi -^ \0
00 tO o
rH CO
t^000«OSCOS«l»OI>0»CM'^
r*CDr-IOJ^»fl COiÄ t*
•^CPTHt>CO<*-I^H«p^rtOQ
t>-00CMCO"^^ COCOrH®
•6981
•aminng
•8Z.8I
'U9l
lUBl
•0A8I
•698X
•P
S
s
ro -th »O O
• • • Mrf
CO
CO
0<1
CM
• •
CO CO
CO
8 $ S
s
C^i 00 kO
00
l>»OC0^HkOqD )OCO<r4kO
s
Od
CD
Od
s
•^
o
Ol
CO
00
CO
an
OD
O)
Od
o<^«et«ot«-o«^c4cocD
^ kO ^ t^ CO ^H
•^ ^ ^^ -tH CO Ol
S-^H O O
CO T-t CO
gSSS§SSt=^5!lS«S
Sü^SJoS •''SSSSI
r
»4
il
6 s
s
5 PQ 0k 0k
^a
CM
s
i
OD
390
ClEBsification der Maturi der OymnaBieii (Abii
Provinz.
a
OD
O
•c
Alter der Maturi.
17
18
19
20
Jahre.
10
1869.
»«
v
w
Alter der Maturi.
17
18
19
20
Jahre.
0)
TS
B^
08
10
187 0.
Alter der Maturi.
p»
1
^H
M
C^
2 17 18 19
20
■M
^
a
09
3
P
J a
h r e.
5-ß
1871.
es
1^
Alter der Matn
kl
p
17 ; 18 19 33
.Jahre.
1872.
1. Prens-
sen.
2. Bran-
denb.
8. Pom-
mern.
4. Posen.
5i Schle-
sien.
6. Sach-
sen.
7. Schles-
wisr-Hol-
stem.
8. Hanno-
yer.
9. West-
falen.
10. Hes-
sen-
Nassau.
11. Bhein-
proT. n.
Hohen-
zollem
233 8
284
137
130
308
263
52
166
13 37 42 76
15
63 72 62
11
32
18
40 25
J7 56 70
29
57
68
31
10 40
1
12
7 27
106
369
28 42
74
70 73
363
444
205
2 24 79 91 96 71
195 2 6 27
88
60
41
39
300 1: 15 48 66 87
1 9
29
28 23
4 31 80 85 89
12 17 10
51
93
16
394
376
80
40 92
3 22 47
5 33 80
130
60
46
>20 .
337
230
87
90 87
36: 37
32
86
237
209
71
8S 91
103
9 49 108121 94
2 15 17 25 21
10
42 58
56
54
80 380
10 58 84 80104
16 66 58 43 44
27
72115 84 81
6
1
203
178
80
142
284
56
342
15
23
11
18
10
39
51
16
19
50
27
12
17
5
27
20
46
13
79
56
71
21
18
59
63
44
72
20
88
54
40
13
21
39
40
10
36
67
12
67
20
9
27
34
38
292 2
301
146
116
24
78
28
81
65
374
293
60
180
315
136
6
328
8
18
10
2
[ I
34: 80 K'i
72 86 :f>
SV Zii 43
23 32! 26
61 109 74
55 83 Jy^
17
10
34
54
13.21
58' 44
82 :2||
39 40 36
21
67 91 9f-
Summe
2337 24
137
442
545
593
596 3224 22
199 627
849
749
77fc 1843
26
147 365 619
410 376 2541
25
124480.7126^
I
391
nten nnd Eztraneer) naeh den AlterBStvfen.
Alter der Matun
i.
Gesammtzahl der
Maturi.
Alter der Maturi.
u
TS
Alter der Maturi.
1 17
18
19
20
17
18
19
1
20
Gesammtzahl
Maturi.
Unter
17
17
18
19
20
Ueber
21
Jahre.
J a
h r e.
Jahre.
(Sii*M.
— *••_. j- r\. •
Gegen
das vorhergehende Quinquennium (1864 — 68)
1878.
oumuit? iur uas wuiaquenuium
1869 73.
u
a
ja • d
O 9
u
•g
»4
o
'S
u
f
a
i
•g
a
t
' 4 8
; 37
58
70
80
1382
22
69
226
327
378
360
140
•
3
•
.
2
42
•
11
•
61
•
1
25
«
r
l 2 26
" 63
96
83
61
1569
19
128
341
M55
345
281
242
•
3
•
34
•
62
•
80
•
&i
•
t
1
f 3,11
1
21
48
41
33
716
11
59
147
207
158
134
79
•
7
•
8
•
43
•
33
•
3
•
•
15
)
1
9
20
44
52
37
694
5
40
107
169
159
214
173
•
•
•
22
•
40
■
60
•
49
•
2
•
'26
61
96
1
72
73
1612
22
112
308
421
345
404
68
•
9
•
18
■
38
•
52
■
•
19
•
30
) . 8
48
97
93
62
1408
«
47
219
416
415
311
132
•
•
3
8
•
56
•
79
■
5
•
•
13
► .
5
7
16
15
17
282
2
13
49
65
88
65
1 6
38
66
50
35
903
3
39
161
267
1
225
208
10
70
75
77
112
1580
5
69
276 369
1
1
383
478
•
56
1
•
28
•
53
t
11
■
•
53
•
96
1
9
19
37
29
34
657
9
43
166
1
183
143
113
6
1
21
59
95
81
63
1744
21
127
357
474
422
343
28
.
5
•
22
•
54
•
33
—
•
•
7
•
79
■
1
663
607
12547
119 746
6357
8S5:"56
806; .
iL-?
m 2
138^
55« .
388^ .
555 .
35§rT
Ml 791 27.234
22 139|443'728
3353 3061 29tT
25i .
103, . 1 . i207
1
(
Voi
■ N
■stell
r. 1
lend
.2,
e Si
3,4
umii
>, 5,
P
den
6, t
rovi
umi
) UI
inze:
fasse
id 1
a).
m n
1 ai
ur <
ifge
lie
fuhr
unte
ten
T
392
Nadhweis der Stadienfächer, za weldhoi die Matari der Oym
1869.
1870. 1
■i* &
^
3.^
von denselben wollt«! etadfa«! |
Provinz.
Theologie
Theologie
A
>
1
1
«9
•
.i
B
•
1
1
Philologie
und Philos.
Mathematik
Natnrw.
a
8
t
|l
1
•
3
i
5
i
9
1
ä
n
1. Prenssen.
233
22
28
40
2
43
34
8
1
363
31
36
69
11
66
41
19 .
2. Brandenburg.
284
40
■
65
2
47
52
13
444
65
•
95
8
86
63
23 .
8. Pommern.
137
31
•
17
5
26
21
7
205
38
e
35
•
45
90
9:'j
4. Posen.
130
5
23
23
1
32
14
9
195
4
47
28
8
33
16
5 .
5. Schlesien.
308
17
43
65
6
58
43
7
394
22
36
88
4
60
52
15 .
6. Sachsen.
253
51
5
65
•
33
55
13
376
64
2
77
5
52
65
14 .
7. Schlesw.-Holst.
52
26
•
3
•
9
7
2
80
28
e
17
•
15
7
. •
8. Hannorer.
165
36
19
26
1
35
24
5
220
85
14
36
2
37
36i 9 .
9. Westfalen.
300
22
94
36
4
63
27
5
337
18
98
60
2
60
23 6,.
10. Hessen-Nassan.
106
22
10 .
4
1
30
19
4
230
28
31
•i 19
•
59
38
11 .
11. RhelnproT. n.
HohenzoUern.
369
18
128 .
1
40
8
66
19
12
380
17
118
51
14
66
34
15 .
2337
290 350
. 384 '30,
1
442
315,85
1
3224
350 382 .
732
575 54 '579
629 i
405 126 2
«
531
Summe
640 414
400
189'
1
2473
1
1878. 1
Summe für das Quinquennium 1869 — i873.|
p
Von denselben wollten stndiren
Von denselben wollten «tudiren 1
Provinz.
Theologie.
i
9
a
3
Philologie
und Philos.
^
Theologie.
1
1
1
Philologie
u. Philos.
w3J -
515
s ::
fl
t
9
•
J3
•6
Mathematik
Natnrw.
fl
9
•
i
1. Prenssen.
257
16
18
77
2,
38
37
7
e
1382
1(X)
131
317
27
247
168
534
2. Brandenburg.
331
35
•
112
10
42
57
20 .
1569
204
1
389
27
268
260
9S.
8. Pommern.
157
22
•
56
5,
18
15
7 .
7J6
127
•
1
155
22
123
99
342
4. Posen.
162
7
15
45
3'
31
19
10
694
22
110
.
154
15
145j 71
81 .
5. Schlesien.
333
13
28
107
2
54
42
20
1612
80
178
425
17
294 227
63 .
6. Sachsen.
308
37
2
• ,
66
13
39
53
20
1408
232
12
318
25
178
268
75 .
7. Schlesw.-Holst.
60
17
•
9
1
12
14
4
282
104
•
43
3
54
87
7i.
8. Hannover.
196
41
11
50
2
22
23
12
903
160
85
166
9
155
129
96' .
9. Westfalen.
344
19
78' .
74
5
53
23
3
1580
92
433
280
18
264
117
22 .
10. Hessen-Nassau.
129
18
ll| .
24
e
26
20
9
657
88
70
82
6
151
111
38.
10. BhelnproT. u.
Hohenzollem.
325
14
89
e
51
10
51
30
8
1744
79
539
256
41
298
131
531
1
2602
239,252
e
671
58
386
333
120
12547
1288 1559
1
2585210
2795
2177
1618,5047
'Im'
Summe
491
724
453
2\
848
20?
4
«
9
949
393
nasien (Abitnrientoi nnd Eztraneer) tt.bemig«]ieii beabsiehtigteii.
1871.
1872.
k
Von denMlben wollten itadiren
1
1
Von denselben wollten studiren
•
Theologie
i
3
o
1
1
"d
Theologie
•
s
1
1
P
II
«1
11
e
m
t
1
9
i
237
18
26
46
1
37
33
8
292
13
23
85
11
63
23
11
1
209
29
•
53
2
30
41
15
301
35
1
64
5
63
47
22
71
10
•
1
13
5
8
14
4
146
26
•
34
7
26
19
7
91
2
15
25
1
22
10
3
116
4
10
33
2
27
12
4
203
13
27
47
3
44
37
5
. 374
15
44
118
2
78
53
15
178
30
2
38
•
22
39
12
. 293
50
1
«
72
7
32
56
16
30
12
•
5
•
7
1
1
60
21
■
9
2
11
8
•
142
25
18
28
1
25
18
3
. 180
23
23
26
3
36
28
7
m
18
88
41
3
42
25
3
. 315
15
75
69
4
46
19
5
56
4
4
12
5
9
12
•
. 136
16
14
23
•
27
22
14
342
16
117
47
5
57
21
8
]
L 328
14
87
67
4
53
27
10
1^3
177
297; 1
1 !
355 26
381
803
251
62
t
1
; 2541
232
278
1
•
600
47
467
314
111
1
475
313
510
647
425
1475
2050
Dm Q^unqnennium 1869—73 ergiebt gegen du yorhergehende Qmnqnenniam (1864—68) folgende Zunahme, resp. Abnahme.
Gceaautsahl
der
XaturL
I
IMbx >
weni-
ger.
Von denselben wollten studiren
Theologie.
eTang.
mehr.
weni-
ger.
kath.
mehr.
weni-
ger.
Jlid.
mehr.
weni-
ger.
Jura.
mehr.
weni-
ger.
Cameralia.
mehr.
weni-
ger.
I
Medicin.
mehr.
weni-
ger.
Philologie
und
Fhilos.
mehr.
weni-
ger.
BCathematili
nnd
Katurw.
mehr.
jwoni-
ger.
Unbe-
stimmt«
!
mehr.
weni«
ger.
140]
242 j
79
173,
68,
132
28
56
36
43
37
•
63
108
21
40
4 346
32
15
46
16
128
106
344
. I 3441 . I 344
117
163
73
82
129
134
. 114
2
1
weniger 689
48
860
860
22
11
2
13
•
1
8
12
14
34
81
51
7
mehr 914
12
19
18
24
25
16
8
•
8
2
31
5
2
l
16
14
83
60
23
38
26
13
70
.| 32
•«y^
mehr 28
4
e
2
7
7
mehr 370.
Vorsiebende Summen umfiassen nur die unter Nr. 1, S, 8, 4, 6, 6, 9 und 11 aufgeführten Provinzen).
»^
T"
3M
Nachweis der BerafefAober ,
ZU welchen die nicht 5 tu
Überzugs
186».
1870.
18T1.
1872.
Berufslath.T.
Bcrufsficher.
BerufeKcher.
B.-nif.::-„
Oc-
Oe-
«.Ii.
Ge-
>mmt
_
1
IVi.viiii.
»lil
■s
I01.I
5-
£
»hl
f
■»U
1 ■
drc
^
i„T
■5
1
der
£
der
;«'
4
L
;
»u-
1
1
1
1
i
1
1
«
Ui-
1
1
j
,
i
j
nicht
rtndi-
r.Dd»
i \]
mrl.
l 1
i H
1
tnri.
1
1 1
iS 5
1
hiri.
1
1 liii
1
1
lurl
i ' --'
«r
Z
*
ü
i^|l
s
1
ä
I."
-
7. ± -
l.rrous-
1
1
Ncn.
5f>
11
17
21
G .
*>
45
10 .
18
11
66
26
12
18
10
60
16, 91 -■
a. Briin-
i
Il4'ub.
ori
21
11
20
13 .
104
41
1», •
23;19
39
19
6
2
7
3
64
15117 1 ,:
:t. rnni-
'
niprn.
.■yi
17
^
Ö
40
26
5
13
2
.
le
7
Ö
4
27
11
4 .
4. Posen.
Zi
4
3
7
54
2.
10
9
14
13
4
ö
1
3
24
6
11 ■• :
5. St-hle-
»in.
m
2S
12
23
li
117
71
3
34, 9
27
13
4
'
3
49
10
5 2 .■■
K. Sarh-
31
19
5
r>
2
97
Dl
19
20
3
1
35
13
13
1
6
2
5Ö
12
21 2 :
7.S<lilM-
» k-Hol
st('ln>
ft
2
1
ü
13
9
1
3
4
1
2
1
9
1
4;.' .
S. Hunno.
1
ver.
li)
H
3
5
3
51
27
13
8
3
24
7
5
9
3
34
10
12 1 ■
ft WMtr».
1
I.'n.
4!)
13
10
17
6
1
7(1
J7
17
3(t
6
64
13 '17
1
25
7
1
82
12
31-' .
1«, HosaPB.
1
.Nhoud
16
3
1
ir 1
44
191 2
18
5
10
G
1
3
20
4
3 . i:
ll.RhelD.
C.":
Kollera
77
2;(
19
28
5
^
65
15 20
1
19
10
70
23
15
1
21
10
61
10
22 2 .
Summe
439
154
t-ö
143
51
3
751
.
1
124
195
62
1
36H
131
86
5
103
42
1
4m
107
ll'i 1 . .
396
aden Matari (Abiturienten nnd Extraneer) der G^ymnasii
ibsiohtigten.
187S.
Bemfslacher.
«2
s
9
■S
9
1
s,
j
30
u
JS
o
P4
a
o
d
o
o
13: 15
23 13
20
10
a
•
I
12 7
11
25
36 ! 18
14
10
13
27
8
12 19
•
9
1
5
3
21
1
15
•
2
•
5
3
34
1
8
4
25
8
12
8
11
12
153 137
18
154
78
8
Summe für das Quinquennium
1869—73.
mmt-
lahl
der
nicht
Btndi-
renden
tarL
333
327
153
146
329
299
34
163
354
111
345
2594
Berufsfächer.
111
122
73
45
147
134
12
66
65
35
83
893
IS
a
9
s
ja
00
69
67
i
o
I
IS
100
1
o
d
o
M
•
%;
o
g
•
«
s
4
'S
d
d
-^
Das Quinquennium 1869—73 ergiebt
gegen das vorhergebende Quinquen-
nium (1864—68) folgende Zunahme,
resp. Abnahme:
Oe-
•ammt-
Mhl
der
nicht
stadi-
renden
Berufsfäcber.
45
77 1 58
26
•
43
11
41
3
19
36
30
5
106
41
76
4
66
18
7
•
13
2
46
1
36
14
102
6
135
40
15
1
51
9
95
8
107
50
574
87
753
324
1
13
turL
e
8
89
56
13
39
13
93
•?
21
109
433 .
433 .
a
u
I
.d
e
B
27
28
a
16
56
48
?
?
11
10
-6
d
3
I
00
u
ja
a
35
12
11
25
1
33
38
46
I
9
PQ
«
B
d
ja
9
s
d
o
15
11 .
2
?
. 3
10 .
48
34
i
o
M
9
o
il9
•'S
d B
•0 o
d d
3
•p«
2M2
?
8
9
n
«
O
d
9
B
9
9
1
14
1
19210|205 . Il8! 3 7778]36il4!l2> 2
182 . 1205 . 15| . . ip2 .|10
rvönlehenda Snamen unf mmü niur die nntor Nr.
1, 2, 3, 4, 5, 6, 9 und U »uliBtfOhitm PiOTinien.
396
CSlassification der in den Abitarientenprttfungen bei den Realtehnleii f
Provinz.
1. ^renssen.
2. Branden-
burg.
3. Pommern.
4. Posen.
5. Schlesien.
6* Sachsen.
7. Schleswig-
Holstein.
8. Hannorer.
9. Westfalen.
10. Hessen-
Nassau.
11. Rheinpro-
yinz.
li
r
I. N «
9 O
Alter der Inhabar
▼on Abitttrienten-
Bettgninen der Beif e.
17
1819
20
Jahre.
1869,
Summe
1. Preussen«
2. Brandenb.
8. Pommern.
4. Sachsen.
5. Schleswig-
Holstein.
6* Hessen-
Nassau.
7» RheinproT.
Summe
43
42
7
13
37
20
7
29
10
48
256
3
3
6 4
I
3 5
, 3
3'l
6i 7
8
12
2
1
14
4
1 1
7 6
7
12
•
4
7
13! 5
7| 3
9
4
3 .
5, 21
91614
10
2
23 42 66 66
3
1
43
4 4 1
16 I 4
1
2
16
o m
ig,
^ M d
•OS s
ß «
Alter der Inhaber
Ton Abitarienten-
xeugniseen der Beif e.
17
18
19
20
u
*4
Jahre.
1870,
70
66
25
32
49
42
2
34
31
8
60
419
17
1
19
213
I
1,9
1
3 4
16 1815 6
23 20
5 6
5' a
3 14, 23
I
8
10
10
4
2 14 16 6
2
4
11
1
8
6
23
1
10
10
loi 7
14
2050
1
2
117
6
2 7
129
6
77
2
5
3
2
3
1
26
6
2
o
ja
m
N
a
a
I
oW
h •
(3
O
►
Alter der Inhaber
▼on Abiturienten-
sengnissen der Beif e.
»4
17
18,19
20
CS»
»4
Jahre.
1871.
44
45
11
17
33
21
1
36
31
10
60
309
11
11
8
3
5
6
5
8
14
11
10
3
4
11
3
9
14
19
17
8
8
8
15
3
31 3
7
2
i
•03
p
ll
*>.•
Alter der Inha:
Ton Abimrieateai
ni— an der ficü
Vi
d
17. lt< 19 .^
Jahre.
18 72,
Realsck
12
6
13
2
5 ä
1
4 2
12 608788
42
4 6
20
70
54
15
27
40
57
2
34
52
68
425
7
2j6
li 4
14! 211
I
12 Vi
I
7 4
I
lO" 11 J
I
10 M
.1 1 l
5 6 »
9 14 i:
I
4 ]
12 2:» l
48 106 UV
B^alsrii
4 !-
. s
4
3 4 :
397
rif&Uttten
(Alutonentesi
und Ertnneer)
BMb dai Attentnfen.
c
fthiriiiifnlwuiwigiia
darBdJc.
OB
a ?
AUer der t«i**1i^»> tob
der Beüa.
7f ■
^ a98
JB e
5a^
51
AHar der Uhaber voa AMfa
4erB«leL
««-
— —
t
•
c
£ ; 17 18
^ 1
1
1
19:20
f
1
#2
1 ' n
17 18 19 ; ao s
1 ==
17
18
19
20
Jahre.
Jahre
Jahre.
Vi).
!l
s
! 1
187S.
Summe för das Qninquemuiim
(18«9-^S)/
Gegend
Sa
Ä a
e »
lasTorl]
1 1
leigehei
•§ S
ideQoix
-g' 1
6 ^
iqaenmi
1 i
im(18C
4-4
•
)rdnang.
304
11
96
1 1
1
74 .
7
i
. .14
(
40 .
. ; 2 20, 19 2i: 15
1
69
82 75 41
1
4
•
22 -
(
29 .
1
3 1 19 20 10 4
264
10
25
' • 1
86 74 52 17
1
71 .
6 .
• 1 •
44 .
17 .
a, .
«
5
1 . 1 9 12 6 4
90
2
6
22' 27 25 i
1 1 I
39 .
•
9
- ;2
9' .
15^ .
u .
3 .
...'694
108
6
ITI 17l 30
24, 14
34 .
1
3 .
4
•
. 1 3
15 .
1
11 .
4 .
2 5 18 17 6 6
215
13
27. 67 6€
2ti 14
66* .
11 .
3
•
37 .
18
1
•
1
6 .
1 .
; 1
14 22 18 14
209
2
12 45 72
49 29
118
«
•
9
6
9
22 .
50
.
25 .
1
15
1
m
.13 1 1
10
m
1
2 5
2 1
. , 2J 14 ITJ 11 13
168
8
15 38 51 35 21
1
1
1
.9" 7 11. 6 6
1 { '
182
1
! 37 47 54 26 17
1
92 .
•
•
25
9
17
•
30 .
1
11
■
9'.
•
. 4. 5 2 1 .
! 1 . i
46
3
:
13 16 11 2 1
1 1 1
■
1
? 1 ?
i
1 1
1 13 22, 18 5 .
1 1
295
15
1 59 105 75^ 32 9
! 1
132 .
5
•
»
«
49
•
32 .
14 .
1
7 .
1 1
1
15
7
^
16
182 3 199 .
130: .
6ei 5
7 37 128ll47 94* 69
1891
71
237 514 547 350 172
1
626 .
8 .
47|.
179 . 199: .
130 .
«
63 .
1
1 '
1
(Tonteheade SnBMCS n»fefii vax die uter Kr.
i^ 2, 3, 4, ^ 6, 9 oAd 11 voigeithxta^ ProrioMB^
r
krang.
•
•
1 1
. 1 •
1
1
• •
. 10
. ' 3
i
. 1 2
• i 2
. . . 1 . . . .
• i|
. 2
«
i 12 1
: 1
1 .
50
3
11
22 n s
1 1
1 >
•
13 .
1
3 .
1
1
m
1
9 .
1
•
•
•i*
2 . 1
1
• •
• •
3
•
• ! •
2 .
' • 1 •
1 .
•
•
*
•
9
9
• 1 •
2 .
•
•
1.
•
1
1 .
1
• •
1
* I *
1
1
• « ■
1
• •
1
1
■
•i •
1
.
1 .
1 .
1
•
9
• •
•
.
• 9
1
1
1 .
"
•
1
1
■ i •
• 1 •
5
3
1 1
•
•
•
j
5|.
3
9
1 .
1
9
• 1 *
•
•
«
1 ! ol
4 • ^ •
1 .
10 8
3 3
•
1
•
10!.
3
9
3 .
3
m
. ' .
1
•
•
>
*
(
^\ll\j\
1^1 i
^'fl
i| 5
"5"
^
"1?
1
1
\ 3
4
2
2
•
69
9
17
26
12
5
m
21 1
6
10
•
9
• 1
«
1
•
1
• 1
2
398
Berufiififtoher etc., sa welchen die Katari der Reabchidi
1869.
Provinz.
s
U'
e
Berofsfächer etc.
d
«
I
1
►
d
P
X
3
I
I
CD
I
o
P4
h 8
s
o
d
o
o
O
•c
m
d
e
•O
d
1870.
1. Preas-
sen.
2. Bran-
denb.
8. Pom-
mern«
4. Posen.
5. Schle-
sien.
6. Sach-
sen.
7. Schles-
wig-Hol-
stein.
8.Hanno-
Tcr.
9. West-
falen.
lO.Hessen-
Nassan.
11. Bhein-
prorinc.
43
42
13
2
12
11
. |16
11 .
13
37
20
2
12
14
29
10
48
8
. 1
10
13
5 1
6
24
■i
II
II
|s
w p
Berofsfächer etc.
d
I
e
>
•a
p
s
I
a
I
«
d
I
OD
'S
o
70
66
25
32
49
42
22
8
11
18
14
2
24
10
8
14
22
1
34
31
8
60
13
10
8
B
o
d
o
o
d
«
d
23
14
16
8
10
2
13
3 1
36
Summe
256
40
64
2
62
90
419
91
91
6
93
134
«
1871.
1^
Ins
•
1^
Berofsfächer etc.
►
a
P
44
45
11
17
33
21
36
31
10
60
i
14
2
8
d
d
s
OQ
13
8
12
15
8
9
o
i
u
12
3 9
14
10
18 1
309
15
341)6
65
a
o
d
o
o
«
I
d
14
14
11
10
29
»«
S
4
1872.
43
Berofsfächer eti
ii
I
99
70
54
15
27
40
57
34
52
68
d
S
15
11
I
I
3
i
3 425 45
40
b
j'i
OQ
11
14
d^
9
^^
I
e
8
23. i
lOilfi
4.5!
i I
34
15
. 9' i
7'IJ
1 4'ifl
1 1
1. 3 '2
12 2,15 IS
23
. 1 3
4 4 .«
198
16
1^
& l^
399
0. äbergehen wollten (Abitorienten und Extraneer).
1873.
Summe für das Qainquen-
nium 1869 7B.
Das Quinquenniiim 1869—73 ergiebt gegen das vorherge-
hende Quinquennium (1864 — 68) folgende Zunahme, resp.
Abnahme:
Berufefächer etc.
i
M
M 8
B a
,
Berufsfacher etc.
Oetammtzahl der Inhaber
von Abiturlontenaeag-
nlsten der Beife.
Berufsfacher etc.
1
, 5 1
1 • w
1
1 .
jd
1
1
e
O
•
d
«
1
d
•ä
a
M
e
n
«
•
a
9
1
>
1
1
a
9
1
•
1
o
^^
II
SP
1
O
M
9
o
■
«
1
•§
1
»•
9
U
9
•o
d
<
d
c
d
O
TS
3
1
d
1
OD
1
IS
""-ll
6
•g
d
l|
11
M
1
1
d
<
ist
S X P5
•C .OD S
ifl
•g
S
•
1
1
i
g
M
1
1
d
9
i 1
• a>
s >
•
M
•g
B
ü
1
1
•
•g
B
g
1
1 ü
ü
•g
a
d
9
1
11 13
1
t
i
m
20
20
•
304
28
69
51
•
74
72
10
74
28
34
e
26
•
•
3
•
10
■
3
2
•
' 2 IS , .
9
13
•
264
18
21
74
13
68
70
•
71
18
1
•
37
•
11
•
•
6
14
•
4
2 13 2
1
4
1
•
90
13
9
32
3
15
18
•
39
13
6
•
16
•
•
2
•
5
•
6
2 4 .
1
3
4
•
108
7
17
30
1
24
29
•
34
7
'
3
•
13
•
1
•
7
•
4
•
1
1
6 12 .
1
15
17
m
2J5
25 32
33
1
55
69
•
66
25
17
•
20
•
1
•
2
•
1
V
«
8 21
m
17
5
•
209
22.
41
1
35
32
1
118
22
32
•
53
•
«
1
«
3
14
J
.
. 1
1
m
«
3
•
10
2
1
1
•
1
5
•
Z2i
m
19
6
•
16Ö
20
8
64
3
50
23
•
1 11
l!
1
19
■
182
12
13
42
4
39
70
2
92
.
12
•
8
•
29
•
2
•
16
e
24
•
1
•
. 6
•
3
1
«
46
2
5
12
2
14
11
■
•
4 13
1
1
2
3
34
•
295
9
27
76
7
21
154
1
132
•
9
•
11
•
#
40
•
4
•
•
1
71
•
•
2
5
94
123
•
1891
158
243
492
35
396
553
14
626' .
184'"^
II2I .
234
•
22; 4
2720
133' 3
1
413
M33
626
•
134
•
112
•
234
•
18
•
7
•
130
•
«
9
(Voi
ttehe
nde S
nnm<
m an
11
faasc
»off
n na
efOh]
ir die
CtMl
i un
Pro^
ter ]
rin«
5fr.
1,52,
3.4,
^6,
9«
Bd
400
BenifiBfieicher, zn welchen die Katnri der Realsohiilen 2. Ordnung Übergehen wd|
(Abiturienten und Extraneer).
Summe
Znsammenstellung der Berufsfächer, zu welchen die nicht studirenden Katuri der G;
nasien und der Bealschulen I. Ordnung (Abiturienten und Extraneer) flbei^ehen woD
Glasse.
Berufsfächer.
Jahr.
Militair-
Saatsbau-
Porgt-,
Steaar-.
Industrie
Anderer
dienst.
dienst.
Bergfach.
PoBt-Faeh,
Subaltem-
dienst.
und Oeko-
mie.
Beruf.
1869
r G^ymnasiasten
154
88
•
143
51
3
. Realschüler
40
54
2
62
90
4
1870
Gymnasiasten
348
124
1
195
8-2
1
. Realschüler
91
91
5
93
134
•
1871
[ Gymnasiasten
131
86
5
103
42
1
l Realschüler
34
86
7
65
99
3
1872 i Gymnasiasten
l Realschuler
107
139
13
158
71
•
40
128
16
82
107
7
iQTo / Gymnasiasten
^^^^ j Realschüler
153
137
18
154
78
8
38
133
5
94
123
•
Summe für das Quin-
quennium 1869—1873:
Gymnasiasten
893
574
37
753
824
13
Realschüler
243
492
35
396
553
14
Hauptsumme
il.%
1Ö66
72
1149
87V
m die Off
27
BeiderOMilitair-Bxa
iminatio
nscommission zul
krlin habe
icierpni-
fung abgelegt frühere Abi tu
rienten
preussischer Gymnasien und
Realsch
ulenl. 0.
1869
151
20
1870
169
19
1871:
191
39
1872 J
70
28
1873
110
28
69J
.•
134.
vn.
Vorbildung und Prüiung fiir das Lehramt.
Lehrerstatistik. (11, 598).
I. Torbildnng für das Lehramt.
Bei den preasBischen Universitäten haben sich während der hier in
Betracht kommenden Zeit die für die Bildung künftiger Lehrer höherer
Schulen geeigneten Vorlesmigen nnd anderen Einrichtungen vermehrt. Dies
gilt namentlich fttr das Stndinm der deutschen Sprache nnd der modernen
fremden Sprachen; ebenso ftir das der Geographie. Das Bedllrfhiss des
Schnlnnterrichts besonders zu berücksichtigen, liegt nicht in der Wissenschaft-
liehen Aufgabe der Universitäten und wird durch die neuere Entwickelung
der Wissenschaften erschwert, bleibt aber in hohem Grad^ wttnschenswerth,
ganz besnoders u. a. für die Naturwissenschaften. Die Specialstndien auf
den verschiedenen Gebieten derselben befähigen an sich noch nicht zu dem
Unterrieht, dessen die Schule bedarf; der Mangel an qualificirten Lehrern
dafDr wird deshalb bei der Unterrichtsverwaltung in allen Provinzen
empfunden. — In einzelnen Gegenständen werden hie und da Gollegia gelesen,
die auf kflnftige Lehrer berechnet sind; z. B. Einleitung in das Studium
der Geographie, ebenso in die allgemeine christliche Religionswissenschaft
(s. C. Bl. 1870 p. 198). — Der G^rauch der lateinischen Sprache hat bei
den Vorlesungen ganz aufgehört und kommt auch in den Seminarien mehr
nnd mehr ausser Uebung.
Als eine Er^nzung der Universitätsvorlesungen zu Berlin im Gebiet
der neueren Sprachen besteht daselbst seit 1873 eine von der Berliner
Gesellschaft für das Studium dieser Sprachen auf Anregung ihres Vor-
sitzenden, Prof. Dr. Herripf gegründete Akademie für moderne Philo-
logie, mit dem Zweck, Studirenden, die sich in den neueren Sprachen
wissenschaftlich und praktisch ausbilden wollen, dazu Gelegenheit zu geben.
Der Weg zur Vorbereitung auf das Lehramt war in Preussen bis 1870
für alle wissenschaftlichen Lehrer höherer Schulen derselbe ; bei allen gehörte
die gymnasiale Vorbildung zu den nothwendigen Voraussetzungen. Durch
die CircVerf. vom 7. Dcb- 1870 wurde der Weg zum höheren Lehramt
durch die Realschulen insofern zugelassen, als danach die mit einem Zeug-
niss der Beife versehenen Schüler der Realschulen 1. 0. hinfort zur Immatri-
culation bei den Universitäten mit Inscription bei der philosophischen Facultät
berechtigt sein, und nach dem akadem. Trienninm zum Examen pro fac.
*} IHe Bestimmang, d«M mindestens l V^ Jahr der Stodienzeic aof einer preiusUchen Unir er-
sität zugebracht sem mass, ist unFerändert geblieben. D&bei ist fiir die andere Zeit der Besncli
der UniTersitaten» wo deutsch gelehrt wird, überhaupt freigegeben; rgl. C. Bl. 1861 p. 214 f.
26
402
dooendi in den Fächern der Mathematik, der NatarwiBsenschaften und der
neueren Sprachen, jedoch mit Beschränkung der Ansteliungsfähigkeit auf
Real- und höh- Bürgerschulen zugelassen werden sollten (s. p. 34, 387 u. 399).
Wie dies Denen nicht genügte^ welche eine völlige Gleichberechtigung;
der Realschule mit dem Gymnasium begehrten, so wurde anderersdts in
dem lebhaft geführten Streit um die Realschule auch der Anspruch immer
aufs neue geltend gemacht, dass fttr die Lehrer derselben überhaupt ein
anderer Bildungsgang zulässig sein müsse als durch und für das Gymnasium,
weil dieses mit seinen überwiegend der antiken Welt entnommenen Lehr-
stoffen die deutsch-nationale Bildung nicht gewähren könne, welche Zweck der
Real- und höheren Bürgerschule sei. Die Verschiedenheit erstrecke sich auch
auf das Verfahren beim Unterricht: es gebe kein Fach, worin die Realschule
den Stoff nicht anders auszuwählen, zu verarbeiten und die Lehrwdfle
anders zu gestalten habe als das Gymnasium*). — Dass von den Lehrern
der Realschulen das eigenthümliche Bedttrfniss dieser und ihre Verschiedenheit
von den Gymnasien nicht immer erwogen oder doch im methodischen Ver-
fahren nicht berücksichtigt wird, konnte namentlich an der Art und d^i
Erfolgen des Unterrichts in der lateinischen und der deutschen Sprache
dargethan werden.
Im Zusammenhang derselben Controverse erklärten jedoch anerkannte
und den Realschulen zugeneigte Autoritäten, dass ein gründliches Studium
der neueren Sprachen, ebenso wie das germanistiBche, die volle GymnasiAl-
bildung voraussetze. In demselben Sinne hatte die vorerwähnte CiicVer-
ftlgung die Erwartung ausgesprochen, die Prov. Schulbehörde werde hd
Anstellung von Lehrern der neueren Sprachen auch an Real- und höh.
Bürgerschulen nicht unberücksichtigt lassen, dass die umfassendere Sprachen-
kenntniss und besonders die gründlichere grammatische Durchbildung, welche
das Gymnasium gewährt, Denen einen Vorzug giebt, die ein Gymnasium
besucht haben.
Ueber Seminarien fttr künftige Lehrer höherer Schulen kann hier
im allgemeinen auf dasjenige Bezug genommen werden, was darüber in
B. I, 525 ff. bemerkt worden ist. Die vorhandenen Institute der Art sind
theils mit den Universitäten verbunden und werden vor der Prüfung fttr
das Lehramt benutzt, theils bestehen sie fttr sich und sind nur fttr Schul-
amtscandidaten bestimmt » welche das Examen pro fac docendi bereits
bestanden haben. Die Seminarien der ersten Art haben sich, wie eine
Vergleichung des nachstehenden Verzeichnisses mit B. I, 530 ff. und B« n»
598 ff. ergiebt, inzwischen vermehrt; für die andere Art ist eine Vermehrung
hauptsächUch auch im Interesse der Realschulen oft begehrt und u. a. au<£
vorgeschlagen, dass behufs der Theilnahme an Lehrerseminarien ein vier-
tes Studienjahr vorgeschrieben werde. — Eine Empfehlung der Benutzung
der bei den Universitäten bestehenden Seminarien liegt in der Anordnung
(Min. Verf. v. 8. Juli 1872), dass im Eingange der Prüfungszeugnisse dessen
Erwähnung geschehen soll, bei welcher Universität und wie lange der
betreffende Schulamtscandidat ordentliches Mitglied eines Seminars ge-
wesen ist.
Bezüglich der fttr die Seminarien erlassenen Reglements s. die V. u. G.
*) S. inabesondere Dir. J. Ostendorf, Ueber die Vorbfldang fQr du Lehramt an Beal-
acholen; Päd. Archiv 1870 p. 145 ff. und Acht Artikel fiber die Vorbildang der Lehrer aa
höh. Unterrichtsanatalten ; Köln. Zdtung Aug. 1871.
403
Die UniverBitäts-Seminarien.
Königsberg in Pr. Das philologische Seminar steht unter der Leitung der
Proft Dr. Riediänder und Dr. Jordan, Etat: 500 Thfa-. — Das historische Seminar:
die Profit Dr. Maurenbreciier und v. Guischmid. Etat: 300 Thlr. ^ Das mathematisch-
physikalische Seminar: die Proff. Dr. Seumatm nnd Dr. Jiichelot. Etat: 460 TÜr.
Berlin. Das philologische Seminari): die Proif. Dr. Kircithoff und Dr. ElUmer,
Etat: 680 Thlr. — Das mathematische Seminar: die Proff. Dr. Kummer nnd Dr
WeUrsirass. Etat: 400 Thlr.
Greifswald. Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Kiesglmg und Dr. IHUer.
Etat: 380 Thfar. — Das historische Seminar: die Profil Dr. Hirgeh und Dr. ülmantL
Etat: 200Thhr. — Das mathematische Seminar: die Proff. Dr. Thnmd\x.l>T. MimUgerode.
Etat: 250 Thlr. — Ausserdem ein vom Prof. Dr. Schmitz geleitetog Seminar tth: franzö-
sisch-englische Philologie nnd ein zoologisch-botanisches vom Prof. Dr. A/fin/€r.
Breslau. Das philologische Seminar: die Profil Dr. Hertz, Dr. Mosgbach,
Dr. Reiffersckeid. Etat: 500 Thfr. — Das historische Seminar: die Proff. Dr. JiöpeU,
und Dr.Junhnann. Etat: 350 Thlr. — Das mathematisch-physikalische Seminar:
die Proff. Dr. Schröter nnd Dr. Meyer. Etat: 220 Thh*.
Halle. Das philologische Seminar: die ;Proff. Dr. Bemhardy und Dr. Keil.
Etat: 550 Thh-. — Das mathematische und naturwissenschaftliche Seminar,
Abth. för Mathematik: Die Proffl Dr. Rasenberger und Dr. Heine; filr Physik: Prof.
Dr. &ioblaueh; filr Chemie: Prof. Dr. HeinU; filr Zoologie: Prof Dr. Giebel; filr Minera-
logie: Prof Dr. Girtard; für angewandte Maturkunde: Prof. Dr. Kühn; filr Botanik: Prof
Dr. Kraus. Etat: 270 Thlr. — Das p&dagogische (genauer: pädagogische Abtiieflung
des theolog. Seminars) Seminar: Prof Dr. Kramer. Etat: 655 Thlr.
Kiel Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Forehhammer nnd Dr. Labbert.
Etat: 40 Thlr. (nur zur Beschaffung von Büchern). — Das historische Seminar: die
Proff. Dr. Schirren und Dr. Volquardsen. Etat: 200 Thhr.
Gottingen. Das philologische Seminar und das Proseminar: die Proff Dr.
V. LeuUch, JDr. Sauppe, Dr. Wachgmuth. Etat: 700 Thlr. — Das archäologische
Seminar: Prof Dr. Wiesder. Etat: 150 Thhr. — Das historische Semmar: Prof
Dr. WaUz. Etat: 200 Thlr. — Das mathematisch-physikalische Semhiar: die
Proff: Dr. Fuchs, Dr. Schering, Dr. KUnkerfues. Etat: 260 Thlr. — Das pädagogische
Seminar (erste, theoretische, Abth.; s. B. n, 604; ftber die zweite, praktische, s. weiter-
hm): Prot Dr. Sauppe. Etat: 390 Thhr.
Mfinster. Das philologische Seminar>): Prof Dr. Langen, Etat: 200 Thh*.
Marburg. Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Caesar und Dr. ScknUdi,
Etat: 350 Thhr. — Das historische Seminar: die Proff Dr. Herrmann und Dr. Nissen,
Etat: 300 Thlr..
Bonn. Das philologische Seminar: die Proff Dr. Hehnsoeth, Dr. Usener, Dr.
Baekder. Etat: 620 Thlr. — Das historische Semmar: die Proff. Dr. v. Subel, Dr.
Sdiäfer, Dr. Ritter^ Dr. Menzel. Etat: 550 Thlr. — Das mathematische Seminar:
die Proff. Dr. Lipschiu nnd Dr. Kortum. Etat: 3(X) Thlr. — Das Seminar filr die gesammten
Naturwissenschaften: die Proff. Dr. Clausius, Dr. Troschd, Dr. Hanstein, Dr. Kehde.
Dr. vom Roth, Etat: 574^ Thlr. — Das englische und französische Seminar des
Prof Dr. Bischoff.
Freie Yeranstahnngen wie letztere (und so die bei Greifiiwald erwähnten der Proff.
Stkmiu und Munter) ^ seminarähnüche , nicht vom Staat errichtete oder subventionirte
Institnte, unter verschiedenem Namen (Gesellschaflen, Societäten, Uebnngen, Bepetitorien,
Eiaminatorien u. a.) finden sich filr Sprachen nnd Wissenschafien an aUen Universit&ten,
tmd sind in deren Katalogen aa%ef&hrt
Die Seminarien nach den Universitätstadien.
Königsberg m Pr. Das pädagogische Seminar filr höhere Schulen unter der
Leitung der Prov. Scfanlrätiie Dr. Schröder nnd Dr. GöbeL Etat: 1650 Thhr.
Berlin. Das pädagogische Seminar filr gelehrte Schulen. Director: Prof.
Dr. Banitz. Etat: 2840 TUbr.
Hieher gehört auch die dem Prof Dr. SeheObach am Friedr. Wilh. Gymnasium vom
Unterrichtsminister angetragene praktisdie Anleitung von Schnlamtscandidaten im Unter-
Prof. Dr. Mor. Hampt t 5. Febr. 1874.
t) Prof. Dr. Fram Winiewski t 4. Joni 1874.
26*
404
rieht der Mathematik und Physik, sowie die entsprechende Eimichtong an der Friedrichs-
Realschule für den Unterricht in den neueren Sprachen : Bas Seminar des Prof. Dr. Herrig.
Stettin. Das Seminar für gelehrte und Realschulen, unter der Leitung des
Gymnasialdir. Dr. Heydemann. Etat: 12d0 Thlr.
Breslau. Das pädagogische Seminar für höhere Lehranstalten, geleitet Ton den
ProY. Schuhräthen Dr. Sommerbrodt und Dr. DiUenburger. Etat: 1650 T%lr.
Magdeburg. Der mit dem Pädagogium des Klosters U. L. Fr. yerbondene
Candidatencottvict (zur Ausbildung evang. Reli^onslehrer an höheren Schulen). Inspeetor:
Lic. Prof. Sandrock, von Neuj. 1875 an; (s. p. 108).
Göttingen. Die praktische Abtheilnng des pädagogischen Seminars (s. p. 403)
mit dem Gymnasium daselbst verbunden, unter der Leitung des Dir. •/. J, Schüamg;
Etat: 500 TUr.; vgl B. B, 605 f .
lieber das französische und das archäologische Reisestipendinm s. die
V. u. G.
Zu den Reisestipendien für Italien ist neuerdings das zu der durch CO. v. 8. Sptb. 1874
bestätigten »JCharlottenstiftiing für Philologie" gehörige hinzugekommen. Die Bewerber
müssen den Doctorgrad erlangt oder das Examen pro facultate docendi bestanden haben.
(Die t Stifterin ist Charlotte Stupel, geb. Freiin v, Hopffgarten,
Die didaktische und pädagogische Anleitung der Schulamtscandidaten während dea
Probejahres ist von den K. Prov.- SchuleoUegien wiederholt zum Gegenstand der Direo-
torenconferenzen gemacht Die Verhandlungen sind publicirt
n. Prfiftmg f&r das Lehramt*).
DasB die Theilnahme am französisehen Kriege fUr die Schalamtscandi-
daten keine Ermässigang der Anforderungen des Prttfangsreglements, sondern
nur ein EQnaasschieben des Termins fttr die schriftlichen Arbeiten zur Folge
hatte, ist p. 2 erwähnt^).
Das Beglement vom 12. Deebr. 1866 hat in den letzten 5 Jahren
einige Modificationen erfahren; über andere sind im Anschlnss an das
Protokoll der October-Conferenz von 1873 (s. p. 32 f.) Verhandlungen ein-
geleitet, welche ohne Zweifel eine baldige neue Bedaction des Reglements
zur Folge haben werden. Dabei handelt es sich vor allem nm eine Aus-
gleichnng der Ansprüche, welche von den Vertretern der Wissenschaft
erhoben werden, mit den Anforderungen der Unterrichtsverwaltong, welche
die pädagogische Bestimmung der Schulen im Auge zu behalten, sie
nach ihren mannich<igen praktischen Bedürfnissen mit Lehrkräften zn
versorgen nnd das Fachlehrersystem so viel wie möglich zn vermeiden
hat. Vom Standpunct ausschliesslicher Fachstudien namentlich in den
Naturwissenschaften hat man n. a. auch vorgeschlagen, die Philosophie von
den allgemeinen Prüfungsgegenständen auszuscheiden')- Für die Prttlimg
in den alten Sprachen wird von mehreren Seiten eine Erweiterung der
massgebenden Bestimmungen verlangt, welche dazu nöthigen soll, das
philologische Studium immer auch auf die vergleichende Grammatik nnd
die Eenntniss des Sanskrit auszudehnen (vgl. p. 43).
<) Zorn Historischen (B. I, 545) gebort n. a. die Mittheüong des OL. Pöhlmamn wa TÜMt
in der Altprenss. Monatsehr. VIII. über das Examen eines Cand. des^höh. Seholamts vor der
Königsb. UniTersität 1620.
S) Min. Verf. t. 17. Ang. 1871: „Auf den Bericht — ermächtige ich die K. Wiaa.
Prfif.-Conun., dei^enigen Candidaten, welche Tor dem Aosbrnch des letsten Krieges behufs der
Prüfung pro fac. doc. Aufgaben fär schriftliche Arbeiten erhalten haben, aber durch EinsteBimg
inm Kriegs- oder Sanit&tsdienst an dem Beginn oder der rechtseitigen YoUendong dendbea
▼erfaindert worden sind, auf ihr Ansuchen eine nene 6 monatliche Frist sor Abltefiening do'
Arbeiten zn get^&hren.*' Der Min. etc. y. M&hler. — In Betreflf der BetheiUgnng der Lrtircr
(eiaschliesslich der Seh. Candidaten) amV Kriege s. die Zusammenstellung im Anhang*
>) Vgl. auchDr. Bratnscheck, Die Philosophie als obb'gatorischer Gegenstand derSchsI-
amtsprfifung; Qiessen 1874.
405
Nach einigen Seiten hat sich die dem Schulinteresse förderliche Ver-
bindnng finber meist getrennter Lehrqnalificationen gemehrt: es kommt nur
noch selten vor, dass der Tamnnterricht nicht von einem ordentlichen Lehrer
der Anstalt ertheilt wird. Ebenso findet sich an einigen Anstalten die
wflnschenswerthe Verbindung, dass der Lehrer des Zeichnens in den unteren
und mittleren Olassen auch in der Naturgeschichte und in der Mathematik
zu unterrichten befähigt ist (vgl. p. 47). — Die Qualification fbr den
Religionsunterricht wird von den Lehramtscandidaten seltener als früher
erstrebt, so dass er an yielen Anstalten Personen übertragen werden muss,
die nicht ordentliche Lehrer derselben sind; sondern z. B. als Ortsgeistliche
nur einzelne Stunden übernehmen 0-
Etat der EL wissenBchaftlicheii Prüfangscommissionen (angerechnet die Prüfungs-
gebühren): 14,200 TUr. (Berlin: 1800, Königsberg, Breslau, Halle, Göttingen,
Münster, Bonn je 1500, Greifswald und Marburg je 1200, Kiel 1000 Thhr.).
Um entsprechend dem Bedfirfniss der höheren Schule für den Untrr. im Zeich-
nen') die Lehrer vorzubilden, sind an verschiedenen Orten neue Veranstaltungen getrof-
fen; von Seiten der Regierung ist zu diesem Zweck in Verbindung mit der Kunstochule
der K. Akademie der Künste in Berlin ein Seminar für Zeichnlehrer errichtet
worden. Director desselben ist Prof. Grojnus^, Die Instruction für die Prüfung der
Zeichnlehrer an Gymnasien und Realschulen v. 2. Octb. 1873 hat dabei einige AbSnde-
mngen er&hren; s. die V. und G.
Auch filr den Gesangunterricht fehlt es nicht an Bemühungen, die Methode zu
verbessern und die angehenden Lehrer zweckmässig anzuleiten^). Die besonderen von
Seiten des Staats getroffenen Veranstaltungen sind: Das K. Institut für Kirchen-
musik zu Berlin, in welchem viele Gesanglehrer der höheren Schulen ihre Ausbildung
erhalten haben. Dasselbe feierte 1872 sein &Ojähriges Bestehen^). Femer die 1869 gegrün-
dete Hochschule für ausübende Tonkunst zu Berlin^). Dnrector: Prof. Joachim.
Im Etat aus Staatsfonds : 17,100 Thhr. — Ueber die Au&ahmebedingungen etc. beider
Institute s. die V. und G.
In der Einrichtung derCentral-Turnanstalt zu Berlin sind wesentliche Verände-
rungen nicht eingetreten^). Die beabsichtigte Aussonderung einer eigienen Anstalt för
die Civil-Eleven ist noch nicht zur Ausführung gebracht — Für die Turnlehrer-Prü-
fung gelten nach wie vor die im Jahre 1866 erlassenen Bestimmungen; nur werden
jetzt, um die Lehrer zu den ersten nothwendigen HüUsleistungen bei Körperverletzun-
gen zu befähigen, auch darauf bezügliche anatomische und physiologische Kenntnisse
gefordert; s. die V. und G. — Director der Centr. Tumanstalt ist der K. Hauptmann
V. WaXdo¥}\ ihm beigeordnet fOr die:^Civil-Abtheilung der GORR. Wätzddt, Etat der
letzteren: 23,000 Th&.
Die in Folge der Dresdener Gonferenz (s. p. 6) zwischen den bethei-
Hgten deutschen Staatsregieningen geführten Verhandlungen haben in Betreff
der Prflfungszeugnisse für das Lehramt nicht ebenso zu einer Einigune
geftihrty wie es hinsichtlich der Maturitätszeugnisse der Gymnasien (s.p. 386;
geschehen ist Die beabsichtigte Gleichstellung ist einstweilen, wie schon
p. 8 erwähnt, auf die von den K. wissenschaftlichen Prttfungscommissionen
in Preussen, in Leipzig, Rostock und Strassburg ausgestellten Zeugnisse
besehränkt geblieben. Dagegen ist ttber das Probejahr eine weitergehende
Vereinbarung getroffen; s. ebenfalls p. 8 der Einleitung.
1) Za Ende 1872 waren solche Hfliftlehrer fQr den Religionsnoterricht in der ProT. Preni-
sea: 10 evang., 7 kathol.; Brandenburg 5 er.; Pommern: keiner; Posen: 16 eT., 16 kath.;
Schlesien: 14 er.. SS katb.; Sachsen: 15 ev., 3 kalb.; HannoTcr: 2 er., 8 kath.; Schleswig*
Holstein: — ; Westfalen: 19 ev., 18 kath.; Hessen-Nassaa : 16 ev., 13 kath.; Rheinprorinx:
26 er., 24 kath. Dabei ist jedoch sa beachten, dass die meisten dieser Falle solche smd, wo
eine confessionelle Minorität der Schaler zur Annahmeleines besonderen Religionslehrers nöthigt
— VgL Protok. p. 106 t
«) Vgl. Pädag. ArchiT 1869 p. 868. — ») S. C.Bl 1870 p. 477, 1873 p. 647 ff. — <) V^
C. Bl. 1869 p. 821 ff., 1871 p. 171 ff. — ») VgL C.Bl, 1871 p. 20 und p. 161 £ — •) Vgl.
C. Bl. 1872 p. 474 f., 1873 p. 642 ff. — ^ Vgl. C. Bl. 1873 p. 275 ff.
406
Zahl der akademisch gebfldeten Lehrer und Schnlamj
Jahr
Das Examen pro faoultate docendi
haben bestanden
•9
I
&
s
'S
I
I
s
3
s
i
.9
I
t
I
Nachprflfangen haben bestanden
1
I
o
.9
I
I
I.
S
a a
1869
1870
1871
1872
1873
30
31
30
34
25
82
9S
72
65
93
Summo für das
Quinquennium
1869-1873. .
150
Die Snmme des
vorhergehenden
Qainqnenninms
(1864—1868) be-
trägt
146
410
327
16
33
12
25
29
115
39
32
39
53
37
40; 2
46* 5
29 5
40
54
6
3
33
31
34
43
71
34
31
30
34
25
18
15
13
24
32
47
34
32
43
41
341
356
296
367
410
27
20
16
38
42
47
27 i 55
22 47
11
5
12
21
18
31
28
25
32
48
18
12
9
27
14
200
91
209
126180
21
212
154
102
197
1770
2 25
186
8 203
1294
112 229
67
164
47
163
33
1
11
8
80
9
2
5
7
12
22
25
21
16
27
3
1
1
3
6
21
35
97
70
111
36
23
34
196
159
160
28 227
23
o
4
6
14 145
86
978 2(
104 60619
Mithin ist die An-
zahl der in dem
Qainqnenninm
1869—1873 Ge-
prüften gegen
die Zahl der in
dem Qninqaen-
ninm 1864-1868
Geprüften am .
83
24 74
29
19
187
höher.
32
nie-
dri-
ger.
94
her.
nie-
dri-
476
65
66
34
67
10
20
31
25
14
41373
höher.
«c
mfidtttcB.
ingea
xickt
PHLfct^WL
1 J5
t «
9
1 « ^
? 3
»
£
1
« « «
70 56 S 42 54 21 811
60 5^ b t% » K ^
64 3& 6 3». 51 14 5
85 67 17 50 » 27 7ll
85 68 U 8» 52 $!$ Toi
- ' t
3d«
dici
MG
S « 5 2 .
i» 4 2 3 .
4 S . 1 1
2 5 2 1]
1 4 2 41
. S 2 l
412511. 4441
2 3 2 4. 12. in
1
64S89 42 247 265 116 3422746
I
Ibl7Ul5 2 2 51611U1
15
26
17
6>>I26 32 72 ^> 3 44
56144 4i« 6S 5> 5 34
Ä«122 24 6ä 3» 6 3»
65121 4S Ä> 6S IS 5>
4S^143 4S^ »» 6S 12 S5
61 23 ^
6l« 1> 6:2
54 16 5«
54 31 7o
52 3» 77
1
656193.379 291 44«22S1 127351
56S
471
620
663
2B57
33250
( I
I
S 29272 63071
1^ 4 16 6 12 7 . .26
41 39
39 218
j
1
i
j
*
1
1
7 10S
35
849
m
1
i4;i
5
1
1
1
• i
k..
1 ,
1
i I
3. 5 2 51011 7
I I i •
I I i ' j
höher.
i^ hö-
Iher.
I
(
76 197 506 130 2^ 257
1
i I
S^ 2929ce^ 8^121
1
1975«)
I \
!
33 83 150 63 144 34^ 41 223J 17
I i
hdher.
I I
119
42
882
höher.
1) AacMrdoB 4S oottoqaia pro rMtonUu.
408
Hauptprüfang pro fetoaltate doeendi bestandenen Sofanlainttca
resp. Religion, und nadi dem Hauptboh denelbeA.
Jabr
Ge-
Bammt-
uJüder
b«Btaii-
denen
Candi-
daton.
YoB deueiben war«B
der ConfeBsion
resp. Religion nach
I
V»
1
§
s
Hauptfach derselben
A.
Hiatoriieh-
philolofUchea
Fach.
B.
Mathematiach-
natonriBieB-
achaftt. Fach.
C-
Beligion
und
Hebrfttaeb.
D.
Fad
d«r DM
Sptruk
allein oder in Yerbiadong mit noch einem aaderen Fach.
1869
1870
1871
1872
1873
341
356
296
367
410
258
273
221
262
338
Summe für das QuinqaenDium
1869—1873
81
80
72
98
67
Die Summe des vorhergehendea
Quinqnenniums(1864— 1868)
beträgt
Mithin ist die Anzahl der in dem
Qttinquennium 1869 — 1873
Bestandenen gegen die Zahl
der im Qninqnennium 1864
bis 1868 Bestandenen um .
1770
1352
398
2
3
3
7
5
20
1294
476
919
433
368 3
30
höher.
3
nie-
dii-
ger.
16
232
215
171
240
232
55
74
56
53
77
31
38
33
42
47
%
3:
1090
315
191
17-
787
303
271
44
150
8
41
8f
höber.
Hauptprüfang
Jahr
Ge-
aanuni-
lahlder
bestan-
denen
Candi-
daten.
Von denselben waren
Inländer, und zwar aus der Provinz
i
9
e
I
i
£
s
o
9
«»
CO
I
1869
1870
1871
1872
1873
Summe für das Quinquen-
nium 1869—1873 . .
Die Summe für das vorher-
gehende Quinquennium
(1864^186 8) beträgt .
Mithin ist die Anzahl der
in dem Quinquennium
1869-1873 Bestande-
nen gegen die Zahl der
in dem Quinquennium
1864-1868 Bestande-
nen um
841
356
296
367
410
44
39
43
34
37
40
34
28
52
22
33
19
29
29
14
14
20
21
8
35
35
35
44
50
1770
1294
194
191
132
77
169
180
476
25
11
70 47
62
30
199
137
53
61
31
52
54
3
5
2
3
6
18
16
19
22
41
d
^
^
i
I
i
m
i
Ol
I
o
1
s
Üeber-
haapi
Inltoder
26
32
28
37
27
21
16
17
26
36
48
36
27
39
39
251
19
201
62
höher.
116
15
50 13
101
150
116
189
Ksa
5 a
H
OD a
SS
•o s
3^
311
333
272
344
377
2
128
22
18
98
215
26
nie-
dri-
ger. I
1637
1187
450
27.1
23 ,
24 :
19
SO
3
4
3
123 10
94 n
29
höher.
409
Bpedal-VMliWflis der im Jakre U7S geprüften Bchnlaaitaeaadidateii ete. nadi Gentaeioii«
reep. BdigiAn, ud neeh Atm Hai^tfMh de n el b eiL
GoüfesBioB and Hauptfach
Königliche Wiaaensdiaftliche Prttfiings-
Commiaaion zn
der
Geprfiften.
1
S
1
1
1
1
i
1
i
i
I. ETEBgelisclu
1
1
• 1
1. YoüprAfang.
! ! '
A. Hiitoriflch-philoloinschea Fach.
15
54
14
16
35
' 3
(
38 ; 4 7 . 3
1^
B. Mathem.-iimtiirwii8eii8chmfU.Fadi
4
19
7
1
10
! . ! 15
7 1
.,1,1
64
G. BeligioB und Hebnisch . . .
1
8
6
7
5
.4 16 7
1 i
45
D. Fach der neaeren Spradien . .
3
3
2
2
3
. • 12 : 2 j 5 1 8
4^1
Nichtbestmoden (Wnr. flrtdgdniM) .
•
2
1
2
•
•
1 i 2 ' . i
*■ 1
i! 1
9
2. Nmchprfifang
18
j«
18
18
1
u
8
10 6
4 11
153
Somme I
41
«
132
49
1
67
12 81 13 30
31
500
IL.KmIhelleeh«
1
1
i 1
1
1. VoUprfifang.
1
i i
A. flittoriflch-philologiMhee Fach.
•
*
8
. . 15 3 9
39
B. MalheiiL-iiatiinnsaeiiBdimftLFadi
.
2
1
1
.1.2 2
5
12
C. Beligion aod Hebrüaeh . . .
1
1
•
1
1
• • • .
i
2
D. Fach der neneren Spradien. .
1
1 :
1
•
112
7
14
Nichtbestanden (knr. ortdkgrfnlM) .
•
1
4
•
1
6
2. Nmchprfifnng
6
1
• «»
(
. ' 2 ' 21 2 1 23
1 1
84
Somne II
8
9
. »43 •
■1
8
39 9 ! 46
157
ÜI. Jidiseh.
1
i
1
1
1. YoUprefnng.
1
i
4
i
1
• 1
A. HUtorisdiphilologiaehea Fmck
.
1
1
1
1 1 •
• 1 *■ • • tf
4
B. MntheiiL-mitarwiaaenschaaLFadi
.
1
■
« « 1
•
1
2. Nmchprfifnng.
•
«
1
1
«
•
1
SoBine TTI
.
2
«
2
1
- : 1 ... 1
tf
6
Hmoptsomnie ftr daa Jahr 1^73
«
143 ,
49 ' 89 ,
1
68
12 , 85 ' 52 39 77
6^^
Im Jahre 1868 betrug die HanpUn—e
51 \.
130 1
3b,«,,
54 -
1
3 29 j 76 8 ' 70
522
Mithin ist die HmuplMMae des Jafciei
1873 gegen die HanpCfonie dee
Jahres 1868 nin
2
13 ;
13 24
14
9 56 • 94 ' 31 7
141
*i.
1
Bl^^
1
c
faOc
v.
i
Mhe
410
Speoial-Nachwais der Helmath
*
Königliche Wlssenacfaaftllche
Königsberg.
Berlin
.
Greifswald.
Breslau.
HaUe.
VoU-
prtftmg
Nach-
prft-
ftlBf
VoU-
prtkftmg
Nach-
prt»
von-
prtlAiBg
Naoh-
prt-
ftng
VoU-
prtfnog
Nach-
prft-
ftinf
VaQ.
be-
dm
nicht
■tan-
d0B
be-
atan-
dan
nicht
ba-
«lan-
den
be-
ataa-
4aa
nicht
ba-
Btan-
dan
ba-
.alan.
dan
nicht
ba.
■tan-
dan
be-
alan-
dan
nicht
ba*
deo
1. Preussen.
a. Proviiz Preasseo . . .
19
19
6
1
4
3
1
1
m
1
4
1
«
b. Provinz Brandenburg •
•
•
45
16
2
.
1
■
4
3
i
c. Provinz Pommern . . .
2
.
9
5
16
8
•
•
1
«
1
d. Provinz Posen ....
2
3
2
3
1
a
1
2
1
9
»
• i
0. Provinz Sohlesien . . .
*
^-.
•
6
1
4
3
29
2
25
6
•
f. Provinz Sachsen • . .
•
•
10
1
9
2
2
8
•
32
w
g. Prov. Schleswig- Holstein
.
V
3
.
•
«
•
.
h. Provinz Hannover . . .
1
•
•
2
•
•
.
•
i. Provini Westfalen . . .
.
1
3
.
1
2
2
•
k. Provinz Hessen-Nassau .
•
•
4
1
.
k
•
•
m
1. Bheinprovinz
•
«
2
1
.
1
1
2
1
m. HohenzoUem
.
•
.
•
.
•
.
a
■
n. Herzogthum Lauenburg .
•
■
1
•
.
.
.
•
•
Summe . •
24
23
91
2
42
28
1
16
35
4
46
46
l
2. Andere Staaten des deut-
schen Reiches ....
.
1
2
1
3
1
1
2
2
•
1
8
•
3. Ausserdeutsche Staaten .
1
.
•
•
2
•
•
•
•
•
1
•
•
Hauptsumme
für das Jahr 1873
25
24
93
3
47
29
2
18
37
4
48
54
!•
^~26~
96
M
41
54
1
49
143
49
89
68
Im Jahre 1868 betrug die
Hauptsnmme . .
37
.
14
90 3
93
37
22
1
13
32
6
27
30
*
'l
37
^
13
^
tö
30
1
51
130
86
65
64
411
Jahre 1878 geprtflea dniHdttmi ete.
Prfiflugs-Conuiiisnon sn
—
»t
KieL
Gdttingen. 1
MilDfltar. 1
MulNiig. 1
BoniL
ToU-
Yea-
YoO-
Y«ll.
ToO.
T«l|.
1
frttui
NMh-
fttlng
Hach.
Ktfcat
frtf««
F*-
fcttaff
wftAiBff
l p.^
»•
■kkt
be-
■icht
^^
■kkft
be-
■kkt
^ ^
»- 1-*»
,rt.
kl
itaa-
dn
ftny
4m
b^
■toB-
4m
fcüf
*r
be-
4m~
fof
4M
"^
4m
•J-
"^
^^^v
**
«
2
•
2
2
•
1
t
• •
1
1
2
34
1
3*
33
•
•
•
•
1
•
1
•
•
f
•
•
^
1
■
2
1
1 ,
52
29
1
1
1
•
15
1
•
•
•
•
•
•
8
16
2
•
•
1
1
1
1
50
^
30
1
5
•
8
1
2
•
1
1
54
1
l 1
28
3
1
3
•
40
•
1
1
2
•
•
•
•
•
•
m
•
2
6
41
1
4
6
1
3
•
1
14
16
2
8
3
27
•
25
•
2
1
•
•
•
27
1
2
3
2
36
2
5
1
•
2
•
•
•
•
•
6
•
8
•
•
•
27
•
2
22
1
39
•
2
•
34
1
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1
•
•
J. 1
6
57
2
10
25
27
30
1
5
38
2
32
377
13
220
1
1 •
2
14
•
2
•
•
1
•
1
2
•
1
30
2
14
•
p
•
•
•
•
•
1
•
•
1
•
1
3
•
4
\
1
8
71
3
12
25
27
32
1
6
41
2
34
410 15
238
-4 1
73
■M
^ir~
33
43
425
12
85
52
39
77
663
•
1
25
•
4
48
4
24
8
•
•
49 3
18
343
17
162
2
25
52
8
52
360
3
29
76
8
70
638
bexw. BorflekgetreteiL
412
der Ergebnisse der von den
Zusammen
Wissenschaftlichen FrüftmgsoomjmssiQiii
Jahr
A.
Historisch-phüologiBohes Fach.
Qriechiflcb,
LateSnuoh,
Deutsch.
Zengniss-
gr»de
Smn«
me
b.
Grieehisoh, La-
teinisch, Gto-
schichto «od
Geographie.
ZeogaisB'
grade
3
Sum-
me
b.
c.
Oeeebiohto nnd
Geographie,
GrieohlscA und
Lateinisch in
mltfleien Klaesen.
Zengniss-
grade
Sun-
me
e
Zusammen.
Zengnisa-
gnde
Sqm-
me
A.
Mathemai.*ii«tiirwiB5en8ciiai
Mathematik und
Physik.
Zengaisa-
grade
Sum-
me
b.
beaehrsibeel
grade
1 i 9 ' 3
1869
1870
1871
1872
1873
22
24
17
24
27
67
88
62
80
80
49
30
37
50
37
138
142
116
154
144
8
8
24
19
11
16
19
13
11
8
12
12
46
37
22
36
35
13
22 12
8
16
11
20
16
21
24
12
13
16
47
36
33
50
51
44
35
28
48
42
113
127
89
117
123
74
53
54
75
65
231
215
171
240
230
12
16
10
14
22
15
18
25
16
21
16
14
9
18
43
56
49
3^
61
2
2 8
2
2 10
12
»
Summe
114
377
203
694
31
89
56
176
52 103
62
217
197
569
321
1087
74
95
79
248
12 38! 18
') Ohne ZengniBsgrad.
413
tellong
d«i JahsvB
F»
c
■L
1
Hekribck.
Fach
der Mvcm
SpnAnL
iMß«
-..
Tm 4m
^
MA and ui
Sidle TOB
uameB.
a
^
AfMte«
A
^
t- m ■
'::-
"tsr
^
x.«..^.,-^ 1
g-
^
.
Md^^h^ ^T __
3
t.
12 3^
c
12 3
■l
12 3
^L
■L
••■*•■' '^rAf^
hau
Wb.
1
1
! 20
55
5 22 1 3
31
7 11 •>
24
7i> 167 101
3
341
4S
26
•
79 8
;)29
11')/
74
■
8 4. 4
38
*
7 12 10
29
68187 96
■
•
5
356
66
22
77 7
■
•i;
56
6 : 2i> 5 2
33
6 15*15
36
52151 91.
■ •
2
296
67
15
60 \ 6
1,11
53
8 25 5 4
1
12
6 15 11
32
• 1
76 183 102*
i '
4
367
69
23
35 4
1 19
78
6 28 7 6
47
ll'l9 15
55
85 213 106
6
410
70
15
66 , 16
• 1
i
> ■
1 .
; ; '
1
■
1
97
316
33 117 22 19
191
37 82 57
•
•
1
176
353 901 496
•
1
■
■
20
1770
320
101
317 41
■
>
<
1
■
■
■
■
1
*
1
t
1
1
■
•
■
1
1
1
i • »
1
1
; r
■
1
1
1
1 1
1
1 i
1
1
1
i
1
1
i
i
*
•
■
1
1
1
<) Ohne ZeogniMgrAd.
der Ergebnisse der von den E
414
Specia
königlichen Wissensöhafaichen Frflfimgscomi
EOnigl.
A.
Historisch-philologisches Fach.
Mathemat-natnrwiflsensd
Wissen-
schaft-
liche
Prüftmgs-
Gom-
missioD
a.
QriechiMh,
LftteinlBch,
Dentseh.
b.
GrieeUseh, Lt-
teiniK^ Oe-
Bcliiclite «ad
Gei'graphi«.
e.
OeMbicbte nnd
Otograpbu,
OrieehiMA imd
Lateifliaeb ia
mittterea KlasBen.
Zusammen.
a.
Haihematik aad
Phyrik.
b.
Cbcaai
WtebfOi
Katoviai
Zengniss-
grade
8itin-
me
Zeognifle-
gnde
Siiin-
ne
b.
ZeagaiM-
grada
Snm-
ne
c
Zeofaiit-
grade
Sam"
A.
Zeagaisa-
grade
San*
ne
a.
Ztngütt-
glUi»
zu
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
'1
1
1
3
3
1
1
1
1
KdigiWrg .
Berlii . .
finiiifilil .
Brdn . .
lalla . .
Kill. . .
(2«ttUgM
imur . .
Bon . .
1
3
2
5
3
•
9
2
•
2
5
25
6
8
16
t
12
6
2
•
2
16
3
5
5
•
1
3
1
1
8
44
11
18
24
•
22
11
8
3
1
3
•
•
«
*
•
•
1
5
1
4
4
2
2
1
•
1
1
1
2
2
1
3
1
•
•
2
6
3
9
6
3
5
1
1
•
1
1
•
5
•
1
1
3
10
2
2
4
•
1
•
1
1
2
4
1
2
1
•
1
2
1
2
6
15
3
5
6
•
7
2
3
4
2
4
2
6
4
1
17
2
1
3
8
35
8
11
25
1
17
10
5
3
5
20
4
8
7
1
4
7
3
6
15
59
14
25
36
3
38
19
9
12
2
2
2
1
•
•
8
•
5
2
1
6
1
1
4
•
5
1
1
1
1
8
1
•
4
•
1
1
2
•
4
16
4
2
8
•
14
2
8
3
•
2
*
•
«
•
1
•
1
•
4
2
•
2
•
2
2
Summe
far das
Jahr 1873
27
80
37
144
4
19
12
35
11
24
16
51
42
123
65
230
22
21
*
18
61
4
12
1
1
1
Im Jahre
1868 be-
trug die
Summe .
28
74
44
146
AniM
9
trdei]
14
n 6
8
31
piiiM
8
ohx
9
le G
6
•
Iradt
23
»ezeicY
45
manj
97
58
200
1)
!
16
20
18
54
5
1
1
1
1
415
achweis
Ben im Jahze 1878 «ligehaltimfln YoUprttfiiiigai pro ftumltate dooendL
iaamen.
Religion
und
HebrÜMdu
1 2 ! 3 i
der nenoren
Spraelien.
2
1 I 2 I 3 \SS.
Wm
nen wtaA mn
Stelle Ton
PrflftingB-
AilieiteB
22
2
10
1 15
2
10
78
. ' 1
1; 4
1
2
2
2
2
8
6
7
5
2
2
2
2
1
2
2
1
1
4
1
8
6 2
2! 1
I
4 1
I
9 4
3
3
14
15
28
47
11 29:15
55
i I
12 7; 1
51 33
5 15. 9
7
5
1
33
16 91
35 14
31 7
14
17
21
11
85 213 106
I
I
25
4
•
93
27
3
29
7
2
37
18
4
54
V
•
3
•
1
71
1
2
25
4
•
32
4
1
41
5
2
410
70
15
15
4
3
19
3
4
11
66
3
7
16
72
7 23
38
4 16
1
1
25
77
164
92
1
i
2
335
45
17
81
V ^ Amierdem 2 Zeugaäm« ohne Gimdbetdcliniiiig.
416
NachweiB des Lebrerpenonals, welches in den Sommer-Semea
Provinz.
Im
Som-
mer-
Se-
mester
dea
Jahres.
j 1868
|l873
L Preuui.
2. Bmdea- | 1668
kwg. 1 1873
3. PoBBen
I
■I
4. POMB.
5. Sehlesiev
1868
1873
1868
1873
868
f 1868
11873
I
6. Saehi«. I '''®
11873
I
7. Sckleiwig- f 186S
Holstein. \ 1873
8. ImoTer.
9. VMtMev. I ^®^®
ll873
I 1868
11873
tt. leueB.
1868
I
|l873
I
llRkriipm. r 1868
B. Hokeas: 1 1873
i
Gymnasien und die mit ihnen
verbundenen Vorschulen.
Zahl der Lehrer
»n den Oym&Mian
es
h
i
li
232
262
326
392
128
165
123
135
256
335
248
252
100
115
160
167
151
170
97
124
240
264
26
27
46
41
32
34
12
21
35
34
25
25
8
4
11
17
25
24
19
16
61
44
I I
II
ga
II
III
32
35
65
64
24
31
13
14
54
68
59
51
19
17
33
31
15
16
23
24
47
48
I
Summe | 1868
11872
2063
2381
300
287
384
399
11
13
3
1
1
3
19
16
24
32
9
9
2
2
16
20
14
11
26
25
125
132
I
I
£
ge-
'Ü I nmml
9
S
13
21
36
28
1
1
5
20
26
6
17
1
4
6
13
21
26
9
4
83
16
27
33
26
49
15
24
8
14
24
25
15
20
7
9
20
22
4
4
15
20
151
16(^
161
223
Progymnasien und die mit
ihnen verbundenen Vor-
schulen.
Zahl der Lehrer
an den Progymimsieii
Ins-
II
®l
o
Ü
I
.21
9
V
OB
I
J
I I
ts
Cd
U
o
S
341
391
502
575
201
258
180
204
415
520
362
374
135
149
232
252
232
260
162
182
422
417
3184
3582
6
6
5
11
10
6
19
1
5
6
6
30
26
6
6
56
65
1
4
1
4
1
1
3
1
2
1
13
24
122
148
21
87
1
21
3
1
2
4
5
1
1
20
19
30
35
2
4
5
5
2
2
15
16
24
31
I
3
3
7
8
iiifl-
g«.
lammt.
Realschulen 1. Ord
und die mit ümen yert
neu Vorachnlen.
Zahl der Lehrer
aa den ProfTmauMB.
o ^
H
s
I
i
So
i'i
ES
^ a
10
11
10
18
19
9
32
3
9
6
8
42
37
11
10
104
124
204
259
98
97
126
161
37
38
43
51
78
106
74
81
28
85
61
76
7
34
109
141
656
870
9
16
18
19
8
5
9
6
10
4
9
9
3
11
13
10
15
17
15
16
27
25
5
5
9
6
22
20
21
20
s
17
6
9
5
3
8
1
6
7
8
11
7
8
9
11
4
5
2,9
24 10 ' T
27
12 4
94 139
49 40
1021511 58 40
417
18 und 187S an den hohem Schulen in Fonetifln war.
Iiehnlen i. OrdniiB^ od die
iben yerbandenea YonehaloL
Ziiil der Ldner
Mh Bcrechtigviisea Tenehene
höhere Bfir^erscholen niid die
■lir flineB TerhundeBen VorachiileB.
idei
8
C
M
!i
5
6
JS
s •
&
IS
Sc
■
1
^-
i
Is-s .
t« o
CS
e s
la».
Zahl der Ldu«r
p^.
4 U
T 14
2 2
I
1
6
5
8
li
|S
,_c
^Ä
c^
1«
14
ä"
^•^
1
31
1
34
2
I
S s '•!
Sil #
^ i ^
k
81
87
4
4
29 10 , 8
4B ' 10 10
A . 1
18 1 4 3
4
1
7
10
2
G
42
31
55
78
11
31
Ib der Oi^anisatiOB be^rifiene
ReallehranslalleB and die mit
ihnen Y«rtNndcaea ¥oisdiiileB.
Zahl der Lehrer
^ «
li
S £=
I
i=^ I
?«5 4
O 9
J5
ll
^ s
€
3
1
1
2
1
3
12
5
11
3 8
5
11
1 •
1 ;
1
2
1
3 <
2
IC i 3
I
23
38
I •
4:8:
4
5
8
16
26
56
i 2
11
1
2
2
3
j
12
S2
8 9
2
2
10
8
16
14
t
2
i
3
4
1
49
12
20
53 ! 12 . 10 , 1
15
13
2
4
14
83
89
15
30
21 ! 6
I
23 i 2
91 I 10
72 I 9
1 i
*;
I
29
13 ;
72 11 9 ,
1
4
1
10 (
12
2
7
26
6
Ö
91
9
88
37
36
168
110
107
u 19 21
2 14 1
11
2 ■ 2
17
1
1
48
6 ' 16 .
14 3
10
l 3
2
6
1
2
125
8
18
84
27
15
12
9 28
^ 50
2
4
10
26
32
205
295
195 28 I 34 ; 17
396 60 79 , 30
I
30
68
I i
\
\
304
633
154 I 90 47
38 j 14 j 13
I i I
14 I
27
31
8
1 1
79
K
eoapi
tnlati
on
TOT Naohwelsung des
Lehrerperson
ftU
Im
S«m.
Sa-
lier
d»
ru.
Gymnasial-Anatulteu
und die mit ihnen verbondeaen
VoreoliolBn.
Real-LehraagtAlteu
VorBchuleo.
Höhere Schulen iU«r)
tegorien und die mit ilii
Zahl der Lehrer
Zahl der Lehrer
Zahl der Lebrer
Provinz.
1
)
u dm BMl-Ubnwtall«
1
L 1. Mh. ScliBl. illH Eitt«.
1
i
1
3-^1
i'il ii'i
j
II
t
l
'
11
1
1. tmun.
1S68
asa
1
13
97
341
,..
u
n
193
363
37
52
30
19
u
1873
268
27
36
15
21
34
10t
124
18
21
12
186
392
15
57
19
28
4e
äSruin-
1868
332
«e
66
3
36
30
S13
309
83
51
u
44
353
541
79
117
T
50
"<
talfr
1873
1868
397
139
13
83
66
97
2
1
28
49
5^
919
261
44
36
9
49
6
16
49
7
113
66
658
183
79
43
115
33
4
"
9f
I.r«iiun.
1873
175
38
33
3
1
27
277
66
11
10
14
101
241
49
13
3
1
41
1868
las
19
Sl
5
8
1S9
43
9
9
G
76
179
99
93
S8
I
u
4. Pmh.
1873
lU
25
16
20
4
17
236
51
6
6
8
79
206
31
32
28
4
K
G.8cUtiiei.
1868
as8
3»
&«
!4
SO
34
415
90
n
95
11
8
153
348
46
79
35
98
31
1873
335
34
68
32
26
25
520
128
8
25
15
11
195
463
42
93
47
34
se
1. SKb«.
isee
U9
36
60
9
6
li
865
90
13
94
13
HC
339
38
8«
13
9
»
1873
267
26
53
10
17
20
383
128
16
36
14
206
885
42
89
17
22
34
7. ScUNiii-
1868
1878
100
115
8
4
19 .
17 .
1
4
7
9
13»
149
19
8
■
9
6
75
161
8
12
19
26
1
7
15
,..,
166
11
33| 3
6
90
938
111
93
3l| 9
94
191
977
34
64
4
6
4t
l iHimT.
1873
173
17
32' 2
13
23
260
110
27
28; 3
35
232
313
U
60
5
ü
it
». f KlMtl.
1868
181
98
19
31
31
4
974
84
18
11' 14
9
134
36S
46
30
35
1«
6
1873
196
25
21
25
26
4
297
97
16
13 16
2
118
393
41
84
41
3Ö
6
». Itna.
1868
108
Si
34
16
9
173
197
18
9» 10
38
315
930
39
53
36
13
»
1673
130
17
25
13
4
3
192
183
34
5t\ 21
49
311
313
51
60
84
6
5-1
ILRhiitm.
1868
996
74
67
41
SS
15
596
300
37
43' 91
90
317
496
101
109
69
40
a
1. HokeiB
1873
339
68
67
„.e
20
511
236
36
41
32
26
365
665
104
108
63
30
U
Summ«
1868
SISS
391
4U
149 jlSI
168
3388
1198,171
c;
t:^
16»
1846
3313
493
669
831 ,1»
h:
1878
3529
321
134
163
160
231
3811
1183
216
293
s«
5tJ
216
2311
S992
«,
727
361
218
W
VIDL
Die Schulunterhaltung. Lehrerbesoldung. Normaletat.
Pensionswesen. Schulgeld.
Die Anfwendimgeii für das höhere Schnlweseni sowie deren Yermeh-
mng wkhrend der letzten ftlnf Jahre im allgemtinen, und dnreh Znschflsse
aus Staatsfonds im besonderen, sind ans den nachsiehenden Tabellen
ersichtlich; ygL die Einleitung p. 22 ff.
Zn miterscheiden sind nach der finanziellen Seite ftnf Arten von Anstalten:
1. die lediglich vom Staat unterhalten werden, 2. die Tom Staat und
Anderen gemeinschaftlich unterhalten werden, 3. solche, denen der Staat
vermöge rechtlicher Verpflichtung Zuschüsse zu leisten hat, 4. die von An-
deren unterhalten werden, aber vom Staat Bedfirfnisszusch&sse empfangen,
5. die sich lediglich aus eigenen Mitteln unterhalten.
Aus den Verhandlungen, welche über die Etats der hienach und nach
den Schul-Kategorien zu unterscheidenden Anstalten geführt worden, sind dem
Zweck des Buchs entsprechend weiterhin nur die Ej^bnisse mitgetheilt;
die massgebenden Verfttgungen selbst s. in den V. und 6.
Von sämmtlichen in diesem Buche besprochenen höheren Schulen —
es sind ihrer nach der in den Nachträgen ergänzten Zusammenstellung in
Abschn. m. (p. 102) 452 — erhalten keinen Zuschuss aus unmittel-
baren oder mittelbaren Staatsfonds:
In der Prov. Prenssen: die 2 städt Gymn. and die stidt. BS. zn Königsbeig, das
Gymn. su Memel, das Gynut and die 2 BS. zu Damig, das Progymn. za Löbaa, dm
höh. BS. zu Gambinnen, Jenkao, Marienwerder, Oalm; zasammen: 12 Anstalten«
Brandenbarg. 3 der städt Gymn., die 7 städt BS. and die stidt höh. BS. za
Berlin, das GymiL za Spandau, die F^gjnmn. za Ffirstenwalde and Friedeberg, die BS.
zn Potsdam, Brandenbarg, Frankfurt, Landsberg, die höL BS. zu Bathenow, Nauen, Neu-
stadt £bw., Luckenwalde, Guben, Cottbus; zusammen: 24.
Pommern. Das Stadtgymn. und die 2 Stadt BS. zu Stettin, das Gymn. und
die BS. zu Stralsund und zu Greifiswald, das Gymn. zu Beigard, die Progymn. zu Garz
und ScUawe; zusammen: 10.
Posen: die BS. zu Posen und das Prog3rmn. zu Kempen; zusammen: 2.
Schlesien: die 3 Stadt Gymn., die 2 Stadt BS. und die 2 anerkannten städt
höh. BS. zu Breslau, das städt Gymn. und die Bitterak. zu Liegnitz, die Gymn. zu
Wohlau, Ohlau, Strehlen, Bunzlau, Patschkau, Neustadt, Pless, das Proimnn. zu Königs-
hütte, die BS. zu GrOnberg, Görlitz, Sprottan, Neisse, Tamowitz, die höh. BS. zu Guhrau,
Striegau, Löwenberg; zusammen: 25.
Sachsen: das Stadtgjrmn. zu Haue, die Gymn. zu Wernigerode und Bossleben,
das Progymn. und die höC BS. zu Weissenfeis, die Progymn. zu Donndorf und Sanger-
21*
420
hausen, die 2 Btädt RS. zu Magdebuig, die RS. zu Aschersleben, Eisleben, Erfurt, die
höh. BS. zu Delitzsch, Eüenburg, Naumburg, Langensalza, Mühlhausen: zusammen: 17.
Schleswig-Holstein: die städt RS. zu Ahona und Kiel und die höh. BS. zu
Itzehoe, Segeberg, Marne, Wandsbeck; zusammen: 6.
Hannover: das städt Lyceum U, sowie die städt RS. und die hOb. BS. zu
Hannover; zusammen: 3.
Westfalen: das Gymu. zu Gütersloh, die städt RS. zu Münster und die höh. BS.
zu Lüdenscheid, Witten, Unna; zusammen: 5.
Hessen-Nassau: die ö höh. Schulen zu Frankfurt a. M., die RS. zu Hanau, die
höh. BS. zu Cassel, Wiesbaden, Ems, Oberlahnstein; zusammen: 11.
Rheinprovinz und Hohenzollern: Die Ritterak. zu Bedburg, die Progymn. zu
Rheinbach, M. Gladbach, Bo'ppard, Sobemheim, die städt RS. zu Göln, die RS. zu
Mülheim a. d. Ruhr, Elberfeld, Bannen- Wupperfeld, Essen, Remscheid, Crefeld, Aachen,
und die höh. BS. zu Kerpen, Oberhausen, Crefeld, Dülken, M. Gladbach, Rheydt, Lennep,
Wesel, Mayen, Eupen, Düren; zusammen: 24.
Dazu je 2 Lehranstalten im Herzogthum Lauenburg und im Fürstenthum Waldeck,
ergiebt unter den 452 die Gesammtzahl von 143.
Der vom KOnige unter dem 20. Apr. 1872 vollzogene Normaletat
bestimmt fttr die Gymnasien und Realschulen erster Ordn., welche aus
unmittelbaren oder mittelbaren Staatsfonds Unterhaltungszuschttsse beziehen.
Folgendes:
Die Besoldungen betragen jährlich :
A. fUr die Directoren:
1) in Berlin je 2200 Thk., 2) in den Städten mit mehr als 60,000 Civfl-
Einwohnern 1700 bis 2000 Thlr., im DnrchschniU 1650 Thlr., 3) an allen
übrigen Orten 1500 bis 1800 Thlr., im Durchschnitt 1850 Thlr.
B. für die definitiv angestellten ordentlichen Lehrer (incl. Oberlehrer) :
1) in Berlin 700 bis 1700 Thlr., im Durchschnitt 1200 Thlr., 2) an aUen
übrigen Orten 600 bis 1500 Thhr , im Durchschnitt 1050 Thlr.
Die Besoldungen der Stellen A« 2 unter sich und der Stellen A. 3 unter sieh sind
innerhalb der Grenzen der Minimal- und Mazimalsätze sowie der Besoldungsumme jeder
Abtheflung ftlr sämmtUche zu der betreffenden Abtheilung gehörige SteUen übertragbar.
Zur Durchführung des Normaletats sollten znvOrdbrst die eigenen Mittel jeder Anstalt
und der £rtrag des überall angemessen zu erhöhenden Schulgeldes verwandt worden.
Die ausserdem erfolgenden Zuschüsse aus allgemeinen Staatsfonds werden auf bestimmte
Zeit bewilligt und zwar in der Regel im Anschluss an den bestehenden Turnus för die
Etatsregnlirung (auf zunächst 7 Jahre in den Provinzen Hannover, Westfalen und Rhein*
land, auf 8 Jahre in den Provinzen Pommern (West-) Preussen, Posen, Sachsen und
Schleswig-Holstein, auf .9 Jahre in den Provinzen Brandenburg, (Ost-) Preussen, Schlesien
imd Hessen-Nassau,) so dass vor AbUuf dieser Bewilligungsperioden die Prästations-
fähigkeit der Unterhaltungspflichtigen von neuem zu wüfen und über die WeiterbewiOi-
giing oder Zurückziehung der Zuschüsse danach anderweit zu entscheiden ist.
Eine Girc.Verf. v. 3. Juni 1872 traf hmsichtUch der Director-Besoldungen
die nfihere Bestimmung, dass die Dürectoren erhalten sollen
A. m Städten mit mehr als 50,0(X) Civil-Einwohnem
1) bei einer Dienstzeit von weniger als 5 Jahren 1700 Thlr., 2) bei einor
Dienstzeit von 5 und mehr> aber weniger als 10 Jahren 1800 TUr.,
3) bei einer Dienstzeit von 10 und mehr, aber weniger als 15 Jahren
1900 TUr., 4) bei emer Dienstzeit von 15 Jahren und darüber 2000 Thlr.
B. an allen Orten mit 50,000 und weniger Civü-Einwohnem
1) bei einer Dienstzeit von weniger als 5 Jahren 1500 Thlr., 2) bei einer
Dienstzeit von 5 und mehr, aber weniger als 10 Jaliren 1600 Thlr., 3) bei
einer Dienstzeit von 10 und mehr, aber weniger als 15 Jahren 1700 Thlr.,
4) bei 15 Dienstjahren und darüber 1800 Thlr.
421
Diese Bestimmungen sind hin und wieder inlJiümlich so au%e£ft8st worden, als wenn
mit dem Vorlauf von weiteren 5 Diens^ahren ein Anspruch auf das Qehalt der njichsten
höheren Stufe gegeben sei. Dies ist nicht der Fall: Die Verfügung v. 3. Juni 1872
nahm für die Besoldung der Directoren lediglich die thatsächlich bestehenden Veihält-
nisse der einzelnen Schulen zum Anhalt för die neue Ordnung (vgl. G. Bl. 1872 p. 685).
Demgemäss ist es auch eine irrige Voraussetzung, der Staat müsse bei denjenigen
Gymnasien und Realschulen, denen er einen Bedürfiussznschuss gewährt, diesen für den
Director um 100 Thlr. erhöhen, sobald derselbe auf 5 , oder 10, oder 15 Dienstjahre
YOigerflckt ist —
Die Besoldungen der vollbeschäftigteu Elementar-, Vorschul- und technischen
Lehrer sollen bei den vom Staat zu unterhaltenden höheren Unterrichtsanstalten
betragen:
a) in Berlin 500 bis 1000 Thh-., im Durchschnitt 750 Thlr., b) an allen anderen
Orten 400 bis 800 Thhr., im Durchschnitt 600 Thlr.
Die Remuneration der vollbeschäftigten wissenschaftlichen Hülfsl ehrer
soll nach dem Besoldnngsbetrag der letzten ordentlichen Lehrerstelle bemessen, und die
der nicht voll beschäftigten technischen Elementar- und anderen Hülfslehrer auf jährlich
30 Thlr. für die Wochenstunde bestimmt werden. Bei den höh. Lehranstidten in Berlin
kann dieser Betrag, sofern es dazu neuer BewilÜgungen aus Staatsfonds nicht bed^urf,
von dem Unterrichtsminister auf 40 Thh:. fQr die Wochenstunde erhöht werden.
Für die vollberechtigten Progymnasien und höheren Bürgerschulen ist im
allgemeinen eine Durchschnittsbesoldung von jährL 950 Thlr. (Rector 1500, der Ober-
lehrer 1200, 4 ordentl. Lehrer mit 900 bis 600 Thlr.) als Bedürfniss anerkannt Für die
nicht vollberechtigten Anstauten derselben Kategorien wurde, zumal bei geringer Schüler-
zaU, eine Erhöhung der früheren Besoldungen um etwa 20 proc. als ausreichend ange-
sehen. — Die Elementar- und technischen Lehrer der Progymn. und höh. Bürgerschulen
sollten jedenfalls auf den Minimalsatz von 400 Thlr. gebracht werden.
Für die Realschulen zweiter Ordn. ist bei der verschiedenen Ausdehnung und
Einrichtnng dieser Anstalten ein Besoldungsetat nicht normirt worden; sie richten sich
thefls (wie die beiden Berliner Grewerbeschiüen) nach den Realschulen erster Ordn., theils
nach den vollberechtigten höh. Büigerschulen.
Bei mehreren nicht vom Staat unterhaltenen Anstalten hat man namentlich für die
Stellen der Elementar- (und Vorschul-) Lehrer die Einrichtung vorgezogen, nach welcher
die Besoldungsverbesserung in bestimmten Fristen (von 3 zu 3 oder 5 zu 5 Jahren)
emtritt
Ueber die AnsfUhrung und Aufnahme obiger Etatsanordnnngen, und die
den Commnnen dabei von Seiten des Staate geleistete Httlfe, 8. p. 23 ff.,
nnd die Angaben bei den einzelnen Anstalten in Abschn. IV.
Wiederholt ist vom Ministerium aus darauf aufmerksam gemacht, dass die Mittel
der Anstalten, welche Zuschüsse aus Staatsfonds empfangen, zu Gratificationen und
Unterstfitzungen nicht verwandt werden dürfen, dass die Ueberschüsse der Schnlcasse
solcher Anstalten an die Staatscasse abzuführen sind, und, wenn sie sich ab dauernd
ergeben, der Bedflrfiiisszuschnss nach Verhältniss gekürzt werden muss.
.Das Gesetz über die Gewäbrnng von Wohnungsgeldzuschttssen
an unmittelbare Staatsbeamte (s. Einl. p. 24) erschien unter dem 12. Mai 1873.
Nach demselben ist für die Höhe des Zuschusses der mit der AmtssteUung verbun-
dene Dienstrang und dfe Oertlichkeit massgebend. In letzterer Beziehung gilt die
Ordnung der Servisclassen, welche das Reichsgesetz vom 25. Juni 1868 in Betreff der
Quardeileistung für die bewaffnete Macht während des Friedenszustandes bestimmt hat').
HinsichÜich des Ranges werden 5 Classen unterschieden.
Zur Abth. IIL des Tarifs (Beamte der 4. und 5. Rangclasse. Servisclassen mit
400 (Berlin), 300, 240, 200, 180 Thlr.) gehören die Directoren der Gymnasien und Real-
schulen 1.0., die Rectoren der vollberechtigten höh. B(irgerschulen, der Progymnasien
und der Realschulen 2. 0.; ebenso die Inhaber etatsmässiger Oberlehrerstellen bei den
Gymnasien und Realschulen 1.0.
*) Dm Veneicbniss und die Einthdlung der Orte nach den 5 Serrisclassen s. im Nord-
deotscfa. Bnndesgesetzblatt Ton 1868 p. 544 If. Die Bintheilnng nnterliegt einer allgemeinen,
«He 5 Jahre zu wiederholenden Revision.
422
Zur Abth. IV. des Tarifs (Beamte, welche zwischen denen der 5. Rangelaase und
den Subalternen der ProvinzialbehOrden rangiren. Servisclassen mit 180 (BerHa). 144,
120, 100, 72, 60 Thlr.) die Rectoren der nicht vollberechtigten höh. BOrgerschnlen,
Progymnasien und Realschulen, femer die Inhaber der ordentlichen Lehrerstellen an den
Gymnasien und Realschulen 1. 0., sowie aller ordentL Lehrer- (d. h. inclns. der OberL-)
Stellen an den höh. Bürgerschulen, Progymnasien und Realschulen, endlich auch die
vollbeschäftigten Lehrer in etatsmässigen Elementar-, technischen und Vorschul-
Lehrerstellen.
Beamte, welche Dienstwohnungen innehaben, oder statt derselben Mieths-
entschädigungen beziehen, erhalten keinen Wohnungsgeldzuschuss. Die Dienstwohnungen
werden ihren Inhabern gemäss der C. 0. v. 6. Juni 1868 je nach der Einwohnerzahl des
Orts mit 10 proc. des Diensteinkommens (in Städten mit mehr als 50,000 Einw.), oder
7Vt proc. (m Städten mit 10,000 bis 50,000 Einw.}, oder mit 5 proc. (in Ortschaften nüt
weniger als 10,0(X) Einw.) angerechnet Bei Zurückziehung von Dienstwolmnngen su
Anstaltszwecken haben die Inhaber nur den Erlass dieser Miethe zu beanspruchen (vgl.
C. Bl. 1873 p. 456}.
In Frankfurt a. M. sind die Besoldungs Verhältnisse zeilgemäss umgestaltet und
durch ein Regulativ v. 18 März 1873 für 8 verschiedene Classen dahm festgestellt» dass
zur 1. Cl. gehören die Directoren des Gymn. und der RS. 1. 0. (5900—6500 Mark); 2. Cl.
die Dirigenten der doppelclass. RS. 2. 0., höh. Bürger- und Mädchenschulen (5200 bis
5800 M.), 3. 01. die Lehrer erster Ordn. am Gymu., der RS. 1. 0. und Dmg. der einCaehen
RS. 2. 0., höh. BS. u. Mädchensch. (4500—5100 M.), 4 CL die Dirigenten der einfinchen
mittleren und BS. (4200—4800 M.), 5. 01. die Lehrer zweiter Ordn. an den höh.Schulen (3500
bis 4100 M.), 6. Ol. die Lehrer dritter Ordn. am Gymn. und der RS. 1. 0. und die Lehrer
zweiter Ordn. an den anderen höh. Schulen (2800—3400 M.), 7. Ol. die Lehrer dritter
Ordn. an den übrigen höh. Schulen (2500—3200 M.), 8. Ol. die Lehrer vierter Ordn. an
den höh. und Büiger-Schulen UBOO— 3200 M.). — Bereits ist eine weitere Eriiöhung in
sämmtlichen 8 Olassen von dem Ouratorium beauftragt worden. — Die Dienstwohnungen
werden den Dirigenten zu 850 Mark angerechnet
Durch das Gesetz v. 24. März 1873 über die Tagegelder und
ReisekosteD der Staatsbeamten sind die betreffenden Bezüge auch ftlr
Lehrer erhöht worden. Das Gesetz und die näheren Bestimmungen s. in
den V. und G.
An die Stelle der Pen sions- Verordnung v. 28. Mai 1846 ist das
Gesetz v. 27. Mai 1872 getreten, betreffend die Pensionimng der unmittel-
baren Staatsbeamten, sowie der Lehrer und Beamten an den höheren
Unterrichtsanstalten.
Die Pensionssätze sind dadurch angemessen erhöht worden ; die frühere Bestimmung,
dass die im städtischen Schuldienst zugebrachte Zeit Lehrern einer vom Staat unter-
haltenen Anstalt bei seiner Pensionimng angerechnet wird, gehört zu denjenigen, welc^
durch das neue Gesetz nicht ausser Kraft gesetzt sind; auch wird das I^obejahr femer
unterschiedslos angerechnet.
Durch 0. 0. V. 16. Mai 1871 ist bestimmti dass allen Denjenigen, welche in den
beiden Jahren 1870 und 1871 an einer Schlacht, einem Gefecht resp. einer Belagerung
theilgenommen, oder welche 2 Monate aus dienstlicher Veranlassung in Frankreich zu-
gebracht haben, 2 Eriegsjahre in Anrechnung kommen.
lieber den Wegfall der Pensionsbeiträge s. B. II, 642 ff. Nur noch bei sehr
wenigen der nicht vom Staat unterhaltenen Anstalten werden sie von den Lehrern gefor-
dert; vgl C. Bl. 1869 p. 457, 1873 p. 458.
Dass man angefangen hat, den nach den früher geltenden Bestimmungen pensiomrten
Lehrern auf ihre Gesuche neuerdings Zuschfisse zu mrer Pension zu gewären^ ist bereits
p. 30 erwähnt. Eme unter dem 20. Mai 1874 erlassene CircVerftlgung bezeichnet die
Frage der Bedttrfrigkeit als massgebend für die Beschlussfassung über solche Unterstfltzun-
gen und will auch die Würdigkeit der Bittsteller nicht ausser Betracht gelassen wissen.
Die Bildung eines besonderen Pensionsfonds wird den Städten auf ihr G«Bnch
erlassen, wenn sie ihre Verpflichtung hinsichtlich der Pensionirung der Lehrer anerkennen
und der OPräsident bezeugt, dass sie nach ihren &ianziellen Verhältmasen die
Pensionslast auf Kämmereifonds dauernd zu übernehmen im Stande sind; vgl B. II, 643.
Die näheren Angaben in Betreff der Pensionirung der Lehrer s. in den V. und G.
423
In Frankfart a. IL ist die unter dem 17.Dcb. 1872 vom MagiBtrat für die Lehrer
der Bt&di hOk Schulen erlassenen Anstellangs- und Pensions-Ordnung, nachdem sie ndt
den wesentlichen prenssischen Grundsätzen in Ueberemstimmung gebracht und unter
dem 18. Sptb. 1874 genehmigt worden, am 25. Sptb. 1874 zur Ausführung gebracht
Das Buhegehalt betrat danach während der ersten 10 Diens^ahre */i, wihrend der
ersten 20 die Hälfte, und wahrend der ersten 80 Jahre */i des zuletzt .bezogenen Gehalts,
nach mehr als 30 Diens^ahren das volle Gehalt; und nach 40 Jahren kann ein Lehrer,
Audi ohne dienstunfähig zu sein, sein Amt mit fernerem vollem Gehaltsbezug niederlegen.
Die Vorsteher einiger der höheren Privatanstalten (s. p. 104) haben, um ihren Lehrern
eönen Ersatz für den Pensionsanspruch zu gewähren, sie durch Lebensversicherungen
für die Zukunft emigermassen sicher zu stellen angefiuigen.
Für die nachstehenden Tabellen sind nicht nur die in Abschnitt IV. bei den ein-
zelnen Anstalten unter der Rubrik „Etat'* angegebenen Summen benutzt, sondern auch
die durch Gewährung von Wohnungsgeldzuschflssen, sowie die anderweit inzwischen ein-
l^etretenen VerändeiSngen berücksichtigt worden. Die Waisenhausschulen zu KOnigsbeig
m Pr. und zu Bunzlau, sowie die in den Nachträgen aufzuführende dritte Breslauer
höh. BS. haben ausser Betracht bleiben müssen.
Auch bei diesem Abschnitt hat die Rücksicht auf den verfügbaren Raum Einfluss
auf die Reihenfolge der TabeUen gehabt
424
idalnai
Oeffentliche Gymnasien
Provinz. und die mit ihnen oi^anisch verbundenen Institute (Real-Lehr
anstalten, Yorsohulen, Alumnate).
Oeffentliche selbständige
Progymnasien and die
ihnen organisch verbundei
Institat«.
1. Preassen.
2. BraudeDbnrg.
3. PomnerB.
4. Posen.
5. ScUeiieo.
1 Insterboig (0. und BS.) S8,848 TUr.
8. Thorn (0. and BS ) 85,46S -
8. KOnigsUrg, Frdr. CoUeg. 84,946 -
4. Coniti 84,679 -
6. Ciilm 88.768 -
6. Tilsit 98,906 -
7. Danzig 19,960 -
8. Bastenbarg 18^8 -
9. Lyck 17,160 -
10. Onmdens 16,968 -
11. KarieBlmrg 16,660 -
18. Bnnnsberg 16JS80 -
18. Neostadt W.Pr. 16.400 -
14. Dentsoh-Grone
15. Marienwerder
16. Blbing
17. KAnigsberg, Wilb. G.
18. Königsberg, Altsi G.
19. Gnmbinnen
80. Strassbnrg W. pr.
81. K6Bigsberg, Kneipb. G.
88. Bartensteia
88. Hobenstein
84. Bdssel
85. Memel
16.888 TUr.
15,885 •
15,454 -
15,148 -
154)88 -
16,011 -
14,650 -
14,868 •
14,814 -
14,005 -
18,110 -
18,180 -•
1. Berlin, Friedr. WiUL*G.,
Beal-, Tor- and EUsa-
bet-Sebnle
8. Berlin, Joaobim^tb. G.
8. Berlin, Wilbelms-G.
4. Berlin, Cftlniscbes G.
5. Berlin, Friedr. G.
6. Berlin, Sopbien-G.
7. Berlin, Lonisenst-G.
8. Berlin, G. i. gr. Kloster
9. Berlin, Friedr. Werd. O.
10. ZfiUichaa
11. Landsberg a. W. G. n. BS.) 87,077
18. Frankftirt a 0. 85,480
18. Berlin, fransös. G. 88,800
114,510 Tblr.
80,715 -
48,805 -
40,454 -
40,429 -
89,409 -
88,718 -
87,788 -
87,448 -
80,800 -
14. Cottbus (G. nnd b. BS.)
15. Preulaa (Q. aod BS.)
16. Gaben (0. und b. BS.)
17. Potsdam
18. Nenmppin
19. Cbarlottenburg
80. Bxandenborg, B. Akad.
81. Spandau
88. Brondenborg, Gymn.
88. Königsberg N. M.
84. Wittstock
85. Lackaa
86. Cfistrin
87. Freienwalde a. 0.
88. Soraa
81,883 Tblr.
81,871 -
80,980 '
18,690 -
17,880 -
16,S67 -
16,194 -
14,850 -
18^184 -
18,f[80 -
18,675 -
18,470 -
18381 -
11,100 -
10475 -
1. Stettin, Marienstifts-G.
8. Stargard
8. Gzeiftirald (G. and BS.)
4. Stolp (G. nnd h. BS.)
5. Stettin, Btadi-G.
6. Pntbos, Pftdagog.
7. Colberg (G. nnd BS.)
8. Nenstettin
85,680 Tblr
85,890 -
84,989 -
88.600 -
88,580 -
88367 -
19,800 -
18,740 -
9. Stralsund
10. Anklam
11. l^tow a. B.
18. Göslin
18. Pyrits
14. Demmin
15. Greifenberg
16. Drambarg
16,880 Tblr.
15360 -
14380 -
14360 -
18,800 -
18,660 -
11.980 -
11,440 -
1. Posen, Marien-G.
8. Posen, Friedr. Wilh. G.
8. Brombeig
4. Ostrowo
5. Lissa
6. Krotoscbin
7. Gnesen
86388 Tblr.
84,496 -
84,580 "
83,800 -
15,750 -
14370 -
14,760 -
8. Scbrimm
9. Inowraclaw
10. Wrongowiti
11. Bogasen
18. Meserits
18. Scbneidemftbl
14388 Tblr.
18390 -
18,768 -
18,740 -
18,951 -
18,100 -
1. Liegnits, Biti Akad.
8. Breslan, Uagdal. G.
8. Breslau, Elisabet-G.
4. Breslau, ICattbias-G.
5. Batibor
6. Breslau, Jobannes-G.
7. GleiwitK
8. LeobsobfitE
9! Neisse
10. Beutben 0. S.
11 GörUts
18. Glogau, evang. G.
18. Glogan, katb. G.
14. Oppeln
15. Liegnits. stAdt G.
16. Scbweidnitz
17. Breslau, Friedr. G.
18. Glatt
48,400 Tblr.
85.010 -
80.849 -
88,096 -
84,810 -
80,970 -
80 J88 -
19,195 -
19.185 -
18,680 -
17.850 -
17,170 -
16,783 -
16,455 -
16,897 -
16,018 .
16,710 -
15380 -
19. Oels
80. Brieg
81. Bunslau (G. m. Bealcl.^
88. Sagaa
88. Jauer
84. Gross-Streblits
85. Waldenbmqg
86. Neustadt 0. 8.
87. Hirscbbeig
88. Oblau
89. Lauban
80. Pless
31. Kattowltx
38. Paticbkau
38. Krensburg
34. Woblau
85. Streblen
15380 Tblr.
14,640 -
14.186. -
18,760 -
13,110 -
18,980 -
ia847 -
11,998 -
11,920 >
11,888 -
10310 -
10,450 -
9705 -
8630 -
8840 -
7170 -
7050 -
1. NeuMik
M7«
1. Fftrstenwalde
8. Friedebeig N. H.
7«8»
5660
1. Beigard
8. Gais a. 0.
8. SeUawe
88U
5S»
1. TmmeeiAO
8. Nakel
8. Kempen
9384*
7
1. K5nigsbfttta
435
I höheren Schulen nach den neuesten Etats.
SelbBtändige Bealsohulen
i. Ordniing | 2. Ordnung
und die mit ihnen organisch verbundenen Institute.
SelbBtändige
höhere Bürgerschulen
und die mit ihnen organisch ver-
bundenen Institute.
^Käf, SS. sa 8t Jokaan
ibit
oof . BS. ra St P«tri
Upb«;, sUdt BS.
i&i, Knigst BS.
«iftB, DontbsaMi. BS.
BfiB. LaüeflBtidt. BS.
Hüa. Fri»driek>«BS.
iriiB, SopUca-BS.
mUtarta. 0.
5ä?
^ Friedr. WSL Seh.
«kery
Wies
>aiti4t
i>]tt.BS.
■>«,BS.
BbtabMh
knrite
ottaa
Zwinger
ML Geist
14,401 Thlr.
82,<86 -
18<487 -
18JI86 -
17,649 -
18,840 -
11,895 -
48,716 Thlr.
39,187 -
88,718 -
88,840 -
87,688 -
19.486 -
18,970 -
14,700 .
18,860 -
89,897 TUr.
80,817 .
88,594 TUr.
85,795 -
14,650 .
18,880 .
1. Berlin, FkiedrichsWerdnwdie
Qtwerbescbsl« 45366 TUr.
9. Berlin, LnisenBttdt Gewerbe-
achnle 84^87 -
3. Lttbbea 8579 •
4. Spremberg 7885 -
1. Stettin
17385 TUr.
98,490 TUr.
8M05 -
81305 -
18.760 -
1C386 -
15380 -
15,484 -
10,700 -
9,760 -
I
1. Jenkan
8. OnmUnoeB
8. Kuienwwrder
4.PiUM
5. CalB
18,740 TUr.
6815 -
5878 -
7(4860) -
0. AeOfiB
6. Lackenwalde
euuu -
5060 >
7. Croeeea
4775 -
4
1. Lanenborg
7880 Tblr.
8. WoUin
7660 -
8. Welgaet
6199 -
1. Bieelaa 1. b. BS.
18390 TUr.
9. Breelaa, 8. k. BS.
7,691 -
8. Striemen
6578 •
4. Ldweaberg
5919 .
5. Oakran
5040 -
426
Oeffentliohe Gymnasien
Oeffentliche selbstandii
Provinz.
und die mit ihnen organisch verbundenen Institute (Beal-Lehr-
Progymnasien and dk
ihnen organisch vexfonnd^
■
anstalten, Vorsebulen, Alumnate).
InBtitate.
1. PforU, Landesschvle 7S,1S0 Thlr.
13. Nordhaoaen
16,180 Thlr.
1. Sangerhauen
6Ü
i. Ibgdebarg, Pidafirog. 66^10 -
8. Halle, lAteiA. Hauptech. 84,618 -
14. Qnedlinbnig
16380 -
8. Donndori; Kloataneh.
SC
.
*. Zeitz
14.876 -
4. Halle sttdt G. 9S,S78 -
16. Salawedel
14,788 -
6. SacliMi.
5. Macdeborg, Dom-O. M,409 -
17. Stendal
18,998 -
6. Aoaalebeii, KlOBteneh. S0,640 -
18. Schlensingen
18490 -
7. Borg 19,491 -
19. Nanmborg
18380 -
8. Weniigerode 19,874 -
80- MfthUiaaBen
18495 -
9. Brftirt 18,892 -
81. Meraeborg
18.586 .
10. HalbezBtadt 18,810 .
88. Torgan
18,080 -
11. Biatoben 17,850 -
88. Heiligenatadt
18,006 -
18. Wittenbexg 10,860 -
84. Seehaoaen
10390 -
1. Flenalmrg (G. QDd BS.) 89,0ttTh]r.
6. Hadenleben (G. n. h.BS.)
18,870 Thlr.
7. SehlMwig-
Hobteil.
8. Altona 86.580 -
7. Hnsum (G. nnd h. BS.)
17,080 -
8. Kiel 81.640 -
8. Glttokitadt
14,070 -
4. Schleewig (G. n. h. BS.) 19,884 -
9. Meldorf
19380 -
5. Bendsbnrg (G. nnd BS.) 19,080 -
10. P15n
18,488 -
1. HUdeabeim,A]idr.G.ii.BS. 84,800 Tblr.
10. Lingen (G. nnd h. BS.)
11. Stade (G. nnd h. BS.)
15,780 Thlr.
1. Morden
S5
8. nfold, Kloaterscbnle 87,466 -
15,670 -
3. GOttägen (G. nnd BS.} 86,060 -
4. Lfineburg (G, vnd BS.) 86360 -
18. Oanabrftck. Batha-G.
14,980 -
18. Haneln (G. nnd h. BS.)
14380 -
5. Hannorar, Lyceimi I 81,985 -
6. Hildeaheim, Gymn. Joa. n.
14. Verden
14340 -
8. HuBOver.
15. Oanabrftck, Gymn. CaroL
14,160 -
.*•
b.BS. 19,800 -
16. Anrieh
18396 -
7. ClaoBttal (G. nnd h. BS.) 17,008 -
17. GeUe (G. nnd h. BS.)
18,710 -
& Bmden (G. und h. BS.) 16,865 •
18. Meppen
18,668 -
9. HannoTer, Lyoeimi 11 16,168 -
1. Mttnater 88,640 Thlr.
11. Hamm
18,188 TUr.
1. Bietberg
^
8. Paderborn 86,440 -
18. Gftteraloh
11,698 -
8. Doralea
f]
8. BieleMd (G. und BS.) 88,810 -
18. Herftnrd
11386 -
3. Vi«den
£
4. Dortmimd (G. und BS.) 88,170 -
14. Warbnig
11,400 -
9. «Mtlilen.
6. Minden (G. und BS.) lO^lSO -
6. Bnrgateinflurt (G. und BS.) 17,878 -
15. Warendorf
11,140 -
16. Attendorn
10,880 -
7. Soeit 16,800 -
17. BeckUnghanaen
10300 -
8. Ooeaftld 18,780 -
18. Bheine
10340 -
9. Anaberg 18,140 -
19. H5zter
9860 -
10. Boobvm 18,870 -
80. Brilon
9780 .
1. Caaael 88,668 Thlr.
7. Hadaaur
15300 Thlr.
8. Frankfturt a. M. 84,880 -
8. Weflbnrg
16370 -
8. Wieabaden 80,146 -
9. Hanan
14.806 -
4. Herafeld 18.480 -
10. Binteln
18,000 -
5. Marburg 17,080 -
11. Uontobanr
18,880 .
6. Fnlda 17,040 -
18. DiUenbnrg
11,980 -
10. Hmmi-
HanM.
1. Trier 88^80 Thlr.
14. Krenanaoh
15385 Thlr.
1. Jftlifih
T1
8. C51n,Friedr.Wilh.G.n.B8. 80,964 -
16. Nenaa
16,017 -
8. M. OladbM^
n
3. Bedbtt», Bitt Und. 87,943 -
4. Dftaaeldorf 84,510 -
16. Dftren
14387 -
8. Andernach
7]
17. Weael (G. nnd h. BS.)
14,770 -
4.Malm^
•1
5. Goblenz 88,498 -
18. Cöln. Kaiaer Wilh. G.
18,880 -
5. St. Wendel
M
6. Bonn 88,050 -
19. Mftnatereiffel
18,408 -
6. Prftm
il
11. Ueiiproriu
1. Hohen.
7. Barmen (G. nnd BS.) 81,955 -
80. Emmerich
13,400 -
7. 8i«^bwg
•1
8. Blbeifeld 80,000 -
81. Cleve
18,174 -
8. Bhwnback
M
9. Eaaen 19,880 -
88. Saarbrftek
18,060 -
9. Boppncd
fl
10. G51n, Apoetel-G. 18,800 -
88. Hedingen
11,900 -
10. Lina
fi
11. G51n, Manen. G. 18.670 <
84. Wetalar
11388 -
11. SoberaheiB
ü
18. Aaehen 18,150 -
85. Kempen
11380 -
18. Trarbach
4i
18. Dniaborg (G. nnd Ba) 17,830 -
86. Moera
11,110 -
18. Erkelens
14. Wipperfürth
"
427
Selbständige Realschulen
Selbständige
1. Ordnung
1 2. Ordnung
höhere Bfirgerschulen
und die mit ihnen organisch ver-
und die mit ihnen organisch veibundenen Institute.
bundenen Institute
L
i|d»bnf , b5Ktn G«werbe-
badeUehvle
ond
av 4*94 mL.1..
1. MMdebmv, höh. Qew«rke8c]i
8. EUbben
. 16,884 TUr.
1. WeiMenUds Qaih. BS. md
f>- n \
9898Th]r.
?5y471 Tlilr.
7688 .
nofrfnu,)
8. HaninDiixg
Int
88J90 .
7805 -
dtentadi
19J18 -
8. MftblhanMa
6850 -
iDe
19«466 -
4. DelitiMh
6818 .
iAbomd
17,870 -
5. Laagaualza
5665 -
•
18,848 -
6. Bflenbnig
6000 -
1. AHona
88,430 Tblr.
1. Sottdolmrg
7850 Thlr.
8. Kid
14310 -
8. RMhoe
6800 -
8. NflamtaBtor
10350 -
8. Segaberg
4. Mine
6100 -
5866 -
5. Wnndibeek
5800 -
■Mftr
85,886 TUr.
1. HaiiBoirer
17,009 Thlr.
abrftek
16,770 -
8. Nieobnig
8696 -
AWR
15J80 .
8. Ottemdorf
8850 -
IT
14,670 -
4. VAnden
7800 -
dir
11368 •
5. Einbeck
7100 -
mde
11,575 -
6. Horllieim
7. Uelien
8. Papeabnrg
6978 -
6700 -
6800 -
9. Oukenbrüek
5481 -
frtidl
17,870 Tblr.
.
1. Witten
18,100 Thlr.
Hier
15,184 -
8. Schwelm
7900 -
55-
14,670 -
8 Unna
6048 -
Mn
11,750 -
4. Lftdeaadwid
6199 .
m
11,800 -
ft
5. Bocholt
4090 -
ikfvt B. IL, Mnglereeliiik
46,040 TUr.
1. ftukAizt a. M., BS. d«r
1. Fraakftirt a. M., h. BS.
88346 Thlr.
Ml
88/K)0 -
israaL G«B«iBd«
40305 Tklr.
8. Caasel
88,660 -
■tadca« BealgTiu.
18,076 -
8. Fnttkftirt a. IL, BS. dtr
8. Wleabaaea
19,100 -
urael. B«lig. G«9«IlBeh.
80,060 .
4. Fnäktaii a. M., Selectonach.
15,040 -
14,770 -
5. HenMd
7T80 -
4. Bacliirage
10,680 .
6. Linbug
6780 -
5. HonteiT T. d. H.
8880 .
7. Xai^bnig
8. Fvlda
9. Eme
6618 -
6470 -
i6800 •
10. Oeisanlieim
11. Schnialtaldni
6980 -
5890 -
18. Biebikh-Mesbacb
18. OberbJnifftein
14. Dien
15. Biedenkopf
5540 -
5480 .
4965 -
4890 -
16. Hollreiemar
4680 -
, ittdl. BS.
84,987 TUr.
1. BSMII
85,700 Tklr.
1. CioMd
18346 Thlr.
iddorf
81,840 -
8. Beinueheid
11,740 -
8. Solingen
10,088 .
raMd
88,408 -
8. Wvpperfeld (Ober-Bannen)
9945 -
8. Lenaep
9400 .
in
88.900 -
4. Neawied (h.BS. n. Progymn.)
9070 -
bew a. a. S.
16,894 -
5. M. Gladbach
8990 '
lei
15,818 -
6. Obeihauen
8615 -
ort
14,908 -
7. Dftren
»477 -
keim ». BlL
14,781 -
8. Bheydt
8485 -
»
18,170 -
9. Saarlovis
10. Bapea
11 Mayen
18. Hechingea
18. D&Ucen
14. Kerpen
15. Dftaeeldorf
7686 -
6698 .
6800 -
5440 .
4585 .
8670 -
8760 -
428
Hauptstuammeiittelliing des Oesammt- Aufwandet für die öffentlichen Oymnaiien nnd
anstalten, Tortohnlen, Alnnmate)
Provinz.
Im Jahre 1869.
Davon gedeckt:
Geflammt-
Aufwand,
vom Staate
aoB
unmitMlMtfeii
Stafttifoiids.
1. Preussen
2. Brandenburg
3. Pommern
4. Posen
5. Schlesien
6. Sachsen
7. Schleswig-Holstein . , .
8. Hannover
9. Westfalen
10. Hessen-Nassau
11. Rheinprov. n. Hohenaollem
Summe
Tblr.
266,346
519,736
193,290
161,636
342,976
360,196
135,779
228,038
185,079
132,679
335,499
2,851,253
TUr.
69,527
62,995
13,662
31,322
19,770
35,637
85,607
28,719
26,770
53,501
44,943
so« den in
atltan Ver-
tigong
stehendMi
Süftiuifftfonds.
TUr.
22,054
5453
11,255
29,596
52,725
16,352
2219
41,133
25,279
34,080
11,660
zusammen.
462,453 251,695
TUr.
91,681
58,448
24,917
60,917
72,496
61,989
87,826
69,852
52,049
87,581
56,493
aus
anderen
Mitteln.
Tklr.
1. Gym-
174,765
461,287
168,373
90,719
270,481
308,207
47,963
158,186
133,030
45,098
279,006
714,148
2,137,106
2. P r o g y m-
1. Preussen
2. Brandenburg
3. Pommern
4. Posen
5. Schlesien
6. Sachsen
7. Schleswig - Holstein . . .
8. Hannover
9. Westfalen
10. Hessen -Nassau . . . .
11. Rheinprov. u. Hohenzollem
Summe
8840
24,053
7261
30,420
4000
*
6408
18,321
12,165
55,131
160,599
4940
1643
1996
1500
3102
2450
822
2058
4911
2253
13,081
12,494
2450
4940
2366
4054
6411
5355
3840
24,053
4811
25,480
4000
3043
14,267
5,754
49,776
25375
135,024
429
Progyamasiem,
la dsB Jakran
dk ail
U74.
ihMB ofgaaiieh T«rbui«iiaA latthite (iMl-Lahr-
Gesamiiit-
Aufwind.
TUr.
a B 1 e n.
9470
13,289
20,274
22,147
8333
11,925
•
8565
10,343
•
89,083
193,429
Jakre 1874.
Davon gedeckt:
▼am Staate
immhteibaieB mittelbaren
Stutsfonds.
znaammen.
TUr.
t
TUr.
Tllr.
5300
5469
2493
1550
«
15,700
1218
1250
■
4403
30,512
6871
aus
anderen
KtttefaL
TUr.
n a 8 1 e n.
447,713
169,729
19,862
1 189,591
256,129
810,977
142,358
1000
143,358
667,619
295,016
47,331
18,450
65,781
1 '
229,235
245,476
121,605
6075
127,680
117,796
582,829
74,461
55,799
130,260
452.569
489,194
78,584
21,869
100,453
888,741
190^338
114,372 1
568
114,940
75,398
333,419
72,428
32,231
104,659
228,760
305,525
67,336
36,896
104,232
201,293
212,230
115,624 i
18,000
133,624
78,606
473,^3
95,262 '
10,150
105,412
367,811
4,385,940
1,099,090
220,900
1,319,990
1
3,065,950
5300
4170
•
13,289
•
20,274
5469
16,678
•
8333
•
11,925
•
3711
•
4854
2800
7543
•
20,103
•
68,980
37,383
■
1
156,046
430
•gfli^ftma^mimmdinniiiig ig» QeniBiiit-AiifiraiidM tOx di« SffBBtlidMii Mlbitliidigea Keal-lehrantti
und die mit ihiwii orcaaiMh Twbmidanen Lutitnto (Yonelnil«!!, Progymnamm, Alamiate) in d«n I
1889 und 1874.
Im Jahre 1869.
Im Jakre 1874.
Ge-
Davon gedeckt:
Ge-
Davon gedeckt:
T^«« rt —-S ■■ ^
1
vom Staate 1
vom Staate 1
Provinz.
SAmMt-
ans
sammt-
Dcvsaii^ w
Btif d«& n
mao
W^mmmMmmmmm
Auf-
108
■einer
K11.
anderen
Auf-
ans
as
wand.
oamlttel-
baren
VerfBgnng
■iehenden
zu-
sammen.
Mitteln.
wand.
unmittel-
baren
mtttel-
baräi
naaBimen.
Mi
BtMtafbndB.
Btiftangs-
Staatsfonds.
fondfl.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
1 TUr.
TUr. 1
1. Bealsoholen 1. Ordnung.
1. Preussen.
80,329
565
•
565
79,764
126,744
16,404
•
16,404
1
2. Brandenburg.
121,341
•
•
•
121,341
259,995
2500
•
3500
%
d. Pommern.
34,089
•
1500
1500
32,589
50,214
•
•
•
4. Posen.
47,115
2070
•
2070
45,045
85,319
15,630
•
15,630
5. Schlesien.
91,635
.
•
•
91,635
172,059
8005
m
8005
^
6. Sachsen.
72,826
.
•
•
72,826
119,057
7688
•
7688
1
7. Schleswig-
Holstein.
«
•
•
•
.
•
.
•
■
8. Hannover.
43,445
1364
1789
3158
40,292
96,024
15,844
7544
23,388
9. Westfalen.
41,160
1500
•
1500
39,660
70,304
7510
•
7510
10. Hessen-
Nassau.
16,749
>
6170
6170
10,579
80,116
8146
3000
11,146
11. Rhelnprov.i.
HohenzoU.
117,679
.
600
600
117,079
192,089
4550
600
5150
1
Summe
666,368
5499
10,059
15,558
650,810
1,251,921
86,277
11,144
97,421
U
2. Re
alsohulei
l 2. Ord]
Qimg.
1. Preussen.
.
.
.
*
•
.
1
2. Brandenburg.
59,925
1236
1236
58,689
96,857
1236
1236
3. Pommern.
f
•
.
17,325
•
•
4. Posen.
•
.
9
•
5. Schlesien.
•
* »
•
•
#
•
6. Sachsen.
•
.
.
24,346
e
•
'
7. Schleswig-
Holstein.
•
.
•
48,690
1850
1850
8. Hannover.
»
.
»
•
9. Westfalen.
8417
8417
•
•
10. Hessen-
w
Nassau.
52,650
5185
5185
47,465
94,075
3021
3031
(
11. Rhelnprov.i.
HohensBoll.
10,803
.
e
10,803
47,385
•
•
4
Summe
131,795
51
85
1236
1
6421
125,374
328,678
6107
1
1
1
6107
3
431
roTifli.
Ge-
Mmmt-
Auf.
wand.
Im Jalire 1869.
Davon gedeckt:
vom Staate
anmittel-
bano
SiMtsfosdi.
Tfclr.
Thlr.
•ei&ar
Verfikgoag
itehmideB
StiftoBfs-
fbnda.
za-
Bammen.
TUr.
aus
anderen
Mitteln.
Thlr.
Thlr.
Im Jahre 1874.
Ge-
sammt-
Auf.
wand.
Thlr.
Davon gedeckt:
vom Staate
am
QiunHtal-
baren
mitiel-
barao
Staatofonda.
Thlr.
Thlr.
aus
anderen
Mitteln.
Thlr.
Thlr.
3. HQhere BtlrgersolialeD.
ttMen.
Ddeaborg*
unera.
len*en.
uen.
eswig-
tein.
lover.
tialen.
ien-
u.
aprov.
nzoU.
{oinme
37,572
57,001
10,095
15,554
13,868
5051
65,133
25,453
87,685
80,728
9045
9900
915
2750
900
465
37,572
57,001
10,095
36,310
65,104
21,662
11,795
10,800
1380
15,554
13,868
5051
53,338
25,453
76,885
49,348
53,543
39,730
31,816
73,652
85,337
116,698
113,462
800
2000
2570
398,140
2625
8966
900
15,917
5563
19,860
4115
28,965
374,175
637,334
39,341
800
2000
2570
6273
2625
15,239
900
15,917
5563
35,510
63,104
19,112
53^3
39,730
29,191
58,413
34,437
160,781
107,899
6278
45,614
591,720
Beoapitolalioii dm Ge8Bin]nt>AiifiraiideB tüx die
Provinz.
OeffeDtliche Gjrmnaaial- Anetslten
und ibre AuDexa.
S^ih. 1
0«B«iDint-
Davon
gedeckt
1
Im
vom Staate
aas
n,, !
Jih».
.
Aufwand.
StaatBfond».
«.B«nu..n.
anderen
Mitteln.
Aufwanil. 1
1
Thlr.
TUr.
TLb,
TUr.
TUr.
tu,, j
1869
r. rmiui.
366,346
69,537
38,054
»1,681
174,765
11 -.901 1
1874
467,183
186,029
19,862
194,891
202,292
i.a.Mi j
1869
i. InW«
523, ST5
52,995
5453
58,448
465,135
!38,2S:
1874
fciri.
824,266
142,358
1000
143,358
680,908
421.'J5'> j
18«9
S. tmm.
a 17,843
13,689
11,355
S4,»17
193,436
.„..
1874
316,290
47,331
18,450
66,781
249,609
«,...
1869
4. POMI.
158,897
31,333
33,045
63,367
95,530
1874
267,623
127,074
6076
183,149
134,474
1
1869
i. mma.
373,396
84,710
63,725
77,435
395,961
1
107, 1?'.' ;
1874
691,162
74,461
55,799
130,260
460,902
i2:<.>i(^-2 ;
1869
(. Sithui.
364,196
35,637
16,353
51,989
313,90*
fi.i.ii 1
1874
601,119
78,584
21,969
100,453
400,666
183,i:r: '
1S69
7. äcUmig.
135,779
85,607
3319
87,826
47,953
5051 1
1874
I*litoii.
190,338
114.372
568
114.940
75,398
HOK i
186»
1. lum«.
933,446
30,263
41,955
73,317
161,338
1 01^,51 ^ ;
1874
341,984
74,921
33,449
108,370
233,614
IDii.TOT i
1B69
». WuIÜIm.
803,400
38,766
37,387
56,103
147,397
75,03'.' ;
1874
316,668
68,886
38,146
107,08a
208,836
lOö.-i-ll j
1869
1*. Be».-
144,844
51,001
38,991
93,993
50,853
IST.Oi'l 1
1874
NlllH.
212,230
116,624
16,000
133,624
78,606
340,^^^ \
1669
II. Ueinpnfiu
890,630
48,045
)3,e03
61,848
338,783
200.21 1' j
1874
1. Btkemll.
662,306
U9,962
14,653
125,516
436,791
3y;.93r
1869
Snmme
8,011,852
475,584
364,189
739,733
3,873.13»
1.19S.30:^ ■
1874
4,579,369
1,129,602
227,771
1,858,373
3,221,096
!
433
liöheren Schulen in den Jahren 1869 und 1874.
Händige Real-Lehranstalten
und ihre Annexa.
Davon gedeckt
vom Staate
ans
3't»U>ar«D ! mittelbaren
Staatsfonds.
zu-
sammen.
ans
anderen
Mitteln.
Die öffentlichen höheren Lehranstalten
überhaupt und ihre Annexa.
Gesammt-
Aufwand.
Davon gedeckt
vom Staate
ans
nnmittelbareo mittelbaren
Staatsfonds.
zu-
sammen.
ans
anderen
Mitteln.
Tblr.
5C5
17.204
:..7.%
•> 570 '
15,085
1^7,084
915
10.113
Thlr.
1,236
1,500
«
7.6^M
4,475 '
■•S4<>9 4,539
•JiSlO ! 13,817
1,500
MIO
7,070
3,000
1,065
600
Thlr.
565
17,204
1,236
5,736
1,500
2,570
2,070
15,630
8,005
7,688
4,475
14,948
38,627
1,500
8,410
22,155
30,084
1,980
10,713
Thlr.
117,336
145,850
287,031
416,220
42,864
86,651
45,045
69,689
107,189
21 7,597
86,694
175,445
5,051
76,031
93,630
131,049
73,530
97,231
134,929
310,805
207,230
342,223
Thlr.
384,247
620,237
761,842
1,246,222
261,527
404,511
206,012
352,942
480,585
816,764
450,890
684,252
140,830
270,844
342,024
511,660
278,430
421,509
301,928
553,119
599,840
915,242
Thlr.
70,092
192,233
52,995
148,094
13,662
49,901
33,392
142,704
24,710
82,466
35,637
86,272
85,607
118,847
40,671
99,731
30,266
77,296
70,086
142,708
48,960
121,075
Thlr.
22,054
19,862
6,689
1,000
12,755
18.450
32,045
6,075
52,725
55,799
16,352
21,869
2,219
568
46,494
47,266
27,337
38,146
46,061
21,000
14,868
15,153
Thlr.
92,146
212,095
59,684
149,094
26,417
68,351
65,437
148,779
77,435
138,265
51,989
108,141
87,826
119,415
87,165
146,997
57,603
115,442
116,147
163,708
63,828
136,228
Thlr.
292,101
408,142
702,158
1,097,128
235,110
336,160
140,573
204,163
403,150
678,499
398,901
576,111
53,004
151,429
254,859
364,663
220,827
306,067
185,781
889,411
536,012
779,014
30.544
i:n,725
15,410
17,417
45,954
149,142
1,150,349
2,068,791
4,208,155
6,797,302
506,078
1,261,327
279,599
245,188
785,677
1,506,515
3,422,478
5,290,787
28
434
Zusammenstellung des Gesammt -Aufwandes für die öffentlichen höheren 1a
anstalten in früherer Zeit und jetzt
Provinz.
Gesammt-Aufwand.
Oeffentliche Gymnasial
Anstalten und ihre
Annexa.
Selbständige B § a 1 1 e li r
anstalten und ihre
Annexa.
Im Jahre
1864.
1869.
Im Jahre
1874. 1864.
1869.
1874.
Die öffentUchen höh
Lehranstalten ü'
haupt und ihre Ab
Im Jahre.
1B64.
1869.
1. Preussen.
2. Brandenburg.
3. Pommeni.
4. Posen.
5. Sclilesien.
6. Sachsen.
7. Schlcswig-Uolstein.
8. Hannover.
9. Westfalen.
10. Hessen -Nassau.
11. Rlieinprovinz und
Hohenzollem.
Thlr.
215,110
384,364
156,700
96,729
283,785
Thlr.
266,346
523,575
217,343
158,897
373,396
320,701 364,196
135,779
164,614
315,396
233,446
203,400
144,844
390,630
Thlr.
457,183
824,266
315,290
267,623
591,162
501,119
190,338
341,984
315,868
212,230
562,306
Thlr.
86,996
154,324
32,106
47,905
69,114
62,206
35,530
Summe
1,937,399
3,011,852
4,579,369
147,604
635,785
Thlr.
117,901
238,267
44,184
47,115
107,189
86,694
5051
108,578
75,030
157,084
209,210
Thlr.
163,054
421,956
89,221
85,319
225,602
183,133
80,506
169,676
105,641
340,889
352,936
Thlr.
302,106
Thlr.
I
384,L*47 i
538,688 761,S4l> l.i
188,806
144,634
352,899
382,907
200,144
463,000
261,527 I
206,012 \
480,5^:> i
45iKb9*» i
140,830 j
342,024 1
278,430
301, i>2^
599,>>40
1,196,303
2,217,933
2,573,184
4,2<»s.ir>:i ♦',
435
Dbb Schulgeld.
Ueber die in B. II, G46 £f. angegebenen Sätze ist das Schulgeld bei den meisten
höheren Lehranstalten im Znsammenhange mit den Anforderungen der neuen Besoldungs-
etats seitdem weiter erhöht worden (s. £inl. p. 29). Es wurde bei den Zuschüssen aus
Staatsfonds in der Regel zur Bedingung gemacht, den Durch schnittsatz für jeden
Schüler der betreffenden Anstalt auf 24 Thlr. jährlich zu bestimmen: die Summe,
welche sich ergiebt, wenn man die Zahl sämmtlicher zahlender Schüler [mit diesem
Durchschnittsatz multiplicirt, muss der gesammten Schulgcldeinnahme gleich* sein. Ein
noch höheres Schulgeld zu fordern wird durch diese Bestimmung nicht verhindert. In
den Yorschulclassen aller Anstalten, welche aus Staatsfonds unterhalten oder sub^
ventionirt werden, soll nach der mit dem Finanzminister getroffenen Vereinbarung ein
Schulgeld derselben Höhe wie in der Sexta erhoben wurden; Tgl. C. Bl. 1874 p. 513.
Neben forderungen ausser dem Inscriptionsgelde und den Zeugnissgebühren
kommen seit der Circ. Verf. y. 16. Apr. 1869 (s. B. n, 650) nur noch bei wenigen An-
stalten vor.
Schulgelderlass wird einigen Schülern auf jeder höheren Lehranstalt gewährt;
die Grundsätze, nach welchen dabei verfahren wird, sind verschieden. Bei den vom
Staat unterhaltenen oder subventionirten Anstalten ist die Zahl der Freischüler auf 10 proc.
beschränkt, mit Ausschluss der Vorschulen, wo in der Regel keine Befreiung vom
Schulgelde stattfindet. Die Sohne der Lehrer und Beamten der Anstalt sind meisten-
theils frei, so lange sie des Beneficiums würdig sind, müssen aber in die 10 proc. ein-
gerechnet werden. Darüber hinaus vnrd hie und da Freischule für Dienste gewährt, die
einem Schüler z. B. als Amanucnsis dos Directors n. dgl. m., aus besonderem Vertrauen
übertragen werden. — Die rein städtischen Anstalten und überhaupt solche, die aus
Staatsfonds nicht unterstützt werden, erlassen theils mehr als zehn von hundert Schü-
lern das Schulgeld ganz oder zur Hälfte, theüs bleiben sie hinter diesem Satz zurück.
Von drei gleichzeitig dieselbe Schule besuchenden Brüdern ist in der Regel, wenn
Eltern darum nachsuchen, einer frei.
Zwischen einheimischen und auswärtigen Schülern wird in den Staatsanstalten hinsicht-
lich der Höhe des Schulgeldes kein Unterschied gemacht; auch wird darauf gehalten,
daas in den aus Staatsfonds subventionirten Anstalten auswärtige Schüler von dem Be-
nefidum der freien Schule nicht ausgeschlossen werden; vgl. C. Bl. 1874 p. 487. —
In den meisten nicht staatlichen Anstalten wird von den auswärtigen Schülern ein höheres
Schulgeld gefordert als von den einheimischen; hie und da aber auch ein geringeres.
Nachstehend einige Beispiele aus mehreren Provinzen über diese Ver-
schiedenheiten und die Höhe des Schulgeldes überhaupt; die meisten aus der Rhein-
provinz, wo die grösste Ungleichheit sich findet.
Königsberg in Pr.: Friedrichscoll. 24 Thlr. durch alle Cl. (excl. liThhr. Tumgeld),
Wilhelms G. 30, in den 3 städtischen Anstalten und der Burgschule 30, Vorcl. 24 (excl.
Tumg.). Thorn: 28 durch alle Cl. Danzig: 30, für auswärtige 36. In den höh.
BS. ist das früher geringe Schulgeld auch erhöht worden, z. B. in Marienwerder:
5. Cl. 12, 1. Cl. 24 Thlr,
Berlin: Bei den Gymn. u. RS. durchweg 32 Thlr. mit Wegfall des Emschreibe-,
Tumgeld s und sonstiger früherer Ncbenzahlungen. Charlottenburg: 30 Thlr. Prenz-
lau: in je 2 Cl. von unten für einheimische 24, 26, 30 fiir auswärtige 30, 32, 36. Span-
dau: Vorsch. 15, VI und V 24, IV 26, HI 28, H und I 36; die Schüler vom nahen
Dorfe Damm zahlen 100 pct., sonst auswärtige 50 pct. mehr. Guben: in je 2 Cl. von
unten 24, 26, 30. Lübben ebenso: 12, 16, 20, aber für auswärtige 16, 20, 24 Thlr.
Stettin: MarienstGymn. Vorsch. 20 Thlr., VI 24, V und IV 28, HI-I 32 (Dann
an Aufnahmegebühr: Vorsch. 1, \1 3, V 3i, IV 3f , m 4f, II und I 5, an Abgangs-
gebflhren: Vorsch. 1, Gymnasiasten 2, Abiturienten 5 Thhr.). Stadtgymn.: Vorsch. 24,
VI-IV 32, IH-I 40 Thlr.. (Aufhahmegeb. 2, Abgangsgeb. 2). In beiden RS. : Vorsch. 24,
\1-I 32 (Aufnahme- und Abgangsgeb. je 1 Thlr.). Bei den 3 städt. Anstalten zahlen
die auswärtigen Schüler je 8 Thlr. mehr. Neustettin: Vorsch., VI und V 20, IV und
m 24, n und I 28 Thb. Schlawe Progymn.: Vorsch. 2. Cl. 10, l.Cl. 12, dann in
den 5 Cl. hinauf die einheimischen 12, 16, 18, 20, 24, die auswärtigen 16, 20, 22, 24,
30 Thlr. (Aufnahmegeb. einheim. 1, auswärt. 2).
Alle Gymnasien der Prov. Posen haben den Satz von jähi'lich 24 Thlr.
28»
436
Breslau: bei den städt. Gyran. und RS. einheim. 24, auswärt. 36; bei den böh.
BS. in den 3 unteren Gl. einheim. 10, auswärt. 12, in den 6 oberen einheim. 12, aasw.
16. (Inscription einheim. 20 Sgr., auswärt. 1 Thlr.). Hirschberg (ebenso Reichen-
bach): VI und V 20, IV und III 24, 11 und I 2S (Inscription 1, Abitur. 2 TWr.).
Brieg: in je 2 Gl. von unten, einheim- 16, 20, 24; auswärt 18, 24, 30. Glogau:
in beiden Gymn.24. Wohlan (ebenso Strehlen): Vl-in 24, IlundlSO. Bunzlau:
Vorsch. 8, VI und V 12, IV 16, 11 20, n und I 24; auswärtige je 4 Thlr. mehr.
Grttnberg RS.: Vorsch. 12; dann einheim. 24, auswärt. 32 (Anfhahmegeb. alle 2).
Oppeln: 15 bis 24, Leobschütz: 18 bis 24 Thh-.
Magdeburg: Kloster U. L. F. 20, 24, 28. Ebenso am DomG. und den 2 stfidt
RS., wo aber die auswärtigen 12 Thbr. mehr zu zahlen haben (Antrittsgeld 2 nnd 2|).
Halberstadt: Gymn. und RS. 20, 24, 28; die auswärt, in der RS. 10 Thlr. mehr.
Erfurt: Gymn. und RS. 18, 20, 24; die auswärt in der RS. 4 Thlr. mehr. Mflhl-
hausen Gymn. und höh. BS. in je 2 Gl. von unten: einheim. 18, 22, 24; auswärt. 22,
26, 28. Wernigerode: 22, 24, 26; der Grafschaft nicht angehörige Schüler 24, 26,
28; und, die Söhne von Einwohnern der Stadt ausgenommen, 2 Thlr. Holzgeld. Nord-
haus'enGymn. und RS.: einheim. 20, 24, 28; auswärt 24, 28, 32. Naumburg Gymn.
und höh. BS.: 20, 22, 24, 26, 30. Eilenburg höh. BS. 8, 12, 16, 20, 24. Heiligen-
ßtadt: 16, 20, 24. Schleußingen: 10, 12, 14, 16, 18 Thlr.
Kiel: Gymn. 24. RS. Vorsch. 16, dann 24; auswärtige 26 und 34. Meldorf:
12 bis 21. Alton a Gymn. 28 bis 40. RS. einheim. 40, auswärt. 60. Segeberg
höh. BS. einheim. 18, 21, 24, 27, 30, auswärt 24, 28, 32, 36, 40 Thlr. Letztere Sätze
gelten bei der höh. BS. in Marne ftlr alle Schüler. Wandsbeck (s. p. 239): Vorsch.
20, 26}, 30; h.BS. 30, 40, 45 Tldr. je nachdem die Schüler aus dem Ort, aus Marien-
thal oder aus Hamburg kommen.
Hannover: Lyc. I einheim. 22 bis 32, auswärt. 28 bis 40. Lyc. H und die RS.
Vorsch. 28, VI-IH 38, H und I 40. Höh. BS. Vorsch. 20; dann 24 bis 28. Hildes-
heim: Andrean. Vorsch. 16 und 20; dann 22 bis 28. Josephin. VI und V 12, IV^und
HI 20, H'und I 25 Thlr. mit resp. 25, 30, 38 proc. Schulgelderlass, während derselbe am
Andrean. durchweg nur 5 proc. beträgt. snabrück: Carolin. 22 bis 30, RatiisG. und RS.
20-30. Lüneburg: Vorsch. einheim. Eintritt 3, Schulg. 18; auswärtig, resp. 4 und 20;
Gymn. und RS. einheim. Eintritt 4, Schulg. 26; auswärt, resp. ö und 32. Celle:
Vorsch. 14 und 16; dann 21 bis 31. Emden: 20, 22, 24, 26, 28, 30 Thlr.
In Westfalen durchschuittl. 25 Tlilr.; vgl. C. Bl. 1872 p. 685. Münster: Gymn.
und RS. übereinstimmend VI bis I 20, 22, 24, 26, 28, 30. Dortmund: 24, 26,28, 30,
32, 34, die Söhne nicht innerhalb der Stadt wohnender Eltern zahlen je 6 TUr. mehr.
Burgstein fürt: wie oben Münster (ausserdem Eintrittsgeld 2, für ein Abitur.zeugniss 2,
ein anderes Abgangszeugn. ^ Thlr., für ein später verlangtes 1 Thlr.). Lippstadt:
RS. 24, 28, 32, 36 und (H und I) 40 Tbk. Den vollen Betrag haben jedoch nur die
einheim. Schüler zu entrichten, deren Eltern über 12 Thlr. Classen- oder Emkommensteuer
zahlen; fUr weniger bemittelte tritt eine Ermässigung auf }, ^, ^ ein. Für auswärtige
Schüler kann das Schulgeld bis zur Hälfte ermässigt werden.
Cassel: Gymn. VI und V 20, IV und HI 24, H und I 28. RS. einheim. Vorsch.
16, VI 16, V 20, IV 22, HI 24, H und I 30; auswärt 18, 22, 26, 30, 32, 40.
Höh. BS. einheim. 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24; auswärt. 16, 18, 22, 24, 26, CO, 32.
Wiesbaden: Gymn. je 2 Cl. 20, 24, 28. RS. durchweg 24. Höh. BS. VI-IH 20, H
und I 24 (der erste Bruder resp. 13 J und 16, der zweite resp. 10 und 12). Frankfurt a. M.
(aus Gulden zu Thlr. gerechnet) " Gymn. VI-IV 28 Thh-. 17 Sgr. 2 Pf., IH-I 37 Thbr.
21 Sgr. 3 Pf. Musterschule 34-8-7. Höh. BS. 18-8-6. Selectenschule 17-4-3. Beide
jüd. RS. VI und V 34-8-7. IV-I 45-21-5. Hofgeismar: höh. BS. 16, 18, 20, 24, 28.
Ems: höh. BS. 12, 18, 23, 28, 32 Thhr.
Cöln: die 4 Gymn. haben gleiches Schulgeld, in je 2 Cl. von unten 26, 30, 34
(und kein Tum- Inscriptionsgeld u. dgl. m.); die 4 Cl. der RS. am Friedr. Wilhelm. 6.
30, 31, 35, 37; die stÄdt RS. 24, 26, 28, 30, 34, 36 (ausserdem 1 Thhr. Inscriptions-
und 1 Tlib. Tumgeld). Trier: Gymn. von 24 bis 34; in jeder höheren Cl. immer
2 Thhr. mehr. Bedburg: die externen Schüler in den 4 unteren Cl. 30, in den 2 oberen
36. Düsseldorf: Gymn. durch alle Cl. 24. RS. Vorsch. 24, VI und V 30, IV und
HI 36, n und I 42 (auf Antrag der Eltern, die ftir die Gemeinde -Einkommensteuer
zwischen 500 und 1000 Thh*. eingeschätzt sind, kann eine Ermässigung auf }, bei
denen die zwischen 300 und 500, auf |, die unter 300, auf i des vollen Betrags ein-
treten. In der Vorschule kein Schulgelderlass und keine l^rmässigung. Eintrittsgeld
4T7
•2 TTiIr- . H=* B.^ r^ o»I -:*^. El" izzt'.ii »-/mx jnui fi:^. TitaexL Ä VL-TT iH,
bei 12-1"> Tr*r 1*, ht« 2»>±4 Ti'^ zi ''^•»i EjiiÄ?maiif!iäc»fa»*r -4s; T ^umssl •DflnstHbini
Mas* 1«. ^\ 2JL r*. .'"r: fV d-t in if\ i5 o* li:. 4:; II m.i I i-k .5«:, J*t. -ti 4?
12-16 "nir. t_ifc*}««**i4r^ Mt.2«*:ti a.-! E:ir: i;Ktt S«!ttni»!iiks?*»a Tn«! '^fiDecRaiDHi
a=i«te^?ez>i VI Vl-iz, V H-t?. rV' l^^. ZI :>^:f.. H mif I i«>:. "Tiir >r iifong
S«tt j*^«^ • It^*«*- E***:i: »'T^i^JL V:r*'!C. '3' W in«* V itS. IV m.* d Jl'^ C -mit I
^ RS. *'*«^"L*«i 2J . Ä -V^- ^t«> F* L' Kl •i'fr E^^. ans »?a»* £r!iLi.iiäcxu£ tjl f -fii,
msd ProcT^^ Vi 2t> V ±i FV 2*. ill ^, U Ä Dir*?«.: •ry^na. »äirf ä^fg 3»>: iijiL
Bj^. ^ ife. -j:! 4^\ -M. Mt :i*^-*t *:::•»!: 3.;-* ±».L r.:ü.TTWTi ±4 -2K 2^^- '^»ir':T:*.
höh. BS. 1*. J- Li. ir. ^iJ* >-. W* -.**'.: 'Priir^Tca. 1-?. 2J\ ^E i*;> 4») Vihl i"mrr^»g
1 Thlr- ELT Ei"' :} ^zkü I'i Ik-^- - *•' •- ES. 3. «i-^r !iz.t**r*J:»>2. «»L 14. in. •!•*!: i^ötasoHi 4^
hei weific»T «£« '^ I^r «.a*>**»-t«!. ei lui-^i «.'. «t^* Silr^-*. Ei':r:rTn3tf«yi i Tür •^'J^r-
hause»: Li- E."^ V.r*«'h- «iri Vi ^4. •ikzj. ^. oiX oi. «>b*rLAax*ß'*:i: ära. B»S»^
Vor^eh- 12. VI x V i?^ I\' cn.i IH 2&. li ->•. Ma^ai^dT: Premix. Vi aa.i V ä
n' as4 m :^X 15 V? He i:-z*3.: «rp-i.!- ^i >? S tL Tri a=LTea"i^. jtl 34 •>iiii«L
HecfaiE^ra: b >> ii^S. 4± •r'-^-irTi- —
Ratzef>-:r;: Gtih:^ Vt^cl 1*5^. \1 T-i V *>. IV u«i HI ^ D m-i 1 3f> Eät-
trina^FeM mt .>iLi>r'r'ö di*^ If «nti ±f Ii-r- . Laaeabar« a^ «E £. i»:<L BS.
IL \i 16>. V *X n-fl 24 Ibr.
438
GteBammtbetrag der Besoldungen an den öffentüchen selbständigen Gym-
Provinz.
Oeffentliche Gymnasien
und die mit ihnen verbundenen Anstalten.
Im Jahre
1841.
, 1851.
1856.
1858.
1864.
1. Preussen
2. Brandenburg
3. Pommern
4. Posen
6. Schlesien .
6. Sachsen
7. Schleswig-Holstein . . .
8. Hannover
9. Westfalen
10. Hessen-Nassau
11. Rheinprovinz und seit 1850
Hohenzollern
Summe
Thlr.
93,467
150,428
54,007
32,700
113,984
105,039
56,034
113,839
Thlr.
106,921
168,752
66,773
48,029
136,713
136,067
70,161
135,181
Thli.
119.390
199,793
78,189
60,482
149,623
154,480
91,934
143,790
729,498
868,597
997,681
Thlr.
128,556
204,529
93,932
65,183
155,30-2
161,694
95,831
160,558
1,065,585
Thli.
179,831
261,62<3
117,277
68,205
187,537
178,294
125.061
187,208
1,305,033
Gesammtbetrag der Besoldungen an den öffentlichen selbständigen Beal-
Provinz.
Oeffentliche selbständige Real-
und die mit ihnen verbundenen Aa-
Im
Jahre
1858.
Im Jahre 1864.
Beal-
fschtilen
1.0.
Real-
Bchalen
8.0.
Selbst&ndige
Raalschnleii
11b«rhaQpt.
Im Jahre 1869.
BmI-
scbideii
1.0.
sclmleii
S.O.
B«al9cknil«B
Ikberbftiipt
1. Preussen
2. Brandenburg
3. Pommern .
4. Posen. . .
5. Schlesien
6. Sachgen . .
7. Schleswig-Holstein
8. Hannover .
9. Westfalen .
10. Hessen Nassan
11. Rheinprovinz und
Hohenzollern .
Summe
Thlr.
64,060
71,936
18,160
29,023
45,301
42,525
15,360
60,449
Thlr.
52,110
78,736
22,092
40,424
51,473
38,228
25,260
76,142
Thlr.
9,168
31,422
3785
15.350
6,963
Thlr.
61,278
110,158
22,092
40,424
55,258
53,578
25,260
83,105
346,814
384,465
66,688
451,153
Thlr.
69,339
108,313
30,710
41,458
78,986
64.258
35,867
31,975
15,328
97,517
Thlr.
53,838
6800
20,258
Thlr.
69,339
162,151
30,710
41,458
78,9öi5
64.258
m
35,867
38,77r>
35,58>j
9935 , 107,452
573,751 90,831 664,582
439
nasial-Anstalten und den oiganiach mit ihnen verbundenen Instituten.
1SG9.
1874.
OeffentlicLe sei: sriir.lije
ProgTipnasieD ncd die mi: iLsiOü
rerbundenen Anstalten.
Im Jahre
l^-A.
i<*yx
1S74.
die cr.:..:.:5cL ml: r.-;u \cr-
buLdenen Institute.
Im Jahre
1>^.
l^o9.
1S71.
Thlr.
-4,955
.>ö,143
JiJ>.069
lb,750
■JJ) 390
U>r>,083
Kl. 000
l.X>,822
115.795
:'oö,518
Thb.
396,512
649,543
249,494
218,259
473,01S
326,974
172.b-l
265.333
205,0^11
188,W3
377,6«)1
3.-52
5.-«X^
5.'»v»»»
7 515
5.-'^>
.-» ••— 1?
0. 1 ID
10,05>
32,577
Tult.
TL1-.
5,310
3.240
11,745
20.146
17,'?70
0,41S ■
19,o«^9
13.959
6.6._>>
913 '
1
6.>23
4.4«>"»
7.550
15.3!'3
N17>
10,224
•
44,772
77,609
1^.144,808 3,583,259 74,440 • 119.3S^ 164.392
Tür.
1--.0-3
2''>7.42»J
122.277
75.72"
li*.* "i'i*
1 J.OT'.»
ia\ll9
219,7-5
lÄ^r.
A-J.
224.955
4'^.S22
3^>.;>3
001,2nn
101,115
r07.>04
12.\lt^<
1 2.M.92>
2:^4.3:i'
479,.rM;
223.090
.»•'•> "o"»
^W».».!*»«
I25.v>3
172.>M
17o.i»«»'»
272>Si
100,13-
273.179
120.019
l>N64;i
2^3.2l»0
4:>5.21U
1,379.473 2.264,196 3,747,651
Lehranstalten und den organisch mit ihnen verbundenen Instituten.
schulen
stalten.
Im Jahre 1874.
1. 0.
lUal-
schnlen
2.0.
Oeffentiiche selbständige
höhere Bürgerschulen
und die mit ihnen verbundenon
Anstalten.
Im Jahre
1864.
1869.
1874.
Oeffentiiche selbständige
Real-Lehransta)ton aller
Kategorien und die organisch
mit ihnen verbundenen Institute.
Im Jahre
18t;4.
1^09.
1S74.
Thlr.
108,632
243,157
40,933
75,072
142,432
100,264
Öl]045
58,190
70,209
1 59,515
1.086,049
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
Thk.
Thlr.
Thlr.
Thlr.
•
10S,632
0259
23,934
25,233
07,537
93,273
loo,N\»
89.001
.332,158
15,522
49,306
00,143
125,0.^1
211,457
392,301
13,787
54,720
4380 ,
9241
19,390
20,472
39,951
74,110
■
75,072
•
•
•
40,424
, 41,458
75,072
•
142,432
3262
13,723
43,967
58,520
92,709
180,399
21,471
127,7:15
•
11,495
34,093
53,578
; 75,753
161,S2t>
42,330
42,330
1
•
40S0
28,225
•
4080
70,555
•
81,045
1
•
53.5S3
02,021
•
1 89.450
14:J,006
•
58,190
3500
22,591 ,
29,952
28,760
61,366
NS142
79,100
1
149,309
■
59,929 .
1 47,332
•
95,515
290,011
42,Oi>6 '
201,581
39,H21
1
68,454
93,497
122,920
175,906
295,(»7s
287,755
1,373,804
72,744
310,330
543,^59
523,897
980,918
1,917,003
440
Recapitulation.
Provinz.
Oeffentliche selbständige
Gymnasial-Anst alten
und die mit ihnen verbun-
denen Institute.
Im Jahre
1864.
1869.
1874.
Oeffentliche selbständige
Real -Lehr au st alten
und die mit ihnen verbun-
denen Institute.
Im Jahre
1864.
1869.
Oeffentliche selbstän^
höhere Schulen all
Kategorien und die
ihnen verbundenen Insti
Im Jahre
1874.
1864.
1869.
Ifi
1. Preussen
2. Brandenburg . .
3. Pommern . . .
4. Posen
5. Schlesien . . .
6. Sachsen
7. Schleswig-Holstein
8. Hannover . . .
9. Westfalen . . .
10. Hessen-Nassau .
11. Rheinprovinz und
HohenzoUem . .
Thir.
183,683
267,420
122,277
75,720
193,399
182,070
135,119
219,785
Thlr.
224,955
388,383
161,115
125,168
264,349
223,696
125,083
176,000
166,138
126,019
283,290
Thlr.
Thlr.
404,822
67,537
661,288
125,680
267,364
26,472
237,928
40,424
479,656
58,520
333,797
53,578
172,881
?
272,883
?
273,179
28,760
188,643
?
455,210
122,926
Thlr.
93,273
211,457
39,951
41,458
92,709
75,753
4080
89,450
61,366
95,515
175.906
Thlr.
133,865
392,301
74,116
75,672
186,399
161,828
70,555
143,066
88,142
296,641
295,078
Thlr.
251,220
393,100
148,749
Thlr. Tl
r I
I
318,228 m
599,^0 l.ud
i
201,066 :M(
116,144 I 166,626 31^
251,919 I 357,058 6»^
235,648 i 299,449 ' 41?a
? 1 129,16:3 241
I
265,450 413
163,879
227,04)1 381
221^^34 4>.'
342,711 i 469,196 7.V
Summe
1,379,473
2,264,196
3,747,651
523,897
980,918
1,917,663
1,903.370 3,245,114 5.»-j
IX.
ANHANG.
Nachträge und Berichtigungen,
Zu p. 3. BetheiliffUDg am frauzopischen Kriege:
1. Einberufen viirden zur Erfüllung der Mifitair-Dienstpflicht oder zu soustigen
miljtair. Dien ^tl eis tnngen:
aus d<T Vriixinz Preussen: Lehrer 32, Schuler 190; Brandenbniip : L. Sl»,
Seh. 2139: romniern: L. 29, Seh. 7^: Posen: L. 23, Seh. 134; Schlesien: L, 42, Scli.
309: Sachsen: L. ol». Seh. 143: Schle8wig-Hol>tein : L. 9, Seh. 2S; Hannover: L, 13, Scb.
75; We.^tfaleTi: L. -jx. Seh. 140: Hessen-Naf^sau : L, 17, Seh. 35; Rheinprov. und Hohen-
zollern: L. 70, S<h. 142. Zusammen: 2S2 Lehrer, 1554 Schüler.
2. Freiwillig: traten ein zum Dienst mit der WaflFe, oder bei der 3Iil. Seelsorge,
oder zur Krankenpflege, oder zu sonstigen Dienstleistungen :
ans der Prov. Preussen: L. 3, Seh. 65; Brandenburg: L. 1, Seh. 8(); Pom-
mern: L. 0, Seh. ö:i; Posen: L. 3, Seh. 0; Schlesien: L. 2, Seh. 67; Sachsen: L. I,
Seh. 142: SchlosviV.-H. : L. 2, Seh. 72; Hannover: L. 0, Seh. 27; Westfalen: L. 1,
Seh. 0: Hessen-N. L. 0, Seh. 36; Rheinprov. u. Hohenz.: L. 11, Seh 57.. Zusammen:
24 Lehrer, 629 Schüler.
3. Im Kriege oder in Folge des Krieges sind gestorben:
aus der Prov. Preussen: L. 3, Seh. 6, Brandenburg: L. 6, Seh. 3; Pommern:
L. 4, Seh. 0; Posen: L. 2, Seh. 2; Schlesien: jL. 0, Seh. 7; Sachsen: L. 3, Seh. 8;
Schleswig-H- L. 1, Seh. 2; Hannover: L. 0, Seh. 3: Westpfalen: L. 2, Seh. 5; Hessen-
Nassau: L. 0, Seh. 3; Rheinprov. und Hohenz.: I^ 1, Seh. 9. Zusammen: 22 Lehrer,
48 Schüler.
Zu der p. 35 f. und 45 angegebenen Literatur sind u. a. hinzugekommen:
Dr. Wohlrnbf Gymnasium und Ge;renwjirt: I^ipz. 1874. Die höheren Schulen
und das bevorstehende Unterrichtsgesetz iu Pre^^seIl; Leipz. 1874. J. Ostendorf ^ Unser
höheres Schulwesen j^egenüber dem nationalen Interesse; Dtisseld. 1874. Dr. Scheiben,
Verbürgt die Realschule 1. 0. ihren Abiturienten geistige Reife und Befähigimg zum
Studiren? (Päd. Archiv 1874 p. 577 ff.;. Dr. Säur (in Darmstadt) Pädagogische Zank-
äpfel (Gymn. Zeitschr. 1875 p. 641 ff,). Dr. Armknecht (in Schönberg Mecklb.) , Die
Spaltung des höh. deutschen Schulwesens und ihre angebl. Noth wendigkeit; Emden 1674,
(Dr. med. Schmeisser in Siegen) Promemoria über die Zulassung der Real schul- Abitu-
rienten zum Studium der Medicin. 1874. Nohl^ Mängel und Missstande im höh. Schul-
wesen; Neuwied 1874.
Zu p. 51 und 59: Zeitschriflen för den Zeichenunterricht: Trosehdt liehr-
werkstadt, Monatsblätter. Berlin. Dr. Hertzer^ Zeitschrift des Vereins deutscher Zeichen-
lehrer. Berlin.
Zu p. 65, 68, 69, 79, 71: Abtheilungsdirig. bei der Regierung zu Potsdam
ist jetzt der OReg.R. Braun. — Der Reg.Präsident r. Kamptz zu Cöslin ist in gleicher
Eigenschaft an die Regierung zu Erfurt versetzt, und an seine Stelle ist in Cöslin
442
ffctreteu der Ke^.Vice-Präs. v. Auersicald zu Könip^abcrg in Pr. — Rcg.Präsident zu
Arnsberg ist gegenwärtig der friHiere Reg.Vice-Prä». zu Posen Steinmann. — Beim
Prov. Schulcoll. zu Coblenz ist der Dr. Völcker coramissaiiBch beschäftigt. — Reg.
Präsident in Sigmaringeu ist jetzt Oraa/j vorher OReg.R. in Bromberg.
Zu p. 66 und 181: der OPräsident Freih. r. Nordenflycht ist Anf. Dcb. 1874 zur Dis-
position gestellt worden.
Zu p. 77 oben: Bei den meisten schlesw.holst. höheren Schulen ist das Dänische
facultativer, beim Gymn. zu Hader sieben aber obligatorischer Lehrgegenstand..
Zu p. 93, 106, 121: Die zu Lob au, Reg.bez. Marienwerder, errichtete paritätische
Gyriinasialanstalt kann unter die Progjinnasien eingereiht werden. Sie enthielt M. 1874
in den Cl. \l bis III 113, in der Vorschulcl. 19 Schüler, zusammen: 132 (53 cv., 46
kath., 33 jüd.); III: 15. Unter den 8 Lehrern ist die Mehrzahl ^ic der Dirigent
Dr. Hache evang. ; 1 kath., 1 jüd. Religionslehrer.
Zu p. 102 und 3 81: Die Zahl der Gymnasien hat sich vor Ende
1874 um 2 vermehrt (das K. Wilhelms-Gymn. zu Königsberg in Pr. und
das Gymn. zu Beigar d in Pommern, vorher Progymn.)- Wenn zu den Pro-
gymnasien jetzt die neuen Analten zu Löban in Preussen und Königs-
hütte in Schlesien, sowie die Waisenhausschulen zu Königsberg in Pr. und
Bunzlau hinzugerechnet werden, beträgt ihre Zahl 34. Zu den höh.
Bürgerschulen ist die zweite Breslauor hinzugekommen. Danach er-
giebt sich nunmehr die Reihe:
Ende 1874 : G. 230, PG. 34, Itö. 97, h.BS. 91 ; Zusammen: 452.
Zu p. 103 und 170: Das Alumnat am MariengyinnaBium zu Posen ist gemäss
einer CO. v. 21. Sptb. 1874 mit Ablauf des Sommersemesters 1874 geschlossen worden ;
vgl. C. Bl. 1874 p. 615.
Zu p. 104: Das Pensionat beim Gymn. zu Wetzlar ist eingegangen; s. p. 321.
Zu p. 107: Der littauische Stipendienfonds gewährt jetzt 11 Schülersti-
pendien (je 100 Tlilr., beim Gymn. zu Tilsit); ausserdem 6 Universitätstipendien (in
Königsberg, je 200 Thlr.). Die Stipendiaten stehen hinsichtlich ihres Fortschreitens im
sicheren Gebrauch der littau. Sprache unter Controle.
Zu p. 108: Das König Wilhelms-Gymnasium zu Königsb org ist am 15. Octb,
1874 eröffiiet worden, und zwar mit 92 Schülern in 5 Gymn. und 1 Vorschulcl.; am
Schluss der dritten Woche betrug die Schülerzahl 107; darunter 99 ev., 1 röm. kath.,
1 gricch. kath., 1 dissid., 5 jüd. ; 45 auswärtige. II : 17, III : 17 ; in der Vorschule : 19.
— Lehrer: 11. Director: Prof. Urhan (vorher OL. am GjTiin. zu Görlitz; vgl. p.
196), 2 OL., 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 tcchn. u. Elem. L.; sämmtlich evangel.
— Local ad interim in der Alt-Kossgärter-Predigerstr. -— Etat: 13,630 Thh:. Besoldun-
gen : 10,«30 Thlr. NE. W. Dir. 1700, der letzte ord. L. 700 Thh-.
•
Zu p. 109: Beim knelphöfschcn Gymn. zu Königsberg wurde der OL. Wcyl
M. 1874 emeiitirt.
Die Burgschule zu Königsberg hat Wohnuiigsgeldzuschttsse im Betrage von
jährl. 2282 Thlr. erhalten.
Zu p. 111: Zum Dir. der Realschule in Wehlau ist dosignirt der Dir. desPädag.
in Jenkau bei Danzig Dr. Eichhorst,
Zu p. 11*3: Beim Gymn. zu Roessel ist durch Vermelming des Staatszusch. um
50 Thlr. das Gehalt des Dir. auf 1700 Thhr. erhöht.
Zu p. 115: Das Gymn. und die RS. zu Insterburg sind jetzt königlichen
Patronats.
Zu p. 116: Die RS. zu Tilsit hat Wohnungsgeldzuschüsse im Beti'age von jährl.
ia48 Thlr. erhalten.
Zu p. 117: Seit M. 1874 erhalten die iüdischen Schüler der 3 städt. höh. Lehr-
anstalten zu Danzig am Sonntag gemeinschaftlich einen von der Stadt remunerirten
443
Religionsunterricbt von dem Rabbmer der Sjiiagogon^emeinde. — Für «be k«th. Schüler
der 3 Anstalten war »chou mehrere Jahre vorher ebenso ein gemeinschaftlicher RoUgiona-
untrr. vom Magistrat eingerichtet worden; seit 1874 fehlt es jedoch an einem kathol.
KeMgionslebrer.
Zu p. 118: Die Petrischule za Danzig ist städtisc'hen Patronats.
Zn p. 120: Die RS. zn Elbing hat aus Staatsfonds Wohnnngsgeldzaschüsse im
Betrage von 1920 Thlr. jährL eiiialten.
Zn p. 121: Das Gvmn. znMarienbnrg jetit königl. Patronats, hat den Normal-
etat und empfingt den Wohnungsgeldzuschuss. Beim Etat sind daher hinter den Be-
soldungen hinzuzufügen die Zeichen X £. W.
Zn p. 122: In Folge der Erhöhung des Staatszusch. am 50 Thlr. betragt das Ge-
balt des Dir. beim Gvmn. zu Graudenz jetzt 1700 Thlr.
Zn p. 123: Der OL. Stcmisl. Wecletcski am G3rmn. zu Culm wurde M. 1874 an das
Gymn. zu Conitz versetzt
Zu p. 124: Das Gvmn. und die RS. zn Thorn haben Wohnungsgeldzusch. im
Betrage von jähii 1006 Thlr erhalten.
Zu p. 124: Beim Gvmn. zu Conitz war früher wegen des Untrr. im Polnischen
die Stundenzahl des allgm. Lehrplans in den unteren und mittl. Classen vermindert.
Dies ist beseitigt, nachdem M. 1874 das Poln. facultativ geworden und ausserhalb des
allgm. Lectionsplans gelegt ist — Der OL. Prof. SieUi, der vor Eintritt des Dir. Dr.
DeUers das G}^mn. interimistisch geleitet hatte, ging M. 1874 als 1. OL. an das Gymn.
zu Radbor über.
Zu p. 125. Vom Gvmn. zu D.Crone wurde der ord. L. Löf/ler M. 1874 an das
GynuL zu Culm versetzt — Durch Vermehrung des Staatszusch. um 60 Thlr. ist das Ge-
hält des Dir. auf 1700 eihöht.
Zu p. 130: Beim Joachimsthal. G}nnn. zu Berlin wurde der OL. Prof. Dr. Pomiow
M. 1874 pensionirt
Zu p. 131: Der OCous.R. Dt, Aug. FounUer, Dir. des franz. Gymn. zu Berlin
1839-42, starb am 1. Oct 1874.
Zu p. 136: Bei der Friedr.Werdr.Gewerbe schule zu Berlin ist der OL. Prof. Dr.
Roeber M. 1874 emeritürt worden. — Als Festschrift zur Feier des öOjähr. Bestehens der
Anstalt erschien vom Dir. Oallenkamp: Die Friedr. Werdersche Gewerbeschule in ihrer
principiellen Stellung und geschichtlichen Entwickelung; 1874.
Zu p. 137: Die Andreasschule in Berlin gehört zur Kategorie §. 154, 2. d der
Mil. E. J. Daher hätte das Sternchen beigesetzt sein sollen.
Zu p. 141: Das Gymnasium zu Spandau hat jetzt 4 OLehrcr.
Zu p. 142: Die Rectorstellc bei der höh. BS. zu Kauen ist nach Ausscheiden
des Dr. l^eist seit M. 1874 vacant.
Zu p. 142: Die höh. BS. zu Rathenow ist städtischen Patronats.
Zu p. 143: Der OL. Dr. W. Neumann am Gymn. zu Wittstock ging M. 1874 an
das Gymn. zu Gr. Strehlitz über. Compatronats-Comniissarius bei der Anbtalt ist
Superint. Geisler,
Zu p. 145: Die höh. BS. zu Wriezen erhält einen St. Zuschuss von 2000 Thlr.
Compatr.Commissarius ist OPfarrer Euchler,
Zu p. 150: Compatr.Commissarius beim Gymn. zn Guben ist der Landrath Graf
17. ReverUioto.
Zu p. 160: Das Gymn. zu Cöslin hat behufs Gewährung von Wolmuugsgcldem
einen neuen Zuschuss aus Staatsfonds im Betrage von 1440 Tlüm. erhalten.
Zu p. 160: Der OL. Erich Haupt hat die Leitung dos einen Alumnats beim (rymn.
zu Treptow abgegeben; an seine Stelle ist der ord. L. Kalmus getreten.
Zu p. 161: Das Gymn. und die RS. zu Colberg hat aus Staatsfcmdn als Woh-
nungsgeld einen weiteren St. Zuschuss von 2700 Thlr. jährl erhalten.
Zu p. 161: Das Progyran. zu Bclgard ist gegen Ende 1874 zu einem vollstän-
digen Gymnasium erweitert, und der Rector des früheren Progyran. Dr. B, Bobrik durch
CO. v. 30. Nov. 1874 als Dircctor des Gymn. bestätigt worden.*
444
Zu p. 165: Das Gymn. zu Stralsund hat jetzt 8 ordentliche Lehrerat eilen.
Zu p. 165: Der Etat der höh.BS. zu Lauenburg beträgt jetzt 7830 Thlr.; darin
St. Zuschuss 1250 Thlr.
Zu p. 166: Das Gymn. zu Greifswald hat jetzt 7 OL.
Zu p. 16 7: In Folge der Erhöhung des St Zuschusses für das Pädag. zu Putbus
um 50 Thlr. beträgt das Gehalt des Dir. jetzt 1700 Thlr.
Zu p. 1 7 3 : Ebenso bei der RS. in F raus tadt durch Erhöhung um 100 Thlr. : 1800 Thlr.
Zu p. 176: Die RS. in Bromberg erhält behufs der Wohnungsgeldzuschüsae
jetzt jährl. 3000 Thlr. aus Staatsfonds.
Zu p. 176: Das Progymn. zu Nakel erhält einen St. Zuschuss von 700 Thlr.
Zu p. 177: Beim Gymn. zu Gnesen beträgt durch Erhöhung des StZuschussea
um 50 Thlr. das Gehalt des Dir. jetzt 1700 Thlr.
Zu p. 182, 183, 185: An den städthöheren Schulen zu Breslau ist das
nirmerische Verhältniss der Oberlehrer- zu den anderen ordentl. Lehrerstellen jetzt fol-
gendes: Elisab. 7 OL. und 9 ord., Magdal. 10 OL. und 11 ord., Johann. 5 OL. und
6 ord., RS. zum h. G. 8 OL. und 9 ord.. RS. am Zw. 8 OL. und 12 ordentl. L. —
Zu p. 184: Das FriedrichagjTnn. zu Breslau hat aus Staatsfonds den Wohnungs-
geldzuschuss erhalten (1590 Thlr. jährl).
Zu p. 186: Im Oct. 1874 ist auch die „Zweite städt. ev. Mittelschule" zu Breslau
als höhere Bürgerschule ohne Latein, anerkannt und mit der Militairberechttgung ver-
sehen worden. Die Anstalt besteht seit 1870 und hat sich allmählich so erweitert, das«
M. 1874 9 aufsteigende Gl. vorhanden waren: 3 Elem.Cl. und 6 höh. BS.Cl., von denen
die 2 untersten in je 2Parallelcl. getheilt sind. Gesammtfrequenz: 523, wovon 445 ev.,
56 kath., 1 dissid., 21 jtld.; 37 auswärtige. l.Cl. 5, 2.CI. 12, 3.C1- 24. — Lehrer:
14. Rector: 0. W. Kauff'mann (seit Gründung der Schule 1870); ausser ihm 3 wiasen-
schaftl., 10 seminaristisch vorgebildete L. ; 1 Zeichnl. ACt Ausnahme eines kath. sind die
Lehrer alle evang. Das Local der Anstalt ist einstweüen in dem neuen grossen Schul-
hause in der Paradiesstr. ; ein eigenes f[!r sie bestimmtes Schulhaus ist im Bau be^iTen.
Etat: 17,62U Thlr. Besoldungen: 15,098 Thk. Rector 1600 Thlr. und fr. Wohnung,
1. Lehrer 1400 Thlr.
Die dritte ebenso organisirte Anstalt (kath.) besteht seit 0.1868 und hat ebenfiüb
11 Classen. Gesammtfrequenz M. 1874: 373, wovon 260 kath., 13 ev., 100 jüd; 28
auswärtige. l.Cl. 9, 2. Gl. 8, 3.C1. 9. Lehrer: 15. Rector: Dr. Höhnen, (seit 0.1872);
ausser ihm 7 wissenschaftl., dann 5 seminaristisch vorgebüdete L., 1 Zeichnl. und 1 jüd.
Religionsl. Mit Ausnahme der zwei letzteren (ev. und jüd.) sind alle Lehrer kath. —
Etat: 15,153 J Thlr. Besoldungen: 13,134 Thlr. Rector 1600 Thb*. und freie Wohnung,
1. Lehrer 1400 Thlr.
Zu p. 189: Die höh. BS. zu Striegau ist städtischen Patronats.
Zu p. 193: Beim ev. Gymn. zu G log au beträgt nach Erhöhung des StZnsch.
um 50 Thlr. das Gehalt des Du*, jetzt 1700 Thhr.
Zu p. 194: Ganz dieselbe Etataveränderung ist beim Gymn. zu Sag an einge^ten.
Zu p. 198: Beim Gymn. zu Hirschberg beträgt durch Erhöhung des St Zu-
schusses um 100 Thlr. das Gehalt des Dir. jetzt 1600 Thlr.
Zu p. 204: Die Anerkennung der Anstalt zu Tarnowitz als berechtigte RS. 1. 0.
ist im Novb. 1874 erfolgt.
Zu p. 205: Beim Gymn. zu Leob schütz starben die OL. Stephan und Prof.
Dr. Fiedler resp. am 22. und am 26. Octb. 1874.
Zu p. 206: Der Conr. Fülle am Gymn. zu Ratibor starb am 21. Novb. 1874.
Zu p. 211: Der OL. Dr. ITyniizsch am Gymn. zu Seehausen wird erst 0. 1875 an
das Gymn. zu Quedlinburg übergehen.
Zu p. 214: Nach Erhöhung des StZuschusses um 50 Thlr, beträgt das Gehilt
des Dir. beim Gymn. zu Quedlinburg jetzt 1700 Thlr.
Zu p. 214: Der Dir. Dr. Scheele am Gymn. zu Merseburg starb am 1. Dcb. 1874.
Zu p. 218: Beim Stadtgymnasium zu Halle ist den Lehrern statt eines Wob-
nungsgeldzuschusses eine verhältnissmässige Gehaltsziüage gewährt worden.
Zu p. 225: Bei Gymn. zu Zeitz beträgt nach Erhöhung des St Zuschusses um
50 Thlr. das Gehalt des Dir. 1700 Thk.
445
Zu p. 226: Compatr.Commissarius bei der KS. zu Erfurt ist der OEeg.Rath
V. 7'eitau» Die Anstalt bezieht einen St Zuschuss von 3000 Thlr.
Zu p. 227: Etat des GjTnn, zu Mtihlhausen: 13,195 Thlr. Darin St. Zuschuss
2190 Thhr. Besoldungen: 11,775 Tlilr. Du-. 1600 Thlr. Compatr.Commissarius ist der
Superint. Pinckemeüe. — Etait der höh. BS. daselbst: 6250 Thlr. Besoldungen: 4878 Thlr.
Rector 1100 Thlr. Beide Anstalten sind städtischen Patronats.
Zu p. 228: Compatr.Commissarius bei dem Gymn. imd der RS. zu Nordhausen
ist der ouperint. Wagner.
Dr. C. Schirlitzy Nekrolog des Dir. Dr. Rothmaler s, N. Jahrb. 1874 p. 438.
Zu p. 235: Der St. Zuschuss, welchen die RS. zu Neumünster empfangt, ist um
300, also auf 1850 Thhr. erhöht.
Zu p. 241: Das Lyceum I zu Hannover hat jetzt 6 OL. — Im Dcb. 1874 wurde
dem Dir. Dr. Ahrens auf seinen Wunsch der OL. Dr. Gapelle als Directionsgehtilfe ad-
jungirt.
Zu p. 251: Der Etat der RS. zu Harburg ist folgendermassen erhöht worden:
der Gesammtbetrag auf 15,320 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 3590, mittelbar
220 Thlr. Besoldungen: 10,200 Thlr.; ausserdem Remunerationen für Hfllfsl. 1875 Thlr.
Dir. 1500 Thhr. und Wohnung.
Zu p. 252: Die höh. BS. zu Uelzen erhält von 1875 an einen St Zuschuss von
800 Thlr. Die Besoldungen werden dann zusammen 5100, die des Rectors 1500 Thlr.
betragen.
Zu p. 254: Beim Gymn. zu Clausthal beträgt nach Erhöhung des St Zuschusses
um 100 ITür. das Gehalt des Dir. jetzt 1600 Thlr.
Zu p. 259: Das Gymn. zu Münster wird gemäss dem Staatshaushaltsetat fiir 1874,
z. B. hinsichtlich der Wohnungsgcldzusehüsse, ganz als Staatsanstalt behandelt
Zu p. 260: Nachdem die Gewerbeschule zu Münster schon M. 1874 aufgehoben
worden, fliesst die Besoldimg des Dir. Münch (1800 Tlür.) ganz aus der städt. Real-
schulcasse und der Prof. Dr. Lorscheid ist von der Gewerbesch. als 5. OL. an die Real-
schule übergegangen.
Zu p.^264: Das Gymn. und die RS. zu Minden|^iabenaus Staatsfonds einen Woh-
nungsgeldzuschuss von 1320 Tlür. jKhrl. erhalten, während seitens der Stadt 600 Thlr.
dazu bewilligt sind.
Zu p. 264: Zu gleichem Zweck erhält das Gymnasium und die RS. in Bielefeld
1106 Thlr. jährlich., und die Stadt giebt ebensoviel.
Zu p. 269: Gymn. zu Soest: Am 10. Novb. 1874 starb der emeritirte Prof. Dr.
Koppe^ Verf. der mathem. und physikal. Lehrbücher.
Zu p. 272: Die höh. BS. zu Schwelm erhält einen St Zuschuss von 600 Thlr.
jährlich.
Zu p. 274: Die RS. zu Siegen erhält aus Staatsfonds einen Wohnungsgeldzuschuss
von 670 Thlr. jährl., und die Stadt trägt ebensoviel bei.
Zu p. 279: Die höh. BS. zu Marburg erhält einen StZuschuss von jährl. 2600
Thlm.
Zu p. 281: Ein Beitrag zur Geschichte des Gymn. in Hanau ist: Ord.L. Dr.
A. Duncker, Friedr. Rückert als Prof. am Gymn. zu Hanau; 1874.
Zu p. 288: Das Gynm. zu Dillenburg ist königlichen Patronats.
Zu p. 301: In Bonn hat sich in Folge einer Anregung durch mehrere Professoren
der Universität eine „Schulgesellschaft" gebildet, welche auf Actien eine paritätische Vor-
schule für mittlere Gymnasialclassen errichtet Die Anstalt soll 0. 1875 ins Leben treten ;
zum Vorsteher derselben ist der Gymn.Lehrer Dr. Bertling in Naumburg gewählt
Zu p. 302: Das Gymn. zu Düsseldorf wird nach dem Staatshaushaltsetat für
1874, z. B. hinsichtlich der Wohnungsgeldzuschüsse, ganz als Staatsanstalt behandelt.
Zu p. 316: Die höh. BS. zu Ober lahnstein ist irrthümlich lüeher gesetzt; ihre
rechte Stelle ist (^ie im Verzeichniss p. 101) hinter Ems im Reg.Bez. Wiesbaden, also
p. 285. Auf die Berechnung der Zahl der Anstalten p. 275, 282, 295 hat das Versehen
keinen Einfluss gehabt
Zu pag. 362 ff.: Vor Abschluss des Buchs haben die Frequenzlisten für das
Wintersemester 1873/74, soweit die Anstalten bis dahin entwickelt waren, dass die
446
regelmäsBige Einsendung solcher Listen angeordnet werden konnte, noch voüstfindig zn-
sammengestellt werden können. Das Eigebniss derselben hmsichtiich der Gesammt-
frequenz ist folgendes:
ProTiaz.
GymiLi
v.1)
Progyma.
V.
Bd.
V.
H.BS.
V.
SnnimA.
Preussen:
8138
1179
180
29
3094
456
632
123
12,044
1805
Brandenburg :
16,204
2487
133
•
6341
1666
1370
429
18,048
4582
Pommern :
4964
999
475 158
1498
202
474
204
7411
1563
Posen :
4268
570
295
79
1463
429
•
•
6026
1078
Schlesien:
10,671
1167
•
•
2970
379
273
83
13,914
1629
Sachsen :
6573
593
182
•
3359
414
766
224
10,880
1231
Schlesw.Holst. :
1749
355
•
•
1086
258
535
78
3367
691
Hannover:
3845
968
131
28
2810
636
1780
573
8566
2205
Westfalen:
4265
199
403
«
1876
■
494
68
7037
267
Hessen-Nassau:
2692
19
124
■
1976
907
2490
1097
7282
2023
Rheinprovinz und
HohenzoUem
6246
811
1600
•
4380
815
1996
277
14,222
1903
Summe: 63,612 9365 3523 294 30,852 6162 10,810 3156 108,797 18,977
zusammen: Vtl^TIX*
Die Gesammtsumme im vorhergehenden Semester (Sommer 1873) war: 108,379 und 18,666;
zusammen 127,045* Die Schülerfrequenz der höheren Lehranstalten hatte sich mithin
im darauf folgenden Semester um 729 vermehrt.
Zu p. 418: Nach den ebenfalls inzwischen aufgestellten Berechnungen des Lehrerper-
sonals im Semester 1873/74 hat dasselbe an sämmüichen Kategorien höherer Schulen
betragen in der Provinz Preussen: 596, Brandenburg: 1015, Pommern: 384,
Posen: 321, Schlesien: 739, Sachsen: 586, Schleswig-Holstein: 239: Han-
nover: 492, Westfalen: 441, Hessen-Nassau: 552, Rheinprovinz und
HohenzoUern: 938. zusammen: 6,303.
Im vorhergehenden Semester betrug die Gesammtzahl der Lehrer: 6,185.
Zu p. 419: Von den städtischen Gymnasien in Berlin beziehen seit vielen Jahren
aus Staatsfonds das zum gr. Kloster 696 Thh\, das Friedr. Werder. G. 1450 Tto. , das
Cöln. G. 593 Thlr.
Diese Beträge, und ausserdem die ia vorstehenden Nachträgen bei Cöslin, der
RS. zu Erfurt und der höh. BS. zu Marburg erwähnten (1440, 3000 und 2600 Thlr.)
sind in den Tabellen p. 432 ff. nicht mitgerechnet; der Auf«rand aus Staatsfonds erhöht
sich durch sie um 9779 Thlr., also auf 1,516,294 Thlr.,der Gesammtaufwand aber beträgt
danach 6,804,342 Thh\
1) V. bedeutet Vorschule.
Druckfehler.
In dem Verzeicliiiiss p. 67 if. fehlt von den Zeichen Y and = (s. die Anmerkung p. 87) das erstere bei Barg-
steinfart, Hinden, Bielefeld, Dortmund; das andere bei Guben, Cottbus, Stolp, Weissenfeis, ächleswig, Hnsnio,
lladersleben, Bildesheim, Hamele, Lingen, Emden, Stade, Celle, Clansthal, Nenwiod, Wesel. — P. 100 steht bei
Weissenfols und p 102 bei Neuwied dos Zeichen Y statt =,
P. 104 Z.*15 von ant4*n ist zu setzen Ifoppe'sche Stiftung statt Ilopjh n'iiche,
P. 122 bei Strasburg fehlt die Ueberschrift : Gymnasium.
P. 165 Z. 10 Ton unten fehlt die Ueberschrift : 3. Regierungsbezirk Stralsund.
P. 244 Z. 10 Ton unten steht 18,44 Thlr. statt 1344 Thlr.
P. 288 bei Biedenkopf fehlt die Ueberschrift : Höhere Bürgerschule.
P. 295 Z. 10 Tun unten mnss es hci.sson: Königs winter und p. 9 Grevenbroich.
P. 331 Z. ß von unten ist zu setzen: p. 337 ff.
P. 352 (»bon 1. Z. stoht Gymnasien stttt : Progymnasien.
Drnck von C. Schulze &, Co. in Sckmiedeberg (ProT. Sachsen).
(