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Full text of "Das höhere Schulwesen in Preussen: historisch-statistische Darstellung"

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600031 737R 




DAS 



HÖHEKE SCHULWESEN 



•IN PEEÜSSEN. 



Historisch-statistische Darstellung, 

im Auftrage 

des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegenheiten 

heraoBgegeben 



TOB 



Dr. L. WIESE. 



0«h. Okir-Btfiaraafi- «ad TortnftndMB Bafh im K. lÜBUtoimm cUr gtittL, üntKiiehtB. und ]C«dic 

h innlsgwBlmitiwi 



m. 

1869 — 1873 (1874). 



WA einer SdniUurte. 




BERLIN. 

Verlag tob Wiegandt and Griebeu. 

1874. 



/. 



24^. it. r*'"'' 






VORREDE. 



Um irrigen Voraassetzangen za begegnen, erlaubt sich der Heraus- 
geber , wie es auch bei Band II geseliehen ist, vorweg zu bemerken, dass 
das Yorliegende Buch keine neue Ausgabe, sondern eine Fortsetzung ist. 
Jeder weitere Band führt die in den früheren enthaltenen Mittheilungen 
fort und ergänzt sie. So erklärt sich der geringere Umfang des gegen- 
wärtigen dritten von selbst. Der erste Band hatte den ganzen historischen 
Hintergrund des preussischen höheren Schulwesens und der einzelnen An- 
stalten zu zeichnen ; im zweiten musste dasselbe bei dem Zuwachs geschehen, 
den die Erweiterung des Staats gebracht hatte: die Darstellung in beiden 
war fttr die folgenden grundlegend. In der Zeit, über welche Band TU 
beriehtet, bat sich die Zahl der höheren Schulen in Preussen allerdings er- 
heblich vermehrt*) und von jeder der neu errichteten ist mitgetheilt was 
hinsichtlich der I^tstehung und Einrichtung von Interesse schien, von allen 
übrigen aber nur der Fortgang und die inzwischen eingetretenen Verän- 
derungen; in beiden Fällen bedurfte es jedoch meist nur weniger Bemer- 
kungen- Ausserdem ist noch bestimmter als es in den beiden ersten 
Theilen geschehen konnte, alles das ausgeschlossen worden, was seine 
Stelle angemessener in den „Verordnungen und Gesetzen'' findet'), welche 
zu den historischen und statistischen Mittheilungen eine notiiwendige Er- 
gänzung bilden. Erst beide zusammen geben ein vollständiges Bild der 
Weiterentwickelung, des Bestandes und der Thätigkeit unserer höheren 
Sdiulen. 

Es ist keine Provinz, deren Betrachtung nicht nach der einen oder an- 
deren Seite die Regsamkeit des Fortschreitens auf dem Schulgebiet erken- 
nen Uesse; in einigen Gegenden, die f)ir deutsche Bildung nur allmählich 
gewonnen werden können, z. B. in der Provinz Posen und in Ober-Schle- 
sien, tritt der Fortschritt stärker als in anderen hervor. In mehreren Städten, 
wo einst höhere Schnlen bestanden, die dann aber unter der Ungunst der 
Zeiten eingegangen waren, hat man, oft mit grossen Opfern, auf dem alten 
Grunde Neues nach den Anforderungen der Gegenwart geschaffen oder vor- 
bereitet, z« B. in Beigard, Schlawe^ Weissenfeis, Sangerhausen, Sobemheim. 
Neugrfindungen der Art haben meist auch werthvolle Beiträge zur deut* 
sehen Schulgeschichte veranlasst. 



*) B. n. ichloM mit 396, der gegenwärtige dritte (einscliliesslich der Nachträge) mit 452; 
>• die Berechnong p. 44S. 

*) Eine netto Anigabe wird Torbereitet. 



IV 

Wir gehen, so wenig klar erkannt die Ziele im einzelnen auch noch 
sein mOgen, unzweifelhaft wichtigen Yeränderangen im höheren Schalwesen 
entgegen. Die Geschichte des Zeitraums, von dem das Bach handelt, würde 
unvollständig sein, wenn nicht auch angegeben wäre, auf welche Weise 
diese sich yorbereiten, und von welchen Standpuncten aus das Bestehende 
angefochten wird. Mittheilungen darüber sind hauptsächlich in dem ein- 
leitenden ersten Abschnitt enthalten. 

In unserer Zeit treibt die Schule ihr Werk nicht mehr in solcher Zu- 
rttckgezogenheit vom öffentlichen Leben, dass die Wirkungen politischer 
und kirchlicher Ereignisse und socialer Veränderungen sich nicht auch 
dahin fortpflanzten. Es ist versucht worden, die seit 1869 dadurch und 
durch einen folgenreichen Ministerwechsel hervorgerufene lebhafte Bewegung 
in ihrem Zusammenhange darzustellen mit derjenigen Objectivität, welche 
Pflicht und Aufgabe der Geschichtschreibung ist. 

Die deutsche Neigung zu theoretischer Reflexion ist gerade auf dem 
Gebiet der Pädagogik in den letzten Jahren überaus fruchtbar an reforma- 
torischen Vorschlägen gewesen. Viele davon sind angefbhrt; aber Kritik ist 
nicht Bestimmung des Buchs; wird eine solche in der Zusammenstellung 
selbst gefunden, so hat dies wie in den früheren ähnlichen Berichten nicht 
verhindert werden können; ebensowenig, wenn die Mittheilungen über die 
DiscuBsion der Kealschulfrage vielleicht den Eindruck eines unklaren 
Stimmengewirrs machen; es würde damit nur die Wirklichkeit wiederge- 
geben sein. Bisweilen ist ein einzelner Fall eingehender behandelt, weil 
er die Bedeutung des Vorbildlichen und Allgemeinen hat und einer prin- 
cipiellen Frage zur Beleuchtung dienen konnte. Einige hie und da erwähnte 
Vorkommnisse mögen an sich gering erscheinen; bei näherer Betrachtung 
wird sich aber immer ergeben, dass sie geeignet sind^ gewisse Richtungen 
der Zeit charakteristisch zu kennzeichnen. 

Die Angaben des 2. und ebenso des 3., 4., 7* und 8. Abschnitts haben nach 
den Veränderungen, welche während der ziemlich langen Dauer des Drucks 
eingetreten sind, in den Nachträgen (9. Abschn.) theilweise modificirt 
oder ergänzt werden müssen. — Die Aufeinanderfolge der Provinzen ist, ab- 
weichend von B. 1 und II, die durch die C. Ordre vom 4. Sptb. 1869 vor- 
geschriebene. 

Zu der übersichtlichen Zusammenstellung der bestehenden verschie- 
denen Arten höherer Schulen im dritten Abschnitt geben die „Verord- 
nungen und Gesetze^' Erläuterungen; die mitgetheilten Beispiele zeigen auch 
hier schon die vorhandene Mannichfaltigkeit Es ist herkömmlich geworden, 
von der Uniformität der preussisohen Schulen zu sprechen; wer sich aber 
die Mühe geben will, die Art der Ausführung des gemeinsamen Lehrplans 
an verschiedenen Schulen gleicher Kategorie in der Wirklichkeit oder aaeh 
nur in den Programmen zu vergleichen, und etwa auch die Dienstinstruc- 
tionen, Schul- und Disciplinar- Ordnungen in Betracht zu ziehen, wird an 
Individualisirung der Einrichtungen bei gemeinsamen Zielen keinen Mangel 
finden. 

Der vierte Abschnitt ist der um&ngreichste. Für die darin ent- 
haltenen Mittheilungen über die einzelnen Städte und Anstalten ist Folgen- 
des zu beachten: 

Die AngiU)e der Einwohnerzahl folgt diesmal lediglich den Ergeb- 
nissen der letzten allgemeinen Volkszählung (Ende 1871; und beschränkt 



aeh deshalb auf £e Cmkmwolioer; Vennindemiigeii g^gen früher sind in 
den neirtcn FiOen daraus za erklftren, dass damals (in B. I und ü) die 
IGBlairbeyöIkening gewöhnlieh mitgezSUt war. 

Die Sehfilerfreqnenz ist fiberall Yom IHntersemester 1873/74 angegeben 
(rgL p. 331); die Zahl, mit welcher B. 11 schloss, ist nnr dann znr Ver- 
gldebnng bdgefligt, wenn eine bedeutende Yennehrong oder Yermindernng 
emgetreten war; ebenso bei den Abiturienten der Gymnasien und Real- 
Bcholen; eine dorchgängige vergleichende Statistik der betreffenden zwei 
Qmnqaennien findet sich im 5. und 6^ Abschnitt; in letzterem ist anch 
zwischen Abitnrienten und MatnritätBaspiranten genaner unterschieden ab 
es im 4. Abschnitt immer möglich war. Bei den nach dem Bifurcations- 
tystem eombinirten Anstalten ist die Frequenz der der gymnasialen und 
realen Seite gemeinsamen unteren Classen immer der Fr^uenz des Oym- 
Dasioms zugezählt — Die Ungleichheit der Mittheilungen des 4. Abschnitts 
Aber die geschichtlichen und anderen Verhältnisse der einzebien Schulen wird 
sieh ohne weiteres aus der Verschiedenheit des dem Herausgeber zu Ge- 
bot stehenden Materials erklären , dessen Beschaffung in vielen Fällen 
sehwimger war als von vom herein angenommen werden mag. 

Der Lehrerwechsel ist zur Kenntniss der Zustände einer Schule ein 
wichtiges Moment; er ist statistisch durch die Zahl derer» die in dem Zeit- 
raum von ftinf Jahren neu eingetreten sind, überall ang^;eben; nnnöthig 
scbira diesy wenn eine Anstalt sich erweitert oder vervollständigt hat, weU 
die Zunahme der Lehrerzahl dann selbstverständlich und für das innere 
Leben der Anstalt nicht weiter bezeichnend ist. Bei den in die Lehrercol- 
kgien aufgenommenen Schulamtsoandidaten hat nicht immer bestimmt unter- 
schieden werden können, ob sie Hfllfslehrer oder candidati probandi oder 
beides zugleich gewesen; ausschliesslich das letztere ist ein seltener Fall 
geworden. 

Bei jeder Anstalt ist diesmal die Zusammensetzung des LehrercoUe- 
ginms audi nach der confessionellen Seite angegeben, während eine 
Bezdchnung des kirchlichen Charakters der Schule selbst, wie sie B. I und II 
flberall zuletzt neben dem Schulpatronat angiebt, unterblieben ist Diese 
Verschiedenheit ist durch nachstehende Erwägung veranlasst worden: 

Das Buch will der Geschichte des preussischen Schulwesens dienen. 
Fttr die Verwaltung desselben haben sich, wie es nicht anders sein kann, 
m der einen oder der anderen Beziehung im Laufe der Zeit die Gesichts- 
punete und Prindpien geändert. Hinsichtlich der Schttleraufnahme hat, 
Alumnate und dergleichen geschlossene Erziehungsanstalten ausgenommen, 
die Bedingung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Confession oder Re- 
ligion in diesem Jahrhundert nicht mehr bestanden, wohl aber fast allge- 
mein in Betreff der Lehrer. In neuerer Zeit ist auch diese Ausschliesslichkeit 
vermindert, und bei den meisten Anstalten, welche aus Staatsfonds Bedttrf- 
nisszuschllsse erhalten, ausdrücklich aufgehoben; ebenso ist die Anstellung 
jftdischer Lehrer an solchen sowie an rein städtischen Anstalten zugelassen 
und genehmigt worden (s. Einl. p. 18 und 22). Gleichzeitig hat eine Ver- 
änderung der Rechtsanschauungen es möglich gemacht, dass städtische Be- 
hörden nicht nur ihre eigenen über die Confession der Ortsschulen gefassten 
und statutarisch fes^estellten EntSchliessungen wiederanfhoben, sondern anch 
das Recht in Anspruch nahmen, aus älterer Zeit herstammende Statuten 



VI 

darin abzuändern. So ist es allmählich dahin gekommen, da8S viele Schalen 
einen bestimmten confessionellen Charakter nicht mehr haben, andere ihn 
grundsätzlich nicht mehr haben dürfen, und bei anderen das darin Ueber* 
kommene in Frage gestellt ist. 

Unter solchen Umständen blieb nur fibrig, die in dieser Hinsicht jetzt 
noch vorhandene Verschiedenheit an der Stelle kenntlich zu machen, wo 
sie thatsächlich hervortritt, an der Zusammensetzung des Lehrercollegiums, 
wenn dieselbe auch keinen sicheren Schluss mehr zulässt auf die bezügliche 
Eigenschaft der Schale als solcher. Ausserdem ist nicht unerwähnt ge- 
lassen, wenn etwa eine Anstalt, wie es in einzelnen Fällen geschehen ist, 
durch ihr Statut eine confessionelle Bestimmtheit erhalten hat. 

Darin, dass auf solche Weise vou dem früheren Verfahren abgegangen 
ist, liegt keinerlei Zugeständniss, dass die beiden früheren Theile des Buchs 
über den confessionellen Charakter der daselbst aufgeführten höheren Schulen 
irrige Angaben enthalten. Eine Widerlegung entgegengesetzter, von juristischer 
Seite ausgesprochener Behauptungen ist in B. II p. 22 ff. gegeben. Wenn 
nichtsdestoweniger von derselben Seite aufs neue von pseudotsidorischen 
Angaben — und das heisst doch von absichtlicher Fälschung — gesprochen 
ist, ohne dass eine solche oder eine irrthttmliche Annahme auch nur in 
einem einzigen Fall nachgewiesen wäre, so kann das wohl auf Diejenigen 
Eindruck machen, die mit eigenen Augen zu sehen nicht gewohnt, und un- 
befangen zu prüfen nicht im Stande sind, aber der Sache und der ge- 
schichtlichen Wahrheit wird damit nicht gedient. 

Das Allgm. Landrecht geht in der Bezidiung, um die es sich handelt, 
ganz im Sinne des Pnblicationspatents von 1791 nicht über die Bestimmung 
hinaus, welche die Schüleraufnahme von der Religion unabhängig macht; 
und ans der ganzen nachfolgenden Zeit unter der Herrschaft des A. Land- 
rechts lässt sich kein Beispiel zu dem Beweise anführen, dass es gesetzlich 
unzulässig gewesen wäre, einer öffentlichen Schule für die Zusammensetzung 
ihres LehrercoUegiums und fUr ihre mit der Religion zusammhangenden inneren 
Einrichtungen den evangelischen oder den Katholischen Charakter zu geben. 
Wie Friedrich der Grosse selbst mehrere Gymnasien als katholische be- 
stimmte und speciell reformirten seinen Namen gab, so ist es fortgegangen 
bis in die neuere Zeit, wo nicht nur Anstalten, ungeachtet ihrer Erklärung, 
sich ihre confessionelle Besonderheit wahren zu wollen^ aus Staatsmitteln 
Zuschüsse behufs ihrer Erhaltung empfangen haben, sondern sogar noch 
1872 ein Gymnasium ausdrücklich als katholisches (in Wongrowitz) mit 
Zustimmung der Landesvertretung gegründet worden ist, ohne dass von 
irgend einer Seite, was jedenfalls von derselben juristischen Autorität im 
Abgeordnetenhause hätte geschehen müssen, im Namen der gesetzlichen 
Ordnung Einspruch dagegen erhoben worden wäre. 

Das Buch, als eine historische Darstellung, würde seiner Aufgabe nicht 
genügt haben, wenn es den thatsächlich vorhwdenen Stand der Sache nicht 
angegeben hätte; dass dieser in jedem Fall auch ein rechtlich begründeter 
sei, ist nirgend behauptet worden. Dass u. a« Sohulpforte und das Joachims- 
thalsche Gymnasium evangelisehe Schulstiftungen sind, ebenso von Hause 
aus die Bitterakademie zu liegnitz eine evangelische wie die zu Bedburg 
eine katholische, dass in Glogau das eine Gymnasium für ein evangelisches» 
das andere für ein katholisches gelten muss, wie sich denn auch zu ihrer 
Unterscheidung noch keine andere Bezeichnnng^ gefunden hat, ist unbestritten» 



VII 

aaeh dass bei Tiekn anderen Sehnten der evangelische oder katholische 
Charakter nach ihrer Entatehnng selbatyersttndlich ist, wenn man anch zur 
Zeil der GrQiidang nieht daran dachte, denselben dnreh ein Statnt zn fiziren. 
Aber nicht tberall lag das Varhältniss so klar , und es konnte nnr gesagt 
werden y dass hier nach der gesehiehtlichen Entwicklung, dort nach dem 
Drspnmg der Dotation, anderswo nach önem thatsächfich rorliegenden 
Herkommen der eine oder der andere kirchliche Charakter der Sehale an- 
genommen werden mfisse. Dass die Gegner confessioneHer Bestimmtheit 
der Sehnten sich nicht anf eine ,,altprenssische üeberliefemng'' oder anf 
den Vorgang der früheren Dnterrichtsrerwaltangen bemfen können, ist eben- 
falls in BaflNl II p. 22 und 24 dargethan. 

Von den Schnllocalen ist in B. II ausführlich gehandelt , und dem 
betreffenden Abschnitt in der Abbildung mehrerer neuer Schulhänser eine 
besondere Dlnstration gegeben. Es sollten nnr einzebe Beispiele der Libe- 
nditat und Fürsorge sein, welche gegenwärtig auch in dieser Hinsicht den 
öffentlichen Schalen gewidmet wird. Wäre beabsichtigt gewesen, derartige 
Mittheilnngen fortzusetzen« so würden sich auch aus dem zuletzt rerflossenen 
Zeitraum die Bilder nener stattlicher Gebäude haben aufnehmen lassen, z. B. 
die Realschule zu St. Johann in Danzig, mehrere Gymnasien und Real- 
schulen in Berlin und in Breslau, das Gymnasium und die Realschule in Greifs- 
wald, in Lüneburg und in Bielefeld, dÜe Realschule in Magdeburg, die Gym- 
nasien in Wernigerode, Burg, Schleusingen, Schleswig, die Realschulen in 
Cassel, Essen, Mülheim a. lU^, und andere mehr. 

Die Etatsangaben sind kürzer als in den zwei Torhergehenden 
Bänden; mit wenigen Ausnahmen ist nur angegeben: die ToUe Summe jedes 
eiuzelnen Schuletats , und wenn darin ein Staatszuschuss enthalten, der 
Betrag desselben, die Summe aller Lehrerbesoldungen und die des Directors 
im blonderen; bei den Gymnasien und Realschulen 1. 0. ist, wo] der 
Normaletat eingeführt und ein Wohnungsgeldznschuss bewilligt worden, 
dies bezeichnet (NE. W.). Die Staatszuschüsse sind, wenn etwas anderes 
nicht bemerkt ist, als aus unmittelbaren Staatsfonds kommend anzusehen. 

Diese Beschränkung der Angaben erschien nach den generaUsirenden 
Anordnungen über die Etats der verschiedenen Schul -Kategorien zulässig, 
das in Band I und 11 mitgetheUte Detail aber aller Einnatonequellen und 
Aosgabepositionen jedesmal zu wiederholen unnGthig. Worauf es diesmal 
Torzngsweise ankam, war das Yerhältniss jeder Anstalt zu den Anforde- 
rungen des Normaletats und die Betheiligung an den für die höheren 
Schulen yerfügbaren Staatsfonds. Auch eine Yergleichung der jetzt be- 
steh^den Etats mit den in Band 11 bei den betreffenden Anstalten ange- 
gebnen konnte füglich unterbleiben. Erhöht sind sämmtliche Etats und 
die sunmiarische Yergleichung der gegenwärtigen mit den früheren Beträgen 
findet sich im 8. Abschnitt. Die ebendaselbst mitgetheilten allgemeinen 
Bestimmungen über den Normaletat lassen sich leicht auf den einzelnen 
Fall je nach der Kategorie der Anstalt anwenden. Der Betrag des Wohnnngs- 
geldes eigiebt sich gleichfalls aus den darauf bezüglichen Yerfilgungen im 
8. Abschnitt und der Servisclasse der Stadt je nach der bei einer jeden 
aog^gdMoen Einwohnerzahl. — Eine Abschätzung des eigenen Erwerbs 
der einzelnen Anstalten durch das Schulgeld kann annähernd nach der 
Sebülerzahl, mit Abrechnung der herkömmlichen lOproc Freischüler, und 
nach dm durehschnittlichra Schnigeldsätzen (s* Abschnitt 8. gegen Ende) 
geschehen. 



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Es darf nicht unbemerkt bleiben^ dass die zasammenfassenden An- 
gaben der Etats und der Besoldungen im 4. Abschnitt in sich ungleich 
sind, und somit Yon dem Verhältniss der Unterhaltungskosten einer Anstalt 
zu denen einer anderen kein klares Bild geben. Die Ungleichmässigkeit 
hierin hat sich nach der Art der eingegangenen Mittheilungen nicht vermeiden 
lassen '). Wie z. B. die Pensionsbeträge , welche bei den Staatsanstalten, 
wo sie aus allgemeinen Staatsfonds gezahlt werden , nicht in der Etats- 
summe stecken 9 bei mehreren städtischen Anstalten in derselben mitbe- 
rechnet sind, so findet eine ähnliche Verschiedenheit auch hinsichtlich des 
Bautitels, des Miethswerthes der Schulhäuser und einiger sächlicher fllr die 
Schulen zu bestreitenden Ausgaben Statt Bei einigen Anstalten ist der 
Betrag der Remunerationen ftlr Tum-, technischen und Hlilfs-Unterricht in 
die Besoldungssumme nicht aufgenommen, während dies bei anderen sogar 
mit der Remuneration des Rendanten und des Schuldieners geschehen ist. 
Was die Wohnungsgeldzuschttsse betrifft, so sind die bis gegen Ende 1874 aus 
Staatsfonds bewilligten Beträge im 8. Abschnitte nachgewiesen, wogegen 
sie in die einzelnen Etatssummen des 4. Abschnitts nicht aufgenommen 
sind, und nicht bestimmt unterschieden werden kann, ob sie im Gesammt- 
etat deijenigen Anstalten städtischen Patronats, wo solche Beihülfen aus 
eigenen Mitteln gewährt werden, enthalten sind. 

Wie es entbehrlich war, die seit längerer Zeit bestehenden Stiftungen 
bei jeder Schule aufs neue namhaft zu machen, so ist eine Vermehrung der 
BibUotheken und anderen Sammlungen ttberaU als selbstverständlich anzu- 
sehen: ebenso, dass die neuen Anstalten in diesen Beziehungen allmählich 
mit dem Nothwendigen versorgt werden. Die in Deutschland verbreitete 
Liebe und Tbeilnahme für die Schulen hat sich auch in den letztvergan- 
genen Jahren nicht unbezeugt gelassen : wohlthätige Zuwendungen sind vielen 
zu Theil geworden ; die bedeutenderen davon sind gehörigen Orts erwähnt ; 
ebenso die Grttndung neuer Wittwen- und Waisencassen , Schul- und Uni- 
versitätstipendien u. s. w. Von dem Mittel, die Zwecke derartiger Stif- 
tungen durch den Ertrag populair-wissenschaftlicher Vorträge, musikalischer 
Aufftlhrungen u. dgl. m. zu fördern, ist vielfach Gebrauch gemacht, und den 
Lehrern damit zugleich besonders an kleineren Orten Gelegenheit gegeben, 
einen Mittelpunct geistiger Anregungen über den Kreis der Schule hinaus 
zu bilden. 

Sämmtliche während der betreffenden fünf Jahre bei den einzelnen An- 
stalten publicirten Programmabhandlungen zu verzeichnen, lag nicht im 
Plan; vielmehr hat sich die Anführung auch diesmal auf die Ortskunde und 
die Geschichte der Schule, auf Gegenstände von pädagogischem und didak- 
tischem Interesse und auf die vaterländische Geschichte im engeren und 
weiteren Sinne beschränkt. Wären die Angaben auf das Gebiet der Philo- 
logie und Philosophie ausgedehnt worden, so würden zahlreiche Abhand- 
lungen besonders über Aristoteles zu erwähnen gewesen sein. 

Es ist oben angedeutet, wiefern es in der Natur der Sache liegt, dass 
diese periodischen Berichte über den Fortgang und Bestand des öffentiiohen 

s) Dem StaatshaoBhaluetat für 1875 wird eine Uebersicht beigegeben werden, am der von 
jeder Anstalt sn ersehen, was sie besieht ans allgemeinen Staatsfonds in Folge rechtlicher Ver- 
pflichtung oder als Bedflrfnisszaschoss, ans eigenem Vermögen nnd dgenem Erwerbe, ans be- 
stimmten Zwecken gewidmeten Stiftnngs-, fiscalischen nnd anderen Fonds; femer die Besoldung 
des Directors nnd aller Lehrer, einschliesslich der Remunerationen; endlich die s&chfichcn Aus- 
gaben, einschliesslich der Verwaltungskosten. 



IX 

Sebulwesens allmäUieli kürzer gefasst werden ; es ist bei dem yorliegenden 
Bande aber aneh nothgedmngen geschehen. Bei Heransgabe des ersten 
Bandes wnrde in Anssicht gestellt, dass, wie in anderen Ländern in weniger 
oder mehr Jahren ein derartiger Bericht veröffentlicht wird, hier die Fort- 
setznng von fttnf zn flinf Jahren erfolgen solle. Das der Oeffentlichkeit 
gegebene Wort mnsste gehalten werden. Es hat aber von dem Herans- 
geber nnr im Gedränge gehäufter Amtsarbeiten geschehen können, nnd die 
Sporen davon haben sich in dem Buche nicht ganz vermeiden lassen. 

Anfangs war beabsichtigt, auch diesem Bande wiederum einige Anf- 
Sätze Aber speeielle Schulverhältnisse beizugeben, namentlich eine möglichst 
ToUständige Zusammenstellung der flir die höheren Schulen in Preussen vor- 
handenen Stipendien und Stiftungen, femer eine einen längeren Zeitraum 
umfassende vergleichende Mortalitäts-Statistik sowohl von den Lehrern wie 
auch Ton den Schttlem, ebenso ein Bild der Bewegung des Lehrerwechsels 
in den einzelnen Provinzen und Anstalts-Eategorien ; — es hat aufgegeben 
werden mfissen. 

Als ich vor etwa zwölf Jahren den Plan dieses Buches entwarf nnd 
an die Ausführung ging, ahnte ich nicht, was alles die Zeit heraufflihren 
wtrde, die Fortsetzung zu erschweren. Dass in Folge davon der anfang- 
liche Charakter eines Versuchs dem Ganzen geblieben ist, erkennt Niemand 
besser als ich selbst. Ich scbliesse meine Arbeit, die nun in drei Bänden 
vorliegt, mit dem Wunsche, dass sie dennoch nicht nutzlos gewesen sein 
und nicht unwerth erfunden werden möge, mit geschickterer Hand darauf 
weiter zu bauen. 

Schliesslich darf ich nicht unerwähnt lassen, dass Herr Canzleirath 
Reich im Unterrichtsministerium durch Herstellung der Tabellen im 5. bis 
8. Abschnitt auch bd diesem Bande dankenswerthe Httlfe geleistet hat. 

Berlin, 28. November 1874. 

L. W. 



INHALTSÜBERSICHT. 



I. 

Einleitung. 

Das preuBsische höhere Schulwesen während der Jahre 1869—1874 
in geschichtlichem üeberblick. 

Der Krieg gegen Frankreich. BetfaeSigung von Lehrern und Schülern 

am Kriege 1. 441 

Elaass- Lothringen 5 

Die Reichs -Schnlcommission 6 

Deutsche Schnlconferenz zn Dresden 1872 6 

Conflict der Staatsregiernng mit den rOmisch-kath. Bischöfen . 9 
Der Religionsunterricht am Qymnasium zn Braunsbeig ...'... .10 

Der Ministerwechsel 1872 11 

Die CircVerf&gung v. 29. Febr. 1872 In [Betreff des Religionsunterrichts . 11 

Die Hissio canonica 12 

Geistliche Orden und religiöse Vereine 13 

Das Gresetz über die Vorbildung der Greistlichen 14 

Der kathol. Religionsunterricht in der Provmz Posen . . ' 14 

Die Confessionalität der höheren Schulen. Das Johannesgymnasium 

in Breslau 17 

Der jüdische Religionsunterricht. Anstellung jüdischer Lehrer 20 

Die £tatsverhältnisse der höheren Schulen 22. 491 

Der Normaletat. Die Wohnungsgeldzuschüsse 23. 420. 421 

Die Ascensions- und Rangrerhaltaisse der Lehrer 26 

Die Vorbereitung eines Unterrichtsgesetzes 30 

Die October-Confercnz zu Beriin 1873 32 

Die Realschulfrage '33 

Desiderien und Reformvorschlaec für die Gymnasien 43. 441 

Bemerkungen über den thatsächlichen Fortgang der höheren Schulen . 47. 441 

Das Berechtigungswesen 52 

Die Schuldisciplin 52 

Soige ftr die Gesimdheit der Schüler 54 

Der Nachmittagsunterricht Die Schulferien 55 

Vermehrung und Verminderung der Lehrkräfte 57 

Directoren-Conferenzen und andere Lehrerversammlungen 58 

Die S^ulprogramme 59 

Die Wiener Ausstellung 60 

n. 

Die Verwaltungsbehörden. 

Die Eessortrerhältnisse der höheren Schulen 61 

Die höh. Schulen in den neupreuss. Landestheflen 49. 62 

Das Ministerium der geisü., Unterrichts- und Hedicinal- Angelegenheiten ... 63 

Die ProTinzial-Verwaltungsbohörden 64. 441 

Prov. Preussen • 64 

Prov. Brandenburg .... * 64 



xn 

Prov. Pommern 65 

Prov. Posen 66 

I^v. Schlesien 66 

Prov. Sachsen 67 

Prov. Schleswig-Holstein 68 

Proz. Hannover 68 

Prov. Westfalen 69 

Prov. Hessen-Nassau 69 

Bheinprovinz und Hohenzollern 70 

Herzogüium Lanenburg 71 

Die K. Wissenschaft!. Prüfungscommissionen für 1874 71 



IIL 
DieVerschiedenartigkeit im höheren Schulwesen. 

Das Gymnasium 76. 442 

Das Progymnasium 77 

Die Realschule 1. Ordn 78 

Die Realschule 2. Ordn • • • '^^ 

Die höhere Büigerschule 81 

Die höh. Büigerschule ohne Latein 82 

Combinationen von Gymnasial- und Realanstalten 83 

IGttelschulen 84 

Vorschulen 85 

Höhere Privatanstalten 86 

Verzeichnis s der gegenwärtig in Preussen bestehenden öffentlichen höheren 
Lehranstalten. 

Gymnasien 87. 442 

Progymnasien 93. 442 

Realschulen 95 

Höhere Bürgerschulen , 98 

Aluomate, Convicte und andere Erziehungsanstalten 102. 442 

Mit der MOitair-Berechtigung versehene ^vatanstalten 104 



IV. 

Historisch-statiBtische Nachrichten 

ttber das höhere Schulwesen der verschiedenen Provinzen, 

sowie über die einzelnen Anstalten in denselben. 

I. Prov. Preussen 106. 442 

1. Regierungsbezirk Königsberg. 

Königsberg 107 

das Friedrichs-Collegium 108 

das altstadtische Gymnasium 108 

das kneiphöfsche Gymnasium 108. 442 

das K. Wühelms-Gymnasium 442 

die städtische Realschule 109 

die Buii^schule 109. 442 

Die Waisenhausschule 109 

Pill au, höhere Bürgerschule HO 

Memel, Gymnasium Hl 

Wehlau, Realschule 111, 442 

Braundbergi Gymnasium HX 

Bartenstein, Gymnasium 112 



Xffl 

Plf. 

Bastenbarg, Gymnasinm .^ 113 

Boessel, Gymnasiom 113. 443 

Hohenstein, Gymnasium 113 

2. Regierungsbezirk Gumbinnen 

Gumbinnen H^ 

das Friedrichsgymnasium 11^ 

die höhere Bflxgerschnle 114 

Insterburg, Gymnasium und Bealachule 115. 442 

Tilsit 115 

das Gymnasium 115 

die Bealschule 116. 442 

Lyck, Gymnasium 116 

3. Begierungsbezirk Danzig 

Danzig 117. 442 

das Gymnasium 117 

die Bealschule zu St Petri und Pauli HB. 443 

die Bealschule zu St Johann HS 

Jenkau, Pädagogium und höh. Bürgerschule 119 

Neustadt W.Ft., Gymnasium 119 

Elbing 119 

das Gymnasium 120 

die Bealschule 120. 443 

Harienburg, Gymnasium 120. 443 

4. Begierungsbezirk Marienwerder. 

Harienwerder 121 

das Gymnasium 121 

die höh. Bürgerschule 121 

Graudenz, Gymnasium 122. 443 

Strasburg, Uymnasium 122 

Neumarky Progymnasinm 123 

Culm 123 

das Gymnasium 123. 443 

die höhere Bürgerschule 124 

Thorn, Gymnasium und BeiJschule . 124. 443 

Conitz, Gjrmnasium 124. 443 

Deutsch-Grone 125. 443 

n. Prov. Brandenburg 126 

1. Die Stadt Berlin 127 

das Berlin. Gymn. zum gr. Kloster 129 

das Joachimsthalsche Gymnasium 129. 443 

das Friedr.Wilh.-Gymn. und die königl Bealschule . . 130 

das französische Gymnasium 131. 443 

das Friedr.Werdersche Gymnasium 132 

das Friedrichsgymnasium 132 

das Wühelmsgymnasium 133 

das Luisenstädt Gymnasium 133 

das SopMengymnasium 133 

die Luisenstädt Bealschule 134 

das Cölnische Gymnasium 134 

die Königstädt Kealschule 135 

die Dorotheenstädt Bealschule 135 

die Friedrichs-Bealschule 135 

die Sophien-Bealschule 136 

die Friedrichs-Werdersche Gewerbeschule . • . 136. 443 

die Luisenstadt Gewerbeschule 137 

die Andreasschule 137. 443 

2. Begierungsbezirk Potsdam. 

Charlottenburg, Gymnasium 13S 

Potsdam 13S 

das Gymnasium 139 

die Bealschule 139 



XIV 

Pag. 

Luckenwalde, höhere BüigerBchnle 139 

Brandendnrg a. H. l^ö 

die Ritterakademie . 140 

das Gymnamum 140 

die SalderoBche Realschule 141 

Spandau, Gymnasium 141. 443 

Nauen, höhere Bürgerschule 141. 443 

Rathenow, höhere Bürgerschule 142. 443 

Neuruppin, Friedrich-Wilhelms-Gymnasium 142 

Perleberg, Realschule 143 

Wittstock, Gymnasium 143. 443 

Prenzlau, Gymnasium imd Realschule 144 

Neustadt-Eberswalde, höhere Bürgerschule 144 

Freienwalde, Gymnasium 144 

Wriezen, höhere Bürgerschule 145. 443 

3. Regierungbezirk'^Frankfurt a. 0. 

Frankfurt a. 0. 145 

das Friedrichsgymnasium 146 

die Oberschule 146 

Fürstenw*alde, Progymnasium 146 

Güstrin, Gjrmnasium 147 

Landsberg a. W., Gymnasium und Realschule 147 

Friedeberg, Progymnasium 149 

Königsberg Nm., Gymnasium 149 

Züllichau, Pädagogium und Gymnasium 149 

Guben, Gymnasium imd höhere Bürgerschule 149. 443 

Sorau, Gymnasium 150 

Spremberg, Realschule 150 

Gottbus, Gymnasium und höhere Bürgerschule * . 150 

Lübben, Realschule 151 

Luckau, Gymnasium 151 

Crossen, höhere Bürgerschule 152 

in. Prov. Pommern 153 

1. Begierungsbezirk Stettin. 

Stettin 154 

das Marienstifts-Gymnasiimi 154 

das Stadtgymnasium 155 

die FriedncLWilhelmschule 155 

die städt Realschule 156 

Anklam, Gymnasium 156 

Dem min, Gymnasium 157 

Garz a. 0., Pro^ymnasium 157 

Pyritz, G}innasram 158 

Stargar d, Gymnasium 158 

Wollin, höhere Bürgerschule 159 

Greifenberg, Gymnasium 159 

Treptow a. R., Gymnasium 160.443 

2. Regierungsbezirk Cöslin. 

Cöslin, Gymnasium 160. 443 

Colberg, Gymnasium und Realschule 161. 443 

Beigard, Progymnasium 161. 443 

Dramburg, Gymnasium 162 

Neustettin, Gymnasium 163 

Schlawe, Progymnasium 163 

Stolp, Gymnasium und höhere Bürgerschule 164 

Lauenburg, höhere Bürgerschule 164. 444 

3. Regierungsbezirk Stralsund. 

Stralsund 165 

das Gymnasium 165 

die Realschule 165 



XV 

Greifswald, Gymninmii mid Bealaofaiile 166. 4i4 

Wolgast,' höhere Bliigenchale 166 

Putbas. Pidagogiiuii und GyrnnMiuiii 167. 445 



IV. Prov. Posen 168 

L Regierungsbezirk Posen. 

Posen 169 

das Msrien^mnmsiQni 169 

das Friedridb-Wilhefansgyinnasium 170 

die Realschule 170 

Rogasen, Gymnasium 171 

Meserits, Gymnasium 171 

Rawics, Realschule 172 

Schrimm, Gymnasium 172 

Liflsa, Gymnasium 173 

Frau Stadt, Realschule 173. 444 

Krotoschin, Gymnasium 174 

Ostrowo, Gymnasium 174 

Kempen, Progymnasinm 174 

2l Regiernngsbesirk Bromberg. 

Bromberg ' 175 

das Gjrmnasium 175 

die Realschule 176. 444 

Nakel, Progymnasinm 176. 444 

Schneidemtthl, Gymnasium 176 

Gnesen, Gymnasium 177. 444 

Trzemeszno, Progymnasium 177 

Inowraclaw, Gymnasium 178 

Wongrowitz, 6ymnasium , 178 

V. Prov. Schlesien 180 

1. Regierungsbezirk Breslau. 

Breslau 181. 444 

das Gymnasium zu 8t Ehsabet 182 

das Gymnasium zu St Magdalena 183 

das Friedrichsgymnaaium 183. 444 

das Matthiasc^nnasram 184 

das Johannesgymnasinm • . 184 

die Realschule zum hefl. Geist 186 

die Realschule am Zwinger 185 

die 1. höhere Bfiigerschule 186 

die 2. höhere BOigerschule 444 

die 3. höhere Bfirgerschule 444 

Wohlau, Gymnasium 186 

Guhrau, höhere Bürgerschule 187 

Oels, Gymnasium 187 

Ohlau, Gymnasram 188 

Brief, Gymnasium 188 

Strehlen, Gymnasium 188 

Striegau, höhere Bfiigerschule 189. 444 

Schweidnitz, Gymnasium 190 

Waldcnbure, Gymna sium 190 

Reichenbacn, König Wflhefanschule 191 

Glatz, Gymnasium 191 

2. Regierungsbezirk Liegnitz. 

Liegnitz 192 

das Gymnasium 192 

die Ritterakademie 192 

Glogau 192 

das evang. Gymnasram 193. 4i4 

das kathoL Gymnasium 193 

Grfinberg, Realschule 193 



XVI 

- • Paff. 

Sagan, Gymnasium 194.444 

Sprottan, Bealschule ; . . . . 194 

Bunzlati '. 195 

das Gymnasium 195 

die Waisenbausscbule 195 

Görlitz 196 

das Gymnasium 196 

die Realschule 196 

Lauban^ Gymnasium 197 

Löwenberg, höhere Bürgerschule 197 

Hirschberg, Gjrmnasium 197. 444 

Jauer, Gymnasium 198 

Landeshut, Realschule . 198 

3. Regierungsbezirk Oppeln. 

Oppeln, Gymnasium 199 

Kreuzburg, Gymnasium 199 

Neisse . . • 201 

das Gymnasium 201 

die Realschule 201 

Patschkau, Gjrmnasium 201 

Neustadt 0. S., Gymnasium 201 

Gross-Strehlitz, Gymnasium 202 

Gleiwitz, Gymnasium 202 

Königshütte, Progymnasium 203 

Kattowitz, Gymnasium 203 

Beuthen, Gymnasium 204 

Tarnowitz, Realschule 204. 444 

Leobschütz, Gymnasium 205. 444 

Ratibor, Gymnasium 205 

Pless, Gymnasium 206 

VL Prov. Sachsen 207 

1. Regierungsbezirk Magdeburg. 

• Magdeburg 208 

das Pädagogium des Klosters U. L. Fr 208 

das Domgymnasium 209 

• • die höhere Gewerbe- und Handelschule (RS. 1. 0.) . 209 

die höh. Gewerbeschule (RS. 2. 0.) 209 

Burg, Victoria-Gymnasium 210 

Stendal, Gymnasium 210 

Seehausen, Gymnasium 21L 444 

Salzwedel, Gymnasium 211 

Halberstadt 212 

das Domg3rmnasium 212 

die Realschule 212 

Wernigerode, Gymnasium 213 

Quedlinburg, Gymnasium 213. 444 

Aschersleben, Realschule 214 

2. Regierungsbezirk Merseburg. 

Merseburg, DomgymnasiUm 214 

Halle a. S. . • 215 

die Franckischen Stiftungen 215 

das K. Pädagogium 217 

die lateinische Hauptschule 217 

die Realschule 217 

das Stadtgymnasium 218. 444 

Delitzsch, höhere Bürgerschule . * 218 

Eilenburg, höhere Bürgerschule 219 

Torgau, Gymnasium 219 

Wittenberg, Gymnasium 219 



Eisleben 22B 

das Gynuutfiom 220 

die Bealschnle 220 

Weis senf eis, höL Btiigenchole und Progymnasiam 221 

Naumburg ' 222 

das Gymnasium 222 

die höhere Bürgerschule 222 

die Landesschule Pforta r 223 

Sangerhansen, Progrmnasium 223 

Ro B sieb e n, Klosterscbnle (Gymnasium) 224 

Donndorf; Klosterschule (Progymnasium) 225 

Zeitz, Stiftsgymnasium 225.445 

3. Regierungsbezirk Erfurt 

Erfurt 226 

das Gymnasium 226 

die Realschule 226. 445 

Langensalza, höhere Bürgerschule 227 

Mühlhausen 227 

das Gymnasium 227. 445 

die höhere Büigerschnle 227. 445 

Heiligenstadt, Gymnasium 228 

Nordhausen 228 

das Gjrmnasium 228. 445 

die Realschule 229 

Schleusing^n, Gymnasium 229 

Vn. Prov. Schleswig-Holstein 230 

Schleswig, Gjrmnasium und höhere Bürgerschule 230 

Flensburg, Gymnasium und Realschule 231 

Sonderburg, höhere Bürgerschule 232 

Hadersleben, Gymnasium und höhere Bürgerschule 232 

Husum, Gymnasium und höh. Bürgerschule 232 

Kiel 233 

das Gymnasium 233 

die Realschule 233 

Plön, Gymnasium 234 

Neumünster, Realschule. 234. 445 

Rendsburg, Gymnasium und Realschule 235 

Meldorf, Gymnasium 235 

Marne, höhere Bürgerschule 236 

Itzehoe, höhere Büigerschnle 237 

Segeberg, höhere Bürgerschule 237 

Glückstadt, Gymnasium 238 

Altena 238 

das Gymnasium 238 

die Realschule 238 

Wandsbeck, höhere Büigerschule 239 

Vm. Prov. Hannover . . • 240 

1. Landdrostei Hannover. 

Hannover 241 

das Lyceum I 241. 445 

das Lyceum U 241 

die Realschule 242 

die höhere Bürgerschule 242 

Hameln, Gymnasium und höhere Bürgerschule 243 

Nienburg, höhere Büigerschnle 243 

2, Landdrostei Osnabrück 

Osnabrück 244 

das Gymnasium Carolinum 244 

das Rathsgsrmnasium 244 

die Rciabchule 245 



xvin 

Lingen, Gymnaaiuin und höhere Büigerechule 245 

Meppen, Gymnasium **^ 

Papenburg, höhere Bürgerschule f^ 

Quakenbrück, höhere Bürgerschule 247 

3. Landdrostei Aurich. 

Aurich, Gymnasium 247 

Norden, Progymnasium 248 

Emden, Gymnasium und höhere Bürgerschule 248 

Leer, Realschule 248 

4. Landdrostei Stade. 

Stade, Gymnasium und höhere Bürgerschule 249 

Otterndorf, höhere Bürgerschule 249 

Verden, Domgymnasium . • 250 

5. Landdrostei Lüneburg. 

Lüneburg, Gymnasium Johanneum und Realschule 250 

Harburg, Realschule 261. 445 

Uelzen, höhere Bürgerschule 251. 445 

Celle, Gymnasium und höhere Bürgerschule 252 

6. Landdrostei Hildesheim. 

Hildesheim 252 

das Gymnasium Josephinum und höhere Bürgerschule . 253 

das Gymnasium Andreanum und Realschule .... 253 

Goslar, Realschule 253 

Clausthal, Gymnasium und höhere Bürgerschule 254. 445 

Osterode, Realschule 254 

Einbeck, höhere Bürgerschule 255 

Northeim, höhere BtSgerschule 255 

Göttingen, Gymnasium und Realschule 256 

Münden, höhere Bürgerschule 256 

Ilfeld, Klosterschule (Gymnasium) 257 

IX. Prov. Westfalen 258 

Regierungsbezirk Münster. 

Münster 259 

das Gymnasium Paulinum 259. 445 

die Realschule 259. 445 

Warendorf, Gymnasium 260 

Rheine, Gymnasium 260 

Burgsteinfurt, Gymnasium und Realschule 261 

Vreden, Progymnasium 261 

Coesfeld, Gymnasium * 262 

Bocholt, höh. Büi^erschule 262 

Dorsten, Progymnasium 262 

Recklinghausen, Gymnasium 263 

2. Regierungsbezirk Minden. 

Minden, Gymnasium und Realschule 263. 445 

Herford, Gymnasium 264 

Bielefeld, Gymnasium und Realschule 264. 445 

Gütersloh, Gymnasium 265 

Rietberg, Progymnasium 265 

Paderborn, Gymnasium *. . 266 

Höxter, Gymnasium 266 

Warburg, Gymnasium 267 

3. Regierungsbezirk Arnsberg. 

Arnsberg, Gymnasium 267 

Brilon, Gymnasium 268 

Lippstadt, Realschule 268 

Soest, Gymnasium 269. 445 



XIX 

Fht. 

Hamm, Gjrmnuiam 255 

Dortmund, Gymnaniim und RealBchole «70 

Unna, höhere Bfligerschnle 270 

Witten, höhere Bürgerschule 271 

Hagen, Realschule 271 

Iserlohn, Realschule 271 

Lfidenscheid, höhere Bürgerschnle 272 

Schwelm, höhere Bflrgerschnle Sf 

Bochum, Gymnaamm 273 

Attendorn, Gymnasium 273 

Siegen, Realschule 274. 445 

X Prov. Hessen-Nassau 275 

1. Reirierungsbesirk Gassei 275 

Öassel 276 

das Gymnasium 276 

die Reulschule 276 

die höhere Bürgerschule 277 

Hofgeismar, höhere Bfiigerschule 277 

Eschwege, Realschule 278 

Marburg . . • 278 

das Gymnasium 278 

die höhere Bürgerschule 278 

Hersfeld 279 

das Gymnasium 279 

die höhere Bürgerschule 279 

Schmalkalden, die höhere Bürgerschule 280 

Fulda 280 

das Gymnasium 280 

die höhere Bürgerschule 280 

Hanau 281 

das Gymnasium 281. 445 

die Realschule 281 

Rinteln, Gymnasium 282 

2. Regierungsbezirk Wiesbaden 282 

Wiesbaden 283 

das Gymnasium 283 

die Realschule 283 

die höhere Bürgerschule 283 

Biebrich-Mosbach, höhere Bürgerschule 284 

Geisenheim', höhere Bürgerschule 284 

Ems, höhere Bürgerschule 284 

Oberlahn stein, höhere Bürgerschule 317. 445 

Weilburg, Gymnasium . * 285 

Diez, höhere Bürgerschule 285 

Limburg, höhere Bürgerschule 286 

Hadamar, Gymnasium 286 

Montabaur, Gymnasmm 287 

Dillenburg, Gymnasium 288. 445 

Biedenkopf, höhere Bürgerschule 288 

Homburg, Realschule . . . . ' 288 

Frankfurt a. M. 289. 422 

das Gymnasium 290 

die Musterschule (Realschule) 290 

die höhere Bürgerschule • ... 291 

die Selectenschule (höh. Bürgerschule) 291 

die Volks- und Realschule der Israelit Gemeinde . . 292 

die Unterrichtsanstalt der Israelit Religionsgesell- 

Rchaft (RS.) 292 

Da» Fflrslenthum Waldeck 293 

Corbach, Gymnasium 293 

Arolsen, höhere Bürgerschule 293 



XX 

ff' 
XL Rheinprovinz und Hohenzollernsche Lande. 

1. Regierungsbezirk Göln 

Cöln 296 

das Gymnasium zu MarzeUen 297 

das Gymnasium an Aposteln 297 

das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und Realschule .... 297 

das Kaiser Wflhelms-Gymnasium 298 

die stadtische Realschiue 298 

Mülheim a. Rh., Realschule 299 

Kernen, höhere Bürgerschule 299 

Bedburg, Ritterakademie 300 

Wipperfürth, Progymnasium . .* 300 

SiegDurg, Progymnasium 300 

Bonn, Gymnasium 301 

Rheinbach, Progymnasium 301 

Münstereiffel, Gymnasium 302 

2. Regierungsbezirk Düsseldorf. 

Düsseldorf 302 

das Gymnasium 302. 446 

die Realschule 303 

die höhere Bürgerschule 303 

Sojingen, Bürgerschule 304 

Remscheid, Gewerbeschule (Realschule) 304 

Lennep, höhere Bürgerschule 305 

Elberfeld 305 

• das Gymnasium 305 

die Realschule 306 

Barmen 307 

das Gymnasium und die Realschule 307 

die Realschule in Wupperfeld 307 

Neuss, Gymnasium 308 

Rheydt, höhere Büigerschule 308 

M. Gladbach 309 

das Progymnasium 309 

die höhere Bürgerschule 309 

Crefeld 309 

die Realschule 310 

die höhere Bürgerschule 310 

D ulken, die höhere Bürgerschule 310 

Kempen, Gymnasium 311 

Moers, Gymnasium 311 

Cleve, Gymnasium 312 

Emmerich, Gymnasium 312 

Wesel, Gymnasium und höhere Bürgerschule 313 

Ruhrort, Realschule 313 

Oberhausen, höhere Bürgerschule 314 

Essen 314 

das Gymnasium 314 

die Realschule 314 

Mülheim a. d. R., Realschule 315 

Duisburg, Gymnasium und ReaJschule 315 

3. Regierungsbezirk Coblenz.* 

Coblenz, Gymnasium 316 

Boppard, Progymnasium 317 

Kreuznach, Gymnasium 317 

Sobernheim, Progymnasium 318 

Trarbach, Pro^onnasium 319 

Mayen, höhere Bürgerschule .7 219 

Andernach, Progymnasium 319 

Neuwied, höhere Bürgerschule und Progjonnasium 320 

Linz, Progymnasium 320 

Wetzlar, Gymnasium 321 



p»ff. 

4. Regierungsbezirk Aachen. 

Aachen 321 

da« Gymnaaiom 321 

die Realachule 388 

Eupen, höhere Bfirgerschnle 388 

Malmedy, Progymnasiimi 333 

Dfiren 323 

das Gymnasiom 323 

die höhere Bfirgerschnle 324 

Jülich*, Progymnasiom 384 

Erlcelenz. Progynmasiam 324 

5. Regierungsbezirk Trier. 

Trier 325 

das Gymnasium 325 

die Realschule 325 

Prüm, Progymnasium .... . 326 

St Wendel, Kronprinz Friedrich l/HIhelms-Progymnasium .... 326 

Saarlouis, höhere Büigerschule 326 

Saarbrflck, Gymnasium 327 

6. Regierungsbezirk Sigmaringen. 

Hedingen, Gymnasium r . . . 327 

Hechingen*, höhere Büigerschule 388 

Herzogthum Lauenburg 1 328 

Ratzeburg, Gymnasium 329 

Lauenburg a. d. £., höhere Büigerschule 329 

V. 

Schnlstatistik. 

ZaU der höheren Lehranstalten 1864 bis 1874 381. 442 

fVequenz der öffendichen Gymnasien 332 

Frequenz der Öffentlichen I^ogymnasien 336 

Frequenz der Reallehranstalten 338 

Frequenz der höheren Bfiigerschulen 340 

Frequenz der Vorschulen 341 

Zoaammenstenung der Frequenz in den Gymnasien 1868 und 1873 350 

ebenso in den Prog3rmiiasien 352 

ebenso in den Realschulen 354. 358 

ebenso in den höheren Bürgerschulen 356. 360 

Becapitnbtion f&r die höheren Schulen überhaupt 362. 446 

für die Vorschulen 364 

für beide zusammengefasst 366. 446 

VerhStmss der Zahl der höheren Schulen zum geograph. Flachenranm .... 368 

Veifaihniss der Zahl der höheren Schulen zur Bevölkerungszahl 870 

Numerisches Veihiltniss der Schüler nach Confession und Religion auf einigen 

Anstalten 372 

Zahl der jüdischen Schüler in den verschiedetten Schul-Kategorien 373 



Die Mataritätsprttfang and ihre Statistik. 

Die ansserordeniiichen Matmitltsprüfungen 1870 und 1871 382 

Die Yorbereitnng einer allgemeinen Gymnasial-Prüfhngsordnung 384 



xxn 

Die Uebereinkunft zwischen den deutschen Regierungen Über die Maturitätsprüfungen 386 

Zahl der Abiturienten und Maturitätsaspiranten bei den Gymnasien 1869--1873 388 

Zahl der Maturi unter den £xtemen bei den Gymnasien 388 

Classification der Maturi bei den Gymnasien nach dem Alter 390 

Studienfächer^ zu denen die Maturi überzugehen beabsichtigten 892 

Berufsfacher der nicht studirenden Maturi 394 

Zahl der bei den Realschulen für reif Erklärten 389 

Classification derselben nach dem Alter 396 

Berufsfacher^ zu denen sie übergehen wollten 398 

Zusammenstellung der Berufsfacher der nicht studirenden Maturi von G^innasien und 
Realschulen 400 

Zahl der bei der OMilitExaminationscommission zum Officier gepriiften Maturi von 
Gymnasien und Realschulen 400 

VII. 

Vorbildung und Prüfung für das Lehramt. 

Lehrerstatistik. 

t. Vorbüdung für das Lehramt 401. 405 

Seminarien 402 

die Universitäts-Seminarien 403 

die Seminarien nach den Universit^tstudien 403 

2. Prüfung für das Lehramt. . . . : 404 

das Reglement v. 12. Dcb. 1866 404 

Gleichstellung der Prttfungszeugnisse anderer deutscher wiss. Prilümgscom- 
missionen mit den preussischen 405 

Zahl der akadem. gebfldeten Lehrer und Schulamtscaudidaten, welche Staat-sprüfuugen 
bestanden haben 406 

Zahl der in der Prüfung bestandenen Candidaten nach Heimath, Religion und Hauptfach 408 

Specialnachweis davon 409 

Die Ergebnisse der Prüfungen pro fac. docendi 1869—1873 412 

3. Statistik des Lehrerpersonals 1869 und 1873 416 

Recapitulation zum Nachweis des Lehrerpersonals 418. 446 

4 

vm. 

Die Schulunterhaltung. Lehrerbesoldung. Normaletat. 

Pensionswesen. Schulgeld. 

Die verschiedenen Arten der Schulen hinsichtlich ihrer Unterhaltung 419 

Zusammenstellung der Anstalten, welche keine Zuschüsse aus Staatsfonds erhalten 419. 446 

Der Normaletat • 420 

Die Wohnungsgeldzuschflsse 421 

Das Pensionswesen 422 

Zusammenstellung der neuesten Schuletats 424 

Gesammtaufwand für die Gymnasien und Progymnasien 428 

für die Real- und höheren Bürgerschulen 430 

Veigleichung von 1864, 1869 und 1874 in dieser Hinsicht 432. 446 

Gesammtbetrag der Lehrerbesoldungen .... * 4B8. 440 

Das Schulgeld 435 

IX. 

Nachträge und Berichtigungen ...... 441 

Karte, die Vertheilung der höheren Lehranstalten in Preussen darsteUend. 



Bedeutung der gebrauchten Abkürzungen. 



A. L. R.: Das All^f^meine Landrecht fiir die K. preuss. Staaten. 

C. BL: Centralblatt flir die gesammte Unterrichtsverwaltang in Preusson. 

G. $.: Gresetzsammlung ftir die K. preuss. Staaten. 

Oymn. Zeitschr.: Die Berliner Zeitschrift für das Gymnasialwesen, heransgcgeben von 
Bonitz, Hirschfelder, RUhle. 

Mtl. E. J.: Die Mflitair-Ersatzinstruction vom 26. März 1868. 

N. Jahrb.: Die Leipziger Neuen Jahrbücher f!lr Philologie und Pädagogik, herausgegeben 
von Fleckeisen und Masius. 

Päd. Archiv: Pädagogisches Archiv, herausgegeben (neit 1874) von Krumme in Rem- 
scheid; • 

Protok.: Protokoll der October-Conferenz in Berlin, 1873 (s. p. 32). 

Schmid Encykl.: C. A. Schmid, Encyklopädie des gesammten Erziehungs- und 
Unterrichtswesens; Gotha. 

U. und P. 0.: Die Unterrichts- und Prfifiingsordnung ftir die Real- und höheren Büiger- 
schulen vom 6. October 1859. 

V. und G.: Wiese, Verordnungen und Gesetze für die höheren Schulen in Preussen. 



B. I, n bezeichnet immer den ersten und 

zweiten Band dieses Buches. 
B. beim Datum von Verftigungen : Berlin. 
BS. Bfi^erschnie. 
CO. GM»inetsordre. 
C.Ver£ Circnlarverftlgung. 
€sp. GiqHtal. 
a Clasae. 

c. Tor Zahlen: circa. 
Eiern. L. Elementailehrer. 
G. bei Frequenzangaben: Gymnasium. 
Instr. Instruction 
K. Königlich. 

ILvor Jahreszalilen : Michaelis, wie 0. Ostern. 
Min. Minister. 
MLMefle. 

0. vor Titeln: Ober-. 
OL Oberiehrer. 

Ord.L. Ordentlicher Lehrer. 

1. 0., 2. 0. : erste und zweite Ordnung der 

Realschulen, 
p. pagina. 
proc. proeent 
L. Lehrer. 
SS. Realschule. 



Reg. Regierung. 

Reg. R. Regieningsrath. 

s. siehe. 

Sem. Semester. 

St vor Namen: Sanct. 

St. Zu seh.: Staatszuschuss. 

St. beim Lehrplan: Stunde. 

V. bei Frequenzangaben: Vorschule. 

Verf. Verfügung. 

V fiT 1. versrleiche 

I, ri, m, IV, V, VI: Die Ciassennamen 
Prima bis Sexta. und U. dabei be- 
deuten Ober- und Unter-. Dagegen a, 
b, c, coordinirte Abtheilungen derselben 
Claase. 

Y 1 

r^\ I ^' P- ^'^ Anmerk. 

(*) bedeutet die Zugehörigkeit einer höh. 

BS. zur Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J. 
(X) bedeutet, dass die Anstalt noch ohne 

Berechtigung ist. 
f: gestorben. 
Die TiteUibkfirzungen wie Dir., Fror., 

Cour, für Director etc., Co 11 ab. för 

Collaborator u. a. erklären sich selbst 



A. August. 
Ad. Adolf. 
AL Alexander. 
C. Carl 
Chr. Christian 
Chrph. Christoph. 
E. Ernst 
Ed. Eduard. 
Em. Emil. 



Vomamen. 

F. oder Fr. Friederich. 

Ferd. Ferdinand. 

Frz. Franz. 

Ge. Georg. 

Gu. Gustav. 

H. Heinrich. 

J. Johann. 

L. Ludwig. 

Mrt. Martin* 



Mtth. Matthias. 
0. Otto. 
Ph. Philipp. 
Pe. Peter. 
Rieh. Richard. 
Rud. Rudolf. 
Th. Theodor. 
W. Wilhelm, 






■ 



I. 

Einleitung. 



Das prenssisehe höhere Schulwesen während der Jahre 1869—1874 

in geschichtlichem Ueberblick. 

Das preussische Schulwesen hat in dem Zeitraum, welcher hier dar- 
l^estellt werden soll, keine ruhige Entwickelung gehabt. Es konnte nicht anders 
sein. Die Ursachen der Unruhe kamen theils von aussen, theils lagen sie in 
den Bewegungen, welche Staat und Kirche und unser gesammtes Culturleben er- 
füllen, und von denen die öffentliche Schule naturgemäss nicht unberührt blieb. 

Wie die Geschichte der vorhergehenden fün^ährigen Periode in B. U 
mit den Folgen des Krieges vom Jahre 1866 beginnen musste, so hat auch 
die gegenwärtige Darstellung unter den auf den Fortgang der öffentlichen 
Schalen nachhaltig einwirkenden Ereignissen einen Krieg zu verzeichnen. Der- 
selbe hat nicht wie der frühere eine Erweiterung des preussischen Schulgebiets 
zur Folge gehabt, aber die von ihm herrührenden Erregungen gehen tiefer 
nach innen. In Zusammenhang mit den politischen Veränderungen Deutsch- 
lands, d. h. mit der Aufrichtung des deutschen Reichs und Kaiserthums, stehen 
die noch unerledigten das Yerhältniss der Eorche zur Schule betreffenden 
Fragen. Der Ministerwechsel im Anfange des Jahres 1872 ist in Bezug auf 
die Prindpien der obersten Schulverwaltung besonders folgenreich gewesen; 
die eingeleiteten Veränderungen in der Organisation der höheren Lehnmstalten, 
besonders der Bealschulen, stehen damit in Verbindung. Die Nothwendigkeit 
einer anderen Regulirung der Lehrerbesoldungen hat zu der Aufstellung eines 
neuen Normaletats geftihrt, woran sich wichtige zum Theil noch nicht be- 
endigte Verhandlungen angeschlossen haben. 

Von den in diesen geschichtlichen Momenten gegebenen Q-esichtspuncten aus 
erscheinen für den vorliegenden Zweck folgende thatsächliche Vorgänge be- 
merkenswerth. 

Als im Juli 1870 von Frankreich der Krieg erklärt war, ergriff das Verlangen 
an dem Feldzuge theilzunehmen, sofort auch die Jugend in den oberen Classen 
der höheren Schulen Deutschlands. Das preussische Unterrichtsministerium kam 
denjenigen, welche damals dem Abiturientenexamen nahe standen, durch erleich- 
ternde Massregeln entgegen. Eine unter dem 19. Juli 1870 an die K. Prov. 
SchulcoU^en erlassene Circularverfügung ordnete eine beschleunigte Prüfung 
derer an, welche im vierten Semester Primaner waren. Die Ausstellung von 
Reifezeugnissen ohne vorgängige Prüfung wurde nicht genehmigt (Min. Verf. 
V. 22. Juli 1870^, aber unter dem 25. Juli die Ablegung einer anticipirten 
AbiturientenprünuKg auch den erst im dritten Semester stehenden Primanern 
gestattet, una, unter dem 11. Jan. 1871, aufs neue eine ausserordentliche Prü- 
HL 1 



I 



ä 

fiing derjenigen jungen Leute angeordnet, welche sich überhaupt dem Militair* 
Stande widmen wollten^). 

in diesen ausserordentlichen Abiturientenprüfungen haben 
ein Zeugniss der Reife erworben auf preussischen Gymnasien: 1262 Schü- 
ler, auf Realschulen: 162. Dabei grosse Verscliiedenheit zwischen ein- 
zelnen Provinzen und Städten : z. B. in der Prov. Sachsen haben sich zu der 
Prüfung gemeldet und sind mit dem Reifezeugniss entlassen von Gymnasien: 
187 Schüler, von Realschulen: 15; in der Prov. Westfalen von Gymnasien: 
38, von Realschulen 7; in Rastenburg (ein Gymnasium): 30, in Frankfurt 
a. M. (ein Gymnasium und 3 Realschulen): keiner. (Die speciellere Nach- 
weisung s. in Abschn. VI). 

Es ist selbstverständlich, dass die vorschriftsmässigen Anforderungen bei 
solchen unter dem Eindruck aufregender Zeitereignisse anticipirten Abiturien- 
tenprüfungen ausserordentlich ermässigt werden mussten; auch hat nicht ver- 
mieden werden können, dass die darin liegende Vergünstigung nicht wenigen 
gewährt worden ist, die nachher weder am Kriege noch am Sanitätsdienst 
des Heeres theilgenominen haben. Auch viele Lehrer ergrififen die Waffen, 
theils als dienstpflichtig, theils freiwillig ; und von den Militaii'behörden wurden 
auch Dir ectoren nicht immer für unabkömmlich angesehen. — Vgl. Abschn.VII*). 

Vergünstigungen wie die bei den Maturitätsprüfungen zugestandenen wur- 
den bei den Prüfungen für das Lelu'amt an höheren Schulen nicht gewährt, 
vielmehr auf Anfragen ausdrücklich erklärt (Verf. v. 3. August 1870), dass 
für noch ungeprüfte Schulamtscandidatcn, welche in die Armee eintreten 
wollten oder mussten, eine Beschleunigung oder Abkürzung des Examens pro 



2 Die erwähnten Verfügungen s. in Abschn. VI. Vgl. B.II, 572. 
aa K. Prov. SchulcoUegium zu Hannover brachte den Ministerialerlass v. 19. Juli 
1870 durch folgende Verfügung zur Kenntniss der Directoren: 

„Von nicht wenigen höh. Schulen unseres Aufsichtsbezirks sind uns in den letzten 
Tagen Gesuche um sofortige Zulassung einzelner Schüler zu der Maturitätsprüfung 
zugegangen, weil dieselben den Wunsch hatten, in die Armee des Königs einzutreten 
una zur Vertheidigung des Vaterlandes die Waffen zu trafen. Diesen Gesuchen ist 
durch das Rescript des H. Min. der ^eistl. etc. Angelegenheiten v. 19. d. M. in dem 
entsprechenden Umfange bereits Gewährung zu Theil geworden. Wir benutzen je- 
doch gern diese Veranlassung, um unsere freudige Anerkennung auszusprechen für 
die Aeuflserungen vaterländischer Gesinnung und opferwilliger Hingebung, welche 
in der heranwachsenden Jugend der höh. Schulen unserer Provinz zu Tage getreten 
sind und in denen die Lehrer mit rühmlichem Beispiele ihren Schillern vorangehen. 
Das Studium der Geschichte, namentlich unseres deutschen Volkes, hat unsere «Tugend 

feiehrt, was unser Vaterland von dem Erbfeinde, der jetzt wieder seine Grenzen 
edroht, vor Zeiten empfangen und erlitten hat und was es jetzt wieder von dem- 
selben würde zu erwarten haben; der Geist unserer deutschen Sänger, die vor einem 
halben Jahrhundert unsere Väter gegen denselben Feind mit Begeisterung erfUUten 
und die selbst mit den Waffen in der Hand in den Tod fürs Vaterland gingen, ist 
unserer Jugend nicht fremd geblieben und regt sich jetzt mächtig. Wir begrOssea 
dies als ertrculiches Zeichen, dass Lehrer und Schüler an den unserer Aufsicht unter- 
stellten Schulen nicht bloss von dem Ernst des Augenblicks erfüllt, sondern au<^ 
von der Gerechtigkeit der Sache durchdrungen sind, für welche des Königs Maj. 
jetzt sein Volk in die Waffen ruft und welche ganz Deutschland zu vertfaeicugen in 
voller- Einmüthigkeit dasteht. In Gottes Hand stehen die Geschicke der VOlker 
und die Erfolge der Schlachten« Wie dieselben aber auch ausfallen mögen, auf 
unseren Schulen wird stets der Geist wahrer Gottesfurcht, ächter Königstreue und 
hingebender Vaterlandsliebe heimisch sein und ^epfleet werden. Indem wir dieses 
Vertrauen den Lettern und Lehrern unserer SchulanstEuten hiemit unumwunden aus- 
sprechen, veranlassen wir Sie, Ihre Zöglinge mit dem Inhalt dieses unseres Erlaaaes 
in geeigneter Weise bekannt zu machen. Hannover 21. Juli 1870. K. Prov.-SUihul- 
coUegium.'* 

*) In Betreff der Besoldung der in Frankreich beschäftigten deutschen Beamten «. 
Abschn. VIII. 



facaltate docendi nicht statthaft sei^ wohl aber eine Verlängerung der für 
die Ablieferung der Prüfungsarbeiten vorgeschriebenen Fristen.*) — 

An nicht wenigen Anstalten war es schwer, den Ausfall an Lehrkräften 
zu decken« Es musste zu manchen sonst vermiedenen Classencombinationeu 
geschritten werden ; ungeprüfte Candidaten wurden zur Abhülfe herangezogen 
und die zurückbleibenden Lehrer über die herkömmliche Stundenzahl in An- 
spruch genommen. Auch die Schulverwaltungsbehörden sahen ihre Arbeits- 
kräfte in Folge der fünberufimg zu den Fahnen sehr vermindert. Eine nicht 
geringe Zahl von Lehrern und Beamten wurde auch nach Beendigung des 
Krieges nicht sogleich entlassen, sondern noch längere Zeit bei der Occu- 
pation in Frankreich verwendet. 

Eigentliche Unterbrechungen des Unterrichts durch die Kriegsereignisse 
sind nur bei wenigen Anstalten vorgekommen. Es ist in einigen der dama- 
ligen französischen Grenze nahe liegenden Städten, z. B. in Saarbrück, femer 
in einzelnen Städten an der See, z. B. in Sonderburg und Pillau, geschehen. 
Aber der ganze Fortgang des Krieges und die viele Schulorte berührenden 
Truppen-, Verwundeten-, Gefangenen-Züge brachten immer neue Aufregmig 
mit sich. Femer leisteten Lehrer und Schüler an vielen Orten bereitwilligst 
Dienste, gegen welche die Schulpflichten zeitweilig zurückstehen mussten: es 
fand eine eifrige und ausdauernde Betheiligung an den mancherlei patrio- 
tischen Hülfsvereinen Statt, man unterzog sich im Auftrage der SiUlitair- 
behörden einer Durchsicht der Briefe, welche von den französischen Gefan- 
genen geschriel>en oder an sie gerichtet waren; aus Schülern wurden Boten- 
compagnien gebildet, viele wurden auf den Bahnhöfen zu EKenstleistungen an 
die durchziehenden Soldaten benutzt, u. dgl. m. 

Im Kri^e selbst zeigten sich die Wirkungen der einmüthigen nationalen 
Erhebung und der volksthümlich gewordenen allgemeinen AVehrpflicht auch 
an Denen, die bis dahin wissenschaftlichen Beschäftigungen hingegeben ge- 
wesen waren, im schönsten Lichte. Viele Lehrer, Doctoren der Philosophie 
und Candidaten traten als Gemeine ein; auch solche, die schon den Krieg 
des Jahres 1866 mitgemacht und dami in das Lehramt oder zu den Studien 
zurückgekehrt waren, standen 1870 wieder unter den Waffen, nahmen an ver- 
schiedenen Schlachten, an den Strapazen der Märsche, der Belagerungen, des 
Krankendienstes Theil, um dann aufs neue zu den Büchern zuriickzukehren 
oder die Pflichten des Lehrerberufs wieder aufzunehmen.*) Sicht wenige von 
ihnen hatten das eiserrte Kreuz erworben und waren zu Officieren befordert 
worden. Einzelne Schüler, die. ohne vorher ein Maturitätszeugniss erhalten 
zu haben, mitgezogen waren, setzten sich, auch mit dem eisernen Kreuz ge- 
schmückte, wieder auf die Schulbank und blieben bis zum Abiturientenexamen. 

Im ganzen sind zur Theilnahme am Kriege Lehrer von höh. Schulen 
einberufen worden: ;^8:^, fi-eiwillig eingetreten : 24 ; zusanmien: 406. Schüler, 
einberufen: 1554, freiwillig eingetreten: 629; zusammen : 2183. Gestorben 
sind im Kriege oder in Folge des Krieges I^ehrer: 22: Schüler: 48. (Einen 
näheren Nachweis s. im Anhang). 

Viele Anstalten haben ihi'en im Kriege gefallenen früheren Schülern in 
der Aula eine (Tedenktafel errichtet. Dieselben und die sich das eiserne Kreuz 
erworben, sind meist auch in den Programmen erwähnt, wo sich ausserdem 
bisweilen Mittheilungen über denkwürdige Erlebnisse einzebier Lehrer im Kriege 
finden: ebeaso Nachricht von den Sammlungen, welche die Sclniler unter sich 

'> Vgl. die Circ, Verf. V. 16. Juli 1870, C. BL 1870 p. 393 f., die sofortige Zulassung 
Stodirender resp. zur ersten juristischen Prüfung und zum niedicin. cxamen rigoro$»uni 
betreffend. 

') Ueber die Anrechnung der Kriegt^ahre bei der PenBionirung ». Abwihn. VIII. 

1" 



4^ 

für die Bedürfhisse der im Felde stehenden und der verwundeten Soldaten 
veranstaltet hatten^ u. dgl. m. 

Nach dem Kriege und Siege nahm die Schule, von den neuen Impulsen 
des öffentlichen Lebens in Deutschland vielfach berührt und von der patrioti- 
schen Bewegung der Zeit durchdrungen, ihre Arbeit mit erhöhetem Muthe 
auf, um auch an ihrem Theile das von dem deutschen Kaiser in Versailles 
(am 18. Jan. 1871) gesprochene Wort verwirklichen zu helfen, dass es sich 
nun darum handle, in Deutschland die Güter und G-aben des Friedens auf 
dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung zu mehren. Die 
Schulverwaltung war sich ihrer durch die Veränderungen im Staatsleben er- 
höheten Aufgaben bewusst, und bereitete zeitgemässe Veränderungen der be- 
stehenden Einrichtungen vor, worüber weiterhin nähere Mittheihmgen folgen 
werden. 

Um bei der Jugend die Erinnerung an die grossen Ereignisse dauernd und 
lebendig zu erhalten, richtete man Schulfeste oin; sie sind an vielen Orten 
zugleich Volksfeste geworden und fast überall auf den 2. September gelegt. 
Bestimmte Anordnungen darüber sind, um die Feier in ihrem volksthümlichen 
Werth nicht zu verkürzen, nicht erlassen worden. Welche Anregungen dabei 
jedoch von einzelnen Schulbehörden ausgegangen sind, kann aus den in der An- 
merkung beispielsweise mitgetheilten Circularverfiigungen ersehen werden.^) — 



*) Verf. des K. Schulcoll. der Prov. Brandenburg: 

„Von mehreren Gymnasien und Realschulen der Provinz werden bereits seit längerer 
Zeit im Sommer Schulfeste im Freien gefeiert, welche nicht selten auf einen der 
grossen Gedenktage unseres Volkes gelegt werden und für die Belebung des patrio- 
tischen Sinnes in der Jagend als förderlich sich bewährt haben. Der ruhmreiche 
Krieg der letzten Jahre hat die Zahl dieser hervorragenden Gedenktage vermehrt ; 
in Fol^e des anerkennenswerthen Strebens, der Jugend die Erinnerung an die grossen 
Ereignisse desselben frisch und leben^ zu erhalten, sind bei einigen Anstalten der- 
artige Feste neuerdings entstanden. Wir wünschen, dass dieser vorsang an allen 
höheren Unterriohtsanstalten Nachfolge finde, und dass die Sitte patriotischer Som- 
merfeste möglichst überall in Uebung komme. Anordnungen hinsichtlich der Zeit 
und Einrichtung dieser Feste zu trenen liegt nicht in der Absicht. Da wir voraus* 
setzen dürfen, dass die Herren Directoren denAVerth und die Bedeutung derselben 
allseitig würdigen werden, so wird es gentigen, wenn wir ihnen empfehlen, auf die 
Veranstaltung eines Sommer-Schulfestes im Freien an einem der zahlreichen vater- 
ländischen Gedenktage Bedacht zu nehmen: die AVahl des Tages sowie die Ein- 
richtung der gesammten Feier wird ihrem Ermessen überlassen.'* — Berlin 10. Kai 
1872. 
Verf. des K. Schulcoll. der Rheinprovinz : 

„Die Begeisterung, mit welcher im vergangenen Jahre in vielen Gtiuen unseres Va- 
terlandes und in allen Schichten unseres Volkes der Gedenktag der Gapitulation von 
Sedau gefeiert worden bt, hat ausser Zweifel gestellt, dass hauptsächlich dieser Tag 
aus der unvergleichlichen Kriegsgeschichte von 1870 und 1871 es ist, mit welchem 
das deutsche Volk die Erinnerung an den Schutz seiner Grenzen, an die Sicherung 
seiner Ehre und Unabhängigkeit und an den Wiederaufbau seiner pohtischen Grösse 
verbindet. Indem wir daher voraussetzen, dass für den demnächst wiederkehrenden 
2. September in allen höheren Leliranstalten unserer Provinz, deren Herbstferien nicht 
schon vor diesem Ta^e beginnen, eine patriotische Schulfeier bereits in Absicht ge- 
nommen ist, legen wir den Directoren und Lehrercollegien die würdigste Gestaltung 
dieser Feier ans Herz und gestatten unsererseits für den 2. September den Aus- 
fall des Vor- und Nachmittags-Unterrichtes. — 

Die Betheiligung der höheren Lehranstalten an einer unabhängig von der Schul- 
feier etwa stattnndenden allgemeinen Feier des Tages wollen wir in das Ermessen 
der Herren Directoren stellen. 

Der Schulfeier ist durch Gesang und Gebet ihr relijriöser Charakter zu wahren ; 
ihre Begehung unt^r freiem Himmel ist aber nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern 
dürfte sich, ebenso wie ihre Verbindung mit einem festlichen Auszug der Schule und 
Besuch landschaftlich ansprechender oder historisch denkwürdiger Puncte ganz 
besonders empfehlen". Coülenz 24» Juli 1873. 



In Betracht der grossen Wichtigkeit der Schulen för die geistige "Wieder- 
vereinigung von Elsass und Lothringen mit Deutschland war schon yor 
dem Friedensschluss eine Reorganisation sowohl des niederen wie des höheren 
Schulwesens daselbst ins Auge gefasst worden. Die Verwaltung des neuen 
Beicbslandes nahm zu diesem Zweck zunächst die Mitwirkung der preussischen 
Begierung in Anspruch. In Folge einer Anregung des Reichskanzlers Fürsten 
wn Bismarck erhielt der Herausgeber dieses Buchs im Mai 1871 den Auftrag, 
das Land zu bereisen, um über den thatsächlichen und rechtlichen Bestand 
des elsässisch-lothringischen Seeundairunterrichts, zugleich aber über die Ber 
dür&iisse desselben an Ort und Stelle Information einzuziehen, und demnächst 
wegen seiner zweckmässigen Einrichtung und Reorganisation im deutschen Sinne 
Vorschläge zu machen. 

Bei den in Folge dessen seit dem Juli 1871 getroffenen Anordnungen 
wurden im wesentlichen dieselben Principien befolgt, nach denen das höhere 
Schulwesen in Nord- und gi'össtentheils auch in Süd-Deutschland organisirt 
ist^ im Gegensatz jedoch zu der französischen Centralisation und üniformität, 
mit der schonenden Rücksicht, welche die sprachlichen und gewerblichen Ver- 
hältnisse der einzelnen Landestheile und eine langjährige Tradition anderer 
Eimichtungen rathsam einscheinen Hessen. Die Schwieri^eit der Aufgabe war 
für die Verwaltung des Landes ausserordentlich gross, und an den päda- 
gogischen Tact, sowie an die didaktische Kunst der deutschen Lehrer mussten 
hohe Anforderungen gestellt werden. Im August 1871 wurde der Director 
des Gymnasiums in Halberstadt, Dr. Baumeister, als technischer Rath für 
das höhere ünterrichtswesen in die Regierung nach Strassburg berufen. Be- 
werbungen um Director- und Lehrerstellen in Elsass-Lothringen kamen in 
grosser Zahl wie aus anderen deutschen Ländern, so auch aus Preussen. An- 
gestellt worden sind bis 0. 1874 preussische Lehrer im ganzen : 148 (61 evan- 
gehsche, 85 katholische, 2 jüdische ; darunter 4, die sich nicht gemeldet hatten. 
Wiederausgeschieden sind bis 0. 1874 von den preussischen Lehrern: 22^). 

Die definitive Organisation der höh. Lehranstalten in Elsass-Lothringen 
erfolgte durch ein Regulativ v. 10. Juli 1873 ; die Abiturientenzeu^sse der 
anerkannten Gymnasien (Lyceen und CoUegien^ und Realschulen erUelten für 
die öffentlichen Verhältnisse gleichen Werth mit den im übrigen Deutschland 
unter amtlicher Autorität ausgestellten Maturitätszeugnissen; ebenso ist den 
Zeugnissen der mit der strassburger Universität verbundenen und im wesent- 
lichen analog den preussischen eingerichteten wissenschaftlichen Prüfungscom- 
mission fiir das höhere Lehramt gleiche Gültigkeit jedenfalls für Preussen zu- 
gesichert worden. 

Der vorerwähnte Referent des preussischen Unterrichtsministeriums hat 
aufs neue im Juli 1873 im Auftrage des Reichskanzleramts in seiner Eigen- 
schaft als Vorsitzender der Reichs-Schulconmiission aus Anlass der auch ftlr 
die elsässisch-lothringischen Lehranstalten wichtige Berechtigungsfrage einen 
grossen Theil derselben inspicirt, und kann bezeugen, dass die deutsche Schule 



*) Gesadie um Verwendnnff als Lehrer in Elsass- Lothringen sind bis 0.1874 
einffegingen c. 1250, die zahlreidien Frivstbriefe (e. 200) ungerechnet, welche mehr als 
vurliofige Anfras^en xu betrachten waren. Aus rreossen haben sich Itlr die höheren 
Sehalen des Reichslandes zur Disposition ffestelit c. 410 Lehrer, aus dem ttbrigen Dentsch- 
jmd c 340. aus anderen Ländern c. 70 (Scnweizer, Oestreicher, Luxemburger und Deutsche 
im Aaslanae) ; bei c. 420 Bewerbungen war zweifelhaft, ob du Absehen auf höhere oder 
niedere Schulen gerichtet sei. 

Anstellung haben gefunden Lehrer aus Preussen: 148, aus dem Übrigen Deutsch- 
land: 138 (72 evangeL, 66 kathol), aus dem Auslände: 22 (13 evangel, 9 kathoL), zu- 
Minmen: 306 (146 evangelische, 160 katholische, 2 jüdische). 



6 

in dem neuen Keichslande gepflanzt ist und ungeachtet nahe liegender Hemmun- 
gen gutes Gedeihen verspricht. 

Die Bimdes-Schulcommission, in Folge eines Bundesrathsbeschlusses vom 
16, Dcb. 1868 gebildet (vgl. Bd.. II, 4), ist inzwischen zur Reichs-Schul- 
commission erweitert worden. Ihre Aufgabe ist unverändert die einer be- 
gutachtenden Instanz über die für höhere Lehranstalten eingegebenen Anträge 
auf Verleihung des Rechts, gültige Qualificationszeugnisse für den einjährigen 
Militairdienst auszustellen, oder auch über damit zusammenhangende Gegen- 
stände, z. B. über die Prüfongsinstruction für die einjährig Freiwilligen. 

Die Commission bestand früher aus drei Mitgliedern, von denen das ei-ste 
und zweite als ständig, resp. von der K. preussischen und K. sächsischen Re- 
gierung, das dritte in einem Wechsel von drei zu drei Jahren von den übri- 
gen deutschen Regierungen ernannt wurde. Nach dem Eintritt der süddeut- 
schen Staaten in den Bund wurde die Commission durch zwei ständige Mit- 
glieder, resp. für das Königr. Württemberg und das Grossherzogth. Baden, 
verstärkt; imd als auch in Baiern die Mil. Ersatzinstruction vom 26. März 1868 
eingeführt worden, und militairische Freizügigkeit zwischen dem Königr. Baiem 
und den übrigen deutschen Staaten hergestellt war, kam ein ständiges bairi- 
sches Mitglied hinzu. Demgemäss hat die Reichs-Schulcommission fünf stän- 
dige Mitglieder und ein wechselndes*). Sie versanunelt sich regelmässig min- 
destens zweimal jährlich, im Frühjahr zu Berlin, im Herbst in einer mittel- 
deutschen Stadt. — 

lieber die bestimmt begrenzte Aufgabe der Reichs-Schulcommission hin- 
aus machte sich aber das Bedürfniss einer weiteren Verständigung zwischen den 
deutschen Regierungen über gemeinsame Interessen des höheren Schulwesens 
mehr und melir geltend. Wie die Errichtung des Norddeutschen Bundes Ver- 
anlassung gegeben hatte, sowohl für die militairischen, wie fiir die Civil- Ver- 
hältnisse auf gleichmässigere Einrichtung und freieren Gebrauch der von den 
höheren Schulen des Bundesgebiets ausgestellten Zeugnisse Bedacht zu nehmen 
(s. Bd. II, 2 ff.), so musste dies nach der Aufrichtung des deutschen Reichs 
wegen der Consequenzen, die sich aus der Reichsverfassung und der Erwei- 
terung des Geltungsbereichs der Mil. Ersatzinstniction v. 26. März 1868 er- 
gaben, in noch höherem Maasse liöthig erscheinen. Zu diesem Zweck ist, 
wie zu Anfang des Jahres 1868 eine Conferenz von Schul beämten der be- 
theiligten Staaten zu Berlin stattgefunden hatte, auf Anregung des K. preussi- 
schen Unterrichtsministeriums eine solche im October 1872 zu Dresden ab- 
gehalten worden*). 



') Gegenwärtig Bind Mitglieder der Commission : Geh. 0, Reg. R. Dr. Wiese in Berlin, 
Rector Prof. Heertoagen in Nürnberg, Geh. Kirchen- und Schul R. Dr. Gilbert in Dresden, 
Ministcrial-Director Dr. v, Binder in Stuttgart, 0. Schul R. Deimling in Carlsruhe, Scbul-R. 
Dr. Hartwig in Schwerin. 

') Die Conferenz hat in der Zeit vom 15. bis zum 20. Octb. im Local des CuHiis- 
ministeriums zu Dresden stattgefunden. Mitglieder derselben waren: 

Für das Königr. Preussen (zugleich für das Herzogtb. Lauenburg und das FÜr> 
stenthum Wal deck): Geh. 0. Reg. R. Dr. Wiese (von der Versammlung zum Vorsitzenden 
erwählt) and Geh. 0. Reg. R. Dr. Stieve\ für das Künigr. Baiern: Reg. R. im K. Staats- 
minist, des Innern ftir Kirchen- undSchulangelegh. Zeitlmann und Prof. ifeerwayen, Rector 
des Gymn- zu Nürnberg ; für das Koni jfr. Sachsen: Geh. Kirchen- unl Schul R. Dr. Gilbert ; 
für das Ktfnigr. Württemberg: Dir. der Cultusminist Abth. für Gelehrten- und Reai- 
Schulen Dr. v.Binder; für das Grossherzogth. Baden: O. Schulraths-Dir. /?6n/: und 0. Schul R. 
DeinUing; fUr das Grossherzogth um Hessen: Geh. 0. Studien R. Dr. Wagner; fUr das 
Grossherzogth. Mecklenburg-Schwerin: Schul R. Dr. Hartwig; fUr das GrossheriOg- th . 
Sachsen-Weimar: 0. Schul R. Dr. Xauc^Aarc//; für dasGrossherzogth. Mecklenbur er. 
Strelitz: Consistorial R. Werner; ftir das Grossherzogth. Oldenburg Gvmnasial r>ir. 
Dr. 6'/ei';i ; für das Herzogth. Brauuschweig: Consistonal R. Abt HilU ; für das Herzo^th. 



Die Gegenstände, welche mit Berücksichtigung der Ergebnisse der üüheren 
Berliner Comerenz zur Berathung gestellt waren, sind : die Maturitätszeugnisse 
der höheren Lehi*anstalten, die Zeugnisse über die Prüfung für das Lehramt 
und über das Probejahr der Schulamtscandidaten, das Berechtigungswesen, 
die Schulprogramme, die deutsche Orthographie, der Unterricht in der deut- 
schen Geschichte, die den öffentlichen Schulen obliegende Sorge für die Ge- 
sundheit der Schüler. 

Es wurde bei den Verhandlungen davon ausgegangen, dass es zur Her- 
beifiihrang einer den gegenseitigen Rechten entsprechenden Gleichheit der zu 
übernehmenden Pflichten nur auf Uebereinstimmimg in den Grundsätzen und 
Zielen ankomme, während die Mittel und Wege nreizulassen seien, und die 
jedem Staat eigenthümlichen Einrichtungen, auf deren Beibehaltung er Werth 
legt, nicht ohne Noth beeinträchtigt werden dürfen. Es sollte keine Einjgnng 
vollzogen werden auf Kosten der gerade auf diesem Gebiet heilsam wirken- 
den und fruchtbaren Mannichfaltigkeit. In der Festhaltung dieses Gesichts- 
punctes war eine Bürgschaft der freien Entwickelung des höheren Schulwesens 
in den verschiedenen Theilen Deutschlands auch fiir die Zukunft gegeben. 

Unter dem 30. Dcb. 1872 richtete der Minister Dr. Falk an sämmt- 
liche deutsche Staatsregierungen eine Mittheilimg über den Standpunct, wel- 
chen die preussische Unterrichtsverwaltung zu den von der Dresdener Con- 
ferenz formirten Vorschlägen und ausgesprochenen Wünschen einnehme, mit 
der Bitte um eine Erklärung, ob man geneigt sei, sich der mitgetheilten Auf- 
fassung zum Zweck der angestrebten Einigung anzuschliessen. Auf solche 
Weise wurden die Ergebnisse der Conferenz Gegenstand weiterer Verhand- 
lungen zwischen den ßegieiiingen selbst. Dabei sprach sich hinsichtlich der 
allgemeinen Principien der Verwaltung des höheren Schulwesens eine unverkenn- 
bare Uebereinstimmung aus; weshalb auch über diejenigen Gegenstände, bei 
welchen es sich nicht um Herstellung gleichmässiger Einrichtungen handelte, 
eine Verständigung über die zu befolgenden gleichen Grundsätze (z. B, in 
Betreff des Unterrichts in der deutschen Geschichte, in der Sorge für die 
Gesundheit der Schüler u. aj leicht erreicht wurde. 

Einige Gegenstände, z. B. das Realschiilwesen, befanden sich im Fluss 
organisatorischer Verhandlungen, welche eine abschliessende Vereinbarung 
späterer Zeit vorzubehalten nöthigten. Das praktische Bedürfniss baldiger 
EiniguDg trat am meisten bei den Maturitätszeugnissen der Gym- 
nasien hervor; um so mehr, als verschiedene für den Umfang des deutschen 
Reichs getroffene Bestimmungen, namentlich für die höhere militairische Lauf- 
bahn, den Post- und Telegraphendienst, und in der Gewerbeordnung auch 
für die Approbation der Aerzte, die allgemeine Gültigkeit der Maturitätszeug- 
nisse schon voraussetzten. 

Nachdem die Verhandlungen über die datür massgebenden Bedingungen 



Sacht en-Meinlngen: 0. Schul R. Dr. Wtidemann; für das Hersogth. Sachsen- A1- 
tenbnrg: Gymn. Dir. Dr. Richter; ftlr das Herzogth. Sachsen-Coburg-Gotha: 0. 
Consistonml R. Dr. Schwarz; fUr das Herzogth. Anhalt: Schul R. Brock; ftir das Für- 
•tenth. Schwarzburg-RndoUtadt: Gymn. Dir. Dr. Rehdantz; für daa Fürstentb. 
Sehwar zburg-Sonaershauaen: Schul U. und Gymn. Dir. Dr. Kieser; ftir das Für- 
atentb. Renas j. L.: 0. Kirchen R. Dr. Wiai^, Mitgl. der Minist. Abth. ftir Kirchen- und 
Schnlangelegh.; für das Ffirstenth. Schaumburg-Lippe: Schul R. Vrot Burchardi ; ftir 
die freie Stadt Lflbeck: Gymn. Dir. Breit r; für die freie Stadt Bremen: Prof. Dr. 
Bertzbery; f&r die freie Stadt Hamburg: Prof. Dr. CUuaen; ftir Elaass-Lothringen: 
Reg, und Scbnl B. Dr. Baumeister. 

Nicht vertreten in der Conferenz waren die Fürsten thÜmerReuss ä.L. und Lippe - 
Detmold. 

Protokollftihrer war der K. Reg. Assessor v Seydewitz, 



. 8 

im Febr. 1874 zum Abschluss gekommen waren, ist im April 1874 die im 
Abschn. VI abgedruckte Uebereinkunft ins Leben getreten, nach welcher nun- 
mehr die Maturitätszeugnisse der anerkannten deutschen Gymnasien für die 
Zulassung zu den Unirersitätstudien und für alle öffentlichen Verhältnisse 
in ganz Deutschland gleiche Geltung haben. Damit ist ein wichtiger Schritt 
zu einer Einigung auf geistigem Gebiet geschehen. 

Die Diff'erenzen, welche hinsichtlich der Prüfungszeugnisse für das 
Lehramt an höheren Schulen hervorgetreten waren, liessen sich nicht ebenso 
ausgleichen. Eine allgemeine Gleichstellung der Zeugnisse konnte wegen der 
erheblichen Verschiedenheit des Prüfungsverfahrens nicht ausgesprochen wer- 
den. Letztere im Interesse einer grösseren Gleichförmigkeit zu beseitigen 
erschien aber um so weniger nöthig, als die betreffenden Staaten die Ein- 
richtungen, welche sich itmen bewährt hatten, beizubehalten wünschten, und 
durch dieselben nicht verhindert wurde, dass nach wie vor die in einem Staat 
geprüften und tüchtig befundenen Lehrer auch in einem anderen Anstellung 
finden ; wobei von einem etwanigen Vorbehalt Gebrauch zu machen, jedem 
einzelnen Staate überlassen bleibt. 

Da das Prüfungsverfahren, welches von den wissenschaftlichen Prüfimgs- 
commissionen in Leipzig, Eostock und Strassburg befolgt wird, mit dem preussi- 
schen im wesentlichen übereinstimmt, so ist von dem Minister Dr. Falk an- 
geordnet worden, dass die von diesen Commissionen ausgestellten Qualifica- 
tionszeugnisse den preussischen gleichgeachtet werden. (Wegen der vorbereite- 
ten Modificationen des Prüfungsreglements v. 12. Dcb. 1866 s. Abschn. VII) '). 

Ueber das Probejahr ist entsprechend dem Vorschlage der Dresdener 
Conferenz die Anordnung getroffen worden, dass dasselbe auch in einem an- 
deren Staate als demjemgen, in welchem der Candidat die Prüfung für das 
Lehramt bestanden hat, abgehalten werden kann, und dass die darüber von 
den betreffenden Schulaufsichts-Behörden ausgestellten Zeugnisse allgemeine 
Gültigkeit haben. 

Von der nun auch hiedurch begünstigten Freizügigkeit im Gebiet des 
Lehramts der höheren Schulen ist in den letzten Jahren zunehmend Gebrauch 
gemacht worden*). Je ausgedehnter aber die Dimensionen dieses Gebiets ge- 
worden sind, um so mehr wird das Bedürfniss einer amtlichen Auskunfts- 
stelle empfunden, welche zwischen Candidaten und Lehrern einerseits und den 
Lehrkräfte suchenden Cui'atorien und sonstigen Schulvorständen andererseits, 
die den misslichen Weg der öffentlichen Ausschreibung nicht betreten wollen, 
zur Vermittelung dienen könnte. 

Zu den besonderen Conventionen, welche zwischen der preussischen und 
einigen anderen deutschen Regierungen früher hinsichtlich der höheren Schu- 
len geschlossen sind (s. B. II, 4), ist die mit der Fürstl. Lippischen Regie- 
rung hinzugekommen. Nach dem Vertrag v. 20. Juni 1873 ist seitens der 
K. Preuss. Regierung gestattet, dass ein Mitglied des K. Prov. Schulcollegi- 



1) Für das Lehramt an höhorou Töchterschulen ist im Novb. 1870 angeordnet worden, 
daes die von Lehrerinnen in Württemberg erworbenen Zeugnisse auch in Freussen als 
ausreichend angesehen werden. Dieselbe Ueberoinkunft ist später auch mit der Herzo^I. 
BraunschweigiSchen und der Grossherzogl. Mecklenb. Schwerinschen und der KOnigl. Säen - 
sischen Regierung geschlossen worden. 

*) Am Schluss des Jahres 1873 standen an höheren Schulen in Freussen c. BOO Lehrer, 
die nicht Freussen von Geburt Von deutschen Ländern waren unter ihnen am meisten 
vertreten Hessen-Darmstadt, Braunschweig und die thüringischen Staaten. 

Es ist leicht erklärlich, dass sich im Westen viel mehr nicht preussische I^hrer 
finden als im Osten: in der Frov. Freussen waren ihrer nur 11; Frov. Fosen: 7; Frov. 
Brandenburg: 28; ausserdem in Berlin fUr sich: 24; Frov. Schlesien: 14; in der Rhein- 
provinz: 42; in Frankfurt a. M.: 90; in Hannover: 34. 



QiDS zo Münster die Abiturientenprüfimgen bei den Gymnasien zu Detmold 
und Lemgo in derselben Weise beauüsichtigt, Mrie es für die preussischen 
Gjnmasien angeordnet ist, auch dass die Fürstl. Regierung den betreffenden 
preussischen Schulrath zu einer Mitwirkung bei Erledigung technischer Schul- 
fragen and zu BeTisionen der beiden Anstalten heranzieht ; ebenso, dass die 
Directoren derselben an den periodisch wiederkehi'enden (Konferenzen der west- 
iaiischen Directoren theilnehmen« Letzteres ist auch dem Dir. des Gymna- 
sioms in Bückeburg zugestanden. Die Fürstl. Lippe-Schaumburgische Re- 
gierung bedient sich für dasselbe mit Genehmigung des preuss. ünterrichts- 
ministers des Beiraths eines der K. Prov. Schulräthe in Hannover. — Auf 
Antrag der betreff. Fürstl. Regierungen haben 1874 preussischerseits Revi- 
sionen der Gymnasien zu Rudolstadt, Gera, Schleiz und der Real- 
schule zu Grera stattgefunden, sowie auch den Directoren dieser Anstalten die 
Theilnahme an den periodischen Conferenzen der Directoren in der Prov. 
.Sachsen freigestellt ist. 

Zu den wichtigsten Ereignissen des Zeitraums der letzten fünf Jahre 
gehört der Conflict der Staatsregierung mit den katholischen 
Bischöfen. Der weltgeschichtliche Streit zwischen Staat und Kirche über 
die Grenzen ihrer gegenseitigen Befugnisse und die Bedingungen ihres Zu- 
sammenwirkens zu ihren gemeinsamen Zwecken kam in Deutschland durch 
die Proclamation des Dogma's von der Lifallibilität des Papstes (18. Juli 
1870) aufs neue zum Ausbruch. Die Wirkungen des Streits erstreckten sich 
auch auf die öffentlichen Schulen, und zwar nicht ausschliesslich, wenn auch 
vorzugsweise, auf den katholischen Theil derselben. Aus den EJagen der 
Bischöfe über das Verhalten des Staats in der ganzen Angelegenheit ging die 
Voraussetzung hervor, es sei seine Aufgabe, die Durchfuhrung der Besclüüsse 
des vaticanischen Concils auf staatlichem Gebiet zu fordern, die denselben 
Widerstrebenden habe er nicht mehr als Katholiken anzuerkennen. In der 
Provinz Posen verschärfte sich der Gegensatz durch national - polnische An- 
spräche. 

Die bisherigen Hauptmomente des Streits auf dem Gebiet der Schule 
^md folgende: 

In einigen Provinzen hatten katholische Gynmasiallehrer, zum Theil den 
unzweideutigen Aeussenmgen amtlicher Autoritäten folgend, bei gegebenem 
Anlass gegen Ende 1870 erklärt, die Decrete der vaticanischen Versammlung 
aber die absolute Gewalt des Papstes und dessen pei*sönliche Unfehlbarkeit 
als £ntscheidung:en eines ökumenischen Concils nicht anerkennen zu können. 
Von kirchlicher Seite wurde darüber Beschwerde bei dem Cultusminister ge- 
fiihrt'); und eine besondere Aufmerksamkeit der Bischöfe war darauf gerich-. 

M Dem Vorstände des katbol. Volks Vereins zn Breslau erth eilte der Minister r. Mäk- 
Ur aat eine Vorstellung über die betreffenden Lehrer des Matthias-GymnasiumB daselbst 
folgende Antwort: 

,,Da die Angelegenheit, soweit sie die Stellung jener Lehrer zn ihrer Kirche betrifft, 
der Cognition des H« Ffirstbischofs von Breslau anheimfallt, so weit es sich aber 
nm die Handhabung der dem Staate zustehenden Disciplinargewalt handelt, idi den 
Unterzeichnern der Vorstellung ein Recht zur Einmischung in die Angelegenheit 
nicht zugestehen kann, so würac Ich keinen Anlass haJjen, Ihnenge^eniiber auf die- 
selbe elnzu^hen, wenn Sie nicht unter Bemfunff auf die geschichtliche Entstehung 
des Ojrmnasmms zugleich die Meinung ausgesprocnen hätten, dass durch das Verhal- 
ten jener Lehrer der stiftungsmässig katholiscne Charakter der Anstalt bedroht werde. 
Diese Auffassung kann ich um deswillen nicht theilen, weil die Gründung des kath. 
Gymnasiums zu Breslau und die Widmung der zu seiner Unterhaltung dienenden 
Stiftungen auf Zeiten zurückweist, denen eine Festsetzung Über den «togmatischen 
Inhalt des vaticanischen Concils fremd war, und weil die betheüigten Gymnasial- 



10 

tet, dass das neue Dogma in den Religionsunterricht der Schule aufgenommen 
werde*). Die Wahrnehmung, dass sie direct an die kathol. Religionslehrer 
Verfligungen erliessen über Hirtenbriefe, die den Schülern vorgelesen werden 
sollten, und die zum Theil gegen die dem Dogma nicht zustimmenden Ka- 
tholiken gerichtet waren, nöthigte den Minister, die betreffenden Religions- 
lehrer durch die Directoren anweisen zu lassen, dass sie Bekanntmachimgen 
ihrer kirchlichen Oberen an die Schüler nui* nach Genehmigung des Vorstehers 
der Anstalt mittheilen dürften (Min. Verf. v. 18. März 1871). Als diese An- 
ordnung auch auf die Verlesung bischöflicher Erlasse in den Gymnasialkirchen 
ausgedehnt wui'de, sah man darin eine Competenzüberschreitung, weil die 
Schulbehörde nicht befugt sei, über das, was in der Kirche vorgenommen 
werde, eine Mittheilung zu fordern. Von Seiten des Ministeriums wurde je- 
doch festgehalten, dass die Gymnasialkirchen lediglich als den Schulzwecken 
dienende Anstaltscapellen anzusehen seien, über welche dem Bischof eine 
directe Disposition nicht zustehe. 

Den kathol. Religionslehrem, welche sich den vaticanischen Beschlüssen 
nicht unterwerfen wollten, wurde von ihren Bischöfen die missio canonica 
(s. B. I, 706) entzogen; wobei man auf katholischer Seite behauptete, der 
Staat sei verpflichtet, einen solchen, da zu seiner Ernennung die missio can. 
erforderlich gewesen, nach Zurücknahme dieser bischöflichen Approbation aus 
seinem Amte zu entfernen. Die Staatsregierung war anderer Ansicht und hat 
die Lehrer nicht schutzlos gelassen. Von besonderer Wichtigkeit wurde in die- 
ser Beziehung wegen der Folgen, die sich daran schlössen, das Verfahren ge- 
gen den Religionslehrer Dr. Wollmann am Gymnasium in Braunsberg. 

Der Bischof von Ermland Dr. Krementz schritt, als der Dr.WoUmann 
sich beharrlich weigerte, die Decrete des vaticanischen Concils als bindend 
anzuerkennen, zur larchlichen Suspension desselben*). In Folge dessen ent- 
zogen viele Eltern ihre Söhne dem Religionsunterricnt des Dr. Wollmann, was 
der Director des Gymnasiums, da der Religionsunterricht für alle Schüler 
obligatorisch ist, nicht gestatten konnte. Der Minister v. Mühler erkannte 
weder an, .dass der Dr. Wbllnumn das Recht auf sein Amt verwirkt, noch dass 
sein Religionsuntenicht den katholischen Charakter dergestalt verloren habe, 
um eine Dispensation der Schüler von demselben zu rechtfertigen: der 
Dr. Wollfnann sei mit Zustimmung der Kirche ordnungsmässig benifen, und 
lehre noch immer dasselbe, was er bisher mit Zustimmung der Kirche ge- 
lehrt habe. Ihn zu nöthigen, dass er etwas anderes lehren solle, oder ihn, 
weil er sich dessen weigere, in seinem Amt zu beunruhigen, habe der Staat 
keine Veranlassung; und wer sich der an der Schule gesetzlich bestehenden 



lehrer denjenigen Standpunct bisher nicht verlassen haben, welcher Jahrhunderte 
hindurch und bis sum Jahre 1870 allgemein als der katholische anerkannt worden 
ist,« — Berlin, 18. Febr. 1871. Der Minister etc. v. Mühler. 
I) Vorher hatten mit bischöflicher Approbation eingeführte Religions-Lehrbücher 
die päpstliche Infallibilität fOr eine irrthümlicne Lehre erklärt; jetzt wurde sie un verbrach - 
lieber Glaubenssatz. In der 18. Aufl. des ^Lehrbuchs der kathol. Religion ftlr höhere 
Lehranstalten*^ (1869) vom Bischof Martin zu Paderborn steht: die Ihifehlbarkeit sei 
nur bei der Qesammtheit der Bischöfe; in der 14. Aufl. (1871) heisst es: auch der römi- 
sche Papst allein besitze sie. — Auch mit dem im MUnsterlande und darüber hinaus viel 
Rebraucnten Katechismus der kathol. Religionslehre von Overberg (f 1826) ist behufs 
Aufnahme der Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit ein den früheren Text ändern- 
der Umdruck vorgenommen worden. 

*) Ebenso wurde u. a. in Breslau am Matthiasg^nasium der Religionslebrer Dr. 
Weber wegen seines Widerspruchs gegen die vaticanischen Beschlttflse von dem Fürst* 
bischof zuemt mit der suspensio ab ordinc und Entziehung der missio canonica be- 
straft, später ausdrücklich excommunicirt. Gegenwärtig ist derselbe Professor der Phi- 
losophie an der Universität zu Breslau. 



11 

OrdnnBg nicht fügen wolle^ müsse auf die Benutzung derselben verzichten 
(Min. Verf. v. 29. Juni 1871). Hierauf verhängte der Bischof im Juli 1871 
die Strafe der grossen Excommunication über den Dr. WoUmann : wogegen der 
Min. r. Muhler erklärte, die kirchliche Strafe enthalte keinen selbständigen 
Grund fiir ein disciplinarisches Einschreiten des Staats ; der Dr. Wollmann sei 
nach der Excommunication fiir den Staat ebenso wie vor derselben ein Mit- 
glied der katholischen Kirche (Min, Verf. v. 21. Juli 1871). 

Die preussischen Bischöfe beschlossen nunmehr auf einer Versammlung 
in Fulda, die Sache zu einer gemeinsamen zu machen, und richteten unter 
dem 7. Sptb. 1871 eine VorsteUung an den König, worin sie das Verhalten 
der Staatsregierung in der Tf^ä/nonn'schen Angelegenheit als einen Eingriff 
in das innere Gebiet des Glaubens und der Kirche, die Aufhöthigung des 
Religionsunterrichts eines vom kathol. Glauben abgefallenen und vom Kirchen- 
verbande ausgeschlossenen Lehrers aber als ein Attentat auf die Freiheit der 
Gewissen und eine Verfolgung der gefahrlichsten Art darstellten und feier- 
lichen Protest dagegen einlegten. Die Antwort Sr. Maj. des Königs') verwies 
auf die gesetzliche Lösung, welche der entstandene Conflict finden müsse, und 
der Min. r. Mühler betonte in einem an den Erzbischof von Cöln unter dem 
25. Novb. 1871 gerichteten Schreiben nochmals, dass der Staat weder ver- 
pflichtet noch auch berechtigt sei, die Anhänger der alten Lehre in ihrem 
Verbältniss zum Staat als Abtrünnige zu behandeln : sie seien ihres Anspruchs 
auf den Schutz des Staates dadurch nicht verlustig geworden, dass die Kirche 
den Lihalt ihrer Lehre verändert habe. — Die Beschwerden über den Minister 
wurden dann gegen Ende des Jalires 1871 von der katholischen Partei vor 
das Haus der Abgeordneten gebracht. 

In demselben Jahre war auf den Antrag des Staatsministeriums durch 
C. 0. V. 8. Juli die besondere katholische Abtheilung im Ministerium der geist- 
lichen pp. Angelegenheiten aufgehoben worden*). 

Durch C. O. V. 17. Jan. 1872 wurde der Staatsminister Dr. v. Mühler 
auf seinen Antrag aus seinem Amt entlassen. 

Durch C. O. V. 22. Jan. 1872 wurde der Geheime Ober-Justizrath Dr. 
Falk zum Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegen- 
heiten ernannt. 

Derselbe erliess unter dem 29. Febr. 1872 zur Erledigung der Frage des 

fieligionsunterrichts zunächst am Gymnasium in Braunsberg nachstehende 

allgemeine Circularverfugung : 

«.Das Gebiet de« höheren Untemchtswesens hat von den kirchlichen Bewegungen der 
G(^nwart nicht unberührt bleiben können. Die verschiedenen für die Säulver- 
waltung dadurch angeregten Fragen werden ihre definitive Erledigung erst im Zu- 
Bammenhange des in Aussicht genommenen Unterrichtsgesetzes finden. Hinsichtlich 
des Religionsunterrichts selbst ist jedoch zur Vermeidung drückender Uebelstande 
schon jetzt eine Aenderung der bestehenden Vorschriften geboten. 
Demgemass bestimme ich Folgendes: 

1) In den öffentlichen höheren Lehranstalten ist hinfort die Dispensation vom 
Religionsunterricht zulässig, sofern ein genügender Ersatz dafür nachgewie- 
sen wird. 

2) Die Eltern und Vormünder, welche die Dispensation für ihre Kinder resp. 
Pflegebefohlenen wünschen, haben in dieser Beziehung ihre Anträge mit An* 
gäbe, von wem der Religionsunterricht ausserhalb der Schule ertheilt werden 
soll, an das K. Frovinzial-Schulcollegium oder die K. Regierung zu richten, 
unter deren Aufsicht die betreffende Anstalt steht. 

3) Die genannten Aufsichtsbehörden haben darüber zu befinden, ob der für den 
Religionsunterricht der Schule nachgewiesene Ersatz genügend ist Ein 

von ein em ordinirten Geistlichen oder qualificirten Lehrer ertheilter, der be- 

») 8. C. BL 1872 p. 6 ff. ») S. C. Bl. 1871 p. 402 f. 



12 

treffenden Confession entsprechender Unterricht wird in der Regel dafür an- 
gesehen werden können. 
4) Während der Zeit ihres kirchlichen Katechumenen- oder Confimianden-Un- 
terrichtfl sind die Schüler höherer Lehranstalten nicht genöthigt, an dem 
daneben bestehenden Religionsunterricht derselben theilzunehmen. 
An der Zugehörigkeit der religiösen Unterweisung zu der gesammten Au&abe der 
höheren Lehranstalten, sowie an dem Lehrziel des Reli^onsunterrichts derselben 
wird durch vorstehende Bestimmungen nichts geändert. Diejenigen Schüler, welchen 
die Dispensation zugestanden worden ist, haben deshalb, wenn sie sich der Abitu- 
rientenprüfung unterziehen, auch in dieser Hinsicht den allgemeinen Anforderungen 
zu genügen; es finden darin die für die Extraneer bei der Prüfung geltenden Be- 
stimmungen auf sie Anwendung. 

In den jährlichen gedruckten Schulnachrichten ist gehörigen Orts die Zahl der 
Schüler anzugeben, welche in den verschiedenen Classen der Anstalt vom Religions- 
unterricht dispensirt gewesen sind. 

loh beauftrage die K. Prov. SchulcoUegien und K. Regierungen, hienach zu ver- 
fahren, und die Directoren resp. Rectoren ihres Ressorts mit Anweisung zu versehen ; 
wobei auch darauf Bedacht zu nehmen ist, dass in den Schulen der Religionsunter- 
richt überall in die erste oder in die letzte Vormittagstunde gelegt wird. — Der Mi- 
nister etc. Falk. 

Hinsichtlich der Anstellung der kathol. Beligionslehrer war vom Staat 
immer daraufgehalten worden, dass die missio canonica (s. p. 10), die 
kirchliche Ermächtigung zur Uebemahme des Unterrichts, vor aer wirklichen 
Anstellung ertheilt sei, und dass dies in einer Form geschehe, welche dem An- 
stellungsrecht des Staates nicht zu nahe tritt*). Gregenüber dem Anspruch 
der Bischöfe, dass vielmehr die Anstellung lemglich ihre Befugniss sei, wo- 
bei der Staats-Schulbehörde nur eine beschränkte, nicht als ein Recht anzu- 
erkennende Mitwirkung zustehe, wurde jetzt bei verschiedenen Anlässen aufs 
bestimmteste erklärt, die Bedeutung der missio canonica beschränke sich da- 
rauf, dass der Bischof die kircliliche Befähigung zur Ausübung der mit dem 
Amt des Religionslehrers verbundenen Functionen anerkenne, und sich der 
anderweiten Disposition über die Person des berufenen Geistlichen, so lange 
seine Function als Religionslehrer dauert, begiebt. Sich in den Besitz einer 
solchen bischöflichen Erklärung zu setzen, bleibt fortan den zu Religionslehrern 
designirten kath. Geistlichen überlassen. Und wie die Staatsregierung ihrer- 
seits den Dr. WbUmann und andere zu den Altkatholiken gehörige Geistliche 
nach wie vor als rechtmässig ihr Amt verwaltende Religionslehi'er ansieht und 
darin schützt, so erkennt sie es auch nicht für ihre Pflicht an, neben den 
ordnungsmässig berufenen kath. Religionslehrem, die sich den neuen vatica- 
nischeu Beschlüssen unterworfen haben, noch einen altkatholischen Religions- 
lehrer für diejenigen Schüler anzustellen, deren Eltern sie nicht im Sinne des 
neuen Dogma's unterrichtet wissen wollen. In dem einen wie in dem anderen 
Falle bleibt es vielmehr den mit dem ReUgionslehrer der Anstalt nicht über- 
einstimmenden Eltern anheimgestellt, von der ihnen durch die Verfugung vom 
29. Febr. 1872 (s. p. 11) gestatteten Freiheit Gebrauch zu machen. 

Im Zusammenhange mit dem Streit über die päpstliche Infallibilität sind 
religiös-politische Differenzen auch in katholische Schulen eingedrungen, und 
haben unter den Lehrern selbst den Frieden der gemeinsamen Wirksamkeit 
gestört, ausserdem aber auch das offene vertrauensvolle Verhältniss zwischen 
Lehrern und Schülern getrübt und Störungen der Disciplin zur Folge gehabt. 
Hin und wieder hat auch die Schuljugend Erklämugen ihrer Stellung zu den 
religiösen Fragen veröffentUcht. — Bei den katholischen Anstalten war es ein 
altes Herkommen, dass zu dem Schulgottesdienst, der entweder täglich oder 
an mehreren Wochentagen stattfindet, mindestens z^vei Lehrer, emer der oberen, 
einer der unteren Classen, die Schüler in die Kirche begleiteten, und dass auch 



*) S. 0. Bl. 1871 p. 12 f. 



13 

die übrigen Lehrer schon um des guten Beispiels willen, sich bei dem Gottes- 
dienst einfanden. Diese Einrichtung hat nicht aufrecht erhalten werden können, 
da in mehreren Fällen altkatholische Lehrer sich um des Gewissens willen 
weigerten, ferner an dem Kirchgange der Schüler theilzunehmen. In Folge 
dessen hat an einigen Anstalten die Beaufsichtigung der Schüler durch Lehrer 
in der Kirche aufgehört; die jüngeren Schüler lässt man hie und da durch 
Primaner beaufeichtigen ^). 

Nachdem im Juni 1872 durch Ministerial -Verfügung angeordnet war, dass 
Mitglieder einer geistlichen Congregation oder eines geistlichen Ordens hin- 
fort als Lehrer oder Lehrerinnen an öffentlichen Volkschulen nicht mehr 
zugelassen oder bestätigt werden sollen*), folgte unter dem 4. Juli 1872 die 
Publication des Gesetzes, welches den Orden der Gesellschaft Jesu und die 
ihm verwandten Orden und ordensähnlichen Congregationen vom Gebiet des 
deutschen Reichs ausschliesst. — Unter demselben Datum erliess der Mi- 
nister Dr. Falk an sämmtliche Prov. SchulcoUegien nachstehende Verfügung : 

,3s ist zu meiner Kenntniss gekommen, dass in einigen Provinzen des Staates 
Marianische Congregationen, Erzbrüderschaften der heiligen Famüie Jesus 
Maria Joseph und andere religiöse Vereine bestehen, welche theUs nur für die Schü- 
ler der Gymnasien und anderer höherer Ünterrichtsanstalten bestimmt sind, theiis 
Schüler dieser Anstalten als Mitglieder au6iehmen. Ich kann weder das eine noch 
das andere gutheissen. Ich bestimme daher unter Aufhebung aller dem entgegen- 
stehenden Verfugungen, dass die bei den G^nasien und anderen höheren Unter- 
richtsanstalten bestehenden religiösen Yereme aufzulösen sind, dass den Schülern 
dieser Anstalten die Theilnahme an religiösen Vereinen direct zu verbieten ist, und 
dass Zuwiderhandlungen gegen dies Verbot disciplinarisch, nöthigenfalls durch Ent- 
fernung von der Anstalt, zu bestrafen sind. Das K. Prov. S. C. hat hienach un- 
gesäumt das weiter Erforderliche anzuordnen." Berlin, 4. Juli 1872. Der Min. etc. 

Auf katholischer Seite hatte vornehmlich der umstand, dass die Maria- 
nischen Congregationen nachweislich unter der Leitung von Jesuiten standen, 
das Verbot herbeigeführt. Die Ausdehnung desselben auf die Theilnahme 
an religiösen Vereinen überhaupt war durch die Wahrnehmung veranlasst, 
dass derartige neben der Schule bestehende Verbindungen leicht zur Ueber- 
hebung der ihnen angehörenden Schüler über ihre Mitschüler führten und die 
Angabe der Schule eher erschwerten als erleichterten*). 

ij Eine in der Angelegenheit erlassene Ministerial-Verfügung lautet: „Auf den Be- 
richt vom 9. v. M. eröfihe ich dem K. Prov. S. C, dass diejenigen Lehrer höherer Bil- 
duagaanatalten in der Provinz, welche durch ihre auch äusserlich kundgegebene Stellung 
den sog. Altkatholiken angehören, nicht zu zwingen sind, dem römisch-kathol. Schul- 
ffott^menst beizuwohnen, wie auch die Verff. v. 27. Febr. 1844 und 26. Aug. 1853 bei 
der jetz^en Sachlage auf sie keine Anwendung finden. Die durch die Enthaltung von 
diesem Oottesdienste für die Ueberwachung der Schüler möglicher Weise entstehenden 
Schwierigkeiten werden die Directoren der Anstalten durch geeignete Anordnungen leicht 
zu überwinden wissen. 

Wenn ferner, wie das K. Prov. S. C. in der Ver£ an den Rector des Progymn. Dr. 
•V. Tom 5. V. M. auch anerkennt, den Lehrern an einer höheren Bildungsanstalt oie Theil- 
iiahme an einem altkathol. Vereine nicht verwehrt werden kann, dann lieget bis jetzt auch 
keine Veranlassung vor, ihnen zu dem Eintritt in den Vorstand eines solchen Vereins 
die Genehmifirung weiter zu versagen, und veranlasse ich das K. Prov. S. C, dieselbe den 
Lehrern, welche desfalls bei mir vorstellig geworden sind, zu ertheilen, und auch dem 
Lehrer JV., welcher das Schriftfuhreramt bei dem dortigen altkathol. Verein schon früher 
abemommen und sich in derselben Angelegenheit an mich gewandt hat, die Fortfuhrung 

diese« Amte« zu geatatten." Berlin, 28. Dcb. 1872. Der Min. etc. Falk, (VgL 

C. BL 1873 p. 5^). 



Jl S. C. Bl. 1872 p^ 321 f. 



^ Aus demselben Grunde hatte in der Rheinprovinz das Prov. S. C. zu Coblenz 
bereits unter dem 6. Febr. 1871 durch eine Circ. VOTugung die Marianischen Congrega- 
tionen für bedenklich und entbehrlich erklärt: das in imrer Absicht liegende Ghite könne 
lind solle von der Schule auch ohne Congregation erreicht werden. Den Directoren wurde 
zur Pflicht gemacht, bei etwa nachtheiligen liinwirkungen auf die Schule oder die Schüler 



14 

Das Schulaufsichts-Gresetz vom 11. März 1872 bestimmte in 
8 1 : „Unter Aufhebung aller in einzelnen Landestheilen entgegenstehenden 
jBestimmungen steht die Aufsicht über alle öffentlichen und Privat-Unterrichts- 
und Erziehungs- Anstalten dem Staate zu. Demgemäss handeln alle mit die- 
ser Aufsicht betrauten Behörden im Auftrage des Staates." 

Das Gesetz über die Vorbildung und Anstellung von Geist- 
lichen vom 11. Mai 1873 bestimmte in § 4, dass zur Bekleidung eines 
geistlichen Amts u. a. die Ablegung der Entlassuugsprüfung auf einem deut- 
schen Gymnasium erforderlich ist, und in § 9, dass alle kirchlichen Anstalten, 
welche der Vorbildung der Geistlichen dienen (und so auch die Knabenseminare, 
Convicte etc.) unter Aufsicht des Staats stehen; femer, dass die Hausord- 
nung, das Disciplinarreglement und der Lehrplan solcher Anstalten dem 
Ober-Präsidenten der Provinz voi'zulegen sind, dass dieser befugt ist, die An- 
stalten durch Commissarien revidiren zu lassen; im § 11, dass zur Anstel- 
lung an einem Ejiabens^minar oder Knabenconvict die Befähigung zu ent- 
sprechender Anstellung an einem preussischen Gymnasium erforderlich ist; 
im § 13, dass, wenn diese Vorschriften oder die getroffenen Anordnungen 
der Staatsbehörden nicht befolgt werden, der Üultusminister ermächtigt ist, 
die der Anstalt gewidmeten Staatsmittel einzubehalten oder die Anstalt zu 
schliessen. Ebenso steht es dem Minister zu, bis zur Befolgung der gesetz- 
lichen Vorschriften die Zöglinge der Knabenseminare und Knabenconvicte 
von dem Besuch der GjTnnasien und von der Entlassungsprüfung auszuschliessen ; 
§ 14 endlich verbietet die Errichtung neuer Knabenseminare und Knaben- 
convicte und die Aufnahme neuer Zöglinge in die bestehenden Anstalten der 
Art. 

In Folge dieses preussischen, sowie des vorerwähnten Reichsgesetzes vom 
4. Juli 1872 wider die Jesuiten und verwandte geistliche Orden, sind mehrere 
katholische Erziehimgsinstitute geschlossen worden, u. a, das bischöfliche 
Privatgymnasium zu Gaesdonk bei Cleve, die Knabenseminare zu Heiligenstadt, 
Fulda, Neuss, Münstereiffel u. a. 

Einige Bischöfe hatten allgemein die ein Staatsamt bekleidenden Geist- 
lichen ihrer Diöcese angewiesen, der Staatsbehörde den Diensteid nur mit 
der Clausel „salvis ecclesiae iuribus" zu leisten. Eine auf solche Weise re- 
servirte Erklärung wird nicht mehr als Diensteid angenommen*). 

Die bevorzugte Sonderstellung, welche den kathol. Religionslehrem der 
höheren Schulen früher eingeräumt worden war (vgl. V. und G. ü, 128), so 
dass sie meistens zwischen den ordentlichen und den Oberlehrern standen, 
aber selbst den Rang der Oberlehrer hatten, imd um ihres priesterlichen Cha- 
rakters willen aus der Linie der anderen Lelurer hervortraten, ist von dem Mi- 
nister Dr. Falk aufgehoben worden. Die Einreihung der kathol. Religionslehrer 
in die LehrercoUegien erfolgt jetzt ebenso wie bei allen übrigen Lehrern*). 

In der Prov, Posen nahm der klerikale Widerstand gegen die Anord- 
nungen der Staatsregierung dadurch einen besonderen Charakter an, dass 
das nationale Interesse an der Sprachenfrage auf das kirchliche Gebiet über- 
tragen wurde. 

Für den Gebrauch des Polnischen und des Deutschen als der Unter- 
richtsprachen in den Lehranstalten der Prov. Posen und ebenso in einigen 



den Aiutritt der letzteren aus der Congre^ation za verlangen, und dies in jedem Fall zu 
thun, wo der Eintritt ohne Genehmigung des Directors geschehen; auch sollte eine Ge- 
nehmigung dazu femer nicht ertheut, und Anträge auf Gründung von Congregationen 
seitens der Schüler, abgelehnt werden. 

I) Vgl. Protok. p. 112. «) Vgl. Protok. p. 106. 112. 



15 

Anstalten der Prov. Preussen war seit dreissig Jahren die durch C. O. v. 
20. Mai 1842 genehmigte Instruction v. 24. Mai 1842 massgebend (vgl. B. 
I, 209. n, 208 ff.). Es ist darin ausdrücklich vorbehalten, Abänderungen 
eintreten zu lassen, sobald die Erfahrung dies angemessen erscheinen lasse. 
Nach vielfachen Wahrnehmungen hatte die Behörde in neuerer Zeit die Ueber- 
zeugung gewonnen, dass die Bestimmungen der Instruction zur Erzielung der- 
jenigen Sprachbildung unzureichend seien, durch welche die polnische Bevöl- 
kerung des Staates in ihrem eigenen wie im öffentlichen Interesse zu einem 
leben£gen und verständigen Eingehen in die deutsche Culturentwickelung be- 
fähigt werden soll. Wie in Folge dessen für das Yolkschulwesen in den 
betreffenden Landestheilen neue, durch C. O. v. 9. Juni 1873 genehmigte 
Anordnungen über den Gebrauch der polnischen und der deutschen Sprache 
und den Unterricht in beiden getroffen worden sind, so ist auch bei den 
höheren Schulen auf diejenige Beschränkung des Polnischen im Unterricht 
Bedacht genommen, welche gegenwärtig zulässig erscheint. 

Die Theilnahme am Unterricht im Polnischen, welche an einigen Anstalten 
auch fiir die deutschen Schüler obligatorisch war, wurde allgemein facultativ 
gemacht ^). Ebenso wurde genehmigl; rVerl v. 9. Juli 1873), dass die 

polnischen Parallelcötus bei der Bealschule in Posen allmählich eingezogen und 
mit den deutschen verschmolzen würden. Gleichzeitig wurde der abge- 

sonderte Geschichtsunterricht der oberen Classen daselbst in polnischer Sprache 
aufgehoben. Für die Maturitätsprüfungen bei derselben Anstalt blieb aber die 
Einrichtung bestehen, dass statt des Englischen entsprechende Leistungen im 
Polnischen als genügender Ersatz angenommen werden*). 

Den«Beligionsunterricht sollte nach der vorerwähnten Instruction v. 24. 
Mai 1842 jeder Schüler in seiner Muttersprache erhalten. In Wirklichkeit 
wurde es dlamit so gehalten, dass in der Mehrzahl der Gymnasien und Re- 
alschulen der Prov. Posen der katholische Religionsnntericht polnisch er- 
theilt, das Deutsche aber für die des Polnischen nicht hinlänglich kundigen 
Schüler aushül&weise angewendet wurde. Diese Einrichtung gab zu begrün- 
deten Klagen über Beeinträchtigung der deutschen Schüler Anlass. Nach- 
dem nun durch zahlreiche Erfahrungen unzweifelhaft geworden, dass die vor- 
schriftsmässige Pflege der deutschen Sprache die polnischen Schüler sehr bald 
in den Stand setzt, einem deutsch ertheilten Unterricht zu folgen, und nach- 
dem sogar für die Elementarschulen im Reg. Bezirk Oppeln hatte angeordnet 
werden können, dass in denen, welche ausschliesslich oder vorwiegend von 
Kindern polnischer Nationalität besucht werden, der Religionsunterricht nur 
noch auf der untersten Stufe polnisch, auf der Mittelstufe deutsch mit Zu- 



1) Verf. V. 6. Dcb. 1872: „Die nach dem' Bericht v. 4. Sptb. d. J. bei den 
höheren Lehranstalten dortiger Provinz gegenwärtig bestehende Ungleichheit in Bezug 
auf die entweder obliffatoriache oder facultative Theunahme am Unterricht in der pol- 
nischen Sprache fortbestehen zu lassen, lie^ kein (htmd vor. Ich bestimme daher 
im Einverständniss mit der in demselben Bencht daivelegten Auffassung des K. Prov. 
S. C, dass lunfort die Theilnahme an dem gedachten l^tenricht nur für die den besonde- 
ren polnischen Abtheilungen bei dem Mariengymnasium und der Realschule in Posen und 
beim O/nmasium in Oslrowo angehörenden Schüler obligatorisch, für alle übrigen an 
M^mmtUchen höheren Lehranstalten der Provinz, sofern an denselben überhaupt Unter- 
richt im Polnischen ertheilt wird, facultativ sein soll. 

Dass die Eltern der Schüler, welche an dem Unterricht nicht theilnehmen wollen, 
deshalb ein Dispensationsgesuch an den betreffenden Director richten, ist nicht erforder- 
lich; es ist vielmehr damit wie mit sonstigem facultativem Unterricht zu halten, und nur 
daimuf zu sehen, dass diejenigen, welche sich zur Theilnahme gemeldet haben, diese nicht 
wiUkfiriich wieder au%eben.** — Der Minister etc. Falk. 

') YdL in Betreff der Sprachenfrage auch weiterhin die Vorbemerkungen zu den 
Prorinzen rreussen und Posen. 



16 

hülfenahme des Polnisclien, auf der Oberstufe aber ausschliesslich deutsch zu 
geben sei, hielt der Unterrichtsihinister es an der Zeit, von dem ausdrück- 
lichen Vorbehalt obiger Instruction in Betreff späterer Abänderungen Gebrauch 
zu machen. Auf seinen Antrag wurde durch C. O v. 26. Octb. 1872 geneh- 
migt, dass hinfort der Religionsuntemcht hinsichtlich der Unterrichtsprache 
nicht anders behandelt werde als die übrigen Lehrgegenstände. Das K. 
Prov. SchulcoUegium zu Posen wurde durch Verf. v. 16. Novb. 1872 ange- 
wiesen, die Directoren der betreflfenden Schulen demgemäss zu verständigen *). 
Zur Vermeidung eines schroffen Ueberganges in die neue Ordnung wurde 
derselben Behörde bei anderem Anlass empfohlen, überall die thatsächlichen 
Verhältnisse angemessen zu berücksichtigen, und namentlich dafür Sorge zu 
tragen, dass bei den der deutschen Sprache noch nicht hinlänglich kundigen 
Schülern die polnische immer ausreichend zu Hülfe genommen werde. 

Der Erzbischof von Gnesen und Posen v. Ledochowski erblickte in 
diesen Anordnungen einen Eingriiff in die ihm zustehenden Rechte an den 
Schulen, und machte aus der pädagogischen Frage eine kirchliche, mit dem 
Anspruch, seinerseits nicht nur die Aufsicht zu fuhren über den Inhalt dessen, 
was gelehrt wird, sondern auch zu bestimmen, in welcher Sprache es gelehrt 
werden solle. Unter dem 23. Febr. 1873 erliess er ein „Rundschreiben an 
die bei den höheren Lehranstalten der Erzdiöcese Gnesen und Posen ange- 
stellten Religionslehrer." Dieselben wurden darin, und zwar kraft der ihnen 
ertheilten canonischen Mission, ermächtigt (mit Ausschluss der üben^iegend 
von deutschen Schülern besuchten Gymnasien zu Meseritz, Schneidemühl, Brom- 
berg und Deutsch Crone), in aUen Classen bis excl. Secunda den Religions- 
unterricht in der Muttersprache der Mehrheit der Schüler, d. h. polnisch, zu 
ertheilen, in Secunda und Prima aber bis auf weiteres deutsch. Die Minder- 
heit von deutschen Schülern in den Classen von Sexta bis Tertia dabei mit 
deutscher Sprache zu berücksichtigen, wird erlaubt, nicht vorgeschrieben. Dem 
Erlass des Ministers v. 16. Novb. 1873 wird die Bedeutung gegeben, als solle 
danach der Religionsunterricht in einer Sprache ertheilt werden, welche die 
Schüler entweder fast gar nicht oder nur unvollkommen verstehen. Die Be- 
fugniss zur Ertheilung der missio canonica aber so aufzufassen^ dass sie auch 
in die äussere Ordnung des Religionsunterrichtes einzugreifen berechtige, war 
bisher von bischöflicher Seite niemals geschehen. 

Gegenüber diesem Vorgehen des Erzbischofs beauftragte der Minister 
imter dem 16. März 1873 das Prov. SchulcoUegium in Posen, diejenigen katho- 
lischen Religionslehrer höherer Schulen der Provinz, welche sich nicht un- 
bedingt bereit erklärten, den von Seiten des Staats getroflfenen Anordnungen 



Verf. V. 16. Novb. 1872: „Nach dem Bericht' v. 4. Sptb. d. J. findet in der 
dortigen Provinz hinsichtlich der Sj^rache, in welcher auf den höheren Lehranstalten der 
ReliffionBunterricht ertheilt wird, eine grosse Verschiedenheit Statt, und die Ansichten 
der Betheiligten über das in dieser Beziehung Zweckmässige gehen nach demselben Be- 
richt weit auseinander. Um unter solchen Umständen die wünschenswerthe und ohne 
Benachtheiligung des Gegenstandes selbst zulässige Gleichmassi^keit des Veriahrens her- 
zustellen, habe ich Allerhöchsten Orts eine entsprechende Modification der auf den Ge- 
brauch des Polnischen als Unterrichtsprache bezüglichen Instruction v. 24. Mai 1S42 be- 
antragt; worauf des Kaisers und Königs Mai. in Anwendung des in die Instruction auf- 
genommenen ausdrücklichen Vorbehalts durch die in Abschntl beigefügte AUerh. Ordre 
V. 26. y. M. zu bestimmen geruht haben, dass hinfort in den höheren Schulen dortiger 
Provinz der Religionsuntemcht hinsichtlich der Unterrichtsprache nicht anders behan- 
delt werden soll als die übri|^en Lehrgegenstände. 

Ich beauftrage das K. Prov. S. C., die Directoren resp. Rectoren der betreffenden 
Schulen hienach mit Anweisung zu versehen ; wobei dem eigenen Ermessen des K. Prov. 
S. C. überlassen bleibt, den Zeitpunct zu bestimmen, von welchem an die Allerh. An- 
ordnung zur Ausfuhrung gebracht werden soll.'' Der Minister etc. Falk. 



17 

über die bei Ertbeilnng des Religioiisanterrichts anzuwendende Sprache FcJge 
zo leKBten, soweit sie nicht definitiv angestellt, za entlassen, gegen die definitiv 
angei^dlten aber, wenn sie den fireiwiUigen Sücktritt verweigerten, bei sofor- 
tiger Amtssuspension die Disciplinaruntersuchnng zum Zweck der Dienst- 
enUassung einzuleiten. Einstweilen soUte dann in diesem Fall der Religions- 
unterricht soweit möglich qualificirten weltlichen Lehrern übertragen werden ; 
weshalb auch die WissenschaftL Prüfungsconumssion in Breslau ermächtigt 
wurde, die für die Zulassung evangelischer Schulamtscandidaten hinsichtlich 
fks Religipnsunterrichts bestehenden Bestimmungen hinfort auch auf katho- 
lische anzuwenden. Thatsächlich war früher, in nicht lange vergangener Zeit, 
der kathoL Beligionsunterricht keineswegs ausschliesslich Geistlichen übertragen 
gewesen^ sondern z. B. in Schlesien, Westfalen, nicht selten auch weltliehen 
Lehrern, die ihre Befähigung dazu nachgewiesen hatten '). 

Einer der geistlichen Beligionslehrer in der Provinz Posen schied frei- 
willig aus; gegen die übrigen wurde das von dem Minister angeordnete Ver- 
fahren zur Ausfuhrung gebracht. Der Erzbiscbof seinerseits traf nun für 
diejenigen Schüler, welche in Folge dieser Massregeln ohne Religionsunterricht 
waren, die demonstrative Einrichtung, dass er durch mehrere der entlassenen 
Geistlichen Privatschulen zu demselben Zweck im Anschluss an die Ordnung 
der Schule hersteUen liess. Dies Mittel die Absichten des Staats illusorisch 
zu machen musste auf die Schuldisciplin den nachtheiligsten Einfluss haben: 
die die Privat-Religionschulen besuchenden Schüler fingen an, sich von den 
übrigen abzusondern und hielten sich für berechtigt, die Weisungen ihrer Leh- 
rer zu missachten : ein Geist politischer und religiöser Parteinabme drang in 
die Jugend audi schon der mittleren und unteren Classen ein. Unter sol- 
chen Umständen gab der Minister dem Prov. Schulcollegium den Auftrag, 
den Schülern nach vorgängiger Communication mit deren Eltern den Besuch 
solcher eigens fiir Gymnasiasten und Realschüler eingerichteten Privat-Re- 
ligionschulen zu untersagen und im FaU des Ungehorsams sie sofort zu ent- 
li^n. Selbstverständlich ist in dieser Anordnung ein allgemeines Verbot 
jedes Privat-Religionsimterrichts überhaupt nicht enthalten. 

So cessirt nun seitdem der kathoL Religionsunterricht in den betreffen- 
den Anstalten und Classen, und die Thatsache li^ vor: der Erzbischof halt 
es für besser, dass die zahlreichen Schüler keinen Religionsunterricht haben, 
als dass sie ihn in deutscher Sprache erhalten, die sie alle verstehen. 

Das in der Entwickelung der Yerhältmsse liegende Widerstreben gegen 
einen bestinmiten kirchlich confessionellen Charakter der höhe- 
ren Schulen hat weitere Erfolge gehabt. Besonders hervorgetreten ist dies 
u.a. in dem sogenannten Breslauer Schulstreit. 

Die stadtischen Behörden von Breslau hatten, um die Ueberfullung der 
daselbst vorhand^ien höheren Schulen abzuleiten, zwei neue Schulhäuser er- 
richtet, und das eine derselben für ein Gymnasium bestimmt (s. B. ü, 173). 
Die Verhandlungen über den dieser Anstalt zu gebenden confessionellen Cha- 
rakter haben sich seit 1867 durch mehrere Jahre hingezogen. Der Minister 
r. MüUer hatte für die Eröffnung des neuen Gymnasiums die vorgängige 
Feststellung seiner bei der Zusammensetzung des Lehrercollegiums massgeben- 



I) Neuerdings haben Bischöfe den kathoL Religionflontemcht aach in den elementaren 
Vordaven höherer Schulen an Gkistiiche übertragen winen wollen. In einzelnen der- 
s^ti^en Fallen hat das städtische Fatronat der SclAile mit Genehmigung der Aufsichts- 
hehorde den Unterricht gleichwohl einem nach seinen PrafunMeajniissen dafür wohl- 
9^i*hficirten Elementarlehrer übertragen und yon der bischoflicnen Zustimmung Abstand 
genommen. 

m 2 



18 

den Confessionalitat zur Bedingung gemacht. Nach der Absicht des Ma- 
gistrats und der Stadtverordneten sollte die Anstalt zwar den Charakter einer 
christlichen Schule haben, die Wahl der Lehrer aber Ton Religion und Con- 
fession unabhängig sein. Von Seiten des Ministers wurde die Zulassung auch 
solcher Lehrer zugestanden, die nicht einer der beiden christlichen Haupt- 
confessionen angehören, soweit es sich nicht um einen Wirkungskreis in der 
Schule handelte, welcher ohne persönliche Aneignung der für die betreffenden 
Disciplinen vorhandenen christlichen Lehr- und Bildungselemente nicht aus- 
gefüllt werden kann, oder, wie beim Directorat und Classenordinariat, um 
solche Stellen, deren Inhabern die erziehende Thätigkeit der Schule vor- 
zugsweise anvertraut ist. Da der Magistrat, bei Anei4cennung des Bestätigungs- 
rechts der Aufsichtsbehörde, sich weigerte, derartigen Beschränkungen seines 
Wahlrechts einen statutarischen Ausdruck zu geben, so wurden die Verhand- 
lungen im Jahre 1870 abgebrochen, und die neuen Schulhänser einstweilen 
zu anderen städtischen Zwecken verwandt. 

Von dem Minister Foft wurde 1872 eine Verständigung mit dem Magi- 
strat auf den früheren Grundlagen, jedoch mit Vermeidung principieller ^- 
örterungen, erzielt und das Weitere der thatsächlichen Entwicklung der Ver- 
hältnisse überlassen. Die Anstalt wurde zu Michaelis 1872 unter dem Namen 
„ Johannesgymnasium^ eröffnet ; die Wahlen des Magistrats hatten neben den 
evangelischen Lehrern auch einen katholischen und einen jüdischen Philologen 
getroffen (vgl. in Abschn. IV die Prov. Schlesien). 

Der Standpunct, welchen die Unterrichtsverwaltung in Preussen hinsicht- 
lich der Confessionalitat der höheren Schulen früher einnahm, ist nebst der 
Bedeutung des Allgm. Landrechts für die ganze Frage B. 11, 19 ff. erörtert 
worden^). Ein bestimmter confessioneller Charakter gehörte damals zu den 
unterscheidenden Merkmalen der Unterrichtsanstalten und wurde für ein we- 
sentliches Stück ihrer Zweckbestimmung gehalten; ihn zu fordern und ihn 
für die Zusammensetzung der LehrercoUegien entscheidend sein zu lassen, 
war lange Zeit Verwaltungsprincip. Bei der allgemeinen Zeitforderung einer 
festen gesetzlichen Regelung der Verhältnisse konnten jedoch auch auf diesem 
Oebiet Verwaltungsprindpien ein unangefochtenes und normatives Ansehen 
nicht behalten. Kein besetz macht aber den confessionelltn Charakter zur 
conditio sine qua non des Bestehens einer Schule. So geschah es, dass schon 
in der Zeit der Vorbereitung eines Unterrichtsgesetzes, zugldch unter der 
Einwirkung der vorerwähnten kirchlichen Conflicte mehr und mehr die Pari- 
tät an die Stelle der Confessionalitat bei den höheren Schulen gesetzt wurde. 
Schon im Jahre 1868 (16. Dcb.) war im Hause der Abgeordneten der An- 
trag gestellt und angenommen worden, dass hinfort in der zum Staatshaas* 
halts-Etat gehörigen Nachweisung die Bezeichnung evangelisch oder katholisch 
bei den Gymnasien weggelassen werde. In einzelnen Fallen ist zwar auch 
Neugründungen noch ein bestimmter confessioneller Charakter gegeben worden, 
z.B. dem auf Staatskosten errichteten Ghymnasium zu Wongrowitz der 
katholische, im Jahre 1872. Seitdem aber ist in der Begel für die Qewäh- 
rung von Zuschüssen aus allgemeinen Staatsfonds das Anheben eines exclusiv 
con&ssionellen Charakters, jedenfalls z. B. des innerhalb der evangelischen 
auf die lutherische Confession beschränkten, zur Bedingung gemacht worden« 
Demgemäss sind z. B. die städtischen Patronate der Progymnasien zu Atten- 
dorn und Warburg in Westfalen bei deren AusbUdung zu Gymnasien 
auf die Bedingung der Parität im Lehrercollegium eingegangen, während 
andererseits, z. B. in derselben Provinz dem ausschliesslich evangelischen 



1) Vgl. Sohmid, Enoykl. 8, 722 ff. Päd. Archiv 1869 p. 186 ff. 532 ff. 



19 

Gymnasimii zn Oütersloh und dem ausschliesslich katholischen zu Brilon 
(wo statnienmässig auch der Director ein Geistlicher sein muss) eine Staats- 
beihfilfe zu ihittu Unterhaltungskosten nicht gewährt worden ist. — Bei der 
Mehrzahl der in den letzten Jahren von Städten neu gegründeten Anstalten ist 
von Tomherein die Paritat beantragt und in die Statuten angenommen worden. 

Wenn firüher die Entstehungsgeschichte einer Anstalt und ihre thatsäch- 
lichen Yerh&Itnisse, namentlich die der Schulunterhaltung, zur Anerkennung 
eines confessioneUen Charakters derselben hinreichten, um so mehr, als in 
Tielen FSllen die Gründung der Schule in längst rergangener Zeit und unter 
ümatandpn erfolgt war, welche den Mangel eines förmlichen Statuts erklär- 
lich machten und rechtfertigtoiy so sollte nunmehr ein confessioneller Cha- 
rakter nur dann als zur Grundverfassung einer Schule gehörig anerkannt wer- 
den, wenn er in allec Form rechtlich bezeugt werden kann. 

Nach den veränderten Bechtsanschauungen der Zeit schien es femer, 
namentlich bei Communal- Anstalten, zulässig, die firüher in dieser Hinsicht ge- 
finsten und statutarisch gewordenen Beschlüsse später zurückzunehmen. Ein 
Beispiel davon ist die Bealscfaule zu Lippstadt. Durch ihr Statut war 
der evangelische Charakter der Anstalt fes^estellt. Als im Jahre 1869 die 
Stadtvertretung bestinmit wurde, diese Ausschliesslichkeit aufisugeben, und 
der Magistrat demgemäss eine Abänderung des Statuts beantragte, versagte 
der Minister v. Mühler die Genehmigung dazu mit dem Hinweis darauf, dass 
die Anstalt ein selbständiges Rechtssubject, und dass eine Veränderung ihres 
wesentlichen Charakters nach dem Allgm. Landrecht von der Voraussetzung 
abhängig sei, dass ihr Zweck bei der bisherigen Einrichtung nicht mehr er- 
reicht ^werden könne. Diese Voraussetzung treffe nicht zu ; und wenn unter 
330 Schülern 51 der kathol. Confession angehörten, so liege auch in diesem 
Verhältniss keine Nöthigung, den der Anstalt seit Jahrhunderten beiwohnen- 
den evangeUschen Char^dier zu alteriren, zumal da fiir die Ertheilung eines 
geordneten katholischen Beligionsunterrichts gesorgt sei und der dem Cura- 
torinm statutenmässig angehörige kathol. Ortspfarrer Gelegenheit habe, jede 
vermeintliche Schädigung der Literessen der kathoUschen Schüler im Cura- 
torinm oder bei der Aii&ichtsbehörde zur Sprache zu bringen^) — Auf den 
im vergangenen Jahre erneuerten Antrag der Stadt ist der paritätische Cha- 
rakter f&r das Curatorium und das LehrercoUegium der Anstalt genehmigt 
worden (Verf. v. 14. Febr. 1873). Auch an anderen Orten haben Ouratorien 
und Patoronate die frühere Strenge in Wahrung eines bestimmten confessio- 
neUen Charakters der Schulen freiwillig angegeben. 

Die Errichtung einer Simultananstalt mit stricter Durchführung der 
ansseriichen Festsetzung, dass (wie z. B. am Gymnasium in E s s e n) die Lehrer 
zu einer Hälfte der evangelischen, zur anderen der katholischen Confession 
angehören, in der Directontelle aber beide Confessionen altemiren sollen, ist, 
so wenig auch die Erfahrung diese Einrichtung en^fohlen hat, in Einem Fall 
(Gymnasium zu Bochum), um den confessioneUen Frieden unter deuBetheilig- 
ten zn wahren, im Jahre 1871 noch genehmigt worden: seitdem ist statt eines 
derartigen Simultaneums nur die „Par itäf* in dem Sinne zugelassen worden, 
dass Niemand um seiner Confession wiUen vom Curatorium oder Lehrercol- 
leginm der betreffenden Anstalt ausgeschlossen werden darf, und dass bei der Be- 
irramg der Lehrer ledigUch das voru^ende ünterrichtsbedürfiiiss und die Tüch- 
tigkeit der Candidaten, nicht deren religiöses Bekenntmss oder das numerische 

der Confessionen im LehrercoUegium massgebend sein soU*). 



n Vgl c. Bi. 1870 p. aw £ 



m eine Min. Verl v. 15. Dob. 1870 spricht am: „Der Begriff einer 
8im«ltaA8chnle tst, wie ich der K. Begienmg auf den Bericht v. 84. v. M. er- 

2* 



20 

Auch wo der bestimmte confessionelle Charakter einer Anstalt zu Recht 
besteht; ist neuerdings an einigen Anstalten bei der Ergänzung des Lehrer- 
coUegiums auf die thatsächlichen Verhältnisse der Schülerfrequenz gebührende 
Rücksicht genonmien worden. Wie das Friedr. Wilhelmsgymnasium zu Co In, 
ursprünglich evangelisch, wegen der grossen Zahl seiner katholischen Schüler 
schon seit längerer Zeit im LehrercoUegium paritätisch geworden ist, so sind 
aus demselben Grunde z. B. auch an das Gymnasium zu Ratibor in neuerer 
Zeit katholische Lehrer berufen worden. Ebenso ist (1873) aus Anlass des 
Gymnasiums zu Düsseldorf, das nach Entstehung und geschichtlicher Ent- 
Wickelung für ein katholisches gelten muss, ohne einen Rechtsanspruch auf 
diesen Charakter durch ein Statut nachweisen zu können (s. B. I, 353), be- 
stinmit worden, dass bei Neubesetzung von Lehrerstellen ausser der für den 
Unterricht erforderlichen QuaUfi:cation auch die that^chlichen Bedürfnisse 
in Betracht zu ziehen sind, wohin namentlich zu reclmen, ob die Anstalt von 
einer sehr erheblichen Zahl von Schülern der anderen Confession besucht 
wird ^). Es ist dabei die Annahme, nach welcher bei den Realschulen schon 
seit längerer Zeit verfahren wird, dass der Eintritt einzelner Lehrer der an- 
deren Confession den religiösen Grundcharakter einer Anstalt nicht aufhebt. 

Die Aufnahme eines jüdischen Religionsunterrichts in den Lehr- 
plan höherer Schulen war früher consequent abgelehnt worden (s. B. II, 
30 f.), ohne dass die Ertheilung eines solchen im Local der Schulen ausser- 
halb der regelmässigen Schulzeit und auf Kosten der Betheiligten oder der 
städtischen Communen verhindert wurde. Es scliien nach den in der Be- 
ziehung hergebrachten Verwaltungsgrundsätzen unzulässig, von diesem Verfahren 
abzugehen, bevor nicht ein Unterrichtsgesetz etwas anderes vorschrieb, Dem- 
gemäss wurde z.B. auch bei dem Gymnasium zu Schneidemüh 1, an wel- 
chem, so lange es unter städtischem Patronat stand, ein jüdischer Religions- 
lehrer aus Communalmitteln besoldet worden war, eine Position dafür in den 
Etat der Anstalt nicht mehr aufgenommen, als sie auf das Gesuch der Stadt 
vom Staate übernommen worden (1869) ; es blieb der Stadt überlassen, in 
der bisherigen Weise weiter für dies ibedürfniss zu sorgen. Von Seiten der 



wiedere, bisher gesetzlich nicht fixirt worden. Im aUgemeinen wird darunter eine Schale 
verstanden, in deren LehrercoUe^um grundsätzlich sowohl katholische wie evangelische 
Lehrer eintreten können. Dabei die rarität beider Confessionen, was die K. Regierung 
für erforderlich hält, dergestalt zu wahren, dass immer ebenso viele evangelische wie ka- 
tholische Lehrer bei der Anstalt vorhanden seien, und das Direotorat zwischen beiden 
Confessionen altemire, kann als nothwendig nicht angesehen werden, und hat sich, wo 
der Versuch gemacht worden ist, demgemäas zu verftmren, nicht bewährt. Dem Wohl 
der Anstalt zuträglicher ist es vielmehr, bei der Wahl der Lehrer, ohne eine der beiden 
Confessionen auszuschliessen, lediglich das vorliegende Bedürfhiss massgebend sein za 
lassen, also den katholischen Lehrer zu wählen, wenn er für die zu besetzende SteUe sieh 
mehr eignet als der etwa mit ihm zur Wahl stehende evangelische, auch wenn dadurch 
die Zahl der katholischen Lehrer der Anstalt grösser werden sollte als die der evangeli- 
schen. Bei einer anderen Gelegenheit kann das umgekehrte Yerhältniss eintreten. 

Wenn daher die städtischen Behörden zu N. ordnungsmässig den Beschluss gefasst 
haben, für die daselbst zu errichtende höh. Bürgerschule einen evangelischen B«otor» die 
übrigen Lehrer aber so zu wählen, dass dabei das Bedürfniss der Schule und die den 
beiden Confessionen angehörende Schülerzahl billige Berücksichtigung findet, so kann 
ihnen dies mit gesetzlichen Gründen nicht gewehrt werden ; weshalb ich die K. Hegieruns 
ermächtige, diese Einrichtung und damit zugleich die Errichtung einer höh. Bürgerschule 
überhaupt zu genehmigen.*' Der Minister etc. v. Mühler. 

') Das G^nmiasium zu Conitz hatte Anfang 1874 neben 287 katholischen 251 evan- 
orelische Schüler; das zu Deutsch Crone neben 116 kath. 144 ev.; das zu Sagan ne- 
ben 60 kath. 106 ev.; das zu Dusseldorf neben 221 kath. 104 ev. ; das zu Bonn ne- 
ben 280 kath. 148 ev.; das zu Coblenz neben 188 kath. 118 evangelische. Alle diese 
Anstalten bab^n bis jetzt nur katholische Lehrer, den evangel. Beligionslehrer ausgenommen. 



21 

jttdifichen CTorporation des Orts worden darauf wiederholt Petitionen an das 
Abgeordnetenhaus gerichtet dahin gehend, dass nicht nur die Kosten des jü- 
dischen Religionsunterrichts vom Staat übernommen würden, sondern dass er 
denselben auch für obligatorisch erkläre. Diese Petitionen hatten keinen Er- 
folg bis um die Mitte 1872, nachdem das ProT. Schulcollegium in Posen sich 
dafür ausgesprochen hatte, der Minister Dr. Ftdk im Einvernehmen mit dem 
Finanzminister die Ertheilung des Religionsunterrichts bei dem genannten Oym- 
n&sium und ebenso bei dem zu Inowraclaw mit einer aus den Anstalts- 
cassen zu zahlenden Remuneration genehmigte. Seitdem sind entsprechende 
Gesuche von städtischen Behörden und Synagogen-Y erständen anderer Städte, 
namentlich in den Provinzen Posen und Schlesien, in gleicher Weise berück- 
sichtigt worden ; auch ist nachgegeben, dass die Rabbiner als anerkannte jü- 
dische Religionslehrer höherer Schulen bei Feststelltmg der Oensuren ihrer 
Schüler zugezogen werden und diese mitunterzeichnen. — Meistentheils wird 
der jüdische Religionsunterricht für facultativ angesehen ; an einigen städti- 
schen Anstalten ist er jedoch obligatorisch gemacht für aJle, die nicht einen 
anderweitigen genügenden Ersatz flir den in der Schule ertheilten nachweisen 
können. 

Wie weit der Anspruch jüdischer Lehrer, als den christlichen gleich- 
berechtigt in das Lehramt öffentlicher höherer Schulen einzutreten, tou der 
froheren ünterrichtsrerwaltung anerkannt worden war, ist B. II 27 ff. dar- 
gestellt. Die üebertragung des Geschichtsunterrichts an einen bei der Real- 
schule zu Posen angestellten jüdischen Lehrer hatte der Minister r. MüUer 
1870 nicht genehmigt; dagegen 1871 die Anstellung eines anderen jüdischen 
Lehren bei derselben Anstalt unter angemessener Beschränkung des ihm an- 
zurertrauenden Unterrichts gestattet. In demselben Sinne war von ihm auch 
in den Entwurf eines ünterrichtsgesetzes, den er am 4. Novb. 1869 dem Land- 
tage vorlegte, die Bestimmung angenommen, dass Lehrer, welche nicht einer 
der anerkumten christlichen Religionsparteien angehören, nur für solche ün- 
terrichtsgegenstände zugelassen werden können, auf deren Behandlung das re- 
ligiöse Bekenntmss nicht einen massgebenden Einfluss hat (s. B. U, 729). — 
Seitdem hat die Anstellung jüdischer Lehrer bei städtischen Oynmasien und 
Realschulen weitere Erleichterung erfahren ; auch der deutsche und der Ge- 
schichtsunterricht wird ihnen nicht mehr vorenthalten. 

Al^esehen von den zwei jüdischen Realschulen in Frankfurt a. M. finden 
9ich jüdische Lehrer an höheren Schulen in den Provinzen Posen, Schlesien, 
Brandenburg ; in den anderen Provinzen nicht. 

Von cler durch die Circ. Verfögung vom 29. Febr. 1872 (s. p. 11) ge- 
statteten Dispensation vom Religionsunterricht der Schule ist bisher wenig 
Gebrauch gemacht worden ; desto mehr von der ebendaselbst gegebenen Erlaub- 
niss der Dispensation evangelischer Schüler während der Zeit des kirchlichen 
Katechumenen- und Oonfirmanden-Unterrichts. Da aber das Lehrziel der 
Schale im ganzen und auf den einzelnen Classenstufen dasselbe geblieben ist, 
so entstehen für die Schulen daraus Verlegenheiten, die eine Verständigung 
mit den Ortsgeistlichen über den Zusammenhang des beiderseitigen Unterrichts 
noch in höherem Grade nöthig machen, als es wegen des Verhältnisses des 
kirchlichen Religionsunterrichts zu dem der Schule immer schon erforderlich 
gewesen ist ^). In derselben Zeit wird aber von den auf Trennung der Schule 
von der Kirche abzielenden Bestrebungen aus das nach der Instruction vom 
Jahre 1829 den General-Superintendenten zustehende Recht der Beaufsichti- 



>) Vgl Protok. p. 119 ff. 142. und C. Bl. 1871 p. Wl f. 



22 

gung des evangelischen Beligionsuntenichts der höheren Schulen vielfach an- 
gefochten. • . 

Die gegenwärtigen Etatsverhältnisse der höheren Schulen sind 
in Abschn. YIII taDellarisch zusammengestellt. Auf die hierin neuerdings 
eingetretenen Veränderungen auch im Zusammenhange dieser allgemeinen üeber- 
sicht einzugehen^ nöthigt die Bedeutung, welche der Gegenstand in den letzten 
Jahren mehr als jemals vorher ftir das höhere Schulwesen erhalten hat. 

In den Lehrerbesoldungen fand lange je nach der geschichtlichen 
Entwickelung der einzelnen Schulen eine grosse Ungleichheit Statt, nicht nur 
nach der Verschiedenheit der Schulkategorien und des Schulpatronats, sondern 
auch unter den vom Staat unterhaltenen Anstalten gleicher Kategorie. Dass 
es fortdauernd die Sorge der Regierung war, in letzteren die Gehaltsätze mehr 
und mehr in ein richtiges Verhältniss zu den Zeitumständen zu bringen, lägst 
sich an denjenigen nachweisen, was von den auf einander folgenden Unter- 
richtsministem in dieser Beziehung geschehen ist. 

Für die königlichen Gymnasien war im Jahre 1863 mit Ausschluss der 
Berliner und der Landesschule Pforta ein Normaletat aufgestellt worden 
(s. B. I, 581 ff.), welcher nach der Grösse der betreffenden Städte drei Classen 
von Gymnasien unterschied und für jede ein Maidmum und Minimum der Di- 
rectoren- und Lehrerbesoldungen festsetzte. Dieser Etat sollte allmählich nach 
Massgabe der verfügbaren Mittel zur Ausfährung gebracht werden. Die Zah- 
lung der Pensionen übernahm der Staat, ohne femer Pensionsbeiträge von 
den Lehrern zu fordem. 

Das System der drei Classen entsprach, wie sich bald ergab, den that- 
sächlichen Verhältnissen nicht : die Einwohnerzahl war für die Preise der wich- 
tigsten Lebensbedürfnisse nicht das wesentlich Unterscheidende der Gymnasial* 
stödte (vgl. B. II, 639^ ; in Folge der Ausdehnung des Eisenbahnnetzes trat 
immer mehr eine Ausgleichung der Preise zwischen den grösseren und kleine- 
ren Städten ein. 

Dabei ging die Erfüllung des Normaletats von. 1863 nur langsam vor 
sich. Die Summen, welche dazu von Jahr zu Jahr im Staatshaushalts-Etat 
ausgesetzt werden konnten, reichten nicht hin, die Wünsche und Erwartungen 
der Lehrer zu befriedigen. In Folge des Krieges von 1870 und 1871 wuchs 
die Theurung allgemein. In den Alumnaten musste überall der Beköstigungs- 
etat erhöht werden, was meistentheils auch Mehrforderungen an die Eltern 
der Zöglinge zur Folge hatte. Viele nicht allein stehende Lehrer geriethen 
thatsächlich in Noth. Eine grosse Unruhe kam über den ganzen Lehrerstand ; 
die Lage desselben wurde in öffentlichen Versammlungen besprochen; man 
vereinigte sich zu Petitionen an das Staatsministerium, an den Unterichtsnuni- 
ster, an die Landesvertretung; von einzelnen Anstalten gingen gedruckte Rund- 
schreiben zu solchen Zwecken aus. 

Zur weiteren Durchführung des Normaletats von 1863 waren 1869 vom 
Landtage bewilligt 10,000 Thir., 1870 und 1871 nichts, 1872 sodann 275,000 
Tblr. In demselben Jahre jedoch wurde ein neuer Normaletat au%e8tellt 
mit einer vorläufigen Bewilligung von 200,000 Thlr., auf welche im Jahre 
1873 eine solche von 320,000 Thlr. folgte. 

Die Landesvertretung gab in diesen grossen Bewilligungen ihre Schätzung 
des Werthes der höheren Schulen und damit zugleich ihr Interesse an dem 
Lehrerstande zu erkennen. Durch die Aussicht auf bessere Besoldung zur 
Wahl des Lehrerberufs einzuladen, war kein ausgesprochenes Motiv dabei ; 
ein Mangel an Lehrkräften fUr die höheren Schulen hatte sich damals erst 
wenig bemerkUch gemacht, 



23 

Der neue Normaletat, nach welchem hinfort die Besoldungen der 
Lehrer der öffentlichen Oymnasien und Realschulen 1. 0. regulirt werden soll- 
ten, ist vom 20, April 1872 (s. Abschn. VIII). Er beseitigte das Drei-Classen- 
system und ordnete die Besoldung der Directoren der aus Staatsfonds zu 
nnterhaltenden Schulen nach deren Anciennität. Vorher richtete sich die Ver- 
schiedenheit der Directorenbesoldungen nach den Stellen^ jetzt nach den Per- 
sonen, d. 1l nach ihrem Dienstalter. Dabei wurde Berlin und die Städte mit 
mehr als 50,000 Civil-Einwohnem Yon den übrigen unterschieden; bei den 
Lehrern macht nur Berlin eine Ausnahme von der gleichmässigen Behand- 
loDg aller übrigen. Für die Anstalten der Communen und Stiftungen wurden 
bei der Publication des Etats Bedürfiiisszuschüsse in Aussicht gestellt. 

Die Bewilligung der höheren Besoldungen von der IJebemahme einer 
grösseren Zahl vcm Lehistunden abhängig zu machen, erwies sich als unthunlich : 
es konnte geltend gemacht werden, dass die Lehrer ausser dem eigentlichen 
Unterricht auch auf die Vorbereitung zu demselben, auf die Correctur der 
schriftlichen Arbdten, den persönlichen Verkehr mit den Schülern u. a. viel 
Zeit verwenden müssen, und dass sie, wenn sie ihrem Beruf genügen wollen, 
mit dem bestandenen Escamen ihre Studien nicht für abgeschlossen halten 
dürfen und sich mit den Fortscluritten der Wissenschaft in Zusammenhang 
zu erhalten haben. 

Da der neue Normaletat bei den ordentL Lehrern, Berlin ausgenonmien, 
keinen unterschied zwischen den vom Staat unterhaltenen Anstalten macht, 
80 waren die Grehaltserhöhungen für viele Lehrer besonders der kleineren Gym- 
nasien, die sich lange in sehr bescheidenen Verhältnissen beholfen hatten, 
und bei denen der Normaletat von 1863 noch nicht durchgeftihrt war, ebenso 
IL a. für die Kleriker an katholischen Gymnasien und für die jungen Lehrer 
junger Anstalten, über Erwarten gross. Neben der dankbaren Anerkennung 
der von der Landesvertretung und der Begierung durch die neue Gehalts- 
regulirung bethätigten Fürsorge fand indess auch die Auffassung bald öffent- 
Uchen Ausdruck, dass durch den Normaletat vom 20. Apr. 1872 im Grunde 
keine Verbesserung in der Lage der Lehrer, sondern nur die nöthige Aus- 
gleichung ihrer Besoldungen mit der Höhe der inzwischen eingetretenen Preise 
der Lebensbedürfoisse bewirkt worden sei; man müsse deshalb noch weitere 
Gehaltsverbesserungen anstreben, damit der Lehrer nicht auf Nebenbeschäf- 
tigongen wie Privatunterricht zur Erhöhung seines Einkommens Bedacht zu 
nehmen genöthigt sei. 

Mehrere der grösseren Städte folgten bei den Gymnasien und Beal- 
schulen ihres Patronats sogleich dem Vorgange des Staats; einige machten 
sich anheischig, das Besoldungsmaximum der einzelnen Stellen nach und nach 
durch Zulagen zu erreichen; aber viele konnten es nicht; und auch das all- 
gemein angewandte Mittel der Schulgeldserhöhung erwies sich in solchen 
fallen meist als unzureichend; andere wollten es nicht, und lehnten entweder 
überhaupt ab, sich zu Leistungen zu verpflichten, die durch das Statut der 
betreffenden Schule nicht vorgesehen, oder sie wollten es ihrer freien Ent- 
seUiessung vorbehalten, die Lehrerbesoldungen je nach Dienstalter und Wür- 
digkeit jedes Einzelnen zu bemessen. 

Ein Zwang zur Einfuhrung des Normaletats konnte nicht geübt werden ; 
aber auch die widerstrebenden Patronate konnten sich der in den Verhält- 
nissen selbst liegenden Nöthigung nicht entziehen. Tüchtige Lehrkräfte den 
Anstalten zu erhalten oder zu gevdnnen, wurde immer mehr von der Annahme 
des Etats abhängig. 'Etwas geschah wohl überall ; aber in vielen Fällen doch 
zu wenig, als dass nicht Ursache geblieben wäre, Unzufriedenheit und Miss- 
muth laut werden zu lassen. Es geschah von Lehrern, Anstalten und Magi- 



24 

Straten: man wandte sich mit einzelnen und oft gleichlautenden CoUectiv* 
Petitionen, denen sich bisweilen aucl\ die Lehrer von Bürger-, Stadt-, und 
Mädchen-Schulen anschlössen, an den Unterrichtsminister und an das Abge- 
ordnetenhaus mit der Bitte, die nicht staatlichen Schulen, um sie vor Yer- 
kfimmerung zu bewahren, in der Lehrerbesoldung ebenso zu behandeln wie 
die fiscalischen. 

Bis dahin hatten sich ungeachtet der Verschiedenheit in der Ausstattung 
der einzelnen Anstalten die städtischen Lehrer den anderen an Rechten und 
Pflichten gleichstehend angesehen ; jetzt brachte die Durchfährung des Princips 
der Gleichmässigkeit im Normaletat an einer so grossen Zahl von Schulen 
gleicher Kategorie bei denen, die darin zurückstanden, das Gefühl einer un- 
verdienten Aussonderung hervor; man meinte sich zum Dienst an Gymnasien 
oder Bealschulen zweiter Classe herabgesetzt, und argumentirte: sollen die 
Schulen derselben Kategorie Gleiches leisten, so müssen auch die Besoldungen 
gleich sein. 

Andererseits machten gegenüber den Gymnasien und Bealschulen erster 
Ordnung nun auch die Lehrer der Progymnasien sowie der Realschulen zweiter 
Ordnung und der höheren Bürgerschulen mit Hinweis auf ihre verhältniss- 
massig gleichen Aufgaben ähnliche Ansprüche geltend; nicht minder petitio- 
nirten die technischen und Elementar- und Vorschul-Lehrer, bisweilen mit 
Einreichung fertiger Etatsentwürfe. 

Auf die Gesuche von Magistraten um Antheil an den Staatsmitteln zur 
Unterhaltung ihrer Schulen wurde von Seiten der Regierung wiederholt erklärt, 
dass, abgesehen von besonderen Gründen des öffentlichen Interesses, der Staat 
grundsätzlich nur dann helfend hinzutreten könne, wenn die Communen in den 
Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit für ihr Schulwesen ausreichend Sorge trügen. 
Andernfalls müsse der Staat sich vorbehalten, die Anstalten, wenn sie ver- 
kümmern sollten, auf ein den thatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Mass 
von Berechtigungen zu reduciren. 

Dagegen wurde u. a. geltend gemacht, dass, wie die Verfassungsurkunde 
die ÖffentUchen Lehrer unterschiedslos als Staatsdiener anerkenne, so schon 
das Allgm. Landrecht die Schulen überhaupt für Veranstaltungen des Staats 
erklärt habe; woraus folge, dass der Staat es sei, dem die Pflicht höhere 
Schulen zu dotiren und zu unterhalten obliege, und dass er nicht befugt sei, 
die Communen zu einer Betheiligung dabei anzuhalten : eine Rechtsansicht, bei 
der jedenfalls schon das übersehen wird, dass dann bei der Gründung von 
Gymnasien und Realschulen hinsichtlich ihrer Zahl und der Wahl des Orts 
das Literesse des Staats, nicht das der einzelnen Communen das Bestimmende 
hätte sein müssen. 

Als die Staatsregierung damit umging, den Beamten nach den bereits 
bewilligten Gehaltserhöhungen in Rücksicht auf die zunehmende Theurung eine 
weitere Erleichterung durch Wohnungsgeldzuschüsse zu gewähren, ent- 
stand unter den Lehrern eine neue Beunruhigung; zuerst dadurch, dass die 
Budget-Commission des Abgeordnetenhauses vorschlug, die Lehrer von der 
Bewilligung auszuschliessen. In den dadurch veranlassten Petitionen wurde 
u. a. ausgeführt, dass die Gleichstellung der Lehrerbesoldungen thatsächlich 
eine Ungleichheit geschaffen habe, zum Nachtheil der Lehrer in den grösseren 
Städten : diese besonders durch die Verschiedenheit der Miethspreise bewirkte 
Ungleichheit könne durch einen nach der Grösse der Städte verschieden nor- 
mirten Servis annähernd ausgeglichen werden. 

Die Landesvertretung schloss die Lehrer derjenigen^ höheren Schulen, bei 
denen die Unterhaltungspflicht dem Staate obliegt, in die Bewilligung der 
Wohnungsgeldzuschüsse ein. Das Gesetz erschien unter dem 18. Mai 1873 



25 

(s. Abschn. VlLl). Die Eintheflang der Senrisclassen nach der Grösse der 
ätadte ist die bereits f&r das Mnitair geltende. 

Der dem Gesetz beigegebene Tara unterscheidet hinsichtlich der Höhe 
des Zuschusses die Beamten nach fünf Abtheilungen. Dass dabei zwischen 
den Oberlehrern und den ordentlichen Lehrern ein Unterschied gemacht, und 
jene in der 3. Abtheilung den Beamten der 4. und 5. Rangclasse zugezählt, 
die ordentlichen Lehrer aber in der 4. Abtheilung den Beamten gleichgesteUt 
werden sollten, welche zwischen denen der 5. Rangclasse und den Subalternen 
der ProvinäalbehÖrden stehen, war die Ursache neuer Unzufriedenheit, zahl- 
reicher Beschwerden und Massenpetitionen. Man verlangte, dass zwischen 
Am akademisch Torgebildeten und definitiv angestellten Lehrern der höheren 
Schulen kein Untersdiied gemacht, alle zur 3. Abtheilung des Tarifs gerech- 
net und den richterlichen Beamten gleichgestellt würden. Von Seiten des 
Finanzministers wurde hierauf nicht eingegangen (vgl. C. Bl. 1873 p. 409), wohl 
aber eine Vermehrung der Oberlehrerstellen zugestanden. 

An den betreffenden Anstalten wurde deshalb das Zahlenverhaltniss der 
Oberlehrerstellen zu den ordentlichen nun so normirt, dass bei jeder die Zahl 
der Oberlehrerstellen einschliesslich der Stelle des Directors die Effilfte der 
Gesammtzahl der wissenschaftlichen Lehrerstellen, einschliesslich der des Di* 
reetors, beträgt. Li Folge dessen wurden auf einmal 65 Lehrer zu Oberlehrern 
befordert. 

Damit war das frühere Princip au%egeben, wonach die Zahl der Ober- 
lehrer zu der der ordentlichen an derselben Anstalt in der Regel sich ver- 
halten sollte wie 3 zu 4, ausserdem aber bestimmt war, dass fm* die Fest- 
setzung der Zahl der Oberlehrerstellen die Oesammtzahl der wissenschaftlichen 
Lehrer einer Anstalt keineswegs das allein Massgebende sein dürfe, vielmehr 
auch das nxmierische Yerhältniss der unteren und oberen Classen berücksichtigt 
werden müsse, weil meistentheils nach der Schülerfrequenz die Zahl der un- 
teren und mittleren Classen und somit auch der Lehrer fiir dieselben die bei 
weitem grossere ist, was in mehreren Fällen eine Beschränkung der Oberlehrer- 
stellen zu Folge gehabt hatte. — 

Von den städtischen Communen waren wenige in der Lage oder Willens, 
den Lehrern ihrer höheren Schulen gleichfalls Wohnungsgeldzuschüsse zu ge- 
währen; sdion die Bücksicht auf die übrigen städtischen Beamten hielt davon 
ab. Einige Städte bewilligten den Lehrern persönliche Zulagen über den 
Normaletat hinaus als ein Aequivalent für den Wohnungsgeldzuschuss. Eine 
grosse Zahl von Directoren, Lehrern, Schulcuratorien und Magistraten wandten 
sich aber theils an das Staatsministerium, theils an das Abgeordnetenhaus mit der 
Petition, dass den Lehrern derjenigen höheren Schulen städtischen Patronats, 
welche wegen nachgewiesenen Unvermögens der zu ihrer Unterhaltung ver- 
pflichteten Communen Bedürfiiisszuschüsse zur Durchftihrung des Normaletats 
ans der Staatscasse empfangen, auch Wohnungsgeldzuschüsse wie sie den Leh- 
rern der königlichen Anstalten gewährt worden, aus Staatsmitteln bewilligt 
werden möchten. Die von Einigen angewandte Argumentation ging dabei von 
denselben Voraussetzungen wie bei dem Normaletat aus : die städtischen Lehrer 
seien nicht blos als Communalbeamte anzusehen, sondern* als Staatsdiener ; 
darum habe der Staat die Pflicht, sie alle gleich zu behandeln, zumal da es 
sich, wenn auch unter anderem Namen, um eine neue Gehaltserhöhung handle : 
habe man bei der früheren Oleichmässigkeit gefordert, so sei sie auch bei 
der neuen nothwendig. 

Der Unterrichtsminister hatte seinerseits die an ihn in dieser Beziehung 



26 

gerichteten Gesache nicht genehmigen können ^) ; das Haus der Abgeordneten 
sprach sich in einer Sitzung Tom 13. Mai 1874: für Berüduichtigung der Pe- 
titionen aus, und dieselbe wird, soweit Mittel dafür verfügbar sind, ohne Zweifel 
erfolgen. 

Zu Ende des Jahres 1873 war bei den meisten höheren Lehranstalten 
der Normaletat durchgeführt; den Wohnungsgeldzuschuss empfingen ausser den 
königlichen Gymnasien und Bealschulen erst wenige andere ; und einige An* 
stalten gab es immer noch, die weder das Eine noch das Andere hatten. 

Bei dem Interesse, welches sich im Lehrerstande auf einmal lebhaft und 
vorwiegend den erwähnten Fragen zugewandt hatte, musste sich die Aufinerk- 
samkeit bald auch auf die grosse Verschiedenheit imAvancement der Leh* 
rer richten. Es konnte nachgewiesen werden, dass dasselbe bisher ausser- 
ordentlich ungleichmässig gewesen ist, indem bei einigen Anstalten die Lehrer 
schon nach sehr kurzer Zeit in eine Oberlehrerstelle au%erückt sind, wahrend 
dies bei anderen erst nach einer viel längeren Reihe von Dienstjahren gesche- 
hen ist. Die Angelegenheit wurde in Provinzialvereinen, auf „Lehrertagen,^ 
und sonst besprochen; man erklärte, das gegenwärtige Missverhältniss in der 
As cension aer Lehrer, wobei das Lebens- und Dienstalter sowie die gleiche 
Vorbildung und gleiche Tüchtigkeit ihre Würdigung nicht finde, lähme die 
Berufsfreudigkeit, schädige durch die materiellen Nachtheile das Wohl der Fa- 
milien und beeinträchtige durch den häufigen LehrerwechjBel die Wirksamkeit 
der Anstalten selbst. 

Man verlangte deshalb, dass, wie durch den Normaletat von 1873 die 
Besoldung der Directoren nach dem Dienstalter geregelt worden, dasselbe 
System auch auf die übrigen Lehrer angewandt werde. Es wurde vorge- 
schlagen, die Lehrer bestimmter Districte, etwa der Provinzen oder der Re- 
gierungsbezirke, nach Analogie der Juristen- und BegierungscoUegien in grosse 
Gruppen zusammenzufassen, und für dieselben ein Avancement nach dem Dienst- 
alter festzusetzen, mit gleichzeitiger Anordnung von periodischen, und für ge* 
wisse Städte auch von Local-Zulagen. Behufs Erleichterung der Ascension 
schlug man u. a. auch vor, nur Eine Art von Prüfungszeugnissen einzuführen 
und die Anforderungen des Examens herabzusetzen. Und wo man so weit 
nicht gehen mochte, sprach man sich doch übereinstinunend dafür aus, der 
gegenwärtige Ascensionsmodus sei aufzugeben, -und den Lehrern ein gesetz- 
licher Anspruch des regelmässigen Aufrückens in höhere Gehaltsstufen zu ge- 
währen. Petitionen dieser Art wurden auch an das Haus der Abgeordneten 
gerichtet '). 



Aus einer Min. Verf. v. 17. Novb. 1873 : 

„Was die stadtischen Anstalten betrifft, so erstreckt sich auf diese das Gesetz 

V. 12. Kai d. J. nicht; auch stehen mir keine Mittel snr Verfügung, aus welchen den 
Lehrern und Beamten an diesen Anstalten Wohnunffsgeldzusohüsse bewilligt werden könn- 
ten. Die Gewährung der letzteren ist Sache der freien Entsohliessung der stadtischen 
Behörden. Auch wird von diesen füglich nicht verlangt werden können, dass sie in die- 
ser Beziehung die Lehrer und Beamten an den Unterriohtsanstalten anders behandeln, 
als die städtischen Beamten, wie ja auch das Gesetz v. 12. Mai d. J. die unmittelbaren 
Staatsbeamten und die Lehrer und Beamten an den staatlichen Untenichtsanstalten gleich- 
massig berücksichtigt. Ich würde es hienach nur für angezeigt halten, einen Druck auf 
die Gommunen behufs Bewilligung von Wohnungsgeldzuschüssen an die Lehrer und JBe- 
amten an ihren Unterrichtsanstalten auszuüben, faUs die Gommunen beschliessen sollten, 
Wohnungsgeldzuschüsse ihren Beamten zu gewähren, hievon aber die Lehrer aossu- 
schliessen." 

') Vgl. u. a. Dr. Franz Fischer, die Ascensionsverhältnisse der Lehrer an den 
höh. Ü nterrichtsanstalten ; Tilsit 1873. Auch die October-Gonferenz im Unterrichts- 
minist zu Berlin 1873 hat sich mit der Ascensionsfrage beschäftigt; s. das Protokoll der 



27 

VollendB durch den Tarif des Gesetzes tiber die Wohntuigsgeldzuschüsse 
(s. p. 24) wurde die Geldfrage zugleich zu ein^ Bangfrage. Auch diese ist 
in Versammlungen und öffentlichen Blättern mit grosser Lebhaftigkeit discn- 
tirt worden, und gehört, wie die Einkommen»- und die Schulberechtigungs* 
Frage, zu demjenigen, was in neuerer Zeit bei vielen Lehrern die unbemngene 
Hingebung an ihren Beruf gestört hat 

Bisher ist den Lehrern der höheren ünterrichtsanstalten in Preussen ein 
bestimmte Beamtenrang nicht beigel^ gewesen; schon die ünterschddung 
Ton unmittelbaren und mittelbaren Staatsbeamten erschwerte eine Festsetzung 
darfiber. Aber die Zugehöri^ceit der studirten Lehrer zum höheren Beamten- 
stande, ihre EbenbfirtigkiBit mit den übrigen wissenschaftlich ausgebildeten Beam- 
ten, sowohl rficksichtlich der Würde des Amtes selbst, wie in Bezug auf die 
Anqirüche, die das Leben an sie macht, ist von officieller Seite niemak be- 
stritten, sondern immer als selbstverständlich angesehen worden. Durch die 
den Lehrern in den Servisdassen angewiesene Stelle fanden sie jedoch nicht 
nur ihre materiellen, sondern auch ihre socialen Literessen geschädigt und 
ihr Ansehn in den Augen des Publicums herabgedrückt. Es hatte wenig Er- 
folg, das8 in amtlichen Verfügungen erklärt wurde, aus der Olassificirung des 
Tarife speien hinsichtlich der dienstlichen Stellung und des BangverhjUtnisses 
der Lehrer keinerlei Folgerungen zu ziehen, es seien andere Bücksichten da- 
für massgebend gewesen. Man blieb bei der Auffassung, dem Lehrerstande 
sei dadurch eine öffentliche Zurücksetzung widerfahren, und er könne jeden- 
üadls den Anspruch machen, den richterlichen Beamten ^eichgeachtet zu wer- 
den. Die völlige Parallelisirung der Lehrer mit dem Bichterstande ging je- 
doch von irrigen Voraussetzungen aus und liess sich nicht durchfuhren. Die 
in der Sache an das Abgeordnetenhaus gerichteten Petitionen gingen schliess- 
lich darauf hinaus, dass alle akademisch gebildeten Beamten in die Abthei- 
lung m des Tarife gebracht würden. Ln Plenum des Hauses ist die Sache 
1874 nidit zur Verhandlung gekommen. — Dass einstweilen wenigstens die 
Zahl der Oberlehrerstellen an den fiscalischen Gynmasien und Bealschulen 
1.0. vermehrt worden, ist p. 25 erwähnt'). 



Omfereiu p. 160 ff. VgL Oymn. Zeitschrifl 1872 p. oOtfff. — Eine von einem Frofeasor 
emes königlichen Gymnaanims an das Hans der Alweordneten gerichtete Petition be- 
antragte nOesetaliche Begelon^ der Avancements- nnd Anciennitatsverhaltnisse der Leh- 
rer an den höheren Lehranatalten nnd Reform des Unterrichtswesens för Gymnasien nnd 
Realsdmlen in persSnUcher nnd sachlicher Beziehung.*' 

I) Eänige Kotizen über die Rangverhaltnisse der Lehrer in anderen Staaten 
werden hier von Literesse sein: 

Li Baiern sind ausdrückliche Festsetzungen über das RangverlüiltniBS der Lehrer 
zu den anderen öffentlichen Beamten nicht erlusen. Sin Uniform-Begnlatnr für die Pro- 
fessoren der Lyceen und Gymnasien vom Jahre 1811 hat noch jetzt Geltang, enthalt aber 
keine Bestimmaaig über den Rang. Die königL Verordnung über eine neue Normimng 
der Staatsdiener-Besoldungen v. 23. Mai 1872 spricht aus ($. 8), die Glasseneinreihnng 
mjndicire in keiner Weise dem Dienstrange der Beamten, sondern sei nur für die Ge- 
Bandiohe massgebend. Xan ist gteiehwohl geneigt, darin, in Ermangelung anderer Be- 
stimmungen, ziwleich eine Rangordnung der verschiedenen Dienstzweige zu erkennen. 
Das Cklmltsrmdattv hat 10 Glassen, anhebend mit den Ministerialralhen. Die Directoren 
der höh. fikhu&n werden in keiner Classe aufgeführt, weil sie als solche nur eine Functions- 
ndage zu ihrem Professorgehalt beziehen und sich in widerruflicher, nicht fester dienst- 
hchtf StellniM^ befinden. ^ Die Professoren (d. h. die Oberlehrer) der Lyceen sowie der 
Human- und Stealgymnasien geboren der 8. Classe an neben den Beziiks-Gerichtsrathen, 
Stadt- und Landri^tem u. s. w. Die Studienlehrer (den ordentL Lehrern der preuss. 
Bezeichnung entspreehend) stehen in der 8. Classe nsben den Gerichtsassessoren, Ooerfor« 
s^ern, KaozGsten der Ministerien, Polizeisecretairen u. s. w. 

Aach in Sachsen sind B^timmungen über den Rang der Lehrer nicht erlassen. 
Die Hofrangordnung v. 30. Sptb. 1888, 5 Claasen enthaltend, deren erste mit den Staate« 



28 

Der Normaletat von 1872 bezieht sich nur auf die Directoren, die Ober- 
und die ordentlichen Lehrer der Gymnasien und der Realschulen 1. 0. 
Die Nothwendigkeity die Besoldungen auch der übrigen Lehrer dieser An- 
stalten und der Lehrer an den anderen Kategorien des höheren Schuhresens 
entsprechend zu erhöhen, konnte nicht verkannt werden. Es sind in dieser 
Beziehung verschiedene Verfügungen erlassen worden, welche zwar für diese 
Lehrerclassen und Schulkategorien nicht ebenso einen allgemein gültigen Nor- 
maletat aufstellen, vielmehr auf die Bedeutung der Anstalten, die Grösse der 

miniBtem beginnt, aetast die Bectoron der beiden Fürstenschnlen ([Keissen und Oiimma) 
in die 4. Classe neben die Amtshau^Ueute, Justiz-, Finanz-, Lemtions-Räthe, Higon u. a. 

In Württemberg besteht seit 1810 eine von den Besoldungen unabhängige Rang- 
ordnung der Beamten. Sie enthält 10 Stufen, auf deren erster die Staatsminister stehen; 
auf der 4ton die Directoren der LandescoUegien, auf der ftton der Reotor und der Kanzler 
der Universität, der Dir. der polytechn. Schule u. a., auf der 6^1» die ord. Professoren der 
Universität, die Rectoren der Gymnasien u. a., auf der 7^» (neben den liandräthen, Ober- 
amtsrichtem, Forstmeistern u. a.) die Professoren (d. h. Oberlehrer) der Gymnasien, 
die Rectoren der Lyceen (Progymnasien) und der Realanstalten, auf der S^n (jieben den 
Pfarrern und Diakonen, Oberamtsärzten, Lieutenants u. a.) die den ordentl. Lehrern in 
Preussen entsprechenden Professoren der Gymnasien, die Rectoren der Lateinschulen, auf 
der 9ten (neben den Geriohtsnotaren, liinisterial-Kanzlisten u. a.) die Präceptoren und 
Reallehrer. 

In Baden sind die Lehrer in der Beamten-Rangordnung von 1806 nicht erwähnt; 
sie sind erst in neuerer Zeit als Staatsdiener anerkannt ohne dass dabei über ihren Rang 
etwas bestimmt worden wäre. Ein factisches Ranffverhältniss ist aus dem Diätenreglement 
v. 23. Juli 1867 zu entnehmen; doch wird im Eingänge bemerkt, dass die Zusammen- 
fassung in den einzelnen Tarifclassen den sonstigen Ranffverhältnissen der betreff. Be- 
amten nicht präjudicire. Dasselbe enthält 10 Classen, in deren erster die Staatsminister 
u. a. stehen. Die Gymnasialdirectoren sind in der d^^ auff^efuhrt, neben den Sohulräthen, 
Universitäts-Professoren, Forst-, Steuer-Directoren u. a. Die Professoren (Oberlehrer) der 
Gymnasien und Realschulen stehen in der 4^1^ Classe neben den Ministerial-, Bezirka- 
justiz-, Polizei-, Gassen-Beamten, u. a. — Das Servisgesetz v. 9. Jan. 1874 nimmt 6 Classen 
an, in derer erster die Mitglieder des Staatsministeriums stehen, in der 2^» die übrigen 
Mitglieder der obersten Staatsbehörden, die ord. Professoren der Universität u. a. Die 
Directoren und Professoren (Oberlehrer) der Gymnasien, Progymnasien, Real- und höh. 
Bürgerschulen stehen in der S^n Ol. mit den Schulräthen, Staatsanwälten der Kreis- und 
Hofgerichte sowie der Kreisgerichte u. a., den sogen. Mittclstellen. Zur i^^C\. gehören 
alle mit Staatsdienerschaft angestellten und nicht einer der höheren Classen zugeordneten 
Beamten. 

In Oestreich sind die Staatsbeamten durch das Reichsgesetz v. 15. Apr. 1878 
in 11 Rangclassen ^etheüt. In der ersten Cl. steht der Minister-Präsident, in der 2*^ 
die Minister, der Präsident des obersten Gerichtshofes u. a. ^Die Directoren der Staats- 
Mittelschulen f Gymnasien, Realschulen und Lehrerbildungs- Anstalten) gehören der 7. Rang- 
classe an, unabhängig vom Gehalt. Bei den Professoren (Oberlehrern) kommt ^e Be- 
soldung in Betracht 

Die wirklichen Lehrer an den „Mittelschulen" erhalten in Wien 1300 fl., an den iibri- 
en Orten 1000 fl., und nach je 6 in zufriedenstellender Weise zurückgelegten Dienstjahren 
•is zum 2&rteii eine Quinquennalzulage von 200 fl. (Ausser dem Gehalt und der Quinquennal- 
Zulage wird den Lehrern eine, nicht pensionsföhige Activitätszulage gewährt, in den ersten 
16 Diensljahren in Wien 600 fl., an den Orten 2t«r ci. 800, 8. Cl. 260, 4. Cl. 200 fl., vom 
16. Dienstjahre an bei hervorragenden Leistungen resp. 600, 860, 800, 240 fl.). 

Nach Erlangung der dritten Quinquennalzulage und auf Grund besonders anzuerken- 
nender Leistungen können die Professoren der ,^ittelschulen** vom Unterrichtsminister 
in die 8ta Rangclasse befördert werden. 

In Russland haben die Unterschiede der schon von Peter dem Grossen (1722) auf- 
gestellten Rangordnung von 14 Classen im wesentlichen noch ihre Geltung. £in Statut 
von 1864 setzt die Gymn. Directoren in die 6. Cl. neben die Universitätsprofessoren und 
Staatsräthe, die Gymn. Inspectoren in die 6^ neben die Collegienräthe, Obersten n. a., 
die Lehrer der Wissenschaf ben und Sprachen in die 8^ neben die CoUegienassessoren, Ma- 
jors u. a. Der Rang wird aber in der Regel erst nach mehzjähriger AmUßihrung verlielien. 
Rangerhöhungen treten nach einer bestimmten Zahl von Diensj^ahren ein. Die Lebrer 
können um 3 Stellen im Ran^e avanciren, und sind meistentheils nach 12 bis 16 Dienste 
Jahren Staatsräthe, wie die Directoren in der Regel nach 18 bis 20 Dienstjahren WirkL 
Staatsräthe sind (vgl auch Zeitschr. für Gymn. 1874 p. 71), 



I 



89 

Städte Q. a. Kficksicht nehmen, aber doch wesentliche Yerbesserungen anord- 
nen und Uiatsächlich zui* Folge gehabt haben. S. darüber Abschn. VIU. 

Konnte der Unterrichtsminister die Darchführung des Normaletats bei 
den bestehenden und anerkannten Gymnasien und Realschulen städtischen 
Patronats nicht erzwingen (s. p. 23), so war er doch unTerhindert, für die Zu- 
kunft die staatliche Anerkennung einer höheren Lehranstalt von der Annahme 
des Nocmaletats abhängig zu machen. Dies ist durch mehrere Verfügungen 
geschehen, und demgemass auch bestimmt worden, dass bei keinem noch in 
der Entvrickelung begriffenen Gymnasium und keiner Realschule 1. O. die Ab- 
haltung der ersten Abiturientenprüiimg gestattet werde, bevor nicht der Nach- 
weis der Erfüllung des Normaletats geführt worden ist. Dieser Grundsatz 
ist wiederholt zur Kenntmss des Abgeordnetenhauses, namentlich der Budget- 
und der Unterrichts-Commission gebracht, und hat daselbst volle Zustimmung 
gefunden. Ebenso wird wegen der bei mehreren Städten gemachten Erfah- 
rung, dass die anfängliche Bereitwilligkeit, für die Herstellung und ordnungs- 
mässige Ausstattung einer höheren Lehranstalt alles Nöthige aufzuwenden, 
nicht vorhält, jetzt bei Neugründungen immer auch ein bindender Beschluss 
der Stadtbehöiden erfordert, durch den sie sich verpflichten, alle etwa ent- 
stehenden Einnahme- Ausfälle und Mehrbedürfnisse durch ent^rechende Er- 
höhung des Zuschusses aus der Kämmereicasse zu decken. Hm und wieder 
sind die Kreise zugetreten und haben sich an den Mehrkosten betheiligt. 

In den letzten Jahren sind jedoch bei nachgewiesenem Unvermögen der 
betreffenden Städte, ihre Schulen nach Massgabe des Normaletats zu erhalten, 
nicht wenige, deren Fortbestehen im öffentlichen Interesse erachtet wurde, 
vom Staat übemonmien worden ^s. darüber in Abschn. IV die Vorbemer- 
kungen zu den einzelnen Provinzen). In den Vorverhandlungen darüber sind 
jedesmal die von den Communen dauernd zu gewährenden Leistungen in Geld- 
beiträgen, in Bezug auf die Pension der Lehrer und bisweilen auch hinsicht- 
Uch des Schullocals, festgestellt worden. Vielen anderen sind auf eine be- 
stimmte Reihe von Jahren Bedürfnisszuschüsse aus allgemeinen Staatsfonds 
gewährt worden (vgl. Abschn. VIII und die einzelnen Anstalten in Abschn. IV). 

Durch eine Min. Verfügung v. 15. Octb. 1873 wurde bestimmt, dass bei 
allen höheren Lehranstalten, welche Bedür&isszuschüsse aus allgemeinen Staats- 
fonds erhalten, gemäss der C. 0. v. 10. Jan. 1817 und der Min. Verf. v. S.Oct. 
1842 (s.v. und G. I p. 14 f.) ein K. Compatronat einzurichten ist. Der 
Unterrichtsminister beabsichtigte jedoch nicht, die Selbständigkeit der Schul- 
patronate dadurch wesentlich zu beschränken. Namentlich sollte das Becht 
der Besetzung der Director- oder einzelner Lehrerstellen von Seiten des Staats 
nur in ausserordentlichen Fällen in Anspruch genommen werden, wo die Aus- 
übung dieses Bechts seitens der vorher W^berechtigt^n nachweislich Miss- 
stände herbeigeführt hat, oder wenn sonst die Uebemahme desselben durch 
den Staat im Interesse der Anstalt erscheint. Alle subventionirten höheren 
Lehranstalten müssen aber für das Schulgeld einen bestimmten Durchschnitt- 
satz (24 Thlr. jährl.) annehmen, wobei jedoch je nach den localen Verhältnis- 
sen eine Abstufung der Sätze für die verschiedenen Classen gestattet ist. 
Ebenso ist bestimmt worden, dass, wie allgemein bei den fiscalischen Anstal- 
ten so auch bei denen, welche aus Staatsfonds Zuschüsse erhalten, Unter- 
stützungen aus der Schulcasse, sofern der Etat nicht eine besondere Position 
dafür enthält,, femer nicht bewilligt werden dürfen. 

Die Verhandlungen über die Einkommensverbesserung der Lehrer städti- 
scher höherer Schulen brachten bei der Bürgerschaft mehrerer Städte eine ver- 
änderte Stimmung gegen die Anstalten und die Lehrer selbst hervor. Es 



so 

war ohnehin schon an mehreren Orten anders darin geworden. Hatte man 
anfangs lebhafte Theihiahme und grosse Opferwilligkeit fttr Errichtung einer 
höheren Schule bewiesen, so erkaltete der erste Eäfer nicht selten, wenn sie 
nicht so schnell wie man wünschte dorch grosse Frequenz und andere Er- 
folge den gehegten Erwartungen entsprach, und wenn die Personen nicht mehr 
da waren, welche die Sache zuerst angeregt und gefordert hatten ; man empfand 
allmählich mehr das Drückende der nothwend^en Zuschüsse aus der Käm- 
merei als die materiellen und die geistigen Yortheile, welche die Schule der 
Stadt und weiteren Kreisen brachte. So zog man sich mehr auf die be- 
schrankteren Ortsinteressen zurück, und es yerbreitete sich in manchen Com- 
munen eine Gesinnung, die der Voraussetzung wenig entspricht, in welcher 
Luther einst seinen Tractat von den Schulen an ^e Bürgermeister und Raths- 
herren aller Städte in deutsdien Land« richtete. Vollends nun die For- 
derungen des Normaletats und des Wohnungsgeldes zu einer Zeit, wo die be- 
vorstehende Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer die städtischen Ein- 
nahmen zu vermindern drohete, ohne dass Aussicht war, den Ausfall alsbald 
durch andere Mittel decken zu können! 

Auch Gjrmnasien von langer, rühmlicher Vergangenheit wurden von den 
betreffenden Communen dem Staate angeboten; man sah sie wie eine Last 
an, argumentirte auch wohl: da es doch fast ausschliesslich der Staat sei, 
der aus den höheren Schulen die Kräfte fttr Gesetzgebung, Rechtspflege, 
Verwaltung der Kirchen- und Schulämter und ebenso ftir den höheren Mili- 
tairdienst ziehe, so sei es um der Beamten willen mehr im Literesse des Staats 
als der Städte, dass Gymnasien bestehen, und er dürfe sie eigentlich nicht 
der beweglichen Neigung einer nach ihren Mitgliedern oft wechselnden Com- 
munalverwaltung überlassen. Auch das vermetui;e hie und da den Unmuth, 
dass man sich in einer Zeit des allgemeinen Verlangens nach Selbstverwaltung 
bei der Annahme von Subventionen, ungeachtet der Liberalität, mit welcher der 
Staat dabei verfuhr (s. p. 29), doch in eine Abhängigkeit von demselben zu be- 
geben meinte, die man nach der Seite hin nicht gewohnt war. — Je kost- 
spieliger die Erhaltung der Schulen durch den Besoldungsetat wurde, desto 
mehr nahm in mehrten Städten das Widerstreben bei anderen Erforder- 
nissen für dieselben zu. — Bei einigen Schulen gewährte man die Gehaltsätze 
des Normaletats den Lehrern nur unter der Bedingung, keinerlei Privatunter- 
richt mehr zu ertheilen; in den meisten fing man an, von den auswärtigen 
Schülern ein höheres Schulgeld als von den einheimischen zu fordern. — 

Die allgemeine Preissteigerung brachte wie andere Beamte so auch viele 
ehemalige Lehrer, die vor dem Pensionsgesetz von 1872 (s. Abschn. VIII) 
und vor den 1872 und 1873 bewirkten Verbesserungen des Diensteinkommens 
in den Ruhestand getreten waren, in eine bedrängte Lage. Ein rechtlicher 
Anspruch auf Erhöhung ihrer Pension konnte nicht anerkannt werden; aber 
in vielen Fällen erfolgte eine Berücksichtigung der Gesuche, indem aus ge- 
eigneten Fonds des Unterrichtsministeriums entweder dauernde Zuschüsse zu 
der firüher bewilligten Pensionssumme oder vorübergehende Unterstützuneen 

gewährt vmrden. Neuerdings sind die Mittel zu <Uesem Zweck durch aen 
Itaatshaushalts-Etat vermelurt worden. 



Dass die letzten fünf Jahre, wie sie im Gebiet des Staats und der Kirche 
reich an neuen gesetzlichen Anordnungen gewesen sind, auch für das 
Schulwesen viele und wichtige neue Bestimmungen gebracht haben, liegt in 
den nahen Beziehungen desselben zu beiden, und geht schon aus der bis- 
herigen Darstellung hervor. Dabei ist der seit längerer Zeit eingeschlagene 



Weg der Deeentralisation und YereinfiachaDg der Verwaltiing (s. Bd. 11, 6) 
weiter Terfolgt worden. Vgl. darüber auch Abschn. IL 

Die längst beabsichtigte gesetzliche B^elung des gesanunten Unt^richts- 
wesens hat noch nicht zur Ausführung gebracht werden können. Das von 
dem Minister v. MsMer im Jahre 1869 dem Landtage vorgel^te Gresetz (s. 
B. n, 5. 729 ff.) ist wie das seines Amtsvoi^ängers l^twurf geblieben^). Unter 
den dagegen erhobenen Bedenken treten £e einiger städtischer Communen be- 
sonders hervor: sie &nden ihre berechtigten Literessen in dem Gresetz nicht 
hinlänglich gewahrt und petitionirten dag^en.') 

Das Prindp der communalen Selbstverwaltung, welches bei dem projec- 
tirien ünterrichtsgesetz hauptsächlich fttr das Oebiet des Volkschuhiresens 
auf die inzwischen für die östlichen Provinzen erlassene neue Kreisordnung 
(?. 13. Dcb. 1872. G. S. Nr. 41) Rücksicht zu nehmen nöthigt, kommt auch bei 
den nicht ausschliesslich vom Staat unterhaltenen höheren Schulen mehr und 
mehr zur Geltung. 

Auf die im Sinne communaler Selbständigkeit von städtischen Patronaten 
erhobenen Ansprüche ist die Schulverwaltung neuerdings weiter als früher 
geschah eingegangen; namentlich in Bezug auf die Wahl und Beförderung 
der Lehrer. Die Gegenseitigkdt des Staats und der Patronate hat sich mehr 
und mehr auf ein Rechtsverhältniss reducirt; wobei das Recht der Au&ichts- 
behörde auf die Prüfung der formellen Quidification der Gewählten beschränkt 
bleiben kann'). — Die Schulgeldbefreiung, welche die Lehrer einer Anstalt 
for ihre dieselbe besuchenden Söhne früher nach altem Herkomm^i allgemein 
goiosaen und an den königlichen Anstalten noch gemessen, ist, da sie sich 
nicht auf einen Rechtstitel gründet, bei vielen städtischen Anstalten vom 
Patronat angehoben worden. 

Zahlreidfte öffentliche Kundgebungen, besonders in Petitionen an die 
Landesvertretung, haben immer aufs neue den endlichen Erlass eines ün- 
terrichtsgesetzes gefordert. Von den in der Schulorganisation, den Berech- 
tigungen der verschiedenen Schul-Kategorien und in der rechtlichen Stellung 
der Lehrer li^enden Veranlassungen wird weiterhin die Rede sein.^) 

Die Beziehungen zum Untemchtsgesetz haben bisher auch die PuMi- 
cation eines vereinüsu^hten und für alle Gymnasien der Monarchie gültigen 
Reglements der Maturitätsprüfungen verhindert. Vgl. darüber Abschn. VI. 

Zu den Vorbereitungen des Unterrichtsgesetzes, welches der Land^- 
vertretung in nächster Zeit vorgdegt werden soll, gehört die von dem 



1) Vgl C. BL 1869, 31 E 40 ff, 

M VgL PSd. Archiv 1870, 442 ff. 454 ff. 

3) Der KinflnHB der Stadtverordneten-Versammlangen auf die Lebrerwahlen und die 
nmeren Angelegenheiten der stSdtiBchen Schulen überhaupt hat zugenommen, während den- 
selben firnher eme Mitwirkung bei den Schulen nur zugestanden wurde, sofern es sich um 
Qeldbewillignngen handelte. — Völlig freie Verfügung über die Schulhäuser ausser der 
Sdnlzeit ist von Gemeindebehörden wiederholt in Anbruch genommen worden (vgL V. 
und G. I p. 28). — Die Au£hs8ang (s. B. II, 40*), dass die ISnföhmng der Directoren in 
fla- Amt Hache der K. Aufnchtsbehörden, wird gegenüber den Ajispruchen der stidt Pa- 
tronate nicht Uiager festgehalten. 

*) Von den auch an das Unterrichtsministerium gerichteten Antragen wollen ein- 
zelne neben den allgemeinen die Be8oldun£^ die Pension, die Ascension, den Bauff der 
Lehrer betreffenden Forderungen auch dieEventualitiU besonderer Verhältnisse imÜnter- 
ridhAsgesetz berncksiohtigt wissen, z. B. die mögliche ünzutrSglichkeit der Einfnhrnng von 
Bncdian, die von Lehiim derselben Anstalt verlust sind. Em anderer Vorschlag der 
Art ist, dass wer einem Lehrer verwandt, nicht Mitglied des Patronats oder Curatoriuma 
der bezibrL Anstalt sein dürfe, und dass Verwandte des Directors nicht in demselben 
LdBmrooueginm anzustellen sind, und wenn etwa einer der Lehrer sein Schwiegersohn 
wird, dieeer alsdann an eine andere Anstalt zu versetzen ist; n.dgl.m. 



32 

nister Dr. Falk eingeleitete allgemeine Revision der für die öffentlichen und 
Privat-Schulen bestehenden Ordlnungen. Dieselbe hat auf Grnind eingehender 
Conferenz-Verhandlungen bereits im Jahre 1872 neue Bestimmungen für das 
Volkschul-, Präparanden- und Seminar -Wesen (15. Octb. 1872) zur Folge 
gehabt ; vgl. C. Bl. 1872 p. 385 ff. 585 ff. Demnächst wurden 1873 Conferenzen 
über eine neue Organisation des mittleren und höheren Mädchenschulwesens im 
Ministerium zu Berlin abgehalten (s. die Protokolle im C. Bl. 1873 p. 669 ff.). 

Es folgten im October desselben Jahres Conferenzen über Fra- 
gen des höheren Schulwesens. Dabei war nach Anordnung des Mi- 
nisters wie bei den vorerwähnten Conferenzen sowohl die Praxis des Lehramts 
und der Schulleitung wie das allgemeine gebildete Interesse am öffentlichen 
Schulwesen durch mehrere aus den verscUedenen Provinzen eingeladene Per- 
sonen vertreten'). 

Es wurden unter dem Vorsitz des Ministers vom 8. Octb. bis zum 23. 
Octb. vierzehn Sitzungen gehalten. Bei Eröffnung der Verhandlungen sprach 
der Minister aus, er wünsche von der Versammlung ein Gutachten über die 
zur Berathung gestellten Fragen zu erhalten, nicht nur zu seiner eigenen In- 
formation, sondern auch und vorzüglich um für die im Wege der Gresetzgebung 
zu fördernde Angelegenheit eine sichere Grundlage zu gewinnen. Es sei zwar 
für ein Unterrichtsgesetz bereits viel Material vorhanden, allein mehrere der 
dahin gehörigen Fragen seien im Laufe der letzten Jahre unter neue oder unter 
vergessene und darum wieder aufgenommene Gesichtspuncte gebracht worden ; 
er habe Gelegenheit geben wollen, die je nach den Erfahrungsgebieten und 
sonstigen Standpuncten verschiedenen Ansichten darüber vollständig zum Aus- 
druck zu bringen« 

Die von dem Minister zur Verhandlung bestimmten Gegenstände waren 
den Eingeladenen in einer besonderen Vorlage vorher mitgetheilt worden, mit 
dem Anheimstellen, auch andere auf das höhere Schulwesen bezügliche Fragen 
in bestimmter Formulirung rechtzeitig einzugeben. — Die Vorlage des Mini- 
sters nahm ihren Ausgang von dem neuerdings am meisten öffentlich be- 
sprochenen Bealschulwesen. Daran schlössen sich Fragen über Veränderungen 
in der gegenwärtigen Organisation der Gymnasien, über den Religionsunter- 
richt der höheren Schulen, über die Pflege des deutschen NationiJgefuhls in 
denselben, über den Umfang, die Cursusdauer, die Zalil des Lehrstunden, den 
Nachmittagsunterricht der öffentlichen Anstalten, über die Aufnahme der Ste- 
nographie in den Lehrplan derselben, über die Sorge für das leibliche Wohl 
der Schüler, die Schulferien, die Schulcuratorien, die Schuldisciplin, da:» 
Ajscensionsrecht der Lehrer, und das Mass der wöchentlichen Stundenzahl, 
zu welcher sie verpflichtet werden können. 



^) Theilnehmer an diesen Conferenzen waren: 
Der Minister Dr. Falk, der U. Staatssecretair Sy d o w, der Hinisterial-Director, Wirld. 
Geh. O. BeflT. Rath Greiff, die Geh. 0. Beg. Rathe Dr.Wiese und Dr. Stieve, die Frov. 
Schidräthe Dr. Klix und Gandtner Ton Berlin, derProv. Schiürath Dr. Seh rader von 
Könifirsberg in Fr., der Frov. Schulrath, Geh. Reg. R. Dr.Dillenburger von Breslau, 
der Stadt-Schulrath Dr.Hofmann von Berlin, der GymnasiaUDir. FrolDr.Bonitz von 
Berlin, die Gewerbeschul -Directoren Dr. Gallen kamp und Dr. Kern von Berlin, die 
Gymnasial-Directoren Dr. Jäger von Göln, Dr. Bei sack er von Breslaut Dr. Kruse von 
Greifswald, die Bealschul-Directoren Ostendorf von Düsseldorf, und Dr. Fritsche von 
Chrünberg, der Bealschul-Oberlehrer Dr. Keffer t von Fosen, der GFymn.-Oberlehrer I>r. 
Schäfer von Flensburg, der Oberlehrer Ka Ick hoff von Hildesheim, der Dr. phiLFanr 
von Görlitz, der Dr. med. L öw e von Berlin, der Apellationsgerichtsrath Dr. A. Bei chen s - 
perffer von Cöln, der Dr. med. Lucius von Ballhausen bei Erfurt, der Stadtrath I>r. 
Tecnow von Berlin. 



Bei allen diesen Gegenständen wurden verschiedene damit verwandte 
Fragen zur Berathung gezogen. Die über die Vorlage hinausgehenden von 
einzehien ConferenzmitgUedem gestellten Fragen haben nicht alle erörtert 
werden können^). Das Protokoll über die Verhandlungen ist veröffentlicht 
worden (Berlin 1874; vgl 0. Bl. 1874 p. 1 ff.). War darin ein freier persön- 
tichffl' Mdnungsaustansch enthalten, so bedurfte es demnächst im Anschluss 
an denselben der gutachtlichen Erklärungen der Schulbehörden als solcher 
über die besprochenen Hauptgegenstände. Zu diesem Behuf wurde das Pro- 
tokoll mit Bezeichnung der letzteren sämmtlichen K. Prov. SchulcoUegien und 
Wissenschaftlichen Prüfungscommissionen mitgetheilt (vgl. C. Bl. 1874p. 386 ff.). 
— Die auf Ghrund der gepflogenen Berathungen und abgegebenen Gutachten 
zu treffenden neuen Anordnungen befinden sich im Zusammenhange mit der Vor- 
bereitung eines ünterrichtsgesetzes in Verhandlung. 

Der Hauptanlass die Conferenz zu berufen lag in der vielbesprochenen 
Real schul frage; weshalb auf dieselbe schon an dieser Stelle angegangen 
werden mnss. Zwar ist die jetzt auf dem ganzen Gebiet des höheren Schul- 
wesens bemerkbare Bewegung, und so auch der Streit um die Bealschule 
imr im Zusammenhange des geistigen Leb^is und der Culturentwickelnng der 
neueren Zeit überhaupt zu verstehen: nach der Bestimmung des Buches muss 
jedodi darauf verzichtet werden, diesen Zusammenhang hier darzustellen. — 
Im Anschluss an das in B. II, 31 ff. über den Gegenstand Bemerkte läsat 
sich die weitere geschichtliche Entwickelung der Bealschulfirage in die folgenden 
tbatsädilichen Momente zusammenfassen: 

In der lebhaft geführten öffentlichen Discussion trat mehr und mehr der 
G^ensatz hervor, dass von der einen Seite den Realschulen 1. 0. ein höheres 
Ziel fiber die Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb J.859 hinaus ge- 
steckt und für ihre Abiturienten die Zulassung zu den Universitätstudien, und 
somit die Anerkennung ihrer vollen Ebenbürtigkeit mit den Gymnasien gefor- 
dert wurde, wahrend man von der anderen S^te desto entscMedener die Be« 
schiSnkung der Bealschulen auf ihre ursprüngliche Bestimmung verlangte, 
und deshalb namentlich die Beseitigung des lateinischen Unterrichts aus dem 
Lehrnlan für nothwendig erklärte. 

Um die gedachte höhere Berechtigung der Bealschulen 1. O. zu erlangen, 
wurden von mehreren Städten wiederholt Petitionen an das Haus • der Ab- 
geordneten gerichtet *), und dem Antrage der UnterrichtsconumssioD desselben 
mitsprechend erforderte der Minister v. J^^Üder unter dem 9. Novb. 1869 ein 
Gutachten darüber von sämmtlichen Facultäten der Landes -Universitäten« 
Djese n AkademiscbKL GKttachten über die Zulassung der Realsohul-AlHtarientett 
zu d^ Facultätstudien,^ im Jahre 1870 publicurt, sprechen sich im allge- 
meinen und überwiegend gegen den für die Bealschule erhobenen Anspruch 
ansy oder, wo sie demselben günstig sind, setzt das Votum meistentheils ver- 
änderte Einrichtungen und gesteigerte Leistung^i der Realschulen in ein- 
zelnen Gegenständen voraus. Von einigen Facultäten wird die Sache als 
eine Lebeiufrage der deutschen Bildung angesehen und die Besorgniss ge- 



I) U. s. der Verscbkg des Stadtratbs Dr. Teebow, dass die BtastÜcben Berech- 
ti^iuigwi der Öffentlielien Sehulen immer an den vollBtindigen Abschlofle des Schnlcnnns 
sMempft werden; die Frsge des Dir. Dr. Bonitz, ob den nach dem Plan des Stadt- 
Semilratiks Dr. Bofmatm zn Berlin eingerichteten Mittelschulen die Berecbtigong zum 
ciBL>&ir. IfiMtairdienst veriiehen werden kBnne, sowie mehrere YorscUäge dessellwn zur 
AMsdenmg des f&r die Gandidaten des Lehramts an hdheren Schulen beistehenden Begle- 
enls V. l£ Dcb. ISSS. 

S) TgL C. BL 1670 p. 14 ff. 
tiL 8 



34 

äussert, Nachgiebigkeit der Regierung werde das Niveau der üniversitätstu- 
dien in Deutschland herabdrüdken. 

Bei den zunächst in der Sache Interessirten fanden die akademischen 
Ghitachten viel Widerspruch : der alte Streit zwischen Realismus und Huma- 
nismus entbrannte heftiger als zuvor; die Mehrheit der Wortführer und der 
grössere Eifer war auf Seiten der Realisten. An mehreren Orten, wo beiderlei 
Anstalten neben einander bestehen, wurde das früher einträchtig collegialische 
Yerhältniss zwischen Gymnasial- und Realschul-Lehrem gestört. Es folgten 
neue Petitionen an den Unterrichtsminister ^) und an das Abgeordnetenhaus. 

Unter dem 7. Dcb. 1870 erliess der Minister r. Mähler eine Verfügung, 
durch welche angeordnet wurde, dass den. Reifezeugnissen der Realschulen 
erster Ordn. in Bezug auf die Inscription bei der philosophischen Facultät 
der Universitäten hinfort dieselbe Gültigkeit beigelegt werden solle wie den 
von Gymnasien ausgestellten Maturitätszeugnissen M. Das Nähere s. in Abschn. 

VI und vn. 

Lag in dieser Massregel eine Beachtung der von vielen Seiten geäusserten 
Wünsche, so war die Anordnung doch viel mehr Folge der Erwägung, dass 
in einer Zeit, wo auf den Universitäten gerade die mathematischen und die 
Naturvnssenschaften stärker als je zuvor vertreten sind und von Seiten der 
Regierung die ausgedehnteste Pflege finden, wo nicht nur Pharmaceuten, son- 
dern auch der Landwirthschaft Beflissene als Studirende au&enommen werden, 
der freie Zugang zu den Vorlesungen denjenigen jungen Leuten nicht wohl 
verschlossen sein dürfe, welche bis zum Alter von 18 und mehr Jahren den 
Gursus von Lehranstalten absolvirt haben, deren Hauptunterrichtsgegenstände 
in den oberen Classen Mathematik und Naturwissenschaften sind"). — • Es 
war nun allgemein zugestanden, was seit längerer Zeit schon auf einzelne Ge- 
suche zu gewähren Praxis gewesen. Mitgewirkt hatte auch der in mehreren 
Provinzen fühlbare Mangel an Lehrern der neueren Sprachen und der Natur- 
wissenschaften, zu deren Studium immer schon Realschul- Abiturienten über- 
gegangen waren ; für das Lehramt der neueren Sprachen an höheren Schulen 
wurde gleichwohl nach wie vor der Weg durch das Gymnasium als der zweck- 
mässjgere angesehen. 

Theüs in Folge der erwähnten von der Regierung den Realschulen be- 
wiesenen Willfährigkeit, theQs durch das wachsende Vertrauen zu denselben 
hat sich die Frequenz in den oberen Classen gemehrt : nicht wenige Realschulen 
1. O. haben jetet eine wohlbesetzte Prima ^^, welche Classe, besonders in 
den westlichen Provinzen, auch von solchen näufiger als sonst besucht wird, 
die nicht zu Universitätstudien oder auf polytechnische Hochschulen über- 
gehen wollen, sondern fUr den Fabrikanten- und Kaufinannstand bestimmt 
sind. Realschüler, welche später das Examen pro facultate docendi ab- 
legen wollen, ziehen es meistens vor, nach Absolvirung der Realschule und 
einiger Privatvorbereitung in den alten Sprachen, sich noch in die Prima eines 
Gynmasiums au&ehmen zu lassen, wo sie bei gereifter Willenskraft in der 
Regel das Ziel der Maturität in einem oder zwei Jahren erreichen. 

Die durch die Mm. Verfügung v. 7. Dcb. 1870 erweiterte Berechtigniig 



1) Eine solche „Petition von RealBchüllelireni** im Juni 1870 von Berlin aoag^egingen, 
hatte Untenchrifien gesammelt auch bei den Bealschulen zweiter Ordn. und den höh. 
Bürgerschulen, und auch Schulamtscandidaten, Hülfs- und technische Lehrer nicht ans- 
gesonlossen. 

*) Von dem Minister Faik wurde unter dem 11. Mars 1872 die Gleichstellung aach 
auf den Qenuss akademischer Benefioien und die Honorarstundnng ausgedehnt 



•) Jje^' ?K>tqk. p. 59. 



Vgl. die einseinen Anstalten in Abschn. IV, sowie Abschn. VI (Matotitätsprofung}. 



36 

I I m 

• • - ' . ; 

da* Bealsclmlen 1. 0. konnte Denen nicht genügen, welche fiir sie die yöllige 
&leichsteUang mit den Gymnasien hegehrten. Während es aber früher mehr 
die städtisch^ Behörden gewesen waren, welche, zum Theil aus finanziellen 
Grronden, für grössere Rechte der Realschulen eintraten (s. B. 11, 36* ff.), 
stellt^i sich nun einzelne Realschul-Directoren, besonders in der Kheiupro- 
Tinz, an die Spitze der Bewegu^. In der lebhaften rheinischen Weise über- 
tragen sie das auf politischem (xebiet herkömmliche Yerüahren auf eine An- 
gelegenheit der Schule. Wiederholt wurden Versammlungen in rheinischen 
Städten, aber u. a. auch in Eüsenach, in Gera, in Braunschweig abgehalten, 
wo man Beschlüsse und Resolutionen £Eisste, Petitionen vorbereitete, perma- 
nente Ausschüsse zur ForÜeitung der Bewegung erwählte u. dgl. m. Durch 
die Zeitungen und besondere Scl^ften suchte man auf die öffentliche Mei- 
nung zu wirken und veranstaltete G^ldsammlungen zu solchen Zwecken^). 

unter solchen Umständen ist die Literatur der Bealschulfrage allmäh- 
lich sehr umfangreich geworden, wie schon die Auswahl in der Anmerkung 
beweist *). Auch die Protokolle der periodischen Directoren-Conferenzen eini- 



n In Gera wurde xl a. auch beschlossen (Sptb. 1873), „bei den politischen Wahlen 
die Wahl des Candidaten von seiner Stellung zur Realschulfrage abhan^ zu machen^, 
sowie die „Beschlüsse der Conferenz" säinmtnchen deutschen Staatsministerien zu über- 
mitteln. 

In der Session 1872 — 1873 waren dem prenssischen Landtage aus 57 Städten meist 
^eichlantende, den LehrerooUegien gedruckt zur Unterschrift vorher mitgetheilte . Peti- 
tionen för Gleichberechtigung der Realschulen mit den Gymnasien zugegangen. Beinahe 
die Hälfte davon war aus Orten, wo nur eine h5h. Bürgerschule besteht Auch Directoren 
und Leluner solcher Realschulen hatten unterschrieben, deren Patronate dem Gegenstand 
der Petition nichi zustimmen. 

^ VgL u. a. C. Reimer (OL. in Leipzig), Zur Reformfirage in Bezug auf den Unterrichts- 
organismuB der Realschule; s. Pädag. Arcmv 1869]^. 34481 Dr. J. Coth, Die Realschnl- 
fr^fe, eine Beleuchtung der akadem. Gutachten ; Leipzig 1870. Streiflichter auf die akadem. 
Gutachten; Berlin 1870. Fr. Kreyssig, Ein Wort zur ReaLschulfirage; im Progr. der 
Realschule au Cassel 1870. Balzer, Die Realschule; Rlberfeld 1870. Schultz v. 
Schultzenstein, der Zustand der Wissenschaften auf Universitäten, mit Beziehung auf 
dieZolassong der Realschul- Abiturienten ; Berlin 1870. Dr. Bratuscheck, Derlmter- 
rieht in der firancos. Grammatik an der Realschule ; im Progr. der Friedr. Werdr. Gewerbe- 
schale xn Berlin 1870. Die Nothwendi^keit der Entfernung des Unten*, im Lateinischen 
aas dem Ldiiplan der Real- und höh. fiS.; Neuwied 1870. 

Dr. Schacht, Ueber das Wesen und die Aufgabe der Realschulen 1.0.: Progr. der 
RS. zu EHberfeld 1871. Dr. Jäger, Gymnasium und Reiüschule 1. 0.; Mainz 1871. 
Dr. Gramer, In Sachen der Realschule 1. O.; Leipzig 1871. Dr. Heiner, Die Stellung 
des Sprachunterrichts an der Realschule 2. O.; Stettm 1871. Dr. Heibauer, die He- 
bung des Beamtenatandes und die Realschulen ; Berlin 1871. Dr. K a ss n er, Die deutsche 
Reattchnle vom Standpuncte der nationalen Staatsidee; Progr. der höh. BS. zu Neustadt 
E.W. 1871. H. Neu bau e r, Gvmnasium und Realschule; Laogensalza 1871. Dr. Hil- 
gers, Kritik einiger die Realscnulen betreffenden Petitionen: Irrogr. der höh. BS. zu 
oearioaiB 1871. Dr. Otto, Der deutsche Buigerstand und die deutsche Bürgerschule; 
Leipzig lg7L Wich. Lange, Stand der Realschulfrage; s. Rhein. Blätter 187^, Heft 1. 
Dr. Siammer (in Dusseldorf), über Realschulen ; s. Leipzig. Jahrb. für PhiloL und Pädag. 
1871, Heft & 

Dr. Loth, Die Zulassung der Realschul- Abiturienten zu den Facultätstudien; Coln 
18712. Fr. Kreyssig, ReaUmus und Realschulwesen; Berlin 1872. Dr. Heiner, Bei- 
tri^pe aar Cteschiehte des Renlismus in der neueren Pädagogik: Progr. der RS. in Essen 
Wfi, Rothenbücher, Die Realschule als aUgm. menschliohe Bildungsanstalt ; Berlin 
187^ V. Hartmann fder Philosoph des Unbewussten), die Realschulmge ; s. dieZeit- 
•tlirift ydie G egenwart" 1873, Nr. 18nl Schmeding, Bealschide und Gvmnasium, 1.2; 
Stettin 1872. Dr. Geis^ Der moderne Realismus und die Realschule; Progr. der 
BS. sa HaBe 187S. Steinkrauss, üeber Schul- speciell Realschul-Frsgen: Pro^. der 
RS. zu Perleberg 1872. Dr. Konitzer, üeber Werth und Stellnng des Lateinischen 
in der Reabehule; Progr. der RS. zn Elberfeld 1872. Ostendorf; Yolkschule, Bui^er- 
aehole und höhere Schule; Dässeldorf 1872. J. Bona Heyer, Die Realschnlfrage und 
<lie Univemtät^n; in der Zeitschrift „Im neuen Reich'' 1872 p. 680 ff. 

3* 



36 

ger Provinzen dürfen in diesem Zusammenhange nicht unerwähnt bleiben. 
AUe diese Conferenzen haben sich mehr oder weniger auch mit der Real- 
schule beschäftigt, von allgemeinen Gesichtspuncten aus, oder in Betreff der 
Behandlung einzelner Lehrgegenstände. 

Der wesentlichste Unterschied, welcher in der literarischen imd sonstigen 
öffentlichen Behandlung des G-egenstandes hervortritt, mag die Realschulfrage 
für sich genommen, oder im Zusammenhange mit einer Reform des höheren 
Unterrichtswesens überhaupt erörtert werden, ist der, dass auf der einen 
Seite die Ausführbarkeit der Vorschläge an den thatsächlichen Verhältnissen 
der Zeit und der Wirklichkeit des Lebens gemessen, auf der anderen das 
Neue lediglich prindpiell aus der Idee der Sache construirt wird. 

Vereinzelt sind die Stimmen von Realschulmännem, welche in Anerken- 
nung der wichtigen Stellung und Bestimmung, die den Realschulen 1. O. durch 
die Unterrichts- und Prüfiingsordnung v. 6. Octb. 1859 zwischen den Gym- 
nasien imd den technischen Lehranstalten angewiesen ist, die Rivalität mit 
den Gymnasien verwerfen. Von solchen wird zugestanden, dass in Bezug 
auf Universitätstudien die in den Realschulen erworbene Vorbildung hinter 
der gymnasialen zurückbleibe: jene weise mehr auf das Polytechnicum als 
auf £e eigentlichen Pacultätstudien der Universitäten hin. Daraus wird ge- 
folgert, dass es nicht sowohl auf gleiche, als auf gleichwiegende Berechtigungen 
für beiderlei Anstalten ankomme: verlange man, wie es nöthig sei, dass die- 
jenigen, welche eine Realschule durchgemacht haben, aber zu Universität- 
sturen übergehen wollen, sich einer nachträglichen Ergänzungsprüfung bei 
einem Gymnasium unterziehen, so dürfe umgekehrt auch das Maturitätszeug- 
niss eines Gymnasiums nicht für ausreichend zum Eintritt in eine polytech- 
nische Hochschule angesehen werden ; vielmehr sei zu diesem Behuf eine ent- 
sprechende Er^nzungsprüfimg bei einer Realschule zu bestehen. 

Andere, die sich ebenfalls für die Fortdauer des Nebeneinander von 
Gynmasium und Realschule erklären, halten nur flir nothwendig, dass an die 
Stelle der jetzigen Mannichfiedtigkeit auf dem Realschulgebiet, welche als un- 
klare Complicirtheit ge£BU3st wird, eine grössere Einfachheit leicht unterscheid- 
barer Formen trete. Auf diesem Standpunct wird von Einigen den Gym- 
nasien ein Vorzug hinsichtlich der erreichbaren wissenschaftlichen Bildung nicht 
eingeräumt : beiae Anstalten seien durch ihre Unterrichtsgegenstände befähigt, 
denselben Grad formaler Geistesbildung zu gewähren. Man glaubt sich zu dem 
Schluss berechtigt, dass, weil die Cnrsusdauer, die Zahl der Unterrichtsgegen- 
stände und der wöchentiüchen Lehrstunden, ebenso wie die Anforderungen an 

Br. Paar, Gleichberechtigung der Bealsohulen mit den Gh^nasien rBericht an das 
Haus der Abgeordneten); CÖln 1873. Dr. Slramme, Die eigentliche nöhere Bürger« 
Bchnle; Bannen 1878. I)r. Schödler, Der Lateinzwang in derRealschole; Braimacnw. 
1873. Die Biealsohiüen and das Universitätstudiam; Allgm. AagBb. Zeitan^ v. Ih. Sptb. 
1873. Dr. Kleiber, Wie lässt sich der Lehrplan der Bealschale vereinfachen? im 
Frogr. der Beriki. DorotheenstÄdt BS. 1873. th, Hrm. Siedler, Zar Conoentration 
des Unterrichts aaf Realschulen: Proffr. der RS. zu Fraustadt 1873. Dr. Kromayer, 
Die Realschalfrage; Progr. des kaiserl. Lyceams zu Metz 187B. Dr. 05 bei (in Werni- 
gerode), Ob die Realschulen zur Universität entiassen sollen: s. Leipz. Jahrb. für Pliik>l. 
und Padag. 1873. Heft 9. Pautz, Ein Blick auf die Entwiokelaxur des hob. Scholweaens, 
insbesondere des preussischen Realschulwesens; Progr. der hob. BS. zu Jtzehoe 1874. Dr. 
Schacht, Die Reform der Realschale; Pro^. der RS. zu Elberfeld 1874. 

Mehrere von den p. 46 f. angeführten Sohrifben haben neben dem Gymnasium aueh die 
Realschule zum Gegenrtande. 

Wie die Zeitschrift von Ed. Doli in Wien „Die Realschule«, so ist auch das (seit 
1873) von Dr. Strack in Berlin herausffegebene „CentnJorgan'^ ausschliesslich den In- 
teressen des Realschiüwesens gewidmet u eberwicpend ist dies der Fall mit dem „Plda^roj^. 
Archiv« von Dr. Langbein in Stettin (seit 1874 herausgegeben von Dr. Krumme m 
Remscheid). 



37 

die Arbeitskraft der Schiller bei beiden ziemlich gleich^ und in den Prüfon* 
gen die Bichtong auf dlgemeine Geistesbildung beiden gemeinsam sei, darum 
auch die Ergebnisse der Thätigkeit der beiderlei Schulen gleichzustellen sind, 
Damentlidi für die Voraussetzungen der Facultätstudien der Universitäten; 
and wean. die Beakchulen bisher oft weniger als die Gymnasien geleistet 
hatten, so li^e dies nicht an der Organisation der Kealscdiule 1. 0., sondern 
mast an dem Tersdbiedenen Schülermaterial : auf Seiten der Bealschulen treffe 
man in der B^el weniger Befähigung und geistigen Trieb bei den Schülern, wie 
hä ihren Eltmi an; auch ein viel stärkerer Wechsel unter den Schülern 
finde Statt in Folge der verschiedenen Motive, welche die Eltern bestimmen 
können, die Bealschule dem Gymnasium vorzuziehen: alles das werde sich 
indem, sobald die Beakchulen in gleiche Bechte mit den Gymnasien eingesetzt 
sden. 

Gross ist die Zahl Derer, welche den jetzigen Dualismus im höheren 
ünlerrichtswesen wieder beseitigt wissen wollen. Die meisten von ihnen sind 
fir die Ausschliesslichkeit des Gymnasiums, einige ftir die der Bealschule. 

Die eirsteren sehen in dem Dualismus die Ge&hr, dass der höher gebil« 
dete TheQ der Nation sich in zwei für einander unverständliche Partei^i 
auflöse, und meinen schon jetzt einen tie%ebenden Biss in unserer nationalen 
Bildung wiJirzunehmen; oder sie stellen überhaupt in Abrede, dass auf Beal« 
schalen eine eigentlich wissenschaftliche Vorbildung erworben werden könne. 
Noch Andere fügmi das sittliche Motiv hinzu, dass in gegenwärtiger Zeit der 
Realismus in den Materialismus zu entarten drohe. Es sei daher nothwendig, 
das Gymnannm wieder zu der alleinigen wissenschafUichen Vorbereitnngaanstalt 
zu floodhen, und es womrälich so zu reformiren, dass die Beabchule dadurch 
überflüssig werde. Der Grundgedanke der Unterrichts- und Prüfungsordnung 
r. 6. Octb. 1859, dass die Elemente der modernen Bildung im höheren Schul- 
vesen ihren beredxtigten Platz, und in eigenen Anstalten ihre besondere 
Pfl^ finden müssen, wird damit verworfen. 

Während Einige neben dem Gymnasium nur die Elementar- und die 
Fach-Schule als nöthig anerkennen, wollen Andere den Sealschulen das un- 
nddge Streben in die Höhe dadurch abschneiden, dass sie ihnen die obersten 
Cbssen nehmen. 

Von den Meisten, die das Gymnasium i^ein als wissenschaftlich höhere 
Lehranstalt gdten lassen wollen, wird eine Vermehrung der für das Bildungs- 
bednrfiüss des einfachen Bürgerstandes bestimmten Schulen dringend gefor- 
dert, damit viele junge Leute, die jetzt, ohne für sie geeignet zu sein, den 
Gymnasien und Bealschulen übergeben werden, nicht länger ziellos über das 
for sie Erreichbare hinaustrachten, sondern eine in sich abgeschlossene, ein- 
lache und fruchtbare Bildung gewinnen können. Als die zweckmässigste Art 
solcher Anstalten werden meistentheils die für mehrere grössere Städte bereits 
prqjectirten Mittelschulen angesehen (s. B. ü, 39*), oder auch die bisheri- 
gen höheren Bürgerschulen ohne Latein (s. Abschn. IT) ; wobei die Voraus- 
setzung ist, dass der gesammte Lehrcursus dieser Schulen mit dem 15. oder 
doch mit dem 16. Lebensjahr absolvirt, und alsdann durch eine Abgangs- 
prüfung das Becht auf den einjährigen Militairdienst erworben werden kann. 
Von Anderen werden neben dem Gymnasium und der Mittelschule noch 
Anstalten verlangt, welche, der jetzigen Bealschule zweiter Ordn. entsprechend, 
besonders dasBedür&iss des gewerblichen Standes berücksichtigen und ihre 
Sdiüler etwa mit 17 Jahren entlassen sollen. Dabei hat aber auch das Üe- 
doiken schon Ausdruck gefunden, dei^ leichen Anstalten würden den mathe^r 
matisdi-iechniscfaen Unterricht zu sehr auf Kosten der Sprachbildung bevoi- 
zogen, als dass sie noch für allgemein bildende Schulen gelten könnten; sie 



S8 

würden thatsächlich Gewerbeschulen sein. Aus diesem Grunde haben An- 
dere vorgeschlagen, den Realschulen zweiter Ordn. einen 6jährigen Cursus zu 
geben, den Unterricht in den neueren Sprachen erheblich in ihnen zu ver- 
stärken, und oben, je nach örtlichem Bedürfhiss, eine technische Fachschule 
fiir Handel und Gewerbe aufzusetzen. 

Mit dem Vorschlage, wiederum Eline wissenschaftliche höhere Bildungs- 
anstalt Air Alle herzustellen, ist auch die Forderung verbunden worden, unter 
derselben eine gemeinsame höhere Bürgerschule, und unter dieser eine Ele- 
mentarschule, beide mit je Sjahrigem Lehrcursus einzurichten, wobei dann 
der Cursus der oberen wissenschaftlichen Yorbereitungsschule auf 6 Jahre 
beschränkt wird. 

um dem Gynmasium möglich zu machen, für die aufgegebene Realschule 
einen Ersatz zu gewähren, hat man u. a. vorgeschlagen, entweder überhaupt 
die Dispensation vom Griechischen allgemein zu gestatten und die dadurch 
frei gewordene Zeit zu realistischem Unterricht zu benutzen, oder das Gym- 
nasium, etwa von Ober II an, in zwei Richtungen, eine überwiegend altsprach- 
liche und eine mathematisch-naturwissenschaftliche auseinander gehen zu lassen, 
oder doch daselbst einen facultativen Unterricht in der Chemie, im Englischen 
u. a. einzurichten. — Ein Vorschlag lässt „das Gesammtgymnasium^ sich oben 
in drei CoUegien, für altclassische Philologie, für neuere Philologie, für Ma- 
thematik imd Naturwissenschaften, verzweigen. 

Den Uebergang zu dem äussersten Gegentheil, wo zuletzt die Realschule 
als die wahre und einzige höhere Bildungsanstalt erscheint, kann die Forde- 
rung vollständiger Gleichberechtigung mit dem Gymnasium bilden. 

Dass die Realschulen 1. O. berechtigt sein müssen, auch zum Studium 
der Medicin zu entlassen, ^t Vielen für selbstverständlich: sie verlangen, 
dass der künftige Arzt von J ugend auf in Bezug auf Stoff und Methode eine 
mehr realistische Bildung als bisher empfange, und vor den Nachtheilen der 
jetzigen „einseitig historisch-philologischen, zum Autoritätsglauben führenden 
imd vom Selbstbeobachten ablenkenden" Gymnasialbildung Bewahrt werde. — 
Andere gehen so weit, die Zulassung der von Realschulen 1. O. als reif ent- 
lassenen Schüler nicht nur zu allen Universitäts-Facultäten, sondern auch 
zu den entsprechenden Staatsprüfungen zu fordern: und wenn vielleicht für 
das theologische, pliilologische und juristische Studium die Realschule nicht 
eben so gut vorbereite wie das Gymnasium, so müsse dies ebenso ertragen 
werden wie die Unzulänglichkeit des Gymnasiums für das Studium der Me- 
dicin, der Mathematik und der Naturwissenschaften; und es müsse jedem 
Einzelnen überlassen werden, die ihm in Folge des gewählten Bildungsffanges 
etwa abgehenden, aber für bestimmte Facultätstudien erforderlichen Vorkennt- 
nisse sich anderweitig zu erwerben. 

Die Vertreter dieser Ansicht glauben darin die praktische Lösung der 
Realschulfrage gefunden zu haben, und stützen ihre Theorie des Jedem zu 
überlassenden Nachholens der ihm fehlenden Kenntnisse durch die Behaup- 
ttmg, es komme lediglich auf die Prüfung der Befähigung für ein Amt an: 
seinen Weg zu diesem Ziel zu wählen müsse Jedem frei stehen. In diesem 
Sinne wird unbeschränkte Lemfreiheit als ein Recht in Anspruch genommen : 
die Zeit der Privilegien sei auch für die Gymnasien und die Universitäten 
voriiber; Schulen zu organisiren sei überhaupt nicht Aufgabe des Staats, 
sondern nur die Ziele zu bezeichnen und Garantien zu verlangen, dass sie 
erreicht werden; die Einrichtung der Schulen müsse den Communen oder 
auch den einzelnen Directoren überlassen bleiben. Dabei wird die landrecht- 
liche Bestimmung, dass die öffentlichen Schulen Veranstaltungen des Staats sind, 
als ein Hindemiss nicht mehr angesehen. 



39 

Selbst f&r die des Lateimschen Unkundigen wird die Zulassung ssu allen 
üniyersitatstudien Yon Einzelnen in Anspruch genommen; und während die 
Unterrichts- und Prüfungsordnung vom 6. October 1859 die Realschulen als 
wissenschaftliche Yorbereitungsanstalten fiir solche Berufsarten bezeichnet, zu 
deaen üniversitätstudien nicht erforderlich sind, langen einige Protestationen 
schliesslich dabei an, die Sache umzukehren, und in Erwartung des baldigen 
Eingehens der Gymnasien die Uealschulen für die eigentlichen und allgemeinen 
Lehranstalten zu erklären, wo die Vorbereitung zu höheren Studien gewonnen 
werden könne: die vorwiegende Beschäftigung mit den alten Sprachen sei 
undeutsch und schwäche das Nationalitätsgefuhl, wirke aber auch darum ver* 
bildend, weil in der Grammatik die Regel immer wieder durch die Ausnahmen 
unsicher gemacht werde, während die Mathematik und die Naturwissenschaft 
es nur mit ausnahmslosen Gesetzen zu thun habe; die Bealschule sei des- 
halb die eigentliche Schule der Zukunft, und in ihr habe der nationale Ge- 
danke seine rechte Gestalt gewonnen. 

Die Voraussetzungen und Consequenzen der erwähnten, auf Veränderung 
des Bestehenden gerichteten Forderungen und Vorschläge zu beleuchten, z. B« 
hinsichtlich der thatsächlichen grossen MannichfiaJtigkeit der Bildungsbedürf- 
nisse, der Berechtigungen, der Nothwendigkeit geordneter, gleichartiger Schul- 
einrichtungen u. s. w., ist hier nicht der Ort. Ebensowenig kann hier auf 
den bei den Debatten viel gebrauchten B^riff einer abgeschlossenen Bildung 
und seine Relativität eingegangen werden. 

Je nachdem als Ziel des Realschulunterrichts formale oder ethische Bildung 
oder Einführung in den Realismus der Gegenwart angenonmien wird, sind 
auch die Ansichten über die zweckmässige l^nrichtung des Lehrplans weit 
auseinandergehend. Mit Recht wird fiir denselben im allgemeinen gemäss 
der Bestimmung dieser Schulen eine viel grössere Freiheit in Anspruch ge- 
nonunen, als dem Gymnasium und auch der Elementarschule zugestanden 
werden kann. 

In der Annahme, dass der Lehrplan vor allem eines bestimmten centralen 
Untenichtsgegenstandes, durch welchen alle übrigen zusammengehalten wer- 
den, bedürfe, hat man ein solches Centrum bald in der französischen, bald 
in der englischen Sprache zu finden gemeint, während Andere diese Bevor- 
zagung als einen Abweg von der Nationalerziehung ansehen, und vielmehr 
die deutsche Sprache oder die deutsche Geschichte in den Mittelpunct gestellt 
wissen wollen. Einige tragen kein Bedenken, diese Stelle der lateinischen 
Sprache auch in den Realschulen zu vindidren; nicht wenige Andere weisen 
sie der Mathematik oder den Naturwissenschaften an. 

Auf die prindpielle Verschiedenheit dieser Standpuncte sind die weit von 
einander abweichenden Vorschläge zurückzuführen, in welcher Classe die ein- 
zelnen Lehrgegenstände eintreten und wieviel wöchentliche Stunden jedem ge- 
widmet werden sollen. Davon nur einige Beispiele: 

Während von nicht Wenigen das Lateinische von den Realschulen 
ausgeschlossen wird, weil es mit den übrigen Objecten einen zu losen Zusammen- 
hang und fiir das praktische Leben keine Verwendbarkeit habe, an Bildungs- 
kraft in jeder Hinsicht von den neueren Sprachen übertroffen werde, und 
sogar, nach der Behauptung Einzelner, einen jesuitischen Einfluss auf die 
Jugend habe, machen es Andere wie im Gymnasium zur Grundlage des ge- 
sanunten Sprachunt^richts der Realschule: sie halten es für unentbehrlich 
aus sprachlichen, geschichtlichen tmd praktischen Gründen, erachten bei un- 
seren Culturverhältnissen eine historisch-wissenschaftliche Bildung ohne Kennt- 
niss des Lateinischen für unmöglich, und glauben ohne dasselbe die Real- 



40 

schule nicht mehr zu den höheren Bildungsanstalten rechnen zu können. Ein- 
zelne Forderungen dieses Standpunctes gehen bis zu 10 und 13 Stunden 
wöchentlich für den lateinischen Anfangsunterricht, und Viele sind för eine 
Yennehrung der lat. Lehrstunden auch in den mittleren und oberen Classen. 
Eine Verstärkung des lateinischen Unterrichts in den unteren Classen wün- 
schen besonders auch Diejenigen, welche fiir Gymnasien und Realschulen 
einen gemeinsamen Unterbau begehren und diesen ganz gymnasial eingerichtet 
wissen wollen, die Bifurcation aber erst mit der Tertia eintreten lassen und 
einen früheren Beginn des Unterrichts im Ghriechischen nicht für nöthig halten. 
Einige lassen auf derselben Stufe fiir die Realschüler den lateinischen Unter- 
richt aufhören. Mehrmals haben gerade Mathematiker unter den Realschul- 
Directoren eine Erhöhung der Stundenzahl für die lateinische Sprache be- 
fürwortet, weil sie, bei zweckmässiger grammatischer Methode, deren förder- 
liche Wirkung auch auf das Betreiben der Mathematik wahi*genommen haben. 

Erwähnenswerth ist an dieser Stelle, dass auf geschehene Anfirage die 
betreffenden Minister erklärt haben, für che Zulassung zu den Prüfungen und 
zum Dienst in ihren resp. Ressorts die Kenntniss der lateinischen Sprache 
nicht entbehren zu können ; s. C. Bl. 1874 p. 329. 

In mehreren Realschulen wird, namentlich beim deutschen Unterricht, Ton 
Uebersetzungen der alten Autoren ein ausgedehnter Gebrauch gemacht ^). 

Einige, die das Lateinische nicht aus der Realschule verweisen, wollen 
doch den Anfang mit dem Französischen gemacht wissen^; einzelne 
Ge^er des "Ltateinischen aber tragen kein Bedenken, zu verlangen, das Fran- 
zösische in den Realschulen von Anfang an so zu treiben, dass es daselbst 
die Grundlage alles Denkens und Sprechens werde. In ähnlicher Weise 
macht der Enthusiasmus Anderer für das Englische dies zum Mittelpunct 
des ethischen und des Sprachunterrichts der Realschule : Shakespeare müsse 
der Homer und der Sophokles der Real-Schuljugend werden. Die meisten 
Vorschläge beschränken das Englische aber nach wie vor auf eine geringe 
Stundenzahl in den oberen Classen; Einigen genügt ein facultativer Unter- 
richt darin. 

Von Einzelnen Derer^ die im nationalen Interesse das Deutsche zu 
dem centralen Unterrichtsgegenstande der Realschule machen wollen, wird 
mit Beseitigung des Lateinischen nicht nur das Mittelhochdeutsche, sondern 
auch das GotMsche in den Ejreis des Sprachunterrichts gezogen. 

Die Nothwendigkeit, bei allem Sprachunterricht der Realschule die so- 
genannte gleitende Scala zur Anwendung zu bringen, d. h. die wöchentliche 
Stundenzahl nach oben hin allmählich annehmen zu lassen, wähi-end bei der 
Mathematik und den Naturwissenschaften das Umgekehrte stattfindet, wird 
fast ausnahmslos anerkannt. 

Einige wollen jedoch die Naturwissenschaften auch in den unteren 
Classen schon mit erheblicher Stundenzahl bedacht wissen, während Andere 
namentlich der beschreibenden Naturgeschichte geringen pädagogischen Werth 
zuschreiben, und es fiir einen irrigen Schluss erklären, dass, weil die Natur- 
wissenschaften jetzt vor allen anderen im Vordergrunde stehen und von grosser 
Bedeutung für das Leben der Gegenwart geworden sind^ sie darum auch so 
früh wie mögUch und so viel wie mögUch in der Schule gelehrt werden müssen. 
Naturgeschicntlicher Unterricht wird daher in mehreren Lehrplänen von der 
Sexta noch ganz^ ausgeschlossen und auch weiterhin bis in die mittleren Clas- 
sen zu Gunsten des Sprachunterrichts auf die elementaren Vorkenntnisse be- 

^) Z. £. in der jLuisenBtädt Gewerbesohale su Berlm» 8. in Absah. lY. Vgl. Zeiisclir. 
f. QyiBn.we8en 1872 p. 825. 

*) S. auch Frotok. p. 14 84 K 



41 

sdunnkt — Der Physik wird in ihrer Verbindung mit der Mathematik all« 
gemein ein hoher Werth für die Zwecke der Realschule zuerkannt; woge- 
gen die Schätzung der Chemie als Lehrgegenstand f&r das Jugendalter an 
skh und weil sie noch zu wenig zu abgeschlossenen wissenschaftlichen Re- 
saliaten gekommen, Tielmehr fortwährend in der Entwickelung begriffen sei, 
eine sehr yerschiedene ist. Von den Wissensch. Prüfungscommissionen wird 
T^angty dass die Sdinler, mehr als es bisher geschehen, mit der atomistisch- 
molecnlaren Anschauungsweise in der Chemie vertraut gemacht werden. 

Nach der yerschiedenen Bestimmung, welche man den Realschulen giebt, 
richten sich auch die Forderungen über die Behandlung der ünterrichtsgegen- 
stimde: während die länen die rein wissenschaftliche Methode fiir nothwen- 
dig eiklären, verlangen Andere, dass der Unterricht durchaus praktisch est- 
theilt, und so viel wie möglich auf die wirklichen Lebensverhaltnisse berechnet 
vefde. — 

Durch eine Circ. Yerftlgung v. 9. Juli 1872 erforderte der Müuster Falk 
TOD denjenigen Behörd^a, welche die Realschule zu beau&ichtigen und ihre 
Leitungen zu beurtheilen berufen sind, d. h. von den Prov. Schulcollegien und 
dmWissenschaftL Prufnngscommissionen, ein Grutachten über etwa erforder- 
liche Abänderungen ihres Lehrplans. 

Aus den di^uf erstatteten Berichten ist hier hervorzuheben, dass an* 
erkannt wurde, die Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859 habe sich 
in allem Wesentlichen bewährt und auf die Entwickelung des Realschulwesens 
voiiheilhaft eingewirkt. Bei einer Vergleichung von beiderlei Anstalten wird 
den Realschulen die Anerkennung ausgesprochen, dass viel in ihnen gearbeitet 
werde, aber als thatsächliche Erfahrung bezeiclmet, dass, wenn sie meistens 
in der Mathematik und den neueren Sprachen, und durchgehends in den Natur- 
wissenschaften mehr leisten als die Gymnasien, diese im allgemeinen den 
Vorzug selbständigerer XJrtheilsbildung, leichterer Auffassung und eines freieren 
wissenschaftlichen, sowie auch des historischen Sinnes hätten. Bei den Real- 
schülern findet man die Receptivität stärker ausgebildet und oft zu passiver 
Art, auch das vereinzelte G^dächtnisswissen überwiegend; und die Meinung, 
Vieles auf der Schule schon gehabt zu haben, macht sie nach der Ansicht 
von Universitätslehrem weniger empfanglich und bereit auf wissenschaftliche 
firorteningen einzugehen, als man es bei früheren Gymnasialschülem wahrzu- 
nehmen pflege. Selbstverständlich werden sehr entschiedene Ausnahmen nach 
beiden Seiten zugestanden. Die allgemeine Beobachtung, dass die deutschen 
An&ätze der Gymnasial- Abiturienten nach Form und Inhalt durchschnittlich 
grissere Befriedigung gewähren als die aus den Prüfimgen der Realschule 
voigdegten, kann dieser Beurtheilung zur Bestätigung dienen. 

Grelegentlich der p. 40 erwähnten Communication des Ministers Falk mit 
den übrigen Ministem sind von dem Finanzmin. Camphcauen, zu dessen Ressort 
die Porstakademien gehören, statistische Zusunmenstellungen über das Ober- 
förster-Examen ndtgetheilt worden, aus denen nach den Beobachtungen einer 
längeren Reihe von Jahren hervorgeht, dass die Gymnawalbildung überhaupt 
und auch für die Förderung praktischer Brauchbarkeit der höheren Forstbeamten 
naciihaltig günstiger einwirkt alft die RealschulbUdung. Auch der Min« ftu* 
Handel etc. Adiaibach bemerkt bei demselben Anlass, dass nach den in den 
lostitnien seines Ressorts gemachten Wahrnehmungen mit einzelnen Ausnahmen 
digenigim Stndirenden, widche ein Gymnasial-Mafaritätszeugmss besitzen, denen 
voransteben, welche von Realschulen abgegangen sind. 

ESine weiter gehende Berechtigung als zuletzt durch die Yerfiigung v. 7. 
Dcb. 1870 hinsichtlich der Zulassung zu den Universitäten den Realschulen 



42 

1. O. gewährt worden, ist in ' keinem der von den K. Prov. Scholcollegien 
erstatteten Gutachten befürwortet. 

In mehreren derselben wird die vorerwähnte Verschiedenheit des Ergeb- 
nisses der Thätigkeit der Grymnasien und der Realschulen damit in Verbin- 
dung gebracht, dass für letztere das unterrichtliche Verfahren noch nicht in 
dem Qrade didaktisch durchgebildet und zu einer sicheren Methodik gelangt 
sei, wie im allgemeinen und besonders in den alten Sprachen der Gym- 
nasialunterricht, sowie femer, dass der Bealschul-Lehrplan in sich noch kei- 
nen so festen Zusammenhang habe, und dass man da unter den Lehrenden 
seltener dasjenige pädagogische Zusammenwirken zu Einem Zweck finde, wo- 
durch sie verhindert werden, nur als Fachlehrer thätig zu sein*). — Ein auf 
das besondere Bedürfhiss der Realschulen berechnetes methodisches VerÜEkhren 
wird von den Aufsichtsbehörden noch immer nicht nur beim Sprachunterricht, 
namentlich im Deutschen und im Lateinischen, vermisst, worin viele lediglich 
dem Vorgang des Gymnasiums folgen, sondejnn nicht selten auch in der Natur- 
geschichte, wo in den unteren und mittleren Classen die Sjiaben statt der 
sicheren elementaren Grundlage sich wohl schon die Bemerkungen des Lehrers 
aus der Anatomie, der Physiologie der Pflanzen u. dgl. mehr aneignen sollen; 
weshalb für diese Classenstufen seminaristisch vorgebildeten Lehrern bisweilen 
der Vorzug gegeben wird. 

Auf die Frage nach einer VereinfiEtchung des Lehrplans der Realschule 
1. O. hat man sich nicht entschUessen können, irgend einen der au%enom- 
menen Gegenstände für entbehrlich zu erklären. Li Betreff des Lateinischen 
haben die Directoren der Realschulen 1.0. sowie der höh. Bürgerschulen sich 
fast ausnahmslos ebenfalls für Beibehaltung ausgesprochen; mehrere haben 
beantragt, entweder die Zahl der lateinischen Stunden auf Kosten der Mathe- 
matik und der Naturwissenschaften zu vermehren oder die jetzigen Anfor- 
derungen im Lateinischen herabzusetzen. Aus einigen Provinzen wird aus- 
drücklich bezeugt, dass euie Abneigung gegen das Lateinische in der Real- 
schule sich bei dem betheiligten Publicum nicht bemerklich gemacht habe. 
— Die wünschenswerthe Vereinfachung des Lehrplans sieht man am meisten 
durch die Concentration bei seiner Ausfiihrung erreichbar an*). — Den jetzt 
hinter der Tertia liegenden Abschluss wollen Viele mit Rücksicht auf die 
Militairberechtigung mnter die Unter-Secunda verlegt wissen. — Für fernere 
Anwendung des Bifurcationssystems haben sich in Anerkennung der daraus 
nicht nur äer realistischen, sondern auch der gymnasialen Seite erwachsenden 
Vortheile, Mehrere ausgesprochen*). 

Mit Bezug auf die von einigen Seiten geforderte uneingeschränkte Zu- 
lassung früherer Realschul- Abiturienten zu den Facultätstudien und Staats- 
prüfimgen muss noch bemerkt werden, dass inzwischen erlassene geset^che 
Bestimmungen für das juristische Studium (8. Mai 1869) und für das 



theologische (11. Mai 1873) Grymnasialbildung fordern; ebenso für das 
medicinische die Bestimmungen v. 26. Sptb. 1869 (Gr. S. Nr. 34, zur Ge- 
werbeordnung V. 21. Juni 1869). 

Hat sich die Realschule auf der einen Seite zu dem Gymnasium in ein 
Verhältniss der Rivalität gesetzt, so ist ihr auf der anderen, nach dem Ge- 
biet der Fadischulen hin, eine Concurrenz durch die Reorganisation der 
Prov. Gewerbeschulen entstanden, welche zum Ressort des HAiidels- 
ministeriums gehören (s. B. U, 64). Nur in grossen Städten können beide 



») Vgl. Protok. p. 11. 

•) Vgl Protok. pi 57 ff. 

») Vgl. Protok. p. 42 ff. 47 ff. 



4^ 

neben emander bestellen. Der Lehrplan der Prov. Grewerbeschulen ist in 
den letzten Jahren wiederholt Gegenstand öffentlicher Besprechung gewesen ^). 

Die Gjmnasien sind in dem Zeitraum dieser Darstellung keineswegs 
unangefochten gehUeben. Zwischen die Stimmen der Anerkennung dessen, 
was gerade sie neben den anderen Bildungsanstalten in der Zeit der Erhe- 
bung des Volkes dem Yaterlande genützt, tönt scharfe Anklage von sehr ver- 
schiedenen Standpuncten aus. Von dem utilitarischen, der die Realschule 
TOTzieht, ist schon die Rede gewesen. Da wird das Griechische und Latei- 
nische als nicht mehr zeitgemäss und den grossen Aufwand von Kraft und 
Zeit nicht mehr lohnend über l3ord geworfen: man könne das Alterthum, 
soweit man es noch brauche, auch aus üebersetzungen kennen lernen. — 
Em anderer Standpunct der Yerurtheilung der bestehenden Einrichtung der 
Grymnasien* ist der pronondrt nationale: sie seien erstarrt im Hergebrachten ; 
der deutsche Geist erhalte in ihnen zu wenig Nahrung und Pflege; die neue 
Zeit erfordere ein neues Geschlecht und müsse ihrem Oulturleben eine an- 
dere Basis geben; vom altclassischen Studium könne jetzt wahre Bildung 
nicht mehr ausgehen: die Nationalitatsidee müsse der Mittelpunct der Er- 
ziehung auch in den höheren Schulen werden. — Vom kirchlichen Stand- 
punct aus ist den Gymnasien auch neuerdings wiederholt der Vorwurf der 
durch die Hingebung an das Studium der Alten genährten ünchnsthchkeit 
gemacht worden, während das pädagogische ürtheü, wie es in Schriften und 
sonst öffentlich laut geworden ist, der heutigen Gymnasialjugend nicht selten 
gerade den Mangel an Hingebung und Ausdauer im Studium der alten Sprachen 
vorwirft, und Wahrnehmungen der Art zu einer Anklage der Schulen selbst 
benutzen zu können glaubt. Man vermisst in den oberen Classen und bei 
den Abiturienten wissenschaftlichen Sinn und die edleren Motive des Fleisses, 
und meint statt dessen Tielmehr das Bestreben zu bemericen, sich, so gut 
es gehen will, mit den Forderungen abzufinden, um das äusserliche Ziel eines 
Qualificationsattestes zu erreichen. Zu den Ursachen wird nicht selten auch 
eine üeberbürdung der Schüler der oberen Classen mit Arbeiten gerechiet, 
welche eine Spontaneität nicht aufkommen lasse. 

Um neben diese allgemeinen, meist auch früher oft gehorten Klagen 
einige specielleren Desiderien zu setzen, so wird in einigen Schriften die her- 
kömmliche Interpretation der Autoren getadelt: sie entbehre der leben- 
digen Anregung, und, nur an der äusseren Form haftend, vermöge sie nicht, 
die Gedankenwelt der Classiker zu erschliessen und für die Ideen derselben 
zu begeistern; in der grammatischen Sprachkenntniss sei durch ein mehr und 
mehr mechanisch gewordenes Yerfsthren das Augenmerk zu einseitig auf das 
Emmen, nicht genug auf wirkliches Wissen, auf Erkenntniss des Wesens der 
Sprachformen mit wissenschaftlichem Sinne gerichtet'). 

Dem deutschen Unterricht wird von Einigen vorgeworfen, dass er in 
den unteren Classen den Grand nicht mit derselben methodischen Zweck- 
mässigkeit zu legen wisse, wie dies meist im lateinischen tuid griechischen 
A nfaiigsanterricht geschehe, dass er in den oberen Classen aber die Jugend 
in zu besdiränkt^n Masse mit den Schätzen unserer Nationalliteratnr be- 
kannt mache. Andere weisen darauf hin, dass die von den Gymnasien ent- 
lassenen Jünf^ge so selten gelernt haben, was sie wissen oder denken klar, 

^) 8. o. a. Schanenburg, Bemerknngen zu den Verordnnngen aber die Gewerbe- 
Bcholen yoni 21. März 1871 ; Besen 1871. Vgl. Päd. Archiv 1870 p. 378. 543 ff. and Pro- 
iok. 20. 63«: 

*) Vgl. 0. a. Jal. JoUy, Schalgrammatik and Sprachwissensohafl; Manchen 1874. 
8. indess auch hier p. 4^ 



44 

folgerecht, einfach und angemessen darzustellen^ yoUends nicht in mündlicher 
Rede, der in den G-ymnasien die Aufinerksamkeit nicht gewidmet werde, 
welche die gegenwärtigen öffentlichen Verhältnisse, denen die Jugend ent- 
gegengeht, verlangen. Die Wahl der Themata zu den deutschen Auf- 
sätzen in den mittleren und oherm Classen findet oft Missbilligung, weil sie 
das geistige Productionsvermögen sowie die Lebenserfahrung der Jugend über- 
schätze und sie zu einem gedankenlosen, phrasenhaften Nachsprechen rerleite. 
Der Zweck der philosophischen Propädeutik werde selten auf den 
Ghymnasien erreidit ; der Dooent auf der Uniyersitat könne Sicherheit in den 
Elementen der Logik nicht voraussetzen, und in den Notizen über die Be- 
deutung der Termini liege kein Ersatz dafür. 

lieber den Religionsunterricht wiederholt sich die Klage, dass er 
selten eine belebende, das Interesse an der Sache selbst weckende Kraft 
habe: man überschätze die historische Notiz und wolle die Jugend mit theo- 
logischer Gelehrsamkeit aus der Dogmen- und Earchengeschichte speisen; 
aber weder das noch die Bruchstücke aus der Einleitüngswissenschaft könne 
den religiösen Gehalt ersetzen, und keine Ahnung und Achtung vor der 
Tiefe christlicher Wahrheit geben; das Bedürfioiss des Jugendalters nach 
der ethischen Seite werde in der christiichen Untearweisung ganz übersehen; 
und ebensowenig trage sie den apologetischen Charakter, den sie heutzu- 
tage in den oberen Classen, um die Jugend nicht ungerüstet hinausgehen zu 
lassen, nothwendig haben müsse. 

In der Mathematik finden Einige das Ziel des Gymnasialunterrichts 
zu niedrig gesteckt und wollen namentUch auch die analytische Geometrie 
in den Lehrplan aufgenommen wissen ; häufiger aber wird umgekehrt geklagt, 
dass die Anforderungen zu sehr in die Höhe geschraubt und den jetzigen 
Voraussetzungen der Universitätslehrer zu nahe gebracht würden, als dass 
die Mehrzahl der Schüler ihnen genügen könnte^); auch, dass man in der 
reinen Geometrie keinen sicheren Grund lege, und fortdauernd einseitigen, 
der Anschaulichkeit entbehrenden Rechnungsau^aben den Vorzug gebe vor 
constructiv geometrischen ; bei keinem Gegenstande komme in den Abituri- 
entenprüfungen der Versuch zu Täuschungen so oft vor wie bei den matlie- 
matischen Aufgaben ; das Kopfirechnen werde in den mittleren und oberen 
Classen ungebührlich vemacUässigt. 

Dass das Wissen der Gymnasialschüler in Naturdingen unzureichend 
befunden wird, bedarf kaum der Erwähnung: man ist der Meinung, dassdbe 
könne, in der Kegel auf wenige Gedächtnissformeln beschränkt, den Blick 
für das Wesen und den Zusammenhang der Naturerscheinungen nicht er« 
schliessen, und so gehe die Mehrzahl der Schüler von den Ghymnasien ab, 
ohne die sie täglich und .aller Otten umgebende Welt zu verstehen, auch, 
ohne eine einigermassen genügende geographische Kenntniss der Erde erwor- 
ben zu haben. Klage über Vernachlässigung der Geographie in den 
Gymnasien wird oft gehört ; man verlangt mehr Zeit für dieselbe und engere 
Verbindung mit der Geschichte und den Naturwissenschaften *). 

Es hat hiemit nur Einzelnes als Zeichen lautgewordener Stimmung und 
öffentlicher Kritik über unsere Schulzustände hervorgehoben werden sollen, 
ohne hier die Richtigkeit und das Gewidbt der Vorwürfe zu prüfen, oder zu 
untersuchen, wie weit vereinzelte Wahrnehniungen zu generalisirenden und 
absprechenden ürtheflen berechtigen. In derselben Absicht eines geschicht- 



1) Vffl. n. a. Dr. Beyer, Die neuere Geometrie und die Schale; Frogr. der £eal* 
schule va Aawicz 1673. 

*) Vgl auch Dr. Kirehkoff m der Gynui.Zeit6chr. 1871 p. 10£ 



46 

liehen Beferats mögen sich daran einige Aeformvorschläge anschliessend 
welche von den vorerwähnten Standpuncten ans in verschiedenen Schriften 
neuerdingB für die Gymnasien gemacht worden sind. ^) 

Im nationalen, wissenschaftlichen nnd ' pädagogischen Interesse, und nm 
die gegenwärtigen Eordemngen des wirklichen Lebens mehr berücksichtigen 
sn können, verlangt man wie ftbr die höheren Schulen überhaupt so auch 
für die Gymnasien die Gestattung einer freieren Bewegung: die Regierung 
mOsse darauf verzichten, in der Weise der in Preussen seit dem ersten De- 
cennium dieses Jahrhunderts mehr und mehr durch die ünterrichtsverwaltung 
bestimmten allgemeinen Lehrpläne, Listructionen und Beglements noch femer 
ZQ r^eren, müsse vielmehr mit Beseitigung des Prüfung»- und Berechtigungs- 
wesens der individuellen Lebensentwickelung jeder einzelnen Anstalt volle 
Freiheit gewähren. 

Li derselben Bichtung ist der Vorschlag gemacht worden, das eigentliche 
Gymnasium erst von der Secunda anfangen zu lassen und in dieser Classe und 
der Rrima ausser den beiden alten Sprachen und der Mathematik allen Unter- 
richt fiacultativ zu machen. 

Weniger extrem ist die Forderung, dass jedenfidls die ethischen und 
nationalen Bildungsau%aben in den Vordergrund treten, und die Gymnasien 
deshalb den specifisch philolo^schen Charakter ablegen müssen. Die Schätzung 
der ant&e&.!6ildungsmittel sei eine andere geworden, und damit habe sich 
auch daa Bednrfiiiss geändert. Jeden&lls müsse man die schriftlichen und 
mündlichen Uebungen in den alten Sprachen, um mehr Zeit für die Be- 
schäftigung mit der Geschichte, der Literatur und den Naturwissenschaf- 
ten zu gewinnen, soweit einschränken, dass sie nur noch der Leetüre dienen. 

Die griechischen und lateinischen Extemporalien sollen nach dieser An- 
sidit Bxd ein Minimum beschränkt, lateinische Aufsätze aber gar nicht mehr 

>) Za dieser Liieratur gehören mehrere der schon oben p. 35 f. bei den Realschulen 
erwikttten Schriften. Axisserdem n. a.: 

Dr. SL Laas, Der deutsche Anftatz in der ersten Gymnasialclasse ; Berlin 1868. 
I^. Schutz (in Siolpl, Vorschlag zu einer Reform der Gymnasien; Qymn. Zeitschrift 
1870 p. Iff. Klau CK e, Der deutsche Aufsatz in den oberen Gymn.classen; Progr. 
des QpttSL au Landsbm a.W. 1871. (Dr. Harquard) Üeber nationale Erziehung; 
Leipng 1872« Dr. Kocks, Wünsche in Betreff des för den preuss. Staat au erwarten- 
den Sdiulgesetzes: Cöln 1872. (VftL daraber Dr. Bon iiz Gymn. Sfeitschrift 1872 p.4d6ff0. 
C. Schmelzer, Fromme Wünsone, ein Beitrat zur Sohulfrage ; Prenzlau 1872. Dr. £. 
Laas, Der deutsche Unterricht auf höheren Lehranstalten, ein kriüsch-oiganisatorischer 
Yemch; Berlin 1872 (YgL Dr. Opel. Zeitschr. für deutsche Philologie. B. 5p. 247 ff. und 
die weiterhin erwihnte Schrift von Dr. Peter p. eSff). Derselbe, Die Pädagogik 
daMuSburm, historisch und kritisch beleuchtet; Berlin 1872. Dn F. A. Beck (iü 
Giessen), Das Grundübel in der modernen Juj^endbildnng mit Torzügl. Berücksichtignng 
der Gymnasien; Berlin 1872. Die BUdungsmige gegenüber der höheren Schule, l.Berlm 
1872; 2.(DasGesammtaymnaBiian), 1878. Dr. Lothar H eyer, DieZukunft der deut« 
sehen Hoehaohnlen und ihrer Yorbildungsanstalten; Breslau 1873. Dr. Paldamus, 

Bemerkungen zur Sichulommisationsfrage; Progr. der höh. BS. zu Frank! a. IL 1878. 
Dr. Bruno Kever, Aus der Msthetischen Pädf^offik; Berlin 1878. Dr. Lattmann. 
Reorganisation des Realschulwesens und Reform der Gymnasien, 1. 2; Gottingen 18^. 
J. ste nd o r f , Das höhere Sohulwesen unseres Staats ; J&üsseldorf 1878. Derselbe, 
Mit welcher Sprache beginnt zweckmüaaiger Weise der frerndnorachliche Unterricht? Düa- 
seld. 1878. *^ ^ 

Yideant consules! Zur Orientirung^ über Fragen des höheren BUdungswesens; Gör- 
litz 1874. Dr. Badtke , Der griechische Unterricht; Progr. der Fürstenschule zu Pless 
1874. Dr. C Peter (früher Keetor in Scfaulpforte), Bin vorscfali^g zur Reform unse- 
rer Gpinasien; Jena 1874. Dr. Tycho Mommsen (in Frankfurt a. M.), 16 Thesen 
sur Frage über die Gymnasialreform; Preuss. Jahrbücher Aug. 1874. Dr. Alten- 

barg, Didakt Studien; Pro^. des Gymn. in Ohlaa 1874. YgL auch Dr. L. Noir« 



(in Kainz), Pädagogisches SBzzenbuch; Leipzig 1874. Dazu kommen zahlrdcha Attf- 
tittae in politiadhen und anderen Zeitschriften. 



4g 

gefordert,*) und ebenso ?on üebiingen im lateinisch Sprechen gänslich Ab- 
stand genommen werden. Die Stundenzahl des Lateinischen zu G-nnsten 
des G-riechischen demgemäss, besonders in den oberen Classen, zu Yermindem, 
ist von Mehreren vorgeschlagen worden *); auch, dass man mit dem G-riechi- 
schen schon in der Sexta begitme; denn das Lateinische sei, nachdem es 
seine Aufgabe, uns das Griechische zu vermitteln, ei^Ut, mehr und mehr 
entbehrlich geworden. 

Entgegengesetzt ist die Forderung, das Griechische, weil es fär die Masse 
der SchtUer zu gut und zu schwer, facultativ zu machen, aber jedem, der für 
höhere Bildung befähigt sei, Gelegenheit dazu zu geben. — Von einer Seite 
ist gerathen, den Eintritt in das Gymnasium erst mit dem vollendeten 12. 
Lebensjahre geschehen zu lassen, und dann in der untersten Classe das Lateini- 
sche mit wöchentlich 16 Stunden, in der nächstfolgenden das Griechische mit 
10 Stunden zu beginnen. — Dass es zweckmässig sei, das Lateinische in 
einem späteren Alter als herkömmlich beginnen zu lassen, ist die Ansicht 
Vieler: erst müsse der Knabe in seiner Muttersprache zu denken imd sich 
auch schriftlich auszusprechen gelernt haben, ehe man ihn in eine fremde 
Sprache einführe. Die Behauptung, dass die erste fremde dann nicht eine 
todte wie das Lateinische, sondern eine unseren Verhältnissen näher liegende, 
also das Französische, sein müsse, ist schon oben erwähnt. 

Mit den Fortschritten der wissenschaftlichen Sprachvergleichung tritt auch 
die Forderung, die Resultate derselben in der Schule, namentlich beim griechi- 
schen und lateinischen Unterricht, zu verwerthen und die Lehrbücher da- 
nach zu wählen, immer entschiedener auf. 

Dem „deutschen Nationalgymnasium^ wird zur Pflicht gemacht, auch 
deutsche Bechts- und Verfassungsgeschichte in seinen Lehrplan aufrunehmen, 
um schon durch die Schule dem Dilettantismus in der Politik entgegenzu- 
arbeiten ; ebenso soll die Jugend mit der neueren Strafgesetzgebung bekaimt 
gemacht werden u. dgl. m. — Mit Vermehrung der deutschen Stunden soll 
femer mittelhochdeutsche Grammatik schon in den mittleren Classen gelehrt 
werden, imi jedenfalls in Ober-Secunda schon die Nibelungen und Walter von 
der Vogelweide in der Grundsprache mit den Schülern lesen zu können, wor- 
auf dann weiterhin ein umfassender literaturgeschichtUcher Unterricht folgt, 
und im Lehrplan der Prima (bei 5 Stunden Deutscb) u. a. auch die aristoteli- 
sche Poetik. — Eine Verminderung der deutschen Auteätze der Schüler wird von 
Einigen so sehr beftünvortet, dass sie in der Prima sogar halbjährlich einen 
für genügend halten. 

Wie von mehreren Seiten überhaupt eine stärkere und selbständige, nicht 
blos gelegentliche, Berücksichtigung der Forderungen einer ästhetischen 
Pädagogik, einer „Eziehung zum Schönen, '^ gewünscht wird, so für die oberen 
Classen speciell ein Vortrag über die Kunstgeschichte nach ihrer nationalen 
Bedeutung') ; dabei wird auch vorgeschlagen, die Schüler in den oberen Classen 
mit Kunstwerken zu umgeben, um ihnen in deren Anschauung einen Ersatz 
zu geben für die in den Realschulen durch die Naturwissenschaften weiter 
geforderte Uebung im Sehen und Beobachten. Nach Anderen soll in den 
höheren Schulen ohne Gestattung einer Dispensation der musikalischen Aus- 
bildung der Schüler täglich mindestens eine Stunde gewidmet werden. Dagegen 
wollen wieder Andere den Gesang, und ebenso das Zeichnen und das Turnen 
lediglich zu den facultativen Unterichtsgegenständen gerecdmet wissen. — Dem 



*) Vgl. die Yindicien des lat Aufsatzes von Dr.Hiriehftidef in der Zeitsohr. für Gymn. 
1878 p. 8^701 

^ Vgl. Zeitschr. für Oymn. 1878 p. 684. «) Vgl. Protok. p. 88. 186. 



47 

Zeichnen wird Ton Mehreren nicht sowohl nach der Seite der ästhetischen 
Bildangy auch nicht wegen der Debnng Ton Hand und Auge und der Technik 
an aic^ Werth beigelegt, als vielmelur w^gen der Ilntentützung, welche der 
Unterricht in der Mathematik und den Naturwissenschaften dadurch erhalten 
kann; weshalb fiir die Bildung der Zeichnlehrer nach diesen Seiten hin eine 
wissenschaftliche Erweiterung gefordert wird. 

Nicht wenige BefonnTorschläge beziehen sich auf das methodische Yer- 
fiiliren, bisweilen mit der doppelten Tendenz, den Weg zur Zeiterspamiss und 
ZQ ^eichwohl befriedigenderen Erfolgen zu zeigen. 

Dass für die Heranbildung von Lehrern, die dem besonderen Schulbe- 
dorfhiss im naturwissenschaftlichen Unterricht allseitig zu genügen 
im Stande sind^ mehr geschehe, ist bei dem fühlbaren Mangel an solchen 
eine oft wiederholte Foiderui^. Aehnlich ist es mit der Befähigung zum 
Unterricht in den neueren Sprachen, besonders im Französischen ; doch 
ziehen Einige vor, diese Spracnen ganz dem Privatstudium zu überlassen, 
wogegen die Abwendung vom Alterthum auch Aufnahme des Italiänischen 
verlangt, damit in den oberen Classen jedenfalls Dante gelesen werden könne. 

Die Freunde der „Stenographie^ haben es an Petitionen fiir die 
KnfShrung eines, wenn nicht obligatorischen, so doch facultativen Unter- 
richts darin bei sammtlichen höheren Lehranstalten, wiederum nicht fehlen 
lassen^). 

D&e sich mehrende Verbindung von Vorschulen mit den höheren Lehr- 
anstalten wird nach wie vor bek&npft*), während von anderen Seiten vorge- 
schlagen ist, ihnen eine grössere Ausdehnung nadi oben, wenigstens um ein 
Jahr, zu geben, um den elementaren Grund sicherer zu legen, und den Ein- 
tritt in das eigentliche Gymnasium, resp. die Realschule, ersrt nach vollen- 
detem 10. Lebenqahre zu gestatten. 

üeber die für die Stundenvertheüung im Lehrplan des Gymnasiums vor- 
geschlagenai Aenderungen s. die Protokolle der October-Conferenz p. 61 fif. 

Den im Vorstehenden angedeuteten, sich viel£Btch widerstreitenden An- 
sprüchen an die höhere Schule gegenüber wird ihnen von anderer Seite em- 
pfohlen, sieh immer mehr auf die räifachen, allgemein nothwendigen Grund- 
lagen zu beschrfinken, und alles Andere jedem Einzelnen zu überlassen ; wo- 
bä streitig bleibt^ was unter allen Umständen zu dieser ein£Etchen Grundlage 
gehört« — 

Unterdessen haben die höheren Lehranstalten ihren von tiefgreifenden 
Refonnvorschlkgen und den erwähnten theoretischen Erörterungen einstweilen 
noch wenig gestörten Fortgang gehabt. Ueber dies Thatsächliche mögen 
nunmehr einige Bemerkungen folgen. 

Was zunächst die Zahl und die Frequenz der höheren Schulen betrifffci 
so hat sich beides weiter vermehrt; s. darüber Abschn. IH am Ende, Abschn. 
tV und die Statist. Tabellen in Abschn. V. Neue Gymnasien sind am meisten 
in Schlesien entstanden. Die Schülerzahl hat im ganzen erheblich zugenom- 
men; am wenigsten in Schleswig-Holstein. Ln Jiäire 1871 machte sich als 
Folge des Krieges ein allgemeines Zurückgehen der Frequenz bemerkbar, 
jedoch nur kurze Zeit. In Schlesien haben einige Gymnasien durch die Ent- 
stehung neuer Senden in der Nachbarschaft an Frequenz verloren ; an nicht 



I 

^) YgL Protok. p. 1S7. uid WM^en der dabei zur Spfsche ffebrschien allgemeineii 
Aawendvng der Uteinitchen Schrift CBL 1878 p. 166 ffl YgL Dr. G. Kichaelis, 
Der Uebemng von der dentaohen zur lateinischen Sairift: Berlin 1874. 

») Vgl Rotok. p. 108ff. 



46 

wenigen Orten hat die Einrichüing höherer Bürgerschulen, nachdem diese 
die Militairberechtigung erhalten, das G-ymnasium van solchen Schülern be- 
freit, die zu den eigentlichen Gymnasialstudien nicht bestimmt oder befiUügt 
waren. Die Vorschulen sind an Frequenz da zurückgegangen, wo die be- 
treffende BeTölkerung nach ihren Vermögensyerhältnissen das neuerdings auch 
bei diesen Elementarclassen eingeführte höhere Schulgeld zu zahlen nicht im 
Stande ist. Im übrigen aber ist nicht eben wahrgencHumen, dass die Schul- 
gelderhöhungen und die wachsende Theurung eine Verminderung der Schüler- 
zahl bewirkt hat. An der Vermehrung derselben hat in manchen Anstalten 
auch die durch Eisenbahnen erleichterte Verbindung der kleineren Ortschaften 
mit den grösseren Städten Theil. Mehrere Eisenbahngesellschaften geben 
mit bedeutender Preisermässigung Abonnementskarten för Schulkinder aus, 
wovon viel Gebrauch gemacht wird. 

Immer mehr Eltern suchen es möglich zu machen, dass ihre Söhne we- 
nigstens so lange die Schule besuchen, bis sie die Berechtigung zum ein- 
jährigen MiEtairdienst erreicht haben; und hauptsächlich aus diesem Grunde 
ist es wie früher so auch in den letzten fünf Jahren wiederholt geschehen, 
dass Communen eine Stadt- oder Kirchengemeinde -Schule erweitert, und 
namentlich zu einer höheren Bürgerschule ausgebildet haben. — In den 
grösseren Städten bleibt fiE^t überaU die Vermehrung der Schulen hinter dem 
aus der Zunahme der Bevölkerung entstehenden Bedür&iss zurück ; so in ^r- 
lin, Königsberg, Danzig, Breslau, Hannover, Cassel, Cöln u. a. Die vorhandenen 
Privatanstalten gewähren keine genügende AbhüUe. Man sieht sich in den 
öffentiichen immer wieder genötMgt, zur Unterbringung der Schüler Dienst- 
wohnungen einzuziehen, die grossen Hörsäle in Cla^senzimmer zu verwandehi, 
und Bäume zum Unterricht zu verwenden, die dazu nicht bestimmt und bis- 
weilen nach Lage, Luft und Licht wenig dazu geeignet sind. Wo es nicht 
anging, alsbald Paralleldassen einzurichten, sind nicht selten die Normal- 
zahlen der Classenfrequenz^) weit überschritten worden. Wahrnehmungen 
dieser Art und der Erschwerung, welche für die didaktische imd pädago- 
gische Au%abe der Schule aus einer unverhältnissmässigen Schülerzahl ent- 
steht, haben zunächst restrictive Massregeln veranlasst, wobei die Direk- 
toren besonders auc^ darauf aufinerksam gemacht worden sind, dass es nicht 
genügt, die Au&ahme neuer Schüler auf das unumgängliche Mass zu be* 
schränken, sondern dass auch die Bestimmung befolgt werden muss, nach 
welcher Schüler zu entlassen sind, denen selbst nach zweimaliger Absolvirung 
des Classencursus die Versetzung in die nächsthöhere Classe nicht hat zuge- 
standen werden können. Zu wirksamerer Abhülfe wird an nicht wenigen 
Orten die Neugründung höherer Lehranstalten vorbereitet. 

Üeber die Cursusdauer der höheren Schulen kann hiei* auf das B. H, 
61 Bemerkte Bezug genommen werden. Die daselbst erwähnte in der Rhein- 
provinz seit längerer Zeit bestehende Abweichung von der allgemeinen Ord- 
nung eines zweijährigen Tertia-Cursus ist abbestellt und auch fQr die rhei- 
üischen Gymnasien und Realschulen die Einnaltung der betreffenden Vor- 
schrift der Verfügung v. 24. Octb. 1837 angeordnet worden*). — Den Jahres- 
cursen mit jährlicher Versetzung wird nach wie vor im Prindp ziemlich aJl- 
gemein der Vorzug gegeben*); und die Einrichtui^ hat sich auch thatsäcUKch 
weiter verbreitet, mehr jedocn in den westlichen als in den östlichen Provinzen. 
Andererseits kann, zumal in grösseren Städten, der Jahrescursus nicht der- 



») Vgl Sdhmid BncyW. Vn p. TW f. «) Vgl. C. BL 1870 n. 34« f., lOT p. laO. 
*) Vgl. Protok. p. Idlff. — Schmid, Eneykl. IX p. 662£P. Lattmann, Kefonn 
Oynm. p. 37 f. 



49 

— — — 

gestalt abgeschlossen worden, dass, je nach dem Beginn des Schuljahres, die 
Aufnahme neuer Schüler nur zu Ostern oder nur zu Michaelis zulässig wäre; 
sie muss an beiden Terminen möglich sein. Um die daraus entstehende Un- 
zatiüglichkeit der Mischung ungleich vorbereiteter Schüler in derselben Classe 
zu Termeiden, werden immer häufiger bei den frequenteren Schulen Wechsel- 
cötus eingerichtet. Einige Anstalten haben in den unteren und mittleren 
Classen nur jährliche, in den beiden oberen nur halbjährliche Versetzungen. 
In Pommern ist die Verbindung jähriger Curse mit halbjährigen Lehrpensen 
und halbjährlicher Versetzung ziemlich allgemein geworden. Der hie und 
da gemachte Versuch, in den unteren Classen das auf je ein Jahr berechnete 
Pensom in einem Semestralcursus zu absoLviren und es mit den nach einem 
halben Jahre zur Versetzung nicht reifen Schülern noch einmal durchzunehmen, 
hat sich nicht bewährt : man hat erkannt, dass, wenn es auch einzelnen beson- 
ders befiihigten Schülern gelingt, das Ziel der Classe in einem halben TTahre 
zn erreichen, es doch im Interesse aller ist, den ünterrichtstoff mit grösserer 
Rahe zu yerarbeiten. 

lieber den Beginn des Schuljahres ist dem B. TL, 62 Bemerkten hinzu- 
zafügen, dass man denselben bei mehreren Anstalten, z. B. auch in der Bhein- 
proYinz, von Michaelis auf Ostern verlegt hat. 

In den neupreussischen Provinzen (s. B. II, 33 £f.) ist die allmähliche 
Ueberfähning in die gemeinsame Ordnung der Verwaltung des höheren Schul- 
wesens fortgeschritten. Dies ist namentlich geschehen hinsichtlich der Stunden- 
zahl im Lehrplan, der Vertretung der Regierung bei den Maturitätsprüfungen, 
des Zeugniss- und Berechtigungswesens, des Turnunterrichts, der Ferien, der 
Schnlbibliotheken, der Prüfungen für das Lehramt, des Probejahres der Schul- 
amtscandidaten, des Masses der Anforderungen an die Lehrer in wöchentli- 
cher Stundenzahl, der Besoldungen, der Beurlaubung, der Beaufsichtigung 
des Religionsunterrichts von kirchlicher Seite ^) u. a. m. — Dieser Anschluss 
an die in Preussen «bestehenden Ordnungen wird durch die gegebenen Ver- 
haltnisse nirgend so erschwert wie in Frankfurt a. M. S. die Bemerkungen 
darüber im Abschnitt IV. 

Das Absehen der Regierung ist darauf gerichtet, bei dem Process dieser 
allmählichen Aneignung jede Härte zu vermeiden, und mit schonender Be- 
rucksichtigang der geschichtlich gegebenen oder zu Recht bestehenden Ver- 
hältnisse, der Zusammengehörigkeit mit dem grossen G-anzen durch bestimmte 
Anordnungen fiir die neupreussischen höheren Schulen nur so weit Folge zu 
geben, als die gleichen Rechte auch übereinstimmende Pflichten zur Voraus- 
setzung haben. Im übrigen ist die thatsächlich vorhandene Verschiedenheit 
im höheren Unterricht zwischen den alten und den neuen Provinzen noch sehr 
gross. Aber auch, wie es immer gewesen, zwischen den Lehranstalten gleicher 
Eat^orie überhaupt, da die Schulverwaltung eines so weiten Gebietes es 
nicht für ihre Aufgabe ansehen kann, auf demselben eine Uniformität herzu- 
stellen« Bei Festhaltung der Lehrziele und der fUr bestimmte Zwecke noth- 
wendigen G-leichheit der Anforderungen bleibt für das Verfiüuren im einzelnen, 
die Wahl des W^es und der Mittel sehr Vieles der individuellen Entwickelung 
und Leitung der Anstalten überlassen. Die publicirten Verhandlungen der 
periodischen Directoren-Conferenzen sowie die Schulprogramme geben hier- 
über nalieren Auüschluss. 

Es kann nicht anders sein als dass auf solche Weise unter persönlichen 
Einwirkungen und je nach dem Stande der betreffenden Wissenschaften sich 



») 8. C. Bl. 1870 p. 130. Vgl p. 200. 

in 



50 

~ ■ - . - ^ 

fortwährend Vieles im Fluss von Veränderungen befindet. Dies zeigt sich 
namentlich in dem häufigen Wechsel der Lehrbücher, über den von den Eltern 
nicht selten Klage geführt wird. Die darin vorhandene Mannichfaltigkeit ist 
für einige der wichtigsten Unterrichtsgebiete in B. II, 654 ff. dargelegt. Seit- 
dem hat sich bereits Manches weiter verändert, indem, besonders in der Gram- 
matik der verschiedenen Sprachen, in der Mathematik und in den Natur- 
wissenschaften, z. B. der Chemie, die Lehrbücher alter Autorität mehr und 
mehr durch neuere ersetzt werden. 

Für den lateinischen Unterricht hat die von Seyffert bearbeitete Grammatik 
von EUendt immer weitere Verbreitung gefunden. An die Stelle der griechi- 
schen Grammatiken von Buttmann und Krvaer ist an mehreren Gymnasien jetzt 
die von G, Curtius, nachdem die Syrdax in derselben neu bearbeitet und wesent- 
lich erweitert worden, oder auch die von Koch getreten : der Wechsel wird 
durch die wissenschaftlichere Behandlung motivirt, die in diesen neueren Leln*- 
büchem den Schüler befähigt, in einer für die sprachliche Bildung überhaupt 
erspriesslichen Weise die innere Gesetzmässigkeit der Sprachformen und ihrer 
Veränderungen zu begreifen. Die Methode ist auf diesem wie auf anderen Ge- 
bieten bemiüit, den Anforderungen gesteigerter Wissenschaftlichkeit zugleich 
mit der Aufgabe des Einübens zu raschem und sicherem Gebrauch gerecht 
zu werden. 

Es kann nicht geleugnet werden, dass die Fertigkeit im schriftlichen und 
mündlichen Gebrauch der lateinischen Sprache auf den Gymnasien im Ab- 
nehmen ist. Ausser den in der Zeit liegenden allgemeinen Ursachen er- 
fahren die Gymnasien darin auch eine Rückwirkung von den Universitäten 
her, wo es mehr und mehr gestattet wird, die lateinische Sprache bei Habili- 
tationen, Promotionen u. a. m. ausser Gebrauch zu setzen. 

Die Anordnung, von den alten Autoren beim Classenunterricht nur reine 
Texte ohne Anmerkungen und möglichst dieselbe Angabe gebrauchen zu 
lassen, hat sich weiter verbreitet. Geschärfte Aufmerksamkeit macht den 
Lehrern die kaufinännische Industrie zur Pflicht, welche den Schülern immer 
mehr die Versuchung nahe bringt, durch Benutzung von Uebersetzungen oder 
fertigen Präparationen sich eigene Anstrengung zu ersparen ; dieselben sind bis- 
weilen so eingerichtet, dass sie dazu bestinmit scheinen, den Lehrer zu täuschen '). 
In einigen kleineren Städten sind die Buchhändler durch die Directoren 
bestimmt worden, den Schülern keine unerlaubten HüUsmittel zu verschaffen. 

An die Stelle des Cornelius Nepos ist bei mehreren Gymnasien eine Chre- 
stomathie, der WellerwAiQ Herodot, Rothert^ kleiner Livius u. a. getreten. Grleich- 
zeitig und unabhängig von einander sind aber drei Versuche hervorgetreten, 
den Comel durch eine neue Bearbeitung an seiner alten Stelle zu erhalten 
und für die Zwecke der Schule nutzbarer zu machen*). 

Dass im Deutschen die Schüler der oberen Classen im Sinne der Circ. 
Verfugung v. 13. Dcb. 1862 in das Verständniss der alt- und mittelhoch- 
deutschen Sprachdenkmäler eingeführt werden, gehört bereits zur Liehrord- 
nung der meisten Gymnasien •). Verschiedene Ausgaben der alten Texte 
sind auf das Bedür&iss der Schule berechnet; auf den Universitäten wird 
von denen, die sich für das Lehramt vorbereiten, dem Studium der historischen 



1) Vgl. Zeitschr. f. Gymn. 1872 p. 649 ff. 



orn. Nenos ad historiae ndem recoffnitus, emendatus, adauctus; ed. C, Völker, 
Leipzig 1872. Nepos plenior, bearb. von FerduVogel\ Berlin 1873. Dr. C Häckermanm 
Progpr. des Gymn. zu Anklam 1871. 

3) WirkMm daför ist u. a. besonders auch die Zeitschrift für deutsche Phiiologrie von 
Dr. Hipfner und Dr. Zacher, --W^, Dr. Willmanns in der öymn. Zeitschr. 1870 p. 801 ff. 
und desselben Progr. des Berlin. Kloster-Gymn. von 1870. 



51 

deutschen Grammatik eine sehr verstärkte Theilnahme zugewandt. — Auf 
den Inhalt der fiir den Schulgebrauch bestimmten Lesebücher hat die Neu- 
gestaltung Deutschlands einen schon jetzt merklichen Einfluss gewonnen. 

Die in der deutschen Orthographie noch vorhandene Verschieden- 
heit und Willkür zunächst innerhalb der Schulen zu vermindern ist man an 
vielen Orten bemüht. Die Schulcollegien lassen sich angelegen sein, jeden- 
falls innerhalb derselben Provinz ein übereinstimmendes Verfahren herzustellen. 
Ueber die dabei massgebenden Orundsätze einigt man sich mehr und mehr 
im ganzen Gebiet der deutschen Schulen^). Viel weniger ist dies der Fall 
in den bei der Interpunction zu befolgenden Grundsätzen. — 

Die in der lateinischen Orthographie bisher geduldete Wülkür 
and üngleichmässigkeit beginnt ebenfalls unter der Einwirkung mehrerer dem 
Gegenstande neuerdings gewidmeter Schriften *) sich zu vermindern. 

Die neue Mass- und Gewichtsordnung wird überall in den unteren Classen 
mit Anwendung zweckmässiger Mittel der Veranschaulichung eingeübt, und 
bei dem TJntenicht in der Mathematik, im Rechnen und bei sonstigem Schul- 
gebrauch zur Anwendung gebracht *). — Eine Erweiterung des naturgeschicht- 
Üchen Untei-richts wird auch bei den Gymnasien begünstigt ; der Mangel an 
d&fiir geeigneten Lehrkräften macht sich aber 'dabei an vielen Anstalten fühl- 
bar (vgl. Abschn. VTE). 

Dem methodischen Verfahren wird sowohl in der Anordnung und Ver- 
theilung des Unterrichts wie in der Behandlung des einzelnen Gegenstandes 
nach wie vor angemessene Freiheit gelassen. Die Anwendung der Methode 
des successiven Unterrichts ^) z. B. in der Geographie und Geschichte, in 
der poetischen und prosaischen Leetüre u. a. m. hat sich den Lehrern nicht 
überall bewährt; bei mehreren Anstalten ist man zu der herkömmlichen 
Gleichzeitigkeit zurückgekehrt. 

Die Schüler mit der Kunst des Alterthums bekannt zu machen, sind an 
nicht wenigen Gymnasien und Realschulen geeignete Veranstaltungen ge- 
troffen; auf neue Hülfsmittel dazu sind die Directoren zur Anschaffang för 
die Schulbibliotheken wiederholt hingewiesen worden. — Der Zeichnunter- 
richt hat neuerdings zu seiner allgemeinen Förderung und zur Verbesserung 
der Methode zahlreiche Anregungen erhalten. Die Zahl akademisch gebil- 
deter und geprüfter Lehrer und guter Hül&mittel mehrt sich; ebenso die 
freiwillige Theilnahme von Schülern der oberen Classen. 

AwT dem Gebiet des Turnunterrichts ist viel Regsamkeit wahrzu- 
nehmen; das betheiligte Publicum zeigt grosses Literesse dafür; dies mehrt 
sich auch unter den Schülern der oberen Classen. Auf Grund der Ergeb- 
nisse allgemeiner Revisionen sind verschiedene neue Anordnungen getroffen, 
mehr Locale auch fiir das Wintertumen eingerichtet, die Geräthe vermehrt 
und verbessert*). 

1) Viel dazu beigetragen haben die von dem Verein der Berliner Gymnasial- und 
Realschnl-Lelirer beraiugeffebenen ,,Regeln und Worterverzeichmss für die deutsche Ortho- 
Knphie zum Schulgebranch; Berlin 1871 (vgL Päd. Archiv 1871 p. 786 ff.) und die Schrif- 
ten zur deutschen Kechtschreibung von Dr. G. Duden; Leipzig 1878. 

') W. Brambach, Die Neugestaltung der lat. Ortho^phie in ihrem Yerhaltmss 
zur Schule; Leipzig 1868. Derselbe, Hm&büchlein für die lat. Rechtschreibung; und 
Handweiser der uit. Bechtschr. ; Leinz. 1872. C. Wagener, Kurzge&sste lat. Oixhojnr. ; 
Berlin 1871. G. Bock, Die wicntiorsten Puncte der lat Bechtaol^eibunff; Berlin 1872. 
H 51 be, Vorschlage zu einer einheitL lat. Orthographie; Dresden 1872. (YgL Fad. Archiv 
1870 p. 435 ff:, 1871 p. 375 ff., 586 ff, 1872 p. 156 f.). An mehreren Anstalten haben die Directo- 
ren ueine lat. Wörterverzeichnisse zu aemselben Zweck far die Schüler drucken lassen. 

VflrL Kuckuck in der Gvmn. Zeitschr. 1870 p.37ff., 451 ff., 1871 p. 366 ff., 415. ff. 

«) Vgl. Schmid, Encykl. 9 p. 838 ff. 

*) Vgl u. a. Zeitschr. iurOymn. 1870p. 166 ff., 869ff., Fleischmann, Bericht über 

4* 



52 

Für eine gute Einrichtung der Schülerbibliotheken, zweckmässige 
Auswahl und Benutzung der Bücher je nach den verschiedenen Classenstufen 
wird seitens der Lehrer vermehrte Sorge getragen*). 

In den Bestimmungen über das Berechtigungswesen der höheren 
Schulen*) ist nach der militairischen Seite hin die Erweiterung eingetreten^ 
dass, nachdem gemäss der C. O. v. 5. Mai 1870 die Zulassung zur Portepee- 
fUhnrichs-Prüfung von der Beibringung eines von einem Gymnasium oder 
einer Realschule 1. O. ausgestellten Zeugnisses der Reife für Prima abhängig 
gemacht worden, diejenigen jungen Leute, welche ohne Schüler einer solchen 
Anstalt zu sein, sich das erforderliche Reifezeugniss erwerben wollen, zu die- 
sem Behuf bei den Gymnasien resp. Realschulen 1. O. geprüft werden müssen 
(Circ. Verf. v. 28. Octb. 1871). — Als es neuerdings bei den Verhandlungen 
über eine genauere Festsetzung der schulwissenschafblichen Anforderungen 
in der Prüfimg der einjährig Freiwilligen in Anregung kam, auch diese Piii- 
fdngen an die höheren Schulen zu verlegen, erklärte der Unterrichtsminister, 
dass die Veränderung weder im Literesse dieser Anstalten noch der betheilig- 
ten jungen Leute sein würde, und sprach sich für das Fortbestehen der be- 
sonderen Prüfungscommissionen aus. 

Von der Wichtigkeit der Berechtigungen für das höhere Unterrichts- 
wesen und von der Erschwerung, welche der Thätigkeit der Schulen aus den- 
selben erwächst, ist bereits in Bd. 11 (p. 11. 15) die Rede gewesen. Eine 
gesetzliche Regelung des ganzen Berechtigungswesens wird von vielen Seiten 
gewünscht. Man hält auch für ausführbar, dass dabei der Eintritt der Be- 
rechtigungen nur an das Ende des ganzen Cursus der Schulen gelegt werde *). 

Bei den Verhandlungen über Neugründung oder Erweiterung höherer 
Schulen bilden die Berechtigungen immer mehr ein entscheidendes Moment. 
Um so firüh wie möglich in den Besitz derselben zu kommen, wird von Privat- 
patronaten die Entwickelung der Anstalten nicht selten mehr beschleunigt, als 
es ihrer inneren Consolidirung zuträglich ist. — Für höhere Privatschulen *) 
bildet die Erwerbung der Militair-Berechtigung jetzt meistentheils eine Exi- 
stenzfrage. 

In dem Militairgesetz v. 2. Mai 1874 (§ 14, s. Reichs-Gesetzbl. Nr. 15) 
ist bestimmt worden: „Ein Gesetz wird die Vorbedingungen regeln, welche 
zum einjährigen freiwilligen Dienst berechtigen.^ 

Wie eine allgemeine Disciplinarordnung für die höheren Lehranstalten 
nicht besteht, so ist auch der Schulverwaltung in den neupreussischen Landes- 
theilen nach dem vorher (p. 49) angedeuteten Grundsatze überlassen worden, 
die Disciplin in ihrem Aiifsichtsbereich je nach dem erkannten besonderen 
Bedürfiiiss zu regeln. Demgemäss sind von den K. Prov. SchulcoUegien nicht 
sowohl detaillirte, alle möglichen Fälle des Schullebens vorsehende Gesetze 
angestellt, als vielmehr die für die wichtigsten Vorkommnisse massgebenden 
Prindpien kundgegeben, und diejenigen disciplinarischen Anordnungen bestimmt 
worden, welche für eine gedeihliche Förderung des Unterrichts und der Er- 
den ersten mark. Tumlehrertag; 1872. Dr. Eni er, Das Schulturnen in Rhempreus&en; 
1872. 

1) Vgl. G. Bl. 1870 p. 89. Schmid, Encykl. 7 p. 773 ff. Gymn. Zeitschr. 

1870 p. 808 ff 



VgL Protok. p. 82 f., 171 ff. 

») s. ■ " 



*) S. oben p. 88. Vgl. femer u. a. Dr. Friedländer in der Zeiiscbr. Im neuen 
Reich 1874, Nr. 8. Von einer Besonderheit in der Bereohtigung der christUcben Schüler 
einer jüdischen Realschule s. in Abschn. lY bei Frankfurt a. M. 

4*) Vgl. Protok. p. 173. 



53 

Ziehung sowie für das Zusammenwirken von Schule und Haus zu dem gemein- 
samen pädagogischen Zweck unentbehrlich sind. 

Während zunehmende Genusssucht oder die vermehrte Gelegenheit zum 
Wirthshausbesuch die Lehrer an vielen Orten zu schärferer Aufmerkssunkeit 
auf das Verhalten der Jugend ausserhalb der Schule nöthigt, ist ihnen durch 
die neue Gewerbeordnung (v. 21. Juni 1869) eine Hülfe entzogen oder unsicher 
gemacht worden. In einigen Städten wird die Schuldisciplin von der Polizei 
durch XJeberwachung der Wirthshäuser nach wie vor unterstützt*) ; in anderen 
nicht mehr, weil man jetzt eine rechtliche Zulässigkeit polizeilicher Beschrän- 
kimgen des Gewerbebetriebs der Gastwirthe nicht mehr annehmen zu dürfen 
glaubt*). Die Entscheidung eines Ober-Tribunals, welche eine alte Polizei- 
verordnung, durch die den Inhabern von Schankwirthschaften verboten wird, 
Schüler, die ohne Begleitung ihrer Eltern, Vormünder oder Lehrer sind, in 
ihren Localen zu dulden und ihnen Speisen oder Getränke zu verabfolgen, 
als noch zu Recht bestehend erklärt hatte (Novb. 1870), ist von anderer zu- 
ständiger Seite als begründet nicht anerkannt, und ebenso ist abgelehnt wor- 
den, im Interesse der Schuldisciplin ein^ neue Polizeiverordnung über den 
Besuch von Gasthäusern zu veranlassen. Man hält es nicht für Au%abe der 
Gewerbepolizei, hierin der Schule zu HüKe zu kommen, und ist der Meinung, dass 
die der letzteren zu Gebot stehenden eigenen pädagogischen Mittel ausreichen. 
Bei dieser veränderten Sachlage haben einige Prov. Schulcollegien den Direc- 
toren empfohlen, sich gleichwohl mit der Ortspolizei in Verbindung zu setzen, 
um von derselben, wie es seitdem auch in mehreren Fällen geschehen ist, 
wenigstens MittheUung über wahrgenommenen unzulässigen Wirthshausbesuch 
der Schüler zu erhalten. Der Schwerpunct der Verhinderung liegt aber 
gegenwärtig mehr als früher in der Schiüdisciplin selbst. 

Die Zahl der ünterhaltungsblätter für die Jugend hat sich gemehrt, 
zum Theil wiederum durch kaufmännische Industrie und in einem Geiste, der 
einzelne Schulbehörden zu Verboten und Warnungen veranlasst hat. — Zu- 
leich gab sich die lebhaftere Bewegung der Zeit auch in der Zunahme von 
ichülervereinigungen zu erkennen, nicht nur, wie sie hie und da zum Zweck 
literarischer oder musikalischer Unterhaltung, zu Disputirübungen u. dgl. m. 
immer bestanden haben, sondern dem Triebe der Jugend gemäss auch über 
ihre Grenzen hinausschweifend, mit der ausgesprochenen Absicht, „sich auf 
der Höhe der Tagesliteratur zu erhalten" oder „an den philosophischen Fra- 
gen der Zeit sich zu betheiligen". Dergleichen „intergymnasiale Vereine" 
haben dann auch der Neigung zu öffentlichem Hervortreten folgend die 
Herausgabe von Zeitschriften unternommen, zum Theil mit bestimmten Auf- 
gaben, wie der „botanische Humboldt" zur Förderung der Botanik, die mei- 
sten, wie die „Jugendblüthen", um sich in poetischer und prosaischer Dar- 
stellung zu üben, wobei einige bald in die Nachahmung verbreiteter Witzblätter 
geriethen. Andere setzten sich höhere Ziele, z. B. die „Literarischen Blätter 
zur Belebung nationaler Bestrebungen." Die meisten solcher Unternehmungen 
haben aus nahe liegenden Gründen eine kurze Dauer gehabt*). — 

') Auch die K. Begierungen zu Stettin^ Cöslin und Stralsund haben neuerdings im 
Interesse der Schulen entsprechende Polizeiverordnungen erlassen; s. dieV. u. G. 



n VgL C. Bl. 1871 p. 296 ff. 



3) Eme dieser Schüler-Zeitschriften, die „Walhalla" ist im Jahre 1874 imAbffe- 
ordnetenhause zu Berlin zur Sprache gekommen. Anfänglich in engeren Grenzen, woute 
sie poetische und andere Versuche, Uebersetzungen aus fremden Sprachen u. dgl. m. als 
^freie Beiträge von Gymnasiasten^ zu geffenseitiger Anregung mittheilen. Nach zweijäh- 
nsem Bestehen ist sie durch nachstehende an sämmtliche Prov. Schulcollegien gerichtete 
Verfugung verboten worden: 

„Als vor zwei Jahren durch das K. Prov. Schulcolleginm zu Magdeburg das Bestehen 



S4 

Dass von einer Anstalt verwiesene Schüler auf einer anderen derselben 
Provinz nicht ohne weiteres Aufnahme finden^ ist seit längerer Zeit durch 
bestimmte Anordnungen vorgesehen. In den letzten Jahren haben die Schul- 
coUegien einiger benachbarten Provinzen Verabredung getrofifen, dass wenn 
von den höheren Lehranstalten der einen Provinz Schüler wegen so schwerer 
Vergehen ausgeschlossen werden müssen, dass ihre Au&ahme (ur jede Schule 
bedenklich erscheint, die Ausschliessung durch das Schulcollegium der einen 
Provinz dem der anderen mitgetheilt wird, und dass auch bei Vorkommnissen 
anderer Art, von welchen Kenntniss zu haben dem Schulcollegium der an- 
deren Provinz von wesentlichem Interesse sein muss, eine solche Mittheilung 
erfolgt. 

An nicht wenigen Orten wird die Disciplin durch die grosse Zahl aus- 
wärtiger Schüler erschwert. Bei den hohen Preisen der Wohnungen und der 
Lebensmittel sind aber die guten Pensionen allmählich auch so theuer ge- 
worden, dass viele Eltern sie nicht bezahlen können und genöthigt sind, ihre 
Söhne anderweitig, so gut es g^en wiU, unterzubringen. Oft erbieten sich 
unter solchen Umständen arme Wittwen, kleine Handwerker u. a. dazu, Pen- 
sionaire um einen geringen Preis au&unehmen. Dass die Schüler dabei, mit 
ehrenwerthen Ausnahmen, wenig beaufsichtigt und mancherlei Gefahren aus- 
gesetzt sind, bedarf keines Nachweises. Die Mittel der Schule, den aus sol- 
chen Verhältnissen entstehenden Nachtheilen zu begegnen, sind gewöhnlich 
unzureichend. 

Der Gesundheit der Schüler ist in den verflossenen fünf Jahren 
überall verstärkte Aufmerksamkeit zugewandt worden, und die Literatur de^ 
Gegenstandes hat sich sehr vermehrt^). Die Schulverwaltung ist sich ihrer 



von Schülervereinigunjg^en zu meiner Kenntniss gebracht wurde, welche den Zweck hatten, 
eigene Froductionen in einer Hir l^chüler bestimmten Zeitschrift „WalhaUa^^ zu sammeln 
und zu veröffentlichen, hielt ich nicht dafür, dass dies ohne weiteres zu verbieten sei, da 
Bestrebungen dieser Art, wenn sie in ihren Grenzen bleiben, auch eine heilsame Wirkung 
auf die Theünehmer haben können. Für nothwendig erklärte ich indess, dass dasjenige, 
was die jungen Leute verbindet und beschäftigt, dem Director der betreffenden Anstalt 
oder einem der Lehrer, welchem sie etwa besonderes Vertrauen schenken, fortdauernd 
hinlänglich bekannt ist, um ihm ein Urtheil darüber möglich zu machen, wie weit es sich 
mit der Zucht und Ordnung, welche auf der Schule herrschen muss, und mit ihren wissen- 
schaftlichen Aufgaben verträgt. 

Seitdem smd mir wiederholt Mittheilungen zugekommen, welche darauf schliessen 
lassen, dass die angegebenen Voraussetzungen nicht mehr zutreffen, und dass die Controle 
seitens der Lehrer entweder gar nicht, oder mit zu grosser Nachsicht geübt wird um aUem 
Ungehörigen rechtzeitig vorzubeugen. Dabei ist nicht zu verkennen, dass die Beaufsicb- 
tigung durch die grosse Ausdehnung, welche die Sache in Deutschland und darüber hinaus 
allmäilich gewonnen hat, sehr erschwert oder unmöglich gemacht wird. 

Unter diesen Umständen und da neuerdings die Anzeichen sich gemehrt haben, dass 
das ursprünglich löbliche Unternehmen auf Abwege gerathen ist und auszuarten beginnt, 
erachte ich für nothwendig, dass die Theilnahme daran den Schülern nicht länger gestattet 
werde. 

Demgemäss veranlasse ich das K. Frov. Schulcollegium, in Seinem Bereich, soweit es 
erforderUch ist, Anordnung zu treffen, dass den Schülern jede Betheiligung an der ^ Wal- 
halla^ untersagt, und ein Zuwiderhandeln angemessen bestraft werde. Berlin 11. Febr. 
1874. Der Minister etc. Falk."" 

*) VgL u. a. Dr. Thom6, die Schul-Gesundheitspflege; Cöln 1871. — Von den Gesichts- 
puncten der Salubrität bei Schulbauten ist B. U, 710 ff. die Rede gewesen. Vgl. u.a. 
auch Dr. G.Varrentrapp, der heutige Stand der hygieinischen Foraerunffen an Schul- 
bauten ; Frankfurt a. M. 1869. Dr. Virchow, Ueber gewisse die Gesunoheit benach- 
theilü[ende Einflüsse der Schulen; Berlin 1869. Dr. Cent in Cöln, Promemoria zur 
Schulbankfrage ; 1870 (publ. vom Niederrhein. Verein für öffentl. Gesundheitspflege). 
Dr. Fr. Falk, Die sanitatspolizeiliche Ueberwachung höherer und niederer Schulen ; Leipz. 
1871. Scharrath, Entwickelungeu der gesundheitlichen Baukunst; Berlin 1874. Ür. 



65 

Pflichten darin, aber auch der G-renzen ihrer Mitwirkung bewusst^), zumal 
in den grossen Städten, deren Verhältnisse mehr und mehr eine gesunde und 
naturgemässe körperliche und geistige Entwickelung bei der Jugend erschweren. 
Mehrere Prov. Schulcollegien haben bei gegebenem Anlass zur Beseitigung 
oder zur prophylaktischen Abwehr von Einflüssen, welche dem leiblichen Wohl 
der Schüler nachtheilig sind, eingehende Verfügungen erlassen. Ebenso sind 
Tom Unterrichtsministerium behufs Anordnung geeigneter Massregeln Unter- 
suchungen veranlasst und technische Gutachten eingeholt, übertreibende und 
die Zwecke der öffentlichen Schulen verkennende Ansprüche aber unberück- 
sichtigt geblieben (vgl. C. Bl. 1869 p. 343 ff., 559 f., 1870 p. 108 ff., 547 ff., 647 ff., 
1871 p, 53 ffl, 297 ff., 327 ff.). — Von den geordneten, regelmässigen Turn- 
übungen werden an vielen Orten wohlthätige Folgen wahrgenommen, nicht 
allein fiir freie, offene, sichere Haltung der SchiUer, sondern auch für die 
Gesundheit und Frische ihres Wesens. 

Nach vielen Beobachtungen nimmt die Kurzsichtigkeit unter den Schü- 
lern zu. Bei einigen Anstalten wird verlangt, dass diejenigen, welche eine 
Brille tragen wollen, nachweisen, es sei .von einem Ai^ angeordnet oder 
gebilligt. 

Die grosse Ausdehnung der Pockenepidemie im Jahre 1871, zum Theil 
in Folge der Einschleppung durch französische E[riegsgefangene, nöthigte zu 
ausseroTdentUchen Massregeln. In mehreren Städten wurden die Schulen auf 
sanitatspoUzeiliche Anordnung geschlossen. Die Directoren aller öffentlichen 
Schulen, deren Besuch nicht obligatorisch ist, wurden angewiesen, die Auf- 
nahme u. a. auch von der Beibringung eines Attestes über die stattgehabte 
Impfung abhängig zu machen. Ausserdem wurde später bestimmt, dass 
bei der Au&ahme von Kindern, welche das zwölfte Jahr bereits überschritten 
haben, nicht blos der Nachweis der ersten Impfung, sondern auch der Be- 
vaccination zu fordern ist (Min, Verff. v. 31. Octb. 1871 und 7. Jan. 1874). Diese 
Anordnungen sind nicht ohne Bemonstrationen solcher Eltern geblieben, wel- 
che entweder principiell gegen die Pockenimpfung sind, oder in der Sache 
Freiheit des Entschlusses für sich in Anspruch nehmen. Inzwischen ist ein 
Beichs-Impfgesetz') erlassen worden. 

Auch das Auftreten der Cholera in einigen Landestheilen hat wiederholt 
Unterbrechungen der geordneten Thätigkeit der Schulen verursacht. 

Der WegfEiIl des Nachmittagsunterrichts in den grösseren Städten 
wird von Vielen vorzugsweise aus Gesundheitsrücksichten gewünscht. Die 
Controverse über die Zweckmässigkeit dieser Abänderung des Bestehenden 
dauert fort*). Neuerdings ist für die Zusammenlegung der Lehrstunden auf 
die Vormittage wiederholt auch die an manchen Orten steigende Wohnungs- 
noth und die Höhe der Miethspreise geltend gemacht, durch welche Eltern 
und Lehrer sich nicht selten genöthigt sehen, in weiter Entfernung von der 
Schule eine Wohnung zu wählen ; ebenso die Rücksicht auf die zunehmende 
Zahl der Schüler, die aus benachbarten Dörfern täglich in die städtischen 
Schulen kommen. In Lehrerversammlungen, wo der Gegenstand zur Sprache 
gebracht worden, hat in der Kegel die Ansicht wenig Widerspruch gefonden, 
dass die Unterrichtszwecke der höheren Schulen sich sehr wohl auch in einer, 
abgesehen von den Zwischenpausen, ununterbrochenen Folge von Vormittags- 
stunden erreichen lassen; und dass darin eine zu grosse ^strengung für die 

Hrm. Friedberg, Dieoffenil. Q^esandheitspflege auf der Wiener Weltaussiellung (in den 
„Grenzboten^ 1874). Die deatschen Besirebongen auf diesem Gebiet sind eingehend ge- 
würdigt worden in der Scbool Arcbitecture von £. R.^obson; London 1874. 

^ Vgl. Protok. p. 145. •) S. C. Bl. 1874 p. 373 flf. 

») Vgl. B. U, 41 ♦, Pädag. Archiv 1872 p. 366 fif, Protok. p. 142 ff. 



66 

Schüler liege, hat man nicht wahrgenommen; auch meint man auf solche 
Weise leichter zu der wünschenswerthen Verminderung der häuslichen Arheits- 
aufgaben für dieselben zu gelangen. 

Durchgeführt ist die Massregel u. a. an mehreren höheren Schulen in 
Berlin, in Stettin, in Danzig; bei anderen hat man die freien Nachmittage 
auf wöchentlich direi, auch vier vermehrt. 

Die Schulferien sind ein Gegenstand unvereinbarer Wünsche und An- 
träge geblieben; die Verschiedenartigkeit der bei den Betheiligten collidiren- 
den Interessen lässt es zu einer Einigung nicht kommen. Am wenigsten 
Uebereinstimmung findet sich in der Provinz Preussen. Nachdem daselbst 
im Jahre 1869 bei den katholischen Gymnasien der Beginn der 5 Vi Woche 
dauernden Hauptferien auf den Anfang des Monats August gelegt worden, 
um das Studienjahr in drei Tertiale zu theilen, und den evangelischen An- 
stalten freigestellt war, diesem Vorgange zu folgen, ist dies bei einigen der 
letzteren geschehen, bei den meisten nicht. Aus dem Publicum der betreffen- 
den Orte und von städtischen Behörden sind gegen diese Aenderung wieder- 
holt Reclamationen erhoben, zumal w^enu andere höhere Schulen desselben 
Orts die frühere Perienordnung beibehielten. 

Die allermeisten höheren Schulen gewähren vierwöchentliche Sommer- 
ferien, die bis in den Anfang des Monats August reichen. Der Uebelstand, 
dass, besonders bei spätem Eintritt des Osterfestes, das Sommersemester un- 
verhältnissmässig kurz wird, lässt ^ich dabei nicht vermeiden. Auch in 
der Provinz Sachsen hat das K. SchulcoUegium in einer (unter dem 14. Febr. 
1873) neu festgestellten Ferienordnung, me indess den Alumnaten grössere 
Freiheit gestattet, die Sommerferien beibehalten, aber bestimmt, dass die 
Zeit zwischen diesen und den Herbstferien unter allen Umständen acht Wochen 
dauern muss. Das K. Prov. Schulcollegium in Cassel hat (unter dem 26. 
Jan. 1870) eine Uebereinstimmung der Ferien bei den hessischen und nassaui- 
schen Lehranstalten nur soweit angeordnet, dass die WeDmachts- und die 
Osterferien überall je zwei Wochen dauern ; die Vertheilung der übrigen sechs 
Wochen hat man den einzelnen Anstalten je nach ihren Wünschen und Be- 
dürfnissen überlassen. In der Rheinprovinz, wo man die Hauptferien früher 
erst nach Anfang Septembei*s beginnen liess, und das neue Schuljahr um die 
Mitte Octobers eröffnete, sind im Jahre 1874 bis auf weiteres allgemein fünf- 
wöchentliche Sommerferien eingeführt, die um die. Mitte Augusts anfangen. 
In Westfalen beginnen die Hauptferien der Anstalten, bei welchen sie früher 
in der letzten Hälfte des August anfingen, jetzt nicht vor dem 4. Sptbr. 

Eine Lösung der meisten und grössten Schwierigkeiten, welche gegen- 
wärtig eine zweckmässige Anordnung der Schulferien macht, wird jetzt von 
Vielen nur darin gefimden, dass man das Schuljahr zu derselben Zeit wie 
das bürgerliche Jahr beginnen lässt und in zwei gleichmässige Hälften theilt, 
zwischen denen die Hauptferien liegen^). Dabei hegt mau die Hoffnung, 
dass dieselbe Ordnung, zumal da ihre Einfühlung bei den Universitäten und 
anderen Hochschulen eine ihrer Voraussetzungen ist, für alle höheren Lehran- 
stalten in Deutschland werde angenommen werden. 

Die Bestimmung, nach welcher früher der Beginn und Schluss der Ferien 
so zu legen war, dass zu den Reisen der Schüler von imd nach dem Schul- 
ort nicht Sonn- und Festtage benutzt werden mussten, ist durch Min, Verf. 
V. 18. Mai 1872 aufgehoben, und angeordnet worden, dass, soweit nicht be- 
sondere Verhältnisse, z. B. der Eintritt der beweglichen Feste, eine andere 



1) Vgl. Protok. p. 146 ff. 



57 

Emrichtung nöthig machen, der Schlnss der Lectionen vor den Ferien nicht 
am Freitag, sondern am Sonnabend, und ebenso der Wiederanfang nicht am 
Dienstag, sondern am Montag erfolge^). 

Die Vermehrong der Lehrkräfte für die höheren Schulen ist im all- 
gemeinen hinter dem Bedürfiiiss zurückgeblieben. Zwar haben die durch 
den Normaletat (s. oben p. 23 ff.) herbeigeführten bedeutenden Gehaltser- 
höhungen und die jetzt vorhandene Möglichkeit, früh in gut besoldete Stellen 
za gelangen, auch die Wirkung gehabt, dass die Zahl der jungen Männer, 
die sich dem Lehramt vridmen, gewachsen ist (Vgl. die Statistik der Prüfun- 
gen in Abschn. Vü) ; aber ausreichend ist der Zuwachs nicht; er steht nicht 
in richtigem Verhältniss zu der Vermehrung der höheren Schulen überhaupt 
imd zu der Erweiterung vieler von ihnen. Dazu konmien die Wirkungen der 
letzten Kriege (s. p. 3). Grösser als die Zahl der nn Kriege ge&Uenen 
oder in Folge des Krieges gestorbenen Lehrer war die Zahl derer, welche 
für längere Zeit dienstunfähig geworden waren; die Zahl der nach Elsass- 
Lothringen abgerufenen ist p. 5 erwähnt. Ali andere deutsche Länder 
hat Preussen mehr Lehrer abgegeben, als es empfangen hat; mehrere sind 
auch Berufimgen über Deutschland hinaus nach Kussland, Südamerika, Ja- 
pan u. a. gefolgt. — Nicht wenige Lehrer sind als Schulinspectoren verwandt 
worden, namentlich in Preussen, Posen, Schlesien und in der Rheinprovinz. — 
Ungeachtet der allgemeinen Besoldungserhöhungen und besseren Aussichten 
sind doch wegen des Missverhältnisses, in welchem gleichwohl an manchen 
Orten die Einnahmen zu den Lebensbedürfiiissen stehen, auch aus dem höhe- 
ren Lehramt einzelne zu mehr lohnenden praktischen, besonders industriellen 
Bemfsarten übergegangen. 

Am meisten macht sich der Mangel an Lehrern der neueren Sprachen 
fühlbar. Für den Unterricht im Französischen ist er durch die aus den 
neuen Beichslanden herübergekommenen und durch einzelne aus Frankreich 
vertriebene deutsche Lehrer noch wenig vermindert worden. Demnächst 
fehlt es an Lehrern der Naturgeschichte, und besonders an solchen, die für 
den Unterricht darin und zugleich für Mathematik qualificirt sind. 

Unter solchen Umständen sehen sich die Prov. SchulcoUegien nicht sel- 
ten genöthigt, die Verwendung noch ungeübter Candidaten nicht blos zur 
Aushülfe, sondern auch zur Verwaltung ordentlicher Lehrerstellen und als 
Classenordinarien gutzuheissen ;' die vorhandenen Lehrerseminarien werden im 
ganzen wenig benutzt, und die an den Uebung^n derselben theilnehmenden 
Candidaten werden in der Kegel zugleich mehr als es dem Zweck der Semina- 
rien entspricht für die öffentlichen Schulen in Anspruch genommen. Dennoch 
bleibt die zweckmässige pädagogische und didaktische Ausbildung der Lehr- 
kräfte eine der vrichtigsten Fragen für die Zukunft unserer höheren Lehran- 
stalten. 

Der häufige Lehrerwechsel in den unteren und mittleren Classen gereicht 



Bei den katholischen Lehranstalten vermehrt sich die schulfreie Zeit durch kirch- 
liehe Feiertage. Die vom Staate anerkannten Feiertage (vgl. Justiz. Minist. Bl. für 1850 
p. 127, Verf. v. 12. Apr. 1850), an denen bei kathol. Leluranstalten der Unterricht aus- 
fallt, sind folgende sieben: 

1. Eprohanien, 6. Jan. 2. Maria Reinigung, 2. Febr. 3.' Maria Verkündigung, 25. 
Xirz. 4. Frohnleichnam. 5. Feter und Faul, 29. Juni. 6. Allerheiligen, 1. Novb. 
7. Maria Empfangniss, 8. Dcbr. — Ausserdem werden am Aschermittewoch und am Aller* 
teelentage die zwei ersten Morgenstunden freigegeben. 

Bidchnet man dazu die besonderen kathol. Local- und Diöcesan-Feierta^e. so ist es etwa 
IVs Woche, nm die für die katholischen Schüler sich die Ferienzeit jahrhcn vermehrt. 



58 

den Schulen zu merklichem Schaden und ist ein Gegenstand der Klage vieler 
Eltern. Um wenigstens während des Probejahres, das jedoch ausschliesslich 
als solches nur noch selten vorkommt, den Anstaltswechsel zu verhindern, 
ist durch Min. Verf. v. 31. März 1869 angeordnet worden, dass die Candi- 
daten innerhalb ihres Probejahres (mögen sie auf die dafür vorgeschriebene 
wöchentliche Stundenzahl beschränkt oder, wie meistens der Fall, mit dem 
Arbeitspensum eines ordentlichen Lehrers bedacht sein^ an eine andere An- 
stalt nur mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde derjenigen Anstalt über- 
gehen dürfen, bei welcher sie das Probejahr begonnen haben, und dass diese 
Genehmigung nur ausnahmsweise aus besonderen Gründen ertheilt werden 
darf. 

Es entspricht dem gegenwärtigen Charakter unseres öffentlichen Lebens, 
dass das Bestreben sich über gemeinsame Angelegenheiten der Schule zu 
verständigen lebhafter geworden ist. Von den durch die neuen politischen 
Verhältnisse Deutschlands unmittelbar veranlassten Schulconferenzen ist oben 
(p. 7 f.) die Rede gewesen. 

Periodische Directoren-Conferenzen innerhalb der einzelnen Pro- 
vinzen unter fietheiligung der K. Schulräthe haben in Preussen, Pommern, 
Posen, Schlesien, Sachsen und Westfalen stattgefunden; vorbereitet wird 
eine solche in Hannover ; in Westfalen ist 1873 die Conferenz zum 25*^ Male 
abgehalten worden ^). Die Protokolle dieser Directoren-Conferenzen kommen 
jetzt durch den Buchhandel in die Oeffentlichkeit. Die Gegenstände der 
Berathung werden nach den Vorschlägen der einzelnen LehrercoUegien durch 
die betreffenden Prov. Schulräthe festgestellt. In den seit 1869 herausgege- 
benen Protokollen findet sich eine grosse Mannichfaltigkeit theils allgemeiner, 
theils fiir Gynmasien und Realschulen im besondern wichtiger Fragen be- 
handelt. Dahin gehören u. a. : Ziel und Methode des deutschen Unterrichts, 
die deutsche Orthographie und Interpunction, die Disciplin der Schulen ausser- 
halb derselben, die Cursusdauer der einzelnen Classeu, die Schulferien, die 
Schulfeste, die Schülerbibliotheken, die Gesundheitspflege an den Schülern, 
die Anleitung der Schulamtscandidaten , die jetzt zweckmässigste Behandlung 
der alten Schriftsteller, die Uebungen im Lateiusprechen und in lateinischer 
Versification, das griecliische Extemporale, die Vertheilung des geographischen 
und geschichtlichen Lehrstoffs in den Gymnasien, die Methode des französi- 
schen und englischen Unterrichts in den Realschulen, der Unterricht in den 
beschreibenden Naturwissenschaften u. a. m. Einige Protokolle enthalten auch 
statistische Zusammenstellungen, Mittheilungen über besondere Disciplinar- 
fälle, über die Prequenzverhältnisse, über Personalveränderungen in der Pro- 
vinz u. dgl. m. *). 

Die sonst jährUche Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner 
hat in den Jahren 1870 und 1871 wegen des Krieges, 1873 der Cholera wegen 
nicht stattgefunden; 1872 aber um Pfingsten in Leipzig und 1874 im Herbst 
in Innsbruck. 

Nebem allem jedoch, was irgendwie einen officiellen Charakter an sich 
trägt, sucht in der gegenwärtigen Zeit der Trieb nach freier Vej^einigung 
mehr als sonst seine eigene Befriedigung. Selbstverständlich kommen dabei 
neben den sachlichen Fragen auch die mehr persönlichen Interessen und die 



1) Die betheiligien Directoren der königlichen Anstalten, meist auch der Btadtisohea, 
erhalten jetzt Tagegelder und BeisekoBten nach Massgabe des Gesetzes v. ^. Harz 1873 
(G. S. p. 122 ff.) unmittelbar auf die Schulcasse angewiesen. 

^) Von dem Prof. Dr,ICrler in Züllichau wird eine übersichtliche Zusammenstellimg 
der Ergebnisse der bisherigen Directoren-Conferenzen vorbereitet. 



59 

Standesrechte zur Besprechung. Wie dies hinsichtlich der Lehrerbesoldnngen 
geschehen^ ist p. 22 (vgl. p. 27 und 35, bei den Redschulen und der Rangfrage) er- 
wähnt. Dergleichen Yersammlungen, ältere und jüngere, sind theils allgemeine 
ohne Bücksicht auf Landesgrenzen, theils provinzielle, wie einzelne „Pro- 
Tinzial-Lehrertage^ u. dgl. m. ; einige mit „ständigen Ausschüssen" oder „Dele- 
girtentagen". Die Verhandlungen werden mehr und mehr in den von poli- 
tischen Versammlungen hergenommenen Formen geführt. Li der Anregung 
nnd Fortleitung der Bewegung treten, namentlich in der Bheinprovinz, in 
Bertin und in Ostpreussen einzelne Anstalten und Personen besonders hervor. 
— Gegenstände der Discussion in solchen Versammlungen sind ausser den 
Schulorganisations-Fragen und den Besoldungen u. a. gewesen der Rang, 
der Ascensionsanspruch der Lehrer, die Betheiligung der Lehrercollegien bei 
ihrer Ergänzung („Vorschlagsrecht bei Stellenbesetzungen"), die Wittwen- und 
Waisencassen, die Grenzen der Verpflichtung der Lehrer, Einwirkung auf die 
Landesvertretung, die Behörden und die Presse im Literesse des Lehrerstandes, 
das Mass der Anforderungen an die Schüler, die Ferienfrage u. a. m. Die 
Vereinigung der deutschen Realschulmänner hat für ihre Herbstversammlung 
in Braonschweig 1874 ^die künftige Organisation des höheren Schulwesens** 
als Hauptgegenstand bezeichnet. — Li Berlin hat sich neben der seit 1843 
bestehenden Gymnasiallehrer-Gesellschaft (s. B. II, 115^ neuerdings ein anderer 
Verein von Lehrern der höheren Schulen gebildet mit dem Zweck „die In- 
teressen des höheren Schulwesens wahrzunehmen und die CoUegialität unter 
den Lehrern zu fordern**. 

Zu den Schul-Zeitschriften ist in Preussen hinzugekommen (s. B. 11, 
42*) das p. 36 erwähnte Centralorgan für das Realschulwesen. Femer er- 
scheint seit 1869 zu dem von Dr. E. r. Leutsch in Göttingen herausgegebenen 
Philologns als Beiblatt ein philologischer Anzeiger, dazu bestimmt, die philo- 
logische Literatur des In- und Auslandes schnell zu näherer Kenntniss des 
betreffenden Publicums zu bringen; wobei nicht nur neue Ausgaben der al- 
ten Autoren, sondern auch Schulgrammatiken und sonstige philologische Schul- 
bücher berücksichtigt werden. 

Den Schul Programmen ist in B. II ein besonderer Abschnitt ge- 
widmet (p. 701 ff.). Seitdem hat die Zahl der von den einzelnen Anstalten 
befau6 der Vertheilung zu liefernden Exemplare noch weiter vermehrt werden 
müssen« 

Sämmtliche Kosten der Herstellung und Versendung der Programme ha- 
ben im Jahre 1873 bei den preussischen höheren Lelu'anstalten betragen: 
c. 39000 Thhr. 

Die Dresdener Schulconferenz von 1872 (s. p. 7) war hinsichtUch des 
Programmenwesens darin einig, dass eine Abänderung der bestehenden Ein- 
ricbtong hauptsächlich wegen der üebelstände rathsam sei, welche einerseits 
die Massenanhäufnng solcher Schulschriflen in den Bibliotheken, andererseits 
bei dem gegenwärtigen Umfange des Austausches die Schwierigkeit desVer- 
theflungsgeschäfls fi£r die Schiüverwsdtungen mit sich fahrt. Es wurden des- 
halb folgende Vorschläge gemacht, welche später auch die Zustimmung aller 
der Staatsregiemngen gefunden haben, von denen die Dresdener Conferenz 
beschickt worden war: 

1. Die Nothwendigkeit regelmässiger Veröffentlichung bleibt nur für den 
einen Theil der Programme, die Schulnachrichten, bestehen, während in Be- 
treff der Beigabe einer wissenschaftlichen Abhandlung femer kein Zwang statt- 
findet. 2. Da dem Interesse der Lehrer an den Einrichtungen undVer- 
hältflissen der einzelnen Schulen grösstentheils durch pädagogische Zeitschriften, 



60 

statistische Mittheilungen u. dgl. m. genügt wird, so kann sich die Verbreitung 
der gedruckten Schidnachrichten luglich auf den Kreis des betheiligten Publi- 
cums und der betreffenden Behörden beschränken. 3. Zu weiterer Ver- 
breitung gelangen in der Regel allein die mit einer wissenschaftlichen Ab- 
handlung ausgestatteten Programme, und zwar nur soweit ihre Mittheilung 
begehrt wird. Die dabei erforderliche Vermittelimg wird einer buchhändleri- 
scnen Centralstelle übergeben. 

Hienach hat der Minister Dr. Falk persönliche Verhandlungen mit der 
Teubnerschen Verlagshandlung in Leipzig veranlasst, und den in Folge dessen 
aufgestellten Plan einer neuen Regulirung des Programmenwesens im Juh 
1874 den betheiligten deutschen Regierungen zu einer Erklärung, ob sie mit 
demselben einverstanden sind, mitgetheilt. 

Schliesslich ist bei dieser TJebersicht nicht unerwähnt zu lassen, dass nach 
demWunsch der Commission für die Weltaustellung zuWien im Jahre 
1873 daselbst mit anderen öffentlichen preussischen Bildungsanstalten ftuch 
das höhere Schulwesen vertreten gewesen ist. Dasselbe bietet indess der 
Natur der Sache nach nur wenige Seiten dar, welche sich für die Zwecke 
einer derartigen Schaustellung eignen. Das Wesentlichste, der Unterrichts- 
betrieb, lässt sich nur in der Darlegung des Lehrplans und der Lehrmittel 
einigermassen zur Anschauung bringen. 

Demgemäss waren von den höheren Lehranstalten zur Ausstellung ge- 
schickt sämmtliche Programme vom Jahre 1872, femer als Darstellungen 
der bestehenden Organisation und der geschichtlichen Entwickelung auf diesem 
Gebiet die zwei ersten Theile gegenwärtiger Schrift und ein Exemplar der 
Verordnungen und Gesetze für die höheren Schulen in Preussen (2 Theile, 
1867. 68). Zur Ergänzung der in erstgedachter Schrift enthaltenen Zusammen- 
stellung über die Schulstatistik war die Prequenzbewegung, welche in den 
preussischen höheren Schiden während der letzten 50 Jahre stattgefunden 
hat, in grossen colorirten graphischen Darstellungen anschaulich gemacht, 
sowie auch eine Uebersicht der Frequenz sämmtlicher Gymnasien, Progymna- 
sien, Real- und höherer Bürgerschulen vom Sommersemester 1872 in ge- 
druckten Tafeln gegeben, aus denen zugleich ersehen werden konnte, wie 
gross damals die Zahl der Anstalten jeder dieser Kategorien in den einzelnen 
Provinzen war, ferner die Zahl der Lehrer, die Vertheilung der Schüler nach 
den Classen, sowie auch die Confessionsverschiedenheit der Schulbevölkerung. 

Zu der bildlichen Darstellung von Schulgebäuden neuerer Zeit, welche 
B. II dieser Schrift enthält, kamen liinzu mehrere grosse Pläne (Grundrisse, 
Ansichten der verschiedenen Seiten u. s. w.) von einigen königlichen und städti- 
schen Schulbauten in Berlin. Und um wenigstens von Einer Provinz eine 
Anschauung alles dessen zu geben, was als Lehrmittel bei den verschiedenen 
Unterrichtsgegenständen jetzt in Gebrauch ist, waren von den höheren Schulen 
der Provinz Brandenburg sämmtliche Grammatiken, sowie die anderen Lehr-, 
Uebungs- und Lesebücher, ferner Apparate des physikalischen und naturge- 
schichtlichen Unterrichts, ebenso encQich die Lehrmittel der Geographie, des 
Zeichnens und des Gesanges nach Wien geschickt und daselbst aufgestellt 
worden. 



n. 

Die Verwaltungsbehörden. 



Die in Bd. I und 11 dargestellte Organisation der ünterrichtsverwaltung 
hat in den letzten fünf Jahren durchgreifende Veränderungen nicht er&hren. 
Wo es zulässig erschien^ sind im Zusammenhange mit weiterer Decentrali- 
sation Yerein&chungen des Geschäftsganges eingetreten, z. B. hinsichtlich der 
Berichte über die Etats nicht fiscalischer Anstalten durch folgende Circ. Yerf. 
T. 11. März 1871 : 

^Dnrch die Verfaganff v. 2. Jan. 1863 habe ich bestimmt^ dass es über Zulagen, 
welche dem Director oder Lehrern einer vom Staate nicht subventionirten Anstalt 
▼om Patronat derselben gewährt werden, eines besonderen Berichts an mich nicht be- 
darf. Ich finde mich yeranlasst, diese Bestimmung dahin zu erweitem, dass solche 
Gehaltsverbessenmgen auch nicht von dei* Genehmigung des EL Frov. Schnlcolleginms 
abhangig zu machen sind, dass vielmehr den betreffenden Patronaten nur aufzugeben 
ist^ Ton der geschehenen Bewilligung Anzeige zu erstatten. Dem Ermessen des 
K. Prov. SchuTcoll. bleibt überlassen, ausserordentliche Fälle der Art in die Yer- 
waltungsberichte^) aufzunehmen. 

Von einigen der betreffenden Anstalten sind bisher die Etats regelmässig zu meiner 
Kenntniss gebracht, von anderen nicht Ich bestimme hierdurch, dass es in Zukunft 
von denjenigen höheren Schulen, welche aus öffentlichen Fonds nicht snbventionirt 
werden, einer Einreichung des Etats hieher nicht bedarf; es genügt, dass das K. 
Prov. SchulcolL sich von dem Stande der Etats und den Veränderungen in denselben 
in fortdauernder Kenntniss erhält, auch um erforderlichen Falls jraerzeit darüber 
Anjdninlt ertheilen zu können." v. Müh 1er. 

Yen besonderer Wichtigkeit ist die Massregel, die in den alten Provinzen 
herkömmliche Theilmig des Ressorts der höheren Schulen unter die K. Prov. 
Schnlcollegien und die K. Regierungen au&uheben und sammtliche höhere 
Schulen den K. Prov. Schnlcollegien zu überweisen. Dies zu thun war eben- 
so im Interesse der früher von den K. Regierungen beaufsichtigten Anstalten 
selbst wie ihrer Lehrer. Die Einheit der Verwaltung wurde dadurch beför- 
dert, die den allgemeinen Principien gemässe Einrichtung neuer Progymnasien, 
höherer Bürgerschulen u. a. erleichtert und eine entsprechende Beurtheilung 
der Leistungen solcher Anstalten gesichert ; die Lehrer derselben aber kamen 
nunmehr mit den ihnen gleichartig voi^ebildeten in nähere Verbindung, und 
durch die Prov. Schnlcollegien konnte jetzt auch für ihre Beförderung und 
angemessene Verwendung besser gesorgt werden. 

Zuerst wurde diese Veränderung in der Provinz Pommern ausgeführt 
auf Grund der nachstehenden C. O. t. 3. Jan. 1872: 

,^iif den Bericht des StaatsminiBterinm» vom 31. v. M. will Ich hiedorch geneh« 
mifen, da» in der Provinz Fonunem aach die Bealachnlen zweiter Ordnung, die 
hofieren Bürgerscholen nnd die nicht mit Berechtigungen versehenen Progymnasien 



*) Dieselben werden von drei zn drei Jahren über die Gymnasien nnd die Beallehr« 
anstaUen gesondert erstattet; früher allljahrlich. 



62 

unter die Aufsicht des Prov. Schulcollegiums gestellt werden, und zugleich Sie, den 
Minister der geistlichen etc. Angelegenheiten, ermächtigen, dieselbe Uebertragung 
aus dem Ressort der Regierungen in das der Frov. Schulcollegien auch in den übri- 
gen altpreussischen Landestheilen eintreten zu lassen, soweit nach den besonderen Ver- 
hältnissen der einzelnen Provinzen die Aenderung ausifuhrbar und zweckmäsijg erscheint 
und die betreffenden Ober-Präsidenten damit einverstanden sind." Wilhelm. 

Von dieser C. Ordre gab der Minister Dr. Falk den Ober-Präsidenten 
derjenigen Provinzen, wo die Arbeitskräfte der K. Schulcollegien zur Ueber- 
nabme der entstehenden Mehrarbeit auszureichen schienen, durch folgende 
Verfugung v. 14. März 18 7 2 Kenntniss: 

„Nach dem durch die Allerh. Verordnungen vom 9. Dcb. 1B42, 26. Aug. 1859 und 
10. Nov. 1862 festgestellten Ressortvertaältniss der höheren Lehranstalten steht die 
Aufsicht über die Q-ymnasien, die Realschulen 1. 0. und die mit Berechtigungen 
versehenen Progymnasien den K. Prov. Schulcollegien zu, während die Realschulen 
2. O., die höheren Bürgerschulen und die nicht mit Berechtigungen versehenen Pro- 
gymnasien zum Ressort der K. Regierungen gehören. 

Die Wahrnehmung, dass die letzteren, da ihre Verwaltung hauptsächlich das Ele- 
mentarschulwesen umfasst, zu wenig im Zusammenhange mit der ganzen Entwickelung 
des höheren Schulwesens und mit den für dasselbe bestimmten Ordnungen stehen, 
hat meinen Herrn Amtsvorgänger vor fünf Jahren veranlasst, in den neuerworbenen 
Landestheilen, um daselbst von vornherein die wünschenswerthe e^rössere Einheit in 
der Beaufsichtigung des höheren Schulwesens herzustellen, mit Allerh. Genehmigung 
das Ressort der betreffenden E. Prov. Schulcollegien auf sammtliche öffentliche höhere 
Lehranstalten auszudehnen. 

Durch Allerh. Ordre v. 3. Jan. d. J. haben des Kaisers und Königs Mai. auf den 
Antrag des K« Staatsministeriums zu genehmigen geruhet, dass dieselbe Massregel, 
soweit die besonderen Verhältnisse es gestatten und die betreffenden K. 0. Präsi- 
denten damit einverstanden sind, auch auf die anderen Provinzen ausgedehnt werde. 
Ew. Excell. ersuche ich er^ebenst, den Gegenstand gefälligst in Erwägung zu ziehen 
und mir demnächst anzuzeigen, welche Veränderungen in dem in der dortigen Pro- 
vinz bestehenden Ressortverhältniss auf Grund der erwähnten Allerh. Orare aus- 
fährbar und wünschenswerth erscheinen." 

Die Massregel ist seitdem in allen Provinzen durchgeführt mit Ausnahme 
der Rheinprovinz, wo es im Jahre 1875 geschehen wird. 

Den Directoren der den K. Prov. Schulcollegien demgemäss neu zuge- 
wiesenen Anstalten sind die für die G-ymnasien und Realschulen 1. O. be- 
stehenden allgemeinen Instruction^^ Disciplinar- und andere Ordnungen zu 
entsprechender Nachachtung mitgetheilt worden. 

Die Verwaltung der höheren Lehranstalten in den neupreussischen Landes- 
theilen seitens der Aufsichtsbehörden ist zufolge der darüber erlassenen Ver- 
ordnungen (s. Bd. n, 33 ff.) mehr und mehr nach den Principien eingerichtet 
worden, welche in den alten Provinzen dafür massgebend sind. Vgl. oben 
p. 49. — In Hannover waren den localen Schulconmiissionen einzelner Städte 
feefugmsse eingeräumt, die zur unmittelbaren Competenz der königlichen Auf- 
sichtsbehörde gehören, z. B. in Bezug auf die Disciplin über die Lehrer, die 
Inspection ihres Unterrichts, die Ein^rung von Lehrbüchern, die G-enehmi- 
gung des Lehrplans und der Conferenzbeschlüsse, die Schuldisciplin u. a. In 
Folge der Einsetzung eines K. Prov. Schulcollegiums in Hannover mit den 
diesen Behörden in den alten Provinzen zustehenden Befugnissen haben die 
Instructionen der localen Schulconmiissionen revidirt und neu festgestellt 
werden müssen. 



6d 



Ministeriam der geistlicheni Unterrichts- und Medicinal- 

Angelegenheiten. 

Chef: Der Staatsminister Dr. Falk^). 
U. Staatssecretair: Sydoir*). 

Abtheilnng für die Unterrichtsangelegenheiten. 

Director: Grdff, Wirkl. Geh. Ober-R^erungsrath'). 
Vortragende Käthe*): 

Dr. Keller, Wirkl. Geh. Ober-Eegierungsrath. 

Dr. Knerk, Geh. Ober-RegieruHgsrath. 

Dr. Wiese, Geh. Ober-Regierungsrath. 

De la Crcix, Geh. Ober Regierungsrath, 

Dr. Stiete, Geh. Ober-Regierungsrath. 

Linhoß, Geh. Ober-Regierungsrath. 

Dahtrngtädt, Geh. Ober-Regierungsrath. 

Wötzoldt, Geh. Ober-Regierungsrath. 

r. Cranaeh, Geh. Regierungsrath*). 

V. Wussaw, Geh. Regierungsrath*). 

Lucanus, Geh. Regierungsrath*). 

Dr. Schneider, Geh. Regierungsrath^. 

Dr. Schöne, Geh. Regierungsrath^). 

BaJdmannj Geh. Regierungsrath*). 

Schallehn, Geh. Regierungsrath^% 

Beinert, Geh. Regierungsrath*^). 

Dr. Göppert, Geh. Regierungsrath'*). 

Dr. Bartsch, Geh. Regierungsrath*'). 
Hülfsarbeiter : 

Fenmer, Gerichtsassessor. 



1) Seit dem 82. Jan. 1872; yorher G«h. O. Jiutizrath im K. JnBtanninisteriiim zu 
Beriin. Sein VorgangeFf der Mimster Dr. v. Makler, am 17. Jan. 1872 anageschieden, starb 
am 2. April 1874. 

*) Seit dem 26. Harz 1873; vorher Wirkl. Geh. 0. Reg. Rath nnd Director im Mini- 
iterinm ; bis znm Sptb. 1872 Präsident des Apellationsgerichts zu Münster. Vor ihm, vom 
17. Mai 1872 bis znm März 1873, war U. Staatssecretair Dr. Aekenbaek, jetzt Minister fiir 
Handel etc. Dessen Yorg^inger als U. Staatssecretair, Dr. Lehnert, starb am 22. Octb. 1871 ; 
vgl C.BL 1871 p. 632ff. 

') Seit 26. März 1873; vorher Geh. 0. Reg. Rath im Ministeriam für die landwirth- 
MhaftL Angelegenheiten. 

*) Innerhalb der 5 Jahre sind ausgeschieden: 



Geh. O. Reg. Rath Dr. Pimder fstarb am 30. Ang. 1871 ; vgl. C. Bl. 1871 p. 668 ff.), 
Geh. 0. Reg. Raul. JDUZenMa/ (trat in den Rahestand am 12. Mai 1870, starb am 1. Mirz 
1873), Q^ 0. Reg. Rath SäeU (trat in den Rahestand am 18. I^tb. 1873), Geh. 0. Eeg. 
Rath Bimdewald (starb am 2. NoTb. 1873), Geh. 0. Reg. Rath Dr. OUkatuen (trat in den Rahe- 
sUnd 0. 1874). 

Datum der Patente (die fr&heren s. B. II): 
*) aO.NoTb. 1871. ») 20. Novb. 1871. •) 20.Novb. 1871; 'J 26.- März 1873. 
•) 26. März 1873. •) 29. Jani 1878. »«) 26. Pebr. 1874. ") 26. P6br. 1874. 
^^ 26. Febr. 1874. ^*) 12. Juni 18^. 



64 
Die Provinzial -Verwaltungsbehörden. 

I. PROVINZ PREUSSEN. 

1. Provinzial-Schulcolleginm zu Königsberg. 

Präsident : Wirkl. Q-eh. Rath Dr. van Hom, Ober-Präsident. 
Director: van AuersuHxld, Reg. Vice -Präsident. 
Mitglieder : Hahenfddt, Geh. Reg. Rath, Justitiarius. 

Dr. Schröder, (evang.) Prov. Schulrath. 

Dr. Göbd, (kath.) Frov. Schuhrath. 

Gawlick, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Siegert, dsgl. 

2. Regierung zu Königsberg. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium : Wirkl. Geh. Rath Dr. von Harn, Ober-Präsident. 

von Auerswald, Reg. Vice -Präsident. 
Abtheilungsdirigent: Krasm, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Grawlkk, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Siegert, dsgl. 

Dr. von FVicken, Reg. und (kath.) Schulrath. 

3. Regierung zu Qumbinnen. 

(Abtheilung fllr Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident: van Puttkamer. 
Abtheilungsdirigent: vacat. 
Mitglieder: Tyrd, Reg. und (evang.) Schulrath. 
Risch, dsgl. 

4. Regierung zu Danzig. 

(Abtheilung des Innern) 

Präsident: von Diest, 

Abtheilungsdirigent : von SaUzwedeU, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Wanjura^ Reg. und (kath.) Schulrath. 
OUert, Reg. und (evang.) Schulrath. 

5. Regierung zu Marienwerder. 

(Abtheilung fUr Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident : G-raf zu Eulenburg. 
Abtheilungsdirigent : van Diederichs, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Henake, Reg. und (evang.^ Schulrath. 
Dr. Schulz, Reg. und (kath.) Scnulrath. 



n. PROVINZ BRANDENBURG. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Berlin. 

Präsident: Wirkl. Geh. Rath van Jagaw, Ober-Präsident. 
Dirigent: Reichenau, Geh. Reg.Rath. 



66 

Mitglieder : Sägert, Geh. Reg. Rath *). 
Dr. Klip, (evang.) Prov. Schnlrath. 
Dr. Gandtner, dsgl. 
Wetzet, d^l. 
Nuglisch, Reg. Assessor^ Justitiarius. 

2. Regierung zu Potsdam. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium : Wirkl. Geh. Rath von Jagow, Ober-Präsident. 

von Sehlotheim, Reg. Yice-Präsident. 
Abtheilungsdirigent: vacat. 
Kitglieder : Condiu, Reg. und (eyang.) Schulrath. 

Eismann, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 

3. Regierung zu Frankfurt a.O. 
(Abtheilnug iür Kirchen- und Schulwesen.) 

Präsident: Graf von Villers. 

Abtheilungsdirigent: von Sekhow, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Rüchhdm, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 
Schumann, R^. und (evang.) Schulrath. 



m. PROVINZ POMMERN. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Stettin. 

Präsident : Wirkl. Geh. Rath Freih. von Münckhausen, Ober-Präsident. 
Director: von Jeetze, Reg. Präsident. 
Mitglieder: Veitin, Oonsistorialrath, Justitiarius. 

Dr. Wehrmann, (evang.) Prov.-Schulrath. 

Crüger, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath. 

Dr. Königk, Reg. und (evang.) Schulrath. 

2. Regierung zu Stettin. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium : WirkL Geh. Rath Preih. von Mündüumsen, Ober-Präsident. 

von Jeetze, Reg. Präsident. 
Abtheilungsdirigent: von Gronefeld, Ober-R^. Rath. 
Mitglieder: Grüaer, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath. 

Dr. Königk, Reg. und (evang.) Schidrath. 

3. Regierung zu CSslin. 

(Abtheüung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident : von Kamptz. 
Abtheilungsdirigent : Beetz, Ober- Reg. Rath. 
Mitglieder: Baron, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 
Bittrich, dsgl. 



^) Zugleich Gen. Inspector des Taubsiommenwesens in Frenssen. 

m 



66 
4. Regierung zu Stralsund, 

(Ohne Abtheilungen) 

Präsident: Graf von Behr-NegeruUmk, 

Stellvertreter des Präsidenten : Dietlein, Ober- Reg. Rath. 

Mitglied: Dalmer, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 



IV. PROVINZ POSEN. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Posen. 

Präsident: Günther, Ober-Präsident. 
Director: Steinmann, Reg. Vice-Präsident. 
Mitglieder : Polte, (evang.) Prov, Schulrath. 
Dr. Tsckackert, (kath.) Prov. Schulrath. 
Jäkel, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 
(Die Geschäfte des Justitiarius und Yerwaltungsraths werden z. Z. com- 
missarisch durch den Gerichts -Assessor Dr. Kuller versehen). 

2. Regierung zu Posen. 
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium: Günther, Ober-Präsident. 

Stemmann, Reg. Vice-Präsident. 
Abtheilungsdirigent: von der Groben, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Jäkel, Consist., Reg. und (evang.) Schulrath. 

Polte, (evang.) Prov. Schulrath. 

LiJce, Reg. und (kath.) Schulrath. 

Dr. Tschackert, (kath.) Prov. Schulrath. 

3. Regierung zu Bromberg. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident : von Wegnem. 
Abtheilungsdirigent : Otto, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Lic. Schmidt, Reg. und (kath.) Schulrath. 

Jungklaasa, Reg. und (evang.) Schulrath. 
Httlfsarbeiter : Wen(üand, Blreis-Schulinspector. 



V. PROVINZ SCHLESIEN. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Breslau. 

Präsident: Freiherr von NorderMycht, Ober-Präsident. 

Director : Graf von PonimU, Reg. Vice-Präsident. 

Mitglieder: Dr. Dillenburger, Geh. Reg. und (kath.) Prov. Schulratb. 

Dr. Sommerbrodt, (evang.) Prov. Schulrath. 

Jüttner, Reg. und (kathol.) Schulrath. 

Ranke, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Dr. Richter, Consist. Rath, Justitiarius. 



67 

2. Regierung zu Breslau. 

(Abtheilang für Kirchen- und Schalwesen) 

Präsidium: von Nardenflycht, Ober-Präsident. 

Ghraf van Ponimki, Keg. Vice-Präsident. 
Abtheilnngsdirigent: von Willich, Ober-Beg. Bath. 

Mitglieder : Bdbnann, Reg., Consist. und (evang.) Schulrath. 

Jüäner, Beg. und (kath.) Schulrath. 

Ranke, Beg. und (evang.) Schulrath. 

3. Regierung zu Liegnit.z. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident: Freiherr von Zedlitz-Neukirch, 

Abtheilungsdirigent : von Perbandt, Ober- Beg. Bath^ Stellvertreter des 

Präsidenten. 
Mitglieder: Boek, Beg. und (evang.) Schulrath. 

Richter^ Consist., Beg. und (evang.) Schulrath. 

lÄc. Arnold, Reg., kath. geistl. und Schulrath. 

4. Begierung zu Oppeln. 

(Abtheilung für Ejrchen- und Schulwesen) 

Präsident: von Hagemeister. 

Abtheilnngsdirigent: Roiffd. Ober-Beg. Rath, Stellvertreter des Präsi- 
denten. 

Mitglieder: iWn^^^ Reg. und (evang.) Schulrath. 
Dreps, Reg. und (kath.) Schulrath. 
SchyUa, dsgl. 



VI. PROVINZ SACHSEN. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Magdeburg. 

Präsident : Staatsminister a. D. l^reiherr von Patow, Ober-Präsident. 
Director: Dr. von Gross gen. von Schwarzhoff , Reg. Vice-Präsident. 
Mitglieder: Dr. Schulz, Geh. Reg. Rath. 

Dr. Todt, (evang.) Prov. Schulrath. 

Wöpcke, Consist.; Reg. und (evang.) Schulrath. 

Menges, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Nitze, Consist. Rathy Justitiarius. 

2. Regierung zu Magdeburg. 

(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium : Staatsminister a. D. Freih. von Patow, Oberpräsident. 

Dr. von Gross gen. von Schwarzhoff, Reg. Vice-Präsident. 
Abtheilungsdirigent: Schmidt, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: W&pcke, Consist., Reg. und (evang.) Scbulratb. 

Menges, Reg. und (evang.) Scbulrath. 



5* 



68 

3. Regierung zu Merseburg. 

(Abtheilung fiir Kirchen- und Schulwesen) 

Präsident: Rothe. 

Abtheilungsdirigent; Freiherr mn Korffy Ober-Reg. Rath, Stellvertreter 

des Präsidenten. 
Mitglieder : Haupt, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Dr. Bezzemerger, dsgl. 

4. Regierung zu Erfurt. 
(Abtheilung des Innern) 

Präsident: von Kotze. 

Abtheilungsdirigent : von Tettau, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Bieck, Consist.^ Reg. und (evang.) Schulrath. 
Nagdy Divisionspfarrer (kath.). 



Vn. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Kiel. 

Präsident: Wirkl. Geh. Rath Freih. von Scheel-Pleasen, Ober-Präsident. 
Mitglieder: Dr. LaJimeyer, (evang.) Prov. Schulrath. 

Dr. theol. Schneider, Reg. und (evang.) Schulrath in Schleswig. 

Chalibdus, Consistorialrath, Justitiarius. 

2. Regierung zu Schleswig. 
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium: Bitter, Reg. Vice-Präsident. 

Abtheilungsdirigent: ffeArmann, Ober-Reg. Rath, Stellvertreter des Prä- 
sidenten. 

Mitglieder : Dr. theol. Schneider, Reg. u. (evang.) Schulrath. 
Matzen, dsgl. 



Vm. PROVINZ HANNOVER. 

Provinzial-Schulcollegium zu Hannover. 

Präsident : Graf zu Eulenburg, Ober-Präsident. 
Director: Rautenberg, Ober Reg. Rath. (conmiissar.) 
Mitglieder: Spieker, (evang.) Provinz. Schulrath. 

Bo88e, Reg. Rath, Justitiarius. 

Dr. Hagemann, (kath.) Prov, Schulrath, zu Hildesheim. 

Dr. Breiter, (evang.) Prov. Schulrath. 

Dr. Häckennann, (evang.) Prov. Schulrath. 

IX. PROVINZ WESTFALEN. 

I. Provinzial-Schulcollegium zu Münster. 

Präsident : Wirkl. Geh. Rath von Kühlwetter, Ober-Präsident. 
Director: Dditis, Reg. Vice-Präsident. 



69 

Hitglieder : Dr. Suffrian, Geh. Beg. und (evang.) Prov. Schulrath. 
Yreih. von Diepenlnvick'Gruter, Consist. Rath, Justitiarias. 
Dr. SchuUz, (kath.) Prov. Schulrath. 
Smend, Cons. und (evang.) Schulrath. 
Müller, Beg. und (kath.) Schulrath. 

2. Regierung zu Münster. 

(Abtheilang des Innern) 

Präsidium: Wirk!. Gteh.'Rsith von Kilhltoetter, Ober-Präsident. 

Delius, Reg. Vice-Präsident. 
Abtheilungsdirigent: Köhn von Jaski, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Smend, Cons. und (evang.) Schulrath. 

Müller, Reg. und (kath.) Schulrath. 

3. Regierung zu Minden. 

(Abtheilang des Innern) 

Präsident: von Eiehhom. 

Abtheilungsdirigent: von Sckierstedt, O. Reg. Rath, Stellvertreter des 

Präsidenten. 
Mitglieder : Dr. von Ciricuy - Wantrup, Reg. und (evang.) Schulrath. 

Ernst, Reg. und (kath.) Schulrath. 

4. Regierung zu Arnsberg. 

(Abtheilang des Innern) 

Präsident : von Holzbrinck, Wirkl. Geh. Rath. 
Abtheilungsdirigent : Kessler, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Buschmann, Reg., Cons. und (evang.) Schulrath. 
KroU, Reg. und (kath.) Schulrath. 

X. PROVINZ HESSEN-NASSAU. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Cassel. 

Präsident: von Bodelschmtwh, Ober-Präsident. 
Stellvertreter: Freih. von Hardenberg, Reg. Präsident. 
Mitglieder: Dr. Rumpd, (evang.) rrov. Schulrath. 

Kretsclid, dsgl. 

Mütter, Geh. und Ober-Reg. Rath, commiss. Justitiarius. 

2. Regierung zu Cassel. 

(Abtheilang für Kirchen- und Schulwesen) 

Präsidium : von BodeUchwvngh, Ober-Präsident. 

Freih. von Hardenberg, Reg. Präsident. 
Abtheilungsdirigent: Müder, Geh. und Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Pabst, Geh. Reg. und (evang.) Schulrath. 

Dr. FalkenJmner, Reg. und Schulrath. 

3. Regierung zu Wiesbaden. 
(Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen) 
Präsident: vonWurmb, 



70 

Abtheilungsdirigent: delaCroue, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder : Bat/er, Reg. und (evang.) Schulrath. 
Dr. Esser, Reg. und (kath.) Schulrath. 

XI. RHEINPROVINZ. 

1. Provinzial-Schulcollegium zu Coblenz. 

Präsident : Dr. von Barddeben, Ober-Präsident. 
Director: Konopacki, Reg. Präsident. 
Mitglieder : Snethlage, Cons. Rath, Justitiarius. 

Dr. Höpfner, (evang.) Prov. Schulrath. 

Stauder, (katL) Prov. Schulrath. 

Dr. Vökker, (kath.) Prov. Schulrath. 

Stiehl, Reg. und (evang.) Schulrath. 

2. Regierung zu Coblenz.- 

(Abtheilung des Innern) 

Präsidium : Dr. von Bardeleben, Ober-Präsident. 

Konopacki, Reg. Präsident. 
Abtheilungsdirigent : Freih. von Vmcke, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Henrich, Reg. und (kath.) Schulrath. 

Stiehl, Reg. und (evang.) Schulrath. 

3. Regierung zu Düsseldorf. 

(Abtheilung des Innern) 

Präsident : Freih. von Ende, 

Abtheilungsdirigent : Jmker von Ober-Conraid, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Wtttig, Reg. und (kath.) Schulrath. 
Gid^e, Reg- und (evang.) Schulrath. 

4. Regierung zu Cöln. 

(Abtheilung des Innern) 

Präsident: von BemutL 

Abtheilungsdirigent : von Guionneau, Ober-Reg. Rath. 
Mitglieder: Linniff, Reg. und (kath.) Schulrath. 
Florachvtz, Reg. und (evang.) Schulrath. 

5. Regierung zu Trier. 

TAbtheilung des Innern) 

Präsident: vonWolff, 

Abtheilungsdirigent : von Krosigk, Ober-Reg. Rath, Stellvertreter des 

Präsidenten. 
Mitglieder: Spiess, Ober-Cons. u. (evang.) Schulrath. 

Dr. Kellner, Greh. Reg. und (kath.) Schulrath. 
Hülfsarbeiter : Dr. Breuer, Oberlehrer. 

6. Regierung zu Aachen. 
(Abtheilung des Innern.) 
Präsident : von Leipziger, » 



71 

Abtheilimgsdirigent : Claessen, Ober-£eg. Rath, Stellvertreter des Prä- 
sidenten. 

Mitglieder: Stäveken, kath. geistl. und Schulrath. 

Bosshof, Cons.y evang. geistl. Reg. und Schulrath. 

7. Regierung zu Sigmaringen. 

(Ohne Abtheilnngen) 

Präsident : van Blumenthal. 

Mitglieder: Langard, Reg. Rath, Stellvertreter des Präsidenten. 
Kahler^ Schulrath und kath. Pfarrer. 



Xn. HERZOGTHUM LAUENBURG. 

K. Herzogl. Landrathsamt zu Ratzeburg. 

Landrath: Graf van Bemttorff (commissar.) 
Poet, Regierungs-Assessor. 

Consistorium. 

Präsident: van Linstaw, Geh. Regierungsrath. 

Mitglieder: vanWUzendarf, Landrath und ritterschaftlicher Assessor. 

Dr. th. Brömdy Superintendent und 1. geistl. Assessor. 

Gemken, Pastor und 2. geistl. Assessor. 

Romundt, Justizrath. 



Die K. Wissenschaftlichen Prtifungscomniissionen für das Jahr 1874. 

L PROVINZ PREUSSEN. 

KONIOSBSBO. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Gjmnasialdirector Prof. Dr. Wagner: Director der Commission und Examina- 
tor für Pädagogik. 
Greh. Reg. Rath Prof. Dr. Richelot : Mathematik und Physik. 

ProtD^iSStoT*^}- klassische Philologie. 

Prof. Dr. Schade: Deutsche Sprache und Literatur. 

Prot Dr. Bergmann: Philosophie. 

Prof. Dt. Maurenbrecher: Geschichte und Geographie. 

Prof. Dr. Voigt: Evangel. Theologie und Hebräisch. 

Prof. Dt. Schipper : Französische und englische Sprache. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof. DT.Dittrich in Braunsberg: Kathol. Theologie und Hebräisch. 
Prot Dr. CoMpary: Botanik und 2iOologie. 
Prot Dr. Grabe: Chemie und Mineralogie. 



72 

2. PROVINZ BRANDENBURG. 

Berlin. 

d) Ordentliche Mitglieder: 

Prov. Schulrath. Dr. Klix: Director der Commission und Examinator für deutsche 
Sprache und Literatur. 

pJ'ofiDr.-fS^}^ klassische Plülologie. 
Prof. Dr. Schellbach : Mathematik und Physik. 
Prof. Dr.Drof/sen: Geschichte und Geographie. 
Prof. Dr. Mesmer : Evangel. Theologie und Hebräisch. 
Prof. Dr. Herrig: Französische und englische Sprache. 
Realschuldirector Prof. Dr. Kern: Philosophie und Pädagogik. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. Braun: Botanik und Zoologie. 
Prof. Dr. Schneider : Chemie und Mineralogie. 
Gymnasialdirector Dr. Kempf: Lateinische und griech. Sprache. 

3. PROVINZ POMMERN. 

Gbeifswald. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. Kiesslin^ : Director der Commission und Examinator für classische 

Philologie. 
Prof. Dr. Susemihl: Philosophie und Pädagogik. 
Prof, Dr. Hirsch : Geschichte und Geographie. 
Prof. Dr. WeUlvausen : Evangel. Theologie imd Hebräisch. 
Prof. Dr. Scftmäz : Französische und engUsche Sprache. 
Prof. Dr. Thomi: Mathematik und Physik. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. Munter: Botanik und Zoologie. 

Prof. Dr. ScAtixin^; Chemie und Mineralogie. 

Prof. Dr. Schuppe l T^ a i. a i. 

Realschuldirector Dr. Brandt in Stralsund /' Deutsche bprache. 

4. PROVINZ SCHLESIEN und POSEN. 

Bbeslau. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt : Director der Commission. 
Prof. Dr. Friedlieb: Kathol. Theologie und Hebräisch. 
Consist. Rath Prof. Dr. Meuea : Evangel. Theologie und Hebräisch. 
Prof. Dr. Reiferscfieid : Classische Philologie, 
Prof. Dr. Schröter : Mathematik. 



78 

Prot Dt. DUthey : Philosophie und Pädagogik. 
YroliyT.Röckert: Deutsche Sprache und Lriteratur. 
Prof. Dr. A^tunofinr Geschichte und Geographie. 
Yiot Dr. Schmßlders : Französische und englische Sprache. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Pro£ Dr. Ferd. Cokn : Botanik und Zoologie. 

Geh. Beg. Rath Prof. Dr. Läwig : Chemie und Mineralogie. 

Prof. Dr. Atmer: Physik. 

Prot Dr. Xenrinff: Polnische Sprache. 



5. PROVINZ SACHSEN. 

Halle. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Dir. Prof. Dr. Kramer: Director der Conunission und Examinator fiir die 

französische Sprache. 
Prof. Dr. Keä: Classische Philologie. 
Prof Dr. Heine: Mathematik und Physik. 
Prof Dr. Erdmann : Philosophie und Pädagogik« 
Prof Dr. Zacher: Deutsche Sprache und Literatur. 
Prof Dr. 2>äfiifii/er; Geschichte und Geographie. 
Prof Dr. Schbttmann: Evangel. Theologie und Hebräisch. 

h) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof Dr. Giebd: Botanik und Zoologie. 
Prof Dr. Heintz: Chemie und Mineralogie. 
Prot Dr. Ulrid: Englische Sprache. 



6. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN. 



a) Ordentliche Mitglieder: 

ProT. Schulrath Dr.Laluneyer: Director der Commission und Examinator für 

Pädagogik. 
Prof Dr. LüUert: Classische Philologie. 
Prof Dr. Weyer: Mathematik. 
Prof Dr. Thaulow: Philosophie. 
Prof. Dr. Weinhcld: Deutsche Sprache und Literatur. 
Pro£ Dr. VolquardMn: Alte Geschichte und Geographie. 
Prof. Dr. Umger: Mittlere und neuere Geschichte und Geographie. 
Consistorialrath Profi Dr. Wew: Evangel. Theologie und Hebräisch. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof Dr. C A. Möbius: Zoologie. 

Prof Dr. EieUer: Botanik. 

Prot Dr. Karttm: Physik und Mineralogie. 



74 



Prof. Dr. Ladenburg: Chemie. 

Prof. Dr. Th. Möbivs : Dänische Sprache. 

Gymnasial-Professor Ja?i«^ ; Französische und englische Sprache. 



7. PROVINZ HANNOVER. 

GöTTINGBN. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. W. MüUer : Director der Commission und Examinator für deutsche 
Sprache. 

pÄ/^i£w1'"^)= C^«^«««»^« Philologie und alte Geschichte. 

Hofrath Prof. Dr. Lotze : Philosophie und Pädagogik. 

Prof. Dr. Stem : Mathematik und Physik. 

Prof. Dr. Pauli : Neuere Geschichte. 

Prof. Dr. Ritschl: Evangel. Theologie und Hebräisch. 

Prof. Dr. Th. MöUer: Französische und englische Sprache. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. WamwAs : Geographie. 

Hofrath Prof. Dr. Grisebach : Zoologie, Botanik, Mineralogie. 

Prof. Dr. Bödeker: Chemie. 



8. PROVINZ WESTPALEN. 

MüNSTEB. 

d) Ordentliche Mitglieder: 

Geh. Reg. und Prov. Schulrath Dr. Suffrian : Director der Commission und 

Examinator für Zoologie und JBotanik. 
Prov. Schulrath Dr. Schultz: Philosophie und Pädagogik. 
Prof. Dr. Zawgren; Classische Philologie. 
Prof. Dr. Bisping: Kathol. Theologie und Hebräisch. 
Prof. Dr. Storck: Deutsche Sprache und Literatur. 
Prof. Dr. Niehues : Geschichte und Geographie. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Consistorialrath Dr. Smend: Evangel. Theologie und Hebräisch. 
Prof. Dr. Hittorf: Physik, Chemie und Mineralogie. 
Prof. Dr. Mail: Französische und englische Sprache. 
Prof. Dr. Schwering: Mathematik. 

9. PROVINZ HESSEN-NASSAU. 

Habbubo. 

o) Ordentliche Mitglieder: 

Prof. Dr. Leop. Schmidt^ Director der Commission und Examinator für classische 
Philologie. 



75 

Prof. Dr. Heppe : Evangel. Theologie. 

Frot Dr. Nissen: Alte Geschichte und class. Philologie. 

Prot Dr. Lange: Philosophie und Pädagogik. 

Prof. Dr. Stejrmann; Mathematik und Physik. 

Prot Dr. iMco/e: Deutsche Sprache. 

Prot Dr. Herrmann: Neuere Geschichte. 

Prot Dr. Stengel: Französische und englische Sprache. 

b) Ausserordentliche Mitglieder 

Prot Dr. Greef: Zoologie und Botanik. 
Prot Dr. Carius: Chemie und Mineralogie. 
Prot Dr. Melde: Physik. 
Yrof. Dr, Dietrich: Hebräische Sprache. 



10. RHEINPROVINZ. 

Bonn. 

a) Ordentliche Mitglieder: 

Prot Dr. V. Svbel, Director der Commission und Examinator für Geschichte 

und Geographie. 
Consistorialrath Prof. Dr. Krafft: Evangel. Theologie und Hebräisch. 
Prot Dr. Langen: Kathol. Theologie und Hebräisch. 
Prot Dr. BücneUr: Classische Philologie. 
Prot Dr. Lippschitz: Mathematik. 

Vrot Dt. Bona Metf er: Philosophie, Pädagogik und deutsche Sprache. 
Prot Dr. Bischoff: Französische und englische Sprache. 

b) Ausserordentliche Mitglieder: 

Prot Dr. Simrock: Geschichte der deutschen Sprache. 

Prot Dr. Traschel: Zoologie. 

Prot Dr. Hanstein: Botanik. 

Geh. Geg. Rath Prot Dr. Aug. Kekule: Chemie und Mineralogie. 

Prot Dr. Clausius : Physik. 



m. 



Die Verschiedenartigkeit im höheren Schulwesen. 



Die in der Einleitung erwähnten Verhandlungen über die Lehrpläne der 
verschiedenen Kategorien höherer Schulen (s. p. 32 ff.) werden ohne Zweifel 
zu wesentlichen Modificationen des jetzt Bestehenden führen. Da indess ein 
Abschluss in dieser Beziehung noch nicht erreicht ist, so sind der Uebersicht 
wegen nachstehend diejenigen Formen zusanunengestellt, welche gegenwärtig 
noch für normal gelten, wenn auch nicht im strengen Sinne des Worts, wie 
aus den gestatteten Abweichungen ersichtlich ist. 



1. Das Gymnasium. 

Der durch die Verordnungen v. 24. Octb. 1837 und 7. Jan. 1866 für die 
Gymnasien bestimmte Lehrplan ist folgender: 





VI 


V 


IV 


ITT 


11 


I 


Religion 


8, 


3, 


2 


2 


2 


2 


DeuUch 


4 


4 


2 


2 


2 


3 


Latoinisch 


10 


10 


10 


8 


Griechisch 






6 


6 


6 


6 


FranzöslBch 




3 


2 


2 


2 


2 


Gescliichte und Geographie . . 


a 


2 


3 


3 


3 


3 


Mathematik und Rechnen . . . 


4 


3 


3 


3 


4 


4 


Physik 










1 


2 


Naturkunde 


2 


2 




2 






Zeichnen 


2 


2 


2 


fa 


culta 


tiv. 


Schreiben 


3 


3 










Wöchentl. Stundenzahl 


28 


30 


30 


30 


30 


30 



Ausserdem Hebräisch, Gesang und Turnen in besonderen Stunden. 

Die hauptsächlichsten Abweichungen von diesem Lehrplan, welche zum 
Theil an den G}Tnna8ien der neuen Provinzen beibehalten, zum Theil an 
anderen auf Antrag der betreflFenden K. Prov. Schulcollegien gestattet sind, 
finden sich B. II, 50 ff. zusammengestellt. Seitdem sind andere hinzugekommen, 
indem z. B. beim Gymnasium in Elberfeld zu Gunsten einer Vermehrung der 
Zeit für den französischen Unterricht von V an, der mathematische in IV auf 
2 Eechnstunden und der naturgeschichtliche in IH auf 1 Stunde wöchentl. 
beschränkt ist. Das cölnische Gymn. in Berlin hat ausser den 2 obligator. 
Physikstunden noch 2 facultative ebendann und in der Chemie. — Facultativer 
Unterricht im Englischen wird in den oberen Classen vieler Gymnasien er- 



77 

theilt. — Zur Erlernung des Polnischen wird in den Gymnasien der Prov. 
Posen sowie in einigen schlesischen und westpreussischen Gelegenheit ge- 
geben. In Cottbus wird facultativ auch das Wendische, in Tilsit das Littaui- 
sche^ in Leobschütz das Böhmische gelehrt. 

Die Vertheilung des Unterrichts auf die Vor- und Nachmittagstunden ist 
die altherkömmliche, wonach Vormittags meist von 8 (oder im Sommerseme- 
ster Ton 7) bis 11 oder 12 Uhr, Nachmittags, mit Ausfall des Mittewochs 
und Sonnabends^ von 2 bis 4 Uhr unterrichtet wird. Der neuerdings für 
einige grössere Städte (z. B. Berlin, Stettin, Danzdg) gestattete Versuch, 
den Unterricht grösstentheils auf die Vormittagstunden zusanmienziflegen, 
(8. p. 55 f.) hat für einige Gegenstände die Zahl der Lehrstunden ein wenig 
verändert. 



2. Das Progymnasium. 

Die vollständigen, mit Berechtigungen versehenen Progymnasien umfassen 
die 5 Gymnasialclassen VI bis II; von den übrigen haben einige einen ge- 
ringeren Umfang und schliessen schon mit IV oder III ab. — Da die 
Progymnasien in der Regel die einzigen höheren Schulen der betreffenden 
Städte sind, so müssen im Interesse solcher Schüler, welche zu einem prak- 
tischen Lebensberuf übergehen wollen, Dispensationen vom Griechischen und 
andere Ausnahmen gestattet werden ; derartige Schulen sind deshalb selten 
im Stande, den gymnasialen Charakter rein darzustellen. 

Als Beispiel des Lehrplans folgt hier der des Progynmasiums zu Norden 
in Ostfiriesland : • 





VI 


V 


IV 


TTT 


n 


Religion 


3 


3 


2 


2 


2 


Deutsch 


3 


3 


2 


2 


2 


Lateinisch 


10 


9 


9 


9 


9 


Griechisch 






B 


6 


6 


Französisch 




3 


2 


2 


2 


Englisch 








2 


2 


Geschichte und Geographie . . 


2 


2 


3 


3 


3 


Rechnen und Mathematik . . . 


4 


3 


3 


3 


4 


Naturwissenschaften 




2 


2 


2 


2 


Schreiben 


3 


2 








Zeichnen 


2 


2 


2 


2 


2 


Wöchentliche Stundenzahl 


27 


29 


31 


33 


34 



Ausserdem Gesang und Turnen in besonderen Stunden. 

Dass hinsichtlich der Zahl und der Qualification der Lehrer die für die 
Gymnasien bestehenden Bestimmungen auch für die Progymnasien gelten, 
ist in Erinnerung gebracht worden durch eine Circ.Verf. v. 8. Juli 1872, 
worin die K. Prov. SchulcoUegien, auch behufs der Controle der Progymnasial- 
Etats darauf hingewiesen werden, dass, wenn ein einfaches Gynmasium von 
6 Classen nach der Regel, dass für je 2 Classen 3 Lehrer erforderlich sind, 
9 Lehrer zählt, und zwar ausser dem Director und dem Elementarlehrer 
3 Ober- und 4 ordentliche Lehrer, ein vollberechtigtes Progynmasium von 
5 Classen jedenfalls 7 Lehrerstellen bedart und zwar ausser der des Rec- 
tors nnd der des Elementarlehrers eine Ober- und 4 ordentliche Lehrer- 
stellen. 



78 



3. Die Realschule erster Ordnung. 

Nach der Unterrichts- und Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859 ist der 
Lehrplan : 





VI 


V 


IV 


ITT 


11 


I 


Jäeligion 


3 


3 


2 


2 


2 


2 


Deutsch ....,,..♦ 


:} 


:} 


3) 
6J 


:| 


:} 


»1 


Lateinisch 


4 


Französisch 




5 


6 


4 


4 


4 


Englisch 








4 


3 


3 


Geographie und Geschichte . . 


8 


3 


4 


4 


3 


3 


Naturwissenschaften 


2 


2 


2 


2 


:} 


:} 


Mathematik und Rechnen . . . 


6 


4 


6 


6 


Schreiben 


3 


2 


2 








Zeichnen 


2 


2 


2 


2 


2 


3 


Wöchentl. Stundenzahl 


30 


31 


32 


32 

• 


32 


32 



Dazu Gesang: und Turnen in besonderen Stunden meist ausserhalb der gewohnlichen 
Schulzeit. 

Verschiedenheiten in der Ausfuhrung des allgemeinen Lehrplans wie die 
B. II, 54 erwähnten bestehen noch fort : der Behgionsunterricht wird in VI 
und V öfters auf 2 St. verkürzt ; das Deutsche in VI u. V auf 5, in IV auf 
4 St. erhöht, in HI auf 2, in V auf 3 herabgemindert. Der lateinische Unter- 
richt wird hin und wieder verstärkt in VT auf 10, in V auf 8, in I auf 4 St., 
oder auch in VI auf 7, in IV auf 5 St. verkürzt. Das Englische erscheint 
mit 3 St. in lEI u. 2 in II und dagegen mit 4 St. in I. Das Französische 
wird hie und da in III bis I in je 5 St. gelehrt, auch in den unteren Classen 
verstärkt, während andere Anstalten es in diesen verkürzen. — Mathematik 
und Bechnen erfahrt in einzelnen Realschulen eine Verminderung in VI auf 
4, in IV auf 4, in III auf 5, in I auf 4 St. ; oder eine Erhöhung in VI auf 
6, in V auf 5, in IV auf 7, in 11 und I auf 6 St. In VI wird Öfters die 
Raumlehre, in II u. I die darstellende Geometrie gesondert. — Ohne natur- 
wissensch. Unterricht bleiben bisweilen VI u. V, auch in 11 findet Vermin- 
derung der Stundenzahl des Normalplans Statt; dagegen konmit auch Tor 
eine Verstärkung in IH auf 4, in II auf 7, in I auf 8 — 9 Stunden (Minera- 
logie, Physik, Mechanik, Chemie und chemisches Laboratorium). — Das 
Schönschreiben wird auch in m u. sogar noch in II geübt (1 St.), oder in 
den untersten Classen anders vertheilt. — Das Zeichnen wird in einigen 
Realschulen von VI noch ausgeschlossen, mitunter auch in I auf 2 St. vermin- 
dert, bei anderen Anstalten dagegen, namentlich in den oberen Classen erheblich 
verstärkt. 

In Magdeburg besteht eine Realschule erster und eine solche zweiter 
Ordnung. Die Verschiedenheit beider kann aus ihren nachstehenden Lehr* 
planen ersehen werden: 



79 



Die Realschule 1. 0. 



VI 



IV in 



II 



Religion 

Deutsch 

Lateinisch 

Französisch 

Englisch 

Geographie and (beschichte 
Natarwissenschailen . . . 
Rechnen und Mathematik . 

Schreiben 

Zeichnen 



Wöchentl. Stundenzahl 



3 
4 
9 



o 
4 



2 
3 
9 
4 

3 
2 
4 
2 
2 



28 



31 



2 
3 
7 
5 

4 
2 
6 
1 
2 



32 



2 


2 1 


3 


3 


5 


4 


4 


4 


4 


3 


4 


3 


2 


6 


6 


6») 


2 


2 


32 


33 1 



2 
3 
3 
4 
3 
3 
6 
5 



32 



Die Realschule 2. O. (höhere Gewerbeschule). 





VI 


V 


IV 


nr 


ö 


I 


Reliipon ......... 


3 
5 

8 

3 
6 

3 
2 


3 
5 

8 

3 
6 

3 
2 


2 

4 

! 8 

4 
7 
3 

2 
2 


2 

4 
6 
4 

4 
7 
3 

2 


2 
3 
6 

4 
4 
6 
6 

2 


2 


Dentsch 


3 


Franzosisch 

Englisch 

Geographie und Geschichte . . 
Rechnen und Mathematik . . . 

Natorwiasenschafben 

Chemisches Laboratorium . . . 

Schreiben 

Zeichnen 


6 
4 
4 
6 
6 

(2) 
2 


WochentL Stundenzahl 


30 


30 


32 

1 


32 


32 


82 

(34) 



Die Arbeiten im chemischen Laboratorium liegen ausser der Schulzeit. Ausserdem 
von m bis I 1 St. kaufmannisches Rechnen. 



4. Die Bealsehnle zweiter Ordnung. 

Die bestehenden Realschulen ohne Latein wie die obige zeigen unter 
sich viele Verschiedenheiten ; z.B. das Deutsche wird in VI wohl auf 6, in 
n u. I auf 4 St. verstärkt. Für das Französische haben einzelne Anstalten 
in VE bis IV nur 6, in m nur 5 St. Das Englische beginnt bisweilen schon 
in IV mit 4 St und wird in 11 u. I bis auf 6 St. gebracht. Auch Geschichte 
u. Geographie erhält in einzelnen Classen einen Zuwachs von I St. Mathe- 
matik n. Kechnen wird bis auf 6 St. von VI bis I vermindert, hie und da 
in VI u. V sogar bis auf 4; in einzelnen Classen bis auf 8 St. verstärkt. 
Vereinzelt wird facultativer Unterricht im Spanischen und Italiänischen ertheilt. 

Zur Vergleichung folgen die jetzigen Lehrpläne der beiden städtischen 
Gewerbeschulen (Realschulen 2.0.) in Berlin. 



^) Darunter 1 facultative Rechnstunde. 



80 



Die Priedrichs-Werdersche Gewerbeschule. 



VI 



».iLb. 



A.n.b. 



ÜIV 



O IV 



». 



DIU 


OIU 


un 


%. 


b. 


». 


b. 


ft. 


b. 


2 


2 


2 


2 


1 

4 


4 


3 


3 


3 


3 


6 


6 


5 


5 


6 


5 


4 


4 


4 


4 


4 


4 
3 


3 


3 


3 


3 


3 




7 


7 


7 


7 


7 


7 






2 


2 


3 


3 


3 


3 


3 


3 


3 


3 


2 


2 


2 


2 


2 


2 



ou 



b. 



Religion 

Deutsch 

Französisch 

Englisch 

Geographie 

Geschichte 

Reine u. angewandte Ma- 
thematik und Rechnen 

Physik 

Chemie 

Chem. Arh. im Laborat. 
Naturgeschichte . . . 

Schreiben 

Freihandzeichnen . . 
Geometrisches Zeichnen 

Gesang 

Turnen 

Wöchentl. Stundenzahl 



} 



3 

4 
8 

2 
6 



2 
3 
2 



2 
4 

8 



6 



2 

3 
2 



4 

8 



3 
7 



2 
2 
2 



4 
8 



3 
7 



2 

2 
2 



4 
8 



4 
8 

3 



2 

2 
2 



2 
2 
2 



in 8 verschiedene Abtheilungen 
in 8 desgleichen. 



2 
3 

4 
3 
3 



2 
3 
4 
3 

3 



7 7 



3 
5 



8 
3 

2 



2 2 

2I 2 



2 
3 
4 
3 

3 

8 

3 
2 
2 

2 

2 
2 



30 30 30 30 80 



30 31 31 31 



31 



32 32 



34 



34! 36 



Die Luisenstädtische Gewerbeschule. 





VI 


V 


IV 


in 


un 


OII 


I 


Relifrion ..... r r . t 


3 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


Deutsch 


6 


1 

6 


6 


4 


4 


4 


4 


Französisch 


6 


6 


6 


4(6) 


4 


4 


4 


EngUsch 








4(6) 


3 


3 


3 


Geographie und Geschichte . . 


3 


2 


4 


4 


3 


3 


3 


Naturwissenschaften 




2 


2 


4(2) 


6 


6 


6 


Rechnen und Mathematik . . . 


5 


6 


6 


6 


6 


6 


6 


Schreiben 


8 


2 


2 










Zeichnen 


2 


2 


2 


2 


2 


4 


4 


Wöchentl. Stundenzahl 


28 


28 


30 


30 


30 


32 


82 



Ausserdem in besonderen Stunden Gesang und Turnen^). VI bis U 11 haben pa- 
rallele Abtheilungen. 

Ebenso folgen hier die Lehrpläne der beiden jüdischen Realschulen 
3.0. in Frankfurt a. M. 



^) Die eingeklammerten Zahlen in der Tabelle geben die Stundenzahl des 1. Se* 
mestera an. 



81 



Israelitische Volks- und Realschule (refonn-jüdisch). 





Vo 


Ikschule 






Realschule 








3.CL 


2.CL l.CL 


VI 


V 


; IV in 


n 


I 


AnichftaaiigsiiiiteiTicht . 


6 


1 
\ 




1 
1 


1 

* 






Schreiblesen 


11 








* 






fiefigioii 




2 


2 


2 


2 1 


2 


2 


Hebrüsch 




4 4 


4 


3 


3 , 2 


2 


2 


Deutacb und Lesen . . 




10 . 9 


5 


5 


: 4 • 4 


4 


4 


FnuuosiBch 






6 


» 


i 5 5 


5 


4 


Esg^h 




i 






3 


4 


4 


Qe^n^phie u. Gescbichte 




2 


4 


4 


. ^ * 


3 


4 


Naturwissenschaften . . 




1 2 


2 


2 


'24 


4 


4 


Reebnen n. Mathematik 


6 


5 1 5 


4 


4 


• 7 7 


7 


9 


Schreiben 




5 4 


3 


3 


2 2 


2 


1 


Zdchnen 








2 


, 2 2 


2 


2 


Gesang 




2 2 


2 


2 


' 1 1 1 






Tomen 






2 


2 


2 


1 2 , 2 


2 


2 


Wochentl. Stundenzahl 


1 23 


26 

1 


32 

1 


8^' 


34 


' 34 I 37 

1 • 


37 


38 



Elementar- u. Realschule der israelitischen Gemeinde (orthodox). 



1 


Elementarschule 


Realschule 


! 


3.C1. 


2.C1. 


l.Cl. 


VI 


V 


IV [ m n 


I 


Hebrüsch ! 


8 


15 


15 


13 


13 


12^ U'll 13111 1513-17 


Deotich 


11 


10 


14 


6 


6 


6 


4 


4 


3 


Franzosisch 








6 


6 


4 


4 


4» 


4 


Eogüsch 












2 


3 


3* 


3 


Geographie n. Geschichte 
Natnrwisseiischaften . . 








3 
2 


3 

2 


4 
2 


4 
4 


3 
5 


3 
4 


Xatiiemsük 












3 


4 


6*) 


4 


AriUuneiik, Rechnen. . 


4 


5 


4 


4 


4 


3 


3 


2 


3 


Schreiben 


4 


5 


4 


3 


3 


3 


2 






Zeichnen 








2 


2 


2 


2 


2 


2 


Gesang 




1 


1 


1 


1 


2 


2 

^ ' 






WochentL Stundenzahl \ 

1 


27 


36 


38 


40 


40 


43--4Ö 


43—46 


39—43 


39—43 



Ausserdem Tomen in besonderen Stunden. 



5. Die höhere Bfirgersehnle 

nach der U. und Prüfungsordnung. 

Die höh. Bürgerschulen mit Latein folgen den entsprechenden Classen 
der Reüschulen 1. O. Ein von dem Normalplan wenig abweichendes Beispiel 
iat u. a. der nachstehende Lehrplan der höh. Bürgerschule zu Schwelm: 



lehrt. 



*) IMese Stunden sind für O und Uli getrennt; in I wird auch fiuchhalten ge- 

6 



82 





5. Cl. 


4.C1. 


3.C1. 


2.C1. 


l.Cl. 


Religion 


3 


3 


2 


2 


2 


Deutsch : , 


t 


4 
6 


3 
6 


3 
5 


3 


Lateinisch 


4 


Französisch 




5 


5 


4 


4 


Englisch 








4 


3 


Geographie 

Geschichte 


2 


1 


2 


2 


1 


1 


2 


2 


2 


2 


Naturwissenschaften 


2 


2 


2 


2 


6 


Mathematik und Rechnen . . . 


6 


4 


6 


6 


5 


Schreiben 


2 


2 


2 






Zeichnen 


2 


2 


2 


2 


2 


Wöchentl. Stundenssahl 


30 


31 


32 


32 


32 



Ausserdem Gesang und Turnen in besonderen Stunden. 

In der Äeligion haben einzelne Anstalten dieser Art in der 4. Cl. nur 
2 St. ; in der Geographie und Geschichte in der 5. Cl. 2 St. wöchentlich. 
Zeichnen wird bisweilen von den beiden untersten Classen noch ausgeschlossea, 
in anderen bis auf 4 St. verstärkt. Einzelne Anstalten, besonders solche, 
welche sich zugleich die Au%abe eines Progymnasiums setzen (vgl. p. 77) er- 
weitem den lateinischen Unterricht in der 5. Cl. bis auf 8 u. 9, in der 
4. Cl. bis auf 7 St. ; den deutschen in der 5. Cl. bis auf 5 und 6, in der 
4. Cl. bis auf 6. St. Der Geschichte und Geographie werden in der 5. u. 
4. Cl. auch 4 Stunden zuertheilt. Die Zahl der mathematischen Stunden 
wird in einzelnen Classen erhöht, in anderen vermindert. 



6. Die höhere Bürgersehale ohne Latein. 

Als Beispiel einer solchen kann der nachstehende Lehrplan der höheren 
Bürgerschule in Hannover dienen: 





6.C1. 


5.C1. 


4.C1. 


3.C1. 


2.01. 


l.Cl. 


Keligion 


3 


3 


2 


2 


2 


2 


Deutsch 


6 
6 


5 
5 


4 
4 


4 
4 


4 
4 


4 


Französisch 


4 


Englisch 






6 


5 


4 


4 


Geographie 

Geschiente 


1 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


Rechnen 


6 


5 


4 


2 


2 


2 


Mathematik 








4 


4 


4 


Physik 








1 


2 


2 


Naturgeschichte 

Schreiben 






2 


2 


2 


2 


4 


4 


2 








Zeichnen 




2 


2 


2 


2 


2 


Wöchentl. Stundenzahl 


26 


28 


30 


30 


30 


30 



Jede Classe ausser der ersten ist in zwei parallele Götus getheilt 

Andere Schulen dieser Art zeigen z. B. folgende Abweichungen : das Deut* 
sehe hat in VI 6 St. ; das Französische in VI 8, in V 6—8, in IV— I 6 St. 
Englisch in IV nur 4 St. oder es beginnt erst in HE und hat dann in II 
u. I 6 St. GeogrM)hie und Geschichte in VI 4, dafür in II 3 St. Natur- 
geschichte auch in VI u. V 2 St. ; Physik u. Chemie in I 5 St Für Schon- 
schreiben sind hie und da in VI nur 3, in V nur 2 St. ^angesetzt. 



83 



7. ComMiuitloiien Ton Gymnasial- und Beal-Anstalten. 



Gymnasium und Realschule 1. O. 

Als Beispiel nachstehend der Lehrplan der combinirten Anstalt zu 
Colberg: 



1 

1 

1 
1 


Gemein- 
schaftlich 


Gymnasium 


Realschule 


1 

( 

1 


VI I V 


IV 


ITT 


11 

1 


I 


IV 


ra 


U 


I 


Religion 


2 3 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


Deutsch 


2 1 2 


2 


2 


2 


3 


3 


3 


3 


3 


Lateinisch 


10 ; 10 


10 


10 


10 


8 


5 


5 


4 


3 


Griechisch 




6 


6 


6 


7 










Hebriisch 








2 


2 










Fnnzosisch 


> 3 


2 


3 


2 


2 


6 


4 


4 


4 


Englisch 








(2) 


(2) 




4 


3 


3 


Geographie und Geschichte . 


3 2 


3 


3 


3 


3 


4 


4 


3 


3 


Rechnen and Kathematik 


4 . 3 


3 


4 


4 


3 


6 


6 


5 


5 


Natukiinde 


2 










2 


2 


2 




Phjsik 


1 

1 






1 


2 






2 


4 


Chemie 
















2 


2 


Schreiben 


3 3 










2 








^lehnen 


2 ; 2 


2 


(2) 


^2) 




2 


2 


2 


3 


Wochentl. Stundenzahl 


26 30 

1 


30 

1 


30 

(32) 


32 
(36) 


32 
(34) 


32 


32 


32 


32 



Ansaerdem Singen und Turnen in besonderen Stunden. 



Gymnasium und höhere Bürgerschule. 
Beispiel : Der Lehrplan der combinirten Anstalt zu Celle: 





Gemein- 
schaftlich 


Höhere Bürgerschule 


G^ymnasium 




VI 


V 


1 
4 


3 


2 


IV 


IM 


n 


I 


Retigion 


3 


3 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


2 


Deatach 


3 


3 


3 


3 


3 


2 


2 


2 


3 


Lateiniaeb 


10 


8—9 


5 


5 


4 


9 


9 


10 


8—9 


Grieddaeh 










6 


6 


6 


6 


Hebrüaeh 














2 


2 


Franxoaisch 


4—3 


5 


4 


4 


2 


2 


2 


2 


Englisch 








4 


3 






2 


2 


Ge^graplne n. Geschichte 
Becfanen und ICathematik 


IVt 


2 


3 


4 


4 


4 


4 


3 


3 


4 


4 


6 


6 


5 


3 


4 


4 


4 


liafi^gcachichte .... 


iVt 


2 


2 


2 


2 




1 






Plmik und Chemie . . 
Schreiben 










3 






1 


2 


3 


2 


2 






2 








Zeieluien 


«2 


2 


2 


2 


2 


2 








WoclientL Stundenzahl 


28 


30 


30 


32 


32 


32 


30 


34 


34—35 



Anaserdem Singen und Turnen in besonderen Stunden. 



6* 



84 



Höhere Bürgerschule und Progymnasium. 
Beispiel; der Lelii-plan der combinirten Anstalt zu Neuwied: 



R BS Bealabtheilunig 

G a» Gymnasialabtheilung 



VI 



IV 



R 

R und G 
G 



ni 



R 

R und G 

G 



n 



R 

R und G 

G 



Religion ev 

kath 

Deutsch 

Lateinisch 

französisch 

Englisch 

Griechisch 

Geschichte 

Geographie 

Mathematik 

Rechnen 

Naturwissenschaft 

Zeichnen 

Schreiben . . 

Wöchentl. Stundenzahl 



comb. 



2 

4 

10 



1 
2 



2 

3 



2 
4 

6 
o 



1 
2 



4 
2 
2 
2 



} 



2 
3 



6 
5 
2 



9 
2 

5 



2 



3 
5 
4 
4 



3 
9 
2 



2 
2 



2 
2 



2 



2 
2 



lIHb. 



lnia,4l 

2 
2 
2 



2 
3 



4 

4 
3 

2 
1 



9 
2 

6 
2 



1 
4 



4 2 
2 



17 15 16 22 10 20 



32 31 



32 30 



20 12 19 
32 31 



Im Progymnasium wird die theilweise geringere Stundenzahl (Latein 6 
inV, Griechisch 5 in IV und III) deshalb für ausreichend angesehen, weil 
diese Abtheilung nur wenige Schüler zählt. — Im Deutschen und nach Um- 
ständen noch in einem anderen Gegenstande wird, je nachdem einzelne Jahr- 
gänge eine grössere oder kleinere Frequenz von III und II bringen, eine 
Modification in der Trennung resp. Combination dieser Abtheilungen vor- 
genommen. 

8. Mittelschulen. 

Seit der Herausgabe von Bd. II dieses Buchs ist der Name „Mittel- 
schule" für Anstalten bestimmt worden, welche zu den Elementarschulen ge- 
hören und deren obersten Abschluss bilden. Die Unterrichts- und Prüfungs- 
ordnung derselben ist in den „Allgemeinen Bestimmungen" v. 15. Octb. 1872 
veröffentlicht *). 

Für diejenigen Mittekchulen, über deren Nothwendigkeit und Emrich- 
tung der Stadtschulrath Dr. Hofnwnn zu Berlin im Jahre 1869 eine Denk- 
schrift (vgl. Bd. II, 39 *) herausgegeben hat, wird nunmehr ein anderer !Name 
gewählt werden müssen. Dass der in der erwähnten Schrift aufgestellte Plan, 
welcher bei fortdauernder Meinungsverschiedenheit namentlich über die Aus- 
dehnung des ganzen Cursus und die Beschränkung des fremdsprachlichen 
Unterrichts auf das Französische, doch vielseitige Billigung geftmden hat % 
inzwischen noch nicht zur Ausführung gebracht worden ist, liegt an der Be- 
rechtigungsfrage. Ohne dass sie ihren Schülern das Recht auf den einjähr. 
Militairdienst gewähren können, haben diese Anstalten jetzt keine Ausßicbt 



*) Vgl. C. Bl. 1873 jp. 231 ff., 333 ff. 



^rotok. p. 30 ff:, 40 ff. vgl. Dr. Pal da mu 8, Progr. der höh. BS. zu Frankfurt 

M. 1873. 



85 



auf Bestand. An entscheidender Stelle wird aber bezweifelt^ dass in ihnen 
der fiir den Eintritt in den Freiwilligendienst zu fordernde Grad schulwissen- 
schaftlicher Ausbildung erreicht werden kann. 

Der Magistrat zu Berlin hat unter solchen Umständen, da ihm in Be- 
treff der Berechtigung eine bestimmte Zusage nicht hat ertheilt werden können, 
bisher noch keine Mittelschule dieser Art errichtet. In anderen Städten ist 
nuLD aus demselben Grunde bei sonstiger Bereitwilligkeit, auch hinsichtlich 
des Lehrplans sich allgemeinen Anordnungen zu fügen, mit der Gründung 
derartiger Schulen noch nicht vorgegangen : in Breslau jedoch hat man, 
um eine Probe der Leistungsfähigkeit der unter demselben Namen daselbst 
vorhandenen Anstalten zu geben, bei der ersten evang. Mittelschule, die aber 
zwei fremde Sprachen, die französische und englische, in ihrem Lehrplan hat, 
mit Grenehmigung des Unterrichtsministers eine Abgangsprüfung abgehalten. 
Dabei ist der Anstalt zur Vermeidung einer Verwechslung mit den erstge- 
nannten Mittelschulen der Name „höhere Bürgerschule'' beigelegt wor- 
den. Als solche hat sie schliesslich die betreffende Berechtigung von Seiten 
des Seichskanzler-Amts erhalten (s. in Abschn. IV bei Breslau). Die An- 
stalt gehört somit jetzt, wie auch ihr nachstehender Lehrplan erkennen lässt, 
zu der oben p. 82 besprochenen Kategorie. 



I IX 


VIII 


vn 


VI ' 


V 


IV , 


Ui 


Tf 


I 


Religion 




4 


, 4 


4 


3 ! 


3 


; 2 : 


2 


2 


2 


Deutsch 




8 


8 

1 


8 


t i 


4 
6 


1 i 


3 
6 


2 


3 


Fiftiizdnsch 




5 


Engbich . 






1 










3 


4 


4 


Xathematik 


n. Rechnen 


6 


6 


6 


4 ; 


4 


5 


5 


5 


5 


Geographie ix 


.. Geschichte 




1 


2 


2 ' 


3 


4 


4 


4 


5 


XatnrwisseiiBchaften . . 




t 

1 




2 


2 


2 ! 


4 


6 


6 


Zeichnen . 


• . • . • 




. 


1 


2 


3 


4 1 


4 


4 


4 


Schreiben . 




5 


: 5 , 


4 


3 


3 


; 2 . 









Wochentl. Stundenzahl 1 23 



28 



29 



31 



32 



34 



23 I 25 I 26 
Aoflserdem in besonderen Standen G-esang und Turnen. 

Neuerdings ist auch bei der zweiten evang. ,.Mittelschule^ in Breslau 
eine Entlassungsprüfung abgehalten worden. 



9. Torsehulen. 

Die elementaren Vorschulen höherer Lehranstalten haben sich weiter 
vermehrt (Bd. 11, 62), unter der Missbilligung Derer, welche im nationalen 
und socialen Interesse eine allgemeine Elementarschule begehren '). 

Beispiel eines Lehrplans (Vorschule der Realschule 1. 0. in Halber- 
stadt): 



' 3. Cl. 


2. Cl. 1. Cl. 


Religion 

Heimathskunde 

Rechnen 

Deutsch, resp. Schreiblesen . 
Anschauungsunterricht . . 

Schreiben 

Zeichnen 

Gesang 


1 

, 4 

1 

1 

5 

' 1 

1 
* 

, 1 


3 2 
1 2 
5 4 
9 : 12 
2 

4 4 
1 

1 1 1 


Wöchentliche Stundenzahl 


90 

1 


25 26 



*) S. ob«i p. 47; vgl. Schmid Encykl. X p. 186 ff. 



86 

10. Alamnate. 

Ueber die neuerdings eingetretene Verminderung der katholischen Convicjte 
8. p. 14 und in Abschn. IV die Vorbemerkungen zu den betreffenden Provinzen. 

Die evangelischen Alumnate, welche in ländlicher Abgeschlossenheit liegen, 
beginnen meist erst mit der Tertia, z. ß. Schulpforte, Ilfeld. In Rossleben 
hat das Bedürfiiiss geeigneter Vorbereitung für diese Classe neuerdings zur 
Einrichtung einer Quarta gefuhrt. Kleinere Anstalten auf dem Lande, z. B. 
Jenkau, haben auch die unteren Classen ; Donndorf umfasst nur die Olassen 
Quinta und Quarta. Mit den Alumnaten in Städten, z. B. dem Joachimsthal- 
sehen in Berlin, sind für den Unterricht der Stadtschüler, „Hospiten," auch 
die unteren Gymnasialclassen verbunden. 

Das Verzeichniss s. weiterhin. 

11. Höhere Privatanstalten. 

Die Privat- Erziehungs- und Unterrichts- Anstalten haben für ihre pä- 
dagogischen Zwecke freiere Einrichtungen als die Alumnate, und sind auch 
im Lehrplan nicht an die für die öffentlichen Schiden bestehenden Normen 
gebunden. Auf solche Weise sind sie in der Lage, individuellen Bedürfnissen 
und besonderen Wünschen mancher Eltern für ihre Söhne mein* als die öffent- 
lichen Anstalten entsprechen zu können. In Betracht ihrer nützlichen Wirk- 
samkeit *) sind sie von der Militairberechtigung nicht ausgeschlossen ; dieselbe 
ist aber bei ihnen niemals an die Erreichung einer bestinmiten Classenstufe 
geknüpft; die Qualificationsatteste werden vielmehr nur auf Grund einer im 
Beisein eines Regierungs-Commissarius bestandenen Abgangsprüfung ausgesteUt. 

Auf der Dresdener Conferenz (s. p. 6 f.) hat in Betreff der Berücksichtigung 
von Privatanstalten eine Einigung über folgende Grundsätze stattgefunden, 

die nachträglich von sämmtlichen deutschen Regierungen gebilligt worden sind : 

1. Die Inhaber solcher Anstalten haben sich wegen Erlangung des Kechts zur Aos- 
steUnng gültiger Qualificationsatteste für den einjährigen Militairdienst an die Re- 
gierung ihres Landes zu wenden. 

2. Die Regierung lässt eine Revision der äusseren und inneren Einrichtungen des 
Instituts abhalten, und prüfen, ob das Bestehen desselben im öffentlichen Interesse ist. 

3. Die Lebensfähigkeit solcher Anstalten muss auch äusserlich auf solider Ba- 
sis ruhen. 

4. Der Vorsteher resp. Leiter der Anstalt darf nicht blosser Entrepreneur, er 
muss vielmehr pädagogisch und wissenschaftlich qualificirt sein. 

5. Das Lehrercoliegium muss nach dem Bedürfniss einer höheren Lehranstalt zu- 
sammengesetzt sein, und darf in der Regel nur geprüfte Lehrer enthalten. 

6. Der Lehrplan darf von dem einer öffentlichen Schule nicht wesentlich, auch 
hinsichtlich der Cursusdauer und des Alters der Zöglinge, verschieden sein. 

7. Die Berechtigungsatteste werden nicht auf Grund des Zeugnisses, dass eine 
Classenstufe erreicht sei, ausgestellt, sondern nur auf Ghrund einer bestandenen Ab- 
gangsprüfung. Für die Prüfung ist ein von der betreffenden Regierung entworfene« 
oder begutachtetes Reglement dem Reiohskanzleramt zur Genehmigung miteinzu- 
senden. 

8. Die betreffende Regierung muss sich bereit erklären, zu der Prüfung jedesmal 
einen sachkundigen Commissarius (eventl. Gymnasial- oder Realschul-Director) abza> 
ordnen. Es bleibt ihr selbstverständlich überlassen, ausserdem diejenigen Anord- 
nungen zu treffen, welche sie zu ordnungsmässiger Ausfuhrung der Prürang fiir er- 
forderlich hält. Sie verpflichtet sich femer, die Anstalt in nähere Aufsicht zu nehmen« 
Die Annahme sämmtlicner Lehrer bedarf ihrer Genehmigung. 

9. Die Anerkennung resp. Berechtigiing wird immer nur dem Vorsteher, nicht 
der Anstalt, ertheilt und ist jederzeit widerruflich. 

Das Verzeichniss der in Preussen gegenwärtig mit der Berechtigung ver- 
sehenen Anstalten s. am Schluss dieses Abschnitts. 



») Vgl. Protok. p. 173 ff. 



87 



VERZEICHNI88 

der 

gegenwärtig in Prenssen bestehenden öffentlichen 

höheren Lehranstalten^). 

A. Gymnasien. 
I. PROVINZ PREUSSEN. 

1. Begiernngsbezirk Königsberg. 

1. Friedrichscollegiam zu Königsberg 

2. Altstadtisches Gymnasiom daselbst 

3. Kneiphö&ches Gymnasiom daselbst 

4. Gymnasium zu Memel 

5. - - Braunsberg 

6. - - Rastenburg 

7. - - Hohenstein 

8. - - Rössel 

9. - - Bartenstein. 

2. Begierangsbezirk Gambinnen. 

10. Gymnasium zu Gumbinnen 

11. - - Insterburg (Y) 

12. - . Tilsit 

13. - - Lyck. 

3. Begierungsbezirk Danzig. 

14. Gymnasium zu Danzig 

15. - - Neustadt 

16. . - Elbing 

17. - - Marienburg. 

4. Begierungsbezirk Marienwerder. 

18. Gymnasium zu Marienwerder 

19. - . Culm 

20. . - Thorn (Y) 

21. - - Oonitz 

22. - - Deutsch-Crone 

23. - - Graudenz 

24. - - Strasburg. 



n Das Verzeichniss ist Ostern 1874 abgeschlossen. 

Ute damals schon vorbereiteten Anstalten, welche im Laufe des Jahres znr Aner- 
kennung gelangt sind, s. im Anhang. lieber andere, noch in der Entwickelang be- 
griffene Schnlontemehinnngen s. die Vorbemerkungen zu den einzelnen Provinzen. 
Von den beigefügten Zeichen bedeutet: 
T die Verbindung von Gymnasium und Bealschule; 

»- die Verbindung eines (^rmnasiums oder eines Progymnasiums mit einer höh. Bürger- 
schule; 
beides nach dem sogenannten BUnrcaüonssystem. 



88 



II. PROVINZ BRANDENBURG. 

1. Stadt Berlin. 

25. Gymnasium zum grauen Kloster 

26. Joachimsthalsches Gymnasium 

27. Friedrich -Wilhelmsgynmasium 

28. Französisches Gymnasium 

29. Friedrichs -Werdersches Gymnasium 

30. Friedrichsgymnasium 

31. Wilhelmsgymnasium 

32. Luisenstädtisches Gymnasium 

33. Sophiengymnasium 

34. Cölnisches Gymnasium. 

2. Regierungsbezirk Potsdam. 

.35. Gymnasium zu Potsdam 

36. - - Brandenburg 

37. Ritterakademie daselbst 

38. Gymnasium zu Spandau 

39. - - Charlottenburg 

40. - . - Neuruppin 

41. - - Prenzlau (Y) 

42. - - Wittstock 

43. - - Freienwalde. 

3. Begierungsbezirk Frankfurt a. 0. 

44. Gynmasium zu Frankfurt 

45. - - Königsberg N. M. 

46. Pädagogium zu Züllichau 

47. Gymnasium zu Guben (■=■) 

48. - - Sorau 

49. - - Cottbus («) 

50. - - Luckau 

51. - - Landsberg a. W. (Y) 

52. - - Cüstrin. 

III. PROVINZ POMMERN. 

1. Kegierungsbezirk Stettin. 

53. Marienstifts-Gymnasium zu Stettin 

54. Stadtgymnasium daselbst 

55. Gynmasium zu Anclam 

56. - - Pyritz 

57. - - Stargard 

58. - - Greifenberg 

59. - - Treptow a. K. 

60. - - Demmin. 

2. Regierungsbezirk CÖslin. 

61. Gymnasium zu Cöslin 

62. - - Colberg (Y) 

63. - - Neustettin 

64. - - Stolp (=) 

65. - - Dramburg. 



89 

3. Regierungsbezirk Stralsund. 

66. Grymnasium zu Stralsund 

67. - . Greifswald (Y) 

68. Pädagogium zu Put bus. 

IV. PROVINZ POSEN. 

1. Regierungsbezirk Posen. 

69. Friedrich -Wilhelmsgymnasium zu Posen 

70. Mariengymnasium daselbst 

71. Gymnasium zu Lissa 

72. - - Erotoschin 

73. - . Ostrowo 

74. - - Schrimm 

75. - - Rogasen 

76. - - Meseritz. 

2. Regierungsbezirk Bromberg. 

77. Gymnasium zu Bromberg 

78. - - Inowraclaw 

79. - - Gne^en 

80. - - Schneidemühl 

81. - - Wongrowitz. 

V. PROVINZ SCHLESIEN. 

1. Regierungsbezirk Breslau. 

82. Elisabetgymnasium zu Breslau 

83. Magdalenengymnasium daselbst 

84. Friedrichsgymnasium daselbst 

85. Matthiasgymnasium daselbst 

86. Johannesgymnasium daselbst 

87. Gymnasium zu Wohlau 

88. - - Oels 

89. - - Brieg 

90. . . Ohlau 

91. - - Strehlen 

92. - - Schweidnitz 

93. - - Waidenburg 

94. . - Glatz. 

2. Regierungsbezirk Liegnitz. 

95. Ritterakademie zu Liegnitz 

96. Städtisches Gymnasium daselbst 

97. Gymnasium zu Jauer 

98. Evangelisches Gymnasium zu Glogau 

99. Katholisches - daselbst 

100. Gymnasium zu Sag an 

101. - - Bunzlau 

102. - - Görlitz 

103. - - Lauban 

104. - - Hirschberg. 



90 

3. Regierungsbezirk Oppeln. 

106. G-ymnasium zu Oppeln 
106. - - Kreuzburg 



107. 


m 


- Gr. Strehlitz 


108. 


- 


- Neisse 


109. 


- 


- Patschkau 


110. 


m 


- Neustadt 


111. 


- 


- Leobschütz 


112. 


- 


- Ratibor 


113. 


- 


- Pless 


114. 


M 


- Kattowitz 


115. 


M 


- Gleiwitz 


116. 


. 


- Beuthen. 



VI. PROVINZ SACHSEN. 

1. Regierungsbezirk Magdeburg. 

117. Pädagogium des Klosters U. L. Fr. zu Magdeburg 

118. Domgymnasium daselbst 

119. Gymnasium zu Stendal 

120. - - Seehausen 

121. - - Salzwedel 

122. Domgymnasium zu Halberstadt 

123. Gymnasium zu Wernigerode 

124. - - Quedlinburg 

125. . . Burg. 

2. Regierungsbezirk Merseburg. 

126. Domgymnasium zu Merseburg 

127. Lateinische Schule zu Halle 

128. Städtisches Gymnasium daselbst 

129. Gymnasium zu Wittenberg 

130. - - Torgau 

131. - - Eisleben 

132. Domgjrmnasium zu Naumburg 

133. Landesschule zu Pforta 

134. Klosterschule zu Rossleben 
136. Stiftsgymnafiium zu Zeitz. 

8. Regierungsbezirk Erfurt. 

136. Gymnasium zu Erfurt 

137. - - Mühlhausen 

138. - - Heiligenstadt 

139. - • Nordhausen 

140. - - Schleusingen. 

VIL PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN. 

1. Herzogthnm Schleswig. 

141. Gymnasium zu Schleswig («-i) 

142. - - Flensburg (Y) 

143. - - Hadersleben (— ) 

144. • - Husum (— ). 



91 



2. Herzogthum Holstein. 

146. Gymnasium zu Kiel 

146. - - Plön 

147. - - Rendsburg (Y) 

148. - - Meldorf 

149. - - Glückstadt 

150. - ' Altona. 



Vm. PROVINZ HANNOVER. 

1. Landdrostei Hannover. 

151. Lfceum I zu Hannover 

152. Lfceum 11 daselbst 

153. Gymnasium zu Hameln. 

2. Landdrostei Osnabrück. 

154. Gymnasium Carolinum zu Osnabrück 

155. Rathsgymnasium daselbst 

156. Gymnasium Georgianum zu L in gen 

157. - zu Meppen. 

3. Landdrostei Aarich. 

158. Gymnasium zu Aurich 

159. - - Emden. 

4. Landdrostei Stade. 

160. Gymnasium zu Stade 

161. - - Verden. 

5. Landdrostei Lüneburg. 

162. Gymnasium Johanneum zu Lüneburg (Y) 

163. - zu Celle. 

6. Landdrostei Hildesheim. 

164. Gymnasium Josephinumzu Hildesheim (=) 

165. - Andreannm daselbst (Y) 

166. - zu Clausthal 

167. - . Göttingen (Y) 

168. Klosterschule zu Ilfeld. 



IX. PROVINZ WESTFALEN. 

1. Regierungsbezirk Hünster. 

169. Gymnasium zu Münster 

170. - . Warendorf 



171. 
172. 
173. 
174. 



- Rheine 

- Burgsteinfurt 

- Coesfeld 

- Recklinghausen. 



92 



2. Regierungsbezirk Minden. 
17$. Gymnasium zu Minden 



176. 


- 


- Herford 


177. 


- 


- Bielefeld 


178. 


m 


- Gütersloh 


179. 


- 


- Paderborn 


180. 


- 


- Höxter 


181. 


- 


- Warburg. 



3. Regierungsbezirk Arnsberg. 

182. Gymnasium zu Arnsberg 

183. - - Attendorn 

184. - - Brilon 

185. - - Soest 

186. - - Hamm 

187. - - Dortmund 

188. - - Bochum. 



X. PROVmZ HESSEN-NASSAU. 

1. Regierungsbezirk Gassel. 

189. Gymnasium zu Cassel 

190. - - Marburg 

191. - - Hersfeld 

192. - - JPulda 

193. - - Hanau 

194. - - Rinteln. 

2. Regierungsbezirk Wiesbaden. 

196. Gymnasium zu Wiesbaden 

196. - - Weilburg 

197. - - Dillenburg 

198. - - Hadamar 

199. - - Montabaur 

200. - - Frankfurt a. M. 



XI. RHEINPfiOVINZ und HOHENZOLLERNSCHE LANDE. 

1. Regierungsbezirk Cöln. 

201. Gymnasium an Marzellen zu Cöln 

202. - - der Apostelkirche daselbst 

203. Friedrich- Wilhelmsgymnasium daselbst 

204. Kaiser Wilhelm-Gymnasium daselbst 

205. Ritterakademie zu Bedburg 

206. Gymnasium zu Bonn 

207. . - Münstereiffel. 



93 



2. Regierungsbezirk Düsseldorf. 

208. G-ymnasium zu Düsseldorf 

209. - - Elberfeld 

210. - - Barmen (Y) 

211. - - Duisburg (Y) 

212. - - Essen 

213. - . Wesel (=) 

214. - - Emmerich 

215. - - Cleve 

216. - - Moers 

217. - - Kempen 

218. - - Neuss. 

3. Regierungsbezirk Coblenz. 

219. Gymnasium zu Coblenz 

220. - - Wetzlar 

221. - - Kreuznach. 

4. Regierungsbezirk Aachen. 

222. Gymnasium zu Aachen 

223. - - Düren. 

6. Regierungsbezirk Trier. 

224. Gymnasium zu Trier 

225. - - Saarbrück. 

6. Hohenzollernsche Lande. 

226. Gymnasium zu Hedingen. 



HERZOGTHÜM LAÜENBURÖ. 

227. Gymnasium zu Batzeburg. 

PÜKSTENTHÜM WALDECK. 

228. Gymnasium zu Corbach. 



B. Progymnasien. 

I. PROVINZ PREUSSEN. 

Regierungsbezirk Karienwerder. 

1. Progymnasium zu Neumark. 

n. PROVINZ BRANDENBURG. 

Regierungsbezirk Frankfurt a.0. 

2. Progymnasium zu Fürstenwalde 

3. - - Friedeberg N. M. 



94 
m. PROVINZ POMMERN. 

1. Regierungsbezirk Stettin. 

4. Progymnasium zu G-arz a. O. 

S. Regierungsbezirk Coslin. 

5. Progymnasium zu Beigard. 

6. - - Schlawe. 

IV. PROVINZ POSEN. 

1. Regierungsbezirk Posen. 

7. Progymnasimn zu Kempen. 

S. Regierungsbezirk Bromberg. 

8. Progymnasium zu Trzemeszno 

9. - - Nakel. 

V. PROVINZ SACHSEN. 

Regierungsbezirk Merseburg. 

10. Progymnasium zu Weissenf eis 

11. Klosterschule zu Donndorf 

12. Progymnasium zu Sangerhausen. 

VI. PROVINZ HANNOVER. 

Landdrostei Aurich. 

13. Progymnasium zu Norden. 

Vn. PROVINZ WESTPALEN 

1. Regierungsbezirk Munster. 

14. Progynmasium zu Dorsten 

15. - - Vre den. 

2« Regierungsbezirk Minden. 

16. Progymnasium zu Rietberg. 

Vni. HHEINPROVINZ. 

1. Regierungsbezirk Cöln. 

17. Progymnasium zu Siegburg 

18. - - Wipperfürth 

19. - - Rheinbach. 

2. Regierungsbezirk Düsseldorf. 

20. Progymnasium zu M. Gladbach. 
8. Regierungsbezirk Coblenz. 

21. Progymnasium zu Andernach 

22. • • Lin^ 



95 



23. Progymnasium zu Trarbach 

24. - - Neuwied 

25. - - Boppard 

26. - - Sobernheim. 

4. Regierungsbezirk Aachen. 

27. Progymnasium zu Erkelenz 

28. - - Jülich 

29. - - Malmedy. 

5. Regierungsbezirk Trier. 

30. Progymnasium zu Prüm 

31. - . St. Wendel. 



C. Bealsehalen. 
I. PROVINZ PREUSSEN. 

1. Regierungsbezirk Königsberg. 

1. Städtische Realschule zu Königsberg (1.0.) 

2. Burgschule daselbst (1. O.) 

3. Realschule zu Wehlau (1.0.). 

2. Regierungsbezirk Qumbinnen. 

4. Realschule zu Insterburg (Y. 1.0.) 

5. . - Tilsit (1.0.). 

3. Regierungsbezirk Danzig. 

6. Johannisschule zu Danzig (1.0.) 

7. Petrischule daselbst (1. 0.) 

8. Realschule zu Elbing (1.0.). 

4. Regierungsbezirk Ksrienwerder. 

9. Realschule zu Thorn (Y. 1.0.). 

n. PROVINZ BRANDENBURG. 

1. Stadt Berlin. 

10. Königliche Realschule (1.0.) 

11. Luisemtädtische Realschule (1. 0.) 

12. Königstädtische Realschule (1. O.) 

13. Dorotheenstädtische Realschule (1.0.) 

14. Friedrichsrealschule (1.0.) 

15. Sophienrealschule (1. O.) 

16. Friedrichswerdersche Oewerbeschule (2.0.) 

17. Luisenstadtische Gewerbeschule (2. 0.). 

2. Regierungsbezirk Potsdam. 

18. Realschule zu Potsdam (1.0.) 

19. - - Brandenburg (1.0.) 

20. - - Perleberg (1.0.) 

21. . . Prenzlau (Y. 1. 0.). 



96 

8. Regierungsbezirk Frankfurt a. O. 

22. Realschule zu Frankfurt (1. O.) 

23. - . Landsberg a.W. (Y. 1. O.) 

24. - . Lübben (2.0.) 

25. - - Spremberg (2. O.). 

III. PROVINZ POMMERN. 

1. Regierungsbezirk Stettin. 

26. Friedrich- Wilhehnschule zu Stettin (1. O.) 

27. Realschule daselbst (2. O.). 

2. Regierungsbezirk Cöslin. 

28. Realschule zu Colberg (Y. 1. O.). 

3. Regierungsbezirk Stralsund. 

29. Realschule zu Stralsund (1. O.) 

30. - - Greifswald (Y. 1. O.). 

IV. PROVINZ POSEN. 

1. Regierungsbezirk Posen. 

31. Realschule zu Posen (1. O.) 

32. - - Fraustadt (1. O.) 

33. - - Rawicz (1.0.). 

2. Regierungsbezirk Bromberg. 

34. Realschule zu Bromberg (1. O.). 

V. PROVINZ SCHLESIEN. 

1. Regierungsbezirk Breslau. 

35. Realschule zum h. Geist zu Breslau (1. O.) 

36. - am Zwinger daselbst (1. O.) 

37. - zu Reichenbach (1. O.). 

2. Regierungsbezirk Liegnitz. 

38. Realschule zu Grünberg (1. O.) 

39. - - Görlitz (1. O.) 

40. - - Landeshut (1. 0.) 

41. - - Sprottau (1. O.). 

3. Regierungsbezirk Oppeln. 

42. Realschule zu Neisse (1. O.) 

43. - - Tarnowitz (L O.). 

VI. PROVINZ SACHSEN. 

1. Regierungsbezirk Magdeburg. 

44. Realschule zu Magdeburg (1. O.) 

45. Höh. Gewerbeschule daselbst (2. 0.) 

46. Realschule zu Halberstadt (1. O^ 

47. - - Aschersleben (1. Ö.)- 



lU 



97 

%. Regiernngsbezirk Merseburg. 

48. Realschule zu Halle (1. O.) 

49. - - Eisleben. 

3. Regierungsbezirk Erfurt. 

50. Realschule zu Erfurt (1. O.) 

51. - - Nordhausen (1. O.). 

VII. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN. 

1. fierzogthuni Schleswig. 

52. Realschule zu Flensburg (Y. 1. O.) 

2. Herzogthnm Holstein: 

53. Realschule zu Rendsburg (Y. 1.0.) 
64. - - Altona (2.0.) 

55. - - Neumünster (2.0.) 

56. . - Kiel (2.O.). 

Vm. PROVINZ HANNOVER. 

1. Landdrostei Hannover. 

67. Realschule zu Hannover (1.0.). 

2. Landdrostei Osnabrück. 

68. Realschule zu Osnabrück (1.0). 

3. Landdrostei Aurich. 

59. Realschule zu Leer (1. 0.). 

4. Landdrostei Lüneburg. 

60. Realschule zu Lüneburg (Y. 1.0.) 

61. - - Harburg (1.0.). 

5. Landdrostei Hildesheim. 

62. Realschule zu Hildesheim (Y. 1. O.) 

63. - - Göttingen (Y.LO.) 

64. - - Goslar (1.0.) 

65. - - Osterode (LO.) 

IX. PROVINZ WESTPALEN. 

1. Regierungsbezirk Münster. 

66. Realschule zu Münster (1.0.) 

67. - - Burgsteinfurt (Y.LO.). 

2. Regiernngsbezirk Minden. 

68. Realschule zu Minden (Y. 1. O.) 

69. - Bielefeld C^l.O.). 



98 

3. Begierungsbezirk Arnsberg. 

70. Realschule zu Dortmund (Y. 1. O.) 

71. - - Lippstadt (1.0.) 

72. - . Hagen (1.0.) 

73. - .- Siegen (1.0.) 

74. . - Iserlohn (1.0.). 

X. PROVINZ HESSEN-NASSAU. 

1. Regierungsbezirk Cassel. 

75. Realschule zu Cassel (1.0.) 

76. - - Hanau (2.0.) 

77. - - Eschwege (2.O.). 

2. Regierungsbezirk Wiesbaden. 

78. Realgymnasium zu Wiesbaden (1.0.) 

79. Musterschule zu Frankfurt a. M. (1.0.) 

80. Realschule der israel. Religionsgesellschaft daselbst (2. 0.) 

81. Realschule der israel. Gemeinde daselbst (2. O.) 

82. Realschule zu Homburg v. d. Höhe (2. Ö.). 

XI RHEINPROVINZ. 

1« Regierungsbezirk CÖln. 

83. Königliche Realschule zu Cöln (Y. 1.0.) 

84. Städti$che - daselbst (1.0.) 

85. Realschule zu Mühlheim a. Kh. (1.0.). 

2. Regierungsbezirk Düsseldorf. 

86. Realschule zu Düsseldorf (1. O.) 

87. . . Duisburg (Y. 1.0.) 

88. . . Mühlheim a.d.R. (1.0.) 

89. - - Ruhrort (1.0.) 

90. . - Elberfeld (1.0.) 

91. - - Barmen (Y. 1.0.) 

92. - - Barmen-Wupperfeld (2. 0.) 

93. . . Crefeld (1.0.) 

94. - . Essen (2.0.) 

95. Gewerbeschule zu Remscheid (2. 0.). 

3. Regierungsbezirk Aachen. 

96. Realschule zu Aachen (1. O.). 

4. Regierungsbezirk Trier. 

97. Realschule zu Trier (1.0.). 



E. Höhere Bfirgersehnlen*). 
I. PROVINZ PREÜSSEN. 

1. Regierungsbezirk Königsberg. 

1. Höhere Bürgerschule zu Pill au. 



*) Ob die einzelnen Anstalten zur Kategorie § 154, 2d oder f der Militair-Ersatx- 
instruction v. 26. März 1868 gehören^ oder noch ohne Berechtigung slndi ist ans Abschnitt 
IV zu ersehen. 



99 

2. Regierungabezirk Gambinnen. 

2. Höhere Bürgerschule zu Gumbinnen. 

3. Regierungsbezirk Danzig. 

3. Pädagogium zu Jenkau. 

4. Regierungsbezirk Harienwerder. 

4. Höhere Bürgerschule zu Marienwerder 

5. - - - Culm. 



n. PROVINZ BRANDENBURG. 

1. Stadt Berlin. 

6. Andreasschule zu Berlin. 

2. Regierungsbezirk Potsdam. 

7. Höhere Bürgerschule zu Rathenow 

8. - - - Nauen 

9. - - - Neustadt-Eberswalde 

10. - - - Wriezen 

11. - - - Luckenwalde. 

3. Regierungsbezirk Frankfurt a. 0. 

12. Höhere Bürgerschule zu Crossen 

13. - - - Guben 

14. - - - Cottbus. 



m. PROVINZ POMMERN. 

1. Regierungsbezirk Stettin. 

15. Höhere Bürgerschule zu Wo 11 in. 

2. Regierungsbezirk Coslin. 

16. Höhere Bürgerschule zu Lauenburg 

17. - - - Stolp. 

3. Regierungsbezirk Stralsund. 

18. Höhere Bürgerschule zuWolgast. 

IV. PROVINZ SCHLESIEN. 

1. Begierungsbezirk Breslau. 

19. Höhere Bürgerschule zu Breslau 

20. - - - Guhrau 

21. - - - Striegau. 

2. Regierungsbezirk Liegmitz. 

22. Höhere Bürgerschule zu Löwenberg. 

7* 



100 



V. PROVINZ SACHSEN. 

1. Regierungsbezirk Merseburg. 

23. Höhere Bürgerschule zu Delitzsch 

24. - - - Eilenburg 

25. - . - Naumburg 

26. . . . Weissenfeis (Y). 

2. Regierungsbezirk Erfurt. 

27. Höhere Bürgerschule zu Langensalza 

28. - - - Mühlhausen. 

VI. PROVINZ SCHLESWIG-HOLSTEIN. 

1. Herzogthum Schleswig. 

29. Höhere Bürgerschule zu Schleswig 

30. - - - Husum 

31. - - - Hadersleben 

32. - - - Sonderburg. 

2. Herzogthum Holstein. 

33. Höhere Bürgerschule zu Itzehoe 

34. - - - Segeberg 

35. - - - Marne 

36. - - - Wandsbeck. 

VII. PROVINZ HANNOVER. 

1. Landdrostei Hannover. 

37. Höhere Bürgerschule zu Hannover 

38. - ^ - - Hameln 

39. - * - - Nienburg. 

2« Landdrostei Osnabrück. 

40. Höhere Bürgerschule zu Quakenbrück 

41. - - - Papenburg. 

3. Landdrostei Aurich. 

42. Höhere Bürgerschule zu Emden. 

4. Landdrostei Stade. 

43. Höhere Bürgerschule zu Stade 

44. - - - Otterndorf. 

5. Landdrostei Lüneburg. 

46. Höhere Bürgerschule zu Celle 

46. - - - Uelzen. 

6. Landdrostei Hildesheim. 

47. Höhere Bürgerschule zu Hildesheim 

48. - - - Clausthal 



101 



49. Höhere Bürgerschule zu Einbeck 

50. - - - Northeim 

51. - - - Münden. 



Vin. PROVINZ WESTPALEN. 

1. Regierungsbezirk Munster. 

52. Höhere Bürgerschule zu Bocholt. 

2. Regierungsbezirk Arnsberg. 

53. Höhere Bürgerschule zu Lüdenscheid 

54. - - - Schwelm 

55. - - - Witten 

56. - - - Unna. 

IX. PROVINZ HESSEN-NASSAU. 

1. Regierungsbezirk Gassei. 

57. Höhere Bürgerschule zu Cassel 

58. - - - Schmalkalden 

59. - - - Hersfeld 

60. - . - Fulda 

61. - - - Hofgeismar 

62. - - - Marburg. 

2. Regierungsbezirk Wiesbaden. 

63. Höhere Bürgerschule zu Wiesbaden 

64. - - - Ems 

65. - . . Oberlahnstein 

66. - - - Diez 

67. - - - Biebrich-Mosbach 

68. - - - Geisenheim 

69. - - - Limburg 

70. - - - Frankfurt a.M. 

71. Selectenschule daselbst 

72. Höhere Bürgerschule zu Biedenkopf. 

X. RHEINPROVINZ. 

1. Regierungsbezirk Coln. 

73. Höhere Bürgerschule zu Kerpen. 

2. Regierungsbezirk Düsseldorf. 

74. Höhere Bürgerschule zu Düsseldorf 

75. - - - Oberhausen 

76. - - - Crefeld 

77. . - - Dülken 

78. - - - M. Gladbach 

79. - - - Rheydt 



102 

80. Höhere Bürgerschule zu Solingen 

81. - - - Lennep 

82. - - - Wesel. 

3. Begierungsbezirk Coblenz. 

83. Höhere Bürgerschule zu Neuwied (Y) 

84. - - - Mayen. 

4. Regierungsbezirk Aachen. 

85. Höhere Bürgerschule zu Eupen 

86. - - - Düren. 

5. Regierungsbezirk Trier. 

87. Höhere Bürgerschule zu Saarlouis. 

XI. HOHENZOLLERNSCHE LANDE. 

88. Höhere Bürgerschule zu Hechingen. 

HERZOGTHUM LAUENBURG. 

89. Albinusschule zu Lauen bürg. 

FÜRSTENTHUM WALDECK. 

90. Höhere Bürgerschule zu Arolsen. 



Vergleichende Uebersicht. 
Es bestanden:^) 

OymnMleiii Frogyranafien, Bealscholen, höh. Bttrgerschnleo, höh. LehnnaUUeB. 

0.1869: 202 35 83 68 zusammen 388 

0.1874: 228 31 97 90 - 446. 



Alumnate, Convicte und andere Erziehungsanstalten.*) 



I. PROVINZ PREUSSEN. 

Evang. 

Das K.Waisenhaus zu Königsberg 

Die y. Conradische Erziehungsanstalt zu Jenkau bei Danzig. 



^) Einschliesslich der Gymnasien zu Ratzebarg und Gorbachi sowie der höh. 
Bürgerschulen zu Lauenburg a^E. und Arolsen. 

^^ N^eres über dieselben s. zum Theil inAbschn. IV bei den betreflfenden StÄdten. 
besonders aber in den V. und Q. 



103 

Eathol. 

Der Convict am Grymn. zu Braunsberg 
Das bischöfl. Knabenseminar zu Pelplin 
Der Convict beim Gymn. zu Neustadt 
Das Alumnat am G-ymn. zu Conitz. . 



n. PROVINZ. BRANDENBURG. 

Evang. 

Das Alumnat des K. Joachimsthalschen Gymn. zu Berlin 

Das Schindlersche Waisenhaus zu Berlin 

Die Communität der Stratschen Stiftung am Gymn. zum gr. Kloster zu 

Berlin 
Das Paulinum zu Berlin 
Das Civil-Waisenliaus zu Potsdam 
Die Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 
Das Alumnat des Gymn. zu Frankfurt a. O. 
Das Pädagogium zu Züllichau. 



m. PROVINZ POMMEBJf. 

ETang. 

Das Pädagogium zu Putbus auf Rügen 
Das Joffeleußdsche Collegium zu Stettin 
Das Alumnat des Gymn. zu Treptow a. R. 



IV. PROVINZ POSEN. 

Eathol. 

Das Alumnat am Marien-Gynm. zu Posen ^) 



V. PROVINZ SCHLESIEN. 

Evang.*) 

Die Bitterakademie zu Liegnitz 

Das Alumnat und Pensionat der Waisenanstalt zu Bunzlau. 

Eathol. 

Der Convict am Matthias-Gymn. zu Breslau 
Das fiirstbischöfl. Knabenseminar daselbst 
Das Orphanotropheum daselbst 
Das Convictorium am Gynm. zu Glatz. 



VI. PROVINZ SACHSEN. 

Evang. 

Die Landesschule Pforta 

Die Klosterschule zu Rossleben 



1) Ueber den v. Lubranskiachen und den Sxoldrskischen Convict s. bei Posen in 
Abscbn. IV. 

') Ueber das Fadigogiom der Brüdergemeinde zu Nisky s. die Vorbemerkungen 
zwr ProYinz. 



104 

Die Kloßterschule zu Donndorf 

Das Pädagogium des Klosters IT. L. Fr. zu Magdeburg 

Das Alumnat des Gymn. zu Burg 

Das Waisenhaus, die Pensionsanstalt und das Alumnat der Franchsdxen 

Stiftungen zu Halle 
Das Alumnat des Gymn. zu Torgau 
Das Alumnat des Gymn. zu Schleusingen. 

VII. PROVINZ HANNOVER. 

Evang. 

Die Klosterschule zu II fei d. 

Kathol. 

Der bischöfl. Convict am Gymn. Josephinum zu Hildesbeim 

Der bischöfl. Convict am Gymn. zu Meppen 

Der bischöfl. Convict am Gymn. Carolinum zu Osnabrück. 

VIII. PROVINZ WESTFALEN. 

Kathol. 

Das bisöhöfl. CoUegium zu Münster*) 
Der bischöfliche ConWct zu Paderborn. 

IX. PROVINZ HESSEN-NASSAU. 

Kathol. 

Der bischöfliche Convict zu Hadamar. 



X. RHEINPROVINZ und HOHENZOLLERNSCHE LANDE. 

Kathol. 

Die Ritterakademie zu Bedburg 

Die HoppenscYiG Studienstiftung zu Emmerich 

Der biscnöfliche Convict zu Trier 

Das erzbischöfl. Seminar zu Sigmaringen. 
Evang. 

Das Pensionat beim Gymn. zu Wetzlar. 



Privatanstalten, 

welche die Berechtigung erhalten haben, Atteste für den ein- 
jähr. Militairdienst auszustellen. 

Definitiv sind im Besitz der Berechtigung: 

Die Handelsakademie zu Dan zig (seit März 1869) 
Die (ehem. SchtoeitzerHche) Handelschule zu Berlin (seit März 1869) 
Das Pädagogiimi des Dr. BeJieim-Schtoarzbach zu Ostrowo bei Füehne 
(seit März 1869) 

^) Ueber den v, GWenschen Convict und das Collegium Heerde s. bei Münster in 
Abschn. IV. 



105 

Die Kortegcamsche Endehuiigsanstalt zu Bonn (seit März 1869) 

Das Sekenksdie Lehr- und Erziehungs-Institut zu Friedrichsdorf bei 

Homburg (seit Apr. 1870) 
Das Pädagogium der Brüdergemeinde zu Nisky (seit April 1874). 

Provisorisch: 

Die Handelschule der Polytechn. Gesellschaft zu Frankfurt a. M. (seit 

Dcb. 1868) 
Das HofmannscYke Erziehungs-Institut zu St. Groarshausen (seitQct. 1869) 
Die Nöäesche Handelschule zu Osnabrück (seit Juli 1870) 
Das KfdckenberffBche Erziehungs-Institut zu Telgte (seit Sptb. 1870) 
Das Rttof'Hasselsche Erziehungs - Institut zu Frankfurt a. M. (seit 

März 1871) 
Die Steinhaussche Handelschule zu Breslau (seit Sptb. 1871) 
Das !7%iirR8che Erziehungs-Institut zu Altena (seit März 1871) 
Das Victoria-Institut des Dir. Dr. Imm. Schmidt zu Falkenberg bei 

Freienwalde a. O. (seit Mäi-z 1872) 
DieWoÄ&che Handelschule zu Erfurt (seit Octb. 1873) 
Die Delenche Erziehungsanstalt zu Lichterfelde bei Berlin (seit 

Octb. 1873). 



IV. 
Historisch-statistische Nachrichten 

ttber 

das höhere Schulwesen der verschiedenen Provinzen, sowie über die einzelnen 

Anstalten in denselben. 



L Frov. Freussen. (I, 50. n, 84). 

(4 Regierungsbezirke. 1179 DMeilen. 3,137,282 Einw.) 

* 1863 : 33, 1868 : 37, 1 8 7 3 : 39 höhere Lehranstalten. 

1863 : 20 Gymnasien, 1 Progynmasium, 10 Realschulen, 2 höh. Bürgerschulen. 

1868: 22 - 9 - 6 - - 

1873 : 24 Gymnasien, 1 Progymnasium, 9 Realschulen, 5 höh. Bürgerschulen. 

Die zwei neuen Gymnasien befinden sich zu Bartenstein, wo vorher 
eine höh. Bürgerschule, und zu Strasburg Westpr., das neue Progymnasium 
zu Neumark. In Königsberg steht £e Eröffnung eines neuen vom Staat 
zu unterhaltenden Gymnasiums bevor. 

Ausser der erwähnten Schule zu Bartenstein sind vom Staat über- 
nommen worden das Gymnasium und die Realschule zu Insterburg, sowie 
die gleichfalls vorher städtischen Gymnasien zu Marienburg und Grau- 
denz. 

Die zunehmende Bevölkerung und das stärker hervortretende Bildungs- 
bedürfiiiss hat in dieser Provinz ein lebhaftes Verlangen nach Vermehrung 
der höheren Schulen zur Folge gehabt. An die Staatsregierung sind deshalb 
von den Communen zahlreiche Gesuche gerichtet worden. Nicht alle haben 
berücksichtigt werden können; über mehrere wird noch verhandelt. 

Die Absicht, in Loebau ein kathol. Gymnasium zu errichten, wurde 
aufgegeben sowohl was den Ort als was die Confession betrifft.. Vergl. weiter- 
hin Strasburg und Neumark. In Loebau errichtete ein Schulver- 
ein mit erheblichen Opfern vorläufig ein Progymnasium ^). — In Labiau, 
Goldap, Lötzen, Mehrungen, Pr. Holland, Pr. Stargard wünscht 
man die Errichtung einer gymnasialen Lehranstalt auf Staatskosten, an an- 
deren Orten z. B. Neidenburg, Oletzko (Marggrabowa), Dirschau, 



^) Die Anstalt (simultAn) ist M. 1B73 mit 116 Schülern, deren Mehrzahl evanffeliach 
ist, bis incl. lU eröffnet Dirigent: Mick, Hache (vorher an der höh. Schule zu Schwerin 
a.W.). 



\ 



107 

die einer Realschule. Auch in Orteisburg, Angerburg, Heiligen- 
beil sind Bestrebungen der Art hervorgetreten. In mehreren dieser Städte 
sind Anfange höherer Schulen bereits vorhanden; ebenso inWormditt, 
Riesenburg, Tiegenhof u. a. 

Ein Dir ector Wechsel hat stattgefunden am Kneiphöfschen Gynm. 
zu Königsberg und an den Gynmasien zu Braunsberg, Rastenburg, Hohen- 
stein, Danzig, Marienwerder, Conitz; ebenso an den beiden Realschulen zu 
Danzig und an der zu Mbing und zu W.ehlau. 

Neue Schulhäuser sind errichtet für die Gymnasien zu Bartenstein und 
zu Rössel; ebenso für die Realschule zu St. Johann in Danzig. Ueber die 
projectirte und eingeleitete Herstellung anderer oder die Erweiterung der 
alten ist bei den einzelnen Anstalten das Nöthige bemerkt. 

Die vor hundert Jahren geschehene Wiedervereinigung von Westpreussen 
mit dem preussischen Staat ist auch in den Schulen gefeiert, und darauf be- 
zügliche Festschriften sind an die Schüler vertheilt worden. 

Die in B. I und 11 erwähnten Friedensgesellschaften zur Unter- 
stützung talentvoller Jünglinge stehen nach wie vor in Wirksamkeit. Die 
littauische (in Gumbinnen) hat zur Zeit eine Jahres-Einnahme und Aus- 
gabe von 1350 Thlr., die westpreussische (in Danzig) von über 1500 Thlr. 

Im Interesse der polnisch redenden masurischen Bevölkerung wird für 
das Bedürfiiiss der späteren Geistlichen (evang.) am Gymn. zu Lyck ein 
facnltativer Unterricht im Polnischen ertheilt. 

Ueber den Fortbestand des in dem Verzeichniss p. 103 erwähnten Convicts 
zu Brannsberg und des bischöflichen Knabenseminars zu Pelplin schwe- 
ben Verhandlungen. 

Für die Gjmnasien zu Culm und Conitz ist angeordnet worden, dass 
der kathol. Religionsunterricht in V und VI noch bis M. 1875 polnisch, von da 
an aber wie der Unterricht in allen übrigen Gegenständen in deutscher Sprache 
erfolge, die dazu in den Elementar- und Vorbereitungsclassen hinlänglich ge- 
übt sein kann. Dasselbe ist für den kathol. Gymnasialgottesdienst beider 
Anstalten bestimmt worden; vgl. p. 16 f. 

Ueber die Ferienordnung bei den höheren Schulen der Provinz 
s. p. 56. Dieselbe wartet einer neuen gleichmässigeren Festsetzung. 

Das pädagogische Seminar füi* höhere Schulen zu Königsberg hat 
in den 5 Jahren in der evang. Abtheilung 46 Mitglieder gehabt : 26 ordent- 
liche, 20 ausserordentliche; in der kathol. Abth. sind in derselben Zeit 11 
Mitglieder gewesen, 8 ordentliche, 3 ausserordentliche. Die meisten der 
früheren Mitglieder stehen jetzt im activen Schuldienst ; einige sind Univer- 
sitätsdocenten; ein Candidat ist als Officier im letzten Kriege gefallen. 

Directoren-Conferenzen haben zu Königsberg stattgefunden in 
den Jahren 1871 und 1874. Die Verhandlungen sind publicirt worden. 

In der Aufisichtsbehörde, dem K. Prov. SchulcoUegium, sind hinsichtlich 
der höheren Lehranstalten Verändenmgen nicht eingetreten. Vgl. B. II, 86. 

1. Begieningsbezirk Königsberg. 

KÖNIGSBERG (H, 86). 

(Hauptstadt der Prov. Samland. 106,507 Einw.) 

Die seit langer Zeit in Königsberg bestehenden höheren Lehranstalten 
sind für das Bedürfiiiss der Stadt völlig unzureichend geworden. Die Er- 



108 

richtung eines vierten Gymnasiums, auf Staatskosten, ist im Werk ; die Er- 
öflEnung desselben mit dem Namen „Königl. Wilhelmsgymnasium" ist auf M. 
1874, vorläufig in einem Interimslocal, festgesetzt. Im Staatshaushaltsetat 
für 1874 sind für die neue Anstalt 13,630 Thlr. bewilligt. — Den Turnunter- 
richt erhalten die Schüler sämmtlicher Anstalten im städtischen Tumhause, 
zu verschiedenen Zeiten. — Die katholischen Schüler der verschiedenen An- 
stalten werden in der Religion zusammen unterrichtet. 

Der Normaletat ist bei allen höheren Schulen der Stadt eingeführt ; über 
die Hinzufügung des Wohnungsgeldzuschusses bei den städtischen imd der 
Burgschule ist von den resp. Patronatsbehörden noch kein Beschluss gefasst. 

üeber die Schule des königl. Waisenhauses s. p. 109. 

Der Geh. Commerz. R. Simon hat 1873 den 5 höheren Schulen je WO Thlr. mit der 
Bestimmung überwiesen, die Zinsen zu Prämien für ausgezeichnete Schüler zu verwenden. 

Das FriedrichscoUegiam (I, 53. II, 87). 

Gymnasialclassen : 12 (aufsteigend: 8. VI — IV in je 2 coord. Wechselcötus getheilt, 
um, Olli a und b, O und Uli; I), Vorschule!. 8. Frequenz: (1868: G. 479, V. 
81) 1874: G. 545, V. 139; zusammen 684; davon 653 ev., 16 kath., 15 jüd.; 194 auswär- 
tige. 1: 54, II: 69, III: 121. Abiturienten: 78 und 2 Extraneer. 

L 6 h r e r : 23. D i r e c t o r : Prof. Dr. Gu. H, Wagner (seit M. 1863), 6 OL., 7 ordentl., 
4 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der ord. Lehrer Dr. Sohnke ging 0. 1871 
als Professor an das Polytechnikum zu Garlsruhe ; der OL. Dr. Simson trat M. 1871 als ord. 
Professor in die philosoph. Facultät der Königsb. Universität ein ; der OL. Dr. Ä Eckart 
wurde O. 1873 Director des Qymn. zu Strasburg inWestpr.; der OL. Prof. Dr. Lewiiz 
wurde M. 1870 emeritirt. Am 10. Apr. 1872 starb der emerit. OL. Prof. Dr. MerUker, — 
In den 5 Jahren sind 6 Lehrer neu eingetreten, und 19 Candidaten als Probanden oder 
Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: unverändert. Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet. 

Etat: 22,330 Thlr. Darin St. Zuschuss 8786 Thlr. Besoldungen: 19,650 Thh-. NE. 
W. Dir. 1900 Thlr. und fr. Wohnung. 

Ord. L. Un^ewitter, Die Entwickelung des Gesangunterrichts in den Gymnasien 
seit der Reformationszeit; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 

Das altstädtische Gymnasium (I, 53. II, 87). 

Gymnasialclassen : 9 (VI— IV einfach, III— I je und U), Vorschulcl.: 2. Fre- 

fuenz: G. ^98, V. 91; zusammen: 489; davon 358 ev., kath., 131 jüd.; 77 auswärtige. 
: 54 (1868: 35), U: 64, UI: 108. Abiturienten: 91. 

Lehrer: 17. Director: Prof. J>v,Rud. Möller (seit M. 1863), 4 OL., 7 ordentl., 
1 ev. Relig. L., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. ». Dr^gtüski wurde 0. 1870 Director des 
Kneiphöfschen Gvmn. zu Königsberg. — Neu eingetreten sind während der 5 Jahre 4 Leh- 
rer, und 11 Candidaten vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 15,338 Thlr. Besoldungen: 14,122 Thlr. N E. Dir. 1460 (und 420al8Werth 
der fr. Wohnung und Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Das Capital des Unterstützungsfonds fUr arme Schüler hat sich auf 625 Thlr. vermehrt. 

OL. C.Witt, Die schulmässige Pflege des Gedächtnisses; Progr. 1873. Dir. Dr. 
Möller, Gesch. des altetädt. Gymn. Nr. 5 (von Schulkomödien); Progr. 1874, 

Patronat: städtisch. 

Das Kneiphöfsehe Gymnasium (I, 64. 11, 88). 

Gymnasialclassen: 8 (III und 11 inO und U. getheilt), Vorschulcl. 2. Frequenz: 
G. 361. V. 87; zusammen: 448; davon 367 ev., 19 kath., 72 iüd.; 99 auswärtige. I: 83. 
11: 67) III: 105. Abiturienten: 48 (in den vorhergehenden 5 Jahren: 7^. 



109 

Lehre r: 19. Dir e et or : Z. Hrm. v. DrygaUki (seit 0. 1870; vorher OL. am Altstadt. 
Gynrn. zn Konigsbere), 4. OL., 6 ordentl., B wissenschaftL Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — 
Der ordentl. Lehrer I)r. Mittrieh wurde M. 1872 als OL. an das Johannesgymn. zu Breslau 
berofen« Der Irähere Director. Dr. Rud. Skrzeczka, O. 1870 emeritirtY starb am 3. März 
1874. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und 10 Mitglieder des pädagog. Seminars haben 
sJs candidati probandi an der Schule unterrichtet. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Das 1865 bezogene neue Schulhaus ist 1874 durch alle Etagen mit Wasserleitung ver- 
sehen worden ; die Aula hat eine würdige Ausschmückung erhalten. 

Etat: 14^58 Thlr. Besoldung: 13,150 Thlr. NE. Dir. 1450 (und 350 alsWerth der 
fr. Wohnung imd Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Schüler-Unterstützungsfonds besitzt ein Cap. v. c. 1200 Thlr. Ueber die Verwen- 
dung wird alljährlich im Programm berichtet. 

Patronat: städtisch. 

Die sadtisehe (LSbeniclitsclie) Bealselmle 1. 0. (I, 55. IT, 88). 

Bealschulclassen : 8 (lY in 2 coord.. lU in U und O getheilt), 1 VorBchulclasse. 
Frequenz: BS. 350. Y. 30; zusammen: 380; davon 342 ev., 13 kath., 25 iüd., d3 aus- 
wirt^e. I: 22 (1868: 11), U: 57, III: 86. ' Abiturienten: 43 (in den 5 Jahren 
vorher: 26). 

Lehrer: 14. Director: Dr. AL Schmidt (seit O. 1855), 4 OL., 4 ordenti., 1 wis- 
sensch. Hnl&L, 4 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer; 8 Gandidaten 
sind an der Schule beschäftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,840 Thlr. Besoldungen: 12,642 Thlr. NE. Dir. 1700 Thhr. (und 300 als 
Werth der fr. Wohnung und Gebühren) ; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Ans dem bei der Anstalt bestehenden Unterstützungsfonds sind von O. 1873 bis O. 
1874 an arme Schüler 215 Thlr. vertheilt worden. 

Patronat: städtisch. 



Die Bargsehnle, Bealsclmle 1. 0. (I, 55. n, 89). 

Realschulclassen: 11 (sammtliche Cl. ausser I haben je 2 coord. Abtheilungen), Yor- 
schulcl. 2. Frequenz: BS. 531, Y. 84; zusammen: 615; davon* 545 ev., 16 kath., 54 

jüd., 168 auswärtige. I: 33 (1868: 27), U: 76, UI: 105. Abiturienten: 65 (in 
den 5 Jahren vorher: 35). 

Lehrer: 19. Director: H. Schiefferdecker (seit Novb. 1856), 4 OL., 7 or- 
dentL, 2 wissenschaftl. HülfsL, 5 techn. und £lem.L. — l^eu eingetreten sind 5 Lehrer; 
21 Gandidaten sind aushül&weise oder als probandi beschäftigt worden. — Der ehemalige 
Prorector der Anstalt, Dr.CAr. Zoreit, emeritirt 1860, starb am 29. Juni 1871. 

Yon den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch. 

Etat: 22,119 Thhr. Darin SlZuschoss 2846 Thlr. Besoldungen: 16,850. Thlr. NE. 
W. Dir. 1900 Thlr. 

Der Piarrer Karpawitz vermachte 1871 der Anstalt 25 Thlr. zur Yerwendung für arme 
Schüler. Der seit längerer Zeit bestehende Unterstützungsfonds hatte zu Anfang 1874 
einen Bestand von c. 260 Thlr. 

Patron der Anstalt ist die reformirte Kirchengemetnde in K5nigsberg. 

Die WalmnluMisschiile (x). 

König Friedrich /. gründete bei seiner Krönung (18. Jan. 1701) zu Königsberg ein 
WaiaenbauB für 24 vater- und mutterlose Knaben, welche darin für verschiedene Bemfi- 
arten Unterricht erhalten sollten. Unter seinen Nachfolgern ist die Zahl der Stellen, haupt- 
sächlich bei den Krönungen, vermehrt worden ^) und beträgt jetzt 71. — Nach der Ursprung- 

^> Vgl. C. BL 18W p. ÖÖ7 ft Sa tiiid 70 kAnifl^elM SteU«ii ind ein« 1862 ▼oa dm (|) Bcgitmags- and 



110 

liehen Stiftang; waren die Zöglinge in erster Stelle zu Handwerkern bestimmt; aber schon 
Friedrich I. gründete Stipendien für Studirende aus dem Waisenhausei Friedrich Wilhelm I. 
atifiete 6 nur für adelige Knaben bestimmte Stellen und während des ganzen vorigen Jahr- 
hunderts war der Unterricht der Anstalt überwiegend auf das Bedürfhiss der höheren Stände 
berechnet. Friedrich Wilhelm L bestimmte, dass £e künftigen Akademiker bis zum vollen- 
deten 18., die Kaufleute, Oekonomen, Ingenieure etc. bis zum 16., die Handwerker aber 
nur bis zum 13. Lebensjahre in der Anstalt verbleiben sollten. Schon 1710 fand eine Ent- 
lassung zur Universität aus dem Waisenhause Statt ; von den bis 1809 aufgenommenen Zög- 
lingen waren 182 von Adel, und 202 gingen zu Universitätstudien über. — Das Unglück 
des preussischen Staats zu Anfang dieses Jahrhunderts brachte auch das Waisenhaus seiner 
Auflösung nahe. Bei der Wiederherstellung wurde es als eine Elementarschule nach Pesta- 
lozzischen Grundsätzen eingerichtet, später auch ein Schullehrer-Seminar damit verbunden, 
welches bereits wieder davon getrennt ist. 

Der jetzige Lehrplan der Anstalt entspricht dem der unteren und mittleren Classen der 
Gymnasien und Realschulen ; die zu Handwerkern bestimmten Knaben sind dabei vom 
Unterricht in den alten Sprachen, und die später auf Realschulen oder nach der Confir- 
mation ins praktische Leben übergehen wollen, vom Griechischen dispensirt. Es werden 
auch Peusionaire aufgenommen, und Stadtschüler zum Unterricht zugelassen. — Nachdem 
die Bemühungen des gegenwärtigen Waisenhaus-Directors dahin geführt haben, anzuer- 
kennen, dass die Anstalt, wenn neben der Stiftungsurkunde ihre tha&ächliche Entwickelung 
während des ersten Jahrhunderts ihres Bestehens berücksichtigt wird, bestimmt gewesen, 
Vorschule eines Gymnasiums zu sein, ist durch G. 0. vom 15. Jan. 1873 genehmigt worden, 
dass, sobald die erforderlichen Mittel verfügbar sind, daraufBedacht genommen werde, den 
Lehrplan der Waisenhausschule zu dem eines vollständigen Progymnasiums zu erweitem. 
Frequenz (0. 1874) : ausser den 71 Freizöglingen 31 Pensionaire (Jahrespension 160 Thlr.) 
und 82 Stadtschüler (Schulgeld monatl. 2 Thlr.) Der Unterricht wird in 4 Classen ertheilt. 
1. Gl. (in) : 40, 2. Ol. (TV) : 46, 3. Gl. (V) : 64. In den 8 oberen Gl. sind 16 Schüler 
vom Lateinischen dispensirt; am Griechischen nehmen in den 2 oberen 55 Theil. 

Lehrer: 8. Director: Dembowaki (seit M. 1852). Wissenschafbhch vorgebildet sind 
unter denXehrern, einschliesslich des Dir., 4. 

Sämmtliche Lehrer und Schüler sind evangelisch. — 

Lehrerbesoldungen: 3630 Thlr. Dir. 1200 Thlr, fr. Wohnung und ausserordentl 200 Thh-. 

Patronat: königlich. 



tlLLAU. (n,89). 

(Samland. 2892 Einw.) 



Höhere Bfirgerschnle. 

Die 1873 eingeleiteten Verhandlungen, dass die Anstalt in ein Progymnasinm ver- 
wandelt und vom Staat übernommen werden möge, haben bisher nicht zum Ziel geführt, 
wohl aber zur Gewährung eines Bedürfnisszuschusses. 

Die höh. BS. hat 6 einfach* Classen; ausserdem 1 Vorschulclasse. Frequenz: 
höh. BS. 94, V. 36; zusammen: 129, wovon 125 ev., 4 kath., jüd.: 14 auswärtige. 
1. Gl. 9, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung haben 21 Schüler bestanden. 

L ehr er: 8. Reo tor : ^. Zander (seit G. 1860),2 GL., 3 ordentl, 2 techn. und Elem. L. — 
Neu eingetreten sind 8 Lehrqr; 6 Gandidaten smd als Hülfslehrer oder als probandi be- 
schäftig gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Durch eine Reparatur des Schulhauses ist 1872 ein geeignetes Local für die Biblio- 
thek gewonnen. 

Etat: 6372 Thb. Darin St. Zuschuss 800 Thlr. Besoldungen : 6150 Thlr. Rectorl20O, 
der letzte ord. L. 400, der Yorschul L. 320 Tbk. 

Klaudtky, Ueber Pflege und Erziehung des Körpers; Progr. 1870. Bergan, 
Ueber die Ei^enthümlichkeit und den Werth der BaaedowBchen Erziehungslehre ; Progr. 
1873. P r e 1 s s , Die Quellen zur Geschichte des deutschen Königs Heinrich J. ; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



111 

MEMEL. 

(Littauen. 18,518 Einw.) 
Gymnaslam (I, 57. U, 90). 

GymnanAlcUunen : 7 (U nnd Olli), 1 VonchulcL Frequenz (1868: Üt. 211, V. 
48) ia74: 6.962, y.42; Eusammen: 304; davon 273 ev., 2 kath., 29 jud.; 41 auswärtige. 
I: 16, IL: 34, lU: 70. Abiturienten: 34 (in den 5 Jahren vorher: 10). 

Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. DSHnger (seit 0. 1866), 4 OL., 5 ordentL, 
3 techn. und Eiern. L. — M. 1873 ging Dr. Loch als OL. an das G^^n. zu Bartenstein über, 
0. 1874 OL. Dr. Sutreh an die Realschule zu Reichenbach in Schlesien, und 0. 1874 trat OL. 
•Sbnioin den Ruhestand. — Keu eingetreten sind 3 Lehrer; 2Candidaten sind an der An- 
italt beschäftigt worden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

£ t a t : 12,130 Thlr. Besoldungen : 1 1,452 Thb. Dir. 1402 Thlr. (und 196 för Wohnung 
ood Holz) ; der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Salkowsky. SimonDach; Frogr. 1873. 

Patron at: städtisch. 

WEHLAU. 

(Samland. 5058 Einw.) 
Bealsehnle 1. 0. (I, 57. n, 91). 

Der Antrag der städtischen Behörden, dass die Anstalt in ein Oymnasium verwandelt 
ond vom Staat übernommen werden m5ge, ist nicht genehmigt worden; wogten behufs 
Erhaltung der Realschule Zuschüsse ans Staatsfonds gewährt worden sind. — Die RS. hat 
6 ein&che Glassen und 1 VonchulcL Frequenz: (1868: RS. 160, V. 45) 1874: RS. 
214. y. 28; zusammen: 242; davon 225 ev., kath., 17 jüd.; 92 auswärtige. I : 10, II: 
22, 111:38. Abiturienten: 21. 

Lehrer: 11. Director (vacat). Der frühere Dir., W, Friederiei (seit Job. 1843), 
ist 0. 1874 in den Ruhestand getreten. Die Stelle wird einstweilen durch den ersten OL, 
Dr. TT. Sckmiit, verwaltet 3 OL., 5 ordentL. 2 techn. und Eiern. L. — IL 1869 jnng der 
OL. Dr. Friucke als Director an die RS. zu Grünberg in Schlesien. Am 6. Kärz 1972 starb 
^ Oh. Schwarz. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; 6 Candidaten sind anshulisweise an 
der Schule beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Das Schullocal genügt nur nothdnrftig. Der Turnplatz ist bei der Elementarschule. 

Etat: 11^5 Thlr. Darin St Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 9750 Thlr. NE. 
l^. 1500; der letzte ord. L. 600 Thhr. 

Eine Stiftung zur Unterstützung armer Abiturienten der RS. wird vorbereitet. 

Dr. Beichau, Gottfried vonBouiUon als deutscher Reichsfurst; Progr. 1869. Dr. 
Schmitz, Lehrplan für den lateinischen Unterricht; Progr. 1870. Krüger, Die Ein- 
fälle der Ungarn m Deutschland unter Heinrich IL ; Progr. 1871 . Friederiei, Geschichte 
der Hai^-Snabenschule zu Wehlau 1810—1849 ; Progr. 1873. 

Paironat: städtisch. 

BRAUNSBERG. 

(Ermland. 10,025 Einw.) 
OjaiiiMliim (I, 57. n, 9S.). 

Umfiuig der Anstalt: 8 aufsteigende Classen (U und O III und II). Frequenz: 
(1868: 313) 1874: G. 385, Y. 27; zusammen: 412; davon S45 kath., 141 ev., 26 jud.; 827 
auswärtige. I: 46 (1868: 21), 11: 71, HI: 109. In Folge der p. 101 erwähnten 



112 

kirchlichen Verhältnisse der Anstalt hatte die Schülerfreqnenz starke Schwankungen: 
1871: 318, 1872: 262, 1873: 365. — Abiturienten: 70. 

Ueber die Trennung im kathoi. Religionsunterricht der Anstalt s. p 11 f. Die romisch- 
kathol. Schüler werden privatim durch den Beneficiaten Kraute unterrichtet — Zu der 
vom Bischof Geritz 1860 bei der Anstalt wiederhergestellten Marianischen, mit der pri- 
maria in Rom eng verbundenen Sodalität (s. p, 13) gehörten bei Aufhebung derselben 
1872 c. 50 Schüler. Der bischöfliche Gonvict nimmt bis auf weiteres neue Zöglinge nicht 
auf; die Gymnasialkirche ist längere Zeit unbenutzt geblieben. 

LeÄrer: 16. Director: Dr. Mtinertz (seit M. 1874 ; vorher OL. am Gymn. zu 
Conitz^. In der Yacanz bis zum Amtsantritt desselben versah die Directoratsgeschäfte der 
Prof. Dr. Otto, 5 OL., 6 ordentl., 3 evang. Relig. L., 1 techn. und Elem. L, Der frühere Dir., 
Prof. J. J, Braun, trat Joh. 1874 in den Ruhestand. Der ord. L. Dr. HüUematm folgte 0. 1874 
einem Ruf als OL. an das Lyceum zu Hetz. OL. Dr. Fuugt starb am 29. Octb. 1870, OL. 
Dr. SaaQe (emeritirt M. 1868) am 23. Dcb. 1871. Neu eingetreten sind 7 L., zur Aushülfe 
verwenaet 9Candidaten. 

Ausser den evang. Religionslehrern sind sämmtliche Lehrer katholisch. 

Im Jahre 1873 ist eine Turnhalle fiir die Anstalt erbaut worden (3840 Thlr). 

Etat: 15,400 Thlr, Darin StZuschuss: 7733 Thlr. Besoldungen: 14,010 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Die von dem ermländischen Domcapitel verwalteten 19 bedeutenden Stipendien- 
Stiftungen (c. 62,500 Thlr. Cap., s. die Geschichte des Gymn., Festprogr. 1865, p. 96^ sind 
von dem Dir. Braun im Jahre 1872 ausschliesslich für das Braunsberger Gymn. reclamirt 
worden. Die Angelegenheit ist noch unerledigt. 

OL. Kawczynski, Polnisch-Preussen zur Zeit des ersten schwedisch-polnischen Krie- 
ges (1626—1629); Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 

BARTENSTEIN. 

(Barten. 5430 Eitiw.) 
Gymnasium (vgl. n, 92). 

Die frühere städtische höhere Bürgerschule ist in ein königliches Gkmnaaiam um- 
gewandelt worden. Den darüber zwischen der K. Rejnerung und den städtiBclien Behör- 
den abgeschlossenen Vertrag s. im Progr. von 1873. Der von der Stadt zur Unterhaltung 
der Schule zu zahlende G-eldbeitrag ist auf 1000 Thlr. jährl. festgesetzt. — Eröffnune des 
G^ymnasiums M. 1872 : Uebersiedelung in das von Seiten der Stadt neu erbaute Scbmhaua 
K. 1873; Eröffnung der I 0. 1874. 

Gymnasialclassen: 7 (U und O III), 1 Vorschulcl. Frequenz: G.210, V. 41; zu- 
sammen: 251; davon 232 ev., 8kath., 11 jüd.; 116 auswärtige. 11: 28, HI: 60. 

Lehrer: 12. Director: Dr. Alfr, Schottmüller (seit M. 1872: vorher OL. am Gymn. 
zu Rastenburg), 4 OL., 5 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der Kector der früheren höh. 
BS., Dv^GerhartUf übernahm im Novb. 1872 die Direction des CoUegiums zu Bischweiler 
im Elsass. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Der Turnunterricht wird einstweilen auf dem Turnplatz und im Tumsaal des Bar- 
tensteiner Turnvereins ertheilt 

Etat: 13,150 Thlr. Darin StZuBchuss 4750 Thlr. Besoldungen 13,000 Thlr. N £. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Patronat: königlich (vgl. Progr. v. 1873). 

RASTENBURa 

(Natangen. 5686 Einw.) 
Gymnasium (I, 59. II, 93). 

Die Anstalt hat 9 aufsteigende Gymnasialclassen (VI, V, IV, in 2 coord.Cötu8;III— I 
jeUundO) u. 1 Vorschulcl. Frequenz: G.891, V.2»; zuBammen;419; davon 888ev., 17 



113 

kath^ 14 jfid.; S83 auswärtige. I: 48, II: 69, III: 97. Abiturienten: 142 (in den 
5 vorhergehenden Jahren: 107). 

Lehrer: 16. Director: C.Fr.Jakn (geit M. 1870* vorher Dir. des Gymn. zu 
Lockso), 5 OL. 6 ordentl., 2 wiasensch. Hul&l., 2 techn. und Eiern. L. — Der vorherige 
Director, Prof. Dr. Teekow, in den Jahren 1849 bis 1852, sodann 1858 bis 1870 zugleich 
Abeeordneter in Berlin, wurde IL 1870 auf seinen Antrag w^en Kränklichkeit in den 
Rohestsnd versetzt, und ist seitdem Mitglied des Hauses der Abgeordneten und des Beichs- 
tags sowie auch Stadtrath in Berlin. — 0. 1869 wurde der Lehrer Dr. Joh. Richter als OL. 
sn das Gymnasium zu Meseritz versetzt ; M. 1872 der OL. Dr. SchoUmüüer zum Director des 
neuen Gymnasiums in Bartenstein ernannt ; am 23. Juni 1873 starb der OL. Dr. Fr. Richter ; 
sm 16. April 1872 der ehemal. OL. C Fr. Weyl (emeritirt 1858). — Neu eingetreten sind 4 
Lehrer; Candidaten als Hülfslehrer verwendet: 7. 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet. Ebenso sind, über einen Er- 
weiterungsbau Verhandlungen eingeleitet. 

Etat: 16,860 Thh*. Darin StZuschuss 7640 Thlr. Besoldungen: 14,890 Thlr. 
N E. W. Dir. 1600 Thlr. 

Patronat: königlich. 



ROESSEL. 

(Ermland. 3492 Einw.) 
Oymnasiam (I, 60. U, 94). 

Die Anstalt besteht aus 8 aufsteigenden Classen (VI — IV; HI und 11 je U und O, L) 
l^requenz211 (1868: 167); davon 158 kath., 43 ev., 10 jud.; 144 auswärtige. I : 32 
(1868: 1^, ü: 34, III: 40. Abiturienten: 34 und ein Extraneus. 

Lehrer: 13. Director: Dr. Josef Frey (seit 1. Jan. 1867), 3 OL., 1 kathol. und 
1 evangel. Beligionsl., 4 ordentl., 1 wiasensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 0. 1871 
jring der OL. Dr. PriU an das Gymn. zu Braunsberg.über, M. 1872 der OL. Dr. Sehiäz als 
Begierunga- und Schulrath nach Marienwerder und der OL. Rautekberg an das Gtymn. zu 
D. Crone, 0. 1874 der Lehrer Dr. Neuhaue als OL. an das Gymn. zu Gonitz. Am 15. Juni 
1872 starb der Geh. Beg. H. Dr. Ditki (in Danzig), der 1836—1847 Bector des Progymn. in 
Bossel gewesen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und 2 Sch.cand. sind bei der An- 
stalt beschäftigt gewesen. 

SimniUiche Lehrer, mit Ausnahme des ev. Belig. L., sind katholisch. 

Local: Das von Seiten der Stadt neuerbaute Schulhaus ist am 8. Sptb. 1870 be- 
zogen worden. Vgl. die Progr. von 1869 und 1870. Der Umbau des alten zu Dienst- 
wohnongen für die Lehrer und zur Au&tellung der Bibliothek etc. wird vorbereitet; eben- 
so die Errichtung einer Turnhalle. 

Etat: 12,280 TUr. Darin St. Zuschnss 5835 Thbr. Besoldungen: 10,875 Tbk. NE. W. 
Dir. 1650 Thlr. 

Neu ha US, Eine luxemburger Frage; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



HOHENSTEIN. 

(Oberland. 2516 Einw.) 
Oymnasiam (I, 61. U, 95). 

Am 3. Apr. 1870 feierte die Anstalt ihr 25jaliriges Bestehen. — Gegenwartag hat sie 
7 an&teifirende Classen (ü und OIQ). Frequenz (1868: 221)1874: 290; davon225 

ev., 41 kath., 24 jud.; Sfi3 auswärtige. I: 28 (1868: 16), H: 48, Ul: 83. Abiturien- 
ten: 27 (in den 5 Jahren vorher: 56). 

UI 8 



114 

Lehrer: 18. Director: Eug. Trotten (seit M. 1869; vorher Lehrer am Gymn. zu 
Gumbinnen. Sein Vorgänger, Dr. Max Toppen, wurde gleichzeitig als Dir. an das Gymn. 
zu Marienwerder versetzt^, 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hiüfsl., 1 iechn. 
und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 4 Candidaten sind an der Anstalt be- 
schäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer ausser dem kath. Beligionsl. sind evangelisch. 

Local. Die vermehrte Frequenz macht einen Anbau nöthig; ebenso steht die Er- 
richtung einer Turnhalle bevor. 

Etat: 13,186 Thlr. Darin St.Zuschuss 7911 Thlr. Besoldungen: 12,880 Thlr. NE. 
W. Dir. 160Ö Thlr. 

Der gegenwärtige Director hat in Verbindung mit dem Gesanglehrer ^a^u« einen 
Fonds zu Stipendien für Abiturienten der Anstalt begründet, der bereits ein Gap. von 
c. 1200 Thlr. enthält. — Am Stiftungstage des G^n. 1870 überwiesen die städt. Behörden 
demselben 400 Thlr., wovon die Zinsen bedürftigen guten Schülern aus Hohenstein zuge- 
wandt werden sollen. 

Patronat: königlich. 



2. Begierangsbezlrk Gumbinnen. 
GUMBINNEN. 

(Littauen. 8,466 Eitiw.) 

Ein königl. G-ymnasium und eine städt. höhere Bürgerschule. Ersteres 
führt seinen Ursprung auf die Gründungszeit der Stadt zurück (s. B. I), die 
am 24. Mai 1874 ihr 150jähriges Bestehen gefeiert hat. 

Das Friedrichs-Gymnaslnm (I. 62, TL, 96). 

Die Anstalt besteht aus den 6 einfachen Gymnasialclassen und einer Yorbereitungscl. 
Frequenz: G. 269; V. 48; zusammen: 907; davon 297 ev., kath., 10 jüd.; 135 auswär- 
tige. 1:1, 711:42, 111:74, Abiturienten: 44. 

Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. Jul.Amoldt (seit M. 1861), 4 OL., 5 ordentb 
1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Der Lehrer Eug, Trösten wurde M. 186H 
als Director an das Öymn. zu Hohenstein berufen; der M. 1871 cmeritirte OL. Prof. J^rltM^ 
starb am 7. Dcb. 1871; vgl. Progr. v. 1872. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und von 
Candidaten 2 als probanm, einer als Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Ein 1871 und 1872 auf dem Schulhofe errichtetes Nebengebäude mit 4 
Classenzimmem, 1 Zeichnsaal, Räumen für die Bibliothek etc. ist am 12. September 1872 
in Gebrauch genommen. — Der Bau einer Turnhalle auf dem 1871 für 1600 Thlr aus An- 
staltsmitteln angekauften Turnplatz wird vorbereitet. 

Etat: 18,771 Thlr. Darin St, Zuschuss 7155 Thlr. Besoldungen : 11,960 Thb-. N E. W, 
Dir. 1700 TWr. 

Prof. Dewischeit, Geliert als Yolkslehrer ; Progr. 1869. Literaturgeschichtl. Apho- 
rismen; Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 

Die höhere Bfirgersehale (ü, 96). 

Die Anstalt hat 5 Glassen und 2 Yorsohulcl. Frequenz: höh. BS. 164, V.83; 
zusammen: 247; davon 235 ev., kath., 12 jüd.; 60 auswärtige. 1. Gl. 10, 2. Ol. S6, 

Die Abgangsprüfung haben bestanden: 23. 

Lehrer: 9. Rector: Dr. Hrm, Schoarz (seit Neujahr 1872; vorher Hecior ia 
Elmshorn), 3 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Recior. 



115 

Dr. B»nh. OMertj wurde 0. 1871 als Dircctor an die Petri-Kealschule in Danzi^ berufen. 
Auf längere oder kürzere Zeit sind in den 5 Jahren bei der Anstalt neu eingetreten 
10 Lehrer, ein candidatus probandus und 2 noch nicht geprüfte Sch.candidaten. 
Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Den Turnplatz hat die Anstalt mit den übrigen fltädt. Schulen gemeinsam. Für 
dsA Wintertumen ist kein geeigneter Baum vorhanaen. 

Etat: 6623 Thlr. Besoldungen: 5690 Thhr. Bct. 1000, der letzte ord. L. 360 Thlr. 

Die Anstalt hat mit dem Gymnasium und den übrigen städt. Schulen an dem Meel- 
6«cihchen Stiflungsfonds Theil, aus welchem Schulgeld und Schulbücher für Schüler der 
oberen Classen bestritten werden. 

Patronat: städtisch. 



INSTERBURG. 

(Littauen. 14,103 Einw.) 
Gymnasiuiii mit einer Realsehole 1« 0. (I, 62. 11, 97). 

Die früher stadtische Anstalt mit königl. Oompatronat ist 1872 ganz vom Staat über- 
nommen worden. Die Uebergabe erfolgte am 7. ücb. 1872. Vgl. die Progr. v. 1870 und 
1873. Die von der Stadt zur Unterhaltung der Schule jährlich zu entrichtende Summe 
beträgt 3500 Thlr. 

Umfimg: 18 Classen; 3 Vorschulcl. (VI und V in je 2 Parallelcötus, Gymn. IV— I, 
Real. IV in 2 Parallelcöt., IHundlljeU und O, I). Frequenz: G. 317 (1868:240), 
K8. 240 (1868 : 151). V. 84; zusammen : 641 ; davon 597 ev., 7 kath., 37 jüd. ; 312 auswärtige. 
0. 1 : 25, U : 87, UI: 66; BS. 1 : 16 (1868 : 7), II : 59, ni : 114). Abiturienten: 

Gymn. 42, BS. 33. 

Lehrer: 23. Director: Dr. Ed. Kräh (seit 0. 1868), 7 OL., 10 ordentl., 1 wissensch. 
flolfil., 5 techn. und £lem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. W. Schaefer an das Gymn. zu 
Flensboiig versetzt ; M. 1869 legte der OL. Dr. C. Schwarzlose sein Amt nieder, um in das 
Handelsgeachäft seiner Brüder in Berlin einzutreten. — 19 eue Lehrer 11; Candidaten sind 
als probandi oder aushülfsweise 14 bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: 11 Classen befinden sich im alten Schulhause, 7 in einem zu diesem Zweck 
ausgebauten früheren Schauspielhause. Ein neues Schulhaus nebst Turnhalle und Director- 
wohnung wird auf Staatskosten gebaut. 

Etat: 25,200 Thlr. Darin St. Zuschuss 7400 Thlr. Besoldungen: 22,200 Thh-. NE. W. 
Dir. 1800 Thlr. 

Der Untentutzungsfouds für arme Schüler (s. B. I, 63) hat sich inzwischen ansehn- 
lich vermehrt, und seit M. 1873 empfängt daraus abgesehen von anderen Aufwendungen 
j« ein Gymnasiast und ein Bealschüler ein Stipendium von jährl. 25 Thlr. 

Dr. Kräh, Cnrtius als Schullectüre; Progr. 1870 und 1871. 



TILSIT. 

(Hauptstadt von preuss. Littauen. 19,704 Einw). 
Ein konigl. Gymnasium und eine städt. Realschule je mit eigener Vorschule. 

Das Gymnaslam (I, 63. U, 97). 

Umfang: 12 aufsteigende Classen des Gymn. (VI— I, jede U und O), 3 der Vor- 
schule. ^Frequenz: G. 441, V. 66; zusammen: 507; davon 466 ev., 7 kath., 34 jüd.; 
229 aaswlrtigre. I: 50, 11: 90, III: 105. Abiturienten: 118 (in den 5 vorhergehen- 
den Jabren: 71). 

8* 



116 

Lehrer: 19. Director: Prof. Gotti, Th. Fabian (seitM. 1844; M. 1869 wurde das 
2^ähr. Directoratsjubiläiim desselben gefeiert; e. Progr. v. 1870), 5 OL., 7 ordentl., 2 
wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem.L. — M. 1869 ging der Itehrer Fe^ferabendt als OL. 
an das Gyran. zu Thom über. Der ordentl. Lehrer und Pauperinspector Giserius feierte 
imNovb. 1870 sein 60jähr. Jubiläum : s. Progr. v. 1871. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer; 
7 Candidaten sind als probandi und Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Ein dem Gymnasialgebäude den Zugang von Licht und Luft hemmendes hohes Nach- 
barhaus ist angekauft (30,000 Thlr.) und niedergerissen; es wird beabsichtigt, daselbst 
Lehrerwohnungen anzulegen. 

Etat: 20,805 Thlr. Darin St. Zuschuss 8115 Thlr. Besoldungen : 17,460 Thlr. :NE.W. 
Dir. 1800 Thh-. 

Das Cap. der von dem Dir. Fabian gegründeten Stiftung für Lehrer- Wittwen und 
Waisen (s. B. I, 98; Statut im Progr. v. 1871) beträgt bereits 3400 Thlr. Die Stipendien- 
stiftung desselben vom Jahre 1864 hat ein Gap. von S^61 Thlr. — Gelegentlich seines Jubi- 
läums ist für die Familie des Dircctors ein Stipendium Fabianum gestiftet (s. Progr. 
von 1871). 

Dir. Fabian, Entlassungsrede von 1863; Progr. 1871. OL. Pöhlmann, Beitr. 
zur Gesch. des Gymn. 11 und IIl; Progr. 1873 und 1874*). 

Patronat: königlich. 

Die Realschule i. 0. (I, 64, 11, 98). 

besteht aus 8 aufsteigenden Classen (Yl und III U und 0) und 8 Yorschulcl. Fre- 

quenz: RS. 312 (1868 :267), Y. 85; zusammen: 397, wovon 375 ev., 10 kath., 12 jud.: 
144 auswärtige. 1:17, 11:32, 111:79. Abiturienten: 31. 

Lehrer: 14. Director: L.Koch (seitSptb. 1865), 4 OL., 5 ordentl., 1 wissensch. 
Hülfsl., 8 techn. und Elem. L. — Am 19. Mai 1870 starb d&^ Oh. Hohmann. — Neu einge- 
treten sind 9 Lehrer; darunter 3 Candidati probandi. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das Schulhaus wird durch Anbau eines Flügels erweitert, dessen Räume 
zu Classen, einem Zeichnsaal, Bibliothekzimmer etc. bestimmt sind. — Zum Turnunter- 
richt wird seit 1870 die neuerbaute städtische Turnhalle benutzt 

Etat: 16,638 Thlr. Darin St. Zuschuss 2648 Thlr. Besoldungen: 12,420 Thk. NE. W. 
Dir. 1420 Thlr. ; ausserdem fr. Wohnung und Nebeneinnahmen ; zusammen im Werth von 
300 Thlr.; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Im Jahre 1869 ist von den Lehrern eine Wittwen- und Waisen -Gasse gestiftet 
worden« — Ueber die Yermehrung des Unterstützungsfonds für arme Schüler berichten 
die jährUchen Programme der Anstalt. 

Dir. Koch, Ueber die bei der Erziehung nothwendige Berücksichtigung der Sinne. 
Progr. 1869. Fleischer, die Schweden in und um Tilsit im Winter 1678.79. Progr. 
1870. 

Patronat: städtisch. 



LYCK. 

(Masuren. 5,738 Einw). 
Gymnasium (I, 65. II, 99). 

Gymnasialclassen: 9 (YI, Y, lY, UIU, Om in 2 Parallelcötus, U und OH. 
Yorschulcl. 3. Frequenz: G.322, Y. 56; zusammen: 378, wovon 329 ev., 6 kat 

43 jüd.; 214 auswärtige. 1: 33 (1868: 55), II: 73, IH: 102). Abiturienten: 96. 

Lehrer: 15. Director: Prof. Dr. E.Hrm.Hampke (seit ]£. 1868), 5 OL., 6 
dentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 0. 1870 trat der OL. Prof.A'oi 
in den Rahestand. O. 1871 ging der ord. L. Dr. Ebinger als OL. an das Oj 



^) Andere Boitrls« Detselben „rar Gatchiohte de« Schalwateni im ehemals henogL, iplUr kflnigti« 
Preiuaen** e. in der Altpreusi. MonAteohrift. B. Vni. 



117 

zn Demmin aber, O. 1874 der OL. Kuhse an das G^ymn. zu Dillenburg. Am 30. März 
1873 starb der OL. Dr. Horch, — Neu eingetreten sind 5 Lehrer ; 7 Gandidaten sind an 
der Schale beschäftifi^ gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Das für die Zwecke der Schule nicht verwendbare Salzmagazin (s. B. 11,99) ist dem 
Steuerfiscos zurückgegeben, und zur Erbauung einer Tumhafle ein anderes Grundstück 
sngekaaft worden. 

Etat: 15,956 Thbr. Darin St.Zuschuss 7,435 Thb*. Besoldungen: 13,830 Thfa*. N£. 
W. Dir. 1600 Thlr. 

Durch fortgesetzte Beiträge zu dem Stipendium Masovianum (s. B. 11,99) ist das 
Gap. der Stiftung auf c. 2625 Thlr. gestiegen. 

Dr. Horch, Ueber Centralismus, Forderalismus, Farticularismus, Dualismus, in der 
deatschen Geschichte; Progr. 1869. Dr. Embacher, Adalbert, Erzbischof von Bre- 
men-Hamburg; Progr. 1871. Dir. Hampke, drei Schulreden; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



3. Begierangsbezirk Danzig. 

DANZia 

(Pommerellen. 83,668 Einw.) 

Die drei höheren Lehranstalten reichen für das Bedür&iss nicht mehr 
aas; sie sind überfüllt; man hat, namentlich in der Petri-Realschule, zu Classen 
schon Räume verwandt, die für den Unterricht wenig geeignet sind. Auch 
in der in dem alten Franciscanerkloster neu und schön ausgebauten Johannis- 
Healschule sind alle Räume bereits gefüllt. Von Seiten der Stadt wird die 
Errichtang eines zweiten Gymnasiums gewünscht; Verhandlungen darüber 
*iind eingeleitet. 

Der Normaletat ist bei den drei Anstalten durchgeführt; an Stelle des 
Wohnongsgeldes erhalten über denselben hinaus die Directoren jährl. je 200, 
die Oberlehrer je 150, die ordentHchen je 100, die Hülfislehrer je 50 Thlr. 

Der gesammte Schuletat der Stadt, 1861 noch 43,114 Thlr., betrug 1874: 
145,892 Thlr.; ausserdem die Kosten der baulichen Unterhaltung der beste- 
henden Schulen jährlich 4500 Thlr. 

Den Turnunterricht erhalten die Schüler des Gymnasiums und der beiden 
Realschulen von denselben Lehrern und in demselben Local : im Sommer auf 
dem Platz an der Petrischule, im Winter in einem Gebäude des Feuerwehr- 
hofs. Die Errichtung einer gemeinschaftlichen städtischen Turnhalle ist im Werk. 

Die Stadtbibliothek enthält jetzt c. 80,000 Bände. Verwalter derselben 
sind die Prediger Baie und Wdnlig, 

An die Stelle des pensionirten Dr. Kreyenberg trat 0. 1872 als Stadt- 
scfaolrath der OL. bei der Petrischule Dr. Cosack. 

Das Gymnasium (I, 67. ü, 100). 

Umiang : 11 Gymnasialclassen (VI — IV je in 2 Wechselcötus getheilt, U und Olli 
and II, I) und 1 Vorschule!. Frequenz: G. 436 (1868: 385), V. 35; zusammen: 

471; dmvon 394 ev., 43kath., 34jtid.; 74 auswärtige. 1:44, 11:56, 111:98. Abituri- 
enten: 71 (in den 5 Jahren vorher: 101). 

Lehrer: 21. Director: Dr. £d, Cauer (seit M. 1871; vorher Dir. des Gymn. zu 
Hamm). Sein Vorgänger, Prof. Dr. Kern^ wurde 0. 1871 Dil', des neuen städt. Gymna- 
siums zu Stettin. 4 OL., 6 ordentl., 2 ev. Religionsl. 3 wissensch. HülfsL, 5 techn. und 
Eiern. Ia, 



118 

O. 1869 wurde der Lehrer Dr. Stein als Dir. an das Gymn. zu Oldenbniv berufen, 
O. 1871 der Lehrer Dr. Korn als Prorector an das Gymn. zu Pyritz (jetzt Dir. des Gymn. 
zu Strehlen), M. 1872 der Lehrer Dr. Prutz als OL. an die Fnedr. Werdr. Gewerbeschule 
zu Berlin, Joh. 1873 der Lehrer Dr. Jul. Schultz als OL. an das Gymn. zu Marienwerder, 

0. 1874 der Lehrer Dr. Gützlaff als OL. an die fiS. zu Elbing. O. 1872 wurde der OL. 
Prof. Dr. Herbst emeritirt. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; 8 Schulamtscand. haben 
als Probandi oder Hülfsl ehrer Verwendung gefunden. 

Ein technischer Lehrer ist kath.; alle uorigen evangelisch. 

Etat: 19,960 Thb. Besoldungen: 18,326 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr.; und s. die 
Vorbemerkungen. 

Aus den bei der Anstalt vorhandenen Stiftungen sind von 0. 1873 bis 0. 1874 zur 
Verwendung gekommen: 884 Thlr; davon an arme Schüler: 219 Thlr., Viatica und Sti- 
pendien für Studirende: 523 Thlr. 

Die seit O. 1870 bestehende Schülerbibliothek hat 4 Abtheilungen (für I; II; III 
und IV; V und VI). 

Dr. Gau er, Friedrichs des Grossen Grundsätze über Erziehung und Unterricht. 
Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. 

Die Realschule zu St. Petrl und Pauli (1, 68. II, 100). 

Die Anstalt umfasst 10 Realschulclassen (VI, V und IV in je 2 Götus, U und O IIL, 
II, I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: RS. 391, V. 61; zusammen: 452; davon 375 

ev., 34 kath., 43 jüd.; 66 auswärtige. I: 14, 11:41, III: 72. Abiturienten: 29 
(in den 5 Jahren vorher: 20). 

Lehrer: 17. Director: Dr. liernk. Ohlert (seit 0.1871; vorher Rector der hob. 
BS. zu Gumbinnen), 4 OL., 6 ordcntl., 1 evang. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 3 tecbn. 
und Elem. L. — Der vorherige Director, Prof. Dr. Fr. Strehlke, trat 0. 1871 in den Ruhe- 
stand. OL. Dr. CoÄocifc wurde 0. 1872 Stadtschulrath in Danzig; der Lehrer Dr. Wulckom 
übernahm die Direction der höh. Töchterschule daselbst. M. 1870 folgte der Hülfsl. Dr. 
Wilde einem Ruf als Professor an die Cantonschule zu Chur. — Neu eingetreten sind 
3 Lehrer, und 4Candidaten als Hülfsl. beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 14 evang., 3 katholisch. 

Das Schulhaus hat Wasserleitung erhalten. 

Etat: 17,549 Thb. Besoldungen: 16,690 Thh-. NE. Dir. 1600 Thlr. ; und s. die Vor- 
bemerkungen. 

Dr. Strehlke, Resultate aus Danziger meteorolog. Beobachtungen; Projgr. 1871. 
OL. Boeszoermeny, Danzigs Theilnahme am Kriege der Hansa gegen Christian II; 
Progr. 1872. Ord. L. Franken, Ziel und Methode des englischen Unterrichts auf 
Realschulen; Progr. 1874. 

Die Realschule zu 8t. Johann 1. 0. (1, 69. II, 101). 

M. 1873 bestand die Anstalt 25 Jahre; während dieser Zeit waren als Schüler auf- 
genommen worden: 3040. Abiturienten sind in derselben Zeit gewesen: 122. Davon 
widmeten sich dem Kaufmannstande 17, der Landwirthschafb 4, demMilitair 22, dem Be- 
amtenstande 38, gewerblichen Studien 5, dem Baufach 19, dem Forstfach 5, der Musik 

1, Universitätstudien 6, auf ein Gymn. gingen über 3, nicht^nachweisbar sind 2. 

Jetziger Umfang der Anstalt: 11 CJlassen der RS. (VI — III in je 2 Cötus, U und 
II, I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: RS. 422(1868: 471), V. 55; zusammen: 477, 

wovon 432 ev., 21 kath., 24 jüd.; 85 auswärtige. 1:28, II: 50, III: 69. Abituri- 
enten: 37. 

Lehrer: 18. Director: Dr. Em. Fanten (seit Nein. 1869), 4 OL., 6 ordentL, 1 
evang. Religionsl., 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — In den Ruhestand tra- 
ten 0. 1871 der OL. Küster, M. 1873 der Prof. Gronau. Am 12. Apr. 1872 starb der OL. 
Stobbe. — Neu eingetreten sind die 3 wissensch. Hülfsl. ; ausserdem wurden 6 Seh. cand. 
vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das ehemalige Franciskanerklostcr ist zu einem Schulhause in grossartiger 
"Weise umgebaut (über 150,000 Thlr. aus Kämmereimitteln). Einweihung am 12. Apr. 1872 
(s. Progr. von 1873). 



119 

Etat: 18,487 Thlr. Besoldungen: 17,360 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr.; nnd b. dieVor- 
bemerkungen. 

Ord. L. Lohmeyer, Abfall des preuss. Bundes vom Orden. Frogr. 1871. 
Patron at: stadtisch. 

JENKAU bei DANZIG. 

(200 Einw.) 
VUMgoglum und höhere Bfirgersehule (1, 69. n, 101). 

Die Anstalt kann jetzt 80 Alumnen anfiiehmen. In den 5 Lehrclassen war im 
Jahre 1873 eine Frequenz von 126 Schiilem: 124 evangelische, 2 jüdische; 1. GL IL, 2. 
Cl. 37, 3, Cl. 29, 4. Gl. 27, 5. Gl. 22. (13 Freizöglinge, 12 Alumnen zu je 100 Thhr., 60 zu 
je 150 Thbr. Pension, 24 Privatpensionaire der Lehrer, 20 Extraneer zu 12 Thlr. jährl. 
Schalgeld. 7 Extraneer als Freischüler). Die Abgangsprüfung haben seit 1869 be- 
standen: 18. 

Lehrer: 8. Director: Dr. 0. ITtcMor«/ (seit M. 1868), 20L., Sordentl^ 1 wissen- 
schL Hülisl., 1 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer. 
Ein Lehrer ist katholisch, die übrigen evangelisch. 

Local: Die Hälfte des Tumsaals ist zu 2 Wohnzimmern umgebaut. EineWasser- 
leitong ist projectirt. Die B^paraturkosten für die Institutsgebäude betragen jährl. c. 900 
Thlr. 

Etat: 13,740 Thlr. Besoldungstitel: 6363 Thlr. (Dir. 1400, I.OL. 1000; dann 900 
absteigend bis 400 mit Intervallen von je 100 Thlr.; alle Stellen mit Einrechnung der 
Emolomente. ^ Speisung, Feuerung, Wäsche etc. (1868: 3590 Thlr.): 6670 Thb. und 76 
K. Holz aus dem Stiflungswalde. Bekleidung der Freizöglinge: 266 Thlr. etc. — Ein 
nicht genannter Freund der Anstalt schenkte im Jahre 1^)9 1000 Thlr. 

Historische Notizen über die Anstalt und die Aufiiahmebedingungen werden auch 
in den jahrlichen Programmen veröffentlicht. 

Das Patronat wird vom Directorium der Stiftung geübt 

NEUSTADT in Westpr. 
(Pommerellen. 4,125 Einw.) 

Gymnasliim (1,70. 11,102). 

Um&ng: 7 Gymnasial- (UI U und O) und 1 Yorschulcl. Frequenz: G. 199, 

V. 30; zusammen: 229; davon 118 kath., 99 ev., 12 jüd.; 105 auswärtige. 1:20, 11:37, 
ni:52. Abiturienten: 48. 

Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. J.Seemann (seit M. 1857), 3 OL., 1 kath., 1 
ev. Reh^onsl., 5 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — M. 1878 wurde der OL. Prof. Fakte 
an das jCariengymn. zu Posen versetzt, Job. 1872 der OL. Maronski emeritirt. — Neu 
eingetreten sind 4 Lehrer und 2 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Ausser dem ev. Religionslehrer sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 15.600 Thfa*. Darin St.Znschuss unmittelbar 8210, mittelbar 1280 Thlr. Be- 
v>tdungen : 12,770 Thlr. N E. W. Dir. 1700 Thlr. Die Speisung der Schüler in dem kleinen 
mit dem Gymn. verbundenen Convictorium im Franciscaner-Uonvent hat aufgehört. 

Ord. L. Gulski, Die lat. Spra<^he in Polen; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 

ELBING. 

(Marienbarger Land. 30,514 Einw.) 

t 

Das königliche Gymnasiain und die städtische Realschule benutzen beide, 
aber zn verschiedenen Zeiten, den der Stadt gehörigen Turnplatz. Die 
katholischen Schüler beider Anstalten werden in der Religion gemeinschaftlich 



120 

unterrichtet. Die vom Gymn. Prof. Beusch verwaltete Stadtbibliothek zählt 
über 25,000 Bde. Ueber die Pott-Cotclesche Stiftung s. B. L und II. 

Das Gymnasium (I, 72. 11, 103). 

GymnasiBlclassen: 7 (U und O III), lYorBchulcl. Frequenz: G. 303 (1868: 

349), y. 72; zusammen: 375; davon 305 ev., 36 kath., 34 jüd.; 98 auswärtige. 1: 27, 
11: 48, ni: 89. Abiturienten: 55 (ebensoviele in den 5 vorhergehenden Jahren). 

Lehrer: 12. Director: Prof. Dr, Ad, Benecke (seit M. 1844), 4 OL., 5 ordentl., 
2 teohn. und Eiern. L. — M. 1873 schied der Lehrer Dr. Flach aus, um sich an der Uni- 
versität Tübingen als Privatdocent der Philologe zu habilitiren. — Neu eingetreten sind 
6 Lehrer ; 5 Gandidaten sind theils als probandi, theils als Hülfsichrer bei der Anstalt be- 
schäftig gewesen. — Turnlehrer ist Dr. Anger, 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Die Errichtung eines neuen Schulhanses steht noch in der Vorbereitung. 

Etat: 13,894 Thlr. Darin St. Zuschuss 5463 Thlr. Besoldungen: 11,820 Thlr. NB. W. 
Dir. 1800 Thlr. 

Ueber eine Prämienstiftung des Amtsrat hs Eggert s. das Progr. von 1872. 

Dr. Steinke, über die Ergebnisse der vergleichenden Sprachforschung, welche schon 
beim ersten Unterricht im Griechischen verwertnet werden können ; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



Die Realschule 1. 0. (I, 74. n, 103). 

Die Anstalt hat in der RS. selbst 11 Gl. (VI— IV in je 2 Cötus, IQ und II je ü 
und O, I), in der Vorschule 2 Glassen. Frequenz: RS. 434 (1868: 342), V. 89; zu- 
sammen 532, wovon 449 ev., 33 kath., 50 jüd.; 170 auswärtige. 1:23 (1868: 14), 11:53, 
111:93. Abiturienten: 28 (in den 5 Jahren vorher: 36). 

Lehrer: 17. Director: Dr. C 0. Brunnemonn (seit Joh. 1869 ; vorher OL. ander 
Andreasschule zu Berlin), 4 OL., 7 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — 
M. 1869 ging der OL. Dr. Conr, Friedländer als Dir. der 1. Bürgerschule nach Leipzig; ist 
jetzt Dir. der Realschule 1. O. in Hamburg. O. 1873 übernahm der OL. Dr. ntUx die 
Direction der Albinusschule zu Lauenburg a.E. — Neu eingetreten : 13 Lehrer; Seh. cand. 
sind 16 an der Schule beschäftigt gewesen. 

Etat: 20,766 Thlr. Darin St. Zuschuss 2860 Thlr. Besoldungen: 16,970 Thlr. NE. 
W. Dir. 1600 Thlr. ; ausserdem fr. Wohnung und Garten. Der letzte ord. L. 600 Thb-. 

Ueber ein Stipendium und Unterstützungen s. das Progr. von 1873. 

Dr. Brunnemann, Antrittsrede (über die Realschule) Progr. 1870. Ord. L. 
Gen rieh. Zur Methode des lat Unterrichts in den unteren Glassen der Realschale; 
Progr. 1872. Dasselbe enthält zwei Schulansprachen und eine graphische Darstellung der 
FrcGmenz der Anstalt seit ihrer Gründung. Ord. L. Kutsch, der Rechnunterricht 
der liittelstufe, ein Beitrag zur Umgestaltung dieses Unterrichts ; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. 



MARIENBÜRG. 

(Marienburger Land. 8^216 Einw.) 
Gymnasium (1^75.11,104). 

Durch den Staatshaushaltsetat für 1874 ist die Uebemahme der Anstalt auf den 
Staat erfolgt; die Stadt zahlt zur Unterhaltung derselben jahrl. 2000 Thlr. 

Gymnasialclassen : 8 (VI in 2 Oötus, U und III), Vorschuld. 2. Frequenz: 

G. 268 (1868: 360). V. 84; zusammen: 352; davon 279 ev., 25 kath., 48 jüd.; ISdaaswär- 
tige. 1:22, 11:25, 111:65). Abiturienten: 44. 



121 

Lehrer: 17. Director: Dr. Fr. StrehUce rseit O. 1865), 4 OL., 6 ordentl., 1 
wissensch. Hülfsl., 1 kath. ReligionsL, 5 techn. nna Elem. L. — Versetzt wurden ah 
Oberlelirer: 0. 1870 Dr. Eckerdi an die Realschule zu Harburg, M. 1870 Dr. Brml an das 
Gymn. zu Coslin, M. 1871 der OL. Dr. Boizon an das Gymn. zu Frankfurt a. O., M. 1872 
der ord. Lehrer HiMppach an das Gymn. zu Jever. Der OL. Dr. Reichau wurde H. 1871 
empritirt — Neu eingetreten: 11 Lehrer, und als prqbandi und Hülfslehrer sind 6 Gan- 
didaten angenommen worden. 

Ausser dem kath. Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Die Turnhalle des Gymnasiums wird auch von den übrigen Schulen der Stadt be- 
nutzt. 

Etat: 15,050 Thlr. Darin St. Zuschuss 3650 Thbr. fiesoldangen : 13,170 Thlr. Dir. 1700 
Thlr. 

Dr. Rindfleisch, Walter von der Yogelweide in seiner Stellung zu Kirche und 
Papet; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



4. Regierungsbezirk Marienwerder. 
MARIENWERDER. 

(Pomesanien. 7,171 Einw.) 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule. 

Das Gymnasium (I, 76. II, 105.) 

Die Anstalt zählt ausser einer Vorschulcl. 7 Gymnasialclassen (111 U und 0). Fre- 
quenz: G. 29.5, y. 49; zusammen: 344; davon 304 ev., 18 kath., 22 jüd. ; 168 auswärtige. 
I: 39 (1868: 21), 11:46, 111:79. Abiturienten: 46. 

Lehrer: 16. Director: Dr. Max Tömten (seit M. 1869; vorher Dir. des Gymn. zu 
Huhenstein), 4 OL., 5 ordentl., 3 wissenschatnl. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Director, Dr. ÄreiVer, wurde M. 1869 Prov. Schulrath in Hannover. 0. 1872 ging 
der ord. L. Babucke als OL. an das Gymn. zu Aurich, Joh. 1873 der Dr. Kümer als OL. an 
(las neue Gymn. zu Strasburg in W. Pr. Der OL. Dr. Zeyttw wurde Ende Dcb. 1873 
pmeritirt; der OL. Prof. Dr. Kühnasi starb am 30. August 1872 (s. Progr. von 1872). — Neu 
eingetreten sind 4 Lehrer; 9 Candidaten sind als probandi oder Hülfslehrer bei der An- 
stalt beschäftigt gewesen. 

Im Jahre 1872 ist eine neue Turnhalle erbaut worden. 

Etat: 14,445 TWr. Darin St Zuschuss 7179 Thlr. Besoldungen: 13,005 Thb. NE. W. 
Dir. 1800 Thlr. 

Dr. Toppen, Elbinger Antiquitäten, I—lll; Progr. 1870—72. 

Patronat: königlich. 

Die höhere Bflrgersehule (Friedriehsehule) (11, 105). 

Nach wie voroGlassen der eigentlichen höh« BS. und 3 einer Mittelschule. Fre- 
anenz: 179; wovon 168 ev., 8 kath.. 9 jüd.; 66 auswärtige. 1. Gl. 12, 2. GL 25. Die 
Abgangsprüfung haben bestanden: 17. 

Lehrer: 10. lSitctoT\A,t).d.OtUnitz (seit Beginn der Schule), 1 OL., 3 ordentl. 
5 techn. und Elem. L. — Anfang 1874 ging der Oberlehrer Zaeheeh in gleicher Eigenschaft 
an die Realschule zu Neumünster über. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 6215 Thlr. Besoldungen: 5930 Thb*. Ret. 1000, der letzte ord. L. 400 Thlr. 
OL. Zschech, Rückblicke auf die deutsche Geschichte; Progr. 1871. 
Patronat: städtisch. 



122 

GRAUDENZ^ 

(Culmer Land. 14,189 Einw.) 
Gymnasium (I, 77. n, 106). 

Durcli den SiaatsliaaBhaltsetat für 1874 ist die Anstalt vom Staat übernommen wor- 
den. Von Seiten der Stadt werden zur Unterhaltung derselben jährL 3000 Thlr. beige- 
tragen. 

Gymnasialclassen : 9 (VI und IV in je 2 Wechselcötus, V, Ü und O III, II, I), 
Vorschule]. 2. Frequenz: G. 285, V. 71: zusammen: 366, wovon 278 ev., 29 kath., 

49 jüd.; 140 auswärtige. 1:17, (1868: 10), 11:28, HI: 71). Abiturienten: 26. 

Lehrer: 16. Director: Dt, Hagemann (seit M. 1865), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. 
ReligionsL, 2 wissensch. HülfsL, 3 techn. und £lem. L. — Neu eingetreten sind 13 Leh- 
rer und lÖ Candidaten sind vorübergehend beschäftigt worden. 

Hit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sämmtiiche Lehrer evangelisch. 

Die Herstellung eines neuen Gymnasialgebäudes ist Bedürfniss; Verhandlungen da- 
rüber sind eingeleitet. Der Kaufmann Lachmann in Graudenz hat der Stadtgemeinde ein 
Cap. von 2500i0 Thlr. für den Bau zugesichert. — Zum Turnen im Winter wird von 1874 
an bis auf weiteres die Turnhalle des K. Seminars benutzt. 

Etat: 16,042 Thlr. Darin StZuschuss 3060 Thlr. Besoldungen: 13,100 Thb. NE. 
W. Dir. 1650 Thh«. 

lieber die ^oArsche Stipendien- und SckeUktiBch^ Främienstiftung s. Frogr. von 1869. 

Die „Geschichte des Graudenzer Kreises'' von X. Froelich, Graudenz 1868 und 
1872, enthält auch über das Schulwesen eingehende Hittheilungen. 

Fatronat: königlich. 

STRASBURG in Westpr. 
(Pomesanien. 5324 Einw.) 

Nach mehrjährigen Verhandlun|fen über die Errichtung eines neuen Gymnasiums 
in Westj>reus8en wurde schliesslich diese Stadt als die für das XJnterrichtsbedür&iiss der 
beiden in Betracht kommenden Nationalitäten und Confessionen geeignetste gewählt, mit 
der ausdrücklichen Bestimmung, dass der Unterricht durchweg in deutscher Sprache er- 
theilt wird, beide christliche Confessionen aber vollkommen gleichberechtigt sind. 

Vorhanden war am Ort eine 3class. Frogymnasialschule. Erofiiiung des Gtymna- 
siums: am 19. Mai 1873 mit 124 Schülern in den oClassen VI — II und einer Vorschulcl. 
0. 1874 ist eine I hinzugefügt worden. Frequenz: zu AnÜEing 1874: G. 147, V. 27; 

zusammen: 174, wovon 96 ev., 37 kath., 41 jüd.; 68 auswärtige. 11:20, 111:27. 

Lehrer: 12. Director: J). ffrm. Eckardt (seit 0.1873; vorher OL. am JFried- 
richscoU. zu Königsberg in Fr.), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 wissensch. HiilfsL. 
2 techn. und Elem. L. 

Das Gymnasium ist eine Simultananstalt (8 evang., 4 kathol. Lehrer). 

Das Local der Schule ist provisorisch ein der Stadt gehöriges ehemaliges Kioster- 
gebäude. Die Herstellung eines neuen Schulhauses nebst einer Turnhalle soll 1875 be- 
^nen. — Für den Turnunterricht im Sommer ist einstweilen in einem benachbarten 
Walde Einrichtung getroffen. 

Seit M .1873 ist in der kath. Ffarrkirche ein regelmäasiffer Gottesdienst mit deut- 
scher Fredigt (zur Zeit der einzigen deutschen in einer kathol. Kirche d^ ganzen Krei- 
ses) für die kath. Schüler und Lehrer des Gymn. eingerichtet worden. 

Etat: 13,610 Thlr. Darin St. Zuschuss 7,290 Thlr. Besoldungen: 12,110 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Von Seiten des Kinisters für Handel etc. ist dem neuen Gymnasium eine Anzahl 

Shysikalischer und mathematischer Instrumente, der aufgelösten Gewerbeschule an Grau- 
enz überlassen worden. 

Dr. Eckardt, Gründungsgeschichte der Anstalt; Frogr. 1874. 
Fatronat: königlich. 



123 

NEUMARK. 

(Pomesanien. 2206 Einw.) 
ProgymnASlum. 

Die AnBtalt ist aus dem früheren Privat-Frogymnadtim des kath. Pfarren Bunt, wel- 
ches derselbe von Kauemik nach Nenmark verlegte (s. B. 11^ 85), hervon^egangen. Die An- 
erkennung des Prog^n. als vollberechtigt ist unter dem 4. Dcb. 1873 erfolgt. Dasselbe um- 
fiust jetzt mit der vorschulclasse 8 Classen (U und O III und 11). Die Frequenz 

betrag M. 1869: 81 Schüler, M. 1871: 145, M. 1872: 176, M. 1873. 194. 1874. PG. 180, V. 24; 
zusammen: 204; davon 120 kath., 65 ev., 19 jüd.; 138 auswärtige. II: 9, HI: 43. 

Lehrer: 10. Rector : Mart. MicheU (seit M. 1869 ; früher Lehrer am Gyinn. zu Pader- 
born), 1 OL., 5 ordentl., 3 techn. und Elem. L. — In den letzten 5 Jahren sind 13 Lehrer 
neu eingetreten; darunter ein als Hülfsl. fungirender Sch.candidat. 

Local: Das neue Schulhaus ist (seit 1870) auf Kosten der Stadt erbaut worden« 
Darin auch eine Dienstwohnung des Bectors. 

Die Gewährung eines Staatszuschusses wurde davon abhängig gemacht, dass die An- 
stalt den ausschliesslich katholischen Charakter aufgebe und dass nur deutsch unter- 
richtet werde. Die Stadt ist auf diese Bedingungen eingegangen, und so ist die Anstalt 
seit 1873 simultan (3 evangelische und 7 kathol. Lehrer). 

Etat: 9470 Thlr. Darin St.Zuschuss: 5300 Thfr. Besoldungen: 8310 Thfr. Bector 
1400 Thlr. 

Ein seit 1874 angesammelter Unterstützungsfonds besitzt bereits ein Gap. von c. 260 
Thlr. Die Zinsen sollen für arme Schüler ohne Unterschied der Confession una Nationalität 
verwandt werden. 

Der zur Unterhaltung der Anstalt seit 1870 gewährte Staatszuschuss von 1000 Thlr. 
ni im Jan. 18*^ auf jährl. 5300 Thlr erhöht worden. — Zur Ghründunff einer Bibliothek 
und Anschaffung physikalischer Instrumente sind 1874 aus Staatsmitteln 400 Thlr. bewilligt 
worden. 

Patronat: städtisch. 



CÜLM^ 

(Culmer Land. 8^053 Einw.) 
TOfi königliches Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule. 

Das Oymnasiiim (1, 78. n, 107). 

Um&ng: 15 Gymnasialdassen (VI— UIU je in 2 Götus, OUI, U und OU in je 2 
Cotns, U und O I) und 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 419 (1868: 478), V. 15: zu- 
sammen : 434, wovon 252 kath., 139 ev., 43 jüd. ; 228 auswärtige. 1: 69 (1868: 80), 11 : 91, 
111:108. Abiturienten: 89 (in den 5 tJahren vorher: 101). 

Lehrer: 21. Director: Dr. Adalb, Lozynski (seit M. 1844. Am 1 1. und 12. Octb. 
1869 wurde das 25jähr. Directoriubiläum desselben gefeiert, wobei die Schüler den plau- 
tin. Trinammus aimührten; s. Frogr. von 1870J 6 OL., 2 kath.*) und 1 ev. BeligionsL, 
8 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. HaegtU wurde 
Joh. 1872 als Director an das Lyceum zu Colmar im Elsass berufen. Der Lehrer H, Las- 
kowMÜ wurde If. 1872 zum Sreis-Schulinspector ernannt, der OL. Weclewski M. 1874 an 
das QjTon. zu Conitz versetzt. — Im Sept. 1869 starb in Trier der erste Director des 
Gymn. (T)b 1844) Domcapit. CRichur. — Neue Lehrer in den 5 Jahren: 7; ausserdem 
11 Sch.cand. theils als probandi, theils als Hülfslehrer. 

Ausser dem ev. Religionsl. sind die Lehrer alle katholisch. 



*) Ueber die Uiitenicfatoprmclie ■. die Vorbem«rkaiig«n rar PfOTiai FoMn. 



124 

Es ist in der Verhandlung, das Schulliaas und die Turnhalle mit Gasbeleuchtung zu 
versehen. — lieber die Restauration der ehemal. Franciscanerkirche zur Gymnasialkirche 
8. B. llf 107. Der Bestbetrag der Rosten (656 Thlr.) ist 1872 aus dem Dispositionsfonds 
Sr. Msg. des Königs gedeckt worden. 

Etat: 21,993 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 10,179, mittelbar 6975 Thlr. 
Besoldungen: 18,830 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. 

An Unterstützungen für arme Schüler wurden im Schuljahr 1872.73 gezahlt: 827V2 
Thlr. Bestand der Krankencasse : 268 Thlr.; s. Progr. v. 1873. 

Die Lehrerbibliothek ist auf 3240 Werke, die deutsche Schülerbibliothek auf c. 2100, 
die polnische auf c. 1000 Bde angewachsen. 

Patronat: königlich. 

Die höhere Bfirgerschnle (I, 79. 11, 108). (x) 

Die ungewöhnlichen Schicksale dieser Anstalt sind in Bd. 1 und II mitgetheilt. Sie 
wartet noch immer auf eine neue und definitive Reg^lirung ihrer Verhältnisse. In ihrer 
gegenwärtigen Reduction hat sie aus der Zahl der berechtigten höheren Lehranstalten 
ausgeschieden werden müssen. 

Im Lehrercollegium, in der Schülerzahl, im Etat u. s. w. ist eine wesentliche Verän- 
derung von den Angaben in B. II nicht eingetreten. 

Gahd. Titius, Wo liegt Gholinon? Untersuchung über die Todeastätte desh. Adaibert; 
Progr. 1870. 



THORN. 

(Culmer Land. 15,128 Einw.) 
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (1, 81. II, 109). 

Umfang der combinirten Anstalt: 13 CK (VI und V in je 2CötuB gemeinschaftlich. 
Gymn. IV, IT und Olli, II, I. Real. IV— I) und 1 Vorschule!. Frequenz: G. 330 

(1868: 293), RS. 131 (1868:105), V. 87; zusammen: 498, wovon 365 ev., 40 kath., 98jüd.; 
226 auswärtige. G.I:23 (1868: m 11:84, HI: 56; RS. 1:9, 11:26, in:46. Abi- 
turienten: Gymn. 33, RS. 16 (in aen 5 Jahren vorher: resp. 21 und 9), 

Lehrer: 21. Director: A,Lehnerdt (seit 0.1865), 6 OL., 9 ordcntL, 1 kathol. 
Religionsl., 2 wissensch. Hültsl., 2 techn. L. — 0. 1869 ginff der Lehrer Reichd als OL. 
an das Gynm. zu Charlottenburg über. Prof. Dr. Janson, 0. 1869 emeritirt, starb am 1. 
Jan. 1870. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; 10 Candidaten sind an der Schule beschäf- 
tigt worden. 

Ausser dem kath. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 24,446 Thlr. Darin St. Zuschuss: 5266 Thb. Besoldungen: 19,700 Thb. N E. W. 
Dir. 1600 Thlr. 

lieber eine Stipendienstiftung der Wittwe £M;an s. das Progr. von 1870. 

Die Schulordnung der Anstalt s. im Progr. von 1871. Dr. Fasbender, Fest- 
vortrag bei der 400jahr. Kopemikus-Feier (19. Febr. 1878); Progr. 1873. Aus Anlass 
derselben Feier sind von dem OL. Prof. Dr. Prowe verschiedene Schriften herausge- 
geben. 

Patronat: königlich und städtisch. 

CONITZ. 

(Pommer eilen. 7,134.) 



Gymnasium (1,82. II, 110). 

Gymnasialclassen : 18 (VI— IV und ü in in je 2 Cötus, O UI, U und O 11 und I) 
und 1 Vorschulcl. ; dieselbe ist 1870 definitiv mit dem Gymn. verbunden worden. Fre- 



125 

qneni: 6. 514 (1868: 446), V. 35; zusammen: 549, wovon 237 kath., 251 ey., 61 jad.; 
446 answardge. 1:39, 11:68, 111:124. Abiturienten: 64. 

Lehrer: 90. Director: Dr. Hrm. Deiters (»eil Neuj. 1874 ; vorher OL. am Oymn. 
zu Doren), 7 OL., 1 kath. Beligionsl., 8 ordentl. X., 1 wissenach. Hül&l., 2 techn. and 
Elem. L. — Der firohere Dir., Dr. Unpenktuapf wurde M. 1873 als Dir. an das Mariengym- 
Dftdiim za Posen versetzt; der ord. L. Dr. RomaMn O. 1873 als OL. an das Oymn. zu 
Strasburg in Westpr.; der ord. L. Luke wurde am 1. Juni J872 zum Reg. und Schulrath 
in Posen ernannt ; im Aug. 1873 der ord. L. Joh. Schärft zum SchuUnspector; M. 1874 der 
OL. Dr. Meinertz zum Dir. des Gymn. in Braunsberg. Der OL. Prof. Dr. MoUzUstig 
starb am 25. Sptb. 1873. — Keu eingetreten sind einschhesslich der Candidati probandi, 
«eiche zugleich als Hül&lehrer fun^irten, in den letzten 5 Jahren 14 Lehrer. — Am 3. 
Juli 1872 wurde das dOJjähr. Amtsjubiläum des Lehrers Ostowski gefeiert (s. Progr. v. 
1872). 

Bis auf einen, der zugleich evang. Religionslehrer ist, sind Mlmmtliche Lehrer ka- 
tholisch. 

Ueber Einrichtung eines Turnplatzes unmittelbar am Schnlhause, sowie über eine 
Vermehrung der Classenlocale sind Verhandlungen eingeleitet. 

Etat: 22,719 Thhr. Darin StZuschuss unmittelbar 41035, mittelbar 6653 Thb*. Be- 
soldungen : 18,830 Thlr. N E. W. Dir. 1500 TWr. 

Die Krankencasse des €tymn. hatte 0. 1874 einen Bestand von 694 Thlr. 

Dr. Uppenkamn, das 1. und 5. Buch derTusculan. Untersuchungen zum Ueber- 
Betzen ins Lateinische bearbeitet; Progr. 1869. Die von demselben 1878 herausgegebene 
Geschichte der Stadt Conitz enthalt quellenmassige Nachrichten über das ehemalige Jesuiten- 
colleginm und die Entstehung des Oymnasiums daselbst. 

Patronat: königlich. 



DEUTSCH-CRONE. 

(Netzdistrict. 6,130 Einw.) 
eymnasium (I, 84. n, 111). 

Die Anstalt besteht aus 8 Gymnasialclassen (U und 111 und IT) und 1 VorschnlcL 
Frequenz: O. 283, V. 21: zusammen: 304; davon 115 kath., 144 ev., 45 jüd.; 192 aus- 
wärtige. 1:27,11:62,111:79. Abiturienten: 59. 

Lehrer: 14. Director: Prof. Ä. ZoviiwK (seit K. 1865), 30L., 1 kath. ReligionsL, 
6 ordentl., 1 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — IL 1871 wurde der OL. Aaendorf 
an daa Gymn. zu Rössel uitd der ord. L. Neu» ebendahin als OL., ebenso IL 1874 der ord. 
L. JmL Löjyier als OL. an das Oymn. zu Culm versetzt. Am 6. Juni 1870 starb der ehe- 
maL Rector des früheren Progymn., MaÜDowthf. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 2 
Sch.candidaten. 

Bis anf einen, der zugleich evang. Religionslehrer ist, sind sanimtliche Lehrer 
katholisch. 

Auf dem Turnplätze der Anstalt ist 1873 eine Turnhalle errichtet (Baukosten: 4410 
Thlr.). Der Neubau eines Directorhauses im Gymnasialgarten ist in Aiigriff genommen 
(A nachlag; 8000 Thlr.). Der Anbau einer CapeUe nebst Aula steht eben£sUs bevor. Die 
alte Gapelle und die jetzige Directorwohnnng sollen spater zu Unterrichtszwecken ver- 
wandt werden. 

Etat: 14,833 Thlr. Darin StZusehnss unmiUelbar 3010, mittelbar 4954 Thhr. Be- 
soldnngen: 13,630 Thlr. N E. W. Dir. 1650 Thlr. 

Dem Unterstntzungsverein für arme kathol. Schüler ist vom YrsyptXRadke aus Rak- 
witz in Poaen im Dcb. 1873 ein Gap. von 800 Thhr. geschenkt 

Ord. L. L5ns, Die Vorfahren Hugo Captin im Kampfe mit den letzten Garolingem ; 
Progr. 1870. Ord. L. Neus, Zur Kethode des mathem. Unterrichts auf Gymn.; Prosr. 
1871. Ord. L. Brachvogel, Object und Kethode der N. T. SchrifUectore im ev.Ke- 
tigiontnnterricht anf Gymn.; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



IL ProT. Brandenburg (I, 85. n, 112). 

(StadtBerlinuiid2Regierungsbezirke. 724DMeilen,2,863,195Einw.) 

1863:42, 1868:52, 1873: 55 höhere Lehranstalten. 
1863 : 22 Gymnasien, 2 Progymnasien, 14 Realschulen, 4 höhere Bürgerschulen. 
1868:28 - 1 - 15 - 8 

1873: 28 Gymnasien, 2 Frogymnasien, 16 Realschulen, 9 höhere Bürgerschulen. 

Hienach hat sich in den 5 Jahren die Zahl der Gynmasien in der Pro- 
vinz nicht vermehrt, die der Progymnasien um eins. Für stenw aide, ebenso 
die der Realschulen um eine, die Sophien-RS. in Berlin. Beide genannte 
Anstalten w>ren vorher höh. Bürgerschulen, zu welcher Kategorie hinzuge- 
kommen sind die höh. BS. in Luckenwalde und Nauen, sowie die mit 
dem Gymn. in Cottbus verbundenen Realclassen. 

Die Mehrzahl der Gymnasien und Realschulen ist mit Vorschulen ver- 
sehen, meist dreiclassigen (die des Wilh. Gymn. in BerUn hat 5, die des 
Friedr. Wilh. Gymn. und der K. Realschule 12 Classen). 

In Folge des Krieges sank die Gesammtzahl der Gymnasialschüler, die 
M. 1870 noch 10,074 betragen hatte, 0. 1871 auf 9809, die der Primaner von 
822 auf 627. Aber schon M. 1871 stieg die Gesammtfrequenz wieder auf 
10,109, darunter 759 Primaner, M. 1872 auf 10,418, worunter 858 Primaner. 
— Die Zahl der jüdischen Schüler hat sich am. meisten in Landsberg a.W. 
und in Berlin vermehrt, wo sie in den Gymnasien von 922 M. 1870 auf 1120 
M. 1873 gestiegen ist, und bei einer Gesammtzahl von c 6035 Schülern bei- 
nahe den vierten Theil derselben beträgt. 

Die Gymnasien zu Charlottenburg und Frankfurt a. O. sind vom 
Staat übernommen worden. — Der Normaletat ist fast durchgängig bei den 
Gymnasien vollständig eingeführt. 

Li der Entwickelung begriffen sind höhere Bürgerschulen u. a. zu Seh wedt, 
Strausberg, Finsterwalde. Li Sommerfeld hegt man den Plan, 
eine Realschule 2. O. zu errichten. 

Die mit Berechtigungen versehenen höheren Privatanstalten s. p. 104 £. 

Ein Directorwechsel hat stattgefunden in Berlin am Joachimsthalschen» 
Friedrichs- und cölnischen Gymn., femer an der Luisenstädt., der Friedrichs- 
und der Sophien-Realschule ; ausserdem an den Gymnasien zu Potsdam, Neu- 
ruppin, Wittstock (2 mal), Prenzlau, Cüstrin (2 mal)^ ZttUichau, Cottbus, Luckau 
(2 mal) ; ebenso bei der Realschule zu Frankfurt a. O., dem Progymnasium 
zu Friedeberg, der höheren BS. zu Rathenow und der zu Fürstenwalde ge- 
legentlich ihrer Umwandlung in ein Progymnasium. 

Neue Schulhäuser haben bezogen das französ. Gymn., die Friedrichs RS. 
und die Andreasschule zu Berlin, das Gynm. zu Cüstrin und die höhere BS. 



127 

zu Wrjezen. Mehrere andere Neubauten sind der Vollendung nahe ; s. bei den 
eiBzehien Anstalten. 

Zu den Lehrervereinen der Provinz gehört auch ein fiir das Tumwesen 
besonders thätiger^). 

Im K. SchulcoUegium der Provinz ist an die Stelle des am 2. Jan. 1871 
verstorbenen Prov. Schulraths GaUschick*) 0. 1871 getreten der Prov. Schulrath 
Dr. Gandiner (vorher Dir. des Gymn. und der Kealschule zu Minden). 

Der Gen. Superint. *der Kurmark Dr. W. Hoffmaam starb am 28. Aug. 
1873. Seine Stelle versieht provisorisch der Propst von Berlin, Q-en. Superint. 
Dr. Brückner. 



I. BERLIN* 

Hauptstadt der Monarchie und der Provinz. Mittelmark. 

(801,121 Einw. I, 88. II, 113). 

1863: 15, 1868: 19, 1873: 19 höhere Lehranstalten«). 

1863: 8 Gymnasien, 6 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule. 

1868: 10-7-2 

1873: 10 Gymnasien, 8 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule. 

Die Gesammtzahl der öffentlichen höheren Schulen Berlins hat sich somit 
in den 5 Jahren nicht vermehrt; die Vermehrung der Realschulen um eine (die 
Sophien-Realschule) ist durch Erweiterung der einen höh. Bürgerschule (in 
der Steinstrasse) entstanden. Bei der ununterbrochen zunehmenden Bevöl- 
kerung der Stadt sind diese 19 Schulen längst nicht mehr ausreichend; ihre 
Ueberfiillung , besonders in den unteren und mittleren Classen, hat viele 
Glassentheilungen nöthig gemacht. Die höheren Privat-Knabenschulen ge- 
währen einige^ aber nicht genügende Aushülfe; die von berechtigten Mittel- 
schiden gehoMe Ableitung der !^equenz ist noch nicht eingetreten (s. p. 85). 

Verschiedene neue Schulgründungen sind im Werk: die städtische Ver- 
waltung verfährt dabei consequent fortschreitend je nach der Entwickelung 
der einzelnen Stadttheile ^), und bewährt ihre alte Fürsorge fttr das Schul- 
wesen auch in der liberalsten Aufwendimg der dafür in Anspruch genomme- 
nen Mittel'). Für die nächsten Jahre (1874 — 1878) stehen in Aussicht: 



*) ^8^' ^' »• Bericht über die 8. Yenammlung des Turnlehrer -Vereins der Mark 
Brandenburg, abgehalten im März 1874 zu Potsdam; Fotsd. 1674. 

>) Vgl. Dr.Bonnell in der Gymn. Zeitschr. 1871 p. 297 ff. 

*) Unter diesen 19 Schtden sind 4 königliche, 6 städtische Gymnasien, 1 konigl., 7 
Stadt. Sealschttlen und 1 städt. höh. BS. — Vor 50 Jahren hatte Berlin 3 konigl., 3 stadt. 
Gymnasien und eine konigl. Realschule. 

^) ^R^' Stadtschulr. Dr. Ho/mann^ lieber die Errichtung neuer höh. Lehranstalten in 
Berlin. Bericht an den Magistrat; Berlin 1871. 

5) Zur Eiiialtung ihrer höheren Lehranstalten hat die Stadt in den Jahren 1869 bis 1873 
an ZuschSasen aufgewendet: 1,0^,380 Thlr., in derselben Zeit ausgegeben zur Erwerbung 
Ton Gfondstücken und Neu- resp. Erweiterungsbauten: l,167,3fi§; zusammen: 2,191,652 
Thhr. — Die Kosten für die Vollendung der bereits begonnenen und die Herstellung der 
(bis 1877) projectirten neuen Sohulhäuser sind geschätzt auf 2,360,000 Thlr. 

In den bei den einzelnen städt. höheren Schulen weiterhin mitgetheiiten Etatsan- 
gaben sind die Kosten fiir den Turnunterricht und die Tumanstalten nicht mitgerechnet; 
dieselben betragen ^hrhch 28,268 Thlr. — Für die den Lehrern zu honorirenden Vicariat- 
stosden sind bei den stödi Cfymnasien und BeaUchulen bestimmte Summen ausgesetzt. 
Im Jahre 1872 sind für diesen Zweck gezahlt worden 5372 Thk. 



128 

die Vollendung der Neubauten für das Friedr. Werdersche Gymnasium und 
die Dorotheenstädt. Realschule (incl. Directorialgebäude und Turnhalle). 
Das für die Andreas (höh. BS.)-Schule neu erbaute Haus ist bereits 0. 1874 
bezogen worden. — Die Erbauung eines neuen Hauses für die Königstädt. 
Realschule soll (in der Elisabetstr.) 1874 begonnen werden. 

Im Plan ist femer je ein Gymnasium in der Garten- und in der Hallischen 
Strasse anzulegen, und mit dem Hausbau 1874 zu beginnen. Dieselbe Ab- 
sicht ist mit einer in der Luisenstadt jenseits des Canals zu errichtenden 
höheren Lehranstalt. 1875 gedenkt man eine Realschule in der Gartenstr. 
zu erbauen, 1876 ein Gymnasium in der Elisabetstr., 1877 eine höhere Töchter- 
schule in der Weinmeisterstr. und ein Gymnasium oder eine Realschule im 
Nordwesten der Stadt (Moabit oder Wedding). 

Ueber das Schindlersche Waisenhaus und die V und G 1 s. Bd. 11, 113. 

Die Handelschule (Dir. Katte) liat sich erweitert^). 

Das katholische Privat-Progymnasium ist in der Frequenz zurückgegan- 
gen ^. — Mit dem Religionsunterricht der kathol. Schüler der öffentlichen höh. 
Lehranstalten wird es noch so gehalten wie Bd. ü, 114 angegeben ist. 

Die von dem (+) Grafen Leop. v, Sedhüzky gestiftete Erziehungsanstalt 
„PauUnum" ist in Folge eines Erweiterungsbaus jetzt im Stande 30 Zöglinge 
aufzunehmen (vgl. C. Sl. 1871 p. 776). Ueber <fie Aufaahme s. V. undG. I. 

— Die Zöglinge besuchen das Wilhelms- oder das Friedr. Wilhelmsgym- 
nasium. 

Sämmtliche höhere Schulen in Berlin haben in den letzten Jaliren den 
Nachmittagsunterricht mehr und mehi- beschränkt; vgL.p. 55. Ueber das 
Schulgeld bei den Gymnasien und Realschulen s. Abschn. VIII. 

Für den Turnunterricht zeigt sich zunehmendes Interesse. Ueber 
die von den einzehien Anstalten benutzten Turnplätze und Turnhallen s. 
Bd. n, 114. Seitdem haben das Friedrichsgymnasiimi und die Friedrichs- 
Realschule eine eigene Turnhalle (auf dem Grundstück der letzteren) erhal- 
ten; ebenso die Andreasschule bei ihrem Neubau*). 

Der Magistrat hat durch das städt. statistische Bureau zusammenstellen 
lassen eine „Nachweisung der Stiftungen und Legate bei den Königl. Be- 
hörden und Unterrichtsanstalten in Berlin" und ebenso der „Stiftungen imd 
Legate der christl. Barchen und der jüd. Gemeinde in Berlin, für specielle 
Unterrichts- und Armen-Zwecke" (1873). 

Aus Anlass der 3. Säcularfeier des Gymn. ziim gr. Kloster (s. p. 129) 
gab Dir. Dr. A. Kuhn heraus: „Die Visitationsabschiede für die Schiden Ton 
Berlin und KöUn aus den Jahren 1541 und 1574" ; 1874 *). 

i) 1869 waren 206, 1873 in 6 Classen (U III a und b, III, ü und 11, 1) 278 Schüler. 
Von M. 1856 bis 0. 1878 haben 329 Schüler die Abgangsprüfung bestanden und mit dem 
Zeugniss der Reife die daran ffeknüpite Berechtigung zum eiiganr. Militairdienst erhalten. 

— Progr. 1878: Bückblick auf den Zweck, die Einrichtung und den Entwickelungsgang 
der Berliner Handelschule während ihres 25jahrigen Bestehens. 

') Schülerzahl 0.1874: 180. Bector: DvJul, Htvding, Ausser ihm 4 wissenschaftl. 
und 8 £lem. Lehrer. 

'^ Zu den auf das Berliner Tumwesen bezüglichen Schriften gehört auch: Dr. Euler, 
das Janndenkmal in der Hasenhaide bei Berlin; Leipzigl874. Vgl. Progr. des Friedr. Wilh. 
Gymn. von 1872 und der koniffl. RS. von 1878. — Prof. l)r. Maasmann starb am 8. Ang. 1874. 

*) Die -Briefe über Beniner Erziehung" (von f Dr. Harquard), 1871, machen auf 
verschiedene Uebelstände aufmerksam, die an der häusl. und Schul-Erziehung in. grotsen 
Städten zu Taee treten. — Charakteristische Bemerkungen enthält der Aufsatz „Betrach- 
tungen über die Volksseele von Berlin'' im Berl. Städt. Jahrbuch, Jahrg. 4, 1870, vom Her* 
ausgeber desselben Prof. Dr. H. Schwabe. Darin u.a. auch, in wie verschiedenem ^^' 
fange die Christen beider Confessionen und die Juden in Berlin vom Unterricht der höheren 
Schulen für ihre Kinder Gebrauch machen. 



129 
Das Berlinische Gymnasiam zum gniiien Kloster. 

(I, 90. n, 116). 

Die Axutalt hat zu Anfkuf Juli 1874 die Feier ihres SOQjahrigen Bestehens begangen. 
Aof Anlaas derselben erschien von dem Lehrer Dr. Heidemann bearbeitet eine 
^Geschichte des Gymnasiums zum grauen Kloster''» Berl. 1874. 

üm&ag der Anstalt: 15Classen (davon aufsteigend : 9. VI in 2 Farallelcötus, Vund 
IV in 2 Wechselcotos, U und Oin, ÜH in je 2 ParaUelcot., OII, U und Ol). Fre- 
qaenz: 536 (367 ev., 9 katk, 160 jüd.; 65 auswärtige. I : 55, II : 95, m : 136). 
Abiturienten: 106. 

Lehrer: 80. Director: Fro£ Dr. theol. und phil. Brm, Bimttz, Mitglied der 
Aksd. der Wissensch. in Berlin; zugleich Dir. des K. padag. Seminars fnrgelelu*te Schu- 
len. (Director der Anstalt seit IL 1867.) 7 OL., 13 ordentL, 6 wissensch. HulisL, 3 techn. 
Hnl&L; unter letzteren der Musikdir. Dr. ^e^rmajin, zugleich Prof. derHusik an derllni- 
Tenitat — 0. 1870 wurde der OL. Prof. Dr. £ie»^ Director des Friedrichflgymn. in Berlin; 
IL 1871 ging der ord. L. Dr. Genthe aU OL. an das Gymn. zu Frankfurt a. IL M. 1874 
fo^te der ord. L. Dr. Wämanns einem Ruf als ord. Prof. der philosoph. Facultat der 
Umyers. in €h%iiswald. — Am 3. Octb. 1870 starb der OL. Prof. Dr. Larsow, am 17. Juni 
1873 der OL. Prof. Dr. Dub, am 6. Febr. 1874 der frühere Director der Anstalt Dr. Jok, 
Fr. BdUrmann (s. die Progr. von 1871 und 1874).*) — Neu eingetreten sind 6 Lehrer, 
nnd 21 Scli.cand., darunter 16 Mitglieder des padagog. Seminars^ sind bei der Anstalt auf 
kürzere oder längere Zeit beschäftigt gewesen. Ausserdem hat seit 0. 1871 der jeweilige 
Inspector des Si3tn<j2erschen Waisenhauses (zuerst Dr. Diesterweg, dann Dr. Zeüe\ einige 
Lectionen ertheilt. — Der ord. L. Dr. Bornumn hat sich mit Auftragen der K. Axad. der 
Wissensch. von M. 1873 bis M. 1874 in Italien angehalten. — Ephorus der Anstalt ist seit 
IL 1869 der General-Superintendent Propst Dr. B^UJcner, 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 37,782 TUr. Besoldungen: 34,093 Thk. NE. W. Dir. 2400 TUr., fr. Woh- 
Qinig und Stiftungszuschusa» 

Yon ehemaligen Schülern der Anstalt hat der ^Buchhändler Müüer in Potsdam 1870 
150 Thlr. für die naturhistorischen Sammlungen, Dr. PraeUniu» 1872 zur Vermehrunfi^ 
des r. i{€^0Biaiiia8chen Stipendienfonds 350 Thlr. geschenkt. — Durch die 'S^retiesche Stif- 
tung sind 450 Thhr. zur Gründung einer Schüler-Lesebibliothek gewährt worden. Eine 
„Jubelsliftiuur für T^hter von Lemrem des EJosters und zu üniversitätatipendien'' wurde 
bei der SSciuarfeier von ehemaligen Schülern des Klosters übergeben (Cap. vorläufig c. 
3000 Thlr.). 

Zmn Andenken daran, dass der Fürst von Bismarek Schüler der obersten Glassen des 
Klosters gewesen (1830—32) hab^i damalige Mitschüler desselben 1872 seine Bronzebüste 
zur AnftteUang in der Auk übergeben. 

Dr. Anthieny, Der päpstliche Nuntius Carl Oaraffa. Ein Beitrag zur Gesch. des 
3Q|jährigeii Krieges; Progr. 1869. €>r. Wilmanns, Die deutsche Sprache und Ortho- 
graphie als Unterrichtsobject in den unteren Gjmn.cla8sen. Progr. 1870. Dr. Eich- 
holtz, Ulüands schwäbische Balladen auf ihre Quellen zurückgeführt; Progr. 1873. 

Die Schrift „Friedr. Bellermann, Seine Wirksamkeit auf dem Gebiete der 
Musik", LeiDzigl874 (von dem vorerwähnten Sohne des Directors, Musikdir. Dr. Beller- 
mann) entailt auch Mittheilungen über die langjährige und erfolgreiche Pflege des 
Gesangnnterrichts auf dieser Anstalt 

Gelegentlich derSäcularfeier erschien unter anderen Festschriften : Geh.R. C. Bor- 
mann, Srumemngen'an das BerL QrpnxL, zum gt, Kloster im 2. Jahrzehent dieses Jahr- 
hunderts. 1874. 

Patronat: städtisch (und s. B. 1, 93). 

Das joadilmsttialgetie ÖymiiMiiiiii (1, 94. 11, 117). 

Umfang: 9 aufsteigende Gymnasialclassen fVI— lY, U undO III und U inje2coord. 
Gotofli, On, U und Ol). Frequenz: 369: aarunter 120 Alumnen und 13 Pensionaire ; 
336 ev., 4 kath., 29 jüd.; 196 auswärtige. I: 60 (1868: 49), H: 81, HI: 106). Abitu- 
rienten: 99 (in den 5 vorherg^enden Jahren: 112). 



*) Vaiaroloff: /«fh. iV. BHUrmtam tob Dt. B, BctuUi ia der OyiniL Zeittohr. 1874 p. 378 & 

in 9 



130 

• I " ^ ■ I I ■ — ■II ■■ I I ■-- 

Lehrer: 27. Director: Dr. C, Schaper (seit Job. 1872; vorher Dir. des Friedr. 
Wilh. Gymn. zu Posen), 12 OL., 6 Adjuncten, 2 wissensch. Hülfal., 6 techn. und Elem. L. 
•—Der vorherige Director, Prov. Schulr. Prof. Dr. KiessUng, trat am 1. Juli 1872 mit dem 
Titel eines Geheimen Regierungsraths, M. 1872 der Prof. Rad, Jacobs in den Ruhestand ; 
ebenso 0. 1871 der Prof. Dr. Mor. Seyffert (f 8. Novb. 1872*)). Der OL. Nötel übernahm 
IL 1870 die Direction des Gymn. zu Luckau, IL 1872 der Prof. Dr. C, F. Müller die des 
neuen Johannesgymn. zu Breslau. Der OL. Prof. Dr. Hercher wurde am 26. Juni 1873 
zum Mitgl. der Akad. der Wissensch. in Berlin gewählt. Der Adjunet Dr. Hollenberg 
ging 0. 1874 als OL. an die Realschule zu Iscrlolm. — Neu eingetreten sind 9 neue Leh- 
rer, und 19 Sch.cand., worunter 15 probandi, haben vorübergehend ebenfalls zum Lehrer- 
collegium gehört. — Am 12. Dcb. 1870 starb der emeritirte frühere Director der An- 
stalt Geh. Reg. R. Prof. Dr. Meineke^); am 1. Mai 1874 zu Weinheim Dr. K. W, Krüger (Verf. 
und Verleger der griech. Gramm.), als Lehrer zuletzt Prof. am Joachimsth. G^ymn. (bis 1838 ). 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. 1869 wurden bedeutende Reparaturen an den verschiedenen Häasem des 
Schulinstituts vorgenommen. Die Verlegungsfrage, über welche seit Jahren verhandelt 
worden, ist vorläiäg dadurch zu einem Abschluss gebracht, dass zur Ausfuhrung eines alle 
Bedürfnisse der Anstalt berücksichtigenden Neubaus ein Grundstück von 1720 Q Ruthen 
in der Wilmersdorfer Feldmark bei Berlin angekauft worden ist. 

Etat: 80,715 Thfr. Darin St. Zuschuss 9237 Thlr. Besoldungen : 27,560 Thlr. NE. 
W. Dir. 2600 Thlr. und fr. Wohnung. 

Ueber die 3/ein6^«stiftung zur Unterstützung würdiger und bedürftiger Schüler wäh- 
rend ihres Schulbesuchs (Gap. von c. 1250 Thlr) s. das Progr. von 1878. — Pastor Niedlich 
in Schillersdorf hat im August 1871 dem Gymn. testamentarisch 2100 Thlr. vermacht, deren 
Zinsen zu einem Stipendium für einen Zögling der Anstalt, der sich der Theologie wid- 
met, verwandt werden sollen. 

Auf Grund eines Vermächtnisses des Dr. Rud. Köpke^ Prof. an der Universität zu Berlin, 
ist 1871, vorbehaltlich weiterer im Testament bestimmter Zuwendungen an Stipend. Ca- 
pitaUen, die Köpke^ohe Bibliothek dem Gymnasium übergeben worden (s. Progr. von 1871 
und 1872). — Ein Theil der Bibliothek des f O.Bibliothekars Dr. Spieker war der Anstalt 
bedingungsweise vermacht worden. Diese Bücher wurden im Febr. 1872 der Bibliothek 
des Gymn. durch die Familie v. Schmeling übergeben. 

Zum Andenken an den Prof. Dr. Mor, Seyffert haben Schüler desselben eine jahrL 
Bücherprämie für einen sich der Philologie widmenden Schüler der Anstalt gestiftet: im 
Febr. 1874 war dazu ein Gap. von 205 Thlr. vorhanden. 

Der Stadt Joachimsthal sind mit Rücksicht auf die früheren Beziehungen des Schul- 
instituts zu derselben lange Zeit aus dessen Mitteln erhebliche Zuwendungen nir die Commu- 
nalverwaltung und für Kirche und Schulen des Orts über die Patronatsverpflichtungen 
hinaus gewährt worden. Neuerdings versucht der Magistrat die rechtUche Verpflichtung 
der Anstalt zu diesen Leistungen im Processwege zu erstreiten. Die wiederholten Ge^ 
suche derselben Stadt, das Alumnat dahin zurückzuverlegen, sind abschlägUch beachieden 
worden. 

Historische Nachrichten über die Anstalt, wodurch das in B. I Mitgetheüte werth- 
voUe Ergänzungen erfährt, s. von Rud. Jacobs i»der Gymn. Zeitschr. 1872 p. 385 ff. 

Patronat: königlich. 

Das Friedrich- Wllhelmsgymnasliiiii und dte königliche Bealschnle 

(I, 97. II, 119). 

Diese beiden Anstalten nebst ihren Vorschulclassen und die k. Elisabetschule stehen 
nach wie vor unter der gemeinschaftlichen Oberleitung des Dir. Dr. Ferd, Ranke *). Die 
Specialdirigenten der einzelnen Anstalten sind dieselben geblieben. Am Ende des Schul- 

i'ahres 0. 1874 betrug die Gesammtfrequenz : 2458 Schüler und Schülerinnen. Davon 
camen auf die 12 Classen der dem Gymnasium und der Realschule gemeinsamen Vor- 
schule: 612. Lehrer iungiren an derselben: 12 (neu eingetreten sind davon 5). Di- 
rigent (seit M. 1867) : OL. Dr. Ä G. Schneü. 

Von baulichen Veränderungen sind zu erwähnen, dass das Gebäude der Vorschule 
erweitert und ein zu gemeinschanlichem Gebrauch bestimmtes Tumhaus erbaut ist. An 



1} Vgl. Dr. Kieiiling, J/br. Lud». Sevßert in der Oywn. ZeiHehr. 1872 p. 847 IL 

<) Vgl. Dr. Kietiling, Zar Erinnerung an Dr. Aug. Meindtt\ in derselben Zeiteohrift 1870 p. 93S & Dt. 
Ferd. Bänke, .^u^utf Meineke^ ein Lebensbild; Leips. IbTl. 

*) Ueber den Vorgänger desselben^. Q. Spilkke s. *aob Dr. Heydemaunin Sehmid, BacjkL IX p. 107 ff . 



131 

die EHflabetacbule ist ein Flügel im Hofe angebaut üeber einen Neubau des Vorder- 
haotes ebenso wie des alten Eealschulhanses sind Verbandlungen eingeleitet (vgl. das 
Progr. des Gjmn. y. 187^. 

Sammtiicbe Lebrer der vereinigten Anstalten sind, bis auf einen kathoL Gesang* 
lehrer, evangeliscb. 

Patronat: königlich. 

Das Friedrich- Wilhelmsgyrnnssiain. 

Diese Anstalt für sich zahlt 15Claasen, darin aufrteigende: 9 (VI— IV, ünndOm, 
ün in je 2 coord. Cotus, OU, U und Ol). Frequenz: 642 (551 ev., 19 kath., 

72jud.; 38 aoswirtige. I: 60, U: 106, lil: 188). Abiturienten: 111 (in den 5 
Jahren vorher: 184). 

Lehrer: 28. Director: Dr. Ferd. Ranke (seit O. 1842), 10 OL., 9 ordentL, 
4wtaen8cluH^isL, 4iecbn. und Eiern. L. — Der ordentL L. Dr. /iie2Mafiii wurde IL 1870 
als OL. an das Joachim sthalsche Gymn. versetzt; O. 1873 (ivL das Progr. des Jahres) 
wurden die Profil WiäUr und Bretemer emeritirt (der letztere starb am 11. Jan. 1874). Am 
13. Mai 1873 starb der OL. Dr. Geitler. — 19 en eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind 
(die probandi meist zugleich als Hiil&lehrer^ 34 hei der Anstalt beschäf&t gewesen. 

Zu A"^<^"g 1874 TC&nd nch der Du*. Kamke einige Konate auf einer Urlaubsreise in 
Italien. 

Der Schttlerstipendienfonds „Qott helfe weiter^, jetzt von dem ord. L. Dr. Schmacker 
renraUet, besass am Schluss 1873 an Gap. in Werthpapieren 5625 Thbr., baar 180 Thb-. 

Die koniglielie Bealscliule (1. O.) 

zihlt 14 Classen (VI— IV sowie U und Olli und U LI in je 2 Cotns getheflt, OH und I). 
Frequenz: 703 (638 ev., 16 kath., 49 jud.; 55 auswärtige. 1: 32, II: 128, HI: 213). 
Abiturienten: 57 (in den 5 Jahren vorher: 29). 

Lehrer: 24, einschliesslich des Dir. Dr. i2aiU:e. Prorector: VrofDr. Max Siraek 
(leit 0. 1864), 8 OL., 11 ordena, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. J. H. Sehdz starb am 
29. Sptb. 1869, der OL. Profi Ferd. Ft. Voigt am 22. Febr. 1870 (vgl über beide das Progr. 
von 1870); Job. 1870 schied aus der OL. Dr. Nicolai (jetzt OL. am Domgymnasittm zu 
Magdeborff); Ende 1871 trat der OL. Dr. Sekmeider, IL 1872 der OL. Dr. fmitk, IL 1874 
der OL. Prot Buberdl in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 17 Lehrer und 8 
Seh.cand. sind beschäftigt worden. 

Durch die Bemühungen des Dr. Strack ist bei der Anstalt gegründet 1. ein Stipen- 
dienÜDüda für Abiturienten (c. 13,000 Thhr. Gap. und ausserdem c. 700 Thhr. jahrL durch 
regelmiasige Beitrage ^j, 2. Ein Schnlerstipenaium, besonders fiir Primaner (c. 1300 Thlr. 
Gap.). 

Dr. Bänke, C, Otfr, MsiUr, ein Lebensbild; Progr. 1870. Dr. Keyer, Isaae IteUn; 
Pro^. 1873. — Im Progr. von 1874 u. a. auch: Dr. fianke, Todtenfeier für Ihre Maj. die 
Konigin Elisabet (Protectorin der nach ihr benannten hob. Töchtersehule). 

Gesammt etat des Friedr. Wilh. Gymn., der BealM^hule, der Vorschule zu beiden, und 
der Elkabetschule: 102,270 TUr. Darin St Zuschuss: 27,473 Thb*. Besoldungen: 74,241 
Thhr. N E. W. Dir. 2300 Thhr. und fr. Wohnung. 

Das brntaiMathe Oymnasiara (I, 99. 11, 121). 

CltasenTshl : 9 (U und O VI, V, IV, Uund OIU undU, I). Seit M. 1873 ist mit der 
Anstalt eine VorMhule veriiranden: GL 3. Frequenz: 0. 246 (1868: 324), V. 48; zu- 
sammen: 294; davon 189 ev., 18 katk, 87 jud.; 30 auswirtige. I: 22, II: 4t, HI: fö. 
Abiturienten: 37 (in den voriiergehenden Jahren: 60). 

Lehrer: 16. Director: Dr. SdbMtter(seitNenj. 1869), 5 OL., 6 ordent., 1 wisscnsch. 
HnlibL, Stechn. und Elem.L. — Der ord. L. Dr. JXidKi» wurde 0. 1870 alsProfesM>r nach 
Scfan^farte berufen. O. 1874 ini der OL. Prot Dr. Ckambtam in den Bohettand*) — 
Neu eingetreten sind 8 Ldurer; 5 Sckcaad. sind an der Schule beschäftigt gewesen. 

Mit Ausnahme des (kathoL) Oesangldvers sind MLmmtliche Lehrer evangelisch. 

Das wichtigste SreigniH für die Anstalt inneibalb der 5 Jahre ist ihre Verlegung 
aoa ihrem faishengen sehr beengten Local in der üiederlagstr. nach dem für sie neuer- 



•) IMd ^fJBlun dm "Foa^ s. !■ C BL 1870 p. 721 IL 

«) T<m d — iiibiM «ndikn ia der Bert. Toes. Zettnag m Sitib. iKZ ein AnCute: .»Dm fnuuftcfacbt Oja- 
luwiam im. Beriia,*' Ustociselie Naebikfafeen Ober die Autalt t"**t»**t^ 

9* 



132 

bauten Btattlichen Schalhause in der Dorotheenstrasse. Die Einweihung des Hauses ge- 
schah am 13. Octb. 1873 in Gegenwart Sr. K. K. Höh. des Kronprinzen. Es enthält 20 
Schulclassen, eine Aula, Säle zum Gesang- und Zeichnunterricht, eine physikal. Glasse, 
ein Gonferenzzimmer u. a. m. Luft- und Wasserheizung. Eine TumhiJle und eine Direc- 
torwohnung fehlen noch; über ihre Herstellung sind Verhandlungen eingeleitet 

Etat: 20,200 Thlr. Darin St. Zuschuss: 13,328 Thh*. Besoldungen; 18,020 ThU*. 
N E. W. Dir. 2200 Thh«. 

Patronat: königlich. 

Das Friedrichs- Werdersehe Oymiiasiiim (I^ 101. II, 1S2) . 

Umfang: 16 Glassen; davon aufsteigend: 9 (Yl; Y und IV sowie U und Om und 
n in je 2Cotu8, UI, Ol in 2 Cot.). Frequenz: 590 (1868: 636). Davon 397 ev^ 

ITkath., 176 jud.; 43 auswärtige. I: 78, H: 120, lU: 192). Abiturienten: 178. 

Lehrer: 29. Director: Prof. Dr. C. Ed. Bonneil (seit Neig. 1838. Am 8U Octb. 
1873 wurde die 6(](jährige Lehrerthätigkeit desselben gefeiert; s. Progp*. von 1874), 7 OL., 
11 ordentL, 6 wissensch. HüIübI., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. Dr. J. Riekter wurde 
Joh. 1872, der OL. Prot Dr. Jungk 0. 1873 emeritirt. Am 7. Aug. 1873 starb der OL. 
Proi Dr. Gu, Wolff (s. Progr. von 1874). Versetzt wurden der OL. Dr. KUnMn* 0. 1869 
an das Luisenstädt. G^mn, in Berlin, 0. 1874 der ord. L. Dr. KaHmt als OL. an das Gvmn. 
zu Frankfurt a. O. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer, und 17 Sch.cand. vonibei*gehend 
an der Anstalt beschäftigt worden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. In dem benachbarten alten Münzgebäude sind dem Oymn. 7 Zimmer zu 
Schulclassen und für andere Zwecke überwiesen worden. Die Uebersiedelung in das für 
die Anstalt neuerbaute Schulhaus (in der Dorotheenstrasse) steht M. 1875 bevor. 

Etat: 37,443 TUr. Darin St. Zusohuss 1450 Thhr. Besoldungen : 85,694 Thlr. NE. 
W. Dir. 2400 Thlr., fr. Wohnung und StiftungszuBchuss. 

Von dem Bieichskanzler Fürsten t;. Bismarek erhielt die Anstalt durch den Dir. Dr. 
Bonntü eine werthvoUe Conohyliensammlung ; s. Dr. Langkavel, „Beschreibung von Südsee- 
Conchylien des Donum Bismarckianum" im Progr. von 1871. 

Dr. Paul, Die Hohenzollem und der Protestantismus; Progr. 1878. 

Patronat: städtisch. 

Das Frledrlchs-Oyinnaslttm. (1, 103. U, 122). 

Nachdem am 12. Hai 1869 der Director der ein Gymnasium und eine Realschule 
1.0. umfassenden Anstalt Dr,Krech^) gestorben (s. Progr. von 1870) nahm der Magistrat 
auf die Trennung beider Bedacht. Dieselbe ist 0. 1870 zur Ausführung gekommen. In 
der Zwischenzeit hatte der Prof. Dr. Bunffe die Direoüon der combinirten Anstalt gefuhrt 

Gymnasialclassen: 16 (VI— IV, ü und Olli und 11 in je 2Cotus, OII, U und Ol), 
Vorschulcl.: 3. Frequenz: 0.624, V. 184; zusammen: 708; davon 494 ev.. 19 kath., 
195jüd.; 32 auswärtige. 1:86, 11:72, 111:137. Abiturienten: 64 (in den 5 Jah- 
ren vorher: 76). 

Lehrer: 29. Director: Prof. Dr. C Fr. JSremj[/(seit 0. 1870 ; vorher OL. am Berlin. 
Gymn. zum muen Kl.), 7 OL., 13 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — 
0. 1870 schieden aus der OL. Prof. Dr. Bunge als Director der Friedrichs-Realschule, der 
OL. Prof. Dr. Fleischer^ um in den Bohestand zu treten; und OL. Prof. Dr, BächseHsehäu 
wurde an das Sophiengymnasium versetzt. Am 25. Aug. starb der OL. Dr. Bom. IL 1873 
folgte derOL. Dr.YT. Ai2«fer einem Euf als Director des Gymn. zuKeuruppin. — Kea ein- 
getreten sind 18 Lehrer, und 17 Seh.cand. sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Löcal: Nachdem O. 1874 die Friedriohs-Bealschule ihr eigenes SohulhaaB erhalten, 
ist das bisher für beide Anstalten eingerichtete Haus in der Inedriohstniaie ganz dem 
Gymnasium überwiesen und wird für me Zwecke desselben hergestellt. — Für oea Tum- 
Unterricht benutzt die Anstalt den Platz und die Halle bei der neuen Realscbiüe. 

Etat: 40,429 Thk*. Besoldungen: 37,648 Thb. NE. W. Dir.: 2800 Thlr. und &. 
Wohnung. Der letzte ord. L. 880 Tlür. 

Die Lehrerwittwen-Oasse (begründet 1867; s. d. Statut im Progr. von 1870) isiAfif. 



YgL Dr. Bunge, Zam Andenken sn Dir. Dr. Knchi Oymn. ZeUeohr. 1669 p. 486 ff. 



133 

1873 mWirlcBamkeit eetreien; jetzi^^ Capitalvennögen : S8S9 Thfar. — Zun Andenken 
an den Dir. Kreek haben seine Schüler und Freonde eine JTrecAstiftang errichtet (Anf. 
1878 ein Cap. von c. ^00 TUr. ; %. Progr. von 1873). — üeber den Prämien- und ünter- 
atotzmigtibnds der früher combinirten Anstalten s. dasselbe Programm. 

0. 1873 ist eine Schülerbibliothek angelegt, mit Hinzunahme der früheren Privat- 
biblioth. der oberen Classen (c. 500 Bde). 

Patronat: stadtisch. 

Das WtllielmggymnMiiim (1, 103. U, 133). 

Anfang 1873 ist das Gymnasium unter die Staatsanstalton aufgenommen worden. 

Um&ng: 16 Gymnasialclassen (VI—IV, U und Om, Uli in je 2 Cötuj, OH, ü 
nnd OD und 5 VorschulcL Frequenz: 6. 674 (1868 : 694), V. 263; zusammen 927; 
davon 726 ev., 29 kath., 172 jüd.; 46 auswärtige. 1 : 66 (18(» : 37), 11 : 116, in : 186). 
Abiturienten: 89 (in den 5 Jahren vorher: 62). 

Lehrer: 80. Director: Pro£ Dr. O. E&hUr (seit IL 1868), 8 OL., 10 ordentL, 3 
wiseensch. HülisL, 8 teohn. und Elem. L. Von den techn. Lehrern hat der Maler Mantel 
An£uig 1874 den Titel aU Prof. und der Gesangl. SckStze als Husikdirector erhalten. — 
Pt 1^0 schied aus der ordentl. L. Ad, Wendland, um die Direction der Albinusschule in 
Lauenborg a. d. £. zu übernehmen, O. 1871 der ord« L. Dr. Cht, Schneider, als Prof, am 
Gymn. zu Ghera, M. 1871 der ord. L. Dr. Alfr, Eberhard als OL. am Oymn. zu Bielefeld^ 
0. 1872 der OL. Prof. Dr. Er, Laos, als Prof. an der Universität zu Straesbuig. — Neu ein- 
getreten sind 12 Lehrer; Sch.cand. sind 18 an der Schule beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Neben dem Glassengebäude ist eine Turnhalle und eine Dienstwohnung für den 
Director erfoant worden ; beide werden seit IL 1871 benutzt 

Etat: 37,106 TUr. Darin StZuschuss 7460 Thlr. Besoldungen: 29,070 TUr. NE. 
W. Dir. 2200 Thlr. und fr. Wohnung. 

Die j^BSckteMaitang^ hat sich soweit vermehrt, dass aus den Zinsen das Schulgeld 
fiir einen in der Matthäus- oder Lucas-Kirche confirmirten Schüler gezahlt werden konnte. 
— Das Cap. der Lehrer -Wittwen und Waisenstiftung ist durch (beschenke auf 4200 Thlr. 
angewachsen. 

Dr. Bethwisch, Westpreussens Wiederaufleben unter Friedrich dem Gfrossen; 
Progr. 1873. Dr. Braumüner, lieber den Tumbetrieb am K. Wilhelmsgymn. zu Ber- 
lin; Progr. 1873. In demselben Progr. vom Director: Ueber die häusliche Thätigkeit 
der Schuler. 

Patronat: königlich. 

Dm Lulsenstädtiselie Gymnssliim (II, 124). 

Umfang: 15 Gymnasialclassen: jede der aufrtei^enden 9 Gl. (VI — IV, U und in, 
U nnd I) ist, mit Ausnahme der II in 2 Cotns getheüt Ausserdem 3 VorschulcL Fre- 
quenz: G.686 (1868: 410), V. 157: zusammen: 893; davon 618ev., 12kath., 63 jüd.; 40 
auswärtige. I: 35 (1868: 9}, II: 105, III: 15L Abiturienten: 49, seitO. 1870, wo 
die erste Haturitätsprüfung abgehalten worden ist. 

Lehrer: 28. Director: Prof. Dr. Th.Kock (seit 0. 1866), 70L. 12ordentL 2wis- 
•enscb. HfilfiiL, 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Bari starb am 28. Octb 1872 (vgl 
Progr. von 1878). — Der Dir. Koek war 1872 mehrere Konate zu wissenschaftlichen Zwecken 
in miechenland und Kleinasien. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; und 15 Sch.cand., 
unter denen 9 probandi, haben längere oder kürzere Zeit zum Lehrercollegium gehört. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch« 

Das Schulhaus hat durch einen Anbau neue Glassenräume, besonders für die Vor- 
schule, erhalten. 

£ tat: 38,713Thhr. Besoldungen : 36,499 Thk. N E. W. Dir. 2300 Thhr und fr. Wohnung. 

Dr. B« Fischer, Mick, Casp, Lmndorp, ein deutscher Publicist des 17 Jahih. ; Progr. 1870. 

Patronat: städtisch. 

Das Sopklen-Gymnasimii (II, 124). 

hat SVoTBchul- und 14 Gynmasialclassen; unter diesen aufsteigende: 8 Frequenz: 
O.^B, V.151; zusammen: 574, wovon 330 ev., 9 kath., 235 jüd.; 41 auswärtige. I: 15, 



134 

IL: 56, DI: 96. Abiturienten seit M. 1871, wo die erste Maturitätsprüfimg statt- 
fand: 17. 

Lehrer: 28. Director: Prof. Dr. W, Th. Paul (seit 0. 1868), 7 OL., 9 ordentl. 2 
wissensch. Httlfsl., 9 techn. und Elem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. W. K&sUr an das 
Friedrichsgymn. in Berlin versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 11 Sch.cand. sind 
bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

S'ämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Auf einem Nachbargrundstück ist 1873 eine Turnhalle fiir das Oymn. erbaut worden, 
die von der angrenzenden Sophien-, sowie von der königsstädt. Realschule und einigen 
Privatansialten mitbenutzt wird. 

Etat: 39,409 Thlr. Besoldungen: 36,972 Thk. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. 
Wohnung. 

Den Be^nn einer Stipendienstiftung hat 1872 ein Geschenk von 250 Thlr. gemacht.— 
Von dem Pnvatdocenten uv. Wetzstein erhielt die Anstalt eine Sammlung antiker Münzen. 

OL. Bussler, Der naturwissensch. Unterricht auf dem Qymn.; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 

Das Colnlsche Gymnasimii (I, 104, 11, 115). 

Die Anstalt hat 15 Gymnasial- (VI— IV sowie ü und Gin und Uli in je 2 Co- 
tus, On, U und 0T\ und 8 Vorschulclassen. Der facultative Unterricht (s. Bd. 11, 
115) wird in der Gnemie, Physik, im Englischen und Französischen ertheilt. Fre- 
quenz: G. 539, (1868: 397) V. 174; zusammen: 713; davon 510 ev., 20 kath., 188 jüd.; 
35 auswärtige. I: 31, II: 78, III: 143). Abiturienten: 61 und 2 Extraneer. 

Lehrer: 32. Director: Yrof, Dt. Adalb» Kuhn (^seit M. 1870; vorher OL. bei der- 
selben Anstalt; Mitglied der Akad. der Wissensch. in Berlin), 7 OL., 13 ordentl., 5 wissensch. 
Hülffll., 6 techn. und Elem. L. — Der frühere Director. Prof. Dr. Ferd. Äuffust, starb am 
25. März 1870, s. Progr. von 1871. Der ordentl. Lehrer Dr. Graser, 0. 1872 in das Aus- 
wärt. Amt des deutschen Reichs berufen, ist jetzt Oonsul in Odessa. Der OJm Bertram 
wurde M. 1874 emeritirt. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, und 15 Sch.cand. bei der An- 
stalt beschäfligt worden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Der Ephorus der Anstalt Propst Dr. KöUner starb am 21. Octb. 1873. 

Local. Die Räume der für den Director bestimmten Wohnung im neuen Schal- 
hause sind für die 1870 eingerichteten Vorschulclassen verwendet worden. 

Etat: 40,454 Thlr. Besoldungen: 37,826 Thlr. NE. W. Dir. 2600 Thb. 

Das Gap. der Auguststiftung hatte sich 1872 auf 2300 Thlr. vermehrt ; das der Ag. 
Benarystiftung betrug §S00 Thlr. Das Wohlthäterbuch (s. Bd. II, 116) zämte nach dem 
Progr. von 1874 bereits 536 Nummern. 

Patronat: städtisch. 

Die Lnisenstädtlsche Bealsclmle (1- O.) 1, 105. 11, 125. 

Classenzahl der RS.: 14 (VI— IV, U und OIU und UH in je 2 Cötus, On, 1), der 
Vorschule: 4. Frequenz: RS. 545, V. 232; zusammen: 777; davon 706 ev., 21 kath., 

50 jüd.; 39 auswärtige. 1:16, U: 71, 111:154. Abiturienten: 25 und 5 Extraneer. 

Lehrer: 30. Director: Prof. Dr. R,Fo8$ (seit M. 1873; vorher OL. an der Vic- 
toriaschule in Berlin^. Sein Vorgänger 0. AUx, Grohnert, seit M. 1836 Dir. der Anstalt^ 
trat gleichzeitig in aen Ruhestand. 7 OL., 10 ordentl., 4 wissensch. Hülfsl., 8 techn. 
und Elem. L. — 0. 1870 wurde der OL. Dr. Bolze an die höh. BS. in der Steinstrasse 
Hetzige Sophien RS.) versetzt: M. 1872 der ord. L- Dr. iStWer als OL. an die Victoriaachale. 
Am 80. Jan. 1872 starb der OL. Dr. J. Fr. Wunschtnann (vgl. Progr, von 1872). — Neu eingetre- 
ten sind 7 Lehrer, und 10 Gandidaten vorübergehend bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 38,713 Thlr. Besoldungen: 36,499 Thlr. NE. W. Dir. 2800 Thlr. und fr. 
Wohnung. 

Dr. H. Hahn, Die Söhne Albrechts des Bären und ihre Theünahme an denReachs- 
angelegenheiten; Progr. 1869. Dr. H. Pröhle, Markgraf Gero ; Progr. 1870. IH*. 
A. Lasson, Umrisse zur Lehre von der Schule; Progr. 1871. Dr. Röhricht, Die 
Ejeuzfahrt Kaisers Friedrich II; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 



13S 

Die Konigstldtlsehe Bealsdiule (1 O.) 1, 106, n, 125. 

Umimiiff: Realschalclanen : 16 (VI— IV, U und Om und ÜII in je 2 CotoB, OH, 
ü ond OD^Vonclmlcl: 4. Preqnenz: B8. 582 (1868: 477), V.202; zusammen: 784, 
wOTon 634 ev., 11 kathu. 139 jüd.: 140 wiBwart%e. I: 33 (1868: 9), H: 93, HI: 166. 
Abiturienten: 41 (in den 5 Jahren vorher: 20). 

Lehrer: 31. Director: Prot Dr. Fram Wenzlaff (seit 0. 1869), 7 OL. lOordentL, 
5 irinensch. Hol&L, 8 techn. und Elem. L. — Der OL. Betme wnrde M. 1869, der OL Dr. 
E(L Mfuhacke (Herana^eber des SchnlkalenderB) IL 1872 (f 27. März 1873), der OL. Dr. 
Badtr M. 1974 emeritirt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer, und 14 Sch.cand. sind als 
Hoi&Iehrer oder probandi bei der Anstalt beschäftigt worden. 

Kit Ausnahme eines (kathoL) wissensch. HülfisläirerB sind die Lehrer eyangelisch. 

Local: Unverändert. ZweiClassen haben aosserhalb des Schnlhanses antergebracht 
werden müssen. — In Betreff des Tumlocals s. die Yorbemerinmg p. 128. 

Etat: 42,716 Thlr. Besoldungen: 39,661 Thhr. NE. W. Dir. 2300 TUr. und fr. 
Wohnung. 

Die /Vtfiterstifiling hat jetzt ein Gap. von 600 Thlr. — Die 1869 gegründete „Lehrer- 
Pensions-, Wittwen- und Waisen-Unterstntzungs-Casse'' (s. das Statut im Progr. von 1871) 
hatte zu Ende 1873 ein Cap. von c. 1160 Thlr. — Kan geht damit um, einen Stipendien- 
fonds Cor die Anstalt zu gründen. 

Das Büdniss des enten Directors der Schule, Berter, ist 1871 in dem Hörsaal aufgestellt 
worden (vgL Projjr. 1872). 

Dr. Heinrichs, Oedachtnissrede auf den verstorb. Director Dte/Sf^; Progr. 1869. 
Darin auch die bei Einfuhrung des neuen Directors gehaltenen Beden. Dr. Ou. JBe 1 1 er- 
mann. Zur deutschen Verskunst; Progr. 1872. 

Patronat: stadtisch. 

Die Dorotheenstidtische-Realsfhule (1. O.) 1, 107. II, 126. 

Die AnsUlt umfasst 14 Realschnlclassen (VI— lY, ü und GUI und Uli in je 2 
Cotus, OU, I) und 4 Vorschulcl. Frequenz: BS. 893(1868: 443), V. 162; zusammen. 
546; davon460ev., 24 kath., 61 jüd.; 102 auswärtige. I: 6 (1868: 16), n:62, IH: 102. 
Abiturienten: 18. 

Lehrer: 30. Director: Dr. L.Kleiber (8eitM.1868), 7 OL., 10 ordentl. 4 wis- 
sensch. Hülftl., 8 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Scholz ging 0. 1873 als OL. an 
die Victoriaschnle in Berlin über. Am 6. Juni 1870 starb der OL. Dr. C.E. Vogel, — 
Neu eingetreten sind 13 Lehrer, und 7 Sch.cand. haben ihr Probejahr bei der Anstalt 
abgeleistet. 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus wird ihr vermnthlich M. 1874 
überseben werden; ebenso die Turnhalle dabei — InFolffe eines Feuerschadens wurden 
im ^ovb. 18^ mehrere Classenzimmer des alten Schulhauses auf einige Wochen un- 
brsuchbar. 

£tat:de,187Thlr. Besoldungen: 36,893 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. Wohnung. 

Von den Schüler-U nterstützungen und Stipendien berichten die jahrlichen Programme 
der AnstalC. 

Dr. Floh r, Der Unterricht in der beschreibenden Geometrie auf Realschulen; Progr. 
1869. Dr. Kleiber, Ceber die Einrichtung von Schulbänken und Schultischen; eben- 
daselbst. DrA.Feldner, Die Ansichten Sebast. Franck's von Woerd nebst ihrem Ur- 
spmnffe und Zusammenhange; Progr. 1872. Dr. W. Pierson, Ueber die Nationalität 
und Sprache der alten Preussen; Yr^m. 1873. Dr. Kleiber, Wie lasst sich der 
Lehrpttn der Bealschule vereinfachen? Ebendaselbst. Derselbe, Zur Gfreschichte der 
Doroth. Bealschule; Progr« 1874 (aus Anlass der bevorstehenden Uebersiedelung in das 
neue S^ulhaus). 

Patronat: städtisch. 

Bie Friedrichfl-Realsehule (1. O.) 1, 103. n, 122. 

Ueber die Trennung der Anstalt von dem vorher nach dem Bifurcationssystem mit 
ihr verbundenen Friedricbsgymnasinm s. p. 132. 



136 

Jetzige Classenzahl: 14 der RS. (VI und V in je 2 Cötus, undüIV; UundOm 
und Uli in je 2 Cötus, OII, I) 8 der Vorschule. Frequenz: RS. 503 (1868: 198), 

V. 179; zusammen: 682, wovon 590 ev., 12kath., 80jüd.; 36 auswärtige. I: 19, II: 71, 
ni: 112. Abiturienten: 38 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 19). 

Lehrer: 27. Director: Prof. Dr. Adolf Runge (seit 0.1870: vorher OL. am 
FriedrichsgymnA 8 OL., 9 ordentl., 3 wissensch. Hülfel., 6 techn, und Elem. L. — 0. 1870 
wurde der OL. Dr. Weissenborn an das Sophiengymn. in Berlin versetzt. — Neu eingetreten 
sind 9 Lehrer, und 12 Sch.cand. sind beschäftigt worden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus in der Albrechtstrasse ist von 
ihr 0. 1874 bezogen worden. Turnplatz und Tumhaus befinden sich neben demselben 
(vgl. Progr. von 1874). 

Etat: 38,240 Thb. Besoldungen: 36,139 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. 
Wohnung. 

lieber die der Anstalt mit dem Friedrichsg^n. nach wie vor gemeinsamen wohl- 
thätigen Stiftungen s. p. 132 f. Ueber die „Krechstiftung der Friedrichs-Realschule" (Ant 
1874 ein Gap. von 2126 Thlr.) s. das Progr. von 1874. 

Dr. Beck, Die Schule in Wechselwirkung mit dem Leben; Progr. 1871. 

Patron at: städtisch. 

Die Sophien-Bealseliule (1.0.). 

Die Anstalt ist die um eine Prima erweiterte höhere Büi^erschule in der Steinatrasse 
fs. B. II, 129). Ihren Namen hat sie wie das benachbarte G-ymnasium (s. p. 138) von der 
Kirche des Stadtbezirks. 

Gegenwärtiger Umfang: 14 Realschulclassen (VI— IV, U und Olli, Uli in je 2 
Cötus, On, I) und 3Vorschulcl. Frequenz: RS. 567(1869:345), V. 186; zusammen: 
753 ; davon 545 ev., 7 kath., 201 jüd. ; 58 auswärtige. 1 : 10, n : 67, UI : 156). Bei der 
ersten Maturitätsprüfung, 0.1873, wurden 5 Abiturienten entlassen. 

Lehrer: 26. Director: (designirt ist Dr. Th,Bach' jetzt Rector der 1. ev. höh. 
Bürgerschule zu Breslau). Bis zu seinem Eintritt versieht die Directionsgeschafte interi- 
mistisch seit 0. 1874 der ÖL. Prof. Dr. Bolxe. Der vorherige Dir., ProL B. Bertram, schied 
nach seiner Wahl zum Stadtschulrath in Berlin, 0. 1874 aus. 7 OL., 9 ordentl., 4 winensch. 
Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Frobenius ist zugleich ausserordentl. Prot 
in der philosoph. Facultät der Universität zu Berlin. — Am 6. Febr. 1874 starb der OL. 
Dr. Ose. Jänicke^). — Neu eingetreten sind während der 5 Jahre 16 Lehrer, und 23 Can- 
didaten sind als probandi oder als Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Die angestellten Lehrer sind evangelisch; unter den Hülfslehrern (Scbucand.) 
waren vorübergehend 2 jüdische. 

Das Local der vormaligen höh. Bürgerschule war ausreichend auch für die Bedürf- 
nisse einer Realschule 1.0. In Betreff des Turnens s. p. 134. 

Etat: 37,623 Thhr. Besoldungen: 35,305 Thb. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. 
Wohnung. 

Dr. Bolze, Ricimers Einfluss und Bedeutung im weström. Reich; Progr. 1872. 
Patronat: städtisch. 

Die Friedrichs- Werdersche Gewerbeschule (ES. 2. 0.) 1, 107. II, 127. 

M. 1874 feierte die Anstalt ihr öOiähriges Bestehen <). 

Seit 0. 1874 ist die Cursusdauer der ganzen Anstalt auf 9 Jahre erweitert. Classen- 
zahl: 18 (VI und V, U und OIV, III, 11; I, alle in je 2 Abth.). Frequenz: 533 
(1868: 587); davon 463 ev., 19 kath., 51 jüd.; 77 auswärtige. I: 30 (1868: 22), U: 82, 
Xll : 98). Abiturienten: 29. Mehreren mit einem Zeu^iss der Reife Entlassenen 
ist dieses, nachdem sie sich später über eine genügende Kenntmss der lateinischen Sprache 
ausgewiesen, nachträglich durch einen ergänzenden Zusatz als dem Reifezeugniss einer 
Realschule 1. 0. gleichstehend anerkannt worden. 

L e h r e r : 35. D i r e c t o r : TT. GaUenkamp (seit M. 1861), 10 OL., 11 ordentl., 6 wiaseoach. 
Hülfsl., 7 techn. L. — 0. 1870 wurde der OL. Prof. Dr. Barentin emeritirt. 0. 1871 ging 

1) Nekrolog denelben toh Dr. Wiknaauu in der Oymn. Zeitoohr. 1874 p. 474 ff. und Dr. Ovmheri in dw 
Zeitocbr. fttr deutsche PhUologle 1874 p. 457 ff. 

*) Aqb AjiIms der Feier erschien: Max JAhns, Jogenderinnerungen C. friedrkKt r. KIMm (des ervtea 
Dir. der Anstalt); Leips. 1874. 



137 

der ord. Lehrer Dr. Braiuaehek als OL. an die Loisenscbule in Berlin (jetzt ordentL Pro- 
fessor an der ünivers. zu Oiessen), 0. 1872 der ord. L. Dr. HmU als OL. an das stadt. 
Gyrnn. xa Brandenburg a. H., M. 1872 der OL. Prof. Dr. Dav. Maller als Prof. der Gesohichte 
an das Polytechnikum zu Garlsruhe, 0. 1873 der ord. L. Dr. Chr. Rauch als OL. an die 
Aoffostaschiile in Berlin. — Am 2t. Jan. 1871 starb der ord. Lehrer Dv^Kuntk an seinen 
in der Schlacht bei Spicheren erhaltenen Wunden, am 6. Dcb. 1871 in Marbui^ der frühere 
Director der Anstalt Dr. F. W, Köhler. — Neu einffetreten sind 8 Lehrer. Ausserdem sind 
22 ScLcand. (14 als provisor. HüIübI., 8 als probandi) bei der Anstalt beschäftigt ge- 
wesen. 

Mit Ausnahme eines katholischen sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Der OL. Dr. H. PnUz erhielt 0. 1874 vom Reiohskanzleramt den Auftrag, mit Be- 
ziehoDg auf die Geschichte der Kreuzzuge Ausgrabungen in Tyrus beizuwohnen. 

In Betreff des Turnunterrichts s. p. 128. 

Etai; 45,866 TUr. Besoldungen: 42/476 Thbr. NE. W. Dir. 2300 Thbr. und fr. 

Wohnung. 

Zum Andenken an den oben erwähnten Dir. Köhler ist bei defi Anstalt eine Köhler^ 
Stiftung errichtet, welche einzelnen befähigten Abiturienten die Ausbildung auf einer Hoch- 
schule ermöglichen soll. 

Die aus dem £'6eii8chen Legat gebildete Wittwen- und Waisen-Unterstütznngscasse 
(s. Bd. I) hat ein Gap.vermogfen von 13,600 Thlr. Kleinere Vermächtnisse und Geschenke 
8. in den Programmen. 

Dr. Bratuschek, Der Unterricht in der französ. Cb'ammatik anderBSv Versuch 
zur Losung der Realschulfrage ; Progr. 1870. Dr. Bauch, Die skandinavischen Balladen 
des Mittelalters; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. 

Die LulsenstlUltisclie Gewerbesclmle (KS. 2. O.) II, 127. 

Die gesammte Cursusdauer der Anstalt beträgt seit 0. 1874 wie bei den Bealschulen 
1.0. 9 Jahre. Classenzahl der BS.: 12 (VI— III, Uli, mit je 2 Wechselcotus, OÜ, I), 
der Vorschule: 4. Frequenz: RS. 456, V. 205; zusammen: 661, wovon 621 ev., 

20kath., 20jüd.; 39 auswärtige. I: 19, II: 61, III: 74. Abiturienten seit 0. 1871, 
wo die erste Prüfung stattfand: 5. 

Lehrer: 24. Director: Prof. Dr. ffrm. Kern (seit JL 1865), 7 OL., 8 ordentl., 1 
wissensch. HülfsL, 7 techn. und Eiern« L. — M. 1872 schied aus der ord. Lehrer Dr. Lud- 
vi>, am die Direction der Realschule zu Barr im Elsass zu übernehmen. 0. 1873 wurde 
der OL. Dr. Alfir. Kirchhoff als ord. Professor (der Geographie) an die Universität zu Halle 
berufen. — Der ord. Leheer Wasser/all (Lieutenant) fiel im Treffen bei Vionville am 16. Aug. 
1870. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer. Von 24 in den 5 Jahren vorübergehend bei 
der Anstalt beschäftigten Sch.cand. absolvirten 17 ihr Probejahr. 

Ausser einem (kath.) technischen Lehrer sind alle Lehrer evangelisch. 

Im deutschen Unterricht (vgl. p. 40) wird in der VI ein Lesebuch aus Homer, in 
der V ein solches ans Herodot, in IV eine deutsche Bearbeitung der Geschichten des 
Lirins, in U n die Vossische Homer-Uebersetzung und die Schillerscho aus Virffils Aeneis ge- 
Iffancht; ebenso werden zu freien Vorträgen in den oberen Classen Gegenstände aus Homer, 
Herodot und anderen alten Autoren genommen. 

In Betreff des Turnens s. p. 128. 

Etat: 34,527 Thlr. Besoldungen: 31,643 Thlr. NE. W. Dir. 2300 Thlr. und fr. 
Wohnung; der letzte ord. L. 880 Thlr. 

Dr. Lücking, Analyse der französ. Verbalformen für den Zweck des Unterrichts; 
^rogr. 1871. Dr. P allmann, Die Schlacht bei Grossbeeren und General v. Bülow; 
Progr. 1872. Dr. Böhm, Hat Kaiser Maximilian I 1511 Papst werden wollen? Progr. 
1873. — Der Dir. der Anstalt, Dr. Kern, gab einen „Grundnss der Pädagogik^ heraus; 
Berlin 1873. 

Patronat: stadtisch. 

Die Andreassclmle. Höhere Bfirgergehnle (1, 108. II, 128). 

Die Anstalt besteht jetzt aus 9 Beal- (VI— HI in je 2 Abth., IIj und 3 Vorschul- 
Clanen. Frequenz: h. B8. 328 (1868: 240), V. 180; zusammen: 502; davon 457 er., 



138 

10 kath., 86 jüd.; 19 auswärtige. l.Cl. 19, S.C1. 54. Eine Abgangsprafnng hat in 
den 6 Jahren nicht stattgefnnden. 

Lehrer: 21. Rector: C. Härtung (seit M. 1865)i 8 OL., 8 ordentl. 8 winentch. 
Hül&l., 6 techn. und Elem. L. — 0. 1862 schied aus der OL. Dr. Q. Steütbart, um die Di- 
rection der Bealschule in Bawicz zu übernehmen, 0. 1878 der OL. Prof, Dr. Weingarten, 
um einem Buf als ord. Professor (der Theologie^ an der Universit. in Marburg zu folgen. 
Neu eingetreten sind 5 Lehrer, und 11 Sch.cana. sind als probandi oder Hnuslehrer bei 
der Anstalt beschäftigt worden. 

Mit Ausnahme eines jüdischen ordentl. Lehrers sind die Lehrer evangelisch. 

Local: M. 1878 hat die Anstalt ihr neues, in der Langenstrasse für sie hergestelltes 
Schulhaus bezogen (17 Glassenzimmer, eine Aula, besondere Zimmer für den phjrsikal, 
den chemischen Unterricht, u. a. m. Eine Dienstwohnung für den Rector). Ein eigener 
Tumsaal ist ebenfalls eingerichtet. 

Etat: 27,100 Thlr. Besoldungen: 25,01? Thlr. Rector 2000 Thk. und fr. Wohnung. 

OL. Konieckif Elementare Darstellung der Capillaritatslehre; Progr. 1808. 

Patronat: städtisch. 



3. Begleraiig8bezirk Potsdam. 
CHARLOTTENBURG. 

(Mittelmark. 19,379 Einw.) 
Oymiiasinm (1, 111. n, 129). 

Die Anstalt ist 1873 vom Staat übernommen worden; die Stadt trägt sur Unter- 
haltung derselben jährlich 1000 Thlr. bei. — 

Gymnasialclassen: 8 (U und OVI, V, IV, U und O 111, 11, I); ausserdem eine Vor- 
schule von 8 Glassen. Frequenz: G. 257 (1868: 127), Y 139; zusammen: 396, wovon 
868 ev., 16kath., 18 jüd.; 64 auswärtige. I: 6, 11: 20, 111: 69). Abiturienten: 11, 
seit 0. 1871, wo die erste Maturitätsprüfung abgehalten wurde. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Ferd. Schultz (seit 0. 1869), 80L., 3 ordentl., 2 wie- 
sensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — K. 1869 mne der ord. L. Boumot als OL. an die 
höh. Bürgerschule zu Wriezen über. 0. 1878 wurde aer OL. Dr. Remkoid Kdpke als Direc- 
tor an das Gymn. zu Güstrin berufen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und 6 Sch.cand. 
sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das Schulhaus ist für die jetzige Frequenz unzureichend, lieber einen Neu- 
bau sind Verhandlungen eingeleitet. Derselbe wird auch das Bedürfhiss einer Turnhalle 
zu berücksichtigen haben. 

Etat: 16,167 Thhr. Darin St.Zuschuss 2360 Thhr. Besoldungen: 12,300 Thh-. NE. 
W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung. 

Dr. Ferd. Schnitz, Zur Geschichte und Statistik der Anstalt; Prcm. 1870. Der- 
selbe, Mittheilungen aus der Lehrerconferenz (häusliche Arbeiten una Schnlstrafen) im 
Progr. von 187 J . Derselbe, lieber das Verhältniss des Gesangunterrichts zur BUdungs- 
aufgabe unserer höheren Schulen; Progr. 1878. Dr. Hülsen, Leibniz ab Pädagoge und 
seine Ansichten über Pädagogik; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



POTSDAM. 

(Mittelmark. 38,369 £inw.) 

Ein Gymnasium und oine Realschule 1. 0. ; ausserdem eine höhere 
Bürgerschule (ohne Berechtigungen). Die drei Sdiulen benutzen denselben 



139 

Tnrnplatz am Branhaosberge , za verschiedenen Zeiten. An einem Local 
za Tornftlrnngen im Winter fehlt es noch. — Nach wie Tor zahlt die jEmmti- 
Aordtoche Stiftang das Schulgeld für einzelne Schüler des Gymnasiums und 
der fiealschnle; ebenso die FriedensgeseUschaft (vgl. C. BL 1872 p. 15); 
beide Anstalten werden anch von Zöglingen des Potsd. Civil- Waisenhauses be- 
sucht (vgl. C. Bl. 1870 p. 727). 

Dm Gymnasinm (1, 109. 11, 130). 

Die Anstalt besteht ans 14 Gymnasial- (VI— lY, U nnd Om in je 2 coord. Gotus, 
U mid 11 und 1) nnd 3 Yorschnl-Glassen. Letztere sind seit 1871 mit dem Ovmn. ver- 
banden. Frequenz im Gymn. 430 (1868 : 364) ; davon 401 ev., ISkath., 17jüd.; 88aus- 
wirti^. i: 37, 11: 72, m : HO. Abiturienten: 76 (in den 5 vorhergehenden 
Jihren: 54). 

Lehrer: 27. Director: Dr. Bertk. VoU (seit IL 1874), 60L., lOordentl., 4wi8- 
senich. HnlfsL, 7 techn. nnd Elem. L. — Der vorherige Director, Dr. 0. Frick^ wurde 0. 1874 
aof seinen Antrag als Dir. an das G^ymn. zu Rinteln versetzt. Die interimistische Direc- 
tion wahrend des Sommersemesters führte der Prorector Prol M^tr, — O. 1874 folffte 
der ord. L. Dr. VoiqmardMen einem Rnf als ordentL Professor (der Geschichte) an die mii- 
Tenitat zu Kiel. — M. 1878 wurde der OL. MülUr in den Bnhestand versetzt. Der emeri- 
tirte Dir. Dr. Rigler starb am 17. Aug. 1874. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer; 6. Sch.- 
csnd. waren vorübergehend als probandi oder Hnlfelehrer bei der Anstalt beschäftigt. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Die Errichtung eines neuen Gymnasialgebaudes an anderer Stelle wird vor- 
bereitet. 

Etat: 18,990 Thlr. Darin St.Zuschuss 3010 Thlr. Besoldungen: 17,716 Thhr. NE. 
Dir. 1600 Thlr. nnd Wohnung (7Vt pc. Miethe). Der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Dr. Fr ick, Mittheilungen ans dem Ghnndlehrplan ; Proffr. 1871. Subr. Walther, 
Bemerkong^en über die Abfassung einer Schulagende : Pr^r. 1872. Dr. Fr ick, Tabelle 
zur griech. Moduslehre; Prc^. 1873. Derselbe, Vier Entlassungsreden; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Reg. und Schnlrath CondUt). 

Die Bealseliale 1. 0. (1, 110. U, 131). 

Die AnsUlt s&hlt 9 Glassen (VI; Y, IV und lU in 2 Abth., H, 1). Fre- 
n enz : 363 (1868 : 306) ; davon 337 ev., 7 kath., 9 jüd. ; 136 auswärtige. 1 : 8 (1868 : 16), 
':46, m: 102. Abiturienten: 26. 

Lehrer: 14. Director: Dr. A*. Baumgardt (seit O. 1864), 4 OL., 6 ordentL, 1 
wiflsensch. Hül&l., 2 techn. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; 7Candidaten haben vor- 
abergehend zum Lehrercolleffium gehört. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,360 Thlr. Besoldungen: 12,776 TUr. Dir. 1800 Thlr. und eine Dienst- 
wohnung gegen 136 Thlr. Miethe; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Prot Alb. Hamann, Lehre von der Erfindung frir Aufsatze in derl. Claase höherer 
Schalen; Proffr.1870. OL. Knochenhauer, Ghrundzuffe des Bomanismus und Germa- 
oisnuis nach historischer Entwickeluuff; Progr. 1871. Dr. Spieker, Einführung in die 

Formeln der neuen Chemie; Progr. 1872. Ord. L. Gadow, Joachim 1 und seine Söhne 
in ihrem Yerhaltniss zur Reformation ; Progr. 1873. 

Patronat: stadtisch. 



LÜCKENWALDE. 

(Mittelmark. 13,540 Einw.) 
Höhere Bürgerschule. 

um Ostern 1863 errichteten die städt. Behörden zwei Proflymnasialclassen und über« 
gaben sie der Leitung des Dr. Max ApeL Derselbe ging 0. 1869, nachdem die Anstalt als 



i" 



140 

höh. Bürgerschule eingerichtet worden, an das K. Cadetencorps in Berlin über. Ihre 
Anerkennung erfolgte am 18. No^. 1869 (vgl. Progr. von 1870). Sie zählt 6 nngeiheilte 
Glassen. Frequenz: höh. BS. 119, V.d2; zusammen: 151; davon 144 ev., kath., 

7 jüd.; 24 auswärtige. 1. Gl. 27, 2. Gl. 89. Die Abgangsprüfung haben bis M. 
1878 bestanden 12 Schüler. 

Lehrer: 8. Aector: Moritz Pauli fseit 0.1869; vorher ord. L. an der höh. BS. 
zu Rathenow), 1 OL., 3 ordentl., 2 wissensch. 1Hü1£b1., 1 teohn. und Eiern. L. 
Sämmthche Lehrer sind evangelisch. 

Local: M. 1871 hat die Anstalt ein Hir sie erbautes neues Schulhaus bezogen. 

Etat: 6060 Thhr. Besoldungen: 4601 Thr. Rector: 900, der letzte ord. L. 500 Thk. 

Patronat: stadtisch. 

BRANDENBURa a. H. 

(Alte Hauptstadt der Mittelmark. 24,426 Einw.) 

Drei höhere Lehranstalten : eine ßitterakademie am Dom, ein städtisches 
Gymnasium und eine städt. Realschule. Letztere beide benutzen denselben 
Turnplatz und auch dasselbe Local zum Wintertumen, zu verschiedenen Zeit-en. 

Die Bitterakademie (1, 112 K U, 132). 

Das Institut enthalt die 6 Gymnasialclassen ungetheilt. Frequenz: 106 (1868: 
148); damnter 42 Alumnen, bis auf einen kathol. sämmtlich evauff.; auswärtige: 77. 
1: iSj II: 37, III: 33. Abiturienten: 49 (in den 5 vorhergehenaen Jahren: 28). 

Lehrer: J3. Director: Domherr Prof. I>r,K Kßpke (seit M. 1866), 80L., 1 or- 
dentl. L., SAdJnncten, 3 wissensch. Hülfsl., Stechn. undfilem.L. — DerAdjnnct Dr. /mm- 
Berger beim Heere vor Metz erkrankt starb am 27. April 1871. — Neu eingetreten sind 
5 Lehrer, und 5 Sch.oand. sind als provisor. Hülfsl. verwendet worden. 

Sämmtliche L^rer sind evangelisch. 

Local. Als Erweiterungsbau ist ein neues Schulhaus errichtet worden (s. das ^rop. 
von 1871) ; die Glassenzimmer sind H. 1870 in Gebrauch genommen, die Aula am 22. Hans 
1871 eingeweiht. Aus dem bei der Gasse des Domoapitels asservirten königl. Dispositions- 
fonds waren zu dem Bau 10,000 Thlr. verwilligt. 

£tat: 16,194 Thh*. Darin Staatszuschuss unmittelbar 6400 Thlr. Besoldungen; 
10,011 Thbr. NB. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung. 

Dr. Joh. Hüll er, Ueber die nationale Aufgabe des Gymnasiums (Festrede^; Frpgr. 
1 871 . Dr. Keuscher, Der Religionsunterricht auf höh. Lehranstalten, und Prooen einer 
Kirchengeschichte für dieselben; 'Frogr, 1873. — Ueber Ritterakademien s. Dr.Kopke ia 
Schmidts EncyklVUI p. 171 ff. 

Patronat: Das Domcapitel s. B. 11, 182. Curator der RA. ist derLandrath a. D. 
Ritterschaftsdirector Domherr v, demKnesebeek, 

Das Gymnasium (1, 113. 11, 133). 

umfasst 8 Gl. (VI— IV, U und III und II, I). Frequenz: 260 (1888: 178): davon 
260 ev., 4 kath., 6 jüd.; 86 auswärtige. I: 16, II: 40, lU: 83. Abiturienten: 2i 

Lehrer: 14. Director: Dr. ^. /tiiA(>/' (seit 0. 1869), 4 OL., 6 ordentl., 2 wissensch 
Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Am 24. Dcb. 1870 starb der Prorector Pro£ Dr. Bid- 
Bergmann zu Palermo. — 0. 1871 folgte der OL. ProL Dr. Schindler einem' Ruf an die Ge- 
werbeschule der polytechn. Anstalten zu Frankfort a. H. — Nen eingetreten sind 12 Leh- 
rer, und 6 Sch.cand. haben, einer nur als probandus, dem Lehrercollegium vorübergehend 
angehört. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das Schnlhaus ist unzureichend geworden. Die Aula und die Bibliothek 
haben zu Glassenzimmem eingerkditet werden müssen. Ueber einen ganzlichen Umban, 
eventl. Neubau, sind Verhandlungen eingeleitet. 

Etat: 13,124 Thlr. Darin StZuschnss 1926 Thlr. Besoldimgen: 11,045 Thlr. NE. 
Dir. 1600 Thlr; der letzte ordentl L. 600 Thlr. 



Ul 

Zam Andenken an den firuheren Director ^rcw/ ift eine „Brati/atiflxing" zur Be- 
wbaffmug der Bücher für bedürftige Schüler errichtet (s. Progr. von 1870). 

Cour. B. Nagel, Aub der Praxis des griech. Unterrichts 4 Progr. 1870. — Das Progr. 
von 1871 enthalt den vom LehrercoUegium ausgearbeiteten GTona-Lehrplan des Gymna- 
nama. Dr. Brückner. Die Bedeutung der anstoteL Philosophie für eine Erziehung zur 
f^Kiheit and Sittlichkeit; Progr. 1872. 

Fatronat: städtisch, mit konigl. Compatronat (Superint jBa««r). 

Die Saldernsche Realschule 1. 0. (1, 114. n, 133). 

Mit den 10 Rcalschulcl. (VI— IV in je 2 Abth. U und OHI, H, 1) ist eine Vor- 
schnle von 3 CL verbunden. Frequenz: BS. 318, V. 87; zusammen: 400 (376 ev., 

SkstL, 16jüd.; 136 auswärtige. I: 7, U: 29, UI: 57. Abiturienten: 7. 

Lehrer: 16. Director: C. Ftrd. Siehe (seit 0. 1848)^ 7 ordentl., 1 wissensch. HüUsl., 
4 techn. und Elem. L. — Der OL. KIohUmcK folgte 0. 1870 einem Ruf als Dir. der Beal- 
achnle zU Coburg, der ord. L. Frz. MeUin H. 1872 einem solchen als OL. an der BS. zu 
Leer. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; 6 Sckcand. sind bei der Anstalt beschäftigt 
gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 16,970 Thbr. Besoldungen: 14,374 TUr. KE. Dir. 1700 Thbr. und Wohnung. 

OL. Schillmann, Vorgeschichte der Stadt Brandenburg bis zum Ausgange der 
Lndolfinger; Progr. 1871. C. Paul, Zur Methodik des Unterrichts in der Katui]^e- 
scliichte; Progr, 1872. Dr. Mann, Die Ghrundlinien der Aristotel. Erziehungstheone ; 
Progr. 1873. Dr. Kirchner, Anleitung zur chemischen Analyse; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 

SPANDAU. 

(Mittelmark. 16,476 Einw.) 
eyiüHaBiiim (1, 115. n, 134). 

Ausser 8 Gymnasialcl. (VI in 2 Wechselcotus, Y, IV, U und OIU, U, I) eine Vor- 
schule YonSClassen. Frequenz: G.253 (1888: 196), V. 136 : zusammen : 389, wovon 
d74er., Skath., 7jud.: 95 auswärtige. I: 14 (1868: 20), H: 21, nl: 55. Abiturien- 
ten: K (in den 5 Janren vorher: 21). 

Lehrer: 15. 'Div^ciov: AU». PfamUch (seit 0.1863). 3 OL., 6ordentl., Iwissensch. 
HulfrL, 4 techn. und Elem. L. — M. 1872 ging der ord. L. Dr. Kühner als OL. an das Pro- 
gymn. zu Beigard in Pommern über, und der ord. L. Dr. ZeUe als Dirigent des Schindler» 
schen}Wai8eiihauses nach Berlin. Am 22. Dcb. 1871 starb der OL. Dr. Arndt. — Neu ein- 
getreten sind 8 Lehrer; 6 Sch.cand. sind als Hülfslehrer verwendet worden. 

Sanuntliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die lUlume des Schulhauses sind unzureichend; eine GymnasialcL und die 
Vorschule haben anderweitig untergebradit werden müssen. — Der Turnplatz desGymn. 
ivtrd aach von der Bürgerschule benutzt. 

Etat: 14,860 Thlr. Besoldungen: 13,220 Thbr. NE. Dir. 1600 Tblr. und fr. Woh- 
nung. Der letzte ord. L. 600 TUr. 

Die seit 1869 bestehende Qymn. Lehrer- Wittwen- und Waiseneasse hat em Cap. von 
l^D Thlr. Für ein ScMlerstipendium sind 500 Thhr. gesammelt. 
Patronat: städtisch. 

NAUEN. 

(Mittelmark. 6,682 Einw.) 
Hdhere BOrgenelivle. 

Die seit einigen Jahren in der Bntwickelung begriffene Anstalt hat die oberste ihrer 
5 GL 0. 1873 erofmet, so dass vorananchtlich um 0. 1876 die erste Entiassongsprüfnng 



142 

stattfinden wird. Mit der bÖh. BS. sind 2 elem. Vorschule]. Terbnnden. Frequenz: 
höh. BS. c. 130 Seh., V. c. 80 Soh. . 

Lehrer: 9. Rector: Dr. Leist (provisorisch seit IL 1873; vorher Lehrer am Dom- 
gymnasium zu Magdeburg), 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. 
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das för die Anstalt bestimmte Gebäude ist ausreichend. 

Etat: 6000 Thlr. Besoldungstitel : 6710 Thlr. (Rector 1120 Thlr. inel. Mieths- 
entsohadigung). 

Patronat: städtisch. 



RATHENOW. 

(Mittelmark. 8200 Einw.) 
Höhere Bfirgerscliale (11, 134). 

Die 5 Classen der Anstalt sind ungetheilt Frequenz: 123 (122 ev.» kath., 
1 jüd.; 34 auswärtige. 1 Gl. 3, 2. Cl. 16. Die Abgangsprüfung haben bestanden: 11. 

Lehrer: 9. Rector*): Gu.WeiMker (seit 0.1872; vorher Lehrer der Anstalt), 
4 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der vorherige Rector, Hrm. Mein^- 
kausen, starb am 11. Jan. 1871, der emeritirte Conr. H, Fischer am 11. Jan. 1872. — Der 
Lehrer Jtfbr. /\xh/i ging 0. 1869 als Rector an die höh. BS. in Luckenwalde über. — Neu 
eingetreten sind 11 Lehrer, und 6Candidaten haben theils als probandi, theils als Hülfs- 
lehrer an der Anstalt gestanden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Das Local der Anstalt entspricht gegenwärtig nach Verlegung einer Mädchenschule 
allen Bedürfhissen. — Für das Turnen im Winter ist noch kein geeigneter Raum beschafft. 

Etat: 6270 Thbr. Besoldungen: 6590 Thlr. Rector 1000 Thlr. und Wohnung; der 
letzte ord. L. 600 Thbr. 

Dem Rector und den 3 ersten Lehrern kommen zwei für ,, Prediger- und Schulcollegen- 
Wittwen** resp. im 17. und im 18. Jahrhundert gegründete Stiftungen {ßi^ Mauh. Btrge- 
mafinsche und die «ScAn&ar/sche) zu Qute. 

Die Lehrerbibliothek ist auf 7600, die Schülerbibliothek auf460 Bände angewachsen. 

Rot. Meinshausen, Des Rathenauer Dichters J, CBlumltehen und Werke; Progr. 
1871. Ghi. Weisker, Zum Andenken an den B^ctor ffrm,MeiMhause«; Progr. 1871. 
Dr. L. Hoffmann, Zur Geschichte des alten Thüringerreiches; Progr. 1872. Dr. W. 
Müller, Das Verhältniss Böhmens zum deutschen Reich unter Conrad 11 und Heinrich III ; 
Progr. 1874. 



NEURUPPIN. 

(Grafschaft Buppin. 10,795 Einw.) 
Friedrich- Wllhelms-Oymiiasliim (1, 116. II, 135). 

Umfang: 12 Gymnasialclassen (VI— IV und U DI inje2Cotus, Olli, ü und O 11. 
I) und eine Iclass. Vorschule. Frequenz: G. 346, V. 28 ; zusammen 369, wovon 860 ev., 
4kath., 6jüd.; 184 auswärtige. I: 23, U: 52, III: 99. Abiturienten: 63 (in deu 
5 Jahren vorher: 4A), — 11.1874 ist eine zweite Vorschule! eingerichtet. 

Lehrer: 18. Director: Dr. W. Küster (seit M. 1872; vorher OL. am Friedrichs- 
gymn. zu Berlin). Sein Vorgänger, Prof. Dr. Schwartz, wurde Joh. 1872 als Dir. an daa 
Sriedr. Wilhebnsgvmn. zu Posen versetzt. 4 OL., 8 ordentl. 3 wissensch. Hülfsl., 8 techn. 
und £lem. L. — 0. 1870 trat der OL. Pro! Koniuer in den Ruhestand. K. 1871 fol^e 
der OL. Älexi einem Ruf als Conrector an das Lyceum zu Golmar. 0. 1878 ging der 
OL. Dr. Weber an die Musterschule zu Frankfurt a. M. über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer. 
und 15 Sch.cand. haben zeitweilig als Hülfslehrer oder probandi sum LehrerooUeginm gehört. 

Alle Lehrer der Anstalt sind evangelisch. 



1) Die mittlere Bttrger- and die ElenenUr-ächole steht nicht mehr nnter dieten Bectorat. 



? 



143 

Etat: 17,880 Thlr. Darin Bt Zuschoss: 4866 TUr. Bafloldungen : 16,638. NE. 
Dir. 1600 Thlr. 

Zar VeiTollständigung der Sammluiiff physikalischer Apparate schenkte der Stadt- 
alteste MoUm» 900 Thlr. 

Patronat: städtisdi mit konigl. Compatronat (Landrath v. Saldem), 



PERLEBERG. 

« 

(Hauptstadt der Priegnitz. 7096 Einw.) 
Bealschale 1. 0. (I, 117. n, 136). 

Die Anstalt zahlt 8 Classen (0 und IQ und II) nebst 2 elementaren Yorcl. F r e - 
oenz: BS. 276, Y. 70; zusammen: 346; davon 821 ev., 1 kath., 28 jüd.; 180 auswärtige. 
: 12, 11: 44, III: 100. Abiturienten: 20 (in den 6 Jahren vorher: 12). 

Lehrer: 16. Direotor: Dt. Ed, Laubert (seit 0.1869), 4 OL., 6 ordentl., 1 wis- 
sensch. Hiil&L, 4 techn. und Elem. L. — 0. 1872 gmg der OL. Dr. D<my an das Realgymn. 
iD Brannschweig über. 0. 1878 schied der OL. SteinkraiuM aus. 0. 1874 ging der OL. 
Borktnkagtn an die Bealschule zu Kiel über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 12Sch.cand. 
sind bei der Anstalt längere oder kürzere Zeit bescluütigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 14,700 Thhr. Darin StZuschuss 2500 Thlr. Besoldungen: 18,816 Thh-. NE. 
Dir. 1600 Thlr. 

Zum Singen der Liturgie im Kirohenohor sind die Bealsohüler nicht mehr vei^flichtet. 

OL. Steinkraus s, lieber Schul- speciell Realschul-Fragen ; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch mit konigl. Oompatronat (Landrath v. Jayov). 

WITTSTOCK. 

(Priegnitz. 7618 Einw.) 
Oynmaslimi. (ü, 137). 

Umfiazig: G^ymnasialclassen: 7 (U und OIH), Yorsohulcl. 3. Freauenz: G. 220, 
Y. 67; maammen: 277; davon 272 ev., 1 kath., 4 jüd.; 111 ausw&rtige. 1: 20 (1868: 8), 
U: 29, HI: 62. Abiturienten: 16 seit der ersten M. 1870 abgehaltenen MaturitAts- 
profiuig. 

Lehrer: 15. Director: Tdesignirt ist der Prof. Dr. üteA. OroMser am G^ymn. 
zu Barmen), 8 OL., 6 ordentL, 1 wissensch. HülisL, 5 techn. und Elem. L. — Der 
erste Dir. des Ghinn., Prof. Dr. Rud. Sekukze^ starb am 11. Jun. 1871; sein Nachfolger 
(seit 0. 1B72) Dr. Berth. VoU (vorher OL. und Alumnatsinspector in den Franek. Stiftungen 
zu Halle) wurde M. 1874 Dir. des Gvmn. zu Potsdam. In der Zeit zwischen beiden und 
nach Wiederausscheiden des Dr. Voix versah und versieht interimistisch die Directions- 
Mchafte der Prorector Dr. TeiekmSlUr. — M. 1873 trat der OL. CammUr in den Buhestand. 
0. 1874 ging der ord. L. F, Schneider als OL. an das Progymn. zu (Hrz über. — Neu ein- 
getreten sind 6 Lehrer; und 7 Sch.cand. sind bei der Anstalt beschSItigt gewesen. 

8&nuntliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 12,675 Thhr. Darin StZuschuss 1960 TUr. Besoldungen: 11760 Thhr. NE. 
Dir. 160D Thhr. 

Die Wittwe IMdoff hat 8800 Thlr zu einer Stipendienstifknng fär Studirende ans 
ihrer Familie, eventl. rar arme Studirende aus Wittstock vermacht — Das Wittstocker 
Schnlstipendium ist aus dem Ertrage wissenschaftlicher Yortrage auf 880 Thlr. Oap. ver- 
mehrt — Die seit alter Zeit bestehende Freiheit der Lehrersöhne von der Sohulgeld- 
gaKimi|r Ist Yon den städtischen Behörden au%ehoben worden. 

Im Fzogr. von 1870 : Qnmd-Lehrplan der Religion, des Lateinischen und ChriechiBohen« 

Patronat: städtiBch. 



144 

PRENZLAU. 

(Hauptstadt der ükermark. 13,626 Einw.) 
Gymnaslfim mit einer Bealschnle 1. 0. (1, 118. II, 138). 

Ghetrennte Classen: 15. VI und Y in je 2 Abth. sind beiden gemeinsam: dann 6 
Gymnasial- (IV, U und Olli und 11, I) und 5 Real-Classen (IV, ü und Om, 11, 1). 
Frequenz: G. 396 (1868: 305), HS. 129 (1868: 78): zusammen: 525, wovon 502 ev., 7 
kath., 16 iüd.: 273 auswärtige. G.I: 24(1868: 7), II: 67, HI: 98. RS.I: 10 (1868: 1), 
U: 14, III: 28. Abiturienten im Gymn.: 29. 

Lehrer: 23. l^irector: C. Schmelzer (seit H. 1869), 6 OL.. 9 ordentl., 4 wissensch. 
Hülfsl., 3 tecbn. und Elem. L. — M. 1869 ging der OL. Dr. Q. Sieinbart an die Andreas- 
schule in Berlin über (jetzt Dir. der RS. in Bawicz). Der OL. Bomtrqger schied 
M. 1873 aus. Der Gonr. Dr. Strahl starb am 24. Mai 1873. — Neu eingetreten sind 31 
Lehrer, und 14 Sch.cand. haben voriibergehend dem LehrercoUegium angehört. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Das Local ist für die Frequenz der combinirten Anstalt nicht mehr ausreichend; 
die Aula ist zu Classenzimmem eingerichtet; ebenso hat der ßibliotheksraum beschrankt 
werden müssen. 

Etat: 21,271 TUr. Darin StZuschuss 4705 Thr. Besoldungen: 20,100 T^hr. N£. 
Dir. 1600 Thhr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Die von dem Gonr. Dr. StrcM begründete Hülfsbibliothek für bedürftige Schüler zahlt 
c. 1000 Bände und hat ein Gap. von 2000 Thhr. 

Dr. J. H. Weiss: Leitfaden fiir den Unterricht in der Ghemie auf der Realschule; 
Progr. 1870 und 1872. "Dir, Schmelzer: Zum Normal-Lehrplan der Anstalt; Progr. 1871. 

Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Geh. Reg. Bath v, Sttäpnagd-Dargitt). 



NEUSTADT-EBERS WALDE. 

(Barnim. 8487 Einw.) 
Höhere Bfirgerschnle (I, 120. n, 139). 

Die 5 Glassen ungetheilt, und 3 Yorschulcl. Frequenz: h. BS. 152, V. 127; 
zusammen: 279, wovon 260 ev., Ikath., 18jüd.: 67 auswärtige. 1. G1.16 (1868: 6), 2. Gl. 
31. Die Abgangsprüfung haben bestanaen: 24 (in den 6 Jahren vorher: 9). 

Lehrer: 11. Rector: (yacatX 5 ordentl., 6 techn. und Elem. L. — Der 
vorherige Rector, Dr. TT. FUcker^ ging iL 1674 in gleicher Eigenschaft an die höh. BS. zu 
Lennep über. — Nen eingetreten sind nach und nach 14 Lehrer in den 5 Jahren; ausser- 
dem 3 Sch.oandidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. « 

LocaL Jüan hofit, der Anstalt das for sie neu erbaute Schulhaus noch 1874 über- 
geben zu können. Für eine Turnhalle ist nocli nicht gesorgt. 

Etat: 7022 TUr. Besoldungen: 6460 Thlr. Rector: 1100, letzter ord. L. 6S0 Tfah-. 

Thiele, Bildende Kunst und Zeichnunterricht; Progr. 1870. Dr. Kassner, Di« 
deutsche Realschule vom Standpuncte der deutsehen Staatsidee betrachtet: Progr. 1871. 
R. V. Holly, Die Staatsmann. Thatigkeit OUo's von Schwerin unter der Regierung des 
grossen Kurfürsten; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 

FREIENWALDE a. O. 

Barnim. (6485 Eiuw.) 
Gymnftsiain (ü, 139). 

Durch Theilung der DI (U und 0) 7 Gymnasialclassen. Frequenz: 214 p866: 
IM); davon 196 ev., 1 kath., 17 jüd.; 148 auswürtige. I: 12 (1868: 4V H: S5, lU: «1. 
Seit 0,1870, wo die erste Maturitätsprüfung stattfand; 20 Abituriettten. 



145 

Lehrer: 11. Director: Dr^Waldem. Kopp (wütO Ad&S). 2 OL., 4 ordentl., 4 
techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Teichert starb finde Jnli 1873. — Neu eingetreten sind 
6 Lehreiv unter ihnen M. 1873 Dr. Jentz$eh, bis dahin Bector der höh. BS. zu Eürstenwalde ^ 
aasserdem ist ein ScLcand. angenommen worden. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 11,100 Thh*. Darin StZuschuss 1600 Thlr. Besoldungen: 10,350 Thlr. N £. 
Dir. 1600 Thlr und Wohnung ; der letzte ord. L. 600 Thbr. 

Der Bentier Banchmtz hat der Anstalt ein Gap. von 1500 Thlr. vermacht, dessen Zinsen 
später an 2 Schüler der oberen Glassen vertheüt werden sollen. 

Dr. fl ein z e, Hymnolog. Mittheilungen, für den Beligionsunterricht zusammengestellt ; 
Progr. 1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Superint. Jlf«//in). 

WRIEZEN. 

(Barnim. 7192 Einw.) 
Höhere Bflrgersehule (II, 140)*. 

Die 6 Glassen einer höh. BS. mit getheilter III (U und O) und einer Vorclasse. 
Frequenz: höh. BS. 197 (1868: 164), V. 19; zusammen: 216: davon 201 ev., 2 kath., 
13 jnd.; 109 auswärtige. 1. Gl. 27 (1868: 11), 2. Gl. 63. Die Abgangsprüfung 
haben in den 5 Jahren 12 Schüler bestanden. 

Lehrer: 10. Bector: i^\ Geniz (seit 0. 1867), 1 OL., 6 ordentl., 1 Beligionsl., 2 
techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Jänickeging M. 1869 an die jetzige Sophien-Bealschule 
in Berlin über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und 6 Sch.cand. sind bei der Anstalt 
beschäftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus wurde ihr M. 1870 überwiesen 
(9 Clamenzimmer, Aula, Gonferenz-, Bibliotheks-, Apparatenzimmer, ehem. Laboratorium ; 
Dienstwohnung für den Bector und den Schuldiener). £ine Turnhalle fehlt noch. 

Etat: 9112 Thbr. Besoldungen: 8460 Thlr. Bector 1500 Thk. und Wohnung; der 

letzte ord. L. 600 Thbr. 

Aus dem Yermächtniss einer Wittwe Siruve erhalten 2 Schüler jährlich je 34 Thlr. 
— Ein von dem Lehrer Dr. Straeter begründeter Prämienfonds ist auf 110 Thlr. ange- 
wachsen. 

Dr. Jan icke, Die niederdeutschen Elemente in unserer Schriftsprachej Frogr. 1869. 

Patronat: stadtisch. 



3. fiegieniiigsbezlrk Fraiikfiirt a. 0. ^) 
FRANKFURT a. O. 

(Mittelmark. 40,693 Einw.) 

Es bestehen noch wie früher, aber für das Bedürfoiss der Stadt nicht 
mehr ausreichend, nebeneinander zwei höhere Lehranstalten: ein (jetzt könig- 
liches) Gymnasium und eine städtische Realschule. — Beide benutzen zum 
Turnen wie andere Schulen des Orts ein einem Turnverein gehöriges Local. — 
Für die Yorgeschichte beider Anstalten von Interesse ist: Fror. R. Schwarze, 
Geschichte aes ehemal. städt. Lyceums von 1329 bis 1813; Frankf. a. 0. 1873. 

>) Der „Vflrein cur Untersttttxang hdlfsbedttrftiger GyrnnftsiaatendetFrankfaTter Begierunga- 
bexirks** ist 1819 unter dem Vonits de» K. Bagierangsprtoidenton v. Seckendorf geatiftot Von den in Statut ge- 
auiBteB 7 bfiheren Schalen haben die xn Gottbua und Sorau NebenTereine gebildet und aich 1820 und IH^ von 
dcH H Aoyi r ar ein loagesagt, ao daaa letzterer Jetst nur fflr die Oymnaaien au Frankfurt, Guben, Königsberg, 
Laekan usd ZalUchan thAtig iat Voraitzender: O. ISLeg. R. PhiUppi. Da« CapitalTermögen betrikgt jetat: 6063 
Thlr. Jabrosbeitrftge: c. 200 Thlr. und mehr. Nur SchOler der oberen Clasaen werden berflck«iohtigt Seit ISt"? 
~ bea 71 Prinaaer je 13 bii 16 Thlr., (iO Seoundaner je 11 bia 16 Thlr. erhalten. 

in 10 



146 
Das Frledrlchsgymnaslnm (1, 121. II, 140). 

Bei TJebemahme der Anstalt seitens des Staats (1874) hat die Stadt sich verpflichtet^ 
zur Unterhaltung derselben jährl. 3000 Thlr. beizutragen. 

Umfang: 12 getrennte Gymnasialclassen (VI; V, IV, Ü und Om in je 2Cottts, U 
und OII, I); ausserdem dVorschulcl. Frequenz: G. 407, V. 116; zusammen: 633; 
davon 485 ev., 10 kath., 28 jüd.; 142 auswärtige. I: 31, II: 79, III: 102. Abitn- 
rienten^ 60 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 40). 

Lehrer: 21. Director: J)r,C,Kock (seit 0. 1868), 6 OL., 8 ordentl., 6 techn. 
und Elem. L. — 0. 1870 ging der ord. L. Wellmann als OL. an das Progymn. zu Waren in 
Mecklenb. über, 0. 1871 der ord. L. S^ffert als OL. an das Gymn. zu Cottbus, M. 1871 
der OL. Dr. Pettr als Professor an die Fürstenschule zu Meissen (jetzt Reotor derselben), 
0. 1874 der ord. L. Dr. Kreischmer als OL. an das Friedr. Wilh. Gymn. zu Posen. — Am 
13. Dcb. 1869 starb der emeritirte Prof. Sckmeitaerf am 18. Sptb. 1870 der emerit. OL. 11^. 
Reinhardi, am 6. Novb. 1873 der OL. Dr. BoUon, — Neu eingetreten sind 10 Lehrer, und 
filr längere oder kürzere Zeit ebensoviel Schxandidaten. — 1872 machte der Dir. Kock auf 
mehrere Monate eine Reise nach Griechenland (vgl p. 133). 

Local. Die Dienstwohnung des Directors im Schulhause hat zu Classenzimmem 
eingerichtet werden müssen. — & Betreff des Turnens s. die Vorbemerkung. 

Etat: 23,330 Thlr. Dann St Zuschuss unmittelbar 3796 Thlr., mittelbar 1000 Thlr. 
Besoldungen: 19,080 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thh-. 

Das Statut der ^ar/hinyschen Stipendienstifbung s. im Progr. v. 1871. 

Dr. Ad. Arndt, Zusammenstellung der alteächs. Declination, Conjugation und der 
wichtigsten Regeln der Syntax; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. Ueber die früheren Patronatsverhältnisse s. B.I, 122. 

Die Oberschule (RS. 1. O.) 1, 123. H, 142. 

UmfSanflr: 11 getrennte Realschul- ryi—UIII in je 2 Cotus, Olli, U, I) und 6 Vor- 
schuld. Fr e q u e n z : RS. 406 (1868 : 376), V. 184 ; zusammen : 640 ; davon 470 ev., 13 kath., 
57jüd.; 136 auswärtige. I: 7, II: 44^ III: 102. Abiturienten: 18. 

Lehrer: 24. Director: Dr. C, Laubert (seit M. 1869 ; vorher Dir. der RS. in Grün- 
berg), 5 OL., 6 ordentl., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 10 techn. und Elem. L. — Der 
friihere Director, C. W, Wiecke, trat M. 1869 in den Ruhestand. Gleichzeitig ging der ord. 
L. Dr. Riehter iX% OL. an das Gymn. zu Guben über, M. 1870 der ord. L. Dr. Wiüert als 
OL. an das Gymn. zu Gottbus, tf. 1873 der ord. L. Dr. Römer als OL. an die RS. zu Duis- 
burg. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer, und 3 Sckcand. sind bei der Anstalt beschäf- 
tigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 19,486 Thhr. Besoldungen : 17,796 Thlr. NB. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung; 
der letzte ord. L. 600 Thhr. 

Die dem Dir. Wieeke bei seinem Ausscheiden von ehemaligen Schülern überreichten 
1600 Thlr. sind von ihm der Anstalt als „ TTiVcJtestiftnng» übergeben. Die Zinsen sollen 
zu einem Stipendium för gewesene Oberschüler verwandt werden (s. Progr. von 1871). 

Die liturgischen Gesänge werden in der Pfarrkirche nicht mehr von den Schülern 
ausgeführt (Bd. 1, 124). 

Dr. Walther, Das Wunderblut zuWilsnaek; Progr. 1869. OL. Riedel, Einlei- 
tung zur Chemie nach der elektrochemischen und der Typentheorie; Progr. 1871. Dr. 
Born er, Die 4 Species in allgm. Zahlen (Arithm. method. Abhandlung); Progr. 1673« 

Patronat: städtisch. 



FUBSTENWALDE. 

(LebuB. 7769 Einw.) 
Progymnasinm (x). 

Nachdem die städt Behörden längere Zeit damit umgegangen, die frühere hSh. 
Bürgerschule (Bd. 11, 142) zu einer ReaUchule 1. 0« auszubilden, ist sie nach An^ebon^ 



147 

dieses Plana neaerdings in ein Proffymnasium umgewandelt worden. Als solches befindet 
nch die Anstalt 1874 noch im X^benrangsstadinm. — Die höh. Bürgenchnle hatte bis 
zuletzt 5 ungetheilte Ckssen and eine Vorschule von 2 GL Die Frequenz betrug 127 
Schaler und in derVorsch. 70; zusammen: 197; davon 180 ev., 2 kath., 16 jüd.; 61 aus* 
wirtige. lU: 19. Die Abgangsprüfung hatten in den 6 Jahren 8 Schüler bestanden. 
Nach 0. 1874 ausser der Vorschule mit 65, 4Frogymn.cL mit 114, zusammen 179 Schülern; 
davon 163 ev., 2 kath., Ujud.; 42 auswärtige. UL: 16, lY: 83. 

Lehrer: 9. Rector des Progymn.: Dr. 0. Buchwald (seit 0.1874; vorher Lehrer 
am Qymn. zu Görlitz), 1 OL., 4 ord., 3 techn. und Elem. L. -^ Der Bector der früheren 
hob. fiS., Dr. Jentxsek, ging M. 1873 als OL. an das Oymn. zu Freienwalde. 

SainmtJiohe Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 7689 TUr. Besoldungen: 7136 Thbr. Rector 1600 Thlr. und Wohnung; der 
letete ord. L. 600 Thlr. 

Patronat: stadtisch. 



CÜSTEIN. 

(Hauptstadt der Neumark. 8906 Einw.) 

OymiiaBiiiiii (n, 143). 

Die Anstalt hat 7 getrennte Classen (UundOHL). Frequenz: 176 (1868: 200); 
davon 169 ev., 2 kath., 14 jüd. ; 75 auswärtige. 1 : 13 (1868 : ^, U : 26, IH : 61. Abi- 
turienten: 16, seit Juli 1870, wo die erste Maturitätsprüfung stattfand. 

Lehrer: 11. Director: Dr,Rud,Ki^ke (seit 0. 1873; vorher OL. amOymn. zu 
Charlottenbuxg), 3 OL., 6ordentl., 2 techn. und Elem. L. — ImDirectorat ein zweimaliger 
Wechsel: Der Director H, Thiel nng M. 1869 als Stadtschulrath nach Breslau; sein Nach- 
folger, Dr. Fn'edr. Hanowy Nerg. 1873 als Director an das Gymn. zu ZüUichau. An die- 
selbe Anstalt war 0. 1871 der ordentl. L. Herrn als OL. übergegangen. IL 1872 übernahm 
der OL. Dr. SuinhauBen die Direction des Gymn. zu Friedland in Mecklb. OL. Dr. Becher 
schied 0. 1873 ans. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; unter ihnen Pro£ Dr. J9^cifcei^ vor- 
her Rector der Cantonschule zu Frauenfeld in der Schweiz; 8 Sch.cand. sind bei der An- 
stalt beschiftigt gewesen. 

Sammtlicme Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das neuerbaute Schulhaus ist dem Gymn. M. 1870 zum GMi>rauch übergeben 
worden; s. Piogr.v. 1871. — Die Turnhalle der Anstalt wird auch von der Mittelschule 
des Orts benutä 

Etat: 12,381 Thbr. Darin St Zuschuss 3200 Thbr. Besoldungen: 10,676 Thlr. N £. 
Director: 1600 Thlr. und fr. Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thbr. 

Dem O. Reg. Bath Raektlmann verdankt die Anstalt eine neue Stiftung (1869) inr 
,arme wisa- und lernbegierige Gymnasiasten** ; später hat derselbe (f 1870) sem Vermögen 
(c 14^000 Thlr.) zur Verwendung für das Gymnasium vermacht bei ausdrücklicher Aus- 
schliessung von Bauten und B^araturen. 

Patronat: stadtisch, mit konigl. Gompatronat. 

LANDSBERG a. d.W. 

(Neumark. 18,024 Einw.) 
Oynuuisiimi mit einer Realschnle 1. 0. (1, 126. 11, 144). 

Umfang: Eine Sclasage Vorschule; VI und V in je 2 Cotns; dann Gymn. IV in 2 
CotBS, U und Oin und U, I; BS. IV m 2 Gotus, U und Om;II, I; zusammen: 90C31a8- 
een. Frequenz: G. 411, BS. 109, V. 12 1 ; zusammen : 701 : davon 661 ev., 7 kath., 133 jüd., 
336auswartige. G. I: 19, U: 61, EQ: 101. BS.I: 6,n:26, in:79. Abiturienten 
O. 41 (in den 6 Jahren vorher: 31); BS. 6 (in den 6 Jahren vorher: 16). 

Lehrer: 26. Director: VtotJh.F. G.JEäs^ (seit M. 1862), 80L., 9ordentLL., 

10* 



148 

3 wisaenBch. Hülfsl., 5 techn. und Eiern. L. — M. 1869 ging der ordentl. L. Dr. Bohtutedi als 
OL. an das Glymn. zu Luokau über, M. 1870 ebenso der ord. L. Gauss an das Gymn. zn 
Bonzlau. 0. 1870 schied der ord. L. Dr. Busch aus, um die Leitung des Progymnasiums 
in Schwerin a. W. zu übernehmen, 0. 1872 der OL. Dr. BuchhoUzf um sich imgehindert 
wissenschaftlichen Reisen und Studien zu widmen; M. 1874 ging der ord. L. i2. ZtnuReniian}! 
als OL. an das Progymn. zu Fürstenwalde. — Emeritirt wunie Neig. 1871 der OL. Stolizen- 
hurg, — Durch Tod schieden aus der OL. Eichmeyer (f 26. Juni 1869) und der OL. Stange 
(f 10. Dcb. 1871). — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und als wissensch. Hül&L 14 Canm- 
aaten, 18 davon zugleich als probandi. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 27,077 Thlr. Darin St. Zuschuss 3370 Thlr. Besoldungen: 24,036 Thlr. NE. 
Dir. 1700 TWr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Rentier Gross vermachte seinen (1882 zur Verwendung gelangenden! Nachlass 
(c. 11,500 Thlr.) zu wohlthätigen Zwecken, u. a. zur Grüiidung emer Freistelle auf der 
Realschule. 

Ord. L. Elaucke, Der deutsche Aufsatz in den oberen G^mnasialclassen ; Progr. 
1871. Dr. Kämpf, Qrundlehrplan für den deutschen und lateinischen Unterricht des 
Gymnasiums; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Fred, Nothnagel). 



FRIEDEBERa 

(Neumatk» 5801 Einw.) 
Progymnaslam (11^ 145). 

Die Anstalt, am 29. Juni 1871 anerkannt (vgl. Progr. von 1872^, hat 5 ungetheiite 
Classen (VI — U). Frequenz: 128; davon 115 ev., kath., 13 jüd.; 54 ausmrtige. 
n: 15, ni: 16. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Brock (seit 0. 1872 ; vorher Rector am Progymn. zu Kern- 

£en), 1 OL., 4 ordentl., 1 wissensch. Hülul.. 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector, 
Ir. 0» Boodstein, ging 0. 1872 an ein Lehrerseminar in Hamburg über. Der OL. 22. Bier- 
bäum starb im Novb. 1873. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 3 Soh.candidaten. 
Sämmthohe Lehrer sind evangelisch. 

Für das Turnen besitzt die Anstalt noch keine eigene geeignete LocaHtät 

Etat: 6600 Thhr. Besoldungen: 4610 Thhr. Rector: 1000 Thlr., der letzte ord. L. 
500 Thb:. 

Zum Andenken an den Rector Boodstein ist eine Stiftung (bis jetzt c. 160 Thlr.) ge- 
macht, um arme und tüchtige Schüler zu unterstützen oder zu pramüren. 

Dr. Boodstein, Fromme Wünsche. Und: Zur Methodik des französ. Elementar' 
Unterrichts; Progr. 1870. Derselbe, Zur Methodik des deutschen Unterrichts in den 
unteren Oymn. Classen; Progr. 1871. 

Patronat: städtisch. 



KONIGSBEItG N. M- 

(Neumark. 5326 Einw.) 
Oymiiasliim (I; 126. n, 146). 

Nach wie vor 7 Classen (U und Olli). Frequenz: 207; davon 200 ev., Okatlu, 
7jäd.; 122 auswärtige. I: 16 (1868: 26), II: 29, HI: 62. Abiturienten: 87. 

Lehrer: 12. Director:Dr. C. IT. iVbuc* (seit 0. 1849), 3 OL., 4 ordentL, 1 wissenwsli. 
Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. Der ord. L. Dr. Gombert ging M. 1874 als OL. an das Gymn. 
zu Qr. Strehlitz über. — 0. 1874 wurde der OL. Niethe emeritirt. — Am 19. Sptb. 1871 starb 



149 

der emeritirte OL. Prof. Dr.ffcngft, — Neu eingetreten Bind 4 Lehrer; 8 Sch.cand. sind 
bei der Anstalt ^beschäftigt gewesen. 

Sftmmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die Unzulänglichkeit des Schulhauses ist noch dieselbe. Verschiedene Plane 
rar Abhülfe sind in Verhandlung. 

Etat: 12,8dOThlr. Darin St.Zuschoss 42S0Thlr. Besoldungen: 10,960 Thk. NE. 
Dir. 1800 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Die „HeiUgauUhfer'Stihvaig*^ hat sich weiter vermehrt. 

Patronat: stadtisch mit konigL Gompatronat (Superint Pocts). 

ZÜLLICHAU. 

(Herzogth. Crossen. 7136 Einw.) 
Padagogtnm (1, 137. U, 146). 

Getrennte Classen: 9 (V, IV; Ulli in 2 Gotus, Om, ü und OH und L Seit O. 
1874 beginnt die Anstalt mit IV). Frequenz:2a5 (davon 120 HauszogUnge. 1872 : 311 
Schüler, wovon 128 Hauszögl.); davon 275 ev., 4 kath., 6 jüd., 216 auswärtige. I: 46 
(1868: 37), 11: 60, III: 113. Abiturienten: 86. lieber das Alumnat s. £e V. und G. 

Lehrer: 14. Direotor: Dr. Friedr, Hänow (seit Neuj. 1 873 ; vorher Dir. des Gymn. 
zu Güstrin), 4 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem« L. — Der vorherige 
Dir., Vater des jetzigen, Dr. Hud, Hanow, starb am 31. Dcb. 1872. Der Waisenhausprediger 
C Marquard starb am 12. März 1870, der Schlossprediger Lohach am 25. Nvb. 18*^ (s. die 
Progr. V. 1870 und 1873). — Der OL. Dr. Joh. Becker gmg M. 1869 als Rector an die höh. 
BS. zu Segeberg. Der OL. Ä, Krukenherg wurde 0. 1873 emeritirt — Neu eingetreten sind 
6 Lehrer; 8 Sch.cand. haben vorübergehend zum Lehrercollegium gehört 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Ein Neubau sämmtlicher Gebäude des Alumnats ist im Werk, imd im Zu- 
sammenhange damit ein Umbau des Schulhauses und die Errichtung einer Turnhalle. 

Etat: 30,800 Thlr. Darin St. Zusckuss 5100 Thlr. Besoldungen : 12,060 Thh*. N E. 
Dir. 1800 Thhr. und Wohnung. 

Zum Andenken an den Dir. Dr. Rud. Hanow ist eine „ITanoavstiftung'' errichtet: c. 
2600 Thlr. Gap., aus dessen Zinsen Zöglinge der Anstalt Universitätstipendien erhalten 
sollen (s. Progr. von 1873). 

Zorn Gtedächtniss von Dr. Rudolf Hanow^ fünftem Director der Anstalt; Progr. 1873. 
Vgl. Dr. Erler, Rud.Hanow*s Leben; Gymn. Zeitschr. 1873 p. 580 ff. 

Ueber die Patronats Verhältnisse s. B. II, 147. 



GUBEN. 

(Niederlausitz. 20,864 Einw.) 
OymnMiiiiii mit einer holieren Bflrgerscliale (1, 130. II, 148). 

Umfang: Eine Vorschale von 3 Classen, eine VI in 2 Abth.; dann 6 Gymnasialcl. 
(V, IV, U und Om, II, I) und 4 Realcl. (V— II). Frequenz: G.28J, Kealcl. 127 
(1809: 89), V. 157; zusammen: 565; davon 536 ev., 6 kath., 23jüd., 137 auswärtige. G. 
I: 17, U: 40, ni: 64. Beal.U: 14, UI: 24. Abiturienten: 51 (in den 6 vorher- 

fehenden Jahren: 39). In der höh. BS. haben 15 Schüler die Abgangsprnfui^ bestanden. 
Is ist Absicht der städt. Behörden, die mit dem Gymn. verbundene nöh. Bürgerschule 
zu einer Realschule 1. 0. auszubilden. 

Lehrer: 24. Director: Prof. Dr. Am. Th. »Tapfer (seit 0. 1862), 50L.. 7 ordentl., 
4 wissensch. Hnllsl., 7 techn. und Elem. L. — Der OL. C. Schmelzer wurde M. 1869 Dir. des 
Gymn. zu Prenzlau; der OL. Dr. /V«cA«r ging M. 1870 an das Friedrichs^ymn. zu Berlin 
über; der OL. iWcmann wurde O. 1874 eremitirt. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; 11 
Sch.cand. haben zeitweilig dem Lehrercollegium angehört. 

Die Lehrer sind evangelisch bis auf einen (0. 1874 definitiv angestellten) katholischen. 



150 

Der Turnunterricht wird den jüngeren Schülern im Schulhof zwischen den anderen 
Lehrstunden ertheilt; den älteren meist ebendaselbst ausser der Schulzeit. 

Etat: 20,080 Thlr. Darin StZuschuss 3138 Thlr. Besoldungen: 18,950 Thlr. NE. 
Director 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord.L. 600 Thlr. 

Dr. Max Ho ff mann, Landgraf Philipp von Hessen; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. 

80RAU. 

(Niederlausitz. 11,860 Einw.) 
Oymnasinm (I, 131. II, 149). 

Die 6 Gymnasialclassen sind ungetheilt. Frequenz: 166: davon 143 ev., 2kath., 
lOjüd.; 54 auswärtige. I: 7 (1868: 17), U: 24, IH: 34. Abiturienten: 33. 

Lehrer: 10. Director: Dr. ^rm. ZtVsia/t/t Tseit M. 1866), 30L., 4ordentl., 2techn. 
und Elem. L. Der ord. L. Dr. Gern wurde H. 1874 als OL. an das Gynm. zu Hamm be- 
rufen. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer. 

Sämmtliohe Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 10,175 Thb. Darin StZuschuss 2488 Thb. Besoldungen: 9750 Thlr. NE. 
Dir. 1800 Thhr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Ueber die Vermehrung der bei der Anstalt vorhandenen Stiftungen durch die Jusiache 
Prämienstiftung (2000 Thlr. Gap.) s. Progr. von 1870. An Unterstützungen sind im Jahre 
1873 gezahlt 372^/« Thlr., an Üniversitätstipendien 255 Thlr. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Superini B^cA). 



SPREMBERG. 

(Niederlausitz. 10,178 Binw.) 
Realschule 2. 0. (I, 133. U, 149). 

Ausser den 6 ungetheilten Glassen der Realschule bestehen 2 Vorschulclassen. Das 
Lateinische gehört zum Lehrplan der Anstalt. Frequenz: RS. 185, Y. 99; zusammen: 

284; davon276ev., 3kath., 6jüd.; 19 auswärtige. 1: 7, 11: 17, Hl: 19. Abiturien- 
ten: 4 

Lehrer: 12. Director: C. Aug. Franz Schmidt (seit H. 1661), 2 OL., 4 ordentL, 
5 techn. und Elem. L. Der Gesang- und Turnlehrer sind zugleich Lehrer der Bürger- 
schule des Orts. — Einige der wissenschaftl. Lehrerstellen haben längere Zeit nicht be- 
setzt werden können und durch Hülfslehrer versehen werden müssen. — Der Pror. OL. 
Dr. Franeke ging 0. 1871 in ein Pfarramt über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 3 
Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Im Hofe des Schulhauses für den chemischen Unterricht ist ein Laboratorium 
erbaut worden; s. Progr. von 1870. 

Etat: 7885 Thhr. Besoldungen : 7102 Thlr. Dir. 1200 Thlr., der letzte ord. L. 500 TUr. 

Patronat: städtisch. 

COTTBUS. 

(Herrschaft Cottbus. 18,459 Einw.) 

Friedrich Wilhelms-Gymnaslam mit einer höheren Bflrgerschule 

(I, 133. II, 150). 

Die mit dem Gymnasium verbundenen Realclassen sind am 6. Hai 1872 als höhere Bürger- 
schule anerkannt worden. Jetziger Umfang der Anstalt: Vorschulclassen: d, Oymna- 



151 

ittlcl: 10 (VI undV in je 2 Ootos, lY, U und O ninndll, I), Bealcl.: 3 (TV, m, II). 
Frequenz: a.418 (1868: 346), RealcL 54, Y. 108- zusammen: 675: davon 662 ev., 5katli., 
8 ju(i; 213 ansv^rture. G. I: 35 (1868: 26), 11: 66, HI: 75, EealH: 9, RHI: 23. — 
Abiturienten: 66 (in den 5 Jahren vorher: 47). — Der facultative Unterricht im 
Wendischen gehSrt noch zum Lehrplan der Anstalt; vgl. C. Bl. 1871 p. 223. 

Lehrer: 23. Director: Bieh. Nöiel (seit M. 1873; vorher Dir. des Gymn. in 
Luckau), 6 OL., 10 ordentl., 2 wissensch. Hül&l., 4 techn. nnd £lem. L. — Der vorherige 
Dir., Dr. Hugo Pwrmann, trat L. 1873 in den Ruhestand. Im Sommersemester 1873 versah 
die Directionsgeschafte der Pror. Prof. Braune. Der OL. Dr. Botkenbucher übernahm 0. 
1873 die Leitimg der höheren Töchterschule des Orts. — Der ord. L. Dr. ffrm, Schäfer fiel 
am 16. Aug. 1870 in der Schlacht bei Gorze als Reserve-Officier. — Neu eingetreten sind 
11 Lehrer, finrösstentheils aus den 11 Sch.cand. gewählt, die in den 5 Jahren bei der An- 
stalt beschaitigt gewesen sind. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 21,823 Thlr. Darin StZuschnss 4062 Thlr. Besoldungen: 19,655 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. ; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Patronat: städtisch mit konigl. Compatronat (Superint. f&e/tfi^r). 



LÜBBEN. 

(Niederlausitz. 4987 Einw.) 
Bealsehale 2. 0. (1, 136. n, 152). 

Ausser einer Vorschule von 2 Gl. die 6 Realschulclassen, ungetheilt Im Lehrplan 
der Schule ist auch die lateinische Sprache. Frequenz: RS. 177 (1868: 216), V. 110; 
zusammen: 287, wovon 272 ev., 4 kath., 11 jüd.; 110 auswärtige. I: 6, 11: 9, lU: 23. 
Abiturienten: 8. 

Lehrer: 12. Director: C. Wagner (seit 0. 1847), 1 OL., 4 ordentl., 1 ev. Reli- 
gionsl., 6 techn. und Elem. L. — 0. 1874 wurde der OL. Suuinger emeritirt. — Einige der 
wissensch. Lehrerstellen haben längere Zeit interimistisch von Hül&lehrem und Sch.cand. 
versehen werden müssen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 8579 Thlr. Darin StZuschuss 1236 Thlr. Besoldungen: 7780 Thh*. Dir. 
1100 Thlr.; der letzte ord.L. 550 Thlr. 

Fr. Branneck, Das Englische, ein nicht zu unterschätzendes Bildungsmittel : Frogr. 
1872. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landesältester o. Ifouioa/cf). 



LÜCKAU. 

(Hauptstadt der Niederlausitz. 4839 Eiuw.) 

Oymiuislam (1, 134. U, 151). 

Glassenzahl: 7 (U und Olli) und eine Vorschulcl. Frequenz: G. 196 (1868: 
226). V.24; zusammen: 220; davon 218 ev., kath., 2 jüd.; 125 auswärtige. I: 10, 
U: 80, ni: 42. Abiturienten: 7 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 26). 

Lehrer: 14. Director: Vrot Förstemann fseitM. 1873; vorher OL. am Domgymn. 
zu Mai^debura), 3 OL., 5 ordentl., 2 wissensch. HüIIbI., 3 techn. und Elem. L. — Der vor- 
herige Dir., B.Nöulj ging M. 1873 an das Gymn. zu Gottbus über; und dessen Vorgänger 
in Lnckau, Dr. C. Fr. Jahn, M. 1870 an das G^ymn. zu Bastenburg. Der OL. Prof. Dr. 
VeUer^ IL 1869 emeritirt. ertheilt noch den Unterricht im Hebräischen. Der ord. L. Dr. 
Batttan wurde H. 1869 ÖL. am Gkmn. zu Schwerin in Mecklenb., der ord. L. Dr. Neu- 
mann 0.1871 OL. am Gymn. zu Fyritz. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 6 Sch.- 
candidaten. 

£Kunmtliche Lehrer sind evangelisch. 



152 

Etat: 12,470 Thlr. Darin St. Zuschuss 4000 Thlr. Besoldungen : 10,706 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. 

Progr.1869: Antrittsrede des Dir. Dr. Jahn. Progr. 1870 und 1871: Vorwort zu 
einer projectirten lat. Schulgrammatik vom Dr. Sanneg. Dr. Bohnstedt, DasKech- 
nen mit Decimalzahlen ; Progr. 1874. 

Auch für die Schulgeschichte von Interesse ist: Dr. Vetter, Chronik der Haupt- 
und Kreisstadt Luckau; £uckau 1871. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Oberprediger Schippel), 



CROSSEN. 

(Herzogth. Crossen. 6508 Einw.) 
Höhere Bürgerschule (1, 129. n, 147). 

Unverändert 6 Classen. Frequenz: 137 (1868: 119); davon 123 ev., kath., 
14jüd.; 28 auswärtige. 1. Cl. 11 (1868: 2), 2. Cl. 14. Die Abgangsprüfung haben 
bestanden: 10 Schüler. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. C, Fr. Petermann (seit Joh. 1860), 4ordentl., 1 wissensch. 
Hülüsl., 2 techn. und Elem. L. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 4775 Thlr. Besoldungen: 4420 Thlr. Rector: 840 Thlr. und fr. Wohnung; 
der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Ein früherer Schüler der Anstalt hat ihr 80 Thlr. zur Anschaffung eines Harmoniums 
geschenkt. 

Dr. Petermann, Die Liberei-Stiftung der Stadt Crossen; Progr. 1870. Der- 
selbe, Einige Puncto der allgemeinen Grammatik (für das Schulbedürtniss) ; Progr. 1^4 

Patronat: städtisch. 



m. TroY. Pommern (I, 137. n, 153). 

(3 Begierungsbezirke. 676 DMeilen. 1,431,713 Einw.) 

1863 : 20. 1868 : 24, 1873 : 28 höhere Lehranstalten. 

1863: 13 Gymnasien, 1 Progymnasium, 4 Realschulen, 2 höhere Bürgerschulen. 

1868: 13-3-4-4 

1873 : 16 Gymnasien, 3 Progymnasien, 5 Realschulen, 4 höhere Bürgerschulen. 

Die firüheren 3 Progymnasien zu Stettin, Demmin und Dramburg 
sind inzwischen zu Gymnasien erweitert worden; neu sind die 3 Progymnasien 
zu Garz, Beigard, Schlawe. Zu den Realschulen ist die RS. zweiter 
Ordn. in Stettin hinzugekommen (in Bd. II als höh. BS. mitgezählt); die 
neue höh. Bürgerschule ist die zu Wo 11 in. 

Mit den meisten höheren Lehranstalten sind Vorschulen verbunden ; nicht 
der Fall ist es in Cöslin, Stralsund, Putbus. 

In den letzten 12 Jahren (von Anf. 1862 bis Ende 1873) hat sich die 
Zahl der Gymnasialschüler um 1666, von 3689 auf 6264 vermehrt. — Im 
Sommersemester 1864 waren in den pommerschen Gymnasien und Progym- 
nasien ausser den evangelischen Schülern im ganzen 10 katholische und 294 
jüdische, im Sommersem. 1873: 37 katholische und 386 jüdische. 

In Gollnow geht man damit um, die gehobene Bürgerschule in einPro- 
g^mnasium zu verwandeln; die Ausbildung der vorhandenen über den Ele- 
mentarunterricht hinausgehenden Anstalten zu vollständigen und berechtigten 
höh. Bürgerschulen oder Progjrmnasien wird in mehreren Städten beabsichtigt; 
IL a. in Anklam, Stargard, Cammin, Rügenwalde, Triebsees. 

Elin Directorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu An- 
klam, Star^d, Treptow, Cöslin, Stolp, Stralsund und bei der höh. Bürger- 
schule zu WoUin. 

Neue Schulhäuser sind erbaut worden für das Stad^ymnasium in Stettin, 
das (rymn. in Dramburg, das Gymn. und die RS. in Greifswald, die Real- 
schule in Stralsund, das Progymnasium in Beigard und die höh. Bürgerschule 
in Wollin. 

Gel^entlich der Verhandlungen über Staatszuschüsse zum Normaletat 
haben einige Gymnasien, bei denen der Eintritt in das Lehrercoll^um oder 
das Curatorium nach dem Statut von der Zugehörigkeit zu dem Bekenntniss 
der ev. lutherischen Kirche abhängig war, z. B. in Treptow, Pyritz, diese 
Bestimmung aufgehoben. 

Für den Religiojosunterricht hat das Schulcollegium der Provinz 1871 
allen Directoren der höh. Lehranstalten, um ein planmässigeres YerfEihren in 



154 

Erlernung von Bibelsprüchen herbeizuführen, eine „Sammlung der zur Be- 
handlung des kleinen Luther. Elatechismus nöthigeren Schriftsprüche'' mit- 
getheilt. 

Der Normaletat ist bei allen Gymnasien und Reals chule n der Provinz 
eingeführt. Ueber die Höhe des Schulgeldes s. Abschn. Viil. 

Directoren-Conferenzen haben stattgefunden in den Jahren 1870 und 
1873. 

In der Aufsichtsbehörde der höheren Lehranstalten sind keine Verän- 
derungen eingetreten. 



1. Begiemiigsbezirk Stettin. 
STETTIN (Altstettin). 

(Hauptstadt der Provinz Alt-Vorpommern. 72,276 Einw.) 

Gegenwärtig : zwei Gynmasien, eine Bealschule erster und eine Realschule 
zweiter Ordnung. 

Die durch die Königl. Urkunde v. 26. Jan. 1806 vollzogene Verbindung 
des königlichen und des städtischen Gymnasiimis ist M. 1869 nach 64VtJ&b- 
riger Dauer wieder au&ehoben worden. 0. 1806 hatte die combinirte An- 
stalt 178 Schüler in 6 Olassen, im Sommer 1869 : 575 Schüler in 12 Classen 
(1B63 betrug die Frequenz 608). — Das königliche trägt, nachdem M. 1869 
aer Recess v. 23. Dcb. 1868 in Kraft getreten^ den Namen Marienstifts-Gym- 
nasium (vgl. Bd. 11, 164). 

lieber das mit dem letzteren verbundene Seminar für gelehrte Schulen 
s. die V. und G. I. 

Ueber das Jageteufekche CoUegium, welches dem Stadtgymnasium ver- 
blieben ist, s. Bd. 1, 140 sowie auch die V. und G. I. Inspector des Col- 
legiums: Syndikus GmArecht^ Baccalaureus (seit M. 1873) der OL. Dr. 
CaUbow, Zahl der Alumnen: 24. 

Für den Turnunterricht besitzt das Marienst. Gymn. seit 1871 eine eigene 
Turnhalle vor dem Eönigsthor und seit 1872 daneben einen eigenen ^mn- 
platz (Kosten beider mit der Ausstattung: 9800 Thlr.). Das Stadtgym- 
nasium benutzt jetzt mit den anderen städt. Knabenschulen die städtische 
Turnhalle und den städt. Turnplatz bei Petrihof (früher im Winter das für 
den Turnunterricht eingerichtete Souterrain des Schulhauses). 

Ueber die Entwickelung der zweiten städt. Realschule (2. O.) aus der 
an&ngs combinirten neuen städt. Lehranstalt s. p. 166. 

Seit 1872 sind allmählich bei allen höheren Schulen fast alle obliga- 
torische Lehrgegenstände nur auf Vormittagstunden gelegt. 

Stadtschmrath auch für die höheren städt. Lehranstalten ist Dr. Bakcmu 



Dag Marienstlfts-Oymnaglum (1, 139. 11, 166). 

Die Anstalt besteht aus 12 getrennten Classen (VI, Y, IV in je 2 Cötus, ü und O 
in, n nnd 1); ausserdem 4 elem. Vorschulcl. Frequenz; G. 489 (1868: 671), V. 167; 
zusammen: 6^; davon 587 ev., 9 kath., 50 jüd.; 148 auswäräge. I: 49 (1868: 59), 11: 
66, ni: 88. Abiturienten: 180 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 111). 



166 

Lehrer: 27. Directo r : Prof. Dr. A, G. E^demann (seit 0. 1866), 6 OL., 8 ordentl., 
5 wisaenacL Hülfsl., von denen 4 zugleich Seminarmitglieder, 7 techn. und Elem. L. — 
0. 1873 ging der ord. L. Gearp Kern als OL. an das Stadtgymnanum über, der ord. L. 
Tramm wurde Joh. 1874 als OL. an das Gymn. zu Anklam versetzt. — Am 24. Sptb. 1872 
«Urb der OL. Prof. Ferd. Calo (s. Progr. von 1873), am 18. März 1873 der (11 1866 emeri- 
tirtc) Prot Dr. L, Giesebrecht, — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, 6 provisor. Hülfsl. und 
7 Gandidati probandi. 

Sämmthche Lehrer sind evangelisch. 

In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 154. 

Etat: 25,620 Tbk. Darin mittelbarer StZuschuss 9260 Thlr. Besoldungen: 22,952 
Thlr. NB. W. Dir. 2160 TWr. und Wohnung. 

Die Bibliothek des f Prof. Calo ist auf seinen Wunsch dem Gymn. übergeben worden 
(c. 6000 WeiiEe) ; ausserdem ist auf seinen Wunsch mit einem Gap. von 1400 Thlr. ein neues 
Univerritatstipendium (das CtUo-Lobachache) bei der Anstalt gestiftet. — Nach dem Tode 
des Prot Dr. Giesebreehi ist die Verleihung des Giesebreektachen Univers. Stip. auf das Lehrer- 
coUegium übergegangen. — Die i7ertn^che Stipendienstiftiuig (2800 Thlr. Oap., von Schü- 
lern und Freunden des Prof. Hering zu seinem Jubiläum gesammelt) ist zur Unterstützung 
guter und bedürftiger Schüler wahrend ihrer (ä^ymnasialzeit bestimmt (s. Progr. von 1873). 

Dir. Heydemann, Ueber die an den höheren Schulen in Anwendung kommenden 
Strafen; Progr. 1870. 

Patronat: Das Marienstift zu Stettin (s. B. 1, 139 und die Progr. von 1869 und 1870). 



Das Stadtgymnasliim. 

Nachdem die anfangliche Verbindung der Anstalt mit der neuen Stadt. Realschule 
(s. p. 154) 1871 gelost worden, ist sie unter dem 18. Harz 1873 als selbstiindiges Gym- 
nsaam anerkannt worden. 

Dasselbe bat 11 aufsteigende Classen (mit Ausnahme der I ist jede der 6 Classen in 
U und getbeilt) und eine Vorschule von 3 Classen. Frequenz: G. 3Ä2, V. 126; zu- 
sammen: 478, wovon 429 ev.. 3 kath., 46 jüd.; 98 auswärtige. I: 19, II: 51, III: 59. 
Abitarienien: 5, seit O. 1873, wo die erste Haturitatsprüfung abgehalten wurde. 

Lehrer: 20. Director: Prot Franz Kern (seit 0. 1871 ; vorher Dir. des Gymn. 
zu Danzig), 5 OL., 7 ^) ordentl., 2 wissensch. Hülfel., 5 techn. und Elem. L. — Der ord. 
Lehrer £^. Bmtt Mtyer übernahm Job. 1872 das Rectorat der höh. Büi^erschule zu Wollin. 
— Sch.cand. sind bisher 5 bei dem neuen (Srymn. beschäftigt gewesen. 

Sunmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute stattliche Schulhaus ist zu Pfingsten 1871 
bezogen worden. — In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 154. 

Etat: 23,580 Thb. Besoldungen: 18,359 Thlr. NE. und 2529 Thlr. alsWohnungs- 
gcld. Dir. 2000 Thlr. (und 300 Thlr. förWohn.); der letzte ord. L. 600 Thlr. (und 90 
ITiIr. für Wohn.). 

Das früher dem vereinigten Königl. und Stadt^ymn. zugehörige i7o£biaiiiische Legat 
for Bücherpramien trägt jä&l. 35 Thlr. Zinsen. ' Die Gründung emer Lehrer -Wittwen- 
casse wird vorbereitet. 

Dr. Jonas, Die deutschen Aufsätze in den beiden Tertien unserer Schule; Progr. 1871* 

Patronat: stadtisch. 



Die Friedrich •WUhelmschole (BS. I. O.) 1, 141. M, 166. 

Die Anstalt besteht jetzt aus 14 Classen, wovon aufisteigende 12 sind (U und O VI, 
V und IV; U, Mittel- und Om, letztere Gl. in 2 Abtk; UU in 2 Abth., 011,1); ausser- 
deffl 5 elem« Vorclassen. Frequenz: BS. 626, V. 161; zusammen: 787; davon 722 ev., 
7kath^ 68 jüd.: 108 auswärtige. I: 26 (1868: 15), II: 104, HI: 146. Abiturienten: 
43 (in den 5 Jahren vorher: 25). 

Lehrer: 23. Director: W, Kleinsorge ^seit H. 1855), 6 OL., 8 ordentl., 3 wis- 
sensch. Hül&L, 5 techn. und Elem. L. — Der CoUaborator Dr. Vierth fiel am 2. Dcb. 1870 
ab Lieutenant im Gefecht bei Champisny vor Paris. Der OL. Bergmann starb am 5. Dcb. 
1872. Der OL. Schmidt ist seit 1861 jMutglied des Abgeordnetenhauses und seit 1871 auch 

*) e«fl 1L1974 wo die I fai 2 COtos fMlieiU wox^tan, 8 ot± Ii. 



156 

des Reichstages. — Neu eingetreten sind 15 Lehrer; ausserdem Sch.cand« als probandi 10, 
als Hül&lehrer 7. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Das Schalhaus ist in allen Glassen mit Gktseinrichtung versehen worden. 
In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 164. 

Etat: 99,397 Thlr. Besoldungen: 28,183 Thlr. NE. und 3193 Thlr. als Wohnungs- 
geld. Dir. 2000 Thlr und fr. Wohnung; der letzte ord.L. 600 Thlr. (und 90 Thlr. för 
Wohn.). 

Der Lehrer -Wittwencasse sind von Verschiedenen zusammen 879 Thlr. zugewandt 
worden. 

Der Stiftungsfonds der Scheibert-KUinsorges^ung betrug Ende 1878: 2718 Thk. 

Dr. Lieber, lieber Lösung trigonometrischer Aufgaben; Progr. 1873. 

Fatronat: städtisch. 



Die stSdt Realschule 2. 0. 

Aus den anfanglich mit dem Stadtgymnasium vereinigten Realclassen (vffL B. I, 156) 
wurde 0. 1871 eine selbständige Lehranstalt gebildet. Sie hatte zuerst zwei Abtheilungen, 
deren eine das Lateinische vom Lehrplan ausschloss; beiden aber war für je 5 Classen- 
stufen das Lehrziel einer höh. -Bürgerschule gesetzt. Die Abtheilung mit lateimschem 
Unterricht wurde weniger besucht als die andere, und man hat sie alhuählich wieder em- 
gehen lassen (0. 1874). Die andere Abth. wurde zu einer Realschule zweiter Ordn. er- 
weitert; eine Prima erhielt dieselbe 0. 1874. 

Classenzahl: 9 Realschul- (VI— m je aund b, 11) und 3 Vorschulcl. Frequcn«: 
RS. 227, V. 41; zusammen: 268; davon 226 ev., 3kath., 39 jüd.; 67 auswärtige. 11: 10, 
IH: 40. 

Lehrer: 17. Director: Gu, Sievert (wurde 1867 mit der Leitung der neuen Lehr- 
anstalt beauftragt; s. B. U, 156; als Dir. der Realschule bestätigt durch CO. vom 17. 
Jan. 1873) ; ausser ihm 1 OL., 6 ordenÜ., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und 
Elem. L. — Seit 0.1871 sind 15 Lehrer neu eingetreten; ausserdem 5 Sckcand.: 4 als 
HüUslehrer, 1 als Frobandus. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das von dem Dir. «Sievert für seine frühere Frivatschule erbaute Haus ist 
von der Stadt für die Realschule angekauft worden. 

Etat: 17,325 Thfr. Besoldungen: 18,787 Thlr. N E. und 2004 Thlr. als Wohnungaffeld. 
Dir. 1700 Thlr. (und 266 Thlr. für Wohn.); der letzte ord. L. 600 Thfr. (und 90 Thlr. für Woha.). 

Fatronat: städtisch. 



ANKLAM. 

(Alt-Vorpommern. 10,532 Einw.) 
Gymnasliim (1, 143. 11, 157). 

Ausser dem Gymnasium besteht am Ort eine 5olassiffe bisher als berechtigt noch 
nicht anerkannte höL Bürgerschule, in der auch Latein gelehrt wird. 

Das Gymnasium feierte am 15. Octb. 1872 sein 25jähriges Bestehen (s. Progr. von 1873). 
Dasselbe zählt jetzt 8 Glassen (VI, V; IV in 2 Cötus, U und Olli, 11, I) und eine Vor- 
Bchulclasse. Frequenz: G. 301 (1868: 325), V. 24; zusammen: 325, wovon 311 ev^ 
Okath., 14 jüd.; 134 auswärtige. I: 21, U: 45, lU: 79. Abiturienten: 42. 

0. 1874 ist die bis dahin gestattete Dispensation vom Griechischen aufgehoben., und 
ein facultativer Unterricht im Englischen eingerichtet worden. 

Lehrer: 15. Director: Th. Heinze (seit M. 1873; vorher OL. der Anstalt), 
4 OL. 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der vorherige Dir., Dr. 
C Häckermann, wurde M. 1878 zum Prov. Schulrath in Hannover beiördert. O. 1874 tmt 
der Conr. Peters in den Ruhestand. — Joh. 1874 schied aus der OL. Prof. Dr. Spörtr in 
Folge seiner Ernennung zum Observator bei dem astro-physikalischen Observatoriom zn 



157 

Potidun. — Nea eingetreten sind 7 Lehrer; 3 Sch.cand. nad als probandi und Halisl. 
bei der Anitalt beschäftigt gewesen. 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 15^60 Thlr. Dann St. ZnschoBs unmittelbar 1500, mittelbar 600 Thlr. Be- 
loidongen: 14,130 Thb. N £. Dir. 1500 Thb und Wohnung. 

üeber yerschiedene kleine Legate zur Unterstütsnng guter und bedürftiger Schüler 
I. die Programme. 

L. Müller, Quae ratio instituenda sit, ut discipuli Xenophontis Anabasim eo quo 
fw est studio legant; Progr. 1869. Dr. Häckermann, Vitae Themisioclis et Alci- 
biadis. Ein Beitrag zur lat. Leetüre in Quarta; Progr. 1871. OL. W. Hanow, Zum 
ßeschichtsonterricht in Tertia; Progr. 1872. 

Patronat: stadtisch. 



DEMMIN. 

(Alt-Vorpommern. 8361 Einw.) 
Gymnasiam (1, 143. 11, 158). 

Das frühere Progymnasium wurde M. 1870 durch eine Prima erweitert, unter dem 
27. Juli 1870 als Gymnasium anerkannt Dieses hat die 6.Glas8en, ungethdlt, und 2 Vor- 
seholcL Frequenz: G.209 (1868: 163), ¥.42; zusammen: 251, wovon 246 ev., 3 kath., 
2iad.; 101 auswärtige. I: 13, H: 29, lU: 38. Abiturienten: 15, seitH.1871, wo 
& ente Maturitätsprüfung stattfand. 

Lehrer: 13, Director: W, J, F, Schmeckebier (der erste Dir. des €(ymn. j vorher 
Eector des Projzymn., seit M. 1845), 3 OL., 5 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Im Dcb. 
1870 ging der OL. Dr. Kbrchmer als Prorector an das Gymn. zu Jauer über (jetzt Dir. des 
671111L zu Ohlau). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und 2 Gandidaten sind als Hülfiüehrer 
bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Lo c aL Die Herstellung eines Tumsaals, zu der die Stadt sich bei Stiftung des Gymn* 
Terpflichtet hat, ist noch nicht erfolgt. 

Etat: 12,660 TUr. Darin St. Zuschuss 1700 Thhr. Besoldungen: 11,221 Thlr. NE. 
Int. 1500 Thlr. 

CAur. Kotelmann, Palastina nebst dem Gebiet des Libanon (für das Bedürfiuss 
der Schule dargestellt); Progr. 1871. Ord. L. Seitmann, Ebbe und Fluth (Zu dem- 
selben Zweck); Progr. 1873. 

Patronat städtisch. 



GARZ a. O. 

(Alt-Yorpommern. 4610 Einw.) 
Progymnasliim (x). 

Die seit Mitte August gepflogenen Y erhandlnn^en über die Gründung einer höheren 
Lehranstalt in Garz führten oahm, dass O. 1871 em Progymnasium mit 66 Schülern in 
den Classen VI— IV und 4 Lehrern (einschliesslich des Mctors) eröffnet werden konnte 
(a. das Progr. von 1872). 0. 1874 wurde die Gl. II eingerichtet 

Frequenz der 4 GL VI— III: 124, der Vorschule (2Abth.): 31; zusammen: 166 
(160 ev„ IkaUi., 4jüd.; 64 auswärtige. UI: 82, IV: 29.). 

Lehrer (bis 0. 1874): 7. Bector:Dr. W. Ftte(8eitO. 1871; vorher Pror. am Gymn. 
znPyritz), 1 OL., 2ordentL, 2wissen8ch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Hehrere och.- 
caadl änd seit Eroffiinng der Anstalt vorübergehend in derselben beschäftigt gewesen. 

Simmtliche Lehrer sind evangelisch. 



158 

Local. Die Anstalt benutzt einstweilen Räume des Stadtscbulhauses, und so auch 
den Turnplatz der Stadtschule. Die städt. Behörden haben sich verpflichtet, bis 1879 
ein eigenes Gebäude für das Prog^ymnasium zu errichten. 

Etat: 6665 Thlr. Besoldungen: 6826 Thlr. Bector 1200 Thlr.; der letzte ord. L. 
580 Thlr. 

OL. V. Lühmann, Die Beweise för die Achsendrehung der Erde in populairer 
Darstellung; Progr. 1873. Dr. Yitz, Drei Schulreden vaterländischen Inhalts; Progr. 

Patronat: städtisch. Die Patronatsrechte werden durch ein aus 7 Hitgliedern 
bestehendes Guratorium ausgeübt, zu dem auch der Bector gebort. 



PYRITZ. 

(Hinterpommern. 7060 Einw.) 
Oymnasiiim (I, 144. 11, 158). 

Die Anstalt umfasst 7 Gymnasialclassen (U und III) mit einer Vorschulclasse. 
Frequenz: G. S84 (1868: 206), Y. 86; zusammen: 309; davon 279 ev., kath., 30 jüd.; 
113 auswärtige. I: 17, II: 26, lU: 66. Abiturienten: 33. 

Lehrer: 14. Director: Dr* Ad, Zinxow (seit M. 1869), 3 OL., 6 ordentl., 1 wissenach. 
Hülfel., 3 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Vitz ging 0. 1872 als Bector und der OL. 
V, Lühmann als OL. an das Progynm. zu Garz über, der OL. Dr. Frank gleichzeitig an dis 
Gymn. zu Demmin, der OL. Dr. kom M. 1878 als Dir. an das Gymn. zu Strehlen, der OL. 
Dr. Nemnann schied 0. 1673 . aus, um eine Beise nach Genf und Italien zu unternehmen. 
— Neu eingetreten sind 7 Lehrer, und von 2 Sch.cand. einer als Hül&l., einer als pro- 
bandus. 

Seit 1872 besitzt die Anstalt einen eigenen Turnplatz. 

Etat: 13.800 Thbr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 860 Thlr. Be- 
soldungen : 12,600 Thlr. N E. Dir. 1800 Thb*. und Wohnung. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. 



STARGARD. 

(Hauptstadt von Hinterpommern. 16,427 Einw.) 

Gymnasimn (1, 144. n, 169). 

Ausser dem Gymn. besteht am Ort eine die Classen VI bis III umfassende höh. 
fiikgerschule. 

Gymnasialclassen: 11 (VI in 2 Cotus, V; IV in 2 Cötus, ü und O IQ, IE und I). 
Vorschulol.: 3. Frequenz: G.398, y.24; zusammen 492, wovon 462 ev., dkath^ 37 
jüd.; 225 auswärtige. 1: 49 (1868: 26), II: 76, HI: 88. Abiturienten: 86 {yn 
den 6 vorhergehenden Jahren: 46). 

Lehrer: 20. Director: VrolBr, Lothholz (seit M. 1872; vorher Dir. des Gymn. 
zu Zeitz), 5 OL., 6 ordentL, 3 wissensoh. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — Der frShere Dir^ 
Lio. theol. Tawchery ging M. 1872 an das Gymn. zu Zeitz über. Am 14. H&n 1874 starb 
der Pror. Prof. Dr. T^-obsthan. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer, und als probandi und 
zugleich Hiil&lehrer 8 SclLcandidaien. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das alte Sohulhaus ist unzureichend geworden; der beabsichtigte Neobao 
ist noch nicht zur Ausführung gekommen. 

Etat: 23,410 Thlr. Darin St. Znschuss unmittelbar 7189, mittelbar 1100 Thlr. B^ 
soldungen: 17,650 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thbr. und fr. Wohnung. 



169 

Ueber die ^Jos^hnkiRxmg** zur Untentützung guter und bedürftiger Schüler (2000 
Thlr. Cap.) 8. das Progr. von 1873. 

Dr. Grossler, Der Streit um die Translation der Frankfurter Ordinari-Beichs« 
depntation (16o8--«l); Progr. 1870. Dr. G. Schmidt, Welchen Weg nahm der Bischof 
Otto Ton Bamberg auf seiner ersten Hissionsreise nach Pommern ? Progr. 1874. 

Patronat: s. B. I, 146.- 



WOLLIN. 



(Alt-Vorpommern. 4977 Einw.) 



Höhere Bflrgenelmle. 

• 

Die seit älterer Zeit vorhandene Stadtschule wurde allmählich erweitert und schliess« 
lieh unter dem 7. Mai 1872 als höhere Bürgerschule anerkannt. Sie besteht aus 6 Glassen 
and einer Vorschule Ton 2 Gl. Frequenz: Höh. BS. 111, Y. 40; zusammen: 151; da- 
Ton 144 ev., kath., 7 jüd.; 89 auswärtige. 1. Ol. 8, 2. Gl. 21. Seit O. 1872 haben 
3 Schuler die Abgangsprüfung bestanden. 

Lehrer: 8. Rector: Dr.IÜrMtM^yer (seit Joh. 1872; vorher Lehrer am Stadt- 
gymn. zu Stettin), 4 ord., 1 wissensch. Hülüsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frühere Rec- 
tor, Dr. AuMi, wurde O. 1872 Dir. der Realschule zu Lippstadt. — Seit Anerkennung der 
Anstalt sind 6 Lehrer und ein Sch.cand. neu eingetreten. 

Local. IL 1872 hat die Anstalt ein für sie erbautes neues Schulhaus bezogen. Ihre 
Sammlungen sowie auch die Aula werden zugleich von der in demselben G^äude be- 
findlichen höh. Töchterschule benutzt. 

Etat: 7660 Thlr. Darin StZuschuss 600 ThL-. Besoldungen: 6830 Thlr. Rector 
120OThlr. 

Dr. Hey er, Die Yerfassungsentwickelung der deutschen Städte bis zur Ausbildung 
der Stadtfireiheit ; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch (ein Guratorium von 7 Mitgliedern, unter denen auch der 
Rector). ^ 



GREIFENBERG. 

(Hinterpommern. 5369 Einw.) 



Friedrtfh-Wllhelma-Oymiiasliim (1, 146. n, 160). 

Von den 6 Gymnasialclassen ist die lH in ÜundO getheilt; IVorschulcL Vre* 
quenz: Q. 222 (1868: 261), Y. 22; zusammen: 244; davon 226 er., kath., 18 jnd.; 181 
auswSrtage. 1: 36 (1868: 81), IL: 46, HI: 66. Abiturienten: 62. 

liObrer: 11. Director: Prof. Dr. J. /V. C. Cmi^ (seitH. 1862), 3 OL., 4ordentl., 
1 wiasenach, HuUsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. Lelurer Friuch ging 0. 1870 als 
OZu an das Gymn. zu Arnstadt über. — Neu emgetreten sind 3 Lehrer, und 4 Sch.cand. 
sindt 3 *^ probandi, 1 als HulftL bei der Anstalt oeschäftigt gewesen. 

Sinuniliche Lehrer sind eTangelisch. 

Etat: 11,920 Thk. Darin StZuschnss unmittelbar 2000, mittelbar 1060 Thlr. Be- 
soldungen : lOfiSO Thhr. N £. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Patronat: städtisch. Yon der Stadt sind Anträge wegen üebergabe der Anstalt 
an den Staat gestellt worden, aber noch nicht erledigt. 



?r 



160 

TREPTOW a.R. 

(Hinterpommern. 6299 Einw.) 
Gymnasium Biigenliagiannm (1,147. 11,160). 

Gymnasialclassen : 8 (in und II in U und getheilt), Yorschulclassen : 3. Fre- 
enz: G. 273, V. 75; zusammen: 348, wovon 314 ev., kath., 34 jüd.; 183 auswärtige. 
28 (1868: 17), U: 55, IH: 76. Abiturienten: 48. 

Das Alumnat der Anstalt, noch Anf. 1871 in 3 Häusern, verlor in Folge des Krieges 
an Frequenz, und wurde M. 1871 auf 2 Abtheilungen beschränkt; die eine steht unter dem 
OL.£ratip/, die andere unter dem OL, Sudhaus. Alumnenzahl: 40. Im übrigen s. die Y. 
und G. 

Lehrer: 15. Die Directorstelle wird seit M. 1873 provisorisch verwaltet durch Dr. 
Rud. Bouterwek (vorher Oh. bei der Klosterschule zu Dfeld), 4 OL., 5 ordentL, 1 wissensch. 
Hülisl., 4techn. und Eiern. L..— Nach dem Tode des Dir. Dr. Geier (13. Febr. 1869} über- 
nalim der Fror. Dr.Bredow interimistisch die Directoratsgeschäfte; 0. 1870 trat Dr. ^r». 
Perthei (vorher Rector des Progymn. zu Mors) provisorisch als Dirigent ein ; als Director 
wurde er durch C. 0. v. 10 März 1871 bestätigt. M. 1873 schied er aus, um in Garlsruhe 
als Geh. Hofrath in eine andere pädagogische Thätigkeit einzutreten. Der OL. Dr. FHtdt- 
mann wurde M. 1871 emeritirt ; der OL. Dr. C. Schulz ging 0. 1872 an die lat Schule zu 
Halle als OL. und Alumnatsinspector, der OL. F. Vogel 0. 1873 an das Gymn. zu Potsdam 
über. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 3 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. Die Bezeichnung des Gymn. als einer 
Anstalt der luther. Kirche ist 1873 durch Aenderung des betreff. §. der Statuten beseitigt 
worden. 

Etat: 14,820 Thk. Darin StZuschuss unmittelbar 2000, mittelbar: 1550 Thk-. Be- 
soldungen : 13,410 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Im Frogr. von 1870 Schulrede des Dr. Friedemann am 21. März. 1871: Schul- 
rede des "Dr.Perihea über die nationalen Kämpfe um die Rheingrenze. 1871: Schulrede 
des OL. Erich Haupt über den Beruf des deutschen Gymnasiums. Femer OL. F. 
Yogel: Versuch einer (Jmgestaltung des Nepos als Lesebuch für die Quarta. 

Patronat: städtisch. 



S. BegieranKsbezlrk Coslln. 

CÖSLIN. 
(Herzogtham Cassuben. 12,846 Einw.) 

Gymnaslmn (1, 148. ü, 161). 

K. 1871 waren seit Eroffiiung der Anstalt 60 Jahre verflossen. 

Von den 6 Gymnasialclassen ist die lU in U und getheilt. Freauenz: 314 (1868- 
274); davon 292 ev., 5 kath., 17 jüd.; 76 auswärtige. I: 26, 11: 89, III: 94. Abitu- 
rienten: 43 (in den 6 Jahren vorher: 68). 

Lehrer: 11. Director: Prof. Dr. BVan« (seit 0. 1870; vorher Prorector der An- 
stalt), 4 OL., 6 ordentL, 1 techn. und Blem. L. — Der frühere Dir., Dr. Fr. Reder, atar^ 
am 28 Jan. 1870; s. das Progr. von 1870. Der OL. Dr. Huaer wurde M. 1870 emeritirt. 
0. 1874 ging der ord. L. "Dr.Noack als OL. an das Realgymnasium zu Braunschweig über. 
— Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und ein Sch.cand. als probandus. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Da das Schulhaus seit längerer Zeit unzureichend ist, wird nunmehr ein 
Neubau an anderer Stelle vorbereitet. Von Seiten der Stadt werden dazu 80,000 Thlr. 
und -der Platz gegeben ; sie erhält aber das alte Gymnasialgebäude zurück. 

Etat: 14,060 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 6111, mittelbar 300 Thlr. Be- 
soldungen: 11,790 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 



161 

Der f Geh. Jnstizrath Bildebrand hat dem Gymnasiiun 4000 Thlr. vermachi, Ton deren 
Zuuen hslbjahrl. gute und bedürftige Schüler mit 10 bis 25 Thaler unterstützt werden 
soUen (ygl. Progr. von 1871). Ausserdem hat derselbe ein y,HerU$chelBcheB Stipendium^ 
von fiOOO Thaler^egründet für Stndirende, aber auch für küiätige Officiere u. a. 

üeber die Thätigkeit des Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger G^ymnasiasten 
8. die jahrlichen Programme der Schule. 

Dr. Braut, Aufgaben zum Uebersetzen ins Lateinische behu& Einübung der Perioden- 
formen; Progr. 1872. 

Patron at: königlich und stadtisch. Curatorium. 



COLBERG. 

(Hauptstadt des Herzogth. CassubeiL 11,419 Einw.) 
Domgymnasloiny mit einer Bealselmle 1. 0. (1, 150. n, 162) 

IJm£ftng : Zwei elem. Yorclassen ; dann VI und Y in je 2 Abth. dem Gymn. und der BS. 
gemeinsam; dann Gymnasialclassen 5 (IV, U und Olli, lltl)* Realcl. 4 (IV— I). Fre- 
quenz: G.246, RS. 101, V. 106: zusammen: 463, wovon 412 ev., 4kath., 37jüd.; 158au8- 
wirtige. G. I: 21, IE: 40, III: 47. RI: 15, U: 18, m : 38. Abiturienten im 
Gjmn.: 42, in der RS: 18. 

Lehrer: 19. Director: Dr. P, Schmieder (seit 0. 1868), 5 OL., 8 ordentl., 1 wis- 
sensch. HülfsL, 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Meffert ging 0. 1873 an die Realschule 
zu Posen, der ord. L. Devantier M. 1873 als OL. an das Gymn. zu Jever über. — Neu ein- 
getreten sind 16 Lehrer; ausserdem 12 Sch.cand., meist als Hülüslehrer. 

Sammtliche Lehrer sind eyangelisch. 

Etat: 19,300 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 860 Thlr. Besol- 
dungen : 17,617 Thh-. N E. Dir. 1567 Thbr. und Wohnung. 

Der jährl. Beitrag des Harienstifts zu den Lehrerbesoldungen ist auf 600 Thlr. erhöht 

Ueber die Thätigkeit des Colberger Vereins zur Unterstützung unbemittelter Gym- 
nasiasten and Realschüler berichten die jährUchen Programme. 

Dr. Schmieder, Dispositionen zu den drei Olynth. Reden des Demosthenes ; Progr. 
1870. 

Die Geschichte der Stadt Colberg von Prof. H, Riemann (Ck)lberg 1873) geht auch 
auf da« Schulwesen der Stadt ein. 

Das Patron at der Anstalt, jetzt städtisch, wird 1875 vom Staat übernommen werden. 



BELGARD. 

(Hinterpommerii. 6300 Einw.) 
ProgymiiMlain. 

Nachweislich ist schon vor dem Jahre 1442 in Beigard eine lateinische Schule vor- 
handen gewesen. Die ,,Kirchenordnung im Lande Pommern" vom Jahre 1586 ordnet für 
Beigard die Errichtung eines guten Particulars an. Eine Urkunde von 15fö nennt die 
Bectoren Chr. MoUan und ./ac. I^heuen als gleichzeitige. Spätere Rectoren: Sam. Sehjmidtiy or 
16631, zuletzt Bürgermeister der Stadt; Ckr.Myliu» (von 1668 an); M. G.Wendt, Rectornnd 
Diak. (1687—1695); Jok. Christoph Debeliua (von 1712 an), Dan. Burgemeister, Wichmann n. a. 
Auafohrlicliere Nachrichten finden sich erst seit 1712. 1742 waren 3 Lehrer, Rector, 
CMDt4>r mid Baooüaureus, mit 3 Classen und mehreren Abth., alle in einem Schulzim- 
mer Tereiiiigt. Die Schule entliess damals und auch später noch zur Universität. Ver- 
motkUclft in Folge der Listmction für das O.Schulcollegittm in Berlin v. 22. Febr. 1787 
wurde die alte lateinische Schule 1788 in eine „deutsche*' umgewandelt. Seit 1813 tritt 
wieder der latein. Unterricht im lichrplan au£ M. 1856 wurden vrieder 3 latein. Claoen 
I \T — TV) abgesondert und damit die lateinische Schule hergestellt. Diese bestanden bis M. 

lU 11 



162 

1868 und bereiteten fiir die Gymnasial LQ vor. Seit 1865 wurde die Errichtung eines 
vollständigen Gymnasiums oder einer Realschule 1.0. angestrebt. In Folge desKrieffes 
1866 verzögerte sich die Ausfuhrung bis M. 1868. Gründungsurkunde: Beschluss der städti- 
Bchen Behörden v. 30. Jan. 1868 eine höh. Bürgerschule zu gründen. Auf Veranlassangr 
des damals designirten, später ersten Rectors der Anstalt wurae jedoch beschlossen, statt 
einer höh. BS. ein Frogymnasium einzurichten. 

Eröffnung am 12. Octb. 1868 mit 86 Schülern in 4 GLjyi^III) und SO Vorschülem 
in 1 Gl. 0. 1869 wurde die IV getheilt; M. 1869 die Olli, 0, 1870 die n, 0. 1872 die 
On hinzugefügt. Die Anerkennung der Schule als Progymnasium erfolgte am 12. Octb. 
1870. Im folgenden Jahre beschlossen die stÄdt. Behörden, das Frojmnn. zu einem Gym- 
nasium zu erweitem, und vom Ministerium wurde zunächst die Emrichtung der 1 ffe- 
stattet Verleihung der Vollberechtigung des Progymn. am 6. Octb. 1872. — Vgl. Dr. 
Bobrik, Progr. von 1872. 

Die Anstalt hat gegenwärtig 7 Gl. (VI — I) mit getheilter HI und 2 Vorschulclassen. 
Schülerf regu enz K 1868 : 86 u. 20 Vorsch., zusammen 106. Dcb. 1873 : 245 und 70 Vorsch., 
zusammen 316. (277 ev., 2kath., 36jüd.; 164auBW. Schüler. I: 8, II: 24, m A: 44.) 

Lehrer: 12. Erster und gegenwärtiger Rector: Dr. B. Bobrik (seit 1. Sptb. 1868* 
vorher OL. am G^nn. zu Barmen), 1 OL., 4 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und 
Elem. L. — Der OL. Dr. Bock ging M . 1872 als Rector einer zu errichtenden höh. BS. 
nach Sehlawe. — Neu eingetreten sind seit der ersten Einrichtung der Anstalt 24 Lehrer; 
Probecand. und wissensch. Hülfislehrer 10. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Bis M. 1873 wurde das alte Schulhaus der ursprünglichen lat. Schule be- 
nutzt Am 16. Octb. 1873 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht und dem Gebrauche 
übeigeben. Die Kosten der Erbauung betn^en, das Areal unberechnet, c. 29,000 Thlr. 
Ausser dem Progymnasium befindet sich die Vorschule und Wohnung für den Rector und 
den Schuldiener darin. Der Turnplatz liegt unmittelbar vor dem Schulgebäude; auf 
demselben ist die Erbauung einer Turnhalle projectirt. Zur Ausbildung der Vorturner im 
"Winter wird ein Schulsaal benutzt (vgl. Progr. v. 1874). 

E t a t des Progymn. : 8213 Thlr. Zuschuss der Stadt : 2535 V« Thlr. Hebungen von den 
Schülern: 6634 Thlr. Besoldungen: 7195 Thlr. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung; der 
letzte ord. L. 540 Thlr. Ausserordentliche Bewilligungen für die Bibliothek und das phy- 
sikal. Cabinet. — Projectirter Etat für das Gymn.: 12,416 Thlr. Besoldungen: 11,400 
Thhf. Dir. 1500 TMr. u. Wohnung. 

Die Stiftungen aus der Zeit der alten lat. Schule, das Beneficium St Gertmdis und 
das Beneficium novum für studirende Stadtkinder; femer das Aim/oumche, welches die 
Regierung vergiebt (vgl. Progr. von 1872), sind der neuen Schule noch nicht überwiesen. 
Neu begründet durch den zeitigen Rector ist ein „Studienfonds'' (c. 300 Thlr. OapJ ; fer- 
ner eine „Lehrer- Wittwen- und Waisen-Gasse" (c. 200 Thlr. Gap.j. Ueber die „Wüheiat- 
Ftctorstiftung" s. das Progr. von 1874. — Ausserdem besteht auch in Beigard ein Verein 
zur Unterstützung hülfsbedürftiger Gymnasiasten, mit jährl. Beiträgen (250 Thlr. Cap.). — 
Ein FreischülersUtut ist unter dem 21. Febr. 1873 aufgestellt. Eine Schülerbibliothek und 
ebenso eine bibl. pauperum ist angelegt. 

Dr. Gonradt, Genetische Entwickelung der Elemente der Arithmetik; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. Ein Guratorium, zu dessen ständigen Hitgliedem der Bürger- 
meister, der Rector und der Superintendent gehören, hat das Wahlrecht für sämmthche 
Lehrerstellen. 



DRAMBURG. 

(Hinterpommern. 5468 Einw.) 
Gymnasium (U, 163). 

Das firühere Progymnaaium ist zu einem vollständigen G^ymnasium erweitert und afe 
solches am 18. Februar 1870 anerkannt worden. Jetzige Glassenzahl: 7 (ü und Olli); 
ausserdem eine Vorschule von 2 Glassen. Frequenz: G. 266, Y. 82: zusammen: S97, 
wovon 278 ev., kath., 19 jüd.; 183 auswärtige. I: 22, II: 46, III: 70). Abituri- 
enten: 15 (seitH. 1872, wo die erste Maturitätsprüfung stattfemd). 

Lehrer: 12. Direotor: Prof. Dr. Queck (seit Febr. 1870; vorher Rector des Pro- 
gymn.), 8 GL., 4 ordentl., 1 Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — X^^ 



163 

ord. L. G, Freyer ging M- 1870 als OL. an das Gymn. zu Stolp über. Der Pror. OL. Dr. 
Brm. KeOner starb am 17. Aug. 1872 (s. Progr. v. 1872). — Neu eingetreten sind 12 Leh- 
rer; ausserdem 10 Sch.cand., meistentheils zugleich als Hülfslehrer. 
Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das fiir die Anstalt neu erbaute Schulbaus ist am 18. Octb. 1869 eingeweiht 
worden- Der Turnplatz daneben ist 1870 in Gebrauch genommen (s. Progr. v. 1870). 

Etat: 11,440 Thlr. Darin St. Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 10,290Thlr. NE. 
Pirector 1500 Thlr. und Wohnung. 

üeber einen bei der Anstalt begründeten Stipendienfonds s. die Programme. 

Patronat: städtisch. 



NEUSTETTIN. 

(Herzogthum Cassuben. 6553 Einw.) 
FiirstL Hedwigsches Gymnasium (1, 151. n^ 164). 

Die Anstalt umfasst 11 Gymnasialclassen (theils U und O, theils coord.) und 2 Vor- 
Bcbnlcl. Frequenz: 0.370 (1868: 310), y.43; zusammen : 413 • davonSöeey., 1 kath., 
56jüd.; 213 auswärtige. 1: 20 (1868: 28), H: 65, HI: 75. Abiturienten: 35. 

Lehrer: 17. Director: Dr. Hrm, Lehmann (seit 0. 1861), 4 OL., 6 ordentl., 3 wis- 
sensch. HülfsL, 1 Cand. proband., 3 techn. und Elem. L. — Der Pror. Prof. Beyer trat 0. 1870 
m den Buhestand. Am 2. Jan. 1873 starb der OL. Fr. Droeihn. Der ord. Lehrer Th, 
^^^r ging 0.1873 an das Oymn. zu Treptow über. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer; 
ausserdem für längere oder kürzere Zeit 14 Sch.candidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Neben dem Gymn. ist an der Stelle des alten Directorhauses ein neues 
Gebäude errichtet, dessen unterer Stock zu Oymnasialzweeken verwandt werden solL 
Der Turnplatz liegt jetzt in der Nähe des Gymn.; der Bau einer Turnhalle sowie einer 
Wohnung für den Schul diener wird beabsichtigt. 

Etat: 17,100 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 5936, mittelbar 2500 Thlr. Be- 
suldungen: 15,600 Thlr. NE. W. Director 1700 Thlr. und Wohnung. 

Die Bibliothek der Anstalt hat von verschiedenen Seiten Zuwendungen erhalten. 

Von dem gegenwärtigen Director ist 1871 eine ZeAiBannstiftung (zunächst 500 Thlr, 
Cap.) gegründet zu Stipendien für Lehrersöhne. 

lieber die Thatigkeit des Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger (Gymnasiasten, 
and des Vereins für Gesundheitspflege (der jedem auswärtigen Schuler gegen einen 
iahrl. Beitrag von 2 Mark in allen Krankheit^ällen ärztliche Hülfe zusichert) s. diejährl. 
Progrramme der Anstalt. 

Patronat: königlich. 



SCHLAWE, 

(Hinterpommern. 4700 Einw.) 
Pro^ymnasiam (x). 

Im vorigen Jahrhundert besass die Stadt eine lateinische Schule, die unter dem 
Rector Conr. Kniephoff (1735), zu dessen Schülern Dav. Ruhnken gehörte (s. ß. Ü, 153), auf 
eini^^e Zeit in Blüthe kam. Später wurde daraus die allgemeine Staatschule. Als in 
neuerer Zeit das Bedürfnias empfunden wurde, am Ort wiederum zu höherer Bildung 
Gele^enlieit zu haben, fasste man zuerst den Plan, eine Realschule zu errichten, zog dann 
aber -vor, der neuen Anstalt die gymnasiale Richtung zu geben. Eröffnet wur& die- 
fselbe am 14. Octb. 1872 mit 90 Schülern; ihr erster Rector war Dr. C.Bock (vorher OL. 
am Progymn. zu Beigard); s. dessen Progr. (1873): Beitrag zur Geschichte des Schlawer 
Schalwesenfl. 

11* 



164 

0. 1874 bestand die Anstalt aus den Olassen VI bis ni und einer Sclassigen Vor- 
schule. Frequenz: Pa. 118,y.61; zusammen: 169(111: 24, V: 27}. Unter denSohü- 
lern sind keine katholische ; jüdische 25. Die IE wird muthmasslich 0. 1875 erö&et 
werden. 

Lehrer: 7. Rector: Dr. Joh. Becker (seit M. 1873; vorher Rector der höh. BS. 
zu Segeberg). Sein Vorgänger Dr. Bock war inzwischen einem Ruf nach Königshütte in 
O.Scblesien zur Uebemahme eines daselbst angelegten Gl^ymn. gefolgt Die 2^ und 
8te der 3 ordentl. Lehrerstellen werden einstweilen provisorisch verwaltet dtechn. und 
Eiern. L. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Literimistische Einrichtungen. Die Stadt hat sich verpflichtet, bis spä- 
testens 0. 1879 ein neues Schulhaus herzustellen. 

Etat: 5506 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Rector 1200 und als Miethsentschadigung 
150 Thlr.; der letzte ord. L. 600 Thlr. Eine Etatserhöhung steht für 0. 1875 bevor. 

Ein Verein, der sich zur Unterstützung hülfsbedürftiger Schüler des Progymn. ge- 
bildet hat, ver%te 0. 1874 bereits über c. 200 Thlr. 

Patronat: städtisch. 



STOLP. 

(Hinterpommern. 15,946 Einw.) 
Gymnasium mit einer lioli. Bürgersclmle (1, 163. n, 164). 

Umfang: 17 Classen (eine Vorschule von 2 Glassen; VI und V in je 2 Cötus; Gymn. 
IV und Ulli in je 2 Cötus, Gymn. Olli, U und OII, I; Real IV, m, II). Fr equenz : 
G, 473 (1868: 397), höh. BS. 85, V. 81; zusammen: 639, wovon 540 ev., 5 kath., 94 jüd.; 
243 auswärtige. G.I: 21 (1868: 13), II: 73, IH: 103. R. II: 13, HI: 41. Abitu- 
rienten: im Gymn.: 39, in der höh. BS: 10. 

Lehrer: 23. Director: Dr. Am, Reweher (seit 0. 1871 ^vorher OL. am Gymn.), 
6 OL., 8 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 5 techn. und Elem. L. — w egen Gehörleidens trat 
der frühere Director der Anstalt, Prof. Hrm. Schütz^ 0. 1871 von der Leitung derselben 
zurück in die erste Oberlehrerstelle. — Der Pror. Heinr, Krahner starb am 13. Mai 1870 
(s. Progr. von 1871). — Der OL. Oldenherg schied aus M. 1870 (jetzt OL. am Gymn. zu 
Altenburg), M. 1871 der OL. Dr. Koch um an das Luisenstädt Gymn. in Berlin überzu- 
gehen. — !Neu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem 15 Soh.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 23,600 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2150, mittelbar 400 Thlr. Be- 
soldungen : 20,426 Thlr. N £. Dir. 1500 Thhr. und Wohnung. 

Der Geh. Justiz R. Schert zu Königsberg in Preussen hat der Stadt u. a« ein Legat 
von 2300 Thlr. zu Stipendien für zwei Abiturienten ausgesetzt. Der Oberstlieutn. Gtorgi 
vermachte der Anstalt seine Bücher, Karten, Musikalien und Kupferwerke. Der Kauf- 
mann JTilem in Melbourne vermehrte die naturhistor. Sammlungen der Anstalt. 

Dr. Friedrich, Zur Würdigung der Politik Friedr. Wilhelms des grossen Kurfürsten; 
Progr. 1869. OL. Frey er, Speoial-Lehrplan für den Geschichtsunterricht; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. 



LAÜENBURa 

(Hinterpommern. 6766 Einw.) 
Höhere Bürgerschule (1, 154. n, 166). 

Ueber die Umwandlung der Anstalt in ein Progymnasium oder in ein vollstandi^r^ 
Gymnasium mit parallelem Bealunterrioht wird verhandelt. 

Die 5 Classen der höh. BS. sind ungetheilt; ausserdem eine Sclass. Vorschule« Fre- 



165 

qaenz: 1ioh.BS. 160 (1868: 124), V. 76; ziuammen: 2d6, wovon 193 ev., 7kath., 36jüd.; 
48tQ8wirtige. l.CL 10 (1868: 5), 2. GL 32. Die Abgangspräfang haben be- 

sUoden: 9 Schaler. 

Lehrer: 10. Rector: Dr. Joh, Streit (seit 0.1868), 1 OL., 4 ordentl., 3 iechn. 
nnd Eiern. L. — Der OL. Dr. C. Pauli ging 0. 1869 an die höh. BS. za Münden über. — 
Keo eingetreten ist 1 Lehrer; ausserdem vorübergehend 5 Sch.cand. und 2 Hül&prediger 
(8. Progr. von 1871). 

Sunmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Der Bau eines neuen Schnlhanses wird beabsichtigt. 

Etat: 7808 Thlr. Besoldungen: 6960 Thbr. Bector 1500 Thlr.; der letzte ord. L. 
(»OOThlr. 

Seit 1870 zahlen die Lehrersohne kein Schulgeld mehr. 

Die Zuwendungen des Oerichtsdir. Tessmar an die Bibliothek der Anstalt haben 
1868 angehört. 

L. Hof mann, Praparationen zur Erklärung von Gedichten; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 



STRALSUND. 

(Hauptstadt von Neu-Vorpommern. 26,209 Einw.) 

Zwei städtische höhere Schulen, ein Gymnasium und eine Bealschule 
1. 0. üeber das beiden vorgesetzte Scholarchat s. Bd. U, 166. — Alle 
Stadt Schulen benutzen, zu verschiedener Zeit, denselben Turnplatz. 

Das OymiiMiain (1, 155. ü, 166). 

Zahl der Classen: 10; davon aufsteigende: 6 (VI in 2 Cotos, V, lY; Illin 2CotaB, 
U and Oll; 1 in 2 Cotus). Frequenz: 295; davon 288 ev., 4 kath., 3 jüd.; 88 aus- 

wärtige. I: 29 (1868: 16), 11: 62, lU: 57. Abiturienten: 39 (in den 5 Jahren 
vorher: 46). 

Lehrer: 18. Director: Dr.Ferd, Winter (seitO. 1873; vorher Dir. des Gymn. za 
Bni^), 5 OL., 5 ordentl., 5 wissensch. Hulfel., 2 techn. und Eiern. L. — Der firühere Dir., 
Prof Dr. Alb. Bormann, wurde 0. 1873 als Dir. an das Pädagogium zum Kloster ü. L. Fr. 
in Magdeburg berufen. M. 1871 übernahm der OL. Dr. Kronuofer die Conrectorstelle am 
kiiserL Lyceum zu Metz. — Am 9. Sptb. 1870 starb der OL. Prof. Dv. Hrm. Schuhe ; am 
10. Jan. 1872 der M. 1865 emeritirte Dir. der Anstalt Dr. Jok. Nizxe (s. die Progr. von 1870 
and 1872). — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 6 Sch.candidaten. 

l^unmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Der Umbau des Schnlhauses ist im Jahre 1869 voUendet worden. 

Etat: 164330 Thbr. Besoldungen: 14,244 Thlr. NE. Dir. 1858 Thlr.; der letzte ord. 
L. 600 Thlr. 

Das Cap. eines 1869 gestifteten Gesangstipendiums wird al]|)ahrl. durch den Ertrag 
der vom Gymnasialchor ausgeführten Concerte vermehrt. 

I>r. Th. Reisbaus, Aus der Geschichte der deutschen Bildung; Progr. 1870. Dr. 
W. Fielitz, Mittelhochdeutsche Formenlehre; Progr. 1871. — Ln Progr. von 1873 n. a. 
auch die Antrittsrede des Dir. Dr. Winter. 

Patronat: städtisch. 



Die Bealsehale 1. 0. (I, 166, n, 166). 

Die Anstalt hat sich zu 12 Classen erweitert: davon sind aufsteigend: 8 (VI, V nnd 
IV' in je 2Abth., U nnd Olli, UH in 2Abth., OII, I). Frequenz: 416 (1868:293); 
davon 403 ev., Skath., 6jnd.; 148 auswärtige. 1: 14 (1868: 3), 11: 67, HL: 95). Abi« 
tarienten: 20 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 14). 



166 

Lehrer: 18. Director: Dr. E. Brandt (seitM. 1867\ 5 OL., 6 ordentl., 3 wis- 
eensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sina 9 Lehrer; ausserdem sind 
4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch. 

Local: Der Neubau eines Schulhauses fiir die Anstalt ist seiner Vollendung nahe. 

Etat: 20,817 Thlr. Besoldungen: 17,750 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. ; der letzte ord. 
L. 600 Thlr. 

Die Begründung einer Lehrer -Wittwencasse ist im Werk. 
Fatronat: städtisch. 



GREIFSWALD. 

(Neu -Vorpommern. 16,761 Einw.) 
Gymnasinm mit einer Bealschule 1. 0. (1, 156. n, 167). 

Umfang der Anstalt: Eine Vorschule von 3 Classen; dann VI und V in je 2 Abth. 
dem Gymn. und der RS. gemeinsam; dann Gymn. IV und III in je 2 Abth., II und I; 
Real rV; UI in 2 Abth., II und 1; zusammen J8C1. Frequenz: G. 857 (1868: 295), 
RS. 129 (1868: 72), V. 112; zusammen: 598; davon 577 ev., 6 kath., 15 jüd.; 196 aus- 
wärtige. G.I:28, n:40, DI: 77. RS.l: 12 (1868: 3), n:22, Ul : 66. Abiturien- 
ten im Gymn. 61 (in den 5 Jahren vorher: 50), in der RS. 8. 

Lehrer : 26. D i r e c t o r : Dr. C. Kruse (seit 0. 1868), 6 OL., 10 ordentl., 8 wissensch. 
Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Prof. Dr. Schmitz schied M. 1872 aus, um sich ganz 
seinem Universitätsamt zu widmen. Der ord. Lehrer Fianz Kuntze ging M. 1873 als rro- 
fessor an das Lyceum zu Carlsruhc über. In Folge des letzten Krieges starben die Hülfsl. 
Gm. Schulz (im Lazaret 1870) und liud. Held (verunglückte auf der Eisenbahn 1871). Neu 
eingetreten sind 16 Lehrer; ausserdem haben 10 Sch.cand. dem Lehr ercollegium angehört. 

Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das M. 1870 vollendete neue Schulhaus, nach Grösse und Ausstattung jetzt 
das stattlichste in der Provinz, trägt die Inschrift: Salus scholae salus civitatis (s. Progr. 
von 1871). 

Etat: 24,929 Thb-. Besoldungen: 23,005 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung; 
der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Die naturgeschichtlichen Sammlungen der Anstalt sind durch verschiedene Zuwen- 
dungen vermehrt worden. 

O. V g e 1, Ueber den deutschen Unterricht in den unteren Gymnasialclassen, ins- 
beiondere den grammatischen; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



WOLGAST. 

(Herzogthum Wolgast; Vorpommern. 6208 Einw.) 

Höhere Bttrgerscliule (II, 168)*. 

Die Anstalt ist am 20. April 1870 als höh. BS. anerkannt und am 21 Auff. 1874 in 
die Kategorie J}. 154, 2. d der Mil. E. 1. aufgenommen worden. Sie enthält 5 Classen, un- 
getheilt, und eme 2clas8ige Vorschule. Frequenz: höh. BS. 118 (1868: 151), V. i>'^; 
zusammen: 206; davon 205 ev., Okath,, 1 jüd.; 23 auswärtige, 1. Cl. 4, 2. Gl. 12. Die 
erste Abgangsprüfung hat O. 1870 stattgefunden. Bestanden haben dieselbe seitdem 
6 Schüler.. 

Lehrer: 10. Rector: Dr. Ed. Schmidt (seit M. 1866), 5 ordentl., 4 techn. und 
Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer; ausserdem 2 Sch.candidaten. 
Sämmtliehe Lehrer sind evangelisch, 



167 

Etat: 6192 Tblr. Darin St. Zuschuss 720 Thlr. BesoldimRen: 6616 Thlr. Ilectorl200 
TUr und fr. Wohnung. Ueber einen weiteren Zuschnss ans Staatsfonds wird verhandelt. 

Zur Besserung der Einrichtungen der Anstalt, namentlich der Subsellien, hat der 
Commerz. Bath WalliM 100 Thlr. überwiesen. 

Der Bentier Voss (f 1870) hat der Stadt „zum Nutzen der Schulen'' 4000 Thbr. ver- 
macht Die höh. BS hat an dem jährl. Zinsenbetrag von 160 Thlr. Äntheil. 

Patronat: städtisch. 



PÜTBUS. 

(Fürstenthum Rügen. 1700 Einw.) 
Pädagogium (1, 167. n, 169). 

Die Anstalt hat die 6 Gymnasialchissen mit getheilter lU (IT und 0). Frequenz: 
176 (1868: 149), darunter Alumnen: 84 (zu Anfang 1871 waren ihrer nur 49). Ueber das 
Alumnat s. die Y. und G. (175 ev., 1 kath., jüd.; 134 auswärtige. 1: 21, 11: 29, IIL: 57). 
Abiturienten: 25. 

Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. Gu. Saro/ (bbü IL 1866), 3 OL., 1 ReliflionsL, 
6 Adjuncten, 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Dräger wurde M. 1869 Dir. desGymn. 
zu Friedland in Kecklenb. fist jetzt Dir. des Gymn. in Aurich) ; der OL. Dr. Streit sing 
IL 1873 an das Gymn. zu Anldam über. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer; ausseraem 
auf längere oder kürzere Zeit 13 Sch.candidaten. 

SämmtUche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Der Bau eines neuen Erankenlocals sowie die Einrichtung eines zweiten 
Nebenalmnnats werden vorbereitet Eine Turnhalle ist errichtet worden. 

Etat: 23317 Thlr. Darin St Zuschuss: 7875 Tl^ir. Besoldungen: 11,880 Thlr. NE. 
und 11 Dienstwohnungen. Dir. 1650 Thlr. 

DerProü Galo in Stettin (f am 24. Sptb. 1872), früher Adjunct am Pädagogium, hat 
demselben einen Theil seiner Bibliothek vermacht. 

Dr. Streit, Uebersicht der an den höh. Schulen in Korddeutschland eingeführten 
hirtor.-geogr. Lehrbücher; Progr. 1870. Dr Brehmer, üebungen in der rechnenden 
Geometrie; Progr. 1871. 

Patronat: königlich (seit 1874 ganz vom Staat übernommen). 



IV. Prov. Posen (I, 207. n, 208). 

(2 Begierungsbezirke. 526 DMeilen. 1,583,804 Einw.) 

1863: 15, 1868: 17, 1873: 20 höhere Lehranstalten. 

1863: 7 Gymnasien, 3 Progymnasien, 5 Realschulen. 
1868: 11 „ 2 „ 4 „ 

1873: 13 Gymnasien, 3 Progymnasien, 4 Realschulen. 

Der Zuwachs an Gynmasien ist in Wongrowitz und Rogasen (dies 
vorher Progymn.); zu den Progymnasien sind hinzugekommen die Anstalten 
zu Nakel und Kempen. 

"Wie die Zahl der höheren Lehranstalten so hat auch die Zahl der Schüler 
in der Provinz zugenommen, verhältnissmässig am meisten die der jüdischen. 

Vom Staat übernommen sind die Gymnasien zulnowraclaw, Schneid e- 
mühl, Rogasen und die Realschulen zu Fraustadt und Rawicz. Li 
Aussicht ist die gleiche üebernahme des dann zum Gymnasium auszubildenden 
Progynm. in N akel ; worauf städtischen Patronats in der Provinz nur verbleiben 
die Realschulen zu Posen und Bromberg und das Progymn. zu Kempen. 

Li Schwerin a. W. ist ein Progymnasium, in Kosten eine höh. Bür 
gerschule in der Entwickelung. 

Ein Directorwechsel hat stattgefunden an den beiden Grmnasien xmd 
der Realschule zu Posen, an den Gymnasien zuMeseritz, Östrowound 
Inowraclaw, am Progymnasium zu Nakel und der Realschule zu Rawicz. 

Neue Schulhäuser sind erbaut für die Gymnasien zu Schrimm, Schneid e- 
mühl, Rogasen und das Progymn. zu Nakel; s. auch die zwei Gymn. 
in Posen. 

Der Normaletat ist bei allen Gymnasien und Realschulen der Provinz 
eingeführt. 

Ueber den „Verein zur Unterstützung der lernenden Jugend im Gross- 
herzogth. Posen" s. dieV. und G. 

In Betreff der von der Regierung getroffenen Massregel zum Schutz und 
zur Verbreitung der deutschen Sprache unter der polnischen Bevölkerung 
s. im allgemeinen Abschn. I p. 14 ff. Die B. II, 208 f. angegebenen Ein- 
richtungen sind dadurch wesentlich geändert worden. Im Juni 1874 wurde 
angeordnet, dass auch in den unteren Classen des Mariengymn. zu Posen 
und des Gymn. zuOstrowo alle Lehrgegenstände mit Ausnahme der Religion 
und der polnischen Sprache überwiegend deutsch vorgetragen und die pol- 
nische Sprache nur soweit zu Hülfe genommen werden soll, als das Verständ- 
niss des Gegenstandes dies nothwendig macht. Dass in den oberen Classen 
derselben Anstalten das Deutsche die Unterrichtsprache sei, war vom K. 
SchulcoUegium der Provinz schon 1873 angeordnet worden. Das System der 
nationalen Parallelclassen bei der Realschule in Posen aufzuheben war unbe- 
denkUch: Die polnischen Cötus wurden verhältnissmässig wenig benutzt; ein 
Bedürfiüss sie fortbestehen zu lassen lag nicht vor^und die gegenseitige An- 



"^^<^ 



i:! 



N 



169 

nahenmg beider Nationalitäten wurde dorch die Trennung in yerschiedene Ab- 
theflungen nur erschwert. 

Auch über den Zusammenhang des kathol. Beligionsunterrichts mit der 
Sprachenfrage s. die Einleitung (p. 15 ff.). Von weltlichen für den Religions- 
nnterricht qualificirten Lehrern wird er in einigen unteren und mittleren 
Classen der Gynmasien zu Wongrowitz, Inowraclaw, Gnesen und 
des Progymn. zu Trzemeszno ertheilt. — Der kathol. Schulgottesdienst 
hat, weü er nicht polnisch gehalten werden soll, bei allen Anstalten auf- 
gehört. 

Jüdischer Beligionsunterricht wird jetzt an den Gymnasien zuSchneide- 
mühl, Inowraclaw, Ostrowo, Lissa, Krotoschin, Schrimm, 
fiogasen und an der Realschule zu Rawicz gegen eine vom Staat zu 
zahlende Remuneration ertheilt. 

Im K. Schulcollegium der Provinz ist die Veränderung eingetreten, dass 
der Chef desselben, O.Präsident Graft?. Königsmarcky Anf. 1873 das Ministerium 
der landwirthschaitlichen Angelegenheiten zu Berlin übernahm. An seine 
Stelle ist (im April 1873) der Wirkl. Geh. O. Finanz R. und Seehandlungs- 
Präsident Günther zu Berlin getreten. — Am 14. Juni 1871 starb der De- 
partementsrath für das evang. höhere Schulwesen der Provinz, Geh. Reg. 
mid Consist. R. Dr. Mehrin^ ; an seine Stelle wurde berufen (Neuj. 1872) der 
Dir. des Gymn. zu Mesentz, Prof. Polte. Der kath. Prov. Schubrath Dr. 
Mäewski ist Job. 1874 emeritirt worden ; an seine Stelle ist (schon M. 1873) 
der Dir. des Gymn. zu Ostrowo, Prof. Tschackertf getreten. 

Allgemeine Directoren-Conferenzen sind in den Jahren 1870 und 1873 
abgehalten worden. 



1. Begiernngsbezlrk Posen. 

POSEN. 

(Hauptstadt des Grossherzogth. vormal. Grosspolen. 

50,886 Einw.) 

Die zwei Gymnasien und eine Realschule sind, wie ihre Frequenz be- 
weist, für das Bedürfiiiss entschieden nicht mehr ausreichend. Die städtische 
Mittelschule ist ebenfalls überfüllt. Eine Vermehrung der höheren Lehran- 
stalten ist auch von Seiten der Stadt angeregt worden. Bestimmte Beschlüsse 
sind in dieser Beziehung noch nicht gefasst. Das kathol. Mariengymnasium 
wird überwiegend von auswärtigen Schülern besucht. 

Ueber die in der Stadt vorhandenen kathol. Convicte und Alumnate s. 
Bd. I, 211 und die V. und G. 



Das Mariengymnaslum (I, 210. TL, 210). 

Am 25. Juni 1878 feierte die Anstalt ihr SOOjähriges Bestehen; s. das Progfr. von 1878; 
darin eine Geschichte derselben seit 1804 von Dr. Warn ka. 

Jetn^er Umfang: 17 Gynmasialcl. ; davon aufsteigend 9 (VI, V, IV, U und Olli 
und II und U I in je 2 Cötus, Ol); ausserdem 2 Vorschule!. Frequenz: G. 638, V. 
25; zoMinmen: 663, wovon 638 kath., 11 ev., 14jüd.; 427 auswärtige. I: 96 (1868: 82), 
II: 142, HI: 161. Abiturienten: 171 (in den 5 Jahren vorher: 145). 



170 

In das mit dem G^mn. verbundene Alumnat werden bis auf weiteres jetzt keine 
neue Zöglinge aufgenommen. Die frühere Verpflichtung der schon aufj^enommenen Alnm- 
neu, sich dem geistlichen Stande zu widmen, ist aufgehoben. Im übrigen s. die Y. und G. 

Lehrer: 29. Director: Dr. Aug. Uppenkamp (seit M. 1873; vorher Dir. des Gynm. 
zu Conitz). Sein Vorgänger, Dr. R, Engere starb am 14. Apr. 1873. In der Zwischenzeit 
verwaltete das Directorat der Prof. Dr. Bifmarkiewicz. 10 OL. (der erste derselben ist 
Prof. iSzottakowski, früher Dir. des Gymn. zu Trzemeszno ; und so smd die bei der Anstalt 
noch vorhandenen früher abgesonderten Lehrer von letzterem, jetzt überhaupt eingereiht), 10 
ordentl., 1 ev. Religionsl., 5 wissensch. Hülfel., 2 techn. und Elem. L. — Neiy. 1873 wurde 
dem ord. L. Fehlberg eine Schulinspectorstelle, zunächst provisorisch, übertragen. Der 
OJj, Klossowski wurde M. 1873 an das kath. Gymn. zu Glogau, der Oh.v.Jakowicki tin^AS 
Gymn. zu Neustadt in Westpr., der Dr. Brutkowski als OL. an das Gymn. zu Hadamar, 

0. 1874 der OL. Dr. Ustymowicz an das Gymn. zu Gr. Strehlitz versetzt — Emeritirt 
wurden der OL. Prof. Wannowski M. 1869, der OL. Figurski O. 1870 (f 8. Aug. 1872), der 
OL. Prof. Schweminski 0. 1874. Der OL. Sikorski starb am 11. Novb. 1871. 

Mit Ausnahme des ev. Heligionsl. sind sämmtliche Lehrer katholisch. 

Local. M. 1872 wurde ein neuangebauter Seitenflügel, 8 Classenzimmer enthaltend, 
der Anstalt zur Benutzung übergeben. — Eine Turnhalle ist ebenfalls hergestellt worden. 

Etat: 32,970 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 16,915, mittelbar 2405 TMr. 
Besoldungen : 28,640 Thlr. N E. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Zum Jubiläum der Anstalt wurden von den Schülern 200 Thlr. gesammelt, die dem 
Primus omnium bei seinem Abgange zur Universität übe^eben werden sollen. — Der 
Propst Siwicki hat der Anstalt WO Thlr. vermacht, deren ffinsen immer für den fleissig- 
sten und bescheidensten Schüler bestimmt sind. 

Patronat: königlich. 

Das Friedrich-Wilhelmsgymiiaslnm (I, 212. n, 211). 

Umfang : 16 Gymnasialclassen, wovon aufsteigend : 9 (VI, V und IV, ebenso U IH 
Om und Un in je 2 Cötus, OIT, U undOI) und 4Vorschulcl. Frequenz: G.592 
(1868 : 555), V. 185: zusammen : 777, wovon 369 ev., 27 kath., 381 jüd. ; 128 auswärtige. 
I: 47 (1868: 34), II: 79, III: 172. Abiturienten: 87 (in den 5 Jahren vorher: 69). 

An Stelle der früheren Wechselcötus bestehen seit M. 1873 Parallelclassen mit alten und 
neuen Schülern, aus denen bei halbjährigen Pensen auch halbjährlich versetzt werden kann. 

Lehrer: 27. Director: Prof. Dr. Fr, W, Schwartz (seit Job. 1872 ^vorher Dir. des 
Gymn. zu Neuruppin), 9 OL., 10 ordentl., 1 kathol. Keligionsl., 1 wissensch. HülfsL, 1 Lehrer 
des Poln., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. C. Schaper, wurde Joh. 1872 als 
Dir. an das Joachimsthalsche Gymn. zu Berlin berufen. — O. 1871 ging der OL. Dr. 
Barthold an das Gymn. zu Altona und der OL. Dr. Voretzsch an das zu Altenburg über, 
0. 1873 der ordentl. L. JyT.Wachsmuth an das Gymnasium zu Emden. — 0. 1874 trat der 

1. OL., Prof. Dr. Neydecker^ der 0. 1873 sein 50jähr. Dienstjubiläum ^^efeiert, in den Ruhe- 
stand. — Am 14. Apr. starb der Prof. Dr. Fr, Mariin (bis 0. 1865 OL. der Anstalt) und 
am 20. Octb. 1870 der Prof. Dr. Georg Müller (bis 1859 OL., bis zu seinem Tode lütglied 
des Magistrats). — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; ausserdem haben 9 ScLcand. vor- 
übergehend dem Lehrercollej^um angehört. 

Bis auf den kathol. Religionsl. und den Lehrer des Poln. sind alle Lehrer evai\geli8ch. 

Local. Das Schulhaus ist durch den Anbau eines grossen Seitenflügels erweitert 
worden; ebenso ist bei demselben eine Turnhalle erbaut. 

Etat: 30,500 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 12,635, mittelbar 1760 Thlr. 
Besoldungen: 26,370 Thbr. NE. W. Dir. 1860 Thlr. und Wohnung. 

Der Bestand des Stipendienfonds war Ende 1873: 4450 Thlr. Näheres darüber und 
über andere wohlthätige Zuwendungen s. in den Programmen. 

Patronat: königlich. 



Die Bealschnle 1. 0. (I, 213. II, 212). 

Realclassen: 12 (VI und V in je 2Abth., U und OIV: UUI in 2Abth., Olli, 
und 011, I), VorschulcL: 3. Die Vorschule, firüher ein Privatonternehmen des I 



ü 

Dir. 



\^^ 



171 

Lehrer: 24. Directar: Dr. Hrm, Gei$t (seit O. 1873; Torher OL. an der Real- 
schule der Franci, Stiftungen zu Halle), 6 OL., 8 ordentL, 1 ev. und i jüd. Religionsl., 
dwiBsensch. Hülfal., 5techn. nndElem. L. — Der frühere Dir., Dr. Brennecke, starb am 
\^. Hai 1872 (s. Progr. von 187^. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Directions- 
geschafie Prof. Dr. Motty. — IC. 1870 wurde der kath. Beligionsl. Lic. Kubowick Dir. des 
Seminars zu Exin; M. 1871 der jüd. Beligionsl. Dr. Rosenstock Dir, der Sam$onschen Stiftung 
zu Wolfenbüttel. — 0. 1872 schied aus der ord. L. Dr. JutroäiMh\ um die Leitung des Beichen- 
heimschen Instituts in Berlin zu übernehmen. M. 1872 ging der OL. Prof. Dr. 0. Haupt nach 
Stettin als Dir. der städt. höh. Töchterschule, M. 1873 der ord. L. Braun als OL. an das 
Gynmasium zuBogasen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem 11 Sch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 15 (darunter der Dir.) evangelisch, 9 katholisch. 

Etat: 32,594 Thlr. Besoldungen: 26,304 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und 
Wohnung. 

Die O. Bürgerm. Nattmannsche Stipendienstiftung (Cap. von 1000 Thlr. s. Progr. v. 
1572) ist mit der des Bankdir. Rosenthal (Gap. von 1148 Thlr.) vereinigt, und auch auf 
Schaler, die sich dem Kaufmannstande widmen wollen, ausgedehnt worden. 

Dr. Brennecke, lieber den Unterricht in der darstellenden Geometrie auf Beal- 
schulen; Progr. 1869. Dr. Geist, Bede bei der Trauerfeier des Herrn Gotthüf Berger 
fvgLB.11,212). 

Patronat: städtisch. 

R0GA8EN. 

(Vorm. Grosspolen. 4853 Einw.) 
Oymnasliiiii. (JI, 213). 

Das früher städtische Progymnasium wurde Anfang 1873 vom Staate übernommen 
and zu einem Gymnasium erweitert. Anerkennung desselben: am 15. Octb. 1873. Der 
Unterhaltimgszuschuss der Stadt beträgt jährl. 1000 Thlr. 

Die 6 Gymnasialclassen sind ungetheilt ; ausserdem eine Yorschulclasse. Frequenz: 
G. 184, V. 29; zusammen: 213. (98 ev., 37 kath., 49 jüd.; 82 auswärtige. I: 16, LI: 22, 
III : 34). Die I ist M. 1873 eröffnet und mit den vorher schon über &8 Pensum der 11 
hinaus out errichteten und, hinläuglich vorbereiteten Schülern 0. 1874 die erste Abiturienten- 
prüfung abgehalten. 

Lehrer: 11. Director: Dr. C. Kunze (seit M. 1873 ; vorher Bector des Procymn. 
zu Nakel). Der Bector des Progymn., Dr. Aug. Schäfer ist 1. OL. und Pror. des Gvmn. 
geworden ; ausserdem noch 2 OL., 4 ordentL, 1 jüd. Beli^onsl., 2 techn. und Elem L. — 
Am i. Novb. 1873 schied der OL. Dr. Beckhaus aus, um die Direction des Gymn. in Ostrowo 
zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und als Hülfsl. 2 Sch.candidaten. 

Von den 1 1 Lehrern sind 7 evang. (einschliesslich des Dir.), 3 kathol. und 1 jüdisch. 

L o c a l. Das neuerbaute Schulhaus wurde am 8. April 1869 bezogen. Bei demselben 
ist ein Turnplatz eingerichtet Für Turnübungen im mnter ist kein Baum vorhanden. 

Etat: (des Progymn. 1869: 4087Vi Thhr.) des Gymn. 1874: 12,560 Thlr. Darin St. 
Zuschosa 6000 Thlr. Besoldungen 10,650 Thlr. N E. W. Dir. 1600 Thlr und Wohnung. 

Der Propst Woja/nsld schenkte 100 Thlr, deren Zinsen katholische Schüler des Orts 
erhalten sollen, die sich durch Kenntnisse in der Beligion und durch Kirchenbesuch 
auszeichnen. 

Dr. Schäfer, Schubede über Idealität und Patriotismus; Progr. 1871. Ord. L. 
Jorlin^, CarlMartell; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 

MESERITZ. 

(Vorm. Grosspolen. 4896 Einw.) 
Gymnasium (I, 214. n, 213). 

Die 6 ungetheilt en Gymnasialclassen und eine Yorschulcl. Frequenz: O. 170 
{X^ißSi 146J, V. 10; zusammen 180; davon 130 ev., 26 kath., 24jüd.; 102 auswärtige. I: 
14 (1868: 8), n: 33, £11: 33. Abiturienten: 25. 



172 

Lehrer: 13. Direcior: Rud. Marg (seitNeuj. 187S: vorher ord. Lehrer am Gym. 
zu Broinberg), 4 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 Lenrer des Pohl., 1 Sch.caiid., 1 
Eiern. L. — Der frühere Dir., Prof. Hrm, PoUe, wurde Neu). 1872 als Prov.'Schnhrath nach 
Posen berufen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 3 Sch.oandidaten. 

Unter den Lehrern ist einer katholisch, die übrigen sind evangelisch. 

Etat: 12,103 Thb*. Darin StZuschuss 7853 Thh:. Besoldungen: 10,320 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Alb. Kühn, Die zum Qymn. in Keseritz gehörige Turnhalle und der Unterrichts- 
betrieb in derselben; Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 



RAWICZ. 

(Vorm. Grosspolen. 10,065 Einw.) 
Bealschule 1. 0. (I, 214. n, 214). 

Anf. 1874 ist die Anstalt vom Staat übernommen worden; die Stadt zahlt einen 
Beitrag von iährl. 3000 Thlr. Jetziger Umfang: eine (0. 1873 errichtete) Yorschole 

von 3 Gl. und die 3 B^alclassen mit geseilter llL (U und O). Frequenz: BS. 303, 

Y. 74; zusammen: 377; davon 249 ev., 30 kath., 98jüd.; 133 auswärtige. 1: 10, II : 35, 
ni: 90. Abiturienten: 16. 

Lehrer: 17. Director: Dt, QuinHn Steinhart (seit 0. 1872; vorher OL. bei der 
Andreasschule zu Berlin), 3 OL., 6 ordentl., 1 ev., 1 kath. und 1 jüd. BehgionsL, 4techn. 
und Elem. L. — Der vorherip^e Dir., W, Itodowicz, starb am 8. Febr. 1872, der OL. Dr. 
Heümich am 27. Mai 1873. Bis zum Eintritt des Dr. Steinhart verwaltete das Directorat 
der OL. Dr. Geister. — I^eu eingetreten sind 8 Lehrer, und 6 Sch.cand. sind bei der An- 
stalt beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 13 evangel., darunter der Dir., 3 kathol., 1 jüdisch. 

Local. Für die Vorschule haben vorher zu anderen Schulzwecken verwandte Zim- 
mer geräumt werden müssen. — Die Turnhalle ist der Stadt verblieben, ihre Mitbe- 
nutzung aber der Kealschule gestattet. 

Etat: 13,150 Thlr. Darin St. Zuschuss 2500 Thh*. Besoldungen: 12,750 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Zum Andenken an den Dir. Rodowicz ist eine Stiftung gemacht: die Zinsen eines 
Gap. Tzunächst c. 500 Thlr.) sollen zu einem Stipendium für emen Schüler, der von der 
Anstalt auf die Universität übergeht, verwandt werden. — Der Kaufm. X. SiiUmanm hat 
6 Freistellen (für 3 md. und 3 clmstl. Schüler) gestiftet. Der Dir. Steinhart hat einen Frei- 
stellenfonds für die Vorschule gegründet (bis jetzt 8 halbe Freistellen). 

Zur (Gründung einer Lehrer -Wittwen- und Waisencasse ist ein Anfang gemacht 

Dr. Hell mich, Ueber den naturgeschichtl. Unterr. auf fi^alschnlen 1. 0. Progr. 
1872. Dr. Beyer, Die neuere Geometrie und die Schule; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



SCHRIMM. 

(Vorm. Grosspolen. 5606 Einw.) 
Gymnasium (I, 216. n, 216). 

Die Anstalt hat 8 aufsteigende Classen (VI, V,.IV; DI, II, je U und 0, L Frc- 
quenz: 324 (1868: 288); davon 197 kath., 65ev., 62 jüd.; 195 auswärtige. I: 39 (1868: 
47), II: 67, ÜI: 88. Abiturienten: il6. 

Lehrer: 17. Direcior CDt. JuL Stephan, seit M. 1871. Die Directoratsgeschille 
versieht einstweilen der OL. Dr. uuttmann vom Qymn. zu Schneidemühl). 4 OL., 6 ordentl.. 



173 

1 erangel. a. 1 jüd. BeligionsL, 3 wissensch. HiUfsL, 2 techn. and Elem. L. — Zwei ord. Lehrer, 
SekbutMMki und Eberguin, worden An£ 1873, zunächst interimistisch, in SJreis-Schulinspector- 
ttellen berufen. — Der OL. Dr. EngUch wurde 0. 1874 an das Gymn. zu Bartenstein ver- 
setzt — Neu eingetreten sind 11 Lehrer, Sch.cand.: 4. 

Die Zahl der kathoL Lehrer ist grösser als die der evangelischen. 

LocaL Ueber das neue Schulhans s. Frogr. von 1870. In demselben Jahre ist ein 
neuer Turnplatz zur Benutzung gekommen. 

Etat: 13,541 Thhr. Darin StZuschuss 4925 Thlr. Besoldungen: 12,330 Thlr. NE. 
W. Dir. 1600 Thhr. und Wohnung. 

Dr. Sieniawski, Die Regierung Sigismunds HI in Polen. 2. Progr. 1874. 

Patron a t : königlich. 



LI8SA. 

(Vorm. G-roBspolen. 9704 Einw.) 
Gymnasinm (I, 216. ü, 215). 

Die Anstalt enthalt SClassen; davon aufzeigende: 7 (VI, V ; lY in 2 Cotus; Uund 
Om, n« 1). Ausserdem eine elem. Yorschulcl. Frequenz: G. 353 (1868: 381), 

V.21- zusammen: 374, wovon 185 ev., 85kath., 104 jüd.; 134 auswärtige. I: 28, 11 : 52, 
UI: 96. Abiturienten: 54. 

Lehrer: 16. Director: Prof. Adalb. Ztegler (seit Joh. 1844), 4 OL., 5 ordentl., 
1 wissensch. HülisL, 3 evang., 1 jüd. Beligionsl., 1 techn. L. — M. 1869 folgte der OL. 
Dr. SuMMlaff einem Ruf als Dir. des Gtymn. zu Lemgo. O. 1873 ging der OL. Dr. Gu. 
MuUer an das Gymn. zu Görlitz über. Emeritirt wurden 0. 1871 der OL. Prof. Tsckepke, 
M. 1874 der Prof. Ed, Olawsky, — 

^ Unter den Oberlehrern ist ein kathol. und ein jüdischer. Die übrigen OL. und ord. 
L. sind evangelisch. 

Der Plan, eine Turnhalle für das Gymn. zu erbauen, ist noch nicht zur Ausfahrung 
gebracht. 

Etat: 14,870 Thhr. Darin St.Zuschuss 7174 Thh*. Besoldungen: 12,719 Thlr. )i E. 
W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Der Gommerzien R. J. A. hat der Anstalt ein Gap. von vorläufig 500 Thlr. über- 
wiesen, Ton dessen Zinsen jährL 3 gute und bedürftige Schüler unterstüUt werden sollen. 

Patronat: königlich. 



FRAUSTADT. 

(Vorm. Grosspolen. 6042 Einw.) 
Reateehide 1. O. (I, 217. 11, 216). 

Die Anstalt ist definitiv vom Staat übernommen worden. Ihre 6 Classen sind nn- 
getheilt. Ausserdem eine Yorschulclasse. Frequenz: RS. 168, Y. 28; zusammen: 
196, wovon 149 ev., 31 kath., 16 jüd.; 80 auswärtige. I: 9, U: 35, HI: 90. Abi- 
turienten: 27 (in den 5 Jahren vorher: 15). 

Lehrer: 12. Director: Äug. Krüger (seit 1853), 3 OL., 4 ordentL, 1 ev. und 
1 kmih. RelijgiionsL, 2 techn. und Elem. L. — Nach K. 1871 schied der OL. Dr. Mertek- 
mcnm definitiv aus. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 4 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des kathoL BeligionsL sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Etat: 11,360 Thhr. Darin StZuschuss 5810 Thb*. Besoldungen : 10,518 TUr. N E. 
W. Dir. 1700 TUr. und Wohnung. 

I>r. Brm. Siedler, Zur Concentration des Unterrichts aufBealschulen; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



174 

KR0T08GHIN. 

(Vorm. Grosspolen. 7747 Einw.) 
Wilhelms-Gymiiaslam (1,218. 11,217). 

Die 6 Gymnasialclassen mit getheilter HI (U und 0). Frequenz: 240 (1868: 

215), wovon 112 ev., 44kath., 84jüd.; auswärtige 116. 1:16, 11:30, 111:73. Abitu- 
rienten: 32 (in den 5 Jahren vorher 25). 

Lehrer: 15. Director: 'Prot Aua. Oladisch (seit Joh. 1849), 4 OL., öordentl., 
1 evang., 1 jüd. Iteligionsl., 1 wissensch. Hül&L, 1 Lehrer des Foln., 1 techn. und Eiern. L. — 
M. 1870 ging der ord. L. Schwalbach als OL. an die Realschule in Sprottau über. Aii£ 
1873 schied aus der ord. L. Schwalhe, um, zunächst interimistisch, das Amt eines Kreis- 
Schulinspeotors zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 4 Seh. 
candidaten. 

Mit Ausnahme des jüd. Religionslehrers sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Ueber den Neubau eines Schulhauses sind Verhandlungen eingeleitet. — Für den 
Turnunterricht benutzt die Anstalt miethweise den städtischen Turnplatz. 

Etat: 13,570 Thlr. Darin StZuschuss 4552Thlr. Besoldungen: ll,950Thhr. NE. 
W, Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Ueber eine wohlthatige Zuwendung des Gerichtsraths /2Aati s. das Frogr. von 1873. 

Patronat: königlich. 

OSTROWO. 

(Vorm. Grrosspolen. 7342 Einw.) 
Oyiunaslmii (I, 219. n, 217). 

Am 3. Juni 1870 wurde das 25jährige Bestehen der Anstalt gefeiert. Sie zahlt 
jetzt ausser einer Yorschulcl., welche 0. 1872 hinzugekommen ist, 12 Gymnasialclassen, 
wovon aufsteigende 7 (VI— Ulli inje2Cötu8, Olli; 11 in 2 Götus, I). Frequenz: 

G.879, V. 18; zusammen: 897; davon 237 kath., 95 ev., 65 jüd.; 231 auswärtige. 1:42 
(1868: 19), 11:46, 111:98. Abiturienten: 46 (in den 5 Jahren vorher : 67). 

Lehrer: 20. Director: Dt, Hub» Beckhaus (seit IL 1873; vorher OL. am Gymn. 
zu Rogasen), 6 OL., 8 ordentl., 1 ev. und 1 jüd. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 1 techn. 
und Eiern. L. — Der firühere Dir., Prof. Tschackertf wurde M. 1873 als Prov. Schulrath 
nach Posen beruien. Der ord. L. W,Ronke wurde M. 1874 als OL. an dasMariengymu. 
zu Posen versetzt. — Der OL. Cywinski starb am 10. Sptb. 1871, — Neu eingetreten sind 
14 Lehrer: ausserdem 7 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme der 2 erwähnten Religionslehrer sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Die Aula ist neu hergestellt, der Bau einer Turnhalle in der Vorbereitung. 

Etat: 21,140 Thlr. Darin StZuschuss 12,360 Thlr. Besoldungen: 19,260 Thlr. 
NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Der Major Kretschmer (f 1868) hat der Anstalt 2000 Thlr. vermacht, deren Zinsen 
jährl. 2 evangel. in Ostrowo geborene Schüler erhalten sollen; ausserdem 500 Thlr. als 
grundlegendes Gap. zum Bau einer Turnhalle; Frau Landschaftsrath ZecA 1500 Thlr., 
deren £nsen jährl. am Geburtstage ihres verstorb. Sohnes einem bedürftigen Schüler zu- 
g[ewandt werden sollen; der Propst Siwicki 500 Thlr., deren Zinsen jährlich der fleis- 
sigste Schüler erhalten soll. 

Patronat: königlich. 

KEMPEN. 

(Vorm. örosspolen. 6023 Einw.) 
Progymnasinm (x). 

Eine 0. 1865 angelegte „gehobene Schule" hat sich allmählich zn einem die ordnnngs- 
maseigen 5 Classen umfassenden Progymnasium nebst einer Yorschulcl, entwickelt Der 



175 

Wansch der Betheiligten ist, dass dies zu einem vollständigen Gymnasium ansgebildet 
und vom Staat übernommen werde. Die Frequenz betrug in dem 0. 1874 endenden 
Semester: PG. 138, Y. 51 ; zusammen : 189 (42 ev., 55 kath., 92 jüd. ; 55 auswärtige. II : 10. 
III: 12). 

Lehrer: 6. Rector: Dr. CR, Martin (seit 0. 1878 j vorher Lehrer am G^ymn. zu 
Gnesen), 4 ordcntL, 1 techn. und Elem. L. — Der frühere Dirigent der Schule, Dr. Brock, 
ist Job. 1872 als Rector an das Frogymn. zu Friedeberg ^übergegangen. 

Von den Lehrern sind B (unter denen der Rector) evangdf., 3 katholisch. 

LocaL Das ehemaL jüd. Elementar-Schulhaus ist einstweilen för die Bedürfhisse 
des Proeymn. eingerichtet. Zu allgemeinen Schülerversammlungen wird bis auf weiteres 
der Bathhaussaal Denutzt. 

Etat:5600Thb-. Besoldungen: 5080Thbr. Rectorl200Thlr.; der letzte ord.L. 550 Thlr. 

G. Korneck, Der mathematische Lehrplan; Progr. 1872. Dr. Martin, Lehrord- 
nang für den lateinischen Unterricht; Progr. 1874. 

Patronat: stadtisch. 



2. Regierungsbezirk Bromberg. 
BROMBERG. 

(Cnjavien. Netzedistrict. 26,918 Einw.) 

Zu einer Vermehrung der höheren Schulen des Orts ist es noch immer 
nicht gekommen. Nach wie vor nur ein (königL) Gymnasium und eine (städt.) 
Realschale 1. O. Von Seiten der Stadt wird die Errichtung einer zweiten 
Realschule (ohne Latein) beabsichtigt. 

Das Gymnasium (I, 220. ü, 218). 

Die Anstalt mnfasst jetzt 12 Classen, indem VI, Y und IV in je 2 coord. Gotns, III, 
II und I in je U und O getheilt sind; ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: G. 438, 
V. 195 ; zusammen : 633 ( 1868 : 594). 467 ev., 53 kath., 113 jüd. ; auswärtige 152 ; polnischer 
Abkunft: 25. I: 31 (1868: 46), 11: 43, HL: 93. Abiturienten: 72 (in den 5 vor- 
hergehenden Jahren: 49). 

Lehrer: 23. Director: Traf, C. F, Breda (seit 0. 1868^), 60L., 7ordentl., 1 cv. 
und 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. HülfsL, 6 techn. und Elem. L. — Der ordentl. L. 
yfara ging Anf. 1872 als Dir. an das 6ymn. zu Meseritz, der ord. L. Dr. Sturm 0. 1872 als 
Prof. an die polytechn. Schule zu Darmstadt über. — Am 16. Febr. 1870 starb der OL. 
Dr. Sehßnbeck, am 31. Kai 1870 der OL. Januskowskt, — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, 
und 10 SclLcand. sind längere oder kürzere Zeit bei der Anstalt oeschaltigt gewesen. 

Yon den Lehrern sind 20 evangelisch, 3 katholisch. 

LocaL Der Bauplatz für das projectirte neue Gymnasialgebaude ist 1866 angekauft ; 
der Bau selbst hat noch nicht begonnen. 

Etat: 22300 Thlr. Darm StZuschuss 7254 Thlr. Besoldungen: 19,700 Thlr. NE. 
W. IHr. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Ueber die Vermehrung der Sammlungen sowie der in B. I und II erwähnten wohl- 
tltttigen Stiftungen der Anstalt s. die jährl. Programme. 

Oli. Heffter, Die Wärme- und B^enverhältnisse Brombergs; Progr. 1869. Dr. 
Günther, Die Formen der Hypothesis aus Livius für den Schmgebrauch entwickelt. 
Und: Dir. Breda, Gedäohtnissrede auf den Proy. Schulr. G.R. Dr. IfeAn»^; Progr. 1871. 
Ord.L. li euch tenb erger. Was ist von der Benutzung von Uebersetzungen seitens der 
Schüler zu halten? Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 

M Zum 0«dlcbfaiki geinet Vorgftngen ist anchienen: Dr. TIl Bach (in Bretluti), /oh. fftinr, DHtüiardt, 
Bin B«ttni0 sur Q^gchichto dM pniiat. OyuiiMi*lw«Mii8; Leips. 1874. 



176 
Die Bealschnle 1. 0. (1, 121. II, 219). 

Umfang: ISClassen, wovon aufsteigende 9 (VI, V, IV in je 2 Abtk, Uund Olli, II 
ebenfalls in je 2 Abth., I) und eine Vorschule von 8 Glassen. Frequenz: BS. 505 (1866 : 
668), V. 196- zusammen: 701, wovon 513 ev., 60kath., 128 jüd.: 163 auswärtige, I: U, 
11: 56, III: 139, Abiturienten: 29 (in den 6 Jahren vorher: 19). 

Lehrer: 25. Director: Dr. Gu. Gerber (seit 1851), 5 OL., 8 ordentl., 1 ev. und 
1 kath. ReligionsL, 2 wissensch. HiilfsL, 1 Lehrer des Foln., 6 techn. und Elem. L. — 
M. 1869 ging der ord. L. Dr. 0, Dubislav als Rector an die höh. Tochterschule zu Bromberg 
über, M. 1873 der OL. Dr. L. Böning an die höh. Bürgerschule zu Crefeld. Der ord. L. 
Dr. Hassencamp wurde M. 1874 als OL. an das Mariengymn. zu Posen versetzt. — Der OL. 
W, Hetzet starb am 3. Juni 1871, der OL. Dr. Rieh, Schultz am 9. April 1873. — Neu einge- 
treten sind 16 Lehrer; ausserdem 8 Sch.cand., von denen 7 zugleich als Hülfslehrer 
fungirten. 

Von den Lehrern sind 7 katholisch, die übrigen evangelisch, 

Etat: 22,795 Thlr. Darin St.Zuschuss 1900 Thlr. Besoldungen: 20,680 Thb*. :NE. 
Dir. 1700 Thlr. 

Ueber die Stiftung zum Andenken des 0. Bürgermeisters v. FolUr (die Zinsen von 
500 Thlr. jährlich an einen bedürftigen Schüler) s. das Progr. von 1870. 

Dr. Gerber, Schulrede am 22. März 1871; Progr. 1872. 

Patron at: städtisch. 

NAKEU 

(Netzedistrict 6444 Einw.) 
Progymnaslum. 

Seit dem Jahre 1840 ist man in der Stadt bemüht gewesen, eine über den Elementar- 
unterricht hinausgehende höhere Schule zu Stande zu bringen. Nach verschiedenen Ein- 
richtungen kürzerer Dauer wurde M. 1866 eine städtische „höhere Knaben-^ und Mädchen- 
schule '* eröffnet. 0. 1870 übernahm die Leitung derselben Dr. C, Kunze ; die Ejiabenab- 
theilung enthielt damals die Classen VI — IV. mit 50 Schülern. Unter dem 22. März 1872 
konnte dieselbe als Progymnasium anerkannt und dem K. Prov. Schulcolleg^um zu Posen 
überwiesen werden. — Von Seiten der Stadt ist gebeten, die Anstalt zu einem Gymna- 
sium zu erweitem und auf den Staat zu übernehmen. Eine der Stadt günstige Ent- 
scheidung ist in Aussicht. 

In dem 0. 1874 abschliessenden Semester hatte die Anstalt die ordnungsmässigen 
5 Classen ungetheilt, und 2 Vorschulclassen. Frequenz: PG, 169. V. ^; zusammen: 
218, 138 ev., 9 kath., 71 jüd.; 72 auswärtige. 11: 20, HI: 80. 

Lehrer: 10. Rector: W.Schneider (seit M. 1873; vorher OL. an der Realschule 
zu Reichenbach), 5 ordentl., 1 jüd. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector, 
Dr. C. Kunze, wurde M. 1873 als Director an das Gymn. zu Rogasen berufen. 

Von den Lehrern sind 8 evangelisch, 2 jüdisch. 

Local: Bisher war die Anstalt in gemietheten Räumen untergebracht. Das neue 
Schulhaus ist am 12. Octb. 1874 eingeweiht worden. 

Etat: 6563 Vt Thhr. (darin aUs der Ereiscasse zu Wirsitz 500 Thlr.). Besolduiuren : 
6500 Thhr. Rector: 1500 Thb-.; der letzte ord. L. 500 Thlr. ; der jüd. ReligionsL öOThbr. 

Patronat: städtisch. 



SCHNEIDEMÜHL* 

(Netzedistrict. 7505 Einw.) 
Gymnasium (I, 221. ü, 219). 

Die Anstalt wurde im Octb. 1869 vom Staat übernommen. Die Stadtffemeinde zahlt 
zu ihrer Unterhaltung jährl. 2000 Thlr. Von den 6 Gymnasialclassen ist die III in F u. O 



> 

' I 



177 

getheflt. Eine Yoncbule besteht als Privatuntemehmen eines Elementarlehrers. Fre- 
quenz: 263 (1868: 198); davon 205 ev., 22 kath., 36 jüd.; 120 auswärtige. I: 14 
(1869: 3), EL: 31, III: 60. Abiturienten: 16. 

Lehrer: 12. Dir e et or : JulHanow (seit Aug. 1869), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath., 
1 jad. ReligionsL, 1 wissensch. HüUisL, 1 tecnn. und Elem. L. — Der OL. Dr. A, Zippmann 
fiel als Lieutenant am 8. Jan. 1871 vor Beifort — M. 1872 wurde der OL. Prof, Dr. Ehd 
als ordentl. Prof. an die Universität zu Berlin berufen. — Dem Pror. Dr. Guitmann wurde 
im Octh. 1873 commissarisch die Wahrnehmung der Directionsgeschäfte bei dem Oymn. 
ZQ Schrimm übertragen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 3 Sch.candidaten. 

Ausser dem einen Religionslehrer sind 2 Lehrer katholischer, die übrigen, mit Aus- 
nahme des jüd. Beligionsl., evangelischer Confession (einschliessL des Dir.). 

LocaL Das neue Classengebäude ist 1869 vollendet, das alte (Vorderhaus) 1870 
nmgebaut worden. 

Etat: 11,120 Thlr. Darin St Zuschuss 3835 Thlr. Besoldungen: 9775 TUr. NE. 
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Patronat: königlich. 

GNESEN. 

(Ehemals Hauptstadt Grosspolens. 8997 Einw.) 

Gymnagium (1,222. 11,220). 

Aufsteigende Classen: 7 (ü und Olli). Ausserdem eine elementare Yorclasse, ab 
Piiratuntemehmen eines Lehrers. Die Frequenz hat besonders in Folge der Er-, 

richtung des Oyomasiums in Wongrowitz namentlich an kath. polnischen Schiuem abge- 
nommen. M. 1868 waren deren: 219, M. 1873: 110. Schülerzahl Anfang 1874: 240 
(1868: 386); davon 82 ev., 204 kath., 54 jüd.; 106 auswärtige. 1: 13 (1868: 52) n:35, 
111:61. Abiturienten: 33 — Im Deutschen werden £e Schüler deutscher und pol- 
nischer Abkunft jetzt zusammen unterrichtet. 

Lehrer: 14. Director: J>t, Jul, Methner (seit Sptb. 1865), 4 OL., 5 ordentl., 
i erang. Beligionsl, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. TeiehmälUr ging M. 1869 an 
das G^n. zu Wittstock, M. 1871 der OL. Dr. Ernst Muller als Director an das neue Gymn. 
in Eattowitz, und gleichzeitig der ord. L. Polster als OL. ebendahin. O. 1873 übernahm 
der ord. L. Dr. Martin die Leitung der höh. Lehranstalt zu Kempen (Reg. Bez. Posen) ; 
K« 1874 wurde der OL. Emil Müller an das Gymn. zu Conitz versetzt. — Neu eingetreten 
sind 6 Lehrer; ausserdem sind vorübergehend 4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt 
g:ewe8en. 

Etwa^ die Hälfte der Lehrer (darunter der Dir.) sind evangelisch, die übrigen 
kathotisch. 

Local. M. 1869 hat die Commune vertragsmässi^ ein Haus neben dem Gymn. für 
die Anstalt angekauft (12,000 Thlr.); darin jetzt u. a. die Wohnung des Dir.; die frühere 
Dienstwohnung desselben ist auf Kosten der Stadt für Schulzwecke eingerichtet. Die 
Erbaunn^ eines Tumsaales ist im Werk. 

Etat: 13,470 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3940, mittelbar 1920 Thlr. Be- 
soldungen: 12,380 Thlr. NE. W. Dir. 1650 ThLr. und Wohnung. 

Commissionsrath £rei/6r0iin hat ein Gap. von 500 Thlr. zur Unterstützung von zwei 
iScfaülem geschenkt, deren einer immer ein Jude sein soll ; ebenso der Propst Siwicki 500 
Thlr., deren Zinsen immer „der tugendhafteste Schüler'' (auf Vorschlag des kath. Reh- 
sionslehrers mit Genehmigung des flrzbischofs) erhalten soll. Durch Bemühungen des 
Lehrers Kulnein ist ein Prämienfonds gestiftet. 

W. R5der, Zum griechischen Sprachunterricht; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 

TRZEME8ZN0. 

(Vorm. Grosspolen. 4696 Einw.) 
Progymnasinm (11, 221). 

Xachdem zu den früher vorhandenen 4 Classen 0. 1871 eine 11 hinzugefügt worden, 
ist die AjostaH am 14. Pebr. 1873 als berechtigtes Progymnasium anerkannt worden. Die 

ni 12 



178 

Stadt hat wiederholt darum nachgesucht, die Anstalt wieder als vollständiges (^mnasium 
herzustellen. — 6 Cl. und eine elementare Yorbereitungscl. Frequenz: PG. 121, Y. 
27; zusammen: 148, wovon 36 ev., 93 kath,, 19 jüd.; 88 auswärtige. 11:9, 111:25. 

Lehrer: 10. Rector: I)r.A<LS€irg (seit Neuj. 1866), 5 ordentl. L., 1 ev. Religi- 
onsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und £lem. L. — JDer 1. Lehrer <^rt6ä/e hat, zunächst 
provisorbch, eine Ereis-Schulinspectorstelle tibemommen. — Neu eingetreten sind 9 Leh- 
rer, darunter 6 Sch.cand. als Hulfslehrer. 

Von den Lehrern sind 5 evangel. (darunter der Rector), 5 katholisch. 

Etat: 8880 Thlr. Darin StZuschuss 4265 Thlr. Besoldungen: 7885 Thhr. Rector 
1500 Thlr. 

Dr. Sarg, Beiträge zur Geschichte der Stadt Trzemeszno; Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 



INOWRACLAW. 

(Ehemals Hauptstadt von Cujavien. Netzedistrict. 

7421 Einw.) 

Gymnasium (I, 222. IL, 222). 

Die üebemahme der Anstalt seitens des Staats ist Anf. 1869 erfolgt. Sie ent- 

hält die 6 Qymnasialcl. mit getheilter lU (U und 0) und eine elementare Vorclasse. 
Frequenz: G. 216 (1868: 251), Y. 33; zusammen: 249, wovon 94 ev., 82 kath., 73 jüd. 
116 auswärtige. 1:18 (1868: 24), 11:20, 111:36. Abiturienten: 46. 

Lehrer: 14 Di rector: C, Fr, Menzel (seit O. 1872: vorher OL. am Gymn. zu 
Ratibor), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülral., 3 techn. und Eiern. L. — 
Der vorherige Dir., Th, Gunthery wurde O. 1872 emeritirt. Der ord. L. Dr. Croitfr, Göms 
wurde M. 1872 als OL. an die Realschule zu Bromberg und der ord. L. Dr. 0. v, Goknski 
ebenso an das Gymn. zu Rogasen versetzt. 

Die Hälfte der Lehrer, einschliessl. des Directors, ist evangelisch, die andere ka- 
tholisch. 

Etat: 12,71 TUr. Darin St Zuschuss 3820 Thlr. Besoldungen : 11 ,543 TUr. K £. 
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Von Seiten der Stadt werden zur Unterhaltung der Anstalt jährl. 1500 Thlr. bei- 
getragen. 

Dir. Menzel, Uebungstücke zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische; 
Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



WONGROWITZ. 

(Vorm. Q-rosspolen. 4056 Einw.) 

Gymnasium. 

Die Verhandlungen, welche schliesslich im Jahre 1869 zur Gründung der AnstaU 
führten, hatten schon 1851 begonnen. Eine Vermehrung der höheren BUdungsanstalten 
im Regierungsbezirk Bromberg war, zumal nach Aufhebung des Gymnasiums in Tnemeszno, 
als Bedürlniss anerkannt: aber die Wahl des Orts blieb lange streitig. Nachdem das 
Abgeordnetenhaus 1869 aer Ansicht des Ministeriums beigetreten war und sich für Won- 
growitz entschieden hatte, erfolgte die königliche Genehmigung unter dem 18. Aug. 1869, 
und zwar dahin, dass die Anstalt als eine katholische, aber mit deutscher Unterrichta- 

? »räche gegründet werde. Für die Erbauung eines Schulhauses hatte der Kr^ 20.000 
hlr., die Stadt ausser dem Bauplatz 6000 Thlr. in Aussicht gestellt. 

Die Eröffnung des Gymnasiums geschah am 6. Mai 1872 mit 133 Schülern in den 



179 

Cktten VI bis HL und einer elementaren Vonchnlel. (VgL Dr. Dyckhoff, Geschichte 
der Entstehong des Gymn. and Bericht aber die Eroffiinng desselben; Progr. 1873). 

0. 1874 ist die Ober U^ eroffiiet and die IH in U and O getheilt worden. In dem 
Tonngehenden Semester betrag die Frequenz 163 Schüler, davon in der YorcL 22; 
81 katL, 52 er., 30 jüd.; 74 auswärtige; deutscher Herkunft 89, polnischer 74. Uli: 9, 

Lehrer: 10. Erster und gegenwartiger Dir ector: Dt, Mattk. Djfckkoff {yorhet 
Bector des Progymn. zu Bietberg), 2 OL., 4 ordentL, 1 ev. BeligionsL, 2 techn. und 
Eiern. L. 

^mmtliche Lehrer, mit Ausnahme des ev. BeligionsL, sind katholisch. 

LocaL Die Anstalt ist einstweilen in Interimslocalen untergebracht. Der Bau 
de^ Scholhanses und einer Turnhalle ist noch im Stadium der Vorbereitung. 

Etat: 12,680 Thlr. Darin StZuschuss 8400 Thh-. Besoldungen: 10,780 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Der Kanonikus Musoiff hat für solche Schüler der Anstalt, die sich dem Priester- 
stsnde widmen wollen, mit einem Gap. von 12,6737« Thlr einen Stipendienfonds „Musoiff- 
tches Alumnat" gegründet. 

Patronat: königlich. 



12» 



V. TxoY. Schieden (I, 159. n, 171). 

(3 Regierungsbezirke. 732 DMeilen. 3,707,122 Einw.) 

1863: 30, 1868: 39, 1873: 48 höhere Lehranstalten. 

1863 : 22 Gymnasien, 1 Progymnasium, 6 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule. 

1868: 24-4-8-3 

1873 : 35 G-ymnasien, Progymnasium. 9 Realschulen, 4 höh. Bürgerschulen. 

In keiner anderen Provinz haben sich in den letzten 6 Jahren die Gym- 
nasien so vermehrt wie in Schlesien. Die neu errichteten befinden sich in 
Breslau (Johannesgymn.), Wohlau, Strehlen, Waidenburg, Patsch- 
kau, Kattowitz. Aus Progymnasien sind Gymnasien geworden die An- 
stalten zu Ohlau, Gr. Strehlitz, Pless; aus einer Realschule das Gynm. 
zu Neustadt, aus einer höh. Bürgerschule das zu Kreuzburg. Angelegt 
ist ein Gymnasium in Königshütte (bereits bis zur 11 entwickelt). 

Die früher mitgerechneten Progymnasialclassen des Waisenhauses zu 
Bunzlau bestehen noch fort. — Neue Realschulen sind die zu Sprottau 
(vorher höh. BS.) und zu Tarnowitz; neue höh. BS. die zu Breslau 
(vorher I.Mittelschule), Striegau und Löwenberg. 

Die Neugründungen sind selbstverständlich nicht ohne Einfluss auf die 
Prequenzverhältnisse der benachbarten älteren Schulen gewesen. ErhebUch 
zurückgegangen ist die Frequenz in Hirsch b er g, Brieg, Oels, Oppeln; 
ausserdem im Breslauer Matthiasgynm. und in der Liegnitzer Ritter- 
akademie. Sehr gehoben hat sich die Schülerzahl in Wal den bürg, Glatz, 
Patschkau, Kattowitz; und ungeachtet der Vermehrung der höh. Schulen 
gerade in Ober Schlesien leidet namentlich das Gymn. in Ratibor an Ueber- 
lüllung. 

Nach Verhältniss der Gesammtzahl der den beiden christlichen Con- 
fessionen und der jüdischen Religion Angehörigen werden die höheren Schulen 
in Schlesien von den Evangelischen mehr benutzt als von den Katholiken, 
und von den Juden mehr als von den Christen. 

Die in Freiburg und in Lüben projectirten höheren Lehranstalten 
sind noch nicht zur öffentlichen Anerkennung gelangt. — In Lahn bei 
Hirschberg hat der Pastor Purscher ein Priyatgymnasium eingerichtet, das 
viel besucht wird. 

Das Hermhutische Pädagogium zu Nisky bei Görlitz gehört seit 0. 1874 
zu denjenigen Privatanstalten, deren Reifezeugnisse als genügende Ausweise 
der Berechtigung zum einjähr. Dienst gelten ^). 

^) Bas Pädagogium (Olli bis 1, Dir. Müller), hatte im Sommer 1874 65, das Pro- 
gymnasium (Vi— Ulli, Dir. GOrlüzX 70 Zöglinge, l^äheres über die Anstalt s. in den Y. 
und G. Die Zahl der aus dem Pädagoffium zu Nisky in das theolog. Seminar zu Gnaden- 
feld übertretenden Zöglinge ist nach dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre jährlich 7, 
worunter durchschnittuch 8 preussische, resp. deutsche. — Eine Darstellung des Lebena 
in der Anstalt aus pietätvoller Erinnerung ist „Tapeinon (d. L Kidcy), Skizzen aus einem 
Stück Kleinleben; von A S, v.K*" Neusalz 1874. 



181 

Sammtlicber Unterricht ist auf die Yormittagstimden gelegt beim Magda- 
leneDgynm. zu Breslau und der KS. zum h. Geist daselbst; ebenso, der zahl- 
reichen auswärtigen Schüler wegen, die jeden Morgen zur Schule kommen, 
bei dem Gymn. zu Waidenburg und der RS. zu Tamowitz. 

Der Normaletat ist bei den meisten Gymnasien und Realschulen der 
Provinz zur Ausfuhrung gebracht; über Breslau s. p. 182. 

Ein Directorwechsel hat stattgefunden beim Magdalenengymn. zu 
Breslau und bei den Gymnasien zu Oels, Glatz, Glogau fkath.), Sagan, Görlitz 
(2 mal), Lauban, Hirschberg, Patschkau, Neustadt, Beutnen, Leobschütz, Rati- 
bor; in Ohlau und in Gr. Strehlitz bei der Erweiterung des Progymn. und 
in Ereuzburg bei der Umwandlung der höh. BS. zu emem Gymnasium; femer 
bei der Realschule zum h. Geist in Breslau und bei der RS. in Grünberg; 
auch bei der höh. BS. in Löwenberg und dem Waisenhause in Bunzlau. 

Neue Schulhäuser sind übergeben dem Magdalenen- und dem Johannes- 
Gymnasium sowie der höh. BS. in Breslau, den Gymnasien zu Jauer, Gr. 
Sü*ehlitz, E[attowitz, Beuthen, den Realschulen zu Neisse und Tamowitz so- 
wie der höh. BS. zu Guhrau. 

In Betreff confessioneller Verhältnisse wird auf Abschn. I. p. 12 ff. und 
17 f. Bezug genommen. — Die bei den kathol. höheren Schulen der Provinz 
herkönmüiche Sitte, dass das Ableben eines Lehrers durch den betreff. Direc- 
tor zur Kenntniss der übrigen kath. Lehrercollegien gebracht und dann bei 
jeder Anstalt ein kirchliches Todtenamt unter Betheüigung der Lehrer und 
Schaler abgehalten wurde, ist vom K. Prov. Seh. C. in Breslau durch Verf. 
Y. 7. Novb. 1871 abgestellt worden. 

Das Conrictorium des Gymn. zu Neisse ist aufgehoben worden; im übri- 
gen 8. über derartige Anstalten die V. und G. 

Die Bd. II, 172 erwähnten E^rankencassen bestehen bei den daselbst ge- 
genannten Schulen fort, meist mit yermehrter Einnahme. 

Das in Abschn. I (p. 53 f.) besprochene Verbindungswesen hatte auch 
unter den Schülern der schlesischen höh. Lehranstalten weite Verbreitung 
gefunden, und hat verschiedentlich ein Einschreiten der Aufsichtsbehörde nöthig 
gemacht. 

Allgemeine Directorenconferenzen sind abgehalten worden 1870 in Neisse 
and 1873 in Schweidnitz. In letzterer hat u. a. auch eine Einigung in Be- 
treff der deutschen und der lateinischen Orthographie stattgefunden. 

Der Chef des K. Prov. SchulcoUegiums zu Breslau 0. Präsident Graf 
Eberhard zu Stolberg -Wernig. starb am 8. Aug. 1872. An seine Stelle trat 
am 10. Juni 1873 der vorherige K. Regierungspräsident zu Frankfurt a. O. 
Preih. r- Nordenßycht, Der Prov. Schulrath Dr. Schubert trat mit dem Charak- 
ter als Geh. Regierungsrath M. 1873 in den Ruhestand ; an seine Stelle wurde 
bemfen der Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt in Kiel. 



1. Begternngsbezirk Breeilaa. 
BRESLAU. 

(Hauptstadt der Provinz. 203,296 Einw.) 

Obschon die Zahl der Gymnasien sich um eins (das Johannesgymn.) ver- 
mehrt hat, können die nun bestehenden höheren Lehranstalten doch^ wie ihre 



182 

Frequenz beweist, als ausreichend flir das gegenwärtige Bedürfhiss nicht an« 
gesehen werden. Rechnet man zu der Einwohnerzahl das Militair hinzu, so 
kommt von den 7 Anstalten (5 Gymnasien und 2 Realschulen) je eine saS 
c. 30,000 Einwohner. Einige Hülfe gewähren die „Mittelschulen" (höh. Bürger- 
schulen ohne Latein). Die Stadt hat deren in den letzten 10 Jahren 3 ge- 
gründet, 2 evangelische (1863 und 1870) und 1 katholische (1867). Die erste 
evangelische ist weiterhin als berechtigte höh. Bürgerschule aufgeführt; über 
die gleiche Anerkennung der zweiten schweben Verhandlungen. 

Für die berechtigten 6 städt. höheren Schulen beträgt der Ausgabeetat 
jetzt jährlich 168,414 Thlr. (der KämmereizuSchuss 74,814 Thlr.); die sämmt- 
lichen Besoldungen betragen darin 124,950 Thlr^). 

Die Directoren der städt. Gymnasien und Realschulen beziehen neben 
freier Amtswohnung ein jährl. Gehalt von je 2000 Thlr., also nach dem Nor- 
maletat das Maidmalgehalt ; die ordentlichen Lehrer jährl. 700 bis 1700 Thlr., 
mithin 100 bis 200 Thlr. über die Sätze des Normaletats. Diese Mehrbeträge 
vertreten die Stelle der den Lehrern königlicher Anstalten gewährten Woh- 
nungsgeldzuschüsse. 

Von den zwei seitens der Stadt erbauten neuen Schulhäusem (s. B. ü, 
173) ist das eine dem Johannesgymn. überwiesen ; den Plan, in dem anderen 
eine neue Realschule einzurichten, hat man aufgegeben und dem Interesse 
der Einwohner mehr durch Errichtung neuer Mittel- (höh. Bürger-) Schulen 
zu dienen geglaubt; zwei derselben befinden sich jetzt in dem betreffenden 
Gebäude. 

Zum Turnen benutzen den Platz am Schiesswerder das Elisabet- und 
das Magdalenen-Gymn. und die Realschule am Zwinger ; für die übrigen städt. 
höh. Schulen sind besondere Turnplätze auf dem Areal der resp. Schulgrund- 
stücke eingerichtet. — Ln Winter ist die städtische Turnhalle bisher von 
allen höheren Lehranstalten benutzt worden. Seit Herbst 1874 stehen dem 
Elisabetgymn. und der Realschule zum heil. Geist je ein in Erweiterungs- 
bauten der betreffenden Schulhäuser eingerichtetes Tumlocal zur Verfügung. 

TJeber einige kathol. Waisen- und andere Erziehungsanstalten s. die V. 
und G. 

Für die Schüler der städtischen und des Friedrichsgymnasiums besteht seit 
längerer Zeit ein facultativer Unterricht im Polnischen. 



Das Oymnaslam zu St. Elisabet (1, 166. II, 174). 

Nach wie vor 12 aufsteigende Gymnasial- (VI — I je U und 0) und 3 Vorschulclasaen. 
Frequenz: G.428 (1868 : 538), V. 211 ; zusammen : 639 ; davon 367 ev., 19 kath., 268 jüd. ; 
76 auswärtige. 1 : 37, II : 47, III ; 63. Abiturienten: 89 (in den 5 Jahren vorher : 76). 

Lehrer: 22. Director: Rector Prof. Dr. C. Rud, Fickeri (seit 0. 1846), 6 OL., 
10 ordentl., 5 techn, und £lem. L. — 0. 1870 ging der OL. Ätirf. Künstler als Pror. an dj« 
Gymn. zu Hirschberg über (jetzt Dir. des Gymn. zu Ratibor) ; 0. 1873 ging der OL. Dr. 
Weniger als Prof. an das Gymn. zu Eisenach. Bmeritirt wurden O. 1869 der OL. Crntt- 
mann, 0. 1872 der OL. Stentel, Joh. 1874 der Prof. W. Eath, Der Pror. Dr. Kampmamm 

starb am 9. Sptb. 1872. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem sind 3Sch.cand.. bei 
der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das Schulhaus ist durch Anbau eines Flügels erweitert; darin ein Zeichn- 
saal, ein Tumsaal, ein Classenzimmer. Die Erweiterung des Schulhofs ist eingetreten. 



') Die laufenden Ausgaben für sämmtliche städtische Schulen betragen jetzt 457,130 
Thlr. ; und da die Einnahmen derselben nur auf 147,425 Thlr. geschätzt sind, so bedarf ihre 
Unterhaltung eines Zuschusses aus städtischen Mitteln im Betrage von 309,705 Thlr. 



183 

Etat: 90,249 Thlr. Besoldungen: 25,129 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und fr.Woh- 
nong; der letzte L. 700 Thlr. 

Bei dem ^)abr. Rector-Jubiläum des Dr. Fickeri (0. 1870) wurden ihm von ehemaligen 
Schalem 1250 Thlr. aberreicht, die er zu einer Stiftung für unversorgte Töchter ehema- 
liger Lehrer der Anstalt bestimmte. Dieselbe wird mit der ArUtmräihxmg (s. B. I, IW) 
zur Ausstattung Elisabetanischer Lehrertochter verwaltet — Ausserdem verschiedene 
kleinere wohltlStige Zuwendungen. 

Dr. YBlkerling, Das alte und das neue Kaiserthum ; Schukede im Progr. von 1874. 

Patronat: städtisch. 



Das Gymnasium zu St. Maria Magdalena (1, 167. 11, 174). 

Der UeberfuUnng dieser Anstalt ist M. 1872 durch die Eroffiiung des Johannes-Oy m- 
nsaian» einigermassen abgeholfen worden. Im Sommersemester vorher wurden in den 
Gymn^classen 872, in der Vorschule 340, zusammen 1211 Schüler unterrichtet. In dem 
darauf folgenden Wintersemester waren ihrer im Gymnasium: 689, in der Vorschule : 166; 
zusammen: 805. Es konnten 5 Classen eingezogen und die Zahl der Lehrer um 6 ver- 
mindert werden. 

Zu Anfang 1874 bestanden 9 aufsteigende Classen des G^mn. (VI, Y, IV, U und 
Om, Un in je 2 Cotus, OLE, U und Ol), 3 der Vorschule. Frequenz: Ot, 612 
(1868: 7.50), V. 174; zusammen: 786; davon 545 ev., 31 kath., 210 jüd.; 110 auswärtige. 
I: 57 (1868: 76), 11:107, HI: 182. Abiturienten: 161 (in den 5 Jahren vorher: 145). 

Lehrer: 30. Director: Prof. Dr. 0. Heine Tseit 0.1870; vorher Dir. des Gymn. 
zu Hirschberg), 7 OL., 14 ordentl., 2 wissensch. HäuSsl., 6 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Dir., JProf. Dr. C. Schönborn, starb am 8. Aug. 1869; vri. Proer. von 1870»). Bis 
zur Wiederbesetzung der Stelle verwaltete die Directionsgeschäfte der Pror. Prof. Dr. 
BemerL — 0. 1870 ging der ord. L. Dr. Mmfkoff als Prof. an das FtVztAiimsche Gymn. in 
Dresden über; 0. 1871 der ord. L. Dr. Engler als Gustos des botan. Ghurtensnachluinchen; 
K 1872 schied aus der OL. Dr. Schuck als Pror. des Johannesgymn. in Breslau- 0. 1873 
der ord. L. Dr. /?. Förster als Prof. der Universität daselbst; iL 1873 der Dr. Eitner als 
Dir. des neuen Gymn. inWohlau. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; ausserdem haben 
11 Sch.cand. dem LehrercoU. angehört. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das neuerbaute Schulhaus wurde M. 1869 bezogen ; eine der Vorschulclassen 
hat noch ausserhalb desselben untergebracht werden müssen. 

Etat: 35,010 Thlr. Besoldungen: 31,854 Thlr. N E. Dir. 2000 TWr. und fr. Woh- 
nung; der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Von Schülern des f Dir. Schönhom wurde zu seinem Andenken eine Stiftung für 
Wittwen und Waisen von Lehrern der Anstalt errichtet. Das Gap. betragt c. 3060 Thlr. ; 
das Statut der Stiftung s. im Progr. von 1872. — Nach 0. 1870 schenkte ein ehemaliger 
Schaler, der schon mehrmals Unterstützungen ftir arme Schüler gewahrt hatte, 1000 Tmr., 
deren Zinsen am Geburtstage seines Vaters an 5 Schüler der oberen Glassen vertheilt wer- 
den sollen. — Pastor Conrad schenkte für die Bibliothek 50 Thlr. 

Patronat: städtisch. 



Das Friedrichs-Oymnasliim (I, 168. 11, 176). 

lieber die Rechte und Pflichten des reformirten Presbyteriums zu Breslau in seinem 
VerUiltniss zur Anstalt haben mehnährige Verhandlungen stattgefunden. Eine G. 0. v. 
9. Norb. 1868 bestimmte, dass dies Verhältniss gegenüber der Aufnchtsbehörde lediglich 
nachMasigabe der allgemeinen für die höheren IJnterrichtsanstalten bestehenden Normen 
zu regeln sei. In Folge dessen war die Existenz der Anstalt als Gymnasium wegen der 
unzureichenden Mittel zur Unterhaltung desselben eine Zeit lang in Frage gestellt. Nach- 
dem die Angelegenheit auch vor das I&ma der Abgeordneten gebracht worden, ist schliess- 
lich ein erheblicher Staatszuschuss bewilligt und ein königl. Gompatronat eingerichtet 
(s. Progr. von 1871). 



>) Biofraphi« desMlben tob Prof. Dr. Palm, s. Sohles. ProTinBUlbL 
Sdndiwlea und LcbcnaabriM ton Dr. S. Caner; Bredaa 1972. 



1^ 2. — C. GdtUb SdMbom, Aiuge- 



184 

Die Classenzahl ißt sich gleich geblieben: 7 des Gymn. (U und Olli) und 2 der 
Vorschule. Frequenz: G. 259 (1868: 284), V. 65; zusammen: 324; davon 128 ev., 16 
kath., 180 jüd.; 73 auswärtige. I: 22, II: 34, III: 75. Abiturienten: 42. 

Lehrer: 16. Director: VroLDr, Äuff, Lange (seit Joh. 1860; vorher Fror, und 
Directoratsverweser derselben Anstalt), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. Beligionsl., 1 wissensch. 
Hülfsl., 2 Sch.cand., 4 techn. und Blem. L. — Der OL. Treu ging 0. 1872 an das Gymn. 
zu Waidenburg über. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem 7 Sch.cand. , wovon 
2 als Bülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Um grössere Classenräume zu gewinnen, ist u.a. eine Dienstwohnung im 
Schulhause eingezogen. Die Classen haben Gasbeleuchtung erhalten. 

Etat: 14,120 Thlr. Darin St.Zuschuss 2700 Thlr. Besoldungen: 11,750 Thlr. NE. 
Dir. 1760 Thlr. und Wohnung. 

Prof. Andersse n. Schulrede am 21. März 1868; Progr. 1869. Die Augen der 
Schüler des Priedrichsgymn. und ihre Veränderungen im Laufe von l^/a Jahren, von Dr. 
med. und phil. Bhn. Cohn; Progr. 1872. 

Patronat: Das Presbyterium der reformirten Hofkirche; mit königl. Compatronat 
(Bürgerm. Barisch). 

Das Matthias-Gymnasium (1, 169. II, 176). 

Umfang: 15 Classen, wovon aufsteigend 9 (VI, V, IV, U und Olli, Uli in je 2 
Cötus, 011, ü und Ol); ausserdem 2 Vorschulcl. Frequenz: G. 604 (1868: 658), 

V. 32; zusammen: 636; davon 598 kath., 10 ev., 28 jüd.; 313 auswärtige. I: 75 (1868: 
61), II: 110, ni: 138. Abiturienten: 141 (in den 5 vorbeigehenden Jahren 123). 
Ueber das mit dem Gymnasium verbundene Convictorium s. <fieV. und G. 

Lehrer: 25. Director: Dr, Ant, Jos. Reisacker (seit Juni 1868), 7 OL., 8 ordentl., 
5 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Religionsl. Dr. Th. Weber ging 
0. 1873 aU Prof. der Philosophie an die Breslauer Universität über ; der OL. Dr. Görliu 
wurde M. 1874 Dir. des Gymn. zu Patschkau. Der OL. Dr. Hrm. Schedler trat 0. 1871 in 
den Buhestand. Gestoroen sind die OL. Jos. Janske im Jan .1869, Dv. Exp. Baumgart am 
14 Sptb. 1871, Dr. JuL Resler am 6. März 1873. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer. Sch.- 
cand. sind 27 bei der Anstalt beschäftigt gewesen; davon ^ zugleich als probandi 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Local. Das Schulhaus ist dem Bedürfhiss gemäss durch verschiedene bauliche Ver- 
änderungen erweitert worden; s. die Progr. von 1869 und 1872. 

Etat: 26,140 Thlr. Darin St. Zuschuas unmittelbar 3390, mittelbar 6554 Thb-. Besol- 
dungen: 22,740 Thh-. NE. W. Dir. 1850 Thlr. und Wohnung. 

Zum Andenken an den früheren Dir. Wissowa ist mit einem Anfangs-Cap. von c. 1000 
Thlr. eine Lehrer-Wittwen- und Waisenstiftung errichtet worden ; vgl. das Progr. v. 1872. 

Ueber die jährlich zur Vertheilung kommenden Beneficien der Anstalt s. die Programme* 

Das Vermögen der Erankencasse betrug Ende 1873: 6846 Thlr. 

Die Lehrerbibliothek enthält c. 10,860 Bände, die Schülerbibliothek nach Ausschei- 
dung des Ungeeigneten c. 4850 Bände. 

Dr. Knobloch, De Vratislaviae arce Caesarea; Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 

Das Johannes-Gymnasium. 

Ueber die Vorgeschichte dieser Anstalt ist das Wesentlichste in Abschnitt I p. 17 f. 
mitgetheilt. Den Entschluss die höheren Schulen zu vermehren hatten die städtischen 
Behörden bereits im Jahre 1863 gefasst; das neue Gymnasium sollte besonders der über- 
mässigen Frequenz des Magdalenen-Gymn. eine Ableitung verschaffen. Gegenüber dem 
Verlangen katholischer Einwohner, dass eine neue Realschule mit ausgesprochen katho- 
lischem Charakter errichtet werde, beschlossen Magistrat und Stadtverorduete, dass den 
künftig zu errichtenden höheren Lehranstalten im Interesse der Gleichberechti^ng aller 
Bekenntnisse ein confessioneller Charakter überhaupt nicht beigelegt werde. Dies ut zu- 
erst bei dem Johannes-Gymn. zur Ausführung gebracht worden. 

Die Eröffnung geschah am 14.0ctb. 1872, gleich mit 8 Gymnasial- (VI, bis I; III 



} 



185 

und ü in ü ond O geth«ilt) and 3 Vorsclialclassen. Die Frequenz betrug: SOS im 
Gymn., 183 in der Vorsch. — Auf. 1874 betrug sie: G. 330, V. 178; zuaammen: 508; davon 
374 ev., 60 kath., 74 jüd.; 75 auswärtige. I: 38, 11: 49, III: 74. Abiturienten: 
bei der ersten, M. 1873 abgehaltenen, rrüfimg : 12. Vgl. das erste Progr. der Anstalt, 
1874: Dr. Kuller, Die Eröffnung des Gymnasiums. 

Lehrer: 21. Director: Prof. Dr. /V. TT. J/«/fer (seit M. 1872; vorher Prot am 
«loachimsthalschen Gymn. zu Berlin), 3 OL., 7 ordentl., 3 ev. HeligionsL, 3 wissensch. 
Hülfsl, 4 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Müurick ging K. 1873 als Prof. der Mathe- 
mstik an die Forstakademie zu Neustadt E.W. über. Gleichzeitig schied aus der Lehrer 
Kümig, um das Amt eines Kreis-Schulinspectors zu übernehmen. 

Von den Lehrern sind 15 evang., 3 kathol., 3 jüdisch. 

LocaL Der fiau des Hauses war bereits 1866 vollendet^). 

Etat: 20,970 Thlr. Besoldungen: 19,502 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr und Wohnung ; 
der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Der Commissions R. Wetel schenkte der Anstalt ein Oelgemälde, den Kaiser und König 
WUhelm darstellend. 

Patronat: stadtisch. 



Die Bealschule zum heil. Geist (R.S.l.O.) 1,171. 11,177. 

Die Anstalt umfasst jetzt ausser einer 3class. Vorschule 13 Glassen. Die parallelen 
Abtheilungen sind als Wechselcötus eingerichtet. Frequenz: RS. 518, Y. 187 ; zusam- 
men: 705; davon 531 ev., 105 kath., 69 jüd.; 161 auswärtige. 1 : 20, II: 73, III: 99. 
Abiturienten: 31 (in den 5 vorherigen Jahren: 21). 

Lehrer: 26. Director: Prof. Dr. Ed. Reimann (seit M. 1873 ; vorher OL. bei der- 
selben Anstalt), 6 OL., II ordentl., 1 kath. Beligionsl., 1 wissensch. HülfsL, 6 techn. und 
Elem. L. — Der vorherige Dir., Dr. £. Hdpfner, wurde Job. 1873 als Prov. Schulrath nach 
Coblenz berufen. Der ord. L. Dr. ^(üFAne ging M. 1873 als OL. an das Gymn. zu Wohlan. 
Der OL. Fuger wurde M. 1870 emeritirt. Durch Tod sind ausgeschieden der Prof. Dr. 
ifiWf (t am 3. Juli 1871) und der Pror. Prof. Dr. Marhack (f am 24. Apr. 1873). Der ehemal. 
Dir. F. A. Kamp (emeritirt M. 1868) starb am 6. Juli 1870. — Neu eingetreten sind 23 Lehrer, 
ausserdem 13 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des kathol. Beligionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Da die Baume des jetzigen Schulhauses nicht mehr ausreichen (mehrere 
Classen haben ausserhalb untergebracht werden müssen), so wird auf dem dazu gehörigen 
Grundstück ein zweites errichtet. Dasselbe, ausser Glassenzimmem einen Tumsaal, ehem. 
Laboratorium, Zeichnsaal u. a. m. enthaltend, soU noch 1874 in Gebrauch genommen wer- 
den. Daneben wird ein Turnplatz eingerichtet. 

Etat: 31,305 TWr. Besoldungen: 28,059 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und fr. Woh- 
nung; der letzte ord.L. 700 Thlr. 

Nippert, Ueber den Zeichnunterricht in hob. Lehranstalten; Progr. 1868. 

Patronat: stadtisch. 



Die Realschule am Zwinger (R. S. 1. 0.) 1, 171. II, 178. 

Zahl der Classen: 11, sammtlich aufsteigend, indem nur die VI ungetheüt, jede der 
anderen Classen aus einer unteren und oberen Abth. besteht. Frequenz: 621 (1868: 
691)^ davon 411 ev., 76 katk, 134 jüd.; 159 auswärtige. I: 68, H: 90, HI: 149. Abi- 
turienten: 109 (in den 5 Jahren vorher: 80). 

Lehrer: 28. Director: Dr. Cae9, Alb. Kletke (seit M. 1836), 7 OL., 12 ordentl., 
1 ev., 1 kath. Beligionsl., 1 ¥rissensch. Hülisl., 5 techn. und Elem. L. — Der ordentl. L. 
Dr. Wotsidio wurde 0. 1870 Dir. der Realschule zu Tamowitz. — Der OL. L. Müüer starb 
am 31. April 1873. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, und 17 Sch.cand. sind als Hül&< 
lehrer oder probandi bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 21 evangel. (einscnliessl. des Dir.), 7 katholisch. 

LocaL Alle Baume des Schulhauses sind renovirt worden. 



>) Avf di« Einxicbteng d«r Clmmwii—r besflgUch: Dr. med. Hrm. Cohn, Die neuen SnbeelUen in Bree- 
laner JohauMS-Oxan.; BimL 1873. 



186 

Etat: 33,490 Thir. Besoldungen : 29,434 Thlr . N E. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung ; 
der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Dr. Hrm. Adler, Aelteste Geschichte der am Zobten liegenden Dörfer des Augastiner- 
Chorherrenstifts auf dem Sande zu Breslau; Progr. 1871 und 1873. Dr. C. A. Kletke, 
Bemerkungen tiber die Bealschulbildung, im Progr. von 1872. 

Patronat: städtisch. 



Die höhere Bürgerschule. 

Die Anstalt ist eine von den drei p. 182 erwähnten Mittelschulen, lieber die Aen- 
dening des Namens (gegen Ende 1878) vgl. p. 84. Sie ist 1863 gegründet und hat in 
den 10 ersten Jahren i&es Bestehens c. 2000 Schüler aufgenommen. Ihre Einricht^mg 
entspricht im wesentlichen der der übrigen höh. Bürgerschulen ohne Latein; vgl. p. 85. 
Auf Grund einer 0. 1873 abgehaltenen Entlassungsprüfung ist die Anstalt unter dem 
8. Apr. 1874 als berechtigt zur Ausstellung von Qualüicationszeugnissen für den einjähr. 
Militairdienst anerkannt worden. 

Jetziger Umfang: 12 Classen, wovon aufsteigend 9 ; die 3 untersten sind Elementarcl, 
von den 6 anderen haben die 4., 5. und 6 je 2 Abth. Frequenz (nach Ostern 1874) : 
664; davon 561 ev., 3 kath., 100 jüd.; 44 auswärtige. 1. Cl.: 13, 2. Cl.: 18, 3. Cl.: 44 
In der ersten Entlassungsprüfung bestanden 6 Schüler. 

Lehrer: 18. Rector: Dr. Th, Bach (seit Novb. 1864, vorher OL. am G-ymn. zu 
Lauban; für 0. 1875 zum Dir. der Sophien-Realschule in Berlin designirt). Von den 
Lehrern sind 7 akademisch vorgebildet und haben das Examen pro fac. doc. bestanden; 
einer ist pro rectoratu, einer pro schola geprüft. 

Zu aen 18 Lehrern gehört ein jüdischer Religionsl., ein Lehrer ist kathol.; die üb- 
rigen sind evangelisch. 

Local. Ausser den Classenräumen ist im Sohulhause ein physikalisches und ein 
ehem. Lehrzimmer, ein zoolog. Gabinet, ein Zeichnsaal und ein Prürangsaal vorhanden. 

Etat: 18,390 Thlr. Besoldungen : 15,924 Thlr. Rector 1600 Thlr. und £r. Wohnung. 

Zur Unterstützung und Prämiirung von Schülern wird ein Fonds angesammelt 

Das Progfr. von 1874 enthält u. a. das für die Entlassungsprüfungen der Anstalt ge- 
nehmigte Reglement. 

Patronat: städtisch. 



WOHLAU. 

(Fürstenthum Wohlau. 2237 Einw.) 

Gymnasium. 

Der von den städtischen Behörden seit längerer Zeit gehegte Plan der Errichtung 
einer höheren Lehranstalt kam 1873 zur Ausführung. Am 11. Octb. des Jahres wurde 
die neue Schule mit den Gymnasialclassen VI, Y, Iv, worin zusammen .51 Schüler, er- 
öffnet — O. 1874 betrug die Schülerzahl 83 (darunter 68 ev., 22 kath., 3 jüd.; 41 aus- 
wärtige. M. 1874 wird eme Vorschulcl. eingerichtet; 0. 1875 hofft man die Secunda er- 
öffnen zu können. 

Lehrer: 7. Director: Dr. Gu,£itner (seit M, 1873; vorher Lehrer am Kagdal. 
Gymn. zu Breslau) ; ausserdem noch 4 wissensch., 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Eiern. L. — 

Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan. Die jetzigen Lehrer sind, mit Aosoalune 
des einen (kath.) Religionsl., sämmtlich evangelisch. 

Local. Vorläufig ist die Anstalt im Schiesshause untergebracht. Die Erbauung 
eines eigenen Schulhauses ist in der Vorbereitung. 

Etat für 1874: 7170 Thlr. Besoldungen: 5860 Thhr. NE. Dir. 1650 TWr., der 1. 
OL. 1200 Thlr., der letzte ord. L. 700 Thlr., der techn. L. 500 Thlr. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



187 



GUHRAU. 

(Fürstenth. Glogau. 3913 Einw.) 
Höhere Bflrgerschule (II, 184). 

Unter dem 11. ^ovb. 1870 ist die Anstalt als zu Entlaflsnngsprtifiinffen berechtigt 
anerkannt worden. Die 5 Gl. sind ungetheilt. Frequenz: 88 (1868: 103); davon 

65*eY.. 14 kath., 9 jüd. ; 33 auswärtige. 1. C. : 6, 2. Gl. : 12. 

Die Abgangsprüfung haben seit 0. 1870, wo die erste stattfand, 11 Schüler be- 
standen. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Ad. Gu.Lundehn (seit M. 1865), 4 ordentl., 1 kath. Reli- 
gioQfl].. 2 techn. und Eiern. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer. 

Von den 8 Lehrern sind 6 evangel. (einschliessl. des Rectora), 2 katholisch. 

L o ca 1. Das für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0. 1870 bezogen worden (s. Progr. 
von 1870). 

Etat: 5040 Thlr. Besoldungen: 3520 Thb«. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung. 

Von den Brüdern Hob. und Hrm. Ulm (Bittergutsbes.) ist der Anstalt 1873 ein Har- 
monium geschenkt worden. 

Durch Bemühungen der Lehrer (öffentl. Vorträge u. a.) ist der Anfang zn einer 
Stipendienstiftung gemacht worden. 

Patronat: städtisch. 



OELS. 

(Herzogth. Oels. 7436 Einw.) 
Oymnaslnm (1, 173. 11, 179). 

Die Anstalt hat 8 aufsteigende Glassen (111 und II in UundO getheilt). Fre- 

quenz: 371; davon 306 ev., 29 kath., 36 jüd.; 201 auswärtige. 1:31, 11:69, 111:90. 
Abiturienten: 65 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 75). 

Seit O. 1874 ist eine Vorschule mit dem Oymn. verbunden. 

Lehrer: 13. Director: Prof. Dr. Abichi (seit M. 1870 ; vorher Prof. in Schulpforte), 
4 OL., 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Eiern. L. — Der frühere Dir., Ge. 
Btts, wiorde Joh. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Rendsburg versetzt. Bis 
zum Eintritt seines Nachfolgers verwaltete das Directorat der Pror. Prof. Dr. Böhmer, — 
Der frühere Prorector der Anstalt (bis 1847), Purmann, starb am 23. Mai 1871. Der auf ihn 
folgende Pror. (bis M. 1850), Lindauy am 5. August 1872. — Neu eingetreten sind 10 
Lehrer; ausserdem vorübergehend 8 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Etat: 15,330 Thlr. Darin St Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 12,830 Thlr. NE. 
Dir. 1650 Thhr. und Wohnung (gegen Miethe). 

Eine „Am^o^cirstiftung'' (1869) schenkt jährL an Schüler, welche Sinn für Natur- 
wissenschaften haben, darauf bezügliche Werke; das Statut s. im Progr. von 1870. lieber 
die Tbatigkeit der „^ei/afu/stiftung'' geben die jährl. Programme Auskunft. 

Im Pro^. von 1869: ein detaillirter Lehrplan für den deutschen, in dem von 1870 
für den lateinischen Unterricht. Gonr. Rabe, der ^eosraph. Unterricht auf dem 
Gymn. ; und Vorschlag, das Französische auf den Gymn. in der II abznschliessen, Progr. ; 
Ernst, Gedächtnissrede auf die ehemal. Schüler der Anstalt, welche im Kriege ge- 
fallen sind; Progr. 1872. Keller, Pädagogische Erfahrungen; Progr. 1874. 

Patronat: herzoglich und städtisch mit königL Gompatronat. Vertreter des letz- 
teren ist der Landrath v, Rosenbery, des herzoglichen (nachdem O. 1869 der Kammer- 
präsident 9. Kelttek ausgeschieden) der Kammerpräs, von der Berewardt, Guratorium. 



1 



188 

OHLAU. 

(Fürstenth. Brieg. 7405 Einw.) 
Oymnasiain (II, 180). 

Das frühere Frogymnasium wurde O. 1872 darch eine 1 erweitert imd am 9. NoTb. 
1872 als Gymnasium anerkannt. Es hat die 6 Classen, ungetheilt; ausserdem 2 Vor- 
schule!. Frequenz: G. 2B4, V. 73; zusammen: 307; davon 217 ev., 56 kath., 36jüd.; 
118 auswärtige. 1:19, n;.21, 111:47. Abiturienten in der ersten, 0. 1874 ab- 
gehaltenen Früfung: 4. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Fr. Kirchner (seit M. 1872; vorher Pror. amGymn. 
zu Jauer), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 8 techn. und Eiern. 
L. — Der Bector des früheren Frogymn., Dr. W. Guttmann, ging M. 1872 als OL. an du 
Gymn. zu Schneidemühl über. 

Mit dem einen Religionsl. sind 2 Lehrer kathol., die übrigen evangelisch. 

Local. Der Anstalt ist in dem Schlosse, worin sie sich befindet, iur ihr vermebr- 
tes fiedürfhiss noch andere Bäume übergeben worden. An einer Turnhalle fehlt es 
noch. 

Etat: 11,288 Thlr. Besoldungen: 8850 Thhr. (excl. techn. und Eiern. L.). 19 £. 
Dir. 1500, der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Ein Fonds zu Stipendien wird angesammelt (bereits über 300 Thlr.). 

Dr. 0. Altenburg, Didaktische Studien (grammatisch); Frogr. 1874. 

Fatronat: städtisch. 

BRIEG. 

(Fürstenth. Brieg. 14,258 Einw.) 
Gymnaslnm (1, 174. II, 180). 

Die Anstalt zählt 8 aufsteigende Classen (IIl und 11 in U und getheilt)- Fre- 

äuenz: 318 (1868: 378, wovon 218 ev., 70 kath., 30jüd.; 129 auswärtige. I: 37, 11: 62, 
1: 75. Abiturienten: 81 (in den 5 Jahren vorher: 92). 

Lehrer: 14. Director: Frof. Dr. J. JuL Guttmann (seit M. 1857), 4 OL., 5 ordentl., 

1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 

2 Lehrer; ausserdem auf kürzere Zeit 2 Sch.candidaten. 

Ausser dem erwähnten BeUgionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Es ist eine Turnhalle für das Gymn. erbaut worden (4856 Thlr. and zwar 
3398 Thfr. für das Gebäude, 458 Thlr. für die Geräthe). 

Etat: 14,280 Thlr. StZuschuss unmittelbar 3220, mittelbar 3960 Thlr. Besoldun- 
gen: 12,715 Thlr. N E^ W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Aus Anlass des 1869 gefeierten dOQjähr. Jubiläums der Anstalt (s. darüber das Frogr. 
von 1870) ist auf Anregung des Dir. Guttmann ein Stipendienfonds gesammelt, aus dem 
seit 1870 jährl. 120 Thlr. luiben vertheilt werden können. 

A. Göbel. Einiges über den griechischen Unterricht; Froffr. 1871. Dr. Gutt- 
mann, Zwei Schulreden: Auf Kaiser Wilhelm und lieber ideale Bildung; Frogr. 1874. 

Fatronat: königlich. 

STREHLEN. 

(Fürstenthum Brieg. 5607 Einw.) 

Gymnasium. 

Nach Goerliehs Geschichte der Stadt (Bresl. 1853) besass dieselbe im 16. und 17. 
Jahrh. eine Inther. Farticularschule, deren Schiilerzahl für 1616 auf 110, für 1687 tnf 50 



"1 



189 

iflge^eben wird. Die Sitte der Scbulkomodien hatte auch hier Eingang gefunden. All- 
mähch wurde die Anstalt, als die Stadt selbst durch die Folgen der Knege und schwere 
Unglacksfalle ihren Wohlstand verlor, zu einer Elementarschule. Ais neuerdings die Ver- 
iuUtnisse der Stadt, besonders durch die erleichterte Ausnutzung ihrer Granitbrüche, sich 
benerten, fusten die städt. Behörden den Plan der Wiederherstellung einer höheren 
Schule. Nach längerem Schwanken zwischen Gtymnasium und Realschule entschied man 
rieh far ersteres. 

Ero&ung der Anstalt M. 1873 (21. Octb.) mit 106 Schülern in den Classen VI bis 
ly. 0. 1874 waren in 4 Classen 12/ Schuler (danmter 96 ev., 18kath., 11 jnd; 54 aus- 
wirtige). Die Secunda hofft man 0.1876 eröffnen zu können: eine Vorschule schon 

Lehrer: 7. Director: Dr. O. Korn (seit IL 1873; vorher Pror. des Gymn. zu 
Pyritz); ausserdem noch 4 wissensch., 1 kath. Beligionsl., 1 techn. und Elem. L. 

Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan; von den jetzigen Lehrern sind Öevang. 
(einBchliesBlich des Dir.), 2 katholisch. 

LocaL Die Errichtung eines besonderen Gymnasialgebäudes wird vorbereitet; der 
Btaplatz ist bereits erworben. Einstweilen sind der Anstalt Räume in dem evangel. 
Schnlhause überwiesen. 

Etat für 1874: 7060 Thk. Besoldungen: 6200 Thhr. Dir. 1500 Thbr. und Dienst- 
wohnimg; ein OL. 1200 Thhr.; der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Der Stadtrath Waäer hat der Anstalt 100 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zu Bücher- 
pramien bestimmt sind; der V orschussverein 50 Thlr. zur Aufstellung von Tumgeräthen. 

Die Bibliothek des (f ) Kreisgerichts R. Menzel (c. 1300 Bde., worunter viele Silesiaca) 
itt in die Verwaltung des jungen Gymn. übergegangen. 

Patronat: stadtisch. Curatorium. 



8TRIEGAÜ. 



(Fürstenthum Schweidnitz. 9,100 Einw.) 



Höhere Bürgersehnle (x). 

Zur Geschichte des Orts: C. F.W. Richteri Histor. topograph. Beschreibung des 
8tric«;auer Kreises; 1829. Dr. R. Rosler, Striegau im 14. Jahrn.; Progr. der Schule 
von fi72. 

Die Anregung eine höhere Lehranstalt zu errichten, ging von einem Burgerverein 
ans. Die städt. Behörden entschieden sich für eine höh. Bürgerschule, mit dem Vorbe- 
halt, ne später zu einer Realschule 1. O. zu erweitem. Die Anstalt sollte simultan, der 
Rector aber immer evangeUsch sein. — Die Eröffnung geschah M. 1870 mit 70 Schülern 
in den 3 unteren GL und einer YorschulcL Die erste GL (U) istO. 1873 eröffnet worden; 
auch ist eine zweite Vorschule!, lünzugekommen. 

Frequenz: höh. BS. 113, V. 69; zusammen: 182 (140 ev., 36 kath., 6jüd.; 79 aus- 
wärtige). 1. GL: 6, 2. GL: 19, 3. GL: 24. 

Lehrer: 10. Rector: lyT. Hob. Röshr (seit K. 1870; vorher Gymn.lehrer in Ra- 
tibor), 6 ordentL, 1 kath. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Bis 0. 1874 sind bereits 
10 Lehrer wieder ausgeschieden ; 4 Sch-cand. sind als provisor. HülisL beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 6 (einschliesslich des Rectors), evangeL, 4 katholiscf 

LocaL Einstweilen ist die Anstalt in Räumen des Rathhauses untergebracht; ein 
eigenes Schulfaaus för dieselbe ist im Bau begriffen. Von Privaten sind der Stadt dazu 
10,600 Thlr. geschenkt, und von den Ständen des Kreises ist eine Beihnlfe von 2006 Thhr. 
bewilligi. — Im Winter wird in einem Saal eines ChMthaoses geturnt 

Etat: 6573 Thlr. Besoldungen: 4660 Thhr. Rector 1300 Thhr. 

Üeber einzelne wohlüultige Zuwendungen an die Schule s. das Progr. von 1873. 

Dr. Sc band au, Aus dem Erziehungsleben; Progr. 1873. 



190 

SCHWEIDNITZ. 

(Fürstenthum Schweidnitz. 15,514 Einw.) 
Gymnasium (1, 176. H, 181). 

Umfang: 9 Classen, wovon 8 aufsteigend (VI, V; IV in zwei Cötus, Ü und Olli 
und n, I). Frequenz: 320(1868: 449); davon 241 ev., 69 kath., lOjüd.; 161 auswärtige. 
I: 34, II: 47, III: 95. Abiturienten: 79. 

Lehrer: 15. Director: Äug, Friede (seit O. 1866), 4 OL., 7 ordentl., 1 ev. und 
1 katb. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Am 1. Juli 1872 starb der Conr. Prof. Eö$inger. — 
Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 8 Sch.cand. dem CoUe- 
gium angehört. 

Ausser dem kathol. Religionslehrer sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Etat: 16,013 Thlr. Darin St. Zuschuss 3000 Thlr. Besoldungen: 13,960 Tbk-. NE. 
Dir. 1650 Thh-. und Wohnung. 

Durch ein Legat des Kaufin. Kauffmann erhielt (1871) das Q-ymn. 300 Thlr.; auch 
andere kleinere Legate sind demselben zugekommen, und (1872) durch den Bergrath 
Steiner eine reiche Mineraliensammlung. — Zur Begründung einer RösinffersüStnng sind 
zunächst 125 Thlr. gesammelt. 

Dir. Friede, Schulrede über den Begriff und das Wesen der Bildung; Progr. 1871. 

Patronat: städtisch mit kÖnigl. Oompatronat (0. Bürgerm. Glubrecht). Ouratorium. 



WALDENBURa 

(Pürstenth. Schweidnitz. 10,306 Einw.) 

Qymnasliim. 

Die früheren Schulzustände der Stadt hat Dr. Seheiding^ Dir. des Gymn., in dessen 
erstem Programm ri871) geschildert. Der Plan eine höhere Lehranstalt zu errichten 
wurde seit 1865 veriolgt; und als man sich nach einigem Schwanken zwischen BealBchule 
und Gymnasium für letzteres entschieden hatte, kam der Vorstand der niederschles. Berg- 
bau -Hülfscasse im Mai 1870 der Stadt mit der Zusage eines erheblichen Zuschusses zu 
Hülfo. Der Unterrichtsminister ertheilte die Genehmigung zur Gründung eines eTangeli- 
sehen Gymnasiums unter dem 23. September 1870. Eröffnet werden konnte dasselbe, da 
einige höhere Knabenclassen bereits vorhanden waren, M. 1870 (s. das erwähnte Progr.)- 
Es geschah mit den Classen VI bis Ulli. Die Prima ist 0.1874 eröffnet worden. 

Jetzige Classenzahl : 7 (U und HI) und eine Vorschidclasse. Frequenz: G. 273, 
V. 39; zusammen: 312 (255 ev., 38 kath., 19 jüd.; 167 auswärtige. 11: 2«, HI: 96). 

Lehrer: 14. Director: Dr. Hrm, Scheiding (seit M. 1870 ; vorher Pror. am Gymn. 
zu Jauer), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und 
Elem. L. — 

Ausser dem kath. Beligionslehrer sind sämmtUche Lehrer evangelisch. 

Local. Einstweilen benutzt das Gymn. Räume der ev. Elem. Knabenschule. £in 
eigenes Haus für dasselbe ist im Bau begriffen (Anschlag: 71,000 Thlr. Die niederschle«. 
Bergbau-Hülfscasse gewährt eine Beihülfe von 10,000 Thlr., Privatpersonen 17,000 TMr.) 

Etat: 12,247 Thk. Darin St. Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 10,560 Thlr. Dir. 
1500 Thlr. (N E. von 1875 ab). 

Die erwähnte Bergbaucasse giebt einen Zuschuss von jährl. 2000 Thlr. 

Zu einem Unterstützungsfonds für bedürftige Schüler sind gesammelt 250 Thlr; dasn 
ein Legat des Anwalts Maeke von 600 Thlr. — Bei der Eröffnung des Gymn. schenkte dar 
Kreisgerichts R. 0»w, Treutier 1000 Thlr., wovon die Zinsen zu einer bibkotheca paupenun 
und zu anderen Unterstützungen armer Schüler verwandt werden. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



191 

REICHENBACH. 

(Pürstenth. Schweidnitz. 6666 Einw.J 
König -Wilhelmschule (R.S. 1. O.) II, 182. 

Die Anstalt, unter dem 24. Septbr. 1870 anerkannt, zählt 8 getrennte CL f V und III 
sind in U and 0) getheilt. Frequenz: 264; davon 188 ev., &5kath., 21 jud.; 173 aus- 
wirtiffe. I: 10, IL: 30, lU: 56. Abiturienten: bei der ersten, M. 1873 abgehalte- 
nen Prüfung: 3. 

Lehrer: 12. Director: Dr. Lier««wanii (seit M. 1868), 3 OL., 4 ordentl., 1 wis- 
sensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 2 techn. und Eiern. L. — Der OL. W. Schneider wurde 
M. 1873 Rector des Progymn. zu NakeL M. 1874 schied aus der OL. Titiua. — Keu ein- 
getreten sind 8 Lehrer; ausserdem 5 SclLcandidaten. 

Mit Ausnahme des erwähnten Beligionsl. sind alle Lehrer eyangelisch. 

Local. Unverändert. Die Erbauung einer Turnhalle wird vorbereitet. 

Etat: 14,700 Thlr. Darin St.Zuschuss 4725 Thlr. Besoldungen: 11,150 Thhr. NE. 
W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung. 

Dr. Liersemann, Bericht über die Gründung der Anstalt ; Progr. 1869. Derselbe, 
Chronologie der heil. Schrift für die Schule zusammengestellt; Progpr. 1871. Verwen- 
dung der Geometrie zum Beweise arithm. Lehrsätze; Progr. 1872. Planimetr. System- 
sofgaben; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 

GLATZ. 

(Grafschaft Glatz. 9888 Einw.) 
Gymnaslnni (1, 178. n, 183). 

Mit Ausnahme der IV und I ist jede der 6 Cl. getheilt, VI und V in je 2 Parallel- 
cotus, in und n in U und O; zusammen lOClassen. Frequenz: 401 (1868: 277J; 

darin 334 kath., 58 ev., 9 jüd. ; 272 auswärtige. 1 : 30 (1868 : 21), H : 73, UI : 83. A b i- 
tarienten: 44. 

Lehrer: 17. Director: Joh. Oberdiek (seit Jan. 1870; vorher OL. am kath. 
Gymn. zu Glogau), 5 OL., 6 ordentl., 1 ev. Relinonsl., 1 wissensch. Hülfsl., lSoh.cand., 
2 techn. und Elem. L. — Der fiühere Dir., Dr. C, E, Schober, trat Auf. 1870 in den Buhe- 
stand. Der OL. W. ROsner wurde H. 1870 Dir. des neuen G^ymn. zu Patschkau ; der ord. 
L. Ose. Beschomer 0. 1874 OL. am Marieng^n. zu Posen, und H. 1874 der ord. L. C. 
Baneel OL. am Gymn. zu Oppeln; gleichzeitig der OL. Dr. Wenizel Dir. des Gymn. zu 
Beuthen. — "Seu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem sind 9Sch.cand. bei der Anstalt 
beschäftigt gewesen. 

Ausaer dem ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Im und am Schul- und Gonviotsgebäude sind erhebliche Beparaturen vor- 
genommen worden. 

Etat: 14,990 Thhr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1413, mittelbar 6335 Thlr. 
Besoldungen: 12,820 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thhr. und Wohnung. 

Etat des Convictoriums: 4153 Thlr. (Näheres über dasselbe in denV. und G.). 

Die Krankencasse, vermehrt durch ein Geschenk der Frau Landgräfin v, Furetenberg 
(200 Thlr.) besitzt jetzt ein Gap. von 900 Thlr.— DerSanitätsRDr. Grötzner in Breslau 
bat der Anstalt 1000 Thhr. vermacht 

G. Hansel, Quaestiones scholasticae; Progr. 1871. Dr. Wittiber, Geometr. 
UebimgBsätze und (x>nstructionsaufgaben ; Progr. 1873. Dr. Hrm. Wentzel, derOfficier 
in der deutschen Dichtung; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



192 



2. Seglemngsbezlrk Llegnitz. 
LIEGNITZ. 

(Pürstenth. Liegnitz. 11,511 Einw.) 
Ein städtisches Gymnasium und eine königliche Ritterakademie. 

Das Oymnasiam (1, 180. II, 185). 

Von den 6 Classen ist die IV, in und II in je 2 Abth. getheilt; ausserdem eine 
Vorschule von 8 Cl. — Frequenz: G. 374, V. 106; zusammen: 480; davon 360 ev., 
55kath., 65jüd.; 132 auswärtige. 1: 34, II: 57, III: 95. Abiturienten: 60. 

Lehrer: 18. Director: Dr. C. Ed. Güthling (seit Joh. 1867), 4 OL., 6 ordentL, 
1 kath. Beligionsl., 6 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer imd 3 Sch.ca&di- 
daten. 

Ausser dem erwähnten einen Beligionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 16,397 Thlr. Besoldungen: 12,160 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). NE. 
Dir. 1700 TUr. und Wohnung; der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Für die Aula ist der Anstalt eine Orgel geschenkt worden. 

Dr. Kraffeft, Geschichte des Gymnasiums zu Liegnitz; Progr. 1869. Von dem- 
selben enthält das Progr. von 1872 ein Verzeichniss aller Abiturienten der Anstalt seit 
1772. Auch ist er Verf. einer Chronik von Liegnitz (3 Theile, bis 1872) und einer be- 
sonderen Schrift: Beiträge zur Geschichte von Liegnitz; ibid. 1873. 

Patronat: städtisch. 



Die Bitterakademie (1, 182. II, 185). 

Die Anstalt hat nach wie vor aus 6 Classen ^IV, U und lU und 11, 1) bestanden. Ge- 
sammt Frequenz: 110. Davon waren Zöglinge der Akademie als Alumnat 38 
(1868:59). Das Nähere über letzteres s. in denV. und G. 102 ev., 8 kath., im Alumnat 
2, Ojüd,; 70 auswärtige. 1:20, 11:37, 111:46. Abiturienten: 49 (darunter 17 
Zöglinge). 

Lehrer: 18. Director: J^v, Fr, Ew, Stechow (seit O. 1862), 7 OL., 4 Inspectoren, 
1 kath. Beligionsl., 1 Sch.cand., 4 techn. L. — Der Prof. Dr. Pröllerging M, 1869 an das 
Gymn. zu Wetzlar über, der Insp. Völckerling 0. 1873 an die Friedr. Werdersche Gewerbe- 
scnule in Berlin. Ausserdem schied (M. 1869) aus der OL. Dr. Straeter. — Der emeri- 
tirte Dir. der Anstalt Prof. Dr. Gu, Sauppe starb am 6. Febr. 1870, der OL. Prof. Rob. 
Weiss am 30. Aug. 1874. Neu eingetreten sind 5 Lehrer und als probandi 4 Sch.candi- 
daten. 

Ausser dem erwähnten Beligionsl. und dem Stallmeister sind alle Lehrer evan- 
gelisch. 

M. 1874 ist versuchsweise eineV und VI eingerichtet worden. 

Etat: 42,400 Thlr. Besoldungen: 16,320 Thlr. NE. W. Dir. 2400 Thlr. und 
Wohnung. 

Das Pro^. von 1870 enthält eine graphische Darstellung der wechselnden Frequenz 
der Bitterakad. an Zöglingen und Schülern seit 1810. 

Patronat: königlich. Curator der Akademie und des St. Johannisstifts : der Re- 
fiperungs-Präsident Freih. v. ZedUtz- Neukirch in Liegnitz, an Stelle des 0. 1874 auf seinen 
Antrag ausgeschiedenen Wirkl. Geh. Baths Grafen v. ZedUtz-Trütxschler, 



GLOGAU. 

(i'ürstenth. Glogau. 14,773 Einw.) 

Zwei königliche Gymnasien, ein evangelisches und ein katholisches. Beide 
benutzen zum Turnunterricht einen Turnplatz und einen Tumsaal, welche 



193 

der Stadt gehören ; jedes Gymnasium hat seinen eigenen Turnlehrer. Zur Er- 
baaimg einer beiden Anstalten eigenen Turnhalle sind aus den üeberschüssen 
der gemeinschaftlichen Tumcasse bisher c. 2300 Thlr. gesammelt. 



Das eyangel. Oymniisiuiii (1, 185. n, 187). 

Von den 6 Classen ist HI und IL in je 2 (IT und 0) getheilt. Die Vorschule ist 
ein Pmatuntemehmen des Directors. Frequenz: G. 317 (1868; 341), V. 67; zusam- 
men; 374, wovon 329 ev., kath., 45 jüd.; 112 auswärtige. I: 22 (1868: 44), 11: 47, 
ni: 93. Abiturienten: 49 (in den 5 Jaliren vorher: 57). 

Lehrer: 14. Director: Dr. X. W. Hasptr (seit 0. 1867), 4 OL., 6 ordentl., 3 techn. 
und Eiern. L. — Der OL. Siridde wurde O. 1872 emeritirt. — Neu eingetreten sind 
3 Lehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 15,680 Thlr. Darin StZuschuss 5449 Thlr. Besoldungen: 13,000 Thk. NE. 
W. Dir. 1660 Thlr. und Wohnung. 

Die Zinsen eines aus dem Ertrag wissenschaftlicher Vorträge der Lehrer gesammel- 
ten Cap. von zunächst 400 Thlr. werden einem Abiturienten verliehen, der sich dem 
Studium eines Zweiges der philosoph. Facultät widmet. — OAmtmann Müller vermachte 
100 Thb. für arme Schüler; zu gleichem Zweck Frl. Saiiig 1000 Thlr., und Fr. Geh. 
Räthin Strahl gleichfalls 1000 Thlr. 

OL. Sachse, Dreieckstafeln zum Gebrauch beim triironometr. Unterricht; Froffr. 
1873. 

Patronat: königlich. 



Das kathol. Gymnasium (1, 186. ü, 188). 

Von den 6 Classen sind die drei oberen in je 2 (U und O) getheilt Frequenz: 
270; davon 222 kath., 22 ev., 26 jüd.; 174 auswärtige. I: 48, 11: 38, III: 57. Abi- 
turienten: 93 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 133). 

Lehrer: 17. Director: F.W.v.Raczeh (seit M. 1874; vorher Dir. des Gymn. zu 
Neustadt OS.), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath., 1 ev. Religionsl. 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. 
and Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. Ed. Wentzel, trat M. 1874 in den Buhestand. — Der 
OL. Joh, Oberdick wurde Anf. 1871 Dir. des Gymn. zu Glatz ; der OL. ö«. Schröter ging 
3L 1871 an das Gymn. zu Sagan über, der OL. H. Eichner M. 1873 an das Gymn. zu dlei- 
witz» der OL. Dr. Jung wurde M. 1874 Dir. des Gymn. zu Neustadt OS. — Neu einge- 
treten sind 7 Lehrer; ausserdem 8 Sch.cand., wovon 4 als probandi. 

Mit Ausnahme des einen BeligionsL sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 16373 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 608, mittelbar 6731 Thlr. Be- 
soldungen : 12,625 Thlr. N B. W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

üeber die Verwendung der verschiedenen Unterstützungsfonds geben die jährl. Pro- 
gramme X&chricht. 

Prof. Udolph, Wissenschaftliche Behandlung der Arithmetik; Progr. 1873. Dr. 
Kullert AÜBO, die fiomerfestung ; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



GßUNBERG. 

(Pürstenth. Glogau. 11,732 Einw.) 
Friedrich-WUhelms-Schnle (RS. 1. O.) 1, 187. II, 189). 

Dorcb Theüung der lU (U und O) 7 Classen ; ausserdem eine 2cla8siffe Vorschule. 
Frequenz: KS. 277 (1868 : 223), V. 91 ; zusammen; 368; davon 313 ev., 21 kath., 34 jüd.; 
115 auswärtige. 1:8 (1868:11), n:24, HI: 73. Abiturienten; 17, 

UI 13 



19 4 

Lehrer: 15. Director: Hrm. Friische (seit M. 1869; vorher OL. an der Real- 
schule zu Wehlau), 3 OL., 6 ordentl., 1 ev., 1 kath., 1 jüd. Religionsl., 2 techn. und 
Elem. L. — Der frühere Director, Dr. C. Laubert, ging M. 1869 in gleicher Eigenschaft an 
die Oberschule zu Frankfurt a. 0. über; der Ttot. Aumann wurde 0.1873 emeritirt; der 
Dr. Hellmich ging 0. 1869 als OL. an die RS. zu Rawicz, der Dr. C. Kunze 0. 1870 als Rec- 
tor an das I^ogymn. zu Nakel (jetzt Dir. des Grymn. zu Rogasen), der Dr. J7ainanR 
M. 1873 als Prof. an die Taylor-Institution zu Oxford. — Neu eingetreten sind 18 Lehrer; 
ausserdem 4 Sch.candidaten. * 

Ausser dem kath. und dem jüd. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. £s fehlt iiir die Frequenz an Raum; 2 Cl. haben ausserhalb des Hauses 
untergebracht werden müssen. — Eine Turnhalle ist noch nicht erbaut worden, 

Etat: 16,325 Thlr. Besoldungen; 18,971 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr.; der letete 
ord. L. 600 Thlr. 

Zum Gedächtniss der Schlacht bei Sedan haben die Stadtbehorden 6 halbe Frei- 
stellen gegründet. — Ein für Orünberger Schüler, die zur Universität übergehen, gegrün- 
detes Stipendium wird in Oschatz verwaltet. — Zur Unterstützung armer Schüler ist 
eine -4/«/er8tiftung gegründet (s. Progr. v. 1873 ; der Lehrer ÄtzUr j- 30. Jan. 1872) ; und zu 
demselben ZwecK ist auch anderweitig gesammelt worden. 

Fror. Aumann, 2 Schulreden: 1) über histor. Unparteilichkeit; Progr. 1870. 2^ über 
frühzeitige Erziehung zur Religion; Progr. 1873. Dies Progr. enthält auch eine Ueber- 
sicht der Frequenz der Anstalt während ihrer ersten 20 Jahre, sowie ein Verzeichniss 
aller bis 0. 1873 daselbst beschäftigt gewesenen Lehrer. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



SAGAK 

(Fürstenth. Sagan. 10,175 Einw.) 
Gymnasium (1, 188. II, 189). 

Die Classen III -bis I sind in je 2 (U und 0) getheilt; IV hat eine parallele 
Realcl.;V und lY sind ungetheilt ; zusammen 10 Gl. Frequenz: 175; davon 60 kath., 

106 ev., 9 jüd.; 69 auswärtige. 1: 13, 11:24, 111:42. Abiturienten: 30. 

Lehrer: 12. Director: Prof. Dr. W.Kayser (seit M. 1874), 3 OL., 4 ordentl., 
1 kath., 2 ev. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. J, Flögd, trat 0. 
1874 in den Ruhestand ; bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah OL. Franke die Direc- 
toratsgeschäfte. M. 1871 ging der Dr. Larisch als OL. an das Gkmn. zu Patschkau, eleich- 
zeitig der OL. Dr. Görlitz an das Matthiasgymn. zu Breslau, fi. 1872 der ord. L. Kassier 
an aas Gymn. zu Neisse, M. 1873 der Dr. Schulte als OL. an die Realschule daselbst 
über, und M. 1874 der OL. Dr. Schröter als Dir. an das Gymn. zu Gross-Strehlitz. — Neu 
eingetreten sind 9 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Ausser den 2 evang. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 13,150 Thlr. St. Zuschuss unmittelbar 2300, mittelbar 6975 Thlr. Besol- 
dungen: 11,160 Thlr. NE. W. Dir. 1650 Thlr. und Wohnung. 

Ord. L. Nawrath, Einige Gapitel aus der neueren Geometrie für den Unterricht 
auf Gymn. und R S. ; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



SPROTTAU. 

(Fürstenth. Glogau. 5932 Einw.) 
Realschule 1. O. (H, 190). 

Die frühere höh. Bürgerschule wurde M. 1869 durch eine I erweitert; demnächst ist 
die Anstalt am 8. Jan. 1870 als Realschule 1. 0. anerkannt worden. Die 6 Ciaseen der- 



195 

selben sind ongetheilt; ausserdem eine Vorschule von 2 Gl. Frequenz: RS. 170 
(1868: 142), V.47; zusammen: 217, wovon 181 ev., 24 kath., 12 jüd.; 95 auswärtige. I; 
6, 11:27, 111:31. Abiturienten seit der ersten Prüfung (M. 1872): 3. 

Lehrer: 13. Director: Dr. 0, Simon (seit 0. 1866 an der Spitze der Anstalt), 
2 OL., 4 Orden tl., 1 kath. ReligionsL, 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dieckmann ging 
0. 1872 an die K S. zu Tamowitz über. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und ein Seh. 
candidat 

Die Lehrer sind mit Ausnahme des einen (kath.) Beligionsl. alle evangelisch. 

LocaL Das Schulhaus ist 1870 der Anstalt zu alleinigem Gebrauch überwiesen 
worden. Darin ist u. a. auch ein Tumsaal eingerichtet. 

Etat: 9760 Thlr. Zuschuss aus der Kämmereicasse : 6650 Thk. Besoldungen: 8400 
Tlilr. Die Erhöhung der Besoldung auf den Normaletat ist bisher von den Stsätverord- 
neten abgelehnt worden. Dir. 1478 Thlr.; der letzte ord. L. 650 Thlr. 

FSr den Lehrapparat sind 1869 ausserordentlich 500 Thlr. bewilligt. Den Lehrern 
ist die Schulgeldfreiheit für ihre Söhne vom Magistrat entzogen worden. 

Dr. Schieweck, lieber den chemischen Unterricht an der Bealschule ; Frogr. 1873. 

Patronat: städtisch. Gnratorium. 



BÜNZLAU. 

(Fürstenth. Jauer. 8811 Einw.) 

Ein städt. Gymnasium und eine auch Keal- und Progymnasial-Classen 
in sich schllessende Waisenhausschule. 

Das Gymnasium mit Realelassen (1, 190. 11, 191). 

Eine Yorbereitungscl. und die 6 Gymnasialcl. mit Realabth. neben der in und II. 
I^e Beal lY ist 1873 wegen geringer Schülerzahl eingegangen. Aus demselben Grunde 
wird die Beal in und II au%ehoben werden, falls nich^ worüber Verhandlungen einge- 
leitet sindf der höhere Unterricht in der Waisenhausschule aufhört und dadurch dem 
Gymn. auch für die Nebenclassen mehr Schüler zugeführt werden. Der Wunsch der 
Stadt, dass das Gymn. vom Staat übernommen werde, ist unerfüllt geblieben. Fre- 
quenz: 6. und R. 212 (1868: 302), V. 26; zusammen: 238: darunter 214 ev., 18 kath., 
6 jud.; 125 auswärtige. I: 18 (1868: 30J, Gn: 49, KU: 19, Gin: 42, Kni: 31. 
Abiturienten: 35. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Fr. Beisert (seit Febr. 1861), 4 OL., 6ordentl., Ikath. 
ReligionsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Bornträger jnng 0. 1869 als OL. an das 
Öymn. zu Frenzlau, der OL. Dr. A. L. Meyer 0. 1870 als l^gent an die hob. Bürger- 
Bclrnle zu Löwenberg über. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Etat: 14,180 Thb. Besoldungen: 10,100 Thb-. (excl. techn. und Elem.L.). NE. 
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 750 TWr. 

Anf. 1872 ist eine Stiftung für arme Schüler gemacht^ welche ihre Verwandtschaft 
mit Theilnehmem an dem letzten Kriege nachweisen (s. die Progr. von 1872 und 73); 
bisher sind dazu c. 280 Thh-.. gesammelt. — Die Wittwe Hälse hat der Stadt 3503 Thlr. 
vermacht, wovon die Zinsen zum Theil für 2 jüd. Waisenknaben auf dem Gymn. verwandt 
werden sollen. 

Dr. Beisert, Schulrede am 22. Harz 1871, im Progr. des Jahres. Patriotische 
Gedenktafel des Bunzl. Gymn.; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 



l>ie Waisenkansschule (t, 190. n, l9ä). 

Diese Lehranstalt hat wie bisher 8 Classen : 2 deutsche, 2 der VI und Y, und je 2 
resp. einer Gymn.- und Beal-1 Y und ni entsprechende Classen. Frequenz: 224 (G lEI : 
26, IY:27; Rin: 12, RIY: 18.— 213ev., 11 kath., Ijüd.). — Die Zahl der Waisenknaben 
betrog vor 0.1874: 68, die der Freischüler und i'undatisten : 37, die der Penaionaire : 54, 
die der Stadtschüler: 61, die der Hausschüler: 4. 

13* 



196 

Lehrer: 13. Director: G, Lang (seit 0. 1870; vorher Dir. des Seminaw zu 
Reichenbach OL.) ; sein Vorgänger, Dr. C. J, Fr. Schneider, war nach Berlin als Dir. des 
Stadtschiillehrer-Seminars berufen (jetzt Geh. Reg. Rath im Cultusminist.). — Der OL. 
Kunih trat H. 1870 in den Ruhestand; der OL. Inspector ir/«inen« starb am 4. Juni 1874. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat der ganzen Anstalt: 28,090 Thlr. Director 1112 Thlr. und fr. "Wolmung; 
1. OL. 860 Thhr. 

Ein Ueberblick der Geschichte der Anstalt (vom Dir. Lang) steht im Progr. von 1871 
Fatronat: königlich. 



GÖRLITZ. 

(Hauptstadt der Oberlausitz. 40,081 Einw.) 

Ein städt. Gymnasium und eine städt. Realschule in demselben Schul- 
hause. Beide benutzen dieselbe Aula, und ebenso denselben Zeichn-, Sing- 
und Turnsaal. Die früher beiden gemeinsame Vorschule ist 0. 1874 einge- 
gangen. 

Das Gymnasium (1, 193. II, 194). 

Gymnasialclassen : 8 (U und CHI und II). Frequenz: G. 277, Vorsch. 42; 
zusammen: 319, wovon 276 ev., 17 kath., 26 jüd.; 88 auswärtige. I: 28, II: 52, III: 71. 
Abiturienten: 62. 

Lehrer: 18. Director: Dr. Gv. Krüger (seit M. 1874; vorher Prof, an der Tho- 
masschule zu Leipzig), 4 OL., 4 ordentl., 8 wissensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 5 tecbn. 
und Elem. L. — Der vorherige Dir., Prof. Dr. Volkmannj übernahm M. 1874 die Leitung 
des Gymn. zu Elberfeld; dessen Vorgänger, Dt.J. C. G, Schüttf trat 0. 1873 in den Ruhe- 
stand. Der ord. L. Dr. Buchwald wurde 0. 1874 Rector des Progymn. zu Fürstenwalde, 
der OL. t/rfian M. 1874, nachdem er seit 0. 1874 als Hülfsarbeiter im UnterriohtsministeriutD 
zu Berlin beschäftigt worden, Dir. des neuen königl. Wilhelms-CJymn. zu Königsberg in 
Pr, — Der Prof. Dr. Liebig starb am 25. Juli 1872. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer ; 
ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Bis auf den einen (kath.) Religionslehrer sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 17,850 Thlr. Darin StZuschuss 194 Thlr. Besoldungen: 13,833 Thlr. !sE. 
Dir. 1700 Thh-, ; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Stipendienfonds des Gymn. ist durch ein Vermächtniss der Frau Tamm^ geb. 
Hahnfeldj vermehrt: ein Cap. von 3500 Thlr. Die Stipendiaten müssen in der preuss. 
OLausitz geboren sein. ' — Der Gymn. Sängerchor (s. ß. I, 195) ist 0. 1873 durch Ka- 
gistratsbeschluss aufgehoben worden. 

Die „bibliotheca pauperum" (B. 11, 194) ist ihrem Wesen nach eine vereinigte Lehrer- 
und Schüler-Bibliothek. 

Patronat: städtisch. 

Die Realschule 1. 0. (I; 195. II, 195). 

Umfang: 12 Classen (VI— IV, je a imd b, III b, IIIl a und b, II a und b, 1) 
Frequenz: 866 (1868: 424); darunter 341 ev., 20 kath., 6 jüd.; 172 auswärtige. I: H 
II: 40, ni: 78. Abiturienten: 20 (in den 5 Jahren vorher: 15). 

Lehrer: 2L Director: Rud. Trutedor/* (seit M. 1868), 6 OL., 8 ordena, 1 kath^ 
Religionsl., 5 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Pritsche starb am 27. Febr. 1874, - 
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 4 Sch.cand., von denen 3 als probandi. 

Alle Lehrer, mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl., sind evangelisch. 

Etat: 21,305 Thlr. Besoldungen: 17,550 Thlr. Director 1600, der letzte ord L 
600 Thlr. 

OL. A. Heinze, Deutschlands histor. geographische Gestaltung von der ältest^ii 
Zeit bis auf die Gegenwart; Progr. 1872. OL. J ehrisch, Görlitz und die Umgegend 
Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



197 

LAUBAN. 

(Oberlausitz. 9071 Einw.) 
Oymnasiam (I, 196. 11^ 195). 

Nach wie vor 6 angetheilte Classen. Frequenz: 161 (1868: 143); davon 148 ev., 
12 kBth.y 1 jüd.; 53 aiuwärtige. I: 9, H: 22, III: 31. Abiturienten: 31. 

Lehrer: 11. Director:^/«jr. ^«I^« (seit Neuj. 1872; vorher Gymnasiallehrer zu 
Erfurt), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., 
Dr. Paul Grautoff, gin^ Neuj. 1872 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Minden über. 
— Neu eingetreten sind 7 Lehrer. 

Mit Ausnahme des einen (kathol.) Religionsl. sind sämmtliche Lehrer evangelisch. 

Etat: 10,510 Thbr. StZuschuss 500 TUr^ aus der Eämmereicasse 7200 TUr. Be- 
soldungen: 9450 Thbr. NE. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Die Stiftungen sind um eine (50 Thlr.) zur Anschaffung der Bflcher für arme Schüler 
vermehrt. 

Der kirchl. Sängerchor ist seit 1872 nicht mehr schulgeldfrei, und wird jetzt direct 
aus der Kirchencasse remunerirt. 

Patronat: stadtisch. 

LÖWENBERG. 

(Fürstenth. Jauer. 4792 Einw.) 
Höhere Bfirgersehule. 

Im Jahre 1869 beschlossen die Communalbehörden, die Stadtschule des Orts zu einer 
höheren Lehranstalt auszubilden. Nachdem man einige Zeit den Plan verfolgt, eineBeal- 
5chole mit parallelen Gymnasialclassen einzurichten, wurde die Anstalt schliesslich auf 
den Umfang einer höh. Bürgerschule beschränkt. Dieselbe wurde am 1. Mai 1870 mit 
den unteren Cl. eröffnet, die erste Gl. 0. 1872. Anfang 1874 waren die 5 Classen einer 
höh. BS. und eine elem. Vorschulcl. vorhanden. Frequenz: 88: davon 71 ev., 15 kath., 
2 md.; 90 auswärtige. 1. Cl. 10, 2 Gl. 12. Nach der ersten, 0.1874 abgehaltenen 

Abgangsprüfung wurde 1 Schüler entlassen. — Die Anerkennung der Anstalt erfolgte 
am 22. April 1874. 

Lehrer: 12. Rector: Dt, Vollhering (seit 0.1874; vorher Lehrer am Gymn. zu 
Stendal), 1 OL., 4 ordentl., 1 kath. Beligionsl., 2 HiUfsl. von städt. Schulen, 2 techn. und 
Elem. L., 1 Tuml. — Häufiger Wechsel und interimistische Beschäftigung von Lehrern und 
Candidaien. — Der firnhere Bector, Dr. A, Leb. Ma/er, ging 0. 1874 nach Freiburg in Schi es., 
um die Leitung der daselbst projectirten höh. BS. zu übernehmen; derDr. ir^^r« als OL. 
an das Gymn. zu Prenzlau, der Dr. Backe als OL. an das zu Colberg. 

Mit Ausnahme des einen Religionsl. und des Turnlehrers sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Die für die Anstalt erforderlichen Classen- und anderen Räume sind in 
einem der Stadt gehörigen Gebäude eines ehemaligen Minoritenklosters nach und nach 
eingerichtet worden. Ln Bereich desselben Hegt auch ^er Turnplatz. Im Winter wird 
im Saale eines GasthoÜB geturnt. 

£ t a t : 6919 Thlr. Befloldungen: 4875 Thlr. Rector 1200 TUr. 

einzelne der Schule gewordene wohlthätige Zuwendungen sind in den jährl. Pro- 
grammen verzeichnet. 

Patronat: städtisch. 

HIRSCHBERG. 

fPtirstenth. Jauer. 11,254 Einw.) 
eymnaslum (I, 197. U, 196). 

Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 164(1868: 203), wovon 123 ev., 24 kath., 
17 jud.; 56 auswärtige. I: 17 (1868: 6), II: 28, III: 33. Abiturienten: 28. 



198 

Lehrer: 11. Director: Dt. Gu. Lindner (seit 0. 1870; vorher Fror, der Anstalt), 
3 OL,, 4 ordentl., 1 kath. Beligionslr, 1 Cand. proband., 1 techn. und £lem. L. — Der 
fiühere Dir., Dr. 0, Heine, wurde 0. 1870 Dir. des Magdalen. öymn. zu Breslau. Gleich- 
zeitig trat der OL. Krügermann in den Ruhestand. Der Pror. Kunstler wurde M. 1871 in 
gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Ratibor versetzt. — Der frühere (bis 1857) Pror. 
er Anstalt Ender starb am 20. Octb. 1872. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2 Seh.- 
candidaten. 

Bis auf den einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

L o c a 1. Ein vollständiger Umbau des Schulhauses ist im Werke (bewilligte Bausumme : 
16,600 Thlr.). 

Etat: 11,000 Thh". Darin St.Zuschuss 6223 Thlr. Besoldungen: 9649 Thlr. }JE. 
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Bei der Uebemahme der Anstalt auf den Staat verpflichtete sich die Stadt zu deren 
Unterhaltung jährl. 360 Thlr., das ev. Kirchenärar 270 Thlr. zu zahlen. 

Der aus dem Ertrag öffentlicher Vorträge gebildete Stipendienfonds ist auf 860 Thlr. 
gestiegen. 

Ord. L. Aust, Ueber die Ausbildung der Vasallität und des Lehnswesens; Progr. 
1873. Dr. Lindner, Eine handschriftliche Chronik von Hirschberg; Prog^r. 1874. 

Patronat: königlich. 

JAUER. 

(Fürstenth. Jauer. 9437 Einw.) 
Oymnaslnni (II, 197). 

Von den 6 Classen sind III und II in je 2 (U und 0) getheilt. Ausserdem eine 
2cla88. Vorschule. Frequenz: G. 270 (1868: 223), V. 66; zusammen: 336; davon 285 
ev., 33 kath., 18 jüd.; 140 auswärtige. I: 27 (1868: 10), II: 46, IH: 66. Abitu- 
rienten: 29. 

Lehrer 14. Director: Dr. Ä. Volkmann (seit M. 1865), 3 OL., 4 ordentl., 2 wis- 
sensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L, — M. 1870 wurde der rror. Dr. Scheiding als Dir. 
an das öymn. zu Waidenburg, M. 1872 der Pror. Dr. Kirchner als Dir. an das GjTnn. zo 
Ohlau versetzt, und 0. 1871 der OL. Treu an das Friedrichsgymn. zu Breslau; der Pror. OL. 
Dr. Härtung wurde M, 1874 Dir. des Gymn. zu Burg. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 
ausserdem sind 6 Sch.cand. als probandi oder Hülfslehrer bei der Anstalt beschäftigt 
gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist derselben M. 1869 übergeben 
worden (s. Progr. von 1870). 

Etat: 13,110 Thlr. Darin St.Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 11,205 Thlr. NE. 
Dir. 1600 Thb. und Wohnung. 

Die Zinsen eines Xotfa^chcn (600 Thlr.) und eines Jacodi'schen (100 Thlr) Legats sind 
für arme Schüler zur Befreiung von der Schulgeldzahlung bestimmt. 

Dr. Noss, Anleitung zur Analysis planimetrischer Aufgaben; Progr. 1869. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



LANDESHUT. 

(Fürstenth. Schweidnitz. 5669 Einw.) 
Bealschnle 1. 0. (I; 199. n, 198). 

Die 6 Classen sind ungetheilt. F r e q u e n z : 1 84 (1868 : 210) ; ,davon 160 ev., 26 kath., 
8jüd.; 106 auswärtige. 1: 4, II: 16, IIl: 36. Abiturienten: 2. 

Lehrer: 10. Director: Dr. Ose. Janisch (seit M. 1864), 2 OL., 4 ordentl., 1 k*th. 
Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. — 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 



199 

Local. Die Henichtang einer Dienstwohnung fiir den Dir. im Schalhause wird 
Torbereitet. 

Etat: lOJOO Thlr. Darin StZoschnss 2000 Thlr. Besoldungen: 9450 Thlr. NE. 
Dir. 1000 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Janisch, Aus dem Lehrplane der ReaUehule; Progr. 1869. Desselben Schul- 
rede am 21. März 1871; Prctfr.1872. Fror. Schwarz köpf, lieber Umiang und Methode 
des mathemat. Unterrichts; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



3. Regierungsbesirk Oppeln. 
OPPELN. 

(Fürstenth. Oppeln. 11,369 Einw.) 
Gymnasium (I, 200. ü, 198). 

Die Anstalt umfasst 10 Glassen (VI, V, lY in je 2 Cotus, U und OID, 11, I). 
Frequenz: 310 (1868: 394); dann: 172 kath., 86 ev., 52 jüd.; 137 auswärtige. I: 30, 
II: 48, ni: 58. Abiturienten 51 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 62j. 

Lehrer: 18. Director: Dt, Aug. Siinner (seit O. 1842), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev. 
ReUgionsl., 1 Lehrer des Poln., 3 techn. und Elem. L., 2 Sch.cand. — Der OL. Dr. Wenizel 
jnng 0. 1871 an das Gymn. zu Glatz, der ord. L. Dr. R. Stein M. 1872 an das Gymn. zu 
P8t«chkau. Der OL. Ziran wurde M. 1874 Seminar-Director in Oppeln. Der OL. PeseAle 
wurde M. 1870 emeritirt. Am 19. Juni 1870 starb der OL. //«#». — Neu eingetreten sind 
U Lehrer; ausserdem haben vorübe^ehend 10 Sch.cand. dem I/ehrercollegium angehört. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Der Bau einer Winter-Turnhalle ist im Werk. 

Etat: 15315 Thlr. Darin StZuschnss unmittelbar 2215, mittelbar 5970 Thlr. Be- 
v»ldungcn: 13,450 TWr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. 

Die Stipendien der Anstalt sind vermehrt durch einen früheren Schüler derselben 
Dr. Gm. V. SehUtinger in Wien (eins zu 200, ein anderes zu 300 Thlr.), femer durch die 
OeAMomistiltung (1000 Thlr.) zum Andenken an den H. 1868 emeritirten OL. Dr. Joh, 
Orkmamn. Andere wohlthätige Zuwendungen, z. B. zur Anschaffung der Bücher für arme 
Schüler, s. in den Programmen. 

OL. Bohr, Methodologisch-mathematische Aphorismen ; Prosr. 1869. Dr. Wa h n e r , 
Beitrag zur Gesch. Oppelns aus dem i)oln. Erblolgekriege, und die Kaiserstrasse bei 
Oppehi; Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 

KREUZBURG. 

(Fürstenth. Brieg. 5003 Einw.) 
Oymnaslom (I, 201. II, 199). 

Die Anstalt ist im Uebergange von einer höh. Bürgerschule zu einem Gymnasium be- 
jniffen. Ueber diesen seit längerer Zeit vorbereiteten Wechsel s. Ret. Jarklowski: Zur 
Chronik und Statistik der Anstalt; Pn»^. von 1873. In dem O. 1874 schliessenden 
Schulsemester waren gymnasial eincrcrichtrt die Ol. VI. V, IV, während die III und II 
noch in der Einrichtung der höh. BS. bestanden: vgl. das Pro«rr. von 1H74. Frequenz: 
158 ; davon 92 ev., 39 kath.. 27 jud . ; H7 auswärtige. Die Entlassungsprüfung haben 
in den 5 Jahren 18 Schüler der höh. BS. bestanden. 

liChrer: 8. Director: Prot Dr. Rehdaniz (seit M . 1873; vorher Dir. des Gymn. 
zu Radolstadt); ausser ihm der Rectr>r der früheren höh. BS. Jarklowski und 6 andere 
Lehrer. Die Zusammensetzung des CoUegiums ist noch eine provisorische. — M. 1873 
wurde der ord. L. Dr. Kretxwckmer als Dir. an das Seminar zu Ziegenhals versetzt. 

Ausser dem einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 



200 

LocaL Der Bau eines den Bedürfnissen eines Gymnasiums entsprechenden Schul- 
hauses wird vorbereitet. Der Commerz. B. Simon Cokn in Berlin hat ein Grundstück dazu 
geschenkt, und die Hälfte der Baukosten zu tragen übernommen. 

Etat: 8240 Thlr. Darin St. Zuschuss 1850 Thlr. Besoldungen: 7200 Thh-. Dir. 
1600 Thlr. 

Dr. Hrm. Pöhlitz, Der chemische Elementarunterricht verglichen mit dem physi- 
kalischen; Progr. 1870. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



NEISSE. 

(Fürstenth. Neisse. 16,278 Einw.) 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule. 

Das Gymnasium (I, 202. II, 200). 

Die Anstalt umfasst 9 Classen (VI, V, IV; U und Olli— 1). Frequenz: 361 
ri868: 405); darunter: 308 kath., 41 ev., 12 jüd.; 242 auswärtige. I: 43, II: 71, III: 73. 
Abiturienten: 77 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 66). 

Lehrer: 18. Director: Dr. ^m/. ^a^^r« (seit 0. 1848), 60L., 6ordentl., lev.Reli- 
ffionsl., 1 Sch.cand. und 3 techn. und Elem. L. — M. 1871 wurde der OL. Jung als OL. an 
das kath. Gymnasium zu Glogau versetzt ; zu Ende desselben Jahres der ord. L. Dobroschkt 
nach Habelschwerdt als Semmardirector. — Am 5. April 1872 starb der OL. Prof. KastntT^)\ 
am 18. Febr. 1873 der OL. Nie. Schmidt. 

Es ist eine Turnhalle für die Anstalt erbaut worden. 

Etat: 18,285 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2685, mittelbar 6930 Thh-. Be- 
soldungen: 16,000 Thlr. NE. W. Director 1800 Thlr. und Wohnung. 

Das früher mit dem Gymn. verbundene Gonvictorium ist durch 0. 0, vom 12. Mai 
1873 aufgehoben, und die aus dem schles. kath. Hauptschulfonds darauf verwandten Unter- 
haltungskosten (615 Thlr.) sind zu Schülerstipendien bestimmt worden (s. C. Bl. 1873 p. 458). 
— Die Abiturienten der Jahre 1848—72 schenkten 400 Thlr. zu einem 2^a*/ra8tipendium 
bei Gelegenheit des 25jähr. Director-Jubiläums des Dir. Zastra (s. Progr. von 1873). 

OL. Gotschlich, Hebr. Schulgrammatik; Progr. 1869. Dr. Zastra, Schulrede am 
22. März 1871; Progr. 1871. Dr. Fr. Adam, Der Neisser Rector Valens Acidalius; 

im 17. Bericht der Philomathie in Neisse, 1872 (darin auch andere Notizen zur älteren 
Geschichte der Schule). 

Patronat: königlich. 

Die Realschule 1. 0. (I, 203. II, 200). 

Umfang: 10 Classen (VI, V, IV in je 2 Abth.; UundOin; II, I). Frequenz 
364; davon: 246 kath., 83 ev., 35 jüd.; 191 auswärtige. 1:24 (1868: 14), 11:34, 111:88. 
Abiturienten: 20 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 15). 

Lehrer: 18. Director: Dr. C Sondhauss (seit 0. 1852), 4 OL., 7 ordentl., 1 kath., 
2 ev. Keligionsl., 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Adam ging M. 1873 an das neue 
Gymn. in w ongrowitz, und gleichzeitig der ord. L. Dr. Fty als OL. an das Gymn. zu 
Strehlen über. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 4 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme der beiden ev. Religionsl. und des Zeichnlehrers sind alle Lehrer 
katholisch. 

L o c a l. Das neue Schulhaus ist der Anstalt 0. 1870 übergeben worden (s. das Progr* 
von 1871). Ein Local für das Wintertumen fehlt noch. 

Etat: 18,760 Thlr. Besoldungen: 16,400 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). NE. 
Dir. 1700, der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Die Erankencasse der Anstalt hatte 0. 1874 einen Bestand von 1536 Thlr. 

Dr. Sondhauss, Rede bei seinem Amtsantritt; Progr. 1870. 

Patronat: städtisch. 



^) S. Nekrolog Tom OjmsLh. Ansken im 18. Bericht der Phüoiulhie m Neiese; 1674. 



201 

EATSCHKAU. 

(Fürstenthum Neisse. 1921 Einw.) 

Gymnaslmn. 

Nachdem die Stadt. Behörden anfänglich (1867) nur die Errichtung eines Frogym- 
nanums beabsichtigt hatten, beschlossen sie 1870 die Erweiterung des Plans zu einem 
vollständigen Gymnasium. Die Eröffnung der Anstalt erfokpbe M. 1870 mit 110 Schülern 
in 3 Classen (Vl—IV). Anfang 1874 waren Classen: 5 (Vi— II, ungetheilt). Fre- 

quenz: 227; davon 201 kath., 22 ev., 4 jüd.; 160 auswärtige (unter denen auch mehrere 
ans Oestreich). 11: 31, HI: 51. 

Lehrer: 9. Director: Dr. Görlitz (seit M. 1874 ; vorher OL. am Matthiasgymn. zu 
Breslau). Der erste Dir. der jungen Anstalt, W. Rösner (seit M. 1870; vorher OL. am Gymn. 
zu Glatz), wurde M. 1874 an die Spitze des Gymn. zu Leobschütz berufen. 2 OL., 4 or- 
dentL, 1 ev. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch, dem Sta- 
tut der Anstalt gemäss. 

Local: ein für die Anstalt bestimmtes neues Schulhaus ist im Bau begriffen. 

Etat: 8630 Thlr. Besoldungen: SOör/, Thlr. Dir. 1400 Thlr. und fr. Wohnung. 

Einzelne der Schule gewordene wohlthätige Zuwendungen sind in den jährl. Fro- 
grammen verzeichnet. 

Dr. L arisch, Ueber die Verbindlichkeiten des Publicums gegenüber einer höheren 
Unterrichtsanstalt; Progr. 1872. 

Fatronat: städtisch. 



NEUSTADT O. S. 

(Fürstentb. Oppeln. 10,624 Einw.) 
Gymnasium (II, 201). 

Die frühere Keabchule 1. O. ist allmählich in ein Gymnasium umgestaltet worden. 
Die Gymn. 1 wurde M. 1872 eröffnet ; neben derselben bestand eine Real I bis O. 1874 ; 
die RIX war 0. 1Ö73 eingegangen. Jetzt 6 Gymn.cl., ungetheilt. Frequenz: 210; 

davon 156 kath., 37 ev., 17 Jüd.; 123 auswärtige. 1: 18, 0:32, lU: 48. Abiturien- 
ten der RS. in den 5 Jahren: 14. Die erste Maturitätsprüfung des Gymn. ist IL 
1^74 abgehalten worden. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Auff, Jung (seit M. 1874; vorher OL. amkath. Gvmn. 
zu Glogaa), 3 OL., 5 ordentl., 1 ev. ReligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. 
L. — Der frühere iyir.,'F.W, v. ßaezek^ wurde M. 1874 in gleicher Eigenschaft an das kath. 
Gymn. zu Gloffau versetzt ; M. 1870 der ord. L. Jok. Oyen als OL. an die RS. zu Tamo- 
witz ; M. 1873 der ord. L. Hupo Thele als Rector an die höh. BS. zu Fulda. — Neu ein- 
getreten sind 6 Lehrer und auf längere oder kürzei'e Zeit ebensoviele Sch.candidaten. 

Bis auf den einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

LocaL Unverändert. Der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet. 

Etat: 11,998 Thhr. Besoldungen : 10,000 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). N E. von 
1875 ab. Dir. 1600, der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Stipendienfonds ist auf c. 300 Thlr. erhöht worden; das Vermögen der Kran- 
kencawe auf c. 600 Thhr. — 1870 hat der Dir. r. Raczek mit Hülfe von Gönnern der Schule 
eine Bibliotheca pauperum gestiftet. 

Der Geh. Rath. An». Fränkel hat ein Cap. von 1000 Thlr. geschenkt, dessen Zinsen 
an 2 Schüler der oberen Classen vertheilt werden sollen. 

Dir. V. Raczek, Chronik der Stadt Gr. Glogau; Progr. 1869. OL. Kleineidam, 
Schnirede am 22. März 1870; Progr. 1870. OL. Kachel, Die Gleichungen 3. und 4. 
Grades (für den Schulgebrauch); Progr. 1872. Dr. J. Scholz, Vita St.Norberti; 
Progr. 1874. 

Fatronat: städtisch. Curatorium. 



202 

Gr. STREHLITZ. 

(Pürstenth. Oppeln. 3851 Einw.) 
Gymnasium (II, 202). 

Das frühere Frogymnasium, am 5. Juli 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechügt 
anerkannt, wurde M. 1872 durch eine I erweitert, 1874 vom Staat übemommeu, und am 
31. März 1874 als Gymnasium anerkannt. Die Stadt zahlt zur Unterhaltung desselben 
jährlich lOCO Thlr. Frequenz: 209; danmter 114 kath., 40 ev., 56 jüd.: 112 was- 

wärtige. 1:8, 11: 25, III: 55. Die erste Abiturientenprüfung ist M. 1874 abge- 
halten worden. 

Lehrer: 12. Director: Dr. G.Schröter (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. in 
Sagan^, 3 OL., 3 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 
Der frühere Rector des Frogymn., Dr. Alb. Proske, ging 0. 1874 als OL. an das Gymn. 
zu Sagan über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 3 Sch.candidaten. 

Die Anstalt ist simultan, die Mehrzahl der Lehrer, auch der Dir., katholisch. 

Local. Das für die Anstalt erbaute Schulhaus ist M. 1870 bezogen, aber erst 
1872 ganz vollendet worden. Der Turnplatz liegt neben demselben ; eine Turnhalle fehlt 
noch. 

Etat: 11,840 Thlr. Darin StZuschuss: 5800Thlr. Besoldungen; lO.ööOThlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Die Zinsen eines Legats des f Sanitätsraths Dr. Engelbrecht (500 Thlr.) sollen als 
Stipendium verwandt werden. Das Petschureksche Stipendiencap. beträgt 300 Thlr. — 
Der Graf. J. Renard (f 1874) hat dem Gymn. 21,000 Thlr. vermacht, deren Zinsen 
ebenfalls zu Schulstipendien bestimmt sind. — Das Gymn. Sacellum für den Schulgottes- 
dienst ist aus wohlthätigen Beiträgen eingerichtet. Für die Aula sind- 3 werthvolle 
patriotische Bilder geschenkt worden. 

Fatronat: königlich. 



GLEIWITZ. 

(Fürstenth. Oppeln. 12,818 Einw.) 
Gymnasium (I, 204. II, 202). 

umfang: 11 Classen (VI, V, IV in je 2Cötu8; U und Olli und II; I) die Vorschule 
ist eingegangen. Frequenz: 831 (1868: 540); davon 168 kath., 43 ev., 120 jüd.; 147 
auswärtige. I: 23, II: 47, III: 83. Abiturienten 46 (in den 5 Jahren vorher: 59). 

Lehrer: 19. Director: C.Nieberding (seit 0. 1856), 6 OL., 6 ordentl., 1 ev. und 
1 jüd. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — 

Bis auf den ev. und den jüd. BrCligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 19,448 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2508, mittelbar 7335 Thh". Be- 
soldungen: 16,430 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr und Wohnung. 

Der aus Gleiwitz gebürtige Tuchmacher Ph. Czemy in Kiga hat dem Gymn. ein Legat 
von 2081 Thlr. vermacht; mit den Zinsen sollen fleissige Schüler, die Söhne von Hand- 
werkem sind, ohne Unterschied der Confession unterstützt werden (s. Frogr. von 1870). 
Die i/iSfn«e/8tiftung (s. Frogr. von 1871) gewährt die Zinsen von 250 Thlr. einem von dem 
Religionslehrer im Einverständniss mit dem Dir. bestimmten kathol. Schüler der 3 oberen 
GL; die Hugo Schlesingersche Stiftung (s. Frogr. von 1869) die Zinsen von 100 Thlr. einem 
Quintaner. 

Die Stiftung für Lehrer- Wittwen und Waisen besass Anfang 1874 ein Cap. von 2475 
Thlr., die Krankencasse 2000 Thh*. 

Dr. Welz, Französische Casuslehre ; Frogr. 1869. E. Steinmetz, De Albcrti se- 
nioris, Borussiae ducis, ad ccclesiae catholicac doctrinam reditu; Frogr. 1871. 

Fatronat: königlich. 



203 

KÖNIGSHÜTTE. 

(Pürstenth. Beuthen. 19,390 Einw.) 

Progymnasium. 

Der Ort, erst 1869 zur Stadt erhoben, hat durch die oberschles. Kohlenindustrie rasch 
Bedeutung und Ausdehnung gewonnen. Während seitens der Commune zunächst für das 
Elementarschulwesen gesorgt wurde, suchten mehrere Privatpersonen dem Bedürfniss des 
höheren Unterrichts bis auf weiteres durch Errichtung einer ^.Familien -Vereinsschule für 
Knaben*' zu genügen. Dieselbe wurde M. 1869 mit Vorschule und Sexta, 32 Schülern und 
2 Lehrern ero£Ehet. 0. 1872 konnte schon eine Tertia nach gymnasialem Lehrplan hin- 
zugefügt werden. 

M. 1872 wurde die Schule Ton der Stadt als „städtische höhere Lehranstalf übernommen 
mit der Absicht, sie zu einem vollständigen Gymnasium auszubilden (s. das Froffr. für 1874). 

0. 1874 waren vorhanden ausser einer Vorsehulcl. die 5 Gymn.classen VI bis II, mit 
einer Frequenz von 175 Schülern, unter denen 67 ev., 62 kath., 46 jüd. — M. 1874 soll 
eine zweite Vorsehulcl. eingerichtet w^crden. 

Lehrer: 11. Dirigent: Dr. Conr.Bock (seit Joh. 1873; vorher Rector des Pro- 
gymn. zu Schlawe); ausserdem 5 wissenschaftl., 1 ev., 1 kath., 1 jud. BeligionsL, 2techn. 
and Elem. L. 

Die letzteren sind kathoL, die 5 ersten und der Dirig. evangeliseh; die Anstalt ist 
von Hause aus simultan. 

Local. Einstweilen ist die Schule miethweise in einem Frivathause untergebracht. 
Die Errichtung eines besonderen Gymnasialgebäudes ist vorbereitet. 

Etat für 1874: 8333 Thb:. Darin die Besoldungen: 6638 Thlr. Der Dirig. 1200, 
und Wohnungsgeld 150, der erste Lehrer 1050, und Wolmungsg. 100, der letzte wissensch. L. 
600 Thlr. — Mit Anerkennung der Schule als Gymnasium sollen der Normaletat und die 
normalen Wohnungsgeldzuschüsse eintreten. 

Die Actionaire der Königs- und Laurahütte haben der Stadt für 1873 zur Unter- 
haltung der Schulen 2000 Thlr. gewährt Ein Gleiches ist für die nächsten Jahre zu er- 
warten. — Die oberschles. Steinkohlen-Bergbau-Hülfscasse hat einen jährl. Zuschuss von 
1000 Thlr. auf 12 Jahre zugesagt. 

Einem auf Anregung des Dirigenten gestifteten Verein zur Unterstützung hülfsbe- 
düiftiger Schüler sind von den Tempelschen Erben 500 Thlr. überwiesen worden. 

Dr. Bock, Die Vorschule, ein Wort an die Eltern; Progr. 1874. 

Fatronat: städtisch. 



KATTOWITZ. 

(Pürstenth. BeutheiL 8126 Einw.) 

Oymiutöliiiii. 

Der Ort, bis 1839 ein slavisches Dorf^ hat sich mit dem Bergbau in Ober-Schlesien 
rasch entwickelt, und zu Ende 1866 städtische Verwaltung erhalten. Der schon 1869 ge- 
fassie Plan, eine hoheve Lehranstalt daselbst zu errichten, kam durch die hnlfreiche Be- 
theiligimff namentlich der Steinkohlen-Bergbauverwaltung, des Grundbesitzers Oberstlieutn. 
r. TtU' WinHw u. a., bald zur Ausführung. IL 1871 ipmrde die Anstalt mit 140 Schülern 
in 4 Glassen (VI— III) eröfinet. VgL Progr. von 1872. — 0. 1877 hoflft man die ersten 
Abiturienten entlassen zu können. 

Classenzahl An£ 1874: 5 (VI— U, ungetheüt); ausserdem eine Vorsehulcl. Fre- 

auenz: G.217, V.31; zusammen: 248; davon 69 ev., 73 kath., 106 jud.: 124 auswärtige. 
[: 23, ni: 25. ^ i -e 

Lehrer: 10. Di rector: Dr. Emst Müller (seit IL 1871; voriier OL. am Gymn. zu 
Gnesen). 2 OL., 3ordentl., Ikath. und 1 jüd. BeligionsL, 2 techn. und Elem. L. — 

Die Anstalt ist stiflungsmässig simultan, die Kehrzahl der Lehrer, einschliesslich des 
Dir., jetzt erangeliscb. 



20 4 

Local. Za Anfang 1874 hat die Anstalt, bis dahin im Gebäude der kath. Stadt- 
schule untergebracht, ihr eigenes Schulhaus erhalten. Die Erbauung einer Turnhalle soll 
1876 erfolgen. 

Etat: 9705 Thlr. Darin St. Zuschuss: 720 Tbk. Besoldungen: 8450 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr, 

Von Bürgern der Stadt hat das Gymn. nach und nach 1236 Thlr. erhalten, von 
deren Zinsen arme Schüler unterstützt werden. 

Patron at: städtisch. Curatorium. 



BEUTHEN. 

(Fürstenth. Beuthen. 15,691 Einw.) 
Gymnasium (II, 203). 

Classenzahl: 11 (jede Cl. ausser I ist in 2 Cötus getheilt. Frequenz: 406; davon 
205 kath., 60 ev., 141 jüd.; 184 auswärtige. 1: 25, fl: 44, IIl: 94. Abiturienten 

seit der ersten, M. 1869 abgehaltenen rrüfung: 82. 

Lehrer: 17. Director: Dr. Wentzel (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. zu 
Glatz), 3 OL., 7 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und 
Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. W. C. Kayser. wurde M. 1874 an das Gymn. zu Saffan 
versetzt. Der OL. Dr. Schuppe wurde M. 1873 als ord. Prof. der Philosophie an die Uni- 
versität zu Greifswald berufen, der ord. L. G, H, Müller als OL. an da« Gymn. zu Wongro- 
witz. Der OL. Dr. Peters ist in der gegenwärtigen Legislaturperiode Mitglied de« Hauses 
der Abgeordneten. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind 8 Sch.cand. bei 
der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Die Lehrer sind, mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl., alle katholisch. 

Local. Ihr neues Schulhaus hat die Anstalt M. 1869 bezogen. Eine Tumhallc 
entbehrt sie noch. 

Etat: 18,680 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 500, mittelbar 1500 Thlr. Be- 
soldungen: 16,150 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Der Graf Hans Ulr, v. Sehaffgotach hat der Anstalt aufs neue 1000 Thlr. zur Begrün- 
dung von Stipendien geschenkt. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landrathamtsverweser v. WiUken). 



TARNOWITZ. 

(Fürstenth. Beuthen. 6905 Einw.) 

Realschule 1. 0. 

Der seit einer längeren Reihe von Jahren verfolgte Plan, in Tarnowitz eine höhere 
Lehranstalt zu errichten, kam, nachdem das Project der Verbindunp^ einer BeaUchule mit 
einer Berg- oder einer Gewerbeschule aufgegeben worden, durch opferwillige Betheiligong 
Vieler, besonders auch des Grafen Guido Henkel-Donnersmark, in der Art zur Ausfrihrong. 
dass 0. 1870 mit 100 Schülern die Classen VI bis IV einer Bealschule 1. O. eröffnet wur- 
den. Sie sollte eine Simultananstalt sein. Die Vorgeschichte der Schule s. in ihrem 
ersten Progi*. 1871. 

Zu Anfang 1874 bestanden die 01. VI bis U und 2 Vorschulcl. Frequenz: 
RS. 189, V. 50; zusammen: 239; davon 79 ev., 93 kath., 67 jüd. ; 87 auswärtige. 11 : 5, tll: 41. 

Lehrer: 11. Director: Dr. Paul Wossidlo (seit 0.1870; vorher Lehrer bei der Beal- 
schule am Zwinger in Breslau), 2 OL., 3 ordentl., 2 wissensch. Hül£s1., 3 techn. und Elem. L. 
— Seit M. 1873 wurde der Dr. Montag^ zunächst provisorisch, als Ereis-Schulinspector ver- 
wandt. 

Von den Lehrern sind 7 evangel. (einschliessl, des Dir.) und 4 katholisch. 



205 

LocaL Für die Anstalt ist ein neues Schulhaus erbaut und im Aug. 1873 bezogen 
worden; ebenso eine Turnhalle, die seit Neuj. 1874 benutzt ¥rird. 

Etat: 15,434 Thb-, Besoldungen: 6738 Thlr. NE. Director 1500 Thlr. und fr. 
Wohnung. 

Der Commissionsrath Kiatusa hat zu Stipendien ftir arme und gute Schüler ein Cap. von 
3000 Thlr. geschenkt. Zu demselben Zweck nahen die Lehrer durch Vorträge u. dgl. c. 800 
Thlr. zusammengebracht; Fabricant Huknemann 100 Thlr., die Gleiwitzer Maurer- und 
Zimmerm.-Innung 60 Thlr. gegeben. 

Oyen, Ueber die neuhochdeutsche Schriflsprache ; Frogr. 1871. 

Patronat: städtisch. Curat orinm. 



LEOBSCHÜTZ. 

(Fürstenth. Jägerndorf. 10,551 Einw.) 
Oymnasiam (I, 205. II, 204). 

umfang: 14 Classen (VI, V, IV, U und OIH in je 2 Cötus; ü und 11 und I). 
Frequenz: 482 (1868: 395); davon: 400 kath., 36 ev., 46jüd.; 315 auswärtige. I: o5 
1868: 37), II: 69, III: 116. Abiturienten: 101 (in den 5 Jahren vorher: 69). 

Lehrer: 21 ("1868: 16). Director: W. Rosner (seit M. 1874; vorher Dir. des 
(rymn. zu Fatschkan), 4 OL., 8 ordentl., 1 ev, Religionsl., 5 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und 
Eiern. L. — Der Dir, Dr. H. Kruhl starb am 20. März 1870. Bis zum Antritt seines Nachfolgers 
versah die Directionsgeschäfte provisorisch der OL. Prof. Dr. Fiedler, Dr. Äug, Waldeyer 
trat als Dir. H. 1870 ein (vorher OL. am Apostel-Gymn. zu Cöln) und wurde M. 1874 als Dir. 
sn das Gymn. zu Bonn versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer ; ausserdem haben 14 Sch.- 
cand. dem LehrercoUegium angehört. 

Ausser dem einen (ev.) Religionsl. sind sämmtliche Lehrer katholisch. 

L o c a 1. Zwei Dienstwohnungen von Oberlehrern sind zu Classenzimmem und näheren 
Schulzwecken eingerichtet worden. Behuts Errichtung einer Winter-Turnhalle werden 
einige zu den Dienstwohnungen gehörige Gärten eingezogen. 

£tat: 17,855 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2925, mittelbar 3429 Thlr. Be- 
soldungen : 14,460 Thlr. N E. W. Director 1500 Thlr. und Wohnung. 

Der Kanfm. Benj, HoüSnder schenkte 600 Thlr., deren Zinsen jährlich zu gleichen 
Theilen an 2kath., 2 ev. und 2 jüd. Schüler vertheilt werden sollen. Ausserdem hat die An- 
stalt zur Unterstützung armer Schüler noch einige kleinere Zuwendungen erhalten. 

Dr. Fiedler, Peurbach und Regiomontanus ; Progr. i 870. OL. H. Kleiber, Die 
merkwürdigsten Begebenheiten aus der Geschichte der Stadt Leobschütz 1805 — 1813 ; Progr. 
1872. 

Patronat: königlich. 



RATIBOR. 

(Fürstenth. Ratibor. 14,510 Einw.) 
Gymnasimn (I, 206. 11, 205). 

Zu Anl Juni 1869 feierte die Anstalt ihr 60jähr. Bestehen. In den dadurch veran- 
lassten Festschriften u. a. auch eine Uebersicht der Geschichte des Gymn. und ein Ver- 
zeichniss aller Abiturienten bis O. 1869 vom Dir. Dr. Gädke. Die meisten Abiturienten 
(146) sind zum Studium der Jurisprudenz übergegangen. (S. auch das Progr. von 1873). 
Die über Errichtung eines zweiten Gymnasiums oder einer Realschule eingeleiteten Ver- 
handlongen haben noch nicht zum Ziele geführt — Durch C. 0. vom 14. Aug. 1872 hat 
die stiftangsmassig evangelische Anstalt einen confessionell paritätischen Charakter er- 
halten. 



206 

Jetziger Umfang: 14 Classen (VI, V; IV in 2 Cotus; ebenso U und Olli uud IL 
U und Ol). Frequenz: 679; darunter 172 ev., 346 kath., 161 jüd.; 364 auswärtige. 

I: 84 (1868: 62), U: 140, HI: 178. Abiturienten: 119 (in den 5 vorhergehenden 

Jahren: 113). 

Lehrer: 23. Director: Rud, Kunster (seit 0. 1873 ; vorher Prorector der Anstalt), 
7 OL., 9 ordentl., 3 wissensch. HülfsL, 1 Lehrer des Poln., 2 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Dir., Prof. Dr. L. Gädke^ ist als OL. an das Priedr. Wilh, Gymn. in Berlin versetzt 
worden. Der OL. Dr. Levinson wurde M. 1869 an die Klosterschule zu Ilfeld berufen (jetzt am 
öymn. zu Hirschberg), der ord. L. Dr. E, Müller 0. 1870 als OL. an das Gymn. zu Gnesen 
(jetzt Dir. des Gymn. zu Kattowitz), der OL. Menzel 0. 1872 als Dir. an das G^ymn. zu 
fnowraclaw, der ord. L. Dr.HadtkeO. 1872 als Pror. an die Fürstenschule zu Pless, der 
ord. L. Dr. Altenhurg 0. 1873 als Pror. an das Gymn. zu Ohlau, der OL. Weck M. 1874 an 
die RS. zu Reichenbach ; gleichzeitig der OL. Dr. Schlüter an das Gymn. zu Goblenz. 
Der OL. Dr. Rummler wurde M. 1874 an das Gymn. zu Gnesen versetzt. Der Pror. KtÜer 
wurde M. 1871 emeritirt. Der OL. Reichardt starb am 21. Sptb. 1870. — Neu eingetreten 
sind 28 Lehrer und 10 Sch.candidaten. 

Von den dermaligen Lehrern der Anstalt sind 18 evangel., 6 katholisch. 

Local. Der beabsichtigte und bei dem Umfange der Anstalt sehr nöthige Neubau 
eines Schulhauses ist noch nicht in Angriff genommen. 

Etat: 22,790 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8075, mittelbar 80 Thlr. Besol- 
düngen: 19,200 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Gelegentlich des oben erwähnten Jubiläums haben ehemalige Schüler der Anstalt 
einen Stipendienfonds (Gap. von 2000 Thlr.) gegründet. Dazu kommt aus derselben Yer- 
anlassimg ein städtisches Süp. von jährl. 15 Thlr. und das Geschenk eines Ungenannten 
von 60 Thlr. Ein Legat des f Apothekers Sckeyde beträgt 120 Thlr. 

Der Bestand der Krankencasse betrug 0. 1874: 772 Thlr. 

Behufs der Beaufsichtigung der zahlreichen auswärtigen Schüler hat der Director 
die Stadt in 12 Inspectionsbezirke getheilt und diese unter die Lehrer vertheilt. 

Patronat: königlich. 



PLESS. 

(Fürstenth. Fless. 3703 Einw.) 
Gymnasium (11, 206). 

Das frühere Progymnasium (Hochbergianum) wurde 0. 1872 durch eine I erweitert, 
und am 13. Juli 1872 als Gymn. anerkannt. — Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz : 
191 (1868: 175), darunter 88 ev., 65 kath., 38 jüd.! 101 auswärtige. I: 22, LI: 36, ill: 39. 
Abiturienten: bei der ersten, 0. 1874 abgehaltenen Prüfung: 7. 

Lehrer: 10. Director: Dr. Emil Schönbom (als Dir. bestätigt durch C. 0. vom 
15. Juli 1870), 3 OL., 2 ordentl., 2 wissensch. HülfsL, ein kath. Religionsl., 1 techn. und Elem. 
L. — Der Lehrer Glatzer ging M. 1871 als OL. an das Lyceum zu Weissenburg im Elsass. 

Sämmtliche Lehrer, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, sind evangelisch. 

Das Local ist für die Bedürfnisse eines Gymn. unzureichend; die Classen sind in 
verschiedenen Häusern untergebracht. 

Etat: 10,450 Thlr. Besoldungen: 8250 Thlr. (excl. techn. und Elem. L.). Director 
1500, der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Kammerrath Schäffer hat der Anstalt werthvolle Instrumente, Bücher und 900 
Thlr. vermacht, deren Zinsen zur Yermehrung der Bibliothek und der naturhistor. Samm- 
lungen verwandt werden sollen. 

Dr. Badtke, Der griechische Unterricht; Progr. 1874, 

Patronat: fürstlich (s.B.U). Curatorium. 



VI. Frov. Sachsen (I, 223. n, 223). 

(3 Regierungsbezirke. 459 DMeilen. 2,103,262 Einw.) 



1863: 32, 1868: 36, 1873: 41 höhere Lehranstalten. 

1863 : 22 Gymnasien, 2 Progymnasien, 7 Realschulen, 1 höhere Bürgerschulen. 

1868: 25 „ 1 „ 7 „ 3 „ 

1873: 24 Gymnasien, 3 Progymnasien, 8 Realschulen, 3 höhere Bürgerschulen. 



Die Verminderung der Gymnasien um eins ist durch Eingehen des Päda- 
gogiums in den Franck. Stiftungen zu Halle geschehen. Die 2 neuen Pro- 
gymnasien sind zu Weissenf eis und Sangerhausen; zu den früher vor- 
handenen Realschulen ist die in Eisleben errichtete hinzugekommen; zu 
den älteren höh. Bürgerschulen die 3 neuen in Eilenburg, Weissenfeis 
und Mühlhausen. 

In mehreren Städten sind höhere Lehranstalten in der Entwickelung be- 
griffen: die in Neuhaldensleben verfolgt die gymnasiale Richtung, wäh- 
rend u. a. in Gardelegen, Osterburg, Bleicherode, Suhl das Ab- 
sehen mehr auf eine höhere Bürgerschule gerichtet ist. 

Ein Directorwechsel hat in den 5 Jahren stattgefunden bei den 
tijmnasienzu Burg (2 mal), Seehausen, Halberstadt (2 mal), Qued- 
linburg, Naumburg, Zeitz, Heiligenstadt, bei dem Progymnasium 
zu Donndorf und der höh. Bürgerschule zu Eilenburg. 

Neue Schulhäuser haben erhalten die Gymnasien zu Burg, Wernige- 
rode, Schleusingen, die Progymnasien zu Sangerhausen undWeis- 
senfels, die Realschulen zu Magdeburg und Aschersleben, die höh. 
Burgerschule zu Mühlhausen. 

Eine neue Perienordnung für die höheren Schulen der Provinz ist unter 
dem 14. Febr. 1873 erlassen. — An der herkömmlichen Unterrichtszeit ist 
im aUgemeinen nichts geändert; nur bei der höh. BS. zu Eilenburg hat 
man alle Lehrstunden auf den Vormittag gelegt. 

Eine allgemeine Directoren-Conferenz ist in der Pfingstwoche 1874 zu 
Magdeburg abgehalten worden. 

Der Chef des K. Prov. Schulcollegiums O Präsident r. Wüzleben trat am 
5, Novb. 1872 in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Staatsminister r. Patow, 
übernahm das Ober-Präsidium am 28. März 1873. 

Der Prov. Schulrath Geh. R. Dr. Trinkler starb auf einer Dienstreise am 
B. März 1871. An seine Stelle trat derCons. Rath Wöpcke am 1. Aug. 1871. 

Der Qen. Superintendeni Borghardt starb am 21. Juni 1870. Sein Nach- 
folger ist (seit Pfingsten 1871) der Dr. Leop. Schulze. 



208 

1. Begierungsbezirk Magdeburg. 

MAGDEBURG. 

(Hauptstadt derProvinz. Herzogth. Magdeburg. 78,137 Einw.) 

Vier höhere Lehranstalten : 2 königl. Gymnasien und 2 städt. Realschulen, 
wie vor 5 Jahren. Der regelmässige Fortgang dieser Schulen erlitt grosse 
Störungen 1870 und 71 durch eine Pocken- und 1873 durch die Cholera- 
Epidemie. — Für den Turnunterricht fehlt es den beiden Gynmasien an 
geeigneten Häumlichkeiten. — Die beiden Realschulen befinden sich resp. 
seit 0. und M. 1874 in einem neuen für sie auf dem Stadtei'weiterungsgebiet 
(fiir mehr als 300,000 Thlr.) errichteten grossartigen Gebäude. Gemein- 
schaftlich benutzen sie die Aula im Mittelbau. Die Heizung und Temperiruiig 
der Luft wird durch 6 Coloriferen und ein alle Räume umfassendes Venti- 
lationssystem bewirkt. In der Nähe des Gebäudes wird eine Turnhalle er- 
baut. ^) 

Der Stadtschulrath Dr. HUdebrandt wurde Job. 1869 emeritirt. An seine 
Stelle trat M. 1869 der Stadtrath WoUerscUyrP). 

In den vom OL. Dr. Holstein (am Domgymn.) herausgegebenen „Geschichts- 
blättem für Stadt und Land Magdeburg" finden sich u. a. (1870) dargestellt die 
Anfönge von Kloster-Berge bei Magdeburg (s. B. I, 224). Von demselben sind 
herausgegeben (Leipz. 1871) die Gesta Abbatum Bergensium (936 — 1495). 

Das Pädagogimn des Klosters U. L. Fr. (I, 227. 11, 225). 

Umfang: 12 Cl. (VI, V; IV a und b, ÜIH a und b, Oni, UH a und b, OU, U 
und Ol). Frequenz: 391 (1868: 494J; davon 383 ev., 5 kath., 3jüd.; 118 auswärtige; 
Alumnen: 72. 1: 50, II: 91, III: 121. Abiturienten: 100. 

üeber das Alumnat und den Candidaten-Con\dct s. die V. und G. 

Lehrer: 23. Director: Propst Prof. "Dt. Alb, Bormann (seit 0. 1873 ; vorher Dir. 
des Gymn. zu Stralsund), 7 OL., darunter der Geistl. Inspector Prof. Dr. Schulze (pring M. 
1874 als ord. Prof. der Theol. an die Univers, zu Rostock. Zu seinem Nachfolger ist de- 
signirt der Lic. theol. Pastor L. Sandrock zu Neumarkt in Schlesien), 8 ord. L., 2 wissensch. 
Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Herbst, wurde 0. 1873 als 
Rector an die Landesschule Pforta berufen. M.. 1870 ging der ord. L. Dr. Gerland als 
OL. an das st'ädt. Gymn. zu Halle über, 0. 1871 der OL. Dr. Bertram als Prof. an die Landes- 
schule Pforta, M. 1873 der Prof. Dr. Weidner als Gymn. Director nach GKessen, und der 
OL. Dr. Ortmann als Conr. an das Gymn. zu Schleusingen. 0. 1870 trat der Prot Dr. 
Hasse in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; 8 Sch.cand haben vorüber- 
gehend zum Lehrercollegium gehört. 

S'ämmtliche Lehrer sind evangelisch. * 

Local. Vorbereitet wird die Einrichtung eines Turnsaals und für das Alumnat 
einer Wasserleitung. 

In dem Process über die Marienkirche (s. B. II, 226) ist die kathol. Gemeinde zur 
Herausgabe derselben an das Kloster verurtheilt worden. 

Etat: 56,910 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 200 Thlr. Besoldungen: 22,920 
Thlr. N E. W. Dir. 2200 Thlr und fr. Wohnung. 

Dr. Götze, Bruchstücke aus einem „Führer durch das Gymnasium"; Progr. 1873. 
Dr. Leitzmann, Ueber die Temperatur von Magdeburg; Progr. 1874, 

Patronat: königlich. 

^) Eine Beschreibung des Realschulgebäudes mit Abbildungen s. im Progr. der B& 
2.0. mir. Paulsiek) v. 1874. 

•) Ursprünglich philologischer Schulmann, der wegen eines Halsleidens später Jora 
studirte und dann Bürgermeister in Calbe wurde, von wo er nach Magdeburg Kam. 



209 
Das Domgymnasium (I, 229. 11. 226). 

Die Anstalt besteht aus 9 Gynmasialclassen (^^— IV; III — I je U und O). Die Vor- 
schule ist 0.1871 au%ehoben worden- Frequenz: 317 (1868: 345); darunter 301 ev., 
ZkatL, 9jüd.; 144 auswärtige. I: 27, 11: 61, III: 73. Abiturienten: 64 (wie in den 
5 Jahren Torber). 

Lehrer: 19. Director: Prof. Dr. Gt. Wiehert (seit 0. 1862), 6 OL., 7ordentL, 2 
wissenseh. Hül&L, 3 techn. und Eiern. L. — Der Prof. Förstemann wurde M. 1873 Director des 
(tviiul zu Luckau ; gleichzeitig der ord. L. Dr. Leist Rector der hob. BS. zu Nauen. Der 
OL. Gargas starb am 15. Febr. 1871, der frühere Dir. Prof. Fr, Wiggert am 1. Dcb. 1871. — 
Xea eingetreten sind 7 Lehrer; 8 Sch.cand. sind bei der Anstalt beschäftigt gew^esen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das Bedürfniss eines neuen, geräumigen, mit einem Schulhofe versehenen 
Gebäudes macht sich sehr fühlbar. Verhandlungen darüber sind eingeleitet, 

Etat: 20,461 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 10,728, mittelbar 450Thlr. Be- 
soldungen 17,110 Thfr. NE. W. Dir. 200(J Thlr. und fr. Wohnung. 

Der Kaufm. ^''^Jff^ ^n Neustadt Kagdb. hat der Anstalt beim Abgange seines Sohnes 
zur Universität 1000 Thfr. geschenkt. Die eine Hälfte davon ist an zwei Wittwen früherer 
Lehrer des Domgymn. und an einen in Italien sich aufhaltenden erkrankten Elem. Lehrer 
gegeben, die andere zur Fundirung einer Wittwen- und Waisencasse benutzt (s. Progr. 
V. I.'if74). — Zum Andenken an den -f Prof. Fax sind von Schülern desselben 325 Thlr. ge- 
sammelt, deren Zinsen ein Schüler der oberen Classen als Stipendium erhalten solL Ebenso 
zum Andenken an den früheren Dir. Wiggert 670 Thlr. zu einem ünivers. Stipendium. 

An Unterstützungen wurden von 0. 1873 bis 0. 1874 verthcilt: c. 955 Thlr. 

Patronat: königlich. 



Dfe höhere Gewerbe- und Handelsehnle^ BS. 1. O. (I^ 231. 11, 227). 



Am 3. Mai 1869 feierte die Anstalt ihr 50jähr. Bestehen (s. Progr. 1870). Der Dir. 
Dr. Hclzapfel veröffentlichte bei diesem Anlass eine Geschichte der Schule. 

Kealclassen: 15 (U und VI und V; IV, U und OLLI je a und b, UH a. b. c, 
OIL U und Ol). Frequenz: 622 (1868: 7a5); davon 588 ev., 6 kath., 28 jud.; 
222 auswärtige. I: 41 (1868: 13), H: 113, lU: 144. Abiturienten: 46 (in den 5 
Jahren voriier: 90). 

Lehrer: 24. Director: Dt. B, Holzap/ei (seitM. 1851), 5 OL., 9 ordentl., 3 wis- 
«enj*h. Halfsl., 6 techn. und Elem. L. — M. 1870 schied der ord. L. O. Richter aus, um die 
Leitung einer Realschule in Eisleben zu übernehmen, 0. 1872 der ord. L. Vorbrodt ebenso 
an eine Lehranstalt in Neuhaldensleben. Pensionirt wurde 0. 1871 der OL. J» M, Richter. 
— Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 7 Sch.candidaten. 

Ein Lehrer ist katholisch, die übrigen evangelisch. 

LocaL H. 1874 hat die Anstalt das für sie neu erbaute Haus bezogen; s. p. 208. 

Etat: 25,471 Thlr. Besoldungen: 22,9a4 Thlr. NE. Dir. 2000, der letzte ord. L. 
«fJO Thlr. 

Bei Gelegenheit des oben erwähnten Jubiläums ist eine Lehrer -Wittwencasse ge- 
stiftet worden (s. Progr. 1870). 

Dr. Franz Klein, Was soll den Deutschen zu gründlicher Erlernung der Mutter- 
sprache bewegen? Progr. 1869. Dr. Holzapfel, Schulrede bei der Fnedensfeier am 
17. Juni 1871 ; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 



Die höhere Gewerbeschule^ Realschule 2. 0. (ü, 227). 

Die Anstalt, unter dem 2. Jan. 1873 als zu gültk^en Entlassungsprüfungen berechtigt 
anerkannt, hat sich zu 12 Classen entwickelt: Vi und V je a und b, IJIV a und b, OIV, 
U und Om und II, I. Frequenz: 553; darunter 525 ev., 6 kath., 22 jüd.; 259 aus- 
wärtige. I: 40, n: 83, IH: 98. Zu M. 1873, wo die erste Prüfung stattfand, 3 Abi- 
turienten. 

Lehrer: 20. Director: C. ÄPott/twit (seit 0. 1869), 40L., TordentL, 2wi88en8ch- 

m 14 



210 

Hülfsl., 6 techn. und Eiern. L. — Seit O. 1869, wo die Anstalt 9 Lehrer hatte, sind 25 
neu eingetreten; ausserdem sind auf längere oder kürzere Zeit 8 Sch.cand. beschäftigt 
worden. 

Ein Lehrer ist kathoL, die übrigen evangelisch. 

Looal. Die anwachsende Frequenz nöthigte verschiedene Interimslocale zu be- 
nutzen, bis die Anstalt 0. 1874 das neue Schnlhaus bezog; s. die Vorbemerlpingen. 

Etat: 16,824 Thlr. Besoldungen: 15,394 Thlr. NE. Dir. 1800 Thlr. und fr. Woh- 
nun% ; der letzte ord. L. 600 Thlr. Für Lehrmittel jährl. 510 Thlr. 

Die Lehrpläne der Anstalt in erweiterter Fassung, s. im Progr. von 1871. 

Dr. Hochheim, Otto y. GKiericke als Physiker; Progr. 1870. 

Patronat: städtisch. 



BURG. 

(Herzogth. Magdeburg. 15,167 Einw.) 
Tlctoria-Gymnasiiim (I, 232. IT, 228). 

Früher 9, jetzt 10 Gymnasial- Classen (VI, V; IV a und b, ü und Olli und ülc, 
U und On, I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: G. 294 (1868: 335), V. 78; zu- 
sammen: 372; darunter 265 ev., 5kath., 2jüd.; 137 auswärtige. I: 25 (1868:17), II: 50, 
III: 84. Abiturienten: 34. 

Ueber das Alumnat s. die V. und O. (1874: 8 Zöglinge). 

Lehrer: 15. Dir. Dr. Härtung (seitM- 1874; vorher Prorector am Gymn. zu Jaaer, 
4 OL., 6 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Der frünere Dir., Dr. Hugo Anton ging M. 1874 
in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Naumburg über, wie dessen Vorffäuger Dr. 
Ferd, Winter, 0. 1873 an das Crymn. zu Stralsund. Der ord. L. Dr. Gräbner gingm.. 1870 sU 
Bector nach Apierbeck, der OL. Zemial M. 1872 an die Victoriaschule zu Berun. Gestor- 
ben sind der OL. Bruno Martin am 9. Mai 1870, der OL. Th, Hegland am 24. Jan. 1871. — 
Neu eingetreten sind 18 Lehrer und 11 Sch.cand. (5 als Hülfsl., 6 als probandi). 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Looal. Das für das Gymn. neuerbaute Schulhaus ist am 29. Aug. 1874 in Gegen- 
wart Sr. K. K. Höh. des Kronprinzen eingeweiht worden und hat dabei mit Genehmigung 
der Frau Kronprinzessin den obigen Namen erhalten. — Beabsichtigt wird, auch eine 
Turnhalle einzurichten. Das alte Schulhaus soll für eine Töchter- oder Knaben-Bürger- 
schule verwandt werden. 

Etat: 19,491 Thk. Darin St. Zuschuss 1780 Thlr. Besoldungen: 14,710 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Gymnasial-Unterstützungsfonds ist namentlich durch den Ertrag wissenschaft- 
licher Vorträge der Lehrer und deolam. musikalischer Aufführungen der Schüler ver- 
mehrt worden. 

Die Zahl der Freitische beträgt jetzt wöchentl. 24. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Kreisgerichtsdir. iTbni^iMim). 



BTENDAL 

(Altmark. 9357 Einw.) 
Gymnasium (I, 233. n, 229). 




Gegenständen 

zusammen 

Abiturienten: 59 (in den 5 Jahren vorher:' 75). 



211 

Lehrer: 13. Director: Dr. Leap. Krakner (seit O. 1868),*) 4 OL., 5 ordentl., 
3 wiasensch. HüUsl., 2 iechn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. KiessUr ging M. 1872 als Di- 
rector ftn die Realschule zu Eschwege, der ord. L. Liebhold 1/L 1873 als OL. an das 
GymiL zu Budolstadt und gleichzeii^ der ord. L. Dr. Zietzsckmarm als Bector an die 
hob. BS. zu Segeberg; ebenso 0. 1874 der ord. L. Dr.Voükering als Bector an die höh. 
BS. zu Lowenbeiv; nnd gleichzeitig der ord. L. Dr. Henke als OL. an die RS. in Perle- 
berg. Der Prof. Dr. Schröder trat M. 1873 in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 8 
Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,996Vt Thhr. Darin StZuschuss unmittelbar 2200, mittelbar 2016 Thlr. 
Besoldungen: 13,391 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Der Geh. Sanit. R. Dr. Sieitahai in BerUn hat dem (}ymn. den nicht medicin. Theil 
seiner Bibliothek geschenkt (c. 125 Bande). — Durch Masikauffühmngen haben die Schü- 
ler der oberen Classen die Kosten eines lür die Anstalt angeschafilen Harmoniums auf- 
gebracht 

Patron at: stadtisch. 



SEEHAUSEN. 

(Altmark. 3990 Einw.) 
Oymnasiiiiii (I, 235, U, 229). 

Wie früher sechs ungetheilte Classen. Frequenz: 150 (1868: 175); davon 145 

er., kath., 5 jüd.; 88 auswärtige. I: 18 (1868; 11), 11: 27, lÜ: 32. Abiturien- 
ten: 34. 

Lehrer: 9. Director: Prof. Dr. Brm. Henkel (seit 0.1873; vorher Prorector 
der Anstalt), 3 OL., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — Der vorherige Dir. Dr. 
l>ikle, folgte 0. 1873 einem Ruf als Dir. des Gymn. zu Quedlinburg. Gleichzeitig ging 
der OL. Dr. Züttge als Prorector an das Gymn. zu Charlottenburg. M. 1870 wurde der 
ord. L. Dr. Xraft Rector der Klosterschule zu Donndorf, und M. 1873 der OL. Dr. Götze 
Archivar ans Staatsarchiv zu Idstein. M. 1874 ging der OL. Dr. Hyniizech in bleicher 
Sigenschafi an das Gtymn. zu Quedlinburg. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer una3Sch. 
casdidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 10,290 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 1200, mittelbar 1000 Thlr. Be- 
soldungen : ^50 Thlr. N E. Dir. 1500 Thlr und Wohnung. 

Die Bibliothek des f Prov. Schulr. Dr. Heiland wurde von seiner Wittwe dem Gymn. 
geschenkt (s. Progr. 1869 und 1870). Der f Kaufmann 7. C. Sehmltze in Seehausen hat 
10,000 Thlr. zu einer für die Stadt gemeinnützigen Verwendung bestimmt. Seine Erben 
wollen die Summe zu einer Stipendienstiftung für Schüler des Gymn. und für daselbst 
v^oigebildete Studirende verwenden, was vom Magistrat angefochten und noch unentschie- 
den ist. — Eine Stipendienstifhmg für arme Schüler ist allmählich auf c. 60 Thlr. ange- 
wachsen. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



SALZWEDEL. 

(Altmark 7917 Einw.) 
OymalUliiim (I, 236. ü, 230) 

Die Anstalt ist An£ 1874 vom Staat übernommen worden. Von der Stadt werden 
jahrL 2000 Thlr. zu ihrer Unterhaltung gezahlt. 



M Ueber d«n frftherai Dir. Dr. Ckr. fir. Batike i. Dr. Campe in Pftd-Archir Ton 1869 p. 649 fl. 

14* 



^212 

Jetzt 8 Classei^ (VI, V; IV a und b, ü und Olli; ü, I). Im Lateinischen ist auch 
die II in IT und getheilt. DieVowchule ist 1870 eingegangen. Frequenz: 281 
(1868: 260); darunter 277 ev., 1 kath., 3jud.; 142 auswärtige. I: 25 (1H68: 16), 11: 36, 
lll: 76. Abiturienten: 50. 

Lehrer: 12. Director: Dr. AdoiT Assmus ^eit 0.1869), 3 OL.; Öordentl., Iwis- 
sensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Steinhart starb am 17. Juli 1872. - 
Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 
Local. Durch Verwendung einer Dienstwohnung und sonstige Veränderungen sind 
grössere Olassenräume hergestellt worden (Kosten c.löOOThlr). Eine Turnhalle fehlt; ein 
wohlgelegener Turnplatz ist vorhanden. 

Etat: 13,600 Thir. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3336, mittelbar 1201 Thlr. Be- 
soldungen: 11,280 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Fatronat: königlich. 



HALBERSTADT. 

(Pürstenth. Halberstadt. 24,980 Einw.) 

Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule. Beide haben 
den Turnplatz gemeinsam. 

Das Domgymnasium (I. 239. H, 231). 

Ausser 9 Gymnasialcl. (VI— IV; U und Olli— I; davon ist OlSelecta) seit M. 1871 
eme Vorschule von 2CL Frequenz: G.280 (1868: 236),V.59; zusammen: 839; daxin 
883 ev., 3 kath., 3jild.; 135 auswärtige. I: 28, EL: 39, III: 78. Abiturienten: 67 
in den 6 Jahren vorher: 59). 

Lehrer: 14. Director: Dr. Gustav Schmidt (seit M. 1 871 ; vorher Dir. des Grymn. 
^u NordhauBen), 4 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Von den 
zwei vorhergehenden Directoren trat Dr. Theod, Schmid, nachdem er am 9. Sptb. 1870 sein 
50jährigeB Amt^ubiläum gefeiert, M. 1870 in den Ruhestand, und dessen Nachfolger, Dr. 
Baumeister (vorher Dir. des Gymn. zu Gera) folgte im Aug. 1671 einem Ruf nach Strass- 
bürg im fUsass als Reg. und Schulrath. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers fungirte in- 
teriinistisch als Dir. der Prof. Bormann. Der OL. Dr. Anton eing 0. 1873 als Dir. an das 
Gymn. zu Burg. Der OL. Dr. Binne trat M.. 1871 in den Ruhestand. Der OL. Dr. Woi- 
terstorff starb am 7. Jan. 1Ö74. — Neu eingetreten sind b Lehrer und 4 8ch.cand., von 
denen 3 als probandi. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Der seit langer Zeit projectirte Neubau eines Schulhauses hat 1872 begonnen 
(s. Progr. von 1873) und ist nahezu vollendet. 

Etat: 16,750 Thlr. Darin St. Zuschuss 6951, mittelbar 602 Thh-. Besoldungen : 12,420 
Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. 

Der Dir. Dr. Sehmid schenkte aus Anlass seines Jubiläums 200 Thlr., von deren Zinsen 
ein Selectaner und ein Primaner am 9. Sptb. ein Buch erhalten. 

Bei derselben Gelegenheit gab heraus der OL. Dr. Richter, Melanchthons Ver- 
dienst um den philosoph. Unterricht; Leipz. 1870. 

Dr. Wevhe, Berechtigung und Methode des französ. Unterr. auf Gymnasien, und 
Dir. Dr. Schmidt, Zwei Schulreden; Progr. 1873. Derselbe, Aus den Tagen des In- 
terims (1648); Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



Die Bealsclinle 1. 0. (I, 241. 11, 232). 

Die Anstalt hat sich noch um 2 Ol. erweitert: 12 Realcl. (VI—U III je a and b. 
Om, U und 011, I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: RS. 607 (1868: 396), V. 



213 

m, zonrnmen: 615; davon 580 ev., 15 katk, SOjad.; 304 auswärtige. I: 16 (J868:*4) 
II: 48, XU: 125. Abiturienten: 26 (in den 5 Jahren vorher: 13). 

Lehrer : 22. Direc tor: Dr. ffrm.SpaUke (seit M. 1854), 5 OL., 6 ordenti., 2 wissensch. 
HöUsl.. 8 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. Mann ging 0. 1871 als OL. an die Realschule 
zu Brandenburg über. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das Schulhaus (0. 1865 in Geblrauch genommen) ist durch Anbau eines 
FlogeU erweitert worden. 

Etat: 19.712 TUr. Darin St. Zuschuss 1500 Thlr. Besoldungen: 16,303 Thb. NB. 
Dir. 1700 Thlr. 

Ein ungenannter Freund der Schule giebt jährlich 50 Thlr. zur Zahlung des Schul- 
geldes für arme Schüler. Zu demselben Zweck werden die Zinsen firüherer L^^te im 
Betrage von c 160 Thlr. jährl. verwandt. 

Patronat: städtisch. 



WERNIGERODE. 

(Grafsch. Stolberg-Wernigerode. 6789 Einw.) 

Gymnasium (I, 242. ü, 232). 

Wie früher: 7 Oymn. classen fU und Olli). Die Vorschule ist 0. 1871 au%ehoben. 
Frequenz: 213 (1868: 232); darunter 210 ev., 3 kath., jüd.; 122 auswärtige. 1: 27 
(1868: 14), n: 25, III: 57. Abiturienten: 42 (in den 5 Jahren vorher: 22). 

Lehrer: 14. Director:Tr. Bachnann (seit 0. 1860), 3 OL., 4 ordentL, 1 ReUgionsL, 
i wissensch. HülfsL, 4 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. C. Sekirliu ging iL 1872 
sIs OL. an das Gymn. zu Nordhausen, IL 1873 der OL. Dr. Grosek als Frorector an das 
Oyinn. zu Höxter. — Am 19. Jan. 1872 starb der emer. OL. des früheren Lyceums Ckr, 
fr, Kessiim, am 6. Aug. 1873 der emer. OL. «/. A. Heineeke. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 
ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das von dem Grafen Otto zuStolberp W, für das Gymn. neuerbaute Hans 
ist am 28. Aug. 1871 eingeweiht worden (s. Progr. von 1872). 

£tat: 19,374 Thbr. Besoldungen: 12,406 Thb. NE. Dir. 1700 Thlr. und fr. 
Vohnung; der letzte ord. L. 700 Thlr. 

Der \ ELanfroann C, Köhler hat dem Gymn. 1000 Thlr. vermacht, deren Zinsen nach 
dem Tode der jetzigen Nutzniesserin zu Büchern für arme Schüler der III und II ver« 
wandt werden sollen. 

An Unterstützungen sind im letzten Schuljahre vertheilt worden 209 Thlr. 

Patronat: gräflich Stolbergisch. (s. B.II, 233). 



QUEDLINBURG. 

(Reichsstift Quedlinburg. 16,162 Einw.) 
Gymnasium (I, 244. II, 233). 

Jet2t 9 Classen (VI, V a nnd b, IV, U und O III nnd 11, I) ; ansserdem eine 2class. 
Vorschole. Frequenz: G.267 (1868: 302), y.76; zusammen: 343; davon 335ev., 6 
kath.. 3 jüd.; 138 auswärtige. I: 22 (1868: 35), U: 33, UI: 66. Abiturienten: 62 
(in den 5 Jahren vorher: 54). 

Lehrer: 14. Direc tor: Dr. Äuo. Dihle (seit H. 1872; vorher Dir. des Gymn. zu 
Seehausen J, 4 OL., 5 ordentL, 1 wissensch. HÜ161., 3 techn. und Elem. L. — Der firuhere Dir., 
Prot Franz RiekUr, wurde M. 1872 pensionirt Der OL. Prot Dr. DUunbtrger wurde 0. 1874 
alä ord. Pro£ in die philos. Facultat der Univers, zu Halle berufen. Der ord. L. Pred. 



214 

Liibusch wurde 0. 1874 Dir. des Schullehrer-Seminars in Schlüohtem. Der OL. Prof. Dr. 
Adalb, Schmidt wurde M. 1873, der OL. Prof. Dr. R. J/erite/ Anfang 1874 pensionirt; ebenso 
der OL. Pfau (starb am 15. März 1874). — Neu eingetreten sind 8 Lehrer und 9 Seh.- 
candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,850 Thlr. Darin StZuschuss 4235 Thir. Besoldungen :' 12,120 Thlr. NE. 
W. Dir. 1650 Thlr. und Wohnung. 

Der f Major von Bokum vermachte (1870) dem Gymn. eine werthvolle Bücher- 
sammlimg. — Di^ im letzten Schuljahre vertheilten Benefioien aus verschiedenen SÜf- 
tungen u. a. betrugen 1437 Thlr. — lieber eine bevorstehende Zuwendung des Hauptm. 
a. D. Heinrich s. das Progr. von 1874. 

Ge. Liebusch, üeber das Vaterländische in Klopstocks Oden; Progr. 1874. 

Der Dir. der Anstalt steht an der Spitze eines Auf. 1873 gebildeten „Klopstock- 
Vereins", der sich Veranstaltungen zur Ehre des Dichters zur Aufgabe gemacht habe. 

Patronat: königlich. 



ASCHERSLEBEN. 

(Fürstenth. Halberstadt. 16,146 Einw.) 
Realschule 1. 0. (I, 246. H, 234). 

Früher 6, jetzt 9 Classen (VI, V, IVjein2Abth.), Frequenz: 297(1868: 274); 
darunter 286 ev., 1 kath., 10 jüd.; 115 auswärtige. I: J6 (1868: 8), 11: 36, 111: 47. 
Abiturienten: 22 (in den 6 Jahren vorher: 4). 

Lehrer: 16. Director: Dr. i. Etiser (seit O. 4858), 2 OL., Sordentl., 5techn. 
und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Meyer wurde 0. 1872 als OL. an die BS. zu Hagen ver- 
setzt. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Sämmtiiche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Ein für die Schule neu erbautes Haus ist derselben M. 1874 übergeben 
worden. 

Etat: 13,248 Thlr. Besoldungen: 11,942 Thlr. Dir. 1400, der letzte ord. L. 600 
Thlr. Der N E. soll 1875 durchgefimrt werden. 

Dr. Fr. Brasack, Die Fluss-, Spring- und Quellwasser der Stadt Aschersleben; 
Progr. 1872 und 1874. 

Patronat: städtisch. 



2. Begierongsbezlrk Merseburg. 
MERSEBURG. 

(Herzogth. Sachsen. 12,890 Einw.) 
Domgymnasinm (I, 247. II, 235). 

Nach wie vor die 6 Gymnasialcl. ungetheilt. Frequenz: 167 (1868: 152); daronter 
166 ev., kath., 1 jüd.; 44 auswärtige. I: 8, U: 32, III: 61. Abiturienten: 38. 

Lehrer 12. Director: Prof. Dr. A. Fr, Scheele (seit M. 1865J, 8 OL., 4 ordentl 
und 1 Religionsl., 3 techn. und Elem. L. — M. 1871 wurde der OL. Dr. Bouierwek an die 
Klosterschule zu Ilfeld versetzt. — Der OL. Dr. Witte ist seit Dcb. 1870 Hitglied des Ab- 
ffeordnetenliauses. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind 4 Sch.c«nd. bei der 
Anstalt beschäftigt worden. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Looal. Die grossen Mängel des alten Schulhauses machen sich immer föhlbar«?. 
Ein Neubau ist angeregt worden. 



215 

Etat: 12^35 Thlr. Darin St Ztuchoss unmittelbar 2754, mittelbar d941 Thlr. Be- 
soldmigeii: 9856 Tblr. NE. Dir. 1800 Thb-. und Wohnung. 

Die alljährlich verliehenen Stipendien werden in den Progprammen au%efuhrt 

Dr.Wessel, Qrundaatze zurBegelung unserer deutschen Orthographie; Progr. 1870. 
Dr. Witte, Rede am Friedensfeste; Progr. 1872. 

Patron at: Das Domcapttel des Hochstilts Kerseburg und der Staat 



HALLE- a,S. 

(Altpreussisch Sachsen. Saalkreis. 62,042 Einw.) 

Die höheren Lehranstalten der Franckischen Stiftungen und das Stadt- 
gymnasium. 

Die Francklselien Stiftungen (I, 261. n, 336). 

Von den 9 in B. II, 286 aufgeführten Anstalten ist eine, das K. Pädagogium, 
gegen Ende des hier in Betracht kommenden Zeitraums nach IT^ährigem Bestehen ein- 
gebogen (s. weiterhin). Die übrigen 8 haben sich in ihrer Classen- und Schillerzahl 
meut noch weiter als Yor 6 Jahren ausgedehnt Nach 0. 1874 war der Bestand folgender : 

1. Die Lateinische Hauptschule hatte 647 Schüler in 15 Glassen. 2. Die 
Realschule 552 Seh. in 11 Classen. 3. Die höh. Tochterschule 332 Schülerinnen 
in9CL 4. Die Bürger-Knabenschule 689 Schüler in 14 GL 5 DieVorberei- 
tnngsschule 162 Seh. m 6 Gl. 6. Die Bürger-Tochterschule 611 Schülerinnen 
in 9 GL 7. Die Freischule für Knaben 26^ Seh. in 4G1. 8. DieFreischule 
fürKadchen 288 Seh. in 4 Glassen. Zusammen: 3349 Schüler resp. Schülerinnen. 

Von den Erziehungsanstalten zählte die Waisenanstalt für Knaben 115, 
die für Mädchen 16, die Pensionsanstalt 284, das Alumnat des K. Pädago- 
giums 33 Zöglinge; zusammen: 448. 

Lehrer und Lehrerinnen waren: 1. bei der Lat Hauptschule 25, bei der Bealschule 
19, bei der höh. Tochterschule 10, bei den deutschen Schulen (oben Nr. 4 — 8) 62; zusam- 
men: 110. 

Beamte: 15. Dienstpersonal: 24. Handwerker und Tagelöhner: 12. 

In den B. II, 237 angegebenen Verhältnissen des Directoriums der Stiftungen 
sind keine Veränderungen emgetreten. 

Die erwerbenden Anstalten, Druckerei, Buchhandlung, Anotheke haben ihre Thätig- 
keit erweitert Das für letztere und die Medicamenten-Kxpeoition auf dem Gebiet der 
Stiftungen an der Königstrasse neuerbaute Hans ist 1870 bezogen, und dem neuen Stadt- 
theil daselbst zugänglicner geworden. — Die Räume, welche die Apotheke fniher im 
f ron^ebände der Stiftungen inne hatte, werden für die Buchdruckerei verwandt. 

Im Jahre 1871 wurden die Stiftungen von einem schweren Hissgeschick dadurch 
betroffen, dass in Folge nicht rechtzeitig bemerkter Beschädigung ihrer Wasserleitung ge- 
fährliche Miasmen in letztere eindrangen. £s verbreitete sich eine Typhnsepidemie mit 
fakt 800 Erkrankungen in 4 Wochen. Mehrere Zöglinge starben daran ^); s. Prosr. der 
Lat Hauptschule v. 1871, wo statistische Nachweisungen über die Krankheits-Verhält- 
nisse der Zöglinge der Stiftungen von 1866 bis 1871 gegeben sind; femer das Progr. 
von 1873. 

Am 22. Juni 1874 besuchte der Minister Dr. Falk die Franck. Stiftungen, nahm von 
allen ihren Instituten und Verhältnissen Kenntmss und wohnte mehreren Lehrstunden 
in der Lat. Hauptsdiule und der Bealschule bei 

üeber die Erziehungsanstalten in den Franck. Stiftungen, die für dieselben beste- 
henden Aufnahmebedingungen u. s. w. s. die V. und G. 

Mehrere von den Lehrern der Latina und der Realschule sind wie der Dir. Dr 
Krämer selbst zugleich Dooenten an der Universitöt. 

In den finanziellen Verhältnissen der Franck. Stiflunffen, wie sie B. II, 237 ff. 
dargestellt sind, ist die Veränderung eingetreten, welche die nachstehende Uebendcht er- 
fliebL Eine Eriiöhung des Zuschusses aus allgemeinen Staatsfonds hat es möglich gemacht. 
Bei der Latina und der Bealschule den Nomäletat einzuführen. 

>) TgL Dr. Z n e kseh w e r dt, die TyphiiMpid««!« im. WaiNtthAWe ra HaJl« a. 6. Üi J»hr« 1871. Hall« 187?. 



216 

« 

1. Etat des Alumnats des K. Pädagogiums: 4338 Thlr. Darin St. Zuschuss 1675 
Thlr.; aus dem Vermögen der Stiftungen 289 Thlr. Besoldungstitel: 2026 Thlr., Inspec- 
tor 1000 Thlr., als Dir. der Franck. Stiftungen 1100 Thlr. = 2100 incl. Wohnung. In- 
spector adi. 150 Thlr., als OL. der Latina 1300 Thlr. « 1450 incl. Wohnung; die 3 In- 
spectionslehrer haben als solche jeder 150 Thlr., ausserdem ihr öehalt als Lehrer an der 
Latina. 

2. Etat der Latein. Hauptschule: 24,618 Tlilr. Zuschüsse: von der Stadt- 
kämmerei 1000 Thlr., vom Staate 5889 Thlr., aus dem Vermögen der Stiftungen 4831 
Thlr. Besoldungen : 21,590 Thlr. Rector, Condir. der Franck. Stütiingen, zugleich Lispec- 
tor der Pensionsanstalt 2000 Thlr. incl. Wohnung. 1. OL. 1,500 Thlr.; letzter ord. L. 
600 Thlr. (incl. 150 Thlr. als Erzieher an der Pensionsanstalt). 

3. Etat der Pensionsanstalt für die Latina und die Realschule: 9025 Thlr. 
Zuschuss aus dem Vermögen der Stiftungen 3250 Thlr. Besoldungen: 2103 Thlr., Inspex;- 
tor 150 Thlr.; RechnungsSihrender Lispector 1000 Thlr. incl. Wohnung, Heizung und Be- 
leuchtung. Von 7 Specialaufsehern erhält jeder 150 Thlr. ausser der Lehi;prbesolduDg 
bei der Latina. 

4. Etat der Realschule: 19,466 Thlr. Zuschüsse: vom Staate 5288 Thlr; ausdem 
Vermögen der Stiftungen 680 TWr. Besoldungen: 17,100 Thlr., Inspeclor 1800 Thlr. 
incl. Wohnung. 1. OL. 1500 Thlr., letzter College 600 Thlr. 

5. Etat der Waisen an st alt 17,500 Thlr. Zuschuss aus dem Vermögen der Stif- 
tungen 14,135 Thlr., aus Vermächtnissen 2265 Thlr. Besoldungen: 1135 Thlr. Inspector: 
1450 Thlr. incl. Wohnung und zwar: 220 Thlr. als In8j)ector aus einem Stiftungsfonds, 
25 Thlr. als Hausgeistlicner, desgl., 50 Thlr. für Ertheilung des Confirmanden- Unter- 
richts, 115 Thlr. baare Emolumente für Seelsorge und Confirmation von den Schülern 
der Pensionsanstalt, 1040 Thlr. als OL. an der Latina. 2 Waisenlehrer je 150 Thlr.; 
ausserdem haben sie ihr Ghehalt als ord. Lehrer an der Latina. 2 Waisenlehrer je 200 
Thlr.; ausserdem ihr Gehalt als ord. Lehrer an den deutschen Schulen. 

6. Etat der Hauptcasse etc. s. Nr. 7. 

7. Zusammenstellung der Etats -Hauptcasse der Franck. Stiftungen: 71,150 Thlr., 
Waisenanstalt 17,600 Thbr., Alumnat des K. Pädagogiums 4333 Thlr., Latina 24,618 Thlr., 
Realschule 19,466 Thh-., Singechor 1571 Thlr., andere müde Stiftungen 7313 Thlr., Pen- 
sionsanstalt der Latina und der Realschule 9025 Thlr., höh. Töchterschule 6375 Thlr., 
deutsche Schulen 19,978 Thlr,, v. Cansteinische Bibelanstalt 27,458 Thlr., die vereinigte 
Apotheke und Medicamenten -Expedition 13,613 Thlr., Buchhandlung 60,282 Thlr., Buch- 
druckerei 27,410 Thlr., Frauenzimmerstift 254 Thlr. Insgesammt: 310,346 Thlr. Biese 
Gesammtzahl reducirt sich in Wirklichkeit einerseits um diejenigen Beträge, welche von 
einzelnen Instituten als Ueberschüsse oder Beiträge zu den Verwaltungskosten an die 
Hauntcasse abgeliefert werden, andrerseits um diejenigen Summen, welche als Bedürfniss- 
zuscnüsse von der Hauptcasse an einzelne Schulen und Institute ausgezahlt werden, und 
'daher im Etat der Hauptcasse sowohl als in den betreff. Specialetats in Einnahme resp. 
Ausgabe erscheinen, in Summa 56,358 Thlr. Hienach beträgt die dem Etat gemäss durch 
sämmtliche Gassen laufende Gesammtsumme : 253,988 Thlr. 

I. Ueberschüsse u. Beiträge zu denVer- II. Bedürfoisszuschüsse aus der 

waltungskostcn an die Hauptcasse : Hauptcasse : 

An 1869. 1875. 

die Waisenanstalt 12,150 Thlr. 14,135 Thlr. 
die Pensionsanstalt 4,460 - 3,250 - 

die lat. Schule 3,340 - 10,720 • 

die Realschule 360 - 5,968 - 

die deutsch. Schul. 3,435 - 6,531 • 

das Alumn. des K. 1 ,^ . ^„. 

Pädagogii p,439 . 1,964 - 

Summa iT 27,184'niirn2^568Thlr. 

Sa. Summarum 34,224 Thlr. 56,358 Thlr. 

Demnach Betrag des Gesammtetats in Wirklichkeit 1875: 

(1869: 204,531 Thh-.): 310,346 Thlr. 

minus (1869: 34,224 - 56,358 - 



Von 


1869. 


1875. 


der Buchhandlung 


3300 Thlr. 


9000 Thh-. 


dervereinigtenApo- 


1 




theke und Medic- 


^3400 . 


4450 . 


Expedition 


j 




der Bibelanstalt 


140 . 


140 - 


der Sack. Stiftung 


200 - 


200 . 


Summa I 


7040 Thlr. 


13,790Thlr. 


Summa II 


27,184 . 


42,568 - 



= (1869: 170,307 Thh-.): 253,988 Thlr. 

Ueber den Fortgang der aus Anlass der Säcularfeier der Stiftungen 1863 angeregten 
Sammlungen s. C. Bl. 1870 p. 354. 



217 

Dm K. Pidago^iim (U, 240). 

Die bereits 1869 projectirte ümgestaltiing dieser Anstalt ist 0. 1870 zur Ansführang 
{Cekommen. Der wesentliche Grand dazu war die Unzolänglichkeit der zu Gebote stehen- 
den Mittel Die daraos schon seit mehreren Jahren erwachsenen Uebelstände fahrten za 
der Ueberzeognn^, dass wenn der Anstalt nicht ein ausreichender Znschass vom Staat 
gewährt werde, sie eingehen, eventl. umgestaltet werden müsse. Da die Eriiillang iener 
Bedin^ng sich als unmöglich erwies, blieb nichts anderes übrig, als den erwähnten Schritt, 
wie schwer er auch wurde, za thun. Die Grandzüge der mit Genehmigung der vorge- 
reuten Behörden schliesslich angenommenen neuen Einrichtung sind folgende: 

1. Als Erziehungsanstalt besteht femer ein ^ Alumnat des K. Pädagogiums'' 
in den bisherigen Räumen, aber nunmehr für Schüler der lateinischen Haoptschiue und 
derRealschole (in gleicherweise, wie die Pensionsanstalt) und für eine gegen die frühere 
bedeutend ermässigte Pension. 2. Als Gymnasium soll das Pädagogium zunächst 

nor in sofern fortbestehen, als die Scholaren der OII und L, sofern sie es wünschen, bis 
zur Beendigung ihres S«hulcursas, in ^er bisherigen Weise weiter unterrichtet werden. 
Dies ist geschehen bis die letzten derselben nach Ablegung des Abiturientenexamens 
0. 1873 aogegangen sind. Die Moghchkeit einer Wiederherstellung des Gymnasiams als 
f^ilches ist im Auge behalten. Sie wird aber nur durch eine kräftige Unterstützung des 
Staats aasfahrbar sein. 

Die Zahl der Abiturienten des Pädagogiums von 1869 bis 1873 betrug 43. 

Von den Lehrern der Anstalt traten die Professoren Dt. Daniel und Dryaudar 
1^. Progr. von 1870) O. 1870 in den Ruhestand; der erstere starb am 13. Sptb. 1871 >). 
Dr. Vohy welcher 0. 1870, zugleich als Insp. adiunctus, eingetreten war, ging O. 1872 als 
Dir. an das Gymn. zu Wittstock (gegenwärtig Dir. des Grymn. zu Potsdam), Prof. Dr. 
yd^t Joh. 1873 als OL. an das Gymn. zu Hawerstadt. 

Das letzte Programm der Anstalt, mit dem das Pädagogium vor der Oeffentlichkeit 
ahechloss, erschien 1870. Darin: Dr. G. Kram er, Aug. ttnn. Francke's Reise in das 
«üdüche Deutschland. 



Die lateinische Häupter hule (I, 255. II, 240). 

Umfang: loClassen (VI— IV, U und OIH und UU, sämmtlich in je2Cotu8. OH, 
l in 2 Cotus). Frequenz: 6a4 (1868: 542); davon 629 ev., 1 kath., 4 jüd.; 439 aus- 
wärtige. I: 67 (1868; 37), II: 106, lU: 140. Abiturienten: 110 (in den 5 Jahren 
vorher: 138). 

Lehrer: 26. Director: Rector Tk. Adler (seit M. 1863J. 9 OL., 11 ordentl. L. 
<Collaboratoren), 2wissensch. HülfsL, 2techn. und £lem. L. — Vom OL. Dr. VoU s. hier 
•'ben. Die Inspection über das Alumnat fuhrt nach dessen Abgange der OL. an der 
Latiaa Dr. C. öehtäz (bis O. 1872 OL. am Gymn. zu Treptow a. R ). Der OL. Dr. Gm. 
Krüger g^ing IL 1872 als Prof. an die Thomasschule zu Leipzig (jetzt Dir. des Gymn. zu 
Görlitz). Der OL. Prof. Dr. Arnold starb am 18. Aug. 1869, der OL. Limdenhom am 5. 
Dcb. 1869, der OL. Prot Weber am 10. Juli 1870, der Musikdir. Greger am 9.0ctb. 1871.— 
Neu eingetreten sind 18 Lehrer; ausserdem sind 11 Sch.cand. bei der Latina beschäftigt 
gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Keine wesentliche Verimderungen. Einige Classen befinden sich im Ge- 
bäude de« K. Pädagogioms. 

Etat: 8. oben p. 216. 

Insp. Pfaffe, Das heiL Vaterunser für höh. Schulen bearbeitet; Progr. 1870. OL. 
Hahnemann, Ueber denmathero., namentlich geometrischen Unterricht auf Gymnasien; 
Progr. 1872. 

Die Sealsehule L 0. (I, 257, n, 241). 

Gegenwärtig 11 Classen (VI; V, IV, ÜUI in je 2 Abth., Olli, U und OU, I). 
Frequenz: 558 (1868:509); davon 541 er., 4kath., 13 jüd.; 373 auswärtige (mehraUjede 

>> VgL Urm. AäaSb. ißmkl in der Grao.Z^itKhr. i-*: p. ;m>. 



218 

andere HS. der Provinz). I: 86 (1868: 18), 11: 66, Hl: 158. Abiturienten: 64 
(in den 5 Jahren Torher: 27). 

Lehrer: 21. Inspector: Dir. Dr. TT. Schröder (aeit 0. 1868), 6 OL., 9ordena L. 
(Collegen), 6 techn. und lllem. L. — Der OL. Bahnemann eing M. 1870 in gleicher Eiffen- 
schaft an die Lat. Hauptschule über, 0. 1878 der OL. Dr. Nrm, Geist als Dir. an die KmI- 
schule zu Posen, der OL. Dr. Tsehischwitz (zugleich Privatdocent in der ^hilosoph. Facali. 
der ÜniTersität) 0. 1874 als Professor an die polytechn. Schule zu Zürich; gleichzeitur 
der ord. L. Dr. Glogau als OL. an das Progymn. zu Neumark. — Neu eingetreten sisa 
7 Lehrer and auf kürzere oder längere Zeit ll Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Unverändert. Da das Schulhaus ohne Aula ist, benutzt die RS. zu Feier- 
lichkeiten den Betsaal der deutschen Schulen oder den Versammlungsaal der Lat. Haupt- 
schule. 

Etat: 8. p. 216. 

Die ZiVmannstiftung fs. B. II, 241) ist durch weitere Zuwendungen auf c. 860 Thlr. 
angewachsen. An Stipendien sind Schülern der oberen Gl. gezahlt worden c. 186 TUr. 

Dr. Hrm. Geist, Der moderne Realismus und die Realschule; Progr. 1872. Dr. 
Sommer, Die Theorie der Spiegel für den Schulunterricht; Progr. 1878. 



Das Stadtgymnaslnm (II, 242). 

Die Anstalt hat sich zu 12 Glassen erweitert (VI, Y, lY in je 2, UI in 8, 11 in 2 
Abth., I): ausserdem eine Vorschule von 5 Gl. Frequenz: G. 472, V. 172; zusam- 

men: 644; davon 688 ev., 2 kath., 4 jüd.; 149 auswärtige. I: 80, IL: 61, III: 115. 
Abiturienten seit M. 1872, wo die erste Prüfung stattfand, 19. 

Lehrer: 24. Director: Prof. J>r, Nasemann (seit 0.1868), 4 OL., 10 ordentl., 
1 Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. RosaUhf 
wurde M. 1871Rector der höh. BS. zu Weissenfeis; gleichzeitijg der wissensch. Hülfsl. Dr. 
Brieger ausserord. Professor in der philosoph. Facult. der Univers, zu Halle. — Neu ein- 
getreten sind 9 Lehrer und 7 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 22,272 Thlr. Besoldungen: 20,121 Thlr. NE. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung; 
der letzte ord. L. 800 Thlr. 

Für das physikal. Gabinet wurden 1872 von den städt. Behörden ausserordentlich 
900 Thlr. bewilligt. Geh. Reg. R. Prof. Dr. Knoblauch wandte für dasselbe der Anstalt 200 
Thlr. zu. 

Dr. Opel, Das Tagebuch des Rathmeisters Marc. Spickendorff von Halle; Progr. 
1872. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



DELITZSCH. 

(Herzogth. Sachsen. 8108 Einw.) 
Höhere Bfirgerschnle (II, 243).* 

Wie früher 5 ungetheilte Glassen der höh BS. und 2 Vorschulcl. Frequenz: 
höh. BS. 171 (1888: 167), V. 60: zusammen: 231; davon 228 ev., kaih., 8 jüd.; 83aiDi- 
vrärtige. 1. Gl. 9, 2. Gl. 16. Die Abgangsprüfung haben 16 Schüler bestanden. 

Lehrer: 9. Rector: B^Kayser (seit 0.1868), 4 ordentl. L., 1 wissensch. HnlM., 
3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 6218 Thlr. Besoldungen: 6800 Thlr. Rector 1000 Thlr. und fr.Wohnnng. 

Dr. Schröder, Der deutsche Aufsatz in den unteren und mittleren GL der höhe- 
ren Schulen; Progr. 1878. 

Patronat: städtisch. 



219 

EILENBÜRG. 

(Herzogth. Sachsen. 10,132 Einw.) 
Höhere Bürgerschule. 

Die Anstalt, aus den oberen Classen der städt Knabenschule gebildet, ist O. 1865 
eroffiiet worden und hat sich allmählich so entwickelt» dass sie unter dem 14. Sptb. 1871 
all eine zu Entlassungsprüfunffen berechtige höh. Bürgerschule anerkannt werden konnte. 
In den 5 Classen befand sich r^euj. 1874 eme Frequenz von 91 Schülern, unter denen 
1 kath. und 1 jüd.; auswärtige 88. 1. Gl. 7, 2. Gl. 16. — Die Abgangsprüfung ha- 
ben 4 Schüler bestanden. 

Lehrer: 10. Bector: Dr. AntonWiemann (seit 0.1871; vorher OL. an der RS. 
zu Oldenburg); ausser ihm 5 wissensoh., 1 ev. Religionsl., 8 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Dirigent, StSUxer, ist Bector der übrigen Stadtschulen geblieben. 

idle Lehrer sind evangelisch. 

Local. Im allgm. siädt Schulhause» dem Bedürfniss nur nothdürfüg genügend. 

Etat: 5000 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Bector: 1000 Thk.; der letzte ord.L. 
ÖOOThlr. 

Neue Schulordnung v. 27. Febr. 1878. 

Patronat: stadtisch. 

TORGAU. 

(Herzogth. Sachsen. 8107 Einw.) 
Gymnasium (I, 261. n, 244). 

Die Anstalt zählt jetzt 9 Gymnasialdassen (VI, V ; IV a und b, U und lU und 
II, I). Frequenz: G. 274, darunter 272 ev., 2 kath., jüd.; 163 auswärtige. 

I: 22 (1868: 11), U: 43, HI: 60. Abiturienten: 36 (in den 6 vorherigen Jahren: 
28). — Das Alumnat (s. die V. und G.) hatte im letzten «fahre 57 Zöglinge. 

Lehrer: 15. Director: Prof. Dr. firm. A ÄiaX» (seit M. 1863), 30L., 6ordentl., 
2 wissenach. Hül&l., 3 techn. und Elem. L. Der OL. Dr. Münscher wurde M. 1874 Pro- 
rector am Gymn. zu Jauer. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 6 Cand. probandi, zu- 
gleich als Hülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 12,080 Thh". Darin St. Zuschuss mittelbar 1773 Thlr. Besoldungen: 9100 
Thh». Dir. 1200 Thbr. und Wohnung. 

Die aUjährL vertheilten Beneficien sind in den Programmen angeführt. 

Dr. O. Taubert, Der Gymnasial-Singechor zu Torgau m seiner gegenwärt. Ver- 
fiusoiiff, nebst Nachträgen zur Geschichte der Pflege der Musik in Toi^au; Progr. 1870. 
Dr. iTünBcher, Ernst Moritz Arndt, ein Vorkämpfer für das neuerstandene deutsche 
Kaiserreich; Progr. 1874. (Von demselben in jedem Progr. ein bibL Lectipnarium für 
da« Kirchenjahr, zum Gebrauch der Schule). — Das Kriegsjahr 1870—71 ; Erinnerungs- 
fcier des Gymn. zu Torgau am 2.Novb. 1871 {fir^Francke und Dr. Taubert), Torgau, 1871. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Kreisgenohtsdirector £bl6enacA). 

WITTENBERG. 

(Hauptstadt des sächs. Kurkreises. 10,032 Einw.) 

Gymnasium (I, 269. U, 244). 

Wie früher 8 Gymnasialcl. (U und Olli und II); ausserdem, seit 1872, eine Vor- 
achfüe von 8 OL Frequenz: G. 814 (1868: 800), Y. 80; zusammen: 894; da- 



220 

von 386 ev., 7 kath., 1 jüd.; 194 asuwärtige. I: 32, li: 42, III: 84. Abiturien- 
ten: 65. 

Lehrer: 15. Director: A. Rhode (seit 0. 1868), 3 OL., 6 ordentL, 5 techn. und 
Eiern. L. — Der ord. L. Dr. Härtung ging 0.1873 als Prorector an das Gymn. zu Jauer, 
der ord. L. Dr. Schild 0. 1874 als OL. an das Gymn. zu Waidenburg. — Neu eingetreten 
sind 9 Lehrer; Sch.cand. sind 4 bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Noch unverändert und äusserst mangelhaft. 

Etat: 16,360 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 600, mittelbar 1900 Thlr. Be- 
soldungen: 11,780 Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung; der letzte ord. L. 
600 Thlr. 

Das Geschenk eines ehemal. Schülers, Kaufm. Gast in Dresden (200Thlr.), gab Ver- 
anlassung eine bibliotheca pauperum zu gründen (270 Bände; jetziges Cap. 300 Thlr.). — 
Von demselben wurden ferner 1000 Thlr. geschenkt, und deren Zinsen theils zur Vermehrung 
dieser Biblioth., theils zur Unterstützung armer Schüler verwandt (s. die Progr. von 1872— 
74). — lieber die sonstigen Beneficien, welche bei der Anstalt jährlich vertneilt w^erden, 
8. die Programme. 

Dr. L. Dietze, Die lyr. Kreuzgedichte des deutschen Mittelalters; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Consistorial R. iScAiiiiec/tfr). 



EISLEBEN. 

(Grafsch. Mansfeld. 13,423 Einw.) 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Beal-Lehranstalt. 

Das Gymnasium (I, 263. II, 246). 

Nach wie vor die 6 Gymnasialol., ungetheilt. Frequenz: 239(1868: 223); davon 
234 ev., 3 kath., 2 jüd.; 119 auswärtige. I: 28, H: 31, lU: 40. Abiturienten: 40. 

Lehrer: 11. Director: Prof. Hrm, Schwaibe (seit M. 1855), 3 OL., 1 KeÜgionsl 
4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Kapert folgt« M. 1871 einem Ruf als 
Prof. an das Gymn. zu Altenburg. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Gandidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Ueber den bei der Beschaffenheit des alten sehr wünschenswerthen Neubau 
eines Schulhauses sind Verhandlungen eingeleitet. — Zum Turnen im Winter wird einst- 
weilen eine Reitbahn benutzt. 

Etat: 16,370 Thlr. Darin Besoldungen : 10,680 Thlr. NE. W. Dir. 2380 Thbr. und 
Wohnung. 

Der f Pastor Bönicke hat dem Gymn., dessen Schüler er gewesen, 2000 Thlr. ver- 
macht, deren Zinsen nach dem Tode seiner Wittwe, zur Unterstützung armer Schüler 
verwandt werden sollen. 

Die jährlich an Schüler vertheilten Beneficien sind in den Programmen der An- 
stalt erwähnt. 

Nachtrag zu dem B. II, 246 über den Singechor Bemerkten : Als 1838 die Verbin- 
dung des Seminars mit dem Gymn. aufgehoben worden, war auch der kirchl. Sin^chor 
aufgelöst, und der Gesangunterricht im Gymn. auf die unteren GL beschränkt, bis 1857 
nach Anstellung eines Gesanglehrers aus den 3 oberen Gl. wieder ein Ghor gebildet wurde, 
dem jedoch nicht wie früher dem chorus musicus kirchliche Functionen und anderweitige 
Dienstleistungen nach aussen obliegen. 

Dr. Fr. R o t h e, Zur Methodik des griech. Unterrichts ; Progr. 1869. Dir. Schwalbe, 
Aus dem Schulleben in der 2. Hälfte des 16. Jahrb.; Progr. zu Lange*^ Gedäcbtniss- 
feier 1873. 

Patronat: königlich. 

Die Bealschule (x). 

Im Jahre 1869 beschlossen die städt. Behörden die Ausführung des längere Zeit 
erwogenen Plans, zwischen dem Gymnasium und der Bürgerschule eine Reabchulc »u 



221 

errichten. Die Eröffnung geschah IL 1870 mit 63 Schülern in den OL VI— IV. Die Ab- 
sicht war, eine Realschule erster Ordn. herzustellen (s. die Progr. von 1871 und 1872). 
Inzwischen hat sich die Anstalt mit Befolgung des Lehrplaus dieser Kategorie bis zur, 
11 entwickelt, ohne dass über ihren Abschluss Magistrat und Stadtverordnete sich schon 
geeinigt hätten. Frequenz: (nach 0.1874): 221; darunter 218 ev., 1 kath., 2 jüd. 
136 auswärtige. II: 32, UI: 43, IV: 49. 

Lehrer: 8. Dirigent: Dr. O.Richter (seit Beginn der Anstalt, M. 1870; vorher 
Lehrer an der KS. 1. 0. zu Magdeburg); ausser ihm 5 wissenschaftl., 2 techn. und 
Elem. L. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die 4 unteren Gl. sind einstweilen im Bürgerschul-Hause, die II, die Biblio- 
thek u.a. in einem Privathause untergebracht. 

Etat: 7522 Thlr. Besoldungen: 6077 Thlr. Dir. 1200 Thlr.; der erste L. 850, der 
letzte ord. L. 650 Thlr. 

Ueber eine vom Dirig. gegründete Prämien- und Stipendienstiftung s. das Progr. 
7on 1872. 

Dr. O. Richter, die Politik der Hohenstaufen und der Hohenzollem, Festvortrag 
sm 22. März 1871; Progr. i87J. Derselbe: Die Vergangenheit und die Zukunft der deut- 
schen Realschulen - Dr. E. Richter, Klopstock als vaterländischer Dichter; Progr. 1873. 
Dr. 0. Richter, Nationale Erfolge und nationale Tugenden ; Vortrag, im Progr. von 1874. 

Patronat: städtisch. 



WEISSENFELS. 

(Ehem. Herzogth. Sachsen-Weissenfels. 14,572 Einw.) 
Höhere Bürgersclmle* und Frogymnasium. 

Die Stadt besass einst ein akademisches Gymnasium (Gymn. illustre). Gegründet 
vom Herzog August war dasselbe 1. Novb. 1664 eröffnet, und bestand bis 1784; der letzte 
Äector war CAr. Ä«mccciW (s. Dr. Rosalsky, Gesch. des akadem. Gymn. zu Weissenfeis ; 
Progr. 1873). 

Der industrielle Aufschwung, welchen die Stadt in neuerer Zeit genommen hat, 
machte es mehr und mehr fühlbar, dass neben dem kÖnigl. Schullehrer-Seminar nur Ele- 
mentarschulen vorhanden waren. 1860 vereinigten sich mehrere Bürger, diesem Mangel 
abzuhelfen. Ein C3omitö (später Ouratorium) förderte die Sache dergestalt, dass mit einer 
Beihülfe ans städtischen Mitteln am 11. Juli 1862 zunächst eine 2classige höhere Lehran- 
stalt mit 70 Schülern eröfinet werden konnte. 0. 1866 waren ihrer schon 136, 0. 1 869 : 147, die 
in 5 Cl. unterrichtet wurden. Joh. 1869 wurde die Anstalt von der Stadt übernommen, 
die alsbald ein neues Schulhaus für dieselbe erbauen Hess. M. 1871 erhielt sie bestimmter 
die Form einer höh. Bürgerschule mit einigen lat. und griech. Nebenclassen (im ganzen 
damals 163 Schüler). Der Plan war, die Schule sich in der realen und gymnasialen Rich- 
tung bis zur II entwickeln zu lassen, mit dem Vorbehalt, später vielleicht eine Gymna- 
siall aufizusetzen (s. das Progr. von 1872). 

Die Anerkennung der Anstalt als berechtigte höh. BS. erfolgte am 16. Mai 1872, die 
Zneikennnng der erweiterten Berechtigung am 12 März 1873. 

Gegenwärtig besteht die Anstalt aus 3 Vorschul- und den Gymn.cl. VT — III, Realcl. 
IV— U. Frequenz: V. 60, G. 111, R. 56; zusammen: 227: davon 224 ev., 1 kath., 
2 jüd.« 70 auswärtige. Seit der ersten Abgangsprüfung, 0. 1872, ist die Pnifung von 
9 Schülern bestanden worden. 

Liehrer: 11. Rector: Dr. J. /2. Rosalsky (seit M. 1 871 ; vorher L. am Stadtgymn. 
zu Halle), 1 OL., 6 ordentL. 3 techn. und Elem. L. — 
S&mmtliche Lehrer sinid evangelisch. 

Local. Das neue Schulgebäude ist der Anstalt am 6. Sptb. 1871 übergeben worden. 
Für den Turnunterricht fehlt es noch an einem genügenden Local. 

Etat: 9392 Thlr. Besoldungen: 7970 Thbr. Rector 1400 TWr. 

Im Jahre 1869 wurde eine l/um6o/i/tetiftung gegründet zumZweck,jährl. aml4. Sptb. 
an Schaler der Anstalt Stipendien und Prämien zu vertheilen. Darüber sowie über die 
ZteioHonuMlhxxng und die Stahhch.e Legatenstiftung s. die Progr. von 1872 und 1878. Der 



222 

Commerz.'Ei» Riebeck in Halle bezahlt seit mehreren Jahren das Schulgeld für einige arme 
Schüler (jetet fiir 7. 

Die Instruction für das Curatorium der Anstalt s. im Progr. von 1872. 

OL. MaxWeicker, Joh. Balth. Schupp in seinem Yerhältniss zur Pagagogik des 17. 
Jahrh.; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



NAUMBURG. 

(Hochstift Naumburg in Thüringen. 14,839 Einw.) 

Das Domgymnasiom (I, 266. U, 247). 

Die Anstalt hat sich durch Theilune der lU (U und 0) zu 7 Classen erweitert. 
Frequenz: 260 (1868: 295); darunter 256 ev., 3 kath., 1 jüd.; 98 auswärtige. I: 33, 
H: 54, ni: 63. Abiturienten: 85. 

Lehrer: 14. Director: Dr. HugoÄnton (seit M. 1874 ; vorher Dir. des Gymn. zu Burg), 
8 OL., 1 Religionsl., 5 ordentl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Fifrtsch, 
wurde M. 1874 emeritirt. — Der OL. Prof. Dr. Hülsen starb am 5. März 1874. — Nea 
eingetreten sind 5 Lehrer; ebensoviele Sch.cand. sind vorübergehend bei der Anstalt be- 
schäftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,360 Thbr. Darin St. Zuschuss mittelbar 5181 Thlr. Besoldungen 11,432 
Thlr. NE. Dir. 1600 Thlr. 

Die Predigerwittwe Hanf vermachte der Anstalt 100 Thlr., deren Zinsen ein Schüler- 
stip, sein sollen. 

Das „Alumneum*' gewährt 6 Schülern je 20 Thlr. Kostgeld, und einem 16 Thlr. 
Ausserdem werden aus dem Fonds des Alumneums und der Dompropstei jährlich c. 2000 
Portionen Freitische zu je 5 Sgr. an arme Schüler vergeben. Im übrigen s. über die 
Beneficien die jährl. Programme. 

B. Gropius, Das erste Vierteljahr des lat. Unterrichts in Sexta; Progr. 1872. 

Patronat: Das Domcapitel des Hochstifts Naumburg. 



Die höhere Bfirgerschnle (I, 266. II, 247)*. 

Wie früher: 5 Classen und 2Vorschulcl. Frequenz: höh. BS. 135 (1868: 89), 
V. 83; zusammen: 218; sammtliche evangelisch; 57 auswärtige. l.Cl. 11, 2. (31.32. Die 
Abgangsprüfung ist von 17 Schülern bestanden. 

Lehrer: 9. Rector: Dr. O, NeumülUr (seit 0. 1865), 1 OL., 8 ord., 1 wissensch, 
Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. FritsckegiBg H. 1870 als OL. an das 
Gvmn. zu Köthen, der OL. Kösüer ebenso H. 1874 an das (lymn. zu Naumburg über. ^ 
Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 8 Sch.candidaten. 

Alle Lehrer sind evangelisch. 

Local. Der in B. 11 angegebene interimistische Zustand besteht noch fort 

Etat: 7305 Thk. Besoldungen: 6885 Thlr. Bector 1250 Thlr. und Wohnung; der 
letzte ord. L. 600 Thlr. 

Die verwittw. Fr. Geh. Justizräthin Xte6a/d^ hat zur Vermehrung deriZcMcAschenJubi" 
läumsstiftung (zu Schulprämien) 200 Thlr. geschenkt. — 

Die Miike' und Nietkiertche Stiftung (zu Wittwenpensionen) sind 1872 vereinigt wordeo. 

L. Köstler, Die geom. Lehrsätze und Aufgaben für den Unterricht in IV und DI 
der höh. Bürgerschule; Progr. 1871. Dr. Neumüller, Die Naumbuiger Schule b^i 
St Wenzel; Progr. 1872. Antrittsrede des Bectors 3f. Bwek (1744); Pn^. 1874. 

Patronat: beim städtischen Curatorium. 



823 

Die Landesschule PF ORT A. (I, 267. H, 250). 
(Stiftagebiet Zeitz-Naumburg; Thüringen. 650 Einw.) 

Die drei oberen Gymnanalclanen, nach wie Tor je in ü und O getheilt. Fre- 
qaenz: 196; sammtliche evangelisch; auBwärtige 189, Alumnen: 180, Extraneer: 16, 
Semiextraneer: 3. I: 89, II: 76, HL: 84. Abitnrienten: 118 (in den 5 Jahren 

Torher: 120). 

Die Aufnahmebedingungen sind unter dem 20. Juni 1874 mit einigen Abänderungen 
neu pnblidrt worden; 8. dieV. und G. 

Lehrer: 15. Director: Bector Prol Dr. theoL und philos. W. Herbst (seit 0. 1873; 
vorher Propst und Dir. des Pädago^ums zum Kloster U. L. Fr. in Magdebim), 7Proflf. 
(dtnmter 2 Ckistliche), 2 OL., 3 Adjuncten, 2 techn. Lehrer. — Der firiuiere iUctor, Dr. 
C. X. Peier, trat O. 1873 in den Ruhestand. — Der Prot Dr. Sehmmefy/eng wurde 0. 1870 
Dir. der Alosterschule zu Ilfeld, M. 1870 der Prot Dr. Abicki Dir. des Gymn. zu Oels, 
Joh. 1873 der Prof. Dr. Volkmann Dir. des Gymn. zu Görlitz Qetzt zu Elberfeld). — Der 
Adjnnct B. H. Sitdtfddt fiel ak Lieutenant in der Schlacht bei Mars la Tour am 16. Aug. 
1870. Der Pro£ Dr. Koberttein starb am 13. März 1870; der emeritirte Prof. Dr. C. Stern" 
hart am 9. Aug. 1872 in Kosen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem sind 4 
ScLcand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Local. Es werden Terschiedene grossere bauliche Veiundeningen vorbereitet Zur 
Entscheidung über dieselben war der Minister Dr. Faik am 24. und 25. Juni 1874 in 
Pforta anwesend, und nahm dabei von allen Einrichtungen und von der Unterrichts- 
ertheilung in mehreren Classen Kenntniss. 

Etat: 72,180 Thlr. Darin St Zuschuss 588Vt l'Ur. Besoldungen: 19,600 Thlr. 
N £. W. Dir. 2500 Thlr. und Wohnung. 

Das ffesMegtmeniJdnm (Cap. von 5000 Thlr.) für Studirende ist der Anstalt von dem 
f OberL am Caaetenhanse zu Wahlstadt Prof. Hesse zugewandt worden. Zum An- 
denken an den Prof. Koberstein haben alte Pfortner ein Stipendium gestiftet (1000 Thlr.). 
Für denselben Zweck hat der Dir. Dr. Ferd, Ranke in Berun das Honorar seiner Schrift 
JUickerinnerungen an Schulpforte (1814r-1821) Halle 1874" bestimmt (150 Thhr.). Es 
sollen mit diesem Stipendium Schüler der Pforta unterstützt werden, die sich dem Stu- 
dium der deutschen rhilologie und Literatur, der deutschen Geschichte oder der deutschen 
Bechtswisflenschaft widmen. Zu einem ^^'nAaristipendium sind c. 500 Thlr., zu einem 
Peterstipendium c. 700 Thlr. gesammelt 

Die von dem Prof. Koberstein hinterlassene Bibliothek ist für die Landesschule ange- 
kauft worden (s. 0. BL 1871 p. 17). 

Nach altem Herkommen haben in Schulpforte alle Classen einen nach der Beihe 
der Wochentage wechselnden, von Unterricht freien Studientag. Es wird nach den über 
die Verwendung dieser Zeit gemachten Erfahrungen beabsichtigt, die Einrichtung auf 
die obersten Classen zu beschranken. 

In Betracht der Bestimmung von Schulpforte und seiner Beneficien wird neuerdings 
strenger daraufgehalten, dass Zöglinge, welche sich für wissenschaftliche Studien unge- 
eignet erwiesen haben, nicht nach I versetzt werden. 

Dr. H. H ad icke, Kurrecht und Erzamt der Laienfursten (Sachsenspiegel HI, 57); 
Progr. 1872. Dr. Böhme, Zur Geschichte des Cisterzienser -Klosters St Marien zur 
Pforte ; Progr. 1873. 

Patron at: königlich. 



SANGEHHAUSEN. 

(Ehem. Herzogth. Sachsen-Weissenfels. 8383 Einw.) 

Progymnaslum (x). 

Seit der Zeit ihrer Imrchlichen Beformation (c. 1540) hatte die Stadt ein Gymnasium 
(Lyceiim)im Gebäude eines an&ehobenen Augustinerklosters. Die Anstalt hat unter 
starkem Wechsel ihrer Zustände bis in die 40ger Jahre dieses Jahrh. bestanden, wo sie 



224 

Elementarschule wurde und das Gebäude abgebrochen werden musste. — Der Keim einer 
neuen höh. Schule war um 1^54 ein Privatuntemehmen, zu dem sich mehrere Familien 
des Orts vereinigt hatten. Die städt. Behörden machten daraus eine Knaben-Bürgerschule, 
welche zugleich für den Eintritt in ein Gymnasium vorbereiten sollte. Man erkannte 
Imld, dass dieser Zweck eine eigene Anstalt erfordere und beschloss auf den Rath des 
Superint. Kirchner einige besondere Progymnasialclassen einzurichten. Diese (VI— IV) 
wurden 0. 1871 mit 77 Schülern eröfihet ; sie haben unter der ernstlichen Theilnahme 
der Bürgerschaft eine günstige Entwickelung gehabt. 

In dem 0. 1874 schliessenden Semester waren in 5 Classen (VI — OIIIJ157 Schaler; 
unter ihnen 154 ev., 2 kath., 1 jüd.; 54 auswärtige. lU: 37, IV: 33. Die II. ist 0.1874 
eröffnet worden. 

Lehrer: 6. Rector: Dt, Alb. Fulda (seit Joh. 1871 j vorher ord. L. am Gynm. zu 
Cleve)j 3 ordentl., 1 wissensch. Hülfs- und 1 techn. L. 

Die Lehrer sind dem Statut der Anstalt gemäss alle evangelisch. 

Local. Ein von der Stadt angekauftes Fabrikgebäude ist zum Schulhause umge- 
schaffen und für alle Raumbedürfnisse eines vollständigen Gymn. eingerichtet worden (30,000 
Thlr.). Der Schule übergeben ist es am 16. Apr. 1874; vorher war sie in dem allge- 
meinen Stadtschul-Gebäude untergebracht. 

Etat: 6252 Thhr, Besoldungen: 5430 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung; der 
letzte ord. L. 700 Thh-. 

Ein von der Wittwe Hecker zur Verbesserung des städt. Schulwesens 1856 geschenktem 
Gap. von 2000 Thlr. ist in den Dotationsfonds des Frogymn. aufgenommen. 

Zur Vermehrung der Bibliothek ist der Ertrag verschiedener öffentlicher Vortrage 
(170 Thlr.) verwandt worden. Zu demselben Zweck haben werthvolle Zusendungen der 
Weidmatmschen und TViiön^rschen Buchhandlungen beigetragen: femer eine Schenkung 
des Privatgelehrten Dr. JuL Schmidt (c. 80 Bände, meist histor. Quellenwerke}. 

Dr. Fulda, Uebersicht der Geschichte des höh. Schulwesens der Stadt Sangerhausen; 
Proffr. 1872. Dr. Gu. Dann eh 1, Beiträge zur Geschichte des deutschen geistUcben 
Liedes; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



ROSSLEBEN. 

(Thüringen, Goldene Aue. 2400 Einw.) 
Elosterschule (T, 271. II, 251). 

Jetzt 5 Gymnasialclassen : C und Olli und II, L Frequenz: 88; darunter aus- 
wärtige : 83. Alumnen und Extraner : 82 ; alle evang. ; I: 21, 11 : 80, DI : 37. Abi t uri e n- 
ten: 44. 

Lehrer: 9. Director: Rector Prof. Dr. Chr. Fr. Wentrup (seit 0. 1869), 3 OL 
(Professoren!, 3 ordentl. (incl. 2 Adiuncten), 1 WTssensch. Hülfel., 1 JElem. L. — Der unl 
L. Dr. Äfax tfoche wurde Joh. 1870 Kector des Progymn. zu Norden (jetzt Dir. des Qymn. 
und der Realsch. zu Hildesheim) ; der Adj. Dr. Ilrtn. Kettner ging 0. 1870 als OL. an d*.- 
Gymn. zu Dramburg über; der ord. L. Dr. C. Thiele übernahm 0. 1873 die Leitung einer 
höheren Lehranstalt in Neuhaldensleben. — Der OL. Prof. Dr. Sickel trat ML 1874 in dcu 
Ruhestand. — Am 1. Dcb. 1869 starb in Wiche der Pfarrer Prof. Dr. Herold, (M- 1869 m 
Rossleben emeritirt). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem haben vorübergehen»! 
5 Sch.cand. dem LehrercoUegium angehört. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

M. 1874 vmrde die U III getheilt, und der unteren Abtheilung die Einrichtung einer 
IV gegeben. 

Local. Mehrere bauliche Veränderungen: u. a. zweckmässigere SubselUen in aller 
Classen, Wasserheizung in den Wohnungen der Alumnen. Einrichtung eines WinteTtort:- 
locals. 

Etat: 20,540 Thh*. Beloldungen: 7179^« Thh«. Dir. 1650 Thb-. und Wohnung; dtr 
letzte ord. L. 700 Thlr. und Wohnung. 

Der Kirchenbaufonds hat sich auf c. 5730 Thlr. vermehrt. — Der Graf v. rf. Ädbuk«'' 
bürg Hessler schenkte 117 Thlr. zu einem Harmonium, der Graf L. v. Zeeh^Burkersrodt «i?u 
Thurmuhr. Zu einem Denkmal für die in den letzten Kriegen gefallenen ehem. Schaltr 
von Rossleben sind c. 600 Thlr. gesammelt. 



225 

Dr. Wentrup, Auszüge aus den Lehrplänen; Proer. 1870. Dr. Am. Stendener, 
Briefl. Plaudereien über norddeutsche Natur und noradeutsche Dichter ; Progr. 1871. 
Dr. Wink 1er, Geschichte der deutschen Literatur in Frankreich; Progr. 1872. Adj. 
Plath, Beschreibung des Wintertumlocals der Klosterschule; Progr. 1874. 

Patronat: die Familie ron Witxiebtn (s. Bd.1; 272). Erbadministrator gegenwirtig 
ist der Ober-Prasident a. D. r. WitxUben, 



donndorf: 

(Thüringen. 340 Einw.) 
Klostersehnle (Progymnasiuin. I, 273. n, 262). 

Die beabsichtigte innere Erweiterung der Anstalt ist noch nicht eingetreten. Dem- 
gemass ist auch der damit zusammenhangende Plan eines Neu- oder Umbaus des Schul- 
hsiises noch nicht ausgeführt 

Nach wie vor 2Classen (V und IV). Frequenz: Y: 18, IV: U; zusammen: 82, 
woTOfn auswärtige 81; Beneficiaten: 19, Pensionaire: 13. 

Nähere Nachricht über das Alumnat s. in den V. und G. 

Lehrer: 3. Kector: Dr. Rieh, Kraft (seit IL 1870; vorher Lehrer am CFymn. zu 
Seehansen. Ausser ihm ein Cand. ab Adjunct, und ein Gantor als techn. L. — Der frü- 
here Bector, •/! GoUfr. Siemicke, wurde M. 1870 emeritirt. 

Sämmtliche Lehrer und Schüler sind der Stiftung gemäss evangelisch. 

Etat: 5678 Thlr. Besoldungen: 1393 Thlr. Rector: 784 Thhr. und fr. Wohnung. 

Patronat: Verschiedene Bepräsentanten der Familie r. Wertkem ^s. die Collatoren 
der Freistellen in den V. und G.) Erbadministrator ist z. Z. der Freih. v, Werthem auf 
Bachra. 



ZEITZ. 

(Thüringen. 16,371 Einw.) . 
StiftsgymiiMiiui (I, 274. U, 252). 

Wie firSher die 6 Gymnasialclassen, ungetheilt Frequenz: 238 (1868: 206); da- 
nu)ter299ey., 3kath., Ijüd.; 112 auswärtige. 1:24, £1:34, 111:54. Abiturienten: 
oO (in den 5 Jahren vorher: 31). 

Lehrer: 10. Director: Lic. theol. Jul. Tauseher (seit M. 1872; vorher Dir. des 
Gymn. zu Stargard in Pommern), 3 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Der firühere 
Dir., Prof. Dr. G. LoMoU, wurde M. 1872 in gleicher Eigenschaft nach Stargard versetzt. 
Der Snbrector Dr. Mitme wurde 0. 1870 ementirt. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer. 

LocaL Durch einen Anbau wurden 1872 2 neue Classen hergestellt, und u.a. auch 
die Aula erweitert — Nach einem mit dem Hagistrat geschlossenen Contract benutzt 
das Oymn« die stadt. Turnhalle. 

Etat: 13,810 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 2669V9t mittelbar 36 Thlr. Be- 
soldungen : 10^ Thhr. N E. W. Dir. 16.50 Thlr. und Wohnung. 

Der Banlcdir. BaumoMn in Berlin schenkte 200 Thlr. zur Ghrnndung eines Schamhorst- 
Prämienfonds; ausserdem u. a. Kupferstiche (nach den Kaulbachschen Wandgemälden) zur 
Aosschmückung der Aula. — Ueber eine Hohlandsüitimg zum Besten des Singechors s. das 
Progr. von 1872. 

Dr. Bech, Die bischofL «Satzungen über das Eidgeschoss in Zeitz aas dem 14. und 
15. Jahrh. — Einfuhrungs- una Antritts-Bede resp. des K. Prov. Schub*. Dr. ToM und des 
Dir. lyT.LoMolz; Progr. 1870. Des letzteren Schulrede am 20. März 1869; Progr. 1871. 
Dr. Bas eh, Ueber £e Pflege der Leibesübungen in den Schulen; Progr. 1^3. Dr. 
£. Bohrig^, Das Latein in Sexta; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 

XU 16 



226 



3. Regierangsbezirk Erftart. 

ERFÜRT. 

(Hauptstadt von Thüringen. 40,482 Binw.) 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule. 

Das OymnaslQm (I, 278. II, 264). 

Wie vor 5 Jahren: 9 Classen (VI, V; IV aundb; U und Olli und II; I. Die Vor- 
schule ist ein Privatunternehmen desDir^. Frequenz: 346 (1868:321); davon 310 ct., 
32kath., 3jad.; 69 auswärtige. I: 28, II: 43, HI: 100. Abiturienten: 61. 

Lehrer: 17. Direotor: Prof. Dr. Alb. Dietrich (seit 0. 1868), 6 OL., 6 ordentL, 
1 kathol. Beligionsl., 4 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Hoppe übernahm Neuj. 1879 die 
Direction des Gymn. zu Lauban ; H. 1872 wurde der OL. Pro£ Dr. Buchhoix an das Joachims- 
thalsche Gymn. zu Berlin versetzt. — Der OL. Prof. Dr. Petermann (bis H. 1872 Dir. des 
Gymn. zu Batzeburg) starb am 28. Jan. 1874; der OL. Dr.' Rudo^hi aml7. Au«^. 1874; am 
9. Mai 1873 der emeritirte OL. Prof. Dr. Schmidt, am 10. Harz 1874 der ebenmlls emerit 
Prof. Dr. Herrmann. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer ; ausserdem 9 Sch.oand. als pro- 
bandi oder provisor. Hülfsllehrer. 

Von den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch. 

Local. Unverändert Ueber die Einrichtung eines Baumes für das Wintertornen 
in einem vom MiHtairfiscus abzutretenden Blockhause wird verhandelt. 

Etat: 16,832 Thb*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 7336, mittelbar 1460 Thlr. Be- 
soldungen : 14,215 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thbr. und Wohnung. 

Am 2. Juni 1870 feierte die Anstalt ihr 50iähri^es Bestehen (s. dasProgr. von 1871). 
Dabei wurde zur Geschichte derselben in den Festscnriften veröfiPentlicht : Dr. Weissen - 
born, Vorgeschichte. Das Erf. Bathsgymnasium und seine Zustände im 19. Jahrh. bis 
1820; Dr. Dietrich, Gesch. des königl. Gymn. von 1820 bis 1869; Dr. Budolphi, Ver- 
zeiohniss der Abiturienten 1820 bis 1870. Ueber eine dabei von früheren Schülern er- 
richtete Prämienstiftung s. das Progr. von 1872 (dabei der Ertrag einer von dem Dr. 
Kirchhofe jetzt Prof. an der Univers, zu Halle, zum Feste herausgegebenen Schrift: Er- 
furt im 13. Jahrb.). 

Dr. Budolphi, Caspar Stieler der Spate; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 

Ble Bealschule 1. 0. (I, 282. H, 264). 

Jetzt 14 Beal- (VI— U und OUI und Un in je 2 Abth., OH, I) und 3 Vojschul- 
Classen. Frequenz: BS. 451 (1868: 362), V. 186; zusammen: 636; davon 684 ev., 

SOkath., 22jüd.; 166 auswärtige. 1:19 (1868: 8), n:62, 10:122. Abiturienten: 
30 (in den 5 Jahren vorher: 22). 

Am 22. Apr. 1869 feierte die Anstalt ihr 25j ähriges Bestehen. 

Lehrer: 27. Director: Dr. C.Ferd.Koeh (seit M, 1848), 40L., 9 ordentl. 2ev., 
1 kath. Beligionsl., 3 wissensch. Hülfsl., 7 techn. und Elem, L. — Der OL. Dr. Fedmer 
ginff H. 1872 an das Johannesgymn. zu Breslau über. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer 
una 3 Soh.Gandidaten. 

Von den Lehrern sind 3 kathol., die übrigen wie der Dir. evangelisch. 

Local. Wegen der Erweiterung der Anstalt sind 1874 mehrere bauliche Verinde« 
rungen vorgenommen. 

Etat: 23,790 Thlr. Besoldungen: 21,990 Thlr. NE. Dir. 1800, der letzte opd.L. 
600 Thlr. 

Prof. Quidde, Einige mathemat. Aufgaben und Sätze (für Primaner); Plrogr. 1871. 

Patronat: städtisch. 



227 

LANGENSALZA. 

(Ehem. Hauptstadt des kursächs. Thüringens. 9192 Einw.) 

Höhere Bflrgerschule (11, 265). 

Nach wie vor die 6 ungetheilten Gl. der höh. BS. und eine Yonchulcl. Frequenz : 
hoL BS. 108, y. 20; zusammen: 128 ; sämmtlich evang. : 17 auswärtige. 1. GL 11, 2. GL 25. 
Die Abgangsprüfung ist von 18 SchiUem bestanden worden. 

Lehrer: 9. Rector: C T%.Lüni (seit O. 1867^, 5 ordentL, 3 techn. und Elem. 
L. — Der OL. JuL Bode ging H. 1872 an die BS. zu Mülheim a. Bh. — Neu eingetreten 
lind 3 Lehrer. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 5566 TUr. Besoldungen: 5210 TUr. Rector 1000 Thhr, (und 160 fär £r- 
theflung des Turnunterrichts), der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Patronat: stadtisch. 



MÜHLHAUSEN. 

(Vorm. freie Reichsstadt. Eichsfeld. 19,045 Einw.) 

Zwei städtische höhere Lehranstalten, ein Gymnasium und eine höhere 
Bürgerschule. Das für beide neu erbaute Schulhaus ist am 18. Octb. 1870 
eingeweiht worden. Die Aula, den Zeichnsaal, das Conferenzzimmer, die 
BibUothek und die naturwissenschaftl. Sammlungen benutzen beide gemein- 
sam. Turnplatz und Turnhalle ist sämmtlichen städt. Schulen gemeinsam. 

Das vom Magistrat herausgegebene „TTrkundenbuch der ehem. fr. Beichs- 
stadt Mühlhausen, bearb. von C. Herquet'', Halle 1874, ist auch für das äl- 
teste Schulwesen der Stadt von Literesse. 

Das Gymnasium (I, 238. U, 256). 

Jetzt 8 Glassen (U und Olli und U). Frequenz: 273 (1868: 250); davon 249 
ev., 16 kath., 9 jüd.; 124 auswärtige. Ii 29, 11:54, 111:67. Abiturienten: 55 (in 
den 6 vorhergehenden Jahren: 26j. 

Lehrer: 13. Director: Prot Osterwald (seit M. 1865), 3 OL., 6 ordentl., 1 
wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem.L. — 0. 1870 folgte der OL. Dr.Voh einem Rufe 
nach Halle als Alnmnats-Inspector in den Franck. Stiftungen. Am 16. Dcb. 1869 starb der 
emerit. Gonrector Dr. Mühlberg (s. Progr. von 1870), am 29. Mai 1870 der Prof. Dr. Ameia 
(s. Pro^.Y. 1871). Neu eingetreten sind 6 Lelurer und 6 Sch.candidaten. 

Die definitiv angestellten Lehrer sind alle evangelisch, 

Etat: (s. in den Nachtragen). 

Tom Dir. Osterwald acht bei feierlichen Veranlassungen des öffentlichen und des 
Schnllebens gehaltene Reden, in den Progr. von 1869, 1870, 1871, 1872. (Von demselben 
wurde 1871 eine Sammlung seiner patriotischen Gedichte herausgegeben: „Deutschlands 
AnferstehnnglO- — ^ Kluge, Ueber die ursprüngliche Bedeutung und Gestalt der Jo- 
hannisfeste; Progr. 1873. 

Patronat: stadtisch. 

Die höhere Bürgerschule. 

Die Anstalt, aus den vom Gymn. abgezweigten Realclassen gebildet, ist 0. 1869 er- 
öffnet, und 3 Jahre spater, 0. 1872, als zu Entlassnngsprüfungen berechtigte höh. Bürger- 
schule anerkannt woraen. 

Die 5 Glassen sind ungetheilt. Frequenz: 88; davon 84 ev., kath., 4 jüd.; 27 
auswärtige. 1.G17, 2. GL 19. Seit 0. 1872 haben4 Schüler die Abgangsprüfung be- 
standen. 

16* 



228 

Lehrer: 9. Reotor: Hrm. Stade (seit 0.1869; vorher Gymn.L. in Zeitz), 6 ord« 
L., 1 wiflseiiBch. HulfsL, 2 techn. und Elem. L. ~ 0. 1874 ging der ord. L. Grcf aU OL 
an die Realschule zu Zwickau. 

Sämmtliche Lehrer sing evangelisch. 

Local. Ein für die Anstalt neuerbautes Schnlhaus ist M. 1870 bezogen werden. 

Etat: (s. in den Nachträgen). 

L. Wegrich, Die Ejiiserkrönung Ejirls des Grossen; Progr. 1878. 



HEILIGENSTADT. 

(Hauptstadt des Eichsfeldes. 4875 Einw.) 
Gymnasinm (I, 284. H, 267). 

Nach wie vor die 6 Gymn.Cla8sen, ungetheilt Frequenz: 207; davon 172 kath., 
80 ev., 6 jUd.; 183 auswärtige. I: 15, 11: Ss, III: 58. Abiturienten: 80 (in den 5 
Jahren vorher: 41). 

Der von Lazaristen-Brüdem geleitete Knabenconvict Seminarium Boni&danum ist 
zu Ende 1878 aufgehoben worden. Li den R&umen desselben hat ein Gonsortium von 
Privaten ein Gymnasiasten-Pensionat errichtet. 

Lehrer: 11. Director: Fr, W. Grimme (seit M. 1872; vorher OL. am Qymn. zu 
Paderborn), 8 GL., 4 ordenU., 1 evang. Religionsl., 2 techn. und Elem. L. — Der firmere 
Director, Joh, Kramarezik, wurde H. 1872 emeritirt, der OL. Weiltbiumn 0. 1878. — Neu ein- 
getreten sind 5 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 6 Sch.cand. dem Lehrercollegiun 
angehört 

Hit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Fiir den Director ist eine Dienstwohnung im Schalhause eingerichtet. Die 
Anlage eines neuen Turnplatzes vor der Stadt wird vorbereitet. Ein geeigneter Raum 
zum Turnen im Winter fehlt. 

Etat: 11,226 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 5755, mittelbar 2120 TUr. Be 
Boldungen: 9829 Thb-. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Der Domherr Beckmann in Magdeburg, ehem. Zögling der Anstalt, hat ihr zu einer 
Stipendienstiftung für kathol. Schüler 1000 Thlr. vermacht. 

Dir. Kramarezik, Rückblick auf die letzten 16. Jahre des Gymn.; Progr. 1872. 
A. Behlau, Athanasius Kircher, eine Lebensskizze; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



NORDHAÜSEN. 

(Ehed. freie Aeichsstadt; goldene Aue; Eichsfeld. 21y254Einw.) 

Ein städt. Gymnasium und ein städt. Kealschule 1. O. Oemeiosam 
haben beide das Tumlocal und die unterste Yorschulclasse. 

Das Gymnasium (I, 287. U, 257). 

Anfang Juli 1874 hat dasselbe sein dfiOjähriges Bestehen gefeiert. Ein Festbericht ist 
vom Pro£ Dr. W. TeU veröffentlicht (Nordh. 1874). 

Gvmn.Classen: 9, wie früher; ausserdem SYorschulcl. Frequenz: G. 288(1888: 
800), y. 88: zusammen: 870; davon 886 ev., 6kath., 22jüd., 7 Dissidenten, 116 auswärtige. 
1 : 26, II: 88, III: 60. Abiturienten: 64 (in den 5 Jahren vorher: 82). 

Lehrer: 20. Director: (Yacat Designirt ist der Prorector Dr. GroMck am 
Gymn. zu Höxter), 8 OL., 6 ordentl., 2 wissensch. Hülisl., 8 techn. und Sleia. L. — 
Der frühere Dir. (seit Nei^. 1872), Dr. AdL Rothmahr starb am 29. März 1874. Sein Yor- 
gänger, Dr. Gu. Schmidt, wurde H. 1871 Dir. des Gymn. zu Halberstadt In den Vacanzen 



229 

Temh caeni der OL. Dr. Fc^erj djuin der OL. Dr. Wük. Teil die Directioiisgescliifte. — Der 
OL Dr. Faber wurde M. 1872 Arclddiftk. und Gönnst. Assessor zu 8toll>ug am Hmn. — 
Am 1. 8ptb. 1870 fiel (als Unteroffizier) vor Sedan der ord. L. Tkomae, — üea einge- 
treten and 19 Lehrer ond 11 Sch.candidaten. 
SimmtUche Lehrer sind eTangelisch. 

Eist: 16,180 Thlr. Duin St.Znschiiss 900 Thlr. Besoldungen: 14,990 Thlr. NE. 
Dir. 1600 Thlr. ond Wohnung. 

Die seitens der Stadt beantragte Uebemahme der Stadt durch den Staat ist nicht 
genehmigt worden. 

Durch ein Yermichtniss des -f- Notars Ämg» Oswald ist dem Gymn. eine werthTolle 
MönzBsmmlang und eine bedentende Yermehrong der Bibliothek zugekommen. 

Dr. Go. Schmidt, Die Schulordnung des Nordh. Gymnasiums von 1640 und der 
Rsctor JoiL GirbertMM; Progr. 1870. Die Einfuhrungs- und die Antrittsrede resp. des 
Fhnr. SchoLR. Dr Todi und des Dir. Dr. Rothmaler; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch« 

Die Beftlsf hide 1. 0. (I, 2S8. n, 268.) 

Die dassenzahl der Realschule als solcher hat sich auf 10 Termehrt, die der Yorschnle 
aof 3. (VI->IY je a und b, U und Olli, U, I). Frequenz: BS. 871 (1868: 346), 
V. ISl; zusammen: 492; davon 430 er., 18 kath.. 23 jüd«, 21 Dissidenten; 908 auswärtige. 
I: 18 (1868: 8), II: 38, Hl: 8a Abiturienten: 19 (in den 6 Jahren voriier: 6). 

Lehre r: 16. Director: Dr. C. W.Burghardi (seit M. 1854), 3 OL., 6 ordentL, 2 
wiaeosch. Hnlisl., 4 techn. und £lem. L. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und als pro- 
btndi und provisor. HnlfiiL, 6 Sch.candidaten. 

SimmtHche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das Schulhaus ist durch Anbau eines Fl^^els erweitert worden; darin eine 
Anla, mehrere Classenzimmer, ein Baum für physUnL &perimente u.a. 

Etat: 17,370. Darin St. Zoschuss 900 TUr. Besoldungen: 15,995 Thfar. NE. Dir. 
1600 Thhr. und Wohnung. 

Ein früherer Schüler der Anstalt hat 200 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zur Yermeh- 
mng der Schülerbibliothek bestimmt sind. 

Patronat: städtisch. 



8CHLEÜSINGEN. 

(Hauptort der Grafschaft Henneberg. 3320 Einw.) 

GymiiMiiiiii (I, 289. Ü, 269). 

Nach wie vor die 6 €(ymnasialclassen, ungetheilt. Prequenz: 131: darunter 127 
er., kath., 4 jOd.; 78 auswartiffe, (Alumnen: 20). I: 17 (1868: 12), 11: 16, HI: 31. 
Abiturienten: 31. — lieber das Alumnat s. die Y. und G. 

Lehrer: 10. Director: Dr. Gu.Weiektr (8eit]L1869; vorher OL. an der Kloster- 
ichnle m Ilfeld), 3 OL., 4 ordentl., 1 KeligionsL, 1 techn. L. — Der frühere Dir., Dr. R. 
Haayt, kehrte IL 1809 in gleicher Eigenschaft nach Lüneburg an das Johanneum zurück. 
Der OL. Dr. ffemeke ging 0. 1874 als OL. an die Realschule zu Perlebeiv über. Der OL. 
yoifftlamd wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und, meist zur Aus- 
hülfe, 6 8ch.candidaten. 

Sammthche Lehrer sind CTangelisch. 

LocaL Das neuerbante Schulhaus ((hundsteinlegung am 10. Sptb., s. das Progr. 
Ton 1871), ist im Mai 1874 bezogen worden. Eine Turnhalle ist projectirt 

Etat: 13,010 TUr, Darin St. Zaschuss 9542 Thlr. Besoldungen: 9170 Thlr. NE. 
W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

C Wähle, L'enseignement secondaire en France; Progr. 1874. — Die Priedensfeier 
de« Henneb. Gymn. am 17. Juni 1871 (darin eine Bede des ord. L. Dr. Hencke) ; Schleus. 1871. 

Patronat: königlich. 



Vn. FroT. Schleswig -Holstein (ü, 338)« 

(Ein Regierungsbezirk. 320 QMeilen. 996,942 Einw.) 

1868: 14. 1873: 23 höhere Lehranstalten. 

1868: 10 Gymnasien, 1 Realschule, 3 höhere Bürgerschulen. 
1873: 10 Gymnasien, 5 Realschulen, 8 höhere Bürgerschulen. 

Während hienach die Zahl der Gymnasien dieselbe geblieben ist, sind 
zu der früher schon in Rendsburg vorhandenen Realschule 1. O. hinzugekom- 
men die RS. erster Ordn. in Flensburg (vorher höh. BS.) und die Real- 
schulen 2. 0. in Altona, Kiel und Neumünster. Die 6 neuen höh. 
Bürgerschulen befinden sich zu Schleswig, Hadersleben, Sonderburg 
Segeberg, Marne, Wandsbeck. 

In Elmshorn wird die früher als höh. BS. angelegte Anstalt einstweilen 
als Mittelschule eingerichtet. Zu G ardin g in der Nähe von Husum ist in 
Folge eines reichen Vermächtnisses eine bereits 6classige höhere Schule, zu- 
nächst noch als Privatinstitut, errichtet. 

Die oben angegebene Vermehrung der höheren Lehranstalten zeigt die 
Vorliebe der Bewolmer des Landes für den Realunterricht; und so hat sich 
auch die Frequenz der Gymnasien nur wenig vermehrt; am meisten in Flens- 
burg ; auch im allgemeinen bleibt die Zahl der Schüler höherer Lehranstalten 
verhältnissmässig hinter der in den anderen Provinzen zurück'). 

Ausser den Gymn.zu Meldorf undRendsburg und den höheren BS. zu 
Itzehoe, Segeberg und Marne sind alle Anstalten mit Vorschulclassen 
versehen. 

EinDirectorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu Schles- 
wig, Flensburg, Husum, Plön und Rendsburg. 

Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium zu Schleswig und 
theilweise das zu Altona; femer die Realschule zu Altona und die höh. 
Bürgerschulen zu Itzehoe und Sonderburg. 

Eine Dienstinstruction für die Directoren der höheren Lehranstalten ist in 
dieser Provinz noch nicht erlassen ; besondere Schulordnungen sind mit Genehmi- 
gung des K. Prov. Schulcollegiums festgestellt für das Gymnasium zu Husum, 
die Realschule zu Neumünster und die höh. Bürgerschule zu Sonderburg. 

In der Schulaufsichtsbehörde ist die Veränderung eingetreten, da88 der 
Prov. Schulrath Dr. Sommerbrodt M. 1873 in gleicher Eigenschaft nach Bres- 
lau versetzt, und in dessen Stelle der Dir. des Andreasgymnasiimis zu Hildes- 
heim Dr. Lahmayer berufen worden ist. 

SCHLESWIG. 

(Herzogth. Schleswig. 12,661 Einw.) 
Bomschule : Gymnasium und höh. Bflrgerschule '^^ (11, 343). 

Die Gla88enzahl ist dieselbe geblieben : Gymn. VI— I, ungetheilt; dBealcl. (IV — 11). 
1 Vorschulcl. Frequenz: G. 167 (1868: 206), hßh. BS. 88 (1868: 74), V. 37; zusam- 

^) Nach einer Berechnung im Progr. des G^mn. und der RS. zu Bendsburg Ton 1874 
kamen im Wintersemester 1872—73 auf je 10,000 Einw. in der Prov. Brandenburg 63, in 
Hannover 42, in Schleswig-Holstein 26 Schüler höherer Lehransttdten. 



231 

men: 842; danmier 235 ev., 6 kath., 1 jUd.; 61 auswäHige. Q.I: 16, 11: 22, UI: 35; 
RH: 13, lU: 10. Abiturienten: 45. In derhöh.BS. haben 4 Schüler die Abgangs- 
prüfung bestanden. 

Die höh. Büigerschnle ist unter dem 2. Mai 1871 als zur Kategorie § 154, 2. d der 
ISJL £. J. gehörig anerkannt worden. 

Lehrer: 17. Director: Hofr. Dr, W. Gidionsen {seit 'HL. iB70; vorher Dir. des 
Gknm. zu Husum, wo zu derselben Zeit der frühere Dir. der Schlesw. Domschule. Dr. 
Keck, an seine Stelle trat). 6 OL., 6 ordentl., 4 techn. und Eiern. L. — M. 1870 wurde 
der OL. Beckmann an das Gh^n. zu Hadersleben, 0. 1873 der OL. ffom an das zu Altena 
versetzt — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 5 Gandidaten. 

Sämmtliche Lenrer sind evangelisch. 

Looal. Das neuerbaute Schulhaus ist am 12. Octb. 1869 eingeweiht worden. Das 
sIte ist zum Stadtarchiv eingerichtet. Für die Aula des neuen Hauses wird eine ähnliche 
konitleriBche Ausschmückung beabsichtigt wie sie die des Kieler Oymn. erhalten hat. 

Etat: 18,300 Thlr. Darin StZuschuss: 12,799 Thlr. Besoldungen: 15,860 Thb*. 
NE. W. Director: 1776 Thb. und Wohnung. 

Der von dem Dir. Dr. Keck und Anderen gesammelte Stipendienfonds hat sich, u. 
a. auch durch den Ertn^ wissenschaftlicher Yortr^e, auf c. 730 Thlr. erhöht (s. das 
Frogr. von 1871). Von emem anderen Stip. s. B. Il, 735 und das Frogr. von 1870. 

Von dem Geh. Justiz R. Dr. MickeUen ist der Anstalt eine Sammlung vaterlandischer 
Alterthümer geschenkt worden. 

Dr. Hörn, Ueber den Geschichtsunterricht auf Gymnasien ; Frogr. 1872. Dr. S ach, 
die schola trivialis s. particularis und das paedagogium publicum in Schleswig wahrend 
des 16. Jahrh. ; I^rogr. 1873. 

Patronat: königlich. 



FLENSBURG. 

(Herzogth. Schleswig. 19,708 Einw.) 



Gymnasium mit einer Bealsehule 1. O. (U, 345). 

Umfang: eine Vorschule von 3C1., 9 G^ymnasiaLCl., 4Realcl. Frequenz: G. 234 
(1868: 172), BS. 120, Y. 84; zusammen: 438; darunter 430 ev., 6 kath., 3 jüd.; 124 aus- 
wärtige. I: 19, II: 28, UL: 35; RS. I: 7, 11: 26, UL: 40. Abiturienten im Gym- 
nasium: 24, in der BS. 4. 

Die Bealclassen sind unter dem 9. Dcb. 1871 als Bealsehule 1. 0. anerkannt worden. 

Lehrer: 23. Director: Dr. Alb. Muüer (seit M. 1874 ; vorher Dir. des Gymn« zu 
Plön^. Sein Vorgänger, Dr. O. Sie/ert, verunglückte durch einen Sturz in der Schweiz 
am 12. Juli 1874. 7 OL., 8 ordentl., 1 Beügionsl., 2 wissensch. HülfsL, 4 techn. und 
£lem.L. — Der OL. Dr. H. KietBling ging 0. 1870 als OL. an das Johanneum zu Ham- 
bfw über, der ord. L. Dr. Petersdorff M. 1872 an das Progymn. zu Beigard. Der OL. 
Prof. Dr. BiamrtieA wurde M. 1874 als Dir. an das Gymn. zu Plön berufen. — Neu ein- 
getreten sind 10 Lehrer; ausserdem sind 15 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge- 
wesen. 

Der OL. Dr. WalUcAs ist seit 1870 Abgeordneter und seit 1873 auch Mitgl. des 



Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Durch einen Umbau sind mehrere neue Baume für die Schule hergestellt 
worden. Auch der unzureichende alteTumsaal ist zu Glassenzimmem eingerichtet, und 
seitens der Stadt die Erbauung einer Turnhalle übernommen. 

Etat: 26,010 Thbr. Darin St. Zuschuss: 13,100 Thlr. Besoldungen: 23,941 Thbr. 
N E. W. Dir. 1800 Thbr. und Wohnung. 

Seitens der Stadt werden abgesehen von den Kosten der Erhaltung des Sehnige- 
bäades jahrl. 1606 Thlr für die Bealsehule beigetragen. 

Patronat: königlich. 



232 

SONDERBURG auf der Insel Alsen. 
(Herzogth. Schleswig. 4628 Einw.) 

Höhere Bflrgerschule. 

Im vorigen Jahrh. bestand eine lateinische Schule; in diesem wurde aus der obersten 
Gl. der Stad^chule eine Realschule, die 1864 wieder einging. Schon im n'aehsten Jahre 
erfolgte indess eine Neugründun^ der Art, und die jetzt bestehende Anstalt nahm ihren 
Anfang unter der Leitung des Dt, Hansen (vorher Ret. der höh. BS. in Lennep) ; s. B. II, 
342. DdkB Hauptbedürfniss war die Herstellung eines geeigneten Schulhauses. Mehrere 
Freunde des Unternehmens steuerten erheblich dazu bei. Durch den Krieg gegen Frank- 
reich erfuhr dasselbe eine längere Hemmung; man machte sich in der Stadt auf ein 
Bombardement seitens der franz. Flotte gefasst. Nachher hat die Schule, einstweilen in 
Miethslocalen, ihre weitere Entwickelung bis zu der vollständigen Form einer höh. Bürger- 
schule gehabt (s. Dr. Döring ^ Entstehungsgeschichte der Anstalt, im Progr, von 1872.) 
Als zu EntlasBungsprüfun^en berechtigt anerkannt ist sie unter dem 18. Sptb. 1873. 
Ausser den ßRealcl. eme Yorschulcl. — Frequenz: höh. BS.:78, V, 17; zusammen: 
95; davon 94 ev., 1 kath., jüd.; 12 auswärtige. 1. Gl. 4, 2. Gl. 16. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Paul Eug. Döring (seit Joh. 1867 ; vorher Lehrer an der 
Realschule zu Elberfeld), 1 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Eiern. L. — 
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das neuerbaute Schulhaus ist der Anstalt M. 1870 übergeben worden. Zu 
den Kosten desselben (22000 Thlr.) waren von Verschiedenen 8000 Thfar beigesteuert, von 
der Direction der Sparcasse in Sonderburg auch 3000 Thlr., aus der Car^len^schen Stiftung 
(s. B. II, 342) 4000 TMr., aus Staatsmitteln 12000 Thlr. Neben dem Schulhause ist eine 
Turnhalle errichtet. 

Etat: 7850 Thlr. Darin St. Zuschuss 2625 Thlr. Besoldungen: 6975 Thlr. Rector 
1600 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Da hl, Bemerkungen über deutsche Kriegslieder der Neuzeit; Progr. 1872. Dr. 
Döring, Die Eroberung Alsens durch den grossen Kurfürsten; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Amtsrichter jBacAiiiann). 



HADERSLEBEN. 

(Herzogth. Schleswig. 8012 Einw.) 
Gymnaslnm mit einer höh. Bftrgerschnle * (II, 347). 

Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt; 3 Realcl., 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 99 
(1869: 130), höh. BS. 35, Y. 20; zusammen: 154; sämmtlich evangelisch; 58 auswärtige. 
I: 11, II: 18, ni: 20. RU: 5, III: 18. Abiturienten: 23. 

Die höh. BS. ist unter dem 20. Novb. 1872 in die Kategorie §. 154, 2. d. der IUI. 
E. J. aufgenommen worden. 

Lehrer: 14. Director: P.H, Jessen (seit 1864), 5 GL., 6 ordentl., 2 teohn. und 
Elem. L. — M. 1870 wurde der OL. Volbehr an die Domschule zu Schleswig versetzt, 
0. 1874 der ord. L. Dr. v. Fischer-Benzon an das Gymnasium zu Husum. — 'Sen eingetreten 
sind 6 Lehrer; ausserdem sind 3 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 16,410 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 11,455, mittelbar 180 Thlr. 
Besoldungen: 16,097 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Patronat: königlich. 

HUSUM. 

(Herzogth. Schleswig. 4977 Einw.) 
Gymnasium mit einer höh. Bürgerschule'^ (H, 349). 

Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt ; Real-Parallelcl. neben IV, III, II ; 1 Vorschulcl. 
Frequenz: Qr. 100 (1868: 117), höh. BS. 23, V. 32; zusammen 145; darunter 144 ev,. 



233 

OkitL, Irad.; 74aiuwSrtige. Gl: 14, ü: 8, DI: 12. All: 5, III: 8. Abiturien- 
ten: 2S; bei der hob. B^: 1. 

Die bob. BS. ist anter dem 20. Novb. 1872 in die Kategorie §. 154, 2. d. der Mil. E. J. 
gesetzt worden. 

Lebrer: 14. Director: Dr. C.B.Keek (seit M. 1870; vorber Dir. der Domscbole 
zu Schleswiff), 5 OL., 6 ordentl., 4 tecbn. und Eiern. L. — Der frobere Dir., Dr. IT. Gidümsen, 
worde M.1870 an die Domscbnle zu Scbleswig versetzt :M. 1869 der OL. Dr. f v^. Peler»ai 
an das Gymn. zu Plön (jetzt Firof. an der UniTers. zu DorpatY M. 1878 folgte der OL. 
Prof. pr. MattAiessen einem Ruf als ord. Prof. der Pbysik an oie Univers. zu Itostock. — 
Xen eingetreten sind 6 Lebrer und als provisor. HiilisL 6 Scb.candidaten. 

Sämmtlicbe Lebrer sind evangeliscb. 

Etat: 15,840 Tbb-. Darin StZuscbuss unmittelbar 11,250, mittelbar 196Tblr. Be- 
wldnngcn: 14,546 TUr. N E. W. Dir. 1^51 Tbbr. und Wobnung. 

Aus der Asrntusen-Woidtenschen Stiftung för die Stadt Husum (vom Jabre 1859) er- 
halten n. a. jäbrlicb 2 Scbüler des Oymn. je 127^/« Tblr. und je 2 der böb. BS. ebenso- 
viel- sie müssen in Hu«pm geboren sein. — Die Direction der Spar- und Leibcasse bat 
OST Unterstützung armer und fleissiger Scbüler in jedem der vier letzten Jabre je 80 Tblr. 
aasgesetzt. 

Das Vermögen der ^vreAart/tscben Wittwenstiftung betragt jetzt 12,000 TUr. 

Patron at: stadtiscb. 



KIEL. 

(Herzogth. Holstein. 29,305 Einw.) 
Ausser dem königl. Gymnasium jetzt eine städtische Realschule. 

Das Gymnasium (ü, 351). 

Classenzabl: 11 (jede Gl. ausser I ist in 2 Cotus getbeilt; HI und II in U und 0). 
aosserdem 3 Yorscbulcl. Frequenz: G. 286 (1868: 31^, Y. 109; zusammen: 395; da- 
von 390 ev., 5 katb.,Ojüd.; 40 auswärtige. I: 19, n: 48, Ul: 70. Abiturienten: 60. 

Lebrer: 16. Director: Dr. Conr. Niemeyer (seit 0.1869), 5 OL., 7 ordentL, 1 
wisenscb. HülisL, 2 tecbn. Lebrer. — Der OL. Dr. Struve wurde zu Ende 1871 emeritirt; 
der Conr. Prof. jyr.Hagge 0. 1873. — Neu eingetreten sind 10 Lebrer; ausserdem sind 9 
Scb.cand. längere oder kürzere Zeit bei der iüistalt bescbäiligt gewesen. 

Sämmtlicbe Lebrer sind evangeliscb. 

^Local: Die Aula des neuen Scbulbauses ist von dem Maler J. r. Werner mit Wand- 
gemälden gescbmnckt. 

Die Tmmballe des Gymn. wird aucb von den städtiscben Scbulen benutzt. 

Etat: 19,820 Tbb*. Darin StZuscbuss unmittelbar 9800 Tbk, mittelbar 156 Tblr. 
Besoldungen: 17,733 TWr. NE. W. Dir. 1700 Tbb-. 

Der KircbspielToigt DShrsen bat dem Gymn. seine Bibbotbek vermacbt (s. das Proffr. 
von 1872). Aucb Ton der C^rttfÜMistihung sind der Anstalt erbeblicbe Bdcbergescbenke 
zugewandt worden; ausserdem ein Flügelinstrument. 

Subr. Jansen, Die ersten Regungen eines staataburgrL und nationalen Bewusstaeina 
in Scbleswig-HoLstein, Scbulrede am 22. März 1869; Progr. 1870. 

Patronat: königlicb. 

Die Bealsehnle C^. O.) 

Die Anstalt ist aus einer boberen Knaben-Bnrgertchule erwacbsen. Dieselbe debnte 
^ich rasch zu der CHassenreibe einer vollständigen Kcalscbnle aus, und batte zu Anfang 
1H72 bereits 479 Scbüler in den Realclassen VI--I and 3 Vorscbukl. — Am 27. April 
lö74 ist sie als Bealscbule 2^ Ordn. anerkannt worden. — Das Statut derselben s. im 
PrcMgr. Ton 1874. . Frequenz: RS. 365, Y. 140: zusammen: 605; darunter 492 er., 
10 katb., 3 jüd.; 103 auswärtige. I: 5, H: 17, HI; 70. 



I 



234 

Lehrer: 17. Director: Dr. Emtt MeisMi (täi 0.1871; Tcvfaer Dir. der Fror. 
GewerbeKfaule zu Iseriohn), 3 OL., 5 ordentL, 8 ie^m. nMlEleBLll — DerLehwr/oA« 
wurde 0. 1873 OL. an der höh. BS. za Lübeck. — Der OU Bei. Ditiz trmt 0. 1874 m 
den BnhesUnd. 

IKunmtEche Lehrer nnd evange lisch. 

Local. Der Neaban eines eigenen Scholhaases for die Anstalt, nebst Director- 
wobnong. ist begonnen (Anschlag c. 90,000 Thlr.) 

Etat: 14,910 Tbk. Be«>ldongen: 13,850 Thlr. Dir. 1600 Thfar. nnd fr. Wohnung 
(oder 240 Thlr Wobnnngsgeld) ; der letzte ord. L. 800 Thlr. 

Die Anstalt nimmt Theil an dem Stipendiom Be^ettiBeioMmaa (Bacberprimien), 
nnd ans der CkHsiiamiBchen Stiftung hat sie werthTolle Zuwendungen an Insbmmenten, 
2Mchnmodellen und anderen Apparaten erhalten. 

Patronat: städtisch. 



PLOEN. 

(Herzogth. Holstein. 2711 Einw.) 
Gymnmslam (U, 353). 

Die 6 Qymn.classen mit Nebenabtheilmigen in lY nnd m für die nicht OnechiBch 
lernenden Schüler; ansserdem eine Yorschnlcl. Frequenz: G. 109 (18^: 86), Y. 14; 
zusammen: 116; sammtlich evangelisch; 62 auswärtige. 1: 13, 11:11, 111:24. Abi- 
turienten: 10. 

Lehrer: 11. Director: Prof. Dr. flecMreticA (seit M. 1874; voiher OL. am Qjma., 
zu Flensburg), 3 OL., 4 ordentl., 8 techn. und £lem. L. — Der frühere Dir. (seit 0. 1870: 
Torher OL. am Gymn. in Hameln), Dr. Äib. Müller wurde M. 1874 Dir. des Ghrmn. ona 
der BS. in Flensbuiv. Dessen Yorganger, Trot J. Bemiixenf war M. 1869 in den Ruhe- 
stand getreten. Gldcnzeiti^ ging der OL. Dr. TSlhiunm an das Gadetenhans in Plön über, 
femer der ord. L. Dr. Matthtes$en als OL. an das Gymn. in Husum. Job. 1873 folgte der OL 
Dr. Petersen einem Buf als Professor an die Univers. zu Dorpat, und Dr. PlSs» einem sol- 
chen als Prof. an die Landesscbnle Pforta. — K. 1874 wurde der OL. Dr. ffudemann eme- 
ritirt — Der OL. Prot Dr. Klan'der (zwischen den Dir. Bendixen und MlUler hatte er inter- 
imistisch als Dirigent iimgirt) starb am 31. März 1874. — Neu eingetreten sind 12 Leh- 
rer und 5 Sch.candidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Unverändert. Ueber den Bau einer Turnhalle wird verhandelt 

Etat: 11,810 Thlr. Darin St.Zuschnss 8320 Thb*. Besoldungen: 10,630 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr und Wohnung. 

Der f Prof. "Dr.Klander hat seine Sammlungen von Münzen und GemmenabdrückeSf 
von Gonchylien und Mineralien sammt den dasu geborigen Schranken sowie seine Biblio- 
thek dem Gymn. vermacht. Ausserdem hat das Gymn. an der „KlandenchenSüRw^ 
Theil (c. 12,930 Thlr.), um davon nach einer von dem Stifter bestimmten Ordnung Sti- 
pendien und Prämien zu verleiben Hetztere u. a. für gute mathem. Leistungen), Lehrer 
zu unterstützen, das Inventar der Scnule zu verbessern u. a. m. 

Wie vielen anderen höheren Schulen so sind auch dem Gymn. in Plön für die Biblio- 
thek werthvolle Zuwendungen seitens der //optischen Yerlagsbandlung in Hannover und 
der 7>ii6n€rschen in Leipzig zugekommen. 

Patronat: königlich. 



NEUMÜNSTER. 

(Herzogthum Holstein. 8626 Einw.) 
^ Bealschale 2. 0. 

Im Jahre 1862 wurde in Folge des Eingehens zweier Privatschulen, welche den stei- 
genden Ansprüchen der Zeit auch an diesem Ort nicht mehr genügen konnten, von eiser 



235 

Anzahl Interessenten eine Privat-Realschale ins Leben gemfen mit der ausgesprochenen 
Absicht, dadurch die Errichtung einer öffentlichen Anstalt vorzubereiten. Dies Ziel bt 
1870 erreicht, und am 3. Jan. 1871 mit den 4 Glassen YI bis Hl und einer VorschulcL 
eine Realschule 2. 0. eröffnet worden (s. das Progr. von 1872). Die lateinische Sprache 
war darin facultativer Lehrgegenstand. Oeffentliche Anerkennung der Anstalt: am 24. 
Mai 1873. 

Umfang: Die 6 Cl., ungetheilt, und 2 Vorschulcl. Frequenz: RS. 98, V. 34; 
zusammen: 132; darunter: 129 ev., kath., 3 jüd.; 33 auswärtige. 1: 7, 11: 11, III: 15. 
Bisher: 1 Abiturient (in der ersten Prüfung: 0. 1873). 

Lehrer: 12. Director: Dr. Joh, Zerdik (seit 0. 1871 ; vorher Rector der 1. Borger- 
schule in Bielefeld), 1 OL., 5 ordentl., 2 wissenscn. Hül&l., 3 techn. und Elem. L. — Seit 
EröSiiang der Anstalt sind 9 Lehrer und 5 Sch.cand. neu eingetreten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das Schulhaus genügt dem Bedürfhiss weder durch die Zahl noch durch 
die Beschaffenheit der Räume; ein Erweiterungsbau wird beabsichtigt. Für ein Tum- 
local ist gesorgt, und die Ausrüstung desselben durch Beiträge beschafft (s. Progr. von 
1874). 

Etat: 10,060 Thlr. Darin St.Zuschuss 1550 Thlr. Besoldungen: 9080 Thbr. Dir. 
1500 Thlr. 

Zur Beschaffung von Unterrichtsmitteln wurden in den ersten Jahren c. 540 Thlr. 
gesammelt. Der Spar- und Leibcassen -Verein gewährte 1873: 100 Thlr. für den Abi- 
turienten, 1874: 179 Thlr. zur Einfriedigung des Grundstücks der Realschule. 

Patronat (durch ein Guratorium ausgeübt): städtisch. 



RENDSBURG. 

(Herzogtham Holstein. 9528 Einw.) 
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (11, 354). 

Die 6 Gymnasialcl. und von lYbis I parallele Realclassen ; letztere sind unter dem 
25.0ctb. 1869 als Realschule 1.0. anerkannt worden. Frequenz: G. 109(1868: 180), 
RS. 82 (1868: 182); zusammen : 191 • davon 185 ev., Ikath., 5 jtid. • 96 auswärtige. G.I: 7, 
U: 7, III: 20; RS.I: 6, II: 18, lÜ: 31. Abiturienten imGymn.:15, in der RS.: 7. 

Lehrer: 17. Director: Joh. He*» (seit Joh. 1870 ; vorher Director desGynm. zu 
Oeb\ 5 OL., 6 ordentl., 1 wissensch. HüIübI., 4 techn. und Elem. L. — Der friihereDir., 
Prof. Dr. P. <S. Frandgen, trat 0. 1870 in den Ruhestand. Der ord. L. E* Scheer wurde M. 
1873 als OL. an das (}ymn. zu Plön, der OL. Gerstenberg Joh. 1874 ebendahin versetzt. 
Der Conr. Luehi wurde 0. 1872 emeritirt ; der Subr. Dr. Marxten starb am 4 Juli 1869. — 
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Candidaten sind vorübergehend 13 bei der Anstalt be- 
schäftigt gewesen. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Die der Stadtbehorde obliegende Erbauung eines neuen Schulhauses steht, 
nachdem ein Bauplatz gewählt, in naher Aussicht. 

Etat: 17,160 Thlr. Darin St. Zuschuss 8756 Thlr. Besoldungen: 15,5761/« Thlr. 
NE. W. Dir. 1800 Thlr. 

Dr. Rottok, Ueber die Ventilation in Schulen; Progr. 1872 (darin auch: Padagog. 
Bemerkungen, Bitten und Wünsche vom Dir. Hess). Im Progr. von 1874: Schulordnung 
des Gymn. und der RS. nebst Erläuterungen des Directors. 

Patronat: königlich. 

MELDORF* 

(Ditmarschen. 3229 Einw.) 
Gymnasium (ü^ 357). 

Die 6 Gymn.classen mit Parallelabthl. neben lY— II liir die nicht Griechisch lernenden 
Schüler. Frequenz: 182; sämmtlich evangelisch; 69 auswärtige. I: 14, 11: 20, IQ: 
34. Abiturienten: 18. 



286 

Lehrer: 9. Director: W.H.KoUter (seit Job. 1861), 8 OL., 4ordeDtl, lElem. 
L. — Der ord. L. Dr. B9jf$en wurde vor Farü am 3. Dcb. 1870 verwimdet und ttaib sm 7. 
Dcb. zu Epemäy. — Nftu eingetreten- sind 8 Lehrer und 4 Sch.candidaten. 

Sämmtliohe Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Unverändert. Vorbereitet wird der Bau einer Turnhalle. 

Etat: 11,750 Thlr. Darin St. Zuschuss 6900 Thlr. Besoldungen : 10,680 Tbk. NE. 
W. Director 1800 Thlr. und Wohnung. 

Das Bütje&Qht Legat (s. B. 11, 857) hat sich auf 57,849 Thlr. vermehrt. 

OL. Lucas, Lat.-fipanzÖB. Vocabular für die Schuler; Progr. 1872. Dr. C. W. 
He^er, Welche Beformen erscheinen bei der jetzigen Stellung und Au^be des evang. 
Rehgionsunterr. auf Gymnasien nothwendig? Progr. 1878. 

Patronat: königlich. 



MARNE. 

(Ditmarschen. 1946 Einw.) 
Höhere Bflrgerschule. 

Die Anstalt verdankt ihre Entstehung der Spar- und Leiheasse des Orta, deren Ao- 
tionaire sich durch Beschluss v. 15. Dcb. 1859 bereit erklärten, die Unterhaltungskosten 
einer in Marne zu gründenden höheren Lehranstalt, soweit solche nicht von dem einge- 
henden Schulgelde Destritten werden könnten, für die ersten 5 Jahre bis zum Betrage von 
600 Thlr. jährl. zu decken. So wurde die „Mamer Privatrealschule" am 1. Mai 1860 mit 
2 Classen und 18 Schülern eröfinet. 0. 1868 wurde, da die Schülerzahl selur gestiegen 
war, eine 8^* Classe errichtet. In Folge der Einverleibung der Herzogthümer in Freussen 
wurde die Umgestaltung der Privatschule in eine berechtigte Real- oder höh. Bürger- 
schule ins Auge gefasst und ein dahin zielender Antrag des Sirchspielsvorsteher-CoUegü 
unter dem 25. Juni 1869 bei der K. Regierung in Schleswig eingereicht. Nachdem £e 
von der Behörde gestellten Bedingungen von Seiten des Sirch^icls erfüllt waren, er- 
folgte am 17. März 1871 die Genehmigung, dass die Schule in eme öffentliche Lehran- 
stalt umgewandelt werde. Als höh. Bürgerschule, deren Classenzahl 0. 1871 auf 4, 0. 
1872 auf 5 gestiegen war, wurde sie am 4. Octb. 1878 anerkannt, und derselben, nachdem 
die erste 0. 1874 abgehaltene Entlassungsprüfung (4 Abiturienten) ein befiriediffendes Re- 
sultat gehabt, am 12. Mai 1874 die Berechtigung zu gültigen Entlassungsprüningen er> 
theilt. 

Frequenz: 0.1860: 18 Schüler, 1867: 48 in 2 Gl.; 0.1868: 59, 1870: 64 in 3 a; 
M. 1871 : 67 in 4 a. ; 0. 1874 : 68 in 5 Gl. Die Schüler (8 in der ersten, 12 in der zwei- 
ten GL), sind sSmmtlich evangelisch; nicht aus dem Dort Marne waren 44 Schüler. 

Lehrer: Seit 0. 1872: 7. Rector: Dr. C. Seiu (seit M. 1871: vorher Lehrer am 
Gymn. zu Jever); ausser ihm 4 studirte (darunter ein Gand. theol. au evang. Religions- 
lehrer undeinGand. prob., welche beide ordentliche Lehrerstellen versehen), B0wie2teclm. 
und Elem. L. 

Local. Das von der Mamer Spar- und Leiheasse mit einem Gesammtaufwande 
von 15,420 Thlr erbaute und dem Kirchspiel als Eigenthum überlassene Schulgebaude 
wurde am 1. Octb. 1870 bezogen. Es enthält ausser dem sonst Erforderlichen 6 T^laasen- 
zimmer, ein Bibliothek- und ein physikalisches Lehrzimmer in den beiden Flügeln, 2 
Familienwohnungen für den Rector und den 1. ordentl. Lehrer. — Ein geräumiger Tun- 
platz befindet sich vor der Schule. 

Etat: 5866 Thlr. Besoldungen: 5650 und freie Wohnung für 2 Lehrer. Rector 
1200 u. fr. Wohnung, 1. ordentl. L^rer 1000 Thlr. mit Abzug von 5 p. o. für die Wohn., 
2. 900, 8. 800 Thlr., 4. 700 Thlr. ; 1. Elementarlehrer 600 Thlr., 2. 500 Thlr.). 

Die Mamer Sparcasse hat dem Kirchspiel zur Unterhaltung der Schule ein Gap. 
von 12,000 Thlr. und 7,1860 Hectaren Marscbländcreien gescheät. Ausserdem haben 
sich mehrere Ortseingesessene verpflichtet, wahrend der ersten 5 Jahre nach erfolgter 
Anerkennung der Anstalt zu den Unterhidtungskosten derselben 590 Thlr. jährlich bei- 
zutragen. 

Pas Fatronat der Anstalt ist bei der Vertretung des Kirchspiels. 



237 

ITZEHOE. 

(Herzogth. Holstein. 8874 Einw.) 
Höhere Bürgerschule (H, 364) ^ 

Wie frfiher, die 6 Classen angetbeilt Freqaenz: 101 (1869: 168); darunter 
9%ev^ OkaÜL, 2jM.; 32 auswärtige. 1. Cl. 15, 2. Gl. 24. Die Abgangsprüfung ist von 
Sl Schtilem bestanden. 

unter dem 24. Hai 1878 ist die Anstalt in die Katefforie 154, 2. d. der Hil. E. J. ge- 
setzt worden. Von den stadt. Behörden wird eine Erweiterung der Anstalt beab- 
■iohtigt 

Lehrer: 7. Rector: J. RüUr (seit 0. 1866; vorher OL. am C^ymn. und der BS. 
zu Bielefeld), 6 ordentl., 1 techn. und Eiern. L. — M. 1870 ging der Gonr. Wieacker als 
Bector an ^e hob. BS. zu Hofg^mar. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 4 Seh. 
candidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das für sie erbaute neue Sohulhaus hat die Anstalt 0.1870 bezogen. 

Etat: 6800 Thlr. Besoldungen : 6100 Thlr. Bector 1200 Thbr. nebst Dienstwohnung 
nnd Ghurten (gegen Miethe); der letzte ord. L. 600 Thlr. 

J. Bat er, Der Unterricht im Englischen auf Bealschulen; Progr. 1870. Derselbe, 
Schnlrede am 22. März 1871; Progr. 1872. Conr. Pautz, Ein Blick auf die Entwickelung 
des höh. Schulwesens, insbesondere des preuss. Bealschulwesens; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



SEGEBERa 

(Herzogth. Holstein. 4787 Einw.) 
Höhere Bftrgerschule (Wilhelmschule). 

Im vorigen Jahrhundert besass die Stadt eine lateinische Schule ; im gegenwärtigen 
wurde lange das Bedürfoiss einer über den Elementarunterricht hinausgehenden Schul- 
bildung durch Privatanstalten befriedigt. Aus einer derselben ist durch die Bemühungen 
Oiret Vontehers, Th, Rmfdt (jetzt Superint in Lingen), allmiUilich die öffentliche höh. Bürger- 
tcfanle entstanden (vgl.«B. U, 342). Eröffnung derselben: M. 1869, mit 4 Classen. Als 
zu Abgangsprüfungen berechtigt ist sie unter dem 8. Apr. 1873 anerkannt worden. 

Frequenz: 86: davon 84 ev., kath.« 2 jüd.; 23 auswärtige. 1. Gl. 8, 2. Gl. 14. Die 
errte Abgang sprütung, 0.1873, bestanden 3 Schüler. 

Lehrer: 6. Bector: Dr. Zi€it9chmann (seit H. 1873; vorher Lehrer am Qvmn. 
in Stendal), 4 ordentL, 1 techn. und Elem. L. — Der erste äector, Dr. Joh, Becker, über- 
nahm IL 1973 die Leitung des Progymn. in Schlawe. 

GftmmtUche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die zuerst nur theilweise benutzten Bäume der Volkschule sind nach £r- 
banong eines städt. Knabenschulhauses ganz für ^e höh. BS. verfugbar geworden. Sie 
benntct den Tumsaal des neuen Hauses. 

Etat: 6100 Thb. Besoldungen: 6600 Thbr. Bector 1200 Thlr.; der letzte ord. L. 
600 Thlr. 

Dr. Becker, Ein Blick in die Vergangenheit des Segeberger Schulwesens, nnd 
Uebenicbt der Entwickelung der höh. BS.; Progr. 1873. Dr. Zietzschmann, Bemer« 
kuagen zum lat. Unterricht in den unteren Glassen; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königL Gompatronat (Beohttanwalt iCroA). 



238 

GLÜCKSTADT. 

(Herzogth. Holstein. 4975 Einw.) 
Oymnaslam (11, 358). 

Die 6 Gymnasialcl. sind ungetheilt; ausserdem 2yorschulcl. Frequenz: G.140, 
y.20; zusammen: 160; davonlööev., Okath., 2jnd.; 78au8wärtige. 1:8, U: 18, 111:84. 
Abiturienten: 20. 

Lehrer: 11. Director: Dr. E, G. Volbehr (seit Novb. 1864^ 4 OL., 8 ordcnti., 
1 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Ottsen wurae H. 1871 emeritirt. 
— Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 6 Candidaten als Hülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die Aula ist zu Classenräumen getheilt worden; der Bau einer neuen Aula, 
einer Turnhalle und einer Directorwohnung werden vorbereitet. 

Etat: 12,770 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8186, mittelbar 86 Thlr. Be- 
soldungen: 11,630 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thlr. 

Patronat: königlich. 



ALTONA. 

(Herzogth. Holstein. 72,330 Einw.) 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Realschule. 

Das Oymiiasliim (Christianeum^ n, 361). 

Umfang: 11 Gymnasial- (VI a und b, V; IV— I je ü und O) und 1 Vorschulcl, 
Frequenz: O. 366 (1868: 803), V. 33; zusammen: 399; davon 361 ev., 15kath., 23jüd.; 
169 auswärtige. I: 37, II: 58, III: 88. Abiturienten: 59. 

Lehrer: 19. Director: Prof. Dr. M.J.F.Luckt (seit M. 1853), 7 OL., 6 ordentL, 
2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — O. 1871 sing der OL. Dr. Schlee als Dir. 
an die städt Realschule in Altona über; 0. 1873 wurde der OL. Dr. «SoT^erf an das Gynm. 
in Schleswig versetzt. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer ; ausserdem sind 6 ScLcand. bei 
der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Local. 0. 1870 wurde die Aula zu 4 Lehrzimmem eingerichtet; ein o^ in einer 
Lehrerwohnung. 1872 wurde der Bau eines Classenhauses begonnen, und dieses (8 Lehr- 
zimmer enthaltend) im Novb. 1873 in Gebrauch |^enommen (Koften, nebst Wasser- und 
Gasleitung: 19,640 Thlr.; ausserdem andere Einnchtungskosten — die Bänke nach dem 
KunzeBchen System — : 4020 Thb-.) Vgl. die Progr. von 1870 und 1874. 

Etat: 24,480 Thlr. Darin StZuschuss 7319 Thk. Besoldungen: 20,760 Thlr. NE. 
W. Dir. 2150 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Scharenberff, Die Temperaturverhältnisse in Altona; Progr. 1871. Dr- 
Jac. Fr. Hörn, Ziel und Methode des griech. Unterrichts; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 

Die Bealschule (2. 0.) 

Bis vor wenigen Jahren gab es ausser dem königl. Oymnasium in Altona öffentliche 
Schulen nur für den ersten Elementarunterricht. Als neuerdings das Bedürfmss öffent- 
licher darüber hinausgehender Bildung^sanstalten lebhafter empfunden wurde, beschlossen 
die städtischen Behöraen nach mehijährigen Verhandlungen, eine Realschule 2. 0. als 
oberste Stufe einer umfassenden neuen Schuloiganisation in der Stadt zu errichten. Als 
Grundlage wurde die seit längerer Zeit bestehende BrunkharstBohe Privatschiüe benutzt 



239 

Der Zudztiur zu der neaen Anstalt war Ton Anfang an sehr gross, nnd sie hat dadarch 
dne raache Bntwickelnng gehabt Die Eroffiranff, sofort mit 8 CUunen (VI bis 011) er- 
folgte am 90. Apr. 1871. VgL das Progr. von m2, worin aach die Angabe nnd der 
Lehrplan der Anstalt von dem g[egenwartigen ersten Director derselben dargestellt ist 
Die Anerkennung der Anstalt mit Gewahning der Berechtigongen ihrer Kategorie er- 
folgte am 25. Octb. 1872. 

Li dem O. 1874 abschliessenden Semester waren Classen: 12 (VI— Uli in je 2 
AbtL, OII, I); aosserdem 2yorschnlcL Frequenz: BS. 408, Y. 69; zusammen: 477; 
dinmter ^3 er., 5 kath., 49 jüd.; 124 auswärtige. I: 12, 11: 74, III: 69. 

Lehrer: 22. Director: J>r. £m$t SeUee (seit 0. 1871: vorher OL. am Ovmn. zu 
Altona), 4 OL., 6 ordentL, 5 wissensch. Hülfsl., 7 techn. und £lem. L. — Der ÖL. Dr. 
Bsaeker^ wurde H. 1874 Dir. der reform. höh. Gemeindeschule in EUimbuig. 

Sammttiche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Anfangs wurden die Bäumlichkeiten der Brunkhorttnchen Schule benutzt. 
Em für die Realschme neu erbautes Haus ist M. 1873 bezogen worden (Kosten des Baus: 
66^5 Thlr.). Die Herstellung einer Turnhalle wird beabsichtigt — YgL das Progr. 
Ton 1874. 

Etat: 23,430 Thhr. Besoldungen: 19,160 TUr. Dir. 2000, der letzte ord. L. 600 
Thlr. 

Patronat: städtisch. 



WANDSBECK. 

(Herzogth. Holstein. 11,000 Einw.) 
Höhere Bfirgersehide. 

Das raache Anwachsen des Orts, der 1870 zur Stadt geworden, nothigte auf die Er- 
richtung einer höheren Schule Bedacht zu nehmen. Es konnte für dieselbe auf Schüler 
such aus dem benachbarten Marienthal und aus dem Hamburgischen Gebiet gerechnet 
werden. Besonders verdient um die Ausfuhrung des auf eine höh. BS. mit l^tein ge- 
richteten Plans machte sich der Pastor ITaiueii. -- Die Eroffiiung geschah IL 1872 mit 72 
Scfanlem. In dem 0. 1874 abschliessenden Semester waren vorlumden ausser einer Vor- 
schule von 3 GL die Classen VI bis lY. Frequenz derselben: höh. BS. 96, Y. 68; 
zosammen: 154; davon 139 ev., kath., 16 jüd«; 31 aus Marienthal, 61 aus Hamburg. 

Lehrer (bis 0.1874): 5. Rector: J>t. Btnu Klapp (seit H.1872; vorher ord. L. 
sm Fried. Wilh. €(ymn. zu Posen) ; ausserdem 2 wissenschanl., 2 techn. und Elem. L. — 

LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Haus ist ihr M. 1874 übergeben worden. 

Etat (1873): 6200 TUr. Besoldungen: 3900 Thhr. Bector 1400, der letzte ord. L. 
400 Thlr. — 0. 1874 ist die Berufung von 3 weiteren wissenschafU. Lehrern und damit 
eine Erholumg des Etats eingetreten. 

Dr. Klapp, üeber das Zusammenwirken von Schule und Haus bei der Erziehung 
der Kinder; ^rogr. 1874. 

Patronat: stadtisch. 



Vin. Frovins Hannover, (n, 365). 

(6 Landdrosteien. 699 DMeilen. 1,956,989 Einw.) 

1868: 40, 1873: 43 höhere Lehranstalten. 

1868: 17 Gymnasien, 1 Progymnasium, 7 Realschulen, 15 höhere Bürgerschulen. 
1873 : 18 Gymnasien, 1 Progymnasium, 9 Realschulen, 15 höhere Bürgerschulen. 

Zu den seit längerer Zeit bestehenden Gymnasien ist das Lyceum 11 in 
Hannover hinzugekommen, zu den Realschulen die zu Harburg und Os- 
terode, welche vorher zur Kategorie der höh. Bürgerschulen gehörten. Die 
mit dem Gymn. zu Lingen früher verbundene höh. BS. ist eingegangen, die 
3 neuen höheren Bürgerschulen befinden sich zu Papenburg und bei den 
Gymnasien zu Hameln und Stade. 

In einigen Städten bestehen sogen, lateinische Schulen, welche für die 
höheren Classen der Gymnasien und Kealschulen vorbereiten, z.B. in Bent- 
heim und Schüttorf. Die kathol. Pfarrschule zuDuderstadt (s. B.II, 
371) enthält die unteren Classen eines Progymnasiums. An demselben Ort 
ist die Erbauung eines Schulhauses im Werk, welches für eine höh. Bürger- 
schule mit Gleichberechtigung beider christlicher Confessionen bestimmt ist. 
Die Errichtung einer höheren Lehranstalt in dem Hafenort Geestemünde 
ist seit längerer Zeit Gegenstand von Verhandlungen. 

Die Gymnasien zu E m d e n und Celle sind vom Staat übernommen worden ; 
in derselben Beziehung wird in Betreff einiger anderer Anstalten, z. B. der 
Gymnasien zu Clausthal und zu Göttingen, noch verhandelt. Bei den mei- 
sten städtischen höheren Schulen besteht thatsächlich ein auf Bedürfhisszu- 
schüssen aus Staatsfonds begründetes staatliches Compatronat. 

Der Normaletat ist bei den meisten auch der nicht königlichen Gym- 
nasien und Kealschulen durchgeführt. 

Die an mehreren Orten bestehenden Schulcommissionen, locale Zwischen- 
behörden zwischen den Anstalten und der K. Aufsichtsbehörde und beauf- 
tragte Organe der letzteren, sind nach den ihnen früher zugestandenen Be- 
fugnissen sehr verschieden unter einander. Die Instructionen derselben werden 
bei der Regelung der Compatronatsverhältnisse revidirt und mit den allge- 
meinen Ordnungen der Schulverwaltung in Uebereinstinmiung gebracht. 

In Bezug auf die Lage der Zeit des Katechumenen- imd Confirmanden- 
ünterrichts sind um nachtheilige Unterbrechungen des Schulunterrichts zu 
verhindern neue Anordnungen getroffen. — 

Ein Directorwechsel hat stattgefunden bei den Gymnasien zu 
Lingen, Aurich, Verden, Lüneburg und Clausthal, beim Andreanum 
zu Hildesheim und der Klosterschiüe zu Ilfeld, bei dem Progynmasiiuii 
zu Norden (2 mal), bei der Realschule zu Leer; und ebenso bei den höh. 
Bürgerschulen zu Hannover, Nienburg, Papenburg und Uelzen. 



241 

In neu erbaute Schulhäuser sind eingezogen die Gymnasien zu Lüne- 
burg und Verden, die Bealschulen zu Osnabrück und die höh. Bürger- 
schulen zu Quakenbrück, Uelzen, Einbeck. 

Der filihere Chef des K. Prov. Schulcollegiums zu BEannover, OPräsi- 
dent GtbS Otto zu Stclberg 'Werrdaerode, schied im Febr. 1873 aus; an seine 
Stelle trat 0. 1873 der öraf Botno zu Eulenbura (vorher Kaiserl. Bezirks-Prä- 
sident in Metz). — Der Scbulrath Dr. SchnujJma starb am 1. Dcb. 1871; die 
Ergänzung des K. Prov. Schulcollegiums er^lgte M. 1873 durch Ernennung 
des Gymnasialdirectors Dr. Häckermann in AnUam zum Mitgliede desselben. 



1. Landdrostel HannOTer. 



HANNOVER. 

(Fürstenthum Calenberg. Hauptstadt der Provinz; 

81,244 Einw.) 

Vier städtische höhere Lehranstalten : 2 Gymnasien (Lyoeum I und II), 
eine Realschule 1. O. und eine höh. Bürgerschule. Es wird beabsichtigt, ein 
drittes Gymnasium auf Staatskosten zu errichten. Von Seiten der Stadt ist 
die Herstellung einer zweiten Realschule in Aussicht genommen. 



Das Lyeeiim I (ü, 372). 

GymnasiAlclassen: 9 (VI— IV; ü und Olli— I); ausserdem 3 Vorschule!. Fre- 
quenz: a. 337 (1869: 491), V. 154; zusammen: 491; darin 470 ev.. 8 kaÜL, 13 jnd.; 74 
aoswärtige. I: 37, 11: 52, III: 90. Abiturienten: 115. 

Lehrer: 20. Director: Dr. Ä Ludolf Akren» (seit O. 1849), 5 OL., 7 ordentl., 
7 techn« und Eiern. L. — 0. 1871 schied aus der Prot Dr. Wiediuch als Dir. des Lyceums 
n, IL 1872 der OL. Dr. Siemmett^ um die Direction des Gymn. in Batzebmv zu fiber- 
nehmen; 1£. 1871 |^ng der CoUab. Dr. FrUdertdorf als OL. an das Grmn. zu Harienburg^ 
und M. 1874 der CoUab. Ramdohr als OL. an das Gymn. zu Attendorn über. Der Conr. Dr. 
Dtiehmtattn starb am 3. Apr. 1872. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem sind 4 Seh.- 
cand. bei der Anstalt beschüftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL S. B. II, 372 und 374. 

Etat: 21,985 Thh>. Darin StZuschuss unmittelbar 2458 Thh-. Besoldungen: 17,770 
Thh-. N B. Dir. 2000 Thh-. 

Dr. Ahrens, Geschichte des Lyceums zu Hannover von 1267 bis 1533; Progr. 1870. 
Denelbe, Tigislege, ein wichtiger Graizpunct der Landschaften Engem und Ostfalen wie 
der Diocesen Kinden und Hildesheim inneriialb der jetzigen Stadt Hannover; Progr. 1871. 
Derselbe, lieber Namen und Zeit des Campus Martius der alten Franken; Progr. 1872. 
^Tof, Lehners, Bericht über den jetzigen latein. Unterricht, vorzugsweise in Ober II; 
Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. Die Schnlcommi«ion besteht aus dem Senator CmU m am t k als 
Deputatna magistratos, dem Pastor FUiggt als Depntatus ministerü und dem Dir. Dr. 
Akren». 



Dm Ljeeum H. 

Die üeberfuUnng des alten Lyceums nothigte 1868 dazu, die ooordinirien Claaten- 
abtheilungen desselben in ein besonderes Local zu verlegen, und die weite Entfernung 
m 16 



242 

des letzteren (am Clever Thor) noachte sodann die Fortdauer der gemeioBamen Direction 
beider Abtheilungcn nnihanlich. Als die zweit« derselben 0. 1871 sich bis zur OII ent- 
wickelt hatte, eab ihr der Magistrat einen eigenen Director, und bheb in den Beratban- 
gen über den Namen des neuen Gymnasiums schliesslich dabei stehen, es LyceumU 
zu nennen. — VgL Dr. Wiedasek im ^roffr. von 1872. lieber gegenseitige rechtliche Ver- 
hältnisse beider Lyceen s. Dt, Akren» im Frogr. des Lyc. I von 1872. — LyceumU erhielt 
0.1872 eine I, und konnte 0.1874 die ersten Abiturienten entlassen (17). 

Classenzahl: 8 (TT und Olli und U) und 3 Vorschule!. — Frequenz: G. 350, 
Y.165; zusammen: 515; davon 472 ev., 11 kath., 32 jiid.; 79 auswärtige. I: 32, 11: 64, 
m: 85. 

Lehrer: 18. Director: Prof. Dr. WüM. WiedoMck (seit O. 1871; vorher Conrector 
aml^xeum I), 4 OL., 5ordentL, 1 wissensch. Hülfel., 7techn. und Eiern. L. — DerCoIlak 
Dr. Öapelle ginff H. 1871 als OL. an das Gymn. zu Wiesbaden über. 

^mmtlicne Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Das lur die firühere Mittel-, jetzt höh. Büi'gerschule erbaute Haus; daran 
eine Turnhalle. Eine Yermehrung der Classenraume in demselben wird beabsichtigt. 

Etat: 16,183 Thbr. (darin Stadt. Zuschuss 3163 Thbr.). Besoldungen (exclus. Remu- 
neration für Hülfe- und techn. Unterricht) : 11,900 Thlr. Dir. 1700, der letzte ord.L.650 
TWr. (vgl. Progr. von 1874). 

Dr.Wiedasch, Die Grosse unserer Zeit. Schulrede am 22. März 1872; Progr. 1879. 

Patronat: städtisch. 

Die Bealsclmle 1. 0. (H, 375). 

Umiang: 13 Classen der RS. rVl— 111 und UU je in 2 Abth., OII, U und Ol) und 
6 der Vorschule. Frequenz: KS. 629 (1869: 442), V. 343; zusammen: 972; davon 
860 ev., 12kath., 100 jüd.; 131 auswärtige. I: 51 (1869: 20), U: 116, HI: 101. Abi- 
turienten: 66. 

Lehrer: 80. Director: Dr. ^Ä. 5c*iwl«r (seit 0. 1869), 7 OL., 7 ordentL, 15 
techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Naberi ging 0. 1869 an die Musterschule zu Frank- 
furt a. M., der OL. Dr. HaUeadarff M. 1870 als Prof. an die polytechn. Schule zu Aachen, 
der OL. Dr. Tietx 0. 1873 als Dir. an die Stadt - Töchterschule zu Hannover, der OL. Prof. 
Dr. Metzger M. 1873 an die Forstakademie zu Münden über. Der OL. Dr. Möümann starb 
am 13. Juli 1872. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die vermehrte Frequenz machte die HersteUung neuer Claaseuzimmer no- 
thig. . Ausserdem ist das ehem. Laboratorium und das physikal. Cabinet erweitert worden. 

Etat: 25,826 Thlr. (darin städt. Zuschuss 1326 Thlr.^. Besoldmo^en (ungerechnet 
die Remunerationen für techn. und HüUsuntrr.): 20,300 Thlr. Dir. 1900, der letzte ord. 
L. 600 Thb. 

Ueber den früheren Dir. der Anstalt Dr. Ad. Teükampf (f 9. März 1869) s. ausser 
dem B. II, 376 Angeföhrten auch das Progr. von 1870 und die Gedächt uissrede des Dr. 
Schuster, Hannov. 1869. 

Patronat: städtisch. Schnlcommission : Senator Cuiemann, Pastor Jordan, Dir. Dr. 
Schuster. 



Die höhere Bflrgerschule (11, 376). 

Die Anstalt, von deren Lehrplan die lateinische Sprache ausgeschlossen, ist anter 
dem 14. Apr. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannt worden. — Classen- 
zahl der höh. BS: 6, von denen ausser der obersten jede 2 Abth. hat; 3 der Vonchale 
in je 2 Abth.; zusammen: 17 Glassenabth. Frequenz: höh. BS. 484 (1869:387). 

y.d06; zusammen 790; davon 739 ev., 18kath., 33 jüd.; 127 auswärtige. 1.01.27, 2.Ci.61. 
Die Abgangsprüfung haben 68 Schüler bestanden. 

Lehrer: 21. Rector: Dr. Gu, Meyer (seit 0.1874; vorher erster Lehrer der An* 
stalt), 10 ordentL, 10 techn. und Elem. L. — Der fnihere Rector, Ferd, CaUin, trat 0. 1874 
in den Ruhestand. Der Lehrer Dr. Wuifet schied M. 1872 aus, um die Leitung der bÖh. 
Mädchenschule in Emden zu übernehmen. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Für den Unterricht in der Chemie ist ein Laboratorium eingerichtst; 



243 

ebenso ein physikAliaches Lehrzimmer. — Für den Tumanterricht ist bis jetzt nur unge- 
nagend gesorgt. 

Etat: 17,009Vt Thlr. (darin städt. Zuschuss 4060 Thlr.). Besoldungen (ungerechnet 
die Remunerationen für techn. und HüUsuntrr.) : 12,450 Thür. Rector 1500 Thlr. 

Patron at: stadtisch. 



HAMELN. 

(Pürstenth. Calenb^rg. 8046 Einw.) 
Oymnaslnm mit einer hob. Bftrgersclmle (11^ 377). 

Crymnasialclassen : 6, Kealcl. : 3 (neben IV bis II) und 2 Yorschnlcl. Die höh. BS. 
ist anter dem 10. Novb. 1873 als zu Entlassnngsprüfungen berechtigt anerkannt worden. 
Frequenz: Q. 221 (1869: 166), höh. BS. 88 (1869: 31), Y. 66; zusammen: 370; davon 
342 CT., 8 kath., 20 jüd.; 157 auswärtige. G. I: 28 (1869: 15), H: 20, HI: 27; RU: 16, 
XU: 36. Abiturienten im Gymn.: 32; in der höh. BS. M. 1873, wo die erste Pru- 
fong in derselben stattfand, 3. 

L e h r e r : 17. D i r e c t o r : Dr. (7u. Regel (seit M. 1868), 3 OL., 6 ordentl,, 3 wisaensch. 
HfilfeL, 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Alb. MslUr wurde 0. 1870 Dir. des Gymn. 
zn Plön, der OL. C A. Peru 0. 1871 Dir. des Gymn. zu Wetzlar. — Neu eingetreten sind 
16 Lehrer; ausserdem 6 Sch.cand. als probandi und Hülislehrer. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Die Bürger-Knabenschule steht seit M. 1869 nicht mehr unter der Leitung des Gymn. 
Directors. 

LocaL Für die grössere Classenzahl sind die Lehrzimmer des Gymn. vermehrt 
worden. Die Aula und einige andere Räumlichkeiten theilt dasselbe mit der Gewerbe- 
and Handelschule. Das ganze Gebäude wird muthmassUch noch 1874 dem Gymn. und 
der höh. BS. zum alleinigen Gebranch übergeben werden. 

Etat: 14,530 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 2665 Thb-. Besoldungen : 13,390 Thh". 
Dir. 1500 Thlr. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (O. Gerichtsrath J/«r/en«). 



NIENBURa 

(Grafsch. Hoya. 5033 Einw.) 
Höhere Bftrgerschule (II, 378). 

Ausser den 5 ungetheilten Classen 1 Vorschulcl. Frequenz: höh. BS. 99, V. 
39; zosamnien: 138; davon 124 ev., 2 kath., 12 jüd.; 31 auswärtige. 1. Ol. 9, 2. Gl. 24. 
Die Abgangsprüfung haben seit O. 1869, wo die erste Prüfung stattfand, 14 Schüler 
bestanden. 

Lehrer: 9. Rector: Dr. J. Äitt«r (seit M. 1871; vorherConr. an der Realschale 
zu Leer), 1 OL., 5 ordentl., 2 techn. und £lem.L. — Der frühere Rector, 'Dr.Jördens, 
starb am 11. März 1871. — I9eu eingetreten sind 7 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 7960 Thh*. Darin St Zuschuss unmittelbar 2150, mittelbar 1915 Thh*. Besol- 
dungen: 6960 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnungsgeld. 

Dr. JÖrdens, Hittheilungen aus der Geschichte der latein. Schule zu Nienburg; 
Progr. 1870, 1871. Dr. Ritter, Die Strafe in der Erziehung; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 

16* 



244 



2. Landdrostel Osnabrück. 
OSNABRÜCK, 

(Fürstenth. Osnabrück. 23,013 Einw.) 

Ein königl. Gymnasium (Carolinuni); 2 städt. höhere Schulen: das 
Rathsgymnasium und eine Realschule 1: 0. — Für den Turnunterricht wird 
Ton aUen die geräumige städtische Turnhalle benutzt. Miethe für dasLocal 
und Beitrag zur Besoldung der beiden Turnlehrer werden nach Verhältniss 
der Stundenzahl berechnet. 



Das Gymnasium Carollnum (II, 379). 

Gymnasialclassen: 7 (U und OII) und 1 Vorsohulcl. Frequenz: G-. 116, V. 13; 
zusammen: 129; alle katholisch; auswmige: 45. 1: 13, II: 29, Hl: 18. Abituri- 
enten: 49. 

Lehrer: 12. Director: Dr. Sieph. Bohle (seit M. 1867. Geistlicher), 3 OL., 5 
ordenÜ., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 neue Lehrer und 3 8ch.cand., 
von denen 2 zugleich als Hülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 13,560 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3148, mittelbar 3457 Thlr. Be- 
soldungen: 10,834 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. 

Die Schulgesetze der Anstalt s. im Frogr. v. 1870. Dr. Iber, Joh. Ueinr. Voss 
und seine Bedeutung in der deutschen Literatur; Frogr. 1873. 

Fatronat: königlich. 



Das Bathsgymnasium (11^ 382). 

Gymnasialcl. : 7 (U und Olli) und 2 Vorsohulcl. Frequenz: G. 218 (1869: 135), 
V. 87; zusammen: 305, wovon 302 ev., 3 jüd.; 69 auswärtige. I: 21, 11: 32, UI: 57. 
Abiturienten: 50. 

Lehrer: 16. Director: H, Runge (seit 0.1868), 4 OL., 6 ordentl., 6 techn. und 
Elem. L. — M. 1873 trat der Rector Dr. Meyer in den Buhestand (vgl. Frogr. von 1872). 
— Der Conr. Tiemann starb am 25. Mai 1873 (vgl. Frogr, von 1874), der eremitirte Dir. 
des Bathsgymn. Dr. C. Ge. St&ve am 12. Juni 187l. — Ken eingetreten sind 7 Lehrer und 
von 4 Sch.cand. 2 als Frobandi, 2 als provisor. B.ülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die wachsende Schülerzahl hat die Herstellung mehrerer Glaasenzimner 
in einem Nebenhause nöthig gemacht, lieber das Turnen s. cue Vorbemerining. 

Etat: 14,980 Thh*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 13,44, mittelbar 2906 Thlr. 
Besoldungen: 12,380 Thh«. N E. Dir. 1600 Thk. 

Die Gymnasiallehrer -Waisenstifbung hat mehrere Zuwendungen erhalten. Ihr der- 
maliges Vermögen beträgt c. 2600 Thlr., das der Wittwencasse c. 32,000 Thlr. 

Der Bibliothek des Gymn. ist aus dem Nachlass des Wirkl. Geh. Legationsraths B, 
Abeken in Berlin (ehemal. Schülers der Anstalt) nach dessen Willen das Lepsmswhe Werk 
„Denkmäler ausAegypten und Aethiopien^ überwiesen worden. 

Conr. Hartmann, Zur Geschichte des Bathsgymnasiums. UI; Frogr. 1872. l>r. 
Meyer, Sueven in Flandern; Frogr. 1873. 

Poitronat: städtisch mit königl. Compatronat. 



246 

Die Bealsflmle 1. 0. (11, 384). 

Die Anatalt, anter dem 7. Mai 1870 in die erste Ordn. der Realschulen angenommen, 
enthalt ausser einer Vorschnlcl. 11 Classen (YI— lY; U und OHI und Uli inie2 Abth., 
On, I). Frequenz: BS.371, Y.dO; zusammen: 401; davon d48ev., 43kath., lOjüd.; 
149 auswärtige. 1: 15, 11: 74, lU: 107. Abiturienten: 14 (seitO. 1871, wodieerste 
Prüfung stattfand). 

Lehrer: 20. Director: O, Fischer (seitM. 1867), 3 OL., 7ordentl., 4wi8sensch. 
HttllsL, 5 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Lanting starb am 28. Juli 1872. — Neu ein- 
getreten sind Lehrer und Hülfsl. 13, candidati probandi 5. 

Von den Lehrern sind 5 kath., die übrigen (einschliessl. des Dir.) evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0. 1871 bezogen worden; s. 
das Progr. ▼. 1871. Für die Ausschmückung der Aula mit patriotischen Bildern schenkte 
der OPnsident Graf zu Stotberg - Wtmig, 200 Thlr. Yon anderen Gönnern und Freun- 
den wurde derselbe Raum mit einer Orgel versehen (c. 600 Thlr.V Da das Haus für die 
Schulerzahl schon nicht mehr ausreicht, so geht man mit einem Anbau, eventl. mit der 
Einrichtung der Directorwohnung zu Glassenrilumen um. In Betreff des Turnunterrichts 
s. die Yorbemeikung. 

Etat: 16,770 Thh*. Darin St. Zuschuss 4836 Thhr. Besoldungen 14,730 Thlr. NE. 
Dir. 1600 Thlr. 

Die Bibliothek und die naturwissenschaftl. Sammlungen haben wiederholt von Freun- 
den der Anstalt ansehnliche Zuwendungen erhalten. 

Ord. L. Ebers, lieber die Yerwerthung des Lateinischen beim Untrr. in den neueren 
Sprachen; Progr. 1871. Dir. Fischer, Die Ueberladung der Schüler höherer Lehr- 
anstalten mit häusl. Arbeiten; Progr. 1872. Dr. Müller, JSntwurf zu einem Physik- 
Corsus für die Prima der Realschulen 1.0.; Progr. 1874. 

Patronat: stadtisch mit königl. Compatronat 



LINGEN. 

(Grafsch. Lingen*). 4997 Einw.) 
Gymnasium mit einer höh. Bflrgerschule (ü, 384). 

Die 6 Gynm.clas8en sind un^etheilt; neben lYbisII bestanden Bealclassen ab höh. 
BS.t anerkannt unter dem 12. Mai 1870; dieselben werden bis 0.1875 wegen nicht genü- 

f ender Betbeiligung eingezogen werden; femer eine Yorschulcl. — Frequenz: G. 119, 
oh. BS. 11, Y. 27; zusammen: 167; davon 106 ev., 47 kath., 4 jüd.; 43 auswärtige. 1: 
17, n: 13, ni: 19. RII: 6, III: 6. Abiturienten: im Gymn.: 62; bei der höh. 
BS: 7, seit 0. 1870, wo die erste Prüfung stattfand. 

Lehrer: 16. Director: Dr.Lmgeri (seit M. 1871; vorher OL. am Qymn. zu 
Bielefeld), 4 OL., 5 ordentl., 2 kathol. Rehgionsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frühere 
Dir., J)rl Am, Passow^ starb am 12. Novb. 1870 3). Während der Krankheit desselben und 
bis zum Eintritt seines Nachfolgers fimgirte interimistisch der Rector Eeibsiein, Der 
Bector Raydt wurde 0. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer und 10 Seh. 
candidaten. 

Yon den 16 Lehrern sind 11 evangel. (einschliessl des Dir.), 4 katholisch. 

LocaL Ein an das Gymn. grenzendes Ghrundstück ist angekauft, um darauf u.a. 
eine Turnhalle anzulegen. 

Etat: 14,600 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 8300, mittelbar 1226 TUr. Be- 
soldungen: 12,600 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thhr. und fr. Wohnung. 

Der Ertrag von Schülerconcerten und öffentlichen Yorträgen der Lehrer ist theils 
zur Yermehnmg der Sammlungen, theils zur Gründung eines Schüler-Stipendienfonds ver- 
wandt worden. 

Seit 0.1872 sind keine Schülerinnen mehr in der Yorschule. 



>) BesagUeh «Ur Angaben in B. II Aber di« confenionellen VerhiltniM« kt su bemerken, dMs von der 
^bcaal^en GrefiKshalt Lingen der bei Preoeeen rerbliebene TheiLdie Obergraficbefl, mit Teeklenbarg ttberwiegend 
rraaneiiaelic, die Nledergr»fiMdi«fl (1815—1866 hennOTeriach) ttberwiegend kathoUeche BerOlkerong hat; in der 
^tedt etehvn beide Confenrionen nnmerisch siemlich gleich. 

'} 8. Qjrnn. ZeitecbriA 1^70 p. 990 ff. 



246 

Dr. Fassow, Specimen einer lat. Graminatik (für die unterste GL, initDenatzang 
von Resultaten der Sprachvergleichung); Progr. 18tO. A. Heuermann, Schulrede am 
21. März 1871 ; Progr. 1871. Keden bei der Einfuhrung des Dir. Dr. Lüttgtrt, im Progr. 
von 1872. Dr. Lüttgert. Das Varusschlachtfeld und Aiiso; Progr. 1878. 

Patronat: königlich. 



MEPPEN. 

(Herzogth. Aremberg. 3127 Einw.) 
Gymnasium (II, 386). 

Claseenzahl : 7 (U und III). Frequenz:164 f 1869 : 124) ; davon 123 kath., 23 ev., 
8 jüd.; 81 auswärtige. I: 33, 11: 20, III: 39. Abiturienten: 54. 

Ueber den mit der Anstalt verbundenen K.nabenconvict s. die V. und G. 

Lehrer: 11. Director: Dr. H. Wilken (seit M. 1850. üeistlicher), 3 OL., 4 ordentl., 
1 ev. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl.« 1 techn. und Eiern. L. — Der OL. Brandt wurde M. 1869 
Rector der höh. BS. in Papenburg, der OL. Dr. VöUker Joh. 1874 Mitgl. des K. Prov. 
SchulcoU. in Coblenz. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer, und 1 Sch.cana. als Probandos. 

Sämmtliche Lehrer mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind katholisch. 

Etat: 12,220 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4200, mittelbar 1188 Thb. Be- 
soldungen: 10,250 Thlr. N E. W. Director 1800 Thlr. 

Die Bibliothek ist durch verschiedene Werke u. a. aus dem Nachlass des OGrerichts- 
expedienten Kerckhoff vermehrt worden. Ein Freund der Anstalt überwies ihr die Mittel 
zur Anschaffimg musikal. Instrumente für das Musikchor der Turner. (Den Tumonter- 
rieht leitet jetzt ein OL. der Anstalt). 

Ret. Grauer t, Probe eines Schuldrama's aus dem 17. Jahrh., ein Beitrag zur Schul- 
Dramaturgie; Progr. 1870. Dr. Hüne, Zur Geschichte des Herzogth. Arenberg-Meppcn ; 
Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



PAPENBURG. 

(Herzogth. Aremberg-Meppen. 6076 Einw.) 

Höhere Bflrgerschule. 

Ausser den Elementarschulen bestand am Ort längere Zeit als Privatnntemehmen 
eine auf Actien gegründete höhere Schule mit wechselnder Ausdehnung. Neuerding« 
von der Stadt übernommen und vom Staate unterstützt, erhielt sie die Einrichtung einer 
höheren Bürgerschule. Dieselbe wurde M. 1869 mit den 3 unteren Classen eröffnet, und 
erhielt ihre erste Classe 0. 1872. 

Die 5 Classen sind ungetheilt. Ausserdem eine Vorschulcl, Frequenz: höh. BS. 
97f y. 44; zusammen: 141; davon 118 kath., 19 ev., 4 jüd.; 22 auswärtige. 1 Ol. •<• 
2. Gl. 13. In der ersten iintlassungsprüfung, 0. 1874, bestanden 5 Schüler. Die 
Anerkennung der Anstalt erfolgte unter dem 30. Mai 1874« 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Th, Erdmnnn (seit Joh. 1874 ; vorher Lehrer am Gym»* 
zu Paderborn). Sein Vorgänger, der erste Rector der Anstalt, Brandt (seit K. 18Ö9, vor- 
her OL. am Gymn. zu Meppen) wurde im Dcb. 1878 als OonsistoTial R. an dat icAtlu 
Consist. zu Osnabrück berufen. Bis zum Eintritt des neuen Rectors wurde die SteUe ver- 
sehen durch den Lehrer Overholtkaus. — Ausser dem Rector 6 ordentl., 2 techn. und 
Elem.L. — 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Local. Das Schulhaus wurde 1871 um ein Stockwerk erhöht, und enthalt nun- 



24J_ 

mehr ausser den nöthigen Classenzimmem angemessene Räume für die Bibliothek, die 
aatorwissenschaftl. Apparate and Sammlangen. 

Etat: 6200 Thlr. Darin StZuschoss mittelbar 600 Thlr. Besoldungen: 5600 Thlr. 
Rector 1400 Tbbr. 

Fatronat: städtisch. 



quakenbrCck. 

(Ftirstenth. Osnabrück. 1977 Einw.) 
Höhere Bfirgersehole (U, 387). 

Die 5Cla88en sind ungetheilt. Frequenz: 71 (1869: 35); davon 56 ev., 14kath., 
1 jüd.; 30 aaswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 12. Die Abgangsprüfung ist (seit H. 1870) 
?on 10 Schalem bestanden. 

Lehrer: 6. Rector: Th. Gessner (seit M. 1868)^); ausserdem 4 wissensch. und 
1 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und zur Aushülfe 4 Soh.candidaten. 
Von den Lehrern sind 5 evang. (einschliessl. des Rectors), 1 katholisch. 

LocaL Ein für die Anstalt neu erbautes Schulhaus ist ihr am 13. Octb. 1874 über- 
leben worden (Kosten: 16,000 Thlr.). Neben demselben wird auch eine Turnhalle er- 
Hebtet Zu dem Schulbau sind aus dem Dispositionsfonds des Königs 8000 Thlr. ge- 
währt worden. lieber die Beisteuern anderer Wohlthäter der Anstalt (über 7000 Thlr.) 
8. die jährl. Programme. — 

Etat: 5425 Thh>. Darin StZuschuss 1425 Thbr. Besoldungen: 4900 TUr. Rec- 
tor 1500 Thlr. und Wohnung. 

L. Brill, Ueber den englischen Unterricht in der höh. Büzgerschule; Frogr. 1870. 
Ret. G essner, Materialien für den Gebrauch der Kettenbrüche in der Schule; Progr. 
1871 . L. B r i 1 1 . lieber den geograph. Unterricht ; Prop. 1872. A.Fastenrath, Ueber 
den didakt. Werth des Franzdsischeii auf Realschulen im Yergleich zum Latein; Progr. 
1873. 

Patronat: städtisch mit königL Gompatronat (Kreishauptm. Boih in Bersenbrück). 



3. Landdrostel Anrieh. 
AÜRICH, 

(Fürstenth. Ostfriesland. 4228 Einw.) 

Gymnasluin (ü, 388). 

Die eGlassen sind ungetheilt: ausserdem lYorschulcL — Frequenz: G. 185,y. 22; 
zusammen: 907; daron 183 ev., 7 kath., 17 jüd.; 63 auswärtige. I: 17, II: 23, HE: 22. 
Abiturienten: 46. 

Lehrer: 10. Director: Dr. A, Draeger Tseit M. 1872; vorher Dir. des Gymn. zu 
FriedJand in Mecklenb.), 3 OL., 4ordentl., 2 tecnn. und Elem. L. — Der ord. L. GeUkarn 
ginff M. 1871 als OL. an das Gollegium zu Zabem im Elsass, der OL. Dr. Babueke M. 1873 
als Rector an das Progymn. zu Worden, — Der Rector Reuter wurde 0. 1871 emeritirt. 
Der frühere Dir. Dr. Voickmar starb am 17. Juni 1872, der Pror. Funk am 10. Mai 1874. — 
Neu eingetreten sind 15 Lehrer und ein Sch.candidat. 
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 12,315 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3000, mittelbar 4320 TUr. Be- 
soldungen: 10,500 TUr. NE. W. Dir. 1600 Thbr. und fr. Wohnung. 

Patronat: königlich. 

M Unter der Leitung de<)!>elben steht anch die hOh. H&dchen«chule de? Ort«. 



248 

NORDEN. 

(Fürstenth. Ostfriesland. 5947 Einw.) 
Progymnasium (11, 389). 

Die Anstalt ist als vollberechtigt anerkannt unter dem 16. Novb. 1870. Ihre 5 CL, 
VI bis II, sind ungetheilt; ausserdem (seit 0.1871) 1 Vorschulcl. — Frequenz: PG. 131 
(18ß9: 109), V.28; zusammen: 159; davon i45ev., Ikath.. 13jüd.; 40 auswärtige. II: 10, 
ni: 21. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. H, Babuckt (seit M. 1873; vorher OL. am Gymn. zu 
Aurich), 1 OL., 4 ordentl., 2 techn. und Elem. L. — Joh. 1870 trat der Rector Heidelberg 
in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Dr. Max Roche (vorher Lehrer an der Klosterschule 
zu RoBsleben) wurde M. 1873 Dir. des Gymn. Andrean. und der RS. zu Hildesheim. — 
Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 1 Sch.cand. als probandus. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Der Bau eines neuen Classenhauses ist nach Bewilligung der Mittel durch 
den Staatshaushaltsctat in der Vorbereitung. Die Vorschule ist ausserhalb des Schulhauses 
untergebracht. 

Etat: 7865 Thb-. Darin St.Zuschuss unmittelbar 1793, mittelbar 1218 Thh-, Be- 
soldungen : 6850 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnungsgeld. 

Im Jahre 1872 ist eine Lehrer -Wittwencasse gestiftet worden, 1874 eine Stipendien- 
stiftung fär arme und fähige Schüler. 

Patronat: königlich. 

EMDEN. 

(Fürstenth, Ostfriesland, 11,750 Einw.) 
Gymnasium mit einer hob. Bürgerschule* (11, 390). 

Anfang 1873 ist die Anstalt vom Staat übernommen worden. Zur Unterhaltung der- 
selben werden von der Stadt jährl. 3584 Thlr. gezahlt. 

Die 6 ungetheilten Gymnasial cl. nebst 3 Realcl. (IV — II) und 1 Vorschulcl. Fre- 
quenz: ö. 186 (1869: 141), höh. BS. 46, V.38; zusammen: 270; davon 237 ev., 16kath.. 
17 jüd.; 94 auswärtige. Gl: 12, II: 31, UI: 34; RU: 14, lU: 20. Abiturienten 
im Gymn.: 28. 

Die höh. BS., unter dem 29. Novb. 1871 anerkannt, ist imter dem 13. Novb. 1873 
in die Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J. gesetzt worden. 

Lehrer: 14. Director: Dr. W, Schweckendieck (seit 0.1849), 4 OL., 6 ordentl, 
1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. IloUe ging M. 1870 als Rector an 
die höh. BS. zu Uelzen. — Neu eingetreten sind 12 Lehrer; ausserdem sind 5 Sch.cand. 
bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Local. Das jetzige ist völlig ungenügend; für einen Neubau sind die Mittel vom 
Landtage bereits bewilligt. 

Etat: 15,425 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 6320, mittelbar 482 Thlr. Be- 
soldungen : 13,695 Thlr. N E. W. Director 1800 Thlr. 

L. Brand au, Die Leetüre der lat. Prosaiker auf Gymnasien ; Progr, 1871. L. Hob- 
bin g, Zur Beurtheilung des 30jährigen S^rieges; Frogr. 1872. 

Patronat: königlich. 

LEER, 

(Fürstenth. Ostfriesland. 8927 Einw.) 
Realschule 1. 0. (H, 392). 

Die unter dem 14. Apr. 1870 anerkannte Anstalt ist 0. 1874 von Seiten des Staats 
übernommen ; die Stadt trägt zur Unterhaltung derselben jährl. 3600 Thlr. bei. 



249 

snzabl: 7 (U und Olli). Frequenz: 210 (1869: 166); darunter 198 ev., 
3 jud.; 67 auswärtige. I: 7, ü: 33, UI: 62. Abiturienten: 8 (seit 0. 
die erste Prüfung stattfand). 

Neben den Classen lY — II besteben gymnasiale Abtheilungen. — M. 1874 ist eine 
Vonchttle eingerichtet worden (62 Seh.). 

Lehrer: 12. Director: ^<^. Quopp (seit H. 1873; vorher OL. am G^rmn. zu 
Minden), 3 OL., 3 ordentl.. 2 wissensch. Hülfsl., 1 kathol. Keli^onsl., 2techn. und Elem. 
L. — Der frühere Dir., F. Giesel, übernahm Joh. 1873 die Direction der Realschule zu Leip- 
Df^'j der ord. L. Dr. Bitter wurde M. 1871 Bector der höh. BS. zu Nienburg. Durch Tod 
schieden aus der Rector EhrUnhohz (7. Apr. 1871) und der OL. Hake (8. Hai 1872). ^ 
Neu eingetreten sind 19 Lehrer; ausserdem haben vorübei^gehend 13 Sch.cand. dem Lehrer- 
coUeginm angehört. 

Von den 14 Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch. 

Etat: 13,330 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 4028, mittelbar 799 Thlr. Be- 
soldungen: 11,800 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. 

Dr. Ritter, Beiträge zur Erklärung von Shakspeare^s Macbeth (nach demSchulbe- 
düifiuss); Progr. 1870 und 71. Dr. Bunte, lieber oenEinfluss der Römer auf dieCultur 
der Germanen; Progr. 1872. L. Schmidt, Ueber den Ursprung des Tjähr. Krieges; 
Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



4. Landdrostel Stade. 
STADE. 

(Herzogth. Bremen. 7779 Einw.) 
Gymnasium mit einer höh. Bfirgersehnle (U, 394). 

Die Anstalt ist Anf. 1874 auf den Staat übernommen worden ; zu ihrer Unterhaltung 
werden seitens der Stadt jährlich 2500 Thlr. beigetragen. 

Die 6 Gymnasialclassen sindungetheilt; neben IVbisU Bealclassen als höh. Burger- 
schale. Frequenz: G. 191 (1869: 98), höh. BS. 43; zusammen: 242; davon 234 ev. 
Okath., 7jüd., IJapanese; 113 auswärtige. Gl: 22, II: 35, IH: 42. RU: 11, HI: 17 
Abiturienten im Gymn.: 33. Die höh. BS. hat seit 1872 auf Grund der Abgangs- 
prüfungen 9 Seh. entlassen. 

Lehrer: 14. D i r e c t o r : C.H, Piass (seit M. 1851), 3 OL., 6 ordentl., 4 techn. und 
Elem. L. — Der CoUab. C. Fr. MülUr ging M. 1871 als OL. an das Gymn. zu Kiel. Der 
(3onr. BockemdUler wurde M. 1869, der Conr. Loeher O. 1874 emeritirt. — Neu eingetreten 
sind 8 Lehrer; ausserdem sind 4 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

SimmtUche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Mehrere Veränderungen um grössere Classenräume zu gewinnen; auch die 
Aula ist dazu verwandt worden. 

Etat: 14,810 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 5895, mittelbar 1382 Thlr. Be- 
soldungen : 12,820 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thbr. 

Patronat: königlich. 

OTTERNDORF. 

(Land Hadeln. 1796 Eisw.) 
Höhere Bfirgersehnle (ü, 396). 

Die Anstalt ist unter dem 19. Apr. 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an- 
erkannt worden. Sie hat eine Yorschulcl., 5 Realcl. und neben der obersten derselben 



250 

eine Progymnasialabth. — Frequenz: höh. BS. 103, V. 26; zusammen: 129; alle evan- 
gelisch; 45 auswärtige. 1. Gl. 11, 2. Gl. 32. Die Abgangsprüfung haben 9 Schüler be- 
standen. 

Lehrer: 8. Reoior: J. A.KVoUbrecht (seit Sptb. 1856), 1 OL., 3ordentl., 3techn. 
und Elem. L. — Der Gonr. Baumeister wurde 0. 1872 pensionirt. — Neu eingetreten sind 
3 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die Räume sind unzureichend; eineGlasse ist in die Wohnung desGonrec- 
tors verlegt. 

Etat: 8250 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1575, mittelbar 1568 Thlr. Be- 
soldungen : 6670 Thr. Rector 1450 Thlr. 

Den Lehrplan der Anstalt s. beim Progr. von 1869. 

lieber Joh. Heinr. Voss als Rector in Ottemdorf s. jetzt auch dessen Leben von Dr. 
W, Herbst, B. I ; Leipz. 1872. 

Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat fKreishauptm. Hesse), Rector, Gonrec- 
tor und Gantor werden vom Patronat (repräsentirt durch eine Schulcommission) gewählt; 
die übrigen 6 Lehrer vom K. Prov. Schulcollegium (vgl. B. II, 397). 

VERDEN. 

(Herzogth. Verden. 6525 Einw.) 
Domgymnasium (11, 398). 

Gymnasialclassen : 8 (Ü und Olli und 11). Für die am griech. Unterricht nicht 
theilnehmenden Schüler bestehen nach Aufhebung der Realclassen einige Nebenlectionen. 
Frequenz: 210; davon 202 ev., 1 kath., 7 jüd.; 132 auswärtige. I: 14 (1869: 24), 
II: 31, III: 45. Abiturienten: 58. 

Lehrer: 13. Director: Prof. Imm. Bernhardt (seit M. 187 1 ; vorher OL. am Gynm. 
zu Wiesbaden), 4 OL., 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der frü- 
here Dir., Dr. H, G, Plass^ trat M. 1871 in den Ruhestand, der Gonr. Dr. Schambaeh M. 
1870. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, und 7 Sch.cand., theils als probandi, theüs als 
Hülfslehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus (nebst Turnhalle) ist derselben 
am 12. Novb. 1872 übergeben worden. 

Etat: 13,680 Thbr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 3563, mittelbar 1796 Thlr. Be- 
soldungen : 12,190 Thb. N E. W. Dir. 1500 Thh-. 

Aus Anlass des öOjähr. Dienstjubiläums des jetzt emeritirten Dir. Dr. Ptass haben 
GoUegen und Schüler von ihm ein PiEa^Mipendium gegründet, für jetzt c. 1530 Thlr. Die 
Zinsen sollen nach seinem Tode seinen unverheir. Töchtern, und später Schülern des 
Domgymnasiums zufliessen. 

Die bei der Einführung des Dir. Dr. Bernhardt gehaltenen Reden s. im Progr. v. 187S, 
die Beschreibung des neuen Schulhauses und seiner Einweihung im Progr. v. 1873. Dr. 
Geversy Ueber Schillers Braut von Messina und den König Oedipus des Sophokles als 
Schullectüre ; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



6. Landdrostel Lüneburg. 
LÜNEBURG, 

(Hauptstadt des Fürstenth. Lüneburg. 15,799 Einw.) 
Oymnasliuii Johannenm mit einer Bealsehule 1. 0. (11, 400). 

Gymnasialclassen: 7 (U und Olli), Realclassen: 8 (U und Olli und 11) an<l 2 
Vorschulcl. — Die unteren Öl. desGymn. und der RS, sind nicht combinirt. Frequenz: 



251 

G. 184, BS. 307 (1869: 224), V. 86: zusammen: 577; davon 547 ev., 9 kath., 21 jüd.; 
259 auswärtige. Gl: 22, II: 88, lil: 49. RI:16, 11:59, 111:99. Abiturienten 
im Gymn. : 38, in der RS. : 19. 

Lehrer: 23. Director: Bud.Haage (seit M. 1869; vorher Dir. des Gymn. zu 
Schleusinffen. Vor Eintritt desselben versahen die Directionsgeschäfte interimistisch die 
OL. Dr. Fr. Kohlrausch und Prof. Junghans *) ; 7 OL., 8 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 6 
t«chn. und Elem. L. Specialdirigent der Realschule ist OL. Dr. Fr, Kohlrausch, — Der 
OL. Dr. Sauvin ging H. 1872 an das Lyceum zu Metz. — Neu eingetreten sind 16 Lehrer, 
und als provisor. Hülfsl. 5 Sch.candidaten. 

SämmtUche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das neu erbaute Schulhaus (72,000 Thlr.) ist M. 1872 bezogen worden; s. 
das Proffr. von 1872 und ein besonderes Einweihungsprogramm. Der Bau einer eigenen 
Turnhalle für die Anstalt wird beabsichtigt. — Ueber du alte Schulhaus gab zur Ein- 
weihung des neuen eine kleine Schrift heraus Dr.W. F. Yolger: Dem Johanneum in 
Lüneburg am 4. Octb. 1872. 

Etat: 25350 Thbr. Darin StZuschuss unmittelbar 3350, mittelbar 1175 Thlr. Be- 
soldungen : 22,450 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr. 

Prof. Junghans, Job. Seb: Bach als Schüler der Particularschule zu St Michaelis 
in Lüneburg; PW)gr. 1870. 

Patronat: städtisch 'mit königl. Compatronat. 



HARBURG. 

(Fürstenth. Lüneburg. 16,291 Einw.) 
Bealschale 1 0. (U, 405). 

Die frühere höh. Bürgerschule ist zu einer Realschule 1. 0. erweitert, und diese als 
berechtigt unter dem 14. Apr. 1870 anerkannt worden. Jetziger Umfang: RealschulcL 9 
(VI a und b, V, IV, U und III ; II a und b, I), 2 Nebencl. Qeizt aud^ehoben, waren 
eine Mittelschule) und 8 Vorschulcl. Frequenz: RS. 308, V. 174; zusammen: 482; 
davon 444 ev., 10 katk, 28 jUd.; 114 auswärtige. I: 8, 11: 44, UI: 66. Abituri- 
enten der RS. seit ihrer ersten Prüfung (0.1872): 3. 

Lehrer: 19. Director: (vacat), 3 OL., 3 ordentL, 2 wissensch. Hülfsl., 10 techn. 
nnd Elem. L. — Der frühere Rector, C Hansen, trat M. 1874 in den Ruhestand. Der OL. 
Dr. Eekerdi ging 0. 1872 als OL. an die RS. zu Leer, der ord. L. Brinckmann IL 1872 als 
OL. an die zu Oldenburg. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer und 3 Sch.candidaten. 

SämmtUche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Für das Zeichnen, die Physik und die Chemie sind besondere Lehrzimmer 
eingerichtet. Ueber die Einrichtung eines ehem. Laboratoriums wird verhandelt. 

Etat: 9437 Thbr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1360, mittelbar 220 Thh*. Be- 
soldungen: 7820 Thbr. Dir. 1300 Thh-. 

Dr. Schnitze, Die Umwandlung der höh. BS. zu Harburg in eine Realachule 1.0.; 
Progr. 1870. 

Patronat: städtisch mit königL Compatronat (Gen. Superint. Göschen). 



UELZEN. 

(Fürstenth. Lüneburg. 6286 Einw.) 
Höhere Bfirgersehnle (11, 406). 

Die Anstalt ist am 30. Juni 1870 als berechtigt anerkannt worden. Man wünscht 
in der Stadt, sie zu einer Realschule 1. 0. auszubilden. Jetzt 5 Classen nnd 1 Vor- 



1) Ueber den Torhergebenden Dir. s. auch: M. Kver«, Ein d«nt«ch«r Schnlouinn. Znr Erinnerung nn 
den Dir.C. J.y. /foj^nofm; Hannov. 1^72. 



252 

Bchulcl. Frequenz: höh. BS. 126, Y. 34: zTuammen : 169, sämmtlich evangelisch; 49 
auswärtige. 1. Gl. 16, *2. Gl. 30. Die Abgangsprüfung haben seit M. 1869, wo die erste 
stattfand, 17 Schüler bestanden. 

Lehrer: 8. Rector: C. UoUe (seit M. 1870; vorher OL. am Gynui. zu Emden), o 
wiBsenschafbl., 2 techn. und Elem. L. — Der frühere Rectör, Hrm. Naumann^ wurde 0. 1970 
als Gons. und Schulrath nach Neustrelitz berufen. Bis zum Eintritt seines Nachfolgen 
fungirte als Rector interimistisch der Subr. Cordemann. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer 
und 1 Sch.candidat. 

SämmtUche Lehrer sind evangelisch. 

Local. M. 1871 ist der Anstalt eine neue Turnhalle, am 12. Aug. 1872 ein neues 
Schulhaus übergeben (s. Progr. v. 1873). 

Etat: 6700 Thlr. Besoldungen : 6800 TWr. Rector 1300, der letzte ord. L. 600 Thlr, 

Durch ein Vermachtniss einer verwittw. Frau Dr. Sehrader in Hamburg sind der An- 
stalt 1000 Thlr. zugekommen. 

Die Vorgeschichte der Anstalt s. in den Progr. von 1870—73. — Ret. Holle, Wil- 
helm I, Der Schöpfer des neuen Deutschlands, Schulrede am 22. März 1872 (im Progr. 
des Jahres). 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Kreishauptm. ^/6rccA^). 

CELLE. 

(Pürstenth. Lüneburg. 15,455 Einw.) 
Gymnasium mit einer höh. Bttrgerschnle (11, 408). 

Das Gymnasium ist 1874 Staatsanstalt geworden; die höh. Bürgerschule (seit 29. Novb. 
1869 berechtigt) verbleibt Gommunalanstalt und wird von der Stadt zu einer Realschule 
1. O. erweitert, die unter der Specialdirection des Prof. Franke stehen soll. 

Gymnasialclassen: 6 (die ausser der IV in mehreren Gegenständen in 2Abth. ge- 
theiltsind), Realclassen: 4 (Y— II), Vorschulclassen : 2. Frequenz: G.221(1869: 240), 
höh. BS. 115(1869: 79), V.88j zusammen: 419: davon 400 ev., 14kath., 5 jüd.: 118 aus- 
wärtige. G.I: 28, U: 85, Hl: 36. RH: 10, 111: 27. Abiturienten im (iymn.: 61, 
in der höh. BS. : 26. 

Lehrer: 16. Director: Dr. J. W. Dan. Ebeling (seit M. 1868), 5 OL., 3 ordentU 
3 wissensch. Hiilfsl., 4 techn. und Elem. L. ~ Der OL. Dr. Reinhold Müüer nng M. 1872 an das 
Gymn. zu Wiesbaden, der Prof. Hermann wurde Joh. 1872 emeritirt. — Neu eingetreten sind 
8 Lehrer und als Htilfsl. 6 Gandidaten. 

Von den Lehrern sind 2 katholisch, die übrigen evangelisch. 

Local. Unverändert. Für die Realschule ist ein besonderes Gebäude projectirt 
das 1877 vollendet sein soll. 

Etat: 11,570 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 3274, mittelbar 1449 Thlr. Be- 
soldungen 9960 TUr. NE. W. Director 1650 Thlr. 

Die verwittw. Fr. Hüne- Hausmann in Gelle hat 2000 Thlr. zu Universitätatipendien 
ausgesetzt. 

Im PrpgT' von 1870 der systematische Lehrplan und die Schulordnung der Anstalt. 
Dr. Reinh. Müller, Wie kam das linke Rheinufer an Deutschland? Progpr. 1871. 

Patronat: Gymn.: königlich, höh. BS.: städtisch. 

Das Gymn. ist auch bisher eine eigentliche städtische Anstalt nicht gewesen, viel- 
mehr eine Galandstiftung. Die Stadt trug aus eigenen Mitteln zu ihrer ünteriialtung 
nichts bei ; dem Magistrat waren aber aus der Verwaltung des Galandsvermögens gewisse 
Patronatsreohte erwachsen. 



6. Landdrostel HildesheinL 
HILDESHEIM. 

(Fürstenth. Hildesheim. 19,606 Einw.) 

Zwei Gymnasien; das eine mit einer Realschule 1. O., das andere mit 
einer höh. Bürgerschule verbunden. 



253 
Das Gymnasium Josephinum mit einer höh. Bfirgersehnle (11, 411). 

Im öymn. 8 Ol. (IH und I in 2 Abtk); in der höh. BS. 3 (IV— m. Frequenz: 
0.284, höh. BS. 48; zusammen: 332; davon 319 kath., 8 er., 5jud.; 179 auswärtige. 
Gl: 88, ü: 30, Hl: 70; EU: 13, III: 22. Die höh. BS. ist unter dem 13. Octb. 1889 
als zu EntlasBungsprüfungen berechtigt anerkannt worden. — Abiturienten imGymn.: 
70, in der höh. BS.: 33. 

Ueber den Convict s. die V und G. 

Lehrer: 16. Director: Domherr Prof: Joi. Godek. Müller (seit 1866 : s. B. ü, 412), 
4 OL., 6 ordentl., 1 ¥ri88ensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Am 30. Apr. 1873 starb der 
Prot Dr. Letmisy Verfasser der Naturgeschichte für Schulen (s. Progr. von 1873). — Neu 
eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 8 Sch.cand. dem Lehrercol- 
legium angehört 

Sammtliche Lehrer sind katholisch. 

Local. Zu den bisherigen Räumlichkeiten für die Schukwecke sind hinzugekommen 
ein Zeichnsaal, ein Tumsaal (1000 Thlr.), ein Raum für die naturhist. Sammlungen (1000 
Thh-.). Restauration der Aula und Erweiterung des Locals der Bibliothek. 

Etat: 19,200 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 1500, mittelbar 89 Thlr. Be- 
soldungen: 8445 Thlr. NE. (mit Einrechnnng der freien Station für den Dir. und 9 
Lehrer). Dir. 600 TMr. 

Die zur Restauration der Aula erforderliche Summe (1500 Thlr.) ist von dem Dir. 
Dr. Miller der Anstalt geschenkt worden. Derselbe hat die reichen naturhist Sammlungen 
des Prof. Leums von dessen Erben erworben und der Anstalt als Eigenthum überwiesen. 
Ebenso hat er die Kosten zur Ausschmückung der Aula mit antOcen Bildwerken u.a. 
übernommen. 

Alb. Voss, Zum hebräischen Unterricht auf dem Gymnasium; Progr. 1872. E. 0. 
Wiecker, Die Christus- oder Bemwardssäule auf dem grossen Domhofe zu Hildebheim; 
Progr. 1874. 

Patronat: dem Herkommen nach bischöflich (s. B. U, 413). 

Das Andreanum, Gymnasium mit einer Realschule 1. O. (IL, 413). 

Umfanff: .22 Classen; Gymn. VI a und b, V, IV, O und U IH und II, I; RS. V, 
IV, und Ulli und II je a und b, I; 2Vor8chulcl. Frequenz: G. 270, RS. 328 
(1869: 175), V. 100: zusammen: 698; davon 642 ev., 11 kath., 45 jüd.; 315 auswärtige. 
Gl: 23, 11: 30, III: 67. RSI: 18 (1869: 6), 11: 46, lU: 112. Abiturienten un 
Gymn.: 83, in der RS: 22. 

Lehrer: 31. Director: Dr. Max Hocke (seit M. 1873 ; vorher Rector des Progymn. 
zu Norden), 9 OL, 11 ordentl., 3 vnssensch. Hülfsl., 7 techn. und Elem. L. — Der firiihere 
Dir., Dr. Cht. Lahmeyer, wurde M. 1873 als Prov. Schulrath nach Kiel berufen. Der L. Dr. 
Kolbt wurde 0. 1874 als OL. an das Gymn. zu Stade, der L. Dr. Flebbe M. 1874 als OL. 
an das zu Flensburg versetzt. — Neu eingetreten sind 19 Lehrer, und ebensoviel Sch.cand. 
sind bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Local. Das neue Schulhaus, 0.1869 bezogen (s. das Pn^gr. von 1870), genügt der 
vermehrten Schülerzahl bei weitem nicht mehr. Verschiedene Pläne, u. a. auch dieTren- 
none der Realschule vom Gymn. und ihre Verlegung in ein anderes Gebäude, sind in 
Veraandlnng. Eine Turnhalle ist erlMiut worden. 

Etat: 31,110 Thh-. Darin St.Zuschuss unmittelbar 4230, mittelbar 9769 Thlr. Be- 
soldungen : 27,250 Thlr. N E. W. Dir. 1500 Thlr. 

Patronat: königlich. 



GOSLAR. 

(Fürstentb. Hildesheim. 8476 Einw.) 
Realschule 1. 0. (11, 416). 

Die Anstalt umfasst 7Realschul- (U und Olli) und 1 Vorschul-Cl. Frequenz: 
RS. 280 (1860: 154), V. 38; zusammen: 318, wovon 300 ev., 17 kath., 1 jüd.; 189 aus- 



254 

wartige. 1: 21 (1869; 5), 11: 40, HI: 62. Seit M. 1870, wo die erste Prüfung statt&ni 
14 Abiturienten. 

Lehrer: 12. Director: Dr. ^l^Mc (seit 0. 1863), 3 OL., 4 ordenU., Iwissensch. 
Hülfsl., 3 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. jyv. Fimhabtr folgte M. 1871 einem Ruf als 
OL. an die höh. BS. zu Carlsruhe. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer, ausserdem als fiül&- 
lehrer 2 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Ein neues Schulhaus ist nöthig geworden. Bei dem alten sind für dön 
physikaL und den ehem. Unterricht besondere Räume hergestellt; nicht fem davon auch 
ein Turnplatz und eine Turnhalle. 

Etat: 11,868 Thlr. Darin StZuschuss mittelbar 5750 Thlr. Besoldungen: 10,900 
Thlr. N E. Director 1600 Thlr. 

L. HÖlscher, Ueber den Unterricht in den Sprachen und die Bedeutung der Ana- 
lyse für denselben; Progr. 1873. 

Das Progr. von 1874 enthält einen detaillirten Lehrplan der Anstalt; darin auch 
ein facultativer Nebenunterricht im (Griechischen. 

Patronat: stadtisch. Curatorium. 



CLAUSTHAL. 

(PürBtenth. Grubenhagen. 9135 Einw.) 
Gynmaslnm mit einer höh. Bürgerschule (II, 418). 

Gymnasialclassen : 6, Eealclassen: 3 (IV — II; unter dem 28. März 1871 als höh. BS. 
anerkannt), Vorschulclassen : 1. Frequenz: G. 173 (1869: 211), höh. BS. 45, V. 24; 
zusammen: 242; davon 238 ev., 3 kath., 110 auswärtige. 61: 16, IE: 28, III: 34. B II: 
6, III: 19. Abiturienten im Gymn.: 24; in der höh. BS.: 10 (seit M. 1870, wo die 
erste Prüfung stattfand). 

Lehrer: 16. Director: Dr. JuL LaWnann (seit 0.1870; vorher C!onr. am Gymn. 
zu Göttingen), 4 OL., 5 ordentL, 3 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der frü- 
here Dir., E, Zielf ging in gleicher EigenschflJt 0. 1870 an das VtUihumsche Gymn. in 
Dresden über. Der OL. Pertz wurde 0. 1870 an das Gymn. in Hameln versetzt (jetzt Dir. 
des Gymn. zu Wetzlar). M. 1872 trat der OL. Prof. Muhlert in den Ruhestand. Am 20. 
Jan. 1874 starb der emerit. Gonr. Rempen, — Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 9 Can- 
didati probandi. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 16,800 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 5490, mittelbar 1434 Thlr. Be- 
soldungen: 14,440 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. 

Es wird beabsichtigt, die Eealclassen des Gymn. aUmählich eingehen zu lassen, and 
an deren Stelle abgesondert eine stadtische Mittelschule zu errichten. 

Der Prof. Dr. Muhlert schenkte bei seinem Abgange aus seiner Bibliothek nach Aas- 
wähl der Lehrer 157 Bände Hir die Lehrer-, 34 für die Schüler-Bibliothek. 

E. Ziel, Zwei Entlassungsreden ; Pro^r. 1870. Dr. Lattmann, Die durch die 
neuere Sprachwissenschaft herbeigeführte Reform des Elementarunterrichts in den alten 
Sprachen; Progr. 1871. 

Patronat; früher städtisch und königlich. Wegen gänzlicher Uebemahme der An* 
stalt auf den Staat wird verhandelt. 



OSTERODE am Harz. 
(Fürstentb. Grubenhagen. 6417 Einw.) 

Realschule 1. 0. (II, 430). 

Die frühere höh. Burgerschule ist zu einer Realschule 1.0. erweitert, und diese unter 
dem 14. Apr. 1870 als berechtigt anerkannt worden. 



255 

Die 6 Claasen sind ungetheilt; ausserdem eine Sclass. Vorschule. Frequenz: 

RS. 180, y. 51; zusammen: 231; davun 219 ev., 7 kath., 5 jüd.; 82 auswärtige. I: 7, 
U: 28, ni: 37. Abiturienten (seit 0. 1871, wo die erste Prüfung der RS. statt- 
ümd): 5. 

Lehrer: 10. Director: (vacat); 3 OL., 3ordentl., Stechn. und Elem. L. — Der 
erste Dir. der Realschule als solcher, A. Blauel, wurde M. 1874 emeritirt. O. 1869 ging 
der OL. Ethusius an die RS. zu Halberstadt, M. 1872 der OL. A, Scholz an das Gymn. zu 
Lingen über. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

LocaL Mehrere Glassenzimmer und das Tumlocal sind vergrössert, die Vorschule 
in ein Nebengebäude verlegt. 

Etat.: 11,575 Thh*. Darin St.Zuschuss unmittelbar 2550, mittelbar 775 Thh*. Be- 
soldungen: 10,600 Thbr. NE. Dir. 1500 Thlr. 

Ret. Blauel, Beiträge zur Geschichte des Schulwesens in Osterode; Progr. 1870 
ond 1873. OL. Gasse, Zur Kenntniss meteorologischer Erscheinungen am Harze; Progr. 
1871. OL. Scholz, Ueber Roffer Ascham's Schoolmaster; Progr. 1872. OL. Richard, 
üeber die Principien des sittl. I)enkens und Handelns in Bezug auf die erziehende Be- 
deutung der Schule; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch (Guratorium) ; königl. Gompatronat ( Amtshauptm. Bo/2frf). 



EINBECK. 

(Fürstenth. Grubenhagen. 5679 Einw.) 
Höhere Bfirgerschole (11, 421). 

Die unter dem 28. Kärz 1871 als berechtij^t anerkannte Anstalt enthält 5 Realclassen 
mit 3 progymnasialen Abtheilungen neben IV^ UI und IL Frequenz: 125 (1869: 

B2); davon 123 ev., Okath., 2 jüd.; 44 auswärtige. 1. GL 15, 2. Gl. 20. Die Abgangsprü- 
fong ist (seit H. 1870) von 12 Schülern bestanden. 

0. 1874 ist eine 2class. Vorschule eingerichtet worden (43 Schüler). 

Lehrer: (bis 0.1874): 10. Recior: G. Schambach (seit M. 1849), lOL., 3ordentl., 
1 er. Religionsl., 1 wissensch. HülisL, 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer ; 
ausserdem 5 €andidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhans ist ihr am 20. Apr. 1874 über- 
geben worden. Der Turnplatz liegt in der Nähe desselben; s. das Progr. von 1874. 

Etat: 7100 Thk. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1350, mittelbar 985 Thlr. Be- 
soldungen: 6630 Thlr. Rector 1500 TUr. 

^ Der deutsche Gonsul Ge, Berkenbusch zu Puebla in Mexiko schenkte der Anstalt Anf. 
1872 zur Vermehrung ihrer Lehrmittel, besonders der physikal. Instrumente, 200 Thlr. 

Ret. Schambach, Ueber die Yaterlandsliebe, Schulrede am 22. Kärz 1869 (im Progr. 
von 1870). Ebenso am 22. März 1871 : Deutschlands Verfall und Wiedererhebung (Progr. 
18T2). 

Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat. 



NORTHEIM. 

(Fürstenth. Göttingen. 4781 Einw.) 
Höhere Bftrgersehale (ü, 422). 

Die Anstalt, unter dem 14. April 1870 als berechtigt anerkannt, zählt ausser einer Vor* 
schulcL 5 Classen. Frequenz; höh. BS. 129, V^. 45 ; zusammen : 1 74 ; davon 171 ev., kath. 



256 

B jüd.; 46 auswärtige. 1. Gl. 14. 2. Gl. 29. Die Abgangsprüfang haben 9 Schüler 
bestanden. 

Lehrer: 8. Bector: ^. J. Fenm^erÄo^z (seit Joh. 1866), 1 OL., 4ordentL, 2teclm. 
und Eiern. L. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem als provisor. HülfsL 4 Seh.- 
candidaten. 

Sämmtliche^ Lehrer sind evangelisch. 

Local. Für den naturwissenschaftl. Unterricht und die Sammlungen sind neue 
Räume hergerichtet; ebenso eine Turnhalle. 

Etat: 6972 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 800, mittelbar 1055 Thh. Be- 
soldungen: 6370 Thlr. Rector: 1400 Thlr. 

Bot. Vennigerholz, üebersicht über die Entwickelung der höh. Schule zu Nort- 
heim; Progr. 1870. 

Patron at: stadtisch mit konigl. Gompatronat (Amtshauptm. Freiherr Grote), 



GÖTTINGEN. 

(Fürstenth. Göttingen. 15,196 Einw.) 
Gymnasluni mit einer *Kealsehule 1. 0. (II, 423). 

Umfang: Gymnasialclassen: 9 (VI a und b, V, IV, ü und Olli und 11, I), Eeal- 
classen 6 fV , IV, ü und O III, 11, 1), Vorschulclassen : 2. F r e q u e n z : G. 834 (1869 : 292), 
BS. 197, Y. 108 ; zusammen : 634 : davon 576 ev., 13kath., 35jüd.; 196 auswärtige. Gl: 25, 
II: 52, ni: 69. BI: 11, H: 25: lU: 60. Abiturienten imGymn.: 62, in derB.S. (seit 
0.1870): 18. 

Lehrer: 27. Director: Ä. J. A. Schöning (seit 1863), 7 OL., 9 ordentl, 2wis. 
sensch. Hülfsl., 2 Gand. des pädagog. Seminars, 6 techn. und Elem. L. Specialdirigent der 
Bealschule ist der OL. Prof. Dr. Thiermann. — Der Gonr. Dr. Latttaann wurde O. 1870 lüs 
Dir. an das Gymnasium zu Glausthal berufen . — Der (emeritirte) Gonr. Meüner starb 
am 4. Sptb. 1873. — Neu eingetreten sind 15 Lehrer; ausserdem als provisor. Hülfsl 5 
Sch.cana. und als probandi und Mitglieder des pädagog. Seminars: 12. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Unzureichend und sehr mangelhaft (s. Progr. v. 1872). lieber die Trennung 
der Bealschule von dem Gymn. und den Bau eines eigenen Schulhauses für erstere, so- 
wie einer Turnhalle wird seit längerer Zeit verhandelt. 

Etat: 26,060 Thk. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1795, mittelbar 1609 Thhr. Be- 
soldungen 22,650 Thlr. N E. Dir. 1600 Thlr. 

Dr. Ge. Kaufmann, In wie fem darf die Geschichtschreibung subjectiv sein? 
Progr. 1870. (Von demselben in v. Baumers histor. Taschenbuch. 1869: Rhetoren- und 
Klosterschulen im 5. und 6. Jahrh.). Dr. Benner, Ueber Herders VerhUtniss zai 
Schule ; Progr. 1871 . Dr. Berkebusch, Zur Ve^leichung der franzÖs. und engl. Syntax 
(aus dem Imterricht); Progr. 1873. Prof. H. Müller, Syntax der griech. Tempora 
(auf Grundlage der Sprachvergleichung, für das Schulbediirfniss) ; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



MÜNDEN. 

(Fürstenth. Göttingen. 5483 Einw.J 
Hfihere Bürgerschule (11, 426). 

Die Anstalt, unter dem 14. Sptb. 1871 anerkannt, hat die 6 Classen ungetheilt und 
aVorschulcl. — Frequenz: höh. BS. 156 (1869: 94), V. 79: zusammen: 286; davon2a2er.. 
kath., 13 jüd.; 35 auswärtige. 1. Gl. 19, 2. Cl. 22. Die Abgangsprüfung ist seit 
0. 1871, wo die erste stattfand, von 17 Schülern bestanden worden. 



257 

Lehrer; 9. Rector: BT.KA.Bahrdi (seit 0. 1868) *), 1 OL., 4ordentl., Stechn. 
a. Elem. L. — Der OL. Dr. C. Pauli wurde 0. 1873 an die Realschule in Hannover berufen. 
— Xeu eingetreten sind 5 Lehrer ; ausserdem 2 Sch.cand.y einer als proTisor. HülfsL, einer 
als probftoous. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Der Bau einer Turnhalle ist im Werk. 

Etat: 7300 Thbr. Dann St. Zuschuss unmittelbar 930, mittelbar 2o0 Thb*. Besol- 
dangen: 6005 Thlr. Rector 1500 Thlr. 

Zur Vermehrung der Lehrmittel ist ausser eingegangenen Geldgeschenken u. a. auch 
der Ertrag von Vorlesungen der Lehrer und von Schülerconcerten verwendet worden. Zur 
Unterstützung armer Scniiler hat sich ein Verein gebildet 

Dr. G. Pauli, lieber Familiennamen, insbesondere die von Münden; Progr. 1870 u. 
71. Gonr. Espe, Die allgemeine Bildung und die Schulen der allgemeinen Bildung; 
Progr. 1873. 

Patronat: stadtisch. Curatorium. 



ILFELD. 

(Grafschaft Hohnstein. 1260 Einw.) 
Klostersehule (Pädagogium). 11, 427. 

Die Glassenzahl ist dieselbe geblieben: 4 (U und Olli, 11, I). Frequenz: 94 
(1869: 63); darunter 68 Alumnen, 26 Hospiten. Alle Schüler sind evangelisch. I: 21, 
II: 35, III: 38. Abiturienten: 34«). 

Lehrer: 9. Director: "Prof. Dr. Gu, Schtmmelpf eng (seit 0.1870; vorher Prof. in 
Schulpforte), 8 OL., 4 ordentl., 1 techn. Lehrer. — Der frühere Dir., Prof. Dr. Ew. Schetbel, 
wurde 0. 1870 emeritirt, und starb am 18. Aug. 1873 in Halle a. S. — Der OL. Dr. Weicker 
wurde M. 1869 als Dir. an das Gymn. zu Schleusingen berufen. — Der OL. Dr. W. L, 
Meyer ging O. 1870 an das Gymn. zu Clausthal, M. 1871 der OL. Dr. Levinson an das 
Gymn. zu fiirschberg, und der OL. Dr. Benguerel als Dir. an das Lyceum zu Strassburff im 
Eisaas, IL 1873 der ord. L. Dr. Albreeht als Conr. an das Protestant. Gymn. ebendaselbst; 
M. 1872 der OL. Dr. Bouterweh als provisor. Dirigent an das Gymn. zu Treptow a. B., 
und 0. 1874 der OL. Dr. Witikelmann an das Gymn. zu Lingen über. — Neu emgetreten 
sind 13 Lehrer, und 3 Sch.cand. sind als Hülfsl. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Sammtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Die Vorbereitungen zur Fortsetzung des Neubaus haben noch nicht zu 
einem bestimmten Plan gefuhrt. 

Am 23. und 24. Juni 1874 hat der Minister Dr. FcUk personlich von den baulichen 
Veriialtnisaen der Anstalt sowie von ihren Einrichtungen Kenntniss genommen, auch 
mehreren Lehrstunden beigewohnt. 

Etat: 27,465 ThU*. Darin St. Zuschuss 300 Thlr. Besoldungen 9813 Thlr. NE. 
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Das Etats- und Rechnungswesen der Klosterschule ist Anf. 1874 von der K. Kloster- 
kammer zu Hannover an das K. Prov. SchulcoU. daselbst übergegangen. 

Durch ausserordentlich bewilligte Mittel ist der Grund zu einem archäolog. Museum, 
einer Sammlung von Gypsabgnssen antiker Kunstwerke, gelegt worden. 

Die in Schulpforte übliche Art der Todtenfeier für verstorbene Angehörige der Anstalt 
(das Ecce) iat 1871 vom Dir. Schimmelpfeng auch in Ilfeld eingeführt worden. 

Die bei der Einführung des Dir. Dr. Schimmelpfeng gehaltenen Reden s. im Vrojrr. 
V. 1871. Dr. Frey er, Beispiele aus der Mathematik zur Logik; Progr. 1872. Dr. 
Bouterwekf Michael Neanders Bericht vom Elloster Ilfeld; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



>) Uster flfliner Leitang sieht such die Stadtachale des Orte. 

*| Zv B. I^ 432 nachtrItfUch: Zwei Minüter in Heeaen-CMseL sehr Tenehiedener Bichtoog, aii» 
Zeit (1811 nad 1812) ait einander Zöglinge Ton Ilfeld gewesen: J. arm. Koch und J. Jkm. BoMeiipßmg. 



ni 17 



IX. Frov. Westfiaen (I, 292. ü, 261). 

(3 Regierungsbezirke. 367 DMeilen. 1,775,246 Einw.) 

1863: 30, 1868: 37, 1873: 37 höhere Lehranstalten. 

1863: 16 Gymnasien, 5 Progymnasien, 8 Realschulen, 1 höh. Bürgerschule. 

1868: 16 „ 7 „ 9 „ 5 „ 

1873 : 20 Gymnasien, 3 Progymnasien, 9 Realschulen, 5 höh. Bürgerschulen. 

Die Gesammtzahl der höheren Schulen hat sidi in der Provinz während 
der 5 Jahre nicht vermehrt; von den 4 neuen Gymnasien waren die zu 
Höxter, Wa r b u r g und Att e n do rn vorher Progymnasien, das zu Bochum 
vorher eine Doppelanstalt, Progymnasium und höh. Bürgerschule. Die da- 
durch bei der ifrüheren Zahl der höh. Bürgerschulen eingetretene Verminde- 
rung hat sich wieder ergänzt durch die höh. BS. zu Unna. 

Die B. II, 261 f. besprochenen Patronatsverhältnisse der westfälischen 
höheren Schulen haben bei mehreren dadurch eine Veränderung erfahren, dass 
in Folge der aus allgemeinen Staatsfonds gewährten Zuschüsse ein königl. 
Compatronat eingerichtet worden ist. Aus derselben Veranlassung haben die 
hinsichtlich des LehrercoUegiums exclusiv katholischen Anstalten zu Warburg 
und Attendorn einen paritätischen Charakter erhalten. Definitiv vom 
Staat übernommen sind die Gymnasien zu Hamm und Paderborn; Ver- 
handlungen zu gleichem Zweck werden in Betreff des Gymn. zu Bielefeld 
geführt. 

In mehreren Städten finden sich Anfänge höherer Schulen zur Vorbe- 
reitung auf die mittleren und oberen Classen der Gymnasien und Realschu- 
len; so in Olpe*), Schwerte, Gevelsberg, in Wattenscheid bei 
Bochum, u. a. Denselben Zweck haben die zahlreichen von kathol. Geist- 
lichen eingerichteten sogenannten Rectorate. 

Ein Directörwechsel hat in den 5 Jahren stattgefunden bei den 
Gymnasien zuWarendorf, Coesfeld, Minden, Dortmund, Hamm; 
ebenso in "War bürg gelegentlich der Erweiterung der Anstalt zu einem 
Gynmasium ; femer bei den Progymnasien zu V r e d e n und Rietberg; ebenso 
bei der Realschule zu Lippstadt. 

Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium und die Realschule 
zu Bielefeld, das Gymnasium zu Höxter und die Realschule zu Siegen. 

Den Nachmittagsunterricht zu beseitigen hat sich bei den westfaL hö- 
heren Schulen keine Veranlassung gefunden. 



n Die höh. Schule in Olpe hatte 1878 in 4 etwa der YI— III eines Qrmn- vtA 
einer Realschule 1. O. entsprechenden Classen 65 Schaler. Das Rectorat in Werden 
hatte ihrer 70 in nur 2 Classen mit dem Standpunct etwa einer lY und IIL 



259 

Der firühere Chef des K. Prov. Schtilcollegiums zu Münster OPräsi- 
dent Staatsmin. Dr. v. Düesherg trat am 31. Aug. 1871 in den Buhestand 
und starb am 11. Dcb. 1872. Sein Nachfolger (seit 1. Sptb. 1871) ist der 
OPräsident Wirkl. Geh. B. r. Kühlwetter (vorher Kaiserl. OPräsident zu Strass- 
burg). 

Im Juni 1873 ist zu Soest die 268te westfälische Directoren-Conferenz 
abgehalten worden. 



1. Begieningsbezlrk Münster. 
MÜN8TEB. 

(Hauptstadt der Provinz. Pürstbisthum Münster. 21,934 Einw). 
Ein königliches Gymnasium und eine städtische Bealschule. 

Das Oymnaslnm Panlinnm (I, 296. n, 263). 

Umfang der Schule: 18 Classen (VI— IV und ebenso ü und O DI, II, I in je 2 
Cotus). Frequenz: 666 (1868: 640); davon 681 katk, 79 ev., 6 jüd,; 220 auswärtige. 
I: 121 (1868: 113), H: 156, Ul: 180. Abiturienten: 275. 

Lehrer: 32. Director: Dt, Franz PeUrs (seit M. 1866), 10 OL., 11 ordentl., 1 ev. 
Reliffionsl., 4 wissensch. Hülfsl., 3 Sch.cand., 2 techn. Lehrer. — Der OL. Dr. Scherer 
wurde 0. 1871 als Dir. an das Öymn. zu Coesfeld, der ord. L. ffechelmann 0. 1874 als Dir. 
an das Gynm. zu Warburc und der ord. L. Dr. Jlense M. 1874 ebendahin als OL., der ord. 
L. A. Buschmann K. 1873 als OL. an das zu Warendorf berufen. — Pensiooirt wurden der 
OL. ProL Welter 0. 1872 (f 28. Juli 1872) und der OL. Dr. SaizmatmUi. 1874 — Der OL. 
Prof. Dr. Boner starb am 15. Dcb.. 1872. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer; ausserdem 
haben längere oder kürzere Zeit 25 Sch.cand. dem Lehrercoll^um angehört 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind sammtliche Lehrer katholisch. 

L o ca 1. Der beabsichtigte Neubau der Akademie zu Münster wird die für das Gvmn. 
rerfugbaren Räume vermehren; einstweilen sind Lehrerwohnungen eingezogen und für 
nähere Schnlzwecke verwandt worden. In unmittelbarer Nähe des Schulhauses ist 1873 
eine grosse Turnhalle erbaut worden. Dieselbe wird auch von der K. Akademie benutzt. 

Etat: 30,600 Thlr. Darin St.Zuschuss mittelbar 15,307 Thh*. Besoldungen: 28,060 
Thlr. N B. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Zum 60jähr. Dienstjubiläum des Prof. Welter (14. Apr. 1872) wurde mit einem Gap. 
von 2400 Thbr. eine IFefterstiftung gegründet zur Uuterstützung bedürftiger Primaner der 
Anstalt. 

Dr. Hense, Die Musik als Bildungsmittel der griech. Jugend ; Progr. 1869. Dr. Ho- 
sius, Beiträge zur Kenntniss der diluvialen und alluvialen Bildungen der Ebene des 
Hönsterschen Beckens; Progr. 1871. 

Zur älteren Geschichte der Schule : Dr. P arm et, Rudolf von Langen. Leben und Ge- 
dichte des ersten Münsterschen Humanisten; Münster 1869. Dr. Diilenbnrger, Alex. 
Hegius and Rud. von Langen ; Gymn. Zeitschr. 1870 p. 481 ff. Dr. R e i c h 1 i n g, De Joann. 
Murmellii vita et scriptis; Monast. 1870. 

Patronat: königlich. 



Die Bealsehule 1. 0. (I, 299. n, 264). 

Glassenzahl : 8 (U und OIU und II). Frequenz: 386 (1868 : 262) ; davon 335 kath., 
31 ev., 20 jüd.; 131 auswärtige. I: 24 (1868: 11), 11: 80, lÜ: 100. Abiturienten: 
^1) in den 5 vorhergehenden Jahren: 14). 

17* 



260 

Lehrer: 180- Director: Pe.Müneh (seit M. 185^, 4 OL., 1 kath. und 1 ev. 
BeligionsL, 6 ordentL, 1 wisscnsch. HüIübL, 3 techn., 1 Eiern. L. — Der ord. L. Dr.Höw 
gine als OL. an die BS. zu Osnabrück. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind 
11 »ch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Etat: 16,124 Thlr. Besoldungen: 12,960 Thlr. Dir. 1000 Thfar.*) 

Dr. Lors che id, Aristoteles Einfluss auf die Entwickelung der Chemie; Frogr.1872. 
Dr. Hubert zum Egen, Die Elemente der Chronologie; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. Ouratorium. 



WARENDORR 

(Fürstbisthum Münster. 47 33 Einw.) 
Gymnasinm Lanrentiannm (I, 300. 11^ 265). 

Die Anstalt wird 1676 vom Staat übernommen werden. Sie zählt jetzt 9 Clssseo 
(Uund Olli, II und I). Frequenz: 200; davon 181 kath., 12 ev., 7 jüd.; Id2 aof 
wärtige. I: 61 (1868: 72), U: 63, UI: 60. Abiturienten: 116 (in den 6 Jahren 
vorher: 181). 

Lehrer: 12. Director: Dt.J,F, Ganaz (seit H. 1873; vorher OL. am Qtfom. ro 
Kempen), 3 OL., 3 ordentl., 1 ev. Religionsl., 4 wissensch. Hülfsl. — Der firühere Dir., Dr. 
Lucas, starb am 20. Novb. 1872. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers war commissariBcher 
Dirigent der OL. Dr. Combrinek, Der OL. Baute wurde M. 1871 emeritirt — Neu ein- 
getreten sind 3 Lehrer und als Hülfsl. 8 Sch.candidaten. 

Die Lehrer sind mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl., alle katholisch. 

Das Local des Gymn. wird mehrmals wöchentlich auch von der Handwerker-Fort- 
bildungs- und der Sonntags-Schule benutzt. 

Etat: 11,140 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 2900, mittelbar 960 Thbr. Be- 
soldungen: 9926 Thlr. :N E. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Im Progr. von 1869: Ein 1766 von Schülern der Anstalt aufgeführtes dramat. Sing- 
spiel. 

Patronat: konigUch (von 1876 an). 



RHEINE. 

(Fürstbisthum Münster. 3878 Einw.) 
Gymnasium Dionyslanum (I, 301. n, 265). 

Gegenwärtig 8 Gymnasialclassen (U und OII und I). Frequenz: 176 (IM: 

118); davon 166 kath., 16 ev.. 6 jüd.; 111 auswärtige. I: 62 (1868: 24), H: 64, UI: ». 
Abiturienten: 72 (in den 6 Jahren vorher: 60). 

Lehrer:12. Director: Dr. P«. Gros/eld (seit M. 1861. Geistlicher), 3 OL., 4 ordentl.. 
1 ev. Religionsl., 28ch.cand., 1 techn. L — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem find 
8 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Hit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Unverändert Die Herstellung einer Turnhalle ist im Werk. 

Etat: 10,440 Thlr. Dann StZuschuss unmittelbar 2660, mittelbar 400 Thlr. Be- 
soldungen: 9276 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr. 



1) Die meiatan dar Lehnr unterrichten auch theili in der ProT. OewerbMohnl«, tbeiltinder HMd1rtrkt^ 
Fortbildungtchole, die ebenfftUt unter der Direction des Bealsohul. Dir. stehen. 

«) Sohald, was berorsteht. die Oewerbeschule aufgehoben wird, werden die 800 Thlr., die der Dir. Ar ih 
Leitung derselben besieht, auf die Bealschulcasse abemoniaes, wodurch sich auch ihre Geeaamdotation tfhBki 



261 

Der f Vicar Ge. Kroger hat sein Wohnhaus in der Stadt dem Gymn. yermaoht und 
zur Dienstwohnung eines Lehrers bestimmt (s. Progr. von 1878). 

Dr. Darpe, Die Realien in den alten Classikeni) Grad und Art ihrer Beracksichti- 
guog bei der Lectüre; Progr. 1874. 

Patron at: städtisch mit königl. Compatronat (Rechtsanwalt Weddige), 



BURGSTEINFURT. 

(Grafschaft Steinfurt. 3356 Einw.) 

Fttrstl. Bentheimselies Gymnaslnm (Amoldinum ^) mit einer Bealsehnle 

1. 0. (I, 302. n, 266). 

Die 6 Gymnasial- and neben lYbis I 4 Real-Glassen. Frequenz: G. 138(1868: 
114), K 67 (1868: 49); zusammen: 200: wovon 169 ev., 20 kath., 11 jüd.; 117 auswärtige. 
Gl: 26, n: 36, Hl: 28; Rl: 4, U: 18, Ul: 29. Abiturienten im Gymn.: 40, in 
der RS: 8. 

Lehrer: 16. Dir ector: W. Rohdewaid (seit 0. 1859), 5 OL., 5 ordenÜ., 1 kath. Reli- 
gionsl.. 3 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Der OL. KyMaeus starb am 8. Novb. 
1873. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 8 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Das Schulhaus ist unzureichend geworden. Ueber einen Erweiterungsbau 
wird verhandelt Die Errichtung einer TunihaUe ist im Werk. 

Etat: 16,140 Thh-. Darin St. Zuschuss 9460 Thlr. Besoldungen: 14,200 Thhr. NE. 
W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

LViefhaus. Mittheilungen über das Turnen und verwandte Uebungen bei der 
Anstalt; Progr. 1871. 

Patronat: königlich. 



VREDEN. 

(FürstbiBthum Münster. 1919 Einw.) 



Progymnasinm Oeorsfanum (I^ 304. U, 267) (x). 

Nach wie vor 6 ungetheilte (blassen. Frequenz: 45; davon 34 kath., 7ev., 4 jüd., 
15 auswärtige. 11: 12, III: 8. 

Lehrer: 6. Rector: Birm, Schröder (seit 0. 1 872: vorher Lehrer derselben Anstalt) 
3 wissensch. Lehrer und 2 Geistliche (1 kath., 1 ev.) als Religionsl. — Der frühere Rector 
C Faber, ging 0. 1872 als OL. an das Gymn. zu ßochum über. — Neu eingetreten sind 
5 Lehrer. 

Bis auf den einen (ev.) Religionsl. sind die Lehrer katholisch. 

Local. Ueber den Bau eines neuen Schulhauses schweben Verhandlungen. 

Etat: 2583 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 400 Thb-. Besoldungen: 1640 Thb:. 
Rector: 600 Thlr. 

Patronat: stadtisch. 



>) Berichiigmig sq Bd. I p. 3ti3 p. 4 oben: T)ie Verwaltong der EinkOnfta Readuh durch denSchnlreiit- 
^«i'tt'r. In erster Htolle war die Terwaltang Sache de« Henato, der aber fttr wichtige Sachen die Oenehroigang 
der Condomini, der Grafen von Sleinfurt-Bentheim und Bheda, bodnrfte. Die Verpachtnngen, Einnahn« der 
Ptefal« n. a. w. besorgte im Auftrage de« Senats der Bentmeitter. 



262 



COESFELD. 

(Pürstbisthum Münster. 3525 Einw.) 
Gymnasium (I, 305. ü, 267). 

Die Anstalt zählt 9 Classen (VI— IV; U und Olli— 1). Frequenz; 144 

(1868: 106); davon 140 kath., 2 ev., 2 jüd.; 81 auswärtige. I: 40, II: 41, 0:20. 
Abiturienten: 85. 

Lehrer: 13. Director: Dr. Jos, Scherer (seit 0.1871; vorher OL. am Gymn. zu 
Münster), 4 OL., 4 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 Sch.cand., 1 techn. und Eiern. L- 
Der frühere Dir., Prof. Dr. Schlüter, starb am 26. Octb. 1870 (s. Progr. v. 1871). - !^eu 
eingetreten sind 2 Lehrer und 8 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Das Schulhaus hat verschiedene durchgreifende Reparaturen und Ter- 
besserungen erhalten (Kosten: c. 2000 Thlr.). Wegen Erbauung eines Winter-Turnlocals 
wird verhandelt. 

Etat: 12,700 Thlr. Darin St.Zuschuss unmittelbar 1480, mittelbar 5116 Thlr. Be- 
soldungen: 10,500 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr. 

Der Qrymn, Jj, Brm, £sch hat der Anstalt 300 Thlr. vermacht, deren Zinsen für arme 
Schüler verwandt werden sollen. 

Dr. Scher er, Deutschland imLiede der Dichter seit dem 17. Jahrhundert; Progr. 
1873. 

Patronat: königlich. 



BOCHOLT. 

(Pürstbisthum Münster. 6125 Einw.) 
Höhere Bfirgerschule (11, 268). 

Die 5 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 71; davon 60 kath., 8 ev., 3 jüd.; 
12 auswärtige. 1. Gl. 6, 2. Gl. 13. Die Abgangsprüfung haben 12 Schüler be- 
standen. 

Lehrer: 6. Rector: J. Waldau (seit M. 1861 ), 4 ordentl., 1 tech. und Elem. L. - 
Der Lehrer Schwellenbach ging 0. 1871 als OL. an die höh. BS. zu Grefeld über. — Neu 
eingetreten sind 4 Lehrer. 

• Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 4090 Thlr. Darin St. Zuschuss 300 Thlr. Besoldungen: 3622 TMr. Rector 
780 Th]r. und Wohnung. 

Ausser werthvollen Büchergeschenken hat die Anstalt für die Bibliothek von Ver- 
schiedenen Geldbeiträge (c. 170 Thlr.) erhalten. 

Ret. Waldau, Nachrichten über das Schulwesen in Bocholt; Progr. 1870. L. 
Janssen, Bemerkungen zur Reform des Unterrichts in der elementaren Algebra ; Progr. 
1872. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



DORSTEN. 

(Grafsch. Recklinghausen. 3230 Einw.) 
Progymnasiain (I, 306. 11, 269). 

Die Anstalt, am 2. Sptb. 1868 als berechtigt anerkannt, hat die Classen VI bis ü 
ungetheilt. Frequenz: 83 (1868: 58); darunter 72 kath., 9ev., 2 jüd.; 26 auswärtig** 
1: 24, ni: 15. 



263 

Lehrer: 6. Recior: Hör Jof. iSTorit (seit IL 1866), 4 ordenil., 1 techn. und 
Eiern. L. — Neu eingetreten ist 1 Lehrer, und als Hülfsl. 1 Sch.candidat. 
Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Local. Eine gründliche Reparatur des Schulhauses wird beabsichtigt (Kostenan- 
Bchlag: 1400 Thlr.). 

Etat: 3760 Thlr. Darin St. Zuschuss mittelbar 560 Thlr. Besoldungen: 3270 Thlr. 
Rector 840 Thlr. 

Patronat: stadtisch. 



RECKLINGHAUSEN. 

(Grafschaft Recklinghausen. 4853 Einw.) 
Gymnasinm (I, 307. IL, 270). 

Wie früher 6 Gvmn.clas8en, ungetheilt. Frequenz: 154 (1868: 119); davon 137 
kathol., 16 ev., 1 jüi; 71 auswärtige. I: 30 (1868: 22), H: 41, LEI: 28. Abituri- 
cnten: 67. 

Lehrer: 12. Director: Dr. Bernh, HöUeher (seit O. 1859. Geistlicher), 3 OL., 6 
ordentL, 1 ev. Religionsl. , 1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. L. — Der ord- L. Gailien ging 
M. 1872 als OL. an das Gymn. zu Wongrowitz. — Der OL. Prof. W. Ccupera trat iHeuj. 
1874 in den Ruhestand. — An» 10. Novo. 1868 starb der pens. OL. E. Berring, — Neu 
eingetreten sind 4 Lehrer und 7 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 10,800 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 2590, mittelbar 950 Thbr. Be- 
soldungen: 8700 Thlr. NE. Dir. 1700 Thlr. 

Patronat: städtisch mit königl, Compatronat 



2. Beglerangsbezirk Minden. 
MINDEN. 

(Fürstenth. Minden. 13,929 Einw.) 
Oymnasinm mit einer Bealsclinle 1. 0. (I, 308. 11, 270). 

Die 6 €tymn.cla88en sind ungetheilt; Realcl: 5 (IV, Uund OIQ; U, I). Fre- 
quenz: G. 198 (1868: 176), RS. 139 (1868: 152); zusammen: 337; davon 288 ev., 32 
kath., 17jud.; 94 auswärtige. G.I: 12, IT: 80, HI: 38. RSI: 13, D: 28, HI: 68. Abi- 
turienten im Gymnasium: 24 und SExtraneer; in der RS: 18 (in den 5 Jahren vorher : 
11). 

Lefarer: 17, Director: Dr. Pan/Gran/o/f' (seit Neuj. 1872; vorher Dir. desGtymn. 
zu Lauban), 5 OL., 6 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 1 teclin. und Elem. L. 
— Der frühere Dir., Dr. Gandtner, wurde M. 1871 als Prov. Schulrath nach Berlin berufen. 
Der OL, Freytag ging 0.1870 als OL. an das Gymn. zu Barmen (jetzt Dir. des Gymn. zu 
Hamm), der OL. Dr. GrosMer M. 1871 ebendahin, der OL. Quapp M. 1873 als Dir. an die 
RS. zu Leer, und gleichzeitig der Oh. Bosch als Rector an die höh. BS. zu Arolsen; der 
OL. Dr. Voriänder O. 1874 an das Lyceum zu Hagenau. — Neu eingetreten sind nicht 
weniger ah 22 Lehrer und 15 Sch.candidaten. 

S&mmtUche Lehrer, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, sind evangelisch. 

Local. Die langjährigen Verhandlungen über einen Neubau haben noch nicht zum 
Ziel geführt Die unlängst eingetretene Entfestigung der Stadt hat aber die Erwerbung 
eines geeigneten Bauplatzes mögUch gemacht. 



264 

Etat: 17,200 Thlr. Darin StZuschuss 6660 Thlr. Besoldungen: 16,200 Thlr. üilL 
Dir. 1600 Thlr. 

Ein Vermächtniss des Uhrmachers Fischhaupt von 1000 Thlr., deren Zinsen als Bei- 
hülfe zur Schulgeldzahlung für arme Schüler verwandt werden sollen. 

Der privaten Lehrer -Wittwen und Waisencasse werden durch Geschenke abgehender 
Schüler jänrlich c. 60 Thlr. zugewandt. 

Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat. Guratorium. 



HERFORD. 

(Grafsch. Ravensberg. 10,862 Einw.) 
Friedrichs-Oymnasium (1, 310. 11, 271). 

Wie früher: 6 Gymn.classen und eine Vorschulcl. (Diese ist Privatuntemehmen des 
Guratoriums). Für die vom Griechischen dispensirten öchüler sind von VI bis II Real- 
abtheilungen vorhanden. Frequenz: 6.162 (1868: 150), V. 23, zusammen: 185; da- 
von 146 ev., 21 kath., 18 jüd.; 38 auswärtige. I: 13, II: 17, III: 47. Abitu- 
rienten: 18 (in den 5 Jahren vorher: 26*). 

Lehrer: 11. Director: Dr. Gu,Bode (seit M. 1864), 3 OL., SordentL, 1 wissensch. 
Hülfsl., 1 kath. Religionsl., 2 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Knoche starb am 10. 
Jan. 1873. — Neu emgetreten sind 4 Lehrer und von 2 Sch.cand. einer als probandat, 
einer als provisor. Hülfsl. 

Die Lehrer sind, bis auf den einen (kath.) Religionsl., evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 26. Octb. 1869 einge- 
weiht worden (s. dasProgr. v.'1870). Die Kosten haben c. 22,000 Thlr. betragen, worin ein 
königl. Gnadengeschenk von c. 10,000 Thlr. Das alte Schulhaus ist zu Lehrerwohnan- 
gen eingerichtet. 

Etat: 11,480 Thlr. Darin StZuschuss 3376 Thlr. Besoldungen: 9565 Thbr. NE. 
Dir. 1600 Thb-. und Wohnung. 

Das Vermögen der Lehrerwittwen-Gasse ist durch den Ertrag wissenschaftlicher Vor- 
träge auf 500 Thlr. gebracht worden. 

Von Freunden der Anstalt ist derselben u. a. für die Morgenandachten ein Har- 
monium und für den Gesangunterricht ein Flügel zum Geschenk gemacht worden. 

Dr. Hölscher, Geschichte des Gymn. zu Herford. II und III; Progr. 1872 und 74. 

Fatronat: städtisch, mit königl. Gompatronat Guratorium. 



BIELEFELD. 

(Hauptstadt der Grafsch. Ravensberg. 21,264 Einw.) 
Gymnasium mit einer Realschule 1. 0. (I, 311. II, 272). 

Umfang der Schule: 7 Gymnasial- (V in 2 Götus), 5 Real- (IV, ü und DI; II 
und I) und eine Vorschulcl. —Frequenz: G.212 (1868: 247), BS.: 123 (1868: m 
V. 113; zusammen: 448; davon 378 ev., 32 kath., 38 jüd.; 94 auswärtige. Gl: 18.11: 
16, ni: 35. RI: 5, II: 20, III: 44. Abiturienten im Gymn.: 40 (in den 5 Jahren 
vorher: 26), in der RS: 7, 

Lehrer: 22. Director: Prof. Dr. G. Niuach (seit M. 1867), 6 OL., 7 ordentL, 
3 wissensch. Hülfsl., 2 kath. Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der ord. L, Dr. Co»r. 
Bock ging 0. 1871 als OL. an das Progymn. zu Beigard, der OL. Dr. GoULLüitfftrt K. 18J71 
als Dir. an das Gymn. zu Linien, der ord. L. Dr. Alb. Richter M. 1872 als OL. an die höh. 
BS. zu Wandsbeck, der ord. L. W. Cramtr M. 1873 alsRector an die höh. BS. zu Münster 



M Von den 40 Scbttlern, die von läöö bi« 1678 das Abiturientenexanen bestanden haben, Bind 23 mit in 
den Krieg gegen Frankreich gezogen. 



265 

im Elsa», der OL. Dr. AJfr. Eberhard M. 1873 als Prof. an das Fädag. zum Kloster U. L. 
Fr. in Magdeburff. — Der pensionirte Dir. der Anstalt Dr. C. Schmidt stArb zu Berlin im Jnli 
1870, der gleich&ils ementirte Prof. HinzpeUr am 23. Sntb. 1870, der OL. Wortmann am 28. 
Octb. 1872. — Nen eingetreten sind 16 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme der 2 kath. Religionsl. und eines (kath.) provisor. Lehrers sind alle 
Lehrer evangelisch. 

L c aL Das neue stattliche und allen Bedürfnissen der Anstalt genügende Schulhaus 
ist am 28 Apr. 1870 eingeweiht worden; s. Progr. v. 1871. — Die früher einem Turnverein 
gehörige, jetzt städtische Turnhalle wird von sämmtlichen höheren Schulen des Orts benutzt. 

Etat: 21,098Thlr.. Darin StZuschuss 3738 Thb*. Besoldungen: 16,750 Thlr. N£. 
Dir. 1700 Thlr und Wohnung. 

Die Anstalt hat wiederum manche Beweise thätiger Theilnahme erhalten : u. a. ist 
der Fonds der jBaiwtschen Lehrer -Wittwen und Waisenoasse von dem Stifter um lOOOThlr. 
Termehrt worden. Bei der Einweihung des Schulhauses schenkte der Beg.R. v. Spiegel 
300, der OBürgerm. Bredt in Barmen lu) Thlr. zur Unterstützung armer Schüler. Die 
Z>f/iiM8chen Erben haben den nach ihnen genannten Fonds eines Schülerstip. auf 500 Thlr. 
erhobt. Der Fabrikant A. W. Kisker schenkte 500 Thlr. zur Bereicherung der Schüler- 
bibhothek und Begründung einer Kunstsammlung. — In den Genuas des Zoe6e//schen Le- 
gats von 3000 Tür. (s. B. II, 273) ist die Anstalt Anf. 1872 gelangt 

Patronat: städtisch. Die gemeinschaftliche Ünterhaltungspflicht der Stadt und des 
Staats an der Schule wird neu regulirt. — Guratorium. 

GÜTER8L0R 

(Kreis Wiedenbrück. 4297 Einw.) 
Gymnasium (I, 312. 11,274). 

Jetzt 8 Classen (U und Olli und 11). Frequenz: 245 (1868: 159); davon 239 
ev., 3 kath., 3 jüd.; 179 auswärtige. I: 35, 11: 65, III: 78. Abiturienten: 79. 

Lehrer: 12. Director: Dr.fT. X/m^enrfer fseit M. 1868), 30L., 4ordentl., 1 Reli- 
^onsl., 2 wissensch. Hülfsl., 1 Elem. L. — Der OL. Hrm\ Scholz wurde M. 1869 Pfarrer in Unse- 
burg, wo er bald darauf starb. — INeu eingetreten sind 4 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind eyangelisch. 

Local. Die Aula hat zu Classenzimmem eingerichtet werden müssen; eine neue 
ist in einem besonderen Gebäude dem Gymn. gegenüoer 1874 hergestellt worden. Ebenso 
ist eine Turnhalle auf einem nahe dem Schulhause belegenen, der Anstalt geschenkten 
Grundstück errichtet; die Kosten des Baues und der Einrichtung sind durch fireiwillige 
Gaben zusammengebracht. 

Etat: 11,693 Thlr. Besoldungen: 9750 Thlr. Dir. 1300 Thh-. und fr. Wohnung. 

Durch Schenkungen Gütersloher Bürger ist behufs Eirhöhung der Lehrerbesoldjingen 
das Capitalvermogen der Anstalt um 36,2(X) Thlr. vermehrt woraen. — Der Rentier Gö- 
ring in Düsseldorf hat 500 Thlr. geschenkt, von deren Zinsen das Schulgeld für einen 
armen Schüler gezahlt werden soll. Von einem andern Wohlthäter sind 200 Thlr. ge- 
schenkt, deren &nsen jährlich zu einer Prämie für einen Primaner verwandt weroen 
soll, der im übrigen looenswerth, auch die Au%abe, einen hebr. Psalm oder ein Stück 
aas einem griech. Tragiker ins Lat. zu übersetzen, am besten gelost hat 

Dr. Huncke, Der deutsche Michel; Progr. 1870. Im Progr. von 1871: Schulrede 
des Dr. Klingender am Schluss des Sommersem. 1870, und des Dr. Muncke am 22. 
Karz 1871. &de des Dir. an demselben Tage 1872 s. im Progr. des Jahres. 

Patronat: das Guratorium. 

RIETBERG. 

(Grafsch. Rietberg. 1910 Einw.) 
Progymnasinm (I, 314. TL, 274). 

Die Anstalt, unter dem 2. Sptb. 1868 als berechtigt anerkannt, zählt 5 Classen 
(TI— 11) ungetheilt Frequenz: 55 (1868: 69); davon 39 kath., 8 ev., 8 jüd.; 26 aus- 
wärtige. II: 17, lU: 11. 



266 

Lehrer: 9. Rector: Conr,Schaüau (seit H. 1872; vorher ord. L. am Gymn. zu 
Paderborn), 6 ordentl., 1 ev. ReliffionsL, 2 techn. und Eiern. L. — Der frühere Rector, 
Dr. Dyckhofff wurde 0. 1872 Dir. des neuen Gymn. zu Wongrowit«. — Neu eingetreten 
sind 6 Lelu*er. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Zur Herstellunff einer Aula sind aus Staatsfonds 700Thlr. bewilligt Aach 
der Bau einer Turnhalle wird vorbereitet. 

Etat: 4000 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 1550, mittelbar 800 Thlr. Be- 
soldungen: 3268 Thlr. Rector: 850 Thlr. 

Die Bibliothek des Dr. W. Fuistinp, früheren Rectors der Anstalt ( f als Prof. am 
Gymn. zu Münster), ist von derWittwe dem Progymnasium überwiesen worden. 

Das Patronat wird von einem Guratorium ausgeübt. Zur Unterhaltung der Schale 
ist weder die Stadt noch der Staat verpflichtet. 



PADERBORN. 

(Fürstenth. Paderborn. 13,003 Einw.) 
Gymnasium Theodorlanum. (I, 314. 11, 275). 



Die Anstalt ist 1874 vom Staat übernommen. — Jetzige Classenzahl: 13. Unge- 
theilt sind nur VI— IV; dann U und Olli; ü und II und I je in 2 Cötus. Fre- 
quenz: 520 (1868: 574); davon 440 kath., 52 ev., 28 iüd.; 236 auswärtige. I: 142, 
Ü: 123, ni: 91. Abiturienten: 315 (in den 5 Jahren vorher: 254). 

Lehrer: 22. Director: Dr. Ant, Jos. Schmidt (seit HL. 1864), 7 OL., 8 ordentl, 
1 ev. Religionsl., 8 wissensch. Hülfsl., 1 techn. L. — Der OL. Grimme wurde M. 1872 Dir. 
des Gymn. zu Heiligenstadt, der ord. L. Dr. 7%. Erdmann Joh. 1874 Rector der höh. B.S. 
in Papenburg, M. 1874 der OL. Dr. Wemeke Dir. des Gymn. zu Montabaur. — Der 
OL. Dr. Giefert wurde Joh. 1874 emeritirt. Der OL. Prof. Schwubbe starb am 28. Kai 1872, 
der pens. OL. Prof. Dr. Le$smann im Sptb. 1869. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 6 
Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Es ist im Werk, die jetzt unbenutzten Räume des Theodorian. Seminars 
für das Bedürfniss des Gymnasiums einzurichten. Der Bau einer Turnhalle wird vor- 
bereitet. 

Etat: 22,200 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 1460, mittelbar 6911 TWr. Be- 
soldungen : 20,000 Thlr. N E. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

L. Hülsenbeck, Die Wohnsitze der germanischen Marsen; Progr. 1871. Dr. 
Werneke, Der deutsch-franzosische Krieg von 1870 — 71; Progr. 1872. 

Patronat: königlich. 



HÖXTER* 

(Fürstenth. Corvey. 4566 Einw.) 
Könlg-WUhelms-Oymnaslain (H, 276). 

Das frühere Progymn. ^) ist zu einem Gymnasium erweitert worden tmd als solches 
unter dem 21. Novb. 1872 anerkannt. Es besteht aus den 6 Gkmnasialclassen und einer 
Vorschulcl. (letztere ist Privatuntemehmen des Curatoriuras). F r e q u e n z : G. 125, V. 40 •, 
zusammen: 165; davon 136 ev., 10 kath., 19 jüd.; 51 auswärtige. 1: 3, II: 21, HI: 36. 
Eine Abiturientenprüfung hat, da die I erst 0. 1873 eröffiiet worden, noch nicht stattge- 
funden. 

£[athol. Beligionsunterricht fehlt in Folge der Weigerung des Bischofs von Paderborn, 
einen Geistlichen damit zu beauftragen. 

*) Du« Stfttut deMelben •. CBL 1870 p. G45 f. 



^267 

Lehrer: 9. Director: flh». Petri (seit O. 1879; vorher Rector des Progjrmn.), 3 
OL., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — 
Kmmiliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das iür die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 21. Apr. 1870 eingeweiht 
worden (s. Frogr. von 1871). Der König hatte zu den Baukosten KXX) Thlr. geschenkt. 

Etat: 9850 Thlr. Darin St. Zuschuss 4100 Thb. Besoldungen: 9350 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. 

Zuurewandt sind der jungen Anstalt zur Vermehrung ihres CapitalvermÖgens ausser 
kleineren Geschenken: 1450 Thlr. vom Stadtrath Xfi/w«, 75 Thlr. von der Giii&n zur Lippe, 
300 Thlr. von den Erben des Gerichts R. Hichier; zur Begründung eines Alumnats von 
Verschiedenen 850 Thlr. Stipendienstiftung des f Kannnanns Klingemann: 4040 Thlr. 
(9. Progr. von 1872). 

Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Gerichts B. ^SacXr). Curatorium. 



WARBURG. 

(Pürstenth. Paderborn. 4405 Einw.) 
Gymnasinm (I, 317. II, 277). 

Das frühere Progymnasium ist mit Hülfe eines Zuschusses aus allgm. Staatsfonds 
zu einem Gymnasium erweitert worden und als solches nach Ablegung des exclusiv katho- 
lischen Charakters unter dem 31. März 1874 anerkannt Frequenz der 5 Classen 
(VI— II) des Progymn. in dem 0.1874 schliessenden Semester: 164 (1868: 125); davon 
124kath., 21 ev., 19 jüd.; 71 auswärtige. 11: 37, IQ: 37. Die Prima ist 0. 1874 eröfinet 
worden. 

Lebrerdes Gymn. : 10. Director: Dr. A d, Hechelmann (seit 0. 1874 ; vorher Lehrer 
am Gymn. zu Münster), 3 OL., zu denen der frühere Rector des Progynm., A, Havenecker, 
gehört ; 1 ev« ReligionsL, 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — 

Die jetzigen Lehrer sind mit Ausnahme des ev. BeUgionsl. alle katholisch. 

Local. Das Schulhaus bedarf einer Erweiterung und durchgfreifender Restaurationen, 
welche vorbereitet weiden. 

Etat: 11,400 Thb*. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4240, mittelbar 1014 Thlr. Be- 
soldungen: 9430 Thlr. NE. Dir. 1500 ThLr. 

F. Spielmann, Der Yenusdurchgang am 9. Dcb. 1874 (für den Standpunct der 
Schule); Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Kreisgerich tsR. ZiegUr), Ourato- 
riom. 



8. Begierungsbezirk Arnsberg. 
ARNSBERG. 

(Herzogth. Westfalen. 4778 Einw.) 
Oymnasiam Lanrentiannm (I, 318. 11, 277). 

Von den 8 Oymn.cla88en werden die III, II und I in mehreren Gegenstanden in 
2 getrennten Abtheilungen unterrichtet Frequenz: 221) (1868 : 204) ; davon 145 kath., 
78 er., 6jnd.; 104 auswärtige. 1: 40, II: 57, III: 34. Abiturienten: 117. 

Lehrer: 15. Director: Dr. Franz Xav. Hoegg (seit M. 1842. Derselbe feierte am 17. 
Octb. 1872 sein öOjähr. Diensljubiläum), 3 OL., 1 kath. und 1 ev. ReligionsL, 5 ordentL, 3 Seh.- 



268 

Cand. als wissensch. Hülfkl.f 1 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Tüeking ging O. 1873 
als Dir. an das Gymn. zu Neuss über. 0. 1874 wurde der ord. L. Dr. v. Fricken Bchulrath 
bei der K. Regierung zu Königsberg in Pr. — Der Ilülfsl. Gand. Schmale starb im März 
1871 als Unterofficier zu Epemay. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 9 Sch.candi- 
daten. 

Hit Ausnahme des einen (ev.) Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Das jetzige Schulhaus entspricht dem Bedürfniss nicht mehr. Ein Neubau 
wird vorbereitet, 

Etat: 12,540 Thh*. Darin StZuschuss unmittelbar 5604, mittelbar 500 Thlr. Be- 
soldungen: 11,100 Thh-. NE. W. Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Feaux, Die klimatischen Verhältnisse Westfalens; Progr. 1870. Dr. Ho egg, 
Schubrede am 22. März 1871, im Progr. von 1873. 

Patronat: königlich. Guratorium. 



BRILON. 

(Herzogtlium "Westfalen. 4516 Einw.) 
Gymnasium Petrlnum (I, 320. II, 278). 

Wie schon vor 6 Jahren: 9 Glassen (U und Olli, II, I). Frequenz: 222 
(1868: 194); davon 201 kath., 17 ev., 4 jüd. : 149 auswärtige. I: 60 (1868: 71), II: 65, 
TU: 65. Abiturienten: 132 (in den 6 Jahren vorher: 187). 

Lehrer: 15. Director:C Roeren (seit M. 1864), 3 OL., 5 ordentl., 1 ev. Religionsl, 
3 Sch.cand. als Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Ditr. Kirchhof ging Ä 1871 
als Rector an das Gollegium zu Schlettatadt im Elsass, der ord. L. Leinemann M. 1872 als 
OL. an das Gymn. zu Münster. — Der OL. Becker starb am 16. Sptb. 1872 (s. Progr. v. 1873). 
— Neu eingetreten sind 5 Lehrer und 10 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch; und ausser 
dem Dir. sind noch 4 Lehrer Geistliche. 

Etat: 9780 Thk. Darin St. Zuschuss 1087 Thlr. Besoldungen: 8012 Thlr. Dir. 
1200 Thlr. und fr. Wohnung. 

Der Gymnasialkirche sind von derWittwe Siebert testamentarisch 1116 Thlr. behofs 
ihrer Instandsetzung zugewandt. 

OL. Becker, Beitrüge zur Geschichte von Brilon; Progr. 1869. Dr. Mette, Die 
vergleichende Sprachforschung in ihrer Bedeutung für die classische Philologie; Progr. 
1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Justiz R. JTajrxcr). 



LIPPSTADT. 

(Nebenquartier der Grafsch. Mark. 7609 Einw.) 

Bealsehnle 1. 0. (I, 321. II, 279). 

Die Anstalt zählt jetzt 8 Glassen (ü und Olli und 11). Frequenz: 276 (1868: 
298); davon 177 ev., 46 kath., 62 iüd.; 131 auswärtige. I: 29(1868: 12), n: 50, lÜ: 86. 
Abiturienten: 29 (in den 5 Jahren vorher: 18). 

Lehrer: 16. Director: Ih.L.Augi (seit 0. 1872; vorher Rector der höh. BS. 
zu Wollin), 6 OL., 4 ordentl., 2 kath. Religionsl., 2 wissensoh. Hülüsl., 2 techn. und Elem. L. 
— Der frühere Dir., JuL Oatendorf, übernahm 0. 1872 die Direction der RS. zu Düssel- 
dorf. Der OL. Kämmerer ging M. 1871 an das Realgymn. zu Braunschweig über. — Neu 
eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem 8 Sch.candidaten. 

Bis auf die 2 kath. Religionsl. sind die Lehrer evangelisch. Vgl. Abschn. Ip.l9. 

Etat: 17,370 Thlr. Darin St. Zuschuss 2660 Thlr. Besoldungen: 13,960 Thlr. NE. 
Director 1500 Thlr, 



269 

0. 1873 schenkte der Commerz. R. Kisker der Anstalt 1000 Thlr., deren Zinsen zur 
Bestreitang unvorhergesehener Ausgaben verwandt werden sollen. 

Progr. 1872: Berichte über Versuche einer Ooncentration des Unterrichts von ver- 
schiedenen Lehrern der Anstalt. — Dr. Schäfer, Ueber italiänischen Schulunterricht; 
Progr. 1873. Dr. Müller, Der erste chemische Lehrgang; Progr. 1874. 

Patronat; städtisch mit königl. Gompatronat (Gerichtsdirector Vameseus), 



SOEST. 

(Nebenqnartier der G-rafscb. Mark. 11,918 Einw.) 

eymnaslnm (I, 322. n, 280). 

G^ymnaadalclassen: 7 (ü und Olli) mit 3 ParallelcL (neben IV, III und II) für die 
vom Griechischen dispensirten Schüler. Frequenz: 271 (1868: 234); davon 208 ev., 
44kAth., 19jüd.; 86 auswärtige. I: 23(1868:30). U: 58, lU: 64. Abiturienten: 58. 

Lehrer: 12. Director: (vacat, nachdem der ProtDr. CA. Jordan^ seit M. 1858 
Dir. der Anstalt, am 14. Octb. 1874 gestorben), 3 OL., 6 ordentL, 1 kath. BeligionsL, 1 
techn. und Eiern. L. — Am 2. Febr. 1873 starb der emerit. Dir. Dt. Patxe. — Neu einge- 
treten sind 3 Lehrer; ausserdem sind 6 cand. probandi zugleich als HülfsL bei der An- 
stalt beschäftigt gewesen. 

Hit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Die Schulräume sind für die vermehrte Frequenz unzureichend geworden. 

£Ut: 15,200 Thlr. StZuschuss 4080 Thbr. Besoldungen: 11,895 Thlr. N£. Dir. 
1800 TTür. 

Dem Pa/ttstipendium sind von dem Dir. Dr. Jordan 147 Thlr. zugewandt worden. 

Ord. L. Graul, Lessing als Lustspieldichter. Dr. Legerlot z, Dr. Jul. Brakelmann, 
ein biogr. Versuch; Progfr. 1871 und 72. 

üeber das Patronat s. 3.11,281. E. Gompatronatscommissarius : Landrath /W/fcA. 
Coratorinm 



HAMM. 

(Grafsck Mark. 16,271 Einw.) 
Gymnaslnm (I, 324. IT, 281). 

Die Anstalt ist 1874 vom Staat übernommen. — Jetzige Glassenzahl: 7 (U und 
Olli). Es wird beabsichtigt, mit dem Gymn. auf Kosten der Stadt eine höh. Bürger- 
schale zu verbinden. Dieseu>e soll 0. 1875 eröffiiet werden. 

Frequenz: 166; davon 133 ev., 21 kath.; 12jäd.; 19 auswärtige. 1:9, 11:25, UI: 
40. Abiturienten: 18 (in den vorhergehenden 5 Jahren: 28). - 

Lehrer: 11. Director: Ad. Freytag (^seit M. 1871 ; vorher OL. am Gkmn. zu Bar- 
men), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. HülfsL, 1 techn. und Elem L. — Der 
frühere Dir. Dr. Cauer übernahm Ä. 1871 die Leitung des Gymn. zu Danzi^; der ord. L. 
E. Hermamn folgte M. 1872 einem Ruf als Prof. an das Lyceum zu Mannheim, der Fror. 
Dr. SekmeUe M. 1874 einem solchen an das Gymn. zu Heissen, und der Dr. Btunnann als 
OL. an das zu Minden. ; — Der OL. Prof. Rempel wurde 0. 1874 emeritirt — Neu einge- 
treten sind 8 Lehrer: ausserdem sind 5 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Die Lehrer sina, den einen (kath.) BeligionsL ausgenommen, alle evangelisch. 

Local. Die Verhandlungen über den Neubau eines Schulhauses haben noch nicht 
zum Ziel geführt. 

Etat: 11,200 TUr. Darin StZuschuss unmittelbar 2408, mittelbar 8 Thk*. Be- 
soldungen: 9670 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. 

Der Jr<Mp«r8che Stipendienfonds hat jetzt (aus Mangel an geeigneten Bewerbern) 



270 

ein Gapitalvermoff en von 6099 Thlr., die Wittwen- nnd Waisencasse der Lehrer ein sol- 
ches von 1340 TMr. 

Dr. Gau er, Zar Geschichte der Wortbedeutungen in der deutschen Sprache ; Frogr. 
1870. Dr. R e i d t, Anleitung zur Lösung planimetrischer Constructionsaufj^ben ; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. Guratorium. 



DORTMUND. 

(Vormals freie Reichsstadt; Grafsch. Dortmund. 44,407 Einw.) 
Gymnasinm mit einer Bealsclmle 1. 0. (I, 327. n, 281). 

Umfa ng ; Gymnasialclassen : 9 (VI und V in je 2 Götus, IV, U und Olli; 11, I), 
Realcl: 6 (IV und DI je in 2 Götus, 11, I). Die Vorschulcl. ist 0.1869 eingegangra. 
Frequenz: G. 308, RS. 155; zusammen: 463; darunter 381 ev., 60 kath., 32 jud.; 103 
auswärtige. Gl: 19, II: 31, III: 44. RSI: 6, 11: 22, III: 75. — Abiturienten im 
Gymn.: 41, in der RS: 9 (in den 5 Jahren vorher resp. 38 und 14). 

Lehrer: 23. Director: Br, Aug, Döring (seit 0.1870; vorher OL. am Gymn. zu 
Barmen), 6 OL., 7 ordentl., 3 kath. Religionsl., 3 wissensch. HiilfsL, 3 techn. und Eiem. 
L. — Ken eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem 13 Sch.cand., die meisten zugleich als 
Hülfslehrer. 

Mit Ausnahme der 3 (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 23,170 Thlr. Darin St. Zuschuss 896 Thlr. Besoldungen: 19,340 Thlr. NE. 
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Die f verwittw. Fr. Justizcomm. Beurhaus schenkte 1200 Thlr. zur Gründung von 2 
Freistellen; der Dr. phil. J<isper für die Bibliothek geogr. Karten und 600 Bände meist 
histor. Inhalts. 

Dr. Döring, Ein Schulgesetz des Archigymnasium Tremoniense von 1782; Progr. 
1871. Derselbe, Geschichte des Gymn. zu Dortmund: Progr. 1872—74 (darin zugleich 
vom ord. L. Junghans: Jac. Schöpper, als theol. und dram. Schriftsteller). 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Bergrath fTiV^ner). Guratorium. 



UNNA. 

(Grafsch. Mark. 6896 Einw.) 
HShere Bfirgersehule (x). 

Die Anstalt ist aus der evang. Rectoratschule des Orts hervorgegangen. Seit einigen 
Jahren betheiligt sich die Stadt an deren Unterhaltung mit einem BedürfhisszuMhuss. 
Die Einrichtung folgt der U und P 0. vom 6. Octb. 18o9. Die 5 Glassen einer hob. 

BS. sind vorhanden. Frequenz: (Anf. 1874): 129; davon 116 ev.. 7 kath., 6 jüd.; 51 
auswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 23. 

L e h r e r : 9. R e c t o r : Dr. 77«. Herwig (Dirigent der Schule sei 1 0. 1864). Ausser ihm 
4 pro üac. docendi geprüfte Lehrer, 1 ev. Religionsl., 3 techn. und Elem. L. — 

Sämmtliche Lehrer sind dem Statut der Schule gemäss evangelisch; ebenso die 
Mitglieder des Guratoriums. 

Local. Die in dem allgemeinen Stadtschulhause der Anstalt vorläufig überwiesenen 
Räume sind nur nothdürftig ausreichend. Es ist die Absicht, für die höh. BS. ein eigenes 
Schnihaus zu errichten. 

Etat: 6048 Thlr. Besoldungen: 5250 Thlr. Rector 1100, 1. Lehrer 860, letzter 
ord. L. 500 Thlr. 

Patronat: nicht städtisch. Ein Guratorium, in welchem die Stadt und die evang. 
Kirchengemeinde vertreten sind, übt die Patronatarechte. 



271 

WITTEN. 

(Grafsch. Mark. 15,160 Einw.) 
Höhere Bllrgerschnle (H, 282).* 

Die Anstalt ist unter dem 21.Noyb. 1873 als zu § 154, 2. d. derMil.£.J. gehörig 
anerkannt. 

Glassenzahl: 6 (YI a und b); ausserdem 2yor8chalcl. Frequenz: höh. BS. 179, 
V.68; zusammen: 247; wovon 208 ev., 26kath., idjfid.; 81 auswärtige. 1.G1.9, 2. Gl. 29. 
Die Abgangsprüfung haben 14 Schüler bestanden. 

Lehrer: 12. Rector: Dr. C. Zerlang (Beii 0. 1865), 5 ordentl., 1 ev. und 1 kath. 
fieligionsL, 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L., Dr. Hamdorff, gin&^ 
0. 1871 ab OL. an das Gymn. zu G-uben über. — 19 eu eingetreten sind 8 Lehrer und 
3 Sckcandidaten. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Beligionsl. sind die Lehrer evangelisch. Die 
Anstalt ist aber neuerdings für eine paritätische erklärt worden. 

Etat: 12,100 Thlr. Besoldungen: 9940 Thlr. Rector 1690 Thlr. und Wohnung. 

Der -i* Fabrikbesitzer C. Berger hat der Anstalt 2000 Thlr. vermacht, deren Zinsen 
dem jetzigen Rector zufallen, und nach dessen Austritt zu anderen Schulzwecken ver- 
wandt werden sollen. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



HAGEN. 

(örafsch. Mark. 13,439 Einw.) 

Bealsehttle 1. 0. (1, 328. II, 283). 

Wie früher: 6 ungetheilte Classen. Frequenz: 221 (1868: 205), wovon 196 ev., 
12 kath., 13 jüd.; 83 auswärtige. I: 13 (1868: 9), YL\ 18, HI: 53. — Abiturienten: 
18 (in den 5 Jahren vorher: 9). 

Lehrer: 11. Directory Dr. C.Stahlherg (seit 0.1868), 3 OL., 3 ordentl., 1 jüd. 
Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Winkelmann ginff 0. 1872 an das rä- 
dagog. zu Ilfeld über, M. 1878 der Fror. Dr. SehrOer an die Realschule zu Perleberg. — 
Neu eingetreten sind 7 Lehrer; unter denselben 2 Sch.cand. als Hülfslehrer. 

Von den techn. und Elem. L. sind 2 kathol. ; alle übrigen Lehrer sind evangelisch. 

Local. S. B. U, 283. Es wird beabsichtigt, nach Erbauung eines eigenen Schul- 
hauses für die Prov. Gewerbeschule, das jetzt gemeinsame der Realschule ganz zu überlassen. 

Etat: 11,390 Thlr. Darin StZuschuss 940 Thlr. Besoldungen: 9350 Thlr. NE. 
Dir. 1700 Thlr. 

Das Vermögen der Lehrer -Wittwen- und Waisencasse hat sich auf 1200 Thlr. vermehrt. 

Dr. Treutier, Schulrede am 22. März 1874; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



ISERLOHN. 

(Grafsch. Mark. 15,727 Einw.) 
Bealseliale 1. 0. (II, 284). 

Die Torbehaltene Einrichtnng der Anstslt als B S. enter Ordn. ist 1809 erfolgt, ihre 
Anerkennniig als solche unter dem 14. Apr. 1870. — Die 6 Classen sind nngetheilt Fre- 



272 

qaenz: 212 (1868: 146); davon 184 ev., 21 kath., 7jüd.; 46 auswärtige. I: 8 (1868: 3), 
n: 24, III: 46. Abiturienten (seit der ersten Prüfung, 0. 1872): 7. 

Lehrer: 12. Director: Dr.Langguth (seit M. 1869), 8 OL., 3 ordenÜ., 1 ev., 1 
kath. Religionsl., 1 wissenscfa. Hülfsl., 2 techn. und Eiern. L. — Der Prorector Kruse starb 
im Juli 1873. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer und 5 Sch.cand. als HülÜBlehrer. 

Mit Ausnahme des einen (kath.j Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 11,750 Thlr. Darin St.Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 9690 Thlr. NE. 
Dir. 1600, der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Der Commerz. R. Gu. Kissing hat 1873 der Anstalt 10,000 Thlr. f in Berg. Mark. 
Eisenb.Obliff.]) geschenkt mit der Bestimmung, dass die Zinsen davon aem Gehalt des 
jeweiligen Directors zufliessen. 

Dr. Langguth, Ueber den chemischen Unterricht in den Realschulen ; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch. Guratorium. 



LÜDENSCHEID. 

(Grafsch. Mark. 7645 Einw.) 
Höhere Bflrgerschnle (I, 329. 11, 284).* 

Nach wie vor 5 un^etheilte Glassen. Frequenz: 190 (1868: 78), wovon 115 ev., 
3 kath., 2 jiid.; 20 auswärtige. 1. Gl. 14, 2. Gl. 12. Die Abgangsprüfung ist von 14 
Schülern bestanden. 

Lehrer: 7. Rector: Isidor Ma^er (seit M. 1842), 4 ordentl., 1 ev. Beligionsl., 1 
techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und 1 Sch.cand. als HiUfslehrer. 
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local: Ein fiir die Anstalt bestimmtes neues Schulhaus ist im Bau begriffen. 

Etat: 5199 Thlr. Besoldungen: 4340 Thlr. Rector 1000 Thlr. (So bis 1873. Der 
Etat für 1874 — 76 wird erhebliche höhere Beträge enthalten). 

Dr. Brabänder, Ueber denWerth des Studiums der Geschichte; Progr. 1870. 

Patronat: städtisch. 

SCHWELM. 

(Grafsch. Mark. 5986 Einw.) 
Höhere Bflrgerschnle (11, 286).* 

Die Anstalt ist unter dem 28. März 1871 als zur Kategorie J 154, 2. d. der Mil.E.J. 
gehörig anerkannt worden. Die 5Classen sind ungetheilt. Frequenz: 124; davon 

111 ev., 11 kath., 2jüd.; 45 auswärtige. 1.G1.9, 2 Gl. 30. Die Abgangsprüfung haben 
8 Schiller bestanden. 

L e h r er : 8. R e c t o r : £U Kotigen (seit M. 1858), 1 OL., 4 ordentl., 1 kath. Religionsl. 
1 techn. und Elem. L. — Der Conr. Keller trat 0. 1869 in den Ruhestand. -— Neu einge- 
treten sind 7 Lehrer. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Der Bau eines neuen Schulhauses ist beschlossen, ein Grundstück dazn 
angekauft. 

' Etat: 7800 Thlr. Besoldungen: 6300 Thlr. Rector 1480 Thlr. undWohnung. 

Zur Vermehrung der vom Ret. Köttgen gegründeten bibliotheca pauperum haben 
verschiedene Buchhandlungen bereitwillig^ beigetragen, und der Pror. Keüer 100 Thlr. — 
Die Sammlung der Lehrmittel, namentbch der physikalischen, ist durch Geldgeschenke 
abgehender Schüler ansehnlich vermehrt worden. 

Der OL. Dr. Tobien hat als Resultate seiner Forschungen in der Landesffeschicbte 
herausgegeben: Denkwürdigkeiten aus der Vergangenheit Westfilens. 1. 11; Eiben. 1870. 73. 

Patronat: stüdtboh. Guratorium. 



273 



BOCHUM. 

(Grafsch. Mark. 21,173 Einw.) 



Gymnasium (II, 286.) 

Aus der froher eine höh. Bürgerschale und ein Progymnasium in sich vereinigenden 
ÄDBUlt ist nach dem Besohluss der städt. Behörden inzwischen ein Gymnasium geworden ; 
passelbe ist unter dem 3. März 1872 anerkannt Vgl. Dr. Krampe, Geschichte der An- 
stalt seit ihrer Gründung bis zur Erhebung zum Gymnasium; Progr. von 1872, wo auch 
das Statut der Anstalt und die Instructionen ihres Curatorhims. 

Das Gymn. enthält die 6 Classen, ungetheilt; ausserdem eine Vorschulcl. — Fre* 
uenz: G. 135, V. 28; zusammen: 158; davon 104 ev., 51 kath., 3iud.; auswärtige: 25« 
:6, 11: 18, HL: 83. Abiturienten bei der ersten Prüfung (M.1873): 4. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Bich, Seidel (vorher, seit 0. 1864, Rector der höh. BS. 
und des Progymn.), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 Sch.cand., 3 techn. und Elem. L. — 

Die L^er sind in gleicher Zahl evangelisch (auch der jetzige Dir.) und katholisch 
(s. Abschn. I p. 19). 

Local. Das Schulhaus genügt demBedürfiiiss; aber eine Turnhalle fehlt noch. 

Etat: 12,870 Thlr. Darin St. Zuschuss 1200 Thlr. Besoldungen: 11,650 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Lortzing, Zum Verständniss des Ritterthums und seiner Poesie: Progr. 1870. 
L. Heuser, Der deutsche Unterricht auf den unteren und mittleren Gymn.classen ; 
Progr. 1871. OL. Paber, Der deutsche Nord- und Ostseestrand; Progr. 1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (J\is\SzT. Schultz), Curatorium. 



? 



ATTENDORN. 

(Sauerland. Herzogth. Westfalen. 1827 Einw.) 



Gymnasium (I, 329. II, 287). 

Das frühere Progymnasium ist mit Hülfe eines Zuschusses aus allgm. Staatsfonds 
zu einem Gymnasium erweitert und als solches, confessionell paritätisch, am 21. März 1874 
anerkannt worden (s. das Progr. von 1874, worin auch eine (Jebersicht der bisherigen 
Wirksamkeit des Progymnasiums). Frequenz des Progymn. indem 0.1874 schliessen- 
den Semester: 66 (1868:85); davon 48 kath., 6ev., 2jüd.; 26 auswärtige. 11:20, 111:15. 
— Die I des Gymn. ist O. 1874 mit 9 Schülern eröffnet worden. So sind nunmehr die 
6 Gymn.cla8sen (ungetheilt) vorhanden. 

Lehrer des Qjam,: 10. Director: Bemh, Wiedmann (seit 0.1874; vorher Rector 
des Progymn.) 3 OL., 1 ev. ReUgionsl., 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L. 

AoBser dem ev. Religionsl. ist noch ein OL. evang., die übrigen Lehrer sind wie 
der Director katholisch. 

Liocal. Die durch die Erweiterung der Anstalt nöthig gewordenen Einrichtungen 
werden vorbereitet; ebenso der Bau einer Turnhalle. 

Etat: 10,820 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4200, mittelbar 450 Thlr. Be- 
soldungen : d425 Thlr. N £. Dir. 1500 Thlr. 

Ret. Wiedmann, Schulrede am 22. März 1872 (im Progr. des Jahres). C. Küster, 
Leasing als Philolog; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. Die Besetzung der Director- und 
der ersten OberLstelle ist der Staatsbehörde vorbehalten. 

m 18 



274 

SIEGEN. 

(Fürstentk Siegen. 11,066 Einw.) 
Bealgehule 1. 0. (I, 330. n, 287). 

Die Anstalt zählt nach wie vor 8 Classen (ünnd O HI und 11). Frequenz: 
297 (1868: 276), wovon 262 ev., 44 kath., 1 jüd.; 119 auswärtige. I: 29 (1868: IS), 
II: 68, ni: 77. Abiturienten: 46 (in den 6 Jahren vorher: 22). 

Lehrer: 14. Director: Dr, C, Schnabel (seit 1849^, 3 OL., 6 ordentl., 1 er. 
und 1 kath. BeligionsL, 1 wissensch. Hül&L, 2 tecnn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. 
Treuüer ging 0. 1871 als OL. an die BS. zu Remscheid. Der OL. Dr. LangtnMtepen schied 
IC. 1873 aus. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem 9 Sch.cand., meist um ab 
Hülfslehrer verwandt zu werden. 

Die Lehrer sind, den einen (kath.) Religionsl. ausgenommen, alle evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute schtdhaus ist am 2. Mai 1873 eingeweiht 
worden (vgl. Progr. v. 1874. Kosten bis jetzt: 70,000 Thlr.). Es ist im Plan, auch eise 
Turnhalle zu errichten. 

Etat: 13,330 Thhr. Darin St. Zuschuss 2360 Thlr. Besoldungen: 11,900 Thlr. NE. 
Dir. 1800 Thlr. 

Eine 1869 gegründete Lehrer- Wittwen- und Waisencasse hat bereits ein Gap. von 
c. 2600 Thlr. (s. Frogr. v. 1870). Zur Ergänzung derselben soll eine Stiftung fiir nnver- 
heirathete Lehrertochter dienen, zu der der Dr. Sehnabel (an seinem 26jähr. Dir. Jubilanm. 
Dcb. 1873) 100 Thlr. schenkte. — Bei der Einweihung des Schulhauses schenkten frü- 
here Schüler einen Flügel für die Aula (376 Thlr.). 

Dr. Treutier, Justin als Schulschriftsteller; Prog^, 1871. Dr. Schnabel, Bemer- 
kungen über den Unterricht in der Chemie auf Realschulen; Progr. 1873. Dr. Hinzer- 
ling. Die siegerländer Mundart; Progr. 1874. 

Fr. Goebel, Hittheilungen zur Geschichte des ehemaligen reformirten Pädagogiums 
zu Siegen; Gütersloh 1873. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landrath v. Z)ffm6«r^). Cnratorium. 



X. ProTini Hessen-Nassaa. 

(-2 Begierungsbezirke. 283 DMeilen. 1,400,394 Einw.) 

1868: 31, 1873: 36 höhere Lehranstalten. 

1868: 10 Gymnasien, 2 Progymnasien, 8 Realschulen, 11 höh. Bürgerschulen. 
1873: 12 Gymnasien, 8 Realschulen, 16 höh. Bürgerschulen. 

Von dem K. SchulcoUegium der Provinz werden ausserdem beaufsichtigt 
im Fürstenth. Waldeck : 
das Gymnasium zu Corbach und die höhere Bürgerschule zu Arolsen. 

Durch welche Anstalten obige Veränderung in der Gesammtzahl ein- 
getreten, ist bei jedem Regierungsbezirk angegeben. Ebenda ist das sonst 
über die höheren Schulen desselben im allgemeinen Bemerkenswerthe mit- 
getheilt. Ueber Frankfurt a. M. s. weiterhin im besonderen. 

Die Schulaufsichtsbehörden der Provinz s. p. 69 f. Der frühere Chef 
des K. Prov. SchulcoUegiums zu Cassel, OPräsident v. Möller schied am 5. 
Sptb. 1871 aus dieser Stellung aus, um das Kaiserl. Ober-Präsidium in Strass- 
bm^ zu übernehmen. An seine Stelle in Cassel trat am 2. Jan. 1872 der 
OPräsident v. Bodekchmngh, vorher K. Regierungspräsident zu Minden. 



1. Begiernngsbezlrk Cassel. 

1868: 13, 1873: 15 höhere Lehranstalten. 

1868: 6 Gymnasien, 3 Realschulen, 4 höh. Bürgerschulen. 
1873: 6 Gymnasien, 3 Realschulen, 6 höh. Bürgerschulen. 

Die beiden zu der früheren Zahl hinzugekommenen höh. Bürgerschulen 
befinden sich zu Hofgeismar und zu Marburg. 

Von den Realschiüen der früheren hessischen Einrichtung (s. B. II, 61, 
441) bestehen, ohne Berechtigung, noch 2: zu Rotenburg und Carls - 
hafen. Das Progymnasium zu Schlüchtern hat in die Zahl der be- 
rechtigten Anstalten noch nicht aufgenommen werden können. In Bocken- 
heim ist eine höh. BS. in der Entwickelung. Eine kath. latein. Schule 
besteht seit längerer Zeit in Fritzlar. Ein evangel. Erziehungsinstitut zur 
Vorbereitung für die oberen Classen höherer Schulen ist 1869 inMelsungen 
von dem Pfarrer W. J. VUmar angelegt worden. 

18* 



276 

Ein Directorwechsel hat stattgefonden beim Gymnaainm zu Bin- 
teliiy bei den Bealschulen zu Cassel und Eschwege; ebenso bei der höh. 
Bürgerschule zu Cassel. 

Ein für sie neuerbautes Schulhaus hat erhalten die Bealschule zu Cassel 



CASSEL. 
(Niederhessen. Hauptstadt des Landes. 43,590 Einw.) 

Ein Grynmasium, königlich; eine Beal- und eine höhere Bürgerschule, 
städtisch. Jede der 3 Anstalten hat ihre besondere Turnhalle. Die katho- 
lischen Schüler der Beal- und der höh. BS. werden in der Beligion zusammen 
unterrichtet; ebenso die jüdischen Schüler beider Anstalten, 

Dm Oymiiasiam (Lyceuin FriedericlaBum) (IT, 443.) 

Die Anstalt unfasste Anf. 1874 18 Classen (VI— IV je a und b; ü und Om je a, 
b, c; XJ nnd OU je a und b; I a und b). Frequenz: 691 (1868: 517); darunter 
585 ev., 41 kath., 15 jüd.; 146 auswärtige. I: 65 (1868: 89), H: 106, ni: 192. Abi- 
turienten: 83. 

M. 1874 ist der älteste Sohn Sr. K.K. Hoheit des Kronprinzen in OU eingetreten; 
der zweite Sohn wird von Lehrern des Gtymn« fUr die Aufnahme vorbereitet. 

Lehrer: 81. D i r e c t o r : Dr. Gideon Vogt (seit M. 1870 ; vorher Dir. des Gymn. 
zu Wetzlar), 10 OL., 11 ordentl., 1 ev., 1 kath. Beligionsl., 4 wissenschaftL HülfsL, 3 techn. 
und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. Ge. W, Matthias, starb am 14. März 1870. Bis zum 
Eintritt seines Nachfolgers funcfirte als Dirigent der Pror. Prof. Dr. Flügel Dieser trat M. 1870 
in den Ruhestand. Der OL. Dr. Preime wurde 0. 1872 Dir. der RS. 1. 0. in Cassel, der OL. 
Ernst 0. 1874 Reg. und Schulrath zu Minden. — Der OL. Casselmann wurde IL 1872 eme- 
ritirt — Neu eingetreten sind 19 Lehrer und 10 Soh.candidaten. 

Von den L^rem sind 7 kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangefiach. 

Local. Die jetzigen Räume sind für die Frequenz der Anstalt unzureichend; ein 
Erweiterungsbau ist projectirt 

Etat: 29,400 Thlr. Darin StZuschuss 18,188 Thhr. Besoldungen: 26.700 Thlr. NE. 
W. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung. 

Der Prof. Flüpel hat dem Gymn. testamentarisch 6000 Thhr. vermacht zur Stiftung 
eines Universitätstipend. für Schüler der Anstalt Bei seiner Emeritirung wurde von 
Schülern die F%e£tiftung errichtet (c. 600 Thlr.) zur Unterstützung armer Schüler (s. 
Progr. V. 1872). 

Patronat: königlich. 



Die Bealgchnle 1. 0« (11, 446). 

Die Anstalt ist zum Abschluss gekommen und am 30. Sptb. 1878 als Realschule 1. 
O. anerkannt worden. Jetzige Glassenzahl: 14 (VI, V, IV, U und Olli und Uli je a und b, 
O n, I ); ausserdem 3 Vorschulclassen. Frequenz: RS. 440, Y. 147; zusammen : 687 ; 
darunter 493 ev., 21 kath., 73 jüd.; 132 auswärtige. 1: 15, IL: 68, lU: 126. Abitu- 
rienten: (bei der ersten, M. 1874 abgehaltenen Prüfung): 11. 

Lehrer: 30. Director: Dt, A. Preime (seit 0.1871 provisorisch, seit 0.1872 de- 
finitiv; vorher OL. derselben Anstalt), 6 OL., 6 ordentl., 6wissensoh. Hü1£b1., lev., 2 kath., 
1 jüd. Relifiionsl., 8 techn. und Elem. L. — Der frühere Dir.. Dr. Fr. Kreyssig^ ging 0. 
1871 nach Frankfurt a. M., um die Leitung der Schulanstalten der polytechnischen Ge- 
sellschaft daselbst zu übernehmen. 

Von den Lehrern sind 6 kath., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisok. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihr An£ Mai 1871 fiber- 
geben worden. 



277 

Etat: 23,000 Thlr. Darin St ZiuchuBS 900 Thlr. Besoldangen: 21,506 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. 

Dr. Kreyssig, Ein Wort zur Bealachnlfirage ; Frogr. 1870. 

Fatronat: städtisch mit königL Compatronat (R^emngsrath ^Ae^er). 



Die höhere Bürgerschule (11, 445). 

Von den 6 Classen der Anstalt, in der die lateinische Sprache nicht zum Lehrplan 
gehört, sind nur die 1. und 2. un^etheilt; die 3. hat zwei, me 4. und 5. je drei, die 6. 
zwei parallele Abtheüungen ; somit zusammen : 12 Classen ; ausserdem eine Vorschule Ton 
3 GL in Je 2 Abth. — iüs zu Entlassungsprüfungen berechtigt ist die Anstalt anerkannt 
tm 24. Sptb. 1870. 

Frequenz: höh. BS. 393 (1869: 444), V. 264; zusammen: 657; davon 588 ey., 25 
katL, 44 jüd.; 102 auswärtige. 1. 01.16, 2. Gl. 31. Die Abgangsprüfung haben 
iHsher 66 Schüler bestanden. 

Lehrer: 30. Bector: Dr. C.Bud^nu (seit 1L1871; vorher ord. Lehrer am 
Gjmn. zu fiersfeld), 9 ordentL, 3 wissensch. Hulral., 2 kath., 1 jüd. BeligionsL, 14 techn. 
and £tem.L. — Der firuhere Bector, Dr.E.W. Grehe, trat 0.1871 in den Ruhestand; er 
starb am 14. Jan. 1874. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Directionsge- 
schäfte der OL. Dr. Rämer. Der Beall. Dr. HöUing wurde 0. 1869 Rector der höh. Mädchen- 
schule in Cassel. — Neu eingetreten sind 24 Lehrer, zum Theil provisorisch. 

Mit Ausnahme der vorerwähnten 3 BeligionsL sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Umüftssende Reparaturen sind vorgenommen; eine Turnhalle ist angebaut 
worden. 

Etat: 22,660 Thk. Besoldungen: 20,600 Thlr. Rector 1500 TUr. 

Die Lehrerbibliothek der Anstalt gehört zur allgm. städt. Schulbibliothek. — Eine 
Hfil&bibUothek für Schüler ist gegründet und hat von Verlagsbuchhandlungen erhebliche 
Zuwendungen erhalten. 

Dr. Hrm. Kessler, Die Herbarien im K. Museum zu Cassel; Frogr. 1872. Dr. G. 
A. Wachenfeld, Die politischen Beziehungen zwischen Brandenburg und Hessen-Gassel 
bis zum Augsb. Reliffionsfrieden; Frogr. 1873. RealL E. H. Spangenberg, Rousseau's 
Emil im Lichte der heutigen Erziehungsansichten: Frogr. 1874. 

Fatronat: städtisch. Curatorium. 



HOFGEISMAR. 

(Niederhessen. 3204 Einw.) 
Höhere Bürgersehule. 

Die Anstalt ist die Eweiterung einer 1866 der Elementarschule des Orts hinzuffe- 
fügten Bealelasse. 1869 üusten die städtischen Behörden den Entschluss, die zu den 
kleinen lieasischen Realschulen gehörige Anstalt zu einer höh. Bürgerschule umzugestalten. 
Als solche und zu Entlassungsprüfungen berechtigt ist die Anstalt anerkannt worden un- 
ter dem 81. I^itb. 1872. 

Frequenz: 81, wovon 76 ev., kath., 5 jüd.; 22 auswärtige. 1. Gl. 7, 2. C1.20. 
Die Abgangsprüfung haben seit 0.1872, wo die erste stattfand, 3 Schüler bestanden. 

Lehrer: 6. Rector: Joh.Wieaeker (seit M. 1870; vorher Conr. an der höh. BS. 
zu Itzehoe), 3 ordentl., 1 wissensch. Hül&l., 1 techn. und Elem. Lehrer. 

LocaL Die für die Anstalt erforderlichen Räumlichkeiten sind* ihr im Rathhause 
überwiesen worden. Ein Tumlocal fehlt. 

Etat: 4fi20 Thhr. Darin StZuschuss 660 Tbk. Besoldungen: 4060 Thh*. Rector 
1200 Thlr. 

RealL Trieschmann, Der naturwissenschaftl. Unterricht an der höh. Bürgerschule ; 
Frogr. 1874. 

Fatronat: städtisch. Curatorium. 



278 

ESCHWEGE. 

(Niederhessen. 7364 Einw.) 
Bealschnle 2. 0. (11, 446). 

Umfang: 6 Bealclassen (VI — I), 4 prosymnasiale Nebencl. (VI — III) und 2 Vor- 
schttlcl. Frequenz: RS. mit den Nebencl. 176, V. 53: zusammen: 229; davon 149 
ev., 3 kath., 77 jüd.; 66 auswärtige. I: 13, 11: 16, HI: 33. Das Abiturienten- 
examen haben 1869 bestanden 3, 1870 2 Schüler; seitdem hat eine Prüfung nicht statt- 
gefunden. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Heinhold Kiessler (seit M. 1872; vorher OL. am 
Gymn. zu Stendal), 2 OL., 6 ordentl., 5techn. undElem. L. — Der frühere provisorische 
Dirigent, P. Bariholdtff ging M. 1871 als OL. an das Lycenm zu Strassburg im Elsass 
über ; gleichzeitig der ord. L. Dr. Bindseil als OL. an das Gymn. zu Schneidemühl. Von 
M. 1871 bis M. 1872 führte interimistisch die Direction der OL. Eichler, — Neu eingetreten 
sind, einschliessl. 9 Sch.cand., 19 Lehrer. 

Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, darunter der Dir.. evangelisch. 

Local. Die seit 1867 schwebenden Verhandlungen über den Neubau eines Schal- 
hauses haben noch nicht zu einem bestimmten Ergebniss geführt. 

Etat: 10,620 Thlr. Darin StZuschuss 2450 Thlr. Besoldungen: 9530 Thb. Dir. 
1450 Thlr. 

Der Apotheker Gumpert schenkte 1873 eine Sammlung ausgestopfter einheimischer 
und ausländischer Vögel, der Gen. Consul Gumpert in Bombay lo74 eme Sammlung von 
ConchyUen aus Afrika und Edelsteine von Ceylon. 

OL. Eich 1er, Die mit einem Progymnasium verbundene RS. zu Eschwege von 
ihrer Gründung bis zu ihrer Reorganisation ; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. Curatorium. 



MARBURG. 

(Oberhessen. 8448 Einw.) 

Ein königl. Gymnasium und eine städt. höh. Bürgerschule. Für den 
Turnunterricht benutzen beide die städt. Turnhalle. 

Das Oymnaslam (U, 448). 

Zahl der Classen: 8 (U und Olli und ID). Frequenz: 214 (1869: 225); davon 
198 ev., 11 kath., 5 jüd.; 82 auswärtige. I: 29, U: 34, iU: 54. Abiturien- 
ten: 67. 

Lehrer: 14. Director: J^t, Fr, Münscher (seit 0. 1860), 4 OL., 5 ord., 1 kath. 
ReligionsL, 2 wissensch. Hülfsl.. 1 techn. und Elem. L. — Der OL. Ed, Fürttena» wurde 
0. 1873 Dir. der RS. 1.0. zu Wiesbaden. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer; ausserdem 
haben 8 Sch.cand. dem Lehrercollegium angehört. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 15,740 Thlr. Darin St.Zuschuss 11,680 Thlr. Besoldungen: 14^20 Thlr. 
NE. W. Dir. 1800 Thlr und fr. Wohnung. 

Dr. Eckh. Collmann, Ueber die griechische, insbeson dere die Prosalectüre in Prima ; 
Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 



Die höhere Bflrgerschule. I 



Die Anstalt ist (vgl. B. II, 442) unter dem 21. Sptb. 1873 als zu Entlassungiprafiingen 
berechtigt anerkannt worden. — Die 5 Classen sind ungetheUt. Frequens: 144; ds- 



279 

TOD 133 ey., 3 kath., 8 jücL ; 52 auBwärtige. 1. Gl. 13, 2. Gl. 19. Die erste Abgangsprofong 
ist 0. 1873 von 9 Schalem bestanden worden (vgl. Progr. 1873). 

Lehrer: 9. Bector: Jh, Heaj^ng (seit 1870; vorher Inspector derselben „Real- 
schule''), 5 ord. L., 1 ev. Beligionsl., 2 teclm. und Eiern. L. 

Zwei von den Lehrern sind kathoL, die übrigen, einschliessL des Kectors, evan« 
gfeliscL 

LocaL Das SchnlhaoB genügt dem Bedürfniss der Anstalt, nachdem es ihr ganz 
zam (Gebrauch übergeben worden ist 

Etat: 6618 Thhr. Besoldungen: 6990 Thlr. Bector 1200 TUr. 

Beall. Dnte, DieGorrectur sammtlicher Hefte durch den Lehrer ist nutzlos; Progr. 
1870. BealL Leimbach, Die Entvdckelung der deutschen Orthographie bis zur Gegen- 
wart mit Bücksicht auf das von der Schule zu befolgende Princip ; Progr. 1874. 

Patron at: stadtisch. Guratorium. 



HERSFELD. 

(Fürstenth. Hersfeld. 6434 Einw.) 
Elin königliches Gymnasium und eine städtische höh. Bürgerschule. 

Das Gymnasium (11, 449). 

Die Anstalt hat am 2. Juli 1870 ihr dOOjähriges Bestehen gefeiert; s. Dr. Ey seil, 
Actenstücke auf die Gründung des Gtymn. bezüglich ; Hersfeld 1870, und den Bericht über 
die Feier des Jubiläums imlnrogr. von 1871. 

Classenzahl: jetzt 8 (VI— IV; U und OIH und U: I). Frequenz: 219 (1869: 
205); davon 214 ev., 4 kath., 1 jüd; 153 auswärtige. 1: 22 (1869: 39), II: 62, IH: 67. 
Abiturienten: 80. — Die Schulgesetze der Anstalt s. im Progr. von 1872. 

Lehrer: 15. Director: Dr. G.Fr.EwseU (seit 0. 1868), 5 OL., 6 ordentL, 1 kath. 
BeligionsL, 2 techn. und Elem. L. -- Der ord. L. Dr. ButUhu wurde IL 1871 Bector der 
höh. BS. zu Oassel. Der OL. Prof. Dr. Chr. Detehmarm wurde O. 1874 emeritirt Der 
frohere Dir. der Anstalt Dr. TT. Münscher starb am 8. Nov. 1872. — Neu eingetreten sind 
3 Lehrer; ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen, davon 3 als 
probandi. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) BeligionsL sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Yergrösserung von Glassenzimmem und andere Beparaturen*). Der Bau 
einer Turnhalle nebst einem Auditorium und 2 Lehrzimmem ist projectirt (Anschlag: 
c. 20,000 Thhr.). 

Etat: 17,670 Thlr. Darin St. Zuschuss 11,860 TUr. Besoldungen: 13,820 Thlr. 
N E. W. Dir. 1600 Thlr und fr. Wohnung. 

AusAnlass des Jubiläums wurden Beiträge zu einer neuen Freitischstelle gesammelt. 
(Die ganzen Benefiden dieser Art sind in halbe getheOt worden, deren jetzt 40 bestehen). 
— Der Fonds der itffinjcAerstiftung beträgt jetzt 930 Thlr. 

Patronat: königlich. 

Die höhere Bllrgerschule (Ü, 460). * 

Die Anstalt ist unter dem 12. Febr. 1874 in die Kategorie §. 154, 2. d der Hil. E. J. 
aufgenommen worden. — Die 5 Classen sind ungetheilt; ausserdem 2 Vorschulcl. — 
Frequenz: höh. BS. 124 (1869: 112), Y. 38; zusammen: 162; darunter 147 ev., 8kath., 
7 jud.; 64 auswärtige. 1. Gl. 12, 2. Gl. 29. Die Entlassungsprüfung haben 12 Schü- 
ler bestanden. 

Lehrer: 10. Bector: Insp. ^reimtma (seit O. J865), 5 ordentl., 2 HüIübI., 2 techn. 
und Elem. L. >- Neu eingetreten sind 3 Lehrer und als Hülfisl. 2 Sch.candidaten. 



V Dm Jetsfg» Hau« iat nicht, wie B. II, 449 inthamlich angegeb«!!, Tom Landgraftn Moritx, aondem toid 
Ludgr. Carl 1088 erbant 



280 • 

Einer der Lehrer ist kaihol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evangelisch. 

Etat: 7780 Thlr. Darin St. Zuschuss 2600 Thlr. Besoldungen: 7232 Thlr. Kector 
löOO Thb. und Wohnung. 

Fatrouat: städtisch. Guratorium. 



SCHMALKALDEN. 

(Grafsch. Henneberg. 5786 Einw.) 
Höhere Bürgerschule (U, 451).* 

Die 5 Glassen der unter dem 14. Sptb. 1871 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt 
anerkannten und M. 1874 in die Kategorie §. 154, 2. d der Mil. E. J . aufgenommenen An- 
stalt sind' ungctheilt. Frequenz: 102; davon 97 ev., kath., 5jiia.; 27 auswärtige. 
1. Cl. 5, 2. Gl. 11. Die Abgangsprüfung ist bis incl. 1873 von SSchiilem bestanden. 

Lehrer 9. Rector: Insp. Dr. H. Hasselbach (seit 1860), 5 ordentl., 3 techn. und 
Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Etat: 5890 Thlr, Darin St. Zuschuss 2400 Thlr. Besoldungen: 5391 Thlr. Rector 
1200 Thh-. und Wohnung. 

Reall. Ruetz, Die Mineralien des Kreises Schmalkalden ; Frogr. 1870. 

Das Patronat ist weder städtisch noch königlich. Die Befugnisse eines solchen 
übt ein Guratorium aus. 



FULDA. 

(Früher Residenz der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda. 

9423 Einw.) 

Ein königl. Gymnasium und eine städtische höhere Bürgerschule. Für 
den Turnunterricht wird die städtische Turnhalle von beiden benutzt. 

Das Gymnasium (U, 452). 

Glassenzahl : 7 (U und III) ; ausserdem eine Vorschulcl. — Frequenz: G. 21 3, V. 19; 
zusammen: 232; davon 131 kath., 97 ev., 4 jiid.; 135 auswärtige. I: 21, IL: 26, HL: 
56. Abiturienten: 51. 

Lehrer: 16. Director: Dr. AU Göbel (seit 0. 1863), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev.Reli- 
gionsl., 4 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und von 6 Sch.cand. 4 
als probandi, 2 als Hülfslehrer. 

Von den Lehrern sind 6 evang., die übrigen, einschliessl. des Dir., katholisch. 

Etat: 15,700 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 6110. mittelbar 7500 Thlr. Be- 
soldungen: 13,550 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und fr. Wohnung. 

Das Gap. der „Wohlthäterstiftung^ ist auf c. 1650 fl. angewachsen. 

OL. Gegenbauer, Das Kloster Fulda im Karolingerzeitalter 1 und 11: Progr. 1871, 
73 und 74. 

Patronat: königlich. 



Die höhere Bflrgerschnle (II, 455). 

Die unter dem 21. Sptb. 1872 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannte 
Anstalt zählt 5Glassen, ungetheilt. Frequenz: 88 (1869:111); davon 5Bkath., 24 ev.. 
6 jüd.; 23 auswärtige. 1. Gl. 9, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung ist 1872 und 73 
von 6 Schülern bestanden. 



281 

Lehrer: 10. Rector: i9V^o Tkele (seit IS,. 1873; vorher Lehrer amO^mii. zu Nea- 
Stadt 0. SchL). 5 ordentL, 1 ev. RetigionsL, 3 techiL imdElem. L. — Der nähere Bector 
Ge. W. Röder wurde seit Aii£ 1872 und bis zu seinem Tode (23. Dcb. 1872), durch den 
enien LehreTf Dr. •/! Wofpur vertreten, welcher sodann bis znm Eintritt des jetagenBec- 
tors die interimistische Leitung der Anstalt behielt — Neu eingetreten sind 4 Lehrer. 

Von den Lehrern sind 3 evang., die übrigen, einschliessLdes Bectort, katholisch. 

LocaL Dnrch nnentgeltliche Ueberweisong des fiscalischen Jagdzeoghauses be- 
sitzt die Anstalt seit IL 1870, was sie immer entbehrte, ein ihren Zwecken ganz genügendes 
Sckolhaos. 

Etat: 6470 Thlr. Darin St Zoschifss 2100 Thlr. Besoldungen: 5752 Thlr. Bector 
1200 Thlr. nnd Wohnnng. 

Dr. Wagner, Die Bealschule zu Fulda von ihrer Gründung bis zu ihrer jetzigen 
Verfassung; Pr<^. 1873. Bot. Thele, Die ethisch nationale Aufgabe der Bealschule, 
mit besonderer Bücksicht auf den deutschen Unterricht; Progr. 1874. 

Patronat: stiidtisclu 



HANAU. 

(Grafsch. Hanau. 19,792 Einw.) 
Ein königliches Gymnasiom und eine städtische Realschule 2. O. ^). 

Das Gymnasium (H, 456). 

Die Anstalt zahlt jetzt 7 Claasen (U und Om). Frequenz: 204 (1869: 154); 
daTon 193 er., 6 kath., 5jüd.; 89 auswärtige. I: 26. 11: 37, UI: 50. Abituri- 
enten: 53. 

Lehrer: 15. Director: Dr. C. W. Piderit (seit IL 1853), 30L., 4 ordentl., 3 wis- 
^('n^ch. HnliisL, 1 Cand. probandus, 3 techn« und Elem. L. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer 
and 7 Sch.cand., darunter 5 als prorisor. Hülfslehrer. 

Sammtliche Lehrer sind evang elisch. 

Local. Ein in der Herrichtung begriffener Nebenbau ist zur Yermehrnng der 
Gassenzimmer und zu einer Wohnung des Schuldieners bestimmt. 

Etat: 13,486Thlr. Darin StZuschuss 9317 Thlr. Besoldungen: li,910TUr. NE. 
W. Director 1800 Thlr. 



Dr. B. Suchier, DieCampsche Münzsammlung des Gymn. zu Hanau; Progr. 1870. 
Dr. Piderit, Zur Gpnnasialpadi^o^ 11 und lüTProgr. 1871 und 74. Dr. G. Wolff, 
Kritische Beitrage zur Geschichte S[arls des Qr.; Pro^. 1872. Dr. Dnncker, Der 
Freiherr vom Stein und die deutsche Frage auf dem Wiener Gongreas; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



Die Bealsebale 2. 0. (EL 458.) 

Claasenzahl der BS.: 9 (VI a und b. V; IV und m je a und b; II, I), der Vor- 
schule: 3. Frequenz: BS. 262 (1869: 223), V.205; zusammen: 4ff7, woron 390 er., 
35 kmth., 42 jSd.; 62 auswärtige. I: 17, II: 30, HI: 41. Eine Abitor.prufun^ hat bei 
der Anstalt noch nicht stattgefunden;' die Schiler gehen in der Begel ab, sobald sie die 
Berechtagnng zun eiigihr. Dienst eriangt haben. 

Die firuher zum Ldirplan gehörend« lateimsche Sprache wird seit 0. 1872 von nnten 
auf aaoeeasiYe in W^;&11 gebracht. 

Lehrer: 19. Director: C. G, Hartwig ( seit 0. 185«), 1 OL., 7 ordentL, 1 kath. 
Bel^QDsL., 2HülftL. 7 techn. und Elem. L. — >eu eingetreten ist ein Lehrer und ISch.* 
candidat. 

S&DuntlEche Lehrer, den einen (kath.) BeUgiond. a u sge n ommen, sind eTangelitch. 



n H*Aa« hat nr F»rd«miig de« ZeiefaBaalerYiefato bei 4mm Scfcwl— an 

fßßß) fl. 



282 

Looal. Für die im alten ScKulhause nicht unterzabringende Frequenz sind in 
städtischen Gebäuden Lehrzimmer eingerichtet. Den seit längerer Zeit vorbereiteten 
Neubau hofft man 1875 zu vollenden. 

Etat: 14,770 Thlr. Besoldungen: 12,860 Thlr. Dir. 1400 Thhr. 

Dr. W. Kellner, Die Ortsnamen des Elreises Hanau; Progr. 1871. 

Patronat: seit Anf. 1872 rein städtisch. Curatorium. 



RINTELN. 

(Grrafsch. Schaumburg. 3494 Einw.) 
Gymnasium (11, 459). 

Wie früher: 5 Classen (V— I). Frequenz: 97; davon 92 ev., 1 kath., 4 jüd,; 
88 auswärtige. I: 11, U: 24, UI : 18. Abiturienten: 20. 

Lehrer: 10. Director: Dr. 0. FHck (seit 0. 1874, vorher Director desGymn. zn 
Potsdam), 3 OL., 4 ord., 2 teohn. und Elem. L. — Der frühere Dir., Dr. H. Riest, trat 0. 
1874 in den Ruhestand. Gleichzeitig wurde der Pror. Dr. Feussner emeritirt. — Neu ein- 
getreten sind 2 Lehrer; ausserdem 3 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Der Neubau eines Schulhauses wird vorbereitet. 

Etat: 11,600 Thlr. Darin St. Zuschuss 10,130 Thlr. Besoldungen: 10,806 Thlr. NE. 
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

OL. Meurer, Zur Orientirung über den Bekenntnissstand der niederhess. Kirche; 
Progr. 1871. Das Progr. v. 1874 enthält 3 Schubreden des Dir. Dr. Riese. 

Patronat: königlich. 



2. Begienmgsbezirk Wiesbaden. 

1868: 18, 1873: 21 höhere Lehranstalten. 

1868 : 4 Gymnasien, 2 Progymnasien, 5 Realschulen, 7 höh. Bürgerschulen. 
1873 : 6 Gymnasien, 5 Realschulen, 10 höh. Bürgerschulen. 

Die zwei neuen Gymnasien sind aus den früheren beiden Progymnasien 
zu Montabaur und Dillenburg hervorgegangen. Die Zahl der höh. 
Bürgerschulen hat sich vermehii; durch die in Biedenkopf, Oberlahn- 
stein und Diez errichteten oder erweiterten Anstalten. 

Von den alten, nach dem nassauischen Gesetz v. 5 Novb. 1861 einge- 
richteten Realschulen (s. B. 11, 462) ist wie früher mehrere andere so neuer- 
dings die zu Diez im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 zu einer höh. 
BS. ausgebildet worden; einige andere, so die zu Herborn, sind auf dem 
Wege, sich nach den allgemeinen Bestimmungen v. 15. Octb. 1872 als 5clas- 
sige Mittelschulen einzurichten. 

Ein Directorwechsel ist eingetreten bei den Gymnasien zu Wies- 
baden, Hadamar und Montabaur, bei der Realschule zu Wies- 
baden und bei den höh. Bürgerschulen zu Biedenkopf, Limburg, 
Frankfurt a. M. (Selectenschule) und zu Arolsen. 

In neue Schulhäuser sind eingezogen die Realschule zu Homburg und 
die höh. Bürgerschule zu Diez. 



283 

WIESBADEN. 

(AltNassan. HauptstadtdesvormaLHerzogthams. 34,307Einw.) 

Zwei königl. höhere Lehranstalten: Gymnasium und Kealgvmnasium 
(Realschule 1. 0.), und eine städt. höhere Bürgerschule. Für den Turnunter- 
richt hat bis jetzt nur bei der letzteren angemessen gesorgt werden können. 

Das Gymnasium (11, 465). 

Classenzahl: 10 fVI in 2 GotuB, Y, IVin 2C6ta8, U und O HI and H, I). Fre- 
quenz: 337 (1869: 275): davon 274 ev., 58 kath. 5 jüd.; 52 auswärtige. I: 19 (1869: 
36), II: 54, III: 54. Abiturienten: 64. 

Lehrer: 19. Director: Dr. Rob. PaUer (seit IL 1874; vorher Dir. des Gjum. 
zu Montabaur), 6 OL., 6 ordentL, 1 kath. Rehgionsl., 2 wissensch. Hul&L, 3 techn. und 
Eiern. L. — Der frühere Dir., OSchulr. Dr. Sckwartz, trat M. 1874 in den Buhestand. Der 
OL. FroLBemhardi wurde M. 1871 als Dir. an das Gymn. zu Verden berufen; der OL. 
Dr. CapelU ging M. 1872 an das Lyceum I zu Hannover über. — Neu eingetreten sind 10 
Lehrer; ausserdem sind 7 Sclucand. bei der Anstalt beschait^ gewesen. 

Von den Lehrern sind 6 kathoL, einschliessL des Dir.; cue ülnrigen evangelisch. 

Local. Zur Herstellung der neuen Räume, welche die Anstalt fiir ihre zunehmende 
Frequenz bedarf, soll ein Stockwerk auf das Oymnasialgelmude angesetzt werden. 

Etat: 17,750 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8300, mittelbar 4000 Thlr. Be- 
soldungen- 15,770 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

OL. Fr. Otto, Die Theilnahme der brandenb. Truppen an der Expedition Wilhelms 
m von England; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 

Dfts Bealgymiiftsliim, SMlschule 1. 0. (II, 467). 

Bis 0. 1874 waren 5 Classen (IQ, U und O H und I). 

lieber die 1857 ausgeföhrte Beduction der Anstalt auf die Classen HI bis 1 s. B. 
IL, 468. Die 4 unteren Classen des Gynmasiums der Stadt sollten hinfort die Vorberei- 
tung auch für die Bealanstalt gewähren. Dieser Voraussetzung wurde aber thatMchlich 
nicht genügend entsprochen, und mehr und mehr das Bedürmiss empfunden, die Beal- 
classen nach unten zu vermehren. In Folge dessen ist 0. 1874 provisorisch in der Aula 
tmd einem physikaL Lehrzimmer zunächst eine um und IV eingerichtet worden. 

Frequenz Anf. 1874: 128 (1869: 93); davon 104 ev., 22 kath., 2jnd.; 61 auswärtige 
I: 24, n: 64, III: 40. Abiturienten: 55. 

Lehrer: 14. Director: E.FSrtUmaM (seit 0.1873; vorher OL. am Gymn. zu 
Marburg), 3 OL., 4 ordentL, l ev. und 1 kath. BeligionsL, 2 wissensch. Hül&L, 2 techn« 
Lehrer. — Der frühere Dir., Prof. •/. Ä, Ebenau, trat 0. 1873 in den Buhestand. Der ord. 
L. Dr. Neuendmf ging 0. 1874 als OL. an die h5h. BS. zu Düren. — Der OL. Pro£ Dr. 
CasBdmanm starb am 15. Febr. 1872, der OL. Profi Dr. Grtiss am 13. JuH 1873. — Neu 
eingetreten sind 4 Lehrer; ausserdem sind 6 Sch.cand. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 4 kathoL, die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch. 

LocaL Um die oben erwähnte Erweiterung der Anstalt möglich zu machen, sind 
Verhandlongen eingeleitet, derselben in dem ehemaL Münzgebäude, worin sie sich be- 
findet, weitere Bäumlichkeiten zu überlassen. 

Etat: 10,620 Thfr. Darin StZuschuss unmittelbar 5790, mittelbar 3000 Thhr. Be- 
soldungen: 9167 Thlr. NE. W. Dir. 1500 Thlr. 

Dr. Greiss, Geschichte der Anstalt während der ersten 25 Jahre ihres Bestehens; 
Progr. 1870. 

Patronat: königlich. 

Die höhere Bürgersehule (11, 469). 

Von den 6 aufsteig. Classen sind die 3 unteren in je 2 coord. getheilt: ausserdem 
7 Vorbereitungscl. Die lateinische Sprache ist vom Lehrplan ausgeschlossen. Frequenz: 



284 

höh. BS. 347 (1869: 290), V. 331; zusammen: 678; wovon 489 ev., 117 kath., 78 jüd.; 254 
auswärtige. 1. Gl. 24, 2. Gl. 39. Die Abgangsprüfung ist von 112 Schülern be- 
standen. 

Lehrer: 23. Eector: J, F. A. Pohek (seit O. 1858), 3 OL.. 6 ordenCL, 1 ev. und 
1 kath. Religionsl., 12 techn. und Eiern. L. — OL. Dr. Ge. Krebs ging 0. 1874 an die Han- 
dels- und Gewerbeschule in Frankfurt a. M. über. — Neu eingetreten sind 14 Lehrer nnd 
als Hülfsl. 4 Sch.candidaten. 

Ein Drittheil der Lehrer ist kath., die übrigen, unter denen der Bector, evangelisch. 

Etat: 19,100 Thlr. Besoldungen: 16,530 Thlr. Bector 1700 TUr. und Wohnung. 
Fatronat: stadtisch. 



BIEBRICH. MOSBACH. 

(Alt-Nassau. 6005 Einw.) 
Höhere Bflrgerschule (II, 470). 

Die Anstalt ist unter dem 14. Sptb. 1871 als zu Entlassimgsprüfungen berechtigt an- 
erkannt worden. In ihren 5 Classen betrug die Frequenz:99 (1869 : 85) ; wovon 71 ct., 
18 kath., lOjüd.; SO auswärtige. 1. Gl. 14, 2. 01.23. Die Abgangsprüfung haben 
(1871—73) 13 Schüler bestanden. 

Lehrer: 9. Rector: Dr.H.Schi^er (seit 1866); ausser ihm 4 wissenschafU. Lehrer. 
Neu eingetreten sind 4 Lehrer. 

Von den Lehrern sind, einschliessl. des Rectors, 6evang., 3 katholisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist von ihr am 14. Juni 1871 be- 
zogen worden. 

Etat: 5540 Thhr. Darin St. Zuschuss 1600 Thlr. Besoldungen: 4900 Tldr. Rector 
1200 Thlr. 

H. Feix, Das Sohubsimmer auf der "Weltausstellung in Wien; Progr. 1874. 

Fatronat: städtisch mit königl. Compatronat (Landr. Roth in Wiesbaden). 



GEI8ENHEIM. 

(Früher kurmainzisch. 2662 Einw.) 
Höhere Bürgerseknle (11,470). 

Die unter dem 24. Sptb. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt anerkannte 
Anstolt zählt 5 Cliassen, ungetheilt. Frequenz: 106 ri869: 56); davon 73 kath., 85 
ev., 8 jüd.; 82 auswärtige. 1. Gl. 7, 2. Gl. 35. Die Abgangsprüfung haben seit 
der ersten (1870) bestanden 32 Schüler. 

Lehrer: 9. Rector: Fr, Uihlein (seit M. 1868), 4 ordentl., 1 kath. und 1 ev. 
Religionsl., 2 techn. und Elem. L. — 

Von den Lehrern sind 6 kathol., einschliessl. des Rectors, 3 evangelisch. 

Local. Unverändert. Die Turnübungen finden im Winter in einem gemietheten 
Saale statt. 

Etat: 5930 Thlr. Darin St. Zuschuss 2070 Thlr. Besoldungen : 5386 Tbk. Rector : 
1400 Thlr. 

Der Vertrag, nach welchem die Stadt Rüdesheim einen jährl. Beitrag zur Unter- 
haltung der Schule leistete, ist au%ehoben. 

Aus Anlass der Feier des 25jähr. Bestehens der Anstalt (2. Juni 1872^ haben ehe- 
malige Schüler eine Stiftung gemacht, aus der ärmeren Schülern die Bücner beschafii 
werden sollen. 

Fatronat: städtisch mit königl. Gompatronat (Landrath FojiX; zu Rüdesheim). Oa- 
ratoriom. 

4 



286 

EMS. 
(Alt-Nassau. 6461 Einw.) 

Höhere Bürgerschule (II, 471). 

Die Anstftlt ist unter dem 30. Mai 1874 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an- 
erkannt worden. Frequenz: 101 (18G9: 63), wovon 71 er,, 22 kath., 8 jüd.; 6 aus- 
wärtige. l.Gl. 6, 2 01. 25. Erste Abgangsprüfung 0. 1874: 3 Schüler. 

Lehrer: 9. Bector: Brm, Wagner (seit 1866); ausser ihm 4 vnssenschafll. Leh- 
rer. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer. 

Von den Lehrern sind 6, einschVessL des Bectors, evangel., 3 katholisch. 

Local. Das projectirte neue Schulhaus ist noch nicht hergestellt worden. 

Etat: 6800 TUr. Besoldungen: 5600 Thhr. Bector 1400 Thlr. und fr. Wohnung. 

Patronat: stadtisch. 



WEILBURa 

(Alt-Nassau. 2694 Einw.) 
Gymnasium (11, 472). 

Die Anstalt zahlt 8 Classen (VI— lY, U und m und 11, 1. Die 111 ist jedoch 
nicht in allen Gegenstanden getheilt). Frequenz: 168 (1869: 127); davon 142 ev., 
21 kath., 5 jüd.; 78 auswärtige. 1: 26, 11: 34, Hl: 32. Abiturienten: 63. 

Lehrer: 13. Director: OSchulr. Br, H, L. Sehmia (seit M. 1858), 40L., 5 ord., 
1 kath. Beligionsl., 2 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lenrer und 2 Seh. 
candidaten. 

Von den Lehrern sind 9 evang., unter ihnen der Dir., 4 katholisch. 

Local. Eine durchgreifende Yeninderung und Erweiterung, deren esbedart wird 
vorbereitet; ein fiscalisches Gebäude ist dazu überwiesen worden und soll für die Schul- 
zwecke eingerichtet werden. Ein Turnplatz fehlt der Anstalt noch ebenso wie eineTum- 
kalle. 

Etat: 14,280 Thlr. Darin StZuschuss unmittelbar 8905, mittelbar 4000 Thlr. Be- 
soldungen: 12,543. NE. W. Dir. 1800 und fr. Wohnung. 

Prof. Meister, Zur Geschichte des Gymnasiums ; Progr. 1870. Ord. L. Fr. Wo eil, 
General Cuatine in Nassau -Weilburg; Progr. 1874. 

Patronat: konigUch. 



DIEZ. 

(Alt-Nassau. 3625 Einw.) 
Höhere Bürgerschule. 

Die frühere Bealschnle nassauischer Einrichtung^) ist zu einer höh. Bürgerschule 
im Sinne der ü und PO. vom 6. Octb. 1859 umgestaltet, als solche M. 1872 eröffnet, 
und am 29. Octb. 1873 als berechtigt anerkannt worden. Sie hat die ordnungsmäasigen 
5 Classen nnd lYorschulcl. Frequenz: höh. BS. 106, Y. 25; zusammen: 131; davon 



>) Dto OmtMchtB deTMiben tob B«*10L. Behflbler ■. im CollMklTprogr. (ttbtr dl« Baalichiüaii In Erna 
Umbws) TOB 1867. 



286 

103 ev., 17 kaih., 11 jad.; dO auswärtige. l.Gl. 14, 2.C1. 14. Die erste Abgangs- 
prüfung! M. 1873, habea 2 Schüler bestanden. 

Lehrer: 10. Rector: A.Chun (seit Novb. 1872; vorher Dirigent derselben An- 
stalt), 6 ord. L., 1 ey. und 1 kath. ReligionsL, 2 techn. und Elem. L. — 
Ausser dem kath. Religionsl. sind alle Lehrer eyangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 27. Norb. 1872 bezogen 
worden. Die Herstellung eines TumlocaLs wird beabsichtigt. 

Etat: 4985 Thhr. Darin St. Zuschuss 680 Thlr. Besoldungen: 4540 Thlr. Rector 
850 Thlr. und fr. Wohnung. 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat. Curatorium. 



LIMBURG, a. d. Lahn^ 

(Früher kurtrierisch. 4791 Einw.) 
Höhere Bttrgerschule (ü, 474). 

Die unter dem 24. Sptb. 1870 unter die berechtigten Schulen ihrer Kategorie aof- 
genommene Anstalt besteht aus den ordnungsmassigen 5 Classen, und, seit O. lo72, einer 
Vorschulcl.; es bestehen femer 2 Nebenabthcil. f& Solche, die später auf ein Gymn. 
übergehen wollen. 

Frequenz: höh. BS. 142, Y. 29; zusammen: 171, wovon 100 kath., 60 ev., lljüd.; 
44 auswärtige. l.Cl. 10, 2. Gl. 36. Die Abgangsprüfung haben seit 1870, wo 
die erste stattfand, 16 Schüler bestanden. 

Lehrer: 12. Rector: Peter Hacu (seit M. 1874; vorher OL. derselben Anstalt), 
4 ord., 1 kath. und 2 ev. Religionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der frühere Rector, Jos. 
Heizel, wurde M. 1874 erster OL. am Gymn. zu Dillenburg. — Neu eingetreten sind 5 
Lehrer; ausserdem sind 8 Sch.cand. bei der Anstalt beschutigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 8 evang., die übrigen, einschhessl. des Rectors, kathoüsch. 

Local. Das Schulhaus ist durch einen Umbau dem Bedürfhiss gemäss erweitert 
worden j die Lehrerwohnung ist dabei in Wegfall gekommen. Die Errichtung einer Tarn- 
halle wird beabsichtigt. 

Etat: 6720 Thlr. Darin St. Zuschuss 800 Thh*. Besoldungen: 6151 Thlr. Rector: 
1200 Thlr. 

Im Progr. v. 1870 vom Ret. Hetzel Mittheilungen über die Gründung der h5h.BS. 

Patronat: städtisch mit konigl. Gompatronat (Landrath Nasie in Diez). Gnrs- 
torium. 



HADAMAR. 

(Alt-Nassau. 2046 Einw.) 
Gymnasiaiii (11, 476). 

Glassenzahl: 8 (ü und Olli und 11). Frequenz: 183 (1869: 239); davon 136 
kath., 46 ev., 1 jüd.; 124 auswärtige. I: 41 (1869: 63), 11: 44, Ul: 45. Abituri- 
enten: 110. 

üeber den bischöfl. Convict beim Gymnasium s. dieV. und G. 

Lehrer: 14. Director: Dr. L.Peters (seit 0. 1874, vorher OL. am Gymn. zu 
Heiligenstadt), 4 OL., 6 ordentl., 1 ev. Religionsl., 2 techn. und Elem.L. — Der frü- 
here Dir., OSchulr. Dr. E. Wesener, starb am 9. Novb. 1873. Bis zum EintriU seinefl 
Nachfolgers versah die Directionsgeschäfte der 1. OL. Prof. Jf. Meister, Der ordentl. L. 
Jos. Hetzel wurde 0. 1869 Rector der höh. BS. zu Limburg an der Lahn, der OL. Dr. 
Schlüter M. 1873 Prorector des Gymn. zu Ratibor. Emeritirt wurden der OL. Pro£ L^ 



287 

0.1870, der OL.Trof. MüiUr M. 1878. — Neu ein^treten sind 5 Lehrer; ausserdem sind 
8 ScLcand. provisorisch bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Von den Lehrern sind 4 evang., die übrigen, einschliessl. des Dir., katholisclL 

Etat: 14,900 Thlr. Darin St Znschnss 8800 Thk. fiesoldnngen: 18,700 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. und fr. Wohnung. 

Dr. Ed. Wesen er, Zum Lehrplan des Gymnasiums. Erwägungen in nationalem 
Sinn; Progr.1878. Dr. Alb. Becker, Die Sueven; Progr. 1874 

Patronat: königlich. 



MONTABAUR. 

(Früher kurtrierisch. 3261 Einw.) 
Kaiser Wllhelms-ßymiiasliim (II, 477). 

Das frühere Progymnasium, welches als berechtigt unter dem 4. Juli 1870 anerkannt 
war, ist nachher zu einem vollständigen Ghymnasium erweitert worden, und dies ist am 
14. Sptb. 1871 unter obigem Namen in die ^ahl der anerkannten angenommen. 

Frequenz: 248 (1869 im Progymn. 125); davon 220 kath., 22 ev., 6 jiid.; 172 aus- 
wärtige. 1: 25, EL: 88, lU: 66. Abiturienten (von 0.1873 bis 0.1874): 14. 

üeber den bischöfl. Convict am Gymn. s. die Y. und G. 

Lehrer: 14. Director: Dr. Wemeke (seit M. 1874; vorher OL. am Gymn. zu 
Paderborn), 3 OL., 4 ordentl., 1 ev. BeUgionsL, 3 wissensch. HüIübL, 2 techn. und Elem. L. 
— Der frühere Dir., Dr. Rob, Pähler, wurde M. 1874 zur Leitung des Qymn. in Wiesbaden 
berufen. — Neu eingetreten sind 13 Lehrer; ausserdem zur Aushülfe 3 Sch.candidaten. 

Zwei von den Lehrern sind evang., die übrigen, unter ihnen der Dir., katholisch. 

Local. Das Schulhaus ist jetzt ausschliesslich dem Gymn. überwiesen; das vermehrte 
fiaumbedUrfhiss hat verschiedene bauliche Veränderungen nöthig gemacht Auch der 
Turnplatz ist erweitert worden. 

Etat: 12,000 Thlr. Darin StZuschuss 3850 Thbr. Besoldungen: 9080 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Dr. Pähler, Zur Geschichte des alten Gymn . zu Montabaur ; Progr. 1870 ; darin femer : 
Die Grnndang des Progymnasiums und seine bisherige Entwickelung. OL. Breuer, Die 
HaopÜehren der mathem. Geographie (für das SchiQbedürfniss) ; ^rogr. 1871. Ord. L. 
J. F. Schmitz, Ein altdeutsches Frühlingsfest; culturgeschichtliche Studie; Progr. 1874. 

Patronat: städttsch mit konigl. Compatronat (Landr. Graf Sehmwng^Kerßsenbrock). 
Curatorinm. 



DILLENBURG. 

(Alt-Nassau. 3316 Einw.) 
Gymnasimn (11,478). 

Daa firuhere Frogymnasium war am 14 Apr. 1870 unter die berechtigten Anstal- 
ten angenommen, m aber neuerdings zu einem yollstandigen Gymnasium erweitert, 
and als solches unter dem 26. März 18"^ anerkannt worden. Frequenz des Progymn. 
in dem O. 1874 schliessenden Semester: 124 (1869: 77); davon 116 ev., 8 kath., jüd.; 
55 auswärtige. 11: 14, lU: 82. 

Lehrer: 11. Director: "Prof , Aua. Spiess (seit Hai 1874: vorher Bector des Pro- 
gymn.), 8 OL., 4 ord., 1 ev. und 1 kath. Religionsl., 1 techn. und Elem. L. — Der Gonr. 
Clauder wurde am 1. Juli 1872 emeritirt. Der OL. Prof: BiU starb am 26. Sptb. 1878. 

Von den Lehrern sind 3 kath., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch. 

liocal. Die dem fiedürfoiss eines G^ymoi. entsprechende Erweiterung des Schul- 
hanses ist eingeleitet; ebenso die Errichtung einer Turnhalle. 



288 

Prof. A. Spie 88, Das Dfllenburger ScUoss; beim Frogr. von 1870 (aus den Anna- 
le n des Vereins mr Nass. Altertlnunslnmde und Geschichte). 

Etat des Gymn.: 10,950 Thir. Darin St.Zuscha88 unmittelbar 5040, mittelbar 2500 
Thlr. Besoldungen: 10,141 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung. 



BIEDENKOPF. 

(Hessisches Hinterland. 2742 Einw.) 

Seit 1842 bestand am Orte eine von der hessischen Regierung subventionirte „Gross- 
herzogL Realschule" von 2 Gl. mit je 2j'ährigem Gursus. Die Frequenz schwankte zwischen 
80 und 40 Schülern. Als die Stadt preussisch geworden, fing seit 1868 das Werk der 
Umwandlung der Anstalt in eine höh. Bürgerschule nach dem Reglm. v. 6. Octb. 1859 
allmählich vor sich. Die erste Gl. CLL) wurde O. 1873 eröffiiet, und die erste Abgangs- 
prüfung 0. 1874 abgehalten. Die Anerkennung der Anstalt als einer berechtigten er- 
folgte am 15. Apr. 1874 

Von den 5 Glassen ist die zweite (III) in einigen Gegenständen in 2 Abth. getheilt 
Frequenz : 81 ; wovon 80 ev., 1 kath.; 23 auswärtige. 1. Gl. 3, 2. Gl. 17. 

Lehrer: 7. Rector: C,E. Vogt (seit M. 1871: vorher ord.L. an der Realschule zu 
Gassel), 4 ord. L., 2 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. — Bis zum Eintritt des Rec- 
tors stand die Anstalt unter der provisor. Leitung des 1. ord. L. C Schwalbaeh. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Das Schulhaus sowie den Turnplatz benutzt die Anstalt mit der Stadt- 
schule gemeinsam. Die 1. Glasse hat in einem Nachbarhause miethweise untergebracht 
werden müssen. 

Etat: 4820 Thlr. Darin StZuschuss 3017 Thlr. Besoldungen: 4550 Thlr. Rector 
1100 Thlr. 

Zu einer wissenschaftl. Bibliothek ist ein guter Grund gelegt: auch eine Bibliotheca 
pauperum ist begründet. Eine Schüler-Lesebibliothek besteht nocn nicht. 

Reall. Blecker, üeber Gesundheitspflege in den Schulen; Progr. 1870. Ord. L. 
Schantz, Des Bonifacius Wirken unter Garlman und Pippin; Frogr. 1874. 

Patronat: nicht städtisch, auch nicht königlich. Die Anstalt wird durch ein Cura- 
torium vertreten, dessen Vorsitzender der K. Lancbrath ist ; Mitglieder : der Bürgermeister, 
der 1. Ortspfarrer, der Rector, ein Gemeinderathsmitglied. 



HOMBURG v,d.H. 

(Hauptort der vormal. Landgrafsch. Hessen-Homburg. 

8122 Einw.) 

Bealschnle 2. 0. (U, 491). 

Die Anerkennung der aus den ordnungsmässu^cn 6 Glassen und 1 VorschnlcL he- 
stehenden Anstalt ist unter dem 24. Sptb. 1870 erfolgt. Gymnasiale Nebenclassen be- 
stehen bis Olli. Frequenz: RS. 166, V. 68; zusammen: 224, wovon 159 ev., 86 kath., 
29 jüd.: 60 auswärtige. 1: 10, 11: 17, lU: 28. Der Abgangsprüfung am Schluss 
der ^ähiigen I hat sich bisher kein Schüler unterzogen. 

Lehrer: 15. Director: "Prol W. ff, Goepel (seit 1866), 1 ÖL., 8 ordentl., 1 ev. 
und 1 kath. Religionsl., 8 wissensch. Hülfel., 5 techn. und Blem. L. — Neu eingetreten 
sind 5 Lehrer imd 1 Sch.candidat. 

Mit Ausnahme des einen (kath.) Religionsl. sind die Lehrer evangelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist am 24. Octb. 1870 einge- 
weiht worden. Der Turnplatz liegt daneben; auch ist eine Turnhalle hergerichtet. 

Etat: 8820 Thlr. Darin StZuschuss 571 Thlr. Besoldungen: 7288 Thlr. Dir. 1000 
Thlr. und fr. Wohnung. 

Ein Hr. ffeMg aus Wien vermachte 260 fl. für die Bibliothek der Anstalt Von 



289 

der Sparcasse des Orts sind letzterer behofs Vermehrung der physikal. Instrumente 150 
TUr. zugewandt worden. 

Prof. Goepel, Der Entwiokelungsgan^ der Schule und ihre erste Abiturienten- 
prafong; Progr. 1870. Dr. Glaser, Die Geometrie in der Realschule: Progr. 1872. 
0. Schmidt, Die deutsche Rechtschreibung ; Progr. 1878. Dr. Glaser, Die Winkelfonotio- 
nen im trigonometr. Unterricht; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat Guratorium. 



FRANKFÜRT a.M. 

(Vormals freie Reichsstadt. 89,294 Einw.) 

Eine Vermehrung der öffentlichen höheren Schulen, die als ein dringendes 
Bedürfniss hervortritt, ist noch nicht erfolgt; es bestehen nach wie vor ausser 
den Schulen der Polytechnischen Gesellschaft *) 6 höhere Lehranstalten : 1 Gym- 
nasium, 3 Realschulen (darunter 2 jüdischie), und 2 höh. Bürgerschulen. Im 
Werk ist die Errichtung einer Realschule ohne Latein. 

Die Local-Schulverwaltung, wie sie B. II, 480 angegeben ist, hat eine 
durchgreifende Veränderung erfahren. Die neue, seit 1872 bestehende Ord- 
nung ist folgende: 

Sämmtliche städtische höhere Schulen (das Gymnasium, die Musterschule, die höh. 
Borger- und die Selecten-Schule) haben ein gemeinsames Guratorium'}. Dieses wird 
gebildet aus 3 Mitgliedern des Magistrats, deren eines den Vorsitz fuhrt, 3 Stadtverord- 
neten, je einem Geistlichen der evang. luther., der evangel. rcformirten, und der kathol. 
Gemeinde, den Directoren der vorerwähnten 4 Anstalten, soweit die Verhandlungen jede 
derselben betreffen. Vorbehalten ist, einen besoldeten O Schulinspector (Stadtschulrath) 
als Referenten in das Guratorium zu berufen. Die Rechte des Guratoriums und sein Vcr- 
hältniss zu dem K. SchulcoUe^um der Pro\dnz sind dieselben wie bei den übrigen Gura- 
torien höherer Lehranstalten m Preussen. 

Nach §. 4 des Statuts steht jedem Mitgliede des Guratoriums das Recht eines wirk- 
samen Suspensiwotums zu, wenn es der Ansicht ist, dass irgend ein die Schulen be- 
treffender beschluss mit den confcssionellen Bestimmungen seiner Gemeinde in Wider- 
sprach steht. 

Das Statut des Guratoriums (v. 28. Novb. 1871) s. im Progr. des Dir. Dr. Momnuen 
V. 1873 p. 46 ff. 

Unausgeglichen sind noch die zwischen den städtischen Behörden einerseits und den 
Vorstanden der luther. wie der kathol. Kirchengemeinde andererseits entstandenen Diffe- 
renzen über die Zugehörigkeit resp. der höh. Bürgerschule und der Selectenschule zu der 
stadtischen oder zu der kirchlichen Gemeinde und über die danach zu bemessende Aus- 
dehnung der städtischen Dotationspflicht 

In Betreff der Rangordnung der Lehrer gilt im wesentlichen noch das B. 11, 480 
darüber Bemerkte ; die Reihenfolge ist einigermassen in der Gehaltsabstufung bezeichnet. 

Ueber eine neue Regulirung der Besoldungs- und Pensionsverhältnisse s. Abschn. VIII. 

Die eine der beiden jüdischen Realschulen, die Anstalt des jüdischen Philanthro- 
pinums (Real- und Volkschule), nimmt auch christliche Schüler auf. Im Jahre 1867, noch 
ehe die Verfassung des Norddeutschen Bundes in Kraft trat, war der Anstalt auf das Ge- 
such ihres Guratoriums die Militairberechtigung verliehen worden, wobei jedoch seitens 
des Unterrichtsministers der Vorbehalt gemacht war, dass christliche Schüler eine Be- 
rechtigung auf der Anstalt überhaupt nicht erwerben könnten (s. B. II, 489), weil der 
Lehrplan auf ihre Verschiedenheit von den jüdischen Schülern keine Rücksicht nimmt, 



Die Schulen dieser polytechnischen „Gesellschaft cur Beförderung! nützlicher Keuntniaso und daren 
Hfllfswiflsenschaften'* sind: eine höh. Gewerbeschule, eine Handelschnlo, die Wöhlenchule (vrie die unteren Cl. 
einer Healflehule 1.0. o^ftnisirt) mit einer Vorschnle. Director dieser SchalansUlten ist gegenwärtig Dr. 
Fir. Kreifuig (seit 0. 1871; rorher Dir. der Be»lschnle zu Cassel). In dem Progr. t. 1874 u.a.: Arm. Früh, Das 
nnnaftflri. nxid das uatArL Iiehrprincip und die aus denselben hergeleiteten Methoden des Treffonterrichts nach 
Koten in Schulen. 

*) DaTon verschieden ist die stttdt Schuldeputation, in deren Geschäftsbereich alle Ton der Stadt do- 
tirten odar unterhaltenen oder subventionirten, nicht zu den höheren Schulen zählenden Anstalten gehören ; ebenso 
dia Priirauchiilen, die siadt SÜftungen und Wohlthätigkeitsanstalten. Nicht der Schuldeputation sind unterstellt 
die 2 JAA. Beabohulen; auch nicht die Schulen der polytechn. Gesellschaft, obgleich letztere aus der Stadtcasse 
■nbventionirt werden. 

in 19 



290 

für sie also u. a. auch keinen Beligionsunterricht enthält^), und weil sie femer nicht 6, 
sondern nur 5 Schultage in der Woche haben, da am Sonnabend nicht unterrichtet wird, 
sie selbst aber am Sonntag nicht in die Schule kommen. In Folge einer Remonstration 
des Magistrats und der Stadtverordneten von Frankfurt ist die erwähnte Beschränkung 
im Jahre 1871 seitens des Reichskanzler -Amts aufj^choben worden, so dass seitdem zwi- 
schen beiderlei Schülern bei Ausstellung der Militairzeugnisse kein Unterschied mehr ge- 
macht wird. 

Von der in den Jahren 1870 und 1871 dargebotenen Gelegenheit, behufs der Theil- 
nahme am Kriege gegen Frankreich einer ausserordentlichen Maturitätsprüfung sich zu 
unterziehen (s. Einl. p. 1), hat in Frankfurt kein Schüler Grebrauch gmac ht. 

Wohlthätige Zuwendungen werden den Frankf. Schulen reichlich zu Theil. Mehrere 
derselben veröffentlichen die Gaben in den Programmen unter der verschiedenen Be- 
zeichnung als 1. Geschenke, 2. Gaben beim Eintritt, 3. Gaben beim Austritt, 4. Gottes- 
pfennige. 



Das Oymnasiam (II; 481). 

Umfang : 9 aufsteigende Classen (VI— IV, U und III, II und I). Die frühere VE 
ist 0. 1871 emgezogen. Frequenz: 218; davon 180 ev., 12 kath., 26 jüd.; 82 auswär- 
tige. 1: 23 (1869: 17), U: 34, lU: 63. Abiturienten: 58. 

Seit Juni 1870 ist dem preass. Lehrplan gemäss der mathematische Unterricht in 
I und II von 2 auf 4 St. wöcnentl. erhöht. Ebenso wird seit 0. 1873 das preuss. Aliitu- 
rientenprüfungs- Reglement zur Anwendung gebracht. — Der sogenannte Stndientasf 
der Primaner ist auf 2 wöchentl. Stunden (für philologische Privatstudien) beschränkt 
worden. 

Lehrer: 21. Director: Prof. Dr. Tycho Mommsen (seit 0.1864), 13 ordentl., 7 
ausserordentl. Lehrer; unter letzteren 1 kath. Religionsl., 1 Lehrer des Hebr., 4 techn. 
L. — Der ordentl. L. Dr. Hucken wurde M. 1871 als ord. Prof. der Philosophie an die Uni- 
versität zu Basel berufen; der ord. L. Dr. Bonstedt wurde 0. 1873 Kreisschulinspector zu 
Schneidemühl. Der Prof. Gutermann wurde 0. 1869, der Prof. Ernst 0. 1872 emeritirt. Der 
Prof. Hechtel starb am 28. Dcb. 1870. der Prof. Dr. TT. Schmidt am 10. Mai 1873. — Neu 
eingetreten sind 8 ordentl. und 4 Nebenlehrer. 

Von den 14 Mitgliedern des engeren LehrercoUegiums sind 2 kathol., die anderen 
evang. ; von den 7 ausserordentl. 1 kath., 1 jüd., die anderen evangelisch. 

Local. Die Directorwohnung ist zu unmittelbaren Schulzwecken verwendet wor- 
den. Der ungenügenden Beschaffenheit des Schulhauses ist noch nicht abgeholfen; ein 
Neubau wird vorbereitet. 

Etat: 24,380 Thlr. Besoldungen: 21,980 Thb-. Dir. 2533 Thb-. und Wohnung. 

lieber die Königswarter^oh^ Stiftung (300,000 fl.), welche 0. 1873 ins Leben getreten 
ist, s. das Progr. v. 1873. Durch dieseloe erhalten viele Schüler des Gvmn. sowoU Schul- 
geld und Schulbücher (auch auf das Gymn. vorbereitenden Unterricht), als auch Univer- 
sitätstipendien. 

Cand. C. Jsrtiil, die musikal. Schätze der Gymnasialbibliothek und der Peterskirche zu 
Frankfurt; Progr. 1872. 

Ergänzungen zur Geschichte der früheren Gymnasialbehörden (Scholarchat, ev.lnth. 
Consistorium) finden sich im Progr. v. 1873. 

Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. II, 484). 

Die Xustersehule, Realschule 1. 0. (II, 485). 

Die früher der 2. Ordnung der Realschulen zugehörige Anstalt hat den Lehrplan 
der 1. Ordnung angenommen, und ist unter dem 23. Sptb. 1873 als bei dieser Kategorie 
berechtigt anerkannt worden. — Die Schulordnung von 1817 ist ausser Gebrauch gesetzt. 

Classenzahl: 12 (VI bis ULLI, je a und b, Olli, ü und Dil, I); ausserdem 6 Vor- 
schulclassen. Frequenz: RS. 329 (1869: 249), V. 194; zusammen: 523, wovon 476 
ev., 12 kath., 35 jüd.; 21 auswärtige. I: 11, II: 39, III: 87. Die erste Abiturien- 
tenprüfung, M. 18y3, vnirde von einem Schüler bestanden. 

*) Ebenso haben die evmng. Schiller der kaihol. Selectensohnle (b. p. 291) keinen BaUgionaantorriehl, wim 
gleichfalls nicht die c. lüU evang. Schülerinnen der kathol. höh. MftdoheuBchnle der engl. Frftulein m Fnuücfnrt 



&9t 

Lehrer: 28. Director: Dr. Fr. EUelen (seit M. 1867), 4 OL., 9 ordentl., 1 ev. 
RelisioiiBl., 1 wissenscb. Hülfsl., J2 techn. und Elem. Lehrer. Von letzteren sind mehrere 
bei der RS. nur als Hülfisl. mit wenigen Standen beschäftigt; einige sind vorzugsweise 
Lehrer an der anter derselben Direction stehenden höh. Mädchenschule. — Der Iriihere 
Dir. der Musterschole, Dr. C. Kühner^ starb am 11. Sptb. 1872. — Neu eingetreten sind 
14 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessl. des Dir., evangelisch. 

Local. Unzureichend und mangelhaft. Durch Au&etzung eines Stockwerks sind 
2 neue Classenzimmer gewonnen. Die Yorschulclassen haben provisorisch in ein anderes 
Haus verlegt werden müssen. Für die höh. Mädchenschule wird ein besonderes Gebäude 
errichtet. 

Etat der gesammten Anstalt: 45,040 Thlr. Besoldungen; 38,090 TUr. Dir. 1866*/, 
Thlr. und Wohnung. 

^ Der Wittwen- und Waisencasse der ord. Lehrer der Anstalt fliesst das von jedem 
Schaler zu zahlende Einschreibegeld sowie freiwillige Austrittsgelder und Gotterofennige 
za. Aus dem Nachlass der Fr. Glaoau-Kinen erhielt sie 1869 750 fl. Das Gap. der Game 
betragt 67,000 fl. 

Die wissenschaftl. Bibliothek zählt 1750 Bände; mit einer Schülerbibliothek für die 
oberen Gl. ist ein Anfang gemacht. 

Im Progr. v. 1870 u. a.: Dr. Eiselen, Ideal und Wirklichkeit : die Baulichkeiten 
und inneren Einrichtungen der Masterschule vei|;b'chen mit den Ansprüchen der Gesund- 
heitspflege und der Pädagogik. — Plan für den deutschen Unterricht der RS. Derselbe: 
Zor Geschichte und Theorie der Strafe als Erziehungsmittel; Progr. 1871. Jul. Bautz, 
Tomplan der RS.; Progr. 1872. Dr. Eiselen, Dr. C. Kuhner (Dir. der Anstalt 

1851 — 1867), ein Lebensbild; Progr. 1873. — In allen Programmen, vom Director: Mit- 
theilungen an das Elternhaus. 

Patron at: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. II, 486). 

Die höhere Bürgerschule (11, 486). 

Von den 6 aufsteigenden Classen der Anstalt, von deren Lehrplan der Unterricht 
im Lateinischen ausgeschlossen ist, hat jede, mit Ausnahme der ersten, 2 coord. Abthei- 
lungen; die Vorschule zählt 6 Classen. Frequenz: höh. BS. 465 (1869: 368), V.302; 
zusammen: 757; davon 739 ev., 9kath., 9jüd.; 65 auswärtige. 1. Gl. 33. 2. GL 52. Die 
Abgangsprüfung ist in den 5 Jahren von 113 Schülern bestanden. Das Prufungs- 
reglement ist 1870 veröffentlicht. 

Lehrer: 22. Rector: (vacat). Seit dem Tode des früheren Rectors, Dr. /l C. 
PaJdamus, (f 5. Dcb. 1873) versieht die Directionsgeschäfle commissarisch der ord. L. Dr. 
Seioiderer, Ausser diesem 7 akadem. vorgebildete Lehrer, die übrigen seminaristisch. — 
Der Lehrerwechsel an der Gesammtanstaft, zu der auch eine höh. MMlchenschule von 10 Gl. 
gehört, ist sehr gross gewesen. 

Die Lehrer der höh. BS. sind sämmtlich evangelisch. 

LocaL Für die dermalige Frequenz der Anstalt ist es unzureichend. Mehrere 
Classen sind in einem benachbarten anderen Hause untergebracht worden; eine weitere 
Trennung wird vorbereitet. 

Etat der gesammten Anstalt: 38,ai5 Tlih-. Besoldungen: 33,620 Thlr. Rector 
1866«/, Thlr. und Wohnung. 

Dr. Paldamus, Zur Lage des Frankfurter Schulwesens; Progr. 1871. Derselbe, 
Einige Bemerkungen zur Schulorganisationsfragc, insbesondere zum Schulwesen grösserer 
Städte; Progr. 1873. W. Seibt, Zur Gulturgeschichte der 2. Bälfte des 16. Jahrb., mit 
l>esonderer Beziehung auf Frankfurt; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B. U, 487). 

Die Seleetensehule, höhere Bürgersehole (JI, 487). 

Die Anstalt ist unter dem 24. Sptb. 1870 als zu Entlassungsprüfungen berechtigt an- 
erkannt worden. Sie umfasst 6 Gl. (TT und Olli) nebst 3 Progymn. Abth. und 3 Vor- 
sebnlelassen. Frequenz: höh. BS. 137 (1869: 93), V. 108; zusammen: 245; davon 
207kath.. 32ev., 6 jüd.; 16 auswärtige. L Gl. 7, 2. G1.25. Die Abgangsprüfung 
haben 7 Schüler bestanden. 

19* 



292 

Lehrer: 16. Rector: Insp. Prof. Dr. J. Becker rdefinitiv seit Anf. 1872* vorher 
erster Lehrer an derselben Anstaltj, 7 ordentl., 1 wissenscn. Hülfsl.t 6 techn. und £lem. L. 
— Der frühere Rector, Insp. Prof. Dr. i/r«. Wedewer, starb am 16. Apr. 1871 (s. das Progr. 
von 1872). — Neu eingetreten sind 4 Lehrer. 

Unter den Lehrern ist einer evang.; die übrigen, einschliessL des Rectors, sind 
katholisch. 

Etat: 15,040 Thlr. Besoldungen: 12,950 Thlr. Rector 1783 TUr. und Wohnung. 

Dr. Becker, Antike und moderne Erziehung, II; Progr. 1871. Derselbe, Zar£r- 
innerung an Hrm.AntJos, Wedewer; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch; s. die Vorbemerkungen (vgl. B.II, 488). 



Beal- Qnd Yolksehule der Israelitlsclien Gemeinde^ Bealsehnle 2. 0. 

(n, 488). 

Der Lehrplan und die Classeneintheilung dieser Anstalt ist p. 81 angegeben; die 
3. und 4. Glasse sind in je 2 coord. Abth. getheilt Frequenz: RS. 310, V. 164^ zu- 
sammen: 477; davon 457 jüd.; 14 ev., 3 kath., 88 auswärtige. I: 28, II: 50, III: &9. 
Der Abiturientenprüfung hat sich kein Schüler unterzogen. 

Lehrer: 25. D i r e c t o r : Dr. Hrm. Bärwald (seit Joh. 1868). Definitiv anjgestellt 
sind von den Lehrern 18. Eine andere Rangordnung derselben als die der Anciennität 
besteht nicht; mehrere von den Lehrern unterrichten auch an der unter gleicher Direc- 
tion mit der Anstalt verbundenen höh. Mädchenschule; mehr als die Hälft« von ihnen 
ist nicht durch akadem. Studien vorgebildet; zwei sind Sch.candidaten. — Neu einge- 
treten sind 15 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Von den dermaligen Lehrern sind 5 evangelisch, 1 kath.; die übrigen sind Juden. 

Local. lieber einige Reparaturen, die auch zur Anlegung eines ehem. Laboratori- 
ums gefuhrt haben, s. das Progr. v. 1871. 

Etat: 40,305 Thlr. Besoldungen: 32,722 Thlr. Dir. 2162 Thh*. und Wohnung. 

Die Anstalt hat zahlreiche Zuwendungen erhalten; u. a. folgende: Frau Dr. Mich. 
Reis schenkte eine Anzahl mathemat. Werke und 250 fl. zur Vermehrung der math. und 
naturwissensch. Abth. der Bibliothek. Frau Joh. Rindskopf vermachte eine Biblioth. von 
mehr als 1800 Bänden. Der Banquier Marc, Goldschmidi sckenkte 1000 fl. zur Gründung 
eines Schulfonds; s. Progr. v. 1872. — Stiftungen: Die Gotth. Ephr. Lessing-Stiftung 
(für Freistellen ohne Rücksicht auf die Religion); s. Progr. v. 1872. Die ffockber^he 
Stiftung ( 30,000 fl. und 5000 fl.), deren Zinsen nach Abzug von jährl. 100 fl. für den Dir. 
zur Gründung von Freistellen bestimmt sind ; s. Progr. von 1872 und 73. Die GoidsuhmvU- 
Stiftung (15,000 fl.) Annexum der CreurenacAstiftung; >/s der Zinsen soll zur Unterstützung 
von Lehrern in Krankheitsfällen und zu Badereisen, '/^ als Zuschüsse zu Wittwenpensionen 
verwandt werden ; s. Progr. v. 1874. Ausserdem kommen der Schule zu Gute die MaoM- 
sehe (30,000 fl. zur Beförderung der Schulbildung armer Israeliten) und die Königswearit^- 
sehe (vgl. p. 290) Stiftung; s. Progr. v. 1873. — Die i?o(ÄJcÄi7d8che Stiftung (s. B. II. 4^» 
gewährt jahrl. 20 bis 22 Freistellen. — Zu der Cr^iMfiacAstiftung (s. B. II, 489 und Progr. 
v. 1872) werden von den Lehrern regelmässige Beiträge geleistet. Revidirtes Statut der- 
selben v. 21. März 1871. 

Laz. Geiger, lieber deutsche Grammatik als Lehrgegenstand an deutschen Schu- 
len; Progr. 1870. Dr. Bärwald, Zur Erinnerung an Laz. Geiger (f 29. Aug. 1870; 
Progr. 1Ö71. G. Wertheim, Einfuhrung in die Zahlentheorie (für die Schüler der 
obersten Gl.); Progr. 1872. Jos. Herz, Französische Synonyma, für Realschüler be- 
arbeitet; Progr. 1874. 

Ueber das Patronat s. B. U, 490. Der Vorsitzende des Schulraths ist geg^rn* 
wärtig Jacob Doctor. 



Die Unterrichtsanstalt der Israelitischen Beligionsgesellschafl, 

Bealsehnle S. 0. (II, 490). 

Glassen derselben: die yorschriftsmässigen 6; ausserdem eine Vorschule von 3Cl.: 
p. 81, wo der Lelurplan angegeben ist Frequenz: RS. 166 (1869: 129), V. 86; m 
sammen: 251; sämmtlich jüdisch : 20 auswärtige. I: 10, II: 26, lU: 32. Zu eifi4 
Abgangsprüfung haben sich Schul er nicht gemeldet Seit 1871 gehört auch der Tai» 
Unterricht zum Lehrplan. 



293 

Lehrer: 18. Director: BAhbiner Sams. Raph, B^seh (seit Beginn der Schale); 
ausser ihm 10 ordentl. und 7 HoUb- und technische Lehrer. Hehrere von den Lehrern 
unterrichten auch an der mit der BS. anter gleicher IHrection stehenden höh. Mädchen- 
ichnle. — Keu eingetreten sind 8 Lehrer. 

Unter den Ldirem sind 4 kathoL, 2 evangel. und 12 jüdische. 

Etat: 20,060 Thh-. Besoldungen: 16,700 Thlr. Der Dir. bezieht sein Gehalt nicht 
aas der Schulcasse, sondern als Rabbiner. Die jetzige Gehaltscala fm* die ordentl. Lehrer 
geht von 1800 herab bis auf 1200 Thlr. 

Die Zahl der Freistellen ist um 11 vermehrt worden, so dass deren jetzt 27 vor- 
handen. — Das Gap. der Wittwen- und Waisencasse ist auf 26,000, der Pensionsfonds auf 
28.000 fl. gestiegen. Die zahlreichen Zuwendungen sind in den jährl. Programmen ver- 
zeichnet 

S.R. Hirsch, Ein Einblick in einen altjüd. Erziehunffskanon ; Progr. 1870. Derselbe, 
Ans dem rabbinischen Schulleben; Progr. 1871; und: Vom pädagogischen Werth des 
Jadenthums; Progr. 1873; und: Vom Zusammenwirken des Hauses und der Schule: 
Progr. 1874. 

Patronat: wie B. LI, 491 angegeben. 



Das Fürstenthum WALDECK (ü, 494). 
(20 DMeilen. 48,636 Einw.) 

Ein Gymnasiam und eine höhere Bürgerschule. 

In Folge des Accessionsvertragjs (s. B. 11, 494) befindet sich die Ver- 
waltung der Schulen des Fürstenthums in einem interimistischen Zustande, 
der namentlich das Gymnasium zu Corhach hinsichtlich der Lehrerhesol- 
dungen schwer benachtheiligt. — Der K. Landesdirector r. FlotttoeU schied 
0. 1872 aus; an seine Stelle ist getreten Hr. v. Sommerfeld (seit 11. Juni 1872). 

CORBACH. 

(Pürstenth. Waldeck. 2411 Einw.) 
Oymnasiiim (n, 494). 

Die Anstalt zahlt die 6 (]t7nin.clas8en, unffetbeilt, und, neben lY bis U, 3 Keal- 
classen. Frequenz: 122; davon 109 ev., 2 kath., 11 jüd.: 72 auswärtige. I: 20, 

11: 15, ni: 34. Abiturienten: 27. — In den Bealcl. befanden sich 16 bei den 122 
nicht mitgerechnete Schüler. 

Lehrer: 11. Director: C.Diemer (seitNe^j. 1867), 4 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 
3 techn. und Eiern. L. — Der Vror, Hahn starb am 23. Juli 1873. 
Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 7800 Thlr. Besoldungen: 5900 Thlr. Dir. 1000 Thlr. und fr. Wohnung; der 
erste Lehrer 820 TUr. 

Patronat: nicht städtisch; früher landesherrlich; s. B. U, 496. 

AROLSEN. 

(Pürstl. Residenz. 2381 Einw.) 
Höhere Bflrgerschole (11, 496). 

Die Anstalt hat sich zu einer vollständigen höh. BS. entwickelt nd ist unter dem 
2t. Sptb. 1872 als solche anerkannt worden. Frequenz: höh. BS. 106, V. 18; zusam- 



294 

men: 124; davon lOBev.. Ikath., 15jüd.; 55 auswärtige. 1. Cl. 19, 2. GL 25. Die Ab- 
gangsprüfung haben 1872 und 73 bestanden 11 Schüler (die erste fand 0. 1872 Statt). 

Lehrer: 9. Rector: C. Bosch (seit M. 1873; vorher OL. am Glymn. und der Real- 
schule zuHinden), 4 ordentl., 1 cv. Religionsl., Stechn. undElem. L. — Der frühere Rec- 
tor, W. Pfiüeker, starb am 18. Novb. 1872. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers leitete die 
Anstalt commissarisch der erste Lehrer Stöcker, 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Durch einen Umbau des Schulhauses ist mehr Raum gewonnen; doch ge- 
nügt derselbe den darin vereinigten Schulen nicht. Die Utensilien und Lehrmittel smd 
der höh. BS. mit der Elementar- und der höh. M.ädchen-Schule gemeinsam; ebenso der 
als Turnplatz dienende Schulhof. 

Etat: 6750 Thlr. Besoldungen: 6060 Thlr. Rector 1100 Thlr. und fr. Wohnung. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



XI Bhdnprovüus und HohensoUemBche Lande (I, 332. ü, 289). 

(6 Regierungsbezirke. 609 DMeilen. 3,645,023 Einw.) 

1863: 57, 1868: 64, 1873: 72 höhere Lehranstalten. 

1863: 23 Grymnasien, 13 Progymnasien, 11 Realschulen, 10 höh. Bürgerschulen. 

1868: 24 „ 14 „ 12 „ 14 „ 

1873: 26 Gymnasien, 16 Progymnasien, 16 Realschulen, 16 höh. Bürgerschulen. 

Von den 2 neuen Gymnasien ist das eine in Co In (Kaiser Wilhelms- 
g}'mu.), das andere in Moers, beide aus früheren Progymnasien erweitert; 
die 3 neuen Progymnasien befinden sich zu Rheinbach, Sobernheim 
und Malmedy. Die Zahl der Realschulen hat sich durch die früheren höh. 
Bürgerschulen in Mühlheim a. Rh. undin Barmen-Wupperfeld, ausser- 
dem durch die RS. in Remscheid vermehrt. Zu den höh. Bürgerschulen 
sind hinzugekommen die Anstalten in Düsseldorf, Oberhausen, Wesel 
and Dülken. 

Ein Directorwechsel ist während der 5 Jahre eingetreten bei der 
ßitterakademie zu Bedburg, den Gymnasien zu Bonn, Münstereiffel, 
Elberfeld (2 mal), Neuss, Emmerich, Wesel, Wetzlar, Aachen, 
Düren; bei den Progymnasien zu Boppard, Trarbach, Andernach, 
ebenso bei der Realschule zu Düsseldorf und den höh. Bürgerschulen zu 
Kerpen, Solingen, Lennep, M.Gladbach, Mayen, Hechingen. 

Einige in kleineren Städten bestehende Anstalten sind auf dem Wege, 
sich zu Progymnasien oder höh. Bürgerschulen auszubilden, z. B. in Sim- 
mern, Kirn, Meisenheim. — Nichtgering istnochimmer in der Rhein- 
provinz wie in Westfalen die Zahl kleiner katholischer Anstalten verschiedenen 
Namens (Rectorat, lat. Schule, höhere Schule u. a.) mit einem zwischen öffent- 
licher und Privatschule, Progjmnasium, höh. Bürger- und Elementar-Schule 
schwankenden Charakter, die meist schwach dotirt und vielfach zu Combi- 
nationen ihrer wenigen Classen genöthigt sind ; die Mehrzahl der Lehrer sind 
Geistliche ohne bestimmte Qualification. Dergleichen Anstalten, hauptsäch- 
Uch zur Vorbereitung für den Uebergang in Gynmasien und Realschulen be- 
stimmt, finden sich u. a. in Euskirchen, Lechenich, Königswinter, 
Bergheim, Zülpich, Brühl, Uerdingen, Wevelinghoven, Greven- 
broich, Jüchen, Wickrathberg, Eschweiler, Herzogenrath; 
Eohlscheid, Stollberg, Gangelt, Düren, Hünshoven, Heins- 
berg, Linnich, Montjoie, Schleiden^). Neuerdings wird seitens des 
Unterrichtsministeriums darauf hingewirkt, dass diese Anstalten entweder zu 
Progymnasien oder höh. Bürgerschulen ausgebildet oder als Mittelschulen 
eingerichtet werden. 



*) Zu besserer Dotiranff der Schule in Schi eiden hat 1873 die vcrwittw. Fr. OForst- 
ijisp.Haal: in Cöln 5000 Tlur., and zur Errichtang einer höheren Schule inZons bei Neuss 
ebenfalls 5000 Thlr. testamentarisch ausgesetzt. 



296 

lieber die Aufhebung katholischer Alumnate auch in der Rheinprovinz 
8. p. 14 *). 

Neue Schulhäuser haben erhalten das Gymnasium zu Wetzlar, die 
Realschulen zu Mülheim a. Rh., Essen und Barmen-Wupperfeld, 
sowie die höh. Bürgerschulen zu Mayen, Saarlouis und Hechingen. 

Der Normaletat ist 1874 bei fast allen Gymnasien und Realschulen ein- 
geführt, und wird es 1875 bei allen sein. 

In Betreff der jetzigen Ferien der rheinischen höheren Schulen s. p. 
56. — Die mit der Verschiedenheit des Beginns des Jahrescursus verbundenen 
Unzuträglichkeiten haben Verhandlungen zu dem Zweck veranlasst, das Schul- 
jahr allgemein mit Ostern zu beginnen. — Der Nachmittagsunterricht ist in 
der Rheinprovinz nur beim Gymn. zu Elberfeld (seit 1871) und nur fiir 
das Sommersemester beseitigt. 

Von den Lehrern höherer Schulen sind zur Zeit c. 20 als commissarische 
Kreis - Schulinspectoren beschäftigt. 

Im Prov. SchulcoUegium zu Coblenz hat der Wechsel stattgefunden, dass 
nachdem der ev. Prov .Schid- und Geh.'Reg. R. Dr. Landfemiarm Joh. 1873 
in den Ruhestand getreten, und der kath. Prov, Schul- und Geh. Reg. E. Dr. 
Lucas am 30. März 1874 gestorben, das CoUegium ergänzt worden ist diurcli 
Berufung resp. des Realschuldirectors Dr. Höpfner von Breslau, und des Gym- 
nasialdirectors Dr. Stauder von Aachen sowie des Gymnasial. Oberlehrers Dr. 
Vökker von Meppen zu Prov. Schulräthen (s. p. 70). — Der frühere Chef 
des Prov. SchulcoUegiums, AVirkl. Geh. R. und OPräsident v. Pomtner- Esche, 
starb am 7. Dcb. 1871; an seine Stelle ist am 8. Aug. 1872 getreten der 
gegenwärtige OPräsident v. Bardeleben (vorher K. Regierungs- Präsident in 
Aachen). 



1. Begierungsbezirk Cöln. 

CÖLN. 

(VormalsHauptstadt des Kurfürst-Erzbisthums Cöln. 124,067 

Einw.) 

Die Stadt zählt jetzt 4 Gymnasien und 2 Realschulen 1. O. Wegen der 
Ueberfüllung der letzteren beabsichtigen die städt. Behörden eine neue Real- 
schule zu errichten. — Für den Turnuntericht wird von der städt. Real- 
schule und dem Apostel-Gymn. die städtische Turnhalle benutzt; in Betreff 
der übrigen Anstalten s. darüber B. II. 

Ueber den Cölner Gymnasial- und Stiftungsfonds s. B. I, 340. II, 291 *). 

^) DasCollegium Aloysianum zu Op laden ist als ein Knabenseminar im Sinne von 
§. 14 des Gesetzes v. 11. Mai 1873 nicht angesehen^ vielmehr als eine allgemeine Privat- 
jSrziehongsanstalt, auf welche die Bestimmungen der Staatsmin. Instruction v. Sl. Dcb. 
1839 Anwendung finden. 

•) Der Verwaltungsrath dieses Fonds hat (Cöln 1874) im Anschluss an die B. L 311 
ervfBhnie Biancoache Schrift veröffentlicht „Die Cölnischen Studienstiftungen; neue Folge 
urkundlicher Kachrichten." — In den letzten Jahren sind dem Fonds u. a. zugewandt: 
1869 vom Gastwirth Wirtz zu Friesheim 4500, vom Baurath Btercher zu Cöln 5000, 1871 
vom Pfarrer Neukirchen zu Aachen 10,000, 1872 vom Pfarrer Sehuitz zu Lanrendorf 4000. 
vom Rentier F/o«6acÄ zu Düsseldorf 14,000 Thlr. — Der Stadt Cöln hat der Bentier JfoJW- 
berg daselbst erst 6000, dann noch 7000 Thlr zu einer Stipendienstiffcung überwiesen, und 
die verwittw. Fr. Kaufm. MicheU in Cöln 6810 Thlr. (wie ihr Ehemann früher 3190 Thh-. ) 
zum Besten dürftiger braver kathol. Schüler. 



297 
Das Oyiniiasiiuii zu Marzellen (1, 341. 11, 291). 

Claasenzahl: 9 (VI— IV, ü und Olli— 1). Frequenz: 273 (1868: 400); davon 
24S katk, 28 ev., 3 jüd.; 29 auswärtige. 1: 27 (1868: 71), U: 62, Ul: 53. Abitu- 
rienten: 84 (in den 5 Jahren vorher: 151). 

Lehrer: 19. Director: Pkü, Joe. DügtM (seit 0.1856), 60L., 7ordentl., Ikath. 
und 1 ev. ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Am 2. Mai 1871 starb der OL. Chr. ffrm. 
Vosen, am 18. Octb. 1870 der emeritirte Prof. J,RB,Kreuter (b. Progr. v. 1871). — Neu 
eingetreten sind 6 Lehrer; ausserdem sind vorübergehend 16 Sch.cand. bei der Anstalt 
beschäftigt gewesen. 

Kit Ausnahme des einen (ev.) Relig^ousl. sind alle Lehrer katholisch. 

LocaL Der Plan eines Umbaus des Schulhauses und der Herstellung einer Direc- 
torwohnung ist bisher nicht weiter verfolgt worden. 

Etat: 18,670 Thh*. Darin St.Zuschuss 200 Thlr. Besoldungen: 16,600 Thlr. NE. 
Dir. 2000 Thlr. und Wohnung. 

OL. Schaltenbrand, Zur vergleichenden Lehre von Laut und Wort in der deut- 
schen Sprache (für den Unterricht); rrogr. 1873, 

Patrohat: königlich. 



Das (Jymnasiam an Aposteln (I, 342. 11, 292). 

Von den 6 Glassen sind die 3 oberen je in U und O getheilt; zusammen demnach: 
9. Frequenz: 276 (1868: 299); davon 253kath., 18 ev., 5 jüd.; 31 auswärtige. 1:24 
il868: 46), 11: 40, 111: 72. Abiturienten: 92 (in den 5 Jahren vorher: 81). 

Lehrer: 20. Director: Vrof.H.Bipge (seit M. 1860), 5 OL., 6 ordentl,, Ikath. 
and 1 ev. Beligions)., 3 wissensch. HülfsL, 3 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. 
Worbs ging 0. 1870 als OL. an das Gymn. zu Neuss, der OL. Dr. WMeyer M. 1870 als 
Director an das Oymn. zu Leobschütz, der ord. L. Dt, Besäe M. 1871 als OL. an das 
G3rmn. zu Hedin^en, der ord. L. Dr. Ä. Meyer M. 1873 als OL. an die Realschule in Essen 
über. Der OL. J. P. Schmidt wurde O. 1871 Regierungs- und Schulrath in Lothringen. — 
Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind 17, davon 6 als proviBor. Hül&l., bei der 
Anstalt beschäftigt waren. 

Sämmtliche Lehrer, den einen (ev.) ReligionsL ausgenommen, sind katholisch. 

Etat: 18,800 Thh-. Darin StZuschuss 400 Thbr. Besoldungen: 16,440 TUr. NE. 
Dir. 1900 Thbr und Wohnung. 

Dr. Worbs, Studien zu der Geschichte des Ritterkrieges (1622) 1; Progr. 1869. Dr. 
Wahlenberg, Die niederrheinische Mundart; Progr. 187 J. 

Patron at: königlich. 



Das Friedrieli -Wilhelms -Gymnasium mit einer Bealsehnle 1. O. 

(1,342. 11,292). 

Inweaammt: 15 Classen (VI und V in je 2 Cotus; Oymn. IV; und Ulli— I ; 
ReaL I^-l). Frequenz: G. 445 (1868: 392), RS. 172 (1868: 115), zusammen: 617; 
davon 287 ev., 240 kaUi., 90 jüd.; 213 auswärtige. O.l: 44, 11: 67, 111: 89. RS. I: 
17 C1868: 4), 11: 87, 111: 61. Abiturienten: Gymn. 112 (in den 6 Jahren vorher 
H); RS.19. 

Lehrer: 24. Director: Dr. O.Jäger fseit 0.1864), 9 OL., 10 ordentL, 1 kath. 
ReligionsL, 1 winensch. Hnlfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Deriehtweäer 
uberaahm M. 1871 die Direction des Gollegiums zu Gebweiler im Elsass. Der OL. Dr. 
Wemttmf wurde im ICai 1871 emeritirt — Ausser 6 neuen Lehrern sind 20 Sch.cand. 
grosstentlieils als Hülfslehrer, nach und nach eingetreten. 

Von den Lehrern sind 14 kathol., 9, einschBessL des Dir., evangelisch. 

Local. Die Vorbereitungen zu einem umfassenden dem g^enwärlagen Bedurfiiiss 
der Anstalt entsprechenden NenSan sind eingeleitet. Einstweilen smd im Schulhause aUe 
irgend geeigneten Räume für Unterricfatszweke verwandt worden. 

Etat: 27,390 Thbr. Darin St Zuschuss 11,720 Thlr. Besoldungen: 24,360. NE. 
W. I^. 1800 Thlr. und fr. Wohnung. 



298 

Dr. Kampf Die epigraphischen AnÜcafflien in Cöln: Progr. 1869. Dr. Jäger, 
lieber wahren und falscnen Patriotismus: Sdiuh-ede am 2i. März 1871; im Progr. des 
Jahres. Ord. L. Spee, der Hajordomus Ebruin; Progr. 1874. 

Patronat: königlich. 



Kaiser Wilhelnis-Gymnaslum (II, 293). 

Das M. 1868 eröffnete Proffymnasium wurde nach 3jährigem Bestehen unter obigem 
Namen zu einem vollständigen Gymnasium erweitert, und als solches unter dem 14. Sptb. 
1871 anerkannt. lieber die Eröffnungsfeier s. das Progr. v. 1872. Gegenwärtige Classen- 
zahl: 7 (U und Olli). Frequenz: 218; davon 196kath., 20 ev., 2 jüd.; 60 auswärtige. 
1: 16, II: 28, III: 39. Abiturienten seit 51.1872, wo die erste Prüfung stAttfand, 15. 

Lehrer: 13. Director: Dr. W. Schmitz (seit M. 1871 ; vorher Rcctor des Pro- 
frymn.), 3 OL., 4 ordentl., 1 kath. und 1 cv. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 techn. and 
Elem.L. — 

Ausser dem einen (ev.) Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 13,820 Thlr. Darin St. Zuschuss 3280 Thlr. Besoldungen: 11,940 Thlr. NE. 
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Die der jungen Anstalt nach und nach zugegangenen Geschenke für die Lehrer- und 
die Schüler-Bibliothek und die naturhistor. Sammlungen sind in den Programmen auf- 
geführt'. 

Dr. W. Schmitz, Die Gründung des Progymnasiums zu Cöln; Progi». 1869. Ord. 
L. Linnig, Germanismus und Romanismus; Progr. 1871. 

Dr. W. Schmitz, Franciscus Fabricius Marcoduranus, ein Beitrag zur Geschichte 
des Humanismus; Cöln 187 [. Darin auch: lieber Petrus Ramus als Schulmann. 

Patronat: königlich. 



Die Realschule 1. 0. (I, 343. 11, 293). 

Umfang: 14 Classen (VI— IV je a und b; U und Olli je a und b, U und OH und 
I). Frequenz: 603 (1868: 517); davon 404 kath., 139 ev., 60 jüd.; 118 auswärtige. 

I: 32, II: 67, III: 129. Abiturienten 84 (in den 5 Jahren vorher: 61). 

Lehrer: 26. Director: Dr.Ä Schellen (seit M. 1856), 6 OL., 1 1 ordentl., 2 kath., 
1 ev. B«ligionsl., 5 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Buschmann ging H. 1874 als OL. 
an das Gymn. zu Trier über. Der OL. O^Brien wurde 0. 1870 emeritirt; der emeritirte 
OL. Wenden starb am ll.Octb. 1869. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer; ausserdem 6Sch.- 
cand. als probandi. 

Von den Lehrern sind 22, einschl. des Dir., katholisch, 4 evangelisch. 

Die jüdischen Schüler werden in 6 St. wÖchentl. von einem Rabbiner in der Reli- 
gion unterrichtet. 

Local. Das Schulgebäude ist mit Wasserleitung versehen, hat einen Blitzableiter 
und Feuerwecker erhalten. 

Etat: 34,987 Thlr. Besoldungen: 24,662 Thlr. NE. W. Dir. 2000 Thlr. und fr. 
Wohnung; der letzte (»rd. L. 700 Thlr. Für die Bedürfnisse des physikal. und ehem. 
Unterr. 700 Thlr., für die Biblioth. 300 Thlr. u. s. w. 

Die sämmtlichen Stiftungsrevcnüen (s. die jahrl. Progr.) werden zu Prämien für 
Schüler verwendet. 

Conr. Ferrier, Geschichtl. Mittheilungen über das ehemalige Krenzbriiderkloster 
zu Cöln; Progr. 1869. Dr. Thom^, Zur Gesundheitspflege in den Schulen; Progr. 1870. 
Dr. Lauffs, Deutsche Rechtschreibung; Progr. 1871. Fr. C. Kaiser, Jon. Sturm, sein 
Bildungsgang und seine Verdienste um das strassburger Schulwesen; Progr. 1872. Dr. 
Ossenoeck, lieber den geschichtl. Untrr. auf Realschulen ; Progr. 1878. Das Progr. 
V. 1874 enthält eine Darstellung der Unterrichtspensa für sämmtl. (legenstände und Classen 
der Anstalt. 

Patronat: städtisch. 



299 



MÜHLHEIM am Rhein. 
(Herzogth. Berg. 13,606 Einw.) 



Beakf hnle 1. 0. (I, 344. H, 294). 

Die Anstalt ist ans einer höh. Buigenchiile zu einer Reabcfaole 1.0. erweitert wor- 
den nnd mls solche unter dem 83. Sptb. 1873 anerkannt. Mit Bezog daraof hat der Dir. 
Dr. Cmmer im Progr. v. 1873 eine Geschichte der Schale Teroffentlicht. 




gangsprüfung bestanden: bei der BS. ist eine solche noch nicht abgehalten worden. 

Lehrer: 13. Director: 1>t, Framz Cramer (seit M. 1873; vorher Bector der höh. 
BS.). 3 OL., 4 ordentl.. 1 er. BeligionsL. 1 wüeensch. Hnlfel.. 3 techn. und Eiern. L. — 
M. 1878 ging der ord. L. Dr. HößUny als Rector an die höh. BS. zu Dfilken über. — Der 
OL. Ak. Pr^ trat M. 1873 in den Boheatand. 

Von den Lehrern sind 6 erang., die übrigen katholisch. 

Loca L Das for die Anstalt neu erbante Schnlhans ist ihr IL 1878 ub^geben worden. 

Etat: 14.781 Hür. Darin St.Za«cha^« IdnO Thlr. Besoldungen: 11,498 Thb*. NE. 
Dir. läOO Thlr. nnd Wohnong. 

Zum Andenken an den OL. Proff ist eine Stiftung gegründet f vorlinfig c. 1(M) Thlr.>. 
welche in den nächsten 10 Jahren ihm und seiner Familie zn Gute konunen. dann zu 
Stipendien auf U ni yersitaten oder polytechn. Schulen yerwandt werden solL 

Dr. Volkenrath. Die Pädagogik Herbarts und Schleiermachers; Progr. 1871. OL. 
Jal. Bode, Methodik des arithmet. Unterrichts: Progr. 1873. OL. Kuenen^ Schulen 
^Wilhelm TelL erläntert und gewürdigt für die Schule; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



KERPEN. 

(Grafsck Kerpen. Knrf. Erzbisthnm CoIil 3200 Einw.) 

Hokere Bftrsenrlinle (TL, 295). 

Die 5 ClaMen sind nngetheflt. Schaler, die smUer ein Gjmiiasinm besodien wollen, 
werden in besonderen Stunden im Griech. und Lat. unterrichtet. Frequenz: Hfl 

naS8: 95); davon 3^ kath^ 3 er.. 5 jüd.; ^ aufwartige. 1. CL 8. 2. CL 13. Die Ab- 
gangsprnfnng ist Ton 9 Schülern bestanden. 

Lebrer: 7. Rector: f}T. Franz SdJmmkts (»ertt 0. 1871 ; rorher Lehrer an der 
Bitterakad. zn Bcdburgi. 3 ordentl. L^ 1 Bebgionfl.. 1 w ii e cnsc h. Hntfil^ 1 teelin. und 
Elem. L*. — Der frühere Bector. Dr. KSmper. ging 0. 1871 als Bector nach Wissen. — 3(ea 
emgetretcn sind 4 Lehrer. 

Saauntliche Lehrer sind katholisch. 

Loeal. Die Aula hat anderweit^ zu Schulzwecken rerwendet werden müssen. 

Etat: 3S70 Thlr. Besoldungen: 33$iO Thh-. Bector 720 Thlr. fr. Wohnong und 
Garten. 

Dr. Lange, Zur deutschen Hinoriograpfaie : Was ist tou den vmnannten Reichs* 
historien des J8L Jahrb. zn halten? Progr. 1870. Dr. Schlonkes. &n Wort über die 
Notfaw«ii^^eit der Ordnung: Progr. 1871. Dertelbe. Beitrage zur Gf^vchichte von Kerpen 
Ton Joh. Hejrd; Progr. 187^. 

Patronat: stidtkch. 



300 

BEDBURG. 

(Kurf. Erzbisth. Cöln. 800 Einw.) 
Rheinische Bitterakademie (I, 346. II, 296). 

Die Anstalt wird wieder mehr besucht und hat jetzt die volle Classcnzahl (VI— I). 
Frequenz: 90 (J868: 21); sämmtlich katholisch; 77 auswärtige. I: 14 (1868: 7). II: 
21, III: 23. Abiturienten: 18 (in den 5 Jahren vorher: 14). 

Die Aufnahmebedingungen des Alumnats s. in den V. und Cf . 

Lehrer: 11. Studien-Dircctor: Dr.W.Wiel (seit M-1869; vorher OL. der An- 
stalt), 2 OL., 1 Religionsl., 3 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Dir., Dr. Budolpkiy trat M. 1869 in den Ruhestand. 0. 1871 ging der Lehrer Dr. 
Schlünkes als Rector an die höh. BS. zu Kerpen, M. 1871 der OL. Joe, Scheuffgen als Dir. 
an das GoUegium zu Saargemünd im Elsass. — Am. 2. Apr. 1873 starb der OL. H, Blase, 
'— Neu eingetreten sind 7 Lehrer; ausserdem 7 Sckcand., von denen 6 als commissar. 
Hülfslehrer. 

Der Ritterhauptm. Freih. Raiiz f. Frentz^Carrath legte M. 1873 das Amt als Ober^ 
Director der Ritterak. nieder. Die Anstalt verdankt ihm wesentliche YerbeMeronffen in 
ihrer inneren und äusseren Einrichtung ; durch ihn ist u. a. bewirkt, dass jetzt auch Ex- 
terne und Schüler bürgerlicher Herkunft aufgenommen werden. An seine Stelle ist ge- 
treten der Graf. Wilh, v, Mirbach-Harff, 

Alle Lehrer und Beamte sind katholisch. 

Etat: 27,943Va Thlr. Besoldungen: 8250 Thfr. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung, der 
letzte ord. L. 600 Thlr. 1875 wird der N E. eingeführt werden. 

Dr. M. Fuss, Zur Etymologie nordrheinfrankischer Provincialismen ; Progr. 1873. 
Ober Dir. W. Graf v. Mir b ach. Zur Territorialgeschichte des Herzogth. Jülich; Ppogr. 1874. 

Patron ist die Genossenschaft der rhein. Ritterschaft. 



WIPPERFÜRTH. 

(Herzogth. Berg. 4880 Einw.) 
Progymnasium (I, 345. II, 295). 

Unter dem 3. März 1872 ist die Anstalt als vollberechtigt anerkannt worden. Ihre 
5 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 63 (1868: 40); davon 44 Inth., 9 ev., 18 aus- 
wärtige. 1.01.17, 2. Gl. 10. 

Lehrer: 7. Rector: Gerh. P, Burgariz (seit 1845. Geistlicher), 5 ordentL, 1 techn. 
und Elem. L. — Als provisor. Hülfsl. sind 5 äch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge- 
wesen. 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 4480 Thlr. Darm St. Zuschnss mittelbar 1650 Thb*. Besoldungen: 3895 
Thlr. Rector ausser dem Bezug von der Kirche 355 Thlr. und Wohnung. 

Im Progr. v. 1873: Schulrede des Rectors am 2. Sptb. 1872. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. 



SIEGBURG. 

(Herzogth. Berg. 4725 Einw.) 
Progymnasium (I, 347. n, 297). 

Die ordnungsmässigen 5 Glassen, ungetheilt. Frequenz: 104 (1868: 96); davon 
93 kath., 5 ev., 6 jüd. ; 51 auswärtige. II : 16, lU : 22. 



301 

Lebrer: 9. Rector: Pe, Franz Hmberti (stAilSSS), 5 ordentL, 1 kath. und 1 er. 
fieUgioDsL, 1 techn. Lehrer. — Nea eingetreten ist 1 Lehrer. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) Beugionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 6710 Thlr. Darin St.Zoschns9 mittelbar 2753 Thlr. Besoldungen: 5070 
TUr. Rector 1500 Thlr. nnd Wohnung. 

Rad. Heinekamp, Ueber die Bedentong des Kampfes der Semiten mit denlndo- 
gennanen; l^ogr. 1872. 

Patronat: stadtisch. 



BONN.*) 

(Kurf. Erzbisth. Cöln. 25,306 Einw.) 
Gymnasiam (I, 349. U, 298). 

Umfang: 13 Classen (VI— IV je in 2 CStus, U III, O HI, je in 2Cotns, UnndOII 
und I). Frequenz: 393; davon 230 kath^ 148 ev., 15 jud.; 233 auswärüge. I: 21 
(1868: 45), 11: 54, 111:94. Abiturienten: 88 (in den 5 vorhergehenden Jahren: 125). 

Lehrer: 22. Director: Dr. Au^, Waldeyer (seit IL 1874; vorher Dir. des 
Gjrmn. zu Leobschütz), 6 OL., 7 ordentL, 1 kath., 2 ev. Religionsl., 2 wtBsensch. HnllsL, 
3 techn. undElem. L — Der firuhere Dir., Dr. J. Jm. KUtn, starb am 21. Harz 1874 (s. das 
Progr. des Jahres). Während seiner Krankheit nnd bis zum Eintritt seines Nachfolgers 
verwaltete das Directorat commissarisch der l. OL. Prof. Remaefy. Der ord. I^ Dr, 
Deiters wurde Neuj. 1889 als OL. an das Gvmn. zu Düren versetzt, der ord. L. Dr. Sireraik 
IL 1870 an das Progymn. zu Coln. Der OL. Dr. Giesen war seit O. 1871 im Elsass pro- 
Tisor. Dirigent zuerst des Lyceums zu Strassburg, dann des zu Colmar; 0. 1872 kemie 
er in seine Stellung am Oymn. in Bonn zurück. — Der OL. Prof. Zirkel starb am 2. 
Dcb. 1870. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; Sch.cand. sind als probandi eingetreten 
12, als provisor. H&lislehrer 15. 

Mit Ausnahme der evang. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Dorch Spenden Verschiedener, u. a. des Fürsten AmUm r. Aremberp hat eine Orgel 
und ein Flügel angeschafft werden können (s. das Progr. v. 1870). 

Etat: 20,490 Thlr. Darin St Znschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 18,106 Thfar. NE. 
W. Dir. 1800 Thlr. und fr. Wohnung. 

Ord. L. Leber, Quels Services TAllemagne a-t-elle rendus a Tetude de la langne 
fran^^ise; Progr. 1870. 

Patronat: königlich (seit 1874 wird das Gymn. ab Staatsanstalt behandelt). 



RHEINBACH. 

(Kurf. Erzbisth. Cöln. 1887 Einw.j 

ProgyniBJudani. 

Die Commimaibehorde beschloss 1872 nach dem Wunsche der Bürgerschaft die tct' 
handene Stadtschule zu einer hohem Lehranstalt za erweitern; man entschied sich for 
ein Progjmnasinm. Als solches ist die Anstalt, nachdem sie sich bis zur II entwickelt 
hatte, am 16l Wkn 1874 anerkannt worden. 

Frequenz der 6 ClaaMn: 74, wovon 70 katlu, 2 ev., 2 jfid.: 50 answirtige. 11: 
IL ni: 19. 



>) l>i« MB Ort iMMffcwMfcp Tnwmi^Vtd0trrich»^ ml EnMkn^ttmteli 4m Dr. JlrO. JUrUgmrm (».jp. 105) 
im wniMlHctM Bb B«lwli«k t O, timgr wJAtUt, Dm Proffr. rem HL I87:i wcteü fa 7 BcskL «ad 1 
21« Schaler Mch, mer 4emat im rram^^ •)> kad^ 1^ jttd.; 70 HMusA^Unge »4 Iki nrika Ci 



3Ö2 

Lehrer: 7. Bector: Dr. Gu. Ühgermann (seit M. 1874; vorher Lehrer amGymn. 
zu Coblenz), 5 ordentl., 1 techn. und Elem. L. — Der erste Rector der Anstalt, Dr. 
Schrammerif ffing 0. 1874 als OL. an das Gvmn. zu Heiligenstadt über. Bis zum Eintritt 
seines Nachfolgers war Bectoratsverweser der Lehrer SchöaUr. 

Alle Lehrer sind katholisch. 

Local. Das in neuerer Zeit erbaute Schulhaus genügt dem Bedürfiiiss. Als Turn- 
platz wird der Hof der nahe gelegenen Elementarschme benutzt. 

Etat; 6650 Thlr. Besoldungen: 6200 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung. 

Fatronat: städtisch. Curatorium. 



MÜNSTEREIFFEL. 

(Herzogth. Jülich. 2426 Einw.) 
Oymnasiam (I, 350. II, 298). 

Classenzahl: 8 (U und OII und I). Frequenz: 198 (1868: 218); davon 169 
kath., 1 ev., 8 jüd.; 162 auswärtige. I: 55, II: 64, HI: 38. Abiturienten: 148 (in 
den 5 Jahren vorher: 134). 

Der erzbischöfliche Knabenconvict ist M. 1873 aufgehoben worden (vgl. p. 14). 

Lehrer: 14. Director: Dr. Jos, Köhler (seit M. 1869; vorher OL. am Gymn. 
zu Neuss), 3 OL., 1 Beligionsl.; 4 ordentl., 4 wissensch. Hülfsl., i techn. Lehrer. — Der 
frühere Dir., Dr. TT. Bogen^ ging H. 1869 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Düren 
über. — Der OL. Dr. Mohr starb am 8. Aug. 1869, der OL. Dt, HageUiken am 6.Novb. 
1872. Der emeritirte ehemal. Dir. der Anstalt Joe, Kaizfty starb am 24. Octb. 1873. — 
Neu eingetreten sind 3 Lehrer und als Hülfsl. 16 Sch.candidaten. 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 12,700 Thlr. Darin St. Zuschuss unmittelbar 4862, mittelbar 350 Thlr. Be- 
soldungen: 11,430 Thlr. NE. W. Dir. 1600 Thlr. imd fr. Wohnung. 

Ord. L. Franz Sommer,Ueber den ersten Unterricht in der Algebra; Progr. 1871. 
Ord. L. F. A. Niederländer, De-Philippi Staufensis, interitu eiusque caussis; Progr. 
1872. Dr. Köhler, Die Incunabeln der Gymnasialbibliothek; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



2. Beglerangsbezlrk Düsseldorf. ^) 
DÜSSELDORF. 

(Früher Hauptstadt des Herzogthums Berg. 66,317 Einw.) 

Ein Gymnasium, königlich ; eine Realschule und eine höh. Bürgerschule, 
städtisch. 

Das Gymnasium (I, 352. 11, 299). 

Classenzahl: 11 (VI— IV je in 2 Cötus, U and Olli und H, I); ausserdem 3Vor- 
schuld. Frequenz: G. 338 (1868: 306), V. 178; zusammen: 611; wovon 860 kath., 
141 ev., 20 jüd.; 40 auswärtige. 1:88(1868:20), n:56, Hl: 73. Abiturienten: 8a 

Lehrer: 23. Director: Dr. CKiesel (seit 0.1844), 60L., 2 kath. und 2 ev. Reli- 
gionsl,. 6 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — OL. Dr. Bmsfeld wurde 



1) Statistik des Begierungabez. Düsseldorf toh Ge. v. Hirschfeld Fortsetsung der p. Vitbak»- unA JftW- 
monnschen Besirkstatistlk ; Iserlohn 1874. 



303 

0. 1871 Dir. des Gymn. za Emmerich, der ord. L. Kaiser M. 1871 OL. am Blaiaer Wilh.- 
Gymn. zu Cöln. Der OL. Marcowitz wurde M. 1871 emeritirt. — Neu eingetreten sind 9 
Lehrer; ausserdem haben vorübergehend IdSch.cand. zum LehrercoUeffium gehört. — '). 
Hit Ausnahme der ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch (vgl. p. 20). 

Etat: 22.290 Thbr. Darin St. Zuschuss mittelbar 9200 Thlr. Besoldungen: 19,080 
TWr. N E. W. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung. 

Eine beim Abschluss 25jähriger Amtsführung des jetzigen Dir. 0. 1869 gegründete 
XiiueÜBtiftung hat ein Gap. von 1300 Thlr., dessen Zinsen zur Unterstützung von Schülern 
ohne Unterschied der Keligion und des erwählten späteren Berufs verwandt werden 
sollen. 

Prof. Dr. Schneider, Localforschungen über die alten Denkmäler des Kreises 
Düsseldorf; Progr. 1874. TVon Demselben : Localforschungen über die alten Heerstrassen 
und Schanzen auf der rechten Rheinseite; Düsseid. 1874). 

Patronat: königlich. 



Die Bealsehule 1. 0. (I, 354. n, 300). 

Ton den 6 Classen ist jede, mit Ausnahme der I, getheilt, die Hl in 3 TU III a und b, 
Olli), die übrigen in je 2 Abth.; zusammen: 12 Classenabth« Die Parallelcötus werden 
M. 1873 in Wechaelcötus verwandelt. Ausserdem eme Vorschule von 5 GL (über die 
höh. Bürgerschule s. hier unten). Frequenz: B8,431 (1868:374), V. 199; zusammen: 
630; davon 3a5 ev., 272kath., 23md.; 76 auswärtige. I: 13 (1866: 8>, II: 60, IH: 93, 
Abiturienten: 26 (in den 5 Jahren vorher: 7). 

Lehrer: 23. Director: Jul. Osteudorf (seit 0. 1872 ; vorher Dir, der RS. zu Lipp- 
Stadt), 6 OL., 8 ordentL, 1 ev. und 1 kath. Religionsl., 6 techn. und Elenu L. — Der urü- 
here Dir., Dr. Beinen^ starb am 7. Octb. 1870 (s. das Progr. von 187lj. Bis zum Eintritt 
«eines Nachfolgers fungirte als interimistischer Dirigent der OL. Dr. UanUfMheim, }}er 
ord. K Dt, EddeÜmttel übernahm O. 1870 die Leitung der höh. Hädchenschule zu Burt- 
scheid. — Neu eingetreten sind 11 Lehrer und 5 8ch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 8 evang.. darunter der Dir., die übrigen katholisch. 

Etat: 31,240 Thür. Darin St. Zuschuss mittelbar 600 Thlr. Besoldungen : 28,160 Thlr. 
NE. Dir. 2000 Thlr. und fr. Wohnung; der letzte wissensch. Lehrer WjO Thb-. 

Za dem ^olafonds-" (s. B.IL 300) schenkte ffr,L. Crom in Odin (IL 1871 b«fim Ab- 
gange seines Sohnes) 400 Thlr. Der Fonds enthielt zu Ende v.J. c. 1412 Thlr., der Lehrer- 
wittwenfonds c. 2175 Thlr. 

Dr. Holscher, Fr. Spee; Progr. 1871. Dir. Ostendorf, Mit welcher Sprache 
beginnt zweekmassigerweise der fremdsprachliche Unterricht? Progr. 1873. DeM^lben 
Plan zur Reorganisation der städt. Schulen in Düsseldorf s. FtA. Archiv 1872 p. 476 ff. 

Patronat: BtidtisclL Caratorinm. 



Die kihere Btrgenehmle. 

Neben der Beabduile L O. uoä jetzt noch als ein Annezam derKibea besteht seit 
M. 1872 eine höh. Borgerschnle. hanpuachbcb für diejenigeo HehnLer bestimml, welche 
die eigentfichen ZwedDe der Realsclrale nicht verCr>lgen können oderfc'illen. Die kUetniaebe 
Spradie ivt daher in den Lebrplan der Anstalt nicht anfgeiMmmeo, wohl aber die ten- 
zöosche ond enstiadie. Vgl« die Lehrplane p. 82 nnd 8^. OimbioatiMien mit Claaaeo 
der Re*laclinle finden nidit Statt. 

Za Anfing des IL 1874 begonnenen Semesters bestanden die 3 osUrreii Clawca, 
Frequenz derselben: 119; davon waren 63 kath., 49 ev.. 7 jüd. In den 3 (X von os« 
ten je $7, 39, 23 SdnUer. 

Lehrer: Die Schale steht jrtxt anter der Le^tong d«f% Urteton OttmdKof; spiter 
wird sie ihren eigenen KtcUßr erhalten. Die drei Lehrer der vorhandenen ClaMes i^ 
evang.. 1 kntfa.) haben die Proiang far Mittek-chulen ikpftfUff^; einzelne Stunden werden 
von HfilfiJehreni crtheQt. Fir die höheren ilhmeu werden pr>>, fae. dricaefkdi gefiroite 
Lehrer an^^esteDt wer^ien. 



j U«hcr frmu fdtni*^, 4m zwmttm VU. 4«r «xAinl« <B. U. Ti>t. c 4ie fi. d^ «nriim« hchrUi vim Vr. 



304 

Local. Interimistisch. Auf einem von der Stadt angekauften Grundstück neben 
der Bealschule wird ein Neubau aufgeführt^ der auch eine für die Real- und die höh. 
B. Schule bestimmte Turnhalle umfassen soll. Man hofft, den Bau H. 1875 der Schale 
übergeben zu können. 

Der Etat der höh. BS. beläuft sich auf 2760 Thlr. 

Fatronat: städtisch. 



SOLINGEN. 

(Herzogth. Berg. 14,034 Einw.) 
Höhere Bfirgersehule (I, 369. U, 305). * 

Von den 5 Glassen sind die beiden untersten in je 2 Abth. getheilt; ausserdem 2 
Yorschulcl. Frequenz: höh.BS.222 (1868: 136), V. 79; zusammen : 301 ; davon 963 er., 
25 kath., 18 jüd. ; 95 auswärtige. 1. Gl. 19, 2. Gl. 41. Seitdem die Anstalt die erweiterte 
Berechtigung erhalten, haben nur 3 Schüler die Abgangsprüfung abgelegt 

Lehrer: 12. Rector: Fr. Hengstenherg (seit M. 1873; vorher OL. an der RS. zu 
Elberfeld^, 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 4 techn. und Elem. L. — Der 
frühere Kector, Dt, Hrm, Schumann^ starb am 29. Aug. 1871. Bis zum Eintritt seines Nach- 
folgers fungirte commissarisch als Dirigent der erste Lehrer Ret. PkiUppi, — Xeu einge- 
treten sind 7 Lehrer und mehrere Sch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evangelisch. 

Etat: 10,028 Thlr. Darin St.Zuschuss 670 Thb. Besoldungen: 6625 Thlr. Rec- 
tor 1000 Thlr.; ausserdem 200 Thlr. als Wohnungsgeld. 

Das Gap. der PAiVijppi'stiftung hat sich auf c. 2050 Thlr. vermehrt. 

Dr. Schumann, Das Zusammenwirken von Schule und Haus bei der Erziehung; 
Frogr. 1869. Dr. Bethge, Schulrede am 22. März 1873, im Progr. des Jahres. 

Fatronat: städtisch. Guratorium. 



REMSCHEID. 

(Herzogth. Berg. 22,000 Einw.) 
Gewerbeschule (Realschule 2. 0.). 

Vor etwa 25 Jahren beschloss die Gommunalbehordc des Orts, eine Schule zu grün- 
den, welche neben allffemeiner Ausbildung fiir das Leben besonders diejenigen Kenntnis&e 
mittheile, welche die bürgerUchen, mercantilischen und industriellen Verhältnisse erhei- 
schen. So trat im Mai 1&9 eine Bürgerschule von 3 Glassen ins Leben. Man erkannte 
bald, dass diese dem Bedürfniss nicht genüge, und berieth längere Zeit über einen Er- 
weiterungsplan. Schliesslich wurde die Form der Realschule • zweiter Ordn. gewählt. 
Die Grünae, welche die Gemeinde veranlassten, dieser den Vorzug zu geben, suid ent- 
wickelt in der Schrift des Dir. Dr. Krumme: Die eigentliche höh. Bürgerschule; Barmen 
1878. — Die nrojectirte Anstalt wurde 0. 1870 mit 174 Schülern in den Glassen VI— III 
eröfihet; M. 1870 kam eine Vorschulcl. hinzu. Die Schülerzahl mehrte sich rasch, und 
in wenigen Jahren war das Glassensystem vollendet. Unter dem 26. Apr. 1873 wurde die 
Anstalt in die Zahl der berechtigten ihrer Kategorie aufgenommen. Ges^enwartiff be- 
stehen, da die VI in 2 Abth. getheilt ist, 7 Glassen; ausserdem 2Vor8chiucl. — lieben 
dem allgemeinen Lehrplan giebt die Schule Gelegenheit zur Erlernung des Lateinischen« 
Spanischen und Italiänischen. Frequenz Anf. 1874: RS. 216, V. 80; zusammen: 29K; 
davon 288 ev., 13 kath.; 18 auswärtige. I: 7, 11: 11, III: 80. In der ersten Abi- 
turientenprüfung (0.1873) bestanden 6 Schüler. 

Lehrer: 11. Director: 'Dx.W.Krumme (seit 0.1870; vorher OL. am Gymn. 
und der Realschule zu Duisburg^, 8 OL., 3 ordentl., Ä techn. und Elem. L. — Der ora. L. 
lyaffenbaeh übernahm M. 1872 die Leitung der höh. Mädchenschule in Remscheid; der 
OL. Dr. Treuiler ging M. 1873 an die RS. zu Hagen über. 

Die jetzigen Lehrer sind alle evangelisch; statutenmassig sind Lehrer anderer God- 
fession nicht ausgeschlossen. 



i 



3Ö5 



LocaL Die Anstalt hat einstweilen in verschiedenen Häusern untergebracht werden 

en. Man beabsichtigt jetzt, ein eigenes Schulhaus iiir dieselbe zu erbauen. Durch 

die Bemühungen des OBüi^ermeisters BoffmeisUr und seine erhebliche Betheiligung haben 



muBsen. Man beabsichtigt jetzt, ein eigenes Schulhaus iiir dieselbe zu erbauen. Durch 

"lunffen des OBüi^ermeisters flo 
dazu der Stadt 21,000 Thb*. als freiwillige Beiträge dargeboten werden können. Die Ko- 



sten des Baus sind auf 60,000 Thlr. veranschlagt. 

Etat: 11,740 Thhr. Besoldungen: 10,500 Thlr. Dir. 1500, der letzte wissensch. L. 
800 Thlr. 

Eine Lehrer-Pensions-, Wittwen- und Waisencasse ist gegründet; ihr Cap. bis jetzt: 
c 880 Thlr. 

R.Röntgen, Leitfaden für den Untrr. in der Hydraulik und Dampfmaschinenlehre ; 
Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



LENNEP, 
(Herzogth. Berg. 7718 Einw.) 

Höhere Bürgerschule (I, 360. 11, 306).* 

Durch Theüung der 111 (U und O) jetzt öClassen. Frequenz: 128 (1868: 111); 
davon 112 ev., 14 kath., 2 jüd.; 45 auswärtige. 1. Cl. 13, 2. Cfl. 46. Die Abgangs- 
prüfung haben 9 Schüler bestanden. 

Lehrer: 11. Rector: Dr. W, Fischer (seitM. 1874; vorher Rector der höh. BS. 
zu Neustadt E.W.), 2 OL., 3 ordentL, 1 kath. Religionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 3 techn. 
und Eiern. L. — Der frühere Rector, Dr. Jul. Iheobald^ starb am 1. Octb. 1873. Bis zum 
Eintritt seines Nachfolgers versah das Rectorat comm issarisch der OL. C Meunier, — Neu 
eingetreten sind 5 Leurer. 

Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessl. des Rectors, evan- 
gelisch. 

Local. Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihrO. 1869 übergeben worden 
(s. die Progr. v. 1869 und 70j. Bei demselben ist auch ein geeigneter Raum für das Tur- 
nen eingerichtet; ebenso ist eine Schwimmanstalt für die Schüler angelegt. 

Etat: 9400 Thlr. Besoldungen: 7850 Thlr. Rector 1400 Thlr. und fr. Wohnung. 

Das Gap. derWittwen- und Waisenstiftung ist durch verschiedene Schenkungen auf 
3000 Thlr. vermehrt worden. 

Dr. Theobai d, Geschichte des Schulwesens der Stadt Lennep; PrW"« 1869. Ord. 
L. Stiepel, Bedeutung und Methodik des engl. Unterrichts; Progr. 1871. OL. M.eu- 
nier, Hiator. statistische Nachrichten über die Schule seit 1852; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. Curatorium.* 



ELBERFELD. 

(Herzogth. Berg, 71,373 Einw.) 

Nach wie vor ein Gymnasium und eine Realschule 1. O. s. B. II, 300. ') 

Das Gymnasium (I, 355. II, 301). 

Die Anstalt feierte am 24. Febr. 1874 ihr öOiähriges Bestehen, und veröffentlichte 
über ihre Geschichte während dieses halben Jahrhunderts eine inhaltreiche Festschrift: 
r Statistik des Gymnasiums zu Elberfeld". 

Ge^nwärtige Classenzahl: 9 CVl, V; IV a und b, U und Olli und II, 1). Ausser- 
dem 3 Vorschulcl. Frequenz: U. 254 (1868: 228), V.ft2; zusammen: 346, wovon 298 

I) Dar StadlhanshAllaalBl von Elberfeld fflr das Jahr 1874 giehi alt HamiiM aller 8chaUasR»b«ii an: lO"»,?!! 
Thlr., worin Zoscbius für dM OymnafiaiD 9087, fflr die Bealtchole lS,tiUü Thlr. 

Hl 20 



306 

ev., 42 kath., 6 jüd.; 86 auswärtige. I: 82, II: 46, III: 49. Abiturienten: 46 (in 
den 6 Jahren vorher: 60). 

Lehrer: 20. Director: Prof. Dr. i>i>dr. Volkmann Tseit H. 1874; vorher Dir. des 
Gymn. su Görlitz), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. und 1 jüd. Religionsl., 2 wissenscL HüliiiL, 
5 techn. und £lem. L. — Der Voigänger des jetzigen Dir., Dr. RicL Hoehe (seit 0. 1870), 
ging 0. 1874 nach Hamburg als Dir. des Johanneums daselbst >), In den Vacanzen vor 
seinem Eintritt und nach seinem Abgänge fungirte als Dirigent der 1. OL. Prof. Dr. 
Clausen. — Der ord. L. Dr. Greeven übemanm 0. 1874 die Leitung der höh. Mädchenschule 
in Hagen ; der OL. Dr. C Völker wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten sind U 
Lehrer; ausserdem sind 15 Candidaten bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Ausser den 2 erwähnten Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Local. Das jetzige Schulhaus genügt dem Bedürfniss nicht mehr; seitens der Stadt 
wird ein Neubau beabsichtigt. Ein Tumlooal ist noch nicht beschafft. 

Etat: 20,000 Thb*. Darin St Znschuss 1000 Thbr. Besoldungen: ll>,215 Thlr. 
NE. Dir. 2000 Thlr. und Wohnung; der letzte ord.L. 700 Thk. 

Eine noch vom Dir. Bouterwek gegründete Stipendienstiftung (s. das Progr. v. 1872) 
hat ein Ca^.von c. 1600 Thbr. — Seit 1871 ^uy. Je ttVMstifbung (700 Thlr.) zur Beschaffung 
von Lehrmitteln für arme Schüler; und JoA. A-ie«aci«tiftung (1100 Thlr.) für Lehrersohne. 
— Die Lehrer -Wittwen- und Waisencasae hat von dem Stadtverordt Xo6 500 Thlr. er 
halten; Gap. jetzt c. 80,000 Thlr. fdas Statut s. im Progr. von 1872). Der f Minister il«^. 
V. d, Heydt vermachte dem Gymn. 6000 Thlr., von deren Zinsen der jedesmalige Dir. lOO 
Thlr. und 8 OL. je 50 Thbr. erhalten sollen. 

Dr. Crecelius, Oollectae ad augendam nominum propriorum Saxonicorum et Fri- 
siorum scientiam spectantes; Progr. 1§69. Derselbe, De cooice epistularum Joh. HoUni, 
rectoris olim Duisburgensis, commentariolus ; Progr. 1870. 

lieber die Patronats Verhältnisse s. B. I und II. Eine neue ReguUrung derselben 
ist nöthig geworden. Königl. Compatronatscommissarius: Pe,vonCamap, 



Die Bealsehule 1. 0. (I, 357, 11, 303). 

Umfang: UClassen (VI— IV je a und b, U in a, b, c, Olli, U und OH und I); 
dazu kommen 8 Yorschulcl. Frequenz: BS. 475 (1868: 878), Y. 84; zusammen: 559; 
davon 461 ev., 62 kath., 36 jüd.; 66 auswärtige. I: 86 (1868: 12), II: 101, 111:109. 
Abiturienten: 43 (in den 6 Jahren vorher: 9). 

Lehrer: 26. Director: Dr. X. Schacht (seit Dob. 1862), 6 OL., 10 ordentL, 1 kath 
und 1 jüd. Keligionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 6 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. W. Dettkt 
wurde M. 1871 Conr. am Lyceum zu Strassbui^g, der OL. Fr. Hengatenberg H. 1878 Bector 
der höh. BS. zu Solingen, der ord. L. Dr. Jul, Hirt 0. 1871 OL. am G^ymn. zu Sonderahausen. 
Der OL. Dr. Ed» Dor schied 0. 1870 seiner Gesundheit wegen aus (jetzt im Unterriehts- 
minist. des Vicekönigs von Aegynten). Der OL. Dr. Franx Leibing wurde H. 1869 pensio- 
nirt; der OL. CL Cornelius trat im Mai 1874 in den Ruhestand (s. Progr. v. 1874). Der Leh- 
rer Seuthe verlor in der Schlacht bei Mars-la-Tour den linken Arm. — Neu eingetreten 
sind 88 Lehrer; ausserdem 14 Sch.cand., mit Ausnahme eines alle als proviaor. Bülfr- 
lehrer. 

Die 2 erwähnten Beligionsl. und einen kath. OL. ausgenommen, sind alle Lehrer 
evangelisch. 

Local. Erweitenuuf der Schulräume durch Ankauf und Einrichtung eines benach- 
barten Grundstücks und Hauses (20,000 und 2500 Thlr.). Herstellung einer neuen Direc- 
torwohnung, eines Zeichnsaals; und auch einer Turnhalle (für diese c. 4360 Thlr., s. 
Progr. V. 1871). 

Etat: 28,402 Thlr. Besoldungen: 28,355 Thlr. Director 1800 Thlr. nnd Wohnung, 
der letzte ord. L. 700 Thbr. 



*) Ueber deiMii Vorgänger, den Dir. C. W, Bwätrwik^ «. auch dM Progr. tob 1869, und Dr. Gr«e«lintiB 
B. V. der Zeitachr. dee Berg. Oeeehtchtorereüi». In denelben Zeltaohrifl finden iioh artirexe Kekrologe anch 
anderer Bchnlaanner. Im AnsehloM an dieselbe sind von Paat C. Krafft nnd Dr. GreoeHne hara me gii< 
ben: Beiträge sur Geschichte des Hnmanisnus am Kiederrhein und in Westfalen; SIberf. 1870. 

Zu den firüheren liehrsm des Elberfelder Oymn. (s. B. I, 366) haben auch geh<Vrt : Dr. Fir, JMneaimiLf ( ISl^ 
bis aO), Dr. Ferd,MvndSmgyit^\. Prof. iu Doxpat (1828—29), Dr. /VoM, jeUt Gymn. Dir. in Essen (183^-41), O. K. Omuk, 
jetat Beg. und SchulB. in Marienwerder (1842— 43), Dr. /. A. Ihtte^ jetat Prof. in Heidelbexg (1847—49). Dr. /V 
Ueberwff f als Prof. in Königsberg (1851--52). Dr. hOdamuBt f als Dir der höh. BS. in Frankfurt a. M. (ISi&fibis 
57X Dr. Btmmeiaur^ jetst Beg. nnd Schul B. m Strassburg (l86(i— 60^ Dr. Qid. Vogi^ jetat Qjm», Dir. in Caeiri 



_ 307_ 

Dm VermogeD der Lehrer-Pensioiis and Wittwenirnftang ist fim Kominalwerth l auf 
c 25,4.50 Tblr. sewachwii: eine Kinnmhm egopüe sind wiseensch. Vortrige der Lenrer, 
Die Erben des Senders W!VUtm6erg schenkten dazn 500, der Kaofm. Ed.FridtriekA 200. 
die Wittve des Fabrikbesitzers Gu. Bamm 'JfjfK Fr. Vogt-Eüer 100, der Stadtrerordt. Loh 
•lOO Hur. — Zn einer nenen Stiftnng zum Besten activer Lehrer fför onTencholdete 
UnglficksfaDe^ ist der Gnmd gelegt. 

Dt. Leibing, Die Inscenimng des Lozemer (^)iiterBpiek 1583; Prtigr. 18^. Dr. 
Schacht, Ueber das Wesen and die Aa%abe der Reabchale 1.0.; iWr. 1871. Dr. 
Konitzer. Üeber Werth and Stellung des Lateinischen in der Realschnle; Prrjgr. 1872. 
Dr. Sehacht, Ueber die Geschichte der deatschen Sprache rem MittellK>chdeatschen 
bis zor Entsteh«^ des Neahochdeotschen ; Progr. 1873. Denelbe. Ueber die Beiorm 
der Boüiehiile: Aogr. 1874. 

Patronat: städtisch. Coratornmi. 



BARMEN. 

(Herzogtham Berg. 74,425 Einw.) 

Gjiniiaidiim mit einer Realschule 1.0. midf jetzt ganz daTon abge- 
trennt» in Ober-Barmen (Wupperfeldj eine in der Entwidkeinng begriffene 
Realschnle 2. O. Aosserdem eine höhere nnd niedere Gewerbeschule *). 

Das GjmiBa&iwB mit einer RealacliHle LO. (L 358. n, 304j. 

Znnonmen aofser einer 2ci&*^. Aronch;.!«^ 11 Cl&üien: VI and T gern ein«mk. Ojinn. 
m— LRS.nLünndOILL Frequenz: G.2(ll.K.S- 1«L V.79: zusammen: 442; darein 
401 er., 33fcat]u9jüd.: 65 aunrartige. GI:L5. H: 2B. UI: 92. RS I: 11 (18«: 19j. U: 
eO, ni: 53. Abiturienten im' Gjmn. 35. in der BS. 13. 

Lehrer: 20. Director: l>r. Gm. TkUü iieitM. l^if>4. 7 OL^ 6 ordentl.. 1 kath. 
RetigioBsU 1 viflKmch. Hül/fL. 4techn. nnd El^m. L. — Der OL. Dr. ZoA» warde O. tö70 
Bector des Progjmn&«ionu zu M^^er« : jri* :':hze>i^ der OL. Dr. I/Orim^ Dir. des Gjmui. niad 
der BS. zu Dortmand: M. Ufil der OL. /V«^ai^ Dir. d«f Gymn. zu Hamm. OrU(72 der 
ordentL L. Dr. Mnmiek OL. am Gjmn. zu Zeriy^t. — Neu e-jj^etreten nnd 13 Lehrer, dar« 
onter 6 8di.c«nd ab H5!f«]ehrer. 

Mit Aanahme def kath. Beli^/nsL tind alle Lehrer evangelii^ch. 

Etat: 2lJS»Tblr. Dann St^Z«LHrLuK« «(l[l TLlr. Bev,M'ii4f ^a : 19.475 TLlr XE. 
Dir. 200O Hur. nndWohnuia^. 

Dr. O. Wetze i. DeihieaT>on f/f ibe En^Uth und German cLaraeter»: Pfojer. 1^0, 
Dr. Craemer. Der Unteiriebt in der Cbeu.i^ in Realvhilen nach Bedevtanj^. lieth^^de 
und Umlaa^; Pn>gr. tS70. 

Patronat: tiädtjwh. Cantmiatu. 



Die BMltdi«le 2. O. fai W^VP^rfeM rO^^er-Barmeni. (TL .^^> j. 

Die Autak hrrtind hbO. 1^1 aw den 4 unteren ClaMea d&er BS. LO. oud 
2claaB. Vondmle, und kocxtie ««> za ö^^ Ci'~ rj. BüTverM[:t.:3i^& ^er<:<:ii2*et verden. A*jf d^-a 
Wunach Tider Bttheiügrteo t'i^/L^o» «la* CoraV/num. «ae zu einer Beal%<rbcje 2. O. usi- 
zu|reatalteB (Statut r. 4. Apr. l!<71 1 .S^h O. 1^1 horte d^^-^halb der lat. Lmerrieht all- 
mihlich aof; O. tS74 vurde eöte 11 emxieen'.iiteC 

ClaaMuahL \m y^ux: 7 •XI a uid h, V. lY. V tsr.! Olli- II l Die Yr^-u o'-ax 
hat ftet% ZBireBOUBes: m d<^ 5 Wzx^^n Jahr^^: 29^^. iä5. 29^/». ^M. :t^ «AniL 1*^4 
in IH: 51 j. iuA alle erani?^ kesxte f^iA^L*:: weij-z a««rir*./^e- 



Dr. Vfliaflr Aanc ^rvcrsaate •*"' • '*^ ^^ nr- ■'-^— r -frr p ■ r - ■ <r"— "^-"*-' — ^^»^" l*~jr l<t«»- 




308 

Lehrer: 12. Director: Dr. Ad. Burmester (seit ISeuj. 18^); ausser ihm 7 aka- 
demisch, 4 seminaristisch gebildete, und 1 Zeichnlehrer. — Der OL. Dr. Balzer ging 0. 
1874 an die RS. zu Eisenach über. 

Sämmtliche Lehrer sind evangelisch. 

Local. Da das 1860 erbaute Haus für die erweiterte Schule nicht ausreichte, bo 
wurde für dieselbe ein neues errichtet (60,875 Thlr.) und 1873 und 74 bezogen. Für den 
Dir. soll ein besonderes Haus daneben erbaut werden. Geturnt wird im Sommer auf 
dem Schulhofe, im Winter in der städt. Turnhalle. Der Dir. hat aus 30 SchiUcm ein 
Musikcorps zur Belebung der Uebungen errichtet 

Etat: 9945 TUr. Besoldungen: 8540 Thlr. Dir. 1300 Thlr. und fr. Wohnung. 

Dr. Burmester, lieber den Anschauungsunterricht an höheren Schulen ; Progr. 1874. 

Fatronat: städtisch. Curatorium. 



NEUSS. 

(Eurf. Erzbisth. Cöln. 13,981 Einw.) 
Gymnasium (I, 380. U, 319). 

Das vom Goln. Erzbischof 1852 errichtete und mit dem Qyma, Terbundene Semi* 
narium puerorum ist nach dem Abgange der mit der Leitung beauftragten Lazaristen 
1873 zunächst in ein Frivatkosthaus umgewandelt, und Neig. 1874 ganz am^elöst 

Glassen des Gymn.: 9 (U und Olli— I); in IT bis II Realabth. für die vomOriecL 
dispensirten Schüler. Frequenz: 289 (1868: 325); davon 269 kath., 12 ev., 8 jüd,; 
148 auswärtige. 1: 59, II: 68, III: 48. Abiturienten: 132 (in den 5 Jahren Yor- 
her: 118). 

Lehrer: 16. Director: Dr. C. T&cking (seit 0. 1873; vorher OL. am Qymn. zu 
Arnsberg), 4 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 5 ordentl., 2 wissensch. Hülfsl., 2techn. und 
Elem.L. — Der frühere Dir., Dr. CMenn, starb am 15. Dcb. 1871 (s.imProp*. vonl872»). 
Der OL. Dr. Jot. Köhler vnirde M. 1870 zum Dfr. des Oymn. in Jf ünstereiffel emamit 
Der OL. •/. (iuoMMek trat Anf. 1872 in den Ruhestand. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer 
und 5 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des einen (ev.) B«ligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 15,017 Thlr. Darin St.Zuschuss 2000 Thlr. Besoldungen: 13,650 Thlr. NE. 
Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Seit 1873 besitzt das Gvmn. ^e Heiwis/Schwedenaohe Studienstiftung (die Zinsen von 
1350 Thlr. für 2 dürftige Schüler aus Neuss). Behufs einer Stiftung zum Andenken an 
den f Lehrer Eschweiler sind bisher c. 160 Thlr. gesammelt (zu Büchern für arme Schüler). 

Dr. Rheinstädter, Gegenstand und Gfrundriss des (kath.) ReligionsunterrichtB in 
Frima; Frogr. 1869. OL. Quossek, Versuch, den umfang des röm. Lagers Novesium 
in dem gegenwärtigen Neuss nachzuweisen; Progpr. 1870. JDr. Tücking, Zur vierten 
Säcularfeier der heldenmüthigen Yertheidigung von Neuss im Burgund. Kriege ; Frogr. 
1874. 

Fatronat: 1874 noch städtisch (von 1875 an wird das G^n. als StaatsanataH be- 
handelt werden). — Curatorium. Die Bestimmung in der Dienstinstruction desselben, 
nach welcher einem Vertrage von 1850 gemäss ein zu berufender Lehrer zunäclut dem 
Erzbischof von Goln präsentirt werden musste, ist 1873 aufgehoben worden. 



RHEYDT. 

(Herzogth. Jülich. 13,764 Einw.) 
Höhere Sargenehale (I, 379. II, 318).* 

In den 6 Glassen der hSh. BS. and einer Vorsohule betrag die Freqneni drr 
Schüler: boh. BS. 163 (1868: 162), y.27; zusammen: 190; davon 188 ev., SSkath., Sjfid.; 

■) MdcTolog TOB Dr. Fr.sdasb.rg In dar O71U1. Zaltaehr. 1871 p. 9U ft 



309 

46Mi8wärtige. 1. Gl. 31, 2. Gl. 46. Der Abgangsprüfung haben sich nur 2 Schüler 
unterzogen. 

Lehrer: 10. Bector: Dr. CA. WiUenkam» (seit 0. 1856), 1 OL., Sordentl., Ikath. 
fieligio^]., 4 techn. und £lem. L. — Der OL. Dr. Ändnuaen starb am 29. Sptb. 1871. — 
Neu angetreten sind 15 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 7 evang., unter ihnen der Bector, 3 katholisch, 

Etat: 8425 Thlr. Besoldungen: 6550 Thk. Bector 1300 TUr. 

Dr. Witte nh aus, Zur Methodik des Unterrichts in der engt Sprache; Progr. 1809. 
B. Fasbender, Die Schlacht bei Crefeld; Progr. 1874. 

Patron at: stadtisch. Curatorinm. 



MÜNCHEN-GLADBACH. 

(Herzogth. Jülich. 26,360 Einw.) 

£än Progymnasium und eine höhere Bürgerschule. Beide Anstalten er- 
halten Zuschüsse aus Communalfonds. 

Das Progymnasluiii (1, 377. U, 317). 

In den 5 Classen (TI — U, mit Bealabth. neben lY und Hl) der Anstalt betrug 
die Frequenz: 906 (1866: 181); davon 191kath., 6 ev., 6 jüd.; 54 auswärtige. II: 28, 
III: 33. 

Lehrer: 10. Bector: W.Hoegtt (seit 18411, 6 ordentl., 1 Beliffionsl., 2 techn« 
L. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, und von 5 8cn.cand. 4 als Hülfslehrer. 
Sämmtlicne Lehrer sind katholisch. 

Etat: 7610 Thlr. Besoldungen: 5750 Thlr. Bector 1080 Thlr. und Wohnung. 

Seit 1871 wird von der Commune zur Unterhaltung der Anstalt beigetragen die 
Summe von 1485 Thlr. (s. die Yerhandlunffen im Progr. v. 1871) ; 1873 erfolgte zur Er- 
höhung der Besoldungen ein weiterer Zuschuss von 1100 Thlr. 

W. Hoeges, Bemerkungen über deutsche Bechtschreibung ; Progr. 1872. 

Das Patronat wird von einem Curatorinm ausgeübt. 

Die höhere Bürgerschule (I, 378. n, 318). * 

M. 1870 ist das früher mit der Anstalt verbundene Pensionat au&ehoben worden, 
Schulclassen: die ordnung^massigen 5. Frequenz: 125; davon 119 ev., 1 kath., 5 
jüd.; 15 auswärtige. 1. Cl. 16, 2. Cl. 25. Der Abgangsprüfung haben sich nur 
2 Schüler unterzogen. 

Lehrer: 9. Bector: Idr. C. Fi»cker (seit 0.1878; vorher OL. am Gymn. zu 
Schleiz), 2 ordentL, 3 provisor. Lehrer, 1 Belig^onsl., 2 techn. und Elem. L. — Einige 
von den Lehrern unterrichten auch an der unter derselben Direction stehenden hon. 
Mädchenschule. — Der firnhere Bector, Dr. Gu, Liebau, starb im Aug. 1872. Wahrend sei- 
ner Knnkheit und bis zum Eintritt seines Nachfolgers fungirte comnussarisch als Bector 
der 1. ord. L. OL. Ghtm. 

Die Lehrer sind, mit Ausnahme eines kathoL, evangelisch. 

Etat: 8990 Thlr. Besoldungen: 6800 Thbr. Bector 1200 Thlr. und fr. Wohnung. 
Das Patronat ist bei der evang. Gemeinde des Orts. 



CREFELD. 

(Fttrstenth. Moers. 57,096 Einw.) 

Eine Realschule 1. 0. und eine höhere Büi^erschule, beide städtisch. 
Zum Turnen wird im Winter von allen städt. Schulen die Turnhalle des Cre- 
felder Turnvereins benutzt, im Sommer die Schulhöfe. 



310 



Die Bealschnle 1. 0. (I, 375. II, 316). 

Am 1. Octb. 1869 feierte die Anstalt ihr öOjähriges Bestehen. Die von dem Dir. 
Dr. Schauenburg dazu veröffentlichte Festschrilt enthält eine Geschieht« der bisheri- 
gen Entwickelung der Anstalt; s. auch das Progr. v. 1870. Gegenwärtige Classenzshl: 
der RS.: S (U und Olli und II), der Vorschule : 3. Um Farallelclassen zur VI und V 
einrichten zu können, soll die Vorschule auf 2 Ol. beschrankt werden. 

Frequenz: RS. 360 (1868: 262), V. 106; zusammen: 465; davon 349 ev-, eSkatL, 
48 jüd.f 45 auswärtige. I: 20 (1868: 8), 11: 67, III : 99. Abiturienten: 11: 

Lehrer: 21. Director: Dr. IJd. Schauenburg (seit 0. 1866), 4 OL., 8 ordentL 2 
wissensch. Hülfsl., 6 techn. und £lem. L. — Der Oh. Kapstadt wurde 0. 1871 emeritirt; 
der OL. Bernhardt schied aus 0. 1873, um in das Secretariat der Handelskammer in Bochum 
überzugehen. — Neu eingetreten sind 10 Lehrer; Sch.cand. sind 6 bei der Anstalt be- 
schäftigt gewesen, davon 4 als provisor. Hülfslehrer. 

Ein Lehrer ist kathol., die übrigen wie der Dir. evangelisch. 

Local. Ein umfassender Erweiterungsbau und die Herstellung einer Tomballe 
wird vorbereitet. 

Etat: 22,900 Thlr. Besoldungen: 19,825 Thh*. Dir. 1800 TUr und fr. Wohnung. 

Gelegentlich des 50jähr. Jubiläums der Anstalt ist eine Lehrer- Wittwen- undWai- 
sencasse gestiftet worden. Die erste Sammlung dazu ergab c. 6550 Thlr. (inzwischen be- 
reits auf c. 10,000 Thlr. vermehrt); die gleichzeitige zur Vermehrung der Lehrmittel 1400 
Thlr. (s. das Progr. von 1870). 

Dr. Evers, Ueber die Entwickelung und Bedoutimg der Realschule; Progr. 18ß1>. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



Die höhere Bflrgerschule (1,377. 11,316).* 

Von den 5 Classen haben die 3 oberen progymnasiale Nebenabtheilungen; ausserdem 
besteht eine Vorschulcl. Frequenz: höh. B §. 1 78 (1868 : 153), V. 28 ; zusammen : 206, 
sämmtlich kathol.; 54 auswärtige. l.Cl. 17, 2.01. 31. 

Lehrer: 10. Rector: (Dr. C. JumpertZy seit 0.1860. Gommissarisch versieht die 
Rectoratsgeschäfte seit Juni 1878 der OL. Dr. Boening\ 2 OL., 5 ordentl., 2 techn. und 
Elem. L. — Der OL. Dr. Peltzer wurde Neuj. 1872 Director des GoUegiums zu Zabem im 
Elsass. Der OL. Dr. Schweüenhach starb am 22. Jan. 1872. — Neu eingetreten sind 10 
Lehrer. 

Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 13,545 Thh". Besoldungen: 11,550 Thlr. Rector 1400 Thlr. und fr. Wohnung. 

Neuerdings ist* von dem Dr. Boening eine SchülerbibUothek gegründet, auch ein Sti- 
pendienverein für talentvolle Schüler gebildet worden. 

Dr. Peltzer, Ueber das Wesen der antiken Tragödie und ihre Beziehungen zur 
deutschen; Progr. 1870. 

< Patronat: städtisch. Guratorium (das Statut der Schule s. im Progr. von 1869). 



DÜLKEN. 

(Herzogth. Jülich. 5814 Einw.) 
Höhere Bfirgerschule. 

Eine seit 1843 bestehende Privatschule wurde 1862 von der Stadt übernommen und 
allmählich im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 zu einer höh. Bürgerschule ausge- 
bildet Die erste Entlassungsorüfung ist H. 1874 abgehalten worden; worauf die Schuif 
im Octb. 1874 unter die berecntigten Anstalten ihrer Kategorie aufgenommen ist« 

In den 5 ordnungsmässigen Classen befand sich im Somraersem. 1874 eine Fre- 
quenz von 84 Schülern; davon waren 53 kath., 25 ev., 6jüd.; 27 auswärtige. 



311 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Höffling (seit IL 1872; vorher Lehrer an der BS. za 
Xälheim a. Rh.); aiuser ihm 4 wiasensch., 1 kaUk und 1 ev. BeligionaL, 1 techn. und 
Eiern. L. — Der frühere Rector, Dr. Berchemj starb im Apr. 1872. 

Die Anstalt ist nach ihrem Statut simultan; von den gegenwärtigen Lehrern sind 6, 
einschliessl. des Rectors, kathol., 2 evangelisch. 

LocaL Ein Neubau auf Kosten des Geh. CommerzienR. BmckUr* auf einem dazu 
von ihm geschenkten Grundstücke (Gesammtwerth c. 25000 Thlr.). 

Etat: 4525 Thlr. Besoldungen: 4075 Thlr. Rector 1000 Thh:.; der letzte wissenich. 
Lehrer 500 Thlr. 

Patronat: stadtisch. Cnratorium. 



KEMPEN. 

(Kurt-Erzbisthum Cöln. 4902 Einw.) 
GymiiMiani ThomMum (I, 374. n, 315). 

In den 6 Classen der Anstalt betn^ die Frequenz: 158 (1868: 126); davon 148 
kath., 5 ev., 5jüd.; 104 auswärtige. I: §8, II: 50, III: 19. Abiturienten: 59 (in 
den 5 J^uren voriier; 69). 

Lehrer: 10. Director: Dr. H, SekStrmemm (seit H. 1859. Geistlicher), 3 OL., 
4 ordentL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. Uehert ffing O. 1872 als OL. an die 
höh. BS. zu Crefeld, der OL. Dr. Gantx H. 1873 als Dir. an das Gymn. zu Warendort — 
Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

SammtUche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 114i80 Thfar. Darin StZuschuss mittelbar 600, unmittelbar 2350 Thb-. Be- 
soldungen: 9660 Thlr. NE. W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Dr. Pe. Gross, Der Briefwechsel von Leibniz mit dem Landgrafen Ernst von Hessen- 
Rheinfels; Progr. 1874. 

Patronat: stadtisch mit königl. (3ompatronat (Geh. Reg.R. LandR. Fester), 



MOERS. 

(Hauptst. des Fürstenthums Moers. 3179 Einw.) 
Gymnasium Adolfinam (l, 372. II, 314). 

Ein lange gehegter Wunsch der Bewohner des Fürstenthums ist durch Erhebung des 
früheren Prcj^mnasiums zu einem Gymnasium in Folge der vermehrten Dotation aus Staats- 
mitteln 0. 1874 erfüllt worden. Die Anerkennung des G^ymn. seitens des Unterrichts- 
ministers erfolgte am 13. März 1874; s. die Progr. v. 1873, 74. 

Frequenz des Progymn. zu Anfang 1874: 119 (1868: 100); davon 104 ev., 12 kath., 
3jnd.; 67 auswärtige. TL: 16, IIl: 25. Die erste Abiturientenprüfung hat mit 4 
in einer provisor. I vorbereiteten Schülern bereits 0. 1874 stattgefunden. 

Lehrer des Gymn.: 10. Director: J)r, J.Zakn f vorher, seit 0.1870, Rector des 
Progymn.), 1 OL., 2 ordentL, 1 kath. ReligionsL, 3 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. 
— Der freiere Rector des Progymn., Dr. Hrm. Ptrthea, ging 0. 1870 als Dirigent an das 
Gymn. zu Treptow a.R 

Mit Ausnahme des kath. ReligionsL sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 11,110 Thlr. Darin StZuschuss 3971 Thhr. Besoldungen: 8980 Thk. NE. 
Dir. 1600 Thhr. 

Der von einzelnen Bewohnern der Stadt und Umgegend zur Unterhaltung der An- 
stalt geleistete Beitrag ist auf 10,600 Thlr. Gap. gestiegen. Die Stadt Hoers hat behufs 
Herstellung des Gymn. eine jahrL Schulgeldeinnahme von 3200 Thlr. garantirt Zur 



312 

Unterstützung desselben Zwecks schenkte der Freih. v, Diergardt in Bonn 7000 Thlr. — 
Nähere Auskunft über die Dotationsverhältnisse der Anstalt geben die Progr. y. 1869 
bis 1Ö74. 

Patron ist das Scholarchat der Anstalt, Vertreter des königL Compatronats ist jetzt 
der Landrath v, Hochwächter, 



CLEVK 

(Hauptstadt des Herzogth. Cleve. 9764 Einw.) 

Gymnasium (I, 370. II, 313). 

Wie früher die 6Glassen ungetheilt. Frequenz: 153 (1868: 142); davon 81 ev., 
69kath., 3jüd.; 48 auswärtige. I: 17, II: 27, III: 41. Abiturienten: 42 (in den 
5 Jahren vorher: 36). 

Lehrer: 13. Director: Dr. Helm, Lieaegang (seit M. 1868), 3 OL., 4ordentl., 1 
kath. Rcligionsl., 4 techn. und Elem. L. — Der OL. Dr. Kleine wurde 0. 1870 Dir. des 
Oymn. zu Wesel, der ord. L. Fulda im Aug. 1871 Rector des Progymn. zu Sauger- 
hausen. — Am S.Juli 1870 starb der emeritirte Dir. des Gymn. Dr. Ferd. Helmke, am 6. 
Febr. 1874 der emerit. OL. Prof. Hopfensack, — Neu eingetreten sind 3 Lehrer und 2 
Sch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 4 kath., die übrigen wie der Dir. evangelisch. 

Etat: 11,294 Thlr. Darin St-Zuschuss 6810 Thlr. Besoldungen: 9860 Thlr. NE. 
W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung. 

Der f Rentier Gu,v\ Velsen (war Mitgl. des Vcrwaltungsraths des Gymn.) bat für die 
Unterstützungsbibliothek 200 Thlr. ausser einer Anzahl von Büchern vermacht. 

Patronat: königlich. 



EMMERICH. 

(Herzogth. Cleve. 7806 Einw.) 



Gymnaslnm (I, 369. 11, 313). 

Ausser den ordnungsmässigen 6 Gymn.classen eine Vorschulcl. Frequenz: G. 
182 (1868: 174), V. 16; zusammen: 198; davon 172 kath., 16 ev., 11 jüd.; 102 aaswirtige. 
I: 17 (1868: 24), II: 20, IH: 45. Abiturienten: -{9 (in den 5 Jahren vorher: 48). 

üeder den Convict der Hoppe^ahcn Studienstiftung s. dieV. und G. 

Lehrer: 12. Director: Dr. J, Pe. Binafeld (seit 0. 1 87 1 ; vorher OL. am Gymn. 
zu Düsseldorf), 3 OL., 2 kath. und 1 ev. ReligionsL, 4 ordentl., 1 techn. und Elem. L.— 
Der frühere Dir., Dr. */. Stauder ^ wurde O. 1871 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu 
Aachen versetzt (jetzt Prov. Schulrath in Ooblenz) ; der ord. L. Dr. Sehwenger ging 0. 
1871 an das Gymn. zu Düren über. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer und ebensoviele 
Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Ein Erweiterungsbau behufs der Herstellung neuer Classenzimmer nnd ei- 
ner Directorwohnung (dazu aus Staatsfonds 3800 Thlr.) ist gegen Ende 1874 vollendet 
worden. 

Etat: 12,620 Thlr. Darin St. Zuschuss 2800 Thlr. Besoldungen: 10,620 Thlr. NE 
W. Dir. 1500 Thlr. 

Patronat: königlich (das C^mn. wird seit 1874 als Staatsanstalt behandelt). 



313 

WESEL. 

(Herzogth. Cleve. 15,020 Einw.) 
GymiiMiiiiii mit einer höh. BArgersehole * (I, 367. U, 311). 

Auner 3 Vonchulcl. 6 Gymnasial- (VI — 1) nnd SRealcl. (IV — ^11), diese als höh. 
BS. Letztere ist unter dem 12. Aug. 1870 als zur Kategorie §. 164, 2. d. der Mil. £. J, 
gehörig anerkannt worden. Frequenz: G. 169 (1868: 212), höh. BS. 48, V. 101; zu- 
ssmmen: 338; davon 221 ev., 108 kath., 9 jüd.; I>3 auswärtige. Gl: 18, II: 25, lU: 30; 
höh. BS. 1.CL 7, 2. GL 22. Abiturienten im Gymn. 33, in der höh. BS. seit M. 
1872, wo die erste Prüfung stattfand, 4. 

Lehrer: 17. Director: Dt. Adolf Kleine (seit 0. 1870; vorher OL. am (>vmn. 
zu Cleve), 4 OL., 6 ordentL, 1 kath. Religionsl., 2 wissensch. HnlfsL, 3 techn. undElem. 
L, — Der frühere Dir., Dr. R. Hocke, ging 0. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Qymn, 
zu Elberfeld, der ord. L. Dr. C. Curtius 0. 1874 als OL. an das (}pnn. zu Lübeck. — Am 
4. Juli 1870 starb der emeritirt«» OL. Dr. Wüseler. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer; 
ausMrdem 7 Sch.cand., meist als Hülfslehrer. 

Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind sammtliche Lehrer des Ghymn. evanffe- 
Hsch; von den 4 Lehrern der nach dem Statut simultanen höh. BS. 2 evang., 2 ka- 
tholisch. 

Local. Die Verhandlungen über den nothwendigen Neubau eines Schulhauses und 
der Herstellung einer Turnhalle sind dem Abschluss näe. 

Etat: 14,770 Thlr. Darin St. Zuschuss 2649 Thlr. Besoldungen: 11,090 Thlr. NE. 
Dir. 1.500 Thlr. nnd Wohnung. 

Dr. Hoche, Ein Gedicht des Rectors Joh. Nie. Seil (1692); Frogr. 1869. 

Ueber die Patronatsverhältnisse des Gymn. (Staat, Stadt und ev. Gemeinde) s. 
B. II, 312. Die höh. B S. ist rein städtisch. Das V erhältniss der^lben zum Gymn. ist 
durch einen zwischen der Stadtverordt Versamml. und dem Gymn. Curatorium abge- 
schlossenen Vertrag (im März 1870) geregelt worden. 



RUHRORT. 

(Herzogth. Cleve. 7739 Einw.) 
Bealseliule I. 0. (I, 366. U, 310). 

Claaaenzahl: 8 (VI a und b, V, IV U und Olli; U, I), ausserdem 8 Vorschulcl. 
Frequenz: RS. 245(1868: 166), V.68; zusammen: 318; davon239ev., 64kath., lOjüd.; 
114 aiiBvriitig«. I: 6, II: 25, HL: 62. Abiturienten: 17 (in den vorheiigehenden 
5 Jahren: 8). 

Lehrer: 14. Director: Dt, JuL Jmst. l^oth (seit 1862), 4 OL.. 4 ordentL, 1 kath. 
ReligionaL, 5 techn. und Eiern. L. — Der OL. Dr. Lorberg ging M. 1872 an das Colleg^m 
zu Saargemünd im Elsass; gleichzeitig der Oh^Frye als OL. an das Gymn. zuVechä. — 
Neu eing^etreten sind 10 Lehrer: ausserdem 3 Sch.cand., davon 2 als probandi. 

Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einschliessL des Dir., evangelisch. 

Local. Ein Erweiterungsbau zum Schulhause ist im Werk, eine Turnhalle pro- 
jectirt. 

Etat: 14,903 Thb-. Darin St. Zuschuss 1700 Thbr. Besoldungen: 12,925 Thlr. NE. 
Dir. 1800 Thlr. 

Dr. L.Wei8, Der Streit über die Berechtigungen der Realschule, beleuchtet durch 
Untersuchung der Frage: was ist Naturwissenschall? Progr. 1869. L. Hersmann, 
Zur Hebang des Stottems, pädag. Winke für Eltern und Lehrer; Progr. 1870. Fest- 
reden am 22. März 1870 und 1871 von Th. Frye und Dr. Lorberg; Frogr. 1871. 

Patronat: stadtisch. Curatorium. 



314 

OBERHAÜSEN. 

(Bürgermeisterei im Kreise Duisburg; c. 12,300 Einw.) 

Höhere Bflrgersehule. 

Die in Folge der Eisenindustrie rasch angewachsene Bevölkerung des Orts hatte för 
das höhere Unterrichtsbedürfhiss seit 1862 eine kathol. Frivatschule. Anf. 1873 ist durch 
G-emeindebeschluss eine öffentliche Lehranstalt simultanen Charakters gegründet worden, 
mit der Absicht, dieselbe allmählich zu einer Realschule 1. 0. auszubilden. Die höh. 
Bürgerschule konnte mit 83 Schülern in 4 Classen und einer Vorbereitunc^l. M. 1873 er- 
öffnet werden. Die Schülerziüil mehrte sich bald: ein Jahr später, H. 1874, ist die oberste 
Gl. hinzugefugt worden, und die Frequenz betragt in der nöh. BS. 105, in derVorsch. 
40; zusammen: 145; darunter 97 ev., 46 kath., 2 jüd. ; 37 auswärtige. 1. GL 5, 2. Gl. 10. 

Lehrer: 9. Dirigent: Dr, Röten (seit Beginn der Schule; vorher Lehrer an 
der oben erwähnten Privatschule), 4 wissenschftl., 1 ev. und 1 kath. Beligionsl., 2 techn. 
und £lem. L. 

Von den Lehrern sind 5 evang., 4, unter denen der Rector, katholisch. 

Local. Das Haus, in welchem früher die kath. Frivatschule des Dr. SeknSlpm sich 
befand, ist für die höh. BS. erworben (18,000 Thlr.), und genügt dem Bedürfiuss. 

Etat: 8615 Thlr. Besoldungen: 6350 Thlr. Rector 1500 Thlr. nndWohnnng (gegen 
Miethe), der erste wissensch. Le^er 1200, der letzte 600 Thlr. 

Das Patronat wird durch ein Guratorium vertreten. 



ESSEN. 

(Abtei Essen. Herzogth. Cleve. 51,482 Einw.) 
Ein Gymnasium und eine Realschule 2. O. 

Das Gymnasium (I, 364. U, 309). 

Am 1. Mai 1874 feierte die Anstalt ihr 5(){jahriges Bestehen. In der dazu veröffent- 
lichten Festschrift u.a.: OL. Dr. Heidemann, Die Stiftschule in Essen, mit einem Ver- 
zeichniss aller bisherigen Abiturienten (516). 

Gegenwärtig: 8 Gymnasialclassen (U und Olli und II) und eine Vorschi^lcl. Fre- 
quenz: G. 302, V. 80: zusammen: 382: davon 186 ev., 184 kath., 12jüd.; lOTanswiirtige. 
1: 29 (1868: 41), 11: 68, III: 91. Abiturienten: 60 (in den 6 Jahren vorher: 92). 

Lehrer: 15. Director: Dr, Hrm. Probat (seit M.1668), 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. 
Religionsl., 1 wissensch. HülfSsl., 3 techn. und £lem. L. — M. 1873 schied aus der OL. Dr. 
Anton. — Neu eingetreten ist ein Lehrer und 5 Sch.candidaten. 

Von den Lehrern sind 7 evangelisch (einschliesslich des Dir.), 8 katholisch. 

Local. Die Errichtung eines neuen Gymnasialgebäudes nebst Turnhalle gegen- 
über dem jetzigen ist in der Vorbereitung. 

Etat: 19,280 Thlr. Darin St. Zuschuss 4097V9 Thlr. Besoldungen: 14,050 Thlr. 
N E. Dir. 1900 Thlr. und Wohnung. 

Der Stiftung „Bildung die Quelle des Wohlstandes'' ist durch das f Mitgl. desVer- 
waltung^raths JtU, Waldthausen ein Gap. von 5000 Thlr. vermacht, dessen Zinsen zu einem 
IJniver8.stipendium bestimmt sind. 

Patronat: königlich und städtisch. Nach einem neuen Statut (s» im Progr. ▼. 
1873) ist an die Stelle des Yerwaltungsrathes ein Guratorium getreten. (K. Oompatronats- 
commissarins: Kreisgeriohts Dir. P€/i2aeii#). 

Die Realschule 2. 0. (I, 366. II, 310) . 

Die Anstelt zählt jetzt 12 Glassen (VI; Vaundb; ÜIV; OIV a und b; U und 
Olli bis I); ausserdem 3 Vorschulcl. Frequenz: RS, 473 (1868: 267), V. 1»; zu- 



315 

sammen: 598; davon 278 katb., 260 ev., 60 jüd.; 150 auswärtige. I: 19 (1868: 5), II 
26, III: 32. Abiturienten: 9. 

Lebrer:18. Director: Dr. J. Bemh, Heilermann (seit M. 1864)| 4 OL, 1 katb. 
und 1 ev. ReliffionsL, 4 ordentl., 2 wissensch. HülfsL, 5 tecbn. und Eiern. L. — 0. 1869 
ging der ord. L. Dr. Ebeling als OL. an die RS. zu Yegesack, M. 1872 der ord. L. Dr. 
Kaiser als OL. an die BS. zu Elberfeld und der ord. L. W, Altenburg als OL. an die böb. 
BS. zu Eupen, 0. 1873 der OL. Hoff an das Gymn. zu Arnsberg. M. 1873 g[ab der OL. 
Wtmntuberff seine Stelle aus Gesundbeitsrücksicbten auf. — Neu eingetreten sind 11 Leb- 
rer; ausserdem sind 10 Scb.cand. bei der Anstalt als Hülfsl. bcscbuligt gewesen. 

Von den Lebrem sind 8 evang., die übrigen, einscbliessl. des Dir., katboliscb. 

L o c a 1. Das neue umfangreicbe Scbulbaus ist der Anstalt M. 1869 übergeben worden ; 
ein zweites daneben Anf. 1874. 

Die Säle, Utensilien und Lebrmittel der BS. werden auch von der unter derselben 
Direction stebenden Fortbildungscbule r525 Scbüler) benutzt; desgleichen von der Berg- 
schule (30 Schüler). 

Etat: 25,700 Thh-. Besoldungen: 23,026 Thlr. Dir. 1900 Tblr. und fr. Wohnung; 
der letzte ord. L. 750 Thlr. 

Das Progr. y. 1869 enthält eine ausführliche Darstellung des Lehrplans der An- 
stalt vom Dir. — K. Wunnenberg, Schulrede am 22. Harz 1871, im Progr. des Jahres. 
Dr. Bein er, Beiträge zur Geschichte desBealismus in der neueren Pädagogik; Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. 



MÜHLHEIM an der Ruhr. 
(Herzogth. Berg. 14,262 Einw.) 

Realschule 1. 0. (I, 363. II, 308). 

Clas»enzahl:7 (UundOllI). Frequenz:256 (1868:178); davon212eY., 37kath., 
7jüd.; 95 auswärtige. 1: 12 (1868: 9), Ö: 42, III: 67. Abiturienten: 17. 

Lehrer: 14. Director: Dr. A'. Gruhl (seit 0. 1868), 3 OL., 4 ordentl., 1 katb. 
BeligionsL, 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Eiern. L. — Mehrere von den Lehrern unter- 
richten auch an der unter derselben Direction stehenden höh. Mädchenschule, deren Pro- 
rector der OL. Finsterbusch ist. M. 1869 ging der ord. L. Werry als OL. an die BS. zu 
Vegesack. — Der OL. Prof. Dr. Nagel vrurde M. 1873 emeritirt 
— Neu eingetreten sind 10 Lehrer und 6 Sch.cand., unter denen 4 probandi. 

Zwei von den Lehrern sind kathol., die übrigen, einscbliessl. des Dir., evangelisch. 

Etat: 15,894 Thbr. Besoldungen: 13,360 Thlr. NE. Dir. 1500 Thlr. 

Auch für die Elementarlehrer besteht eine durch Alterszulagen aufsteigende Gehaltscala. 

Von einem Freunde der Schule ist ihr ein Harmonium geschenkt worden. 

Das Vermögen der Lehrer -Wittwen- und Waisenstiftung ist auf c. 1450 Thlr. ge- 
stiegen. 

Ord. L. W erry, J. J. Bousseau und sein Einfluss auf die höh. Schulen Deutschlands: 
Progr. 1869. Dr. W. Gramer, Die Idee des deutschen Volkes und das Bildungsideal 
der Bealschule; Progr. 1871. Dir. Gruhl, Sätze und Aufgaben über die Parabel; 
Progr. 1872. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



DUISBURG. 

(Herzogth. Cleve. 30,525 Einw.) 

\ 
Gymnasiiiin mit einer Bealschule 1. 0. (I, 360. II, 307). 

Umfang: die 6 Qymn.classen, ungetheilt, 4 Bealcl. (IV — I), 3 Yorscbulcl. Fre- 
quenz: G.f85 (1868: 160), BS. 110 (1868: 70), Y. 145; zusammen: 440; darunter 841 ev., 



316 

91kath., 8jüd.; 63 auswürtige. G.I: 11, II; 20, lU: 33. RS. I: 15 (1868: 3), U: 20, 
III: 39. Abiturienten: beim Glymn. 34, in der RS. 13, (in den 5 Jahren vorher: 

resp. 43 und 13). 

Lehrer: 20. Director:Dr. C, Eickhof (seit 0.1845), 5 OL., 7 ordentl., 1 kath. 
Religionsl., 1 wissensch. HülfsL, 5 techn. und Elem. L. — M. 1869 ging der ord. L. Dr. 
Bouterwek als ÖL. an das Gymn. zu Merseburg, der OL, Dr, Krumme wurde 0, 1870Dircc- 
tor der RS. zu Remscheid. — Am 3. Novb. 1870 starb der OL. Dr. ro/fonan«, amll. Octb. 
1872 der OL. Dr. Wüms; am 5. Aug. 1873 zu Bonn der emeritirte OL. Prol Bügmatm^) — 
Neu eingetreten sind 9 Lehrer una 2 Sch.candidaten. 

Die Lehrer sind, mit Ausnahme des kath. ReligionsL und des kath. Hül&lehrera. 
evangelisch. 

Es ist die Absicht, M. 1875 die Realschule vom Gymn. zu trennen. 

Etat: 17,830 Thb. Darin StZuschuss 1280Thlr. Besoldungen: 12,480Thlr. K£. 
Dir. 1800 Thlr. und Wohnung. 

Der f OL. HüUmann hat der Anstalt 500 Thlr. vermacht, deren Zinsen ein würdiger 
Primaner als Stipendium erhalten soll. 

Dr.W. Volk mann, Der Mystiker Heinrich Suso; Progr. 1869. 

Patronat: königlich und städtisch. Curatorium. 



3. Regierungsbezirk Goblenz. 
COBLENZ. 

(Hauptstadt der Bheinprovinz. Früher zum Kurf. Erzbisth. 

Trier. 24,095 Einw.) 

« 

Gymnasiam (I, 382, ü, vS20). 

Umfang: 11 Classen (VI; V, IV und U HI in je 2 Cötus, OHI, U und OH, I). 
Frequenz: 321 (1868: 443); davon 188 kath., 118 ev., 15 jüd.; 112 auswärtige. I: S9 
(1868: 44), 11: 58, III: 87. Ahiturienten: 86 (ehensoviel in den vorhergdienden 6 
Jahren). 

Lehrer: 20. Director: Alex, Dominiau (seit Dch. 1860), 6 OL., 1 kath., 2 ct. 
Religionsl., 6 ordentl., 2 -wissensch. Hülfsl., 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Dr. 
vorm Walde wurde 0. 1871 als OL. an das Gymn. zu Düsseldorf versetzt, der ord. L. Dr. 
Sirker im Dch. 1871 als Bector an die höh. BS. zu Saarlouis, der ord. L. Dr. Umir M. 
1874 als OL. an das Gymn. zu Düren; gleichzeitig^ der ord. L. Uhgermann als Rector an 
die höh. BS. zu Rheinbach. — Der OL. Prof. A, Flock starb am 27. Aug. 1869, der OL. 
Th. Stumpf am 25. Juli 1878. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer und 16 Sch.candidaten. 

Bis auf die ev. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 22,340 Thlr. Besoldungen: 17,873 Thlr. NE. W. Dir. 1800 Thbr. und fr. 
"Wohnung. 

Der f Rentier Nümberger in Winningen vermachte den groasten Theü seines Grund- 
eigenthums und Hobüiars (20 Jahre nach dem Ableben seiner nutzniessenden Erben) dem 
Gymn. zur Gründung einer Studienstiftung (der Erlös hat 25,284 Thlr. ergeben). 

Dir. Dominicus, Geschichte desCoUegiums societ. Jesu zu Goblenz, 2; Progr. 1872. 

Patronat: königlich (das Gymn. wird seit 1874 als Staatsanstalt behandelt). 

OBERLAHNSTEIN. 

(Ehedem zum Kurf. Erzbisth. Mainz. 4211 Einw.) 

Höhere Bfirgerschale. 

Nachdem für das Bedürfhiss einer über den Elementarunterricht hinauflffehenden 
Bildung zuerst im Jahre 1870 durch Errichtung einer Privatschule gesorgt war, Deschlos- 



berg 



S. Prof. /. HOsmatm. Aac seinam Leben und seinen Aufzeichnungen von W. Hollenberg; Heidel- 
1875. 



317 

sen die stadtiflolien Behörden nach einiger Zeit, dieselbe zu übernehmen und zu einer 
berechtigten höh. Bürgerschule im Sinne der U und PO. v. 6. Octb. 1859 auszubilden. Als 
die Genehmiffiing eTfoIgrt war, ist die Anstalt, nach ihrem Statut paritätisch, am 15 Octb. 
1873 mit 101 Schülern m 4Glas8en eröfihet worden (67kath., 30 er., 4jüd.; 89 auswaiflge). 

Seit IL 1874 bestehen die ordnungsmässigen 5 Glassen und 1 Vorschnlcl. Fre- 
qaenz: 196; davon 76 kath., 47 ev., djüd.; 30 auswärtige. 1.C1.5, 2. Gl. 6. 

Lehrer: 9. Dirigent: ^infoitJif (Geistlicher; früher ordentL und ReligionsL am 
Progymn.zu Montabaur, dann seit 0. 1870 Vorsteher der erwähnten Priratschule); ausser 
ihm 6 wissenschaftL Lehrer, 1 ev. ReÜgionsL, 2 techn. und Elem.L. 

Zwei Ton den Lehrern sind evang., die übrigen, einschliessL desRectors, katholisch. 

Local. Ein für die frühere Frivatschule neu erbautes Haus, für jetzt noch aus- 
reichend. 

Etat: 5480 Thhr. Besoldungen: 4190 Thlr. Bector 960 Thlr. und fr. Wohnung. 

A. Abt, Notizen über Entstehung und Sinrichtong der Schule; Frogr. 1874. 

Fatronat: städtisch. Guratorium. 



BOPPARD. 

(Kurt-Erzbisth. Trier. 4972 Einw.) 
Progymnasliim (TL, 325). 

In den 5 Glassen (YI— 11) betrug die Frequenz: 111 (1868: 100); dayon 86 kath., 
21 er., 4jud.; 28 auswärtige. H: 15, lU: 16. 

Lehrer: 10. Rector: KBrüggewunm (seit O. 1874; vorher Lehrer am Oyma. zu 
Trier), 5 ordentL, 1 kath. und 1 er. Beligionsl., 1 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L. 
— Der frühere BcMstor, Dr. Pk. Esser, wurde 0. 1873 als Regierungs- und Schulratb nach 
Wiesbaden berufen. Bis zum Eintritt seines Nachfolgers versah die Bectoratsgeschäfte 
commissariach der 1. ord. L. Dr. EkKngtr. Der ord. L. Dr. vom Hengtl ging IL 1871 als 
OL. an das Gymn. zu Emmerich über. — Der OL. Neiden starb am 15. Apr. 1871. — Neu 
eingetreten sind 11 Lehrer; ausserdem sind 8 8ch.cand. bei der Anstalt beschäftigt ge- 
wesen. 

Mit Ausnahme des ev. BeligionsL sind alle Lehrer katholisch. 

Im Jahre 1873 hat die Anstalt einen neuen Turnplatz erhalten. 

Etat: 6610 Thlr. Besoldungen: 6300 Thlr. Rector 1200 Thbr. und Wohnung. 

H. Kolden, Zur Geschichte des Frogymnasiums in Boppard; Frogr. 1869. Dr. 
J. Hennes, Der Unterricht in der brandenb. preussisohen Geschichte; Frogr. 1872. Dr. 
Eblinger, Schulrede am 22. März 1873; im Frogr. des «lahres. Derselbe, Zur Methode 
des griech. Unterrichts in den mittleren Glassen; Frogr. 1874. 

Fatronat: städtisch. 



KREUZNACH. 

(Grafsch. Sponheim; Karpfalz. 13,864 Einw.) 

Oymnasliiiii (I, 391. n^ 326). 

Am 2. Sptb. 1869 feierte die AnaUlt ihr Mjährigea Bestehen : s. das Frogr. v. 1870. 

Die 6 i}y]nn.cla8sen sind ungetheilt, haben aber 3 (lY — II) von Seiten der Stadt 
gegründete Kealabtheflungen für die vom Griechischen dispensirten Schfller; 1 Vorschnlcl. 
Frequenz: G. 246 (1868: 211), Y. 62; zusammen: 298; dayon 200ev., 76kaih., 22jüd.; 
99 auswärtige. I: 17, ü: 29, HI: 60. Abiturienten: 60 (in den 5 Jahren Tor- 
her: 42). 

Lehrer: 13. Director: Dr. Gu. Wu^ert (seit M.1864), 30L., 5ordentL, Ikath. 
ReligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der OL. Frot. Dr. Steiner feierte im Noyb. 1874 sein 
50jä£r. Jnbiläum. — Am 14. Juni 1870 starb der emerit. OL. Dr. Deümann, am 26. Novb. 
1872 der OL. Frot Waetnmik. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer. 

Mit Ausnahme des kathoL Religionsl., sind idle Lehrer eyangelisch. 



_ _MB 

Local. i>rr Rau eineK SeitenflüifeK pinPti Tnmsasl, ZpitlmBBal uinl SClMseueimmir 
«Dtlultend, JaL O. 1873 voUcndel wurdta (1S,000 Tfalr.J 

Etat: U,53S Thlr. Darin St ZuBchuss 57321/, Thlr. Besoldungen: 12,360 Tlilr. 
N 1(1 W. Dir. 1600 Thlr. und Wohnung. 

Gelegentlich des oben erwähnten Jubiläums haben ehemalige Schüler ein Stipenilium 
gestiftet (c. 2000 Thlr): für 3 Schüler je 30 Thlr. jährlich; a. daa Progr. y. 1870. 

Dr. Wnifcrt, Das gelehrte Schulwesen Kreuznachs in geschicfatL Umrissen; Pn^irr. 
186» (vgl. die Heidelb. Jahrb. 186« p. S7S). OL. W. Uöhrin^, JuL Caesar im Dor<lösU. 
(tallien und am Shein; Progr. 1870. W. Gebert, Zur Geschichte der niederdeutecl^u 
Mundarten; Progr. 1873. 

Patronat: königlich. 



SOBERNHEIM. 

(tirafsch. Sponheim; Kurpfalz. 2.^11 Einw.) 
ProgymiMsiiim. 

Kach der ältesten urkundlich vorhandenen Notiz bestand schon 1567 eine biibiTL' 
Lehranstalt am Urt, die das Rerht hatte, ihre Schüler „ad lectionüs publicas zu proni^i- 
viren"; sie überdauerte den SOjähr. Krieg, ging aber unter als im orleansscheu Kn'^^''- 
die Stadt 1689 eingeäschert wurde. Krst 1728 wurde wieder eine höhere Schute erriclL!<'i, 
besonders durch die Bemühungen de* ref. Plarrer» Wundl und des Bürger« Joil Dhoiutu. l'iii 
1749 soll der spätere Grosskanaler und Justizmin. ünSCamtr Schüler dieser Anstalt 2>'- 
Wesen sein. Als die Franzosen das Land an der Nahe occuptirt hatten, ginff sie lurllik. 
und 180ft gene ein. Erst 1821 gelang es dann dem Büiverm. TAeimar und Landrath Jl-v, 
wieder eine progymnasiale Anstalt als ,.lii>here Stadtschule" in einer ehemaUgen Haltf^tr- 
comthurei zu errichten'). Dir. AiJrn in Kreuznach war Inspector der Schule bis He \l--r 
Regierung tu Cobleni unterstellt wurde. — Der erste Rector war B. TS. Oiio. Unter sei- 
nem Nachfolger BemAardl (seit 1898) traten die alten Sprachen zurüoic gegen die fran- 
KÖaische und die Realien ; die Schülerzahl nahm ab. Bei der Eröfl'nung (ü. m22> wart't! 
85 gewesen; 1831:26, 1833:14, 1834:11. Unter solchen Umsläudcn wollte man die Sohui-' 
aufheben, als in einer Sitzung der Regierung zu Cobleni der nachmalige König Frieiir 
Wilh. IV. sich fiir ihre Erhaltung aussprach. 

An die Stelle des Rector» iJemAariA wurde 1834 •/oc. /Vfry, vorher Rector in Sinnii'^t. 
berufen. Er gab der Schule ihre ursprüngliche progymnasiale Einrichtung zurück, und >i:' 
Sehülerzahl mehrte sich wieder; 1645 waren ihrer 48, 18.55: 60, 1860: 78. — Auf d,.i 
Heclor Ptiij (;+ 13. März I8«9) folgte M. IWia Fr. Back, vorher Rector in Wetzlar, d^r A:>. 
Anstalt erweiterte, aber schon M. 18<i7 einem Ruf nach Birkeufeld folgte. Cnt--r ^r,- 
nem Nachfolger, dem jetzigen Rector. wuril«; die II eröffnet, und am 14. Aug. l^Vii* d:- 
Anstalt unter die vollberechtigten Progymnasien aufgenommen. — Am 18.Octb.lb71 L^' 
sie ihr AOjähr. Bestehen gefeiert. 

Die 5 Glassen sind ungethcilt; in einigen Gegenständen werden Schüler der \'I al- 
gesondert als in einer Vorscnulcl. unterrichtet. 

Frequenz: (1866: 9S, 1869: 130) 13H; davon 102 ev., 26 kath., 10 jüd.; KU a;:'- 
wärtigo. II: 11, III; Ifl. (1874: 155 Schüler!. 

Lehrer: 11. Rector: Dr. Alb. PiaibergiseH M. 1862 ;vorherRec{or der höh l:S 
EU Wald), 4 ord. wiseensch. Lehrer, 2 wiaaenach. Hülfsl., 1 kath. Rctigionsl., 3 tecbn. ul i 
Blem. L. — Der OL. Gami^r sUrb am 2. Jan. 186». 

Von den Lehrern sind 3 kathul.. die übrigen wie der Rector evangelisch. 

Local. Unzureichend. Die natu rwisse lisch all 1. und andere Sammlungen sind ir 
Rathhanse untergebracht; ebenso die Schülerbibliothek, Ein Erweiternngaban wird l - 
absichtigt. 1868 wurde durch einen Anbau eine Aula hergestellt. 

Etat: 6610 Thlr. Besoldungen; 4940 Thlr. Rector lOOD Thh". und fr. Wohnur..'. 
der letzte ord. L. MO Thlr. 

Die Nachbargemeinden Waldböckelheim und Bockenau gewahren einen regelmii.*.!/ f:: 
Jahresbeitrag zur Unterhaltuns der Schule. Gelegentlich des fiOjähr. Jubiläam* 'i'- 
•elben atifteten die Stadtverordneten einen „Pn^^mnasialfonds" zum Besten der L<-iir<.- 



319 

und Schaler und zur Vermehrung der wissenschaftl« Sammlungen (s. Progr. t. 1871). 
Gleichzeitig brachten Schüler und Freunde der Anstalt gegen 1000 Thlr. zu demselben 
Zweck zusammen. Eine bibliotheca pauperum ist seit 1870 vorhanden. 

Patronat: st&dtisch. 



TRARBACH. 

(ü^rafsch. Sponheim; Kurpfalz. 1703 Einw.) 
Progymnaslum (I, 390. U, 324). 

Am 4. und 5 Juni 1878 wurde das BOC^&hrige Bestehen der Anstalt gefeiert, und 
damit das SQjähr. Amtsiubilaum des Rectors Staffier verbunden. Zu der Feier wurde ver- 
öffentlicht: Geschichte der höh. Schule zu Trarbach von ihrer Gründung bis zur Gegen- 
wart vom Superint Fr. Back zu Castellaun, Bector Fr. Back zn Birkenfeld und Dr. J. 
M. Schmidt., OL. zu Trarbach. 

In den 5 Classen (VI— II) betragt die Frequenz: 89; davon 76 ev., 18 kath.; 45 
auswärtige. II: 17, lll: SO. — Eine Privat -Vorschule steht unter Leitung des Eectors. 

Lehrer: 10. Rector: Dr. J, M, Schmidt (definitiv seit M. 1874; interimistisch seit 
0.1874: vorher OL. der Anstalt); ausser ihm Sjphilolog. Lehrer, 2 ev. und 1 kath. Reli- 

S'onsl., 8 techn. und Elem. L. — Der frühere Kector, Dan. Stdffter^ trat 0. 1874 in den 
uhestand. — Neu eingetreten ist 1 Lehrer und 1 Sch.cand. als Hülfslehrer. 
Mit Ausnahme des kath. Religionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Btat: 4747 Thlr. Darin St.Zuschuss 1840 Thlr. Besoldungen: 4S08 Thlr. Rector: 
1000 Thlr. und fr. Wohnung. 

Ueber das Patronat s. B. 11, 825. 



MAYEN. 

(Kurf.-Erzbi8th. Trier. 6422 Einw.) 
Höhere Bfirgerachole (11, 323). 

In den 5 Classen der Anstalt betrug die Frequenz: 108 (1868:92); davon 9 t kath., 
10 ev., 7 jüd.; 19 auswärtige. 1. Gl. 8, 2. Gl. 17. Die Abgangsprüfung haben 13 
Schüler bestanden. 

Lehrer: 10. Rector: Pe, Kruse (seit 0. 1872^. 5 ordentl., Ikath. und lev.Beli- 
gionsLt S techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sina 4 Lehrer und 3 Sch.candidaten. 
Mit Ausnahme des ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

LocaL Das für die Anstalt neu erbaute Schulhaus ist ihr M. 1870 übergeben 
worden. 

Etat: 8200 Thlr. Besoldungen: 5910 Thlr. Rector 1000 Thlr.« der 1. Lehrer 840 
Thbr.; der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Dr. Grautegein und Ritgen, Flora der Umgegend Mayens; Progr. 1870 und 71. 

Patronat: stadtisch. 



ANDERNACH. 

(Eurf.-£rzbi8th. Cöln. 4376 Einw.) 
ProgynuiAsliim (I, 385. n, 321). 

Am 81. Aug. und 1. Sptb. 1873 feierte die Anstalt ihr 30C>iähriges Bestehen. Vom 
Rector Dr. Loh nach wurde dazu veröffentlicht: „Zwr Geschichte des Progymnasiums 
in Andernach*'; Progr. 1873. 



320 

In den 6 Classen (VI— II) betrug die Frequenz: 110 (1868: 62); davon U Uth., 
9ev., 7jüd.; 37 auswärtige. 11: 15, III: 17. 

Lehrer: 10. Rector: Dr. £, Schweikert (seit K. 1874; vorher ord. L. am Qymn. 
zu Coblenz), 5 ordentl., 1 kath. und 1 ev. ReligionBl., 1 wissensch« HülüiL, 2 techn. und 
Elem. L. — Der frühere Hector, Dr. Rud, Löhbaehj war von M. 1873 bis 0. 1874 conunisaa- 
risch Reg. und Schulrath zu Minden, seitdem ist er Dir. des Qymn. zu Mainz. Bis znm 
Eintritt seines Nachfolgers in Andernach verwaltete das Rectorat deri. ord. L. van Bebber 
— Neu eingetreten sind 12 Lehrer und 6 Sch.candidaten. 

Ausser dem ev. Religions- und dem Zeichnlehrcr sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 7160 Thlr. Darin StZuschuss: 1560 Thlr. Besoldungen: 6110 Thhr. Rector 
1500 Thlr. und Wohnung. 

Hr. H, Jos. Sieherg (f ) hat der Anstalt 400 Thlr. vermacht, von deren Zinsen lor 
einen armen Schüler aus Andernach das Schulgeld bezahlt werden soll. 

Dr. Q. Esser, lieber einige gallische Ortsnamen auf -acum in der Rheinprovinz; 
Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 



NEUWIED. 

(Grafsch. Wied. 8644 Einw.) 

« 

Höhere Bürgersehale ^ und Progymnaslum (I^ 384. 11^ 320). 

Der Lehrplan der Anstalt ist p. 84 mitgetheilt. Ciassenzahl: 8 (VI, Y; Real IV— II, 
öymn. IV— II). Frequenz: höh. BS. (VI— II) 228, Progymn. (IV— Ü) 46; zussm- 
men: 274 (1869: 224)* davon 170 ev., 78 kath., 26 jüd.; 136 auswärtige. Real II: 40, 
III: 47. Progymn. II: 12, III: 24. Der Abgangsprüfung haben sich an der höh. 
BS. 4 Schüler unterzogen. 

Lehrer: 11. Rector: Lorenz Götz (seit 1839), 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Be- 

ligionsl., 1 techn. und Elem. L. — 0. 1871 schied aus der ord. L. Nohl, um die Direction 
der höh. Mädchenschule in Neuwied zu übernehmen. Der OL. Neinhauz folgte M. 1871 
einem Rufe an das CoUegfium zu Altkirch imElsass (jetzt am Lyceum zu Colmar) ; gleich- 
zeitig wurde der OL. Eben Rector der höh. BS. zu Obersteia ; der OL. Jenner ging 0. 
1872 an das Seminar für Lehrerinnen in Hamburg über. — Nea eingetreten sind 8 Lehrer. 

Von den Lehrern sind 2 kathol., die übrigen, einsohÜessl. des Rectors, evangelisch. 

Etat: 9070 Thhr. Darin vom Staat 1225 Thlr., fürstlicher Zuschuss 350, stadti- 
scher c. 3000 Thlr. (die Beiträge der Genossenschaft haben 1872 au%ehört). Besoldun- 
gen: 8550 Thlr. Rector 1500 Thlr. und Wohnung. 

Der /2eii«cAsche Unterstützungsfonds, aus dem arme Schüler in ihren Schulbedürf- 
nissen unterstützt werden, hat ein Gap. von 660 Thlr. 

Ord. L. H e c k e r , Loki und Prometheus ; Progr. 1872. OL. D i 1 1 m a r , Mittheilungen 
aus einer pädagog. Reliquie aus der Zeit des SOjuir. Krieges (von Moscherosch); Pr^. 
1873. D. H. Kratz, Die Logik und die Schule; Progr. 1874. 

Patronat: stadtisch. 

LINZ. 

(Kurf. Erzbisth. Cöln. 2884 Einw.) 
Progymnasiam (I, 386. n, 322). 

In den 6 Classen ( VI— H) betrug die Frequenz: 114 (1868: 186), davon 84 kath., 
20 ev., 10 jüd.; 68 auswärtige. U: 20, HI: 25. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. Jos. Pohl (seit 0. 1869), 4 ordenÜ., 1 ev. Reliffionsl., 2 
techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer, 2 Hülfsl. und 2 Sch.candidaten. 

Mit Ausnahme des ev. Religionsl. und des ebenfalls ev. Zeichnlehrers sind alle 
Lehrer katholisch. 

Etat: 6004 Thh*. Darin St. Zuschuss 1920 Thlr. Besoldungen: 5430 Thlr. Reetw 
1500 Thh-, 



3 21 

Der Progymn. Kirche sind mehrere Legate zugewandt worden; u.a. ein solches von 
1240 Thhr. (lUrp^Neuenhurg) und lOOThlr. {ßchülUr). 

Hrm. Schalte, Geschichtl. Nachrichten über die Stadt Linz (10. Jahrh.), 3; Progr. 
1873. OL. B alias, Zur Geschichte des Progymnasiums*), 3; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch mit königl. Compatronat. 



WETZLAR. 

(Vormals freie Reichsstadt^ 5675 Einw.) 
Gymnasinm (I, 387. 11, 322). 

Die 6 Classen sind ungetheilt. Frequenz: 134 (1868: 143); davon 122 ev., 7 
kath., 5jüd.; 47 auswärtige. I: 17. 11: 23, III: 27. Abiturienten 42 (in den 5 Jah- 
ren vorher: 29). 

Das früher mit der Anstalt verbundene Pensionat ist M. 1872 (nach dem Tode des 
Fräul. Seidensticker) eingegangen. 

Lehrer:11. Director:Ci4. Pertz (seit 0. 187 1 ; vorher OL. am Grymn. zu Hameln), 
3 OL., 4 ordentl., 1 kath. Keligionsl., 1 tcchn. und lElcmL. — Der frühere Dir., Dr. Gid. 
Voffi, wurde M. 1870 in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Cassel versetzt. Bis zum 
Eintritt seines Nachfolgers verwaltete das Directorat commissarisch der OL. Prof. Dr. 
Praller. Derselbe, früher an der Ritterakad. zu Liegnitz, hatte M. 1869 mit dem OL. Dr. 
Gerhard in Wetzlar die Stelle getauscht. — Emeritirt wurde der OL. Prof. K feine 0. 1870. 
Der pensionirte OL. Graff starb am 21. Octb. 1871. — Neu eingetreten sind 6 Lehrer; 
ausserdem sind 4 Sch.cand. am Gymn. beschäftigt gewesen. 

Bis auf den kath. Keligionsl. und den ebenfalls kath. Elem. L. sind alle Lehrer 
evangelisch. 

Local. An Stelle des baufälligen alten Classenhauses ist ein massives neues er- 
richtet und 1874 bezogen (Kosten: 17,000 Thlr. aus dem Cap.vermögen der Anstalt). 

Etat: 11,440 Thlr. Darin St.Zuschuss: 7545 Thlr. Besoldungen: 9860 Thlr. NE. 
W. Dir. 1500 Thlr. und Wohnung. 

Patronat: königlich. Mitglieder des Gymn.Verwaltungsrathß sind der Kreisge- 
richtsR. Wet^halj der Oberpfarrer Äoefecnac/r^r und der Director. 



4. Regierangsbezirk Aachen* 
AACHEN. 

(Vormals Krönungsstadt des deutschen Reichs und freie 

Reichsstadt. 73,143 Einw.) 

Ein Gymnasium und eine Realschule 1. O. Für den Turnunterricht be- 
nutzen beide die städt. Turnhalle. — Das Collegiat-Stiftscapitel geht damit 
um, die vorhandene Stiftschule zu einem berechtigten Progymnasiura auszu- 
bilden. 



Das Gymnasium (I, 393. U, 327). 

Die Anstalt umfasst 12 Gymnasialcl. (VI und V je a und b, IV; Ulli a und b, OIU 
U und On und 1) und 1 Vorschulcl. Frequenz: G. 411 (1868: 373), V. 117: zu- 

sammen: 528; davon 417 kath., 101 ev., lOjüd.: 93 auswärtige. 1: 25 (1868: 48), 11: 68. 
HL: 107. Abiturienten: 94 (in den 5 Jahren vorher: 129). 

s) I>er OrftndungBtag der Schule iat der 3. NoTb. ITlKi. 

m 21 



322 

Lehrer: 23. Director: Dr. Schwenger (seit K. 1874; vorher OL. am Gviun. za 
Düren)) 4 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 6 onlentl., 6 wissensch. HülfsL, 5 tecW und 
£lein.li. — Der firtihere Dir., Dr. Joh. Siauder (seit 0. 1871 ; vorher Dir. des (}ymn. zu 
Emmerich), wurde 0. 1874 in das K. Prov.SchuIcoU. zu Coblenz berufen. Sein Vorgänger 
in Aachen, Dr. J. J. ScAöh, wurde 0. 1871 emeritirt (st«rb am 29. Mai 1873). Bis zum an- 
tritt des jetzigen Dir. versah die Directoratsgeschäfte der OL. Prof. Dr. SavtUbtrg. — 
Der ord. L. A Menge ging 0. 1870 an das Gymn. zu Coblenz über. — M. 1868 wurde der 
OL. Dr. Jo8, MüUer (f am 5. Aug. 1872), M. 1874 der OL. Dr. Khpper emeritirt. — Nea 
eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem sind 7 Sch.cand. als Hülfsl. und 7 andere ab pro- 
bandi bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Bis auf den ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. Der Neubau einer Directorwohnung ist nahezu vollendet. 

Etat: 18,160 Thk. Darin St. Zoschuss: 4962 Thlr. Besoldungen: 15,770 Thlr. NE. 
W. Dir. 1700 TWr. und Wohnung. 

Bei dem SCgähr. Dienstjubiläum (1867) des f Dir. Schön wurde zur Unterstutznng 
armer Gymnasiasten eine iScA/Fnstiftung errichtet (c. 4000 Thlr.). 

Chr. Müller, Ziel und Methode des geograph. Unterrichts auf unseren Gymnasien; 
Progr. 1870. Dr. Milz, Die Kaiserstadt Aachen unter französ. Herrschaft; Progr. 1871 
und 72. 

Patronat: königl. mit städt. Compatronat (OBürgerm. Conzen; zugleich Vorsitzen- 
der des Verwaltungsratns). 



Die Realsehale 1. 0. (I, 395. II, 328). 

Von den 6 Classen istVin a und b, III und 11 in U und O getheilt; zusammen. 
9 Ol Frequenz: 295 (1868: 268); davon 196 kath., 75 ev., 25 jüd.; 64 auswärtige. 
I: 10 (1868: 6), 11: 88, Ul: 63. Abiturienten: 19 (in den 5 Jahren vorher: 11). 

Lehrer: 22. Director: Prof. Dr. J^ L, Ilügers (seit 1865), 8 OL., 1 kath., Set. 
und 1 jüd. B<eligionsl., 6 ordentl., 3 wissensch. HülfsL, 5 techn. und Elem. L. — 10 Seh. 
cand. smd theils als probandi, meist aber als Hülfsl. bei der Anstalt beschäftigt gewesen. 

Mit Ausnahme der ev. und des jüd. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 16,812V« Thb. Besoldungen: 12,900 Thb-, NB. W. Dir. 1700 Thlr. 

Der Dir. Dr. Bilger* hat aus den Geldgeschenken abgehender Schüler einen Sti- 
pendienfonds gebildet (Cap. bereits mehr als 1000 Thlr.); s. das Progr. v. 1871. Vom 
Bürgercasino smd der Anstalt 100 Thlr. geschenkt, deren Zinsen zu Lehrmitteln für arme 
Schüler verwandt werden sollen. 

Prof. Dr. Förster, DerLousberg bei Aachen, eine naturhistor. Skizze; Progr. 1^71. 
Prof. Uaagen, Zerstreute Mittheilungen zur Geschichte Achens während des Mittelalters; 
Progr. 1874. 

Patronat: städtiBch. 



EUPEN. 

(Herzogth. Limburg. 14,653 Einw.) 
Höhere Bfirgerschule (1,399. 11,331).* 

Die ordnungsmässiflfen 5 Classen und 1 Yorschuld. Die G^ymnasialabtheilungen 
sind eingegangen. Frequenz: höh. BS. 134 (1868: 108), Y. 88; zusammen: 15fi; 
davon l£) kath., 12 ev., jüd.; 26 auswärtige. 1. Cl. 13, 2. Cl. 17. Der Abgangsprü- 
fung haben sich in den 5 Jahren 3 Schüler unterzogen. 

Lehr 
L., 1 kath. 

1872 an das „ ^ , ^ ^^ 

Dir. des SohuUehrerseminars zu Elten. — Neu eingetreten sind 8 Lehrer. 

Mit Ausnahme des ev. Beligionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 6692 Thlr. Besoldungen: 6076 Thlr. Rector 1200 Thlr. und fr. Wohnosg. 



323 

G. Hondorf, Einiges aus der ältesten niederländ., insbesondere der limbnrgischen 
Geschichte; Pro^. 1869. Dr. Deventer. Das Englische als XJnierrichtsgegenstand 
aof dem Gymnasium; Progr. 1870. Belig.L. Langen, Lessings Y erhaltniss zuKeligion 
und Ghristenihum; Progr. 1873. 

Patron at: städtisch. 



MALMEDY. 

(Früher reichsunmittelbare Abtei. 5609 Einw.) 

Progymnasium (x). 

Nach mehljährigen Yerhandlunffen über die Art der als Bedürfiuss empfundenen 
Erweiterung der Stadtschule entschied man sich schliesslich für die Form des Progym- 
nannms. &n solches ist 1878 mit Staatsunterstützun^ ins Leben getreten. Der Unter- 
richt darin wird, da die Bevölkerung des Orts wallonisch spricht, nicht ohne Schwierig- 
keit in deutscher Sprache ertheilt. 

Die 5 ordnungsmässigen Glassen (VI — 11) sind vorhanden. Zu Anfang 1874 betrug 
die Frequenz: 63; davon 61 kath., 2 ev.; 17 auswärtige. ü: 5, UI: 9. 

Lehrer: 9. Eector: />. />fin6ier (zuerst, seit 1869, Rector der Stadtschule); 
ausser ihm 4 wissenschaftL, 4 techn. und £lem. L. 
Sammtliche Lehrer sind katholisch. 

Local. Nachdem die Anstalt früher in einem ehemaligen Gapuzinerkloster einge- 
richtet war, ist für dieselbe neuerdings ein Theil des alten Abteigebäudes der Stadtga- 
meinde von der K. Begierung unentgeltlich überlassen worden. 

Etat: 7090 Thlr. Darin St.Zuschuss 1000 Thlr. Besoldungen: 5625 Thlr. Rector 
1300 Thlr. und Wohnung. 

Patronat: städtisch. Curatorium. 



DÜREN. 

(Herzogth. Jülich. 12,859 Einw.) 
Ein Gymnasium und eine höhere Bürgerschule. 

Das Gymnasiam (I, 397. U, 330). 

Glasaenzahl: 8 (ü und OIU und H). Frequenz: 334 (1868: 174); davon 992 
kaih., 10 ev., 2 liid.; 130 auswärtige. I: 22 (1868: 35), U: 57, HI: 44. Abituri- 
enten: 67 (in aen 5 Jahren vorher: 52). 

Lehrer: 16. Director: Dr. W. Bogen (seit 11.1869; vorher Dir. des Gymn. zu 
MunstereiffeD, 3 OL., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 5 ordentl., 3 wissensch. Hülfsl., 2 
techn. und Elem. L. — Der frühere Dir.. Dr. Sf. Mtiring^ trat M. 1869 in den Ruhestand. 
Der OL. Dr. Deüer* wurde Neuj. 1874 Dir. des G^ymn. zu Gonitz, und IL 1874 der OL. 
Dr. Schwenger Dir. des Gymn. zu Aachen. — Neu eingetreten sind 5 Lehrer; ausserdem 
14 Seh.cand., von denen 9 als provisor. Hül61ehrer. 

SämmtUche Lehrer, mit Ausnahme des ev. Religionsl., sind katholisch. 

Etat: 14,827 Thhr. Darin St.Zuschus8 2190 Thhr. NE. Besoldungen: 11,885 TUr. 
Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

Das Statut über die Verleihung von Stipendien aus dem AhrweHenchen Vermächtniss 
(c. 290,000 Thlr.) s. im Progr. v. 1871. 

Hnn. Ciaessen, Ueber vergleichende Geographie; Progr. 1869» Conr. Rantz, 
Der Accnsativ beiVergü (Zur lat Syntax, nach dem Bedürfiiiss der Schule); Progr. 1871. 

Patronat: städtisch mit königL Compatronat. 

21* 



324 

Die höhere Bürgerschule (I, 398. II, 330).* 

Frequenz: 127 (1868: 77); davon 60 ev., 59 kath., 8 jüd.; 58 auswärtige. l.Cl 
81, 2. Gl. 27. Die Abgangsprüfung ist von 18 Schülern bestanden. 

Lehrer: 8. Hecior: H, £. Benrcuh (seit 0. 1857), 1 OL.. 4 ordentl., 2 techn.und 
Blem. L. — Der OL. Fr. Wenzel übernahm 0. 1874 die Direction einer höh. Mädchenschule 
in Cöln. — Neu eingetreten sind 9 Lehrer, ausserdem als Hülfsl. 3 Sch.candidaten. 

Zwei von den Lehrern sind katholisch, die übrigen, einschliessl. des Rectors, evan- 
gelisch. 

Local. Die für die Anstalt erbaute neue Turnhalle ist 1870 vollendet worden. 

Etat: 8477 Thlr. Besoldungen: 6872 Thlr. Rector: 1272 Thlr., fr. Wohnung und 
Heizung; der letzte ord. L. 750 Thlr. 

Im Frühjahr 1873 wurde der Anstalt zu ihrer sichreren Fundirung ein von der evang. 
Gemeinde aufgebrachtes Cap. von 45,000 Thlr. überwiesen. 

Drei neue Stiftungen: von der verwittw. Fr. GommerzienR. Schöüer 6000, von den 
Ehegatten Felix und Maria Schöller 4000 Thlr. iiir die höh. BS. und die höh. Mädchen- 
schule der ev. Gemeinde ; von dem GommerzienR. W. Schüll 5000 Thlr. zu einer Witt^en- 
und Waisen-Unterstützungscasse ( s. das Statut im Progr. v. 1874). — Die HH. Benno und 
Julius Schöller schenkten je 500 Thlr. resp. zu naturwissenschaftl. Anschaffungen und för 
die Bibliothek. 

Dr. Klocke, Aus dem ehern isch-mineralog. Untrr. (Vertheilung des Lehrstoffs); 
Progr. 1869. OL. Wenzel, Welche höhere Schule sollen die Eltern für ihre Knaben 
wählen? Progr. 1871. Dr. Ratte, Die Politik Ludwigs des Deutschen im Kampf mit 
seinem Vater und seinen Brüdern ; Progr. 1873. 

Das Patronat ist bei der durch ein Guratorium vertretenen evang. Gemeinde. 



JÜLICH. 

(Vormalige Hauptst. des Herzogthums Jülich. 3300 Einw.) 

Progymnasiam (I, 396, II, 328). 

Die seitens der Stadt gewünschte Erweiterung der Anstalt zu einem vollständigen 
Gymnasium und Uebernahme desselben auf den Staat hat nicht zur Ausführung gebracht 
werden können. — In den 5 Classen betrug die Frequenz: 117 (1868: 158); darunter 89 
kath., 22 ev., 6 jüd.; 68 auswärtige. H: 27, III: 28. 

Lehrer: 11. Rector: Matth. Jos» Kühl (seit M. 1862), 6 ordentl., 1 kath. and 1 
ev. Religionsl., 3 techn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 2 Lehrer und 3 Sch.- 
candidaten. 

Von den Lehrern sind 3 evang., die übrigen, einschliessl. des Rccturs, katholisch. 

Local. Durch den Neubau eines Elementarschulhauses sind für dasProgymn., auch 
zur Herstellung einer Aula, Räume disponibel geworden. 

Etat: 7723 Thlr. Darin St. Zuschuss 2035 Thlr. Besoldungen: 6677 Thlr. Rector: 
1500 TMr. und Wohnung. 

Dr. Kahl, Arya, der Ariername; Progr. 1874. 

Patronat: städtisch. 

ERKELENZ. 

Herzogth. Jülich. 4164 Einw. 
Progymnaslum (I, 397. IT, 329) (x). 

In den 6 Classen (YI— II) betrug die Frequenz: 93 (1868: 104): davon waren 
88 kath., 3 ev., 2 j&d.; 46 auswärtige. U: 9, lU: 21. 

Lehrer: 8. Rector: ff. KOrfer (seit 1858), 3 ordentl., 1 commissarischer L*. 



325 

3 techn. und Eiern. L. — Der ord. L. Dr. TheU ging 11. 1874 als Rector an die höh. BS. 
za Hechingen. — Neu eingetreten sind 3 Lehrer. 
Sämmtliche Lehrer sind katholisch. 

Etat: 4709 Thhr. Darin St.Zuschuss 275 Thlr. Besoldungen: 3880 Thlr. Brcctor 
650Thlr. und Wohnung. 

Patronat: stadtisch. 



6. Begiemngsbezlrk Trier. 

TRIER. 

(Vormals Hauptst. des Kurf.-Erzbisth. Trier. 18,798 Einw.) 

Ein königliches Gymnasium und eine städtische mit einer Gewerbesohule 
verbundene Realschule. Turnunterricht wie B. EE angegeben. 

Das Gymnasium (I, 400. II, 332). 

Umfang: 15 Ckssen (VI; V, IV, U und OIU und H je in 2 Cötus, U und Ol). 
Frequenz: 469 (1868:563); davon 426kath., 35ey., Sjnd.; 293 auswärtige. 1:57 (1868: 
109j, II: 132, ni: 129. Abiturienten: 241 (in den 5 Jahren vorher: 209). 

Lehrer 27. Director: Prof. Br. Könighoff (seit M. 1868), 9 OL., 8 ordentl, 1 
cv. RelimonsL, 6 wissensch. HülfsL, 2 techn. und Elem. L. — Der ord. L. Jos. Reinkens 
witfde M. 1872 an das Gymn. zu Düsseldorf versetzt; der ord. L. Brüggemann ging 0. 1874 
als Rector an das Progymn. zu Boppard. — Der OL. Bhun wurde M. 1873 emeritirt. — 
Neu eingetreten sind 14 Lehrer; ausserdem haben vorübergehend 7 Sch.cand. zum CoUe- 
giam gehört. 

Aoaser dem cv. Religionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Etat: 37,2aO Thhr. Darin St.Zuschuss 1100 Thlr. Besoldungen: 23,625 Thlr. NE. 
W. Dir. 1600 Thlr. und fr. Wohnung. 

üeber die Stipendienvertheilung berichten die jährl. Programme. 

Im Progr. v. 1869 die Rede des SchulR. GR. Dr. Lucas bei Einfuhrung des jetzigen 
Directors. Dr. J. P. Meyer, Die väterliche Gewalt bei verschiedenen Völkern ; Progr. 
1870. Vict. Straubinger, Charakteristik der Bildungsgeschichte des class. Alterthums 
sowie der christl. Zeit bis zur Renaissance; Progr. 1873. 

Patronat: königlich (seit 1874 wird das Gymn. als Staatsanstalt behandelt). 



Die Realschale 1. 0. (I, 403. 11, 333). 

Classen der RS.: 7.(Vin 2 Abth.); dazu eine Vorschulcl. Frequenz: RS. 259 
ri868 : 167), V.30; zusammen: 289; davon 167 kath., 74 ev., 48 jüd.; 88 auswärtige. I: 
11 (1868: 8), U: 24, III: 40. Abiturienten: 30 (in den 5 Jahren vorher: 17). 

Lehrer: 14. Director: Prof.Ä FieÄo^ (seit 1850), 30L., (der erste derselben, 
Hartmanny ist Special-Dirigent der Gewerbeschule), 5 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Religionsl., 
3 techn. und Elem. L. — Der OL. Nie, Arenst wurde M. 1873 emeritirt. — Neu eingetreten 
sind 4 Lehrer, und von 5 Sch.cand. 3 als probandi, 2 als HüUslehrer. 

Von den Lehrern sind 4 evangel., die übrigen, unter denen der Dir., katholisch. 

Etat: 13,170 Thlr. Darin St.Zuschuss 900 Thh-. Besoldungen: 12,830 Thlr. NE. 
W. Director 1800 Thlr. und Wohnung. 

Der f 'Renüer £rnst du Sais de VigneuUe hat testamentarisch eine Studienstiflung (6000 
Thlr.) gegründet, aus der Verwandte von ihm in der Real- und der Gewerbeschule zu Trier 
unterstützt werden sollen. 

Im Progr. v. 1871 u. a. eine Uebersetzung der Mosella des Ausonius durch Dir. 
Vi eh off. 

Patronat: stadtisch. 



326 

PRÜM^ 

(Kurf.-Erzbisth. Trier. 2059 Einw.) 
Progymnasium (I, 404. II, 333). 

Die Anstalt ist M. 1874 in die Zahl der vollberechtigten Progymnasien angenommen 
worden. Eine U besteht seit M. 1871. Zu Anfang 1874 betrug in den öClassen (VI— 11) 
die Frequenz: 92 (1868: 62); davon 82 kath., 10 ev., 54 auswärtige. II: 11, III: 21. 

Lehrer: 7. Rector: Dr. K JTMttn^Are« (seit Novb. 1864), öwissensch., Itechn.and 
Eiern. L. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer und als Hül&l. ein Sch.candidat 

Einer von den Ijehrem ist evang., die übrigen sind wie der Rector katholisch. 
Nach dem Statut ist die Anstalt jetzt paritätisch. 

Etat: 6990 Thlr. Darin StZuschuss 2870 Thk*. Besoldungen: 6230 Thbr. Rector 
1500, der letzte ord. L. 600 Thlr. 

Patronat: städtisch mit kÖnigl. Gompatronat (Landrath «Strom). 

St. WENDEL. 

(Hauptort des vormal. Fürstenthums Lichtenberg. 3826 

Einw.) 

Kronprinz Fr. Wilhelnis-Progymnasinm (I, 405. U, 334). 

Die Anstalt ist durch den Staatshaushaltsetat für 1874 vom Staat übernommen wor- 
den. — K. 1874 hat sie ihr 50jähriges Bestehen gefeiert, und mit Genehmigung Sr. K. K. 
Hoheit obigen Namen angenommen. Kurz vorher war sie als vollberechtigt anerkannt 
worden. 

Die jetzt vollzähligen öGlassen (VI -II) sind ungetheilt. Frequenz: 79 (1868: 
45); davon 56 kathol., 23 ev.; 35 auswärtige. II: 14, III: 17. 

Lehrer: 9. Rector: J. Busch (seitM. 1856), 4 ordentl., 1 kath. und 1 ev. Re- 
ügionsl., 2 tehn. und Elem. L. — Neu eingetreten sind 7 Lehrer. 

Die Anstalt ist paritätisch; 3 von den Lehrern sind evang., die übrigen katholisch. 

Local. Die Dienstwohnung des Rectors im Schulhause hat wegen Erweiterung 
der Anstalt (iL 1872) eingezogen werden müssen. Das Haus genügt aber dem Bedürfhiss 
nicht; ein Neubau aus städt. Mitteln mit einer Beihülfe aus Staatsfonds wird vorbereitet. 
Dabei soll auch ein Tumlocal eingerichtet werden. 

Etat: 6500 Thhr. Darin St Zuschuss 8710 Thlr. Besoldungen: 6900 Thlr. Rector 
1600 Thlr. 

Der Beigeordnete der Bürgermeisterei E,Jochem hat der Anstalt 180 Thlr. als Ge- 
schenk zugewandt. 

J. Busch, Der Einfluss unsers Schulwesens auf die Kriegstüchtigkeit des Beere«; 
Progr. 1871. 

Patronat: königlich. Guratorium. 



SAARLOÜIS. 

(Herzogthum Lothringen. 4950 Einw.) 
Höhere Bflrgersehule (I, 405. 11, 334). * 

In die Kategorie § 154, 2. d der Mil. E. J. ist die Anstalt am 21. Sptb. 1879 M%«- 
nommen worden. Sie enthält nach wie vor die 5 ordnongsmässigen ClaMen, ungetheilt 



327 

Frequenz: 191 (1668: 154J; davon 145 kaUi., 30 ev., 16jüd.; 94 atuwärtige. 1. GL 18, 2. 
Cl.Sfe. Die Abgangsprüfung haben 27 Schüler bestanden. 

Lehrer: 8. Rector: Dr. C, Sirker (seit Januar 1872; vorher Lehrer am Gymn. 
zu Goblenz), 4 ordentl., 1 ev. BelijB^onsL, 2 techn. und £lem. L. — Der frühere Rector, 
Jh, Joa, Büger*^ ist seit K. 1871 Director des GoUegiums zuHagenau imfilsass. Bis zum 
Eintritt seines Nachfolgers versah der erste Lehrer DanU das Bectorat. — Neu einge- 
treten sind 5 Lehrer. 

Mit Ausnahme des ev. ReUgionsl. sind alle Lehrer katholisch. 

Local. In Vorbereitung ist der Anbau eines Zeichnsaales, der zugleich als Aula 
dienen solL 

Etat: 7625 Thlr. Darin St. Zuschuss 1800 Thlr. Besoldungen: 6460 Thhr. Bec- 
tor 1500 Thhr. und Wohnung. 

Dr. Hilgcrs, Beitrage zur Geschichte der Mark Brandenburg; Fi^ogr. 1869. Der- 
selbe, Kritik einiger die B^alschulfiraige betreffender Petitionen; Progr. 1871. 

Patronat: städtisch mit königl. Gompatronat 



SAARBRÜCK. 

(Grafsch, Saarbrück. 7240 Binw.) 
Gymnasium (I, 406. U, 335). 

Ausser den 6 Gvmnasialcl. eine Vorschulcl. Die besondere Bealabtheilung, welche 
mehrere Jahre bestanden hat, ist M. 1874 eingegangen. — Frequenz: G. 209 (1868:159), 
Y.35; zusammen: 244; davon 178 ev., 61 kath., 5 jöd.; 58 auswärtige. I: 11 (1868: 8), 
n: 26, III: 37. Abiturienten: 21. 

Lehrer: 12. Director: Lic. Dr. W,ffoUenberg (seit M. 1865), 8 OL., 8 ordentl., 
1 ev. und 1 kath. BeligionsL, 3 techn. und Elem. L. — Der ord. Lehrer 0. Petry ging 
M. 1871 als OL. an die BS. zu Remscheid, M. 1872 wurde der ord. L. Dr. B, Scntr zur 
Direction des CoUenums in Saarburg (Elsass) abberufen. — 0. 1878 trat der OL. Dr. Fr, 
GoUembery in den Kuhestand. — Am 19. Aug. 1870 starb der Prot Br, Fr, Schröter^). — 
Neu eiiigetreten sind 3 Lehrer und 3 Sch.cand. ; diese als Hülfslehrer. 

Mit Ausnahme des kath. KeUgionsl. sind alle Lehrer evangelisch. 

Etat: 11,570 Thhr. Darin St Zuschuss 3771 ThLr. Besoldungen: 10,270 TUr. NE. 
W. Dir. 1700 Thlr. und Wohnung. 

A. Krohu, Ludwig der Deutsche; im Progjr. von 1872. Dr. W. Hollenberg, 
Beitrage zur Geschichte des Saarbrücker Gymn. im 17. Jahrb., und zur Geschichte des 
Stifts St. Amual; Prosr. 1874. (Beitriige zur Geschichte der Schule finden sich auch in 
A KöUners Geschiente der Städte Saarbrücken und St. Johann; 1865). 

Patronat: konigl. Im Mai 1872 ist die Anstalt ganz vom Staat übernommen. 



6. HohenzoUemsehe Lande (Regierangsbezirk SiKmarlngen). 

HEDINGEN. 

(Fürstenth. Hohenzollern-Sigmaringen. Oberamt Sigmarin- 
gen. 170 Einw.) 

Gymnaslam (I, 408. n, 336). 

Die 6 Glassen ungetheilt. Ihre Frequenz: 178(1868:148); davon 159 kath., 19ev.; 
85 auswärtige. 1:17, 11:35, 111:48. Abiturienten:48 (inden5 Jahren vorher: 99). 

*) 8. Dr. W. HolUnberg in der Z«ilichr. f. das 07iiin.weMn 187() m 631 ff. 



328_ _ 

Lehrer: 13. Dircetor: Rector Dt, Steher (seit M. 1849), 30L., 1 kath. und 1 er. 
Rcligionsl., 4 ordeatl., 3 techn. und Elem. L. — Ö. 1869 ging ^er ord. L. Dr. Pbkl als 
Rector an das Prop^mn. zu Linz a. Rh., M. 1870 der OL. Betels in gleicher Eigenschaft 
an das Aposteln-Gymn. zu CÖln, M. 1871 der OL. Dr. Beste als Dir. an das CoUegium 
zu Zabem im Elsass über. — Neu eingetreten sind 4 Lehrer, und von 6 Sckcand. 4 als 
Hülfslehrer, 1 als probandus. 

Von den Lehrern sind 2 evang., die übrigen, darunter der Dir., katholisch. 

Local. Durch einen Umbau sind die Classenzimmer vermehrt und ein Saal für 
den Unterricht im Gesang, im Zeichnen u. s. w. hergestellt worden. 

Etat: 11,900 Thlr. Darin St.Zuschuss 6561 Thlr. Besoldungen: 10,730 Thlr. NE. 
W. Dir. 1800 Thlr. 

A. Lichtschlag, Zwölf Salemer (Salmansweiler) Urkunden; Progr. 1870. Der- 
ßelbe, Beiträge zur hohenzollemschen Ortsgeschichte; Progr. 1872. — Ueber das imAog. 
J868 gefeierte SOjähr. Jubiläum der Anstalt s. noch das Frogr. von 1869. 

Patronat: königlich. Vorsitzender des Gymn. Verwaltungsrathes ist RegierongsB. 
Lonffard. 



HECHINGEN. 

(Hauptst. des Fürstciith. Hohenzollern-Hechingen. 3265 

Einw.) 

Höhere Bürgerschule (I, 410. H, 337) (x). 

Die unsicheren Dotationsverhältnisse haben die Entwickelung der Anstalt gehemiDi; 
die 4** Cl. (III) musstc O. 1873 eingehen. Nach dem Ergebniss der neueren Verhand- 
lungen ist Hoffnung, dass sie sich bald vervollständigen werde. 

Frequenz Anf. 1874: 72 (1868: 60); davon 55 kath., 7 ev., 10 jüd.; 26ausw8rtige; 
in der ersten der vorhandenen Cl. (IV) 17. 

Lehrer: 5. Rector: Dr. Thcle (seit M. 1874; vorher ord. L. am Progymn. zu 
Erkelenz^. Ausser ihm noch 4 Lehrer. Der frühere Rector, E, v. Sallwurky ging 0. 
1873 als t*rof. an das Progjmn. zu Baden-Baden. — Bis zum Eintritt seines Nachfolgers 
war Rectoratsverweser der Religions- und >\dssenschaftl. Lehrer C. Gern. — Die früheren 
unsicheren Verhältnisse der Anstalt veranlassten einen häufigen Lehrerwechsel. 

Die gegenwärtigen Lehrer sind alle katholisch. 

Tiocal. Das seitens der Stadt für die Anstalt neuerbaute Schulhaus ist 0.1873 be- 
zogen worden. Den Platz und 1000 fl. hatte der Yürst Anton von Bohenzoliem geschenkt; 
die Stadt hatte zuerst 22,<'00fl. und dann das noch Fehlende aufgewendet. 

Etat: 5440 Thlr. Darin St.Zuschuss 1868 Thlr. Besoldungen: 4850 Thlr. Rector 
1500 Thlr. und Wohnung. 

Der Fürst Anton von Hohenzollern hat der Anstalt eine jahrl. Beihülfe von 300 fl. be- 
willigt. 

F. Reiser, Die Flora des Hohenzollern; Progr. 1871 und 72. 

Patronat: städtisch, mit königl. Compatronat. 



Herzogthum LAUEN BURG (H, 492). 

(21 DMeilen. 49,980 Einw.) 
Ein Gymnasium und eine höhere Bürgerschule. 

Die Einverleibung des Herzogthums in den preus.sischen Staat ist noch 
nicht erfolgt. Die gegenwärtigen Patronatsverhältnisse der zwei höheren 



329 



Lehranstalten des Landes sind bei jeder derselben angegeben'). Die Be- 
hörden 8. p. 71. 



RATZEBÜRG. 

(Jetzige Hauptstadt des Herzogthums. 3773 Einw.) 

. Gymnasium (II, 492). 

Die 6G1assen der Anstalt (VI — I) sind angetheilt. Die frühere städtische „Rector- 
classe" (V) ist vom Landes - Oommunalverbande 1873 übernommen worden; ebenso seit 
0. 1874 die Vorschulclasse. Frequenz: 136, s'ämmtlich erangelisch. I: 12, II: 26 
KI: 30. Abiturienten: 22. 

Lehrer: 9. Director: Dr. C. Steinmetz (seit M. 1872; vorher OL. am Lyceum I 
zu Hannover), 3 OL., 3 ordentl., 1 wissensch. HülfiiL, 1 techn. und Elem. L. — Der frü- 
here Dir., Prof. Dr. Petermann, wurde M. 1872 OL. am Gymn. zu Erfurt, starb am 28. 
Jan. 1874. Der CoUab. Dr. Goecker ging M. 1873 an das Gymn. zu Rendsburg, der ord. 
L. Fischer M. 1874 als OL. an das Gymn. zu Moers über. — Der OL. Prof. Bohertag starb 
am 24. Juni 1874, der emeritirte Dir. Prof. Dr. Zander am 23. Juli 1872. — Neu einge- 
treten sind 6 Lehrer und 2 Sch.candidaten. 

Sämmthche Lehrer sind evangelisch. 

Etat: 13,200 Thh-. Besoldungen: 11,642 Tlür. NE. W. Dir. 1650 Thlr. 

Für Lehrmittel sind jährl. 300 Thlr. ausgesetzt. Die Bibliothek des f Dir. Zander 
(c. 5000 Bände) ist vom Patronat für das Gymn. angekauft word^. 

Prof. Bobertag, Zur Erinnerung an die ersten 25 Jahre des Bestehens der Lauen!) . 
Gelehrtenschule; Progr. 1870. 

Patron der Anstalt ist gegenwärtig ausschliesslich der Landes-Communalverband 
(Ritter- imd Landschaft). Das königl. Compatronat hat An£ 1873 au&ehört. Das neue 
r Statut der LauenburgLschen Gelehrtenschule" s. im Progr. v. 1874. Das Curatorium be- 
steht aus dem Superintendenten des Herzogthums, dem Land-Syndikus und dem Dir. des 
Gymnasiums. 



LAUENBüRG a. d. Elbe. 

(Alte Hauptstadt des Herzogthums. 4388 Einw.) 
Die Albinusschule, höh. Bürgerschule.* 

Die Anstalt gründet sich auf eine Stiftung des Justizraths und Elbzoll-Gegenschreibers 
Chr. Fr. L. AlbinuSf der 1832 sein Vermögen zu gemeinnützigen Zwecken in der Stadt Lau- 
enburg und dabei sein am hohen Elbuier gelegenes Gtartenhaus zu einer Realschule be- 
stimmte. Dieselbe sollte zu ihrer Erhaltung mit der seit 1822 thätigen Lauenb. Spar- und 
Leihcasse verbunden sein. — Eröfinet wurde die Anstalt mit 31 Schülern in 2 Glassen 
M. 1865; ihre planmässigc Ausbildung begann erst, als M. 1868 der Gymnasiallehrer fTeiu/- 
iand in Berlin ihre Leitung übernahm. Die Einrichtung geschah wesentlich im Sinne 
der U und PO. v. 6. Octb. 1859. Nachdem allmählich äie 5 Glassen hergestellt waren, 
konnte M. 1872 die erste Entlassungsprüfung abgehalten werden. In Folge derselben 
wurde die Anstalt unter dem 26. Novb. 1872 als berechtigte höh. BS. anerkannt; zwei 
Jahre später, M. 1874, ist sie in die Kategorie §. 154, 2. d. der Mil. E. J. aufgenommen wor- 
den. — Zu den 5 Glassen der höh. BS. ist eine Yorschulcl. hinzugekommen. 

Die Frequenz der Anstalt betrug beim Amtsantritt des Rectors Wendland c. 30 Schü- 
ler JL 1872 c. 90, M. 1873 zusammen c. 130. M. 1874 enthielt die höh. BS. 125, die Vorcl. 



^) Im Auftrage des Reichskanzlers und Ministers für Lauenburg versieht der Her« 
ausgebier dieses Buchs seit 1867 bei den beiden Anstalten die Functionen eines technischen 
Hitgliedes der Oberaufsichtsbehörde. 







332 




Schtderfr equens j 








Sommer-Semester 1868. 


Provinz. 


lieber 400. 


400 bis 301. 


300 bis 201. 


Bis 200. 




1. Königsberg, Friedr. C. 1 1. Rastenburg 397. 


1. Thom 


293. 


1. Rössel 




479. 2. Königsberg, altstädt. 


2. Graudenz 


291. 






2.Culm 479. G. 391. 


3. Deutsch-Crone 286. ' 


' 




3.Conitz 446. 3. Danasig 385. 


4. Marienwerder 


271. 




1« Prenssen« 


4. Tilsit 443. 4.Lyck 361. 


5. Gumbinnen 


244. 








5. Marienburg 360. 


6. Insterburg 


240. 


I 






6. Königsberg, kneiph. 


7. Neustadt 


235. 








G. 352. 


8. Hohenstein 


221. 








7. Elbing 349. 


9. Memel 


21L 








8. Braunsberg 313. 






-j 




1 . Berlin, Friedr. Wiih.G. 635. 


1. Berlin, cöln. G. 397. 


1. ZüUichau 


289. 


1. Cästrin ! 




2. Berlin, Wilh. G. 594. 


2. Berlin, Sophien G. 379. 


2. Guben 


2a5. 


2. Spandau 




3. Berlin, gr. Kloster 545. 


3. Neuruppin 377. 


3. Luckau 


226. 


3. Freienwaide 


2« Branden- 


4. BerUn,Fricdr.Werd.G. 


4. Potsdam 364. 4. Königsberg 


214. 


4. Brandenbnrg.O. 


burg, 


536. 


5. Berlin, Joaoh. G. 353. 






5. Sorau 


5. Berlin, Friedr. G. 525. 


6. Gottbus 346. 






6. Brandenburg, 




6. Frankfurt 426. 


7. Berlin, franz. G. 324. 






K.A. 




7. Landsberg a. W. 418. 


8. Prenzlau 305. 










8. Berlin, Luisenst. G. 410. 












1. Stettin 571. 


1. Stolp 397. 


1. Greifswald 


295. 


1. Putbns 






2. SUrgard 388. 

3. Anklam 325. 


2. Stralsund 


276. 








3. Cöslin 


274. 




3. Pommern. 




4. Neustettin 310. 


4. Treptow 

5. Greifenberg 

6. Colberg 


268. 
251. 
248. 




' 






7. Pyritz 


208. 






I.Posen, Marien G. 667. 


1. Ostrowo 394. 


1. Schrimm 


288. 


1. Meseritz 


4. Posen. 


2. Posen, Friedr. Wilh.G.555. 


2. Gnesen 386. 


2. Inowraclaw 


251. 




3. Bromberg 441. 


3. Lissa 331. 


3. Krotoschin 


215. 






1. Breslau, Magd. G. 750. 


1. Leobscliütz 395. 


1. Breslau, Friedr. 


1. Sagan 




2. Ratibor 687. 


2. Oels 394. 


G. 


284. 


2. Liegnitz, R.A 




3. Breslau, Matth. G. 658. 


3. Oppeln 394. 


2. Glatz 


277. 


3. Lauban 




4. Gleiwitz 540. 


4. Bneg 378. 

5. Beuthen 862. 


3. Glogau, kath.G. 263. 




5. Schlesien. 


5. Breslau , Elisab. G. 538. 


4. GörUtz 


255. 


6. Schweidnitz 449. 


6. Glogau, cv. G. 341. 


5.Jauer 


223. 




7. Geisse 405. 


7. Bunzlau 302. 

8. Liegnitz, G. 301. 


6. Hirsehberg 

1 


203. 






1. Halle, latein. Hauptsch. 


1 .Magdeburg, Dom 


1. Wittenberg 


300. l.Pforta 




542. 


G. 345. 


2. Nordhausen 


300. 2. Heili^nslad: 




2. Magdeburg. Pädagog. 494. 


4. Burg 335. 


3. Naumburg 


295. 


3. Haue, stadt.U 






2. Erfurt 321. 


4. Stendal 


294. 


4. Seebansen 






3. Quedlinburg 302. 


5. Torgau 


268. 


5. Halle, Pädapi 


6. Sachsen» 






6. Salzwedel 


260. 


6. Merseburg 






7. Mühlhausen 


250. 


7. Schleosingen 








8. Halberstadt 


248. 


8. Bossleben 








9. Wemigerod« 


; 232. 










10. Bisleben 


223. 






, 




11. Zeitz 


206. 





333 



nilicheD Gymnas 


ien. 










Sommer-Semester 1873. 




üeber 500. ! 500 bi« 401. \ «X) bis 301. | 300 bis 201. 1 Bis 200. 


1 


1. Königberg, alt- 








onissberr, Friedr. 


1. Conitz 487. 


Stadt G. 400. 


1. Graudenz 300. 


1. Bartenstein 


190. 


Dl 519. 


2. Colm 452. 


2. Rastenburg 394. 


2. Marienwerder 290. 


2. Strasburg 


100. 




3.Danzig 451. 
4. Tilsit 447. 


3. Königsberg 
kneiph. G. 382. 

4. Brannsberg 361. 

5. £lbing 341. 

6. Thom 333. 

7. Lyck 330. 

8. Tnsterburg 324. 

9. Marienburg 312. 


3. Gumbinnen 288. 

4. Deutsch-Crone2d3. 

5. Hohenstein 277. 

6. Memel 256. 

7. Rössel 211. 

8. Neustadt 205. 






rim-WüLG. 671. 


1. Potsdam 4M, 


l.Prenzlau 390. 


1. Guben 290. 


1. Cüstrin 


180. 


riin. Friedr. Wilh. 


2. Berlin, SopbienG. 


2. Berlin, Joacb. G. 


2. Brandenb., G. 257. 


2. Sorau 


176. 


627. 


430. 


384. 


3. Spandau 257. 


3. Brandenburg, 




rim. Friedr. Wcrd. 


3. Landsberg a. W. 


B.Neuruppin 368. 4. Charlottenb. 248. 


R.A. 


123. 


606. 


422. 


4.ZülUchau 317. 


5. Berlin, franz.G.238. 






rim. Luisenst G. 542. 


4. Frankfurt 418. 




6. Preienwalde 231. 






rün. er. Kloster 535. 


5. Cottbus 414. 




7. Wittstock 222. 






ihn, colliL G. 527. 




8. Luckau 216. 






rim, Friedr. G. 525. 






9. Königsberg 212. 








1. Stettin, Mar. G. 


1. SUrgard 394. 


1. Treptow 290. 


1. Putbtts 


165. 




492. 


2. Neustettin 374. 


2. Dramburg 257. 








2. Stolp 487. 


3. Greifswald 358. 


3. Golbere 251. 

4. Greifenberg 231. 










4. Stettin, St G. 339. 










5. Cösün 312. 


5. Pyritz 227. 










6. Anclam 306. 


6. Demmin 213. 










7. Stralsund 301. 






1 
en, Marien G. 639. 1 1. Bromberg 433. 


1 
1. Lissa 370. 1. Gnesen 264. 1 1. Meseritz 


172. 


en. Friedr. Wilh G. 2. Ostrowo 403. 


2. Schrimm 356. > 2. Schneidemübl 25'i. 


2.Wongrowitz 


148. 


615.' 


: 3. Krotoscbin 248. 


! 
1 








! 4. Inowraclaw 241. > 

1 




ihor 704. 1. Leobschütz 475. 


1. Glatz 394. 


l.Glogau,kath.G.298. ! 1. Pless 


194. 


bUo. Matth. G. 652. : 2. Breslau, Klisab. 


2. Oels 377. 


2. Görlitz 279. 2. Lauban 


474. 


»lau. Magd. G. 610.! G. 425. 


3. Neisse 365. 


3. Jauer 271. 3. Patschkau 


174. 


ö 


3. Beuthen 42a 


4. Glogau, ev. G.351. 


4. Breslau, Fr.G.266. 1 4. Hirschberg 


170. 




4.Liegnitz, G. 401. 


5. Gleiwitz 340. 


5. Bnnzlaa 266. 1 5. Sagan 


170. 






6. Schweidnitz 338. 


6. Waidenburg 260. i 6. Liegnitz, R. A. 118. 






7. Brieg 333. 
8.BresiauJoh.G.331. 


7. ILattowitz 228. 








8. Ohlau 224. 










9. Oppehi 316. 


9. Neustadt 218. 












10. Gr.-Strehütz 211. 

• 






e. latein. Hauptacb. 


1. Halle, Stadt G. 


1. Erfurt 357. 


1. Salzwedel 300. 


1. Heiligenstadt 


197. 


657. 


467. 


2. Magdeburg, 


2. OuedUnburg 299. 2. Merseburg. 

3. Nordhausen 292. 3. Seehausen 


177. 


. 2. Ma^eborg, Päda- 
1 goginm 407. 


Dom. G. 334. 


141. 


8. Wittenberg 322. 


4. Torgau 286. 4. Schleusingen 


186. 






4. Burg 315. 


5. Stendal 285. ! 5. Rossleben 
6.Mählhausen 285. 


93. 








7. Halberstadt 279. 












8. Naumburg 267. 












9. Eisleben 248. 












10. Zeitz 238. 












11. Wernigerode 226. 








• 




12. Pforta 204. 







334 



Provinz. 


Sommer-Semester 1868. 




üeber 400. 


400 bis 301. 


300 bis 201. 


Bis 200. 


7« Schleswig- 
Holfltein. 




I.Kiel 310. 
2. Altona. 303. 


I.Schleswig 905. 


1. Flensburg 

2. Meldorf 

3. Glückstadt 

4. Hadersleben 
S.Husum 

6. Plön 

7. Rendsburg 


8« HannoTer. 


1. Hannover 


488. 




1. Göttingen 291. 

2. Hildesheim, G. 
Andrean. 279. 

3. Hildesheim, G. 
Joseph. 258. 

4. Celle 267. 

5. Clausthal 2ia 


1. Aurich 

2. Lüneburg 

3. Verden 

4. Hameln 

5. Emden 

6. Osnabrück, BathsG 

7. Meppen 

8. Stade 

9. Lingen 

10. Osnabrück, G.Csn^ 

11. Ufeld 


9. Westfalen. 


1. Münster 

2. Paderborn 


640. 
674. 




1. Dortmund 300. 

2. Bielefeld 247. 

3. Soest 234. 

4. Warendorf 207. 

5. Arnsberg 204. 


1. Brilon 

2. Minden 

3. Hamm 

4. Gütersloh 

5. Herford 

6. Recklri^hauseii 

7. Rheine 

8. Burgsteinfurt 

9. Coesfeld 


10. Heggen- 
Nassan. 


1. Cassel 


517. 




1. Wiesbaden 373. 

2. Hadamar 244. 

3. Marburg 232. 

4. Fulda 216. 
6. Frankflirt 213. 


1. Hersfeld 

2. Hanau 

3. Weilburg 

4. Rinteln 


11* Bheinpro- 
Tfnx und 
Uohenzol- 
lem« 


1. Trier BB3. 

2. Cöln, G. an März. 460. 

3. Coblenz 443. 

m 

4 


I.Bonn 400. 

2. Cöln, Friedr.Wüh. 
G. 392. 

3. Aachen 373. 

4. Neuss 326. 

5. Düsseldorf 307. 

6. Essen 302. 


1. Cöln, G. anApo* 
stein 299. 

2. Elberfeld 228. 

3. Münstereiffel 218. 

4. Kreuznach 211. 


1. Wesel 

2. Düren 

3. Emmerich 

4. Duiaburg 

5. Saarbrack 

6. Hedingen 

7. Wetzlar 

8. Cleve 

9. Kempen 

10. Barmen 

11. Bedburg 


Summe 


32 Gymn. 


43 Gymn. 


60 Gymn. 


62 GymiL 








197 


Gymn. 





335 



Sommer-Semester 1873. 



Uebcr 300. 



500 bis 401. 



400 bis aOl. 



1. Altona 



380. 



1. Hannover, Ly- 
ceum H 361. 

2. Hannover, Ly- 



ceuml 
3. Gröttingen 



344. 
328. 



300 bis 201. 



I.Kiel 

2. Flensburg 



297. 
235. 



bis 200. 



1. Schleswig 172. 

2. Glückstaät 152. 

3. Meldorf 143. 

4. Plön 113. 

5. Bendsburg 112. 

6. Hadersleben 105. 
: 7. Husum 104. 



1. Hildesheim, G. 
Andrean. 276. 

2. Hildesheim, G. 



1. Aurich 

2. Lüneburg 

3. Stade 



bster 
ideriMni 



6oO. 
525. 



■el 



575. 



541. 



1. Goln, Friedr. 
Wilh.G. 



1. Dortmund 



Joseph 

3. CeUe 

4. Hameln 

5. Verden 

6. Osnabrück, 
Bath8.G. 



257. i 4 Emden 
229. , 5. Clausthal 
226. j 6. Meppen 
222. 1 7. Lingen 

8. GsnabrQck, G. 



219. 



Carol. 
9. llfeld 



195. 
193. 
193. 
185. 
179. 
151. 
122. 

107. 
93. 



313. I.Soest 

2. Gütersloh 

3. Arnsberg 

4. Bielefeld 

5. Brilon 



1. Wiesbaden 



326. 



I.Bonn 
455. 1 2. Aachen 

3. Düsseldorf 

4. Coblenz 



389. 
355. 
343. 
334. 



270. 
237. 
222. 
216. 
204. 



1. Hersfeld 237. 

2. MonUbaur 231. 

3. Marburg 217. 

4. Fulda 216. 

5. Frankfurt 211. 

6. Hanau 208. 



1. Minden 


199. 


2. Hamm 


186. 


3. Warendorf 


174. 


4. Herford 


167. 


5. Rheine 


164. 


6.Recklingh. 


156. 


7. Bochum 


147. 


& Coesfeld 


138. 


9. Burgsteinfurt 


126. 


10. Höxter 


125. 


l.Hadamar 


183. 


2. Weilburg 


131. 


3. Bintebi 


111. 



1. Essen 282. 

2. Neuss 280. 

3. Coln, März. G. 276. 

4. Cöln, ApostG. 273. 

5. Elberfeld 243. 

6. Kreuznach 229. 

7. Cöln, Kais. 
Wilh. G. 213. 

8. Düren 209. 

9. Saarbrück 208. 
10. Münstereiffel 208. 



1. Duisburg 189. 

2. Emmerich 188. 

3. Wesel 182. 

4. Hedingen 178. 

5. Wetzlar 136. 

6. Clevc 135. 

7. Kempen 104. 

8. Barmen 103. 

9. Bedburg 97. 



18 Qymn. 



20 Gymn. 



45 Qymn. 



78 Gymn. 



57 Gymn. 



218 Gymn. 



336 



Sdhülerfreqnens der 



T% 


Sommer-Semester 1868. 


Provinz. 


Ueber 200. 


Unter 200. 


1. Prenssen. 






2. Brandenbnrgr* 




1. Charlottenburg 127. 

2. Friedeberg 120. 


8. Pommern. 




1. Demmin 163. 

2. Dramburg 104. 

3. Stettin 86. 


4. Posen. 




1. Schneidemühl 198. 

2. Trzemeszno 119. 


5. Schlegien. 




1. Pless 175. 

2. Ohlau 86. 


6. Sachsen. 




1. Donndorf 33. 


7. Sehleswig-Uolsteln. 






8. HannoTor. 


1. Norden 107. j 


9. Westfalen. 




1. Warburg 125. 

2. Attendorn 85. 

3. Höxter 88. 

4. Rietberg 69. 

5. Dorsten 58. 

6. Vreden 41. 

7. Bochum 33. 


10. Hessen-Nassan. 




1. Montabaur 120. 

2. DiUenburg 83. 


11. Rhein-ProTinz. 


1. Neuwied 201 ^). 


1. M. Gladbach 181. 

2. Jülich 158. 

3. Linz 135. 

4. Erkelenz 104. 

5. Mors 100. 

6. Siegburg 96. 

7. Trarbaoh 87. 

8. Boppard ft2. 

9. Andernach 62. 

10. Prüm 52. 

11. St. Wendel 46. 

12. Wipperfürth. 40. 


Summe 


1 Progymn. 


32 Progymn. 




2 


18 Progymn. 



*) OesammUfthl der Schfklcr dm 



337 



ftffentlicheii Progymnairiftn. 



Sommer-Semester 1873. 



üeber 200. 



Von 200 bb 10 J. 



bis 100. 



1. forden 



1. Warbnrg 



1. Dillenburg 



1. Neuwied 222*). 



1. M. Gladbach 

2. Sobemheim 

3. Boppard 

4. Jauch 



2 Progymn. 



136. 



171. 



135. 



170. 
122. 
104. 
103. 



1. Linz 

2. Moers 

3. Si^burg' 

4. St. Wendel 

5. Andernach 

6. Erkelenz 

7. Prüm 

8. Trarbach 

9. Wtpperfnrth 



14 Progymn. 



14 Progymn. 



30 Progymn. 



1. Neamark 154. 






1. Friedeberg 133. 




1. Beigard 233. 


1. Chkrz a. 0. 124. 






1. Rogasen 197. 

2. Nakel 166. 

3. Trzemeszno 140. 












1. Sangerhausen 145. 


1. Donndorf 32. 



1. Dorsten 


76. 


2. Attendorn 


70. 


3. Bietberg 


64. 


4. Yreden 


39. 



93. 
85. 
83. 
83. 
82. 
79. 
5& 



ProgymirfniM und der hah. Bfirgmchol« (=X 



22 







338 






^^ 






Schülerfrequeni d 




S«n,mer.flem«.ler tSÜS. 


Provini 


ReaUehulen 1. Ordnung. 


Realschulen 2. Ordnung. 




Ueber400. [400 bU 301. 


äOO hi« 20). 1 BU 200. 


Ueber 
400. 


400 1 30U E 
hisSOl.l bis 201. ^'■- 




.chfls tOtA N. ES. Es 
t. D»ilg, BS. ID Bt Ja- 2. Elblo« 34.' 

3.D™i«,BS.iB9LP«ri 






rieh». 
bHch^ 




l.B.rU«.l.«i- 1.-M 

1 

1 

1 
1 


1. PreuiUB. 




3. ThoTD (Tl 


2. Brud«B- 
bnrff. 


I.Bprlin, k«l. BS. '•'■• 
1B«11D. KOnigrtMt„ 
B9. 44;i 


2£r^ b»''" 




t. Berlin, Fri«l- 
richt ÄS. |Y) 

W. ,Y) ''l«! 

'■"'"'■ 'l!a 

2. G»lAw>U 

(Y) 71 




8. Pannen. 


1. SMUn tlli:> 








4. Posen. 


1. Bromborg Tuw 












5. SoklMl«, 


l.Br.d.u,Ba.«iZ^n- 
2.B/»U<i,B8.i.lL0.1ri 
3.0artli. 424 




■-•74. 


1. NtiuUdlO.S. 






1 
1 


«.8achg«B. 




396. 
2. Erfurt ä.-..'- 














}4I'>. 


7.NcU«nrir 












1 


8.Huuorer. 






'■--■»-il 


•■»»«— ,Ü 




1 ; 


9.WestfUei. 






1 I.lppMull !W. 


'■"""'Ti. 

2. Blel>f>ld fY) 

4.^B.n,^„rt 








10. Hmrbb- 
Susan. 






2.C«f.ld 262- 
3. Binan (Yl 

\3H. 






M., Ba 

d.lW»L 


'^./t 


11. Bkeln. 
prorlni. 






d» BBhr 174 
t. Trl*r 167. 
J.RDhrort 16S. 
4. COln. BS. L . 
rrindr. Wllh- 
O. (*) US. 
. DBiibvrg (T) 










IT 


12 


16 


90 


1 


1 


s 


Summe 




M R8. 1. 0. 


14 ES. 1 0. 






78 











339 



»llehraMtalteii. 

So mm er- Seme 8 t er 1873. 



wSOO. 


Realschulen 1. Ordnung. 




Realschulen 2. Ordnung. 


500 bis 401. j 400 bis 301. 


300 bis 201. 


Bis 200. 


Ueber l 400 300 
400. bis 301. bis 201. 


Bis 200. 




; l.Dansig, BS. an St Jo- 

> hann 453. 

12.Elbing 448. 

3. Danaig, BS. an 8t. Pe- 

tri 417. 


1. KOnigaberg. 
BtldtBS. m 

2. TiUit 317. 


l.Inaterburgm 
2.Wehlam 219.* 


1. f Um /V) 

136. 










l»a,k«l. 

\ia, kdniir- 
l RS. .>J. 
la, S>- 

■Rs. ^>:. 

18, Lm- 
L RS. tJ».. 


1. Berlin, Friedricha-BS. 

496. 

2. FrankfVirt a. 0. 418. 

• 


1. Berlin, Do- 
rotheenatftdfc. 
BS. 397. 

2.Potadam 362. 

3. Brandenbura 
313. 


1. Perleberg 298. 


1. Landsberg a. 

W. (Y) 176. 

2.Prenslau (Y) 

129. 


1. Berlin. 
Fried- 
rieha- 
werd. 
Qewer- 
beeoh. 

55a 

2. Berlin, 
Luiaen- 
at&dt 
Qewer- 
beach. 

445. 






1. Lübben UM. 

2. Spremberg 

174. 


ia e..'i. 


1. Stialaund 42a 






1. Oreifawald 
(Y) 129. 

2. Colberg (Y) 






I.Stettin 223. 




»berg tj". 


l.Poaen 50a 


l.Bawica 324. 




l.Frauatadtl69. 










^0, RS. 
■ii««r 

MI. 
ba. RS. 
hißt >il. 




1. Neiaae 374. 

2. OOrUts 366. 


1. Orünberg291. 

2. Beichenbach 

279. 

3. Landeahut 

206. 


1. Tamowita 

199. 
2.SprotUu 178. 










(ntsdt 
.«,►1. 


1. Erfurt 457. 

2. Nordhanaen 410. 


1. Aacheraleben. 
309. 






l.Magde- 
bürg 
551. 




- 












1. Flenaburg (Y) 

126. 

2. Bendaburg 

(Y) 88. 




1. Altona 

38(i. 

2. Kiel 

364. 




1. Neumünater 

101. 


i<urf»j4. 1 




1.08nabrack367. 
2.-Harbarg 33& 

3. HUdeaheim 
(Andr.)(Y)330. 

4. Lüneburg fY) 


1. Qoalar 276. 

2. Leer 223. 
3.G0ttingen(Y) 

212. 


l.Oaterode 196. 










■ 




1. Münster .373. 

2. Siegen 306. 


l.Lippetadt'290. 
2. Hagen 241. 
3.Iaerlohn 222. 


1. Dortmund (Y) 

2. Minden (Y) ' 

3. Bielefeld (Y) 

128. 

4. Burgateinfurt 
(Y) 60. 










1 

1 
1 




1. Caaael 396. 

2. Frankfurt a. 
M.. Muater- 
achule 339. 




1. Wieabaden 

126. 




1. Frank- 
furta. 
M.,BB. 
der ia- 
raeL 
Gera. 
317. 


1. Hanau 266. 


l.Eachwege 1K3. 

2. Homburg 171. 

3. Frankfurt a. 
M., Untrr. 
Anat der is- 
raeLBeligiona- 
geaellachaft 

li-i. 


1 


1. EHMTfeld 454. 

2. Dllaeeldorf 440. 


1. Crefeld 337. 


1. Barmen (Y) 

266. 

2. Aachen 264. 

3. Mülheim an 
derBuhr 244. 

4. Trier 422. 
C\ Bahrort 217. 


1. Mülheim am 
Bhein 181. 

2. COln, BS. a. 
Friedr. Wilh. 
O. (Y) 143. 

3. Duiabnrg (Y) 


l.Eaaen 

452. 




1. Bemacheid 
224. 






11 


18 


17 


19 


4 


3 


3 


6 



79 RS. 1. O. 



16 RS. 2. O. 



95 Realschulen. 



22* 



340 



Sohttlerfreqaens der anerkannten höheren BttrgerBohnlen nnd der 



Provinz. 



Sommer-Semester 1868. 



Anerkannte höhere 
Bürgerschulen. 



Ueber SOO. 



Bis aoo. 



In der Kategorie aufge- 
nommene. 



Ueber 200. 



Bis aoo. 



1. Preiiggeii» 



2. Branden- 
burg. 



S» Ponunem. 



4« Posen« 



5. Schlesien. 



6* Sachsen« 



7« Schleswig- 
Holstein« 



1. Berlin^ndreas- 
schnle 240. 



1 .Marienwerd.ld4. 
9. Gumbinnen 164. 
B. Jenkau 106. 

4. Pillau 102. 

5. Culm 48. 



1. Neustadt Ebers- 
walde 176. 

2. Wriezen 164. 
8. Fürstenwalde 

126. 
4. Crossen 119. 



1. Lauenburg 124. 

2. Stolp (— ) 74, 



1. Kreuzburg 160. 



1. Delitzsch 157. 

2. Langensalza 

116. 

3. Naumburg 89. 



1. Bartenstein 160. 



1. Berlin, h. BS. in 
d.Stein8tr. 146. 
2.Guben(«') 89. 
8. Rathenow 82. 
4. Cottbus (=») 37. 



1. Stettin (=-) 166. 
2.Wolgast 151. 



1. SprotUu 142. 

2. Ouhrau 102. 



1. Itzehoe 163. 

2. Flensburg («») 

128. 

3. Schle8wig(»)74. 

4. Husum («) 2a. 

5. Hadersleben 

(-) 22-1 



341 



▼orlflnfig in dieselbe Kategorie angenommenen Anstalten. 





Sommer-Semester 1873. 






Anerkannte höhere 
Bürgerschulen. 


In die Kategorie aufge- 
nommene. 


Ueber 200. 


Von 200 bis 101. 


Bis 100. 


Ueber 100. 


Bis 100. 




1. Gumbinnen 181. 

2. Marienwerder 172. 

3. Jenkau 148. 


1. Pillan 100. 




1. Culm 29» 


I.Berlin, 

• 

Andreas- 
schale 299. 
2. Wriezen 
208. 


1. Neustadt -Ebers- 
walde 164. 

2. Rathenow 146. 

3. Fürstenwalde 143. 

4. Crossen 142. 

5. Ghiben («-) 126. 

6. Luckenwalde 116. 


1. Cottbus (— ) 60. 








1. Lauenburg 152. 

2. Wolgast 121. 

3. Wollin 116. 


1. Stolp (=-) 81. 














^ 




1. Kreuzburg 163. 


1. Guhrau 98. 


1. Striegau 

101. 


1. Löwenberg 
81. 




1. Weisseufels 179. 

2. DeUtzsch 158. 

3. Naumburg 140. 

4. Langensalza 111. 

5. Mühlhausen 101. 


1. Eilenburg 87. 








1. Itzehoe 109. 


1. Sonderburg 94. 

2. Segeberg 92. 

3. Schleswig (— ) 46. 

4. Hadersleben (») 34. 

5. Husum (^ 23. 




1. Wandsbeck 
94. 



342 





Sommer-Semester 1868. | 


Provinz. 


Anerkannte höhere Bürgerschulen. 


Tn die Kategorie aufgenommene. 




üeber 200. 1 Bis 200. 


üeber 200. Bis 200. 


• 

SyHaimoTer. 




1. Leer 155. 

• 


1. Hannover, h. 
BS. 841. 

2. Harburg 224. 


1. Hildesheim (Y, 
Andrean.) 181. 

2. Goslar 165. 

3. Northeim 118. 

4. Uelzen 112. 

5. Nienburg 95. 

6. CeUe (— ) 90. 

7. Einbeck 87. 

8. Hunden 85. 

9. Osterode 78. 

10. Ottemdorf 77. 

11. Stade (=-) 67. 

12. Clausthal (=) 54. 

13. Emden (— ) 44. 

14. Verden («=) 42, 

15. Hildesheim («, 
Gymn. Job.) 40. 

16. Hameln (»-) 36. 

17. Quakenbrack 35. 

18. Lingen {=) 38. 


O.Westfalen. 


• 


1. Lüdenscheid 78. 


1. Witten 238. 


I.Schwelm 125. 

2. Bochum (=) 100. 

3. Bocholt 70. 


10« HesBen- 
Nassan. 


1. Frankfurt a.M. 

h. BS. 373. 

2.Wie8baden273. 




1. Gassei, h. BS. 
464. 


1. Hersfeld 123. 

2. Fulda 111. 

3. Schmalkalden 95. 

4. Biebrich-Mosbach 

5. Frankfurt a. IL, 
Selectensch. 91. 

6. Limburg 80. 

7. Ems 70. 

8. Geisenheim 58. 


U^Rheinpro- 
Tinz und 
Hohenzol- 
lem. 


I.Neuwied (=-) 
201. 


1. Saarlouis 154. 

2. Crefeld 153. 

3. Rheydt 152. 

4. Solingen 136. 

5. München-Glad- 
bach 129. 

6.Mülh.a.Rh. 114. 

7. Eupen 108. 

8. Mayen 92. 

9. Kerpen 91. 
10. Düren 77. 




1 . Barmen( Wupper- 

feld) 178. 

2.Lennep 111. 

3. Hechingen 60. 


Summe 


4 27 


4 46 




31 Anstalten. 


50 Anstalten. 






81 Ani 


stalten. 


1 



343 



BommeT^Temester 1873. 



Anerkannte höhere Bürgerschulen. 



Ueber 200. i Von 200 bis 101. i 



Bis 100. 



1 . Hmnnover 492. 



l.WHten 205. 



L Frankfurt aJl. 
h. BS. 470. 
2. Caasel 409. 
S.Wiesbaden 

342. 



1. Neuwied (—) 



1. Hunden 170. ! 1. Qnakenbrück 



2.Northeim 136. 

3. Uelzen 124. 

4 Einbeck 120. 

5. Celle (— ) 113. 



75. 
2. HHdesheim 

Joseph. («■) 59. 
3.Claa8ihal(»)53. 



6. Ottcmdorf 104. 4. Emden (=-) 50. 

7. Nienburg 101. | 5. Stade («=) 45. 

6. Lingen (») 14. 



In der Kategorie angenommene. 



Ueber 100. | Bis 100, 



1. Schwelm 134. 

2. Lüdenscheid 

119. 



4. Bocholt 



60. 



1 . Limburg 166. 1 1 . Fulda 92. 

2. Frankfurt a. M., , 2. Hofgeismar 88. 
Selectensch.l4B. 

3. Hersfeld 134. 

4. Marburg 132. 

5. Qeisenheimll3. 

6. Schmalkalden 

106. 

7. Biebrich-Mos- 
bach 106. 



l.Papenburg94. 

2. Hameln («->) 

90. 



I.Ems 



113. 1 1. Die« 92. 

2. Biedenkopf 
84. 



1. Saarlouis 176. J 1. Mayen 



5. Wesel (■=) 



2. Solingen 173. > 2. Eupen 

3.Grefeld 165. 3.Kerpen 

4 Bheydt 156. 

5. Lennep 141. 

6. Düren 111. 

7. Münchcn-Qlad- 
bach 107. 



93. 
91. 
72. 
38. 



8 



42 



23 



^/" 



73 Anstalten. 



l.Barmen-Wnp- ' 1. Hechingen 
perfeld 210. > 54. 



8 



8 



\^ 



11 Anstalten. 



*K<*" 



84 Alistalten, 



344 



Sohttlerfrequenz der mit Gymnasial^Anstalten oi^oiscli verbnndenen Yondnüc 



Provinz, 



Sommer-Semester 1868. 



Für Gymnasien. 



Ueber 200 
Schüler. 



Bis 200 Schüler. 



Für Progym- 
nasien. 



Nur unter 20a 
Schüler. 



Sommer-Semester 1873. 



Für Gymnasien. 



Ueberaoo 
Schüler. 



200 bis 101 
Schüler. 



Bis 100 
Schüler. 



,Fur 

'Nur 

I 

Scb 



l.Preng- 
sen. 



2. Bran- 
den- 
bnrgr« 



8. Poni« 



4« Posen. 



1. Berlin, 
Fr.Wilh. 

G. 632. 

2. Berün, 
Wilh. G. 

296. 

3. Berlin, 
Friedr.G. 

281. 



1. Graudenz 111.' 

2. Insterburg 94. 
S.Tilsit 91. 

4. Marienburg 82. 

5. Königsberg, 
Friedr.Colleg.81. 

6^ Königsberg, 
altstädt. G. 78. 

7. Königsberg, 
kneipnöf. 66. 

8. Thorn 57. 

9. Lyck 60. 
10. marienwerder 

49. 
U.Memel 48! 

12. Neustadt 47. 

13. Gumbinnen 43. 

14. Danzig 43. 
16. Conitz 41. 
16. Culm 36. 



1. Guben 177. 

2. Spandau 123. 

3. Landsberg 
a.W. 115. 

4. Frankfurt 95. 

5. Cottbus 77. 

6. Luckau 29. 



1. Stettin 138. 

2. Treptow 138. 

3. Colberg 138. 

4. Pyritz 82. 

5. Stargard 75. 

6. Stolp 65. 

7. Neustettin 47. 

8. Anklam 43. 

9. Greifenberg 19. 



1. Bromberg 153. 

2. Posen, Friedr. 
Wilh. G. 120. 

3. Posen, Mar. G. 45. 

4. Inowraclaw 25. 

5. Gnesen 22. 



1. Charlot- 
tenburg 117. 



I.Stettin 
r— ) 188. 

2. Demmin 

53. 

3. Dram- 
burg 85. 



1. Königsberg. 
Friedr. Col- 
leg. 131. 

2. Insterburg 
102. 



l.Berlini 
Fr.Wilh. 
G. 557. 
2. Berlin, 
Wilh. G. 
263. 



1. Berlin, cÖln. 

G. 183. 

2.Berl.,Fr.G.178. 

3. Guben 158. 

4. Berlin, So- 
phien G. 154. 

5. Charlotten- 
burg 139. 

6. Spandau 136. 

7. Frankfurt 118. 

8. Landsberg 

a. W. 118. 

9. Cottbus 106. 



1. Königsberg, 
kneiph.G. 92. 

2. Kömgsberg, 
altstadt.G. 91. 

3. Marienb. 82. 

4. Gumbikinen 

73. 

5. Graudenz 71. 

6. Tilsit 69. 

7. Danzig 60. 

8. Marienwer- 
der 57. 

9. Lyck 54. 

10. Thom 53. 

11. Conitz 43. 

12. Barten- 
stein 42. , 

13.Memel 41.' 

14. Strasburg 39.' 

15. Neustadt 34., 

16. Dcutsch- 
Crone 31. 

17.Bastenbarg30. 1 
{ 18.Braunsbeiig2i. 
1 19. Culm 20. 

h. Wittstock 65. 
2. Luckau 35. ' 






J . Stettin, Mar. 
G. 157. 

2. Stettin, Stadt 
G. 123. 

3. Greifswald 

109. 



1. Brom- 
berg 
203. 



I.Posen, Friedr. 
Wilh.G. 190. 



1. Colberg 94. 

2. Stargard 8i. 

3. Stolp 83. 

4. Pyritz 8i. 

5. Treptow 81. 

6. Neustettin 06. 

7. Demmin 4:?. 

8. DramborgSa 

9. Anklam :i\ 
10. Greifenbg.20. 



IJ 



1. W ongrowitz49. 

2. Posen, Mar. 
G. 32. 

3. Iao wracla w32. 

4. Ostrowo 27. 

5. Lissa 16. 

6. Meseritz 9. 



vi 

I 

'1 



345 







Sommer-Semester 1868. 


Für Pro- 
gymnasien. 


Sommer-Semester 1873. 


nnz. 


Ueber 200 
Schüler. 


Für Gymnasien. 

* 

Bis zu 200 Schaler 




Für Gymnasien. 


FttrPro- 
gymn. 

Nur 
anterlOÜ 
SchtÜer. 




Nur unter 

200 
Schüler. 


Ueber 

200 

Schüler. 


1 




f. Breslau/ 


1. Breslau, Elisab. G. 


198. 


l.Ohlau 


I.Bres- 


1. Breslau, 


1 . Breslau, Friedr. G. 






^r. 


2. Breslau, Friedr. G. 


109. 


71. 


lau, 


Joh.G.183. 


89. 






llagdal. 


3. Breslau, Matth. G. 


79. 




Elisab. 


2. Breslau, 


2. Ohlau 88. 






G. 3?5. 


4. Görlitz 


72. 




G. 244. 


Mar. Magd. 


3.Glogau, ev. G. 85. 




hl^ 




5. Jauer 


62. 






G. 175. 


4. Jauer 74. 




i« 




6. Glogau, ev. G. 

7. Liegnitz, G. 

8. Bunzlau 

9. Gleiwitz 


60. 
58. 
40. 
33. 






3. Liegnitz, 
G. 110. 


5. Görlitz 63. 

6. Breslau, Matth. G. 

60. 

7. Waidenburg 42. 

8. Bunzlau 40. 
9.Kattowitz 26. 








1. Halle, Stadt. G. 


104. 






1. Halle 


1. Nordhausen 88. 








2. Burff 

3. Ouedlinburg 

4. Magdeburg, Dom G. 


86. 






Stadt G. 


2. Burg 80. 




Ife. 




64. 






184. 


3. Wittenberg 76. 




f» 




55. 








4. Quedlinburg 73. 

5. Halberstadt 55. 








5. Magdeburg, Pädagog. 


48. 














6. Wernigerode 

7. Stendal 


39. 








6. Stendal 40. 








29. 




1 

1 










I.Flensburg 


100. 




I.Kiel 91. 


* 


Ifv 




2. Kiel 


79. 


1 


2. Flensburg 79. 






3. Hadersleben 


42. 


( 


3. Schleswig 31. 




w 


. 


4. Altona 


41. 








4. Altona 25. 




• 




5. Glückstadt 


31. 








5. Glückstadt 23. 




■• 




6. Schleswig 

7. Husum 


19. 
12. 








6. Husum 23. 

7. Plön 22. 








■ 










8. Hadersleben 17. 






1. Hanno- 


I.Stade 


103.! 




1. Hannover, 


1. Hildesheim, 


I.Nor- 




ver 229. 


2. Göttingen 


99.! 




Lycenm II 


Andr. G. 84. 


den 






3. Lünebur;^ 


93. 




156. 


2. Lüneburg 82. 


29. 






4. Hildesheim, Andr. G. 


63. 




2. Hannover, 


3. Celle 80. 








5. Celle 


45. 




Lyceum I 


4. Osnabrück, 








6. Hameln 


42. ! 


145. 


Raths G. 80. 








7. Lingen 


42.: 




3. Göttingen 


5. Hameln 55. 








8. Clausthal 


;t-». 1 




109. 


6. Emden 34. 








9. Aurich 


29. 






7. Lingen 25. 








' 10. Meppen 
11. Osnabrück, G. Carol. 


29. 






8. Clausthal 22. 








24. 








9. Aurich 21. 








12. Emden 

13. Osnabrück, Baths G. 

'• 1. Bielefeld 


23. 
15. 

J26. 








10. Osnabrück, 
G. Carol. 19. 




U 




1. Bochum 




I.Bielefeld 


1. Bochum 22. 




u 




2. Dortmund 


37. 


(-) 37. 




114. 


2. Herford 20. 








3. Herford 


19. 




1 






1. 


1 

1 

1 






I.Fulda 20. 








'I.Düsseldorf 


156. 






I.Düsseldorf I.Wesel 98. 




■- 




, 2. Duisburg 


114. 






198. 2. Elberfeld 96. 




n 




S.Essen 


79. 




1 2. Duisburg ' 3. Aachen 95. 




■ 




> 4. Elberfeld 


46. 




138. 4. Essen 71. 




h 




5. Emmerich 


33. 




1 
1 


5. Kreuznach 60. 








6. Saarbrück 


22. 








6. Saarbrüok 40. 
















: 


7. Emmerich 21. 






5 


81 


. 6Vor- 
1 schulen. 


4 2Ö 1 66 


TVor- 


) 




86 Vorschulen. 


109 Vorschulen. 


schul. 






92 Yonchulen. 




1 




116 V 


onichttlen. 





346 



Sohttlerfrequens der mit Beal-Lehxansta] 



Provinz 



Sommer-Semester 1868. 



Für Bealscholen 1. 0. 



Ueber 200 
Schüler. 



Bis 200 Schüler. 



Für Realschulen 
2.0. 



Nur anter 200 
Schüler. 



Für anerkannte hö- 
here Bürgerschulen. 



üeber 

200 
Schüler. 



Bis 200 
Schüler. 



In die Kat«gQ 
aufgenomma 



Ueber 

200 
Schüler. 



1. Prenssen« 



1. Elbing 106. 

2. Danzig, BS, zu St. 
Johann 72. 

3. Tilsit 72. 

4. Königsberg L F., 
Bargschule 51. 

5. Wehlau 46. 

6. Danzig, BS. zu St. 
Petri 26. 

7. Königsberg i. F., 
Stadt BS. 24. 



2* Branden- 
burg. 



8. Pommern. 



1. Berlin, 
Luisen- 
städt. RS. 
211. 



1. Stettin 

246. 



4. Posen. 



5. Sehleaien. 



1. Berlin, Königs- 
stadt. RS. 187. 

2. Berlin, Dorotheen- 
städt. RS. 153. 

3. Frankfurt a.0. 160. 

4. Brandenburg 123. 
6. Ferleberg 73. 
6. Wittstook 70. 



1. Berlin, Luisen- 
städt. Gewer- 
besch. 154. 

2. Spremberg 

106. 

3. Lübben 104. 



1. Bromberg 144. 

2. Posen 73. 

3. Fraustadt 29. 



1. Breslau, BS. z.heil. 
Geist 197. 

2. GörHtz 89. 



1. Marienwer- 
der 128. 

2. Gximbinnen 

78. 
3.Pillau dl! 



I.Berlin, An- 
dreasschule 
117. 

2. Neustadt- 
Eberswalde 

71. 

3. Fürsten- 
walde 54. 

4.'Wriezen40. 



1. Lauenbu: 



%. 



347 



yerbnndenen Yonehiileii. 





Sommer 


-Semester 


1873. 






f or Reabduden 1. 0. 


Für Eeabchalen 2. 0. 1 


Für anerkannte 


In die Kale- 
gorie aufge- 






. 


hShere Bfizgersehnl^L 


nommene. 


■ 


üeber 200 1 




Ueber Bis 


200 bis 1 Bis 100 


200 bis Bis 100 


^är «^n, »» ^« 


100 WJ 


M Schüler. ! Schaler. 


Sehn- 101 Schaler. 


^ ^, »«1 SchükT. 


Schü- Scha- 


1 
1 
1 


1er. Schaler. 


Schaler. Schaler. 

i 


ler. * ler. 


1. Elbing 1. Konigsbei^ 
113. L P^ BoTg- 


1 

1 


, L Gambin- 
nen S4. 


i 
1 


ilüsitlll. schale 89. 


l 


; 2. PiUan 27. 

1 


j 
i 


BS. zu St 


1 


1 
1 


1 
1 


< Petri 50. 


1 I 


1 




aDanzig. 


' 






BS. za St. 






i 


Johmnn 47. 






1 
1 


,4.WeUma42. 








5. Konigsbeif 




1 


■ 


L P., «tidL 






• 


BS. 26. 






1 


1. Beiüo. 1 . Branden- 


LBer- 1. Lüb- LSprem- 


LBerlin. L Fürsten- 


1 
1 


^tädt. RS. iPerieberp 


lin. ben btrg H5. 


Andre^ valde <W. 




Lm- 108. , 


aascho' 2. Lmdk^en- 




yfO. «1. 


WTl- 


le 179. valde 3$. 


1 


2.BeriiiLSo. 


Btidt. 


2. Xeo- 3. Wrieien 




pLien BS. 


Oe- 


«tadt- ^. 


. 


179.1 


wer- 


Ebers- 




3. Berlin. 


besch. 


valde 




Friedrich»- 


227. 


127. 




BS. 17a' 








i Berlin. ! 








DoTXjthe- 




1 




eLst BS. 


» 








153. 








1 


9.Fnnkfart 












Ä.O. 152. 










1 


L Stettin 


1 

1 L Stettin53. 


L Woljai* 




le». 










1 


3.WolIiit5Z 

1 




LBromberg LBsvicz 7B. 










18a. 2.7n.nfrtedt 








1 


iPwnieO.' Ä 










l. fireskn. L Grnnben 
RS.e.hdL fö. 


1 


1 




LBmy- 








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Gtist 195l 2.Bprort;tM 








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4S. 








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3. Tviioa ilc 








WOß- 


40. 


1 


1 


b«rr 


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1 
i 


1 


' 


1 


^ .1 ' 



350 



HanptnuBammeiistelliuig der Freqaras der Öffentlichen Gymnu 



Im 


Provinz. 


• 

a 

1 

es 

tS9 


Zahl der Lehrer 


Gesammtfrequ. 
am Bchluaa dea 
Wintersemest 

1867—1868, 

reap. 1872—73. 


Gesammtfrequenz im Sommersemester 1868, 


resp 


Born* 
mar- 


an 4 


len Oymnatien. 


an den mit denaelben ' 
verbünd. Vorech. 1 


ii 


L den Gymnasien. 


1 


ia 

Von 


Ba- 
meatar 

dea 
Jahrea 


Wlasenaeb. Lehrer 
aller Beholen. 


•A 


li 

S 

3 

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1 


i 

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ja 
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J3 



1 


1 

1 

.s 


1 
1 


I. 


Ol. 

n. 


GL 
TTT. 


CL 
IV. 


Gl. 
V. 


CL 

VL 


f 
1 


11 


s 
16U 


1868 




M 


868 


11 


18 


88 


87 


6614 


748 


686 


1141 


1808 


1808 


1888 


1187 


7218 


•S9 


1873^ ^' P^^s^^>^« 

1 


24 


289 


13 


21 


35 


33 


7214 


869 


717 


1237 


1917 


1278 


1349 


1435 


7933 


719 


ilTi 


1868 


1 £• Branden- 


26 


878 


8 


86 


66 


86 


7788 


1391 


678 


1867 


8804 


1644 


1604 


1638 


0036 


1302 


17« 


1873f l^HTJT. 


28 


433 


1 


28 


64 


49 


8911 


1729 


837 


1631 


2659 


1676 


1G47 


1810 


10,260 


1349 


na 


1868) 

18731 ^* Poiniiiom. 


18 


160 


1 


1 


84 


u 


8468 


660 


888 


618 


939 


761 


788 


708 


3960 


602 


;4j 


16 


199 


3 


1 


31 


24 


4387 


720 


449 


746 


1143 


846 


879 


934 


4997 


610 


9n 


18681 

1873/ *• ^^**"- 


10 


166 


19 


6 


18 


8 


8809 


868 


849 


461 


1018 


619 


618 


vOo 


3673 


404 


36J 


12 


156 


16 


4 


14 


14 


3659 


412 


334 


624 


1045 


684 


739 


715 


4141 


482 


55 


1868) 

187^1 ^' Schlesien- 


84 


808 


84 


80 


64 


84 


7947 


805 


748 


1801 


8187 


1663 


1498 


1504 


8841 


»04 


103 


32 


369 


32 


26 


68 


25 


9252 


968 


950 


1614 


2518 


1685 


1719 


1870 


10,356 


1104 


r>5 


1868 


L A^ fioAlaoAn . 


85 


27:{ 


9 


6 


69 


16 


6878 


881 


684 


978 


1681 


1187 


U06 


1068 


6488 


1210 


421 


1873/ "• " ^"" 


24 


277 


9 


17 


51 


20 


5733 


394 


733 


1118 


1741 


1136 


1041 


1043 


6812 


1079 


5'> 


i8«8^ 7.8cMe8wig- 
1868/ Holstein. 


10 


108 


• 


1 


19 


7 


1849 


868 


148 


190 


816 


884 


818 


386 


1630 


2S1 


SS 


10 


119 


• 


4 


17 


9 


1429 


203 


171 


249 


371 


337 


348 


337 


1813 


384 




1868 

18731 ^' *^*'*"®^*'^' 


17 


in 


8 


6 


83 


80 


8680 


491 


880 


468 


681 


608 


680 


066 


3262 


•42 


1«« 


18 


184 


2 


13 


31 


22 


3146 


571 


435 


594 


837 


585 


700 


729 


3880 


734 


yt 


^®*®l e.Westfalen. 
1873/ 


16 

18 


176 

194 


16 

20 


81 

26 


16 

16 


4 

4 


8861 

3748 


188 

83 


667 

724 


788 

853 


804 

900 


466 

475 


641 

629 


518 

638 


S7M 

4219 


341 

471 


IS 

i:i 


i868\ 10. Hessen- 


10 


116 


14 


9 


88 


e 


1767 


• 


810 


417 


666 


840 


806 


806 


2844 


4S7 




1873 


f Hassan. 


11 


140 


11 


4 


24 


3 


2178 


8 


307 


504 


695 


414 


384 


342 


2646 


46e< 


" 

« 


1868 


ll.Rheinpro- 
Tini nnd 


84 


801 


86 


88 


47 


15 


6868 


886 


888 


U84 


1017 


938 


1016 


1083 


60€6 


203 


41 


1873 


Hohenzol- 
lem. 


25 


308 


25 


16 


48 


20 


5908 


720 


663 


970 


1351 


923 


1112 


1131 


6150 


242 


•19 


1868] 


•) 


197 


8868 


186 


161 


884 


161 


49,168 


6198 


6648 


8788 


13,016 


9497 


9691 


9684 


66»US 


0»4& 


1873J 


' Üauptsumme 


!218 


2668 


132 


160 


399 


223 


66,566 


6677 


6320 


• 
10,140 


15,177 


10^039 


10,5«7 


10,984 


63,207 


7643 


«1 



*) Die Enge mehrerer Ck)lamnen hat dain genOthigt, far die Beihe 1873, welche stiUrker hervortreten tollte, die kleiaerea ZiC^ra & 



361 

du Sommer-Semester 1866 und fOr das Sommer-Semester 1873. 



m den Gymiuuialschülem waren 


Qesammtabgang 


im Sommer-Semester 1868, 


resp. 


1873. 


Mithin 

am Scfa 

Son 

■emesii 

resp 


Bestand 
Ines des 
imer- 


ik der C«n£nsioB 


nach der Heimath 






in den 
Yorschnlen 


»rBl868 
. 1873 


1 

1 


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1 
1 


1 
1 

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1 
1 

146 6 60 

1 


8 


67 


17 


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769 


6 


248 


266 


6464 


764 


1.366^ . 


751 


4236 


3602 


95 


150 


186 . 1 98 

1 


■ 


75 


17 


338 


864 


5 


423 


428 


7069 


809 


IM . 


9S1 


•SM 


26S8 


77 


120 


1 

202; 4 81 


47 


88 


18 


426 


986 


9 


SS8 


647 


8060 


1S78 


201' . 


1339 


7314 


2852 


94 


147 


255 


. 90 


9 


73 


15 


468 


1057 


2 


361 


363 


9203 


1847 


tt 1 S8f 


S8S0 


I6M 


14 


M 


67 


4. 26 


1 


41 


9 


166 


646 


2 


196 


198 


6616 


647 


35; . 


353 


2872 


2084 


41 


82 


102 


9 

1 


31 


8 


40 


5' 224 

1 


501 


1 


200 


201 


4496 


787 


UN . 


778 


19(1 


IM8 


66 


74 


80 


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1 


19 


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11 


4 


284 


476 


2 


97 


99 


6200 


266 


1574 6 


960 




2194 


1909 


38 


82 


108 


10 


19 


• 


21 


7 


302 


549 


2 


197 


199 


3592 


359 


aw! . 


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4tSl 


46 


164 


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12 


66 


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608 


1018 


2 


188 


190 


7826 


846 


3711 . 


1560 


5568 


4726 


62 


198 


259 


6 


58 


8 


57 


20 


778 


1384 


3 


269 


272 


8972 


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SSM 


161 


82 


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17 


20 


12 


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490 


2 


79 


81 


6998 


644 


267* 5 


74 


3503 


3087' 


222 


136 


133 


7 


27 


6 


31 


15 


255 


610 


■ 


41 


41 


6202 


555 


18 . 

1 


is 


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467 


60 


88 


21 


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4 


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46 


6 


64 


166 


1 


66 


67 


1466 


267 


29 . 

I 


32 


1169 


535 


109 


31 


26 


• 


3 


6 


24 


3 


64 


157 


2 


22 


24 


1656 


287 


1 

1 


«8 


ISOS 


1S74 


86 


69 


76 


6 


•21 


9 


41 


6 


98 


618 


• 


84 


84 


2944 


784 


569' . 

1 


118 


2346 


1424 


110 


69 


77 


• 


41 


1 


41 


7 


113 


349 


1 


63 


64 

• 


3531 


848 


mi. . 


IM 


«47 


U14 


41 


964 


6S 


2 


12 


S 


16 


6 


199 


629 


• 


S9 


69 


S17S 


14S 


^152 . ■ 158 


2589 


1595 


35 


243 


69 


3 


17 


1 


28 


5 


244 


610 


• 


5 


5 


3609 


151 


Mi . n 


1S8S 


7S8 


67 


26 


66 


2 


• 


• 


9 


8 


80 


160 


• 


• 


• 


2084 


• 


6(6' . ■ 76 

1 


1510 


1065 


71 


36 


57 


■ 


4 


1 


7 


3 


105 


213 


• 


2 


2 


2433 


18 


1 
WS, . ua 


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61 


S48 


118 


22 


62 


8 


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16 


628 


1128 


2 


162 


164 


4967 


296 


929. . 188 

f 1 

* 

1 . 


3911 


2117 


122 


305 


145 


9 


91 


• 


94 


13 


548 


1205 


3 


287 


290 


4945 


527 


r«u' 9 




St,480 


M,S46 


687 


1S21 


1024 


66 


664 


88 


416 


111 


6006 


6S70 


26 


1487 


1612 


49,746 


6626 


»438' 11 

1 


6609 


37,212 


M,996 


999 


1479 


1417 


44 


479 


40 


491 


110 


3439 


7499 


19 


1870 


1889 


»,706 


7175 



d52 



Hanptwigammenrtellmig der Freqaeni der öffenflioheii Gymnai 







0) 


Zahl der Lehrer 


Gesammtfrequ. 
am SchlnM de« 


Gesammtfrequenz im Sommersexnester 1868. re^p, 


im 




• IM 

3 
d 










WintersemesL 

1867—68. 
resp. 1872—73. 










Som« 


an den Progyin- 
naiien. 


\h 




1 in 


Hier- 


Provinz. 


1 








an den mit denselben 
bondenen Vonohu 














1 _ 


8e. 
meetcr 

dei 
Jahre«. 


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18731 »•''"««»»• 


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27 


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37 


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12 4^ 


1 

i8«8l 2. Branden- 


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10 


22 


20 


26 


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127 


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1873J biirg. 


1 


7 


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2 


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100 


■ 


19 

1 


19 


30 


26 


39 


133 


33 . 


1 

1868) ^ ^ 


a 


12 


■ 


3 


8 


228 


60 


• 


14 


48 60 


70 


76 


267 


44 S 


1873| *• >*•"""•"• 

r 


2 


14 


■ 


2 


3 


294 


67 


3 27 


115 


54 


76 


82 


357 


63 lOi 


1 

1868) , ^ 


1 


7 


2 






192 




. 


14 


41 


47 


48 


68 1981 


« . 


1873 1 *• ^^*•^"^• 


3 


23 


4 


2 


3 


404 


53 






65 


98 


93 


117 


130 


503 


99 » 


1868) , « ^, , 

Aonnf 5. Schlesien. 

Iö73 


9 
• 


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• 




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• 


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• 




1 
1868) 


1 


2 


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1 




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10 


26 


• 


SS 


6 


18731 ^' ^*®**®"- 

1 


2 


6 


1 


2 




125 










35 


37 


5a 


50 


177 


52 . 


^^\ 7. ScUeswig- 


■ 


• 


• 


■ 




■ 




• 






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• 


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a 


« 


1873] Holstein. 

1 


• 


• 


• 


e 




« 




1 






• 


• 


• 


• 


• 


. ♦ 


1868) 


1 


6 


• 


■ 




89 


• . 


• 




5 


18 


21 


66 


98 


107 


18 


.g-,g> 8.HannoTer. 


1 


6 


• 


1 


1 


104 


19 


« 




10 


22 


22 


30 


52 


136 


32 2 


• 

1868) 


6 


68 


6 


4 




461 




« 




74 


12$ 


98 


92 


76 


460 


22 


18731 ^•^®9*'^®'*- 


5 


27 


5 


5 




401 








115 


93 


54 


70 


88 


420 


19 


i868ho. Hessen-* 


1 


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2 


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70 




1 




6 


19 


18 


20 


20 


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1873J Nassau. 


1 


4 


2 


1 




106 








18 


33 


28 


26 


30 135 


29 . 


^^hl. Bheinpro- 


12») 


69 


16 


20 




1087 








182 


208 


198 


289 


SflO 1142 


» 


1873J Tina. 


13^) 


89 


16 


19 




1187 




• 


144 


262 


190 


282 


376 


11^4 


67 


1868) _ 


26 


148 


24 


so 


7 


2219 


146 


• 


266 


479 


467 


698 


618 


t417 


m 1 


1873 


> Manptsamme 


29 


185 


31 


35 


8 


2863 


162 




3 


408 


704 


549 


719 


886 


3269 


40r} -l 



>) ExoL d. Progymnaa. in Neuwied, detsen Angaben in die Frequens-Üebenicht der höheren Bflrgtnchiil«D 



^«".merk. zurUeberschrift: I)urch einen Druckfehler ist in d. oberst Zeile Gymnasien axsatatt Pl^fT» 



363 



das Sommer-Semester 1868 und fOr das Sommer-Semester 18^. 



OS den Progymnasialschülern 


C 


resammt-Abgang im Sommer-Semester 1868, resp. 1873. 


Mithin Bestand 

am SchlsM im 

Sommer- 


in Confemon 


nach der HoinuUh 


TOD den FrogyiniiMieii 


▼on den 
Torecholen. 


Semesters 1868, 
resp. 1873. 




1 


naeh AbsoW. de« 

Curmu der ob. 

ClMM, auf 


ohne AbeolYirang des 
CursTis der ob. CL, maf 


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1867—1868, 
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Gesammtfirequenz im Sommer-Semester 1868, resp. IK; 



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3289 



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1325 



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3848 



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6651 



4168 

4952 



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6494 

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26,187 



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Die Lehnr fongiren avoh »n dm befereffenden GyrnnMien und tind bei di«Ma attl|i«fllbil 



1 



355 



■Ber-Semaster 1868 mid Tom Sommer-Semeiter 1878. 

Ordnung. 



den Zöglingen derBealsch. waren 


Gesammtabgang 


im Sommer-Semester 1868 


, resp. 1873 \ 


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ift der Confenion 1 


nach der Heinuth 1 


in den Bealecholen 




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r das Sommer-Semester 1868 und fttr das Sommer-Semester 1878« 

lere Bürgerschulen. 



deo Zöglingen der höheren 
Bm^encholen waren 


Oesammtabgang im Sommer-Semester 1868, resp. 1873 


Mithin Beataad 

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360 



In die Kategorie der hSherei 



Im 


Provinz. 


Zahl der Anstalten. 1 


Zahl der Lehrer 


Oesammtfkvqu. 
am 8«hlitaa dea 
WIntersemeat 


IGesammtfrequei 


izim i 
heren I 


^mmersemester 1868, 


resp. IJ 


Bom* 
mer- 


*n den höheren 
BOrgemohnlen. 


an den Vorschulen 
derselben. 


1867—08. 1 
reep. 1872—73. 1 in den hO 


tftrgerschulen. 1 


in da 
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Jahrea. 


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18681 

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1868] 

18731 


^ 5. Schlesien. 


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14 

11 


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47 


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18681 

187^ 6. Sachsen. 


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1873 ( Holstein. 

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1868 

V S.HannoTer. 

1873] 


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418 


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22 


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63 


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1868 

1873 

18681 


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984 


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1) Die Lelirer gehören auch den betreffenden GymiiMieD an nnd tfnd bei dlaion AUf^efühTt 



361 



Irgerschnlen vorläufig aafgenojnmene Anstalten.') 



dt^n Zooflingen der liöliei 
Bargenchalen waren 


ren 


GesammtabgHiig 


im Sommer-Semester 1868 resp. 


1>73 




Mithin R 
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nach der Heiaath | 


Ton den hAheren Bfixgenchnlcn 




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762 264 


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2 42 


77 


1 

• 


9 


9 


965 


310 










■ 




1 


1 
i 















r di4j.>nig»n sind berflcksicbtigt, deren Entwickelnng in dem Grade vorgeMrhritten war, dasi di« regelaii^sige Kinaendinig Ton Fre- 
Mi^vordnet werden konnte 



362 



Becapitolatioii der Schüierfreqaenz der höheren Schalen fttr d 



Im 




Gymnasien. 






Progymnasien. 




Realschulen 1. Ordnunj 


Som- 




















i 


mer- 
























1 


8e- 
meater 

de« 
JahrM. 


Provinz. 


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1 

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> 1. FreuBsen. 

1873 1 


82 


7213 


629 


769 


6464 




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2801 S77 324 


24 


7933 


719 


864 


7069 


1 


154 


12 


29 


125 


9 


3143 


442' 32S 

1 


i8«8l 2. Branden- 
1873) bnrgr. 


26 

28 


9085 

10,260 


1302 

1349 


986 

1057 


8050 

9203 


1 

1 


127 

133 


27 

33 


17 

8 


110 

125 


11 

12 


1 
3991 «n , 46« 

49781 061 rxlj 
1 


1868) 


18 


8960 


602 


346 


3616 


2 


267 


44 


26 


242 


4 


1 

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18731 ^•P^™™®'^'*- 


IG 


4997 


610 


501 


4496 





357 


63 


30 


327 


4 


1275' 


159' \i^ 


1 

> 4« Posen. 

1873) 

1 


10 


3073 


464 


47 


3200 


1 


198 


6 


28 


170 


4 


1684 


i 
S90 , 166 


12 


4141 


482 


549 


3592 


3 


503 


99 


75 


428 


4 


1522 


292, 143 


1 

> 5. Schlesien. 

1873) 


24 

32 


8841 

10,356 


894 

1104 

1 


1018 

1384 


7828 

8972 


• 


• 


• 
• 


• 


• 


7 

9 


2683 

3035 


SM 2:7 

542, 3i:^ 


1 

1868) 


26 


6488 1210 


400 


6008 


1 


33 


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30 


6 


2662 1 &t9 244 


18731 *• Sachsen, 

1 


24 


6t>12 


1079 


610 


6202 


2 


177 


52 


11 


166 


6 


2916 


543 27' 


18«»! T.ScWeswigr- 
1373 1 Holstein. 

1 


10 

10 


1630 

1813 


281 

384 


166 

157 


1466 

1656 


• 
• 




• 
• 


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2 


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1 
78 2" 

1 


1 

*^*^i 8. Hannover. 

1873) 


17 

18 


8262 

3880 


642 

734 


318 

349 


2944 

3531 


1 
1 


107 

136 


18 

32 


6 

8 


102 

128 


3 

9 


826 

2894 


1 

614 21^3 

1 


1 

^®***l O.Westfalen. 

1873) 

1 


16 

18 


3702 

4219 


341 

471 


629 

610 


3173 

3609 


6 

5 


460 

420 


20 

19 


71 

106 


389 

314 


8 

9 


1612 

1935 


S31 . 162 


1 

18681 10. Hessen- 


10 


2244 


477 


160 


2084 


1 


83 


13 


7 


70 


1 


100 


4« 


1873) Nassan. 


11 


2646 


4 68 


213 


2433 


1 


135 


29 


3 


132 


3 


861 


1.^1 7« 


--1 ''viSrd'' 


24 


6066 


203 


1128 


4937 


12 


1142 


66 


208 


034 


11 


t7t9 


ICfi 422 


1873) Hohenzol- 


25 


61f)0 


242 


1205 


4945 


13 


1254 


67 


175 


1079 


12 


3414 


205 '-ä^ 


1 lern. 

1 


























1 


1868) „ , 


107 


66,113 


6946 


6870 


49,743 


26 


2417 


198 


364 


2063 


64 


10,017 


«0«S $2«i 


1873 


. naupisumme 


218 


63,207 


7642 


7499 


55,708 


29 


3269 


406 


445 


2824 


79 


26,187 


4095 27 ■ 



363 



nmer-Semester 1868 und das Sommer-Semester 1873 nach FroTinzen. 



klicbulen 2. 


Ordnung. 


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1 

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In 
höh. 


die Kategorie der 
BS. aufgenommen. 


Höhere Schulen überhaupt. 


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1300 


10,560 


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13,796 


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18,133 


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1884 


16.249 


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• 


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2 


198 


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22.5 43 


25 


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36 


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16 


6456 


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657 


4798 


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• 


• 


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19 


6166 


873 


767 


5399 


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1 


160 


89 


10 


140 


1 


142 


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6 


136 


38 


11,716 


182« 


1811 


10,406 


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2 


261 


54 


27 


234 


2 


182 


30 


18 


164 


45 


13,834 


1730 


1742 


12,092 


• 






8 


S61 


79 


21 


340 


• 


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36 


9544 


1824 


758 


8786 


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41 


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6 


776 


197 


62 


714 


• 


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• 


• 


• 


39 


11,232 


1949 


994 


10,238 


ftJ 49 


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91 


• 


• 


• 


• 


• 


4 


252 


78 


31 


221 


16 


2064 


408 


287 

• 


1777 


Sl 122 


48 


803 


6 


898 


87 


47 


351 


1 


94 


24 


4 


90 


22 


3370 


695 


276 


3094 


J43 77 


16 


227 


1 


165 


21 


5 


150 


18 


1852 


437 


166 


1697 


41 


6444 


1461 


562 


6882 


• • 


• 


• 


14 


1655 


334 


12(J 


1535 


2 


184 


45 


12 


172 


44 


8749 


1759 


712 


8037 


U« 29 


17 


129 


1 


78 


IS 


8 


70 


2, 268 


60 


11 


247 


34 ' 6166 


79S 


798 6868 


• • 


■ 


■ 


4 


518 


121 


45 


473 


• 


• 


• 


• 




361 7092 

1 


1019 


975 


6117 


1103 219 


99 


1006 


2 


646 


182 


17 


620 


8 


1105 


196 


89 


1016 


27 5283 


1182 


880 1 4008 


"M 2^.H) 


62 


1019 


12 


2306 


518 


185 


2121 


3 


289 


55 


35 


254 


35 7318 


1407 


568 


6750 


w; 27 


SS 


234 


11 


1407 


88 


237 


1170 


2 


171 


36 


6 


165 


61 1 11,7S1 


570 


2034 


9747 


»jTri . 95 


39 


637 


12 


.1545 

1 


104 


219 


1326 


2 


264 


50 

* 

i 


4 


260 


6613,303 


763 


2170 11,133 


UI« 6S2 


425 


2854 


31 


4464 


683 


484 


3950 


t 

i 

3K ' 4123 


1 
1019 


1 
1 

337 378« 


360 


90,288 


12,640 


10,212 


80,071 


1 


869 


4376 


73 


99J9 


1893 


019 


8980 


11 


1012 


205 


77 


065 


426 


108,370 


14,970 


12,106 


' 06,273 



362 



Becapitulation der Schttierfreqaenz der höheren Schulen für 



Im 
Born- 


Provinz. 


Gymnasien. 




Progymnasien. 


1 

Bestand. 


Realschulen 1. Ordnui 


mer- 

8«- 
raeater 

des 
Jahre«. 


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1868) . _, 

^ „^y 1. Frenssen. 
1873) 


22 


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629 


769 


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• 


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9 


2801 


1 

S77 a24 

1 


24 


7933 


719 


864 


7069 


1 


154 


12 


29 


125 


9 


3143 


442 32t^ 

1 


1 

18««1 2. Branden. 
1873) bnrjr. 


26 

28 


»086 

10,260 


1802 

1349 


986 

1057 


8060 

9203 


1 

1 


127 

133 


27 

33 


17 

8 


110 

125 


11 

12 


8991 

4978 


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1 


1868) 


13 


8960 


602 


846 


8616 


2 


267 


44 


25 


242 


4 


1129 


116 ' 110 


187S ^•P^'wmem. 


16 


4997 


610 


501 


4496 


2 


357 


63 


30 


327 


4 


1275 


159 ; 12t) 


1 

1868 - -, 

^^\ 4. Posen. 

1873) 

1 


10 


S678 


464 


47 


8200 


1 


198 


6 


28 


170 


4 


1684 


4 
* 1 

«09 1«« 


12 


4141 


482 


549 


■3592 


3 


503 


99 


75 


428 


4 


1522 


292 ; 143 

1 


1 

18681 . o , , , 

> 5. Schlesien. 

1873) 


24 

32 


8841 

10,356 


894 
1104 


1018 

1384 


7828 

8972 


• 
• 


• 
• 


• 

V 


• 
• 


• 


7 

9 


2583 

3035 


3«s st: 

542 3i;i 


1868) 

1873 ^* Sachsen* 

1 


26 


6488 


1210 


400 


6098 


1 


33 


6 


3 


80 





2083 


•39 344 


24 


6S12 


1079 


610 


6202 


2 


177 


52 


11 


166 


6 


2916 


543. 27' 


1 

1868) 7.Schle8wisr- 
1373 1 Holstein. 

1 


10 

10 


1630 

J813 


281 

384 


166 

157 


1466 

1656 


« 
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■ 


• 
• 


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• 


• 

2 


• 

214 


1 

• 

78 ' 2i» 


1 

} 8. Hannover. 

1873) 


17 

18 


3262 

3880 


642 

734 


318 

349 


2944 

3531 


1 

1 


107 

130 


18 

32 


6 

8 


102 

128 


3 

9 


826 

2894 


1 

so« M 

614 ' 2Ä^ 

1 

931 j l«ä 

4*\*^ 214 


1 


16 

IS 


8702 

4219 


341 

471 


629 

610 


3173 

3609 


6 

5 


460 

420 


29 

19 


71 

106 


380 

314 


8 
9 


1612 

1935 


18«8|^ 10. Hessen- 


10 


2344 


477 


160 


2084 


1 


83 


13 


7 


76 


1 


100 


1 
4« 


1873) Nassan. 


11 


2646 


4ßS 


213 


2433 


1 


135 


29 


3 


132 


3 


861 


131 7 


^\ ll.Rheinpro- 
*^^»l vinz und 


24 


6065 


203 


1128 


4987 


12 


1142 


66 


208 


034 


11 


2729 


i«e 4£ 


1873) Hohenzol- 


25 


6ir)0 


242 


1205 


4945 


13 


1254 


67 


175 


1079 


12 


3414 


2Cfe :- 




lern. 




























* 


1 

1868 

1873 


► Hauptsumme 


197 

218 


66,118 

63,207 


6046 

7642 


6870 

7499 


49,743 

55,708 


26 

29 


2417 

3269 


198 

406 


864 

445 


2068 

2824 


64 

79 


19,917 

26,187 


1 

40»o 27^.' 



863 



mmer-Semester 1868 und das Sommer-Semester 1873 nach Provinzen. 



al*chulen 2. 


Ordnung. 


Anerkani 
höhere Bürger 


ite 
■schulen. 

• 

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In 
höh. 

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^3 


die Kategorie der 
BS. aulgenommen. 


Höhere Schulen überhaupt. 


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5 


614 


74 


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533 


1 


160 


31 


36 


126 


37 


10.788 


1111 U99 


9589 


• • 


■ 


• 


4 


601 


91 


75 


526 


1 


29 


1 


4 


25 


39 


11,860 


1265 1300 


10,560 


»97 231 


170 


1167 


& 


825 


176 


61 


764 


2 


183 


166 


4 


179 


50 


15.498 


1 

2463 > 1702 


13,796 < 


Vr<i 194 


154 


1209 


9 


1399 


289 


133 


1266 










• 


54 


18,133 


2546 1884 


16.249 


• 


• 


• 


2 


198 


26 


44 


154 










• 


21 


5654 


687 624 


5030 


22J 43 


25 


19« 


4 


470 98 

j 


36 


434 










• 


27 


7322 


973 


718 


6604 


• • 




• 


• 


1 


• 


• 










• 


16 


6456 


769 


657 


4798 


• • 




■ 


• 


• 


• 


* 


• 










• 


19 


6166 


873 


767 


5399 


1 

• * 




• 


1 


150 8» 


10 


140 


1 


142 


36 


6 


136 


38 


U,716 


1322 1811 


10,406 


1 
* • 

1 


• 


• 


2 


261 i 54 


27 


234 


2 


182 30 


18 


164 


45 


13,834 


1730 


1742 


12,092 


1 
♦ 

• 
1 




• 


8 


1 

«61 79 


21 


840 


• 


• 


• 


* 


• 


36 


9544 


1824 


758 


8786 


fjöl 78 


41 


510 


6 


776 197 


62 


714 


• 


• 


• 


• 


• 


39 


11,232 


1949 


994 


10,238 


1 

283 49 


91 


91 


• 


• 1 


• 


• 


4 


252 


78 


81 


221 


16 


2064 


408 


287 

• 


1777 


>^ül' 122 


48 


803 


6 


398 


87 


47 


351 


1 


94 


24 


4 


90 


22 


3370 


695 


276 


3094 


Ui 77 


15 


227 


1 


165 


21 


5 


150 


18 


1852 


437 


166 


1697 


41 


6444 


1461 562 


6882 


i 






14 


1655 334 


120 


1535 


2 


184 45 

i 


12 


172 


44 


8749 


1759 


712 


8037 


H6 29 

1 


17 


129 


1 


78 


13 


8 


70 


2 


268 


60 


11 


247 


34 


6166 


793 


798 : 6368 


1 ■ 


• 


• 


4 


518 1 121 


45 


473 


• 


■ 


• 


• 




36 


7092 


1019 


975 6117 


U05 219 


99 


1006 


• 
2 


1 
646 1 182 


17 


629 


8 


1105 


196 


89 


1016 


27 5283 


1132 


880 4903 


l'^M 2()6 


62 

1 


1019 


12 


2306 518 


185 


2121 


3 


289 


55 


35 


254 


35 


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Eecapitalation 


der 


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365 



listalten Tom Sommer-Semester 1868 und vom Sommer-Semester 1873 



skieo. 



Pnr Realschulen 2. 0. 


Für anerkannte 
höhere Bürgerschulen. 


Für in die Kateg. der höh. 
BS. aufgen. Anstalten. 


Für höhere Lehranstalten 
überhaupt 


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BeoapitalaÜon der Sohttler-F 








requenz 


für das Sommer-Semester V. 






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367 



id für das Sommer-Semester 1873 nach den Schuleategorien. 



ht Vorschulen. 



1. h73. 


Von ( 

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len Schülern der Gymn.-Anstalten 
waren 


Gesammtabgang von 
Crymn.- A nstalten 


den 


Desgl. von den 
Vorschulen 


Mithin B«aUDd 
am SebloM des 
SoiBiBttrMmMtc m 
1808 r««p. 1873. 


1 VorKh. 


1 der Confeesion 


nach der Heimath 


mit dem Roife- 
seugniss. 


Auf andere 
Gymn.-Anst 


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709 1373' 1181 


874 


112 


3244 


6734 


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1646 


61,796 


5790 


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44.7rjO 


15,867' 11 


5898 


39,010 


26,436 


1030 


1547 


1533 


1044 


113 


3707 


7944 


19 


1948 


1967 


58,532 


7379 



t Vorschulen. 



>73. 


Von den Seh 

nach der Conl 


üler 


n der Reallehranstalten 
waren 


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isammtabgang von 
Real-Lehranstaltei] 


den 

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Des^l. von den 
Vorschulen 


Mithin BMUnd 
am SchloM dea 
8omm«ra«mc«ter« 
1868, reap. 1878. 


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ession 


nach der lleimath 


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Auf andere 
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137 387 


27 


1687 


2232 


8 


746 


768 


17,686 


2710 


141U 


20,871 


2971 


10 


2320 


17,541 


7903 


743 


197 


133 559 


35 


1843 


2767 


15 


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786 


23,420 


3922 


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2440 


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2478 


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2H54 


9S9 


:;.>o 


3617 


312 

1 


* 


816 


3571 


960 


214 


10 


11 


82 


5 


261 


369 


4 


196 


300 


4376 


12;)0 


4it 


3819 


860 


7 


268 


3139 


1267 


88 


28 


71 


86 


7 


292 


464 


1 


171 


172 


8960 


1228 


1^ 


7910 


1508 


2' 509 


6907 


2849 


173 


73 


68 


218 


11 


579 


949 


10 


251 


261 


8980 


2582 


476 


3468 


t 

486 


. > 229 


3061 


1003 


61» 


6 


36 


69 


9 


217 


337 


7 


84 


91 


3786 


988 


n 


786 


207 


1! 48 


762 


264 


1(. 


4 


9 


20 


2 


42 


77 


■ 


9 


9 


0G5 


310 


2966 


24,041 


S882 


26; 2906 


22,222 


8990 


641 


129 


389 


697 


48 


2366 


3478 


22 


U09 


U31 


28,276 


6866 


2789 


33,184 


4998 


19 


3702 


28,781 


11,976 


1146 


284 


221 


879 


53 


2725 


4162 


29 


1227 


1256 


37,741 


8064 



368 



Höhere Schalen überli» 



Im 




Zahl der Lehrer. 


Fraqn. a. Sehlaaa 

doa WinUr-Bem. 

1807-.« 


Gesammtfrequenz innerhalb des Sommer-Sem. It 


RAin. 


Zahl und Art 

der 

Anstalten. 










reap. 1 


B7S-4S. 

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in den höheren 
Schulen. 




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CL 
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II. 1 IIL 

i 


1 

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IV. 1 V. 

1 


CL 
VL 


Ueber- 
hAvpt 


r 


1868 


228 Oymn. Anst 


2606 


149 


161 414 

1 


168 


61,887 


6646 


6648 


8986' 16,494' 9964 10,189 10,2d2 


68,630 




1873 


247 


2853 


J63 


160434 


231 


58,4'>8 


6839 


6323 


10,548 


15,881 


10,588 11,266 11,870 

i 1 


66,47ti 




1868 


147 Beallehranst 


1869 


82 


48 


248 


169 


26,666 


4961 


929 


4089t 712S 


699l' 6641> 6S80 


Sl,763 




1873 


179 


1679 


98 


bS 


293 


216 


34,97i 


6531 


1665 


6510 


9580 


8357 8383* 8408 

1 


41,iHj3 




1868 


S69 höh. Bchulen 


S806 


2S1 


199 


662 


687 


77,746 


10,274 


6677 


16,072 


90,617 


16,956 


16,680 


16,662| 00,ä^ 


1 


1873 


426 


4532 


261 


218 


727 


447 


93,400 


13,370J7988; 16,058 


25,461 


18,945 


19,649 


20,278 


lO^s^M^ 



Verhältniss der Zahl der höheren Schulen i 









• 


Zu Anfan 


g des J 


ahref 


i 1869. 








Provinz. 


Fl&chen- 
räum. 


Zahl 
der 
Gymna- 
sien. 


Mithin 
l.Gjmn. 

auf 
wie viel 


Zahl 

der 

Pro- 

gyinna- 

sien. 


Mithin 

IPro- 

Symn. 

auf 

wie Tiel 


Zahl 

der 

Beal- 

schttlen. 

1.0. 


Mithin 
l.BS. 

1.0. 

auf 
wieviel 


Zahl 
der 
Real- 
schulen 
2, 0. 


Mithin 
l.RS. 

2.0. 

auf 
wie Tiel 


Zahl 

der 

höheren 

Bllrfrer- 

schulen. 


Mithin Oesammt. 3ü 

1 höh. sAhl d«r b 

BS. höheres 1 

> auf Li«hr- a: 

wie viel anstalten ^-zt 




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DM1. 




DM1. ? 




DM1.? 




DM1.? 




DM1.? 


— 


1. Prendsen« 


1178,(13 


22 


54 


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■ 


9 


131 


• 


• 


6 


196 


37 


2. Branden- 
burg. 


784,14 


28 


26 


1 


734 


10 


73 


5 


147 


8 


92 


52 


8. Pommern. 


676,72 


13 


44 


8 


192 


4 


144 


e 


• 


4 


144 


24 


4. Posen. 


536,61 


11 


49 


2 


268 


4 


134 


• 


• 


• 


« 


17 


6. Schlesien. 


741,74 


24 


81 


4 


185 


8 


93 


• 


« 


3 


247 


39 


6. Sachsen. 


460,63 


25 


18 


1 


460 


6 


77 


1 


460 


3 


153 


36 


7. Schleswigr- 
Holstein. 


318 


10 


82 


• 
V 


• 


e 


• 


1 


318 


3 


106 


14 


8. Hannoyer. 


699 


17 


41 


1 


699 


7 


100 


• 


• 


15 


47 


4*> 


9. Westfalen. 


368,19 


16 


23 


7 


53 


8 


46 


1 


368 


5 


74 


37 


10. Hessen- 
Nassau. 


288 


10 


29 


2 


144 


2 


144 


6 


48 


11 


26 


31 


11. Rheinpro- 
yinz n. Uo- 


507,99 


24 


21 


15 


34 


11 


46 


1 


507 


14 


36 


1 

65 


hensEOllem. 


























Summe 


6408,95 


200 


32 


36 


178 


69 


93 


15 


427 


72 


89 


:^95 



369 



id ihre Vorschulen. 



f 1873 



Von den Zöglingen der höheren Schulen Gesammtabfrang von den Gym- 

waren nasial-reflp.Keal-LehranJitalten« 




Drf^gL von (lau 
VonkjhoU'n 



nach der Heinaih 



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39.010 26,436 103 

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28.781 11.976 U^ 



1S7S USl »74 112 MM 

154715331044113 37r/7 



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1 



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^Itenranm der Pn mnge n and des gaaseo Staate. 



Zi Anfang des J^hrtf iH7A^ 



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VerhAltnifls der Zahl der höh; 











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140.498 






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343,440 






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2. Rruden. 


2,716.000 


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2,71S.OOO 


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371,600 


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543.200 


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8. PvnKidrB. 


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13 


111,203 


3 


481. 8öO 


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361,410 






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4. 1*«»MI. 


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3.-4,337 












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149,407 


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81W.440 


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(holen smr BevOlkeningszahl. 







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ItMl 

tlEit 

ner? 


- 

Einwohner- 
[' zahl am 

Schiuue de« 
>' Jahres 1871. ') 


Zahl 
der 
Gym- 
nasien. 


Also durch- 
schnittlich 
1 Gymna- 
sium auf 
wie Tiel 
Einwoh- 
ner? 


Zahl 
derPro- 
gymna- 

sien. 


Also durch- 
schnitüich 1 
Progymnasinm 
auf wie yiel 
Einwohner? 


Zahl 

der 

Beal- 

Bchulen 

1. und 

2.0. 


Also durch- 
schnittlich 1 
Bealschnle auf 
wie Tiel Ein- 
wohner ? 


Zahl 
der 

hOh. 
BS. 


Also dnrch- 
schnittUch 1 
höh. BS. auf 
wie Tiel Ein- 
wohner ? 


G«- 
lammA- 
Mhl 
1er hö- 
heren 
Lehr- 
anstal- 
ten. 


Also durch- 
schnittlich 
1 höhere 
Lehranstalt 
auf wie Tiel 
Einwohner? 


,539 


3,137,282 


24 


130,720 


1 


3,137,282 


9 


348,587 


5 


627,456 


39 


80,443 


,231 


2,863,195 


28 


102,257 


1 


2,863,195 


16 


178,950 


9 


318.133 


54 


53,022 


iäo 


1,431,713 


16 


89,482 


2 


715,856 


5 


286,343 


4 


357,928 


27 


53,026 


432 


i, 583,804 


13 


121,831 


3 


527,935 


4 


395,951 


• 


• 


20 


79,190 


m 


3,707,122 


34 


109,033 


1 


3,707,122 


9 


411,902 


5 


741,424 


49 


75,656 


119 


2,103,262 


24 


87,636 


2 


1,051,631 


8 


262,908 


6 


350,544 


40 


52,582 


53 


995,942 


10 


99,594 


• 


• 


5 


199,188 


7 


142,277 


22 


45,270 


il 


f 1,956,989 ] 

Jadegabiet: > 
3789 J 


18 


108,932 


1 


1,960,778 


9 


217,864 


15 


130,718 


43 


45,600 


>5 


1,775,246 


20 


88,762 


3 


591,749 


9 


197,250 


4 


443,812 


36 


49,312 


)6 


1,400394 


11 


127,308 


1 


1,400,394 


8 


175,049 


16 


87,525 


36 


38,900 


41 3,645,023 


25 


145,800 


16 


227,814 


15 


243,002 


16 


228,814 


72 


50,625 




24,603,761 


223 


110,330 


31 


793,670 


97 


253,647 


87 


282,802 


438 


56,173 



fach dar im Sludbnche über den K. PrvofsiscliBn Hof und Staat für das Jahr 1873 p. 829 and 890enthal«tBen Üebersicht 

24* 



872 



Kumemches Verhältniss der Schfilw beider Confeeeionen auf einigen evangelied 

kafholisohen, Simultan- nnd jttdischen Schnlanstalten. 



- 


Namen der Anstalten. 


Sommersemester 1868. 


Sommersemestei 


rli 
Ate 


Provinz. 


nnint- 
sahldar 
Schaler. 


Darunter. 


0«. 

nlüder 
Sflhfller. 


Dam 




erang»- 
liieh. 


kAlho- 
lUch. 


liach. 


kl 
Hl 


Frfuggfn, 


Braoiisberfir, Gymn. 

Neustadt, Gymn. 

Conitz, Gymn. 

Deutsch-Crone, Gymn. 
(Culm, Gymn. 
\Calm, höhere BS. 


313 

235 
446 
285 
479 
48 


105 

76 
181 
162 
118 

24 


201 
149 

230 

93 

332 

6 


361 

205 
487 
283 
452 
29 


132 

96 

227 1 
126 
128 

23 


2 
i 

1 
2 


Posen. 


Posen, BS. 

Lissa, Gymn. 

Ostrowo, Gymn. 
fBromberg, Gymn. 
1 Bromberg, BS. 

Inowraclaw, Gymn. 

Schrimm, Gymn. 


525 
331 
394 
441 
568 
251 
288 


172 

151 

77 

344 

442 

97 

36 


169 
86 

236 
28 
29 
99 

210 


500 
370 
403 
433 
529 
241 
356 


188 1 
179 

86 
315 
396 , 

95 

61 


J 

.1 


Sohlealen, 


Breslau, Elisabet-Gymn. 

Breslau, Mar. Magd. Gymn. 
/Breslau, Friedrichs-Gymn. 
i Breslau, Matthias-GFymn. 

Breslau, RS. am Zwinger. 

Breslau, BS. zum heil. Geist. 

Sagan, Gymn. 

Oppeln, Gymn. 

Batibor, Gfymn. 
INeisse, Gymn. 
INeisse, BS. 

Gleiwitz, Gymn. 


538 
750 
284 
658 
691 
529 
154 
394 
687 
405 
355 
540 


309 

616 

115 

10 

497 

404 

90 

107 

195 

45 

89 

88 


9 

22 

13 

587 

99 

69 

57 

238 

332 

347 

232 

2H4 


425 
610 
266 
652 
641 
501 
170 
316 
704 
365 
374 
340 


248 
423 1 
116 

12 1 i 
427 ' 
372 . 

98 

86 J 
176 \ \ 

41 1 

86 . 

45 


Sachsen. 


(Erfurt, Gymn. 
\Erfurt, BS. 


321 
352 


273 
301 


41 
29 


357 
457 


^2 
413 


( 


HanuoTer. 


1 Osnabrück, Gymn. Carolinum. 
{Osnabrück, Baths-Gymn. 
lOsnabruck, BS. 


i02 
130 
242 


130 
217 


102 
20 


107 
219 
367 


215 
329 


Westfalen. 


Arnsberg, Gymn. 


204 


55 


145 


222 


76 


Hesson« 
Nassan. 


Fulda, Gymn. 
Fulda, höh. BS. 
Wiesbaden, Gkvmn. 
Wiesbaden, RS. (Beal-Gymn.) 
[Wiesbaden, höh. BS. 
[Frankfurt a. M., Gymn. 
Frankfurt a.M., Musterschule. 
Frankfurt a. M., Untrr.- Anstalt der israel. Reli- 

gionsgesellschafb. 
Frankfurt a. M., RS. der israel. Gemeinde. 
Frankfurt a. M., höh. BS. 
Frankfurt a. M., Selectenschule. 


216 
120 
273 
100 
273 
213 
270 

113 

316 

373 

91 


79 
32 
218 
81 
210 
182 
237 

17 

363 

1 


129 
80 
53 
19 
50 
16 
14 

. 

2 
2 

90 


216 
92 
326 
126 
342 
211 
339 

145 
317 
470 
148 


92 
21 
2^ 
97 
231 
173 
304 

12 
452 

20 


i 
t 

1 

• 
• 


Rheinpro- 
Tinx. 


fCöln, Friedr. Wilh. Gymn. 

{Cöln, BS. am Friedr. Wilh. Gymn. 

ICöln, Stadt. RS. 

Bonn, Gymn. 

Düsseldorf, Gymn. 

Cleve, Gymn. 

Essen, Gymn. 

Goblenz, Gymn. 


392 
115 
517 
400 
307 
142 
302 
443 


169 
65 
102 
109 
104 
77 
119 
127 


190 
29 
344 
284 
191 
61 
173 
293 


455 

143 
.553 
389 
343 
135 

334 


226 
74 
145 
145 
105 
75 
126 
126 





373 



Zahl dw jttdiflcheii Sohfliw in den öfTentlichen Oymnaaen. 

(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesanuntfrequenz der Anstalt an.) 



PrOTlDZ. 



Sommer-Semester 1868. 



Sommer-Semester 1873. 



^■Mei. 



raiiei- 
OK. 



enu 



1. KSnigsberg, altst. G. 

(991) 76. 

2. Thom (298) 53. 

3. Königsberg, kneiph. 
6. r352) 46. 

4.Graadeiiz (291)39. 
ß. Conitz (446) 35. 
6. Dentsch-Crone 

(285)30. 



T.Danzig 
8.Galm 
9. Hemel 
10. Elbing 



(386)29. 
(479) 29. 
(211)27. 
(349) 24. 



11. MiirieDbiirg(360)24. 



12. Ba8tenbiirg(397) 23. 

13. Marienweraer 

(271) 22. 

14. Tilsit (443) 21. 

15. Lyck (361) 19. 

16. Insterbarg (240) 15. 

17. Neustadt (235) 10. 

18. Königsberg, Fnedr. 
CoUeg. (479) 10. 

19. Hohen8tein(221J 7. 

20. Braansberg(313) 7. 
21.Bo8sel (167) 6. 
22. Giimbinnen(244) 3. 



I.Berlin, Soph. G. 

(379) 136. 

2. Berlin, Friedr. 
Werd. G. (536) 131. 

3. Berlin, gr. Kl. 

(545) 117. 

4. Berlin, frz. G. 

(324) 94. 

5. Berlin, cöhi. (>. 

(397) 91. 

6. Berlin, Friedr. G. 

(525) 83. 

7. Berlin, Wüh. G. 

(594) 77. 

8. Landsberg a. W. 

(418) 53. 

9. Berlin, Fr. Wifii. G. 

(635) 34. 
10. Berlin, Joach. G. 

(353) 31. 
ILCfistrin (200) 18. 



12. Königsberg 

(214) 15. 
13.Prenzlaa (305) 14. 

14. Berlin, Loisenst. G, 

(410) 14. 

15. Freienwalde 

(196) 13. 

16. Zällichau (289) 11. 

17. Potsdam (364) 11. 

18. Spandau (196) 9. 

19. CFaben (285) 9. 

20. Neiirappin(377) 7. 

21. Franko (426) 6. 

22. Brandenburg, G. 

(178) 3. 
23.Sorau (1691 2. 

24. Brandenburg, B. A. 

(148) 1. 

25. Luckau (226) 1. 

26. (Cottbus (346) keine. 



1. Stettin (571) 51. 

2. Stolp (397) 49. 

3. Neustettin (310)43. 

4. Stargard (388) 37. 

5. Colberg (248) 20. 

6. Pyritz (208) 16. 

7. Greifenberg 

(251) 16, 



8. Treptow (268)16. 

9. Anclam (325) 15. 
lO.Cöslin (274)11. 

11. Greifswald (295) 8. 

12. Stralsund (276) 7. 

13. Putbus (149) keine. 



1. Königsberg, altst. 
G. (400) 106. 

2. Tbom (333) 66. 

3. Königsberg, kneiph. 
G. (382) 61. 

4. Conitz (487) 49. 

5. Marienbnrg 

(312) 44. 
6.Gulm (452) 43. 

7. Deutsch-C^one 

(283) 39. 

8. Graudenz (300) 36. 
9.Danzig (451) 31. 

10. Elbing (341^ 

11. Lyck (330^ 

12. Tilsit (44*: 

13. Strasburg (100) 

14. Kemel (2561 




15. Hohenstein 

(277) 24. 

16. Insterburgf 324) 21. 

17. Marienweraer 

(290) 19. 

18. Braunsberg 

(361) 17. 

19. Rastenburg 

(394) 14. 

20. Königsberg, Friedr. 
CoUeg. (519) 11. 

21. Bartenstein 

(190) 9. 

22. Bössei (211) 9. 

23. Gumbinnen 

(288) 9. 
24.NeusUdt (205) 7. 



I.Berlin, Friedr. 
Werd.G. (606)182. 

2. Berlin, Soph. G. 

(430) 176. 

3. Berlin, gr. KL 

(535) 152. 

4. Berlin, Friedr. G. 

(525) 145. 

5. Berlin, cöln. G. 

(527) 140. 

6. Berlin, Wilh. G. 

(671) 12L 

7. Landsberg a. W. 

(422) 7L 

8. Berlin, frz. G. 

(238) 69. 

9. Berlin, Friedr. Wüb. 
G. (627) 67. 

lO.BerUn, Luisenst. G. 
(542) 40. 

11. Berlin, Joach. G. 

(384) 28. 

12. Freienwalde 

(231) 17. 



13. Frankfurt (418) 17. 
14.0a8trin (180) 14. 

15. Potsdam (434) 14. 

16. Prenzlau (390) 12. 
17.Sorau (176) IL 

18. Charlottenburg 

(248) 10. 

19. Züllichau (317) 10. 

20. Königsberg 

?212^ 

21. Spandau (257) 

22. Guben (290) 

23. Brandenburg, G. 

24. Wittstock (222) 

25. Neuruppin 

(368 

26. Cottbus (414 

27. Luckau (216 

28. Brandenburg, 

(123) keine. 



9. 
9. 
8. 

6. 
3. 




1. Stolp (487) 66. 

2. Neustettin (374)45. 

3. Stettin, Kar. G. 

(492) 40. 

4. Treptow (290)28! 

5. Stettin, Stadt. Q. 

(339) 26. 

6. Stargard (394) 24. 

7. Pyritz (227) 23. 

8. Coslin (312) 21. 



9. Colberg (251) 20. 

10. €hreifenberg 

(231) 14, 

11. AncUm (306) 14. 

12. Greifswald (358) 14. 

13. Dramburg (257) 13. 

14. Stralsund (301) 3. 
15.]>emmin (213) 2. 
16. Potbus (165) keine. 



374 



Provinz. 



Sommer-Semeßter 1868. 



Sommer-Semester 1873. 



4. Posen. 



5. ScUefden. 



6. SachseB. 



7. Sohleswig- 
Holstein. 



1. Posen, Priedr.Wilh. 

G. (555) 264. 

a.Lissa (331) 94. 

S.Ostrowo (394) 81. 

4. Krotoschin 

(2J5) 69. 

5. Bromberg (441)69. 



6. Gnesen (386) 63. 

7. Inowraclaw 

(251) 55. 

aSchrimm (288) 4*2. 

9.Me8eritz (145) 28. 
10. Posen, Mar. G. 

(667) 13. 



1. Breslau, Elisab. G. 

(538) 220. 

2.Gleiwitz (540)160. 

3. BAtibor (687) 160. 

4. Breslau, Friedr. G. 

(284) 156. 
ö.Beuthen (362)133. 

6. Breslau, Magd. G. 

(750) 112. 

7. Breslau, Matth. G. 

(658) 61. 
S.Oppeln (394) 49. 
9. Liegnitz, Gymn. 

(301) 40. 
10. Glogau, ev. Gymn. 

(341) 36. 
ll.Brieg (378) 35. 



12. Glogau, kath. Gymn. 

(263) 31. 

13. Leobschütz 

(396j 29. 

14. Gels (394) 28. 

15. Schweidnitz 

(449) 24. 
16.Hir8cbbergf203) 21 '. 
17. Görlitz (255) 19. 
18.GUtz (277) 19. 
19.Jauer (223) 13. 
20.Nei8se (405) 13. 
2t.Bunzlau (302) 10. 
22. Sagan (154) 7. 
28. Lauban (143) 2. 
24. Liegnitz, BA. 

(145) keine. 



1. Posen, Friedr.Wilh. 
G. (615)325. 

2. Lissa (370) 111. 

3. Krotoschin 

(248) 89. 

4. Bromberg (433) 79. 
ö.Ostrowo (403) 70. 
6. Inowraclaw 

(241) 65. 



7. Schrimm {'6'^] 

8. Gnesen (2' -4. 

9. Schneidemüh] 

10. Wongrowitz 

(li8) 

11. Meseritz {\7h 

12. Posen, Mar.G. 



I.Magdeburg, Domg. 
(345) 14. 

2. Mühlhausen 

(250) 9. 

3. Seehausen (175) 7. 

4. Erfurt (321) 7. 

5. Halle, lat. Haupt- 
schule (542) 6. 

6. Nordhausen 

(300) 5. 

7. Heiligenstaat 

(194) 4. 

8. Schleusingen 

(135) 3. 

9. Halber8tadt(248) 8. 

10. Salzwedel (260) 3. 

11. Stendal (294) 3. 

12. Magdeburg, Pädag. 

(494) 3. 
18. Eisleben (223) 2. 



14. Burg (335) 2. 

15. Quealinburg 

(302) 1. 

16. Wittenberg 

(300) 

17. Naumburg 

(295) 

18. Torgau(268) 

19. Wernigero- 
de (232) 

20. Zeitz (206) 
21.Pforta (197)^ keine. 
22. Halle, städt. 

G. (187) 

23.HaUe, Päd. 

(153) 

24. Merseburg, 

(152) 

25. RoBsleben 

(80> 



1. Altena (303)14. 

2. Plensburg (172) 3. 

3. Rendsburg (49) 2. 

4. GlücksUdt (130) 2. 

5. Uadersleben 

(122) 1. 



6. Schleswig (205) 1. 

7. Kiel (310) 
8.Meldorf(136 
9. Husum (117' 

10. Plön (86' 



keine. 



1. Ratibor (704) 171. 

2. Breslau, Elisab. G. 

(425) 163. 

3. Breslau, Magd. G. 

(610)163. 

4. Breslau, Fried. G. 

(266) 134. 
ö.Beuthen (423)1^^2. 

6. Gleiwitz (340) 116. 

7. Kattowitz (228) 87. 
8.0ppeln (316) 51. 
9. Gross-Strehlitz 

(211) 47. 

10. Breslau, Job. G. 

(331) 47. 

11. Liegnitz, Gymn. 

(401) 43. 

12. Glogau, ev. Gymn. 

(351)42. 

13. Leobschütz (475) 41. 
14.Ple8s (194) 38. 
15. Breslau, Matth. G. 

(652) 37. 



16.Brieg (333) 

17. Oels (377) 

lÖ. Glog'au. kath. I 

(2»^1 
19.0hlau {^A\ 

20. Görlitz (27^^ 

21. HirschbcrgrKi 
22.Jauer i>:i^ 

23. Neustadt 0. S, 

24. Schweidniu 

( .V i.'l 

25. Neiese \ >»jj 

26. Glatz im 

27. Sagan (17l 

28. Waldenbur? 

29. Patschkau 

iVi 
dO.Bonzlau {'M 

31. Lauban 1 17<j 

32. Lieg:nitz. Ri 

(IIb' ! 



1 . Nordhausen 

(292) 13. 

2. Magdeburg, Domg. 

(334) 10. 

3. Mühlhausen 

(285) 9. 

4. Seehausen ( 141) 5. 

5. Heiligenstadt 

(197) 5. 

6. Halle, latein.Haupt- 
schule (657) 5. 

7. Schleusingen 

(136) 4. 

8. Salzwedel (300) 4. 

9. Halberstadt 

(279) 3. 

10. Erfurt (357) 3. 

11. Magdeburg, Pädag. 

(407) 3. 



12. Eislebeu i M 

13. Burs: 1 31 

14. Mersebaz^ i • '* 

15. Zeitz % . : 

16. Naumbnrg^ »^ 

17. Stendal ^:^ 
16. QuedlinbuTj: 



»*^ 



19. Wittenberir J 

20. Halle, stält.^ 

(4«7h 

21. Torgau 

(286> 

22. Wernige- 
rode (2St.ij 

23. Pfbrt» (^K'4 1 

24. Bosaleben 

(9 ; I 



1. Altona (380) 22. 

2. Rendsburg (112) 5. 

3. Glückstadt (152) 2. 

4. Flensburg (235) 2. 

5. Husum (104) 1. 

6. Kiel (297) keine. 



7. Schlerwif 

8. Meldorf 

(14. 

9. Plöa (11. 

10. Hadersle- 
ben (1051 



376 



iV-rini. 



Sommer- Semester 1868. 



Sommer-Semester 1878. 



lauaTer. 



Ktfalen. 



egges- 

ttMl. 



1. Hannover (488)19. 

2. Emden (161)10. 

3. Hildesheim, Gymn. 
Joseph. (258) 8. 

4. Lüneburg (176) 6. 

5. Aurich (178) 6. 

6. Uildesheim, Gymn. 
Andrean. (279) 4. 

7. Meppen (111) 3. 

8. Hameln (170) 3. 
9.CeUe (257) 3. 

10. Gottingen (291) 3. 



11. Stade (106)2. 

12. Verden (170)2. 

13. Clausthal 

(218) 

14. Osnabrück 
Raths-Gym. 

ri3o^ 

15. Lingen(105) 

16. Osnabrück 
G. Carol. 

(1021 

17. nfeld (62 



, keine. 



lii 



1. Hannover, 

2. Aurich 

3. Hannover, 

4. Lüneburg 

5. Hameln 

6. Göttingen 

7. Meppen 

8. Emden 

9. Verden 
10. Hildesheim 

Andrean. 



!■ 



Lyc.IL 
361)22. 
195)16. 

Lyc. L 
(344) 10. 
(193) 9. 
(226) 9. 
(328) 9. 
(151) 8. 

185) 8. 

222) 7. 

Gymn. 
(276) 6. 






11. Stade (193) 4. 
12.Lingen (122) 3. 

13. Osnabrück, Kaths- 
Gymn. (219) 3. 

14. Hildesheim, G^n. 
Joseph. (257) 3. 

15. Gelle (229) 1. 

16. Clausthal 

(179)1 

17. Osnabrück, l u^« ^ 
G. CaroL ( ^^®- 

(107J 
laHfeld (93)) 



1. Paderborn (574) 29. 

2. Bielefeld (247) 26. 

3. Herford (150) 16. 

4. Dortmund (300)14. 

5. Soest (234) 10. 

6. Minden (176) 8. 

7. Warendorf (207) 7. 

8. Hamm (160) 6. 

9. Burgsteinfnrt 

(114) 5. 



10. Arnsberg (204) 4. 

11. Coesfeld (106) 3. 

12. Brilon (194) 3. 
13.Bheine (118) 2. 

14. Recklinghausen 

(119) 2. 

15. Münster (640) 1. 
16.(Hter8loh (159) 

keine. 



1. Paderborn 

2. Soest 

3. Höxter 

4. Dortmund 

5. Bielefeld 

6. Herford 

7. Hamm 

8. Minden 

9. Münster 
10. Warendorf 



(525)28. 11. Brilon (204) 4 

270)17. 12. (Mitersloh (237) 4. 

125) 15. 13. Burgsteinlurt 
313)15. (126) 3. 

216)14. 14. Arnsberg (222] 

167) 12. 15. Coesfeld (138] 

(186) 12. 16. Bochum (14. 

199) 8. 17. Recklinghausen 
650) 8. (156) 2. 

174) 7. 18. Rheine (164) 2. 



so; o. 

S) 3. 

18) 2. 

17) 2. 



1. Cassel (517) 21. 

2. Erankfnrt a. M.. 

(213) 15. 

3. Fulda (216) 8. 

4. Hanau (152) 3. 

5. Marburg (232 j 3. 



6.Hadamar (244) 3. 

7.Rint€Ui (92) 2. 

aWcüburg (127) 2. 

9. Hersfeld (178) 2. 

10. Wiesbaden(273) 2. 



1. Frankfurt a. M. 

(211) 27. 

2. Cassel (575) 15. 

3. Marburg (217) 6. 
4 Montabaur (231) 6. 
5. Wiesbaden (326) 5. 



6. Rinteln (111) 4 

7. Weilbarg (131) 4 

8. Hanau (208) 4 

9. Fulda (216) 3. 
lO.Hadamar (183) 1. 
11. Hersfeld (237) 1. 



«hipro- 
tz ud 
lieuol- 



1. Cöln, Friedr. Wilh. 
Gymn. (392) 33. 

2. Coblenz (443) 23. 

3. Kreuznach (21 1) 14 

4. Neuss (325) 14. 

5. Düsseldorf (307) 12. 

6. Essen (302)10. 

7. Wesel (198) 7. 

8. Bonn (400) 7. 

9. Mönstereiffel 

(218) 5. 
10. Clevc (142) 4 

U.Elberfeld (228) 4 
12. Cöln, G. an. Apost. 

f299) 4. 
126) 3. 



14 Emmerich (174) 3. 

15. Barmen (109) 2. 

16. Duisburg (160) 2. 

17. Saarbrück (159) 1. 

18. Düren (174) 1. 

19. Cöln, G. an Mar- 
zellen. (460) 1. 

20. Trier (553)1 

21. Aachen I 

(373) 

22. Hedingen 1 

(148) 

23. Wetzlar 

(143) 

24. Bedburg 

(21)j 



keine. 



1. Cohi, Friedr.Wilh. 
Gymn. (455) 45. 

2. Coblenz (334) 17. 

3. Düsseldorf (343) 15. 
4 Emmerich (188) 12. 

5. Bonn (389) 12. 

6. Kreuznach (229) IL 

7. Neuss (280) 9. 

8. Essen (282) 9. 

9. Cöln, G. an Apost 

(273) 8. 
10. Trier (541) 8. 

IL Duisburg (189) 6. 

12. Wetzlar (136) 5. 

13. Münstereiffel 



15. Wesel 

16. Elberfeld 

17. Kempen 

18. Cleve 

19. Cöln, 
G. 

20. Aachen 
2L Düren 



(182) 4 
(243) 4 
(104) 3. 
(135) 3. 
.Wilh. 
(213) 3. 
(355) 2. 
(209) 1. 



14 Saarbrück (208) 



5. 
5. 



22. Cöln, G. an März. 

(276) 1. 

23. Hedingen 

(178) 
84. Barmen 

(108) 
25. Bedburg 

(97)1 



* keine. 



376 



Zahl dw jüdischen Bchttler in den Realschulen 1. und 2. Ordnung. 

(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesammtfrequenz der Schule an). 



Vvnvinz 


Sommer-Seraester 1868. 


Sommer-Semester 187 3. 




Realschulen 1. Ü. 


Realschulen 2.0. 


Realschulen 1. 0. 


Realschulen 2. (>. 


1. rrousseii. 


1. Königsberg, Burg- 
schule (504)41. 

2. Danzig, RS. zu St. 
Johann (471) 37. 

3. Thorn (Y) (105) 29. 

4. Danzig, RS. zu St. 
Petpi (442) 29. 

5. Elbing (342^ 25. 

6. Königsberg, stadt. ilS. 

(359) 23. 

7. Wehlau (160) 16. 

8. Tilsit (267) 11. 
9.Insterburg(Y)(151)8. 




1. Königsberg, Burg- | 
schule (57Ö) 59. 

2. Elbing (448) 45. 

3. Danzig, RS. zu St. 
Petri (417) 39. 

4. Danzig, RS. zu St. 
Johann (453) 26. 

5. Königsberg, städt. RS. 

(353)24. 

6. Thorn (Y) (136) 22. 

7. Wehlau (219)14. 

8. Insterburg(Y) (230) 14. 

9. Tilsit (317) 8. 




2. Branden- 
burg. 


I.Berlin, Konigstädt. 
RS. (477) 109. 

2. Berlin, Dorotheen- 
städt. RS. (443)80. 

3. Landsberg a. W. (Y) 

(161)48. 

4. Frankfurt a. ü. 

(376) 38. 

5. Berlin, Luisenstädt. 
RS. (519) 29. 

6. Berlin, Priedr. RS. 
(Y) ri98) 21. 

7. Berlin, königliche 
RS. (709) 20. 

8. Brandenburg (329) 13. 

9. Potsdam (305)11. 

10. Wittstock (216) 6. 

11. Perleberg (258)6. 


1. Berlin, Friedrichswerd. 
Gewerbesch. (587^68. 

2. Berlin, Luisenstäat. 
Gewerbesch. (281) 10. 

3. Lübben (216) 6. 

4. Prenzlau (Y) (78) 3. 

5. Spremberg (175) 2. 


I.Berlin, Sophien- RS. 
(567) 174. 

2. Berlin, Konigstädt. 
RS. (582) 116. 

3. Berlin, Friedrichs RS. 

(495) 56. 

4. Berlin, Dorotheenst. 
RS. (.397) 46. 

5. Berlin, königliche RS. 

(705) 43. 

6. Berlin, Luisenstädt. 
RS. (536) 38. 

7. Frankfurt a. 0. 

(418) 36. 

8. Landsberg a. W. (Y) 

(176) 35. 

9. Perleberg (298) 20. 

10. Potsdam (362) 10. 

11. Brandenburg (313) 9. 

12. Prenzlau (Y)(129)4. 


1. Berlin, Friedrich^ 
werd. Gewcrbe^^-li 

(55C 

2. Berlin, Luisenstä<j 
Gewerbesch. (445 

3. Lübben (IS 

4. Spremberg {V 


3. Pommern. 


1. Stettin (615) 41. 

2. Colberg (Y) (150) 12. 

3. Stralsund (292) 4. 

4. Greifewald (Y) (72)1. 




1. Stettin (624) 60. 

2. Stralsund (420) 6. 
3.Greifewald(Y)(129)l. 
4. Colberg (Y) (102) 

keine. 


1. Stettin rU 


4. Posen. 


1. Posen (525) 184. 

2. Bromberg (568)97. 

3. Rawicz (317) 62. 

4. Fraustadt (174) 21. 




1. Posen (500) 139. 

2. Bromberg (529) 95. 

3. Rawicz (324)78. 

4. Fraustadt (169) 14. 




5. Schlesien. 


1. Breslau, RS. am Zwin- 
ger (691)95. 

2. Breslau, RS. z. heil. 
Geist (529) 56. 

3. Neisse (355) 34. 

4. Grünberg (223) 25. 

5. Neustadt O.S. (151) 18- 

6. Landeshut (210) 14. 

7. Görlitz (424) 9. 




1. Breslau, RS. am Zwin- 
ger (641) 186. 

2. Tarnowitz (199) 67. 

3. Breslau, RS. z. heil. G. 

(501) 47. 
4. Geisse (374)35. 

5. Grünberg (291) 31. 

6. Reichenbach (279)28. 

7. Landeshut (206) 11. 

8. SprotUu (178) 9. 

9. GörUtz (866) 6. 





3T7 



irinz. 


Sommer-Semester 1868. 


Sommer-Semester 1873. 




Bealschulen 1. 0. 


Bealschulen 2. 0. 


Realschulen 1. 0. 


Realschulen 2. 0. 


hseiL 


1. Magdeburg (785) 43. 

2. Nordhausen (346) 27. 

3. Erfurt (352) 22. 

4. Halberstadt (396)17. 

5. Halle (509) 15. 

6. Aschersleben (274) 6. 




1. Magdeburg (648) 29. 
2.Nordbausen (410)22. 

3. Halberstadt (533) 20. 

4. Erfurt (457) 18. 

5. HaUe (559) 14. 

6. Aschersleben (309) 10. 


1. Magdeburg (551) 24. 


teio. 




1. Rendsburg (Y) (182) 5. 


1. Flensburg (Y) (126) 3. 

2. Rendsburg (Y) (88) 

keine. 


1. Altena (386)42. 

2. Kiel (364) 2. 
3.Neumün8ter( 101)keine. 


■OTer. 


1. Hannover (459) 44. 

2. Lüneburg (Y) (222)5. 

3. GotHngen (Y) (145)3. 


1. Osnabrück (24?) 5. 


1 . Hannover (644) 74- 

2. Hildesheim (Andr.-Y) 

(330) 34. 

3. Göttingen (Y) (212)24. 

4. Harburg * (338)17. 

5. Osnabrück (367) 10. 

6. Lüneburg (Y) (308) 8. 

7. Osterode (196) 3. 

8. Leer (223) 3. 

9. Goslar (276) 3. 


• 


Ales. 


1. Lippstadt (298) 43. 

2. Bielefeld (Y) (136)19. 

3. Münster (262) 19. 

4. Dortmund (Y) (135) 17. 
O.Minden (Y) (152> 9. 

6. Burgsteinfurt (Y) ' 

(49)7. 

7. Hagen (205) 5. 

8. Siegen (275) keine. 


1. Iserlohn (146) 5. 


1. Lippstadt (290) 52. 

2. Dortmund (Y) (1671 19. 

3. Münster (373)19. 
4.Bielefeld(V) (128)14. 

5. Hagen (241) 14. 

6. Minden (Y) (148) 7. 

7. Iserlohn J222) 7. 

8. Burgsteinfurt( Y) (60)5. 

9. Siegen (306)1. 




lao. 


1. Wiesbaden (100) keine. 


1. Frankfurt a.M.,RS.der 
israel. Gem. (316) 297. 

2. Frankfurt a.M., Unterr. 
Anstalt der israel. Re- 
lig.Gesellsch.(113)lld. 

3. Eschwege (176) 48. 

4. Hanau (230) 23. 

5. Frankfurt a. M., Mu- 
sterschule (270) 19. 


1. Cassel (396) 47. 

2. Frankfurt a. Ji., Mu- 
sterschule (339) 24. 

3. Wiesbaden (126) 2. 


1. Frankfnrta.M.«RS.der 
israel. Gem. (317)305. 

2. Frankfurt a-M., Unierr. 
Anstalt der israel. Re- 
lig.Ge8ell8ch.(145)145. 

3. Eschwege (183) 66. 

4. Hanau (266) 29. 

5. Homburg (171) 28. 


riiu« 


1. Cöln, BS. (517) 71. 

2. Düsseldorf (374) 26. 

3. Crefeld r262) 23. 
4.Coln,BS. am Fnedr. 

Wilh.G.(Y)(115)21. 

5. Aachen (268) 20. 

6. Trier (167) 14. 

7. Elberfeld (378} 11. 

8. Mülheim an der Kuhr 

(178) 9. 

9. Rohrort (165) 4. 

10. Duisburg (Y) (70)8. 

11. Barmen <Y) (235)3. 


1. Essen (267) 35. 


1. Coln, RS. (653) 47. 

2. Crefeld (337) 38. 

3. Cöln, RS. am Friedr. 
Wilh.G.(Y) (143)35. 

4. Trier (222) 33. 

5. Elberfeld (454) 26. 

6. Aachen (264) 24. 

7. Düsseldorf (440) 15. 

8. Ruhrort (217) 12. 

9. Mülheim an der 
Ruhr (244) 6. 

10. Duisburg (Y) (93) 5. 
ILMülheima. Rh. (181)5. 
12. Barmen (Y) (266) 4. 


1. Essen (462) 60. 

2. Remscheid (224) keine. 



Zahl der jüdiecbea Schüler in den öffentlichen Progymoasien. 

(Llioiii l'nivnl lii'sc=trlH>in!cii Zahlen irclieiH!if(is--amiiittVoi|iu-iiz der An^tiilt an.) 



Proviu)!. 


» "■"■s™ 


üsltr 1M(!^. 


Snmmer-Semeater 


1.^73. 


1. PreDBseB. 




1, Nt'umark 




(1:^)10. 


2. Brandpiiliorg. 


I.Fn..arl„.r(- 


(ij(i) :'. 


l.Frifiielierg 




(i.y) u. 














l.DramburK 


(Uli 1 in. 


1. Bolgard 




(■J33J SS. 


8, Pommern. 


2. Drmmin 

3. Hl et! in 


(lli.ll 3. 


2. Oarlz fl.'O. 




(124) 4. 




l.SchnL'idi'müliI 


1 v.*x) -i;). 


I. Huira.'ipn 




( 197) iM. 


4. Fo^eu. 


L'.Tr/.-iups/nn 


iii!ir:7. 


2. Nnkcl 

3. Trzenieszno 




(166) M. 

(140) lf<. 


&. SdUeHlen. 


1. PIP.S 

'J.OMm 


(i:d) 30. 
(Stil y 










I.D^iniiJi.i-f 


(33jk.-ine. 


1. SantrerhauE-en 




(14ö> I. 








2. Doniidorf 


(32 [keine. 


7. ScU«swl;-Hol- 












f<t«lm. 












fi. HuBOTcr. 


1. Norden 


(107) 8. 


1. Norden 




(136) 15. 




1. Höxter 


f82) 9. 


1. WarbuFK 




(171) 23. 




2. Warhurif 


(l?r.) 9. 


2. Rietber? 




(S4) 9. 




:!. Boelium 


(33) ■{ 


3. Vredon 




(39) 5. 


9. Wertfalem. 


4. Vre.lvn 


(41) «. 


4. Attendorn 




(70) 2. 




5. RietbtTK 


(llü) 4. 


5. Dorsten 




(76) ä. 




6. Dorsten 


(58) 1. 










7. Attcnilom 


(8f)) 1. 










l.ll.iutalmiir 


(lüO) 1. 


1. Dillen bur|[ 


(135) keine. 
















l.Seu«ie.i') 


(201 ) 14. 


l. Neuwied') 




(222) 21. 




2. Llhz 


(135)12, 


2. Sobemheim 




(122)14. 




3. SiPt;liurK 


(%) 9. 


3. Linz 




(9») fl. 




4. Mors 


(100) 7. 


4. Andemacb 




(St) «. 




5. Jülich 


(iri8) 5 


5. Siegburg 




(9.3) 6. 




6. Erkolcns! 


(104) 3. 


6. M. Gladbach 




(170) 6. 


11. RhelnproTlDi. 


7. Boppard 


<H2) 2. 


7. Jülich 




(103) 5. 


». M.dU'lbach 


(löl) 2. 


S.Möra 




(93) 2. 




9. TrarLath 


(«7)1 


9. Boppard 




(IM) 2. 




10. Andf mach 


{«■,') 


tO. Erkelenz 




(63) 1. 




11. Prüm 


(52)^ keine. 


11. St. Wendel 


(Bö' 






12. St. Wendel 


(4f>) 


12. Prüm 


m- 


keine. 




13. Wippt! riirth 


(4U)) 


13. Trarhach 


('», 








14. Wipperfürth 


m 





>) (ieumDtuhl der äcbUlsT dM Pio^mnuiiu 



id d«i bohsnn BUrgericbiil& 



379 



der jfldisehen Schüler in den mit Berechtigongen versehenen höheren Bürger- 
schalen nnd den vorlftnfig in dieselbe Kategorie anfgenommenen Anstalten. 

(Die in Parenthese stehenden Zahlen geben die Gesammtfrequenz der Schule an). 



«Tinz. 



Sommer-Semester 1868. 



Mit Berechtigungen 
versehene höh. Ss. 



In die Kategorie der höh. 
BS. aufgenommen. 



Sommer-Semester 1873. 



Mit Berechtigung ver- 
sehene höhere BS. 



In die Kateg. der 
höh. BS. aufgen. 



»■Meiu 






unern. 



MB. 



ilesien. 



liBeii. 



it«i]i. 



1. Marien Werder 

(194 

2. Culm (48 
.1. Gumbinnen ri64 

4. Jenkau Q06 

5. Pülau (102) keine. 



1. Bartenstein 




(160) 8. 



1 . Marienwerder ( 1 72) 8. 

2. Gumbinnen (181) 7. 

3. Jenkau (148) 2. 

4. Pillau (100( keine. 



1. Culm 



(29)3. 



l.Neustadt-Eberswalde 1. Berlin, h. B.S. in der 



l. Neustadt-Eberswalde 



2. Crossen 

3. "Wriezen 



4. Fürstenwalde 

(126) 6. 

5. Berlin, Andreassch. 

(240) 5. 



176) 12.1 Steinst. 
119) 10. 2. Cottbus (=«) 
164)10. 3. Guben (=-) 



l.Stolp(«) (74)15. 
2. Lauenburg (124) 15. 



4. Bathenow 



(146) 25. 
(37) keine. 
89)? 
82)? 



{ 



f 164) 14. 



2. Wriezen (203) 11. 

.3. BerUn, Andreasschule 

(299) 14. 

4. Crossen 

5. Fürstenwalde 

6. Guben (*«) 

7. Luckenwalde 

8. Rathenow (146) 1. 

9. Cottbus (=) (60) keine. 



(142)13. 
(143) 11. 
(126) 8. 
116) 7. 



[ 



l.Wolgast 
2. Stettin (==«j 



(151) keine- 
(166) 



1. Lauenburg 

2. Stolp (— ) 

3. Wollin 

4. Wolgast 



(152) 28. 

(81) 18. 

(116) 7. 

(121) keine. 



1. Kreuzburg (150) 45. 1 . Guhrau 

2. Sprottan 



I.Delitzsch (157)1 

2. Langensalza I 
(115) 

3. Naumburg 
(89) 



► keine. 



f 



102)6. 
142) 5. 



1. Itzehoe (163)) 

2. Flensburg (=-) 
(1^) 

3. Schleewig («-) 

4.Husuin(— ) (28"^ 
5. Hadersleben (= 

(22] 



keine. 



1. Kreuzburg 

2. Guhrau 



(163) 30. 
(98) 7. 



l.ßtriegau (101)4. 
2. Löwenberg 

(81) 1. 



1. Mühlhausen 

2. Eilenburg 

3. Delitzsch 

4. Weissenfeis 



(101) 4. 

(87) 1. 

(158) l.j 

(179) 1. 



ö.Naumburfir (140)1 ,. I 
6. Langensalza(lll)| ^®^^®- 



1. Itzehoe 

2. Schleswig (—) 
. Sonderburg (94 
. Segeberg (92' 

5. Hadersleben (— >) 



Sil 

6. Husum (H (23) j 



(109) 3. 
(46)1. 



1. Wandflbeck 

(94) 8, 



keine. 



380 



Provinz. 



8« HannoTer« 



Sommer-Semester 1868. 



Mit Berechtiffangen 
versehene höh. BS. 



l.Leer 



(155) 3. 



9. Westfalen, 



I.Lüdenscheid (78)1 



In die Kategorie der höh. 
BS. angenommen. 









1. Hannover, höh. BS. 

(341 
S.Nienburg 

3. Harburg 

4. Hildesheim 

5. Hameln (^ 

6. Verden (— ) 

7. Hildesheim (— >, G. Jos.) 

(40) 4. 

8. Münden 

9. GK>8lar 

10. Osterode 

11. Uelzen 

12. Einbeck 

13. Quakenbrück 

14. Ottemdorf 

15. Gelle (») 
ICNortheim (118) 

17. Stede (— ) (67) 

18. Clausthal (— ) 

(54 

19. Emden (—) (44 

20. Lingen (— ) (28 



(95 
(224 

Andr. 
(181) 9. 

(36) 6. 

(42) 5. 



(85) 4. 
) 4. 



(165 
(78) 
(112) 

(35) 
(77) 
(90) 



3. 
3. 
2. 
1. 
1. 
1. 



keine. 



I.Wiesbaden (273)26. 
2. Frankfurt a.M. h. BS. 

(873) 8. 



10« Hesaen- 
ÜMsav. 



DU BheiBpro- 
tIbs md 
Holieiiiol« 
lern. 



1. Bocholt 

2. Bochum 

3. Witten 

4. Schwelm 



(«) 



(70) 11. 
(100) 8 
1238) 
(125) 



Sommer-Semester 1873. 



Mit Berechtigungen ver- 
sehene höhere BS. 





1. Hannover 

2. Münden 

3. Nienburg 

4. Emden (»^ 

5. SUde r») 

6. Hildesheim (*> 

7. Quakenbrück 

8. Einbeck 

9. Celle (— ) 

10. Northeim (135)| 

11. Uelzen (124) 

12. Ottemdorf (104)1 .. 

13. Clausthal (— ) ' *®"*®- 

(53) 

14. Lingen (— ) (14) 



9. 
2. 

Joseph) 

(59) 2. 

(75) 2. 

(120) 2. 

(113) 1. 



1. Witten (205) 14. 

2. Bocholt (60l 5. 
7. 3. Lüdenscheid (119) 2. 
4.|4. Schwelm (134) 2. 



l.Cassel, h.BS. (464)43. 

2. Fulda (111) 12. 

3. Ems (70j 8. 

4. Biebrich-Mosbach 



e 




5. Schmalkalden 

6. Geisenheim 

7. Hersfeld (123) 3. 

8. Frankfurt a. M. Selecten 
schule (91) keine, 

9. Limburg (80) ? 



1. Neuwied') (201) 14. 

2. Saarlouis (154)10. 
3.Rheydt (152) 9. 

4. Mayen (92) 6. 

5. M.(>ladbach 

(129) 6. 

6. Solingen (136) 6. 

7. Düren (77) 2. 

8. Kernen {9\) 2. 

9. Mülheim a. Bhein 

(114) 2. 
10. Crefeld (158)1 kei- 
ll.Eupen (106)/ ne. 



1. Hechingen (60) 10. 

2. Lennep 0-^^) Keine. 
2. Barmen- Wupperfeld 

(119) 



In die Kit«| 
höh. B8. M 



I.Hameln (« 
2. Papenburg 



1. Wiesbaden (342) 43 

2. Cassel (409) 33. 

3. Biebrich-Mosbach 

(106)10. 

4. Fulda " ^ 

5. Hofgeismar 

6. Geisenheim 

7. Marburg 

8. Limburg 

9. Frankfurt a. M., Seiec- 
tenschule (148} 7. 

10. Frankfurt a. M., h. BS. 

(470) 6. 

11. Hersfeld (l34) 5. 

12. Schmalkalden (106) 4. 




2. 

3. 



(5 



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Dies i 
Biedenkopf 



1. Neuwied*) 

2. Saarlouis 

3. Düren 

4. Solingen 

6. Wesel (—) 

6. Kerpen 

7. Mayen 

8. Lennep 

9. Rheydt 

10. M.aladbach 

11. Crefeld 

12. Bupen 



Heching« 



(165J1 




OMunntMlil der Bchttler der höheren Bftrgertehule und des ProgymiftiiiiiBs. 



381 



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VI- 
Die Maturitätsprüfung und ihre Statistik (II, 572). 



Die weiterbin folgenden tabellarischen Uebersicbten stellen das allge- 
meine Ergebniss der in den Jahren 1869 bis 1873 abgehaltenen Maturitäts- 
prüfungen dar. In der Einleitung p. 1 ist erwähnt, wie der französische 
Krieg für dieselben 1870 und 1871 besondere Anordnungen veranlasste. Die 
betreffenden an sämmtliche K. Prov. SchulcoUegien gerichteten oder abschrift- 
lich mitgetheilten Verfügungen sind folgende : 

C. Verf. V. 19. Juli 1870: „Von mehreren Seiten ist mir der dringende Wunsch lu 
erkennen gegeben, dass denjenigen der Prima im vierten Semester angehörenden 
Gymnasiasten, welche in Folge der gegenwärtif^ angeordneten Mobilmachong der 
Armee in letztere eintreten wollen oder müssen, die Möglichkeit gewährt werde, vorher 
noch die Abiturientenprüfung zu absolviren. Demzufolge sowie mit besonderer Rück- 
sicht auf die gegenwärtigen ausserordentlichen umstände, welche den schleunigsten 
Eintritt unserer kamplTähigen und kampflustigen tJün^iinge in das Heer wünscnens- 
werth erscheinen lassen, fordere ich die K. Prov. SchulcoUegien hiemit auf, angesichts 
dieses die Directoren sämmtlicher Gymnasien und Realschulen Ihres Ressorts anzu- 
weisen, mit den Primanern der eingangs bezeichneten Kategorie, welche sich entweder 
über ihre Verpflichtung zum Eintritt in die Armee durch die bezüglichen Militair- 
papiere ausweisen oder die Zustimmung ihrer Väter resg. Vormünder zu ihrem freiwil- 
ligen Eintritt beibringen, sogleich oder doch unmittelbar nach demSchlnss 
der gegenwärtigen Ferien, die mündliche Abiturientenprüfunfif abzuhalten. Ge- 
nügen sie in derselben den Anforderungen des Reglements, so soll ihnen sofort das 
Maturitätszeugniss ausgefertigt und eingehändi^ werden, da nicht anzunehmen ist, 
dass diese Jünglinge unter den gegenwärtigen Zeitvorhältnissen im Stande sein würden, 
die zur Anfertigung der reglementsmässigen schrifthchen Prüfungsarbeiten unerläss- 
liche Sammlung des Geistes zu erlangen. Den auf Ghrund dieses Erlasses ausgefer- 
tigten Maturitätszeugnissen ist eine Abschrift desselben beizuheften. — 

Der Theilnahme der Departementsräthe an den vorgedachten mündlichen Prü- 
fungen bedarf es nicht ; dagegen sind die am Schulort wohnhaften K. Gompatronats- 
commissarien einzuladen, der Prüfung beizuwohnen und die Zeugnisse mitzuvoUziehen. 

Nach einigen Wochen wünsche ich ein Verzeichniss der in der oben vorgeschriebenen 
Weise geprüften und mit dem Maturitätszeugniss entlassenen Primaner mit Angabe 
der Namen, des Lebensalters, des Standes der Väter und ob der Eintritt in das Heer 
freiwillig oder in Folge einer Einberufung erfolgt ist, zu erhalten.** 

Der Minister etc. v. Mühler. 

C. Verf. V. 22. Juli 1870: „Dem K. Prov. SchulcoU. erwiedere ich auf den Be- 
richt V. 20. d. M., dass ich mich nicht bewogen finde, den militairpflichtigen Abiturienten 
unter gänzlichem Erlass der Prüfung das Reifezeugnis« ausstellen zu lassen. Zu einer so 
excepüonellen Begünstigung liegt, abgesehen von dagegen obwaltenden formellen und 
materiellen Bedenlcen, um so weniger eine Veranlassung vor, als wohl zu erwarten ist, 
dass jenen Abiturienten von den Imlitairbehörden die zu^* Absolvirung der mündlichen 
Prüfung nothwendige Frist bis zum Eintritt in das Heer freigelassen werden wird. Es 
verbleibt demnach bei meiner bereits durch den Staats- Anzeiger veröffentlichten Verl 
V. 19. d. M. Dem EL Prov. Seh. C. empfehle ich dringend, für schleunigste Ausfuhmng 
derselben Sorge zu tragext und zu dieaem Behuf i^öthigen&lls die von den Ferien- 
reisen noch nicht zurückgekehrten Directoren und Lehrer zur ungesäumten Rückkehr, 
nach Befinden der Umstände durch die Zeitungen, aufzufordern." 

Der Minister etc. v. Mühler. 



383 

G.Verf. T. 25. Juli 1870: „Nachdem durch die C. Verf. ▼. 19. d« M. eine beschleu- 
nigte und abgekürzte Abiturientenprüfdng für diejenigen jungen Leute« welche der 
Fnma eines Gymnasiums oder einer Realschule im vierten Semester angehören und 
jetzt in die Armee eintreten wollen oder müssen, angeordnet worden, ist mir von 
vielen Seiten der AVunsch ausgedrückt, eine entsprechende Berücksichtigung auch sol- 
chen Primanern zu Theil werden zu lassen, welche erst im dritten Semester stehen. 
Im Hinblick auf die ausserordentlichen Zeitumstände will ich die in dieser Beziehung 
gestellten Anträge genehmigen, und ermächtige die K. Prov. Schulcolle^en allgemein, 
von den der Prima eines Gymnasiums oder einer Realschule im dritten Semester 
angehörenden Schülern nicht nur die. welche bereits das militairpflichtige Alter er- 
reicht haben, oder welche sich ganz der mÜitairischen Laufbahn widmen wollen, son- 
dern auch alle diejenigen zu einer Maturitätsprüfung baldigst zuzulassen, Welche die 
Absicht haben, mit Genehmigung ihrer Eltern bei der gegenwärtigen Mobilmachung 
in die Armee einzutreten. Ein Erlass der schriftlichen rrüfiing kann jedoch in die- 
sem Fall nicht stattfinden; die mündliche ist aber in möglichst kurzer Frist nach 
der schriftlichen abzuhalten. Im übrigen gelten, was die Anwesenheit eines Com- 
missarius bei der mündlichen Prüfung, die Ausfertigung der Zeugnisse imd die da- 
rüber zu erstattenden Berichte betrifft, für diese anticipirte Maturitätsprüfung dieselben 
Bestimmungen, welche in der C. Verf. v. 19. d. M. darüber gegeben sind. Die Direc- 
toren der Gymnasien und Realschulen sind hienach schleunigst mit Anweisung zu 
versehen." Der Minister etc. v. Müh 1er. 

C. Verf. V. 11. Jan. 1871: „Durch die im vergangenen Jahre gestattete Be- 
schleunigung der Abiturientenprüfung bei den Gymnasien und Realschulen ist einer 
ffrossen ZaU von Jünglinfi;en nach ihrem und ihrer Eltern Wunsch der Eintritt in 
das Heer erleichtert worden. Die Fortdauer des Krieges giebt Veranlassung, die- 
selbe Massregel jetzt zu Gunsten derienigen jungen Leute zu wiederholen, welche 
sich überhaupt dem Militairstande widmen wollen. 

Demgemäss beauftrage ich die SL Prov. SchulcoUegien, die Directoren der Gym- 
nasien und Realschulen Ihres Ressorts unverzüglich mit Anweisung dahin zu ver- 
sehen, dass noch im Laufe des Januar eine schnftliche und mündliche Prüfung mit 
denjenigen Schülern der Ober-Prima abgehalten werde, welche 1. die Zustimmung 
ihrer Eltern resp. Vormünder dazu nachweisen, dass sie auf Beförderung zum Ofü- 
cier in das Kriegsheer eintreten, 2. ein ärztliches Attest über ihre Dienstfähigkeit, 
und 3. ein Annahmeattest eines Truppencommandeurs beibringen. 

Ob und wie weit es wegen Einrichtung der Prüfung und besonders hinsichtlich 
ermässigter Anforderungen, welche unter den vorliegenden umstanden bei der Prü- 
fung zulässig sind, ohne ihr den Charakter einer Maturitätsprüfung zu nehmen, einer 
Instruction der Directoren bedarf, bleibt dem Ermessen der K. Prov. SchulcoÜegien 
überlassen. 

In die Maturitätszeugnisse ist die Bemerkung aufzunehmen, dass die Zulassung zu 
der ausserordentlichen Abiturientenprüfung auf Grund der kundgegebenen Absicht 
erfolgt sei, in die militairische Laufbahn einzutreten. 

In Bezug auf die Anwesenheit eines stellvertretenden Gommissarius bei den münd- 
lichen Prümngen da wo der Departementsrath des K. Prov. Seh. Coli, denselben nicht 
beiwohnen kann, sowie auf das hieher einzureichende Verzeichniss derjenigen, welche 
die Prüfung bestanden haben, gelten die Bestimmungen der Circ. Verf. v. 19. Juli v. J." 

Der Minister etc. v. Mühler. 

Auf Grund dieser Verfügungen haben ein Zeugniss der Keife erhalten 



in der Provinz 












Preussen bei 


Gymnasien 


180, 


bei B«alschulen 37 S 


in Berlin 


. 


82 


. 


. 


19 


in der Provinz 












Brandenburg ausserdem - 


* 


132 


- 


m 


16 


Pommern 


* 


104 


. 


. 


15 


Posen 


. 


114 


. 


. 


16 


Schlesien 


. 


136 


m 


. 


16 


Sachsen 


m 


187 


m 


. 


15 


Schleswig-Holstein 


- 


67 


• 


. 


2 


Hannover 


• 


75 


• 


m 


3 


Westfalen 


. 


38 


. 


. 


7 


Hessen-Nassau 


. 


111 


. 


. 


3 


Rheinprovinz 


. 


78 


* 


• 


13 


Waldeck 


- 


8 


- 


- 


— 



1262 162 



384 

Spätere Gesuche um eine entsprechende Elrleichterung der Maturitätsprü- 
fung mussten ablehnend beschieden werden. EineVerfUgung der Art ist folgende : 

Min. Verf. v. 18. Sptb. 1871: ,fDem K. Frov. Schulcoll. lasse ich anliegend eine 
Vorstellung des 1). in N. zugehen, und bemerke zu derselben Folgendes: 

Der Bittsteller übersieht, dass die Verhältnisse nach dem Kriege wesentlich andere 
sind aU sie beim Ausbruch desselben waren, wo die ausserordentbchen umstände ent- 
sprechende Hassregeln . nöthig machten. Jetzt denjenigen jungen Leuten, welche den Krieg 
mitgemacht haben und ein Haturitätszeugniss erwerben wollen, dieselbe Vergünstigung, 
also auch den Erlass der schriftlichen Früfung zu gewähren, liegt kein Grund vor und 
kann nicht genehmig werden. 

Nichtsdestowemger kann sich das K. Fror. Seh. Coli, für ermächtigt ansehen, bei dem 
N. und in allen ähmichen Fallen nach Prüfung der Verhältnisse je nach eigenem Er- 
messen beim Maturitätsexamen diejenige billige Kücksicht eintreten zu lassen, welche die 
durch den Kriegsdienst verursachte längere Entfernung von den Schulstudien gegenüber 
dem Zwecke des Examens zu rechtfertigen im Stande ist Ich beauftrage das K. Frov. 
Seh. ColL. den N. hienach mit geeignetem Bescheid zu versehen. Der Min. etc. 

Die Verschiedenheit zwischen den Prüfungsreglements der alten und der 
neupreussischen Provinzen ist in B. II, 572 ff. dargestellt; ebenso die Vor- 
bereitung einer Ausgleichung derselben. Zum Abschluss ist letztere bisher 
nicht gekommen. Um ein für das ganze Gebiet der preussischen Unter- 
richtsyerwaltung geltendes Reglement herzustellen, waren mit Angabe der dabei 
wesentlichen Gesichtspuncte die K. Prov. SchulcoUegien, die K. Wissensch. 
Prüfungscommissionen und einzelne Gymnasialdirectoren unter dem 3. Juni 
1869 (s. B. H, 575) zu gutachtlichen Berichten au&efordert worden. Als mit 
Benutzung derselben im Ministerium ein neues Reglement entworfen war^ 
brachte der französische Krieg die Angelegenheit ins Stocken. Nachdem sie 
im Jahre 1871 wieder aufgenommen war, konnte der Entwurf unter dem 
8. August 1871 den K. Prov. SchulcoUegien zur Kenntniss und Aeussenmg 
mitgetheilt werden. Er ist auf 12 Paragraphen beschränkt, die nur dasjenige 
enthalten, was für die Schüler und das betheiligte Publicum von Interesse 
ist. Was ausserdem nur die Aufsichtsbehörden oder nur die Directoren und 
Lehrer angeht, wurde beabsichtigt zur Instruction derselben in eine besondere 
Ausführungsverordnung zusammenzufassen. Ebenso sollten diejenigen Bestim- 
mungen des Reglements vom 4. Juni 1834, welche weniger auf die Schule als 
auf die Universität Bezug haben, neu redigirt und den K. Prov. Schulcol- 
legien zur weiteren Veranlassung mitgetheilt werden. 

Dass das neue Reglement bisher Entwurf geblieben ist 0, hat seinen Grund 
hauptsächlich in dem engen Zusammenhange, worin das Reglement für die 
Maturitätsprüfungen mit dem Unterrichtsgesetze steht, dessen Vorlage von 
einem Jahre zum andern beabsichtigt und erwartet wurde, eine Erwägung, 
worin der Ministerwechsel 1872 nichts geändert hat. 

Die mehrjährigen über die Abiturientenprüfung geführten Verhandlungen 
haben erkennen lassen, wie sehr sich diese Institution bei uns eingelebt hat 
und werthgeschätzt wird ; hält man auch die bestehende Einrichtung im ein- 
zelnen für verbesserungsfähig, so sieht man sie doch in ihren Ghnindzi^en 
fiir zweckmässig und besonders darin wohlbewährt an, dass in ihr die An- 
sprüche der Staatsaufsicht mit der Rücksicht auf das den Lehrern zustehende 
pädagogische Urtheil verbunden sind. — Einzelne streitige Puncte, z. B. die 
Oompensationstheorie, das Hebräische, das griechische Extemporale, der latei- 
nische Aufsatz u. a. sind Gegenstand öffentlicher Discussion in Schulzeit- 
schriften gewesen ') ; ebenso die Beurtheilung der Abiturientenarbeiten durch 
die Wissensch. Prüfungscommissionen •). — 

^)Abgedruckt wird derselbe anhangsweise in der neuen Aufl. der Y. und G. 

*) Vgl. u. a. die Zeitschr. für Gymn. 1869 p. 16 ff.. 549 ff., 893 ff., 1873 p. 337. 

>) Vgl. C.Bl. 1872 p. 75 ff., Zeitschr. f. Gymn. 1Ö73 p.826 ff., Zeitschr. Im neuen Reich 1873. 



385 

Die unter den angeführten Umständen noch fortdauernde Verschieden- 
heit des Prüfungsverfahrens in den alten und den neuen Provinzen ist in eini- 
gen Beziehungen allmählich geringer geworden*); u. a. wird jetzt auch die 
in disciplinarischer Hinsicht wichtige Circ. Verf. v. 11. Dcb. 1851 allgemein zur 
Anwendung gebracht (vgl. C. Bl. 1872 p. 490). — In Hannover hat die Auf- 
sichtsbehörde wahrgenommen, dass die lateinischen Auüsätze besser werden, 
seitdem die Bestimmung des hannoverschen Reglements, wonach die Einlei- 
tung und der wesentliche Inhalt des Aufsatzes den Abiturienten deutsch ge- 
geben werden soll, mehr und mehr ausser Gebrauch kommt. Auch die Thei- 
lung der mündlichen Prüfung in der Geschichte, wonach ein Theil derselben 
schon während des Primacursus abgethan werden kann, ist von den meisten 
hannövr. Gymnasien aufgegeben. — Ausser den Local-Prüfungscommissionen 
bestand in Hannover (gemäss der K. Verord. v. 11. Sptb. 1829) noch eine Prü- 
fungscommission bei der Universität zu Göttingen und beim Lyceum zu Han- 
nover, letztere zugleich als eine Central-Prüfungscommission. Der Conmiis- 
sion in Göttingen waren solche Aspiranten zugewiesen, welche privatim oder 
im Auslande vorgebildet worden, während diejenigen, welche ohne Maturitäts- 
zeugniss die Universität bezogen und dennoch einen Beruf gewählt hatten, 
fiir den ein solches erforderlich ist, sich vor die Central-Prüfangscommission 
zu stellen hatten. Beide Commissionen haben aufgehört und alle Maturi- 
tätsaspiranten, die nicht Schüler eines Gymnasiums sind, werden jetzt auch 
in Hannover einem solchen zur Prüfung überwiesen, — Bei dem Gymn. zu 
Frankfurt a. M. wird seit 1873 nach dem alt])reussischen Reglement ver- 
fahren. — In Holstein gilt noch das Normativ v. 9. Dcb. 1857, in Schles- 
wig das provisor. Reglement v. 14, Juni 1866; beide sind aber in mehreren 
Puncten von dem K. Prov. SchulcoUegium ebenfiEtlls bereits modificirt und un- 
ter sich sowie mit dem preussischen Reglement mehr in Uebereinstimmung 
gebracht worden*). Letztere wird auch dadiuxh immer mehr Bedürihiss, 
dass allmählich viele an die preussische Priifuugsordnung gewöhnte Lehrer 
in die neuen Provinzen übergegangen sind, und ebenso dass von den aus Alt- 
preussen an die Universitäten zu Kiel, Göttingen und Marburg berufenen Pro- 
fessoren, welche zu Mitgliedern der Wissensch. Prüfungscommissionen ernannt 
sind, bei der Superrevision der Abiturientenarbeiten die alten preussischen 
Bestimmungen zum Massstab genommen zu werden pflegen. 

Bei den Realschulen findet eine ähnliche Verschiedenheit nicht Statt; 
sie richten sich alle nach der Prüfungsordnung v. 6. Octb. 1859. 

Die Abiturientenstatistik bietet in verschiedener Hinsicht bemerkenswerthe 
Ergebnisse, namentlich was die Wahl des Universitätstudiums oder des Lebens- 
berufs betrifft. Die grössten Zahlen finden sich bei den katholischen An- 
stalten ; in mehreren derselben wächst die Frequenz nach oben, während sonst 
meist das Umgekehrte stattfindet '). — In nicht wenigen Realschulen hat die 
Zahl der Abiturienten erheblich zugenommen (s. p. 389). 



1) Mehrere darauf hinwirkende Yerfiigangen der E. Prov. SchulooUegien zu Kiel, 
Hannover nnd Cassel s. in der neuen Aufl. derV. und G. 

•) Vgl. die betreffl in den V. und G. abgedruckten Verfügungen des Prov, Seh. C. zu Kiel. 

*) Beispiele der Abiturientenzahl bei überwiegend kathol. Gymnasien (in den 6 
Jaliren zusammen genommen): Paderborn 315, Münster, 275, Posen (Mariengymn.) 
171, Hünstereiffel 148, Breslau (Matthiasgymn.) 141, Brilon 132, Arnsberg 117, 
Waren dorf 116 (in den 5 Jahren vorher 181). — Von überwiegend evangelischen 
stehen obenan das Werdersche Gymn. in Berlin mit 178 und das Magdalenengynm. in 
Breslau mit 161. 

Von Realschulen hatte in derselben Zeit die am Zwinger in Breslau 109, die 
•tadtische inCöln 84, die in Hannover 66, die in Halle 64, die königliche in Berlin 57. 

m. 25 



386 

Die Uebereinkunft, welche, wie in Ahschn. I p. 7 f. erwähnt, zwischen 
den deutschen Staatsregierungen in Betreff der Maturitätszeugnisse 
0. 1874 geschlossen worden, ist in nachstehende Bestimmungen zusammen- 
gefasst: 

^Behufs gleicher Geltung der von den deutschen Gymnasien ausgestellten Matu- 
ritätszeugnisse für die Zulassung zu den Universitätstudien und in allen öffent- 
lichen Verhältnissen, sind die deutschen Staatsregierungen übereingekommen, bei den 
Gymnasien fortan folgende Ghrundsätze zu befolgen: 

1. Die gesammte Cursusdauer des vollständigen Gymnasiums beträgt mindestens 
9 Jahre. Die Aufnahme in die unterste Classe erfolgt dabei in der Regel nicht vor 
dem vollendeten 9. Lebensjahre. 

2. 15ei einem Anstaltswechsel geschieht die Aufnahme eines Schülers nur 
nach Beibringung eines Entlassungszeuniisses der vorher von ihm besuchten Anstalt, 
und nicht in eine höhere Classe oder Abtheilung, als danach die Reife bei ihm vor- 
handen ist. Der Wechsel darf dem Schüler hinsichtlich der ordmmgsmässigen Cur- 
susdauer keinen Zeitgewinn einbrine^en. 

3. Der Unterricht wird, unvermeialiche vorübergehende Vertretungen ausgenommen, 
nur von Lehrern ertheilt, welche sich über ihre Qualification genügend ausgewiesen 
haben. 

4. Die Zulassung zur Maturitätsprüfung oder die Dispensation von einer der dabei 
reglemcnts massig zu erföllenden Bedingungen, z. B. da, wo die oberen Classen einen 
je 2jährigen Cursus haben, von der vollständigen Absolvirun^ des 2 jährigen Cursus 
der ersten Classe, kann nicht von einer Patronats- oder Regierungsbehörae verfugt 
werden, sondern bleibt von dem Urtheü der Prüfungscommission des Gymnasiums 
abhängig. In Fällen ausserordentlicher Art kann eine derartige Dispensation nur 
von der Centralbehörde des betreffenden Staats gewährt werden. 

5. Gegenstände der Maturitätsprüfung sind auf allen Gymnasien die 
deutsche, lateinische, griechische, französische Sprache, Mathematik und Geschichte. 
Die übrigen Lehrobjecte sind nicht nothwendig auch Gegenstände der Prüfung. 

Schriftliche Clausurarbeiten sind überall ein deutscher Aufsatz, eine la- 
teinische Arbeit (Aufsatz oder Extemporale oder beides) und die Lösung mathema- 
tischer Aufgaben. — Darüber hinaus auch eine Uebersetzung in's Deutsche, Grie- 
chische, Französische u. a. zu verlangen, bleibt der Anordnung jedes Staats über- 
lassen. 

6. Als Maasstab für die Ertheilung des Zeugnisses der Reife gelten im allgemeinen 
diejenigen Anforderungen, welche das preussische Prüfungsreglement dafür aufstellt 
Dabei ist ausnahmsweise die Compensation zulässic^, nach welcher das Zurück- 
bleiben in einem Gegenstande durch desto befriedigendere Leistungen in einem an- 

Nach dem Reglement ist eineDispensation von der mündl. Prüfung zulässig, wenn 
die Commission einen Abiturienten nach seinen früheren Leistungen und auf Grund seiner 
vorliegenden schriftl. Arbeiten einstimmig fiir reif erklärt. Bei einigen Gymnasien wird 
von dieser Gestattung „aus Grundsatz** kein Gebrauch gemacht. 

In den 5 Jahren wurden von der mündlichen Prüfung dispensirt: 
Prov. Preussen an Gymn. unter 1359 Abitur.: 417, an Realsch. unter 303: 123 

Berlin - - - 822 - 143, - - - 218: 54 

Prov. Branden b. im übrigen an G y m n. unter 669 Abitur.: 62, an Realsch. unter 87 : 11 
Pommern an Gymn. unter 715 Abitur.: 102, an Realsch. unter 89: 8 
Posen . - - 688 - 73, - - - 102: 14 

Schlesien - - - 1605 - 282, - - . 219: 32 

Sachsen - - - 1342 - 256, - - - 210: 44 

Schleswig-Holstein! . keiner (dem Prüfungsreglement gemäss) RS. 159: 20 
Hannover J ^ o o y 

Westfalen an Gymn. unter 1400 Abitur.: 445, an Realsch. unter 179: 46 
Hessen-Nassau- - - 604 - 77, - - - 60: 5 

Frankfurt a. M. keiner. 

Rheinprovinz an Gymn. - 1669 - 207, - - - 321: 5L 

Daraus Beispiele von einzelnen Anstalten: am Gymnasium zu Braunsberg bei 
70 Abiturienten dispensirt: 30, Marienwerder bei 46: 27, D.Krone bei 59: 31, Bres- 
lau Magdal. bei 161: 29, Matthias bei 141: 44, Ratibor bei 109: 16, Neisse bei 77: 
24, Magdeburg Kloster bei 100: 49. Dom bei 64: 23, Münster bei 275: 131, Pader- 
born bei 315: 109, CölnFr.Wilh. bei 112: 55, Bedburg bei 18: 8, Bonn bei 88: 33. 
Neuss bei 132: 45, Trier bei 241 : 46, Saarbrtick bei 21: 10; an der Realschule 
St. Joh. in Danzig bei 37: 21, StPetr. 29: 25, Breslau, RS. am Zwinger bei 109: 22. 
Hildesheim Andrean. RS. bei 22: 7, Osnabrück bei 14: 4, Münster bei 37: 20. — 



387 

dem gedeckt «ird. fine solche AiMgleidum^ ist namentlicb m dem legemeiü fCB Ter- 
bStiini der ICathenfttik wm den mheii SpnclieB amrendlMr. In dem GefeastBide. 
for vdcbeii die Compenmtion zngelaaMii wird, düifea jcdock die Leirtaigcm keiBe»- 
fiUb unter das Harn nenbgehenr veichcs för die YerselxaBg nach Fiimn erfordert 



7. Bei jeder mondlkhen Matantitiprafinij? ist ein Re^iemngs-Commissarias 
CTgegen. Derselbe hat die Zengmase mitniTollziehcii. 

Mm ist znlimig. ansiahmsveise aoch den Director des Gjmnasinms zum Begiening»- 
Commimarini ra bestellen. In solchem Fall hat derselbe bei seiner Untcnchrifk aach 
diese aosKrordentliche Fnnction bemerkbch zu machen 

& Bei der schliessüchen Berathnng über die Gewahnmg oder Yersagong eines 
ZengniaMS der Beife sind stimmberechtigt nur die in der ersten Clame vnter- 
riclitendoi wissenachaftiichen Lehrer, der Be g i ernn gs-Ccf mmiamr ini^. nnd bei den nicht 
aosschlietelicb Tom Staat onterhaltenen Gymnasien aoaserdem ein Tertreter des be- 
treffenden Patronats. und« wo ein solches besteht des Ephorais oder Scholarehats'). 

9. Die Zaerkennong eines Zeugnisses der Reife darf nicht dnrch den gewählten 
Bemf des Schülers mouTirt werden. 

10. Fnr die Form der Zeagnisse gehen behnfe ihrer leichten snd sicheren 
Benntzbarkeit folgende Bestimmungen : 

Es mnss sofort erkennbar sein, toq welchem Grmnasiiin das Zeasrnias amgeiCellt. 
md dass es ein Zeogniss der Reife ist. Im Eingänge giebt dasselbe den ToUscändigen 
Namen, den Gebnrts-Tag nnd Ort. den Stand des Vaters and die Religion oder Con- 
fession des Scholets an. eben«o. wann er anf das Gymnasium aa%enommen worden ist. 
erentL welche Anstalt er Torfaer besucht hatte, wie lange er den oberen Classcn, na- 
mentbdi der ersten, angehört hat, und welchem Studium er sich zn widmen beab- 
sichtigt. 

Der Inhalt des Zeugnisses bezieht sieh nicht blos auf die bestandene Prüfung, son- 
dern anf den in den einzelnen Gegenstanden, welche mit leicht erkennbarer^ ünterKhei- 
dung aufcufiihren sind, überhaapt erlangten Grad des Wisens und der Fertigkeit. 
— Werden die Urtbeile in Zahlen an5gedrückt. so ist deren Werth auf demZeog- 
niss anzugeben. Die Ausfertigung geschieht unter einem bestimmten Datum. 

11.' Junge Leute, welche die Prüfung als Extraneer abzulegen srünschen. können 
dies in der Regel nur in demjenigen Staate thun. welchem sie angehören. Ausnah- 
men Ton dieser Regel müfisen durch zureichende Gründe motirirt sein. 

Die Extraneer können sich dasGymnasiam nicht wählen, bei welchem sie sich prü- 
fen lasMn wollen, sondern haben darüber die Bestimmung der betreffenden S<^ul- 
anCnehta-Behorde einzuholen.*' 

üeber die Zulassonj^ früherer Bealschnl-Abitarienten zu UniTer- 
sHätstadien s. Abschn. I p. 34, femer p. 401 £ ; TgL C. BL 1871 p. 13 ffl 



I) Im Folyt ÜMcr Bcatzaunuf dad mFreoMen bei 

ff th«ilBef 





»• 



388 



Zahl derjenigen Abiturienten und fremden Haturitätsaspi- 
ranten^ welche auf den öffentlichen (Jjmnasien in den Jahren 
1869 Ms einschliesslich 1873 das Zeugniss der Reife fflr die 

Unlrersität erworben haben. 



Provinz. 




Im 


i Jahre 




Summe 

f ttr dae 

Qiünqu«n. 

niorn 

1869-73. 


Gegen das Torhier- 
gebende Qainqaen- 


1869. 


1870. 


1871. 


1872. 


1873. 


nlnra (1864-68) 




mehr. 


weniger. 


1. Prenssen .... 


233 


363 


237 


292 


257 


1382 


140 




2. Brandenbnrgr . . 


284 


444 


209 


301 


331 


1569 


242 




B« Pommern .... 


137 


205 


71 


146 


157 


716 


79 




4. Posen 


180 


195 


91 


116 


162 


694 


173 




5. Schlesien .... 


308 


394 


203 


374 


333 


. 1612 


68 




6. Sachsen 


253 


376 


178 


293 


308 


1408 


132 




7. Schleswig -Holstein 


52 


80 


30 


60 


60 


282 






8. Hannorer .... 


165 


220 


142 


180 


196 


903 






9. Westfalen .... 


300 


337 


284 


315 


344 


1580 


m 


56 


10. Hessen-Nassau . . 


106 


230 


56 


136 


129 


657 






11. BheinproTlnz und 


















HohencoUem . . . 


369 


380 


342 


328 


325 


1744 


28 


• 
















862 


66 


Summe 


2337 


3224 


1843 


2541 


2602 


12547 


806 ^ . 

1 
(Vonteheade Sum- 
me nmüMet nar die 
unter NT. 1, 2, 3, 4, 
6, GySundllftufgfr- 
fabrten Proriuen). 



Zahl der Hatnrl unter den Externen bei den Gymnasien. 



Provinz. 



Im Jahre 



1869. 



1870. 



1871. 



1872. 



1873. 



Summe 

f tlr d*8 

Qnlnquen- 

niiim 

1869-73. 



Gegen die vorher- 
^hende Qulaquen- 
ninm (1864-4eV 



mehr. I weniger. 



1. Prenssen . . . 

2. Brandenhnrg . . 
8. Pommern . . . 

4. Posen .... 

5. Schlesien . . . 

6. Sachsen .... 

7. Schleswig -Holstein 

8. HannoTer . . . 

9. Westfalen . . . 

10. Hessen-Nassan . 

11. BheinproTlnz nnd 
HohenzoUem . . 



Stunme 



4 
4 
2 
10 
1 



5 

15 

1 



6 
4 
1 
1 
4 
4 
1 
1 

17 
6 



49 



49 



3 

2 
3 
2 
1 
1 

14 
1 



33 



6 
3 
3 

• 

4 
6 
1 
5 

17 
1 



50 



5 
4 
1 
2 
3 
2 
1 
7 
17 
2 



49 



25 
18 

7 
15 
15 
18 

4 
19 
80 
11 

18 



230 



17 



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9 

8 

2 

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7 

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4 



24 



33 



(Vortteheiide Sum- 
me nmfiiwt nur d&e 
unter Nr. 1, 2, 3L i, 
6.6|9nndli M^e- 
fUuten ProTiBMnX 



389 



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ClEBsification der Maturi der OymnaBieii (Abii 



Provinz. 



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Alter der Maturi. 






17 



18 



19 



20 






Jahre. 



10 



1869. 



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Alter der Maturi. 






17 



18 



19 



20 






Jahre. 



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TS 

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08 
10 



187 0. 



Alter der Maturi. 



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20 




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1871. 






es 

1^ 



Alter der Matn 



kl 

p 



17 ; 18 19 33 



.Jahre. 



1872. 



1. Prens- 
sen. 

2. Bran- 
denb. 

8. Pom- 
mern. 



4. Posen. 

5i Schle- 
sien. 

6. Sach- 
sen. 

7. Schles- 
wisr-Hol- 
stem. 

8. Hanno- 
yer. 

9. West- 
falen. 

10. Hes- 
sen- 
Nassau. 

11. Bhein- 
proT. n. 
Hohen- 
zollem 



233 8 



284 



137 



130 



308 



263 



52 



166 



13 37 42 76 



15 



63 72 62 



11 



32 



18 



40 25 



J7 56 70 



29 



57 



68 



31 



10 40 



1 



12 



7 27 



106 



369 



28 42 



74 



70 73 



363 



444 



205 



2 24 79 91 96 71 



195 2 6 27 



88 



60 



41 



39 



300 1: 15 48 66 87 



1 9 



29 



28 23 



4 31 80 85 89 



12 17 10 



51 



93 



16 



394 



376 



80 



40 92 



3 22 47 



5 33 80 



130 



60 



46 



>20 . 



337 



230 



87 



90 87 



36: 37 



32 



86 



237 



209 



71 



8S 91 



103 



9 49 108121 94 



2 15 17 25 21 



10 



42 58 



56 



54 



80 380 



10 58 84 80104 



16 66 58 43 44 



27 



72115 84 81 



6 



1 



203 



178 



80 



142 



284 



56 



342 



15 



23 



11 



18 



10 



39 



51 



16 



19 



50 



27 



12 



17 



5 



27 



20 



46 



13 



79 



56 



71 



21 



18 



59 



63 



44 



72 



20 



88 



54 



40 



13 



21 



39 



40 



10 



36 



67 



12 



67 



20 



9 



27 



34 



38 



292 2 



301 



146 



116 



24 



78 



28 



81 



65 



374 



293 



60 



180 



315 



136 



6 



328 



8 



18 



10 



2 



[ I 
34: 80 K'i 



72 86 :f> 



SV Zii 43 



23 32! 26 



61 109 74 



55 83 Jy^ 



17 



10 



34 



54 



13.21 



58' 44 



82 :2|| 



39 40 36 



21 



67 91 9f- 



Summe 



2337 24 



137 



442 



545 



593 



596 3224 22 



199 627 



849 



749 



77fc 1843 



26 



147 365 619 



410 376 2541 



25 



124480.7126^ 



I 



391 



nten nnd Eztraneer) naeh den AlterBStvfen. 



Alter der Matun 


i. 


Gesammtzahl der 
Maturi. 


Alter der Maturi. 


u 

TS 




Alter der Maturi. 


1 17 


18 


19 


20 






17 


18 


19 


1 
20 




Gesammtzahl 
Maturi. 


Unter 
17 


17 


18 


19 


20 


Ueber 
21 


Jahre. 




J a 


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Jahre. 




(Sii*M. 


— *••_. j- r\. • 


Gegen 


das vorhergehende Quinquennium (1864 — 68) 


1878. 


oumuit? iur uas wuiaquenuium 

1869 73. 


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1382 


22 


69 


226 


327 


378 


360 


140 


• 


3 


• 


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• 


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96 


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61 


1569 


19 


128 


341 


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345 


281 


242 


• 


3 


• 


34 


• 


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• 


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716 


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59 


147 


207 


158 


134 


79 


• 


7 


• 


8 


• 


43 


• 


33 


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• 


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107 


169 


159 


214 


173 


• 


• 


• 


22 


• 


40 


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60 


• 


49 


• 


2 


• 





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61 


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1 


72 


73 


1612 


22 


112 


308 


421 


345 


404 


68 


• 


9 


• 


18 


■ 


38 


• 


52 


■ 


• 


19 


• 


30 


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48 


97 


93 


62 


1408 


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47 


219 


416 


415 


311 


132 


• 


• 


3 


8 


• 


56 


• 


79 


■ 


5 


• 


• 


13 


► . 


5 


7 


16 


15 


17 


282 


2 


13 


49 


65 


88 


65 






























1 6 


38 


66 


50 


35 


903 


3 


39 


161 


267 

1 


225 


208 
































10 


70 


75 


77 


112 


1580 


5 


69 


276 369 

1 
1 


383 


478 


• 


56 


1 


• 


28 


• 


53 


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11 


■ 


• 


53 


• 


96 


1 


9 


19 


37 


29 


34 


657 


9 


43 


166 


1 
183 


143 


113 






























6 

1 


21 


59 


95 


81 


63 


1744 


21 


127 


357 


474 


422 


343 


28 


. 


5 


• 


22 


• 


54 


• 


33 

— 


• 


• 


7 


• 


79 


■ 




1 


663 


607 


12547 


119 746 


6357 






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Nadhweis der Stadienfächer, za weldhoi die Matari der Oym 





1869. 






1870. 1 




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3.^ 


von denselben wollt«! etadfa«! | 


Provinz. 


Theologie 













Theologie 








A 


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1 


1 


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• 

1 
1 


Philologie 
und Philos. 


Mathematik 
Natnrw. 


a 

8 

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1 


• 


3 


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5 


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9 

1 


ä 




n 


1. Prenssen. 


233 


22 


28 




40 


2 


43 


34 


8 


1 


363 


31 


36 




69 


11 


66 


41 


19 . 


2. Brandenburg. 


284 


40 


■ 




65 


2 


47 


52 


13 




444 


65 


• 




95 


8 


86 


63 


23 . 


8. Pommern. 


137 


31 


• 




17 


5 


26 


21 


7 




205 


38 


e 




35 


• 


45 


90 


9:'j 


4. Posen. 


130 


5 


23 




23 


1 


32 


14 


9 




195 


4 


47 




28 


8 


33 


16 


5 . 


5. Schlesien. 


308 


17 


43 




65 


6 


58 


43 


7 




394 


22 


36 




88 


4 


60 


52 


15 . 


6. Sachsen. 


253 


51 


5 




65 


• 


33 


55 


13 




376 


64 


2 




77 


5 


52 


65 


14 . 


7. Schlesw.-Holst. 


52 


26 


• 




3 


• 


9 


7 


2 




80 


28 


e 




17 


• 


15 


7 


. • 


8. Hannorer. 


165 


36 


19 




26 


1 


35 


24 


5 




220 


85 


14 




36 


2 


37 


36i 9 . 


9. Westfalen. 


300 


22 


94 




36 


4 


63 


27 


5 




337 


18 


98 




60 


2 


60 


23 6,. 


10. Hessen-Nassan. 


106 


22 


10 . 


4 


1 


30 


19 


4 




230 


28 


31 


•i 19 


• 


59 


38 


11 . 


11. RhelnproT. n. 
HohenzoUern. 


369 


18 


128 . 

1 


40 


8 


66 


19 


12 




380 


17 


118 




51 


14 


66 


34 


15 . 




2337 


290 350 


. 384 '30, 

1 


442 


315,85 


1 


3224 


350 382 . 
732 


575 54 '579 
629 i 


405 126 2 

« 

531 


Summe 


640 414 




400 












189' 


1 














2473 






1 





1878. 1 


Summe für das Quinquennium 1869 — i873.| 




p 


Von denselben wollten stndiren 




Von denselben wollten «tudiren 1 


Provinz. 


Theologie. 




i 

9 

a 
3 




Philologie 
und Philos. 


^ 


Theologie. 





1 
1 




1 


Philologie 
u. Philos. 


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J3 


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Mathematik 
Natnrw. 


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9 


• 


i 


1. Prenssen. 


257 


16 


18 




77 


2, 


38 


37 


7 


e 


1382 


1(X) 


131 




317 


27 


247 


168 


534 


2. Brandenburg. 


331 


35 


• 




112 


10 


42 


57 


20 . 


1569 


204 


1 




389 


27 


268 


260 


9S. 


8. Pommern. 


157 


22 


• 




56 


5, 


18 


15 


7 . 


7J6 


127 


• 


1 


155 


22 


123 


99 


342 


4. Posen. 


162 


7 


15 




45 


3' 


31 


19 


10 




694 


22 


110 


. 


154 


15 


145j 71 


81 . 


5. Schlesien. 


333 


13 


28 




107 


2 


54 


42 


20 




1612 


80 


178 




425 


17 


294 227 


63 . 


6. Sachsen. 


308 


37 


2 


• , 


66 


13 


39 


53 


20 




1408 


232 


12 




318 


25 


178 


268 


75 . 


7. Schlesw.-Holst. 


60 


17 


• 




9 


1 


12 


14 


4 




282 


104 


• 




43 


3 


54 


87 


7i. 


8. Hannover. 


196 


41 


11 




50 


2 


22 


23 


12 




903 


160 


85 




166 


9 


155 


129 


96' . 


9. Westfalen. 


344 


19 


78' . 


74 


5 


53 


23 


3 




1580 


92 


433 




280 


18 


264 


117 


22 . 


10. Hessen-Nassau. 


129 


18 


ll| . 


24 


e 


26 


20 


9 




657 


88 


70 




82 


6 


151 


111 


38. 


10. BhelnproT. u. 
Hohenzollem. 


325 


14 


89 


e 


51 


10 


51 


30 


8 




1744 


79 


539 




256 


41 


298 


131 


531 

1 




2602 


239,252 


e 


671 




58 


386 


333 


120 




12547 


1288 1559 


1 


2585210 
2795 


2177 


1618,5047 

'Im' 


Summe 


491 


724 


453 


2\ 


848 












20? 


4 










« 






9 


949 









393 



nasien (Abitnrientoi nnd Eztraneer) tt.bemig«]ieii beabsiehtigteii. 



1871. 






1872. 






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Von denMlben wollten itadiren 






1 

1 


Von denselben wollten studiren 

• 




Theologie 


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Theologie 


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37 


33 


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292 


13 


23 




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11 


63 


23 


11 


1 


209 


29 


• 




53 


2 


30 


41 


15 




301 


35 


1 




64 


5 


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47 


22 




71 


10 


• 


1 


13 


5 


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14 


4 




146 


26 


• 




34 


7 


26 


19 


7 






91 


2 


15 




25 


1 


22 


10 


3 




116 


4 


10 




33 


2 


27 


12 


4 






203 


13 


27 




47 


3 


44 


37 


5 




. 374 


15 


44 




118 


2 


78 


53 


15 






178 


30 


2 




38 


• 


22 


39 


12 




. 293 


50 


1 


« 


72 


7 


32 


56 


16 






30 


12 


• 




5 


• 


7 


1 


1 




60 


21 


■ 




9 


2 


11 


8 


• 






142 


25 


18 




28 


1 


25 


18 


3 




. 180 


23 


23 




26 


3 


36 


28 


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18 


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3 


42 


25 


3 




. 315 


15 


75 




69 


4 


46 


19 


5 






56 


4 


4 




12 


5 


9 


12 


• 




. 136 


16 


14 




23 


• 


27 


22 


14 






342 


16 


117 




47 


5 


57 


21 


8 


] 


L 328 


14 


87 




67 


4 


53 


27 


10 






1^3 


177 


297; 1 

1 ! 


355 26 
381 


803 


251 


62 


t 
1 


; 2541 


232 


278 

1 


• 


600 


47 


467 


314 


111 


1 






475 


313 




510 




647 


425 
















1475 


















2050 











Dm Q^unqnennium 1869—73 ergiebt gegen du yorhergehende Qmnqnenniam (1864—68) folgende Zunahme, resp. Abnahme. 



Gceaautsahl 

der 

XaturL 



I 



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weni- 
ger. 



Von denselben wollten studiren 



Theologie. 



eTang. 



mehr. 



weni- 
ger. 



kath. 



mehr. 



weni- 
ger. 



Jlid. 



mehr. 



weni- 
ger. 



Jura. 



mehr. 



weni- 
ger. 



Cameralia. 



mehr. 



weni- 
ger. 



I 



Medicin. 



mehr. 



weni- 
ger. 



Philologie 

und 

Fhilos. 



mehr. 



weni- 
ger. 



BCathematili 

nnd 

Katurw. 



mehr. 



jwoni- 
ger. 



Unbe- 
stimmt« 



! 

mehr. 



weni« 
ger. 



140] 

242 j 
79 

173, 
68, 

132 



28 



56 




36 
43 
37 

• 

63 
108 



21 



40 



4 346 



32 



15 
46 
16 



128 



106 



344 



. I 3441 . I 344 



117 
163 
73 
82 
129 
134 



. 114 



2 
1 



weniger 689 



48 



860 



860 



22 

11 

2 

13 

• 

1 



8 



12 



14 
34 
81 
51 
7 




mehr 914 



12 



19 



18 



24 
25 



16 



8 

• 

8 
2 



31 



5 
2 
l 

16 
14 




83 
60 



23 



38 



26 



13 



70 



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mehr 28 



4 

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2 



7 
7 



mehr 370. 
Vorsiebende Summen umfiassen nur die unter Nr. 1, S, 8, 4, 6, 6, 9 und 11 aufgeführten Provinzen). 







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T" 




3M 






















Nachweis der BerafefAober , 


ZU welchen die nicht 5 tu 






Überzugs 




186». 


1870. 


18T1. 


1872. 






Berufslath.T. 




Bcrufsficher. 




BerufeKcher. 




B.-nif.::-„ 




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12 1 ■ 


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19 


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23 


15 


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21 


10 




61 


10 


22 2 . 


Summe 


439 


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195 


62 


1 


36H 


131 


86 


5 


103 


42 


1 


4m 


107 


ll'i 1 . . 



396 



aden Matari (Abiturienten nnd Extraneer) der G^ymnasii 
ibsiohtigten. 



187S. 



Bemfslacher. 



«2 

s 

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12 



8 



11 



12 



153 137 



18 



154 



78 



8 



Summe für das Quinquennium 
1869—73. 



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der 

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renden 



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333 



327 



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34 



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354 



111 



345 



2594 



Berufsfächer. 






111 



122 



73 



45 



147 



134 



12 



66 



65 



35 



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Das Quinquennium 1869—73 ergiebt 
gegen das vorhergebende Quinquen- 
nium (1864—68) folgende Zunahme, 
resp. Abnahme: 



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Mhl 

der 

nicht 

stadi- 

renden 



Berufsfäcber. 



45 



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rvönlehenda Snamen unf mmü niur die nntor Nr. 
1, 2, 3, 4, 5, 6, 9 und U »uliBtfOhitm PiOTinien. 



396 



CSlassification der in den Abitarientenprttfungen bei den Realtehnleii f 



Provinz. 



1. ^renssen. 

2. Branden- 
burg. 

3. Pommern. 

4. Posen. 

5. Schlesien. 
6* Sachsen. 

7. Schleswig- 
Holstein. 

8. Hannorer. 

9. Westfalen. 

10. Hessen- 
Nassau. 

11. Rheinpro- 
yinz. 



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Alter der Inhabar 

▼on Abitttrienten- 

Bettgninen der Beif e. 






17 



1819 



20 






Jahre. 



1869, 



Summe 



1. Preussen« 

2. Brandenb. 
8. Pommern. 

4. Sachsen. 

5. Schleswig- 
Holstein. 

6* Hessen- 
Nassau. 

7» RheinproT. 



Summe 



43 

42 
7 
13 
37 
20 



7 

29 

10 
48 



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3 



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Alter der Inhaber 

Ton Abitarienten- 

xeugniseen der Beif e. 






17 



18 



19 



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Jahre. 



1870, 



70 

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25 
32 
49 
42 

2 
34 
31 

8 

60 



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17 



1 



19 



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10 



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Alter der Inhaber 

▼on Abiturienten- 

sengnissen der Beif e. 



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17 



18,19 



20 



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Jahre. 



1871. 



44 

45 
11 
17 
33 
21 

1 
36 
31 

10 

60 



309 



11 



11 



8 
3 
5 
6 



5 

8 



14 



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10 
3 
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11 
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19 



17 



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15 
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Alter der Inha: 
Ton Abimrieateai 

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Jahre. 



18 72, 



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(Alutonentesi 


und Ertnneer) 


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Jahre. 


Jahre 


Jahre. 


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187S. 


Summe för das Qninquemuiim 
(18«9-^S)/ 


Gegend 

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398 



Berufiififtoher etc., sa welchen die Katari der Reabchidi 



1869. 



Provinz. 






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Berofsfächer etc. 



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1870. 



1. Preas- 
sen. 

2. Bran- 
denb. 

8. Pom- 
mern« 



4. Posen. 

5. Schle- 
sien. 

6. Sach- 
sen. 

7. Schles- 
wig-Hol- 
stein. 

8.Hanno- 
Tcr. 

9. West- 
falen. 

lO.Hessen- 

Nassan. 

11. Bhein- 
prorinc. 



43 



42 



13 



2 



12 



11 



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11 . 



13 



37 



20 



2 



12 



14 



29 



10 



48 



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13 



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Berofsfächer etc. 



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31 



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13 



10 



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14 



16 



8 



10 



2 



13 



3 1 



36 



Summe 



256 



40 



64 



2 



62 



90 



419 



91 



91 



6 



93 



134 



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1871. 



1^ 

Ins 



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1^ 



Berofsfächer etc. 



► 

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45 



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33 



21 



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1872. 



43 



Berofsfächer eti 



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27 



40 



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16 



1^ 



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399 



0. äbergehen wollten (Abitorienten und Extraneer). 



1873. 


Summe für das Qainquen- 
nium 1869 7B. 


Das Quinquenniiim 1869—73 ergiebt gegen das vorherge- 
hende Quinquennium (1864 — 68) folgende Zunahme, resp. 

Abnahme: 


Berufefächer etc. 


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M 

M 8 

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Berufsfacher etc. 


Oetammtzahl der Inhaber 

von Abiturlontenaeag- 

nlsten der Beife. 


Berufsfacher etc. 


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123 


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1891 


158 


243 


492 


35 


396 


553 


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626' . 


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1,52, 


3.4, 


^6, 


9« 


Bd 



400 



BenifiBfieicher, zn welchen die Katnri der Realsohiilen 2. Ordnung Übergehen wd| 

(Abiturienten und Extraneer). 




Summe 



Znsammenstellung der Berufsfächer, zu welchen die nicht studirenden Katuri der G; 
nasien und der Bealschulen I. Ordnung (Abiturienten und Extraneer) flbei^ehen woD 





Glasse. 


Berufsfächer. 


Jahr. 


Militair- 


Saatsbau- 




Porgt-, 
Steaar-. 


Industrie 


Anderer 






dienst. 


dienst. 


Bergfach. 


PoBt-Faeh, 

Subaltem- 

dienst. 


und Oeko- 
mie. 


Beruf. 


1869 


r G^ymnasiasten 


154 


88 


• 


143 


51 


3 


. Realschüler 


40 


54 


2 


62 


90 


4 


1870 


Gymnasiasten 


348 


124 


1 


195 


8-2 


1 


. Realschüler 


91 


91 


5 


93 


134 


• 


1871 


[ Gymnasiasten 


131 


86 


5 


103 


42 


1 


l Realschüler 


34 


86 


7 


65 


99 


3 


1872 i Gymnasiasten 
l Realschuler 


107 


139 


13 


158 


71 


• 


40 


128 


16 


82 


107 


7 


iQTo / Gymnasiasten 
^^^^ j Realschüler 


153 


137 


18 


154 


78 


8 


38 


133 


5 


94 


123 


• 


Summe für das Quin- 














quennium 1869—1873: 














Gymnasiasten 


893 


574 


37 


753 


824 


13 




Realschüler 


243 


492 


35 


396 


553 


14 


Hauptsumme 


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1Ö66 


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27 


BeiderOMilitair-Bxa 


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fung abgelegt frühere Abi tu 


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1869 


151 


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1870 


169 


19 








1871: 


191 


39 








1872 J 


70 


28 








1873 


110 


28 












69J 


.• 


134. 





vn. 

Vorbildung und Prüiung fiir das Lehramt. 
Lehrerstatistik. (11, 598). 



I. Torbildnng für das Lehramt. 

Bei den preasBischen Universitäten haben sich während der hier in 
Betracht kommenden Zeit die für die Bildung künftiger Lehrer höherer 
Schulen geeigneten Vorlesmigen nnd anderen Einrichtungen vermehrt. Dies 
gilt namentlich fttr das Stndinm der deutschen Sprache nnd der modernen 
fremden Sprachen; ebenso ftir das der Geographie. Das Bedllrfhiss des 
Schnlnnterrichts besonders zu berücksichtigen, liegt nicht in der Wissenschaft- 
liehen Aufgabe der Universitäten und wird durch die neuere Entwickelung 
der Wissenschaften erschwert, bleibt aber in hohem Grad^ wttnschenswerth, 
ganz besnoders u. a. für die Naturwissenschaften. Die Specialstndien auf 
den verschiedenen Gebieten derselben befähigen an sich noch nicht zu dem 
Unterrieht, dessen die Schule bedarf; der Mangel an qualificirten Lehrern 
dafDr wird deshalb bei der Unterrichtsverwaltung in allen Provinzen 
empfunden. — In einzelnen Gegenständen werden hie und da Gollegia gelesen, 
die auf kflnftige Lehrer berechnet sind; z. B. Einleitung in das Studium 
der Geographie, ebenso in die allgemeine christliche Religionswissenschaft 
(s. C. Bl. 1870 p. 198). — Der G^rauch der lateinischen Sprache hat bei 
den Vorlesungen ganz aufgehört und kommt auch in den Seminarien mehr 
nnd mehr ausser Uebung. 

Als eine Er^nzung der Universitätsvorlesungen zu Berlin im Gebiet 
der neueren Sprachen besteht daselbst seit 1873 eine von der Berliner 
Gesellschaft für das Studium dieser Sprachen auf Anregung ihres Vor- 
sitzenden, Prof. Dr. Herripf gegründete Akademie für moderne Philo- 
logie, mit dem Zweck, Studirenden, die sich in den neueren Sprachen 
wissenschaftlich und praktisch ausbilden wollen, dazu Gelegenheit zu geben. 

Der Weg zur Vorbereitung auf das Lehramt war in Preussen bis 1870 
für alle wissenschaftlichen Lehrer höherer Schulen derselbe ; bei allen gehörte 
die gymnasiale Vorbildung zu den nothwendigen Voraussetzungen. Durch 
die CircVerf. vom 7. Dcb- 1870 wurde der Weg zum höheren Lehramt 
durch die Realschulen insofern zugelassen, als danach die mit einem Zeug- 
niss der Beife versehenen Schüler der Realschulen 1. 0. hinfort zur Immatri- 
culation bei den Universitäten mit Inscription bei der philosophischen Facultät 
berechtigt sein, und nach dem akadem. Trienninm zum Examen pro fac. 

*} IHe Bestimmang, d«M mindestens l V^ Jahr der Stodienzeic aof einer preiusUchen Unir er- 
sität zugebracht sem mass, ist unFerändert geblieben. D&bei ist fiir die andere Zeit der Besncli 
der UniTersitaten» wo deutsch gelehrt wird, überhaupt freigegeben; rgl. C. Bl. 1861 p. 214 f. 

26 



402 

dooendi in den Fächern der Mathematik, der NatarwiBsenschaften und der 
neueren Sprachen, jedoch mit Beschränkung der Ansteliungsfähigkeit auf 
Real- und höh- Bürgerschulen zugelassen werden sollten (s. p. 34, 387 u. 399). 

Wie dies Denen nicht genügte^ welche eine völlige Gleichberechtigung; 
der Realschule mit dem Gymnasium begehrten, so wurde anderersdts in 
dem lebhaft geführten Streit um die Realschule auch der Anspruch immer 
aufs neue geltend gemacht, dass fttr die Lehrer derselben überhaupt ein 
anderer Bildungsgang zulässig sein müsse als durch und für das Gymnasium, 
weil dieses mit seinen überwiegend der antiken Welt entnommenen Lehr- 
stoffen die deutsch-nationale Bildung nicht gewähren könne, welche Zweck der 
Real- und höheren Bürgerschule sei. Die Verschiedenheit erstrecke sich auch 
auf das Verfahren beim Unterricht: es gebe kein Fach, worin die Realschule 
den Stoff nicht anders auszuwählen, zu verarbeiten und die Lehrwdfle 
anders zu gestalten habe als das Gymnasium*). — Dass von den Lehrern 
der Realschulen das eigenthümliche Bedttrfniss dieser und ihre Verschiedenheit 
von den Gymnasien nicht immer erwogen oder doch im methodischen Ver- 
fahren nicht berücksichtigt wird, konnte namentlich an der Art und d^i 
Erfolgen des Unterrichts in der lateinischen und der deutschen Sprache 
dargethan werden. 

Im Zusammenhang derselben Controverse erklärten jedoch anerkannte 
und den Realschulen zugeneigte Autoritäten, dass ein gründliches Studium 
der neueren Sprachen, ebenso wie das germanistiBche, die volle GymnasiAl- 
bildung voraussetze. In demselben Sinne hatte die vorerwähnte CiicVer- 
ftlgung die Erwartung ausgesprochen, die Prov. Schulbehörde werde hd 
Anstellung von Lehrern der neueren Sprachen auch an Real- und höh. 
Bürgerschulen nicht unberücksichtigt lassen, dass die umfassendere Sprachen- 
kenntniss und besonders die gründlichere grammatische Durchbildung, welche 
das Gymnasium gewährt, Denen einen Vorzug giebt, die ein Gymnasium 
besucht haben. 

Ueber Seminarien fttr künftige Lehrer höherer Schulen kann hier 
im allgemeinen auf dasjenige Bezug genommen werden, was darüber in 
B. I, 525 ff. bemerkt worden ist. Die vorhandenen Institute der Art sind 
theils mit den Universitäten verbunden und werden vor der Prüfung fttr 
das Lehramt benutzt, theils bestehen sie fttr sich und sind nur fttr Schul- 
amtscandidaten bestimmt » welche das Examen pro fac docendi bereits 
bestanden haben. Die Seminarien der ersten Art haben sich, wie eine 
Vergleichung des nachstehenden Verzeichnisses mit B. I, 530 ff. und B« n» 
598 ff. ergiebt, inzwischen vermehrt; für die andere Art ist eine Vermehrung 
hauptsächUch auch im Interesse der Realschulen oft begehrt und u. a. au<£ 
vorgeschlagen, dass behufs der Theilnahme an Lehrerseminarien ein vier- 
tes Studienjahr vorgeschrieben werde. — Eine Empfehlung der Benutzung 
der bei den Universitäten bestehenden Seminarien liegt in der Anordnung 
(Min. Verf. v. 8. Juli 1872), dass im Eingange der Prüfungszeugnisse dessen 
Erwähnung geschehen soll, bei welcher Universität und wie lange der 
betreffende Schulamtscandidat ordentliches Mitglied eines Seminars ge- 
wesen ist. 

Bezüglich der fttr die Seminarien erlassenen Reglements s. die V. u. G. 

*) S. inabesondere Dir. J. Ostendorf, Ueber die Vorbfldang fQr du Lehramt an Beal- 
acholen; Päd. Archiv 1870 p. 145 ff. und Acht Artikel fiber die Vorbildang der Lehrer aa 
höh. Unterrichtsanatalten ; Köln. Zdtung Aug. 1871. 



403 

Die UniverBitäts-Seminarien. 

Königsberg in Pr. Das philologische Seminar steht unter der Leitung der 
Proft Dr. Riediänder und Dr. Jordan, Etat: 500 Thfa-. — Das historische Seminar: 
die Profit Dr. Maurenbreciier und v. Guischmid. Etat: 300 Thlr. ^ Das mathematisch- 
physikalische Seminar: die Proff. Dr. Seumatm nnd Dr. Jiichelot. Etat: 460 TÜr. 

Berlin. Das philologische Seminari): die Proif. Dr. Kircithoff und Dr. ElUmer, 
Etat: 680 Thlr. — Das mathematische Seminar: die Proff. Dr. Kummer nnd Dr 
WeUrsirass. Etat: 400 Thlr. 

Greifswald. Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Kiesglmg und Dr. IHUer. 
Etat: 380 Thfar. — Das historische Seminar: die Profil Dr. Hirgeh und Dr. ülmantL 
Etat: 200Thhr. — Das mathematische Seminar: die Proff. Dr. Thnmd\x.l>T. MimUgerode. 
Etat: 250 Thlr. — Ausserdem ein vom Prof. Dr. Schmitz geleitetog Seminar tth: franzö- 
sisch-englische Philologie nnd ein zoologisch-botanisches vom Prof. Dr. A/fin/€r. 

Breslau. Das philologische Seminar: die Profil Dr. Hertz, Dr. Mosgbach, 
Dr. Reiffersckeid. Etat: 500 Thfr. — Das historische Seminar: die Proff. Dr. JiöpeU, 
und Dr.Junhnann. Etat: 350 Thlr. — Das mathematisch-physikalische Seminar: 
die Proff. Dr. Schröter nnd Dr. Meyer. Etat: 220 Thh*. 

Halle. Das philologische Seminar: die ;Proff. Dr. Bemhardy und Dr. Keil. 
Etat: 550 Thh-. — Das mathematische und naturwissenschaftliche Seminar, 
Abth. för Mathematik: Die Proffl Dr. Rasenberger und Dr. Heine; filr Physik: Prof. 
Dr. &ioblaueh; filr Chemie: Prof. Dr. HeinU; filr Zoologie: Prof Dr. Giebel; filr Minera- 
logie: Prof Dr. Girtard; für angewandte Maturkunde: Prof. Dr. Kühn; filr Botanik: Prof 
Dr. Kraus. Etat: 270 Thlr. — Das p&dagogische (genauer: pädagogische Abtiieflung 
des theolog. Seminars) Seminar: Prof Dr. Kramer. Etat: 655 Thlr. 

Kiel Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Forehhammer nnd Dr. Labbert. 
Etat: 40 Thlr. (nur zur Beschaffung von Büchern). — Das historische Seminar: die 
Proff. Dr. Schirren und Dr. Volquardsen. Etat: 200 Thhr. 

Gottingen. Das philologische Seminar und das Proseminar: die Proff Dr. 
V. LeuUch, JDr. Sauppe, Dr. Wachgmuth. Etat: 700 Thlr. — Das archäologische 
Seminar: Prof Dr. Wiesder. Etat: 150 Thhr. — Das historische Semmar: Prof 
Dr. WaUz. Etat: 200 Thlr. — Das mathematisch-physikalische Semhiar: die 
Proff: Dr. Fuchs, Dr. Schering, Dr. KUnkerfues. Etat: 260 Thlr. — Das pädagogische 
Seminar (erste, theoretische, Abth.; s. B. n, 604; ftber die zweite, praktische, s. weiter- 
hm): Prot Dr. Sauppe. Etat: 390 Thhr. 

Mfinster. Das philologische Seminar>): Prof Dr. Langen, Etat: 200 Thh*. 

Marburg. Das philologische Seminar: die Proff. Dr. Caesar und Dr. ScknUdi, 
Etat: 350 Thhr. — Das historische Seminar: die Proff Dr. Herrmann und Dr. Nissen, 
Etat: 300 Thlr.. 

Bonn. Das philologische Seminar: die Proff Dr. Hehnsoeth, Dr. Usener, Dr. 
Baekder. Etat: 620 Thlr. — Das historische Semmar: die Proff. Dr. v. Subel, Dr. 
Sdiäfer, Dr. Ritter^ Dr. Menzel. Etat: 550 Thlr. — Das mathematische Seminar: 
die Proff. Dr. Lipschiu nnd Dr. Kortum. Etat: 3(X) Thlr. — Das Seminar filr die gesammten 
Naturwissenschaften: die Proff. Dr. Clausius, Dr. Troschd, Dr. Hanstein, Dr. Kehde. 
Dr. vom Roth, Etat: 574^ Thlr. — Das englische und französische Seminar des 
Prof Dr. Bischoff. 

Freie Yeranstahnngen wie letztere (und so die bei Greifiiwald erwähnten der Proff. 
Stkmiu und Munter) ^ seminarähnüche , nicht vom Staat errichtete oder subventionirte 
Institnte, unter verschiedenem Namen (Gesellschaflen, Societäten, Uebnngen, Bepetitorien, 
Eiaminatorien u. a.) finden sich filr Sprachen nnd Wissenschafien an aUen Universit&ten, 
tmd sind in deren Katalogen aa%ef&hrt 

Die Seminarien nach den Universitätstadien. 

Königsberg m Pr. Das pädagogische Seminar filr höhere Schulen unter der 
Leitung der Prov. Scfanlrätiie Dr. Schröder nnd Dr. GöbeL Etat: 1650 Thhr. 

Berlin. Das pädagogische Seminar filr gelehrte Schulen. Director: Prof. 
Dr. Banitz. Etat: 2840 TUbr. 

Hieher gehört auch die dem Prof Dr. SeheObach am Friedr. Wilh. Gymnasium vom 
Unterrichtsminister angetragene praktisdie Anleitung von Schnlamtscandidaten im Unter- 

Prof. Dr. Mor. Hampt t 5. Febr. 1874. 
t) Prof. Dr. Fram Winiewski t 4. Joni 1874. 

26* 



404 

rieht der Mathematik und Physik, sowie die entsprechende Eimichtong an der Friedrichs- 
Realschule für den Unterricht in den neueren Sprachen : Bas Seminar des Prof. Dr. Herrig. 

Stettin. Das Seminar für gelehrte und Realschulen, unter der Leitung des 
Gymnasialdir. Dr. Heydemann. Etat: 12d0 Thlr. 

Breslau. Das pädagogische Seminar für höhere Lehranstalten, geleitet Ton den 
ProY. Schuhräthen Dr. Sommerbrodt und Dr. DiUenburger. Etat: 1650 T%lr. 

Magdeburg. Der mit dem Pädagogium des Klosters U. L. Fr. yerbondene 
Candidatencottvict (zur Ausbildung evang. Reli^onslehrer an höheren Schulen). Inspeetor: 
Lic. Prof. Sandrock, von Neuj. 1875 an; (s. p. 108). 

Göttingen. Die praktische Abtheilnng des pädagogischen Seminars (s. p. 403) 
mit dem Gymnasium daselbst verbunden, unter der Leitung des Dir. •/. J, Schüamg; 
Etat: 500 TUr.; vgl B. B, 605 f . 

lieber das französische und das archäologische Reisestipendinm s. die 
V. u. G. 

Zu den Reisestipendien für Italien ist neuerdings das zu der durch CO. v. 8. Sptb. 1874 
bestätigten »JCharlottenstiftiing für Philologie" gehörige hinzugekommen. Die Bewerber 
müssen den Doctorgrad erlangt oder das Examen pro facultate docendi bestanden haben. 
(Die t Stifterin ist Charlotte Stupel, geb. Freiin v, Hopffgarten, 

Die didaktische und pädagogische Anleitung der Schulamtscandidaten während dea 
Probejahres ist von den K. Prov.- SchuleoUegien wiederholt zum Gegenstand der Direo- 
torenconferenzen gemacht Die Verhandlungen sind publicirt 

n. Prfiftmg f&r das Lehramt*). 

DasB die Theilnahme am französisehen Kriege fUr die Schalamtscandi- 
daten keine Ermässigang der Anforderungen des Prttfangsreglements, sondern 
nur ein EQnaasschieben des Termins fttr die schriftlichen Arbeiten zur Folge 
hatte, ist p. 2 erwähnt^). 

Das Beglement vom 12. Deebr. 1866 hat in den letzten 5 Jahren 
einige Modificationen erfahren; über andere sind im Anschlnss an das 
Protokoll der October-Conferenz von 1873 (s. p. 32 f.) Verhandlungen ein- 
geleitet, welche ohne Zweifel eine baldige neue Bedaction des Reglements 
zur Folge haben werden. Dabei handelt es sich vor allem nm eine Aus- 
gleichnng der Ansprüche, welche von den Vertretern der Wissenschaft 
erhoben werden, mit den Anforderungen der Unterrichtsverwaltong, welche 
die pädagogische Bestimmung der Schulen im Auge zu behalten, sie 
nach ihren mannich&ltigen praktischen Bedürfnissen mit Lehrkräften zn 
versorgen nnd das Fachlehrersystem so viel wie möglich zn vermeiden 
hat. Vom Standpunct ausschliesslicher Fachstudien namentlich in den 
Naturwissenschaften hat man n. a. auch vorgeschlagen, die Philosophie von 
den allgemeinen Prüfungsgegenständen auszuscheiden')- Für die Prttlimg 
in den alten Sprachen wird von mehreren Seiten eine Erweiterung der 
massgebenden Bestimmungen verlangt, welche dazu nöthigen soll, das 
philologische Studium immer auch auf die vergleichende Grammatik nnd 
die Eenntniss des Sanskrit auszudehnen (vgl. p. 43). 

<) Zorn Historischen (B. I, 545) gebort n. a. die Mittheüong des OL. Pöhlmamn wa TÜMt 
in der Altprenss. Monatsehr. VIII. über das Examen eines Cand. des^höh. Seholamts vor der 
Königsb. UniTersität 1620. 

S) Min. Verf. t. 17. Ang. 1871: „Auf den Bericht — ermächtige ich die K. Wiaa. 
Prfif.-Conun., dei^enigen Candidaten, welche Tor dem Aosbrnch des letsten Krieges behufs der 
Prüfung pro fac. doc. Aufgaben fär schriftliche Arbeiten erhalten haben, aber durch EinsteBimg 
inm Kriegs- oder Sanit&tsdienst an dem Beginn oder der rechtseitigen YoUendong dendbea 
▼erfaindert worden sind, auf ihr Ansuchen eine nene 6 monatliche Frist sor Abltefiening do' 
Arbeiten zn get^&hren.*' Der Min. etc. y. M&hler. — In Betreflf der BetheiUgnng der Lrtircr 
(eiaschliesslich der Seh. Candidaten) amV Kriege s. die Zusammenstellung im Anhang* 

>) Vgl. auchDr. Bratnscheck, Die Philosophie als obb'gatorischer Gegenstand derSchsI- 
amtsprfifung; Qiessen 1874. 



405 

Nach einigen Seiten hat sich die dem Schulinteresse förderliche Ver- 
bindnng finber meist getrennter Lehrqnalificationen gemehrt: es kommt nur 
noch selten vor, dass der Tamnnterricht nicht von einem ordentlichen Lehrer 
der Anstalt ertheilt wird. Ebenso findet sich an einigen Anstalten die 
wflnschenswerthe Verbindung, dass der Lehrer des Zeichnens in den unteren 
und mittleren Olassen auch in der Naturgeschichte und in der Mathematik 
zu unterrichten befähigt ist (vgl. p. 47). — Die Qualification fbr den 
Religionsunterricht wird von den Lehramtscandidaten seltener als früher 
erstrebt, so dass er an yielen Anstalten Personen übertragen werden muss, 
die nicht ordentliche Lehrer derselben sind; sondern z. B. als Ortsgeistliche 
nur einzelne Stunden übernehmen 0- 

Etat der EL wissenBchaftlicheii Prüfangscommissionen (angerechnet die Prüfungs- 
gebühren): 14,200 TUr. (Berlin: 1800, Königsberg, Breslau, Halle, Göttingen, 
Münster, Bonn je 1500, Greifswald und Marburg je 1200, Kiel 1000 Thhr.). 

Um entsprechend dem Bedfirfniss der höheren Schule für den Untrr. im Zeich- 
nen') die Lehrer vorzubilden, sind an verschiedenen Orten neue Veranstaltungen getrof- 
fen; von Seiten der Regierung ist zu diesem Zweck in Verbindung mit der Kunstochule 
der K. Akademie der Künste in Berlin ein Seminar für Zeichnlehrer errichtet 
worden. Director desselben ist Prof. Grojnus^, Die Instruction für die Prüfung der 
Zeichnlehrer an Gymnasien und Realschulen v. 2. Octb. 1873 hat dabei einige AbSnde- 
mngen er&hren; s. die V. und G. 

Auch filr den Gesangunterricht fehlt es nicht an Bemühungen, die Methode zu 
verbessern und die angehenden Lehrer zweckmässig anzuleiten^). Die besonderen von 
Seiten des Staats getroffenen Veranstaltungen sind: Das K. Institut für Kirchen- 
musik zu Berlin, in welchem viele Gesanglehrer der höheren Schulen ihre Ausbildung 
erhalten haben. Dasselbe feierte 1872 sein &Ojähriges Bestehen^). Femer die 1869 gegrün- 
dete Hochschule für ausübende Tonkunst zu Berlin^). Dnrector: Prof. Joachim. 
Im Etat aus Staatsfonds : 17,100 Thhr. — Ueber die Au&ahmebedingungen etc. beider 
Institute s. die V. und G. 

In der Einrichtung derCentral-Turnanstalt zu Berlin sind wesentliche Verände- 
rungen nicht eingetreten^). Die beabsichtigte Aussonderung einer eigienen Anstalt för 
die Civil-Eleven ist noch nicht zur Ausführung gebracht — Für die Turnlehrer-Prü- 
fung gelten nach wie vor die im Jahre 1866 erlassenen Bestimmungen; nur werden 
jetzt, um die Lehrer zu den ersten nothwendigen HüUsleistungen bei Körperverletzun- 
gen zu befähigen, auch darauf bezügliche anatomische und physiologische Kenntnisse 
gefordert; s. die V. und G. — Director der Centr. Tumanstalt ist der K. Hauptmann 
V. WaXdo¥}\ ihm beigeordnet fOr die:^Civil-Abtheilung der GORR. Wätzddt, Etat der 
letzteren: 23,000 Th&. 

Die in Folge der Dresdener Gonferenz (s. p. 6) zwischen den bethei- 
Hgten deutschen Staatsregieningen geführten Verhandlungen haben in Betreff 
der Prflfungszeugnisse für das Lehramt nicht ebenso zu einer Einigune 
geftihrty wie es hinsichtlich der Maturitätszeugnisse der Gymnasien (s.p. 386; 
geschehen ist Die beabsichtigte Gleichstellung ist einstweilen, wie schon 
p. 8 erwähnt, auf die von den K. wissenschaftlichen Prttfungscommissionen 
in Preussen, in Leipzig, Rostock und Strassburg ausgestellten Zeugnisse 
besehränkt geblieben. Dagegen ist ttber das Probejahr eine weitergehende 
Vereinbarung getroffen; s. ebenfalls p. 8 der Einleitung. 

1) Za Ende 1872 waren solche Hfliftlehrer fQr den Religionsnoterricht in der ProT. Preni- 
sea: 10 evang., 7 kathol.; Brandenburg 5 er.; Pommern: keiner; Posen: 16 eT., 16 kath.; 
Schlesien: 14 er.. SS katb.; Sachsen: 15 ev., 3 kalb.; HannoTcr: 2 er., 8 kath.; Schleswig* 
Holstein: — ; Westfalen: 19 ev., 18 kath.; Hessen-Nassaa : 16 ev., 13 kath.; Rheinprorinx: 
26 er., 24 kath. Dabei ist jedoch sa beachten, dass die meisten dieser Falle solche smd, wo 
eine confessionelle Minorität der Schaler zur Annahmeleines besonderen Religionslehrers nöthigt 
— VgL Protok. p. 106 t 

«) Vgl. Pädag. ArchiT 1869 p. 868. — ») S. C.Bl 1870 p. 477, 1873 p. 647 ff. — <) V^ 
C. Bl. 1869 p. 821 ff., 1871 p. 171 ff. — ») VgL C.Bl, 1871 p. 20 und p. 161 £ — •) Vgl. 
C. Bl. 1872 p. 474 f., 1873 p. 642 ff. — ^ Vgl. C. Bl. 1873 p. 275 ff. 



406 



Zahl der akademisch gebfldeten Lehrer und Schnlamj 



Jahr 



Das Examen pro faoultate docendi 
haben bestanden 






•9 



I 

& 

s 



'S 

I 

I 






s 



3 

s 



i 

.9 



I 



t 



I 



Nachprflfangen haben bestanden 









1 



I 

o 
.9 



I 

I 



I. 






S 



a a 















1869 
1870 
1871 
1872 
1873 



30 
31 
30 
34 
25 



82 
9S 

72 

65 
93 



Summo für das 
Quinquennium 
1869-1873. . 



150 



Die Snmme des 
vorhergehenden 
Qainqnenninms 
(1864—1868) be- 
trägt 



146 



410 



327 



16 
33 
12 
25 
29 



115 



39 
32 
39 
53 
37 



40; 2 
46* 5 
29 5 



40 
54 



6 
3 



33 
31 
34 
43 
71 



34 
31 
30 
34 
25 



18 
15 
13 
24 
32 



47 
34 
32 
43 

41 



341 
356 
296 
367 
410 



27 
20 
16 



38 
42 

47 



27 i 55 
22 47 



11 

5 

12 

21 

18 



31 
28 
25 
32 
48 



18 
12 
9 
27 
14 



200 



91 



209 



126180 



21 



212 



154 



102 



197 



1770 



2 25 



186 



8 203 



1294 



112 229 



67 



164 



47 



163 



33 



1 

11 

8 



80 






9 
2 
5 
7 
12 



22 

25 
21 
16 
27 



3 
1 
1 
3 
6 



21 



35 



97 



70 



111 



36 
23 



34 



196 
159 
160 



28 227 



23 





o 

4 
6 



14 145 



86 



978 2( 



104 60619 



Mithin ist die An- 
zahl der in dem 
Qainqnenninm 
1869—1873 Ge- 
prüften gegen 
die Zahl der in 
dem Qninqaen- 
ninm 1864-1868 
Geprüften am . 



83 



24 74 



29 



19 



187 



höher. 



32 



nie- 
dri- 
ger. 



94 



her. 



nie- 
dri- 



476 



65 



66 



34 



67 



10 



20 



31 



25 



14 



41373 



höher. 



«c 



mfidtttcB. 



ingea 




xickt 



PHLfct^WL 



1 J5 
t « 



9 



1 « ^ 



? 3 



» 
£ 






1 






« « « 



70 56 S 42 54 21 811 

60 5^ b t% » K ^ 

64 3& 6 3». 51 14 5 

85 67 17 50 » 27 7ll 

85 68 U 8» 52 $!$ Toi 

- ' t 



3d« 



dici 



MG 



S « 5 2 . 
i» 4 2 3 . 
4 S . 1 1 



2 5 2 1] 
1 4 2 41 

. S 2 l 



412511. 4441 

2 3 2 4. 12. in 

1 



64S89 42 247 265 116 3422746 



I 



Ibl7Ul5 2 2 51611U1 



15 

26 
17 



6>>I26 32 72 ^> 3 44 

56144 4i« 6S 5> 5 34 

Ä«122 24 6ä 3» 6 3» 

65121 4S Ä> 6S IS 5> 

4S^143 4S^ »» 6S 12 S5 



61 23 ^ 

6l« 1> 6:2 

54 16 5« 

54 31 7o 

52 3» 77 



1 




656193.379 291 44«22S1 127351 



56S 

471 

620 
663 



2B57 



33250 



( I 

I 

S 29272 63071 



1^ 4 16 6 12 7 . .26 



41 39 



39 218 









j 




1 






i 


j 






* 


1 






1 




7 10S 


35 


849 


m 

1 

i4;i 


5 

1 


1 
1 






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k.. 






1 , 


1 



i I 



3. 5 2 51011 7 

I I i • 

I I i ' j 



höher. 



i^ hö- 

Iher. 



I 



( 



76 197 506 130 2^ 257 



1 



i I 



S^ 2929ce^ 8^121 



1 



1975«) 



I \ 



! 



33 83 150 63 144 34^ 41 223J 17 



I i 



hdher. 



I I 



119 



42 



882 



höher. 



1) AacMrdoB 4S oottoqaia pro rMtonUu. 



408 



Hauptprüfang pro fetoaltate doeendi bestandenen Sofanlainttca 
resp. Religion, und nadi dem Hauptboh denelbeA. 



Jabr 



Ge- 
Bammt- 
uJüder 
b«Btaii- 
denen 
Candi- 
daton. 



YoB deueiben war«B 

der ConfeBsion 
resp. Religion nach 



I 



V» 

1 

§ 

s 



Hauptfach derselben 



A. 

Hiatoriieh- 

philolofUchea 

Fach. 



B. 

Mathematiach- 
natonriBieB- 
achaftt. Fach. 



C- 

Beligion 

und 
Hebrfttaeb. 



D. 

Fad 

d«r DM 

Sptruk 



allein oder in Yerbiadong mit noch einem aaderen Fach. 



1869 
1870 
1871 
1872 
1873 



341 
356 
296 
367 
410 



258 
273 
221 
262 
338 



Summe für das QuinqaenDium 
1869—1873 



81 
80 
72 
98 
67 



Die Summe des vorhergehendea 

Quinqnenniums(1864— 1868) 
beträgt 



Mithin ist die Anzahl der in dem 
Qttinquennium 1869 — 1873 
Bestandenen gegen die Zahl 
der im Qninqnennium 1864 
bis 1868 Bestandenen um . 



1770 



1352 



398 



2 

3 
3 
7 
5 



20 



1294 



476 



919 



433 



368 3 



30 



höher. 



3 

nie- 
dii- 
ger. 



16 



232 
215 
171 
240 
232 



55 

74 
56 
53 
77 



31 
38 
33 
42 
47 



% 

3: 



1090 



315 



191 



17- 



787 



303 



271 



44 



150 



8 



41 



8f 



höber. 



Hauptprüfang 



Jahr 



Ge- 
aanuni- 
lahlder 
bestan- 
denen 
Candi- 
daten. 



Von denselben waren 



Inländer, und zwar aus der Provinz 



i 

9 

e 



I 

i 



£ 



s 

o 




9 



«» 
CO 



I 






1869 
1870 
1871 
1872 
1873 



Summe für das Quinquen- 
nium 1869—1873 . . 



Die Summe für das vorher- 
gehende Quinquennium 
(1864^186 8) beträgt . 

Mithin ist die Anzahl der 
in dem Quinquennium 
1869-1873 Bestande- 
nen gegen die Zahl der 
in dem Quinquennium 
1864-1868 Bestande- 
nen um 






841 
356 
296 
367 
410 



44 
39 
43 
34 



37 
40 
34 

28 
52 



22 
33 
19 
29 
29 



14 
14 
20 
21 

8 



35 
35 
35 
44 
50 



1770 



1294 



194 



191 



132 



77 



169 



180 



476 



25 



11 



70 47 



62 



30 



199 



137 



53 
61 
31 
52 
54 



3 
5 
2 
3 
6 



18 
16 
19 
22 
41 



d 
^ 



^ 



i 
I 

i 

m 



i 

Ol 



I 

o 



1 

s 



Üeber- 

haapi 

Inltoder 



26 
32 
28 
37 
27 



21 
16 
17 
26 
36 



48 
36 
27 
39 
39 



251 



19 



201 



62 
höher. 



116 



15 



50 13 



101 



150 



116 



189 



Ksa 



5 a 

H 

OD a 

SS 

•o s 

3^ 






311 
333 
272 
344 
377 



2 



128 



22 



18 



98 



215 



26 
nie- 
dri- 
ger. I 



1637 



1187 



450 



27.1 

23 , 

24 : 
19 
SO 



3 



4 
3 



123 10 



94 n 



29 



höher. 



409 



Bpedal-VMliWflis der im Jakre U7S geprüften Bchnlaaitaeaadidateii ete. nadi Gentaeioii« 

reep. BdigiAn, ud neeh Atm Hai^tfMh de n el b eiL 



GoüfesBioB and Hauptfach 


Königliche Wiaaensdiaftliche Prttfiings- 
Commiaaion zn 




der 
Geprfiften. 


1 

S 


1 


1 
1 





1 


i 


1 

i 


i 






I. ETEBgelisclu 












1 


1 


• 1 




1. YoüprAfang. 












! ! ' 




A. Hiitoriflch-philoloinschea Fach. 


15 


54 


14 


16 


35 


' 3 

( 


38 ; 4 7 . 3 


1^ 


B. Mathem.-iimtiirwii8eii8chmfU.Fadi 


4 


19 


7 


1 


10 


! . ! 15 


7 1 

.,1,1 


64 


G. BeligioB und Hebnisch . . . 


1 


8 


6 


7 


5 


.4 16 7 

1 i 


45 


D. Fach der neaeren Spradien . . 


3 


3 


2 


2 


3 


. • 12 : 2 j 5 1 8 


4^1 


Nichtbestmoden (Wnr. flrtdgdniM) . 


• 


2 

1 


2 


• 


• 


1 i 2 ' . i 

*■ 1 


i! 1 


9 


2. Nmchprfifang 


18 


j« 


18 


18 

1 


u 


8 


10 6 


4 11 


153 


Somme I 


41 


« 
132 


49 


1 


67 


12 81 13 30 


31 


500 


IL.KmIhelleeh« 




1 
1 








i 1 

1 






1. VoUprfifang. 












1 

i i 






A. flittoriflch-philologiMhee Fach. 


• 


* 




8 




. . 15 3 9 


39 


B. MalheiiL-iiatiinnsaeiiBdimftLFadi 


. 


2 

1 




1 




.1.2 2 


5 


12 


C. Beligion aod Hebrüaeh . . . 


1 


1 




• 


1 
1 


• • • . 


i 


2 


D. Fach der neneren Spradien. . 


1 


1 : 




1 


• 


112 


7 


14 


Nichtbestanden (knr. ortdkgrfnlM) . 


• 


1 




4 




• 


1 


6 


2. Nmchprfifnng 


6 


1 


• «» 


( 


. ' 2 ' 21 2 1 23 

1 1 


84 


Somne II 


8 


9 


. »43 • 




■1 

8 


39 9 ! 46 


157 


ÜI. Jidiseh. 






1 


i 




1 
1 




1. YoUprefnng. 




1 


i 


4 

i 




1 

• 1 




A. HUtorisdiphilologiaehea Fmck 


. 


1 


1 


1 


1 1 • 

• 1 *■ • • tf 


4 


B. MntheiiL-mitarwiaaenschaaLFadi 


. 


1 

■ 


« « 1 


• 




1 


2. Nmchprfifnng. 


• 


« 


1 

1 


« 


• 


1 


SoBine TTI 


. 


2 


« 


2 


1 


- : 1 ... 1 


tf 


6 


Hmoptsomnie ftr daa Jahr 1^73 


« 


143 , 


49 ' 89 , 

1 


68 


12 , 85 ' 52 39 77 


6^^ 


Im Jahre 1868 betrug die HanpUn—e 


51 \. 


130 1 


3b,«,, 


54 - 

1 


3 29 j 76 8 ' 70 


522 


Mithin ist die HmuplMMae des Jafciei 
1873 gegen die HanpCfonie dee 
Jahres 1868 nin 


2 


13 ; 


13 24 


14 


9 56 • 94 ' 31 7 


141 




*i. 








1 


Bl^^ 


1 


c 








faOc 


v. 




i 




Mhe 



410 



Speoial-Nachwais der Helmath 













* 




























Königliche Wlssenacfaaftllche 




Königsberg. 


Berlin 


. 


Greifswald. 


Breslau. 


HaUe. 




VoU- 
prtftmg 


Nach- 
prft- 

ftlBf 


VoU- 
prtkftmg 


Nach- 
prt» 


von- 

prtlAiBg 


Naoh- 
prt- 
ftng 


VoU- 
prtfnog 


Nach- 
prft- 

ftinf 


VaQ. 






be- 
dm 


nicht 
■tan- 

d0B 


be- 
atan- 
dan 


nicht 
ba- 

«lan- 
den 


be- 
ataa- 

4aa 


nicht 

ba- 
Btan- 

dan 


ba- 

.alan. 

dan 


nicht 
ba. 

■tan- 
dan 


be- 
alan- 

dan 


nicht 
ba* 

deo 


1. Preussen. 
































a. Proviiz Preasseo . . . 


19 




19 


6 


1 


4 


3 


1 


1 


m 


1 


4 


1 




« 


b. Provinz Brandenburg • 


• 




• 


45 




16 


2 




. 


1 


■ 


4 


3 




i 


c. Provinz Pommern . . . 


2 




. 


9 




5 


16 




8 


• 


• 


1 


« 




1 


d. Provinz Posen .... 


2 




3 


2 




3 


1 


a 


1 


2 


1 


9 


» 




• i 


0. Provinz Sohlesien . . . 


* 


^-. 


• 


6 




1 


4 




3 


29 


2 


25 


6 




• 


f. Provinz Sachsen • . . 


• 




• 


10 


1 


9 


2 




2 


8 




• 


32 




w 


g. Prov. Schleswig- Holstein 


. 




V 


3 




. 








• 








« 


• 




. 


h. Provinz Hannover . . . 


1 




• 


• 




2 








• 








• 


. 




• 


i. Provini Westfalen . . . 


. 




1 


3 




. 








1 








2 


2 




• 


k. Provinz Hessen-Nassau . 


• 




• 


4 




1 








. 




k 




• 


• 




m 


1. Bheinprovinz 


• 




« 


2 




1 








. 




1 




1 


2 




1 


m. HohenzoUem 


. 




• 


. 




• 








. 




• 




. 


a 




■ 


n. Herzogthum Lauenburg . 


• 




■ 


1 




• 








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• 




• 


Summe . • 


24 




23 


91 


2 


42 


28 


1 


16 


35 


4 


46 


46 


l 


2. Andere Staaten des deut- 
schen Reiches .... 


. 




1 


2 


1 


3 


1 


1 


2 


2 


• 


1 


8 


• 




3. Ausserdeutsche Staaten . 


1 




. 


• 


• 


2 


• 


• 


• 


• 


• 


1 


• 


• 




Hauptsumme 
für das Jahr 1873 


25 




24 


93 


3 


47 


29 


2 


18 


37 


4 


48 


54 


!• 


^~26~ 


96 




M 




41 


54 




1 


49 


143 


49 


89 


68 


Im Jahre 1868 betrug die 
Hauptsnmme . . 


37 


. 


14 


90 3 
93 


37 


22 


1 


13 


32 


6 


27 


30 


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37 


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13 


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30 




1 




51 






130 




86 




65 






64 





411 



Jahre 1878 geprtflea dniHdttmi ete. 




















Prfiflugs-Conuiiisnon sn 


— 


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KieL 


Gdttingen. 1 


MilDfltar. 1 


MulNiig. 1 


BoniL 




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ToO. 




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52 

29 


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15 








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16 








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1 




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8 


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2 


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1 


1 






54 


1 

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28 


3 


1 


3 


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40 


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1 


1 
2 


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• 




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• 


• 
• 






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2 


6 
41 


1 


4 

6 






1 


3 


• 


1 


14 




16 


2 






8 




3 


27 


• 


25 






• 


2 


1 


• 


• 




• 


27 


1 


2 


3 




2 


36 


2 


5 






1 

• 


2 

• 


• 
• 


• 
• 


6 

• 




8 

• 


• 
• 






27 

• 


2 


22 

1 


39 

• 


2 

• 


34 

1 






• 


• 


• 


• 


• 




• 


• 






• 




• 


1 


• 


• 


J. 1 


6 


57 


2 


10 


25 




27 


30 


1 


5 


38 


2 


32 


377 


13 


220 


1 
1 • 


2 


14 


• 


2 


• 




• 


1 


• 


1 


2 


• 


1 


30 


2 


14 




• 


p 


• 


• 


• 


• 




• 


1 


• 


• 


1 


• 


1 


3 


• 


4 


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1 


8 


71 


3 


12 


25 




27 


32 


1 


6 


41 


2 


34 


410 15 


238 


-4 1 




73 


■M 


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33 




43 




425 




12 


85 


52 


39 


77 


663 


• 


1 


25 


• 


4 


48 


4 


24 


8 


• 


• 


49 3 


18 


343 


17 


162 


2 


25 


52 


8 


52 


360 






3 






29 






76 






8 






70 






638 





bexw. BorflekgetreteiL 



412 



der Ergebnisse der von den 



Zusammen 

Wissenschaftlichen FrüftmgsoomjmssiQiii 



Jahr 



A. 



Historisch-phüologiBohes Fach. 



Qriechiflcb, 

LateSnuoh, 

Deutsch. 



Zengniss- 
gr»de 



Smn« 
me 



b. 

Grieehisoh, La- 
teinisch, Gto- 
schichto «od 
Geographie. 



ZeogaisB' 
grade 



3 



Sum- 
me 
b. 



c. 

Oeeebiohto nnd 

Geographie, 

GrieohlscA und 

Lateinisch in 

mltfleien Klaesen. 



Zengniss- 
grade 



Sun- 
me 

e 



Zusammen. 



Zengnisa- 
gnde 



Sqm- 
me 
A. 



Mathemai.*ii«tiirwiB5en8ciiai 



Mathematik und 
Physik. 



Zengaisa- 
grade 



Sum- 
me 



b. 
beaehrsibeel 



grade 



1 i 9 ' 3 



1869 
1870 
1871 
1872 
1873 



22 
24 
17 
24 



27 



67 
88 
62 
80 



80 



49 
30 
37 
50 



37 



138 
142 
116 
154 



144 



8 

8 



24 

19 
11 
16 



19 



13 

11 

8 

12 



12 



46 
37 
22 
36 
35 



13 



22 12 



8 
16 



11 



20 
16 
21 
24 



12 



13 
16 



47 
36 
33 
50 
51 



44 
35 
28 
48 
42 



113 
127 
89 
117 
123 



74 
53 
54 
75 
65 



231 
215 
171 
240 
230 



12 
16 
10 
14 
22 



15 
18 
25 
16 
21 



16 

14 

9 

18 



43 
56 
49 
3^ 
61 



2 

2 8 
2 

2 10 
12 



» 



Summe 



114 



377 



203 



694 



31 



89 



56 



176 



52 103 



62 



217 



197 



569 



321 



1087 



74 



95 



79 



248 



12 38! 18 



') Ohne ZengniBsgrad. 



413 



tellong 

d«i JahsvB 



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1 


Hekribck. 




Fach 

der Mvcm 

SpnAnL 


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3 


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52151 91. 

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67 


15 


60 \ 6 


1,11 


53 


8 25 5 4 

1 


12 


6 15 11 


32 


• 1 

76 183 102* 

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4 


367 


69 


23 


35 4 


1 19 


78 


6 28 7 6 


47 


ll'l9 15 


55 


85 213 106 


6 


410 


70 


15 


66 , 16 


• 1 


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1 

■ 
1 


97 


316 


33 117 22 19 


191 


37 82 57 

• 

• 
1 


176 


353 901 496 

• 
1 

■ 
■ 


20 


1770 


320 


101 


317 41 

■ 

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1 


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1 

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1 










1 


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1 

1 

i 

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* 

• 
■ 

1 
1 

1 



<) Ohne ZeogniMgrAd. 



der Ergebnisse der von den E 




414 






Specia 

königlichen Wissensöhafaichen Frflfimgscomi 


EOnigl. 


A. 

Historisch-philologisches Fach. 


Mathemat-natnrwiflsensd 


Wissen- 
schaft- 
liche 
Prüftmgs- 
Gom- 
missioD 


a. 

QriechiMh, 

LftteinlBch, 

Dentseh. 


b. 

GrieeUseh, Lt- 

teiniK^ Oe- 

Bcliiclite «ad 

Gei'graphi«. 


e. 

OeMbicbte nnd 

Otograpbu, 

OrieehiMA imd 

Lateifliaeb ia 

mittterea KlasBen. 


Zusammen. 


a. 

Haihematik aad 
Phyrik. 


b. 

Cbcaai 

WtebfOi 
Katoviai 


Zengniss- 
grade 


8itin- 
me 


Zeognifle- 
gnde 


Siiin- 
ne 
b. 


ZeagaiM- 
grada 


Snm- 
ne 
c 


Zeofaiit- 
grade 


Sam" 
A. 


Zeagaisa- 
grade 


San* 
ne 

a. 


Ztngütt- 

glUi» 


zu 


1 


2 


3 


1 


2 


3 


1 


2 


3 


1 


2 


3 


1 


2 


'1 


1 
1 


3 


3 

1 

1 

1 

1 


KdigiWrg . 
Berlii . . 
finiiifilil . 
Brdn . . 
lalla . . 
Kill. . . 

(2«ttUgM 

imur . . 

Bon . . 


1 

3 
2 

5 
3 

• 

9 

2 

• 

2 


5 

25 

6 

8 

16 

t 

12 
6 
2 

• 


2 
16 
3 
5 
5 

• 

1 
3 

1 
1 


8 
44 
11 
18 
24 

• 

22 

11 

8 

3 


1 
3 

• 

• 
« 


* 

• 

• 

1 

5 

1 

4 

4 

2 

2 


1 

• 

1 

1 
1 
2 
2 
1 
3 


1 

• 
• 

2 
6 
3 
9 
6 
3 
5 


1 
1 

• 

1 

1 

• 

5 

• 

1 

1 


3 
10 
2 
2 
4 

• 

1 

• 

1 

1 


2 

4 

1 
2 

1 

• 

1 
2 
1 
2 


6 
15 

3 
5 
6 

• 

7 

2 

3 

4 


2 
4 
2 
6 
4 
1 
17 
2 
1 
3 


8 
35 

8 
11 
25 

1 
17 
10 

5 

3 


5 
20 
4 
8 
7 
1 
4 
7 
3 
6 


15 
59 
14 
25 
36 

3 

38 
19 

9 
12 


2 
2 
2 

1 

• 
• 

8 

• 

5 
2 


1 
6 
1 
1 
4 

• 

5 
1 

1 
1 


1 
8 
1 

• 

4 

• 

1 
1 
2 

• 


4 

16 

4 

2 

8 

• 

14 
2 
8 
3 


• 

2 

* 
• 
« 
• 

1 

• 

1 


• 

4 
2 

• 

2 

• 

2 
2 


Summe 

far das 

Jahr 1873 


27 


80 


37 


144 


4 


19 


12 


35 


11 


24 


16 


51 


42 


123 


65 


230 


22 


21 


* 

18 


61 


4 


12 


1 

1 
1 


Im Jahre 
1868 be- 
trug die 
Summe . 


28 


74 


44 


146 
AniM 


9 
trdei] 


14 

n 6 


8 


31 

piiiM 


8 
ohx 


9 

le G 


6 

• 

Iradt 


23 

»ezeicY 


45 

manj 


97 


58 


200 

1) 


! 

16 


20 


18 


54 


5 


1 


1 

1 

1 



415 



achweis 

Ben im Jahze 1878 «ligehaltimfln YoUprttfiiiigai pro ftumltate dooendL 



iaamen. 



Religion 

und 
HebrÜMdu 



1 2 ! 3 i 



der nenoren 
Spraelien. 



2 



1 I 2 I 3 \SS. 



Wm 




nen wtaA mn 

Stelle Ton 

PrflftingB- 

AilieiteB 



22 



2 
10 



1 15 



2 



10 



78 



. ' 1 



1; 4 



1 



2 
2 



2 



2 
8 
6 
7 
5 



2 
2 



2 

2 



1 
2 
2 
1 
1 



4 
1 



8 



6 2 

2! 1 

I 
4 1 

I 

9 4 



3 

3 



14 



15 



28 



47 



11 29:15 



55 



i I 
12 7; 1 



51 33 



5 15. 9 

7 

5 



1 
33 



16 91 
35 14 



31 7 



14 



17 
21 



11 



85 213 106 

I 

I 



25 


4 


• 


93 


27 


3 


29 


7 


2 


37 


18 


4 


54 


V 


• 


3 


• 


1 


71 


1 


2 


25 


4 


• 


32 


4 


1 


41 


5 


2 



410 



70 



15 



15 



4 

3 

19 

3 

4 
11 



66 



3 

7 



16 



72 



7 23 



38 



4 16 









1 

1 


25 


77 


164 


92 

1 






i 





2 



335 



45 



17 



81 



V ^ Amierdem 2 Zeugaäm« ohne Gimdbetdcliniiiig. 



416 



NachweiB des Lebrerpenonals, welches in den Sommer-Semea 



Provinz. 



Im 
Som- 
mer- 
Se- 
mester 

dea 
Jahres. 



j 1868 
|l873 



L Preuui. 



2. Bmdea- | 1668 
kwg. 1 1873 



3. PoBBen 



I 

■I 



4. POMB. 



5. Sehlesiev 



1868 

1873 

1868 

1873 

868 



f 1868 

11873 

I 



6. Saehi«. I '''® 
11873 

I 
7. Sckleiwig- f 186S 

Holstein. \ 1873 



8. ImoTer. 



9. VMtMev. I ^®^® 
ll873 



I 1868 

11873 



tt. leueB. 



1868 



I 

|l873 

I 
llRkriipm. r 1868 






B. Hokeas: 1 1873 

i 



Gymnasien und die mit ihnen 
verbundenen Vorschulen. 






Zahl der Lehrer 



»n den Oym&Mian 



es 

h 



i 



li 



232 

262 
326 

392 

128 

165 

123 

135 

256 

335 

248 

252 

100 

115 

160 

167 

151 

170 

97 
124 

240 

264 



26 

27 

46 

41 

32 

34 

12 

21 

35 

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25 

25 

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17 

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24 

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16 

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32 

35 

65 

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31 

13 

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68 

59 

51 

19 

17 

33 

31 

15 

16 

23 

24 

47 

48 



I 
Summe | 1868 

11872 



2063 

2381 



300 

287 



384 

399 



11 
13 

3 
1 

1 

3 

19 

16 

24 

32 

9 

9 



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16 

20 

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11 

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25 



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26 

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24 

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15 

20 

7 
9 

20 
22 

4 

4 



15 

20 



151 

16(^ 



161 
223 



Progymnasien und die mit 
ihnen verbundenen Vor- 
schulen. 



Zahl der Lehrer 



an den Progymimsieii 



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258 

180 

204 

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520 

362 

374 

135 

149 

232 

252 

232 

260 

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182 

422 

417 



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6 
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6 
19 



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5 



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6 

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1 
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15 

16 



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31 



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lammt. 



Realschulen 1. Ord 

und die mit ümen yert 

neu Vorachnlen. 



Zahl der Lehrer 



aa den ProfTmauMB. 



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126 

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37 

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78 
106 

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17 



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20 

21 

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49 40 



1021511 58 40 



417 

18 und 187S an den hohem Schulen in Fonetifln war. 



Iiehnlen i. OrdniiB^ od die 
iben yerbandenea YonehaloL 



Ziiil der Ldner 



Mh Bcrechtigviisea Tenehene 
höhere Bfir^erscholen niid die 
■lir flineB TerhundeBen VorachiileB. 



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31 



Ib der Oi^anisatiOB be^rifiene 

ReallehranslalleB and die mit 

ihnen Y«rtNndcaea ¥oisdiiileB. 



Zahl der Lehrer 



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TOT Naohwelsung des 


Lehrerperson 


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Gymnasial-Anatulteu 

und die mit ihnen verbondeaen 

VoreoliolBn. 


Real-LehraagtAlteu 
VorBchuleo. 


Höhere Schulen iU«r) 
tegorien und die mit ilii 




Zahl der Lehrer 


Zahl der Lehrer 


Zahl der Lebrer 


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1868 

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1873 


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1868 


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218 


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VIDL 

Die Schulunterhaltung. Lehrerbesoldung. Normaletat. 

Pensionswesen. Schulgeld. 



Die Anfwendimgeii für das höhere Schnlweseni sowie deren Yermeh- 
mng wkhrend der letzten ftlnf Jahre im allgemtinen, und dnreh Znschflsse 
aus Staatsfonds im besonderen, sind ans den nachsiehenden Tabellen 
ersichtlich; ygL die Einleitung p. 22 ff. 

Zn miterscheiden sind nach der finanziellen Seite ftnf Arten von Anstalten: 
1. die lediglich vom Staat unterhalten werden, 2. die Tom Staat und 
Anderen gemeinschaftlich unterhalten werden, 3. solche, denen der Staat 
vermöge rechtlicher Verpflichtung Zuschüsse zu leisten hat, 4. die von An- 
deren unterhalten werden, aber vom Staat Bedfirfnisszusch&sse empfangen, 
5. die sich lediglich aus eigenen Mitteln unterhalten. 

Aus den Verhandlungen, welche über die Etats der hienach und nach 
den Schul-Kategorien zu unterscheidenden Anstalten geführt worden, sind dem 
Zweck des Buchs entsprechend weiterhin nur die Ej^bnisse mitgetheilt; 
die massgebenden Verfttgungen selbst s. in den V. und 6. 

Von sämmtlichen in diesem Buche besprochenen höheren Schulen — 
es sind ihrer nach der in den Nachträgen ergänzten Zusammenstellung in 
Abschn. m. (p. 102) 452 — erhalten keinen Zuschuss aus unmittel- 
baren oder mittelbaren Staatsfonds: 

In der Prov. Prenssen: die 2 städt Gymn. and die stidt. BS. zn Königsbeig, das 
Gymn. su Memel, das Gynut and die 2 BS. zu Damig, das Progymn. za Löbaa, dm 
höh. BS. zu Gambinnen, Jenkao, Marienwerder, Oalm; zasammen: 12 Anstalten« 

Brandenbarg. 3 der städt Gymn., die 7 städt BS. and die stidt höh. BS. za 
Berlin, das GymiL za Spandau, die F^gjnmn. za Ffirstenwalde and Friedeberg, die BS. 
zn Potsdam, Brandenbarg, Frankfurt, Landsberg, die höL BS. zu Bathenow, Nauen, Neu- 
stadt £bw., Luckenwalde, Guben, Cottbus; zusammen: 24. 

Pommern. Das Stadtgymn. und die 2 Stadt BS. zu Stettin, das Gymn. und 
die BS. zu Stralsund und zu Greifiswald, das Gymn. zu Beigard, die Progymn. zu Garz 
und ScUawe; zusammen: 10. 

Posen: die BS. zu Posen und das Prog3rmn. zu Kempen; zusammen: 2. 

Schlesien: die 3 Stadt Gymn., die 2 Stadt BS. und die 2 anerkannten städt 
höh. BS. zu Breslau, das städt Gymn. und die Bitterak. zu Liegnitz, die Gymn. zu 
Wohlau, Ohlau, Strehlen, Bunzlau, Patschkau, Neustadt, Pless, das Proimnn. zu Königs- 
hütte, die BS. zu GrOnberg, Görlitz, Sprottan, Neisse, Tamowitz, die höh. BS. zu Guhrau, 
Striegau, Löwenberg; zusammen: 25. 

Sachsen: das Stadtgjrmn. zu Haue, die Gymn. zu Wernigerode und Bossleben, 
das Progymn. und die höC BS. zu Weissenfeis, die Progymn. zu Donndorf und Sanger- 

21* 



420 

hausen, die 2 Btädt RS. zu Magdebuig, die RS. zu Aschersleben, Eisleben, Erfurt, die 
höh. BS. zu Delitzsch, Eüenburg, Naumburg, Langensalza, Mühlhausen: zusammen: 17. 

Schleswig-Holstein: die städt RS. zu Ahona und Kiel und die höh. BS. zu 
Itzehoe, Segeberg, Marne, Wandsbeck; zusammen: 6. 

Hannover: das städt Lyceum U, sowie die städt RS. und die hOb. BS. zu 
Hannover; zusammen: 3. 

Westfalen: das Gymu. zu Gütersloh, die städt RS. zu Münster und die höh. BS. 
zu Lüdenscheid, Witten, Unna; zusammen: 5. 

Hessen-Nassau: die ö höh. Schulen zu Frankfurt a. M., die RS. zu Hanau, die 
höh. BS. zu Cassel, Wiesbaden, Ems, Oberlahnstein; zusammen: 11. 

Rheinprovinz und Hohenzollern: Die Ritterak. zu Bedburg, die Progymn. zu 
Rheinbach, M. Gladbach, Bo'ppard, Sobemheim, die städt RS. zu Göln, die RS. zu 
Mülheim a. d. Ruhr, Elberfeld, Bannen- Wupperfeld, Essen, Remscheid, Crefeld, Aachen, 
und die höh. BS. zu Kerpen, Oberhausen, Crefeld, Dülken, M. Gladbach, Rheydt, Lennep, 
Wesel, Mayen, Eupen, Düren; zusammen: 24. 

Dazu je 2 Lehranstalten im Herzogthum Lauenburg und im Fürstenthum Waldeck, 
ergiebt unter den 452 die Gesammtzahl von 143. 

Der vom KOnige unter dem 20. Apr. 1872 vollzogene Normaletat 
bestimmt fttr die Gymnasien und Realschulen erster Ordn., welche aus 
unmittelbaren oder mittelbaren Staatsfonds Unterhaltungszuschttsse beziehen. 
Folgendes: 

Die Besoldungen betragen jährlich : 

A. fUr die Directoren: 

1) in Berlin je 2200 Thk., 2) in den Städten mit mehr als 60,000 Civfl- 
Einwohnern 1700 bis 2000 Thlr., im DnrchschniU 1650 Thlr., 3) an allen 
übrigen Orten 1500 bis 1800 Thlr., im Durchschnitt 1850 Thlr. 

B. für die definitiv angestellten ordentlichen Lehrer (incl. Oberlehrer) : 

1) in Berlin 700 bis 1700 Thlr., im Durchschnitt 1200 Thlr., 2) an aUen 
übrigen Orten 600 bis 1500 Thhr , im Durchschnitt 1050 Thlr. 

Die Besoldungen der Stellen A« 2 unter sich und der Stellen A. 3 unter sieh sind 
innerhalb der Grenzen der Minimal- und Mazimalsätze sowie der Besoldungsumme jeder 
Abtheflung ftlr sämmtUche zu der betreffenden Abtheilung gehörige SteUen übertragbar. 

Zur Durchführung des Normaletats sollten znvOrdbrst die eigenen Mittel jeder Anstalt 
und der £rtrag des überall angemessen zu erhöhenden Schulgeldes verwandt worden. 
Die ausserdem erfolgenden Zuschüsse aus allgemeinen Staatsfonds werden auf bestimmte 
Zeit bewilligt und zwar in der Regel im Anschluss an den bestehenden Turnus för die 
Etatsregnlirung (auf zunächst 7 Jahre in den Provinzen Hannover, Westfalen und Rhein* 
land, auf 8 Jahre in den Provinzen Pommern (West-) Preussen, Posen, Sachsen und 
Schleswig-Holstein, auf .9 Jahre in den Provinzen Brandenburg, (Ost-) Preussen, Schlesien 
imd Hessen-Nassau,) so dass vor AbUuf dieser Bewilligungsperioden die Prästations- 
fähigkeit der Unterhaltungspflichtigen von neuem zu wüfen und über die WeiterbewiOi- 
giing oder Zurückziehung der Zuschüsse danach anderweit zu entscheiden ist. 

Eine Girc.Verf. v. 3. Juni 1872 traf hmsichtUch der Director-Besoldungen 
die nfihere Bestimmung, dass die Dürectoren erhalten sollen 

A. m Städten mit mehr als 50,0(X) Civil-Einwohnem 

1) bei einer Dienstzeit von weniger als 5 Jahren 1700 Thlr., 2) bei einor 
Dienstzeit von 5 und mehr> aber weniger als 10 Jahren 1800 TUr., 

3) bei einer Dienstzeit von 10 und mehr, aber weniger als 15 Jahren 
1900 TUr., 4) bei emer Dienstzeit von 15 Jahren und darüber 2000 Thlr. 

B. an allen Orten mit 50,000 und weniger Civü-Einwohnem 

1) bei einer Dienstzeit von weniger als 5 Jahren 1500 Thlr., 2) bei einer 
Dienstzeit von 5 und mehr, aber weniger als 10 Jaliren 1600 Thlr., 3) bei 
einer Dienstzeit von 10 und mehr, aber weniger als 15 Jahren 1700 Thlr., 

4) bei 15 Dienstjahren und darüber 1800 Thlr. 



421 

Diese Bestimmungen sind hin und wieder inlJiümlich so au%e£ft8st worden, als wenn 
mit dem Vorlauf von weiteren 5 Diens^ahren ein Anspruch auf das Qehalt der njichsten 
höheren Stufe gegeben sei. Dies ist nicht der Fall: Die Verfügung v. 3. Juni 1872 
nahm für die Besoldung der Directoren lediglich die thatsächlich bestehenden Veihält- 
nisse der einzelnen Schulen zum Anhalt för die neue Ordnung (vgl. G. Bl. 1872 p. 685). 
Demgemäss ist es auch eine irrige Voraussetzung, der Staat müsse bei denjenigen 
Gymnasien und Realschulen, denen er einen Bedürfiussznschuss gewährt, diesen für den 
Director um 100 Thlr. erhöhen, sobald derselbe auf 5 , oder 10, oder 15 Dienstjahre 
YOigerflckt ist — 

Die Besoldungen der vollbeschäftigteu Elementar-, Vorschul- und technischen 
Lehrer sollen bei den vom Staat zu unterhaltenden höheren Unterrichtsanstalten 
betragen: 

a) in Berlin 500 bis 1000 Thh-., im Durchschnitt 750 Thlr., b) an allen anderen 

Orten 400 bis 800 Thhr., im Durchschnitt 600 Thlr. 

Die Remuneration der vollbeschäftigten wissenschaftlichen Hülfsl ehrer 
soll nach dem Besoldnngsbetrag der letzten ordentlichen Lehrerstelle bemessen, und die 
der nicht voll beschäftigten technischen Elementar- und anderen Hülfslehrer auf jährlich 
30 Thlr. für die Wochenstunde bestimmt werden. Bei den höh. Lehranstidten in Berlin 
kann dieser Betrag, sofern es dazu neuer BewilÜgungen aus Staatsfonds nicht bed^urf, 
von dem Unterrichtsminister auf 40 Thh:. fQr die Wochenstunde erhöht werden. 

Für die vollberechtigten Progymnasien und höheren Bürgerschulen ist im 
allgemeinen eine Durchschnittsbesoldung von jährL 950 Thlr. (Rector 1500, der Ober- 
lehrer 1200, 4 ordentl. Lehrer mit 900 bis 600 Thlr.) als Bedürfniss anerkannt Für die 
nicht vollberechtigten Anstauten derselben Kategorien wurde, zumal bei geringer Schüler- 
zaU, eine Erhöhung der früheren Besoldungen um etwa 20 proc. als ausreichend ange- 
sehen. — Die Elementar- und technischen Lehrer der Progymn. und höh. Bürgerschulen 
sollten jedenfalls auf den Minimalsatz von 400 Thlr. gebracht werden. 

Für die Realschulen zweiter Ordn. ist bei der verschiedenen Ausdehnung und 
Einrichtnng dieser Anstalten ein Besoldungsetat nicht normirt worden; sie richten sich 
thefls (wie die beiden Berliner Grewerbeschiüen) nach den Realschulen erster Ordn., theils 
nach den vollberechtigten höh. Büigerschulen. 

Bei mehreren nicht vom Staat unterhaltenen Anstalten hat man namentlich für die 
Stellen der Elementar- (und Vorschul-) Lehrer die Einrichtung vorgezogen, nach welcher 
die Besoldungsverbesserung in bestimmten Fristen (von 3 zu 3 oder 5 zu 5 Jahren) 
emtritt 

Ueber die AnsfUhrung und Aufnahme obiger Etatsanordnnngen, und die 
den Commnnen dabei von Seiten des Staate geleistete Httlfe, 8. p. 23 ff., 
nnd die Angaben bei den einzelnen Anstalten in Abschn. IV. 

Wiederholt ist vom Ministerium aus darauf aufmerksam gemacht, dass die Mittel 
der Anstalten, welche Zuschüsse aus Staatsfonds empfangen, zu Gratificationen und 
Unterstfitzungen nicht verwandt werden dürfen, dass die Ueberschüsse der Schnlcasse 
solcher Anstalten an die Staatscasse abzuführen sind, und, wenn sie sich ab dauernd 
ergeben, der Bedflrfiiisszuschnss nach Verhältniss gekürzt werden muss. 

.Das Gesetz über die Gewäbrnng von Wohnungsgeldzuschttssen 
an unmittelbare Staatsbeamte (s. Einl. p. 24) erschien unter dem 12. Mai 1873. 

Nach demselben ist für die Höhe des Zuschusses der mit der AmtssteUung verbun- 
dene Dienstrang und dfe Oertlichkeit massgebend. In letzterer Beziehung gilt die 
Ordnung der Servisclassen, welche das Reichsgesetz vom 25. Juni 1868 in Betreff der 
Quardeileistung für die bewaffnete Macht während des Friedenszustandes bestimmt hat'). 
HinsichÜich des Ranges werden 5 Classen unterschieden. 

Zur Abth. IIL des Tarifs (Beamte der 4. und 5. Rangclasse. Servisclassen mit 
400 (Berlin), 300, 240, 200, 180 Thlr.) gehören die Directoren der Gymnasien und Real- 
schulen 1.0., die Rectoren der vollberechtigten höh. B(irgerschulen, der Progymnasien 
und der Realschulen 2. 0.; ebenso die Inhaber etatsmässiger Oberlehrerstellen bei den 
Gymnasien und Realschulen 1.0. 



*) Dm Veneicbniss und die Einthdlung der Orte nach den 5 Serrisclassen s. im Nord- 
deotscfa. Bnndesgesetzblatt Ton 1868 p. 544 If. Die Bintheilnng nnterliegt einer allgemeinen, 
«He 5 Jahre zu wiederholenden Revision. 



422 

Zur Abth. IV. des Tarifs (Beamte, welche zwischen denen der 5. Rangelaase und 
den Subalternen der ProvinzialbehOrden rangiren. Servisclassen mit 180 (BerHa). 144, 
120, 100, 72, 60 Thlr.) die Rectoren der nicht vollberechtigten höh. BOrgerschnlen, 
Progymnasien und Realschulen, femer die Inhaber der ordentlichen Lehrerstellen an den 
Gymnasien und Realschulen 1. 0., sowie aller ordentL Lehrer- (d. h. inclns. der OberL-) 
Stellen an den höh. Bürgerschulen, Progymnasien und Realschulen, endlich auch die 
vollbeschäftigten Lehrer in etatsmässigen Elementar-, technischen und Vorschul- 
Lehrerstellen. 

Beamte, welche Dienstwohnungen innehaben, oder statt derselben Mieths- 
entschädigungen beziehen, erhalten keinen Wohnungsgeldzuschuss. Die Dienstwohnungen 
werden ihren Inhabern gemäss der C. 0. v. 6. Juni 1868 je nach der Einwohnerzahl des 
Orts mit 10 proc. des Diensteinkommens (in Städten mit mehr als 50,000 Einw.), oder 
7Vt proc. (m Städten mit 10,000 bis 50,000 Einw.}, oder mit 5 proc. (in Ortschaften nüt 
weniger als 10,0(X) Einw.) angerechnet Bei Zurückziehung von Dienstwolmnngen su 
Anstaltszwecken haben die Inhaber nur den Erlass dieser Miethe zu beanspruchen (vgl. 
C. Bl. 1873 p. 456}. 

In Frankfurt a. M. sind die Besoldungs Verhältnisse zeilgemäss umgestaltet und 
durch ein Regulativ v. 18 März 1873 für 8 verschiedene Classen dahm festgestellt» dass 
zur 1. Cl. gehören die Directoren des Gymn. und der RS. 1. 0. (5900—6500 Mark); 2. Cl. 
die Dirigenten der doppelclass. RS. 2. 0., höh. Bürger- und Mädchenschulen (5200 bis 
5800 M.), 3. 01. die Lehrer erster Ordn. am Gymu., der RS. 1. 0. und Dmg. der einCaehen 
RS. 2. 0., höh. BS. u. Mädchensch. (4500—5100 M.), 4 CL die Dirigenten der einfinchen 
mittleren und BS. (4200—4800 M.), 5. 01. die Lehrer zweiter Ordn. an den höh.Schulen (3500 
bis 4100 M.), 6. Ol. die Lehrer dritter Ordn. am Gymn. und der RS. 1. 0. und die Lehrer 
zweiter Ordn. an den anderen höh. Schulen (2800—3400 M.), 7. Ol. die Lehrer dritter 
Ordn. an den übrigen höh. Schulen (2500—3200 M.), 8. Ol. die Lehrer vierter Ordn. an 
den höh. und Büiger-Schulen UBOO— 3200 M.). — Bereits ist eine weitere Eriiöhung in 
sämmtlichen 8 Olassen von dem Ouratorium beauftragt worden. — Die Dienstwohnungen 
werden den Dirigenten zu 850 Mark angerechnet 

Durch das Gesetz v. 24. März 1873 über die Tagegelder und 
ReisekosteD der Staatsbeamten sind die betreffenden Bezüge auch ftlr 
Lehrer erhöht worden. Das Gesetz und die näheren Bestimmungen s. in 
den V. und G. 

An die Stelle der Pen sions- Verordnung v. 28. Mai 1846 ist das 
Gesetz v. 27. Mai 1872 getreten, betreffend die Pensionimng der unmittel- 
baren Staatsbeamten, sowie der Lehrer und Beamten an den höheren 
Unterrichtsanstalten. 

Die Pensionssätze sind dadurch angemessen erhöht worden ; die frühere Bestimmung, 
dass die im städtischen Schuldienst zugebrachte Zeit Lehrern einer vom Staat unter- 
haltenen Anstalt bei seiner Pensionimng angerechnet wird, gehört zu denjenigen, welc^ 
durch das neue Gesetz nicht ausser Kraft gesetzt sind; auch wird das I^obejahr femer 
unterschiedslos angerechnet. 

Durch 0. 0. V. 16. Mai 1871 ist bestimmti dass allen Denjenigen, welche in den 
beiden Jahren 1870 und 1871 an einer Schlacht, einem Gefecht resp. einer Belagerung 
theilgenommen, oder welche 2 Monate aus dienstlicher Veranlassung in Frankreich zu- 
gebracht haben, 2 Eriegsjahre in Anrechnung kommen. 

lieber den Wegfall der Pensionsbeiträge s. B. II, 642 ff. Nur noch bei sehr 
wenigen der nicht vom Staat unterhaltenen Anstalten werden sie von den Lehrern gefor- 
dert; vgl C. Bl. 1869 p. 457, 1873 p. 458. 

Dass man angefangen hat, den nach den früher geltenden Bestimmungen pensiomrten 
Lehrern auf ihre Gesuche neuerdings Zuschfisse zu mrer Pension zu gewären^ ist bereits 
p. 30 erwähnt. Eme unter dem 20. Mai 1874 erlassene CircVerftlgung bezeichnet die 
Frage der Bedttrfrigkeit als massgebend für die Beschlussfassung über solche Unterstfltzun- 
gen und will auch die Würdigkeit der Bittsteller nicht ausser Betracht gelassen wissen. 

Die Bildung eines besonderen Pensionsfonds wird den Städten auf ihr G«Bnch 
erlassen, wenn sie ihre Verpflichtung hinsichtlich der Pensionirung der Lehrer anerkennen 
und der OPräsident bezeugt, dass sie nach ihren &ianziellen Verhältmasen die 
Pensionslast auf Kämmereifonds dauernd zu übernehmen im Stande sind; vgl B. II, 643. 

Die näheren Angaben in Betreff der Pensionirung der Lehrer s. in den V. und G. 



423 

In Frankfart a. IL ist die unter dem 17.Dcb. 1872 vom MagiBtrat für die Lehrer 
der Bt&di hOk Schulen erlassenen Anstellangs- und Pensions-Ordnung, nachdem sie ndt 
den wesentlichen prenssischen Grundsätzen in Ueberemstimmung gebracht und unter 
dem 18. Sptb. 1874 genehmigt worden, am 25. Sptb. 1874 zur Ausführung gebracht 
Das Buhegehalt betrat danach während der ersten 10 Diens^ahre */i, wihrend der 
ersten 20 die Hälfte, und wahrend der ersten 80 Jahre */i des zuletzt .bezogenen Gehalts, 
nach mehr als 30 Diens^ahren das volle Gehalt; und nach 40 Jahren kann ein Lehrer, 
Audi ohne dienstunfähig zu sein, sein Amt mit fernerem vollem Gehaltsbezug niederlegen. 

Die Vorsteher einiger der höheren Privatanstalten (s. p. 104) haben, um ihren Lehrern 
eönen Ersatz für den Pensionsanspruch zu gewähren, sie durch Lebensversicherungen 
für die Zukunft emigermassen sicher zu stellen angefiuigen. 



Für die nachstehenden Tabellen sind nicht nur die in Abschnitt IV. bei den ein- 
zelnen Anstalten unter der Rubrik „Etat'* angegebenen Summen benutzt, sondern auch 
die durch Gewährung von Wohnungsgeldzuschflssen, sowie die anderweit inzwischen ein- 
l^etretenen VerändeiSngen berücksichtigt worden. Die Waisenhausschulen zu KOnigsbeig 
m Pr. und zu Bunzlau, sowie die in den Nachträgen aufzuführende dritte Breslauer 
höh. BS. haben ausser Betracht bleiben müssen. 

Auch bei diesem Abschnitt hat die Rücksicht auf den verfügbaren Raum Einfluss 
auf die Reihenfolge der TabeUen gehabt 



424 



idalnai 



Oeffentliche Gymnasien 
Provinz. und die mit ihnen oi^anisch verbundenen Institute (Real-Lehr 

anstalten, Yorsohulen, Alumnate). 



Oeffentliche selbständige 
Progymnasien and die 
ihnen organisch verbundei 
Institat«. 



1. Preassen. 



2. BraudeDbnrg. 



3. PomnerB. 



4. Posen. 



5. ScUeiieo. 



1 Insterboig (0. und BS.) S8,848 TUr. 

8. Thorn (0. and BS ) 85,46S - 

8. KOnigsUrg, Frdr. CoUeg. 84,946 - 

4. Coniti 84,679 - 

6. Ciilm 88.768 - 

6. Tilsit 98,906 - 

7. Danzig 19,960 - 

8. Bastenbarg 18^8 - 

9. Lyck 17,160 - 

10. Onmdens 16,968 - 

11. KarieBlmrg 16,660 - 
18. Bnnnsberg 16JS80 - 
18. Neostadt W.Pr. 16.400 - 



14. Dentsoh-Grone 

15. Marienwerder 

16. Blbing 

17. KAnigsberg, Wilb. G. 

18. Königsberg, Altsi G. 

19. Gnmbinnen 

80. Strassbnrg W. pr. 

81. K6Bigsberg, Kneipb. G. 
88. Bartensteia 

88. Hobenstein 

84. Bdssel 

85. Memel 



16.888 TUr. 

15,885 • 

15,454 - 

15,148 - 

154)88 - 

16,011 - 

14,650 - 

14,868 • 

14,814 - 

14,005 - 

18,110 - 

18,180 -• 



1. Berlin, Friedr. WiUL*G., 
Beal-, Tor- and EUsa- 
bet-Sebnle 

8. Berlin, Joaobim^tb. G. 

8. Berlin, Wilbelms-G. 

4. Berlin, Cftlniscbes G. 

5. Berlin, Friedr. G. 

6. Berlin, Sopbien-G. 

7. Berlin, Lonisenst-G. 

8. Berlin, G. i. gr. Kloster 

9. Berlin, Friedr. Werd. O. 

10. ZfiUichaa 

11. Landsberg a. W. G. n. BS.) 87,077 
18. Frankftirt a 0. 85,480 
18. Berlin, fransös. G. 88,800 



114,510 Tblr. 

80,715 - 

48,805 - 

40,454 - 

40,429 - 

89,409 - 

88,718 - 

87,788 - 

87,448 - 

80,800 - 



14. Cottbus (G. nnd b. BS.) 

15. Preulaa (Q. aod BS.) 

16. Gaben (0. und b. BS.) 

17. Potsdam 

18. Nenmppin 

19. Cbarlottenburg 

80. Bxandenborg, B. Akad. 

81. Spandau 

88. Brondenborg, Gymn. 
88. Königsberg N. M. 

84. Wittstock 

85. Lackaa 

86. Cfistrin 

87. Freienwalde a. 0. 

88. Soraa 



81,883 Tblr. 

81,871 - 

80,980 ' 

18,690 - 

17,880 - 

16,S67 - 

16,194 - 

14,850 - 

18^184 - 

18,f[80 - 

18,675 - 

18,470 - 

18381 - 

11,100 - 

10475 - 



1. Stettin, Marienstifts-G. 

8. Stargard 

8. Gzeiftirald (G. and BS.) 

4. Stolp (G. nnd h. BS.) 

5. Stettin, Btadi-G. 

6. Pntbos, Pftdagog. 

7. Colberg (G. nnd BS.) 

8. Nenstettin 



85,680 Tblr 

85,890 - 

84,989 - 

88.600 - 

88,580 - 

88367 - 

19,800 - 

18,740 - 



9. Stralsund 

10. Anklam 

11. l^tow a. B. 
18. Göslin 

18. Pyrits 

14. Demmin 

15. Greifenberg 

16. Drambarg 



16,880 Tblr. 

15360 - 

14380 - 

14360 - 

18,800 - 

18,660 - 

11.980 - 

11,440 - 



1. Posen, Marien-G. 

8. Posen, Friedr. Wilh. G. 

8. Brombeig 

4. Ostrowo 

5. Lissa 

6. Krotoscbin 

7. Gnesen 



86388 Tblr. 

84,496 - 

84,580 " 

83,800 - 

15,750 - 

14370 - 

14,760 - 



8. Scbrimm 

9. Inowraclaw 

10. Wrongowiti 

11. Bogasen 
18. Meserits 

18. Scbneidemftbl 



14388 Tblr. 
18390 - 
18,768 - 
18,740 - 
18,951 - 
18,100 - 



1. Liegnits, Biti Akad. 
8. Breslan, Uagdal. G. 
8. Breslau, Elisabet-G. 

4. Breslau, ICattbias-G. 

5. Batibor 

6. Breslau, Jobannes-G. 

7. GleiwitK 

8. LeobsobfitE 
9! Neisse 

10. Beutben 0. S. 
11 GörUts 

18. Glogau, evang. G. 
18. Glogan, katb. G. 

14. Oppeln 

15. Liegnits. stAdt G. 

16. Scbweidnitz 

17. Breslau, Friedr. G. 

18. Glatt 



48,400 Tblr. 

85.010 - 

80.849 - 
88,096 - 
84,810 - 
80,970 - 
80 J88 - 
19,195 - 
19.185 - 
18,680 - 

17.850 - 
17,170 - 
16,783 - 
16,455 - 
16,897 - 
16,018 . 
16,710 - 
15380 - 



19. Oels 

80. Brieg 

81. Bunslau (G. m. Bealcl.^ 
88. Sagaa 

88. Jauer 

84. Gross-Streblits 

85. Waldenbmqg 

86. Neustadt 0. 8. 

87. Hirscbbeig 

88. Oblau 

89. Lauban 
80. Pless 

31. Kattowltx 
38. Paticbkau 
38. Krensburg 
34. Woblau 
85. Streblen 



15380 Tblr. 

14,640 - 

14.186. - 

18,760 - 

13,110 - 

18,980 - 

ia847 - 

11,998 - 

11,920 > 

11,888 - 

10310 - 

10,450 - 

9705 - 

8630 - 

8840 - 

7170 - 

7050 - 



1. NeuMik 



M7« 



1. Fftrstenwalde 
8. Friedebeig N. H. 



7«8» 
5660 



1. Beigard 
8. Gais a. 0. 
8. SeUawe 



88U 

5S» 



1. TmmeeiAO 
8. Nakel 
8. Kempen 



9384* 

7 



1. K5nigsbfttta 



435 



I höheren Schulen nach den neuesten Etats. 



SelbBtändige Bealsohulen 
i. Ordniing | 2. Ordnung 

und die mit ihnen organisch verbundenen Institute. 



SelbBtändige 
höhere Bürgerschulen 
und die mit ihnen organisch ver- 
bundenen Institute. 



^Käf, SS. sa 8t Jokaan 

ibit 

oof . BS. ra St P«tri 

Upb«;, sUdt BS. 



i&i, Knigst BS. 
«iftB, DontbsaMi. BS. 
BfiB. LaüeflBtidt. BS. 
Hüa. Fri»driek>«BS. 
iriiB, SopUca-BS. 
mUtarta. 0. 

5ä? 



^ Friedr. WSL Seh. 



«kery 

Wies 

>aiti4t 



i>]tt.BS. 
■>«,BS. 

BbtabMh 

knrite 

ottaa 



Zwinger 
ML Geist 



14,401 Thlr. 

82,<86 - 

18<487 - 

18JI86 - 

17,649 - 

18,840 - 

11,895 - 



48,716 Thlr. 

39,187 - 

88,718 - 

88,840 - 

87,688 - 

19.486 - 

18,970 - 

14,700 . 

18,860 - 



89,897 TUr. 
80,817 . 



88,594 TUr. 
85,795 - 
14,650 . 

18,880 . 



1. Berlin, FkiedrichsWerdnwdie 

Qtwerbescbsl« 45366 TUr. 

9. Berlin, LnisenBttdt Gewerbe- 

achnle 84^87 - 

3. Lttbbea 8579 • 

4. Spremberg 7885 - 



1. Stettin 



17385 TUr. 



98,490 TUr. 

8M05 - 

81305 - 

18.760 - 

1C386 - 

15380 - 

15,484 - 

10,700 - 

9,760 - 



I 



1. Jenkan 
8. OnmUnoeB 
8. Kuienwwrder 
4.PiUM 
5. CalB 



18,740 TUr. 



6815 - 
5878 - 

7(4860) - 



0. AeOfiB 

6. Lackenwalde 


euuu - 
5060 > 


7. Croeeea 


4775 - 

4 


1. Lanenborg 


7880 Tblr. 


8. WoUin 


7660 - 


8. Welgaet 


6199 - 


1. Bieelaa 1. b. BS. 


18390 TUr. 


9. Breelaa, 8. k. BS. 


7,691 - 


8. Striemen 


6578 • 


4. Ldweaberg 


5919 . 


5. Oakran 


5040 - 



426 





Oeffentliohe Gymnasien 




Oeffentliche selbstandii 


Provinz. 


und die mit ihnen organisch verbundenen Institute (Beal-Lehr- 


Progymnasien and dk 
ihnen organisch vexfonnd^ 


■ 


anstalten, Vorsebulen, Alumnate). 




InBtitate. 






1. PforU, Landesschvle 7S,1S0 Thlr. 


13. Nordhaoaen 


16,180 Thlr. 


1. Sangerhauen 


6Ü 




i. Ibgdebarg, Pidafirog. 66^10 - 
8. Halle, lAteiA. Hauptech. 84,618 - 


14. Qnedlinbnig 


16380 - 


8. Donndori; Kloataneh. 


SC 


. 


*. Zeitz 


14.876 - 








4. Halle sttdt G. 9S,S78 - 


16. Salawedel 


14,788 - 






6. SacliMi. 


5. Macdeborg, Dom-O. M,409 - 


17. Stendal 


18,998 - 






6. Aoaalebeii, KlOBteneh. S0,640 - 


18. Schlensingen 


18490 - 








7. Borg 19,491 - 


19. Nanmborg 


18380 - 








8. Weniigerode 19,874 - 


80- MfthUiaaBen 


18495 - 








9. Brftirt 18,892 - 


81. Meraeborg 


18.586 . 








10. HalbezBtadt 18,810 . 


88. Torgan 


18,080 - 








11. Biatoben 17,850 - 


88. Heiligenatadt 


18,006 - 








18. Wittenbexg 10,860 - 


84. Seehaoaen 


10390 - 








1. Flenalmrg (G. QDd BS.) 89,0ttTh]r. 


6. Hadenleben (G. n. h.BS.) 


18,870 Thlr. 






7. SehlMwig- 
Hobteil. 


8. Altona 86.580 - 


7. Hnsum (G. nnd h. BS.) 


17,080 - 






8. Kiel 81.640 - 


8. Glttokitadt 


14,070 - 






4. Schleewig (G. n. h. BS.) 19,884 - 


9. Meldorf 


19380 - 








5. Bendsbnrg (G. nnd BS.) 19,080 - 


10. P15n 


18,488 - 








1. HUdeabeim,A]idr.G.ii.BS. 84,800 Tblr. 


10. Lingen (G. nnd h. BS.) 

11. Stade (G. nnd h. BS.) 


15,780 Thlr. 


1. Morden 


S5 




8. nfold, Kloaterscbnle 87,466 - 


15,670 - 








3. GOttägen (G. nnd BS.} 86,060 - 

4. Lfineburg (G, vnd BS.) 86360 - 


18. Oanabrftck. Batha-G. 


14,980 - 








18. Haneln (G. nnd h. BS.) 


14380 - 








5. Hannorar, Lyceimi I 81,985 - 

6. Hildeaheim, Gymn. Joa. n. 


14. Verden 


14340 - 






8. HuBOver. 


15. Oanabrftck, Gymn. CaroL 


14,160 - 


.*• 




b.BS. 19,800 - 


16. Anrieh 


18396 - 








7. ClaoBttal (G. nnd h. BS.) 17,008 - 


17. GeUe (G. nnd h. BS.) 


18,710 - 








& Bmden (G. und h. BS.) 16,865 • 


18. Meppen 


18,668 - 








9. HannoTer, Lyoeimi 11 16,168 - 












1. Mttnater 88,640 Thlr. 


11. Hamm 


18,188 TUr. 


1. Bietberg 


^ 




8. Paderborn 86,440 - 


18. Gftteraloh 


11,698 - 


8. Doralea 


f] 




8. BieleMd (G. und BS.) 88,810 - 


18. Herftnrd 


11386 - 


3. Vi«den 


£ 




4. Dortmimd (G. und BS.) 88,170 - 


14. Warbnig 


11,400 - 






9. «Mtlilen. 


6. Minden (G. und BS.) lO^lSO - 
6. Bnrgateinflurt (G. und BS.) 17,878 - 


15. Warendorf 


11,140 - 






16. Attendorn 


10,880 - 








7. Soeit 16,800 - 


17. BeckUnghanaen 


10300 - 








8. Ooeaftld 18,780 - 


18. Bheine 


10340 - 








9. Anaberg 18,140 - 


19. H5zter 


9860 - 








10. Boobvm 18,870 - 


80. Brilon 


9780 . 








1. Caaael 88,668 Thlr. 


7. Hadaaur 


15300 Thlr. 








8. Frankfturt a. M. 84,880 - 


8. Weflbnrg 


16370 - 








8. Wieabaden 80,146 - 


9. Hanan 


14.806 - 








4. Herafeld 18.480 - 


10. Binteln 


18,000 - 








5. Marburg 17,080 - 


11. Uontobanr 


18,880 . 








6. Fnlda 17,040 - 


18. DiUenbnrg 


11,980 - 






10. Hmmi- 












HanM. 














1. Trier 88^80 Thlr. 


14. Krenanaoh 


15385 Thlr. 


1. Jftlifih 


T1 




8. C51n,Friedr.Wilh.G.n.B8. 80,964 - 


16. Nenaa 


16,017 - 


8. M. OladbM^ 


n 




3. Bedbtt», Bitt Und. 87,943 - 

4. Dftaaeldorf 84,510 - 


16. Dftren 


14387 - 


8. Andernach 


7] 




17. Weael (G. nnd h. BS.) 


14,770 - 


4.Malm^ 


•1 




5. Goblenz 88,498 - 


18. Cöln. Kaiaer Wilh. G. 


18,880 - 


5. St. Wendel 


M 




6. Bonn 88,050 - 


19. Mftnatereiffel 


18,408 - 


6. Prftm 


il 


11. Ueiiproriu 
1. Hohen. 


7. Barmen (G. nnd BS.) 81,955 - 


80. Emmerich 


13,400 - 


7. 8i«^bwg 


•1 


8. Blbeifeld 80,000 - 


81. Cleve 


18,174 - 


8. Bhwnback 


M 


9. Eaaen 19,880 - 


88. Saarbrftek 


18,060 - 


9. Boppncd 


fl 




10. G51n, Apoetel-G. 18,800 - 


88. Hedingen 


11,900 - 


10. Lina 


fi 




11. G51n, Manen. G. 18.670 < 


84. Wetalar 


11388 - 


11. SoberaheiB 


ü 




18. Aaehen 18,150 - 


85. Kempen 


11380 - 


18. Trarbach 


4i 




18. Dniaborg (G. nnd Ba) 17,830 - 


86. Moera 


11,110 - 


18. Erkelens 
14. Wipperfürth 


" 



427 



Selbständige Realschulen 




Selbständige 




1. Ordnung 




1 2. Ordnung 




höhere Bfirgerschulen 
und die mit ihnen organisch ver- 


und die mit ihnen organisch veibundenen Institute. 




bundenen Institute 


L 


i|d»bnf , b5Ktn G«werbe- 
badeUehvle 


ond 

av 4*94 mL.1.. 


1. MMdebmv, höh. Qew«rke8c]i 
8. EUbben 


. 16,884 TUr. 


1. WeiMenUds Qaih. BS. md 

f>- n \ 


9898Th]r. 


?5y471 Tlilr. 


7688 . 


nofrfnu,) 
8. HaninDiixg 


Int 


88J90 . 






7805 - 


dtentadi 


19J18 - 






8. MftblhanMa 


6850 - 


iDe 


19«466 - 






4. DelitiMh 


6818 . 


iAbomd 


17,870 - 






5. Laagaualza 


5665 - 


• 


18,848 - 






6. Bflenbnig 


6000 - 






1. AHona 


88,430 Tblr. 


1. Sottdolmrg 


7850 Thlr. 






8. Kid 


14310 - 


8. RMhoe 


6800 - 






8. NflamtaBtor 


10350 - 


8. Segaberg 
4. Mine 


6100 - 
5866 - 










5. Wnndibeek 


5800 - 


■Mftr 


85,886 TUr. 






1. HaiiBoirer 


17,009 Thlr. 


abrftek 


16,770 - 






8. Nieobnig 


8696 - 


AWR 


15J80 . 






8. Ottemdorf 


8850 - 


IT 


14,670 - 






4. VAnden 


7800 - 


dir 


11368 • 






5. Einbeck 


7100 - 


mde 


11,575 - 






6. Horllieim 

7. Uelien 

8. Papeabnrg 


6978 - 
6700 - 
6800 - 










9. Oukenbrüek 


5481 - 


frtidl 


17,870 Tblr. 


. 




1. Witten 


18,100 Thlr. 


Hier 


15,184 - 






8. Schwelm 


7900 - 


55- 


14,670 - 






8 Unna 


6048 - 


Mn 


11,750 - 






4. Lftdeaadwid 


6199 . 


m 


11,800 - 


ft 




5. Bocholt 


4090 - 


ikfvt B. IL, Mnglereeliiik 


46,040 TUr. 


1. ftukAizt a. M., BS. d«r 




1. Fraakftirt a. M., h. BS. 


88346 Thlr. 


Ml 


88/K)0 - 


israaL G«B«iBd« 


40305 Tklr. 


8. Caasel 


88,660 - 


■tadca« BealgTiu. 


18,076 - 


8. Fnttkftirt a. IL, BS. dtr 




8. Wleabaaea 


19,100 - 






urael. B«lig. G«9«IlBeh. 


80,060 . 


4. Fnäktaii a. M., Selectonach. 


15,040 - 








14,770 - 


5. HenMd 


7T80 - 






4. Bacliirage 


10,680 . 


6. Linbug 


6780 - 






5. HonteiT T. d. H. 


8880 . 


7. Xai^bnig 

8. Fvlda 

9. Eme 


6618 - 
6470 - 
i6800 • 










10. Oeisanlieim 

11. Schnialtaldni 


6980 - 
5890 - 










18. Biebikh-Mesbacb 
18. OberbJnifftein 

14. Dien 

15. Biedenkopf 


5540 - 
5480 . 
4965 - 
4890 - 










16. Hollreiemar 


4680 - 


, ittdl. BS. 


84,987 TUr. 


1. BSMII 


85,700 Tklr. 


1. CioMd 


18346 Thlr. 


iddorf 


81,840 - 


8. Beinueheid 


11,740 - 


8. Solingen 


10,088 . 


raMd 


88,408 - 


8. Wvpperfeld (Ober-Bannen) 


9945 - 


8. Lenaep 


9400 . 


in 


88.900 - 






4. Neawied (h.BS. n. Progymn.) 


9070 - 


bew a. a. S. 


16,894 - 






5. M. Gladbach 


8990 ' 


lei 


15,818 - 






6. Obeihauen 


8615 - 


ort 


14,908 - 






7. Dftren 


»477 - 


keim ». BlL 


14,781 - 






8. Bheydt 


8485 - 


» 


18,170 - 






9. Saarlovis 
10. Bapea 
11 Mayen 
18. Hechingea 
18. D&Ucen 

14. Kerpen 

15. Dftaeeldorf 


7686 - 
6698 . 

6800 - 
5440 . 
4585 . 
8670 - 
8760 - 



428 



Hauptstuammeiittelliing des Oesammt- Aufwandet für die öffentlichen Oymnaiien nnd 

anstalten, Tortohnlen, Alnnmate) 



Provinz. 



Im Jahre 1869. 



Davon gedeckt: 



Geflammt- 
Aufwand, 



vom Staate 



aoB 

unmitMlMtfeii 

Stafttifoiids. 



1. Preussen 

2. Brandenburg 

3. Pommern 

4. Posen 

5. Schlesien 

6. Sachsen 

7. Schleswig-Holstein . , . 

8. Hannover 

9. Westfalen 

10. Hessen-Nassau 

11. Rheinprov. n. Hohenaollem 

Summe 



Tblr. 

266,346 
519,736 
193,290 
161,636 
342,976 
360,196 
135,779 
228,038 
185,079 
132,679 
335,499 



2,851,253 



TUr. 

69,527 
62,995 
13,662 
31,322 
19,770 
35,637 
85,607 
28,719 
26,770 
53,501 
44,943 



so« den in 

atltan Ver- 

tigong 

stehendMi 

Süftiuifftfonds. 



TUr. 

22,054 
5453 
11,255 
29,596 
52,725 
16,352 
2219 
41,133 
25,279 
34,080 
11,660 



zusammen. 



462,453 251,695 



TUr. 

91,681 
58,448 
24,917 
60,917 
72,496 
61,989 
87,826 
69,852 
52,049 
87,581 
56,493 



aus 
anderen 
Mitteln. 



Tklr. 

1. Gym- 

174,765 
461,287 
168,373 

90,719 
270,481 
308,207 

47,963 
158,186 
133,030 

45,098 
279,006 



714,148 



2,137,106 



2. P r o g y m- 



1. Preussen 

2. Brandenburg 

3. Pommern 

4. Posen 

5. Schlesien 

6. Sachsen 

7. Schleswig - Holstein . . . 

8. Hannover 

9. Westfalen 

10. Hessen -Nassau . . . . 

11. Rheinprov. u. Hohenzollem 

Summe 



8840 
24,053 

7261 
30,420 

4000 
* 

6408 
18,321 
12,165 
55,131 



160,599 



4940 



1643 
1996 
1500 
3102 



2450 



822 
2058 
4911 
2253 



13,081 



12,494 



2450 

4940 



2366 
4054 
6411 
5355 



3840 
24,053 

4811 
25,480 

4000 

3043 
14,267 

5,754 
49,776 



25375 



135,024 



429 



Progyamasiem, 
la dsB Jakran 



dk ail 
U74. 



ihMB ofgaaiieh T«rbui«iiaA latthite (iMl-Lahr- 



Gesamiiit- 
Aufwind. 



TUr. 



a B 1 e n. 

9470 
13,289 
20,274 
22,147 

8333 
11,925 

• 

8565 
10,343 

• 

89,083 

193,429 



Jakre 1874. 



Davon gedeckt: 



▼am Staate 



immhteibaieB mittelbaren 

Stutsfonds. 



znaammen. 



TUr. 



t 



TUr. 



Tllr. 



5300 



5469 



2493 
1550 

« 

15,700 



1218 
1250 

■ 
4403 



30,512 



6871 



aus 
anderen 
KtttefaL 



TUr. 



n a 8 1 e n. 










447,713 


169,729 


19,862 


1 189,591 


256,129 


810,977 


142,358 


1000 


143,358 


667,619 


295,016 


47,331 


18,450 


65,781 

1 ' 


229,235 


245,476 


121,605 


6075 


127,680 


117,796 


582,829 


74,461 


55,799 


130,260 


452.569 


489,194 


78,584 


21,869 


100,453 


888,741 


190^338 


114,372 1 


568 


114,940 


75,398 


333,419 


72,428 


32,231 


104,659 


228,760 


305,525 


67,336 


36,896 


104,232 


201,293 


212,230 


115,624 i 


18,000 


133,624 


78,606 


473,^3 


95,262 ' 


10,150 


105,412 


367,811 


4,385,940 


1,099,090 


220,900 


1,319,990 

1 


3,065,950 





5300 


4170 




• 


13,289 




• 


20,274 




5469 


16,678 




• 


8333 




• 


11,925 




• 

3711 


• 
4854 




2800 


7543 




• 

20,103 


• 

68,980 




37,383 

■ 
1 


156,046 



430 



•gfli^ftma^mimmdinniiiig ig» QeniBiiit-AiifiraiidM tOx di« SffBBtlidMii Mlbitliidigea Keal-lehrantti 
und die mit ihiwii orcaaiMh Twbmidanen Lutitnto (Yonelnil«!!, Progymnamm, Alamiate) in d«n I 

1889 und 1874. 





Im Jahre 1869. 


Im Jakre 1874. 




Ge- 




Davon gedeckt: 




Ge- 


Davon gedeckt: 


T^«« rt —-S ■■ ^ 


1 


vom Staate 1 




vom Staate 1 




Provinz. 


SAmMt- 








ans 


sammt- 












Dcvsaii^ w 




Btif d«& n 




mao 


W^mmmMmmmmm 












Auf- 


108 


■einer 


K11. 


anderen 


Auf- 


ans 




as 




wand. 


oamlttel- 
baren 


VerfBgnng 
■iehenden 


zu- 
sammen. 


Mitteln. 


wand. 


unmittel- 
baren 


mtttel- 
baräi 


naaBimen. 


Mi 






BtMtafbndB. 


Btiftangs- 








Staatsfonds. 












fondfl. 


















Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


1 TUr. 


TUr. 1 










1. Bealsoholen 1. Ordnung. 






1. Preussen. 


80,329 


565 


• 


565 


79,764 


126,744 


16,404 


• 


16,404 


1 


2. Brandenburg. 


121,341 


• 


• 


• 


121,341 


259,995 


2500 


• 


3500 


% 


d. Pommern. 


34,089 


• 


1500 


1500 


32,589 


50,214 


• 


• 


• 




4. Posen. 


47,115 


2070 


• 


2070 


45,045 


85,319 


15,630 


• 


15,630 




5. Schlesien. 


91,635 


. 


• 


• 


91,635 


172,059 


8005 


m 


8005 


^ 


6. Sachsen. 


72,826 


. 


• 


• 


72,826 


119,057 


7688 


• 


7688 


1 


7. Schleswig- 






















Holstein. 


« 


• 


• 


• 


. 


• 


. 


• 


■ 




8. Hannover. 


43,445 


1364 


1789 


3158 


40,292 


96,024 


15,844 


7544 


23,388 




9. Westfalen. 


41,160 


1500 


• 


1500 


39,660 


70,304 


7510 


• 


7510 




10. Hessen- 






















Nassau. 


16,749 


> 


6170 


6170 


10,579 


80,116 


8146 


3000 


11,146 




11. Rhelnprov.i. 






















HohenzoU. 


117,679 


. 


600 


600 


117,079 


192,089 


4550 


600 


5150 


1 


Summe 


666,368 


5499 


10,059 


15,558 


650,810 


1,251,921 


86,277 


11,144 


97,421 


U 










2. Re 


alsohulei 


l 2. Ord] 


Qimg. 






1. Preussen. 


. 




. 


. 


* 


• 


. 




1 


2. Brandenburg. 


59,925 






1236 


1236 


58,689 


96,857 


1236 




1236 




3. Pommern. 


f 






• 




. 


17,325 


• 




• 




4. Posen. 


• 










. 


9 


• 








5. Schlesien. 


• 




* » 






• 


• 


# 




• 




6. Sachsen. 


• 






. 




. 


24,346 


e 




• 


' 


7. Schleswig- 
























Holstein. 


• 






. 




• 


48,690 


1850 




1850 




8. Hannover. 


» 










. 


» 


• 








9. Westfalen. 


8417 










8417 


• 






• 




10. Hessen- 


















w 




Nassau. 


52,650 


5185 




5185 


47,465 


94,075 


3021 




3031 


( 


11. Rhelnprov.i. 






















HohensBoll. 


10,803 


. 




e 


10,803 


47,385 


• 




• 


4 


Summe 


131,795 


51 


85 


1236 

1 


6421 


125,374 


328,678 


6107 

1 

1 

1 




6107 


3 



431 



roTifli. 



Ge- 
Mmmt- 

Auf. 
wand. 



Im Jalire 1869. 



Davon gedeckt: 



vom Staate 



anmittel- 

bano 

SiMtsfosdi. 



Tfclr. 



Thlr. 



•ei&ar 
Verfikgoag 
itehmideB 
StiftoBfs- 

fbnda. 



za- 
Bammen. 



TUr. 



aus 
anderen 
Mitteln. 



Thlr. 



Thlr. 



Im Jahre 1874. 



Ge- 

sammt- 

Auf. 

wand. 



Thlr. 



Davon gedeckt: 



vom Staate 



am 



QiunHtal- 
baren 



mitiel- 
barao 



Staatofonda. 



Thlr. 



Thlr. 



aus 
anderen 
Mitteln. 



Thlr. 



Thlr. 



3. HQhere BtlrgersolialeD. 



ttMen. 

Ddeaborg* 

unera. 

len*en. 

uen. 

eswig- 
tein. 

lover. 

tialen. 

ien- 
u. 



aprov. 
nzoU. 



{oinme 



37,572 
57,001 
10,095 



15,554 

13,868 

5051 

65,133 
25,453 

87,685 

80,728 



9045 



9900 



915 



2750 



900 



465 



37,572 
57,001 
10,095 



36,310 
65,104 
21,662 



11,795 



10,800 



1380 



15,554 
13,868 



5051 



53,338 
25,453 

76,885 



49,348 



53,543 
39,730 
31,816 



73,652 

85,337 

116,698 



113,462 



800 



2000 
2570 



398,140 



2625 



8966 



900 



15,917 



5563 



19,860 



4115 



28,965 



374,175 



637,334 



39,341 



800 
2000 



2570 



6273 



2625 



15,239 

900 

15,917 



5563 



35,510 
63,104 
19,112 



53^3 
39,730 
29,191 

58,413 

34,437 

160,781 

107,899 



6278 



45,614 



591,720 



Beoapitolalioii dm Ge8Bin]nt>AiifiraiideB tüx die 





Provinz. 


OeffeDtliche Gjrmnaaial- Anetslten 
und ibre AuDexa. 


S^ih. 1 




0«B«iDint- 




Davon 


gedeckt 




1 


Im 


vom Staate 


aas 


n,, ! 


Jih». 




. 










Aufwand. 


StaatBfond». 


«.B«nu..n. 


anderen 
Mitteln. 


Aufwanil. 1 

1 






Thlr. 


TUr. 


TLb, 


TUr. 


TUr. 


tu,, j 


1869 


r. rmiui. 


366,346 


69,537 


38,054 


»1,681 


174,765 


11 -.901 1 


1874 


467,183 


186,029 


19,862 


194,891 


202,292 


i.a.Mi j 


1869 


i. InW« 


523, ST5 


52,995 


5453 


58,448 


465,135 


!38,2S: 


1874 


fciri. 


824,266 


142,358 


1000 


143,358 


680,908 


421.'J5'> j 


18«9 


S. tmm. 


a 17,843 


13,689 


11,355 


S4,»17 


193,436 


.„.. 


1874 


316,290 


47,331 


18,450 


66,781 


249,609 


«,... 


1869 


4. POMI. 


158,897 


31,333 


33,045 


63,367 


95,530 




1874 


267,623 


127,074 


6076 


183,149 


134,474 


1 


1869 


i. mma. 


373,396 


84,710 


63,725 


77,435 


395,961 


1 
107, 1?'.' ; 


1874 


691,162 


74,461 


55,799 


130,260 


460,902 


i2:<.>i(^-2 ; 


1869 


(. Sithui. 


364,196 


35,637 


16,353 


51,989 


313,90* 


fi.i.ii 1 


1874 


601,119 


78,584 


21,969 


100,453 


400,666 


183,i:r: ' 


1S69 


7. äcUmig. 


135,779 


85,607 


3319 


87,826 


47,953 


5051 1 


1874 


I*litoii. 


190,338 


114.372 


568 


114.940 


75,398 


HOK i 


186» 


1. lum«. 


933,446 


30,263 


41,955 


73,317 


161,338 


1 01^,51 ^ ; 


1874 


341,984 


74,921 


33,449 


108,370 


233,614 


IDii.TOT i 


1B69 


». WuIÜIm. 


803,400 


38,766 


37,387 


56,103 


147,397 


75,03'.' ; 


1874 


316,668 


68,886 


38,146 


107,08a 


208,836 


lOö.-i-ll j 


1869 


1*. Be».- 


144,844 


51,001 


38,991 


93,993 


50,853 


IST.Oi'l 1 


1874 


NlllH. 


212,230 


116,624 


16,000 


133,624 


78,606 


340,^^^ \ 


1669 


II. Ueinpnfiu 


890,630 


48,045 


)3,e03 


61,848 


338,783 


200.21 1' j 


1874 


1. Btkemll. 


662,306 


U9,962 


14,653 


125,516 


436,791 


3y;.93r 


1869 


Snmme 


8,011,852 


475,584 


364,189 


739,733 


3,873.13» 


1.19S.30:^ ■ 


1874 


4,579,369 


1,129,602 


227,771 


1,858,373 


3,221,096 


! 



433 



liöheren Schulen in den Jahren 1869 und 1874. 



Händige Real-Lehranstalten 
und ihre Annexa. 

Davon gedeckt 



vom Staate 



ans 
3't»U>ar«D ! mittelbaren 

Staatsfonds. 



zu- 
sammen. 



ans 
anderen 
Mitteln. 



Die öffentlichen höheren Lehranstalten 
überhaupt und ihre Annexa. 



Gesammt- 
Aufwand. 



Davon gedeckt 



vom Staate 



ans 



nnmittelbareo mittelbaren 

Staatsfonds. 



zu- 
sammen. 



ans 
anderen 
Mitteln. 



Tblr. 

5C5 
17.204 

:..7.% 



•> 570 ' 



15,085 

1^7,084 

915 
10.113 



Thlr. 



1,236 



1,500 



« 

7.6^M 

4,475 ' 

■•S4<>9 4,539 

•JiSlO ! 13,817 

1,500 

MIO 



7,070 
3,000 

1,065 

600 



Thlr. 

565 
17,204 

1,236 

5,736 

1,500 

2,570 

2,070 

15,630 



8,005 
7,688 
4,475 

14,948 

38,627 

1,500 

8,410 

22,155 

30,084 

1,980 

10,713 



Thlr. 
117,336 

145,850 

287,031 
416,220 

42,864 

86,651 

45,045 
69,689 

107,189 
21 7,597 

86,694 

175,445 

5,051 

76,031 

93,630 

131,049 

73,530 

97,231 

134,929 

310,805 

207,230 

342,223 



Thlr. 

384,247 
620,237 

761,842 

1,246,222 

261,527 
404,511 

206,012 

352,942 

480,585 

816,764 

450,890 

684,252 
140,830 

270,844 

342,024 

511,660 

278,430 

421,509 

301,928 

553,119 

599,840 

915,242 



Thlr. 
70,092 

192,233 

52,995 

148,094 

13,662 

49,901 

33,392 

142,704 

24,710 
82,466 

35,637 
86,272 

85,607 
118,847 

40,671 

99,731 

30,266 

77,296 

70,086 
142,708 

48,960 

121,075 



Thlr. 

22,054 
19,862 

6,689 
1,000 

12,755 

18.450 

32,045 

6,075 

52,725 

55,799 

16,352 

21,869 

2,219 

568 

46,494 

47,266 

27,337 
38,146 

46,061 

21,000 

14,868 

15,153 



Thlr. 
92,146 

212,095 

59,684 

149,094 

26,417 
68,351 

65,437 

148,779 

77,435 
138,265 

51,989 

108,141 

87,826 

119,415 

87,165 

146,997 

57,603 

115,442 

116,147 

163,708 

63,828 

136,228 



Thlr. 
292,101 

408,142 

702,158 

1,097,128 
235,110 

336,160 

140,573 

204,163 

403,150 

678,499 

398,901 
576,111 

53,004 

151,429 

254,859 

364,663 

220,827 

306,067 

185,781 

889,411 

536,012 

779,014 



30.544 

i:n,725 



15,410 

17,417 



45,954 

149,142 



1,150,349 

2,068,791 



4,208,155 

6,797,302 



506,078 
1,261,327 



279,599 

245,188 



785,677 

1,506,515 



3,422,478 

5,290,787 



28 



434 



Zusammenstellung des Gesammt -Aufwandes für die öffentlichen höheren 1a 

anstalten in früherer Zeit und jetzt 



Provinz. 



Gesammt-Aufwand. 



Oeffentliche Gymnasial 

Anstalten und ihre 

Annexa. 



Selbständige B § a 1 1 e li r 

anstalten und ihre 

Annexa. 



Im Jahre 



1864. 



1869. 



Im Jahre 



1874. 1864. 



1869. 



1874. 



Die öffentUchen höh 
Lehranstalten ü' 
haupt und ihre Ab 



Im Jahre. 



1B64. 



1869. 



1. Preussen. 



2. Brandenburg. 



3. Pommeni. 

4. Posen. 

5. Sclilesien. 

6. Sachsen. 

7. Schlcswig-Uolstein. 

8. Hannover. 

9. Westfalen. 

10. Hessen -Nassau. 

11. Rlieinprovinz und 
Hohenzollem. 



Thlr. 



215,110 

384,364 

156,700 

96,729 

283,785 



Thlr. 



266,346 
523,575 
217,343 
158,897 
373,396 



320,701 364,196 
135,779 



164,614 



315,396 



233,446 
203,400 
144,844 



390,630 



Thlr. 



457,183 
824,266 
315,290 
267,623 
591,162 
501,119 
190,338 
341,984 
315,868 
212,230 



562,306 



Thlr. 

86,996 
154,324 
32,106 
47,905 
69,114 
62,206 



35,530 



Summe 



1,937,399 



3,011,852 



4,579,369 



147,604 



635,785 



Thlr. 



117,901 
238,267 

44,184 

47,115 
107,189 

86,694 

5051 

108,578 

75,030 
157,084 



209,210 



Thlr. 



163,054 

421,956 

89,221 

85,319 

225,602 

183,133 

80,506 

169,676 

105,641 

340,889 



352,936 



Thlr. 



302,106 



Thlr. 

I 

384,L*47 i 



538,688 761,S4l> l.i 



188,806 
144,634 
352,899 
382,907 



200,144 



463,000 



261,527 I 

206,012 \ 

480,5^:> i 

45iKb9*» i 

140,830 j 

342,024 1 



278,430 



301, i>2^ 



599,>>40 



1,196,303 



2,217,933 



2,573,184 



4,2<»s.ir>:i ♦', 



435 



Dbb Schulgeld. 

Ueber die in B. II, G46 £f. angegebenen Sätze ist das Schulgeld bei den meisten 
höheren Lehranstalten im Znsammenhange mit den Anforderungen der neuen Besoldungs- 
etats seitdem weiter erhöht worden (s. £inl. p. 29). Es wurde bei den Zuschüssen aus 
Staatsfonds in der Regel zur Bedingung gemacht, den Durch schnittsatz für jeden 
Schüler der betreffenden Anstalt auf 24 Thlr. jährlich zu bestimmen: die Summe, 
welche sich ergiebt, wenn man die Zahl sämmtlicher zahlender Schüler [mit diesem 
Durchschnittsatz multiplicirt, muss der gesammten Schulgcldeinnahme gleich* sein. Ein 
noch höheres Schulgeld zu fordern wird durch diese Bestimmung nicht verhindert. In 
den Yorschulclassen aller Anstalten, welche aus Staatsfonds unterhalten oder sub^ 
ventionirt werden, soll nach der mit dem Finanzminister getroffenen Vereinbarung ein 
Schulgeld derselben Höhe wie in der Sexta erhoben wurden; Tgl. C. Bl. 1874 p. 513. 

Neben forderungen ausser dem Inscriptionsgelde und den Zeugnissgebühren 
kommen seit der Circ. Verf. y. 16. Apr. 1869 (s. B. n, 650) nur noch bei wenigen An- 
stalten vor. 

Schulgelderlass wird einigen Schülern auf jeder höheren Lehranstalt gewährt; 
die Grundsätze, nach welchen dabei verfahren wird, sind verschieden. Bei den vom 
Staat unterhaltenen oder subventionirten Anstalten ist die Zahl der Freischüler auf 10 proc. 
beschränkt, mit Ausschluss der Vorschulen, wo in der Regel keine Befreiung vom 
Schulgelde stattfindet. Die Sohne der Lehrer und Beamten der Anstalt sind meisten- 
theils frei, so lange sie des Beneficiums würdig sind, müssen aber in die 10 proc. ein- 
gerechnet werden. Darüber hinaus vnrd hie und da Freischule für Dienste gewährt, die 
einem Schüler z. B. als Amanucnsis dos Directors n. dgl. m., aus besonderem Vertrauen 
übertragen werden. — Die rein städtischen Anstalten und überhaupt solche, die aus 
Staatsfonds nicht unterstützt werden, erlassen theils mehr als zehn von hundert Schü- 
lern das Schulgeld ganz oder zur Hälfte, theüs bleiben sie hinter diesem Satz zurück. 
Von drei gleichzeitig dieselbe Schule besuchenden Brüdern ist in der Regel, wenn 
Eltern darum nachsuchen, einer frei. 

Zwischen einheimischen und auswärtigen Schülern wird in den Staatsanstalten hinsicht- 
lich der Höhe des Schulgeldes kein Unterschied gemacht; auch wird darauf gehalten, 
daas in den aus Staatsfonds subventionirten Anstalten auswärtige Schüler von dem Be- 
nefidum der freien Schule nicht ausgeschlossen werden; vgl. C. Bl. 1874 p. 487. — 
In den meisten nicht staatlichen Anstalten wird von den auswärtigen Schülern ein höheres 
Schulgeld gefordert als von den einheimischen; hie und da aber auch ein geringeres. 

Nachstehend einige Beispiele aus mehreren Provinzen über diese Ver- 
schiedenheiten und die Höhe des Schulgeldes überhaupt; die meisten aus der Rhein- 
provinz, wo die grösste Ungleichheit sich findet. 

Königsberg in Pr.: Friedrichscoll. 24 Thlr. durch alle Cl. (excl. liThhr. Tumgeld), 
Wilhelms G. 30, in den 3 städtischen Anstalten und der Burgschule 30, Vorcl. 24 (excl. 
Tumg.). Thorn: 28 durch alle Cl. Danzig: 30, für auswärtige 36. In den höh. 
BS. ist das früher geringe Schulgeld auch erhöht worden, z. B. in Marienwerder: 
5. Cl. 12, 1. Cl. 24 Thlr, 

Berlin: Bei den Gymn. u. RS. durchweg 32 Thlr. mit Wegfall des Emschreibe-, 
Tumgeld s und sonstiger früherer Ncbenzahlungen. Charlottenburg: 30 Thlr. Prenz- 
lau: in je 2 Cl. von unten für einheimische 24, 26, 30 fiir auswärtige 30, 32, 36. Span- 
dau: Vorsch. 15, VI und V 24, IV 26, HI 28, H und I 36; die Schüler vom nahen 
Dorfe Damm zahlen 100 pct., sonst auswärtige 50 pct. mehr. Guben: in je 2 Cl. von 
unten 24, 26, 30. Lübben ebenso: 12, 16, 20, aber für auswärtige 16, 20, 24 Thlr. 

Stettin: MarienstGymn. Vorsch. 20 Thlr., VI 24, V und IV 28, HI-I 32 (Dann 
an Aufnahmegebühr: Vorsch. 1, \1 3, V 3i, IV 3f , m 4f, II und I 5, an Abgangs- 
gebflhren: Vorsch. 1, Gymnasiasten 2, Abiturienten 5 Thhr.). Stadtgymn.: Vorsch. 24, 
VI-IV 32, IH-I 40 Thlr.. (Aufhahmegeb. 2, Abgangsgeb. 2). In beiden RS. : Vorsch. 24, 
\1-I 32 (Aufnahme- und Abgangsgeb. je 1 Thlr.). Bei den 3 städt. Anstalten zahlen 
die auswärtigen Schüler je 8 Thlr. mehr. Neustettin: Vorsch., VI und V 20, IV und 
m 24, n und I 28 Thb. Schlawe Progymn.: Vorsch. 2. Cl. 10, l.Cl. 12, dann in 
den 5 Cl. hinauf die einheimischen 12, 16, 18, 20, 24, die auswärtigen 16, 20, 22, 24, 
30 Thlr. (Aufnahmegeb. einheim. 1, auswärt. 2). 

Alle Gymnasien der Prov. Posen haben den Satz von jähi'lich 24 Thlr. 

28» 



436 

Breslau: bei den städt. Gyran. und RS. einheim. 24, auswärt. 36; bei den böh. 
BS. in den 3 unteren Gl. einheim. 10, auswärt. 12, in den 6 oberen einheim. 12, aasw. 
16. (Inscription einheim. 20 Sgr., auswärt. 1 Thlr.). Hirschberg (ebenso Reichen- 
bach): VI und V 20, IV und III 24, 11 und I 2S (Inscription 1, Abitur. 2 TWr.). 
Brieg: in je 2 Gl. von unten, einheim- 16, 20, 24; auswärt 18, 24, 30. Glogau: 
in beiden Gymn.24. Wohlan (ebenso Strehlen): Vl-in 24, IlundlSO. Bunzlau: 
Vorsch. 8, VI und V 12, IV 16, 11 20, n und I 24; auswärtige je 4 Thlr. mehr. 
Grttnberg RS.: Vorsch. 12; dann einheim. 24, auswärt. 32 (Anfhahmegeb. alle 2). 
Oppeln: 15 bis 24, Leobschütz: 18 bis 24 Thh-. 

Magdeburg: Kloster U. L. F. 20, 24, 28. Ebenso am DomG. und den 2 stfidt 
RS., wo aber die auswärtigen 12 Thbr. mehr zu zahlen haben (Antrittsgeld 2 nnd 2|). 
Halberstadt: Gymn. und RS. 20, 24, 28; die auswärt, in der RS. 10 Thlr. mehr. 
Erfurt: Gymn. und RS. 18, 20, 24; die auswärt in der RS. 4 Thlr. mehr. Mflhl- 
hausen Gymn. und höh. BS. in je 2 Gl. von unten: einheim. 18, 22, 24; auswärt. 22, 
26, 28. Wernigerode: 22, 24, 26; der Grafschaft nicht angehörige Schüler 24, 26, 
28; und, die Söhne von Einwohnern der Stadt ausgenommen, 2 Thlr. Holzgeld. Nord- 
haus'enGymn. und RS.: einheim. 20, 24, 28; auswärt 24, 28, 32. Naumburg Gymn. 
und höh. BS.: 20, 22, 24, 26, 30. Eilenburg höh. BS. 8, 12, 16, 20, 24. Heiligen- 
ßtadt: 16, 20, 24. Schleußingen: 10, 12, 14, 16, 18 Thlr. 

Kiel: Gymn. 24. RS. Vorsch. 16, dann 24; auswärtige 26 und 34. Meldorf: 
12 bis 21. Alton a Gymn. 28 bis 40. RS. einheim. 40, auswärt. 60. Segeberg 
höh. BS. einheim. 18, 21, 24, 27, 30, auswärt 24, 28, 32, 36, 40 Thlr. Letztere Sätze 
gelten bei der höh. BS. in Marne ftlr alle Schüler. Wandsbeck (s. p. 239): Vorsch. 
20, 26}, 30; h.BS. 30, 40, 45 Tldr. je nachdem die Schüler aus dem Ort, aus Marien- 
thal oder aus Hamburg kommen. 

Hannover: Lyc. I einheim. 22 bis 32, auswärt. 28 bis 40. Lyc. H und die RS. 
Vorsch. 28, VI-IH 38, H und I 40. Höh. BS. Vorsch. 20; dann 24 bis 28. Hildes- 
heim: Andrean. Vorsch. 16 und 20; dann 22 bis 28. Josephin. VI und V 12, IV^und 
HI 20, H'und I 25 Thlr. mit resp. 25, 30, 38 proc. Schulgelderlass, während derselbe am 
Andrean. durchweg nur 5 proc. beträgt. snabrück: Carolin. 22 bis 30, RatiisG. und RS. 
20-30. Lüneburg: Vorsch. einheim. Eintritt 3, Schulg. 18; auswärtig, resp. 4 und 20; 
Gymn. und RS. einheim. Eintritt 4, Schulg. 26; auswärt, resp. ö und 32. Celle: 
Vorsch. 14 und 16; dann 21 bis 31. Emden: 20, 22, 24, 26, 28, 30 Thlr. 

In Westfalen durchschuittl. 25 Tlilr.; vgl. C. Bl. 1872 p. 685. Münster: Gymn. 
und RS. übereinstimmend VI bis I 20, 22, 24, 26, 28, 30. Dortmund: 24, 26,28, 30, 
32, 34, die Söhne nicht innerhalb der Stadt wohnender Eltern zahlen je 6 TUr. mehr. 
Burgstein fürt: wie oben Münster (ausserdem Eintrittsgeld 2, für ein Abitur.zeugniss 2, 
ein anderes Abgangszeugn. ^ Thlr., für ein später verlangtes 1 Thlr.). Lippstadt: 
RS. 24, 28, 32, 36 und (H und I) 40 Tbk. Den vollen Betrag haben jedoch nur die 
einheim. Schüler zu entrichten, deren Eltern über 12 Thlr. Classen- oder Emkommensteuer 
zahlen; fUr weniger bemittelte tritt eine Ermässigung auf }, ^, ^ ein. Für auswärtige 
Schüler kann das Schulgeld bis zur Hälfte ermässigt werden. 

Cassel: Gymn. VI und V 20, IV und HI 24, H und I 28. RS. einheim. Vorsch. 
16, VI 16, V 20, IV 22, HI 24, H und I 30; auswärt 18, 22, 26, 30, 32, 40. 
Höh. BS. einheim. 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24; auswärt. 16, 18, 22, 24, 26, CO, 32. 
Wiesbaden: Gymn. je 2 Cl. 20, 24, 28. RS. durchweg 24. Höh. BS. VI-IH 20, H 
und I 24 (der erste Bruder resp. 13 J und 16, der zweite resp. 10 und 12). Frankfurt a. M. 
(aus Gulden zu Thlr. gerechnet) " Gymn. VI-IV 28 Thh-. 17 Sgr. 2 Pf., IH-I 37 Thbr. 
21 Sgr. 3 Pf. Musterschule 34-8-7. Höh. BS. 18-8-6. Selectenschule 17-4-3. Beide 
jüd. RS. VI und V 34-8-7. IV-I 45-21-5. Hofgeismar: höh. BS. 16, 18, 20, 24, 28. 
Ems: höh. BS. 12, 18, 23, 28, 32 Thhr. 

Cöln: die 4 Gymn. haben gleiches Schulgeld, in je 2 Cl. von unten 26, 30, 34 
(und kein Tum- Inscriptionsgeld u. dgl. m.); die 4 Cl. der RS. am Friedr. Wilhelm. 6. 
30, 31, 35, 37; die stÄdt RS. 24, 26, 28, 30, 34, 36 (ausserdem 1 Thhr. Inscriptions- 
und 1 Tlib. Tumgeld). Trier: Gymn. von 24 bis 34; in jeder höheren Cl. immer 
2 Thhr. mehr. Bedburg: die externen Schüler in den 4 unteren Cl. 30, in den 2 oberen 
36. Düsseldorf: Gymn. durch alle Cl. 24. RS. Vorsch. 24, VI und V 30, IV und 
HI 36, n und I 42 (auf Antrag der Eltern, die ftir die Gemeinde -Einkommensteuer 
zwischen 500 und 1000 Thh*. eingeschätzt sind, kann eine Ermässigung auf }, bei 
denen die zwischen 300 und 500, auf |, die unter 300, auf i des vollen Betrags ein- 
treten. In der Vorschule kein Schulgelderlass und keine l^rmässigung. Eintrittsgeld 



4T7 

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IL \i 16>. V *X n-fl 24 Ibr. 



438 



GteBammtbetrag der Besoldungen an den öffentüchen selbständigen Gym- 



Provinz. 



Oeffentliche Gymnasien 
und die mit ihnen verbundenen Anstalten. 



Im Jahre 



1841. 



, 1851. 



1856. 



1858. 



1864. 



1. Preussen 

2. Brandenburg 

3. Pommern 

4. Posen 

6. Schlesien . 

6. Sachsen 

7. Schleswig-Holstein . . . 

8. Hannover 

9. Westfalen 

10. Hessen-Nassau 

11. Rheinprovinz und seit 1850 
Hohenzollern 

Summe 



Thlr. 

93,467 

150,428 

54,007 

32,700 

113,984 

105,039 



56,034 
113,839 



Thlr. 

106,921 
168,752 
66,773 
48,029 
136,713 
136,067 



70,161 
135,181 



Thli. 

119.390 
199,793 
78,189 
60,482 
149,623 
154,480 



91,934 
143,790 



729,498 



868,597 



997,681 



Thlr. 

128,556 
204,529 
93,932 
65,183 
155,30-2 
161,694 



95,831 
160,558 



1,065,585 



Thli. 

179,831 
261,62<3 
117,277 
68,205 
187,537 
178,294 



125.061 
187,208 



1,305,033 



Gesammtbetrag der Besoldungen an den öffentlichen selbständigen Beal- 



Provinz. 



Oeffentliche selbständige Real- 
und die mit ihnen verbundenen Aa- 



Im 
Jahre 
1858. 



Im Jahre 1864. 



Beal- 

fschtilen 

1.0. 



Real- 

Bchalen 

8.0. 



Selbst&ndige 
Raalschnleii 
11b«rhaQpt. 



Im Jahre 1869. 



BmI- 

scbideii 

1.0. 



sclmleii 
S.O. 



B«al9cknil«B 
Ikberbftiipt 



1. Preussen 

2. Brandenburg 

3. Pommern . 

4. Posen. . . 

5. Schlesien 

6. Sachgen . . 

7. Schleswig-Holstein 

8. Hannover . 

9. Westfalen . 

10. Hessen Nassan 

11. Rheinprovinz und 
Hohenzollern . 



Summe 



Thlr. 

64,060 
71,936 
18,160 
29,023 
45,301 
42,525 



15,360 



60,449 



Thlr. 

52,110 
78,736 
22,092 
40,424 
51,473 
38,228 



25,260 



76,142 



Thlr. 

9,168 
31,422 



3785 
15.350 



6,963 



Thlr. 

61,278 
110,158 
22,092 
40,424 
55,258 
53,578 



25,260 



83,105 



346,814 



384,465 



66,688 



451,153 



Thlr. 

69,339 
108,313 
30,710 
41,458 
78,986 
64.258 

35,867 
31,975 
15,328 

97,517 



Thlr. 



53,838 



6800 
20,258 



Thlr. 

69,339 
162,151 
30,710 
41,458 
78,9öi5 
64.258 

m 

35,867 
38,77r> 
35,58>j 



9935 , 107,452 



573,751 90,831 664,582 



439 



nasial-Anstalten und den oiganiach mit ihnen verbundenen Instituten. 



1SG9. 



1874. 



OeffentlicLe sei: sriir.lije 

ProgTipnasieD ncd die mi: iLsiOü 

rerbundenen Anstalten. 



Im Jahre 



l^-A. 



i<*yx 



1S74. 



die cr.:..:.:5cL ml: r.-;u \cr- 
buLdenen Institute. 



Im Jahre 



1>^. 



l^o9. 



1S71. 



Thlr. 

-4,955 
.>ö,143 

JiJ>.069 
lb,750 
■JJ) 390 

U>r>,083 
Kl. 000 
l.X>,822 
115.795 
:'oö,518 



Thb. 

396,512 

649,543 

249,494 

218,259 

473,01S 

326,974 

172.b-l 

265.333 

205,0^11 

188,W3 

377,6«)1 



3.-52 
5.-«X^ 
5.'»v»»» 

7 515 

5.-'^> 
.-» ••— 1? 

0. 1 ID 



10,05> 
32,577 



Tult. 


TL1-. 




5,310 


3.240 


11,745 


20.146 


17,'?70 


0,41S ■ 


19,o«^9 


13.959 


6.6._>> 


913 ' 

1 


6.>23 


4.4«>"» 


7.550 


15.3!'3 


N17> 


10,224 


• 


44,772 


77,609 



1^.144,808 3,583,259 74,440 • 119.3S^ 164.392 



Tür. 

1--.0-3 

2''>7.42»J 
122.277 
75.72" 
li*.* "i'i* 
1 J.OT'.» 



ia\ll9 
219,7-5 



lÄ^r. 


A-J. 


224.955 


4'^.S22 


3^>.;>3 


001,2nn 


101,115 


r07.>04 


12.\lt^< 


1 2.M.92> 


2:^4.3:i' 


479,.rM; 


223.090 


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^W».».!*»« 


I25.v>3 


172.>M 


17o.i»«»'» 


272>Si 


100,13- 


273.179 


120.019 


l>N64;i 


2^3.2l»0 


4:>5.21U 



1,379.473 2.264,196 3,747,651 



Lehranstalten und den organisch mit ihnen verbundenen Instituten. 



schulen 
stalten. 



Im Jahre 1874. 



1. 0. 



lUal- 

schnlen 

2.0. 






Oeffentiiche selbständige 

höhere Bürgerschulen 

und die mit ihnen verbundenon 

Anstalten. 



Im Jahre 



1864. 



1869. 



1874. 



Oeffentiiche selbständige 

Real-Lehransta)ton aller 

Kategorien und die organisch 

mit ihnen verbundenen Institute. 



Im Jahre 



18t;4. 



1^09. 



1S74. 



Thlr. 

108,632 
243,157 
40,933 
75,072 
142,432 
100,264 

Öl]045 

58,190 
70,209 

1 59,515 



1.086,049 



Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


Thk. 


Thlr. 


Thlr. 


Thlr. 


• 


10S,632 


0259 


23,934 


25,233 


07,537 


93,273 


loo,N\» 


89.001 


.332,158 


15,522 


49,306 


00,143 


125,0.^1 


211,457 


392,301 


13,787 


54,720 


4380 , 


9241 


19,390 


20,472 


39,951 


74,110 


■ 


75,072 


• 


• 


• 


40,424 


, 41,458 


75,072 


• 


142,432 


3262 


13,723 


43,967 


58,520 


92,709 


180,399 


21,471 


127,7:15 


• 


11,495 


34,093 


53,578 


; 75,753 


161,S2t> 


42,330 


42,330 


1 
• 


40S0 


28,225 


• 


4080 


70,555 


• 


81,045 


1 

• 


53.5S3 


02,021 


• 


1 89.450 


14:J,006 


• 


58,190 


3500 


22,591 , 


29,952 


28,760 


61,366 


NS142 


79,100 

1 


149,309 


■ 


59,929 . 


1 47,332 


• 


95,515 


290,011 


42,Oi>6 ' 


201,581 


39,H21 

1 


68,454 


93,497 


122,920 


175,906 


295,(»7s 


287,755 


1,373,804 


72,744 


310,330 


543,^59 


523,897 


980,918 


1,917,003 



440 



Recapitulation. 



Provinz. 



Oeffentliche selbständige 
Gymnasial-Anst alten 
und die mit ihnen verbun- 
denen Institute. 



Im Jahre 



1864. 



1869. 



1874. 



Oeffentliche selbständige 
Real -Lehr au st alten 
und die mit ihnen verbun- 
denen Institute. 



Im Jahre 



1864. 



1869. 



Oeffentliche selbstän^ 

höhere Schulen all 

Kategorien und die 

ihnen verbundenen Insti 



Im Jahre 



1874. 



1864. 



1869. 



Ifi 



1. Preussen 



2. Brandenburg . . 

3. Pommern . . . 



4. Posen 



5. Schlesien . . . 



6. Sachsen 



7. Schleswig-Holstein 

8. Hannover . . . 

9. Westfalen . . . 

10. Hessen-Nassau . 

11. Rheinprovinz und 
HohenzoUem . . 



Thir. 



183,683 
267,420 
122,277 
75,720 
193,399 
182,070 



135,119 



219,785 



Thlr. 



224,955 
388,383 
161,115 
125,168 
264,349 
223,696 
125,083 
176,000 
166,138 
126,019 



283,290 



Thlr. 


Thlr. 


404,822 


67,537 


661,288 


125,680 


267,364 


26,472 


237,928 


40,424 


479,656 


58,520 


333,797 


53,578 


172,881 


? 


272,883 


? 


273,179 


28,760 


188,643 


? 


455,210 


122,926 



Thlr. 

93,273 
211,457 
39,951 
41,458 
92,709 
75,753 
4080 
89,450 
61,366 
95,515 

175.906 



Thlr. 

133,865 
392,301 

74,116 

75,672 
186,399 
161,828 

70,555 
143,066 

88,142 
296,641 

295,078 



Thlr. 

251,220 
393,100 
148,749 



Thlr. Tl 

r I 

I 

318,228 m 
599,^0 l.ud 

i 

201,066 :M( 



116,144 I 166,626 31^ 



251,919 I 357,058 6»^ 
235,648 i 299,449 ' 41?a 
? 1 129,16:3 241 

I 

265,450 413 



163,879 



227,04)1 381 



221^^34 4>.' 



342,711 i 469,196 7.V 



Summe 



1,379,473 



2,264,196 



3,747,651 



523,897 



980,918 



1,917,663 



1,903.370 3,245,114 5.»-j 



IX. 

ANHANG. 

Nachträge und Berichtigungen, 



Zu p. 3. BetheiliffUDg am frauzopischen Kriege: 

1. Einberufen viirden zur Erfüllung der Mifitair-Dienstpflicht oder zu soustigen 
miljtair. Dien ^tl eis tnngen: 

aus d<T Vriixinz Preussen: Lehrer 32, Schuler 190; Brandenbniip : L. Sl», 
Seh. 2139: romniern: L. 29, Seh. 7^: Posen: L. 23, Seh. 134; Schlesien: L, 42, Scli. 
309: Sachsen: L. ol». Seh. 143: Schle8wig-Hol>tein : L. 9, Seh. 2S; Hannover: L, 13, Scb. 
75; We.^tfaleTi: L. -jx. Seh. 140: Hessen-Naf^sau : L, 17, Seh. 35; Rheinprov. und Hohen- 
zollern: L. 70, S<h. 142. Zusammen: 2S2 Lehrer, 1554 Schüler. 

2. Freiwillig: traten ein zum Dienst mit der WaflFe, oder bei der 3Iil. Seelsorge, 
oder zur Krankenpflege, oder zu sonstigen Dienstleistungen : 

ans der Prov. Preussen: L. 3, Seh. 65; Brandenburg: L. 1, Seh. 8(); Pom- 
mern: L. 0, Seh. ö:i; Posen: L. 3, Seh. 0; Schlesien: L. 2, Seh. 67; Sachsen: L. I, 
Seh. 142: SchlosviV.-H. : L. 2, Seh. 72; Hannover: L. 0, Seh. 27; Westfalen: L. 1, 
Seh. 0: Hessen-N. L. 0, Seh. 36; Rheinprov. u. Hohenz.: L. 11, Seh 57.. Zusammen: 
24 Lehrer, 629 Schüler. 

3. Im Kriege oder in Folge des Krieges sind gestorben: 

aus der Prov. Preussen: L. 3, Seh. 6, Brandenburg: L. 6, Seh. 3; Pommern: 
L. 4, Seh. 0; Posen: L. 2, Seh. 2; Schlesien: jL. 0, Seh. 7; Sachsen: L. 3, Seh. 8; 
Schleswig-H- L. 1, Seh. 2; Hannover: L. 0, Seh. 3: Westpfalen: L. 2, Seh. 5; Hessen- 
Nassau: L. 0, Seh. 3; Rheinprov. und Hohenz.: I^ 1, Seh. 9. Zusammen: 22 Lehrer, 
48 Schüler. 

Zu der p. 35 f. und 45 angegebenen Literatur sind u. a. hinzugekommen: 

Dr. Wohlrnbf Gymnasium und Ge;renwjirt: I^ipz. 1874. Die höheren Schulen 
und das bevorstehende Unterrichtsgesetz iu Pre^^seIl; Leipz. 1874. J. Ostendorf ^ Unser 
höheres Schulwesen j^egenüber dem nationalen Interesse; Dtisseld. 1874. Dr. Scheiben, 
Verbürgt die Realschule 1. 0. ihren Abiturienten geistige Reife und Befähigimg zum 
Studiren? (Päd. Archiv 1874 p. 577 ff.;. Dr. Säur (in Darmstadt) Pädagogische Zank- 
äpfel (Gymn. Zeitschr. 1875 p. 641 ff,). Dr. Armknecht (in Schönberg Mecklb.) , Die 
Spaltung des höh. deutschen Schulwesens und ihre angebl. Noth wendigkeit; Emden 1674, 
(Dr. med. Schmeisser in Siegen) Promemoria über die Zulassung der Real schul- Abitu- 
rienten zum Studium der Medicin. 1874. Nohl^ Mängel und Missstande im höh. Schul- 
wesen; Neuwied 1874. 

Zu p. 51 und 59: Zeitschriflen för den Zeichenunterricht: Trosehdt liehr- 
werkstadt, Monatsblätter. Berlin. Dr. Hertzer^ Zeitschrift des Vereins deutscher Zeichen- 
lehrer. Berlin. 



Zu p. 65, 68, 69, 79, 71: Abtheilungsdirig. bei der Regierung zu Potsdam 
ist jetzt der OReg.R. Braun. — Der Reg.Präsident r. Kamptz zu Cöslin ist in gleicher 
Eigenschaft an die Regierung zu Erfurt versetzt, und an seine Stelle ist in Cöslin 



442 



ffctreteu der Ke^.Vice-Präs. v. Auersicald zu Könip^abcrg in Pr. — Rcg.Präsident zu 
Arnsberg ist gegenwärtig der friHiere Reg.Vice-Prä». zu Posen Steinmann. — Beim 
Prov. Schulcoll. zu Coblenz ist der Dr. Völcker coramissaiiBch beschäftigt. — Reg. 
Präsident in Sigmaringeu ist jetzt Oraa/j vorher OReg.R. in Bromberg. 

Zu p. 66 und 181: der OPräsident Freih. r. Nordenflycht ist Anf. Dcb. 1874 zur Dis- 
position gestellt worden. 



Zu p. 77 oben: Bei den meisten schlesw.holst. höheren Schulen ist das Dänische 
facultativer, beim Gymn. zu Hader sieben aber obligatorischer Lehrgegenstand.. 

Zu p. 93, 106, 121: Die zu Lob au, Reg.bez. Marienwerder, errichtete paritätische 
Gyriinasialanstalt kann unter die Progjinnasien eingereiht werden. Sie enthielt M. 1874 
in den Cl. \l bis III 113, in der Vorschulcl. 19 Schüler, zusammen: 132 (53 cv., 46 
kath., 33 jüd.); III: 15. Unter den 8 Lehrern ist die Mehrzahl ^ic der Dirigent 
Dr. Hache evang. ; 1 kath., 1 jüd. Religionslehrer. 

Zu p. 102 und 3 81: Die Zahl der Gymnasien hat sich vor Ende 
1874 um 2 vermehrt (das K. Wilhelms-Gymn. zu Königsberg in Pr. und 
das Gymn. zu Beigar d in Pommern, vorher Progymn.)- Wenn zu den Pro- 
gymnasien jetzt die neuen Analten zu Löban in Preussen und Königs- 
hütte in Schlesien, sowie die Waisenhausschulen zu Königsberg in Pr. und 
Bunzlau hinzugerechnet werden, beträgt ihre Zahl 34. Zu den höh. 
Bürgerschulen ist die zweite Breslauor hinzugekommen. Danach er- 
giebt sich nunmehr die Reihe: 

Ende 1874 : G. 230, PG. 34, Itö. 97, h.BS. 91 ; Zusammen: 452. 

Zu p. 103 und 170: Das Alumnat am MariengyinnaBium zu Posen ist gemäss 
einer CO. v. 21. Sptb. 1874 mit Ablauf des Sommersemesters 1874 geschlossen worden ; 
vgl. C. Bl. 1874 p. 615. 

Zu p. 104: Das Pensionat beim Gymn. zu Wetzlar ist eingegangen; s. p. 321. 



Zu p. 107: Der littauische Stipendienfonds gewährt jetzt 11 Schülersti- 
pendien (je 100 Tlilr., beim Gymn. zu Tilsit); ausserdem 6 Universitätstipendien (in 
Königsberg, je 200 Thlr.). Die Stipendiaten stehen hinsichtlich ihres Fortschreitens im 
sicheren Gebrauch der littau. Sprache unter Controle. 

Zu p. 108: Das König Wilhelms-Gymnasium zu Königsb org ist am 15. Octb, 
1874 eröffiiet worden, und zwar mit 92 Schülern in 5 Gymn. und 1 Vorschulcl.; am 
Schluss der dritten Woche betrug die Schülerzahl 107; darunter 99 ev., 1 röm. kath., 
1 gricch. kath., 1 dissid., 5 jüd. ; 45 auswärtige. II : 17, III : 17 ; in der Vorschule : 19. 

— Lehrer: 11. Director: Prof. Urhan (vorher OL. am GjTiin. zu Görlitz; vgl. p. 
196), 2 OL., 5 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl., 2 tcchn. u. Elem. L.; sämmtlich evangel. 

— Local ad interim in der Alt-Kossgärter-Predigerstr. -— Etat: 13,630 Thh:. Besoldun- 
gen : 10,«30 Thlr. NE. W. Dir. 1700, der letzte ord. L. 700 Thh-. 

• 

Zu p. 109: Beim knelphöfschcn Gymn. zu Königsberg wurde der OL. Wcyl 
M. 1874 emeiitirt. 

Die Burgschule zu Königsberg hat Wohnuiigsgeldzuschttsse im Betrage von 
jährl. 2282 Thlr. erhalten. 

Zu p. 111: Zum Dir. der Realschule in Wehlau ist dosignirt der Dir. desPädag. 
in Jenkau bei Danzig Dr. Eichhorst, 

Zu p. 11*3: Beim Gymn. zu Roessel ist durch Vermelming des Staatszusch. um 
50 Thlr. das Gehalt des Dir. auf 1700 Thhr. erhöht. 

Zu p. 115: Das Gymn. und die RS. zu Insterburg sind jetzt königlichen 
Patronats. 

Zu p. 116: Die RS. zu Tilsit hat Wohnungsgeldzuschüsse im Beti'age von jährl. 
ia48 Thlr. erhalten. 

Zu p. 117: Seit M. 1874 erhalten die iüdischen Schüler der 3 städt. höh. Lehr- 
anstalten zu Danzig am Sonntag gemeinschaftlich einen von der Stadt remunerirten 



443 

Religionsunterricbt von dem Rabbmer der Sjiiagogon^emeinde. — Für «be k«th. Schüler 
der 3 Anstalten war »chou mehrere Jahre vorher ebenso ein gemeinschaftlicher RoUgiona- 
untrr. vom Magistrat eingerichtet worden; seit 1874 fehlt es jedoch an einem kathol. 
KeMgionslebrer. 

Zu p. 118: Die Petrischule za Danzig ist städtisc'hen Patronats. 

Zn p. 120: Die RS. zn Elbing hat aus Staatsfonds Wohnnngsgeldzaschüsse im 
Betrage von 1920 Thlr. jährL eiiialten. 

Zn p. 121: Das Gvmn. znMarienbnrg jetit königl. Patronats, hat den Normal- 
etat und empfingt den Wohnungsgeldzuschuss. Beim Etat sind daher hinter den Be- 
soldungen hinzuzufügen die Zeichen X £. W. 

Zn p. 122: In Folge der Erhöhung des Staatszusch. am 50 Thlr. betragt das Ge- 
balt des Dir. beim Gvmn. zu Graudenz jetzt 1700 Thlr. 

Zn p. 123: Der OL. Stcmisl. Wecletcski am G3rmn. zu Culm wurde M. 1874 an das 
Gymn. zu Conitz versetzt 

Zu p. 124: Das Gvmn. und die RS. zn Thorn haben Wohnungsgeldzusch. im 
Betrage von jähii 1006 Thlr erhalten. 

Zu p. 124: Beim Gvmn. zu Conitz war früher wegen des Untrr. im Polnischen 
die Stundenzahl des allgm. Lehrplans in den unteren und mittl. Classen vermindert. 
Dies ist beseitigt, nachdem M. 1874 das Poln. facultativ geworden und ausserhalb des 
allgm. Lectionsplans gelegt ist — Der OL. Prof. SieUi, der vor Eintritt des Dir. Dr. 
DeUers das G}^mn. interimistisch geleitet hatte, ging M. 1874 als 1. OL. an das Gymn. 
zu Radbor über. 

Zu p. 125. Vom Gvmn. zu D.Crone wurde der ord. L. Löf/ler M. 1874 an das 
GynuL zu Culm versetzt — Durch Vermehrung des Staatszusch. um 60 Thlr. ist das Ge- 
hält des Dir. auf 1700 eihöht. 

Zu p. 130: Beim Joachimsthal. G}nnn. zu Berlin wurde der OL. Prof. Dr. Pomiow 
M. 1874 pensionirt 

Zu p. 131: Der OCous.R. Dt, Aug. FounUer, Dir. des franz. Gymn. zu Berlin 
1839-42, starb am 1. Oct 1874. 

Zu p. 136: Bei der Friedr.Werdr.Gewerbe schule zu Berlin ist der OL. Prof. Dr. 
Roeber M. 1874 emeritürt worden. — Als Festschrift zur Feier des öOjähr. Bestehens der 
Anstalt erschien vom Dir. Oallenkamp: Die Friedr. Werdersche Gewerbeschule in ihrer 
principiellen Stellung und geschichtlichen Entwickelung; 1874. 

Zu p. 137: Die Andreasschule in Berlin gehört zur Kategorie §. 154, 2. d der 
Mil. E. J. Daher hätte das Sternchen beigesetzt sein sollen. 

Zu p. 141: Das Gymnasium zu Spandau hat jetzt 4 OLehrcr. 

Zu p. 142: Die Rectorstellc bei der höh. BS. zu Kauen ist nach Ausscheiden 
des Dr. l^eist seit M. 1874 vacant. 

Zu p. 142: Die höh. BS. zu Rathenow ist städtischen Patronats. 

Zu p. 143: Der OL. Dr. W. Neumann am Gymn. zu Wittstock ging M. 1874 an 
das Gymn. zu Gr. Strehlitz über. Compatronats-Comniissarius bei der Anbtalt ist 
Superint. Geisler, 

Zu p. 145: Die höh. BS. zu Wriezen erhält einen St. Zuschuss von 2000 Thlr. 
Compatr.Commissarius ist OPfarrer Euchler, 

Zu p. 150: Compatr.Commissarius beim Gymn. zn Guben ist der Landrath Graf 
17. ReverUioto. 

Zu p. 160: Das Gymn. zu Cöslin hat behufs Gewährung von Wolmuugsgcldem 
einen neuen Zuschuss aus Staatsfonds im Betrage von 1440 Tlüm. erhalten. 

Zu p. 160: Der OL. Erich Haupt hat die Leitung dos einen Alumnats beim (rymn. 
zu Treptow abgegeben; an seine Stelle ist der ord. L. Kalmus getreten. 

Zu p. 161: Das Gymn. und die RS. zu Colberg hat aus Staatsfcmdn als Woh- 
nungsgeld einen weiteren St. Zuschuss von 2700 Thlr. jährl erhalten. 

Zu p. 161: Das Progyran. zu Bclgard ist gegen Ende 1874 zu einem vollstän- 
digen Gymnasium erweitert, und der Rector des früheren Progyran. Dr. B, Bobrik durch 
CO. v. 30. Nov. 1874 als Dircctor des Gymn. bestätigt worden.* 



444 

Zu p. 165: Das Gymn. zu Stralsund hat jetzt 8 ordentliche Lehrerat eilen. 

Zu p. 165: Der Etat der höh.BS. zu Lauenburg beträgt jetzt 7830 Thlr.; darin 
St. Zuschuss 1250 Thlr. 

Zu p. 166: Das Gymn. zu Greifswald hat jetzt 7 OL. 

Zu p. 16 7: In Folge der Erhöhung des St Zuschusses für das Pädag. zu Putbus 
um 50 Thlr. beträgt das Gehalt des Dir. jetzt 1700 Thlr. 

Zu p. 1 7 3 : Ebenso bei der RS. in F raus tadt durch Erhöhung um 100 Thlr. : 1800 Thlr. 

Zu p. 176: Die RS. in Bromberg erhält behufs der Wohnungsgeldzuschüsae 
jetzt jährl. 3000 Thlr. aus Staatsfonds. 

Zu p. 176: Das Progymn. zu Nakel erhält einen St. Zuschuss von 700 Thlr. 

Zu p. 177: Beim Gymn. zu Gnesen beträgt durch Erhöhung des StZuschussea 
um 50 Thlr. das Gehalt des Dir. jetzt 1700 Thlr. 

Zu p. 182, 183, 185: An den städthöheren Schulen zu Breslau ist das 
nirmerische Verhältniss der Oberlehrer- zu den anderen ordentl. Lehrerstellen jetzt fol- 
gendes: Elisab. 7 OL. und 9 ord., Magdal. 10 OL. und 11 ord., Johann. 5 OL. und 
6 ord., RS. zum h. G. 8 OL. und 9 ord.. RS. am Zw. 8 OL. und 12 ordentl. L. — 

Zu p. 184: Das FriedrichagjTnn. zu Breslau hat aus Staatsfonds den Wohnungs- 
geldzuschuss erhalten (1590 Thlr. jährl). 

Zu p. 186: Im Oct. 1874 ist auch die „Zweite städt. ev. Mittelschule" zu Breslau 
als höhere Bürgerschule ohne Latein, anerkannt und mit der Militairberechttgung ver- 
sehen worden. Die Anstalt besteht seit 1870 und hat sich allmählich so erweitert, das« 
M. 1874 9 aufsteigende Gl. vorhanden waren: 3 Elem.Cl. und 6 höh. BS.Cl., von denen 
die 2 untersten in je 2Parallelcl. getheilt sind. Gesammtfrequenz: 523, wovon 445 ev., 
56 kath., 1 dissid., 21 jtld.; 37 auswärtige. l.Cl. 5, 2.CI. 12, 3.C1- 24. — Lehrer: 
14. Rector: 0. W. Kauff'mann (seit Gründung der Schule 1870); ausser ihm 3 wiasen- 
schaftl., 10 seminaristisch vorgebildete L. ; 1 Zeichnl. ACt Ausnahme eines kath. sind die 
Lehrer alle evang. Das Local der Anstalt ist einstweüen in dem neuen grossen Schul- 
hause in der Paradiesstr. ; ein eigenes f[!r sie bestimmtes Schulhaus ist im Bau be^iTen. 
Etat: 17,62U Thlr. Besoldungen: 15,098 Thk. Rector 1600 Thlr. und fr. Wohnung, 
1. Lehrer 1400 Thlr. 

Die dritte ebenso organisirte Anstalt (kath.) besteht seit 0.1868 und hat ebenfiüb 
11 Classen. Gesammtfrequenz M. 1874: 373, wovon 260 kath., 13 ev., 100 jüd; 28 
auswärtige. l.Cl. 9, 2. Gl. 8, 3.C1. 9. Lehrer: 15. Rector: Dr. Höhnen, (seit 0.1872); 
ausser ihm 7 wissenschaftl., dann 5 seminaristisch vorgebüdete L., 1 Zeichnl. und 1 jüd. 
Religionsl. Mit Ausnahme der zwei letzteren (ev. und jüd.) sind alle Lehrer kath. — 
Etat: 15,153 J Thlr. Besoldungen: 13,134 Thlr. Rector 1600 Thb*. und freie Wohnung, 
1. Lehrer 1400 Thlr. 

Zu p. 189: Die höh. BS. zu Striegau ist städtischen Patronats. 

Zu p. 193: Beim ev. Gymn. zu G log au beträgt nach Erhöhung des StZnsch. 
um 50 Thlr. das Gehalt des Du*, jetzt 1700 Thhr. 

Zu p. 194: Ganz dieselbe Etataveränderung ist beim Gymn. zu Sag an einge^ten. 

Zu p. 198: Beim Gymn. zu Hirschberg beträgt durch Erhöhung des St Zu- 
schusses um 100 Thlr. das Gehalt des Dir. jetzt 1600 Thlr. 

Zu p. 204: Die Anerkennung der Anstalt zu Tarnowitz als berechtigte RS. 1. 0. 
ist im Novb. 1874 erfolgt. 

Zu p. 205: Beim Gymn. zu Leob schütz starben die OL. Stephan und Prof. 
Dr. Fiedler resp. am 22. und am 26. Octb. 1874. 

Zu p. 206: Der Conr. Fülle am Gymn. zu Ratibor starb am 21. Novb. 1874. 

Zu p. 211: Der OL. Dr. ITyniizsch am Gymn. zu Seehausen wird erst 0. 1875 an 
das Gymn. zu Quedlinburg übergehen. 

Zu p. 214: Nach Erhöhung des StZuschusses um 50 Thlr, beträgt das Gehilt 
des Dir. beim Gymn. zu Quedlinburg jetzt 1700 Thlr. 

Zu p. 214: Der Dir. Dr. Scheele am Gymn. zu Merseburg starb am 1. Dcb. 1874. 

Zu p. 218: Beim Stadtgymnasium zu Halle ist den Lehrern statt eines Wob- 
nungsgeldzuschusses eine verhältnissmässige Gehaltsziüage gewährt worden. 

Zu p. 225: Bei Gymn. zu Zeitz beträgt nach Erhöhung des St Zuschusses um 
50 Thlr. das Gehalt des Dir. 1700 Thk. 



445 

Zu p. 226: Compatr.Commissarius bei der KS. zu Erfurt ist der OEeg.Rath 
V. 7'eitau» Die Anstalt bezieht einen St Zuschuss von 3000 Thlr. 

Zu p. 227: Etat des GjTnn, zu Mtihlhausen: 13,195 Thlr. Darin St. Zuschuss 
2190 Thhr. Besoldungen: 11,775 Tlilr. Du-. 1600 Thlr. Compatr.Commissarius ist der 
Superint. Pinckemeüe. — Etait der höh. BS. daselbst: 6250 Thlr. Besoldungen: 4878 Thlr. 
Rector 1100 Thlr. Beide Anstalten sind städtischen Patronats. 

Zu p. 228: Compatr.Commissarius bei dem Gymn. imd der RS. zu Nordhausen 
ist der ouperint. Wagner. 

Dr. C. Schirlitzy Nekrolog des Dir. Dr. Rothmaler s, N. Jahrb. 1874 p. 438. 

Zu p. 235: Der St. Zuschuss, welchen die RS. zu Neumünster empfangt, ist um 
300, also auf 1850 Thhr. erhöht. 

Zu p. 241: Das Lyceum I zu Hannover hat jetzt 6 OL. — Im Dcb. 1874 wurde 
dem Dir. Dr. Ahrens auf seinen Wunsch der OL. Dr. Gapelle als Directionsgehtilfe ad- 
jungirt. 

Zu p. 251: Der Etat der RS. zu Harburg ist folgendermassen erhöht worden: 
der Gesammtbetrag auf 15,320 Thlr. Darin St Zuschuss unmittelbar 3590, mittelbar 
220 Thlr. Besoldungen: 10,200 Thlr.; ausserdem Remunerationen für Hfllfsl. 1875 Thlr. 
Dir. 1500 Thhr. und Wohnung. 

Zu p. 252: Die höh. BS. zu Uelzen erhält von 1875 an einen St Zuschuss von 
800 Thlr. Die Besoldungen werden dann zusammen 5100, die des Rectors 1500 Thlr. 
betragen. 

Zu p. 254: Beim Gymn. zu Clausthal beträgt nach Erhöhung des St Zuschusses 
um 100 ITür. das Gehalt des Dir. jetzt 1600 Thlr. 

Zu p. 259: Das Gymn. zu Münster wird gemäss dem Staatshaushaltsetat fiir 1874, 
z. B. hinsichtlich der Wohnungsgcldzusehüsse, ganz als Staatsanstalt behandelt 

Zu p. 260: Nachdem die Gewerbeschule zu Münster schon M. 1874 aufgehoben 
worden, fliesst die Besoldimg des Dir. Münch (1800 Tlür.) ganz aus der städt. Real- 
schulcasse und der Prof. Dr. Lorscheid ist von der Gewerbesch. als 5. OL. an die Real- 
schule übergegangen. 

Zu p.^264: Das Gymn. und die RS. zu Minden|^iabenaus Staatsfonds einen Woh- 
nungsgeldzuschuss von 1320 Tlür. jKhrl. erhalten, während seitens der Stadt 600 Thlr. 
dazu bewilligt sind. 

Zu p. 264: Zu gleichem Zweck erhält das Gymnasium und die RS. in Bielefeld 
1106 Thlr. jährlich., und die Stadt giebt ebensoviel. 

Zu p. 269: Gymn. zu Soest: Am 10. Novb. 1874 starb der emeritirte Prof. Dr. 
Koppe^ Verf. der mathem. und physikal. Lehrbücher. 

Zu p. 272: Die höh. BS. zu Schwelm erhält einen St Zuschuss von 600 Thlr. 
jährlich. 

Zu p. 274: Die RS. zu Siegen erhält aus Staatsfonds einen Wohnungsgeldzuschuss 
von 670 Thlr. jährl., und die Stadt trägt ebensoviel bei. 

Zu p. 279: Die höh. BS. zu Marburg erhält einen StZuschuss von jährl. 2600 
Thlm. 

Zu p. 281: Ein Beitrag zur Geschichte des Gymn. in Hanau ist: Ord.L. Dr. 
A. Duncker, Friedr. Rückert als Prof. am Gymn. zu Hanau; 1874. 

Zu p. 288: Das Gynm. zu Dillenburg ist königlichen Patronats. 

Zu p. 301: In Bonn hat sich in Folge einer Anregung durch mehrere Professoren 
der Universität eine „Schulgesellschaft" gebildet, welche auf Actien eine paritätische Vor- 
schule für mittlere Gymnasialclassen errichtet Die Anstalt soll 0. 1875 ins Leben treten ; 
zum Vorsteher derselben ist der Gymn.Lehrer Dr. Bertling in Naumburg gewählt 

Zu p. 302: Das Gymn. zu Düsseldorf wird nach dem Staatshaushaltsetat für 
1874, z. B. hinsichtlich der Wohnungsgeldzuschüsse, ganz als Staatsanstalt behandelt. 

Zu p. 316: Die höh. BS. zu Ober lahnstein ist irrthümlich lüeher gesetzt; ihre 
rechte Stelle ist (^ie im Verzeichniss p. 101) hinter Ems im Reg.Bez. Wiesbaden, also 
p. 285. Auf die Berechnung der Zahl der Anstalten p. 275, 282, 295 hat das Versehen 
keinen Einfluss gehabt 

Zu pag. 362 ff.: Vor Abschluss des Buchs haben die Frequenzlisten für das 
Wintersemester 1873/74, soweit die Anstalten bis dahin entwickelt waren, dass die 



446 

regelmäsBige Einsendung solcher Listen angeordnet werden konnte, noch voüstfindig zn- 
sammengestellt werden können. Das Eigebniss derselben hmsichtiich der Gesammt- 
frequenz ist folgendes: 



ProTiaz. 


GymiLi 


v.1) 


Progyma. 


V. 


Bd. 


V. 


H.BS. 


V. 


SnnimA. 


Preussen: 


8138 


1179 


180 


29 


3094 


456 


632 


123 


12,044 


1805 


Brandenburg : 


16,204 


2487 


133 


• 


6341 


1666 


1370 


429 


18,048 


4582 


Pommern : 


4964 


999 


475 158 


1498 


202 


474 


204 


7411 


1563 


Posen : 


4268 


570 


295 


79 


1463 


429 


• 


• 


6026 


1078 


Schlesien: 


10,671 


1167 


• 


• 


2970 


379 


273 


83 


13,914 


1629 


Sachsen : 


6573 


593 


182 


• 


3359 


414 


766 


224 


10,880 


1231 


Schlesw.Holst. : 


1749 


355 


• 


• 


1086 


258 


535 


78 


3367 


691 


Hannover: 


3845 


968 


131 


28 


2810 


636 


1780 


573 


8566 


2205 


Westfalen: 


4265 


199 


403 


« 


1876 


■ 


494 


68 


7037 


267 


Hessen-Nassau: 


2692 


19 


124 


■ 


1976 


907 


2490 


1097 


7282 


2023 


Rheinprovinz und 






















HohenzoUem 


6246 


811 


1600 


• 


4380 


815 


1996 


277 


14,222 


1903 



Summe: 63,612 9365 3523 294 30,852 6162 10,810 3156 108,797 18,977 

zusammen: Vtl^TIX* 
Die Gesammtsumme im vorhergehenden Semester (Sommer 1873) war: 108,379 und 18,666; 
zusammen 127,045* Die Schülerfrequenz der höheren Lehranstalten hatte sich mithin 
im darauf folgenden Semester um 729 vermehrt. 

Zu p. 418: Nach den ebenfalls inzwischen aufgestellten Berechnungen des Lehrerper- 
sonals im Semester 1873/74 hat dasselbe an sämmüichen Kategorien höherer Schulen 
betragen in der Provinz Preussen: 596, Brandenburg: 1015, Pommern: 384, 
Posen: 321, Schlesien: 739, Sachsen: 586, Schleswig-Holstein: 239: Han- 
nover: 492, Westfalen: 441, Hessen-Nassau: 552, Rheinprovinz und 
HohenzoUern: 938. zusammen: 6,303. 

Im vorhergehenden Semester betrug die Gesammtzahl der Lehrer: 6,185. 



Zu p. 419: Von den städtischen Gymnasien in Berlin beziehen seit vielen Jahren 
aus Staatsfonds das zum gr. Kloster 696 Thh\, das Friedr. Werder. G. 1450 Tto. , das 
Cöln. G. 593 Thlr. 

Diese Beträge, und ausserdem die ia vorstehenden Nachträgen bei Cöslin, der 
RS. zu Erfurt und der höh. BS. zu Marburg erwähnten (1440, 3000 und 2600 Thlr.) 
sind in den Tabellen p. 432 ff. nicht mitgerechnet; der Auf«rand aus Staatsfonds erhöht 
sich durch sie um 9779 Thlr., also auf 1,516,294 Thlr.,der Gesammtaufwand aber beträgt 
danach 6,804,342 Thh\ 



1) V. bedeutet Vorschule. 



Druckfehler. 



In dem Verzeicliiiiss p. 67 if. fehlt von den Zeichen Y and = (s. die Anmerkung p. 87) das erstere bei Barg- 
steinfart, Hinden, Bielefeld, Dortmund; das andere bei Guben, Cottbus, Stolp, Weissenfeis, ächleswig, Hnsnio, 
lladersleben, Bildesheim, Hamele, Lingen, Emden, Stade, Celle, Clansthal, Nenwiod, Wesel. — P. 100 steht bei 
Weissenfols und p 102 bei Neuwied dos Zeichen Y statt =, 
P. 104 Z.*15 von ant4*n ist zu setzen Ifoppe'sche Stiftung statt Ilopjh n'iiche, 
P. 122 bei Strasburg fehlt die Ueberschrift : Gymnasium. 

P. 165 Z. 10 Ton unten fehlt die Ueberschrift : 3. Regierungsbezirk Stralsund. 
P. 244 Z. 10 Ton unten steht 18,44 Thlr. statt 1344 Thlr. 
P. 288 bei Biedenkopf fehlt die Ueberschrift : Höhere Bürgerschule. 
P. 295 Z. 10 Tun unten mnss es hci.sson: Königs winter und p. 9 Grevenbroich. 
P. 331 Z. ß von unten ist zu setzen: p. 337 ff. 
P. 352 (»bon 1. Z. stoht Gymnasien stttt : Progymnasien. 



Drnck von C. Schulze &, Co. in Sckmiedeberg (ProT. Sachsen). 



(