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Full text of "Das Neue gelehrte Europa"

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vVorrede. 


Bin mehr, als einmal, erinnert 


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worden, daß ich- bisher beynahe 


-— —— feine andren Zufäge, als bloß zu 


denen in den neuen gelehrten Europa des 
findfichen Sefchichten, geliefert Habe; da doch 


zu denen daſſelbe vorhergehenden. Theilen den 


Geſchichte noch lebender. oder feit dem verſtor⸗ 


bener Gelehrten, noch.manche fehlen, Ich . 
bin bereit, biefem Mangel, nad) meinem Ders ⸗ 


mögen , nach und nach abzufelfen. Nur 


werden mir diejenigen Lefer, welchefolhe3u- ' .. 
fäße verlanigen, nicht veruͤbien, daß ich fie von. 
denjenigen Gelehrten, deren Geſchichte nachh 
ihrem, feit dem Anfange des neuen gelehrs 

ten Europa erfolgten, Abfterben in. jeder⸗ 
manns Händen ſeyn koͤnnen, zuruͤcklaſſe. 
Sie Haben ſelbſt mehr Vortheil, als dieß 
Werk davon. 


*22 Sollte 


rn Vorrede. 
Sollte dieſer dreyzehnte Theil auf der 
naͤchſtbevorſtehenden Oſtermeſſe nicht das 
Licht ſehen, ſo halten meinen Herrn Verleger 


Die der Gelehrſamkeit ungeneigte Kriegslaͤnfte 


davon zurück; und id) erinnere ſolches, da ich, 
wegen unferer Entfermung, ihm den Stof 
eine zeitlang voraus zuſenden muß, und es 
lileicht gefchehen könnte, daß, waͤhrend des auf⸗ 
geſchobenen Abdruckes, eines und dad andre 
dem einen oder dem andern Gelehrten, welche 
hier vorkommen, betreffende, Merkwuͤrdige 
.. vorfallen kounte. Der Gott des Friedens 
ſchenke allen Laͤndern den theuren Frieden bald 
wieder, wid erhalte ihn dauerhaft anf. die 
fpäteften Zeiten. Den 3. Jan. 3258. 





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1 - 
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Berzeichniß 
der in Def de Deesgehnten Zeile 


———— der "Seierten. 


. * des Hrn. Ioh ann Joachun Bor. 
de, der heiligen Schrift Doctors, 

Kin Dot, und Ehmfirfl. Saͤchſiſchen 
—— und Oberconſiſterialratbs u. ſ. Ei 


IL Oekhictedes Her Samud-Ränig, bob 
Hechren Doctors, weiland Ihro Durchlauch⸗ 





tigen Hoheit —8 bes Seren Prinzen kon Örange u 


und Naflau und Bibliothecarius, Pros 
feſſors ber —— und des Rechts der 
Natur, Mugliedes ber Föniglichen Geſellſchaft 
der Wiffenfchaften zu Göttingen, und ber fds 
f m Da parifihen Atademie Eor:efpodbenten, 


III. Gefbächte des Kern Johann Chriſtoph 


Struchtmeyer, der Gefchichte und. ber du . 
ertet ordentlichen Hrofeſſors in Sure ur 


IV. Geſchichte des Herrn Friebrich en 
Rechte Doctors und außer, 


* Profeiors , 2 Fnigl großbri, 


9— 


@ 32. 


— 


12 ’ 


„taankigen | 


⸗ 








Junhalt 


amiſchenu und herzogl. beucſchen Geſellſchaften 
zu Göttingen und Helmftebt, und ber latei⸗ 


i 


niſchen Geſellſchaft zu Jena Eptenmitgfiebes,, 
| 106 


zu Tübingen, - 


ciors, der Weltweisheit,: Gefchichte und Be⸗ 
vedfamteit ordentlichen: Profeffors bey dem 
akademiſchen Gymnaſio zu Hanau, der goͤttin⸗ 


giſchen deutſchen Geſellſchaft Eprenmitglieves, 


wie auch der dortigen koͤnigl. Akademie der 
Wiſſenſchaften Correſpondenten. , 17 


| Ve Geſchichte des Herrn Johann Ludewig 


tandaccis⸗ Einnehmers und Schuitheißen, zu zu 
Coſſebaude in Sachſen. 139 


V. Geſchichte des Herrn Jacob Eliſa Jo⸗ 


hannes Capitein Predigers und Seelſorgers 


md Elmina in Afrika. ER (> un 
Vill. Gefchichte des Herrn Johann George | 


dtenhauer, ber Weltweisheit Magifters 
und der heil. Er fe Doctors, und Diaconus 
der Kirche zu Wittenberg. - 165 


- IK. Geſchichte des Herm Peter Wafiver; dei 


Arzneywiſſenſchaft Doetors zu Amnſterdam. 173 


X. Geſchichte des Herrn Lor. Angliviel de la 


Beaumelle, zu Paris. 180 
"XI. Zugabe einiger kuͤrzern Nachrichten einiger 
juͤngſt verſtorbenen, oder noch lebenden, Ge⸗ 

lehrten 


we Her 


V. Geſchichte des Herrn —— 
renz Withof, der Arzaegmiffinfhaft, Do» . 


ZFanpalt, 


1) Her Peter Wiosge, welland Abgenıde . 
meter ‚ben dem Collegio der Herren General⸗ 


ſtaaten zu Haag. — BB. 


2) Her Johann Jacob Ameloe, ‚ weilanb. : 


- fönigl. Minifter, Staatefecretarius, Com» °. 


miendbant der köuigl. Orden, und Erdherr 

auf Chaillou, Sparilien und andre Guͤter, 

- zu Paris. v.; ‚192 
9) Her Carl Domatius , veiland koͤnigl. 
preußifcher Geheimierrärh: Director der Lan⸗ 
desregierung, Curator des. ‚Oprmmafd uf. w 

Da ungen. 
“ 4) Har Carl von vierville, Prieſter * 


Jefuiterordens zu Paris. BEE 198 . 


5) Herr Friedrich Theodofitis Müller, der 
heil. Schrift Doctor‘, des koͤnigl. Confi iftordd -. 
Beyſitzer und Prediger ; ju jene’  . 200 

6) Herr Johann von der Dorm, niederdeut· 
ſcher reformirter Prediger zu Amſterdam. 202 


Herr Benjamin Gottlieb Gerlach, wel⸗ 
land Director des Gymnaſii zu Zittau. 203 


9 Herr Audevoig ‚Stans Rraͤyenhof, ber 
Derebfamfeit Profeffor und Reeier zu on 
208. 


9) Her Johann Geoche Bicheer, N Welt 
weigheit Magifter , der ihres en alt 
Doctor und ber heil. Philologie außerorbenn 
licher Profeſoer zu “ie 208 


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zu. Bus 


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gunhet. 


‚XD. Zuſaͤtzo jur Geier vs Gern "Johan 
Ernſt Immannel Walch, im At Eee 
des Meuen Gelehrt, Furopa. 

AHt: Zuifäge zur Geſchichte des Heren von Dre 4 
montval, im IK Th. bes ——— 224 
XIV, Neue Zufate zur Geſchichte des Henn 

Prof. Withof Im IX TH. des N. Bel ‚Eur, 236 . 
XV. Neue Zufäge zur Gefchichte des repheren. F 
von Stoſch, im.EX Ip. desN. Gel. Gur. 242 
XVI. Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte des Herrn von 
den Honert, im X Ih. des N. Gel. Eur. 243 243° 
xXVII. Zufäge zur Oeſchichte des Heren Drofeffor 

Friedrich Ludwig Abreſc ch, im TB. ve 
R. Gel. Eur. 
xvm Zufäge zur Geſchichte des Herm Wihhelin 1FW 
Ottto Reis, im II Th. des R. Gel. Eur. 280 

KIN. Zufäge jur Geſchichte des Herrn Profeſſor 

Jacob Ect, im IV Ih. des N. Gel, Eur. 250 
XX. Zufäge zur Gefchichte des Herrn Babriel 

Cramer, im IV Th. degN. Gel. Eur. . 29 
XXI. Zur Geſchichte des Don Auguſtin Calmet, 

Begyt. zur Hiſt. der Gel. VTh. 222 8. ar 
XXIII. Zufäße zur Geſchichte des Heren Johann 

Gotti. Biedermenn, im Xp ber Geſch. . 

itztiebender Gelehrten. 252 
‚FAUL. Anhang. Aurhentifche Machricht von den. | 

_ Ötreltigteken des Hrn. Praͤſidenten von Mau⸗ 

pertuis mit dem ſel. Herrn Nach Koͤnig und 

dom Hari won Pokal, 2. 260 


Be — GBeſhichee 


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gebreitet, und in allen Landern von gm reden 


gemacht haben. u ’ 


.. . Sein Öeburßort ift Gräfenhäynichen, eine klei. 
ne Stadt in dem Churkreiße ohnfern Wittenberg ; 


rein Ort, dem (wenn ich dem Hrn. Rectar Schu⸗ 


\ 


macher *) in diefer. Anmetkung folgen mag) es 


. zur Ehre gereicht, daß auch der. berühmte Lieder= 
dichter, Paul Gerhard, und der ehemalige Ober 


hoſprediger zu Dresden, Doctor “Johann Chriſt. 


Buch, daſelbſt zur Welt gebohren worden. Linfer 


Herr Superigtendent empfieng allda daß Lebenslicht 
. .  #n Jahre 1704, Bein feliger Vater ift der. Herr 
*Magiſter "Johann Ehriftian Am⸗Ende gewe⸗ 


ſen, welcher beynahe funfzig Jahre nach einander 


bey der dortigen Kirche als Diaconus geſtanden. 


v 


Die felige Frau Mutter hieß. Anna Dorothea 


- Richterin, und war eine Tochter eines Predigers 


"gu Säfte. - In den Jahren ſeiner Kindheit wandte 


vornehmlich fein Vater felbft’vielen Fleiß auf feine 
Unterweifung , ließ ihm doch aber auch zugleich im 


die Stadefchüle gehen, bis er es rathſam für ihn 


zu ſeyn erachtete, ihn in die Fuͤrſtenſchule zu Grim⸗ 


ma zu fenden, und dem treuen Unterrichte der. dor⸗ 
tigen $ehrer zu überlaffen. Auf berfelben brachte 


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23 


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.. ee fünf Fahre zu, nach deren Bollendung er die 


Univerfität zu Wittenberg bezog,‘ und unter dem 


Rectorate des berühmten" Rechtsgelehrten Johann 


Heinr. 
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*) HENR. AvG.SCHVMACHER, quod Muſeum 


propter Moldam ad vrbem Grimmam fitum, multa cum- 


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Muſeo Alexandiino habeat eommunia. Jeipg. 1759: - 


Du Gelchihee a 
zehn Fahre, bis er 1743 an bie Stille des ſeligeß 
Doctor Walthers, zum Paſtor, Collega und In⸗ 
ſpeetor in der Pforte berufen ward, nachdem er ven: ', 
izten Nov. genöhnlicher maßen zu Dresden. bey 5; 
dem Hofgottesdienfte geprediget, und nachgehends: 
das gewöhnliche Eolloquium gehalten hatte... Here 
Am⸗ Ende für te der Welt und der Kirche Gottes 
miche nur mündlich, ſondern audy ſchriftlich, nüßlich 

zu fein. Zuerft lieferte er eine fchöne Ueberfegung 
As dem Tranzöfifchen des la Bruyere, desjenigen 
Kapitels noͤmlich, welches von den ſo genannten 
ſtarken Geiſtern handelt, und weiches er mit feinen: 
Ä Anmetfungen an das Licht ftellte. Hierauf folgte 
im Jahre 1743 zu Wittenberg in Duart: ArExan- 
ort Porz, equitis anglicani et poctae incompa- 
rabilis, commentatio de homine poätica, ex An-- 
. glico idiomate in Latinum translata, et carmin® 
‚heroico exprefla, notisque fübiundis illuſtrata. 
Es iſt gewiß nichts leichtes, und es gehöre eine fehe 
erhabne Dichtkunſt dazu, Popens Verſuch vom 
Meanſchen in lateiniſche Verſe zu bringen. Dem 
Hrn. Am⸗ Ende iſt es fo ausnehmend wohl gelun - 
gen, daß dieß Lehrgedichte wohl nicht leicht einen 
geſchicktern Ueberſetzer haͤtte aufgegeben werden koͤn⸗ 
nen, und feine Arbeit den einmuͤthigen Beyſall 
“und "sobfprüche der Kenner und Kunftrichter davon 
getragen hat. Außer zweyen deutſchen Ueberſetzun⸗ 
gen, hat man auch eine franzoͤſiſche des Hrn. "Jobs: 
Stanz Refnet db Belley, Abts zu Sepr- Fontaines, 
und ber franzöfifchen Akademie Mitgliedes, fo un⸗ 
ter dem Titel: Les Psincipes de la morale & du’ 

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Qua fit Ma via, (qua fit ratione eoorta, | 


Tutopum&, enarrabo tibi diuinitus adus, 
- &s wird noch hinzugeſetzt: Es find leſenswuͤr⸗ 


der Herr ‘Berfaffer rechtfertiger, daß er alles, fo 


wiel möglich, mit den Worten der alten lateiniſchen 
NPoeten, infonderheit bes Virgils, auszudrüden ges 
Kucht Habe; -&s iſt mir auch des Henr. Foures 


Ueberſehzung ‚der Apoftelgefchichte ‚in hollaͤndiſchen 
Verſen, fo 1730 zu Amfterdam herausgekommen; 


und bes Herrn Hofraths Chapat in, frangöffchen 


Verſen, wovon Die zwote Ausgabe vor einigen Jah⸗ 


ven Das Sicht gefehen’ bar, befannt. Ich zweifle 


aber gar niche, daß des Herrn Stiperintendenten 


7. Arbeit, wenn 46 ihm gefällt, folche Durch dem Druck 


gemeinmäßlich zu machen, won den’ Gelehrten mit 
vorzuͤglichem Danfe werde aufgenommen werben, 
- Bu dem neuen Awte in der Pforte minfchte Ihm. 


der Herr Paſtor und Abjunctus, Joh. Gottloh 
Walcher mit einer zu Jena auf 3 Bogen gebrude 
ven Schrift Gluͤck. De .ardiae Icholaftico, digno, 


qui venerabilis-campelletur, meletema, worinn zu⸗ 
geich verſchiednes von ber Wichtigkeit befagten 


- Amtes vorkommt, G. hamb, Ber. von gelehrten 


Sachen, '1744. ©, 403. 404 Bu 
Im Jahre 1748 ward die Inſpeetion in ber 


Dforte abgefchafft,, mb unfer Gelehrter in Die Su- . 


perintendentur zu Freyburg befördert, Bey feinem tb. 
zuge nahm er mit folgender Schrift einen -öffentli- 


&um, diffoluro inſpedionla corpare, conferuare 
Zu QQfuuodet, 


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dige Anmerfungen bengefügt, in Deren Anfange ſichz 


— — ud — 


chen Abſchied: Memoriam inpechorum Porten-. 


a > 7 Fee 
dem am izten Febr. 1749 im ſechs und ſiebenzigſten 
Jahre feines Alters erfolgten Abſterben des ſeligen 


Pochverdienten Herrn Valentin Ernſt Löſcher, 
verſchiedene angeſehene fächfifche Qottesgelehrten ih⸗ 
cte Gaben im Predigen zu Dresden mußten hoͤren 


. kaffen, war er auch unter denſelben, und erhielt kurz 


darauf ben alfergnäbigften Beruf in Die durch det 


fen Tod erledigten wichtigen Aemter eines Kirchen“ 
und Oberconſiſtorialraths, Paſtors Primarii an 


ber Kreuzkirche und Superintendenten zu Dreshen. 


Ehe er aber, biefelben anzutreten, dahin abgieng, 
nahm er zuvor zu Seipyig. bie hoͤchſte "Würde in ber 


Baottesgelahrtheit an. Dieß geſchahe den ten Nov. 
7749. Der ſel. He. Doctor Boͤrner, welcher da⸗ 
‘- Mals, Profanzler war, Iud mit einer Schrift auf 


3 Bogen, worinn er die Stelle Tit. ı, 9. abhandel⸗ 


te, zur Inauguraldiſputation ein, welche den Gten 


gehalten wurde, uͤnd die Auffchrift hat: Deum glo- 
rioſam, ſeu gloriam Dei a calumniis libri gallic# 
de religione hominis eflentiali, maxime .ex Prov. 


XVI, 4. vindicstam ſiſtit. Selpy: Quart. 9’DBogen.. | 


Zu der des Tages darauf vollfiirten Promotion 
gieng die Einladungsſchrift des. fel. Hrn. Doctor 


⸗ 


Tellers vorab, worinn er auf drey Bogen, nach 


Anleitung des Wortes .ungureev , von der Pflicht 


bes Predigens handelt. _ Alle dieſe drey Schriften . 


find wohl recenfire in den vollftändigen Nachrichten 
von afademifhen Schriften 1750. 3 St: ©. 189. 
nf An Glücdwänfchungsfchriften fehlte es dem 
Herrn Qupseintendenten aud-nicht, Dahin ges 

i:. | GHRIST. 


des Hrn. Joh. Joach. Gottl. Am-Ende. 2, 


- CHRIST. SCHQETGEN, meditatio de plam= . 
arione a patre cocleiti non planrata, et propter hoc’ 
eradicanda ad Martb. XV. 13. Dresd. Auart. 23, . 

Quod Muf&ım propter Moldam ad Grimmam _ 

ftun, multa cam Muleo Alexandrino habeag | 
communia, exponit &c. M. HENR. AvG. SCr v- 
MACHER, Leipz. Quart. 15 Bog. Zr 

De Adrecb Acgyptiorum ad Gen. XLI. 43. ‚dien 

fert, epift. Can. HENR, TROMLER. Dresden 

Quart. 2 Bogen. . 

Entwurf des rühmlichen Rleinfepne eine 
großen GBortesgelehrten, u. f. m. von einem ge⸗ 
tinzen Mitfnechte Des« Dresdenfchen Minifterii am 
Friede, Dresd.-ı Bog. Quart, | 

As i im Jahre 1756 Ihro Königl. Majeftär i in: 

Preußen die’ Churſaͤchſiſchen Länder befege harten, 

wnd fich im Winter zu Dresden aufbielten, geruhe⸗ 

ten Diefelben am drey und zwanzigſten Sonntage 
nach Trimitatis der Predigt unfers Herrn Sypers 
intendenten in ber Kreuzfirche beyzumohnen, und. 
bezeugten nicht nur mit WBorten und Gnadenbejeus. 
gungen Dero allerhöchfte Zufriedenheit darüber, 
fondern fanden fid) audy barauf nochmals bey bem 
öffentlichen Gortesdienfte in deſſen Gehör ein, und 

bezeigten auch darüber ihre größte Gnuͤge und na 
de. Diefe Prediat mar über die recht dazu gefchich- 
ten Worte aus Matth. 22, 15 +27. insbefondre 

D. 21. Gebet dem Raifer, was des Kaifers 

ift, und Bott, was Gottes ift, gehalten, und iſt 

gleich Darauf im Öffentlichen Drucke erfchienen, und 

7 verfchiednen malen aufgelegt worbei. Der 

%5 Redner 


— 


⸗ Ba . 


u’ Gelchihee EEE 
Redner nimmt ſeinen Stof in feiner ganzen Weite, 
und ſtellet ſechs Hauptſtuͤcke vor, naͤmlich 1) dem 
Baaiſer, was des KRaifers ft, 2) Bott, was 
Borles iſt, 3) dem Naͤchſten das Seine, 4) 
ber Welt das Ihrige, 5) dem Tode das Seine; 
umnd 5) der Ewigkeit das Ihrige. Die Zueig⸗ 
nung, worinn auch über den gegenwaͤrtigen König. 

. ber Seegen Öottes erbeten wird, hat einen fchönen - 
Schwung, und 'iſt mebeſondre leſenswuͤrdig und 
ruͤhrend. Da Herr Am⸗Ende in derſelben erwaͤ⸗ 
net hatte, daß die Kreuzkirche ſeit ihrer Errichtung 

noch feinen König innerhalb ihren Mauren geſe⸗ 
hen, ſo hat er nachmals erfahten, daß nicht nur Ihro 
itzige Preußiſche Majeſtaͤt bereits im Jahre 1745 

‚eine Predigt in derfelben angehoͤret, ſondern auch 
‚vorher im Jahre 1728, deſſen Herr Bater glorreicher 
Gedaͤchtniß, der König Sriedrich Wilhelm, vem- 
gewöhnlichen Gortesdienfte in derſelben beygewohnet 
habe. Der Herr Prof. Formey har diefe Predige 

im bie franzöfifche Sprache überfeßt, und mit einer 

Zuſchriſt an den Herrn Berfaffer derfelben 1757 zu 

. Berlin in Octav im Drucke erfcheinen faflen. -Diefe 
Zuſchrift ſcheint mir vollkommen werth zu ſeyn, daß 
ich ſie hinwiederum, fo gut ich kann, überfege, und 
zum Beſchluß hier noch beyfuͤge. | 


Mein Herr umd ſehr geehrter Bruder! 3— 


Sie haben einen Beyfall erhalten, von dem mal 
fich auf keinen höhern berufen kann, und ber eben‘ 
fo ruhmvoll als troͤſtlich für Diefelbenift. Alle dies 


jenigen, welche das Wohl ber Kirche und bes Staats 
| zu 


des Hrn. Joh. Joach. Sort. Am⸗Ei 


pa Herzen nehmen, Haben an ber Freube, 
onen Diefer glücfliche Erfolg muß verurfad 
ben, Theil genomnten. Er. war in_der nati 
Zeige der Dinge. Unſere heilige Religion 
fie in der edien Einfalt, ſo ſie von ihrem gö 
Stifter hat, vorgetragen wird, wird jederzeit 
Geſchmack finden bey großen Seelen, bey 
nern, weiche über andere noch mehr durch ih 
. fichten, als durch ihren Rang, erhoben find. 
werben nicht anders, als die Stralen der 
Weisheit, den Finger Gottes, darinn erfenn 
wen. Möchren Ihre und unfere gerechte U 
erhdcet werden! Möchte das Jahr, in meld 
treten , ein Jahr der Gnade und.des Sergen 
welches die göttliche Tochter des Himmels, 
bie Menfchen fd oft‘ wieder Binaufzufteigen 
gen, den Frieden, wieder auf die Erde 
brachte. Möchten Sie, nachdem Sie. der 
Herold defiefben geivefen, auch der glückliche 
davon ſeyn, und in einer langen Folge vo 
sen ber füßen Früchee/ deffelben genießen, 
" habe die Ehre zu feyn, u. f. w. 

Die andere Predigt, fo über das Evar 
Mech, 23, 34-39. gehalten werden, ift gli 
dem Drude übergeben. und beyde find bar 
vier Bogen in Quart noch in demſelben 
1756 zufammen berausgefommen, 


Geſchloſſen den gen Aug, Lö 
a $ Fr 


= 


D 
+ 


‘ 


N 


1 er Erenz 


venunnsenunen 00 


En Seide 


des Herrn 
Samuel König, 


beyder Rechte Doctors, 


wvveyland Ihro Durchlauchtigen Hoheit, dei 


‚Seren Prinzen von Orange und Naffau Kaihe 


und VBibllorhecarius, Profeffors der Weltweisheit 


and bes Rechtes ber. Natur, ‚ anntgliebed der Fönigli: 


chen ln Far der Wiffenfchaften zu Goͤttingen, 


und iglichen ‚parififchen Akademie Cor: 
bog br sefbondenten, gu Haag. 


We erinnern uns nicht, daß außer dem we⸗ 
nigen, ſo der Herr Profeſſor Vriemoet 

in ſeiner ſeries der franeckeriſchen Lehrer S. 98 und 
116 von Diefem berühmten Gelehrten gemelder, und 
außer der in bein: Auguſtmonate des .holländifchen 
Buͤcherſaals S. 221. u. fl befindlichen Lebensbe⸗ 
ſchreibung deſſelben, bisher eine umſtaͤndliche Ge⸗ 
ſchichte von ihm das Licht geſehen habe, und ach⸗ 
. ten uns daher um deſto mehr verpflichten ſolche 
In unſerm gelehrten Europa bekannt zu machen, 
da wir im Stande find, dem gemeldeten hollaͤndi— 
ſchen Aufſatze noch eines und Das andere merkwuͤr⸗ 
dige beyzufuͤgen. Wir werden ſolchen zwar vor 


uns nehmen, und denſelben zum Grunde legen, 


finden 


des herrn Samuel König. Fe 


ſinden aber gleichwohl Urſach, ihn nicht überall ° 
wörtlich zu überfegen;: wie wir denn auch. gleich. 
anfangs Die Einleitung bavon meglaffen, und far 
gleich zire Lebensbeſchreibung übergehen. , 


Herr Samuel Rönig hat za Büdingen, einer bes . 
kannten und in neuerer Zeit Durch die Herenhuter no 
Bekannter gewordnen Stabtin der Graffchaft Serie 
burg, im Jahr 1712, den Anfang feines ixdifchen fü 
bens genommen. Sein. Bater gleiches Namens, war 
ein Mann von vieler Einfi ht, hatte es wornehing« | 
lich in ben wmorgenländifchen Sprachen weit ge⸗ 
bracht, und befaß. eine fehr zarte Gottesfurcht. 

Er hatte fine Studien zu Franecker mit vieleng 
Sobe zu Ende gebracht, auch verfchiebne Proben 


feiner Gelehrſamkeit daſelbſt gegeben, und, nade .. 


dem ex in feiner Vaterſtadt Bern zu dem heiligen 
‚Amte war eingerpeihet worden, bekleſdete er fols 
des eine Zeitlang zu Büdingen, und iſt endlich 


1750 als außerördentlicher. Profeffor der Marker J | 


matif und der morgenlandiſchen Sprachen zu Dein 
geftorben. -: Io. 


Eein Herr Bar: untersoieß ifm ſabſt in be⸗ 
lateiniſchen und griechiſchen Sprache, und brachte 
ihn fo weit, daß en auf die oberfte Ktaffe der Schule 
zı Büdingen kommen fonnre, Der Herr Profefs 
fer Pelz, welcher damals Rector war, war ein 
fehr verftändiger Lehrer, und beſaß eine beſondrs 
Geſchicklichkeit in Unrerweifung der Jugend. Und 
dieſem war unfer Gelehrte einen. Theil feiner Er) 
euninig in den Pen ſchanig fe 

t 


SGeſchicht 
bat deſſen Vetleſungen über Die Berebfamfrit, nod 
als Student, ſo lange er gekonnt hat, fleißig be 
t. 


Nachdem er ſich alfo in feiner Geburtsſtad 
In den Stand geſetzt hatte, eines hoͤhern Unterrichts zi 
Benießen ward er noch fehr jung von feinen Ael 

. tern. auf die hohe Schule zu Bern. gefchide Hie 

gab er öffentliche Proben feines unermüderen leil 
fes und durchdringenden . Urtheils.. Denn nich 
Fange nach feiner Ankunft dafelbſt, vertheidigte e 

_ . Öffentlich und ohne Vorfiger eine afademifhe Ab 

handlung von den fiebenzig Wochen Daniels 

mit dem größeften Lobe und nicht geringerer Be 

- underung. Seine ausnehmende Gaben ermwaı 

ben ihm die. Achtung aller derer, welche wahr 

Berdienſte nach dem rechten Werche zu ſchaͤtze 

wuſten, und insbefondre der vornehmſten Glied: 

‚der Regierung zu Bern; um deſto mehr, da « 

mit feinem Verſtande auch ausnehmende Sitte 

und Manieren vereinigte, das rechte Mittel. be 
einem verfländigen Marne, um niche nur feir 
Miffenfchaft, ſondern aud) feine eigene‘ Perfon 
andern werth und ſchaͤtzbar zu machen. And die 
War denn die Urſache, daß nicht allein er fehbf 
fondern auch durch ihn fein Herr Vater, von d 
nen Angefehenften des Orts, und vornehmli 
dem Herrn Steiger, damaligen Schultheifen | 
Bern, die deutlichften Beweiſe der Gewogenhe 
Hochachtung und Liebe genoſſen. Man fahe al 
bereits früßgeitig, was für ein großer Mann Sie 

BRoͤnig uncer den Gottesgelehrten wiede gewom 

0 B ey 


des Herrn Samuel König, er 


ſeyn, wenn ex bie Oottes gelahrtheit zu feinem Haupt⸗ 
fudio hätte ermählen wollen... Jedoch , wie groß 
auch feine Luft zu diefer Wiſſenſchaft und fein 
Eifer in derfeiben war, fo wurden ſolche doch durch 
ſeine natürliche Pleigung zur Marhematif und zu 
ten philoſophiſchen Wiflenfchaften, worinn er zur 
erft von feinem Seren Vater, weldyer um die Zeit 
Profeſſor zu Bern war, geübet wurde, überwunden, , - " 

Bon Bern begab er ſich im Jahr 17730 nach" 

Saufanne, um ſich durch den Unterricht Des Herrn 
Traytoram noch mehr Gefchisflichfeit zu erwer⸗ 
ben; und nad). einem halben Jahre, welches er 
auf der hohen Schule zugebracht haste, gieng er 
nach Baſel, ‚welches Damals mit. dem weltberuͤhm 
ten Johann Bernoulli prangte, einem Manne, 
beilen großer Name durch ganz Europa befannf 
iſt, und weicher von allen Seiten, fo wohl Min 
ner von Erkaͤnntniß und Gelehrſamkeit, als auch 
ſolche, welche die erſten Gruͤnde noͤthig hatten, zu 
fi zog. Dieſer große Mathematikus iſt es, durch 
deſſen Unterricht man ſagen kann, daß Herr Koͤnig 


deu großen Schatz der. Erkaͤnntniß verſammlet bar . 


- be, welcher ihm: bey. allen wahren unb gruͤndli— 

eben Gelehrten feiner. Zeit den größten Ruhm zuß 
wege. gebradyt hat. Er. fieng bey dem Herrn 
Bernou 


lli alles, was. er bisher in der Mathefi - 


gerhan hatte, zu wieberholen..an, und empfieng " 


täglidy neuen Linterricht ben ibm; woburd er in 


kurzer Zeit fo weis gebracht wurde, daß er Day - 
überaus gelebrte, aber auch zugleich fehr bunfie 
Buch des Vicuton, ptinipia:pbilofophise vatu 


ralis, 


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_ yalis, verſtehen Eonnte, Afhezehri Monate brach 


er rhit fleißiger Unterfuchung dieſes ausnehmendı 


- Schriftitellers zu; welches, ihm fo wohl gelun, 


dag er ihn nicht mur durch: und durch verſtehe 
lernte, weiches wenigen; felbit vornehmen, M 


thematikverſtaͤndigen widerfähret, ſondern auch a 


vielen Stellen mit ſchoͤnen Anmerkungen erlaͤutett 


* 


und mit neuen Beweiſen bereicherte. 


unter denen vielen. Männern von Namen un; 


I Anſehen, welche ſich in die Lehrſchule des: große 


Bernoulli begaben, leuchteten vornehmlichde 
Herr von Maupertuis und Herr Clairaut, welch 
beyde ſchon damals Mitglieder der Akademie za 


Paris waren, hervor. Dieſe Herren machten da 


mals die erfte Bekanntſchaft mit unferm Philoſo 


phen, welcher gleichwohl hernachmals, wie wir balt 


mit. mehrerem erzählen werben, mit erſterm gänz. 


lich zerfallen iſt, und vor den Augen der ganzen 

elt einen wichtigen und bigigen Streit mit ihm 
geführe hart. Indeſſen fahen beyde gelehrte Fran 
zoſen bereits Damals die große Staͤrke, welche el 


‚ In der hoͤhern Geometrie beſaß, und dieß bewo 


fie alles anzuwenden, was zur Grlungung fein 


reundſchaft dienen konnte, und ſie rechneten e 


ſich zur. Ehre, mis einem Manne von ſolchen CH 


genſchaften und fo durchdringendem Berftande; 


"eine genaue Verbindung zu unterhalten. Herj 


Bernoulli übte diefe feine drey große en 
in Auflöfungen ber ſchwereſten mathematifchen Aufl 
Haben, und hierinn zeigte. Herr Koͤnig, deſſen 


Gedanken allezeis neuen Wahrheiten nach engen 


24 


des Herrn Samuel König. 17 
eine ausnehmende Fertigkeit; das rechte Kenngele 


den eines Mannes „welcher den Namen eines vor⸗ 


treflichen Mathematici verdienet. 


Nachdem er ſich zu Baſel ſo lange in der Mau 


thewatik geübet hatte, daß er der weitern Anfüh« 
rung des Herrn Bernoufli entbehten Fonnte, ver 
fügte ee ſich im Jahr 1735 nad) Marpırg, um 


fich unter dem weitberuͤhmten nahmaligen Frey. 
bern von Wolf in der Weltweisheit weiter zu. 


üben. Ein fo großer Lehrer mar eines fo vortref⸗ 


lihen Schülers werth; und dem Schüler war es - 


eine ne Ehre, einen fo großen Lehrer gehabt zu haben. 
Der Freyherr von Wolf hielt anfänglich unges 


mein viel auf den Herrn Roͤnig; eines Theils!, 


weil feine ‘große mäthematifche Wiſſenſchaft ihm 


einen gluͤcklichen Ausſchlag voraus zeigte, wenn ee, 


eine auf eitel mathematiſchen Gründen. beruhende 


Philoſophie würde angenommen haben; und ans - 


dern Theile, weil er ihm durch feinen beften Freund; 
den Herrn Bernouui, ſehtr sänftig war empfoße 
len morden, 

Doch, fo groß im Anfange beffen Gewo ogenheit 


au 


gegen ihn war, fo fieng doc) diefelbe allmälig ab« - 


junehmen an, weil er, unter andern Urfachen, 
welche es nicht nörhig ift, alte beyzubringen, fich 
zum öftern deffen neuen Meynungen wiberfeßte; 
wiewehl er kurz hernach ein eifriger Vertheidiger 
derſelben ward, nachdem’ er ‚ben philoſophiſchen 
tehrfägen dieſes großen Mannes in ihrem. Zu⸗ 
ſammenhange nachgeſpuͤret hatte. Es gieng ihm 
nemlich dabey, wie vielen andern, denen tige zu⸗ 

A del. Rcropa xiucb. BB... Det 


gr. Sehdrihte 5:2 
ft, da fie fie nur obenhin eingefehen, kärherih 
sorgefommen, hernach aber, bey näherer Inte 
uchung, ſehr annehmlich ‚gefchienen, und. endlid 
ven gruͤndlicher Betrachtung, ein, Innbegrif de 
usnehmendſten Wahrheiten befunden worden. Di 
8 brachte ihm denn auch aufs neue die Geneig 
yeit. des Srenheren von Wolf zuwege, und es ü 
eicht abzunehmen, 'wie- groß von. feiner Seite bi 
debe und Hochachtung für dieſen großen Man 
zeweſen fen , von deſſen Sehren er Durch die Kral 
er Wahrheit vollfommen überzeuget wurde; - zu 
nahl, da zu der Zeit: gar viele ihr Außerftes cha 
en, theils, aus Neid und Mißgunſt angetrieben 
olche verdächtig zu machen, theils, -mit Vorur 
heilen eingenommen, diefelben für Hirngeſpenſte 
nuszuſchreyen. Doc je ungegründeter alles das 
enige-war, fo man, um ben gulen Namen unt 
ie Ehre bes großen Philoſophen zu befledten, bey: 
ingnder raffte, deſto größer mußte die Ergeben: 
yeit ſeyn, welche aus Lieberzeugung won ber Falfch: 
yeit der Befrhuldigungen in dem Gemuͤthe einen 
vohlgefinnten Lehrlings entſtund. Auch iſt diefer 
ederzeit mit jenem durch eine ſehr genaue Freund 
chaft verbunden geblieben, deren Band nicht eher, 
ils durch den Tod des erſtern, iſt zerriſſen worden. 
Nunmehro machte Herr Koͤnig ſeinen akade⸗ 
niſchen Studien ein Ende. Gr kehrte im Jahre 
738 wieder nach Bern zurück, da er, um nicht 
nuͤßig zu ſeyn, ſich zur Rechtsgelahrtheit wandte, 
achdem eer ſich ſchon zuvor auf: der. Univerſitaͤt pi 
Narpurg auf das buͤrgerliche Recht geleget —F 
e 


J —— 


LO Sehbihee 
‚le Verdienſte ihres Lehrmeiſters ſogleich einſahen 

Berdienfte, welche die koͤnigl. Akademie der Wil 
enfchaften zu Paris gleichfalls erfannte, und ih: 
m Jahr 1740 zu chrem errefponbirenben Migli eb 
wfnahm. 

Das Jahr darauf 1741 tchete Here Adni 
us Frankreich wieber nad) Bern zuruͤck, und.be 
yarb A , ba er daſelbſt das Bürgerrecht - ‚hatte 
m eine fefte Bedienung, Er ließ fich Deswegen 
um Ööftern mit vieler Beredſamkeit por Gericht: 
ören, und verfäumte auch nicht - mehrmals pr 
atedra zu disputiren. Mit einem Worte, 
egrub fein Talent nicht, fonbern ließ auf —* 
Beife ſehen, wie groß daſſelbe ſey. Damals hätt 
an in Anſehung feiner fügen koͤnnen, was Cicero 

ber Milo ausrief. O .terram illam bestam; 
uae hunc virum exceperitz hanc ingratam! fi 
jecerit; miferam, fi amiſerit. Ohne Zweifel würs 
e er auch feinen Zweck erreicht —— wenn nicht 
aͤhtend der Zeit etwas vorgefallen wäre, welches 
m m bu dem Entſchluß brachte, die Stabt Bern, 
n Bürger er war, gu uertaflen, ‚ und feinen 
ufentfalt anderswo zu fuchen, 

Da biefes die Gelegenheit zu feiner Ueberkunft 
ach Holland gegeben hat, und: ohnehin in ſich 
bſt ganz merkwuͤrdig iſt, fo. koͤmen wir ſolches 
Ni mit Stiäfchweigen vorbeygehen. Mad) den 

egriffen und Ausdruͤcken des hollänbifcdyen Ge: 
— verhieit ſich die Sache folgender. 
eſtalt. Es waren. nach und nad) einige Miß 
raue in bie Degierung eingeſchuchen, welche von 

‚ gerreuen 


N 


— 22 * u Befbichte ....: J 
EFreyheit gefochten, und das hri zu Er 


_ 


wurde, Diefen große Sünft ‚fand Ach. non dem 


1 
J 


haltung derſelben beygetragen haͤtten, ſi 
auch hinkuͤnftig bey dem Genuß der Frey 
beit diefer Srüchte gehandhabt, und mithi 
von den Stastsbedienungen nicht ausgefchlof 


“fen werden möchten. Dieſe Bittſchrift, ob 


ſchon fie ımit gehoͤriger Unterwerfung eingeliefer 
worden, warb fo gleich von den gemeldeten drey 
en Männern und ihrem Anhange, fir. aufrührifd 
ausgeſchrien; mit dem Erfolge, Daß die, fo fol 


che unterzeichnet. hatten, ihr Vaterland au: 


eine 3eitlang zu verlaffen genöchiger wurden. 
Und durch Diefe harte‘ Behandlung feiner Mit 


| bürger gefchahe es, daß Herr König nad ‚Hof 


land: kam, allwo er hoffte, Daß feine Vorzuͤge hd 
ber’ geichäget und befler belohnet werden follten 


i Er war faum zu Utrecht angekommen, da er ſchor 
vernahm, daß er zu einem Lehramte bay ber. Afa, 


demie zu Petersburg, unter fehr günftigen Aner. 
biechungen, eingeladen wurde. Doch, da, feinen 
Bedanfen nad), die Rayferinn Anna damals auf 
einem ſehr wankenden Throne ſaß, und ihm, ‚bey 
ſo bewandten Umſtaͤnden, Die Fremblinge in Ruß 


land nicht oßne Gefahr zu feyn ſchienen, hielt er 
es niche für rathſam, einen folchen “Beruf, mie 
vortheilhaft er auch war, anzunehmen; fondern bei 
‚ab fich mir dieſem unwiderſprechlichen Beweiſe 


feiner in Rußland erkannten, Verdienfta nad) Fries; 


. land’; allwo er dem Durchlauchtigſten Prinzen von 


Drange höchitfeeliger Gedaͤchtniß gar bald bekannt 


eihabs 


des Herrn Sammel König. . 
erhabnen Geifte, von der Größe der Verdie 
verreeflihen Eitten, und bem Ungrunde feiner 
Ihuldigungen inder Schweiz überzeigt, und 
im Erwägung derfeiben, ſogleich ‚geneigt, di 
gelehrren und mit allen Figenfchaften eines de 
ſten Einheimifchen gezierten Fremdlinge, feine 

Beſchirmung und Gnade anzubiechen. 

König war alſo gluͤcklich, einen Fuͤrſten ange 
fen zu haben , welcher die Begünftigung der S 
ſenſchaften für eine fürftliche Tugend, und di 
ben Ausbreitung für-einen großen Seegen Des 
des Biel. Eben war au ber Zeit die Profeifior 
Philoſophie auf der frieſiſchen Univerfi tät zu | 
necker fin; ein Amt, wozu niemand bequei 

als unfer gelehrter Srembling, war, Dieſe 
Gecſſchicklichkeit blieb auch denen Herren Eurat 
der Univerfität nicht verbörgen, und fie fanden 
gar bald geneigt, ihm überzeugende Proben 
Kötng, fo fie für ihn und feine Gelehrſan 
ten, zu geben. Nichts war demnach nc 
licher, als daß ihm ver allen andern, welche 
. 1a befagter Profeſſion Hoffnung "machen konn 
ſolche zu Theil ward: Dieß ward beſchloſſen, 
der Ruf dazu ergieng an'ihn den 4 Sept. 1: 
Er ward gleichwehl erfl des folgenden Jahres 
öffentlich eingeführt, da er nemlid fein 
mit der bald hernach gedtudten Rebe: de opii 
Wolfisna et Neatoniona ‚philofophandi meth« 
earumque smico cönfenfü, feyerlich antrat. 
behe Schule zu Franecker fand fich alſo mit e ı 
. würdigen Beam Besglelien Srie | 





u: Seſdice Br . 
nie gekannt ‚hatte, und welcher, ‚während feit 


— 


Aufenthalts dafelbft, Altes und Meues aus feinem fi 


vielen Jahren geſammleten Schahe hervorbracht 


und der lernbegierigen Jugend -mit unermuͤdete 


Eifer nuͤtzlich zu ſehn trachtete. ri zeigte au 


bald, daß feine große Verdienſte nicht blos in dei 
Zirkel der Weltweisheit eingeſchraͤnket mären, , fol 
dern fich auch in Die höhere Geometrie weit hinau 
erſtreckten. Und diefes bewog Ihro Dutchlaud 
tigkeit und die Herren Curatoren, ihm den dritte 
Merz des folgenden Jahrs zugleich, die Profeſſio 
berfelben nebſt einer anfehnlichen Vermehrung fe 
nes Gehalts benzulegen. Jedoch Franecker (me 
ches. zum oͤftern das Ungluͤck gehabt hat, groß 
Männer, welche feine . vornehmſte Zierden - a 
ren, gar bald mieder zu verliecen),. hat da 
Vorrecht nicht gehabt, ſich ‚lange. des, Lichts die 


ſes erleuchtefen Weitweiſen zu erfreuen. Mach 
dem ber Prinz von Drange hoͤchſtſeljgſter Gehaͤchſ 
niß zum Erbſtatthalter, Capitain « Genergt un 
Admiral der vereinigten Niederlande war. erhobeı 
. werben, und in diefee hoͤchſten Würde ben Ber 


fammlungsort derer Herren Generalſtaaten. da 
praͤchtige Grafenhaag, zu ſeiner Reſidenz erwaͤhlte 
wollte er dieſen feinen Liebling, welcher fich. feine 
Gnade mehr und mehr würdig gemacht haste, on 

liebſten nahe bey und um fich haben, : Herr Rönie 


. warb deshalben den aaften Nov. des Jahrs 1748 


von Hoͤchſtdenenſelben zu Dero Rath und Biblio 


thekarius angeftellee,. und, auf Dero Fuͤrſprach 
und Empfeun , won benen edelmoͤgenden Ken 


> ven 
> 


26. Geſchichte 
Ein Rang, welcher auch- dadurch nicht wenig erhö 
het ward, ‘da er in den Jahren 1749. und 1751 
zum Mitgliebe der fönigl, preuß. .Mabemie der 
Wiſſenſchaften zu Berlin und der koͤnigl. großbri⸗ 
tanniſchen ju Göttingen erwaͤhlet warb. | 

. Bis bieher find - wir. unferm hollaͤndiſchen Lob⸗ 
weder gefolget. Wir verlaſſen ihn nun billig, De 
er uns auf. einen gar menfwürbigen Zeitpunft des 
Lebens bes Herrn Rönig, und auf’ den weltkuͤn⸗ 
digen Streit beffelben mit bem Herrn Praͤſidenten 
von Maupertuis führer; welchen er aber nur 
bios beroͤhret, und einige. ſtarke Ausdruͤcke zum 
Vortheile feines Helden eiuſließen laͤſſet. Es iſt 
ſonſt beynahe keine gelehrte franzoͤſiſche, deutſche, 
Heffänbifche-(umb vielleicht auch andrer Voͤlker) 
Monathſchrift und ‚Zeitung von einiger. Grheb⸗ 
lichkeit, welche nicht davon, die eine zum Narbe 
eheil, die andre zum Vortheil, bes einen ober bes 


DR . andern freitenden Gelehrten, ſolice gehandel ba⸗ 


ben; und nichts hat wohl in langer ei in der.gan 


lehrten Welt mehr Rebens gemacht, als feldende 


beyde Schriften, welche ſelbſt hin und "wieder: auf 
den Toiletten ber Damen angetroffen wurden. Die 
ai bat bie Aufſchriſt: 


Expofe, coucemant ? Examen de: ia, levtre 


. de Mr. DE. L£ipnitz,. allegude par Mr. le Pro- 


feſffeur Kozwig, dans le mois de Mars 1741 des 
' Ades de Leipeig, à V’occafion du Principe de id 
meindre. action. Avec le Iuczmunt de L’acau 
DEMIE ROYALE de BERLIN fur oette lottto. 0. !Berlin 


TB: ar 5.6 Lt “ae 


. [4 
< | 


des Herrn Samuel König. = 27: 
 Dieandere fahrer biefen Titel? - urn 


Ameı au PurLic du lUGEMENT de L’ACADE» 
' Ne sovaLE de Berlin, Zur un fragment de LET, 
Tue de Mr. DE LEIRNJTZ, cit6 par Mr, Koenıc. 
Verses odium paris. feiben,. .1752. Groß. Octav 
I. 6. on. 

Unter allen Auszuͤgen und Beurtheilungen die⸗ 


beyden Schriften, als aus welchen der Streit 
dieſer großen Gelehrten recht kann eingeſehen wer⸗ 


den, fo uns. unter Die Augen gekommen, wuͤrden 


wa, Ban es auf unfer geringes Urtheil ankoͤme, 


denjenigen Aufſatze, weichen wir in ber Biblioche- 
ee tuſonte Fows. ALIX. Part. I. p. 175 - 21% 


seiefen haben, den Vorzug geben... Er ift fo deut« | 


Inh und ſhoͤn, fo. gründkich.,, fo gemößigs und uns, 


perpeniih, und mit fo gebüßrender Hochachtung 
fir beybe hochverdiente Männer: abgefaflet, daß 


wir uns nicht-ensbwechen koͤnnen, benfelben fo, wie, 


+ 


8 da ſichet, ſo gut wir ihn an biefem Orte über 
ſeſt bekemmen können, unſern Leſern ganz vor⸗ 


Dea Streit, worauf es hier ankommt, iſt. 
von euer guugſambeſondern Art, Er betrifft ei⸗ 
ven gelehrten Diebſtahl, weichen Herr Koͤnig an, 
den Seren von Yiiauzsersuis foll begangen has, 


ben, indem er ihn bes Ruhms einer Encbedungs - 


für deren Erſinder er ſich ausgiebet, beraubet,. une 


ben Seren von Beinig bie Ehre berfelben hey» 
Bm, Wenn die That recht bewieſen wäre, fo 
Wade man fagen müffen, Herr Rönig fen aus⸗ 


Neſen Ayferfüchtig über ben guten Ruf des Herrn 
.r — 


BEN 


[2 


28 Geſchichte 
von Maupertuis obder er habe aus einem g 
unvorfichtigen Effer, dem felgen Beibnis, welch 
ohnehin von fich felbft in feinem Leben ſchon rei 
genug war, und welcher im Tode alle Ehre, - 
manftgend einem Weltweiſen ergeigen kann, genieß 
noch bereichern wollen. Allein es iſt etwas ſeltne 
auf eine fo uneigennuͤtzige Weiſe ein Buͤcherdieb 
ſeyn. "Und -diefe Urſach dürfte vielleicht zur En 
ſchulvigung des gem König können bengebrad 
ıverben, als welcher nicht befchulbige wird, erwa 
für fich ſelbſt entwendet zu haben. In einer Sach 
ie diefe iſt, da es an einer Übergeugenden Klarhe 
fehfet,, und da der Beſchuldigte ſich auf das Urthe 
bes: Publidi zu betufen berechtiget iſt, kann ma 
auch die geringſte —— gelten laſſen. 
Die Billigkelt erfordert, daß wie für die Binde 
vornehmften Perſonen dieſes Auftritts alle Achtun 
en, weiche fie verdienen, Wir ftimmen benei 
ſpruͤchen zu, welche dent franzöfifchen Meßver 
ſtaͤndigen, wegen ber wichtigen Verdienſte, fo eı 
ber Welt geleiftet, von ganz Europa einmuͤthig ben: 
gefeget werden. Der Rang, ben er, als das Halıpı 
einer- erleuchteten Geſellſchaft, durch die Gnade der 
groͤßeſten und erleuchtetſten Koͤniges, beſitzet, ver: 
ewiget das Andenken ſeines Namens, und beſtaͤrket 
die Begriffe, ſo man ſich von feinen Gaben und 
bon feinen feltenen Verdienſten gemacht hatte. 


. Le Globe mal connu, wi il a ſu wefurer, 
Devient un monument, oü fa gloire fe fondez 
Son fert eſt de fixer la figure du’ ‚monde, 
De lui pläire, et de Pedairen up ‘ 

er 


des Herren Samuel König. 29 
Arr unbelannte Erbenball, den er gewuſt zu meſſen, 
Der wird ein Denkmahl feines Ruhms, das nimmer _ 
wird vergeffen; u. 
Er zeigt, fo wie fie if, und die Geſtalt ber Dei, | 
- Und er erleuchtet fie, ſo wie er ihr gefällk. Mn 
Die anfehnliche Bedienung, weldye Herr Rs . 
nig gegenwärtig (1752) befleidet, und weiche ihm 
ven einem vortreflichen und. fugendhaften Sürften, 
weicher ſich auf. Werdienfte verſtand, und fich ein 
Vergnügen machte, folche zu belohnen, anvertrauet, 
' werden, fcheinet feine Ehre und guten Namen ficher .. 


va ſtellen. Diefes ‚für ihn fo vortheilhafte Bor  _ - 


utiheit, und das Vorrecht, fo er hat, von einer 
großen Fuͤrſtinn, ‚welche eines edlen und erhabnen 
Ormürhes ift, und welche ihn ſehr wohl Eennet, 


beſchirmet zu werden, nimmE auch ſelbſt den alles . 


geringſten Argwohn, den. man von feiner Redlichkeit 
faffen konnte , gänzlich. hinweg. Der Herr nom - 
Minperruis ſelbſt hat. jederzeit. für den Herrn 
Aönig, bis auf den Augenbli des fatalen Zeit⸗ 
punfts ihrer Uneinigkeit, eine vollkommene Freunde 
(haft geheget, und bat ihn, um ihm Proben feineg 
Hochachtung für deſſen perſonliche Berdienfte und 
Geſchicklichkeit zu geben, der koͤniglich preußifchen 
Aademie zum Mitgliede vorgefchlagen, inwelche er, 
mit einhelliger Zuftimmung derer MitgHieder, welche - 
damals diefe ehrwuͤrdige Geſellſchaft ausmachten, 
aufgenommen worden. +3 werden alſo gar ſtarke 


Beweiſe erforbert, um den Herrn Koͤnig von dep -; 


Raube weffen man ihn beſchuldiget, zu überführen, - 
u ihn um eines Mannes, als Leibnitz, willen, -: 
| "0.2. begangen 


30 Geſchichte 
begangen zu haben; deſſen Ruhm fo groß iſt, d 
es eine uͤberfluͤſſige Sache wäre, denſelben zu v 
mehren. Iſt es auf der andern Seite wahrfcheintii 
daß der Herr von Maupertuis den Herrn Koͤn 
loß aus einem Geifte der Rachgier, um ihm all 
Glauben zu benehmen, um ihn endlih um d 
Verluſt feines guten Namens zu bringen, belang 
Haben follte? Wer follte ihn einer ſolchen Miede 
ktraͤchtigkeit befchuldigen dürfen, welcher. feine © 
muͤthsart widerfpridt, und weiche fo flreitig m 
feiner Großmuth ft}; . 
Allein, wird man fagen, uf welcher Seite 6 
finder ſich denn die Ungerechtigkeit und der Betrug 
Einer muß doch wohl Unrecht Haben. Rechtfertig 
man den Herrn König ‚fo verurtheilt man de 
‚Herrn von Maupertuis, und zugleich wir 
Bas feyerliche Urtheil der berkinifchen Akademi 
Was bon verehrungswerthen Mitgliedern une 
jeichnete, und von’ denenfelben durch ganz Europ 
bekannt gemachte , Urtheil für falſch, verwege 
und ungerecht erklaͤret. Gs iſt bier fein Mittel zi 
kreffen. Die Sache iſt ſo beſchaffen, daß, wen 
Ble eine Parthey Grund fuͤr ſich bat, die andre iı 
nicht für fich haben kann. Laſſet uͤns gelinder reden 
Die Worte klingen hier ein wenig hart. Wem 
- Man, ehe neue Aufklaͤrungen hinzukommen, ein 
. + Entfhuldigung geben follte ; -fo. wollte ich Tiebe 
: fagen: es ſey in der ganzen Sache nichts, als Irr 
thum und’ Misverſtaͤndniß, und vielleicht ift in der 
That weitet nichts dabey, ats Diefes. Nun aber 
macht ein Irrthum, wenigfiens ein unvorſetzlicher, 


feiner 


192° Be Geſchichte 


⁊ 


eicfifher, Körder überein, aber in Anſehung 
Geſete ver harten Koͤrper iſt man nicht einig. 
Ai Unvermoͤgen, worinn man fidy-befur 
bat, die Mittheilung der Bewegung harter Ko 
863 ‚ hat einige dahin gebracht, daß fie 

Dehpp ja ſelbſt ihre Möglichkeit, geleugnet hat 

Es giebt, fagen fie; Feine harte Körper; Die, we 
man für ſolche haͤlt, find nur elaftifche Kor] 
deren fehr große Steife verurfachet, daß man ff 
Beugung nicht gewahr wird. Eeltfamer@ag! Q 
heißt das anders, als einer Schwierigkeit, fo n 


nicht auflöfen ann, fi) entladen? Leugnen, daß 
pm Körper In der Natur gebe, iſt das nicht el 


o viel, als leugnen, daß es Elemente der urſpruͤt 


- den Körper, aus welchen die großen Körper | 


fanımengefeßt | find, gebe? Die verfchiebnen Arı 
Der Körper, es ſey ber lebloſen, oder der lebendig. 
find bloß deswegen unveränderlic) Diefelbigen, w 
Diefe Elemente. von der äußerften Haͤrte und } 
ſtigkeit ſi ſind. 

So weit war man gekommen, als der He 
von Maupertuis im Jahre 1744 den Much hat 
zu’ bewähren *): er habe eine allgemeine Grun 
wahrheit entdecket, worauf fich alle Gefege der B 
wegung gründen, ſowohl Die, welche die harte 
als auch die, welche die elaftifchen Körper ur 
‚die * Rube betreffen, Dieſer Grundfog iſt de 


Princ 


er) Mf. Memoires de academie royale des Science 


"de Paris, 1744. p. 417. ber Ausgabe in Duart, un 
5 ’ n Da av; und Hifteire de |’ acad. de Berl 


- 


_diefelbige, wie Zuvor. 


3 Gef 
Koͤrper drücken und ftoßen ſich, bis die Geſchw 
digkeit des einen der Geſchwindigkeit des ander 


gleich komme. Die harten Röcper ‚geben alf 


‚ nach dem Stoße mit gleicher Gefcbwindig 


keit fort. Wenn aber zwey elaftifche Körper fic 


“einander begegnen während ‚ihres Druckes "un 


Stoßes, dienet der Stoß auch, Ihre Theile zu bi 


‚gen, und die beyden Köfper bleiben nicht länge 
einer an ben andern gebränget, bis ihre Schnel 
kraft, welche durch den Stoß auf das ftärfite yı 


ſpannet. wird, ſich loßſpannet und abfandert, an 
macht, daß fie ſich mit.eben der Geſchwindigke 


‘ 
L 


Son einander entfernen, als fie ſich einander nd 


hercen. Denn da die Geſchwindigkeit beyder Kör 
per gegen einander die einzige Urfache wur, weich 


ihre Schneilkraft loßfpannte, fo muß die Loßſpan 


nung wiederum eine Wirkung hervorbringen, weich 


* derjenigen, fo Die Urſache der Spannung gervefe 


war, gleich ift, das iſt, im gegenfeitigen Sinne, mi 
einer Geſchwindigkeit gegen einander, melcheder er 
fern gleich iſt. Die Befbwindigkeit der elaſti 
ſchen Rörper gegen einander ift demnach ehe 


. Außer den Gefegen der Bewegung der ‚arte 


- And der elaftifchen Körper, und der Ruhe, welch 
‚ ber. Herr Berfafler aus feiner großen Grundwahi 


heit, von der möglichftEleinen Bröße der Wir 


kung, ableitet, leitet er auch afte Gefege des Lich 
tes, feiner Fottfegung, Zurüdprallung und U 


dung daraus ab, u, ſ. w. | 


Er Serbien un 


lezeit gleich, das iſt, daß in dem Stoße der Kor 


per die Modification. ber Bewegung fo beſchaffen 
iſt, daß die Summe derer Ganzen, deren eine jede 


durch das Viereck ihrer Geſchwindigkeit veöpielfäl- 
tiget wird, jederzeit eine gleiche Größe ausmacht, 


= 


Auf dieſem Grundſatze meynte er-eine neue Dyna⸗ 


mit zu bauen. Doch es ſcheinet nicht, fagt hie 


pon ber Herr von-Sontenelle, daß Diefe Mey⸗ 
nung die Oberhand bekommen babe; die 
Materie ift ohne Kraft, wenigftens ohne wir⸗ 


kende Rraft, geblieben... Dadiefe Erhaltung der 


lebendigen Kraft nur bey dem Stoße elaſtiſcher 
Körper Start bat, und ſolche dem Stoße der har⸗ 
sen Körper nicht kann zugeeignet werden, fo haben. 
fich die: Leibnitzianer genötbiget gefunden, zu fagen, 
Daß es gar keine harten Körper in der Namır gebe, 


Dieſe Erhaltung ift denmach fein Grundfaß; und- 
wenn ſie einer iſt, fo iſt er nicht allgemein, er hat 


‚ nur in Anſehung gewiſſer Körper Statt, uänstich € in 


Anſehung der elaſtiſchen „ nicht aber der harten. 


Körper, 
Mad) dem Schrgebäube des Carteſtus kann die 
Welt der Hand:der Gottheit entbehren, fie iſt ihrer 


Herrſchaft entzogen, indem, was and) für Bewe⸗ 


gungen in der Natur vorgehen, fich beftändig ‚Dies 
felbige Größe der Bewegung erhält. : Nimmt man 
den leibnigifchen Grundſatz, von dev Erhaltung 
Der lebendigen Kraft,arı,.fo fjeht man aud) babey noch 
Die Welt in einer Art von Unabhänglichfeit, fie bewe⸗ 
get ſich, fie wirket aus ihren eigenen Kräften, fie hat 


| der ee hren urhebert nicht mehr noͤthig. a ! 


Rn 2 
‘ 


L_ \ 


des Ser Samuel König, 37 


auch fuͤr Veränderungen In der Natur. vorgehen, 
b erhoͤlt fich Die nothwendige Größe Der lebendigen 
Kraft beftändig, und fann jederzeit biefelbigen Wire 
tungen wieder hervorbringen. 
Rach-diefen beyden tchrgebäuden wird der Na⸗ 
tar alles, und Gott nichts, zugefchrieben. Die 
Natur wirfer: Gott bleibt muͤßig. Mach dem 
tebrgebäude des Heren von Maupertuis aber iſt 
Gott das wirfende Wefen, die ganze Welt ift ihm 
unterroorfen , und feine AlBeisheit und Allmadje 
leuchtet uͤberall hervor. Das allerhoͤchſte Weſen 
iſt es, welches Diejenigen Kräfte in Die Natur 


‚bringt, die fich darinn verlieren; es theilet folhe 


mit einer foichen Sparfamfeit aus, daß die Wir. | 
Fung, wodurch Bewegungen hervorgebracht und 
ausgerheilet TDerden, allemal bie geringite iſt, welche 
nur moͤglich iſt. 
Wenn die Geſetze ber Bewegung und Der Ru⸗ 
he foichergefiot aus bem Grundfage der Bleinften 
Größe der Wirkung abgeleitet werden, fo hat - 
man das "Bergnügen und die Zafriedenheic, ſolche 
in allen Erſcheinungen der Natur, in Den Bewes 
"gungen der Thiere, in, dem Leben der Pflanzen, in 
Dem Umlaufe der Geſtirne wieder zu finden. Wenn 
man dieſe Geſetze betrachtet, kann man alle Augen⸗ 
blife die Anmendung davon machen, und ber 
Schauplatz der Welt mird eben dadurd) weit fchös 
ner, mweit bewundernswerther ‚ und desjenigen, der 
ihn gemacht hat, weit würdiger. 
- Man findet eine ſchoͤne 1 Anmwenbung dieſes Grund⸗ 
ſcie⸗ des we von Maupertuis auf die Be⸗ 
€; we · 


a \ 


DEE en >) se 

. wegung der Planeten, in einem'vortreflichen Wer⸗ 
Be des Herrn Euler: Mechodus innenjendi lineas 
curuas .maximi minimiue proprietate gaudentes ; 
worinn dieſer Berühmte: Meßverſtaͤndige beweifer, 
daß in den Teajectorikllinien, welche ein Koͤr⸗ 
‚. per durch Centralkraͤfte befchreiber, die «Bes 
ſſchwindigkeit, durch das Element einer krum⸗ 
men Kinie vervielfältiget,, ‚jederzeit ein mini- 
mum ausmacht. Diefe Anmerfung, von einem 
fo großem Manne gemacht, iſt ein für den Et⸗ 
fi be dieſes Grundſatzes fehr fehmeichlerifcher 

.  Deyfall. 
Der Herr von Maupertuis genoß bes Ruhms 
feiner Erfindung ganz ruhig, als er fich in einem 
Auffage, wovon Herr Koͤnig Verfaſſer iſt, anges 
griffen ſahe. Dieſer Aufſatz, fagt Herr Koͤnig 

in feinem Appelt (S. 5), war mit aller erſinn⸗ 
lichen Achtſamkeit ei Das Mitglied der Aka⸗ 
demie , welches darinn widerlegt wird, ges 
Kbrieben. Yan liefer feinen Namen niche 
darinn; feine Schriften werden darinn nicht 
angezeiget; may finder nicht einen Ausdruck, 
‚nicht ein Wort darinn, welches die Zöärtlichs 
keit des allerempfindlichften Schrififtellere 
follte beleidigen koͤnnen. Allein, indem man 
Des Berfaflers folchergeftalt ſchonte, ward feines 
Werkes nicht gefchone. Man wendete alle Kräfte 

an, ken Grundfag von der geringmöglichften 
Bröße der Wirkung umzuftoßen; und, wenn 

es ein Ruhm war, benfelben erfunden zu haben, 
ward ‚folder dem Herrn von, Maupertuis ger 

F ey naommen, 


lein derjenige Thell des Publict, welcher im. Stan⸗ 

. “be ift, diefe Streitſache zu entfcheiden, ift wiche ſehr 
zahlreich; und wenn er fie entſchieden haben wuͤrde, 

| wer würde uns Die Verſicherung geben, daß ex 
ſich, es. fey aus Vorurtheil, oder aus Mangel der 

, Einſicht, nicht betrogen habe? Gluͤcklich find Die 
Zuſchauer; fie fönnen ohne einige Gefahr eine voll« 
kommene Neutralität beobachten; niemand zwinget 

fie, ſich für oder gegen zu erflären; die Frage ber 
teiffe keinen Glaubens artikel. 


Aller der wichtigſte Punkt dieſer Streirfacdhe, 
und welchen ber Leſer nicht aus ben Augen verlieren 
muß, iſt biefer, od nämlich Herr König, um dem 
Herrn "von Maupertunis Wehe zu thun , oder, 

um gleichfam durch ‚einen frommen Betrug, das: 

Lob des Herrn von Leibnitz noch hoͤher zu echtes 
beſn, das Stuͤck eines Briefes, welchen er behauptet, 
ehedem von dem Heren von Leibriiz an den Hrn 
+" Prof. Hermann gefchrieben zu ſeyn, ſelbſt unter. 

..  gefhoben babe. Die Akademie zweifelt nicht dar⸗ 

an; fie meynet, Die Wahrheit ver Sache genugſam 
dargethan zu haben, und, da fie bafür.häle, daß 
Herr Roͤnig zur Genäge überführer fen, hat jie 
“die am Ende des lateiniſchen Aufſates *) des 

*) Diefer Auffaß, Memeire ou Rapert, iſt eben das 

' eier gemeldete Expofe oder Jugement de Academie 
+ Rlbft, wovon Herr Bullen Verfaſſer if, und weiches 
bersachmels pon ben Mitgliedern, fo an dem wider 


den Herrn König gefüllten Urtheil Theil genommen 
baben, befhatige. worden, \ s Ä 


. 


ee Belle 
Reitch, als Eurator, die Stimmen aller gegenwaͤtz 
tigen Mitglieder der Akademie eingefammlet hatte; 
gieng der einftimmige Schluß der Berachfchlagung 
bdohin: daß die Stelle, welche Herr Roͤnig in fel, 
ner den Leipzigſchen Adis eruditorum eingeruͤckten 
Abhandlung, als ein Stuͤck eines in franzöfifcher 
" Sprache gefihriebenen Briefes des Herrn von Leib; 
‚ni an den Herrn Hermann dnführet, offenbare 
nn Zee der Falſchheit an fi) habe, und dem. zu 
.ZSolge nicht den geringften Schatten einiges Anfe: 
Bene haben koͤnne, um denen rechtmäßigen Forde, 
rungen einigen Abbruch zu thun, welche die bey 
. -Biefer Sache intereflirten-Mitglieder der Akademie 
haben, fich die Grundſaͤtze, welche fie vorgebracht, 
als ihre eigenen anzumaßen, als welche man ihrem 
Nachdenken und ihren Unterfuchungen ‚zu danken 
bat, ſowohl als alle Folgen, welche fie ſowohl in 
denen von der Akademie für ihre. eigene angenom, 
: " mienen Abhandlungen, als auch in. andern von Ih: 
- nen herausgegebenen Werken daraus gezogen ha: 
. benz und dag mithin Die von dem Herrn Euler 
zum Beſchluß feines Auffages gemachten Schlüffe, 
in aller Stärke der Worte, worinn fie ausgebrüdi 
'. ind, für rechtmäßig und gültig zu erkennen feyn, 
Die Akademie hat, in "Betrachtung des bey den 
Anfonge der Sigung verlefenen Briefes des Herrn 
son Wianpertuis *), die Sache nicht weiter rei 
SE | en 


>) Diefer Beicf befindet fich S. 74 Der Herr vor 
| tuis fagt darinn: da er fich in dieſer Sachı 
— fände, und von dem Haren Adnig nich 


— 


e_ 


. 
* 


a Gefihte 


J 


wir uns eben dadurch verbunden ſchen ‚uns’ü 
diejenige Grängen, welche ung unſre Pflicht vor 


ſchreibet, einzuſchließen. 


Es war im Julius 1749 j als Here König 
das neue Sehrgebäube des Herrn von YMauperruis 


kennen lernte. Bey, Unterfuchung deffelven, meyn⸗ 


- te er einige feltfame und andere handgreiflich 


falſche Säge darinn anzutreffen‘). Er. feßte 
. feine Anmerkungen auf das Papier, und verfertigte 
eine Abhandlung daraus, welche er nad). Lipzig 
ſchickte, um den Adis eruditorum eingeruͤckt zu 
werben. Dieſe Schrift war bereits abgeſandt, als 


er dem Herrn von Maupertuis felbft Nachricht 


- 


davon erteilte in einem Briefe, worinn er ihm zu⸗ 
gleich feinen Dank dafür abftatkete, daß er ihn une 
ter Die Mitglieder der koͤnigl. preußifchen Afades 


mie hatte aufnehmen laſſen. Allein, da er furz 


Darauf vernahm, -baß.der hachberühmte Herr Pr . 
ſident eine gan befondre Siebe für feine Entdeckung 
haͤtte, und er mithin ihm ein Misfallen zu erwecken 
befürchtete, zog er feine Abhandlung zurüd, mit 


dem feften Bornehmen, ſolche nie in den Drud ger 


ya zu laffen. 


"> &ie blieb ‚noch ein Jahr lang liegen, da gerr | 


RVRoͤnig ſich nach Berlin begab, allwo er im Sep» _ 


felbft den Herrn von Manpertuis, und die Un« 


terredung betraf vornehmlich das neue ‚Sehrgebäude ' 
von 


®) Appel au Public, —* ae oo 


u. 


teember des Jahres 1750 anilangte. Er beſuchte da. 


des Herrn Sammel König. 4 
“ won der geringften Wirkung. Da Herr Roͤ⸗ 
nig wahrnahm, Daß der Herr Präfidene feine Eins, 
mirfe nicht anders, als mit vielem Widerwillen 
onhörte, erbot.er fih ihm, feine Abhandlung auf: 
eig zu unterdrüden, wenn ihm dieß Opfer ange. 
nehm ſeyn Fonnte. Der Herr von Maupertuis 
ſchlug folches ab. J 
‚Nachdem beyde Herren von einander geſchie— 
den waren, ſandte Herr Roͤnig ſeine Abhandlung. 
dem Herrn Praͤſidenten zu, und begleitete dieſelbe 
mit einem Schreiben, worinn er ihn erfuchte, die 
ganze Schrift zu leſen, und ſich erbot, dasjenige. _ 
wegzulafien, fo ihm misfallen möchte, oder auch 
ſolche gaͤnzlich zu unterbrüden. - Gleich des andern” 
Tages ſchickte der Herr von Maupertuis dem 
Herrn Koͤnig feine Abhandlung wieder zuruͤck, mit 
einem Brieſe, worinn er ihm meldete, daß er, 
da er gegenwaͤrtig die noͤrhige Zeit nicht neh⸗ 
men —*— ‚eine mir tiefem Nachdenken ver⸗ 
faßte Schrift, welche die Durchſtreichungen 
und Zuruͤckweiſungen noch ſchwerer machten, : 
zu leſen, ihn verſichere; daß weder der Abdruck⸗ 
ſeiner Abhandlung, noch ihre gegenſeitigen Mey⸗ 
nungen, feine Ergebenheit gegen ihn im geringſten 
verändern würde, Dem Herrn König war dieſe 
Hoflichkeit überaus. angenehm, er fandte; feine 
Handſchrift, getreulich, wie er verfichert, nach - 
derjenigen, jo er dem Herrn von Maupertuig 
arwertrauet hatte, abgeſchrieben, wieder nach 
Leipzig zurüd, und diefe Schrift. ward in den nouis 
adts eruditorum des Monats Merz 1751 


‘ 





| Geldichte 

In bieſe Abhandlung befand ſich die aus einem 

—E des Herrn von Leibniz: gejogene Stelle. 
Ba niemand mehr Theil daran nehmen konnte, als 
ı der Herr von Maupertuis, von der Wahrfeit 
bieſes Briefes verfichert zu fenn, fehrieb er den 
ögften May an ben Hrn. König, um ihn zur er. 
fuchen, ihm das Original beifelben anzuzeigen, und 

Die Aechtheit deffelben zu erweifen. Ich kannte, 
ſthrieb er an ihn, diefen Brief des Herrn von 
Leibnitz nicht, aus welchem Sie eine Stelle 

. Br Ich habe felchen nit ends gefes 
hen, noch) imter feinen gedruckten se an⸗ 
getroffen. De ich auch einen Gebrauch da⸗ 
von zu en — 8 Ihe ich ade 
mir zu melden, ih we ahre er 

| ben, und wo er befindlich fey. se 


Herr Koͤnig antwortete den z6ften nis 3. 
Seine Ancwort enthielt, gemeldeter * 
ſey ihm von dem berüchtigten zu Bern wegen eini. 
niges im Staat angeftifteren Aufruhrs enthaupteten 
Senʒi mitgethellet w worden. Herr Koͤnig fente 

zugl 


2*) Dieſes Datum wird in dem Jugement de I* Academie 
. p- 35. angegeben; Hr Koͤnig aber fagt in feinem Appell 

FR 13. und in dem Appendice p. 6. er babe den ache 
und zwanzigiten Junius gedntworfet; ; —X 
feige er dem im Jugement angezeigten Datum, weil 
ine Abſchrift von Diefer Antwort behalten hatte. 


*) 73 druͤcket man fich in dem Jugement aus p. 35. 
Wi» F bem Appel lieſet man, eine Abſchrift —* 
8 


N 


a Befehle - 
die feblechre Aufnahme, welche das Vorr 
theil dem erſten verurſachet, mir die Bı 
.  „benommen bat ne‘ 
7 Anftate der Worte: Sie iſt gleichfam Öl 
Hervorgebrachte des Ganzen durch die Ze 
oder der Zeit durch die lebendige Rraft, wı 
ches, fagt man in dem Jugement, einen öffehbarı 
Widerſpruch enthält, kiefet man in dem Briefe di 
Herrn von Leibnig eben diefelben Worte folgen 
» Dergeftalt yerbeffere *): Sie tft gleichfam da 
Hervorgebrachte des Banzen durch den Raun 
und die Geſchwindigkeit, oder der Zeit durcl 
die lebendige Frraft,**). Er En 
- Da Herr König dem Heren von Maupet 
mis gemeldet hafte, daß die Abfchrift desrlefb 
' aigifchen Briefes ihm vom Henzi wäre. zefand 
'worden, war es natürlich zu glauben, daß. daı 
Hriginal deffelben unter den Papieren dieſes un 
‚glücklichen Mannes würde koͤnnen gefunden werben 
indem feine mit miehrerer Sorgfalt bewahret wer 
den, als folcher Perfonen, weiche ſich eines Staats, 
verbrechens fchuldig gemacht haben. Der Hen 
W— von 
eft comme le produit de la mafle par l’ch 

at viteſſe, ou Aufteme ‚par la forge Vive. ri 
e2) Eben daſelbſt S. 47. am Ende. Alleinin dem Juge 
ment p. 39. finde ich eben dieſe angeführte Grell 
des Briefes Dutch folgende Worte audgebrudt: e 
* comime le preduit de lg maſſe par celui de l eſpo 

E de lawtele; welches wiederum einen Heinen U 
serichied in den Worten giebt. \ 
x 


- 
⸗ 


⸗ 
— 


vollends —*— ‚Man eb —* tzun⸗⸗ 


“ 


mas davon zu halten ſey; theils aus dem, kurze 
Auszuge, den wir ſogleich davon geben. wollen 
theils aus ben Antworten bes Herrn Koͤnig, be 
ren Innhalt man gleichfalls hier — wird, bo 
die Wagſchaale in ihrem Gleichgewichte 


ten, und ber. Wahrheit, auf welcher u he eg 
| dieſelbe befinde, menn es möglich iſt, den Sin 


—RG 


Iſt es wahrſcheinlich ſagen die Gegner des en 
Rod daß ben einem fo weitlaͤuftigen Briefwech 
ſel, als der Herr von Leibnitz unterhielt, die 
große Mann fih nie gegen einen feiner Freunde 
ausgenommen.den einzigen Herrn Hermann, uͤbe 
den vortreflichen Grundſatz von der kieineſter 
Wirkung erklaͤret haben ſollte? Man weis bil 
genaue Freundſchaft, welche er mit dem Hrn. Jo 
hann Bernoulli unterhielt, und daß er zum öftert 
gar lange Briefe, vornehmlich über Sachen aut 
_ der Dynamlf, an ihn ſchrieb. Indeſſen findet mar 
in dieſem ganzen Briefwechſel nicht die ‚geringfk 
" Anzeige, woraus man abnehmen fönnte, daß er da 
. maliger Zeit einmal an diefen Grundfas gedacht ha 


be; obſchon in feinen Briefen verſchiedene bie Te 
ur bendigen Kräfte und die wahre, Berechnung be 


. Wirfung betreffende Unterſuchungen vorkommen 
Sollte er denn einem Fremde, dem er nichts vor 
alle dem, fo feine neue Theorie ber ‚lebendiger 
Krärte beflärfen , und ihren ausgeſtreckten Mugen 
darthun konnte, where dieit ‚ fole er un 

dieſen 


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funfjeßnten. Februar r752 tee. wieder die Frage, 
worauf es ankommt, vor ey, und’ ſucht fie dahin, 
zu bringen, daß fie die Unterfüchung der Aechtheit 

+ Bes leibnitziſchen Briefes an die Seite felgen, und 
. die Wahrheit des’ / Grundſatzes bis Hen. Donau 
pertuis unterſuchen moͤchte. BE 


ı &s folgt aus denen. zu Bafel und. anbertoärtst 
baren Nachſuchungen, um. die Briefe, fo Herri 
mann von dem Hua. von Leibnitʒ empfangen: 

hatſe zu entdecken, daB dieſe Briefe bereits fe: 
langer: Zeit in :den Händen bes Hru. R feya 
und es eine verlohen⸗ Arbeit der ſolche anderes: 


wor ji: ſuchen 
Beweiſe und rieſe Vedenkin⸗ 


7 Diefe bierifehen 
\ gen finb es, morauf-das Ursheil ber Mabeirtie ſich 


gründet. — Be daffet uns auch —— Fr 

e heſchauen, und zuſehen, mag, 
—7* ſeiner Rechtfertigung heyb binden F 
Der Widerſpruch melchen die in der: Abband⸗ 
lung des Ben, König angeführte Stelle amhoaͤlt, 
iſt bloß ein Fehler. des Ahfchzeibers ‚ober ‚des. Gere 
rectors der Druckfehler; ein Fehler, aus. weichen 
Die, Berfaffer ‚des. Urtheils nicht den geringiten 
Vortheil ziehen Fönnen. Das Wort Zeit, u. €. 
welches in befagter Stelle zweymal vorkommt, kann 

den Abſchreibern Gelegenheit gegeben haben, ein 

- Seile ausjulafen. J— 

dieſe Antwort nicht preichend ? Se 4 

- eine andre, melche den Fehler in einem andern Ca 
ſohespuntt⸗ darſtellet, als en biopem- Mayge) * 





‘, D \ an % . fj . 
’ x ‘ 
' r a 
4 Geſchechſhe 
.. u A, » 


Kern König aue. verd woung dien 
beyden ii Som. Berechnungen unbs 
kannt? Nein, gewiß nicht: . Diefe Verbin 
Bung, welche fie unser teennlich macht 
ihm ganz bekannt. Ueberdem, man belieb 
| —5 zu merken, in der ſo eben an Ha: 
ee feiner Abhandlung felbft, —* 
Mühe, dem Herrn von Maupertuls ſeinen 


— twerein. er gefall —— 3 
da é die —8 — 
Ba Kraft abfondert, und —— in foiche 
| ‚abfonbert , in welchen 
Der ven / bie Wirkung Fortuna fh Fe a Rblech 
terdi — ers verhaͤlt 8 Birke al * 
erjenige, welcher 
auf der erſten Ba an An 


ü wohl wußte, follte der der leczten 
gewußt en . TR I 
Daß Die, welche ihn. —* eine ſo 
—— 
| ein von umftoßen, n 
eigen Eönnen Ienn ‚bey. An 


| mebhrgemeldeter Zee die so 
üble —— — 

Koͤnig nicht denſelben ‚Sehler auch in di 
Abfchrift, welche er dem Herrn von Mauper 
tuis mitgecheilet, haben. eintragen koͤnnen, ode 
ihn wenigfteng man deren darinn gemachte 

ungen, wenn es —— gewotſen vol 
— —— 
geben un: * dieſe Weiſe alle 5 


- 1... ” 


ub vedet feine Geqner bocender mwehen ans. el 
anye Derblendung! wie denn [of war- ei 
Koͤnig fo verliebt in diefe Erfindung? : E 
welcher die Theorie dee Herrn von Maupertin 
ſo ſtark angegriffen hat; er, weicher in Ei 
Abhandlung alle Stuͤtzen dieſes Be 
von Grund qus nicdergeriffen hat, er folli 
gleich, und zum Schluß derſelbigen At 
dlung, ein Stich eines Briefes des Herr 
bon Leibnie Vorcheil eben. derſelbige 
Cheorie erdichtet haben? er follte als ein ım 
finniger Verebrer des Namens dieſes große 
Mannes, ihn mit Dorbedacht haben vorm 
rbren wollen, indem ee ibm ungereinee Ne⸗ 
ben —* —* füge nen ae 
rben zu Een get war 
Was für ein Wei 


co an fie (ich Baum, Ikcbertichen inner 
— Herr König muͤßre von. Sumen ge 
kommey ſeyn, ur rren ſolchen Wog einst 
ſwilagen damit ec den Herrn von Maupeutuie 
gelebrren ver cher 





— — — — ” 


\ 


. — — 
x 
. . 
Y — n . . 
“ & 
| use vuE 
. ’ * 


Doch, der Dritte neben ans ©). WR der Je 


m In —— oder iin Appel? od 


Im benden Erhrtften ?: Dieß iſt es was unterſuch 


” werben verbienet, 


Wenn bie Afabemie S. 1o-hgt: dere Kö 
habe alle feine Kräfteangeroender, dem Hert 
von Maupertuis die Ehre der Brfindumt 3 


nehmen, um fie dem Herrn von Leibnitz bey 


Zulegen, feet fie ohnſtreitig dieſe wey Din⸗ 


votaus, daß das Stücd bes leibnitziſchen Brill 
die Theorie bes Herrn von Maupertuis endänilt 


J und daß Herr Koͤnig den Herrn von Maupet 


ruis derſelben habe berauben wollen, um dem Herri 


won. Leibnitz die Ehre derſelben beyzulegen. Di 


Yo 


von. der. Aabernie vorausgefeßte, iſt auf den entwe 
der wahren, ober falfchen Begriff gegründet ;- voefi 
hen fie fi) von dem Sinn bes gemeldeten Brief 
ſtuͤcks machet. Dieß iſt außer Zweifel; denn die 


Amnfahring bes Briefſtacks in es, welche zu denen 


—— 


* don ihr geführten Klagen Celegenheie gegeben 


Hier iſt aber noch etwas näferes, Uünsiteel 
bar nach der, in dem Jogement angeführfen, Schrifi. 
ſtelle, lieſet man 5.3 1. diefe merkwuͤrdige Worte: 


Es wuͤrde aus diefer Stelle folgen, daß der 


Herz von Leihnitz nicht nut eine vollfommene 
Erkaͤnntniß des erhabnen Sases won der-flein 
fen Wirfung gehabt babe fondern auch ſelbſt, 
daß er fich ſolchen babe fd eigen gemacht 
—* daß er ſich deſſen bedienet habe, “ 


8) Menoge Eſſais. 


G60BGxſchichte 
tm. „Denn er das neue EDhrgebhude g 


Unterſuchung hoͤtre 


— 


Tunnt und. gut gefimben-hätte, wuͤrde er g 


ſagt haben: Ich habe bemerket, daß in · v 


Modiſicationen der Bewegung bie Wirkung jet 
geit ein minimum werde; ſae muß in allen J4 
den ein minimum haben, um dab metaphy⸗ 
ſche Geſetz der Sparſamkeit, welches, mat 
ner Meinung, der Schöpfer ſich bey. der Bl 
ſchaffung der Welt vorgeftelkt bat, zu. bu 
basupten. Der etc von Leibnis flelle geral 


" das Begentheil; er verfichert, daß die Wi 


Zung einmal ein minimum, ein ander me 


wvieder ein maximum werde; und er verficher 


daß fie ſolches gemeiniglich, das ift, am q 
Jeröfterften werde. Ueberdem ſuchet der cher 
son Manpertuis die Befege des Gleichg 
wichts in der Eleinften Groͤße der Wirkung 


der Herr pon Leibnig ſagt nichto davon. AU 


Ja, was er darüber hehauptet, kommt mi 
der Wahrheit genau uͤberein; da im Gegen 
cheil alles, was von dem Herin von Mauper 
tuis herkommt, durchaus falſch iſt. Wi 
bar es denn dem letztern in den Sinn kom 


- men koͤnnen, daß das Stück des Briefe 


wovon die Rede ift, feine Theorie enthalte 


' Und wic bat er ſich auf diefen falſchen Bruni 


entfchließen koͤnnen, folche mit fo vielem Auf 
heben jich wieder zuzueignen? Wenn de 
flcbr bärne, un einige Orönung bey dh 

14 ‚ eini | i 


, die bar 6 ige 
Selonig fat den —* ee ee 


Wirkung gekannt; und mithin find die Vertaf 


ſer des Ürcheils gerechtfertiget, fie haben den 


Sinn des Brieſſtuͤckes recht getroffen; fie haben 


nichts anbers darinn geſehen, als. mas darinn iſt. 


aßfet uns alſo naunmehro ſehen, ob beſegter 
Grundſatz ſich wirklich in dem “Briefftäde ‘ber 
finde, Da genden 1 ſcheinet ihm deutlich — 
ch habe erket, ſagt der Herr von Leib⸗ 
nig, daß bey den Modificationen der Beaver 


| gungen ‚ die Wirkung gemenigläch. ein maxi. 


mam oder ein minimum werde. Dieß ein 
Wort minimem giebt die möglich Bleinfte — 
€ der —— zu erfennen. Nun aber —* 
leinſte Groͤße der Wirkung, der Grundfag 
des Herrn von Maupertuls. Folglich finder fih 
dee Grundſatz des Herz von Maupertnis in 
dem Briefſtuͤcke. ‚Beat, wenn dieſes Brief 
ftaͤk den Herrn von Leibnitz zum Verfaſſer hat, 
ſ hat dieſer den Brundſes v von der Da 


64 u .Geſchichte Zar 0 
— forderte Es il. neh; oe 
nirz laͤßt in. gewiſſen Zaͤllen ein minimani 
mr dieß iſt zureichend um nit. Grunde amd 
Wowxen des Briefſtſickes felbft. den Schluß zu Br 
yon, daß ber große Leibnitz, dem —* 
ſtuͤck aͤcht: tft ,. ‚den: Gruntfag vom: ver eininfe 
Wictumg gekanut habe. 
- a. Wenn wir auf-foiche- —— 
fertigen, ſo ar wir ‚uns: wohl vorſehen, de 
Horte Köonig niche "zur verdastneen: dir: könne 
ihen auch, ohnr Nathcheil der Wahrheit) die —* 
che gewonnen geben. Wenn er behauptet, da 
dus Lehrgebaͤude ves Herrn von Letonitz mit"®i 
Thaoorle bes Herrn von Maupertuis /nicht Aber 
time, ſobecdalhtet ex jenes in fälmem date 
 Umfonge, und. fieher anf. alle darinn beflndtsch 
; Derfehiedenheiten, In dem leiberigifchen Sehen 
bänte finder man ben großen —— deu Hert 
von Maupertuis non Der kleinſten Größ 
der Wirkung, oder was er Das minimum manner 





Man findet aber datinn duch das maximutin sode 





Dir. groͤßee Groͤße bee Wirkung; une das nm 
chet zum Theil den Lirmarfchieb feines und des ma 
pertuifiſchen! Lehegebaͤudes. | 

Was den Theil des Appeis des Herrn Röni 
bxceifee, worinn er Die Rechte der Akademi⸗ ie 
das "Berragen'berer Wlirgliever, welche an ihren 
gefällten Urtheil Antheil‘ genommen, u 

fa unternimmt‘ er: zu beweifen.: 1) daß die Afabı 
mie feine Gerichtsbarkeit. und fein Mecht habe, fü 
MM deſem € rveite zum Richter aufzuwerfen, 2) pr 


- 4. 


6. 


: felbft, habe, Die Abſicht Liefer Anmerkungen ü 
” zu zeigen, daß bie: königliche Akademie feine ©ı 


sichtsbarkeit habe, kraft eines mit ihrer- Stiftun 
gebohrnen Rechtes. 

Here. Rönig unterſuchet darauf, ob biel 
Akademie, Fraft eines erworbenen, eines von ei 
ner ausdrüchichen oder fitfhweigenden. Einſtim 


mung herſtammenden Rechtes in dem Beſihte ei 


gentheit, und beruft ſich auf die Geſete un 
incichtung der. bertinifchen AEademie 


niger Gerichtsbarkeit fey. Ex behauptet das Ge 


demie, wel 
ce am Anfange bes hroayten. Bandes ihrer ©e 
ſchichte beſindlich find. 


Nachdem er dieſes für feſt geſtelle, ziehet eı 


daraus den Schluß, daß die Glieder der Äkademi 


ihn ihrer Macht nicht unterwerfen, noch vor ih 


ren Richterſtuhl bringen, noch endlich als ihre 
Rechtsbeklagten haben behandeln koͤnnen. Ih— 


Unternehmen kann daher nicht anders, als wie eit 
frembes und vor den Kopf ftoßendes Pitragen vo 


| : einer gefährlichen Meuerung, welcher alle Gelehr 


ion fid) zu widerfegen nöthig Haben‘, angefehn wer 
Kr f diefem Grunde glaubet. Herr Rönfe 
Kerhtige geweſen zu ſeyn, fich des. Gerichtes de 
beriinifchen Alademie "zu ‚entziehen, und die wi 
ihn gethane Unternehniungen, als widerrechtlich 
mißbrauchliche, und ipfo, jüre nichtige unternch 
wungen anjuſehen. | 
Allein, ein aubers Verbrechen, welches He 
Böng der Alademie wae * a —— 


* Te 


68Geſchichte 

ſich endtidy, bey dem- Spruch dee Urtheils, 

als Richter zu ſiien. er 
Die übrigen Richter find nicht weniger ſchul⸗ 

“, big. Herr. König: ſchließet fie, ale In feine Ber 
klagungen ein. Nach gethaner Bezeugung, DaB. 
er fie ‚den einen: mehr, den audern weniger, 
„ehre und. hochachte, machet er ihnen den em- 
- „‚pfinblichften und für Richter erniebrigendften Bor» 
wurf. Es fehlte ihnen, fagt er, an. der gehö⸗ 
rigen Einſicht, um durch fich felbft und mit: 
Erkaͤnntniß der Sache in diefem Streite zu 
urtheilen. Die Herren, von Maupertuis und 
- Zuler, nimmt er allein aus; es ſey denn‘, füge 
. ex binzu, daß man ihnen durch einen Wider⸗ 
ſpruch einen. oder zwey unbekannte Serren 
‚“ Speculstiven, welche ihre Freunde find, zus 
‚ gefellen. wolle; Philoſophen, nach dem Bes’ 
ſchmack des jungen Derfaffers der ſeltſamen 


x. Schrift über das cogito, ergo ſum. 





Wenn die Frage nur blog auf die Aechtheit 
des Briefſtuͤckes angekommen wäre, hätten alle 
dieſe Herren Richter feyn Fönnen, als welche we⸗ 
ber vieler Einſicht, noch weitläuftiger Unterfuhuns 
„gen bedarf, welche, mit einem Worte, ein jeder, 
Der nur feine gefunde Vernunft hat, zu beurtäeilen. 
im Stande ift. —— . 
Fragt man den Herrn Koͤnig, woher er das 

- in feiner Abhandlung angeführte Briefſtuͤck bekom⸗ 
‘men babe? fo antwortet er, es fey aus einem 
Briefe des Herrn von Leibniz genommen. Will. 
man wiffen, von werner biefen ‘Brief Setomnen 


70. Bee 
ihre den Schläffen des. Herrn Euler gegebene Zas 
ſtimmung, merden fig gehalten, alg mit ihm die 
Entſcheidung gegeben zu haben, daß ber, Grund. 

.fag von der Bleinften Wirkung eine ſchoö— 

ne Entdeckung, eine reiche Quelle nüglichen und 
grändlicher Wahrheiten ſey, und daß die bon 

. . dem Herrn Ränig in feiner Abhandlung damis 
Der gemachten Einwuͤrſe, eitel unnüge, und gar 
feiner Aufmerffamfeit würdige Dinge feyn. Als 

:- fein, waren diefe Herren im Stande, über eine 
Sache zu, urtheilen, welche gänzlid; zur Metaphy⸗ 
+’ fiß, Geometrie und Dynamik gehöret? Sie müß 
“fen alle, fagt Herr Koͤnig, die Schlüffe des 
yverrn Euler wohl —3 — und die Kich» 
tigkeit feiner Solgen, nach der ganzen Araft 
der Werte, mit welchen fie ausgedrücheg 
“, find, deutlich eingefeben haben; fie muͤſſen, 
mit. einem Worte, wenigftens- ein gleiches 
Licht der’ Erkaͤnntniß gehabt haben, ' wie 
herr Euler, und fo im Stande gewefen feyn, 
ſeine Schlüffe mie denen Kinwürfen, wehbe 

"ein feinem Berichte zu beantworten geſucht 

hat, zu vergleichen, um bernach mit völliger 

Erkaͤnntniß deffen, fo in dem einftimmigen 

Schluß ihrer Berathſchlagung enthalten ift, eis 
ten Spruch zu thun. u 

Bey Qurchlaufung des Derzeichniffes biefer 

Richter findet Herr Koͤnig nicht mehr als einen, 

welcher mit Erfänntniß der Sache ein entſcheiden⸗ 

des Urtheil hätte geben Können, Und nech felbft 

meynet er, derſelbe Hätte nicht darunter feyn * 

J Ze || "ze 





! 
72 J 7 


ausfodert. Alle ſeine Zubereitungen ſind gemacht; 
er ift bereit eine; Schlacht zu liefern, und will 

‚durchaus den Streit durch Die Waffen entfcheiden. 
‚ ‚Er fürchtet ſich nicht vor der Menge; er: allein 
will wider alle Stand halten; Da ich öffentlich in 
. meiner ‚Ehre angegriffen. bin, fagt er, ‚warum 
ſollte ich mich. nicht verpeibigen? .\ 
. Men’ mdtire nefas, nec clam, nec cum fcrobe? 


Nusquam. > | 
Dieß tft die Beſchaffenheit bes berühmten 
Streits des Herrn Maupertuis und unfers Herrn 
Roͤnig. Wir haben noch ein und andere A 
merkung Hinzuzufügen. ion 
- 2) Das Werk, worinn er ſich näher wider 
den Hereh von Maupertuis und die berlinifche 
Akademie zu vertheibigen fich anheifhig gemacht; 
iſt wirklich unter feinen. nachgelaffenen Handſchrif⸗ 
fen vorgefunden worden, und mache ein ziemlich 
großes Buch aus, a a 
-2) Unter feinen damaligen Vertheidigern vers 
dienen eine beföndre Anmerkung, fein großer Freund, 
ber Herr Profeſſor iengelhard zu Groͤningen, 
nicht nur in einem dem Appel. 118. eingeruͤck⸗ 
ten Briefe, fondern auch in einer 1754. dertheidig« 
ten DHputation de lege parfimoniae *); Herr 
Wartin Westens, der marhematifhen Willen: 
fehaften Scheer bey Dem Achenaeo illuftri zu Ams 
fterdam, in feiner in bellänbifcher Sprache, von 
den Geſetze der Sparfamkeit 1733. an je | 
i 


*. Vergl. Reu Gel. Curop. x 3.93.94. 


der den hollänhifchen Bücherfaal. des Movembers 
1753. einen Extrakt der zwifchen dem Herrn 
von Maupertuis und dem Herrn König vorge, 
fallenen Streitigkeiten eingerüdet hat. Vieler 
ordern nicht zu gedenken. — 
| 3) Unter den Vertheidigern bes Herrn von 
Maupertuis ſey es uns genug, den-großen Nas. ' 


⁊ 


men eines Eulers zu nennen. Dieſer hat deſſeu 


Sache in verfchiebenen Echriften auf ſich genom-⸗ 
men, und ihn und die Akademie wider den Here 
Rönig vertheidiget: Dahin ‚gehören insbeſondre 
folgende der hiftoire de P academie royale des 
- Scienees & belles Iettres, ‚und (ber - mathematie 
ſchen Elaffe derfelben., eingeruͤckte Abhandlungen, 
nemlich, I. Harmunie entre les principes generaux 
de repos & de mouvement de Mr, DE MAUPER- 
TuiSs. P.166. II. Sur le principe de lamoindre . 
adion, 9.799. Il. Examen de la differtation 
de Mr. le ‚Profefleur Koenıc, inferee dans les 
ades de Leipfig pour le mois deMars 1751. p. 210. 
_W. Addition, worinnen vornehmlich des: Herrn 
Könige Defenfe de P Appel ſcharf unterſuchet 
wird. 9.240. V. Eflais d’ une demonftr:tion meta- 
phyſque du principe general de I’ equilibre. p. 246. 
4) Da von derjenigen Berfanmlüng der Aka⸗ 
bemie, worinn Herr Roͤnig verurtheilt worden, 
unter anbern falfchen und nachtheiligen Ausſtreu⸗ 
ungen, auch ‚vorgegeben worden, daß auch bie 
BE 2 2 Frem⸗ 
9 Bergl. ncua acla eaud. 1753. ©. 688, W 


+ 


des Herrn Sam Koͤnig. 73 
Sich gefteliten Schrift*), und ein Ungenannter, web 


. ! 


74 Befhichte 

Fremden, welche bey derfelben zugegen geweſen, 
das Lrtbeil ‚mit unterzeichnet haben follten, fo 
untertichtet der Herr Profeffor Cemm, “welcher 

damals zugegen gerefen, (und welcher "anıh den 
Heren von Mauperruis wider den Herrn: Mar⸗ 
tens vertheidiget' hat *) die Leichtgläubigen eines - 
beſſern **). Er fchreiber davon in feinen amoeni- 
zatibus acodemitis p. 96. 97. Tolgendes: Caeterum 
memini, cum iter facerem, literatos fübinde ex 
mie, qui eo tempore Berolini fuerim, duo judi- 
eium academiae de epiftola Leisnituı füspede 
promulgaretur, follicire quaetivifle, verumne. ef- 
Ser, quod & peregrini, quibus Conuentui inter- 
‚ effe indultum fuerit, judicio dio fubfcribere de- 
buerint? At ſtatum academiae ipfum hi mihi vi- 
debantur ignorare. Quod fi enim conventus 
celebramur, nomina praelentium connatantur, 
fine. deineeps erdinarii ſint ſocii, fine peregrini 
& ftudioram.. caufa Berolini commorantes, qui‘ 
finguli, Quotiescungue. veniam hanc petunt, au- 
. diendi & vifendi caufa admittuntur, . Vnde, fü 
academiae vilum fuerit, judicium aliquod publici 
faciendum Juris, decernere, nomina eorun, 
Qui tum ‚temporis cönuentui interfunt, feripto- 
ipfi foKjunguntur , quae quidem confuerudo tan- 
tum aheſt, ur cuiquam cteet molefliam, ur potius 
. peregrinis ipfis admodum fit, honorifice & un. 
- quam ſatis depraedicanda, 


©) ©, deffet amoenit. acad. faſe. I. p. 98. . 
+) Bergl. Men &l.Eur. xt 29. 831. . 


6... Mefihichte, 
Emeofl wuͤnſchte, abzumarten. Hiezu ſchlug bie 
Waſſerſucht in dee Bruſt, und eine Entzuͤndung 


in der Lunge, welche alle Hoffnung der Geneſung 

gänzlich. benahm. Sein Zuſtand ward nach unð 

eye: 
rt 

che er des Sommers zu feinem, behuftigenden Auf⸗ 

anlholt erwaͤhlt hatte, befand, nahmen feine Seibes- 


quaalen Deegeftalt I dag fie endlich, unerwartet 
‚ and ſchleunig in einer Vlertelſtunde, ben’ zıften- 


eibigen. Monats, feinem teben ein Ende mach⸗ 


1m Er farb unverehelicht in bee Stärke ſeiner 


u Jahre, und fein Verluſt warb von vielen Gelches 


. 


ten ſehr betrauert.! ' 
AAm noch etwas weniges von ſeiner Bemärher 


. art zu fagen, fo war fein größter Fehler ber Menfchs 
. Iighkeit, ber Jachzorn, welcher. feiner Geſundheit 


‚manchmal nachtheillg geweſen iſt, und (warum 


, $ollen wir. es nicht hinzufügen?) weicher auch die ' 


einzige Quelle feiner mit dem Herrn von Mau⸗ 


pertuis und der berlinifchen Akademie gebabten 


Verdrießlichkeiten und geführten Streitigkeiten ges 
wefen- iſt. Denn. eigentlich-rühren ſolche von. fol» 


-  genbem beglaubten Vorfall her, welcher ung audens 
laͤſſig von Berlin berichtet worden. 


Während feines Aufenthalts zu Berlin 1150, 
legte Herr Koͤnig fleißige Beſuche bey dem Herrn 
von Maupertuis ab. Eines Tages entſtand ein ' 
Wortwechſel unter ihnen über bie Erfindung des 


‚ealculi ransfcendentals. Der Here von Mau⸗ 


pertuis behauptete, Ceibnitʒ habe: auf. das in 
| | Enge⸗ 


| . 


/ 


F 


wä..Bsſſchichte · 


dem dfters nur auf einige AugenÖflce in Am, unde 


ließ niemals einige Racybegierde "hinter fih.. Fa,: - 
ee war ein fo großer Feind der Rachbegierde, dag er. 
es ſo weit von ſich ſeyn ließ, ſich an feinen Feinden zu 
rächen, Daß er fie vielmehr durch Wohlmollen zu ge⸗ 
winnen füchte: Es iſt leicht abzunehmen, wie fein- 
Betragen gegen feine Freunde beſchaffen gemefen, da 
ee, fidy gegen ſeine Feinde folcher Maaßen aufju- 
ren gewohnt war. Man fann ſich auf alle die⸗ 
- ‚jenigen, welche feine Freunde gemefen find, berufen 5: 
fie bezeugen alfe, niemals einen fo aufrichtigen Freund 
gefannt , niemals verloren zu haben. Sein Herz, 
welches "allen offen fand, Pannte feine Heucheley, 
fondern war ‚voll. von Aufrichtigfeit und Treue, 
Nie verfäumte er einige fich eräugende Gelegenheit 
‚ feinen Sreunden zu dienen, und war felbft mehr, 
‚anberer, als fein eigen- Öle, zu befördern beflifien. 
Doch in der Wahl der Freunde war er tangfam, 
und gönnte nur allein ſolchen feirie Sreundfchaft, 
- weiche ſich berfelben durch wefentliche Verdienſte 
wuͤtdig gemacht harten. Cs ift wahr, er fehlen 
Deswegen verſchiednen, welche ihn nicht haße kann⸗ 
ten, unfreundlich und ſelbſt hochmuͤthig zu ſeyn:? 


| ‚allein, wenn in der That jemand demüthig und 


von allem aufgeblafenen Wefen entfernt war ; ſo 
war er es. Seine Hochachtung fir andre mar nie 
eine Folge einer hohen Geburt, Ranges oder An- 
ſehens, ſondern allein einer an ihnen erkannten 
Tugend unb ˖ Gelehrſamkeit. Er trachtete nicht 
nach eigener Ehre, ſondern ſuchte ſeine Ehre darinn, 
daß er mit Caio begm Cicero ſagen konnte: baß 

| er 


30 Geſchichte 

aufgeweckt, und zimm Zweifeln und Unterſuchen er⸗ 
muntert wird. Hierauf erklaͤrt er ſich wider der mei⸗ 
ſten Alten Art zu philoſophiren, widet des Sokrates 
Fragen, des Plato unerwieſene Säge, ber neuen 
Akademiker eitele Ausforberungen und verwegene 
Beredſamkeit tiber alles zu reben und zu flveiten, 
und des Des Cartes Unwiſſenheit zu erklaͤren und,gu 
erweiſen. Er ruͤhmt die Vorzůge der geometriſchen 
Lehrart, die alle die Vortheile dev Gewißheit und 
Veberzeugung befißt ‚von weichen die Schulweiſen ſo 
eifrig gezankt, und von bem Zeichen der Wahrheit, 
wie Phormio vom Kriege, geſchwatzt haben. Eicero- 
erhält Hier eine Anmerfung, weit er die niathemas 
eifche Sehrart von der phllofophifchen getrennet wife 
fen wollen, Leibnitz aber wird wegen feiner wiche 
&gen Entdeckung gepriefen. Herr Roͤnig vermuthet 

faft,, er babe feine fruchtbare Erflärung der 
bieher vermifchten deurlichen und undeutlichen, hellen 
‚and dunkeln Begriffe, von der Optik entlehnet. 
Er bedauert und wundert ſich, wie es babe koͤnnen 
geſchehen, daß dieſer ſtarke Geiſt ſeine eigene große 
Erfindungen fo gering geſchaͤtzt, und —— 
heiterung unſerer Begriffe, als die Differenzialrech⸗ 
nung bloß auf einigen Seiten in ben actis eruditorum 
entworfen, deren umſtaͤndliche Abhandlung ihn noth⸗ 
wendig unmittelbar zum lebhafteſten Nachruhm 
haͤtte fuͤhren muͤſſen. Er preiſet deswegen ben 
Herrn von Woif, der die leibnitziſchen zerſtreuten 
Säge in einen Zuſammenhang und in ein Lehrge⸗ 
baͤude gebracht, and fie allenfalls ſelber würde erw 
funden haben, wenn Leibniz ihm nicht vorgegan⸗ 
.. j gen 


82rGeſchich·· 
latgen had een erwedt beben. Debi * 
bhoret zam Eyempel : | . 
"Merseire ſur la yeritable raifon ca defayt de 
H. regle de Carpan: dans le cas irredudible: 
‚ des Equations de troiſtme degr£. et. ‚de.fa bone; 
dans kes entres, in der hiſtoire de l achdemie, vos 
yale des Sciences er, belles lattres de Berlin, ı 749,2 
in ber mathematiſchen Claſſe, Num. a. Die Regeh 
des Tartalca, welche gemeiniglich den Cardan; 
zugeſchaiehen wird, dat Schwierigkeiten, weicher 
innerhalb zweyer Jahrhunderte verfchitbene große, 
Maͤnner, und- namentlich Wallu und leuten, 


ihe. ge 
—— —— 

—— — einen ehr maictelmaͤßigen Analvſten 
auf die A — haͤtten Seinen. koͤnnen/ 
Und dieß fucht er. In gegenwaͤrciger Abhandlung. zu, 
eweifro in welcher ey eine Reihe · an einander haͤn⸗ 
gender Säge, modurch die Schwierigkeit volllom 
mun ſoll gehoben werden, vorleget. Nouv. bibloc 
Goman. Toui. IX, Paul. p. 2494. Br 
Ne vpentro inertiae atıque grauitens, megitztiugeg ” 
cula prima in den:nonis allis erud. 2438. . 24 HR 

Theorematis - Cotefiani ‚deinonfiascio breuis.: ' 
CEbendaßalbit 70 BB-Te . 

ı. „De vninerlali. principin oeganibhii et. won; 
in vi vim reperto, deque nempı.inger,vim viuanıg 
ex actionem, vtriusqua meine, diſſettatiq. · Eben-⸗ 
dſ. 75% p- 125 * 135. a: ns at 
die oben: mehrerwähnte dem Herrn va J 
tuis Ks gemeſen⸗ Abhand m F 

nl erlin el: De * 


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enntennennemenennennee 


"Gr ſchichte 


deg Herrn = 


\ It Scans Saußuegen, 


der Geſchichte und: der Beredſamkeit ante 
u lichen Profefloc. w Hardazapf. u 


tr Sacvcheneyen gehört we Adebi derer. 
| .jenigen Gelehrten, „welche hee eigene. Saba, 
Ä gebäude. aufführen , und ‚weiche. ** in der ar 
lehrten Geſchichte in sine befonbers 
Sommen:. Das feine, wavon wir 
vers. caben merhen, batrifft bie Ent —* 
ofen Reschenbeiten — *** de fe 


bee hei 
pr nb-Ren ——— 8 
aber. nie bat ſtehet andern 
bloßer Deſ —— a 2 Des S 
als des Tadels Secug, wein ef 
Aa MWennung —— — und 



























geftveulich vorszägt: - 





lc," unnferen: —— u, Vi @efihiäeg 
biefes Wolehrten von: feiner. Bebunt anjufangen-, ſa 
AG: den: röten Jenner 1698. zu Stumcbtrupp; einan 
ans dreyen Möyerhöfen beftehenden Orte im lippe 
dermoldiſchen er Benennung, auftdueſe — 


, - 

\ no. 4 . 
* a — * r F -_ 
. ” . 
‚r 2 were ® ..9% . von g: un [u 
—W en e Pr . » - 3 


—— — —— Kibztanher ned 
meohludd, wieder nach, Harderupk Bibd,. und: log | i 
daſelbſt, wie varher, unter. gemeldeten — Eä 
vden wiſſeaſcaften Fleißſg ob; „außen, deß er 
mehro Dein Vorleſungen des Eorne elius Sieben 
wveicher an die Stelle Det: nach Frauecker berufeuee " 
A ) gefornmen war, auch beachnete.. .x- FF 

duͤnkee, daß er nicht bald genug.in ee." 

8 — ** muͤrde ließ:er ſub den Ihuwe * 
den 6. Metz. 1724 gethanen Antrag. Des Prorecteracc fi 
ga Culenborg gefallen; von wanden er beneick 
. Ben: 7 Ram tes folgenden Jahtęs 1725, um-gleiheg * 
Amt zu bekleiden, ach Middelburg in Seeland zuge 
Alrin da Im bie duft. daſelbſt zu ſchwer und feinem 
Gefundheit nochtheilig zu ſeyn ſchien, ſo holete en 
dem Mitfe, wodurch dns das Rectorat zu-fharlingee: Ya 
ie, Frießland aufgetragen: wurde, ab; kam daſelbſt 

Ren. 9.Bept. 1720 an. Mia er entiich allhier en tab; 

ſcehieres. und anhaltenbes Fieber bilanr, naher. Tai 

wiederant, nicht ſowahl Der mehrern Eitkuͤnfte * np 

Ber, ala um bie Luft zu verändern, bus Ruf. als: vr 

Hrctiy. zu Tiel in Geldern nicht. uuwiliig»en, und: ba 

begabſach den iſten Non, 1728 an.:biefen Orts Kr 
YUntyamehı ‚hier ſtand er nicht länger, ald ennan zween ton 
- Yahke , indem er den nn Det. 1730 an · des oben ges. Kap, 
nannten Sieben Stille zum * or. Dar lea Di 





Ka * Seambet zu erwähhe, ık 
nn. * 
Man Bann von chm nachſehen des hahenen Wake Rap 


—— xpfeffarumm, qui Franeckecae doruemm. |; 6 
ps» Er Bar 1723. N, 
ä | u 


. > . - 
* 
“ - \ ’ . L} * 
iD... ZEN 
” . ‘ »s  ı ° 
or . “ “ 2* .“ .. v 


“ gengmseres, Graesi et Latini 


eweodantor. illu 

Arancur, Harderxwyk, * Oetap, 189 ©. * 
Die Zuſchrift an den Herrn Water, und eine Eurzs 
Borrade. Im verwichenen Jahre iſt er Docg 
Ber Rochte geworden, nachdem er theſes juridacag 
pi varis juris capita vertheidigt hatte; in weichen 
u ar < andera etwas Dom jure Papiriano, worfommf, 
worüber er ein beſonderes Werichen, fo er fertig 
Bat... —— — ſich am ieh machet, 
re de ig ucretius — 
m Herrn Vaters lateiniſch 
ſchrift von dem Urforunge und der Kindy 
it des Hercules in einer ſchoͤnen ˖ hollaͤndiſchez 
Ueberſetzung in. den Druck gehen laſſen. Der dritte 
Conrad Dieterich, iſt gleichfalls den Wiſſenſchaf 

tan gewidmet. Die Tochter, mit Marie 
yereiniges mis ſchoͤnen Naturgaben bes: Leibeo den 
Reiz ihrem Geſchlechte anſtaͤndiger Sicten. 


Wir kornmen nun zu den Schriften unſers Gau 
fehrten , und machen billig von bem Hauptwerke 
deſſelben den Anfang. 


Er ließ naͤmlich 1743 in den Drud gehen: 
Theologia mythica , fie de origine Tartari et 
Elyſũ libri quinquie. Harderwyk, 1743. groß Octav 
768 S. ohne bie au und einem vollſtaͤndigen 
Regiſter. Zehn Nahe hernach, 2753 iſt eine neye 
Ausgabe dieſes Buches zu Haag erfchienen, doch 
mit Peiner andern ‘Berändgrung, als des Namens 
. bes Buchfuͤhrers und ber Vvorrede · Er bemühet 
Kb, Darin zu rn daß dig Götter und * 


._ 


\ 


od DB. J Beſchichte 
Die. beſtandige Sewohnheir gewefen Die tehrende 
Religion in Sprüchen, Raten, "Steiff va 
Erxzaͤhlungen vorjtsagen. d Haren Die ib 
ſo thaten die Heiden. - —— * daB ſie ut 
ineſer Haͤnden ohte andere Geftalt⸗gewonnen. TH 
iſt nicht weniger anzumerken, daß: kaum hunder 
able mach br Eimofluch verfloſſen, als die Ab 
‚bereits: Die Oberhand genommen /hatke 
Selb: Hau Gaſchlecht Hebers und Abraham 
Dichere andern: Bötteen , "nach Joſ. 24, * 
A es er baß m einer ſo — 
tdie Unwiſſenheit fo groß gewoeden ſey, 
san ſollte geglaubet haben, N Sehne Mr Mond, Steck 
Bäume, Steine, Baker, : Erde,ſo man andere 
em: eibft Göcer? Muß man ige vlelmehr ala. 
ben, daß bie Geſchoͤpfe ſo: verehtet wurden; ald 
Die Bilder bes göntichen, des Erköfers, des Heilig 
Gelftes,, u. f. w. ängefehen werben? Dieß MM die 
Meyrung des Haren Struchtmeyrr inber Vortede. 
FZaufeige derſelben gehet ei: nun in den Werfe ſelbſi 
wciſt die ganze Börterlehre, ſowohl die Fabeln ſelbſt, 
als⸗ uuch bie Heiligen —— und Gebräuche 
bes. Goͤtzendienſtes, burch. So findet er, zum 
Erempel, Epwen der Lehre von der Dieyeinigfeie 
darinn, baß die Helden die Jahl Drey für heflig 
and ben Götter angenehm und geziemend gehalten, 
in ben drey Ödrtern, Sjupiter, Neßtunus und Pinto! 
‚ Ja’ ben. drey: höfkifchen hlichtern⸗ 7 eaeus, Rhoba⸗ 
mantus mb Minos, und vielen andern Dleyaglen. 
Spuren ber Erfänutnif vdn Chriſto, entdecket er 
Geben Apolle, Boochus, Hucules Minos Mer 
Zu curius, 









- fationarium'tempetum in cne:beſſere Form · geil 
fin, oder vlelmehr gänzikh umgeſchmolzen 
fen fehönes - Compendium hiflorise uniuerfalis; 
»}50, 1753 und 1755 —— daraus“ 


wacht haͤtte. Sleichwohl Yar-er: den: Derfäg, « 


oder andres Stk näher zu wlan, wenn ff 
Gott noch eine Belang das Leben erhalten mödı 
wiccht gänztich fahren laſſen. Indeſſen Heß :er: 
damals bey Der Arbeit bewenden, und begab A 
aufs neue an das Studium miyeliologicum, weld) 
ihnmn aflerbitigs von großen: Gerichte -u.. 6 
Außerſten Angelegenheit zu ſeyn feine. Dabur 
namlich glaubet er, daß ein ſehr großer Thei U 
Alterchümer ‚ welcher noch in bee di 2, 
wi eingehäffe lieget, an das LUcht gebracht werte 
daß die geehrte Welt’von dem ſchaͤndlchen Ir 
tdnme befrenet werde, als ob die Menſchen gu dr 
älteften Zeiten, ich weis wicht mas für Kloͤher us 
umd Bloͤcker, gewefen feyn, welche folche Lehren un 
. Eryäßlungen von Gott und von ber Retigion .erbid 
. it und angenommen hätten, die weit abgeſchmac 
ter, als alle altoättelfihe Thorheiten *) find; da 
ferner von Gort, wenn man fo reden darf, die grof 
Ba und Unbilligkeit abgewaͤlzet werde, nach we 
man dafuͤr haͤlt, daß er die Vorfahren der He 
ae Hakan einige Beſtrahlung des Lichtes des Eda 
y nach ihrer Weile und nad den Trieben bi 
bene Notar, habe Dahn leben ——— b 
—* lches nothwendig daraus folgen mußte, bei ' 
1 


51 Tim. dr. ꝛ2) pſalni⸗07, 20. — 


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= .0‘ .. ‚ 4* 4 * nd} u * 
7 25 W r 
NR FIBERU 
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bvom Hereules gii enffären vorgenommen ;' reich 
- bie Griechen, nach feinte Meynung, beynahe! al 

| föfie von Ehriſto, bem-Erföfer der-Welt, verno 
then hätten, prgefehrieben haben. "Zu dem Ef 
But er ein Buch von dem Urfprumge und’ der-in 

t diefes Oottes · in lateiniſcher Sprache aufl 
VDaffelbe Bat ſein zweyter Sohn, Hr⸗Per 

| ucretius Struchtmeyer, aus ber lareintpt 
RFandſchrifk in Bas Niederbeutſche aͤberſetze wi 
“da After Mitte des Jahres 757. under ote 
den Titel aus der Preſſe geforhnien: De Auan 
:  Beeldige Hercules. -OfVerharkleling over de G 
Böorte en Kindsſheit van «lien Afgod: warb. 

. ont word, dat al wat daarvan verhasit word; A 
Aumen is nit de oude Overleveringe var Cheit⸗ 

* Mitsgäders eene Verdediging van de’ Uxtlegging 
der Heidenfche Godgeleercheit regen ‘dr: gieeh« 
Leipzigers ; in een Aanliangſel over Melbeger& 
Aalante, Harderwykr737 Quark. 214 G. vh 
Borrede und Regiſter, eine auf dem ARMUT 
meidete Tueede "Toekift,' öf Verhandaſ ol 
Adæon, overgeſet door K. Di 8. (d. E con 
Pier. Stiutirineyed,) nittgerechhät: "DH 
Buche foll ehefter Tagen eine don eben dieſen 
An Sohne dis Hrn. Profeflors' dus bern: "tab 
fen überfeßte Abhandlung von der Jugend] 
den Lebungen und von den Sitten des Ha 
folgen. Auch hat er ſchon die whlf "Arbeiter, 
Ihn Euryſtheus auferiegt, -imgleichen feine uͤbrig 
Bornehmften‘ Taten, auf gieiche SABefe-atrsgench 
er, zum Wehdle fertig bey ſich · l Rgen. Vor 









4 


N —*? 
* die Gelben mi. ben Hebraͤern gemein: 
abf: Haben, von Noah und der erſten De 
lammen. 4. Bon denheiligen Perfonen, wei 
reits vor Mofa angenrberer — I Tu" 
ven en * 6. Von —— ir 
Igen Zeiten vor den 
ichkeiten und Verrichtungen vor Moſe. 8. X 
Hott dadurch dasjenige, fo es — 
zatte, zu erkennen gegeben. 9. Daß die Hei 
ben diefaiben —— burch-ihee Erdichaung 

a: Schotten, fo fe in ſoaͤteren Zeiten * 
* Gehirne —— , and dei. 
—5 beauget haben. 10. Vou der 

vie Heiden unzaͤhlbare Goͤtter, von v 

* Mater, Range, Mache und —5* — 
rdichtet haben. 11. Warum bie Heiden ihre K 
tige und andere Menſchen, fo wirklich da. gewef 

Ind, Thiere, ja ſeibſt lebloſe Dinge, als Bittere 
—* . Die zweyte Abhandlung dieſes 
⏑ — 

oder f 

her‘, ob er ein alter Weleweiſer, —— 
der König mig genen fen?: Ob alles; eo von 


verrichten. 
—* und feine Tharen fer — 
en? Ob der griechifche Hereules aus dem 
hen Joſua ober Simſon ſey erbichter 
Perfer ihren Goctesdienſt 




















98 "oo 
oo. Das arbre Buch, ſo wie oben: een 
haben, von dem Urſprunge unð der 


fee Mbgottes,beteht au funfgefn Rapiten. 1-8 
| „Jupiter, dem vorg —— here. Be 





- * bie — des erde. benz | 
Die Bedeutung der Alcmaͤna if weh, her 
fie zue. Probe herfegen. Sie iſt das Votk Gi 
* welches Chriſtum aus dem Worte u 
Verheißungen Gottes in ſeinem Bembt 
empfangen, hernach ——— und der YO 
ekamnt gemacht und —— 
Weiſe, wie in der —— 
is, Rap. ı2,.1: unter. der 
—— das — ſo den Seli 
vorgebracht hat, vor et wird, nd 
"Rusin demsEvangelio chemie, Kap 36,20, 
feine Juͤnger einer gebährenben Frau vergl 
chet, und fich felbft einem Rinde, welches 
 gebähren. 4. Ben der Grade und dem dan 
wo Hercules gebohren worden, 5. Bon Amp 
ion Kriege mit Prerelag, von dem golden He 
Biefes Iegiern,, feinem Schifaie und der. Rufe 
fung deſſelben. 6. Bon dem Beſuche Jupit⸗ 
Ben er unter Amphytrions Geſtalt bey Alem⸗ 
abgelegt, und ben breyen Mächten, die er, ben 
aules zu ergeugen, angebracht bat. 7. Dom’ Ir 
eles, befien Bruber. 8. * bern mycaͤniſd 
Koͤnige, Eirrſthens welcher, durch Zuthun 
Götedun Su de er nur — * Monate al n 


Ei 


. 


v % . ur “ ” 
400 . Ze Bi FE Bu 7* 
ren soo 


daß Actkon ‚oder.hie judeſcben Lehrer, d 


2 | er 
Wiſſerhat wegen, ‚welche fie an Diang, ode 


der — bes neiun Teſtaments, augübe 
würden, von ihnen..eigenen Hunden oͤbe 
Nachfolgern follten.zeruiffen werden, daß fi 
aber, wenn dieſes wurde geſchehen ſeyn, m 
Todtenopfern verehret, das iſt, ihnen in Du 


Vieſen, und fie: dadusch.getröfter werden 


gleichwie die Orchomeni Acsons Schatte 

Da der Herr Profeſſor eben Damit inngi 
ar angefuͤhrten P: Or CMERTarıım, 

pqua ada erudisgram:, daß · feine‘ — 





ſelbſt recenſitet worden, denen gelehrten Herren 


. oenfenten .aber nicht gefallen habe; 4heis, weil 
feine Meynung von, bem Urfprunge einer fo großq 
Erkaͤnntniß unferer heiligften Geheimniſſe unter de 
Heiden nicht vecht gefaßt hatten; cheils, teil aud 
fie noch mit der übrigen Weit bie iGo in ber Meg 
sung ſtehen, als ob dem ‚Noah felbit und hen Pre 
pbheten der Damaligen Zeiten bie Sehren von Chrifl 
and den Scidfalen ber Kirche nicht, fo bekanr 
geweſen ſeyn, als der Herr Verfaſſer in feiner Mi 
thologie fie darinn erfahren und gelehrt anfieher 
Er hielt es deswegen für rashfam, die Erinnerun 
gen, ſo ſie gemacht hatten, zu beleuchten und zu wi 
berlegen, und dazu hat er eine Vorrede von bre 
Bogen vor dem Zinnebeeldigen Hercules gemibmel 
Ans fälle eine ‚ngıe Grüge des Megehaud⸗ de 
Fr, ur 121 


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4. . 6 , —8 
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102 -: * .. nd LU Ze 
x .e. x . - 2 
—F ‚vo S " #: ® . Pan Zu . . * 
8Ñ —WGB ® . . 


Yılk erinnern wie uns, irpenbumn gefunten 
babe, baß — ‚Ser Mühelm Gerd 
, aus ber Grafſchaft Lippe, unt: 
ine Borfige eine. akademiſche ang + r 
vocabulo reipuhlicne vercheidiget Babes 


595 Has lateiniſche Werk vom Hercules, welch 
J er noch bey ſich liegen Bat, das —* feher werd 
koͤnnen wir ee fagen. Sieher bat er feinen Ye 
Ieger nach feinem Wunſche dazu bekommien för 
In Solland kann mar rechnen, daß reale 
dert Bücher und Schriften it ber M er 
 degen ein lateiniſches von einiger Erde dasLiet 
fehen; und manche Verleger nehmen dat Ten 
Koteinifchen Buͤcher mehr An, oder fr 
— wenigſtens ſehr davort. er 
Außerdem aber hat ber Kr. —— 
fertig —* — faedere vltraie dino⸗ 
bisher Urſochen halber nach guuͤckge 
Gatten hat. Der Innhalt iſt von feldyer dr yai 
eine vorlaͤufige Nachricht, bie wir zu ereheilen im 
Stande find, ‚nicht unangenchm fan. Bann, 
zeigee darinn, daß der bereits alte Streit der 
üciſten über bie vereinigten Niederlande, o6.d 
felben durch ihren zu Utrecht aufgerichteten 
eine oder ſieben und mehrere RNepubliken ausmachen; 
Emgleidpen, ob fraft biefes Werbinbiräfes —— 
Staaten des | 












% 





AFſiorialrach, —2* *8 


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Ä nesuetnnse inne“ 


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Gcecſchichte 


des Herrn 


P | — Wihelm zus 


berder Machen Dortors uud auberorbendhen © 
BProfeſero, 


4 


J der risk sroßßrifannifchen und, serie, 
“ been en Gefellchaften zu Böttingen und Hel 


Geſell On Ä 
il, u Si a ben 


e F den 2ten November 1726, au Tiklnge 
hren. Sein noch lebender Beter-ifi 





Ser. — Taſinger, 8. 8. Them 


kogiae Doctor, Hechfuͤrſti.. würsembergifir. Eon 


7 





ralſaperintendent, Praͤlat bes Ki 


. . ab ainer loͤblichen · Landſchaft in — 
glied, auch der tuͤbingiſchen Univerſitaͤt 
| Gain gleichfalls noch — ehende Srau Mutter, 





bara, iſt «ine Tochter des’ berühmten 
Hochſtetters 


| Gpttesgelehrien ‚ Andreas Adam 


. Den Grund feiner Studien legte er zu 


Stuttgari 
und ‚Subwigsburg, in Dem Haufe feines Vaters 


u weldyer damals bie Stelle eines Hofpredigers be. 


ficken, und hatte anfaͤnglich ben Profeflorem 
Sranal 


q 4. 


108°: 
Harn D. Smalkalder über. bie Tnfticntiones "Wil 
das JusCanonicum, und den Herri D. Hofmaun 

‘ Üben das Staats: und Lehnrecht leſen, vertheidig 
auch unter gemelbetem Herrn D. Harpprecht Da 
Exercitium dispatatorium circulare tertiume 
dmni jurisprudentiae parte miſcellas theſes del 


2 bans öffentlich," und übte fich: gleichfals  priuzci 


din Difputiiem, unter der Direction bes nunmehri 
- gen’ Seeretarft ber cübingifihen Aniperfirde, Syke 


nf. N ' 
re Ms er auf: diefe Weite in Bas ſechſte Jahr de 
‚nen Studien auf gedachter Hohen Echule obgelt 
gen, wurbe er im Jahr 1749..]. V. Licentiarus 
und vertheidigte unter dem Harpprechtiſchen Borfti 
bſeruationes de ‘eo, qui extremam volumtareti 
in alterius dispofitionem conmmittit, fiue ad Inno 
eentii IL P. R. Cap. XIII. X. de tea. Se tilt 
vol. Und da er gleich hernach Yon des regierendei 
Herrn Herzogs zu Würtemberg Hochfürft. Durchi 
mit Reiſegeldern gnaͤdigſt bedacht worden, trat ei 
im gedachten Jahr 1749. wirklich eine gelehrt 
Reife a, umd begab ſich Aber Durtach, Carte 
rue und hr nr woſelbſt « 
bie dafigen mten Lehrer, Scherz, Schoͤpflin 
Silberrad und Bäler, kennen lernte. Bon de 
gleng er durch das Elſaß, uͤber Speyer, Mann 
und Darmſtadt nach Frankfurt am Mayn 
efahe daſelbſt die guͤldene Bulle, machte auch, 
aus Gelegenheit der damaligen Meſſe, anſehnlich 
Bekanntſchaften, imd gieng hierauf nach Wetlar 
kim fh: daſelbſt Im: dem Reichs · Eammet ger ichs 





No ‘ \ 


j Über Crfart nach Liptig, an welchem See We 
einige Zeit aufhielte, und niche nur bie nk 
.. popfnifcye Herrſchaften, welche unter einem Eh 
- Bufammenfluß von Fremden die Mefle dern 
abe, fonbern auch die Vorleſungen, ‚fo die * 
ben Profefferes- Barth, Plan und 
in hoͤchſter Anweſenheit dee Churprinzen und ” 
Churptinzeffinn von Sachſen koͤnigl. —— 
der Univerſitaͤtsbibliochek hielten, mit anhört 
die beruͤhmten Männer, Wafcov, —— 
Rivinus, Siegel Chriſt, Goteſched Ihe 
and andere, Pennen lernte. ee 
1... Madden er fen die dafige Uniurfitärd - ul 
| Branbibttergefen g efepen, und von ba amd’ ÜR 
Friedrichsunverſi che zu Halle gleichfalls! hefucht 
und den Freyherrn von Wolf, die Herren Brofe| 
BRnorr/ Conrath, König und LYeiel 
:Madt geſprochen, wählte er bie jenaiſche Unſter 
—FX feinem —— ofebft er acht BE 
w ben Sem K eh D. — Fi 


tmar, 4, Brake“ Denen jüngern 3 
ten Walchen, und andern Lehrern diefer hoh 
Schule, mit beſonderer Gewogenheit aufgenommb 
wurde, ſondern auch den ausnehmenden Vorthe 
bat, A ermeldtem Seren Hofrath Büder 

it feines Aufenthalts zu ſpeiſen, ‚und dei 
alten Mengang diefes vorefihen Mannes 8 


8 auch mehr und hr kade 
mehr und mehr zu einem a 
mitchen a 







vorhiherenen, hielt er in en 
orle 


2. © 
nach wieder durch, und hatte Sie wink 
legenheit, felbigen mit wichtigen 'Zufägen zu ver 
| wiehren, Weil feine Geſundheit zu wanken fchies 
begab er ſich nah Schwalbach, und bediente (4 


yes Dafigen Gefundbrunnens, hatte auch bey dog 


großen Zuſammenfluß von Kremben Gttegenbeh 
große. und nügliche Bekänntfchaften gu macher 

‚ Bald bernach verließ er Wetzlar zum zideg — 
und gieng über Giefſen, Marburg und 


Göttingen, "wo er bey: feinem Bruder‘, m 


werberp aus. England zurüdtgebemmmä: pur ‚am 


Bu #6 dafelbit :aufbieite,; ee’ Seistang werblich‘, ma 


vi die berühmten Männer Fa hehen She 
' osheim, Feuerlin HGeumann; Opeorni 
‚ Böhmer, Wihr/ a 
rer, D Örter, aller, Segner, Zhrenbel, Gemeꝛ 
vHollmann, und andere Kennen lernte 
* geb Umgang, als. bis jche 
womit "biele Univerſut pranget, * 
on. Göttingen, wa er ink 
* der Abademie * ——7 


— en Gew 


— ernigen ner —S— Geheimenrä 

er nicht nur e —X 
WMoͤnchhauſen aufwerset bie —* 
dieſe⸗ Mäcenaten mehe .genug bewundern konnte 













aufwartete, und 


| Den auch; uterflenlihe. Biegen Feutug 











—* wei ba te an — 


ten 


x . * u +. .r 
4. — 


ſehnbch⸗en Mitegliedern di 

| I Sreberren von ed Mo und von FR 
einen fre Zutritt und pernittelft einiger Herre 
ofrathsagenten, bekam ex vlcict, (0 & 

Ä — zu ſehen. 
eit aber genoß er von "him damaf 
RE ſabß irenden —2 wuͤrtembergiſche 
\ Herrn Geheimenrath von Faber, viel 
uind ausneßmenbe Sunftbegeugungen, ‚und als € 
Bon da aus nach. Regenſpurg fam, wurde er vor 
dem Hoechfuͤrſtl. wuͤrtembergiſchen und bahreuthi 
Ken Meichstägsgefanbteh, "Seren Geheimenrat! 
Baron Rochkirch, gleichmaͤßig wohl aufgenommen 









| - erhielt auch durch fein gätiges Borwort Gelegen 


heit, mit denen meiſten Hochanfehn ihr Herren 
Sefandten bekannt zu marden, und / ſich in Reichs 
tagSfachen. a Huerauf gieng ex nach (Eu 
„ lernte die Herren Proſeſſores Aush, pie 
ER R imanıı, Gonne, Schierſchmid un! 
kennen, und, nie ee ben * 
—8 gefehen, gud auch unterſchiedlichen be 
daſigen Herren Miniſters 'aufgermarser, begab 
ch über Nuͤrnberg nach Alorf, me 25 mit Dane 
Profefloribus Deinlin Houmann wohl 
- Wefannefchaft. machte, und. feinen Bruder, de 
von Berlin kam, erwartete, mis welchem er ſodan 
zu feinen geliehteften Eltern mach, Stuttgard reif, 
und alfo feine viejährige geehrte Reife, m 





7 eben gehabten Enpiwed, fid) die Sehrart 


m ern u Den nd ber Didi Reich 


PER 77 





⸗ 


J | 9) Oratio wareerali⸗ 


us Geſdiheede⸗ Sin, 5 ®. —* 
Seina bisherige Schriiun find: le: 


Ä » Diſputatio de fupfema- m ‚Imperio, —* 


urisdichone. - "Tübing. 1753-4... 
a): —— Jurisprudestide sumesalis, ib 
14 4 3 van 
augniralis de praerogatiuis sliae Eber 
- hardinae. aPrincipibus Würtembergiae conceffis 
& a Serenillimo Duce Carlo audis, d. 27. Jul 
3753». Tecitata, ibid. 1754 7 . 


N Diflertatio de.fupgema in Imperip Romano- 
‚Germanico Jurisdidtione tempore . interregni. 
Bid. 1758. . 

2 vðeleaa Juris Cametalis ad ilafrandes kupplen. 
.. dasque ĩnſtitutiones Jurisprudentiae: Carieralis 
. edien. ibid. 1756... 84: nelintchalb Bogen. . 


ie eigen diefelßen: ME, ‚bios dem Titel nach 
an, da in verſchiedenen gelehrten Zeltungen Der 
E— besfelben mit derbientem Sobe een it zu 


> ©. 
- 


2 * Der sten Ian us. 
. 2 


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ng BE Geſchichte D — 

lcheſameit uad Verdlenſte des Herrn Pwofeſſors, 
weichen ich perſoͤnlich zu kennen die Ehre habe, 
Herr Johann Philipp Lorenʒ Wichof 
. ward 1725 am iſten Junius in Duisburg gebohren. 
‚Er iſt der zweyte Sohn des dortigen beruͤhmten 
n Nrofeſſors Withof. Seine kindiſchen Jahre 


leefen? ohne Gefahren und ohne Ungluͤck zu Ende: 


Sie verdienen darum Feine. umſtaͤndliche Nach. 
richt. Denn Unglüd und Gluͤck find.nur Die gwo 
. einzigen Begebenheiten, wodurch die Jahre ber Kind- 
‚heit anmerklich werhen.. Ein unfehägkares Glück 
- für Ihn war Die. ungemeine Vorforge feiner: Frau 
Mutter, bie Darum anmerflich iſt, well fie wenig 
in der Welt ihres gleichen hat... © — 
Nachdem ſchickten ihn feine Eltern in Bas 


| 0 ige lateiniſche GOymnaſium. —— —— 


recht gute Privatunterweiſungen. Das vornehinſte 


ber hielte ſich ſein Here Water ſelber vor, Dies 


ſer widmete ihm, da er zwölf Yahe erreicht hatte, 
und feinem aͤltern Bruder, dem nachherigen Herrn 
Seheimenrath von Withof, täglidy etliche koſt⸗ 
hare Stunden, worinn die lateiniſche Sprache das. 
Hauntwerk war. -Zu deren Erleichterung wurden 
verſchiedene angenehme Wege eingefchlägen, und 
me gruͤndliche Kenutniß ber wahren toͤmiſchen 
SGdxrache war die Abſicht. J 
Au erdem hielte der Herr Profeſſor bei gan⸗ 


gen Fruͤbliag, Sommer und Herbſt mit dieſen beg« 
den Soͤhnen alle Borken zweymal einen Spagier- 


ng 


\- 


= Ben Dieb 


- . Sm: Jaſe ırjo-Sem © auf bie Dotige of 
Ehale..: - Die drey erſten Jahre wurben. lediglic 
"Sof bie Iateinichen und: geiehikhen. (pönen alle 
— chaften, auf Die Meſchichte, ‚bie roͤmiſchen Alt 
uͤmer und aufdie — verwandt· 





mweisheit befam er won dortigen n Seren Profeiio 
———— ben * ſoleaiſhe 


USE fehrieb in dieſer dt eine age m 
—* de Palladio, defſen wahren Be An 
. ‚Haren: Werth “ aus ————— 
J delicete md daduch die ſonſt fo verwotrene l * 
von den“ Penaten und yon den Laribub. "Hole Wi 
bie — ber Deorum patriorum ba Nema 
bi der —æ u u. d. gi Meelſt aha 
und fihönes Licht feßte, Es iſt aber dieſt Diffet 
ration nächt im Druck erfchienen : " Miet denn 
wshl mehrmals zu ſagen pflegte , er Patte ein 
| grüßen chieb zum genen, als zum Sehreh. 


dilai lange hernach verfertigte er eine größten 
— ———— übe de fe 
u 08, unſfzehnten 
—* der Metamorphoſen; wobey * viel, 
uſtoriſche und critiſche Anmerkungen vorfamen 
ie „die Srüchte feiner. Beleſenheit in. den alter 
Bdrifielern waren. Däs Dontaliie betund 
gie ichſe — aus einen Erfobrneen 


Ale h 


4 
a 


122... Geſthichte 


des Manns waren die nahen Foigen Din 6 


lühen Beginnens, die er jedoch, nachdem Ihm ans 


"beeweirige Mistel zu wies Haffen, mit Opiaten none . 


allemal beräubte, aber nicht hobe · Ce verminderte 
wohl nad) gerade biefes Machtfägen- wieder; wiewohl 
"och I * er bis 1794 wie, als auf Reife, übe) 
. wohl aber unter fünf Stunden, ſchlief. | 
In —* folgenden Jahren erlernete er Die Ana⸗ 
eomie, Rröuterießee und gie nach Anleitung 
‚des, in diefen Wiſſenſchaften 32* beleſenen 
und erfahrnen, Herrn Profeſſors ‚> ber 
eheden auf bein berliniſchen Theatro —— —— 
Profe&tor geweſen, und den botaniſchen Garten. in 
‚Duisburg zu etwas mehr, als einem bloßen Blumen» 
garten, zu machen anfing. Der. Herr Withof 
wuͤrde demſelben Durch nachherige Herbeyſchaffung 


"noch fehlender auslaͤndiſcher Saamen nicht allein, 


ſondern auch der. Hewaͤchſe felbfkt, ſernerhin, fo, role 
er angefangen, behülflich neblichen fen; woferne 
diefer Anfang burch feinen Abzug nicht unterbrochen 
worden woͤre. Die Pathologie nebſt Denen: Kahl 
gehoͤrigen Wiſſenſchaften, die Chimie und’ Praktik; 
fo wie auch bie völlige Srlänntniß ber Phyſiblogie 
und der Mareria Medics, bewitkte er unter ber trefl- 
: Heben Anfuͤhrung des Heren Profeffors Leidenfroft, 
eines Matines von einem fehe feinen Wiße und 
-- einer ſehr ſtarken Beurthelungskraft. Bon Seren 
AIAmmermann/ dem er fonft ſehe viel Gutes in 
Keuntniß der Medtenmirrten, bie biefer — auf 
eine vorzügliche Weiſe Sefah, , erhtelte, 
ed den ia ber. er pre ſo wegen — * 





24. Milli... .. 
relchend Fey: Man traͤfe daher vortrefläche Gelehrte 
in, bie’ fehr ſchlechte Profeffares abgeben ; fü wie 
iman, irn: Gegeniehl ehe gute Profeffores ** 
Die außer ihren Biertefungen ſchlechte Oelehtte find: 
Kr hat · daher dieſe Art durch Sehren zus letnen, 

„auch in ben folgenden Jahte⸗ beybehalten. 

.Sein. ſchickte ihn darauf nach uicrecht, 
ar hieite fich daſelbſt den Sommer über auf. "Dee 
Herr Chriſt. Bernb, Albinus), ver kurz hernach 
in die dortige Regierung kam, — damals nebfl 
den Herren von Wachendgrf und Oſter 
Schacht . bie. mebicinifche Facufiät,. Ungeachtet 

er aber außer. ihren gründlichen und ausfüdrtichen 
Vorleſungen, die durchgehends auf den holloaͤndiſchen 

Umiverſitaͤten mehr auf das Gruͤndliche, als das 
Einnehmende, gehen, aus ihren Privarbefucen 

verfchiebenes zu erlernen Gelegenheit fande; fo blieb 
er doch bey feinem genommenen Borfaß, von da ſich 
nach Leiden zu: — Alles gefiel Hm in vuitreche 
recht gut,nur die bittren —— ! nicht No 
damals gegen ven Here Profeffor Wöicding:, der 

von Hamm in der weſtphaͤliſchen Grafſchaft Mark 

gebuͤrtig, und ein — Mann war, mit | 

ſolchem Eifer getrieben wurden, daß diefer ſich 

darüber in wenigen Monaten zu tode-gränte; "Ge 
hat wohl pflegen · zu ſagen, baß es ihm mehrmales 
wiederfahren fey  wann.er nachdem von Amſterdam, 
ober teiden noch. Llitrecht serie, daß ihm bey. 





Austrict aus.ber fo genannten Treffchente eine ge⸗ 


wiffe 3 luft entgegen geſchlagen fen, ohne 
daß eben damals einige merkliche Verdaderung in 


te ber 
. tk . 


\ x 











176 Re Zr 

werbung entgegen find, Am Onde Diefer fer Akad 

hung finder fi der Abriß und die Wefchreibuen 
einer ungeſtahen und zufammengewachfenen Mier 
fü wie er die ben der Zerlegung . eines Menſche 

“ wahrgenommen hatte, Diefe Abanblung ſchaffi 

ihm das ſtille Vergnuͤgen, daß ein großer Man 

von den. darinn enthaltenen Gruͤnden einen ſeh 
wichtigen Gebrauch machte. ch weiß aber nich 
was ihn immer bewogen haben mag, verfchiebeni 
wichtige anatomiſche Wahrnehmungen. über: Bi 

Eyerſtoͤcke einiger geflügelten Thiere, die nice ea 

. damals neu und unbefanne waren, fondern.. auch 
ſo viel ich weiß, noch igo find, und bie Grunde gg 

gen Loewenhoek um ein großes verftärkt, u i 

dem zweyten Commentario gehoͤret hätten, wozu 

ſich auch anfänglih, mie ich mich noch —* 
beſtimmt hatte, zaruͤckzuhalten. 

Er beſchaͤfftigte ſich biefeibft vielßolcig oil be 
feinen Anatomie und. den dahin gehörigen Ein 
forigungen:s und bar es nachdem fehr oft beftagt 
daß er von allen feinen gemachten Anmerfunge 

fein durchgängiges und genaues Verzeichniß ge 
halten, ba er die mebreften. derſelben nachbenr be 
andern vergebens gefucht hat. 

Hier hate er auch verſchiedene Belegenheitimn 
feine ſchon ziemlich ſtarke Sammlung. toner Kraͤu 
ter um.fo ein Großes zu vermehren, daß man en 

‚ ergleichen niche fehe. viele antreffen wird. MDäef 

gange Rräuterbikliosget — dieſen Mamen keoen; 

fie gar wohl verbienen) war, fo viel es ſich thun Huf 
odeenthen nad) dem ee 


» 














Das zakunſtige einen Vrieſmechſel. In Leide! 
hätte ihn, gar leicht ein Ungluͤck treffen koͤnnen 
bloß wegen der Aehnlichkeit der Poſitur, die € 
‚mit jemanden anders hatte. Auf dieſen legtern hart 
ein gewiffer. ibm unbekannter Boͤſewicht es mit den 
Meſſer angelegt; der, hr er fish. in, der Perſon ein 
mal geirret hatte txaf Herr Witchof der jun 
j Od aber allenyal sin einige, * Freunde bey fü ch hatz⸗ 

ihn vier Abende bis inet, inanber auf ‚einer Beiit 
bey der fo genannten Marelicche ſiehen. Es mu 
dieſer Freveler feine -Syrrung wohl hernach geme 
haben, der ſich re bem nicht, weiter fehen di 

da font ein page derbe Schnitte Iris Geſi cht woꝛ 
Bas geringſte Alı * —8*— ſeyn würden,‘ ” 

Im Monat Dec. 1747 nahm. er in Fine Mh 

Rabe ‚den Doctorhut an. . Die dafige medicimſch 
Zac ltaͤt war von (einer Würdigfeit nur zu‘ 
bwerzeugt, als daß ſie ion zu dem. gewoͤhnſſche 
Eramen hätte -zulajien wollen. Er ſcheleb 
Diſſertation, worinn er bie Wirkungen und di 
Mugen der in. dem nienfchlichen Bfue enthalth 
$ufe, auf das genaueſte beſtimmte, und in der'mä 
thematiſchen Schreibart des Borellus und be 
. Bellini die ganze Sache in ein neues und rk 
fhönes Sicht fegte. 
. Bon hier a: er fi ich nach fingen, lediglich fi 
der Abfi gr fih nunmehr in der. Praktik e fefte: gi 
fegen, . Er erreichte feinen Enbzwed nicht nur Ai 
biefer Grafſchafe fonbern auch in den baben gele 
genen Sraffchaften Bentheim, Tecklenburg, in den 
Manſterſchen u. a. m. In Burger Sek fo weit, * 










go Bee 

‚ die Anatomie ,: Phyſiologie, Materik medica ml 
die Parhotogle las. Im October biefes Jahre 
ſchickte ihm die deurfche Gefellfchaft in Göttinger 
. das Diplom zum Ehrenmitgliede zu. Daher e 
endlich auf beftändiges Zumuchen eine Sammlun 


deutſcher Gedichte in Bremen herausgab. S 


wohl aber and) diefelbe aufgenommen warb, fo wa 
er doch mit derfelben in verfchiedenen Stüden übe 
zufrieden: dergeftalt, daß er ſich, aus Unwillen ge 
: gen dieſe, fo fort zu einer zwenten Sammlung ent 
ſchloſſe; die nunmehro in aͤchter Kenner Händen iſt 
und wovon wohl bald eine zweyte und permehrt 
- Auflage erfcheinen wird. Es ift nicht nörhig, Di 
öffentlichen ungemein rühmlichen Beurtheilungen 
‚ bie durch weit mehrere Privarfchreiben unterſtuͤtze 
worden, bier beyzubringen. Man will nur fo wie 
ſagen, daß biefe Gedichte wohl nicht anders aus 
fallen konnten, indem bem Berfaffer nicht nur di 
alten Griechen und Römer, fondern auch etlich 
Bundert der neuern $ateiner gar genau bekannt find 
der Engländer, Holländer, Sranzofen und Sftaliäne 
nicht zu gedenken : und dazu rechne man noch bi 
trefliche Anleitung feines Herren Vaters, eines De 
größten lateinifchen Dichter diefes Jahrhunderte, 
Immittelſt ward ihm die Stelle eines Guar 
nifon . Medici in Geldern angetragen. Er begal 
ſich ſeſbſt dahin, die Umſtaͤnde genauer aufzunehmen 
Die ihm denn auch dahin gefielen, daß er fih au 
zwey Sabre, aber länger nicht, verbinden wollte 
vornehmlich in der Abficht einiger da anzuftellende 
Unterfuchungen. Allein, biefe Zeit fchien zu ar 


kim. Ich. Philipp Lorenz Withof. ızı 
be a ife Cache nicht vor ſih gienge. In— 
en gab er feine erſte und zweyte Diſſertation 
&pdo humano heraus. Da die übrigen, die naͤch. 
ns hätten folgen ſollen, hurch feinen Abzug von - 
Wer uerbrechen wurden, fo ſchickte er der koͤnigl. 

Föntonnifchen Alademie der Wiffenfchaften, auf. 
des Herrn von Hallers, einen kurzen 

Kg aus dem erften Theile des "Werks zu, indem 
dr mente Theil, der die Phnfiologie des Haare 

Mit, ſich nicht wohl in Die Einge ziehen lieg. 
iſer Auszug findet fich in dem zweyten Bande | 
be Adorum gebachter Akademie, und iſt mit vielem 
She clenthalben aufgenommen worden , daß er es 
Öaurt, daß er theils durch Bearbeitung andrer 
pa Drud beftimmter Sihriften, theils auch durch 
für higen Berufsgefchäffte noch immer daran ver 
worden, Das ganze Werk auf einmal zum - 

m übergeben. — 
Wonat Sept. 1752 bekam er den Beruf 
oh den Gymnafio illuftri zu Hamm in ber Grafe 
Bart, als Profeſſor Ordinarius Hiftorierum,: 
Piiofoptise er Eloguentiae, in Die Stelle des ver. 
Rechen Seren Huͤſſons, nachdem ihm der Herr 
von Haller das Patent , als Freund und Corres 
pendent der Fönigl. Akademie der Wiſſenſchaften 
M Öttingen, im Monat Junius zugefchickt hatte, 
& nahen den erwähnten Beruf unr befto ‚bereit. 
Wälger an, da derfelbe ihn, von feiner. ungemein 
Wehlbebirten Mutter , bie Damals eine fehr ware -- 

— Gefumdheit hatie, nicht allzuſehr entfernete. 

Einleitungeribe ve er den 4 Det, bey ek. 
x 32 ner 


\ 


N 


332 Geſchichte 
ner moeedbeich anſehnlichen Berfanmntung d 
 yeligione mediga ; bie ihm fowohl wegen ber ſcho 


nen Schreibart, und..der Redekunſt, als auch in 
. fonderheit der. Gründlichkeit und der Menge gan 


‚befondrer Nachrichten aus der gelehrten Geſchichte 
viele. Ehre machte. : Er. iſt der erſte in feine 
Statipn, der die ihm aufgetragenen Verrichtungen 
und zwar in yollftändigen Jahrgaͤngen, ausführte, 

Statt ‚eines ‚ordentlichen Archivs befaß de 
Senat damals weiter nichts, als einen Haufen 
verſtreuter Papiere. Diefes Unweſen migfiel den 
erften Eurator, dem Herrn geheimden Kath Sum 
mermann, ungemein; und bem Herrn Witho 
ward aufgetragen, aus dieſem Chaos ein ordent 
liches Archiv zu Stande zu bringen: womit er, fei 


ner andern Arbeit ungefränfee, innerhalb drey vierte 


Jahren fertig ward. Dabey befam er ı Gelegenheit 
feinen bereits gemachten Entwurf einer Geſchicht 
dieſer hoben Schule um ein Vieles vollſtaͤndiger zi 


machen: mit deren Ausgabe er, gewiſſer Urſacher 


- Halber, noch anſtehet; obgleich ſchon etwas davgy 


zur Probe herausgefommen , das unten bemerb 
werden fol, Don den zur Medicin, zur Phyſik 
zur allgemeinen, zur mediciniſchen und fonftiger 


Eh Geſchichte, und zur Critik gehöriger 


chriften, bie er unter Händen hat, und wovot 
ich eines und anderes gefehen habe, kann ich nichts 


weiter anzeigen. Man wünfche demfelben nur ein 
gutes Alter, und gefunde ruhige Tage, fo wird er 
ſaowohl durch feine Practik, als aud) durch Schrifte 


feinem Veterlande Ehre machen. .. 
J BF J J Du 


| | _ äffentlichen, als befondern Dienft, liebt er über all 


er allemal bey feinen Herrn Bruder feyn möchte 


24 : Geſchichte Er 
| fbaften gu befien gefucht. Gott und. deſſen fonsd 








und feine Aeltern nebft feinen beyden Gef 
“mehr, als fi. Nichts wuͤnſchte er fo fehr, als 


Er ißt nicht viel, trinke mäßig, haßt Die Schw⸗ 
gerey, und feläft, ‚wenn ihn, keine Gefchäffte a 
halten, allemal fieben. Stunden ununterbroche 
Bis dahin lebt er unverehligt. Seine bis hieh 


virklich gedruckten Schriften find folgende : 


ı. Ad fyftema Leeuwenhoekianum commei 
tarii duo. Accedit breüis menftroforum reniz 
‚hiftoris, Lugd. Batav. 1646 Octav. 

2. De aere, in humanis liquoribus heerent 

Duisburgi ‚ 1747. Quart. 

| Ba HR über eine Art der Melanäpot 
Bey dem Plinius. Duisburg 1750, ’ 


Bon dieſer Difputation wird in der berl. Bib 
BSt. 2548. folgendes gemeldet: 
Der iBige Decanus der mediciniſchen Faculti 
und ordentliche Lehrer ‚ Here Leidenfroſt, we 
dabey Praeſes a latere. Drey Tage nachher, al 
die wirkliche Doctorerklaͤrung mit ben gewoͤhnliche 
Ceremonien, Durch den zeitigen Magnificus und Pro 
Med. Orb. Her Scherer, vollgogen ward, —* 


9) Gere Friedrich Theodor Witbof , dem Born 
amte gewibmetr. Bon diefem finb bie mit ' 
vielem Bepfall aufgenommenen — 
nomine nouo, de portis inferni und de  Leprokeri 

' veterum Hebracorum. 


* 


2336 Geſch. des Hrn. Joh Phil Lor. Withol 
70, Abgenöthigte Gedanken uͤber die Guckſ⸗ 

ligkeit des Menſchen auf Erden. Duisbürg, 1753: 
11, Befondre Wirkung der Sonnenftralen ar 
den menſchlichen Körper, Ebendaſ. 1754. 


.12, Aufmunterungen In moralifchen ſedicheer 
Dortmund, 1755. Octav. 


.\ 13, Bon ber Gefchichte der hohen Säule i 


0, ber Stabe Hamm. Duisb, 175. 





, 14. Verzeichniß aller Piofefforen bey de foße 
Schule zu Hamm. Duisb. 175. . 
% 23%, Differtationes duse dè ſeientiarum i in ani 
mi corporisque enarulände robore aamaoſa efica 
da, Duisb. 17946. 8, | 
— 16. De caſtratis commentationes ‚giatnen 
u Tbidem 756.8 


Die Differtationen ben ben Numern % 8. 10 
u. * 4. finden ſich in den bemerkten Jahrgaͤn 

gen der duisburgiſchen Intelligenz⸗ Nachrichten 

Von ben übrigen findet man meiſtentheils in De 

göttingifchen. Anzeigen ‚von, gelehrten Saen, gu 
und tuͤhmuſche — Be 


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Nr J Geſchichte . 


aig vom Seernſehen hatten er war begferig, 5 


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. fine Studien mie Ruhm: vollendet, bey einen 
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ſehen, ob diefer ſolche uͤbertraͤfe. Er ließ ihn all 
zu ſich kommen, und ber erfte Anblick nahm ih 


„ eben nicht vortheilhaft fir ihn ein. Er fahe ein 
ſeehr baͤuriſche Geſtalt, ein grobes Wefen, ſchlech 


Haare, einfaͤltige Augen, die ganze Geſichtsbildun 
eines wahren Bauren; wie er auch In dem vor dei 


Buche ftehertven.Rupferftiche zu fehen if, Die ei 


ſten Worte, f6 aus feinem Muude famen, mach 


tin feine vortheilhaftigere Eindruͤcke auf ihn. Au 
Befragen/ vb dasjenige, fo man von feinen Stu 
bien fagte, andem fey? gab er trogig zur Antivort 


. . Wer ihm das gefagt habe? Er ſtudire nur fh 


ſich und: wolle nit, daß jemand etwas badoı 

5 fehlte fo weit, daß Herr Hofmann fi 
durch dieſe erfte Begegnung. vor den Kopf flokeı 
ließ, daß vielmehr feine Neubegierde dadurch vet 


bdoppeit wurde: Er fuhr fort, H auszufragen 


and erhielt nach und nach Bas Geſtaͤndniß von fei 


. wen Bauern, daß er alle philofophifchen Werke bei 
.. "berühmten Woff durchſtudiret, und Die über die Re 


den. Meg. und Sternfeher-Runft fo gelefen habe 


baß er fie verfichen könne. Hierauf fielen die Fra 


gen uͤber allerley in biefe Wiffenfchaften hineinfehla 
gende Materin. Herr Hofmann erwartete um 
beftimmte Antworten und verworrene Begriffe 
ward aber fehe perwundert, und, fo zu reden, be 


ſchaͤmt, da er bie genaueften Erflärungen, und bi 


beurtheilteſten Auslegungen, ‚weiche jemand, be 
feyer 


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48 Geſchichte8 
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in die Ocdnung anzuzeigen; in welcher er ein 


:foiche Erkaͤnntniß erlanget habe. Die Antıyoı 


War: Er hätte geglaubt, zuerft ein wenig vom %o 
Teinäfihen aind von der Grammatidfernen zu muͤſſeh 
2’ Habe: er 'die beutfche Beredſamkeit aus Be 


Schliſten des Hrn. Prof: Gottſched erlernet, un! 
Rh nad) den Regeln deffetben’ in Ausarbeitunge 


geübet. 3. Die Glaubenslehre habe er aus einen 
Syſtema geſchoͤpfet, indem er fich an bem gewöhn 
lichen Untertichte, Den man Leuten feines Ständer 
zu geben pflege, nicht habe koͤnnen begnügen laſſen 
4. Syn dem fächfifchen Rechte habe er ſich aus einen 
Werke des Herrn Schaumburg feftgefeßet; mel 
er in dem bürgerlichen Leben verfchiedene von ben 
Naturrechte abmeichende Dinge wahrgenommen 


‚und die Quelfe diefer Abweichungen zu kennen ge 


ſucht Habe. 5. Als einem Einwohner bes Erbbo. 
dens habe es: ihm anſtaͤndig zu ſeyn gebimfet, ein 
Erkaͤnntniß der Geftale, der Abtheilungen und ver‘ 
fchiedenen Regierungsformen beffelben zu haben: 


welches ihn auf die Geographie und Staatswiffen: 


ſchaft geleitet Habe; und daß er fich endlich einige 
allgemeine Begriffe ven der Gefchichte erworben, 


indem er wohleingefehen, daß er ſich nicht weitläuftig 


in dieſelbe hineinlaſſen Fönne, 


Was hat doch wohl den gelehrten Bauer be 
wogen, ſich fo gute Wiſſenſchaften zu erwerbhen 


Iſt es eine angebohrne Wißbegierde, eine Stärke 


des Verſtandes, deren Betreibſamkeit ihn wider ſei 
nen Willen dahin gezogen, geweſen Hat er Gelt 


nn und 


4 


: dee Herrn Johann budenig 


wid Zeit dazu übrig gehabt? Hat ihn etwan 7 j 


gerr Anführer auf den Weg gebracht, und Darauf 
imjugehen angefpornet? Nichts von diefem allen, 
Es it die Begierde; eine gute Accisrechriung zu 
mat, welche biefes Wunder hervorgebracht hat. 
Die Sache ift Diefe: In einem jeglichen Dorfe iſt 
rer Dauren eine kleine Einnahme aufgetragen, 


gern er in gemeinen jahren Faum einen Thar u 


ke md in den beften niemals mehr als drey Tha⸗ 

Ir, Bortheil hat. Als diefe Heine ‘Bedienung benz - 
een Ludewig zu Theil ward, machte er ſeine 
Irhnımgen „wie bie undern , fo gut als fchlecht,. 
wd lief jederzeit einige Fehler barinn einfchleichen, 


D diefes zu ſeinem Schaden war, litte fein Bey 


td dadurch; er. mußte es von dem Seinen beyle. 


gen, und das verdroß ihn. Endlich, da dieſe un. 


angenehme Begegniß alle Vierteljahre wiederkam, 
entſchloß er. ſich, derſelben abzuhelfen; und das 


Bar dee Urſprung feiner Studien, welche mithin. - 
um deſto befonderer find, da er, um einige Gros 


ſden zu erfparen, weit mehr auf Bücher und Werk: 


—* gewendet hat, obſchon ihn ſeine Armuth | 
erinn 


ſehr befchränfer hat. 

Har Hofmann hatte den Hrn. Ludewig uns 
ir inem Dache gehabt. Er wollte ihn hinwie⸗ 
derum in feiner Wohnung befuchen, um feine Bib- 
lochek, fein Studierzinimer und ſeine Werkzeuge. 
Bi ſehen. Hier iſt das Verzeichniß, fo. er davon 
her: Man kemmt in eine gewöhnliche Bauer« 
ſtibe, weiche von altem Rauche ſchwarz, worinn 
der font alies rein und fauber u An den Wäns 


> den . . 


”“.. 


den ſiehet man hin und’ wieder philofophifihe ui 
mathematifche Säge mit. Kreide gefchrieben.  < 
‚einer Ede zur Rechten, zwiſchen dem Ehebeti 
der Wiege und dem Fenſter, machen drey auf vi 
‘ $atten gefchlagene große Breter: die Studiertafl 
Eine eben fo lange dienet zum Pult, und es fand. 
fich einige Papiere darauf, weiche einige Auszuͤ— 
aus Buͤchern, Rechnungen, mathematifce Figur 


u— ſ. w. enthielten. Etwan dreyßig alt angekauft 


doch in gutem Stande erhaltene, Bücher ftehen | 
Ordnung auf zween an der Wand befeftigten Br 
tern. Zween fchlechte Zirkel, ein Linial, ein hoͤlze 
nes Winfelmaß, zween Welttugeln von ſechs Zol 
Die ift das in der That fehenswerthe und e 

dige Mufeuin des gelehtten Ludewig. . 


7 Diefer Anblick brachte den Hrn. Hofmann aı 
die natürlichen Gebanfen, daß man, um ein maf 
. zer Gelehrer zu werden, die Benhülfe fo vie 
Buͤcher, als man wohl meynet, nicht nöthig habı 
Er fhlug dem Hrn. Ludewig vor, eine Rek 
‚ Darüber aufzufegen. Er hat es gechan, und diefi 
gu Ende der Schrift befindliche Auffag ift in feine 
Art ein Meifterflüf. Die Weltweisheit und bi 
Beredſamkeit find fehr glüclich darinn verbu 
und man würde den berühmteften Schriftftellg 
Trog bieten koͤnnen, es beſſer zu machen. > 
VDoaoch wir wollen: sur !ebensgefchichte unft 
gelehrten Bauren felbft näher uͤbergehen, und 
dhe nach der Drönung ber Zelt, ſowohl aus 
hofmanniſchen, als feiner eignen, welche dieſer 
. . gr 








» 


| 
) 


des Seren Jobann Ludewig. 143 


Miaget iR, Kürzlich erzaͤhlen. Er iſt den 24ften 

dir. 1715 zu Coſſebaude gebohren. Er iſt niche 
sw ein Bauer, ſondern auch ein armer Bauer, 
niaiich nur ein Viertelhuͤfner. (Er verzichtete feh 
se Baurenarbeit täglich mit vielen Fleiß und Em 
Webek, bauete feinen Acker oder Weinberg, trug 
fie Kiepe auf dem Rüden, ſchob feine Karre, 
Beate fein Einkommen auf den Markt, und be 
Iafligte ſich fehr daran, wenn die Käufer, welche 
des Preifes wegen nicht mit ihm übereinfonmen 
ksuntesı, ihn einen naͤrriſchen Bauren nannten; 
I diefem Zuftande hat er bis 1754 gelebet, da 
er, auf die eingelaufenen Machrichten von. feiner 
Geſchicklichkeit, mit. einer Acciseinnahme verfchies 
den Dörfer und dem Amte eines Schultheißen 
asf dem feinigen begngbiget ward, Er.erfennet 
ben Werth der Echäge, welche er befist, und 
jehet fie allen Blücsgütern vor. Als Herr Hof 


mann ihm, bey ihrer erflen Unterrebung, fe - 


Ritteiden über feinen Zuſtand bezeugte, antwortete 
e, wen ihm auch ganz Eofiebaude angeboten wür. 
de, würde er ſolches verbitten, wenn die Bedingung, 
fine Studien fahren zu lafien, damit verfnupfe 
wäre, umd molle er fid) lieber mit Waller und 
Brod bebeifen, als feiner Seele die nöthige Nah. 
tung entziehen. Hundert Ihuler baaren Geldes 
würden ihn in den Stand fegen, weiter nichts zu 
verlangen. Fuͤr diefe Summe wuͤrde er fich einige 
Meubtes und Gerächichaften, movon fein Haus - 
eublöger if, anſchaffen; er würde eine gute Hütte 
in feines Weinberge anlegen, um ſich vor ſchlim— 
— men 


u. Goſchichte⸗ J 

men Wetter zu ſchuͤten, und darinn zu leſen u 
Erfahrungen anſtellen zu fönnen, er würhe. endli 
einige Buͤchet, welche er lange-gern: bat haben we 
len, ankaufen. Wie fann. eine, ſolche. Nothduj 
bekannt ſeyn, oßne daß eine, Menge im Ueberfi 
lebender und weit groͤſſere Summen, in. Yeppigfe 





. 2 perfchwendenber Menfpen Defelben ‚ abzubelf 


bey ihm, baß er daraus auf die Vermehrung d 


bedacht find? 


Ehe Herr Hofmann fein Buch an das sid 
gelte ‚bat Herr Zudewig fhon an dem ‚Hrr 

of. Gottſched jeinen Lobredner gehabt, welch 

der tebensgefchichte des feligen Freyherrn vo 
Woif bey umftändlicher, Erzählung der / gluͤckliche 
und außerordentlihen Folgen und Wirkungen de 
Philoſophie deffelben, das Exempel unfere Baure 
‚anführet, und ſich babey aufhält, u 


Er ſelbſt, um zu feinem eigenen wiſffete 3 
kommen ‚ laͤßt einige ſehr vernünftige. Gedanke 
über den Nugen der Wiffenfchaften, und Nr bj 
Gründe, welche einen jeden, der feine Vernunſt gı 
brauchen will; zum Studiren bewegen müflen, vei 
abgeben, und darauf meldet er Folgendes von A 
Schon in feiner erften, Kindheit empfqnd er. fri 
zeitig eine wahre. Luſt zum Leſen. Die 
heiligen Schrift, fo man ihm in der Schule in 1 
Hände gab, erweckten ein fo großes Vergnuͤ 










fes Dergnügens fchloß, wenn er auch andere 
cher möchte lefen fünnen. Nach einem Ja 
-fegte ihn fein Schulmelfter an das Schreib 


des Herm Johann Ludewig. 145 
E fette aber viel, daß ihm Diefe Befäffigung 
eben fo wohl gefallen haͤtte. Wenn es bey ibm 
ein geſtanden, er würde ihr fogleich entfaget ha⸗ 
be. Ein wenig Zwang brachte ihn zur Fertigkeit, 
und die Fertigkeit haste ihre gewöhnliche irfung, | 


dep nämlich auf den Ekel dawider ber Geſchmack 


Daran folgte. Sobald er: etwas im Schreiben ges 
San hatte, ‘gab er ſich an das Abfchreiben, und . 
machte allerley Auszüge ımd Sammlungen, wie 
man fie von feinem Alter und Einfichten .erwars 
In feinem vierten Schuljahre, 'meldhes das. : - 
feines Lebens war, ward er zur Rechen 
Fıoft angeführer. Neue Schwierigkeiten für ihn, - 
were ihm noch unüberfteiglicher zu fenn fchienen, - 
ba zumal feinem Meifter an Geſchicklichkeit zum - 


Unterricyee fehlte. Er enthielt nichts davon, und 


eis er die Schule verließ, beftand-feine ganze Wiß 
ſeaſchaft im Leſen, Schreiben und Carechifmus. 
Er ward zum Kühhürer gebraucht, Die Amt 
machte In wild und grob, und er vergaß darüber - 
bernahe alles, was er'gelernet hatte. Bir Ge . 
ſellſchaften verbarben ihn: er liebte das andre Ges 
ſchlecht. Mitten unter dieſem allen aber behielt 


bie Ehrfurcht, Andere zu übertreffen, Ihe ‘teen in - 


m. ‚Er erinnerte ſich, daß er in feinen Schule. 
jahren: gelobet ımb feinen Mitſchuͤlern vorgesogen . 
werben wäre Er wuͤnſchte, Diefes DBergnügens 
ech zu genießen, mußte aber nicht, wie er dazu 
gelangen fol. 


Nes Gel, Europa XII Theil. R Im 


16. Beſtchichte— 
Im Herbſt 1735 kaufte er eine kleine Bibel, 4 
beren Ende ſich ein Catechiſmus befand, in welche 
die Schriftſtellen nur angezeiget, nicht aber au 
bruct waren, welches’ zum beftändigen Nachfeiik 
gen nöthigte Um fich Diefr Mühe zu uͤberhebe 
unterzog ſich Ludewig einer andern. Er fchr 
nämlich den ganzen Catechifmus ab, und die ge 
zen Schriftſtellen dabey. Als er anfieng, war R 
“ne Schrift nicht wohl leſerlich, ehe er aber m 
zwey Büchern Papier, welche er dazu brauthte, 
‚(Ende fam,.gieng es weit beffer damit. ' 
Im Merz des jahres 1736 ward ihm die Ei 
‚nahme der Accife feines Dorfes aufgetragen. Se 
Vorgänger erinnerte ihn, daß man, um Damit 'j 
zechte zu fommen, nicht nur fchreiben Fönnen, fo 
dern auch wenigſtens Die beyden erflen Species d 
Rechenfunft, die Addition und Subtraction, verfi 
hen müfle. Dieß vermehrte bey ihm das Verip 
. gen, welches er ſchon eine Zeitlang gehabt Hat 
dieſe Wiffenfchaft zu ‚erlernen; es fehlte ihm af 
an Mitteln dazu, und, was er auch, diefem Pla 
gel abzuhelfen, .erdachte, brachte ihn dahin nid 
daß er vichtige Summen machen Fonnte. “Ber 
Nachfinnen über eine Sache, weiche ihm fehr o 
Hexrjzen lag, fiel ihm ein, daß er in feinen Sch: 
jobten bey einem feiner Miefchüler ein Nechenbu 
woraus. fie verfchiebene Exempel genommen, gefeb 
hätte. Sogleich gieng er zu ihm, bat ihn, it 
folches zu leihen, und brachte es mit vieler Freu 
nach Haufe. Gr fludirte ohne Aufporen dari 
und in den fechs erften Monaten bes Jahres 7 


4 


+ 
x 


— 


14° Gehe . 
Seine Betreibfamkeit Fam ihm in Anſchung bei 


letztern zu: Huͤlfe, und mis Huͤlfe eines Tiſchlers ds 
feinem Dorfe verfertigte er diejenigen Stuͤcke aus 
Holze, ‚deren Abbildungen er in feinem Buche von 


. fand, und ſtellte damit Erfahrungen an, welch 


ihm ‚ gemeiniglich Des Sonntags nach dem Gottes 


dienſte, zu einer angenehmen. Beſchaͤfftigung unt 


Yusfpannung dieneten. Als er an bas Ende feines 
Buches kam, fand er, daß ber Verfaſſer eine Fort 


ſetzung verfprach, welche weit: wichtigere Vorwuͤrfe 


enthalten ſollte, und worinn er insbeſondre von dem 
wichtigen. Gebrauche der Tabularum finuum Un 
terricht geben würde. Als er auf der Michaelis. 
Mefle Nachfrage that, ob diefe Sortfegung des De, 


ſchecks das Licht gefehen habe,. antwortete mar 
. Ihm mit Mein, bot ihm aber andere eben fo güfı 


erfean. Er nahm derfelben bren, welche er m 
fammen einbinden ließ, unb fegte feine Etudier 


in guter Ordnung und mit gluͤcklichem Erfolge fort 
- bergeftalt, daß er, nachdem er fich in ber Trigono 


metrie vollkommen feftgefeget, eine große "Begierde 
die Aftronomie zu erlernen, empfand, eine Einlei 
tung zu berfelben zu Dresden kaufte, und dief 
neue Bahn ohne Aufſchub muthig betraf, und dar 
inn fortgieng,. Die Mittel und Bemuͤhungen, wel 
che unfer gelehrte Bauer anwenden mußte, un 
den Himmel tennen zu lernen, machen ihn einen 


BReobinſon gleich, welcher allein in feiner Inſel er 
"fand, was ihm zum Unterhalt und zu einigen Ge 


maͤchlichkeiten feines Lebens bienlich ſeyn konnte. 
B on Dr 


\ 


2 


806. Befbite 


Jehe; doch fo, daß er auch feine vorige Su 


dabey fortfegen, +. Weller darinn fand, Daf 


‘ne Anfengsgciurbe" aller 


| ——** Wiſſenſchaſten ‚ als das beque 
Bauch, um richeige Begriffe der Dinge zu ge 
Vernunftiehre 


und ſich in der Ausuͤbung der 
dufetzen, anpries, wollte er ſich ſolches im Her 


1743 anſchaffen, fand es aber, für fen Vermoͤ 
zu theuer, und mußte ſich atfo mit: dem fleinen A 
zuge deſſelben begnügen, woraus er viel Berg 
gen und Mugen fchöpfte: Dieß war: fein W 
von Menas Degober 1743 an, Die im Febr. 274 


- Hierauf begab er ſich an die Metopbpfi ie, 


| deſchafftigte ſich mit derſelben bis im Monat 


ber defielben Jahres. Die Phyſik beffe igen V 


faſſers konnte er uicht leſen. ie Dürftigfelt le 
feinen Wuͤnſchen jederzeit unuͤberwindliche Schn 


rigfeiten in den Weg. Er mußte fich denn’an b 
Sittenlehre, Staatskunſt und den Wolfifchen A 
merkungen über die Metaphyſik begnügen, mit d 
nen er ſich bis in der Mitte des Julius 1746 b 
fchäfftiger hielt. Endlich fegte ihn fen weniges e 


ſpartes Geld in Stand, ſich auch im Herbſte 174 
die Naturlehre, wornad) er. fo fehr verlanget Fir 
j r 


—— und er las dieſelbe in einem 
zweymal 
Sein ae Geil konnte weder babey 7 


hen bleiben, noch füch daran ſaͤttigen. Ein 
Troͤdler zu Dresom verkaufte ihm ben dritten T 


der Wolfſſchen Anfangsgründe der > 


1° Gefbichte 


mr... “.. .-. 


Geſchichte 


des Herrn | 
Jac. Eliſa Johannes Satin 


Pr edigers und Selforgers zu veimnna 
in Afrika . 


v' 


©. Mohr, weicher don apıgend auf in Europ 
ordentlich ftubiret, n es dahin bringet, dei 


ur ſich in verſchiedenen Wiſſenſchaften eine gut 


FGertigkeit ericbet ‚als ein Gelehrter auf dem Ka 
thoder erſcheinet, ordentlicher Prediger wird;, unl 
Darauf feinen Landsleuten Das Evangelium ver 


' Cündigee"), it gfektfals eine ß ſeten a 


My) Nachdem ich dieſe Gendichte hereits Bi 
e, el mir Eu ein, daß Herr Rathlef 
auch ſchon auf den Actie ecelchafticis mitgetheile 
ar i Doc ha fa ame viehr ir 24 ale erg 
J eſchehen abe ich, meinen Au ni u 
, ruͤck zu faffen, nöthig erachtet. s ’ 
Bee gten Septemb. 1756 haben au Amſterdan 
der en Kapel, nachdem ben flebenten. da 
gewöhnliche Eramen mit ihnen gehalten, und fieum 
ter Die Candidaten des Predigtramtes aufgenommen 
_ worden, mit vielem Lobe ihre Probeprebigten ge 
balten, die Herren Withelm Jurian Ondati, uni 
Vernrich Pin, berde Mohren, und von n Eolom 


, 


I er 


guito boch heenben und unit kiublicher Sie 
Pen und Beſchirmer, J. 
vpons Goch, welcher Damals ein ſehr 
————— der hechedlen feet 
& Bowindhebberen‘) - ber africanifchen Conp⸗ 
war, vertauft. Dieſer har mich nicht alfein C 
‚m; nennen- laflen,, fonbern mich auch jeber; 
feiner guten Gemuͤthsart, wodurch er‘ beyi 
n ganz Guinea berühmt iſt, als ein Bater fo-g 
bet, daß er-enblich, als er in fein. — 
der zurückkehren wollte, verſprochen bat, dä 
mich mit fich nehmen , und fein Beſtes chun wo 
baß id) in dem chriſtlichen Gottesdienſte ‚geh 
N würde, und eine. eprliche Kunfl, 
*4 koͤnnte, 3 wie wir denn ar 
KB. wunderbare Reglerung, nach eini 
gahren, da er von Midbeburg wieber ach © 
ma sefammen war, uͤergebracht, und zu Mid 
burg in Seeland angelanget find; aus weicher Ei 
wir darauf nach bee Geburtsſtadt wieiries ſehr/ 
* Wehlpitee, nu Örafinhung, ger 


An diefem ‚angenehenen Orte ber Miererlen 
gabe. ich nicht allein bie erften Anfänge der nied 
deutſchen Sprache erlernet, ſondern mich auch d 
Mahlerkunſt, wozu ich geoße Luſt hatte, befleißlg 
Jedoch unterdeſſen iſt mic. nach. einiger Zeit d 
—— von dem ſehr belebten Sherri 
Manger, gugeſtanden we 

den auf beffen ffen Abfterben, als er im verwichen 
- Dafee (mac) De —* Rinde, tur Ki 





6 1° Bine 
wolle? Und Beer hat mich von ber Zeit am, e 
feine Koften, nicht allein den Wilfenfchaften gew 
. met, ſondern mir auch das dazu Erforderliche reh 
lich zufließen laſſen. 
3Zu dieſer Zeit war Rector ber Schulen zu Ha 
Herr Iſaac Valkenaar, ein Mann, welcher fi 
hurch mehr als Schuigelehrſemkeit beruhme € 
mache bat; und ſo oft ich deffen Gerächtnig 
einem danfbaren Gemuͤthe bey mir erwecke, fomır 
mir feine ungemeine Geneigtheit gegen mich „a 
fein Eifer mic) insbefondre zu unterweiſen, no 
vor die Augen. 

VUnterdeſſen bin ich durch ben bereits gemeldet 
Oottesgelehrten, Henrich Velfe, in Bekanntſcha 
gerathen mit der wohledlen und in. Gemuͤchsgabe 
unvergleichlichen Jungfer, 8. €. Roſcam, we 
che, mie fie fich felbft einer ungeheuchelten Gotte 
furche und der Uebung in den Sprachen ergebe 
Bat, alfo auch ihr Hauß der lernbegierigen Jugen 
affen feßet, und welche mie im Erlernen ber Igtei 
nifchen Sprache fehr nüglich gemefen, und hernac 
die erften Anfänge der ‘griechifchen, hebräifchen um 
ehaldäifchen. Sprache beygebracht bat. Und nich 
allein dieſes, ſondern auch in ber folgenden Zei 
hat fie meinen Studien auf der hohen Schufe Feine 

ingen Vortheil verfchaffer, indem fie mic: di 
Befanntfchaft des edlen, achtbaren: Herrn Pere 


Cunoͤus zumege gebracht bat; welchem ic) deßhal 


ben ‚. wie. auch meinen übrigen Beſchirmern, dief 
meine Abhandlung, wie fü ie auch beſchaffen ſey zu 


rieben habe. 
geſch ba e Hasen 


| 
| 


des Hrn. Jac. Eliſa Joh. Capitein. 12 u 
Nachdem ich nun von der erſten bis zur bier 


a") Schule aufgeftiegen war, habe ic) durch den 
Dinſt des Herrn. D. manger die heilige Taufe 


enofangen, und predigte Damals ber hochehrwuͤr⸗ 


dige Kerr Ludewig Timon Pielat, aus beffen” : 


Bunde alle Arten von Zuhörern mit Recht unter 


wieſen zu werden wünfchen, ſowohl wegen feiner 
assnehmendben Beredfamteit; als wegen feines El. 
ſers in ber thätigen Gottesgelahrtheit, Ich bin — 
genannt worden, nad) meinem ſehr geehrten Wohl⸗ 
thiter, "Jacob, nach deffen Schwefter, welche miel« : 
ne andere Mutter gewefen ift, life, und "Jos : 
hannes, nad einer Nichte Diefer beyden, ber Ches - 
frau des Herrn Peter Neſtker, Notartus und ee Be 
ſten Schreibers der Kanzeley. | 
Nachdem ic) nun in fechs und einem halben | 
Jehre die Schulen gluͤcklich durchgegangen war, | 
Birke ich bey meiner öffentlichen Promotion (5.7.) . 
eine Kede von ber Berufung ber Heiden. Diefe 
hatte ich in drey Theile abgetheilt. ‘Der erfte zeig« 
te, daß in dem wahren Worte Gottes Verheiſſun- 
ger von der Berufung der. Nahfommen Chams 
und Japhets anzutreffen fern. ‘Der zweyte bewieß, 
daß, obſchon diefe "Berufung der Heiden bereits uns 
ser den neuen Teſtament gefchehen zu ſeyn gefagt 
werde, dieſes gleichwohl fo zu verftehen fen, daß 
feihe nur zum heil. vollbracht fen, ihre Vollen ⸗· 
dung 


®) Ich meyne, ſchon anderswo erinnert zu haben, vb . . 


man in denen bollänbifchen und einigen andern Schu⸗ 
fen, eine jede Claſſe eine Schule nennet, und folche 
wach der Zahlordnung von unten uf sen. 


1 Sebi 


dung aber noch zu erwarten ſtehe. Der dritte Theil 


handelte von der Ark und Weiſe, auf. welche Dirfes 


- gefchehen werde. . E . 
Hier habe ich, erflich zum allgemeinen Grunde 
der ganzen Sache gelegt, daß Gott fo lange mit 
unabläßigem Flehen müfle augerufen werben, bis 
er ſelbſt fein Wort, mit überflüßigen Gaben bes 
‚heiligen Geiſtes begleitet, unter denen’ Heiden, wel. 
che bis hieher ſelbſt das Gerücht beflelben noch niche 
gehöre haben, verfündigen laffe: Weiter Habe ich 
"die. Mittel, durch deren ernftliche Beobachtung dies 
ſes Sort fehr angenehme Werk unternommen und 
‚fortgefeget werben fann, in vier Arten abgetheilt; 
deren bie erfte Die Nothwendigkeit der Erkaͤnntniß 
‚bererjenigen- Sprachen einfchärft, In welchen man 
‚mit denen Helden, welche zum chriftfichen Gottes- 
‚bierifte zu bewegen find , handeln fönne, Die zweyte 
- erfordert, daß, wenn man zu biefen Völkern ges. 
kommen, ein bequemer Ort zu ben Verſammlungen 
geitifree, oder, wenn ein ſolcher ſchon vorhanden, 
derfelbe fleißig zu diefem Gebrauche aungewendet 
werde. Die drittezeigte, daß man auf alle Weife 
‘einen gemeinfamen Umgang mit biefen Menfdien 
fuchen müffe, damit fie die bemundernewürdige 
Arnnehmlichkeit der chriftlichen Bruͤderſchaft etten- 
. ‘neh und dazu gereiser werben. Endlich, Ua Die: 
ſes alles ohne Lehrer nicht verrichtet werben fand, 
erfordert Die vierte Art ernftlich, daß auf hohen 
Schulen ſolche Perfonen- bequem gemacht, und alt. 
"dern unter die Heiden geſandt werden weiche, mit 
vbrfondker Gelehrfamfeit und Gottesfurcht begabt, 
FF 04 Bun, und“ 
_ J 


1J 


des Hrn. Jac. Eliſa Joh. Copitein. 159°. 
wub vornehanlich vom Geiz und von. Herrſchſuche 


 wufernet, biefe Elenden nicht Durch Etrenge 
efehredten, fondern durch Senftmuth gewinnen 


| 


‚ Diefe Rede (S.2r. )habe ich unter dem, mit 
geringen Wiffenfchaft in beyden Sprachen. 
begabten Herrn Rector, Ruͤtger Owens, öffent: 
Gh gehalten, und bin barauf auf die weitberuͤhmte 
hellaͤndiſche Akademi⸗ zu Leiden geſandt worden. 
De aber feine geringe Koſten erfordert wurden, um 
meine Studien auf ber hohen. Schule gehörig und 
wohl zu vollenden, haben die edlen achtbaren Ker- 
ren Guratoren Der haagſchen Schule, wie auch die 
edelmo gende Sperren Käthe bes Hofes von Holland, 
mich ihres mwohlthätigen Schußes ochgeneigt ge⸗ 
wirbiget; ſo, daß ich mich, nach Uebung der Spra⸗ 
chen, endlich ber Goitesgelaprtheit gänzlich erger 
ben habe. Welchem allen, da ihm alfo ift, brede 
ih mit rechtmäßiger Berwunderung in diefe Worte 
des göttlichen Pſolmiſten aus: Wunderbarlich 
ſind deine Werke! wie koͤſtlich find vor mir, 
Gott, Drirte Gedanken? Wie fe ihrer en 
große Summa? 


Se weit gehet bie elgene Erzäßfung. des Herm . 

. Bas nun weiter hinzuzufügen ift, iſt 
folgendes: Auf der leidenſchen Univerſitaͤt hat er 
vier volle Jahre zugebracht, und zum Beſchluß 
feiner Studien den ıoten Merz des Jahrs 1744, 
aunter dem Borlige des Ser Docteet von den 


*) Yalm 139, 1 — 


nert, 


MHonert, als Verfaſſer eine Dif. polie. theol. 4 
Seruitute libertoti Chriſtianae non contraria, öffen 
Lich vertheidiget *). Es beſtehet diefelbe aus ri 
Kapiteln. Im erften wird. eine Beſchreibung di 
Sclaverey gegeben, und ber. ſtatus quaeftionis Deu 
lich vorgeſtellet. Im zmenten mird ber erſte A 
fprung der Sclaverey unterſucht und angezeiget, nr 
dieſelbe beynahe unter allen Völkern üblid) gen 
fen. Im dritten endlich fuchet er, fowohl mit; 
Yogifchen, als Staats- und Rechtsgründen, auch 
derlegung verfchiedener. Cinwürfe, zu erweiſen, da 
"bie Schaverey mit bem Chriſtenthume nicht fire 


ſey. | . 
J Diefe wohlgerathene Diſputation iſt gleich‘ bai 
auf von dem Seren Hieronymus de WPilbelst 
itzo der heiligen Schrift Doctor und Prediger 
Amenden und Thienhoven, in die niederdeu 
“ Sprache überfeget, mit dem Kupferbilde des gi 
lehrten Mohren und einer wohl ausgefonnene 
Vignette gesieret, und mit derſchiedenen ide 
wuͤnſchungsgedichten begleitet,’ auf neun Bogen i 
Quart an das Licht geftellet, und gleich hinter eh 
ander, wegen bes reiffenden Abganges, vierm 
aufgelegt worben. tt 
Der Herr Capitein fand auch einen guten &% 


u ſchmack an der Dichtkunſt, und zwar vornehmlie 


an.ber bolländifchen, übte fi) darinn mit guter 
Bortgange, und hat verſchiedene wohlgefegte Pri 
ben berfelben in den Drurk gegeben, vie benn.übe 
Baupt feine hollaͤndiſche Schreibart rein vn Alpe 


“Berg. KEIET. 


— 


‚161 
laͤndl. 


edigt· 
lehrer 


ahres 
t nur 
Irten, 
ızften = 
uder 
hat 
vachte 
rege, 
rund 
einer 
rCa⸗ 


emel · 


nſter ⸗ 


uͤſſen 


'redi» 


'van . 


Mui- , 


„ur 
ine’. 
rkerk 

door 
EIN, 
Afri· 


In. Eeſchichte 
 Africasnfehe Moor; beroepen Predikent.op € 


Elmina aan het Kafteel St. George. Quart, 4 di 


ohne eine Vorrede der Buchfuͤhrer und. einigen Ges 


Dichten. In der That fo. lautet es in Diefer Vor⸗ 


rebe,) man fiebet bier. wiele. Yortrefliche. Sachen 
eis in einem Buͤndlein zufammengefaffer,,. und, als 
einen Schag, durch hen Herrn Capitein zu feines 
eigen unſterblichen Andenken nachgelaften. - 


Die erfte Predige über 2 Lim. 2, 8. iſt vor 
nepmlich eine Ermunterung zum geiftlichen Streit, 
um in der vorgeftefften Saufbahn bis an das Ende, 
ohne zu ermüden und zu ermaften, fortzulaufen. 


Dieſer Stopff iſt ohne zweifel aus Feiner andern Ur. 


fache von dem. Herrn Verfaſſer erwaͤhlet worden, als 


um dadurch zu zeigen, daß er gelernet habe, daß 


es in diefen unfern Tagen, in welchen beynahe ein 
- jeder feinen eigenen Abgott anbetet, und fein Ver⸗ 


trauen auf Menfchen ftellet, ſehr nöthig fen, dog 
ein junger Naziraͤer, ie er zu ſeyn befennet, den 


J Herrn Jeſum Chriſtu der gekreuzigt und 


von den Todten —5 et iſt, im Gedaͤchtniß 
Halte, und dadurch wider alle bevorſtehende Verfol⸗ 


gungen gewaffnet und geſtaͤrket werde. 


Die poeyee Pechigt über Spruͤchw. 8, 18. 
iſt gewiß auch mit einer befondern Klugheit mb 


geheiligten Weisheit auegeſuche; um zu zeigen, ba 


* Diejenigen, welche ſich, —— Einladung 
Des Herrn Meſſias, 


N 


in ſeinen Borböfen und Heilig 


u thume einſinden, an feinem Buten Mangel 
werden, Indem bey ion an Liberftuß ſewehi leidn 
| R . . “ | - | r 


fen eh 


ua Gelrhuhte nes. &.IEnpki 


befand , und wornach er feine Aueigtturig- eintichee 
maußse, übereinfommt,, Mich, fagt Herr Capiteind 
der erſtern Anſprache, ber. ich ein blinder Heide 
ber ich ein armer Sclave mar, läffet Gott nun & 
die große, meitläuftige und reiche Erndte ber-Diof 
‚ ven ausfenden, daß ich der Erſtling aus ben Moh 
vem waͤre, um meinen Bruͤdern Chriftin —— le 
Pie ; und durch Fi per * 
um uud Ehre, wahrhaftig Gut und Gerecheigkei 
anzubiethen, und ſie der Gnade theithaftig zu ma 
en, weiche, mir von. Sort aus lauter Gnade ge 
ſchenket iſt. Die ift allerdings das gottes fuͤrchtig 
. und heitſame Augenmerkber hohen landerobrigkel 
und insbeſondre der hen | 
diſchen —— mit weichem ſie die 
 fabiren —2 ‚und zum Lehre 
Eimina angeſtellet. Es benm 
per an, gr und wie er, nach feiner noch. ü 
gemelbetem Jafre 1743 gefehebenen Abreiſe, ‚dem 
Fiber eine Genuͤge gethan habe. Wir Haben un 
darnach ertundiget, aber foeitte nichts Davon ver 
. nommen, als, daß er zwar Die große von ihm gu 
ſaßte Hoffnung nice * daß aber auch gleich 
wohl auf feine Amtsführung eben ‚gu ſagen 
falle. Dieß iſt das geveriäßigfe. Aadere se Reihe 
lauten as mu ' \ Er 














aund in.ban weimariſchen aftis hiftorioo » ecel 


Ben noch fähig iſt, übrig bleiben kann. ‚Und 


der geringſten Stellen ;: weiche bey der 
j ing Geſchichten von alleriey Arten von 


⸗ 


unterhalten h 
fliſſen find, uns, die ſeinige —22 vorzulege 


. welcher in dem ‚ 24 feiner Doctorpromotion von 


L 
Gi 
r 


a466. Gebſchechee 










ſtieis en Bestie finden ann, find. 
nen Irrthuͤmern ngen. beusdftaiche | 
ur ibm — Per the, wenn er 


ter dieſen verdiene. Herr Pforenbauer eine n 


lehrgen , womit wir unfere Leſer zu 


bewogen bat, Wir werden Diefelbe aus ber fidyg 
fien Quelle, nämlicd) aus feinem eigenen Au 


Heren Doctor Hofmann angefülogenen, Pr 


ma —* iſt, ſchoͤpfen. 


u; 


: :Der ate October 1710. war ber rag * o 
Burt, ‚unb-das Dorf Wegendorf in Tfürtngen c 
der Unſtrut, der Ort derſelben. Sein fetiger Bi 


ter, Benedict Pfotenbauer, wär ehr vor fein 


GSemeine geitebtee Prediger — "und feh 
Mutter war Eva Bernhardt, ei —— 
ſiſchen Bürgers, Friedrich ——e 

ter ; eine Frau, ‚weiche alle eine Prieftersfrau f 
wende, Tugenden an fich beste. 


Durch dieſer ſeiner cheuren Eltern Fürfors 
ward er. nicht nur durch das Bad ber Heiligen. Tau 
der Gemeine des Herrn einverleiber, fanbern, au 
von Jugend auf in aller Gottſeligkeit unterwolefe 


. und zu den Wiffenfchaften angeleitet, . 


Bit ibm fein Herr Dein en Saale, ap 


mhauer. 167 

veifuung auf ſich z 
alſo auch in ale 
amgefehen Kan J 
ß eu, berei 
55 zu 
serfelben auf die 


D gefiichten um: 
Be; und Eonre 
biotbet ihm noch 
des erftern, von 
das SHebräifche, 
rnet, beftändig * 
Muͤhe, welche 
gerieth ſo wohh, 
h am Leben wat, 
Fahre 1729. auf 
auch das Vor⸗ 
ott gefaͤllig fern . 
yany zu wibmen. 
gerer ber Sterbs 
inen Vater auß 


und ben Aus. 


Es fehlte ihm, 
zur Ausfüßrung 
nun zwar bie 


emie zu bleiben, 
Huß, dieſelbe za 


ver gieng Im Ger u 


ı beftimmten die 
nach 


W 
1 


— J J u > 
- . - j 
Be Zr 
.e 0. 





nad) Seine, ‚ und ward von dem banaligendiecn 
magnifieus, Johann Burchard Menken, ei 
geſchrieben. Er erlernte daſelbſt die Philoſo 
“bey dem Profeſſor Muͤller, und das Hebraiſa 
bey dem nachmoligen —85 — Hereu Supern 
tendenten Carpzop, und in den.theologiſchen Wi 
Eſbaſten machte er En} Elaufinge 
Schmiöts, Pfeiffers, Deylinga Aebenftveit 
und Tellers, welchen ee ers über die Anwe 
ung. zum Predigen hörte, Unterricht. zu. Rage GE 


Auf dieſem Mufenfiße brachte er bis in % 
Jahr 1733. zu. Nachdem er feinen Abſchied de 
Teldft genommen harte, berief ihn der Sohfüit 





| Sachſen⸗Eiſenachiſche Kammerrath ‚ Nr vo 


* Pofern,; Erbferr auf Thierbach, zu. ſich un 
vertrauete ihm die Etziehung feiner beyden Herye 
Soͤhne am. Er genoß in deſſen Haufe; yo Wat 
ber Gewogenheit des Herrn, als auch der Liebe fe 
ner Untergebenen, und). da er alſo nach Wunfſch 
lebte, würde er fi ic gern länger mit dieſem feltie 
Stande begnüget haben, wenn ihn nicht die gi 
„ge Fürfehung Gottes’ noch in eben demfelben g 
meldeten Jahre in ein Predigtamt ‚geführet hätte. 


Die Pfarre nämlich zu Groß» Ooſtewitz ſtan 
fee, und der Herr Chriftopb Dietrich won Land 
weſt übertrug ihm fölche als Vermund derer He 
ren Bruͤder, Stiedrich Haubold und Adolp 


von Landweft, an gemeldetem Orte. Den a 


Mey des ‚folgenden Jahres erhielt. ex den fürn 
‚on Berafenkd, } und watd darauf ‚fein 


| ” u ia: 
| Die Schuiften, fo ums mie 
—* has, fiad ‚die folgenden 
"1. Coihmentätio de eo, od; in vita piorüt 
Tonga et breui beneficium diuinum efl, 1745. 4. 
2. —æ des Ede 
gt N. tem ,, woriu 
— ein eydenkerifch 
ur Bnheit, welche bisher: unter —5* 











geweſen, 

wird, Detas, erfier Tel, —* ãe 1748: v 
A, 14 Bogen; Booster Ihe, Frankf. ırag 
ein Alph. 15 Bogen. Bon. biefen Hauptbuche de 
Sen. Doctors würden wir es allerdings. fir unſt 
| Srhulbigkeit erachten „. bein geehrten Leſer eine um 
Nachricht mitzutheilen, wenn wir nich 
bag es bekannt genug. en Es if * 

nur, als eine der beſten Widerlegungen 
in ſehr vieler Haͤnden, ſandern auch —** 
‚ Beltungen , Monatſchriften, und andere die neuere 
- Wetiglonsftreitigkeiten, und, vornehmlich bie. Edel 
manniſchen, bereffenbe Schriften „haben davo 
genugfame Nachrichten gegeben. Wir wollen nu 
die göttingifche Recenſion herfegen 1748.- 131. Si 
Die Borrede diefer wohlgerathenen Schrift gieb 
die Urſachen an, warum der Herr Verſaſſer beyb 
Schriften zufammengenommen und widerlegt habe 
Diefe find die gleiche Art der Irrthuͤmer und. be 
freydenkeriſchen Sprache, fo in beyden befindlic, 
undb bie ‘Baher zu beforgende gleiche Geſahr, weich 
ankhuldige Seflen bey deren "in treffen Te 


des Hrn Joh. ven Pfitenpauer ꝑ a71 


Bere ſerb acch wor niemand voellt anbig wider. 
st; der Hr. Verfaſſer verdiene baher unter den 


wien Schriftftelern, die die Schwäche der Ede | 


| seniihen Einfälle eutbecket, einen billigen Bo . 
3, baß er demfelben Fuß vor Fuß nachgegangen, _ 
wa bie Weiſe etwas Vollſtaͤndiges liefert. 
—* dabey eine gute Ordmung mb Deuelichteit 
Inbecket., bie won; Edelmannen gemisbrauchten 
gerettet, iragleichen andere aus. wele⸗ 
— angezogene Stellen gepruͤfet; und 
I bey Gelegenheit des. Edelmanniſchen Wider- 


Was und Verdrehung vorfommenden Hauptleh ©, 


m E von bem Mugen ber mahren Religion 
R dem gemeinen Weſen, von ber Eriftenz ‘der 
Weiden, von Khett.und einigen göttlichen Eigen , 
Meften, von ber Dreyeinigkeit, von ber heiligen 
Srit —* Anfepen und een, u h 


—— von Yen vorherge⸗ . 
und dem Darauf er 

ken da Actu eines gebohrnen Juden. 
3.1750. Quart. — 


4 Commentatio de rationalismo in contra- 


kendis Chriftiänorum matrimonils fügiendo.- Wit. 
leibey, 1752. Quart. | 
5. Commentatio de matrimoniü. prae eoelibara j 


beꝛerogatinis. Wittenb. 1753. Quart. 


&. Libros noſtros fymbolicos do&rinam ver 
Prais rein et plene tradere &e. Witend. 1754 
Quart, 


En = BEE) = |: En 
| Duart, ſechs Bogen. De Bere Doctor ααα 
Mich die Erklaͤrung ber wahren Gotefeligkei, un 
jeiget bie Beſchaffenheit derſeiben, 6 * 
“uf feinen Sag, und erhaͤrtet ihn "wider 
reuere Beflreiter ber. fpmbolifchen Bücher. ber gr 
kdzeriſchen Kirche; insbefondre namentlich ben ihn 
maſius, Arnold, Herrn Don Loen, 
mnann und Trier. Des hochberuͤhmten —* 
»v Kern Praͤſidenten ganzes Seht ebeinget "A 
folgende Schluſtrede: 


Quiconque libri meis Seerputue atque “oh 
‘>  nionibus ‚de vera religione contrdrias continen 
* fententias; N verae ‚religioni obftant, 


A. de libeis etiam Incheranae sesleie: Frrabe 
ichs verum eſtprius. | Ans 
E. etiam poſterius. | | 


Sollte diefem wenigſtens noch woht Per 
gen Marne vergleichen haben in. den Sinn’ komme 
konnen? Er ſagt wenigſtens Nein dazu. Die 

mand wird ſich weniger entſchließen, ſein Leheg⸗ 
baͤude zu vertheidigen, als wir. Aber wir. ſahe 
erne, wenn ‚Männern, welche gewiß. nicht unver 

— und in Auſehen find, und dabey einen na 
tuͤrlichen guten Grund bes Herzens ‚offenbaren 
glimpflicher begegnet würde, Dieß mürde nod 
deichter Eingang bey ihnen finden. Kerr Trie 
irret aud) ſtark und gefaͤhrlich. Allen, iſt er un 
—* warum ſoll man es eben wieder ſeyn 
edoch, ber Eifer für ı die Wahrheit des 








des Herrn Peter Maßvet. 223 
gli RR rechemaßig, und, wenn bie Vertheidigung 
Iefelben. wohl und granbiich uͤbernommen wird, ſo 
bw ein freyer und gefloffener Ausdeuc leicht im 
Aaldiger ® / j 

Den 6ten December 1756... £ 


LERETEIEIZETTErEET 


Geſchichte 


des ee 
dumm Peter Bafsıt 


der arzevw ſenſchoft Dacors 
. +10 Snfierbam.. Pe 


Nie Del· dete hat ſich ſomohl Bud ineg ge 
tn und aüglichen Schriften. um das Reich: 

ve Wfnfchaften, als auch Kae in eine wohfgefittetd 
Ä —2R0 — fand feiner Wohe 
— gas" Er iſt ein Franzoſe 
Eehen und wert Geſchlechte und dieſes has 
F Welt ſchon mehr berühmte. Blänner 
—8 ar Geburtsort if die 
für Meuſe genannt, ſe 
2** — Meilen von Sebano enta 
Pre Hege, und allda iſt er zu Ende des Jahres. 
———— 

des reſormirten eigen fa ſeinem * | 


| 
) 
| 
‚ 


- 


I. u Brite: 
ccerlande, nt ——— pie Dekan 
ner berfeiben daſelbſt ansgefegt waren, nird weich 
den vereinigten, Mieberlanden ſchon fe. manche 
vorzüglich, ‚gelehrten, und vortreſüchen Mann yagı 
. wanbt-haben, trieben auch ihn im feiner Augen 
nach Holland, und diefer vielen andern feiner ande 
laute gefegneten- ‚Seuche hat auch er ſich zus 
freuen Urſache gehabt. 

Nachdem er den Studien ‚gegeben war, um 
ſoivohl in den verbeieienden, als auch in allen ze 
Arʒneywiſſenſchaft gehörigen Tpeilen der Gelehrſam 
feit gute Gründe gelegt haste, vollführte ex den Lau 
berfelben auf -Dee-kiniverfirät der holl aͤndiſchen Sta 

tem zu Leiden, nid ermarb- ſich Auch daſeibſt M 
Jahre 1729 die Würde und Freyheiten eine 
Doctors , nachdem bie gewöhnlichen Examina uni 
feine Jiaugurei. Diſputativn ‘de generatione e: 
mimaiculo in ouo waren abgehandelt 
Nach der Zeit ſegte er ſich zu Amſterdam ot 
nieder. Micht ſowohl die medicintſche Praris; Bl 
vieimehr ein fleißiger Gebrauch Ber Bücher, di 
Verfertigung und Ausgabe eigener und überfogte 
Schriften, und die Erziehung finger Teure, fin! 
ſeitdem jederzeit diejenigen Dinge geivefen, worim 
er ſein Bergnägen geftellet, und wodurch er Wen 
—— wüglic; zu ſeyn geſucht Bar. 

das letztere mit. gutem Fortgange ju un, erde 
sc in feinem Haufe. eine Koftfchite , in welche 

. Kinder ımb Juͤuglinge ſowohl mit allem nöchigen 

Unterhalte bes Leibes verfehen, als auch in Aller 

angenehmen Sie wo ergogen wurden, * F 

glei 














mer Daft. 15 


xelcher degehret wurde, ha⸗ 
bes ihm fo wohl von ſtat · 
neiftentfeils,ehne' nähe gei 
w. gehabt, und ifm unter 
der aus den weftindifchen 
worden. Das erftere fich 
hmer zumachen, begab er 
—& und Freundfihaft . 
Emden Ode, 

— 2**— 
er fih mit derjenigen &es 
‚sne Monatfchrift, wovon , 
heque raifonnee‘ funfjig 

ee find, an 
ke vornehmiich feit zu 
einem vollftändigen: Res 
zwanzig ‚legten Bänbe.bes 
Rändiger ordentlicher Mis 


deſen. Es gereicht ihm 


Ruhme, da außer ber um 
an das Sicht getretenen 
mten Johann Te Clerc, 
ibliocheque. raifonnee ges _ 
1 Holland heranegegebenes 
rk lange Zeit Hinter einan · 
alle übrk 


96 2: 


Br Nebf: diefer- Krbeit un, rohe ofen. 


. | farla plänte vommee; Britaunigae*). Dieſe umt 


reichendes Zeugniß der mehr als gemeinen Gelee 
ſamkeit und⸗Geſchicklichkeit des Seren Maſſire 
giebet, hat man nachfolgende, alle in ihrer Ma 
ieſenswuͤrdige, Schriften und. Werke von ihm. 
1. Diflertatto.medica do. ‚generatione: ex anl 

ma coulo in 000, 1729. Quart. Zr 
20. Examende la Differtation deMrPıxani 


einige andere eben dieſen Streit betreffende Alhund 
lungen ſtehen im den Lettres ſerieuſes & badines 
Tom. V. P.l. u.f. Wie auch mh 
“9. In eben biefen.Lettres verſchiedene die Arz 
gegwiffenfe haften und Maturlehre betreffende Aus 
zuͤge aus der Feder .unfers Gelehreen- gefloffen finde, 
4. Diilertarion ſur une colique particuliene, 
qui a fait. hesucoup de savage- A Amſterdam eg 
. 8730, in der biblrotheque rajloanee. Ton. VIII. 
"5. Recherches intereſſantes ‚fur P’origiue Sc: 





Br des vers a tuyaux, qui infeftenr-les vaiffeaux A 


les digues des provinces unies. 1733. Oetav. We⸗ 
von der Art und Befchaffenheit.ber ſeltſamen Plag⸗ 
der Seewürmer, womit Holland damals ift * 
geſuchet worden.“ „umſtaͤndlich und grün 
. unterrichtet ſeyn, dem iſt Diefe- Schrift: ; 
andern, welche Darüber herausgefommen find, arts 
qupreifen ; ; wie fie benn auch, ihres befonbern Wer 
bes wegen, bald darauf in die e bollämbäfche Sprache 
AR überfeget worden. 
6. naci 


verd ener des Ca 
— — — * —* FR $ 2: 


Ss 






ni 


des Seren Peter Maßvet. 177. 
6- Hıftoire desRöis de Pologne ‚& des revo- 
\snons arrivees dans ce royaume depüis le com» . 


mencernent de la monarchie jusqu’% prefent. 1733, 


en Bände in Octav. Die zwote und fehr vere, 
mehrte Ausgabe erſchien des folgenden Jahrs 1734 


in jung Bänden. Der hochberuͤhmte Cabinetsſe- 
erterius Ihro Majeſt. des Königs Stanislaus, 


der Herr Ritter Solignac, giebet in der Vorrede 


pı feiner hiftoire generale de Pologne, ſo 1757 zu 


Amfterdam in fünf Duodejbanden das Licht gefer 
da hat, zu erfennen,.als ob des Herrn Maßvets 


pehinifche ® Sefhichte ur ein neuer Abdruck derjeni⸗ 
gen fen, welche’ der: Herr Joli an das Licht geftel« 


ir, Allein, er bat entweder fich hierin geirr, 


oder ſich nicht wohl ausgedruͤcket. .Blos der erfte 


Tpeil it ein neuer Abdrud eines kleinen Werke, fo 
1698. in Amſterdam in Duodez herausgefommen, . 


und wovon Joli der Verfaſſer geweſen, welches 
erh Herr Maßvet anzuzeigen nicht unterlaſſen 


hat, ©, bibliotheque raiſonnâe, Tom, XLVI. 


e. . "Lo 40. Obgleich übrigens das Werk des Herrn 


vor Allen: andern pohlnifchen Ge · 
75 einen unſtreitigen Vorzug behält, fü wird 


bech upfers- Gelehrten feine u) nicht weniger Ihren 
Were, behalten. 


7. Tables anatomiques du corp⸗ homaln tra⸗ 


duites fur. edition Latiué de Mr. Jean ADAN 


Kulm. 1734. acht Bände in Octav. Er re 


rn y 


8&,. Hiftoire de la‘ guerre 'prefente, eontenant 


zur ce qui Peſt pam de plus " asien en Ita: 
Heu öl. warspa Kill ch. M- lie 


— 


m... Bee 
lie &c. avee les ptincipaux. Plans des’ Sieges & da 
Batailles. 1735. Octav. 

9. Die Fortſetzung dieſer Gefchichte unter der 
Titel: hiftoire de la derniere guerre &c. avec | 
vie duPrince Eugene, 1736. 

‚ı 10, Bon diefem ganzen Werke hat Herr Maſſu 
et des folgenden Jahts 1737 eine neue, 

ſerte, vermehrte und in fünf Octavbaͤnden abge 
theilte Ausgabe an das Licht freten laffen. 

.. .x2. Continuation de P’:biftoire univerfelle d 
Mr. BossveTt, depuis. 3721 jusqu'à la fın di 
1737. Tome IV. 1738. Octav, R 

12. Berfchiedene Zufäge zu der legten Yusge 
De b bes zu Amſterdam 1739. ‚aufgelegten Atlas hi 
ſtorique. 

13. Eſſais de. Phyfi ique de Mr, Mösschex 
nRoXX, traduic du Hollandois, 1739: zwey Baͤn 
de in Quart. 

14. Hiftoire de ?’ Ewperenr CHARLES vi 
6 des revolutiong arrivees dans l Empire fops l 
Regne des Princes de I’ Augufte maifbn d’ Autri 
che, depuis Rodolphe Comte de Habshourg &g, 
_ par M.L.D.M.*) 1740. wey Bände in Duodej 
"©. davon bibliocheque raifonnde Tom. XXVH 
Part. Il. 9.354: . ER 

15. Annales d’ Espagne &de Portugal 1740. 
vier Bände In Quart und acht in Octav. Die 
Beſchreibung, welche dren vjertel dieſes Werkes 
ausmachet , fchreibet ſich von der Feder des Dom 
Juan ALVAREZ DE COLMENAR ber, von 

den 


*) ». 1, Moofieur ie Docleur MAssuaT. 


J 


des Heren Peter Maßret 179 


In Ichegeſchichten aber · iſt Herr Mapßver, wel. 
de euch das —* Wert hindurch feine Verbeſſe⸗ 
hat, der Verfaſſer. 


* Table —e— des matieres eontenues | 


ı dsPHiftoire & dans les Memoires de)’ ‚academie 


des Sciences depuis. .1699, Kun 1734 


‚ de des 
 Reihrenient. Dieſes ſehr migliche 


uchge Regiſter, iſt in einem Bande I in > gar u 
md dreyen kleinen Bänden in Duodez gebruckt, und 
kan chenmaͤßig bey der parififchen und amſterbam⸗ 
Kite Ausgabe ver Geſchichte und Gedenkfchrife 


- Inter parififchen Ak ademnie der Wiſſenſchaften 


geraucht werben. 


' 17. Eemens de la Philofophie moderne 1752 
pen Bände in Duodes 


18. La Science des perfonnes de Cour, confi= 
uenent augmentee. 1752, fechzehen Bände 


* Pamputstion à lambeanx, ou nouvelle 
neihode d amputer les membres par Mr. PıärrE 
Av RANVERDUIN fraduite notıvellement du 

eu Prangois, avec des augmentations con- 


Bieabk, 1756. Octav. mit Kupferſchnitten. 
De erfien Anguff 1757. 


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8 A α α a a — 


Geſchichte 


Eur, Bingireidein Beate 


zu Paris. 


Us noch in dem ſeltenen, ober vielmehr ſeltſa 
men, fortzufahren, wollen wir unfern Leſen 
noch ſogleich einen beſondern Mann in der geleha 






ten Welt vor bie Augen flellen. Wir glauben näm 
Uch, nach einem freyen und wahren Urcheil ven Sex] 


de la Baumelle als einen ſolchen anfehen zi 


koͤnnen. 


Er iſt im Jahr 1727 den 28ſten Jenner zu Va 


lerdugue, einem zur Grafſchaft und. Bisthum Alai 


In: Niener. Languedoc gehörigen Orte, bes irdiſche 
tebens theilhaftig geworden. Er mar ein gebohrne 
ſchoͤner Geift, und eg zeigte ſich gar früh in ihr 
fehr ausnehmende Fähigkeit des Wiges und be 
Verſtandes. Nachdem er bereits in fsinem Ba 
terlande gute. Brände der Wiſſenſchaften geicat 
hatte, begab er ſich, ſowohl der Religion, 


auch der Gelehrſamkelt wegen, nach Genf, 4 
ſich daſelbſt auf die cheologiſchen Studien, bilde 
ſi F mit Huͤlfe der dortigen Lehrer, zu einer gewi 


ſen Vollkommenheit, und ward auch von dieſe 
Matertücche unter de Candidaten des beiligen Dri 
bigtamt 


| 


182 2 ae. 





nen Herten ı 
| Sormep in eine naͤhere Bekan ju reten 
ward aber auch eben. daburch in bie Screitigkeite 


d rſtern mit 
Dokkaire — i en en In 
ich mit. dem Herrn öst 


von Maupertuis habe fi 
| Baumelle wider ihn verbunden. Er hatte abe 


—— ſelbſt in einem Ahſatz des Beaumelliſcha 
Buches: Mes Penſces. Qu'en diraon feinen GH 


ingeſireuet/ und gob nun dem Seren von au 


pertuis, um ihm eine neuen Feind zu erwecken 
die Schuld davon. Diefer hat fich aber. nie in bi 


Streitigkelten des Herrn von Voltaire mie ben 


Herrn de 14 Besumelle einmilchen wollen, un 


nur bles Die Beflagungen, fo ihm Diefer über pi 


ſchaͤndlichen Streiche, weich⸗ ihm jene ge gefpiele 
bäste, that, mie Bedauren angehöret. 


— retes von dieſen für. die gelehrte Welt an 


lichen Gsweltigfeiten findet man von · unſerm CR 
lehrten erzaͤhlet, theils in feiner repouſe au Suple 
ment da Sieclede Louis XIV, theils in einem ball 


hernach an das Licht geftellten Briefe, welcher be 


el führer: Lettre für ſes demel&s avec.Mr. D 
OLTAIRE, als worinn er alles unperpolen au 


uch zu Berlin war fein Aufenthalt von feine 
langen Dauer, und ned; weniger zu Dresden 
wopln er ſich von da aus begab. Er fand an bes 

den Orten nicht, was. er ſuchte, und faßır endlich 
‚ nachdem er ſich noch in verfchiedenen andern bau 
‚fi Sn One Being aufgehalten — 


"184 | Geſchichte oo. 
N macht, und was man daraus gefchloffen hat, daß 
. gr nämlich) nur zehen Eremplare übrig Behalten, und 
daß nur blos dieſe zehen haben koͤnnen yerfaufet 
werben, bie übrigen über ihres Dafeyns fenn beranıy 
bet Pa | Andere aber haben dieſe Bekauntma⸗ 
ür einen unſtgriff ausgegeben, um Deus 
air ein Anfehen und einen hohen Werth zu vers 
ſchaffen. Doc, dem ſey wie ihm molle; es 
ſeinem Verfaſſer viel Ehre gemacht; und ift n 
. allein bald wieder aufgeleger, fondern aud) in ver; - 
ſchiedene Sptachen überfeget worden. : Tine neue 
- Ueberfenung und Beyträge su feinen Gedan⸗ 
Ten hat 1754 in groß Octav zu Berlin das ticht ge 
ſehen. Man findet darinn in der That eine große 


= Erkaͤnneniß und vieles Nachdenken, und ment 
glieich alle feine Bedanken- nicht die Gedanfıt 


eirnes jeden ſind, fo werden fie Doc) jederzeit: Ges 
- danken eines Warmes von Geſchmack und von Geiſt, 
und, überhaupt zu ſagen, eines wahren Patrioten 
und Menfchenfreundee bleiben, Daß aber nicht, 
nein jeder denke, wie er, hat der verſchiedene Wi⸗ 
derſpruch dargethan. Insbeſondere find die zwey 
‚Briefe zweyer Schweiger leſenswuͤrdig, fo Herr 
JFormey ‚der nouvelle bibliotheque Germanique, 
Tom. XI. P. . S. 85.0. f. eingerüdet hat, und wor. 
inn bie Sehler, fo er in bemjenigen, welches.er von - 
_ ber Reglerungsform des Cantons Bern vorgege⸗ 
ben, begangen hat, gruͤndlich angezeiget und wi⸗ 
derlege werden. Die erſte Nachricht von dieſem 
Buche hat beſagter Herr Formey .ertheilet in ge 
weldeter nouv. biblioch, Ger, Tom, X. Parc. IL 
. | .P- 305. 





des Hrn. Lor. Angkiotekbeln BeaumiellexBs . 
‚305: Indeſſen hat Bee Herr de⸗ka Beaumelle 
nadyher gänzlich abgeldugnet, daß er der Berfaf. - 

fer. deſſelben ſey. Wie biefes mit ber bertinifeheh 
Anzʒeige, mit dem langen Stillſchweigen zu dem ihm 
derwegen beygelegten lobe, eberpichmehr mit An. 
Nnehmung deſſelben, wit Denen ‚Stelten in ber re- 


"poufe ao füplement du fiecke deE.aulsXlV, ne 


‚andeen Umſtaͤuben übereinzubringen. ſey, twetich 
wie andern zu urtheilen. aͤberlaſſen. 

3.Suite de ladefenfe deP’esprit des loix, 175 1 

u Suse." 
4. Discours prononce al’ouverture des legoe⸗ | 


-*. publignes, Koppenhagen 4751. Quart. 


g. Discours fur. Xadoptian des arts, prononck 


a Copenhague, 1751. Quart. Wir haben ſchon 


‚etwas davon erwähne. Cs’ ift diefe fchöne Rede 


= für eine Arbeit des Seren de la Beaumelle Wurch- 


.. gegangen, und fie hat ihm nicht wenig Lob :zuinege 
.. ‚gebracht. Endlich aber kommt nach fechs Jahren 
Herr von Mehegan, und wil für den wah⸗ 
ven und einigen Verfaſſer gehalten feyn. Bag. 
nouv. bibliech. Germ. Tom.XX.P. II. p. 329. ds 
wo auch verſchiedene Stellen daraus beygebracht 
werden, nebft Dem Urtheil des Herrn Sreron,wels 
ches in biefen ſtarken Worten. abgefaflee iſt: L’au- 
teur eftun MONTESQUIEU, empruntant la voix 
' deFrecHıer. 


6. Penſées de Seneque, Paris 1752+ Duodej. u 
zuwey Bände, Gotha. 1754. ©. nouv. bibl. ‚Gem. 


= Too XIV.ELL pat 35. 


a Ms; Lettres 


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D u“ . - % 
u » 4 . « . 
‘ ‚u oe + VOeſichte v 


np. Lette de: Mademeine MAINTENONG 


2752. Duedez. zwey Baͤnde. Auf dem Titel 
ſtehet A Nancy Chez Deiſleau, imprimeur du Roy. 
Der wahre Druckort aber iſt Frankfurt am Mayn. 


. Da ber Herr Syerausgeber nit ben 9 


| eringſten 
Be ber Acheher biefer Beefe führer, fo IR 


beymefien wollen, foudern bie darim vorlommen⸗ 
be Anechoten für ſolche angefehen hat, wovon nur 
ein Darillas oder Maimburg würden einen Ge 
brauch machen fünnen. S. nouv. bibliöch. Gerai, . 
“Tom. XI, Part, U. p..423. und biblioch. raifon- 
‚nee, Tom. XLIX. p. Il. p: 283. Indeſſen hat 
ſich der Herr de la Beaumelle zu rechtfertigen ges 


ſuchet, und nicht nur . . 


8. Vie de Madame: ne MAINTENON 178 


* 


‚gu pucen Duphegbänben, finden auch 


9. Eben baffelbe 1756 nebſt einer "großen 
enge Briefe in funfzehen Duodezbänden an das 
Ucht geſtellet. S. Goͤtting. Anzeige von gel. - 
Sachen. 1756. ı22 St. Diefe memoires de 
Md. pe MAINTENON, werden (bem Verlaut 
nad), von zwo Damen) zu Seipzig in bas Deuts 
ſche überfeget, und verfchieberie Theile, deren ein 


. jeder zwey des Originals begveifer, find ſchon an: 
m Lu | 


bas Licht getret 


10. ‚Le Siecle de Louis XIV. par Mr; DE 


 VOLTAIRE,.avec des notes, 1753. drey Boͤnde 


eo. in 


des Hrn. Lor. Ancheirtde io Beaumelle ag/ 
ja Dundez. Boß · die Yamıralungin. übe beat: 
Pen Teil find aus feiner Bever gefloflen. 

AI. Reponfeay Ppigment du Siecle de Lobis 

XIV. 1754. ir haben von dieſer 
Vereits Die: nöfpige Erwahnung n. 

Sie if, wie die vorigen, auch‘ in Di 
Aberfebes zt:efene ee fen lieg 

12. Melange de.morsle —* ——— 1754. 


Duodez. Dieß a Werkchen wird von eis - 
nigen dem H von andern aber unſerm 





Herrn de I Besumeile zugeſchrieben. S. Fon. . 


MEY la France literaire,' p. 300. Log. 


13: Lettre ſar (es. Aewele⸗ avec Mir. DE 


Vertarne, Zu Ze 


"4. Herr Formey zeget im dee Frärice literaite ' 


p. 105. aa, daß eine neue Ausgabe bes Tacitus 


it ein öfifehen Lieb ,voni Bi 
“ Se ir —— —* j v a | 


= nunmehro ſchon die Preffe ‚verfaffen habe, ober nicht 


Sonſt hat er auch M 
nadfgeifen and Be 


gehabt. | 
© ar den ale Eon un: 


— — — 


| Zugete 


| 184 Geſchichte rt 
macht, unb was man Daraus gefchlofen bat, baf 
- gr nämlich nur zehen Exemplare übrig behalten, un! 
daß nur blos diefe zehen haben fönnen yerfaufe 
werden, bie übrigen ber ihres Daſeyns fenn berau 
bet worden. Andere aber haben dieſe Bekannte 
Sun für einen Kunfigriff ausgegeben, um den 
Werke ein Anfehen und einen hohen Werch zu wer 
fchaffen. Doc, dem fey wie ihm molle; es bei 
feinem Verfaſſer viel Ehre gemacht ; und iſt nidh 
allein bald wieder aufgeleget, fonbern aud) in ver: 
ſchiedene Sprachen überfeget worden. - Eine neu 
Ucberfesung und Beytraͤge zu feinen Bedars 
"Ken hat 1754 in groß Octav zu Berlin das Licht ge 
fehen, Man finder darinn in der That eine großı 


Erkaͤnntniß und vieles Nachdenken, und ment 


. 4 


gleich. alle feine Bedanken- nicht die Gedanken 
eines jeden find, ſo werden fie doch jederzeit Sei 
Danfen eines Mannes von Oeſchmack und von Geiſt, 
und, überhaupt zu fagen , eines wahren Parrioten 
und Menfchenfreundes bleiben. Daß aber: nich 
sein jeder denke, wie er, hat der verfchiebene IB, 
derfpruch dargethan. Insbeſondere find Die zwer 
‚Briefe zweyer Schweizer leſenswuͤrdig, fo Herr 
Formey der nouvelle bibliotheque Germanique, 
Tom. XU.P.1.&, 85.0. f. eingeruͤcket hat, und wor: 

. Ian die Fehler, fo er in demjenigen , welches er von 
der Degierungsform bes Cantons Bern vorgege: 
‚ben, begangen bat, gründlich angezeiget und wi. 
derleger werben. Die erſte Nachricht von biefem 
.. Buche hat befagter Kerr Formey erthellet in ge⸗ 
wieldeser nouv. hibliosh. Germ. Tom, X. Part. IL 
oo. P. 305. 


vihen.Lor Anglivielde la Beaumelleuss . 
»o5. Jabeffen hat der Herr de ka Beaumelle 
woher gänzlich abgelaͤugnet, daß er der Verfaſ- 
Kiefleiben ſey. Wie diefes mit der berliniſchen 
' Dige, mit dem langen Stiliſchweigen zu dem ihm 
lewegen bengelegsen lobe, ober'piehmehr mit An- 
Manag befielben, mit bene: Stelten in ber re- 


pode au füplement du fiecke de Lauis xIV, unb mit 


aber Unſtaͤnden uͤbereinzubringen ſey wetieh 
Moabern ya urtheilen ͤberlaſe. 
3 Suite de Iadefenfe dePesprit desloix, 1751. 


' Plägnes, Koppenhagen 7751. Auart. 
. Discours für. Padoptign des arts, prononck 
ACıpenhague, 175 1. Quart. Wir haben ſchon 
En davon erwähnet. Es ift diefe chöne Rede 


.. - 3 *8* 
4. Discours prononcẽ à l'ouverture deslegons _ 


Pr cine Arheic des Seren de la Beaumelle durch⸗ 


man, und sie hat ihm nicht wenig Lob :zuinege 
Kirk. Endlich aber kommt nach ſechs Jahren - 
du her von Mehegan, :und will für den wah · 


und eigen Verfaſſer gehalten feyn.. Vergl. 


Bor. biisch. Germ. Tom.XX.P. 15. p-329: elle 
Ds ach verſchiedene Stellen daraus bengebracht - 


Beben, vebſi dem Urtheil bes Herrn Sreron,wel 


(es in deſen ſtarken Werten abgefaffer ift: L’au- 
AmMoNTESQUIEU, empruptant la voix 
Kiichien. - nn 
_& Penktes de Seneque, Paris 1752. Duodez. 

nn Venbe, Gocha. 1754. ©. nouv. bibl. Germ. 
V. P. L p. 1353.. —-— | 
30 j M5 Lettres . 


\ 


A) f] - 5 
⸗ . vo . \ 
re % tt‘ D nn“ 2 5 
[\ a ⸗ “ “. . 
|) x — + ° » 


\ 


fe. Leferge de MadameinE MAINTEN 3 
2758. Dusdez: zwey Baͤnde. Auf dem. Tee 
ftehet 3 Nascy Chez Deileaw, imprimeur duRoy 
Der wahre Druckort aber iſt Frankfurt am Maya 


. Da ber Herr: Hernusgeber nicht den geringfhii 
VBeweiß der Aechtheit dieſer Mriefe führer, (6° 4 
4 kein Wunder, daß man uhr 
’ aetsreib, hs Iefen, ihnen feinen Mauben ha 


beymefien wollen, fonbern bie Dariım vorkommen 
be Anechoten für ſolche angefehen hat, wovon tu 


rin Darilles oder Maimburg mwärben einen Sa 


brauch machen koͤnnen. S. nouv. biblioch. Geras 
Tom. XI, Part. U. p..423. und bibliorh. raifon 


nee, Tom. XLIX. P. II. p: 283. Indeſſen ha 


ſich der Herr de la Beaumelle zu pechtfertigen ge 
ſuchet, und nicht wur... 


8. Vie de Madame ne € MAiNTENoN 175 


a zmeen Duodez baͤnben, ſondern auch 


| Eben baffelbe 1756 nebft eider ’gro if 
me Briefe in funfzöhen Diüodezbänden Mm 

he geftellet. S. Bötting. Anzeige von gel 

acyen. 1756. 122 St. Diefe memoires d 
Md. pe MAINTENON, werden (dem Berlau 
nad), von zwo Damen) zu $eipzig in das Deut 
ſche überfeget, und verfchieberie Theile, deren ehı 
jeder zwey des Driginals begreifer, find ſchon as 


bas Sicht getreten. 
10. Le Siecle de Louis XIV. par Mr; oı 
VOLTAIRE,,avec des notes, 1755» drey Van⸗ 
20.0 . | 


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.nsnesediieneum 


Zugabe 
u einiger kuͤrzern earigten 


| > eirige jüngft verſtorbenen odor mod en 
, Gelehrten. 





Herr Peter Mogge, 
woiland Abgeordneter bey dem Collegio de 
Herren Generalſtaaten zu Haag. 


De große Maͤcen war 1697 aus denen affe 
und vornehmen Geſchlechtern derer M 


imd Ockexrße entfproffen. Sein Vater war 


bert Mogge, Herr von Reneſſe, im feinem Lebe 
Bargermeſter und Rath der Stadt Zierickſee, um 
feine Mutter Frau Martina Ockerße. Er erga 
ſich ſowohl daſelbſt, als hernach zu Leiden, dene 
Wiſſenſchaften, und erwarb ſich auf dieſer Akad 
mie bie hoͤchſte Ehre in beyden Rechten. Den =: 
Auguſt 1720 ward er zum Scheffen feiner Satz 
ſtadt, undim December beffelben Jahrs zum R 
in der Vroedſchapp erwählet und angeftellet. 
ftieg darauf. von einer Ehrenftaffel zu der ander 
binauf, und warb 1727 von denen Herren Staari 
v4 


ST 


199 u Geſthichthe — 
ben haẽ er aucdruͤcktich befiplen, Gap alle fein im 
beſn in ber Stadt Jierikſee wohnen und ſich Lebens⸗ 
+ Hang daſelbſt aufhalten ſollen, wie auch die Bew 
ung gemacht rm, daß die. Herren Ereanorer Sie 
„Herren Staaten von Seelan erſuchen /ſollen, eis 
Ine hohe Schule in diefa Stade” zu errichteri 
» ge —— Ad dm Atlas 
„denlie:n ‚38 . er biegt 
„rende, daß bey: derfelben ſechs Profeſſoren 'follem 
„angeſtellt werden; einer in der Sottesgelahrthett 
„einer in den Rechten, einer in der 
„fenfijaft,, einet Ar ber Weitweisßeit, einer. in Den 
„ſchoͤnen Wiſſenſchaften oder im ber literatur, ung 
„einer in den morgenlänbifhen Sprachen, deren 
„Wadhl bey benen zweyen vegiesenden Herren Buͤr⸗ 
„germeiftern und dem vorſitzenden Scheffen diefer 
„Stadt, wie auch denen Herren dommittirten Raͤ⸗ 
„eben der ſechs Stimme habenden Staͤdte dieſer 
. „Propin;, ftehen, und auf die Mehrheit De Se 
„men ankommen foll, und follen die drey erften Pro 
„fefforen eine jährliche Beſoldung genießen vor 
„dreyhundert flämifchen Pfunden, oder achtzehn 
- „hundert (Hoflänbifchen ) Gulden, und bie uͤbrigen 
„ drey; jährlich zwey Hundert drey und dreyßig Pfund} 
„ſechs Schillinge und acht Groten flaͤmiſch, 












man Das gegründete Urſach zu glauben, Daß, wen 


’ 


ter Mogge. agr 
ager gelebt haͤtte dieſes 
gauſend Pfund Sterling 
en. „Im Fall die Staa 
alb dray wider 
gidieſer Atademie keinen 
ermache "der Herr 
umme, um auf der es 
de. cin Hays für arme 
em, bis zu ihrem Alter 
ein Rinder \ 


Soldaten, welche bis 3g 
1 berirjenigen 


Regime 
der Repartition „diefes  " 
haben, unterhalten wer. 
ude wenigſtens acht tau⸗ 
der acht und vierzigtau / 


ſolchen Seren verdlenet 
zelt ruͤhmlichſt erhalten 
Gelegenheit zu haben, 
reißroüedigen Bermächt« 
ve Nachricht zu erthei⸗ 
»t, dürfte Das legte er⸗ 


16:6, uBB.u.f 


Ben 
Wo d 


u ge. 


ELEITETT **** ** ....e 
| Ser Johann Jacob Amelot, | 
wæelland konigl. Miniſter Staatsfecretariue 


Tonmmendant der koͤnigl. Orden, und 
auf Challlon Epasiion und andern Guter J 


| Did dornehme Beförderer der Willenfchat 
ten hatte den zöften April 1689 das Lick 
der Welt erblickt. Sein Vater iſt Herr Diony 
fius gehen Amelot, Erbherr auf- Chatilio 
und Parlemeritsrath , und feine Mutter,. Fra: 
Philiberte de Darillon, geweſen. Das Haus 
woraus er entſproſſen, iſt ein ſehr erlauchtes Haus 
es zaͤhlet verfchiedene Gefandten, Staatsraͤthe 
KRechtspraͤſidenten und Ersbifchöffe, und.dem Ay 
aus welchem er feinen Urfprung hatte, zieren ine 
befſondre bie Verwandtſchaften mir den Haͤuſern 
- Btampes/dBeon, Bruͤlart, Saulins uud De 
fm de la Rande - 


Sogleich in feiner Kindpeit zeigte ſich hen 164 

- viele Einficht und eine ungemeine zuſt zur Arbei 
Er trieb feine erſten Stubien, wie man es id 
gemeiniglich thut, das iſt, mit Geſchmoc und suf 

. mit einem Worte, als ob er einen befondern Srei 
brief befommen "Härte, «in Mann zu ſeyn, bes« 
er ein Kind gewefen: er trieb fie felbft bie in d 

- matpematjfhen Wiflenfchaften, weiches dDamal 


Imelst; 193. 


she zutage, - 
jrhundeers ſey 


» Wiffenfchafe 


beisheit, und. : . 


ven find, 


Jar fen” 


d Generalad⸗ 


iſter im Par · 


wuͤnſchte fein 
n Geſandten 
dahin begiels 
jer Zeit, trug 
$ chftoerftore 


: bebenttichen . 
fine Verrich⸗ 
€ äufgetragen 


fi an Si. ” 


Antauf den. ' 
m Krankheit 
: konnte mite., 


nöfchaft des 
wenden muß · 
bedurfte ſeine 
gan, Bers- 
zu erkennen, . 
diefem Zelte: ” 
pauntte 


J 


X 


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PL 


. 


x 


, . N} Pa 
ı W 
‘ ® u 5. m . 
1 Behhiche "2. 
. f . 


pimftean auf ihn warf, hat ſo langs gebauert, as 
et. gelebet. | a 


x. Nachdem er befagtes Amt fünf‘ Jahr bekleiden 


ward er Meiſter der Requeten im Rath, und kur 
darauf Intendant von la Rochelle. Er verbliebda 

ſelbſt bis 1726 ‚in welchem Jahre ihn der Rönig au 

einen hoͤhern Schauplag hervorzog, und ihn Bi 

mu 


Intendanten ber Finanzen anftellte. Dig vorn 
"Amt befleidete er über eilf jahre; da ihn der Kö 


nig endlich zur Höchften Würde, welche er begehrer 


konnte, naͤmlich eines Staatsminifters und Staats 
. fecretarlus, erhobʒ worauf er noch in der Zolgı 


zum Staatsrat, Ober, Poftintendanten, und 
Groß.» Ceremonienmeifter der fönigl. Orden iſt er 
nannt erben. Mit fo vielem Ruhme, als er all 
diefe wichtigen Aemter bekleidet, fchienen doch beſon 
dere Limftände die Erlaffung von denfelben zu for 
dern. Der König ertheilte fie ihm; er entfernti 


ſich, doch mit alfen Ehrenbezeugungen , welche el; 
. nen Minifter ben feinem Abfchiede begfeiten koͤnnen. 


- Mitten unter allen feinen glänzenden Würden 
und Befchäfftigungen ‚- behielt diefer große Manz 
jederzeit den Geſchmack an den Wiſſenſchaften. Bel 


dem Jahre 1727 mar er en Mitglied der’ franzäfl, 


fchen Akademie, und ryı, den ıögen Decembr. er. 


. Diele er die Durch den Tod des Herrn Kardinal 


von Polignac erledigte Stelle eines Ehrenmieglie 


—32 


⸗ - 


des in ber parififchen Alademie der Wiftenfchaften, 
Während der Zeit feiner Ruhe hatte er feine vor. 
nehmſte Luſt und feine angenehrufte Beſchaͤfftigung 


in den Wiſſenſchaften, und er · ſammlece diejenigen 








Wir Geſchichte nn 
Bye 2 2 2 2 ze 20 me EN zn ne ner 
| . 

+ Herr Earl Pontanus, 

weiland koͤnigl. preuß. Geheimerrath, Director 


der Landesregierung, Curator des Gymnaſii 
u. ſ. w. au Lingen. 


leſer Mann war ein wirklich gelehrter Manar: 


Er war⸗ gettesgeleßrt, er; war vehesgeleheez: 
e& war anben eremplarifch gottesfuͤrchtig. Bas: 








u "auch etwun der eine ober der ändere baben beufese. 





mag , fo halte ich ihn doch allerdings wuͤrdig, daß 
Fein Andenken in dieſem Werke er halten werde. 
‚Sein feliger Vater war Herr Albere Ponta⸗ 
nus, welcher aus dem ‚berühmten ſaͤchſiſchen Ge 
lechte derer zur Bruͤck, oder Pontanus, ent⸗ 
oſſen war, und weicher, wie deſſen AÄAeltern zu’ 
—2 — eine zeitlang den weſtphaͤliſchen Namen, 
ter Bruͤggen geführet-hat. Er warein Bruder, 
des berühmten lingenfchen und utreihtifchen Profeſ. 
fort, Heinrich Pontanus, und if als Gerichts 
M fectetarius zu Singen geftorben. Die Mutter war 
aus dem berühmten dankelmanniſchen Goſchlechee 
und von“ derſelben Batte er den berühmten Üingen. 
ſchen und groͤningiſchen Profefior, Otto Derbügge, 
zu feinem Obeim. Er ward von derſelben zu le 
‚ gen dem 2. Auguſt 2698 gebohren. Ä 
\ In diefer feiner Geburtsflaht legte er erſtlich 
unter dem Rectorate bes feligen Henrici den ne 


200 te | 
AERKETETTT “'. — De a 


XJ 
W. 


— | Ser rich Zheodofiud Alter 


Woater, Doetor Bottfried Kraft. 
Sees Anne zu Vorburg. Diefras' Mutter war 


Bu Bei Heil, Schrift "Doctor, des koͤnigl. Eonfl: 
Korüi Beyſi iher uud Prediger ju Siena. An 
fe Stadt, in welcher er den ioten Sept. ra 
' ‚fein geitliches schen empfangen ‚It Jimenan, 
seite Bergflade Ins Hennebergiſchen. :"@ein * 





"Bari Superintendeirk, uud bekleidete 4 







Chriſtina € auſold, Herrn 
Rrauſoldeo erde * — ok. 
En ui, tn 
n Hef⸗ zweyte t. Ads 
fängfich ward er in ber Schule feiner 


—— 


„welcher nachmals Doctor der Arzeneymiſſenſchaft ge⸗ 
U menden; auf das Gymnaſium zu--Zistau,, beffen 
Director. damals Policanp Muͤller war. ‚Außer 


| Velen Unterrichte, lernte ex ‚die Sprahen ben Zu | 


"cher, und die Mathematik Sen Peſcheck. 
brachte ſechſtehalb Jahr dafelbft zu, und hielt * 
Abſchlede eine öffentliche Diſputation. | 
Im Jahr 1735 gieng er zu Den Höfen Vorle⸗ 
- fingen über, und begab ſich nach Yena, allwo er 
unter dem Prorectorare 1 Prof. Hertel das.afa- 
‚demife urgeretht edit, ‚wm vi Sehe * 


ge, 


202 .Geſchichtde REF 
Rena 
En VL... 7 
GHerr Johann von der Vorm, 
niederdeutſcher reformirter Prediger zur 
... 0. Aalen. = 
on | „ 
| Su bereits verflorbener Bater mar Quiri 
ee von der Vorm, Prediger zu Reneffe nF 
-. Hoordivelle aufder Inſei Schowen m Seeland, un 
Die Mutter Adriana von de Velde. Bon biefen Aefk 
‚tern iſt er den 24. Auguſt 1700 gu Reneffe auf die Welt 
efommen. Seine Studien hat er’ vornehmlich zit 
eiden getrieben , und find bafelbft Franz Sabre 
Eins und Taco Hajo von ben Honert ſeine vürk 
nehmſte Sehret geweſen. In der Vorrede des Heren 
ohann von den Honert, zu feiner analytifcjent 
Yisgabe von Meichiors fundamenea cheologtse 
didascalicae 1722, trägt er ben Namen prael 
- Stantiflimae & magnae Ipei juuenis, inter patris mei 
diligentiflimos auditores nulli fecundus, und wird 
von Ihm geruͤhmet, daß er die fehr genaue Corre⸗ 
etur biefer Ausgabe verrichtet babe: Ju eben hir 
fem Jahre warb er Candidat des Prebigtamteg. 
Inmn Jahre 1725 warb er Prediger zu Nord⸗ 
wyk aan Seen , und daſelbſt ben zten Jun. von fela- 


y 
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=. nem nachperigen amſterdamſchen Amtsgeneffen, 


.W. Schiphout, eingefegnet. : Seine Antritts 
Predigt war über ı Theſſ. 2,8. Von biefem Dres ' 
Ion. | ‚ ward 


“. 


fängtich warb. er in ver Drönie feine Baterfhat 
In den Gründen ver Wiſſenſchaften unserricheeie 
Darauf aber nach; Breßlau gefande, und ben Dei 
tehrern des dortigen Gymnaſii, Kranz, Hocdyei 
fir, Janus und Volland treulich unterwiefes: 
Im Jahre 1719 bezog er die Uniperſitaͤt zu Wie 
genberg,” blieb daſelbſt über wer Jahre lang, ‚auuuf 


| wo ‘den Boslefungen der ‚berühmten ehren, 


‚ Vater, Brendel; Wöichmansıe 


Saufen, Berger ; Strunz, Woif und Petra 


jſus —* ben; ‚ und erwarb ſich 1723 dafefbl] 
die Magifterwürbe und die Freyheit, Vorkefungen 
zu halten. Dieß gelung ihm fo wohl, daß Wers⸗ 
dorf, Chladni, Neumeiſter uub Menke him 


shre Söhne.anvertrauten. Da feine Gelehrſamkeit 


and Treue Immer befannter wurden, erhielt erxzg 
das Rectorat zu Wittenberg, und einige Zeit ber 
each zu Muͤhlhauſen, und endlich nach acht ak 
zen 1798 das Directorat dus Gymnaſii zu Zittauc., 
weiches er bis zum ıgten Jun. 1756, da. ihn bet 
Id. demſelben entriß, růhmlich geführet bat. 


B Er hat verſchiedene Schriften, als ſo viefe 
Zeugen feier gründlichen Gelehrſamkelt, binerlaſ- 


fer, als da And: - 


- DR. I. & II, de —— eruditorum. 


De teimplo portatili Sinenñ. 

Vita H. Worrın. 
Vita Donarı GRoss ii. u pi 
Vice Jos, Recıı. . oo 


des Gen. Benjanmn @otitebBerlac. 205; 


a 





re 


. de viexemplorum. 


—— eine große. Anpapk Entetungefgeifen. 
de .claris Horadi; ya 
de flore Iiterarum inter bella, 

‚ de Semio Tullio. 
de Tarquinio fuperbo.. 


de Schola Zirtauienfi, ' . 
de ofliciis diuitum & panperum. | 


de hortis. 
de Zutauia eruditorum ferane.: . 
de rogationibus veterum. 


de migrationibus lireraram, 
de mercaru bonarum literarum.: 


‚Die fefte Zuverſicht auf Sort, als das fee 


Mittel in zeitlicher Truͤbſal. 
Die geiftliche Freude einer gläubigen Seele. > 
Don Waifenhänfern. - .;. 
Bon der Beſtaͤndigkeit i im Guten. | 
de Theodoſio janiorf. en 
de praemiis eruditorum. 
de virtutibus politict. 
de aregantis literatormm. nn 
Bern wahren‘ Werthe der Armen. 


de meritis praeceptorum, 


de Adoniae feditivfo ingenin 
Bon ben Rogationibus der Alten. 
Die wahren Kennzeichen der Auserwählten, 
Der Dim mifehe uadenlohn chriſticher Stand⸗ 
haftigkeit. 
R Su 


7 


befchreibet. J we 


Gebuld und‘ Heffunng — ie Dinge 
in allerley Truͤbſal. 
Gott das hoͤchſte Gut und Eröcheil me 
riften. 
de —— inſtitutioni⸗ puerilis; 5. und ‚bene 
fehiedene andere mehr. — 
Er hat dabey den Nachruhm einer auenehmen· 
den babe Frömmigkeit und rechtfchaffiseng 
Mefens hinterlaffen. ©, Monumentum b. GER», 


= LAco a collegis Gymnafü Zittauienfis confecra- 


_ tum, und des hirſchbergiſchen Herrn "Prorecors, 
3. € Leufchner, fpiclegium XXII. ad CuNRADT 
Silefiam togatam, welcher ihn in folgenden Verſen 


6GEBRLACI u2 eelebrant dauſae, quas Lencoris orzat.- 
Molbuſtum extollit, Zistaque , laude um, , 

Quem recte mireris, fludiis pietate, fidequp - in 
Parta die memori >. fama fuperfles aget. 


eunsnsrenees ——— 
a 
Herr. Eudenig Franz areheche 


der Vaedſamken Profeſſor und Rector zu 


Gorinchem. 


er Vater dieſes geſchickten Mannes war Cor⸗ 
nelius Krayenhof, welcher als Prediger 
zu Vecheln bey Herzogenbuſch 1729 geſtorben iſt; 


We Mufter , Catharma von n Birke, aus | 


N 


⸗ 


| des Hrn. Ludemig Franz Krayenbef. 202 B 


Ehe er den zrften-Mer; 1720 an bag Weltlicht ge 


ſehet worden. Bon dem Orte und der Are ſeine | 


dabemifchen Studien kann ich nichrs melden. Gnug, 
er hatte fich wohl auf die humaniora gelegt, und. 
dadurch ein gutes Lob unter Rennen derſelben 
emocben. Er ward daher zum Schulamte vor- 
zii bequem erachtet, und anfaͤnglich als Con- 


sector nach Hoorn berufen, doch hier blieb er 
uicht lange, und erhielt im October 1744 das Pros 


nececat zu Dortrecht. Während feines Hierfeyns 
Fir ihm der Magiftrat zu Deventer den 14. Aug. 
4 nebft zehen andern geſchickten Männer auf 


Die Baht ber Profeffion zur Gefdjichte und Bes 5 


tedſamkeit*). Diefe wurde damals dem noch mie. 


Ruhm dafelbft Jeßrenden Herrn Profeflor Jacob 
de Ryoer zu Theile. Unfer Here Pröfellor aber 


erhielt im Sept. des folgenden (jahres 1746 dag 
ducch den Abzug des Herrn Earl Conrad Reiz 
noch Harderwyk erledigte. Mectorat zu Gotinchem. 
Er trat ſolches den 26ſten Febr. mit einer oͤffentli- 
chen Rede carmine heroico de uſu linguae Grae- 


eze in addiscenda latina am; welche, auf Etſu- 


chen der edlen großachtbaren Herren Dürgermeifter, 
gieich Darauf dem Drucke übergeben wurde. Im 
Monat Detober 1750 ftellten ihn diefelben zum Pros: 
feffor ber Berebſamkeit an; welches Amt daſelbſt 


nicht beftänbig ift, fonbern ähm aus-befonderer aich ° 


tung —— wurde. | 
Es gereichet dem Herrn Krayenhof zu einee- | 
befendern Ehre, daß er ſowohl sum Gebsand des: 


#) Bockfaäl Sep. 1745. e. 367- 368. 


! 


208 Oehdichte a 


in Ciöfandeitme eine .Inteinifche Wiorefüie 


—* auch für deſſen Frau: Prinzeſſin Schwen 


ſter/ eine Ehtleitung. ih die Erbbeſchreibung an Das: 
Acht geſtellet hat. Die erſte fuͤhret den Titelt, - - . ı 
Syntaxis Latina in uſum ſereniſimi prineipie 


| Wırnermi, &d, Adieda eft verfio Belgica re⸗ 
Gern omnium & obfervaticunm preecipnaruun.: 


orindjem 1750. - 
Die andere iſt in Gelänifger Sprache st: 


an das Sicht getreten. 


Denis, wo Kerr Richter fich auige hervorgu 


tien Raufmanne Techt. Dieſe Kindheit Hieen 


2, Außerdem hat Herr Krayenhof noch beſchle 
Bene. einzelne lateiniſche Gedichte ausgehen laſſen 


welche gar wohl ſind aufgenommen worden. 
200 


.. ..... a... KELDETT rT 
VO: 
gerr Zohan George Ser; “ 


dber Weltweisheit Magifter, der Gottesge⸗ 


R| ie Doctor, und: der heiligen. Philologie. 
 eentlie Profeſſor zu in log * 







thun angefangen, iſt feine Geburtoſtadt, line. 
et 1727 das Weitlicht erblickte. Sein Herr Bas; 
ter hieß "Johann Chriſtoph Richter, und. mer: 
a » Rammer: me ki * Rare Ban- 
meifter und atıg er Kaufmann daſel Die 
Mutter, Chriſtina Sophia Ruͤckers, —* 


2 dest 


geichter. 209: 
hrer) unter deren; 


daß er ſich in dien,” 


e Anzahl ber Uni. 
—— 
[x 
—— und, 
jeii bey Deyling,, 


twarb fich, in einer; - 


n Fleiß und Eifer, 


1g, eine ſolche Ge. 


ſter in-der Philon 
) eine gelehrte Diſ⸗ 
ae interprete, wo⸗ 
ichten von akad. 


guter Auszug zu 


‚zu halten, erwarb. 


te dh Diesthrng 


, und Ihre Eönige - 


außtrordentlichen 


Die Ant trat 


— Audio philos 
B, ‚mb lud 


fe don fünftegalß; . 
agten Nachrichten 


werden, de vitiis⸗ 
iecorum in philo-: 
a, Im Jah 1733, 
wähfchungefthreis. 


ters heraus, inter 


chronoJogicos: in‘ 
1 wovon wie derum 


-9 .- m“ 


210° .: eibihee 

in gchdro Fichten def: Jake SB. gyi 
ein Auszug befmblih if. Der 23. Sept. 1756 edi 
warb er ſich die iventintetwärbe In der ogie 
und hielt feine Difputathm, de Paula apoſtolo, Jefs 
* "Chriti in vitam reuocati nuncio ad AS: XL. Fr 5. 
(Si ach davon vollſt. Nacht. 1757 - ©: 59, 
und darauf Den 21. Det. um Das Dactorat eine au⸗ 
dere de munere Bor Johanni baptiſtae dieinirue 
delegato, 5Bg S. ebendaſ. ©: 134. ; 


Bern eneuenesurerse 


Zuſtze zur Geſchichte m 
2.28 Herm a 


26 Ernſt Imman. Walch 
| ‚De Weltweispeit Profeſſors zu Jena u. ben. n ' 
N. G. Eur. Xj Th. 986, S, F 


Bee ein Jahr hanach, da ich die * 
faßte Geſchichte dieſes berühmten Gelehrten 

an den Sen Verleger abgefande hatte, iſt mir ein 
anderer Auffag’ gütigft zugefandg worden‘, welcher 
| insbefondre von den gelehrteri Reifen deffefben an⸗ 
muthige und umſtaͤndlichere Nachrichten enthaͤlt, 
Ich erachte es für meine Schuldigkeit, ſolche me ee 
nen !efern noch mitzutheilen, und werde, bie nun 
noch hinzukommenden Schriften zugleich hinzufügen. 





| 


s k * 


des Herrn Joh. €. Iminan. Walch. zur 
Da Here Walch iſt, durch göttliche Huͤlfe, 


neig in den Stand gekommen, -die Vorleſungen 


der öffentlichen Lehrer der Schul 
* fo ne in der —E X 


Hofrach Buder, in der Logik Herrn Prof, Reuſch 
ud Hofrath Daries, in der Metaphyſik en 


Hem Prof. Reuſch, in der Phyſik und Machefis 


Hecrn Hofraͤth Hamberger, und in ber adplicata 


Herm Kirchenrath Wiedeburg gehoͤret. 


Seine übrige Zeit wendete er auf Erlernung 
der eeimtalifchen Sprachen, und befuchte über die 
hebräifige Grammatik, Accentuation, das Chals 
daäiſche, Syriſche und Samaritanifche die Wortes 
fungen des damaligen Herrn Profelloris extraor- 
diszri, und nunmehrigen Superintenbenten, Herrn 


Jehann Leonhard Reckenbergers. 


As er hierinnen einen Grund geleget, dab er 
nicht allein eine geraume Zeit einen Zuhoͤrer in den 
Collegiis' biblicis er curſoriis des Herrn Prof. 
Tgmupe ob , fonbern ließ ſich auch nachher. einige . 
Jechre hindurch von biefem berühmten Lehrer priua« 
tiflime in rabbinicis, talmmdicis et arabicis unters 


Das KRabbinifche trieb er nachher noch weiter 
fort, uncer der Anweiſung eines: fehe geſchickten 
Rabbinen, der ſich als ein Judaeus conwerfus das 


“ mais auf Dafiger Akademle aufhielt. Dabey wen⸗ 


beten feine Ihm übrige Stunden auf die Erlerning 
der lateiniſchen und griechiſchen Sprache, der Alter⸗ | 


e 


thuͤmer und der .hiftoriae licterariae, J 
Ar Als 


m Sendicte BEE 


Ais er in allen dieſen Wiſteeſhater, dvch goee- 
liche Soürfe , einen guten Grund gelegt, fegte: er. 
zwar folche in feinen Nebenſtunden weiter fort, und. 
—* ſich in ſolchen taͤglich dollkommener zu machen, 
zu feinen Hauptgeſchaͤffte aber machte er miumehro 


die Erlernung der Theologle und Kirchenbiſtorie, 


ba er denn der Anführung feines. Heren Vaters 2 in: 


ber Theologia dogmatica, polemica und. andertz, 


| Theilen der Gottesgelahrtheit, wie nicht. weniger. 
in der gelchreen Hiftorfe der cheologifchen Wiflens 
fihoften, und in der Kirchenhiſtorie des alten und 
neuen "Teftaments, verſchiedene Jahre hindurch ge⸗ 
noſſen. Zu Eude des 1745. Jahres erhielt er unter 


dem Decanar des Heren Prof. Tympe von bafiger ' 


hochloblichen philofophifchen Facultaͤt die Magiſter 
wuͤrde, worauf er ſich Im dem folgenden 7796ſten 


Fehre den 14. May, durch eine Diſputation e de 


‚vinculis Apoftoli Pauli ex antiquitatum profaurum 
monimentis illaftratis, habilitierte, und ſich die Frey⸗ 
heit, Collegia zu leſen, dadurch erwarb. 

Don Oſtern 1746 bis 1747 brachte er feine meiſte 
| Zeit mit tefung verſchiedener Collegiorum exegeti- 
. coram, und anderer, fenderlich aus ven humanio- 
. ribus, zu, worauf, er zu Oſtern 1747 mit feinem 
Bruder, dem igigen Herrn Doctor und Profeffor 
. der Sottesgelahrheit zu Goͤttingen, Chriſt. Wilh. 
Stanz Walch, Jena verließ, um fremde Laͤnder 
zu beſehen. Sie giengen zuerft nach Göttingen, - 
Helmſtaͤde, Braunſchweig, Wolfenbüttel, .Hanos : 
ver, fimeburg, Bremen, Hamburg, und bieltem , 
fr , an jeglichem — Dexter einige Zeit auf 


Zn u" 


des Herrn Joh. E. Imman. Wal, <ı 3 


die fie größtentheils auf die Befuhung der Ger 
leeren und Beſehung der. gornehmiten Merkwuͤr⸗ 
Bisfeiten wendeten. Ein gleiches ‚gefchahe darauf  . 
mit Holland. - Sie befahen die vornehmſten Derter 
tiefer Provinz, verblieben da, wo fich fenderlih - 
Beichrte , Foftbare Bibliocheken und anbere ſehens 
wirdige Dinge befanden; ſonderlich zu Groͤningen, 
Franecker, teimarden, Htrecht, Seiben, Amfterdamıc,, 
ie geraume Zeit, und verliefen nicht eher einen 
Ort, bis fie in allem und jedem ihre fich vorgefegre 
Aſicht vollkommen erreihe. In Holland iſt 
unerm Gelehrten ſonderlich ber. freye Zutritt zu 
ben daſigen berühmten Gelehrten, den Herren 
Gerdes, Vriemoet, Venema, Arnzen, Trotz, 
Walkmaar, Reis, Drackenborg, de Paow, 
Doder, Burmann, Wetſtein, Vonk, d'Orville, 
Alberti, Schultens, Oudendorp, Abr.Bronov, 
Semſterhus, Bruͤtzen, Deha Wartiniere und 
andern und der oͤſtre Umgang mit ihnen, während 
ſeines bafigen Aufenthalts, ungemein vortheilhafftig 
und nuͤtzlich geweſen .· a —— 
Bon Holland. begab er fih.über Coͤlln, Maynz, 
Bieten, Marburg, Wetzlar, Frankfurt, Heidelberg - 
nah Strasburg, hielt fich an befagtem und’andern - 
in der Nahe liegenden Dertern, wo etwas merkwuͤr⸗ 
diges anzutreffen war, einige Zeit auf, und trat als. 
denn feine Reife nach Paris an: Daſelbſt ſuchte _ 
ſich nicht alein deu Umgang mit:ben.bafigen. Ge .. 
Ihrem, ſonderlich dem Lengler du Fresnois, dem 
Mr,Oirver,.de laChapelle, dem Abt Noller, dem | 
Abt Sallier, de la Barıd ‚dem jünger: Fourmont, - 
j —O0O3— Monſ. 





Ä eis Ks Saicer 


ſvrt, woſelbſt —* benen —— Diancom 
und ber berühmten Signora Laura Baſſi, wit 
auch Herrn Abt Irombelli in Bekannrfchaft ge. 
rieth. Er gieng nachhero über Ancona nach Lorette 
beſahe alſda das ſogenannte heilige Haus, und die 
daſelbſt befindlichen großen Schaͤe, und .fegte Data 
auf feinen Weg nach Komfort, woſelbſt er au, 
nach einer wegen bes eingefafienen harten Winters 
und häufigen Sthnees überflanbenen böchftbefcheiene 
2 Hchen Reiſe, gluͤcklich ankam. 

Hier Hatte nm der. Here Profeſſor Yellenbe: * 
ſhdine Gelegenheit durch taͤgliche ——— der 
fo vortreflichen Leberbleibfel des Al 
 Rerppeln, . Altären, -Wilhfäulen, —— — 
meattis. circis, mauſoleis, aquaedudtibus, obelifcis, 
Sep wleris, balneis, catacumhis, columbariis &c., 
jun durch. fleißige Befehung ber daſelbſt befinplichen 
koſtbharen Sammlungen von Inſeriptionen und. ap 
bern Denkmaͤlern des Alterthums, fein 
" Verlangen zur Önäge zu-fättigen. Er befchäfftigte 
ſich Damit täglich, fonderlich fand er fich ſehr fieißig 
im Capitolio ein‘, woſelbſt er alle dahin feit vielen 
Po gefchaffte vortrefliche Stuͤcke des Aiterthums 

eht gerau'durchgiehg, imd aus vem Unterrichtẽ und 
Umgange einiterdaſelbſt ſich ‚öfters auf halten 
Antiquariorum, init welchen ee fich bekannt gemacht, 
vielen Nuhen ſchopf⸗⸗. Seine Arie Zeit wendete 
Her Walch heiter anf. Beſeh A A re 
MPallaͤſte, Kirchen, er, Bhf 
Gebäude y Rein, heile‘; Auf’die — Die 
daſabſt — ſchabba ax opel, I 











an. Be | 
Auch Gier erreichte er nach Wunſch in allen Druͤcken 
‚feine Abfidyt, und begab ſich Darauf über die Apperm 
niniſchen Gebirge wieder zurüd nach "Bologna, 
und von dar nach Modena, bauptfächlich um de 
Sort befindlichen berühmten Gelehrten, den Lub. 
Ant. Muracori, kennen zu lernen. Diefes gem 
ſchahe auch, worauf er feinen Weg wieder zuruͤck 
and) Venedig nahm, und fich daſelbſt noch etliche 
Bocyen nicht ohne Nutzen aufhielt. Als er Venedig 
verlaſſem, kehrte er nach Augſpurg wieder zuruͤck 
woſelbſt er ſich zu ſeiner Ruͤckreiſe in fein Vate⸗ 
land anſchickte, dabey aber ſich vornahm, noch 
verſchiedene berühmte Derter Deutſchlands auf die 
ſer Reiſe mitzunehmen. Diefes wurde auch von 
ibn bewerfiielliget, und er bat firh zu dem Ende, 
ebe.er wieber feine Vaterſtadt erreichet, einige Zeit 
zu Nürnberg, Erlangen, Bapreut, Leipzig, Dresden 
und Halle aufgehalten, und an befägten Orten aug 
dem Umgange mit vielen rechrfchaffenen gelehrten 
Männern großen Nutzen unb Vergnügen geſchoͤpfet. 
Mad) feiner Zuruͤckkunft fieng unfer Gelehrter 
feine afademifchen Arbeiten nich: nur’ wieder an; 
fpndern war aud) nunmehro bemuͤhet, die auf feinen. 
Reifen <rlangte vortheilbafte Bekanntſchaft, mit fo 
Dielen rechtfchaffenen Gelehrten: durch einen Briefe 
swechfel. zu erneuern mb zu unsrbniten. Wie ar 
dein ſolchen Briefmechfel noch gegenwoͤrtig durch 
Deutſchlaud, Holland, Frankreich, Schweiz, 
Stalin und Gpamten fortſetzet, uud aus, foichem 
theils großes Wergnügen, theils nicht geringen 
Mugen ſchoͤpfet. te... n r 
| . Kurze 





\ 


/ 


— — 


des deren Joh, E. Imman. Walch. 219 


. Rue Zeit darnach, naͤmlich 1750, erhielt er. - 
‚vonden Durchlauchtigften Erhalten der jenaifchen 


hohen Schule die Stelle eines Profelloris Philo- 


Iphiae ezuraordinaris Dafelbft. Sein öffentliches - 


kuhtamt trat er mit einer Rede; de praeſenti litto- 


txum in ltalia ſtatu an, wozu er eine Einladunges . 


Rift: de antiquitaribus Herculanenfibus lirtera- 
ns verfertigte. Das Ephorat der lateinifchen Ge⸗ 


ſEſhaft tras er mit einer fenerlichen Rede an, welche 


de meritis academiae Jenenfis in litteras humani- 
ts handelte. 


In Jahr 1753 hat fich der Herr Profeffor mit 


ber finterlaffenen einzigen Jungfer Tochter des wohl⸗ 
fügen Herrn Profefloris Theologiae und Kirchene 
ui Hallbauers, verehliget. = 

Nach erhaltener Profeflione ardinaria Logices 


& Mergphyfices auf dortiger hohen Schule 1755, 


wa er dadurch bewogen; einige ihm kurz hintere 
Amader angerragene anfehnliche Stellen, auf et⸗ 
üben berühmten hohen Schulen Deutſchlands auss 
nlegen zu | 


Pan dem antiquitatibus Herculanenfibus bat 


Ban den Ausgaben, nämlich 1750, -r75ı und-in eben" 


denſalben Jahre, in dem erfien Bande, ber zu Rom 
$ymbolarum litterariarum, p. 99 &c. 
Zu feinen Schriften gehören noch: 
Chriftas carne necatus, ſpiritu ad visam reRQ- 
in, ad ı Pesri 111,8, :Oesumentatio.ad pie cele- 


palchgtis ſacra, in academia Jenenh pro-  - | 


polen, 1751. Quart. 


J Diſeipuũ 


— 


.4 


— 


220 Geſchichte . 


“  Discipuli "Emmauntici J commentatio ad; 


celebranda pafchalis ſacra in academia —— 


propoſita. Jenae, 1754. Quͤart. 

Diſſertatio, de munere apoſtolico Arie ge 
diansviac, ad Actor. I, 17..25. refpondente Jon. 
Jac: WIBGAMANNO, Valmenfi, Jenae, 1755. 4. 

Differtatio de facris Apoftolorum conuentibus, 
al Ador. II, ı. refpondente Franc. Dorch 1 °% 
Halfato. Jenae, 1755. 4. 

‚Differtatio de narura et indole 7% —E 
ad Ador.II, 13. refpondente Cu rıst. GOoTÆæ BE R. 
BoEcx410, Nordlinga Suevo. Jenae, 1755. 4, 

Differtatio de claudo, a Petro fanato ad AFer, 
III, ı. refpondente Jopn.imman. SCHAEFFERG, 
Ratisbonenſi. Jenae, 1755. 4. 

Diſſertatio de #eppneie apoftolorum idiota- 
zum, refpondente CHRIıSTIANO AucUsTo 
FRID. SCHLEVOGT, Jenae, 1755: 4. | 

Differtatio de fepultura Ananiae et Sapphirae, 
ad Actor. V, 6.10. refpondente Jon. Gott, 
BEuRIio, Gerano. Jenae, 1755. 4... 

Dißertatio, de religiofa veterum arumorne ig 
Acor. II, 33. reſpondente ELIA CHRISTIANO 
SCRMIDTIO, Schweinfurtenfi. Jenae, 1756. 4. 

Differtatio de funere Stephani Ador.VHL, æ. 
1756. ©. vollftändige Nacht. von akad. Schriften 
4757. 3. St. 

Diſſertatio de j jure naturae veterum Germ⸗ 
norum, eſpondente Corp ADOLPR Curı- 
sTIaN Tuomsen Holſaco. Jene, 1756. 4. 

"Pio 


5 


” 4 - . m. DE ie — mn 


des Herrn Joh E. Imman. Walch. 221 


Pro itu ac -reditu optimi fratris CAROLI. 


Frın. Warcuıt votum ſobuit libens meritq 
JE I. Walchius. Jenae, 1756. Quart. 


Agitur hac- epiftola de veterum ſraeciae ſa- 
pentum itineribus litterariis. Er 
Antiquitates. Damafceriae, ex Aldor. VIII, 25. 
Buftratae, vefpondente Jon. HENR.VıncEnTig 
NoELTING 10 Hambargenfi. Jenge, 1757. 4; . 
8 Degen. W — 
Diſſertatio de ethnarcha Judaeorum Damaſo 
eorum Paullo inſidiontium, Adae: IX, 23: 248 
Gi. II. Cor. XI, 32. sefpondente Jam. Jacoso 
HEINOLDO, FrancofurtenG. Jenag; 1757. 4 
17 Bogen . ed 
Differtztio de Simone coriario Ador. X, 
eipondeie Jo. Cas; Aucusto MusAre 
Jeuent. Jenae, 1757. 4 4 Bogen. -: 


Difßertatio de Agaho vate Afor. X, 25. reipon 
dente’Dav. Mic. STERNI 0, Hamburgenſi. 
Vene, 1757. 4 00000. : 

In den göttingiſchen Ans, von gel. Sachen, 
133. St. 1757 wird dasjenige aus diefer Diſpu⸗ 
tatien ansgezeichnet, mas bie Theurung betrifft;, 
den welcher Agabus geweißaget. Naͤmlich Here, 
Milch erzählet umſtaͤndlich die vier Theurungen, 
ia poeyten, vierten, neunten und eilften Yahre 
audi, deren feine allgemein gerdefen iſt. Die 
afle und legte betraf bie Stabt Rom, die Vritte 
Siechenland, die zweyte Judaͤa. Daß dieſe die 
vom Agabus verkuͤndigte ſey, folglich soczueirn vi | 

, nn ey d_ 


⸗ 


— 


222. © ° Gefthichte Be “ 
hal: nicht das rdmiſche Reich, fondern Pafäftina, 
“bedeute, wird wohl nach Durchleſung diefer Ab⸗ 
handlung feinen’ fernern Zweifel unterworfen feyn. 








— VW . ” mn 
\ 


. 
. 


Sonſt macht Herr Waich noch über Vie zweyte 
Weißagung des Agabus, Map. 21, 11. eittigel 
Anmerkungen , -Darunter'bie vornehmſte, uns aber 
noch ungewiß ſcheinende, iſt: Agabus, der Paul 
Haͤnde und Füße mit dem Suͤrtel bindet, möge 


wohl nicht allein von feinem erften, ‚bald Darauf 
‚erfolgten, Gefaͤngniſſe weißagen, fonbern auch auf 


feine letzten roͤmiſchen Bande, und die Art feines: 
Todes zielen, indem bey den Perfern üblich‘ ges 
wefen fey, die Verurtheilten an: ihren Guͤrteln zu 


halten, und fie auf die Art den Vollſtreckern des 


Todesurtheils pi übergeben. : Wir wuͤnſchten ein 


vwoͤmiſches Eprempel, und nehmen und die Freyheit 


noch den: Zmeifel ;gu machen, ’ baß Agabus aus⸗ 


druͤcklich fagte: alfo werden die Juden den Mann, 


des der Gürtel ift, zu Jeruſalem binden. Leber, 
haupt ift noch" bey den Banden Pauli manches uns 


‚aufgeklärt „ und wir wuͤnſchen wohl, daß der Herr 


Piofeſſor aud) den Steffen der Apoftelgefchichte, fo 
davon handeln, eine Abhandlung widmen möchte. 
Er handelt noch ſonſt von diefes Propheten Nantett, . 


- Beifagungsgabei, Baterlande und Aufenthalte. 


Doch, das Überfchlagen wir, da von dem Namen *) 
u ſchwerlich 


* 


=) Ich erinnere mich hierbey ber ung dei: - 
.  Heren D. Eheod. de Haſe, welche er in feiner img: 


Fi Mar 1757 zu Sröningen an das: Licht geftelften 
4 gelehrten Difp- inaug. de ꝓV yyw minutis yola- 
: tilium 


de Herrn Jop. E. Innnan. Walch. 223 


ſchwerlich etwas Gewiſſes beſtimmt werben Bann, 


und außer, den benden Stellen der Apoftelgefchichte, 
auf deren Erlöuterung alles anfommmt, eine weitre 


Rahridjt von Agabo beyzubringen, nicht möglich 
genefen ft. . ⸗ 


De arte eriticz veterum Romanorum liber, 
etio Secunda audior. Jenae, 1757. Octav. 
16 Bogen. ©. görting. Anz. 144; St. 


Mit dem fechften volumine actorum focieratis 
 lainze Jenenfis witd nunmehso: bald der Yfang 
6 Drudes gemacht werben. UWB— 


Geſchloſſen den 13ten December m 


2 Bufäße - 


tilinm quadrupedibus ad Levis. XI , 20 - 37. Deus. 


Un 4. &..48. geäufert bat. Cr handelt von 


tm Worte ar, und meynet, der Name Ayalıs 
Eine davon abgeleitet werden. Dens SBn werde 
Ctapıb und Agab ausgeſprochen, und ‚bey dem 
Hebraern ind fehr ofte Namen von ben teren 
gegeben worden, als Nabel, ein Schaaf, Jona, 
eine Taube, Tabitha, eine Bomfe, Evla, ein Kalb. 


€3 würde alfo der Name. Agabus ein Bleines voͤ⸗ 


Selein, yon der Art der Ana vw ober vierfüßigen 
erflgelsen bedeuten. Daß Dergleichen Benahmuns 


8 


| riget er gleichfalls mit guten Bepſpiel 


22 
* 
2 r ’ . . , 
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4 . 
D 8 ” ’ 
.. . % ” 
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gen auch unter andern Völkern gebräuchlich geweſen, 


' 


. — 


24 ae 
werde X ae JE FE SE Zu ZU Zr ze 
Zur Geſchichthe 
Herrn von Premontval. 

N. G. Eur. IXTh. Sr Bar 


(Er den, berliniſchen vermiſchten Abhandlungen 
—*— und Urtheilen über das Neueſte aus Der hey 
Ieprfamteit, ı Ch, 215,©. finde ich, dep bie 
Lettres für le Diogene decent er la caufe’ bizagre€ 
zwerne verſchiedne Derfafler haben, deren der erfte 
Herr Eo⸗, der andere noch ein junger Gelehrtet 
in hortiger Stadt ſeyn foll. , Meine Nachricht, 
daß fe. dein Heren Prof. 5» zugeſchrieben wur⸗ 
“ ben, ‘babe ich gleichfalls von Berlin erhalten, 

3In dem 122 St, der -göstingifchen Attzeigen 1756 
wird dem Herrn Mehrling, als Berfaffer.’der 
Schriſt: Die Vielweibereg nad) den wichrigs 
ften. Gründen bebaupter, und durch union⸗ 
Poͤßliche Beweiſe enekräfter, und. dem Herrn 
D: Freſenius, als Herausgeber derfelben, mit 
Hecht verwieſen, Daß jener die premontealifiben. 
‚ Gedanken und Schrift nicht Penne; dieſer der, 
wenn er in der Vorrede Den zurechte meifen will, 


der mehr Schriften vor und wider die Polygamie 


zu ferinen wünfchte, ihn bloß auf Deren Lilienthals 
1746 herausgefonmenen biblifchen Archivarium, 
| | und 


[ } 


26 hi gel 


faͤnf Selbe, de fortahe, vroniddofheriäinhe 
inimica·, sduertus clärik PREMoNTVvALLUum.. 
Es iſt dieſe Abhandlung mis da: erſte Abſchaitt ver: 
Widerlegung der Schrift bes Herrn von Pet 
ul: dutbazard foms. 1’ enipire de la: presence. 
Man: Bann daven gern gihen Anjegen: ste 
Eu E anchſchen.. 

u ehe‘ bes hirigen, jcboch Be Rirife? 
ui grfäufehden, Jahres kaien unter der Au eifrs? 


Be Derim und Amſterdam, heraus: Vues philofö-". 


phiques, ou proteſtauons er declärseiöns fa les, 
principäüix objeds des Eohticiffancks härhainies # 
par Mr.:ve Premontvar. Tome E. cà Berti; 

et Te'tröttve chez :J. H. "Schneider" h Athfterdam; 
(364 Detav, nebft einer Bortebe von 28: Seiten N: 

Die Abſecht dieſer — ee 55* 
abeitungen, die we wach in deu 
Seadlerſtube 


Ihres Vorfuffers gelegen haben, wer 
ben’ umfeve eſer kan aus Brenn vn m Diet 
gene docent kenneñ. 9 


Wie wollen nicht das Berzeichnif der barim, 
enthaltenen Stüde abſchreiben ‘deren die meiſten 
im ‚eigentlichen Verſtande philofoppifch, andere aber : 
Reden bin einer befondern Selegenheit, ober Berg 
fheidigungen des Kein v. Pr. wider gewiſſe De: 

ſchuldigungen find; fondern nur einiges, fo uns‘ 
vorzuͤhich erkwurdin geſchlenen Sat, zur Probe: 
anführen. Sin der Vorrede entſchuldigt rs Set 


> DIR % Besenfioh ſt u ben gettias Az. =. ee 





28°. -Befchichte 
- amd doch noch nicht ausgeftorben war, in meldhel 
Pirgil (fo wie ſchon itzt einige der beſten franzoͤſt⸗ 
fehen Poeten) Runzein und Unannehmtichkeitend 
hatte, und weniger gefiel, als in feiner ımb uns 
ferer Zeit. Doch ward er erhalten. Cs folgte 
darauf die lange % ber Barbaren ohne Geſchmack⸗ 
Einige ceitifche Zeitpunkte feßten die erhaltenere‘ 
Schriſtſteller vom neuen in die geöffefte Gefahr? 
- "in ewige Nacht zu verfinfen. Soraz' hoffete Um 
ſterblichkeit, allein er hoffete fie von der eingebikt. 
deten Ewigkeit Roms, und erhielt fie vom: Ein⸗ 
falle der nordifchen Voͤlker „ und von der Religion; - 
Die den capttotinifchen Jupiter im das Nichts, das 
er war, zurücdfeßte. Herr v. Dr. läßt gegen _ 


bie innerm und eigenen Borzüge des reinen Lateins 


. dor dem Sateln det mittlern Zeit, einige Anmers 
kungen einfließen , und meynt, wenn es In der JS 
fhöne und ausgearbeitete Geiſter gegeben harte; 
fo hätten fie in dieſem Latein der Mönche eben f6 

ſchoͤne Werke des Wiges, oder der Geſchichtskunde 

liefern koͤnnen, als Dirgil und Tacitus. Wie 
finden davon viel Richtiges, oder dech Wahreſchein⸗ 
liches, bey ihm: allein das ſcheint er uns nicht gea 
nug erwogen zu haben, daß, fo wie dieſes Moͤnchs 
latein ige iſt, und ehe es ein paar Menſchenalter 

Bindurch von befiern GSelſtern ausgearbeitet wäre, 

jam Theil die Wörter hätten mangeln müffen;’ 

deren man fich bebienet, feinere Ideen lebhaft, Pur 
und ohne Umſchreibung auszubrüden, ferner dir 
Namen gewiſſer Dinge in der Natur, um bie ſich 
die Mönche nicht befümmerten, bie aber both den 

0 W Gedichten 


zremontval. 229 
ins geben, und gewiſſe 
biegſame Wendungen 

luͤſſe, ——e— mig 
yange bloß ſcholaſtiſche 
bime hätten, war bee 
veber and fo einfdrnnig, 
ı faßt überall einem form 
zu ſchreiben; ober er 
een u ſehr vonder - 
J bie ſich auh wohl zu 

he ſchidte. Wegen der 


ax) fep? Dieß zu er· 
on Beſchreibung 
Per ‚mit De 


7* def — 
Anmerkungen: 
wir in einem en - 
4 Rede. widerfabren 
3. laſſen 


ten Finnen. Wae fo viel Roͤmer mic 


Pd 


Stunden. Sein Rame wirb war nicht mit 
——— a gimpflich? 


| reihen Kuna und ‚bee: Wipmomrf, daß 


1 





Verſchwe o 

ung ihres Vermoͤgens vergeblich ſuchten, 33— 
beein einer Bedienung von mittelmäßigem R ande; 
von obagefähr,,: in einer Handlung won — 








genannt: allein das ſucht oft a — 


Welche Demürhigung, für die Unfterblichkei bes 
Namens ! Pilacus harte das: Nil, gerade das 


Stundan zu erleben, von benen Allen Ewigkeit * 





griechiſchen und ehrmäfchen- Namen abhanger: mis“ 
bemalshigend ſſt auch dieß für Die ſtarken eiſter, 
bie die Religion ‚werlachen , um Rachtuhm zu ew& 


 Isugen? ©. 164. bis 296. wird behaupten‘, da 
es hide wider das Gewiſſen, nicht voiber ‚unferd 


Plicht gegen die heiligſten Waprpeiten fiveite, ihes 
unrichtigen Bewriſe zu entkraͤften, unb Zweifeß 
wider biefelben,, bie. wir noch wicht Höfen tonneag 
„befannt zu machen. Cine Wahrheit fann mie 


| vit fen, ch ga. Die und jene Zweifel da⸗ 


gegen wicht heben Pan ı FR die — 


| Seht Veyfpiele baren. Die Erdecung folches 
„ Broliel gühe che Bi zu fung öyıfelben, fon 


gemei zu neuen Ent Enevedun Pi 
Anlaß. Sie verurſacht feine neue Gefahr, fmben 
mocht mar bie vorhandene auf Die beſte Weiſn 
befannt. Es iſt ber ‚Meligien zuträglich, werm 
die bisher unbekannten Ziveifel Dawiber nicht * 
von ihren Feinden, ſondern von ihren Prieſtern 
bekanut geniacht werben, Der lauf ber. un⸗ 


die 


| | Brevßet yuftreißen 


. J * ‘ J —X 
—9— “ 
ee By: 





232 len 





Pplein tde richelfes, de fores,' de msje6, age 
‚eft pas-fans‘ graces son Pi, afpire A panayer —* 
ges. Bug 
Der pitente Tpelfder Vaosphilofopkiien Bei 
errn von Premontpal; ift in ber Witte des ie. 
5* yabres auf - u Detsvfeiten berausgen 
Formen *). Einige Abhanblangen, von S. 39. 
bis 146. —* "Die Feage von ber: beſten *23 
und den Preis, welchen Herr Reinharb Blech RE 
antwortung derſelben, von der berlinifchen Mubemit 
erhalten harz' "Diefer hieng fo zu reden / von eindee 
feldenen Faden ab : die⸗ Stimmen waren gleich, 
and Hert von Premonwals feine hob die ii 
gleichheit. Er glaube aber dethalben nicht, daß 
r Reinhard bie s götzoffen, oder ſeinen 
atz "tool ausgefäßret habe ſondern en hiie-ie 
Aue unter den eingelaufenen —* fürn die beſta 
— en ann 
€ , 
Degenthell: allein eben fo wenig kann er Beet eine 
welcher er etwasi: anders 


leſenswuͤrdige Art —* —2— ————— — 
in dee ON gew hin fe, fop das ‘Befter busiääkfe 
aber fe9 nicht von Ye gewhlet Bu 


' ox Goering. 2* 1787. 131. Ge. 




















— 


u Ba > Erbin. 


” Die AbBunDiangen , vor von dem in ah 
-  mötalifchen Ich, und der Frage: -sb tur Stand 
ver bloßen Empfindung einem Gilde ober kingliche 
amterworfen ſeyn Fünne? find uns nicht ſo mer 
würdig geweſen, als fie wiellekhe andern Leſerna 
Ferm mögen. Denn wir haben nicht ben. geningften 
Zweifel an den Sägen, die Herr v. Pr. bier fege 

wohl verrheibiget, und davon ihm feine Gegunk 

vorwarfen, es fey gar fein Meraphybeus, ‚ber ſie 
‚Hlaube. Man wollte naͤmlich behaupten, ein Kind 
er keines Gluͤces und Unglixfes fähig , ud: new 
ine im Schmerze Fein Mitleiden, weils feine 

. Meflerion Habe: und, wenn wir zwar forsbaurd, 
ber durch einen: iechiſchen Trunk vergeffen ſeſleen 

wer —— ſind, ebene wi 

1. 2 


| & —8 andete Sat oder | 
mmern ‚ 
Br An ge 


fm. 
©. 212. folget die Aufshbe : oben Rep 
durch ein goͤttlich Wunderwerk, an zween Orten 
gleich gegenwuͤrtig ſeyn, und om beyben eihe geile 
Zeit hindurch duf gleiche Weiſe geſehen rueklanie . 
Tonne? Sie wird bejahet: und wer bie Aufkäfung, 
zu fefen beliebet, ni wohl nicht an Deren: die: 
‘tigkeit zroeifeln. Ein * darüber angeſttilte Be | 
trachtungen machen fie uf da fie —— 
eurieux zu ſeyn ſcheinet. Die ſammtli 
lungen von ©: 243 bis 339, betreffen bie 74 I 
ſtkaliſchen Beweife für das Daſehn Gottes 
"bie fogenannten XXO.- Theologen, bie Ko fe ieh, 
geivorden ſend. Wenn man dem Baſot * 





















——ññf 


— 77 


— — — — — 


des Herrn von Premontval. 3 


ezlichkeit eintr wigen An ſteter Bemſegung b 


ſiadiichen Materie, nicht Durch die Metaphyſik 
sinne, fo bemiefen alle dieſe Theologien nichts: - 


denn in einer unendlichen Menge von Würfen . 


. mußten afle mögliche Würfe, und alfo endlich auch 


pr. zum Vocſchein Lonimen, welcher bie viel 
tleinen Koͤrperchen in Die Verbindung feste, darian 


pe in unſerer Weit ſtehen. Dieſer Einwurf iſt 


mit großer Sorgfalt entwickeit: mir koͤnnen aber, 


Sem v. Pr. nicht in unferm Auszuge nachfol 
Das wer bie Mathematik verſtehet, und fonberfi 
dm Theil derfelben, der die Probabilitäten berechnet, 
der wis® ang jenen wenigen Zeilen fchon wiſſen 
worauf es ankommt: einem andern aber ihn begreif 
Wi zu machen, iſt bey unferer Kuͤrze nicht mögfich 









Mer ihn aber Bin Herrn v Pr. ſeibſt nachleſen wit 


der wird ſich über Dunkelheit nicht beſchweren ton⸗ 


nen, Weil er hierdurch dem Daſeyn Gottes ein 


Baruımg des Beweifes nimmt, fo hat er, von - 


©. 3 an, einen andern Beweis unter dem Titel, 


chame iuées de P etre jusqu’ A dieu angehänget: | 


deſſen Imhalt aber wir Fünftig bey dem dritten 
"Ihelle nachholen wollen, weil er in dieſem Speit 
wch nik geenbiget A 


2x % 
er 7 


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\ berin Haste wurst 


— 


Diorichter das Bild ber Minerve in dem Tempel 


— wem Programma 175t, welches ben Let führer; 


u . ” J u J ” . 
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32e 
J ei . Dur 
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EORZS EIS IE ZI EZ EZ Zr oT 


Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte 
des. | 





RG, Eur. IX, 241. S. J | 


DI beflen Meynung in den buiubureſ 
Adreſſe⸗ und Intelligenzzettoin X Tıprt. 4. u. 
-Irst von der wahren Urſache, warum 





. Ins Elend verwieſen werden, naͤmlich, daß ram: 





einigen Auſchlaͤgen des Ugrippa Poſthumus wider 
den Kaiſer Auguſtus einen mitwiſſenden Anthnil 
gehabt De ‚, bat.ein Ungenannter in den Yale 
mifchten Abhandlungen und Urtheilen über das 
Meuete aus der Gelehrfamkeit 1. Th. SE. 
verſchiedene Gruͤnde beygebracht, welche. alle Auß⸗ 


merkſamkeit verdienen... Ob aber biefer es. beffer 





getroffen habe, als Herr Withof, wenn er ſechane 
Alrſache darinn entdecke zu haben meynet, daß der. 





„der Belta gefehen habe, daran ift nicht ohne Urſache 
BR. zweifeln... Uns Dünft. ‚noch immer; bie alte 
— Meynung, daß er am kaiſerlichen Hofe eine Schand« 

“ hat, es fen des Kaifers mit der Julia, oder ſonſt, 
entdeckt habe, werde den Vorzug behalten. 
Here D. Deizki fat wohl + er in ei- 


..0 vidium 
/ 


jöripen 


immiet 


ufägen 


[CH 2. 


232 s u N ; Geſchichte u * . * | 

. mit Palerando Polapo, erſten reformirten Prediges 

.* gu Frankſurt am Mayn, wahrhaſtig zugegangeng 
ſammt furzer doch gruͤndlicher Widerlegung deren 
dagegen gemwachten Einwendungen, Ro; u. bie 28% 
* Lore Stuͤcke wurden noch in eben Oiefeazz 
Jahre zu Duisburg bey. Straube in Sci 
Wfammern gedrucht, welcher Aufkige in deng 

IX heil des Gei.Europa Meldung geicbiehen), 

“ 3) Anmerkung über die. Beſchaffenhrit Der Zungez 
Ju Erläuterung: der Stelle Jac. 3,6. No. 30. Zum 
4) Befondee Anmerfung über die Cimbrer, hengee 

‚ eigentliche Befchaffenheit, Herkunft und Namense 
urſprung. NE. 37. 38. 39. .5) Don den wahren, 

| Werth und Unwerth der alten Hanbichriften, d 
Erxemyel erwiefen. No. 51.52... 00000. 


9 1754. 224 
) Bon dem Sachen eines Kindes auf ber Murteg 
Schooß, wie aud)- vielen andern Meynungen: d 
Alten. Zur Erläuterung des Sages über. de 
wahren "Werth und Unwerth Der. alten Handſchriften 
mit vielen neuen Exempeln aus ben brften Scra⸗ 
henten. Mo. 20. 21.22. 2) Von dem wahre 
Weoeerth und Unwerth der.alten Hantfchriften. Zivenng 
Fortſetzung. No. 40.44.45. : 3) Befondere Kut, 
—— Begehrens Diogenis Cynici, eines altep 
eltweiſen, regen feines Begraͤbniſſee. No 4A66 


Son I 1755. 
+ Barrachtung riniger Hinderniſſe, neue Wahre 
beiten zu entdecken. No. 2.3.5. 2) Bede 
über bie Ausgaben bar alten eömpifchen und griech 
ſchen Seribenten. No. 34.bi8 4 - ,- . N, 
2.1 Br ‘ 1750. 








ur 


R — 


vaͤnzlich verdorbene Stelle vielfältig emendiret wor, 


WMill zu Uitrecht 1754 herausgab, wurde auf 
Herrn Verfaſſers Begehren, eine tie 
‚auf-einen Bogen vorgedrudt. 


digtamtes, hat auch ei einigen jahren angeſanden 
| erworbanen 


240 : Geſchichte . —J 
wuͤrdige Stellen Horatũ und Gratũ, wie auch des 
Iuuenelis emendiret werden:- Mo. 41. 40. 43; 44 
V Bon den. wahren Urſachen der ſeitſamen eh 
bes perfifchen Königes Dariuus Hyſtaſpis. No. 

2) Enrdechung der wahren Limpänne bes 2mepfampfi 
des alten Nömers, Valeriuq Corvinus. Ne. 40 
9) Befdreihung des Zuwenlampfs zwilchen Ay 
cus und Pollux, bey Valerius Flacens; 





Mo. so. 10) Das beſte und ficherfle Mittel, a 


\ danftige Dinge zu wiſſen. No 51. 2. . . - Br 


* Denen Mifeellaneis Sacris, die ber fe. 







Der jün des 618, Here 
eich Uhksdort — Den Pr fe 


id) durch wohlgerathene Proben feiner 
Gefciekiichfeit den Gelehten: auf eine —* 
Weiſe bekannt zu machen. 


Die erſte iſt eine unter dem Dorfiße des Serie 


 D. Ammendorf öffentlich von ihm als Verfaſſer 


vertheidigte exercitatio theologico- philologicz ad 
. Jocum 4poe. 11, 17. Quart 7 Bogen 1753. bex; 


ſelben behauptet er eine Erklärung, welcher Er 

reits in meinem Syntagmate diflertationum fi 

de nominibus totidem urbium Aſiae mit 8 
E 


| | E senbem sobe Erwähnung gethan habe 


ithof. 241 

e portis ĩafetm, 
v*. XVI. comm. 
9 theologica. 
3 Auch Diefe 
velehifamfeit des 
Beleſenheit ab. - - 
ten dee Kölle 
Nich insbeſondre 


iſt hat: De le 
ietemu.” Duis· 
berdienet gleiche 
de darinn, auf 
t, zu erweifen, 
fer vor die Aus. 
t es ganz wahr · 
Air de ante 
ſehr en 
unſers Stade 
noch in ein na⸗ 


a Mae 


120 en 
EL ze EZ 5 Fo NL EZ RR an 
Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte 
re Des 0: 
Freyhexrn von Stoſch, 
N. G. Eur, XTh. 301. S. | 
De Brief von der Muͤnze des Carinus und der 
Magnia Vthiea wird auch in den ndhis’aftis 
erud. 1756. p.255. mit verdientem Lobe recenſitet. 
Auch iſt er in den niemöires de Trevoux, Pr 
1755. angeführer. Vergl. götting. Anz. 7757. n. et. 
Diefer große Gelehrte endigte fein ruͤhmlich 
Sehen deu 6. Nov. 1753. Kin Schlag saffte 
ſchleunig dahin, Sein Leichnam warb des Tages 
Beruf nach Hvocnd gebracht, unb Def au * 
roteſtantiſchen Kirchhof eingeſenket. ne ix 
F ächtliche —S weicher allein fein Kahinee 
und Bibliothek auf ohngefaͤhr Hundert taufend Die 
caͤten gefchägt wird, hinterließ ec einem der Söhne 
feiner feligen Schweſter, der Frau Profeſſorinn 
Muselius, Herrn Wiihelm Muzel. Dieſer 
ſtand als Officiermajor in franzoͤſiſchen Dienſten, 
und hatte vor einigen Jahren einen Beſuch bey 
ſeinem Oheim abgeleget; bey welchem ihn dieſer 
fo lieb gewann, daß er fo lange in ihn drang, bis 
er 1756 feinen Abfchieb fuchen, und fich zu ihm bes 
geben mußte ; da er ihn denn zum einzigen Erben 


— 


on Stoſch. 223 a 
Heingefeges. Es find - 


1e8 Todes in den öffent, 
Ver ſehen norgefallen. 


n Sog genennet;; 
id feines Heren Vettern 


doch zu Fuͤſtrin, und 
nd; ‚man hat ihm 
yefchrieben,, da er body 


wd fechzig gebracht Hat. - 


KERIITTT 
r Geſchichte 
ih Honert, 
” S. 484. 


er fülgende Sehr 


van een Vrietid vit 
te Zwolle wegensd ‘de, 
jogtieerwe Heer van 
de eerwaarde Heeren, 


ARE, met derferver _ 


Ontworpen , Om aan 
voorgenouden, over 


akings wartin net.ge- ' 


ecten over defe Poffe “ 


Pe" \ 


. Y 
9 


244" J Geſchichte “oo. ı 
Zu Ende eben diefes Jahres hat der röte' Thebl 
des Bibelwerks die Preffe verlaſſen, welcher die 
Briefe des Apoftels. Paulus an die Philipper, 
Koloſſer, Theſſalonler, an Timotheus, Titus, 
Philemon und an bie Hebraͤer ‚begreift, und vor⸗ 
nehmlich aus den engliſchen Schriftauslegern, Po⸗ 
lus, Wels, Whitby, Gill und Doddridge 
gezogen, und. wiederum, mit einer Vorrebe des 
Herrn von ben Honert verfehen ift. Zum Nach⸗ 
fpiel feiner in der oftifchen Sache geführten 
tigkeiten gehören noch folgende Schriften? " ". *. 
"Dei fondaar gersibtvaardigt. om niet,. vit de 
.: Genade Gods door de Verloflinge die in Chriftus 
Jefus is, en rechtvaardig voor God doof ‘t Geloof, 
volgens t onfeylbaar Waord Gods en de vaßge- 
ftelde Leeze det hervormde Kerke, duidelyk ver- ; 
klaart en beveftige in twee Predikadien over den 
XXIU. em XXIV. Zondag van den Heidelbergichen 
Cirechifmus , door Nic. Hor rius. Groß 
Octav Leiden, 1357. en] 
De Leer der Waarbeit, dienaar .de Godsfaligheit is, 
‚ gegrond op de heilige Schrifftuyr, volgens. den 
“ leiddraad van de kleine Carechismus der Weſt- 
münfterfche Godgeleerden, voorgeftellt door Isaac - 
Cuiuncy, S. S. theol. Do&, Nu uit hetEngelfch 
in het Nederduitfch overgebracht, en met eetige | 
.  Veranderingen zo van uitlatingen als byvoegingeh, : 
‚om’als-een tegengjft te firekken tegens de Diwaa- ' 
lingen der.Anfinomiaanen san de eene Zyde, en 
{ 
i 


die der Neomisauen aan de andere Zyde, uitge- 


rd 


. 


nert. 245 


Re Score- 
kant de Wou- 


erkes, welches 

den bes Herrn 
ſolches auch zu 
⸗orben. Es 
n allgemeinen 
u. “ 
an wir wieder 
Nachricht von 
abe er vorhat, 
tiſchen Werke, 
ween Quar⸗ 
ꝛehl vermehret 


Non : 
Hase“ 





674 

Amſterdam 

Bine hleſelbſt 

en und dreyen 

aber nur noch 

1136 gebohren, 
J und 


ijwoͤlften St. was (ehe unerheblichen eigen 


‘ tt 
246 Semte Baar 
und die dritte Tochter, Mria, 1737 am Seßen 
Ebendafelbft in der festen Reihe, ſtatt St 
ſecretariue zu leſen taatenfchreibet. (ck 
Clerk) Aus diefer zweyten The find zween © 
entſproſſen. Der älteite, Jeremias Si 
| sebohren 1745, iſt nur noch am Leben. 


. Bon. dem &, 693. erwaͤhnten geößern 
über den Thöcydides., - Bat 1753 iu each 
Paddenburg der erſte Theil auf 272 S. in 
Oectav das Lcht geſehen / unter dem Kitels IA 
dationum Thucydidearum. pars prima. - 2 
Theil endiget ſich mit dem zwenten Buche be 
ſchichtſchreibers. Hin und wieder find Anmerk 
des Herrn PYrof. Reiske mir eingeruͤcket, ind ı 
wenige vom Jac. Palmerius, fo ihm ber: 
D. Bernatd mitgethellet. Wir laſſen es Abı 
ben denen In ben freyen firtheifen und Jay 
Anzeigen biefes Jahres befindlichen ruͤhmlichen 
ee —* tm * bieffe 
n des Herrn Super aten enten Rat 
logen im zweyten Stuck, — Stof 


Anmerfund bleſes A 
, Merk 1213. mitg heile; —— 





und ſolche falſchlich dem Hamm Stoſch ſeibſ 
ſchrieben werden, -" 

Im Yußre 1755 fiab die lneidscomes: ® 
didese ganz abgedruckt und zufanımen ‚ben 


kommen. 840 S. ehe Megiſter. &.-nog 


ernd. 1755. P. 314-8 1756. De 032. 


MR 


Abreſch 247 
F Abrefch eine 
hen Werkchens 
tig geworden. 


ihylaciam Grae- 


is ad infignem  “ 


piam, cum ar⸗ 
Utrecht, Octav 


shier weit unbe · 


dienet. Cattier, 
ris war, hat ed 
Fam aber, we⸗ 
je vlelen in die 
e berühmte Herr 
1708 zu Hanau 
auch diefe haben, 
Renner zu fehen 
iel em Exempiar 
ıffeißen ben dem 
ım Nutzen / und 
hen eigenen Zus 
ſtellen. Er hat 


welchen Cattier 


Methodus admi · 
1e ſpatium potlit 
vocabula Graeca 
eorum .oblivis- 
appriine calleat: 


tion bie: pracpo:- .. . 


racht, und einige 


ter der Vorlebe 


„einigen . 


Bene Seihace BE 
einigen wenigen Anmerkungen über feine diku 
tiones Thucydideas eine Stelle gegeben. 


Cartiers merhodus iſt wirklich ſo beſch 
dag man nach demſelben in gar kurzer Zei 
Menge griechiſcher Wörter erlernen kann, 
ße fo" leicht wieder zu verlernen. . Alles fi 
barauf an, daß man nur auf die bon ihm 
‚ jeigten. formas der Wörter wohl. acht habe, 
ſich Die dabey gefrgten canones einpräge, D 
Fatze des Herrn Abrefch geben dahin, di 
theils die Saͤtze des Verfaffers verbeſſern ımt 
tiger beſtimmen, teils viele noͤthige formas 
niſicationes derinatiuorum hinzufügen, theil 
und jene durch. neue auserlefene Exempel beſt 
und erläutern, theils endlich gelehrte Leſer n 
nigen  beyläufig. angebrachten Anmerkunge 
eine angenehme Weile unterhalten. Bon t 
ſten Art iſt z. E. S. 5. die Anmerkung über.d 
gel; plurima non connectuntur cum radice 
var ardgarı; Sie,ovupien, sonfexe, pr 
eihduez, ealösritas 3 allıso gezeiget wird 
‚bier feine andphraßs ſtatt habe; ſondern ai 
\ Botionem ceugeflus, coateruationis in unum, 
Fr fewopl profperam,, als aduerſam forı 
bedeute. So wird ©. 10. bie ‚Lntichtigfe 


Regel gezeiget: Verba in eiu fignificaur de! 


um, ut æsiu, Jacere cupio. Aehnliche Ve 
rungen findet man S. 29. 105. 110. W 
Zuſaͤtze zu den Regeln de verbis derjuatis 
‚mau S. ıı. Und S. 12. kommt eine ron 


! 


4 





230. . Wefbicpee 


ernennen sene ve. u 





u 
“ 


Zur Sig" 


Wichen Oito Mn 
"OR. ‚Nu Th. 855 ©, | 

tin die zu’ Karl 2 ne erh 
€ gun der nun ven ae 
mt eingetreten, und in ben erſten Theil ihrer 
baſelbſt heraus gegebenen Abhanbküngen - Mk 





| aller Sri —2 neu erfundene Berech 


In dem zweyten Theile 


| an Pia Vergl. Busensant., Au 
. 106,5, in :& rin Verſehen „dep: die 


gabe des Nieupoort ſeinem älteflen Se 
bar- zugeſchrieben morben. . Don de fie ß 


zu dadken. 3 nm ‘4 


ESIIEERSTEZERT SEIEN 


Zar San 


F — 2 Deof. Zacod 


en Bertuf dickes, pi ſche —— 
“nes betrauret ‚bie gröningjiche Univer 
Nachdem er in der Woche vor Weihnachten 
Shauplag biefer —* verlafen bet E 
das Gluͤck gehabt, ſeine gute Anzahl Kinder 
verſceget und — * Umpänden, nachpule, 





me. 


228 
nermäbete 
le gelehrte 


Lorraine, ' 


ont fleufi 
sen zoften 
Octobr. 


\ .. 
L--3 BENBLLTE OR: : ! er 
Deren: Ir und hot norh vrrſchiedene aus; 
tete Werke von. ſeintr interlaſſer 
Hiſtoire de Abbey. de’ St. "Grego 
Munter.- 

‚.Hiftpigex det Abbaye« de St Leopold. de N 

—* Diiksite de’f. Abbayaıda — 
Hiſtoits uPriopre de qy. 
Diſſertation ſur les Seigneurs vones 'des‘ 

> inertataune Far‘ P antiehre. Jorispruden 
| " Lomsiiedi'destioimEvechö, ..;  : 
m: — * des: villes de⸗ in 
Botugx & wiliages-sle. Lomine. 2 


— 


AUFGE Hr geſchice 
des Herrn 


za Gott. Sieber 


Geſch. ef od, — 440. 
5. Gran: "rchbenn var pie Sirodema⸗ 


fehrithee -Diefes ımermäbeten:,  unb | 
- der Jugend als den. Gelehrten nüßlichen | 
mannes herausgegeben hätte, iſt eine Amts 
derung mit ihm vorgegangen, welche wir, 
die Zufäße feiner —* Tiefern wollen, 
-zuerft eemähnen en ’ wurde nämlich 
an bes verſtorbenen Sa —* u 

Decıye, * Selen Eyenoſt zu be 





— 


A} 
‘ 0 
nme A .r....0n. 
254 Van 
2m f} R 
J * 


fü geweſen/ DaB ex: wicht hat hu fien hauen, ur 
; wicht werth üfh, daß wir nme mit einer. umftApdiich 


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u FR Zug ng .ee 
.. ’ [) , PL 
. N —E U} » [13 D 
y . 


ee — Denk 
NDUR 129 
‚und vVollfk: Nache. von abad. Schr.rt. 8 
‚Das Ungluͤck des Krieges Has. er zwar mitd 
ganjen Lande ſeiner Wohnung gleichfalls empfinb 
Doch die Maſen, :und er mit ihnen, haben 
dvieler Berichonung darunter zu getroͤſten gehaba 


Herr Biedermann bat felt 1745. ndeh 


"große Anzahl Programmer herausgegeben, zu 


die bielen Reduͤbungen und Feyerlichkeiten auf 
Gymnafio a a ihm vielfältige Geleger 


. dazu gegeben Gaben. Wir werden in der An 


derſelben da’ fortfahren, mo Herr Strodtm 
aufgehdret, Zu den naumburgiſchen gehören 
nod) ? 
‘De paftöphoris. "1746. 1 Bogen. 
* Meletematum philologicorum fafeic. J. 
1 Bogen. 
De fama Graeci nominis injariofe file. 
1 Bogen. 
Ogdoas dicionam Latinarım infrequentl| 
““ interpretatione bibliorum vulgata. "' N 
1 Bogen | 
De Scholis oflarum. 1747. 2 Bogen. h 


Kun folgen bie frenbergifchen. . Es: ü 


‚ihrer fchon eine ſoiche Menge, daß wir es by 
aus diefen und jenen’ Jahren heraus gens 
‚guten Anzahl von den vornehiſten mollen Di 


N — Ben 
I : De nöna Aa, Anaſtaſ. AG. xVII 1% 


De ſpe Judacorum defpetata.. 
i * De, montibus arddentibus, üsque biblich 


u. — “ De mendis lihrorum, et «aominatim bib 
‚Hebiplcorum. . ' Weber diefe, Materie hai 
Ä Biedermann hernachmals, bey Ortegenbe 
cneyuen bebräifchen Bibeldruckes zu Leipzig, 
auurch nicht am beſten gerathen, noch einen. 
, Aufſatz an einen gewiſſen Gelehrten gefandı 
| cher denfelben vielleicht in einer Sammlı 
das icht fielen wird. 
Fabulofa de ſeptem dormientibus hitöri 
Säera menſis Auguſti. 
- De Acris. nefandi⸗ Echnicoram, — 
De reliquüs eruditorum. 
Von Bergwerksmuͤnzen. 
De Euſebianis. 
Imago nambınoger. Jud. ver. io. 
De. Xenotaphiis. 
Dea charaderibus corpori impreffis, Ler. 
. De Cendtaphiis., 
Examen vernale. .Gen. XXX, *. —2 
und viele andere mehr. 


Es iſt bekanut, daß der Herr Keet 
99a fcholaflicz 1748 mit dem achten TE 
-  fehloffen, und darauf, bis 1751, zween Baͤnd 

jeder zwoͤlf Stüf enthält, unter dem Titel 
a&a Scholaflica,. in Ortad' herausgegeben, 
aber 1752 und bisher das Werk in 'grof 
J dem Titel: Altes und Neues von! 


v⸗ 


t 


3 Geſchichte 
ſich vemuchlich ben einem weit ale Vey 
"falle erhalten haben. Endlich, da die dort 
Abficht. die Beförderung des Schulwefens, und de 
Schulgelehrſamkeit feyn muß, fo wide, um in 
beſondre in n Anfedung ber letztern biefeibe. Me 
‚reichen , ein reicher Vorrath von nüglichen Anne 
kungen, Zufügen, u. d. 9. zu guten Schulbuͤche 
und in die lateinifche und griechiſche Sprachgeiet 
ſamkeit einfchlagenden Schriften, dazu fehr zutro 
‚Hd feyn; und. wir erfuchen ſelbſt gelehrte Sch 
leute und aud) hoͤhere Literatores durch ihre B 
traͤge dem Heren Roctor Biedermann dazu beh 
lich; u ſeyn. 
Die Seleita Scholaflica haben ‚mit dem 17 
. Berausgefommenen fafc. Il. voluminis I... iht e 
mmen. Es konnte kaum anders geſche 
ie. Programmata waren über allzumannigſo 
Materien, als daß fie ſollten viele Käufer h 
finden konnen, weiche, um einer ober ber andern 
nen Schrift willen, fo fie gerne leſen wollten, ſick 
foldye ganze Sammlung Hätten anfchaffen w 
Von dem. inneren Werthe verſchiedener ber‘ 
vorige nicht zu urtheilen. - Hier iſt das Verze 
dieſes letzten falciculi, welches allein. unſer 
rechtfertigen wird. 
4. J. F. HAENN de ſyſtemate fcholaftie 
ſficiendo. 
2. MA Gsweno de Scholis erinialil 
. » 3). C. SCHLEUSNER de iophittis, ir 
larum auditoria non inttomittendis. 
4 GA vınuako .de phyfiognomi: 
laſtiea 


vd . . 





5 





X 


cibus. 
6. J. G. Hager de Manducis. 


1. G. VENTZKy obferuationes  püilolopicae 
8. G. Rosa sd CoAff. IL.-g 


9. N: F. StorHx ad Marsb: xur ja 


10. C. CEnTNER de Davide in.Joco deferto 
Paran,: non Orphei imagine , (ed Chrifti pa- ° 


ek 


"ofophiam Graecam. _ 
12. J. M.Cnrapenıvs Haerefes Gramnma- 
ticae, in academia Oxonienſi 2726 damnatae. 


a 3. ROrrTe: de laudabili Romanorum cura 


in conſtituendis magiſtrorum falariis, 


15.).G. MoIN de panegyricis. 
16. G. W. Dıierz de Francorum;; juris ftudio. 


Wolfisnze- ante Wolhum. 


primus ab A STAvEREN. - ° 


Eonft hat auch- ber Hart Rector noch In dem 
22; St. der weimariſchen nuͤtzlichen Anmer⸗ 
— ſ. w. die pierte Fortſetzung der. bes 
bräifhen Woͤrter, die einerley Form und :. 
— Bedeutung haben, einrüden laſſen. 


S:ti9, u. az n; 
1 sten März, 1788. 
Ra. Ynhang 


typo. | 
1. J.C. SrienT de odio Jüdseoram in phi- | 


des Herrn Joh. Gottl. Biedermann. 239 J 
5. J. G. BEIIL de’ dar veteraim praesepei- 


-1.6G.W. Order de tsutologia Klonierica. J 


12. A. G. GeBt de principiis Philofophiae . 


18. J. M. Hevsmiger dikuffle animaduerſ. | 
Belgie. in faas emendationes arque obferua- . 
Gones ad Corn. NEP. imperatore⸗ mes 


— 


260 Anhang von den Straittzkeiten 


tie sknehenntise 


Anhang 


Authentiſhe Raͤhriqt 


ven den Streitigkeiten des Herm Praͤſi⸗ 
denten von Maupertuis mit dem ſeligen Serch 
Rath König un. dem Hrn. von Volaice. 


m, bit bes Jahs 150 fa De Ser Bar 

, AR g var Berlin ‚ und, wurde mit aller es 

an nude he engen Sole 
er $ sangen 

| —* und verſchiedene mal Geleg gehabe 


enheit 
Dane, ibm Dienfle gu leiten, als euuh, vonder 
Akademie, tel 


che ihn unter ihre auswaͤrtigen Mite 
glieder zählte ‚ aufgenommen, Er ließ dem Kerr? 


. | 
a AU 


v. M. eine‘ noch niche ins veine gebrachte Hand» 


febrie ſehen, welche einige‘ Anmerkungen enshiele, 
fo er über den Brundfes von ber mindeſten 
Bandlung gemacht hatte; mit e dem Anbieten, okhe 
zu — Pig ihm damk ein Gefallen 

Herr von Ipnıige 


Wanpertuis 
dieſes —5 — welches ſehr ſchlocht geſchrieben, 


und voll von (freichungen und Zurichweifungen 





Ser rhmlgrne le fe male Ben, Do ihm 
durch bie ae * Aufſatzes ein "Misjalten 
ſdehen erde, vo — —* 





| Degen vMeupert mehen aiits 26 


geigen gaeichen würe, wem Die Sache in chr 


anzes: Sicht geht, und bie Wobehei erti⸗ 
tet würde, 


Während feines Aufenthalts zu Berlin legte 


der Rönig fleißige Beſuche bey dem Herrn von . ö 
Maupertuis 


ab. Eines Tages entſtand ein 
unter ihnen über die Erfindung bes 


akali transcendentalis. Der Kerr von Mau⸗ 


petuis behanptete, Keibnie babe auf das in Eng. 


um herausgegebene commercium epiftolicum - 


Be anders ts mit Schimpfen und Schmälen geante 


Beet, Herr K. weicher. ben allem, mas den - 
—— betrifft, ſehr empfinblich ift, faßıe 


unb nachdem er einige ſchlechte Gründe . 
— 


hatte, welche theils von ber Tobeszeit 

de Leibnitz, und von Der Ausgabe deschmmercil 
waren, aber beym Aufſchlagen bes 

ie bt, weiches bey der Hand mar, ad 





Luder vielleicht ſelbſt die Stärke der Ausdruͤcke 

Men er fh bebiente , nicht. ‚werflanb,. zu gute) 
ã Extreise ein Ende pı machen, und 
sicht mehr ober weniger Hoͤf⸗ 
.Herr K. vergaß nicht bald 
ee ‚ welchen ihm fe wenig Ehre mache, 
Man finder in feinen Schriften eine verſtuͤm⸗ 
wrunfialne. Sryößjung damen. Det 





R 3 Herr 


i _ eruslitorum an das Licht. 


262. Bhang von DaiStreiäggenen 
Heer Öraf von — unter deſſen Augen 


ſolches geſchehen, kann von der votommenen Wahre 
beit ber unfrigen Zeugniß geben. 

. Herr K. reiſete eb, und. des ſolgenden Jahres 
Ehfkellte er ſeine Abhandlung i in den leipzigfchen dis 
Man verwunderte ſich 


am Ende dieſer Abhandlung, ein Stuͤck von ehem, 


Briefe zu finden, welcher follte Glauben machen 


ß der Kerr von Leibniz vor dem Herrn. von 
aupertuis das Geſetz ber Sparfamfeit gelanng 


und genüßet, und yor dem Heren Euler bie. ſcha 


ne Eigenfchaft derer aus centralijchen Kräften ges 


zogenen Kruͤmmen entdeckt habe; .ein Eric, male 
es in der, Handſchrift, fo dem Herrn ꝓ. NM ger 


wieſen war, ‚nicht befindlich geweſen.. un: 


As die koͤniglich preußiſche Mademie RN"die 
Unterfuchung. diefer Sache angelegen fon * 
img. fie damtt an, Bafı fie den 
ſreundſchaftlich erfuchte ‚ das- -Drigfnaß des 
gen Briefs, woraus das Stuͤck genommen? Wi 
ve, dn ben. Tag zu. legen,: und did Kinefleh;; 
woraus er geichöpfet- Härte, anzuzeigen und de fie 
faße, Daß ee atlerten Ausflüihte"fuchre, biebeho- 
lete fie ihr. Erſuchen. Dieſer wußte nichto Für die 


Aechtheie feines Scͤckes benzubringen, als daß er din⸗ 


Abſchrift dieſes Briefes bes Herrn von Leibnieg 
an. den ſeligen Herrmann von feinem verſtorbe 
sen Freunde, ae, welcher drei, Jahre vorher 


3 


wegen eines St aatheerbretgens ji Der wide ent | 


hauptet werden, : 


384 —E ine 


‘eh; ——— —— 


vekſtehen habe ; er teil, vaß das Wort, 


4 ſubſtisdta hateria müffe genommen.‘ 
2 daß eine: Adudemie, da fe bein —— 


= Bericht IfE , nicht anders, als. in ſo ferne: fie eine 


Atademle if, urtheilen Eärine; das iſt, baß ſi a 


wenn fie iht uͤkhen ‚gieber, alches anders ehue; 


. daß fie. Aber eine vorgelegte Frage ihte M 


nö te, wie ſolches in allen gelehrten 
uinoße: Ablich geweſen, und moch a 
Were R. machte ſich dieſen Begriff nicht, — 


wollte ſich ihn micht machen, Wis ein 


gelehrter von Profeſſion, und feinem Temperamerett 


Nach ein Enthuſtaſt; fahe er, ober dachte ni 
als ob er ie in dert Werheite en 


nichts anders, * ein buͤrgerliches Urcheit/ ia ben 


Mitgliedern der Akademie nichts anders, als Gerichca. 


beyſitzer, Klager und Advocaten. Und auf di 


N 


kurzweiligen Begriff: Mt. die‘ kurzweilige Cie ge 
bauer, welche unter dem Til: Appel ze püblie 
Befantıt- Mb, "Rib- unter‘ dem Titel: Defenfe de:P 


Appel ſortgeſetzt worben. "Die erfte iſt von einen 


Albvotaten zu Haag In Ordnung rind: in- Die 


eher ‚gerichtlichen Schugfehriff "gebracht wörter, 
&ie -Ät etwas weniger werwirrt, als 3 — 
welche An Werk des Heren K ‚Me. 
darinn nichts ;' als denſelben —— She 
fuͤtzl und gertäfttichen Spread) ‘auf eine *8 
eife: Inmerhin wieberhofet. Herr K. hat ſich 


Ak wiefenh Retciel nie ds Berſtündich woflen öffnen 


— 22 ſchrie u eh ar Be 


des hm Raupen. dun gött 265 u. 


| Te inlak ana ⸗nften findet man nicht 
er Aechtheit des leibnitzi· 
Gepraͤnge von Rechts⸗ 
roͤßten Theil derſelben 
it, um bie Akademie zu 
s Hern v. M. zu bes 
er Erfindung zu rauben, 
6 alten Alten und Neu n 
ıls geſagt haben, ober. 
daß die Yerur ‚die 
ge. Herr K. drohet 
Naupertuis und dem 
u erftaunlicher Tiefe . 
Allein er drohet 
Euler hat feine. in ben - 
Abhandlung zergliebert, . 
vere K. eine Beruf ju 
aen er ſich fo hochmůthig 
hun angemaßet. In 
man nie etwas zu ante . 
ian, wenn man fie mie 
ergieichet, ſehen was 


n einem Mathematieu⸗ 


ſey. 
marpematifen Ernie 
‚Sie hat fich allein nie 
yeit des. Briefftüdtes ber . 
ver Seite nichts. weiter, 
emie, und drey Briefe, 
inler, der andere von 
und ver dritte von dem 

, Herrn 


EL J 266 Anhang von den-Streitigfeiten ⸗ 
= * Herm Merian, un das Sicht Se 


slenmen. 
ſchwach auch die Bründe des Herrn K. chen 
ſo haben fie doch unter umviſſenden, halbgelehrren/ 


: = Abel unterrichteten Leuten, „und. Amine em. ganyem 


gelehrten Volke, wilden: er feine Begeifetung zul mie 
zurheilen gewußt hat, ihr Stil. gemacht. 
* iſt ſo niedertraͤchtig, weiches er nicht * bes 
Wbeerk ſollte gefteut haben ,. um: Die Mabensie und 
ihren Seren Präfidenten es Geſchrey ya bringen. j 
Man kann mit. Adem Bewelschihmern 
daß er damals :eine Art eines off +. und devenſiven 
Buͤndniſſes mit.dem ganzen Auskehricht ber 
sen Republik, mit Buchfaͤhrern, Zeitun bern 
und dergleichen leuten, gemacht habe. Dieſe ges 
treue Hechter Haben taufend Schmäpfchriften wider 
bie Afademie ausgehen laſſen, welche fich aber die 
Mühe nicht genommen hat, folcheigu leſen. Man 
fahe damals, Daß denen Herren von Maupertuis 
und Euler eine Unwiſſenheit in: den Anfang 
gründen der Geometrie von ſolchen Leuten vorge 
worfen wurde, wolche nicht werch waten ihre Schüler: 
zu ſeyn. Herr Merian, welcher an dieſen Strei⸗ 
tigkeiten feinen weitern Ipeit arieht, « als daß er die 
Ehre der Akademie vertheidiget, und ſich untere 
wunden hatte, auf bie Schmähreben des Sum 
VRbonigs, welcher ihn zuerſt angegriffen hatte, ein 
paar Worte zu antworten, ward ſehr hart nıitge- 
nommen; aber er lachte ba 
Ä Weit daran gefehlt, daß Here &. Durch dieſes 
Berfahren feiner Sadıe einigen Vorcheil follte ge⸗ 
than haben, daß er fie vielmehr bare) nur all 








Fi 


| Det Penn. Maudert. mit. Den. Köeig 26 / 


je länger " 


von Briefe :- 
at nachher 
WVerlaute 
d Beweis“ 
gein einer 
wider die 
get hinzu, 
ſchweig⸗ 


gem, , 
en ohnern ı 
Ausgabe: 


raͤſidenten 
ſo kommt 
‚heit nach, 


. V. mit 
Eine 
binen mit 
tben bald. 
: Religion 
kim mit 
fen Bor 

Die ift 
ws. Es 
lcher auße 
ande einer 
m Dinge, 


woran er 


‚Zelt ſabe 


‚jener, 


"268 Anhang von. den Streitigkeiten - 
u jener, weil er Mäßigung gebrauchen weilte, biefen 
‚ nicht mehr, als nur ba, wo es. ihm unmöglich war, 


ihn niche zu ſehen. "Rurje Zeit Darauf fiet der Here 
v. M. in eine gefährliche. Krankheit; er verließ 


| .Potsdam, um zu Berlin feiner: Gefundpeit, welche 


täglich abnahm, zu pflegen, "Er meynte in Ruhe 
>". m feyn, aber er betrog fih: Da die Akabenzig 
- "war erfucht worden, zu urtheilen, ob ber Brief des 
Herrn von Leibnig an ben felgen Herrmann, 
weichen Here Rönig angeführer, aͤcht wäre, und 
‚erkläre hatte, daß Die angezogene Stelle verſtuͤm⸗ 
melt worden; nahm Voltaire, welcher fonft eine 
gaͤnzliche Beratung des Herrn Roͤnigs 
welchem er bey der Frau Marquiſinn du —ES 
Umgang gehabt, von ſich hatte blicken laſſen, dieſe 
Gelegenheit in Acht, dem Herrn v. M. heimliche 
Stiche —2* welche er hoffte, daß man dem 
Deren Koͤnig zuſchreiben wuͤrde. Er machte bie 
unhoͤflichſten Auszüge aus Den Werken des Herrn 
Präfidenten , unb bie hollaͤndiſchen Journale wur: 
ben von im mit Stachel, und Schimpffchriften an⸗ 
gefuͤllt. Der Herr v. M. wußte nichts von. bem, 
was vergieng; er befand. fich zu übel, als daß man 
ihm das böfe Verfahren des Voltaire nice haͤtte 
verhelen ſollen. Ganz Berlin war bavon unter 
richtet; er allein wußte & nicht. Raum aber hatte 
er eserfahren, als bereits Ihro Majeftät, der König; 
: einen gerechten Unwillen gefaßt hatten, und Ve 
ſeine Vertheidigung auf fich nahmen. 
ward u ben in ———— Sprache —* 
Brief eines Mitgliedes ber re Ababemie 


‚270 Anhang von den Strritigkeiten 

"Be Na thriche vor dieſen Begebenheiten. Kurz daze 
nuf fahe man in Helland eine neue Nusgabe des 
—— — Der Koͤnig word über ein ſo 
ur: Berfahzen umguätia ; und le bie 

24 durch —— —— — verbrennen. 
9 ei des Voltaire hatte keine Schranken mehes 
DE Konig forberte einen von ihm ſelkſt ünterzeiche 
A neten Widerruf ; er ſtellte ihn den fich; man fegte 





—— ihn in bie Jeitung ; und bes Tages baruuf wider⸗ 
Bund was —— — hacte. 
0 Um feine. Scham zu bebedten., ſtollte ſich 


I . Dottaiee zu Berlin —* — nachdem * 
drey Monache daſeibſt geblichen: war, gieng 
"nach Porrdam, warf fidy dem Könige: ju Füßen, 
virſptach alles was er nicht gedachte ‚zu haltem, 
end ‚reifere "Darauf" nach Leipzig, allwo er neue 
quille wider Pen‘ Herrn v. M. ſchmiedete. 
Dieſer ſchrieb an ihn, bot ihm an, alles Meſchehene 
x —— gel gab som aber aach zur verfiehen, daß 
.. 2, wem er nice aufhören wollte, ihm zu verfolgen, 
Wittel wärbe zu ſinven wiſſen, ihn zum Schweigen . 
ni bringen. Voltaire miebraucte ‚einige Redens 
J orten, unterſtand ſich einen. erbichtetenBrief des 
Herrn vi M. in den Haͤnden des Magiſteats nieder 
nitegen, und zu rufen, als ob man ihn ermorden 
wollte. Er ſteilte defen verfaͤlſchten Brief an das 
. Gibt, machte ine poſſenhafte Autwort darauf, 
and beſchwerte ſich bey dem Könige. Um 
2 zu machen, begnuͤgte man ſich 
Bein des. Seren Präfibeneni fo drucken zu laflesr, 
ie er we aufänichen van... Voltaire wo weilte fec 


X J 
*5. und . 10. * 
a2 j nn. ,r , we? ..n \ .' LU 


N 5, % , 





nen 


> 272 Auhango von berSteellhkricenre— 


im Gegencheil weitfundij, daß ſener dieſem "alles, 
was ev gefonnt, zu Leide gechan habe, da ünterdeffen 
der Herr v. M. Ihn bey. der Frau. Marquifinn von 
Chatelet eingefähret, und ihm nachher. alle mög 
liche Dienfte erzeiget hat. Der Herr v. M. H: 
um ſich aller Perföntichkeit zu enthalten, in keinen, 
Streitigkeiten. mit bem Herrn Koͤni piefe Dinge; 

weiches ſonſt taufendfach Ping * koͤnnen; 
nicht beweiſen wollen. ðnig iſt zuweilen 
bvon dieſer Regel ber Wräfiung e abgewichen. 


u Endlich beſchuldigte der. Herr von Voltaire 
auch den Herrn von Maupertuis eines Mangels 
der Achtung für die beutfche Nation. Er hätte 


denken follen, daß. die Akademie das Gegentheil 


darthue Ar und aus feinen Echriften dergleichen &e 


= ſennung nicht erhelle. Er hätte denken ſollen, daß 


er ſelbſt u — ausſchweifende Briefe wider dem 
Herrn von Wolf und wider die Deutſchen ges 
ſchrieben Babe, Die Hochachtung, welche —** 
von Maupertuis für den ſeligen Kanzler heget, 
der Widerwille, den er wider alle Perſonlichkeiten 
- ‚bat, und ber Friede, welchen er wuͤnſchet, halten 
ihn zuruͤck, alle dieſe Wahrheiten mit aͤ ton Bcefen 
zu beweiſen. Wahrheiten hnehin „ weiche überall 
anne fi mb]. 





ehren Sim | 


Vierzehuter chei 


Wolfen důttet/ BE 
6 U Chriſtoph Meißnet, 
1 59. 


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vorrede. 


u ı fan noch uͤberdem melden,‘ daß mir 


von verfihiedenen die nöthigen Nachrich- 


ten durch folche ihre Freunde zugekommen 


find, ‚welche: diefelben entweder nicht gäfıye 
ich ohne iht Vorwiſſen eingefandt ‚haben, 
‚oder ſolches doch leicht vor ihnen veraut⸗ 
worten werden, GEs laͤſſet fih auch wohl 


. denken, daß es mir unmöglich falle, an 


einen jeden "Gelehrten . insbeſondre um 
ſeine Geſchichte zu ſchreiben, und wird 
daher kein verdienter Mann, an den 
ſolches bicher nicht geſchehen iſt eg mir 
zur Unwiſſenheit, Eigenſinn oder Unhoß— 
lichleit auslegen. Ich exſuche pieimege 
nochmals einen jeden geziemend, meine 
offentliche Einladung fuͤr einen : Befonbeum 
Brief amunehmen und verfichert zu farm; 
daß ih, wie biäßer, fortfahren . merde, 
von allem, ſo ben mir einfonunf, eiuen 
ſoichen Gebrauch zu machen, wodurch * 
manden einiges Mißfallen erweckt/ die⸗ 
ſes Werk aber den Leſern an. von: “ 
onewer vo werden Fünme, Ri 
u 


Veaorrede. 
Zu Eweichung diefes letztern Augen. 
merles muß die Mannigfaltigkeit beutragen, 
tder die Verſchiedenheit in Gefhichten von 
Sihehrten aus alleriep Voͤlkern, in alle ' 
ley Wiſſenſchaften und allerley Staͤnden. 
Degleichen find, auch) bisher and Frank⸗ 
ih, Italien, Deutſchland, Holland und 
der Schweiz: mitgetheilet wotden, und 
werden auch. fernerhin mitgetheilet werden 
| innen, : Gelehrte Engländer hoffe ich hin⸗ 
Fig auch einen nach dem andern, aufzu⸗ 


km: Pohlen, Dänen und ** = 


den fehlen mir noch vornehmilich. 

r jemand gutig behuͤlflich fon, Die Bert | 

ut ſolchen zu⸗ Bereichen, dent wuͤrde ich 
Be vielem Dante dafür verbunden 


der Nederlandfche geleerde . 
Fama No. 5. dieſes Jahres iſt angemer 
kt worden, daß in dem Verzeichniß der 

bwlaͤndiſchen akademiſchen Lehrer, im zwoͤlf ⸗ 
imn Tyheile, Here. Ruhnkenius, Lector 
iR Liden, und Herr Jungius, £ector. zu 


Vorrede. 8FÊ 


Rotterdam, vergeſſen ſind; wie auch, daß 
Herr König in Hang bereits verfiorben. 
Dem Herrn Recenfenten ift aber unbekannt 
gewefen.. daß dieſer zwoͤlfte Theil ſchon bey⸗ 
nahe ein halb Jahr vorher die Preſſe ver⸗ 
laſſen/ ehe er ihm zu Geſichte gekommen, 
und ſolches Verzeichniß bereits zu Anfange 
bed. vorigen. Jahres aufgeſetzt worden. 
Daß der Herr Profeſſor von Lom zu Har⸗ 
derwyk von Lon genennet wird‘, iſt ein: 
bloßer Druckfehler, wie aus deſſen ſchon 
vorhergegangener Geſchichte leicht zu erſehen 
na, eanaa a > Wen 178... 


8. ©: “ 


Per} 


67 


Verzeichniß 
‚Der in dieſem vierzehnten Theil 


enthaltenren. 


BGeſchichte ver Gelehrten. 








1. Beftbicher de Hru Joh. Alberti der Gotteögelahrt- 
. beit Doct ors und ordentlichen Prof. und der boland. 


Geſellſchaft der Wiffenfchaften zu Leiden Mitalied. 288 


u, i des hann Benedict d, 
der Fr ‚chen Sprache, ordentlichen Profeſſors re. 
a .q 


. 0 
IL Befchichre des Hrn. Beorg. Se. Deinlein, weiland. 


de Belsweisheit Magifters und bepber Rechten Do: . 
ttors und OSrofefford. “ zu Altorf. x 23 


IM, Geſchichte des Hen. Earl Berrb von Kettelbod 


| Rechten Dpctors, 2. zu Rubolfkadt. 264 
V. Seſchichte des —— Panchaud zu Berlin. 379 
VI. Geſchichte des Don Earl SeAnz Touſtaint, wei⸗ 
ad des Senedictinerordens hrieſters der Congre⸗ 
Ka St.Mauri,c. 396 
— des Hrn Rudolphin Venuti Abtes und 
Pb. Dberaufſehers der romiſchen Aitereh umer der 


orten.geleberen Befelfchaft- Mitnliches u Rom. 402 


Geſchichte des Hrn. Anton Scans Prevoft d 


Krilles, Abts und Almof. bed Prinzen von Conty. gro . 


VIL:T. Geſhichte bed Hrn. Theodar Scheltinge, der 
x tchacnhreheit Doctors 20.34 Harderwot. 417 

Oelhichee des Hrn. Berbard Schröder, beyder 
hen Doxtors, und Antecefforis primarli, ıc..- 
e 22 oo * 434 

a Gedichte deg Hrn. Johann Andreas Tafinger, 
de Belnmeisheit Magifters, und der Gottesgelahrt⸗ 
ui it Öffentlichen Behrers, xc. zu Jena. 447 
Geſchichte des Hm. Chriſtian Wilhelm „Sean 
Wald, der Weltweisheit Magiſters und der Bots 
lzhrtheit Dociors auch ordentlichen Profcffors 
Kanes HT xt 
Ge⸗ 


N 


⸗ 


J Innbalt. 
„ XUT. Geſchichte des Hrn, Nicolaus waſtermann der J 
VBeredifamteit, der Dichtlunſt und der griechifchen , | 
- Sprache ordentlichen Profeifor® gu Bronkjurt an 


E der Hder.. , on - J 4 | 
XIII. Zugabe einiger kürzer Nachrichten von juͤngſt \l 
verſtorbenen oder. noch lebenden ten. 
7) Here Arnold von Gennep, weiland Srebiger zu" - 
Eẽethen und Drongelen. - | 138 
9) Herr Daniel Bönig, welland der Arzeneywiſ⸗ 
fenfchaft Doctor und Arzt zu Rotterdam. _ 450 
. 3) Hert Stephan Simon de Gamaches, weiländ 
Canonicus regularis des beiligen Kreuzes, und 
der koͤnigl. fran oͤſſſchen Akademie der Wiſſen⸗ 
ſchaften zu Peris 33 498 
4) Herr’ Benedictus Stay, — der Berebt⸗ 
fait, und Erjprieſter der täfpeifther Patto⸗ 
nallieche. : © _ a  . 
0) Herr Johann Jacob Bofe, dei heiligen Schrift 
Aſcentiat / und mittelfter Diaconus an der St. 
Ricolaitirche zu Beipis. "ae IN? 
6) Herr Ewald Hollebeet , ber "Gotteßgelahrrheit 
Doctor, u.ordentlicherProfeflör,x-zu Groningen. 499 
7) HZerr George Earl Cering weilaud koͤnigl. preußl. 7}; 
“ Keienscommiffarius zu Berlin. 3 
gy Here Jobann Heinr Schmucker, weiland refot⸗·⸗ 
mirter Prebiger zu Weſel.23838 * 
...9) Hetr Jldepbonfles Chatelinot, def Benedictiner 
ordens Prieſter ꝛc. SO 
10) Here Peter Cheiſtian Bämpfer, weiland ber « 
heiligen ift Doctor, ꝛc. zu Roſtock. 512 
KV, Neue Zufäße zur Geſchichte des Hrn. v Soven. 514 
XViI. Sur Geſchichte des Hrn. Anton Franciſci Gori. 851 
xXVir Weitere Zufäge zur Geſchichte des Herrn von- - 
B det Os. e . : - " 53 
XVIIE Neue Zufäge zur Nachricht von Hrn. Gel 55 
XVlin. Zuſatz zur Geſchichte des om Jablonſti. 258 | 
XX. Beichluß der Zufüße gur Gefchichte bed Heren 


obann vor den Honert. 
ne ahepte Dee Dia, Sinau Pillen. bo 
W Gecſchichte 


—4 
FR} 


“ 


Gecſchichte 
des N 
Seren Johann Alberki, 
de Gottesgelaßrtheit- Doctors und ordent⸗ 


len Ge. : 


⸗ 


in der Sefchichte eines Gelehrten, wenn, Pk: 


3— unvergleichlichen Eampesius. Vitringa, in * 
mals er den erften Rang darinn behauptenden 


| "ide wit zutheilen. Allein, da ich. yon; eh 


Gte Merg des Jahres 1608 


| folls zu feiner Zeit beroprragenden Lambert 


R 17 Be "Bernie le 






„auf hedach Feng, den Leſers deſſelben PR 


it auf näbere Nachrichten — * vertroͤſtet wor! 
babe folches , um ihnen etwas vollſi adiger 
Hofer „bis dahin ausgefellet. Nunmehn 






da ich nicht hoffen kann vaß ſie nach meintn 


Wunſche — note Fon vers es nicht länge 
‚ auffchieben well Pakt theils zuver 
iaſſig befannt, le aus {ed — * Schriften 
zu erfchen ift, fo wenig * von einem fo ver, 
dienten Mann ift, mitzurbeilen. 
Der arſte Tag feines zus] — Lbens 
ſchem er 
Aßen, einem wegen der Verſammlung der ri 
Hin ande nicht upbefannten Städtchen in der.landfi 
Drente, empfieng. Eines Berichtes von ber ii 
Kindheit, Erziehung und. Schulftudien fann man 








etwan einiges Befondere und ge‘ 
entbeßren. Was aber die afabemifchen- | 
sinfers beruhmten Serum Dectors betrifft ; 

er folche vornehmlich zu Franecker getrieben ‚- Und 
— außer andern. In den Borsesgeiahetfeis dei 


morgenläkdifihen Sprachen und Literatur, „den Dis 
llbert Schukens, und im Griechifchen den gie 







ja feinen teßrern gehabt. . Der Schüler war fein 
fehrer werth. Es zeigte fidy. immer meh 
2 ie Seen was ir einen verzig 


at. 283 


felgen: Gottes· 
Biſſenſchaften, 
nd feines aus. 
n machte. 
eben. nicht he· 
lyterricht, bie 
erer Gelehrten 
waren die. bes 
Tamp, Peter 
lle zu Amſter· 
ch· hiebey lich 
jenen, Gelehr· 
ſehung Botfes 
reinen Saufen 
yoben ‚werden, 


ER 


erforderlichen . 


ie Hand: So 
berti. ‚Er 
chen und aus⸗ 


inge {n. einen 


m.er in dag 
‚in Hang und 
ſſe Herrſchaft 
e, insbeſondre 
und zu deren 
‚ Insbefondre 
Alb, Fabri⸗ 
onſpectu fup- 


me), und an 


aben,gerichtet. 
he 


ai 


24. Bi: . 


. 7 Nachdem er, auf die gewoͤhnliche Weiſe, neche 
die Candidaten des Predigtamts in Holland nf 
aufgenommen torben, Dauerte edinicht lange, ER 
er ward, als er bier und da einige’ Predigten «nie 
feget, zu einen Lehrer ber Gemeine Wortes 3 
„und zwar zu Hochwoude in Weſtfrießland, wiege 
der Claflis von: —5 Der Herr von. Cars 
Freyhere von Venbuifen , war fein B 
"And deffen Gewogenhelt vermehtte die Anmuch = 
nes‘ Aufenchaltes bajefbt niche wenig. Er warb 
uuch, welchem er ſeine im dortigen Amte 1724, 
wie auf dem Titel ſtehet ‚ry25, zu Leiden an das 
geſtellte obſeruationes ſacras zuſchrieb. Die 
logiſche Facultaͤt zu Liden, weiche Damals dir Bin 
ruhmten ne , n, Joan von Mark, Ir 
Sabrieine effelitts und Lats‘ 
von den —8 ausmachte, ercheilte in’ hrech 
darüber ausgeſtellten und vorangedruckten Urchell 
das verdiente Zeugniß davon, ſie habe fotche 
Runden receptae doftrinae ecclefiarum —e 
Tatis onformes, ad literarum facrarum i 
tiam et laudem utiles, atque varia prorſus dofriu 
ad theologiae ornatum faciente refertass. 
hinc auctorem apud orbem literatum merito com- 
mendent ab ingenio, induftria, ‚ er’ eruditions 
magna, ipfrüsgue decus majus in eceleſiae * 
leo dante, accelerent, 
Dieß letztere erfüllte ‘die Vorſehung Soetes. 
Hen Alberri ward nicht nur nach einigen Jahren 
in eine befre Pfarre’ nach Erommen , fordern auch 
— nach Verlauf weniger Zei zur bähenbeie 


















erti. 285 


ufen, und de 
hl buch feine] 
durch feinen 
idig zunahm,“ 


ver Univerfität. 
 hieft er alfa. 
über ı Theſſ. 
r zum Doctor 
det. fein akg-· 
nit einer Rebe 
Den 8. Febr. 
Tag der Unis 
Ift, 1745 ward 


Teig etwaͤhlet. 
den Sabre 
"mi der Kede 


n hat es dem 
allen, diefen 
telbes 


286: Geſchichte —— 
und unter andern ber Thomas M , al 
feinen mitgetheilten Beytraͤgen. Er er 
in Gefellfchaft des ißigen Lehrers ber\griechifcheng: 
Sprache: zu Leiden, Herrn Aubnkenins, zu 
Geneſung den Spahrunnen beſuchet. Allein, 
wir vernehmen, hat ſein Uebel beſtaͤndig — 
men, und it in eine Laͤhmung und Schlaff 
| ausgefchlagen ; ; fo daß er nunmehro der Univerfaäg): 
und der gelehtten Welt wenige ober 'yar — 
Dienfte mehr zu feiften im Stande iſt. | 
Der Here Doctor Alberti gehöret übrigens * 
denen gemäßigten Gottesgelehtton ſeiner - 
und es kommt ihm ſelbſt eine vorgügliche | 
unser denenfelben zu. Kein Wunder. Se gelehrdt“ 
ter, deitu verträglicher: k unwiſſender, deſto eigeria 
inniget und unerträglicher.. "Kein Wunder“ be 
auch, daß er es eben baher, und zumal da er 
in ‚perfähledenen wichtigen. lehrerklaͤrungen feines. 
großen Lehrmeiſter, dem alten 
denenjenigen, welche fi) zu Handhabern der “ 
gen Srtboborie aufmerfen,, nicht techt gemadht —* 
Sie würden ihm ein Ungefoßtter Aber das: Haupt 
gezogen / haben. Doch gewiße Umſtaͤnde verhinu 
derten #6. Nichts hatte weniger Orund and Bils 
ligkeit, als daß auch andre Gvangellſchen gleich’ zu 
Anfäng feines Eintritts In das Reich der BWiffen> 
fehaften aus feinen öbferustionibus facris em Gift 
ſaugen, und ifm eines Hanges zur Gocinianere 
defchutbigen wellten. Cr bat AN Inder VBorrede 
junt periculo critico ſattſam dagegen vertheidigens- 
Dei Ihm bie mungen u. Wen en Da 


⸗ 
































Tberti. 287 
fen von genaninken 


dorden, daßg ges". 


—— 
fein Amtsgenoffe, 
n feiner Schriften | 

: bereite, ben En’ 
1, bepgebracht zu! 


de wiederholen. ” 


weiter übrig, als 
lepruch nach ‚der 
n liebhaber derer⸗ 
Re Hineinfchlagen, 
en, aud) in den, 
n guten gelehrten 
find, ſo werden 
berfelben begni 


Titeiben 1725. 
1725. Pp. 302. 


»Hesrc#ium " 


feiner Arbeit über. 
ıder, bremiſchen 
Sbealigica cal 
rum, in- novane 
Eo eollectarum 
biftorioo  Philo- 
P.104 Dar 
pen Phlo 


hur 








a Gecſchichte 
hjur Erläuterung des neuen Teſtamentes näßer angles 
wenden ‚ ifl durch verſchiedene Arheiten des Herra 
D. Easpspn u und andrer, zlemiich wohl erfaue⸗ 
worden. 

4. Periculum criticum. Groß Octab, En 
zu d der Vorrede vertheidiget Herr Alberti eintge 
tellen feine obferv. wider die Recenſion in den 

actis erud. 

5. Gioſſerium Grascum in aero⸗ noui foederis 
libros, Ex MS. primus edidit, notieque illuſtrauia 
‚ LA. Accedunt ejasdem mifcellanea critica in gle[fer 
:soticat, SvıDam, ‚HESYCHIUM, et index 

au&orum ex Pro rsı Lexico inedito, $eiden 17954. 
— Ein 3 Bog. ohne die Zufchrift, 

Waolf unb J.A. Sabricius, und bie Vorred. 
©. acta erud. 1738. p. 298. 
G6. Oratio inaug. de theologiae et eritieer com; 
mibio. . teidin 1740. Quart. 

. 9. Hesycnıs Lexicon Graecum Tomus E 
1746. Fol. zehn Alph. 21 Bog. SG. ala erud, 
- 1746. p. 575 et feq. Quo magie hen de Grancie 

Fteris meritis eft, quum illem exquifiteum Gras- 
eirum Hterarum (cientiatn toe Iacalentis jam doen- 
mantis ptobatam, ad Heſychium emendandum er: 

illuſtrandum contulit, in esque re multos annos 
koc euentü confumft &c. 

8. Orstio pro poefi theologis ntili. feiden 
1749. Quart. 4 Bogen... ©. sn. Zeitungen 
von gel. Sachen 1759. 30. St. Sie iſt erſt im 
hollandifche Profe durch einen ungenannten , er 




















—— — — — — —— ee — 1 — — 


— —— — —— — — — — — 


Bensch:amch buch Deter Wirckpemn infos “ 
She Berfe überfegt werben... Leiden 1751: | 


9 Perar Keucaeniı amuotsta ih Omnes 
N.T. ibros. Editio noua, et altera parte, nun- 






gm elita, auctior. cum praef.. J. ALseate 


Acedunt amp). Gıss. Cupertercel. Camp - 
WiriNGäae epiftolae ineditae &c. Groß Oetav. 

ken 1755. Man findet einen Auszug davon 
h Im Nederlandfche gelcerde Fama 1758. No.8- 


Einer neuen Xusgabe feiner Obferustionum hi 


Gımm , umb dem ziwenten Theile bes Heſychius 
wih mit Verlangen: entgegen geſehen. In den 
micellaneis obſerusionibus eriticis, fo ups 
mann und d Orville zu Amſterdam herausge⸗ 
gehen haben, follen ſich auch verfchiedene Stüste 
von feiner Jeder Kerichreiben. Wir kdnnen aber. 


habe vorige nicht beſonders ausjeichnen. 
Dear IQ. Jenner 1758 














ww . me: 


PERLE TIN — 


Geſchichte 


des Herrn 
Safe Benedict Carpze 


der Gottesgelahrtheit Döctors, ig 


derſelben; wie and) der griechffchen- Sprüche, 
erbentchen Drefefrs, ‚and a r 
” ‚md pbitefopbifchen Bacaleit. GBryſthers 
.. —2* 
N ier erſcheinet ein bereits über guberchatb una! 
dert Jahr in der gelehrten Weile ruhmvollet 
‚und ehrwuͤrdiger Mame, und-der Gelehree, ‚ en 
her ihn träge, har ſich beffelben —*8 — wuͤr 
big gemacht, und- vermeßret deſſen Ruhm durch 
feine gelehrten Berbienfte. Bon dem Carpzovi⸗ 
ſchen Geſchlechte find fchen in mandyer leichen- 
ſchrift und verſchiedenen Buͤchern · gedruckte Nach 
richten vorhanden, und roig wuͤrden es daben be. 
wenden laffen, dag wir ans: hloß. auf diefeibigen 
beriefen, wenn wir, ung, nicht än Stande zu fegn 
glaubten, eines Tpeiis noch · tines oder das andere 
Merfwürdige, welches fo befannt nicht üft, bey» . 
jubringen , und- andern Theils eine genauere Carp⸗ 
—2* Geſchlechtstafel, als die gedruckten find, 
mlhlern; welche main, won mad, bem dar⸗ 
2. . an 


⸗ 


Bes Carpzov. 2091 


Irb Abnahme on 


rprovo af ‚fon fe I 
d im Deutſchland wird 
ee ſo viel anſehnliche 


&s ſtamm aus dee 


des ſind brandenbur ⸗ 
Jeſchichte einſchlagende 
elchen ſchon im drey · 


rman von Carpyoe 


s vitos gezaͤhlet wird 
über, . Herr Hofrath 
Yeidyen Diploma, ge⸗ 
m.: 1282 angeführes, 
1. angemerket, daß 
hier zum erſten mala 
ger berühmte und · und 
verdieute Rector des 
maſu zu Berlin, Herv 


erwaͤhnet ih der be· 


—————— in wel · 
Brandenburg gebohrue 
orgeſtellet werden / S 
zowelches ohnwen 
gifchen Rapitelsdorfe, 
Familie. ehemals zu⸗ 
dirte des funfzehnten 
arpzov, Bürgers 
abenburg in ber Mia" 
Br Toirb, von: dem mot⸗ 
"und vonder; weiche . 
. eine 





292 weimichte J 
B· eecbang der Stabe Seadenbug ‚dern 


;° ausgegeben haben, als ein fehr fluger, und -mäd 


MNamen ungemein ausgebreitet 


großen Ciamfchaften genete Mann geruͤhmet. 
Er Hatte zwey Söhne. Der-ältere, 3) Joachim 
Earpzop, mit dem Zunahmen der 
‚ ergriff in den breyßigjäßrigen. — 
die Waffen, und gelangte, unter Dein Com⸗ 
mando bes Grafen Ernſt von: Mannsfeld, we 
gen beſonderer erzeigten — bey der Bela 
gerung ber Boͤhmiſchen Stabt Dilfen, —F Ober⸗ 
rge/ und ſelbſt, nach Ableben des erwaͤhn 
rafen von Mannsfeld, zum Generalconn 
mando der Armer in Ungarn. und ward endlich ds 
—— Dienſten. bey dem Koͤnige, Chriftiam 
dem vierten, Oeneral⸗Feldzeuameiſter; in wel 
cher hohen Purde en 1698 zu Ölästftade in Hon 
ER ie fommen nun 4) auf den geefeten Seper- 
e fonmen mu 4) auf den ge 
dater fo vieler berühumsen Gelehrten, Diefes großen 
Generals jüngern —— Benebict Larpyon, 
aus Brandenburg. Ex wer Churfuͤrſtl. ſaͤhh 
ſcher wirklicher ——e— zu Dresden, auch 
Komzier ver Churfuͤrſtin Sopbis, Witwe € ' 
flian des erften, und zuvor Profeffor pand 
sum zu Wittenberg, und iſt 1620 in: bie 


gegangen Kanzler, Carpzor 
fanf Soͤhne, weiche alle die anfehnti 
ebienungen verwaltet, und den —— 















haben. Der 
5) Conrad Carpzob, war erſt Proſeſſor ver R 
ben uw Wittenberg, darauf  Appellstionstath. 


:Carpgov. 293 
and Geheimerrach 


129; Herzogs An" 
endet, der Here 
der Beſchrei⸗ 


& 601. angefüß 
Befchlechestafel, 
ge ker 6) u 
fen viele und 
n unvergeßlich ma · 
inarius der. juriflße 
ctot des geiftlichen 
ıfrt, auch Cpus- 
srath, und endlich 
binet zu Dresden. 
ov, ift als Doctor 
Rechten 1642 zu 
. Dee 


Pte der Zhede: 

is, und Dr 
dajelbſt, geweſen, 
jmbolicos deſchrie⸗ 
Der hey} endlich 
octor der Rechten, 
Herzogs zu Alten 
Her jogihums Ko · 
zeordneter des Her 
Feiedenszefchäffte 


ıften dieſer Cars⸗ 
lachen, theilet ſich 
hun 


254... = ‚Gefälhte 

—** das Cacpzoviſche Gcchiece in: Ip 
Beipsiger und Roburger Familie. Wir bleiben 

.  wörigo nur bey Der erſtern, aus weicher unfer Be 

lehrt nefproffen iſt. 

tn, Unter den angeführten. "Ant Bruͤvern * der 

vierte, D. Johann Benedict Carpzev, der 
‚ste, gleichfais fünf Söhne: hinterlaſſen. Der 

* "ältefte derfelbei-, 10). Benedirt David, iM; 
ehr und wanzigſten Jahre ſeines Alier⸗ as 
"Magifter zu Leipzig, den Weg alles Feiſche 
gangen, nachdem er ſich mit der ſchoͤnen ee 

: tion de veltim facerdortum Hebrzorum ‚. welche 
"des Brasıı -VGoLimı theſauro anthquitatum 
"Hebraicarum einverleibet worden ‚"habilitirt.gepabe. 
‚Die übrigen vier aber find zu’ "ahfeßntiehen. Eh 
Yenämtern gelanget.” Naͤmlich dev zwehte, 1) Yon 

: hann Benediet Carpzov, der andere dieſes 

NMamens, ein hochberuͤhmter Doctor.und Profeſſer 
"der Theologie, Canonicus zu Meiſſen, und Pas 
fſtor an der Thomastirche zu Leipzig, welcher Sonm- - 
\CARDI jus regmum- Hebrzorum, incrocluclionom 
‘in theologiam Judaicam, 'und- viele andere 

. "Schriften, philologiſche und theologiſche -Difleres- 

tiones, auch Homiletica an das Lche geſtelt has, 

und uls einer der größeften Redner feiner Seither 

ruͤhmt geweſen, ift 1699 in die Ewigkeit werfede 

"worden. Der dritte ra) D D. Auguſt Benedict Coupe 

zov, iſt ein Gerber Meditdgeiehrter und- Pro- | 

fellar codicis, des Oberhofgerichts, geiſtlichen 

‚Eonfifterit, und der jueiftifchen Facultaͤt Beyſitzer, 

‚De 


uud der Uniberficä Sondicus „»geweſen. 
vierte 





vraiſchen Sprache und Prebiget , uni ſtatb 
. im Jahr 1733, nachdem er ein "Buch de Vrim 
Thummim, und die Sortfegung feines felgen Bas ' 
ters commentarii philologici in librum Ruth Hehe 
fertiget, auch eine fehr wohl aufgenommene Die 
putation de fepultura Jofephi Patrisrche gefchrie« 
ben. hatte. Er mar der hebraͤiſchen und andere 
orientalifchen Sprachen vollkommen ˖ Eundig, ein 
frommer und gründlich gelehrter Mann, weicher 
Ausmwärtiz anfehnlichere Ehreriämiter haͤtte erhalte , 
Pönnen, wofern er von Leipzig wegzubringen gie 
weſen wäre, - Und dieſer r affene Gelehrte 
iſt der Vater unſers Herrn D. Johann Bene⸗ 
dict Carpzovs, des fünften dieſes Namens, deſſen 











Seſchichte nun bier folget: | 
Es iſt derfelbe von nur erwähnen Vater, un 

feiner Mutter‘, Frau Juſtina —— — | 

Herrn Valentin Leiche, eines angefehenen Kaufe 
manns zu feipzig, Tochter, in dieſer Stadt den 20 
Mad 1720 auf biefe Welt gefommen. Bon muͤt 
erlicher Seite machte ſich vor kurzem, feine 
Frau Mutter Bruders Sohn, der Herr Profeffor, 
x SJohann Seinrich Keichh*), berühmt, deffen frü= 
: 3eitigen Tod bie gelehrte Belt ungemein bebaureg 

at, Der unfrige wurde von feinent Herrn Va⸗ 
ger zeitig zu allem Guten unterwiefen und erzogen, 
- und dem freuen Linterrichte bes Herrn Magiſters 
Johann Wiichael. Afer, weider bernach Pre 
- Piger im Siäleufingifhen geworden, ent 


06 dee login non c. 


* 


2 ‚ 


r 


Bit Carpzov. 297 


n deren iffenfaften 
in den erſten Jugend⸗ 
‚aber wartete er wöchente 


dem feligen Kern 


fi; ebenlihen Profefe 
der 

Pd Per 

ch deffen Abfterben hatte 


nad) einander folgenden - ' 
St. Thomas zu: hören, 


annten Gelehrfamkeit in 
ibus vecht gruͤndlich zu 
naͤmlich, Herr Johann 


yer koͤnigl. großbritannie ° - 


nfhwelg, limeburgifcher 


dſamkeit und Dierfunft 


Sörtingen, deſſen Seben 


feiner Zehenden beſchrie⸗ 


J Rad) nach Goͤttingen, 
efti, isiger Doctor 
nice Profeflor der. 
"Dede haben fich fehe 


t 


5 3 Jemößnlice honorarium 


te,.ob es ihm gleidy ver. 


nfpesum hiftoriae litera- 
ftunden ie it, und aus 
| feiner 


298 7. Geier. 


feiner. herrlichen Bibliothek die Bücher und beiten 
Ausgaben ſeibſt - verlegte und beurtfeitte, :: Der 
Herr Rector Erneſti gab ihm gleichfals, außer 
den ‘fentlichen und gewöhnlichen beſondern Gran 
‚ ben, noch ein priuatiflimum über den-LoNGı nu 8 
wer nbous, wobey er dieſen Schriftfteller in tie 
deutſche Sprache überfeßte, '- weil Herr 

Diefe Arbeit dem Drude zu übergeben vermennse 

Welches Vornehmen aber, weil der Herr Karls 

merrath von Heinicke zu Dresden feinen Deuß- 

ſchen Longin herausgab, zurücgieng. En 

nd die Echuljahre 'unfers Gelehrten. Um M 

. thaelis des Jahre 1736 bezog er in ſeinem ſech⸗ 
zehnten “jahre die Univerſitaͤt; nachdem -er ſchoũ 
laͤngſt, und wohl bereits zehn Jahre zuvor von fee. 
nem Anvertpandten , dem damaligen Kectör Bi 

anificus, dem. Herrn Doctor, "Johann Chriſtian 
Lehmann, ofdentlichen Profeflor der Medicin unb 
Phyſik, in das Stubentenbuch war eingefchrieben 
worden, . Er: hörte hierauf in dem enrſu philde- 





punyuieo den Herrn D. Heinrich Bottlieb Schelle 


fer, welcher im verwichenen Jahre als Drofeffor der 
Weltweisheit an dem Gymnaſio zu Hamburg ver 
. florben, Nachdem berfelbe zu Ende war, Höre 
er auch ben eben demfelben die einzelnen Theile der 
Weltweisheit, nämlich ‚die Logik, Metaphyſik, 
Ethik, Politik und das Recht der Natir, anbey 
aber auch noch beſonders: die natürliche Goitesg 
lahrtheit ben dem Herrn Profeffor "Johann sei 
rich. Winkler, über deffen vernünftitge 
Ten uͤber die wichtigften Wahtheiten 








natuͤr⸗ 


deit. In der allges 
hiſchen Geſchichte, er⸗ 
Chriſtian Gotilieb 
Shen. Wiſſenſchaſften 


3Carpgov. 299 \ 


shejis, den gründe 


an Augufi saufen, 
i Urtheile geitanden, 
ortrage kein Menſch 
r auch noch beſonders 
ern Mathematik, zu 
drich Biermann; 
en ihm ber felige D, 
ter Here Profeffor 
— diefeg hat er 


* — FA 
ıtorium philofgphi- 
lied der nachmittaͤg⸗ 
iefem geweſen, und 
jmten Hrn. Einefü 


CERONJS ‚Oratio- 


xiftſteller, gehoͤret; 


en Vorleſungen des 
n Friedrich Chriſt 
icam heygewohnet, 
und Kenntniß aller 


oundert. In der 


ſchen Sprachen fer⸗ 
is Friderici, Pre⸗ 
errn D. Johann 


d 
ligen Be 


gen. Geflbichte 


heiligen Sprache, zu feinen Lehrern gehabt, da 
ihm ſchon, in. dem eilften- und zwölften Jahre feineg 
Alters, fein feliger Herr Väter bie Bründe ber ha 
bräifhen Sprache über Orıtıı atrium linguas 
ſandae und Waſmuths Grammatif beygebracht 
auch Herr Erneſti in den Schuljahren Abichrs 
methodum linguae Hebraeae erklaͤret hatte. m. 
det. geoffenharten Gottesgelahrtheit find feine eh. 
rer geweſen, in dogmaticis, polemicis, exegeti- 
cis und-moralibus, ber fellge Herr ‘Doctor Hein⸗ 
zich Rlaufing, welcher über Xyayers compen- 
dia und feine eigene pofitiones laß, besgleicyen 


nochmals in dogmaticis der ſelige Herr D. Chris 
ſtian Weiſe, Archidiaconus zu St. Nicolai und 


außerorbentlicher Profeſſor ber Gottesgela 

welcher über- Wandalins hypothefin —— 
Gelehrſamkeit und Scharfſinnigkeit vor einer Meu- 
ge Zuhoͤrer lateiniſche Vorleſungen hielt. Der 
Here D. Carpzov ſtehet noch in ben Gedanken, 
Daß dieſes hochgeliebten Lehrers ausgearbeitetes 
und vollſtaͤndiges collegium thetico- polemicugk, 
nach defien allzufruͤhzeitigem Ahfterben, wohl nep- ı 
dient hätte, daB es dem Druck wäre übergebem _ 
worden; er erinnere fir) diefes Mannes noch 
beftändig mit großer Hochfchägung, und münfcher 
ſeiner ſaͤmmtlichen $amilie allen Seegn: Weiter 
bat er ben dem felgen Herrn D, "Johann Sriede 
rich Wörner theologiam fymbolicam, und bey 
dem bereits erwähnten Hrn. D. Hebenſtreit ein 
nügfiches collegiüm über des D. Aepin metaphy 
ficam adtheologiam applicatam gehöre, & 


# 


st Corpjon. zor 


\ erndtete der jung 
ten Felde der Wiſ⸗ 
es Zeit, feinen Vor⸗ 


legen, und andern _ 


R Sm Jahre r738 
Iofophiae , und hielt 
dee, nach dortiger 
igsferien Öffentliche 


fen. Hoͤrſaale, de 


ematis logici Wol- 
hernach feine medi- 
Cum. 6: ſollen 
find. Dreymai 


if dem philoſophi. 


ee ‘dem damaligen 
Surchatd Buͤer⸗ 
Higen, welcher io 


adjutant ‘bey dem 


Bellegarde, in 
ni Zum andern 
: Heren M. Cal 


gen fochberäfnten . 


Tr ber Medicin, 
Beyſiher zu Leip- 
in. vias publicas & 
mal endlich unter 
Schreiter, welcher 
athe herr zu Seipzig‘ 

‚ de antiquitatibus 
2 judiciis follem- 


bermals der Rechte 


eines. 


don abe 


N 


eines Keipziger "Baccalaurei, dar erden drehzehnten 


Februar 1740 von zwey bis 4 Uhr ale Präfes, 
auf dem untern Kacheder (wobey der Reſpondent⸗ 


nach dortiger Gewohnheit, gegen uͤber ſtehet) Fit 


und zwanzig philoſophiſche Saͤtze, weiche auf et 


nem Bogen in Quart gedruckt waren, verthei 


wobey nicht nur’ die "damaligen Baccalaurei pt 


fophiae, ſondern auch einige Profelfores philoſ- 


phiae, Einwürfe machten. 


In eben. dieſem Jahre 1740 erhielt Hr. Carpe 
zop, als er noch nicht. völlig 20 “Jahre alt war, 
die Magiftermürbe zu Leipzig, da er.denn an Dei 
Dierfefte in der Univerſitaͤtskirche die gewöhnliche 
Feſtrede hielt, und zwar de eo, quod ſublime eff. 
in refürretione Domini noftri, Jefa Chriftis; ꝓc 
deren. Anhörung der ſelige Herr Doctor Bötneg, 
als Decanus der theolngifchen Sarultät, .ineingg 
Schrift, son dem Streite, welcher wegen ber.Zeit, 
Bas Oſterfeſt zu. fegern,. geführet worden, im 


-Mamen bes Rectors ver Akademie, die Einla⸗ 


dung verrichtete. ⁊*8. 
SDen ein und zwanzigſten September habilltires 


 & ſich darauf zu allen Rechten eines leipzigſchen 


Magiſters, indem er eine Diſſertation von fechrehn 
Bogen, unterdem Titel: Phitofophorum de'quiete 
Dei placita, der Prüfung dee Gelehrten unterwarf; 
und auf dem obern phifofophifchen Katheder ver 
theidigte. Und von diefer Zeit fieng er felbft Vor⸗ 
fefungen zu Halter an. Er erflärte verſchiedene 
Theile der Weltwelsheit, theils über des Fair 

J O7. 


a 


des Hr. Joy. Wenedigt Carbzob. 303 | 


Yaf. KErnefi ini -dodtrinae folidioris, theils 
iber die Vernunſtlehre des Freyherrn von Wolf, 
wie auch über deſſen vernünftige Gedanken von 
. Gt, der Welt, der Seele und allen Dingen, 
j "weis über Baumeifters rLogik. Die philoe 
Ar. Share las er.übe Genʒzkens Com- 
meium hiftoriae, philefophicae , erflärte- ſer- 
age Hoxatius, Palaephatus- und An» _ 
‚ zen, hiele philologifche Vorleſungen über das 
m Tefoment , und eröffnete ein Collegium 
dberscorium philologicö- philofophicum , wel- 
‚ Gerbis an feinen Abzug von Leipzig gebauret, und 
m nice verfchiedene wohlgerathene Probe⸗ 
Griſte yon „dem damaligen Reſpondenten dem 
Deut übergeben worden. 
Während biefer Zeit nahm ihn ber fel. Here 
Shah, Friedrich Otto Menke, unter bie Mit, 


der-nouorum sdorum eruditorum , und 


de Sr D. cher unter Die Angahl dererjenigen, 


 Beihebie Recenfionen in ben zuverlaͤſſtgen 
verfertigen, auf.. - Sin beyden, befonbers 
oe in dem eriten gelehrten Journal, ſtehen viele 
Acaſtionen yon feiner. Feder. Wie er denn auch 
wo immer bis auf hen heutigen Tag zuweilen eine 
| es in demſelben einruͤcken läßt, um auch 
2. ſetnerhin an einem Tagebuche Theil zu neh⸗ 
Ben; welches fein. Anverwandter, bee berühmte 
, Sriedrich Benedict Carpzov, mitzu 
Sinde gebracht hat. Ben dieſem allen verfertigte 
® ah noch einige in die philoſophiſche Hiſtorie, 
KU und Prolog, u Ppitofophie einſchla⸗ 
gende 


r\ 


304. . Seccſchichte 


. gende Schriften, deren wir unten in bem Ben 
zeichniß feiner berausgegebenen Buͤcher und She 
ten Meldung thun, werden. ’ 
Die Augen eines jeglichen fahen Teiche, 

für ein nüglicher Mann Hr. Carpzov einer Ha 
bemie, deren ausnehmende Zierden fo viele feiner. 
Vorfahren geweſen ware, fen, um, wenner ber dans 
fefben bliebe, noch werben Rein Wunder, 
daß ein elauchtes koͤnigl. — und gun 
fuͤrſtl. fächfefches Minifterium Die günftigften Blichke 
auf ihn warf, Seine Bemühungen unb Verdien⸗ 
fie. wurden Ihro Königl. Majeftäl, dem guͤtigen 
Auguft, vorgeftellet; Sie zogen ſolche ig aller. 
gnaͤdigſte Betrachtung, und ernannten ihn, us 
ihn deſto mehr aufzumuntern, im Monat Novem- 
ber 1747 zum außerorbentlihen Profefior der 
Weltweisheit auf ber Lniverfität. feiner Vater. 
Hodt; Dieſes Amt trat er mit einer Rede de phi- 
loſophia absque litteris humanioribus er arte cr 





5 -tiea an, und lud in einem Öffentlichen Programme, 
. worinn er ein Specimen edendi Eynariı vor 


‚ Iegte, bie Univerſitaͤt und ben Rath dazu ein, 
drauf er 1748. von ber phälofophifchen Facultaͤt 
in End und Pflicht genommen , und als Profefloe 
der- Philo ſophie erkannt und aufgenommen wurde. 
Die Antrittsrebe erweckte indeſſen ein großes Aufe 
ſehen, weil ſich mancher mochte getroffen finden. 

Es fehlte auch nicht an Bosheit und Mißgunſt, 
welche eine gewiſſe erlauchte Perſon, ſo nunmehro 
entſ hlafen, gar zu gern aufgebracht hätten, 
Kr. Carpzov fagte zu aler Luc⸗ kein Wort, 1, un 


s 


bitt Carpzoo. 905 


t. Rachmals hae vr 
[1 —** 8.3.34 
#. Ein wahrer: Bes 
vlicdt, verborgen :blei 
Diflichkeie unfers Sen: 


vornehmlich aber qm 
itigen Reichspofsac, 


© r 
imflen bes SR, za ‚al 


n aufgehalten, und in 


Oberfofpredigers, D. 
Insert 


der griechi· 
Hoerfiät zu Heimſtaͤdt 
nn Bein Bedenken trug, 
ıen, ‚und, nachbem er 
> Kirchenrathe zu Dres- 


erhalten, trat er den 

ten Junius 1748 feine ‘ . 
linburg nach Blanken, 
we hatte, des regieren⸗· 


feit vorgeftelle zu wer- 
5 dem 


a fi ‘ 
⁊ 
a 
+ ... v +. . - - } 
F , 
—X 





den, und Hochsderoſelben Snade anit 1 fe Ehn 


| erbietigfeit su bewundern, Einige Tage barayf 


reiſete er nach Wolfenbüttel, und. van, da nach 
Braunſchweig, allwo er bie Bibliothek, auch dag 
Schloß Solzdahl, und andre Gehensmiürdigfeitem 
beyder Städte in. Danachung zog, nd fich mie 
den vornehmſten Gelehrten, mit welchen er her, 


och einen beftändigen. Briefwechfel unterhalsen, 


befannt machte. Hierauf Fam er kurz von Johan 
wis zu Helmſtaͤdt an, woſelbſt er in das Collegium 


Ber. ordentlichen. Profeſſoren, und kurz Darauf in 


die philofophifche Fanıktär aufgenommen . uuzder 
Er machte am Gehurtstage des Durchlauchtigſten 
Hetzogs, den erſten Anguſt, mit einer Rede de 
Ahilptophiae ahsque literis graegis imperiedtiong, 


den öffentlichen Anfang feines Amtes, wezu er ein 


— 


pragramma auitiale criticum füper :locis nonnul- 
da: FLavıı Joserns voranſchickte. Hierauf 
hielt er philologiſche "und exegetiſche Collegia, ex 
klaͤrte die beſten griechiſchen und latefnifchen Schrifc. 
Ye, und erlangte-fogleich das Jahr Harauf bas 
at der philoſophiſchen Facultaͤt, welches ee 

vom zweyten Jenner bis:an den 1iglen | 

1749 geführet bat. | 
Im Monat Auguſt tztgedacheen Jahres reifete 





| unſer Hr. Profeflor, mit Genehmhaltung des Lands. 


berrn, über Braunſchweig, Luͤneburg und Ratzeburg 


nach Luͤbeck, um allda feinen hochgeehrteſten Hrn. 
Vetter, den hochberuhmten dortigen Superinten⸗ 
denten, D. Johann Gattloh Carpzov, zu bee, 
ſuchen. Von dieſem ward er ſehe guͤtig aufgenom« | 


. men,- 


| 


' 


d 


des Hrn. Jeh Wenediet Carpzos. 307 
üm, und mit perfhiebenen Gefchentgr,. imbefen. 


tre eoxlicibus manulcriptis, beehret, unter anherm _ 


enem Aleoran, gloſſaxio latino PAPIAE, gram- 
meticı ſecuh Ali, HOEPFNXLBRI gammentarius 
m Pfalmos in.neun ‘Banden, ‚und vornehmlich. dem 


codice Carpzoviano gracco quatuor Evangelifta- 


rm, deffen ‘variantes leciones ehedem der Herr 


Dd. Börner verglichen, und an Ludolph Alfter 
landet hat, von welchen: fie, wie aus ber Vorrede 


Dengel codicem' lipfienfen nennet, gedachte 
Deter Borner aber in'inde. ad Jac:LE LonGo. 
Bloch. S. p. 389. und Aumpäus incomment, . 
ar. ad libros N. T. p. 272. befchrieben haben. - 


meriehen, feiner Ausgabe des neuen Teſtaments 


imerüdt worden, und welchen der felige Abt 


Zn gleicher Jeit kam er in die Bekanntſchaft ber 


bertinen Gelehrten, des Hrn. Carſtens, D. Becket, 


Dres, Scharbau, von Seelen, Rrohn 


de Seen Balemann, und anderer; konnte auch 


dem Sen. Doctor Daniel Haeks, itzigen Buͤrget⸗ 
meiſter daſelbſt, welcher ihm drey und ein viertel 
Yahr das berühmte Schabbelifcdye Stipendium gi. 
toft ertheilet hatte, feine Verbindlichkeit bezeugen. 


Herrauf befah er Travernünde und die Oftfee, bis 
FJ erdlich von feinem großen Goͤnner, dem Hrn. 


Ab Hamburg kam. Hier hielt er ſich ebenfalls - 
u Zeit auf, befuchte die berühmten Gelehrten, 


| 
| 


endent Carpzov, mit'großer und Lebens⸗ 
lag mit Dankbarkeit zu verehrender Guͤte, zuruͤck 


Schloffer, Richey, Reimar, 


| eifter, 
TO, und feinen. ehemaligen Sehren zu Leiwig, 
| 5 Schei⸗ 


4 
⸗ 


« 


:griechifchen Sprache zu ernennen. Es war 
nöthig, daß er die theologiſche Doetorwuͤrde ‚ae 
‚nahm ; - und hiezu verehrte ihm fein gnaͤdigſter 
‚Sanbeshert hundert Reichsthaler. - Er lite ſich 


zo8 Geſchichte 


blleh⸗ die offencliche rund. wolf 


Schelhafer 
Bibliothek und. das neue Gymnaſium, gieng made 


Altona , beſah auch da das Gymnaſium, Die Sy⸗ 
vagoge und andere Merkwuͤrdigkeiten, und kam 
über Harburg und Zelle wieder nach Haufe, 


Während dieſer Reiſe hatten ihn der Durd. 
Jauchtigſte Herzog in hoͤchſten Gnaden geruhet zum 


‚ ordentlichen Profeffor der Gottesgelahrtheit nude 


Beybehaltung feiner bisherigen Profeflion der 





alſo nach feiner Ruͤckkunſt der. theofogifchen Zar 


cultaͤt zu den ‚gewöhnlichen examinibus und 
‚Joquiß, hielt die gewöhnliche Docterprebige, und 
‚überfam baranf den achtzefnten Oectober 1749 zur 
‚gleich mit. feinem Amtegenoifen, dem Hrn. D. 


son Julius von der Hardt, Die höchfte * | 


miſche Ehre. eines Gottesgelehrten, zu we 
A der Hr, D. Schubert mit einem Pre 

gramma de ratione deificata ab Edelmunno , 

worinn zugleich beyder Herren Doctoranden Leben 


beſchrieben wird, einlud HH Er verfertigte bey 
dieſer Gelegenheit feine difputationem inaugura- 
lem, de Logo PnıLonıs, non JoHANNEOQ, 


‚ad Jou. evangel. I, ı-14. aduerfüs ce. Tuo- 


MAMMANGE Y Anglum, Dünelmenfem Canon 
. Cum, 


VE Ra f m: 1750, ©. 128. uf 


— ⸗ 
J 


Carpgen. 309 - 
fentlig;, um eine 
ltaͤt zu erhalten, im 
ecembers gemelbes 


ie theologiſche lehr · 
ugurali, de inter- ' 
<o, an,. eröffnete 

t nunmehro bie fols 
hutinareligionum, * 
e Säge, bie theo- 
icom über Neu⸗ 
elchem er ein exa- 
über biefes Buch 
ım über des felgen 
vesgleichen exege- 
tömer und an bie 
des neuen. Teftas 
en Feſttagen in der -- 
MWilens, dereinſt 

h den Druck gemein 
Griechiſchen uͤber 

n Geſner chrefto- 
gae, BasıLııM, 
graecis, und über 
die Jugend untere 
als.die Profeffion 
zwey Jahre offen 
ge ‚und. Schriften, 
Is zufommen, aus. 
‚gemacht, dag ber 
Belme 


— 

> - . - a 
77 3 * . 
ol. Geſchichte Zu ZEN 


helmſtaͤbtſche catalogus Aionum, mit einem am⸗ 


ftaͤndigen Eingange verfehen, nunmehro in benk 


Druck erſcheinet. So fleißig iſt Herr Carpzos 


ben der Akademie, fo nuͤtzlich iſt er derſelben. 


u - Im Jahre 1752 fuͤhrete er zum erſtenmale das 
Decanat der theologiſchen Facultaͤt; und in eben 


dieſem Jahre that er eine abermalige Reife nach 


Luͤbeck zu dem Hrn. Superintendenten Carpzov, 
von deſſen Geſellſchaft und unvergleichlichen theo⸗ 


togiſchen Einſichten und Erfahrungen er ſehr vieler 


Nutzen zog. Von da begab er fich nad) Harno« 
ver, woſelbſt und zu Herrenhauſen ſich Damals des 
Königs‘ von Großbritannien Majeftät gegemwäts 


tig befanden. Er machte dafelbft dem großen ‘Bes 


Ey 


förderer der Wiffenfchaften unfrer Zeit, Ihro Eyr 
&ellenz, dem Hrn. Rammerpräfidenten von Muͤnch⸗ 
baufen, feine Aufwartung, von weldyem er Aber 
aus gnädig aufgenommen wurde, und fam in bie 


Bekanntſchaft Der dortigen neiftlichen Sherren Con» 


fiſtorlalraͤthhe, Herrn D. Erythropel, Börten 
und Hagemann, unter welchen er insbefondre des 
Hrn. D. Goͤtten Magniftcenz Freundfehaft und 
Guͤte ruͤhmet und hochſchaͤtzet; auch erfuhr er die be⸗ 
fondre Hoͤflichkeit des koͤniglichen Bibliothecarias; 
Hrn. Hofraths Scheid, vor welchem jedermam 
kuͤhmet, daß er alle Eigenſchaften eines volllomm? 
hen Bibliochecarius, Dienſtfertigkeit, Unverdroß 
ſenheit, Kenntniß von allerley Arten Bücher und 
—F Gelehrſamkeit beſitze; welches alles auch una 
er Ser Carpzor auf der dertigen Bibllothef Yan 
v | ' _ ibm 


| Due Gene Aral enedict Carpʒob. zu 


nie $obe und Erkennilich!. 
Nicht weniger lergetr er 
und. großen NPolvhiſtot, 
beruͤhmten Hrn. Direcrus 
Öfifchen Prediger, Herra 
unvergeßliche Wert von 
und andere Öelehrren da⸗ 


1753 war ihm ein gar fe 
es Jahr. Er erhielt van 
f zum vierten ordentlichen 
der koͤnigl. churfürftlichen 
jerg. Allein der Durdje 
taunfchweig war fo .gni 
Beſoldung mit hundert 
wodurch er ſich gedrun⸗ 
er auch ſonſt hatte, dem 
ben zu verbitten. Indeſ⸗ 
Obereonfiftorialpräftdene; 
tzendorf Extellenz , nicht 
‚er Monase, diefe "Sache 
es wurden ihm ebenfalls 
zwey hundert Thaler Zur 
jerficherungen: zu. noch. are 
‚ eber nad) Leipzig, geges 
aber, ohne bey ſich felbften 
nen, diefen Beruf, wel⸗ 
Bedingungen , als vorhin, 
durchlauchtigſten Serzoge 
worauf er ein in ben aller» 

ogefaßtes Refeipt hl, 5 


des Inhalcs: was maßen ber Durchlauchtigſe⸗ 
Herzog bey kuͤnfrigen Vorfallenheiten in 
Bnade und mit Dank: zu erkennen geruhen 
wollten, wenn er, mit Verbittung der wite 
tenbergifchen "Docationsfache, fernerhin auf 
der Julia Carolina verbleiben volrde. Wor⸗ 
auf er ſich, in der Furcht des. Herrn da zu biehg‘ 
: ben, gefallen ließ *); und darauf, unter ander 
etademifchen Verrichtungen, al der teisgifhen 
Do etorpromotion bes Hm. George Chriſtoph 
Oeſterreich, Superintendentens zu Zarım i 
Braunſchweigiſchen, weicher den vierzehnten Zur 
nius 1754 unter dem Borfige des Herrn Ab 
"Schubert feine difp.theol. inaug. hielt de füllen 
tatione vitse naturalis-cum frudu refurredionks 
leſu Chrifti **), das Procancellariat verwaltete, : 


Bey bem funfsigjäßrigen Jabilaeo minifteria 
‚feines (han mehrmgls mit Ruhm erwaͤhnten Herru 
Vetters zu Luͤbeck, welches den 24. Nov. deſſelben 
Jehres ſeyerlichſt voljogen wurde***), war er felbfh 

segen⸗ 














9 Da als D. 
ze A Herr 2 Sabe,, Guerinenben E 


> beffen Tode Herr D. Wernsdorf von Leipzig, 
. fen a okee im ı2. Ih. E. 1030. fr A — 


m © davon vollſt. * von dem Innhalte dee 
- : abadem. Echt. 1755. © 

9) G. deſſen Ohr Da Dank, and greudenopfeis 
j 18 und Herrn D. Krafts theol. Bibl. 107. & 


c 


\ 


rn  eneblet Carpʒov. 313 


eichte demifelben ben com» 
eis et.deApollineCarneo, , 
oſchrift zu dieſem erfreu · 
darauf in der Mitte deg 
eim, allwo er fih einige 

berühmten Superintene 
jten Sreunde und Gönner, 
esich Winkler, aufgielt, 


m Herrn Doctor nur noch 
emiſchen Wuͤrde, an dem 
Auch dazu traf ihn num 
Reihe, und er bekleidete -_ 
tang, nämlich, das naͤchſta 
fie mit einer. Rede de re- 
olitieo angetreten hatte, 
Helmftäbt mit’ der comi- . 
: verbunben ift, fo hat er 
adus comitivae ausjus, 
ch den Tag nad) Johannis 
n ben nunmehro feligen 
ad Sigismund Topp, 
auch hergoglid braun. 
dofrath und. erften Antes 


verlobte et ſich auch mit 
aͤlteſten und tugendbe⸗ 
zweyter Ehe, Hedwig 
PP, er Die — 
„Sept. deſſelbigen Jahrs 
es — Jahres 1757 
zeil. ss Mm 


34°. Befcbichee 


- Über von diefer feiner geliebten Chegenoflinn,, 'ıda 
- einer gefunden Tochter, welche in Der Taufe bie 


Preisſchtift einen Auszug aus einem carproviſchen 
Schreiben an:den Herrn D. Bertling Te —* 


iſten, wei 
bieſer berühmte Lehrer bisher an das Sicht geſtelle 
hat. Sie find durchgängig wohl aufgenonmruag 


— 


Decanat zum zweyten male gefuͤhret hat. Dieſes 
Decanat zeichnet ſich durch den der Meyeriſchea 
‚Schrift von dem Derföhnenden im Leben : 
Errloͤſers zuerkannten Preis aus. Daß aber un, 


Namen Charlotte Juſtine empfangen, erfreuen 
worden. 2) 

Das gemeldete Jahr 1756 war es niche ide 
niger, welches er ganz hindurch das theologiſchẽ 







fr Herr D. Carpzov fih von Erthellung des 
Preifes gänzlich) Iosgefaget habe, tft befannt; ung 
kann man davon und von der Befchaffenheit” biegen 





dem hundert und neunzehnten S 
neuen theologifchen Bibliochet des Herrn 
D. Rraft. 

Wir kommen nun zu den Sqr 





worben, und er hat ſich dadurch ‚unter. ben gunak 
und nüßlichen Schriftflelleen unfrer Zeit eine nicht 
geringe Stelle erwerben. Wir wollen bie up 
fehrift derfelben nach der Ordnung der Jahre, dee 
welchen fie befannt geworben, Herfeken, und Gin 
und wieder einige Urtheile und mohloerbichte Lob⸗ 
ſpruͤche rechtſchaffener Gelehrten, wie auch gelehren 
Journale, wo Auszuͤge und Rece berſelben 
zu finden ſind, fo, mie fie uns im © 

ſchweben oder Der vortemmen möchten , mugle⸗d 
anfüßren, —. 








des Hrn. Job. Beni Earpzov. Sı5 


ı. Carminum Latinorum , Herdico‘, Alcaico 


 ePhaleucio genere confcriptorum faſciculus. 1737. 


9 #01. 17 Bogen. Der berühmte Herr Pros 
ie R ii zu Beige 2 Gier kön Seit 
ud große Freund unfers Gelehrten, r diefe 
kedäfchen. Gedichte, in einem poetifhen Send: 
firiben an den Seren Verfaſſer, als er die 


Negiſterwuͤrde überfam, &s ftehet in deffen fchde 


. tn zu Altenburg 1785: herausgegebenen Schriften, 


— 





ud wir zeichnen billig folgende Zeilen aus, 


Caufl giebt bie den Klang der römfchen kieder an, 
‚ Da Kang, den hie ber Schwarin von Gängen 
treffen kann, 
da nur noch Lob verdient, weil er lateiniſch finget, 
Dem deitſches Dichten —* ben Deutſchen Schande 
vr get. ⸗ 
* Criticellus curgidudus, carmen phaleucium. 
1740, 3 Bogen. Quart. 


3. Ibefes Pbilofophicat,. quas in eathedra ohilos Ä 


, jutibus Baccalaurei vſus, Praefes de- 

ref, Curısr. Küunto, Lipßenfi 
** 1 Bog. Quart. Dieſe Süße ſmt 
—— Nachrichten von den Bemuͤ⸗ 


ig eingeruͤckt worben, 

4. Diſſertatio: Phileſophorum de quiete dei 
Ph, rei. Jon. CAroto Stuineı, Lipfienfi, 
me Ragiſter ber freyen Künfte und ber Rechten 
täpsig 1740, 36 Bog. Quart. Einen 


ann Faber mn. in den nölichen. 


.. \ 
4 u. — — — 


der Gelehrten in Leipzig 1. G. 13219.. 


1 i N 








316 3:2, Befchkdhte: - 


Auezlgenaue den neuſten cheol. philol. pipu. 
1741. S. 497 bis 513. . 

Wir wollen den kurzen Innhalt herſeßen, fo_ 
wie ihn der berühmte Herr Profeffor Formey im 
der nouv. biblioch. Germ. Tom. N. P. 1. p. 202. 
anzeige. Dieß ift, ſchreibet er, ein ganzes Buch 
über einen ziemlich befondern Stof. Herr Eorpzon 
hat angemerft ; daß es viele Wörter —— deren 
man ſich zum oͤftern bedienet, ob man ſchon fie. 
ganz uimd gar nicht verſtehet. Tugend, Gluͤck, 

Schickſal u. ſ. w. nichts iſt in dem Munde ber 
Menſchen gemeiners man frage fie aber, was fie 





. "dadurch verffehen, ſo werden fie verflummen, oder 


uns alferley vermorrenes Zeug vorfagen. Mit dem 
Worte Ruhe, zumal wenn es von Gott gebraucht 
wird, gehet es eben fo, Was ift die Ruhe eines 
Weſens, welches nichts als Wirkſamkeit iſt? 
Dieſer Stof hat unſerm Verfaſſer wichtig geſchienen. 
Er iſt vermiſcht. Gelehrſamkeit und Weltweisheie 
koͤnnen ſich zugleich darinn zeigen. Seine Ab. 
handlung hat drey Theile. Zuerſt erzaͤhlet er die 

roben “Begriffe von der Ruhe und von dem Frieden 
Öottes, da man fich diefelben als den Zuſtand eines 
Schlafenden vorftelfet. Hierauf kommt er auf Die, 
Subtilitäten der Philofophen darüber, Endlich 
ftellee er den wahren und gefunden Degtif davon 
vor. Quies dei eft volupras beatiffima, quam 
ex poffeflione perfeftiionum ſaaram omnium pe- 
renni percipit. Es ift die auragxaz , "bie völlige 





u Zufriedenheit mit fich felbft. In diefem aflen- ik 


eben nichts, Neues. Sonſt haben dieſer 


J 
fd 


des Hrn. Joh. Benedict Carpzov. 3ı 
ta auch rühmliche Erwaͤhnung gethan ber hod 
berihmte Herr Profeflor Geßner in feinen not 
xiHorat. Carm. Il. 3. 35. p. 135: und Hei 
anıı Jacob Srey in der. diſſ. de more di 
ſealacra confecrandi p.7. Wie wir vernehmen 
nil der Herr Doctor ſolche mit ber Zeit aufs ner 
dardgehert,- und um die Hälfte vermindern ; wı 
buch fie eine noch beſſere Geftalt gewinnen foll. 
„5 Paradoxon Stoicum Arıstonis CHit 
an fra To ayada Umougiin vov coßw apu 
Diocenem. LAertrium VII, 160. nou 
Obkruationibus illuftratum. Quibus fimul varic 
rm antiquorum philoſophorum, Graecorum L: 
teorumque , loci explicantur ; philofophorut 
qui a vereribus biffriones, ſcurrae et hypocritae ve 
cai font, biffrionumque Beneratim biſtoria traditu 
ipig 1742. ein Alph. 14 Bogen Octav. Bo 
iefer geleheten, Schrift findet: man vollſtaͤndig 
nen in den .novis adis eruditor. 174: 
P 608-615. und in den zuverlaͤſſigen Nach 
rnchten ga. St. 1743. S. 418 bis 452. Au 
wzhant dieſelbe ber altorſiſche Herr Profeſſor Jol 
Albert Spieß, difl. de.kypocrifi philoſophorun 
ſpeciatim Pythagorae. Altorf 1743. S. 6.7. 
6. Meditationum Logicarum. Specimina tri 
kiig ızaa. ein Alp. 2 Dog. Quart. In de 
' Mipiger Zeitungen, in. melchen beynahe alle Schri 
wx wſers Seren Doctors recenfiret find, hat ma 
> ns daben. zu erinnern. gefunden, welches abi 
Da feiner Erheblichkeit iſt. Boltftändig wird di 
I 3 VJrinha 


— 


h > 


— 


— — 


⁊t 


— — — —— — — — gr 


v 


ZzuißzSGeſchichte 


Innhalt angezeiget in den Supplem. ad nova 
erud. Tom, VI, SeA.L p. 28-33. & mag; 
ms genug fenn, das Urtheil eines unverwerflichen 
Kenners und Richters beyzubringen. Cs iſt der 
hochberuͤhmte Herr Brucker welcher in ſeiner 
eritic. philof, Tom. IV. P. IE p. 337. folgen 
aus feiner Feder hat fließen laſſen. Nuperrim 
Jom. BEnEn. Carpzovıus, vir clexiſimus 
er majorum gloriam laudabili induſtria aequare, 
tentans, logicam RüDIGERIANAM et WOLRIANAM . 
dam opera inter fe comparauif, quidque verqug®: 
ex vero debeatur, in quo verbis vel re Jiffentient, 










“in quo Gonfpirent, erudire. oftendit, Spevimen . 


PT) 


medit, logic. Lipf. 1742, 8, edit. Qualem compar- 
rationem elle veiliffimam, juuandaeque philofophiag 
ec conculcando fefario jugo aptiflimam , intelr 
ligunt, qui philofophandi fobrietatem didicerunt, 


7, Memcıvs, philofophus Sinenfium po 
Confucium maximus, $eipgig 1743. Viertehalb 


Bogen Detav. Belobter Herr Brucker hat in 


den Supplem. hift, crit. philof. Tom. IV. P.Ik; 
p. 938. diefer Schrift ihr verdientes Job beygeleget, 
und fie in die Kürze gezogen, 


8. Obferuationum pbilologicarım in PÄLAE- 
PHATUM sd) dricer perizulum, Accedunt 
alise animaduerfianes ın nonnulla- Muysazı et 
Acuıtııs PATII loca. Leipʒig 7743. 12 Bog. 
Octav. Iſt recenſiret In-ben.nov. act. erud. 1746. 
p. 238'- 240. Der beribmte d’ Orville in ani« 
wadverſ. ad CHARITON. APHRODIe II.. 3e 

on * b. 277. 


If 


des Hrn. Joh. Benedict Carpyen. 319 


227. unb Gerhard Horreus animadv. Sacr. 
profen. P.79- thun auch Meſdung davon. Vergl. 
Spar: D. Wintier philologem. Lactant. Sacr. P.263. 

9. Diſſertatio de vita et placitis CRITOLAI 


PasseLıtar, . philofophi peripatetici refp. 


Curıst. HENI. HAuSOTTER, Lipf. ißo 
Bogiker und Doefprediger im Thuͤringiſchen. — 
1. 6 Boq. Quart. gelmdliche Auosf gexc, 
1744 1. St. 65. u f. ‚ber Hera Doctor 
Jeccher hat fid) diefer — in ſeinem ge⸗ 


lehrten Lexicon unter dem Titel Critolaus S. 2203. 
bedienet. 


10. De Auronvoo PITANAEO, mathema- 
tico, et ſcriptis ejus, quae ſuperſunt, ad locum 
DiOoSENIS LAERTII III. 29. Diatribe. ‚den 
‚qus praeterea de ‚alis Aurorvcıs claris expo> 
niter: er obiter, quid a dediflimis commentato- 
bes m LAERTIO adkuc intactum fir, indicaur. 
* 1744. drey Bog. Quart. Als ber Herr 

den 24. Apr. bie Höchfte Würde in der 
elehrſamkeit erhielte, hat Herr Carpzov 


* Schrift pm dazu Glück gervünfiber. Cr 


erinnert zuerſt, Daß viele Gelehrte, die ben Dies 
Laertius erläutert, von denjenigen alten 
und Schrifeſteliern, bie Laertius an- 








oder nichts erwaͤhnet haben 

nennet aber viele, welche allerdings bes 
gemacht zu werben werbienen, und deren 
Kaͤnumiß auch zum beſſern Verſtande des 
dieles beytragen wuͤrde. Da nun dent 
4 Autos 


, und aus deren Quellen er Beier I 


4 


d 


N 


— 


u defien Kern Verfaſſer mit überaus vielem, 


1 * 


324 : ehe Bu 


GHKormey nennet es in der nouvelle biblioth. Gern 
Tom. VII. P.IL p.-448. mit Recht, un des meil 
leurs ouvrages fur I’ &pitie.aux Hebreux, : gi 
ayent ennore paru dans ce genre., Der felige, 
Kanzler von Mosheim hat von diefem Bude 





—— in feinen unvergleichlichen comment. de za 
geſtis Chriftianorum ante Conflantinum Mag 
‚gaum.. Er nenne S. 126. unfern Seren Docka 
ihoologum literatiſſ mum & gentis {use ornam 
tum, und S. 309. beißt es: Quod Pusto 
ma fuum de tribus in Deo potentiis ad difcip 
nam-arcani retulit, vide, quaead CupworrH 
Syfl. intell. Tom. T. p. &0.- disputauimus, & ad 
quae non, ita- pridem vir egregjus, magnorumquze 
majorum feliciflimus aemulus, Jon. BEnsn 
Carpzovıus.exercit. in epifl. ad Hebr.exP 12 ĩ 
LONE frolegom. p. CXXXV. pererudite de 
aliisque ad-PHıLONEM pertinentibus, nos dei 
eaits- Ingleichen hat der Herr Hofprediger 
mer zu Koppenhagen dieß Buch in der Vorr 
zum zweoten Theil feiner. Erklaͤrung der 
ſtel an die Hebraͤer nach Verdienſte zu ehe 
nicht vergeffen. Der Here D. Winkler 
es gleichfalls in, pbilolog. Lendant. facr. p. s 
.357- 358: 360. 361. 365. 391. 428. 44; 
449.458. Die vollſtaͤndigſten Auszüge daraus . 
det man in ben zuverlaͤß. Nachr. 132 Tb. 
847. u. f. Kraft neue cheol. Bibl, 47 Gt. 
567. u. f. und in ben nouis adtis eruditen 
1756. p. M ſeqaqa. 
Br "3 Com- 


31 














nedict Carpzov. 925 
igelisdeiafcendentibus et 
hominis. Ad’locum Jon. 
oͤt 1751. ſechſtehalb Bogi 
Llachr. 1752. 8. 524. 
Auszug aus diefem Pro⸗ 
n die gösingifche Mecens 
. Nachdem Kerr Carp⸗ 
angeführet,, und die Are 
eren willen er ihnen nicht 
es ſey von der Himmel. 
Zufanft zum legten Welch 
r erften find, feiner Mey⸗ 
rauf, bey der andern ber 


a de feru Rachelit, tem · 
am MATT. cop. Il. cam. 
5 B. Quart. Auch von 
det ſich ein vollſtaͤndiger 
Nacht. 1752. ©. 834. 
die göttingifche Recenſion 
itiſchen Kindermord ſtellt 
tiſchen Farben ver, und 
ſt dem Noldius darinn, 
etoͤdteten Rinder auf vier» 
vohl er in der Anmerkung 
"Zahl ungewiß fen: Die 
het er. philologifih darch, 
dabey. 3. E. Damm ift, 
er NRame der Kinder, den 
aben, und glaubt er, da 
—* 12, 14 eben ſo zu 
eſe J * —* 


die griechiſche *bftammung dieſes Worts auf 


27 


Wanſche Regietung: Herobis gemefen ‚ey, vob 


83. u. ſ. k —— —5 * in ch 


doch nicht gereue ler ‚mit mannigfältiger @ * 


| u 
226 .: “ a Zu 
" k 


überfegen w, und niche di⸗ Seimme, fondern ven 
Mamaen Petri bedeute. Bey xAuuduss Sa 



















halte, als das iberiicx hebraͤiſche Wort. | 

den. Worten Jeremiaͤ glaubt er, daß ſie zwar ei 
gentlich auf die babyienifche Gefangenfchaft ge 
daß aber Diefe ein Vorbild auf‘ die harte un 


ein Fehler der Unvorſichtigkeit verbeſſert wird, - Dan 
ben feligen Schoettgen ‚ben Anführung bes Bi 
ches: Sohar befehlächen hat. Joſerho 

er, daß er den bethlehemitiſchen Kindermord «a 
Bosheit verſchwiegen babe, damit er nicht erg 
Jeſu reden dürfte, u. ſ. w. Wenn übrigens: auc 
einige Leſer in dieſem oder jenem Stuͤcke andre 
Meynung ſeyn möchten, als Hr. €. fo wird es 


tehrfamfeit und Beleſenheit angefüllte, Schri 


mit Fleiß durchgeleſen zu haben. Uebrigens Ha | 


aud) der Herr D. Joh. Dieter, Winkler disk 
Schrift in feinen animadu. philolog, & critie, P2 
Jl.p. 652. rühmlich angeführet, 9 
48. Programma in memoriam Cuntare B RE x 
HAuPT; Eloqu. &Po£f£ Prof, publ.ord.d. 12 O2 
2749 exſtindi. Helmſtaͤdt 1750. Quart. B. Es 
R-canz abgedruckt zu finden in ben Beytraͤgen zug 
ben Adis biftarica» ecclefiafl Fam. LI.P593- 523. 
a ‚84. —— 
r 


des den. Zop. Bordiet Carpzov. 327 
:.34 -Programma in menioriam PErri GERIKE, 
Iedicinse Doll. & P, P: Ord. conſuiarũ aulici & 
schistri, d. 18 Odobr. 1750 defuncti. Heliyſtaͤdt, 
wfinftehalb B. Quart. In desmonveile biklioch, 
Guper. Tem. X. P. I. pr 234. ſchreibt der barhbe 
Mate Herr Prof, Sormep: Mr. JEAN BENoir 
_ Gurrzov, Profefleur.de Theologie, eft un des 
| . Mxipaux ornemens de l’univerfirä.. Tous, [ag 
: Wirges font ecrits avec une extreme netteté 66 
n gande eradision. ila rendu les ‚deraisss de- 
 wnmec beancoup de decence.:3 fon oonfrexe, 
Male PIERRE GERIKE, dns. on ‚ecrk hiftee 
"ie, geil a donne. 


% Programma fanebre in ınemariem Filehming j 


AMæulenæ Bokelmania ,. comagis D. jJoAach, 
‚ Dieregıcı LIGBHTENSTERINII, conſiliatũ 
ki confulis. Helmftadienfis , .d, 28: own; 
tij.defunctae. Helmſtaͤdt 1752 — Quart. 


6. Programma memoriae MıcHatuis 
| Cortııss AGNETHLER, Nobilis Tranfil- 

' mi, Phil, & Med. Dodoris, eloquentiae , antiqui- 
_ Btam & po&feos P. P. Ord. d. 14 Jan, 1753 de= 





5 Indi, facrum, Helmſtaͤdt 1752. vier B. Quart. 


©. (mmentar. de rebus in Jeient. nat. & medic. 

| Pa Vol. II. P. J. p. 186. 1753. 
97. Programma memoride CAR OLs GERA R- 
ev. LoprmaNnn?). Phil &Jur. Ver; 


u 
em dieſes ſeines gel — 
ber fl —— —— — 2 — 52* ie 
vuth;637, uf. 


— — 
® 





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ff 


— — — — — —— 


— 


I 


« 


PIC Eeſchihte 
“ _Bottoris, Philof. P.P, Ord:d; 5. Jon 1755 :exflin&ti 


cdicotum. Helmſtaͤdt 1755. vier. B. Quart. Iri 
Eingange dieſer Schrift wicd auf anderthalb age 





gen ein freyes Urtheil über die Aeſthetik gefäͤlleg, 


welches Ins Deutſche überfeger, und dem neuste 


aus Der. anmuthigen Gelehrſamkeit eingericiug 
worden. "Der Here Profeffer Nicolai zu Frans 


" fürt an der Oder hat dargiber. eine befondere Won 


tede zu den, Ziriefen über ˖ den igigen 
der ſchoͤnen VDiffenfchoften in Deurkbland ge 





| rn 1755 herausgekommen, geſchrieben. Der 


D. Carpzov ſoll ihm aber, mie wir wege 


- nehmen, nicht antworten wollen, ‘weil en beforgg 


aiſt, dab er dadurch ein Weſpenneſt ſtoͤren moͤchte 


ad ‚inferos, reſp. Hem. von uer Hade, Lu 


Canigs erſten Prediger an der St. Marienkirche zug 


° fübe) Helmftäde 1754. 9 ®. Quark Fu Dew. 


vollſt. Nachr. 1754. S. soo u. f. iſt ein guese 
Auszug. Der Herr Probft Aurenberg ſchreiber 
in feiner Aufklaͤrung der Befchichte von Deus. 
Concordienduche in dem Herzogthum Braumi⸗ 
ſchweig⸗ Luͤnebutg, welche in den Beytraͤge 
von A. und 17. theol. Sachen befindlid) 
1757. ©. 238, alfo davon: In diefem J 
1754 iſt durch Herr D. Carpzoven in Helinſt &o 

die aͤchte Lehre der Concordienformel von 






der Hoͤllenfahrt Chriſti in einer oͤffentlichen 


Diſputation gründlich abgehandelt. Der Häsr 
ſtoriſche Abſchnitt kann auch denen, welche vom Con. 
eordienbuche wenig halten, angenehm zu leſen ſeym. 

let tr BI. Corn- 


des Hrn. Joh. Benedict Carpzov. 32 
|: 29. Comientarius ‘de facris. Carneis & « 
 Apalline Carneo Magnifico &S. venerab. theolog 
| jou.GortrTrLos EAarpzovıo, S. Theol. Dot 
' & Superintendesiti Lubecenfi, in facris decenn 

Re: quintis ecclefisftici: numeris, dedicatu 
Neftäde 1754. mit Kupf. ſechſtebalb Bog. Quat 
Du dieſer Commentarius zu denen dem Ser 
Gyerintend. Carpzov ben feinem Amtsjubelfel 
ürberreichten Städtmwünfchuigsfcheiften gehoͤree; ſo 
e uh unter dieſen, dem demuͤthigen Dank: um 
unter dem Titel: Plauſus & votiu 

, Kiimstiones patronum, fautorum & smicorum, a 
Hinten vier und zwanzig Schriften (Sübed r75 
Afoden, und zwar EIum; 4. G. 70s 109, Mi 
a davon des Herrn D. Kraft neue thec 
DH, 107 St. Si-s93 u. f nachſehen, altı 
& 594 von dieſem CTommentarius gerurthei 
we, Die Abhandlung beſtehet aus funfzehn K 
itein und erlaͤutert das in der Aufſchrift gemeld 
Sei der griechiſchen Alterthuͤmer mit vielet X 
lenheit. ‚Zugleich werben ein paar hieher gef 
ge Münzen erläutert. Die Einrichtung der. ? 
hat viel ähnliches mie Meurſii Schi 

ki, meihen der Herr Verfaſſer in ber Stärke 1 
Fehiſchen Literatur glücklich nachzufolgen ſchein 
er der Alterthuͤmer werden hier vieles find: 

Wihes ihnen Vergnügen. machet. W 
‚3% Diſſertatio hiftorico-theologica de Syne 
“no philofophise & theologise reuelatae, re 
Cönr. NAUMMACHER, Raceburgenfi(igig 

‚ Rogifer und Rector der heinftäbsifchen Schyle.a 
Weo Gel uvopa XIV Th. 9» | 


x 330° *Beſchichte 


des Kloſbers Marientha⸗ Subprier) Helmftäpe 1755. 
8 Bogen, Duart. In der neuen theol. Bibl. 
bes Hu. D. Kraft 103 St. S. 91 heißt es: Wir 


I haben die Abhandlung mit vielem Vergnuͤgen ge 


iefen. Sie iſt bündig, gelehrt, für unfere Zei 
sen nothmweirbig 9. 7, und. um fo viel mehr:-dany 
Beuswerth, da fie, herrliche Zeugnifle h. 10 12. 14. 
a5. in ſich enthält, Daß der Hochw. Herr Verfaſſer 
die Lehre von ber Kraft des göttlichen Wartes nicht 
dillige, oder gleichgaltig onfehe, werhe mir em 
lich aus einer daſelbſt g Differtaston an. 
geführet haben. - Lnkx.in der Vorrede zum bir 
dert: unb-eilften Stück diefer Bibliothek S. 16, 
* dieſe Diſputation :nettmals geruͤhmet, unb 
gewuͤnſchet, daß fie jemand, als: einen wichtigen 
Beytrag der Streitigfeit von der Kraft des adeeit. 
chen Wortes, ins Deutſche überfeßte, 


‚31. Differiatio hiftorico ecclehaftica & polel 
mica, de non temere abrogandis pericopis euan- 
geliorum & epiftolarum, refp. Georgio Lipp. VIE 
menfi, Helmſtaͤdt 1755. 9 Bog. Quart.  Diefk, 
Diſputation iſt auf vieles Verlangen und m 
merflichen Zufägen in Leipzig in die Langenheimĩſte 
Preſſe gegeben, und vielleicht nunmehro ſchon ut 
derſelben abgeliefert worden. 


32. Stridturae theologicae in epiftolam S.P 
ırad Romanos, Adiperfi -fubinde funt fi 
PHILONIANI, Helmſtaͤdt 1756. ein Alpha 
Quart. Diefes Werk beficher aus. fünf akad 

(chen programmistibus, und iſt ein vollfländige 

















des Hrn. Joh. Benebict Carpzov. 331 


erfertigter Commentarius 
‚ömer. In den leipziger 
St. wird-er der Ausle. 
Hrn. D. Baumgarten, 
inn an bie Seite geſetzt, 

en niche nachzufegen ſey. 
Dres Urtheil, und, ivenn 
Steger den Herrn Doctot 
ndern Erklärungen , ders 
78.43. v, gel. Sa 

n, feinen Benfall geben 
ein Werk fchägbar ſeyn. 
bat ſchon des Anfanges 
et in philolog. ‚Landant. 


11 cher des neuen 
em leipziger Urtheil bil⸗ 


m de Chriſto ſui corpo- 
n Fpbeſ. V. cam. 2% 
» Bogen, Quart. Dieß 
a göttingifcyen Zeitungen 
en. Uns haben insbe: , 
on dein Worte ENOHA, 
auf dieſe Stelle gefallen. 


lologicae' fuper Pfalmos 

unt VIIL LXXXL ee 
interpretationem Grae- 

p. Job: Petro Kublmeyer, 
1756. 5 Bog. Quart. 
Da. A 


Yus Mangek der Zeit, konnte damals nur Per 
‚achte und ein und achzigſte Pfalm erläutert wer⸗ 
den. Der vier, und achzigfle wird aber bald, und 
mit abermaligem Abdrucke ber 'erftern zwern, Dem 
Drucke übergeben werden. Es:ſind gar feine Ms 
merfungen, ben deren Leſung uns zwar leicht ver⸗ 
fhiedene Zufäge bengefallen find‘, wobey wir aber 

‚ auch gleich den Gedanken gehabthuben, daß Derg 
Carpzov nicht alles, foridern nur das,.nady fei« 
ner Abfiche, Nörhige habe beybringen wollen. Durch 
ans verftchet er carmen muficum vindemiae ad- 
hibitum, und erwähnet dabey die alten carımızaa 
torcularia, Pf. 8, 2. ſoll durch den Tamen Bo, 
tes, Adyas irumosases Pönnen verftanden werbem, 
u. ſ. w. sei 
34. TuelrdcirQuraxn zveduacı, Siue de Ipi- 

“ fitibus in cuftodia../ ‚Ber. III, 19. Helmfläbt 1756. 
Quart. Iſt ein Michaelisprogramma ,; Friedrich 
Witting, ein Prediger an der Michaelisfirche zus 
Hildesheim hatte in des Hrn. D. Winkler anes- 
dota hift, ecclef. nonantiqua. P, V. p. 666. eime 
ſehr gezwungene Muthmaßung über die Stelle 
.ı Det, 3, 19. eingerüdt, und geäußert, daß folche 
gegen die Difputation bes, Herrn D. Earp3ov de 
deicenfu Chrifti ad inferos (welche oben YTum. ag, 
borgefommen) gerichtet fey. Diefe Wittingiſche 
Muthmaßung wird hier widerlegt, und zwar fo, 
baß in den görtingifchen Anzeigen 'geurtheifee 
wird, es bleibe nicht ein Schatten derfelben übrig, 
wobey auch die nahdrüdliche Schreibart, derem 
fich der Herr Verfaſſer bedienet hat, gerühmer 


| [ ) 


Benedict Catpzov. 333 
ee Herr Prediger Witting 


enig verbauen koͤnnen, daß 


nach eine Schrift auf, drey 
ıden laffen: Conjeäura de 
1 Pet. III. 19. ab acerbiflima" 
‚BEN. CARPzovIL1,cem 
. Hildesh. 17757. Quart. 
oͤchte geantwortet werben, 


Wir, unfers Ortes, mel- 
chichte. Die Stelle Petri _. 


allerdunkelſten,“ und. ihre 


et vielleicht auf einen Elias. 


Kolmfchate bey Deventer, 
bat in feinem fpicileg. poſt 
denen des Hrn. Predigers. 
anfen. Er überfeget Spiri- 
ſtehet dadurch Noah, Mes 
Propheten und. Lehrer vor 
auch räs.draIncasi, von, 
ıchee diefe Wortfügung mit 
ſtoteles Ethic. 4, zu retten. 
hrung dieſer Stelle giebt der 
ihrer ©. 68. Wegen der, 
keit feines Beiftes, in wel⸗ 
ereiſet (NB.ber' gute Mann 
auf u Si — 

— iget denen 
en: Gei⸗ 


"ihrer Da onch, der 


o. Ich könnte mehr Na - 


Yy 3 igteifen 


auf den leib befeffen, irn: Chriſtus hat 
Leiden der Slaͤubigen getragen, und iſt doche 


wir werfen uns deflo weniger in dieſer Sache u 


334 Geſchichte 


igkeiten über die Worte Petri anfäßren, Doch an 
dieſem Orte ift es fehon mehr, als genug. 


36. Diflertatio philologico-theologica de ho- 


mblogis S. THOMAE apoftoli ad locum Jobann. 


XX. 28.1elp.audt, Job, Josch. Clafen, Renfpurgo-' 
Hoiſato. Helmftädt 1757.6 B. Quart. S. vouſt. 
Nachr. 1757.9 St. S. 775. u. f. 


37. De obſeſſione Diaboli corporlbus piorum. 
denegaia. Helmſtaͤdt 1757. drittehalb B. Quart. 
Iſt ein Michaelis. Programma. Denenjenigen, 
Die mit dem Hrn, D. Carpzov In dem Gage 
übereinftimmen, daß bie teuflifchen Beſitzungen 
nicht gänzlich aufgehöret haben, ‚und das glaube 
würdig und übernatürlich fey, was Scriver in 


ſeinem verlohrnen Sohne, Balduin und Dann⸗ 


bauer, davon melden, wird diefe Schrift merke 


würdig ſeyn. Er fagt, die Gläubigen find Tem 


pel Gottes, folglich konnen fie nicht vom Teufel ber 
feffen werben: bie Befigung bes teibes bat auch 
einen Ginfluß in die Seele, und die wuͤrde mit bes 
feffen feyn, weil’der Leib befeifen if}; die aber, fe 
borgeben, die Gläubigen wuͤrden bios in Abſichtp 










befeffen geivefen: es mangelt in der ‚Bibel an fi 
ron Benfpielen frommer Beſeſſener. Lins'wil 
zwar Diefe Gruͤnde nicht uͤberfuͤhren Cyriſtus i 
auch nicht mondſuͤchtig, nicht verruͤckt geweſen, u 
doch kann dieß den Glaͤubigen wlderfahren: allei 


fhe Recenfion in den Anzeigen v.. gel. Sachen . 
. 175819 St. 1766, Wir — * 


des Hrn. Joh. Benedict Carpzev. 335 
acern auf, weil uns bie neueren Befeſſenen 


überhaupt. verbächtig find, Dieß iſt die goͤttingi⸗ 


Ned dor wenigen Jahren machte es ein ungemei⸗ 
nes Aufſehen, daß ein Sohn des Predigers Grim⸗ 
meins zu Rorthoorn in der Graffchaft Bentheim 
von dem böfen Geiſte übel geplaget werden follte. 


Die ganze Sache fam endlich auf den phantafti- 


Men Kopf des jungen Menfchen, -und die aus - 


keit des Prebigers Hinaus. Indeſſen hatte man 


übertriebener Vaterliebe entſtandene Seichtgläubig- 


den Pahftiern dadurch ein weites Feld zu Laͤſter⸗ 
ungm geöffnet, welche nicht unterließen, ſowohl 
dem Prediger und feiner, Samilie, als dem gan⸗ 


+ zen proteitantifdyen Chriſtenthume auf die groͤbſte 
Weiſe darüber Hohn zu fprechen, und es für eine ° 


- Gerafe der Mutter Mari, welche der Prediger 


mit feiner Ehefrau follte In Vergleichung geftellt 
haben, anzugeben getuhten, 
58. BasıLrı Mani oratio de bumana Chri- 


, figeneratione, Graece et Latine. Ex recenfione 


‚ Jersawnı GARNIER, in fediones primum de» 


keripa, MNua verfione‘, arzumento et - notulis 
such per J. B.C. Heimftaͤdt 1757. 6Bog. Quart. 
Die Anmerkungen des Hrn. Doctors find theils 


rtiſch, theils philologiſch. Es iſt allerdings 


ig, den Studirenden dergleichen auserleſene 

Gtäde aus den Kirchenvaͤtern durch ſolche Aus: 

gaben in die Haͤnde zu a Har Carpzov 
4 


m 


x 


en es damit. 


fe 





f | 
> \ , 8 
336 Geſchichte des Hrn. J. Ben. Carpzov. 
folget hierin ruͤfmlich heim: Beyſpiele bes beruͤhne! 
ten Caſelius, und anderer helmſtaͤdtiſchen Lehrer. 
Bon dent Antheil, welches unſer Gelehrter au 
den nou. Adis erud,.und an den zuverlaͤßigen 
Nachrichten bat, haben wir bereits oben geſpro⸗ 
een. Daß er auch in den göttingifchen relationi- 
bus de. libris nouis Antheil gehabt, ift aus der 
Vorrede zum zmenten Bande derfelben zu erfehen, 
Die gelehrte Welt kann fich, außer andern Schrif: 
“ten, noch die Ausgabe des $Eunapius, mopgn 
wir Num. 15. dag Specimen angeführet haben, 
verfprehen, Er arbeitet noch daran, und wirb 
fie um deftoweniger ſchuldig bleiben, nachdem er 
von dem berühmten: Herrn‘ Profeflor. Reimarus 
zu Hamburg fo fehöne Hülfsmittel dazu erhalten, 
und dieſe noch auf vielerley Weife zu vermehren, 
Gelegenheit gehabt hat. 


gefehloffen den aıflen März 1758. 
| | % & 


Geſchicht 


-w— 
* 


837 
(naon nnusecensennee 


Geſchichte 


des Herrn 
George Friedrich Deinlemm I 


weiland der Weltweisheit Magiſters und bepder 
Rechten Doctors 


aften Anteceſſors, des Godicis. und des ca⸗ 
wniſchen Rechtes "ordentlichen Profeſſors, der 
freyen Reichsſtadt Nürnberg Conſulenten, und 
der leipzigſchen beutfchen en Eh: 
renmitglieded zu Altorf. - 


ie Befchichte diefes Im verwichenen Sabre 
. verftorbenen berühmten Rechtsgelehrten 
hat fein Amtsgenoffe, der Here Profefior ber 
Weltweishelt, George Andreas Will, zierlic) 
beſchrieben, und ſie iſt, nebſt deſſen Trauerrede, 
der Lichenpredigt des Herrn D. Dietelmaier und 
verſchiedenen Leichengedichten, durch den Druck 
gemein gemacht worden. Da aber dergleichen 
Leichenſchriften aus dem engen Bezirke einer Stadt 
der kleinen Gegend nicht weit. herauszukommen 
Wiegen, oder, wenn fie weiter heraus kommen, 
ſehr wenige Käufer finden, fo’ habe ich fein Beden⸗ 
ten ‚getragen, den Auffag des Hrn. Wille, außer 
ern Verkuͤrzungen, bier ganz einzurüden; und 
ar diefe Weiſe das Andenken eines verdienten 
Mamas allgemein zu machen. Ä 
95 Dp 


4 
»r 


333 Gecſchichte 

Der ſelige Herr: Deinlein iſt ben achtuhnten 
Decembr. alten Stils 1696 zu Altorf in biefe Zeit. 
lichkeit eingetreten. 
Obwohl das allezeit einer unſerer geringſten Vor⸗ 
zuoͤge iſt, der ohne Tugend und Verdienſte gar we 
nig zu bedeuten hat, wenn durch die Geburt ein 
vornehmes Geblüt auf uns geerbet wird: fo iſt 
es doc) eben deswegen, weil wir Sterblihe zu 
unfter Abflammung durch unfre Wahl gar nichts 
bentragen koͤnnen, eine unverdienge Wohlthat Got. 
tes, wenn wir von ehrlichen, rechtſchaffenen und 
chriſtlichen Aeltern in bem Scheofe der reinen evan⸗ 
eliſchen Kirche erzeuget werden. Diefer Vorzug 
7 dem Herrn Doctor nicht nur zu Theil worden, 
fondern er hat felbigen’auch durd) fein ganzes teben 


u zu fhäßen gewußt. Es war ihm, zwar eines Theils 


eine berrübte Erinnerung, baß feine Verfahren un® 
Großaeltern, bie in Defterreich angefeflen geweſen 
waren, um ihres Glaubens unb Bekaͤnntniſſes 
pillen, ‚ gand und Vermögen verlaflen, ‚und fich 
unter vorhergebender Furcht und Gefahr als wer, 
laſſene Fremdlinge erft wieber eine neue Wohnung 
fuchen mußten: Doc) diente es ihm auf einer.am- 
bern Seite zu vieler Erquickung, daß er feine lieben 
Broßaeltern als treue Zeugen des Evangeliums 
aufitellen, und ben reichen Gegen des Himmets, 
als eine Frucht iheer Treue ‚- auf.ibre Nachkommen 
und fich ſelbſt verbreitet ſehen konnte. 

Sein Großvater, als der erfie von feinem Ge 
ſchlechte, ber fish in Altorf nieberließ, war “Job. 
Deinlein, ein ebebacer Buͤrger und Wirch un 

rothen 


des Hrn. George Fricdrich Deinlein. 339 


wechen Roß, deſſen Ehefrau, Barbara Ernſper⸗ 
gerin, auch der Religion wegen aus dem benach⸗ 
barten pfälzifchen &ı Sauerpofen vertrieben war. Der 
Bater aber war Johann Lilrich Deinlein, wohl«. 
wehen Gtadtrarhs ältefter Buͤrgermeiſter, der 
bereite im Jahr 1709 in die Ewigkeit eingegangen 
it; und die Mutter mar Frau Annas Klifaberhe, 
dam Georg Stocks, älteften ‘Bürgermeiltere, 
Locher. Diele alldort gar wohl befannte umd in 
giegneten Gedaͤchtniſſe ruhenden eltern waren 
über die Geburt diefes ihres Kindes um fo vi - 
ueber erfreuet; meil es ber erfte Sohn war, den. fie 
außer einer Tochter in einem bereits zojährigen - 
Cheitande erzeugten, und der auch hernach den 
tinzige Sohn blieb. Kaum famen die Tage her, 
deß er in den Sruͤnden des Chriſtenthums und des 
Lſens unterrichtet: werben konnte: als ſich ſchon 
eine gewiſſe Munterkeit des Geiſtes, Die ihm Durch 
“fe ganzes Leben eigen war, und eine mehr als 
gemeine Faͤhigkeit 2 geige, von welcher fich alles 
verfprechen ließ. Ss gegründerund glücklich wardey 
Entfhluß, den die Aeiteen des felgen Hrn. Dortors 
—** ihren Sohn zur Gelehrſomkeit zu erziehen. 
Die nahe Gegenwart und angenehme Nachbarſchaft 
de Mufen waren dieſem Vorſatze hoͤchſterwuͤnſcht 
wb vortheihhaft. Denn außer dem, daß er die 
daſge Stadtſchule befuchte, wurden ihm ben Seiten - 
von ben geſchickteſten Studirenden: hafelbft auch 
— — von welchen er bis zu dem 
ademiſchen © 















tudien unterrichtet wurde, Die 


ven. nd Dr Paladin man, 
| rn %$ 


- 


340 elhahte BE 


Here Johann mirich Maier, nachmaliger Pfars - 
rer in dem benachbarten Entenberg, 'und der gelehree 
Herr Adrian Specht, der als Oberprebiger ber 
evangelifchen Kirchen zu Ravensburg geftorben iſt. 
Ehe Ber fel. Here Doctor noch unter bie Zahl. ber 
akademiſchen Bürger aufgenommen wurde, hatte 

er das Gluͤck und die Ehre, daß In ganz befondern 
Stunden die beyden vortreflichen Männer, Here 
D. Buftav George Zelmer,, und Herr D. delix 
Spitz, jener in der Schreibart und Rirchengefchichte, 
diefer aber in den Anfangsgründen der Rechtsge⸗ 


lehrſamkeit, ſich mit ihm befchäfftigeen und vielen 


Fleiß an ihn wandten. Um dieſe Zeit erlernte er 
audy die Muſik, als die ſich fir feinen feinen und 
lebhaften Geiſt gar wohl ſchickte. Er bradıte es 


darinn fo weit, daß er auf ben heiften Inſtru⸗ 


menten, beſonber⸗ auf dem Claviere, der Violine 
> ‚und $aute gar geſchickt ſpielen konnte. 

Er war noch nicht 15 Jahr alt, als er von be 
fagten berühmten Männern. für üchtig gehalten 
murbe, die afademifchen Borlefungen zu befuchen; 
Zu dem Ende fchrieb er ſich ben ten Nov. ıyız 
- unter dem Rectorate des fel. Schwarz unter "die 
Univerfitätsbürger ein, und fieng an, bie wiſſen⸗ 
ſchaftliche Gelehrſamkeit auf die bisher erlernte Sys 


:  manität mit vollfommenen Gluͤcke zu bauen. Alte 


Dorf hatte, wie allezeit, alfo befonbers damals, 
Ueberfluß an den vortrefflichen Sehrern, beren lin» 


terricht nicht allein , ſondern deren Umgang und 


Sreundfchaft auch dem —— Herrn mr 


kin gar wobl zu fasten kamen. Es foßen 
Dro« 


f u \ 


riedrich Deinlein. 344 
inen gemeinen Schůuͤler 1er 

idete fie, Daß er einer ke 
nd Collegen. wäre, an dem 


ie vereinigten Kraͤften 
Der Herr Doctor hoͤrte 


Iher-die Wiffenfchaften ver· 


egia. Der ſel. Schwarz 


haften der wahren und rei. 


bart , die Alterthuͤmer und 
Joh, Heinrich Müllern 
en .mathematifhen Wiffens 
denfelben privatiffime dem 


» Baier. bey welchem er 
dern. und “auserlefenen Mike 


Philoſophie Durchdisputirte, 
hicum ſelbſt aber über den 


» Heren Profeffor Röhler, 


torie, und befonders in die 
von Europa führte, . Nuh 
zu der vornehmlich erwaͤhl · 
an deren Seite. aber im» 
philoloaiſchen und philoſo⸗ 
>» Außer Spitzen und 
r im —S —F wid 


Earl Morig Hofm ann , 


mals mit großem Benfal 
und er rühmte gar oft: ir 
befagtem gründlichen und 
nann das meifte in ciuilibus 
öffentlichen Rechte und der 
ven beruͤhmten Rinke — 
— Er 


— — 1 oo. er 7 


343 Geſchichte 


Lehren zu üben, und las einigen jungen Studioſis 


Gelehrten zu zählen. Doc, er wollte biefen M 


Er ließ es aber, wie leicht zu erachten‘, niche beym 
Hören bewenden: Er fing an ſich zu üben, und 
feinen Lehrern zu zeigen, daß er ihres Zutrauens 
und ihrer Bemühungen würdig ſey. Er hielse 
unter Spitzen in einem circulo difputatorio eine 
gefchriebene Difpufatfon über das Jus criminale, 
und unter Hildebrarfden in einem ähnlichen Dife 


- putitzirkel eine gedrudte Serykii examen juris feus 


dalis. Nochmehr: Er Tritte öffenelich unter Röhe 
lers Benftande de pedantifmo dida&ico Pythagoras 
ratione filentii z' und Diefes war Die Probefchrife, 
bie er; nach vorher rühmlich ausgeftandenen Prüs 


fuungen ber philoſophiſchen Zacultät, zur Erhaltung 
der verdienten Magiftbrivürbe vorlegte. Unter 


Schwarzens Decanate im Jahre 1754 erhieiee 


er dieſe Würde, die ihn damals zierte, bey fek. 


nen nachfolgenden Höhern Würden aber als eim 
elbft von der Weisheit erlangtes Zeuguiß, Daß 
Ihres Benfalls und des größten Gluͤckes wuͤr⸗ 
dig fey, vergnügen mußte, „und auch wirklich 
ergößte, _ 
- &s fchäntte firh der Herr Magifter Deinlein 
bey diefer neu überfommenen Ehre gar night, feine 
juriftifchen Lehrſtunden fortzufegen. Er lernte noch 
immer. Er fieng aber auch wirklich an, ſich ine 










Philoſophiae Collogia. Diefes geihahe mit acht. 
zehn Jahren feines Alters; und wir flanen des 
wegen fein Bedenken, ihn unter die frühzeitige 


me 


[4 


run 


des Hrn. George grichrich Deinfein. 343: 


wen noch nicht fuͤhren. Seine Beſcheidenheit ver⸗ 


wehrte es ihm; und: in der That, er. war: ſchon 
gu gelehrt, als daß er nicht Hätte wiſſen ſollen, er 
koune und muͤſſe noch gelehrter werden, Er eilte 
«fe in eine neue Schule. Weil er zugleich Die 
ſo allgemeine, als vernünftige Begierde zu reifen 

batte , wählte er zu feinem neuen Aufenthalte die 
Univerfirtät Halle. Er gieng im Fruͤhjahr 1716 

dahin ab, und er wußte, mo er ſich uaterwegens 
aufhalten, und was er Merfwürdiges fehen ſollte. 
Toomafins, Böhmer und Bimdling find die 
Namen der großen Maͤnner,die ihn auͤch "für 
andern nach Halle lockten, und, dey welchen er bie 
Rechtswiſſenſchaft unernaibe und mit einem neuen 
Eifer ſortſetzte. 


Sein Aufenthalt in Sale, ber bis Ins: zweyte 

Jahr dauerte, machte einen der merkwuͤrdigſten 
Zeitpunkte ſeines Lebens aus. Gundling war 
richt allein ſein Lehrer, ſondern ein geheimer Zug, 
der fich cheils auf die Aehnlichkeit ber Gemuͤther 
uud Denkunsart, theils auf die Landsmannſchaft, 
gründete, machte ihn auch zu feinem beften Fr unde. 
Es vergleng fein Tag, an dem er nicht in Gund⸗ 
lings Geſellſchaft war. Wer Gundlings Bild, 
weitläuftige Gelehrſamkeit und Verdienſte kennt, 
wird licht glauben fönnen, daß der Umgang mif 
einem folchen Manne bie volltommenſte Art der 
lehre geweſen ſey. 


Der ſo beſtaͤndige als anftänbige Scherz des 
Öcheimenraths Bund 


ndling, erwedte den ohnedem 
mun⸗ 


ep ) . J nn 
inuntern und feurigeh Geift unſers Herrn Magi. 
‚fters noch mehr. Es wachte in Gundlings und: 
eines gelehrten Nuͤrnbergers, ' des Licentiaten, 
Sam Fabers, der beym Gundling im Haufe 
und einer der treuſten Freunde Deinleins war, 
‚ in dieſer Geſellſchaft; die Liebe zu den ſchoͤnen Wiſ⸗-⸗ 
ſenſchaften auf, welche durch die vortreflichen Na⸗ 
Aurgaben des Sel. ſchon gegründet war, und durch 
die immer vollkommner gemachte Kenntniß ber 
franzoͤſiſchen und italiaͤniſchen Sprache befoͤrdert 
wurde. Der Herr; Magifter Deinlein erbte auch 
von Bundlingen die Liebe zur gelehrten Geſchich⸗ 
ee; und er bediente ſich, fo lange er in Halle war, 
des feltnen Buͤchervorraths feines Lehrers mit groſ⸗ 
fem Nugen. Mit einem Wort: Halleund Gemd⸗ 
ling machte ihn vollends gar zu dem Manne, der 
Dadurch groß iſt, weil er die Philologie, Welt⸗ 
weisheit und Rechtsgelehrſamkeit niemals trennet, 
ſondern auf die beſte Art zum Mutzen des Staa 
res und zum Vergnuͤgen aller gelehrten Mitbürger 
zu verbinden weiß. W 
Bon Halle aus trat er eine Reiſe durch DB 
vornehmſten Provinzen: Deutſchlandes an. = 
kommt niche auf die Zeit und Koften an, die wi 
mit unfern Reifen verſchwenden, um die wahre Ab⸗ 
cht derfelben zu erreichen, Ein aufmerkſamer Kopf 
ann in kurzer Zeit die Sitten, Gewohnheiten, Tu⸗ 
genden und Vorzüge der Voͤlker Eennen lernen: und 
unfer Here Magifter Deinlein dachte nicht nur eben 
for fondefn er’ war auch der aufmerffame Kopf, 
der fich eine kurze Reiſe beßer zu Nuß machen fonnee, 
ot | als 


O 


⸗ 


des Hen. George Friedrich Deinlein: 345 
tt, als ein anderer die langſte und weiteſte Entfer⸗ 
nung vom feinem -Baterlande, Er befuchte vor⸗ 
vehmlich die Univerſttaͤten und machte fich bey des 
ten beruͤhmten Sehrern ſowohl, ats in ben vornehme 
Buͤcherſaͤlen, bekannt. In Helmftäbt mußte 
ei wegen einer zugeſtoßenen Unpaͤßlichkeit laͤn⸗ 









whten ihm die errichteten Bekanntſchaften daſelbſt 
‚ Kinn Aufenthalt nicht gerenend. In Strasburg 
‚ hate er das Vergnügen, einen feiner beſten Freunde, 
"ae auch bis an feinen Tod ehrte und lebte; anzu« 
fen, nehmlich den -damaligen Procaticellarium. 
‚ fe Univerfität, Herrn D, und Confulenten' 
George Chriſtoph Erlabeck, mit dem er, fo 
Me uit deflen Untergebenen, Herrn Hanns Joa⸗ 
‚ dia Aaller von Hallerſtein, einem nachmali⸗ 
9 hechpreisl. Mitgliede eines hochiäblichen Ma⸗ 
Aras der Stadt Nürnberg und hochanſehnlichen 
Ibefleger, in ber angenehmften Gefellichafe die 
Kiſe nach Wien char Hier hielt fich der Here: 
. e Deinlein am längften auf. . Die große 
Wet, der Hof, die Minifter, die tuftbarfelten und 
Selihfeiten find es, die man in Wien Fennen 
len muß. Er naohm diefes alles weislich und 
nat mit; er unterſchied die wahre Staats⸗ 
, Metsiß von dem öfters mit ihr verknuͤpften Eitel ⸗ 
„en; er erlernte die erflere, ja er wurde ein Mel⸗ 
fer in derfelben, ohne fid) der fegtern theilhaftig 
: Amaden. Inwiſchen eilte er nach Haufe. Ehre 
w GSluͤck warteten auf ihn, und die Wuͤnſche und 
| Gepafucht feiner lieben Frau Mutter, deren einzle 
‚ VmßelsEuzop XIVCh 3 ge. 








. 


. ge verweilen, als er es Willens geweſen ift; Da. - 


inuntern und feurigen Geift unſers Herrn Magi. 
ſters noch mehr, Es wachte in Gundlings und 
eines gelehrten Nuͤrnbergers, des Licentiaten, 
Sam⸗ Sabers, der beym Gundling im Haufe 
amd einer ber treuſten Freunde Deinleins. war, 
‚ In diefer Geſellſchaft; Die Liebe zu ben ſchoͤnen Wiſ⸗ 
fenfchaften auf, welche, durch die vortreflichen Nas 
Aurgaben des Sel. fchon gegründet war, und Durch 
bie immer volllommner - gemachte Kenntnig der 
* frangöfifchen und: italiaͤniſchen Sprache befördert 
wutde.. Der Herr. Magifter Deinlein erbte auch 
von Bundlingen bie Liebe zur geiehrten Geſchich⸗ 
te; und er bediente ſich, fo fange er in Halle war, ' 
Der. feltnen Buͤchervorraths feines ‚Lehrers mit groſ⸗ 
ſem Nugen. Mit einem Wort: Halle und Bent 
ling machte ihn vollends gar zu dem Manne, der 
Dadurch groß iſt, weil er die Philologie, Welt« 
weishelf und Rechtsgelehrſamkeit niemals trennet, 
fondern auf die befte Art zum Mugen des‘ Stan 
res und zum Dergnügen aller gelehrten Mitbürger 
zu verbinden weiß. ' | u 
Bon Halle aus Mrat.er eine Reiſe durch die 
dorneßmften Provinzen: Deutfchlandes an. & 
kommt nicht auf die Zeie und Koften an, die ı 





mit unſern Reifen verſchwenden, um die wahre Ab⸗ 


cht derſelben zu erreichen, Ein aufmerkſamer Kopf 
nn in kurzer Zeit die Sitten, Gewohnheiten, Tue’ 
‚genden und Vorzüge der Völker kennen fernen: un 
unſer Herr Magifter Deinlein dachte nicht nur eben 
for fondeft er’ war auch der aufmerffame Kopf, 
der fich eine kurze Reife beer zu Ruß machen fonntes 
.' | | W als 


des Hrn. George Friedrich Deinlein. 343. 
a, als ein anderer die Hängfie und meitefte Entfer⸗ 
sung von feinem Vaterlande, Er befuchte vor- 
nehmlich die Uiniverfitäten und machte ſich bey der 
ton beruͤhmten Lehrern ſowohl, ats in ben vornehm⸗ 
Bücherfäten, bekannt. In Helmfäbe mußte 
"af wegen einer zugeftoßenen Unpaͤßlichkeit laͤn⸗ 








‚ medeten ihm bie errichteten Bekanntſchaften daſelbſt 
- Kinen Aufenthalt nicht gerenend. In Steasburg 
'‚ ee er das Vergnügen; einen feiner. beften Freunde, 
da er auch bis an feinen Tod ehrte und lebte; anzu⸗ 
| then, nehmlich ben--bamaligen Procancellarium 
urn Unlverſitaͤt, Herrn D, und Conſulenten 
| Beorge Chriſtoph Erlabeck, mit dem er, fo 
- we mit deſſen Untergebenen, Seren Hanns "Joas 
im Haller von Aallerftein, einem nachmali⸗ 
in hechpreisi. Mitglieve eines hochloblichen Mar 
Mtrats der Stade Nürnberg und hochanfehnlichen 
imbpfleger, in ber angenehmfien Gefellfchaft die 
Helfe nach Wien: that. - Hier Hiele fi) der Here’ 
Magifter Deinlein am längften auf, . Die große 
Welt, der Hof, die Minifter, die tuftbarfeiten und 
BepriichEeiten find es, Die man in Wien kennen 
Isar muß. Er nahm diefes alles weislich und 
segfihaft mit; er unterfchied Die wahre "Staats ⸗ 
Vexeniß von dem öfters mit ihr verknüpften Eitel⸗ 
; er erlernte die erflere, ja er wurde ein Miele”. 
Ir in derfelben, ohne ſich ber legtern rheilhaftig 
jumacen. In wiſchen eilte er nach Haufe. Ehre 

















behafucht feiner lieben Frau Mutter, deren einzi⸗ 
"Tea Bel. Europa XIV Ip. BB ce. 


— 


ger verweilen, als er es Willens geweſen iſt; dach 


6 Stück warteten auf ihn, und die Wuͤnſche und 


846 Geſchichteee 
ger Teoſt er in ihrem Warwenſtande war, be 
neten ihm. Er traf auch zu Ende des nigten Je 
res wieder gluͤcklich in —* ein. Er ſchickte ſich 
alſo bald an, ſeine Selehrfamfeit auf dem ober 
Katheder zu zeigen. Mit einer fehönen difp. iupex 
quaeft. an & quatenus ciues ad arma pro reppblica 
. „sapienda cogi poflint, habilitirte er fih; und nach- 
dem er ohne Veyſtand eine ‘andere gelehrte difp. de 
‚ Seruitute in feruitute um die juriſtiſche Doctorwürdg 
" zühmlichft: vertheidiget hatte, wurde ihm 1719 mg 
Petri und Pauli» Sefte unter bes ſel. Herrn D. 
Sichtners Decanate . der Doetorhuth aufgeſetzt. 
Sogleich fieng er an, als Doctor priuatus ia jure 
naturae, ciuili, canonico & feudali zu (efen. & 
eröffnete feine Borlefungen niemals, ohne fie. 
‚einem neuen und zwar dem größten Beyfalle 

tet zu feben. Er difputirte öfters, und indem ee 
ſich dem akademiſchen Stande, als wozu er in ber 
That vor taufenden gebohren war, gänzlich wibnzere, 
und auch desmegen andere Gelegenheiten, fein wel 
teres. Glück zu machen, gar nicht fuchte, oder die 
freywillig dargebotenen ausfchlug : fo gieng nun feine 
einzige Sorge bahin,. der akademiſchen Jugend 
nüglich und angenehm zu ſeyn. Er war auch bey» 
des, und benbes in vorzüglichem Grade Celine 
Gelehrſamkeit und die Gaben feines Gelites wur- 
den durch das freffliche Anfehen des Leibes und durch 
den Wohlftand im Umgange und der Sebensart be, 
fonbers erhoben. Der Schnee der Haare, der 

ihn ſchon vor feinem dreyßigſten Jahre —* 
‚machte feine Du bereits ehrwuͤrdig. Ein Ber 

















drich Deinlein. 347 
Zwang, und das ſich zu 
it, Scherz und Siebe here 
ins Gemeine und Kleine 
er Studirenden an ihn. ° 
ſeyn; fein Tiſch und fein. 
ın konnte nicht entfchele 
als liebenswuͤrdig fen; 
yet werden, weil er ges 
war; aber aud) feine 
een, und befennen,. daß 
ichen habe. In feinen 
be aflein Gruͤndlichkeit, 
tz fondern es war no 
befchreiben läffer. Man 
' hören, wenn man ihn 
n man glaubte auch, daß 
er ſich die größte Mühe 
he doch, dag er fo leicht 
bes im nicht die gering» 
er unfählgfte Kopf konnte 
ey folhen außerorbentliv 
m 1729 ber Zutritt zue 
‚nd Actenarbeit geſtattet, 
viele er bie Profeſſionem 
m.Affefloratu in facul- . 
mit einer fenerlichen und 
" übergebenen augfpurgl- 
gewäßlten Rebe, de H. 
:F10, ICto, D. Lutheri 
getreten hat, 


ja i Su 


za8Gecſchichte.7 
Hat es ſich zuvor mit feiner Beförderung sung 
oͤffentlichen Lehramte nach den damaligen Ubiſtän⸗ 
den der Univerſitaͤt etwas verzogen, fo wolke Die 
Vorſehung und das Grid ihn nunmehr in den Eh⸗ 
kenämtern defto fchleuniger fortrücen laffen, Gleidß 
im folgenden 173iſten Jahre wurde ihm die profef;. 
fio logices aufgetragen, und er zugleich als — 
for Juris Ordinarius in den Senatum Academifpum 
“aufgenommen, 1738 befam ey Profeflionem Pay 
. dediarum nebit der anſehnlichen "Würde eines Con- 
filiarii Uluftr, Reipublice Norimbergenfis, und ende. 
lich 1743 Profeflionem Codicis & Juris Ganonicke 
und zugleldy das Senlorat in dem Ordice ICtorum. 
Zwiſchen diefer Zeit, wurde er als ein. Ehrenmige ' 
gilied in die deutſche Geſellſchaft zu keinzig aufger 
. nommen. Seine Siebe zur Dichtkunſt und deut« 
ſchen Sprache, die Fertigkeit, das Reine und Fluͤſ⸗ 
fige, weldyes ihm in benden eigen war, der Tha⸗ 
racter eines ſchoͤnen Geiſtes, welcher fein Bild zierte, 
die große Beleſenheit in ben feinften und witzigſten 
Werfen der alten und neuen Zelten, und uͤberhaupt 
die Stärfe in den nüglichen Wiflenfchaften, weiche 
die Franjoſen belles lertres nennen, machten ihn 
dieſer Aufnahme würdig. Es wurbe aud) von feis 
nen gar vielen und vortrefflichen Gedichten eines in 
dem drirten Theile der eignen Schriften und Ueber⸗ 
fegungen ber Leipziger Geſellſchaft eingeruͤcket. Ya 
er bat fi) zur Beſchaͤmung anderer zur Ehre ge» 
.. macht, um das Schöne, um die Poefieund um feine ' 
Mutterſprache verdiene zu ſeyn. 





m 


— ; 


* 


des Hrn. George Friedrich Deinleip. 349 


"Um die Zeit feiner Gelangımg zur Profefflon . 
dauerte auch eine ber angenehmften und vorzuͤglich⸗ 
Ren Jeitpertoden für ihn. Feuerlein, Aöbler 
md Schulze, ein Kleeblat ver rechtſchaffenſten und 
berühmteften Männer, waren die Zierden Altborfs 


nd des Seligen vertrautefle Freunde. Ste theil⸗ 


wm Bergnügen und Schmerz mit einander, fie weis 
Men einander alle von Amt und Saft übrige Neben- 


| Raten, "und fie ſchenkten «ben biefelben der gelehr⸗ 


— — 


— — — — — 


wa Belt ſowohl, als ihrer Zaͤrtlichkeit und Freund⸗ 
fh. Schulze war der erſte, der dutch feinen 


Mg nach Safle eine Trennung machte, under - - 


geng auch diefen Freunden in die Ewigkeit voraus. 
Feuerlein, Deinlein und Aöbler blieben noch 
eine Weile ben einander, und bie gelehrte Welt hat 
Vertraulichkeit .und ihren gemeinſchaftlichen 
Öenähungen die beliebten Adta Franconica und die 
ichen und anserlefenen Arbeiten der Bes . 
im Reiche zu danken, Feuerlein und 


kehrten 
KRbͤhler ſchieden endlich) nach Göttingen, und dee 


ee noch bis daher zur Ehre Deutfchlandes und 

der Ricche aufbehalten morben. In der Nähe aber 

She jetverdiente Herr Senior bier Akademie, 
). Jantke, von’ den älteften und beften 
m bes Seligen, und algein Zeuge von.der . 


.. bien Deuifchen Rebticheit befagter Männer und 
wa den gluͤcklichen und angenehmen Tagen, in wele 


Gen fe mic einander lebten, bis daher, und Gere 


. 16, noch viefe Jahre, übrig. . 
Unſer 


Herr Doctor aber verm⸗hrte immer fei⸗ 
un Buben in der eu und gelehrten Welt, —* 
000.33 ue 


“BO. Beine 


feige Verbienfte um hieſige he Schule Seine 
Schuͤler, ſeine vortreffliche Schriften und noch eis. 
mehrers zeuget bievon, deſſen wir eben gedenfem 
wollen, Er führte zweymal das Mectoras bey b 

Abkademie, einmal von 1741 big 1742, und has "Alle: 
dere mal von 1749 bis 1750. Wenu es. der. Önabe | 


[) 
[2 - 


und MWeispgit Gottes gefallen hätte, fein Seben m: i 


verlängern, fo würde man ihn im näcıflen Mongte ' 
jum dritten male im Purpur erblidet haben. Dig” 
ĩobliche und berühnate Altdorfiſche Juriſtenfacuitaͤt, 
bey der et eben zum ſechſten male Decanus war, 
hatte an dem ſellgen Herrn Doctor eine wichtige 
Stuͤtze. Go wenig als er unter der öfters großen 
Laſt der Actenarbeiten ermübere: fo festig, ges 
ſchwind und ‚heilfam waren feine Conflia. Man 
kannte feine vortreffliche Feder wohl in. gang 
. Deutfchlagd, wenigſtens an den größten Höfen und 
‘hey ben anfehnlichften Ständen. des Reichs. Die 
Confilia, die er nomine Faecultatis ausgeftellet, 
find vielfältig, und bie Privarbepenken, die —*8* 
. hohe und niedrige Perſonen von ihm erhalten, une 

zaͤhlig. Er kriege auch eben Deswegen wiederhol⸗ 
ten Ruf su auswärtigen alabemifchen F als 
Staatsdienſten. Nicht nur nach Helmſtaͤdt, Gieſ⸗ 
ſen und Erlangen wurde er verlangt: ſondern auch 
vor ohngefaͤhr acht Fahren iſt ein gewiſſer anſehn⸗ 
licher Rath eines großen Keichefärften on ihn ge» 
ſchickt worden, um ihn zu bewegen, baß er um. 
er» gar beträchtlichen Vortheilen die Stelle eines 
Ä Peiner annehmen möchte, - 


Allein 


des Hrn. George Friedrich Deinlein. 351 
Mein er hat allen dieſen Vorthellen die Liebe 
—* und Geburtsorte vorgezogen; und 
e durſte Ihn auch diaſes nicht gereuen, da er ſahe, 
dh feine Verdienſte und gemeinnuͤtzigen Arbeiten 


von dem Himmel nicht ungeſegnet, von der hohen 


' Drigfeit nicht unbelohnet blieben, won ber Akade⸗ 
u uud Dem ganzen Sande: aber: mit Erfurcht, Ders 
‚ maderung und Lebe erfannt wurden, "Bon den 
Vet feines Vaterlandes find nicht menige feine 
Femdẽ und Schüler gewefen: und diefe llebten ih⸗ 
Ma Deinlein fo fer, daß fie alle ihre Söhne, 
Mer Bruͤder, oder Verwandten an ihn ſchickten. 
Ude fünnten wir auch gar viele und entfernte Der Ä 
| At, den wannen Männer, die durch Deinleins 
Spt groß worden find; ihee! Kinder nilx nach Alt · 
| de wollten ziehen laſſen. +‘ 
| „Di dien In en auf be ie busen Umflände des fe. 
| See Doctors. obald derſelbe im Jahr 1728 
wu ber Reife ri kam, entſchloß er fich nach dem 
Belonım und Wünfchen’ feiner Yeben Frau Muts 
E ß geich in Den ehelichen Stand zu treten. Seine 


* wor Die gidcuchſie, feine Ehe die allernem 






„ und deren. Trennung bie allerfihmersliche - 
wählte ſich die mic allen Borzügen ihres 
reichtich begabte Jungfer Anna Catha⸗ 
| edrichin, Herrn Beorge Sriedrich, 
rk Raths Mitälteften und Mitkaͤmmerers Toche 
Mt, deren Tugenden er um ſoviel beffer zu fhägen 
Wohle, weil er mit ihr von ber erſten Kindheit an 
funds, und weil von benderfeitigen Aeltern ee 

E vertraute kun Vi je und ailezeit a | 





&r 






‚35% | Beſchichte 
wurde. Die —S dieſer — Berbin« 
dung geſchahe den 9: Julius 1719 ,. und: A wenige 
Wochen hernach, als| ber Su die Doctermörbe 
angenommen batte.. - Diefe Ehe fegnete Görtiber 
ſonders mit Eintracht, Gefundhelt und Leibesfrucht. 
Folgende fechs Kinder wurben aus derfelben erzeu⸗ 

get, umd zum Preife des Heren groß gezogen. 


Frau Anna Eliſabetha Catharina, geboh⸗ 

ren den 8. Judius 1720, ‚des Herrn Seinrich Mo⸗ 

ritz Hofmanns, wohloerordneten Stadt » Lieute⸗ 
nants zu Altdorf geweſene Frau Eheliebſte, welche 
1750 zu großer Betruͤbniß ihres Herrn Vaters das 

‚Zeitliche mit,bem Ewigen verwechfele Hat. | 


Frau Rahel Chriftiana, gebohren den 30, 
Aug 1725, welche 1740 an. Herrn "Johann Hein. 
Lich Oertel, damaligen wohlverordneten Pfarrern 
‚du Alfe und- Thalheim, nunmehro treuverbienten 

aconus an der Haupt und Pfarr-Ricche zu totenz 

in Nürnberg, glüclich verheyrathet worden, und 

8 mit demſelben in geſegneter Ehe noch am Sehen 
abet. 


Herr Jacob Wilhelm Friedrich, ‚unter di; 
hes hochloͤblichen fraͤnkiſchen Kreiſes Infanterle⸗ 
Regimente von Gudenus, wohlbeſtallt geweſe⸗ 
ner Faͤhndrich, gebohren den 22. September 1723, 
der aber 1753 gar fruͤhzeitig feinen Geiſt aufgegeben, 
‚und eine beprübte Gemahlin, Srau Maria Phis 
Iippina, eine gebohene von Pipgtaß hinter⸗ 


| Jaſſen hat. | 
en Herr 





1 Deinlein. 353 
Sriebrich, gebögren 
‚7751 Medigine.Do- 
„ gebohren den ır, ge 
zlücttich vermäpfer iſt 


ied. Bernhold, Phi- 
verdienten Proteiſore 


' Stiedrich Iurium 
Julii 1735. i 
n Sohnes war zwar 
bey der Frau Kinds 
elches ihrem frommen ı 
war feliges, doch für 
empfindliches Ende 
Verluſt feiner treuen | 
ter, ber Anblf von 
d die Erinnerung'an 
ſchlug unſern Hetrn 
er ſich lange nicht zu 
err und Gott des Tro. 
a dieſem und mehrern 
angen gnädiglich auf, 
Wittwerſtande ſchritt 
Weitlaͤuftigkeit feines 
maͤhlung, und fand 
gen Freundes, Herrn 
ines Hochedlen Ma⸗ 
dienten Syndicus und 
ana 


a Beihichte. "U. > 


"ter in die felige Einigkeit vorgegangen fee, 


‚ j / 
Landſchreibers, Frau Sabina Barbarq, einer 


gebohrnen Muſcatin, eine neue Grhuͤlfin, die er 
ſich den 1. Sept. 1739 durch prieſterliche Einſeg⸗ 
nung zulegte. Dieſe Ehe dauerte aber nicht laͤn⸗ 
ger als 5 Jahre, Indem fie den 25 September 1744 
durch den teligen Tod ber Frau Doctorin wieder 


getrennet, bey unferm Seren Doctor aber hierdurch 


die alten Wunden mieber aufgeriffen wurden, Es 
blieb Ihm nichts übrig, als die Sreude an Kinderũ 
und Kindestindern. Aber auch dieſe mar mit Sor⸗ 
gen und Leidtragen untermenget, Er erlebte von 
vier verhepratheten Kindern vierzehn Enkel, von 
welchen drey des Herrn Doctors liebe Taufpathen 
gemefen, fünfe aber bereits ihrem Herrn Großvar 


Dieß iſt das Leben, die find die eränberue 
gen, und bieß iſt die Nachkommeunſchaft umfers Ges 
lehrten. Wir müffen, ehe wir auf Krankheit und 


Tod kommen, feine moralifchen Eigenfchaften er» 


zählen. Ein Mann, von foldhem Geiſt und fo vie 
ler Einſicht, als er war, mußte ein Freund bee 


- Tugend und ein guter Ehriftfeyn. Außerdem, daß 


. er bie Tugend der Ehrerbietung und Hochachtung 


m 


keit gegen alle Dienfchen nach dem unverwerfll 
Zeugniſſe aller derer, die ihn Pannten, ausäbte 


gegen feine - eltern und -Obern, der Reinigkeit, 
Keuſchheit und Treue gegen feine Ehegatten, dei’ 
Börtlichlelt, Verſchwiegenheit und Ergebenheit ger ' 
gen feine Freunde, ber Leutſeligkeit und Freundlich⸗ 








ſo waren ihm befonders und auf die vorzüglich 
Art, Großmuth, Freygebigkeit und Erbarmen ei 


— 
— — 


des Ken. Georae Keriedehch Deinlein. 355 
‚feltmen — womit 
6 7 ihm aber nicht ‚ge 
ihnen Wohlthaten, 
Fr ſich niensas 
hen laſſen. Die Armen 
e an ihm; und ift irgend 
e linke Sand nicht wiſſen 
t,-fo war ers. Das ak 
«ter warn bie Verbindung 
uth. Wenn alle Wet 
Eigenſchaften bernunder - 
nicht. «. Groß and niche 
eiten haben und ſich doch 


iheiten bewußt fern, ſind 


e wir in ſeinem Bilde an 
ſeinen Toͤchtern, Soͤh ⸗ 
und allen Anverwandten 
iſſen Zärtlichkeit, bie ſich 
nie aber ſagen und bes 
dh treue Brüder und Ehe · 
Jahre miahe gefehen haben, 
war er täglich gegen bie 
durch wurde er Ihnen alle 
entbebrlicher, abſonderlich, 


eSorgfale für ige wahres , 


heit und teben verknüpfte, 
es auch, aus welcher ber 
e und unermühere Amtsel- 
ifahrt der Univerfkät-lag 
der zen. Eee Vihcabi 

’ 


Bee. Geſchichte. 
ver, und ſeine Herren Speciacollgen wiſſen w 


von amı. beiten zu zeugen. Er war ein ächter Prie⸗ 
ſter der Gerechtigkeit: fie iſt es, Die niemals: mise 
Handelt, und niemals. verkaufet worden iſt. Ver 
ihm mußte fic) Gewalt und Linreche fuͤrchten; bie 
Wahrheit. und, Unſchuld aber konnte ſich feiner eo- 


5 freuen, und die Beträngten, bie Wittwen und Wal 


N 


fen hatten eine fichere Zuflucye:bey ihm. 

‚ Er vergaß ben dem großen Dienfte, den er der 
Belt und ben Menfchen leiſtete, 4 die Pflichten 
nicht, Die er feinem Gott und Heiland ſchuidig war; 
Ernft und Andacht belebte ihn, wenn .er her im. 
den öffentlihen Werſammlungen erfcbien, .oder wenn 
er nad) dem 'unverändetlichen Geſetze, bas er ſich 
machte, ben Tag des Herrn mit Leſen und Beten 


und mit. Korfchen der Heiligen Schrift hinbraches 


Seine gelehrte Kuͤnntniß kam ihm gar wohl zu Rute 


“ten, um die beften und geiſtreichſten Theologen zu 
wählen, bie er nad) der Bibel Iefen wollte ;: fo wie 


auch hinwieder die Solgungen und echte "Sons 
ven Grundfag alfer feiner Rechtsgelehrſamkeit auge 
machten. Er wandelte auf dem fetigen Wege. der⸗ 
Heitsordnung. Er erſchien vor. dem allwiſſenden 


Auge Gottes ſowohl als. ber chriſtlichen Kirche als 


ein armer und oͤffentlicher Sünder mit der Erkaͤnnt⸗ 


niß und Bekaͤnntniß finer Schwachheiten. Er 
ſuchte Troſt: bruͤnſtig im Geiſte eilte er vͤfters zu 
der Gnadentafel Jeſu Chriſti hin, und er machte 


ſich mit dem Tode in feinem Leben bekannt, ber ihn 


demnach niemals. nürde unbereitet gefunden und 


niemals überellet baden, | wenn er auch vnvermu⸗ 


theter 


\ 


5 des Se. Bus Fricheich Deine, 357 


ekommnen dire, als es 
ı von ben Limftänden der ' 
urfache deri eignen Auf ⸗ 
vertreffichen Seren Me· 


Doecior Deinlein von 
uter.bauerhafter Geſund⸗ 
ähr vor 3. Jahren ſich ein; 
t, fo, daß man auch den 
utlich ſpuͤren und fühlen: 
hl damals. ſchon ziemlich 
d iſt doch unter Gottes 
yſtande feines alten und. 
Jantkens alles wieder 
geſetzet wtden. Es 
Hand die Natur immer 


vann fie zu verſchiedenen 


ꝛoidalem hervorgebracht, 
zeachtet, nicht nur. feinen 
wohl votſtehen moͤgen; 
r Vermögen fo Tag, als 

ihnen obgelegen, dadurch 


ndheit viel geſchadet, dasß 
angefangen, doch aber 


allſtets überwunden; ſo, 
heit von ihm ſagen kann: 
endo ſelbſt conſumitet. 
ute Hoffnung gehabt, es 
idener Krankheit und dem 
Auxa haemorrhoidali dee 
em hohen Alter aelarge 


= Borhidee Be 








ſo * doch, leider? der Ausgang gewieſen baß 
ſein aͤbermäßiger Fleiß und. befländiges Arbeiten: 
die Kräfte feines Leibes bergeftalt*erfchöpfer, daß 
auch folche auf einmal zu allem Anfangs ber Kranke. 
heit nachgelaffen, und. auf feine Weife, auch mid- 
den fräftigen: Miteln nur efnigermaßen wieder 


hergebracht werden mögen. Dieſe Krankheit wen“ 


betreffend, fo zeigte fich, altfchon zu Anfange des 
Martii bey ifm ein Reumatilmus ifchihaicus 5. 
‚man war zwar gleich Anfangs bemuͤhet, dem malo 
‚auf gehörige Art zu begegnen, allem die Heftigkeit, 
und beſonders ber ftarfe febrilifche Anfall, weicher 
auch nach der Hand zu verſchiedenen Zeiten gan 

außerordentlich wieder fam, zeigte zur Gnuͤge, ba 


hiebey viele Gefahr verborgen, und war Medicus 


ordinarius nur beforgt, alle innerliche Entzimdung 
abzuwenden; es giackt⸗ ihm auch ſolches, und 
die Natur brachte auf jebesmaligen febritifchen hef⸗ 
tigen ‘Anfall fluxum haemorrhoidalem, doch mit 
fchlechter Erleichterung, hervor; ber Apperit wich 
auch, die Mächte waren unruhig und nicht erquik⸗ 
fend, und endlich, aller Borforge ungeachtet, 9% 
ben ſich mehrere Signa InfraQus Hepatis far grauis 
hervor; Cachexia ſchlich fich nach und nad) ein, 
und die Geſchwulſt der Züffe nahm mit der ſchwer⸗ 
ften Kefpiration immer zu. Ob nun wohl ſein 
alter funfjigjähriger Freund, D. Jantke, ſich alle 
mienſchmoͤgliche Mühe gegeben durch behoͤrige 
kraͤftige Mittel dieſem Anwuchſe der Krankheit zu 
begegnen, fo wollte doch alles nichts erfprießen. . 
E⸗ ſchien zwar manchmal, die Kranfgek wollte ſich 
ver⸗ 


X 


a 
| 


ww -- -—- = — — — 


des Hrn. George zrirdrich Deinlein. 359 
vermindern, da endlich wieder Nächte fay - 
wien, auch. etwas Appetit fi wieber einfand; 
allein alles war von: feiner Dauer, und feine ‘Des 
Präftigung wollte dem feligen Herrn Doctor zu. 
fasten kommen, Ob nun wohl gedachter D. Tanke 
noch Möglichkeit mit allem Fleiß alle Sorge; gm 
wendete, fo wurben doch gegen die Letzte feine 
beyden Herren Collegen, Herd. Weis und Hr, 
D. Rirſten zu Huͤſſe und Rath gezogen; allein 
vis morbi war zu groß, derſelben eine Linderung 
zu verſchaffen, Daher denn auch jähling eine heftige 
Erfiickung ihn feines wohl viel längerer Jehre war · 
digen Lebens beraubte. 


Dieß it die Erzaͤhlung des Herrn Medici, 
der wir noch etwas weniges zuzufegen haben. ' 


. Der felige Herr Doctor merkte gar wahl, daß 
«= von. dieſem Krankenbette nicht mehr aufftehen 
wirde; es gieng auch fein Gebet und Wünfchen 
wur vornehmlich dahin, daß ihn Gott, wenn es 
fein Heiliger Wille wäre, nicht möchte lange liegen 
uud leiden laſſen. Inwiſchen blieb fein vortrefflie 
der Geiſt bey dem fchnell abnehmenden und ſich 
verzehrenden Körper munter bis an fein feliges. 
Eure. Es erquicte ihn der Beſuch feiner hoch- 
wertheften Anverwandten und Herren Collegen , bes 
fenders feines innigft geliebten und verehrten Hrn, 
Gegenfhrähers, Herrn D. Bernholds. Des Hm. 
es, Herrn D. Dierelmaiers, üfterer 
ud fehr erbaulicher Zufpruch ftärkte und gründete 
Ge Hoſfaung und Zuverſi cht in ihm, daß Bu nichts 


cheiden 

















—A 


360 Seſwichte er: 


ſchejden konne von der Siebe Gottes in Shit Jeſu. 
Schmerzen und die Erblidung ber Pfänder feinde' 
Siebe, die er durch den Tod in die Außerfie Bes 
trübnig ftürgen mußte , fonnten ihm wohl gerechts 
, Xhränen-auspreflen, aber feine Ungeduld und Hin⸗ 
deiniß in dem Laufe nad) dem Ziel und Kleinode 
Machen, Den Tag vor feinem-Ende ließ er feine 
gläubige Sehnfucht durch den nochmaligen Genuß 
‚bes heiligen Abendmahis: färtigen, md ſich das 
Durch auf Die Meife der Emigfeit vollfommen zu⸗ 
bereiten. Und ſo brach der letzte Tag ſeines Lebens, 
der eilfte May, 1757 an. Gott erwies ihm die OGnd⸗ 
de, daß er noch an demſelben fein- Baus beſtellen 
fonnter und fchier-mollte mit der Nacht eine Hoffe 


nung zu einer fanften Ruhe einbrechen, weswegen 


er auch die Seinigen, die ihn anfänglid) nicht ver⸗ 
‚faffen wollten, ganz ernftlich zu Bette gehen hieß. 
Aber augenbliclich rang er mit dem Tode, und e 
” gab, unter ben Händen feines Älteften Herrn Sche 
nes, des Herrn Doctors, der allein bey ihm blieb, 
md ehe faft noch bie übrigen ivercheften Kindes 
und Herren Echwiegerföhne konnten herbey gerufen. 
werden, zwar an obbemeldeter Erftidung, body 
ganz fanft, feinen Geift auf. 


Diefen umftänblich genug abgefaßten Nachrich⸗ 
ten von ben $ebensumftänden und Berbienften des 
feligen Herrn D. Deinlein, fügen wir nun auch, 
worauf es in unfern Gefchichten der Gelehrten nicht 
weniger anfommt, das Verzeichniß feiner an das 
Sicht sefeiten Sorten Bing 


Difp, 


jedrich Deinlein. 361 
eſt. an & duatenus cines 
fer cogi poflint, 1719. 


B ya in feruitüte L. 
D. de vſufr. exjure ciuili 


dam æreditore peculiari - 
ex Statut. Hamburg P. 1, 

‚„ Hamburg. 

D..Lüchero in extermi- 
ſtra laborante. 1730. 4. 
odiendorum ignium cu- 
von der Feuerſchau 1731. 
de Schæuenbach er 


gallinariis, ſiue Huͤner⸗ 
. Ortbafen' de Schallen- 


athecae tacitae in bonis 
734 Reſp. Abr. Moebr- 


ab vfufruduaria cautio- 
»1735. Refp. Frid. Era... 


ı ad legeta piae caufae .. 
üefe Weisbach, Hamb. - 
ndi judicialis delatione 
iatim libertatem teftan- 
> Job. Far. Hocflero. 


% ° Difem, 


62° Geſchichte 
-Differt, He jare primariarum imperatricz: Au- 
guftae competente. 1743 Reſp. Job. Jacı Haller : 
sb Hallerflein. . | 
Diſſert. ſtatutario illuſtr. Rei Anguffanse ; in. 
genere, & fpeciatim deep, od ibi juſtum ei 
' circa obfı ignationes 1743. Reſp. Job. Godfr- Morelt, 
Auguſt. 
Hiſſert. de triplici remedio calutari calumniofis 
. ac.temerariis litibus praecavendis peculiariter prae- 
feripto in recentioribus ordinationihus proceſſua- 
libus Palatino-Solisbacenfibus 1746. Refp Per. AM. 
Aug.Wirtb, Solisb. Palat. | 
Differt, de teftamento irati valido 1747. Refp, 
“Frid. Guil. Dannreutber, Nor. 
“ Differe. de primo apud haftam licitatore porn 
acceptarum fecundum ftatim liberato 1748-Reipı | 
Bened, Schmidt, Forchheim. 
Differt. de vera indole Velleiani ad uxoreng 
. Mercatricem pro matito mercatore intetceden- 
‚tem adplicata 1751. Refp, fer. Colmar, No.  - 


- Differt, de remedio reuifionis & transmiflioni 
Adorum in, cdufis appellabilibus non exeulfo 
1752. Refp. Theod Henr. Conr. Bernboldo, Altorf. 


Bon 1720 fieng er an, auserlefene Zuhörer in 
Ausarbeitung einiger tichtigen Materien zum Die | 
putiren zu üben, und folche Arbeiten, nah und nach 
unter dem Titel, Obferuationum Juris mifcellanea= 
rum, —*5 Hiervon ſind ſotzendez Kapi⸗ 
tel zum eſchin aeemnen: ä = 

ap- 


des Sen. GeorasAni@dsteh Deinlein.z6z. 
!in <heredieneis pettio · 
38. 5. ult & L. 19. 8.3. 
a: Fufl. Georg. Koenig, 


ci afücreflione infeyda . - 
>» Jar: Cpb. Tempbore,. 

up 
erigendi eyPographien - 
beurl de Defersdorf. ” 
busdam .in Jucceflione*  , 
‚capita, fec. regulam: ’ 
fund. 1743. Reſp. Opbe i. 


a ponfalitio | fs; abs-, 

ı & außoritate valido“ 
Wilh, ‚Piid.Link, Altorf. 
\cademichmim, die der 
ı Namen verfaffet hat, 


Refponforam & Conũ- 
uchlich, wo Nicht alles, 
ein gemacht werden. 
deutſchen Gebich- 
nd gar viele einzeln 
ge eingebrude worden, 
itſchen Sefellfchaft zu. _ 
Zeugniffen treuer Sisbe, · 
in beutfche Verſe 96) 
serfohn, Hr. Peofeher. 
‚gebenbets. '. — 
2 . ücbri 


964. “ . “ Geſthichte u u | Fu 


‚ Mebrigens hat er nicht nur an ben bekannten 
Adis Franconigis, fondern auch in Gefeltichafe 
des Herrn Doctor Seuerleins und Herr Profef 
for Ahlers, feiner damaligen Herren Collegen 
- in Adorf, an den nüslichen und auserlefes 
nen Arbeiten der Gelehrten im Reiche mit 
. gearbeitet, und bie und Da ganze 'obferustiones 
 Iiterarias eingerücet, bahin insbefondere in dem. 
Adis Franconieis die verfchiebenen des’ Hugo Dow 
nellus $eben und Schriften betreffende Anmer. 
ungen gehören. . In den Arbeiten der Gelehr⸗ 
ten im Reiche find die Auffäge unfers Herrn 
Doctors mit B. bezeichnet... En 


ERSTER ELTETTTTI TITTEN 


Gecſchichte 


des Herrn | 


Carl Gerth von Ketelhodt, 


aus dem meklenburgiſchen und burgie 
> ſchen Adel, roman; * 


beyder Rechten Doctors, der deutſchen und 
lateiniſchen Geſellſchaft zu Jena Ehrenmit. 
gliedes zu Rudolſtadt. et 


a olche Gelehrten, welche zu gewiſſen merk. 
” muͤrdigen Feyerlichkeiten in ber gelehrten 
Melt entweder Gelegenheit geben, ober, weiches: 

noch 





n Ketelbodt. 365 
iptperſon dabey find, 
ht dazu, daß ihre 
gelehrren Europa 
wir. werben dieſe aud) » 
fie_ uns zu Händen 
e Here von Retels 
vöhnlichen Feyerlich⸗ 
fes Jahres zu Jena 
10uir worden, Eine 
ten und berüfmten 
iten, in den neuern 
en Jahren, gar nice 
ein Adlicher, und 
Deutfchlandes mit 
Würde öffenelich bes 
1e,: welche um deſto 
met, da. der Herr 
Nomate über neungeher 
sopf ſchon zuwor feit 
wußte Schriften ber 
m Richtern gelehrter 
und ihre öffentliche 
den.- Sind nun ehẽ. 
heilen der Geſchichte 
ger Adlichen, welche 
als der Seren von 
n Bremer, Lebens⸗ 
fo wird auch gewiß 
telhodt * ea 


Bann. Mm 


dere hinzufegen.: 


366 WBeſchichte ⸗⸗7 


— * 


as 


In den Nachrichten, ‘welche wir von feinem 
bisherigen Leben und Schriften mitzutheilen Habeit 

‘wollen wir zuförderft bes Ken: Hofraths Scltfet6 
Einladungsſchrift zu -defien Inauguraldiſputation 
folgen, hetnach aber much noch eines and das ame 


u! 


‚ Nachdem der Herr Hofrath, zufolge.ber Auß 


ſchriſt ſeiner Akhandhmg-, von eisigen Rechten 


der Doctoren gehandelt, weiche dem. alten 
Adel zur Ehre und sum Vortheil geueichen, 
ſo bringst er $. y. folgendes yon dem uralten Ra⸗ 
telhodtiſchen Geſchlechte bey. Er erintert, Daß 
"job. Hein. River *), Valentin Rönig**) und 
Heinrich von Falkenſtein **) won befien Lie, 


: (Prunge gehandelt haben, und ſtellet außer Zwei⸗ 


fel, daß bereits im eilften Jahrhunderte das Ge 
ſchiecht derer. von: Retelhodt unter den adelichen 
Familien im Herzogthum Meklenburg bekanntge. 
weſen fey . ‘Denn unter andern thun bie Be 
ſchichtſchreiber in gemeldeten Jahrhunderte eines 


pfern Kriegers uud Reicheminifterialen +) Vre⸗ 


65 -beisbiſtore 5 Th. 529 ©. 


debers von Rerelhodt, jüngften Sohnes, Ge⸗ 
orge, Meldung, welcher von bein meklenburgiſchen 
Herzog Ordulph, weichen’ er In dem Kriege wi⸗ 
der die Giaven Gerlihe Dienfte gelte hang 


V Befchreibung bed Serpoatbums Dreflendurg S.6ar., 






) Shüring. Chronik, 2 8. .1376 3. fı 
9 Vergl. N. G. E. III Th. gr r 
: 4) Steemui milids, regni & imperii minifterialls, _: 


yon Ketelhodt. 367 
ferfeit, mic einem Gute 
ändern, und zwar im, 


velehnet worden, welches 


figer den “Namen. Re , 


‚en hat. ‚Unter den Nach» 
jeorge von Ketelhodt 
e re vierzehnten Jahr⸗ 


n Retelhodt, Biſchoff 


us zu Cüftratı **), el 
emfelbigen Jahrhunderte 


sart Matthias Ketel⸗ 


deffen. Sohn, Gerhard 
ausnehmende Verdienſte 
ı erworben. ***), Und 
: unfer Here Doctor von 
en. ion müttetlicher 
ı alten abelichen thuͤrin⸗ 
on Beulwitʒ ab.. Aus 
te könnte eine longe Rel 
den verdienter Männer 
an erwähnet aber hier 
Beulwitʒ, welcher ge 


', sod. trad. Corb. ıp. 972. 


ies und neuee —* 


je III 
Sarume 


— 


368. = Geſchichte 


if. bahrenthiſchen Hofe Hofrath geweſen, und 
Wolf von Beulwiz, seeldher das Kommerge- 
richtsaflefforat bekleidet hat, und welche beyde der 
Rechten Doctores geweſen find. - 


Um in der Ordnung, welche der Herr hoſtech 
Hellfeld erwaͤhlet hat, zu bleiben, fo folgen num 


die Schriften, welcher unſer damalige Hirt Can⸗ 
didat der Rechten, bis auf die Zeit feiner Promis 
tion ſchon herausgegeben hatte, nämlich: | 


ı. Oratio de origine, Excellentia & praero- 
gatiuis dereniflimae domus Schwärzburgicae, &c. 
Jenae 1754. 

2. Panegyricus, principi ‚ Lupovıco, Duci 
Megapolitano cum principe, CHARLOTTASO- 
PHIA Duce Saxo-Coburgenfi, nuptias <elebrandi 
dicatus. Jenae: 1755. 

3. Carmen votiuum principi, ERNESTO Au- 
GuUsTo CoNSTANTINO, Duci $axo - Vinari- 
enfi. & Ifenacenfi, &c. regimen auitum sufpicapl 


. :cofifecratum. Jenae 1756. 


’ 


4. Meklenburgs Gluͤck aus ſeiner Throne 
folge, bey erfolgten gorreichen Regierungs⸗ 
antritt des Durchlauchtigften < ge Fried⸗ 
richs. Jena 1756. 


5. Commentatio de bello veringue jufto. 
Jenae 1757. 

6. Die rn des Verlufiee ame andes 
aus dem Tode feiner wuͤrdigen Sürftin, 
dem feperlichen Gedaͤchtnißtage der Durchs 


‚ laudys 


dei Hrn. Carl Gerthoon Ketelhodt. 369. 
* den Sit, „erspart Chef Stine 


| inne Serzogin zu Sadfin, um. m eb 
| An Eauruede erwogen: "jene 1757. 


& wird ferner angejeiger, daß die Urtheile 


"ke Orten von Biefen Schriften verbienten mache 
gif jı werben, als 


"dumburgifähe Derichte von gel. Sachen, \ 
WC. 1754. 22. — 1755. 27. 43 St. 


16.12.41 u.aa St. 1747.. 
geleheren Sachen; 


‚gen zu den erlans 
gte Woche 1755. 
oche 1753. 

1755. 13 


erusus 1755. 
St. 1755. 50 St. 


chten 268. 1755. 
chten, 38St. 1757. 


afis, VoL.IV.V.’ 
grapbie, 69.6. 
merfung. 


ng 

id die Studien des 
velanget, fo berichtet 
ignen orten, weiche 


a5 RI 








* 


- 


m Fe erktiin 5 


Ich bin, ſchreibt er, ben vriden Orbr. X 
gı Kupotkade gebohren, und an.eben demſelben 
Tage. durch die heilige Taufe: in die cheiftliche * 
meine aufgenommen worden. Vater 
ehre ich den Hocwohlgebohrnen Herrn, Chriftian 
Urich von KRetelhodt, Erbherrn auf Sambs, ' 
Earbov und Lichtſtedt, Vicecanzlern und Präße 
denten des Oberconſi fetii u Rudolſtadt, und zur 
Mutter, Maria Catharina, aus dem alten und 
berühmten Geſchlechte derer: von Beulwitz, weiche 
ich nimmer aufböre zu lieben, und bis iu Aſche 
verehren werde. 


Nah Verlauf der erſten Jahre meiner Rinde 
heit, haben meine, wertheften Aeltern Sorge ger 
tragen, Daß mein Verſtand und meine Sitten von. 


"den gelefrreften und. forgfältigften Lehrern gebil 


det, und meine Leidenſchaften und Neigungen zuf 
Tugend‘ Weisheit und guten Wiffenfchaften Allg 
geleitet würden , welchen ich bier üffentlid) den ers 
kaͤnntlichſten Dank zu beeugen mid) verpflicht net 
erachte. Trippel, welcher bereits der Natur 

Schuld bezahlet hat, Kieſewetter, igo Superin. 


tendent zu Trarbach, Walther, nunmehro viers 


ter 'Collega des Gnmnafii ii zu Rudolſtadt, find 
Männer gemefen , denen ich viel zu verdanken ha- 
be, und Deren Andenken mein, wohl um mid). 


- verbienter Männer eindächtiges, Gemäth nimmer 


vergeffen wird. 
„Da ich die Jugendjahre erreiche hatte; bin 
in auf Seheiß meines- ee Vancde ‚ in das —— 
ti 


ve Hrn Carteerth ben Ktelhodl. a, ' 


ns; ich ir die 
Männer, bes feße 
vicy;, anb.dis hir 


r zu Muge machen 


oͤffeniliche Reden 
m fenerlichen acta 


8. Burcblauchtig · 


„von der Schule 


genommen, und. 


begeben, nachdern 
irdige Sie. Reuſch 
wich in bie An 
ängefchrieben hatte 
habe ich ;die Vor⸗ 
oren und gewuͤrdig⸗· 
hr verehren werde, 


en Maͤnner, Bu⸗ 


altſchinid, Ham⸗ 
Schmidt, J. & 
3, Succon, Polz, 
och Haben mich die 


Snftieuionen, Pan | 


Hiftocie ‚das 1 


?7 öffentliche, can - 


ie medicinam foren- 


Aſputiren über ver- 
übet. Die auf: dieſer 
Gefelfhaft hat mir 
‚Rechte eines ordent- 
[ Sees nt 
88 & 


’ BERN 7 ,. 


.. So weit aus ber Einledungskhrift: des Hen. 
Hofraths Hellfeld. Mun Haben wir, unſerm 


Verſprechen zufolge, noch diefes und. jenes hin» 
auufügn. 0 000. | 
Glileich nach feiner Geburt wuͤnſchte ihm, als 


bem damaligen alleinigen Stammhalter feinzs alten 
und beruͤhmten hochadelichen Hauſes, ber Herr 
Hofrath von, Falkenſtein in. der. thuüͤringiſchen 


Chronik ll. B. 1382. S. Daß er zum ſon⸗ 


derbaren Soulagement feiner vornehmen Ael⸗ 
gern möge wachfen und zunehmen an Weis⸗ 


heit, Alter ımd Gnade ‚bey Bott und den, 


Menſchen; fegte auch in der angeführten Ge⸗ 
ſchlechtstafel feinem Namen noch Folgendes bey: 


Viuat, crefcat, floreat. In dem Rudolſtaͤdtiſchen 


Gymnaſio hielt er den sten May 1752, be) Gele 
genheit des Geburtstages der Durchlauchtigſten 
Herzoginn, Bernhardine, Chriftiane Sophie, 
vermaͤhlten Fuͤrſtinn zu Schwarzburg. Rudolftadt, 
eine Rebe, werinnen er unterfuhte: Ob die 
Deränderung und der Verfall der Länder 
und Stasten von Menſchen könne vorauss 


geſehen und vorher verfündige werden; ben 


z8ften Auguft befagten Jahres difputirte er oͤffent 

lich mit vielem Beyfall. S. die regenſp. Nach⸗ 

sichten von gelebrten Suchen, 48. St. 1752. 
Den gten Jenner 1753 hatte er in der auf dem 


"hohen Geburtstag des regierenden Fuͤrſten, Jo⸗ 


Bann Friedrich, zu Rudolftabe Durch. abge- 
faßten Rebe .des Herodis Aſeolonitae Sebensbe- 


{hreibung zum Themate erwaͤhlet , und ben gten 


L 


des Hrn. Carl Gerth von Ketelhodt. 373 


Apeil felbigen Jahres, als er vorher ben 24ſten Jul. 
1752 füch zu Siena inferibiren faffen, hielt er, nach 
der vom fürftl. rudolſtaͤdtiſchen Eonfiftorio erlang⸗ 
ten Elaubniß zum Abſchiede, da in dem darum 
befhehenen Nachfuchungsfehreiben der Hr. Rector 
Roſa Folgendes: ‚Ex hnius ingenii non minus 
quam generis nobilitate et praeftantia magna quon- 
dam et eximin exfpelamms, promittimus et omi- 
nemur, und der Hr. Conrector Ulrich Diefes gen 
ſchrieben: Generofo pulcra et bona cundta difcen= 
di ardore inflammarıs fnecininsque elegantioris 
Ineraturae praclidiis felici omine ad ampliorem 
landis et virtutis circum tendit, feine Abfchiebs> 
re, in Beyſeyn böchfigebachten regierenden Fuͤr⸗ 
ens Durchl. fo auch den vorigen Handlungen je 
derzeit Dero hohe Gegenwart gegönnet, de vir- - 
sure ſola nobilitante, und begab fich darauf füs . 
gleich nach Jena, woſelbſt er, nachdem er bey. 
safe für fünf Jahr daſelbſten die berühmteften eorer 
ibm nötbigen . Willenfchaften ge bee 
| * bey öffentlichen Diſputationen die 

vertreten, ſechs von ihm 
und wii den mehreſten gelehrten Zeitungen mit vielem 
. Ruben. zecenfirte, Schriften dem Publico bekannt 
5* die franzöfifche, italiaͤniſche und englifche 
 Gpeachen, nebit den nöthigen !eibesübungen er⸗ 
leret, auch bey der lateiniſchen Geſellſchaft, nach 

übergebener Probefchrift, de principe iuuenrutis, 
und ben der deutſchen —25 — auf voraängige 
Insarbeitung tes Sotzes, won der Nothwen⸗ 
degken des Liiinifiens inifice eine⸗ Hegenten Eh | 





74 Befihlite, 

Stelle eines ordentlichen Mitgliedes erhalten, u 
befonders bei, der ——* Geſellſchaft noch fol⸗ 
«ende: ungedtuckte Schriften, nämlich eine Ab⸗ 
hundlung de ſumma legatorum dignitate, iniglei- 


‚hen eine Ode auf den Stiſtungstag der bortigen 
Akademie abgeleſen, im December 787 bey der ae 


riſtiſchen Facultät in numerum Candidæorum 


juris aufaenonmmen, und zu Den gewoͤhnlichen Exa- 
minibus zugelaflen worden, bey dem erfien Eme-: 
mine, oder fo genannten -Tentamine, den aıflen: 


| ißtgebachten Monats eine letionent curforiam über 


s 10. fandae quogue res &c, I: de rerum din. 
wifione &c. .L. 2. Reip.intereft &c. It de iure: 
dotium; imgleichen bey dem zweyten f6 genannten 
Examine rigorofo, den 25ſten Jenner 1758 üben: 
L.:10. C. de praediis et aljıs rebus minorum &c. 
und C. ad haee donationem &c. 15. X. de: dici« 
mis, gehalten: Und weil feine über biefe ermähnre- 
vorgefchriebene Terte zugleich; übergebene Ausane 
bektungen cum rationibus dubitandi et .decidendi” 
nicht nur der Facultaͤt Beyfall gefunden, nt 5 
er auch bey denen über die ſonſt ‚gersößntich € Zeit: | 
mit ihm gehaltenen beyben Examinibus ſich derges: 
ſtalt gezeige, daß man vollkommen mit ihn: zufrie 
den gervefen , fo ift der actus diſputatorius et prüs., 
‚mötionis auf den erſten Februar 1758 feitgefeßer, 
und er hat an ſelbigem Tage, in Beyſeyn der mes! 
gen des Jubilzel academici nach Sina gekemmenen· 
fürftt. Abgeſandten und vieler Beenden von aus 
Märtigeh Univerſitaͤten, bie von ihm ſelbſt ausges 









gybeltete Inacur aidſpotaca⸗ de prindipe is u 


J 


k pubrin Aus dicente, welche auf a3 Bogen ges 
Wendt, und Ihrs Koͤnigl. Majeftät in Daͤnnemark 
eben: ift, fine Praelide, und da ihm, zur 
Diftinetion , der oberfte Katheder in dem 
Velten. Auditorio vom Dermaligen Decano:der 
Serien Gacuktät , Hrn. -Sofcah Hellfeld, ange 
wa vorden, vor· und nachmittags mit aliges 
"nen Kufme veriheidigt. 
am der Hr. von Du 
eſſor Schröter, nach 
nicht gleich zugegen 


Ht. Decanus, und 


aidt; nachmittags ge⸗ 
endlich der Hr. Graf, 
ter, Fönigl. daͤniſcher 


: Herr Dottorand die, , 


orium gehalten, und 
ben wollte, ſtelite ſich 
nit allen Herren Pro⸗ 
iſſelben, empfieng ihn, 
id fing bie Proceſſion 
ndergeftalt an: 
akademiſche Famuli,: 
t diefen folgte ein Stu, 
n einer. großen vergul⸗ 
irpurſammt gemachten 
m führten bie beyden 
hen röthlichen Drnatt) : 
bernen Zeptern in den; 
Sensfum. —— 
auf, 


eigen. Carl Gerthvon Ketelhodt. 28 


J 


376. Gedichte 
auf, wobey gleich zu Anfang erwaͤhnter maßen 
der Here Prorector Stock, mit den infignibus 
academiae angethan, den Hrn. Doctorand führte ; 
ber Zug gieng über den Collegenhof, ohngeachtet 
man gleid) ‚Durch eine ordentliche Thür-aus Dem 
felben in die Kirche hätte-gehen können, auf Die 
Straße, und von da in die Kirche, - Zu eben Dee 
. Zeit hörte man alle Glocken, wegen des am folgen 
Re Tage zu fenrenden Jubelfeſtes, laͤuten. Beym 
ingange in die Kirche fieng ſich die wohlgefegte 
„Mufſik an. In der Kirche waren auf beyden Seife 
ten gegen Mittag und Mitternacht geboppelte Ras 
theber aufgerichtet. Auf dem erften und obern Def 
felben gegen Mittag ftellie ſich der Brabeura, Syp, 
Hofrath Heimburg, und gleich unten darunter Leg 
Herr. Doctorand, den legten Katheder aber gegen 
Mitternacht beftieg der Procancellarius, Hr. Se 
rath Hellfeld. Nach Endigung des erſten The 
ber Muſik hielte gedachter Brabeuta eine ſchoͤne Res 
de de iure principum, nachdem er darzu Gehe, 
genheit von der Inauguraldiſputation genommer̃ 
‚hatte, und führte darinn vornehmlich aus, in wie 
weit ſich ein Regent feinen eigenen Gefegen um. 
terwerfen Pänne, machte von da wieder einen ebers 
gang auf den Stof der Fnauguraldifputatiche, 
rühmte die Gefchiclichkeit bes Herrn Candidareie, 
und empfohl ihn dem Hrn. Procancellario ,, sie 
dent DBerlangen, ihm Licentiam füpremos ief 
vtroque iure honores capeſſendi zu ertheilen, Dar 
auf wurde.der Herr Candidat von ben Pedelles; 
welche ihm, in ihren: Mänteln und Zeptern ot 


[4 


Muſik mit Trompeten und Paufen, und busch ein 
frohes Vivar- Rufen : Es leben Ihro Hochwohlgeh. 
der Herr Doctor von Ketelhodt. Da Capo. 


‘ 
. . 
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eo 
+ e — ®, .. . . ‘ 
3, 7 * .’ che u‘ su . 
j ! 2 » a, v0 .- .. \ ven ,. ® & 9 ..- 


der We nung der Herrn Dostore van Ketelhobe 


wobey eben das zu merken iſt, aas beym Eingauge 
in die Kirche iſt beruͤhret warden, on. Res am. flast 
Des Doctor - Huts:in dar: Sihacſſel der gewoͤhuliche 
Hut des Herrn Doctors getnagen sonkde, indem-fe 


ſtatt des ihrigen den Doctor» Hut unter. den Ara 


trugen. Bey biefem Ausgange aus: ber. Kirche ⸗ 


thoͤnte die fuft von. Trompeten und Paufen- Schaft, . 


indon, ber ‚ben: der: Jenaiſchen Jubel -: Fener. iger 
machten Einricht ung nach, Nachmittags nach vier 
UVhr auf allen Thuͤrmen und Ohſeruatoriis ſich Trom⸗ 
geten und Pauken hören Jaflen ſollten. As die 
Proceſſion über den Markt gefchabe,- fo wurde eben 
yon dem Thurm der Stadtkirche. dos. Lied: VNun 
Iob meine Seel den herzen ıc. muficiset, web 
ches ben dieſen Umſtaͤnden ſehr ruͤhrend war, biefe 
Proceſſion gieng his in Das Zimmer. des Herrn. Des 
stors, wo dleichfalls Trompeten und Paufen Die 
ſelbe empßengan, und wo jeder Profeſſor feinen 
Oluͤckwunſch abſtattete. Abends wurde on iner 


Tafel von vierzig Couverts gefpeifer, an welcher ſich 
des Für Commiſſarii, des Herzogl. Weimari⸗ 


ſchen Bise « Confiflorial » Präfidenten von, Heud⸗ 


siche Excellenʒ mis befanden. Die Tafel währte 


son 7. bis 12. Uhr, die beyben -Landsinaunfchaiten 
aus Meklenburg ‚und Schwarzburg.bezeigten, nach 





‚übengebenen -Carminibus, ihre Beyfreude, dach 


jede an einem Tage. beſonders, durch eine Nacht⸗ 





FREE a 


des. Hrn. Earl. Serth von Ketelhodt. 370. 
Yr Auch iR Ge: ke wit " verfihledenen . 
dencſchen und: Ioteinifchen Gil eenitendide ” 


\ 


Recht zu pieſem Vorzuge geübt haben. Indefſen 


Er . u Dt Geſchichte. 7 
. Ith kann mich nicht enlſchlleßen, (ſo fange 
‚Herr Formey an) das Andenken eints ſonderlich; 
Manves intergehen Su taflen, deſſen Gemuͤthsgrumd 
fehr ſchaͤtzbar war, und weichen ein allzuſtatles &ag« 
iren, vornehmlich in der Metaphpſik, zu einer 
Thorheit gebrocht haste, welche piell:icht ben dene 
fo von dieſer Wiſſehſchaft ihr Hauptwerk. —* 
ftir etwas weniger oder mehr unterſchieden iſt Fo 
daß man vielleicht die Frage nach dem Buchſta 
rießioten. koͤnnte, welche ein witziger und. feibit iz der 
Metaphnfik weit gefommener Mann vor nicht gar 
Sanger Zeit uum Moff Des Pr weichen Die 
berliniſche Aladewie alle vief Jahrgſeiner Abhand⸗ 
fung über einen von der ſpeculatioiſch⸗ philoſophi- 
ſchen Claſſe aufgegebenen Stof zuerkennet; nem⸗ 
lich; Wer unter den Metaph kern der Aus 
riſhiße gewweſen ſep? moifduhg. ‘ - Verikfkige, 
von welchem mir anigo reden wollen, würde großes 






war feine Marrheit in allen andern Ausfichten 
Kurt Wehbgeis"nnd mic tier ſo ſtundhafre 
eifchen Pplisfophieigepaart, daß er gelhwoht Me 
——— fo ihn gebamt haben, wahe 


t hat. . EEE FE a 
"Her Panchaud mar aus viren (ehr ehrfüruie 
Veſchtechte eutſptoſſen 3 /aus einmt.Befchlechte, une 
uhes dearn Staͤdten, Leſaune, Menden und Gran 
ſen petſchiedene Mugſſtratsperſonen, md ſeit der 
Meßermatfkon verſchiehern Prediger ausmelieiert 
und ein altes und angeſehenes Geſchlecht ſeines Ira 
terlandes iſt. Dieß war die Schweiz, und it ex, 
—W etwann 








.> 





des Hrn. Benjamin Panchaud. A 
im Wahre wre. hating, ne 
. rigen : 
4 — 
rd geſtorbax. 
udiret, undfich 


e Sgience a90& 
Algebre rang& 
fans ealeul · u· 
rmey im: A - 
durchzug 
&:de la ee 
in vier Dead 


BR. Geſchichte 


‚ Wie Augen — Hatte ex nie, weder von Am 
auch von feinem: Werke reden. hören. .. Es gefthaße 
in den. ‚legtern Monaten des Jahres 175: Sein 
in.die-Auyen fallendes verwirretes Wefen und: Richt 
dung, ſagt er, wird mir jederzeit. im Eebächtniß ſchus. 
ben⸗Er Eamalg ein Bettler, und er ſahe in der 
Ahat ſo jertappt aus, als man es ſech nur vorſtel⸗ 
fan: kann. Seine Kleider waren eitel Stuͤcke und 
Flecke; feinkeinenzeug war mehr verfault als ſchuu⸗ 
6ig5 ‚hierzu fam ein. Halb: blödes und halb: berwyr⸗ 
renes Anſehen, weiches alles nicht zu feinem Bord 
theil einnehmen konnte, . ch fprad) mit derjenigen 
Freundlichkeit · mit ihn, welche ich - jederzeit. ger 
glaubt habe, denen. Ungluͤcklichen ſchuldig zu fen) 
weiche um Defto: mehr Achama verdienen, : je tiehte 
dr Elend. Hl, . Ich that ihm die gewoͤhnlichen Bear 
ganı mer er wäre? woe er her⸗ ſey?; a. ſ. w. Ert 
antwortete mir nur.mit einzelnen Silben, —** 
gleichwohl einige Verlegenheit oder Beſtuͤͤmag ven 
(ih blicken m leffen.: FJih · gaubte ecwas ani⸗ ihen 
wahrzunehmen, ſo meine: Neubegierde rege mad 
“ir und eine.’ gneigegeit für ihm dem mie mm 
wechte, Ich fragte. Ihn, ob —— 
xwaiſen date 2 Jeigte. mid:einige, weiche ſehe 






















daß fe oßngefähe vier e Yahee ok wären, web ‚nicht 
Das geringfte zu erkennen gaben, was Herr Dans 
caud ſeit dar- Zeit-geehen Hätte, ¶ Fch / ſxag⸗aufs 
nam. u. u; ——22 8 





Pr PO NR.) "7 OS 


ee wei, ober —— Es * * 
* nicht geſuͤnder. 0 e, | 
ar ſich vom Hecken Gute machet,: kommen. dahin⸗ 
aus, daß wenn eine Entpfindung bes * 
‚bon welcher ‚Urt ſie ſey, dauerhaft gemacht würde, 
Aehane Empfindung cinene vermunftigen GeſHevfe 
Aweichend fer, ſich eine vollkommene Wiuckicigke 
Ajuwege · zu bringen. Uehrigens iſt er, wie a— 
„glaube, von guten Sitken; ich mu ihnen aber 
nicht verbergen, daß er fick allhier, durch die Artz, 
auf welche er Das Haus des Horrn: Baton von 
Soelen, alımo ex Hofmeiſter wah eriale hes 
aelnen gar vᷣblen Mameun gemacht habe. Er iſt mug 
nem male ser fehrmunben, vnd manıhat nicht er⸗ 
afehren, wo er gobliehen wäre, : a8 durch «inlaa 
AVriefe, fo er aus; Paris gefcheleben; und bafekhfh, 
aldenn. man dem "gemeinen Gerichts‘ glauben fohl, 
aber er ſih ‚Bunter ſein unverfichtiges. Prebigen ums 
-  geusäßmbicher-sehrfäge, ich weis nicht worüber, auf 
neinem Affenslichen Caffeehauſe in bie Nethwendig⸗ 
„echt geſetet, ſich, une feine — zu erhalten, * 
Ficht zu begeben. Meinem Bedünfen nach, 
ſein Gemuͤch merklich verwirrtz3 und da er PR 
—— übrigen ala ci ehrlicher Mann vorgefeger 
— See id tin für einen des Micleſdens do· 
Schwachheiten a: 
























Yalp.. 





p ürt 


Panchaud. 385 
He De fegers. win 
Bay ander. 


Herrn Sormep In : 
4 -diefen —8 
—— 
ageleden Dart 9a 
a und für 
&r,empfieng PN f 
rihn, ı von einse ers ö 
\ wollte, dhn aber 
f den Harn Pam 
diene, daß man ſich 
ten Helfen ihm vole , 


Kieldern, werim er. . 


ya er täglich in ſei⸗ 
meifte diefee gar 

meine if 
Ih: der griechiſchen 
Retaphufifalen feinen 
voflfommen’ mächtig ' 
‚über feine metaphns 
mierhalten, uidi zu⸗ 
juͤſammengebunbene 
e, oder vermeyntliche 
Gehirne gekommen, 
er aus ben leinetwe · 
be, daß das ſeine hä 
tinde Weiſe fein Be 
ſtellte thin vor, wie 
nen wären, 


' - ® » - . 
, . ven.g yi 8 1:7 } % 35 
386 TE ur 


ic} alles Wort wechſels idelcher ihn Arie würbe er 
hißet Haben, unb ermaͤhnte ihm, ſein Gkiechtſch, de 
von er ſein ehrliches Brod gewinnen koͤnnte, gel⸗ 
tenb zu machen. Es heſchahe nicht anders, ais mit 
biefer Muͤhe, daß er feine! Metaphyfib deſchraͤnketoÿ 
boch theils aus Ehrfurcht vor dem’ Hm Pfofch 
for, theils durch veſſen Standhafelgkeit, ſich nie nid 
Ihit. einzulaſſen; La er dahin, daß er Ye 
nahe ainyüc"nldns mehr davon vorfagte, ar 


. Da feine Sefdictichkelt inder griechjfcen Sin 
de befaunt gerporögp war, befam ex werfhleheng 
Sehrlinge, und Dasjenige,. fo er mi. feinen —* 
en Stunden verdiente, feste, ih ihn In ‚einen fo. guten 
Zuſtand, als er eg.wünfchen Kan "Enfäilg 
feiner ganzen Lebensart, hatte. er ſehr wenig von; 
wörhen,. er. nahm fine -Wohuung ben gemeinen 
feusen, weiche für ihn forgten ‚und Un | mit * 
gen Koſten unterhieſten. Seln Hang um | 
ik en, warb endlich. berefchenn je €. — 
Zeit mit Lehren derſelben EN ober. mit sehn 
gefähriebener Bücher zu. Dy Nenn Er 
Heben Metanhufil, die Freundſch 
sufgefagt ‚haben. pas mpr n 
kerzebete ſich ſehr gerne Darübe Fi ‚alle 
weiche. die Hoͤflichkeit hatten, fi ‚mi, in 
unterhalten, und ließ zumellen einige Eleine 
den bavon, jedes mal von. einigen-Beilen ur 
ar · atomos nannto, ausfliegen, Hiet Ki ind 
derſeiben, welche: —B ne 
Baitungen ;beg epner6.1755 jap , foren, 


ri 3” "Nies 


































anchaud. 387 
3 Daſeyn, und 


nicht da. Folge 


har weiter nichis. 
bat das Daſeyn 
Ding, Bu 
Folglich iſt 4 
ß- da, Folglich 
A noch B,, Solg: 
, en‘ fie auch 
ch iſt en Ding 
es Verwirtung. 


Ehas Nichts das 


dieſes ein Nichte, . 


8, was ba ER 
be Dinge ws 


— noch Pen 
tigere oder’ meh ⸗ 
Daſeyn hat keine 
iſt bom Subject 
allein ſagen das 
% noch nichts. 

Dingen mit gie 
als das Daſeyn 














we Geſchichte 
Te Ei Bandırnat iſt eine ‚Unerbnung Tee: 

pen Geſetzen der. Matur. Dis Sinne und die Sie 
nunft. find Diefen Gaſetzen unterworfen, Feighich 
weiß man nlemais, ob das Wunderwerk in dem; 
Kopfe besjenigen iſt, der es maennet gefchen zu. 
ben, oter in den Werkeugen der Sinne, eder in; 
bein Vorwurfe vom außen. ' | 
“8. Ein Menſch, der In ſeinem Bette traͤu⸗ 
wet, er fen auf dem Felde, wied ſeines Traumes ge⸗ 
wahr, wenn er ſich in feinem Bette ſiehet. Eben 
fo der, weicher ein Wunder glaubet; wird gewahr, ' 
Def er getraͤumet habe, ehe er Das Wunder gefehen. 
Herr Panchaud war auf gutem Wege, ump 

es würde ohnfehlbar noch lange atocnos garegnet fpüe 
ben, wenn ſich nicht jemand hätte In den Stan 
kommen taffer ‚: folgenden ſcher zhaften Einfall in 
eine Zeitung zu fegen. 

Zueignung des in der Zeitung Num. 2X, 
vorgelegten Erweiſes auf: einen befondereis 
Sal, um folchen deſto deutlicher su marben. 
. Der Wann iſt nicht Die grau, und die Frau 

Mc. Folglich iſt der Mann viche da, 

sp if nicht der Mann, und: der, Mannm iſt De, 
Foglich it Die Frau nicht da. Folglich iſt wege 
Mann, noch Frau. Folglich di der obenfichen- 
de Erwveiß, weder ‚von ‚einem Manne, mod an 
einer Sram, sahen Folglich iſt er gegeben von 
ier B B. () | 

v were 9— 8 —** B. ben 


ten hinter fich gehabt, und —— — 
„ge 1 geben fehlen. 








des Hrn. Benjamin Banchaud. 389. 
: Man weiß nicht, ob dle Kimzwell unferem Mer 
urhoſicus, weicher von Natur ernfthafe war, miß 

ne atomos. 
anchaud zut = 
brachte ihm 
g feines Zum 
1:8’ Argens 
in feine Frau 
wegen, - u 
uömlichkeren, 
Mührung, wos 
ru Marquifeh 
Stuck, aus 
n 4 5 1759, 
Er fehrkedt 
GeRändig diel 
Metaphyſik: 
ſophle wenden, 
une voh 
Sachen ver. 
bfehrift.. Da 
e, bereits meine 
woſk geäriders 
fagen, daß kb 
hen der Welt 


6» Diet , 
es Bild, feirles 
Zriechiſche und 


Fe 
welche 


. weiche ihrer Triumphe, oder ihrer Aufäle, weit 
mehr machte..; Es verſtrichen beynabe drey Jahre, 
in welchen Herr Panchaud hey dein Hrn. Marquis 
dðArgens ohngefaͤhr wie ein Hausthier war, und, 


um dieſem Ausdrucke allen ſchimpflichen Sinn zu 


beuehmen, wie man ſich den:la Fontaine bey "Der 
Madame de la Sabliere vorſtellen kann; gleich⸗ 
wohl mit dem Unterſchiede, DaB dieſes ſeine Fabeln 
heſſer waren, als die otomi des andern. Es würde 
iur von ihm abgehangen haben, die beſte Zeit fed- 
nes Lebens. in einer fo angenehmen Freyſtadt zuzu⸗ 
- bringen, Dosh:die Siebe zur Freyheit, und ohne 
Zweifel die, Luſt, ber Metaphyſik ˖ nad) feinem Ges 
fallen nachzuhängen, und ſich zuweilen mit denen, 
weiche fi, dieſer Wiſſenſchaſt ergeben, zu ungen» 
halten, machten, daß er zu ſeinem vorigen Zuſtande 
zuruͤckzukehren wuͤnſchte. Er verließ alſo Potsdam, 
und fing feine alte Lebensart wieder an, gab fg 
viel Stunden, als er zu feinem Linterhalte nötbig 
hatte, und. theilte”jeine. übrige Zeit als ein wahrer 
Ppilofoph ein. Es ift mir vorgefommen ‚(führe 
Herr Sormey fort; und wir werden ihn nun big 
am Schluß in feiner eignen, Perfon reden laſſen), 
als ob er die legte Zeit feines Lebens vornehmlich 
dem Öriechifchen gewidmet gehabt. Er kam bey 
nahe alle Mionathe zu mir,. brachte mie ein Öriechte 
fhes Bud) wieder, und liche .ein anderes. Die 
koͤuigliche Bibliothek liehe hm auch welche. Ich 
ſahe ihn allemal gerne; die Gleichheit feines Ge 
muͤths, und feine verſtaͤndige Aufführung harten 
mir eine wahre Achtung fuͤr ihn eingeflöße. In 





des Hrn Benjamin Panchaud. a9 


den kunen Umerredungen, „fo; wir mit einand 
erg, als verftändig;.i 
14 quf feine Schwache x 
chen gefiand ex mur,..e 
Schritsfteller er auch PN 
aohne auf. die Sad 


a Bart 





bi 
muis· welcher er imai 
raue Eintichtung feiner 
ven ſtarkſten Stügen dek, " 
die einige, feit ich ihn 
bewahret/ und ſchlenen 
verſprechen. Allein eine 
chnitt / ſeinen sebensfaden. 
die Kinderpocken. 
ichtigten, fuͤgten Po 
ihm hätte. und ſtellten 
j nahe vor. Indeſſen 
Monaths —* De 
habe ich nicht" erfahren. 
war, ftelle ich mir vor, , 
be gehalten haben; '& 
Benige, fo et befaß; fee 
‚und folches einem ehr 
hem er wohnte, vermacht. 
aus biefer getreuen Er⸗ 
des Herrn Benjamin 
r einer durch allzuftorfes 
serurfachten Schwächung . 
n übrigen ein ganz ver⸗ 
j ftän« 


P —W v Un, M FT era. ne. 
. . 0 |] ' LEE 2 Zu 
a: Be 


fländiger Mann und von fehr guter Fuffähr:ng 
geweſen. Ich habe niemals vollkommen entdecken 
koͤnnen, mie er. die drey bis vier Jahre ſeines 
Lebens, von ber Zeit an, da feine Zeugnijle dative 
waren, bis da er mir folche vorzeigte, zugebracht 
habe. Ohne Zweifel Mb er während dieſer Jeit 
feines Verſtandes beynahe vollkommen beraubet 
geweſen. Man glaubet, er ſen eine Zeit lang zu 
| Dice: , ober an einem dergleichen Sete,. einge 
ſperrt geweſen, wegen feiner. Unvorfichtigfcit, nad 
welcher er auf Dem Caffeehauſe zu Paris einen lehræ 
neuer, Wahrheiten haste abgeben wollen. Es hac 
aber wohl nicht lange dauern koͤnnen, oder man bag 
merken muͤſſen, daß es in feinem Gehlme nicht 
Acheig ſtehe Uebrigeng habe ich ſeiy feiner Map 
kunft zu Berlin ‚nichts vernommen, ſo ihn haͤtee 
zur Laſt geleget werben koͤnnen. Waren feine Dig 
courſe nicht jederzeit vernuͤnftig, fo waren fie Loch 
auch nie unanſtaͤndig; und feine Sitten hatten eine 
voſltommene Einfole an fih, Niemals hat mir 
jemand bem Begriffe gemäßer zu fepn geſchienew, 
sen ich mir von ben .alten Philoſaphen mache, 
deren eine gute Anzahl nicht Flüger gemefen ill. . 
Ich weis nicht, was für ein Meſen und was 

für Geſichts zuͤge er, während feiner erfien Studien 
und vor feiner Verwirrung gehabt haben möge, 
Fu, der Schweiz müffen viele Perfonen feyn, welche 
fich deffen erinnern. So wie ich ihn aber geſehen 
babe, war er ein wahres Original abzumalen, 
Sehne Öefichtszüge waren ordentlich, die Farbe 
weiß und etwas bieih, das Auge heiter, one 
Ä einige 


Sanchaud, :393 
fein Leibesgeſtell 
beftafe im Ganzen 
nuͤth erregen. Er 
mit etwas han⸗ 
hen: oder zu hören, 
ven, und ohnehin 
tte ſich und grüße 
1er beftändig,; auf, 
se Hande halb nm 
art dem Ende der 
es ans Weggehen 
den, und id) Habe 
1) Einem Alfoven, 
Band zugehen ges 
den konnte, wenit 
3 fehlte ihm nicht - 
heit” Ich habe - 
id an fich haltend 
ſeiner natuͤrlichen 
Zuſtande, worinn 


oiegeitheit binberte 
ne Weife, womit 
ache gehabt Habe, 
zuergeigen. JE 
ihm darauf Seifert 
ten liegende Ma 
& und in ein Feuer 
Hiniger $eibenfchaft 
ieite hat mir daf⸗ 

Es. richtig 





394 2... Meſchichte 
. ‚richtig er. a5, Seine —— ‚ber ie 
ſell ſchaft nie. geweſen ſton, : oben wieinmefe 
fie würde andere für, Ausfgpeihugen „ XXCXXC 
man. in einem, olchgn, Aaıtande gerapru: konn; -Iup 

pahrat Haben; „ud gr: war ſowohl ber Zugent," ai 
Auch fülhen, melche bereits in.Den ‚Iihönen Wirken 
ſchaſten — hatten, wirklich —— 
x, mit ſehr guͤtem. Srfolgg utrgihmse -. Wann 
Pine. Bernunft ein wenig mehr oͤrke wiede ge⸗ 
waonnen — a Map ibe on einen ua 


heben 
gIch hi —— —* enahter Fate 
nen Mierapbufifir 0 —2 der Qerinoſchabung, 
welche ich gegen Diefe Mietanbyſit ia feinen: Sika 
hahe blicken laſſen. Ex hanr zinmal, und — 
wir alles, mag er daruͤber goſlchrichen harte, mit 
bar Bitte, ſolches zu bepabun,, und bey Iehfgem 
Funden zu agterſuchen, - Sch hahm ſolches. willig 
an, in dur Meynung, dafß ich: Me Deufelkigen 
R „weichen. Ben Pönesan uph-den Barker 
Ä —* ixotte leiſteten ‚ale fir. ihm ſein⸗ 
ihſi * megnahmen. ‚Ca Det dies Maeauſeripe 
Yirmals von mir. wieder. gaſordert, und ich Sale 
Hrfadh zu glauben, dag ex. ſeit Ara Seit auf die 
Dinge. wanig metzt gedacht habei::; Co fints-Cünf 
vierzig. Bogen in Dugsk,; Agelche nun auf:aingg 
site mit. dheiner Schaift befhirjchenrfand,.” Auf an 
legten. Geise dus fuͤnf und yingigfim ſtehet tee 
siner ander Hand: ‚Benfeen. Inszapbyfigues: Su - 
B. PANCBAUM. à herlin. Mein cur: ſolbſt hat ba 
FR penfses, ad; Dan lotzte ik —— 


9b Bas u S Fra Be 





















des Hrn. Beniamin Wanchaud. 305 


hrieben · Cahos; 
umgeben dürfte, 


derr Formey 
ſik hinzu, ‘und 
zierde erwecen, 


irde; außer des 
#gefalle, wären 


1e Strahlen.d 
ara, weil = 
‚a8: ganze We 
ne.übrigens be 
vormedt haben. 
ein! wirklichen 
cheidende Komme 
ade. -“ 


’ . . 
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sag ‘ * .. . “ z s 
* 
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RR Bu - eo 0.0. F ut 
a 


u ze Bee 


Geſchichte R 


Dan Carl Sean, Sonfaint, 


weiland des Benedictinerordens Peßers 
der Congregation St. Maͤuri, in der abe. - 
St. Dun u. Rouen. 


Jaſen Laſen; Hat es bisher nicht mßfllen, 
daß wir Ihnen 'zumellen den einen ober an⸗ 
Bern vor menigen Jahren verftorbenen . Gelehrten, 
aus "fremden Ländern , unter den noch tedenden, mit 
aufgeftelfet haben. - Wir hoffen,: es werde ums 
auch nicht übel gedeutet werben, baß wir ihnen 
Die Gefchichte dieſes berühmten Sranzofen vorlegen), 
obfehon ſolche Im zweyhundert und fechften Theile 
der zuverlaͤſſigen Nachrichten u. ſ. w. aus dem zwey⸗ 
ten Theile des nouveau traitẽ de diplomatique 
bereits: zu leſen ft. Sie verdienet in ber neuern 
gelebrten Geſchicht⸗ deren Peforderung unſer 
Augenmerk iſt, eine Aufmerkſamkeit. | 
Er war aus einer vornehmen Samilie aus dem 
‘Sande Caur entfpröffen, und ward den achtzehn⸗ 
ten Oct. 1700 zu Repas, "nahe bey Brioure, in dem 
Amte Sen; gebohren. Sein Bater war 
Touftain de Dergeville, LUeutenant unter der 
Keuterey. Im fiebenzehnten Jahre feines Alters | 
und diefes Jahrhunderts trat a in den SBenebie 















Touſtaint. 397: 
egte er fich in’ dem 
Rouen auf das Grie⸗ 
y ger: auch, wider bie 
te ,-auf bas Deutfche,; 
Staliänifce.. Im 
>50. Bee, :und trieb 
bra, Rechenkunſt und 
—8 ihn zu Ben 
Theodori Studitaͤ 
amals umgieng. Ce 
St. Ouen zu Rouen, 
teſen gedachten Kir⸗ 
es Metri,: defien ee 
dirchenliedern bedient, 
ı das hebräifche Max 
eſaͤngen bes. alten Te⸗ 
en: Dichtfunft machte. 
bräifche Pſalmen auss 
ni Berte vor dem Ein 
jet, wo er gieng und 
alter ben fih. Die ‘ 
doro Studita zufre 
‚die Dlanafeipte von 


ie. lang af, unp dee 
egen bes neuen Mife 
#9. ihm die Luſt, bie 
au ungerfuchen 
and. <mit was für ehr 
na hie Einfegnungss 
usgeſprochen habe 
e3 Die 
- ‘ 


y 


‘ 
\ ® 
. nn . 
“ ⸗ 22 —R 3 4. *. - + 
W E BE Pr 


- De Frucht Porn Sorfihens war. cite jan 
Ka große Abhandlung von dem More: eeweenig 
and einigen zur titurgie gehörigen Ausdruůcken. kan: Der 
Bor: amd Lobrebner feines Mitbeubens., der Anh 
nirgends genermet., “mache. Heffaung zu einet 
Ausgabe biefes Wertes. Vächbem Dow Tops 
ſtuin wieder nad) Rouen zuruͤck gekommen war, 
feste er feine Arbeit mit dem Thoodoro Bruditis 
fort, überfegte vieles von demſelben, machte * 
merkungen vnd größere Abhandluugen Dagu 
vonder Borreiner Tolgende namhaft mad: DE 
ſertatid hittorica die Simoniacis apud Graccos Sap- 
" eulo. VII. & de. rarbis, quae eoram occahomie 
ebnciatae funt. Berner : Diſſertario, qua demo 
firacar, viginti duo canones, qui vulgo tribunft- 

var foptimae ſmmodo generali, mu fuiſte ab ea cum 
ditos neue edivos; Ä 


und benn Diſſertatio, de Paulicianorum 0 
ne, nomine, hiftoria, pragreffu, usque ad F. 

| — SοCDITAE tempora, deque va- 
giorum haereticprum. diſcrimine. ‚ 


Doch beſchaͤfftigte ihn biefer Kirchenlehrer P . 
Fehr nicht, daß er nicht noch an andere Dinge 
dabey hätte denken können. Der ungenannte ' 
Lobredner meldet, daß er nebft vielen arten des 
Druds wardigen Manuſcripten auch ein forc la· | 
mineux, wie er es nennt, ein fehr erbauliches und 
troͤſtliches über des KRacram⸗ Buch vom der Eu 


Garipie binterlaffen abe. | 
Man 


0 





—-- Tr 


| 007 


— a -- 


| 
des Don Earl Franz Touftaint. 399 

u N 
TR wird zü wiſſen verlangen , was aus dei 
vſtgedachten Aushabe des Theodori Studitaͤ ge 
Werben fen 2 Es ward nichts‘ daraus. Und 
wirum denn? Es unterbtach dieſer weitausfichtis 
be Anfall en: mbetmucheter Streit, ber die Die 
pleinatik ergeiigte, welche hernach an das Licht geb 
wen Es kam zu Rouen eine Schrift wider bie 
oe Archſve, und inſonderheit wider Das Arthis 


We Wtey von St. Ouen heraus, darinnen deſſen 


Wfunde verdoͤchrig, mithin der Abtey Guͤter und 
Vetrechte ſtreitig gemacht · wurden. Don Tom 
fin nahm ſich der Mutter an, von deren Mils 
kicken er lebte, und widerlegte den Gegner, ih 
ter defence des uitres de I’ Abbaiye de S. 


. een de Rouen, die 1743 dafelbft in Quärt Herb 


inslem; Hernach bekamen benbe, Don’ Tom 
flam und fein Geſelle, der wohl der Vorrednee 
FOR it, Befehl, die Geſchichte Der Abten von 


S. Vanbrille ze untörfuchen.' : Sie begaben ſich 


dchin, und brachten in Zeit Hin drey Monaten 
Ein ziemlich großes Werk zuſanmmen, das voller 
Meter Nachrichten ſteat, die Fonohl die Kirchen: - 
ichte Son: Röuen, als des Ordens von St; 
aur betreffen. Ven dieſen Werke wurd eine 
Abſchtift in Ber Bibliothek von St. Vandrille bey⸗ 
zelegt, und die andre nd) St: Germain des Pres 
Eſchict. Bald baranf feste Don Touſtain, auf 
Aſuchen bes P. Generals, ein lateiniſches Schrei⸗ 
bi an den Kardinal Quirini auf, das zu Paris 
m Monat April i744 zum Vorſchein kam. IR 
Cc4 dem⸗ 


\ 


400 ae Geſchichte Bu u 
bemfelben befam der Kardinal . Nachricht nem beme 
Zuſtande ber unternommenen Ausgabe von Theo⸗ 


dori Werken: und zugleich wurden diejenigen 


ihres Irrthums uͤberfuͤhret, welche in Theodori 
Hymnis feine wahre Poeſie erkennen wollten, End. 
lic) werden auch Die rechten, aber, nerloren gegan⸗ 
genen, Werke Theodori angegeben, au bereniflagg 
man ſich heut zu Tage nur mit Den.untengafchee 
benen traͤgt. Beynghe ums eben dieſelbe Zeit fang 
eine Rechtfertigung ‚derjenigen wider die Arching 
richteten Schriften, die Don Touſtain widerlegt 
Hatte, heraus, Diefer glaubte verbunden. zu feym, 
Darauf zu antworten. Um nun dem’ unbefonmenes 
Tadel den Mund’ zu ftopfen, entſchloß er ſich mit 
feinem Gehuͤlſen, eine Dipfomarifche Geſchichte der 
pabſtlichen Bullen, der Kirchenacten, der Urkun, 
den von Fuͤrſten, Herren und geringen Leuten, 
von Chriſti Geburt an, auszuorbeiten. Mic der 
Arbeit brachte eu bis Dftern 179 zu, ba ihn bey 
Dater Generai.nacdy Paris kommen ließ, in der 
Abfihe, Fin Werk druden.zu laſſen. Wie man 
aber. das Manufeript prüfte, und befand, Daß der 
Berfofler im Stande ſey, eine ganz neue Diplo 
matik zu verfertigen,, fo rieth man ihm folches, und 
zwar in -franzöfifcher Sprashe zu thun. Dasgab 
Anlaß, zu bem Werke, ſo den Titel führer; nou- 
. veau traitd de diplomatique, Nur ift Schabe, 
daß Touftain das Ende beffelben nicht erlehet. 


MWenigftens fcheinet aus dem, dieſem Werke vor 


angefegten, Berichte. bes Lobredners fo viel zu erhal 
. N, 


i 


— Fa 


des Don Cari Franz Touſtaint. 4er 


den, deß der Schtüffet zu den ıforis-Tytonis; oder 
bie Kunft , folche aus. Grundſaͤßen, und auf eine 
erweisliche — ; mie Ihm verloren 
gegangen. n dem fo iſt, wird ber nächft bes 
' verfiehende dritte Theil biefer Diplomatif darun⸗ 
ter leiden. Don Touſtain ſtarb den 1 ul. 1754 
ach, einem fager von ſechs Wochen , "an einem ſo⸗ 
genannten Aaku' heparico, im fünf und funfsig- 
fen Jahre feines Alters ). Tr 
Die ihm zu Ehren errichtete Grabfchrift Hätte 
wegbleiben —* Sie verraͤth mehr den Or⸗ 
bemann, als einen muntern Pariſer, und ſchinech 
Mehr nach den Patribus und den Moͤnchen det 
| mittlern Zeiten , als nach der beredten, männlichen 
" mb wigigen Kürze des igigen Weltalters. Von 
| fiiner gemeldeten Diplomatik handeln die zuwer. 


’ . 


liſtgen Nachtichten ausfügrlic. | 
‚WFoRnz ik France, literaire p. 344 oo. { 


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Deß Herru zu 


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uber. Benni Ä 


Hötes und paͤbſtlichen Oberaufſchers dee 
rodmiſchen Alterthuͤmer, ber cortoniſchen —— 
Geſelſſchefi Mitgliedes zu Rom. 


s iſt zu vbeidundern, ; daß man ‚hin und wie 
der Klagen Aber dem Be des 
ſchmacks an den Atertpümerh, und an ben fcbö, 
nen Wiſenſchaften iĩ in Italien lieſet. Noch re 
Ikt) ſchrleb ein Freund und Landsmann von 
an ung. Ich lebe in einem Lande, wo we⸗ 
der Käufer noch Renner, von, giten. M 
zen und dergleichen Sachen ſind. Nun er 
zwar wohl freylich dergleichen Klagen nie gang 
ungegründe. Gleichwohl kann auch nicht leicht 
ber heutige Zuftand der Velehrſamkeit einen Se⸗ 
fehrten fo wenig bekannt ſeyn,: Daß er nicht die 
Mamen und Verdieunſte verfchiedener großen unb 
gelehrten Kenner der Alterthuͤmer in einem Lande, 
welches einen folchen Reichthum daran bat, fen. 
nen. folite. Man weiß auch in unferm Deutfchlan. 
be gar wehl, daß ſich Der Herr Abt Venuti eine 
vornehme Stelle unter denfelben erworben, und 
pi begeugen unfern geehrten Freunde hiermit öf. 
| fentlich 


des Herrn Nudolphdi Venuti. ins 

| ati amfire Dantbarkeie dofuͤt; daßz er uſer 
Nachxichten · von defr 

will. F 


dien Geſchlechte im, 
muti, Ritter des hei. 
Murten, Franctſ. a 
r alten Stade Hettw 
Novenber 1705, a 
‚oltrten Jahre 
Seiln heim nuhr 
rge für ihm auf ſich 
alten, in deren oh 
Higen‘ Stadt des gel 
in den Wiſfenſchaß⸗ 
r mit den Jahren th 
‚ gleng er nah Flo⸗ 
eltweiohcit, dus bu& 
und vornehmlich die 
bey dem berügmten 
narota. 


Venutti wieder aͤch 
t ein Canonirat bey 
deflen fein Opeim: zu 
Ehrenfkelien bekieibet 
von er nie wieder· ge⸗ 
nd Herr Venuti ‚ben 
werden Fonutte, wor 
nehmlich feine Abljcht 
ve nieder „und begab 
tor, Mat hat mehr 
Veyy · 


“ . u ‘ 
2 2 emp p} 
’ -. “ . Tıtow . . * 


Beyſplele von Muuern, weiche dereits in rn 
yend eine. gewiffe Andumg ibees ihnen inher Fol. 
ge des Lebens bevorſtehenden Schickſals gehabch 
‚wab ‚daher ſtarke Triebe empfunden haben, ſolche 
Wege einzufcylagen, :auf welchen fie hernachm 
das ihnen beftimmte Ziet etreichet haben. Sp 
gieng es auch uuferm Gelehrten. Es lag ihm. iu 
dem Sinne, dos große Rom würde feine andech 
Vaterſtadt werden, unb er vermechfelee Daher 
tona, wo er in bie beruͤhmte Geſellſchaft der Pers 
fenfchaften getreten*), mit demſelben. Dofelb 
ermarb er fich verſchiedene vornehme und angefes 
bene Freunde, fegte feine antiquarifchen Bemühunie 
en eifrig fort, und hatte Gelegenheit, feine Ge. 
hicklichkeit bacinn oͤffentlich an den Tag zulegen. 
Es ward damlich 1753, bey Aufrichtung de 


Veordergiebels an dem Iteranifhen Pallaſte, unser 
andern 






"m Diefe aniko berühmte ehlfademie nahm 1726 ihren An⸗ 
fang: Die Mitglieder, welche Damals zuſammen taten, 
c Sichsetenibrlugenmmerk auf die —— en, griechifchen 
und roͤmiſchen Alterthuͤmer vornehmlich aber 
" erflen, als ihre vaterlandifchen, von denen ein reicher 
Vorrath übrig geblieben, und noch immer nad) mb 

nach enideckett werben. Sie batte zu dem Ende benginiß 
eine Menge alter: Dentmäfer von allceley Arten e 







ſammlet, als der Herr Abt Baldelli, cin cortonif 
‚ Edelmann, welcher Tich, währen eines langen 
enthalts zu Rom, —8 vice Bäche, Handſe 
ten, Altert buͤner und uber. ſehendswur dige —— — 
vVoaugeftbaffe patte, im Jghre 1730 dieſe 


Sammlung der € * ortona in feinem —5*— 
‚binterließ Dieſes Geſchenk, —* a: 
ein 


— — — — — —— 


& 





26 na Br; 
or : > Das auch Wahl: Eee surälfte 
ſalche bett hevnach auf dis verindifche: Bieten 
Bringen Neft;-haffbeizte derſeibr Rue Men: Br 
Wefint: feiner Amen. Mas 'an Hufe unten der M 
ae ee ehr, ee —* 

eſangen er, 
@irnens tes. zwbiſten nude Beuedietus aa 
wer zehnten, mmuchalb: (ach Dpkren zu —— 
uudi Heß" rg DIE“ namismata: i müde 
* Albano ig: :jween Selianten andas Aa 
ten. Ex har uber auch nicht meiger wo a 
wovon wir bisher geredet xrſchiedene · au 
the — a ang Werke zum Deu 
—* anztigen walla 
Mn Jahrevi liro ihn Der Pabſt Baut⸗ 
mus * re sam’ Obeinuffeher ber ade 
miſchen X.Poasids womma antianf: 
sum). Und in diefer Würde hat er die hohe 


Gire-ahabe, dem —— Rorggrafen 
u. Ynıfondh,... Bene ſtan Ser 
Würtemberg unb deſſen Frau Gens, 
Köhigt. Hoheir, ver Iren Morggeöfinw 1a 
xeuch, und, perfihiedenen anderen und: 


lanbrsgerfonen, auf Beſehl De Yahfts 
Meanhämen den Stans Non vie Le R a on 


denfelhen he Im de 
—* e. a ihm m‘ Vergiekten Bern 
Wehrangen viel Zeit take eten, ſo hat er doch‘ | 


baräkan nicht sängib Jlegen laſſen, 
Den, auſger ser huge: — 
weiche von feiner Feder das Licht geſehw 





















































des Hrn: / rreinni Veuuti. jo 





GE WET ⏑. 
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0} — 


«8. Collefignes romanatum amiguitztumin dene 
tm tabidis aeueis difteiburz; Fa nokia — 
m; Rom 1741. Fol. 
65:9: ‚Ttinefario Adtelın Belld. Rotm vivediko, BEN 
acerelaiuto, Nom 1740. Dan. ı: -" 2 
r ‘70. Roma-antiea e moderna, Linovatet; zwers 
Teile, Rom- 1741. Octav. Eben daffeibe u 
auch) 1745 in drey Bänden zu Rom wieder Auſ— 
Belege worden, Journal des Sgav. "Arll ı74 5. 
* '836 ... 
R — Mofeum romanum cum heilig 
one, epiltolis’ dedicatorllß‘et‘ additamermis, 
—* Theile, Fol. Rom. ie 
12. BLÄNCHIıNı de tribus peneribks' mukfi- 
&re 'veterum, opus ineditum, hon nulli⸗ adchieis, 


. Kom Quart: " ' zn 2 


3. Del Agro romano di. P. Eschiwanpg, 
Jefatra, Rom Octav, ‚mit vielen Zuſahen Wr 
Sen. Abts. Bus on Gr 

+12. —E maximi modali ex Muſce Tank. 
bano in Varicanam bibliothecam translata, | 
notis ihuftrata, Rom: 1743. zween Baͤnde in F 

"15 Ragionamento fopra un antica em 
Marchelz Lv CATELLI dl. Siftemä ( di Platog 
"16, Sopfa altra gemma dl. med. con un 
gante che combatte con Diana. na 

47. Sopra an - cameo rapprefentango, p —— 
cismo dꝰ Atene di Mylord WALPORE. : 
Abbandlung if} nicht nur zu Ram, und zu Sonden; 
gebruct, fondern auch nebſt den beyden ——* 













des Ken. Ardezi Denui. CD 
indes: Abbaudinani · dex sogtanighen Atadenu⸗ J 


— 


wio re Be, 27: ze \ i& ER. J 


wheilet t. "Hager · diefem WAR hat der RER 
auch — an verfchlebnen anderit? geleßtren TEBNR- 

ten durch Rath,’ Anleitung 'uhb Beyträge feinen 
Auchẽil. FIna beſondee had er mit ven 
Männern Valeſt nid Gori an —A 
Arvden Nuſes I gearbescer 


— — 


"ri 


des Herrn, i“ 


Ofnton ng Poren * 


Abits und. umojenierd des Ben. DON; 
vie Couth zu Poris. DT u 


u N DEE Se ı 85:15 
icfer Mann t Durch ine Ste 
Diez tz 
Jh bey feinen kandelanen:, beilebe: :gemadx, Cum , 
ins beſondre unter dem pariſiſchen Frauen 
spiele Rchtung und Mein erworben, hernach il 
\aud; durch ernfihafterd und: nägtiche Ben 
ben Ruf feines Namens erweitert. Er geböt 
Ser hargan GSaehrtenn. Um ein:fölcher:zu fee 
derung uf gar nicht noͤchig, ſich auf den: Hoͤhen we 
ematlt zu verſteigen, ober in „bie Tiefen Sk 
3 und Weltweisheit anzuveiagen, 
endiih) fen Gehächeniß mit‘ der Wifkoftap 



























42 Geſchichtee „2 —39 
tem Alter, Keß er ſich, nach nr Wewehichete vie 


‚feiner lebhaſteſten Sandsleute, die: Warde wiueng 
Abts beylegen. Mit derſelben beffeider, "Frbdeu 
eine geraumme Zeit in dem Sammelplatze Clint 
Geiſter, in Lem prächtigen und animithigen Parkw 
Wegab ſich in die ſchͤne Welt, ro machte ſech Tn 
ie Dec). ſeine Auffuͤhrung, fordern auch 
dle Erfindungen’feines‘ Wißes und Werke des RXB 
ſchmacks, welche er nach ib nach as: Ber 
hob, immer beliebter bey berferben;'-fo VB 
großen and angeſchenen Geſellſchaften zum 
Mügen gereichte Mt in Ihrer Mitte zu ſehen)d 
mer witigen Vitetredungen beyjuwehnen. E 
UA) erwahten ihn Ihro Hohrit, der itzige 
. von’ Gonthzu Dero "Anikoftniee oder Hörg 
Achen. Aid Ir- dieſem Amite lebet er noch. amt! 
Hofe in vielem Anfehen und Vergnoͤgen. n 
7, DIE Hrn womit Die: Fefkhäfktige 
rs Sen. Abls die Welti bereſichert hat, füh 
naurivon feier Melon, ſondern authtin ande 
Bern, und inkbeſonbre in Dettflhland‘, Pe auge 
und mit Beglerde aufgens mmen woßden; ur 
ſchſedene derſelben haben ERSTE. gehabt: ir 
PE-mud andere Sprachen Iberfäkt zu werben, up 
m in der Oednuͤuig, in weſcher fie“ der Her Mond 
or Formey im Ver Prince Krenite p THE 
anführee, die folgenden: : "m nr 


















if." Menoires'd’-un hommé de gaditd,; Piz 
—— — wovon f nd aa ol | 
ſuſche arhdeltſche Aufahen genatht "Wong 
HE een 
* ſiebeq 








us 


des Hrn. Ant. Frauz Prevoſt d Exilles. ar 
erfaſſer 


». Hof 
mans, 
jebeſſert 
rDdarini 
eſchehaꝛ 
ſiana. 
de Mr. 
‚1132. 
any 
‚sgaben. 
anbande 


venbfärt, 
* 
illig ein 
Baͤnde 
Gais 
ıe Fran- 
© 1744 
engliſche 
ſo ſeinen 
lddiſon 


der erſte 
mzoſiſche 
par D. 


Abtes. 
6. Trois 





6: Trois'nonvekux'contes de Fees par M 
D. der ‚rechte Name der Verſaſſerinn iſt Lentot 
Herr Prevoſt: hat dieſe "Erzählungen Teams 
geben und mit eier Vorrede begleitet. - 

"7: Tout peut Tamour, ou le monde bie ven 
du; ou la mort Antdiue & de Cleopatre 1775 
Duodez. Iſt ein aus dem Engliſchen uͤberſee⸗ 
Teauerfpiel, 

'8. Le Doyen de Kulerine, hiftoire morale 6. 
Dich, " Anifterbam 1741 ſechs Baͤnde. Zu 

' 9. Hiftoire:de Marguerite d’ Anyou, Reine d 
Angleterre 1740: zween Duodezbaͤnde. Aroftertei 
3741 vier Bände. 

10, Hiltoire d’ ine: Greeque moderne. * 
ſterdam ır41."zween Duodrzbaaͤnde. 7 

'£1. Campagnes philoſophiques ou- membiee 

geMr. DE MoNTCAL amgt: Zween Duniet 
u 

- 12. Memoires pour ſervie 3: hißdire de Ma 

the, ou ‚hiftorie de la jeundfle du commandent 

de XXX.  tiebdht"r742. zwern Ducbezbäube id 

13. Hifloire de Guillaume le eonqueratı, Bi 
er Anglerert6 1743. Zuveen Dusberbänbe: 

.'44. Tradüßion: des voyages DE Rosear 
Lade 1744. Zween Duoderbände. ' 

35. ‚ Lettrei. de -Ciceron à Bruras, et de:Bratas 
#Ciceron.' Paris 1744. Duedez. Er ve eihe 
Teteifche Borrede, "Anmerfungen- und einige auser⸗ 
leſene Stuͤcke als ein Supplement zu dem foigenben 
Werke hinzugethan, Bibliotk Franc. Tom. XXXI. 


. ng: leips dei. 1744 Hi... 
gel. e. +6. Hiſtoite 








46 Gefch TEEN: Ti. BI Exilles 
tiintolre h haeiohe des'voyagestrackrire 'de 
— * 17545 uf. woͤlf Bände in Mart und: | 
Ehe und viergg in Duodez. 9 der biblothe qu⸗ 

hee Tom. pa fe wie per 





frehes per Varifer hefättt ,- die Fehlen fe e ee 
ae ———* fer, ‘wit 4 Hlogen BR 
rausgebet ale nd ng 


u }3] 4 





” 
r.. 





** —S— de keron,, uhr! nö 7 

Üetes, ‚traduices en 1 Francois ayce des nötes, =. 

af Buoßejbände, ı 
‚39; Manuel, Lepue, ca Paienafr 


1: nos Francois tra ‚tra det ee gis — erh 
Dycas, ayesdes * —— DE 
"1 .. Mh uν 
a. Leures Angloiles, ou ideen 
HARLOVX 475%, ‚yellf Duode bande. zii 
naſa. Nouvelles leures Angloiles,;. u hi 
ohevullier GRAND I να 


23. Jouriiil-Errsliger. Hleraber Bat · Herr Per 
beſeine 






OR vom Jene 1745. bis — 
——— 

Hi; 2. 
ein I. 





ermann Henema, und andeg Yligen. Ki 


' *7. um ſich, noch volll ommurr ‚zu wachen 


—“ verkgeidigge 
: Bach) goendigten 
* ſich mit dam beſtaͤndigen Eirfährsen feine, 


ME GBecſchichte u 


F-menbeie Scheltinga zur til. 
—* ſelbſt Por ie aber noch anfänglich ze . 





gleich daben in,dprMatpemaätik, "Heh bem darinn 


ahenen Lhrer Lore; änt' An der *2 





| FH und FE ben dem berühmten Orſterdyt 
Schacht. 


hetheit ſelbſt hielt 
er ſich an Di nechdebenben abe Ola Kup. 


Melchioris, deffen Vorlefungen über Die Kirchen. 
Bifterie 'er äh: auch insbefondhe Ai - ‚Di Dute miächte;: 
Es war Zeig; diefe Mniverfitär,. nach ſechs Jahren, 
zu verlaflen, und aud) auf einer andern ſich 







en mehr — als. ein. gemgirge und: waͤhiger 
wenn es der ‚wikigen Vorſehang Gottes geiafle 
mörhte , leiſten. m boͤnnen. Doch, eher 
Scheitinga ıfolden that; ; —* ar· zuver chi 








 Abfchledspuobe. feiner angewandten. Zeit · ablevch 





und ſcheieb zu Dem Ende eineraslehere I 
one Pautißeis.maximi Hebracorami- 17“ 


’ tor ſat toram esgue mupfkerip, weiche er Dakaty 


be Berti nes „Zerzn B:-ump Fnf; Densalie 
Bonmmerfesien:biefes: Sahne 





Gfudien, ſeinem einzigen geliebteilen Bruder, np 
itzigen Profeſſor der Recmgelatunpeis zu 
Seren Gerlach Scheitinge,,. ‘auf, —*— welchen 









des Herrn Tue chelinga. a 
— — — int, j 
h 1 Bien 
im Habakul me „u 
BP} 
deiſe und. of 
Di at 
Nac malen ang 





8 
⁊ 
— 
« 
* 
u... . . PR? ) . 
"ar - 
. u. y . « “ ‘ 
’ [3 Pd 


Ehre, daß —E— Herrei uraores iſn 
feyerlichen Dank bezeugten, ir Pan 
Weldge er auf. ſich genammıen,: nach vem Abfterben 
des gemeldeten Herrn Profeflor Cremer, auch Seß⸗ 
fen Collegla und Amtsverrichtungeon auf ſich zu neb- 
men, mit: einen ſchoͤnen : beiohuseit, 
und km, 'hönoris cauſſa den Tiset eines Prokeiiet 
ris theologiæ primarli beylegten· ¶. J 
Des folgenden Jahres 780den 
Als, ſtellten ihn auch gemeidee heiten: Tuectera 
Jum Rector Moagniſtens ‘der: Liwltiesfielt an, uni) 
ver Herr Profeflör der Arzenenmniffeifiheft,; -unaniid> 
se ihn dazu ſeherlich,“ mach gehaltenen: Kbzugeneiie 
‚Me geiuino medico. ::&r serweitete ſolches, winges 
Wwöhnfich, ein Iuhr lang, und da re es des folge 
den Jahres 1753, den 13. ——— feines: Ange 
woffe, dem „Hertn:Profeffer: “Exenuez: bbertuug, 
redete er de explörandis omnibus sc bono keuineuk 
do, ' oder über die’ Worte des Produ 
⁊Cheſſ. V. 21. were Pa XRA 
xerexere. Zu dieſer Rede hatte ihm die: Mre p 
ui Ver damaligen, vornehmlich den 52— 
| Os betreffenden, betrübten Geruisigfeiten 
—* Kirdye Amaß gegeben en 
aus %lefelbe dem Sfentfichen Tante iin eben Ge _ 
Ben, wenn er nicht gefürchter hatte er enue 
Da is Feuer gießen: moͤchte. —* 
ſcheuete die theologiſchen Zwiſtigkeiten ;von 
Serien, und bat feine Kid mehr als eine 2 
he Probe > feet mäßigen Befonsangen abgelegta: 
wtafnı . _ 
Zu) Bockmal Jary.enza p. 695. 















































— 
1 









4 ” D 
. “ Ld u. 
j L) GTaıu e . 


geh: Sıbrier Knie Anechenoſ 
den, den Kern Kommen, Rarüher.iin einigen cgagft 
geraten. .:- anni Karniefer-mit derjenigen Ermaͤh⸗ 

Zung weiche der Heyr von Den Mauert in leinem 
Aomerkongen z00B, feinem. —— — batıy, 
niwt aufrieden mat, Haß er in gerueidetem Dürae 
Mole:des Miu S 314.u. f. eine Beltentmaking dr 


zum ahre theis ber. 


mer dom dan Deren 

daruͤber mitgatheilet-Baste;: 4, Met 

gu zu hohes ſchlen, als ‚mellie gu «Rings. 
Aufrichtigteia und Ireue 


diget Dee 
polen er. im Vom S. Ba. —— 
urwerridueto· daa PR, es aut Auf, 
Aoterſchied einiger Tage alone, ums feine 
Iomumne ſchuld Hienlan.au arfemunen. . 
den ren — Heine 
Nanauf der und ihrẽ 
merhlel: —— * 
Mer fein Bedenken in. den Tag and ode, nd 
riechen, Hal er Sana a. nicht Be: 


6x 

































uübbeer Waeehehe ua wohne won * 
—* unſen Hor * seht Ordens: 


Gr 





des Hrn. Theodor Echeltinga. 425 
berſetzen, und ein und dos andere ‚näheres bavan 


ontificis maximi- 
ejusque myfte- 
"Sranedler 1730. 


» libellus fingu: 
. Octav 192 &, 


gehaltne Trauer, 
ndenlimfländeder _ 
bey jedem Artikel 
gen. anderer Ge⸗ 
elben/ boſtaͤtiget 
die ſeinige, mit 
bwerſte in 

der Suͤnde ſelbſt 


Ee hatten; 





420 Seccſſchichte 


hatten; fo verdienet bie Grklaͤrung unſers Gelehrten 
darüber insbeſondre angemerket zu werden. We 
ſagt naͤmlich, das Feuer, welches dieſe Brüder ein 
jeglicher auf feinen Napf gethan, und Räuchmerf 
daranf gelegt hatten, fey zwar von dem Altar ge 
nommen,’ und folglid) an ſich ſelbſt heilig gemefen 4 
es fen aber dadurch ein fremdes Feuer getoorden, 
daß fie, nach der befohlnen Wei, an ſtatt das 
Raͤuchwerk auf dem Altare rauchen zu laſſen, ſich ws 
terſtanden, ſolches außerhalb der Stiftehuͤtte zu 
beingen, und Daß fie eben Dadurch eine exemplariſche 
‚ Strafe verdienet haben; nice, Daß zwar das Ver⸗ 
gaben au fish ſelbſt geringe genug geweien, aber 
weil ein Exewpel mußte gegeben werden, und es 
deshalben nicht ungeſtraft bieiben konnie. Ale 
. Was. diefes. iſt mit ſo großer Gelehrſankeit und ſo go⸗ 
ten Beurtheilung aus einauber geſetzee, daß es 
ſchwer fallen würde, ben Gruͤnden des Seren Ver⸗ 
haſſers feinen Beyfall zu verfügen. Nowv. biblioeik 
May. 1742. P, 142. 143. 
.* 3. Commentatius in HaABacvevm pe 
phetam philologico-theologicus. Siue, Haaa- 
svcvs, ad lamen linguæ Hebres illuſtratus, ad 
ſopum fuum explicarus &, vbi vaticinia ejasimplie 
sa ee videbausur, hiftoriarum mundi & eccleſæ 
onllatione confitaatus. jeiben 1747. Quart. zus 
Ant. sohn Bogen, ohne bie Zufcheift, Vorrede ut) 
grelegomem auf 2 B. Es iſt Schade, welches 
wir voraus erianern, Daß dieſer bey Abr. Mut 
hawier am das Ahr getretne About eines ſo reinigt 
gerathnen Westen, fo well: von Dradfehten IM 
oe. Br. er 





etinge, ‚day 


abſt in det Don 
abqenige, eine 
Auflage deſſelben 
Nenet billlg das 
3. 262 u. 289, 
S. 683, und 
rden. 

Ames genoffen ʒa 
ahmens wurdigen 
er mit ihnen ge 
langen Vort de 
Art und Weife, 
Droppeten Haba· 
dorſt/ ohne ſelbſt 
‚en, ſeine eigene 
ichtete lateiniſche 


nachher, wie ed" 


ehmiich das dicht 
on andern nicht 
den, daß ſolche 
en abmeide; er 
al feine gegrüde 
Bey der Ausls. 
füngen über Ma. 
geben, ſondern 
ıdt, um den Zee 
Jropheteh zu töefa 


wen mennte, mit 
kuͤrziich jet erſd. 
ferner bie Ma 


angezetger, UN 


wo 


Aa28 Gecſchichte 


vo, wie, nach feiner Meynung, im tegten Theite 
2es swenten Kapitels, ſolche ihm noch nicht erfuͤllet 
u fegn ſchienen, bat. er dasjenige, - was wir noch 
9 Glauben hoffen, beſcheidentlich vorgeftellet. Bey 
zieſem allen konnte es nicht anders fepn, oder ver. 
chiedene andere Propheteg mußten mit dem Haba⸗ 
kuk verglichen werben, und Deren Stellen fuchet er 
alfo auch bey Gelegenheit in ihr Licht zu fegen. Hier⸗ 
auf hat ex erſt die Mienge andrer Ausleger zu Diane 
ehe gezogen, und, wo er es nöthig erachtet, fich 
ihre Auslegungen gefallen laſſen, oder ordentlich we 
serfucher und, widerleget. | 


Hierauf fommen gleichfalls kurze prolegoniena, 
worinn vondem Namen und dem Vaterlande 

kuks gehandelt, und insbefondre bie Zeit, da ee 
gelebef und gefchrieben, unterfuchet wird; wordeikk 
der Here Verfaffer es mit den Juden hält, und ihen 
unter der Regierung des Königes Mondſſe fi | 
Endlich wird von ber Benennung NA mal 
weniges beygebracht, und zulegt der Innhalt Bag 
Prophezeyung angewiefen, daß naͤmlich darkrakg, 
mie Beziehung auf die Kirche, Dasjenige 
ftellet werde, was, von dem Einfälle der Chat 
an, bis an das Ende ber Welt gefchehen follte, 
daß daraus erhelle, daß endlich alles zum Ruß 
Chriſti und feines Volkes gereichen werde. 


Wir kommen zur Auslegung ſelbſt. MA 
der Auffchrife, cheilet Herr Scheltinda das 
Kapitel in drey Abfchnitte. Der erfte in den 
erſten Verſen enspält das dem Propheten ge 













de Wege der 
ınd' thut Ane 
e denn im· 
ren werden. 
auptäbfchhlte 

fen. VBerfen 
pheten gege · 
elben, eine 
uche bis auf 
werden folle 
ım Gott bie 

m verworfen 
de durch den 
. Der zwey⸗ 
er bas romi · 
mden halber, 
8. P) den 
riſtenthumo, 
9⸗11. 
den 


9: Melde. 








den Anekrifk in ſeinem Yen, wie er aber. durch bi 
ausgebreitete Erfännteitg @ortes entdecket w 

Doras 12054. und) den Anticheifkin:feinen 
ſtrehungen nach der Dleformation, wolche aber 
“Bellen gaͤnlichemi Untergange ihr Sr 





lan Ders 15730. Des beissen Kapitelz Zeraiiä 
zung iſt falgende. 
Es hat drey Theile. J 6 


—W 
4 Die Auſſchrift. Pers In. no. 
Das . Das. 2a. : F 

Das zied. “Ders 5 big ıg ‚Do. zu deſſen 
ʒerfaſſing der 20. ‘Ders bes 2, sap. Galegenheit 
ve zu haben ſcheinet, fo wird eine umſtaͤndlie 
ere Erlaͤuterung dieſes Verſes gegeben. Die 


vornehmſten Theile des Liedes aber. find folgenbe.;... 


A. VPeves sıo, 0. feinen zwo Perfonen vorge 


N bie erſte 
@) die Herrliche Erſcheinung g bes Kern, u 
fein Reich auf Der- ganzen en Bel —RXXRR 
ten, erhebet Vers 3. 4. 
). Sein nrege über felne Seinde, wei 
feing Mache und oh zu diefer Zelt niche 


erkennen wollen; und welche 
9) —— mit dem Finger gezeiget ode 












hen 
Ku Die Zubereitung zu dran fopten Gierlehe 
—* ichen wird. Vera. 5. . . 


c) dae 


\ 


des Hrn. Theodor Scheltinga. aa 
©) das Brei: rin: ‚und die. Folgen bef- 
eben Ders 6. 


3 Dieagbere Perſon abe ſich mit ihrer 
Anſpruche zu dem. Herrn ſelbſt, verherrli 


chet feinen Nomen über die Vertiigung die⸗ 


fer feiner Zeindg, woben fie zugleich diefe 


| Feinde näher befchreibet;. nämlich die mor · 


| genländifchen, 
ı a) Die Eitelkeit der Hirn Kuſom. 
P) Die Erwartung der Bekehrung ber übt 
gen Bätfer und der Juden. 
‚ B Vas 10: 16. Hier erzaͤhlet 
| N Die erfte Perſon ° 
| a) die Entſtehung ber neuen unb legfen der. 
| auf en deli lebenden Kirche 
Ders 10, 11. 
Py-den Untergang derſeiben Vs. 12. ur 
3 Die andere greiſet den Seren über, dat 


| über hie Feinhe ergangene ilrtheil vo.i3 9V 
* 14. 15, indem fie eines Thelii 


EP here wa⸗ ber 

gechun ; j 

B) — — 
Bäbe, weiches aber. von dem Heren ver⸗ 
eitelt worben. Ders 14: B. 1. 156: | 

C. Ders 16.30 Ende nchäe ’ 
Rh N. Bon bereiten Seite. | 
“ 2 Rüfeng Bi a 


| . . 
.. ” Ei ) bie 


! 





a. Sie 
= a Hefeus, wornit fie ſich dabey auf⸗ 
richten. 

3.Von der andern Seite, anderer ihnen ant⸗ 
wortertden: Giubigen 

w) größeres Vertrauen, daß, ohngeachtet 

aller Noth, die fle treffen möchte, ‚fie ſich 

gleichwohl in dem Heren freien werben. 

Das 1.1. 

O) welches fienoch naͤher beftärfen V. 19. a. 

IV. Die Uebergabe dieſes Liedes zum Oebrauch 
der Kirche. 

Wir gehoͤren zu denen Ketzern, welche ſich nicht 
uͤberreden fünnen, daß die Propheten des alten Te 
ſtaments bis in die fpäteften Zelten, bis an das En⸗ 
de des neuen Teftaments, hinaus geweiffaget habenz 
fondern glauben, daß diefes prophetifche Licht erſt im 
ben Schriften des neuen Teftaments aufgeſtecket fey. 
Alr kdnnen aber doch auch diejenigen, fo anberd den: 
Ben, nicht me ertragen, fondern auch ehren; und mie 
ehren den Seren Scheltinga wirklich, und geſte⸗ 
ben gem, daß unferm geringen Erachten nach fein 
Commentarius der befte. fen, welcher uns über den 
Propheten Habakul befannt ift, und daß en fein Er⸗ 
Hüeungs» Syſtem ſehr geſchickt und wohl aufgefüh- 
tet habe. Wir mwollen uns begnügen, eine und Die 
andere philologifche Erklärung, Die etwas befonbe» 
res hat, anzuführen., . 

Bap.1.6.ift OT 9 ein rebelliſches Volk; 
BETEN ſwr wird überfege: etturgent equites 
ejys. Vers 11. wird eine hoppelte Lieberfegung 
u L 77 \ vorge» 


des Hm. Theodor. Scheltinga. 433 


vergefehlagen,, und bie legtere vorgezogen: - Tunc . 
impeta continuo renomato, inſtar venti pertranfi- 
be; und: infar bullitus feruentis olle iuuadetite- 
rato ventus, imo tranhibit. Rap. 1. 1 wird 
ı MON demonfiratio überfegt, und Vers. 2. ges 
riget, daß Habakuk feine Prophezeyung auf einer 
Tafel oͤffentlich angeſchlagen habe, Vers 4. und 
| Ads. X. 37. werdengar genau und fdyön vergli« 
den 152, u. f. daß ben den Morgenländern 
. ds affıxum tertie perfonz pro fecanda gebrau« 
Get werde, wird aus den. Arabern eriwifien S. 253. 
md deher auch Job. XVIIL. 4. mit Schultens 
; ie ausgeleget, Unigekehrt gehet es aud) an, und 
bieß dürfte ben Seren Confiſtorialrath Hanßen zur 
Vutheidigung dienen wider eine Stelle der goͤt⸗ 
ung, Anz. 1757. 148. St. S. 1390. 8.339. 
neh das Sela erkläre: animo efto contento, le- 
uxus efto auxio moerore. Mocheine Rap.Ill.ı3. 
B. vird überfeße: hauſiſti caput e domo impro- - 
bi, nudando fandsmentum ad collum usque; und 


6.402. 403. das Fundamentum durch die pofte- 
tor erfläret. Fundamenturm fedes eſt turpitudi- 
ns ac fordium, collum vero,fiue potius ceruix, pro 
de haberar ſuperbiæ, elatlonis ac gloriæ &c. 
Doc, da ich eben von dieſer Arbeit abgeruffen 
werde: und diefer Auszug ohnehin fehon lang ge 
mp greathien iſt, fo Lafie ich es daben bewenden, und 
fe nur noch die Titels der uͤbrigen Schriften bes 
D. Scheltinge Ser. 
. 4 Abfdjiebspredigt zu Arnhem über Eph. VI. 
32, Quart. 8750.. "  -"" 
| Eec — . 5, Pro 


4343. Geccſchichte | 
4. Pro promauenda majellsse externa fach 
Hebræi codicis, ope linguarum orientalium, of- 
figig genuini cheologi, oratio. inaug. Hadewyt 
1751. Quort. 
6. 7. Adueruſemeat im Bockfaal a. a. o. 
den 16. Jenner 1758. 


A 


Geſchichte 
des Herrn 


Gerhard Schroeder 


beyder Nechten Doctors, Anteceſſoris primarii, 
sole au ordentiichen Profefforsbes Sein: · 
rechtes zu Harderwyr. 


err Schroeder hat unter den hollandiſchen 
Rechtsgelehrten, und insbeſondre jr criti⸗ 
ſchen, ſeine gute Stelle, mic vergoͤnnen Ihm fole 
ge daher auch billig im unferm 'gelehrten Europa.‘ 
Sein bereits vor einiger Zeit verftorbener, Va⸗ 
tm it Johann Schroeder geweſen, mel 
Durch fein hinter der —æe Ausgabe 
Werke des de Fervaques befindliches Ontfloten Ka- 
binet der fimpliciä, und durch bie vom dem berühms”. 
ten Seren Baubiug dleſem. Werke in der Vorrede 
vorge⸗ 


des Herrn. Gerhard Schroeder. 435 
worgefsgte Lobrede, der gelehrten Nachwelt hiche 
unbefannt geblieben iſt, und noch weniger bleiben. 
wird, wenn feine in. hoffändifcher Sprache abgefaf 
ſete Befchreibung der Stade Leiden, welche bereit 
pm Druck befkhrme ift, Das kicht (chen wird. Dier 
fer zohnete za teiden, und In biefer Mufenitabe If 
xxch unter Gelehrter” 1707, den 20. Man, an das 
Ucht der Welt geſetzet worden. In eben derfeiben 
Det er auch von jugend auf Den Wiſſenſchaften ob⸗ 
geisgen. Auf der Akademie brachte er. ſechs Jahre 
zu, und hörcte den großen Burmunn, ſowohl 
über die Geſchichte und römifchen Alterehümer, ala 
auch über Die. vornehmiten Tateinifdjen Auftores 
chaſſicos, Im Brichiichen den berühmten Haver⸗ 
kamp, im Hebraͤiſchen die Sprachgelehrten Schaaf 
und Schultens, und über die Rechtsgelahrheit 
den vertteflichen Anton Schulting. Er legte 
eine ſchoͤne Probe feines Fleißes imd feiner erworbe⸗ 
ven Geſchicklichkeit ab, dndem er im Jahre 1730 
eine won ihm felbft verfertiäte gelehrte Abhantlung 
de lidaribus et faſcibus Romanorum unter dem 
Dorfige bes gemelbeten Burmann auf den Ka⸗ 
theder brachte. 

Mac) Vertheidigung derſelben warb ihm das _ 
Proreciorat des Gymnaſii zu Delft aufgetragen. 
Er nahm folhes an, und, nachdem er es einige 
Zeit verwaltet, gieng er wieber nach Leiden, und: 
nahm ‘Die Hächfte Würde in den Mechten al; zu 
weiches Ende ev eine diſſertationem -iuridico- erl· 
&cam ad. I. et II. ff. de legibus, In den Drud 
mb, und geedfelihe mafın verfolgt, wei 


unter 








6. Geſchichte. 
unter andern ber gelehrte d’ Arnaud in feinen ceo 
iedturis p. 250. ruͤhmlich gedenfer. . Als. er bier» 
auf nad) Delft zurück gekehret war, bediente er fih 
feines Rechts ber Doctorwuͤrde, juriftifche Eollegin 
zu halten, und zwar ſowohl über bie inflirutiones 
als pandedtas. Die gefchahe mit einem fo guter 
Erfolge, Daß die Herren Curatores ben: Entfhluß . 
faßten, ihn, welches fonft zu Delft noch nie ges 
ſchehen, zum Sector beyder Kechten anzuftellen: 
Allein da er ſich eben in Begriff ftellte, ſolches an⸗ 
zutreten, warb er Den ısten October 1744 'zur Des 
fesung bes erledigten Lehrſtuhls der Rechte auf der 
geldrifchen Univerfität zu Harderwyk berufen. 
Diefem Rufe folgte-er willig, und Hr. Samuel: 
Rouxel erhielt feine, bisherige Stelle. Er trat 
fein neues Amt gleich nach feiner Ankunft an, hielt 
aber erit den 18ten Junius 1745, welcher dazu an» 
geſetzt ward, feine öffentliche Sfnauguraloration, 
welche de iurisprudentiae,et palidioris literaturae 
connubio handelte, und bald darauf aus der Preffe 
fam, Des folgenden Jahres 1746 ward er an bes 
abgehenden Hrn, Prof, Struchtmeper Stelle, 
von den Herren Turatoren zum Rector Magnifieus 
ernannt, und dieſet erklärte ihn feyerlidy Dazu. den 
xöten Junius, nach, gebaltener Rebe de caulıs et 
sempore abrogati imperii Hifpanici per Belgium 
foederstum; und als des jahres darauf 1747 der 
Hr. Prof. Job. de Borter ihm -zum Nathfotger: 
war gegeben worden, übertrug er dieſem den ıstem 
May das Rectorat der Univerfität mit einer lateini- 
fhen gebundenen Rede de faris romame er 
we 


des Herrn Gerhard Schroeder. 437 


welche wiederum gleich darauf das Lcht ſahe. Als 
der berühmte Profeſſor ber Rechten, Joh. Fried. 
Wilhelm Dagenftecher *), 1746 mit Tode ab» 
| gegangen, . und im "Auguft 1747 Dee nunmehro auch 
bereits werftorbene Prof. : Johann Wilhelm 
Marckart an deſſen Stelle war erwaͤhlt worden, 
vard unfer Hr. Profeffor niche nur Senior feiner 
Fecultaͤt, fondern die Herren Curatores legten ihm 
ach die Wuͤrde eines Anteceffors Primarii und 
Profeffors des Sehnrechts bey. „Auch hielt er die 

‚ Wentliche Seichenrede auf gemeldeten Dagenftecher, 
md ließ folche im Druck ausgeben. Den ı2ten 
Junius 1748 ward er Secretarius des afabentis 
ı Senats. Am sten Junius 1749 feyerte er 

den aafenfchen Frieden mit einer Öffentlichen Rede 
inieteinifchen Berfen. Im jahre 1750 hielt er bie 
fentliche Seichenrede auf feinen verftorbuen Amtes 
genoſſen, den berühmten Gottesgelehrten, Bern⸗ 
bard Sebaſtian Cremer, und ließ auch dieſe 
hem Drud übergeben werden. Im Yahre\1755 er. 
hielt er zum zwentenmale das Rectorat der Akabes 
mie aus ben Händen des Hrn. Prof. Struchts 
Weyer, welcher ihm foldyes Den zehnten Junius mit 
tier Rede de difcrimine, quod eft:inter Hercu- 
km et Simfonem, übertrug. Er felbft hielt des 
ſetzenden Jahres, Da er es den neunten Junius 
binwiederum den Hrn. Prof. Reiz übergab, eine 
Rede de eloquentia aduocarosum, welche nicht we⸗ 
' Ber, wie bie vorigen, die Prefle verlaflen hat. 
DR 


6. 10. Zeil, 4 ©. 


433 Se 


: Dieß find die Lebervumſtnde unt Tenertichen . 
ademiſchen Verrichtungen des Hrn. Drofeffoe 
Schrocder. Durch feine Vorlefungen hat er fh 
nicht weniger Ruhm erworben, und es bat ihm nie 
an einer guten Anzahl Zuhörer gemangeit. Mad) 
bem 1757 erfolgten Abfterben bes ſel. Marckart 
war er bis im October, Da ſolche durch den duica 
‚ burgifchen Hm. Dagenftecher wieder befegt wur 
be, der einzige Rechtslehrer. Die Akademie bat 
aber dadurch keine Abnahme erlitten. Außer den bes 
reied angeyeigfen Öffentlichen Reden, fo er hat drucken 
laffen, und einer nicht geringen Anzahl einzefner la⸗ 
teiniſcher Gedichte, welche er in einer Sammlung au 
das Licht zu ſtellen gedenkt, hat man noch von ihm: 
1. Somnium, ſiue iter in regmum luxuriae 
alu lateiniſches Buͤchlein in Verſen, welches er noch 
bey feinem Aufenthalte zu Delft an das Side gi 
Reis, und weiches eine Satyre Aber die Skcten 
der Zeie iſt. 

3. Notae et animaduerfiones in CALEıMAaHed — 
er in Ovivıs herokdss. Sie ſtehen in den obfer« 
watiomiben criticis mifcellgneis, fd 1733 und In DW 
Pie Jahren zu Amſterdam herausgekomme 

und find bezeichnet: Audore G. $. 

3. AURX. ARNOLDI PAGENSTECHENS, 
RC. inilluftri Groningae atque Oml. Academirae ite- 
9% publici er prie, Prof. ord. apherismi iutis, ad 
afilitationes iulliniameas. Editio VI. prioribus au» 
Adior, irt, vi mwiarum ad infitet; quin et Conti 
mevtarii nonnunquam inftar exhibeat. Subiiciun« 

tur et accefliones Irnerianae: Preſativnem, im efaz 
necefli- 


| des Herrn Gerhard Schroeder. 459 
neceſitas ipfam inftimmtionum contextum expli- 
tandı oſtenditur, vt et orationem funcbrem in 


obrum I F. W. PaGENSTECctERI et deni- 
ge indieem adiecit, 7748. Dieß iſt die neuefte 





' Ausgabe eins fehr Felichten unb zum oͤftern anfe 


gelegten jutiſtiſchen Handbuches. . 
4. Obſerũationum iuris libri quatnor, 175$. 
Auart. Herr Schroeder folgt fehr gluͤckllch Der 
Epur der großen Männer, Noodt, Bynker- 
k, van de Water, und anderer, nad) deren 
dt diefe rechtsgelehrte Frisifche Anmerkungen ein 
Kühe find, welche nämlich die fehönen Wiflen 
‚ Hafen mit ber Rechtsgelahrtheit verbunden, und 
Wit Hülfe derfelben das bürgerliche Recht erlaͤu⸗ 
Mt haben. Deswegen has er am Ende feine In— 
‚ Wgusaleration de pulitioris litersturae et iuris 
‚ Jrüdentise conuubia mit abdruckan laffen , in wei 
her er den Beweis umgekehrt, und ige, daß 
wn guter Siterator auch eine. Erkoͤnntaiß des buͤt⸗ 
pclichen Rechts noͤthig habe. 
Sein Haupt zweck ben dieſem Buche iſt gewe⸗ 
fü, niches Aufgewaͤrmtes, fondern jedesmal etwas 
Ames vorzutragen, fo daß er Peine fremde Arbek 
in mlontmen getragen, und ganze Differrationes, 
Mubdern eigentlich ſo genatmte und eigene Obſertra- 
! Gones gefchrieben hat. Die Berfaffer der Re- 
Pabiyk der Geleerden haben viefeiben im verwirß 
nu Juhre mit wider Ruhme retenfirt. Wir roh 
: Br anfeen Sefern gleichfalls einen Pieinen Adriß dem 
üben vorlegen. "Cie verdienen der £ * 
5 . | In 


1 
[3 


440. Geſchichte 


In den acht erſten Kapiteln des erſten Bug 
werden verſchiedene Anmerkungen uͤber verſchiedene 
‚Stellen der Inſtitutionum, nad) der Ordnung der= 
felben, beygebracht. Das erite zeiget, daß bie 
Inftitutiones fälfchlich Inftirgea genennet werben, 
handelt von dem Unterfihiede dieſer beyden Wör« 
ter, und won der bey den Rechtsgelehrten oft ge 
bräuchlichen Figur, Chiasmus, und rettet wider 
den Bynkershoek bie alte Sefart: antiquis fabu- 
: Äs in dem.$.3. des prooemii inſtitutionum. Im 

zweyten wird bie Leſart der Worte der Definition 
der Gerechtigkeit beftimmt. dargethan, daß durch 
notitia rerum diainarum et humanarum eine hiſto- 
riſche Erfänntniß des Rechtes gu verftehen fey, und 
erwiefen, daß der Kaifer, oder Trebonian L. II. 
Inſtit. tit. 3. $. 13. nicht recht gerebet habe, wenn 
er fagt, 'animalia nafci in coelo. Im dritten vers 
theidigt er vornehmlidy wider den Bynkershoek 
und andere, in L. 24. in pr. fl. ad SCtum Trebel. 
Kanum, und vornehmlidy pag. 23. $. 2. Tie. XII, 
welches noch niemand bisher angemerft hat, daß 
in den Worten, regelati patres in in ſulum in po- 
teftate liberos retinent, die Worte in infulam nicht 
fiehen bleiben Eönnen. Im vierten wird gezeiger, 
daß man vergeblich nad) der Urfache frage, warum 
die Fiduciari eutores alfo feyn genannt wordenz 
und insbefondre L. 147. fl. de verb. Sign. erfläret 
‚und bargethan, daß die Frage: mille pallus von 
‘Dem milliario aureo, oder von den anligenden Bes 
bäuben an zu zählen feyn, nur alsdann Statt habe, 
wenn. de vicelima foluenda, nicht aber, wenn de 
tino 








gen mia Sinne. u 


"Das fünfte \ 
1. und ertlaͤrt 
naud, inebe· 
oremore, vor⸗ 
welche andver 

‚ bonae fidei 
vero maturales 
begebet'dahin, \ . 
is ferendli lon- 


ı-immittendi, 


worden, un 
aian in feinen 
zenug geſchloß⸗ 


ſubltitutionis 


a 
8* 
E 
8 
[2 


4423 Geſchichte 
wider Rittern dargethan, daß er nicht bloß die 
heiligen Oeſetze geſammelt habe; endlich Daß Cajus 
. Papyrius. heym Dionyſius ein ganz andrer, als 
Sextus Papyrius gewefen ſey. Das zwölfte unp 
dreyzehnte enthalten verfchiedne Fritifche Verbeſſe, 
rungen'uͤber 9.3 L. 2 Ar u. f. Im vierzehnten und 
funfzehnten wird L. 1. ff. de Legibus umſtaͤndl 
“. - wläutert, und vieles aus ber griechiſchen Kriti 
beygebracht, | | 
Im eriten Rapitel bes zweyten Buches. wird 
LIII. de Legibys ausführlich erörtert, und meynet 
. Herr Schroeder dieß griechiſche Geſetz fer ang 
Des TuEoRHRASTı libris aeg) You genommen. 
Diefe Materie wird im gmweyten fortgefeßet; Das 
Dritte aber. handelt de principe legibus non ſolutq 
ad Leg, 31. fe Im vierten wird L. 4. fl. de 
conſtit. princip. erörtert , einiges de audoricang 
Scholiorum bafilicorum beygebradht, und berviefen, 
daß ein Durch das Recht der Erwählung zum Thron 
gefommener Fürft die Gefege feiner Vorfahren ab 
ſchaffen koͤnne. Im fünften empfangen L. 12. M. 
- de adopt, und L. 8. $. 11. fl. de Transad. iße 
ich, und in L. 5. de diuis. rer. eine Berbefleruugi 
macht, aud) wider Heineccius gezeiget, daß bi 
räber beswegen nicht religiofa geweſen feyn, wei 
fie den. Diis manibus geweihet waren, ferner vo 
eenotaphio non loco religiofo gehanbelt, und en 
Uch eine Verbeßrung in L. 3. H. de jure file 
vorgeſchlagen. Im fehlten wird bie gemein 
leſart verteidiget in L. vnica $. 2. fl. de o 
j Conſulis, weiter L vnic. in.px. fi. de off. pP 











— 


, 


Ba i J 


des Herrn Gerhard Schroeder. 443 


praet. verbeffert, L.I. in pr. ff. de offic. praet. vrbi 
efläret, und gelehret, warum die praefeli vigilum; 
calceati geweſen fenn, _ Das fiebente handelt de 
Stratoribus, verbeffert S. Leg. 4. ff. de ofl. proconſ. 
und vertheidiget Die gemöhntiche Leſart L. 6. 9. 5. FfF. 
de oſſic. Praeſ. Im achten wird wiederum L. IL. ff. 
de oſffic. Praeſ. die angenommene Leſart gerettet, 
dahingegen aber in L. 14. ff. ejusd. tit. & ſeq. 21. fl, 
- dusd. tit. Neränderungen gemacht. Das neunte . 
Wimmer imperium Pilati, und erfläret Die Redare 
Yanas voces populi non. andire in L. 12. $. r. 
eöd. de poenis. Das zehnte zeiget die juriftifche 
Bebeutung des Wortes videri, und handelt de 
mero imperio, de poteflate er vfu gladii und de - 
innere carnihicis et lidorum. Im eilften wird 
L. 2. $. 2. fl. qui fatisdare coguntur, L. J. $. 1. 
E ſi ex nox. caufa agatur, L.I. S. 2. ff. de edendo 
(efine prolato die muß gelefen werden) und L. 10. 
2, eod. tit. vorgenommen. Im zwölften wird 
die Synonymia,vocum, paclum, paltio, depectio, pa- 
Bers, bis pactus, dargethan, L. 2. fl. de pactis, 
und L. 7. fl. de 'nautico foenore erfläref , auch 
etwas umſtaͤndlich de padtis legitimis gehandelt. 
In dreyzehnten fommen L.3. —8* ff. und L.6. ff. 
&öd. vor, und wird von dem Worte Legare etwas - 
bdeygebracht. Sm vierzehnten werden L. 9. fi 


wa ” 


— — — — — —* 


:deTransad. und L.I. 6.3. ff. de poſtul. erläutert, 
md umſtaͤndlich gehandelt de fafcibus er lictoribus, 
de ſigura iv da duow, welche ben den Rechtsge⸗ 
 hrten oft vorkommt, imgleichen von ber Trauer 
ber Wittwen. Das funfzemte endlich” erkläre 
8ff2 L2 . 


. 


444 Geſchichte 
IL. 2. $. 1. ff. de procurat. ‚und vertheidiget e 
wider Leyſern, beweiſet auch mit neuen Gruͤnden, 
dolum malum ſemper reddere contradum ipſo 
| jure nullum, verbeflert weiter L.3. M. und lehres, . 
,was zsieäußßorov facere ſey, in L. I. $. 3. Ir 
Naut.. Caup. nn u 
- Der Innhalt des dritten Buches ift folgender. 
Kap. 1. L. 3. ff. und L. 10. ff. Rap. 2. Die 
Redart ad inftar proprietatis refpicit, welche Dukerx 
nicht verſtanden in L. 7,9. 6. fl. wird erlaͤuterth 
weiter erwiefen, malam fidgm ſaperuenientem non 
. excluflere Publicanam adionem, und L 7. 8. 4. ſf. 
and L.11. $.3. fl. erfläret. Kap. 8. L. 12. 91. ff. 
und. L. 7. fl. de feruit. praed. vrbani. Kap. 4. 
Lan. $.7.fR de vſu ot habitar, wird verbeflert und 
"5, $.12. ff dehis, qui eflud. erläutert. Kop. ss 
L.ı.$ 4 ff. de alear. wider Nood erflärer, und 
L. 14. ff. de religiofis ausgebeflert, Kap. 6. erlaͤu⸗ 
tert L. 3. $ 6. fl. und den CyrıLum unb 
 Maxımum Tyrıum aus ben Reiten, fchläge 
„— eine Berbefferung L. 1. $. 14. fl. und L. 3. 9.2. 
| L.1. $.2. M. vor. Kap. 7. beſtimmet L. 13. 9.4 #, 
- erläutert die Redart caput jactare nL.ı.$ Er 
ingleichen L. 36,fl. und verbeſſert L. 36. fl. de 
Donat, inter virum et vxorem. Kap. $. verbefferk 
eine Stelle L.9. $.7- fl. erläutert L. 6. 5.7. FE 
mb beweifer, puellas honeftas et mererrices libe, 
rales artes fuiſſe doftas, wie auch, daß impiiſſimus 
gut Satein ſey. Rap. g. L. 13. fl und L.4t. 
x Rap. so. L. 65. |. fl. de legatis Tertio. L..70; 
812. fl. eode L 92, pract. ff. cod. beleuchee 
Ä . Ho 


j) 


/ N 


1.8 Herrn Gerhard Schroeder. 445 
„Horarıt L. ISerm. 2. vs. 123. und giebet eine 
Ansheffeungl. 19. 8.10. Kap. in. L19. §. 18. f. 
de auro et argento. L. 32. $. 1. ff. eodi Eine 
| Etefle der bafılicoram wird wider des Cujacıı 
Beränderung gerettet, daß honor etinjuria von den 
‚ Regis gebraucht werden, gejeiget, und L. 26. ff. 
\ de operis Liberorum erfläcer, Rap. 12. wird bie 
 „ewögnliche Abtheilung inter publicam et priuaram 
nbui operis nunclätionem verworfen, von dem 
Werte EAıxes und von den lietoribus gehandelt, 
med eih Tribonianifmus in L. 44. ff. do manumifl. 
h cteſtam. angezeiget: Kap. 13. L.14. fl. L.1. §. 45. ff. 
| Lı.$& vie. L. 1. ı21. L: 39. L. 89. ff. und ‘ 
? 
| 


L 13 ff. erHäret, und de duplici clauo in vm 
woĩ gehandelt. "Kap, 14. wird L. 3. 9. 1. ff. 

miwer eine: Deränderung gerettet , Bingegen aber 
E. ff. ausgebeflert, Kap. ı5. dandeit weitlaͤuftig 
ds Eonuchis ee Spadonibus, und werben bey diefer 
Megeu hett vlele Geſetze erlaͤutert und verbeſſert. 
Sin eeſten Kapitel des. vierten Buches kommen vor: 
HR'a. Cöd. de his, qui in ecclefiam. L. I. Cod. 
oſſic. cluil. judic. L. Il. eod. de Transad. 
E26. cöd. ‚ds procurat. und L. 3. cod. dehis, 
Wei. aetatis. Kap. 2ägeiget eine Berbefferung 
⁊. sad. deinöff. teft. und zeiget daß Cara- 
3 flehehin Anxoninus pius fen genannt wor⸗ 
dei. Quintilian wird aus den Rechten ehläutert, 
ed L. 9. cod: de Teftibus verändert ; auch de 
o militari hiftorlajuris vorgeleget. Kap. 3. 
L. 20. cod: de-Fideicom.. muß imitari .gelefen 
| .L L od. de appell. wird erläutert, Das 
er .:df3 Wort 















LLg. Jul. mejeftatis, und L. 27. 


Aas Geſch. des Hrn. Gerh. Schroeder. 
Wort regia iſt nicht wider bie Zeit des Ulpianus. 
L. 2, cod.. de cuftodia reor. L. £ $. 2. cod. ad. 
. eod. tie. auch, 
L. 3..cod. de meleficis werden erkläre, Kap. 4. 
L I. cod. de Quaeſt. Daß die Rechtsgelehrten 
feinen Widerwillen wider die Dichtkunft gehabt 
haben. Verfchiegene in den Gefegen vorfommende 
poetifche Rebensarten, L. ı2, cod, de Erogar. 
milit. annonae. Das Wort varius. m fünften, 
fechften und fiebenten Kapftel ‚erhalten viele Stellen 
‘aus den fragmentis Cayı imfliturionum unk 
PAuLtı receptarum Sententiarum ihr ticht und 
ihre Arzeney. B | ur 
5. Herr Schroeder iſt auch ein Eorrefponbend 
‚und Mitarbeiter an -dem fo wohl aufgenommenen 
bollöndifchen Spectator „ welchen ber wißige 
und berühmte von Effen *) ‚Herausgegeben, und 
‚welcher Im Jahr 1756 zu Amfterbam wieder aufs 
gelegt ‘worden. Die vornehmften Abhandlungen, 


- "fo von feiner Feder darin befinblich, find, her Ka- 


rakter van Apathes, 2. Ch, &. 595: Fillis 
minnedigt.. 3. Ch, 5.166. Ziedenftryde,‘. ef 
Gebidit. 6. Th. S. 32. Bon dem Mißbrauch 
bes Namens Gortes,. nd einige Abhandlungen 
in burleſker Schreibart über .bie Geſellſchaft Hey 
Fleinen Junker, ober petits maitres. 4.Ch, S. 444, 
361. U. 575. - Ä Ai 
*) Man findet eine vollſtuͤndige Lebeuzbeſchreibung 

diefed Mannes in der republyk der geleerden. 12757, 

vergl. auch noux. biblioth, Avril 1742 P. 561, \ 


Den ıaten Jenner 1768... = 
oo. Ses 








447 


LErE TE 


finger, j 
ver Gottes · 
vers an dent 
Bummafi-: i 
"zu —8 
oͤctingen 

Jena 


448 2 Geſchidhte 


D. Aodreas Adam Hochſtetters. Vor d 
fing gleichfalls noch am $eben, fenenden —* 
Mutter iſt er den 8. May 7728 m tudewigsburg 
auf die Welt geſetzt worden. J 
‚Anfänglidy in dieſer feiner Geburtsſtadt, und 
hernach zu Stuttgart, :genoß er eine Zeit F des 
beſondern Unterrichtes verſchiedener geſchickted M F 
er, ud ward bardef:hın Jahr r744 in das ob 
Gymnaſium je Stuitgard befördert. en demſelben 
„Ian es den gehoͤrigen Grund umter ter Anführung 





















der damaligen beräfmiuen Sehren.beufeiben, ——5 
Aentuit, Hiſcher, 
Ransler, Knauße, und — 52 — in den 
Epechen und Wiſſenſchafter, und: ward ſolglich 
"im Jahre r744 in das Semimriam  theolagicuum 
zu Tübingen aufgenommen.’ : Dafelbſt hörte er 
zween Jahre lang’ in der Meltweisheit bie * 
Ruhm und Verdienſte verewigten Wels 
Maichei, Cons, Dfiander, 
Rraft, mit einem fo erwünfghten Erf * 
ihm im Jahr 1746, nach gewoͤhnlicher 
der erforderlichen o genannten, ‚Medien, pr 
pfiuat⸗ merkorum, —— unter 
Sieben amd. zwanzig Kandidaten bie ae at, 
ur muude - - 

Nachdem er ‚diefe uehte Bahr - feines. * 
wiſchen Studien. mit allem Ruhme zuruͤck gele 
endete an ſich zur Gotteagelahrehoit, und- ar dk 

mit Außesfiem. Gteige und Sifer auf dieſelb. Die 
See, beren Uncerricht barinn ar [af zu Nutze machee 
PROBEN de Hert Keeper Pfaff, M. 

1 D. Rlemm, 


yz—— 


— — — — 


— 


——— — oo 





\ 


des Hrn. 30, andrees Zafner. 449 49 


D. Klemm, D. Cans, und D. Cotcha, auch were 
theidigte ex den 6. Sept 1748, unter dem Vorſitze 
des.erften , deſſen diſſert. cheal..cafualem de i inup- - 
gauoneS Cheiftophori ad largjendos numos, :deren 

Junhalt man in ben vollkändigen Nach achrichten 
mn dem ordentlichen "Junbalse derer. kleines 
uud auseriefenen, Fademifchen Schriften 174 


&. 1025: 15 F. recenſiret finde. Des Sahues u 


Darauf 1749 warb. er. ad examen theologicuny 
und zwar nach Stuttgarb, berufen, und wiederum 
veich des en Se: * Bm Magiiter 
Pens egens ‚Des: ſtinondii cheologiqi au 
Tkbingen hochgnahigſ ernennet. 

Dieß Ame verwaltete er bis zu Anfange bes 
Ihres 27524; (Eine edle Begierde, fremde Lander 
# ſehen, und auch. außerhalb feines Vaterlandes 
wechfende Früchte der Gelehrfamkeit zu ſchmecken, 








— in Geſellſchaft des damaligen beruͤhmten 


— —— Maulbrunn, Herrn M. 
eine. gelepete. ‚Reife: zu une 
Bazu von feiner Landes⸗ 









* de ek Erianbnif: Diep if 


Gewohnheit gar. vieler auge⸗ 
> Gelehrten, welche ſich über. 
‚gemeinen aufn; ihrer Mlichrüder herverzuthuu 








—2 "und wir wiſſen aus: mehr als einer Er⸗ 


Mefarın Seren Tofingen dm, u 


* —————— 


- auf 


Pre Seſchiche 


auf feinen Relſen durch einen großen Teil von 
Deutfchland,, Frankreich, England und Holland. 
Er Hatte auf beirfelben ‚nicht nur Das Gluͤck, bie 
Arößeften Monarchen zu bewundern, und Die aupen 


ſaͤchlichſten Merkwuͤrdigkeiten wines jeden. f | 
wo er binfam, in Augenfchein zu nehmen, Kb | | 


auch, welches fein Hauptzweck war , mit den be⸗ 


ruͤhmteſten Männern der gelehrten Belt dekanne | 
zu werden, und vieler befondern Sutigteiten von 


denfelben mu genießen. 

Um nur eine und’ die andere Begebenheie auf 
feinen Reiſen und Folgen derſelben anzufuͤhren, fo 
hat er die Gnade des unſterblichen Ruſenbeſde 


| . derers, Ihro Ercellen;, bes arofien geheimen Staats 


minifters, Heren von Wönchhaufen, zu Hannes 
per, nie genug zu erheben, gewußt. Diefer Herr 
ißt ein wahrer Kenner der Gelehrten. - Und das iſt 
genug gefagt. - Zu Paris prebigte er am Feſte 


a 


der heiligen Dreyeinigkeit wor ber koͤnigl. ſchwedi⸗ 


ſchen Geſandtſchaft, und zu London legte er in ber 
burger Kirche von dem Spitterrichten eine heilig 

ede ab. Beyde Akademien der Wiffenfehaften; 
zu Paris und zu London, geftasteten ihm den freyen 
Zutritt zu ihren Befondern Berfammlungen. Berlip, 
deſſen Gelehrten mir fchon vor, mehren Jahren 
eine etwas —— Neigung gegen bie wirtem« 
‚ergifihen Gelehrten bemiefen zu haben feinen, 
nahm ihn gleichfalls mir U ung auf, und 
die koͤnig liche Akademie ber Wiſſenſchaften gab 
ihm das: ausnehmenfte Mertmaal ihrer beſondern 
Acheung ‚für feine Perfon und Selegrfamtek, he 


des Hrn. Joh. Andrens Tafinger. gs 
ſee ihm 1758 das Diplomareines austoärfigen Mit⸗ 
gtiebes erteilte. Nicht weniger machten ſich dia 
lereinifche Geſellſchaft zu Jena und bie beutfchs 
zu Göttingen 1752, mie. audy.die deutſche zu Se 
übe 1755, eine Ehre daraus, ihn mit. bern Diplone 
ihres Ehrenmitgliedes zu. beehren. Zu Bättingen 
füekte er, bey feinem dortigen Aufenthalte, zwo 
kleine Schriften on das licht, Die eine de nuptiik 
Batsuorum,, und .die.andre , Reflenions furl le‘ cas 
ctére (ser d’un miniftre ecranges. Zu Halle 
ueıtheibigte er. den 33; Jenner 1783: unter dem Bor« 
ſeße feines großen Gutthaͤters, des nunmehro, zu 
großem Leidweſen üllee Kenner einer wahrer Ge 
lehrſamkeit, verſtorbenen Herrn Doctor Baum⸗ 
gartens, eine von ihm ſelbſt niedergeſchriebene 
Streitſchrift de ſacramentis generatim fpedistis. - 
Nachdem er in. fein geiiebteftes Vaterland wie 
ber. zuruͤckgekehret, ward ihm nicht lange darauf 
im Ehriftmonath 1753 die Stelle eines außerorbents 
lichen Lehrers bes Botteegelaßetbeit und der morgen« 
landiſchen Spracyen bey bem .Gymnafio illuftri ‚zu 
Seuttgard gnaͤdigſt aufgetragen, und 1755 warb er 
gem ordentlichen ‚Profeffor gemeldeter Wiſſenſchaf- 
ten angeſtellet. I 
Uebrigens lebet unfer Herr Profeſſor ſeit 1753 
in einer vergnügten Ehe mit der Tochter bes fe⸗ 
ligen tübingifchen Doctors und Profeffors der Ar⸗ 
zeneywiſſenſchaft, Alerander Camerarius. 
Hier iſt min das Verjeichniß feiner bis hieher 
ber gelehrten Welt —— und durchgängig 
wohl anfgenotamenen Schriften. . 





1. Traftaran 


N " \ y ' 
2. Tractatus de nuptũs Batanorum. Goͤt- 
ngen,, 1752. Octab. 2. B. Bleichwie der. Herr 
Profeſſor hier vieles von demjenigen bekraͤftiget, was 
bereits Bentheim :von diefer Materie geſchrieben 
t, ſo entdeckt er doch auch: bisweilen einen Fehler 
| er Nachrichten: Z. E. es iſt faiſch, was die⸗ 
ſer ſchreibet, daß des Sonntags feine Hochzeiten 
in den Niederlanden gehalten werden *).: Bigweb 
n vergleicht ‘er die hollaͤndiſchen Bitten mit dei 
Gebraͤuchen. ſeines Vaterlandes, des Herzogtums 
Wuͤrtemberg. Se findet er von ber Trauung durch 
. eine Magiſtratsperſon, die anf dem Narhhaufe vor 
„genommen wied, und welcher ſich afle nicht reford 
„mitte Einwohner ber vereinigten Miederlande **) 
anterwerfen müflen, eine Aehnlichkeit einer Befra⸗ 
gung ber Verlobten, die im Würtembergifcheni vor⸗ 
gebet, ‚ehe der Confens jur Trauung an ben 
Deere gegeben wirt. Börting. Zeitung, 1753 
. 1238, 


2. Reflexions fur le. cataaere facre d’un mi- 
niftre), etranger. Göttingen 1752. 2.9. Octav. 
Diefe kurze und deutliche Schrift ftellet im Auszu⸗ 
ge das Weſentliche desjenigen vor, was man aus 

deri 


yAuuf deim blauten Bande, und in den Meinen Staͤd⸗ 
J em. werben fie beynahe an feinem. anbern LTage ge⸗ 


**) eiñ nicht durchaus allgemein. In der Twen⸗ 

38 ch E. verrichtet der reformierte Prediger auch bey 
J Katholiſchen die Trauung in der reformirtin Kirche: 
| Di junge jungen Eheleute laſſen ſich aber gleich darauf 


Li 


xem Pfaffen ws einmal trauen. 


” 
. 


’ 


ä de Sen. ch Mdvens Zofingen 3 


dan Völlegrochse wegen der Sicherheit der Gefand- 
(en lehret. Man unterſcheidet Die verſchie denen Ord⸗ 
 mngen-von Geſandten, ſowohl ber gekroͤnten Haͤu· 
per, als des Pabſtes. In Anſehung ber Sid \ 
beit der Perſon des Geſandten, glaubt Herr Taf ' \ 
ger, ex ſtehe nicht unter dem Fürften, gu dem er ge⸗ 
if, fondern unter deſſen Serichebarkeit, ber 
If gefande bat. Hingegen fleher er unter dem 
irften, an deffen Gofe er iſt, wenn er etwas mb , 
oder feinen Staat. vornimmt, Das Recht 
| yſtadt fließet nicht aus dem Voͤlkerrechte, 
| or kommt ben Geſandten nicht zu, Bötting. dei⸗ 
mg. 1752. S.u50,. | 


3. De’ Sacramentis generatiim ſpeaatis le“ — 
Pre. Sıcısm. Jac. BAYMGARTEN. 
n53. Quart. 5. B. Der Herr Meofeſſor träge in 
diefer Kathederſchrift die Sehre feiner Kirche von ben 
Sarramenten überhaupt, ordentlich und gründlich 
vor, hegleitet foiche hin und wieder mit guten. An« 
merfungen,, laͤſſet auch die vornehmſten Verſchie⸗ 
dexheiten einiger Sehrer derſelben nicht unbetrachter, 
md rettet ſolche endlich wider bie Einwuͤrfe und 
Jrethümer der Papiften und anderer Gegner, unter 
weichen auch ber Herr Präfident von Loen vors 
kemmt, weicher die Sacramenti für bloße Ceremo⸗ 
ulen will gehalten willen, . Von biefer wohlgeſchrie⸗ 
deren Difputation findet man einen guten Auszüg 
- Inden oben angeführten Nachrichten v. akad. 
Echr. 1753. 18: big 423. | 


4 Oda. . 


54. Geſch. deß Hrn. Joh. Andr. Tafinger. 
4. Oda Sapphica valedictoria Summe vehe: 
ndo BAVMGABTENIO dicata. Halle 1733. 


5. Proluſio de vtilitate peregrinationum do- 
&arum. Stuttgardt. 1754, Herr Clemm thut 
deſſelben Meldung in feinen amoenit. acad. p. i00. 


6, Oratig ' panegyrica, ‘de Felicitate seipu- 
blicz, quæ principe gauder literarum amatore at- 
que amplificatore. Stuttgardt. 1754. 


7. Oda gratulatoria, Domino paftori ciniami 
Zauelfteinenfium, ZILLINGIO » facra.. Stute 


gardt 1755. 
8.  Pöemata Latina in. hoeietatĩ Latine le- 
menli confecrata, Stuttgardt. 1756,, 


ben 13. Jenner 178. 


2 


ELTERN 


Die ofpofpoinckookecie 
| x * « > ER 
— | 


Geſchichte 


458 


KIISYTeERNTT ....n.n... 


Geſchichte 
DE Herrn 


Shriftian Wilh. Bean; Walch, 


aeheit Magiſters und der Gottesge⸗ 
Dectors, und ordentlichen Profeflors,: dee 
— lateiniſchen und der Taubenge- 
ſellſchaft * Ien Mitgliedes, 
Gdttingen. 


| 
. pe 
J den Denen Söhnen Des hochberůhmten | 
Herr Kirchenraths Walch zu Jena ſiehet 
man ein erfreuliches Beyſpiel Des Segens, welchen 
Ost einer in feiner Fuccht unternommenen Erzien 
= verleihet. Dieſer hochverdiente Mann erle⸗ 
J ſeinem zunehmenden Alter das große Süd, 
cinen derſelben nach dem, andern nicht ‚nur ſich als 
Base Gelehrten hervorthun, fondern aud) iprem 
Ce ımd Verdienften um die Gelehrfamfeit gemäß. 
net ‚erden zu fehen. In den benden vor⸗ 
ben Theiten haben wir unfern $efern bie 
Seſwichte des älteften berfelben , bes: Herrn Pros 
ju Jena, vorgelegt, und uns, bünft, fie 
encrten billig von ums. Daß wir anjetzo Die Ge⸗ 
Michte des: zmenten , des nicht weniger beruͤm⸗ 
" 1 göttingifchen Oottesgelehrten, darauf folgen fafa 
ba. Da aber bende Herten Sehe, m role aus jener 
»M 





) 


Wiſſenſchaften wohl gelegt hatte, warb -er noch in 


\ 
m 


4566 Geeſchichte. 
ni erſchen iſt, ihre Studien zugkeich mit 





einander 
getrieben haben, und zufammen..gereifet find, fo 
werden wir in Diefer dasjenige‘ nar kuͤrzlich wieder⸗ 
holen,. mas wir von dieſen Lebensumftänden dort 
bereits gemeldet haben. \ 
Die Mutter nie Herrn Doctors, Frau Catha⸗ 
Charlocte, gedohrne Buddeus, brachte * 
ben zsften Dicen ber 1726 zu Jena zur Welt. 


erfreulich dieß Weyhnachtsgeſchenk den gotteligen 


Asltern war, fo ſehr ließen fie ſich auch, ‚von feinen. 
jarteften Kindheit an, feine Erziehung. angelegen - 
fenn. Sie hielten. ihm nebft feinem älteren Herrn 


Bruder, verichiedene Hauslehrer, unter weichen 


der Herr Prediger Strelen und der Herr , 
etor Frick die vornehmſten gerorfen. : Nachdem ſein 

Mame im’ Jahre 1733 von feinem Herrn Vater, 
nis Prorector , in das Studentenbuch war einges 
tragen worden ‚ und er barauf die Schulgruͤnde det 





Der erften Jugend im Stande srachtet, ‚bie höherem 
Vorleſungen auf: der Liniverfität zu Hören, da er ˖ 
benn diefelben Lehrer mit feinem Serren Bruder 
gahabt hat, nämlich zuerſt in der Hiſtorie den 
Herten Hofrath Buder, In der Segif ben Serum 
Hofrath Daries, mie auch Im derſelben und in der 
Metaphyſik den Seren Profefloe Reuſch, in der 
Myſik und Matheſis den Herrn Hofrath Ham⸗ 
berger, und in der Matheſis adplicata den Herrn 
Kirchenrath Wiedeburg, weiter in den zur 
ländifchen Sprach wiſſenſchaften, die Serren Has 


ur Kenberger und. Tympe., ud endlich in allem‘ 
Theilen 


[4 


deinen. Chriſtian Wilg. Franz Walch. 457 


Theilen ter Gottesgelahrheit, wie auch in der gelehrten 
und Kirchengefchichte verſchiedene Fahre hinter ein 
ander feinen Herrn Vater. ee 


Hierauf erhlelt er zu Ende des Jahres 1745; 
‚ mer dem Decanar des Seren Profeffor Tympen, 
von der philoſophiſchen Facultaͤt Die Magifterwürde; 
ab, nachdem er fich bes folgenden Jahres 1746 das 
Recht, Collegia zu hatten, erworben harte, hielt er 
bs Oftern. 1747 verſchledene eregerifche, phlloſophi⸗ 
(hr und hiſtoriſche Collegla, nach deren Endigung 

er mit feinem Herrn Bruder die gelehrte Reife durch 
Deufchland , Holland, Sranfreih, die Schweij 
md Italien that, welche wir —— Befehlche 
betrieben haben. re * 


Nach feiner gluͤcklichen Zuruͤckkunft ſieng er balb 
| ine akademiſchen Arbeiten wieder an,. und begab 
mit verſchiedenen rechtfchafinen Gelehrten, wel⸗ 
e er auf feinen Reifen hatte kennen lernen, in 
Nam mnüglichen Briefwechſel, und einige Zeit, her. 
| 2, nämlich im Jahre 1750, ward ihm von den . 
Duchlauchtigſten Erhaltern dee Univerfität das. Amt, - 
die Phlloſophie außerordentlich zu lehren, aufgetras 
9m Er trat folches den 17. Junlus mit einer df- 
‚ fentlichen Rede an, de præſenti literarum in Gallid 
. ara, wozu er mit einer Schrift. de eruditione 
bicorum medii ui die Einladung’that, 





Unnter den Gelehrten, deren beſondere Freunde 
ſheſt er fich auf feinen Reifen erworben hatte, war” 
auch der große Gori zu Florenz. - Diefer erfüchte 

 Fubtmopexivin: — 


ben 1 


md ſolches Amt 1753 mit einer Rede de Georgia 


PT BEL.) )?.. 
nicht nur feinen Herrn Brüder und An zu Mitar 


" Velten an feier Symbolis literariis, fondern übers 
‚ anbte ihnen auch 1751 das Diplom, ‚moducd; die 


alldert blühende Taubengefelifchoft fie zu ihren Mit- 
gliedern erklärte, Die jenaifdye lateiniſfche Ge⸗ 
fenichaft, deren Mitglied er bereite eine Zeitlang ge 
geroefen wor, ermäßlte ‚ihn, nachdem fein Here 
—* in die Stelle ihres in demſelben Jahre mie 
Tode abgegangenen Directert, Chriſtian Heinrich 
Eckhard, war erwaͤhlet worden, hinwiederum ei 


muůthig an deſſen Stelle zu ihrem Ephorus: 


Seſne Vaterſtadt und ‚Die Univerſität In der⸗ 
ſelben hatten nun ohnſtreitig eine große Zierde an 
unferem Herrn Doctor, und konnten nice andere; 
als ſich die freudigſte Hoffnung maden, immer 
eerlichere Fruchte feines urferräbeten Eifers zur 
Beförderung ber Wiflenfihaften von Ihm zu erhal 
tin. Allein, da er denen aufden Zuſtand dee gEb 
kehrten Weit fo wmachfameh, und auf die Weförbes 
tung des Flors ihrer Imioerficäe fo aufmerkſarnrn 
Augen ber goͤttingiſchen Väter richt entgehen forma, 
fo ließen Diefe, ‚unter vortheilhaften Dedingungem, 
Ber Ruf zu einer ordentlichen Profeffion der Phlib⸗ 
fopple an ihn ergehen, welchen er auch annahut 









Augufte prouidentiæ diuinz teſte, atitraf, * 
Jahre 1754 kam Die außerordentliche Profeſſton Bat 
sahen hinzu, und er nahm die hoͤchſte 
Mörde in dieler Facultät an, und diſputitte beswe⸗ 
gen de obedientin Chrifli adina, wozu ber had. 
Fügitte Herr Dockor Heumann die Einla ne 


⸗ 


"ip Chriſtian Wihh. Franz Walt. 
Kite a eksieo Paulmo Tir. IHIL zo. an bas liche 
kelete, worinn zugleich, der Gewohnhele gofolge, 
© HR den ſeben und Oihrifien bes wirolgen Kern 

eben wird, ‚Yap 
dentlichen Lehrer 
at dieß Arme art 
sterum Chriltias 
tutius commen? - 
de Chritto Püp# 
ngiſchen Univer? 
erfreue, bedarf 


Dankbaten Een 


vielen oͤffentli⸗ 
elche ee der Wei: 
milch foctfahret. 
Hrn. Doctors 


llen zuerſt diczc· 


erausgekommen, 
wenlungen einge 
von ber ein 


aͤgen da 2 
—* 


ven: wer 
anderthalb B. 
Fa: ſeinen Hrnz 
vven man in dd 
fen wen, phuoß 
deffeiben Jahtes 
5 


460° = Beibihte ;.:... 34 
Es ift nur, eine: vorläufige Probe folgenber. aus- 
führlichern Schrift: ie 

. 2... Antiquitates pallii philofgphici ' veterum, 
= Chriftianorum, Jena 1746. Oetav 16 B. Sie tft 
imn zween Abſchnitte getheilet, deren der erſte von 
J gm phitofophifchen Mantel, und deſſen Gebrauche 
bey den alten Phüofophen, und. der zweyte von dem, 
Gebrauche beffelben bey den alten Ehriften han- 
delt, In den nouis adis eradit. 1747-2. o.et 1/3 
wird fie rühmlich recenſirt. Auch haben die leipzi⸗ 
ger gelehrten Zeitungen und. andere Journale davon 
Nachricht gegeben. In den hamburgiſchen Des 
richten ‚von gelehrten Sachen 1746, Num. . 63. 
rahmet man davon, daß die Schönheit bes Aus- 
droacs mit ber genauen. Ausführung des Vorha⸗ 

ı bens barinn um den Vorzug ſtreite. u 
3. Dif..de Deo Ebraeorum .montano, refp. 
Chrifßopb. Henr: Kirchner, Jena 1746. Duart, acht 
and einen halben Bogen. Man findet einen Aus 
- zug davon 'in den vollſt. Nacht. von akademiſchen 
Ehriften 1748. S. 268. u. f. und Krafts neue 

hßeol. Bibl. 1. Th. S. 4. . 

* 4. Diff. hift. de Ottone Magno, Italiae rege ac 

n Romanorum imperatore, refp. Job. Pbil. Vil. Liscke, 

s Jena 1746. Quart. Eben daſ. ©. 664.4 f. 

5. Comment. de Felice, Iudaeae procuratore, 

| reſp. Job. Das. Claudius, Jena 1747. ehntehalb B. 

— Gbendaſ. 1749. ©. 262. uf. Rrafto neue theol. 
Bibl. 17 St. ©, 632. . ’ .n “ 

6. Diff. hift. de pietate Ludouici pü, imp. Aug. 
'seip, LC vi 081; Jena 1748. Quart 27 B. er 
1— x aſ. 


— ggg 
- 


des Hrn. Chriſtian Wilh. FranzWalch 461 


daſ. 1750. S 356: u. f. it. Cenfura diplomatis, 
quod T:udogicus pius imp. Aug. Pafchah L Pont. 


' Rom. conceflilfk fertur, 1749. 


4. Dill! de millis dominicis bontifici romanı 
indicibus, refp: Y. Per. Oberlaender,, Jena 1749. 
Bde, 73. "Ehendaf. 1751. ©. 146. u. f. 

8. Oratio de eloquentia latina veterum 
manorum, Jena drittehalb Bogen. Sie *— 
ſehr viel leſenewardiges Außer dem, daß die la- 


tkeiniſche Sprache in Hberdeutfehland. und in dei 


Niederlanden befannt geweſen iſt, die unter dee - 


7 er — — — — — — 


Vothmaͤßigkeit der Römer ſtanden, zeiget er auch, 
deß ſie in dem großen Deutſchlande, dießeit des 
Rheins, ihre Kenner hatte. | 
Hermann, der die Römer fchlug, hat latels 
niſch geredet; ein deutfches Weib redete den Drum. 
ff lateiniſch an, als er über die Elbe fegen wollte; 
es ſind aus Deutfihland - lateinifche Briefe na 
Nom gefchrieben, u. f. fe Inſonderheit aber wird 
der blühende Zuftand der Wiſſenſchaften zu Trier 
mit großem Fleiß Befchrieben, welchen Ruhm: dee 
Herr Pe. defto weniget auf die Rechnung der als 
tm Gallier geſchrleben wiſſen will, weil die Trierer 
Mer mit großem Eifer für Deutfche und nicht 
Hallier ausgegeben haben. Erting Zeitungen 


‚von gel, Sad). 1752. 77 St. ©. auch bamburg, 


Der. von el, Sachen, 1752. 6 &t. 
9. Hiftoria patriarcharum Indaeorum, quorum 


! in Hbris jaris-romani fit-mentie, Octav 18 Bog. 


Cie kann nicht anders, als mehr als einer Art von 
Seehrten gefallen. Die Geſetze ſelbſt die er er⸗ 
633— laͤutert, 


Dad 


4 


8 


a462 SBeechiixꝛe 
ch in dem theodoßaniſhen 
age Enz unter! ber Uri 


* ludaeis, Caelicolis et Samarisanis ‚und wird ig: 


2. Zeugni biefer Ging dem gewiß 
en fen, mas der N almat uns 
von ihren Akterthümern Ießcen. 

hie ‚Gefege der jüdifehen Patriarchen (illuitiium ' 

Patriarcharum ) gedenken, uud fie als bie Hächiäe . 





- | Obrigkeit aus biefem Volke vorftellen, fo untet- 


Be W. zuforderſt die Abflamımung des 
8, beffen fich die 70 Dolmerfcher ra be 





kdanen nicht dehaupten, ob Kerr Walch 
Ihlecheerdenge leugnen wolle, daß biefes Wort * 





| bed Hrn. Chriſt. Wilb. Franz Walch. 


den pertifchen Zepter ſturden, und ahendla 
jchen in Dem roͤmiſchen Reiche theilten. Be 
hatten ein —— fo eigentlich das hoͤt 
Haupt einer hoben ‚Schule war, aber zugl 
durch Bergäuftigung der weltlichen Obrigkeit r 
 frochen durfte. Ihr Oberhoupt im Orient | 
AWaR INT, und hätte ungemeine Macht 
Uſehen, die jedoch zuweilen von den Juden al 
ſehr vergrößert. wird. Das im Decident war 
u die Stelle bes Vorſtehers vom Sunebrio 
 tommeger Worſteher ber hohen Shule zu T 
fit, der auch zuweilen Ethnarch heißt, und 
fe if der in den römifchen Befeßen befannte 
klacch, von welchen auch bie Zeugniſſe and 
Sqhriſcſteller des: Örigens, Hieronymus, Eufeb 
Üfogomus Cyrillue, Epiphaniug, Zheodore 
| » des Kaiſers Adrianus angefuͤhret wer 
Der Patriarch, der, wenn er na Aegnpten f 
Mioungen warb, ben Schrapis ſowohl ale 
1 ——x2 Patri 


- wn-- - 





R 
.. 2,0 


din J opt 


deſſem bie-römlfchen | Geſetze gebenken, und es dem 
"Patriarchen erft verbieten, .nad)her aber‘ erlauben. 
Ihre Maͤcht.hat ſich mit Genehmigung der Kaiſer 


ſehr weit erſtreckt. 


— 


Und ob fie gleich keine Erlaubniß und Reche 
atten, Todesftrafer" zu üben,’ fo zeige doch Herr 
ald) fehr Far, daß fie ſich auch dieſes unterfari 

:gen, unb einige allzuguͤtige Kaifer daben durch Die 
Dinger gefehen haben. ‘Die Kaiſer ſelbſt nennen 
fie in Edieten ipedabiles und illuſtres, von wel- 
chen Titeln jener den Proconſuln und Comitibus 
Orientis, dieſer aber den Patrlciern, Praefectis 
praetoris und Conſularibus gegeben zu werden 
pflegte., Doch dieſes waren nur Titel, und wenn 
Julian hierinn noch weiter gieng, ſo fchmeichelte er 
dem Patriarchen bloß aus Haß gegen die Chriften. 
Bey allem dem ſtheint es doch, daß das orienta- 
o liſche Oherhaupt der Juden noch anſehnlicher und 
maͤchtiger geweſen ſey, als der Patriarch. Wenn 
"die Geſete im Plurali der Patriarchen gebenfen, 
"fo verftehen fie‘ Darunter den damaligen mit ſeinen 
Machfoleern: .. Bon ber Zeit, da die Patriorchen 
der Juden entſtanden find, machen wir Peine Aus- 
" güge, weil ung bier noch ‚alles as Mangei der hi 
ſtoriſchen Nachrichten zu ungewiß ſcheint, was Ar. 


Waich bloß vermuthen kann: hingegen erweift er 


: zuperläffiger , daß das Patriarchat ctwan um bis 

Jahr «ri 420 :fein Ende gehabr habe. - Derm 

7 Ars war noch ein Patriarch Bamaliel; Hingegen Au 

einem Geſet vom Jahr 429 wird bes. Patriarchats 

als giner untergegangenen Würde gedacht. Sieben 
' . werden 


2 


des Hrn. Chrin. Wilh Franz Walch 6 


paden bie $eßren anderer Gelehrten befchietben / an⸗ 
gezeigt. Zuletzt wird von dem Geſchlecht der Pa⸗ 
ſriarchen gehandelt, denen Hr. W. nicht: zugiebt, 
| dep fie von Vaterſeite nach dem geroößnlichen Ruhm 
de Juden aus dem Stamm Juda find; und. ihre 
Geſchichte kurz erjählet, Die ganze Abhandlung 
HM mit mannigfaltiger Gelehrſamkeit gefchrieben, 
md andern Arbeiten des Verfaſſers ähnlich. Gotting. 
Zeitungen von gel. Sachen, 1752. 73 St. S. auch 
Vopplem. ad noua acta erulir. ‚Lipf: / Tom, VI. 
bed. X.p. 469..und hamb. Der, von gel. Sachen, 
152. 41868t. 
; 1% Comment. de erodicone Laicorum medii 
u, Jena 1751: drittehalb Bogen. Ebendaf. | 
1. S. 550 u.f. 
1 Difert. ‚hift. de Clodouaeo M. ex rtionk 
bæ polkticis Chriftiano, refp. Chriſt. Adolpho Tröbfl, 
ı ma’ı7sı, Quart. 4 Dog: Ebendaf. 1753. 
Gri56 u. f. 
12. Diſſert. de maionibie veterum flebraeo⸗ 
rim eonuiualihus, reſp. Ge. Dame Schuderof, Jena 
1751, Quart. ſiebenteh. Bog. Ebendaf. 1753. 
5 u. f. Hamb, Ber. von gelehtten Sachen, 
1752. 18. St. Sie hat beſonders den Enwdwea, 
den a3ffen Pſalm zu erlaͤutern. Herr W. paue u 
weder fuͤr ein Loblied auf die in der arabiſchen 
' "Willen den Ifraeliten erzeigten Wohlthaten; noch 
erch, und noch vielmeniger, für eine Weißagung 
» ſdie Kirche Des neuen Teftaments, fondern glaubt, 
Ditsfo rede fetbft darinn, doch ſo, Daß auch andere 
Oibige ihm biefes Sieb Seen koͤnnen. 3 


" on ⸗ 

oil Arigens wicht m, ui he Dom von 
per Wohlthaten Barbie: uch denen nicht bey⸗ 
Fimmen, Die bloß das koͤnigliche Amt Chriſti epee 
fein prophetiſches Amt zu fen Hirtenamte rech 
“nen, ſondern er dehnet dieſen Namen, Hirte, auf 

alle drey Jemter aus, Die Gruͤnde, fo ihn hierzp 
bewegen, kann mdn in ber Schrift felbfk —*** 
and prüfen. Ban.ber Gewohnheit der Hebraͤer, ie 
Haſte bey Tiſche zu falben, werden bie Stellen Der 
heil. Schrift mit großem Fleiß gefammlet; bay. 
unter vielleicht Me ı Ehren. 12, 40. nach. etwas 
—— ſcheinen eönnte, weil die Juden g db), des 
auch bey dem Baden und.on ben Speifen 
*8 ; anftgrt ber Butter, bedient haben. Doch 
— Walchs Meynung auch nicht uwahe- 


| a Hr. Pr. vergleicht auch bie —8S— 
5 der Peiker, Judioner, Se, Örjeden,, 
. die insgeſammt Del und Salben ben ihren Saftgp- 
a; ex eriunert auch ganz zedht, daß man 
Bun) Del nicht gemeines Del, ſondeen Eoflbare 
ben und ſonderlich Narden verſtehen muͤſſe, unb 
glauhet nicht, Daß es (mie einige meynen) go 
. Ai gemefen fen, bay Tifche audı bie Zühe, ober 
. 1098 mehr, ols das Haupt, zu ſalben. Er füßer 
allem, was er vosträgt, zugleich hie beſten | 
‚Beller unter Den neuern an, bie Davon ausfährtägh 
ara gan un yet ol Bene, Bitting, 
re 1752. 6 
















851% f. Zur? 


höhe. Shi we Bean Walch 467 


4. Bißarie- Adoptianotum, Bögingen v755. , 
De. 20 Dog. Tirffte new cheol Biblioch. 5 
102 ©. ©. IS — 
15. Comment. de Luthero diſputatore, Gottin 
gen 7754. Quart, anderthalb Bog. Iſt eine Ein⸗ 
ladungsſchrift, zu einem Collegio diſputatouo. 
Kraft 103. St. ©. 288. Nachr. von akadem. 
Er. 1755.©.277 u.f. Da dergleichen Heine aka⸗ 
demifchen Schriften ſelten viel Deiter fommen, als 
auf der Akademie ſelbſt, und unter einigen Freun⸗ 
den und Bekannten des Verfaffers, fo glauben’ 
wir, daß wir manchem unferer Sefer feinen unange⸗ 
nehmen Gefallen ergeigen werden, wenn wir ihnen - 
Pr de das DVerzeichniß der Difputationen des 
MD Lurchers vorlegen. Wir wünfhen pen, . 
“ das Exempel dieſes großen Werfjeuges Got⸗ 
bes manchen Lehrern und Studirenden zu einem u 
Reiz der idblichen Nachfolge bienen möge. ‚gnber | 
e Denn _ 


a) als Präfes 1513 und 1518 reſp. Andr. Hof 


richter, da derſelb eBeccalsnrens biblicus und 
| formarıs ward. 


5 P) 1554. sep. Job. Piffer. 
Y 1516. ref. Job. Frofcb; ba beyde die geenti⸗ 
aenwuͤrde erhielten. . 
D 1516. sefp. Bartbol.Bernb. de Feldkirch, de, 
viribus & voluntate fine gratis. 
) 1517. Pro declaratione yirtntis indulgen- 


Kiaram, Dis 





| 468 BÄREN 
).25ıg8. de XXVIII. Heahubichesloglei⸗ & 

xl, philofophieis tefp. Leom. Beiero iu Ha. 
delberg im Auguftinerflofter; 


m) 151g. mit dem D. Eckezu Leipzig 1520. 


.. A) 1521. de.excommunicatione, . 


de quaeftione; utrum opera faciant ad A 
ficationem. | 

"9) 13520. de fide’infufa et acquiſita. 

) 1520. de baptismate legis Johannis & Chrifl. 

.,.%) 1530. de non vindicando.. ° 

.p) 1521. de voto religionum.. . 

9) 1522. de quaeftione« an licear yorum per- 

petuum vouere, . 

‚.E&) 1530. de ecclefia. WB 
9 1535. de effato diuino Luc. PIL 4. 

7 1535. de vtraque ſpecie facrament.. 

e) 1535. contra millam priuatam., 

.6) 1535. De quaeftione: verum Daniel operi- 

| bus tribuerit juftiicationem, . 

0) 1535. de dido Paulino, Rom_ZII. 28. 

=) 1536. dehömine, - 

u) 1536. de poteftate conciki. 

®) 1757. de coena magna. 

VD 1538. contra antinomos; fünfmal. " 

.  % 1539: de orpculo Chrifti Mateh XIX. au 

&) 1539. an haec propofitio fic. vera in philo- 
fophia : verbum caro ‚fadtum eſt. 

œc) 15409, Contra antinomos. . 

BR) 1540. de duodecim confiliis euangelicis falfo 
confidis a fophiftis.. 

ın 1 540. de dido Paulino Zar. KIN. 8. 


08) 1543. 


— 


Besen. Ebriſt Wut Franz Walch. 460 

‚387 1543. de ſola ſide juftiſcane. 

|. #8) 1543. de fide miraculorum. | 2 

| £ Ü) 1544« de myſterio initatis, inearnatione 

. Filü&delege.. - . u 

99) 1145- de vnitate. eflentiae diuinae & de 

ı diflisdione perfonarum ig diminitate, ' 

99) contra XXXII. articulos Lauonienfiunr 

. ‚theologiftarum. j 

EGs iſt ruͤhmlich gethan, daß der Herr Doctor 

Walch den Studirenden Luthers Exempel zu 
Nohahmung vorhaͤlt, und es iſt deſto noͤthiger, 
Wöfiein diefen Tagen, ba ber Diſputiruͤbungen 

_ af verfchiedenen Akademien immer weniger werben, 
derch folche Teuchtende Beyſpiele dazu aufgemuns 
it werden | | 


16. De obedientia Chriſti adina commentatio. 
Öktingen. 1755 Quart. 18. Bogen. Dieß iſt des 
Sen Doctors ausgeführte Inauguraldiſputation. 
&. Nachr. v. akad. Schr. 1755. S. 892 u. f. 

! Rrafts neue theolog. Bibl. 106 St. Sie verdiene 

' mit: Recht den Namen einer, vollftändigen Ausfuͤh⸗ 

‚ tung biefer richtigen Lehre. * 

| 17. Diſp. de teſtimonio Chriſti de fe ipfo ı 

ı IJob.V.7. Goͤttingen 1756. Quart. 4 B. De - 

¶Keſvondent, Herr Chriſtian Gotthelf Schramm 

| it Verfaſſer Hiefer wohlgerashenen Schrift. Kraft 

18 St.150. Sie iſt eine gute Probe von der Ge 

 Kiktichkeie ihres Verfaſſess. eg 

. 18: Program. natal. de conceptione Chrifti &c. 
Öttingen 2756, Quart. 3B, Nachr. v. akad. Schr, 

‚um 10 St. EN at aan air 

2 039 Ober 


4 





. 19. Obfermationes de Chriffo Fıps. Brähe 
151. Quart. 2B. Nachr. v. akad. Schẽ.1757. 6S. 
90» Deatfdye Reichshiſtorle. Halle 1753. groß R 
Deten. 2 Alph. 2B. 

or, Geſchichte der ebangeliſchlutheriſchen Nelt. 
gion, als ein Beweis, daß fie die wahre fen. Jena 
r753. Octav. 2 Alph. 6», 

a2. De literis Ele&orum ehnlenkonis teftibus, 
Goͤttingen 7754. Quart. 3B; | 

23. Oratio de Georgis Augul, prouidencis 
— teſte. Gottingen 1754. Quart. 3 Bogen. | 

' 24.De liberis. imperü eiuitatibus, 4 pace reiigio@e 
aonqusm exehafis, Göttingen 1259. Quart. Bu: 

a5. Entwurf einer vollſtaͤndigen Hiſtorie der 

—8 Paͤbſte. Goͤttingen 1756. groß Oeramı 
12Alph. 8 Vog. wovon des folgenben Jahres eine 
*8 und, verbeſſerte Auflage bie Perſſe veis 


En a erten von tm Okihrn da Ole 


— Boͤttingen 1756. Quart. 10 B. 
ium hiſtoriae ecoleſiaſficae recktier 





I ain Gotha x757. Octav. dr Alph.5B. 


. 98; Monimemä medn aeui. Soͤttingen i. 
Bei. 18 Bey, Gdetiag. Anz,’ von get. Cohen; 
2608 


jr. Geöxe. Watéurt cheologis 
—* eprromne ; "tabulis analyticis epreis | 
Jena 1757. Octav. 62, | 
40. Wahrhaftige Geſchichte Ber ft; Feau Carha⸗ 
ihr wor: dort‘, ae Marrin 


Luthers Ebe⸗ 
aan ir Ef ng * 


— 











des Hrn. Chriſt. Wilh. Franz Walch. Ay 
za Wictenberg. Hiedon iſt die zweyte verbefferre 
und mat Zuſaͤtzen vermehrte Auflage 1752 zu Hall 
iR Octav. eia Alph. an das Licht getreten. ©. 
Sumb. Der. v gel. Sach. 1752. 16 St. alluo 
ſe . 125 eine mit groͤßeſtem Fleiße und aller mim 
eforderlichen Wiftorkfihen Cefchieiähfeit, Teeme, 
Inftichtigfeit und Unparteylichkeit, überaus leſens⸗ 
Birdig, erbaulic) und anmuthig ausgefertigte Le- 
keseählunggenannet wird. Her iſt bie Reeenſion 
Dr weyten Ausgabe in den. görting, Zeitung. 775 
bSt. Außer einigen Eleinen -Beranderungen In 
dan Redensarten und Mechtfchreibung, unterſchet· 
bdetſich dieſe neue Ausgabe von der vorigen, durch 
be Kupfer der ſel. Ehegattinn * theuten D. Lup 
thers nach Lucas Cranachs Original, eine kleine Vor 
te, und 23 Anmerkungen oder Zufägen, weiche 
de lehten 28 Seiten füllen. Hier werden biswiels 
Beidige Einwurfe gehoben, eine neue aber falſche 
Kammg von dern Geſchlechte der Catharina von 
Bora ihres Ungrimdes übermiefen, der Irrthum 
iczenommen und widerlegt, als habe D. Lu 
der wider den. väterlichen Willen geheyrathet, odet 
Kr Bein im Keller tiegen gehabt, unſere Im 53 Sa 
therte Vermuthung von dem Namen Myrici- 
Ms angenommen und beffätigt, und dabey ein 
ſeltene Nachrichten beygebracht, u. ſ. f. Zur 
. Werlegung derer, bie Luthern einen natuͤrlichen 
‚so, Andreas, geben wollen, meil er in den _ 
Aſqreden ſaget, A filium meum Andream vitgis 
ie paniuilikn und man doch anter feitten SO 
- in Eainen Andreas verfeichnes finder, wird an⸗ 






\ 


| | gemerkt, 








x 


“ a2. Seſcie 


gemerkt, deß Bucher. einen ungehotſamen Scho⸗ | 
ſterſohn gehabt und erzogen babe. _ 

‚Die Aufrichtigkeit, und die fleißige Wahrheit. 
Aicbe des Heren Pr. AB, verdienen auch alsbenn une 
fer Lob, wenn er nöthig findet, von ſich felbft abzu- 

Lben, und ehemalige kleine Irrungen zu vertgifern, 
3ı. Hiftoria danonifadonis. CaroliM. ©. nous 
‚ad erud. 3752. p. 367. 

Mun folgen bie Abhandlungen, welche der Here 
D/ Walch verſchiedenen Sammlungen eingeracke 
bar; ale: 

. Hiftoria fodietaris Hatinge Jenenfis, welche 
er ale Ephorus diefer Gefellfchaft dem erſten und 
zwehten volumini Ihrer actorum vorangefegt hat. 

2 Hiforia Afranii Burrhi 49. XXVIN. ı6. com 
inemorati, in dem vol.I. Ad. ſocietat. lat. Jenenfis, 
Num. X. Herr Walch ermeifet aus einer bisher 
noch nicht bemerken Stelle des Dio Caffius, daß 
biefer Burrhus bürgerlichen Geſchlechts geweſen 
ſey, erläutert ſeinen Namen, welcher derſelbe 'alg 
yrrhus iſt, handelt von feinem Amte und Waͤr— 
de, daß er naͤmlich, wider die gewoͤhnliche Staats. 
kunſt der Römer, allein praefectus praetorio ges 
weſen, daibrer fonft; zween waren, und theilet vera 
ſchiedene andere beträchtlicye Anmerkungen mit. 

3. De Maflilienfibus wilingujbus commentatio, 
Im vol. IIL Num. 5. 

‚ 4. Cajus Julius Caefar virtute Germanorum Ro- 
manorum dominus, in ben nouis mifcel, Lipf, 
Vol.g. P.2. | 

B 5. No. 


B) 


des Hrn CheifkBilb Fohınz Wald. 473 . 
Eben daſelbſt. Vol, 


ELerdinand über = 
m Superintendent 


h. auch der diccen⸗ 
ngiſchen Anzeigert 
gehoͤret unter an⸗ 
ils des Entwi 
unparteyifchen 
gelifchen Kirche. 
on Hoven 1756 
im ein und neun⸗ 
Gottingen bzich⸗ 
ven. iefer ließ 
Iben Jahre zu Lin⸗ 
druden : Yoges. 
3gmatifchen und . 
dichte u, [we 
Theile feines Ent⸗ 
ıe Verantwortung 
r in der Vorrede 
Ein anderer hat. 
der Recenſion die⸗ 
177 ettvag erwi · 
ch zu erkennen ges 
1. Hm. ©. 5. nicht 
ift gleichwohl ges 
dagegen das Sicht " 


3 Gef 


474° ° Velibichee 


nennen unns * * .... 


Gecſchichte 
dres Herrn | 
Nicolaus Wefermann, 


der Beredtſamkeit, der Dichtkunſt und der 
geiechifchen Sprache ordentlichen Profeſſors ber. 
- reformierten Schule Curators, und Semors 
der Univerſitaͤt zu Frankfurt an der 
Oder. 
V on einem achzigjaͤhrigen, gelehrten und ‚Oele 
dienten Greiße vermuthet man auch wohl 
leicht eine Geſchichte von menigflens achzig Seiten; 
und ich glaube auch, daß. ich ſolche mit der Ger 
ſchichte dieſes Gelehrten gar leicht wuͤrde anfuͤllen 
koͤnnen, wenn mir eines Theils die erſten Umftände, 
feines Lebens bekannter wären, und id) andern, 
Theils die große Anzahl feiner Fleinen Schriften, 
nacheinander durchgehen wollte. . Allein, von jenen ı 
babe ich feine Nachrichten einziehen können, obs. 
ſchon ich ſolche gefucht habe: und Diefes dürfte, 
mic) zu Weitläuftigfeiten, welche menigen fee an⸗ 
genehm ſeyn möchten, verleiten. Hier iſt abet fo. 
viel, als zureichend feyn fann , um ung ben gelehr 
ten und verdienten Mann datzußtellen. 


Herr Weſtermann ift in einer Dfiabi 
au 


vieler Gelehrten ‚iu Bremen im Jahr 1678 


, nr ..: den 
⸗ 
[_ 259 1 
v J— 
> ⸗ 





des Hrn, Nicolaus Weſtermann. 475 


ben Schaupfag der Welt getreten. In diefer fei- 
ner Vaterſtadt has er. auch fomahl auf den Schu- 
in als auf dem Gijmnaſio ftudire, und es in den‘ 
Wiflenfchaften weit gebracht. Er hat auch einige 
anbere Derter, wo banals die Gelehrſamkeit biü- 
hete, befucht,, hernach aber: feine Zeit bis zu feinem 


Rufe nach Frankfurt wieder zu Haufe zugebracht, 


und Dafelbft unter andern an dem berühmten Theo» 
dor de hafe einen greßen- Freund gehabt. Cr 
hatte ſich mar der Gottesgelahrcheit gewidmet ge⸗ 
habt. 


ein, da er mit denen äußerlihen Ga , - 


ben, auf welche es bey der Wahl der Prediger 


groͤßtentheils mehr, als auf bie erforderte Gelehr⸗ 


famfeit und Seelengaben, anzutommen pfleger, 
fo war es gut für. ihn, daß er fich zugleich mit wies 
ker Luſt und Eifer auf die Humaniora gelegt hatte, 


- Seine befonbere Geſchicklichkeit im lafelnifchen 
Stil, in der Dichtkunſt, in der Kritif nnd in deu 
griechiſchen Sprache blieb nicht unbekannt, Die 
Univerfität zu Frankfurt ar. der Oder, welcher 
Bremen fchon ſo manchen. berühmten $ehrer über 
kaſſen hatte, mar es, welche auch ihn nad) ſich zog. 
Er ward an die Stelle des damals verftorbenen 
Proteffers von der Lich, um die Beredtſamkeit, 
Dichtkunſt und griechifche Sprache zu lehren, das 
hin berufen, und fleflte fid, auch bald darauf da⸗ 
zu ein. Dieß gefchahe 1713. In bie fer Arhte, 
meiches er noch bekleidet, und dabeyh ältefter Cu⸗ 
tator ber teformirten Schule iſt, Bat er in denen 


fünf. und vierzig Jahren, ſo er barim zugebracht, 
m | Hh2 . manche 


. 


46 - B Geſchichte 


manche akodemiſche Merkwuͤrdigkeit erlebt, Wir 
rechnen dahin, daß er den zween erften Könis 


‘gen in Preußen, Sriedrich und Sriedrich 
Wilhelm die öffentliche teichenrebe gehalten, wel⸗ 


ches -er felbft in Folgenden - der legtern 1740 ges 
drucken Rebe vorangefegten deutſchen und lateini. 
fen Verſen befungen Hat, Ä 


AD NOoUUM Reaen: 


Qui binos regts defletii ex gente Boruſſa 
Nune fenior fati fentio regna mei. 

'Tertia fceptra videns cuplam juuenelcere, quanquand: 
Dulce mihi fub de viuere, dulce mori. 

Tertius es regum, FRIDERICE fecande, fed onınes 
Prinia Tibi appönunt, nomina, Fegnay decus. 


Zuween Koͤnigen hab ich ihr letztes Lob gegeben, 


Und ſteh ald Sterblicher num forn im erſten Glicd. 


Es föhnte wohl der Muͤh im dritten Reich zu leben, 


Doch unter beinem Gchirm flirbt man auch gerne mi; 


"Du zweyter Frieder ich, des britten Reiches Vefle; 


„Was ʒweyt und dritten Bei‘ — der fer 


‚ Solle man nicht ſagen, daß fromme Leute 
(denn dieß Lob hat Herr Weſtermann nach der 
Wahrheit) zumal in ihrem herankommenden Alter 

einen gewiſſen Geiſt der Vorherſagung —*88 
Man vu mehr Erempel davon, Die waren bar 
mals, als ich das Vergnuͤgen hatte, den Herrn 
Peofefier unter meine werthen Lehrer zu Lara, 


N 


des Hrn. Nicolaus Wefkermann. 477 

—AM ” ⸗ 
meine jugendliche Gedanken, und ich ließ dieſe Rei⸗ 
me darüber aus meiner Feder fließen. Ä 


| ; unfer Friederich zeigt und von neuen Keichen, 
Bein Sehrer, ſchon den Grund, und ihm wird alles 


meichen, 
Der Duke iſt er ſchon: der Größte wird er bald. 
Da Neid und Boßheit dach von ihm zuruͤcke prallt. 


Wir rechnen ſerner dahin, daß er ſomohl 1613 das 
ae Jubiläum ber in der Mark Brandenburg ein, 

‚ ‚geführten Reformirten“), als aud) 1739 Das zwente 
der jutheriſchen Religion mitgefegert hat... Win - 
rechnen nicht weniger dahin, daß er 1732 Ihro ie _ 

regierende Faiferliche Mojeftät, als bamaligen Sdete 
ꝓg von Lothriugen, aufzuwarten die Gnade gehabt, 
md das Programma zu ber lateiniſchen, in Ver⸗ Ä 
—— Oration Bes damaligen Magifters, = 
aligen Profefforg zu Wittenberg, “Jobenn - 
| Hofmann, verfertiget, habe, Wir rech⸗ 
men endlich nicht weniger dahin, daß, als im Jahre 
1738 Ihro Maj. der hochfelige König, Srieberich 
Wiübelm, Dero Univerfität mit Dero allerhoͤch⸗ 
Ben Gegenwart begnadigten, er allen in Dero hoben 
wart vorgengmmenen ayerlichfeiten beyge⸗ 
genohnet habe, und bey Hoͤchſtderoſelben in eine 
se Anmerkung gefommen fen. . 
"x, Da es. das Amt eines Profeffors der Beredt. 
lumkeit mit fich bringet, daß er nicht nur jährlich 
ee: den 
ee kann Dan ——— 
N, ihs lonsky, DIE elxe 
dhalten. Sie And —* Fe bekannt. 


— — —— — 


= 


Te 1770777 —— — — 
⸗ 


4 


a8 Gecſchichte 
ben Geburtstag bes Koͤniges mit einer üffendlichen 
Rede begebe, fordern auch bey allen Seperlichleiten 
‚und Gelegenheiten, welche dergleichen erfordern, 
wenn ihm folches von andern nicht abgenommen 
wird, dazu bereit fen; fü denkt man feicht, daß 
unfer Herr Profeffor eine nicht geringe Anzahl der- 
felben, ſowohl an dem gewöhnlichen Tage, als 
‚ben vielen theils frölichen , theils traurigen Vor⸗ 
fällen am Hofe und ben der Akademie, gehalten 
babe. Die Natur hat ihm zwar eine geröiffe Außer. 
liche Stärfe und Annehmlichkelt der Leibesberedt. 
farnfeic, welche Männer feiner Profeſſion fehr er 
beben kann, verfaget, ine Leibesgeſtalt, weiche 
zwar anftändig , ‚aber auch von allem Reize en 
fernet if, etwas triefenbe Augen, eine leiſe Scimme, 
und wenig oder gar Feine Gebaͤhrden, follte man 
mennen, müßten jebem Redner feine Zuhoͤrer ni 
. Heben. Und gleichwohl werden $iebhäber einer 
fhönen lateiniſchen Schreibart,, und Darinn worge * 
tragener wohl bedachter und ausgeführter Sachen 
gar gerne geftehen, daß ihnen bey den. Neden des 
Heren Weſtermann, welche fie von ihm gehört, 
bie Zeit nicht lang geworben; Mir iſt es insbes 
fondre. dabey vorgefommen , als ob ich ben ſeinet 
Ausfprache, fo wenig ſtentoriſch fie war, «einen 
folhen angenehmen Zall ber Worte, oder mımerum 
oratorium wahrgenommen, dergleichen ich noch nie 
mieber gehöret babe. . Freunde, und auch ‚einge 
meiner großen Gönner, melcher gewiß, wie feine. 
Schriften. zeugen, ein.großer Kenner ver. ädısen 
Satinität war, bezengten mir, da Ich. ſolches — 


N 





x 


des Hrn. Nicolaus Weſtermann. 479 


eben daſſelbige. Indeſſen mag doch ſein aͤußerliches 


> 


die Urfache geweſen feyn, daß er in feinen gewiß 
hüglichen Borlefungen felten viele Zuhörer gehabt ; 


es fen denn, daß vielmehr, wie quf manchen Aka. \ 


bentien, bie Gollegia ‚ weiche feine Profeſſion mit 
fi bringen , wenige Liebhaber gefunden haben. 
Wenigſtens jenes gab man vor. Aber, es fen jenes, 
‚oder diefes; feine Vorleſungen waren gewiß ‚fo bes 
ſchaffen, daß man wohl mit dem Dichter, wie mie 
"manchmal benfiel, bätte fagen mögen; Felices, ſua 
fi bene norint commoda, ciue% 

"Das Amt eines Profeſſors der Beredtſamkeit 
auf dortiger Univerſitaͤt erfordert nicht weniger, 
daß er alle Einladungsſchriften zu oͤffentlichen 
Reden verfertigte, diejenigen ausgenommen, welche 
ein jeder Lehrer bey dem oͤffentlichen Antritte ſeines 
Amtes haͤlt, als wozu er ſelbſt ein Programma, 
worinn er durchgehends einen gewiſſen Stoff mis 
Fleiß abbanbelt, in den Drud gehen läge. Nun - 
fallen nicht nur. uͤl erhaupt auf allen, Akademien, 
dergleichen Gelegenheiten zum öftern, vor, ſondern 
Bixh die Pöniglichen maͤrkiſchen, die werlienſchen, 
mb einige. andere "Stipendiaten find Öffentliche 
Reden zu Kalten verbunden ‚' deren aud) manche in 
den Drink erfcheinen. Es iſt demnach wiederum 
gar leicht abzunehmen, daß Herr Weſtermann 
eine Menge ſolcher Ginfadungen babe aus ber 
Preſſe gehen laffen. Mir ft ein ziemlicher Theil 
berfelben befannt, und ich glaube, daß ich ihre 
Anzahl zufammen wohl über zwey Hundert angeben 
darf. Einige beſtehen aus bloßen Anfchlägen, 

SA. , ändere 


0, Gefbicte. 

andere laſſen der vorgenommenen Anzeige eine kleine 
Vorrede vorabgehen, noch andere enthalten die 
Lbensgeſchichte erfchiedener Lehrer und anderer 
Perfonen , zu deren Seichenbegängniß und Trauer⸗ 
reden fig.gefchrieben find; und endlich in wiederum 
andern werden verfchiebne ſchoͤne und lefenswürbige 


u Anmerkungen bengebracht, und Sachen abgehandelt. 


Wir wollen ſogleich eines und bas andre davon 

und von feinen Reden benbringen , , wenn wir nur 
uvor. folgendes, welches unfern Gelehrten un⸗ 
erblich machet, gemeldet haben. 

Hat er ſich nämlich, wie wir wenigftens veiflen, 
nicht durch große gedruckte Werfe und Bücher 


- seinen weitberähmten Namen erworben, fo giebt ihm 


doch diefes um deſto gewiſſer einen „nergeilichen 
Nachruhm. Er Hat naͤmlich im Fahre 1748 
reformirten Schule zu Frankfurt an der Oder, nach 
dem er von Ihro Koͤnigl. Majeftäc ‘die allergnä- 
digſte Beſtaͤtigung darzu geſuchet und erhalten, ſeine 
- ganze ſchoͤne Bibliothek und Muͤnzkabinet vermacht. 
Dieß Vermaͤchtniß iſt nicht geringe, und, da an andern 


Orten mancheSchulherren, wie Herr Biedermann in 


ſeinem Programma de viris ſcholaſticis in ſcholas 


liberalibus. und in den adis ſcholaſticis, für die Wohle 


. hat einiger Thaler, fo ihnen oder ihrer Schule 
durch Vermächmiffe zugefloſſen, ihrer wohlmey⸗ 


nenden Alten Andenken in öffentlichen Reden ſelbſt 
gu feyren, ober feyren zu laffen verbunden find; 


fo wird gewiß dieſes bergleichen Seyer, fo i 
bafige Schule ſtehen wird, verdienen. Die Bi 


„forget kann fuͤglich auch über ſechs tauſend Reichs. 


thaler 


s PER eng, ag . 


h darinn vers 
* und mehr 
yandfchriften, 
:odex Seide- 
In ihren Aus 
nts mit den 
han haben. 
be von Gold, 
felterien eine 
‚geben ar 
erne athenie 
Yiefer Siadt, 
ile, u. a. m. 
chenkten ſchoe 
ud) zuvor nie 
fordern hat 
andern 
.St. 122.€, 
ich zuglenb in 
ertem Preußen 
uf der wallen« 


ve goldne Meg 


tgeiget erde, 
sem dembihen 


By Allein 
er der goldnen 
i, welche der 


:egierenbe Ma⸗ 


ahnnng thunꝰ 
ie ieif esdamie? 
ft, erinnere ich 
pous Ia raritd 


032 : ' Ge. ° „ot 
gebe ven: Gebrauch beffelben' gerne gegdnnet. 
icht weniger hat er fich jederzeit ein Vergnügen 
gemacht, anbern Gelehrten, deren er bamit dienen 
Eonnte, ſeine Anmerkungen über allerley Stoif mit 
zutheilen. Wir mögen es ihm billig zur: Ehre 
rechnen, daß unter dieſen Gelehrten, weiche wohl 
mit ihm Rath. pflogen, fein Amtsgenofle und großer 
Freund, ber ſelige Jablonski, ein gewiß vorſuͤg⸗ 
licher Gelehrter, geweſen ſey. So finden wir im: 
beſſen exercit. hiſt. theol: de Neſturianiſmo p: 18. 
eine ſchoͤne Muthmaßung von ihm über eine Stelle 
des Theodorus Mopsveſtenus, und dasjenige Vers 
dienet hieher geſeßt zu werden, was eben derſelbe 
in der Vorrede zu feinen. Syntagm. de Memnone 
: Graecorum et Aegyptioram von ihm fchreiben, 
Quae Synt. III. cap. IU. et IV. de ſtataa Mem- 
nonis Aegyptii, et miraculo vocis ab ea edi folitae 
feripfi, priusquam si typographum Lipfienfemn 
mitterentur, contmanicanda effe duxi cum vege- 
sahili academise nhoſttae Seniore, Nıcorao 
WESTERMANNO, quem muktiplex excellentis. 
doctrinae copia, a multis annis mihi valde caram, 
ac fimilium et pene eorundem ſtudiorum jucunde 
eultura, peramicum et corjundfiffimum reddidit. 
Nam quia in illis capitibus plurimas ex Pococsıo 
inferiptiones, graecas et latinas, non nullas etiaam 
verfibus conceptas, defcripferam, refcire ex en- 
tupiebam, et quaenam eſſet de his ipſius fentengia; 
er numquid meas de iisdem conjeduras calcala 
fao comprobaret. Referipfit illico non nulla bir 
humaniffimus ‚ quorum .etiam p. ꝗ1. et 92. Ted 
tacĩto 


des Ken. Nieolaus Weſtermann. 48 


uctto anddtis namine , quöd volebat ; mentior 
nem feci. . 
— Gaben verfi verſprochen von den gebrudkten 
Reden und Progtammaten unſers Gelehrten noch 
. eines. und das andre zu erwaͤhnen. Jene ſind 
virkliche Muſter ſchoͤner Reden. Wir haben da⸗ 
ven eben die Leichenrede auf den’ König Friedrich 
VWilhelm bey der Hand. Sie iſt auf 11 Bogen 
nFolio unter folgenbern Titel gedruckt. Oratio 
u. nis mämikeıs derenifi nfltmi. aæque potentiffini 
_ Pfincipis ac Domini, Friperıaı: WıLHELMH 
ı (ti.) Domini atque nutricii noſtri, heu! quon- 
| dam &lementiflimi, die I. Julii A, clo ‚nes xxxx 
nomine ſenatus academici parentauit. N 
| Der Herr General, Braf von Schwerin und bie 
Rimmtlichen Deiren: Officiers feines Regimentes - 
beehrten diefelbe mit ihrer Gegenwart, und Kenner 










ben diefer. Seꝛegenheit gedruckten einen - "Vorzug 
mgeflanben. 

Bon feinen Programihaten iſt bas, womit er 
1724' zum eichenbegängnif des feligen Doctors 
Meel ’eingelaben‘, von Thesder de Haſe den - 








BEN, pP: 900-917. fo weit &8 die Lebensgeſchichte 
We Verſtorbenen enthält, eingerücht worden. Ver⸗ 





Silrenarifchläge , worinn er die Geſchichte pero 


Ar Sam. Strimefius, C. G. Aofmann, 
F ‘€. Dichmnar, und d verkehr, andern, m 
ner 


| z.ıN 


heben ihr, nadıbem fie folche geleſen, vor andern " 


Verifegen ——e S 8 phitol. theol, ciaſſ. VIM: _ 


Mednẽ andre Gelehrten haben ſich folche ſeine 
’ Füner Brofefferän,. als J.C. Becmann, U vos 


% 


x 


% 


\ 


J 
M4 ZZ Geſchichte 
einer zierlichen Feder beſchrieben, zu ihem heraus. 


gegebenen Nachrichten von denenſelben zu Nuge 


gemacht. Ein und andres Programma des Herrn 
Profeſſors iſt in lateinifchen Werfen abgefaffer, 
unter welchen auch felbft die Gelegenheit, bey 
welcher es gefchrieben, dasjenige merfiwürbig mathe, 
womit er 7732 zur. Anbörung des Gedichtes des 
Herrn M. Hofmann auf Ihro ige vegierende Ca, 


* Ferlihe Majeftät‘*), einlud. Hier if die. Schi 


derey, fo er darinn von dent damaligen Herzog⸗ 
von Lthringen machet. | 


Saepe ſuos aliosque deos Venerata profundum, 
Iufoiitos radios nune Viadrina videt. | 


Lucet in ore pium decus et fortuna verenda, 


a 


Msgjeſtas et honos hic pofuere largm. 
‚ Augufta in vultu grauitas fpem neftio cujus 
" „ Spondet ad Eufopam fpargere pöfle honi, 


. Der nachdenkliche Schluß iſt dieſer: 
„ Fallor ? ’ an Auſtraſi jae grandefcunt nomina regnt, ° 
. Auftriacog Aflam nunc fonat Auſtraſia. u 


Um nod) ‚einige- Proben. von ſolchen 
maten, worinner uͤber einen ober den andern Stoff ge⸗ 
handelt hat, benzubringen, fo finden wir z. E. in eineng . 
1731 zu einer.von bem Herrn "Joh, Sriedr. Selle,“ 
auf bem Krönungstage zu haltenden Rede, verfchäge - 
benes Sefenswürbige von dem. Bardsu, tie auch 
von ber Muſik der alten Deutſchen. In einenr 
anbeyep - 
% Es iff unter dem Titel: Publicae monımentung 

laetitiae. Auf 6 >00 Fol. gedruckt. 





r . 


des Hrn Nicolaus, Weſtermann. 85 


ı dem Seren. Keidjegenfen 
von Schoͤnaich auf 
YI- zu. hakenden Pane« 
‚em Urfprunge der Titels 
—— etwas daraus 
heißt es cl, Spel· 
er 2 Gran diftinguimas 
Ler. vel quocunque alis 
ilitones antiqui Ali ext 
aſtior appellatio comitum 
iem comitarentur, forte 
:, ac pondus merkorum, 
m dederit. Quo alludig 
pravem ac meritis ſ fortd 
dent; et Cicero dignite= 
wwirate ponit: ſpectatqus 
tua in Cod. Theodof. ad 
ıefedos urbis: et in Galı 
4 mu} et onera’eaden _ 
*). - Verum autem id. 
uod munia antiquiorum 
aiſcus candor- laborioſi- 
B. grauen, baren, id eft, 
protoplaftorum primi la= 
mira farorum proyidentia 
Jplendorem et amplicu- 
: ‚Philol sontem- 
elinguimus. 
gte er etwas über einen 
esblensen. Mannern, Bis - 
Mae 


ofen, . 


er = Geſchichte zu ur 
Aauwobu dicrden In einem andern wieber über 
die bekannte Münze. mit der Auffchrift pro dev & 
‚ "sailice. Und fo fommen.in den meiften übrigen aller, 
. key. artige, curioͤſe und nügliche Betrachtungen und 
Anmerkungen vor. Mir wollen nur noch beffen, 
f6.1753 zur gewöhnlichen Oration den 17. Febr, 
gefhrieben. worben, Erwähnung sun. Gr cheilet 
darinn Anmerkungen uͤber einige alte Aufſchriften, 
welche den Memnon. betreffen, und worüber Jab⸗ 
Ionsti feine Meynung Hatte ofen wollen, mit, 
Diefer nennet es am angeführten Oote —— 
lectiu in primis dignum, und führet verſchiedenes 
baraus an; morunter auch die Muthmaßung I 
daß in, ber iambifchen Auffchrift, welche S. 9 
vorfommt, und deren Anfang iſt ATAHC to 
NPOCOEN, das erfie Wort im vierten Bes; 
weiches Jablonski AISION gegeben, viekrehs 
in ZOZLON sn verwandeln fey. j 
Zuletzt darf ich wohl ein ſchoͤnes Gedicht unfers 
Herrn Profeflors nice vorbey laſſen. Er hat fol 
ches bey Gelegenheit der hohen Begenmwart ber hoch⸗ 


feligften Königin Frau Mutter Mafeftär zu Porstarit 


2749 verfertiget, und, obfchon es in det berfimf 
Bibliothek 3. 6:3 5. ‚Sr, 695.5, bereits abgi⸗ 
dtuckt zu leſen iſt, fo halten wir es doch wuͤrdig / 
daß wir es auch hier zum Beſchluß dieſer Befehrchre 
wiederholen. 

Qui nuper MARTES, rtune MATRES' fplendida Bud⸗ 
Poſtamo excelſa ferre. tropoea vVider. ’ 
Si mater Sandti-.eolle&ta- gente fenatus m 

Dedudia < eft, dignus rege iumphus erat. 


000g 


6 


- \ j . 
bes Hrn. Nicelaug Meſtermann. 497 
„Merporibis quoque vulo Gis.arz,ipfe eucurrit, 
Materno hoſpitio mollia te&ta Are. En 
Oble&tanda parens, nam res eſt Principe digna: 
‚Ardefcant vigiles 'pro pietate notac. M 
Ergo. aether flammis riſit, fapientia pulchra, . 
Donaque de coelo et Prufſa corona micant, *) 
Vor, qui comoedo. mortalia kiditis ore, 
Promite ab heroum regig dicta Schola, 
Sic regnat virtus, fic fulgent regia corda, 
Sic matri certant feeptra ıplacere fine. 
Progenies diuina pedes in duleia vibrant . a 
Artis, et inneftunt REX et AMALIA manus, 
Majchlas et amor feribunt in puluere verba : 
ER mater natis publica caufa boni. 
Ayae te cuftodit veluti ſua viſcera, nutrit 
Coris, 'blanditiis, ora, labella terit, nn 
Sit tibi, quisguis es, Acneae quad mater amorum, _ 
In pstre mortali nomina digna deae, 
‚ Rrofpera bella geri qui vis in Marte coado, Br 
Aunilium MATRIS, non modo MarTıs adi: BR 


Dieß iſt es, was ich F. W. H⸗⸗ von.den: 
cbensumſtaͤnden, Schriften und Verdienſten mei 
Ri leben alten Prof. Weſtermann, auf Dev: 

, mitzutheilen die Che haben kann, u.f.w.. 


| Nomen eoronatum SOPHIAE DOoROTHEAE, 


" ca arte et exquiſiti⸗ radiis ühmainaturm, 0 * 
— Den gten März 1758. ER 
ur .. | 9. M. v. M 


—— a 
a Zugabe 


483 Geſchichee | 
......„....—.......0 
Zugabe 
einiger kuͤrzern Nachrichten, 
don jüngft verſtorbenen oder noch lebenden 
Gelehrten. | 


| I wo 


Herr Arnold von -Gennep, 
weiland Prediger zu Eerhen und Drongelen. 


E war ein gelehrter, verſtaͤndiger und friedlie⸗ 
bender Geiſtlicher. Zu Gorinchem nahm er 
den 12. Maͤrz 1697 den Anfang ſeines irdiſchen Le⸗ 
bens. Seine Aeltern waren Cornelius von Bes 
. nep und Eliſabeth von dem Burggraf. Nach⸗ 
bdem er die lateiniſche Schulen feiner Vaterſtade 
durchgegangen war, vollendete er feine akademiſche 
Studien zu Leiden, vornaͤmlich unter Anführung ber | 
berühmten Gottesgelehrten, Stanz Fabricius und j 
T. 5. von den Honert; warauf er 1721 in der 
Claſſts feiner Vaterſtadt eraminiret und zum Can 
bidatdh angenoimmen wurde. Hierauf warb er den 
18. Junlus 1723 zum Seelforger der Gemeinen zu 
Eethen und Drongelen beruffett, und feine Antritts⸗ 


des Heren Arnoid von Gennep. 489 
 peobigt über Apoſtelgeſch. 10, 42. 43. Im 


Jahre 1724 den 31, October begab er fich mic Theo⸗ 
dora von Brandwyk in den Eheftand, welcher 


mir elf Kindern gefegnet worden. Drey Töchter - 
und fieben Söhne find noch am Seben, und ber älter - 
fe unter diefen ift Prediger zu Hardinrfeld, Nas 


dem er beynahe 32 Jahr feines Amtes treulich und 
eiſtig gewartet harte, Überfielen ihn bey einer auge 
ehrenden Krankheit heftige Steinfchmerzen, und eg 
ward endlich von Denen Herren Staaten von Hefe 
land und Weſtfrießland faluo honore & emolumen⸗ 
tis zum emecitus erfläret. « Doch er genoß dieſer 


Gunſt nicht Tänger, als bis auf den is. October 1957, 


da er mit vielem Vertrauen Bes Glaubens die Zeit⸗ 


 Ühkeit mit der feligen Ewigkeit verwechfeltee Er 
hat verſchiedene Schriften ai das Licht hefteller, 


beihe eine gute Aufnahme gehabt haben; ale 
KerkelykePlichtplegingen, fo aus einer Samm⸗ 


Anag ‚serkhlevenr ausführlicher fenerlicher Prebige 
u. ’ ' 


Onpartydig en onfydig Opftell dec Dordtecht 
m. ẽ. N. G. 7 Th 575.65 und ds. 





koͤnnen. 


Wan bel. Quαæ KIVCD St 1.9 


ho. 


- _ + 


üge anderen, deren Aufſchriften mir vorige nicht | 





. 
J — 
- 
. . 
- — — — — — — ———————— — 


499 .. Kurze Nachrichten | 
waere hr u... %9% 
Herr Doniel König, 
"weiland der Arzenepwiffenfchaft Doctor und 
Arzt zu Rotterdam, 


II) 8 te. müflen einen Gelehrten nachholen von befs 

| fen tebensumftänden und Bemühungen erſt 
neun Jahre nad) feinem frübzeitigen Abflerben et⸗ 
was vekannt geworden, Es ift Herr Daniel Ads 
Hig, ein Bruder des großen Mothematici, deflen 


Geſchichte im vorigen Theile ausführlich befchrieben: 


worden,, Er war um das Jahr 1725. zu Bern ge 


bohren, und harte fich dafelbft in den Wiffenfchafe 
ten, und vornemhlich in den Sprachen und der Meß? 
kunſt bereits wohl geübet, als er mit feinem Seren 
Bruder, da diefer, wegen der in feiner Geſchichte 
. gemeldeten Vorfälle, die Schweiz verließ, nad) 


5 ‚Holland kam, und fich nicht lange darauf mit dem⸗ 
. felben nad) Sraneder begab. Daſelbſt legte er ſich, 


unfer Anführung des Herrn Profeffor Winter, 
welcher igt zu Leiden ſtehet, auf die Heilungskunſt 


und brachte es in Eurzer Zeit dahin, daß er fich die 


hoͤchſte Würde in der Arzeneywiſſenſchaft erwarb, 


Daſelbſt aber hatte er eine Außteft verdrießliche 


Begegniß. Well er melftend‘ Franzoͤſiſch fprgch, 
ſahe ihn der Pöbel zu Franecker für einen Spion an, 
begegnete ihm und befehlmpfte ihn auf Die |. 


! . 





| bigffe Welfe, ja warf ihn ſelbſt mn das Gefaͤngnitz, 


\ 


des Her Daniel König. u 491 


in welchem er untet*harter Behandlung einige Tage 
aushalten mußte, un nahm ſich zwar die Akade. 


mie, weicher er jugehörte, ſeiner an, ermies feine " 


Unfhuld, vund errertete Ihn, ‘Der Statthalter bei 
gnadigte ihn, zu Verguüͤtung feines erlittenen Uns 
rechts, mit der Stelle eines: Arztes über ein Sob⸗ 
betenlogareth zu Rotterdam, "Allein das fihmerz« 
haſte Andenken einer "außerordentlihen Kränkung 
Hatte fein Gemuͤth dergeftalt burchdrungen, daß et 


von der Zeit an:feine geſunde Stunde gehabt, und 


fein Geift nicht mieder zur Ruhe fommen fönnen; 
ſendern in feinen Eingemeiben ein Feuer anzündere, 


"weiches ihn feibft zerftößrte, Kaum hatte er feinent 


— * 


einige Monate vorgeſtanden, ats ihn eine hi⸗ 
Bye Krankheit im 22ſten Jahre feines Alters 1747 


e. 

Er hat das nuͤtzliche Werk des Englaͤnders, 
Carl Aburthnoth, von der Berechnungen und 
Vergleichungen ver alten Muͤnzen, Maaße, Ges 
wichte und Preiſe der Dinge ins Lateiniſche uͤberſe⸗ 
het, und haͤtte ſolches bereits bey ſeinem Leben einem 


jrer zu. Utrecht in Verlag gegeben. Beh 
ſeinem Abſterben aber mar es noch nicht ganz fertig, 


und Da: fein Bruder feinen‘. Aufenthalt - verändert 
und fich eine Zeitlang in allerley Zerfireuungen ind 


VUngelegenheiten verwickelt gefunden hatte, fo gieng 
eine geraume Zeit hin, ehe er an Ergänzung ber ab⸗ 
- gebrochenen Arbeit feines verftorbenen Bruders den» 


ten konnte. Endlich fchichte er doch. dem Berleger 
: bie noch Penn Bogen zum Abdrude zu, und 
. Jia | 


biefer 


on 


Ps 


» 


:492 Kurze Rachr. des Hrn. Dan. König. 
Diefer erfuchte den Seren Profeffoe. J. F. Keiz, 
ſolches mit einer Vorrede ju begleiten. Welches 
diefer Denn aud) gethan, und darinn bie gemelbeten 
Lebensumſtaͤnde des Leberfegers berichtet, Und fo. 
Aſchlen das Werk zu Utrecht 1756: In Auart ein Alph 
38. B. nebf achtzehn in Kupfer geftochenen Tabel⸗ 
en, unter dem Titel:, ‘Tabyle antiquorum. nu- 
morum, menſurarum et ponderum pretigue 
_ rerum venalium, variis diflertetionibus explica- | 
ee & illuſtrate. Herr Roͤnig hat übrigens das 
bey nicht. bloß einen Leberfeger abgegeben, ſondern 
wel. zur Vollkommenheit bes eugliſchen Werkes von 
feinen eigenen hinzugethan. Er hat nämlich viele 
unrichtige Stellen verbeflert, viele bunfele in ein 
helles Ucht gefegt, und viele Anmerkungen hinzu ges 
than, bie fich gar leicht von des engliſchen Urhebers ſei⸗ 
nen unterfcheiden laffen, ja er hat felbft ein ganz 
neues Kapitel von dem Aufwande, mweldyen die al» 
gen, Römer auf die Schaufpiele machten, Dim 
gehen. | 
Diefes und ein mehreres von biefem Werke fin 
det man in den zuverlöfligen Nachrichten von 
dem gegemwärtigen —* Veraͤnderung 
und Wachothum der Wiſſenſchaften, 214. 
Th. Num. I, mie auch im Boecklaal Febr. 1758 
p 169. | | 
1 ** 
N. Hr. 


= - 
ı. - FE Sr R , 
. 1* * ‘ 493 
x t . _ nd % 
\ 


—R α — 
hr. Stephan Simon de enaher ⸗ 


nd Canonicus regularis des heiligen 
| Kreues und der koͤnigl. —J Akademie 
der MWiffenfchaften Mitglied N 

m Paris, — 


Es hatte um das Jehe 1662 zuerſt das Beitice 
| zu Meulan aus einem wohlbek annten GOeſchlech⸗ 
te enpfangen. Er widmete ſich dem geiſtlichen 
Stande, und nad) vollendeten Studien und eint - 
zen Verſetzungen erhlelt er ein orbentliches Eanoni- 
cat in dem Orden des heiligen Kreuzes, genahnt de 
ia Bretonnerie,, tieß fich zu Parte nieder, ward in 
bie fönigliche Geſeliſchaft der Wiſſenſchaften aufge ' 
mommen, nahete füch berfeiben als ein freyes Mike - 
gued (affocie libre) durch verſchiedene Ausführun 
| nüglich und beliebt, und auch durd) andere 
| Eäriften berühmt, und ftarb endlich dafelbft in eis 
kem ungemein hohen Alter, naͤmlich im göften Sad 1: 
 w, ben 17. Sfr. 1756 ) 
! Herr gormey füßret in ber France literaire 
folgende Schriften, ſo an eansgnarhen, an. | 


_ 


x. Syſte- 


®) Catalogue d’une tres belle bibliothedue &t. 1757. 
P. 246. der vormey ſetzet p. 332. dad 83ſte Jahr 


\ 


494 Rune Race d. Hen. de Gamaches. 


1. Syſteme du eoeur, ou: la connoiſſanoe da 
. eoeur hymain, unter dem angenommenen Jlamen 
Elarigny 1708. Duodez. 


2. Les agremens du langage reduits A leurs 
prineipes. Paris 1718. Octav. Der berühmte | 
Abt Bonjer fällere davon in der bibliotheque Fran- 
cqiſe Tom. I. p. 443. , dag-Urtheil, daß es och 
an vieler Richtigkeit der Gedanten darin fehle. 


3. Nouveau Syfteme du mouverment, 1731, 
Duode;. 

4. Aftronomje phyfi ique,. ou principes gene⸗ 
raux appliquẽs au mechaniſme aſtrono mique. 1740. 
Quart. | 

5. Syfteme du philofophe Chreuen. 106 und 


Zu 1751. Octap, 


6. Difiertatiens Literaires & Philofopbigaen 
1755. Duedez. IJ 


—— 
— — 

* 3 
PER ARE 
RER 


ze 


- ' IV; 
. , ® \ 


— ⸗ — — —— ——— 


— wo 


i 


—6 495 
A — 

gerr Benedietus Stay, “ 
—5 — der Beredtſamkeit und Erzprieſter 


dr Sorten Paronal» Sich bes haligen Dino | 


anymus, auch der koͤniglichen Gefellfchaft der . 
Wiſſenſchaften zu Lyon Mitglied 


zu Rom, 


— alle Gelehrten zu Kom und Ropel ihr 

Verſprechen, ſo fie uns durch einen Freunb 
gehen haben, erfüllen, fo werden wir batd unfern 
fefeen eine ganze Menge von Gefchichten gelehrter 
Raliaͤner vorlegen koͤnnen. Wir wollen folches er⸗ 
warten, wuͤnſchen aber, ‚daß es ihnen gefallen mö« 
ge, ihre Nachrichten ein wenig umfländlicher und 
reicher mitzutbelten, als Here Stay gethan bat, Er 
meldet uns. nup bloß Folgendes. \ 

Er iſt gebohren zu Raguſa ben 26. October 
ig, :° Im Jahre 1744 hat er zum Druck befoͤr- 
dert: la Filofofia Cartefiana in verſt diſpoſta in VP 
hbri. Er lebet zu Rom feit dem Jahre 1746, hat 


die Profeſſion ber Beredtſamkeit feit dem Jahre 1751, 
‚ amd feit 1753 das Amt eines Spriefters der Il⸗ 


lyriſchen Patronal» Kirche des heitigen Hieronymus 


“ (PArcipretura in S. Girolamo  chiefa patrionale 


- degli Illiriei.) Im Jahre 3,755 hat er den erften 


der Meutonfchen Weltweisheit in italiaͤniſchen 
— Den Sr nn 


N 


496 Kurze Rachr. des Hrn. Bened. Stay. 


| Werfen an Das Licht geſtellet, unter dem Titel: a 


Filofofia Newtoniana in verſi. Diefer erfte Theil 


begreifet drey Bücher; er iſt im Begriff das übrige, 
und alfo zehn Bücher, herauszugeben, und Das 
ganze Werf wird durch und durdi mit den Anmer- 
fungen des berühmten Paters Boſcowich, vom 
ber Geſellſchaft Jeſu, welcher einer der erſten und 
eifrigſten Befoͤrderer der neueren Weltweishelt in 
Italien iſt, und ſich bereits Durch verſchiedene ſchöͤ- 


ne Werke einen Ruhm erworben hat, begleitet | 


| werben, 





Es gehoͤret gewiß ein denkender und ein’ —* | 


denkender Geift dazu, um ein ganzes philoſophiſches 
Jehrgebäyde in ein Gedicht einnukleiden, und wer 
einfieget, wie viel eine ſolche Bemühung sur Befoͤr ⸗ 
derung des Geſchmacks an gruͤndlichen Wiſſenſchaf⸗ 
‚sen, mitten unter. bes Hefrichaft des Aberglaubens, 
Geotragen fünne, ber.wird folche für nichts anders, 
als hoͤchſt ruͤhmlich und erwuͤnſcht halten Eönnen, 


Fr fügen, nach des Herrn VPeofeſſer Gary 
—— — —2 ans 
au einiger Zeit ein 

— * Soeittaͤt iu $oon fey: Ä 


Koi 


R .* 





\ 
x 


v. Ge. 


\ 


. 49 

WIEIEEEFU RETTET Te T) 
J VW j FE 
Herr Johann Jacob, Boſe, 
der heiligen Schrift Eicentiat und miefer 


Diaconus an der 8. Nicolai. Ki 
ö mi eipsig. 


% bofifche Name iſt feit ‚geraumer Zeit in 
Kor netahreon Miele nicht unbefannt, Diefer 
) Das Verjeichniß derer, 
iſt der Ort, an welchem 
Vater war D. Job. Jar 
joctör und ordentlicher 
Igerichtes, und feine Mut ⸗ 
Winklerin. Anfänglich 
fen Sehrmeiftern, Holz⸗ 
narius unterrichtet, des 
ımburg, der andere zu 
ohenprleßnitz das geifile 
fo weit, Daß er 1751 die 
x bejiehen konnte, 
ſich zuerſt, vornehmlich 
ten Rapp, deſſon öffent» 
füngen, auch Diſputir⸗ 
ete, die Humaniora. 
er von D, MNuller und 
Profeſſor, Sperbach, 
idre von Lehmann und 
Is Dofen, 


Aa 


498° Kunze Nachrichten = 
Boſen, und die Mathematik von Richter, mie auch 


diephilofophifche und polltiſche Hift. von D. Joͤcher. 
In der hebraͤiſchen, chaldaͤiſchen und furifchen Sprache, | 


auch im Rabbiniſchen bediente er ſich vornehmlich 


! 


der Unterweiſung des fel. D. Hebenſtreit, doc) das 


er auch von dem gemeldeten Sperbach dariun 


was gelernet, In ber Oottesgelahrtheit und Kir⸗ 
chengefchichte endlich hörete er Die berühmten Maͤn⸗ 
ner Döner, Rlaufing, Deyling, Weiſe und 
eller. * 
Bereits im Jahre 1734 warb er Baccalaur— 
der Weltweisheit und das folgende Jahr ara 
Magifter verfelben. Der Magfitrat gab ihm dar⸗ 
auf.1736 eine Stelle ımter den Catecheten bey St. 
Petri. Er ward’ weiter‘ Sonnabends » Prebiger 


ben der Et. Thomas Kirche. Doch, dieß Amt ver« 


waltete.er kaum ſechs Wochen, als er fchon zum 
Prediger an St; Johannis ermähler ward, Di 
gefchahe 1743. Endlich Fam er 1746 aus der Bore 
ſtadt wieder’ in die Stade felbft, und ward Diaco⸗ 
nus ben der neuen Kirche; welches Amt er 1750 mit 
dem Diaconat- zu St. Nicola: vermechfelte, und . 
1755 zum mittelften Diaconat aufrücke, 

Er hat verſchiedene Proben feines Fleißes und 
feiner Gelehrſamkeit In den Druck gegeben, als 1736 


- difp, prima de potionibus mortiferis, wodurch e 


fid) das Recht, akademiſche Borlefungen zu halten, 
erworben. 1737. Difp, II. de potionibus mortife- - 


ris; 1740 deCarmelo monte & deo, und de Paulo 
in tertium .coelum rapto, wider den Seren Dos 
eter Deder, nach. deren Abhaltung er eine Stelle in 


m 


des Hru. Jobanu Jacob Boſe 49 


| ter phllefophifchen Facnttät erhiekt, unb auth i in rben 
. dem Jahre don der theologiſchen Fecuirät die Wuͤr⸗ 


de eines Baccalaurei der Gottesgelahrheit erhielt. 
Im September aber des Jahres 1756 ward er Licen⸗ 
lat derſelben, zugleich mit ben Herren Denefli, | 
Wernsderf, Schleifiner und Richter, da 

denn den 22. und 23. September pro licentia Ne | 
titte, de cultu dei in Silentio ad: Pf.-LXV, 2. illu- 
frandum, 6. B. S. Vollſt. Nachr. von  atabı | 


Schr. 1757. 1. St. S. 51. wf. 


BESELERZZIZZEZERZEZZZZ 
vI. J 
Herr Ewald: —Hollebeer, 


der Gottesgelehrtheit Doctor und ordentlie 


cher Profeſſor, auch akademiſcher Prediger 
auf. der Unlverſitaͤt zu Oroͤningen. 


Se hollandiſche Kirche hat verſchledene berahm— 
te und, angeſehene Lehrer des Mamens Holle⸗ 


be gebabe. Jacob Hollebeek, Joſias Holle⸗ 


| 
' 


„ und deflen einziger‘ Sohn, Peter Holle⸗ 
deek find als Prebiger zu Amſterdam *), ein ander 


*) Dean findet ihre Geſchichte kurzlich beſchrieben 
Herr Croeſe Kerkelyk regifter der Predikanten &e 
te Anfterdam p. 59. 141. 2.11. Det erſte hat außer 
den daſelbſt annefühsten Schriften, De verlooren en 
evonden Zoandaar 1646. Quart und De Gee- 
whiske Krygsmann 3639, in Dune, auch noch pre- 
dicatien 
Fi * 


500 .. Aurze Nachrichten | 
- zer: Peter Beoyge Hollebeek aber zu Seiden geſtor⸗ 
ben; und Jeremias Hollebeek, ohnloͤngſt Prebi« 
ger zu teiberdorp, hat fich durch verſchiedene Schrif⸗ 
ten einen guten Namen erworben *). Unſeres ger 
lehrten Bater iſt gleichfalls ein beliebter Prediger ges 
weſen. Es ftand- derfetbe gu Haamſtede in Gee 
- land, als ihm diefer fen Sohn 1719 dafelbft geboh⸗ 
ren ward. - Er widmete ihn anfänglicdy der Hand⸗ 
Ing, und zu dieſem Endzweck ward biejenige Zeit 
feiner Jugend, worim ſich andere dem Studio er⸗ 
geben, zu Amfterdam zugebradit **). Doch hiefer 
Vorſatz warb noch zu rechter Zeit verändert. Ver 
junge Herr Hollebeek ergab: fidy den: Wiflenfchafs 
ten, und insbefontre den theologifhhen, und, nach⸗ 
Dem er einen genugfamen Grund gelegt hatte, beſuch⸗ 
de er die berühmte Univerficät zu feiden. P. Bur⸗ 
mann, Schultens ver Bater, von den chonert, 
Alberti, und andere ‘waren es, deren Dorlefun 
gen er fih zu Nuge machte, auch ſich im Diſputi 
ren und Prebigen übte. Unter feinen Univerfe 
ehtäfreunden waren insbefonbre, der itzige dert Dres 
feffer Schulrens daſelbſt, bey deſſen Inauguraldi 
putation 
‚Aicatien in Octav, und Boetpredicstien in D 
an das Licht gefteller. "er beine aber bar ? a. 
feinem 1750 erfolgten Ende fieben frebigten Eines 
 Broßvaterd P. G. Sollebeek, nebſt einer von feinen 
‚eigenen über Röm, 1, 17. in den Druck geben laffen. 
*) 3. E. den Anhang, welcher fich bep ded Herrn D. 
von den Honert Kerk in Nederland beschowt Befins 
bet. Vergl. Neu. Bel. Eur. 9. Th. 170 ©. 
) Orat. inaug. p. 54- 
.. 


| \ . . oc 5 
! des Heren Ewald Hollebeek. 501 
| pam über Philippe Hs f. er Ahr 
Mic opponiite, und fein ihiger Amesgenofie, 
Profeffer Chevallier, deffen beftändig ger 
an Freundſchaft er auch in feiner Eintritisre⸗ 
de ju Gröningen D. 58:59. mit vieler Zärtliche 
keit gedenfet, Mach vollendeten Univerſitaͤte jah⸗ 
ten, fam er 1744 in das Predigtamt, und zwat 
eft zu Ooſtkopeile, einem: angenehmen Doefe Im 
Valcheren, darauf zu Charlois an. ber: Mofe ahn⸗ 
weit Rotterdam, und endlich zu Middelburg, allwo 
erden von ber leidenſchen Gemeine an ihn ergnu» 
men Beruf ablehnet. Nachdem er bis ins fünfte 
Sehe zu re geftanden, nahm er 1752 den 
&cf jur ordentlichen Profeffion ber — 

Ener Oröningen an, ward —— 3. Dec 

akademiſchen Senat zum Dochor derfel 


1 —— defſeiben Monats, 
)roſeſfor Chevallier, ſeine 
‚que Prejudicis in re 
ꝛque optima iis occurren- 

zugleich zum afademifchen 

Diele den en fiebjeßnten def 
trittspredigt über ı Chef; 


ve Antzittsrebe ift bald dar⸗ 
der Damals nenen Herren 
übergeben worden, und bes 
wart. Nicht nur wegen 
fondern auch vornehmlid) - 
Sachen, iſt fie Heel 
Möge nt fnhente 





I Zu 
\ 


"sor .: Kurze Machrichten 


Gottesgelehrte, und unter andern auch der beruͤhmte 
Hr. Superintendent Winkler in feiner Vorrede zu 
- feinen philologematibus Ladandtianis facris, pe. 
haben diefelbe billig gelobee und angepriefen. Er 
aͤußert nämlich Darinn recht eble Gefinnungen von 
Der theologifchen Denkungsfreyheit und Vertraͤg⸗ 
lichkeit. Geſinnungen, welche, ſowohl zur Freude, 
als zum Nachruhm unſerer Zeiten, immallge⸗ 
‚meiner. werden! en 
Indeſſen iſt es nicht zu verwundern, daß er es, 
ſo wenig als Herr Chevallier, und mehr andere 
akademiſche Lehrer, einer andern Gattung von Geiſt. 
lichen damit Recht gemacht habe. Die cafoinia- 
niſche Societaͤt, die Herren Eraminatoren des Ents 
wurfs einer Toleranz, fegten ihn ſowohl, als jene, 
in vie Keger- ober wenigftens Heterodoxen⸗Rolle. 
Here Schultens hat es ihnen theils in feiner 
niuojaarsgifft, iheils in feiner uitvoerige waar- 
. Schowinge Öffentlich verwiefen. ‘ | 
Doch noch mehr; feine fuftemarifchen Säge, 
weiche er den Studierenden in Die Feder dictirte, 
. worden aud) zum Theil gemisbilliger und ange _ 
griffen. Auf einige. feiner Predigten fand man 
gleichfalls zu fagen. In einer berfelben vebete er 
von einem Mittelſtande der Seelen nah dem To 
de, erflärte das Paradies 2 Cor, ı2, 4. nicht von 
dem Himmel felbft, fondern von einem folchen ' 
| 7 Miteelitande, und den buchftäblichen Sinn der 
Redensart Eos reixou sugavau Ve. 2. nicht, in den 
himmel, fondern bis an, dichte nächft dem 
Himmel. Hiexuͤber entſtand feibft einige Etre 
| gung 





I TERWTTT TI 


des Herrn Ewald Hollebeet. 503 
gung in ber Geneine. Es kam noch dieſes hinzu 


Herr Hollebeek iſt unter den Herren Profeſſoren, 
welche woͤchentlich über gedruckte Säge Diſputir. 


übungen anſtellen. In dieſen Sägen wurde eben 


detgleichen, und noch andere nicht gemeine Mey, 
nungen bewaͤhret, z. E. daß durch bie die 
Pipara Vs.4. welche Paulusgehörer,die Sprache 


Lu 


der abgefchiedenen Seelen unter: einander zu ver. 


Reben fen”). Doch das Meine Ungewitter ‚fo f Pa 


über ihn zufammen zu ziehen fchien, bat ſich bald, 


wieder gänzlich verjonen. Der Verketzerungsgeiſe 


verliert in der proteftanfifchen Kirche feinen. Credit 
immer mehr und mehr. U | 


\ 


/ 


‘ \ nr 


„ViL. Herr 


2 Dieſe Erklaͤrung ſcheint uns einer Aufmerkſamkeit 
wuͤrdig zu ſeyn. Sie wirft den ſpoͤttiſchen Einfall 
bes Herrn von Voltaire im einem Schreiben an ben 
Herrn von Sontenelle gänzlich über den Hafen. 
Oenvres, Tom. IV. p.95. ° . 

Ou Saint Päul avant, Vous a vu 
Force beautes furnaturelles, 
Dont tres prudement il s’eft tu. 


Doch, er trifft auch die gewoͤhnliche Auslegungen 
Feng Und feheint Cicero verba ineffabilia, fehr: 
wohl zu erflären: quae nee poſſuut fcribi, nee feris 
benda fünt, Ram. Hl. ... _ 2 


/ 


r. 


504 :  Rurze Nachrichten 
ee ee ee re 


vu. 


Herr Georg. Earl Hering, 
weiland konigl. preußifcher Kriegscomnmſſa⸗ 
Bu rius zu Berlin. EB 
E e war su Magdeburg geboren, hatte auf dem 


Kloſter Bergen ſtudiret, und findet ſich ſein 
Name unter den Alumnis in dem von HAHNIO 


s 


continuirten Chronico Coenobii Bergenfis. 


Stanffurt am-Mayn hat er fich einige Jahre auf⸗ 
gehalten, und an dent in etlichen Sprachen heraus⸗ 

egebnen Didionaire des Deneroni gearbeitet. 

ad) einiger Zeit ward er Auditeur bey dem fönigl. 
preußifchen Regimente, weldyes der General von: 
Lethmat commanbirte. Die Franzofer nahmen 
ihn gefangen, und, weil fie bey ihm einige Riſſe 
von Feſtungen gefunden hatten, fegten fie ihm zu 
Valenciennes gefangen, wo er eine geraume Zeit 
kuͤmmerlich bey Wafler und Brod leben mußte: 
jedoch ward er durch Vermittlung des nachntaligen 
Staatsminiftees, von Ratſch, mit dem er ver» 
wandt war, etwas beffer gehalten, auch endlich, 
nachdem er fich in Paris (mo er fich jeboch kaum 
vier und zwanzig Stunden aufhalten durfte‘) ges 
ftellt, und, Daß er fein Spion wäre, erweislid) ges 
macht harte, losgelaſſen. Hierauf ward er bey 
dem Hrn. von Ratſch Seeretarius, und fam end» 
lic) in die Kanzley. In den Spesen, ber Hlkorie, 

/ Vene 





des Herrn Grorge Carl Sering. 505: 
Genealogie, ſonderlich aber Geographie, harte - 
ee fi) wohl umgeſehen, ſammlete eine artige und 
ı ziemlich zahlreiche VBibliothek, auch eine fchöne 
Sammlung von Landcharten, worauf er mehr ald 

ſiebenhundert Thaler. verwandt hatte. — -. _ 
Mit dem Profeffor zu Helmſtaͤdt, Polyc. Ly⸗ 
fer, kam er in einen gelehrten Streit. Jener 
ſchrieb eine commentationem de vera geographise « 
 methodo. Hering antwortete darauf in einer Eleie 
men Schrift, auf deren Titef er aber nur die An 
fengebuchftaben G. C. H. gefeßt hatte: Von 
Nothwendigkeit und Nutzen der Geographie, 
Derlin 1727. Quart. Auch lich er unter dem 
Namen Theophili Purefadi eine Reife nach dem 
örgfeuer 1739 auf vier Bogen *) drucken, wowider 
der befannee Weißlinger gewaltig geeifert har. _ 
Ah hat er mit den berüfmten Liebhabern dee 
Geographie, Hübner, Bater und Sohn, Sauber, .- 
md andern in und außer Deutfchland einen fleißls ' 
' ga Briefrechfel unterhalten. . Im jahre 1742 
ab er den koͤnigl. preußifchen und churbrandenbure . ·⸗ 
giſhen Geſchichtskalender heraus, worinn Die Lebens⸗ 
und Regierungs⸗ Geſchichte der zwoͤlf Churfuͤrſten 
| Br aus 
9 Darinn daſſelbe ımter einer erdichteten Reife einer - _ 
Geele, nebit den Seelmeffen, Weibwaffer, Ablaß 
u. d. gl. durchgezogen wird. Diefe Piece iſt des 
» GaABRIiEL DEMILIANEB Pase par tout de 
beglife romaine (welches als ber legte Theil zu des 
Gavin Buche unter gleichem Titel anzuſehen) bep⸗ 


| BeaGd Roropa XIV Tp, ei 
Ä | 


6.” Kurze Nachrichten 
aus dem hoßengoßerifihen Hauſe, von Ehusfürft : 
Friebrich 4. an, bis auf Friedeich den erſten König von 
Preußen incl. kuͤrzlich und zuverlaͤſſig enthalten, 
.  imgleichen, nach alphabetiſcher Ordnung, mas waͤh⸗ 

. rend derfelben Regierimg von, 1417 bio 1773 zu 
ſchen dem Meandenburgifchen and andern Haͤufern, 
auch wegen ber Provinzen und einiger Städte, ſich 
Merkwuͤrdiges zugetragen, nebit gedachter Chur⸗ 
farſten Bildniſſen im Kupferſtich, in Duodez. 
Hierauf folgte im naͤchſtſolgenden Jahte kurzge. 

ßte Sebens. und Regierungs Geſchichte König " 
Friebdrich Wilhelms, nebft deſſen Bildniß im Rus 
pferſtich, wobey auch die benfroirbigften Kriege 
und Friedens⸗Sachen feit 1606 bis zu ſeiner Tür 
niglichen Majeftär Ableben, beſonders aber ein voll. 
ändiger Auszug, was zur Zeit des fo genannten 
üͤreyßigjaͤhrigen Krieges vorgegangen, in Duodez. 


Er ſtarb ohngefaͤhr vor ſieben Jahren, nachden 
er uͤber ſiebenzig Jahr alt geworden. Georg 
e. Ruͤſters des alten und neuen Bertin 
dritte Abtheiluna, „Kap. 28. und vermiſchte Ur⸗ 

cheile und. Abhandlungen, u. ſ.w. 5St. io3 5. 





4 


>. VL Her 


des Gen. Iob. Heinrich Schmukker. 507 

ee he teens | 
Herr Johann Heinrich Schmucker, 
»weiland reformirter Prediger zu Weſel. 
. ice Mann hat. unter den beruhmten Kanye 


| ‚rebpern unſrer Zeit feine Stelle gehabt. " 
Seine viele gedruckte Prebigten haben eine Men - 


« .. .1 2 


J 


ge Käufer gehabt. Sb ſolches, wie andere urthels 


len, einen noch an vielen Orten herrfchenden Mae 
gel des guten. Geſchmacks zuzuſchreiben ſey, laſſen 
Mir dahin geſtellt ſern. Hier find feine vornehm-· 


— — — — — 


— — — — — — 


TE Beier, Tiling und Gagittariug, 


ſten Lebensumſtaͤnde. J 
Sein Vater, Johann Gotefried Schmut⸗ 


ter, weicher Conrector zu Cdthen war, lebte mit | 


Dorothea Eliſabeth Mann im Cheftande, und . 


Biefe gebahr ihm denfelben in diefer Stadt ben zwan- 


Hiten Mär; 2684. Auf Den Schulen doſelbſt 


wurden ihm bie Anfänge der Wiffenfehaften bey 


gebracht, und dansuf bezog er 1700 das Gymue 
fium zu Bremen, allıpe er unter Anführung der 


ſch in den ehanlogifhen und öilfophifgen © Bi 


faſchoſten ſeſt feßge, und dafeibft zwo philoſophi⸗ 


he Diſputationen unter dem Vorſitze des Prof. 
; Tülug, web 2705 als Verfaſſer untes.ben Prof. 
Beplex eine di phälo (beol, Segusedo Ieiı 
| Zu 


eucta 


0 
\ 


⸗ 


‚508. . Kurze Nachrichten 
extra portam paflo, ad Hebr. XII, 12. 13. wer | 
: ‚theidigee. Hierquf bejuchte, er auch noch did Uni- 
verfität zu Sraneder, und machte ſich dafetbit die 
Vorlefungen des Rhenferd, von der Wayen, 
Vitringa und Andala zu Nutzz. — 
. Im Jahre 1706 kehrte er mit einer geſammle- 
ten guten Gelehrſamkeit wieder nach Haufe, um 
- einen göttlichen Deruf inein Amt abzuwarten. Er 
ward auch Fur; darauf von der Gemelne zu Zelle 
zum Candidaten angenommen , um.den Predigt 
ienſt zu verfehen, und dieß that er mit einer fol- 
hen Zufriedenheit derfelben, daß fie ihn im jahre 
2709 einftimmig zu ihrem ordentlichen $Jehrer be⸗ 
rief. Er ward darauf zu Bremen eraminirt und 
ordinirt, und hielt feine Antrittsprebige über 2 Kor. 
12, 14: Dafelbft verband er firh ehelich mie der 
Jungfer Angelica Chriſtina Tackein aus Rage- 
"burg, in welcher Ehe er vier Kinder gezeuget, wovon 
noch ein Sohn, Herr Johann Gottfried Schmuk⸗ 
ker, Praͤceptor am Gymnaſio zu Weſel, und eine 
Tochter, am Leben find. Einen Ruf nach Solin⸗ 
gen 1721 ſchlug er aus, folgte aber 1722 einem an⸗ 
dern zu Eberfelde, und 1729 zu Weſel. Bey Die. 
‘fee ©emeine. ift er, ohnerachtet er ſchon 1731 als 
Conſiſtorialrath und Hofprediger follte verfegt wer⸗ 
‚den, beftändig geblieben, bis er den zten October 
1756 in die Ewigkeit abgeforderg wurde, 
Vreceerſchiedene feiner Predigten, als bie Seicdhen. 
predigt auf: den hothfeligften König, Friedrich 
Wilhelm-An Folio, find gleich, nachdem fie gebal- 
sen worden, aus ber Preſſe gefommen. Den ver. 


ſchie⸗ 


J 


des Hrn. Mepbonfus Cathelinot. | 509 j 


ſchiedenen Duartbänben derſelben hat er allerley 
Ditel vorgeſetzt, als: Guͤldene Aepfel in ſilber⸗ 

nen Schaalen; Wahrer und rechtſchaffner 
Chriſt; Schriftmaͤßige und gruͤndliche Er⸗ 
klaͤrung aller und jeder Sonntags⸗ und Feſt⸗ 
Evangelien durchs ganze "jahr; ber leidende .- 
Jeſus; w.a.m. Bon einigen find Auflagen, und 
auch eine bolländifche Ueberfegung gemacht worden. 


EEE ZZ EEE 
Herr Ildephonſus Tathelinot, 


des Benedictiner: Ordens Priefter von der J | 


Congregation des heil. Bannus. 
KL wenlger Schriften biefer alte Gelehrte her⸗ 


. ausgegeben hat, deſto mehr Handfchriftenläße _ 


er denen an das Licht zu fteflen nach, welche ſolches 

für gut finden moͤchten. Er hat den fünften May | 

3671. das Licht ber Welt erblict, und ſich frühzeitig 
in bie oben benannte Congregation des heiligen 
Vannus begeben, in welcher er, fo viel wir willen, 
noch lebet, aber bereits feit einiger Zeit in die Kind« 
beit, gerashen fl. nn 
.Das einzige Werk, fo unter feiner Yuffiche Im 
Drucke erfchienen, it folgendes: . . . . 
Lettres et opufcules fpirituels de Mr. Bos- 
sUET, Eveque de Meaux, “von commentaire (ur 
3 g € 





U 
8% 


s 


zwern Duodezbaͤnde. 


Dahingegen er folgende arte ausgear. | 
beltet bey fich oem ——* wer | 


Bibliocheque Sacree, drey TG, Fol. 

Fables de la Bibliotheque de Mr. Durım, 
dier Duartbände. . 

Differtations für T hiftoire eceleſiaſtique de 
Mr. FLEvRv, jmeen Quartbaͤnde. 


HDiſſertations critique⸗ für Phiftoire du people | 
eruͤch⸗ 


de Dieu, parleP.Berrucsr. Dieſed 
tigte Buch, wovon das alte Teſtament 1728 in acht 
Quartbaͤnden an das Licht trat, und das neue 1753 


lgte, verdiente, daß der zweyte Theil den gten 


pril 1756 bon dem Darlemente zu Paris verboten 


wurde. Dem alten Cathelinot find In feiner 


Kritif darüber mehr als ein Gelehrter zuvor 
gekommen. 
Trias, patrum, . Es find Abhandlungen über 


2. Kurze Rachrichten m | 
b eantique des emutuen, mis is en-oräre, 1748. 


4 
U 


bas Werk des P. Adalbert Roland, fo wünter - 


dem Titel: les moyens de concilier les efprits, 


- touchane Is conſtitution Vnigeniuus, befannt ges 
iecht hat; wie auch über eines Sopucners Traitt 


“e P’amotr de Dieu. ° 


Differation für ie dilicnnmire de BavtE & " 


fes autres ouv 


ler nen — der Werke des Alanus in 


Lt Bollanten. 


Eine neue Ausgabe vn Tusver hommes 
Üskies, gm 
Abrege 


\ r * 
des Hrn. AMenhentus Cathelinot. su 


Abreégé des. differtations “ sommentsires de 
Don CALMET ‚fur P Ecriture Sainıe , vier 
SAunartbinde : \ 

Les. ouyrages de Don Ropexr. Des6A- 
BETS, mis ‘dans un nouvel ordre, zween Foliant. 

- Suppltment “Au concile de Trente, compofe 
des. ‚ouvtages de Feveque Pac ÄNME für, ce 
concile, Fol. 

Er hat auch an der feteinifen Ueberfegung 
der Klechenhiſtorie des Fleury, und der Gefchichte 
der römlfäen: Kaifer „des Tiliemone gearbeitet. - 
Nicht weniger hat er ſich mit einer hiftoria litera⸗ 
ria Benedidins in res partes dieifa, fo aus drey 
Zolionten beſteht, beſchaͤfftiget, und endlich ein 
Merk unter dieſem Titek unternommen : -Aunaleß 
sum sm er, tum romani, hiftofici, cricici. 
ogici &c. Doch "gemeldete betruͤbte 

—— ‚feines. Alters hat ſolches unterbte⸗ 
Am, See Uragce Drecire p. 138, 134 ° 








512° Kurze Machoiehein - >: 3 
0 "KEY wann ‘ wer u... 
Herr Peter Chriſtian Kämpfer, 


weiland ber heiligen. Schrift Doctor, der 
Metaphyſik ordentlicher Lehren, und. Prediger - 
an ber Marienkirche zu Roſtock. 2 


/ (Fin Ste, ein Prediger zu. Dreveslicchen; 

|  ohnmweis Wismar, war "Johann Rämpfer, 

+ und: feine Mutter Barbara Eliſabetch Plefiirig. 

Er fam 1702 den 13ten Rovember auf die Welt, 

ward erftlic) won feineit Vater angeführt, und, " 
als:diefer. 1712 ſtarb, von feinem .Bruber, LUrich 
acob Rämpfer, Pfarrern zu-tübig, unterrichtet: 
Jahre 1714 fam er in bie Schule zu Wismar, 
auf. welcher ber Subrector. Tanke, Com. Wiety 

uund Rechkor Rindler feine Sohrer. waren Us 
- aber diefe Stadt 1715 belagert ward, fah er fich ges 
noͤthigt, Diefelbe zu verlaffen, und fam nad) Nibs 
benig, allwo er der guten Anführung der dortigen 
Lehrer, und vornehmlich des Rectors Cabob, zween 
Jahre genoß. Hierauf kehrte er 1717 wieder nach 
Wismar zuruͤck, und ſetzte daſelbſt bis 1720 feine 
Studien fort. Nach dieſem brachte er ſechs Jahre 
auf der Univerſitaͤt zu Roſtock zu, allwo ihm 
Herm. Tarnov das Hebraͤiſche, Carl "Joachim 
Sibeth die Geſchichte und Wapentunft, Aepi⸗ 
nus ‚bie Philoſophie, und eben derſelbe, mie auch 
ne | Engelke 





— — SE EEE Zus 
® 


— — — — - ..- 


des Hrn. Peter Chri ſtian Kaͤmpfer. 513 
Engelke und VOeldner; die theologiſchen Wilfen 


ſchaften, umd endlich ‚ber M Eggerdes die Bo. 


miletik lehrte. 


Im Jahre 1736 erhielt er die Magiſterwͤrde, | 
and 1736, an D. Burgmanns 'Stelle, die Pror 
feſſion der —— Dieß Amt trat er den 
7ten Junius mit einer Rede de metaphyfica ac- 


cuſata quidem, ſed Cnlpa vacante, an. A. 1738 


ward er von ber cheofogifchen Facultaͤt unter die 
Tondidaten der Theologie aufgenomimh, und 1739 | 


als Prediger bey der Marienkirche eingeführer, 
sand endikh auch 2749, nach ſeiner den roten April 
gehaltenen "uauguräldifputation, wozu der Here 


D. Aepinus das Programma austheilen ließ, sum 


Doctor der, Snttesgelahreheit erklaͤret. 


"Außer einigen Progrymmatibus und einer ober 
andern in anderer Namen verfertigten Sant hat 


‚ft 


hiedene - Difputationzs an das Kin gu 


Betr ‚als: 


De vfa terminoruni ereleſiaſticorum e dodki- 


ma de myfteriis divinis non eliminando, prael, I 


Franc. Ars: Arrımo, 1730. 


Differt. hift. crit. de literis arque punctis in 


Seripꝛura V. T. hebraicis, reſp. Job. Dan. Li- 


vormius, 1734. 


* 
ð 


Quoeſtioum metaphyfi canım biga, reſp. Job. 
Jesch. Spalding, 1736. 


Diflert, erit. de origine atque indole rẽ Keri 


et Chetibh, refp. auct. Diet. Sam. Wolfrads, 1739. 


⸗ 


1. |; Befhiche 
Diſſert. exit. de eeris, vorsfibus et et —— 
bus in Scriptura V. T. hebraicis, reſp. ad, Andre 
Chrif?. Peterfen, 1742. = 
Difp. ;inaug. theol. exeg. modum praedicatio- 
his Paulinae per exegehi in dii 3 Cor. II, 4. 4- 
üiftens, 1749. , 
Cr hatte ſich 1735 mit der Jungfer Chriſtina 
Charlotte Wolfradt in den Eheſtand begeben. 
Sie hat ihm eine einzige Tochter zur Welt ge 
bracht. Quin n Sebensenbe erfolgte den Drengeßtsten 
May 1755. 
Benuaeneesu en nnnsunnee 


- Neue 


are zur ih 


Des 


Seren von Hoven, 
N. G. E. X Th. 473. S. J 


Me dem Anfange des vorigen “Jahres fängt 
ein neuer Zeictauf der: Sebensgefchichte bes 
Hen. von Hoven an, welder einer der veichtigften 
von allen ift. 

Er war eben im Begriff, cheils dem ungleichen. 
Urtheile des Syn. Walchs über feine Friedensge 
ſchichte zu begegnen, thells ein Manipulum libro- 
rum rariorum ab aliis omifloram, et ad hiftoriamp 


u ovchfafican proficuorum Gerauszugeben, ur 


[ 


N U ee 





— — —, — - — 


des Herrn von Hoven. u 


ige! Krieg einbrach, wevon bald, bernach 1 


ein ‚Mehreres, . 

Diefes Kriegesfeuer machte ihm atsbatb we 
des Zuſtandes Der Herrſchaft Singen und ſe 
eigenen Umſtaͤnde gar ſorgliche Gedanken. 
Grafſchaft iſt groͤßtentheils mit bittern mi 
kacholiſchen Unterthanen angefuͤllet. Sie ha 


den Reformirten fo gar einige Kirchen, Kape 


und Schulen ſuchen zu entziehen, und in wi 
Stuͤcken ned; weiter um ſich zu greifen getrad 
Dieſem Unwefen hatte fich der Herr Conſiſtoriali 
allewege, nach feinen Pflichten, eifrigft. wibderf 
und, wie fehr er fonft zum Frieden geneigt iſt, 
* gehalten , daß benifelben-niches fbädficher 
als ohne vorhergehenden. Frieden bem Gegentf 
oe Bortheile des Friedens einzuräumen. Ciı 
Proteftanten waren hierinn von mildern Gedan 
und Den fich den Päbftifdyen wiltfäßriger.. 
diefer Verſchiedenheit entftyun einiges Mlisver: 
gen, woraus der Hr. von Hoven fich bey bi 
Zeiten feinen Vortheil verfprach, und meynte 
ſache zu haben, zu glauben, daß er in dieſen Kri 
Läuften "weniger, —— ſicher ſeyn mo 


gen, je mehr die Gefahr und Beſchwerlichke 
fiegen. Endlich bat er im Monat Julius um 

nen Abſchied, welcher aber auf eine gnaͤdige R 
ausgeftelt wurde. Er kam alfo nochmals mie 
um nach — der Erndteferien ſeine Amt 
Khäffte wicderum are. Be 


— — — 


36". Bun Geſchichte 


belam er nicht den höflichften fenmöfifchen Capitain 


in fein Haus, aus deſſen Auffuͤhrung er muthmaßte, 


daß. derſelbe von, Uebelgefinnten gegen ihn aufge-⸗ 


bracht worden. Er entſchloß ſich alfo zum zweyten 


male ſich nach Holland zu begeben, und bat von 


ba aus um feinen Abſchied, welcher auch unter 


den 2. Nov. in Gnaden erfolgte,. und alſo verlor - 


das Gymnaſium einen feiner geübteften Lehrer, und 
größten. Zierden, und bie lingenſche Geiſtlichkeit 


einen eifrigen ‘Bertheidiger. 
Ehe wir nun weiter eifen, fo müffen wir noch 


etwas von feinen letztern Tingenfehen Schriften, welche 


zu Ende des Jahres 1755 herausgefommen , er 


woͤhnen. Die ſcharfe Cenſur feiner Friedensge⸗ 


ſchichte in dem 41. Stuͤck der goͤtting. gel. Anzeigen 
veranlaßte, daß er nach dem Verfaſſer derfelben 
forfchte, und entbecite, daß es Kerr Prof. Walch 
zu Göttingen ſey. Dieſer legtere hat vor einigen 
Jahren eine Befchichte der lucherifchen Religion, 


als einen Beweis „daß fie wahr ſey, in Octav 


Berausgegeben, und Darinn Luthern, alsden erſten, 
eigentlichen und göttlich berufenen Kircherrverbefferer 
ungemein erhoben. Dieſem ftunde bie ‘Friedens. 
geſchichte des Herrn v. H. ſchnurſtracks entgegen, 
obwohl. er erſteres noch nicht eingeſehen, noch da⸗ 


gegen das geringſte einfließen laſſen. Zween Schrift. 


ſtelſer die ganz verſchiedene Geſichtspuncte und Ab⸗ 


ſichten Haben, muͤſſen nothwendig ſich zuwider ſeyn. 
Wie aber Herr W. des Herrn v. . Friedens⸗ 


gefchichte etwas unmilbe angegriffen hatte: fo ver⸗ 
theidigte fich dieſex nicht nur im zweyten Theile feiner 
— Griedens⸗ 


J 


des Herrn ven Hoven. _ 517 
Sriedensgefchichte, melche 1756 auf eilt Bogen 
berausfam, fondern griff in feiner-abgensrhigzen 
Erlaͤuterung derfelben obgedachte Bejchichre der 
Ischerifchen Keligion mit gleisher Schärfe an, 
und ſuchte die Schwäche des Beweifes, der auf 
ſchwache Menſchen gegründet wird, zu entdecken. 
Er meynt daß ſolche Beweiſe ver Religion mehr 

ſchaͤdlich als zutraͤglich ſeyn, und will, was die 
Lehre betrifft, ben Urſprung der Reformation denen 


Schwaben zueignen, welche fange vor Kurhern 


gleiche lchrfäge getrieben haben ſollen. Die Ber 
gleichung” des zwiſchen Eraſmi und Luthers Res 
formationswerke börfte manchen nicht übel gerachen 
vorkommen. Diefe Schrift iſt, fo viel wir wiſſen, 
noch in feinem gefehrten (journal oder Zeitung res 
cenfirt worden, und verdienet doch wohl, vornehme 
kich. von den Gegnern des Herrn v. . mit deffen 
Stiedensgefchichte verglichen, und in Betrach⸗ 
tung gezogen zu werden. EEE 
Zu gleicher Zeit machte, wie bereits geſagt, 
der Herr von Hoven den Anfang, einen Manipulum 
librorum rariorum herauszugeben, und fuchte vors 
nehmlich folche rare Bücher zufammen, welche zur 
Kirchengeſchichte nöthig und nüglich fin, Cr 
brachte auch diefelben unter gemiffe Nubrifen nach 
denen Materien, wovon fie handeln. So finden 
wir auf dem erften abgedruckten Bogen unter der 
Kubrit Aradernia die raren Schriften von befons 
dern Univerfitäten, als Duisburg, Frankfurt 
an der Oder, und andrer mehr. Unter der 
‚Rubrik AFa, die raven Sammlungen von allerhand 
Sandlungen u | wi 5: Aber 


Pr 


z38 Zur Cchbirhte 
Aber diefe Arbeit unterbrachen bie einfaflenbau 


Zeinde, weihe ihm Zeit, Luſt, und Gelegenheit 


denahmen, darinn fortzufahren. Während: feiner 


Abweſenheit aber ‚won Lingen gab er feine Auss- 


ver sehn Fahren bereite heraus, jedoch if 
-großentheils umgearbeitet, mit Anmerku 


. quisates Eusngelicas ya Zwolle in die Prefle, weiche 
auch wirklich abgedruckt, und mit dem Aufang 
dieſes Jahrs in Octad auf vierzehn "Bögen nebſt 


zween Tabellen in Quart erfchienen find. Sie ent 


*" alten eine kurze, doch vollftändige Befchreibung 
der apoftolifchen Kirche nach denen vier Haupg 


vorwuͤrfen, die das Weſen der Kirche ausmachen. 


Er betrachtet alſo erftlich die Geſellſchaft, derem - 
. Einrichtung, Fortpflanzung und Sinderniffe ; 


zweytens die Religion ſowohl in Anfehung der Lehre 


AIls des Dienftes und_ ber Gebräuche 3, drittens 


Bas Leben und Sitten, welche der Religion gemäß 
eingerichtet waren, und bas ficherfie Kennzeichen 
der wahren Kirche und Religion, nach feiner 

tung, find. Worauf er alfo niertens die Pruͤfuug 


Im fünften Kapitel anſtellet. Diefes faſſet pieles- 
beſondres in ſich, ob es gleich fehr kurz iſt. 


Vorab aber Handelt das erfte Kapitel von Chrifte 
und ber jübifchen Kirche zu Chrifti Zeiten; umd 
ben Schluß macht eine Mantilla de Studio Hiftorize 
Eccleſ. redius inſtituendo. 


Das erſte Specimen davon, deffen ſchon im 


fünften Tell umftändiich ermäßnet worden, kam 


— 


—* 
Ier 


— \ u - — u — 
J 


des Herrn von Hoven., SS. 
horen 3B. Enp.ı. & 5: . und alle Anmerkungen 


din Diefen Kapitel. Cap: IL $. 10.35. Cap. HL . 


6. 7: 8. 9. 10. 19. ohne die Zuſaͤtze in vielen 
andern, Des “te und zte Kapitel find Durchgehenbs - 
men, And. verdienen näher erwogen zu werden, 

Die proinſio iſt in eine Mawifla verwandelt, ımd 
der $. 15. weicher von der Befchichte der Pähfte 
und der Reformation handelt, ganz nat . 


Kaum aber war der Eutſchluß des Hrn. v. Hoven, 
Ungen zu verlaſſen, in denen Niederlanden befannt, 


ober die Herren Burgemelfter der Stade Campen, 


worunter perſchiedne, und insbeſondre der Here 
Bürgermeifter Veſtering, die Wiſſenſchaften mehr 
als gewoͤhnlich lieben, noͤthigten unſern freywilllgen 
gelehrten Erulanten, um in ihre Stadt, melde 
an dem angenehmen Yſſelſtrom gelegen, fich niedera 
zulaſſen. Man beichenfte ihn mit dem großen 
ke, verguͤtete ihm die Transportkoſten, 
und ernannte ihn zum erſten Profeflure ordinaria 
bey dortigem Gymnaſio. Er naht folches auch 
willig an, und” eröffnete feine Lectiones durch eis 
Brogranıma auf drey Bogen in Quast, worinn ex 
verſchledene Stellen bes Ovidii. Quiutiliani; Juftini, 
Plori, Eutropii, Velleji, Sulpicii Seueri, et Tacizi 
glädtich verbefiert hat. Wir wollen eitie Prohe 
daron aus zeichnen. Mar Heft Lib. XI. us. gm 
#ttaworpbof.Ovınıı. WB 
—— dcerte jactabimur uns, 
"Net, quxe patiar, matnam; pariterquue feremus 
Qud id ii a i 4 , vv 
te e. Melde 


320 Zur Goſchichte 
waches f feinen gefunden Sinn. giebet. Wenn \ 
man hingegen liefet: Nec mibr, quae patiar me- __ 
tuam &c fo haben die Worte den gehoͤrigen Nach⸗ 
druck und Zierlichket. ur 


- Er ift alfo der. erfte Profeffor Ordinarius in 
Campen, und lleſet uͤber alle Theile der Geſchichte 
und anderer zur Gottes. und Rechts. Gelahrtheit zus 
bereitende Wiflenfchaften. Wir zweifeln, aber 
um fomehr, daß fein. Berbleiben allda von langer 
Dauer feyn werde, w weil derfelbe von Ihro Fönigf. 
Hoheit, der Frau Oouvernaneinn der vereinigten 
Niederlande bey Weberreichung berer Antiquit. 
Euangelicarum, fo er Sr. Hoheit dem Herrn Erbe | 
ſtatthalter zugefchrieben, fehr gnädig aufgenommen 
worden, und viele Freunde in Holland hin und 
wieder hat; welche auf feine weitere Beförderung 
bedacht find. 


Um Hftern 1758°fam ber Herr von Zoven 
nach lingen, theils um feine noch nachgelaſſene 
Sachen in voͤllige Richtigkeit zu bringen, theils 
um feine guten Freunde zu beſuchen. Die Fran⸗ 
Jofen waren eben zuvor weggejogen; er fand alles 
in Ruhe, und wohnte den Sonntag nach Oſtern 
dem öffenzlichen Danffefte bey. Damals übergab 
“er mir die nachftehende Bertheidigung wider die 
goͤttingiſche Necenfion des zweyten Theils feiner 
Friedensgeſchichte unter dem Titel: Abgenoͤthigte 

laͤuterung der pragmatifchen und unparteyis 
fchen Sriedensgefchichte, worinn durch ein 
drittes Sendſchreiben, das ‚Kbeifimäßige 

. 3a 





* 
| 


— die Stage in dem 157.88. der 


Anzeigen 1758. wie man’ fich' zu ie - 


wein jemand ſich in einer Befellfchyaft von. 
liebreichen istenden, oder von liebidſen Wahr⸗ 
beit lebrenden-befinder 2 näher 


r erwogen, und. . 
ne mbilige Bestim ngpährend abges 5 


wiefen werden von Hoven. 
So wenig ich mich en! * wollen, dieſe Schrift 
* einzurfiden „ fo leicht. werden mir der Sere 

Walch und andre; Leſer glauben, daß ich an 


Bein Giteeite und ben Ausbrikfen weiter fi feinen 


Untpeil nehme, : \ 
Hocherwuͤrdiger ec 


gefunden, welcher feinen - 

j denfelben in‘ den letzten 
nges der götting. Anzeiger 
» Jh ertipfange Diefen ” 
and will nicht argwöhnem; 
r Recanfion des. 2. Thells * 
yewartit, bis man Mache” 
Ihland verfaffen, und ig& > 
zu meiner verheidigung 
ıtheit laſſe meinen neuen 
sen, daß: derfelbe meh: 
ee Freund, in der erſten 


ib, (mh Bernte on \ 


n'r 


Des Heren von Hoben. saı 
Wal und Renhieichen: bes wahren San, j 
Keligion und Kirche behaupten wie 


W. einen Gesund une 


7 


u 322 Zur Beihicte 
bes Herrn Praͤſidenten von Loen · Hochwohlgebhr. 


x . 


geſetzet hatte, gegen mich blicken laffens Es iſt noch 
etwas Gutes in diefem 2. Theil, und der Vortrag bat 
noch etiwas angenehmes. Dieſes ift zu Göttinger; 


wo man gar leicht ekelt, und gerne alles tadels, 


fchon viel, ‚und verpflichtee mich zum ſchuldigſten 
Dank gegen meinen Richter. Was ihm aber miß⸗ 


| fallen, betrifft theils den ſel. D. uther, teils den 


Heren Walch, (für welche beyde ‚mein neuer Geg⸗ 
ner viele Zärtlichfeit bezeiget) theils das vorzügliche 
Ken eichen des wahren Glaubens ‚: der Religion, 
hriften, und. der chriſtlichen Kirche. Weil 
ih nun für das legtere mehr Zärtlichkeit, als für 
alle Menſchen hege: fo will ich) Davon Beh Anfang 


| machen. 


- Man geftehet mir nunmehro zwar zu, daß 
Herr Walch ſich ſehr uͤbereilet, wann er meine 


Säge von der einzigen wahren Religion mit des. 


Herrn von Loen feinem Lehrgebaͤude verworren 
und vermifcher; Man rühmet felbft, daß er dieſen 
Sehler in feiner neuen Kirchengeſchichte (die ih 


roch nicht geſehen) S. 285 gebeflert.: dennoch, 


aber begehet man in der That denfelben vom neuen, 
und unterfcheidet die Siebe überhaupt vom der gläue 


bigen Siebe fo wenig, als der Herr Präfivent von 


Loen ſelbſt. Man wirft .alfo. den Menfchen und- 
den Chriften , das Gefeg und das Evangelium, 
en und die Früchte untereinander , um; 
feinen Waffen gegen mich einen Glanz zu:geben.. 


Ss muß alfo abermal wiederholen, und inſtaͤndigſt 


bitten, einmal darauf zu en, deß nah ‚meinent, 
. Begxiffe 


| 


Ä 


u 4 u oo. 
des Seren von Hobhen. 523 
SBegtiffe nicht die Liebe uͤberhaupt: ſondern die glͤu. 
bige Liebe, welche in und durch Chriſtum lebet, 
Das wahre, vorzügliche, und gewiſſeſte Kennzeichen 
ſowohl des Ehriften, als der chriftlichen Kirche und 
Ketigion, fen. Wenn alfo jemand zweifelt, ob er, 
aller Schwachheiten und Irrthuͤmer ohneradhtet, 
Ben wahren Glauben habe: fo:antworte ihm, ob 
er Ehriftum über alles und in allem aufrichtig Hebe? 
Fragt man mich wo und welches Die wahre Kirche fen? 
Ich antworte: wo man in Worten und Werfen 
Die Liebe Chrifti findet. Diefe Glaubensliebe weiſet 
mich alsbald zurecht und wird Peinesweges durch 
einige Irrthuͤmer noch Schwachheiten ausgelöfcht. 
Will alfo jemand ein gelehrter und witziger Kopf 
werden : fo weiſe ich ihn zur hohen Schule der 
Wiſſenſchaften; wenn eraber ein Chrift will werben : 
fo weiſe ich ihn in die Schule der Liebe, und des 
Kebenswürdigften Seilandes. - in diefer Schule, 
Auf diefem Weg, will Ehriftus fich’offenbaren, und 
bie. Perlen feiner himmlifhen Weisheit nicht vor 
die Schweine, nicht von die von eigenem Wige aufs 
. geblafenen Weiſen diefer Welt, werfen. Die Schule 
Chriſti iſt eine Real . und Erfahrungsfchule , mo 
man von dem Gehorfam anfangen muß. - De 
IR die Sehre der heil. Schrift und erftern Kirche, 
Se man heut zu Tage gänzlich umkehret. Noch 
feichter aber ift der Vorwurf von der Parenchefiz 
da meine Antwort, S. 117, fo klar und deutlich 
zeiget, daß ich darauf woht geachtet, umb meinen 
Beweis auf des Heren D. Waich eigenes Geſtaͤnd⸗ 
ui in feinem ganzen Umfange gebauet. Herr W. 
Ä ili2 geſtehet, 


N 


het, 7 die Liebe (ie: meyne die ie gjänbäge 
iebe) Öag Kennzeichen der wahren Chriſten ſey 
woran ein jeder fich felbft Eennen Fönng; ) 
Ich fehließe, woran ein jeder fich ſelbſt fennen kaum 
daran £önnen ihn auch andre kennen; und woran 
ein jeber ſich felbft kennen kann, "daran können fich 
aud) alle von gleicher Art und Befchaffenheit fennen; 


und woran fic) alle von gleicher Art erkennen, Dayam 
koͤnnen fie auch von andern erfanut werben, oder 


man muß diefes Kennzeichen nerbergen , wie die 


NHerren Freymaͤurer. Chriſtus aber unserfcheibeg | 


gar deutlich yon jenen, -ex will nicht im Vere 
orgenen wandeln; er giebt ein klares und für 

| * begreifliches Keinpeichen,; wgran (ih feine 
rüber, Schweſtern, Jünger ſowohl ſelhſten en: 
kennen follen, als auch von andeen ſollen erfanns 
werden... Daran heißt es, folften fie fich nirig 


allein felbft kennen: fondern fogar die falſchen 


| Propheten unterfäheiden, wann fie einander 


liebten, und zwar fo, wie Chriftug fie lieb hatte, 
Matth. 7,15 #429. Joh. 13, 34.35. Meg 
eige mir im Öegentheil einen einzigen Dre der heil, 
chrift, woraus erhellet, daß die glaͤudige Siehe 
bas Kennzeichen bes wahren Chriſten uyr für Ir 
insbefondre ſey, woran eim jeder & —* 
nicht andre. ihn, kennen koͤnnen. nb —* 
nicht Schlupfwinkel, und ein ſoͤndlicher Sau, 
weichen man dem $efer inzwifchen in bie Augen 


ſtreuet, um ohnvermerkt zu entwifchen, und fine 


Greund zu retten, follte.e8 auch um Nachteil der 


Wahrheit gereichen?. Man prüfe fich nur —2 


—— 


/ 


des Herrn von Hoden. 53. 
| u6 vırah- damie wor Gare mb ſeiner währen Kirche 
beftehenebhrie ? Iſt! nicht die Selbſterkunntniß 
| weit ſchoerer, als die Erkaͤnntniß anderer? Schmels 
Gel wir uns nicht allzulelcht durch unſre Einbil⸗ 
T Suchen wir nicht täglich Feigenblatter, um 


Btöße zu bedecken, welche andre viel leichter, 


ube wir felbften, wntbeden? Jeiger biefes nicht 
Bas Beyſplel des von ber tiebe Gottes entbloͤßten 
reſten Mants, der dennoch glaubte, und in dieſem 
Bahnglauben vor Gott erfchlen? "Der zweyte 
Noam weil uns datum fo oft und nachdruͤcklich 
anf: erwas Gewiſſeres; er fragt Petrum der ih 
derymal derläugher hatte, dreymal: Baft du mich 
eb! And dieſer Frucht fol man den rechten 
Weinfiset erkennen; daran wiſſen wir und alle, 


vv ſie Ranken und Neben davon find? Die Blaͤttet 
des Wiſſens und buchſtaͤblichen Glaubens moͤgen 
ms zieren; aber die Geibißheit und Beruhigung 
innen fle uns nicht geben. Oder man beſtraft 
Chriſtum, daß er uns Bein deutlicher Kennzeichen 
gegölsen,“ md ung im Dunkeln wandein taffen, . 
Daß-fich aber zmentens unter meinen: dreyen 
göttinger Beurtheilein noch Feiner gefunden, ber » 

Herz und Einfält genug beſitze, und fich von dem 

— Willen ſo ſweit herablaſſen wollen, 
um der Einfalt Chriſti zu folgen, und der gläus . 

- bigen Siebe, mit Verläugmung aller fektirifchen 
Gpisfindigfelt, ben vorzüglihen Pla unter den 
Kennzeichen der Kirche, und ber Religion wiederuni 
‚ inzueäumen , den fie n der erſten Chriſtenheit 

ee [3 gehaͤbt? 





* 


y 


6: Bun Seſchader 


gehabt: ſolches wii. dieſe Sache ei nik 7 
ſcheiden. Genug, daß ſich ſowohl dorten, als 
ſonſten, portreffliche Maͤnner und reifere rehrerx 
finden, * Eitelkeit des. Wiſſens it bieferes 
Stüde einfepen, und auf dasjenige benfen, wonräg 
fie vor eh ifto -Dermaleing: erfheinen "biefen. 4 
Genug, def Luther *), aufer feinem Eier gegen 
bie Fhomiten , felbft auf unfrer Seite ſtehet. 
Genüg., daß niemand Beſtand iſt, die Liebe von 
ben Ölauben zu trennen, ohne die rechte Art, und 
das rechte. Weſen des wahren Glaubens zu ver⸗ 
Jäugnen, Will men alfo diefes Kennzeichen dem 
Jäugnen ,: fo wird ſelbſt dasjenige. Kennzeichen, 
weiches ınan erwaͤhlet, umfenntbar wenden. 
‚Durch. unterſcheidet ſich Doch. fonften der wahre 
- Ölaube von dem buchftäblichen, hiftorifchen, todten 
Ölauben, als durch die tiebe, die Chriſtum als dem 
liebensrwürdigßten Heiland ergreifet, ‚ der anstiebe _ 
zu uns gebohren,, geftorben, und auferftanden iſt; 
und uns bas Leben erworben hat? Man gebe mie 
doch eine deutliche Beſchreibung bes wahren Glau⸗ 
bens, worinn bie liebe Das wahre Wefen defieiben, 
nach feinen eigenen Begriffen, nicht ausmadıt ? 


Iſt aber die Siebe das Kennzeichen eineg jeden 
wahren Chriften, und alfo auch aller wahren Chri⸗ 
fien; iſt die Liebe das Kennzeichen des wahren ' 
Slaubens und aller mahren Gläubigen: fo iſt und 
bleibt fie auch dag vorzügliche Kennzeichen der wahe 
sen Kirche, Hier will alfo die ſeichte Patenthefis 


a | wenig 
9:8. bie Vorrede bed IT Theils. XX. Ä 


4 


- — — — 


dei Herruvon Koven, 527 
ihrig Hafen.  Der-Schtuß bleibe unbeweglich feſt 


" woaB einem jeden Theile zukommt, das kommt 


auch dem Ganzen zu; und wodurch fich jedes 


Theil des Ganzen von einem andern unterfcheis 


dern. unterſchieden. 


der, dadurch wird auch das Ganze von an⸗ 


Es Helfen drittens Die Umſchweife bes chigen | | 


Herrn Kunſtrichters wider dieſe Wahrheit eben 


wenig, wehn er aus ber Kicche eine bloße Lehr⸗ 


ſchule zu machen ſuchet. Ich verftehe auch 
durch die wahre Kicche eine Verſammlung (oder 


dielmehr Gefellfehaft ) zu der dch mich halte, 
wiche nur um des reinen, witzigen und zierli- 
«hen Unterrichts won: der Glaͤubigen Liebe, fondern 
uud), und vornehmlich um der genauen Verbin⸗ | 


dung in der gläubigen Liebe, durch heilige 
Eacramente, wodurch ſich diefe Gefelifchafe von. 


ullen tehrfchulen und Kirchen, außer bem Chriſten⸗ 
thume, unterfcheibee, Nice der bloße und unbe. 
ſtimmte Unterricht in Ölauhensfachen 
Fr unterſcheidende Kennzeichen aus, ponſten leicht» 


macht hier 


Kid) fo viel Kirchen, als Lehrmeiſter find, ent⸗ 
ſtehen buͤrften: ſondern die eigentliche Glaubens ſache, 


ich meyne die glaͤubige Lebe, welche der Sohn der 


goͤttlichen Liebe uns zum Kema und Maaheichenger 
Beben, unb dazu auch feine heiligen Sacramente 


als Zeichen und Siegel eingefegt, um uns darin 


auf das genauefte mit ſich und unter einander zuver 


binden ; dieſe Stüde, ſage ich, unterſcheidet die 


wahre Kirche von Benen ſektiriſchen und unlauteren, 


womit iho die. Welt erde iR. 


u T Dieſ⸗ 


Deeſe Kirche bleibt die wahre Kirche, wrun ſich 
2 gleid) an einem Dies, wo fie if, gar Fre Ian 


nod) Sreinhaufen zum Unterricht ‚finden, 


find wirx alle Zehrer und alle Schüler! . in... 


. 2 - . ” Fi j 3 
Wie aber? wie? höre Ich.ich —— — 
| E Öttingen, der Die heiligen Sacramente nr. 





eichen anſiehet, wodurch man dem Lehrbo⸗ 


" grife den Airähe beygig 2 de fldıe, we 
r 


frocken latztet dieſes7 Iſt das der Begriff, weh 


chen man borten der Jugend von ber wahren Kirche 


pm heiligen Satramenten benbringe? Kaum; kaum 
onnfe ich meinen Augen trauen, als ich die 1 48öfte 


? 


S. as, Inzwiſchen wundert es mich nunmehrg. 
gar nicht, daß man dorten keinen Recenſenten fing 


den koͤnnen, welcher den Charakter der wahren Kir⸗ 
che mit mir in der glaͤubigen Liebe erkennet, und ach⸗ 


ke Iogarwöigfes als ein Stich: für mich weil ein Ser 


" Huitgner feichter mit jenen, als mit mir üherelnfkime 
oo. —* duͤrfte. ch geſtehe alſo ganz gerne, DaB ich 
‚In dieſem Stuͤck eben fo ſehr von danen göttingifhen 


Herren Recenſenten, ols Yon des Seren yon Loen 
„Degriffen von den heiligen Socramenten ens{ernet 
"Pin; ‚denn auf, folche Weiſe werden Die Gelehrten der 
Kirche wohl gänzlich. ensbehren, und dfters befleren 


« 


nen, wo Öfterg nur Besänf, Vermirrung, Ueberroig, 


dber Dummheit das Wort führe. Doch ich bre⸗ 
. &e ab, und bemerfe nur noch, daß fp gar ber Heide, 
Plinius, einen beſſern Begriff und befferes Kenn 


zeichen der Chriften, und chrifktichen. Kirche bey ſei⸗ 


u. 


„Unterriche zu Hauſe als in der Kirche finden koͤn⸗ 


f ’ 


| des Herrn von Hoben. ° say 


gen Mer Tralan angebrocht Habe, und Dig 











wan dirſen Bann ehedem — * woran fen 


. — 


Rh ariders, als unrichtige Folgeſchluͤſſe fließen 
aber ift eshen dielen Herren möglich, Daß eine Ges 

ff der liebiofeften Perfonen ,. die wahré 
eofogie lehre ; welches bey mir. ein Widerſpruch 


gläubigen Lebe weſentlich beſtehet, fo iſt es wie 


anal. „lehret, eine Sefellfehaft der lieblofeften 
pfchen in Lehr. und Seben ſeyn follte, 

Ber bat aber ben Herren Göttingern ins 
De gefagt, daß ich Fri bie thaͤtige Liebe im tms 


n Odttinger, 
als Dichter — 2* von fihge 
” SB kann aber nus folchen untlchtlgen Zst 


die itzigen Chriſten beſchaͤmen folk: Gewiß, wenn. 


wuͤrde. Denn wenn bie wahre Theologie in 


derſprechend, Daß bie Kirche, . welche die wahte 


en und Frag als das einzige Kennzeichen dee . 


Kirche angegeben, und bie Lehre von der 
—* LUebe in. Chriſto ausgeſchloſſen. Wo 
ich das gelehrt ? wo habe ich ſolches behauptet? 


Es hiift hler nicht, zu ſagen, man habe meine Schrif⸗ 


ten, ſo wie Set ID. nicht ben ver Hand gehabt, 
ie erfennen ſelbſten S. 1485 für a daß nie 
mand bey einem hiſtoriſchen Streite fach). da⸗ 
durch loßſprechen koͤnne, daß er die Schriß⸗ 


een nice beſige; man yeie ml een De | 


a 


N 


— 


Belle, wo ich ſolches ausfkitießehb vertheibigee. 

Meine Schriften find alleſammt in Göttingen; GE - 
(ind in ihren Anzeigen:meifientheile recenfiret;.oußez 
dem feßteren zweyten Sendſchreiben sur nächte 

Krlömerung :ber. Pragm. und: ungarrepis 

Seiedensgefcbidhee, weiches ſchon im: Jahre 1756 

zu Lingen heraus gefommen, und: zu bemgo, zufolge 

des dortigen Catalogi, leicht zu haben war: - 

Ki man nachfehen follen, ehe man ein Urtheil in 
Icher wichtigen Sache zu fällen ſich getrauete. 
Man hat ſich ja dazu ein ganzes Fahr Zeit genen 
men, nd kommt dennoch mie foldhen feichten Ause 
flüchten aufgejogen, bie man vielleicht gegen beis. 
Herrn Praͤſ. v. 2. in etwas nüßen koͤnnte, gegen 
mich aber längft ihre Spige verloren haben, Denn 
bey mir und nach) meinem Grundfage iſt und bleibe 
es ohnmoͤglich, daß die in tehr und geben llebrei« 
cheſte Gefellfchaft aus lauter Irrenden (man fpiele 
nur mic dem Wort irrenden nicht) beſtehen koͤn⸗ 
ne, Die liebreiche behre kann ohnmoglich fo unfrucht⸗ 
Bar ſeyn, und bie liebreiche Frucht kann ehnmoͤglich 
auf einem ſo duͤrren Adler wachſen. | 
.. Wood ich trete naͤher, und gebe vielleicht mehr 
nem mwißigen Gegner eine offene: Seite, wenn! ich 
fage: Geſetzt in einer -Berfammiung würde die Leh⸗ 
re von der Glaubens⸗ Liebe eifrig getrieben: Gig 
beftünde aber zum Ungluͤck aus lauter lieblofen Zaͤn⸗ 
tern und Safterhaften; in der anbren aber würbe 
bie glaͤubige Liebe nicht getrieben, fonbern bie buch⸗ 
ſtuͤblichen Glaubens⸗ Formeln ; jedoch finden ſich durch· 
gehends tugendhafte liebreiche Glieder, 7 

: u 


— — — — — — m —— — — 


— — — 


des geren den Heven. Ber 


| Zuhdker:- Wie dent, Ich voll mich gan; kup eia ‚ 
türen. Ich wirde mich in ben erſten ihren Redez 
dbungen, und der lehterer Ipremiklmgänge gerne. im ⸗ 
deu. haften, mit beyden nber feine kirchliche be Sei 
fhaft nub- Verhitdung eingehen, noch ein eigentiir 
dies wahres Abenbmahl mit ihnen halten. Den 
ich moche einen gar. merflichen Unterſcheid zwiſchen 
einer Verſammlung und Gefelifoft; und zmifchen 
. einer Lehrſchule und Kirche: Wie ich Denn glaube, 
dab das. Verderben der Kirche mit daher rührez 
daß man bey den Proteſtanten aus der Rirche eine bloße 
ehrſchule, und ausden Sacramenten bloße Eeremenis 
nnd alfo aus den Chriſten geehrte Heuchler machen 
Man eifert und ſtreitet fo ſehr, wenn ein liebreicher 
Loen die Sacramente Ceremonien nennet, und 
macht felbf? mic der That aus denen Sacramenten, 
Webiefe Ceremonien. Welche Berwirrung von und, 
unter geometriſchen Gottengeleßrten | . Dey denen 
vömifchen hingegen, macht man aus der Kirche in 
ne Zwangfehule, und aus denen Sarramententir  - 
nen Frohndienſt unb Schagung. Welche Verrade 
Kung! tiebfier Heiland erbarm dich bendert:. -ı 
Uebrigens thut es hier wenig zur *8 ob der: 
Sehrer lafterhaft fen; ber Lehrer iſt bie Kirche nicht, 
noch weniger das Kennzeichen ber Kirche: und der 
Heuchler wird nad) meinem Kennzeichen leichter ent⸗ 
bedet,. ala durch die reine Lehre, bie ohnehin beyvie- 
len nur eine petitio principii if. Wollte man aber, 
einen Ueberſchlag machen, zu welcher Gemeine man: 
* Ai, ben: der auf Erden obwaltenden Unvollkommen⸗ 
bek, halten folle: ſo würde. man wir ben Sen 





wo. Be Gecicer 


Woerhaupt, unb uebloſigkeit durch aus In vun. 
gewicht zu fegen haben: fenbern bie —— ie 
ei Meberdingen ,' und ben’ Btanyel’ dei 

im Seben und Wandel, gegen: einander halter 
mffen, wenmn ich dor‘ Ausſchaag by allen vediſchen 
SGSemuͤthern von: ſelbſt ergeben wird. "Dein man Her 


Vene nur, wie will’ Ierchamer, role viele Orkan __ 


mb feichte "Andlegmgen noch ein jeder in feiner 
Kirche mic Gebulv —2 anhodren muB; welche nach 


Der Herren Gberinget htem Begriff einem Bor⸗ 


wandt ber Trennung abgeben bnnten, wenn vin jedes 
Ferthuin zureichend waͤre, um die‘ Gemeinſchafe zu 
wertafien. Wo nſcher fo trage ran aus Shebe gu 
Gemeinſchaft noch ein paur —*2 in Nebenfäs 
chen mehr, ober ‘treffe die Verfiigung, daß von feB 
chen Rebendingen, Wortſtreitigkelten und. tiefftnnde 
gen ——*—* gar nicht in ſoichen Verſamni⸗ 
_ Bingen geredet werde, weiche nut zur yemeltten @er 
“Being und Beſbrrerung ber glaͤubigen Lebe” pie 
. feet find. Auf dem Todebette wird: ve ſich hernach 
von ſelbſt mohl geben; wenn bie glaͤubige Tiebe, die 
Chef ergreifet, der einige Troſtund kabfal biete 

ben: hingegen bie Gdrigeti Zänferepeit mht Er us 
Beranägen erwecken werben. 

Run iſt noch der Vorwurf übrig," welchen mar 
ae, S. 1489 nicht undeutlich zu machen ſcheinet, 
daß ich nämlich die aͤußere und’ Innere Kirche niche 
deutlich genug unterſcheide, und alſo zu einem Work⸗ 
Streit Anlaß geben koͤnnte. Gewiß ein alter und abgt⸗ 
mißter Vorwand! Ich will mich ganz kurz erkib 

„ten. Ich erkenne nur ine venohen allgemeine chriſt⸗ 


des emmsen Hoven. 533 
Ihe ¶ Kieche kn: Hieel und auf Erden. . Derjende . 
" ge Theill/ aber, welcher nech auf. Erden wallet, if 
J dach vᷣnvoutomon, ſowehl in ber Erkenniniß, als im 
ben imd Wandel; der andre Theil im Himmd- 
| ber Hi die -MWaiktommenfeit.aus- Ömaben erreichen: 
Dieter: if Bas Uhrbild vor / enem und noch dieſem 
müffee wir von jenem ufspellen. + 
Es iſtalſo —* beyden fein Unterſchied, 
als in dem Spade der Vollommenhait. Die Um - 
nelltommenbeit auf. (Erben bringt anbey mit ſich, Dal - 
bww auch Spreu unter das Korn und Gender. une 
ter die wahren Glieder miſchen. Diefe Suche 
thun-der Kirche keinen Schaden, und. verändern 
ı bas »Wefen der Kirche nicht, zumul, fo lange fie 
sicht kenntbar werden, und können alfo nicht von 








n. ‚Ötiebern hier auf Erben ‚abgefondert 
werden. . Das; Kennzeichen aber ft und bleibt je⸗ 
vos biegläubige Liebe. An dieſem Probierftein ſol⸗ 
len wir alles prüfen, und ber Herr wird ſelbſten 
dornach richten, wenn er bie Spreu vondem Korne 
vellig abſondern wird. 
Dieſes Rennjeichen bringt demnach mit ſich, | 
le nach der Siebe van unſerm Naͤchſten rl | 
ra und denſelben nicht eher verwerfen, als 
——* dieſes Maal⸗ und Kenozeichen von ſich 
Hingegen iſt diejenige Geſellſchaft, welcha 


FIR 







berjenigen vorzuziehen, wo ſich dex 

= und Die Thaten.vemfelben wiber« -. 
Ser iſt alſo eine weendliche Verfchledenn 

Ver wein uns want vr Nr 1 An 


r 





f 


Se Sand yen mit Worten und Thaten auge = 


32 Zur Geſchichte 
«en und Urcheilen nicht aͤbereilen: ſondern alle af 
*F Brüder auf Erden erfennen-follen, wovon 
wir noch hoffen Fönnen, daß wir im Dimmer mir. 
ihnen zur Vollkommenheit gelangen werben. In⸗ 
zwifchen ‚entfernen wir uns auch einigermaßen auf 
Erden, der Bruͤberſchaft dhaſchaͤdlich, von andren, 
je mehr und nachdem fie fich von dem Geundfaße und 
Miaalzeichen der gläubigen Liebe entfernen. Wir 


tragen aber felbige in geduldiger Siebe, weil wir mik . 


fen, daß alles Gute vom Herrn kommen müffe, 
und wir Ihm feme’Zeit, noch Maaß vorfhrtiben 
konnen. 

Bin ich alſo an einem Orte, wo. fi ch Reformirte 
finden, fo halte ich mich vornehmlich zu Ihnen, ohne die 
andern zu verurtheilen und zu verdammen, Komme 
ich an einen Ort, mo feine Reformirte, fondern nur 
Jurheraner oder Memnoniten, und Arminlanes ſind, 
ſo halte ich mich zu ihnen, weil ich hoffe und wuͤn⸗ 
fche, daß auch unter Ihnen noch foiche. feyn werden, 
die der Herr lieb hat, und bie Epriftum.aufrichtig 

lieb haben, 


Ich nehme alfo Tell an allem ihrem Guten, 
. md trage das Schwache, weil mich der Herr im 
dleſe Umftände geſetzt hat. Will man mich aber 
nicht tragen, fo begnüge ich mic) damit, daß ich Pelz 
ne Schuld an der Trennung habe, und halte mich 
zu Chriſto, morinn mie doch alle vereiniget mers 
den. Ich Halte mid) alfo dadurch zugleich zu an 
die Chriftum lieb Haben, und weiß, Daß das Chri⸗ 
ſiencham niche doſtehe in Worten, Formeln, Fr 


des Oerrn von Boven. 535 


| den; ſondern in der. gklubigen.Siebe,; weiche bie ie» 


— —— 


— — — — 


xechtigkeit, Friede und Freude im heiligen 


wirket. Iſt es hingegen nicht noch ein —E 


gel nes pähftlichen Sauerteiges, wenn man glaubet, 
niemand konne zur wahren Kirche Chriſti gehören, 
es fen denn, daß er auch. von dieſem aber jenen, Sa 


| fen für ein Ölied ihrer Berſammlung auf nd | 


nommen worden? Sollte wohl unfer ewiges 


und Weh non dem Urtheil eines geroifien Saufen) j 


ww 0 —— — - 


— — — IT — — 


ſchwacher, und dem Irrthum fo wohl unterworfener 
Menſchen, als andere, die ſie verurcheilen, a 


gen? Macht man auf biefe Weiſe Sort —8 | 


Nachrichter von Menſchen? Ungluͤcklicher Luther, dee 


nach eben dieſen Grundſaͤtzen verdammet worden, | 


und. ein Verdammter wäre geblieben, wenn ihm - 
nicht ein Haufen trüglicher Menfchen wäre benger 


fallen! Macht denn der Saufen den Irrthum zur - 
Wahrheit, und das Laſter zur Tugend? Wir mife 


fen alfo die Verſammlung nicht um ihrer Mängel 
und Gebrechen willen verlaſſen; meil ſolches wider 
Die tiebe ftreitet: wenn ſie aber ung verläffet und ver⸗ 
* fo koͤnnen wir ſolches geduldig, ja muthig tra⸗ 
gen, teil eben dieſes die Propheten und Apoſtel, ja 
epelus felbft, erdulden muͤſſen. Diefes iſt kuͤrz⸗ 
mein Begrif won der Kirche: wo habe ich aber 


Inden gelehrt, daß bie Kirche bloß aus ſolchen 


Chriſten bier auf Erden beftehen müßte, deren 


Glaube durch bie Liebe thätig fen? Rede ich, ſo 


&.117 wo es ea heiße: Die allgemeine äußerliche 
und alle Sekten in fich. faſſende Rirche ift als 
bang ein Acker, eo‘ dem eisen "aut Uns 


“ 


BE: Be" X U 
deaut zugleich) waͤchſet; wenn wir aber nach 
dem Weizen auf dieſem Acker, und deſſen ums 
truͤglichen Rennzeichen fragen: fa wird os 
wohl die Eigenſchaft eines wahren Chriſten 
IB. die dieſer Eigenſchaft gemoͤße und be 
foͤrderliche Lehre ſeyn müffen. Iſt dieſes micht 
dent feinſten Geſchmack meiner. Kunſtrichter, ſo 
* man mich eines beſſern, man zeige: mir den 
Irrthum: ſo will ich ſolches daukbarlich erkennen. 
Sollte etwan der Weizen: in dem Begriff von Dee 
. . Dednung der göttlichen Rathſchluͤſſe, oder in der Er⸗ 
kiarung der, Einſetzungs · Worte des Heiltgen Abend 
mahls, oder in der Beichte, oder in der Abthellung 
der sehen Gebocthe, und dorgleichen beftehen? Man 
habe doch ein wenig. Oeduld unb Mitleiden mit dee 
Schwachheit meines Berftandes; man laffe ſich doch 
- ein wenig von dem Gipfel herab, Damit niedrigere Gei⸗ 
ter folches begreifen | Mein biöder Berftand erſtreckt 
nicht weiter, als zu ber Einfalt gläubigen Siebe, 
- und diefe halte ich für den Weizen der Kirche, Hingegen 
die Begriffe von der Ordnung der göttlichen Rathſchluͤf⸗ 
fe, die Erklärungen der Einſetzungsworte des. heiligen 
Abendmaohls und bergleichen für Stroh, welches ich 
\ Barum in feiner Are nicht gering ſchaͤtze, noch vera 
\: Wehen nicht gleich ſtelle. Alle Wahrheiten find mir, 
ſo bald ich ſelbige als Wahrheiten erkenne, allemat 
werth und angenehm, ob fie gleich nicht alle eben 
nüglidh und brauchbar find, Nun komme es 
Bier niche bloß und allein auf Wahrheit und 


— 


natürlichen Abſcheu haben muß. 


I Zu . u 
des Hexrn von Heven. 537 


Bere überhanp on fanden auch und voruehan- 
au 


fden Nutzen und Schaden derſelben, zumalen 
in Anſehung an mithin fan eine ©efells 


ſchuft, worinnen fidy Irrende befinden, ohne Ver⸗ 
achtung der -Wahrfeit; und Bermengung mit dem 


Jerthum, ber ohnſchaͤdlich ift, wohl beſtehen. Es 
kommt aber alles darauf an, wornach der Werth, 
Nutzen oder Schaden ſoll und muß abgewogen wer⸗ 
den; woju ich nach der Schrift die. 


be annehme, und alle Irrthzuͤmer für ohnſchaͤdlich, 


ind alle Wahrheiten für nüglich erarhte, je und nach⸗ 
dem fie derſelben entweder nachtheilig oder zutraͤglich 


ſind. 


Aus dieſem Grunde halte ich die emelnſchaſt | 


mit Socinianern und Papiften, ins befondre der. 


Jeſuiten, für widerſprechend; well erftere das Ge 
heimniß der Siebe Gortes in Chriſto verläugnen und - 
alfo den Lehrgrund unferer Religion vermerfen ; lege ‘ 


tere aber nicht nur erfteres ſchmaͤhlern, fondern d 


den Verfolgungsgeift, der ihre Geſellſchaft befeelet, 


die gläubige -Begenliebe zernichten und aufheben, 
Ich halte deswegen dafür, Daß in des Herrn Präf 
von Loen feinem Sehrgebäude, welches auf die Lies 


be insgemein ſich gründet, ſich ein anfcheinender Wi⸗ 


derfpruch hervorthue, da derfelbe den lieblofeften und’ 


graufamften Menfchenfeinden feinen Sriebenstem.. ' 


pel eröffnet, vor weichen fogar ein Naturalift einen 


Diefe gehoͤren gewiß nicht zu dem Weizen, ja 


| al einmal zu dem gefunden Stroh: fondern moͤ⸗ 
Niu GcsvopXiVEH Mm. gen 


! 


4 


ubige Lies - 


538 Zur Geſchichte. | 
gen billig mit dem böfen Saamen verglichen werden, 
welcher das gute Korn verzehrt 

Diefes ift kürzlich mein Begrif von der Kirche, 
woraus menigftens der Lngrund der Beſchuldigung 
zur. Önüge erhellet, da ic) Den Unterfchled der aͤuße⸗ 
ren und inneren Kirche, in dem Örade der Volle 
kommenheit in der tiebe ftelle, und alfo weit davon 
eutfernt bin, um mit Schwenkfeld und anderen 
Donatiſten eine vollkommene fichebare Kirche auf 
Erden zu fuchen. Im Gegentheil nähern ſich mei⸗ 
ne Gegner den Donatiften in ſo weit, daß fie eine 
Vollkommenheit in der Lehre fich zueignen, und ſo 


veben, als muͤßte die Kieche bloß aus ſolchen Chri 


sten beftehen, deren Glaube ohne Irrthum Fey; und 
eigenen alfo den; Ihrigen diejenige Untruͤglichkeſt 
zu, welche fie bey andern fo heftig beftreiten. In⸗ 
deſſen bleibt ‚allemal bas Urbild die himmliſche Kir⸗ 
che, wornach alle Kirchen auf Erden, fo viel mög« 
lich, folkten gebildet werden. Jene iſt und bleibt 
bie reine Braut und Taube Ehrifti, die ohne Fleck 
und und Runjel iſt: Dieſe aber gleicher dem Mond 
welcher niche nur Flecken Hat, fondern bald zu, balb 
‚ abnimmt, ſowohl in der Größe, als In dem Glanze. 


Will man aber bey Lurbers oder Huſſens Be⸗ 


\ fhreibung bleiben, und die Kirche eine Geſellſchaft 
der Pröteftinirren ober Auserfebenen nennen; 


- fo wird abermal die gläubige Hebe das Maalzeichen 


derfelben. bleiben, und dieſes auch Die reinfte Aufa 

ferliche Kirdye ſeyn, mo fi daflelbe am beutlichften 

und geroiffeften zeiget, mithin ſich dermuthen gr 
» j ” u ) 


des Herrn von Horen. 59 
deß darunter auch viele Auserwaͤhlte ſch finden 
werden. . J 

Iſt mm dieſes dern” Lehegebaͤude des: Herrn 


Bhf. von Loen ähnlich, fo freue mich ſehr, mit 


Einem fo berühmten ale llebenswuͤrdigen Manne übers 
einzuftinimen, und made mir ein wahres Vergnuͤ⸗ 


gen daraus, daß diefer Kerr fo ein großer Ketzer 


wicht fen, als ihn H. OO, und feines gleichen auge 
föreyen, WW = 
sch bin auch wohl verſichert, daß, wenn fie Die - 

zeue Ausgabe der E. W. R. genauer hätten einge 
ſehen, ſich ihr Zorneiſer, mo nicht gaͤnzlich, Doch 
etwas, wuͤrde gelegt haben. Nur ſchade, daß dieſes 
das Vorurtheil nicht erlaubte. Kann aber einige 
Aehrdichkeit die fchändliche Berläumdung des H. W. 


entſchuldigen, daß ich felbft nicht follteglauben, 


— 


was ich ſchreibe, und bloß aus Ergebenheit 
— den 9. Proaͤſ. von 2. durch eine neue: 
et einer Parteylichkeit zum Nachtheil der 
Wabrbeit mich von andern unterfcheide? Iſt 
eine Aehnlichkeit hinreichend ſolches zu Göttingen zu 
behaupten, dann bitte mir zu erlauben, daß ich auf 
gleiche Beweiſe behaupte, wie man zu Goͤttingen ein 
neues Pabſtthum einzuführen fuche.: Allermaßen 


eine große Aehnlichkeit zwiſchen dem heiligen Vater, 


und den göttinger Kunftrichtern obwaltet. Bende 
trachten nach einem Primat, benbe verurthellen ger⸗ 
ne andre; bendertheilennicht nach dem eigentlichen 
Srund uw Wefen s fondern nach einer eingebilde» 
ten ohngefaͤhren Aehnlichkeitz beyde ſuchen den 

Kinhqhuldi⸗ 


‚ ‘ 


ss "Zur Geſchichte | 
ſchuldigen Beweiß durch Ihr Anſehen zu erſetzen. 
Denn wenn zween oder drey. zu Rom oder zu Goͤt· 
tingen anders denken, als ich, fo muß. ich nothwen⸗ 
dig irren. Und wenn man die groͤbſte Ungerechtig⸗ 
keit begangen, ſo muß bennody der leidende Theil 
ſich damit begnügen, daß man den Ausdruck (oder 
vielmehr laͤſterlichen Ausſpruch) nicht rechtfertis 
en wolle, deſſen man ſich billig vor der erbasen 
Welt ſchaͤmen muß, Hält eg zu Göttingen fü ſchwer, 
“der gefchmäheten Unſchuld Recht . widerfahren zu 
laſſen, wenn etwa Bie eingebilhete Untrüglichkeit des 
. einen oder.andeen Freundes Darunter leiden follte 7 
Dann: wäre wohl mehr. Borfichtigkeit bey denen 
\ Auffägen nörhlg, damit die Aufficht,der koͤniglichen 
Geſellſchafe niche zum Dedmantel der lieblofeften. 
Uebereilungen mißbraucht werde, "Denn je weiter 
diefe Anzeigen zerſtreuet werden: deſto größer iſt 
die Unbiſligkeit, wenn man ber .beleldigten Uns 
ſchuſd Bein Genügen. geben will, und nur Schlupfe 
winkel ſuchee, um feine Schmähungen zu verder- 
gen; und je größer das Anfehen des Beleidigers ift, 
deſto größer iſt die Ungerechtigkeit gegen den Be⸗ 
leidigten, und die Bitterkeit der Schmoͤhungen, 
wobey zugleich bie Hoffnung auch auf das Künftige 
abgefchnitten wird, billige Genugthuung zi.erhalten. 


Mar erloube mir daher, daß ich bie große, 
Aehnlichkeit zroifchen allen Kegermeiftern und mel» 
nen Kunſtrichtern auch hierinn bemerke, welche 
fich beyde auf ihr Anſehen verlaſſen, und damilt 
ihre Ungerechtigkeit genugſam geſichert zu ſeyn vers 


meynen 


2 
— 


des Herrn on Hoven. 541 
une. Beprde aber machen fi; zugleich bey 
zeßlichen Gemuͤthern verdaͤchtig, dab fie feines. 
weges aſich Beſtand finten, ihre ungeredite Sa- 
she: mit Gruͤnden zu behaupten, und mir de 
MWabheheit aus ʒuuveichen ſuchen. 

Vlts ſey in Anfſehung meines Lehrſatzes ge⸗ 
nug! Nun iſt die Regierung der Kirche noch übrig, 
weldye den Friedenstempel gleichfalls verdächtig 
machen fol. So wenig man aber ben Lehrſatz im 
Grunde angreifen dürfen: fo wenig gettauet man 
auch bir recht aus im Felde zu erfcheinen; fon» 
‚dern ſucht wieberum Ausflüchte und Feigenblätter, 
Sch Habe die bifchöfftiche Form vertheidiget, 
und den Biſchoffen im-bem filichen-Theite ihres 
Amtes stwas mehr-fingeräumt, als bey ben Pro» 
seftanten iso üblich iſt. Ich gründe mich dabey 
auf den Ausfpruch der Apoftel, weichem man das 
abgedrofchene ſtatus in ſtotu entgegen feget. Gewiß, 
es iſt, als ob man Kt fchreeten wolle, Nach 
meinem Begriff, foll Hier ſtatus fo viel heißen, als 
eine) unabhaͤngliche Sorveraͤnitaͤt; Wo Babe aber 
felbige den Bifchöffen. zugeeiguet? wo habe ich 
felbige zu Geſetzgebern gemacht? und zwar mie 
Ausfchließung der Gemeine? Es iſt aber wohl 
was anders über klare, deutliche und ehnftreitige 


Geſecetze halten! "Und marımr follfe dieſes der Geiſt⸗ 
AUche nicht ſo wohl chun können, als der Weltliche, 
und jeber in feinem anvertrauten Theile? Genf, 


wenn man die igige Landesregierungen und Sinange. 
kammern in ‚einigen Laͤndern anfteht: ſo thut fich 
Mu Mache, 


a | Zur Geſthichte 


mehr ein fiatas in Sata babep herbor, als bey der 


apoſtoliſchen bifchöfflichen Regierung. Man hae 


aber zweiſelsohne niche darauf geachtet, daß ich 
‚apoftolifche Biſchoͤſſe gewuͤnſchet, Ddier/nach dewz 
©rundfage der gläubigen Siebe ihre Regierung füh- 
gen, und über denen klaren, beutlichen und, ohn⸗ 
ſtreitigen Geſetzen, die Epriftus felbit geboͤthen, 
halten follen ; fondern man traͤumet von Bifchöffen, 


bie ſich zu Geſetzgebern in Mitteldingen willkuͤhr⸗ 


‚dich und mie Ausfchliegung der Gemeine aufiwerfen. 
.Dieſe ſelbſt erbichtete Chimaͤre beftreite man, 
ſo lange man will! Iſt aber zwiſchen dem bloßen 
Zeugniß, und dieſem Schreckbilde feine Mittel» 
ſtraße ? Quo ruit invidia! Es iſt wohl dieſer Vor⸗ 


wurf keiner weitern Antwort würdig! ſonſt würde - 


meinen Geqnern leicht koͤnnen zeigen, daß dieſelben mit 


⸗ - 


ühten parteyifchen Anzeigen nicht alle in ſtatum in ſtatu. 


ſondern fogar ſtarum extra ſtatum ex in alieno ter- 


ritorio ſuchen aufzurichten, und mit ihrem ftarz 
Die rechtmaͤßige apoſtoliſche Berfaffung gaͤnzlich 
aufzuheben; hingegen aus ber. Kirche einen Hör- 
foal, und bloße Lehrſchule, mithin einen Schau⸗ 
Pla, von witzigen Rednern zu machen fuchen, weldhe 
uns vergnügen’ follen, Irdoch, man fodert yon 
mir mehr Maͤßlgung, als man felbften gegen mich 
gebrauchet, weil bie ſelbſt bellebte Kürze meine 
Kunſtrichter zwinget, Verlaumder abzugeben, und 
FAch fo unbeſcheiden, als nur moͤglich aus zudruͤcken. 
Ich hingegen habe ſolche Entſchuldigung nicht vor 
mir, weil ich, um hoͤſlicher zu ſeyn; mit Erlaubniß 
meines Freundes etliche Bogen gebrauche. 3 
Ä BE | ie 


| 


des Herrn von Hoven. 343 
| Siebe ce bie-einfältige, ohngefaͤrbee Kine. wohl 
go ſehr, als dieſe ſelbſt erwaͤhlte Kunſtrichter, und 
Bin nicht der Meynung, daß die Liebe der Wahr⸗ 
Beit nachtheilig ſeyn muͤſſe. Die Liebe darf auch 
Strafen, nicht aber haſſen. Sie eifert ſelbſten, 
Wann fie Unlauterkeit verſpuͤret, und empfindet, daß 
man nicht bloß ihre Lebhaber, fondern fie felbiten 
beſtreitet, und die Lehre Chrifti durch alleriey Um⸗ 
ſchweife verbächtig machen will. Sie freuet ſich 
nicht in ſoicher Ungerechtigkeit; ſondern in der 
5 Uebrigens aber erkenne ich’ willigſt 





Die Geſchicklichkeit und den Fleiß des Hrn. Doctor 


Walchs und feiner Mittarbeiter, beflage auch von 
Herzen, daß ich ihrer nicht mehr ſchonen —*5— 

ge, 0 ne (oe Racepe Dem . 
und ich nicht ohne guten 

che fehmeigen koͤnnen. Diefe audgeneinmeg, 

De zu allen möglichen tiebegbienften auch gegen 

‚meine Feinde, willig und beveit, ob ich gleich nicht 
fo leiſe treten Bann, eis andere wünfchen, °. 

Munmehro komme alſo von der Sache. auf 

bie Perſonen, unb bay, fin fürs erſte auf ben Lu⸗ 

‚be, weichem ich fchier allein beymeſſe, daß bie 


gehe, noch 
un er mar Wahrheit kheebe: und im Gegen, 
then diefe. Klage bie —5 — —— 


Zn 


dag. Bar Behmithte 


(weiche man wine Zärtlichkeit nennet,) nur Bel 


. deutlicher an den Tag lege. ih laffe den Onaden 


ſtand Luthers dem, Herzensktündiger über, " arm 
fpreche ihm folchen nach dem Lircheil der Siebe ich 
ab; fordern glaube gewiß, daß er mit Schwach 
heiten, (melches nicht allezeit bloße Ueberelungen 


| . einer Menſchlichkeit find, noch aus Unwi ſſenheit, fom 


"dern aus Eigenliebe herruͤhren) noch wohl befteßen 
Fönne, Wenigftens die Benfplele des Noah, Zorb, 


. Jacob David und anderer, laffen mir folches Hoffen. 


a8 auch Luther gegen Schwenkfeiden gerban ; 
fehe ich noch als eine durch deſſen feurigen Cha 
rafter anhaltende Uebereilung an, und bebiene mich 
gar nicht der mir an bie Hand‘ gegebenen Aus 
Flucht, wegen der Note. Hat aber Luther wohl 
wiſſentlich, beharrlich und Yorfeglich, bloß aus einer 
Ehr⸗ und Primat. Sucht, eine fromme, obwohl ie. 
rende, jeboch fromme, und Chriſtum aufrichtig 
liebende Seele, nicht nir einen Rottengeiſt, ſon⸗ 


+. „bern NB, einen Narren und Teufel ſcheiten bürfen, 


und ſolches niemals herzlich berenet; fo geſtehe ich, 


| daß ich wegen Luchets Onadenſtande fehr verlegen 


werde, und dem lieben Gott danke, daß ie Recht⸗ 


rmaͤßigkeit der Reformation und Wahrheit der Res . 
ligion ſich nicht auf einen Menſchen gründe, 


Ob ich „mich aber dadurch verbächtig, mache, 


Ä dis ſuche ich bie Bereinigung nicht aus Liebe, fon- 


‚bern. aus Abfichten auf Vortheile; ſolches überlaffe 


ber ganzen ehrbaren und .redlichen Welt. . Was 


mich 'angehet , :fo geſtehe meine Bloͤdigkeit Ne 


Abſich. 


⸗ [1 N 


| des Hurn von Hoven. | 545 
—** * zu kennen ertachen, und kaun 
iche anders, als eine Laͤſterung anfehen, 


| —— man feinen Freund uͤbertreffen wollen. Eßs3) 


iſt, als ob die beyden Herren Recenſenten zu ihrem 
MWaählſpruch genommen: calumsiarı audadter. Denn 
wer nur Die geringfie Nachricht von den lingenfchen 
Umftänden hat, der weiß, daß dereinzige lutherlſche 
Prediger in der Graffchaft, ans, der Keformirten 
— Eaffe ſalariret und reichlich falariret werde, und 


daß weder ‚ich noch die Reinigen. bey einer Verei. 


nigung, aud). in einer entfernten. Folge etwas zu 
hoffen Haben: Hingegen die Hetren surberaner, bey 


as Augenfcheinlich gewinnen würden. Sich kann 


ulſo nicht anders abſehen, als:daß man mid, nach 
feinen eigenen Diarimen auf gerathe Wohl beurtheite, 
und dadurch bey Unwiſſenden feiner boͤſen Sache 
eine. Farbe anſtreichen weollen. Gewiß, ein nach 
dDem beſſern Serfommen unerlaubtes theologiſches 


Gewehr, won ſich nur Solche behelfen, die zu den 


niedrigſten Gelehrten gehoͤren. Ich bin daher 
wohl verſichert, daß auch dieſer Herr Recenſent, 


er ſey wer er wolle, damit ſich und feiner Geſell. 


ſchaft noch weniger Ehre ſchaffen werde, als Hr. 
. DO. mit feiner Aebereilung. Denn dieſer wurde, 
nach.eigenem Geſtaͤndniß, durch den haͤlliſchen 
Borgänger und Meynungseifer wider den Hm, 


9, 2. verfühter, jener aber, ſcheint keinen andern 


Zweck und Abficht zu haben, als. einen Unbekann⸗ 
sen zu, beleidigen. "Dennoch will:ich feiner noch 
—A ſonſt ihn eben ſo leicht zu errathen getraue, 
als erſtern. Solo ‚gebe. demſelben am 

1 7 Dim 5. . heim, 


346. Sur Geſchichte 

Beim, "mit welcher Stine man noch vorgeben Düse 
fen, daß man ſich huͤte, niche im Affect zu ſchrei 
ben, noch ihn ben andern zu erweden. Pe das 
zu Göttingen ‚ das unangenehme Höflich 

glimpflid) geben ? wenn man folche gehäffige. 3m 
unglimpfungen. ohne einigen Scheingrund anbrin⸗ 
ger? Werden auf ſolche Weiſe die geieheten An⸗ 
zeigen nicht zu privilegirten Laͤſter Doch 
ich laſſe dieſen jungen Ritter, ber mit nk eine 
tanze brechen wollen, feinem Frevel über, unb 
wende mich noch: mit einem Werte zu dem Ham l 
W. weicher die erfte angreifende Sauptperfon hiere 
ben iſt und bleibe. Geſtalten ich vefien grundiofen , 
Deweis für die Intherifche Religion aus deu 
Geſchichte noch nice gefehen hatte, wie ich den 
zweyten Theil meiner Deiäiöe bereits entworfen, 
und in Die Preffe gegeben , fonden benfelben unter 
Diejenigen Schriften gerählet,, 'nmowon ich den füs 


rratiſehen Ausſpruch in der Vorrede gebtauchet, 


Er war mir, wie viele hundert von aleichem Cihlär 
ge, zu meinem Zweck ganz unmäg, und — fer 
bigen nun erſtlich wegen Diefer 

men laflen. Hier fand ich. nun zwar, daß *7 
was von denen Büchern einfließen laſſen, worauf 
ich mich bezogen; daß aber feine Einwendungen 
sicht den geringften Grund haben, foldhes zeigte alte 
bald in dem zwenten Sendfchreiben zur Erlaͤu⸗ 
terung ber Friedenogeſchichte; Derauf man 
Jahr und Tag zu ſchweigen nöthig gefunden. ‘pr 
welchen Traum aber beinfelben, oder feinem Ge 
fellen vorgelommen, daß ich den H. D. auf Pr 


des Herrn von Hoben. 347 


del. Jabloncki Schriften F. 12. ſollte verwieſen ha, 
I "Sen, iſt mir ſchlechterdings ohnmoͤglich zu errathen. 
Schaͤmt man ſich denn zu Goͤttingen garnicht mehr, 
mer in den, Tag hinein zu ſchreiben, was in Die Ye 
der fließet? Wenn ich aber ſolches auch gethan 
, " Hätte: wär das für den großen H. D. eine Scham» 
de, welcher doch vergeffen, was inanfehung mei» 
"ner, eben biefe göttinger Anzeigen im Jahr 1754 
bemerfet, und daher feinem Wahn blindhin ges 
folget iſt. Ich ſchweige Die viele irrige Heiſchſaͤtze 
petitiones principii, Vorbeygehungen ber wahren 
Umſtaͤnde, wovon man nicht weiß, ob fie wiſſend 
unwiſſend gefehehen,, und andre Mängel, ſo 
haͤufig in dieſem Beweiſe hervorthun; fo wird 
H. W. nicht Urſach haben, ſich zu beſchweren, 
‚wenn man ihn auf ſolche Männer verweiſe, wie 
die Hrn. Jablonski und Gerdes find. | 
Henn man hingegen abermals unbeftimmt bie 
vollftändige Acten der leipziger Difputarion nach⸗ 
zufehen, mich anmweifen wollen, fo bringt man mir 
diefe gehörige Antwort ab: dolofüs verfatur in , 
generalioribus. Denn ber Augenfchein zeiget viels 
leicht mehr, als ſolchen zärtlichen Verehrern Lu⸗ 
thers lieb iſt, daß ſolche bey Hrn. Loͤſcher eher 
geleſen, als der eilfertige H. DO. dachte, und ſich 
"Billig wegen dieſer Uebereilung ſchaͤmen ſollte, ſolche 
lappiſche Anforderung wiederholen zu laſſen. Ich 
hätte vielmehr Urſach, den Hrn. W. anzurathen, 
‚die vollſtaͤndige, von ihm fo oſt angezogene Schrif⸗ 
‚ten Zutheri,deffer einzuſehen und zu unterfuchen, 
ob das patifche Angeben gapz erdichtet, und mens 
, dem 


N) , ’ 


58 > Bur@efiiäte 


dem fo, ob Authere Verfahren gegen H. Besen 
von Sachfen zu entfchuldigen fey ? S. deſſen Reiches 
geſch. X. St. 25. 0.35. P. 508. Ob es fo ver⸗ 
dienſtvolle Männer geweſen, bie wegen der Prote- 
| ſtation an den Kaife abgefchiet worden ?Lc. 6.37. 5 


3 Ob der Raifer feine Keife nach Itallen ale 
Teverff angetreten , nachdem der Friede mit Franke 
teich ſchon gefchloffen war? l.c. 9:39 u. &̃. 

2.Ob die augfpurgifche Eonfeffion re dem 
Entwurf der torgauifchen oder ſchwaͤb iſchen 





Artikel abgefaffet , und von Luthero auch nur in 


einem einzigen Worichen verbeſſert worden? 1.c.$.. 49 


- 3. Ob es nicht eine flarfe prolepfis fen , warkı 
man $. 50 alsbald ohnbedungen beyfuͤget, daß die 
4 Städte der lutheriſchen Confeffioi ion nachhero ben 
getreten ? 

4. Ob man bie Verſchiedenheit unter denen. 
. Proteftanten, wegen bes Abendmahls, ,, die fo viel 
Einfluß in die Stoatsfachen Hatte, gaͤnzlich mit 
Stillſchweigen übergehen könne? 

5. Ob es edelmuͤthig fey, daß man ber unfierh 
Uicchen Arbeit des fürtrefflichen Seckendorfs mit 


fkeinem Worte, außer F. 100. bey dem Jahr 1546 


gedenket, und. die vaͤterlichen Schriften auf allen 
Seiten anpreiſet? 

6. Ob es ſchlechtweg feine Richtigkeit Habe, daß 
die. ſchmalkaldiſchen Artikel durch die Unter⸗ 
—8 ſofort ein mb Zahlen ehakend 


d. z1. 
Ich 


des Heern von Voben.  .saQ- 


Ich werbe in meinem dritten Theil dieſe Sa 
chen näger beleuchten, und oßne Furcht, ohne Haß, 
ohne Abſichten, der Wahryheit machgehert “ 

Ich chue dieſes beſto freudiger, da man Die, 
| jwifchen ung fuͤrnehmſte Aal: 


uncte, nicht mit | 


N” 


' einem Finger berühren dürfen; fondern nach Art . 


der gelehrten Huſaren nur neben” einzubauen getrady; 
tet , und bloße Mebenfächen’angefochten. "man 
hat mein zwehtes Sendfebreiben zur Erlaͤute, 
tung der Sriedensgefbichte nicht elnmal an; 
heigen, duͤrfen, um fich des Gegerrbemeifes. wegen 
des-Kaifers, Eraſmus und Luthers ungleiches 
Betragens zu uͤberheben, obwohl ber. ganze Der 
weis aus det Geſchichte fuͤr die Wahrheit 


der lutheriſchen Religion nicht allein alle Kraft, - 


fondern auch alle Schminke verloren, womit man ' 
‚noch manches alte Mütsergen auf dev. Kanye i in 
| Verwunderung ſetzen koͤnnen. | 


Weil aber die ſchlaue romiſche Geiſtlichkeit mit 


der Schwaͤche ſolcher Beweife ihren Bortheil thut:· 


fo achte mich" verpflicht, aus Erkennlichkeit mehr 
Behutſamkeit arſurathen, und die gute Sache 
ſo wenig mit Luthers ungäbligen Schwachheiten, 
t als meine Saͤtze mit des Hrn. Praͤſ. v. L. Hoch⸗ 
wohlgeb. Lehrgebaͤude zu vermiſchen. 


Kürzlich: Luther war · und bleibt ein beiden. 
muͤthiger Zeuge der Wahrheit, ob wir ihn gleich 
fuͤr den erſten, eigentlichen und ſdeſchegſter Ru 
formator niche Balken, | 


Ä Der 





1.<Der Herr Praͤſtdent von Loen find und blei 
ben Hoffentlich ein guter und liebenswürdiger Chrift, 
ob wir gleich fein: ehrgebäude von. der Siebe im 
Grunde nicht Pönnen annehmen. u 
., Der Herr D. Walch iſt und bleibe ein fehe 
gelehrter Mann, ob er fich gleich. aus einem blin« 
den Meynungseifer auf die lieblofefte Weile ges 
gen mich vergangen, und mich auf gerarhe Wohl 
phne Grund verurtheilet; dem wir aber alles non 
Herzen.zu verzeihen geneigt find, fo bald er der 
Wahrheit Recht widerfahren laͤſſet. Und 


Die Goͤttinger hohe Schule iſt gegenwärtig bie 
ruhmwuͤrdigſte Sehrfchule, worauf eine.große An⸗ 
zahl der gelehrteften Männer von Europa blühen, 
weichen man alle Ehre fehuldig iſt, und daher aus 
Ehrfurcht anrarhen muß, ein wenig mehr Auffiche 
über die dortigen Anzeigen zu nehmen, damit niche 
sedliche Leute willführlich Durch Ihre jungen Anfän. 

er beleidiget werben. Mach biefen Sägen belle 

en Eur. Hochehrw. das vorige zu beurthellen, und 
iu glauben, daß ohnverrüde feye ze, | 


Campe, den dritten Mär; 1758, 


—— 


— 


des Hrn. Anton Franciſtus Boni. sg" 

en» non. ........ng.0 .. | 

zur Geſchichte 

= des 2711 

Anton Franciſcus Gori, 
MG E. X Th. 37 © 

Er iſt der Herausgeber ber memorie de varia 


erudizione della ſocieta colombaria Fioren« 
tina ‚1747. wovon der erfte Theil in den nous 
actĩs erad. 1746. p. 258. recenfirt wird. Diefer 
erſte Theil enchält auf ı Alph. 1n B. Duart, 3 Die 
Vortrede des Hrn: Gori, welche eine kurze Befchichte 





. 


dieſer Geſellſchaft liefert. b)Brwupı Sımonıs ' 


Peruzzı ausführlichere. Abhandlung von berfels 
ben, und c) folgende Ausarbeitungen x. des Hrn. 
Pafferi Abhandlung von einigen bey Eortona ause, ' 
gegrabenen hetrufcifchen Denkmälern. „2. Eben... 
deffelben de efiilegio veterum, : 3. Muratori von- 

denen Knechten und Rrengelaffenen ver Aktens, 4. 
Guarnacci von den Gefegen der zwölf Tafeln. 5. 

6. Eines Unnenannten Vertheidigung des Livius. 


7. Bertoli Erläuterung eines alten chriftlidyen - 


Denkmaals. 9. Abriß.eines Werkes bes Seren Jo- 
hannis de Baillu ‚von koſtbaren Steinen, Metallen 
u. ſ. w. nebft einem. Briefe des’ Herrn Gori an den 
Berfafler und der Antwort deſſelben. g. Eine fur« 
je Erzählung. beffen, fo ben 12 Mär; 1746 in ber Ge⸗ 
ſellſchaft vorgefallen. 10, Dom, Maria Manni 


neuer 


de. 2" Aueiehbihte 


— 


N t = 


fetter Borfchlag de re’ diplomatiea, Zux Gub⸗ 
ſtehen einige alte . Auffchriften,, ſo vor kurzem in 


"dem KönigteicheIteapolis gefunden worden. - 


Der zweyte Theil iſt gleichfalls ſchon bekannt 


geworden. 


‚Sau eider Angeige in ber Neederlanutche ge- 


'leerde Fama No. 12. hat diefer große Gelehrte den 
ein und zwonzigfien Jenner 12757 fein rühmlihes 


$eben geendigt. Es wird binzugefüget: Man 


fagt, daß er in großer Armuth geftörben fe. 


Ein wunderliches.Looß , welches die aller⸗ 
gelebrreften Leute öfters betroffen bar. Gleiche 


- wohlwird fein Name unfterblich bleiben, fo 


lange Sterbliche fegn werden. J 


I - —W 
u 2 52 u SE zu ze eo 4 KrERIRREREE EG 


Zn! 
\ 


Weitere ZufägesurGefhigte 


des 


Herrn von der Os, 


N. G. E. XxTh. 518 S. 


De ber Here von Roſſun Ihm kurz nach. fei- 
ner Abfegung, ben zoften Jul. wider Willen 
des Kirchenraths, das Abendmahl in ber Gemeine 
gereichet hatte, fo nahm ihn diefe Verfammlung 
darüber in Anfpruh. Und, da er fid dahin er⸗ 
tlärte, daß er Kraft feiner Proreftarion wider 
die unrechtmaͤßige Wabl einiger Blieder des 

Ä Rirchens 


\ des Seren von der Di. 553 


Kirchenraths, ſich zur Veranmwortung vor’ | 


dieſer Verſammlung nicht verbunden erachte, 
fchtoß ihn derſelbe den 7. Aug. von ſich Aus, und 


ſondie ihm diefe Auefchliegung durch den Kuͤſter 
 Schrifelich zu. Am 25, Sept. ward dem Hrn. von _ 


der Os gleichfalls ein ſchriftlicher Schluß von ſei⸗ 
ner Ausfchliegung vom heiligen Abendmahl zuges 
ſandt, unbe ihm auch angefagt, daß er ſich hin. 
kuͤnftig des Siges in bem Stuhle der Prediger zu 


enthalten haͤtte. 


Auf dem im Julius 1756 zu Vollenhoven ge⸗ 
haltenen oberyſſelſchen Provinzialſynodus iſt, bey 
Erwägung des Arrikels, welcher zur Auffchrift 
führet: Bie Sache des rn. von der ©s., Fol. 


| gendes beſchloſſen worden. 


„Was das Lemma, betreffend bie Sache des 


| Herrn vonder ds, angehet; fo Haben Ihro Edel⸗ 


„moͤgenden die Herren Stagten, zufolge Beriche 


‚tes derer weltlichen Herren Commiſſarien, wie 
„auch des Hocehrmirbigen Synodus, dafiir ge⸗ 


„halten, daß dieſe Sache, nachdem fie gehoͤrig 
Aehanben worden, gänzlich abgethan ſey. Und 
fol forthin biefes Lemma aus ben adlis weg⸗ 
„bieiben, 


Die Sache bes Herrn. von Roſſum if nun⸗ 


| mehro and) für bengelegt gehalten. 


Here Serruͤrier, welcher auf Empfehlung . 
Ihro koͤnigl. Hoheit der Frau houvernantinn, Die 
Stelle des Herrn von der Ds .erhaften hat, iſt 


ben der Gemeine ſehr beliebt, und lebet auch mit 


Neu Bel, Europa XIV Tb. Nun - biefer 


554 Neue Bufäge zur Rachricht 


biefer in einem guten Vernehmen. Von dem in 
den Oßiſchen Streisigfeiten geineldeten. Examen 
varı het Ontwerp van Tolerantie find bereits neue 
Stuͤcke im Druck efdieen. . Sie bleiben ſich noch 
alle aͤhnlich. | 
Auf den Synoden des ahres 1757 ift eine Ver⸗ 
beflerung ber hollaͤndiſchen Keimpfalmen, welche 


noch beftänbig , zu einem wahren Hinderniß der 


Erbauung , in; ber reformirten Kirche beybehalten 
werben, in Borfchlag gebracht, und auch ad deli- 
berandum genommen worden, einen fynodum con- 
traftam darüber anzuordnen; Doch ven dem ober. 
uffelfchen Synodus fo zu Deventer ‚gehalten, mit 
ausdrücklichen Bebinge, daß auf ſolchem ſynodu⸗ 
contra&ta nicht. anders, als befagte Verbefierun 

. der, Pfalmen: follte vorgenommen werden; weit 
man nämlic) beforgte, der Herr von der Öse unb 
feine Freunde, beren einige ſich wirklich zu einem 
beträchtlichen Behtrage u den Unfoften anerbo⸗ 
then haben, moͤchten ſich mit einem Apell daber 
einfinden. 


EZ zz zz zZ zu — 2 zZ —V ——— — — 


Neue Zufäße zur Radriht 
von Herrn Def. 


-— NG € XI%76-© - 
Hs bee üiceigtei der Nachricht, daß er ſich mit 


die auisgeföhner ,. ift fein Zweifel. Al⸗ 
kin, wie weiß et; es mit dieſer Ausfeprung gemen- 
net 


kel der gottingiſchen Anzeigen von gelehrten Sa 
den 1757.. 150. St. abnehmen .fönnen. | 

= Here Def hat im Anfange bes Jahrs 1757. auf 73 
Derapfeiten drucken laflen: Nachricht, Einrichtung, 
Dichte und Gefege der SHcchäräflich Neuwiediſchen 


fregen Aladernie, zur Bereinigung des Glaubens 


net gehabt habe; wird man aus folgendem Artis 


und Aufnahme der Religion. Auf Unkoſten der 


Akademie. Wir muͤſſen erſuchen, dasjenige von 


muem zu Jeſen, mas mit von dieſer Geſellſchaft int 
rſtem Enid 1754 ‘gefchrieben "haben: damit wir 


unaöthige Wiederholungen vermeiden mögen. Denn 


die Hauptfache bleibt noch diefelbe ; und iſt Hier 
nehells nur wiederholt, was ſchon in dem 
damaligen Entwurfe ftand; und die von uns ge 


„meldeten Bedenklichkeiten, an einer Gefellfchafe theil 


. zunehmen, die vielleicht wider Die Religion gerich- 


tet fenn könnte, ‚vielleicht nody gar nicht vorhanden 
iſt, und ſich das Recht willtührlicher Strafen vor» 


behält, da man die Richter, fo die Strafe zur 


kennen, nicht erfahren kann, treffen auch meiften. 


eils diefen neuen Entwurf, obgleich einiges ge | 
worden iſt; fo treffen mir dießmal nicht 


von. Ausſtoßung ſolcher, bie den Gebrauch der Ver⸗ 
nunft verlohren haben, ans Die Geſellſchaft will 
nah S. 17. einige anſehnliche Gelehrten gleichſam 
zu Ehrenmitgliedern annehmen, deren guter Name 
ihr zur Schutzwehr gegen Geruͤchte, Verlaͤumdun⸗ 
dungen und Argwohn des gemeinen Marines bie 
nen Fönne. - Dieſe ſollen gleidhfanr:zu Richtern 


und Raͤchen in ber ganzen Sache gawaͤhlet werben 
I Nn2— mb 


\ ⁊ 


556 Nee Zufäge zur Rachricht 

und, um ſie deſto williger zum Beytritt zu machen, 
folfen fie an Die eguſche nicht laͤnger, als bis 
zum Abdruck des erſten Alphab. gebunden. fen, 
Der Herr Brafvon Neuwied, ber auch den Hrn. 
Oeſt das Prädicat eines Profeffors der polemi · 
ſchen Gottesgelahrtheit verliehen. hat, nimm dieſe 
Akademie unter dem Namen eines Protectors in 
ſeinen Schutz, und giebt ihr die Cenſurfreyheit fuͤr 
ihre geheime Schriften. 


Weil diefe bloß den Gliedern der Geſellſchat 
zu Händen kommen ſollen, fo ſiehet man fie dis 
Abfchriften an, und hoffet, ‚daß alsdenn keines von 
ben Keichsgefegen, die fonft Die Ausbreitung efs 
ner Lehre durch öffentlichen ruck betreffen , ihnen 
zur Saft fallen koͤnne. Hingegen werden bie öffent« 
lichen Schriften der Geſellſchaft cenſirt. Der Kerr _ 
Graf foll auch durch einen Inſpector, wozu erden . 
Herrn Hofrath Goloſchmidt von Boldenberg 
verordnet hat, ſowohl fonften in die Geſellſchaft ei, 
‚nen Einfluß "haben, es auch namentlich die ge 
. fellfehaftlichen.Belder adminiftriren laffen, für weiche 
er: der Geſellſchaft haften will. Zu dieſen ſollen 


nicht bloß, wie indem erſten Entwurf, die Praͤnu⸗ 


merationsgelder gehoͤren; ſondern es ſoll auch jaͤhr⸗ 
— eine Die Befellfeaft. nicht befchwerende Sum⸗ 
me den Armen, und zwar vorzüglich ih dein Landen 
des Herrn Grafen, ausgerheitet werden, wozu ein 
Theil der Ahrriisgeibier gewidmet ft. 


. Die Xmpafl,det erften Mitgfieber wich amnoch 
zu ” angegeben, fo wie 1754; da wir: weiſochn 


* 


von Herrn Oeſt. 537 
w dieſe Anzahl beyſammen ſeyn möchte. Schriften 
der Geſollſchaft haben mir noch nicht geſehen: es 
iſt auch nach ihrer Einrichtung nicht moͤglich, daß 
wir fiein den Buchladen auffuchen könnten. Selbft 

die Schriften, die wir angezeiget haben, find uns 
als ein Geſchenk in die Hände gefommen, 

Bas uns.die Pränumeration bedenklich macht, 
iſt ſchon vor drey Jahren angezeigt: fo fehr einige 
ınferer $efer fie von uns verlangen möchten, fo 

Fönnte fie uns. verarget werden, wenn wir 
Se auch in. der beiten Meynung unternähmen. Wenn: . 
‘uber eben diejenige Perfon, weicher, wir diefe Enter ⸗ 
wärfe zu Danfen haben, uns mit wirklichen Schrife 
ten der Societaͤt verſehen, und kein Berbot der 
Befonntmachung. anhängen ſollte, fo werben wie . 
nicht unterlaſſen, vor ihrem Innhalt unſern Leſern 
eine ſolche Nachricht zu gehen, die (nach dem ge⸗ 
dußerten eigenen Wunſch der, Geſellſchaft) nie⸗ 
manden anſtoͤßig und ſchaͤdlich ſeyn koͤnne. 
. Bey dieſem Artikel iſt anzumerken, daß ge | 
meldete Schrift nunmehro in den oͤffentlichen Buch⸗· 
laden zu haben ſey. Ks iſt übrigens bekannt, 
daß feit 2750 zu Neuwied auch. noch eine andere.all« 
gemeine Gefellichaft der Wiſſenſchaften errichtet 
ſey. Sie hat ihre Einrightung gleichfalls auf eini⸗ 
gen Bogen in Quart drucken Jaflen, und bie regie⸗ 
unde Sean Gräfinn if fit ein Miglied berfelben. 


ER Zufah 


558. Zuſatz zur elbidte 


A ZZ 


Zuſatz zur Geſchichte | 
des 


or Doctor Jablonſ ti. 


N. G. E. X. Th. 593. S 


eſer wohlverdiente —— Säfte der 

Natur Die Schuld den ızten Sept. 1757. Das 
Betrauren feines Verluſtes ift nicht nur bey der 
franffurtifchen Akademie, fondern auch in ber 
gelehrten Welt, allgemein. Von feinem legten " 
Werke, den inftieue. hift, -Chrift. recentioris has 
Herr Formey in den nouv..bibl. Germ. Tom. XXL 
P. 1.151 eine gute Nachricht erthellet. - - -. . - 
Er mar einer der liebens - und verehrungs wuͤr· 
digſten Gelehrten, welche man fenmen konnte, Er 
befaß uͤberhaupt eine weit ausgedehnte theologifche 
Gelehrſamkeit, nebſt fehr viel aufrichtiger Siebe 
zum Frieden, in det Eoptifchen Sprache.aber, an 
. welche füch faft alle andere unglüdlich gemaget haben, 
iſt feines gleichen nicht gemefen. Sein Pantheon 
. Aegyptiacum bfeibt ein unverneßlih Dentmaal. . 
Er hatte noch außer der Gelehrſamkeit viele Bor 
züge des Herzens und des Gemuͤths, fonderlich im 
Umgange und als ein ‚Freund. Hingegen war 
wohl fein größter Fehler, dag er ungern Buͤcher 
ſchrieb (ober vielmehr heraus gab ; denn gefchrie 
ben hat er viele.) Selbſt feinen Pantheon würe 

B - ‘., ber , Fi 


8 


— 


De amO. wablaſ u 559 


ben wir nicht gehabt haben, wenn er nicht beynahe ba. 

! zu gezwungen wäre, und wenn Diefs. Unluſt durch 
Schriften befannt zu. werden (eine feltene Krank, 
beit der Gelehrten ! Iniche fo groß ben ihm geweſen 
waͤre, fo wuͤrde die koptiſche und bibliſche Gelehr⸗ 
‚famfeic viel dabey gewonnen haben, Goͤtting. ... 
Anz. 1757. 1932 St. Vermuthlich wird noch) 
Die eine ober die andere feines Handſchriften das 
Licht ſehen. 


“ar *“ EIZERZII Z 


” 


a 2.7 


‚der Zufäße zur Geſchichte 
| des Heren a, 


Johann von den Honert, | 
| N. G. Exnni Th. S. 245. | = 


12% m Mir 1758 trat aus der ſchoͤnen Preſſe “job: 
—J Luchtmanns von ihm an daß Sicht: Ver: 
kiaring der Evangelifche Gelykeniflen ; voorkom-_ 
mende in het XIlIde Hoofdstuke des- Evangeli- -, 
‘ums van Matihgeus, waarin teffens ' enige alge-' 
ineene aanmerkingen over de evangelifche Gely- 
“ keniffen, en enige. Bedenkingen over derfelver - 
algemeenen Inliöud, prophetifchen Siem, hiftoti« 
fche vervullingen worden voorgeſtellt. Quatt. 


N “ . OD " 
a Unb 
4 
u x 
ı 
*. “ — 


> 


“ 


4 


"566. Fur Geſch. des Hrn. S. Pelloutier. 

Und dieß iſt das letzte feiner ben feinem Leben 
herausgegebenen Schriften. Denn er endigte, 
nach verſchledenen vorhergegangenen Anftößen feiner 
Befundpeit, ‚feinen rühmlichen Lebenslauf, in ber 
Nacht, wiſchen den fechften und fiebenten April, 
1758. Es iſt leichte abzunehmen, wie fehr diefes 
Abfterben von der Univerficät und von der hollaͤn⸗ 
diſchen Kirche befrauret werde. 


Kerner 
Zur Gefichte 
des 
Herrn Simon Pelloutier, 
N. ©. E. XIICh. 905 S. 


Dielen großen Gelehrten verlor Berlin unb 
das Reich der Wiffenfchaften ben dritten 
Detober 1757, an welchem Tage ev, nad) einem 
Iangrierigen Fieber, das. Zeitliche mit bem Eiole 
gen vermechfelte, “ 


| Gelehrten Suropa 
Funfzehnter Theil. 


t 


! 
t 
r 


Wolfenbüttel, 
bey Johann Chriſtoph Meißner, . 
} : 1760. 


Er 


u 


% 


kei 
u 
doer in dieſem funfzehnten Theile — — . 
des Neuen Gelehrten Europa 
| enthaltenen 


u Geſchitte der Gelehrten. " | 


v. 





— 


L Geſchichte des Herrn Chriſtian Bruͤ 
nings, der H. S. Doctors, der Gottes- 
lahrheit erſter reformirter Prof. wie auu(hh 
erſten Pfarrers zu St. Peter zu Heidel⸗ 
bag... 0 Seite 565. 
U. Geſchichte des Herrn Philipp David- 
| Burk / der Weltw. Magiſters, Specialſu⸗ 
perintendentens, und Stadtpfarrers zu 
Marggruͤningen im Herzogthum Wuͤr⸗ 
tmbag oo 582, 
I. Gefchichte des Herrn Anton Friedrich 
Buͤſching, der H. S. und der Weltw. 
Doct. Prof. auf der G. A. Univerfität, 
Mitglieds der gelehrten Gefellfchaft zu 
Duisburg, und der kosmographiſchen 
Geſellſchaft zu Göttingen 59) 
IV. Gefchichtedes Herrn Ehriftoph Anz 
dreas Büttner, der Weltw. Mag. und 
der Stadtaund Rathsſchule Nectors, der 
2 . 7117.) Pass 


* 


/ 


V. Geſchichte des Herrn Jae. Georg von 


Innhalt. 


Fönigf, gelehrten Gefellfchaft zu Greife- 
walde Mitgliedes zu Stettin S. 619. 


Shaufepie, Prediger und Seelforgers 
ber. frangöfifchen Gemeine zu Amſter⸗ 
dam ‚629. 

VI. Gefchichte des Herrn Franz Anton 
Chcorier, Geſchichtſchreibers bey der 
franzdf. Hauptarnee in De, 
wohnhaft zu Nancy 

VII Gefchichtedes Hın. Negidiug Gi: Ma 
ſen, der H. S. Doct.mnördentl, Prof. auch 
akademiſchen Predigers zu Franecker 645. 

VIll. Geſchichte des Herrn Shrift. Ferdi: 
nand Harpprecht, ver Weltw. und 6. 
R. Doct. wie auch der Inſtitutionen und 
des kan. Rechts öffentlichen ordentl. ER; 
vers zu Tübingen 


IX. Gefchichte des Herrn Joh. Kieß, der 


Weltw. Magifters, der Phyſik u. Mathe: 
matik ꝓfentl. ordentl. Kehrers auf der 
Univerſitaͤt und ben dem Collegio illuſtri 

zu Tubing. wie auch der K.preußiſ. Akad. 
der Wiſſenſchaften Mitgliedes 660. 


X. Geſchichte des Hrn. Sam. Murfinna, 


Prof. der Gottesgelahrheit an dem vefor: 
mirten Gymnaſio zu Halle 


X. Bebicte des Herrn Fried. Sheiftoph 


Deringer, der Weltw. Mag. Stadt; 
Pier: 


 denek;Pprofuni dem Gymnaſio zu Deven: 


Innhalt. 


pfarrers und Specialſuperintendentens 


zu Weinsberg im wuͤrtenbergiſchen S. 675. 
XIUI Geſchichté des Herrn Epriffian.Ber: 


2 


hard Offerhaus, der Gottesgelehrheit 
und der morhenlaͤndiſchen Sprachen or: 


ter 686 


XII. Geſchichte des. Heren Bernd. Fried: ” 


rich Quiſtorp, der Weltw. und Gottes 
gel. Doct. und der letztern ordentl. Prof. 
auf der Univerſitaͤt zu Roſtock . 694, 
XV. Geſchichte des Herrn. Chriſtoph 
Sare, deu. freyen Kuͤnſte Magiſters 
und der Weliw. Doct. der Alterthuͤmer 
und ſchoͤnen ¶ Wiſſenſchaften ordentl. 
Prof, auf der Utrechtſchen Univerſitaͤt 
und der fatein. Gefellfch. zu Jena Ehren: 
mitgliedes zu Utreht . 


— 709. 
XV. Geſchichte des Herrn Nicolaus Wil . 


helm Schröder, der Weltw. Magiſi. 
und der morgenlänv. Sprachen und. Ak 
terthuͤmer ordentl. Prof: zu Gränin- 
gen DE = 
XVI. : Gefchichte des Herrn Johann 
Chriſtian Volz, der. Weltw. Mag, 
Prof. am hochfuꝛrſtl. Gymnaſio zu Stuti⸗ 
gard, Sr. Durchl. des reg. Herrn Ser 
1098 Manz Kabtneis: Inſpertors And 


3 Mit⸗ 


I 


+ 


j . 730. 


” 


Jaonyalt. | a 


Wiegliedes der koͤnigl. teueſchen Opel 
fchaft in Göttingen G.. 742. 
XVII: — des Herrn. Johann 
Chriſtian Wernsdorf, der Weitw. 
Magiſters, der Beredſamkeit und Dicht⸗ 
Bu ordentlichen Prof. zu Pe " 


XV. Geſchichte des Herrn Wilheln 
Wilhelminus, der freyen Künfte Mag. 
und der Weltw. Doctord, der Eönigl. 
Akademie der Wiffenſchaften zu Londen 
Mitgliedes und reformirten Prediger zu 
Middelburg 759. 

XIX. Geſchichte des Herrn Johann Sein 

rich Zopf, Magifters der freyen Kuͤn⸗ 
ſte, Directors Des Gymnaſii und evan- 
gelifchen Iutherifchen ai der St. 
Gerdrudskirche zu € 764, 

XX. Zugabe einiger kuͤrzern Nachrichten, 
von jüngft verftorbenen ober noch leben: : 
den Gelehrten. — 
1) Herr Nicolaus Wilh. Ihrink, wei⸗ 

a Sg zuAllendorf S.775 
Peter Hersleb, weiland Bi⸗ 
ſchof über das Stift Seeland und. 
General: Kirchen« Inſpector in den . 
| beyden Königreichen Dänemark und 
Norwegen, auch Dock. und Prof. _ 
— der Sotreegelchrthzu Koppenhag. 


Innbalt. 

3) Herr Sarl Wilhelm Long von. 

.  Bochat, weiland Amtslieutenant 
und Generalcontrolleur zu Lauſanna, 
der koͤnigl. göttingifchen ara Ne 
-Miffenfchaften Mitglied  - 

2 Herr Joh. Nicolaus Grobe ‚ 
weiland der Mathematıf und Phyſi ee 
‚sedentl. Prof. zu Helmftädt. - . 787.- 

5). Herr Johann Conrad Sigism. 
Topp, weiland herzoglich «braun: 
ſchweig. luͤneburg. Hofrath, 6, R. 
Doct. und ordentl. Prof. auch de 
juriſtiſch. Facult. Senior zu Helm: _ 


aͤdt 794. 
- 6) Herr Hermann Weſſelius, wer 
fand reformirter ‘Prediger und Seel: 
- » ſorger der Gemeine zu Leiden 809 
7) Herr Hieronymus George Gloͤck 
ner, weiland me nheucher ar 
rer der Weltw, zu Leipz 802. . 
8) Herr Chriſtian Gottlieb Haltaus 
weiland der Weltweish. Mag. der 
Spule su St, Nicolai Rector, und 
der Geſellſchaft der ſchoͤnen Wiſſen⸗ 
ſchaften Mitglied zu Leipzg 806 
H Herr Elias Palairet, franzdſi (her 
+ Drediger zu fonden. 80 
| 10) Hear Johann David Grilo, 
Ä der Gottetgelehrth · Doctor und Dre. . 
dent⸗ 





Innhalt. 
| dventlicher Prof. und der koͤnigl. Akad. 
der Wiſſenſch. zu Berlin Mitglied, 
zu Frankfurt an der Oder S. g11. 
11) Here Paul ſ' Graͤwen, der Arze⸗ 
neywiſſenſchaft Doct. der theorettſch. 
practiſchen, wie auch der Anatomie, 
Chemie und Beranif erſter ordentl, 
Prof. zu Hardermpf 814. 
12) Herr Joh. Yacob Brahe, Die⸗ 
ner des göttlichen Wortes, und der 
‚. poetifchen Gefellfchafe Mitglied zu _ 
Vlißingen 817. 
13) Herr Peter Niewland, reformit 
ter niederdeutſcher Prediger zu Gra⸗ 
fenhaag. 820. 
XXL Weitere Zuſaͤtze zur Geſchichte en 
Haren von Eenhoorn 
XXU. Zur Nachricht von Herrn Prof, * 


Schilling 25 
KUN. Beſchluß der Geſchichte des Herrn 


828 

xxv Zur Geſchichte des Herrn Hiero: 
nym. von Alphen 829. 
XXV. Zur Sefchiche des ſeien Herrn: 
ohann Ind 80. 


IJ Geſchidte 


Gecchichte 
des Hern 
Chriſtian Bruͤnings, 


der heiligen Schrift Doctors, I 
der Gottesgelahrtheit erſten reformirten Pro⸗ 


feſſors, wie auch erſten Pfarrers zu St, Peter 
u Heidelberg, . 


+ der Gelehrſamkeit und der Ger 
ſchichte der Gelehrten werben fich viele dera 
gleichen Reden und Schriften wünfchen, . 


als diejenige ift, welche der felige berühmte Iken 


unter folgendem Titel an das Licht geſtellet hatt 


Oratio de illuftrr Bremenfium: fchola, magnorum 
ingeniorum fummorumque in omni feientia viro= 
“ rum alma. arque foecunda matre. Bremen 1741 
Quart. Wer den Gelehrten, deſſen Name hier 
oben ſtehet, kennet, der wird uns ohnſtreitig Bey⸗ 
fall geben, wenn wir ihn mit unter diejenigen tech⸗ 
nen, beren Ruhm ber Gelehrfamkeit feiner Vater⸗ 
ſtadt Bremen Ehre machet. . 


" mbd.iuopaXV.t Oo In 


—————— 


u 566. . — Sehdiche 


N 


\ 


Zu In biefer Stadt nämlich Gate er ben kehzefnten 
Jenner 1702, den Anfang feines zeitlichen Lebens 
‚ „genommen, Sein Vater gleiches Namens war 
ein Kauſmann. Er hatte, außer dieſem, noch drey 
Söhne, welche er alle ber Gottesgelahrtheit wid⸗ 
mete, und welche auch alle, unter göttlichen 
Segen, feiner Erwartung eine Onüge gerhan ha- - 
. ben; naͤmlich David Bruͤnings, welcher 1749. 
als deutfcher Prediger zu Amfterdam geftorben ift *), 
Hermann Brü Unings, welcher feit 1737. als Pre: 
diger zu Haſſelt in Obernßel flehet, **) und Jo⸗ 
hann Melchior Brünings, welcher feinem älte: 
“ ten Herrn Bruder als Rector des Sareinifchen Gy⸗ 
mnafii zu Kruzenach gefolget iſt. Unſer Gelehrter . 
hat erſt auf dem paedagogio, und hernach auf dem 
Gymnafio illuftri feinee Vaterſtadt den —— 
ten obgelegen. Auf dieſem waren Joh. Havighorſt, 
in den ſchoͤnen Wiffenfchaften, und Albrecht Schu⸗ 
macher, Johann Gottfried Juͤngſt, Theo⸗ 
dor de Zaaſe und Conrad Iken, in der Gottes. 
gelahrtheit und den heiligen Sprachwiſſenſchaften, 
feine Lehrer. Nachdem er eine Reihe Jahre auf 

demſelben zugebracht, vertheidigte er unter dem Bor. 
ſihe des feligen Iken eine von ihm felbft ausgearbei» ' 
tete Öffentliche Katbederfchrift de propitiatorio, und 
zog nicht lange darnach auf Die Liniverfität Heldel- 
berg, allwo er ſich Die cheolegifche Vorleſungen ber 
damaligen Profefforen; Ludewig Chriſtian Mieg 


und 
H S. N. G. €. IV. Th. ©: 934. 


.m6©. nk Nachriche von it Ichenden Tpeölo: 


gen, 1. 


BP 


des Herrn Chriſtian Brüninge, 567 
und Johann Heinrich Hottinger, bey welchem 
letzteren er im Haufe war, zu Nutze machte. 
Waͤhrend feines Aufenthalts zu Heidelberg warb 
Herr Brimings von dem churpfätzifshen Kirchen 
rathe 1725. zum Rector des Gymnaſu zu Kreuzenach 
berufen und angeſtellet. Er nahm biefes Amt den 
achtzehnten Julius an, und hielt bald darauf feine 
Öffentliche Anzugsrede de praemiis in fcholis docen- 
tum. Mac) Verlauf von etwan neun Jahren, in 
weichen er Diefem Gymnaſio vorgeftanden‘, blieb _ 
auch er nicht ohne Belohnung feines Schulfleißes, 
indem er von der reformierten Gemeine zu Man- 
Beim zu ihrem Prediger berufen und von der Obrig⸗ 


keit beftätiget ward; da er denn Den dritten Sue . ' 


lius 1734. über ı Ror. 4, 2. fein kirchliches Amt 
daſelbſt antyat. Er hatte ſolches über fünf Jahre 
verwaltet, a!s er dem durchlauchtigften Churfuͤr⸗ 


fin, Carl Philipp, von dem Kirchenrathe zudel 


deiberg, an die Stelle Des verftorbenen D. YMieg, 
oder vielmehr des in deflen Stelle aufgerüdten D. 
Hottinger, zum Profeflor der Gottesgelahrtheit 
und Prarrer zu St. Petri vorgefchlagen und von 
hoͤchſt demfelben genehmiget ward. Ä 
Es kam alfo 1740. nad) Heldelberg, und fieng 
den achtzehnten Julius feine Afademifche Arbeit an. 
Weil aber Die Geſetze der Lniverfität erfordern, daß 
ein Profeffor der Theologie zuvor mit dem Doctos 
"rate gewürdiger fen, ebe er feinen Öffentlichen Ein 
tritt thun kann, fo legitimirte er fich zu folher Ch» _ 
renſtuffe im folgendem Jahre 1741, durch öffentliche 
Vertheidigung einer Difputation de cornu falutis -- 
ad Luc I, 69. und hielt Darauf Den ein und drenhige 
Ä | 802 . ſten 


rt 


Fe Geſchichte 


ſten Junius feine öffentliche Antrittsrede de. Ena 
Elifhin injetto pallio ad munus propheticum vo- 
cante. Nach erfolgtem Abſterben feines aͤlteſten 
Amtsgenoſſen, des ſeligen D. Hottinger, trat er 
1750. in deſſen Stelle, und die ſeine erhielt Herr 
Johann Jakob Pfund, ein Schwiegerſohn des 
ſeligen D. Mieg. 
Von ſeinem Streite, welchen er gleich Anfangs 
Br Heidelberg mit den Herren Refuiten wegen einer 
Ehe gehabt. hat, und. weicher. damals vieles Auffe: 
..hen madıte, beobachten wir um deffo vwilliger ein 
\ Sculſchweigen, da uns die Umſtaͤnde deſſelben nicht 
mehr recht bekannt ſind; und gehen wir alſo zur 
Recenſion ſeiner bisherigen Schriften über. 
1. Diſſ. theol. philol. de propitiatorio, Dres 
men 1723. Quart. Er bat folche, wie ſchon gemel⸗ 
“ det, als Verfaſſer unter dem Vorſitze des feligen 
DOD. Iken vertheidiget. 

22. Eemmsuua loci ad Hebr. VI, io. Dieſe 
Abhandlung lieſet man in dem Bremiſchen Muſeo 
hiſt. philol. theol. vol. II. Part. II. p. 253-259. 
Die Meynung des Herrn Doctors gebet dahin, . 
‘ daß der Apoftel auf die facram ancoram der Grie- 

chen fein Auge gerichtet habe, quae vt vltima et 

non niſi ſummo in periculo foluenda, ; ita et Dondere 

et. robore fismiflima fuerit. Und diefe Erklaͤrung 

bat er auch nachmals in feinem compendio antiqu. 

- Graec. e facris profararum p. 107. vorgetragen, 
auch ſolche in der zweyten Ausgabe p. 140. wieder. 
holet, ohngeachtet eines ihm von dem feligen Neu⸗ 
bauer in einer Anmerkung über Rambachs Er⸗ 

— Naͤrung der Epiſtel an die Hebraͤer S. 234. 
dawider 


des Herrn Chriſtian Brüninge. ‚569 
dawider gemachten Einwurfes, (welcher ihm vielleicht 
unbefannt geblieben ift) daß nämlich Paulus, da 
er an die.Sebräer gefchrieben, nicht wohl auf die⸗ 
ſen Griechiſchen, ihnen unbefannten, Gebrauch ges  - 
fehen haben tönne *). 0 
3. Compendium antiquitatum Graecarum‘ e 
facris profanarum. Collegit, narurali ordine dif- 
pofuie, et ad facrarum litterarym illaftrarionem 


paflım accomodauit, indiusque neceflarios adiecit. 


Frankfurt am Mayn 1734. Octav. Diefe erite 
Ausgabe diefes fchönen und nüglichen Werkes bes 
teögt etwan ein Alphabet. Es ift von den Oelehr⸗ 
‚ten, wie billig, überaus wohl aufgenommen worden. 
Der berühmte Herr D. Gerdes Iobete es fehr in 
den milcel. Düisb. Tom, II. p. 362. und in den mi-- 
fcel. Groning. Tom. II. p. 575, allwo erauch p. 624- 
642. einige der augerlefenften Anmerfungen ausge- 
zeichnet hat. ‚Die Herausgeber der nou. ad. erud. 
zu Seipsig thaten ein gleiches, Supplem. Tom. 1. 
Sed. III. p. 138. Verſchiedene andere gelehtte 
Tagebücher, und gar ; viele Gelehrte führeten es 
nicht weniger mit Lobe an. Es. gieng Häufig.ab, 
und man fahe daher bald einer neuen Ausgabe ent⸗ 
gegen. ‘Diefe erfolgete auch endlich 1745. mit dem 
wahren Zufaß auf dem Titel: editio aufior er 
emendatior. Acceflit appendix de triumpho Ro- 
manorum. ie beträgt ein Alphabet. und zehn Bo⸗ 
gm. Jr der Vorrede giebt Herr Bruͤnings von 
feinen ehrungen unð Berbefferungen Mad» 
richt, und pertheidiget ſich gegen die Cenſur eines 
0 Do 23 Ge—⸗ 
) Neubaver 6. a. ©. S. 31. I 


1 


590 Geſchicht 
Gelehrten in der biblioth. Franc, Toni. XX, p. 268. 
"Wie ic) aus den caralogis erfehe, fo iſt auch 1759. 
eine dritte Ausgabe dieſes Werkes erfchienen. Es 
bieibet iym unſtreitig die Ehre, daß er ein vieles 
geleiſtet, und feinem Zweck, vielen Stellen der heiligen 
Schrift aus der Bergleichung mic den griechifcyen 
Alterthuͤmern ein näheres Licht anzuzünben, und zu 
dem Ende ſich die beiten dahin gehoͤrigen Anmer- 
kungen gelehrter Männer zu Nutze zu machen, 
glücklich nachgekommen fey. — muß man 
das Werk nicht fuͤr ganz vollſtaͤndig in ſeiner Art 
anſehen. Es wuͤrden ſich noch manche geſchickte 
Zufäge dazu bentragen laſſen, und die Anmerkun-⸗ 
gen der neueften Gelehrten über griechlfche Schrift 
fleller Dabey gute Dienfte Leiften koͤnnen. Ich will 
einige Proben von denenjenigen geben, fo ich ſelbſt 
hin und wieder angezeichnet habe. 


| Cop. VI. 8. 5. Cognatus, qui orbam ducebar 
vxorem, dyxırlr div yanıım dicebatur. Quo per 
tinet exemplum Ruchae Matth. I, 5. Hebraei 
quippe hie cum Graecis confpiraht, Ä 
ibid. Filtae praemii interdum loco procis eloca- 
bantur, Sic ecclefia Chrifto. Epb. V, 25. 26. 27. 
6.6. Amantibus ante ‚defponfationem ad januas, 
duAsag Sügas commercia fiebant. Apoc. III, 20. 


8. Defponfatione rite peracta, legieimi habe- 
bantur conjuges. Vnde fponfa yurn audit, Mast, 
1,20. ıCor. XI, ı. Apoc. KIA, 7. 


S. 12: Ad ornatum fpomfae nuptislem in primis 
pertinent. ‚Apor. XIX, 7.8 XXL, & 


bil, 


des Herrn Ehriſtian Bruͤnings. zri 


ibid. Sponſae ſacrum imponebatgr velamen 


z Cor. XI, ı0.. 

$..13. Nuptiae faepe per plures dies celebrä- 
-baneur. Joh. II. . 

ibid. fin. Quo facto gonuiuse domum reuer- 

tebantur. Luc. XII, o. 5 

§. 44. Vxori in_matrimonium accepta in 1 ple- 
nam. mariti poteflatem tranfibat,. umardgos facta. 
Rem. VII, 24 Cor. XI, 3. 7. ı,Pet. II, 2. illo vi- 
ciflim, ad zu ÖOsıAopusımy äuraas obligato Cor. 
VII. 3. 'ı Pet, III, 7. vtroque, tum viro, tum 
vxore, legibus coniugalibus fubiedto, Rom. VIE . 
„2. Epb.V, 22.33. Coi. III, 18. 19. Subiedio- 
nis femineae fignum velamen erat ı Cor. XI, 4, 1% 


In ecclefia N. T. magna illa, quae praecipue in | 


oriente erat, viri prae coniuge Urrspoxn ,: quodam- 
modo fublata fuit, modo Graecis Romanisue ‚mo- 
sibus magis confentaneo, ı Cor, XI, n. 12, 


6. 5. Sponfa deflorata, cui grauis ſtatuta erat 
poena Martb.], 19, vt et meretrices ad frugem re- 
deuntis  capillos euellebant, et ad numinum aras. 
accedentes, demittebant, quin et abfciflos facrifi- 
cabant. ' Lac. vH, 28. eoll. Num. V, if. 


. 16. Gentes aliae Graecae adulteriis omnine 

indulferunt 2 Pet. II, ı4. Apoc. I], 24.20. Inter. 

alias .tamen .caftitatis tanta laus fuit, vr fecundas 
‚ etiam nuptias refugerent, ı Tim. D, u. 12. 


Dieß fen genug zu dem Capitel de coniugio, 
Es iſt befannt, daß ber felige Strodtmamn bieß 
Werk bes Sem D, Briminge habe nachahmen, 


204 und 


— —7 nn 
5. Geſchichte 
und antiquitates Romanas e· profanis. ſaeras habe 
herausgeben wollen. Ich habe verſchiedene Jahre 
einen Briefwechſel daruͤber mic ihm gepflogen, und 
weiß, daß er gar fleißig dazu geſammlet hatte. 
Weswegen ich wuͤnſchte, daß fein Schwager, der 
Herr Doctor Reuſmann, teflen Arbeit, wovon . 
fchon ein guter Theil wird zu Stande gebracht feyn, 
noch an das Licht ftellen möge. Ich bin bey dieſen 
‚ Büchern auf das Vornehmen gerathen, eine ar- 


chaeologiam noui teftamenti, zum Gebraudy aka- 


- bemifcher Borlefungen zu ſchreiben, welche in ganz 
Burgen Saͤtzen olles dasjenige aus ben Alterthuͤ⸗ 
_ mern ber Juden, der Griechen, ber Römer und 
‚anderer Voͤlker in fih faffen ſollte, was nach den 
Meynungen gelehrter Männer im neuen Zeftamente 
davon vorkommt ; nebſt Anfährung ber Schrift 
ftellen ; wo fie es anzutreffen meynen. Diefe Säge 
ſollten mit kurzen Anmerkungen verfehen werben 
in welchen theils die Schriften der Gelehrten, meh 
che die Stellen aus diefen und jenen Alterchuͤmern 
zu erläutern geſucht haben, theils bie Gebraͤuche 
und Sitten, welche andere noch nicht angemerket 
haben, aus ihren Quellen angefuͤhret werden ſoll⸗ 
ten. Ich Habe auch bereits einen Theil dieſer ar- 
chaeologiae. entworfen , und wage es, bey biefer 
"Gelegenheit aus dem erfiem Kapitel de ſtatu oeco- 
nomico „ welches Bundert und vierzig Abfehnitte 
hat, meinen Leſern folgendes zur Probe vorzule- 
- gen ‚. welches die Kinder, und deren E 
betrifft. n. 
$. XVIII. Quum finis matrimonii Praecipuns 
fix ſobolis prosrestio:- foecundum thorum Inderi 
" " | . In 


— ⏑ — 


des Herrn Chriſtian Bruͤnings. 573 


m prĩmis fingularis felicitatis loco ponebant- ı Tım. 


II, i5. ſteriliratem e contrario pro ignöminis et ca- _ 


lamitate merito seputantes. Luc.], 7. XXIH.2p! 
8. XX. Puetpera apud Iudaeos, Graecis non 


dies, filiam enixa, LXXX,, impura erat; quibus 
peraltis, facrificis rite folutis, ad vi@us thorique 
confortium redibat. Luc. IJ, 22.24. 


$. XX. Filius, quum et nomen et genus pa- 


ternum ab interitu vindicer ( quo referunt 7 Tim. 


IT, ıs. Hebr. II, 3.) huius nati nuncius wwayyi- 
Ay erat;.id quod pulere ad natum Chriftum ad- 


. plicarur, coll. Zue. II, 10. ı Tim. I, ı5. 


$.-XXL Puerperae gratulandi officium prae- 
ftabant amicae et vicinae Luc. I, 58. Nec follemnes : 


gratulationes deerant. Zur. I, 34 


$. XXII. Apud Athenienfes et alios- dedeys. 


Bom..I, 31. vigait infantum dnYecıs, fine ad fin- 


mina, fiue in, locum aperberae dictum, five alibi 


Aci. VII, zı. Pater cos pro ſuis agniturus exinde 
in giemium regipiebat Job. I, 18. Huic sxdieg 
appofita cenferi poteſt miſericordiae diuinae —R 
eia. Gal. IV, 5. | 


S. XXIII. Recens n) natus infans, poſt ablutio- 
nem, quam apud Graecos xurAasıg excipiebat 


4Cor.VT, u. Cragyanı innolutus Luc, II, ı2. 


vinno feu Qarıy imponebatur ibid. Apud Iudaeos 
fpeciem quandam baptismi a prima lotione diuerfi 


vſitatam fuifle exſiſtimamus. ı Cor. X, 2. 
$. XXIV. Mater, fi poflet, ipfa iofanti vbera 
praebebat: Lug. X, 37, ge fun per anni 
Do vuiu⸗ 


x 


multum abhorrentibus, mafcula prole edita, XL. 


⸗ 


574 Geſchichte 
vnius aut plurium tempus eum alebat. Cor. 
I. 2. 1 Pet. Il, 2. quo elapfo, ahlactabatur Hebr. V, 
12,13, 14. VI, ı. cal def: XXVIJI, 9. conuiuio et 
ferto abladtatienis die inftituto Mazeh. VIII, n. 12. 
$. XXV. Apnd udaeos, primogenitus fol- 
lemni ritu Deo in templo fiftebant, Zuc. II, 22. 
. Apud epsdem cireumeiſo, ex lege' Dei, nomen im- 
ponehatur, idque,. vri inter aljas gentes, a patre 
Buc. II, zm et pletamque quidem ipfius parris, 
Apoc. III, ı2. aut alius ex gente Zur. 1,,59..61. aut, 
ominis caufa, aliud Match. I, at. Idque nomen 
libro infcribere folebant. Luc. I, 63. .Quod ad 
binomines, qui in N. T. occurrunt, attinet, eorum 
alia aliaue eft ratio e. g. Matth. X, 2. 3. coll. Job. 


‚1,4. A@.I,23. XI, 2. XII, ı. Romani 





ciues tria habuere nomina, et cum his Paullus. 
apoftolus A@. XIII, 9. coll. Rom. XVI, 22. 

$. XXVI. Parentum verique liberorum educa- 
eio ſemper incubuit,_teneris tamen annis praeci- 
pue matri z Tim. V, 8. 14. quam et auia adiuuaſſè 
legitur 2 Tim. F, $._ Quum vero pater praecipua 
. fit perfona, eiusque praecipuae partes eflent Joh. 
V, 19. Hebr. XII, 8.9. huius fimul nomine ma- 
ter comprchenditur Hebr. XI, 23. Epb.PI, 4 

6. XKVIl. Patrisfamilias ſumma olim Foie 
audoritas, poreftas et reuerentia; vhde emphatice 
beros ac dsozörng diddus fuit 4 Tim. FI. 1.2, nos 
mine ad Deum ipfum translato Mastb. X, 2. | 
Luc. II, 29. Act. IV, 24 2 Pet. II, 1. Iud. 4 
Filiusfamilias, iure Romano, nil proprium fibi 
acquirebat; praeter peculium caftrenfe, quale Chri- 
ftus fuos fıbi aequiſiuit Rom. XIP, 9. E 

en HG. XXVII. 


des Ger @prifin Brunnge 525 


4. xxxvui. pueri, ads. ac. var ii 


. 1Cor. XIV, 20. Gal.IV,.n aeque sc puellse, etiam . 


- —— um 


adulti, quo ardiore pudicitiae vinculo continerer- 


zur, in cubilibus parentum pernodabant Luc. X], 7. 


soll Genef. II, 24. IIlli porro a-teneris aut ab 
ipfis parentibus inftituebantur 2 Tim. I, 5. aut iis in- 
genue educandis fatis mature paedagogi, qui ſaepe 
ferui erant, et rigidam exercebant dilciplinam, ad- 
hiberi folebaut. 44. XIH, ı. Gal. III, 23. 24. 
‚Caeterum pueros caftrare. in imperio Romano lege 
Cornelia vetitum era. Mattb. XIX. I2. 


{ ⸗ 

G. XXIX. Sicuti vero liberi parentes, naturali 
lege, ſummo honore proſequi tenebantur, pietate 
parentibus, etſi inaequalis eorum eſſet poteſtas, 
aequa dehita, Zpb. VI, 1.2. ita etiam praecepto- 
res, tanquam alteri parentes, c colendi erant, boni 
praecipue Iob. II, » Hebr. AI, ı7. Hinc 


facdum elt, vt magiftri patres, difcipuli sewe, au- 


dirent, Mazıb. XI, ı9. AXUT „8.9 ıdb. Ih, 
13. 14. Apoc. II, 27. 

$. XXX. Quin tanta fuit magiftrorum ando- 
ritas et 'veneratio, vt, war’ dLöxm, durei, x Ön.einog, 
ab illis.adpellarentur Job, XVI, 8. + Iob..II,‘6. 
ld quod tamen ad dodlores fcholafticos maxime 
pertinet, qui adolefcentes Use didos Gal. HI, 26, 
aut vearheus Tit. Il, 6. aut venrionas: 1 Job, II, 13. 24.. 
inftiruebant, donec uayarsı eſſent, Hebr. XI, 24. . 

6. XXXI. Iudaei omnes a cunabulis ferme le- 
gem diuinam edocebantur 2 Tim. III, ı5. fapien- 


tiam fecularem AA. VII, 2. praeferebant gentes - 


ar 20. 21. II, PR 
| $.XXXIL 


1 


—W 


4 


578%." 


Geſchichte 
S. XXXII. Puella lanißcio, et io quibusdam 
regionibus, purpuræ texendæ a teneris adſaefie- 


bant, AB. IX, 39. XVI, 14. er vel adulme domã 


iu, 


femper continebantur ; vnde nomen sae9meg 
Masth. TI, 23... Perpetux virginitatis msgnae olim 
acltimatio fuit. z Cor. VII,33. Apoc. XIV. 4. 


8. XXXIII. Inter plures gentes ſoli filii hero⸗ 


des erant, nvg hinc dieli Gal. V, 1. et quidem 
legitimi excluſis ab. hereditate, qui ex ancillis 
nati erant. Gel. IV .30. Illis deficientibus filius er 
heres adoptabarur aut arragabacur Kom. FIT, IS. - 
‘ Gal. III, 7. 

$. XXXIV. Primogenitus patris in dominio 
fuccedebat, Col.T, ı5. Hebr.],5. 6. et duplici here- 
ditatis portione prae reliquis ditabatur Hebr. X, 
16. AB. II, ı. ſegq. Heres familias etiam alicubi 
fratres adoptare poterat, quo referri video, 
‚Job. VIII, 36.. Rom, Xı. 

S. XXXV. Heredi minorenni tutor dabatur, 


Gol IV, ı. 2. matre tamen fuperflite huias potelta- 


- te non plane exibat; /V, 26. 


Dech, ih muß. wohl abbrechen, und zu Herrn 
' Brüninge Bad) wieder zurück ehren, wovon ich 
nur noch erinnere,. Daß in dem appendice de trium- 


= pho Romanorum, mehr Schriftſtellen, als er bey⸗ 


gebracht, billig ihren Platz finden mürden. Und 


milcel, Grouing, Tom. Il, p. 575-585, Fee 
Fu ’ — | of 


nun gehe ich weiter zu feinen übrigen Schriften. 
4. De liberis Abrahamo excitändis per eircum- 

cifionem axseoreinrer ad locum -Mateh, IT. 9. 

ift eine kleine Abhandlung ‚’ fo Herr Gerdes den 


n 


(4 


„dei Heren Chriſtian Bruͤnings. 577 


bat, und politiffrmam ‚meditstionem nehnet.- Eie . u 


wird. auch angeführet von dem feligen Ef Buche in’ 
obf. philol, crit. ad N. T. dip. XV. - 

5. Differtatio inaug. theol. exeg. de cornu 
fine galea faluris ad locum Lus. 7,09. *) Heldelherq, 
1741. Quart. Dieß ift die Inauguraldiſputation 
des Deren Doctors, wovon Herr Gerdes Nach⸗ 
richt ertheilet in miſe. Groning. Tom. IH. : Sie 
ift 1743. wieder aufgelegte worden, und nad) dieſer 
Ausgabe findet man den vollftändigen Innhalt der⸗ 
felben in den grümdlichen Auszügen aus den 
neueften theol. philol. und philoſ. difp, 1743. 
©. 552. uf. GE 

6. Differtationes tres de Chrifto triumphante 
ad löca Col. II, ı5. 2 Cor. 1], 14. Heidelberg, 1742. u. f. 
Diefe , und die vorigen Abhandlungen fcheinen dent 
HerrnD. Heumann, als welcher derfelben gar ' 
nicht erwähner, unbekannt gewefen zu feyn. 

7. De thefauro euangelii apoftolis per diui- 
nam gratam tradito, ad Illuſtranda verba, 
2Cor. V.ig. Stepb. Wisliai, Hung. reſp. Heidelberg, 
1749. viertehalb Bag. Quart. Hier ift die Recen⸗ 
fion diefer Schrift aus der Berl. Bibl. 3B. 2St. 
2725. Der Here Verfaſſer, welcher eine große 
" Stärke in der fo genannten Bildfprache des heili« 

Geiſtes befiger , und die fonft deutliche Redens⸗ 
arten der Schriften bes neuen, aus dem dunkelen 

. Schat⸗ 
* Noch ganz neulich bat ber Herr Profeſſor de Rhoer 

in feinen feriis Dauentr. p. 255. etwas zur Beſtaͤti⸗ 

gung der gemeinen Gfetärung dlefer Stelle in iymb. 

ter. T. UI. p.790. beygebracht, S. auch Brenner. 


578.. Geſchichte 
Schatten und Vorbildern des alten Teſtaments vor⸗ 
treflich za erläutern weiß, bat dieſe Kunft aud) hler 
bey dem angeführten Orte bewieſen. Er bringer, 
nach genauer Prüfung des Zuſammenhanges fo 
mohl, als der Worte felbft, heraus: daß der 
- Apoftel, wenn er fagt: Gott hat unter uns 
qufgerichtet das Wort der Verföhnung, uns ders 
jenigen «Beföße babe erinnern wollen, in wel⸗ 
chen. die Aſche der rothen Kub zur Reinl⸗ 
gung derer, die fih mir Aurührung eines 
Todeen beflecket, mit fließendem Waſſer vers- 
mifcht , aufbebsiten werden mußte, nach 
2D. Mor. ı19, 1... Man fann leide urthei⸗ 
‚len, daß er wichtige Gründe vor diefe Mennung 
"haben müfle. ‘Den erften giebt ihm ber Tert ſelbſt 
gu die Hand, ba es heißt: Iäperos #v awar, inftar. 
tbefauri in nobis recandens. Bon fommt 
. Iyraveog. Die Afche, fo zum langen Gebrauch aufe 
gehoben werden, und ihres herrlichen Nutzen we⸗ 
gen, ben allen fvaeliten. in großem Werth feyn 
mußte, verdienet wohl den Mahmen eines the- 
fauri. Sie mußte als ein Schag aufgehoben, und 
mit Fleiß bewahret werben, welches die fiebenzig 
Dofimerfher 425. Moſ. 19, 9. mit dworidnus 
ausdrüden. ben das rühmt aber der Apoftel von 
dem Worte des Evangelii. Es fit hier Fein Unter 
ſchied zwifchen dem Vor⸗ und Gegenbilde, als der, 
daß von jenem das zufammengefegte Wort awori- 
Im, von diefem das einfache 9m gebraucht 
wird, Dorten ließ Gore der Herr durch einen 
reinen Menſchen thun, was hier ihm felbft au | 
gefchrieben wird; damit nämlid, Gott als ae 


des Heren Chriſtian Bruͤnings. 579 
heber einer fo großen Wohlchat gepriefen ‚würde, 
«wie man ihn fo im Begenbilde flärer als im Bor- 


bilde erkennet. Der andere Beweiß iſt aus Dem - 


Zufömmenhange berausgemunden. Der Apoſtel 
| fage vorher: Gott habe in.Eprifto Die Wek mit 
ſich feiber verföhnet, und den Menfchen ihre Suͤn⸗ 
den nicht zugerechnet. (Er ſiehet offenbarlich auf . 

die Verſoͤhnopfer jenes Bundes® Unter denfelben 

war feines, von welchem Bort etwas zum Eünfti- 
gen Gebrauch aufzuheben befohlen (arsInca:) -. 
de die rothe Kuh, Der Apoftel kann alfo, Da er 
gleich hinzufuͤgt: Häpssvos sv nur, auf kein ante 
res, als diefes Opfer und deſſen aufbehaltene Afche 
gezielet haben. Welches auch der i7te Bers--befiä» 
tiget, da gefagt wird: das alte. ift nergangen. 
nn es iſt bekannt, daß die rorhe Kuh Das letzte 
unser den Berföhnopfern, und mithin auf eine gar 
fonderbare Weife ein Borbid des Opfers. Chriſt 
gemefen , weiches Das letzte unter allen Opfern  " 
ſeyn muͤſſen, weil es alle die vorhergehenden erfuͤl⸗ 
tet bot, als das Gegenbild, der Endzweck und vie 
Vollendung davon. Go iſt demnach das alte alles“ 
- vergangen, da Chriſtus, das Gegenbild ber vorhen . 
Kuh, erfchienen, da durch feinen Tod bie Verfü 


nung jumege gebracht worden, da. fein. Gedaͤcht· 


niß aufbehalten wird in dem Worte des Evangelli, 
weiches Gott ber Kirche des neuen Teſtamentes 


als das Gegenbild "der Afche anvertrauet. hat. 2 


Eben alfo ſiehet auch ber dritte Grund .aus, 

weicher aus der Uebereinflimmung bes Vorbildes 

mit dem Begenbilde hergeholer iſt. So hünbig 
. nun 


53." Gefkbichte 
nun dieſe Beweiſe, ſo ſinnteich ſind auch die aus⸗ 


gefuͤhrte Vergleichungen, uͤber welche ſich ohne 


Zweifel der heilige Paulus ſelbſt, wenn er fie leſen 
ſollte, nicht wenig freuen würde, daß man fo et⸗ 
was artiges bey feinen Worten gedenken fonnen. 


: Was übrigens den practifchen Theil diefer Abhand⸗ 


fung anbetriffe, fo find darinn die Pflichten beydes 
der Lehrer des Evangelii, und der Zuhörer, in ei⸗ 
ner richtigen Folge aus dem vorhergehenden vorge 


ſtellet, und nicht ohne Erbauung zu leſen. 


8. De flentio Scriptarae, ſiue de iis, quae in 


vorbo diuino omiffa, aut praeterits, vel funt, vel 


videntur, libelius. Adie@ae ſunt in calce diſſer- 
tationes aliquor affinis argumenti. Frankfurt am 


Mahn, 1750. Oetav. zwanzigſtehalb Bogen. In 


der Vorrede zu dieſem Buche vertheidiget der Herr 
D. Bruͤnings feine eben gemeldete Abhandlung 


wider die obige Recenſion in der Berl. Bibl. 


deren Verfaſſer aber im 423. 46t. S. 432. Ihrer. 
Seits etwas erwiedern. Die Materie von Dem 


Srtillſchweigen der heiligen Schrift ift aller⸗ 


dings wichtig. Der Herr Doctor zeiget zuerſt, 
wie mancherlen folches, und die Urfachen und Ab⸗ 
fichten defielben fern, und giebt alsbenn Regeln, 


"ein foldyes zu unterfuchen und zu beurthellen. Er 


Bat daher. fein Werk in dren Theile abgetheiler, 
Der erfte Bat wiederum fo viel befondere Haupt⸗ 


ſtuͤcke. Das erfte handelt won. dem Stillſchweigen 


überhaupt; das zweyte von dem Stillſchweigen der 
heiligen Schrife insbeſondere, und das dritte von ben 
1 202.0 »Mefachen 


4 


- Tg m gr — — — — 


a 


des Herrn Chrittian Bruͤnings. 581 


uUrſochen mb en beffelbem ¶Der andere Theil 
giebt in zweyen Kapiteln Die Mittel und bie Regeln 


an die Hand, Das St gen in den heiligen 
Büchern ſammt deſſen Urfachen su finden uud. zu 
beurteilen, Der dritte Tell enthaͤlt vier typiſche 
Abhandlungen über ausetleſene Stellen der. Beligen 
Shrit; ngun Sprüdy. Salom. 3,:18, 


sı, 19. Apoſtelgeſch. 2, 3, Offenb. or, 234 Ä 
Ein —5 — Regiſter, der Materien, ber ange . 
führsen Schriftſtellen, und der watwarbigſen Sa- 
chen machet deu Beſchluß des Buches. Außer 
anderen gelehrten Journalen hat die berliniſche 


BSEbliother a. a. O. S. 4292448. eine ausführk- 
"de Recenſion davon gegeben, quch einige billige 


Ahmerfungen! darüber mit einfließen laſſen 


| 0. Bearachtungen uͤber Die Werke Gottes 
Aber Natur und Gnade, nach ee | 


din fimf und ſechzigſten Pfalme, 


A wir miche anders, als in Der pofländifchetr Lieber . 


ſehung, fo 1758 zu Amſterdam in: zwern Theilen 
heransgeformen ‚ befannt- und * 


ich in dem Boeltſaab: des Decembers S. 699. uf 
er gute Nachriche davon vorgeſunden. Zu 
"Be io od 2 = 

Es nor a 
- 4 . 


nn Bun ln digen I WIR 
Nes Gel. Europa XV. tb. Pp Ger 


582.. ee 


BELIZE SEFESEE LEE, 


Geſchichte 


des Hern 
Philipp David But, 


der Weltweisheit Magifters , Speak . 
-  &uperintendenten und Stabtpfarrers zu 
Marggrüningen im Heegthum. 
Wartemberg 


nt 


fe nennen Bier einen Gelehrten, beſſen Marne 
und Angedenken um fo eher eine Stelle in 
unſern Blättern verdienet, je —*5 — 
umb unlaͤngbarer es bey vielen iſt, daß Maͤn 
von den Bengeliſchen Geſchinack und Gelſte, fi: 
den vorzüglichen Rubitt ainer:. fehriftmägigen., ger; 
läuterten,, ſchmackhaften umd geheiligten Exrkännte 
niß der cheologifchen Wahrheiten erworben. : Ben: 
dieſer Stoffe it Here Durch, und noir ſagen niche. 
u vlel, wenn wir ihm bie sfte: Stelle in ſelbiger/ 
einräumen. Selhſt der felige: Herr. D.e Bengel 
gab ihm ſchon vor adırye sehen Jahren das gebruckte 
‘Zeugniß, *) daß er fein irmbuxor Helfen, und bes 
nenjenigen , die nad) feinem Tode fich über die ber. 
gelifipe Echriften nähere Erläuterung ausbitten 


wollten, ihr, Berlaugen, Kb und ‚vergnügen 


koͤnne. 
Herr 
E peak, ad. Com. NT. SER, 
4 dee . 73 
9. 


des Herrn Philipp Daoid Burk. 59 | . 


Her Burk gat duch) feine inzwiſchen heraus 
—8* eigene Arbeiten dieſes ſo ruͤhmliche Zeuge 


niß feines gruͤndlichgelehrten Herrn Schwiegerune 


ters nicht nur beſtaͤtiget, ſondern auch in’ fa ferne 


+" übertroffen, daß er wirklich ungleich mehr gelefte, 


- and durch feine theils im Druck erſchienene, theilg 
"noch ungedruckte Schriften der gelehrten Welt ’ei 


Probe gegeben, wie man, die Worte Gottes jur 
Segen, bendes vor der Gemeine und in der Stu. 


| Dierflube eines Gelehrten anwenden und gebrauchen 


ſolle. Wir hoffen daheto unfern Leſern einen an⸗ 
genehmen Dienſt zu erweiſen, wenn wir ihnen did. 
Geſchichte — —5*— nn bie Haͤnde liefern. 
Here Burk iſt im Jahr Chtiſti 1714 den: 
26 Julius zu —2 im Wuͤrtembergiſchen, ge⸗ 
bohren. Sein früger Hort Water war Philipp 


‚Jacob Burk, vieljäheiger Präcepfor der lateinie Be 
"ihren Schule bafelbft, ein Machfämmiing,voit, dem 


ehemaligen Eanonico und- nachmaligen Sımbice, 
Philipp Burk, indem Stifte zu Debringen, 
befenloifier Herrſchaft. *) Er ift ihm aber. ſchon 
im Jahre 1744. den 38 Sept. Durch den Tod ent« 


riſſen worden. Seine durch: Gottes Gnade nach 


lebende Fran Mutter, it Frau Roſina Catha⸗ 
sine, wer, Hen M. Johann Philipp Haͤn⸗ 
gers, Stabtpferress und Special. Superintenben- 
ven zu Meufen, eheliche Tochter, eine Urenkelin 
Herrn M. Michael Hoͤnigero, Rectors in gedach⸗ 
tem Oehriagen. Den Tag nach ſeiner Geburt, 
Ppa naͤm⸗ 


"Ci Sen ern Wil Shape Sieden 


ı . 


2 


3834 Gehſtdichte 
wämsih den 27 Julius, iſt er zur heiligen Taufe 


gebracht, und ſo fort von ſeinen lebenden Aeltern Une, 


der genauer Bucht und liebreicher Untermeifung zur 


Bucht Gottes und Geber angehalten werden: 


Bis In fein neuntes Jahr ift er bey feinem 
Herrn. Barer in die Schule gegangen und hat bey 
Gemifelben die erften Gründe der lateiniſchen und 
äriehifchen Sprache , und. von feiner ran Mutter 


piel gutes im Chriſtenthum, gelernet. Well er 


nun zum Stubiecen gewidmet war. fo that man 


"Abm bald in die Fremde. Herr M. Job. Phil. 


Aöniger, ein Bruder feiner Frau Diuser, wel⸗ 
ever hernach als Oberpräceptor zu tudwigsburg ge» 
ftorben,, war fodann fein erfter Lehrer, bey welchen: 
er einen hauerhaften Orund zu ben Studien gele- 
ger hat. | 


Aus es eine Aenderung gab, fo wurde er in 








= &ymnaflo zu Stuttgard unter den Anneifungen des 


Seren Rector hochfterters, und der übrigen Her⸗ 
sen Profefioren, im Fahre 1725. anhören zu Pin 
nen. Dieſer Aufenthale waͤhrete nicht lange, 
Dann es geſchahe, ohne af fei® Geſuch und faſt 
wider feinen Sinn, daß er, außer der Ordnung, 


"im Sabre 1736. den 13 un. in das Moſter Dem 
kendorf unter eine [han gegen drey Jahr da gewe ' 
aufgenommen wurde, und 


fene Promstion gnädigft 
unter die wackere Aufſicht der damaligen Vorſte⸗ 
und Lehret Hertn Rnolle, Seren Zeller 


* 


ünd Herrn Bengei, kam. Woegen feine allju 


v d 


großen Jugend wurde er.von ben-älteren Stuben 
ten in awas gehußert. So wehe ihm dieſes that, 
fo heilſam war es ihm. Denn er wurde dadurch 
„or vielem jugendlichen Muthwillen bewahret, und 


I Indie Stille getrieben; dar Denn vornehmlich bag 


Wort Gottes und Arnds wahres Chriſtenthum 
fleißig las. 
Im jwölften Jahre ſeines Auters wurde con J 
firmiret, und fo dann mit. feiner Promotion im 
Herbſt des Jahrs 1726..nach Maulbrunn in bag 
Höhere Kloſter ‚aufgenommen , mofelbft Die dama⸗ 
Tigen Herren Vorgefegte , Here Schmidlin, Here | 
- Rang und Herr Speidel ihm viele Treue und 
Siebe bewiefen.. Bey Herrn Langen, nunmehr 


u des Herrn Ppilipp David Burt. 585 


gen Abten zu Blaubeyhren, borte er ein beſonders 


collegium logicum. 
Im Jahre i729. ward er nach Tuͤbingen ih 


Bas Hodfärftiiche theologiſche Stipendium * u 


dirt, gerabe aber um felbige Zeit yon Bote mit eb 
wen  plligent Sieber heimgefucht, welche Krankheit 
ei. tiefen Eimdrud in. feinem, Gemůuthe — 


we Tübingen —* * aan Anforund Dt | 


gen Herrn Mßler, € 

—— und maichei Ale Pr ** 
Reden ab, eine lateiniſche, de .curiofitane, uind 
eine geischifche, mom "Joftph in Aegypten, und 
* 2* ien Jahr r7zi. nach dem gewoͤhnlichen 
wide, und in feiner Pros 

* eh —*8* Gtele; 1. 
Diesauf wandte er: ale Ylcih auf di A: | 
er — eb um ch . 








⸗⸗ 


den in feinem Herzen beſonders gefegneten 
Hebr. 11, 16. zum Leben, das aus Gott iſt, er 


⸗ u . 
1 ‘ . \v._' 


z886. Geechichte ae 
kehrung, wurde auch um die Adventsjelt 173 * durch 
wecket, und in die Befannefhaft mit andern redli 


dien Studioſis nach und nach gebracht, ‚deren Ge» 
meinfhaft ihme vortreflich zu ſtatten kam. Seine 


Hauptabſicht war, um die Wahrheit zur Gottſelig 
Leit und Betrachtung des Worts Gottes, abfonder- 


lich in den Grundſprachen zu erkennen, und mit 
redlichem Gehorſam zu uͤben. 
"Ben dem ſeligen Herrn Bilfinger hörte, er ein 


collegium theticum, beym Seren 'D. Weiſmann, 


deſſen Umganges er ſich ſonderlich bediente, ein exe- 
getico-dogmaticum, und unter Herrn D. Sagemier 


ifpurirge er öffentlich über Ypoftelgefih. 15. ır. 


gab, auch varſchiedene Privatinformattonen. 
Im Fahre 1734. murde er zu Sputigaed pam 


efeoiogifchen Examen zugelaſſen, und exhielt —* 
Vica⸗ 


veniam vicarias operas praeſtandi. 


riate waren Neuffen, Steineberg, Wierspeim, 
Duremenz , Defchel onn im Maulbrunner An, _ 
und noch andere, nn 


Im Jahre 1738, kam “ enbiid much Denkens 
def eis Haus informator, zu dem fellgen Herrn 


AMBengel, und zog, da er bie Abtey Herbrech⸗ 


tigen: k, "ach ne dahin, er, 
6i6: zu feiner , im 5 —— 
Diefin‘ Aufenchalt 


Bedlenſlung, geblieben. 


kennet ex für eine ber geöfeften rohen zänlkher | 
——— gfenden, * 


En Arbeiten 


J —— rs Fre 


pruch, 


Pd 


des Herrn Philipp David Burk. 587 


Arbeiten auf allerſeh Welfe ju verrichten, ſondern auch 


in der Erkenntniß des Worts Gottes und der aͤchten 
Geſtalt eines wahren und ungeheucheften Chriſten 


thums ungemein geftätfer- und befördert worden. 


- Beine erfte Bedienung war 'in der Pfarrey 


Bohlheim, "und das damit‘ verknüpfte Diaconat 
im Kloſter Anhaufen; welche beyde Ihm im Jahre. 


2742. aufgetragen wurden; voh ‚da aus fam er im 
Jahre 1750. nach ergahgenem gnädigften Ruf auf 
die Pfarren Hedelfingen. Nachdem er diefes Amt. 
mit allem Ernſt und nicht. ohne vielen’ Seegen ver- 
waltet Hatte, erhlelte er im Jahre 1758. den 18 Febr. 
den ungeſuchten und gnädigen Ruf zu der Stadt, 
‚Pfarren und Specialfuperintendenz zu Marggruͤ⸗ 
ningen.— XX.. 
Im Jahre 1744, ben 23 Yun, iſt er zu Bohl⸗ 
beim untet der guten Hand Gortes über ihm Ir den ' 
Eheſtand getreten, mit Jungfer Maria Barbara, 
Er. Hochw. Heren D. Bengels, dritten Jungfer 
Tochter, mit welcher er in einem vergnügten Um⸗ 
gange neun Kinder, brey Söhne und ſechs Töchter 


* bisher erzeuget , bavon ein Toͤchterlein in die ſelige 


Ewigkeit abgefordert worden, die übrigen acht abet _ 
noch bey Seben find, und Cott dem Seren als fir 


Eigenthum zugewieſen werben. 


Die Schriften dieſes Gelehrten werden nun- 
mehro ein weit zuverläßigeres Zeugniß von feinen 
gründlichen Einfichten In die theologiſche Wahrhels 
ten geben, als wir mit Worten ausdruden koͤnnen. 
Doch nıüffen wir von der ihm beliebten Art zu ſtu⸗ 
diren noch einige Umſtaͤnde anführen, damit her 


nach die Leſer auf bie innere Guͤte und Btauchbar⸗ 


Pr 4 eit 


felner Arheiten, noch: ofe fie. das Berzeinigg 
{ben leſen, einen gegründeten. Schluß. zuirz 
aus machen koͤnnen. DE 


Die. befonbere Neigung feines Her Mk@fure 


rte Gottes hat ihm gleich bey dem Anlang des 
logiſchen Stubii einen felgen. Geſchmack am 
ı und Nachdenken über, Die heilige Schrift 
ebracht , er pflegt dahero über biejenige 
riftſtellen, worüber er meditiret, nicht, fogleich 
te Ausleger zu Rathe zu ziehen, fonbern vor 
ı Dingen gleichfam als ein unwiſſender Schü, 
aus dem Teyt ſelbſt :zu fernen; was er auf 
Weife lernet, dag bewahret er mit Sorgfalt, 
bat immerhin Die Gewohnheit, wag ihm unge 
: und opne mühfames Nachdenken bey biefer 
jener Schrifefteße beygeht,. ſogleich aufzufchrei- 
. und. bernach als einen Singerzeig zu weiterem 
chluß zu gebrauchen, ‘Da er dann erfi auch 
ve Schriftftellee nachfehlägt, ihre Gedanken 
ugen fucht, und es für eine befondere Ergögun 
miculas veritatis fcripturariae auch aus fo 


audpribus ſammlen zu fönnen, wo man bet - 


yen nicht geſucht Hätte. - Hierzu kommt noch 


Hele Zeit, die er auf einem erbaulichem “Briefe . 


fel mit maderen Seuten in⸗ und außerhalb feines - 


rlandes wendet, welchen er je und .je feine 


tliche Auffäge. zufenbet, ihre Gedanken Darüber . 
msbietet, und mas fie Dagegen einwenden oder _ 


nern, ſich zu Nuge macht. Wer nun biefe 
'ände zuſammen nimmt, dem wirb es allemal 
Freude ſeyn, wenn er Schriften von folchen 
heten zu leſen belommt, die in ihrem ars 


—8 


— — — — — — — m .. -. 
ı 
» 


des Herrn Philipp David Burk. 989 
. ‚ege;helter, in dem Umgang liebreich,; in dem Mach. . 


denfen förgfältig, in dem Urtheilen unparcheyiſch, 
in ber Ausarbeitung unuͤbereiſt, und überhaupt in 
der Art und Weiſe mit göttlichen Dingen umzuge⸗ 


ben nach dem großen Muſter des ſeligen Herd; 


BDengels vollkommen gebildet ſind. 


on dieſer Art find nun Die ‚Schriften. unfers 


ehrten, die wir igp nambaft machen: .. 
Betrachtung über .s Mof. 33 ,- 3. fo. in ben 
” Daftoral, Sammlungen des Hrn. D. Job. 
Pbil.Siefenius Al. Ch. ©. 435. eingeruͤckt find. 
IL Gnade und Wahrheit in etlichen neuen Liedern auf 
verſchiedene Weiſe, (dein fie find nicht alle von ihm 
felbft. verfertäget) geprieſen. Eßlingen in 12. 
U rachtung ven —S ‚und ber‘ 
nadenieitung Gottes über- 4 9, 15. ffl 
‚ 2745 welche im 44 St. der Theol. Daft. Pr. 
. &S.435 ff. eingerädt, und bernad beſonders ob- 
„. gedrudt find. .:. 
iv. Gnomon in All. Prophetas minores; Hellbrenn 
1753. Quart. Das iſt das Hauptwerk unſers« 
Gelehrten, welches in und außer landes beſon⸗ 
ders wohl aufgenommen worden, upd ein.bifli. 
ges Berlangen erwecket, die. übrige gnomoniſche 
Arbeiten von ihm im Drud zu ſehen. Wiewobl 
auch zu Goͤttingen und anderer Orten eines und! 
‚das andere Daran ausgefeget worden. 


v. Gaſtyredigt vom Geiſte der Kraft und der 


Riebe und der Zucht. über 2 Tim. 1, 7. 3u 
Augsburg gehalten und gedruckt, 1753. in ı Detav.. 
v1. Antwort ‚auf die goͤttingiſche Recenfion Dre, 
Gnom. in Kl. proph. min. ftehet in, den tuͤb. 

_ PP: s Beriche 


.—. % 


\ 


+. 


590 GGecſchichte 
Berichten von gelehrten Sachen 1753. ET. 


35—.. 1} CE | 
VI. Kurzer Begriff der burkiſchen Doraͤl⸗ 


tern in aufſteigender Linie, 1755. | 
VI. Die begnadigte Suͤnderinn, Luc. 7, 36 

50. in 8. Memmingen 1752. foieder aufgelege 
 2r5r.. Stuttgard. 


IX. Sob und Dantpredige über 1 Moſ. 32, 10. 


: ben der Leiche Sr. ul. Rofina Neuhauſerin: 
‚Stuttä. 3757. in Quark. — —. 
X. Lehre von der Rechtfertigung und deren 
Gexißheit im Herzen, in die Theol, Paſt. 
Pred. eingetragen und, fo glei) befonders abge» 

drudt in zwey Theilen. Magdeburg 1757. in 
Octav. er 

. XL Betrachtung des evangeliſchen Mühnmis von 

Chrifto Jeſu, über ı Cor. ı, 30. 31. ift tn die 
Vorrede der braftbergifchhen evang. Zeug⸗ 

niſſe der Wahrheit ganz eingeruͤckt, und ſo 

gleich befonders abgedruckt. 1758. in Duart. ! 
x. Bedenken über die-pfälmos Dauidicos, Vin- 
dobonae 17757. editos. iſt in die tuͤb. Berichte 
Num. 44. und 45. eingeruͤckt. 


XIH. Veberfenung det Brimdriffe der Buͤcher 


LT. T. aus Herrn Bengels Gnomone N. T. 

XIV, Drey Sochzeitreden über Roͤm. 8, 28. und Pſ. 
37, 5. fo in den cottaifche neneften Samm⸗ 

lungen von Hochzeitreden zu fefen find. . Geis 
te 297. ff. 1759. Tübingen. | 


Unter feiner Aufſicht und Beforgung find nach 


bem feligen Ableben des Herrn D. Sengel heraus 
gekommen.. N 
u I M 


Lo. x 


.n 


—ñ— —ñ— — — — — — ———n 57 


des herrn Philipp David Burt. ʒdu 


1. DIIob. Alb:Bengelii N: T. Graecum ei. IK: 1 


Tuͤbingen; in Detad;" 1" «' 
u Di Bengii⸗ Mi; Teſtament nach dem revidirteũ 


Srundtert überfegt und mitbienlichen Anmer- 


ungen · votſehen. Stuttgaed 1753. groß Sctav 
DODie Liltiſche Recenſion deſſtlben In ven zuverl. 
Nxhr· v. d. g end. Duft, Veraͤnd. und 
.Wachst. 8, Wi en S. 172. verdie⸗ 
— ————— — gu werden? nt ot cn 


N) Zbremesrng: der b. Ste, Leiphig —* | 
4. —⸗e N. * euri B. A acris —*— 


‚audtus et emendatus. Tübingen 1759. Quart 


6a Im Mumfripe ſind Wie kitgkarbihien: pori 
nden. 


1.. Beſcheidene Antwort auf de die —*8* 


MBrũudergemeimnden betreffeade Fragen. u. 


den hanauiſchen Berichten: von Religtons⸗ 
Br wird berfetben an '& ‚70. An 


2. Bangen vom Zoen Gotees von: der Bei 
rechrigkeir Mottes und von der Lirbe Gottes, 


3. Gnadenorduung und Daadenautrag, oder Pafto- 


raledanken aus Wort un Erfaßräng geſanmmiet. 

4. Do typis quifiiin 

5 Seegensworte aus Davids Hunde nach Gottes 

uͤber Sam: Ye — 

6 De —— — te Ih —* * 

7. Sinnliche Vorſtellungen ge er Wahrheiten 
über Dasapüztumd. Bonieineklonebächlein. 

8. Gnomon in Canticum, in librum Ruthae, in 
„, Tbrenes in Ecclefiaften, in lib, Eftherae, Efa- 


— nd 357 iam, 


\ 


{) 
* 


5... |  OSefikhte 


Jam, in- leremiam, in rechilen i in v.Denie-- 
lern, in pfalmos, in prouerbia\ iq Ipbum. 

9. Bestgchtungen He aD. surf: 1: Rp. von deu 

verbotenen Ch 

FR Lexicon Gnomonica- Exegeticunf, i in quo dif> 
‚Segen vocum, biblicerum , explicstie. ſgura- 
- am allorınnque termingrum technicorum. exo- 
., egrum, ririoeum, frafuofotum ,. in yeroque 
Gnomone, nec non ja ordine temporum, oe- 
currentium,  ‚adedque, ad ‚vniuerfam. xegeſũn 
feripturariam manududio, libris fymboligis non 
ae adhibitie, verkatis pmetoribus of· 

ar; 

Be: Ba eung dber des Ge bech Jachen chron 

4, » 10. 

12. ——8 über Jac.s, 11. baren: wornehwe 
ſter Janhalt in peg berühmten Hrn. Prof Clemm 
Amqen. *— Eafe: JA, p. 2a (ea N [7 

ag. Schediafma Sys die» 
fen —— EN ec. I, 9.79 —— | 

14. Etliche Bände ven geſchriebenen 
eher die ordentliche: —8* manch⸗ ——2 
Lerte, in weichen: Herr Vurk nes vielen Zah 
ren her nicht wur finen jedrsmaligen öffentlichen 

Vortrag aufgezeichnet, ſondern auch vieles an 

bang, wos ibm ‘bay ſotcher Mediaion aufge 
gangen, nad) —— Hat orgefänie 
"ben br, J 

—2 im Zu m 


e* . 4 .. er fr , ® 


4 ® > 
F} . * . a 
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Geſchichte 
des Herr 
"Snten Friederich Buſching 


der heiligen Schrift und der Weltweisheit 
Doctors, Profeffors auf der Georg⸗Auguſt Univer⸗ 
‘. fieät, Mitgliedes der gelehrten Gefellfchaft zu - 
Buisturg und der koſmographiſchen Geſen⸗ 
: Rbafe zu Goͤtt fingen, 








y Kennmiß ber Welt, und eine gute Einſiche 
in Den gonzen Umfang der theologiſchen Wiſ⸗ 


Senfaften, machen dieſen Gelehrten zu einem merke: 





Würdigen-und vorzüglichen Theologen. 
Die Stadt, in welcher er zurrſt das Licht dieſer 
Welt erblidtet, ift Stadthagen, die: Hauptſtadt 


/ 


ine große, ſowoehl geographiſche ale fette . . 


— 


Ber ganzen Grafſchaft Schaumburg. In derſel⸗ 
Friederich 


ben war fein Herr Vater, Ernſt 


Süftting, ein gefhidter Abvocat, und feine Sram 


Mutter Doktippina Margarecha Sellmann, eins 
Tochter des Herrn Jac. Heint. Sellmann, ‚weh 


. der Secretarlus der Stade gewefen; von welcher 


er den, 27 Sept. 1724. gebehren worden. Bein 
Johann Ludolph Buͤſching, war 


Sroßwater, 
. ben daſelbſt Prediger geweſen. In feiner erſten 


Kindheit gieng er bey einer zur Unterweiſung ber 
Kinber ganz goſchicten Frau in die Schule, bald 


darauf 


i 


4 Geſchichte | 
darauf aber in die boffentliche Stabtſchule, auf wela 
cher er vornehmlich J. H. C. Walthern, und 
Franz Sprengern zu Lehrern hatte, -Scae be- 
ſten Lehrer aber, welche ihin eine befondere Worfe« 
hung Gottes geſchenket, find der damalige Super⸗ 
intendent daſelbſt und itzige Prediger zu Kopen⸗ 
hageız. Herr D. Eberhard David ander ünd 
deffen treuverbundener Arifßgenoffe, der fällige Here _ 
Nafor, Anron Ludewig Edler gemefen, Diefe 
‚ vortrefflichen Männer veizeten ihn von Jugend auf 
durch ihr. Vorbild und Unterredungen zur —5 
furcht. und zur Nachfolge des Heilandes, nnd lına 
terrichteten ihn beyde. in nuͤtzlichen Wiſſenſchaften; 
und zwar jener in der Hebraͤiſchen Sprache, dieſer 
ober in Der: chalbäifchen., ſhtiſchen und griechiſchen, 
in ber: Beographie, in de" Univerſal⸗ und gelchrteg _ 
Geſchichte, in ber Mathematif und qnderen riüb« 
lichen und angenehmen Wiſſenſchaften. Er rüb« 
met insbefonbere an biefem feinen unnergleichlichen 
. Sehret ; daß er ihm eine große und aufrichtige Lebe 
zur Wahrheit eingeflößee habe, daß er. in. feinen 
Sepäkerjeßren Dinge. von ihm gelernet, die vielen 
, ©tudenten auf der Univerfität unbefannt bleiben, 
nud daß er Ihm gezeiget, wie man alles zu feiner 
Sluͤckſeligkeit und zur Ehre Gottes gebrauchen und 
anwenden koͤnne. Beydes die Treue des Lehrers 
unb die unverrüdte Dankbarkeit des tehrlinges ' 
verdienen zur Machahmung vorgeſtellet, und des⸗ 
wegen unſeres Herrn Doctors Zuſchrift des erſten 
Theils ber neuen Erdbeſchreibung, wie auch ‚feinen 
Einleitung in den Brief an die Philipper, geleſen 
I... es 


t 


Doz 


des Herrn Philipp David Burk. 595 
| - Den ein und zwanzigſten April 1743, begab er 
Sich auf die Reife nad) Halle, und: brachte dafelbft 
wuf .ber vortrefflihen Schule des Waifenhaufes 
| beynahe ein jahr zu; worauf er den fiebenten Apr. . 
' #744. ımter die afademifchen Bürger eingefchrichen 
_ ward, Auf dieſer Univerfität bat er die wunder 
bare Hülfe und Segen Gottes vielfältig erfahren, 
Seine Mittel waren fehr getinge, und es fehlete 
ihm an gewiſſen Seldeinfünften. In den Bons 
vehmen, ſich gaͤnzlich der Gottesgelahrtheit zu mid» 
‚men, erwaͤhlete er ſich ben ſeligen hochberuͤhmten 
Herrn Doctor Sigismund Jacob Baumgarten, 
m feinem einzigen Anfuͤhrer und Lehrer, deſſen Mo» 
aaltheologie er noch ſehr jung mit vielem Vergnuͤ⸗ 
‚gen und Mugen geleſen hatte. Diefer vortrefftiche 
und liebreiche Mann hat ihm von dem erften Tage 


an, da er Student geworben, eine ausnehmene Sn 


| mogenheit und Siebe bewieſen, und feine Gereigt 
| gi gegen ihn verfchiedene male öffentlich an den 
ag geleget. Er hingegen ift auch diefem feinen 
Wohlthäter jederzeit mit der außerften Hochachtung 
und Ehrfurcht ergeben geblieben, und hat alle Ge⸗ 
Iegenheit in Acht genommen, ihm Pröben feiner‘ 
wahren Danferfänntlichfeit benzulegen. Wir fuͤh⸗ 
ren auch hier billig die Zufehrift des zwenten Theile 
feirier Erbbefchreibung zu einem Zeugniß diefer feis 
ner unerlofehenen Sefinnung an. Deſſen Vorlefuns 
gen, welche er hauptfächlich und mit unverruͤcktem 
Fleiße gehoͤret, find geweſen über die dogmatk 
fhe , polemifche und Maraltheologie, über bie 
Hermeneutik und Kirchengeſchichte, und verſchie⸗ 
dene eregetifchen über Buͤcher der heiligen Seit, | 
EP Ä ebri⸗ 


— 


6 Geſchicht— 
‚brjgens hat er auch. den Vorlefungen des Merrza 
ect. Rnapp über die zwölf Fleine Propherem _ 
Id. des großen Rechtsgelehrten Juſt Sennineg 
ʒoͤhmer über das Kirchenrecht bepgewohnets 
uch lehrte ihm der berühmte Meyer die Logik 
ıd Metaphnfif, und Herr Joh. Bortiob Rru⸗ 
er die Marhefit und Phyſct. Andere Willens 
daften erlernete er vor ſich felbft, fand fich öfters 
ben Buͤcherſaͤlen und Pudläden ein, brachte 
it feinen Sreunden feine Zeit in nüglichen und 
baulichen Unterredungen zu, übernahm die Cor⸗ 
ctur ‚verfchiedener von: Dem ‚fit. Callenberg in 
braͤiſcher, jüdifcher und forifcher Sprache zum 
)ruck beförderter Bücher, verfertigte Regiſter zu 
nigen Werken des fel. Baumgarten, - feßete 
Ibft einige unten anzuteigende Schriften auf, un⸗ 
rwies im Wayſenhauſe nicht nur die Knaben in 
n erſten Gruͤnden des Chriſtenthums, ſondern 
ich die ſechs oberſten Claſſen in der griechiſchen 
id hebraͤiſchen Sprache, in der marhefi pura und 
plicara, und in der allgemeinen Weltgeſchichte, 


iterzog ſich der Aufficht auf Die Söhne des wohl | 


dienten Seren Rathsherrn J. 4. 
id hatte verſchiedene Gelegenheit. mit ben Dora 
na Herren Profefloren Limgang zu pflegen. - 
Dies fein Studiren iſt fonft nie, als burch eine’ 
ppeite kleine Reife, auf eine kurze Zeit unterbros 
en worden, Naͤmlich im jahre 1746 reifete er 
ıh Haufe, und befuchte, nebft feinen Aeltern, 
inen Bönner, den Herrn, D. Hauber, welcher 
ud darauf nach Kopenhagen kam. Auf dieſer 
eiſe beſuchte ex unterweges zu Vrarnſchw⸗ ben 
* errn 


4 


! 


des Hrn, Anton Frieder. Billing. 597 
Herten Bliss Rafpar Reichard und Ehriftoph 
- Dan. Koch, zu. Hannover den —2 Herrn 
M. Jacobi, und zu Rinteln die Profeſſoren Wi⸗ 
gand Kahler, Joh. Engelhard Struber, Joy. 
Nic. Funk, Friedrich Ernſt Bierling und 
Herm. Fuͤrſtenau, feines Vaters Schweſte 
Mann; wie auch zu Hameln die Herren Prebige 
Schaͤfer und Leo. | Ä 
‚ Im Jahre 1747 aber gieng er nach Magde. 
burg, und fahe zu Köthen die Herrer Prediger, . | 
Allendorf, Herm. Schwarz und "Joh. Andt. 
WMeritius, zu Kalbe den gelehrten Theologen, . 
Chriſt. Friedr. Klein, mie auch Im Klöfter Ders 
gen bey Magdeburg den würdigen Seren Abt 
Steinmetz, und Deren "job. Stied. Höhn, - 





= damaligen Kiofterprediger und itzigen Generalſu⸗ 


perintendenten ber alten Mark und Prignig. - Im 
Geptemiber diefes "jahres verrheidigte er unter bent 
Vorſitze des fel. D. Baumgarten eine von ihm 

felbſt verfaflete Di. hiſt. eccl. de.pröcraftindtioe 
ne baptismi apud veteres eiusque cauſis. Gleich 
Darauf that er ben der philoſophiſchen Fatultaͤt um 

die: Magiſterwuͤrde Anfuchung, und erhielt ſolche, 
nachdem ex den ſieben und zwanzigſten deſſelben 
Monats unter dem Vorſitze bes Herrn Prof Joh. 
Joach. zange eine Abhandlung de docta libree 
rum notitis; {6 gleichfalls feine eigene Arbeit war, 
mit vielem Beyfall gehalten hatte. Nachdem 
nahm ihn ber‘ bereits gemeldete beruͤhmte Hert 

Boͤhmer in fen Haus, ‚und erlaubete ihm Den 

.Gekbrauch fehies Bücher. und ſeines Hoͤrſaals. 

‚Kraft erhaltener akademiſcher Warde eroͤffnece er 

Neu Gel Lurepa xv. tb. Bd: u 


599 Bu Geſchichte 


auch nunmehro ſeine Vorleſungen. Sie waͤren 


aber von keiner fangen Dauer, Denn im Jahre 


1748 geſchahe es unerwartet und unverfehens, 
daß er von dem hochgebohrnen Herrn Keichsgrafen 
Rochus Stiederich, Grafen von Lynar, koͤnig⸗ 
lichen dänifchen geheimen Rathe und.igigen Statt- 
balter ber Graffchaften Oldenburg und ‘Delmen- 


‚borft, berufen ward, um Hofmeilter feines älteften 
Herrn Sohnes: zu fepn , und zwey Sabre — 


mit demfelben auf Reifen zu geben. Er nahm die 


| fen Ruf an, that. aber zuvor noch wieder a a Ali. 


ne Reifen, Die erfte nach feiner Vate F auf 
welcher er zu Braunſchweig von dem Herrn Pro⸗ 


 fefer Reichard freundlich aifgenommen warb, 
die Serren Jeruſalem, Harenberg, Koecher, 


Gaͤrtner und “Joh: Fried. Falke, zu Peine ben. 
Herrn gern. Zrich Winkler, zu Hannover die 
Heren Buͤnemann und Jacobi, mit welchem 
fiebenswürdigen Dann er eine genaue Freundfchaft 
knuͤpfete, und zu Stadthagen die Herren Schu⸗ 
best. und Buͤttner beſuchte. Nach feiner Zuruͤck⸗ 
kunft zu Halle begab er ſich nach Wittenberg, all 


wo ihn der. Herr Superintendent Hofmann fee — ' 


höflich empfieng, und er auch mit den Sperren Pron 
— ae, Weickhmann von 

Boſe, Rirchmayer, Georgi Weidier, Sper⸗ 
bach und Schroͤder — machte. 

Nachdem er nun wieder zu Halle angelanget 
war, ſchickete er ſich zu feiner Reife an, und begab 
ſich bald hernach nach Köftrig im Voigtlande au 
den praͤchtigen Hof des hochgebohrnen Herrn Reichs⸗ 
srafen ’ ei SAV. Angeren ad gear 


des Hrn. Anton Frieder. Biiſching. 599 


und Herrn zu Plauen, eines mit gar ſeltenen Tu⸗ 
genden begabten Herrn; allwo der ſeiner Aufſicht 
anzuvertrauende junge Herr Graf Friederich Ul⸗ 
rich von Lynar, von diefem feinen mütterlihen 
Herrn Großvater, und deſſen Grau Gemahlinn, 
Maria Kleonora Aemilia Sreyfrau von Proms 
nis, erzogen ward. Dieſer Hof war ibm, als 
eine Bopnftäre der wahren Gortesfurdyt, ange . . 
nehmer Sitten und der Klugheit und Weisheit, 
“eine zweyte und ben nahe nüßlichere Akademie, als 
die Hällifche. Die Gnade des hochgemeldeten 
Herrn Grafen und feiner Frau Gemaplinn, wie 
and) Ders Herrn Sohnes, Grafen Henrich XXI. 
Reuß, und des ganzen .Löftrigifchen Haufes, die 
ausnehmende Gewogenheit und Freundfchaft des: 
Herrn vom Befau, Raths und Hofmarfchalls, 
eines fehr gottesfürchtigen, gelehrten, Elugen und: 
beiobten Cavaliers, der tägliche Limgang mit den - 
Hochpeßohrnen Herren Grafen von der Lippe, 
Carl Ernſt Caſimir und. Stiedrich Wilhelm 
und derſelben Hofmeiſters, Herrn Joh. Herm. 
Barkhauſen, ſeines beſonderen Freundes, eine 
große Anzahl hoher, vornehmer, gelehrter und 
gottſeliger Perſonen, welche ſich an dieſem Hofe 
einfanden, und verſchiedene Freunde, machten ihm 
den dortigen Aufenthalt uͤberaus angenehm und 
nuͤtzlich. Er beſahe auch zuweilen die naͤchſt um⸗ 
liegenden Oerter. Zu Graͤiz erzeigten ihm ber 
hochgebohrne Herr Reichegraf, Henrich XI. Altes 
rer Reuß, Graf und Herr zu Plauen, und deſſen 
Frau Gemahlinn, Conradina Eleonora Iſa⸗ 
bella, vice Enade, und die hochgraͤſlichen Des 
W 24 2 dienten, 


⸗ 


⸗ 


600 Geſchichte 

dienten, die Herren Gaͤbler, Rieſenbeck, von. 
Keſffenbrink und von Bonin, große Hoͤſiichtei⸗ 

ten; auch erwärb er fi) die Freundſchaft Des 
Herrn D. J. S. Sturm, und der Herren Geiſt. 
lichen, Orlich, Oßwald und Sauer. Zu 
Paoͤlzig überhäufte ihn der hochgebohrne Here 
Keichsgraf Erdmann Henrich Henkel, und def 
fen Srau Gemahlinn, Maria Albertina Sräfinn 
von Leiningen, mit Gnadenbezeigungen, und er 
ſtiftete daſelbſt Sreundfchaft mit dem Herrn Chriſt. 
Fried. Schott, jegigen Profeffor zu Tübingen, 
welcher Damals des jungen Herrn Grafen Hofmei⸗ 

- ler war. Zu Gera befuchte er den Herrn Kein⸗ 

mann; D. "Job: Ebrift. Pfeiffer, den beruͤhm⸗ 

ten Herrn "Job. Andr. Buttſtet, und die gelehr. 

ten Kaufleute, Dav. Gottfr. Schöber, und 
CThomas Eonr. Hoppe. m Monat Junius - 

1749 fiel er in eine gefährtiche Krankheit, woraus 

ihm aber Gott wieder aufhalf⸗ . 

Das Ende diefes "jahres war merkwuͤrdig für °. 
unferen Gelehrten. Denn da fein gnädiger Her, 
Der hochgebohrne Herr Graf von Lynar, von 

Sr. föniglihen Majeftät in Dännemarf, als Abe 
geſandter zur rußifche Kaiferinn Eliſabeth ge 
ſchickt, und deffen Ältefter Herr Sohn, als koͤnig⸗ 
lich dänifcher Kammerherr, feinen Herrn Vater 
begleitete, hat er diefe Reife gleichfalls mit gethan. 
Den erften December brachen fie von Koͤſtrit auf. 
Herr Büfching ſprach zu Halle bey feinen alten 
-  _ Breunden und Gönnern ein, Zu Köthen machte 
“ er fi die Herren Schlichter, Rindfleiſch mb  . 
Ernſt zu Sreunden. Zu Potsdam befahe er * 
| glro 





ı . 


Herr Graf Henrich der neunte jüngerer Neuß - 
gnädigft zu fi) in fein Haus und an feine Tafel. 
Hier Fönnte eine ganze Reihe von fürftlichen und 


hohen Standesperſonen beyderley Gefchlechtes her. . 


gefeget werden, deren Gnade und Gemogenheit er 
daſelbſt ‚genoffen bat. Doch, eg fey genug, die 
Gelehrten, weiche er fennen gelernet , zu nennen. 
Diefe find, nach Standes Gebuͤhr, bie — 


Nathan. Baumgarten, Joh. Chrift, Böhme, 


Zee. Eißner, Leonh. Euler, Aug. Natch. 
‚Job. Jul. Hecker, "job. Di Hei⸗ 


nius, ob. Ref, ae Ale. Chrift. RS ppen, . 
Gottfr. R Joh. Ernſt Müller, . 
Aug. Sried. Oil. Sa job. Seorg Sucro 


Joh. Be. Sulzer, Simon Pellourier, Joh. 
Per. Suͤßmilch und "job. Jac. Wippel. Zu 
Stargard in Pommern -befucjte er die Herren 
. Prediger Hecker und Riebner, beſahe das Klo⸗ 


ſter Oliva in Preußen, und machte zu Danzig mit - 


den Herren Profefforen, Lengnich, Rübn, 
und Groddeck Befanntihafl Wei. 
ter machte er zu Schlodien dem hochgebohrnen 
Herrn Burggrafen, Chriſtoph von Dohna, mit 
welchem er zu Halle vielen Umgang gehabt hatte, 
feine Aufmwartung, und genoß fo wohl von ihm 
ſelbſt, als deſſen hohen Aeltern; wie auch von dem 


Herrn Grafen von Doͤnhof auf Quittainen, vile | 


Ehre und Onabe ; machte auch mit dem Herrn Hofe 


peebiger Otto Fried. Rindfleiſch gute Freund: 


er Zu Seiligenbei untere er ſich mit dem 


n Prediger Besen Gottl. Fuhrmann in 
423 einem 


des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 6oꝛ 
große Wahſenhaus. Zu Berlin. nahm ihn det 


602 . Gefbichte 
einem. angenehmen Gefpräche. . Zu Königsberg 
beſprach er ſich mit den Herren. Profefloren Franz 
Alb. Schule, Dans Selthenius, weiber an 
einer toͤdtlichen Krankheit banieder lag, Theod. 
Chriſtoph Lilienthal, Mart. Knuzen und 
George Dav. RKypke, welcher ſchon vorher fein 
Freund geweſen. Zu Memeln hatte er Gelegen⸗ 
heit den Herrn M. Richter und den Herrn Pre . 
diger Schwarz von Tilſit zu ſprechen. Zu Mies . 
tau in Curland befuchte er den oberften Geifttis 
chen, Herrn Baumann, und befahe ben nicht zu 
Stande gekommenen Pallaft des unglüdlichen Her- - 
rzogs, Ernſt “Johann, und das Seldyengewölbe - 

ber verftorbenen Herzoge von Curland. Zu Riga 

in Lefland harte er Die Ehre, von bem Herrn Öene- 

ralfeldmarfchall Grafen von Laſci mit zur Tafel 

gezogen zu werben; auch begrüßete er dafelbft ven - 

Herrn Prediger Loder. Zu Dörpat. fam er mit: 

bem Herrn Prediger Tob. Plefchnig und zu 

Narva mit dem Herrn Asrtkopf und Gowenius 

in Sreundfchaft, Endlich gelangete er den fieben- 

sen Februar zu Petersburg an. In dieſer großen 

Stadt hat er mit den Mitgliedern der Akademie 

der Wiflenfchaften, mit den Profefforen ber Ritter» 
akademie und ber Univerfität, und mit anderen ges % 

lehrten Männern Umgang gepflogen, unser anderen . 

mit den Faiferlichen Herren Säthen, Steblin und 

Schuhmacher mit dem Herrn Profelloren, Ger⸗ 
hard Stiederich Muͤller, welcher fein befonberer 
Goͤnner und Freund geworden, Joſeph Adam | 

Bram, George Wilh. Ridymann, Job. | 

Eberh. Fiſcher, Ehrift. Bord, Rratzenſteiin 


Chriſt. | 


des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 603 
Chriſt. Cruſius und dem Herrn Adjunfeus Pflug, 


ferner mit dem gelehrten Heren Hauptmann Udam, 
mit dem englifchen Heren Prediger Den. Düs 


marefä, und dem beutfhen, Herrnene. Class. 


zius Rudolph Otto Trefurt, Richter, Hil: 
Hartm. Hennings und Girberti. Ueberhaupt 
hat er viele Freunde daſelbſt gehabt, deren er nie 
vergeſſen wird. In den vier dortigen lutheriſchen 


«Kirchen hat er, auf Erſuchen, zehnmahl gepredi. E , 


get. Im Monate Junius nahm er Schlüßelburg - 
in Angenfchein, und fchiffete auf dem See Laboga 
und dem nahe bey gelegenen koſtbaren Canal. . 
- . Die Rüdhreife aus diefer europäifchen Haupt: 
ſtadt ‚der Ruffen trat Der Herr Doftor den vierten " 
Auguft an. Zu Eronftadt trat er in ein luͤbeci. 
ſches Schiff, und kam, nad) einer langen, gefähre 
‚ Hichen, 'befchwerlichen und elenden Reiſe den zwölf. 


sen September geſund und freudig zu Luͤbeck an; 


allwo ex bey den Herren von Seelen, Scharbau, 
Earl Henr. Lange und "job, Tjac: von Mille 
ſeinen Beſuch ablegte. Zu Rheinfeld im Holfteb , 
nifchen erquicfete er füch bey dem Seren Henr. Sried. 
Eggers, zu ©egeberg bey dem Herrn Paul Chriſt. 
Stemann, zu Bramſtedt bey dem hochgebohrnen 
Herrn Reichegrafen von Stolberg, Chriſtian 
Bünther. n vierzehnten September fam er : 
zu Itzehoe an, trat aber wenige Tage darauf die 
Reiſe wieder an, und zwar zu ande. Zu Altena 
begrüßete er, feiner Gewohnheit nach, die Gelehr- 
gen, und zwar die Herrn Schüse, Profe un 

Sticht. Ein gleiches geſchahe zu Hamburg b 

ben: Herren Wagner, Shaftbaufe, Reimas 
j - 14 rus 


⸗ 
/ g - 





— 


| 604 \ 5 Geſcchichte 
rus und Dornemann, zu Witzendorf bey dem 


Herrn Carſten, zu Hannover bey’ — werthen 


Freunde, dem Herrn M. Jacobi, zu Stadcha- 
gen ben tem Herrn Dolle, zu Hamein bey dem 


Herrn Sein, und zu Rinteln, eb feinen vorigen 
Freunden, F den Herren Profefioren Schwarz, 


Chryſander, Eßkuche und Stegmann, igigen 


Drofeffor zu Caſſel. In feiner Vaterſtadt nahm 
er von ſeinem flerhenden Herrn Vater ‚ven legten 
Abſchied, und fand Urfach, dem harmherzigen Gore 


| -für die an demfelben erwiefene Gnade zu danken. 


Den achtzehngen October kam er zu Seo huel, 
und fabe daſelbſt mir feinem Herrn Grafen ber 
Wiederkunft des Herrn Vaters deſſelben aus Ruß» 


land mit Verlangen entgegen, Dies Berlangen 


finderge der "angenehme Umgang mit verfchlebenen 


adelichen und gräflichen Perfonen ih wenig. 
bes Sen 


Auch gerierh er in bie Kreundfchaft 
Probſtes Decker, eines höflidien Mannes, wel» 


cher ihn zum Collegen im Prebigtamte zu haben . 
, und bes gelehrten Bürgermeifters, Herrn 


[b. Elers. Nice weniger befuchten ihn 
der portreffliche Dichter; Herr von Hagedorn, 
ber. Kieliſche Profeflor Herr Henning, unb ber 


. woßlberüßmte Herr "Job. Fried. Noodt. In 


diefer Stadt predigte er zum’ öftern; unterließ aber 


| aueh nicht, einige benachbarte Oerter zu 


befeben, 

venmal gieng er nach Glüdflahe, als er ſich 
Dir hohe-Beiuogeneit des Füniglichen Herm Cer 
ferenzraths pon Alefeld, und deffen Frau Sr De 


linn zuwpegse brachte, und von Den Herren Seb 
‚ Wokets, Detl, Earl von Eronbeim und Des u 


mn En 


+“. 


⸗ 


H . 


ter Job. Wichelfen viele Söflichkeiten empfing, 


auch einige andere Freunde befam. Zu Bram⸗ 
ſtedt erwieß Ihm hochgemeldeter Her Graf. von - 


Stolberg aufs neue viele Gnade, wie nicht we 
niger Ya —— Dat der Adminiftrator der Graffchaft, 
Herr George Wilh. Freyherr von Soͤlenthal 


und deſſen Grau Gemahlinn. Zu Elmshorn legte. 


er bey bem bochehrwuͤrdigen Herrn Gruner einen 
Beſuch ab. 


Den Den achtzehnten weil 1753 fee. ar. 
Buͤſching endlich mit feinem Seren Grafen von 
Itzehoe ab, um fich auf die Ritterafabemie zu . 
Soroe in Dännemarf zu begeben Zu Renbs, 


burg fpeieen ie fie ben dem föriglichen Kammer, 


» beten, Herrn Meift, und befuchten den Herrn 


Doktor Jer. "Fried Ken; und darauf zu Böen _ 
fee in Fuͤnen den ‚Herrn Biſchof Chriſt. Ramus 

und die Kerzen Profefloren des Gymnaſii, Wach. 
Ramus und Job. Kyſſbi. Während feines 


ſechsmonatlichen Berbieibens auf befagter Ritters - 


afademie zu Soroe genoß er der beftäntigen Gna⸗ 
de —— — Herrn Grafen —*— VI. 

jüngeren Reuß, und pflog mit dem Herrn In⸗ 
— P. Arafe , mit den Herren Pröfefforen 
Peter von .zaven, Iſaae Andre. Cold, TI. 


Keraft, —*8 Lyſhoim und J. &. Snee⸗ 
dorf, wie auch mit dem Heren M. Almer Freund, . 
ſchaft, fahe auch den Herrn Bären von Holberg 


‚and ben Herrn Tycho von Hofmann zum ers 
ftenmale. . Nicht weniger befahe er die adeliche 
Schut m Set ragen, | 

ng 5 - Den 


des Hrn. Anton Frieder · Buſching. 605 ' , 


J 


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6066. Gecſchichte 
... Den beitten October dieſes Jahres legte ee 
- fein bisheriges Amt bey dem Herrn Grafen von 
Lynar nieder, und begab fih) nach Kopenhagen 
"gu dem Herrn Doktor Hauber. Diefer begegnete 
ihm mit värerlicher !iebe, und es war in deſſen 
.. Haufe, daß er die benden eriten "Bände, feiner Erde 
beſchreibung zu Stande brachte. So lange: ich 
lebe ( lauten die eigenen Worte bes Seren Doftors 
in feinem von ihm felbft aufgefegten und von bem 
Herrn D. Seuerlein bey feiner Sfnauguraldifputa- 
tion an das Sicht gefteleten tebenslaufe) werde ich 
bie Gnade des hochgebohrnen Herrn Grafen Lus 
Dewig von Holſtein zu Lethrabura, und des. hoche 
gebohrnen Heren Job; Hartw. Ernſt Freyherrn 
von Bernftorf, vornehmlich aber des hochgebohr⸗ 
„nen Freyherrn von Korff, rußiſchkaiſerlichen 
.. gebeimen Raths und Abgefandten, eines ausneb- 
mend um mich verbieriten Seren, zu: rühmen wiſ⸗ 
fen: ich werde bie große Gewogenheit der hochge⸗ 
bohrnen Freyherren Matthias von Büldencros 
ne, Fried. Wilh. Freyherrn von Wedel, Geor⸗ 
ge Ludew. von Wenſe und des Herrn Oberſten 


von Kleiſt zu ruͤhmen wiſſen: ich werde bie Hoͤf 


lichkeit der hochwuͤrdigen Herrn Bifchöfe, Peter 
verſleb und Ludewig Harboe, und. der Herren 


Ludew. von Holberg, Tork von Alevenfeld, 


rich Joh. Jeßen, Joach. Waſſerſchleben, 
Jac. Langebeck, Ad. Gotth. Rarſten und 
"job. Finkenhagen, wie auch der Herren Pros 
fefloren, "job. Peter Ancherfen, weldiem ich 
insbefondre viel zu danken habe, Peter Rofod 
Unter, Det. Aofenftand Boifce, Det. — 

et, 


. 
81 


— —— —— — 


i 


Deine. EEE 4 eu. _ sure — — — 


A| 


\ . 


des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 607 = 


Det. und: Chriſt. Horrebow, Joh. -Ebrift. 
Rall, Chriſt. Gottl. Rratzenſtein, deſſen ſchon 


oben Erwähnung geſchehen; Bernh. Moͤllmann, 


Caſp. Friedr. Muͤnthe, Joach. Friedr. Ra⸗ 
mus, Henr. Stampe, Ernſt Gottl. Ziegens 


balg, wie auch der ehrwuͤrdigen Herren Joh. und 


Chriſtoph Bloun; und des vortrefflichen Dich⸗ 


ters Fried. Rlopſtock zu ruͤhmen wiſſen: ich wer⸗ 


be die Geneigtheit und Freundſchaft des ſehr ge— 


iehrten Herrn von Scherewien, und der hochehr⸗· 
würdigen Herren Rhone und Biefe zu rühmen - 


wiſſen: ich werde meinen getreuen und ehrmürdis 
‚gen Freund‘, den Herrn "job. Lork, und bie 
Kreberiſche Familie zu rühmen mwiffen: ich werde 
viele andere Freunde, deren Namen ic) in. Ehren 
halte, zu rühmen wiſſen: ‘ich werde Dännemgrf 


und die Dänen zu rühmen wiffen. Unfer Sere 


Doktor brachte alfo in Dännemarf feine Zeit mit 


vielem Bergnägen zu; und feine Predigten, deren, 
er viele zu Kopenhagen gehalten, erwarben ihm 


vielen Beyfall und fiebe. Jedoch Da feine geegra⸗ 


phiſche Bemühungen feine Ruͤckkehr in Deutſch⸗ 
land erforderten, ſo reifete er den zwanzigſten April 


2754 von Kopenhagen ab. "Auf diefer Reife ſtat⸗ 


. tete er zu Hadersleben bey dem Seren Probft Pe⸗ 
‚ tee Woͤldike, und bey dem durch feine philoſephi⸗ 
ſche Bemühungen berüchtigten Beorge Schade, 


einen Beſuch ab, trat zu Flensburg ben feinem 
Freunde, dem Herrn "Joh. Sried. Hanſen ab 
und fahe Dafelbft den Herrn Probft Chriſt. Airni 


Lundius, "den Herrn Profeffor,;, Olaus Hen⸗ 
rich Moller, den Herrn Buͤrgermeiſter, Gegg 


— 


' ⸗ 
4 


* 
U 


Schoa 


sos Gefihichte nn 
Claͤden, und dem Herrn Prediger, Abraham 
‚Rau, beſprach ſich zu Rendsburg mit feinem 


Freunde, dem Herrn D. henſel, ward zu Itzehoe 


von dem Herrn Chriſt. Aug. von Goͤrz Frey⸗ 


herrn von Schlitz ſehr freundlich aufgenommen, 


begr uͤßete zu Elmshorn den Herrn Gruner, zu. 


Altona die Herren Profeſſoren, George Chriſt. 


Ma ternus von Cilano, Chriſt. Andr. Meyte 


und Paul Chriſt. Henrici, zu Hamburg den 
Herrn Syndicus Klefeker, welcher vor kurzem 


‚aus Spanien zuruͤck gekommen war, den Herrn 


D. Olde, die Herren kicentiaten "Job. Jul. Ans 


‚. Belmann und Joach. Job. Dan. Zimmers 
‚ mann, nebft feinen alten Freunden, : den Seren 


von Hagedorn, Wagner, Reimarus und 
zhauſen, wie auch den nach Kopenhagen 
reifeinden Herrn "Joh. Andr. Cramer, und zu 


- Saarburg den Heren David Otto Wahrendorf. 
Er langete zu Stadthagen an, und machte bey der - 


verwitweten Frau Reichsgräfinn zu Schaumburg 
Sippe, Charlotte Sriederica Amalia, feine Aufs 


wartung. Hierauf gieng er über Peine, allmo er 


dem Herrn Winkler, und über Quedlinburg, 
allwo er dem Heren D. Meene zuſprach, wieder 
nach Halle. Hier kam er den zwölften May gluͤck. 
lich an, der berühmte Herr Phil. Adam Boͤh⸗ 


mer nahm ihn mit vieler Geneigtheit in feine vort- _ 
- ge Wohnung auf, und er fieng feine Borlefungen 
- aufs‘ neue an. Als der Herr Kammerpraͤſident 


von Ribbeck und der Herr geheime Cabinetsrath 
Dock erodt burch Halle reifeten, machte er ihnen 


5 die Aıfwwartung. Uebrigens verband er Hr 


| 
N 
| 


des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching 609. 


felbft aufs nene mit den, Herren D. Baumgar⸗ 
sen, D. Franke, Callenberg, Anapp, Sem. 
ler, Swuenfee, . Steplinghaufen, Zange, 
Meyer, I. G. Michaelis, J. Simonis, €. 
5. von Bogatzky, und feinen beyden Landesleu⸗ 
een, Conr. Phil. und “job. Anc. Niemeyer, 
und legte bey -den Herren €. B. Michaelis, 
WMadai, — — Wideburg, 
Pauli, Eberhard, Weber, Zacharis und 
Ellenberger Beſuche db. DO 
Nun Harte fich zwar Hr. Buͤſching vorgenommen, 
eine Zeittang zu Halle zu bleiben. Allein fchleunig 
und unerwartet erhielt er einen Beruf aufdie George 
auguftuniverfität zu®öttingen zum außerordentl. ichs _ 
ver der Weltweisheit, und Adjunftus der theologifchen . 
Fakultaͤt. Cr fand fein Bedenken demfelben zu 
felgen, und brach alfo den 7 Auguſt von Halle auf. 
Auch auf diefer kurzen Reife machte er mit einigen . 
verdienten und gelehrten Leuten nähere Bekannt. 
ſchaft, zu Halberftabe mit dem Herrn Kriegsrach 
Eichholz, zu Quedlinburg mit der Frau Dokto⸗ 
rinn Erxleben, gebohrnen Leporinn, zu Buͤcke⸗ 
mit dem Herrn von Lehenner, Herren Fre⸗ 
derking, Colſon, Neubauer und Cramer. Zu 
Hannover überhäufte ihn der große Maͤcenas ber 
goͤttingiſchen Univerfität, der-Herr Großvoigt von 
- Münchhaufen, mit: Onadenbezeigungen. Die 
Staatsminifteer und Geheimenraͤthe von 
| in, von Schwichelt und von Buſch; 
und die Herren von Bremer, Meyer, Balke, 
Brandes und: Werlhof, empfiengen ihn fehe- 
gitigund freundlich ; und ber Herr Hofrath E we. 
. " erwies, 


MER 


.2 


62. -  Gefbichte 


religion, done on cherche ? eclairciffement de 


“ -bonne foy, wider den Apoftel Paulus ausgefpien 


bat, ‚und rühmee zum Beſchluß an unferem Herrn 
Büfching praecax er excellens ingenium; lauda- 
bilem induftriam , ac .bonae mentis ſtudium, ma- 
gnamque de fe fpem factam, das Werk aber felbft 


| als ein foldes, quo indubium dechinae, lectio- 


‚nis, et dexteritatis documentum dedit, laborum- 
Que primitiss publicas diuinarum literarum intel- 
Tigentiae feliciter conſecrauit. Es iſt in vierzehn 
Kapitel eingerheile. Das erfte handelt von dem 


Verfaſſer des Brieſes; das zweyte von deflen cas 


nonifchen Anſehen; das dritte von der Stadt Phi⸗ 


lippi; das vierte von der Urſprache und Schreibart 
. des Vriefes das fünfte von dem Orte, mo er ges 


ſchrieben; ; das ſechſte von der Zeit; das ſiebente 
von der Gelegenheit; das achte von dem Zwecke; 


das neunte von der Aechtheit; das zehnte von dem 
Schreiber deſſelben; das eilfte unterſuchet deſſen 


Stelle unter den Briefen Pauli; das zwoͤlſte zei⸗ 
get den Innhalt, die Abtheilung und die Zerglie 


derung deffeiben; ; das dreyzehnte beruͤhret einige 
ſchwere Stellen: dieſe⸗ Brieſes; und das vierzehnte 
liefert ein unvollſtaͤndiges Verzeichniß ber Aus. 


leget befleben. © Rraſt neue theol. Bibi. 


i Ch. se 5 


etzet. —— Pr 
Abe Dill, hiſt. ecclef. de proereftinstione bapti- 
is pad versres;eungue aan, „Eru kraeſ. SE 
BAVM- 


⸗ 


de gen Anton zricder. xWitng 61; 3 


BAVMGARTEN. ‚Halle, Quart. 5 B. ©. Vollſt. 
Nachr. von akad. Schriften 1748. 5 St. S. 
338. u. . 
74. Diſſ. inaug. de doda librorum-notitia 'praef. 
8 1. LANGE. Halle, Quart. Drittehalb B. Ss 
‚eben daſ. 1749. 1 St. S. 60. u. f. 


1748. 

5. Gedanken von der merkwuͤrdigen Probe 
der SoSrtlichen Docfebun in beftändig er Ders 
ſchaffung gefchickrer Maͤnner zur IhcBilchen \ 
Beftreitung der Freygeiſter, dem Srn. Doct. 
Baumgarten an defelben Geburtetage über“ 
reicht, Kalle, Quart. 


6. Von der = Sende im deren der gan 


Ä 


1749» 1751. 


7: „Cam Vitringa Auslegung, der Weißa⸗ “ 
gung Jeſaliaͤ aus dem Iareiniichen zufamınen 
gezogen und mir Anmerkungen begleitet, Halle. 
Zwey Quartbände. . Dies ilt ein zwar vielen, vor⸗ 
nehmlich Gelehrten, - gar entbehrliches, manchen” an⸗ 
deren aber auch wiederum ganz nuͤtzliches Werk 
und der Herr Herausgeber hat ſein Unternehmen ſo 
wohl in den Praͤnumerationsavertiſſement, als 
auch in ber Vorrede, ur Genuͤge gerechtfertiget 
und angeprieſen. 

8. Vertheidigung der Harmonie der vier 
Eoangeliften des — D. Eberhard David 
. Sauber. semgo. Dita, Der beruͤhmte Gegner; 
VNen Gel. EmopaXV.Tp. Rr | mis 


614 Gecſchichte 
_ mit bem es Herr Buͤſching In dieſer Schrift vor 
nehmlich zu thun hat, iſt nicht unbekannt. - 


1752. \ 
. 9% Rurzgefafſete Staatebefchreibung der _ 
Hetzogthuͤmer Holſtein und Schleßwig, mis 
einer Machricht von feiner neuen allgemeinen zuver⸗ 
laͤßigen Erdbefthreibung. Hamburg Octav. 


| Ä 1753. 
. 20. Was iſt ein Chrift? Hamburg, Octav. 
Dieſe fhöne und erbautiche Schrift. ift fo wohl auf. 
genommen worden, daß fie drey bis viermal hat 
müflen gedruckt werben. | oo. 


| 2m .. 175% 

ız. Liege Zrbbefchreibung. Zwey Theile. 
Hamburg, Octav. Sie find 1756. zum anderen, 
und 1758. zum dritten male gebrude worden. 


12. SEinladungsfchrife zu feiner Lehrſtunde 


ber die Staateverfaflung der vornehmſten 


europaͤiſchen Reiche. Halle, Auart. 
13. Diff. hift. geogr. vindicias feptentrionis 
fiftens. Halle, Quart. 


"14. Allgemeine Gedanken Über die dunke 


len und fchweren Stellen ber heiligen Schrift: 
mit einer Anzeige feiner Privats und Sffentlv 
. «ben Lehrfiunden in dem bevorſtehenden Win. 
ver. Göttingen, Quart. Zwey B. Man darf - 
ſich nicht wundern und grämen, daß Dunfelbeiten 
und Schwierigkeiten der heiligen Schrift verhanden 
find. Denn zum Theil find fie unvermeidlich ges 
weſen; zum Theil find fie mehr Dhneingebrace, als 
| nn 





des Hrn. Anton Fricber Büfching. 65. 
darinn gefunden 5 die wirklich vorhandene aber 
Haben ohne Zweifel ihre weiſe und unverbeſſerlich 
- gute Abſicht; und es ift zu hoffen, daß fie noch 
vor dem-Ende der Welt werden gehoben werden, : 
Dies find die Säge, welche hier. kürzlich vorgetedu - 
gen und erwiefeh werden, ne 
13. Nachrichten von dem Süftände ‚der 

Wiſſenſchaften und Ruͤnſte in den koͤniglich⸗ 
daͤniſchen Keichen und Ländern, Erftr Banı, 
" Kopenhagen und Leipzig, Dcta N 

1755 | | 

1G6. Commentatio de veitigtis Lutheränifmi in 
Hifpania, Göttingen, Quart. Vierteh. B. Iſt 
die oben gemeldete Einladungsfchrift zu feiner feher⸗ 
lichen Antrittsrede. D. Luthers verſchiedene 
Buͤchlein ſind bald Anfangs nach Spanien gekom⸗ 
mien; feine Lehre iſt durch Briefwechſel daſelbſt bes 
kannt geworden; durch die Beziehung, in welcher 
damals Spanien, die Niederlande, "Deutfchland | 
und England flunden, iſt fie weiter ausgebreitet 
worden. Kaifer Carl det fünfte, Conftantin 
de ta Fuente, Franciſcus Sa. Romanus, 
Auguftin Cazalla, Batthol. De Carranza, wer⸗ 
den als Zeugen aufgefteller Die augsburgiſche 

Confeſſion iſt Ins Spaniſche überfeßer, und bie 
Bibel in ſpaniſcher Sprache gebrucke worden, Die 
Feinde machten zwar durch allerley Raͤnke die luthe⸗ 
riſche Lehre verdaͤchtig und gehaͤßig, und verhinder⸗ 
een den Fottgang derfelben. Gleichwohl hat fie 
voch einige Zeit Ihre Öffentliche Bekenner gehabt, 

weiche aber endlich die Vzugon ausgeröttet hat. 

r 2 11 


⸗ 





616 Geſchicht 
Herr Buͤſching verſpricht zuletzt, bey einer anderen 
Gelegenheit fata Lutheranifms in Hifpania zu-be- 
ſchreiben. .. 
1756. 
17. Nachrichten von dem’ Zuftande: der 
Wiſſenſchaften und Kuͤnſte in den Eöniglich 
daͤniſchen Reichen und Ländern. _ Zweyter 
Band. Octav. Bon diefer. nüglihen Monat 
ſchrift, deren Sortfegung wir wohl von ber Feder 
unferes Herrn Doctors wünfcheten, haben die gör- 
tingifche Anzeigen von gelehrien Sachen Stuͤckweiſe 
genugfame Nachricht gegeben. 

18. Deutliche Erklärung des Bleinen Cate⸗ 
chiſmus, welchen D. Luther gefchrieben bat. 
Kopenhagen und leipzig, Octad. 

ıg. Diff. theol. inaug. exhibens epitomen 
theologiae e folis facris literis concinnatae, et ab 
omnibus rebuset verbis Scholafticis purgatae. Olᷣt- 
tingen, Quatt. | 
| 1757. . 
20. Epitome theologiae e folis facris liceris 


concinnatae, vna cum fpecimine theologiae pro- ' Ä 


blematicae. Lemgo, Dctan. Iſt eine vermehrte 
Auflage der vorgehenden Difputarion. 
. 2% Neue Erdbeſchreibung. Dritten Theile 
after Band. Hamburg, Octav. Ä 
‚1758 
FR Gedanken ae Beſchaffenheit und 
orzu dogmati Thee⸗ 
logie vor bir ſcholaſtiſchen. Inge, Baar | ’ 
j 23: „300 


des Hrn. Anten Frieder. Blfehing. 617 - 
33. "Job. Gottfr. Hanſens Staatsbeſchrei⸗ 
baung des Herzogthums Schleſwig, heraus⸗ 
gegeben von A. F. B. Hamburg, Quart. 
"0, 24 Vorbhereitung zur gruͤnduchen und 
nuͤtzlichen Kaͤnntniß der geographiſchen Bes 
ſchaffenheit und Staatsverfaſſung der euros. | 
päifchen Reiche und Republiken. ctav, neh. 
B. Hievon iſt 1759. Die zweyte Auflage gefolget. 
Das bey Anzeige dieſer Schrift von dem Hrn. Pro⸗ 
feſſor Sormey in.der nouv. bibl. Germ. T. XXL. . 
p. 452. gefaͤllete Urtheil iſt richtig. On ſeait afles, - 
combien.toutes lesproduätions de.cet audteur font 
eftimablos. | 


1759 Lu. 
Neue Erdbeſchreibung. Dritten Tells 
zweyter Band, Hamburg, Oetav. — 
Dieſe Geographie iſt das Hauptwerk unſeres 
Gelehrten, worauf er ſeit verſchiedenen Jahren ei-· 
nen unermuͤdeten Fleiß verwandt hat. Lim etwas 
defto vollſtaͤndigeres und wichtigeres zu liefern, hat 
er die en und tiebhaber in een ea .. 
ladtingefchriften in ben görtingifchen Anz Fu 
weſtphaͤliſchen en. und anderswo, 
um ihre Beytraͤge erſuchet, und auch eine nicht 
geringe Anzahl derfelben erhalten, Er hat, mit 
Haͤlfe derſelben, feinen von den vorigen Erdba⸗ 
ſchreibern abgefchrieben, umgefchmolzen, ober zum 
Grunde gelegt, fonbern ohne fie, ganz von vom 
an, gearbeitet. . Und dies iſt Ihm, unter Gottes 
Gegen, fo wohl gelungen, daß feine Erdbeſchrei- 
Bung, wegen ber gar großen Vorzüge, fo fie vor 


‚olen vorigen het, einen ohen SBenfal ertalım, 





Geſchichte 


der Verleger nicht ae fchon 1756. eine neue, 
poßl kleinere, Auflage. dur, beyden erfien Thrite 
nommen, welche aber mit der altın Jahrzahi 
pen, und nur baran kenntlich iſt, daß verſchie⸗ 


⸗ 


von denen am Ende angezeigten geringeren 


ickfehlern darinn verbeſſert worden find, fondern 
auch auf der Oſtermeſſe 1758. ſchon die dritte 
gabe derſelben geliefert worden; ja munmehre 
an einer engliſchen und franzoͤſiſchen Leber. 


ng des ganzen Werkes gearbeitet wird. Uebri 


iſt folches fo hekannt und in fo ungählichen 


iden, daß es ganz überflühig feyh würde, an 


m Orte von der Einrichtung und Beſchaffenheit 
‚fben ein mehreres zu erwähnen, 
Und fo haben mir denn unferen Herren Hl 


ng als einen Gelehrten gefehen. Es ift übrig, ' 


wir noch etwas weniges von ſeinem Haus. 
da hinzufügen. 
Wir haben n bereite oben mit einem Worte ber 
et, daß er ſich den ein und zwanzigſten März 
. mit ber Sjungfer Dilthey in den Eheftaub bes 
n. Dieſes fein n leioee gelichteftes Gemahl iſt 
in dem Kreiße der ſchoͤnen Wi aften wohl⸗ 
ihmte Polyrene Chriſtiane Auguſte Diücbey, 
Tochter des hochfuͤrſtlich anhältikhen Stail. 
ſters ob. Heinrich Dilthey, und eine 
Iroefter des gefäidten reformirten Prebigers zu 
wobach, Hru. Keop. Sried, Aug. Diltey *) 
dnte Eniferliche Dichterinn, und. Ehrenmitglieb 
Königlich: großbritanniſchen deutſchen Gefell- 


€ Mirnbegiiäet rien dere 139, Srarı. 


ä 


des Hrn. Chriſtoph Andr. Buͤttner. eig 
ſchaft zu Goͤttingen. Gie 9 zwo kleine, aber 
Wwohlgerathene Sammlungen ihrer Gedichte an das 
sicht geſtellet, nämlich 1) Proben poetifeher. : - 
Ätebungen. Altena ı75r. klein Dctav. und 2)' 
. Yebungen in. der Dichtkunſt. Halle 173.. greß 
Octavb. Sie‘ hat bieher dem Sri. Doctor zwey 


Soͤhne gebohren, welche Seiederich Adolph und u 


Wilhelm David beißen. 


Seriofen ben 20 Sun 1759. 
8. S. 


MDERELERTILELIIEE DIGG 


Geſchichte 


des Hern 
Ä Chriſtoph Andreas Büttner, - 
. der Weltweisheit Magiſters 

und der Stadt und Kathöfchule Rectors, 
der koͤniglichen ie Zu 


 Greippamalte 1} 
Stettin, 


(ich unter pielenBelehrten fel« | 
"nes —— .. —* der — — und 
verdienteſten Echullehv⸗ llehver unſerer Zeit, einen 
Worzug erwerben. Er hat ehedem mit Ruhm auf 
der — wien, ro in Een, 


— 


| :620 mn Geldadee I 

eine Hauptptofeſſ ion auf derſelben zu beffeibert. 
Allein ‚viele Schulfehrer baden es fo gut, daß fie . 
ſich nach keinem afabemifchen Amte zu fehnen ober 
umuufehen nöthig haben. Und in Diefen Umſtaͤn- 


den befindet fich auch Here Büttner, als Rector 


der Rathsſchule zu Stettin. ‚Nürnberg, ift feine 
BGeburtsſtadt und daher bat. ihn auch Ber Herr 

Prof. Will in feinem nürnberäifchyen Belehrten: 
Lericon *) nicht vergeffen, fondern eine Purze Nady» 


riicht von feinen eben und Schriften, mıitgerheilet. 


Da er aber das Berzeichni der legteren nur unvoll⸗ 
kommen aufgegeben, von dem Innhalt und Wer: 
„the .derfelben aber, feiner Gewohnheit nad), gar 
nichts gemeldet hat, fo wollen wir dieſen Mangel 
zu erlegen ſuchen. Wie wir uns denn auch, mit 
‚ Krlaubniß unſerer Leſer, die Freyheit nehmen wer⸗ 
den, noch eines oder des anderen Gelehrten, deſſen 
am⸗ zwar in beſagtem !ericon auch ſchon beſindlich 
Iſt, von welchem uns aber einige nähere Umſtoͤnde 
bekannt find, Gefchichte in unferem gelehrten 
Europa zu wiederholen. 

‚Der, welchen wir anigo vor uns nehmen, em. 
pfieng denn su gemeldetem Nürnberg ben ein und 
‚dreißigften Detober 1706. den Anfang feines zeitli⸗ 
- hen Lebens. - Den erften Unterricht .in den Schuls 
wifienfchaften empfieng er von dem Rector der 
Stabtſchule zu Altorf, Chriftopb Andreas Miäl: 
ler, welcher ihn aus der Taufe gehoben, und ihm 
‘feinen Namen gegeben haste. : Hernach befucht⸗ er 
die Spitalerſchale, und weiter die Reel 2 in Ä 
eo) 68 3 ©: mi. . 


{ r 


des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 621 
Aubditorio ben St. Aegidien, in feiner Vaterſtadt. 
Mit funfzehn Jahren feines Alters-hatte er es ſchon 
So weis gebracht, daß er die Univerfirät zu Altorf 
beziehen konnte. Auf berfelben genoß er des Unter» 
zichtes der berüfmten Männer, Chriſt. Bottlieb 
Schwarze, "Job. Keine. Müller, "Job. Dev, 
Ziöhler, Jac. Wilh. Seuerlein, Georg Guſt. 
Zeltner, “Job. Wilh. Baier, Johann Balth. 
Bernhold, und des Alumneninfpestors, "Joh, 
- Earl Boͤhrino. Cr unterfchied ſich allhier ſehr 
ldͤblich durch feinen Fleiß und die gute Anwendung 
feiner natürlichen Fähigkeiten, wie er fich denn; 
während. feines fechsjährigen Aufenchaltes bafelbfk, 
bey zwey und dreißig male im öffentlichen Reſpon⸗ 
diren und Opponiren hat hören laſſen. Insbeſondere 
vertheidigte er unter dem Prof. Muͤller eine Diſpu⸗ 
tation de draconibus, ſerpentibus, alüsque infedis, 
unter dem Hrn. D. Feuerlein, defien fpecimen viei« 
mum obferuztionum:- ecledicarum ex controuerfiis . 
de metaphyfica Leibnitio-Wolfiana, de erigine mali, 
1726. und unter ebendemfelben-ein fpecimenLockia- - 
am. Bald darauf erhielt er noch in demſelben 
Jahre 1726. die Magifterwürbe, zu welchen Ende 
ee unter dem Vorſitze des berühmten Schwarze, 
über lemmata quaedam antiquitarum Norimber- 
genfium- bifputirte. ‘Des folgenden Jahres - 1727, 
beſtieg er, um ſich Dadurch die Freyheit Tollegia zu 
halten, zu erwerben, das Kasheber mis einer ger 
ĩehrten Diſputation, qua facta quaedaın Abrahami 
fecandum ius naturse confiderantur.. : Hierauf 
gieng er als Hofmelfter mit. einem jungen Seren 


622°. Gehbichte 


nach Yena, und Bam nit demſelben nach Altorf wie 
der zuruͤck, begab ſich aber 1730 nad} Halle, 


N 


Auf Diefer Univerficäe nun fieng der Nuhm fe» - 
nes Mamens befannt zu werden an, Fr Iehrete 


die Philoſophie mie vielem Benfall, ward Adjun⸗ 


dus ber philoſophiſchen Facultät, und ließ verfchie- 


bene Diſputationen öffentlich unter feinem Borfige 
vertheibigen, - 

- Dies währete bis in das Jahr 1737. in wel⸗ 
dem er Das afademifche Seben mit dem Schuiftande 
vertauſchete, indein er an die Stelle des M. Ja⸗ 
oob Bahn, zum Rector der Rathsſchule zu Stets - 
tin erwählet warb, dem deswegen an ihn ergange 


| nen Rufe folgete, und, nachdem er. unterweges 
verſchiedene Gelehrten befuchet hatte, daſelbſt ein- 


traf und fein neues Amt antrat. Er bekleibet daſ⸗ 


ſelbe bisher fo wohl unter vielem göttlichen Seegen, 


als mit ausnehmendem Rubma, und Kt auch vom 
der koͤnigl. gelehrten Gefeitfchaft zu Greiphswalde 
wöürdigft zum Mitgliede angenommen worden, 
Sole Schulen find gluͤcklich, worinn' ein guter 
GSeſchmack Herefchet und immer mehr befördert; und 
zu den höheren Borlefungen in allen Arten der if 
fenfchaften recht gründliche Anleitung gegeben wird. 
Und dies Sch hat die flettinifche unter dem Rects⸗ 
cat des Herten Buͤttner. Sein Fleiß Halt ſich 
‚aber nicht bioß in den Schranken des mimblichen 


Unterrichtes, fondern er dienet auch fo wohl der 


Jugend, als ben Gelehrten, mit wohlausgearbei⸗ 
teten und nüglichen Büchern und Sthriften, fo er 
von Zeit zu Zeit an das Echt treten läßt, Brise, 
— gen, 


des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttnet. 623 
herigen, won deren einigen wir eine Recenfion ben. 
fügen wollen, find, nach Der Ordnung ber Jahre, 
"die folgenden ; F 
Puſput. qua facta quaedam Abrahami æ. 
—** ius naturae conſiderantur. Altorf 1727. 

a. Difp, de axiomatis philofophieis in genere. 
“ Halle 1735: _ 

- 3. Diff. qua indicium de non erißenti disboh 
dinudicatur. Halle 1734. . . 

Salt, me Difp. de determinstione mentis per mot. Ä 

* * philofophicus. Haile 1734. 2 Theile | 
in Octav. . Unter der Menge der- pfsilöfophifchen 
Dandbucher zu Vorleſungen hat ſich zwar dieſes 
eben nicht empor geſchwungen, aber doch billig auch 
Beyfall und Lebhaber gefunden; wie uns denn be⸗ 
kannt iſt, daß es auch andere pa Privatumnerich 
tungen gebraucht haben, 

6. Proceflus difputandi. 1735. Dieſen ent. 
warf er zum beften feiner Zuhörer, und hat ihn 
2748. zn Serttin mit einem zwar kurzen, aber gruͤnd⸗ 
lichen Zuſatz, nämlich den regulis artis criticae und 
via ſolaendi fallacias vermehret, in Octav auf ſechb 
Bogen aufs nene herausgegeben. | 

7. Obferuationes logicae cum arte critica. 
Halle 1735. Octav. Ä 

8. Difp. de infufficientia rationis ad falucem. . 
Hole 1735. 

9. Difp. de quaeftione: an miles gratuitus in 
proelio fuccumbens vacation diuinae conueniemet 
moriatur ? Halle 1735. 


. | 10. Di, 


| 








h 


. 13 
[4 
% 


624° Gefcbichte 


anditorum ſtrictim exponens. Editio IL, locuple- 


' 


re. Dilp. de veritste vnica. Halle 1737. 
.. . tı. Progr. vom Alnterfhieb des Gluͤcks, der 
Gluͤckſeligkeit und der Seligfeit. Stettin 1740. 


Quart. S. Hamb. Correſp. 1740. Ylum. 156. 


28. Curfüs theologiae renelatae Pars I. conti- 
nens theologinm' pofitiuo - polemicam. Scettin 
1746, Octav. 1314 ©. ohne die Zufehrift und 

Herr Büttner hat biefes Buch, auf 


vieles Erfuchen feiner Lehrlinge, herausgegeben. Er 
.  Jänfe den. Menerungen nicht nach, aber er iſt auch 


kein Sklave angenommener Meinungen, noch bemt 
Geifte der Partheylichkeit ergeben. Er ſtellet bie 
Wahrheiten aufeichtig fo vor, wie fie in der Kette 


; feiner Schlüße einander folgen. In ben Artikeln 


von der Salbung Eprifti, von ben göttlichen Teſta⸗ 
menten, von den verbertlichten und geifltichen Sei. 
bern nach ber Auferſtehung, von den Berrichtun 
gen ber breyen Perfonen bes göttlichen “IBefens, 
und einigen anderen Puncten, träget er einige bes 
fondere Gedanken vor. Uebrigens zeiget er auch 
bierinn ſowohl diefes Nachdenken als Ms 
‚Leit. Est Schade, daß es mit fo vielen Druck 
fehlern angefüller if, Ein mehreres bavon kann 
man lefen in der zowvelle bibliotb.Germ, T. II. P. I. 


 P. 181-187. und in bem erften Stuͤck der neuen 


'theologifchen Bibliothek, S 1. u. f. allwo eines 


und das andere Dagegen erinnere worden. 


13. Introdudio ad accentuationem Hebraeam, 

in qua regulae de accentuatione profaica, metti- 

' ca, decalögica er.locis piskaris explicarur. Ac» 
cedit praefstio accentuum auctoritatem in vſum 


tior. 


by 


3 —— — 


— — 


27 


Geiligen Sarah melde ı man loe⸗ Piskara zu nen⸗ 


4 


des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 628 


dor. Stettin 1747. Octav. ſechs Bogen. In 


dieſem Büchlein, deſſen gemeldete zweyte Ausgabe, 
wir vor uns haben, findet man eine fehr genaue 
und gründliche Abhandlung von der hebräifchen Ac« 
censuation, deren Alterthum und Görtlichkeit der 
Her Berfaffer in der Vorrede mit vielem Eifer 


vertheidiget. Ob man gleich von dieſer Materie . 


gar vieles. bat, fo muß man doch geftehen, Daß.er 
die beiten Gründe ausgefuche, und fie in ihrer 
größten Stärke vorgetragen habe. Die Abhand» 
fung ober Einleitung felbft beſtehet aus ſechs Ka⸗ 
piteln. Die erfte Handelt yon den Accenten übere, 
Haupt, von ihrem Nugen, Eintheilung und. den 
verfchiedenen Benennungen. . In dem zweyten 
und dritten Kapitel werden kurze Regeln gegeben, 
wie die Accente in gebundener ſowohl als ungehuns 
dener Rebe einander folgen müffen, Es bfiegem 
öfters die Accente fich unter einander abzulöfen, der 
Knecht tritt in den Platz, Amt und Würde bes 
Herrn‘, und ber Herr gehet in Die Stelle des 
Knechtes. Diefes und was fonft noch zum Ges 


brauch der Accentuation geböret, beruͤhret der Herr 9 


Verfaſſer kuͤrzlich in dem vierten Kapitel. Das 
fünfte handelt von der doppelten Accentuation der 
zehn Gebothe. Shier mager Der Sjere Restor einen 
SBerfuch, Dielirfachen davon anzuzeigen; er fucher 
bie vorkommende Schwierigkeiten aus den Wege 
‚gu räumen; er vercheibiget die Eintheilung der 
zehn Gebothe, wie fie in der evangelifchlutheri« 
fihen Kirche angenommen ift, und handelt endlich 
in einem befonderen Kapitel von ben Dertern ber 


nen 
4 


66 . Geſchichte 
x. nen pfleget. So unangenehm und verworren ſouſt 
die Lehre von der bebräifchen Accentuation fcheiner, 
fo. angenehm ift fie in der Abhandlung des Herren 
:5: denn es herrfchet in berfelben eine an- 
genehme Kürze, Ordnung und Deutlichfeit. Ber⸗ 
Im, Biblioth. B. 3 St. 455. 456. S. Man 
kann auch davon nachſehen den Hamb. Correſp. 
1747. Num. 61. Begensb. gel. Zeitung. Num. 
ITB. Nouv. biblioth. German. Tom. III. Part. I. 
p. 234. und Rrafft, neue theol. Bibl, ı2 Ge. . 
ı7ı ©. 
14. Anleitung zur wahren Beredſamkeit. 
©tettin 1748 ein Alph. Octav. Beil. Bibl, 
ı 9.1C5 6 S. und 29.46t. 5436, 
15. Anmerkungen zu der Trigonometrie, 
"welche fich in des Reichsfreyherrn von Wol⸗ 
fens Auszuge aus Den Anfangsgründen aller 
matbematifchen Wiſſenſchaften befindet. Stet⸗ 
tin 1747. Detav. fechftehalb Bogen. Diefes 
Merkchen hat er zum Mugen feiner Zuhörer ge» 
chrieben, um ihnen die Trigonometrie und bie 
echnung mit den Logarithmen deutlich zu machen, 
weshalben er ſich auch nach ihren Begriffen bequer 
met und manches fehr umftändlich ausgeführet hat, 
Berl. Bibl. ı 33. 3 St, 436. 457. S. Hamb. 
Correſp. FTum. 128. 

186. Erläuterungen einiger Stellen feines 
eurfus tbeol. reu. voider Das eifte Stich der 
neuen theologiſchen Bibliothek. Stettin 1747. 
anderth. B. Octav. Vergl. Num. 12. Herr 
Bra pas Dife en enigegengfge Cie Pi 


+ 


des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 627 
soleberum vorgenommen in ber neuen theol. Bibl. 


. $09. 

17. Acht Einlabungsfchriften von der oras 
sorifchen Solge. 1747 bis 1750. Quart. vierteh. B. 
©. Hamb. Eorrefp. 1747. Num. 177. Berl . 
Zxbl, ı 2.6 St. 861 6.2 5.4 654565. 
3 D.4 St. sı6. un 4 B. 5 Ste. 6. 697, | 
Der. Herr Rector Biedermann hat bie erften ſei⸗ 
nen mowis actis Scholaß. ı D. 10 Gt. ganz einges 
ruͤckt. S. 730 bis 761. . | 

18. Grammatica Ebraea in vſum fcholarum 
Sedirienfsm adornara. 1748. Octav. zwölf B. 
Dieſe hebraͤiſche Grammatik iſt meiſtens aus Dans 
Zens Schriften gezogen, und hat der Herr Rector 
Diefelbe verfertiget, Damit feine Schüler in der 
Kürze und um einen wohlfellen Preis eine Anlei- 


tung zu bes heiligen Sprache des alten Teſta. 


mentes haben möchten, Die Regeln find öfters - 
ohne Erempel bingefegt, woran es bey Durchge 
Hung eines biblifchen Buches nicht fehlen kann. 
Die Tabellen der fuffixorum und verborum find 
ſehr bequem eingerichtet, ', daß ein jeder fich leiche 
daraus wird vernehmen fönnen, Webrigens ver. 
ſteht es fidh von felber, daß diejenigen, fo es in 
der hebräifchen Sprache weit bringen wollen, mit 
der Buxtorfs, Altinge, Danzens und 
Waſmuths X und vornehmlih Schultens) 
Soprachlehren zu Rathe ziehen muͤſſen. Berl. Bibl. 
2B. St. 544 ©. 
19. Prolegomens, theolögiae experimentalis 
tenelatae. 7749. Fol. anderthalb Bogen. Man 
ſichet daraus, daß Herr Vuͤtrner geſonnen ſey, 


wie 


wie Here Wolf zu Beemſter unter den: Reformir . 
ten gethan hat, ein vollſtaͤndiges Lehrgebaͤude der 
thedſogiae experimentalis herauszugeben; wovon 

der erfte Theil in acht und zwanzig Kapiteln die 
“ allgemeine, und der andere in zehn Kapiteln bie 
_ befonderen Regeln :der geiftlichen Erfahrung abe 
haandeln wird. Berl. Bibl. 3B. 3St. 2068. 
I 20. Progr. de variis logarithmi notionibus. 
Kol. aueh. B. Del. Dibl 4 V. 6 St. 
821 S. 
21. Vorläufige Nachricht von einer in 
Altenſtettin aufzurichtenden mathematiſch⸗ 
practiſchen Realſchule. 1750. Quart. anderth. 
8. Berk Bibl. 4 B. 6St. 822 S. Hamb. 
Ber. 1751. 33 St. und auv. bibliotb. Germ. 
Tom. VIII. P. I. p. 322. allwo er durch einen Druda 
fehler, welcher aber im Regiſter verbeflert ſtehet, 
Ruͤttner genennet wir. : u 
22. Gedanken über die Stelle Hohenl. 
Salom. VI. ır. Ein Sendfehreiben an den 
Herrn D. Löper. 1751. dritteh, B. In des 
a Rect. Siedermann alten und neuen von 
ulſachen 3. Ch. S. 3. u. fi ſtehet dieſe Schrife ° 


banz nachgedruckt. Ä 

293, Sendſchreiben an den Heren Prof. Koͤh⸗ 

ler von einer alten fächfifchen Rlippenmünze, 

ſtehet in dem Hamburg. Briefwechfel 1751. 

. mb ft in gemeldeten Herrn Profeffois Muͤnzbe⸗ 

luſtigungen 2ı Th. 25 St. nebft einer Antwort 
deffelben wieder eingerüdet worden. 

| 24. Anmerkungen zu der Beometrie, wels 

che ſich in dem Wolfiſchen Auszüge F An⸗ 

lango⸗ 


des Hrn. chrtophaude. Büttner. 6: 


fangsgtuͤnde aller mathematiſchen ro 
ſchaften befinder. Stettin 1753. Octav. 15‘ 
- HÖND. bibliotb. Germ. Tom. XIII. P. I. p. æ2o. 


—224. Ratio Chaldaismum biblicum forman 
adı audoris praeceptiones grammaticae Ebrat 
accommodata. 1753. Octav. IJ | 

. Die Fortſetzung naͤchſtens. 


——————— — ar 


Geſchichte 
| ‚Sehen 
Jacob George von Shaufen 


Prediger und Seelforgers der fan 
ſchen Gemeine zu Amſterdam. 


5 de weiſe und guͤtige Vorſehung, welche a ai 
die ungerechteften und böfeften Thaten | 
Menfchen zum Beften Ienfet, bat es | 

wiß ſowohl mit denen wegen der Befänninig | 

reinen Lehre aus Frankreich vertriebenen, alg aı 
wi den Laͤndern und Reichen, worinn fie aufı 
en worden, fehr wohl gemacht.  Syene | 

ben Ruhe, Sicherheit, Freyheit, Nahrung, 
(Ehre und Keiyehum gefunden und erworb 
Diefe haben durch die Ausbreitung und’ Erhöhu 
perfchledener dem Staate gar erfprießlicher Kuͤn 
und Wiſſenſchaften, die erwuͤnſchteſte Belohm 
gen ihrer Liebe und Großmuth von jenen erhalt 

„en Blut... © 


a \ 


- 


630°...” Gefhichte 
- Sn. Holland’ haben inshefondere alle Arten der Woſ⸗ 


fenfchaften durch bie reformirte Franzoſen, welche 
ſich darinn niedergelaſſen, ungemeinen Wachsthum 
und Vortheile erhalten. Die bloßen Namen der 
gelehrteſten, und um die Gelehrſamkeit hoͤchſtver⸗ 
dienten Maͤnner, welche theils anfaͤnglich die Ver⸗ 


—folgung dahin getrieben, und welche theils von den 


erſten Fluͤchtlingen daſelbſt entſproſſen find, wuͤrden 
verſchiedene Bogen anfüllen koͤnnen. Wer kennet 


unter den erſtern nicht einem Bayle; den gelehr⸗ 


‚ten, den ſcharfſinnigen, den großen, obgleich auch 


mit verfchledegen menfchlihen Fehlern behafteten 


Doyle; den berühmten Verfaſſer des berühmten 
hiſtoriſchen und kritiſchen Wörterbuches ? Wer 
kennet aber auch nicht den an Oelehrſamkeit ihm 
völlig gemachfenen "würdigen Herrn Chaufepie, 
welcher beffen Werk mit der größten Anſtaͤndigkeit 
und Gruͤndlichkeit, fo jenem öfters mangelten, fort« 
ı gefeget hat? 

- Und dieſer durch viele Vorzüge unterfchiehene 
Gelehrte iſt es, von deſſen Seben und Schriften wir 
unfern $efeen anjego diejenigen Nachrichten mitthei⸗ 
fen wollen, welche wir davon haben erhalten 
Fönnen, . 
Er ſtammt aus einem fo wohl in Frankteich, 


als in ben Miederlanden , wohl angefehenen Ge⸗ 


fhlechte her, ımd Bar die Hauftftabe der Provinz 
SrieBland , Leewaarden zu feiner Geburtsſtadt. 
Die Zeit, zu welcher er in dies zeitliche geben ein⸗ 
getreten, Fönnen mir niche genau anzeigen. So 
viel aber wiſſen wir, daß foldye in dag erſte ober 
weyte Jahr diefes Hunderis einfälls, on Here 


‘ 


des Hru. Jat · George v. Chaufepie. 631 


Bruder, Herr Samuel Daniel von Chaufepie, 
iſt gleichfals ein würbiger Geiftlicher, und. lehrer . 
der franzöfifchen Kirche, und bekleidet diefes Amt 
ſeit 1733 gu Dordredit; und deffen Sohn, Herr 
Beorg Abraham vor Chaufepie ſtehet feit 1748, 

Als franjölifcher Prediger zu Herzogenbuſch. 

Unſerem Gelehrten würden die erften Quellen ber 
Wiſſenſchaften auf der Schule feiner. Vaterſtadt ges 
öffnet, und er fchöpfete mit folcher Sernbegierde und 
mit fo gutem Erfolge aus denſelben, daß er fidy 
nach wenigen Jahren im Stande fahe, einen reis - 
heren Brunnen der Weisheit zu beſuchen. Dies 
war bie Univerfität zu Franecker, auf welcher das 
mals die benden Vitringa, Vater und Sohn, 
und Andale, die Gottesgelehrtheit lehreten. Der 

r von Chaufepie übete fich nicht dloß in diefer 

aupsrolffeufchaft , fondern aud) in andern, ‚und - 
insbefondgre in der Weltweisheit, ben gelehrsen . 

Sprachen, und den Altertuͤhmern. Insbeſondere 

bielt er ſich fleißig an den großen morgenländifchen 


Sprachlehrer, Albert Schultens, unter deſſen | 


Borfige er auch im Jahre 1721. eine fhöne Probe 
feiner. erworbenen Gelehrſamkeit, in öffentlicher 
Vertheidigung einer won ihm felber ausgearbeiteten 
philologiſchen Diflertatien, von ber Kreuzes⸗ 
afe ‚ ablegte. — 
Nach raͤhmlich vollendetem Laufe feiner akade⸗ 
miſchen Studien, ward er unter die Candidaten 
aufgenommen, und kam darauf in das Prebigtamt. 
Eine gute Zeitlaug bat er als Prediger und Seel⸗ 
forger bey ber franzöfifchen Gemein zu Deifft ges 
Ä 682 ftanden, 





son... —— 
. nn. 22 


⸗⸗ 


632 Geſchichte ne 


. 


fanden. x) Hier warb feine weitlauftige Gelehr⸗ 


ſamkeit, und anhaltender Fleiß in derſelben, immeg 


mebr befanrıt. Lind bier war es auch, wo ihn eine 


Buchfuͤhrergeſellſchaft erfuchete, bie, franzöfifche 


Meberfeßung der neuen Artikel, welche in der legten 
englifchen Ueberfegung von Baylens Wörferbuche 
binzugefommen waren, bis.auf den Buchftaben N. 
zu übernehmen. Und dies ift die Veranlaſſung fei- 


nes neuen hiftorifchen und Ericifchen Wörterbudyes 


gewefen, von welchem wir bald umftändlicher wer. 
den zu reden haben, | 

Machdem verſchiedene Gemeinen feiner Nation ° 
ihr Auge auf ihn gerichtet und ihn hier und da auf 
die Wahl ben erledigren Pıedigtämtern gebracht 


hatten, fraf ihn endlich den 17 Sept, 1743. der Ruf 


zur bluͤhenden Wallonifchen Gemeine zu Amſterdam. 
und ba foldyer den 4 Oct. fo wohl von dem Magi⸗ 
ſtrat günftig genehm gehalten, als audy den 13ten 
von der Claffe Beftätiget worden, folgete er demſel⸗ 
ben, nahm den 17 Nov. zu Delfft feinen Abfchieb 


aus Hebr. 13, 20.21, und frat den erften December 


über Apoftelgefch. 2>, 24. zu‘ Amfterdam, fein 

Amt on. Diefe Gemeine hat zwar ſechs orbent 
liche Lehrer: es Tehlet aber einem jeden berfelben an 
häufigen Amtsverrichtungen nicht. Nichtsdeſtowe⸗ 
nigee haben biefe den unermübeten Herrn von 
Chaufepie nicht verhindern Fünnen, ſowohl das 
angefangene große Wörterbuch zu . vollenden, . 


- 


man, er fen Capellan bey dem 
Prinzen zu Oranien gewefen.. Ze 


. 


®) In den Zuverl. Rache. 200%. —*— mefbet | 





des Hrn. Jac. George v. Chaufepie. 633 


auch noch die eine und die andere leſenswuͤrdige 
Schrift an das Licht zu ſtellen. Wir wollen ſolche 
nun anzeigen, muͤſſen aber zuſoͤrderſt noch etwas 
von feiner, zu Franecket gehaltenen akademiſchen 


Kathederſchrift erwähnen. Dieſe fuͤhret den Titel: 
Diſſertatio philologica de ſugplicio crucis, 1721. . 


Duart. Gie hat vielen Benfall der Gelehrten ge- 
funden. Der Herr D. Gerdes rüpmete ſolche 
nicht nur In deh Mifcel. Duisburgenfibus Tom. L 
Faſt. II. p.530. fondern verfprad) auch, fie diefer 
feiner Sammlung einft einzurücen, Er hielt auch 
Wort, und fie erfchien Tom. II. Faſc. III. p. 401-437. 


Herr von Chaufepie gehet darinn von der meiften.. 
gemeinen Meinung ab, daß die Strafe des Kreuzes . 


bey den Juden nicht üblich gewefen, und bemühet 
fid) das Gegentheil zuermeifen, und den Einwuͤrfen 
‚eine Genuͤge zu thun, da er Kap. 2. $. 26. das 
Mort N Dr. 22, 17. überfe ee, , deturparunt 
me, fo hat der Herr Rector B ebermann in fels 
nen meletem.-philol. fa/z. 1. ie IX. etwas dawi- 
der erinnert, S. deſſen otia liter. var: arg. p. 1.00. 
- Es verdienet diefe Schrift denen, fo der ſel. 
Waolf bey Matth. 32, 35. angeführet, binzuges 
füge zu werden; wie auch bes ehemaligen Pro⸗ 
feſſprs zu Lingen und Groͤningen, Otto Ver 


bruͤgge, am erſterem Orte gehaltene Difputationz . 


num crucis Jupplicium apud. vereres ‚Hebiacos 
fuerit vfitaram. 


Im Jahre r 1740 ließ unfer Sachre ausgepen ‘ 


Projer d’an nouveaw diXtionitäire hiftorigue et ert- 
tigud worinn er der gelehrren Weit fein Vorneh⸗ 


Ss3 men 


4 
N 


0 


634 Geſchichee 
men, betreffend bie Fortſezung bes Bayliſchen Wör⸗ 
terbuches, bekannt machte. Der Abt des Fon⸗ 
taines urtheilete in einem Blatte feiner ob/erve- 
:  fions fur les ecrits modernes. Notre auteur prend 
afles bien le ton de fon modéle. Das Urtheil in 
. bem Journal de Trevoux fiel auch vortheilhaftig 
aus. Un unreifen gegenfeltigen Urtheilen feblete es 
‚zwar eben fo wenig, Doc), der Ausgang bat 
“, ‚biefe volfommen widerlegt, und jehe zur ©enüge 
rechtfertiget. 

Die dzwey ·erſten Theile dieſes Werkes erſchie⸗ 
nen in zwey Baͤnden in Folio 1750, zu Amſterdam, 
auf Koſten einer Buchfuͤhrergeſellſchaft unter dem 
Titel; Nouveau dictionnaire hiſtorique et gritique 
pour fervis de Suplement an de continuation au 
dichionnaire biſtorique et critique de Mr. vıERBE 

. BAYLE parMr. JAQUES GEORGE DE GHAU, 
" FEPIE. Der erfte Theil gebet von A bis BL. 
Der zweyte von BO bis H. Der dritte Band trat 
753. an bas Licht, und enghäle die Buchſtaben 
von I bis Q. Der vierte folgete 1756, und gehet 
von Q big ans Ende des Alphabeths for. Nicht 
leicht wird jemand ein gutes gelehrtes Journal .hale . 
tem, oder er wird auch von diefem vortreflichen 
Werke darinn Nachricht gefunden haben. 3. €. 
. Nouvelle biblierheque Germanique Tom. IX. P. 7. 
e: ug. Biblioth. raifbonde Tom. XLVI. P. II. p. ꝓgo. 
ova acta erudit. MDCCILEV. p. 717. zuwerlaͤßige 
Nachrichten, 200 Ch. S. son 
Die Beranlaffung diefes Werkes haben mir 
fon gemeldet. Der Herr von Ehaufepie war 
mit feiner angenorhmenen "Arbeit. „bie in 
' "OU 


des Sen. gu George v. Cpaufepie. 635. 


Buchſtaben MR. ſchon 1743 fertig, Man Schritte 
‘auch ſchon zum Abdruck, und war bereits damals - 
bis auf den Buchſtaben E gefommen, als eine Un. 
ordnung unter die Buchführer gerieth, die anfaͤng⸗ 
lich den Verlag über fi genommen hatten; Daher 
einige derfelben von der Gefeftfchaft pbgiengen, an- ' - 
dere hingegen anderen Stelle traten. Aufbiefe Bel N 
“fe geſchahe es, daß ber Druck dren bis vier Jahrg 
hindurch gaͤnzlich liegen blieb. Indeſſen ergab ſich 
der Gelehrte in London, welcher die letzte Haͤlfte lie⸗ 
fern ſollte, anderen Behhäffigungen ; und das noͤ⸗ 
thigte die Buchführer, fich wieder anunferen Herrn 
von Chaufepie zu wenden. Solches gefchaheim . 
Jahre 1748, da aber diefer Indeflen den Ort feines 
Aufenthaltes verändert, und hit diefer Beränderung 
feine Amtsvereichtungen ſich gemeßret, er auch zur 
legteren Hälfte vom Bayle nicht gefammiet hatte, 
als welches ihm micht angieng, fondern eines ande⸗ 
ren Beforgung war anvertraut worden, mithin von 
forne wieder anfangen und fammlen mußte, ba er 
nicht bloß einen Leberfeger abgeben wollte: fo fonnte 
es nicht anders ſeyn, es mußte fich einige Ungleich ⸗ 
heit in die Ausarbeitung hineinſchleichen 
Die Grundlagen diefes Werkes find alfo die Zu⸗ 
ſatze des Engliſchen Bayle, welchen eine 7 
Geſellſchaft zu London 1733" unternommen, 
aber die Engelländer größtentheils ben ihren Landes⸗ 
leuten ſtehen geblieben waren, und aus beren fe 
bersgeſchichten den Bayle ergänzt hatten, ſoiches 
aber um fo viel weniger hinlängtich war, da Bayle 
fehe unvollſtaͤndig iſt, und niemals für ein allge⸗ 
meines erbuch bat u Im wollen; —* | 


. 66 Geſchichte | 


koͤnnen: ſo tar es noͤchig, daß man auch aus an⸗ 


dern Voͤlbern angefehene, und inſonderheit gelehrte 


Merfonen ‚nachholete. Bey den ſchon vorhandenen . 
Engliſchen Artickel felbft lieſſen ſich theils Zuſaͤtze, 
theils Verbeſſerungen aubtingen. Man findet alſo 
in dieſer neuen franzoͤſiſchen Ergaͤnzung des Bayle, 
theils ganz neue Stuͤcke, die im Engliſchen nicht 
ſtehen, theils bie Engliſchen Artickel mit Erlaͤute 
rungen, Verbeſſerungen und Zuſaͤtzen. Damit man 
wiſſen möge; was in dieſer Ausgabe zuerſt hinzuge- 
„Eommen fen , fo hat man: vor die ganz neuen Artickel 
eine Hand, vor die Zuföße in den Anmerfungen 
aber eine Klammer mit eben bemfelben Zeichen Der 
‚Hand, und zu Ende des Zuſebe⸗ die Worte: ad- 
dition du Tradudeut geſetzet. 
| Ueberhaupt hat. Herr Chaufepie fich befliſſen, 
in Baylens Sußtapfen zu freten, Das ift, durch 
Verſchiedenheit und Abwerhfelung der Abhanblun, 
gen fein Werk beliebt und angenehm zu machen, auch 
. die im Terte fürslich.berührten Säge, in. ben An- 
merfungen weiser auszuführen. - Zumellen bringt ex 
auch Urfunden ben, Die vorhin nie Das Licht geſehen 
hatten, z. E. in ben Artikeln Denis, Belene, 2a 
Eroze, Doillon , Eliſee, duͤ Compe, Butini, 
und infenberheit Jürien, &onft oremißtman Amar 
Baylens Geiftim diefem Nachtrage. Allein, Days - 
lens Geiſt, fo wigig und aufgeräumg er. auch mar, 
war body nicht allemal ein guter und. richtiger Geiſt. 
Man Bann viel gutes und lehrreiches ſagen, wenn 
es gleihnicht im Baylifhen Gefhmade gefhlepet, 
Ueberbem würbe auch der Herr Chanfepie fein Amız 
und: Stand beſtechet haben, wenn er ſeinem SBor« 
, .. 4 


gaͤn⸗ 


EEE. —— —— 


des Hrn. Jac. Georgen. Chaufepie. 637 | 


gänger in deſſen freuen, unb zuweilen aͤrgerlichen 
und ungezogenen Echreibart hoͤtte wollen gleich 
werden. Perſoͤnliche unerhebliche Streitigfeiten, 
mit welchen Bayle zuweilen ganze Selten :angefilt- 
Met, hat er nicht nörhig gehabt einsuftreun- Go 
hat er fih auch heftiger Ausdruͤcke wider andere 
Glaubensgenoſſen enthalten. Daß Häufige Fehler 
mit untergelaufen, mill er felbft nicht in Abrede ſeyn. 
Die Größe.des Umfanges, die Mannigfaltigkeit des 
Innhaltes, die Kürze der Zeit und andere Umflän- 
de machen fie ben einem Merle von der Art unver⸗ 
meidlich. . Ben dem allen bleibt aber das Buch den 
noch brauchbar. 
Bey der Vorrede zum erflen Theil fädt nech die⸗ 
ſes zu bemerken vor: ı) doß diefelbe zum. englifcben 


Bayle ganz eingerüdt ſey, 2) daß fe einige Jufäße J 


zum Artickel Juͤrieu enthalte. Die beyden folgen: 
Den het man ohne Vorrede gelaſſen: Nur den, vier⸗ 
sen begleitet eine Erinnerung gu dem Arelckel des 
Vignoles, , welche die Zeitrechnung der 480 Jahre 
von dem Yusgange der Rinder Iſrael aus. Aeghpten 
bis auf Saloınon betrifft, und weicher eine neue 
Art, die in dieſer Zeitrechnung vorſioſſenden Zweiſel 
aufzulöfen, bengefüger iſt. Strich zu Anfange jeden 
Bandes ſtehet ein Kegifter der Artidel,, :in weichen 
mon nicht nur eines jeden Bandes nnpalt mit einem 
male überfehen kann, ſondern auch zugleich 9% 
wahr wird, was für ganz neue Stuͤcke hinzugekchn⸗ 
men, und weiche vermehrt, ober. auch ſo gelaſſos 
ſind, wie ſie im Engliſchen waren. Die Artickel une 
der erſtan Art haben eine Hand voran, bie vonder 
zweyten einem Stern ‚bie legten gar fein Kennzehben. 
\ Ss 5 N! So 


©. EGeſchicht 

So weit find wir —— dem Herrn Recen⸗ 
fenten in ben suverläßigen Nachrichten gefolget. 
Er Hat mit Recht den S nerfmiürdigen Artickel vom 
Juͤrlen ſeinen Leſern zur Probe vorgelegt. Aber 
‚andy nicht wenige andere Artickel find ſehr wichtig, 


und Hefern gar fchöne hiſtoriſche Nachtichten und 


Erbrterungen, und 'geünbliche Ausführungen ver 
ſchiedener tehrfäge aus allen Theilen Der Weltweis⸗ 
heit und ©ortesgelehrheitz dergleichen auch in der 
nouvo biblioth. German. und in ber hiblioth. ratfon- 
nee ausgezeichnet werben, viefer legteren will 
man tabdeln, daß der. Herr Chaufepie nicht über» 
al einen zureichenden Briefwechſel gehabt, und die 
italianiſchen Journale nicht genug zu Rathe gezos 
gen habe. Allein erſteres ift wahl nicht möglich, 
und ein vorbeygegangener Artidel die Familie von 
Beauſobre betreffend, macht nichts aus. Ber 
kann aber auch alle Journale aller Nationen haben 
und leſen? Sollte die deutſche Ueberſetzung dieſes 
Werkes, wozu in ben zuverl. Nachrichten Hoffe 
nung gemacht wirb, unternemmen ſeyn, fo erbie 
thet ſich der Herausgeber diefes gelehren Europa zu 
einigen, obwohl wenigen, body, feiner Einſicht mach, 
beträchtlichen, hiſteriſden Rochricheen von gewiſſen 
angeſehenen Gelehrten in Deutfchland und Holland, 
Wir beſchließen unfere Nachricht von biefem Bu⸗ 
de mit dem Echluffe der Recenfion in den zuverl. 
5.578. Wir fünnen den Leſer verfidyern, 
* ‚ obgleich nicht alle Artickel mit eben dem Fleiße, 
als ale bier, vom- "Jürjeu ausgearbeitet find, noch 
auch feyn koͤnnen; dennoch ein mit Velefenheit, Bir 
ſenſchaft and gutem urpele genepneit ommin, 


des Orn. Jar. Georgev Chaufepie. 639 | 


ja bey nahe ungleublicher Fleiß durch das ganze 


Merk herrfche, Nicht nur die Sehensumftände der. 
Gelehrten werden erzählt, fondern es wird aud) von 
Ihren "Büchern geurtheilt, ihre Schrfäge werden In 
einem deutlicher? tichtevorgeftelle,, ganze große Stel= _ 
len aus.gebruchten Büchern angeführt, dfters wer. 
Den auch ungedruckte Briefe eingeftreuet, und jedes 
mal die Quellen, woraus man gefchöpfet bat, ge» 
treulich angezeiget,. Was kann man mehr von einem 
foichen Werke verlangen? Wer kann wohl an deſ⸗ 
fen. Nugbarkeit zweifeln? - - oo 


Außer diefem fchönen und großem Werke, hat 
Herr von Chaufepie auch ein paar andere lefenss . 
wuͤrdige Schriften herausgegeben, nämlich 
1) Lertres für divers ſujets inportants de ia 
religion. Amſterdam 1736, Detav.md ö 
23) Die Wahrheit der chriftlichen Religion, 
aus dem gegenwärtigen Zuftande des juͤdiſchen 
Volkes , in dreyen Predigten erwiefen; nebſt 
einer. Dredige von der Zeit der Zukunft des 
Meßias, und einer von dem Örte feiner Bes 
burt. Dieſe Predigten find 1755 zu Amfterdam 
"in Octav. an bas Licht getreten; aber bald darauf 
1756 auch dafelbft in einer wohlgerathenen hollaͤn⸗ 
diſchen Ueberfegung erfchienen, und in diefem Fahre 
1758 auch zu Breslau deutſch gedruckt worden. In 
dem Boeklaal der geleerde waerelt 1757 , Maͤrz D. 
255 bis 268 wird eine gute Recenſion davon gege⸗ 
. ben... Man weiß, daß dieſer Stof auch von ver, 
fhiedenen anderen Gelehrten abgehandelt worden; ° 
und, fo vief uns bokannt iſt, War das neufte Darüber _ 
u \ des 


640 Geſchichte des Hrn JG. v Chaufepie. 


u des beruhmten Engellaͤnbers Nathanel Bardner, 
| —5 von der Wahrheit der chriſtlichen 


eligion aus den heuriggen Umſtaͤnden des juͤ⸗ 
diſchen Volkes, welchen der Herr Prediger Pfeil 
1754 im Deutſchen herausgegeben hat. Man wirb 
aber gewiß den gruͤndlichen Vortrage imſeres Ges 
tehrten eirten gemiffen Borzug einräumen. Er bes 
weiſet In der erften Predigt , daß dle Erhaltung bes 
jünifihen Volles ein unmittelbares Werk der Vor⸗ 
ſehung Gottes fey, und unterfuchet in den beyden an⸗ 
dern die Abfiche Gottes bey diefer Erhaltung bed 
Volkes, möraufer-zeiget , daß darinn ein Beweis 
der Wahrheit der chrifttichen Reſtgion enthalten fe 
Was das erfteberrifft, fo erweilet er , daß die Deut, 
lichften Züge, woran man eine befondere Vorſehung, 


des allerhöchften Regierers der Welt erkenne, ſeyen; 


1) wenn der Ausſchlag einer Sache viele Jahrhunder⸗ 


J te vorher verkuͤndiget worden. Denn Gott allein 


Fann das zufüriftige ergründen. 2) Wenn ber Aus 
ſchlag einer Sache , fo außerordentlich ift, DaB man 
folchen keinen menfchlichen oder natürlichen Urfachen 
zufchreiben kann. Bey dem erfteren kommt es auf 
viele herrliche Weiſſagungen der Pröpheten an, wel⸗ 
che hier Durchgegangen werden. Das zweyte erhel⸗ 


let daraus , daf =) foldye Bewahrung des jübifchert 


Volkes unerwartet fen, wenn man den Urfprung 
der Zerſtreuung deffelben ermäget ; A) wenig natürz 
lich, in ihren Umftänden ; y) erftaunend , In ihrer 
langen Dauer, und d) einzig in ihrer Art, wel« 
che ihres gleichen in der weltlichen Geſchichte nicht hat. 

Den 17. April 1758 | 
‚Ge: 


‚644 


EWREERWKRKUEKKEK RT KR IT IR U N 


Geſchichte 


des Herrn 


Franz Anton Ehevrier, 


Geſchichtſchreiber bey, der Franzoͤſiſchen 
Hauptormee in Deufälant, wohnhaft J 
Nancy. 


Ss * weitberuhmte Herr Profeffor Formey ba 
dieſem Manne in ſeinem gelehrten Stand 
reich eine Stelle gegeben, *) Wenn auf eis 


ner Schule und Afademie ſtudirt zu Haben „mit einem 


‚guten Wie begabt: ſeyn, und auf die beſondere GOe⸗ 
ſchichte eines Landes ein Fleiß wenden, ehien 
Gelehrten augmacht: fo ifter es. Doch genug: eg 


iſt ein Schriftſteller und. ſchreibet Geſchichte. Es 


kommt ihm alſo in dem gelehrten Europa 
wohl, als, indem gelehrten Frankreich, ein Pla 
zu, und wir ermangela daher nicht, Diejenige Mach⸗ 
richten, ſo uns von einew.feher: Bekaunten, Rang 
wir keine Urfach haben den Glauban ‚zu. verſagen, 
von ihm mitgetheilet morden unſern Leſern vorzulegen. 
Herr Chavriexiſt zu Nanch, der Hauptſtadt in 
Lthriegen, um das Jahr 1717 auf bie Welt geſo⸗ 
get werben. Seine Aeltera-maren eben feine hen 
een angefebene Leuta. Qleichwehl —* 


% 
4 


N 


‚DW Be himim gung. 3 


J 





542 | Geſchichte | 
fie.ihn ſtuditen laſſen. &ie gaben ihn alfo in Die 


Schulen ihrer Stadt, in weichen erden Anfang ſei- 
ner Studien trieb ‚und nachmals aus denfelben nach 


- Meg kam, uhd folche allda fortfegere. ' Der Drt 


feiner Wohnung war hierauf feine Vaterſtadt. Doch, 
- er mußte auch Paris fehen, und glaubetefich daſelbſt 
| hir die Fruͤchte feines Witzes gefällig rhachen zu 


- können, mißlung ihm auch folches nicht ganz» 


lich; er fand mirflich Gelegenheit, ſich daſelbſt eine 
Zeitlang unterhalten zu kͤnnen; und, wiersopf Ihn 
einft eine fehr üble und fühlbare Begegniß zuſtieß, 
brachten ihm body einige Fleine Schriften, Gedichte 
imd Schauſpielſtuͤcke, welche mie guten Erfolge aufs 
geführer wurden, die Achtung und Gemogenheit 


verſchiedener Perſonen, welche ihm allerley Vorthei· 


* 


% verfihaffeten zuwege. 
Nach einigen Jahren kehrete er nach Naney zu⸗ 
ruͤck, und beſchaͤfftlgte Tid) daſelbſt hauptfaͤchlich mit 
ger Geſchichte feines Vaterlandes, und inſonderheit 
der beruͤhmteſten Maͤnner aus demſelben. Als aber 
Anfange des Jahres 1737 eine zahlreiche koͤniglich⸗ 
anzoͤſiſche Armee nad) Deuefchland zog, und fich 
der koͤniglich⸗ preußlichen Sander. im weſtphaͤliſchen 
Kreiſe bemächtigte,, folgte er,auf erßaltene Erlaub⸗ 
ulß, derfelben ‚ und erhiett bie gnaͤdige Freyheit, bey 
dem Syauptquartiere zu bleiben , ba er denn, nach⸗ 
dem er zu Duͤſſeldorf, Weſel, und an einigen an- 
dern Orten ein wenig verweilet, zu Hannover ans 


kam, und das Journal militaire zu ſchreiben anfinge 


\ 


‚Ein gewiſſer Frommann hatte fchon vor ihm auf einbs 
gen Octavbogen den Anfang dazu gemacht. Doch, 


deſſen Blätter fanden gar wenigen Abgang, u er 
er 


\ 


- 


> 


des Hrn. Stanz Anton Ehevrier. 643 


überließ dem Herrn Chevrier, es zu wagen, ob, 
feine Feder alüclicher ſeyn würde. Anfänglich hass 


te es den Anfchein dazu. Cr fchrieb fließend und 
zierlich; er erhielt, feiner Verficherung nach ‚feine 
Nachrichten aus dem Hauptquartiere ſelbſt, und bes 
arbeitete biefelben unter einer höheren Auffiche; er 


* lieferte in einer angeniehmen Kürje die vornehmfte 


. Kriegsoperationen und die wichtigfte Merfwärdige 
. Reiten des Feldzuges, und. befließ fi) dabey einer 


- fo lobenswürbigen Unparthellichfeit , daß, außer eini⸗ 


gen etwas hochgetriebenen Zügen, welche einen 
Sranzofen nicht leicht zu verüblen find, unb außer 


‚ einigen Borbengehungen,, welche die Borfichtigkeie 


erforderte, eine genaue Wahrheit in feinem Blaͤttern 
zu hereſchen ſcheinet. Dem ohnerachtet waren fie 


aber auch nicht von longer Dauer. Es find uns 


"nur einige wenige berfelben zu Gefichte gefoms: 


.. men, und wis koͤnnen ihre völlige Anzahl nicht bes 


+ 


flimmen , haben auch, felt dem Rüdzuge ber fran« 
zöfifchen Trouppen, von dem Herrn Chevrier nichts 
weiter erfahren. Seine Abſicht iſt geweſen, bey 
dieſer Gelegenheit auf einige Weiſe empor zu kommen. 
Wir wiſſen nicht, od ihm ſolches gelungen ey. 
Er wird übrigens in die Reife der franzöfifchen 
ſchoͤnen Geiſter geſtellet. Seine theatralifche Ari 
beiten haben Geſchmack gefunden; feine mpeomtie - 
‚werben hochgeſchaͤht und ſelbſt bewunbert;. feine‘ 
Schriften haben guten Abgang. Die erften berfel- 
ben find meift elite) kleine wigige Werte zum Zelte 
vertreibe, und die Gefchichte berühmter Lothringer 
äft wohl bisher eigentlich fein einziges Buch, wel⸗ 
ches ‚unter bie gelehsten Bücher gerechnet Werben 
“ " ans 


. ” 





i \ x 
\ 


644 Geſchchte des Hrn. F a. Eberrier. 
Bann " Hier ift-das Verzeichniß derſelben. Sie 


And alle in Duodez. 
4. ‚Le regueil, de ces Dames. 174 5. S 
ARE EN Bi-bi, contè Chinois. 1750. 
8. Cargula, parodiẽ de Catilina. 1750. 
4 Differtation fur les progr&s de la Tragedie 
—* les Grecs jusqu’a nous. 1750 
5. Voyage de Rogliano; en vers et en proſe. 
17 17 Ds, 
6. Poefies diverfes. 1752. 
7. Les ridicules du Siecle. 1752. 
Be Cela eft fingulier. Hiftoire Egyptienne. 1752. 
:,9.: Maga-Kou. Hiltoire Iaponoife. 1752- 
& 10. ‚Memoires d’inehondte femme, trois par- 


tes: I ? 2%: 
‚dr. Efäis hiftorique fur la maniere dejuger des 


hommes 1753» 


12. Le Quart dheure d'une jolie femme.i 753. 
13, Memoires pour ſervir al’ hiſtoire deshom- 
mes illuftres deLorraine; avec une refutation de 
4 bibliatbeque Lorraine d D. CALM ET. 1754 
zwey ‘Bände. > 
© 24 Obfervations für le.cheatre. 


15. Journal militaire. 


Den 17. Al 1758. 


. 
. 


> 


2 Gefehichte. 


I 


’ . 
“ 
-. 
» 


„645 


WERK ERR ER A RR - 


des Sern 


Aegidius Gitliffen, 


der heiligen Schrift Doctorg und ordent 


Uchen Profeffors, auch aademifchen Predts - 


gers zu Sraneder. 


S er Herr Prediger Vrolykhert zu Vlißingen 


bat in feinem Vliſſingiſchen Kerkhemel, 


worinn er Die Sebensgefchichte aller Prebiger, 


“welche zu Vlißingen Im Amte gefländen / beſchrie⸗ 


a hat, auch von dieſem Gelehrten etwas beyge⸗ 
bracht. Wir koͤnnen feinen Nachrichten noch bag 
eine und bas andere beyfügen. . . . 
Herr Gilliffen hat Middelburg, die Haupt⸗ 
ſtadt der Provinz Seeland zu feiner Vaterſtadt, all. 
we er um das Jahr 1720 das Sicht der Walt erbiis 


Set, auch noch einen Bruder, welcher ein angefeo 
hener Buchhaͤndler ift, wohnhaft hat. Anfänglich 


war er den Wiſſenſchaften nicht gewidmet, fondern 


.. ex gehöret zu denen Gelehrten, welche ſpaͤt an das 


Studiren gefommen; ja es fehlete* nicht viel, 
er waͤre In feiner Jugend nach Oftindien gefahren, 


Endlih ward ein beſonderer Eifer in ihin rege, un 


dereinſt der Kirche zu dienen. Gr fing an bie 


Gründe der Wiſſenſchaften ‚zu treiben, und begab, 
ſich nach einiger Zeit auf die Univerſitaͤt zu Brönins 


‘gen. Unter andern ſeiner Lehrer war der felige 


Neu Bel. Europa XV. Th. 2t 7" dor 


“ j \ 
“ 
2 / ® 


IL. 


7.7646’: Gehebichte 


. . Cornelius von Delsem ein unter ben Anhängern 
der voetianiſchen Parchen fehr angefehener Mann, 
der vornehmſte. Dieſem folgete er eifrig. Da erurs 
theilete, daß eines der noͤthlgſten Dinge für einen 
Pünftigen Prediger fen, fich ben Zeiten eine gute Ge⸗ 
fhidlichfeit im Katechifiren ji erwerben, fo war er 
einer ber vornehmſten Anleiter Dazu, daß eine An 
zahl von Studirenden ſich entſchloß, bey den öffent 
lichen Katechiſationen in der Kirche mit zu antwot⸗ 
ten, Gewiß! einenügtiche und lobensmürdige Sas 
che, und ein wahres Berdienft, weiches ſich Herr 
Gilliſſen um die nad) ihm bafelbft ſtudirende junge 

Naziraͤer erworben hat. Eine Sache, welche au 
anderen Orten gar fremb feheinen dürfte, welche 
ſich aber in einer hollaͤndiſchen Gemeine um deſto Leiche 


ter thun ließ, da es ohnehin die Gewohnheit Hk, 


daß gewiſſe erwachfene und felbft bejahrte Perfonen, 
in den öffentlichen Katechifationen die Antworten thun. 
Nachdem Herr Gilliſſen mit ſchoͤnen Zeugniſ⸗ 
ſen, vornehmlich von ſeinem genannten Lehrer, ver⸗ 
ſehen, die Univerſitaͤt verlaſſen und ſich nach Hauſe 
begeben hatte, ward er den erſten November 1736, 
vor der Claſſis von Walcheren gepruͤfet und unter 
die Candidaten aufgenommen. Seine mit einem 
reifen Ernſte, ſo er in dem Werke des Herrn be⸗ 
zeigete, gepaarte Gaben machten, daß er nicht lan⸗ 
am te ledig zu ſtehen noͤthig hatte, ſondern 

fd in den Weinberg geſtoßen wurde. Er ward 
nämlich gleich des folgenden Jahres 1737 zum Pre⸗ 
Biger und Eeelforger der Gemeine zu Borzeſelen, 
unter der fübbeveländifchen Claſſis berufen und ein. 


gefuͤhtet. J 


— 


’ 


u. En LUicht, wie er, konnte nicht an’ el 
Orte als verbergen bleiben. Es ſchoß feine S 
fen weiter um ſich. Sit trafen insbeſondre 


— J 
x 








des Herrn Aegidius Gilliſſen 


Augen. der Gemeinen' zu Ritheim und zu 
phaardsdyk, deren jene 1739, und dieſe 17 
a Lehrer ermähleten und erfuchet) 
Herr Billiffen fand Urfache, ſich für 
de diefe Berufe" zu bedanken, und noch ben fi 
ner Bemehie zu bleiben: Indeſſen harte fich gleid 
wohl dieſe ſeiner nicht lange mehr zu erfreuen 
Denn noch in demfelden "Jahre 1740, ergien 


- der Ruf zum Prediger zu Ter Meufen an ihn 


und er folgete bemfelben. "Hier verwaltete er fei 


. Ant mit vielem Fleiß und Eifer vier Jahre lang 


da er-im Jahre 1744von der Gemeine zu Bei 
gen op Zoom zu ihrem Sehrer begehret wur 
de, und dem Begehren derſelben Folge le— 
ſtete. Allein auch hier ſtand er gar kurze Zeit 


naͤmlich nur zehn Mondte, indem ihm bereit 


ben fiebenren November 1745. Bas durch den A 
zug des Herrn Wilhelm Jacob Gromme na 
Utrecht erledigte kirchliche Sehramt zu Vlißingen au 


getragen wurbe, und er ſolches annahm. Allhie 


ward er von feinem Amtsgenoſſen, dem Herr 
Matthias von Dam, über Jeſ. 62.6. 7. de 
dreyzehnten März 1746 in das heilige" Amt eing 
führer ‚und an eben dem Tage hielt er auch ſelb 
feine Antrittspredige uͤber Mich. 5. 4. 5. welch 
bald darauf oͤffentlich im Druck erfchlen,, und fir 
von der Wlönge folcher in Holland die Prefle ve 


laſſenden Predigten unterfcheltet, 
. nn | | % j ON: 


648 Gefhichte 


Man wird wenige Denfpiele haben, doß sin 
Prediger in fo kurzen Jahren fo viele Berufe ge 
babe habe, und fo oft verfeget worden ſey, 

- Herr Billiffen. In einem Sande, in weichen * 
Gemeinen die ſreye Wahl haben, kann man es 
billig für ein gewiſſes Zeichen eines ausnehmenden 
Rufes guter Verdienfte halten. Ein gelehrter 
Freund, welcher uns den. vornehmften Stoff u 
biefer Sefchichte mitgetheilet, wirft dabey bie Fra⸗ 
ge auf, ob diefe öftere Berfegungen der apoftclie 
ſchen Einrichtung, und dem Zweck des Werten 


-.. gemäß ſeyen? Er will daran zweifein. Doch, 


meines er, wenn man einen Prediger bloß als 
einen Redner anfähe, wie man ihn abfonderlich in 
den großen Städten in Holland betrachten muͤſſe, 
fo fey frenlich kein Bedenken dabey. Wir lafe 
fen «8 hiebey zwar bemenden, geben ihm aber 
gleichwohl zu bedenken, wie groß der Unterfchled 
der Umftände fey, worinn fi) die apoflolifche Kir⸗ 
che befand, und unfere beutige Kirchen —— 
Ob es wohl möglich, mithin auch billig fen, 
‚Nebendingen eine genaue, leichheit der itzigen * 
jener zu ſordern? und ob endlich die Verſetzungen 
nicht noͤthige Spornen find, nach ber gegenwaru⸗ 
gen Verfaſſung der Wels und der Kirche in derſel⸗ 
Uetrigens wiſſen wir, daß ihm Die ſchoͤn⸗ 
Abhandlung des älteren Herrn Doct. Walch über 
Diefen Stoff nicht unbekannt fen. 
‚Horte unfer Gelehrter, um auf ihn wieder zu. 
rhck zu kommen, bisher der Kirche Gottes gar 
nügliche und rühmbiche Dienfte geleiſtet: fo harte 
J die allerhoͤchſte Vorſchang beſtimmet, nun⸗ 
mehr⸗ 


des Herrn Aegidius Silliffen. 649 
mehrn auch· dee Akabenke und ber gelehrten Welt 
mit ſeiner Gelehrſamkeit zu dienen, und andere zu 
demjenigen Werke zuzubereiten, welches er bisher 
fo gut getrieben hatte. Sie fügete es nämlich, daß, 
da af der Univerficät zu Franecker eine theolögis 
ſche Profeßion durch das Abflerben des feligen Des 
ser Laan*) offen hand, der durchlauchtigſte Stabte 


halter und Die hohen Herren Euratoren ihn im 


May 1747 an deſſen Stelle erwähleren und berie; 
fen, nadıbem er etwas über ein Jahr zu Bligins-: 
gen zugebracht hatte **) Cr erkannte in diefem . 


Beruf einen Win des Allmaͤchtigen, und konnte 


fich alfo demfelben nicht entziehen. Den dreyßig⸗ 


ſten Julius nahm er demmach mit einer Predigt über 


f 


= Row; 5; 19. 20. von ber plißingifchen Gemeine 
feinen Abfhiee, ‚og nach Franecker, und-fieng ba» . 


ſeibſt, nach geenbigten Sommerferien feine afades 


mifche Arbeiten an. Ben dritten April 1748 ward 
ihm nebſt den Herren Profeſſoren, Conradi und 
Bernßau das theolegiſche Doctorat ertheilet. Sei⸗ 
ne Öffentliche Einführung aber gefchahe exit den ws - - 
ten May 'ı749. .. An biefem Tage erlebte Die dor⸗ 


u tige Lniverfität eine fonft noch nie begangene Feyer⸗ 
lichkeit; ‚da nämlich fünf neue Prcofeffores nah 


einanber.igee’öfeneice Anyuosreden Die. in Ä 


3 
S. von Ihm Men Bel. Europa ı Sh.233 © 
"2 Un fine Grcle Daft kam Dar Chr. Ant. 
„gleich cn Big dh le 


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gen und ſchmer N m 
mes, als ſeint tſamtei. 


659 0 ‚Belsbichke. Ann F 
| fer Herr Sitten wer. dee erſte, und auf n fol. 
geten die Herren. Bernßau, Owens, ra⸗ 
der und Ypey ). Jener redete de fundi then- 
logici Aa Und diefe Rede erſchien 
bald darauf gedruckt. | 
Wenn es dem Seren Doctor in dieſem neuen 
Amte und Orte feiner Wohnung nicht augeſtanden 
hätte, fo würde es bloß an ihm gelegen haben; 
folhen bald wieder mit einem weit größeren und 
fchöneren zu verwechſeln. Denn ſchon im Anfan⸗ 
ge bes “jahres 1748 ergieng ein: fehr. vortheilhaf⸗ 
ter Ruf zum Lehrer und Prediger. zu Rotterdam 
an ihn. Allein, im Gegentheils Franecker mas 
ihn bereits werth geworben, und er ſchlug ſolchen 
Ruf mit Dankbezeugung ab, Er Has voo An⸗ 
fang an einen ſtarken Zulauf. von Zuhorern in ſei⸗ 
nen Borlefungen gehabt. Dieſelben sühmen for 
wohl feinen ausnehmend deutlichen Vortrag, ale 


auch die leichte Art, auf welcher er ihr Zutrauen 


zu erwerben, und fie zum Fieiße zu halten und 
anzuſpornen weiß. . Er ift der voetlantichen Pars 
then ſehr en und ee Stuͤtze derfelben. Im 
Umgange iſt er wir aus eigener Erfahrung 

wiſſen, ein —8 nd angenehmer Mann. 
ie. es überhaupt, in Vergleich gegen.die Zeir 
{en unferer Vaͤter, unter den afabemifchen Lehrern, 
insbeſondra much unter .ben Gottesgelehrren auf 
: „ben hollaͤndiſchen Univerfltäten, ſehr abnimmt, fi - 
* durd) vieles Buͤcherſchreiben nnd fleißiges Difpus 
tem in ber geleheten Melt einen Mamen Bm 
n? 

*) Vergl. Reu Gel. Europa IX. Th. 2126; . 





des Herrn Regldius Gilliſen. 6 


dent, fort ſich auch der Herr Doctor Gilliſſen 
bisher. unter den viel ſchreibenden Profeſſoren noch 


Beinen Plag erworben, fonbern fich begnügen laſ⸗ 


ſen, der Akademie und mithin der Kirche buch 


feinen mimblichen Unterricht nuͤhlich zu ſeyn. Zwo 


Difputationen find, mehft der gemeldeten Predigt 


und Oration, afles, ſo er bisher durch den Druck 
hat ‚ausgehen. kaffen. Sie fmd inbeffen fo befchaft 
fen, daß, fie ein fchönes Zeugniß von feiner gründe 
tichen Gelehrſamkeit ablegen, und ein billiges Ver⸗ 
langen nach mebreren Srüchten feiner: Feder erwe⸗ 


cken.“ Sie führen den Titel: Diſputatio prior er 


pofterior de S. S. Euangelüis ad apocryphos quos- 
dam libros non sccommodatis. Die erfte hat 
Herr. Job. Habbema, anigo der heiligen Schrift. 
Doctor und Prebiger in Frießland, den eilften 


Fr 1753 unter ihm vertheidiget, und ſie beſchlaͤgt 


Bogen. Bey der anderen welche vier Bogen 


fü 
ſtark iſt et Herr Andr. ‚de Zange aus Blißin. 
gen den ſiebenten December 1754 die Reſponden⸗ 


tenftelle vertreten. Ihr Innhalt iſt kuͤrzlich diefer. 
Der —5 Engellaͤnder, J. Mill, hat in 


—ã ad N. T den Gedanken geäußert, | 


aithaͤus Marcus und Lucas ihre Evatıgas 
m ‚gefthrieben. härfen, um einige apoeryphiſche 


Evaͤngelien, als das euangelium fecundum He- 
-braeos, bie praedicationes Petri, und dergleihen  - 
‚du ergänzen und zu verbeſſern. Ein. gleiches hat 

vor ihm J. E. Grabe, und. nach ihm Small⸗ 


broke und andere, welche dadurch den Woolſton 


deſto beſſer widerlegen zu koͤnnen —* haben, da⸗ 
gehalten. Herr | 


Gilli mit gulten 
nn au Giuͤn⸗ 


nd 


652... Gehe. 7 
Sranden dar, daß dieſe Meinımg ungegtüniher fe 
Vornehmlich bemaͤher er ſich zu beweifen, daß die 
euangelia apocrypha, fecundum Aegyptios, und 
andere ; jünger feyen, als bie Schriften unſerer 
Evangeltften; da er denn von ſolchen apocryphis 
und: ihren wahren Aterthume verfchlebenes leſens· 
wiuͤrdige und 'grimdfich " ausgefüßete: besbtinget: 

a en lebet fie 1751 in einer vergnüg. 
ten 

Geſchieſen den 9 Detoder 1758: . .n 


ur mern nnuren 


Geſhicie 


des Herru 


Chillen Ferdin. rast 


ber Weltweisheit und beyder Rechten 
Doctors, wie auch Der SYnftitutionen und des 
‚anonien Rechtes öffentlichen ordendiie 
hen Lehrers zu Tübingen, 


er mal erworbene Ruhm eines Befiich- 
tes iſt auch bloß in fo meit fchon ein Vor⸗ 
theil vor die Abkoͤmmlinge deffelben, daß 
folche, wenn fie auch gleich die Berdienfte ihrer 
Voraͤltern bey weitem ‚nicht erreichen, dennoch an. 
jenem Antheil nehmen Dürfen , wo fie auch nur im 
kleinen : za: peflen "Schaltung -eiwas bepzusragen,; 
und bear von den Doräkern. —— Berg⸗ 
; je Bub J ‚cin Sanptjenii. be at 


3 


| 


⸗ 


Ruhm, ſondeen — auch dem 
derjenige Zweig Des. 


des Hrn. Chriſt. Berdin. Harporecht 653 R 
mwahet find: Wenn iR aber jeher Fußtapfin rich; 
eig nachwandeln, fü erheben fie nicht. nur dahurch 


ihren eigenen 
vorigen Glanz ihres Geſchlechtes. Ein folcher * 


barpprechtiſchen Stammes, 
deflen Geſchichte wir uns gegenwärtig Be befcheeis “ 


ben vorgenommen haben. 


Er iR ein Enfel,des ehemaligen. großen Rechs 
Chriſtoph 


gelehtten, Ferdinand 


und ein tieenfel des gleichfalls unser ben Rechtsges : 


lehrten hochberũhmten “Johann Chriſtian From⸗ 


mann des älteren. Sein ſeliger Barer mar "jon 


bann- sarpprecht.; beyder echten’ Licentiat, 


lichen andſchaft engeren Aus ſchußes und Des wis 


tenabergiichen: Hofgerichts —— Die noch 
Wiargarerbe, 


lebende Frau Bunter ift Tabitha 


Bürgermeifter der Stadt Tübingen, und einer tb 


gebohrene Frommann, van welchen Aeltern-er 


ben. dreyzehnten September zB auf biefe Wiek | 
" gefommeii. . 


Seichruie fein Leliger Water nichts geſpart 


—* ihn durch beſonderen Unterricht zu allen | 


epönen WBifjenfhaften wohl vorbereiten zu laſſen, 
alfo erlebte er auch hernuchmals das Vergnügen, in 


der Perfon dieſes feines Herrn Sohnes denjmigen 


Getehrten' zu ſehen, welchen er zu bilden beflifien 


ar. Nachdem er en fa weit gebracht 


hatte, daß er den philoſophiſchen Vorlefungen auf u 


des Akademie gewächfen war;. fo hörete er vorgüg... 


lich den feligen Herrn. D. Canz gen volle Jahre,‘ 
in eigenen thm allein gewibmeten Btunden, über bie 


ſich 


> 
n 
x 


cheoretiſche und awaltiſche und ließ 


4. B *. .. BGeſchichte 


haben dem. in ber Mathematik, und vornefams 
) in: der Höheren Geometrie und algebraifchen 
echnungen von bem.feligen Herrn Walz, wel 
er nachgehends Föniglichpohlnifcher Hofracth und 
—— geworden, noch beſonderen Unter⸗ 
ht geben. 

Die erſten Gruͤnde zur Rechtsgelehrſamter 
ele en unter dem nunmehrigen Seren geheimen 
ath Renz, welcher damals Profeſſor zu Tuͤbin⸗ 
mwar, die a. unter dem beruͤhmten Herrn 

D. Ebriftoph Sriederich Harp⸗ 
eche, D. Mögling und D.: mie 
chem Mugen und gufen Fortgange, daß er 174* 
ter des legteren Vorſitze eine von ihn ſelbſt ver⸗ 
tigte, und, da fie als in bie Rechte bes hoch⸗ 
ſtlich würtembergifchen Hauſes einfchlagend um= 

feiner Hand in die Cenſur geſchickt werden 
ißte, durch einen eigenen hochfürftlichen Befehl 
u Drud legitimirte. afabemifche Streitſchriſt: 
cafıbus potioribus exſtinctae exſpectativae nah: 
n gewoͤhnlichen Examen, die hoͤchſte Wuͤrde in 
en zu erhalten, vertheidiget hatte. 

"Hierauf. wurbe er in die Klaſſe ber Advocaten 
‚ dem Hofgerichte zu Tübingen aufgenommen, 
hrend welcher Zeit er einige Jahre bey dem’ 
hgraͤflich uͤmiſchen Haufe zu Rothenburg: am: 
dar in Dienften ftand, und fich auch fonft der 
axis, weiche in kurzer Zeit weitläuftig ſowohl, 
wichtig ward, und ihm in Anfehung der nor. 
men Pastheyen, welche fich ihm anvertraueten, 
le Ehre brachte, gewibmer ‚hielt: bald hernach 
E 1747, .von der hoben Sanbesobrigfeit a 

ie AMyher⸗ 


. y_- 8R _ 
des Hrn. Chriſt. Ferdin. Harpprecht. 855 
ßerordentuchen Profeſſer bry; des tublnigiſchen 
Univerſitaͤt angeſtellet mard; welches Amt er mir 
einer Derausgegebenen Snaugunafdifpufationde cono 
nerfione aduum negotiorumque kuridicorum iam- 
ja radorarı antrat, und, den Dreygehneen: No⸗ 
-befielhen Jahres die fegerliche Angugeris? 
hie über die Stage: an flatus immediams ime . 
perüi R, G. propria ick außoriate hac — 
abdicare poſũt. 
Beer. oncpprecht erwarb ſich hierauf fo die . 
fen Beyfall und fo gute Gonner, daß auch: die, 
Univerfität bey ber Veränderung, welche. wegen 
bes felgen Doctors Maichel üben Geſundheit⸗⸗ 
uſtand mußte getroffen werden, ſich vortheilhaft 
fir ihn erEfärete, und ihm alfo zwei) Jahre her 
nach fein Hof die ordentliche Proſeßlon der praftio - 
ſchen Ppitofophie auftrug. Er biele demnach ist. . . 
Frühling des Jahres 1749 die nach den Stapus 
sen der Univerſitaͤt erforderte Inauguraldiſputotion 
de iure in rempublicam obſides deſerentem, und 
die Antrittsrede den ſechs und zwanzigſten April 
de fimplicitate iuris naturalis per leges politiuss 
farca licet expulfa, tamen vsque regurrente, ‘Dies 
Amt verwaltete er bis zum Ende des folgenden, 
Jahres 1750, da er aus der phllofophifihen in’ 
Die juriftifche Gacuftät verfeget wurde, und am ach⸗ 
ten December ben öffentlichen Anfang bes Amtes, 
die Inſtitutionen und das kanoniſche Recht zu leh⸗ 
ren, mit einer Rede machete de iure exequendi 
corpori Euangelico in cauſis religionis eompetente, 
worauf Abm: auch den achtzehnten April 1753: bie 
= loͤngſtverdiente Doctorwurde ender Rechten ee 
et 


Br eſdichte 
(wer, . Dos Mektorat der Umiverfität hat er 
einmal, das Deranat der juriftiichen Facultaͤt aber 
breymal, und afle feine Aemter mit einem ausneh⸗ 
menden Ruhme verwaltet, | 

- Die Schriften dieſes Gelehrten, welche et, ben 
Säichten feines Amtes: eine Genuͤge zu leiſten, nich 
aber die Anzahl der Schriftfteller zu vermehren, 
durch ben. Druck gentein gemacht hat, ‚haben ſich 
ben allen Kennern denjenigen Benfall erwerben, 
welchen: bie gelehrte Welt gründlich und ‚fhön 
gefchriebenen Arbeiten zuerdennen muß; und find 
felgenbe: 

-" g, Differtario iuridica de conuerhione aduum 
‚ hegotiorumque iuridicorum iamiam peradtorum, 
1747. 
: 2. Orat, inang. "an ſtatus vel immediatus im- 
perü R. G. propria fefe auctoritate hac qualitate 
abdicare poflic. 1747. 

3. Schedissma iuridicum de abſolutione ab 
—** 1747. 

4. Diſſertatio inauguralis de iure in rempu- 
blicam obfides deſerentem. 1749. 

5. Oratio inaug. de fimplicitate iuris natutae 
per leges politiuas furea licet expulfa tamen vsque 
recurrente. 1747. 

6. Difl. de oflciis erga prouidentiam dini- 
nam cirea caſus fortuitas. 1750. 

7. Diff. de limitibus praefumtionis boni et 
mali in homine. 1750. 

8. Diff. de eiledibus adus nulliter ge- 
fi, 1750, 

i — 9 Diſſ. 


des Hrn. Eprif;gerdin. Harpprecht. 657 
9. Di. de bypothefi communi fyftematis 
foederatarum ciuiratum difhcultates circa formam 
L R. G. non tollente. 1750, | 
ro. Diff. de contentione fuper dolo fücu- 
ro. 1750. 
11,. Difl. de exheredatione. patriem poteſta- 
tem non tollente. 1750. 


Dieſe vier letzteren ſind, wie man ſie nemen 
cycliſche Diſputationen, womit ein collegium ium⸗ 
dicum difputatorium befchloffen worden. 

12. Diff. inaug. pro loco in facultate inridica, 
de differentüs teftimonii inftramentarü et iudi- 
cĩiarũ. 1751. 

13. Diſſ. de eo, quod iuris eſt cirea · proba- 
tionem tabulis teſtamenti amiſſis. 1752. 


14. Diſſ de iure principis circa ſcientias et ar. 

tes ſubditorum arcanas. 1753. 

15. Diſſ. de liquidatione — in soncurde credi, 
torum. 1754. 

16. Diff; de iure contractus viel in son- 
curfu creditorum. 1754» 

17. Diff. de iure decimatoris vniuerſalis. sen, 
l et II. 1754 

ı8. Differentise donstionis fimplicis er ze 
munerat. Diff. 1754. 


19. Flores fparli ad iura prinata Go 
1755. 

20. Difl.de efheio magifiri poftarım. 1755. r. 

31. Difl, de iure fabdiroram ewinrenn ro“ 

ſuricio. 755 1 

Se 


6358 Gecſchichte“ 

Dieſe beyde Diſputationen ſind nur unter dem 
Borfise des Herrn Profeſſors vertheidiget worden, 
und gehoͤren den Herren Reſpondenten als Verfaſſern 
ganz eigen. — a 
| “on ..% “rn 
So weit (ag diefe Gefchichte des Herrn Harp⸗ 


. 


| precht fertig, und war von ihm ſelbſt überfehen, 
verbeſſert und hin und wieder mit vieler Befchei- 


denheit verändert werden, als die Nachricht ein⸗ 
lief, daß er den fuͤnf und zwanzigſten Dec. 1758. 
ur großen Trauer der tuͤbingiſchen Univerſitaͤt mit 
—* abgegangen. Wir wollen alſo aus Dem unter 
dem Namen Ihro hochfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit, 
Johann Earl Ludewig, -Pfalzgrafen am Rhein, . 
Syerzogs von Bayern, u. f. w. als Rectots derfel- 
ben, ausgetbeilten Seichenanfchlag das übrige we⸗ 
nige hinzufügen. on y 
Was nämlich feinen Hausſtand betrifft, fo hat 
er ſeit dem achtzehnten Jenner 1746. ſich mit der 
Jungfer Sophia Hedwig Moͤgling, der juͤng⸗ 
ſten Tochter des ſeligen tuͤbingiſchen Profeſſors der 
Rechten Jacob David Moͤgling, in den Ehe, 
ftand begeben, und in volllommener Siebe mit ihr 
gelebet;_fo, daß ihrem beyderfeitigen Vergnuͤgen 
nichts entbrach, als, daß fie fich mit. feinen eis 
beserben gefegnet fahen. Seine Krankheit Harte 
fihon den Winter des vorhergehenden Jahres ihren 
‚Anfang genommen. Durch den Gebrauch des 
beinatfer Brunnens fand er zwar einige Lindetung. 
Doech; es ward kurz hernach wieder ſchlimmer, und 
"brach In eine völlige Auszehrung aus. y ſahe 


[3 
El 


Des Hrn, Chriſt Ferdin. Harpprecht. 659 
feinens Tode entgegen, bereitete ſich dazu chriftlich, 
ſahe nach einer fellgen Ewigkeit ans, und verfchieb 
unter anbaltenbem Gebet der Seinigen, und insbe. 
fondere des Herrn Deihanten, M. Johann Chris 
ſtoph Gloͤckler, welcher fein Beichtvater gewe⸗ 
fen war. „ Hier. ift die Beſchreibung, welche in 
dem gemeldeten Leichenanſchtage von des Verſtorbe⸗ 
nen Gelehrſamkeit gegeben wird: " -" | 


Proh! quantum viram amiſimus, iureconful- 
zum et in ciuilis et in canonici juris ſcientia con- 
- fammatiflimum, philofophum .aeutiffimum, ee- 
‚non morslium tanzum difciplinarum, ſed et natu- 
ralis philofophiae latifimos campos feliciter emen- 
fum, mathematicum praeftantifimum , hiftori- 
etim valtifima verum geftarum notitia inftradum, 
philologum in linguarum etiam orientalium cogni- 
tione et Rabbinorum fcriptis verfatifimum, vno 
.terbo, polyhiltorem, non vana er fuperficiaria . 
fuperbientem, fed folida et ipſum veritarum et 
difciplinarum, Syftematicum nexum tompiexs ät- 
‚ que ad vſus publicos comparsts, emicantem 
'eruditione, ' | | 


. 


— 
33 
‚? 


+ 


l 


660. = Sa. 


pr 
ELLLEEERZEZZFETTIIEZ 


ie 


des Herrn 


Sohann —9— 


der Weltweisheit Magiſters, 


der Phyſik und Mathematik dffentlichen or⸗ 

dentlichen Lehrers auf der Univerſitaͤt und bey dem 

Collegio jlluſtri zu Tübingen, wie aud)- der 

Föniglicp ale Akademie der Wiſ⸗ 
feufchaften Delgliches, 


err Kieß iſt einer von denenjenigen Gelehrten, 
die ſich außer ihrem Vaterlanden denjenigen 
KRuhm erworben haben, welcher oft nachge⸗ 
hends erſt ihren Landesleuten in die Augen leuchtet, 
und fie ſodann verbindet, den Verdienſten ihrer Se 
lehrten Micbürger die würdigffe Belohnung, die 
man: ihnen, nur immer geben fann, zu ertheilen. 
Marpurg, Warſchau und Berlin waren die 
vornehmften Städte, welche an dem Kuhm bes 
Herrn Prof. Rieß Anchei nahmen; Tuͤbingen, 
feine Vaterſtadt wollte dißfalls nicht geringer ſeyn, 
und rief ihn endlich in ihre Mauren zurüd, woſelbſt 
ev gegenwärtig das oben ſchon geruͤhmte anfehnliche 
Amt mit ganz befonderem Ruhme befleiber. 
-  Diefer Öeleprte erblickte zu Tübingen das Sicht 
biefer Welt im Jahre 1713. den 14 Sept. Sein 
noch lebender es Vater ift Johann Chriitonb 


⸗ 


5534 » 


des Herrn Johan Rich, 66 


‚ Rieß, ein heherr in gedachter Statt; bie ſcho 
laͤngſt verſtorbene Mutter aber hieß urſul⸗ Bar 
bars, eine.gebohrne Ebenin,. Die gute Hof 
sung, die man von unfern Gelehrten ſchon in de 
Jugend haben fonnte, bewog feinen Heren Vater 

daß er ihn niche nur bey zeiten In die lateiniſch 
Schule’ fihickte, fondern auch neben dem Durd 
öffentlichen und : befondern Unterricht feine gutı 
Naturgaben unterftügen lieg. Worauf ee Denn 
- im Sabre 1729. in das Klofter Denkendorf aufge. 
nommen worden, und unter ber Aufficht der fell, 
gen Herren Bengel und Lieſching in feinen Stu, 
Dien fo weit gefommen ft, daß er das folgende 
Jahr außer der Ordnung fo gleich nah Bebenhau 
fen befördert wurde; in welchem höhern Kiofter er 

- das Ölüd hatte, den feligen Herrn Eanzen und Pfi⸗ 
‚ftern zu hören, und durch Ihre gründliche Unter⸗ 
meifung zu den akademiſchen Wiffenfchaften zubes 
reitet zu werden, Nach einem zweyjaͤhrigen Auf⸗ 

eanthalte in Bebenhauſen kam er in das hochfuͤrſt⸗ 
liche Stipendium zu Tübingen, woſelbſt er im den 
philoſophiſchen Wiſſenſchaften ſich den Unterricht 
der Damals beruͤhmten Lehrer Creyling, Roͤßler 

Klemm, Hallwachs, Mleichet, und des nach 
Demi Tode des feligen Herrn Ro lers dahin befär- 

/ derten Herrn Canzen zu Nutzen gemacht hat. 


Im Jahr 1734. erhielte er die Wagifterwärde, 
und legte ſich non, ſelbiger Zeit an unter ber ri 
ı ung des meitberümten Seren Canzler Pfaff, wie 
auch. des feligen Herrn Weißmann, Hagmeier 
| unb-Rlemm, mit einem fo gutem, Bertaung En 
| ‚Id —* xvitcb. Mn 


. 662 Geſchichte 
die Gottesgelehrſamkeit, daß er einige Jahre her⸗ 
nach unter dem Vorſitz des ſeligen Herrn Doctors 


Weißmann eine akademiſche Streitſchrift de lau- 


dibus Mahomedi et Mahomediſmo nimis libe- 
rxalũ menfura impertitis mit nicht gemeinem Beyfall 
vertheidigen Eonnte; worauf er im Jahre 1736. zu - 
Stuttgard in der Theologie eraminirt, und fobanın 
auf verſchiedene Bikariate im Würtembergifchen 
| verſchickt wurde. 
Alein die mathematiſche und philoſophiſche Wiſ⸗ 
ſenſchaften, die er von Jugend auf lieb gewonnen, 
hatten eine ſolche Bemalt über ihn, daß er den Ruf 
Des damaligen ſchwaͤbiſchen Ereißgefandten, bes 


N —— — Herrn Barons von Wall⸗ 


brunn, welcher mic ihm ſich über philoſophiſche 
und mathematiſche Materien beſprechen wollte, ſo⸗ 
gleich Gehoͤr gab, da er dann Gelegenheit bekam, 
zu Marpurg mit bem großen Woif im Jahr 1740. 
befannt zu werben, und durch feinen Unterricht im 
den von ihm geliebten Wiſſenſchaften es fo weit zu 
bringen, daß Herr Wolf felbft ihm dem pohlul. 
ſchen Furſten Czartoryſti, einen großen Liebha⸗ 
ber und Freunde der Gelehrten, als ben tuͤchtigſſen 

Phüpfophen vorfchlug, den er zu feinem täglichen 


Umgange verlangte, 


Unfer Gelehrte trat alfo noch in felbigem Jahre 
bie Reife nach Pohlen an, und barte zu War 
des damals g 


ſchau wegen —— 
| bie fchönfte Gelegenheit, ee — 
niſchen Magnaten und Gelehrten bekannt zu wer⸗ 
den, wären feines Aufenshaltes in — 


Lu) 


des Herz Jehann Kieß. 663 
ſchrieb er die zu Warſchan herausgekommene 


- ftirütiones Mathemiaticas, welche er verſchiedenen 


vornehmen Zuhörern erklärte. Mach einem zwey⸗ 
jährigen Aufenthalt in Pohlen bat er fi 6 von ſei⸗ 
nem bisherigen Gutthaͤter, dem Fürften Czarto⸗ 


ryſti, während deffen, daß diefer bey:der Reichs. 


verfammlung zu Frauſtadt feyn mußte, die Erlaub⸗ 
niß aus, eine Reife nach Berlin zu hun, und 
von dem weitberühmten Seren Euler in der Ma- 
ehematit noch weiten Unterricht erhalten zu koͤn⸗ 


. nen, Sein Borhaben wurde erfülle,-und mit dem⸗ 


kebigen zugleich der Dre feines Aufenthaltes geaͤn⸗ 

Zu Berlin bekam er anfänglich gleich folche 
Senne und Freunde, welche ihm die eben Damals 
noch durch ben Tod des berühmten Kirch ledig 
ſtehende wichtige Stelle eines Profeffors der Mas 
thematif und Phyſik bey ber Afabentie, wie auch 
eines Afteomonen auf dem Pöniglicdyen Obferustorio 
angetragen haben, Die. von ihm diefe Zeit Aber 
herausgegebene. Schriften find den memoires der 
Akademie einverleibt, und follen unten nach ber 


Ordnung von ung "angejeiger werden, 


Hier lebte er anfänglich in großer Zufriedenheit 


in einer Behaufung mit den damaligen Prorector | u 


des frieberichswerdifchen Gymnaſii, und isigen koͤ⸗ 

en Auibeeiget zu Potsdam, Sn. Krone 

1747. aber verhelr [ 

8 nee * en ie bes 

Aa Herrn Philip .. 
fors bey ——— —* und ne 


» "in 





4 Gefpichte 
s der koͤniglichen Akademie der Wiflenkhaften; 
iche vergnügte Che bisher mit feinen. Kindern 
n Gott gefegnet worden iſt. . 
Bey dielen ihm fo vergnuͤglichen Umſtaͤnben 
ar es nun fein Wunder, daß er den, im, Jahr ' 
47. an ihn 'ergangenen Ruf nad) Perersburg, 
ofeibft ihm bey der Akademie die Stelle Des ber 
hymten Heren de l JIsle angetrogen wurde, aus 
ochachtung gegen die Akademie zu Berlin, wei» 
er ex feine Dienfte widmete, gänzlich ausgefch}a- 
w. Hingegen erfannte er, daß fein Vaterland 
ıch dißfalis ein noch größeres Recht an ihm habe; 
ihero er alle Voriheile in Berlin ben Eeite fegte, 


»d den im Jahr 1754. an ihn gefchehenen Ruf 


ch Tübingen, woſelbſt er Die Stelle des Damals 
ftorbenen Herrn Profeffors Krafft befleiden 
Me, ohne alle Bebenflichfeiten angenommen, 
nd die Amt bisher mit großem Kuhme, verfehen 
at. eine Antrittsrede hielte er don dem Mugen 
m Afttonomie ; wozu, auf bie daſelbſt gewoͤnliche 
Beife, mit einem Programma, worinn feine de⸗ 
ensumftände bis dahin Lürzlich erzäblet werden, 
n Namen der Univerfität eingeladen ward. Ein 
tahr hernach ſchrieb er eine akademiſche Streit- 
drift de viribus centralibus ex doArina Neuroni. 
Im Jahr 7757. wurde er das erfte mal Deta- 
us der phloſophiſchen Facultaͤt, und gab bey ber 
on ihm unternommenen Magifterpromotion zwey 
ichHiefenswürhige Programmata von dem CTome⸗ 
em und ihren $uufkabnen herautz, woraus, mi 
as ben übrigen ſchen angeführten Schriften, die 
afer auf diejenige zunkchfchläßen Fönnen, was F 
I R 


des Herrn Johann Kieß. * 


noch canftighin von biefem gründlichen Gelehrten | 


erwarten dürfen. 


Hier iſt nam ein vollſtandiges Verzeichniß deren, 


| ß bisher an das Licht getreten. . 


N 


1. Inftitutiones mathematicae. Warſchau, 741. 


| 2 Obfervation d’ une ecliple partiale, de Lune au 


mois dꝰ Aout 1746: In den Memoires de Paca-.. 


demie royale He Berlin. 1747: Pı 297: 
3. Obfervation d une eclipfe horizontale du fo- 
leil le 10 Mars.1747. Daſelbſt. S. 299. 
4 Obfervatien d’ une eclipie annulaire du /ſoleil, 
le 35 lailler. 1748. ° Eben daſelbſt. 1748. 


S. 99. 

5. Obſervation d’ une eclipfe partiale de Lune, le 
8 Aout 1748. Eben dafelbft: ©. 202. 

6. Rapport de quelques obfervarions celoftes fai- 
tes a l’obfervatoire royal. &, 193. 1749. 


7. De la fitoation la plus avantageufe des planetes, 


ur decouvrir les irregularit@s de leurs mou- 


vemens. Daſelbſt. ©. 339. 


8. Sur les. eclipfes des etoiles fixes par la une, | 


Daſelbſt. S. 351. Man kann von dieſen 


und den vorhergehenden Abhanblungen einen 


Auszug und Beurteilung. finden iu der nouv⸗ 
biblioch. Germ. Tom. IX. . Part. I], p. 249. 

9 Sür le plus graud eclar de Verus, en fuppo- 
ſant ſon orbiee et celle de la terre elliptique. 
1750, G. 218. 

10, Problemes - ‚aftronomiques. .752.. S. 258. 
M. f. now. bibliorh. Germ. Tom. XV. p. II, 


. ee 
un 3 11. Difp. 


666.. GBecchichte 
| ır. Difp. de viribos centralibus, ex doftkind » NEV- 
ronı. Tuͤbingen. 1755. 


| 2. 13. Progr. de cometis eorumque cclicie. 


Tübingen 1757. 


Geſchichte 


des Herrn 


Samuel Murſinna, 


Nrofeſſors der Gottesgelahrtheit an dem 
reßormi rten Gpmnafı o zu Halle, 


8 kann wohl nicht einem jeben, der zu ben @e- 
lehtten gehoͤret, oder ſich zu benfelben be 
fennet, sugemurhet‘ werben, baß er aller 

anderen Gelehrten Namen Cenne, und mifle, wer 
‚fie fen. Indeſſen fönnen doch diejenigen, welche 
ein öffentliches Amt beffeiden, und fid) nsch da⸗ 


bey durch Schriſen hervorchim,ihres gleichen 





nicht leicht unbekannt bleiben, zumal, wenn fie 
in Öffentlichen, und insbeſondere in afabemifchen 
und Schulbebienungen fiehen, Die Adreßkalen⸗ 
der, der akademiſche Adreßkalender, die Schul» 
| nachrichten des Herrn Rectors Biedermann, die 
gelebrten Zeitungen, machen wenigſtens ben Ort 
-Ühres Aufenthalte und“ ihren Stand unb Aemter 
befannt. Sollte man denn wohl benfen, be 5 
. - n 


des Herrn Samuel Dkürflung, 667 ” 


in einer Nachbarſchaft von etwan zwanzig Meilen 
ei Gelehrter, weicher bey einem angefehenen 

 Oymnafio, in der Hauptſtadt eines großen Koͤ. 

niges, ein angefehenes Amt bekleider, und in 
mæiehr als einer gelehrten Zeitung paradiret hat,” 
fo unbekannt ſeyn koͤnnte, daß man auch feibft 
ungewiß tft, ob fein wieklich eigener und väterlis 
cher Name, nicht ein erbichteter und. angenome 
"mener Name fey. Es gefehleher gleichwohl, und 
äft in Anfehung des Seren Proreutors } Würfnne 
noch vor einiger Zeit geſchehen. Yu 


Woher es komme? ob daher, re Gelehrte, . 
welche fich etwas hoch dünfen, folche Charteten | 
nicht zu lefen nöthig erachten, woraus fie fen 
£önnen, wer hie und da ein gelehrtes Amt bes 
-leide ?_ oder aus anderen Urſachen? wellen wir ° 
nicht unterſuchen. Uns aber hat biefes Gelegen. 
heit gegeben, den Herrn Murſinna, als einen ſol⸗ 
«hen, der in der That Murſinna heißet, bekann- 
ter zu machen. Und er verdienet es au. ‚Ute 
fer Borfag iſt ihm ganz unberoußt. Unfere Rod- 
richten aber find theils aus einer ehemaligen Dell 
a theils aus anderen guten Due 


gefchö 
Uun 4 \ | De 


*) In den zunenläfiigen Lachrichten u. ſ. w och 
442 ©. liefet man: Mas ſoll man von dem 
Wurſ inna balten? Was faͤr ein —— iR. 
er? Das willen wie nide. Dec XI Mi 
feemde ;. fo fremde, daß man ibn —* 
inen erdichteten Namen halten mädhen 


4 


— 





668°: Wehibichte 
Der Herr Profeffor HE aus Stolpe In Pom⸗ 
meern gebürtig, und non guten, obwohl nicht reis 
shen, eltern entſproſſen· Das Jahr, in welchem 
er an das Weltlicht geſetzet worden, meinen wir 
wohl enthalten zu haben das 1719te zu ſeyn. Nach⸗ 
deam er in feiner Vaterſtadt in den Gründen der 
reformirten Religion, und in den erſten Schulwiſ- 
ſenſchaften wohl war unterwieſen worden, ward er 
in den erſten Jugendjahren auf das berühmte joa- 
chimthaliſche Gymnaſium zu Berlin. gefanbt, “und 


dafelbft fo gleich in Prima gefeget und unter bie 


koͤniglichen Alumnos, auch, da er hurtig auf der 
Bahn der Studien fürtgietig, einige Zeit hernach, 
‚in das feminarium .cheologicum aufgenommen. 
Hier Hat er bie verdienten Männer, den Hrn. Do⸗ 
ctor und Rertor Heinius, die Herren Profefloren, 
Muzelius Bekmann, Schmidt, Naude, 
wie auch ben Herrn Jaſpector Piſtor, in der latei- 
niſchen griechiſchen und bebräifchen Sprache, in 

- der Geſchichte, Mathematik, Weltweisheit, Al 
.‘ serthümern und’ Gottesgelahrtheit zu feinen Leh⸗ 
rern gehabt. Sein Fleiß kam mit feinen guten 
natuͤrlichen Faͤhigkeiten und mit dem Erwarten fei- 
ner würdigen Scheer überein. Cr. erwarb ſich da 
durch · und durch feine Damit gepaarte exemplarifche 

- "Aufführung, ihrer aller Siebe, und bat insbefondere 
an dem hochberuͤhmten Seren Doctor Heinius je⸗ 
derzeit einen großen Goͤnner und Beforderer ge⸗ 
habt. Außer anderen: oͤffentlichen Uebungen, in 
wvelchen er ſich auf dieſem großen Schauplage der 
*  Befchilichkeit der Jugend hervorthat, hat er unter 
demſelben in’ einer den ellften October 1735. ae 

Ä nn. Ä elle» 


des Herrn Samuel Murſinna. 669 | 
ſtelleten Redeuͤbung, eine Rebe gehalten, worinn er 
die Vortrefflichkeit Des Menſchen uͤber die 


Chiere erheb. 


Nachdem er einige Jahre darauf mit einer an⸗ 
dern öffentlichen Rede von dem Oymnaſio Abſchied 


‚ genommen :hatte, und von dem. Schuldirecterio mit 


einem derer Stipendien, welche einigen, fo alldort 
ſtudirt haben, auf Univerſitaͤten mitgegeben werben, 
war verfehen worden, begab er ſich nach Kalle „ 
übete ſich daſelbſt weiter in allen .einem Theologen 
nörhigen Wiſſenſchaften, und hatte unter feinen vors 
nehmiften Lehrern, den berühmten Profeffor und 


* Epporus bes reformirten Oymnaſti, Herrn J. G. 
‚ Michaelis, bey welchem gr.auch feine Geſchickuch· 
keit im diſputiren. oͤffentlich darthat. 


Mach dem gewoͤhnlichen dreyjaͤhrigen akabemi. 
ſchen "curriculo' kehrete er nach Berlin zurück; da 
er bereits, auf Anweiſung des Heren Doet. Hei⸗ 
nius, von bes koͤnigl. Staatsminifters von War: 
jeher Excellenz, als Hofmeiſter der jüngeren Herren 

Söhne war berufen worden. In dieſein vornehmen 
Haufe brachte er nicht lange zu, fondern ward, nach 
etwan einem Jahre, zu dem Inſpectorat descheolegi 
ſchen Seminarii auf dem Jdachimsthaliſchen Gymna⸗ 
fiö befördert, Am dieſe Zeit trat er in die nicht un⸗ 
bekannte gelehrte Geſellſchaft, welche einige Reforı 
mirte Candidaten mis einander unterhielten, und in - 
welcher fih damals unter andern a der felige Pre, 
diger Widekind, und der nachmalige Rector zu 
Halle, und jeßiger Prediger auf der Friedrichs⸗ 
Rabe, Sat ©. J. Pauli, Damen Und, als 

‚ Mu einige 


! 


iO: Geſchichte | - 
einige Zeit darauf aus diefer Geſelſchaft diejenige 


entſtand, welche dig berlinifche Bibliothek an das 


‘Sicht gefteller hat, iſt er ben verfelben geblieben, unb 
und ein beftänbiger Mitarbeiter an dieſer nuͤtzlichen 


” 


gelehrten Monatſchrift geweſen. *) 


Als zu Anfange bes Jahres 1750 das Prore- 
ctorat des Friedrichswerdiſchen Gymnaſüü, durch den 
Beruf des bisherigen Prorectors, Herrn Leonhard 
Cochius, zum koͤniglichen Hofprediger zu Potsdam, 
erlediget ward, erhielt Herr Murſinna dieſes Amt. 
Seine feyerliche Einfuͤhrung geſchahe den neun und 
zwanzigſten May. Nachdem ber beruͤhmte und 
wohlverdiente Herr Rector Ruͤſter zu berfeiben 
Durch das zwölſte Specimen Marchiat lirteratae einge- 
laden hatte, worinn dreyer gelehrten Maͤrker, Andr. 

„oder Rnopfs, Andr. Celichs und Ras 
ſpar Dtolshagens Leben mit gewöhnlichen Fleiße 
von ihm befchrieben worden: fo fand ſich an beſag⸗ 
' tem 


*) Man kann von biefer Gefellfchaft basjenige veralei⸗ 
chen, fo wir in der Befchichte bes feligen Seren Wis 
dekind davon bepgebracht haben 11 Ch. 676.677. 
Außer dieſem und dem Herrn Murſinna / haben vor⸗ 
nehmlich daran gearbeitet, ber itzige Herr Peofefoe 

v Fer 


U Pelriche ju Stettin, Herr D. Moͤbſen 3 


im, 
ere D. unb Brof. Ammendorf zu Duisburg, ber 
Here Hofprediger Muzelius zu Prenzlau; der 
Preof. Schulze zu Frankfurt on der ‚ der " 
Candidat ‚seeing und der Herr Legationsrath vom. 
„erzberg. Die Geſellſchaft beſtehet noch, und ihre 
negenwärtigen Glieder geben bie vermiſchte Abhand⸗ 
lungen und Urtbeile &bev Ins neueſte aus dee (Be: 
lebrſamkeit heraus. 


— 


== des Herrn Samuel Murſinna. 671 


tem Tage eine anſehnliche und zahlreiche Verſamm 
„tung ein. Vor derfelben trat ſodann zufoͤrderſt ber 
Here Retter. felbft auf, redete kurz aber bündig, de 


variis hiftoriam docendi merhodis, und flelleteben 


. 
‚ 


Seren Nurſinna als Protector, mit Erinnerung 
feiner Pflichten, vor. Ihm folgte biernächft der 
neue $ehrer, der fein Amt miteiner gründlich aus. 


gearheiteten und mohlgeſetzten Rede, dedignofcen- 
‚dis innenum animis et .cultura ingeniorum rede in« . 


- Miraenda antrat: ‚womit berfelbe viel Ehre einge: 


6. Berlin. Bisliord, IV. 39. 16, 398. S. 


legt, und alle Anweſende in der Hoffnung beflärfet - 


bar, daß er feinem Amte mit großem Vortheil der 
jugend vorftehen werbe. *) Das hat er auch gethan. 


Am 19. ul, 1758, ward er von dem reformir- . 


. ten Preßbyterlo zu Halle an des ſel. J. ©. Michae- 


lis Stelle, zum ordentlichen Profeſſor ber Gottes. 
gelehrheit erwählet, und diefe Wahl vom Hofe be 


ſtaͤtiget. Außer dem Anthell, welchen der Kerr 


Drofeflor an der berlinifchen Bibliothek und an 
ben vermifchten Abhandlungen und Urtheilen 
bat, iſt bisher folgendes von ihm im Drud er. 
(dienen. | | 
Differtatio 'hiforico - philologica de hebdoma- 
de gentilium er dierum a planetis denominatione, 
qua viro. admodum reuerendo er dodiflimo, cx- 
ORGIQ IACOBO PAVLI, munus reftoris Gymnafii, 
quod Italæ florer, gratulatur focietas amicorum lie 
teraria. Berlin 6. B. Auart, | | 


Diefe 


LS ‘ 
> 
| 


6722 Geccſſhichte 
Diefe Abhandlung iſt, oßne Borfegung feines 


| Flomens, im’ Namen oben ‚benannter Geſellſchaft 


x. herausgegeben , und wird, nach der Gewohnheit ders 
elben, in dem vorangefaffenen Schreiben dem Seren 
‚Paui zu feinem damals angetretenen Amte Gtüdt 
gewuͤnſcht. Es werden in berfelben drey Tragen 
unferfachre. 
Erſtlich: 05 Die leben Tage der Woche vor 
‚ Viefem bey allen, oder doch den meiſten Voͤlkern ſind 
im Gebrauch geweſen? Wobey erinnert wird, daß 
zwar Joſephus und einige von den Kitchenvaͤtern 
forches behaupten, daß man aber weder bey ben 
Sriechen, , nodı Römern ‚ einige Spuren davon fin 
de; daher koͤnne dasjenige, was Joſephus hiervon 
ſaget, nicht nach der genaueſten Bedeutung genom⸗ 
men werden. 
Zweytens: zu welcher Zeit und von welchen die 
Tage der Woche nach den Planeten ſind genannt 
worden? da gezeiget wird, daß weder ‘bie Juden 
noch die Chriſten hievon die Ucheber find, fondern 
daß ſolche Benennung von ben Aeguotiern herzulei⸗ 
ten fen, welches Dio Caßius und Philaſtrius bes 
—5 Es iſt ſolches nicht geſchehen in den aller⸗ 
lteſten Zeiten, wie einige glauben, weil damals die 
Ordnung der Pᷣlaneien noch nicht bekannt war, und 
keiner von den aͤlteſten Urſchreibern einige Erwaͤhnung 
davon thut. Die Zweifel, ſo hiegegen koͤnnten ge⸗ 
macht werden, ſind zugleich beantworte. Viel 
mehr iſt es wahrſcheinlich, Daß unter der Regierung 
der Nachfolger Aleranders des großen von den Stern- 
deutern dieſer Gebrauch zuerſt eingefuͤhret ſey, und 
war haben fie die ſeben Tage von den Juden An 
genom 


des Heren Samuel Murſinna. 673 
genommen, welche Damals in großer. Menge in 
Aegypten mohneten,, und zum Unierſchied haben fie 
dieje Tage nad) den fieben Planeten benzunet.. ‘Bey 
den "Römern hat man im erften Jahrhundertenach 
Chriſti Gehurt angefangen, nach dem Beyſpiel der 
Aegyptier , den Zagen von den Planeten bieMamen 
zu geben; welches durch Anfuͤhrung der Jengniffe aus‘ 
verfchledenen Schriftftellern bemiefen wird. Bey 
dieſer Gelegenheit werben die Momen des Tage in - 
der Woche faft von allen europäifchen und von din 
nigen afiatifdjien Böllern in zweyen Tabellen vor . 
ſtellig gemacht, und einige davon erklaͤret. . 

Drittens: Warum bie ſonſt gewoͤhnliche Ord⸗ 
nung der Planeten fen verändert worden? Man hat 
Gienon mancherley Urſachen angegeben. Einige wol. 

‚len folches von den Planetenflunden herleiten ; an⸗ 
dere meinen, baß hiemit fen gefehen worden auf bie 
Verhoͤltniß Inder Muſik, die man Diatellaron uen, 
‚ . wen, und daß deshalb immer, ber vierte Planet in 
Anfehung des vorhergehenden fen genommien worden. 
Leda hat hievon den Urfprung zu finden geglaubet 
in Der Ordnung , welche die Sonne mit bem Mond, 
und die übrigen Planeten mit dieſen beyden haben, 
Vignoles in feiner Epronologie, mill diefe veran- 
. Derte Ordnung aus ber Defchaffenheit des alien und 
veuen Kalenders der Aeghptier begreiflicdy machen. 
Mach keine von diefen Meinungen ſcheinet der Sache: 
eine. Benüge zu thun. Deswegen wird in diefer 
Abhandlung ein neuer Berfuchangeftellet, um diefe 
Droge zu entfeheiden; und zwar beruft man fihauf. 
‚übe Deconus ber alten Aeghptier, und fucht daraus, 
Diefe gemarhie Einvichtung zu erklären. Wir wa 
) [| 


! 


Mn "Sefbicte 
| laſſen ſolches der Pruͤfun der Gelehrten, in wie weit 
der Herẽ Berfafler die Wahrheit getroffen. Dies 
iſt die Recenſion in der berlin. Sibuothet 1. Th. 
3. St. 427. u. f. S 

POLIAENI Stratagematum lıbri oo, recen- 

fuit, 1vsTi VVLTEII verfionem Latinam emen- 
dauit, et indicem Grecumadiecit sSAMVEL MVR- 
sınna Berlin 1756, Dad. außer ber Vorrede 
350 Geiten, 
Die Haube umb Speneriſche Behhandinug 
hatie die alten lateiniſchen Schriftſteller in * 
bequemlichen Formaten ſauber abdrucken laſſen. Die 
gute Aufnohme dieſer Ausgaben munterte ſie auf, 
mit den Griechiſchen ein gleiches zu thun. Sie tru⸗ 
gen bie Aufficht hferüber unferem Gelehrten auf, 
weicher denn mit dem Polyaͤnus den Anfang ge⸗ 
macht hat, 5 iſt der Ausgabe des Maſpicius, 
weiche bis dahin Die befle war, gefolget, und hat 
auch) aus derfelben die vornehmften verfchiebenen Le⸗ 
fearten unter dem Text angeführet. Die lateiniſche 
verbefierte eberfegung ſtehet in zwey Kolumnen 
unter dem griechifchen Tert. In der Vorrede wird 
von dem Schriftftefler felbft, und deffen Ausgaben 
und Ueberfegungen Nachricht ertheilet, und bie Ver⸗ 
befferungen des: P. Fermar beygedradhte S. verm. 
Abhandl. und Urth. 2 Th. 451.452.©. Da 

in dem 210 Th. der zwerl. Nachr. diefe Ausga- 
“be etwas ſcharf war beurtheilet worden, fo oder Dem 
WMurſinna dem 6ten St. der verm. AbhandL 
and Urth. eine befondere Vertheidigung Dagegen 

ruͤcken ‚fie, von 8,309 bie 35 Wir ehe 


> 


Des gern Sanuel Murſinna. pr | 
ſchen, daß dergleichen unangenefine Streitigkeiten 


feinen guten Fleiß nicht mehr hindern mögen; | 


Den 10. Aug. 1758. 


—AA 


Geſchichte 


des Herrn 


Friedrich Chriſtoph Oetinger, 


der Weltweisheit Magiſters, Stadtpfarrers 


und Special »Superintendenten zu Weins⸗ 
berg im Würtembergifchen. 


as Bild eines durch ben Limgang mit verfchies 
denen Seiftern geübten, durch allerhandseiden 
und Ungemach bewährten, durch den richte 


u gen Gebrauch der Schriftideen nach den Sprüchen 


. 


der Weisheit unterrichtenden, und durth bie natürs -. 
liche Gaben fo wohl, als durch Kiel und Nachfor⸗ 
ſchen ſubtil gewordenen Theologen, wird dein Cha» 
rakter desjenigen Gelehrten ſehr nohe yon, bee 


fen Geſchichte wir jego beſchreiben. 
Herr 


Deringes ift zu Böppingen, alle fein 
Herr Bater —* war, nen Ma 1708 


Eee ia tin 


lebender ‚Data € \ 
— * atz ganz! ein u hend 
felben vor. 8 ©. 


. 
. 





66. Bececſchicht 
zebohren. Er ſtadirte su Tübingen, Jena, Leip⸗ 
zig, jedoch Die meiſte Zeit in Tübingen, nachdemn 
er vorhero in dem Kloſter Blaubeuren, unter An⸗ 
führung des nadymaligen fehr berühmten Prälaten 
caſre, vom Jahr 1217. ay, und zwey Jahre 
hernach zu Bebenhauſen unter Herrn Profeffor Canz 
in den fchönen Wilfenkchaften und in der Philoſophie 
ſich umgeſehes hatte. In dieſem legtern Kioſter 
ſieng er an ſich von ganzem Herzen Bott zu ergeben; 
da er dann die mancherley Zweifel und Bedenklich⸗ 
keiten gegen bag theologiſche Studium, den Befeh⸗ 
en ſeines Vaters, der ihn von jugend auf. dazu 
zewidmet harte, und dem Willen Gortes nad) und 
nach aufopfern ternte. | 
Im Jahr 1723, genoß er vorzüglich den Unter. 
icht des damaligen Profefſors und nachmaligen Oe⸗ 
yimen Raths Bilfingers, deſſen Denfungsart; 
veil fie nicht ſcholaſtiſch war, ihm vor andern gefiel, 
yaber er fich auch eine an befondere Achtung und 
lebe bey dem Herrn Bilfinger damals erworben 
yatte. Im Jahr 1725, wurde er Magiſter, | 
Nfputirte unter Seren Doctor Hagmeyer de vi 
ipio et principiate ‚in weicher sotreitichrift eines 
nd bag andere wiber den mwolfifchen ‘Beweis von 
em Sat des zureithenben Grundes eingewendet. 


era legte ex fich mie allem Fleiß auf die Theo⸗ 
ogie, und befonders auf das Studium biblicum, 
u deſſen Sortfegung er, auch im Jahr 1729, —* 
em er zu Stuttgard ı vorhero raminirt worden, _ 
= gelehrte Reiſe nach Jena und halle unternaßm. 
Im. Diefg Zeit wurhe er Dun dem gem ‚Frafer von 


des Hrn. Friedr. Chriſtoph Oetingers. 677. 

Zinzendorf zu einem Mitarbeiter der auf Koſten des 

daͤniſchen Premierminiſters Herrn von Pleß unter. 
nommenen ‘Bibelüberfegung nach Herrnhut berw - 
fen, da er fich dann taͤglich in der heilgen Schrife 
'nebft andern geübt, und dem Seren Grafen von _ 
Zinzendorf die Zergliederung des göttlichen Worts 


gemwiefen bat. Hier Fam alles vor, was zu einer u 


richtigen Auslegung der heiligen Schrift nöthig war, 
und was man nur Immer von goftesfürchtigen und 
gelehrten feuten , unter. welchen auch Herr Cortum 
war, erwarten konnte. Vielleicht würde es Herrn 
Oetinger gegluͤckt Haben, den Herrn Grafen von 
Sinzendorf auf diereine Schriftideen. nach und nach 
zu lenken, wenn er nicht dazumal fchon feine heimli. 
‚che und verborgene Abſichten einer geiſtlichen Herr- 
ſchaft Yeleger hätte. Während diefes Aufenthalts 


"in Herrnhut geſchah es auch, daß Here Detinger 


eine» Bertheidigung des Herrnhutiſchen Gefange 


Buchs, unter dem Titel, fefter Grund etlichen u | 


theologiſcher Hauptwahrheiten, auf Die ergan« 
gene. Bitte des Örafens von Sinzendorfs, von weis _ 
chem damals noch keine Irrwege offenbar waren, zu 
fchreiben fich entſchloß. Endlich legteihm ber Herr 
Graf die Frage vor: Ob er auch um Jeſu willen 
alles aufopfern fönne , und.ob er nicht nach Ceuen- 
‚nes zu Behuf der dafelbft feufzenden Seelen eine Reife 
thun wolle ?. Herr Detinger feßte alles auf die gnaͤ⸗ 
digſte Erlaubniß feines Sandesherrn aus, da dann - 
der Herr Graf unverzüglich an ven Herzog Eber- 
bard Ludwig zu diefem Ende ſchrieb; allein die 
Bitte wurde abgeſchlagen, und Herr Oetinger 


Nen Bel. Europa XV. CH. Zr durch 


I. 


638.  Gefbichte 
burch das hochfürfitiche Confiftoriam ini Jahr 1736 
im fein Baterland zuruͤck berufen. 
Nicht lange hernach trug man ihm ein beträchtliche 
Amt im Würtembergifchen außer der Ordnung an ; ex 
verbat es aber, aus Berforge , fein Laufzu dem Ziel der 


Woahrheit möchte gehemmetwerden ; dahero gieng er 


-  Heber den ordentlichen Weg der mürtenbergifchen 
Eandidaten von feinem Range, und wurde Repetens 
in Tübingen, bey welchem Amte er diefes fein Haupt⸗ 
geſchaͤfte fenn lies, daß er die Grundideen der hei⸗ 
ligen Schrift nad) allen ihren Verhaͤltniſſen fid) bee - 
kannt machte, As Repetent ſchrieb er ein. Buch un⸗ 

“tee dem Titel: evangeliſche Ordnung der Wie. 
‚dergeburt, worinn er fi auf Das von Ihm vorher: 
überfegte Buch von bem Sehen und Briefen der Ma- 
tia de ia S. Therefe mehrmalen bezogen hatte. Diefes 
kam den Sefern ungewohnt vor. Man befchuldigte ihn, 
er ziehe die myſtiſche Begriffe ben Schriftideen vor; 

dahero er, auf Anratben bes fellgen Herrn Ben⸗ 
gels, ‚eine abermalige Reife nach. Halle unternahm, 
sb dafelbft Magilter legens wurde, auch über Dem 

Mob, die Spruͤche Salomons und Das neue Tefta- 
alle 9 & Magdeburg 
Bon alle gieng er na um 

Herrn Abt Steinmes ‚ beflen amanuenfis er wet⸗ 
den ſollte: Es zerſchlug fich aber biefes Vorhaben 


vdurch eine Reife nad) Berlin. Hierauf begab er 


ſich nach Holland und bermüßte fidy unterwegs, aller» 
den teute von befondern Charattern, wann fie auch 

n nicht ſtudiret hatten, in der Abſicht kennen zu 
letnen, damit er die in der Kirche zerſtreute Gaben 


\ * 


des Hrn Friedr Chriſtoph Oetingers 679 : 
fücht beſſer zu erreichen, ſuchte er auch irn J 


mit gelehrten Juden Belanntfchaftl, und ließ 

von ihnen in dem geſchriebenen Buche Ez chajim, 
welches er kaufte, umſtaͤndlich unterrichten. In 
Holland gieng er mit verſchiedenen Secten um, un⸗ 


ter Gelehrten aber vornehmlich mit den Herren Pros 
fefforen., ſ ‚Bravefand und Mark, und dem Sum 


Rector Reitz. 


Endlich wurde er des vielen Verſuchens und 
Erforſchens ber Character der Geiſter muͤde, indem 
er ſahe, daß ſie die Mannigfaltigkeit der Gaben mehr 


. zum” Eigenfinn, als zur Wahrheit, gebrauchten, 
. und war froh, eine Gelegenheit zu finden , wo er ſei⸗ 
nem Baterlande mit feinem Gaben wieder dienen 
könnte. Nach feiner Ruͤckkunft wurde er alfo im 


Jahr 1738 zu einem Paftor in dem Kiofter Hirſchau 


gnaͤdigſt ernannt, nachdem er vorher das Göppine 


ger Diaconat verbeten, und einem andern überlafe 


fen hatte. In gedachtem Hirſchau liebte er inſon⸗ 


der den Umcang mit dem felgen Seren Präceptor 


Schillen in der benachbarten Stadt Calw. Im 
Jahr 1743. hat man ihn nach Schnaitheim Inder 


Gegend von Herbrechtingen berufen, wo er den Um⸗ 


. - 


gang des fellgen Herrn Bengels naͤher genoffenhat, . 


Bon Schnaitheim wurbe er, Eränflicher Umftäne 


de halber, im Jahr 1746 nach Walbdorf ohnweit 


Tübingen , und von da aus im Jahr 1752. als Stadt _ 


 pfarrer und Speclalfupetintendens nad) Weinsberg 
befördert. 


Im Jahre 1738. begab er n& nad feiner Ber . 


dienſtung zu Hirſchau, in bie Che mit Jungfer 


—* 


+ 


Chriſtiana Dorochea Linſemaͤnnin, deren —* | 


io‘ ö Geſchichte — 


Vater Stadtſchreiber in Urach iſt. Sn dieſer Ehe hat er 


zehen Kinder erzeugt, davon aber nur noch vier im 
Lehen ſind: naͤmlich zwo Toͤchter, Chriſtiana Be⸗ 


nigna und EberhardinaSophia, und zween Söß- 


ney Gottlieb Friedrich, und Johann Friederich. 

Der Character dieſes Gelehrten wird ſich noch 
mehr aus ſeinen Schriften beſtimmen laſſen. Die 

vielen Wege, die er durchlaufen hat, die weitlaͤufti— 
ge Erfahrung, die große und tiefe Eindrüde von 
oben, das unermuͤdete Nachforfchen in der Schrift, 
der gerade Sinn, welcher fi in feiner Denfungs. 

“are und in feinem Amte äußert, die ftandhafte Se: 
dult bey mandjerlen Derfolgungen und ſchmerzlich 
einfchneidende Krankheiten, find hinlängliche Bewei⸗ 
fe von demjenigen Werth, den wir feinen Scrif. 
cen fehon vorläufig beylegen koͤnnen. 

. Die Schriften diefes Gelehrten wollen wir nach 
der Zeitordnung anführen: 

1. Abriß der evangelifchen Ordnung zur 
Wiedergeburt ‚In Octav 1735. Diejes Buch har 
er fehon im Jahr 1732 gefchrieben, und wurde bes 
fonders durch die herrnhurifche Anſtallten veranfafs 
fer, den.erften Grad der Wiedergeburt fo weitläuf. 
tg auszuführen. . 

2. Die viele fümmerliche Gedanfen über ben 
Zuftand der Kirche, welche er zum Theil ſchon in der 
‚Jugend gehabt, und weswegen er nicht ins Pres 
digtamt wollte, gaben ihm Gelegenheit, das Buch 
von der herunterlaffung Gottes zu fchreiben, wei⸗ 

‚ des Herr Walter im Jahr 1734 in Seipzig gedrucke, 
als Herr Detinger allda ftudirte. Der Titel iſt: 
Die unerforfchlichen Wege der Herunterlaſ⸗ 

-.._ . fung, 


des 5m Geier. hrifopp Oetinger, 68: 


Gottes, in welchen er ich nady,denen . - 


. fing 
oft‘ inächten Begriffen der. Menſchen richter. 
In dreyen Lebenstäufen,, nebſt beygefuͤgten 
Erwaͤgungen uͤber die Abſonderung und Her⸗ 
unterlaſſung. Hiewieder hat der berühmte Here 
Chriſt. Hecht geſchrleben: Rettung des pauli 
niſchen Machtſpruches Phil. II.iꝛ. im heßiſchen 
Hebopfer 2 B. S. 142. Verql. Neubauer 
Nachricht von jetʒt lebenden Theologen, ı I. 
Th. S. 140 | 
3. In Hirſchau ſchrleb er das Buͤchlein, etwas 
ganzes von dem Evangello, allwo er zum Zweck 
Er die Meufchen durch den Zufammenhang des 


ropheten Jeſaias zu beflern. Der Herr Srafvon . 


Zinzendorf machte aus der Bihel ein Spruch Kaͤſt. 
lein; Herr Detinger drong aufden Zufammenhang, 
und Damit wollte er eine Probe machen, daß män 
ganze’ Eapitel in der Reihe , mit Benbepaltung des 
Zufammenhangs, hinaus.predigen, und doch nad) 
jegiger Zeit und Are, dem Fluß Der Rede Plag ger 
ben könne, welches er auch an den Seelen in Hir⸗ 
ſchau und Cain bewährt gefunden, und; nad) ges 
machter Probe ‚.es Dem Grafen von Zinzendorf, 
os vor feinen legtern Irrlehren zugeſchrieben. 

. Er wurde in Hirſchau veranlaßt, den Zuſam⸗ 
menbang ber Epiftel an die Roͤmer jemand fchrifts 
Sich zu geben, mie fie eine gemeine Perfon aus fels 
nen Heben behalten fönnte: daraus wurde bas Buͤch⸗ 
Sein : kurze und einfälcige e Anleitung um ſum⸗ 
marifchen Verftand heiliger Schrift, Im Jahr 


1738. 
Er3 hHat 


682 Gefchichte 

5. Hat er die Rirchen. Themata, welche er in 
einem Jahrgang ——— drucken laſſen. 

6. Hat er einen Spiegel einer Rinderbibel, 
als einen Auszug eines großen katechetiſchen Werks 
auf a Bogen an die Wand zu hängen, drucken laf 
fen: allwo alle Erempel der guten, böfen und ver⸗ 
mifchten in heiliger Schrift in einem Blick zu ſehen. 
77. Hat er im Druck einen Brundriß der vier 
Bücher neuen Teftaments, 1. der Evangeliften, 

ı 2. der Apoftelgefehichte, 3. der Briefe, 4. der hohen 
Pffenbarung aus dem bengelifchen ‚Gnomone 
überſetzt. 
8 .Iſt Im Druck heraus die Cur des Lebens 
und der Seelen. Herr Oetinger hat die Arzney⸗ 
gelehrſamkeit viel ſtudiret, und dieſe mediciniſch theo-· 
logiſche Abhandlung mitgetheilt. 
‚9 In Schnaithelim hat er die Erklaͤrung det 
Eu Pſaimen nach dem hiſtoriſchen Wortverſtand, 
nach den ſieben Bitten in Ordnung geftellt, 
geſchrieben. Lebt einem Anhange von dem 





neu teſtamentlichen Gebrauche der Pfalmen. ‘Der 
felige fromme Profeffoe, Auguft Hermann Srant 
batte dergleihen PM almenausgabe in einer Bor 
‚vebe über den ebrölfchen Pfalter laͤngſt gewuͤnſchet. 
Diefe Erflärung ift von Walddorf aus in Eßllngen 
bey Maͤntlern gedruckt worden im Jahre 1748. S. . 
Kraft neue theol. Bibl. 28. St. 765.65. Eine 
neue und vermehrte Auflage aber hat 1756 InDctan ' 
auf ı Alph.- 18 B. zu Heilbronn das Sicht gefehen. 
Die unıftändliche und mit einer —— he huns 
begleitete Nachricht davon in dem 106 Theilber zu⸗ 
. 0 Ver⸗ 
| | N 





\ 


des Hrn.Friedr. Chriſtoph Oetinger. 683 
verlaͤßigen Nachrichten S. 104. u, f. verdient 
in Anmerkung gezogen zu werden. — 
10. In Walddorf hat er das rechte Gericht in 

dem Turz erklaͤrten Buch Hiob gefhrieben, _ 
nd hinten angefügt ein nach Art des Buͤchleins 
Hiob aufgefegtes Gefpräch über bie herrnhutiſche 
Sache zwiſchen einem Myſticker, Philoſophen und 
Orthodoxen, gedruckt In Eslingen 1748. fe 
neue Theol. Bibl. 30 St. 921 8. 
11. Inquifitio in fenfum eommunem et ratio- 
‚nem, nec non vtriusque regulas pro ditudieandis . 
philofophorum theoriis ad normam Scriptürae [2 
.erae, inprimis autemm pro Syftematis Neutoniani. 
. prae Leibnitiani confenfu cum fcriprura facra eruen- 
do. Accedit noua analylıs muſica pro fenfu com- 
-muni illuftyando, cum Literis ad Adeptos piycho- 
logos ‚ in quibus inuitanfur ad refponfa quaeftioni- 
bus de fapientia Salomonis fuperaddenda , in gvo, 


-Zübingen verleges. Johann Chriſtoph Lofier 1753. v 


Der Zoec dieſes Buchs iſt eigentlich zu zeigen, DaB 
Die Männer Gottes in ihren legten Ideen auf et⸗ 
was ben Vorempfindungen, ober Senfui communi- 
gemäßes find ftehen geblieben, und wenn unſre Schluͤſ⸗ 
fenach Art H. Schrift ausfallen ſollen, fo muͤſſen 
wir uns an folche Ideen gewöhnen. | 

13. Auf dieſes Buch beziehe fih ein anderes 
Teutſches, unter dem Titel: die Wahrheit des 

GSen ſus communis in den erklaͤrten Spruͤchen Sa⸗ 
lomons. _ Bon Herrn Stoll in Stuttgard gedruckt. 
Denn das fateinifche Buch mar nur eine Inquiſitio, 
| De Sprüde Soiomons aber find der fenfus eom- 
| J %4 munis 


- 


N 


... 1J DEE 
684 Geſchichte ⸗ 

munis ſelbſten, fo fern deſſen Innhalt in Worten 
verfaſſet iſt. on 

13. Sylloge Theologiae ex idea vitae dedu- 

Qae. 1753. Diefes Werklein ift ein Auszug ei» 
her von ihm lateiniſch gefchriebenen Theologie, 
worinn alle Artikel in folgenden fechs Punkten pi- 
fammen gezogen werben, ı. von Gott, 2. vom 


Menſchen, 3. von dee Sünde, 4. von ber Gnade, 
5, von der Kirche, 6. von den legten Dingen. 


14. Unter dem Titel Frankfurt und Leipsig 
fam eine nach feinen Sägen gefchriebene Furze 
und leichte Herzenſstheologie heraus, wozu er 
die Borrebe gemacht bat. , 


15. Einer Herzogin aus Frankreich Re⸗ 
geln für das Srauensimmer hoben Herkom⸗ 
mens, wie auch, wie die Rinder bohen und 

niedern Standes zu erziehen, aus dem Stans 

zoſiſchen uͤberſetzt, nebft einer Vorrede des 

‚Seren Decani von dei fehönen Schreibart 
aus Vergleichung mit der Muſik. Tübingen 

bey J. C. Loͤfflern. Beyde Bücher find nad) dem 

fenfu communi vortrefflich gefchrieben. 


16. Abhandlung von dem Zuſammenhan⸗ 
ge der Rechtfertigung mit. den leuten Dins 
‚gen, und von dem Lieberbleiben der Seele, 
‚wie. auch) ein Schreiben von der Natur und 

Gnade, herausgegeben von Seren F G. 

Freund, Paſtor zu Ludwigsdorf, nahe dey 
Soͤrlitz. Dieſer gelehrte und fromme Herr Pa- 
ſtor hat bey feiner Gemeine die oͤtingeriſche Schrif⸗ 
ten 


\ 


des Hrn. Friedr. Griſtoph Oetingers. 68 


- 


gen. nicht ohne "großen Segen ih ben Bang ge 


"Drache und befanne gemacht, , 
17. Thema’ difputstorium von dem Urfprun. 


ge ber heutigen Streitfache in Frankreich zwifchen 


den Sanfeniften. und Eonftitutioniften. Etuttgard 
bey Nie. Stoll, 1753. die Veranläffung dazu wat 


die jährliche Zuſammenkunft oder Synodus difpura- 


toria, der unter feinem Decanaten ftehenden Herrn 
Beiftlihen. ' Daher e nr 

188.. aus gleichem Grund im tolgende Jahr 
drucken ließ: das wichtigſte aus dem ĩure pu- 


Blico diuino, über Seren Praͤlat Bengels Erz. 
klaͤrung des ı2 Kapitels der Offenbarung. _ 


Dem auch ein halber ‘Bogen bengefüget ift- von 


‚dem Grund der Vocationis Miniftrorum Eccleflae, - 


welches Herr Erhard in Stuttgard gedruckt. 1754. 
19. Dreyfache Sittenlehre,; 1. nach der 


Yrarur, 2. nach der heiligen Schrift, 3. nach - 


Jeſu Chrifto. Mit drey Kupferblätllein und de, 
ren Erklärung vor Augen geſtellet. Heilbronn, 
1753. Octav. S. Rrafft nette theol. Bibl, 
103 St. 2609. | Ä 


00. Die Sittenlebre Salomo in Verglei⸗ 


chung mit der Lehre Chriſti in oͤffentlich ger 


haltenen Dredigten vorgetragen. durch F.C.OE. 


‘1758. Zum Drud hat er noch folgende drey 


‚Werke fertig liegen, 1. de Spiricu et littera, 2. die 


Bruderliebe zur Naturkunde ber Heiligen Schrift, 


g. de Theologia Emblemarica, : 


Außer diefen angeführten Schriften hat er das . 


von ber Föniglichen. Akademie der Wiffenfehaften 
J BES. zu 


nn 


66 Bececſhichte - 
a Berlin aufgegebene Problems de moto alterno, 
ex principiis Lullianis fo. aufgelöfet, daß man is 
Vergleichung feiner Gebanfen „mit dem .Auffag 
bes Herrn le Car, der den Preis Davon getragen 
hat, Die Aehnlichkeit der Auflöfung ſelbſt gar balp 
einfepen kann. 
Gecſchloſſen im Zulue 1758. 


* 
Erw wur... 


Geſchichte 


des Herrn 


Cheiian Gerhard Oferhaut, 


der Gottesgelehrtheit und der morgenlän- - 
diſchen Sprachen ordentlichen Profeſſors an 
dem akademiſchen Gymnaſio 
zu Deventer. 


a dieſer alte und verdlente Gottesgelehrte 
ſich bey ſeinem Leben nicht hat entſchließen 
koͤnnen, unſer Grfuchen, uns feine Ge⸗ 
ſchichte mitzutheilen, ſtatt finden zu laſſen, fo wol⸗ 
len wir ſolche nunmehro, nach feinem ver einigen 
Monaten erfolgten Abſterben, nachholen. Der. 
akademiſche Traueranfchlag des Herrn Proteffors 
de Bhoer, von welchem aud) in dem Hollänbi- 
ſchen Buͤcherſaal des Jenners biefes Jahres &. 
. „77.3. f. ein Auszug iſt mitgetheilet apa ſetzet 
"ung dazu in Stand, Bir baben aber 

. 4 . 


t 


des Hrn. Cheiſtian Gerh. Offerhaus. 687 


ſelben noch eines und das änbere, vornehmlich von 


den Schriften des ſeligen Mannes, beyzufuͤgen. | 
Es mwar-derfelbe aus einem ganz wohl angefe- 


henen Gefchlechte entiproffen. Sein Aeltervater, 


Deter Öfferhaus hatte, unser der Tpranney des 


Herzogs von Alba, feine Baterftadt Limpurg ver- 


laſſen müffen, und fi) in das Herzogthum DBer- — 


. gen begeben. Sein Vater, Leonhard Offers 


haus, war Empfänger der Grafſchaft Marf, 
aus defien Ehe mit FE, M. Boenen, zehn Kin 


figften April 1672 aufdie Welt gefeßet wurde. Seine 
Aeltern gaben ihm eine gortesfürchtige Erziehung, 
und fegten-ihn auf bie öffentliche. Schule ihrer 
Stadt. Auf derfelben that er fich bergeftalt ımter 


feinen Mitfihüfern hervor, Daß er, ehe.er no) das . 


funfjeßnte Jafır erreicher hatte, fchon zu dem hir 


der gefproffen find, unter welchen unfer Gelehrte .. 
der fiebente in der Ordnung war, und:den drey⸗ 


heren Vorleſungen auf dem Gymnaſio bafelbft bes | 
- fördert wurde; Er übete ſich fleißig in allen einem 


Gottesgelehrten nörhigen Wiflenfchaften, vornehm- 


llch unter ben Profefloren, Biermann und Brandt. 


Nach einigen auf diefe Weife zugebrachten Jahren, 


begab er ſich nach Harderwyk, bauptfächlich,,. um : 


unter der Anleitung und Auffiche des berühmten 


Weyer, ſich in den morgenländifchen Sprachen 


feſter zufegen. Als diefes mit vielen Mugen ge⸗ 
ſchehen war, befuchte er Im Jahre 1691 die Uni. 
verfität zu Utrecht, allmo er fich vornehmlich an 
dem Ungerricht bes berühmten Graͤvius, Witſius 


und von Aalen hielt. Auch diefes war: ihm noch, 
nicht genug, Der aushehmende Ruhm, weichen 
damals 


. TE Tue Wa 
Ei | 


. “N 


— 


u damale die. frießlänbäfche Univerfität zu Franecker 
hatte, bewog ihn, auch ſolche zu beziehen, und er 


brachte daſelbſt noch volle Drey fahre zu. Und 
biefes mit fo. vielen Luft und Bergnügen, daß er 


"noch felbft in feinem Alter nie anders, als mit einer 
ausnehmenden Zufriedenheit, bavon zu fprechen 


pflege. Roel und viringa, dieſe damalige 
große Lichter der niederkaͤndiſchen Kirche, waren 
es, deren er vornehmlich genoß. Dod) vermehrte 


er "auch feine Erfänueniß in den Gejchichten und 
. in der morgenländifchen !iteratur, unter den 


rühmten Männern, Perizonius und Rhenferd 
nicht wenig; auf weldyer Anrathen er auch noch 
kurze Zeit vor feiner Abreife eine Abhandlung von 
der Suͤndfluth an das Licht ftellete. Endlich Is 
ckete ihn auch noch der große Ruhm des berüßm: 
ten Salom. von Till nad) Dordrecht,. allıvo Dies 
fee noch Damals lehrete, und er zog aus deſſen 


Vorleſungen nicht geringen Vortheil zur Ausle⸗ 


gungskunſt der heiligen Schrift. 
Nachdem nun Herr Offerhaus allhier noch 


‚ein Jahr zugebracht hatte, ward er den 20 Ju⸗ 


nius 1696 unter Die Zahl der Gandidaten des Dres 
digtamtes aufgenommen ; und, ba er. eben über 
legte, an welchem Orte er fich am füglichften auf- 
haften folkte, noch in demfelbigen jahre zum Pro» 


feſſor der Weitweisheit und Beredſamkeit bey dem 


afademifchen Gymnaſio ſeiner Vaterſtadt berufen; 
wobey ihm auch eine außerordentliche Profeßion 
ber Gottesgelehrtheit zugelegt worden. Er, lehrere 
bafelbft mit eben fo großem Benfall, als Fleiß und 


j Ei, bis er im Jahre 1701 ‚um Prediger nad 


Weſel 


ti _ __. 


* 


‘ — N 
4 D 
#4. 


des Hrn. Cheiſtian Gerh. Offerhaus 689 | . 


Weſel betufen ward, Allhier verkuͤndigte er fie: 
ben Jahre lang das Evangelium, erſt in der deut⸗ 
fhen, und hernach .in der bofländifchen Sprache; 
nach deren Verlauf er im jahre 1768 die Pro« 
feßion ber Gottesgelehrtheit und der morgenländis 
fhen Sprachen am Gymnaſio zu Deventer, zu wel: 
her er an die Etelle des berühmten Göntler be 
rufen ward, annahm. " 
Mie ausnebrmend wohl er dieſem Amte vorge⸗ 

ſtanden, davon find viele, welche feines Unterrlch⸗ 
tes genoffen, und in den bolländifchen Kirchen und 
Schulen lehren ober gelehret haben, Zeugen. Bon 
. feiner. Gottesfurcht, Aufrichtigkeit, Demudh und 


Beſcheidenheit, koͤnnen alle diejenigen, fo äfm ge 


‚Eanne haben, Zeugniß ablegen. Er Hatte feibft 
in feiner äußerlichen Geftalt, wie wir aus.der Er« 
fahrung wiffen, etwas ehrwuͤrdiges, und fein Um⸗ 
gang war, felbft noch in feinem Alter , fehe eine 
nehbmend, Wir erinnern uns nod) mit Bergnüs , . 
_ gen eines 1744 ben ihm abgelegten Befuches. Er 

war damals noch ganz munter und lebhaft. Wir 
nahmen unter anderen aus feinen Unterrebungen 
toahr, daß. die Wohlfarth der proteftantifihen Kir⸗ 
che ihm ungemein am Herzen lag. ‘Daher. er 
auch, da er ein wider feine Fönigliche Majeftät in . 
Preußen eingenommenes Gemuͤth von ſich blicken 

ließ, wir aber, durch Erwaͤhnung eines. und des 
anderen befonderen ihm unbekannten Umſtandes, 
ihm feine vorgefaffete Meimmgen zu benehmen 


das Glüd harten, mit. einer ausnehmenden Freu⸗ 


"De bezeugete, role ihm unfer unerwartete Sufpru 
mit feinem Ösie zu bezahlen wäre. Er ſtand bey 
jeder 


690Gecſſchichte 


jedermann zu Deventer in großer Achtung und Ue 


° 


be. Der felige von der Keeßel, bamaliger Al, 
tefter Prediger daſelbſt, leget in der. Vorrede zu 


ſeinem in gemeldetem Jahre 1744 herausgegebenen 
Buche, oorſprong en hoortgang der Dwepetg, 


5. 13, ein anzeichnenswerthes Zeugniß davon ab. 
Er nennet ihn einen ihm werthen Pater in 


| Chriſtus, deffen aufrichtig chriftliche, demüs 


thige ‚und bige Bortesfurcht ſei⸗ 

* —ã Gelebrfamkeit. Pag And 
yim Vorbilde und zum Unterricht diene; ei 
nen fein geringes Lob weit überfleigenden 


Mann. 


In den letzten Jahren ſeines Lebens· entzog ex 
ſich den meiſten Geſellſchaften, um fuͤr ſich und 
ſeinem Gott zu leben. Auch ward ihm 1753, auf 
ſein Anſuchen, ſeine Erlaſſung aber gleichwohl 
mit Beybehaltung des groͤßten Theils ſeiner Be⸗ 
ſoldung, ertheilet, und der beruͤhmte Herr Ruͤ⸗ 


ckersfeider an ſeine Stelle geſetzet. Im Octo⸗ 


ber 1758 ſieng er an das Bette zu huͤten, welches 
bey einem Manne von ſo hohen Jahren fuͤr ein 
Zeichen feines nahe beyſeyenden Endes: gehalten 
wurde. Gleichwohl daurete folches noch bis auf 
von legten Tag des Jahres. = Doll von Hoff 
nung und Vertrauen fabe er feiner Auflöhusg 


entgegen, ſich in die Siebesarme feines Sriöfers | 


werfend, und mit deſſen Bürggerechtigfeit, als 
mit feiner parma et pelta (bies waren bes fell 
gen Mannes Ausdruͤcke) ſich bedeckend. Tag und 


MNacht fehüttete er die feurigften Gebeter aus für 


2, Kirche und bie proteſtantiſche Sache im 
Ze N Deutfch« 





u —— 


des Hrn. Chriſtian Gerh. Offerhaus. Spı 
Deutſchtand, weiche ihm ſeht ju Herzen gieng, 
woben merkwuͤrdig iſt, daß er ſich allezeit einen er⸗ 
wuͤnſchten Ausſchlag der Sachen vorſtellete, und 


vornehmlich von zweyen Fuͤrſten, denen Gefalbten 


- des Seren, alles Großes erwartete So wohls 
gemuth gieng er feinem legten Feinde entgegen, 
bis er endlich den legten Athen fanft ausbließ, und 
fo Das vergängliche eben mit dem unvergänglichen 
vermeihfelte, und, nachdem er dem Gymnaſio zu 
“Deventer funfjig Jahre zur Zierde gereicher hatte, 
das emige Jubeljahr anfteng. — 

Haͤufige Schriften hat der ſelige Mann niche 
Berousgegeben. Um defto gründlicher aber find, 


diejenigen, : fo man von ihm hat, ausgearbeitet. . 


Hier iſt das Berzeichniß derfelben. | 
» 1. Diff. de diluuio Noetico, Franeder 1694, 
2. Diip. hiſt. de regni Perfici initio, duratio- 


ne et fine. refp. GERH. ANT HVFFELMANN. 
and. Hamm 1699 ſieben Bogen. . Diefe weni 
gen ‚befannte Difputation feßet verſchiedene hifte- 

uiſche Umſtände im Buche Efra, Efther und Dar 


niel in ein ganz gutes Licht. 
3. Dilp. de regno Aflyriorum. Hamm i700, 
4. Exerc. philol. de prima mundi aetate. 


refp. tom. KLVPPEL. Deventer, drey B. Der 
Zweck diefer Abhandlung gebet vornehmlich dahin, " - 


zu ermeifen, daß die mofaifche Zeitrechnung nady 


bdecr hebräifchen Bibel die einzige fey, worauf man 


- fich in Zählung der jahre vor der Suͤndfluth faft 

x fonne 7 Br 

s, Difp. hift, philol. de vita Saluaroris pri- 

nata er public, reſp. LEON. OFFERHAVS, 
u auch 


692 7 Befdsichte 


and. Deventir.. zwoͤff B. Von dieſer erſten Ju⸗ 
gendprobe feines berühmter Sohnes haben wir in 


— defien Gefchichte das Gochige beygebracht. Neu 


gel. Eur. 1 Th. 34 

6. Exercitatio philol. exhibens ſynopticam 
deferiptionem veteris Hierofolymae, Deventer 1718. 
Quart. 39 S. Bon diefem gepriefenen Werkchen 
‚wollen wie bas Urtheil ber berühmtten Herausgeber 
der bremifchen Bibliothek Ciaff. I. Fafc. IV. p. 
‘7609. herfegen. Liber hic eleganti methodo eft 
compofitus, et in breui gyro multa comprehen- 
- die; ea propter antiquitarum Hebraicarum Stu- 
diofis prae aliis commendandus. , Plus quoque 
praeſtat, quam in titulo promittit, quia cl. audor 
typum fandtae huius vrbis explicare non fuperfe- 
dit, et praeeipue in typo teınpli Salomonei accu- 
ratus ef. Id vnum optandum fuifler, vt in gre- 
tiam iuuertucis mappa ichnographiam Hierofoly- 
mae et partium eam conhciennum, fecundum 
hypotheſes docliſſimi audoris exhibens, . ſmal 
aere expreſſa eſſet. 

7. Disquifitio.philologica de Alpha apocaly- 
ptico. ie ftehet in den mifcellaneis Duisbur- 
genfibus Toy. I. Fafc. II. p. 181-203 und enthält, 
nachdem verfchiebenes von dem. Mugen und Dem 
Gebrauch der Buchftaben beygebracht worden, die 
Urfachen, warum der Herr Chriſtus fi) Alpha 
und Omega genennet babe; da denn gezeiget 
wird, daß insbefondre durch das Alpha, deſſen 
nothwenbiges Dafeyn und Unveränderlichfeit bes 
deutet werde; daß die Ordnung bes Alpha an⸗ 
zeige, wie Ehriftus der erfte „ber Pat, das 

eit, 


= 


des Hrn. Chriſtian Gerh. Offerhaus 693 


Seht, Wirkung, Würde, Erfänntgiß und Vor⸗ 
trefflichfeit nad); daB die Ausfprache zu erfennen 
gebe, wie er dad Leben der Auserwäßlten und der. 
Geiſt der Schrift ſey. Der fellge Woif hat 
dieſe Abhandlung in ſeinen curis auch nicht ver. 
geſſen. Tom. IV, p. 443. un 

Seit dem glauben wir nicht, daß unfer Ge 
lehrter weiter etwas an das Licht geftellet habe. - Im 


. beffen hat er ſich doc) des Schreibens nicht ganze - 


lic begeben. ” Denn nicht alläin hat er noch die 


. eine und bie andere gelehrte Hanbfchrift hinterlaſ⸗ 


fen, fondern auch einigen Freunden. mir feiner Bey. 


huͤlſe gerne gedienet; wie denn auch der ſelige 


von: der Reeßel an angezogenem Orte ſolches 
ruͤhmet. on .: 
Um noch das vornehmfte von dem Hausftande - 
des feligen Offerhaus hinzuzufügen, fo harte er 


ſich bereits, da er noch zu Damm war, mit der 


Witwe eines D. Ellinkhauſen, gebohrner Heß⸗ 
huyſen, verehelichet. Und aus dieſer Ehe find | 
drey Kinder entfproffen gemefen, nämlich der noch 
lebende berühmte Profefloe zu Groͤningen, Herr . 
Leonhard Öfferhaus, eine Tochter Namens Eli⸗ 
fabech, fo an den Herrn LT. Methorſt, weiland 
Bürgermeifter zu Amersfoord verheprathet gewe⸗ 
fen, und eine jüngere Tochter, welche frühzeitig 
verſtorben. Er bat den Seegen gehabt, . vertchies 
dene Enfel zu erleben, _ 
Den würd’gen Offerbaus deckt nun ein Ealted Grah⸗ 


. 


Sein Nachruhm aber nımmt bey Kennern nimmer ab. 


D wer fo gottögelehrt, vom Herren felbft gelehree! 
D wem des Geiſtes Licht den Glauben fo vermehret! 
Neu Bel. Europa XV. cp. Pp Uns 


* 


x | ’ 





694 . Sebi 
7 ud wenn ein ſolches End des Lebens wird befchehrt, 
Be groß iſt deffen Heil! wie iſt der Tolgenswerth! | 
Ihr, die ihr Lehrer ſeyd, und ed noch werden wollet, 
Seht hier, wie ihr ed fepn, wie ihr e8 werden follet. 
. Geſchloſſen den 3 April 1739. 


EEE Eu DE En u u nz 


Geſchichte 


des Herrn 


Bernhard Friedrich Quiſtorp, 
der Weltweisheit und der Gotteögelehrt: 
heit Doctors, und ber fegteren ordentlichen 
‚  Profeffors auf der Univerficät 
0 zu Roſtock. . 


Nr Gelehrte Hat aus einem in der evange-. 
liſchlutheriſchen Kirche berühmten Ge 
7 ſchlechte feinen Urfprung, und ift vollfoms 
men in die Sußtapfen feiner würdigen gelehrten 
Borfahren getreten. Der roſtockiſche Stammva⸗ 
ter. verfchiedener angefehener Theologen und andes 
ree Gelehrten iſt der Urgroßvater des unferen, 
Joachim Buiftorp, ein Taſchner und frommer 
ehrlicher Bürger, welcher vermuthlid) von dem 
Dorfe Auisdorf feinen Namen getragen, gemwefen. 

Deſſen Sopn war "Johann Buiftorp, der Heill« 
gen Schrift. Doctor und Profeſſor, der theologis 
| F ſchen 





» — | 


Y. 


- 


des Hrn. Bernd. Fricdr. Quiflorp. 695 


en Facultaͤt Senior, Prediger, bey der Marien. 

irche und Superintendent zu Roſtock, welcher: den 

2 May 1648 zu Doberin, wohin ihn fein dama⸗ 

liger Sandesherr, Herzog Adolph Stiederich, 

hatte: zu fich rufen laffen, mit Tode abgegangen. 

Diefer harte einen Sohn gleiches Namens, wel 
cher ebenfalls der heiligen Schritt Doctor und - 


Profeſſor, und der theologifchen Facultaͤt Senior, 


wie auch Paſtor zu St. Jacobi und eines ehrwuͤr⸗ 
digen Minifterii zu Roſtock Senior geweſen, und 
den 24 December 1669, da er eben dus Rectorat 
-ber.Univerfität vermaltete, Todes verblichen ift, 
Deſſen Sohn, Johann Nicolaus Quiſtorp 
war wiederum der heiligen Schrift Doctor und 
Profeſſor, Paftor zu St, Nicolai und Superin- 
sendent dafelbit, und bat den 9 Auguft 1715 - das 
Zeitliche mit dem Ewigen vermechfelt. Sein Sohn 


 . 2aurenz Bottfried Buiftorp, der Vater uns 


-feres Gelehrten, trieb die Kauſmanüſchaſt, und 
war ein angefehenes Mitalied des dafigen Karhs; 
Er hatte fih mit Anna Marig Berginn in den 


Eheſtand begeben, und von. derfelbeh ward ihm 
biefer fein Sohn den eilften April 1718 zu. Roſtoch˖ 


+, 


auf die Welt gebohren. Fa 

Diefe feine Mutter verlohr unfer Herr Qui⸗ 
florp den 4 Junius 1734 durch den Tod, hatte 
aber das. Gluͤck, an ihrer Stelle. eine gute Stief- 
‚matter in der Perſon der älteften Tochter Des. ches . 
maligen Proteffors der griechifchen Sprache und 
-Predigers zu St. Nicolai,. Jacob Burgmani, 
mit Namen Regine Dorothea wieder. pı: Gefom. 
men, Gein Herr Vater mard ihm. den 35 März 

nn My > 1743 


1 . ‘ s 


— 


696 _ Gefchichte 
1743 durch den Tod entriffen. Seine eltern 
ließen ihn von Jugend auf in den guten Wiſſen⸗ 
(chaften fleißig unterrichten, und das Erempel feis 
ner rubmmürdigen Voraͤltern. dienete ihn zum 
Sporn auf der Bahn derfelben. In der erſten 
Jugend waren feine Lehrer, M. Joachim Wild, 
welcher 1730 als Prediger zu Wißmar geftorben ° 
A; 'Stippe, nachmaliger Schukcoflege zu Wiß⸗ 
mar, und M. Job. Gabriel Kindler, fo nady 
Riga als Rector der Stiftsfchule befördert worden, 
Dieſer Männer Untermeifung und fein Fleiß wur · 
den von Gott gefegnet, und er hatte es bereits m 

fechszehnten Jahre fo weit gebracht, daß er ih 

‚unter die afademifchen Bürger konnte 'einfchreiben 
laffen. . Dies gefhahe.von dem damaligen Rector 
‘der Afademie , den Herrn Doctor Hermann 
Chriſtoph Engelken. Er richrete feine afade- 
mifche Studien ganz orbentlid ein. ‘Bey dem 
Seren Doctor, Stanz Albert Aepinus, ‚hörete 
er die Logik, Metaphifit und Glaubensiehre mehr 
als einmal, und befuchte des Herrn Doctors, Jos 
hann Chriſtian Burgmann, Vorleſungen über 
alle Theile der Weltweisheit und Gottesgelahrtheit. 
Der Herr Doctor Paul Theodor Carpod wer 
‚fein $ebrer in der bebräifchen Sprache und in Den 
jüdifchen Alterthuͤmern, und der Kerr Magifter, 
> Johann Henrich Burgmann, weiche als Pre- 
diger zu Guͤſtrow geftorben iſt, in ber Homiletik. 
Noch wohnete er den Vorlefimgen des Seren "Jos 
hann Sriederidy Berg über Die Metaphyſik und 
das Hecht der Natur bey, und difputirte auch 1737. 
mit feinem Herrn Bruder Mittemochs und Senn, 
"abends 


des Hrn. Bernh. Friede. Ouiſtorp. 697 


-abends. unter dem Worfige des Seren Magiſter 
Joach. Heinrich Burgmann über gedrudte phi⸗ 


boſophiſche Säge, und vertheidigte unter eben dem⸗ 
. felben öffentlidy commentationem exegetico- theo- 


logicam orırayuss dAaAaug iufto'audtori vindi- 
cantem. In diefer Zeit fieng er auch fchon felbft 
au einige Schriften an das Licht zu ſtellen, weiche“ 
wir unten anzeigen wollen. \ 

So bradte Herr Quiſtorp fechs Jahre auf 
der Alademie feiner Baterftabt zu. Mad) Verlauf 
derfelben wandte er fih nach Jena, um allda 
feine Studien noch weiter fortzufegen. Er ward 
3740. ünter dem Procectorate des berühmten Herrn 
D. Walch eingefchrieben. Hier ermählete er zu 
feinen Sehrern, den Doctor Fuchs in der Mathes 
matif, den Doctor Aamberger in der Naturlehre, 
M. Philipp David Kräuter im Griechiſchen, 
M. Joach. Ehrenfried Pfeiffer und Caſpar 
Jacob Huch, anigo beyde Profeflores zu Erlan⸗ 

en, in ber Öottesgelahrtheit, und Earl Gottlob 
Miller in ber Weltmeishei. Nachdem er fi 
über ein Jahr dafelbit aufgehaften hatte, befuchte 
ar die Lniverfitären zu Leipzig, Wittenberg und 
Halle, beſahe dafelbft und zu Dresden, König« 
flein, Wolfenbüttel, Braunfchweig, Luͤneburg, 
Hamburg und übe, das Merfwürbigfte, machte 
mit verfchiedenen Gelehrten biefer Orten Bekannt⸗ 
ſchaft, und fam am Feſte der Himmelfahrt Chriſti 
1742. wieder zu den Seinigen zurüd. Cr hatte bes 
reits abweſend den dritten April 1742. die höchfte ' 
afademifche Ehre in der Weltweisheit von ber phis 
loſophiſchen. Facultaͤt erhalten, uud mun fieng er 
B* Dy 3 an, 


698. u h Geſchichte 

an, ſo wohl über das ganze Seßrgebäube ‚sau 

"über bejondere Theile deffen ,. nicht ohne guten. Zus 

kauf Vorleſungen zu halten, und gab audy noch 

verſchiedene Schriften in derröffentlihen Druf. - 
Die Gewogenheit des "Ratheheren zu Luͤbeck, 


Hru. George Heinrich Gerken, ertheilete ihm 
unvermuthet das ſchabbelianiſche Stipendium. Cr 


Fa 


folgete der Dadurch auf ihn gelegten Verpflichtung, - | 


die chevlogifchen Wiffenfchaften zu treiben, un deſto 
williger, da er ſich Denenfelben ohnehin. ſchon ges 
- widmet hatte. . ‘Die cheologifche Zacultät gab- ihm 
auch die Freyheit theologiſche Borlefungen zu hal⸗ 
ten, ‚worauf er, um ſich den Weg zur höchiten 
Wuͤrde in der Gottesgelahreheit zu bahnen, ſich, 
der dortigen Gewohnheit zufolge, 1746. zum er⸗ 
ſten mafe und 1747. sum aubern male von derfelben 
eraminiven ließ. Mun ereigneten fich ihm zwar 
mehr als eine Gelegenheit, in das Predigtaint zu - 
kommen. Doc) die weile Borfehung Gottes harte 
ihn Der Univerſitaͤt vorbehalten. Sein gnädigfter 
Sandesherr ernannte ihn Den 15 April 1749. mit 
eigenhändiger ‚Unterzeichnung Dero Befehls, zum 
ordentlichen Profeſſor der Gottesgelahrheit auf ders 
felben. Zu den Ende nahm er den fiebenden Detos 
‚ber dejfelben jahres die höchfte Ehre eines afabes 
miſchen Gottesgelehrten an, als an welchem Tage 
er jeine Inau guraldifputation hielt de Iudaeis corde 
compundtis, nachdem der Herr Doctor Johann 
Ehriftian Burgmann mit einem Programma de 
congruimo practico verae canuerfioni et pietatt 
inimigo, worinn er auch beffen !chensumftände 
befchreibet, dazu eingeladen hatte. Und hierauf 
| | trat 


⸗ 


\ 


v 


J 


des Hrn. Bernh Sriedt. Quiſtorp. 699 
eat er den 25 Novemb. deſſelben Jahres ſein öffent: ' 


fiches Lehramt an mit -einer ‚Rede de’ cheologo 
Euangelico, nec ſectario, nec eclectico, ed 


feripturario. Dieſes befleider er nody mie Ruhm, 

“ und unter den Zeugniffen des göttlichen Segens. 
Ein Halb Jahr zuvor, nämlich der ſechszehn⸗ 

ten. May 1749. hat fi) Der Herr Doctor mit Ra⸗ 


tbarina Dororbes Wienkens, einer Tochter - 


Des bereits verftorbenen Kaufmanns, Albrecht | 


Stied, Wienfens, in ben ehelichen Stand eine _ 


fegnen laſſen. 
Wir kommen nun zu ben Schriften welche 
er bisher an das Licht geſtellet, und folgende find. 
- 7 Differeatio epiftolaris de collatione libro- 
rum Seripturae S. in interpretatione Scripturae S. 
haud iniuſta. Roſtock 1736. Er hat damit dem 
Hrn, D. Burgmann zur Antretung bes atademl. 
ſchen Rectorats Gluͤck gemünfhe. 
- 2. Diff: epift. de palo Pauli apoſtoli, non de 
vnico morho hypochondriaco, fed variis genera- 
tim afflidionibus explieando. ) 1739. Iſt wie⸗ 
Yy 4. derum 


Nebſt duſere Schrift über diefe dunkele Sache, ſind 


wir, außer denen, ſo Molf ads Cor, XII, 7: und 
Haſe:in biblioth. Breip. fafc. VI. p. 648. in großer 
Anjabl anfuͤhren, noch folgende, weiche davon ge⸗ 
handelt haben, bekannt worden. P. Brinch in 


philol. ſacr. J. C. Schwarz in den miſcel. Lipf. 


fon. vol. 2. P. II. p. 233.:5..P. Tacke in der 
bamb. werd. Bibl. i Th. S⸗839. ein ungenann⸗ 
ter ebendafelbſft. S. 885. Pieter .theol. Chret. 
Tom. I, 9. 44. J. G. Albrecht philopon. II. de 


J. 
: 2 da: et-Iaudabili in. Audio exeg. ignorantin p. ig. 


G. C. Geder animadu, fac. num. h$.ı6. —— 


— 


—W ⸗ 


ve Eecſchichte 
derum ein Gluͤckwuͤnſch an den Hrn. D. Aepinus, 
als derſelbe das Rectorat der Akademie auf ſich 


nahm. 
3. Num 


Rekuc in einer 1736. zu Leiden unter dem ſeligen 
J. v. d. Honert gehaltenen Difputarion I. U. 
Teefenceuter de Paulo apofl. contra arrogantiara 
praemunito ad h. 1.1730. engel im Gnomone und 

in der Anmerkung zu feiner Uederſetzung des R.T. 
Merftein uͤber diefe Stelle, Abreſch dilucid. Thu 

: " eyd p. 74. und der P. Seedorf, pon dem ich leſe 
in der nouv. biblioth. Germ. Zum. XV. P. 1. p. 192. 

AIch aeftehe, daß ich weder der Meynung bed Hrn. 
D. Buiftorp bin, noch ed mit einigen anderen 
Yusı geen batte. Der ersrt des Apoſtels ift ein 
Menſch; denn er beiffein Befandser Des Satans ; 
er ſchlug den Apoſtel; Dieter bat Bott, .daff jener 
von ibm weichen möchte. Es war ein Feind des 
Apoſtels, Dir ihm afled Jerzeleid anthat; dergleis 
ch: Menfihen exorerss genennet werden 4 B. 
Mof 33, 55. Beſek. 28, 24. Bergl. ARTEMI- 
DORI omeifberit, il, 33. bs war ein einziger 
NMenſch fein aͤrgſter Feind, Dad Haupt der übris 
.. gem. Darum wird er ein Geſandter des Satana 
genennet, und & Rap. ıı, 3. 4. mit Nachdruck 
0 igxeunes, Der Antichriſt. Vergl. ı Job. 2, 18. 

" #3. Er mar mdlıch ein Jude Kap. 11, 22. und 
Anverwandter des Apoſtels. Darum heiſt er ex. 
ee 2. E 277° Naoaͤmlich eng bedeutet die menſch⸗ 
ide Alurfreunbfehäft, tie Nö 1, 3. 4- 14-9: $- 
Eph. 2, 15. Der Dativus zeiget, wie , 
die Art und Beſchaffenheit an, und iſt fo viel als 
sammen, Wie 1 Cor. 7, 28. Wie ſataniſch ein 
bien und feindlich geſinnter Verwandter ober 
: Schwager jemanden zu plagen ‚vermögen fey, 
kann manchem die Erfohrung lehren. Paulus bit: 

tet mit dem groͤßeſten Rechte um Befrepung von 


“ „ 


m 


N 


des Hrn. Bernd. Geier. Ouierp. 701 | 


. 3: Num afliones, liberae ab eledione haud 
profichcentes dentur, hisque deſponſatio ſporiſa- 


Nioramque confummätio accenfenda. 1742. Mor - 


mie :er wohlbedachtem Seren Gerken zu feinem 
Eheverbindniß Gluͤck geraünfchet hat. 


4. Diſp. metaphyſics de adu voluntatis ini. 


reip. FRIEDER. BALTH, WINKLER. 1743. 


5. Hiſſ. epift. de.Atheifino BENEDIOTI DE SPI» 
Noza. 1743.: Ein Geatulationsfchreiben an ſei- 


wen Herrn Bruder, "Job: Jac. Quiſtorp, zur 
philoſophiſchen Pro ion zu Kiel: 


6. De ſummo in Deitate gradu 1744. Iſt 


eine Einladungseſchrift zu feinen rhlloſophiſchen 
Vorleſungen. 


— 


7. Diſſertatio exegetieo dogmatica esgue im | 


auguralis de Judaeis corde compundis. Act. H, 37: | 
Roſtock 1749. funfzehntehalb Bogen. Mian.kaue 
davon in den vollft. Nachr. v. d. Innhalt der 
akad. Schr. 1750. 1 St. 73 S. u. fi einen 
, ausführlicdien Auszug finden. Den Anfong ma 
chet · eine richtige Abtheilung und Zergliederung des 
Kapitels, worinn die vorgenommene Stelle vor⸗ 
kemmt. Hietauf werben die durch das Wunder 
der ſichtbaren Aus gießung des heiligen Geiſtes im 


nae eiusque neceſſitate, libercati Dei haud mimica. | 


. 


Innerſten der Serie geruͤhrte Juden in Betrach⸗ 


tung gezogen. Dieſe ſiehet man als einen m der 
Eil zufammengelaufenen Haufen an, und unter 
fuchet,, in wiefern das: ungewöhnliche und überna« 


miche Seuſe des ur ‚oder das bloße Ge· | 


v5 Fa 


J — 
“ 


| 702 : Getrhiche 


raͤche, "melden. ſich davon in Eil durch die ganje 


Stadt verbreitet Harte, eine Urſach Ihrer Verſamm⸗ 


dung gewefeh ſeyn Koͤnne. Eben diefe Juden ber 


trachtet der Herr Docese zuerft in Anfehung‘ibrer 


Religion, nach welcher er fie für Profelyten, und. . 


. "fivar nicht für profelytos pertae, fondern iußitiae 
hält. Zweytens betrachtet er fie nach ihrem Va⸗ 
terlande, und hält fie file folche, Die aus den dreyen 
Theilen der damals befanhten Welt gebürtig gewe⸗ 
fen. In der Redart ds wayroc s9yzg, var ſchal. 


.1 


fer en mit anderen gremmatiſchen Auslegern Kaya . 
ein. : In: Betracht bes Wohnſitzes haͤlt er nur. 


etliche, in Betracht des damaligen Aufenchalten 


"aber, afle mit,einander für.Yerufalemiten; **) und 


prüfet etivas genauer, woher damals fo ojeleiremde 
Juden nach Serufalem getommen ſeyn? In Ber 
tracht ihres Gemuͤths und ihrer guten Befinnungen 


eigen. fie eurafic, weldhes Wort nicht nur von 


der innerlichen Frommigkeit, fondern ‚auch von 
dem Wenichen Boiresdienſte 3 D. Moſ 15, 31. 


vor⸗ 


F 


” Er bite e eine biche ei bier He gan unftyiet | 
lich. Das vorhergehende a 


F g rot iſt ein eolleciumm. 
.. Der Artikel in-plur. muiga..begichet ſich auf daſſelbe 
zurüuͤck; wie gar „oft —5 

ı Tim. 2, ı5. "©. GLassıı Grammat. facr. L.J 


.. F. Tom. I. p. 44.-HOGEVERN ad VIGER,. de idio“ 
if. lingu. Grgecae pi 6 he 


. * An Diefem allgemeinen Sinn gebrauchet auch tso- 
CRATES das Wort, zuressı mehrmals, als p. 166. 


384. 254. 592. 604! edit. worfyı und AGATHEMER u 


beosr. 9.53. editf TEwNULL. 


ct, als 2 Petr. 3, | v2 | 


€. 3. can. 53. VRIEMOBT .adnot! ad dia claff. v J 


[ 
—2 rn 
Km. ZN 1} 


x 


y.- 


rn \ . 
des Hrn. Bernh. Friedr. Quifiorn. 753 - 
vorkomimt. BeyderXedartsoriderewsgude) 
wird Lindhammers Erklaͤrung angefuͤhret. z£- 
" garro.girb mit Recht von der Gentuͤthsbewegung 
erklaͤret: ſolche, die wie vom Blitze geruͤhret und 
ganz außer ſich geſetzet worden, daß fie voller Bere - 
wunderung geweſen, und ſelbſt nicht gewußt, was 


Bj 


fie dazu fagen, - oder weflen fie fich diesfalls ent⸗ 
fchließen ſollten. 5D = Ä 


„” 


Hierauf kommt der Herr Doctor auf die Spör: 

ter. Ärepos Od XAsvalorees. **) Cr fiehet fie in 

alten Stücken und Abfichten als ſolche Boͤſewichter 

- . An, welche ohne. Zweifel auf Antrieb des böfen 
| x Geiftes - 


*) Zu näherer Erläuterung können folgende Gtellen 
Bienen aus Dem ovıpıvs metam. Ul.528. Tur’ 
ba ruuht, miſtaeque viris matresque nurusque, .. 
v. 555. In comitum 'numero millae „ Süfenes, 
XI, 55. miflaque cum veris palim comments 
vagantur millia rumorum , confejague verba volu- 
tant. XIV. 255, miſtaeque lupis urlaeque leaeque XV, 
605. ſed per eunfüfa frementis verba tamen vulg? . 
-vox eminet vna, Fafl.V. 308. heroid. XVI. ı50, de 
art.aın 1,216. Add. viıRG. Aeneid. IV. 666. concuſ- 
ſam fama bacchatur per vrbem Vergl. mit Matth. 
..2, 3. allwo der berubmte Alberti nachzufeben ift. 
, Ferner Acneid I 298. XL. 313. Curt. MI. 301. LVCAN. 
I. pernriſtaque vinis fepulta corpora IV. miles ca} 
-Aris permiflus vtrieque. Vergl. Rap. 21, 30: 
Naͤmlich es wird. fo wohl das „Sneinanbeelaufen . 
und Zufammendrängen der Dienfchen, ald auch ihre - 
untereinander hie und da gehaltene Geſpraͤche und 
Nachfragen zu erkennen gegeben, confufa plebs, con: , 
fufa verba, confufa murmara . : 
I: **) Vergl. miſcel. obferu. crit. vol. X. p. 355. 


2.95%) Vergl. des Heren Prof. Muͤnthe Obſeru. phi- 
ol. ad AR IL, 13. or R 


0 
\ 





702 - Wenhichte en 

racht, welches ſich davon in Eil durch die ganze 
Stadt verbreitet Hatte, eine Urſach ihrer Verſamm⸗ 
Jung gewefeh fern koͤnne. Eben diefe Juden be⸗ 
trachtet der Herr Doctor zuerft in Anfehung ihrer 
Religion, nach wetcyer es fie für Profelgten, und . 
. 'ivar nicht fir profelytos ‚pertae, fondern iuffitiae 
hält. Zweytens betrachtet er ſie nach ihrem Bar 
- terlayde, und häle fie fuͤr folche, Die aus den dreyen 
heilen der damals befanhten Welt gebürtig gemes 
fen. In der Redart dws mayroc 59125, rar ſchal- 
tet er mit anderen gtammatiſchen Auslegern xogan 
ein. . In Betracht des Wohnſitzes haͤlt er nur 
etliche, in Betracht des damaligen Aufenthaltes 

aber, afle mit einander für.Serufalemiten, **) und 
prüfet etwas genauer, woher damals fo viele. fremde 
Juden nach Jeruſalem gekommen ſeyn? In Bes 
racht ihres Gemuͤths und ihrer guten Beſinnungen 
heißen fie guAaßsie , welches Wort nicht nur von 
der innerlichen Srönmigfeit, fondern auch von 
danı Geuichen Boitesbienfir 3 B. Moſ. 15, 31. 
vor⸗ 


PS 


” 20 te eine mie een ier fir an unfehic 
lich. 1916 iſt ein colleciiuum. 
Br Der le in ee num heziehet ſich auf daſſelbe 
en —7 — wie gar oft —* als 2 Petr. 3, 1. 
im. 2, 15.“ ©. GLASSII Grammat. facr. L. IH, 
€. 3. can, 53. VRIEMOEBT adnot’ad dida claff. V. 
. FT. Tom HH, p. 4. HOGRYERN nd VIGER. de idio. 
tiſm. lingu. Gigecae p: sb no 


) 


er) In dieſem allgemeinen Sinn gebrauchet auch 180- 
CRATES das Wort zerescıı mehrmald, als p. 166. 
184. 254. 592.604! edit. WOLFTT IND’ AGATHEMER 

„geogr. pP. 53. edit. TENNULIL. 


— —— — u a 


N . u | 
bvorkommt. BeyderKedartsördiderewexudn*) u 
wird Lindhammers Erfläcung angefuͤhret. z2- 
“sarro wird mit Recht von der Gentuͤthsbewegung 
erklaͤret: ſoiche, die wie vom Blitze geruͤhret und 
ganz außer ſich geſetzet worden, daß fie voller Ver⸗ 
wunderung gemefen, und felbft nicht gewußt, wag 
„ fie dazu: ſagen, oder weflen fie fich diesfalls ent⸗ 
fchließen follten. **) Ä u 
Hierauf kommt der Herr Doctor auf die Spätz 
ter. Äregoı Od XAsvailoreee. *") Cr fieher fie in 
allen Stuͤcken und Abfichten als ſolche Böferichter 
an, welche ohne. Zweifel auf Antrieb des böfen 
\ N | | Geiftes 
*) Zu näherer Erlaͤuterung Tönnen folgende Stellen 
Dienen aus dem ovınıys metam. 1Il.528. Tur- _ 
ba ruunt, smißaeque viris matresque nurusque, .. 
v. 555. In comitum numero miſiae, Sitenes. 
XI, 55. miflaque cum veris palm coınmenta 
vagantur millia rumorum, confu[ague verba volu- / 
tant. XIV. 255. ımiflaegue lupis urlaeque leaeque XV, 
605. fe per cunfüfa frementis verba tamen vulgi . 
-vox eminet vna. Fafl.V. 308. heroid. XVI. ı50. de 
art. am 1,216. Add. vıRG. Aeneid. IV. 666. coucuf- 
Jam fama bacchatur per vrbem Vergl. mit Matth, 
.2, 3. allwo ber beruͤhmte Alberti nachzufehen ifl. 
Kerner Acneid I. 298. XI. 313. Curt MI. 301. LVCAN. 
* 3. permiflaque vinis fepulta corpora IV. miles cas 
Arie —** vtrisque. Vergl. Kap. 21, 70: _ 
Naͤmlich es wird, fo wohl das einanberlaufen 
und Zufammendrangen der Menfchen, als auch ihre - 
untereinander hie und da gehaltene Gefpräche und 
Nachfragen zu erfentten gegeben, confufa plebs, con , 
fuſa verba, confula murmura, — et 
:**) Vergl. miſcel. obferu. crit. vol. X. p. 355. 


⸗20) Vergl. des Heren Prof. Mönche Obſeru. phir 
lol. ad Ad. tn | 


13. \ 


— \ 





704... Befhbihte 
BGeiſtes, den heiligen Geiſt zu ſchmaͤhen, Die 
Goͤttlichkeit der Wunder zu zernichten, und den 
Unglauben und das Reich des Teufels zu erheben 
getrachtet haben. In dem folgenden wird erwieſen, 
daß die Predigt Petri, nicht wie Bellarmin und 
der Öraf von. zinzendorf glauben, evangeliſch, 
ſondern geſetzlich, geweſen. Endlich wird das 
Wort xararucso umftändlich eroͤrtert, und dahin 
erfläret, daß Dadurch die empfindlichfte innwendige 
Ruͤhrung und Beänftigung verftanden werde, wel⸗ 
che aber von der Zerfnirfehung unterfchieden fen, 
und mit dem Glauben nicht verbunden werden 
oͤnne. | Be 
. So weit gehet der eregetifche Theil diefer then: 
logiſchen Abhandlung. Im dogmatifchen wird 
ſonderlich die compundio als ein aus gratiae Spi- 
ritus fandi, und wie diefe unterfchieben werde, in 
Betrachtung gezogen. Es wird ferner gezeiget, 
wie heut zu Tage gratia compungens mehrentheils 
Yon den erften geiftliihen Bewegungen in ber Seele 
genommen werde; ingleichen, was compunctio 
adtiua, und die erften Bewegungen nad) dem Be⸗ 
griff unferer alten Öottesgelehrten ſeyn. Endlich 
wird auch die Frage erörtert, ob die Hemmung 
und Abwehrung des natürlichen Lnvermögens und 
der natürlichen Widerſpenſtigkeit ber Streit des 
Geiftes und des Fleifhes, u. d. g. zu den erften 
guten Bewegungen mit gehören. Die übrigen 
-Unftände und Eigenfchaften der Compunction wer⸗ 
den gleichfalls in ihr gehoͤriges Licht geſezet. ©. 
bamb. Ber. v. gel. Sachen 1749. 98 St. und 
freye Urth. u. Nacht. 1750, 15 St. ic 
oo 8. Dil 


\ / 


des Hrn. Bernh. Sriedr.Quiflorp. 705: 
8. Diſputatio theol: exeg. de notione fillorum 
et Aliorum Dei biblica.refp. Ern. Frid. Lange. Ro- 
ſtock 751 Dritth. B. Anfänglich wird wider den 
fel. Paul Anton eyinnert, daß die Lehre von dee - 
geiftlichen Kindfchaft in den theologiſchen sehrbüchern 
nicht fehle. Alsdenn einige allgemeine Anmerkun⸗ 
gen über den Gebrauch der ‘Worte in der heiligen 
Schrift, und deren rechte Auslegung gemacht; und. 
endlich von den Bedeutungen des Wortes Sohn 
gehandelt, ©. vollft. Nachr. 1752. ©. 918. u. f. 
9. Exegefis theologica notionis biblicz filio- 
rum Dei,refp- FRANC. ERN. LANGE 1752 zehn 
B. Iſt die Fortfegung der vorhergehenden Difs 


putation. Die Bibel liefert uns drey Claſſen von 


Kindern Gottes, Chriftum, die Engel, und die 
Menfchen. In Anfehung Chriſti wird deffen ewige 
Zenugung und Sohnſchaſt Hier gründlich dargethan 
und die dahin gehörige Sprüche erfläret, und mider \ 
ällerien Verdrehungen gerettet. Von ben Engeln 
werden die Stellen. Hiob 1. 6. und 38.7. ausge- 
legt, *) und mit Marth. 18. 10. und anderen Stele 
| ten: 


.*) Der Herr Doctor Quiſtorp giebt mir Beyfallmit 
Anführung meiner Widerlegung bed Herrn Prof. 
Wernsdorf in einer allbier gebalrenen Difpktatıon. 

Ä 58 kann nicht umhin, bey dieſer Gelegenheit die be⸗ 
ondere Meinung mit zutheilen, welche mir der ſel Herr 
Prof. Sokucht Darüber in einem Briefe 1749 eroͤffne⸗ 
te. Er ſchrieb ja hat feinen Urfprung von 132, agdi- 
ficauie. Ich wollte mich auch wohl erfühnen , das 
Wort Durch creauit oder fecit, mierıw», zu erklaͤren, 
und auf ſolche Weiſe koͤnute das. Wort 932 in fenku 

. . te- 


700 . Gehbiihte. I | 

haupt verſtanden wird. 2. Erfennet die Berkinft? 
und haben die Heiden den Urſprung der Erbſuͤnde 
erkannt? oder: haben die Heiden den Fall der erſten 
Yettern nach der Vernunft wahrgenommen ? auf wel⸗ 


he Trage mit Nein geantwortet wird, ob fchon man 


eingeſtehet, daß fie einige dunkele verworrene Ber 
griffe von dem Stande der Unfchuld, von dem goͤtt⸗ 
lichen Ebenbilde in dem Menſchen, von einem ge 
wiſſen Fall, welcher alle Menſchen berroffen, und 

von der Unſchuld Gottes an demſelben gehabt haben. 
3. Erkennet die Bernunft? und haben die Heiden 


Bu nach der Bernunft die dvamsar der Erbſuͤnde erkannt ? 


oder; haben fie erkannt , daß die Erbluft Sünde feg, 
Welche Zrage dahin beantwortet wird ‚daß die Vers 
. nunft die verkehrte Erbluft als dvamiar-bey weiten 
nicht fo klar, als die H. Schrift Iehre, und daß bie 
Heiden felten oder niemals die arouiav der Erbluſt, 
nicht wegen Mangel der Vernunft an fi, fondern 
wegen ihrer Sorgloßhelt und wirklichen Bosheit, 
verſtanden haben, 4. Erkennet die Bernunft , und 
haben die Heiden nach bee Vernunft die Tiefe der 
Erbfünde erkannt ? Man antwortet : dieſe Tiefe ber» 
felben Haben fie in ihren natürlichen und übernatüns " 
Kichen Vorwürfen nie erfennen können. Die mei⸗ 
ften haben fich eingebitdet, man könne. aus eigenen 
Kräften, ohne Gottes Hülfe und Benftand tugend» 
baft feyn. Sie fuchten mehrentheils ihre Tugend in 
einer äußerlichen Zaͤhmung grober Affecten, in einer 
politifchen Tugend, In Enthaltung von groben Muss 
brüchen und Mäßigung des Gemuͤhts. Andere, als 
. Die Stoifer, giengen zwar, ihrer Lehre nach, auf 
das SFunere, ruͤhmete fich vieles, thaten wenig, und 

wun ⸗ 


i 


J. Zu 


ige Bernh. Geier Ouifocp. ; 9 


“ wunberten fich über ihre vergebliche Muͤhe. Einen 
weitlaͤuftigeren Auszug aus dieſer Diſputation geben 


die vollſt Nachr. 1756. S. 87. u. ff. 
Dieſe Schriften unſers Herrn Doct. Quiſtorp 


| find mit vielem Fleiße und Gruͤndlichkeit ausſsgear-· 
beitet, und zeugen nicht wenig von einer gelehrten 


Beleſenheit. Mehrere fi ind ung au Ede von Km. 
nicht bekannt. Ä 


2 "Den 19: Day ns. 0 
| Es 


——A ee 


Geſchichte 


des Herrn 


Chriſtoph Sarı; . 2 


der freyen Kuͤnſte Magiſters und der Welt 
weisheit Doctors, der Alterthümer. und fchd> 
nen Wiſſenſchaften ordentlichen Profeffors auf ver 


Utrechtfchen Untserfität, und der lateinifchen Ge⸗ 
ſellſchaft ‚u Jena Erenwitsliedes zu 


OS ih das Vergnügen habe, daß Ich mich im 
Stande fehe, die Geſchichte diefes Gelehrten 
zu beſchreiben, fo erinnere ich mi), daß ich 

Ben. nahe vor zwanzig Jahren einem guten Bekann⸗ 

ten zu Siebe, eine Grete - serien 

Yen Gel, æuropa XV. ch· ſen 


X 


‚20. Gedichte 

fen oder Saren (denn auf Benberien. Weiſe wird 

bieſer Name in Deutſchland geſchrieben) zu machen 

“angefangen habe. Es mar.berfelbe ein nicht unge⸗ 
ſchickter Tandidat der Theologie, “Johann Chris 

ſtoph Sachfe, von Berlin gebürtig, aber aus 
einem anhaͤltiſchen Gefchlechte abſtammend, weicher 

1739 , unter dem Vorſitze des ſeligen Jabloneky, 


deſſen  Difputarlon de Iezabele, Thyatirenorum 


pfeudoprophetifla vertheidiget hat, und 1746 als 
Informator am Fönigiihen Wanfenhanfe zu Pots- 
dam geſtorben If. Ich darf glauben, daß es Lieb⸗ 
habern der gelehrten Gefchichte nicht unangenehm -- 
feyn werde, wem ich mich nun der GSelegenheit, fo 
ich vor mid) habe, da ich einen der gelehrteften dies 
fes Namens befchreibe ‚zu bedienen bie Frenheit neh⸗ 
me, um ein kurzes Verzeichniß anderer gelehren Sach⸗ 


ſen vorabgehen zu laſſen. 


1. Der altesaxo Grammaticus, *) und 2. unfer 
alte dewfche Dichter Hans Sachfe.”) find einem 
jeben befannt. Dicht weniger bekannt  uß einem, 
der ſich in der Reformationsgeſchichte ein werdg ums» 
eſehen hat, 3. det Saͤchſiſche Kanıler, Ludewig 
Sach, fin. 4.Cari Sache, s.Danil — 


REF ven andern Gchriften, Derbienet das in der 
biblioth. raifonnde Tom, —— P.2. p. 254. von pe 


Aefinliche nachgeſeben zu werd 


' #°) an findet. fein Beben unter anderen Kürzlich de⸗ 
ſchrieben in den Damb. Ber.v.gel. Sach. aa Vergl. 
auch nous adta Schofeft. 2.8.8. © &r.& 615. u. f. und 
‚Deren Will nuͤrnverg. —* 439 ©. 


— — 


! 


FE des Herrn Chriſtoph Saxe. n 
Soverdatendent zu Köthen, *) und 6. Daniel 


Sachſe, reformirtet Prediger ju Altona, 7. 
bana Gachfe, SHofpeediger zu Köthen, 8. 


hann Sachfe, von Ftauſtadt, 9. Johann Mel⸗ 
chior Sachſe, su Strasburg ‚10, Michael Sad 
fe ,*®) 1m Paul Anbei SR, 12, und 13. Dis 
832 pp 


je 


"0 Am umſtaͤndlichſten ſt man fein Beben Befbeichen 
7 der * nee Rubaı mat finde — 


—— Außer den Schriften, ſo man 
f- 


Leichehpredigt ; und ver, der neueften Ausgabe feines 
bm im Gelchrten : Perice angezeiget findet, Hat et 


.. du herausgegeben: Nothwendiger nd treuherzi 
‚ : Unterricht ja Die reformirten — im as 


thum Anhalt, daß die Lehre des Concordienbuchs von 


‚der Allenthalbenheit des Leibes Chrifli und was Ders 


feldett anbangig, keine alte ‚uf. w. Kötben röst. Im 


- gleichen: der reformirten Kirchen Slaubenshelänntnih, 


.. 1666, und noch verſchiedene Leich. ind Taufpredigten 
hber f rſtliche Perſonen, ale bey dem Leichbegaͤngniß 


nebſt einer Zugabe wider ben Kirchenſtreit. Koͤthen 


titen Joathim Ernſt Chriſtian den — 


1630. Chriſtian des aͤlteren 1630. Amalia & 
1635 Ludewig des aͤlteren 1656, Sophie Host is 


- beim Zudewig 1665, Taufprebigt bey der Fan 


ſtian xt. 1631. : &laubendgrund bey de Fuͤrſten 
5i. 


Wilhelni Cudewig erſten Abendmahls ı 


2» 


Lip Ho 
eitpredigt bey beifelden Beylager 1663. Die — 
Lebens bey dent Leichbegangniß Pet: Knautens. 


) Zu ‚feinen Schriften gehören opus deliciarum bibli- 


‘zum; biblifcher Luffgarten. Kalſerchronika. Geiſt⸗ 


liche Martensgans. Melches Buches der Herr Reck. 


U 


Biedet mann in ſei tosgr. de inſolentia titulorum 
librariorum 33 mit Recht erwaͤhnet, welches aber, 
wie Die vielen Ausgaben zeugen, fer nach bem en 


Pd 


712 | Geſchichte —W 
upp Jacob Sachſe von Loͤwenheimſ ſtehen 
im Gelehrten⸗Lexico. Ich fuge dieſen noch hingu, Fa 
Chriſtian Sachſe, Prediger zu Boͤthen, deſſen 
Leben Caurius in der ihm gehaltenen Leichenpredigt 
beſchriehen, 15. Mag. David Sachſe, Hoſprediger 
gu Bernburg; von denen mir geichwohl nur einige 
Hrebigten bekannt find ‚und 16. Siegfried Sachſe, 
von welchem 1596 zu Magdeburg ein Band Leichen⸗ 
-  prebigten. :gedrudit‘ werben. 17. Eines Predigets 
Sachſe zu Altona in der Grafſſchaft Mark, gefthies 
het töbliche Meldung In’ der Biblioth. Brem. claſſ. 
IV. p. 683. 18. Herr Johann “Jacob Sachſe, 
lehet noch als Profeffor *) der Medicin zu Strasburg. 
Micht weniger findet man im Gelehrten⸗Lexico die fol⸗ 
genden, 19, Ambroflus 20. "Jacob, Prediger zu 
Hufrm. 21. Jacob von Eiderftadt, 22. Johann, 
23. Peter Sure; mit dem Zunamen ab Eydora.‘ 
'24. Perer Sare ober. Saxonius, zu Altorf Pro- 
‚ feffor der Mathematik, 25. Peter Gare zu Ars 
les, von. beffen Pontificjp Arelatenfi des Herrn 
Vogt caral, fibr. rar. nachgeſehen zu werben 
nerbienet, 26. 10ORDANVS SAXO, 27. Alo 
Saxus, 28. Angelus, 29. Ehriftoph und 30. 
Thomas Sarus, Herr DOM in feinem nürn 
bergiſchen Gelehrten⸗Lexico ſtellet auch noch auf 31. 
W nn 08 


ü en Geſchmack geweſen fepn mu Er iſt erſt Pre 
* Ohrdruf und hernach —ã ech 
Ich meine auch wo eine Befchreibung ſeines Lebens 

. gelefen,zu haben. 2 

+9) ©, die Vorrede zu des Herrn von Meftppalen Tem, 
U. sıpnum, ined. rer, Gem. 


! 


des Heern Chriſtoph Saxe. 713 


Contad Sachs und 32. Chriſtoph Melchior 
Bachs. Zu dieſen kommen nun der berühmte Ita⸗ 
Häner ‚ 33. Joſeph Anton Saxius, oder Safli,*) - 
und 34 unſer nicht weniger berühmtetehrer wulitieche, - 
ger Chriſtoph Sare, weichen beyden der Het 
SD. Heumann in feinem confp. reip. liverariae p;' 
235 billigft einen Plag gegeben, und 35. Chriſtoph 
Suse, der Vater dieſes letzteren. 


Und von dieſem wollen wir nun bie Geſchichte 
deſſelben anfangen. Er war ein Sohn des Steuer« 
einnehngers und Erbrichterg zu Lengefeid, Chriſtian 
Scchfe ‚. hatte die Wiagiftermürde erhalten und ver- 
waltete Das Predigt und Seelforgeramt bey den Ge 

- meinen zu Eppendorf und Klein. Hartmannsborf, 
Er hatte ſich in den Eheftand begeben mit Marga. 
retha Chriſtina, gebohrner Hornig, einer Toch⸗ 
ter Herrn Ernſt Horig, ouf Tanneberg, Stre⸗ 
ckewalde, Hilmersdorf und Schmiedeberg, Seiner 


Königl. Maj. In Preußen Hofjägers zu Halle. Und 


von diefer warb unfer Herr are, den dreyzehn⸗ 

zen Jenner 1714 zu Eppendorf aufdie Welt gefeger. 

Dieſer fein ©eburtsort ift ein zwifchen örepberg und 
333 Chem⸗ 


*9 Seine Schriften finder, man recenſiret in den adis 
end 1730. i1734 u. f. J. Etwas von ihmbat Stolle 
a amerküngen zu Herrn Heumann via ad hifl, 
— 83i. Dee jüngere Burmann lobet ihn in feiner 
— — auf den berühmten d' Orpille p. 26. Von 
Kudewig Sachſe, deſſen v.G,sIBER orat. He antiquis 
Do&oratustheologici p· ao. ermähnet, weiß ich nicht, 
* er von den oden gemelbeitir imterfihieben ſey: Ext» 
e auch danjenigen sachsıvs weiter nicht, welcher 
* Pezakelgen ru geſchrieben haben. 


*⸗ 


14. Befbiche 
Chonnit im —— und Cigetkegite frei 


des Churfuͤrſtenthums Sa liegendes ra 
" ‚nach aller —— — — auch der Geburts⸗ 





‚set des. im fahsiebenten Jahrhunderte beraͤhmten 


⸗ n Eppen weſen —F deſſen Ge ” 
aan unfer Gelee ‚wii une ſehen werden 
deſchrieben hat. 


| Sein Here Water befaß, außer einer —* 
chen Erkaͤnntniß der Gottesgelehrheit, auch eine be 
—* eſchicklichkeit in hiſtoriſchen und andern —* 
enſchaften, weiche er in feinen alademiſchen 
Jahren mit dielem Eifer getrieben hatte, auch hie⸗ 
von in einer wohl ausgearbeiteten Schrift, de no 
minibus  quibusdam contumeliofis, quae Chriflis- 
nis olim impofita ſunt a gentilibus , welche er zu deip· 
aa im Jahre De ‚unter bem DBorfige des Seren 
ohapn Andr. Muͤnnich, offentlich vertheidiget, 
nen —8 Beweis gegeben hatte. Dieſer 
nahm die Mühe ſelbſt auf fi fe, feinem Sohne Die er⸗ 
ſten Anfangsgründe der griechifchen und lateinäfchen 
Spyprache beyzubringen. Und diefeg mit fo gutem 
Erfolge, daß er nicht lange hernach biefelben in ber 
.. Schule zu Chemnig, unter der Auffiche und Anlei⸗ 
tung der damaligen gefchichten Lehrer, Müllerund 
Bübling mit Frucht ferner fortfegen konnte. 


Nachdem er fi ungefefe anderthalb Jaehre mu 
Chemnitz aufgehalten, murde er mit einer Stele ei. 
nes ehurfürfkiichen Mumnen in der Sand+ und gür 
Kenſchuie zu Meißen begnabiger, Worauf er denn 
im Jahre: 1728 daſellſt aufgenontmen wurde, und, 
wußer einer: vecht treulichen and aufriche gen — 


des germ Chritenb Sare. zıs 
weiſung der Herren Martius Sillig, Grabenee 
and Rauderbach, viele baten vornehmer 


BGoͤunner und Freunde genoß. Run 1 hatte er es zpar 


Dafelbfl in den freyen Künften und Sprachen fo weit 
asbredht , daß er nady Verlauf von vier "jahren, bey - 
öfterer. und vor zuͤglicher Uebertreffung feiner Midi 
ler, die erſte Stelle bekleidete, und alfo im Stande | 
geroefen wäre ‚die afademifchen Studien anzufangen 
. Allein, weil die Geſetze diefer Schule ſechs Johre 
zum doreigen Aufenthalte beſticimeten, auch bie dar 
ſigen Lehrer, inſonderheit Herr Martins und Gra⸗ 
bener, bie Zuneigung für ihn hatten, ihm in der Se 
(dichte, den Alterthümer und der Kebekunft befon« 
dere Vorleſungen zu ertheilen , fo hielt er foldhe ges 


- . feßte Zeit mit Bergnügen aus. Mach derſelben 


Endigung ward er ben feinem Abſchiede mit einem - 
ſonſt nicht — Reſcript der hohen landes⸗ 
regeriug und Oberconſiſtorii beehret, worinn die⸗ 
feiben Zufriedenheit zu bejeigen, , nub ihm zu 
ferneren * Hoffnung zu machen De 


Er wandte ſich demnach im Jahre 1735 ‚6 . 
‚$eipsig, wofelbit er ſich zwar ra | 
Fleiße auf Die damals herrſchende wolfi ie Dollar 

phielegte. Allein, da er zugleich aus ten Dös 

cherkaͤnntniß fich mit vielen alten und neuern Welt 
mweilen befannt machte, fo konnte es nicht fehlen, 
oder bie Augen giengen ihm nicht nur offen, daher 
dem großen Weltweilen mit vielen anderen nicht 

blindlinge falgete ſondern Im Gegentheil alle Ders 
urtheile des Anſehens und des Geiſtes der Parthey⸗ 
ſchſt bey Zeiten ablegte. Fra > ek fe nn | 








„ww - 


! 


Be | 
Up deswegen bie philoſophiſchen Wifſen ſchaften ekel⸗ 


hagft geworden ſeyn ſollten. Mein! er hat ihren Ein⸗ 


—⸗ 


fluß in diejenigen, von welchen er hernach ſein Haupt⸗ 


werk gemacht, ‚leicht wahrgenommen, und inebeſon⸗ 


dre geſtehet er, daß die Uebung derſelben ihn nach⸗ 


"Ber im Sefen aller Scheifefleller aufmerkſamer ges 


mache, und ermuntert Habe, nichts vorbey zu laffen, 
wodurch die Begriffe deutlicher und genauer beſtimmt 


mierden können. Bald darauf nämlich : wuchs feine 


lebe zu den ſchoͤnen Wiſſenſchaften, zu den Spra⸗ 


chen und Alterthümer des alten Griechenlands und 


Roms, zur Kritik, zur Dicht⸗ und Redekunſt, zur 
Literatur. Dieſe Siebe ward in kurzen herrſchend 


. ben ihm, ba fie. vornehmlich durch den treuen Un⸗ 
terricht des ohnlängft verſtorbenen Herrn Profefe 


fors- Chriſt, und den angenehmen Umgang mit 
dem gleichfalls ſchon im die Ewigkeit abgegangenen 


Herrn Hoftath Friedr. Otto Menke, auch den 


Gebrauch der ſchoͤnen Buͤcherſammlung des letzteren, 
mehr und mehr war angezuͤndet worden. | 
“Raum hatte er ſich einige Jahre zu Leipzjig auf⸗ 
gehalten, als er ſchon andere zu unterweilen ermun⸗ 
tert, und ihm eine. gar fchöne Gelegenheit dazu an» 
geborhen wurde. Es fügte fich nämlich, daß zwey 
junge Herren Grafen von Buͤnau feiner Aufficht 
anvertrauet wurben ; ba er derin nicht nur mit meh⸗ 
terer Gemaͤchlichkeit die vornehmfte heutige fremde 
Sprachen erlernen, fondern auch feine Kräfte pruͤ⸗ 
fen , und dasjenige, ſo er gelernet hatte, anberen wie 
derum lehren fonnte. Weil ihm aber das afademi- 


ſche Sehen vor allen anderen wohlgefiel, fo ſuchte er 


ſich dazu den Weg zu bahnen Dur eine ri 


Du 


des Herrn Seins Sa. mm. _ 


feföft ausgearbeitete Probefcheift, welch⸗ er im Jah⸗ 
re 1737 unter dem Vorſttze bes Heren Prof. Chriſt 
vertheidigte, und welche den Titel fuͤhret: Vindiciat 
fecundum libertatem pro MARONIS Aeneiue, cui ma- 
num 10H. HARDVINVS, nuperusaflertor, imiecerat. 
Diefe Difputation wurdemit Beyfall aufgenommen, 
und es if ihrer auch in der Vorrede zur Burman⸗ 
niſchen ousgabe des Virgilius Erwähnung gefche- 
hen. Er Hatte zwar ‚Damals verfprotben „ "gleiche 
vindicias pro HORATIO an das Sicht zu ſtelien. Al⸗ 
lein ‚ weil er zu ber Zeit eihe neue Ausgabe des lyri⸗ 
fehen Dichters nach der Baxteriſchen zu veranſtall⸗ 
ten bedacht war, in welcher er Die Traͤume und Schein⸗ 
gründe des Jeſuiten näher zu widerlegen fich vor⸗ 
‚nahm , fo iſt ſolches damals nachgeblieben, Mach» 
‚ ber aber zauderte der Verleger, und die Aufficht und 
—ãù Y — ‚fo er ſeinen Herren Untergebenen 
-  fhüldig war, auch) verſchiedenes Hin-und Herrei 

. (en, tießen ſhm wenig Zeit übrig, feinen Vorſat zu 
erfüllen, und er ward alfo feiner gewuͤnſchten Ab» 
ſicht icht gewaͤhret. Da er aber nichts deſtoweri· 

fh einen guten Vorrath von Leſarten, theils aus 

Den Handſchriften des fefigen Cortius, sheils aus 
anderen , angefchaffet hatte, ſo uͤberließ er folche her⸗ 
tnachmals dem berühmten Seren Hofrath und Pro 
feſſor Geßner, zu deſſen 1752 in Ochav erfolgten 

ſchoͤnen Ausgabe befagten Dichters. 

Unterdeflen nahm ee im “jahre 1738 ben 20 5 
bruar. Die: öffentliche Magifterwürde zu Leipzig an, 
und rei da der freundſchaftliche Umgang mit dem 

Hofrach Menken ihm öfters Gelegenheit sc, 
em woßl in ben Seipjiger rn gen; als 


vor⸗ — 





—*XRP Seidice 


——*9 ia ben nouis, dis eraditorum, in ben . 
ahron von 1739 Bis 1747 von verfchiedenen zur. 
ichte, Kritik und Alterthuͤmern gehörigen nguen 
Buͤchern Auszüge und Nachrichten zu verſertigen, ſo 
fand ee — auch Stof zur Ausarbeitung zwo 
beſonberer Schriften. Die erſte war eine Verthei⸗ 
digung der geßneriſchen Ausgabe von den Scripeo- 
‚zibus rei ruflicae , wider des Herrn Profeflors zu 
Padua, Julius Pontedera Beichuldigungen, wei 
che unter der Auffchrift C. S. A. M. apologia pro ce 
keberejmo Rufticoram Latinorum editore , in den 
‚nouis allis eraditorum 1743 Map p. 274. jum Bow 
Sein fam. Die andere betraf die Gewißheit der 
‚  wealten römifchen Geſchichte, welche ein in Holland 
geboßrner Sranzofe in einem frangöfifchen Buͤchlein: 


u Differtation fur l' incertitude des cing premiers 


fiecles l'hiſtoire Romaine, mit vieler Berwegenbeit 
beſtritten Hatte. Weilibm aber dieſe Art zu urthei- 
ken, fo gemein und reigend fi —5 ich weiß nicht 
eb ich fagen foll kleinen, oder großen, Geiſtern um 
Zeiten geworben iſt, allzukuͤhn vorfam , fo un 
ternahm er, zur Rettung ber Ehre bes Livins und - 
Di von Halicarnaß, diefem muthigen 
Stanzofen feine Berbrefungen: und lakte Schluͤſte 
unter Augen ju ſtellen. eift füßrete Den - 
Tel: iwingeis —— Per in tuu 
perum Fran. cujusdam libellum de isoerto hiſto 
rise Romanorum 'antiquiflimae, welche in wier ver⸗ 
ſchiedenen Abtheilungen den miſcellaneis Lipfienß- 
bus noais.einverleiber werben; als nämlich Vol. I. 
Part. 1.p. 40-79. VoL IL P.1Il.p. 409-495. Vol. . 
I. P. IV. p G 712. und Vol. III. P. Il. p. 235- 
329. 


* 
. 


des Herrn Chrinoph Saxe. .7ı9 
329, außer ben addendis, weiche ebendaſcihſt Vol 
111. P. IV. p. 743 zu leſen find. In den nouis acti⸗ 


erud. findet man eine kurze Recenſion derſelben. Mach» 


her hat beregter Franzoſe eine neue Ausgabe ſeines 


—2 beſorget, und fie mit einer laͤcherlichen 


Antwort begleiten laſſen. Herr Saxe 
bereits alles zu Papier gebracht, was —— 


Gegners grobe Unwiſſenheit in der lateiniſchen und 


griechiſchen Sprache an den zu Tag legen, —5 und 


zureichend war“ Er hat ſich aber doch bisher nich 


entfchließen kaͤnnen, fich mit jemanden in,einen fer» 


neren Streit einzulaffen,, welcher kein Satein. verfie N 


‚bet ‚und Die Gründe der Glaubwuͤrdigkeit eines al- 
ren Öefchichefchreibers nach den feichten und mage⸗ 


ven Regeln einer gemähnten Vernunftlehre abmäget, 
- und welchen es übrigens mehr wigigen fronzöfifchen 


Gpöttereyen, als mit erntitaften ‚Unterfichungen 


der Quellen bes römifchen Alterihums zu thun iſt. 


Denn dies iſt der Character ſolcher Leute: quod ap- 
gumentis diſſoluere non poſſunt, ſcurrilirate et riſu 
diſſoluunt. Jedoch, was geborgt wird, iſt darum 
noch nicht geſchenket. Vermuthlich wird ‚dem Fran» 
zoſen bey näherer Gelegenheit feine Bloͤße vorgele⸗ 
get werden. Wahre Gelehrten muͤſſen fich zuwei⸗ 
len, des Exempels halber ‚zu ſolcher Art aon Schrift 
fleleen berablaften, ihr Semäfhe, zumal, woun fie 
es mit einem verführenden Reize zu ſchmuͤden wiß 
fen, nach Berbienfte zu beantworten. 


er 


Um ehen Diefeibige Zeh, da unfer Gelefete mic 


oben en ‚erwähnten Schriften befchäftiger war , bebiente 
ſich ein junger Herr von Muͤnchhauſen zu Selpyig 
Weiner Aufficht and Linterweifeng, welchen er. PN 


17° 





or ee 


feines ſchoͤnen Geiſtes, Beſcheidenheie und Liebe zu 
allen freyen Kuͤnſten und Wiſſenſchaften uͤberaus 
ſchaͤhte. Aus einem Triebe dieſer Hochachtung 


ſchrleb ex dieſem feinem geweſenen Untergebenen fol⸗ 


gende Abhandlung za, weiche zur Aufſchrift fuͤhrete: 


. de HENRICO EPPENDORFIO COmmentarius, cuĩ ali- 


quos epiftolae. u ENXRICI, Ducis8axonici, ERAs- 
Mi, et EPRENDORPII drexdercs infünt. Accedit 
'eiusdem EPPENDORPII perquani rara aduerfus 
ERASMI verfutiam defenfio, iterum typis excufe. 
Lipfiae 17745. Quart. Wovon man nachſehen kann, 
die Leips. gel. Zeitungen 1745. "Jul. sıo. ©. 
Börting. gel, Zeitungen 1745. 503.8. Vollſt. 


Nachr. v. akad. Schr. 1746. ©. 770. u. f. 


und ben neuen Buͤcherſaal der ſchoͤnen Wiſſen⸗ 
ſchaften, 1. B. 3. St. 243. S. Zu dieſer Schrift 
veranlaſſete ihn ſo wohl die Liebe fuͤr ſein Vaterland, 


indem Eppendorf an demſelben Orte, wo er, ges 


boßren gewefen, cheils aber auch, weit durch Ep⸗ 
pendorfs Geſchichte manche Stüde der gelehrten 
Geſchichte des fechszehnten Jahrhunderts erläutert 
werben fonnten, ſintemal derfelben mit Hutten, 
Eraſmus und anderen Gelehrten felbiger Zeit in 
genauer Bekanntſchaft ſtund, und man Eraſmi Bes 


muuthsart etwas näfer, als irgenb anders, Daraus 
kennen lernet. .DBergl. des gelehrten Bürgermeifters 


zu Mmnwegen, Seren CORNELIS WALRAVEN VONCK 
Befchryving van het Begin, opkomft en Aanwas 


‚ der Stadt: Doesburg,, in der Borrebe S. 45. 


In eben demfelben Jahre 1745. that unfer 
Saʒxe eine Reiſe durch ar he ne: 


landes, begab fh nach Frantſiat am. Maya um bie 


des Herrn Chriſoph Sr. a 


taleerlich⸗ Keöonngsfener mitnanzufeher, Ind mi⸗ 
ſete, nach deren Endigung, über Mopnz, Colin und 
Eleve nach Holland, wo eiyig ben ———* 
ten dortiger Gegenden —— machte. Je⸗ 
doch kehrte er Im Fahre 1746. uͤher Hannovar, Böt; 
tingen, Braunſchweig una Woifenbuͤttel, wieder 
nach Leibzig, mig-bem Vornehmen, nach ahznlegen⸗ 
der gewoͤhnlichen Streitſchrift beſondere —** 
gen in ben humanioribus.und Altershämeen zu hal⸗ 
ten. Zu dieſer Streitſchrift hatte er die Erläuterung 
einiger alten Denfmäler beſtimmet. Da sr aber 
beynahe ein ganzes halbes Jahr mit einer gefühe. 
Uchen haͤmorrhoidalen und catarrhalen Krankheit 
heſchweret mar ‚„-und die Aerzte alles Sitzen und Ar⸗ 
beiten verbothen, fo gab er inzwiſchen eins. Probe 
von Anmerkungen über verfchlebenaungehrcte Auf, 
fehriften heraus, unter dem Ziels: Lapjdum. veru- 
ftorum epigrammata, et :perigulem anmeduerlip- 
num in aliquot, chflica merparım dumayyara, 
Lipfiae 1746, Quart. . Diefer Anmerkungen iſt nicht 
aßein in den Leips. gelehrt. Zeig, 17 741. 8. 
39. Götting gel. Zeit. 1747:©. 7uund.alis ermg. 
2149. Decemb. p. 703. fondern, auch non verſchiß⸗ 
Denen: Gelehrien mit verbiensen..tobe gadacht wor: 
ben, ale von den beruͤhmten Männgen, EP Orville 
ad CHARITONEM APHRODIS. P. 748. 
ad.SVETONIVM pP. 39,59. Hagenbuch in Diptycho 
Brixiano Borrit p.64.142.ingleichen ia den mifcel.ob- 
ſeru. nou. "Tom. X» XII. p. 369. und in deflen epi- 
ftola ad 10, ERN. IMMAN. WALCHIVM ,. Weiche in 
dieſes Seren Walchs vberiori explanatione per- 
| fecutionis Chriftianorum Ne eronianze in Hifpanis 


 befind 


“ 
8 


922 ' Geſcche — 
deſtndiſch Ri 34; und neiich son dem Herrn Pro- 
feſſor Ca et de motata Romanorum nomi- 

num Tab’ prindipibus-Fägfone Ir 160. 

| "Ser fügete es: im Jahre 1748 die göttliche 
„ Borfehung ‚daß dem Herrn Saxe /wider alles Ber: 
* znunhen , eine Hofteiftifteile bey em Seren gefeis 
men Rah und-Stadtsfecretariue de Back im Haag 
angetragen wurde; woju er ſich zwar anfangs niche 
wohl entſchleßen Eömnfe, weil esihm ſchwer fiel dem 
leipgiger Miufenfiß zu verlaffen , und fein Vaterland, 
in welchen er beräkts viele vornehme Göntter und 

—F hatte; mit Holland zu verwechſein. Al⸗ 


ſein, da ihm ſolches ſelbſt einige gute Fteunde aus 


Holland, denen er zuvor einen vertraulichen Briefe 
—⏑⏑—⏑—— hatte, ſtark anriechen, fo erkann⸗ 
te er indem oſters deswegen wiederholten Antrag 
den gbtetichen Wink, und ieh ſich verpflichtet bem- 
ſelben zu felgen ‚"'Ir’ der Hoffnung, Daß er.dafelbft 
fein anderes Vaterland‘ wiederſinden märde. Und 
deſe Hoffnũng hat Im auch, unter dem goͤttlichen 
Sehen; nicht fehl geſchlagen. Denn er fand niche 
allein an gemeldeten Herrn de Back einen ausneh⸗ 
menden Kenner der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, ſondern 
Auch einen edelmnuthigen Maͤcenaten; weichen Ruhm 
ihm alle diejenigen willig beylogen, welche die Ehre 
haben dieſen wuͤrbigen Staatsminifier zu kennen. 
Einige Beweiſe davon kann man finden in bes 
Herrn Voek epiftola ad virum illuftrem, 10m 
DE BACK, welche er HIERONYMI FAteri de bello 
Sicambrico Hibris IV. vorgeſetzet hat, und aus des 
— Pd Zufcheife feines oberwaͤhn⸗ 
ten Buches. 
Nach⸗ 


/ - . W 
dbes Herrn Chriſtoph Saxe. 223 
.Machdem er nun ohngefehr vler Jahre, chau 
zu Hagg, theils zu Utrecht und Leiden mit dem grdſ⸗ 
ſeſten Vergnuͤgen zuruͤckgelegt, und fein Here Un. 
tergebener das Amt eines Secretarii der Stabt Rot. 
terdam angetreten hatte, fo wurde ihm nicht lange. 
zuvor im Monat Auguſt 1751 unter ber Hand bie 
lebig gewordene Profeßion der grischifchen Sprache 
\. ya Öröningen angetragen, welchen: Antrag er aber 
* aus erheblichen Urſachen ablepnete, .- Kury darauf 
warden alle wohlgefinnete. Mitbuͤrger der varsinige 
ten Niederlande durch das frühzeitige Abfterben ih⸗ 
tes verehrungs: und liebenswürdigen Erbftasthalters,. 
» des Prinzen von Oranien und Naffau hochfuͤrſtli 
chen Durchlauchtigkeit, in Die Außerfte Berruͤbriß 
geſetzet, und eben dadurch ſchien auch unferem Gie« 
lehrten eine große Stüge feines Gluͤckes enerüdt Au, 
| ſeyn. Doch, was er an diefemtheuren Fuͤrſten ver, 
= loren, das erfeßte ihm Die alles reglerenda Wer 
ſehnng in ber Person feiner Ainterlaffenen Bemah⸗ 
kin, Ihro königlichen Hoheit, der Frau Gouvernan⸗ 
tin. Als nun bes folgenden Jahres 1752 der ve 
ruͤhmte Carl Andreas Ducker, Profeſſor merk 
tus der Geſchichte, Beredſamkeit und. bes griecht· 
ſchen Sprache zu Utrycht, mit Tode abgegangen war, 
gefiel es Ihro Föniglichen Hoheit, den Hertn Sare,: 
den. Hetten Eurotoren. biefer Univerfität zum außer 
ordentlichen. Profeflor vorzuſchlagen; worauf er. hen 
vierten December gemeldeten Jahres mit einhelligen 
"Etimmen zum Profeflor extraordinsrius antiquitu- 
tum er hum̃aniorum literarum berufen wurde, Dies. _ 
| Amt trat er den erften Febr. 2753 Öffentlich au. mit 


— 


einer Rebe Bro antiquitatis ſcientia, welche bald dar 
| .... auf 


auf. Die Preſſe oetlaffen hat. Er vertfeibiger dar⸗ 

ino die. Kanntniß der Altertjümer überfaup, * 
wider die Spötter "und Veraͤchter, 
die Kunſtrichter, deren letzteren manche er Fee 
den, daß das ftudium antiquarium meiter nichts, 
als ein angenehmer und gelehrter Müffiggang . 
©: Leipz. gel. Seit. 1753. Jun. 435.9. und 
‚einen umfländlichen Auszug in den actis eruditer. 1743 
Oetab, 2.609. . 
"Sm eben bemfelben” Fahre den 24. Julius ver⸗ 
heyrathete ſich der Herr Profeffor mit ber Jungfer 
. Anna Juliana Noviſadi, des utrechtfchen pr» _ 
vinzlalen Münzmeifters, Herrn Johann Frnit 
Noviſadi, älteften Tochter, aus welcher Che er ber 
reits vier Kinder € erzeuget, davon noch zwey Söhne 


und ein Toͤchterlein am Leben ſind. 


: De jenaifchen lateiniſchen Geſelſchoſe fonnten 
feine Geſchicklichkeit ned Bemühungen in denenjenie 
gen Willenfchaften, deren Erhaltung und Ausbrei⸗ 
tuugg fie vornehmlich bezmecket, nicht unbefannt ſenn. 
Sie hielt es vielmehr für. eine denmfelben zukom⸗ 
mende Ehre, ihn zu ihrem Mitgliede zu erwaͤhlen. 
Sie Fr ide im n Jahpeı754 und aberſande⸗ ihm 
das Di 

—— Jahres 1755, ſtellien ihm die 
Hert Curatoren der hohen Schule, auf welcher er 
lehrete, ben neunten Fun. zum ordentlichen Profeſ⸗ 


für derjenigen Theile ver Gelehrſamkeit an, In wel⸗ 


chen er es bisher außerordentlich gewefen war, Er 
konnte aber dieſes Amt wegen bald darauf einfal⸗ 


+ 
4 


\ 


f 


L 
* 


‚ber darauf feyerlich antreten. Dies, geſchahe mit 
‚einer Rede de artium Graecarum Romanarumque 
dudioio hodie regundo. Sie ward, wie die vorige, 
‚bald darauf gedruckt, und befihläge, außer einem 
Gluͤckwunſche des Herrn Perrenot, . 101 Seiten, 
Er bemähret darinn, daß der in unferen Zeiten herr. 


ſchende Geſchmack in den ſchoͤnen Wiffenfchasten und 


des Herrn Chriſtoph Saxe. 725 
lender großen Serien, erſt den achtzehnten Septem⸗- 


freyen Künften nad den Urbildern ber een n. 
chen und Römer verbeſſert werben. muͤſſe. S. Leips, _ 


gel. Zeit: 1756. April 249.65. Bon dent Bey. 
. «fall, den fie gefunden, iſt unter andern, biellebere 


ſetzung derfelben in die holländifche Sprache ein gu⸗ 
ter Zeuge, welche unter folgendem Titel das Licht 


ſahe: Redevoering van de noodiaakiyke Verbere- 


‚ringe des hedendaags herrfchenden Smaaks in .de 
«Kunften naar dien des Grieken en Romegnen, door 
. CHRISTOPH SAXE, vitgefprooken by het aanvaat- 
den van het. gewoon Hooghleerasr-amt'in de oud- 
‚heden.en befchavende Wetenfchappen to Vtreche, 
‚2755. Quart. i | 


.  Die.überhäuften Geſchaͤfte des dffentlichen Soße . 


amtes haben ihm bisher nicht zugelaſſen, viel an 
feine elgene Arbeiten und Bemuͤhungen um bie Sichrife 


‚ten und Denkmäler der Alten zu denken. So viel’ 


„Zeit er indeflen von feinen. Collegien und Lectionen 
«hat abmüfligen Eönnen, hat er mit Vergnuͤgen bar. 
‚auf verwendet. Zueinigen Beweiſe davon kann fols 
‚gendes Werk dienen: Diptychon MAGNI, confulis, 
nune primum luce publica donatum , animaduer- 


Neu Bel. EuropaXV,Th. : Ana - Dip- 


.  ‚Sonibjisque illuftracum. Hagae comitum 175 
‚Fol. 14. B. nebft einem Kupferſtiche, worauf. das, 


— 
⸗ 


26. Gecſchichte 


. "Diptychon, ‚ welches er ſelbſt beſitzet, vorgeſtellet 


‚wird, S. Leipz. gel. Zeit. 1757. S. 769. und 
Bötting. Anz. von gel. Sachen 1757. 124. St. 
. Eine ganz umftändliche Recenfion davon findet man 
in den zuverl, Nachr. 115 Th, ©. 837. D. f. und 
in dem nouis actis erud. Lipſ. 1758. No. IL p. 49. 
Der nicht unbefannte Recenſente in jenem , thut ſich 
zwar, feiner Gewohnheit nach, über den Herrn Sare 
etwas zu gute, muß aber doch geftehen, daß diefe . 
Schrift fi ganz wohl leſen laſſe, und von neuen 
Entdeckungen nicht ganz entblößet ſey. ‘Der Herr 
Profeffor Hat fein hiebey in Kupfer geftochenes, und 
auch in den nou. ad. erud. nachgeftochenes Dipty⸗ 
chon aus ber Verlaſſenſchaft des Grafen von 
Waſſemaer auf Opdam, im Sabre 1750 erftan 
ben, : Dies meldet er gleich Anfangs, hältfihdar 
auf in einem Streite mit Biſchof von 
Ermeland auf, zeiget, was Dich ſeyen, und ' 
was man vorelnen Pugen aus diefer Art alter Deut, 
möäler ziehen fünne, handelt von dreyzehn bisher 
befommenden Diptychis, und befchreibet und erlau. 
tert 3. 25. uf. fein eigenes; welches aus.dren Ab» 
fügen befteher. Die Auffchrife: nimmt den oberften und 
kleinſten ein, und lautet: Fl. Anaftafins Pauli Pro- 
bus Mofchianus Probus Magnus, von. welchen vielen 
Namen der legte der Haupt: und eigene Name iſt. 
"5m mittelften figet ber Eonful in feinem Schruude 
auf einem erhabenen Seſſel mit einem paar Stufen 
unter einem Iychno penfili. Sein Saar ift fünfte. 
lich gekaͤmmt und in Soden gelegt, Er bat das ſo- 
. genante lorum und eine togam pictam um. 
der rechten Dam wi“ eine Rolle, vder etnas run⸗ 
des, 


des Herrn Chriſtoph Sare“ 727 
des, welches Herr Sate für die mappam cakfüla» . 
rem anſieht. In der linken Hand traͤgt er einen 
Stab, auf welchem oben ein Adler ſteht. Neben 
feinen Armen auf den aͤuſſerſten Spitzen feiner Arm« 
iehnen ſtehen ein paar Mägdlein, weiche, wie es ' 
ſcheinet, Körbe mit Gelde und anderen Geſchenken 
auf dem Haupte tragen, unb.folche mit ben Haͤn⸗ 
den halten, Gleich hinter dieſen beyden Figuren, zu  . 
beyden Seiten des Conſuls und feines Stuhls fr 
gen zwo größere Weibsbildes, welche allem Anfehen 
nach, das eine Nom, das andere Gonftantinopek, 
-vorftellen mögen. Die eine biefer Grauen bat in der 
. einen Hand einen Apfel oder runden Ball, daraus 
ber Reichsapfel entflanden, und ein Zeichen der an 
gemaßeten Herrſchaft der Römer über den ganzen 
‘Erdboden iſt; - in der anderen aber einen- Speer, _ _ 
Die andere Frau hat die Hand auf dem oberften - 
Rande eines zu ihren Füffen ftehenden Schilbes ru· 
hen. Die Knie diefer benden Stauen bedecket auf 
jeder Seite ein viereckigtes Feld, darinn eine Pers 
fon ſtehet, die mit beyden Händen etwas, das wie 
ein Tuch ober Serviette ausfieht bey den Zipfeln in 
die Höhe Hält, Dasunterfte Fach nimmt die Vorſtel⸗ 
fung zweyet Kerle eine, welche aus ungeheuren großen 
Schläucen Geld In geflochtene Körbe ausſchuͤtten. 

In demſelbigen Jahre brachte unter feinem Vor⸗ 
ſitze Here Gerhard von Lan den funfzehnten Ju⸗ 
nius folgende Schrift auf das Katheder: Obſerua- 

tiones antiquario philologicae ad vetus chirogts- 


— 


pbum theſauri Muratdriani, maneipationis Formum * 


lam continens. Quart 7 Bogen, Hier iſt die Auf⸗ 
ſchrift fo wie den Herr Verfaſſer die abgekuͤrzten Worte 
R I —Aaa 2 dharinn 


* 


7 


7228: . Geſchichte ed 
barinn erganzet. Dis Manibus Marci Herennũ 
Ppoti. Vixit annos viginti dub, menſes duo, dies 
quinque. " Fuerunt parentes, Marcus Herennius 
- Agricola et Herennia Lacena Filio. Chirogra phum: 
Ollaria numero quotuor, cineraria numero quinguo- 
ginte tria intrantibus parte laeua, quae Juns in mo- 
wumento Titi Flaui Artemidori, quod ef? via Sola- 
‚ia, in agro Volufi Bafılidis, centibus ab orbe parte 
fra, donationis caufa mancipio atcepit Marcus 
erenntus Agricola de Tito Flauio Artemidore 
—* numo vao, lſibripende Marco Herennio lu- 
ſto: Ameſtatus ef Tiberium Iulium Erotem: ia- 
‚que vacuam poſſeſſionem earum ollarum et cinerario 
rum Titus Flauius Artamidorus Herennio Agrico- 
lae ine ‚aut mittere ‚ollaque imferre permiſit. [acrum- 
que, quotiens facere velit Herennius Agricola bere- 
desue eius permifit, clalisue eius monumenti pote- 
Sloters fadurum fe dixit, dolumque malum huic rei 
abeſſe, abfuturumque: fe haec recte dari', fieri prac- 
‚flarique flipulstus. ef} Marcus Herennius Agricola, 
-Shepondit Tivas Flauius Artemidorus. Adum octaus 
:decimo kalendas Ianwarias, Caio Calpurnio Flacco, 
Lucio Trebio Germano, confulibus.' 

Die wahre Abbitdung diefes Marmors iſt dabey 
in Kupfer geſtochen, und wird von Anfang bis zu 
‚Ende Stuͤck vor Stuͤck erläutert, Gelegentlich * 

pfangen auch verſchiedene Stellen aus Gruters 
Reineſti, Kabretti, Gudens und Muratori 
Aufſchriften Ausbeſſerung und Licht.“ So wird 
3. E. S. 5. 6. von den Dis manibus, und in 
feris gehandelt, und der Herr Verfaſſer bringe 
aus coni infenipt, Florent. Tem. II. p. 25. x. 1. 

un 


/ . 3 


des Herrn Chriſtoph Sare. 729 
und Moratori. gom. 6. folgenden Anfang einer Mar. 
mrfärilt bey; .; * 


..AQ. CALP. RVSTICVS . 


mekhe er alfo ausfuͤllet: Dis. Manibus Auernie r 
Quintus Calpurhius. Hlezu fehen wir, mit deffen 


Erlaubniß zu fagen, feine Urſache. Warum fol ' 
ÄQ. bier nicht ein figlum ‚des Namens Aquilius, 
oder Aquila fern? Werden denn biefe Namen nir: 
gends durch dies figlum. ausgedruͤcket? Oder if 
Aquila oder Aquilius nie ein Vorname gemefen ? 
Allein unter den libertis findet man viele Geſchlechts⸗ 
namen als Bomamen. Und auch bier kaun es wohl, 
mit. Auslaffung des Vornamens der Gefchlechtsna- 
me feyn, un® Rufticusein bloßer Beyname. S. 13. 
1. f. wird dad Wort Chirographunt wohl erkläre, 
u. S. 16.0. f. von ben ollarjis und cinerariis gar 
fein gehandeli. Wie auch S. 22. von dem Worte 
monugienfhrsünd anderen dahin gehörigeh; da S. 
25. die Redaärten momumenta vitgmes, ' und mom- 
dum funeta vergliden werben mit Luc. 23: 53. und 
ob. 19. 41. yrnuwiia xana iv sic, PLZ, FETT 
Sero. (Ulpian Dig. L. XL tit. 7 nennet es auch 


monumentum purum, und eine Smyrniſche Aufs u 


ſchriſt röwer beider, d. i. nach des Heſychino 

klaͤrung yumwor. Ein ſolcher Ort wird Tora nenw. 
entgegen geſtellet, und iſt vielleicht Juda Tawos Ding 
Ap. Geſch. 1.35) ©. 31.0. f: findet man die Er⸗ 
flärung ber “Worte: DONATIONIS ‘CASA MANCI- 
xio ACCEPIT, i. e. Intenueen mancipationis dono 





da3 ‚accepit — 


230 Zu Sebi, 


aocopit. A. 50, wir nicht übel gernurfmaßet, 
Daß bie Bürgermeifter C. Calpurniüs Flaecus und 
Trebius Germanus in; die Zeiten bes Seuerus und 
Caracalla gehörm. S. auch Leipz. gel, Zeit. 
A Octob. S. 321. und nour alla erud, 1758. 


PS Benn Oott ihm Abrigens Zeit, Leben und Ge 
fundheit ſchenket, fo hat man noch mehrere Ausar⸗ 
beitungen in dieſer * von Diſſenſchalten x von ihn 
au hoffen, Wir wuͤnſchen eß. 


Den ıq Rap 1788, 
no 8 S. 


ee ie ee ee ee 


Geſchichte 


des Herrn 


Nicolaus Wilhelm Strike; Ä 


der Weltweisheit Magiſters, und der mor- 
‚ genlänhifchen Sprachen und Alterthümer arbeit. 
lichen Profeffors zu Grdningen. 


it doppeltem Rechte konimt dieſem elcheten 

eine Stelle in unſeren Geſchichten zu. Er 

5 - bat ſich unter den frühzeltigen Gelehrten 

auf eine ausnehmende Weiſe hernorgerhan, und 

anigo iſt er einer der berühmtelten Lehrer der mom 
| genländifchen Sprachwiſſenſchaften. Beben 


gr. 


des Sen. Nicolaus Wilh. Schroͤder. 731 J 


daher, daß es unfere Sefer um deſto wenther tadeln 
werben, daß wir ihnen feine Geſchichte vorlegen, ob⸗ 
wohl folche bereits in. der nenbauerifchen Nach⸗ 
- ticht von ist lebenden evangelifch- reformir⸗ 
ten und huberikhen Theologen, 1 Th. S. 343: 
u. 2 Th. S. 867. u. ſ. ſchon zum Theil zu leſen 
iſt. St dem find zwölf bis drenzehn Jahre 
eh ‚' von: welchen vetſchiedenes hinzuzu⸗ 


Pi Väter unferes Herrn Profeſſors if 1 | 


| vor weniger Zeit in die Ewigkeit gegangene voße 
Sprachgelehrte zu Marpurg, “Johann Jo 
Schröder, gemefen, deſſen Gefchichte Herr —* 
bauer umſtaͤndlich befchrieben hat ı Th, S. 336. 
u. f. Die Mutter eine gebohrne Bertholdin, des 
efemaligen ticentiaten ber heiligen Schrift und Mei 
tropolitans zu Ziegenhayn, Sul. Werrholdg, 
Tochter. Er hat den zwey und zwanzigſten Au⸗ 
guft 1721. zu Marpurg das Licht der Welt erblicket. 


&ein Herr Vater wendete von Kindesbeinen an — 


die moͤglichſte Sorgfalt auf feine Erziehung ‚und 
unterrichtete ihn felbft auf das fleißigfte In ben 
. Sprachen und Anfangsgrünben der Wiffenfhaf- 

ten. Seinerſeits war er von Gott mit ausneh- 
menden Fähigkeiten begabt, und zeigete einen un⸗ 


gemeinen Trieb, Luſt und Eifer in Erlernung alles- ' 


deſſen, fo ihm aufgegeben ward, , Dadurch ges 
ſchahe es, daß er ſchon 1730. .in feinem neunten 
Jahre wirdig erfunden ward in das Studenten⸗ 
buch eingefchrieben. zu werben. Von der Zeit an 
legte er fich num, ferner mie —— Fleiß 
“u die Mergenlänifien ©) prachen, mit auch, UN 


aa 4 ‚ker 


732 Geſchichte 

tee Anfuͤhrung feines Herrn Vaters, auch die Kir⸗ 
chengeſchichte und juͤdiſchen Altexthuͤmer; niche wer. 
nigee unter dem Herrn Profefloe,. Johann Phil, - 
hartmann, auf die lateinifche e — pe: 
litiſche Gefchichte und roͤmiſche Alterthüner. In⸗ 
der Mathefis und über alle Theile der Meitweis.. 
heit hörete er den hochberuͤhmten Freyherrn von. 
Wolf, und in der Gottssgelahrtheit hatte er Die 
vortreftlichen Männer, Joh. Chriftien Kirdy 
meier, Johann Sigismund Kirchmeier und 
Franz Ulrich Rieß zu feinen Lehrern. 


Bis 1739. blleb er'beftändig In dem Hauſe ſei⸗ 


= ner eltern: und’ trieb dieſe Wiſſenſchaften. Im 


biefem Jahre aber that er eine gelehrte Reife nach 
Sachen, befahe verichiedene dortige Univerfitäten, 
machte mit den Gelehrten, wo er hinfam, Bekannt, 
(haft, und hielt fi) Insbefonder eine Zeitlang zu 
keipzig auf, um dafelbft die Ausgabe feiner Leber: 
fegung der vier erften Kapitel des erften Buches 
Mofis aus dem Türkifchen zu Stande zu bringen, 
Auf dieſer Reife ſammlete er auch einen nicht ge 
. ringen Vorrath orientalifcher Handfchriften, welche 
er in den Bibliothefen bin und wieder vorfand, 
und beren Titel und Innhalt er fich genau aufzeich- 
nete, in ber Abficht, ſich berfelben zu einer dereinſt 
Ä herauszugebenden bibliocheca orienteli manu- 
feripta zu bedienen, 


Nach feiner Wiederkunft in feine Vaterſtade 
blieb er noch eine Zeitlang in der Stille bey ſeinen 
Studien. Doch die Zeit mar da, auch öffentlich 
hervorzutrecen ri und feine erworbene Oetegriemteis 

an 


} 


— mn nn u. - 


! 


des Hrn. Nicolaus With. Schröder. 733 
_ anderen durch guten Uniterricht mitzutheilen. Er | 
ensfchloß fich zu dem Ende, die hoͤchſte Ehre: in der. _ - 


pbisfopgifhen Facultaͤt anzunehmen, - Dies. gew 
fehahe im May 1743. Den dritten Diefes Monats. 


| vertheidigte er feine dilp. philof. i inaug. de libertate. 


Dei, ımd.den achten ‚hielt er ‚wine Öffentliche Rebe 


‚de libertätis diuinae ad alia eius atrributa relationes 
Zu diefer Feyerlichkeit lud gemefdeter Herr Profef- 


for Hartmann mit“ einem öffentlichen Anfchlgge 


. ein, worinn er des Herrn Magifters Bisherige Le⸗ 


u 


bensumftände und gelehrte Bemühungen rühmlich 
erzaͤhlete. Gleich darauf eröffnete er mit einer _ 
Einladungsſchrift de amiqua linguae Arebicas 
erigine ‚feine Worlefungen, über die griechifche, 
bebräsfche und andere mergemfändifche Sprachen 
und über die Kirchengeſchichte. Er hielt ſolche 


mit fo gutem Erfohge, daß ihmm bald hernach von 


dem gnaͤdigſten $andgrafen eine außerorbentliche 


Profeflion der morgenländifhen Sprachen ertheilet = 


- ward. Um diefe Zeit unternahm er eine Reife 
nach Holland, und hielt ſich insbeſonder zu Leiden 


auf, um fich den perfönlichen Unngang des großen 


Sprachgelehrten, Albert Schultens, zu Nuße 


zu machen, ‚und mit deſſen anpreifenden Vorrede 

kn gelehrtes Werk von der. Kleidung der. bes 

bräifchen Weiber aus der Preſſe zu helfen; wel⸗ 

ches auch zu feinen großen Ruhm geichahe. 

Nachdem er wieder zu Haufe angefommen, gab, 

er ſich nieder an feine vorgemelbeten Collegia, und 
diſputirte verſchiedene male als Praͤſes. Dies 
wöhrete bis in bas "Fahr 1748. zu deſſen Anfange 

er don ben hochmoͤgenden Herren Curatoten der 

Aaa 5 | Unis 








27 Serie 


— Univerſitaͤt zu Bröningen sum orbentlichen Pro⸗ 
feſſor der morgenfänbifhen .unb der griechifchen 


Sprachen ermäßlet und, berufen ward, Er fol» 
gete dieſem Ruf, und hielt ben vwierzehnten Ju⸗ 


nius feine fegerliche Antrittsrede, de fundamends, 


i 


| 
| 


quibus ſolida linguae Hebraeae cognitio fuper- - 


ftraenda, welche bald darauf gebrucft ward. Der 
von dem damaligen Rector Magniftcus, dem feli- 
gen Drofeflor der Rechte, Jacob Ed ausgefer⸗ 
tigte akademiſche Anſchlag, womit zu Anhörung 
derſelben eingeladen wurde, theilete wiederum ben 
Lebenslauf deſſelben bis dahin mit. Im Jahre 
1751. den dritten Sept. uͤbertrug ihm ber ſelige Pro⸗ 
feſſor der Gottesgelahrtheit, Cornelius von Vel⸗ 
za, bie akademiſchen Seepter, und er übergab fie 
Dinwieberum ben vierten September bes folgenden 


Jahres dem bachberühmuen Kern Doctor (Ders 


Des, nach gehaltener Rede de confufione linzua- 
rom Babelica, welche gleichfalls das Licht fahe. 


” Eine um biefe Zeit mit feiner Profeflion vorgegan⸗ 


gene Veränderung müffer wir nicht vergeffen. Da 
nämlich der Here von Lennep zum Profeflor der 
griechifchen und lateinifchen Sprache war angeſtel⸗ 


- Jet worben, fo wurbe Diefer Gelehrter Die erftere 


zu lehren entledigee, und ihm babingegen das 
Sehramt ber jüdifchen Alterthuͤmer aufgetragen. 
Here Schroͤder lehret zu Groͤningen mit vie⸗ 


lem Beyſall und Ruhm, und dienet der — 
taͤt ohnſtreitig zur Zierde. Außer 


Diſputationen, welche unter feinem Vorſthe * 


ten morden, bat er u wie eig andere Nerven 


Profef- 


Des Hrn, Nicolaus Wilh. Schröder. 735 
Profefferes , von Zeit- zu Zeit über verfchlebene ge⸗ 
druckte philologiſche Säge bifpuriren laffen. Uebri⸗ 
gens lebet er, ohne vielen limgang, ſehr ſtille für 

ſich. Vor etwan ziweyen Jahren hat er ſich mit 
Der Jungfer Schultens, einer Tochter. des belob⸗ 
sen Alb. Schultens, in den Eheftand begeben. . 


Wir muͤſſen nun die Schriften des Herrn Pro. 


feſſors, unferer Gewohnheit zufolge, nach der - 
Ordnung anzeigen, Slie find folgende, 


1: Quatnor prima capita Genefeos Turcice 
et Latine. Leipʒig 1739. Quart. Dieſe Lieber» 
ketzung has Herr Schröder mit gelehrten Anmer« 
Zungen begleitet, welche von feiner Erfänntniß der 
orabifchen und perfiihen Sprache fchöne Zeugnifie 
ablegen. Die Zufchrift iſt an die damaligen grofs 
fen- Sprachverftändigen, Schultens zu Leiden 
und, Elodius zu Leipzig, gerichtet. In den «Ti . 
erud. 1739. P. 424. findet man eine Nachricht von 
Diefer Arbeit. * 
. 2. Diſſ. inaug. philoſophĩea de libertate Dei, 
praefide Io. Conr. Spangenberg. Marpurg 1743, 
Quart 78, Der felige Neubauer meldet, daß 
er berfeihen in einer Anmerkung zu Rambachs 
dogmatifchen Theologie ı Tb. S. 343. mit Ruhm 
- gebacht habe. Und in der Thar, fie verdienet we⸗ 
gen ihrer gründlichen Ausführung, unter den bes 
ſten Schriften über eine fo wichtige Materie ange» 
merfet zu werben, 


guae Ärabicae origike, . er. bine fliuente Intima eins " 
| nn m 


3. Programma academicum de. antiqua Iin- 


J 736 Geſchichte 


Eu Eirars ——9 ‚Quo generoſos, no- 
biliſſimos et dodiflimos Dan. commilitones “Q- 
AcyAsirras ad audiendas lediones in linguas orien- 
tales, ea, qua par eft, humanitäre. s. inuigat, 
Marpurg 1743. Quart, ein B. 


4. Commentarius philologioo- criticus de ve- 

ſtees mulierum Hebraearum ad Ieſ. III, ı6 - 2. 
Quo yocabulorum, abftrufiffinorum tenebras ed 
Praemifla eſt praefatio celeberrimi viri, ALBERTI 
SCHVLTENS, (tit) Leiden 1745. (oder vielmehr 1744 
Denn im Boekfaal’Mtovemb. diefes Jahres 8. 383: 
wird Dies ae. hen angezeiget) Quart. Zwey 
Alph. ſieben B. 


Dies iſt ein ausnehmend gelehrtes Werk. So 
dunkel und unverſtaͤndlich bis dahin der Jeſ. 3, 16. 
u. f. beſchriebene Aufzug der Töchter Zion geme- 
fen, fo klar und lebendig Hat ihn Herr Schröder 
feinen Leſern vor Augen geleget. Und dies. nicye 
allein, fondern er hat auch überall die Gelegenheit 
in Acht genommen, einer nicht geringen Anzahl he⸗ 
bräifcher, wie auch griechifcher Wörter und Redens⸗ 
arten, und mithin Steffen der heiligen Schrift ein 
erfreuliches Licht anguzünden. Die ada erudico- 
rum, die Republyk der’ Geleerden, und viele an- 
bere gelehrte Monatſchriften und Zeitungen haben 
Kecenfionen davon gegeben, und find, wie billig 
in dem !obe deſſelben nicht karg geroefen. Die 
. neueren Spradjgelehrten führen es in ihren Schrif⸗ 
ten häufig. und öfters an. ich kann mich aber 
nicht entbrechen, dem fügen Neubauer Pre | 

(gen, 


;X2o 000. ——— — 


d 
. 


des Hrn. Nicolaus Wilh. Schröder. 737 
folge ; und einige Perioden aus der Vorrede des 


großen: Schulcens bier gleichfalls auszuzeichnen. 


Dieſer gewiß berechtigte Richter ſchreibet unter an⸗ 


aAaugurium cum maxime completur, quin cumula- 


deren von unſerem damals jungen Gelehrten und 
deſfen Buche, es ſey ihm vorgekommen, ſidus 


aliquod: orfri, quod breui temporis ſpatio culmen 


zeneret · literaturae · orientalis, atque iucundum 


diffunderet ſplendorem. Laetum, fo fähret er fort, 


ur, per elucubratiflimam hancce commentario» 
‚nem. - Materiam ea illuftrat, in plenumque diem 


‚educkt, qua nihil in Hebraica, -vel lingua, vel:re_ :. 


et füppelledili antiquaria, obfcürius abftrufiusque. 
"Anno practerito, pro familiari noftro commercio, 
Agnificauerät mihi vir amicifimus, ſe arduum 
‚hunece laborem ſuſcepiſſe, interque in Belgium 
parare; vi, quod iam praelo ferme paratum, in- 
ter nos typis excuderetur. Ibi ego, fatebor enim, 


ſubuereri, ne fupra vires, fupra aetatem, quan- 


tumuis aquilino eum vigore et volatu fcirem pol- 


‚lere, nifus fuos intendifler. Inanem, metum in- 
ſpectio operis difcuflit; meque fimul fingulari vo- 


luptate permulfic. Legf, ftupui, plaufi. Depre- 
hendi pleno rapidoque gradu, in primo flore ae- 
'tatis, eo iam enifum virum iuuenem in arte et 


N 


-Jiteratura noſtra, praefertim in profundiore km- -. 
-guae, Arabicae cognitione', quo vix principes in ' 


hilce viri afcendere valuerunt.. Deprehendi quo- 
‚que, eruditioni copiofae ac florenti, in thateriis 
hifce excutiendis,. elibrandis, atque fubtili exa- 


‘mine trutinandis, fuperfuiffe felix acumen, quod 


. folidum indicium vbique temperaret; arque in- 


. com-« 


⸗ 








0 A . on 
Bau, } 1 1 Geſchichte man 
comparabilis modefia . oruaret, maioremque in 
‚ modum commendaret. Das übrige, fo Here 

Neubauer bey diefer Gelegenheit. hinzufuͤget, er 
achte ich unnöthlg, ihm nachzufchreiben: 
5. Differtatio academica .de ‚prima. cpltus di= 
. ini publici.inftirutione ad Gegef- JV,:; 86. refp. pro 
gradu magifterii , s0H.. IAc. SCHWEINSBERGER 5, 
Aud, Marpurg 1745. Duart, vier B. Die Erfiä- 
rung, ‚welche der Herr Verfaſſer giebet, erfiehee 
man aus dem Tisel. Die Abhandlung hat zwey 
Abfchnitte. Der eıfte gebet die Worte und Red 
arten ganz helehrt durch, und bringet bie Ueber⸗ 
ſetzung heraus. Tunc coeptum eft inuocari no- 
men Iehoua. Der zweyte liefert eine kurze Bes 
ſchreibung des öffentlichen Gortesdienfles in den 
erften Zeiten. ©. Vollſt. Nachr. von akad. 
Schr. 1746: ,S. 48. u. f. Ich habe diefe Dife 
putation in meiner 1748, gehaltenen exere. philol. 
exeg. de prima concionum facrarum origine- ad 
Genef- IP, 26. angeführte. &. 3. und bleibe noch 
bey meiner in derfelben vorgetragenen Erklärung ; 
von welcher ich fehe, Daß Herr Joh. BabrielPrieg 
nahe bengefommen fen, in feiner difl. philol. crit. 
de B. Lvrueriı verfone verborum Genef..IV, 26, 
“ Moftod 1752. Sonſt haben auch, außer denen, fo 
ich bereits angefuͤhret, von diefer Stelle gehandelt, 
VENEMA difl,S. Tom. L DRIESSEN medit. in Ge- 
neſin. MELCHIORIS difl. de facris gentilium lucis. 
YAN MAREE fpicileg. obf. S, p. 12. KIESLING de 
ecclefia vet. campeltri: 2750. 1. p, scuwar2.difl. 
de nominibus N. T. proprüs; relig. Ebr. monu= 

mentis. Üöttingen 1743. woLLE hiſt. inuoca- 

a tionis 


- 4 


des Hrn. Nicolaus Wilh Schröder. 739 
tionis · Dei patris in nomine-fili füi, und Herr 
Johann Gebhard Pfeil in feiner Vorrede zu 

Iſaac Warts auserlefenen Reben von heifamer 


Führung des Lebens; welcher mit mic gleicher 
Mepnung iſt. | 


. ' 7 
6. Diff. acad. de tabernaculo Molochi et ſtella 

‚Dei Remphan ad Act. VII, 43. relp. Franc. Chri 

Slopb. Meifterlin. Wanfcieda - Haf. Marpurg 

‘1745. Quart,, vier B. Der Moloch foll die 

Sonne feyn. Bon feiner Hütte heiſt es, maius 
aliquod, portatile tamen, tabernaculum; ab ido- 
lolatrica gente in’honorem Molochi exftrudtum. 
Is enim gentilium frequens mos fuit, ve numinum 
ſuorum fimulacra non tantum in templis repone- 

| rent, fed et tentoriis includerent, quae ab vno 

‚ Joco in alium, maxime in pompa et follemni ce- 
lebritate, vel humeris, vel plauftris deportaren- 
tur. Die Henden hielten mit ihren Gögenbilberr 
eine Art von Proceflion, wie die Papiften mit dem 
fo genannten venerabile und manchen Heiligen. 

- Din den Rempban wird im zweiten Kapitel 
der Planet Sarurnus verftanden. Es befremdet 
uns allerdings, daß wir bier des feligen D. Ja⸗ 
blonfki ſchoͤne Abhandlung von diefem Abgott nicht 
mit einem Worte angeführet gefunden, Vergl. 
neu gel. Europa 11 Th, ©. 566. m drit⸗ 
ten Äbſchnitt wird unterfucht, auf weiche Zeis 
ten der Dienft diefer Bögen zu bringen fen. Herr 
Schröder mennet, er gehöre in die Lebzeit des 

Propheten Amos. Bergl, Vollſt. Nachr. vo 
alad, Schr. 1746. G. 5, fr Ä i 
” Fa 9. Ex- — 





u ’ 
‘ ] . ⸗ ’ — 


74a0 Gefibichte 


7. Exerc. de Eutychiauifmo et variis eius ſe- 
Qis. relp. Car. Franc. Lubbert. Haas... Marpurg 
1246. Duart, ſechſtehalb B. Herr Krafft giebet 
in feiner neuen cheol. Bibl. 16 St. 5. 332.533. 
eine kurze Nachricht Davon, welche er mit dieſen 
Worten beſchliehßet. Die Abhandlung foll der 
Grundriß zu einem größeren Werke feyn, das uns 
" der Fleiß des Herrn Verfaſſers von bieſer Sache 
verſpricht. | 
8. Oratio de fundamentis, quibus Tolida linguse 
Hebraese cognitio fuperftruenda, habira Gronin- 
gae Frifiorum. A. D. XIV. Iunii cıo1IccxLvin. 
quum orienralium 'et Graecae lingugrum profef- 
fionem aufpicaretur. Oröningen 1748. Quark, 
neun B.’ Es wird darin gezeiget, wie unzurei⸗ 
hend und unzuverläßig die Schriften der Juben, 


\ die alten: Wörterbücher und Ueberfegungen, wie 


. and) die bloße Unterfuchung des Zufammenhanges 
kines Spruches und der Paraflelie der heiligen 
Schrift ſeyn, um eine gründliche Erfänntniß der 
hebraͤiſchen Sprache zu erlangen; und wie nöchig 
und herrlich dahingegen dasjenige Licht dazu ſey, 
welches die verwandte Sprachen, vornehmlich die 
chaldaͤiſche, ſyriſche und arabiſche, derfelben an⸗ 
zuͤnden. u 

9. Oratio de confufione fermonis Babelica, 


habita Groningae in choro templi academici A. 
D. iV. Sept. MDEELN. quum magiftraru acade- 
mico abiret. Oröningen 1753. Quart. 73. In 
dieſer werden hauptſaͤchlich drey Fragen erörtert. 
1) Ob alle damals: lebende Menſchen, oder nur 
gewiſe Familien, den n Thurnbau zu Babel unter: 

nommen 








öE —— 
. 


meld, Vornehmen ſie dahey gehabt haben? 3)‘ Auf 


welche Weife und warum Gott ihr Vornehmen 


vereitelt habe? Was die erſte Frage betrifft, ſo 


des Hrn. Nicolaus Wilh. Schröder. 741 - 
uommen haben? 2) Was für. eine Abſicht und 


wird erwieſen, daß alle, danialige Menſchen an 


dem Werke Theil gehabt. Und zwar a) aus ber 


Redart alle Welt, ı B. Moſ. 11, 1. weiches 


RB) beſtaͤtiget wird aus va. 9. y) Weil zuvor 
nicht die geringfte Meldung von einiger Scheidung ' 
oder Zertheilung der Familien geſchiehet. Anbey 


werden bie Gründe der gegenfeitigen Meynung 


widerlegt; -. In Anfehung der zweyten Frage wird 
behauptet, daß es ein eiteles Vorgeben der Juden 
fey, daß der Thurmbau eine abſcheuliche Miffes 


that geweſen, und insbeſonder die Abgötteren zum - 


Zweck gehabt habe, und ferner gezeiget, daß es 


‚auch nicht aus einem zügellofen Hochmuth, fonbern 
bioß, um fich in einer Geſellſchaft zu erhaften, gen. 
ſchehen fen. Auf Die dritte Srage wird endlid) ges 
antwortet, Gore shake durch feine Wunderkraft 


den Menfchen einen folchen Sinn gegeben, daß fie. 


. 


ſchleunig fich zertrennet Haben und aus einander ges 
ogen fenn, und bie Sprachvermirrung wird Deu 
rieben , miraculofum Dei opus, quo vnam 


quafi maflam fermonis, humano generi hadtenus 
communis, ita temperauit, vt illi plures alias, 


prorfus nouas fuaque indole dinerfiflimas, lin- 


guas affunderet, et fapienuffimo moderamine ad- 
mifcerer. Welche Meynung gründlich ausgefühs 


vet, und die Weisheit Gottes bey diefem Werke 


erwiefen wird, . 
Gmbdtwopzv;in. Bbb136. Diſ 


— 


' ı 
1} . 
 -r' 


742 .  Befbichee 
2°. ,20 Dilf.de voto Tephtae. reſp. Diderico Adiie- 
no Walhraven, Zwolla Ttanũſal. audore. d. 31 
Mart. 1753. 
sr Difp. philol, cohtinens obferuationes fele- 
das de, origine vocum quarundam Hebraearum , 
reſp. Guil. Henr, Nummer. Leouard. Frifio d. 10. 
Maji 1755. 

12. Difp. philol, IR (ve füpr.) ni Iob. Hewr. 
Verſchuur. Drentino. d. 5. Maii 1756. 
I13. Diſſ. philol. ad’ ſelecta ſacrae feript. loca 
reſp. Job. Henr. Verfchuur. d. 15. lan. 1757. . 
.14. Diſſ. de Authentia quorundam Ceribhim, 
reſp. Dider. Mefling. Winfchora- Oldamtin. and. d 
24. Ian. 1757. Zu 
Geſchloſſen den 24. Rovem, 8: 


| 
| 
) 


SET EEESEELERLERZE IT 


Geſchichte 


des Herrn 
Johann Speifion Volz 


der Weltweisheit Magifters, Profeſſors am 

bochfürftlichen Gymnaſio zu Stuttgard, Sr, 

| — Ki reg. Der Ders Mänz- Kar 
⸗JIn pectors, u Mitglie ⸗ 
ſchen —* in Göttingen. wesen 

nter denenjenigen Gelehrten , welche an dem 

- hochfürftlichen Gymnaſio zu Stuttgurd arbeis 

en hat N ” den Prfeſſr Volz a 





na 


des Heorn Joh. Chriſtian Volz. 743. 


wahren Verdlenſte um die Wiſſenſchaften einen nicht 


gemeinen Ruhm erworbenz er verdienet dahero in 
dieſen Blaͤttern um fo eher genannt zu werden, je | 


er iangenehmer es dem Publico iſt, von denenjenigen 


Männern einige Nachrichten zu hören, welchen die 
gelehrte Welt einen vorzuͤglichen und entfcheibenden 


. Rang zuerkennen muß. 


Here Dols iſt den 4. Yun. 1721 zu Dettingen 
am Schloßberg geboßren , wofelbft fein feliger Va⸗ 
‚tee damals Diaconus war. Seine Frau Mutter 
beige Eliſabech Racharina, eine gebogene Stier. 


u lin. Wie er gleich nad) feiner Geburt durch die 


— Vi — 7— 
[1 q 


Taufe In den Gnadenbund aufgenonmmen wurde, fü 
atte er auch das Glück von' ſelnem fellgen Herrn - 
tee fetber nicht nur in dem Chriſtenthume, fon» 


dern and) in den Sprachen nach und nach unterriche . 
- tet zu werben, wiewohl feine in der erften Kindheit: 


etwas kraͤnkliche Umſtaͤnde ihm anfänglich fein lan -⸗ 
ges Leben zu verſprechen ſchienen. Doch erholte ſich 
die Natur Bald, und feine Geſundheit nahm fo zu, 
daß er durd) Gottes und des Fuͤrſten Gnade im Jahr 


2.3734. denar October in das Klofter Blaubeuren aufs 


genommen wurde, und daſelbſt das Bergnägen hatte, 


. unter ber Auffiche und getreuen Linterweifung ber 


Herren Prälaten Jeniſch und Lang , wie auch der 
Sperren Profefforen Ergezinger und Hochſtetter, 


einen ſchoͤnen Fortgang in feinen Studien zu machen, 


wie ihm dann des Herrn Ergezingers worzägliche 
.Berbienfte um fein Studiren noch immer in unvergeßs 


! > lichen Andenken bleiben. Zwey Jahre hernach geſcha⸗ 


he feine Beförderung nadı. Bebenhaufen, da er dann 
Wert, — . abe 


4 


a Gehibilhte 
bermals ber Teeue und dem Fleiß des feligen Herro 
‚Prälaten Stokmayers, wie auch den damoligen 


Heren Profeſſoren Sartorius ‚und Eſſig, derer 
erſterer nunmehro in Tübingen der H. Schrift Do⸗ 


Adr unböffentlicher ordentlicher Lehrer iſt, den wei. 


S 


ie 


teren Grund zu feinen erlangten ſchoͤnen Wiſſenſchaf⸗ 
ten zu danken hatte. 
Im Jahre 1738 kam er in das theologiſche Stk 


"*- penbium nach Tübingen, und flubirte daſelbſt unter 


‚ben fellgen Prof. Ereyling, Hallwachs, Mas 
chel, Tanz, und dem noch lebenden Herrn Doctor 
Corta die Philoſophie und damit verbundene ſchoͤne 

Wiſſenſchaften. Unter dem Herrn Prof. Canz ver⸗ 
theidigte er die berühmte Diſſertat. de immortæ- 
lirare animae, worzu dem Herrn Canzen das ale 
haltende Verlangen. unſers Gelehrten Anlaß gege⸗ 
ben hatte. nn 
Die Magifterwürbe eriels er Im Jahm 1740, 
von weicher Zeit an er nebſt dem gelehrten Herrn 
Pfarrer, Magiſter Biſchof, einem Mann, her 


“noch immer durch feine phyſicaliſche Verſuche ſei⸗ 


nem Baterlande Ehre macht, pon dem Herrn 
ffor Canzen In das Haus zu einigen befondern Are 
ten, aufgenommen Wurde, Eine ſolche Gele 


— für einen emſigen und nachforſchenden 


eiſt ein vorzoͤgliches Mittel viele und nicht gemei⸗ 
ne Dinge zu lernen. . Wir begreifen alſa wohl, wie 


ſEMdn ſich unfer Gelehrter den Umgang mit dem fell 


gen Heren Prof, Canz werde zu Nug gemacht haben, 
In der Theologie hoͤrte er den Herrn Canzler 


Pfaff, den ſeligen Doctor Weißmann und Rlemm, 
| "md 


} 

| 

| 

» 

3 “ 


de Ser Io Chriſtian Volz. 7as J 


mb den ſchon gerdhmten Herrn Doctor Lotte; , der 
theidigte auch im Jahre 1743, unter dem Herrn Dos 


ctor Weißmann eine cheologiſche Streitſchrift von 
folgendem Titel: Scahdala carnis ex —— 


Dei accepta, iuſtaeque ratiopes ea tollendi: 
auf er zum theofogifigen Eramen nach 8 
berufen wurde. 

Im Jenner des Johrs 1746, bekam er die Sielle 


eines Repetenten in Tübingen und vertheidigte ein 


Jahr hernach des fel. Seren Canzen thebiogiſche in- 


"augural-difpucation de femine benedikto. . . 
rend ſeines Aufenthalts in Tübingen gab er ſo wohl 


verſchledenen jungen Herrn von Apel als auch andern 
Studiofis in allerley Wiftenfcyaften vielfaͤltigen Un⸗ 


terriche. Mittler Zeit berief ihn der Herr geheime 


Be Rörn zu einem Informator für -deffen einzi⸗ 
en. Deren Sohn Im “Jahre 1747 nach Stuttgard, 
—* man ihn auch das folgende Jahr zum "Bis 


carius ber daſigen Kirchen beſtellte. Um dieſe Zeit 
geſchahze es, daß die koͤnlgliche teutſche Geſellſchaft 
in Goctingen unſerm Gelehrten, indem er nicht nur ein 


gruͤndlicher ſondern auch ein ſchoͤner Oeiſt ſchon da⸗ 
mals war, das Diplom eines Ehren Mitglieds un⸗ 
ter bein 25. Septemb. 1748 zuſandte. Dieſe Ehre 
verdoppelte ſich dadurch, daß fein vormaliger akade. 
miſcher Freund und bisheriger hoher Gönner, bee 


jetzige wuͤrtembergiſche geheime Rath und Kammer: 

Pi don —— ein-.in en Staats md . 

wu ſchonen Wiſſenſchaften gleich großer und ſcharfſinnb. 
ger Geht, die Gnabe hatte, Iyın das Diplo von 


de Gefrüiceft zurufkellen ,. wobon er ſelbſt ein hoch⸗ 
wyebotncher gie ‘war. 


2 - ‘ - . 
na un 


BE: Die 





” \ es 
“749 Geſchichte 
Dieſe und andere wichtige Verdlenſte une vo Willen 
ſchaften bewogen feine hoehfürftliche Durchlaucht zu 
Woͤrtemberg ibme die Durch den Tod des ſel. Prof. 
Johann Adam. Ofianders eriebigt geworbene 
©telle eines Prafefloris Mathefeps. applicatse et 
‘, poeleos bey dem Gymnaſio zu Stuttgard, guäbigft 
anjzuvertrauen. Ein Amt, das unferm Gelehrten 
deſto angenehmer war ,. je geößere tuft er zu den mas 
—— Wiſſenſchaften, welche einem ſolchen 
Geiſt ohnehin nee find, von feinen. erfien 
ofapemifchen Jahren her bezeugt hatte. Wie er 
dann zu bem Ende bey ber Ankunft des fel. Herrn 
Prof. Kraft in Tübingen , ob er gleich damals ſchon 
Repetens war, doch feine Gelegenheit verfäumte, 
fih den Unterricht. diefes großen Mathematikver⸗ 
ſtaͤndigen zu Mugen zu machen. Rraft ge 
wann ihn daher auch fo lieb, daß er bis an fein er 
folgtes feliges Ende einen ununterbrochenen Briel 
wechſel mie ihm mnbien 
As im Jahre 1752, der nunmehriger Herr Con 
ſiſtorialrath und Praͤlat Roͤßler, Durch bie Befoͤr. 
derung zu dieſem wichtigen Anıte feine 
gefehäfte bey dem Gymnoaſio niederlegte, fo 3 er 
| fe unferm Gelehrten kuͤnftighin an feiner Selle 
‚ über bie Hiſtorien zuiefen, auf. Herr Volz 
den Antrag als einen "Befehl an, und bewies * 
‚das Wert febflen, davon wir Bald hören 
“wie gründlich. die Wohl —— Berarfeteer 
gewefen ſey. Ergabalfodie Poeſie ab, behisktaber 
neben der Hiſtorie die Machefin applicatam bey... 
Im de 1754 Mn Sm der Afo Herrn Praf. 






des Herrn Jeb Sheikian Yolz, 747. 


ceroburg aufgegeben werben, einen Ruf nach ge⸗ 
bachtem Petersburg, wofelbft er die burch.den Tod 


, Des des felgen Deren Seren Prof. Richmanns erledigte Stelle 


Phyficae experimentalis hekleiden 
- follte. ‚Allein er verbat diefen fonft fo vortheilhaf⸗ 
ten-Antrag wegen feiner. Samike indem würtember» 
gifchen. Nach dem Tode des feligen Herrn Prof, 
Kraft, wurde er als fuͤrſtlicher Commiſſarius nach 
Tübingen beordert, die von feiner hochfuͤrſtlichen 
Durchlaucht zum beften des dafigen Collegüi illuftris. 
erfaufterr Inftrumenta von. ben Traftifchen Erben 
zu übernehmen , welche et auch nachgehenbs dem be⸗ 
‚nn Heren Prof. Ries abermal als fuͤrſtlicher 
Conmiſſarius uͤbergeben hat. 

Endiich gefiel es feiner hochfuͤrſtl, Durchlaucht 

aus hoͤchſt eigener Bewegung, durch ein In den gna⸗ 


. Bafteh Ausbrüchen abgefoßtes Decretum vom aoten; 


October v755, ihm bie Aufficht über Dero anfehnlbs ; 
ches Möänztabinet anzuvertrauen; Hoͤchſt Diefelben 
umnterhielten ſich auch mehemals mit unſerm Gelehr⸗ 
ten in einem ſehr gnaͤdigen Geſpraͤch über ben Zu⸗ 
* merkwaͤrdigen Sammlung, welche an 

it den meiſten uͤbrigen, die 


FE 
THE 


s neuen Seren. Auffehers un ein großes ans 

da nämlich das Yon des durchlauchtig⸗ 
Hergegs Seiederich- Auguſts Höchften 
e fo — neuftädtifche Kabinet 


335 
J 
u 





72 —— Kabinet Wereiniget 
verwehret worden iſt 


588 


ren Höfen in Deutſchiaub ber . 
ich vorgehet; indem es unterden Haͤnc 


nHerzogo ber hard des IIL Zeiten 


"y Zr. 


/ 


743. Behhihte 
Die 'dem Publico gemiachee Hoffnung, dneume 
ſtaͤndliche Beſchreibung davon zu geben, iſt daher 
um fo erwuͤnſchter, je zuverlaͤßiger man weiß; daß 
män von unferm Gelehrten keine andere ale gränd- 
Ude und vollftändige Arbeiten erwarxen darf. Wie 
wir dann zum’ Beweiß deffen nicht umhin koͤnnen, 
eines Schreibens an ihn noch ju gedenken, worinn 
ber regierende Here Herzog felbft darch Dero Unter 
ſchrift bezeugen ,. sole jehr fid fich ſeine bisherige Are 
beiten und Verblönfte gefallen ließen, J 


Inm Jahr 1750 verheyrathete er. ſich den 27.. 
Jenner mit Jungfer Regina Ratharina, einer 
Tochter des Herrn Regierungsraths und geheimen 
ecretarü Philipp Heinrich Adler, aus welcher 
. Ehe. er zwey Söhnlein und drey Töchterleln, wo⸗ 
yon aber nur nod) überhaupt zwo Töchterlein im Le⸗ 
ben find, bis hiehin ergeuger bat, ..- ... 

Die Schriften diefes Gelehrten ſind zwar nicht 
durch ihre Menge, aber deſto mehr ihrem Innhalt 
nach in der Chät wichtig, und deugen von den ſhö 
ieh Sinfücheen, welche er in allen Theilen der Wiſ⸗ 
fenſchaften beſitze. Es fihd don ihm zwey gründlich 
geſchriebene Programmata Im Druck bekannt gemache 

Norben, bavon das elhe-i76z das buffonäfche Ey⸗ 
ſtein vbn Entſtehung der Erde und Ihren manıg- 
fältigeni Betänderhfigeh mit vleler Scharffinnigfelt 
Beurcheilt; unid von Dem Herrn Prof. 
Clemm feinen amöönit. äcad, fafc. IH. eingerüde 
worden; das zuhönte Uber, welches ze nithe lange 
Hoch dem Antritt. ſeines Inſpettorats Aber das 
Peüftstiche Müiyfobinet Drantgab, von ine 
oo. . .. ge @ 





des Herrn Joh. Eprifkian Votz. 749 


gedachtem Rabinet befindlichen ſehr raren goldenen 


Muͤn e des Iulii Caeſaris handelte, wir wollen eine 
Pure Anzeige davon machen. Auf der einen Seite 
ſtehet das belorbeerte Haupt biefes Stifters der roͤ⸗ 


miſchen Monarchie, mit der Umſchrift: Diuos. Iu- 


nus. Auf der andern eine gehende Vidtorin mit dem 
Stabe bes Merkurs., vor deren Füffen eine Schtans 


ge kriechet; die Umſchrift iſt: Imp! Caeſ. Traj. 
Aug. Germ. Dat. P. P. Reſt. Der Herr Pros 
feſſor zelgte, nach der Erklaͤrung der hier vorkom⸗ 


menden Sachen, beſonders, daß durch Den Augen« 


fein alıch bey dieſer Münze die vorzuͤgliche Genau⸗ 


heit de& betäßititen Motells befräftiget,, und Vatt⸗ 
lands Befehreibung diefes Stückes widerleget wer» 
de. Ueherhaupt ‚hat er in dieſem Programmate fo 
viele —8 Einſicht bewieſen, daß man auch dar⸗ 


aus die wohlgetroffene Wahl ſeiner hochfuͤrſtl. Dusche · 


kaucht erfeben Ponte, ——— 


kam unter feiner Beforgung. bie ftebente Auflage der 


eſſtchiſchen Elnleltung zur Hiſtorie heraus, unter 


dem Titel: —— George Eſſichs kurze Ein⸗ 


leitung su der allgemeinen und befondern welt: 
lichen Hiſtorie ıc. 1758. in 8vo, zwey Alphabet ſtark. 


2 —e 


Micht nur die Zufäge , ſondern auch die in dem gan; 
den" Werke befindliche fehr wichtige Verbefferungen 
machen auch diesfalls unſerm Gelehrien eine wahre 


Ehre. Wir würden zu weitläufrigfenn, wenn mie " 
einen Yuszig daraus machen wollten. So viel kon⸗ 
nen wir mie Recht fagen, daß diefe Werke nebfl 


denen in bie regensburgifihe,, tuͤbingiſche, zürchifche, . 


und in bie flustgardter Realzeitungen eingeruͤckten 


kteinen Ausfägen, den ver: einen Schluß auf Dass. . 


3 -  jehige 





70. Gehbichte 


jonige machen heißen, ſe noch in Zukunft von 
dieſem arbeitfamen und graͤnduch benfenden m 


lehrten erwarten dürfen. 
ns Geſchloffen im Julias 1788. 


yannık are ——— 


viie 


des Hern 


| Johann Chriſtian Bernöberf 


| ber Weltweisheit Magiſters, der Beredſam⸗ 


keit und et ne Profeffers zu 


der Geſchichte des Herrn Bruders 
Gelehrten Ernſt Friedrich —— 
haben wir bereits feine Aeltern genennet ; naͤm⸗ 
lich ben berühmten Generalfuperintendenten zu Wit 
tenberg Bortlieb Wernsdorf, und feine noch le⸗ 
‚bende Frau Mutter, Margaretha Katharina 
Niitſchen, ältefte Tochter des weiland Herrn D. 
Gregorius Efitfchen, Sr. hochfuͤrſtlichen Durch⸗ 
lauchtigkeit, des Herrn Herzogs zu Holiteln » Schleſ⸗ 
- wig. und Bifchofs au Kübel, —* Friederichs, 
geheimen Raths, Kanzelepbirectors und comitis Pa- 
latini Cafarei, und einer Enkelin des gießifchen und 
nachmals ——— Gottesgelehrten, Philipp 
Ludewig Hannecken. 


N. G C. 12. 26. ©. 1o30. 


Er 


| 


| 





| 


N 


des Hen. Joh. Chriſtian Wernsdorf. st 

Ee kam zu Wittenberg den ſechſten Roveber 
1az auf Die Welt. Da ihm fein Herr Vaterin 
feiner Kindheit, nämlich im Jahre 1729, durch den 


Todt war entriſſen worden, wendete feine ſehr ſorg⸗ 
Faltige und getreue Frau Mutter alle Mühe qn, ihh 
nebſt feinen aͤlteren Bruͤdern auf das befte zu rin 


ben, und hielt ihm nicht nur verfchlebene Hausleh, 
rer, fondern Ues ihn auch einige Stunden in ber 
öffentlichen Schule feiner Vaterſtadt abwarten. Die , 


ſes währete bis in das Jahr 1735, da er in die chur⸗ 


Fürftlich » fächfifche Landſchule Pforta kam, und.in 
berfeiben Friederich Gotthilf Freytagen, Jo⸗ 
benn Friederich Stuͤbeln, Salomon Jenw 
fheln, Johann Chriftian Weidnern und _ 
Chriſtoph Heymann; zu Lehrmeiſtern hatte, Line. 


u ser diefen verdienten Männern konnte. er nicht allein 


einen guten Grund in ben Sprachen und anbern 


. Schulrwiffenfchaften legen ; fonbern bekam auch inde | 


befondre Durch den Unterricht und das Erempel des 


= porteefflichen Rectors Freytag, bey welchem ee 
— put im Haufe und am Tifche war, winen folhen 


ad an ben literis humanioribus, daß er nach⸗ 
‚gehende, neben dem Studio theologico allemal b& : 
fonberen Fleiß darauf gewendet. 


Inm Jahre 1741. den fünf und zwanzigſten Se⸗ 


ptember, nahm er mit einer Rede in ſateiniſchen Bey 
fen Abſchied aus dieſer Schule, und bezog bie Unls : 


- verfität zu-Wittenberg, aufmelcher er von dem noch 


lehenden berühmten Rechtsgeiehrten, Chriſtoph 
Ludewig Crell, als damaligen akademiſchen Re⸗ 
ctor, unter die Bürger derſelben aufgenommen wur⸗ 


be. Er fürete in den pfilofoppifchen und fen 


\ 


0 Bee.‘ 


Wiſſenſchaften, ben fefigen Hofrach von Berger, 
Gaſſen, Weidlern, Bofen, feinen älteften Br 
der Gottlieb Wernsdorf, damaligen Adjımı 


rtus der philoſophiſchen Faenltaͤt, und jegigen Pro» 


fefloe gu Danzig, und ben Adjunctus Hiller, in den 
rheologiſchen Wiſſenſchaften aber, waren Zeibich, 
Hofmann, Bauer und Weikhmann feine Lehrer. 

Nach dreyen Jahren, erhielt er 1744 von dem 


damaligen Decanus' ber pptlofophifthen Facultaͤt, 


Ben Herrn Profeſſor Boſen, die Magiſterwuͤrde, 
und Bas Jahr darauf trug Ihm der Herr Hofrath 
von Berger, beſſen Unterricht er ſich beſonders zu 


Nutze zu machen ſuchte, die gewoͤhnliche Charfrey⸗ 


tagsrede zur halten auf, welche "er carmine heroico 


"ablegte, und barinn de cruce humane falutis tro- 
bes handelte. Sie iſt nebft des fel. Herrn von 


gets Programmate und Prologo jufammen ger 


“ gebruche worden. Im Jahre 1747 habilitirte er fich u 


als Magifter legens, und brachte bier Difpuracio- 
ties de Hypatia, pliilofopha Alexandrina, nach ein« 


. ‘ander ju Karheder: ‘Deren erfte et unter bem Bor 
' j fi des Herrn Hofräth Ritter, ‚der Geſchichte Pros 


ors, die übrigen aber felbft als Borfiker ver 
theidigte. *) ' W 


Herr Wernsdorf genoß des Vorrechtes ſich nach 


feinem Triebe dem akademiſchen Leben um deſto mehr 
Es iſt glſo ein Verſchen, wovon wir felbſt nicht 
wiſſen, wie mir dazu gekommen, und welches wir 
geneigt zu eutſchuldigen erſuchen, wenn wie biefe 
vier Katpederſchriften dem Herrn Sruder unſeres 
GSelehrten zu Wittenberg zugeeignet haben. N. G. 
E. 13 Th. 1037. und 1038. &. 


des Hrn. Joh. Chriſtijan Wernsdorf. 7533 
withmen zu kdnnen, ba ihm um dieſe Zei das großz 
fehabbellanifche- —— , von dem Eurater deſ⸗ 
— felben, dem Seren D. Daniel Haeks, Senator 

..ber Stadt Sübe, zu eben dem Ende. war ercheilef 
worden. (Er.gieng alfo weiter , und erhielt 1749 eing 
Belle unter den Beyſitzern ber philoſophiſchen Zar - 

tät, wozu er ſich abermal durch eine Diſputation 
de vers ratione exorcismorus veteris eccleſia 
legitimirte. 
Nun that er ſich auf der wittenbergiſchen Unl 
* immer mehr hervor, und machte ſich derſel⸗ 
ben insbeſondre durch ſeine philoſophiſche und Hifte 
riſche Vorleſungen ſehr vuͤtziich. Mitten unter bier 
fen. Befchäftigungen aber ward er ihr entriffen, in⸗ 

Dem er von Gr. Durchlauchtigkeit, dem regirenden 
Herrn Herzog von Braunſchweig· Wolfenbüttel, den 
Ruf zum ordentlichen Lehrer der Berebfamfeit und ' 
Dichtkunſt auf der Univerficäe zu Helmſtaͤdt erhielt, . 
und ob ihm gleich von Dreßden aus eine außerors ° Ze 
dentliche Profegion zu Wittenberg verfprochen wor⸗ 
ben, bemfelben folgte, und im September befagten 


5 Jahres dahin abgieng. Im October trat er fein 


Lehtamt mit einer Einlabungsfcrift an, worinn et 
bie rhetorifchen Sehrfäge, welche in den römifchen 

eifchen Poeten hin und wieder beruͤhret werden, 
erlaͤuterte. Im Jahre 1755 verwaltete er das aka⸗ 
demiſche Prorectorat, fo wohl als das Decanat in 
der phüoſophiſchen Facultaͤt. Erſteres trat er mit 
einer Rede au de ftudiis lirerarum humaniorum ad 
vitam et mores referendis, und, als er wieber abe . 
Sen, —* eine andere de ftudiis otium aman- 


taut des eimftändiipen canlagi praalakia 


. 


Du ‚7 GBccſchichte 
‚num per femeftre aeſtiuum M DCC "LVIE. ha- 


a‘ 


bendarum, bat Here Wernsdorf damals äffent- 


lich über den Svetonius leſen, in befonderen Vor⸗ 


leſungen aber eine Einleitung in die Kaͤnntniß der 


. alten lateinifchen Scheiffteller geben, und des sene- 
cAE TAACICI Hippolytum und Troadas erklaͤren 


wollen. Seine körige öffentliche afademifche Ber. 
richtungen ; find aus dem Berzeichniß feiner Schrif⸗ 
ten, welches wir ſogleich bepfügen, zu erfehen. 


1. Oratio de cruce, humanae falutis tropaeo, 


in memoriam feryatoris morientis,745. Wittenberg. 


. 2. Diſp. I. de Hypatia, philofopha Alexandri- 
na, Praeſ. 10. DAN. RITTER, 1747. 
" _ 3«.Difp. I. de Hypatia,; philof. Alexand. fpe- 


ciatim deeius caede, 1747. 


4. Difp. III. de Hypatia, fpetiatim de cauflis 


‚ taedis eins. 1748,. . Unter den verfchiedenen Urſachen, 
welche Sokrates, Philoſtorgius, Heſychius Ma⸗ 


lala und Svidas von der Ermordung der Hypa⸗ 


tia angeben, wird das Zeugniß des Heſychius fuͤr 


das wahrſcheinlichſte gehalten, und mit dem Sokta- 
tes verglichen, und daher gezeigt, daß ein großer 
Verdacht magiſcher Kuͤnſte, welche Hypatia anwen⸗ 


dete, die Zwiſtigkelten zwiſchen Cyrillus und Ore- 


ſtes zu unterhalten, den alerandrinifchen Pöbel mies 
ber dieſelbe in Wuth gebracht habe. 


3. Difp. de Hypatia, fpecistim de Cyrillo epi= 


ſeopo in caufa tamültus Alexandri, caedisqueHly- _ 


“ 


patiae contra COTHOFR. ABNOLDVM et IO. TOLAN- 
Dva defenfo. 1748. zuſammen 16 B. Arnold is. 
u oo feiner 


des Hrn. Joh. Chriſtian Wernsdorf. 755. 
feiner Kirchen und Ketzerhiſtorie, und Loland in 
+ feinem Terradymo haben den alexandriſchen Sihef 

Cyrillus als den Anftifter der wider die Hyparia 
‚ausgebrochene rafende Wuth des Poͤbels angege 
ben. Dieſe werden hier :wiberlegt, und bie Er⸗ 
zählung des Sokrates Stüd vor Süd durchgegan- - 
gen. In allen vier Difputationen werden verfhiee . . 
Dene in bie philoſophiſche und Kirchengeſchichte des 
" fünften Jahrhunderts einſchlagende Materlen beye 
laͤufig in ein größeres Licht geſetzet. Einen umftände _ 
Uchen Auszug aus denfelben findet man in den vollſt. 

Nachr. von akad. Schriften, 1748. 5.828. uf. 

6. De vera ratione exorcismorum yeteris ec- :' 

clefiae. Difputatio pro loco, Wittenberg 10 B. 

Hier wird gezeigt, daB, wie Die Wundergabe der er⸗ 

fen Kieche nad) den apoftollfchen Zeiten aufgehoͤret, 

alfo abfonderlich die Austreibungen der Teufel‘, wovon 

die alten Kirchenväter reden, Feine Wunder gewe⸗ 

- fen. Diefes wird aus verfchiebenen Gründen und 
eigenen Zeugniffen der Kirchenväter dargethan, auch 

‚von den verblümten Kedarten, fo fie davon gebraus - 

hen, eine richtige Erklärung gegeben. Von den — 

Taufexorciſmus der aatechumenorum wird haupt⸗ 

Kchlich In einer ernſtlichen Bußvermahnung und eis 
Fftigem Gebete beftanden habe. .S, vollſt. Nachr. 
1750. ©. 253. u. f. u 

7 . Develtigis rhetorices in poetis vereris.Latii 

Satyricis. Heimſtaͤdt 1752. 6.3. Syn diefer ſchoͤ— 

. nen Schrift werben ‚vornehmlich folgende Stellen 
der römlfchen Saryricorum abgehandelt. Iuuen. Ser. 
VI 155. VI. 447. 452. 184. X, 121. ©. vollſt. 
Nachr. 1753. S: Bhf 
— . 8. Pie- 


N 





⸗ ‘ ” ! 
7356. ' Gecſhichte 
[1 ’ . j 4 


.. 8. Pietas in ferenifimum, ducem GAROLYM. 


Oratio sditialis, die eius_natali habita. 1753. 


9. De dignitate academiarum, quam capiunt 


e eftudäs humanitatis. Orstio in natali Academise 
“ Iuliae Carolinae habita. 1754. ur 


N 


1 


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10. De elogio filiorum tonitru ad Merc. IM. 
- 17. Diff. epift. ad S. R. 10. GOTTL. CARPZOvVivm, 


Helmſtaͤdt 1754. 5 B. Donnerfinder. find, nach der 
Meynung des Herrn Verfaſſers, ausgefonderre Zeu⸗ 
gen der Gottheit Chriſti, wovon ſie unmittelbar 
durch ſeine Donnerſtimme vom Himmel, welche 
bey der Taufe Chriſti und bey deſſen Verklaͤrung auf 


dem Berge geſchehen, belehret worden. S. vollſt. 
Nachr. 17°6. .146.u.f. Diefe Schrift ift bey 


dem demütbigen Dank⸗ und Sreudenopfer bes 
Herrn Superintendenten Carpzov zu Luͤbeck 1754 
wieder aufgeleget worden. Araft theol. bibl. 107 
St, 596. ©. . 

11. Programmade vita 1. <. pBarschu, 14, 
1754. u 

12. Oratio parentalis 10. GE@RG. PERTCHIO, 
academiae proredtori dida. 1754. Fol. 

13. Debona mente aRomanis confecratä progr. 
1755. Quart 3 B. S vollſt. Nachr. 1756.65, 
354. u. f. | 

14. Programma in memoriam FRANCISCI ROTH=- 
FISCHERI. 1755. Fol. 


ı5. De diuinis hominum hofpitibus, ad Ebr. 


. XII, 2. Programmata die feftoS. Michaelis: 1755, 


Quart. Vigrteh. ©. Es werden verſchiedene * 
Cs 





⸗ 


des gem. 30h Ebriſtan Wernddorf 71 


Erſceinung der Engel in der heiligen. Schrift vor⸗ 
kommende Umſtoͤnde aus Stellen aller Profanſeri. 
benten erläutert. vollſt. Nachr. 1790. 813. u.f. S. 
16. De ciuitaribus Aſiae veundgog Progr. ad 
- indicandum facrum faeculare academiae Duisbur- 
„genfis 1755. Quart. ber Herr Prof. Withof bat 
folches den adtis ſacr. fecul. acad. Duisburg. gar - 
eingerüdet. &. 160-168. 
17. De Chrifto , phosphoro nottro, aa loc, 
Luc. 1. 78.2, Pet. I.ı9. Apoc. XXII. 16. item de phos- 
phoro profanarum gentium. Programma- ſacro- 
' Chrifti notalitio propos. 1755, Es werden die wahr⸗ 
_fiheinfichen Gründe ausgeführet, ‘warum Chriftus 
- ber Morgenftern genennet werde... Von dem phos- 
. Phorober Heiden, der in einigen alten Auffchriften 
‚ . vorkommt, wirb gejelget, daß er als der Arzt und 
Erhalter dee Kinder‘ und. Familien verehret wor⸗ 
ben, und mit dent telesphoro einerley fen, 
18. Orätio panegyriga in connubium ferenifli- 
mi ducis, ERNESTI. AYGVSTI 'CONSTANTINI, et 
- ANNAE AMALIAE, principis Brunfv. et Luneb, 
1756. Fol, 
ı9. De iralo aeterni et perpetui Romanisi im- 
peratoribus glim attributo. Progr. ad indic, ora= ’ 
tionem in nuptiasERN, AVG. CONST. etc. 1756. Fol, 
. 20. De ritu figendi claui annalis apud Rom, = 
. Progr. ad indic. facrum faeculare academie Gry- 
phiswaldenfis 1756.. Quart. 
| ar. De collegio poetarum Ramano, Progr, 
| ad indicandam orationem in natali academiae Iu«s 
‚  Iiae Caroline 1756. Quart. | , 


Neu Gel toropa xXV. b. Er 2 ou 


* 
L 


/ J 


. 758 Geſchichte des Hrn. J.Ch · Wernsdorf. 
22. Progr. de vita 10. Nic. FROBESII, mathem. 
et phylic. P.P.O. 1756. Quartı 4 B. 


. 33 Progr. in memoriam 10. CONR, SIGISM, 
ropxii, IAi 1757- Quart 4 B. 


24. Progr. de Fortuna prineipum orationi Guil. 


Gebbardi, Brunfvic. in reditam fereniflimi ducis, 
CAROLI, habendae praemiflüm, 1757 Quart an 


derch. B. 


| So weit find uns bie bisherige Schriften des 
gelehrten Herrn Profeſſors Wernsdorf bekannt ge⸗ 
worden. Einige ſeiner lateiniſchen Gedichte ſind in 
dern andern Theile der rönikifchen Sammlung be 


findlich. ‚Außer denfelben hat ec aber noch verſchie· 


dene kleine Schriften verfertiget legen, 


| Den Hausftanb befielben betreffend, fo hat er ſich 
den vierzehnten Junius 1753 mit Frau Anna Mars 
gaterha Hedwig , vermittmeten Gerike, eine Toch» 
ter des feligen Herrn Johann Juſt Sörfter ‚Sw 
perintendens zu Neuftadt im bannöverifchen, ver 
 heyrashet 5 aus weicher Ehe auch Kinder erzielet (mb. 


@efibloffen den 26 Yug. 1758. _ 
— & S 
125833* 

ra | 


" + 


— 


40 759 


ERSTER ET EERT IT TG 


Geſchichte 


des Herrn 


Wilhelm Wilhelminus, 


der freyen Kuͤnſte Magiſters und der Welt⸗ 
weisheit Doctors, der koͤniglichen Akademie 

‚der Wiſſenſchaften zu Sonden Mitgliedes und 
reformirten Predigers zu Middelbug. 


(> 9 wenig die Gelehrſamreit erblich iſt für we: 
' nig iftes gleidjwohl za verwundern, daß ge: 
. „ lehrte Bäter gelehere Söhne Haben; ja, daß 


"& ganze gelehrte Samilien und Nachkommenſchaf⸗ 


ten giebet.. Das Vorbild ſolcher Xeltern, ihre eigene 
Aufſicht, Unterweifung und Unterredungen , koͤnnen 
nicht anders, als zur Bildungund zur Bollfommens 
heitwohlgearteter Kinder ein vorzügliches benfragen.. 
Zu folchen glauben wir unfern Yan Wilhelminus 
mit Recht zählen zu fönnen. ir haben gleich zu 


-. Anfange der Sebensbefchrelbung feines Herrn Bas 


ters, Johann Wilhelminus, im 10. Th. des N. 
G SE. ©. 753. auch feinen Großvater, Wilhelm 
Wilhehmninus, als einen ganz gelehrten Wann, ges 
nenne. Von diefem ift ihm einige Tage nach ſei⸗ 
ner Gehurt zu Rotterdam 1718 in der heiligen Tau» 
fe fein Vorname gegeben worden, Seine Mutter 


war Maria Bronwer. 


Cee Nahe 


760 Geſchichte 
Nachdem er in feiner Vaterſtadt unter bemn beruͤhrn⸗ 
- ten Profeſſor und Rertor Jens in den Schulwiſſen- 
fchaften wohl untermwiefen ; einen guten Grund ge 
legt Hatte, beſuchte er in feiner Jugend Die Univer⸗ 
 fitäten zu Leiden und Utrecht, und machte ih auf 
- benfelben den Unterricht der berühmteften Weltwei- 
fen, Literätoren, Sprach⸗ und Gottesgelehrten fleißig 
und glücklich zu Nutzen. Insbeſondre gieng feine Nei. 
gung damals fehr auf Die neuere Weltweisheit, und 
er übeze fi darinn fo ſtark und brachte es fo weit, 
daß er auf der leßtgenännten Univerfität den zwey⸗ 
sen Junius 1739 die höchfte afademifche Ehre eines 
dodoris philofophige und magiſtti liberalium artium 
erhielt, nachdem er eine fehr wohl gerathene Kathe⸗ 
derſchrift de commercio mentis cum corpore öffent 
lich vertheidigee harte. Hierauf vermeilete er noch, 
bis erden fechiten und neunten December 1741. Das 


Ratlheder als Doctor wiederum beftieg, und feine 


gelehrte Difputation de origine mali moralis der 
Öffentlichen Prüfung der Gelehrten unterwarf. 


Einige Zeit, nachdem biefes gefchehen ‚that Hert 
Wilhelminus eine gelehrte Reife nach Engeland, 
und befuchte bie dortigen hohen Schulen und Ges 
lehrten, mit deren verfchledenen er noch jego einen 
gelehrten Briefwechſel unterhält, 


Mach feiner Wiederkunft in fein Vaterland war 
es Zeit, dem Prebigtamte, welchem er ſich gewidmet 
hatte, näher zu Fommen. Der Herr Doctor, fo 
gelehrt er war, ließ es ſich gerne gefallen , ſich den 
Gefegen feiner Kirche zu unterworfen, und das ges 
dhnliche Sramen, um Candidat zu werben, zu 

| = umter⸗ 


1 


des Herrn Wilhelm Wilhelminus. 769 
untergehen. Sollte man nicht zumellen von ſolchen, 
bloß um dem Uebel vorzufommen, gemachten An⸗ 
ordnungen eine Ausnahme machen ? mentgftens, wenn ' 
‘der examinandus raum ſo gelehrt iſt, als ale, wenn 
nicht die meiften, feiner examinatorum. Doch, diefe 


und dergleichen Anmerkungen bey Seite gefegt;uns- . - 


fer Here Wilhehmus wurde von der Claſſis von 
Schieland eraminirt, und ward von derfelben zum _ 
Eandidaten des Previgtamtes aufgenommen, Dies 
war nicht lange gefchehen, als ihm fo fort ſein Ge- 
ſchicklichkeie und Gaben den Ruf der Gemeine zu 
Lekkerkerk zu ihren Prediger und Seelforger zumege 
brachten. Daſelbſt ward er ben achtzehnten Auguft 
1743. von feinem felicen Seren Vater gar beweglich 
vorgeftellet, und er felbft trat deffelben Tages fein 
“Amt mit eine 

de Predigten, des Vaters und bes Sohnes, ſind 
bald * im Drud erſchienen. - - . 


redigt über 2 dor. 4,7. m. Bey . , 


An dieſem Orte empfieng er von ber koͤniglich. 


geoebeitannifihen Geſellſchaſt der Wiſſenſchaften, wel⸗ 


che ſeine ausnehmende Gelehrfamkeit erkannt hatte, 


das Diplom ihres Mitgliedes. Er iſt, ſo viel wir 
wiſſen, der einzige Geiſtliche in den g * verei⸗ 
nigten Niederlanden, welchem dieſe hre wie⸗ 
derfahren. 
Zu Lekkerkerk ſtand der Herr Doctor bis in das 

aht 1747, in welchem ec den zweyten Julius über 
ef. 20, 10. feine Abfchiedspredige Hielt, und dem 
Hufe nach Weftfaandam Folge lelftete ; nwo er den 
drey und zwanjigſten beffeiben Monats abermals 


ec3 von 


. Vergl. N. G. E. X. Th. S. 374. 





762: -  Befibichte 


von feinem Herrn Vater mit einer Predigt über 1 
Pet. 5,2. 3. 4. eihgeführet würbe, und fetbft des 
- Nachmittags über 2. Mor. 2, 14. fein Predigtamt 
dantrat. So wohl die Einführungspredigt feines - 
+ Kern Vaters, *) als auch feine eigene Abſchieds⸗ 
“und Antrittsprebigt find wiederum in Druck erſchie⸗ 
nen; und zwar die erfte unter der Auffcheift: Her 
Werk der Leeraaren in Gods Kerke etc. .Dielegte : 
De Triumph. der Leeraaren door de Goddlyke By- 
‚Stand erc. Rotterdam, Quart. **). Predigten gehoͤ⸗ 
‚ren zwar eigentlich nicht: zu den gelehrten 
Doch, wenn fie fo wohl ausgearbeitet find, wie bie 
fe, verdienen fie auch bey Selehrten in Anmerkung, 
zu fommen, — 
Unſer Herr Wilhelmus erwarb ſich ſo wohl 
Durch feine Predigten, als durch feine ganze Amts- 
führung‘, einen allgemeinen Ruhm in ber niederlaͤn⸗ 
difchen Kirche, Merfchlebene Gemeinen erfahen fich 
ihn ſchon zu ihrem fünftigen Lehrer aus, und er hatte 
der Gemeine zu Weſtſaandam kaum ein Jahr ge 
dienet, als er bereits ben fiebenten Yulius 1748 zum 
Prediger. nah Vlißingen berufen ward, Er nahm 
auch diefen Beruf an, erhielt ben zwölften Auguft 
- feine Entſchlagung durch feinen Herrn Vater, als 
bevollmaͤchtigten des vlißingiſchen Collegii qualifi- 
cati, und nahm von feiner bisherigen Gemeine Den 
cerrſten September über 3 Ror. ı, 13. 14. feinen Ab 
ſchied, worauf er fich nach Wußingen begab, und 
0 den 


HNO E. X. Th. S. 374, | 
**) Bockſaal, Nouember. 1747. pı 577 


\ 


a5 


des Herrn Wilhelm Wilhelmius. 763, 
den zwey und zwanzigſten deſſelben Monats von fe 
nem Amrsgenofien, Herrn Daniel Stürier über 
Heſek. 33, 4.8. 6, eingeführet ward, feloit aber über. 


Joh. 21, 1:6, 7. a. fein ‚neues Amt antrat, _ 
Doc) audy bey dieſer Gemeine blieb er nur etwas 


über ein Jahr, indem ihm den ſiebenten Auguft 


1749 die blühende Gemeinen der Hauptſtadt in Sea 
land, Middelburg, zu ihren Prebiger und Seelſor⸗ 
ger ermäßlten und erhielten. Sein Abzug dalerte 
bis in. October, in welchen Monat er dem zwoͤlften 
aus Spruͤchw. 22, 20. 21. ſeinen Abſchied predigte, 


fi gleich darauf nach Middelburg begab, und deg 


' folgenden Sonntags durch den -jeßigen Herrn Pros 


feffor zu Gröningen , D. Hollebeck , über J or. 
der Gemeing vorgeftellet wurbe, und über Sp 
22,37. 18, 19. feine Anzugsprebige that. 

Dieſe Stadt und Gemeine haben ſich nun den 
Herrn Doctor dergeſtalt verbunden, daß auch der 


vortheilhaſteſte anderweitige Beruf ihn nicht Teiche 


bewegen bürfte, felbigen zu verlaſſen. Er hat eine 
überaus glückliche Heyrath gethan, Indem er bie 
Sräulein Tochter des Frenberen Cornelius von’ 
den Brande, Herrn von Kleverskerken, zur Che 


. erhalten ; und er tebetsin großen Vergnügen und 


dem.errmünfchteften Anfehen ben feiner Gemeine. Ein 
Sohn, welchen er In feiner Ehe erherzet, hat den 
Namen des Großpaters, "Johannes, in der heis 


ligen Taufe erhalten, und es werden, von feinerzars 


sn Kindheit an, weber Mühe noch Koften geſpa⸗ 


vet, um ihm eine feiner Geburt gemöße Erziehung == 


. zu geben. 


„Osthfen da 6. u 758 | 
i Key, Ge 


764 ° Geſchichte 


J 


AERRRRERKERRET RT TH FT RR 


Geſchichte 


des Herrn 


Johann Heinrich Zopf; 


Magiſters der freyen Kuͤnſte, Directors des 
Ghymnaſii und evangeliſch lutheriſchen Predigers 
7 ver St. 


St. Gerdrudtslirche zu Eſſen. 


m Jahre 1691. am ı6ten April erblicte Herr 
Zopf zu Gera im Voigtlande das Licht det 
Well. Sein ſeliger Herr Vater war Jo⸗ 


Bann Caſpar Zopf, Magifter der freyen Künfte 


und Hofprebiger.in Gera; die felige Frau Mutter 
aber Anna Catharina von Kretſch, welche aus 
einer alten abelichen Familie entfprungen. Der. 
felige Großvater endlih war Caſpar Zopf, wei⸗ 
land Superintendent bafelbit. Won feinen Ge 
ſchwiſtern wiffen wir nur, daß feine jüngfte Schwe⸗ 
fer, Magdalena Eleonora mit dem berüßmten 
Ze Stanz. Buddeus in Jena vermähler ge 
wefen., . Zu 
Nachdem unfer Gelehrter die erften Gründe 
feiner Wiffenfchaften auf dem berühmten Gymna⸗ 
fio zu Gera geleget Batte i fo begab er fi im 
Sabre 1711. auf die jenaifche hohe Schule, woſelbſt 
er die damals lebenden berühmten Lehrer, nämlich 
Buddeus und Foͤrtſch in der Dottesgelahrtheit; 
Hamberger, Gyrbius und Lehmann in ber 


des Hrn. Johann Heinrich Zopf. 765 


Welwweishelt; Dans and Ruß in der heil, Philo 
logie, in ven Humanioribus aber den Profefloren 


. ber Beredſamkeit, Poſner, fleißig gehoͤret. 


Hier brachte er es in wenigen Jahren ſo weit, 
daß er ſchon 1714. weil er auf Univerſitaͤten zu blels 
ben gedachte, den Gradum Magifterii annahm, 


und bald darauf nämlich 1715. feine Snauguraldifpus ' 


tatiun de origine philoſophiae ecledicae öffentlich 


. ohne Borfig vertheibigte,auch einigezeit Collegia laß. 


Diefes war der Anfang feiner Beförderung, der bald 
Darauf einen größern Zuwachs erhielte, denn... 


im Jahr 1716, begab fich der Herr Magifter im 


- Monat Julius auf die berühmte Friedrichsuͤniver⸗ 


fitäe Halle, woſelbſt ihm das Amt eines öffentlis 
chen Lehrers bey dem koͤniglichen Paͤdagogio aufge: 


” ragen wurde, welches er auch drey Jahr lang ver⸗ 


waltet. Dabey aber fuhr er fort, die Lehrſtunden 
der dortigen beruͤhmten Theolegen Frankens, 
Breithaupts, Antons, Langens, und in ben. 
morgenländifchen Sprachen des gern Michaelis, 
unausgeſetzt zu befuchen. 


Im Jahr- 1719. wurde er als Director an das 


evangelifch. lutheriſche Gymnaſium ber kaiſerlichen 
Reichsſtadt Eſſen berufen, auch zwey Jahre her⸗ 


nach zum dritten Prediger der dortigen St. Ger⸗ 


drudssfirche oͤffentlich orbiniret ; melden beyden 
Bedienungen er nun gcht und dreißig jahre lang, 


‚ohne merflichen Abgang der Leibes. und: Gemuͤths. 


kraͤfte unverdroßen vorgeſtanden. 


Im Jahr 1727. demuͤhte man ſich zwar uns | 
em ger Zopf das Kertorat am Gymnaſie zu _ 


Eree5 Eorft 


„sv 


/ 


I 


⸗ 


768 Geſſchichte 


Soeſt, welches durch den Tod des Hrn. D. Rum⸗ 
peus offen gefallen, aufjutragen, Allein er. trug 
Bedenken diefem Rufe zu folgen, und der Aus« 


gang hat es gewiefen, daß der Herr Zopf dazu bes 


ſtimmt gewefen, das dortige Gymnaſium in Flot 
und eine recht unvergleichlihe Verfaffung zu brins 
gen. Wir wollen eine deutliche Probe von feinen | 
vielfachen, Verdienften um diefe Schulen anfühs 
ren. Here Zopf hatte es ſchon lange eingefehen, . 
daß es ein wirklicher Mangel bey den mehreiten 
Schulanftalten ſey, daß man nur bloß für diejes 
nige Sorge früge, die ſich dereinft den Wiffenfchafe 
ten ergeben wollen, und hingegen’ biejenigen ‚ Die 
zu bürgerlichen oder andern Gefchäften gewidmet 


-. find, völlig aus den Augen fegte. Um alfo feine 


Bemühungen recht gemeinnügig zu maden ; fo 
war er darauf bedacht, wieer, nach. dern Fuß der 
vortrefflichen berlinifchen Realſchule, gleichfalls ei⸗ 
nige Nealclaffen bey feinem. Gymnaſio zu Stan 
De bringen möchte. Er trug dem dortigen Magie 
. frag feine rebliche Abſicht vor, der auch feine Ein 
willigung gab und ihm ben noͤthigen Beyſtand ver⸗ 
ſprach. Unſer Herr Magifter ‘harte es alfe im 
Jahr 1749. im Monat May wirklich fo weit ge 
bracht, daß man anfieng folgende Anleitungen zu 
geben 1) zur Calligraphie. 2) Zur Orthographie 
und Briefſtellung 3) zur Arithmetik 4) zur &eos 
graphie 5) zur Phyſik. 6) Zur Geometrie 7) zu‘ 
ber franzöfifchen Sprache 8) zu wohlanſtaͤndigen 
Eitten, 5) Zur Vocalmuſik. Herrn Zopfs Ab⸗ 
fichten: giengen noch weiter, und er verfprach mit 
der Zeit noch folgende Claſſen anzulegen, ı ) ine 


⸗ 


des Hrn. Johann Heinrich Zopf. 769 
Taturalien- 2) eine Zeitungsclaſſe 3) eine Defos ' 
nomifche ynd 4) eine Kaufe und Handlungsclaffe, 
Ob aber dieſe Ießten bis dahin" wirklich zu Stande 


gefommen, fönnen wir mic völliger Gewißheit 
nicht fagen. Don diefer neuen und nüglichen, Ein=- 


richtung ließ Here Zopf einen befordern und ause | 


führlichen Bericht durch den Druck ausgehen, 


Im Yahre 1722. ben 28ſten May verehelichte 
ſich unfer Gelehrter, nach göttlicher Vorſehung, 


mit des bortigen *Öurgermeifters, weiland Herrn u 


D. Arnold Krupp, zweyten Jungfer Tochter, 
Juliana Eliſabeth, mit welcher er bis 1749. eine 
vergnuͤgte und gefeghete Ehe geführer, nad) Dero 

- Ableben aber ift er bis dahin in bem Bitberfiande 


| geblieb e 
"Wasleine gelehrte und viele! Schriften betrifft, 
ſo hat er folgende Bücher, Difputariones und Dre. | 
grammata herausgegeben, 
. 1. Buͤcher. 

u Herodiani roͤmiſche Hiſtorie feiner Zeit, 
. zum erſtenmal aus dem Briechifchen ins 
Deutſche uͤberſetzt, nebft einer Vorrede 

von Menantes, 8. Halle 1719. 


2. Einleitung in die Univerſalhiſtorie, Halle 


1729, 8. Diefes Buch hat das Gtüd gehabt, 
faſt auf aflen fächfifchen Oymnaſiis eingefuͤh⸗ 
vet zu werden ; . Schon neun mat iſt es aufgeles 
get, und bie legte Ausgabe, welche gleichfalls 
zu Halle 1755. erfchien, hat der Herr Verfafler 

* einer Jortſehung b bis auf lehtgedachtes Jahr 
vermehret. | 


3. Com- 


670. Gecſchichte 
| 3. Commentatio. phyfico- moralis, de prouiden- 
tia Dei fulminamis. Frankfurt 1738. in 8. 





24. Inſtitutiones Epiſtolicae. Ebendaſelbſt in 8. 


1730. Von dieſem Buche hat man auch ſchon 
eine zwote Auflage. | 


$. Logica enucleata. oder erleichterte Pernunfe 


lehre, in 8. Halle 1731. Die legte Auflage 


vom Jahre 1740. ift um ein Gutes vermehret. 


Sie ift gleichfalls auf verſchiedenen Schulen 
gebrauchet werden. 

6. Introdudio in antiquitates veterum "Hebraeo- 
rum, cum aliquali fafciarum typicarum euolo- 
tione coniunda. 8. Halae. 1734. 

7. Jurisprudentia naturalis, oder Tursgefaßte 

und deutlich erläuterre Grundfäne des na⸗ 
tuñrlichen Rechts. 8. Halle 1734 | 

8. Leben und Thaͤtigkeit des gerechtmachen⸗ 
den Glaubens, wobey die Stage: Ob 
innerlihe gute Werte dem Glauben, 
wenn er rechtfertiger, gegenwaͤrtig find? 
ſchriftmaͤßig erörtert wird, wider Job. 
Dan, Ringe in Dortmund. 8. , Halle 1735. 

9 Tradarus de Pfend - Adiaphoria ſaltatoria, 8. 

Suſati 1735. | 

so. Pofitiones controuerfze ex Antropologia fa- 
cra, 8. Kffen 1745. Es find diefes neun 
Differtationen, welche Here Zopf in gedach⸗ 
tem Jahre mit eben fo vielen Refpondenten zur 
Kacheder gebracht. 


v2. Compendiam Grammaticae Hebraese Dan- 


ꝛæianum, ad arctiores limites redadum. 8. 
- Ienae 


Le A 


des Hrn. Johann Heinrich zepf. 77ı 


Ierse 1748. Es iſt dieſes ſchon die drikt 
Auflage, 5 


' 22, Denkmaaͤl des zweyten augeburgifchen = 


Eonfeffionsgubiläi. Effen 1730, 4. Rach 
einer Furzen Nachricht von der effendifchen Ju⸗ 

belfreude folget 1) Herr Zopfs lateiniſche Rede: 

de admirabili doctrinae purioris per augufta- 

nam confeflionem propagatione, conftantique 

eiusdem conferuatione. 2) Hrn. Philipp, 

- Aefrich Hennemanns, Prorectors ver eſſen. 
diſchen Schule teutfche Rebe von der fiegenden : 


23. Solemnia fäecularis, ober Denfmaal der effene 


. ., difchen Jubelfreude, über das 200jaͤhrige Ges 


% 


daͤchtniß des im Jahr 1755. zu Augsburg ge⸗ 
ſchloſſenen Religionfriedens, 4. Eſſen 1755, 
II. DISSERTATIONES. 
14. De origine philofophiae ecledicae, vbi 
oſtenditur, omnes fedarum conditores foifle . 
ecledicös. Ienae 1715. 5 2 Bog. 4. Ks 
iſt diefes Hrn. Zopfs Inauguralſtreitſchrift. | 


15. De eruditione mercenaria. 


“16. De firhulatione pfeudo -politica, 


17. De aemulatione, foecunda vitiorum' matre. 
.18. De perfectione vera erimaginaria. Francof. 
et Lipfiae 1722. 7 "Bogen. Bu 
19. De Iephtae in filiam mitigata crudelitate; quo 
ipfo lephta ab ardewroßueiac crimine abfol- 
uitur. 17730. 2 Bog. ie ift gegen Aug. 


-  Pfeifferum und Lud, Capellum gerichtet. 


20. Qus- 











! 


773 Gecchichte 


20. Quadriga diſſertationum de baptifino Unte 


21. 


u 


22, 


tav vongwr ex ı Cor. XV, 29. 1731: 8 Bog. 
De Vampyris S. Sanguifugis Seruienlibus. 1733 
3 4 Bogen. 
Biga Differtationum ‚de ferpenre protoplafto- | 
rum ſeducore. Prima 4733. 352g. Se- 
cunda 1734: 4 Bogen. Diefe Differtationen 
[no ‚gegen den jenaifchen Gottesgelehrten "ob. 
inh. Ruß gerichtet, der eine Exereit. Pbi- 
lol, de ferpente fedudtore non naturali, fed 
folo diabolo-, Ienae ı 712 (dieſes ift die ste 


Auflage) gefchrieben und feine. Meynung mit 
neun. Gründen zu behaupten geſucht. «here 
zZopf widerlegt pn ‚ und feet ihm neun an» 


dere Gründe entgegen. 


23. 


‚24. 
285. 


26. 


De lumine fanaticorum eommentitio. 
De Origine animarum hodierna. _ 
De iure diuino abfolutionis ecclefiafticae. 
1734. 2 5 Bogen. 

De Regeneratione facceMius, ı non inftantanea 
1736. 2 4 Bogen. 


27. De Ieſu Nazareno vero Meſſia. 
28. De fide cemporgria ex Luc. VII, 13. 


29. 


De cruentatione cadduerum, komicidarum 
indice. 1737. 2 Bogen, 


30: De Iuda, coenae Dominicae conuius. 1737. . 


2 7— z Bogen, 


31. De ſuſpendio Indaeorum typico. * 


2 zogen. 


323. De peccato. hominum prima, in paradifo. 


33. 


het iure Magiftratus politich circa facra, 1743. . 
5 3 Öogen, | 
"34. De 


--34. De eo; quod-@sior ef circa Arcam Noachi- 
cam. 1745, 3 Bogen, 
35. De Moderamine hoftilitatis bellicae. 1747. 
Baron von Ratzeler. 
36. ‚De Pfeudo Samuele ex ı Sam. zur. ‚1747. 
— 3 Bogen, 


37. De eQ, quod inftaem ef circa Arcana, 1748. 


3 Bogen, “ 


38. De iure gentium voluntario a naturali die Ä 


Nindo. 1752. 3 Bogen, 
349 . De eo, quad inftum eft circa Religionem 
" propagandam. 1743. 4 3 Bogen, 


" * IE PROGRAMMATA EXERCITIIS 
" “ ORATORUS PRAEMISSA, 


| 40, De Seruatoribus gentilium. 
41. De Recirätione vererum Romanorurs. 


. 42. De licentiz feculari. . 


43. De corrupto fcholarum a am ftarg, 
44. De faftigio domus Auflrlacae 
45. De fanatico, Scholarum’ hofte, ° 


46. De falutari rerum nouillimarum meditatione, 


‚47. De ſeledu in ſtudüs obferuando. ' 

48. De praeftantia linguae Germanicae. , 

49. De litteris veterum Germanörum. 

50. De mari zeneo r, Reg. XII. 

51. De Religione imperio ciuiii non fübieda. 

$2.. De, diabolo Jicentiae, dodore. — 

5 3. De bonarum̃ litterarum decremento noſtra 
aetate admödum metuendo. 1730. 1 Bog. 


24 J 54. De 


des Hrn. Jopann Heinrich Zopf. 13. 


24 Bogen, Der Reſpondent war der Herr . | 


m: Sehchige 


54 De illufribus Domus Brandenburgieae ; in bo- 
nas litteras meritis. In Anfpiciis Regis FRI=" 
DerIcı II. 

55. De origine et progreffa Gymnafi Effendien- 
ſis. 1732. A: z Bogen. 

56. De triplici boni praeceptoris officio. 1738. | 
ı 2 Bogen. ! | 
57. De Baratierio Halenſi, raro praecocis inge- 

nii exemplo. 1743. 1 Bogen. .' 

58. Memoris faecularis facelli ad Spiritum $. 
. poft exortam Euangelii lucem, in fcholam, 

melioris dodrinae facrarium, conuerfi. 1747. 
1 Bogen, 

9. Aufpıcia Francifci I. recens creati Caefars,. 
cum gratulationibus irenicis mixta, publica 
panegyri celebrara. 1745. Bogen. 

60. De iufto Lutheri in Ariftotelem dio: 

“ 67. Wunderſtrahlen der Majeflät. Jeſu Chriſti 
in feiner Leidensnacht. 1751. - 2 x Bogen. 

62. Bon der Immgterialität und der daraus fliefs 
fenden Unftechli keit der menfchlichen Seele. 


‚2749. 1 Bogen. 
63. De Lingua Euangeliftarum Authentica. 1754 


Iy x Bog en. 
64. De —*—* imo chartae ſcriptoriae inuento, 
| 7 3 f. I 7 z Bögen. ° 
"6%. De Friderici Barbaroffae fingularibus in lit- 
teras et litteratos meritis, 1745. 10Bo⸗ 
‘ gen, " 
66. Runge Nachricht von der gegenwärtigen Ver⸗ 
faſſung des Gymnaſii zu Effen. 1752, - 2 BVo⸗ 


gen. 
67.30 


des Hrn. Johann Beim zeph m 


67. Buptriäßiger Bericht: von einigen Reafclaffen, 
welche auf Dem enangelifch- Iutherifchen Gymna. 
fio der kaiſerl. Reichsſtadt Effen Anno Chriſti 
- 1749: im Monat May, mit Approbation eines 
J Magiſtrats aufgerichter worden. 
8. 23 Bogen. R 
6s. Erörterung der Srage, ob des jübifchen Ge: J 
.  Wbichtfchreibers , "Topepbus „merkwuͤrdiges 
| Bra von Jeſu Chriſto Acht oder unerges | 
oben fey. 1759. . 


Behioffen den a 190° 

, J — 

einiger kuͤrzern Nachrichten, 

von Ara verftorbenen oder noch lebenden 

- . Gelehrten. 
0 L. 

Herr Nicolaus Dihheinr nt, 


weiland Superintendent zu Allendorf. 








2 ir heben dieſen bereits im verwichenen Jahre 
1757. verſtorbenen Geiſtlichen nicht vorbey 
laſſen wollen, weil er einer der beruͤhmte⸗ 

Men und beliebteſten "Kanzelrebner unferer Zeit in 

z Neu Gel. 1. Zoropa xv. un: Ddd der 


— 


2 





der reformirten Kirche geweſen iſt, nud ſich durch 
ſeine nicht geringe Anzahl herausgegebener Predig⸗ 
‚ten unter den bekannteſten theologiſchen Schrifte 

ftellern eine Stelle erworben hat. .  '- " 


Sein Bater hieß Dieterich Chriftopb Ih⸗ 
rink, und war Bürgermeifter zu Caſſel. Und iu 
‚diefer Heſſiſchen Hauptſtadt ward diefer fein Sohn 
1699, den achtzehnten September alten Stils auf 
die Weit gefeget. Seine Mutter war eine Toch- 
ter bes feligen Conrad Seins, Superintendentens 
zu Allendorf, welchen feinem müttertichen Groß- 
. vater er denn nicht lange vor feinem Lebensende‘ 
mittelbar im Amte gefolget iſt. Die irgiehung 


‚feiner erften Kindheit war fo, ‚wie man fie von 


. wohlhabenden und gottesfürchtigen Aeltern wüns 
fhen kann. Er legte in ber Schule feiner Vater⸗ 
ſtadt die Anfangsgründe der Wiffenfchaften, und 


oo | letzte ſie auf dem Gymnaſio daſelbſt fort, auf wel⸗ 


chem er, nebſt den gewoͤhnlichen Schulſtudien, auch 
die Mathematik, die hebraͤiſche, chalbäifche und 
ſyriſche Sprache, trieb, Hierauf zog er im Jahre 
1717. nach Marpurg, allwo Kirchmeyer in der 
Gottesgelahrtheit, Schröder in der Kirchenge⸗ 
ſchichte und in den morgenlaͤndiſthen Alterthuͤmern, 
mine in der politifchen und gelehrren Ges 
ſchichte, feine Lehrer waren, und er ſich auch von 
einem Juden im Rabbiniſchen unterweiſen ließ. = 
. Dach zweyen Jahren jog er 1719. von Mars 
purg nach Uetrecht, und hörete daſelbſt die theolo⸗ 
‚gifche und philolegifche Vorleſungen der berühmten 
Männer, von Alphen, Mill und Lampe. Der 
“ *3 


des Hrn. Nicolaus Wilh. Fhrinf. 777. 
beßte war ins ſondere fein Aufuͤhrer in der geiſtliche 
Weredſantkeit, und deſſen Art zu predigen machte er 
ſich ganz eigen, Nachdem er ein Jahr daſelbſt ge⸗ 
weſen war, that er 1720. und 1721. eine Reife durch 
Dig nereinigte Miederlande und nach Bremen. 
‚Bey. feiner Zurüftunft in fein. Baterland,; 
warb der- felige Herr Ihrink 1722. zum Prediger 
zu Spangenberg, 1728. zum Garnifonsprediger zu 
Caſſel, 1729. zum dritten Prediger an der St, 
Martinikirche, und 1743. zum Archidiaconus da- 
ſelbſt angeſteliet. Des folgenden. Jahres 1744 | 
- ward er Metropolitan und erfter Prepiger in der 
Altſtadt, und 1748. kehrete er als Dechant und er. 
ſter Prediger wieder zu feiner erſten Gemeine. End⸗ 
lich 309 ex 1755. als Superiutendent nach Allendorf, 
allıo'er den vier und zwanzigſten Julius 1757. u 
großem Leidweſen der heſſiſchen reformirten Kirche 
‚wit Tode abgegangen iſt. u 
Außer einer Anzahl einzelner Predigten, bat 
- er verfehiedene Sammlungen an das Licht geitellet. 
Sie find älle nach der Ianipifchen Lehrärt eingerich- 
tet, imd von denen, melche an berfelben einen Ges 
ſchmack haben, begterig gekaufet. Hin und mie. 
der findet man einige erläuterende Anmerkungen 
‚ aus der Philologie untergefeget, welche zwar felten 
oder nirgends etwas befonderes enthalten, indeſſen 
aber doch von einiger Gelehrſamkeit zeugen, und 
nicht ohne Mugen find, Hier find die Titels einie 
„ger folber Sammlungen. ' ° - 9— 
Das Gebet des Volkes Gottes und deſſen 
Erhoͤrung durch Erklaͤrung des 85ſten und 
ıgoften Pſalms, hebſt einem zwiefachen An⸗ 
Ddd 2 hange. 





er 
“ ‚bange. Eaffel 1749. Octav. Aue Kuegobe dieſes 


Werkes wuͤnſchete ihm der ſel. Herr Prof. Eßkuch⸗ 
zu Rinteln Gluͤck in feinem Specim. phil. crit. in 


" Mottb. c. IV. 25. $emgo 1749. 4. 


Kraft der görtlichen Gnade bewieſen in 
der Bekehrung Sauli, zu emem Juͤnger und 
—— des Herrn Jeſu in verſchiedenen Pre 
digten Über Ad. 9, 1-30. 2, 16. 3. vorgefteller. Cap 
fet 742: Octav. 


Kampf des Glaubens ‚und die dazu noͤthige J 


Waffenruͤſtung, uͤber Epheſ. 6, 10: 18 und 
Geneſ. 32, 24: 30. Caflel 1745. Ietav. | 
. Bon verfchiedenen folder Sammlungen hat, 
wegen des flarfen Abganges , eine ine neue Auflage muͤſ⸗ 
fen gemacht werden, und. die über den erſten, funf⸗ 
- zehnten und zwey und dreyßigſten Pfalm‘, ie auch 
über “Jerem. 31. find in das heländifche uͤberſetet 
in zwey Quartbaͤnden 1756. zu Rimwegen an das 
Sicht gelommen. 


TER IEER 


Herr Peter, Hersleb, 


Weiland Biſchof uͤber das Stift Seeland und 
General⸗Kirchen⸗Inſpector in den beyden Kb- 
wigreichen, Daͤnemark und Norwegen, auch Do. 
>.” tor und Profeſſor der ottesgeiehrchet 
' 'efem —— en Bao 
| R | 
ben fen. bedmörtigee Dad folger unb 
Sqoxecerſehn, d der Herr Biechof Lude⸗ 


wig 


| des Herrn Peter Hersleb. 779 
wig harboe ouf dem zu Noetild Im vorigen Jah⸗ 


_ + gegehaltenzn Epnabus ber ferlänbifepen Geiflihfeit, - 


und der berühmte Herz Juſtizrath und Profeffor ber 
Wopiredenpeit, Johann Peter Amberfen, in 
dem großen Horſadl zu Kopenhagen, durch ihre ges 
Baltene lateinifche Heben ein würdiges Andenten gps 


ſtiftet. Die erſte iſt unter dem Titel: Epifcopus .. 


numinis igne calefadus in perfona B. PETRI HERS- 
LEBII, epilcopi Salapdiae repraefencatus;, in Quark 
auf. 93. ©. und die andere unter ber Aufſchrift: laus 


. propria B. HERsLEBI0, anf 64 ©, in Quart abge 
druckt. In dem Anſchlage, wodurch der Herr Zu - 


Riracd Moͤllmann, als Rector ber Lhuinerfieät 
zu der letzteren Rede eingeladen bat, findet man: 


. gleichfalls die vornehmften Lebensumſtaͤnde biefes 


würdigen Mannes, der einer der gröften Redner 
gewefen ‚und, außer einer meitläuftigen Gelehrſam. 


Seit, in feiner, Perfon viele ruhmvolle Cigenfchafe 


a 
. B 
. 


L 
“ , 
A 
. 


j ! 


ten nereiniget hat. Wiewohl nun folche aus gemels 
beten bzegen Schriften bereits in den göttingifchen 
Anzeigen v. gel. Sachen 1758. 35. St. gefanım. 
Jet und  mitgetheilet worden , fo. haben wir es doch 


unfere Pfliche zu ſevn erachtet, ſolche auch indemge. 


lehren Europa, in weichen er eine anfehntiche un 
hochverdiente Perſon geweſen, kuͤrzlich za wiederheien, . 
Es war ber ſelige Here Biſchof zu Stoͤds in 
dem Stifte Drontheim in Norwegen, aliwo fein Va- 
ter M. Chriftopb Hersleb, Prediger geivefen, ge 
‚bohren, den 25 Mär; 1689. Bereits Im Jahre 1703, 
gieng er nach Kopenhagen, woſelbſt er bis 1707 zu. 
gebracht ,. und unter der Zeit, mithin noch in einem 


I, 


780 GBecchichte 
ſolchen Alter, da die andere kaum tuͤcheig ſuch, Die 


niedere Schulen zu verlaſſen, verſchiedene akabemi⸗ 
ſche Streitſchriſten unter dem Titel de Veſta er vir- 


_ ginibus Veflalibus; de Hiliolattia Chrifianis a pa- 


_ ganis obiedta; diatriba,qua probatur, duos tan- 
sum fuiſſe Iacobos; meletema medieum de coenae 
etprandii quantitate, als Präfes vertheidiget hats 
wie {hm denn, wegen feiter befondern Faͤhigkeit die 
Magiftermürde von der Univerſitaͤt freywillig anges 
bothen und gefchenket worden. Er harte große tuft, 
Rh dem afademifchen teben gänzlich) zu widmen, und 
nichts, als der Gehorſam gegen feinen Vater, bewog 
Ihn, daß er 170% die Univerfirdt verließ, und, weil 
feine Jugend ihm noch fo bald feinen ordentiichen 
Predigerdienft Hoffen lieh, fich zu Haufe mit dem 
Unterricht feiner jüngeren Brüder befchäftigte, und 
zugleich im Predigen uͤbete. Er brachte jene auch 
fo weit, daf er mit Ihnen 1713 von neuen nach Kos 
penhagen zuruͤckkehrete, und weil er ſieh öfters op- 
ponendo in den akademiſchen Uebungen, Bfters aber 
auf der Kamel mit ungemeinem Benfal Hören ließe, 
fo bewog dieſes den damaligen Pönigfichen Hofpredi⸗ 
ger, D. Jeßperſen, daß er ihm freywillig die Felb⸗ 
predigerſteller ben bem Regiinente des Ktrondrinzen 
antrug. Herr Heroleb, dem es mehe um ein aka⸗ 
demilches Katheder zu thun war, Pam ungerne dar. 
“an, dieſelbe anzunehmen, mußte ſich aber dad) me 
gen feiner oeconomiſchen Umſtaͤnde, dazu bequemen, 
und murde 1714 an feinem Geburtstage orbinirt. 
Bey dieſer Gelegenheit folgete er in dem wider die 
Kron Schweden. geführeten Kriege den Föniglichen 
Trouppen nach Holſtein, Mekienburg, Pommern , 

Ce 


J 


% 


des Herrn Pete Hersleb. 781 
Kremer‘ und Olbenburg, und erwarb ſich In kurzem 
eine ſolche Zertigkeit In der deutſchen Sprache, Daß 
es ihm eineriey war, deutſch ober daͤniſch zu predigen. 
In Jahr 1718 warb er Prediger zu Gunders⸗ 
leve auf der Inſel Falfter, und bald darauf 1719 
Prediger zu Hilleroͤd und Schloßprediger zu Fried⸗ 
richsburg. Im Jahr 1725 ward er zum königlichen , - 
Hofprebiger angeftellet, und begleitete 1728 den da= 
maligen Kronprinzen, nachmaligen König, Chriſtian 
den fechften glorreicheften Andenkens, auf feiner ' 
Reiſe nady Sachſen und In das Carlsbad. Schon 
bas Jahr vorher mar er auch zum Beyſitzer in dem 
collegio de curſu euangelico propagando und Mite 
director bes neuen föniglichen Waiſenhauſes ernannt 
worden, Zween Jahre hernach 1730 warb er, aber« 
mal an feinem Geburtstage ‚zum Biſchof zu Agger⸗ 
Bus oder Ehriftiania in Normegen fenerlich eingewei⸗ | 
. Enblich folgete er 1737 dem ‚berühmten Bi® 
Hof Worm In der Würde als Bifhof und Pros‘ 
* der Gottesgelehrtheit zu Kopenhagen, anch 
neralinſpector der Kirchen in den beyden Koͤnig⸗ 
zeichen Dänemark und Norwegen. Seine Bered⸗ 
ſamkeit aufder Kanzel war ausnehmend; feine ſchoͤne 
ibesgeftalt, und was bie alten corporis eloquen- 
tiam wenneten, nebſt der guten Äusſprache, frug 
zwar ein großes zu dem Bergnügen bey, womit man ' 
feine geiftliche Reden anhötete. Allein, wennman 
"diejenigen, fo davon Im Drud find, liefet, fo wird 
man finden, daß fie auch. in Anfehung ihrer Ausars 
beitung eine vorzügliche Schönpelt haben, worurd) 
fie gefallen können. , 
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> "Man fat eine yeiliche Amehl Minee Desbigsen 


in unſere deutſche Sprache uͤberſehet, und find deren 


zehn Theile in den Jahren 1743 bis 1752, unter Dem 


. Titel: Erbauliche Reden über verfchiedene 


Texte, zu Altona gebruct worden. Die Leichen⸗ 
rede auf den glorwürdigiten König, Chriſtian VL 
und. die hochſelige Königin Louiſe, feine bey ber 
Salbung der hoͤchſtgedachten Königien und des jegl- 


gen Monarchen gehaltene Mede, und diejenige, ſo 


“er ben Gelegenheit des gefenerten Yubiläi ‚da der 


Köchfttöbliche oldenburgifhe Stamm ben-glüclichen 
eitpunkt feiner drenhimdertjähtiger Regierung ia 
Dänemark erieber hat, gehalten, werden allemal 


als vorzuͤgliche Meiſterſtuͤcke der Wohlredenheit an⸗ 


++." gefeßen merden. 


Er hat, waͤhrend feines biſchoͤflichen Amtes, ı7 
Kirchen, eilf Bilchöfe, yo Proͤbſte und 421 Prieſter 
geweyhet, und viele loͤbliche Anftalten in Daͤnemark 
gemocht; wohin wir befonders rechnen, daß die Ta 
techifatlonen unter ihm ein weſentliches Stück des 
Gottesbienftes gemorden find; boß er die in einigen 
Iutherifchen ändern übliche erbaulicye Gewohnheit, 
vermoͤge welcher die Jugend, ehe fie Das erfte mal 
zum Genuß des heillgen Abendmahls ugelaffen wird, 
um von Ihren gefafleten Religionsbegefffen Rechen⸗ 


ſvaft su geben, öffentlich vorgefteflet und confirmi. 


ret wird, in Dänentarf und Norwegen veranlaſſet; 


und, daß der hoͤchſtſelige Koͤnig, Kriederich IV. 


auf feine Veranlaffung, das Hoſpital zu Hilleroͤd 


fauͤr ſolche arme Leute, welche durch eine fpectaculöfe 


BGeſtqlt der menſchlichen Geſellſchaft, beſonders in 


Anſehung ſchwangerer Frauen, jur Laſt ſeyn Fun 


\ 





des Herm ee! erde, Pr 


5 een, und die zweyhundert und vietzig Reucerſch· 


len nach denen der Cavallerie in allen daͤniſchen 
vingen angewleſenen Diftricten geſtiftet hat. 


| * Yan sofährers Sebewbefhleß er Den piertet Apr. J 


- 3957 fu allgemeinem leidwiſen den Kirche und der 


Univerſituͤt, welche an vom eine wahre Zierde ve . | 


lohren hat. 


u E 


ERLTERTEIELTRET TEEN TE 


Til. 


| GerrCar Wilheim Boysvon Vohat 


Weiland. Amtslieutenant und Generalcon⸗ 


—— Lauſanne, ber goͤttingiſchen fine 
blichen A Faden Me Wiſſen ſchaſtes 


Ik biefes * —— polen DR 


bitiig noch nach, nachdem wir, opne nnd zu 


erinnern , wie es gefonmen ‚feit deey Jahren 


J pie umfändiidh zu deſchreiben verfämmet haben. 


Saufan ‚ weichem ch fo viel Ehre 
- mode, ve dan a a bee sh 9 
eit aufgenommen. Er war aus einem alten 


—— Oele fer Era ruorflen, und | 


fein Baser Iſaac Loys von Bochat, war gbeich⸗ 


alls Amtshieutenant dofabl Sein Sohmudn 


ben Wiffenfchaftenund ſchoͤnen Künften äußerte ſich 


—8 in ſeiner erſten Kindheit. Es ward keine 


Zeit verfäumt Dem bilden; man gab ihm 
Te u, —— in in den Sprachenonr 


+ 


u tesgelehrtheic waren. 


echte 
ſanen Wiſſenſchaften außerorbeneih zu. Im 
griechiſchen · kam er ſeinem Lehrmeiſter in kurzer Zet 
| er: ‚, und konnte —* — unterrichten. 
Auf · der Ahademie Hörete er den berůͤhmten de 
Eroufas übep die Weltweloheit, und Barbeyrac 
uůher Bas Recht der Natur. m fechszehnten Jah⸗ 
re ve Fines Alters fandten ihn feine Aeltern , weldheihen 
dem geiſtlichen Stande widmeten, nad) Baſel, all- 
wo Wetenfels And Sre 2 feine Lehrer in der Get- 
ne ihm von den Rinder» 
pocken —e Schwachheit noͤthigte feine Ael⸗ 
Ken, ihn nad) Hauſe Kommen zu laſſen, und feine 
Beſtimmung zu verändern. Er legte fh alfo um» 
ter belobten Barbeyrac auf bie Rechie, kehrete aber 
m nach Baſel zuruͤck und ward dafelbit, had 
 rüßmlich vertheidigter Dfputation de öptimo prin- 
eipe, Ucentiat. 6 
Als In denſelben Fahre bie Profeſſlen ber Rechte 
mb Geſchichte dunch ben Abzug das Herrn Dar 
heyrac erledige ward, bewarb er ſich zu Born durch 
hie. gewöhnliche: Difputation um biefelbe, ‚erhielt fie 
er und zugleich bie Erlaubniß drey Jahre lang zu 
reifen. Ee bediente ſich derſelben, um bievornehm- 
ften beutichen und hollaͤndiſchen Univerſitaͤten zu be⸗ 
fuchen knuͤpfete mit verſchledenen anſehnlichen Ge⸗ 
ehrten ein Freundſchaftsband, welches er hernach 
"Durch einen weitlaͤuftigen Briefimechfel unterhalten, 
"und fehrete über Frankreich in feine Voterſtadt ne 
rücke; allwo er fein afabemifches Amt mit 
"Denfall antrat und führe, 
Inm Jahre 1723 teiſete er abermal nach di, 
— ——— 


—— — 


Aſch die bibliorheque Icahque zu ſchreiben voraahm. 
Die erſten Mitglieder berſelben waren die Herren 
Seigneur de Eorrovon, Bourguet, Rlchar,, 


des Hrn Cari Wih / Boca 


grosbritanniſchen Reſidenten zu Haag. Hierauf 
ſtiftete er verſchiedene ſchoͤne Anordnungen bey.der 


Akadenite‘; biele feine Vorleſungen über bie Geſchichte 
und Rechre mit: nöuten Eifer, und Mat fehr Marl 
Vorſchlaͤge der Stiffung ’einer Univerfiäe zu kan . 


Fonne ‚ konnte aber daͤmit nicht Dücchdeingen -- = / 
Durch die im Jahre 7725 mitt ihm vorgegan⸗ 
gene Veränderung, daer Amtsbenfiger ward, muß 


- en zwar feine getehrte Bemühungen den obrigkeltiie 


chen weichen; doch feßte er diefe, ohngeachtet der 
Minge feiner Anrtsgefchäfte , auch nicht gänzlich bey 
Seite. Er teät'in die gelehrte Gefellfchafe, welche 


Düliguon, Herr Derner zu Genf, und unfer Herr 
Bochat, weichem insbefondre der Briefwechſel und 


die Direction über das’ Journal aufgetragen war, . 


und welcher eine große Anzahl‘ feiner Ausarbeitun. 


gen eingerüdtet hf. *- Richt weniger gab hm bie 


.1725 zwiſchen dem Pabſte und den Canton tucerm, 


‚wegen eines Prieſters, ıbeither feinen eingepfarre⸗ 


te das Tanzen auf einen gewiſſen Sonntag verbo⸗ 


ſanna Franciſca Triffonnierẽ, einer Richee des 


— 


then harte, —— laß zu chem 


fchönen Werke von dem R 


der Obrigkeit 


"über die Geiſtlichen.Ee hatte ſech auch mit A. 


nem Werke aus ter Kirchengeſchtchte, worian vet⸗ 


ſchiedene Kaͤtzer niit einem anderen Auge, his gemöhn« 


lich iſt, angeſehen wurden /beſchaͤftiget. Als kr 
aber den Arnold laß, ließ er es liegen; um da mehr, 


8 es ihm add‘ ein guter· Freund erſtitch abtlech! 


/ Ohn⸗ | 











7288. siichee 
Ohngefehr um dieſe Zeit Hatte Herr St. Hya⸗ 


cinte in dent haaafchen Iournal literaire eine Abhand⸗ 
lung einruͤcken laſſen, worinn er die Gewohnheit der 
Schweitzer ihre Trouppen in Dienſten fremder Maͤch⸗ 
‚se zu geben, aicht ohne Heftigkeit tadelte. Unſer 
Geſehrte ſchrieb eine Widerlegung derſelben. Herr 
St. Hyacinte ſtrecte die Waffen; ein auderg 
Ungenannter aber ſtellete 1731 zu Genf eine refut⸗ 
on de la differtation de.Mr. DE BocuAaT an dag 
Sicht, weiche aber Herr Bochat einige Jahre dar⸗ 
auf in feinem Ouvrage pour et.contre les fervies 
militaires errangers (1738.23 Th. Octav) beantwortete, 
. Ein anderes vorsreffliches Werk, morinner die wah⸗ 
ren Treibräder der Reformation zu entdecken fuchte, 
ward abermals durch den Rath eines Sreundes, wei 
‚&er üble Folgen für die Geiftlichkeie daraus befuͤrch 
sete, zurüd gehalten. | 
AInm Jahr 1740 erhielt Herr Bochat bie wich 
‚tige Stelle eines Amtslieutenants. Die Beſchaͤfti⸗ 
‚gungen in berfeiben . haben ihn nicht abhalten Lin, 
‚ent „feine berühmte, Memoires Critigues fur Tan 
cienne hiftoire de la ſuiſſe herauszugeben ‚und ver⸗ 
‚fhledene andere gelehrte Schriften auszuorbeiten, 
‚abs : Lettres für le culte. des Dieyx Egiptiens et 
sen particuliescejui d’ Ifis a Rome in Dem Mercute 
-de Neufchaeel. . Auf die Anmerkungen „ weiche in 
„der nouv..biblioth,. Germ. Tom. V. über feine Ge⸗ 
ſchichte der Schweiter gemacht worden, antwortete 
‚er In dem Journal. Helvet. 1750. und in dem Mulco 
Helvet. Part, XXVI. lieſet man: locus ıvL.ıı cars ad 
Helvetios pextinens adgerfüs emendationem a F. 
C. H. senmeam detenſas und Par. xxvu ſ | 





⸗ ⸗ 


⸗ 


des Hm En Long vBocat. 787 


6 auch von Hr eine Veriheldigung der Tapfer, 
keit der "alten Schwelzer wider das Urepeil des 
Sem J. C. Schwer; . 


In eben diefem Jahre nahm er auch das ſchwe⸗ 


J m Amt eines ®eneralcontrolleurs an: nachdem ihm 


a zuvor bie, göttingifche Societaͤt der Wiffen- 
aften durch den Kern von Haller das Diplom 
in Mitgliedes zugefandt hatte. Endlich bezahlte 
Diefer arbeitfame und würdige Mann der Natur die 
Schuld in der Nacht: zwiſchen dem 3. und 4. April 
754 Seine fchöne Bibliothek hat er feiner Zamıl 
die , und, nad) berfelben Aussterben, der Akademie zu 
Saufanne vermacht. Weitläuftiger findet man defe 
fen tebensumftände nicht nur in einer befonders her- 
ausgefommenen Sobrede, ſondern auch in den com- 
imentarüs academiae regise Goettingenfis und inder 
nouv. biblioch. Gernt, Tom. xvn. P. IlII. 


J — — — 


| IV. ' u 
. Herr Johann Nicolaus Frobeſius. 


- Weilant der Mathematik und. Phyſik ordent- 


licher Profeſſor zu Helmſtaͤdt. 


‘s iefem gelehrten Mann hat ber Herr Profeflor 
Joh. Ebrift, KOecnsdorf ein Denkmaal 
geftiftet im dem unser dem ‚Titel: memorig 

viri excellentiffims auque ampliflimi,, 10. Nicouat 

FROBESI EIC. an das Licht geſtelleten —— 


⸗ ® 


— 





— 


7383 , GBeſchtchtee 
ma. "Und aus demſelben wollen wir deſſen Lebeus⸗ 


umftände kuͤtzlich zuſammenzlehen. 

Er trat den ſiebenten Jenner 170r zu Goßlar 
auf diefe Welt. Sein Vater Beorge Barthold 
Frobes, war bafelbft Karhsherr „und feine Mutter 
bieß Ilſe Marie Stiller. Da diefe Aeltern ein 
gutes und lehr ſames Gemuͤht an ihm wahrnahmen, 
waren fie bedadyt, ihn etwas lernen zu laflen, und 
fanden ihn in die Stadtſchule, obſchon fie ihn da» 
mals den Studien noch nicht gewidmet hatten. ‘Bey 
diefer Schule lehrten Damals der Kector, Augus- 
ftus Carpov und Bernhard Andr. Schmid, 


. welche diefen ihren Schüler, wegen feines Fleißes 


und Fähigkeiten, fehr lieb gemannen, und feine 
Aeltern, welche Ihn zu einer andern Lebensart bes 


ſtimmet hatten, überredeten, ihn bey den Willen- 


fhaften zu laffen und denfelben gänzlich zu widmen. 
Dies geſchahe, und fpornete ihn zu deflo mehreren 
Eifer an, welchen er noch dren Jahre auf biefer 
Schule erwieß, und darauf ben 3. April 1720 m 

einer oͤffentlichen Rede von derſelben Abſchied nahm. 


Die erſte Univerfität, fo er bezog, war Selm» 
ſtaͤdt, auf welcher ihn ber damalige Prerector und 
Profeflor der Medien, Brandan Wieibom , in 
Das —— —— Hier legte er ſich 
gleich Anfangs ſtark auf d weisheit, zugleich 
aber auch auf bie kheologiſche ira Er 
hoͤrete die gelehrten Männer, "Corn. Diet: Boch, 
in der Phoſik und Marhematit, eben denfelben r, 
Aud. Chriſt. Wagner, und Joh. Kor. Moß⸗ 


hem In der Gottesgelehrtheit, wie auch Sram. von 
ne u er 


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des Herrn Joh. Nicelaus Srobeflud. vg 
, Der Hardt Im hebräifehen. :: WVornehmilch hlele er 
ſich an den fellgen Roch, ats welcher ihm, bat 
nad) feiner Ankunft, in fein Haus nahm, und ibm 
feine Kinder zu unterweifen übergab. Alnter dem '- 
ſelben vertheidigte er auch den 23 May 1727 eine Die» 
putatian de anno natali lelu Chrifti: 'Da er die. 
Weltweisheit, und insbeſondre die Maturtehre, mit - 
vielen Ernſte trieb, fo erachtece er es auch nöthig, 
bey dem berühmten Heiſter anatomiſche Collegia 
mitzunehmen, Er 
. Sein Trieb zur Weltweisheit erregtein.ifm eine 
große “Begierde, ben feligen Wolf, atıf meichen 
damals aller Augen gerichtet. waren, ſelbſt zu hoͤren. Ä 
Er begab ſich deswegen 1723 nach Kalle, undmard ꝓi 
daſelbſt den 19. April unter dem Prorectorat des fer 
ligen Böhmer unter die Anjahl der Studenten 
aufgenommen. Nebſt Wolfen hielt er -fich an ven 
Prof. Sträbler, z0g aber bald hernach mit dem 
‚ erfteren nach Marpurg, allwo er von dem beruͤhm⸗ 
ten Rechtsgelehrten von der Veide, ingefchriebet 
wurde, und fich des Unterrichtes verfchiebener Leh⸗ ’ 
ver bediente. Im Jahre 1725 kehrete er in feine 
Vaterſtadt zuruͤck, und ließ ſech zuweilen im Predi 
gen hören, Das Jahr Darauf aber gieng er wieder 
nach Heimſtaͤdt, underhiele, nach oͤffentlich gehakte- 
ner Difputation de praeſtantia matlieleosin philgfo- 
phia naturali, von dem damaligen Decanıs, dem 
Prof. Wagner, die hoͤchſte afademifche. Ehre in 
der Welrweisheit. Als tiefes geſchehen war, er 
öffnete ee feine Borlefungen , und zwar mit fo auss 
geichnendem Erfolge, daß er ſchon damals als eine 
* ber Akadenne angeſchen wurde. D AR 


An 


799: Geſchichte | 

Dies. beweg, nach einigen Jahren, die hohe 
tondesherefheft, ihm 1735 eine auflerorbentlidye 
Peofehion ner Weltweis heit zu ertheilen, weicheer 
mit einer Mede de prudentia phyſica et mathemati« 
ea antrat. Sin Jahr darauf that er eine gute Den 
rach mie der SJungfer "Joh. Rath. Schmid, aus 
weicher auch) einige Kinder nachgeblieben find. 1747 
ward er indie philoſophiſche Facultaͤt aufgenonunen, 


und 1740. erhielt er die ordentliche Proſeßion der fo 
‚ gie und Metaphyſik, weiche er mit einer Rede de 


praeglaris: recentiorum philofophorum i in Logicam 
et metaphyſicam meritis antrat. Im folgenden 
Jahre fiel ihm die ihm ſchon vorher maͤdigſt ige 


- Bachte, und nun durch des Herrn Wagners Tob 


erledigte Profeßlon der Phyſik und Mathematik zu; 
da er denn bende Aemter zehn: Jahre lang mit: vie 
lem Ruhme verwaltet, 1751 aber die Profeßion ber - 


- togif.und Metaphoſik dem feligen Lodtmann -obe 


getreten hat. 1743. trat er mit ber Jungler Aofine 
Magdal. Zoölner In die zwente Ehe, aus weilber 
and) sven Söhne und eine Tochter übrig find. 


Hat einmal, ‚nämlich 1747 das Rectorat der —* | 


and yuegmmal nämlich 1746 und ı75ı das. Decanat 


feiner Facultoͤt verwaltet: Auch iſt er akademiſcher 
Bauinſpector geweſen. Sein Amtefleiß und Treue 


war eremplarifch. Die Univerſitaͤt wurde den 11 
Geptemb.. 1756 in ihm am eines ihrer nuͤtlichſten ich» 


. rer durch den Tod ber 


Was man von ihm im Drud dat, iſt folgendes: 

. 3, De praeftantia marhefeos in philofophia 
saturali. Dil, 1I..1726. 

2. De mathefens natura et confligutione com- 

zmentatio. Quart. 3. Spe- 


des Herrn Joh. Nicolaus Frobeſius. 791 
3. Specimen philofophiae eclediicae de meta- 
pipe Woltlana. 1730. Quart. ‚ 13teh. B. 

A4Bibliothecoe Weiſianae catalogus 173 0. Octab. 

5. Breuis ac dilucida ‚fyitemaths philofophiae 
ı Wolfiani delineatio , fuccindistabulis tomprehen- 
fa, taculentis .obferuationibus paflim illuftraca, et 
panfophiae vel ſapientiae humanae generatim De- \ 
ctatae dekneatione locupletata. Helmft. 1734.Quart. . - 

. 6. De prudentia phyfica et mathematica, orat. 
Acceflir prolufio aufpicalis de ingenio phyfico et 
mathematico. 1735. Quattı. rıteh. ®.  . « 

7. Programma in funere 10. Goborn, LAREMA- 
na. 1736. " | 
. 8. Aruficiorum slgebralcorum elementis ana- _ 
lyſeos finitorum Wolfianis comprehenſorum dilu= 
cidatio. Reſp. Henr. Teos. Keibenſtein 1 73 7. 
163B. 1, 
| | 9. Nous erantiqua larhinis atque aurorae borea- 
lis fpeätseuta, cum phaenomeni huius confidera- 
rione philofophica. 1739, Quart. — 
10. Orat. de praeclaris recentiorum philoſo- 
. phorum in logicam et meiaphyficam meritis, 1740. | 
steh. Bog. | 
' il. Memoriä RVDOLPHI GHRISTIANI WÄGNERL, 
Be 773 Zu 
12. Bibliothecae Meibomiande catalogus , "eu 
praef. de rede ordinanda bibliocheea 1742. Octav. 
13. De Philofophiae ; in medicina vſu difl, epiſt. 
1742. ° 
= 14. Encyelopaediz= msthematicae memorislis, 
 Pars 1.1743 P. Il. et III. 1.744. P. IP, 1745. P. ; 
‚ V. et VI. 1746. zufammen ein Alph. ateh. Gere 
Neu Gel, uopa xV. Ch . ee 19. 





192: : 2 Geſchichte 
1$. GHRIST. WOLFII philoſophia rationalis 
ſiue Logica, in compendium et iuculentas tabu- 
‚las redacta, cum obferuationibus atque indice ſ. 
- —— Logico et bibliographia logica Anguladi 1746. 
16. Brenis ac dilucida feriptorum. atque argu- 
-mentorum, quibus puminis diuini exfiftentia com- 
probatur recenfo‘, variis obferuationibus illuftrara, 
atque in vſum auditorum.edita. 1746 Quart. i7teh. B. 
17. De ſelenographiae iufta dignacione prolu- 
ho acad, 1746. ander B. 
18. MAGNI PEGELII, ERH. HOFFMANN, SI- 
MONIS MENGII ELFRANC. PARCOVI], PrIMOTUM aca- 
‘.  -demise Iuliae mathematicorum, memorige Orat. 
Quart. fuͤnfteh. B. 
. - £9. Bibliographia felenographorum nominalis. 
Progr. 1747. anderth. B. 
20. DVNCANI LIDDELII, HENR. SCHAPERT, 10. 
A FELDEN et SIGISM. HOSEMANNI, profeflorum 
quondam in acad. Iulia mathematicorum, memo- 
riae. Orat. 1747. 5 B. 
21. Myſterium de daemonibus ſiue geniis at- 
que intelligentiis philofophicum fideliterrehelstum. 
.. „Progt. 1747. . 
22. Religio mathematici circa natalem dei vi= 
äbilis, feu Chrifti deruatoris. Progr..1747. acht B. 
23. Proreftoratus academict mathemata srque 
«zperimenta quaedam. Orat. 1748. auberth. B. 
24 Bibliographiae felenographorum exegeti- 
eae er eriticae [pecimen I- VI.1748- 1753. 208, 
M “25. De ıo. AVRIDAND einsdemgueafiio, progr. 


| TR 


ww) 


2 J art . “ . rn . 26. 


ne 


des Gen. Job Nicolaus Frobeſus 793 


6. Hiftoriez er dogmätica ad matließn ihtro= 


Audio. 1750. ein Alph. 13 Bog. 


47. Hiftbrica et-dogmatica canonis. trigono«s 
metrici dilucidatio. ‚Reip. lo. Chr. if. Lud, Baſſe i770. 


“ eilf Dog. 


.28. Brenis ac dilucida philoſophiae naturalis 
feu phyſicae delineatio. Progr. 1740. Iſt der An, 
fang eines nicht vollendeten Werkes. ze 

‚ 29. Rudimenta biegraphiae mathematicae Se, | 
1. IL III. 175 1. 1754. 175 5. Dreggeßn und ein bal. 
ber Bog. 

30. Einladungsſchrift zur Kede des Herrn Nie. 

Eberh. Hoier auf die Vermaͤhlung des Könige 


von Dänemark Mojeflät mit ber duckhlancheig item 
Ptringeßin von Btaunſchweig Juliana Maria. u 


ol. dritteh. B 
31. Pfog. ad orat. Godofr. —— in easdem 
nuptias. Fol, anderth. B. 

32. PAVII HEIGELII, CHRISTOPH. TOB: WIDE- . 
BYRGII ,.@E-RVD. CHRIST, WAGNERI, profe förtim. 
quondam in acad. Iulia mathe memioriae. Orat. , 
3754. 6 . 

33. Verzeichniß einer zur Moeßkunſt und Nature - 
lehre dienſamen Geraͤthſchaft. 1753. Quart. eilf B. 
34. Recenſus heliographorum, vna cum helio- 
graphiae prooemio, Progr. 1753. vier Bog. 
35. Aulae dei proceres luculento demonftra« 


ul. Progr. 1754, drey B. 


36. Polyhiſtor heliographicus, ſue folaris; ; . 


1755. fünf Bag, 


.. Ueber bem bar der ſelige Frobes an einer voll« 
Päuigtn Geſchichte der bantvuſhen Anrennn 
mwm 





19 Geſchichte 8 
Gmb Ihrer, Sehrer gearbeitet, und nebſt dem Vorroch 


I dazu nachgelaſſen: 


Reſponſio ad anon. qut. de rede pafchaei in. 
didione. 
‚ Defignatio ephemeridum literar, 
De vita et fatis IORDANI BRVNI. 
NHiſtoria terrae motuum. 
Die Stelle dieſes Gelehrten hat der verdiente Herr 
Joh. Jar. Hentſch wieder erhalten. \ 


RR RR KWRERUNRR unuunene 
v. 
Herr Joh. Conrad Sigismund Topp, 
Weiland herzogl. braunfchweig-füneburgifcher 
Hofrath, bender Mechten Doctor und ordentlicher 


Profeffor , auch der juriftifchen Facultaͤt Se⸗ 
nior zu Helmfläbt. | 


„SU uch dieſes berühmten Rechtsgelehrten Leben 

und Verdienſte hat Herr Wernsdorf im 

| dem Traueranfchlage beſchrieben. Wir wol⸗ 
len bemfelben gleichfalls folgen. 

(Er war aus Ilten nahe bey Hamover gebihtig, 
und erblidte allda den achtzehnten December 1692 
das Weltliht. Seine Aeltern waren ber Prediger 
des Ortes, Gottſchalk Topp, und Frau Hedwig 
Euſabeth Varenkampf. Mit dem ſiebenten 
Jahre warb ihm ein Hauspraͤceptor gehalten; deren 
er viere nach) einander gehabt; woben auch der Herr 
Vater Keiner fleißigen Aufficht fparefe ; bis er in 
‚ die Schuie zu Jlefeld gefandt wurde. Hiefelbſt nahm 


er 


HE VER 


x 


\ 


des Ken. Jop.EoneadSigiom. Topp. 795° 


er unter den geſchickten Sohrem Kriegk und Guͤn. 


ther in den Schulwiſſenſchaſten ſehr wohl zu, und 


‚hielt soo. Öffentliche Meberr, die eine de vitanda fa- 


miliaritare ‚und Die andere de praeftantia Iinguae 
Anglicanae.. un nt ER 

Nach loͤblich vollendeten Schulftublen bezog er. 
im achtzehnten Sabre feines Alters die Univerfitäg 
zu Jena. -Auf derfelben bediente er ſich ter Bor-. 


ieſungen des berühmten Syrbius uͤber die Weltmeie " 
. beit, legte, fi) aber vornehmlich auf Die Rechtssfe. 


lehrſamkelt, als auf fein Hauptſtudium. In der 


felben verfchledenen Theilen maren Hertel, Struu, 


Stiefe, Schröter, Ditmar, und Richard feine : 
Lehrer. Vornehmlich hatte er vielen Mugen von der 
Erlaubniß, welche ihm Ditmer ertheilte, fich über: 
alles ben ihm näher zu efragen. . 


: ‚m Sabre 1715 verließ er die Univerſitaͤt, kam 
in fein Batertand zuruͤck, und ward Advocat zu elle - 
Findelfen blieb ihm eine große Luſt zu dem afdbem 
ſchen Leben bey. Es ſchien aber die Borficht ihn 


‚non biefem Wege abhalten zu wollen, und ver 


fchaffte ihm die Gelegenheit, der beyden jungen See ' 
ven von Keriche Hofmeiſter su werden. Hiedurch 
tom Herr Topp in mehreres Anſehen. Er ward 
719. Secretarius bey dem Öberappellationggerichte, 
verwaltete nach. zweyen “jahren das Protonotariat, 
und ruͤckte 725 mit einem jährlichen Gehalte auf, 


In feinem Amte hatte er Gelegenheit, bey dem Exa- 
minibus ber Candidaten wahrzunehmen, mo es ih⸗ 


nen fehlete, und dies brachte Ihn zu dem Entſchluß, 


einen kurgen Begriff ber ganzen Rechtsgelehrſamkeit 


ee 3 auf 





79. Geſchichte u 


._ aufinfegen. Dies chet er nicht allein „-fonbern er» 


klaͤrete auch denſelben nicht wenigen angeherden 


u 
Recechtsgelehrten, zu ihrem großen Vorctheil, ſtellte 


auch 1736, quf vieler Erſuchen denſelben an das Licht. 
Unterdeſſen warb er beſtimmet, um mit einer kai⸗ 


ſerlichen Commißion nad) Oſtfriesland zu geben, wel⸗ 


cher er denn ſehr gute Dienſte leiſtete. Da aber, 


nach dem Abſterben des Kaiſers Rarl VI. die Com- 
mißion wieder zuruͤck berufen wurde, gieng er wie⸗ 


der an feine vorige Arbeiten; da er denn das Ver⸗ 
gnögen hatte, die Anzahl derer, welche ſich feines 
Unterrichteg zu bedienen fuchten, fehr vermehret zu 
ſehen. Die Wünfche verfeiben und verfihledener 
geſchickter Männer beivogen ihn, feine Anweifung 


zuden Rechten ſelbſt herauszugeben, . Durch diefe 


Bemühungen erwarb er ſich vielen Ruhm, und 
man war auf feine Beförderung bedacht, (Es ward 
ihm alfo 1743 eine Rathsſtelle im Hofgerichte angetra⸗ 
gen: Doch er ſahe ſich durch ſeine haͤuslichen Um⸗ 
ſtaͤnde genoͤthiget, ſolche zu verbitten. Indeſſen er⸗ 
theilten ihm doch Seine koͤnigliche Majeſtaͤt von 
Grosbritannien den Titel Dero Hofraths z im Jahre 


3748 aber erhielt er. ein Amt, dergleichen er ſich 


— 


ſelbſt lange gewuͤnſcht hatte. Er warb. naͤmlich 


Protonotarius bey bem Oberappellationsgerichte, 


hatte aber dieſes Amt kaum angetreten, als von 
Sr, herzoglichen Durchlauchtigkeit zu Braunſchweig 
der. Ruf zum zweyten Lehrer der Rechte auf der heim⸗ 
ſtaͤdtiſchen Univerſitaͤt an ihn ergieng, unter Anbie⸗ 


tung des Hofrathstitels und einer ſchoͤnen Beſoldung. 


Dieſem Rufe folgete der ſellge Mann mit groſ⸗ 
fer Bexeitwilligkeit, und langete in December 1748 
= W nr MM 


des Hrn. Joh. Courad Sigism. Topp.797 
zu Helchſadi an; da er denn im Mahdes folgen⸗ 
den Jahres , nad) gehaltener Diſputotion das Du) 
ctorat In. ven Mechten annahm. - Bon Dieler Zi 

an hat er der Univerſitaͤt ſehr gute Dienfte leiter, und 

fidy durch feine liebenswuͤrdige Kigenfchaften und - 
Tugenden in einer allgemeinen Achtung erhalten. - 
Drenniot iſt er Detanus;,. und zweymal hintereinane 
der, 1750 und 1731, Droreiter gewefen.. Im abe: 
re 1753 trug ähm fein Herzog bie Dberaufiht- über Ä | 
das Waifenhuus auf. 
Was den Hausſtand biefes Gelehrten betriftt ſo — 


- bat er ſich 725 in die erſte Ehe begeben mit der Jung ⸗ 
fer Friederike Margarethe Hanſing, einer Toch⸗ 


ten des bifihöflich » oſnabruͤckiſchen Kammerperrn — 


Peter Hanſing, und in derſelben iſt ihm eine Toch⸗ 
tee gebohren, weiche an Herrn George Schroͤber, 
Erbdbherrn auf Willenburg, verhehrathet iſt. Da: 
ihn dieſe feine Eheliebſte Im Septeinb. 1729 abge⸗ 
ſtorben war, .biieb er bie im Novemb, 1731 Witt⸗ 
wer, da er an ber Sjungfer Regina Carola von. 
Dier,. einer Tochter des —— preußifchen Kriegen 
und Donminmraths, Johaun Juſt von ‚Diet, 
eine neue werche Ehegattin bekam, welche ihm fünf- 

\ Dam und zwo Töchter zur. —e— ET hat. Eu 
{eisen Sohn, ‚Herrn (Deo 124] Augu o9P, ot 
er das Bergnügen gehabt, den 26 Febr. zum Dos. : 
etor ber Rechten: zu creiren, und in eben demſelben 

Jahre erlebte er bie Freude , feine Tochter, Hed⸗ 
wig Chriſtina Carola, au ben Herrn Doctor 
Carpzov zu verheprathen. : 

Bein Enbe. war plöglich „ r und erfolgte ben 25. 
‚Sehr, 151 an einem re Die Schrif⸗ 


ee.4 


- 


8 





u 798 Geſchichte 
un ſo von ihm daes siehe. geſeben Guam, find 


1. Index juris ginilis prae-. vel zecurforius a 

ve ıdea iuris priuafi generalis, ira dundecim ta- 
buli adornata ,.vt VL, hebdomatum ſpatio tiro haec 
. dene imbutts, majores commentärios cam volu- 
ptate intelligere ac emoluere, lectaque in bonum 
noſſit tedigere ordinem' eic. Hannover 1736. Sol. 


24 Dog. 
20. Deutlicher Unterricht von denen in Tentſch· 
land uͤblichen Rechten. Nebſt einer. Tabelle von 
I der and ber Rechtsgelehrtheit. Dreßden 1742: 
.r en juris feudalis, IV. tabulis difpe- 
ſuum etc, Zelle 1745. Fol.5 Dog... 
4. Do auilio legali vxori Chriftianse, marivo 
bonis lahenti nuptae ‚ vel ante coscurfum <redito- 
zum, velin qualibet eiusclaffe, ſecundum tus com- 
. Inune.competente, Diff: inaug. refn. Frieir, Car- 
fen. Helmftäbe. 1749. Quart ſechs B 
3. Diſſ. de vtilis rei findicaripais fperiches „ 
errurägue vſu in coneurfa creditorum, nefp. Site. 
Hear. Pofk, Selm, 1749 Quart 6 B.. 
ı 6. ‚Unterricht von den Schurechten, ſammt den 
dazu gehörigen: Sabelien bes Breuigrüi. Halle 1752. 
Fol.ı:Aph. 4 
,_ 1% oimenfum \aeidiffimae , facile cansen. cönfen 
‚ quendae, veritatis pretium, ex&mplo :herois for- 
/ Ellis et: beaifkmi .D. svrıı,. Ducis. Brunfüic, 
‘et Luneb. propofitum. Orstio anniuerſaria, na- 
—— aeailemiaq ulae Carolinae 1 76. d. 25. Okobr. 
1753 ↄ hablıa Selm. 0 BB .: 
3. De 


EHER, ZEN ” 


des Hrn. Joh. Conrad Sigism. Topp. 79° 
‘g. Dednäio eaufalain, et Suftiflcatio querelge En 
nullitratum Sachen (uwY.C.$, Topps,filiaenomi- , 
ne, und bes königl. und churfuͤrſil: Gommillari , Jo⸗ 
hann Cart Hanſing rc. Fol. B. J 
- 9. Diſſ. de adiione redtribitoria, et quamo mi. — 
noris non extendenda.ad. defedumin: bonitate, prae= ⸗· 
cipue rerum fungibilium.vefp;Ge. Aug-Topp Helm. 
ſtaͤdt i733. B. *BÒ 
«ro. Difk inaug. de diſtindione inter fructus 
certos et incertos in pa&o antichretico iure Roma- ' 
no non fundata. A. et R! x. Gottl. Hort. Helmſtaͤdt 
115.68 a 
.. „iz. Explicatio indicis iuris ciuilis " priuati 
prae-vel recurforii, fine idexe iuris generalis .tre- 
decim tabulis comprehenfi, Das ift: fnftematifcher 
“und praßtifcher Unterricht zu leichter Erlernung der 
gemeinen Rechte. Heft. 1756.:4 Alph. 9 B. 
12. Diff. inaug. de patrefamilias vſufruauario 
periculum vel caſum peculii aduentitii ſuſtinento, 
vel non ſuſtinento, et de probatione leuis culpae 
in adminiftratione fortis. A, et R. Ge. Aug. Topp. . 
Heimſt. 1756. fuͤnfteh. B. Unter den Handſchrif⸗ 
ten des wohlſeligen Heren Topp hat man noch ver: 
ſchledene ausgearbeitete Reden und Abhandlungen 
vorgefunden, als: : - - 
Collectio ſciatraphiea omnium achionum, quot- 
quot in omni ĩure conqueri potuerunt, IX. tabulis 
comprehenfa, earumque luſtratio prima. 
Meditati6 J. er II. de exceptionibus. 
De militia. Ä 
Owvanten von Erziehung def Kinder. Kurze Ans 
‚weilung von guten juriſtiſchen Büchern. 
0 | Eee5 An 


— 








800 Grſchichte 
Andweiſung zit guter Eincſchtung ber Auen. 


Diſſert. de commünibüs accidentibus contra» 
Qfuum et. vitim; voldut.-et,guidem I]. de mern, 

De folidis et’ igexfüpersbilibus munimentis fa- 
pientine et: religionis, quibus fiudiofus contra iniu- 
xias maleferiatorıma hominum fe confirmare paieft- 


orat. und einige andere Schriften. 
| verein: ..r nu ui 
Hert Hermann Weſſ iu, 


| weiland reformitter Prediger und. Seeiſor⸗ 
| ger der Gemeine zu Leiden. 


ieſer gelehrte Prediger war ein Sohn eines 
Predigers gleiches Namens zu Leewarden, 
. und Neffe des berühmten Profeſſors zu eis 
den, Johann Weſſelius. Den Anfang feines 
zeitlichen tebens nahm er in gemelbeter Hauptſtadt 
 Srießlands: den eilften März 1718: Im fisbenten 
Jahre feines Alters verlöhr er feine Blutter, Mars 
garethe Buma, durch ben Tod. Diefer Verluſt 
war zwar groß für Ihn, ward aber dach durch Die 
treue Fürforge feiner Ihn und feinen Bruder zärtlich 
liebenden Großmutter ziemlich erfeger. 

Seine Schulftudien brachte er auf den Schulen 
feiner Vaterſtadt mit vielem Lobe zu Ende, und 
bezog darauf 1734. Die Univerfität zu Leiden. Hier 
genoß er des großen Vortheils der Aufficht und des 
häuslichen Umganges feines Herrn Oheims. vo 

dieſem 


Sn 


des Herrn Herman Weflelius. scı 
dieſem · waren J. von den. Honert im ber Gottes 


gelahttheit.,. Schultens in ben morgenländifchen 
"Sprachen, und Alterthuͤmern, ſ. Graveſande in 
der Weltweisheit, und Burmann und Haver⸗ 
Bamp in der griedyifchen und fateinifchen Literatur, 
feine Lehrer. Er ſammlete fih hier einen guten 
Vorrath von Gelehrſamkeit, und legte 1739. den 


zwenten May eine fchöne Probe davon ab,. in - 


" Hffentlicher.Bertbeidigung einer von ihm felbft aus⸗ 
-  gearbeiteten. Difputatiorr de libro legis reperto in 
domo domini ad 2 Reg, XXII, 8. 2 Cbron. XXXIP, 

14. Diefe Schrife ift fehr wohl aufgenommen, und 
verdienet unter Den gelehrteſten Schriftabhandluns 
gen allerdings eine Stelle. . - le 
Inm Jahre 1740. ſteſlete er ſich mic fehr oͤbll— 


chen Zeugniſſen feiner Lehrer der Claſſis zu Leewar- 


den dar, um Das examen praeparatorium vor dere 


felben zu untergehen; welches auch den zı Maymit - 


dem beaugten Erfolge und eingelegten großen Ruhm 
geſchahe. Hierauf ließ er fich im Prebigen hören, 
und fand folchen Beyfall, daß er fchon den 20 u; 
fius beflelben Jahres zum Prediger der Gemeinen 
zu Meſlavier und Neuvier unter der Claſſis von 


Docrum berufen ward. Die Einführung in dies _ 


‚ fein erftes kirchliches Lehramt geſchahe von feinem 
Herrn Bater ben 14 Sept. und des folgenden Sonn- 
tags hielt er feine Antrittspredigt über Mal. ı 1, 7. 
Kaum zween Jahre geroffer dieſe Gemeinen feiner, 


da er zu denen von Wolvega und Nyelemmer 


unter Sevenwouden uͤberzog, nachdem er den 
19 Ag. 3742. über 2 "Job, 8. Abſchied genom- 


men hatte · Sein neues Amt fieng er ben zwenten. 


- 


Sept: 


J 


⸗ 


802: Geſchichte 

Sept. über "ee: 42, 4. 5. an. An dieſem Orte 
. begab fich der feige Herr Weſſel in den Ehefland, 
- und imar HN der Jungfer Neeltje vonder Ley, 

eines benachbarten Predigers Tochter. | 
Sein gründlicher Vortrag und vorzügliche Ga 
ı ben tm Predigen, gaben Gelegenheit, daß verfchie 
dene-Öemeinen ihn zu Ihrem Seelforker zu Gaben 
wuͤnſcheten. Insbeſondere bewarb fich feine Bas 
terftadt um ihn. Aber: vergeblich, Dahingegen 
‚nahm er den im April 1749. an ihn ergangenen Be 
‚ruf der Gemeine zu $eiden an; hielt darauf dem 
29 Jun. zu Wolvega feine Abzugsprebigt aus 
3 Chefl. 2, 15. 17. und ben 13 ul. zu Leiden feine 
Anzugspredigt aus ı Rön, 3, 7.8.9. In dies 
ſem Amte'nun , wie in den vorigen, bewies er eine 
‚ausnehmende Treue und Eifer‘, und man achtete 
insbefondre feine gründliche Rathſchlaͤge In allerley 
kirchlichen Verſammlungen fehr hoch. Hierdurch 
geſchahe es auch, daß er 1756. erwaͤhlt ward, Die 
Würde eines Deputirten des nordhollaͤndiſchen 
Synodus auf zween jahre zu befleiden; welches 
er aud) dergeftaft gefhan hat, daß die von ihm be» 
ſchriebene Handlungen, der Deputirten des Syno⸗ 
dus von 1756. big 1757. ein Dauerhaftes Denkmaal 
feines befonderen Fleißes, fehönen Urtheils, und 
aufrichtigen Sorge für das befte der Kirche, biek 
ben werden. Den zehnten Februar 1758. wohnte er 
noch dem coetui deputatorum zu Haag bey; ben 
zwölften predigte und catechifirte er noch; den 
drenzehnten aber überfiel ihn ein Schwindel, auf 
welchen verſchiedene Ohnmachten folgeten; bie er 
nes folgenden Sonntages den 19 Febr. den von 
Ä | gab. 


/ 


des Heren Hermann Weſſelius. 805 


gab.” Er /hinterlaͤßt re junge Rinder , zweh 
Söhne und eine Tochter. Die Gemelne-ift über 


fein frühes Abfterben in eine ungemeine "Betrübnig 


gefeget worden, und eine. gute Anzahl Seichenge» 


dichte haben feine Gaben und Verdienſte befungen. 
So geſchickt er war, ber theologifchen Gelehr 


ſamkeit mit gedructten Schriften zu dienen, fo ift 
er doch davon durch viele Amtsgefchäffte. abgehal⸗ 
ten werben. Er foll einige Ausarbeitungen nach⸗ 


gelaffen Gaben. Wir können aber nicht fagen, wo» . - 
von fie handeln ;. und ob etwas davon das Licht 


fehen möchte. Ä 


Boekfaal der geleerde waerelt. März 1758: ' | 


SG. 317. u. f. | | 


i ' . . 
BRRRRURRRRFIRKER ER RR 


VI, 


% 


weisheit zu Seipzig.. 


r erblickte das Licht der Melt zu Freyberg im 
Yapremıs. Sein Bater, Chrifiopb Gioͤck. 

A ner, wat Eatechete in der Vorſtadt daſelbſt, 
und feine Mutter hieß Anna Sophia Gruͤn⸗ 


bed. Er verlohr feinen Vater frühzeitig, und 


kam, nad) deſſen Tode, ‚auf das bafige Gymna⸗ 


fum, auf weichem Muller , Haße, Luther, 
Harzbach· und Beier feine Lehrer waren; webe 
———— | | er 


J 


Herr Hieronymus George Gloͤckner, 


| weiland außerordentlicher Lehrer Der Welt ' 


804  .- GGeſchichte 

"er von feinem Taufzeugen, bem Prediger Waͤger, 

. viele Wohteharen genoß. Nachdem er nun bier 
einen fehr guten Grund gelegt hatte, bezog. er im 
swanzigften Jahre feines Akters die-Univerfität zu 
Leipzig, allwo er in den mathematifchen., philofes 
phiſchen, biftorifchen und Sprachwiſſenſchaften, 
fid) des ‚gründlichen Untereichtes” ber berühmten 
Männer, inkter, —* Weiß und Ze 
benftreit bediencte, und fich darauf zur Gottesge⸗ 
lahrtheit wandte, in welcher ihn Pfeifer, Weiß, 
WWolle und Teller unterwieſen. Wobey er fid 
auch bey den Herren Winkler und Hebenſtreit 
im Difputiven und Peroriren übete. 


Nach einem vierjährigen Aufenchälte zu Seipzig 
„begab fich Herr Glöckner nach Delicſch, und bielt 


ſich daſelbſt eine Zeitlang bey’ dem Herrn Superin⸗ 
tendenten Streng auf, Doc) er fam bald wieder 
nach Leipzig zuruͤck, und führete erſt den itzigen 
Herrn Commiſſionsrath Wagner zu den Studien 
An, und ward darauf von dem Herrn D. Teller 
in fein Haus genommen, um feine Söhne zu uns 


terrichten, und ihm bey feinen Bidelmerfe be ' 


huͤlflich zu ſeyn. | 
Während dieſer Zeit verteidigte er finfer 
CTaubners Vorfige eine Kathederfchrift de Latine 
. Germaniceque cogitandi difcrimine , und ward 
1745. Magifter der Weltmeisheit, nach gehaltener 
Difputation de Potamonii Alexandrini philofo- 
phia eelectica, recentiorum -Platonicorum difci- 
plinae sdmodum diſſimili. Gleich hernach flellete 
Vorleſungen im Griechiſchen und Lateiniſchen, 
J in 


—2 


' 


des Hen. Bien Gerrge Gloͤckner. Bo5 


Inder Phiteſophie und Phllologle an, und erwarb 

ſich durch: einen - Deutliche‘ und gründlichen Bor. 
. trag den Beyfall der Studierenden. Daher ge 
ſchahe es, daß er zu verfchiedenen Schulämtern . 
verlanget ward, melche ibn aber feine teibes. 
ſchwachheit ‚anzunehmen zuküct hielt, Er blieb 
alfo auf ber Univerſitaͤt, und hatte auch keine 
Urſach ſich ſolches gereuen zu laſſen. 


Denn im Jahre 1754. ward ihm eine philbſo⸗ 


pbhiſche Profeſſion aufgetragen, welche er mit einer 


Rede de vitiis, quibus hodierna philoſophandi ra- 
tio ex methodo geometrica plerumque laborat, 


den ein und zwanzigſten May antrat, und ſeit dem 


mit vielem Ruhme gefuͤhret hät, bi ihn den fünfe 
ten Zebruar 1758. um eilf Uhr des Vormittags, 


mitten im Lehren eine folche Leibesſchwachheit über 


fiel, daß er aufhören mußte, und ihn, da er In 


freye guft gefuͤhret ward, der. Schlag dergeſtallt 


ruͤhrete, daß er in wenig Stunden feinen Geiſt 
aufgab. 

Er hat zu dem andern Banbe bes telleriſchen 

Bibelwerkes eine Vorrede gemacht, und Calmets 


bibliſches Lexicon aus dem Sranzöfifchen ins Deut 
fche überfeget und mit einigen Anmerkungen ver⸗ 


fehen, und außer dem durch öffenclichen Druck mit, 
getheilet. 
Epiſt. de ſoeratico diſputandi genere. 


De libertate Dei aduerſus recentiores ‚quos- 


* dam philoföphos. >. 


Progr. quo interpretandi. rationem a nupero | 


N. T. edigore, V. c. I0. IAC. WETSTENIO 
| pe. 


s ⸗ 


⸗ | 
. 


06° | Geſchichte 

lerumque adhibitam modeſte examinat. Dieß 
bhandlung iſt in den vollſt. Nachr. von akad. 
Schr. 1754. 9 St. 84. u f ©. aufabruch 


cenſiret worden. 
———— 
. 20 


Herr Chriſtian Gottlob Haltaus, 


veiland der Weltweisheit Magiſter, der 
Schule zu St. Nicolai Rector und der Geſell. 
ſchaft der fehönen MWiffenfchaften Mir 
glied du ‚Leipzig. 


% elpzig, welchem dieſer Mann zur Zierde gerei 
chet, war auch deſſen Geburtsſtadt, und kam 
er 1702 daſelbſt auf die Welt. Seine Aet 

rm waren geringe leute. Die Natur aber harte 

n fo gebildet, daß ein ſorgfaͤltiger Gebrauch ihret 

oben reichend gemefen ift, ihn berühmt’ zu mas 

—*28 er die Schulſtudien zuruͤckgelegt, 
unter di⸗ Anzahl der Univerſitaͤtsſtudenten mar 
ıfgenonimen worden, erwarb er fich Die Gewo⸗ 
beit verfchiederier Profefforen, und insbeſondere 

8 berühmten Johann Burchard Menten. 

iefer hielt ungemein vjel von ihm, und bedienete 

b feiner zu feiner Sammlung der Schriftfteller 

Deufland, Diefe Arbeit befchäfftigre ihn 
ht wenig, und erweckte ein ſtarkes Verlangen 
ihm ,. fid) eine gründliche Erfänneniß der Ge 
ichte der mittleren Zeiten zu erwerben. Er ko | 

fi 


des Hrn. Chriſtian Gottlob Haltaus. 307 
ſich daher mit dem aͤußerſten Fleiße auf Diefelbe, - 
j und ftellte fon 1729. eine ſchone Probe davon an 


t. 
Er ermarb ſich die Wuͤrde eines Magifers ber 


Welteweisheit, lebte aber ſonſt ohne oͤffentliche. Be⸗ 


dienung, bis in das Jahr 1734. da er die Stelle 
eines Tertius bey der Nicolaifchule in feiner Va⸗ 


terſtadt erhielt. Dieſe bekleidete er bis 1746. ba. 
ihm das erledigte Conrectorat anvertrauet wurbe, 


* von welchem er enblich 1751. zum Rectorat aufftieg. 
Und bies verwaltete er mit vielem Kuhm bis an 
| fein Ende, welches den eilften bes Februarius 1758 


ger und treuer Freund, ein befcheidener Gelehrter, - 
ein Weltweifer, welcher die verſchiedenen Stände, _ 


N 


olgete. 
Er war ein redlicher Mann, ein liebenswuͤrdi. 


worinn das Olüc die Menſchen ſetzet, mit heite⸗ 
sen Augen anſahe. Seine Sitten, feine Reden; 


kamen jederzeit mit fo lobenswurdigen Gemürpe 


befchaffenheiten überein, 
Die vornehmften Schriften biefes Seepesen * 


‚ find die nachſtehenden. 


ı. Calendarium medii aeui, praecipue Germi- 
nicum. 1729. Octav. Dies erfie Werk ward 
von Kennern überaus wohl aufgenommen, . Serr 


Haltaus hat unter feinen —— fo viele | 
Zuſaͤtze dazu nachgelafien, daß 


eine zweyte ſehr 
vermehrte Ausgabe, wozu der Herr Profeſſor 


Böhme Hoffnung machet, zu erwarten ſiehet. 


2. De iure publico certo Germanico medü 


acui. 1735. Quart. 


Lira Bel uropa xV. Tb. Fff ae 


pP 


i 


8o8 Geſchichte 
3 Specimen gloſſari fori Germanicĩ ex diplo- 
matibus, 1738. Quart. 
4 De turri rubea Germanorum medii aeni, et 
quae cognati ſunt argumentĩ. 1757. Quart. Man 
findet einen Auszug von diefer Schrift in den vollſt. 
es von akad. Schriften 1758. 2 St. 190 
u. J. &. J 
5. Gloſſarium Germanicum medũ aeui, maxi 
mam partem e diplomatibus, multis praeterea aliis 
. monimentis, tam editis, quam ineditis adorna- 
tum, indicibus necefläriis inftruftum. Praef» 


tus eflt ıoH. GOTTLOoB BOEHMIvSs. P. P. Fol. 


2 Bände. Der Herr Herausgeber giebt in ber 
Vorrede eine kurze ebensbefchreibung des Verſaſ⸗ 
ſers, woraus auch dieſe unfere Nachricht gegogen 
iſt. ©. nowv. bibliotb. Germ. Tom. XXIII. Part. Il. 


p. 391-407. | | 
ERKRRRRK RK AR RR RE RE RR RE 


ILIX. | 
Herr Eliad Palairet, 
2 Franzdſiſcher Prediger zu London. 


in gelehtter Prediger iſt, nach dem Ausfprud 

‚des berüßmten Herrn Profeffors Venema 
| zu Sraneder, *) in unferen Tagen eine feltene 
- Erfcheinung, Dem Herrn Palairet wird man 
eine. gute Gelehrſamkeit insbefondere im Griechi⸗ 
fhen nicht abſprechen koͤnnen. Wir haben. fol 
ende 
*) Diff, IL in vatic, DAN. 6. 31. 3 


des Herrn Eias Palairet. ⸗ 809° Ä 


genbe turge Nachrichten von deſſen Lebensumſtaͤn⸗ 
den erhalten. | 


„Er iſt im Jahr i713. zu Rotterdam, allwo 


feine Mutter noch am leben iſt, gebohren, und aus 
einem guten Geſchlechte der frangöfifchen Erulanten . 
entfpeoffen. Nachdem er die Schule in feiner Ba. 


terſtadt befucher, hat er auf der Univerſitaͤt zu Lei⸗ 


‚ben feine afademifche Studien zu Ende gebrachg, . 


und iſt unter bie Anzahl der Kandidaten des Pres 
digtamtes aufgenommen worden. Ä 


Hierauf ward er 1741. Prediger zu Aardenburg 


in Flandern, und gieng ſchon damals mit einer 


Sammlung neuer Anmerkungen uͤber das neue Te⸗ 


Jahr 1749. ward er zum zweyten Prediger der 
franzoͤſiſchen Colonie zu Doornick angeſtellet; wel—⸗ 
ches Amt er aber einige Jahre darauf niederlegte, 
und mit der Predigerſtelle bey der franzoͤſiſchen 


Gemeine in Spitlefields zu London verwechſelte. 
Seine bisherige Schriften bezwecken die Erkläs 


| ſtament aus griechiſchen Schriftftellern um. Im 


N _ı 


rung und einen gelehrten Gebrauch des neuen Tea 


flamentes. Man hat von ihm im Drud 


1. Prowe van een oordeelkundig Woorden« 


boek. over de heilige Boeken des niwen Verbonds _ 


$eiden 1754, groß Octav. 252. S. Der Zweck dies 
fes kritiſchen Wörterbuches über das neue Teſta⸗ 
ment iſt, wie der fernere Titel anzeige, Die befon« 
dere Bedeutungen der Wörter ans Licht zu. fteflen, 


die überflüßigen anzuzeigen, bie ausgelaffenen hin⸗ 


quzufuͤgen, und mit Beyſpielen aus den beften grie- 
chiſchen Seribensen zu erläutern. Der Bockfaal 


go. Geſchichte 
des Monats May 1755. llefert einen Auerus Bacon 

5.533. u. f. 

. 'Obferuationes philolegico- criticae in ſa 

cros noui foederis libros, quorum plurima loca 

- ex außteribus potiflimum Graecis exponuntur, il- 
luftcantur, vindicanzur. Leiden 1752. Groß Octav. 
530 ©. ohne Zufchrift, Vorrede und Regiſter. 
Diele Anmerkungen, welchen die theologiſche Fa⸗ 
cultat zu Leiden billig ein gutes Lob beyleger, haben 
vornehmlich die Abficht, die Schreibart des neuen 
- Teflamentes von den ihr angedichteten Hebraismis, 
Syriafmis, Soloecifmis und Barbarifmis’ zu retten, 
und den wahren Sinn vieler Rebarten und Sprüche 
aus dem Gebrauche der beften Griechen vor Augen 
zu legen. &ie find umſtaͤndlich recenfiret in Den 
nouis adis erad. 1757. 0. X. p. 451. allwo aber 
auch verfchiebenes darüber erinnert wird, Unter 
andern haben der Herr Superintendent D. Wink. 
ler in feinen philologumenis La@antianis facris, 

- and der Here Conſiſtorialrath von Hoven in der 
Nederlandsche Fama 1758. vetfchiebene Proben 
daraus bengebracht. 

—aut eben diefer Fama Num. 13. &. 100. 
und der berlinifchen vermifchten Abhandlım- 
gen und Urtheile über das neueſte aus der 
Gelehrſamkeit, ı Tb. 232 S. arbeiter Herr Pa 
lairet an einer neuen Ausgabe des wetftenfchen 
neuen Teftamentes, zum Mugen derer, welche nicht 
im Stande find, oder nicht Luſt haben, fi) das 
große Werf anzufäjaffen. Er will die beften von 
den Anmerkungen ins Kurze faffen, und die durch 
die meiſten und bewaherſten Leſearten mterkub⸗ 


N 


‚ . habe, | 
ELITETETTEEIIIIU DIET 


des Herrn Elas 8 Palairet. gu 


. Beränberungen in den Tept: felber.rücten, doch fo, 
daß er ein Sternchen babey feßen, und hinten eine, 


| - Anzeige berfelben Hinzufügen wirb, nach welcher 


man, indem fie den !efer auf das metftenfche 
Merk felbft verweilen fol, wird urtheilen koͤn⸗ 
nen, ob er ben sehbigen Fleiß angewendet 


x 
Herr Johann David Gerilo, 


der Gottesgelehrtheit Doctor und ordentli⸗ 


cher Profeſſor und ber koͤniglichen Akademie der 
im Berlin Hin Mitglied zu drant- 


jeſer Gottesgelehrte erblickte zuerſt das Licht 
der Welt zu Halberſtabt im Jahre 1689 
Nach vollendeten Schulftudien bezog er die 


Univerficht za Frankfurt an ber Ober ‚-allwo insbes 
_fondee Samuel Strimeſtus und Barth. holy‘ 


feine Scheer waren, Anbey legte er ſich ſtark 


fuß 
auf die morgenlaͤndiſche Sprachwiſſenſchaften. Er 


Hatte einen großen Goͤnner an dem ſeligen hochver⸗ 
Dienten Oberhofprediger Jablonski, welcher es da⸗ 
Hin brachte, daß er unter die koͤniglichen Candida⸗ 
ten aufgenommen wurde; da er denn auch als ein 
fölher einige Jahre, auf königlichen Koften, eine 


—* en in auswärtige Laͤnder that. inige 


Zuruͤckkunft brachte er noch gu 


am, 1721 au oh tr ſich mehr einem 


\ afades 


1 
% =" . 
— —— —— — — 


2Geeaeſchicht 

ademiſchen , als‘ dem Prebigtamte, gewibmet 
te, zum außerordentlichen Profeſſer der ſchoͤnen 
Ziſſenſchaften zu Frankfurt an der Oder angeſtellet. 


Dies Amt 'verwechſelte er ſchon das folgende 
ahr darauf mit der ordentlichen Profeſſion der Phi⸗ 
logie, welche durch den Uebergang des ſeligen Ja⸗ 
lonski zur theologiſchen erledigt ward. Er trat 
Iches den 20. Jenner mit einer Rebe de fatis Im 
ıae Ebraeaeet Graecae öffentlich an. Im Jahre 
24 nahm ihn die damalige koͤnigliche Societät der 
Ziffenfchaften zu ihrem Mitgliede an. ‚1732 Fam 
e Würbe eines Profefjors der Gottesgelehrtheit 
nzu; doch ‚da erüber die gewoͤhnliche — 
ne Gehalt, im welches er erſt, nach dem Abſter⸗ 
n-bes Prof. Siegel vorelnigen “Jahren getreten, 
ıd die philologifche Profeßion dem Herrn Cauße 
Theil geworden iſt. Er ift feit vielen Jahren 
ie einer Tochter des fellgen Sterky verheyr 

wefen, und hat aus biefer Ehe eine Tochter, 


| a ee biefes Ge 

jrten. ne vornehmſte gelehrts Bemuͤhung iſt 

e neue Ausgabe des Talmuds geweſen, wovon er 

er nicht geringen Schaden gehabt hat. Genf 

t er auch einige akademiſche Schriften an das £iche 

ftellet,, als: 

1. Progr, de praepofterp in faerls zelo. 

3. Difp. de aduentu Meſſiae, cantra Indaeos. 
reip. N, TonIAN. | 

3. Dip. de optimo religionym indice, refp. 
aud. N. STIFFT. 1736, 


4+ Diſſ. 


des Herrn Joh. Dav. Brille. 13 
“4 Die exeg. theòl. deum eſſe triunum ex Deus. 


6. 4. aduerſus adeos Halferens. refp. ALB, PHIL. 
VRSINGS. 17364. 


5. Diff: exeg. cheol. Locam 1. Cor. 3.5.6. con- 
era S. 5, tr initatis aduerhrios defendens reſp. 
G. dxsi. 1737- 


6. Dip de. immortaliegre Chrifi hominis re. 
ſpectu corporis. refp. auct. Job. Chriffoph. 
Starke. 1748. G. Braft neue theol. bibl. 25. 
‚ 47 S. 


Did meol. de digjnitate facrae ſexipturse. 
reſp. auct. 101. GOTTFR. ANDERSCH. 1752. 
S. aa .Nachrt. von akad. Schriſten izs3 S. 
22. u. f. *) 


‚Ueberdem finder mon in ben betliulſchen W· 
| tefligenzblättern , wozu bie Herren Profefloren zu. 
Sranffurt an der Ober zumellen einige gelehrte Auf⸗ 
füge hergehen müffen , auch einige, und unter anderen 
Über die berüßmte Auffihrift: Semoni Sango de 
- Fidia, fo aus des Feder bes Herrn D. Su 
geſleſſen ſind. 
8 fa XL 


,9& t bier, als dey Herrn Kraft, wird u 
"gen 5 Derton unekptig God gan | var 





314 


war w......% arena 


Herr Paul F-Grämwen, 
der Arzenenmiflenfchaft Doctor; Der thesre- 
tifhen und practiichen, wie. auch der Anatomie, 
Ehemie und Botanik erfier ordentlicher Profef 
for zu Hardbermpf. 
ein Geburtsore iſt Seroockerken auf Walche. 


_/ ven in der Provinz Seeland, und iſt er allda 
‘den beitten December 1715 auf die Welt 


geſetzet worden. Sein Vater, Sibert Earl. f’ 


Bräwen ‚war damals dafetöft Prediger, und feine 
Mutter hieß Maria Plevier, eine Schweiter des 
berümten-midbelburgifchen Gottesgelehrten, Jo⸗ 
hann Plevier. Die Schulſtudien trieb er anfaͤng⸗ 
lich zu Saltbommel und hernach zu Zuͤtphen, von 
welcher letzteren Schule er 1734 zur Akademie be⸗ 
fördert wurde, nach Öffentlich gehaltener Rede de 
diſciplinae moralis origine, progreſſu et perfectione. 
Mac) verfloſſenen Serien deſſelben Jahres bezog er 
die Unverfität zu Utrecht. Auf derſelben hoͤrete er 
die berühmten Männer, Arnold Draßenborg; 
vornehmlich in der Gefchichte und im Griechiſchen, 


imd Peter von Muͤsſchenbroͤk inder Mathema⸗ 


tik, Aftronomie und Phyſik. Weil er ſich aber ber 
Arzeneywiſſenſchaft gewidmet hatte, und diefe da⸗ 
mals zu Leiden vorzüglich getrieben ward, begaber 


| = ſich dahin, und hatte das Gluͤck des großen Lichtes 


Derfelben,, des unfterblichen Boerhave, noch über 
1 halbes Jahr lang zu genießen. ' Nicht weniger 
2 a 


Geſchichte des Gen Baulf’ Grawen. 815 


‚aber machte 'er ſich auch: die Vorlefimgen der üb 


gen Sperren Profefloren zu Nutze, und eriernete 
9 


B. S. Albinus die Kenntniß der Kräuter - 


und Medicamenten, bey Royen, nad) Boͤrhavens 
ode, die medicinam pradicam, und. bey Gau⸗ 
bPius die Chemie und Pharmatevtik; wie nicht mes 
niger bey . Ooſterdyr Schlacht bie. Er⸗ 
klaͤenung ber Praxis und verſchiedener Zufaͤlle 
von Krankheiten. Nachdem er vier Jahre daſelbſt 


zugebracht hatte, erwarb er ſich den zehnten Junius 


1740 die Höchfte Ehre in der Arzeneywiſſenſchaft 


durch Öffentliche Verteidigung feiner Inaugural⸗ 
difputation de Antacidis terreftribus. Ä 


Nachdem Herr r Groͤwen alfo den gauf feis 


ner Studien ruͤhmlich vollendet hatte, begab er ſich 
nach Grafenhaag, um fene Kunft allda zu üben. 


| 


1 


‚Dies gieng Ihm nad) Wunſche von ſtatten; und er 


würde dieſen Ort feiner Wohnung nicht leicht mit 
einem anderen vertaufchet Haben, wenn ihn nicht 
verfchledene Urſachen bewogen hätten, ſich nad) Zuͤt⸗ 


phen zu begeben. Und dies geſchahe im October 1744, . 


von welcher Zeit an er zehn Jahre lang eine ſtarke 


Praris daſelbſt gehabt hat. Im Monat Auguſt 


1754 beriefen ihn die Herren Euratoren der Akade⸗ 


mie zu Harderwyk zum Profeſſor ordinarius der Me⸗ 


dicin, Praxis und Chirurgie. Dieſem Rufe folge⸗ 


te er willig, und trat das ihm aufgetragene Lehramt 


Im Junius 1755 mit einer Öffentlichen Rebe an,, wel⸗ 


‚che de dido magniBorrHAvn: propbylaxis infıtius u 


videtur fatis certa tutaque, handelte, und gleich dar⸗ 
auf im Deut erſchinent Dieſem Amte nun wuͤr⸗ 


— 


ff 5 de 


816 Geſchichte des Hrn Pauf f Graͤwen. 
be er forthin nach Bermögen vorgeftanden ſeyn, 
vennes niche die Herren Curatores zum beften der 
Akademie zu ſeyn erachtet hätten, daß zwiſchen ihen 
und feinen Amtsgenofien, dem Herrn von 
fienburg, ein gewifler Taufch der Profeffionen ge» 
troffen wurde, *) zufolge deſſen er Die ganze Arze- 
neywiſſenſchaft, die cheoretiſche und praftifehe, nebſt 
;; ber Anatomie, Botanik und Chimie zu lehren hat⸗ 
“te; woben ‚ihm im Junius 1756 fein Gehalt erhäs 
et, und bie Würde eines Profefloris primarii in 
feiner Facultaͤt beygeleget wurde. . 
Des folgenden Jahres 1757 warb er von den 
Herren Turatoren zum Redtor magnificus angeftel- 
fet, und ihm biefe Wärde den funfzehnten Innius 
von dem Herrn Profeffor Reiz mit einer Rede de 
poefi feyerlich Übertragen. (8 er ſolche des fol 
- genden Jahres den vierzehnten SYunius dem Herrn 
Gent. von Haeſtenburg übergab, redete er de 
atrributorum, quae humano corpori cum aliis 
amnibus communia funt, eflicacia in producen- 
dis mutationibus, fiue falutaribus, fiue noxiis. **) 
‚Bisher ‚hat diefer Gelehrte weiter Feine Schriften 
an das Ucht geſtellet. 


®) Bockfaal Inny 1756. p. 75 
u) Bockfaal Jung 1758. p. 707. 


 ERMAR 


u 00.82 

BES ZZEI SEEN 

Her, Johann Jacob Braie, 
Diener des göttlichen Wortes, und ber poe⸗ 
tiſchen Geſellſchaſt Mitglied zu Vlißlgen. 


fe machen hiemit unſern Leſern einen der zier .· 


lichſten und beliebteſten holländifchen Dich⸗ 

ter bekannt. Er iſt aber nicht allein dieſes, 

ſondern auch nicht weniger ein geübter Gottes⸗ 
geleheter. 
Das Geſchlecht, aus welchem er abſtammet, it 

ein —— Geſchlecht, wovon Hoogſtraatens 
und Luiſcius großes Lexicon kann nachgeſehen wer⸗ 
ben. Es Hat keine —— mit Dem. Ge⸗ 
ſchlechte des großen Tycho Brahe, fleher aber in 
einer nahen Blutfreundſchaft mit der berühmmen 
wrangel 1 Zamie Der Water unferes Herrn 
Drabe heit "Johann Jacob Nioris Brahe oder 
de Brahe, war ehebem Lieutenant in Dienften ber 
hochmögenpen Herren Öeneralftaaten, und ift jege 
Militairſiſcal zu Amſterdam, allmo er in. dem fo 
- genannten “Jan Ropoortethurn auf dem Cingel 
wohnhaft il. Die bereits verftorbene Mutter war. 
- eine Jungfer Holtius, eine Tochter des fel, Wal⸗ 
ther Holtius, Predigerszu Koudekerk, und einer 


gebohrnen Mulerius, von deren Stamm indem  . 


Effig. et vir.prof.Groning, p. 65.etıvas beſindlich iſt; 
und iſt er alſo Geſchwiſterkind mit dem jetzigen in ber 
gelehrten Weit nicht unbekannten alten or iu 
“ Ä | 0 A 





} Geſchichte des Hrn Joh Jac. Brahe. 


udekerk, iicol. Zoltitie. Sein Geburtsort 
Deift, alloo er etwan um das Jahr 1725 auf die 
le gekommen iſt. 


Die erſten Gruͤnde der Wiſſenſchaften dat re ef 
lateinifchen Schule zu Amſterdam gefaffer , 
(her er auf die Univerficät zu Udrecht gezogen, jr 
cher er, nebft andern, bie berühmten Manner, 
ie und vom Ierhoven zu feinen Lehrern gehabt 
Nach feiner Zuruͤckkunft von biefer hohen Schu. 
ward er zu Amſterdam von dem jetzigen dortigen 
diger, Herrn Johann Temming, examinitt 
unter die Candidaten bes Predigtamtes aufs 
ommen. 


Die erſte Gemeine, welche. thu zu ihrem Hirten 
ef, war bie zu Watergang unter ber edam ſchen 
Ms. Dies geſchahe 1750. Doch er land kurze Zeit 
derſelben, indem er gleich bes folgenden Jahres 
ı Rufe nach Viißingen folgete, ımb den ſechſten 
ner 1752 daſelbſt von dem berühmten Herrn Pre 
e Niewland, weicher mic diefer Predigt zu⸗ 
h ſeinen Abſchied nahm, eingefegnet wurde. 


Er lebet in der zweyten Ehe. Die erſte gieng 
s Watergang mit einer Jungfer Ligthart von 
ſterdam ein, und bie zwote zu Vlißingen mit bes 
rn Senerallieutenants ‚, Cornelius Evertſen aͤl⸗ 
n' Jungfer Tochter; aus welcher Che er noch 
n Sohn am Leben Bat. 


Als ſich im Yapıe 1753 eine —— 
Bliſſingen errichtete, war unſer Herr Brahoe ei⸗ 
der erſten wicccrer ober vielmeht Miffter 


Geſchichte des Hrn. Joh. Jao Brahe. 319 
derſelben. Dergleichen Geſeltſchafcen koͤnnen nich 
. anders, als zum Flor der ſchoͤnen Wiſſenſchaften 
und zur Ausbreitung des-guten Geſchmaks gereichen, 
wenn fie aus geſchickten Männern, weiche mehras 
gemeine Einfichten befigen, beſtehen. Und en fo . 
‚cher ift ohfiftreitig unfer gelehrter Prediger. Außer 
‚anderen Gebichten , „welche folches beimiefen „ nennen 
wir nur dem Gluͤckwunſch an feinen damaligen af 
Demifchen Freund, ben gemeldeten Herrn Niew⸗ 
land, zu deffen Difputarion de haerefi Gnofticorumt 
1746; Ein Gedicht auf dem hochfeligen Prinzen ' 
von Oranien 1747; ein anderes auf die Heyrath ’ 
des Heren Niewland 1750, und noch ein anderes 
über die Einweihung der abgebrannten Oſtkirche zu 
Biiffingen 1752, für welches legtere ihm Mo⸗ | 
bachs Godsdienften van alle Volkeren, ſechs Bin . 
de in Folio, zu Gefchen? gegeben worden. on 


Km Monat Yunlus des jegtlaufenden Jahres - 
1758 hat Herr Brahe zu Middelburg an das Licht 
geſtellet: Aanmerkingen over de vuf Walchersche 
Artykelen, welke beneflens de gewoone Formolie- - 
sen van Eenigkeit, in die E. Claflis onteriekene 
“worden, tot Bevorderinge van Waarheid en Een- > 

dracht gefchreven. Dies Werk zeuger von guten 
Einfichten. und Abfichten, und iſt ſehr wohl aufge 
nommen worben, | M 


EINEN? j 0 
+ 
N 





ooonssentsennene 
XIII. 

Herr. Peter Riewland, 

teormiter niederdeutſcher Prediger zu 


Grafenhaag. 


* ſ ein vertrauter Freund des vorhergehenden. 
Sic pagina junget amicos. Er kam den 
ſechs ehnten September 1722 auf die Welt. 

in Bater, Cornelius Niewland, war ein Wein 

bier dafelbft, und feine Mutter, Petronella Rools 
ind iſt eine Bruderstochter des Herrn Bürgers 
iſters, Bovert Roolbrand, in derfelben Statt, 
diefer hat er auch die lateinifche Schule frequen« 

t, und unter dem verftorbenen Rector Jens in 

. Gründen der. nüglichften Wiſſenſchaften wohl zu⸗ 

ommen. 

Nach Verlauf der erften Jugendjahre begab er 
auf die Univerſitaͤt zu Utrecht ; und hielt ſich da⸗ 
ft vornehmlich an’ den berühmten tehrer der Got« 
jelehrcheit, von” Irrhoven. Unter beffen Vor⸗ 

vertheidigte er aud) den 5 unb 12 October 1746 . 

e Difputation de gnofticorum ſyſtemate. Er 

biefelbige felbft mit vielen: Fleiße ausgearbeiter. 

etehrfäge der alten Önoftiker werden fehr geſchickt 
inn entwickelt, und man fann diefe Schrift mit 

cht als eine Haupiſchtift in der Geſchichte derſel . 
anſehen. Wir haben fie aich mit Lobe ange⸗ 

et gefunden , wiewohl mit Unrecht unter dem Na⸗ 

ı bes Herren Vorſitzers. Sie fuͤhret eigentlich 

den 





rn 


Geſchichte des Hrn. Peter Niewland. gar 


den Tel: Diſpuanio theolagico- ecclefisflica prior 
et pofterior,. qua, ſpeciminis loco, quaedam theo- 
logumena Gnofticorum ad fixum aliquod Spilema | 


vereris fapientiae reupcankur. 


Nachdem er aufdie gewoͤhnliche Weiſe unter le: | 


 Candidaten des Predigtamtes war aufgenommen 


"worden, erhielt er feine erfte Predigerftelle zu lTies 


_ wenboorn unter der Elaffis von Boorne und Püts- 


sen. Hier. blieb er aber nicht lange über ein. 


Jahr; da er den 19 October 1749 an die Stelle des 


nach Middelburg abgegangenen Herrn Wilhelm 
Wilhelmius von der Bemeine ju Vliſſingen zu ih⸗ 
rem Lehrer betufen ward, Er Pam ı750 dahin, 


warb den 25 Jenner Vormittags von dem Herrn 
Gargon eingeführet,, und hielt Nachmittags über 
Zach. 4, 6. feine Anteittspredigt. In dieſem Am⸗ 
se hatte er 1751 ben der Huldigung des hoͤchſtſeli⸗ 
gen Prinzen von Oranien Hoheit die Ehre, im Na⸗ 
- men des Kirchenraths die Anrede an Diefelben zu 
Thun, Seine Hoheit bezeugten ein ungemeines Wohla 
gefallen daruͤber; und biefe kurze, aber bündige Res 


⸗ 


Be, wurd mit abgedruckt in der von dem franzoͤſi⸗ 


ſchen Prediger zu Vliſſingen, Herren Daniel Theo⸗ 


dor Aürt, 1754 an Das tiche geftellten Inhuldi- , 


ging van fyne Doorluchtige Hoogheit wizLem 
KAREL HENDRIK FRISO (tit) als Erfheer van Viif- 


fingen,op den 5 Iuny 1751 etc. *) allwo ſolche S. 


25.26. ju lefen iſt. 


Nicht | 


4 * Bon diefem prächtigen Bee findet man em 
Ba BE Maͤrz 1754. ©. 324. “e 


g822 GBeſgthachte 


Nicht lange darauf ward er als Peediger nad 


Haarlem berufen; weswegen er ben 6 Jenner 1752 


über Marc. ı3, 37. von feinen wersfen Vliſſingern 


Abſchied nahm; mit welcher Predigt ex zugleich feier 


nen Sreund, den Seren Brahe, als ihren Sehrer 


einführete. Zu Haarlem ward er den 6. Schr. Vor⸗ 


mittags von feinem Amtsgenoffen, dem Herrn U. 


heshuſius, eingeführee, und er ſelbſt trat des Nach⸗ 


- 


‚mittags über Zach, 3, 10. fein Amt an, Da die 


fer Beruf durch Seine Hoheit den Prinzen von Ora- 


nien war veranlaffee worden , fo fand man im Boek- 
. Jaal Sebr. S. 212. ein kurzes Gedicht zur Daukbe⸗ 

- zeugung gegen höchftdiefelben für dieſes, wie der 

Auẽdruck lautet, fuͤrſtliche Geſchenk. 


Herr Niewland hat gar ausnehmende Gaben 
im Predigen. Dadurch wurden die Herren des 
Magiſtrats zu Rotterdam bewogen, daß ſie 1755 


dieſen ihren beruͤhmten andesgenoſen zum Le 


daſelbſt zu haben wuͤnſcheten. Da aber der 

chenrath, ohngeachtet zwo Stellen erlediget waren, 
fich ganz ungeneige in Diefe ihre Abfichten einjutres 
ten, erzeigete, undeineihnen mißfällige Wahl nach 
der andereri anftellete, fie aber foldye ‚nicht gut 
beißen, noch beftätigen wollten, entftand barüber 
ein großer Streit, ſo wohl zwifchen dem Magiſtrat 
und dem Kirchenrathe, als auch zwifchen einigen 
Gliedern des Kircyenrarhs , welcher verfchiebene mei 


fienthells heftige Schriften, betreffend das Reche 
des Derufs der Prediger, gebohren hat. Wir has 


ben vermuthlich einander mal Gelegenheit mehr da- 
von melden, und ermähnen anjego nur der Schrif⸗ 


ten das Sheren —— van der Groe, N. Kra⸗ 


lingen 


des Herrn Peter Niewland. 823 
‚ Binden, ver Kralingianorum, und ‚vornehmlich J 
des ſchoͤnen Buͤchleins, wovon der berühmte Herr 
- Denfionarius Meermann fuͤr ben Verfaſſer gehal⸗ 
ten wird: Het recht der Overbeden over kerkelyke 
perſoonen en Saaken ete. | U 
Die ſtreitenden Gemuͤther befänftigten ſich end. 
lich. Herr Niewland aber warb über einige Zeit, 
nämlid) unter dem 21. September 1757 nad) Gras 


fenhaag zum ‘Prediger der dortigen Gemeine beru- 


fen. Er hielt deswegen den zweyten November zu 
Haarlem aus Pfalm72, 20. Die Pfalnin Da. 
vids, des Sohnes Iſai, haben ein Ende, feine 
Abſchiedspredigt, zu Srafenhaag aber den zwanzig⸗ 
ſten defleiben Monats, aus Luc, 10, 1. 2, feine An⸗ 
trittspredigt. | | | 


Allhier führet er. fein Ame mit viele Achtung 
amd Anfehen. An dem ftadthalterifchen Hofe, ne. 
cher oͤſters in fein Gehoͤr komme, iſt er werthge⸗ 
ſchaͤzt. Allein, wer iſt ohne Neider, Gegner und 
Feinde? Daß es auch ihm davon nicht ſehle, davon 
iſt folgender Titel einer kleinen Schrift, womit wr 
dieſe Nachricht beſchließen, ein Beweis: 
Ontknoopte Bedenkingen,, van de godlooſe La- 
ſterſchryver der onlangs uitgegeve Vraagen aan 
den Waleerwaarden en geleerden Heer P. NIEw=- 
ann, over deflelfs geleerde Leerreden van den ° 
24 Sept. 1758. over Genef. 25, 29-34 Brief“ . 
“. gewyfe voorgeſtellt, Haag 1758. groß Detav, 


8 


Nes Gel. Europaxv. pTb. Ggg Wei— 


u 


sinne 


Weitere Zufaͤtze 
zur Geſchicht 
des Herrn von Eenhoorn, 
N. G. E.1 Th. ©. 76. 


‚on deſſen Buche yheas xeasarınön, iſt 1756, 
ber ‚deine und lebte Theil an: das Licht ges 


In — Jahre hat er ein hollaͤndiſches Ber 

. dichte, auf den Abzug des Seren Prediger Boitet 

* Maarſen nach Middelburg, am Das Licht ge⸗ 
ellet. 

Des folgenden Jahres 1757 trat der erſte Theil 
eines neuen Werkes von ihm an das Licht, unter dem 
Titel: Her leven der Kriftenen in her bedenken 
en betrachten van de voorledene, legenwoordige 


en tockomende Dingen volgens , Openb.I, 9. Mit . 


einer zur kirchlichen Eintracht abzielenden Vorrede. 
Amfterd. in groß Octav. 

Der zweyte Theil folgetein April 1758, und ent⸗ 
hält Erklaͤrungen nicht weniger Pfolmen. 


In dieſem Jahre hat er auch drucken laſſen: No- 
dige en Zedige aanmerkingen over eenen Brief, 


wegens den Oorsprongen de gewoalens der zoge- | 


naamde Ernflingen, in ſ' Gravenhaag gedrukt. 


Er endigte feinen ruͤhmlichen Lebenslauf ini neun 
und fechzigften Jahre deſſelben, den zweyten — 


uurenuen .unerenencke 


Zur Nachricht 


825 


des Herrn Prof. Ssiling, . 


1Th. S. 231. 


eine Verſuche über die Electricitaͤt ſtehen in den 
Miſcel. Berol.. Tom. IV. V. VIL und in den. 


freyen Urtbeilen 1754. S. 722 , wird einem 


windigen Franzoſen, welcher eine ſo genannte hiſtoire 


generale et particuiiere de ’eleätricite ju Paris here 
ausgegeben, mit Recht verwieſen, daß er bavon, wie 


t 


von anderen uichts gemeldet. Zu feinen Schriften 


‚find noch folgende Auffäge in den Duisburgiſchen 
Autelligenzblästern binzap ſauen 


736. 
1) über ı Petr.i, 7. Rum. 36. 37. Pr | 


der Worte Pauli Roͤm. 3, 13. Ötter 
“unter ihren Lippen, -Nlum. 40. a 


ken uͤber das ungewöhnliche eier, weihhes 
ohnlaͤngſt zu Conftantinopel arten worden, Rum. 


40. 48» 49. 50 


ı) von den wahren Ufaden der Verwes sund Un-· 


verweslichkeit der Körper. Num. ı1.12. 13. 14.15. 


16. 17. 3) Geſchichte von einem Wunderkinde 


3 u Boͤnen in der Grafichaft Mark, nebſt einigen 


"Anmerkungen über biefe feltfame Begebenheit, 
. Nam. 27. 3) Frage: ob das Gelaͤut der Glos 
ten ein binlänglinges Mittel fen das-Bewister zu 
ſtillen oder zu vertreiben. Num.32. 4) Kure 
Ggg2 doch 


— 


26 Zur Nachricht 
| doch vollſtaͤndige Nachricht von dan heutigen Aka⸗ 


demien oder Soietten der runs Rus 
50. 51. 526° J 


) Bon der ungenäfntichen Rdehedes juͤngſtgeſehe⸗ 
nen Nordſcheines. Num. 4.5. 2) Bon den 
Zufaͤllen der Thieren in einem Luftleeren Raum, 

J und derſelben eigentliche Beſchoffenheit und Urſa⸗ 
de. Num. 20.21.22. 3) vom ſchaͤdlichen Koh⸗ 
lendampf. Num. # * 


3) Von dem jängfigin aller gefehenen ungewöhne 
lichen Norbfchein. Htum.rı. 2) vom fhädlichen 
Dompfder ger oder Gaͤhrung. Num. 38. 

o. und 1741. 


| > Dfnfi cafifche Gedanken über allerhand Arten und 


Mitteln das Feuer zulöfchen, Num. 30. 52. (1741) 
Mum.2.3.4.5.6.7. 2) Unmaßgebliches Beben- 
fen über eine fonderbare Beqebenheit, welche ſich 
obntänaft in der Grafichaft Witegenflein ereignet, 
„und daſelbſt grohen Schaden oerurſache. Num.sı. 


Ordonfen über bie pafflonale Comuenfiif 
Num. 12, 


—* 


Don einigen merfwördigen Wunberregen. Num. 
10, 18, 14. 15. 16. 
1750. 
) Von den Tierchen i im. Weineffig. Num. gt. 2) 
Von den Lbierchen im Pfefferwaſſer. Num. 50. 5i- 
1751. 


nm 


1... Dei Herrn Prof. Schiling.- 827 


nn, . 1751. a 

Daß die Heilige Schrift dem Licht der Vernunft und 
des Weltweisheit nicht zuwider fe. um. 26, 
27. 28. 0 


u 1752. | 
x) Daß das Wefen der Dinge fehlechterdings nt 
- wendig fey. Rum. 5 - 27° Zweifel yiper Die  - 
. Schwere der Luft Nam. 4. 0 0. 


1753- 8 
1) Bon bem Fall der Körper: in einem Luftleeren 


Kaum, Rum. 4. 2) Bon dem Grundſatz des 


. Rechts der Natur: Num. 33. 3) Bon der Ele. 
ctricitaͤt überhaupt und von der electrifchen Olas⸗ 
söhre, Num. 44- | 
Ba 1784 1755. ° 
3) Von der Electriſiermaſchine. Num. 14 2) Von 
dem Gebrauch der Electriſiermaſchine. Num. 33. 
34. 3) Von der Anziehung und Zuruͤckſtoßung 
der electriſchen Körper. Num. zo. (1755) Num. 
27. 28. 45. | . 


® 


I . 
- Dom Erdbeben. Num. 12.27. 15 Stuͤck. 
= 1957: 1758. W 
Bon der Anziehung und Zuruͤckſtoßung der electrie _ 
Shen Körper. Num. 3. 4. 25. 39.(1758) Mum.4, 


Diefe electeilche Eyperimenten wird ber Herr 
Verfaſſer im Fünftigen zu befchreiben fortfahren. . 


Den 17: und 18. October 1752, bat er als Rector u 


:* Magnificus die beyden Herren Profefloren von Eich⸗ 
mann und Schlechrendal feyerlich eingeführer, und 
Dazu durch zween Anfehläge eingeladen, und ineben 
nn _ Ögs3 dem ⸗· 


geg Zur Geſchichte des Herrn Jacob Eck. | 


demſelben Jahre, im Monat Map, traten audy zu 


Duisburg, Hiſputationes von ihm ans Sicht, wer. 
dem Titel sphytologiae feu phyfices s plantarum Mpech 
wen L Il. et HI. Quart 1 B. 


SE der Geſchihte 


Herrn Kacob Eck, 
Pr der Rechten Doctors und Priſeſpee 


| zu Bröningen. , 
RS E. 4 Th.98.©. . , 
8 Liefer Gelehrte endigte fein zeitliches Leben ben 

I 24. December 1757 an einer auszehrenbeu 
Krankheit. Er war von-einem ſchwaͤchlichen 
feibesgeftell, und ‚bey ‚feiner vielen Arbeit mannig- 
fültigen Anftögen unterworfen. Er hat vieriig Jah 
re im Eheſtande gelebet mit Adelheit vonder Wall 
aus &feve, welche ihm anderthalb Fahre von feinem 
- Ende durch den Tod-entrilt worden. Won fechs 
in diefee Ehe erzielten Rindern find vier hinterblieben, 
nämlid Herr Varthol. Jac. Eck, hochfürftläc- 
noffaubillingifcher Keglerungsrarh, Herr "job. Ar⸗ 
nold ER, Prediger zu Amfterbam, und zwo Töch- 


rcrer. Sein entfeelter Leichnam ward den 29 


mit gewöhnlichen Gepränge in der akabemiſchen Kir. 
‘che bengefegt. “Ben feiner Beerdigung ward fein Le⸗ 
benslauf gebrudt ausgetheilt, Auch befindet fih im 
Boekiaal des Jenners „758. 8 80. 81. eine kurze 

Mach denen. Zur 


PER TERT TUNER Tee 


es Herrn Hieronym. von Alphen. 
N. G. E. 5. Th. 130. . 


Êñ eine diſſ. de terra Chadrach et Damaſco iſt 
in dem Tomo VII. thefsuri antiquitatum 
ſacrarum dbx.asii vooLını abgedruckt worden. 
Er hat auch 1722 feines fellaen Herrn Vaters, 
Hieronymus Simoef; won Alphen tabulas ana. 
Iyticas theologiae, worüber derſelbe ſeine beſoudere 
Vorleſungen hielt ‚an das Licht gefteht. 


Zu 
») Sch habe angemerket, daß man dieſem Manne den 
Vornamen Simon bepgelegt, wie noch neulich Herr 
Walch in antid, Damalc.p. 7. getban bat. Es iſt aber 
dieſes ein Familienname, welchen Diefelbe von den Uraͤl⸗ 
terdater Peter, Simons Sohn angenommen bat. S. 
DRAKENBORCH *8 —* — H. SIMoNs 
VAN ALPHENp. 7. In Holland geſchiehet ein gleiches 
nach oͤfters. & werben mebr.dergleichen Beine Irrun⸗ 
gen,aus Mangelder Erkaͤnntniß des Sprachgebrauches, 
begangen. So haben dienoua acka erud.1747,9,322. Deu’ 
*  Gefchlechtönamen ded Herrn von Cheſcaux Xoys, für 
den Vornamen Louis, Ludewig angeſehen. Vergl. 
nen gel. Europa 8.Ch. 9.977. Ein anderes Erems 
—* ich in meiner exere erit. liter. de adlegationi- 

- bus librorum p. 14. bepgebracht.-, Noch wunderlicher 
komme ed heraus, wenn man die eigene Namen frem- 
ber Sprachen, nach feiner eigenen Mundart zwingen 
mid, wenn z. €. die franzditfche Rayferelutter, cafe 
leutre nennen, wie in ben epitzcnaMr. SCALIGER p.25. 


- N 829 . 


Sn 


80 Zur Geſch des Hrn.Hier. v. Alphen. 


Zu Anfange des Ja 1757 ward ber’ Herr 


von Alphen, wegen beſtaͤndig anhaltender Leibes⸗ 
ſchwachheit, auf ſein eigen Erſuchen, von der hohen 
Obrigkeit, mit Beybehaltung der gewoͤhnlichen Vor⸗ 
rechte, sum Emeritus erklaͤret, und der Herr von de 
Velde, bisheriger Prediger zu Hoorn, in feine Stelle 
berufen; melcher Deruf aber keine Statt gefunden, 
fondern eine Zeitlang hernad) Herr "job. Arnold 
Eck, Prediger zu Zuͤtphen, folche erhalten hat. 
Und kurz hernach, da diefe Berufsfache- zu ‚Ihrer 


.. Nichtigkeit gediehen war, verwechſelte unfer gelehr⸗ 


ce. Prediger im April 1758 zu Gouda das Zeltliche 
mitdem Ewigen. Der geſchickte Candidat, weicher 
bis dahin zu Amflerdam. für ihn geprebiget hatte, 
Herr Hofeas Staterus aus Boor in Oberyſſel, 
hielt ihm den zmanzigften eine Leichenpredigt über 
Auc. 2, 29,3%. — 


EEK TFT RR RU 


Zur Gefchichte 

des fel. Herrn Johann Jens, 
ENG €. 1. Th. ©. 766. | 
' J' März 1758 find noch deſſen Senilia de ftylo 





‚Homeri in groß Octav zu Rotterdam an Das 
licht getreten. Sie gehören zu den obferua- 
tis ad Homerum, und find den raren Buͤchern 
zuzuzaͤhlen, indem nur zweyhundert Eremplare Das 
von gedruckt worden. J 


re 


—1 


Gelehrten Sram 
Sechzehnter Theil. 


Alphabetiſchem Beyeicn — dom Neunten 
bis Sechzehnten Theil befindlichen Gelehrten. 





Wolfenduͤttel, — 
Gen Johann Chriſtoph Meißner, 
12761. 


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1 Vrrahnn I 
"Dabei deſim ſechexehnta Tel 
enthaltenen u 7 


— der Seien . 


» Sorht des: Seien Eernci⸗ Pe 





ley, geweſenen Schatzſchreibers an den 
Hofe der Frau Prinzeßin von Wales, 
ihigen berühren Lehrers der Methodi⸗ 
ſten zu Rerfoll 839 


* Loeſchichte des Herrn Job. Ehrißicn 
Cuno, eines gelehrten Kaufmanns und 
Dichters, der deutſchen Geſellſchafften 
zu Göttingen, Jena, Helnſſtaͤdt und 

2 al Ebeenmitaicdee zu Am⸗ 

en ‚7980 


N) Gefhichte, des Herrn kai Jaͤcob 


Huths, der Gottesgel.D. und ordentl. 
Srof. Stadtpfarrers in der. Altſtadt, 
der Gymnaſien zu Bareuth und zu Er - 
langen Scholarchen, ver Erlangiſchen 

—** Geſeuſcpaft Praͤſes, und der 
Jenaiſchen Seniors, zu Erlangen 1032 


u NE . 9 Ge⸗ 


4.* 


abı.r9 


| 2 Orte: 208 Hehn. 


MPithelm Aasls 
haaßens, der morgenländifchen Spra⸗ 
chen und Alterthitmer ordentl. Profek 
ſors bey DH Reformirten illuſtren Gy⸗ 
mnaſio, Predigers bey der refor⸗ 
mirten Gemeine zu Amſterdam 1041 

5) Sekbichte des Heren Joh. Eberhard 
Rau, Fürfl: Drandar Naſſauiſchen 
ı- Dbetconfiftor ialraths, und erften Prof. 
dwer Gottesgel. auf.der hohen Schule zu 
: * Herborn, der Koͤnigl. Preuß. Geſellſch. 
«Der höhern und der fchönen Wiſſenſchaff⸗ 
ten zu Berlin 1049 
6) Geſchichte des Herrn Sebald Raus, 
bffentl. Profeſſors der morgenlaͤndiſchen 
Gprachen und. judiſchen daterthumer 
Utrech ft “nd 
7 ) Bei ves geirn Johann Inn 
Schultens, der Gottesgel. Doctdrs, 
derfelben un der morgenl. Sprachen 
ordentl. Prof. Regenten des Staaten«- 
collegii und des Stolpifchen Legati Mit⸗ 


kichters zu geiden. . 5 2. "2063 
an. * m 
. | ı, Ber 


an Beige Dr 


So - Geſchichte 


= 


se 3. un nee [won 


ses wa3% 


Geſchichte 
des Herru Be 
en, “ Be 

Cornelius Cayley, 
geweſenen Schatzſchreibers an dem Hofe der. 


« Brau Pringeßinn von Wales , igigen berügmten- 
‚+ Jepreng der Methodiſten zu Norfolk, j 


ieſer Mann hat feine Sebensgefchtchte ſelbſt 
x qusrübriih in engliſcher Sprache beſchrie⸗ 
‚KVLD ben, und andas Sicht geftellet, bis indeg 
gouf des Jobtes 1758., ‚Sie iſt mir in einer id 
in diefem Johre 1760 (ober vielmehr zu: Ende 
bes, Jahres 1759) zu Rotterdam heransgefoim« 
menen holländifchen Meberfegung zu Gefichte ges 
Pommern; deren ganget Tief Slefer iſt: DERFK- 
dom vn Gods örye Genade , geopend in de Be- 
keringe van CORNELIVS GAYLEY, geyesen 
Klerk ide Trelorie der Pringeife Douarierg van 
wau.ea.: Wernigter gewegd {yn:Byfonderheden 
van het Leven, Asfterven en Karakter van den 
Yen Gel. Europa XVITb. Hbh "Bew. 


840. Geſthichte 
Eerw. Heere, JaMmEs HERVEV, Bedienaar des 
n. Evangeliunıs te Weßon- Favell in Northam- 
“ ptonshire. Beiden uit her Engelfch vertaalt. Gr. 
Dam, ohne Zufchrift und Vorrede, ı Th. 144 ©. 
22.46. Ich babe es der Mühe werth ger 
achtet, meinen $efern das vornehmfte daraus mit⸗ 
zutheilen; da nicht nur allerdings beſondere und 
——— Fuhrungen der goͤttlichen Onade dar⸗ 
inn enthalten find, ſondern man auch bie jetzige 
.. Berfaffung der Merhopiften in Engelland etwas 
näher daraus kann Pennen lernen. . Die Zufchrift 
leget ein Zeugniß feiner Danfbegierde unb tiebe | 
gegen feinen erbarmenben Heiland ab, und * 
Vorrede enthaͤlt einige gute Erinnerungen , 
ſeine Schrift mit Nutzen zu leſen. Ich * | 
zwar den Anfang feiner Beffhreibung hin umd wie⸗ 
der etwas fürzer zufammen faffen, doch ihm her- 
nach beftändig mie feinen eigenen Worten reden 


laſſen. 

Herr Cayley iſt in Jorkshire gebohren den 
23ſten April 1729 *). Er erinnert ſich, daß ihm 
der Vater in feinen zarteften Jahren gezogen 
babe, und. er fo forte Eindruͤcke vom Dienſte 
Gottes gehabt, daß er in Anſehung ber Egent 


| keiten 
9 bin dieſe Ucherfeßung einem. en und 
ißigen ——æ— welcher ſich allhier —— 







—— Er i t abgeneigt, di 
Di heim Rice, a —— en iR 


auch befon laſſen. und bin un 
wieder —ãQR und Teer mitlichen Axmerlungetz 
— begleiten. 








— Cayo Sa . 
dag kindiſchen Alters ganz glelchguͤleig gewe · 


| em —* ward ſein Geiſt uͤber dem Denken 


an das zukuͤnftige Weltgerichte ſehr beängftigetz 
doch oͤſters ward fein Herz mir geiſtlicher Freube 
wfüßet, indem er einen tiefen Eindruck von der 
Güte des Deren, und daß er das ‚Heil feiner Sees 


ben fen, barse 
Er erinnert ſch, daß, ee er feben Safe er⸗ 
weicher, ber Herr fein kindiſch Herz zum oͤftern 
durch Blicke feiner eigenen göttlichen Schoͤnheit 
eingenommen ; fo, daß fein Herz gegogen ward ihn 
zulieben. Spusbefondere ſchwebet Ihm im Gedaͤcht⸗ 


* daß er, da er damals ohngefehr FR Sabre 


gen — 


elt war, waͤhrend beifen, daß fein V 


| Sonntags Abends feiner Samilie eine —* vom | 


nicht, 
de! Und in ber Rat, fügt er, or weis es mich 
lige —— 





mein Herz vor ihm ausſchuͤttete. 

‚Mir duͤnkete num (Here Cayley faͤhret fo 
fort, und wir wollen ihn, mie er thut, in ſeiner 
eignen — fortreden laffen,) ich wollte im 


des Herm fortiyenbeln, md in. ihm 
meine — fnben. Sch meine, 535 Def Ruͤhrung, 
obſchon ich mir — merken ib, 2* 


st ee... 
Apgelang dauerte. MNechher fieng ich cu Jede 
gar je mehr überzeugt zu merden, mas füreinane 
wer Sünder, und wie geneigt zu Ctrachelungen 
ich waͤre. BEN war gar oft von meinen Uebertre⸗ 


tungen übergeugt, und weinberte mich, Daß: ich 


nicht frey von Sünden. fan könne; eine Sache, 


weiche ich feurig wuͤnſchete und bat, ja. barob. kaͤm⸗ 


pfete, um fie ju erlangen. Derh leider! ich hatte 

damals noch Feine Bekanntſchaft mit dem Schi 
de den des Glaubens. Ich ward vom Daterge 
zogen, ‚hielt mich aber nicht feſt an ben: Sohn. 
Ich tuechtete der Suͤnde Durch reine eigene Kräfte, 
Eutſchluͤßgungen und Bemuͤhungen zu wiberfichen, 
und kannte Damals weder meine Ohnmacht zum 
Guten, noch die Nothwendigkeit ber Wieberges 
inet, ebe ich gute: Srüchte bringen Eönnte. 
Ol weichen Barthel arhielt-der Satan burch.biefe 
Unwiſſenbait über mich! ‚benn, da id}, damals et⸗ 
don in einem Alter vouracht Jahren, beſtaͤndig 


befand, das ich ven Herren — dachte ich 
auf ein kraͤftig Mittel mith für: ſernere Diaden zu 


huͤcen; namlich, um einen Bunb ib Cote In mo⸗ 
hen, baß, wenn ich je wieder ſolche ‚ober ſolche 
Euͤnde begehen waͤrde, su. mich in die Hölle wer⸗ 
fen, und, wenn ich wicht: begienge, er mir dem 
Himmel geben ſolle. Hab Dies verrichtete ich auf 
eine feyerliche Waife, mit Bergiefung vieler Thraͤ⸗ 
men, und nit großenn Unwillen wider den. Gacım; 
wegen feiner Verſuchungen zut Suͤnbee 
Mun, duͤnkete ˖mir, waͤre: mir geholfen. Dei 
ich Dachte, ich wollte nimmermehe.fo thoͤricht feyn, 
ein eine Renee awes⸗ zubcingen;- ab 
‚ mein 


des Herrn Tornelius Cayley. 1343 | 
meinte nunmehro ficher und gluͤcklich leben zu koͤn⸗ 
nien. Leider! leider! wie wenig mußte ich, tie 
thoͤricht es ſey, auf mein eigen Herz zu vertranen. 
Aber gleichwohl erfuhr ich das balb. Denn nach 
Berlauf von wenigen Tagen, verfiel ich, ohngeade 
bet Diefes fücchterlichen Bundes, zu eben benfelbe _ 
VUebertretungen. Jetzt biele ich mich in ber That 
für verlohren, und zur Hoͤlle verwieſen, weil meih 

- Ligen Betragen folches mit fich brachte. Groflt 
Beaͤngſtigungen und Schreefen-'begleiteten mich 
Tag und Macht; doch ich hielt es alles ben mir. 
Taͤglich mar ich in Furcht; daß ich fterben und In 
die Hölle fahren würde, weil nun feine Hoffnung 
mehr für mich mar. Ich bat und flehete Gott 
mit: heißen Draͤnen um Wergebung, und weilte 
mein eigen Fteifch wohl, aus Unmuth wider mich 
felbft, griffen Haben. Dies mäßtere ſo ehe Zeil 
fang, bis es nach und nach mehr. und mehr abi 
nahm, da Kh: indeſſen beſtaͤndig zwiſchen Fircht 

und Hoffnung ſchwebete, und meine Seele‘ bon 
verſchiedenen Gedanken hin und wieder geſchler 
dert wit, . 6 
Machen”) ich ohngeſchr dat zehnte Johr et 

reichet hatte, ward ich vor Haufe anf die oͤffent⸗ 
ſiche Schule. geſandt. Der Umgang mit einet 
großen Anzahl Spielgenoffen machte, daß ich hiet 
vorigen nach und nach vergaß, und ihie mit 
merley Schulkinder, Poſſen tmb Stheiche lin, 

. achte. Die Sokiesdienſti wurde affo Bey nik 
auf eine Zeitlang begraben und erſticket. In der 
Kirche hielte ich wich durchgehends mit eitsag an⸗ 
Sh53:ı. : ders 
Rp, 


In 











ßa4. Gececſchichte 

ders befthäfftiget, und verlohr auf dieſe Welfe allen 
Geſchmack an gottesdienſtlichen Dingen. O!l wie 
iſt es zu beklagen, daß man, unterbeffen Daß man 
"ben Kindern in biefen zarten Jahren das Gricchl- 
fehe und Sateinifche täglich einblaͤuet, ihr armes 
Herz mit, dem Unkraute ber Untugenden imd eines 
unfittfamen Weſens bewachſen laͤſfet; wie gar oft 
in ben oͤffentlichen Schulen geſchlehet. Hier ver 
denn meine Seele Grund, und fieng an gar 
febr abzuweichen. So lebte ich dahin, zwar nicht 
ohne einige Eleine gortegbienftliche Eindrücke, weh 
— gleichwohl ſehr ohnmaͤchtig und ſchwach 


m Ä 
Ich verließ dieſe Schule, und Fehrete wieder 
Haufe zuruͤck, in einem Alter, wie ich meine, 
Kon. vi Jahren. Um biefe Zeit begehruten 
meine Eltern, daß ich mir Durch einen Biſchof bie 
Deilige Firmelung *) geben laſſen ſollte. Jeh fing 
bie Natur ber weiche ih 


auf mic) nehmen wollte, ernftlich zu überlegenen, 
und laß —Ee Ahr über dieſen Stof, wel⸗ 
de auf einen ernſtlichen Gehorſam her Gebothe 
Gottes brungen. .. Dusch. biefs Sefen kam ich auf 
bie Gedanten, daß ich, wenn ich das bey der 

melung gebräuchliche Verfprechen erfüllete, inden 
ich mich von folcher Zeit an von Sünden enthielte, 
alsbenn einer von denen feyn wuͤrde, welche vor 
dem Uhren und vor bem Lamme in langen 
weißen Kleidern fieben werden; - Dies vorn 


(4 
2) Mämtih. der bekannten Gersohuheit ber 
.. Eogliigen Birten | | oo 


des Herrn Cornela Saylen. 845 


arſochte daß ich vor Verlangen rein und: heilig gu 


fepn, brannte. Ehe der Tag ber Feyerlichkeit kam, 
bat ich ftets den Herrn, daß ich nimmer wieder in 
Sünden verfallen möchte, that auch Darüber feyery 


liche Gelübde. Nunmehro meinege ich einer von - 


„der Fleinen Anzahl der Seeligen zu werden, melche 
Die vornehmften Stellen in bem Simmel befleiden 
werden; weil ich von nun an in Heiligkeit des Le⸗ 
bens zu wandeln befchloffen hatte. Ich banfete 
Gott mit Freubenthränen: ich verfprach dies alles 
ins Werf zu richten, und meinete, ich würde num 

in ben Stand Dazu gefeßet werben. 


Allein ich erfannte diefe ganze Zeit über noch 


nitht, daß der Baum erft gut feyn miüffe, ehe . 


Die Frucht gut fenn koͤnne. Ich weißte nicht, daß 
mein Herz ganz böfe und vertt . wäre. Ich 


fchloß, meiner Natur nach, daß. einen frenen 


Willen hätte, entweder zum Guten oder zum Boͤ 
fen. Ich hatte feinen Begriff Davon, daß der na« 
tuͤrliche Menfch in mir todt wäre in Suͤnden 


Lo 


und —— — Dies verkehrte Denkbilb 
rau 


machte, daß ich ben von Dornen, und 
Feigen von Diſteln leſen wollte. Doch, leider! 
die traurige Erfahrung lehrete mich bald, wie ver⸗ 
geblich dies Suchen ſey. 
Da der Tag, an welchem bie Feyerlichkeit ge⸗ 
ſchehen ſollte, erſchienen war, gieng ich, nachdem 
ich mein Gebet und mein Geluͤbde nochmals er⸗ 
neuert hatte, in die Kirche, und empfieng die Fir⸗ 
melung. Nun, duͤnkete mir, wuͤrde ich von Gott 


erlangen, daß ich in weißen Kleidern wan⸗ 
u ty delte· 








846 Geſſhichte 
delte. : Vene Ich bildete mir ein, daB alle meine 
Simden ausgerifchet wären, und ih, wenn ich 
nicht mehr fündigte, wie eine der “Jungftauen 
ſeyn würde, welche unfträflich find vor dem 
Throne Bortes , ja, daß ich zu einer hoͤhern 
. Staffel.der Seligfeig, als andere Chriften, gelan⸗ 
gen würde, Diefe Gedanfen machten mein Herz 
froͤlich, und erfülleten mich einige Tage lang mit 
großer Freude, Doch, leider! in weniger als vier⸗ 
zehn Tagen verfchmand: Diefe Freude, weil ich bes 
fand, daß die Sünde, ohngeachtet aller meiner 
Gelübde, Thränen und Gebete, über mich ſtegete 
und triumphirete. Dies machte mich aufferft 
befhäme und verlegen : benn ich hatte nicht bes 
dacht, daß mein Haus auf einen Sund ges 
bauet waͤre, und bezeis ſtuͤnde von einem jegli⸗ 
chen Winde der Berfuchungen umgeworfen 
zu werden. . 
. Dies alles behielt ich ftets bey mir felber, Da 
Ich mich indeſſen in großer Traurigkeit und Quaal 
befand, weil ich nun hie Erwartung, mit vorißen 
Kleidern vor Gott und dem Camme zu ftes 
ben, verlohren hatte, Und, wie mir noch fehe 
wohl vorfteher, meine Traurigkeit über den Verluſt 
eines fo herrlichen Ausfehens mar größer, als über 
meine Sünden felbft. So ift es mit allen, welche 
nod) in den unwiedergebohrnen Naturſtande find, 
befchaffen. Der Schreden des hoͤlliſchen Feuers 
und bie Hoffnung des Himmels mögen die verdor- 
- bene Natur von Begehung ber Sünden zurüd- 
Dit: aber nichts, als die lebendigmachende Wir» 
ng des Geiſtes Chriſti kann das Her; beten 


l 





Des Herrn Cornelius Cayley. 847 
oder einige wahre Erneuerung des Geiſtes in dem 
Menſchen zuwege bringen. | Ä 
Mistlermeile *) dieſes alles vorgieng , engen 
meine ernfthafte Gedanfen mehr ugd mehr zerſtreuet 
zu werden an durch die Uebung in verfchiedenen 
Theilen der Gelehrſamkeit, deren ich mid) befließ, 
als ber Mathematif , A:gebra und dergleichen‘; 
weiche mit meinem Geſchmack fehr wohl überein. 
famen, indem ich ein großes Vergnügen fand in 
Auflöfung mathematifcher Aufgaben; tie denn 
auch das Leſen der Gefchichte einen großen Theil 
meiner Zeit wegnahm. Dies alles, nebft der Ers 
lernung der Tanzfunft, z0g mein Herz Deftändig 
Bon goftesdienftlichen Vorwürfen ab. Gleichwohl 
ward ich dann und marın mit Schrecken und Furcht 
erfuͤllet. Diefe überfielen mich zuweilen, ohngeach⸗ 
fet alles Zeitvertreibes diefes Alters, welcher biefe 
Empfindungen keinesweges in mir unterdruͤcken 
konnte. Ich erinnere mich noch insbefondre, daß, 
da ich mich einmals des Sonntags auf Schlitt⸗ 
ſchuhen behuftigte, mein Gewiſſen ſich dergeftalt zu 

regen anfieng, baß ich auf dem Eife ‚nicht Daurent 
konnte, fondern mich genoͤthiget fand, in die Kirche 
zu geben; und obfchon ich dieſes nicht anders, als 
mit dem Aufferfien Widerfinn ‘that; meine Ge⸗ 
müthsgeftalt zwang mich, um fo zu reden, mit 
Gewalt dahin, oo 


Auf diefe Weiſe Iebete ich verfchiebene Jahre; 
ſtets außer Stande wor meine arme und geſchleu⸗ 
berte Seele Ruhe zu finden. Zumeilen fuͤhlete ich 

. . . . € 5 FR 


EStra 
©) Kap. II. b 


33 . Getcſchichte 

Exraßten ber Hoffnung iemeln Ser) hießen; m 

andern Zeiten aber war ich mit Furcht und Schere» 

den erfüllet,, ‚obwohl ich meine Gemuͤthsumſtaͤnde 

niemand entdeckte, fondern folche, im Gegentheil, 
vor einem jeden zu verbergen ſuchte. 


Die beſondere Begebenheiten meines Lebens 
von diefer Zeit an, bis ich das Alter von neunzehn 
Jahren erteichete, find vor ſolcher Erheblichkeit 
nicht, Daß ich ben Leſer damit aufhalten follte, weil 
ich mich nicht erinnere, baf außer dem, fo ich bes 
reits angemerfet, in diefer Zeit etwas merkwuͤrdi⸗ 
ges, melches auf meine geiftliche Wohlfahrt einige 
Beziehung habe, vorgefallen ſey. Nur kann ich 
fagen, daß mein $eben in einer beftänbigen Abs 
weichung von goftesdienftlichen Gedanken beftan- 
ben: ich verlohr allen Geſchmack am Leſen ernſt⸗ 
Bi Bücher: Der Geift diefer Welt nahm mein 
Merz immer mehr und mehr ein, und erfüllete es 
mit einem eitelen und unbeftändigen Wefen. Und, 
obfchon ich nicht in grobe Ausfchweifungen aͤußer⸗ 


licher Sünden geriech, fo war mein Herz gleich 


wohl eben fo ſtark zum Boͤſen geneigt, als das Herz 
des groͤßeſten Freygeiſtes. Meine Erziehung und 
die Furcht por Schande hielten mich nur zuruͤck; 
fo, daß ich, obſchon meine natürliche Verdorbenheit 
‚ In fein äußerliches ungebundenes Wefen ausbrad), 

doch in meinem Herzen, eine Freyheit zu Suͤndi⸗ 
gen. zu befißen wuͤnſchete. | | 

. Run urtheile ber Leſer, ob ich nicht in biefem 
Sufiande, in Öottes Augen, todt in Suͤnden fep 
gewefen, ob ich gleich in ben Mugen der Fu 


— — — 





12 


Des Herrn Comes Caylev. wo 


rehr eingeyagen und eo bes  gefihienen 
Haben... De Herr ſtehet — * Herz an, 

und fordert * * inwendige Tugend Ind eig 
Peit. Hiervon war ich übergeuget, und wußte des⸗ 
wegen ſehr wohl, daß es weit fehlete, berjenige ps 


geyn, woſuͤr mich die Welt anſahe. Faſt zu diefer 


Zeit bekam ich auch ein Geſichte, wie daß fich.viele 


allein mit dem Ausmwenbigen des Gottesdienſtes | 


begnuͤgeten, oßne fich um das Inwendige deſſelben 
zu betammern. Dieſes ſetzte mich in Verwunde⸗ 
rımg, weil ich befand, daß das Uebel, welches ich 
in meinem Herzen gewahr wurde, in Mir ein tiefes 
Gefühl von Schuld und Strafe, obzwar biefes 
Gefühl Burch die Ergöglichfeiten und Beluftigun« 

gen ber. “jugend beftändig betäube wurde, verurs 
—* Auch bemerkte ich, daß ich zu dieſer Zeit 
meines Lebens nicht beſaß, welches dem lebendigen 
Gefuͤhl von geiſtlichen Sachen, das ich fo, wie 
ſchon vorhin ift gemelbee worden, in dem Alter 
von fieben ober acht Jahren haste, ähnlich wer. 
Domals war ich, wie Daniel, gewohnt, breymal 
‚bes Tages zu beten, wiewohl gar nicht * m 
rechten Geiſte bes Gebete, weil —— 
kenneniß von dem Glauben an Jeſum —* 

atte. Doch laſſet ung wieder zu dem Vorigen 
kehren. Nachdem ich nun beynahe 19 Jahr 7 
hatte, fiengen ſich meine Umſtaͤnde zu veraͤndern 
und wichtiger zu werden an. 
. 3”) war damals bey meinen Eltern, ohne eis 

um befonbern Beruff zu — zu Haufe, Rad 
| vom biefs ber weyland Sor d Scarborough, ber 


AV. 


m 


m 


tee...‘ 


damald Rentmelſter bey der verfierhenen Mei 
zeßinn von Wales mar, erfahren, berief mich 
biefer nach Sonden‘, un eine auf feinem Comteir 
hebig gewordene Schreiberftelle zu befteiben ;. 6 
war dahero verpflichtet, mich aufs fchlennigfte dei 
hin /zu begeben... Ich mußte auf meiner Dahle 
neiſe, über eirien Arm der See, der 5 ober 6 Mein 


Breit war fahren, und als ich da ankam, ließ ſich des 


Wetter fo ſtuͤrmiſch an, daß die Schifsleute das 


Auslaufen in die See für gefährlich hielten. Doh 


als ein ftarfer Regen den Wind ein wenig geftilt 


Batte, und weil meine Sachen eine höchftdringene 


Eile erforderten, überredete ich biefelben unter &e 
gel zu gehen. Kaum aber waren wir eine Wierie⸗ 
flunde ausgelaufen, fo entſtand plöglich ein gewil⸗ 
Ager Sturm, welcher ums in große Gefahr, um 
Au vergehen, verfeßte; wie Denn auch der Steurb⸗ 
mann felber Bierüber feine Furcht zu erkennen gab 
O wie ward ich damals mit Schrecken und Angfl 
überhäufet! Alle meine Sünden ftelleten fich mel 
nem Geiſte lebendig ver, und ich hlelte mich gewiß 
verfichert, daß, wann ich wuͤrde ertrinken, bie Heue 
mein Theil fenn wiirde. Ich hatte keine Hoffnung 
zur Errettung, denn ich kannte bie Werdienfte Ehn⸗ 
ſti nicht, Sott off enbahrete fich meinem Geiſte Ad 
ein erſchrecklicher Richter, und mein Gewiſſen, ii 
dem es an Die ſtrenge Linserfuchung vor feinem ge⸗ 
rechten Richterfiuhl gedachte, erzittete. O m 
grofi war damals meine Antaft autrWesiffnäpkin! 
Niemand wirh dieſelbe aucdrucken fönnen: dem, 
Da die wuͤtende Wellen. alle Augenblicke Wer dab 
Schiff zufammenfchlugen, erwartete ich br 


des Herrn Ehe Cayley. ar 


Asberfihufung der: Märfett nichts anderes, als 
it: dem. wiſten Abgrund auf ewig begenben ya 
werben; Mun fieng id) ou, meiner Sorgiofigkeit 





ber begangen, nachnibenfen; ‚mein Herz bebete in 


meinem Lelbe, denn ich fahe nichts anders wur mir; 


als den Tod, und darauf bie Veeſtoſſung in bie 
Hoͤlle. O wie ſchrecklich iſt einem ſchuldigen Ge⸗ 
wiſſen, weiches darch Jefns Blut wicht rn 
üſt, Die Erinnerung eines’ bevorftehenden 

Ich weiß 


wenigſtens, Daß dieſelbe für — 


ſchreiblich aͤngſtigend geweſen · Dech um forte 
eilen; ich aͤußerte, ſo lange dioſe meine Seelern 


angſt dauerte, nicht ein eutzig Wort, ſonbdern wat 
verſunken im: einem verzweiffelnngs vollem Scilh 


ſchweigen. Ich erinnere mich nicht, daß ich bob 
malt gebetet; ken ich bildete mir ein, daß ſolches 
Fruschtieg -fegn unbede;. aber: ich ſure wohl tonfanb 
Welten “datum: gegeben: haben, erſt am Lande zu 
ſeyn. Endlich beliebte es Gott, ganz wiber meine 
Erwarcung, ms zu erlaͤſen, und eu verfönnte mir 
noch tool beta ans Land zu ſehen, wodudch 
mein Fronde fü groß wnrde, als zuvor mein 


Sechrecken geweſen war. Mit Recht ſollte man hab 


ben denken mögen; daß ich durch eine ſo unmekfliche 
Bewahrung derigöstlichen Vorfehung, ——— 
und Beninberung Des Lebons wuͤrde ſeyn ge 
wotben: Doch imber! dieſes war, wie dee Werfolg 
wird zeigen, fehe weit. davon. So baw ich''am 
das Sand war getreten, nahm ich gefchtuint: ein 


und meinen Lebretretungen, die ich eins Zeitlang 


Bird, undrfegre meine Neifeh, einem gutes Theft 


ver Dia, fort; ich vogeß dabe⸗ wrote 


Be 

yon: ginn Secretarius anbienste,. ch 
batte mei Hetz af biefe Bebienung fehr gerichtet, 
und drang ftark darauf, aber eines größeren Ber 
Geile der fiel bie Wahl ouf einen andern. Die 


j gemmtp „au — mein ph Jede [_) 
fehe viele mitzige Zeit hatte, fo vertrieben Wie Bew 
grägungen und, der Aufputz meine Emp 
Fee bald, und ich gieng. alfe.fchon wieder Den elen 
Ich bin in diefer Erzählung meiner We 
pe Daher umftändlicher geweſen, auf auf 
ber Leſer möge urtheilen können, wie eiferig ih 
ben. Dingen bisfee Welt nachgejaget, und was ſa 
Saegenheit ich gehabt habe, um berfelben Maker 


Baus 


Wlite meines Lebens mein. eigener und, wieiner 
Zeit Here und Befter wart ungeachtet aller mer 
net zuvor erzälten Fortgaͤnge, und allerley dffent» 
lichen Geaöblichkeiten, welche meine taͤaliche Be⸗ 


— 22— 


Des Herrn Eoemld Cayley. 355 


— — 
— ein Zeben, 
Spin bohren fahe, Eirieit ber Biceletr 
sen ſey, ‚und. daß Diefes bie Wahrheit bes Spru⸗ 
Salomons befeſtige, das der 
das Krachen der 
anter · einem Topfe. Biſt bu ein. ſolcher, ber 
Felt, einen Sebenslauf führer, fo kann ich die fagen. 
daß du feinenmeges glücklich ſeyſt. Stehe bann, 
@thärkhter. Menfch, fn.beinemn etlen Wandelauf® 
„ nl dich zu demjenigen bey 
wehrbaftiges und beflänbiges uach. 
Ergöglicgkeit ꝛmendlich weit üben | 


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EHE will hier ein wenig fflfe ſtehen / tim bie 
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ren deiner 
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iñ Se Kr) 





— — fehr balb berdes, meine au 
geftandene und Errestung ſowohl, als auch 
das Gefühl von Sünde, Ted und Webanmaif; 
meine Gedanken und Vorſtellumgen wurden fämme 
ich mit der ‘Bedienung, weiche ich follte austreten, 
und mit der Ergöglichkeit und Vergnuͤgen, weh 
des ich darinn zu finden mir einbildete, eigenem 
en. Bein Get wur biertund) brgetae be 





AR bie — und Strafgerichte des 
Allerhochſten können das Herz nicht cher, als bis 
— * den Beift wiebergebobren 





PBigung bitten, weil ich Des Zuteauen Babe, daß 
fie Dasienige, welhes folge, in ein erhaulches 





des Herrn Cornelius Cayley. 85 
imb Bette te, zu mehrerm Nutzen bes gottſu 
chenden Leſers werde ſtellen. Der Herr gebe hier⸗ 

zu feinen Segen, Amen. 

Wie Ich zu London mar angefonmen, befand 
un, do nr eine ſeht gute Stelle erhalten, und 
Daß mein Amt nur wenige Mühe erforderte, Ich 
warb au bald mic allem, welches zur Wahrneh⸗ 
mung meiner Bedienung nöthig war, verfehen. 
Als ich nachhero vom Mylord Scarborongh ver» 
nommen hatte, daß er biefes allein als einen An⸗ 
. fang feiner Gunftbeweifungen gegen mid) gethan 
Hätte, ward ich mit Ehrfücht erfüllee, und fieng 
nach Höheren Beförderungen zu verlangen an, Mie 
wurde befohlen , fremde Sprachen zu lernen, auf⸗ 
daß ich in Stand kaͤme, aufferhalb Landes gefandt 
werden zu koͤmen. Ich begab mich zu dem Ende 
Hal mafen, Im bie Roft, und mandte fr pi 
halt in bie , und ‚wandte ſehr 
Muͤhe an, um der jetzt gebraͤuchlichen Sprachen 
maͤchtig zu werden. Zu eben dieſer Zeit legte ich 
mich auch fleißig auf Die Müfit, Mahlerkunſi, und 
auf andere Vollkommenheiten der belebten Welt. 
. Diefe Uebungen, womit bie öffentlichen Beluſti⸗ 
gungen, der Yufpug und bie Froͤlichkeit vergefells 
ſchaftet giengen, nahmen meine Gedanken g 
ein, und erfäuften meinen Geift fo fehr in ber * 

geelichteit, daß ber Gottesbienft gang und son 
vom mir verfäumt unb vergeffen wurde. 

So gieng ich ein oder zween Jahre fort; da 
ich mich‘ (Inden ich ſelber mich nun bequem ach⸗ 
sete) bey ivenland dem Lorb Albemarle, ber da- 
mals als Abgefandier nach Paris ging, zum. 
eh awey⸗ 


Ps , - 


8. elbihte 
—— Serrerarius —— gr 


| rn ‚anf diefe Bebienung fehr geeichent, 


und drang flarf darauf, aber. eines groͤßern Vor⸗ 
&eils hatber fiel die Wahl auf einen andern. Dies 
fr betrog mich ſehr, und war für meine Epefucht 
ein harter Schlag; aber weil Ich. jung und wehl 
gemuth, auch dabey :mein eigner Hert war, meh 
ſehr viele mißige Zeit Hatte, fo vertrieben die Wer 
gnügungen und. der Aufputz meine Empfiubung 
— bald, und ich gieng alſo ſchon wieder den olten 
Gang. Ich bin in dieſer Erzaͤhlung meiner Den 
grrigungen daher umfländlicher geweſen, auf daß 
ber Leſer möge urtheilen fünnen, wie eiferig ich 
den. Dingen Diefer Welt nachgeinget, und was-füg 
Gelegenheit ich gehabt habe, um berfelben Becher 
aus der Erfahrung fennen zu lernen, und um zw 
wiſſen, weich eine Art Bes Vergnuͤgens dieſelbes 
derſchaffen boͤnnen. Doch ungeachtet ich in der 
Blüte meines Lebens, mein eigener und, meiner 
Zeit Herr und Meiſter wart ungeachtet aller mei 
net zuvor erzäßften. Fortgaͤnge, und allerley öffent» 
lichen Ergoͤtzlichkeiten, welche meine taͤgliche Be⸗ 
ſchaͤfftigungen ausmachten: ungeachtet dieſes alles, 
fage ich, war ich Dennoch. von einem weſentlichem 
Gluͤcke entbloͤßet; denn ich beſand, daß diefes alles 
mie einander beyſammen dennoch —— nim⸗ 
mermehe eine wahre Ruhe verſchaffte. Sliich 
wohl ſchien icheinem jeden ein. —* Jung · 
, als einer in London wäre, zu ſen. Und 
ich Batf wohl ſagen, daß ſehr wenige nen ie in 
diefer großen. Haupeſtadt / einen weitlaͤuftigern Um⸗ 
fang de Bespmnen ale hheie, uhjagen: 





des Herrn Cernels Cahleh. 855 
VUnd nun, o Leſer! erlaube mie, die aus eige⸗ 
Erfahrꝛng zu fan, * fh j+ Leben, als 

er Eitelkei⸗ 


hie babe, 
3 und def —— is Om 


lomons befeftige, das Singen. der 
—— Se das Acacben der Donner 
unter einem Topfe. Biſt bu ein folcher, bee 


ſoſch einen Sebenslauf führer, fo kann ich biz fagen, 
daß du keinesweges glüclich ſeyſt. Stehe dann, 
> thörkchter. Menſch, in deinem eitlen Wandel auſs 


rt 


jofbigfte ftil, fleuch ver dern gefährluhen Big 


jer Kunde, und wende dich zu demjenigen, bep 


velchem tin wahrhaftiges und beftänbiges her 


ws. bie irdiſche Ergotzlichkeit amenblich weit oͤber⸗ 

rifft, und durch keinezeitliche Ungluͤcefaͤlle zexſtaͤ⸗ 

ee werden kann, zu! ſinden iſt; Der. wird dir 
deine Säcke, 


Kuhe geben machen, 
aß diejenigen, die feinen Llamen. lich bay 
— | d.ihm ſuchen fBe geeude Hein 


7 — gie ein wenig fe ſtehen, um E | 
en Vortheil, eigmet Betrathtumg anzuffeflen; gu 
ra ‚Demi Du — De Her gebeft , und 
elber unterfuche n gedenke wehrter 
efer 1 "daß — Schreiben h tirken deiner 
Seele beftimme fen. Ließ, Bere und berrachte 
ann, und gehe mit einem denüirhigen imd ger - 
Abrten Seifte fort, um die befenbere. Merkwor⸗ 
igkeiten des folgenden ve der ber "ori 
urchzufefen. u 


Yen Bel Ruzopa XVICH. 3; Fu 24 


856. Geſthichee 


Sa”) merkte dann, VB. mie der 
allen diefen fleifehlichen Ergöglichfeiten noch 69 


ſtaͤndig ungluͤckſelig wäre, wovon Ich num De Ucfee 


‚chen etwas ausführlicher entwickela werbe. Weed 
| erfte befand ich, daß meine Ergoͤtzlichkeuen, u 


‚eitele Gänge mic) betrogen; denn fie. verſchaſtcr 


mie dasjenige Vergnügen nicht, welches. ich ven 
ihnen erwartete. Das Gluͤck ſuchte ich mir allem 
Fleiße, aber ich konnte 28 nicht finden.  - Dikfis 
vVerurſachte, daß ich neue Entwürfe et 
Schfeiten ausfann; doch mitten in der 

‚Leit war Ich von dem Verginigennshlößer,, ung 








Hig und voller Beſchwerden; id; fand alferani mr 


felber' die Worte des. Dfakmiften, die Bortiofen 
haben keinen Frieden, bewaͤhrt. Bett mahe, 
mitten · in aller dieſer $uffbarfeit bfieb ray grobe 
Außerliche Schandthaten —— Gedan· 
ten waren zu edel, als: in der Geſcuſchaft der 
Sehwelger Trunkenbolde oder ber Hurer Bao: 
gnuͤgen zu ſchoͤpfen; gleichwohl wer ich von ocg 
luſt, Fleiſchesluſt, und. dam hoffaͤrti⸗ 
en Leben ein gebundener Scav; undiesmge 
‚mehr eine Furcht für Schande, als eine Siebe 
Tugend, die mich in ‚Außerlicher, Ungepunbenfek 
auszuichtseifen perhinderte, da ich inf eu 
—— empfand, d 
fol, einen Zwang Jeben mußte, Daben ar“ 
‚auf —5— men ugendbaft, ehelmüthigaind ; wo 
* ebene gierig. Dieſe Chrſucht ſpornete. 
nblungen der Wobhlthaͤtigkeit und Großen 
HR Kenn weree 







des Herren Corneling Cayley. 857 
chigkeit an, bie ich, wo mein Hochmuth mich niche 
darzu angetrieben haͤtte, ganz hinterblieben zu 
ſeyn fürchte. Und ich bin ſehr beſorgt, daß viele 
tugendhaft ſcheinende Handlungen aus dieſem 
Schlangenkopfe, dem ehe, entſpringen: 
denn ein böfer Saum kann Keine gute Sruche 
bervorbringen , obies ſchon in den Augen ber 
Menfchen, welche bie erften und inmendigen Be⸗ 
vegurſachen der menfchlichen Thaten nicht Fönnen 
nechforfchen , alfo ſcheinen möchte: Aber der Aller 

öchfte ſiehet One Herz an, er durchgruͤndet das 
ndige ſowohl als bas Yustwendige, und fälle 
Hin rechtmaͤßiges und richtiges Urrheil, weiches - 
mit diefer feiner genauen und tiefen 
Wbereinkoͤmmt. 
vors andere, um wieder zur Sache zu 
Iommmen, entftand in mir oftmals, mitten unter allen 
neinen Ergöglichfeiten der Bebanke, ba, wenn, 
ch nun einſt mein geben verlieren würde, 
alles alsdenn. wuͤrde dahin feynz und mein Ge 
en nagte mich mannigmal wegen meiner 
igkeit in den gottesdienſtlichen Pflichten, Denn 
ob ich ſchon fleißig in die Kirche gieng, fo gefchae 
dieſes doch mehr in ber Abficht um zu fehen, und 
gefehen zu werben, als aus einigen gottesfuͤrchti⸗ 
zen Beweggruͤnden. Ich ward öfters durch Die 
Furcht für ben Tod und durch die Gedanken, daß 
ch meine Ergöglichfeit wuͤrde verlieren 78 
ehe empfindlich geruͤhrt; denn ich ſahe wohl 
daß das Leben mopi waͤre, und nicht * Im 
ſelber abhienge, und daß aß alle Augenblicke 
’ ii Gefahr 





888 - Gefihichte 
Gefahr Tiefe, felbiges zn verlieren. Diefe Bedan- 
‚Een preffeten mir mannigmal auf dem Bette Seuf⸗ 


| 


| zen aus, und machten mich fehe unnihig umd ver 


Mittlerweile ba die Sachen nun alfo bey mir 
‚ftanben, wurde ich von meinen verehrungswuͤrdigen 
Eltern, das heilige Bundesſiegel zu empfangen, wei 
ches ich ganz verfäumt, und nur noch ein einzig 
mal, nachdem ich Die Feyerlichkeit der heiligen Firme⸗ 
«fung begangen, gethan hatte, angetrieben. Ich 


wat ſehr ungeneigt, dieſem Erſuch ein ce , 


zu thun, und ſchrieb zuruͤck, daß ich 
darzu nicht tuͤchtig genug hielte; worauf ich mit 


groͤßtem Recht zur Antwort bekam, daß es eine 


große Verwahrloſung meiner ſelber waͤre, ſolch 


einen Lebenswandel, ‚der mich für dieſe Feyerlich⸗ 


:feit furchtfam machte, zu führen. 6 
‚berowegen, einige Zeit hernach, dieſe Dinge zu 
alberbenfen vor, und fieng barauf gottesdienftliche 
Buͤcher zu lefen, und mich zu dern Genuß dieſes 
‚geheiligten Bundesfiegels zugubereiten, at. I6 
genoß alfo zuweilen des Seren ie ‚und 
war, gemeiniglich etwas vor und nach dieſer Zeiz, 
auf meine Yufführung und Wandel An wenig auf- 
merkſamer. Aber meine Neigungen waren und 
‚blieben ftets fo irdiſch gefinnet, als jemals, und 
Sch ſchaͤmte mich felber für meine luſtige Freunde, 
gortesbienftlich gehalten zu werden. Insbeſondere 
erinnere ich mich, daß, als ich einsmals bey dem 
‚gefen ber Bibel ſaß, und jemanden hoͤrete zu mir 
kommen, ich dieſes heilige Buch alſobalo xerſte 


des Herm Eormelind Cayley. 839 


und ein anderes nahm. O thoichte Schaam! die 
dennoch aber allzuoft gefunden wird. 

Irndem ich auf dieſe Weiſe ‚die Pflichten bes 
Gortesbienftes erfüllete, fand ich jedoch, daß das 
Evangelium’ einen firengern Gehorfam und Selbfle · 
verlengnung. erforderte. Diefes gefiele mir feinese 
weges, und war meinen weltlichen Ergöglichkeiten 
ſo ſchnurſtracke zuwider, daß ich zulegt allen Bots 
gesdienft zu verwerfen, und meinen fleifhlichen 


Wolluͤſten ein Genügen zu thun, es möchte bavon 


fommen, was da wollte, beſchloß: denn ic) hielt es 
für unmöglich, fo heilig, zu leben, als es ber chrifle 
liche Gottesdienſt von mir haben wollte. Ich ließ 
derowegen ben Gottesdienſt fahren, ımb f nie 
zu dee Sunde und Eiteffeit wieder zuruͤck. 
biefes dauerte nicht lange ; mein Gewiſſen fing | 
mich fo ſtark zu ängfiigen an, daß ich nicht wußte, 
was ich thun ſollte. Die ercige Strafe war ein 
erſchrecklicher Gedanke, der meinen Geiſt ſehr pei⸗ 
nigte; auch war mein Gemuͤth mit dem Allerhoͤch⸗ 
ſten, weil er eine ſo große Heiligkeit erforderte, ſehr 
unzufrieden; ich wuͤnſchte, daß keine goͤttliche Ge⸗ 
fee und Gebete in der Welt wären; Chriſti Joch 
ſchien mir eine fo ſehr ſchwere Saft zu fern, daß 
man davon biflig freygeſprochen feyn müßte. Diele 
Bewegungen in meinem Geiſte machten mich durch⸗ 
gehends ſehr taub und ſchwermuͤthig, fie verur⸗ 
fachten, daß ich mich ſelber durch einſame Spa⸗ 
tzlergaͤnge ebfonberte wobey ich ſtets wuͤnſchte 
gluͤcklich zu ſeyn, aber op mußte nicht, wie Ich dar⸗ 
. "gu gelangen ſollte. 
oo Jii 3 Zulegt, 


. 


— 





( 


860 Be. 
Zuletze, weil ich mir. einbilbete, daß ich 
Herren zugleich dienen Fönnte, fo entſchloß ich mich, 
E ttesdienſtlich und irdiſch gefinnet zugleich gu wer⸗ 
‘4 Diefes fieng ich mie großem Eifer ins Werk 
zu fiellen an; ich faftete, ich betete, ich gab Almo⸗ 
ſen; des Abends aber pußte ich mich auf, und ‚unb naher 
allerley Beluftigungen vor. Diefes meinte ich, 
wuͤrde das Gleichgewicht halten, und das Gute 
„follte für das Boͤſe buͤßen. Aber ach leider! ich 
konnte durch biefe Ausfinbung mein Gewiffen nicht 
—* ehem ſchuldigte und verurteilte mich 
ne Aufhoͤren. 
Nun machte ich ben Anfang, mich ben oͤffent⸗ 





lichen lLuſtbarkeiten je mehr und mehr zu entziehen, 


und ganze Tage in der Einfamfelr suzubringen, | 


welches mehrentheils in ben Eöniglichen Suftgarten 
N Ken ——— einem Bon —ã und ſtillen 


ich an philoſophiſche 
——* be das Ne edge göttliche We⸗ 


fen anzuftellen, und gerieth über Gottes Deispei | 


und Macht in den Werfen ber Schöpfung, umd 


über alle berfelben Schönheiten in Berwunberung, | 


ber rechte Seelenfriebe fehlete mix noch. 

‚Gottes Heitigfelt und Gerechtigkeit waren, weil 
"mein Herz durch die Ueberdenkung berfelben von 
Ührten verutthejlee wurde, unangenehme Vorwuͤrfe 
meiner Betrachtungen. Gleichwohl bekam ich, 
inbem ich den Schöpfer aller Dinge aus den Fin 
trefflichkeiten der Natur beſchauete, mehr 


| e Öefchnued 
in gonusdiennlchen gungen; und ob * 


AIch fand indiefen Betrachtungen große vuſt: aber 
Denn 


des Herrn CE anlen. 36 
ande mich noch nach der Mode richtete, und bie: 
anfeändige Sufibarfeiten,, welche die Yapreszeit mit 
ſich brachte, liebte; ſo waren doch meine Geſpraͤche 
ſehr veraͤndert und ernſthafter geworden. 

Mein groͤßeſter Buſenfreund war zu dieſer 
Zeit einer meiner eigenen Bruͤder, ber damals bie. 
Kaufmannfchaft in London erlernete, und deſſen 
Gemuͤthsart und Neigungen mit den meinigen ſehr 
wohl übereinfamen, wiewohl feine natürliche Ges 
muͤthsart etwas fliller und eingezogener war, als 
bie meinige. Wir waren zu biefer Zeiroftermalen, 
vornehmlich des Sonntages, da wir allegeit bey 
einander waren, gewohnt, hoctesdienſiliche Ge⸗ 
ſoraͤche zu halten. Er war ein Jahr juͤnger, aber 
sche fo munter, als ich. . Unfere einige Freund⸗ 
ſchaft und-Zutrauen nahm alfo mehr und mehr zu, 
und. wir trachteten einander zu den Guten anzu⸗ 
fbornen ; da wie wir denn aud) ein Geſetz machten, 


Baß wir den Diorgengebetern an germöhnlichen mb — - 


Beiligen Tagen bewohnen wollten, . Aber ach lei⸗ 
der! dieſe ganze Zeit über war ich In den enangen _ 
Kfchen Lehren von ber Gnade, von unferer Erlös 
fing d — und von der Nothwendigkeit 
der Wi ‚noch unwiſſend. Doch ein Vor⸗ 
fall, der ſich nun zutrug, erweckte in meinem Her⸗ 
7 einen tiefern Eindruck von dem Gottesdienſte, 

als zuwor geſchehen war. Denn als ich auf einen 
gewiſſen Tag in ben Gaͤrten zu Renſington ſaß, 
und eine Predigt laß, ward ich ploͤtlich auf ein⸗ 
mal fo tief geruͤhret, und durch ſolch ein ungewoͤhn⸗ | 
* eng Befühl von Gott ganz und gar einge 


Siig nommen, 


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nummer, vo ich, als in einer 








Simien war. Mir duͤnkte, daß ich nahe ber ebene 
waͤre, ımd er mir feine Siebe entdeckte; ich brach in 


einen Fluß von Thränen aus, und warb mit einer 


derſelben, vergnügen, Tag auf Tag fuchee ich 


er 


 rähree, durch bie Güfiigfeie Gotees uf a 


‚ gefiel es dem Heren, meine Seile, alle 


‚ unaus{puechlichen Freube, die alles irdiſche Bergui- 





gen weit überseiffe, erfäller: Ich wurbe 


gemeine Weiſe in Empfinbung gefegt, un 
feine —— in meiner Seele. Dieſe 

9 dauerte beynahe eine Stunde lang; wir 
ch zu Haufe gekommen, war ich fahr begis 
rig, dieſelbe noch einmal zu haben, aber fie wur 
verſchwunden. Min konnte mich nichts, 














* 





diefelbe wieber zu befomnien ; feine Pfliche be 
Gottesdienſtes fonnte miz, efme biefer,, ein Eenüs 
gen thun. Duſe Freude tar fo groß, doß gewich 





Feeude wieder zu meine Ab⸗ 
or ha erreiche, — Vene Scelle in deu 


odem ich einige Zeit ſo zugebracht Hatte, 





zwiſchen Schufa und Wachen, beynaße bvep Bo 
gm lang, mit ſohr beſondeen Einpfinbengen von 





| des Herrn Coruclis Cayley. | 855 
gletuchen Sachen zu befuchen. Ich befand:uiche,; 
Daß mie In biefen Beſuchungen etwas befonberes 
entdecket würde ; .aber fie waren für. meine Seele 
urnmausſprechliche Erquickungen, und führeten mei. 

zen Gaft über das Yrbifche in die Höhe. Ich 
erzaͤhlete meinem Bruder diefe Begebenheiten bes - 
Herrn mit mir, ber darüber fehr verwundert warb, 
und in fi) je länger, je feurigere Begierden, um 
mie dem Herrn vereiniget zu fen, empfand. Un⸗ 
‚fere Gefpräche liefen nun gemeiniglich auf gottes» 
Dienftliche und das ewige Leben betreffende Dinge 
hinaus, als welche ung je länger je wichtiger ſchie⸗ 
nen, unb das um deſto mehr, wegen. eines Trau⸗ 
mes, ben ich zur felbigen Zeit hatte, unb welchen 
sch jetzo erzählen mil, - 

ie duͤnkete, ich wäre in einem Zimmer, in 
deſſen Mitte ein Grab ausgehauen, und mit einem 
KTicſche, an welchem ich mich, nebft einigen Gottes⸗ 
gelehrten, zus Mahlzeit niederfegte, bedecket war, 
Alfobald Hörete ich eine Stimme, die da rief: 
Cayley, Tayley, Eayley, worauf ich, indem 
ich mich umfah, am Ende des Zimmers einen 
Haufen gefligelter Geiſter, von melchen einer 
ber Todt mar, ſahe. Sobald ich aufgeflanden, 
und mich ihnen genäbert hatte, warf mich ber CTod 
nieder; und ich bildete mir ein, daß ich hierauf 
einer von jenen geflügelten Geiſtern ward , und 
mich mit ihnen in der Suft befand. Darauf mei 
nete ich, daß ein Kaufe guter nud böfer Gelfter 
Seele zanketen, erft 


ſich lange Jeit über meine Sad en, erſtere 
malen Dre nach De DIE ats wollten 
| ii s | 


* “. 

r ” 

— 
N 
. 





Pau © "5 
Ge acer Di füßweni 5 —— Diele. 
ieh, weil ich nicht wußte,. welches ‚ber Ansfchiug: 


ſeyn wiürbe, in großer Angſt war. In dieſer Un 


geteifpele machte ich. Mägfich mit. großen Errfet⸗ 


auf, denn bdiefer Traum machte In meinem, Ge 


muͤthe einen tiefen Eindruck. 
Ueber dieſen Traum war ich eine geraume 3* 
fang voller Unruhe, Denn, nicht zu wiſſen, wel 


ches von beyden, der Himmel oder bie Hölle, mein 


% 


Theil feyn follte, war, mie mir dünfte, eine’ er- 
ſchreckliche Sache. Kurz; es gefiele bem Herrn, 
biefen Traum fo fehr in mein Gemürh zu druͤcken, 

daß ich mir, um den zukünftigen Zorn enflies. 
ben zu moͤgen, feftiglich vornahm, die Pflichten: 
bis Gottesbienftes genauer, als jemals, zu beob- 
achten. Auch machte mir folcher einige Bekuͤm⸗ 
merniß, daß er eine Vorbebeutung eines bevorſte 
benden Todes feyn möchte. Mein Bruder, dem’ 
ich diefen Traum erzählete, wurde dadurch fehr ges 
rüßret; und wir wurden beyde viel goftesfürchtiger 
als mir zuvor waren; indem wir alle Gelegenheis 
gen zur. Betrachtung. der gortesdienftlichen Pflich⸗ 
ten mahrnahmen, und diefelben zu den vornehm⸗ 
ften Vorwürfen unferer Gefpräche machten. So 
fuhren wir einige Zeit fort, bis es dem allweiſen 
Gott gefiel, mir einen ſtaͤrkern Ruf, als jemals 
zuvor, durch folgenden fehr ſchmerzhaften Zufall 
zu fhenfen, 


Mein Beuber und ich waren auf einen Bal 


. genöthiget, allwo wir (denn wir wohneten bes: 


Des Herrn Surnelad Cayley. 865: 
eichen Wraöglichfeiten nach ben,) ben geäften‘ - 
heil der Nacht mit. Tanzen zubrachten: warauf 
indem er fich zu fiarf erhigt hatte, ein fehmeres 
teber befam. In 24 Stunden lag er auſſer 
Besftand,, und ftarb drey Tage hernach. Dies 
var für mich ein ſchwerer Schlag, denn ich liebte 
hn, wie er mi) hinwiederum, aufs zaͤrtlichſte. 
Er hatte kaum ein und zwanzig Jahre erreichet, 
ls es Sort gefiel, ihn ſolchergeſtalt aus dieſem 
leben wegzuruͤcken. Dieſer ſchmerzhafte Verluſt! 
machte mich eine Zeitlang ganz niedergeſchlagen, 
und von allen Geſellſchaften abgeneigt; meine Ge⸗ 
danken waren mit ber Ewigkeit ganz erfüllt, und. 
mit der Beſchauung ber Kürze der welflichen Dine, 
ge eingenommen : Denn ich hatte wenig gedacht, 
Daß mein mehrter Freund und Bruder feinem Ende 
fo nahe geweſen, indem deſſen Leibesbeſchaffenheit, 
weiche viel ärfer als die meinige mar, ein. viel 
längeres Leben zu verfprechen fchien. Zu diefer 
Be fiele mir das Werk, welches die Ausuͤbun 

er Tugend genennet wird, in die Hände, in wel⸗ 
chen ich durch die Befchreibung vom Himmel und 
Hölle fehr ‚gerührt warb, und worinn die Be⸗ 
trachtung, von bem Zuftanbe eines Wiedergebohr⸗ 
nen, einen tiefen Eindruck auf mein Gemuͤthe 


meh Ä | 
Indem mein Geift alfo zur. Tugend immer ges - 
neigter warb, miffete ich, zu meinem Unglüd‘, den 
Unmgang mit jemanden, welcher Erfahrung in dee 
Meligim hastes und die Bücher, die ich Io, maren 
gar wenig geſchickt, mich die Wahrpeiten, weiche 
| . .d 





bie Kraft Gottes‘ zur Seeligkeit usmaihen, gu 


Auch war ich von dem rechten Seel erquickenden 
Predigen, welches das Herze zu bekehren vorm 
gend iſt, beraubt. Ich war alſo, dieſe ganze Zeit 
über, von dem Gefichte ber Nothwendigkeit Der 
Wiedergeburt, oder des Befiges des wahren Een 
bens , wodurch fih die Seele an Ehrifti Be 
Dienften feſthaͤlt, und Sriede mit Bott bar, a 
blößer. Ich wußte nicht, daß mein Herz verdor⸗ 
‚Ben, und meine Natur boͤß war. Ich hatte gan 

and gar keinen "Begriff davon; ich war wohl ſehe 

verändert, aber nicht bekehrt; ich fahe weder bie 
Morhwendigfeit der Wiedergeburt ein, noch Heß 
meine Gedanken barüber gehen: denn meine Au 
gen waren noch nicht geöffne , um die Kraft mb 
ben Geiſt, welcher in der heiligen Schrife aufge 
ſchloſſen lieget, zu begreifen. Die Bibel mar für 
mid) , fo wie für einen jeden natürlichen Menfchen, 
Bis dahin ein verfiegelt Buch. O! wie viele wan⸗ 
heln in einem Umfang von gottesdienftlichen Pflich- 
ten, und benfen, daß alles mit ihnen wohl —* 
fie haben ben Schein ber Gottſeligkeit, befigen 
Die Kraft berfelben keinesweges. 


Mad, *) meines Bruders Tode, wovon Ihge 
erbet habe, befihätftigte ich mich, ofrigefeße vier 
Monate fang, aflerlen gottesbienftliche Pflichten 

- auszuüben, und war barinn fo überflüßig , daß ich 
dem Herten, daß ich nidyt vote andere wäre, u 


- 9 Rap. VI. 





des Herrn Corneias Cayley. 367 


anken aufeng; ah fafte, ich berete, Amb gebiet 


(knofen;- bis ich mir endlich ſchon ein- ſehr gp- 
echter Manu zu ſeyn, uch folglich, Den Himmel 
ich meine eigene Werdienfte erwerben zu wolleij, 







mbltogge. . Dean, ob ich zwar biefe ganze Zeit 
indurch gewohnt war, zu fügen, Ousch Jeſum 
lhriſtn, fo hatte ich hoch. von Ihm noch feinen 
echtes Slauben, weichen benjenigen, hen bie Legs 





ei befigen, mb bewegen gitteryn, Nbertroffen 


yätte, ch glaubte an bie Geſchichee, nicht abge 
ın die Geheimniſſe Chriſti. Ich haste mit dem 
Btauben, welcher aba geiftliches Leben giebt, keine 


Dekamutſchaft, Kh'hatte von ibm fo wenig ein 


Röegeift, ale Ich nach deafelben verlangte: Wegen 
biefer Unwiſſenheit war. ich von der Armurh des 


Geiſtes, welcher das. Himmelreich verhelffen- iſt, 


fehr entfremdet. Ich bildete mir ein, deich und 
ſatt zu ſeyn, und keines Dinges zu beduͤrfen 


und wußte nicht, daß ich elend, ämmeruch, 


arm blind und-bIoß war. Ich hatte eine ge⸗ 
wiſſe Art von einem guten Gewiſſen, welches ich 
aber nicht durch dien Glauben, ſondern durch die 


Werke erlangt Karte. Mein Haus war auf den 


Band gegruͤndet, denn, weil ich die Gerech⸗ 
tigkeit Gottes nicht kannte, und meine eigene 


erechtigkeit ſuchte aufsurichtert,; fo war 
nicheuntzerban. 


ich dee Gerechtigkeit Gottes nichoumt 
Vielleicht werben einige mir hier einmenden, und 
“fragen, worinn dann alle Die ſahe Waferehnu- 


gen, und angenehme Fmpfinbungen -adetlicher . 


Dinge, baren jch beein. fo mannigmal leitung 
rn Ä | gerban, 


J 








888 72. Beflgite > 
gehan Safari, Ich aftvorte, dieſes war 
“Ihsienige, webdurch der Water ——— — 
‚ya dein Eacen bed deiches Gectes 
‚derm ich lag noch bis hicher in dem 
meiner verdorbenen Natur: ich mar '- gap: dem 
«Sohn noch nicht gebommen: denn Oie Zilk 
!der Seit, worinn ich von meinem eigenen verde⸗⸗ 
Tenen Narurſtande und von meiner Sriaͤſung duch 
Chriſtum nicht follee uͤberzeuget werben, war noch 
micht erſchienen. Ich hatte bie Bicber Das 
% aftige Evangelium ‚welches die Augen der 
inden, ut 
. icheb die Enden ber Weit twäger, feben be 
gen, eroͤffnet, nach nicht prebigen gehoͤret. 
d gefiel es dem Vater, mich in den Taga 
af — mit aller Geduld und Latte 
much zu ziehen, von Staffel zu Staffel mid; 
—5 — , und mich durch feine göreliche — 
u bewahren, wofuͤr ic) feinem heiligen Jtafı 
9. und Danf zuzubringen wůnſche. Ion 
‚fehe ich nun ein, daß ein guͤnſtiges Weſen nis 
durch feinen Einfluß zubereitete, auf daß Ich Lie 
ESegenungen bes ewigen Lebens zur beftimmten Zefe 
zu empfangen Gere ft möchte: ‚welche Zeit nu 
‚unhetez doch · hiervon an feinem Orte. 













2 


daß fie das Samm Gotces, vo 


— — 


_ Dfngefege vier Moneche nath meinst Wen 


dets Tobe, gefiel es Gott, die beſte Mutter, nach 


dem fie eine langwierige ausgehende Kranfpeit mit | 


viel cheiſtlicher Geduld und Unterwerfung ausge 
fanten, vr Du nehmen. ph werde, bes * 


7 VeißperemiornetiißCaylen. 869 
"206 deeſer Fürenefflichen Diäten zu heſchreiben, mich 
‚wicht mmterinden: biefes fen Se I geſcgt; * 


— — — 


u 


wenige Zwuen dieſelbe 

„war iin Verbild muͤtterlichet siehe: —— 
: und mein werther Vater verlohr an ihr eine ung⸗ 
ieh: zariliche Buſenfreundinn und Geſellinn, wei⸗ 


c iniallen Abſichten ihn güxküch zuınuen ge 


Rhikowie..ı Der Leſer wolle: mir gu gute haften, 











eben. 
—— — est 


rede. 


Duſs geſchohe lmn Fohr ryzu, ba ich noch in 


Londen mr: : Wir:haben ben Top meiner Mittle 
lange dorausgeſehen, und bie Betrachtung ,. Duiß 
derfelbe thwem Iangbautenben Schmerzen /und · an⸗ 
das Krankheit ein Ende gemaucht., dienete 

„Febr. barpr, um uns allen ‘deren Verfafl Krträgll- 
‚cher. gu madıen. :Diefer zweyte Schlag in unſcrer 
—* erfuͤllete indeſſen mein Gemuͤthenoch meht 
mie den Gebdanken von dem zukuͤnftigen Zuftandd; 


- „mb Der gütige Gott, dem es, mic) alfo zu beugen, 
evwohlgefiel, bereitete mir nun alfo Segenimgen unb 


Troͤſtungen, weiche Ich gar nicht erwartete, noch 

* voꝓe⸗ee Der Herr harrete, auf daß er 

moͤchte; die beſtimmte Zeil, 

Fisch ich eine Stimme, bie Stimme, die von 
‚Ben Todten auferneacket, und das ewige Leben giebt, 
follee kemmen, war mn gekommen, & 

Tom: Ehe 


6 2 von riner Perſon, berm Anbenten-mie “ 





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2405, da ⏑——————— 


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eh, ** bie „0 * baß du bein. Oec gu 


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—— ——— wirſt eſen 
P Gabe: ich Doe Zufraben — doß ta me 
Selgetiben Haupeſtuͤcke du Erbauung Baier 

And zu Bortes Ehre hianen 


R —— 
At Gabe, trug +8 fich am euften -Oftertoge gm , af 
Dostespieufl 





feinen Anfang naben in. der Kirche wat ,<che Ge 
becbuch worinn die Ghaubensärtifel ber: Engf- 
ſhen Kuch⸗ die ich n meinem ganzen $ebeh. Be} 
sahe niemals hatte, (feiten findet non fe 
auch in der That anbersmo, als in:ben großen 


des Herrn Cornelius Cayley. 871 
Rechtfertigung u. ſ. w. kamen mie unker dem 
beſen ungemein reizend vor. Ich gerierh hierüber 

in Verwirtrung, und wußte nicht, was Id) davon 
Denfen ſollte. Mein Herz wurde bewürft, ohne 
daß ich fagen fonnte, wodurch. Ich bin nachhero 
auf die Gedanken gerathen, daß dieſe Ruͤhrung 
aus einem tgewiſſen von Natur angebohrnen Ver⸗ 


moͤgen bes Geiſtes, der bie görtliche Wahrheiten, 
welche ich in den Glaubensartikein laß, inwendig 


—A fen hergekommen. Cs ſey, role ihm 
zucle, wenigſtens hatte es bey mir eine ſolche 


Mürfung, daß ich noch beftändig eine Zeitlang dar⸗ 
nach dieſe Artikel, die mir fehe angenehm waren, 


— —* wienohl ich mich ſehe wo re 


erinnere, daß ich ‚Teinen Begriff davon, fonbern 
niur cn großes Verlangen, un den Sinn derſelben 

gr verſtihen, hatte, Autgemach nahm auch dieſes 
aus Mangel einiger Nachforſchung oder Unterrichts 
wieder ab; denn ich traff niemand an, bet ſich mit 





eſn Aeifeln, oh fie gleich in Wertathtung der 


xLchrſtuͤeke ſehr veigtäubig und gut waren, wi 
aufgehalten haͤtte. 


‚Anden borouf fi Ayrll mrat ich i | 


* 1: geb r meines Alerg:; und. weil ich bleſen 

gottesfürchtigen —— were 

nt gieng ich aus der Stadf,, und brachte 

einen. "Fohen :hell des Nachmittags auf einem 
Deo 


mit Leſen der Grabſchrtiften zu. 


Unter: war: eine, die mich ſehr r Sie 
ewihieloe. dire OErzehlung wm einem feßr gottes⸗ 
dienſtlichen Juͤngling, ver nut vielen cheiſtlichen 


23m Gel. Ruvropa xvith. Kkk Tugen⸗ | 


— 


— 


N 
. N 


872 Geſchuhte. 

‚Zugenben gezieret / Die Luſt feiner: Eltern genbefen, 
aber in ber Blüte feines Lebens dahin geriſſen wer 
hen. Indem ic) .biefes laß, dachte ich bey mir 
ſelber, weil ich noch viele Jahre zu erleben ven 
meinte, vielleicht mag dieſer Juͤngling von mei 
nem Alter gewefen ſeyn. ch war deswegen neu 
gierig fein ‚Alten zu-erfahren,; und da ich das Gras 
binwegthat ; um die. Jahrzahl zu ſehen, fand ich, 
daß er-gerabe drey und zwanzig Jahr . erreicht 
haͤtte. Dies ruͤhrete mich ſchr empfindlich, weil 
ſeine Fahre, ja felbit-fein Geburtstag, mit des 
meinigen genau übereinfanen: -. DO! dachte. ih, 
vielleicht werde ich auch ſelber, ehe ein Jahr vorbey 
gehet, in. dem finftern ‚Grabe darnieder liegen. 
Ich kehrte dann, voll eruſthafter Gedanken uͤber 
den fo eben erzehlten Vorfall, nach Hauſe. Mein 
gottesdienſtlicher Eifer wuchs alſo beſtaͤndig en; 
da es meinem guͤtigen Gott. und Heiland wohlgre⸗ 
fiel, eine Thuͤr für meine arme. Seele zurieräffnen, 
um ſolche geiftliche Huͤlfsmuͤttel, deren ich gunn bach“ 
ſten benoͤchiget war, zu erlangen. Die Zeit war 
gun gekommen, baß id) die Stimme meines Hir⸗ 
. ten Bennen ſollte. Lobe den Herrn meine Sees 
Il Und vergiß nicht, was er Dir guts gethan 
Faſt um biefe Zeit-befam ich des Herrn Her⸗ 
vey Betrachtungen In bie Haͤnde: ich laß fie 
mit vielem Vergnügen: aber eine Säche; uamlich 
per Ausdruck, daß die zugerechnete Berechtig: 
it Chriſti das Brautkleid der. Glaͤubigen fey, 
machte fuͤrnemlich auf mein Gemuch einen 7 

55 en Brat.cns ah 


/ 








— 


des Herrn Cornelius Cahley. 873 


Eindruck. Nun hatte ich in der Bibel von jenem 
Manne, der ohne Brautkleid zur Hochzeit gekom⸗ 
men, und in die aͤußerſten Finſterniſſe, wo Heuͤlen 
und Zaͤhnklappen iſt, hinausgeworfen ward, gele⸗ 
ſen. Dieſes Gleichniß ruͤhrete mich ſehr, und ich 


‚ ‚machte bey mir ſelber den Schluß, daß ich dem 


aufolge ohne Brautkleid in Das Himmelreich nicht 
eingehen koͤnnte. Hieruͤber warb ich in meinem 
Geiſte ſehr unruhig, weil ich nicht begreifen konnte, 
was durch dieſe augerechnete Gerechtigkeit 
Chriſti zu verftehen fen; benn ich erinnerte mich 
nicht, daß ich davon jemals zuvor gehöret oder. ges 
lefen hatte. Jedoch dieſes hatte nun bey mir fol) 
einen tiefen Eingang, daß ich nicht ruhen no 
bleiben Eounte. Denn ic) bildete mir ein, daß 1 
vielleicht bey allen meinem Gottesdienſt dies _ 
Brautkleid noch nicht befäße, und wenn dem affo 
‚ wäre, dann fürchtete ich daſſelbige Schickſal, wel⸗ 
ches jener. Mann in dem Gleichniß ben Maͤtth. 
XXI, sız13. gehabt, Ich war dieferhalben fa un⸗ 
ruhig, daß ich ben mir felber, (woraus der Leſer 
ſehen kann, wie ſehr mir dieſe Sache zu Herzen 
gieng) zu dem Herrn Hervey zu Weſton Fave 
welcher Det ohngefehr 30 Stunden von London e 
fernet iſt, zu reiſen, vornahm. Indem ich fo in 
Ungewißheit war, und nicht wußte, was ich thun 
Hollte, faßte ich den Entſchluß / eine geiftliche Pet⸗ 
ſon, mit welcher ich ſehr vertraulich umgleng, um 
Rath zu fragen? "ich gieng bein, zufolge zu Ihr, mit 
dem Anfuchen,_baß fie mid, rc ne | 
was man Durch hie, zuger echneje Gerechrigken 
Er; * an ve di * en sh Chriſti v 


⸗ 


874° Gerichte 


Chriſti, fo wie Herr Zeivey davon redet, verſte⸗ 
hen muͤſſe. Dieſe Perſon wieß mein Anfuhjen mit 
einer Gleichguͤltigkeit von fih, und gab mir feine 
mich befriedigende Antwort; ſondern ſagte, der 
Herr chervey iſt ein Merhobift, und befindet ſich 
anjetzt in Sonden, wo er fi im Haufe bes Herrn 
Whitfield aufhaͤlt. Nun war mir zwar von der 
Metbodiften, auffer demjenigen, (und das mar 
noch fehr wenlg) "welches ich von einigen durch Hoͤ⸗ 
Benfagen erfahren hatte, nichts befanne; boch aus 
dem wenigen, welches ich. gehöret hatte, bildete ich 
mir ein, daß es, (d denn ich hatte noch niemals 
it jemanden, bet dieſen Nahmen trug, gefpre 
then) eine Geſellſchaft eines verachteten Haͤufleint, 
welches man wohl thaͤte zu meiden, waͤre. So 
‚bald ich den Aufenthalt des Hertn Hervey ver 
nahm, beſchloß ich, zu ihm zu gehen, es möchte 
ud) bavon fommen, mas da wollte: ich war ſehr 
Leerfreuet, daß er ſich in Londen befand; Methbo⸗ 
diſt oder kein Methodiſt, meine See bürftete, 
Am von biefem Brautkleide, woran mit ſo viel ge: 
‚ legen war, unterrichtet‘ zu werden; und ich faßte 
‚ben Entſchluß, hiemit feine Zeit zu verabfäumen. 


Des folgenden Tages för ic, andenern 

| einen Brief, worinn ich mir feinen Un 

‚gericht in Dem gemeldeten Lehrſtucke ausbat. Ich 

„brachte ihm den Vrief ſelbſt hin, und. ‚ef im, 

durch eine göttliche Fügung, allein an. Nachbem 
ihm den Brief überreichet, und;er 


2; a 
ſen hatte, einpfieng e mich auf eine 


des Herrn Cernelius Cayley. 875. 


und freundliche Weiſe, die: mich auf einmal fuͤr 
Ihm’ einnahm. Ich hatte, wegen der ſtrengen Got 
tesfurcht, die in feinen Betrachtungen herrſchet, 
erwartet, daß ich ein-fehr ernſthaftes Angeſicht 
eines fchwermäthigen und abgefonderten Mannes 
zu fehen. befommen wuͤrde; im Gegentheil aber 
eraff ich an ihn einen befebten.und höflichen Herrn 
und eine angenehme Freudigkeit, bie aus ſeinem 
Angefichte bervorfirahlete, an, Mach einer ſehr 
gefügten Anrede, nahm er eine Bibel, und that 
den Borfchlag, ein Kapitel zu leſen; und da Ich 
mir diefen Vorfchlag ſehr wohl gefallen ließ, er» 
mählte er barzu das XXXVII F; p. Gzechlels 
Unter dem Leſen erflärete er baffelbe auf ſolch eine 
Art, daß mein Herz in mis brannte; ber Geiſt 
Gottes bließ auf das Wert, fo, baß es meinen, 
Seele füßer war. ale Honig und Honigſeim. 
Als er Hiermit geendiget, redete er von des Men⸗ 
ſchen natürlichem Salle, und von deffelben 
Erloͤſung aus Gnaden, auf ſolch eine Weiſe, 
daß meine Seele durch ſeine Ausbruͤcke gleichſan 
gefangen genommen warb. — Ol dachte ich, was‘ .. 
babe ich. diefe ganze Zeit hindurch ausgerichtet, daß: 
ich in allen’ diefen Dingen; ein Srembling geweſen 
Bin: warlich, warlich, weſentliche Freude ift nir⸗ 
gends zu finden, als allein in dem Gottesdienſte. 
Aſo rebete ich bey mir ſelber, während; Daß die‘ 
Stimme des Evangeliums von feinen kippen floß. 
is cm Worte, das- heilige Feuer entbraunte 
in meinem Buſen fo kraͤftig, daß ich mich, gleich 
hm im Poredieß zu En, ine | —— | 
⁊ 7 


\yı 


N 


76. Gecſchichte 
ich mich bey ihm ziemlich fange hatte aufgehalten, 
hahm ich meinen Abſchied. Wie ic nach Hcufe 
gurüctgefehret war‘, empfand ich fold ein inwen⸗ 
diges Vergnügen, daß alle meine Sünden und 
‚ Eitelfeiten ihren Glanz verlohren. Nun war ich 
Überzeuget, daß der emige Weg, um gluͤckſelig zu 
werden, ſey, fich dem Herrn zu übergeben. Die 
Unterredüng hatte bey mir einen afzutiefen Ein 
druck, als daß ich Hätte ruhig feyn Fönnen, ohue 
mich des: folgender Tages zu meinem geiftfichen 
Führer, der mir ein Bote Gottes, um mir den 
aeg bes Sriedeng zu zeigen, zu ſeyn fhien, wie⸗ 
| begeben, Ihh gieng denn bin, und. bekam 
fe — je mehrere Urfachen, zufrieden zu ſeyn: 
der Umdang 'eines jeden Tages "bite die hinmlis 
fche Flamme in meiner Seele fo ftarf an , daß ich 
| ganz und gar nach Sott duͤrſtete. 


Indem ich in djeſem, Zuſtande laͤnger als eine 
Noche hingieng, trug es fih zu, daß ber Here 
Hervey, als ic) einft bes Nachmittags bey ihm 
war, mir vorſtellete daß ich mit ihm in die Wer. 
ſammlung des Heren Whitfields gehen möchte; 
fie werden bafelbft, fügte ex hinzu, eine, himmli⸗ 
fhe Sehre hören. Seinen Antrag nahm ich mit 
Bereitwilligkeit an; und Diefes war das erftemal, 
Fr ich in einer Berfammlung der Methodiften 


—— mir mein Freund ein weni Füher 
ber ei —— anfteng;, eine gute * ent 


Kun » Gott ich Beit, über dathenige/ meiden * 





Des Heren Cornclius Cayley. 877 
fe ;: Anmerkungen zu mathen. Und ich muß 
eumen; Daß, ungeachtet der Feurigkeit meines 
Beifbes, der geringe Ort, und Die große Unanſehn⸗ 
lichkeit des ſich verſammlenden Volkes in mir nia⸗ 
drige Gedanfen von-biefer Verſammſung erweckte. 
Welcher Widerwille und Vorurtheil noch mehr zu⸗ 
anhm, mich einen· Mann, der eines ſehr niedri⸗ 
gen Standes zu ſeyn ſchien, und armſelig gekleidet 
war, in weltlicher Kleidung die Kanzel betreten 
fahre. : Wie! dachte ich, iſt dieſer geſchickt, Got 
zes Wert zu predigen:?: Doch als der Gottes⸗ 
dienſt bald darauf mis einem Sobgefang feinen An 
fang nahm, wurde ich auf eine angenehme Weiſe 
entzuͤcket; aber da ber Lehrer fein Vebet geendiget 
hatte, fand ich mich fuͤr Verwunderung gleich ale 
außer mir ſelber. Ich bildete mir ein, daß ich 
niemals zuvor fo mas: herrliches gehoͤret hatte; 
meine Warurtheile fiengen-an zu verfchwinben, und 
ich ward, indem alle meine Einwuͤrfe ganz. aus dem 
Wege geräumet wurden, in den Stand gefeßt, - 
feine Pfedige mit anzuhören. Der Lehrer nahm 
darauf zu feinem Terte den legten Theil aus Hebr. 
XI, 5. Ich will Dich nicht verleflen noch 
verfäumen. Uber diefe Worte prebigte er auf 
ſolch eine Art, daß er meiner Seele als ein Engel 
"aus dem Dimmel fchin. Er öffnete das herrliche 
Evangelium auf eine fo troͤſtliche Weiſe, daß ich - 
mit einer ſtillen und: geiſtlichen Freude, die: voller 
Serrhähfdit: war, erfüllt wurde. Ich erlangte 
Betruemkichleit, fo wohl einzufehen, dob ſich Die« 
fer Text auf wich ſebr meh ſchickte, als auch die 
4 


uwer⸗ 




















37238 Begſtdechte 
uweraͤnderliche Siebe bes großen Gottes: gegen wich 
zu bemerken, Meine Seele zog ‚ein jedes Wort 
f6 in ſich, wis bie ausgetrocknete Erbe die auf ige 
wiederfallende Regentropfn. Ol fogte ich bp 
mir felber, (doch hatte ich Damals noch feine Er 
kaͤnntniß davon) Diefes.ift basjenige, welches mir 
weine ‚ganze Lebenszeit hindurch bie hichey ſtets ge 
mangelt. Ich wurde damals kraͤftig überzeugp, 
daß das Evangelium von Ehrifti Eriöfung bayeiw 
Hofe Mistel, welches mich gküdtich machen fürs 
wäre. ’ Mach Endigung der Predigt, wurde 
Beſchluß ein-Sobgefang abermals gefngen , web 
cher mich mit Freude ganz und gar erfüflete; 

“ber Ort, das Wolf, ber Lehrer, alles ſchien zu 
— herrlich und eneyidenb zu ſeyn. 

oruftheife waren ganz verfchwunben,, unb ich 
war num bereitwillig, um mich. von einem .jeben, 
wer er auch ſeyn möchte,‘ in demjenigen, weiches 
a" ewigen Frieden dient / unterrichten gi baffen. 
geſegneter Heiland Jeſus! wie muß ich beinen 
Mahınen preiſen, daß du mich an dieſem Tage mit 
beiner allmaͤchtigen Kraft haft zu bir gezogen! Dir 
fen dafim Der Ruhm, und bie Herrlichleit, bie in 
Erigkejꝛ Amen. 


‚Nachdem ich aus der Poetigt in dat Hana des 
Herrn Hervey war zuruͤckgekommen, fragte er mich 
wie mir dieſelbe geſallen Bätte: 3 Mein * 
war allzuvoll, als daß Inh eine erbentliche 
haͤtte geben fönnen s doch ich halte ** 5 
genug geſagt, von ige zu überzeugen, wie ſehr Ich de⸗ 


⸗ 





HEREIN: 


j 


des Herrn Cornais Cayley. 879 
uch grihet war Ich mug niche veeſſen dem 
eſer zu berichten, 206 biefer Prediger mis Namen 


unphreys hieß, und eier Donbrhierung nach 
inSchufter war: dennoch mußich, zur Ehre Got⸗ 





es, bezeugen, Daß ſeine Lehrrede für meine Seele 


ie aAlederrichn⸗ Predigt war, die ich jemals ger 

dert. hatte. Mein gauzer-Wiberwille und · Hoch⸗ 

nut waren durch bie Kraft und —— tus &s 
Geiſtes, womit er. lehreta, und welche mei· 


ale bie weſentlichſte und beftändigfte Ara» 


e, Die.ichyjemals in meinem. ganzen geben empfun⸗ 
en hatte, verfchafte, zu Beben geſtuͤrzet. Gelo⸗ 
ec fen mein theurer Erloͤſer nun und bis in Ewig⸗ 


oit, Amen. 
el ) Damals noch mehrere Gefellfchaft bey 
em Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war, 
t detſelben zu bleiben, ſo verweilete ich nach dieſer 
Interrebung nicht lange mehr in feinem Haufe 
sch nahm für diefen Abend von ihm Abſchied, und 
ehrete mit Freuden und Entzuͤcken nach Haufe, 


Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes 


yasen meiner Seele fo jüße, daß ich mich faum 
ı halten mußte. Alle meine fleifchfiche Ergoͤh⸗ 
chkeiten fchienen in Vergleichung dieſes inwendi⸗ 

en Vergnügens von feinem Werthe zu ſeyn; und 
s entifand in meiner Seele ſolch ein Sunger und 
Yurft nad) Gottes Wort, daß ich, ment mir je: 
nt Damals, np hen 
chigten — * onen Schufters 


zu hoͤren, ent⸗ 
—— — bit, v. 


2 aH VII 


a. a_ —4———— By 


— — 


Gärten zu Renſington, meinen geliebteſten Auf⸗ 
41* 


">" TEE 
ich warbe Birke Gehe mit Fuͤſſen eh Bohn: 


ſo groß mar die Kraft des Evangelll an meer 
Seele. Dafür will ich meinen Herrn und Ge 


macher Jeſum Chriſtum, welcher mein Herz öffnete, 
um die Wahrheit mit Freude zu empfangen, toben 
und preiſen. 

Fun lief ich täglich, ungeachtet, wie ti dal 
Balte, es wohl eine Stunde von meiner Wehtens 
war, dahin, um das Wort prebigen zu’ hoͤren. 
Kein Wetter konnte mich zuruͤck halten;' bein des 
Eoangelmm zu hören ; war für mih Speife und 
Trank: In ſo weit nämlich, daß dafiefbe mir can: 
fendmal angenebmer wär, als alle bie Spiele, Tarp 
boden, Concerten und dergleichen, benen ich jemals 
in meinem Leben beygewohnet hatte. 


O welch eine Veränbgrung: wurde nun in ak 
gewürfeel Mir duͤnkete, ich wäre in. eine neue 
Welt verfegt. Die Bibel war für mich, wege⸗ 
bes Lichtes und der Kraft, die daraus hervor leuch 


teten, ein neues Bud. Ich laß, welchen ich pe 


dor noch niemals geformt hatte, mit neuen 


und mil einem erneuerten, Derzen, Ich. a 
eine neue Schöpfung untergangen zu haben. 


ne Seele badete ſich Tag anf Tag in h 
un 


| * und geiſtlichen Wolluͤſten, die 


ich und voller Herrlichkeit waren. 


- Un dieſe Zeit ubee 56 nd m 
mals zuvor, ‚in ber Einfamfeit As ich 
mich un einſt auf einem ** Bere ten 


(4 


Ä des Herrn Cornelivus Cayley. 879 


Runch gerät war Ich mug nicht vergeſſen, dem 

Lſer zu berichten, be dieſer Prediger mit Rama 
Hunmphreys hieß, und feiner ——— nach 
cin Schuſter war: dennoch muß ich, 

tes, bezeugen, daß ſeine Lehrrede für. ck El 
‚bie allerberrlichfte Prebigt war, die ich jemals ger 
hoͤret hatte. Mein ganzer Widerwille unb-Hoch- 
muth waren durch Die Kraft und Bezeugung des 
heiligen Geiſtes, womit er lehrete, und, welche mei. 
wepy Geiſte Die weſentlichſte und beftändigfte From 
be , die ich jemals in meinem. ganzen geben empfuns 
ben hatte, verfchafte, zu Beben geſtuͤrzet. Gelo⸗ 
bet ſey mein theurer Erlöfer nun und bis.in Ewig 


eit, Ame 
ei 8 damals noch mehrere Geſellſchaft be 


dem Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war, 
in detſelben gu bleiben, ſo verweilete Ich nach Diefer 


Unterrebung nicht lange: mehr in feinem Haufe 
Ich nahm für diefen Abend von- Ihm Abſchied, und 

Fehrete mit Freuden und Entzuͤcken nach Haufe: | 
Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes 
foaren meiner Seele fo füge, daß ich mich faum 
zu Balten mußte. Alle meine ffeiſchliche Ergoͤh⸗ 
lichkeiten fchienen in Vergleichung biefes inwendi⸗ 
gen Bergnügens von feinem Werthe zu ſeyn; und 
es entſtanb in meiner Seele folch ein Hunger und 
De nach Gottes‘ Fl baß h wenn mir je⸗ 








882°: Gel 

feines Mamens willen moͤchte ein, Maͤrterer mens 
den; denn mich verlangte, un deswillen, ber mei, 
ner armen Seele war fo gnäbig geweſen, den Teb 
zu erdulden. Meinsnatärliche Kräfte verſchmach 
teten. unser dem Gewichte meines Gluͤcks; dem 
biefes war fo groß, Daß ich meinen Leib vermaße 
loſete, und mannigmal bes Nachts, wegen Des a 
asnehmen Geſchmackes des hinmlifchen Diane, 
momit meine Seele gefpeifet wurde, nicht einfchle 
fen konnte. Mein Geift konnte zuweilen Stunden 
lang nad) einander in Gebetern und feurigen Say 
gern zu Coft, daß ich ihn mehr und mehr Fein, 
und ihm gleichfoͤrmig möchte gemacht werben, zer 
fließen. Beten warb mir nim eben fb natürlich 
imd eigen, als das Athemhohlen; es war mein 
vornehmſte Ergoͤtzlichkeit und Vergnügen, 


Sem ——— Feuer, weicher hy meinem 
e entzündet war, gluͤhete zu flarf;' afe 
es hätte verborgen ee Pan. Ich * 
niche nachlafſſen, einem jeben mehr ober weniger 
zu entdecken, was ich gefunden hatte. Ich ſchrieb 
an alle meine Freunde und Bekannten, was fir 
Segenungen der Herr über mich ausgeſchuͤttet hatte, 
Ich dachte, daß die Reizungen des Evangelil, melde 
mich fo eingenommen hatten, auch bey ihnen dieſelbe 
Würfung haben würden, In ihren Antworter 
ſchreiben, bie ich auf meine Briefe erhielte, erwar 
tete ich die. Nachricht zu erlangen, daß ſie hie En 
chen in demſelben Lichte befchaueten, als ich hat, 
Aber zu meiner großen Beffuͤrzung, vezabın ich 
oo, Daraus 


des Herru Cochelius Cahleh. 883 


araus recht das Gegentheil. fan ihnen fe 
ils einer, ber ganz vom rechten 
ind fich in großen Irrthuͤmern und Laſtern Befänbe. 
ie gaben ſich viele Mühe, um mich davon zu 
vbetzeugen: aber das war unmöglich; meine Seefe 
—* die goͤttliche Wahrheiten, wovon ich geredet 

abe, ſo deutlich, als wie jemand die Hitze der 
heim vollen Mittage empfinder: denn meine 
Seele war dergeſtalt in der Onade "Gottes ver⸗ 





fimfen, daß alle mein Vermoͤgen mit der Erkaͤmt⸗ 
niß feiner Siebe, Durch welche ich glaͤcktich und ge 


ſegnet war geworben; erfitllee wurden. " 


Weil ich num eine fo koͤſtliche Perie gefunden 


gi e, ſo gab ich, allen, meinen Geſellen ven Abs 

ſchied, und ließ alle Spiele und Geſellſchaften 
gaͤrzlich fahren: denn mein Geiſt hatte nun an die⸗ 
gen Sachen feinen Gefallen mehr. Eine Predigt 
gab. mir mın tauſendmahl mehr Vergnügen .- als 


ale fleifsgliche Luſtbarkeiten nicht thun konnten. 


Der Zuſtand des Lebens, worinn ich mich be⸗ 
fand, machte bald an mir eine folche Veränderung, 
welche fehr kenntbar war; viele hielten mid, für 
einen unmweifen und thoͤrichten Menſchen, der nicht 
wohl bey Sinnen wäre, Meine geweſene luſtige 
Freunde fagten, es waͤre Schade, daß ich, als ein 
iR den vornehmſten Gefellfejaften febr. neachtetet 
und angefehener Mann, nun auf die Gefeliſchaft 
eines armen und ungefehrten Volkes fo viel hielte, 
und daß ich meirte müßige Zeit zum $efen, Beten 
uno Rebigten hoccn anwendete u. I im 

chien 


e abgewichen, | | 


fügen ihnan ein Zeichen zmeiner Nerrhieie und The⸗ 
heit zu ſeyn. Aber ich ‚ließ mich dadurch im ge 
ringſten nicht ſtoͤhren. Meine Seele.fieng nun je 
länger je mehr an, eifrigft Darauf bedacht zu: few, 
um das Reid) Gottes und deſſen Gercchtigfeit 
ſuchen. Die Berföhnung Jeſu Chriſti wer & 
ftändig in meinen Gedanken, und verfchaffte ax 
sine folche Freude, welche alles weltliche Nergmb 
gen weit uͤbertraff. 0 
. Sch wuͤrde eingangs Buch noͤthig haben, wem 
ich bie geiſtliche Freude und Tröftungen, wowit 
nteine Seele einige Wochen ‚lang erfüllee wernde, 
befchreiben follte. Es fen genug, wenn ich fage, 
- Va es dem Herrn bellebte; nteinen Geiſt Tag auf 
Tag mit dem Freudendf zu falben, und feine Eike 
Amd Gnade in einem überflüßigen Maaße über mich 
auszuſchuͤtten. Beſtaͤndig genoß und empfand ich 
Plche Dinge, die unausſprechlich waren; fo daß 
es mir eine Laſt war, auf Erben bleiben zu mif 
fen. — Und nun molle der Sefer bemerken ; du 
alles dasjenige, wovon ich geredet habe, darrch den 
gekreuzigten Heiland in meiner Seele gewirket 
murde. Die Befradjtung. feines feidens und Ber 
Dienftes war die Quelle meiner Freude; biefe, mel 
de ih im Glauben beſchauete, öffneten meme 
Seele den Zugang zu ber. fiebe Gottes. Chriſtus 
beffeidete nıma in meinem. Kerze Feine geringe 
Stelle; fondern er war für mich Alles... Das 
bloße Anfchauen eines geiſtlichen Buches, worinn 
feine Ehre warb ausgebreitet, „machte mein Gerz 
froͤlich. — Undehier muß ich zur Befchimupg des 
a | Hochmuths 


— 


— — — — — — —— —— — — 
v 


des Herrn Corheliüs Cayley. 883 
daraus recht das Gegentheil. Ich kam ihnen fik 
als einer, der ganz vom rechten Bege abgewichen, 
und ſich in großen Irrthuͤmern und Laſtern befaͤnde. 
Sie gaben ſich diele Muͤhe, um mich davon zu 
uͤberzeugen: aber das war unmoͤglich; meine Seefe 

uͤhlte Die göftliche Wahrheiten, movon ich gerebet 
habe, fo deutlich, als mie jemand Pie Hitze ber 


Sonne im vollen Mittage empfindet: denn meine 


Seele war bergeftalt in der Onade "Gottes ver 
ſimken, baß alle mein Vermögen mit ber Erkaͤnnt⸗ 
niß feiner Siebe, burch welche ic) gfückfich und ges 
fegnet war geworben, erfuͤllet wurden. | 
.. Weil ich nun eine fo koͤſtliche Perle gefunden 
‚hatte, ſo gab ich, allen meinen Geſellen den Ahr 
ſchied, und ließ ale Spiele und Geislifchaften 
gaͤnzlich fahren: denn mein Geiſt hatte nun an die⸗ 
fen Sachen keinen Gefaſlen mehr. Eine Predige 
gab. mir nun tauſendmahl mehr en, als 
alle fleiſchliche Luſtbarkeiten nicht thun konnten. 
Der Zuſtand des Lebens, worinn ich mich be⸗ 
fand, machte bald an mir eine ſolche Veraͤnderung, 
welche ſehr kenntbar war; viele hielten mich fuͤr 
rinen unweiſen und thoͤrichten Menſchen, der nicht 
wohl bey Sinnen waͤre. Meine geweſene luſtige 
Freunde ſagten, es waͤre Schabe, daß ich, als ein 
IA den vornehmſten Geſellſchaften fehr geachteter 
und angeſehener Mann, nun auf Die Gefellſchaft 
eines armen und ungefchrten Volkes fo viel hielte, 
und daß ich meine müßige Beit zum $efen, ‘Beten 
ımb Prebigten hoͤren anwendete u. | wi Dieſes 


ſchien 


386 - Geſthichte 
Rnecht nicht. Und Aberdem, ich ſchaͤme mich 
nicht, das Evangelium, welches der Ehrſucht nah 
dem Muhme Biefer Weit zu widmen iſt, zu beken 
nen. Chriſti Reich iſt nicht von dieſer Welt: Ie 
rohälben wird der hochmuͤthige Geiſt des nariei. 
hen Menſchen durch bie Pietrigfeis und Eifel 
Diefes Königreichs fehr leichte geärgeft. Der Hec 
muth der Menſchen will ſich nicht erniedrigen, um 
einen Chriſtum, der in einem Viehſtalle g 
iſt, anzunehmen. „Sch will, fo ſpricht Der Hake 
Sünder, ich will mich zu ſolch einem Epangeie, 
welches von armen und geringen feuten angengn- 
men wird, nicht erniebrigen; noch auch eine Pas 
digt der Schriften mir gefallen laſſen, welche mit 
Blumen der Berebfamfeit, die in den Schule 
üblich ift, und mit menfchlicher Oelehrſamkrit nice 
gejleret fern. — "Aber die Sthasfe Chrifi 
Bennen feine Stimme, und ſchaͤmen ſich niche 
der Armuth feines Kreuzes. Sie ruͤhmen ſich des 
Jeſus, welcher von dem Menſchen verachtet und 
verworfen iſt. Sie find bereitwillig‘, bie Wehr⸗ 
heit, wie gering und veraͤchtlich auch das Kiel, 
worinn fie erſcheint, ſeyn mag, zu umfafſen. 


Vergoͤnne mir derohalben, mein-Sefer, bir 
fügen, daß ein guͤtiger Core, wenn Kh fo reden 
darf, mich gelehter hat, daß ich mich bes. Kr 
tühme,. Ich ſchaͤme mich alfo keinesweges; 
kennen, baß ich fehr viel mehr Glaube, Sebe mb 
Erkaͤnntniß götrlicher Dinge, unter den armien und 
ungelehrten Leuten diefer Welt „ als Hiller ben 

reichen, 


des Herrn @orühis Cayleh. 87 
beige; drößen, undglahrten, defünden ‚gabe! | 
Umb era —æ duͤnke, ſo muß ich 
t e erinnern’ weiches ber Apo | 
—* in ſeinem Briefe Rap. 1l;s. fügt: 25 Ä 
** meine lieben Bruͤder, bat: nicht Gott 
dhlet die Armen anf diefer Weit, die am 
Slauben reich ſind, und Erben des’ Reichs, 
welches et: verheißen bar: denen, die ihn lieb 
Hhaben? Wille du daun die Armen verachten; 
‚welche Bott auserwãhlet har? ditte dich 


‚geliebten Leſer, aͤrgere dich doch niche art der aus· 


wendigen * Geftalt ves Evangeln Seit; - fort 

dert dedenke, was det Seligmacher ben. einer ges 

dein Gelegenheit bey Wlarth; X1.25.26: fügte: 

ch preif dich, Vater, und dert hinieds 

Ä und der l&tden, daß du ſolches den WVeiſen 
Se landen verbörhen Haft, und haſt ev de⸗ 


tbaret: Ja Väter, 
iſtalſo wohlgefallig geweſen vor. dir, 
25 dir Seschalben da enige hairkt. ibel bitten in 
Deinen Augen, welches gun iſt in ber Augen Pier j 
tes, der Peine weltliche Pracht und Anß Fu eh \ 
fſenbern der die Zrge gen — Guͤtern fhls - 
bet, Und die Reichen 1 AIch —* 
ſche dir dann einen een und auntrigen 
Sc, und fahre In meiner Erzählung fort, 
*) Diefe Veränderung ud jerung,. bie 
nun in mie geroürfet war, bauerte nicht etwa eine 


A Zeit, fi fe dieng auch nicht geſchwind von 


BR 17. ig v* 
Yes Bel. Kuropa XVICH. . sur 









N 





FE FA RR... 5 
38 nr gi In \ g > . 






* 
















bey, ſendern wuchs colich * 
bobey nahnm meine Luſt, und mej umge. 
ern Sefen Der heiligen Sehift Bein —* 
dieſe wurde mir. duch Gottes: © eiſt gl 
Ifnet, daß ich. je länger je maps. im Stande ugg; 
ie Siebe und Gnade Gottes, gu ping A 
merken. Dieſes mahnege mich n dew ei 
Lchen Ergöstichkeiten — en 
ab, wiewohl So Pamals ss efaͤhr De Ara 
und zwang ahr alten. ig 
Beynahe um, diefe Zeif, weil ih 3* 
d Eifer ganz eingenommen war, > 
u Abhandlung über. göttliche Wa I, ‚Aille 


Xer dieſer Aufſchrift die Kehre, von : 
80,1 ins licht, Diefes Büchlein, Fe A| 
F chete RB, de — ehen befielbgn 


enoß, Auch ‚ak. € heilpaftig 
nen nu te —— nude um 


hekannt; und ſtreuete narch æ * 

— ich auf der Straße ſpahieren at ee 
nige Stüde mi die Vorplaͤtze ne be 

de, wo viel Volk war, fehr m un ohne geſe 





den zu werden, aus; Und es,ifini Fig 


ende Herſonen, in Deren. Haͤnde dieſes 
rae auch ein Grem AN der zuvor gemelben 
tn —8 auf ſolche eine imwermuthete 
Weiſe, ohné zu wiſſen, woher daſſelbe gekommen, 
werden empfangen haben, | 
Kurz hierauf that ich eine Reiſe nach meinem 
erwandten zu Jorkshire. Als ich mit dem 
Schiffe uͤber das Welle mo ch vor ii 2 


des Herru Eornehuus Cayley. 889 
inf gicher Meſoht (fo mie ich yunar erzahlet babe) 
geweſen war, fuhr, wurde meine Seele, indem ich 
—** MBervunberung, weiche ſeit ber Zeit g 
aha &emütbe ' vorgefallen — mit 

——8 — Mir mar. nun für den. Top nich | 
bange, fondern verlangte vielmehr darnach, wel 
de Thuͤr öffnen wuͤrde, um zu dem, der 
—— and mich mit feinem Slate era 


var ra 
er 6 Ds are Haus gekom· 





oante, ich beynahe von nichts andere, - 
rer mich ba > 
—* —— far: Be; Buß air Die 
er je mehr ; m 
, bie des Geiſtes Bomes ſeyn, 
‚‚getichter, ımd en einem hatlırlie 
Wiengchen nicht Ennen begriffen wwera 
3 mb daß er, es fen dann, daß Gott. bas Herz 
enfchen öffne, nicht fürme erkennen, noch 
empfangen das Geheinmiß (Ch b in welchen afle 
Diejenigen, die. Hauben, ice Pf zu. ſcten 








ufentheit von einigen Woher, 
kehrete A in eben berfelben vn Sign —** 
geſtalt wirder nach Lonbon zutck. Ich war; 
nun frob, Def ch Das — feiner benutz 
lichen unb heilſainen Einfait wieder Fonnte grebi⸗ 
gen Kira Se der; Rohde Kb 





\ 908 - EEE 


in den lerfichen Blumen — — 
keinen ‚un, Kein anderer Eegenfionb, iq 
ehr ber, —— rn Au weh 
en, handelte, konnte mie u ‚mw 
— t 
Aber ihm nf fr eine. „farm merftierushige 
—* des’ Herrn: über mis umwwin digen 
Sunder, bie für michullgid mai iR, * 
ſie jemals vergeſſen ſollte, 5* :VLobs 
den deren, meine Soele, und miche 
iwas er dir hat —— Due OR 
' Der: $efee wos erinnern, daß ich Ana. & 
fies Tralımes, Stetit, bems: eistige 
gute und. böfe Geiſter —* meine Siel tunen, im 
Ih ee und in — Nie ch it großen 


' eck 
da Br hin. ee 

















nach ſriner Gärs,. meina 
ſeligkeit dubch· einen were afge 

Traum, welches eine vorig 

ſeheng bes Dres, wehln — 

nee in einen hohen Maafe: 25* 

Auch kann ich nicht weiſelu bdaßt er cl als ein 

heſonderer Segen für meint Geile Jugefante 












wur 
Ehe!ich dieſe Boſichung Soches er jaͤhle, uni 
ich annierken, daß, wiewohl die Träume insgemein 


ni verworrene Bilber von biewir wa⸗ 
Hard’ haben, ſind / worauf· man richt: achcen muß 
baß es doch, —2 aus Gottes Weste, dit aus ber 
—— — doß es der Harr bioweiien⸗ 
fü gie Befindet, feine Kinder des Vachen vurch 
G —* nad we⸗ Ekhn Is Sp 


nd s lır- , 











— 


des Herrucerneh Cahleh. are 






(indr, enmhich su befüchen, fo gieb ** 
am Dinfellsen'nikker iber; womit er alſo zu er 
Ferner zieht, deß in Diefem Fall ein Unt uch 
dub genaunheimerhen.:: Men hat auch viele Bey - - 
Frile tim herbroen / welcha n den Traͤumem DB 












u la ngen'nach Gett gleichſam · entzucket warb. 


= ® . » 


— —— 
p toelchen. er es for gut beſndeer rar Fir 
* der * Scheife nicht. das wminbefig 

berohalbeh 


elhes hiermie fürtere. Ich ochen⸗ 

Dh diejenigen fee ten, wehhe fügen, daß Get 
unietzt nicht noch biswellen füine- Kinder, 
eaumne und — * — zu —* ansuehmenben Eu 
Bauuig in a Ahern Diugen, auf eins Defonus 
Harfe beche "Ih bie auch geneigt zu denken; 
vaß- dei: —* aufvichtige Leſer venchumt 
Meynung ſeyn war er nur’ ben anmerl 
chen Traͤumen, nalen ir am 
Heimſuchung iſt zugeſaudt. und dem ic, ma eu 
gihee will, mie Andacht sied überfage haben. 














Ich war dem gar ] Ge 
| gaflicher ige he erfüllt geweſen, und Du 
nächbem nuch zu Bette gelegt Damit 





‚ Sotitlte A —— lang, nicht in ben Ei 
Fomiten, weil mein Hetz in einem — = 










Ra Beh ich ein, und Gate fi 
Mich deuchteỹ No in meints — 2 
Pr den Veite krant datencber, mit alle mein 








Feeunbe un FIRE, ‚wsehche mic: Tor hiach 
DRG Dingen voden Heriten linden 'somr; 
—2 > rs Denn ich Hatte, ſo 


cn eine * JIJreube diyehonpeen 
Dann ig ner ade er 
— Al ber 










des Gera ayien. ar 


asıhe, orte von Traͤumen redet, fast: Yosag 
Ge:öteemm dem Allechöchtten nicht find. zugeg 


Sands, unmätich u befüchen, fo gieb Deiams 


am Diefellneniniciet Uber ; womit er alfo, 

Fannere lebt, daß * diem Fall ein Unt Unterkhich 
(muB. gemaht : Men; hat auch viele Den 
meihein den Träumen dB 







tpie. au. EÜNEnE 


——— beu nokta, —* 


ie. han Wink: geſchlagen werhen; ab may ‚glei 
auf Diedegten gar Feine Acht — geben, weil fi 
Beltten: Benieufung oe d. Ich —* fü 
Wiahlich: errübtet,, bier d — In 
—— Daß. {il der hear. neun 
m Bagifi.mache, ae van einem, ber .unteg 





—* ‚welche F find, «> den blos eitlen 





ihrem Geiſte vorſtel⸗ 





Morxix 


N 











Ä 3. RE - . NA Re 


antgebeiiununn, nwälle: : Di 
genblcke, da ich am ben. (Eingangs jene 
kann nd orte gekommen war, fing: ee ie 
1. —ãe— ſwogleich Bari 
„auf ‚meinen linken un 
pe giein Auge ſchlug Rei ſie wieder Ruh ' 
auf den Boden nieber« — vantertee 5 
farb, (bew mich noch bey der Hand feit biefee) fein 
I echte uu mir, und fagse mis einen foeupblichen 
Vat es dich Bee Sub ansehen | 
| er Hein, dann eg hat weder; 
an, Dat 3 —*—* 
nkete, ‚feine Hand an Die Pferte des; 
um bielefbe zu eröfnen; un in dieſem — 
erwachte ich, 
Abser al keine Zunge it vermögen, Den Eis 
druc welchen dieſer Tran i in mir machte op 

















wiß getilget merden. Denn, wiem⸗ dh hier Wi 
fen. Traum -fo genau, als. mie moglich geweſen, Ger 
— babe, fo koͤnnen dennoch Die. ſunviliſchen 
mpfindungen, und Ankefchneihliche,sAwliche. Er 
zuckungen, welche meine Saele in demfelken geneßs 
quf Beine Weiſe mie Warten an ben Tag gelegu 
werben, . a, eine Zeitlang darnach, werrich kancn 
im Stande, dieß flerpliche Leben zu * Un 


mun, o: $efer, kannſt du noch wohl Ru 
Bil 8 unter die Zahl hy er * 
raum gererhnet werden 2 
* 


Ich finha mich gebrungen, biefelbauia 
—*2** Er — — — 


* is. . 
























des Herrw Grneche ca. 893 


beceit, unicb Seiſt aüfſmiehinen? Es kam mir 
vor, ih vareati meine letzte Augenblicke zu nichts 


"aibers, IE: daß ich meinen umſtehenden Freunden | 
wdie Wegnungen bes Evangeliums bezeugte. Und 
J —— der gemeldeten Zeit gab ich: meinen 






af Unmittelbar durnach flög ich in bie 
—* Orte, alloo der Erloͤſer in nienſchẽ 
(Weftalt můch erwaͤrtete, auf, Balder mid, 


chne ein Wort Ju reden, bey der rechten Hand | 
| peBte - und mich gen’ Himmel zu leiten anfreng: 


dem. Jeſus mich durch bie Luft führere, ecblicte. 

eine Menge boͤſer Geiſter von unförmlichen Ges 
ſtalten, di? ein wenig’ der menfchlichen gfichen, 
welhe ai: ſromden, unb-heplich gemachten Waß 
fen verfehen waren, Mir bünkere; da diefe boͤſe 
Geifter ſich gleichſam in: Alter doppelten R 
ſtelleten, darch welche Jeſus Thriſtus mich hinfü 
rete. Sie Pelan nich dem ganzen: Weg 
Pa, und Wit großer Wurh, mit ihren —* 

hriſtus der mich mit feier Han 

umfoßte;; —2** nähdrte, flogen fit weg; denn 

färchedten ph), "dem Belöfer nahe zu fonmen. 
Da: iyitlefbe vernahm, bekam >ich. Muth und 
paplere in meiner Seele uilausſprechtiche Freude⸗ 
Weberbem bemekfte ich auch, daß fie je zwey ober 
drey au den Füßen mit Ketten am einander feſtge⸗ 
‚und sicht mächtig waren/ mich zu: beſchaͤ⸗ 
Auf viefe Weile; bildete ich mir in, gieng 





Peer en die Pforte des immels 


tan, da untaoſſen bey jedem Schritt meine in⸗ 
wendige/Sutzack gen wär mehr / als mie Woe⸗ 
sit 4 ten 








an 
ing Weränl 
iigenden fr 
mögen, fo dienen fie 
fes unbervegfichent 3 
ind diefe Vertröftun 
achtet det die gem 
er ges zu verachten; 
, Beide bin in pershrhebrac Tat, "alp 
R ‚Chrifte id 

















sit. bietber; uud bis. in 
| Unerfahrenheit iſt mm, 
—— daß bie jungen Chriſten in biefen. em» 
eh vollen Freuden und Troͤſtungen, an flatt, 
fie fich zu ner welcher = Geber ders 
en tft, ſollten enips mwingen;‘ fl" zu beruh is 
on geneigt fi — Auf diefe FR erben, * 
hes zur Auffe Fe Bruni ring 86 et), 
—* hoͤher efchäßer, als det Biber. . 





» Oisraus wollte ich mun wohl —— 


nahen daß der Herr feinen Kinbern, um ibm 
Seerlen von der Unseinigfeit des. Geiſtes for wohl,: 

als des Leihes, zu ſaͤubern, dieſe herrliche Blüte; 
und Das aus Erbarmung gegen ihre, Seelen, oft⸗ 
mals entziehen muß, .. And. oh fie gleich alsdenn 


fo gleich festig find; mit Jacob ‚anspirufen, allge, 


het uͤber mic, fa ift es doch in ber That ges 
* das ah, Deun durch dieſes Entziehen 
lehret fie der Herr, welcher eine‘ ſtets flieſſende 
Duelle ber Freude, und des währen Friedens ber 
Seele iſt, zu hin zu nahen, u und ſich im som el 
genthum zu uͤber ergeben. | 


Dieſe Anmerkungen, weiche ch au⸗ ans dar: 
Sechrung gemacht habe, können ofs. eine Tieln 

—— ber il beſondarn SBerfällen 
— derm gradige Be 


“ 4 


A _E im 










zum Ruten bet Seele 
Velen wird, / zu —* 
Nach ‚beim zuvor „geitefferen © a & * 
ich eine Zitano in Aner hiſtandigen — 
bes Geiſtes fort... Das Biceh war märt sche 
— meine Cr — — Die get 
jügher. waren meine beiläobigg 
das ( vangel ptedigen 
als alle irdiſche Dinge. ET —— de 
mich zu (or a, ſo wohl Mangel. zu seta) 
en, mich befamb sur, 
das % en, Bin, u d. g. bloweilen 
— z* ind Magerkrit vergeſelſſchaftes war; 
Dinge, woron · ich zuvor ‚Falne Erfännmais Kate; 
Denn bis hieher barıe ich in gelfttichen 
Bingen noch Peine Betümeerniß gfmben. + 
Aber nim.fleng der’ gnaͤblge Goet iii, von 
ben Entzuͤckungen der. Sinne gbzugernehrien” an, 
indem er mir meine Untuͤcht —— Pi: „Und, 
mehr fühlen ließ, fo daß id). Tepe 
der ganzen Bibel‘, noch im | —2 
Pac der —— fein ——2 
pe unge jn ie enden & — * 
e e 
dorbenheit 'mwölter 


Drink Rn nit 
Dretbey‘ say'file, and: —— — 


abs 

























..: 
ww _rı__ Damm u 


| / 
dee Herrn Abrnitius Cayley. 909 : 
KON Quechel, daß ich Dame dieſern aan leihen. 
Auſte verlohren geben, erfülles.. 
Ich ſahe nun ein, daß mein Glaube ſeh⸗ 
chwach war; denn, da ich von dieſen empfin⸗ 
ungsvollen Ruͤhrungen beraubt wurde, wußte ich 
aum Mittel zu finden, mein Haupt aufrecht zu 
yalten, Und gewiß, es ift feine gemächlihe Sa 
be, ſich, indem das Herz, fd viel nämlich das Emi 
finden betrift, todt und fühlleg ift, an dem Erloͤ⸗ 
er ganz und gar und ohne einigem Beding zu über: » 
jeben.“ Sch merkte nun, daß mic) der Herr r 
em Kampf des Glaubens rief, welcher, miewehl 
r zu dem geiftlichen Fortgang eben ſo nothwendig 
ft, mir doch nicht fo angenehm, als die fühlbes 
ren Ruͤhrungen, war. , Sch wurde nun, welches 
mir el Verdruß und Betruͤbniß verurſachte, zu 
ser Erkaͤnntniß der Schwachheit meiner Natur je 
mehr und mehr gebracht: Ja hisweilen wurde 
id) beynahe ganz varnieder geworfen. Doch ber 
uͤtige Heyland bewahrete mich, daß ich nicht ver⸗ 
—* indem er mich dann und wann mit 
ſeht herrlichen Entdeckungen feiner Gnade imd 
liebe, welche aber doch nicht lange dauerten, heim⸗ 
hie. Sn 6——— 
war fortgegangen, hoaͤngterich burch das Herrn be 
ſondere Fuͤgung eine 








Predigt; die ſich auf Dan Zur 
ſtand meines Gewebe. uigemein wohl fchichen 
nglefeit gebe ich dene hen iterwieen, mie ich / 
Hoe Die ſihlboren Druſaeroen im bebe mein | 


v P} . 
malt wine ur “ 


968, Bee 2 
Wahl auf Dhriftum und Mrz Oeregelglutsi ge 
 , gründen, leben nit. Dirch Diele Mit: be 
... $anb ich, mein lebloſes Herze oftmals lebendig ges 
macht, und mit neuer Kraft angethan. Diefes achte⸗ 
ge ich auch für. einen vortreflicheren. Weg zu Eiet 
du fenn, als nach den fühlbaren Tröfltungen und 
— — das —— des Einfale, 
welche in Ehrifo.ift, oftmale ——— 
verlangen. —— dieſen Geh wird Die 


Seele, wann fie auch diefe fühlbare Offenbei 
n nicht mehr empfängt, ihren Grund beruig 

pehalten, And es ift befier, auf —5 — [| 
Ba —— zu De io u eſſer Yon 

‚ als von Dielen, Die geiſtl ahrung u 
eewarten.. Gluͤckſelig iſt derjenige, welcher * 
geiſtliche Bequemlichkeit heſizet, um fo, ob er 
gleich in den geiftlichen Ruͤhrungen tobt und leb⸗ 
loß, unb von den fühlbaren Dffenbarungen eng“ 
blößer iſt, auf Chriſtum zu leben, und ihm durch 
einen. unwankelbaren Glauben anzufleben ! 
. ‚Die Gnade Gottes in Jeſu Chrifto iſt ein 
unendlich unvergänglicher Schatz: Der mahre 
Glaube, wenn er. auf Jefum gegründet iſt, wer» 
trauet auf dieſen Schatz, und empfängt alle ‚feine‘ 
Nahrung von bemfelben. Dieſes hatte der Apo⸗ 
fiel Paulus im Auge, da er zu Timecheus ſagte: 
Du denn, men Sobn, ſey ſtark in der Gna⸗ 
de, Die in Chriſto Iuſu iſt. Diefe.Chrate 
— fuͤr dem Anfall. aller Seinbe. Hein Die 


@ ‚tem. kann n. 
—— sage Be, ah = 














| des Deren Eching Cayley. or . u 
den de GealtBernainkhfb mit Gin Ken, m. 
indem fie ‚in. Chrifto a, Epeifum fange Safiger) 
Diejenigen, ‚weiche aus ber. Euführung dieſen Weg 
a La wie: "wahr 5 ſoy, ‚os Betooie 

, Der Name j n iſt 

g Ioß, der iſt ein feſtes 


ufe dahin, und wird 


Sch 
baſchirmet. Spruͤchw. Xvin 10.Es beſehte 
dem Deren, mir dieſe Dinge, einigermaßen zu er⸗ 
kennen zu. geben, da inpniſchen mein fait) durch 
vielfältige Duͤrre und Mogerfeie gepruͤfet wurde, 
Gleichwoht gab mir ber AifE fehe oft; ann ich 
in dieſem falten und erfrorertem Ghflanbb, ihd:nen 
Das fuͤhlbarn Rührungen, ber Freude "eneblößek | 
war, folch ein helles Geficht von der Füße, die | 
in ‚ehe iſt, daß ich in der 
mehr Herrlichkeit fand; ats in Bin * 
ten, oder in den Füßkbareft reften | 
fe. "erkannte ich - die it deſſen, weich 
— —F m von feinem: Beet füge 
en, denn er wird 


gelodet ſey Bott! Dieſe Eutheckungen fiärken: 
— und ſetzten mith öfters ‘in den Stand, 
burch den Glauben ini Ehrifto zu — de: 
ra Pe de in Anfehung der Enpfadur 9, feße: | 
ee che Bebonbiungil | 
ern, als: ie waren 
wyde Ich in dem Ciefeinsmifie. Des Blauönis vndhe- 
als jemals. unterwieſen, md, Fe wiendhl nicht · 
oda groben Wiberftande mut aupf destinglan: 


bens, 






WMAſthechtze. 
er — — hoher als das fe 













—** bie- —** Seo ſondeen auch 

b —— * — —— 

von 

me Edle; um bie Diuge; die bes. Seifes —X 

n, euchtea gaernet 

Auch gefiel es dem Dem, ‚air Damals Me; 

% ahrung meiner 

: ausnehmenb:peitiger, in Die Haͤnbe 

pl da. —* des Dock Ce 
Bi, wwungölifigen: Se⸗ 


——— — 
ten, ng die Sem 
len auf;bera Feiſeny her. ihnen yir hochh ſeyer winde 
zu führen. Und — ich Hatte — * 
nöthlg, darin ich remunfend bie Untüdpeigeäie 
und Schwachheit meiner — Matur ſo fer, 
mem aid nice da | ich 


























des Kern Exenelize Cayley. ag 

MDoqh vngeachtet Der: unſchaͤtzbaren Guͤter, wel. 
ber Gloube uns euchehet, ſo kann doch die Seei⸗ 
(wegen des Mißtrauens unb Unglaubens) fehr 
ſchwer fo weit gebracht werben, daß fie auf Chrie -. 
Guam fich verlaffe, fondern fie will gerne in den 
Seroͤmen ber Gnade, welche er den heilbegierigen 
Selen mittheilet, Ruhe haben. Dieſes verkehr 
sen Begrifieg wegen entzieher ber Herr bisweileg 
—* Kindern biefe Stroͤme, auf daß ar ihnen 
Allen werben möge; und auf daß fie ben. unbe - 
greiflüchen Reichthum feiner Liebe, hie niernals abe 
ziignmt, fonbern allezeit dieſelbe bleibet/ geliorn, 


— unp bis in alle Eivigfeit, erfenuen mögen, 





Präftig find Die Worte des Röniglichen Pie 


miſten, in welche er PELAXXNIX, 16: 19. ben Be 
wachtung biefer Wahrheit ausbricht: Mohl dem 
Volk, fogt er, das jauchzen kann, Ser ft 
zwerden im Lichte deine Antlitzes waude 

Ehe wenden über deinen Namey ge 


Denn du bift der: —2— 


8— * —X Zeit hatte ich davon feinen gerii 
gen Nutzen, daß ich mit folchen Porſonen 
—— Demjenigen, BD ich aus emp LEXXUN. 
Pr. fü eben engeführer babe, eint leboudige Br 
Sm. Ah . rn 142 
Cr Gel. Europa XVICH. Mmm J 


N . x 
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rung harten. Und ih befand, dah ech 


gen‘, bendern uf ef Speifum, Yen 2 



















| * auf bie Fühlbare Ruͤhrumgen und E * <a “ 


‚gehauet war. Aus dieſem 
ad) ben inwendigen Mienfßen cine einen 
wohlgegruͤndeten Frieden. Nun’ Mi 
ber Serr oftmals durch ſeinen Hefffheti 
"and mem Vörredr fen, tif Vefelbe * 
efteugigte D eiland ein genugſamer Pate W. 
y, um eine beſtaͤndige Freube darauf. —*** * 
SIG Fand dieſe erſte Wahrheit von d | 
- allenehalben eingeſchaͤrfet insbefotibere Vom’ Di 
| —* Paufe, meer feine glauhige hi * 






freuet euch in dem Herr 
Ger Ind abermals fage ich, ftetret Eu Di 
7 4. und in deni Briefe an die Nämer Bong 
fet er: Daß das Rei) Gotres hichted 
in Eſſen und Trinken, ſondern in Gerecht 
weit, Friede und Freude in dem heiligen (Di 
‚Am. Xxiv, 1o0 Indem ich dem ende 
ete, Yo erkannte ich’ durch berflüfige: 
—— die Wahrheit von bieſen allenz '% 
toohl dieſes Damals mit mähnigfaftiger AB wub- 
Zunahme noch gepaaret gieng. an | 
6 alfo unter des Herrn gnädiger Behandlung 
. stoar, wurde mein Geiſt durch eine Sache eich, 
wie ich frey Tagen barf, die mehreften Kinder: Cie 
tes in Berlegenheit gefeget Hat , oftmals‘ hg 
-üngftiget ; nämlich: ob ic} einer der Auserwaͤ 
ren wäre, ode nicht? Dem. 5 eitana · u. 


Yım 













— — - — 
or 


des Herrn Cornelius cabiw. 905 


* And ff der heiligen Schriſt ſehe deutlich, * 
Gottes Volk ein beſonderes Bolt ausmache, und 
—2 die Benennungen, Schaafe, Abrahams 






—— Auch bemeufte ich, daß der Keen. 
aus 


Stimme hören, u. ſ. w. Joh. X·Und wenn 
ich das VIEL Rap, bes Briefes an die Roͤmer, wel 
* beweiſet, daß die Rinder Gottes nach 
ttes Rathſchiuß berufen find,. keit, fo süße 
fd, der Ayoſtel v. 28⸗ 30. alfo ve : Denn, 

welche er zuvor verfeben bat, die hat er auch 
verothnet daß ſie geich fen. ſollten deni 
Edenbilde feines Sohnes/ auf daß er der 
Fe ig ſey unter vielen. Bruͤdern. 
Welche er zuvor verordnet hat, die hat ep: 


‚such berufen, welche er berufen hat, die bag . 


er auch gerecht gemacht, welche er gerecht 
acht, die. Baer such berriich gemacht, 
iefe und unzählbare andere Oerter überzeugeten 
mich, daß alle wahre Gläubige, ſchon vor Grund⸗ 
legurig der Welt, in Chrifto zum ewigen Leben 
alisermäßlet worden, und baß afle bie Degmue 
n der. Erldfung,. ber fräftige Berufung, 
techtfertigung ; ;. ber Deiligung, und dee Beben 
chung gleichſam fo vide Ströme find, weiche 


8 dieſer Erwählung hervor fließen, und denen 


Dia igen — im Gnadenbunde verfichere werden. : 


etrachtung alles deſſen ei 


* —* aufs boen und er mich * 
äng 


des ewigen Lebens, u.d g. 





Mn 


906 . °.  Gelchichte. 
ängftlicher Furcht, und heftigen Verlaugen. Be⸗ 
ftandig flieg der Gedanke in mir. auf; „wie unb 
woher weiß ich, ob ich eines ber Auserwaͤhlten Got ⸗ 
tes bin, ober nicht ?., Dieſes machte mich oftmals 
af äufferfte befümmerts ich wußte nicht, was 
ich hiervon denken ſollte. Die Entdeckung des 
Glüdes, unk.bes geftgneten Zuſtandes derjetılz 
gen, welche die Auserwaͤhlten Oottes waren, er⸗ 
weeckte in mir an ber andern Seite. ein brennendes 
unb unaumfpreihliches Verlangen, um unter die 
gefegnete Zahl dererjenigen, deren Namen in dien: 
Zune bes Lebens ‚angefchrieben finb, zugehoͤren. 

iefes ſpornete mich dann an, mic, in dem Ge 
hete, und beftändiger Wahrnehmung und Gebrau 
che der vom Chriſto vorgeſchriebenen Mittel un 
GBebote, eifrigft geſchaͤftig zu halten, um mich affe 
ig den Stand zu ſetzen, meinen Beruf md Er 
waͤhlung zu meiner eigenen Verſicherung ſeſt zu 
- wachen: Diefes war bie Wirkung der beſtaͤcnigen 
Furcht und bes Werlangens, wodurch meine Sen 
le hin und her wankend gemacht wurde Denn ol 
ben Gedanten, auffer Ehriftum zu fenn, konnte ich 
yicht ertragen. Doch die Art and Weife, welche mie 
in diefer bangen Zmeifelung das mehrefie tichs 
Wucchgebends -fchenfete, mar diefe, daß ich mich 
felber als einen armen Sünder, vor der 
zigkeit Gottos in Jeſu Chriſto niederwarf, unb 
if fein. Blue und Gerechtigkeit zur Erhaltung 
meiner Sache mein Bertrauen ſetzte. Und gewiß! 
eb mich. gleich der Herr, in Auſehung diefer wich 

tigan Wahrheiten, oftmals in ſchwere Aufechtume 
0 BE gen 


des Herrn Corneliu Cahley. 802 


gen gerathen Heß, fo gufiel:en ihm doc) nach fl 
ner GSuͤte, mid) buch dieſelbe nicht Aberrwinden zu 
laffen, fondern mir zu meiner Eriöfüng zu NHülfe 


zu kommen, und meinem Geifte oftmals Zeugniß 


zu geben, daß er mein Herr und Gott fen. 


Bon ef und anderen bergleichen Pruͤfin 


gen muß ich bemerken, daß meine Seele durch 
Dieſelbe ‚je mehr und me r im Glauben ‚geitärfer, 
and in. ber Gnade Gattes befeſtiget worden. 
Denn ein Glaube, welcher durch die Prüfungen 
—8 iſt, iſt der beſte Glaube. Und ich bin 
| ect, Daß ein; zechtfchaffener Glaube oftmals 

—* einigen Wahrheiten des Evangelii durch bie 
Verſuchungen bes Satans, und durch bie fleifchlie 


ehen Vernunftſchluͤſſe, einen ſchweren Kampf fin» 


‚, und man alfo. erwarten muß, baß ihm ‚e 
—* «file in und —— and begegnen werben 
gegründes werben —A 
tr * Fer ejteten und Widerſtrebun⸗ 
ara verurſachen, daß ber Glaube ſtets an Stärke 


nunimmt, und alſo bie —* — rheit und Treue des 


rn Gottes reichlicher erfaͤhret. 


Und uni; mein ehriſtlicher leſer, laß mich nn 
Bi ein Wort zu veiner Erbauung zu Dir reden, 
Viſt du wohl jemals verſuchet, aber wirft Du * 
noch angefochten auf eben die Art und Weiſe, wie 
Uh gemeldet habe?- Iſt Dem alſo; lerne dann, 
BE bein fal aicht etwas ungewähnliches fen, 
ſondern daß du es mit allen Kindern. Gottes ge- 
mein habeſt. Noch eines: vernuͤnftel⸗ doch 
3 —Mmumm3 bey 


3 
*. “ 
—— VWWLTT "PRFGESREFP" I De A_ _ -. 





Hog6GBeſchichte 
hey een Biken beinen gai Kaͤewfßen mb 
Anfechtungen nicht mit ven an, ra 
beine Zuflucht zu Gott; und ſey ve 
wenn du ihm nur.rechtfcheffen vertraueft , er * 
keinesweges wird hinaus ſtoßen. 
f e dir, wenn du wegen beiner Erwãhling une 
Bi, zu Gemuͤthe, daß Fein Menſch von ſei⸗ 
aͤhlung eher verſichert ſeyn kann, bis er 
cin Ehriftum, gläubet, ° -Wern bu glau 
‚dann bift du ein Auserwaͤhlter Wortes, wenn 
us fchon dein Glauhe nicht. ge er waͤre, als ent 
Senfkorn. Hebe dann bein 
Haupt empor, und wende allen. Fleiß in Betrach 
tung der Gebote Chrifti an, m deinen Beruf und 
Erwaͤhlung foſt zu machen, Damit alſo dein Ges 
wiſſen ſolch eine Bericherung, davon erlange, daß 
du dic) in den Herrn mit einer ungusſprech⸗ 
Uchen und herzlichen Freude koͤnneſt er⸗ 
freuen, bis da Du wirſt verſichert ſeyn, he 
weder Tod noch HR weder Engel, 
Sürftenehum, Bewalt, weder ——— 
wöärriges, Ha Zukuͤnftiges, weder 


+ Bob: iefes, noch eine andere Creatur, dich 


von der Lirbe Gottes, die da if in Jeſu Chris 
ſto, deinem Herrn, ‚wird. ſcheiden 

Was ſollen wir darzu ſogen? — 
uns, wer wird wider uns ſeyn? Wer 
die Auserwaͤhlten Gottes befchuldigen ? Bot 
ift bie, der. gerecht ſpricht. Ihm fey die 
Ehre und sarrrlichkeie, bis in Kwigkek, 
Amen. | Fr 
ie 


— — 


des Herrn Cornelin Capley. Sch 


anje Die) Snsibeniin mei, fen 
mie dem Herrn Hervey zuenſt Bekanntſchaft a 
langte, bis hieher erzaͤhlet habe, begreifen: ein 
Zeit won ohngefaͤhr zwoͤlf Monaten; während roch 
cher Zeit ich viele andere gnaͤdige Behandlungen 
Des Herrn mit meiner Seele empfunden habe, noeh 
the ich aber mit Stillfchweigen vorben ‚gegangen! 
cheils um mich der Kürze zu befleißigen, theils 
weil ich unvermögenb bin, viele geifiliche Entde. 
ungen und Wahrnehmungen van dem Geheim⸗ 
niffe der göttlichen Gnade, welche ſich in der Erld« 
ung, duch Jeſum Chriſtum gefchehen, offenba« 
tet, zu befchreiben: Denn diefes iſt oftmals viel 
za boch ynb zu wunderbar, als daß fie jemals mis 
Morten an den Tag geleget merden koͤmte. Cs 
y genug, wenn ich nur Diefes fage, daß ich Durch 

e Dinge.von dem höchft elenden und ungluͤck 
Seligen Zuftand eines natürlichen Menfchen, und 
Hort dem ungemein herrlichen und begluͤckten Zun 
farb eines wiedergebohrnen, je mehr und meht 
Deszeuget worden.  . O! mie wenig begreift bie 
bfinde fleiſchlichgeſinnte Welt diejenigen göttlichen 
Geheimniſſe, welche denen Seelen, die durch ben 
Heiſt Gottes lebendig gemacht find, dadurch fü 
‚fh felber zu neue Creaturen, naͤmlich in die gan 
x. menfchliche. Natur des zweyten Menſchen 

des lezten Adams, det das Bild des unficht: 
bern Gottes iſt, und in welchem die ganzı 
‚Süleder Borrheis leibhaftig wohnet, geſchaf. 
gen ſchen, geoffenbaret werben: Wie wenig be 
mm. cgreife 


SAP ZI, 


kn gibohknen Weit 





| = SB NE 
Sifigfeten‘; Werd 


len in’ ln Did der Gnabe und Hebe ch 

rigen Gottes, der ſich ſelber in En 

die —— aller Schör 
verg ingliches Eobigeif, welches — 2*— pe 











bis in Ewigkelt offenbaret, gewahze werden. 


‘Doch, inm wiebte Auf merk Vorbaben zul as 
hen, And In —ã— Prtyaugehen / TORE 
(ch dem’ Leſer ber — utee g⸗ 
nmieldeten Seitpurk ——— 
Beftändige Art — * — in * un G 

b, um das Evangellum, —— 

Fig: machte, öffentlich In Vieh ia [por 
as einer doppelten Urſache eine Thells, weil 
reine Seele imaufhoͤrlich Demeter ete un wären, 
daß. Meine Rebenmenſchen beffe 
fen theilhaftig werben; —æ weil — 
beutrlich einſahe, daß in dieſen Tagen beyde *8 
und Sapen, be bet wahrhaftigen reinen dehre 


Evangelii, fd wie biefelben von der Engliſchen 
Mirche in Yhren Bläubensbeferhäsiffen "und De 


den . und von allen Prote antifchen 
een in ihren —— ——— 
fehe ab 
cA 















nen Catechismus feſtgeſtellet geroefeh, 
wichen wären; und daß man, ö Pitt Beer 
flüce, einen ‚andern neuen 

delafehelf: aus allerhand Ierthamtin "und er 
eenen-aufgerlihrtet Härte, welches darga Bikhen, ua 
das. wahrhaftige Evangelium "zn verdreheu, DE 
Seelen in einer Acken re ‚Sinftern m 


= 


des Herrn Cornelius Cayley. 9n 
Ferkel, und ſie von der Erkenntniß bei Wetberben 
— iprer eigenen Natur, ber Gnade Gottes in 
Sefin,„und der Erifung durch ihm 
gu are Und weil ich man von biefen —2 
—* einigermaßen eine Erfahrung erlan 
get; ſo wurden meine Augen geöffnet, um zu erken 
sıen, welch eine große Menge der fo genannten Chrb 
Wein-fich allein mit dem Umfang der auswendigen 
Bilichten vergnügten ‚ ohne, fo viel.den Gottes 
enſt betrift etwas mehr zu wiſſen, Als bie auße 
Wendige Geftolt befelben; ja daß fie bie Kraft der 
igfeit läugneten, ‚und alle Diejenigen, web 
qhe davon eine. Erkenntniß zu beſitzen, bezeugten, 
n und verfolgten. 

» Aber nun fühlere ich, daß diefe meine Begiere 
F ſtets ſehr ſtark anwuchs, und meine Unruhe 
nahm dergeſtalt zu, daß ich nicht zu Bleiben mußte, 

. Täglich rief ich deswegen ben Herrn inbruͤnſtig 

an, daß er mir in dieſer Sache Das gute Wohlge 

fallen feines Willens möchte bekannt machen; . ja 
ich Fam ſo weit, daß ich Bote Bar Daß ich, wenn 
es fein Pille wäre, daß ich das ngelium follte 

predigen, davon, durch das eine ober bas andere 

Witeel, eine binlängliche Verſicherung möchte et 

fangen, ° Ich war ben mir —— uͤberzeugt, 
a); ic ic nicht durch die mindefte Erwartung ek 

ritien Gewinnſtes, ober zeitlicher Ehre zu biefek 

Bedienung des Prebigtamts gebrungen wuͤrde; 

denn ich fahe deurlich voraus, daß, wenn Ich es 

auf die Weife, als ich mir vorgefeßet hatte, wirbe 
wahrnehmen, die Welt mich würde verfrotten, be⸗ 
— Mmms' fehimpfen, 



















eine veräckeliche. Sache iſt «4 ar 
Se ein. Prediger bes. Gange ee 9J 
ten zu fen] Ich wufite, daß ich mid, m r 

—— Ehafı vs hau Sec 
die verlohrnen. des Hauſe⸗ u 
hen, unb_ huen das Reid, Goctes zu srchänii 
muuferberien Säfterungen. und ——— 
allerhand Menſchen wuͤrde biefiftellen. —-. - * 24 
Heine Neigung gu Diefer herrlichen Vedinuung, 

‚ de Feine von Diefar- Webegi 
wich baven abfchredtte : allein ihr war nut 
Ach daß Hochmuth und Eigennubin bem 
preines Gemuͤthes uͤbrig bleiben michtenʒ. 
ich er be ——— ae * 
nicht nd id) wuſte, (mie 

ah £) daß, ern; 
gurig des. lii die Are und. Weiße, 
ich mir hatte vorgefeget, folgete, die Welt 
Iushalben verfpotten and beftginipfen,- ale Bench 
—* mir abbrechen/ und ſich, mit mir 
gehen, ſchaͤmen: wuͤrde. ¶ Solch ine Ei 
Schande iſt e8 in ben Yugen des geg 
Intarteten Jahthunderts, das. Evangelium in 
ſelben erſten · Deutlichteit und Einfalt u) Gag 

göttlichen TDorse gu ‚prebigenn . 5 ga 

Alfa wurde ie in meinem Serürße £i 

re gereieben, bis es dem Herrn endlich 

‚che Fir af fg — 5 


u a \ 












det gerrn Gran anlen. —*- 





Bam en —— 
- Gem Ges; im Geber begaiflen; ich ne 


fichte- auf der Erden mieber me ni z 


wmeinem 
‚ afete mit dem Herrn, unter: grober Bed 
‚ meiner Seele. . Indem in dieſem ande 


war, Eiopfete jemand an meine Raffımiertbüir, umdz. 
vachdem dh von dur Erben aufgeftariken, und dig .. 
| Thür geöffnet hatte, erkannte ich; daß er ein: Prod 


| 
| 
| 
| 
| 


re des, Evangelli wor, welcher vor Aunzen: in 
angefommun; ‚und Den - ich verſchiedene 
7 mit vielem Vergnͤgen hatte predigen ‚gehde 
werk ;. wiewohl ich Leine weitere Bekauntſchaft mit 
——— abs daß ich mit ihm: been nach Haufe 
aus ber Berfammimg einige Worte — 

fe Sure Nacken er ein: wenig: gefeffen, fie 
x zu meiner groffen Werwemderung mir Zu ethaͤbe 
len an, daß er eben Deswegen kaͤme; um mir at 








| Berlägcen, wie fehr er in füinem Siornürhe'üßeryeis 
| 5 daß —— pr et in 


. Enangelii feiner. Gnade en-habe, 
wiewohl er nicht koͤnnte Kan, we, unb mit kon; 
ich arbeiten ſollte, fo wärbe er dennoch in ſtinen 
Gemuͤthe gedrungen, mir zu 1 erfomen zu geben, 
‚bafi ex ſehr ſtark überzeugt fen, daß ich dieſent 
Werke berufen waͤre. 


Den Heer urtheife) tie Seine A: möge ger 


worden; ſeyn, inbem ich biefes- non einem felchen; 


. ben ich nicht Eannte , und bem ‚meine Giebanfen, 


die ich von Uebernehmung bes Predigtdienftes hat- 
te; ganz unbekannt waren, hoͤrete: toie Auch nicht 
wenter⸗ d⸗ ar eben. zu de Bei kam, da * 


. War, Doc, ab ich gleich dasjenige, was ee 





ben Herrn um. Unterricht in dieſee "Buthe 
hete. Nachdem er mir ſeinen Arrtäg gEFPeRE 
te, machte ich ihin dargegen viele Einer; Wi 
Bätg ihm aber foinehl' die Wirfüngen, ste If 
meinem Geiſte gehabt hatte, als auch den Zur 
worinn ich, da er an die Thür geffopfer‘, 9 










wenig zu bemerken fhien, fo überdachte ich es 
noch fehr in meinem Gemuͤthe, und je länger Ri 
“init ihm wingieng, befto mehr und deutlichet 
u ich in bieſem unerwarteten Vorfair w 
Band de de 77 


ne 


Unter vielen andern Dingen fagte:er zu. 
kim wille üben, U dam mirde 9 
im. wollte üben, id) dann wuͤrde 
werben können, ob ber Here meinen Mund Sffee 
t6;.0der nicht. - - ‚Denn: mann ich, fügte er feuer 
biapı, in Der That ‚von. bem Deren gerufen wpdeg, 
fo würde alabenn mein Herz geöffnet, und mein 
Bunge:gelöfet werben, und Ich Freymithigkeit 
heben erfangen; und. ich würde, fuhr er fort hu 
Finige.dergleichen-Verfuche, vereint mit dem Us 
Sbeil erfahrner Chriſten, deutlicher koͤnnen gewehr 
werden, vb es des Herrn Wille. ſey, daß ich 
Seinen Lamen redete, oder ſtille ſchwiege⸗ 
Drieſer Rath ſchien mir’ gar nicht *2 2 
zu fen, und ich beſchloß, demſelben, wenn es 
gefallen möchte, zu folgen. Ich verfarhmidt'dek 
ern einige Sa Brad nafße Sl 
- Zunfjlg ‚Perfonen an “einem abgeföhbet X 
2* — unter· 


! 
B x “ 





| 


. - 
% 






des Herrn Cotneltus Cayley 205. 
BE nern mich damals; zum erſten mile wich ink 
If Geber & üben. & act aud) damals dem Herry 
gi mein Ger (Beifte des Gebets und Fie 
“, bass —8 ne ülten, daß ich mich nicht np 
“: Galten konnte, für Foeuben in einen Tpränenguß 
®. quszubtechen. Nachdem biefes. —2 war, 
= eng ich über die Worte, welche Der heilige Pau⸗ 
ER jus an bie Philipper geſchrieben, freuet each iM 
Bm Seren: allewege,umd abermals, Abs ich 
Freuet euch, zu reden an. Und ich hefand 4 
hä Znals meine) dergeſtalt geoͤffnet, und ich ern 
Selch eine Freymuͤthigkeit im Reden‘, daß ich 'm 
roßer Berwunbemug bärübe ——* — 
Die Berfanplung ſchien ſehr gerühret gemerden cz 
gern, fürehmlids:empfieng: core rat, welche ip 
greßer Seelenangſt gumefen mat; vier 
aueiner Prebigt, Diaeſes muthigte mich erzeig 
giente Verſamking anuftellen,, sin. mahkher 
gewahr ward, deß mir der. Deu fehr 
. Die gemaldete Frau —— —— 
Predigt der Seele nach: in Freyheit wab in, dep 
Stand geſetet, daß fie ſich durch Deu Glauben 
Gottes : ihres. Heilandes frauen. fonnte. -- Mym 
—— a u machen un nd ha, 
ändern ich dergleichen Verſamm beftandig 



















fen, dem Predigtdienſt auf mich zu nehmen, Nie 
— Balte diefes für eine fenatiſche Einbildung, 
Zaun Diefe. Berufung durch ben heiligen kn 


/ 





, . " _ . 
\ , . ne ‘ 
| 


Pi ** * 


übe, ut de. feines Waslkraing = 
DR fih (eben ktyeuget, feße gar übereir 
Aufn" pro "Refematoren ei, 








Wirkearuuf.di Beife gerufe —2* 

u auf diefe Weiſe ertiare 

vv9 wohl — Boden lang * 
um eh 





| Für einer 
öcher. Reben bleiben; KT 
el zu ** 
ae dee Bienlichften ſchienen, einem 
Hebel —— Aber Die Iefrue mich Die 
| LP — 






des Herrn Eorncias Cayley. Di 
m... Dean ſo bald ich die Kanzgel h erveten, wur· 
De mein Her, ob ich hiech meine Predigt Fehr 
wohl —* —— ganz muthloß, und me · 
Tre. Knie ſanken nieder: Denn, dieweil ich meh 
Wertrauen auf. mein Baiheß,- und nicht auf 
den Seren geſetzet hatte, To ſahe ich mich von dent 
Beyſtand and feines. Geiſtes verlaſſenz rnnd 
ach meinen Terr bare vorgeleſen war ‚mir: Kl 
° twurf und Ordnung entfallet, und’ konn⸗ 
— eben if bie —ãe noch auft et⸗ 
wois anders beſinnen; mit einem Worte, meinẽ 
Dredigt ward die elenbeſte Arbeit; welae Pos 
vacht werden. Ufo aifiel «eo Derdı Herrn, mi Ä 
Weine Thorheit zu-enfennen (pri geben, und: mich 
| äh ſolch -einen fümsnetlichen und armſeligen Di 
- Pant dem Volke darzufiellen, melsher. mich ms 
Bekeübniß und Scham erfühnten Ion. 


: ‚So babih zu Hung gefomatn wen, Feng u 
dasjenige, weiches Al zugetragen, - zu Üben. 
wu deuten an, und —2 wicht Mıhe | 





am Un —* und: Pre auf igenr Kraͤft⸗ 
" quifcjreiben wäre, auſhioß äh mid, es nach 





dann befinden, — mir der Here nicht beufrändg, 
a ee ke 


f 


Daß ich berufen fen, in der Werkuͤndigueg ber Pre⸗ 
digt des Evangelii nicht weiter fortzugehen. 
In dieſem Entſchluß betrat ich gar bald dar⸗ 
"auf bie Kanzel zum andern male, ohne vorher zu 
* bedenken, was ich fagen fellte; und da (Gore fey 
86 gebanft) wurde mein Herz auf die 
Weiſe geoͤffnet, und ich empfing Freymuͤthigkeit zu 
geben. Cs war alfo klar am Tage, doß ber Herr 
‚nit mir.wäre. Hierauf wurde ich ganz wieber 
„ Qufgerichtet, und. befchloß, es ing Fünftige allein auf 
ben Herrn ankommen zu laſſen, und auf ben 
Bepyſtand feineg Geiſtos, der mich zim prebigen 
‚würde geſchickt machen, zu vertrauen. Und ich 
(gelobet ſey ſein beiliger Name!) nachdem 
num ſchan ohngefaͤhr fechs Jahr als ein unnoüe- 
r Niger Diener Jeſu Chriſti gearbeitet ae nie 
Die geringfte Urſache gehabt, mich über dieſes Ver⸗ 
trauen zu beflagen; denn es hat Gott gefallen, mir 
nmehr als ich erwartete, zu helfen und beyzuſtehen. 
ch finde es auch viel leichter und gemaͤchlicher, 
"Yyurd bie Kraft bes Glaubens an Gott vor ber 
groͤßeſten Werfammlung eine Rede zu halten, ale 
* ich auf der Konzel meine Rede geſchriebes 
"vor mich liegen haͤtte. Und ich kann wohl mit 
‚Wahrheit bezeugen, daß die zuworgemeldete Be⸗ 
teachtung, in deren Ausarbeitung ich mir viele 
Mühe gegeben harte, bie unvollkommenſte und 
verworrenſte Predigt mar, bie ich jemals aufge 
feet: Der Heer gebrauchte diefes als ein Frafte 
ges Mittel, um dadurch vorgubergen, un. dio 


2 wieher auf ſolch einen serbzachenen R oe 


I) 


Ber a eüin auf in veriarfen näßte. | 
ich meyne behaupten zu koͤnnen, daß ich, Pier: Ä 


 Beätusgen. 
un und in Cwigkrit. 


} 


” " ⸗ 70 . 
IE rec Br Ta Aa J on 
vw fi , Bi „ . j “ IN ‘ , 
ir des Herrn Cornelius Caolen in 
wr — 







dieſes that, meine Arbeit nicht: vergeblich ze⸗ 
funden habe in dem Heren. Jech wuͤnſche 
zusubeipgen ade Else, Hreig ‚ab. 


chte alſo im Monat May tes ass 
ar Fi meines Alters edge 








Ban des heiligen ‚Predigtamres de Anfung, 
„und verfündigte Freude und Friede durch Jeſum 


Chriſtum; als der Ich darzu durch die bereits akge⸗ 


en vieler Perfonen, welche aus meiner Predigten , 


se Urfachen, und durch das anhaltende Aufl » 
„Erbauung zu ſchopfen bezeugten, war angetrieben J 
worden. 


Der Ser bellebe am zu kenprfen, daß de 


‚ Entwurf, welchen ich mir in Merfünbigung: bes 


Evangelli machte, und ben ic) ſeitdem ah Ale 
lezeit in Acht genommen, biefer:gewefen; daſſelbe 
naͤmlich, allenthalben, wo ich nur koͤnnte, ohne im 


2 gef, auf einige Parthenfeete, ober beionbem 


amen, wie er auch befchaffen feyn möchte, mein 
RAunge zu richten, zu prebigen, - : Sch hielte mid 
vollfonmen verficheet, daß alle Menfchen in 100 
—— koͤnnten vercheilet: wetden: entweder in ſol⸗ 
ce welche in ihrem natuͤrlichen Zuſtande tobt in 
‚Sönden und Uebertrerungen find, und ders 
Sohn nicht baben. — Ider auf bes anbehn 
"Ken Bel, Europa XVITh. Dan Seite, 


- 


’ \ 


Seite, in Tolche, welche wiedergebobren, etw 


wWeckt, und durdy den Geiſt lebendig gemacht 


ind, und den Sohn haben. Dieſem Begrif 


gu ſoige, betrachtete ich alle Menſchen allein. entwe⸗ 
Ger als Glaubige, oder als Unglaͤubige; es moͤch 
ven auch ihre ausmenbige Firchliche Gewghmbeiten, 
Sebrauche, und Feyerlichkeiten des Gottesbienfteg, 
in Anſehung derer viele weit eifriger mb ernſtlicher 


zu Werke geben, als in Anfehung bes weit wichti⸗ 


eren Stuͤckes, um Chriſto in. der Wiederge⸗ 
urt zu folgen, und. nad) feinem Bilde ver 


yelallm zu werden, um feine Herrlichkeit 


durch den Geiſt der Weisheit und der Of 
fenbarung zu befchapen, und in der Ertennt⸗ 


‚ niß von ıbm, als der einigen Erloͤſung ihrer 
. Seelen gefegnet zu feyn, befchaffen feyn, wie fig 


"wollten. 


Solch eine Einſicht in dieſe Dinge machte 
‚mic; ungeneigt, fo viel mid) betraf, einen befüge 
‚bern Namen von diefer oder jenen Meymmg und 
Berfammlung anzunehmen: wiewoßl id willi 


war, meine” Arbeit an allen Orten, wo ich nur mür- 


de aufgenommen werben, anzumenden. Folge 
‚Jich predigte ich in Sonden, in verfchiedenen von 


' ‚einander in laubensmepnungen abgebenden hrift- 


lichen Berfammlungen, welche die gürtliche Eng 
de, und ben Beruf, felbige zu prebigen, in mir zu 
hefinden, urtbeileten, | 


Hierzu fan noch eine anbere Sache, wevon ich 


des Herrn Fernens Cayley. gx 
ganze dire hotte geheiliget, um fein Thangelic 
dorauf zu predigen. Sein theures Blut, weicher 
auf Erden (die um bes. Menſchen willen einmal 
werflucht war) vergoſſen iſt, weihet und heiliget die 
ſelbe, ad giebet wahren Dienern bes Epangeli 
bie Erlauhniß, Dafelbe Chriſti Beſehle zu folge, mm 
* Orten zu predigen. Kr ſahe niemals bar: 
auf, daß es eben an ſoſchen Orten, die von bei 
en darzu verordnet waren, allein ſollte ge 
peediget. werden. Denn es iſt oftmals die Pflich 
ber Knechte, auf die Landſtraßen und an du 
Zäume zu geben, um ſoichen Seelen, die viclleich 
auderß den öffentlichen Gottesdienſt märden ver 
ſaumen, und Die gleichwohl manchmal dunch die⸗ 
Mittel zu Chriſti Schaafſtall koͤnnen gebracht nen 
ben, Das Evangelium zu predigen.. "Wed ba 
Herr Jeſus (die Hochmüthigen ‚mögen auch Aa 
won benfen, was fie wollen) iſt eben fo geneigt fei 
nem Norte, welches auf den Felde, als pem, wei 
ches in der Kicche geprediget wird, feinen Seger 
wmitpacheilen. Und wiewohl diefes mis dem Efm 
eig und bem Hochmuth dieſer Melt ſtreiten * 
ſo kommt es dennoch mit der Ehre Wortes, ml 
wit dem Mugen der Seesen, fehr wohl uͤbetein 
Diefes kegte- -müßse billig des vornehunfte Zweck ah 
. der derarzenigen ſeyn, melhe fi jeder, Den 
Jeſu Chriſti zu ſeyn, anmaßen. 
Pi ustheile,ob Ihe nicht konute verficheg 
ſeyn, in ber Ausſuͤhrung eines — 
vielen Wibriſtand vr. en. 
ara fand nn bereut. .. Spa 


wurd 











rY 


4 





\ 


"Wurde alfobald ven allen Selten her peruetfieileps 
Ich war ein- Narr, ein Unfinnigen, ein Beifttreis 
ber, ein Träumer ıc. Andere fagten, ich wuͤrde 
x dus meiner Bebienung an Hof defeget werben, 


amd an demfelben alte meine Hoffnung verlieren, 
und viele andere dergleichen Säfterungen mehr. 
Auf diefes alles mar ich fehon zuvor bebacht gewe 


| fe und hoffete, Die Koſten übertechner zu bar 
‚ben; und meil ich überzeugt war, daß ich mich in 


den Pflichten gegen Gott und den Menſchen eife. 
rigſt übete, ſo ward ich durch Die Kraft Gottes im 
Ben Stand gefeget, in feinem Namen fertzufahren, 
ols Ber ich wohl wußte, daß, woenn ich den Men⸗ 
ſchen noch gefiele, ich Eein Knecht Chriſti 


"wäre. Und obgleich dieſe Bedienung vielen ſo 


veraͤchtlich dorkam, fo ſchien fie mir doch ſehr ehr 
wuͤrdig zu ſeyn, und wehrt, derſelben nachzujagen. 
Ich erlangte dann Tuͤchtigkeit, darinne mit vielen 


weiſtlichen Vergnügen und freude fortzugehen; 


wiewohl Biefes mit vielen Bewegungen nach dem 
Fleiſche gepaart gieng. - Ich achte es umnörhig, 
dem Sefer mit Erzählung beſonderer Proben bie 
von beſchwerlich zu fällen; ich merfe deswegen nur 
- Diefes eine an, daß fie mir fehr zumiber und hin 
derlich würden geweſen ſeyn, wo mich nice dee 
er mit Rraft nach dem inwendigen Men⸗ 
ſchen geftärker, und die Zröftungen feiner Siebe, 
welche alles irdiſche Vergnuͤgen weit überteeffen, 
in meine Seele gnäbiglich ausgegoffen hätte; wes⸗ 

egen ich auch wuͤnſche, den heiligen Ramen dee 
—* Jefus zu verherilicheñ, weicher, wirwohl 


d, 


dagem ort Eayiey. =. 


eb ein Ediften —— nn —* alle: 


X Tamen erböber iſt und alle Macht im Sims) 


mel und auf Erden empfangen bat, und ben” 


. . Ach als meinen einigen Herten, Gott und Seligmas’ 


— —— —— ui —————— ——îâ— 


* aller Ehre, und Herrlichkeit nun und i in En: 
keit wuͤrdig exlenne. Amen. 


Da *):ich bereits vorhin einigen Unterricht, Ä 
bon. meinem Beruf zur Bedienung des göttlichen, _ 
ortes, und von dem Entwurf, wornach ich bie - 
mepmung deſſelben eingerichtet und angefane - . 
gen, misgerfeitet ‚babe, fo wird eg nun auch, 
wie Ich verfichert bin, zur Ehre Gottes, und zur 
ne meiner Leſer gereichen, daß ich eine. 
zaͤhlung ſolcher beſondern Handlungen und Um · 
* hinzufuͤge, welche zum Beweis, zur Erlaͤu⸗ 
terung und Befeſtigung der großen und herrlichen . 
a ahrheiten bes Evangelii, wofuͤr fo viele 
inte Augen muthwilliger Weiſe verſchließen, und 
damit: —— welches geſchrieben ſtehet, und 
dieſes iſt das Gericht, daß das Li tif in a 
die Velt gelommen, und die iienfchen bar - 
ben die. Sinfterniß mehr geliebet, als das 
Richt; denn ihre Werke waren böfe, erfüli 
len, dienen koͤnnen. 


‚Die Wahrheiten dann, weiche ich, einer in⸗ 
wendigen Erfehruug und Prüfung zu folge, tr 
Bannte, daß fie das Sehen und Erguickung meiner: · 
Beste wuren, machten ben Gegend 

.® Say x Dews. ve 


924 Be 

bdigt aus. Ich bemuͤhete mich alfo af ber Kan- 
‚gel, erſtlich: den fehr efenden und verbagtnnig- 
würdigen Naturſtand bes Menfchern, morwin & 
Bucch die Sünde Adams gerarhen, und tnelche ben 
Menſchen, fo lange er in dieſem verborbenen Zus 
- Rande liegen bleibet, untuͤchtig machet, Die gering 
fte Frucht, welche in Gottes Augen gut waͤre, bes 
vorzubringen, zu lehren. Und diefes iſt der na» 
tuͤrliche Zuſtand und Beſchaffenheit allek Men⸗ 
ſchen, welche von Adam her jemals auf Erden ge⸗ 
lebet haben, nur Jeſus Chriſtus ausgenommen.- 
Darauf gieng ich dann fort, Vergebung der 
Sünden, Srieden und Seligkeit in dem Ta⸗ 
men Chriſti zu verfündigen; und zeigte an, wie 
der Seligmacher durch feinem thätigeri und leiden⸗ 
den Gehorfam des Geſetzes, eine folche Gerechtig⸗ 
£eit Babe zu Stande gebracht, welche alle Fordes 
rungen bes Gefeges erfüllee, und welche ſich auf 
alle, die an ihm glauben, erftrecher.—- Durd 
Diefe Gerechtigkeit erlanget ber gläubige Chriſt fei- 
ne Verföhnung mit Gott, und wird für Gott, und 
feinem eigenen Gewiffen, getechrfertiger. Daraus 

entfiehen Dann Sriede mir Bort, und | 
in dem beiligen Geiſt. Hiernaͤchſt ſuchte ich 
anzuweifen, wie der Gfauße, welcher die Seele 
von ihrer Kechtfertigung durch Chriſtum ver- 
fihert, alle güure Werke, nach dem Maße Die 
fer Berficherung, hervorbringe: weiche gute MWDer⸗ 
Pe aber nicht die Urfachen; fondeen mr die Gerüchte 
und WBirfungen Stefts Kechrfertigung und Gier 
rechtigkeit find; denn bie Urfache berfeiben ift 
, .5. eine 


— 


— m 2 u a 7, m Te u EI TR. am We Th u Zn GE 7 U - Ve 7 3 SE un Vo SEE ut 


. Ed 
. 


des Herr Cornet⸗ Cahley. 97 


Heine ende, aa bie pollianmire und.anves 
goaͤngliche Gerechtigkeit Cheiſti, mit weihe 
Der Glaͤubige beklejdet, und war ſeinem Host heitig 


. and unfrhflich in der. Liebe, ohne engen 


Stecken. oder Runszel, oder dergleichen, dap 

geſꝛellet wird. 
Dicſes iſt ein kurzer, wiewohl unvollfommener 

Abriß der Lehren, weiche ich predigte; von. wel⸗ 


mit Bam ganzen Inhale dessgättlichen Worts, fon 
dern auch mit der feigeftellten Sehre der Engliſchen 
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie Die beſondern 
Lehrſtuͤcke, welche von benanuser Kirche eine ihren 
Olaubensartisgen, und oͤſfentlichen Predigten vor⸗ 


fende, welche fich Glieder dieſer Kirche nenneg, 
Dennoch) in den Grundwahrheiten, morauf fie ges 


ben ſitw. ie vor Zeiten die Juden, ob 
gleich heſtaͤnbig gewohnt waren, ausyur. fen: Pier 
ift des Seren Cempel, hier. iſt des Herrn Tem⸗ 


pel, dennoch den Heiland ans Kreliz nageltenz 


fo ſchrehen auch Diefe beſtaͤndig: unter une 
Chriſti Kirche, unter uns iſt Ehriſti Rirche; 


welche ſich al die auftichtigſten Glieder der Kir⸗ 
che, indem fie Denen Lehrſtuͤckken und Glaubensput 
eten, weiche fie lehret, obgleich Biefeiben anietzt br 
des vow.bam kehren und Bet Wolfe ſchaͤndlich ven 
sunhehöfen joint, aufa flänbpaftefte anlage 

Tan 4 | bewei⸗ 


⸗ 


gruͤndet iſt, sängfih Sremblinge ja Feinde derſel⸗ 


ba fie dach Diejenigen aufs grauſamſie verfolgen, - 


hen ich wohl behaupten darf, daß ſie nicht alleie 


gercagen werben, in fidh verfoffen, Aber nie tray 
zig. iſt as, daß man bekennen miuß, daß viele Tau⸗ 


— 


936: Gececſchichte 
bewelſen. Diefe achten fich weit haben zu 
daß fe Ci Kice vrlüngun flcan, wei 
fid) öfters zwiſchen den fteinernen Mauvert ei 
den, da fie doch gleichwohl die wahre Kirche‘ Epri 
 . ioerfolgm: eben fo, wie Die Papiſten 
meynen, daß fie Chriſtum und fein Kreuz ja nicht 
verläugneten, weil fie ein hoͤtzern Kreuz in ihren 
Händen, und das Bild eines gekreuzgten eig. 
wiachers vor ihren Augen haben, ſich aber gleich 
wohl fein Gewiſſen daraus machen, die wahren 
Nachfolger des Lammes Gottes mit den graufam⸗ 
Men Todesitrafen zu belegen, So geneige find die 
Menſchen, Muͤcken zw ſeigen, und RKameeie 
gu verſehlucken! ſo geſchickt finb-fle, Die Geſt alt 


463 





der zuruͤck kehren. ae 
Der Waßenehmung meiner Bebienung in 
Sonden harte ich’ verfchiöbene Gelegenheiten, bie 
Kraft des Glaubens an folchen Perfonen, melde 
denſelben. in einem reichern, ale gemeinen, Maaße 
beſaßen, beydes in ihrem Leben unb Tode befeſtiget 
ju ſehen. Ich will hier jur Erbauung und Auf⸗ 
munterung des $eferS einige Beyſpiele davon an⸗ 


AIch befand mich an altem gewiſſen Tage in 
St. Bcorgius Gafthaufe, nee bey Hydepark 
Corner, als ich gebeten ivurbe, einen armen Eol⸗ 
Daten, welchen ein Bein abgekonmen war, und 
welcher. eine an der Merfaulung bes Fleiſches A 


u; 


des Herrn Cornelius Caplen. 927 


h Beni Sapten Bügen lag; befuchen, Ais ich mit 


een zu reden anfing, — in allen Got⸗ 


Swigkeie waermpfinblich u fannt, ”' Er ſogte, daß 
er in ſorgloſes und lafterhaftbs Leben geführt et: 


umd in der chriſtchen Retlgien. unerfahren fepı-. : 





Ich bemaͤhete mich bier, | ihm feinen verdorber 
zen natirfichen Zuſtand 


hatte, verließ ich ihn, weil er von.bem, A ih füge 


te, nicht viel zu begreifen fchien, Des folgenden -- | 
Morgens erhielte ich von ibm, zu meiner Verwun _ 
.  Derung, einen Bothen, burch welchen er mich erfir 


hen ließ, daß ich, fo bald, als ich nur koͤnnte, m 


Ahem funmen möchte, JG gleng Darauf zu Ak, 


und wurde zu meiner großen Freude ‚ 
dev Herr fein Herz geöffnet hatte, um feine 
ünde und Elend recht zu empfinden, abet 
auch, bie Vergebung und Erhaltung durch Chri⸗ 
einigermaßen gu hoffen. ihm war nun 

lauter Sehnſucht und Da ‚un ind 
Dingen näher untermieſen zu werden, und es ger 


. * Br Ve 
> PR; — 

— 

2 .* u. 

f} “. 1 ® 


Rampe, follte Mieksiten haben, and baben he 









DR. en. 


gab Anke theu zu reben, darch fehlen Geiſt 
— der arme ern wer 
ih er ſich in dem Herrn erfsenen, mb: äßen 
fonnte, daß er in dieſes Gaſthauß gefe 
wäre. Lind, wiewohl ſeine Schmerzen sub 
ängftigungen ſehr groß waren, fo mar De 
' dem ungeachtet feine Seele, inbern fie 32 dem 
Bsftlichers Blauben deu AMusergällten. Bot 
tes getauft war, mit ſolch einer Freude erfüllt, 
daß er wiltten in feinen Schmiergen ſiegete. Unb 
wlewohl er ſich verroumbente, daß der Herr ie 
ner fo ſchnoͤden Creatur, wie er fich ſelber ale 








kannte, 3*. de Hölle verbimmer habe; 6 ws 
er Dennoch in feiner Seele übergeuget, deß er dirh 
Bas Opfer und den Tod Jeſu Chriſti das 
Beben erlangen wuͤrde. Ol!l wie dankte 
arme Manıt dem Herrn, ber mich zu ihm geſande 
Hatte} wle lobete und verherrliichte er den Mana 
desjenigen Jeſus,/ der ihne mie feinem Biuse er⸗ 
kauft hatre! Nachdem ich ihn nach dieſem zwey 
oͤber drehnal beſuchts Be ihn beſtaͤnbig u 
dem wahren: Glauhen an Chriſtum, und in.ene 
xahren evurg —— — weiche aua dem 
Eauben hergorkomme, ie und mape befefliget 


An 606 acdern Seite ven. Pinmners, worien 
er waͤr, lag ein anderer: Nam wufs‘ Santana 
über das sechte Gegrubidobes zwor *— 
Soldaten warr dann Biefet:mollee —— 
Evangeu. ur ehahaf ————— Er fg 








des Herrr Coraetus Cayhley. 95 


Heise ande aut bie POMEDmaune und.Ahuen : 
Gerechtigkeit Chriſti, mit weiche 





göngliche 
der Glaͤubige beklejdet, und wer ſeinem Sort heitug 
. and unfirhflich. in der. Kiebe, ohne engem 


Stecken. Den Kunzel, ade: dergleichen, — 8* 
geſrellet wird. 

Dirfes iſt ein kurzer, wiewohl unvollfommener 
Abriß der Lehren, weiche ich predigte; von. wel⸗ 
chen ich wohl behaupsen darſ, daß fie nicht alleis 
mit ham ganzen Inhale -dess göttlichen Worts, for 
nern auch mit Der feſigeſtellten Schre ber Engliſchen 
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie Die beſondern 
Lehrſtuͤcke, welche von benanute Kirche eine ihrem 
Olanbrnsattisieln, und öffendkichen Predigten vor⸗ 
getragen ıderben, in fidy verfaſſen. Aber nie trage 
rig iR ab, daß man bekennen niuß, daß viele Tau⸗ 


fende, welche ſich Olieder diefge Kirche nennen J 


Dennod) in den Grundmwahrheifen, worauf fie ge⸗ 
gründet iff, gänzlich Sreniblinge; ja geinde derfe eich 
ben fir. Wie vor Zeiten die Juden, ‘ob 

gleich beftänbig gebohnt waren, an fen: hier 


iſt des Herrn Ternpel;hiet ift des Zertin Tem⸗ 


pel, dennoch den Heiland ans Kreiiz “magelten; 
fo ſchrehen auch Diefe Seftändig: nnter uns 
Chriſti Kirche, unter uns iſt Chriſti Kirche; 


‚da fie doch Diejenigen aufs graufami:e verfolnen, 


welche · ſich As bie auftichtigſten Glieder der Kir⸗ 
che, indem fie denen Lehrſtuͤcken und Glaubnspuny 
eten, weiche fie lehret, obgleich dieſelhen anietzt bey 
des ven den behrern und dem Volke ſchaͤndlich ven 
wahrieſe Sowie, ei ſtandbafteſte base 


u Jan 4 bewei⸗ 





I; Geſchiche 
kung fies laudens dienn kyi 






Di 
ben) ſumd ven dem fo genannten Miferere fr 
vieles aus: während ber drey Wochen, die fir a 
ben: langdaurendſten Schmerzen darnieder 
war dh bemaße täglich bep ihr: ungeachtet fie 

bie ganze Zeit über, bie größefte Angſt erupi 
ſo frauete ſich dennoch ihre —— — pri 
Ä —— en dem fe auf, unh jauchzete, 
get ind biß in Ewigfeit exlöfet näre. - Diet 
war ber feſte und beftändige Zufiand ihres ‚Or 
muͤths, welches die ganze Zeit. hindurch unbeweg- 
“ Sich blieb. — Und da fie an Dan Lifer Res „Zobes 











Fr 


- — — — — 





Merkmale deutlich * daß fie. den: 
Denjenigen, bez fir welirbes ‚and fie durch fein 
von allen. ihren Sänden geränis 

et hätte, mehr. als. Ueberwinderiun wäre, 
Ich habe wiemals in meinem̃ ganzen Schon fe &ir 
was 


— 








— — — — 


— > ER u GE A — — TE — — — 
“ * 


— — —— SET — — — —— — — — — — — — - — 
* 
J 


t 


des Gere Cayley. 'gas 


Heise andere zog bie Doillomaume und.pnvesr 
göngliche Gerechtigkeit Cbeift, mit weiche 


- Der Gläubige beflejbet, und war ſeinem Hose heitig 
. and unfiäflich. in der. Kiebe, ohne engen 


Stecken oder Ruuzel, oder dergleichen, dap 
geſrellet wird. 
Dieſes iſt ein kurzer, wiewohl unvollkommener 
Abriß der Lehren, welche ich predigte; von wel⸗ 
chen ich wohl dehaupten dacf, daß fie nicht allein 
mit Dam ganzen Inhale des: goͤttlichen Worts, fon 
dern auch mit Der feirgeftellten Lehre der Engliſchen 
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie die beſondern 
Lehrſtuͤcke, welche von benannter Kirche eine ihrem 
Otanbensartiseln, und oͤſfentlichen Prebigeen vow 
getragen werben, in ſich vergaflen, Aber wie trage 
zig iſt ab, daß man befemupm miuß, daß viele Zar 
fende, welche fich Glieder dieſar Kirche nenneg, - . 
dennoch in den Grundwahrheiten, morauf fie ge⸗ 
gruͤndet iff, sänfich Sremblinge, ja Feinde berkh | 
ben fit. ie ‘vor Zeiten die Juden, ob fi 
gleich‘ beftänbig gelbohnf waren, ausur.fen: Biey 
ift des Herrn Tempel; bier. iſt des Herin Lens 


pel, dennod) den Heiland ans Kreuz eh 


fo ſchrehen auch dieſe Beftändig: unter uns 
Chriſti Kirche, unter nis iſt Ehriſti Rirche; 


‚ba fie doch Diejenigen aufs grauſamſte verfolgen, 


welche fich.ake bie auftichkigfien Glieder der Kir— 
she, indem fie denen Lehrſtuͤckken und Glaubmeputir 
eten, weiche fie lebret, obgleich dieſelben anießt bey⸗ 
bes von den bahrern und Dar Volke ſchaͤndlich ven 
wabrioſen eraen/ an ſtandbafteſte auhangen; 


FB nn4 bewei- 


Sue Frau, die Ben. Glauben, pe 
Haren Speitum der Geele folibar wacht, d 
wige — 25 haste, ließ mich in hrer Ip 

Rramfgeit zu ſich holen. As ich zu ihr fan, 
Ä —8 ihre Seeie auf dern Seifen, ureichen dh 
Vforten der Hölle nice Eönnen uͤherwaͤni 
ges, gegruͤndet. Ich traf fie in einer foschen Ge 
** und fo hereitet zu ſterben an, als wen 
Gefich nach Ihrem Bette zur Ruhe —— 
wollenz unter andern that ich an ihr bie Fr 
was für einen Grund ihr Vertrauen 3* 
Sie antwortete, auf’ denjenigen: dag Cory 

an Stamme bes Krane gefprochen bat, es i 
Sollbsarbt. und daß fe ſich tuͤchtig befänbe, zu 
glauben, daß er Die Wahrheit gefagt Babe: ab 
auch dem zu Bolge, weil fie bie Verſche 















' jefes find, mein Leſer Beaahenbei, 
ten, welche ich in Sonden A, ne De 
. dei, und Die ich für ı Beweife der 
abeheit des Cvaugelii, und der Kreit By 

‚ Bottfeligkeit dalte. Ich erachte, bab nhe SE 
Beyſpiele zur Enkduterung:der Stele, mehbemie 
dm derr Apoſtel Paulo in ——* u 
Hebr. KL ı. 5 *2 * | 


boffẽet, und nicht —— an dem 








des Herrn Cornelns Caylen. 2 


fach Bahen lag; gu befuchen, As ih m 


F | 
ihm zu redon ara I je in al Ce Br 





| | ie ich 

hatte, verließ ih ihn, weil er von.bem, fo ich füge 

* nicht viel zu begreifen ſchien. Des folgenden - 
Morgens erhielte ich yon ihm, zu meiner Verwun _ 

_ berung, einen Bothen, durch welchen er mich erfr 


chen lief, daß ich, fo bald, als ich mur konnte, zu 


‚ähm fommen möchte. Ich gieng darauf zu äßm, . 


und wurde zu meiner großen Freude gewahr, 
der Herr fein Herz geöffnet hatte, um fine | 
ünbe —— —— dabey abet 


934 Geſcſchichtee 
meiner Erzhlung beſchließen· Tob wo M 
dein Stachei? Hblle! wo iſt dein Sieg7 
Stachel des Todes iſt die Sünde: Die Kraſt 


der Suͤnden aber iſt das Befent Aber Bot 


ſey Dank; der uns den gegeben bet, 
durch unfern Herrn —S— 5 


Indem Ich fortſuhr, (fa berichtet Herr Caylay 
ferner, *) mein Werd, die Berfünbigung ‚bes &x 
angelü, zu treiben, Re: der Ser F guͤtic, 
meine Predigten zu verſchiebenen mal 
* —* Dieſes gab mir Dun a 
bemfelben, ungeachtet mir viele ſchwere Perſuchen 
gen begegneten, zu verharren. Damals, ba ih 
Dich noch gefthäftig hielt, meine-eble Zeit — 
Spielen, Aufpugen ind eiteln Weſen durchzubrin 
gen, wurde ich überall, gelnafoke und gelieber; 
aber nun, da mich die göttliche üxfte, 
daß ich meine müßige —8* en Gott i 
Wefchäftigungen widmete, unb dem Nercm, Epei 
fio Seelen-zu gewinnen füchte,. wurde ich of 
mals gehaffer, verfpottet und verfolget; und zupar 
pen folchen, denen ich nie, auf feineriey Meike, 
mindeſte Leid zugefüget harte. Aber mitten 
: in allen diefem Kreuze tröftete ich mich mit Diefen 
Gedanken, daß auf diefe Weife die Schrift exfüh . 
let würde: felig feyd ihr, wenn euch die Wien 
fon ſchmaͤhen und verfolgen um meine: . 
illen. Seyd frölich und getroſt, es wud 
n euch in Dem !iimmel wohl beiobnet werten | 


rs 


| *) gap. IV. 


des Herru Cornelius Cayley. 935 


AIch wußte dieſes; daß mich Die Welt deswe⸗ 
gen böffere, weil mich Chriſtus aus der 
; Xoelt erwöbler hatte, Ich wußte auch, daß 
‚bie. Welt ibn eher gehaſſet hatte, als fie 
mich haſſete. Auſſer dem allen war id) über- 
zeuget, daß fülches alles insgefamme zu meinem 
Beſten dienete, und baf ich, mann ic) mein maß. 
res Wohlſeyn beſorgen wollte, es alles erdulden 
Weil nun meine Bedienung an der Schatz. 
kammer der Prinzeßin von Wallis nur wenige Ar⸗ 
| „beit erforderte, fo hatte ich vielfältige Gelegenhel. 
ten, mich auf das um London liegende Sand zu bes 
‚geben, und das Evangelium-denen Arman zu pres 
Digen. ‚Unter andern gieng ich oͤfters nach Hampfſ⸗ 
hire und Berffbire, allwo ich in verfchiebenen - 
Orten Menfchen antraf, bie fehr bequem waren, 
die Wahrheit zu empfangen, Fuͤrnehmlich begeg« 
; .nete mir dieſes in einem Dorfe, Namens Arboo⸗ 
„field, volle. drittehalb Stunden von Redbding in 
Berkſhire gelegen. Hier war eiite fehr glaͤckſe⸗ 
lige Öemeine, bie.aus wahren Gläubigen beſtand, 
‚welche, : ob fie. gleish größtentheils feht am, den- 
noch reich im Glauben an Jeſum Chriftum, wa: 
rar: An diefem Orte arbeitete ich öfters, wiewohl 
der. Satan ftarfe Bewegungen machte, mit grofe 
ſem Vergnügen. . Manchmal erweckte uns ber 
‚Dumme. Diber bie größeften Verdrießlichkeiten: 
einſt warfen fie unfern ganzen Verfanmlüngsort 
über ben Haufen, vieler. andern Schmach und - 
wůtender Verunehrung nicht zu gedenken. Dieſe 
. Neu Gel. Europa Wicb. Ooo cdrine 


„36 Geſchichte 
nme Gemeine, welche größten Theils aus Arbeits 
euten beftanb, erfuhr von allen Seiten ber ſchwe⸗ 
e Berfuchungen. Die fo genannten anſehnlichere 
Menfchen, die ihnen zuvor Arbeit gegeben harten, 
hlugen ihnen biefelbe nunmehro ab, und bemi- 
heten ſich, fie auf alle mögliche Weiſe zu quälen 
ınd zu beunrußigen. Diefe arme Menfchen hat 
ten es dann öfters fehr übel. Oftmals waren fir 
genöchiget, einen weiten Weg zu geben, mr & 
rige Arbeit zu befommen, und ihren nöthigen Us 
terhalt zu verdienen. Go weit gieng Die Viebelge 
ſinnheit vieler Menfchen gegen fie, weil fie Nach 
folger Jeſu waren! dennoch war der Herr fo gi 
Hg, ihnen in allen ihren Verfuchungen beyzufle 
ben. Er vergalt es ihnen an ihrem Seelen, is | 
dem er ihnen den inwendigen Frieden und Tre | 
ſchenkete, welchen bie Boßheit der Welt unbe 
Hölle nicht koͤnnen beſchaͤdigen. Diefes mar alfo ein 
fehr begnadigtes Wolf, und ich zmeifle niche daran, 
daß fie fo geblieben find. Und ob fie gleich durh 
inbere $ehrer in dem Glauben bereits gegründe 
varen, ehe ich fie Fennen lernete, fo glaube ich doch 
rerechtiget zu fenn, mic) zu freuen, daß ich um 
er ihnen, gearbeitet babe. . un 
a ich mich in dieſem Strich Landes aufhiel⸗ 

, befchäftigte ich mich auch damit, daß ich nach 
\edding, Beſingſtoke, unb andere nahgelegene 
Yörfer gieng, allwo ich auch das Wort Goctes 
cht vergebens geprediget zu haben hoffe, indem 
efchiedene, welche Verlangen trugen, Ch Ä 
n Gekreuzigten, als die Erhaltung ihrer * 


des Ger Corneluis € anley. 97° 


ton kennen zu fernen, das Evangelium mit Freu⸗ 
den aufnahmen. 

Alſo arbeitete ic) beynahe neun Monate lang, 
zu verfchiebenen Zeiten , in. London und an den bes 
‚nannten Orten. Diefe ganze Zeit über nahm ich 
meine Bedienung wahr unter den Armen und 
| Uneblen dieſer Welt. Aber mun im Anfange 

1753ften Jahres erlangete. ich Gelegenheit, in 

| dem Haufe einer nicht geringem und niedrigen Per 
- fon bee —— zu geben: Und dieſe war die 

:8 Stau Cornelia Piert; wel⸗ 

de, an —* baß fie fonft der Pracht des Hofes 

—— und an den Feſttagen in dem Pallaſt 
St. James eine vornehme Perſon geſpielet 

—* eine wahre Nachfolgerin und Juͤngerin Jeſu 
Chriſti· geworden war. Sie ſchaͤmete ſich nicht, 

‚Haß das Evangelium in ihrem eigenen Haufe oͤ . 

-fentlich geprediget ward; denn fie erwoͤhlte viel 

üeber, mit dem Volle Gottes Ungemach zu 

| . Jeiben,. ‚als Ehre und. Anfehen ben ber Be zu 

genießen. Dieſe Dame wohnete damals an einem 


Orte, Namens Mill⸗Hille, ohngefaͤhr zwo Stun⸗ 
tden von London. Waͤhrend beynae ſehe oder 


‚and predigte daſelbſt, und ward von Ihro Ahr 
wohlgebohrnen allemal ſehr freundlich empfangen. 
Sie achtete meine Bediemmg fehr ehrwuͤrdig zu 
ſeyn, uuh gab mir diefe ihre Gedanken damit deut⸗ 
lich zu erbennen, indem ſie mir · ihr Hauß, ſo oft 
As ih’ nur würde Gelegenheit haben, dorthin 
—B— 
O0 a Durch 


\ 


j FI 
. 2 r5 > 75 . Bu “ 
98.7 fe 


- * Durch ben Umgang mit: biefer Damme mar 
cch deſtomehr überzeuger, daß bey Bott nmichs 
unmöglich iſt. Denn nebft einem großen New 
ſtand und natürlichen Gaben, befaß fie Die weit 
Eöftfichere ‘Perle, die Gnade ; und das, "welches 
alles befränte, war biefes, fie war mit Dem 
bekleidet. Urid, wiewohl Paulus Der Apoſei 
fagt, daß nicht viel Weiſe, nicht viel Gewal⸗ 
“tige, nicht viel Edle berufen find; fo find dech 
Gott fen gedankt, noch einige berufen, "welche ib 
"nicht fhämen, Chriftum für den Wienfchen 5 
bekennen. Won diefen wenigen war bi 
Dame ein Benfpiel. Denn fie war damit neh 
nicht zufrieden, daß fie für ſich felber allein get. 
tesdienſtlich wäre, fondern fte forgete auch Dafız, 
daß ihr Haufgefinde aus ſolchen Leuten beflünke, 
melde Liebhaber der Wahrheit, Die nach 
Chriſto Jeſu iſt, waren. Es war mE 
ſehr angenehm wahrzunehmen, daß die Ichenbige 
Gottesfarcht unter ihnen allen, bis zu ben gering: 
ften Dienſtknecht zu, bluͤhete. Solch eine große 
Kraft Hat ein gutes Vorbild! 
Zu ſolchen Zeiten, mern nicht geprediget wech, 
widmete ich die angenehmen Stunden, welche ich 
in Ihro Hochwohlgebohrne Gefellfchaft zubrachte, 
dem Leſen, und dem erbaulichen Geſpraͤchen. Sie 
ſſchien erfreuet zu ſeyn, daß ich ion Staube war ge 
“. wefen, fol) eine Bedienung, bie ber Eh 
dieſer Welt ſchnuvſtracks zuwider iſt, zu überneh- 
men. Sie munterte mich auf, in derſelhen font: 
zufaßeen, und: mich des KRvoatgeln ‚Chez 
Kurs 


Fu 2 





des Herrn Gil Cayley. 939 
ücht zerifihämen... I me e war mit 
in’ Werbiltreies chillen eldenmuths. Denn: 
wierogt: Idro Hochwohlgabohenen wegen einer fol- 
chen Lebensart son vielen vornehmen Perfonen ge⸗ 
ſpottet und geſchmaͤhet wurden, fo hielten fie ſich 
boch fo feſt te Dora, daß ſe su in im minder 


ften darauf 


Der Sefer kana fi keihe: voefteten, deß 6; pr 
weil ich Hier alſo beftändig meinten Umgang ‚hatte, 
Feine fonberliche Schwietigleiten in Verrichtung 
meines Predigtamts amtraf.. Ich fagte ders: 
je Zi Sormoblgrboßenen, ic mürbe, wenn | 

ich Hier lange verbliebe, untuͤchtig werden, als. 
ein Prediger hetum zu reißt - Der Leſer wird, 
auch aus dem fernern Erfolg meiner Erzählung er⸗ 
feben, daß ic), machdem-ih aufhoͤrete biefen Ort 

zu befichen, mit vielen Beſchwerlichkeiten zu ſtrei· 

Em bekommen habe. Um nicht weitläuftig zu fun; 
will ich die vielen merkwuͤrdigen Vorfälle, die ſich 
während meines Prebigthienſtes zu Mill⸗chille 
zugetragen, mit Stillſchwelgen vorbeigehen.” 
Diefes allein will ich nur meiden, daß, wenn ber. 
fänmatliche große und kleina Adel am Hofe. zu ion: 
dem, bie,cheiftliche Gottesfurcht Diefer in ber That 
Hochedlen Damen - beföße ; davon alsdann auch: 
was nes fuͤr * Nation und Land koͤnnte ge⸗ 
hofſenwerden. Und wiewohl viele fie anjegf. moͤ⸗ 
gm ſpotterr und tadeln, fo wird denunoch dereinſt 
in Tag kemmen, woran dieſe werden uͤberzeuget 
arena ne | recht weile Wahl Oasen ges; 
Kr 89003. than, 


= * 


840 Be © 


chan, vaß fo das befte Lei —— —2 
daß noch viele ihrem Beyſpiele Inigen möchten! 

Nicht lange nad} biefatı gefiel es Gott, ni 
eine ſchwere Krankheit, naͤmlich eine heftige Plen⸗ 

vis und hitziges Sieber, toorin ich vieles ausftanb, 
* eine Zeitlang in Sebensgefahe war, zuziſchi⸗ 
den. Ich hatte bie bey ſolchen Gelegenheiten go 
woͤhnliche traurige Pfleger, nämlich einen Doc, 
einen. Apotheker, und vinen Aufwaͤrter ne mi, 
Abet, gelobee fey Goce! mein Vertrauen mar af 
benjerigen gerichtet, der fo gnäbig war, bie Mad 
der Krankheit zu brechen, wiewohl Ich noch einige 
Zeit: darnakh von berfeiben fehr geſchwaͤchet war. 
Durch meine Unterrebimgen- mit ber Fran, Die mir 








» gufivartets, mierfete ich, daß fle thres verlohrnen 


Naturſtandes wegen ia großer Seelenaugſt war 

aber von dem Frieden durch. Jeſum he kum fi 
ne Erkennitniß hatte: Run hatte Ich Gelegenheit, 
ihr Pfleger zu werben; und es gefiel Gott, mich 
als ein Werkzeug zu gebrauchen, um Serke 
it Freude und Friede zu erfüllen. "De ich beffer 
ward, bemühete ſich mein Doctor nicht wenig, mir 
bas Predigen abzurathen; ur führete Deswegen vet⸗ 
ſWiedene Urſachen an, am mich davon abzuziehen. 
Aber in Dingen, welche die Gottesgelahrheit betreſ⸗ 
fen, hielt ich ihn file keinen zulänglichen Richter, 
wlewohler in ſolcher in der Ar 
Pa So baid ich der ——ze 





Gate wleder zu meister völligen Gefandheit 
gelanget war, nächte ich mir Feine. Schwierigkeit, 


dus Sort, zu den Mafenefmung mid, be 


2 


r 


| des Herrn Cernelnis Cayley. 94 
Kerr, wie ich uͤberzeuget war, berufen hatte, wie⸗ 
Der anzufangen. 

NMun fuͤgete es die Vorſchung, daß mir eine 
Thaͤr geöffnet warb, das 1 Eoangelum Jeſu Chriſti 
auf eine. ausgebreitete Art, als ich bisher gethan 
Batte, su prebigen, Sch befam vom Mylord 

b Erlaubniß, mich ſechs oder ſieben 
Wochen lang aufler. London aufzuhalten; dieſe 


- Gelegenheit nahm ich in Acht, um eine Meile, 


welche im Bezirk einige Hundert englifche Meilen 
betrug; vorzunehmen; wobey ic; Willens mar, die 


- Gemeinden von verſchtedenen Gottesbienfe, welhe  - '. .. 


in unterfchiebenen Graſſchaften don Sid Wallis 
zerficeuet waren, zu beſuchen; deswegen ich mic) 
auch mit —* Vorfcheeiben — hatte, 
um mic an allen Orten, wohin ich mu reifen wuͤr⸗ 
Be, einen freyen Zutritt zu verſchaffen. Nachdem 
&ch mir denn ein Pferd gekaufet hatte, trat ich, in 
volleni Vertrauen auf Gott, dieſe el 
Reiſe anz und wiewohl ich nicht aflegelt ben “Weg 
wußte, fo zweifelte ich doch gar nicht Daran, Daß 
mid) mein barmbergiger Heiland, begleiten würbe; 


. Beil num diefe Reifen mit vielen Umſtaͤnden, wels . 


che die Ehre Gottes, und das Heil ber Seelen be 


txeffen, verfnüpfet genefen, ſo will ui bler dieſelbe 
brllich erzaͤhlen. 


Es war, wie ich mepne, der zte May des 
1753ten Jahrs am Montage, ba ich von Kaufe 
reiſete, und meinen Weg nad) Briſtol welcher 
Ort Dt opt funfog 5 nen von —— 











R o 2 ler . ER I “ - — 
dar N Geſchicht 
fernet iſt, nahm. Allhter langete ih) am Abend 
des folgenden Tages an, und blieb daſelbſt ber 
nahe eine ganze Worhe, und verfündigte Die Eins 
de und Barmherzigkeit Gottes in und burch Je 
fum Ehriftum, welcher, mie ich vertraue, zmeiie 
Predigt mit feinem göttlichen Segen beferchteme. 
Ich beluftigee mich bier Fehr viel in ben. manner 
. Bädern, ‚und bemunberte, daß der Herr biefe ge 
fundmachende Waſſer zur; Geneſung einer großen 
Menge unterfchiedlicher leiblicher Krankheiten vers 
ordnet hatte. -- Aber bem ungeachtet, was find 

fie zu fehägen gegen Die Duelle des lebends 


Waſſſers, welches allen wahren Gläubigen zube 


reitet iſt, und welches. bieft ſo heilſam für ihre 
Seelen finden. -- Aberad) leider! wie wenig be 
mühen fich. duch ‚bie armen Menſchen, um von ber 
toͤdlichen Kramfheit der Seele, ich. meyne von ber 
Verdorbenheit und Verkehrcheit der menſchlichen 
Natur durch Adams Fall geneſen zu werden! 
Bon Briſtol ſetzte Ich meine Reiſe fort nach 


Auſt, umd, nachdem ich daſelbſt über einen fchme 


Ion Arm ber See war gefahren, landete ich auf 
der Kuͤſte von Wallis au, und fam nod) deſſe⸗ 


ben Abends nach ·Chepſtow, wo ich aber ne mer 


nige: Perſonen autraf; ‚bie Englifh verftanden.: 
Des folgenden Tages begab ich mich auf den Weg 
nah Brecknock, und verwunderte mich fer über 


die" bergichte Befhaffenheit dieſes Landſtriches. 


As ih Abergavenny, Crickſowell und einige 
‚andere Oerter durchreiſete, wurde ich durch Die 
Sprache und Kleidung bes, Walliſchen Einwoh 


ner, 





des Herrn Cornellug Cayley. 343 
ur *), "welche | von benſenigen/ die ich bie hiher 
jemals geſehen hatte, ganz verſchieden war, in! 


große Verwunderung geſetzet. Ich befand mid) . 
nur in einem fremben Sande und ganz allein: Aber 


ich wurde gewahr, daß Jeſus, welcher mir das Un⸗ 
gernach der einoͤden und fangen. Wege erleichterte, 


und mich anmuthigte fottängeben, mit Geſellſchafft 


leiſtete. - 
a Wie ich. nZIrEnE, sr, “mußte * noch 
erſt eine ganze Tageteiſe zurücklegen, ehe. iu ei⸗· 
ner ei gläubiger Seelen, * an einem 
Pr amens Bnilth, in Radnorohire gele⸗ 
ohneten⸗ föinmen Konnte, Doch, ehe ih. 
ai Bahi auf. den Weg begah, wurde mir berich⸗ 
te, u a ühes ein, Gebürge zu reifen hätte, wo 
ich mich. ohne Wagweiſer verirren wuͤrde. 
BR Degrgegen. ein, Wegmeifer, — nahe bey 
dem Gebürge wohnte, und ſein Werk dapon mach⸗ 
te, um die Reiſenden durch dieſe beſchwerliche 
Wege zu’geleifen, angemiefen. Doch, ais ich da, 
wo er wohnte, a ankam, fand ich ihn nicht zu Haͤuſer : 
39 fabe mich deemegen gerieben meine Reiſe 
‚900 un allein 
9 Die Einsehner ——— —5— 35 
„. . the: von den aralten Einwohnern ellan 
**" sch fin übergebliehen, haben Die Gpra ee 


dung und Sitten der alten Britten noch beydes ! 
v ie md Ih alſo ‚don en Bewohnern ande: - 


9 Sel r. ld eine — vn: 
ver —— * 





— Muecher 


allein gpbern © 
als re ren } ice eifhun, < 
ich mein Vertrauen a zu haben. 
denn. ‚fort ‚ bis daß ich quf die Spige !diefes weh 
Läuftigen, — hinauf gekommen war; da if 
dann nichts als Berge auf Berge, und Faum ei . 
Fennbaren Weg erbfickte; i ; ich hielte hier dann 
und mußte nicht, was ich fun 1 ic felbe ee 
wor diefeg meine einzige, Zuflucht, 
In obesfen ans 2 einer Seelen a 
u befehlen; und als ich biefes gethan hate 
I; wiewohl ich nichts anders als Wolfen —8 Hs 
9 fahe, und nicht wußte, wenn, .umb wo ich en 
Haufer wuͤrde fommen, dennoch in dem Wertraue 
auf feine Guͤte, daß er mich an dem einen ober 
‚ altbern Ort bringen waͤrde, fort. Der tefer kam 
‚nein ſeyn, daß diefes eine ſchwere ze Decke Fr 
Fleiſch und Blut war: aber durch 
war ich Überzeuget, Daß mich nein Erloͤſer darch 
feine Borfehung für alles Uebel bewahren würde; 
und’ auf dieſe Weife ritte ich eine lange, Zeit fort, 
ohne jemanden zu begegnen. Endlich Fam ich m 
einen abtbärtsgehenden gähen Meg, allwo ie & 
nen Mann antraf, den ich fragte, wo ich, 
weches der Weg nach Bnilth waͤre. Es « 
tete mir zu meiner großen Beirounberung; daß 
* auf dem —— Bege ı und Yo weit Feier 
te mehr. entfepuet wäre. . am Dann au, 
durch Gottes Güte, Eur bene der 2 er⸗ 
halten an, Eis jeder, weicher hoͤrete, daß ich al⸗ 
keit war seems, verwim dette * ſehe wie 8 





des Herrn Gomellnd Cayley. —* 
ae Se Fa . BEE er. 
€ ejenigen, we iefe 6, 
won verirrer 


and; nut; es not dee gute ud. B.Barmı: 
beze Sott, der ſo gnaͤdig war, meine Gänge: 
auf den richtigen Weg zu lenken, Und, obgleich. 
leintge diefes der Würfung eines. ungefäßren Zus’ 
falls, ober meiner Kühnheit möchten zuſchreiben 
ſo achtete ich doch beit guten Ausfchlag dieſer Reife! 
I eine Wirkung ber'gürigen Borfehung zu ſeyn, wart 
! für ich des. Herrn Namen ewig, zu (oben und. m 
danken wuͤnſche! Amen. 


Ich ward ſehr bald gewahr, daß meine Reiſe 

ı nach Diefemn Date nicht vergebens war: Dann Ich; 
ı traf eine eſellſchafft ſelcher Perfonen an, elche 
avr Jeſum Chrjſtum iaicht nu wahrhaftig glaube⸗ 
ten⸗· foubem bie au in am heiligen. Gepeimnife, 

fen. des. Reiches Gottes fchon ſehr weit gekommen 
weren. ah fand. Wenſchen, bey welchen bie un-, 

. eöneen Wirkungen der viehifchen Neig ungen ee 

nigermaßen aufgehöres hatten, unb welche in den. 
befhänhigen Genuß der Liebe Chriſti flets defto tie⸗ 

I —* — : Ein Genuß, welcher aus der 

Ährer a eiigung mit ihm, 

je der Ne en ihn ihnen alles tn allen war, herrüßtte:. 

Ich teaf endlich Menfchen an, bie viel dachten, 
aber.roenig redeten; und has wenige, was fie re⸗ 
beten, * füch ſehr wohl zur Soche. Ich ward 
biet mit vieler Freude aufgenommen, und ich fand, 

tn me 


45 N RE sn 
meinen Gelft ſchr küfgerdeckt, Ai Über das gas 
felige Geheimniß, nämlich; Gott ift eoffen 
baret im Steifche, jui prebigen. Ich wurde fir 
auf eine befondere Weiſe gelenket, über Ber Aufn 
Ehrifti, der unſere Brankheiten auf füch ge 
nommen, mod unfeve Schmerzen getragen; 
ber. unfere nsenfehliche Natur mit feiner eigenes 
Zeiten vereinigte, und, biefelbe feinen göcclichen 
ähnlich machte, ‚eine weitlaͤuftige Rede zu 

haiten. Keine Worte find yermögend, Die gefeg 
nete Entdeckungen, welche mir hier in dieſen Die 
‚ durch den Unterricht besjenigen Geiſtes der | 
ahrheit, welcher in alle Wahrheit Leiter, 
geben wurden, nach ihrern Werthe zu. erheben, 
* habe das Zutrauen, daß meine Arbeit bey die 
er Gemeinde dem Herrn habe mohlaefalten, dam 
fie ſchien dieſelbe mit großer Zufriebenheit aufp⸗ 
nehmen.Gleichwohl mißß Ri’ bekennen, daß eg 
fe, dab fle durch mid mögen erbäinet’fente, ober 
nicht, ic) Durch fie fehr aber erbauet worden :- dam 
ich hielt dafür, daß fie‘in ber Gnade Gottes wid 
weiter gekommen waͤren, als ich felber; und ife 
ganzes Herze ſchien über der Beſchauumg tb 
wunderung Chriſti des gefreuzigten, gang entgiafer 


y fen.‘ | 
i Vielleicht wirb es mit’dein Hochmuch vieler 
Mehfchen nicht ſonderlich uͤbereinſftimmen "were 
ich melde, daß diefe glückfefige Gemeine aus Leuten 
von der gemeinften Art beſtanben; aus ſolchen 
nämlich, welche, fo viel die Dinge diefes tebens be⸗ 
trift, för arm und geringe waren. Und die Ar⸗ 





| 
—fruchtharen Sanhftriche, als im gangen Wallis zu 


' 


r 
) 


— — —- ı 
— — — — Be — — — 


des Herrn Eornelus Cayler. 947 


men in Wallts mogen wohl mit Recht arm ge⸗ 


‚menmet werden! Dieler Ort, Namens Bnilth, 
liegt zwifchen dem Gebuͤrge, in ſolch einem un⸗ 


finden iſt. Gerſten. ober Haberbrodt, und Zie⸗ 


gtenmilchs Kaͤſe ſind ihre vornehmſten Lebensmit⸗ 
Tel. Ja viele ſind ſo arm, daß ſie ſich nicht ein⸗ 
woal Schuhe und Struͤmpfe anſchaffen koͤnnen, und 
- besibegen gewoͤhulich barfuß geben. 


3 Der Leſer Bann Teiche "urtheilen, daß ich es 


hier bey weiten fo gut nicht, als zu Mill⸗Hill bey 
- Madame Piero; Date "Fein, nein, die Sachen 


wären In Diefem Srüdte ſehr veraͤndert; ich war 


nur froh, daß ich ein Bette von Stroh zu fhlafen, 


"und Brod und Käfe zu eſſen befommen konnte. 
Aber, Gott ſey gedankt! ich war ſehr wohl zufrie⸗ 
den: Denn, meine Seele wurde mit bimmlifchen 
Manna gefpeifery " und.biefe Menſchen waren in. 
ihrem Umgange fo seit und bimmlifch gefin« 
net, daß, ‚ungeachtet aller ihrer Armuth, und um 
geachtet des großen Mangels einer nöthigen 
„pflegung ben ihnen, mir dennoch ihre Geſellſchafft 
"weit theurer und angenehmer war, als alle Koſt⸗ 
barfeiten ber ganzen Welt. | | 
+ Während meines Aufenthalts an dieſem Orte, 
war ich. bisweilen armer ‚‚bas platte fand von 
Srecknockshire und. Radnorshire zu durchrei ⸗ 
‚feri,. doch die Mamen ber Oerter find, mir entfal⸗ 
lm . Dieſes aber weiß ich mic) noch fehr wohl zu 
erinnern, daß ich daſe bſt ine große. Menge Se 
erst | N, 


u 


Has8Geſchichte 

len, welche —— das Evangelinm uuf 
unehmen, angetroffen: wiewohl vlele ——— 
—— verſtanden; welcher Mangel, fo gut, 
\ als es s gefhehen konnte, durch Dollmetſcher mußt | 


| — 5— ich mich beynahe eine ganze Woche 
in Bnilth hatte aufgehalten, begab ich mich ia 
Geſellſchafft eines dieſer glüctfefigen Menſchen, wie | 
der aufs neue herum zu wanbern; und da ich eine | 
“fange Rejhe von "Bergen überzogen haste, Bam ih 
zu Elanandovery in: Turmansbenshire as. 
Einige Leute, welche erfahren, daß ich Dafeiik 
. "würde anlangen, wollten mich nicht eher (offen 
‚zeifen, bis ich bey ihnen geprediget haͤtte. dc 
‚that es dann auch; aber wehige unter ihnen ver 
fanden Englifch, und barten ale ei einen Dollmet. 
ſcher woͤchig. on Clanandovery ſegtzte ich 
meine Reiſe nach Carmarthen fort: — so 
Ad) einige Stumden lang geritten hatte, wurde ich 
darinn durch einen Knecht eines Prebigers, welcher 

‚ «mir berichtete, daß er von feinem Herrn wäre ab» 
geſandt, mic) aufgufuchen, und, wäre es möglich, 


mich zuüberreben, in fein Hauß zu kommen, af 
“gehalten. Weil ich urtpeilete,. daß vielleicht eime 


befondere Regierung der Vorſehung in diefer Ci 
ladung läge, beſchloß ich, mit ihm zu gehen. ie 

ich an feines Herrn Behauſung kam, warb ich 
auf eine treuherzige Weiſe ſangen; und da 
wir mit einander ein wenig geredet hatten, erzaͤhlete 
“er mir, daß er die Kraft ber chriſflichen Religien 
wenig vder gar wie fm, erſuchte mich due 





wegen, 


— — — 





des Herrn Cornelius Cayley. 949 
vegen, mich mit ihnen uͤber die Wahrheiten des 
Evangelii gu wterbalten. O! mie würde mein 
Herz Darüber gerühret, daß ich nun eine Perſon an« 
traf, welche noch einmal fo alt als ich war, und 
ber es an natürlichem Urtheile und Verftande nicht 
fehlete, und die dennoch durch Gottes Gnade, fo 
demuͤthig war, daß fie nicht allein ihre Unwiſſen⸗ 
heit in geiflichen Dingen empfindungsvoll erfann- 
te, fordern diefeibe auch bekannte, die dabey auch 
willig war, von einem jeder, welcher die Krafe 
der göttlichen Dinge wahrhaftig erfahren hatte, 
Unterweifung anzunehnien, Selig find die geiſt. 
lich dem find, denn das Himmelreich iſt ihr. 
D! gluͤckſelig find diejenigen, welche durch Gottes 
Geiſt fo weit gebracht werden, daß fie erkennen, 
daß fie nichts wiſſen! Solche Seelen follen gefät- 
tiget werden. | Zu 

Natchdem ich, fo weit mic nämlich ber Aller⸗ 
hoͤchſte dazu geſchickt machte, geſuchet hatte, dus 

enfchen natürliches Werberben, und deſſelben 








erneuerten Zuftand durch den Iebendigmachendeh 


Geift Jeſu Ehrifti des Sohnes Gottes zu <erflä- 
ven, rief dieſer Mann, (töelcher, fein Haupt auf 
Ve Hand lehnend, mir Die ganze Zeit über mit der 
groͤßeſten Andacht zugeböret hatte) zulegt, Inden 
& mit feiner Hand an bie Bruft fihlug, aus: „OD! 


mein Here! ihre Worte fin bis in mein Sag 


shihburd) gebrungen. „ Er fügte Diefem noch ei⸗ 
ge andere Ausbräde hinzu, welche zu erkennen 
gaben, daß er ſehr gerühret war. Endlich chat & 
an mir mit / bitlet Eenſthafligkeit bie Froge, ob Ad 
*F | Ä allda 


950 Beſchicht 
allda ben ſolgenden Tag zu predigen beliebte, unb 
verſprach dabey, Da, wenn ich fein Anfuchen e 
füllen voifebe, er mit feinem ganzen Kirchſpiel mach 
‚wollte hören. Als ich hierein mit Bergnügen ge 
williget hatte, ließ er es alten Gliedern feiner Ge 
‚meine, anfündign. Ks verfammiete fich bez 
‚des andern Morgens die Gemeine, wovon der Pre 
‚Diger, mit feinem Haußgefinde einen großen Thei 
ausmachte. Hier bemühete ich mich, nach Anlei⸗ 
tung bee Worte Pauli in.bem ‘Briefe an Die Ri 


mer, KRap.1ll,23.24. Sie find allzumal Sim 
‚der, und mangeln des Ruhms, den fie ao 


‚Bott haben follten,, und werden ohne Dez 
dienft gerecht aus feiner Gnade, durch die 
Erloͤſung, ſo durch. Ehriftum Jeſum geſche⸗ 


ben iſt; welche ich zu meinem Terte erwaͤhlte, die | 


frötiche Borfchafft einer volllommenen Selig⸗ 
‚mächung ducch Chriſtum unter dem Beyſtan⸗ 
de bes Heren zu verfündigen. Unter Dem Preii, 
gen, bemerfte ich, daß ſich der Prediger mit ſei⸗ 
‚nem Angeficht nad) der Wand fehrte, und als ein 


Kind weinte: und als ich meine Rede geendiget 
hatte, nahm er ich in feine Arme, und brach, 


auffer vielen anberu Bezeugungen, ‚melche zu: er 
kennen gaben, was für. einen Segen er: empfan⸗ 
gen hatte, in bie Worte aus; daß ich für feine 
Seele ein Engel aus bem Himmel ſey. Damir 
mach feinem Haufe zurück kehrten, fehien er fehr me 
zufrieden zu feyn, daß er mir nicht. einigermaaßen 
verguͤten Fönnte, daß ich zu ihn waͤre gekommen, 
Ind. für ihn gepredigre haͤtte. Ich antzoartece > 


geweſen ſeyn. Bus ED Fre Te 


des Herrn Eornelus Cayley. Hr 
Vaß vas Vergnügen, ihn: fo ſehr erquickt zu ſehen 
eine mehr als genugſame Verguͤtung wäre 
Beil: mir meine Zeit nicht erlaubete, mich daſelbſt 


Sänger aufzuhalten, wurde ich genoͤthiget, ihn, 


viel mit einander mehr zu reden, zu verlaß 
wiewohl er fahr ungetne won mir fehle. 
x. ;on hier reiſete id) nach, Carmarthen, wo ich 
bes "Abends, anfom,  unf predigte. In biefeg 
tadtz traf üheinen Jüngling von. ziemilichen Reichs 
‘an, welcher die koͤſtliche Perle gefunden 






hätte, und,alles perlieh, um das Reid, Gottes 


zu.predißgen. - „Sch blieb zu. Carmarthen nur 
eine kurze Zeif, weil ich eilete, in Langharen, 
mo eine Gemeinde wat, unter welcher Ich mic 

ein, wenig. aufzuhalten gedachte, zu predigen. 
fand, daſelbſt, eben fo wie zu Bnilth, ein fehr’arni, 

Doch aber ein, * begluͤcktes Volb. Dleweil ſie 
das Zeugniß des Evangelii mit Freuden aufguneh- 

men fihienen, fo habe ich das Vertrauen, daß mein 
Predigtamt unter ihnen nicht ganz vergeblich wirt 


Bon Langharen fegte ich meine Reife fort) 
ud prebigte veſſelben Tages auf Het Spite eines 
Hãagels in Dambrocshixe, vor einer ‚großen Mens 
ge Volks, welches fich ſehr weit aus ben herumlie⸗ 
genden Dertern verſammlet hatte, um mich zu hoͤ⸗ 
ven. Ich Habe in der That große Urfächen 
mich deſſelben Tages, der Guͤte, bie Gott mie 
und meinek- Zuhörern bewieſen, beitändig zu erin⸗ 


. mn. Von diefem Orte ging ib nach Jeffew 


Neu Gel. uropa XVITh. — Ppp fon. 





- ” 
. 
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. ® - 
® «Tea ne 
. 
— 2 
4 
. 


fon zu den Kohlgruben, umd hielte daſelbſt vor.de 





mer großen Anzahl Menfchen, welche Die Kohlen 


gruben, und die ſehr eifrig und begierig, um Das 
Wort der Wahrheit zu hören, ſchienen, eine Per⸗ 


. big. Als id) von diefem Orte weiter nach He 


verfordweſt reifete, traß ich den getreuen, De 
nunmehro entfihlafenen, Knecht Jeſu Chriki, 
John Cennink, welcher auf oͤffentlichem Wege 
dredigte, an. Ich geſellete mich zu ihm, und wir 
diengen alfo jufammen nach Haverfo ‚ab 
wo wir ung eine Zeitlang aufhielten. So fange 
mein Aufenthalt an diefem Orte dauerte, befischte 
ich Pambrock, und die Derter auf den umherlie 

genden platten Lande. Ich fand daſelbſt vielen 
Segen unter dem Predigen; denn das Volk war 
febr froß, Daß es has Zeugniß von Cprifto, dam 
Gefreuzigeen, ‚mochte verkuͤndigen hoͤren. Und 
gewiß! ich muß den Einwohnern von Wallis, 
überhaupt betrachtef, diß Zeugniß geben, daß fie 
eine befondere Bereitwiligfeie, dergleichen ich aufs 
fer viefem Fuͤrſtenthume nicht angetroffen habe, ber 

faßen, um bie Verfündigung des Evangelii zu 


-bören. . NV, * 

„sch, war Hoͤchſt erfreuet, daß ich zu Haver⸗ 
fordweſt mit meinem, mir allezeit wehrt und ge⸗ 
ſchaͤtzt geweſenen Freund, Georg Gamboid, der 
aber ſeitdan verſtorben iſt, umgehen konnte. Er 
war, fo lange er auf dieſer Welt wandelte, der ex» 
 fahrenfte, liebreichfte, und bemärhigfter Diener 
bes Evangelü, den ich jemals angetrafien babe, 
Sr war ein Bazer in Cheriſto, und ein Kind im 


% 
DR vo. al 341i2 


& 


, 


| des errang Caviey 93 -- 
- Bar Kufächigtei. —————— 


Fi feines Gemütkgs-bleibenös taͤtte batte. Das 

Anbenfen dieſes vortrefflichen Mannes“ wird mir 

alle zeit theuer und angenehm bleiben. O daß der 

Herr noch viele ſolche getreue Arbeiter in ſeinem 
die 


Weinberge möchte erwecken! auf da 


der Blinden .tgeöffner würden, umd fie 
Bon der sinf up zu dem Lichte, ımd von 
de Gewal t des‘ Satans zu Bor mie 
ren! Es ſey alſo Amen. 

Von Aaverfordwegt fehrete, id) nad) Bange 
Baten zurücke, allwo ich einige wenige Tage ver 
blieb, Ehe Id diefen' Ort verließ, "gefiel ke Bott 
nach fine Gnade, mir, als ich mich in meinee 


Einſamkeit an einem gewiffen Tage nady der Sess 


feire begeben, und mich, indem ich meine Betrach⸗ | 
ungen über das Evangelium .anftellete, an dee 
Geite eines Felfen.niebergefeget hatte, durch feis 


‚mein Geift neue Entderfungen- von ber. volllomme⸗ 


nen Derföhntng, ‚oelche er durch ſein Hlut fie 
die Suͤnde zuwege gebracht, zu gebens weiche 
Sotverhung mich nie ee sende um Sei " 
ben: in dem Glaubes erfüllere. Ich erinners 
mich ·noch, daß ich an daraſelb en Onre, ein Denfzeie 
chen dieſer Barmherzigkeit. Gottes., mit meinem 
Feldmeſſer in dem Feiſen ſchnitte und wenn auch 
eich bfilbe bu Die Sänge De Bis möge ver 
gehres werden, fo habe ich hoch Das Zutrauen, of 
diefes. In meinem Gebächtnifi aflggeit qufs tiefe 
Fl Pppa "Ange 








eingeſchrieben· bleiben, unð mich jam Lobe ub 
Verherrlichung der Güte und Barmherzigkeit des 
jenigen gnaͤdigen Seren, - ben alle meine. Hoffnung 
‚und Seligkeit iſt, erwecken werde. Ihm -fey die 
Ehre und die Herrlichkeit, bis in Ewigkeitt 
Ich muß noch berichten, daß in Pambrocks⸗ 
hire die mehreſten Walliſchen Einwohner Eng 
liſch reden. Dieſe Lundſchafft iſt auch ſonſt unte 
den Namen, Hein Engelaͤnd auſſerhalb Wal⸗ 
is, befannt.. Und es iſt dieſelbe in Der That viel 
—2 und bebaueter, als, die irrlaͤndiſche und 
bergichte Sandftriche, die ich durchgezogen Karte. 
Und die Einwohner, weil fie keine ‘Dollmietfcher, 
bie ihnen das Engliſche auslegten, nöchig hart 
waren das Epangelium verfündigen zu hören * 
— — 
Da im auf meinem Raͤckweg durch Wal⸗ 
Ka begriffen war/ konnte ich nicht ruhen, ohne den 
vorgemelbeten Prediger, der ſich auch ſehr freuete, 
als er mic) wieder ſahe, zum andern male beſuchet 





8 haben⸗AIch befand, daß feine Seele in dee 


SGnade inmer weiter gekommen war, und daß et 
(en Beier ; auf Dem ſchmalen Wege, der 
m ewigen Leben fuͤhret, flets fortzugehen. 

Er gab mir die Bekuͤmmetniß, die er deswegen 
hatte, "daß er nicht wußte, wie er predigen ſollte, 
zu erkennen⸗/ und fagte: daß er ihm, als deſſen 
Augen nun erft kaum — werden anfiengen, 
an der noͤthigen Tuchtigkett, andere zu lehren, ſche 
iweit febtere, :: Ol wie lieblich langen dieſe niedei⸗ 
rd | gen 


e9 . 
en, 5 , 





des Herrn Cayley. 2955 


en: fochentlich entberkten; in meinen? Ohren. Ich 





‚gen Worte; welche die Heffte Dewwebbas -Mebin- 
fügte ihm, daß er nichts weiter zu thum habe, als 


iach feiner. Erfenmeniß , fo gut er diefelbe befäße, 
Imn vredigen, und den Herm um mehrers Erleuche 


rung zu bitten; fa koͤnne er. alsbenn werfichert ſeyn, 


— — 


— — — — — — — — — 


— — — 


Daß er wuͤrde Inden Stand geſetzt werben, Dem 


Alierhoͤchſten zu verherrlichenn, und ſeiner Heerde 
Die; geiſtliche Speiſe auf eine gehoͤrige Weiſe zu - 
sserfchaffen. Dieſer Herr bezeigte einen ſtarken 


Eiverwillen von wir zu fcheiden ; aber. ich zweifle 
wicht, daß, wenn ich ihn. dem Seide nach. in Diefer 
Weit nicht follte wiederſehen, ich ihn doch dermal⸗ 


einft in’ dem geſegneten Reiche, welches. für ale - 
wahre. Glaͤubigen, welche in dem Glauben an. 


den Söhne: Betres leben, der ſie gelieber; 
und ſich felber für fie bat Dargegeben, berei⸗ 


ger. fd} und:der verpeißen ‚hat, doß ſa niemand 


aus feiner Hand werde reißen koͤnnen, wieber 
antreffen werde: J 


 *3: "Ban ben Zaufe hieſes Prebigers ‚seite Ich, 


ohne. jemanden bey mie sihaben;; allein, über 


eine 
kange: an einander. haugender Berge, welche 


auf den e nach DSollevellin auf der Graͤnn⸗ 
De 


| | e; lagen: . Auf- diefpr Raſe 
muhre:tch mich: auf dem Sebuͤrge fo Lange. aufbol⸗ 


em, daß ich zur Empfindung ber Wuth eiars ge - - 





B 





956 „nder u rare r = - 


fordern. gar als einen dee Bien. mit greße 
Begierde wuͤrde eingeſchlucket —* wenigſters 
duͤnkete mir es damals alſo. ! niemand, als 
dur derjenige, welcher es. Sam bat, weiß; wie 
wrfchrecklich eine Hungersnot If. Hier 
ich, was es zu fagen habe, wis denen, weichen ber 
leibliche Unteöhalt fehle, ein-befonderes Mitleides 
zu Baden: denn num erfannte ich, daß es ein gröf 
ferer Schmerz fen, als ich mie jemals vorgeſtelek 
harte. : Der tefer kann leicht begreifen, bag de 
aufferoebentliche rauhe Luft, welche auf biefen Ben 
gen war, mir ſolch einen Hunger geſchwi 
wohl anbere wuͤrde geſchehen ſeyn, verurſachet Ar 
Und haͤtte mich Gott, nach feinen Barmherzigkeih 
nicht baltigſt errettet, ich beitre nicht länger. af 
den Beinen hieiben Fünten. : Endlich nachdem ich 
eine lange-Zeif herumgelret, :umd' Gefahr . gelms 
fr In:diefem wuͤſten Gebürge für Hunger zu. fie 
ben, gefiefies Gore nach ſelner Bitte, mich auf Den 
| ven eg zu bringen, fo daß Ich bald Hernud 
in Dollevellin anfüm. : Modh'ehe ich\diefen Det 
erreichte, war · meine Begierde zu’effen vergangels 
sh Serte-feine Meigung jun Speife, ſondern mu 
matt und ohnmaͤchtig. Derinody aber kam ich 
allmäplig wileder in den Seand, daß ich cſen Forster 
der u I wart darch Once eg. wierer yon 


geſteller | 
— wird vielleich⸗ aba *8* 

üb von Vrrrichtung meines Predigeamts Braun 
weſen ſey. es gelobes gey — marc 
aeg ven: nf den — — 
gers 











des Seren Cayley. 87 





a 


*— —— 


| aachen, tie Ehtiflus Eörme 
ik den Echwachheiten 


—— Leunes dc mid erbermen, und ein 





(es. Mitleiden gegen Diejenigen zu 
weiche Mangel an Brod haben. Denn, 





Beweiſen, 


Fein der Zeu kon ich Leinen Menfchen, von tele : 


chem ich denke, daß er · von einem · ſtarken Hunger 

— — — 
iſe in 

Seele alſobald ſollte bewogen werben. O wuͤßten es 


‚einmal bie Neichen umbr Grohen biefer Weit, weis. . 


she nit ausgelaſſcnen Guſtnaͤhlern und Tractamen⸗ 
wen fo vieles verſchwenden, mad es ſey, einen 

teuben Humger zu empfinben; fie wuͤrden 
(ih Darüber — und durch Beobach⸗ 
Kung einer geziemenden Sparſamkeit etwas uͤbrit 


—— um: bie noͤchige Lebensmittel ben fleißigen 





Atmen darzureichen. O! —— — 


mem Tage zu verantworten. haben, daß fie, am 





Rügen, diefelben unterdruͤcken und vervortheilen, 

zum ihren eigenen —— — Verſchwenbung und 

Vnmaͤßigkeit unterhalten zu koͤnnen. 

— m 32 
mir ‚ eine 

weßinende. Weiſe, ols jemals ra zu erkennen 



























Watt ; daß fie ben Armen ſollten helfen und untera 


—— weil 


cer verſuchet iſt allethalben, gleich wie fie . 
Mamn bonnte —— —— welche Hunger 
Kb, ſoich ewe amge empßaden, 
— 3 Ppp 4 J und 


— * 


’ 


en 29... ) . “ 
I 


zwar · m, te Bleßeit Erfahrung, weis 
fuͤr Fe der Hunget ſey: wie viel mehr uf 
denn unſer Herr Jeſus Chriſtus, al$. welcher ale 
Betruͤbniß und Schmerzen, die erdacht werke 
koͤnnen, aufs ſtaͤrkſte erfahren bet; wit feinen Ks 
bern Mitleiden baben !: SD) Seflei! ieh varſichers bi 
mir iſt es unmoglich; gu befreien up fehr b8 
Kerr diefe Prüfung; an meiner Geelt:figuete uf 
Beiligee. Ich stobe: und. danfe ihio dafe und 
Grund. melnee Herzens; denn ich / bin uͤber zeugch 
daß der Here aus Imiter Barmherzigkeit urıb Liebe 
dieſes alſo lenkete. Lobe des: Herrn, are 
Seele; und vergiß nicht; was er dir Dunes 
neiban; dex::dsin Leben vom Verderben en 
dettet, der dich kroͤnet mit Gnade und Dar 


—8 Dolievsflin oleng 7 noch einmnk ui 
der nah milch, und verblieb bey dieſer giäcfl- 
chen Gemeinde noenige Tage: ich warb an biefem 
Drte Durch den Umgang mie folchen Perfonen und 
mit 'einigen Poedigern in: Wallis) deren Geb 
Bhaftt mir geoßen. Segen verſchaffte, fehr erbaueh 
Bon hier gieng-:ich ı nach: oeinen Orte, Rare 












Hay, woſelbſe ich große Feaygniehteteir, on der 


Bereinigung Cheiſti mit feinem geiſtlichen * 
ber: Kirche naͤmlich, zu pedigen, erlangte. 

fra war mein‘ Erelefüßer als Honig und Se 
ſeim, ab ic habe Ynfoche i Gaffeh; baßes * 
anhern fo.iverhe gemifen ſeyn. 

Am letzten Abend, an. —— in Kae 
grebigte, (uxoiaieſes war Inhup) ne 
es Leo | 


* 
0 . 











—— 





des Herrn Forelle Cayley. o90 


Si de Beeytihepigftis Im DRG hr die © | 


lagenboe zur Erbanung ar die Hanb:gab; umb 

meine —— dieſes auch alſo ben Fey ger 
wahr zu erden. Mein Teyt war aus: ı Joh. 
BV,16, genommnte Öarinnen (fo:heißet. es bar 
ſatbſt) ſrehet die Licbe niche, daß wir Goct 







und geſandt feinen Sohn: zur Verſoh⸗ 
—— weiche aus dieſen Worten gine: 


Se baben,. fonbern.daß er uns geliebee 
für: unfese Sünden. O! gluͤckſelig find 
geiſtliche 


⸗⸗⸗ 


SHE durch einen! lebendigen Glauben empfanged 


Brunn: : Dibſe/ dieſe: allein werden recht. fernen, 
was es —8 ſagen fen Gott el Kieben, md fich an 
ano! lieben. 


.> Des anderSiergens teifete ich frah von Han⸗ 


iweg / damit ich noch deſſelber Abends an bas neue 
Behr, wo man die Reiſenden über: einen: Arm dee 


Bee; welcher bie Kuͤſten von Wallis: ımd Englanb 


Bon eitiander-fcheidet, ſetzet, kommen moͤchte. Nach 


diner ſehr langen Tagreiſe langete ich bes Abendg 


am die Herberge nach ber Waſſerſeite zu 7 | 


ganz ermuͤdet und abgemattet, an; 
Baus darhats ſehr voll war, fonnte ich fein Bette 
yam Schlafen befonimm. Ich war alſo, unge 
achtor meiner ‚großen: Ermuͤdung genöthiget, einen 


guten Theil der Macht über auf Omen Tafel zu ſchla/ 


fer, weiches mir aberibamals- ſehr übel zu ſtatten 
kam: Doch vor. aubrechenben: Morgen befam id 
noch. in einen Wette, neben —— eh 2 
nen Pak. Ohngrſoge um acht Uhr bes Morgens 


te und unter Seegel m. 
pp5 





— Sa habs wir aus Sauer fie 








wohlgemuthet ankam. Wenn mir gleich- ich 
Dinge, bie flie Fleiſch und Blut ſehr hart oem 
Vegegnet: for waren fie dach keine audere als weh 
ehe dir meinem Beſten bienlich erachte⸗ 





ler Freude und Frieden im. 

erfüllet werden! o daß virfe Yerſonen von ihr 
sum Stande und Range voch möchten überzeuget 

werben, daß alle Ihre glängenbe Ehrentitel, ad 

ben. und Reichthünter, ohne Chrifte, nur wichtige 

WBoflerblafen feyn, welche bald erfpringen und mer 


des Herrn Corncſues Cayley. En 
Machdenich von meinen Freiaden zu Veiſtot 
—* genommen feßee ich meine Reiſe 


mer waren, wg mar dennoch Die * Er 
er weiche ich auf dieſer · Reſe von des, Harn 
Büse, Barmherzigleit, und —— gegen 

weich, braten nach nad). Decke ımir Selbe eulangete, Ak - 
meßr.als :genugfame Wergünäng: alles anasflan Ä 
Denen Ungemachs. 

And nim, wun Leſer! verganne mir, * ich 
* zeitig Beſchluß biefe meinen Erzaͤhumg noch⸗ 


no 
Beinen genen — *— ‚Können, übee-Da6s . 
kei, ſo Ach. benichtet: Habe, zu machen. Ich 
dieletserhwürbige Uinsftäßbe-besjenigent, fo.oun 
auf dieſer Reiſe bepegner, Kürge beider mit Stil⸗ 
ie Naben . 





{ Sache gogruͤndete Wahrheis 
fin; fo wie aus den verſchiedoenen Beyſpielen, die 

beydes von voruehmen und gemeinen Leuten ai 
geführer Gabe, beutlich erheliet und weiches alles 
" Defeiging desjenigen bienet, welches ber 
VA .3* 





1 — 
* N N 2 86 vTV. - 
.“, ’ 2* e v .. 


peRige'Kpofkt‘ Perrus in feinen Briofe KRap 


A. 7. von der Wertreflichkeit Chreiſti mit Diefel 
Worten bezeuget? Euch nun, die dye' glaube; 
Ne en dben 25 * Fi 
ren mögeft, viſtus Jeſus auch 
ner Seele koöſtlich ſey, und du alſo and 
Ben Stand gefeßet werden, dieſen Spruche de 
Apaſtels zu unterfchreiben , daß er. wahrhaftig ſen 
Dann wirft du burch eine ser —— > e⸗ 
kennen, daß die Wege der Weisehtit liebliche 
Wege, und alle ihre e Sriede ſeyn 
Dam wirſt du befinden, Buß Joch fasifen, 
rg Laſt leicht Ai: Ihm ſw de cerrucheen 


"Böden 9.46 mun za Sonden solcher * 
| —** war, ſo behlafee ich (ungeachtet ich; wis 
ich gewohnt war, fortfuhr, imelhe: muͤßige Stamm 
Ban ber öffentlichen Berfindigung des Evang 
ZI widmen) doch nach. bis Hieher mens *Bebienung 
ar der Kammer des Schagmeliters dir-Pringefimi 
von Wallis, von welcher ich befilcchtete, Bab ſau⸗ 
mir würde genommen werden. Aber,'mein Get; 
OR deſſen Hand ich mich! ſelber und alle dergleichen 
Angelegenheiten ergeben hatte, lenkets es alfo, daß 
mie bis hieher von dieſer Seite ſehr wenig Mahe⸗ 
und Verdruß zugefüget ward, ausgenommen, daß 
ah bisweilen wohl verſpottet und ausgelachet * 
Aber gedankt ſey Gott! dergleichen Dinge achte 
— einmal wuͤrdig, daß 1 datanf 


or .n F ei. nn N 2.2 
tay XV. | | 











) 


Des Herrn ti Cayley. 963 
Fe Anfange.bes achte. a 734. oßrigefehe neun 
Micnater nady: biefen Begebenheiten, beliebee eig 
bamı. Hertn. Fl: Chriſto, cheinem. Sean un . 
—— nach ſeiner Enade, ſich ſelber auf eine 
beſondere Weiſe an meiner: ‚Seele dadurch. zu a 
fenbaren, daß enmir bie Selerguidennfte Stra 
Un-vorx nem ölligen und: gärzlichen 
Wenbeitimiher; als Der ich zeit Ihm in. und durch 
Bis, evrite Wiebe, weichen Rarker ift, als alie 
Macs ı des Tubes, vereikigek mar, zu. erkeonen | 
Di-geben.. -Wetrch.biofes Gallige Geheimniß. mark 
W):in tan. Scaud gefeges, mich felber als einen 
Abeilgenoſſen Der. ‚beillgen” und nen. 
wuenfchlichen Natur des zweyten Adams 
welchen het erſte Aham mir allein ein —8* | 
geodeſen zu betrachten. Doch niche allein dieſes 

Anden ich: warb auch vernögend: zu begreifen, daß 
dieſe meiiſchliche Matur mit der ‚göttlichen fonnte 
a und ich ward durch den 
gen Dei gelehret, die: währe Gottheit in dem 

pei ber menſchlichen Naur Eprifli zu .entdes 
den; und mid). feißer. ale rin Glied dieſer verherr⸗ 
Ikheeh menſchlichen Natur, die mit der Gattheig 
wwbunbertwar , zu felae ber Worte ber heiligen 
Gürifes deine Schöpffer find: deine Maͤnner 
Atız Zebaoch ift ſein Name, und zu foige des 
Verheiflung ; ‚weiche :Cheiftug bevm oh. Rap: 
. MV, 20.:.jeinen Juͤngern gegeben: an demfels 
ben; Tage: werdet ihe erkennen, daß · ich in 

. Meinem Varer bin, und ihr in mir, und ich 
“ * euch geben Ich wetd * 7 




































; übe WBches 
heiten in — beyden Abam / wovon Pau 
mas in dem erſten: Briefe an Lie. Corinth. Kaps 
—* —— * 
0 er 
men, iſt von der: Erden, and. ichifch, 

andere Wiener ie *5 Er 
Welcherloy der:isbifche ift, ſolcherley 
nuch die irdiſchen/ und. wbeichesiey 
IJ bimmltche id, folcheikeyfind auch Die bin: 
, ben: wiewi getragen haben das 
Bild des — alſo wenden wir auch 
tragen Das Bild des himmliſchen. DO: «¶ 
Ward tuͤchtig gemacht, eidzuſehen, in weich aim 
herrlichen Zuſtand ich geſeget war, damit 
ich nach dem zweyten Nenſchen, ———— 
nen ganzen verborgenen Leib, ——— | 





& 


Fi 














E: 
= @ 
155 
25 
#323 
35 2. 
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900 

1 





de ein wenig auewiche; ab 

bereits mehr als —* ug 
ich mich der Kuͤrze befleißigen. Ole uf 
ich noch bemerken, daß meine Setle, in Auſc 
hung der Erfahrung, wovon ich nun einige wende 
de Benfpiele angeführet habe, die göttliche Untere 
meifungen in-diefen Dingen,. ben zwen ober dueg 
Monaten lang, genoſſen. Während biefer Zeit 
fehrieb ichrüber dieſen Sefonbern Gegmftand jefe 











des Herrn Corncſues Cahley. ga 
Nadhdent ich vor meinen Freiaben zu Briſtol 
AWſchied genommen hatte, ſeite ich; meine Reife 





women fort: und dutch bie gärige Meorfer 


se ‚meines: gnabenreichen Gottes und Hölıuden; 
zueehl ober drey Tage hernach, hı';bie 


woße gabe wohlbervahrt- zuruck. Und we 
fachtet 


t mir mesinigfaltige mübfame —* feig 
neiner Hinweife ; bis auf meine Zuruͤckkunft begegt 


see waren, ſo mar Dennoch Die: geſegnete Erfah⸗ | 


— wie ihrauf-Diefer-Mffe-von des, ‚Dem 


ner. als ‚geungfeine Vergatung alles ouætam 

jenen Undemhe. 3.. 
And nim, motin Leſer verganne mir, — ih 

ch zum wei Betr meinen Erzählung. nech 

nals ermahne, fol 


che Animerfungen, weiche a8 
Rinem elgenen Barrheil,bieuen: können, über Dane . 
enige, ſo ich berichtet Habe, us machen. Ich 
in Diele tech 


a, —— ſoe due 


NVA. 


2 Br 


dia erfreuliche: 

Chriſtus erworben, vorgehalten hatte 

Gott nach feiner Bike, ihr / durch Die Offenbarung 
feiner. Gnade, welches auch ˖das eimzigfte Wiirel 
war, ihre Quaal /zu erleichtern, einige Erqueickumg 
zu geben. ‚Eine andere Perſon in demſelben Haufe 
welche jene in. falcher Angft. ſahe, fing auch ge 
troffen zu werben, und fich zu beflagen am ‚.baf 





| ee ehe als die erfiee ge 


/. koͤnnte beanmubiger werben: Dei 
Gott gabe es, daß fie in wenig Tayen foich dia 
Gefühl von ihren. ——— — 
de.erlangte, daß ſie von den ſtarken Stuͤrmen de 
Seelen angſt, mehr uud heftiger, als bie erſten 
angecaſtet, und ˖ ſich im Bette zu halten genörhe 
get ward, wobey Be. befkänbig: ausrief, fie win 
verlohren! fie wäre verlohren! Gieichwohl * 
es Gott nach feiner Gnade, ihren Geiſt, bei 
darnach, durch die enangdtißche. —— des 
Herzens, ein wenig zur Rufe zu beingen. . 
30 anbere Perſonen, bie Diefes oder ken, wen 
den gleichfalls erwecket, und wegen ihres Seelen 
zuſtandes, wiewohl nit aufieine fo heftige Weiſe, 
als bie vorigen,. in Unruhe gefeget. Nun aus 
den alfo diefe vier Perfonen,. ihren geifllichen Ue- 
berzeugungen zu folge, ſehr ‚begierig, das Coas⸗ 
gellum prebigen zu hören. Ich bemühete mich 
beswegen einige; Woche us. dieſes täglich zu 
tun, und gelabet‘ fen Gatt/ der meine Arbeit 
niche tie a * ich Hatte das Bes» 
grügen, zu ſehen, ‚Def der Gef Done Gottes bes 


\ 


—— 


* 





des Herrn Cornalſiis Cayley. 967 
Sort ihren Seelen kraͤſtigſt jueigriete um fie da⸗ 


durch glücklich zu machen in Chriſto Jeſu, und ſich 


in ſeinem heiligen Namen erfreuen zu koͤnnen. 

Obgleich viele davon ihr Werk machen, dag 
fie Diejenigen‘, welche von Gott gerühret, genoͤthi⸗ 
get werden, mit dem Kerfermeifter auszurufen: 
was foll ich chun, daß ich felig werbe, ver- 


ſpotten, und befhimpfen: fo babe ich doch über- 


haupt bemerfet, daß die Menfchen, fo lange fie 
von ihrem verborbenen Maturftande nicht einiger« 
maaßen überzeuget find, an der. $ehre eines gekreu⸗ 

igten Sellendes nur wenig Geſchmack haben. 
her, wann fie von ihrem eJenden Zuflande nur . 
erſt ein Geficht erlangen, denn find fie froh, dag 


fie von. Chrifto, und vom ber Sefigfeit, die er 


‚erworben, hören. Gluͤckſelig find diejenigen, welche, 
nachdem fie erweckt find, fortgeben, biß fie Fries 


den durch Jeſum Chriftum erlangen! aber ach lee | 


ber! wie viele ünterdrüden ihre Ueberzeugungen, 
und erfticten diefelben durch bie Sorgen und luͤſte 


dieſer Welt, dadurch fie alſo mehr, als, fie 


ervefen find, im’ Boͤſen verhärtet werben. '- % 
be oftmals betraurensmwürdige Bepfpiele gefehen. 


Ermoäge doch dieſes, «geliehter Leſer! Biſt du 


| ach jemals.racht enwecft germefen? . un dem 


— 


ifo, haſt du dich denn auch wohl bekehnn? vder 
A du deine Ueberzeugungen unterdrucket mb 
du wieder zurück nach dem Wege dieſer Welt, 
welcher zum Tode fahret; gelaufen? Die Zeit, dar⸗ 





‘ Ian man, geiſtliche Erweckungen bat, iſt ein {che 


1: Nes Cel. Europa XVICH. Qqq Mefäßes 


a} 








% u u 
. . 
. 968 gm! . Geſchichte ne 
Pe . * > . L. . . - 


gefährlicher Zeitpunct; es ift eine Bee, da ber 
Satan und die Welt ftarfe Bemühungen auwen 
den, um bie: Seele zu ibeer vorigen Uinempfind 
lichkeit zurück zu beingen; und da fleifchlid® 
gefinnte Freunde und Bekannte ſolche Menſchen 
werben zu überzeugen füchen, daß fie nicht mohl 
bey Sinnen, ſondern beteogen find; fie werben 
uns auch den Rath ertbeileh, daß fi ben welt 
| Belnftigungen ımd —— nachjagen, 
und dadurch ihren Wahnwitz vertreiben ſolten 
Hiedurch werden viele‘ bewogen, Chriſto und fer 
nem Evangelio ben Rücken zugufehren, und alf 
mebr die Ehre der Menſchen als die Ehre 





BGeoites zu ſuchen und mehr dieLOolllfte als 


Böre zu lieben, Aber ich fage dagegen, gefege 
net ſind diejenigen ; welche dem ewigen — nacha 
en, und darinnen unermübet anhalten, 

—* Gnabe ſich nicht e fönnen zu ae 
dm, als bis fie die Ruhe In Chtiſto, weiche 
benen, bie fo geartet find, guefe, kommt ber 
u mir alle, die iht mühfelig und beladen 
we HS ill. eüre Seden erquicken, erlar- 
ch, damit niemand dene, als oh 

A ai eufe, muß ich den Leſer on 
‚einen andern Spruch Des Heilanhes erinnern, web 
aber dieſer iſt, —— — 
ben bas, das kenmezu mir, und wer zu 
mir Bommt, den will ich nicht hinauoſtoßen 


ie mac) Cprifko Dicflen: Doch, Aber Du, Daß 
| Au ans eigenen aroſt unvermoͤgrad Di, am ihm | 


—F eigen SM 








des Herrn Cornelius Cayley 09 
zu glaͤuben, ſo ruf ihn mie den Woran bar ie 


Fr feiner breifigen Braut an: — Zeuch mich 


— _— — — — — — — — — — — — .. 


‚dir nach, ſo laufe ich; bekehre du mich, ſo 
werde ich bekehret. Das iſt eine Bewegurfas 
che, welche nicht zur Traͤgheit, ſondern, ‚teil: du 
weißt, daß beine Arbeit nicht vergeblich ift 
in ben Am Seren, sum geiftlichen Feeiß und Eifer 


antre 
ich alle Jahr die Erlachuiß bekam, daß 


ich mich von der Kammer, worinnen ich dienete, el= 


[| ige Wochen entfernen durfte, ſo öffnete mir bie 


—— im Jahr 1755, eine Thuͤr, das Evan⸗ 
gelium - in De "Sandfchafft,, wo fich 


damals noch ganz —* war, predigen Es 


koͤnnen. ve da be mit vorgeſetzet hatte, die 
Erloſung, fo durch Chriſtum gefchehen, allent- 
halben ‚wo 6 nur Bönnte, zu verkuͤndigen, fo 
—* ich das Anſuchen, welches mir, daß ich in 
die baſige Gegenben keumen moͤchte, hethan wur⸗ 
de, an. Ich kam dann dahin, und bemühere 
mich, das mic anvertrauete Pfund, in den Ge— 
melnden, welche Ich in dieſer Grafſchafft / und in 
der Stadt Vorwich antraf, auf Wucher :auße 
githim, unb ich ward gewahr, daß Mein Zeuge · 


| wis von vielen mit Freuben aufgenommen warb. 


meiner Zuruͤckreiſe nad London beſuch⸗ 
eich, bridge, und prebigte bafelbft fr einer 
Geheinte, — aus * enten beftanb, deren 
‚ tn " ga 2. . u ‚ «einige 
9 Dice 5 Bediem it man in and allen 
5 BE, on 











Pr ERERER » :" Bere 


einige.danen ein Belieben, andere uber: en ME 
fallen Hatten. Während, daß ic) mich allhie 


aufhielte, machte ich uͤber dasjenige, - weiches ih 


auf diefer hohen Schule fahe, verſchiedene Anmer 


kungen. . Unter andern merkte ich in Dem Buͤcher 

‚feal *) collegium trinitaris genannt, mit vielen 

on, def daſelbſt an allen Geis 

biefes großen Saale an verfchiedenen Pfeiten, die 

ruft, (aicht der Propheten, cher ber ap 
ober anderer Gortesfunge ud 


fiel, wegen ihrer 
! ‚Heiligkeit berühmte Männer, ). fondern ber Geil 


nifchen Weltweiſen, Englifcher KRomödienfchees 
ber, u.d. g. deren Scheifterr überhaupt: viel meis 
dazu dienen, die Gemuͤther zu verderben, als fe 


. In einiger cheiftlichen Erkenntuiß zu erbauen, + 


u 


gehangen waren. Und gleichwohl beforge ich 
daß mehr als zu viele, -in dieſer Art Leut 

weit befier, als in ben heiligen Sande, deren 
Werkfe durch die Eingebung des goͤttlichen und um 
truͤglichen. Geiftes —— geſchrieben, *— 
ren ſind. Ob nun gleich die 

sen Schriftſteller gute Schulgeleh —* 
halte ich mich doch uͤbergeuget, * als die 
Erfahrung in Gottes —— und der Unterricht 


| ee n 


2 ber 06 Oberhand babenden Sphfihen Kirche un 


5 — —— a welches der hohen 

n egium w 

. . Cambridge — 5 ya einer —— 
——— ——— 


Bi Wd wiewohl ich nicht dar · 


4 


des PER BEN Savlen. 7 


an zweiſele, Daß dergleichen von beyderley Gattung 


auf den beyben: haben: Schulen zu Oxford und 
Eambeidge.gefunden erben; fo muß ich doch 


Cin Anfehemg des , das ich davon daſelbſi 
efehen 


) befennen,. daß fie ‚die letzten Oerter 


8 Yabe | 
mopin'icymicdh begeben :fellte,- um. wahre Goctes 


furche und Heiligkeit zu ſuchen feyn würden. Denn; 
wo finder man mehe Verwegenheit, wo mehr aus⸗ 

gelaſſenes Weſen, wo mehr Zank und Zuͤgelloß⸗ 
heit, als man an: dieſen beyden Oertern an hellent 


Uchcen Sage antrift?, Wie viele Juͤnglinge von 


guter Hoffnung / die zuvor in ben öffenstichen Schu⸗ 
len nur wech: halb verdorben waren, werben hier 
ganz sh ‘Ban In / den Untugenden umb ber Unge⸗ 

voͤllig beſeſtiget, in aller Ungerechtig⸗ 


Seit rfohfen, und keenmen ‚endlich, beſſer in ben 


Bpigfinbigfeiten ımb: kleiüeſten Streitigkeiten Dei 


" Heitmifchen Weltweiſen, als in ber güttäiche Lehre 


\ 


Goͤttinnen der- Mu 

Brit Gottes nn geſchickt, und: eine 

beſſoe Erkenntniß von ben. erdichteten Goͤtterr und 

Goͤrtinnen, und’ derſelben Laſtern, als: on dem 

wahrrn Gott, ind fänem Sohnr Jeßi Chris 

Ro, und non den Geboten des Edangelii befigend, 
nach Haufe. Doch dem ungeachtet, (fo weit ge⸗ 


Der Apfel, erfahren, mic; Den Apolo mb ie 
fen, als Ebsiftum und den 


i * die Dlröbeit vier Menfchen unter biefem ums 


verfkintiigen und unſchlachtigen Gefchlechte)i wenn 


auch gleich jemand noch. fo viele Erfaprung von der 


Ä Han bat, und in de Zaru e der gi 


993 het 


u heie noch ſo heil uncnewieſen icz ‚Babes ah 
fein Gehirn mit ben zuver geineibesen "Aiiffenfchaff: 
ten nicht angefuͤllet hat, unb in dem Plato wub 
—— — —— iſt, fo. achtet mon 
endlichen Drebigebienft —*2 bbed⸗ De 
bieramg ganz und gar. untächlig. iſt die 
menſchliche —* ſo ſind die Unterneherrunge 
ber Welt befchaffen!: doch Viefes find keinesweges 








Be Befehäfftigungen welche ice Sifine * 
BGrunde geleget Bat:: wo 
Neuen Teſtamente, a Ohne der ie 


ſtel nach den heibdniſchen Weltweiſen, uım.fich bey 
denſelben im ber Gottrogelahrhzeit zur über, jemals 
verwieſen habe? · Er befahl ihnen, die Schriften 
zu durchſuehen: Er gebot / ihnen / nach Jeruſalen 
gehen, und daſelbſt zu bleiben, "bis daß für mit 
der Kraft aus —— wuͤrden angethan mer 
den: Aber niemals wieß er ſie bin nach ben j 
fen Rabbinen, ober griechifchen Weltweiſen 
Weißheit und. Geiehrfamfeit daſelbſt zu erlangen. 
Im Gegentheil,] —5 ung ber Apoſtel Paulus, 
Baß die Predigt · von Chriſto, dem Gekreuʒigten 
a Ze eine Aergerniß und den Griechen 
ein? these ſey. Memand vente, ba ich 
alle nienſchliche Gelchefamkekt, überhaupt genemn⸗ 
men; verachte. - Küufte: und Wilfenfchafften 8 
ben in ef Se Seben einen großen — 
—— * ie Geographie, di —ES 
mehr, ſind — —* ar | 
Mes dus: Siehe ebene ndchige Aber 





des Herrn Eocheias Cayley. 973 


bie menſthelche Selehe ſamlent ſich hatjenlge, ‚nei 
ches dem Geiſte Gottes nk unrechtmaͤßiger 
Weiſe amnaßet, und bie Tiefe ber Erkentniß 


Efeifti zu burchgränden boegiebt, Diefes If eben 


fo ungereimt, als wenn man einen Affen auf das 


Thron eines Könides feßen, ober als wenn man 


wa einem Gtroßhalm Die Tiefe der See erforfchen 


Mit einem Worte, gleich wie die Sonne. al⸗ 


lein duch Huͤlfe ihres eigenen Sichtes kann gefehen 
werden, alfo wird auch die Sonne der Gerech⸗ 
tigkeit durch. ihren eigenen Geiſt allein erfannt. 
Die heidnifche Weltweißheit, ober das fpigfindige 


Workklauben thut, nutzet, um bie Herrlichkeit 
Ehrifti, und die Vortreflichfeit feines Eovangelüi 


in ſeinem Bellen Sichte darzuſtellen, eben fb wenig 
als das ficht einer Kerze, um bie natuͤrliche Sonne 


an dem Firmament anzuſchauen, leiten Tann. - _ 


Sluͤckſelig find die‘Diener des Wortes, glüdkfelig 


bie Gemeinden, welche auf ee rg rg 
r etes iſt, 


fi, der die Weißhei und 
unterwiefen find! glücklich find diejenigen, welche bie 
gefegnete Erleuchtung Yon dem heiligen Geifte, 
der in alle Wahrheit leitet, der alle Dinge, ja ſeibſt 
bie Tiefen ber Gottheit ergründet, empfangen has 
ben. Obgleich. die ſogenannte Weißheit biefer 


Welt fie verachtet; fo erwerben fie fi) doch Gna⸗ u . 
de bey Oott und bey dem ‚gefammten Wolfe Cote... 
tes, zu was für einer Rellgionsparthey es auch ge. 


— | 


hören mag. 4 „ u } «A . 
24 - 


* 








. on. 7 ” y 1 « 


| pr — —— damit; de 
lich dem Leſer den — welchen ein durch 
Gottes Geiſt erleuchteter Apoſtel, uns in den ni 
genben Worten, welche auf den vorhabenben Ger 
genftand ihre "Beziehung baben, in bem Briefe an 
die Coloſſ. I, 8.9. 10. giebt, zu Gemäthe führe 
Sehet zu, daß euch niemand beraube durch 
Ä die Dbilofopbie und fofe Defübrung 82 
er Menſchen Lehre, und nach der 
—— und nicht nach Chriſto. Dim 
in ihm wohnet die ganze Sülle der Bortheit 
Leibboftig, und ibr feyd vollfommen in ihm, 
welcher ſt das Haupt aller $ 
und — Ihm ſey die Fe und Gert, 
lichkeit, Amen. | 


Bon Kambribge Fehrete ich nad) London pw 

| rick, wo ich beynahe zwolf Monate lang verblich, 

und, wie gewoͤhnlich, den Prebiggdienft verronktetr. 

Und wiewohl ich mährend dieſer Zeit viele Bars 

drießlichkeiten erlebte, fo hatte ich doch das Ber 

gtrügen zu fehen, daß meine Arbeit im Prebigen 
nicht vergeblich war in dem Herrn. 


Am azften des Herbſtmonats im Jahr 1756. 
reifete * von London nach Norwich. Ich 
Bode dringende Urfachen, diefen Tag im Gedaͤche⸗ 

zu behalten: Denn als ich auf biefem Wege 
rt ritte, befam ich eine wunderbare Entdeckung 
von meiner neuen Schöpfung in Eprifto Jeſu, und 
von mehrer unbefleckten Bolllommenpeit in ihm. 
3 wurde bucch ben Sc Gottes 


— — — — — Dr Pr 


— — — — ww — - - > 





Des HerrnCernthitCahien m 


geſchickt —8 neuen Menſchen, weicher 
geſtern, heute, und biß in Ewigkeit derſelbe 
iſt, anzuziehen, Aus dieſem Grunde wurde mei⸗ 
ne Seele mit einer innigen und Gott» ergebenen 
Freude erfüllet, Die Suͤnde und Armuch meiner. 
. alten Natur ſchienen durch die Schoͤnheit dieſer 
neuen. Natur, worzu ich, nun gefauft war, ver⸗ 
ſchlungen zu werden. Welche neue Latur 
mir die menſchliche Natur Chriſti Jeſu, von wel- 
cher alle Vollkommenheiten der Natur Adams vor 
feinem Fall, nur eine Abbildung und Schatten 
waren, zu fern vorfam. Den ganzen Tag über | 
war meine Seele mit der geiftlichen Beſtrahlung, 
‚ ober. Ölanze dieſes heiligen Beheimnifies erfülle 
Ich empfand eine Frende, die unsusfprechlich 
und voller Herrlichkeit war, und die noch eis 
nen großen. Theil der Nacht hindurch bey mir blieb. 
Ich fühlere nun die Kraft der herrlichen Worte, , 
gEorinth. V, 17. Iſt jemand in Chriſto, ſo 
iſt er eine neue Creatur, denn Das alte iſt vers 
gangen; fiebe, es ift alles neu worden. Ich 
würde hier dieſe gnabenreiche Behandlung mit: mei⸗ 
ner Seele weitläuftiger ausführen koͤnnen, ‚aber 
ich mill foldyes vorjetzt vorbey laſſen, meil ich kraͤfe 
A überzeuget bin, daß viele aufrichtige Chriften ' 
folche Behandlungen nicht annehmen Fönnen. Ich 
balte mich aber auch verfichert, daß bie wenigen 
Sruͤcke, welche ich hier habe aufgezeichnet, von ci« 
nigen meiner chriftfichen £efer, Denen es gegeben. 
it, die Geheimniſſe von Chriſti gaftlichen ! 
Pd Su gelomnen, ¶pe verſtanden und auf 
9495 eine 


Da 


t — 





denn dem Herrn gefiel, mich in neue 






eine augenehene Weife angenommen warden. Ya 
* der-Preiß und die Herrlichleit. Amen. 
Des folgenden Tages ſe ſetzte ih meine Reif 
“ foeiter fort, und fam in N —2— an, woſelbſt ich 
eine Zeittang verblieb, und an verſchiedenen Orten 
dieſer Graffchafft.prebigte: Ya bie Werfünbigung 
des Evangelli ward * ſo wohl aufgenommen, 
daß ich nachher öfters von London aus dorthin rer 
fete: Diefes dauerte bis in das Jahr 1757 7. da ⸗ 
rſuchu⸗ 





gen um ſeines Namens willen kommen zu laſſen. 


Dis hieher hatte ich wegen meiner Beben 
an der Schagkammer der Prinzeßinn von Walls 
nibch feine: Merbriehlichkeit gehabt. Aber mm 
wvurde ich gewahr, baß man erwartete, daß ich 
vom Nredigen abſtehen füllte. Ich murbe dem 
zu folge von allen Seiten her beunruhiger, unh 
man wandte allerhand Mittel an, mich zu beme 
gen, die Verwaltung meines Prebigtamtes ſch 
- een zu laſſen. Aber mein Gewiſſen ließ es nick 
zü, dergleichen Vorftellungen Gehör zu geben. IE 
erlebte viele ftarfe Anfechrungen, wovon ber Abe 





fand von meiner Bebiermg am Hofe bie legte | 


— — 





mar. Meine Seele waͤre darunter ohne Zweifel 


verfunfen, mo mich nicht der Heer darinnen erhalten 
hätte. Denn wiewohl ic; von aflen Seiten bes 
verlaſſen ward, fo verlieh. er mich doch keineswe⸗ 
ges. Ich will dem Leſer muit Erzahickg der be⸗ 
ſondern Umſtaͤnde meiner. Berfuchengen. nicht bes 
ſchwerlich fallen; viefes m genug, ee 


des Herrn Cornetius cahiey. 97 


A ſage, dag fie ſehr hart waren. Mieit ich denn bey 
u ber Welt feine Gnade fand; ſo nahm ich meine 


reiſete ich von 


„ Zufünht gehe Herrf, und flehete ihn um feine 
” Ssülfe an, und befchleß fortan meinem Beruf zu 
Predigtamse mehr als jemals ‚zuvor. nach 


Bald hernach verließ ich London, und * 
aufs neue herum, bey welcher Gelegenheit ich die 
18 Schule zu vrford beſuchte. Ich werde von 

ieſer defto weniger erinnern, weil bie Anmerkun⸗ 
gen, welche ich uͤber die hohe Schule zu Cam⸗ 
bridge gemacht habe, auch dieſer koͤnnen 
zugeeignet werden, und hinlaͤnglich ſind. Von 
Orford reiſete ich durch Warwidshire und 
Staffordshire, nach Shropshire; allwo ich 
eine neue Verſammlung, an einem Orte, Wem 
genannt, eroͤffnete. Nachdem ich in dieſen Ges 
genden. ohnaefege — Tage geprediget hatte 
a nach Norwich, welche Reiſt 

mir ſehr lange und verbrießlich fiel. Als ich mich 
in Norwich eine Zeitlang aufgehalten hatte, wat 


. Ih genöthiget, noch einmal wieder nad Sonden zu 


Aehen. Mir begegneten bafelbft fehon wieder neue 
Verſuchungen und Unterdruͤckungen, nicht anders, 
als ob die Boßheit der Welt und der Hoͤlle gegen 
mich loßgebrochen waͤre. O! wie groß iſt die tief 
—— Uebelgefinnpeit gegen das Evang 
lium Jeſu Ehrifti! | 
pi, we 7 1 ab Pitt alle 
‚und mid) in 
Biefes meim Arbeit iſ derch de. er | 


, ! 


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+ v .* 
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⸗ 0 ⸗ 
ax 14 ’ . . s ‚ ss ⸗ 
ꝛ na — 
N ® .” [3 L 


welches eine Krafft Gottes zur Seligfeit WE,’ aim 


die darin glauben, Seelen zu erbauen, ſeitden 


‚gröfßftentheits aufgehalten. d wiewohl in tiefer 


Sradt, ſo wie an vielen andern Deten, viele ſchee 
fe Präfingen, Verdrießlichkeiten, Arbeit und 
Schmürigfeiten überfianden habe,. fo sröfte ich 
anich doch damit, dafs ich mic bafin bermüßer fe 
be, meine Pflihe in Wahrnehmung des Predigt 


amtes, bendes gegen Gott und den Menfchen, eis 


ne irgend einen andern Sohn, als allein Das Bes 
gnügen, ein gutes Werk zu verrichten, zu fuchen 
gber zu empfangen, nad) meinem Gewiſſen eifrig 
zu verrichten, Ich babe daben die Verficherung, 


: daß Jeſus Chriftus, der Hirte und Biſchoff 


meiner Seelen, dermableinjt die Thraͤnen 
pon meinen Augen abwiſchen, und mid is 
feiner ewigen Freude wird wohnen laſſen. Und 
wiewohl ich in dieſer Welt vieles Elend und Wi 


‚_ berwärtigfeifen, viel Hohn und ungerechte Läfterum 


n noch auszuffehen aben möchte; fo werben dedi 
| in ber Afünftigen Ah alle diefe Dornen Achern 
liche Krone, welche mir det Here Jeſus Chriftus 

um feines heiligen Namens willen fchenfen wird, 
- verwandelt werben! Amen! | 


- Esch pabe dir alfo gelicbter Sefer, (fe befchlieffet 


endlich Herr Cayley feine Lebensgeſchichte) eine Er 
zaͤhlung von den geiftlichen Empfindungen, weiche 
ich von meiner Kindheit an, bis in dieſes 1758ſte 
Jahr, gehabt häbe, mitgetheilet. Ich warte nım 
mit Verlangen, als ‚ein armer Fremdling und 


* Pigeimm‘ in Def wdiſchen Tpränenegale, af 


Er — 


des Herrn Gormelind Eatyen. ar 


nHZukunſt 


derwevee meines guöbigen Gottes 
bes, an dem beſtimmten Tuge. - Ich rd 
| 2 am dahin, daß ich mich mir Dem heiligen 


«Wanls alg ein Diener Bates verwen Möge, 
„in großer Gedult in Trübjalen, in Noͤthen, 
om: Aengſten, in Are — durch Ehre und 

Schande durch boͤſe Geruͤchte, und gute 

Seruͤchte, als ein Unbekannter und doch 

bekannt; als ein Sterbender, und, ſtehe * | 
debe; alo ein Gezicheigter. und Dogb. -: it 

gerodcet als ein Trauriger, und doch allezeit 
frölich, als ein Armer, über ber dom ..ıe 
reich machet, als der nichts hat, und doch | 
alles bar; verfölge, und doch nicht verlaſ⸗ 
fen, unterdrücher, aber doeh nicht verdruͤcket. 

‚Und num, mein Leſer! ich wuͤnſche, dafß der 

Goit aller Gnade, dasjenige, welches ‚bu bias ge⸗ 

leſen haſt, zum Nugen und, Vortheil Deiner Seele. 

fegnen und heiligen möge. Und erlangeſt bu aus 

Wiefen, Blättern einige geiftfiche Erbauung, fo gieb 

Gott die Ehre, und bitte für mich; daß Ich je laͤn⸗ 


ger je mehr möge in den Stand gefeßet werden, 


durch bie mir anvertrauete Kraͤffte feinen heiligen 
Mamen, zur Erhauung..meiner Micchriften, ſo⸗ 
—— als auch beſonders, zu verherrlichen. 

gefällt es Gott, mich beym $eben zu erhalten, ° 
uud mir feinen Segen mitzutheilen, denn. wirft du 
„vielleicht noch einige anbere Werke durch ben Drug 
‚gemein :gemacht ſeben, welche, wie ich hoffe, de⸗ 
nen, die nad) Zion reifen, zur Stärfung dienen, 
w a Berperrlichung Desjenigen. See welden 


.» “ — 
. 12 — v_ een. PT 
Be RD — 





U; wiewoht er von den Morſthen. veralink 
md verworfen iſt, für meinem einzigen Erl 
ſet und Seligmacher, auf.deffen Verdienfte ih 
ale meine Hoffnung beybes in biefer und ber Zi 
‚ Hinftigen Welt allein -gefeget babe, erfenne, ge 

—* werden. Ihm, tiebft den Vater mb 


m heiligen ſey alle unb- Verrſich 
| —* in a 


u — 


or 
she. Shriflon Cimo, 


eines gelehrten Kaufmanns und Dichters, 
Der Deutfchen Ge eüfchafften zu Göttingen, 


Jena, Helmftäbt, und Oreifswalbe. 
Erenmitgliebes zu Amſterdam. 


gelehrter Kaufinann iſt eine eben nicht ge⸗ 
* oder vielmehr ſeltene Er 
| Ser Cuneo verbienet dieſen Namen mit große 
Rechte. Er Bat in’ feiner Jugend bie *7 
ſchafften mie gutem Sortgenge getrieben; 
eine verſtaͤndige Buͤcherliede und feine Bel 
er iſt ein angenehmer und erbaulicher Dichter, ein 
guter Kraͤuterkenner, ein mizlichee Scheiftfteller, 
ein Dre un und Eotvefponbent uche tenkger Bes 


eV) 


% J 


* Kindesbeinen an gar feltfame Wege eingefchlagen. 
—— ihm aufgelegt, alle drey Staͤnde der menſch⸗ 


des Herrn I Ebriſtian Cuno. 98 | 
leheten, ein würdigen Mitglied verfchiedener geleher 


Sen Geſellſchafften. Seine Mebenzeit widmet er 
Der Uebung in verſchiedenen Theilen der Gelehr- 


ſamkeit, und er hat wahrer Gelehrten Hochach- 


Aunmg und öffentlichen Ruhm billig erhalten. Fo 
. wird Geſchichte bier an dem umrechten Orte 


geſetzet zu ſeyn urtheilen ? und welchem Sefer wird 
fie nicht pielmehe angenehm ſeyn koͤmen? La! fie 


zen beſonderen und 


flochten 8. Die Vorfehunig hat mie. ihm von 


> wird e&.um befto mebe —— 
en Berfällen durch⸗ 


Orfellfchafft, durch eigene Erfahrung recht 
nahe kennen zu lernen; und er bat ſich mit 


‚ einetn-aufmerkfamen Ange ümgefepen, was I ' 


Lehr⸗ Wehr⸗ und Nehrſtande vo 
Berlin ift feine Baterftabı , mb ber dritte 
April x708. fein Geburtstag. Sein Bater, wel⸗ 


dag Bürger und Pofementierer daſelbſt war Pr hieß 
Nathan Cuno, und feine Mutter Marie Louiſe 
BDalke, ehemalige Wittwe Heider. Von drey 
zehn Kindern feiner Mutter (welche alle auſſer ſei 
wer leiblichen Schweſter, Frau Anna Maria An 





doiphin, zu Berlin, ſchon in die Ewigkeit voran. 
gegangen find) wen ex ber oberjängfe. Da die 
meiften. —— Ind in ihrer 





und feine beybers 


men waren, fo war er ihren um defto willfommes 


wer, und Dat jebungeie Syn befonberen Berfe - 


bung 


. 
MM, Le 


982.“ Eeſchichte 
hung · des Allerhoͤchſtin zu danken Urſach gefimtben, 
je ſolche ſich * be fech beeiferten, ihm ein 
gute Erziehung Schon in feiner zarte 
den Kindpeke, und —* er ur eben vernehmlich free 
chen konnte, 309 fein fellger Vater einen Candida 
ten ‘ber Gottesgelahrheit, Mamens Maſtus as 
ah wolcher ihm fpielend eine Luſt zur lateiniſche⸗ 
Sprache beybrachte. Als dieſer Herr Maſue, 
feinem beſten Erinnern nach, in ein Schuf- ode 
Prebigtamt im Mecklenburgiſchen befördert wer 
den, ſchlug der damalige Archibiaconus an ber Ri 
eolaificche, Herr Andreas Schmid, weicher ımit 
bem Vater des jungen Cuno eine recht herzliche 
‚ Breunbfchafft pflog, ben ‚berühmten Gchlefifchen 
KRichter, Johann Chriſtian Günther, zum Pro 
wepter. ben ihm vor. Dieſer mımterte ſeinen Wer 
ftand und fein Gemüch mm vollends auf, und e 
gewann Ihn fo lieb, daß er, als ber güte Menſch 
Sich in Berlin fo viel gefammfet hatte, um fich af 
Univerfitäten begeben zu. koͤnnen, fi über felgen 
Abſchied nicht zufrieden geben konnte. Er warb 
Biscauf in in ſeinem fiebenten:Syahre, auf bas Gymna⸗ 
ſium, bas Braune Kloſter genannt, durch ben da 
maligen Rector Bodenburg eingeleitet. Hier hoͤ⸗ 
rete er in den niedern Claſſen —* die oͤffencliche 
Lectionen; ſein Vater trug aber auch zugleich Som 
ge, daß er eine Be — 
und er, ward der beſondern t eines 
gen und geſchickten Sachſen, Mamens an 
nebſt andern honetten Bürgerfindenm anvererauet. 
1b ‚als Rofer.yumge Zybesicher. anf: bie hofe 
— m Säule 


des Herrn Ich. Ehriſian Cuno. 083 
Cute og, erbot ſich erwaßter Zerr Archldiacr-· 
nus, welchen man damals Den alten Schmid men⸗ 
nete, daß er mit ſeinem einzigen Sohne der beſon⸗ 
dern Unterrichtung in feinem Haufe theilhaftig wer 
den koͤnnte. Da nun berfelbe bey. feinem Sobne 
jedesmal die allergefchichtefte Candidaten hielt, ſo 
batte unfer Herr Euno großen Mugen. bavon, 
Bey dem ihm angebohrnen Geſchmack an gelehr⸗ 
ten Dingen, und bey einer ſo gluͤcklichen Anfuͤhrung 
foͤrderte er zuſehends, und in ſeinem zwoͤlften Jah⸗ 
re war er mit der lateiniſchen, auch ſo ziemlich mit 
der griechiſchen und hebraͤiſchen Sprache, fertig, 
und nunmehro ein Schuͤler der oberſten Claſſe. 
Hier entwickelte ſich erſt recht eine Neigung zur Ge⸗ 
lehrſamkeit, da er die hoͤhere Wiſſenſchafften vortra⸗ 
hoͤrete. Unter dem gelehrten und bey ihm 
unſterblichen Herrn, Johann Leonhard Friſch, 
hoͤrete er unter andern die Mathefin. und Dont, 
welche vorzuͤglich nach feinem Geſchmack waren, _ 
Hierzu kam das Gluͤck, daß eben damals ber vor⸗ 
trefliche Kunſtmahler, Herr Heinrich, der befte 
Lehrling bes geößen Copetzky, ſich bey dem Herrn 
Friſch eine geraume Zeitlang -aufhiel. Unter 
Diefem großen Meifter lernete er zeichnen, und nicht 
eher, als, bis er eine gewiſſe Feſtigkeit im Zeich- 
nen erreiche hatte, ließ dieſer ihm zu, daß er fich 
endlich auf bie Miniaturmahlerey legte. Ä 
wie er auch eine beſondere Neigung zur Muſil hat⸗ 
te; und im Singen, fo weit man es auf Schule 
bring kann, nichts ſonderliches sehe /lernen 
Bommte „fo: befloß-er fich: ug auch ber Inſttagun⸗ 
.: 27 Bel, Europa XAVICH, Mit She 


N 


984. Geſthichte 
tem... Anbey erlernete er auch die franzöfifche nub 
italiaͤniſche Sprache. | re 
Wie er dreyzehn Jahre alt war, erweckete 
Herr Friſch, damaliger Conrector, feine Ehrſucht 
duf.eine auſſerorderitliche Weiſe. Er erwählete 
m zum Praͤceptor feiner beyden jüngften Söhne, 
Martin Stiedrich, und Jodocus Leopold, 
welche alle beyde wackere Männer geworben, und 


det geiehrten Welt gewiß nicht unbekannt geblie - 


ben find. Das befannte: docende difcimus, be 
fand er mehr als zu wahr zu ſeyn. 
“Bisher hatte er hach feiner Neigung gelebet. 
Da er aber ſehr auffckoß, und wegen feiner tänge 
große Gefahr für den Soldaten lief, fo mußte er 
wey ganze Jahre ‚in feinem Kloſter als ein Ge 
Fangener. (eben, ‚Doch diefe wurden ihm feine« 
weges fang, weil er gleichfam in feinem Elemente 
lebete, ‚und feine Zeig mit lauter gelehrten Uebun⸗ 
gen auf die vergnügtefte Weife zubrachte, 
e :, Allein, hartes Schickſoal! Mit dem vier und 
zwanzigſten März 1724. gieng wit. unfern mit 
vollen Schristen zum Tempel der Gelehrſamkeit 
und Ehre ‚eilenden Stubirenden eine gewaltige 
Veränderung vor. Mit einem Morte; er mark 
zum Solbatenieben gezwungen. : Wie viele Mühe 
auch feinetiwegen angewendet wurde: „fa mar Doch al⸗ 
leg umſonſt; er mußte Soldat bleiben, Nichts weni⸗ 
ser. indeſſen, als.baß das Soldatenleben feine Lu, 
tieſer in die Wiſſeaſchofften zu bringen, Jollse erfi 
der. baben · Im esentheil che fie an, ae 
Ä Jede du ı. 0 


+.) dem Aw. ET + ” wu. 


des Herrn Ich Cbeiſtian Cum.-näg 


err ſtudirete noch eben FEREÄRB, abs ob er dereinſt 


atlein von der Gelehrfanfele wuͤrde (eben muͤſſen. 
Eine 'gelegenstiche Elegie, da fein liebſter Schul- 
gefeff ld Herzensfreund/ Herr Gottfried Cle⸗ 
mens, nach Jena gieng, machte ihn in Berlin 
bey einigen Gelehrten noch bekannter, welche ihm 
einen frehen Zutritt erlaubeten. Unter andern 


geriech er mit dem ganz aufferorbentlichen Dichter, 


dern bamialigen Paftor Schönemann in ber St 


Vorftadt, in genaue Brkauntſchafft. 


Dieſer ſuchte ihn zur überreden, daß er zur Dichter 
rey gebohren wäre. Hierzu war er gleichwohl int⸗ 


mer zu ſchwerglaͤubig. Wenn er ja Bafe made | 


re; ſo waren folche allemal. Lateiniſch. u 
Lonttto es nicht vergeſſeu, baß ihm. —S in hi 
nem Gelegenheitsgedichte ein. grarksmanicolifher 
Schnitzer wider feine ‚digen AMuttsefptache ange 
wieſen watd. 
Der Anfang bes Sobveienlchens ont ihe⸗ 
% Ind, und gemächlich. gemacht, ala es immer 
ich war. . Denn fein Hauptmann, der Her: 
von len fiebete ihn teche vtenlih: Den herr 
Seneral von Forrade, unter deſſen 
er gleich Anfangs Eotpotal warb, ließ. ihn pr 
ale. Tage zu fich Emmen; und machre ihm enblich 
Heffnung, dag ee Ofticier werben ſollde. Er er⸗ 
wiederte hierauf, daß, wenn ihm ja dieſes Gluͤck 
a ‚ ex wuͤnſchete, Gelehr⸗ 





" Aemkeitibasimige jumgingen, masdfıh:an feiner 





—* * ba er in um. Ende ſich 
a een 








t 
Br Eee 
„2. te . B - - .4244 


Studien auf ber Univerfitde zu vollziehen. Wie 
unmoͤglich auch" immer. bie Erfüllung dieſes feines 
wohl vecht herzlichen Wunſches ſchien, ſo ließ e 
doch nicht nach, und ber, Here Eenerof vos Soaps 
cade war fein viel zu. großer Gönner, Daß er nicht 
zugleich hierzu fein allermöglichftes gerhan Haben 
ſollte. : Seine Majefte ;. ber böchfiwerftorben 
König, ertheileten ihm denn nicht. allein Die allen 
gräbigfte: Erlaubniß, nach Halle zu geben, fee 
. been begnabigten ihn audy mit dem Magbeburg 
| Stipendio umb dem: Königlichen Freytiſche. 
Hivar lautete ber an ihm ergangene Befehl, von 
der 1 otweogelaherpei abzuftehen, und ſich auf bie 
Rechte zu legen. Dies war zwar bey ihm: ſrey 
lich invita Minerva; aber er banfete boch nur Get, 
aß « fe weit gefortmen. mar 
Im Fahr 1727. warb ee. alfo unter dem Da 
maligen Prorector, dem Herm Canzler, Peter 
won Laden, immätriculieet. Er folgete tras 
lich dem im gegebenen Befehl, unb börete bie 
Inſtitutionen und. Paubecten:; woran ee aber bey 
weiten ben Geſchmack nicht fand, als am kano⸗ 
niſchen Rechte woruͤber der vortrefliche Herr Boͤh 
mer laß. Das Recht der Natur hoͤrete er bey 
Dem Herrn Hofrath Schneider, und die Reichs⸗ 
geſchichte bey vorgenannten Herren Canzler. Dat 
um ſchlupfete er gleichwohl auch beftändig in die 
sheolsgifihe Borlefungen,; fonberlich zu dem feligen 
Rambach/ und, ne er —— Big ni 
Michagte.>: —— Kanye e 
—W 1: adii 








de Seren I @ethin Eine. 587 


** ſich verdeuschen. :- Dagegen birlt 


et fi um: fo. viel fleißigen zu dem jungen Herrn 
ons, als Pwofeſſor der —— — nie auch 


gzu dem Korn Prefeffoe Baffer. In Halle fieng 


er-mun suchen, feine Deutſche Saure zu flimmen, 
Denn.mon wollte in Betrochtung feiner beſendern 


GSeſchicklichkeit dazu mit aller Gewalt einen deut⸗ | 


ſchen Dichter aus ihm machen, und man zwang ihm 
auch verſchiedene beutfche Gelegenheitsgebichte ab; 


Beh om !Ol och! felbft nimmer gefielen. - - 


ihm ein noch nicht vol⸗ 
jes eben in Halle? De Frühling 1728. trat an; 
amd er empfieng Befehl, fich zum Regimente ein: 
gafiuden. Niemand. geherfamer, alser: Aber; _ 


wmit welchem unerwarteten Erfolge? Ducch- einen - 


gewiſſen harten. Zufoll, warb .er, ‚an ſtatt un 
 HSfficier gemache 


2 abgegeben «Wie ſouer es ihm auch: anfänge . 


gu: werben. als gemeiner Marfquier 
Tier. ımser: des damalige Geljifche. Regiment 


Sich war, als ein zarter Juͤngling Die Arbeit mi _ 

feines neuen. Standes zu.thun, melche dem 
geöbeften Baurenkerl blutſauer fiei: ſo half nichts 
davor. Er mußte; und Gott ſtaͤrkete ihn. Wat 


Sottes Treue und Fürforge noch deutlicher bewen⸗ 


* war, daß der Major von Schulenburg, um 

ser beiten Compagnie er, als Recrut, für einen . 
Biögelusanm. gegeben warb, ſtarb, und daß den 
Bamalige Capitun, nachg Oberſter und 
Keramendant son Collberg, Herr Mokad von 
Kallermann,.die Compagnie wieder erhielt. 


"Bowie nina Sn. in. Dach u. 


Rrr z 








N 


998 3: 


—* — — 
teſten Anlaß recht fleißig za-fiublerm. :-- Dige be 
malige Archidiaconus Buchholz zw’ Korg, m 





er in Garnlſon lag, ein — —— | 


Mine, war feht großer Freund. Derſelbe Hatte 
ſchon (ange an eine#-Prignitzia 'diplomatica ges 
beicet; und es kann fern, Daß einer ſtiner Herrn 


. Söhne fich mit der Ausgabe biefes von ihen nach 
gelaſſenen Werkes beſchaͤftiget. Er koccete Te 





gafiz’artig, doch eben nicht fo ausführlich, zeichnen. 
an Herr Cuno half thia rede gem barinnen 
Da diefer fein Freund eine recht ſchone hiſtoriſche 


VBlbliochek Harte, fiel ee TORE in eins recht ſchwea 


Wereſuchung, ſich an ein lich 
ſches Werk —* ——— 


m- Reichchiſtorien waren ihm bifannt; aber 


darũber zu erblaͤren; et — was für eis 


—— regieret habe, ſolches zu hun; mb 


es ſey in der Thatein unreifet Einfalt geioeſen 


Wer, er ſey ſchon ſo.: Wenn er — | 


u fange, Pb kriege ihrt niemand Teiche wieder: ba 





Ben allerbim elſten Zeiten, wobey eine Mengeson 


geztichneten Alterthͤmetn war, : bis: auf Karſe 
eat ven. Er vu r Gtande/ ſondern 





* 


des Herrn Joh. Erian Cuno. 989 
man muchigte ihn auch any bası Werk ſortzuſehen 


und fein zweyter Band gieng bis auf Cart benifünfs 





ten. Dieſe beyde Bände koſteten ihm ganze drey 
Jahre, und nun blieben ſie liegen. 


Im Jahre 1731. ward der Kronprinz, Seine 


jest glorreichſt vegierende Mojeſtaͤt in Preußen, 


| 
| 
| 
| 
| 


| 


Chef von dem bisherigen Golzifchen Regimente. 
Mithin veränderten fich die Gluͤcksumſtaͤnde unfers 
Herrn Cuno ſehr beträchtlih, Denn, nunmehr 
that er‘ vom gemeinen Mufquetier auf einmal 
einen Sprung bis: zum Feldwebel des erften Ba⸗ 
taillons, welches ſchon Damals das Anfehen einer 
Guarde hatte; gleichwie nachgehends diefelben 
Feldwebel, feine Nachfolger, den Rang von Pres 
zumier-Sieutenant bey der Armee erhalten haben, . 


"on biefem feinen Soldatenftande gerieth Herr . 
Cuno in gute Befanntfchafft mit dem damaligen 
Herrn Inſpector Wagner zu Nauen, als er da⸗ 
ſelbſt In Garniſon lag, und bekam auch einen be⸗ 


fordern Sreunb an den Yeritt TFoachim enrich.  - 


vonder Bröben, nachmals des Johanniteror⸗ 
dens Rittern, und Rittmeiſtern unter dem Koͤni⸗ 
glichen Leib. Corps Huſaren, wie auch Erbherren 
auf Zanzau und Ruhleben, einen Herrn, welcher 
feine Siebe jur Gottesfunche und zu den Wiſſenſchaf⸗ 
ten fo wehl, als feine treuen Berbienfte verehrungs« 
—— in 


_ feiner Zundeihmgsftheift: der «de. über feinem 


Garten nachmals beffer, ein Denkmal geftiftet, 
und einige Zeilen aus :der-barmächit:gu leſenden 
. ‚ Rerg Antwort 


» 


Auntwort bes Hören von ber Bröben verbienen 

bieher gefeßet zu werden. Gr fihteiber: 

Du biſt der alte Freund. Dich hab ich bochgeacht 
Dich, den fein edles Herz fo liebenswuͤrdig macht, 


. Dem ich fo lange Zeit in Eruſt und Scherze Benme, 
Und jege mit Herz und Mund den altın Freund ned 
neune. 


Mir dienten einem Herrn, dem groͤßten in ber Tick, 
Den Freund und Feind gleich boch aus Furcht unb 
Bun iebe bale. 


Bir boben manched Jahr in gut md böfn Estunaben, 


- Bey ihm befondre Huld und Zuverſicht gefunden- 


- Mard übte unfern Leib, doc) unfre Nebenzeit 

. _ Bertrieb der Muſen Luſt, des Wiged Geiſtigkeit. 
O edler Unterſcheid! wenn man bep Büchern ſttzet, 

Und, wenn bepm tollen Schwarm, ah als Wein 
' BR — erbitzet. 


| Noch in. demfelbigen gemelbeten Sabre 1731. 
mußte Here Cuno auf Werbung; und bies batı« 
erte fo faſt zehn Jahre nach einander. Was wür- 


ben wir nicht von dieſem Zeitlauf erzäßlen koͤnnen, 


wenn ung alle beſondere Vorfälle defielben bekanut 
waͤren? In feiner jugend kannte ber munsere 
Cuno keine. Gefahr. Sein Körper war flarf, 
und den griff er auch an, als wenn er unzergäng 
lich waͤre. Er war jegt ſchon durch und durch ein 

Soldat, ; „Er be feinen Freunden mannig⸗ 
mal, doß eg ihm noch unbegreiſlich ſey, daß er ge 
fund geblieben; ja, wie..fein ganzes Herz davon 
überzeugt ſey, daß, wenn nicht ein höheres 


e 


‘ 
« 


a L_L IL 


| 


des Seren Joh Cheman Cuno. 098 
Zen ſtinen Oben bervaßner, ee fen: Sehen ahamal 
wuͤrde 27 haben. Wie gluͤcklich ſind june ⸗ 


ge Hertn, welche mit der groͤßten Gemaͤchlichkeit 
—** beſehen koͤmen! Allerbings koͤmen ihnen 


Die Reiſen ſehr glich werden, wenn fie Augen zu 


wo ſie zu Hauſe geheren Bi em. bas Bclavo- 


ſehen, und Ohren zu hören haben. Herr Tune: 
Dahingegen kann füch der. Gemächlichfeit auf feinen; x 
Reiſen nicht ſehr ruͤhmen. Sie find-Abtrftanden.. 
Aber die Nachwehen erinnern ihn noch oͤſters daran. 
Ob mn aber gleich ſeine Reifen, weiche gumg gegen · 
Freitige Abfichten hatten / als die Abſichten der jungen · 
Geleprten, das Anſehen gewonnen, in gauzen zehn 
Jahren allis aus: feinem Gedaͤchtniß zu wiſchen, 
was denfelber:in. der “yugenb. tvar eingepräget wor⸗ 
den, fo that ihm doch gleich auf feiner erſten Reife: 
Die lateiniſche Sprache mvergleichtiche Dien⸗ 
ſte. Muenderſelbon komte er in Croatiem und! 
Sclavomien, 100 feine Mutter ſprache auf einmal: 
aufhoͤrete, noch immer ſo Aber a Weg Formen. 
Doch, dies mar noch nieht genug. Wollte de wer⸗ 
ben, fo mußte er auch die Tandesfpracht nicht al⸗ 
lein verſtehen, ſondern auch ſprechen lernen. In 
Carlowatz oder Carlſtadt fand er Gelegenheit da⸗ 
zu, ba er mie einem Faͤhmich von ber —— — 
gaig wider die Tuͤrken Bekanntſchafft machte, wel⸗ 

cher, nebſt ſeiner Selavoniſchen Mutterſprache zu⸗ 
gleich die Italiaͤniſche verſkand. Durch Huͤlfe 
dieſer letztern, lerniete er die vrſtere, und warb durch! 
Die Erfahrung überzeugt, daß man nie eine Spra⸗ 
che geſchwinder erlernen koͤnne, als in einem Lande, 


niſche, 








993 . EeſWichte 

difihe; als:enem Qebehrten/ feine ‚fonberliche Din 
Re, * kan es ihm nachgehends in When und 
NPohlen bach größtentheils zu ſtatten. In Ungar 
In man enbfich noch überall Deutſche, beach zu 
Ber eigentlichen Ungabiſchen Sprache hat ex wie uf 





ieh, ep gang Je in Jain fe 
Ä uſamer, er jwen gamfe, in Italien 
pabringen muͤſſen. 


An nichts 1öeniger konnte er auf feinen Keifen 
fen, als Bekanutſchafft mit Gelehrtra zus na 
Dogh harte er das Gluͤck, zu Preßbuueg mit 
Rem ar unb beruͤhmten Harn, "Miaerbias 
Bel Toungelifchen Prediger daſelbſt, In ſehe ge 
naue Bekanniſchafft zu Berimen, mb hernach in 
ben Jahren 1735. und 1736. mit dem Herrn Lich 
. foauger, Pfascheren. iniugfpuerg. Lw.biefe Zat 
mufßteerunter ber ar eines Segatintfertssaich 
au Gakdırg werben, "ul baher öftere Reifen vom: 
dert auf Angfpurg thun. Diefe Zeit in Salzburg 
war bie vergnügtefte, fo er in feinem gamzen Sol⸗ 
batenftande gehabt hat. Denn Seine E 
der Freyherr von Plotho, fein Landemann und 
ehemaliger Mitfchüler; beroiefi ibm fa diel Freunb⸗ 
ſchafft, daß-er füch Zeit Lebens verpflichtet dafuͤr 


erkennen wird. - "Auf: feinen —— ihm 


. gehabs, meil folche gar. zu ſehr auf ſich ſelbſt iſt. 


. — — —— — — — — — — 


Dass‘ dic,:cur hic, injmer im Sim si daher et 


mit ſeiner Werbung ſo vies zu thun hatte, Daß er 

.. Darüber ‚alles vergaß, das mit Deu Abfche feiner 
Reiſe nicht in Verbindung fland; fo, daß er fagen 
kann, in Ram geweſen zu ſeyn, ohne ſich ji 


Herrn Wan Cuno. gog 
Möge gi gebenobon Pobſt Fepent zu weh 
anz mäßig konnte er aber dach auch nicht 
Da er von hoher Haud war erſuchet wor⸗ 
Torquato Taſſo in deutſche Werſe zu 
Nſo war er mit Diefer Meberfesung noch 
is in dns achegähete Buch fertig geworden; 
Ruͤhe aber Dich: zulett vergebläch geweſen. 


gedruckt. OEleichwohl iſt auch dieſe an· 
e Arbeit in gewiſſen Abſichten nicht frucht · 
fen. Denn das dem Taſſo fo eigene 
— bey dem Ueberſetzen einen leb⸗ 

Andruck. Nur war bie Zeit noch lange 


ohren 

a ſollte. Die Gelegenheit, zum Sabburg 

Stalien ſich in ber. Muſik vollfommener zu 
verſoumir ar nicht. Doch mußte u» 

jerpeit ungeſucht ver ber Hand liegen ; und 

Big konnte er obnehin niemals fon, _ 


ben Jaheen . und 1740. lief feine lch· 
ung in Italien ganz verzweifelt ab, und. es 
fies fich Dazu fo anzuſchicken, Daß er das 
nieben eben fo ungern verlaffen mußte, als 
getreten hatte. Hier erfuhr‘ er, was. bie 
get: nichts haben, als, wie man gehet und 
auf ih babe, Seines ſeligen Vaterg 
hre auf feinem Sterbebatte, ba. er ihn bey 
kn Anteist feiner Werbereiſen einfegnete, 





gieſer Welt Abfchieb vom ihm nahm, ward - - 


pan an Ah lebendig. „Den Sohn 


„waren 











DA... 
(amt 
„Den . 
wenn du Deinen Much verlereſt. Ciefeßt, Def 


ihm ein großes. und ſehr ſcheinbares Gluͤck ange 


ſelbſt ein eiftiger Vertheidiger ber evangeliſchen 


u. 
—— u works nie 
erluſt kleinmuͤthig 












„bir die Wels alles nähe ;:. wonduiſt —— | 
amd Bf form, fo Jin Di Gurt lc wieber, 


„Sorge zu tragen ‚ nämlich für deine Chre ah 


„für —— — Gieb lieber alles Preiß, die 


„du die hieran Boramen leefl. Denn deinen gu 
„ten Namen laͤſſeſt du in ber Welt, und Dein Be 
„soiffeır aimumfE da mis nach ber Ewigkeit, Nun 
fand er an zween Wegen, wovon er ben einen ober 
ben andern einfchlagen mußte - . Zu Rom wach 


ME 
7 
Hi 
* 


tragen; ja, es wollte ihm gleichſam aufgebeun⸗ 
gen werden. Er ſchrieb daruͤber an einem fich in 
ber Naͤhe a beofficier, von welchem 
er gewiß wußte, daß er Gott fuͤrchtete und den Kö» 
nig ehrete. Da er zugleich von dieſem feinen: 
©önner wußte, daß er ein eifriger Anhänger ber 
Meligion war, ſo ſtellete er ihm ſehr umſtaͤndlich 
Kor, man wiſſe es, daß er ein Proteſtant, und 


— — — — —— — | 


Lehre fen, und man haͤtte ihm bie buͤndigſte Ber 
ſicherungen gegeben, ihn hierüber ungeſtoͤhrt ze 
laſſen. In der That haste er großes Vebenten, 
Diefen ihm eröffneten und a fo ungemein 
fihönen Weg einzuſchlagen. Der gegenfeitige 
Wes kam ihm, ee allzu ef ja ie 


Herrn Fo Cheitian Euno. 955 
deinglich vor. Wie ziveifelhaft·er auch 
var, und zu feinem feſten Entſchluß kom⸗ 

mte;..fo befchtoß er endtich doch, es auf _ 


pruch dieſes -guttesfürdhrigen und weiſen 
s ankemmen zu:läfflie, und des Freundes 
e fie Bottes Stimme zu halten. Noth 
ihn beten. fi Pe 


\ 
. 
“ X 


Anewort bilieb niche fange. aus. Sein 


ſchrieb ihm gerade weg. „Er möchte fa 
steftmseiith bleiben; als er Fönnte, fü wuͤt⸗ 
sie: Feinde, und auch ſeibſt feine Freunde, 
) nimmermehr von ihm glauben, --: Diefe 
n ſich darüber berrüben, jene aber fagen, 
le ſeide Ootlesfurcht Heucheley fen, und daß, 
Gott nicht getreu geblieben, alle feine vor⸗ 
ne Treue gegen feinen König, nichts als 
heit heiſſen koͤnne. Wie fehr er ſelbſt auch 
Begentheil überzeuger:fen, fo glaube er doch 
an, daß er feinen ehrlichen Namen viel zu 


Jabe, als daß er auch ‚den allergeringfien . 


in, welcher Anlaß zue Laͤſterung geben-Bönns 
rig laffen werde. Wäre ihm Gottes Wort 
uer und troftreich, wie er immer von ihm 


et habe, fo möchte er ſich jego der Worte _ 


XVII, 8.9. erinnern: Es iſt gur auf den: 


n vertrauen, und ſich nicht verlaffen 


Menſchen, u.f.vo. Jetzo fordere Gote 
ers Beweiß feines Slaubens ab. Sein 
fen rrpflichte Ader zu erweiſen, daß er fein 
rauen auf ben lebendigen Oott und deffen 

“ „allwal⸗ 


— 


R 


296.bGeſichte 


„allswaktenbe Vorſehung ſtelle. "Cr ſolle: daher vn 
„Gottes Namen feine Studie wieder hervor fe | 
schen. -Daß er fich.auf mathematiſche Wiffen 
„Ichafften, und insbefondre aus Zeithrien und Muf 
„geleget, wide ihm auf Univerſitaͤten bie erfprieß | 
glichſten Dienſte thun  . Waffe er fich denn auch 
gleich noch ſo kuͤnmerlich behelfen, ſo waͤre ces 
„doch noch immer beſſer, ben einer ehrfichen Ar | 
„tnuith ein gutes Gewiſſen? zu bewahren, als ia 
Rom Ehre zu ſuchen, und in ſeinem Vaterlande 
— gu ſeyn. Uebrigens liege es ihm. auf 
„ben Herzen; er werde fein th wi Oolanb fm 
9 den. u. ſ⸗ 107 . 


| Diefer Brief machte ei einen fo ſtarken Eindrud 
” auf das Gemuͤth des gortesfürchtigen Herrn Emme, 
| daß er fich ſtehendes Fußes entſchloß, Denen nach 
immer auf ihn dringenden Verfuchungen, nur ge⸗· 
ſchwind aus dem Wege zu geben; und, da er fo | 
viel niche mehr befaß, um die Sciffsfrache anf | 
Amfterdam zu bezahlen, fo trat er in bern damali⸗ 
gen graufamen Winter 1740. fie Reife zu Fuß 
an. | | 
Dies iſt es, Was uns von dem Abſchiede, 
welchen Herr Cuno dem Soldatenſtande ** 
bekannt iſt. Wir koͤnnen die Umſtaͤnde nicht 
her entwickeln. In dem bereits —— * 
weihlingsſchreiben an dem Herrn non der Groͤ⸗ 
ben, Be man un indeſen folgendes: deron: 


« 
vo — 


er" ı. . 1% 2 Hy no 


> 


De 


* 


des Herrn Jah: Chritian Cuno 997 
ie hat das Sichel: deauf den Brit Aber gey 


Mir hat fo Neid als ek denfelben 60 gemacht. 
Doch hat mich auch der Sturm sum Bates binge⸗ 


ch ſchweige von mir ſylbſt. Mein ruhige Gewiſſen 
erbinde die Wunde wir, die mir mein Feind geriſſen 
Er ſtabl mir Friedrichs Huld und bie Gelegenheit 
Zu Proden aͤchter Treu uind heiſſer Dankbarkeit, 
dein treu und daukbar Herz kanr niemand. mir enke | 


bi wil von driedrichs Hutb boch —* erählel. ° 


md in der Antwote dee gemedeen Herrn Kin 
seen: lautet es: - 


Dabei death Di niche us —* 
des En Eiſerſucht bat. deiner nicht afione... 


Bette ber alles regicrende Gott die Sauihefeig⸗ 
eit des Herrn Cuno bisher gepruͤfet, fo fuͤhrte ihn 
eine Gnade auch tzun auf den Weg zur Beloh⸗ 
wing derſelben. Er kam unter deſſelben Geleite, 
* funfzehnten Junius beflelöigen Jahres ziem⸗ 

ich geſund zu Kam Amſterdam an. Noch war immer 
ein Bora en, fich nad; Leiden zu. menden; und 

jes blieb bey ihm um. defto fefter, weil ihm eig 
eier fehr bemittelter Here, welcher ihn unters 
neges zwey gange Monate ſehr liebreich verpfleget, 
ugleich verfp haste, ihm.auf: St. Fopannig 
pognhundert Sehnen » — und vi 





98°: Beetſhichte 


- follte en in Amſterdam matten, Doch, Bas Wer⸗ 


ſprechen ward vergeſſen; und indem er noch im⸗ 
mer darauf ſann, wie er ſich dazu anzuſchicken 
haͤtte, fich von nun an auf die Arzeneywiſſenſchafft 
zu legen, und endlich die Doctorwuͤrde anzu 

men, uͤberfiel ihm ſelbſt eine toͤdtliche Krankheit, 
amd barüber-gieng feine kleine Boͤrſe, obgleich fh 
che auf der Er fid) nicht vermindert, wohl abe 
vermehret hatte, vollends darauf. Das heißt 
wohl recht: Der Menfch denke, aber Gott ent. 
Damals war fein Zuſtand auch wirklich recht Fläg. 


Lan — — — — —— 


lich. Er war zu ehrgierig, um ſeiner Familie ib 


ne Noch zu Flagen, und in gan; Amſterdam few. 
se er feinen Menfchen, dem er fie klagen fannte. 
Allein, da bie Noth am größten, war Gert am 
io Frank, mus gchärtig, mi im 
ger a and gedürtig, mit 
give. Dieſer machte Freundſchafft mie 
Zwar hatte derfelbe wenig für fich ſelbſt übrig; er 
war aber doch Im Stande, Ihm durch guten Darf 
veche große Dienfte zu chun. Er brachte in iu 
Bekanntſchafft mie Buchfuͤhrern, und verſchaffete 
ihm Arbeit, welche er ben feiner noch anhaltenden 
‚Unpäßichfeie warten, und baben feinen Unter⸗ 
halt verdienen konnte. Die erſte Arbeit befand 
in franzöft iſchen Schriften und Eorrecturn. Der 
fach trug ihm ber Buchhändfer, Zacharias Rom⸗ 
berg, auf, eine Handſchrift, welche eine holländb 
ſche Grammatik’ heiſſen ſollte, in Ordnung zu brin⸗ 
gen. Damals verfland er nichts weniger aus 
dem Grunde, ale bie hollanbiſche Sprache *7 


des Herrn Joh. Chriſtian Cimo. 999 


Hnerachtet machete er ſich daruͤber; und dieſe 


Srammatif, mie fie denn auch iſt, hat ſich bald 


vergriffen, und iſt wieder aufgelegt worden. 
Als ihm der gütige Gott feine Geſundheit wie⸗ 


ber fchenfete, und er wieder ausgehen fonnte, wuͤr⸗ 
De es ihm gar leicht geweſen ſeyn, mit der Muff, 


felbft ganz reichlich, fein Ausfominen zu finden. 


Er befam $ectionen anf dem Clavier, und, ba feis ' 


ne größefte Stärke im Violonzello beftand, und 


er zu damaliger Zeit ber einzige war, weicher ſich 


-auf dieſem Inſtrumente bervorchun fonnte, fo war 


faft fein Concert, wobey man ihn nicht auffuchte, 


£ectionen zu geben gieng noch an, aber auf Concer⸗ 


ten Geld zu verdienen, war feinesmeges nach ſei⸗ 
nem Gefchmad, und. fam ihm ſchmaͤhlich vor, ba 
er fich bloß zu. feinem eigenen Vergnügen auf die 
Muſik geleget hatte, Indeſſen ward er in furzer 
Zeit zu Amſterdam ſehr bekannt. Kin guter 
Ruhm von ſeiner Geſchicklichkeit und erworbenen 
Wiſſenſchafft breitete ſich von Tage zu Tage aus. 
Ein gewiſſer reicher Mann bedienete ſich ſeiner 
Unterweiſung in der Geographie, und bezahlete 
en dafür fehr reichlich, empfahl ihn auch andern. 
e ſahe nunmehr, daß er nicht nur reichlich aus⸗ 
fommen, fonbeen auch betraͤchtlich entübrigen 
Eonnte. Die meiften Stunden des Tages (wor⸗ 
unter ihm eine, bey einem dortigen Landmeſſer, für 
weihen er Cartouchen, Wapen und dergleichen, 
beftändig weg zu mahlen hatte, täglich einen Tha⸗ 
fer einbrachte) waren befeget. Sein Bornehmen, 
"pr Amſterdam durd) fparfames Qauefalten fo viel 
Nienu Gel. uropa XVITh. ss u 








zu entübrigen, daß er bafür in feiden zum Doctor 
in ber Arzeneywiſſenſchafft promoviren EFönnte, 
. ward nun zwar immer beftändiger. Es fügte ſich 
‚aber wunderlich, daß die Frau Wittwe Voͤlkers 
für einen geroiffen Rechtsgelehrten, welcher in ei⸗ 
nem ihrer Häufer wohnete, jemand ſuchte, wel⸗ 
cher, nebſt der lateinifchen, Die hochbeutfche, frau 
zöfifche und italiaͤniſche Sprache. verftund. Einem 
‚ dergleichen war ein fchon ſehr annehmliches Gehalt 
zugeleget; daher ſich auch hiezu recht viele Compe⸗ 
tenten einfinden. Die Reihe kam auch an um 
ferm Herrn Cuno. Er wäre vermuthlich der rech⸗ 
te Mann dazu gewefen. :Die Station mar auch 
nicht zu verwerfen. Allein, auffer daß er feine 
tägliche Stunden größtentheils ſchon befeger hatte, 
fo mar fie nicht für ihn, weil dadurch ſein Vo 
ben, fich Doctoriren zu laffen, mit einem male mur- 


de fenn bintertrieben geworden. Gemeldete Frau 


Voͤlkers fragte ihn indeſſen links und rechts aus, 
und er beantwortete alles mit einer ihm eigenen 
Offenherzigkeit. Ihm ward Bedenkzeit gelaffen. 
Da' er aber darauf verblieb und die Urſach anzel- 
gete, warum er biefe angebothene Stelle nicht ans 
nehmen Pönnte, both fie ihm, gegen ein Gehalt 
von vierhundert Gulden die Hofmeiſterſchafft ihres 
Enfels, des jungen Johann von der Laag, an. 
Nichts erwünfchteres formte ihm angebothen mer 
... ben. Denn alle feine bereits befesten Stunden 
wurden ihm frep ‚gelaffen, und es war genug, 
wenn er an feinem jungen. Deren täglich auch nur 
drey feftgefegte Stunden anwendete. — 


/ 


es Herrn Joh. Chriſtian Eumg. iooꝛ 


| er auf dem geraden Wege nach dem Cathe- 


u ſeyn, und in einen paar Jahren fonnte er 
emaͤchlich fo viel entübrigen, feinen noch im« 
v fehnlich, unterhaltenen Borfag zu Leiden aus⸗ 
ren. Doch, Im Himmel war es anders be 
ſen. Ehe ein halbes Fahr vergieng, warh 
Patronin feine Frau, und den vierzehnten 
1741. wurden fie ehelich mit. einander einge⸗ 
t. Dieſer feiner Goͤnnerin und Cheliebften 
r in der an diefelbe gerichteten Zufchrift fei- 
noralifhen Briefe, worüber mar auch ihr 
niß in kleinen fiehet, ein unvergeßliches Denk⸗ 
einer treuen Ergebenheit zu ftiften geſuchet. 


uch ſchon, ba fie priefterlich vermählet wa⸗ 
ließ ihm feine Frau die Wahl, ob er noch eine 
ıng in $eiden ftudiren, und Doctor werden, 
neben ihr auf.den Contoir arbeiten wollte, 
» aber feinen neuen Beruf für goͤttlich hielt, 


} er nicht nur ben ganzen gelehrten Stand 


fahren, ſondern legte fich auch mit folcher 
erung auf die Kenntniß der Raufmannfchafft, 
r in fünf von feine andere, als Hand⸗ 
bücher, -in Die Hand nahm. Seinen nun⸗ 


gen Pflegefohn pon der Laag ſchickte er für 


nach Deutfchland, und vertrauete denfelben 


ufficht des Herrn Magifters Lanemans, 


r8 der Schule zu Quafenbrügge. 


ʒo wenig er Zeit feines Lebens baran gedacht, 
uch nur hatte denfen Finnen, daß aus ihm 


aufmann werben follte: eben fo wenig, und - 
. eo. 


88 3 


ur 


! 


u 


1002 . Gefchichte 
noch weit weniger, dachte er auch Daran, daß er 


. "als ein Kaufmann der gelefrten Melt noch twitrde 
in die Augen fallen fönnen. In den erften fechs 


Jahren feines neuen Berufs hatte er feine Hände 
fo voll, daß er fih um nichts, als um fein Hauf 


und Handlung befümmerte. Er hatte einen Gar- , 


. sen, und, wie ein großer tiebhaber hievon er auch 
.. son KRindesbeinen an gemwefen, fo gönnete er ſich 

‚ doch die Zeit nicht, denfelben einmal zu beſehen. 
Der junge von der Laag hatte feine wilde Un 
gebundenheit ſchon ſehr frühe in Quakenbruͤgge 
ausgelaffen. Da er fich aber wieder zur aufrichti- 
gen Beflerung anließ, nöthigte er ihn im Sommer 
‚mit.feinem Rector nach) Amiterdam, und, um ihn 
defto mehr zum Stubiren aufjzumuntern, verſprach 
er, eine Bibliothek für ihn anzulegen, Faufte auch 
zugleich die ſchoͤnſten Ausgaben von lateinifchen fü» 
genannten Elaßifchen Autoren für ihn zufanımen. 
Die unfchuldige, oder vielmehr für ihn rühmliche 
Gelegenheit, wodurch er wieder an das Dichten 
‚ gerieth, war feines Pflegefohns gereimter Men 
jahrswunſch. Er fchickte fich in des Juͤnglinges 


Maturell, und verfuchte, ob er ihm durch gereimte 


Briefe näher an das Herz fommen könnte. Der 
Verſuch fehien nach Wunſch zu gerathen. Lehrer 
und Schuͤler noͤthigten ihn fortzufahren; und das 
war gar feine Mühe fuͤr ihn. Bald flogen über: 
al Abſchriften herum, deren ihm felbft einige zu 
Geſichte kommen, welche aber fo zerftümmelt wa⸗ 


ven, daß er ſich entfchloß, biefe feine Briefe zu - 


fammen auf feine Unkoſten drucken zu faffen, und 
" | ſie 


es Herrn Job. Chriſtian Cuno. 1003 
a verſchenken. Sie kamen in großem Octav 
wohlausgeſuchten Anmerkungen aus ber Sit⸗· 
hre, Gefhichte u.f.m. dem fauber geftochenen - 

mig des Herrn Derfoffers, und einer Zu⸗ 
tan fein Ehegemahl, zu Amfterdbam an das 
Nicht nur Liebhaber der Dichtkunſt, fon 


auch Gelehrte, nahmen diefe Poefien, wie -. 


‚verbienten, ſehr wohl auf. Sie wurden, 


werben noch, in manchen Haußhaltungen mit “ 


nügen und Erbauung gelefen. Die deutfche . 
llſchafft zu Göttingen ſchickte ihm das Dipfo- 
eines Eirenmitgliches zu; wie nachher die 

ıftädeifche, Jenaifche und Greifswaldiſche Ge⸗ 
afften ihn ebenfalls zum Mitgliede aufnah⸗ 


Mur Schade, daß das fhöne Bud, wors . 


ſich viele Stellen nicht leicht ohne Rührung les 
ffen, bey dem jungen von der Laag feine . 
e Frucht gebracht hat. Er ift auf die äuffer- 
(biwege gerathen. Man fahe feinen andern 
‚als, ihn die Reife nach) Indien thun zu fafe 
nd nunmehro ift man ungewiß, ob er tod, 
inter die Wilden gerathen fen. | | 


yoch, wir Eehren wieder zu unferm Dichter 
elehrten Kaufmann zuruͤck. Die Luſt zuge 
ı Öefchäfften, welche nun ſchon feit fo mans 
fahren, als unter der Afche verfcharret ges 
hatte, fieng nun bey ihm en dat wieder 
kzuglimmen, Bon den erften jahren an, 
im Virgil mehr als bas Satein, verſtehen 
., war biefer Dichter immer fein. Liebling. 
0 Sss 3 Schon 


2 


4 


1064 °  -  Gefchichte 
Schon auf Schulen dachte er daran, ımd es kam ihm 


ſehr ehulich vor, in Nachahmung der Aeneis, Das 


große Erloͤſungswerk in ein Heldengedichte zu bein 
gen. Dieſer Gedanfe ward, nachdem er feine 
Handlung nunmehro in ber fo lange bearbeiteten 
Drdnung hatte, daß er dabey einige Mebenftunden 
für fi) erbentere, bey ihm wieder febr lebendig; 
fo, daß er fich deffen nicht entfchlagen fonnte. Er 
entwarf fich hiezu wirflich einen Schattenriß; und, 
da er erit feite Feder in dergleichen verfuchen wol: 
te, überfeßte er des berühmten niederdeutſchen Pre: 
Digers "job. Vollenhoven Kruiftriomf, aus den 
KHoländifchen in deutſche Verſe, und begleitete fol: 
che mit werfihiedenen nüslichen Anmerkungen. _ 
Diefe Ueberfeßung trat 1748. bey gemeldeten 
73. €. Schoots von Capelle zu Amfterbam in 


großem Octav an bas dicht. > 


„brachte ben Berg mir dem Bleyſtift auf das Pa 


ri eben dieſem Jahre, ba er feinen fo lange 
berfäumten Garten, auch endlich einmal wieder 
in Ordnung bringen mußte, fiel ihm bey der da 
maligen Aufficht auf den Bau, wobey er Dem 
Kunſtmahler, Heren Job. Heinrich Strumpb, 
zum Zeitvertreib noch mahlen half, dennoch auf 
bie feßt die Zeit. zu lang: Er gebrauchte, an ſtatt 
eines Pinſelſtockes, ein Bleyſtift, ftecfete ſich einen 


Bogen Papier in den Buſen, und dichtete; in⸗ 


dem er Feine große Yufmerffamfeit auf fein Dich- 


‚ ten fu veriwenden’hatte. So, wie ihm bie Berfe 


einficien , ‘ fehrete er feinen Pinfelftof um, und 


pier. 


zHerrn Joh. Ehriſtian Cuno. 1005 
So ſpielend kam ſein Gartenlied zu Stan⸗ 
Des folgenden Winters brachte er in einigen 
ſtunden folches in Ordnung, und gab e8 dem 
annten Buchführer Capelle, welcher es 
in geoßem Octav herausgab. 


tun Dachte er genug gethan zu haben, um. 
jeder einigermaaßen zu probieren, und ver⸗ 
te alle feine Nebenſtunden, fonberlid) bie 
tage, auf ſeine Meßiade. Mittlerweile 
die alte Freundſchafft mit dem hochwuͤrdigen 
Senior Friedrich Wagner, zu Hamburg, 
rege. Dieſer fein theurer Freund, laß nicht 
ine Gedichte, ſondern fand auch einen ſol⸗ 
Befchmad daran, daß er ihn anmurhigte, ei- 
zahl Eremplare davon nad) Hamburg zu ver- 
. + Das war nicht mehr megfih. Denn 
Berleger hatte ſchon alles ausverfauft, und 
lich war die Bartenode in wenigen Mona» 
tgriffen. Der Herr Senior Wagner, um _ 
viel eher anzumuthigen, eine neue Auflage ' 
orgen, erbot fich, ſolche mir einer Vorrede 
leiten. Er rieth ihm zugleich, feinen Gar⸗ 
ang zu verlängern, und gab ihm das Thema 
n Bienen auf. Sein Verleger grif fid 
‚hr auch recht an, dieſe neue Auflage prädh« 
machen.: Sie wärd mit 'einer großen und 


n Titelplatte unb verfchiedenen fauberen 


ten, auf großen und ſtarken Papier, zu . 
rdam 1750. in Dcfav fertig, unter folgen 
titel: " 


14 u Herren 








0066 Geccſchichte 
Seren Johann Chriſtian Cuno’s Koͤni⸗ 
glich⸗ Großbritanniſcher deutſchen Geſeil⸗ 


Khafft auf der Univerſitaͤt Göttingen Mit⸗ 


gliedea, Ode über feiner Barten: VNach⸗ 


“mals befler. Zweyte Auflsge, durch ihn 


ſelbſt nachgefeben und vermebret. Nebſt 


. Zugaben angefebener und.gelebrter WMänner, 


und Vorrede Herrn Sriedrich W 8 (ür) 


26o0 S. ohne die Vorrede und Zufehrift. In der 


* 


Vorrede, welche man zuerſt lieſet, handelt der 
—— Herr Wagner, von der Schulbig⸗ 

eit des Menſchen die Werke Gottes im Reiche 
der Natur und im Reiche der Gnaden gehoͤrig zu 


betrachten. Hierauf folgen das Zuweihungsſchrei⸗ 


ben des Herrn Verfaffers und die Antwort des 
Herrn von der Groͤben, alsvenn bie aus drey⸗ 
hundert acht und achzig Strophen beftehende 
Gartenode felbft; weiter des Stargardifchen 
Herrn Prof. Bielke Abhandlung von Dem 


vernuͤnftigen Bottesdienfte, in fo fern er fich 


die beilige Offenbarung der Cbriften 
grunder, jonderlic) gegen die Naturaliſten; 
des Heren Prof. Denjo eben dafeibft, Gedicht: 


Beweiß der Gottheit aus dem Graſe, zuge» 


ſchrieben an den Kern von der Bröben; 
weiter: Dauid Sigism. Ang. Büttneri, enumeratio 
methodica plantarum, carmine clarıflimi Zosenis 
Chrifliati Cuxno recenfitarum ; wobey ein ſchoͤner 
Kupferftich-von ber Cunonia, einer Perfianifchen 
Pflanze, welche Herr Cuno in feinen Garten ges 


‚bracht und in feiner Obe unter bem Damen SEibe 
N . j z 


N 


s Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1007 
beſchrieben hat, befindlich iſt; und endlich 
derrn Joh. Alb. von Beinom, Koͤnigl. 
Bifchen Secretairs im Cleviſchen, poetiſche 
aͤrung der Rupferzierrathen bey der 
des Herrn Cuno. 
die moraliſchen Briefe unſers Dichters 
ierauf 1753. nebſt einem Anhange, und Vor⸗ 


yes berühmten Herrn Paſtors Zimmermann, 


amburg wieder aufgelegt worden; und, ba 
der Verleger, Har 


m Jahr 1758. einige geiftliche Lieder mit 
Zuſchrift an den Herrn Prof. Gellert auf 
5. in großem Octav; wozu 1759. ein zweyter 


lauf 157 ©. hinzufam; und vielleicht werden - 
och mit einem dritten vermehret werden. Eine 


Auflage feines überfeßten Rreuztriumphes, 
hfalls zu Hamburg, ‚dürfte wohl ſchon die 


fe verlaffen haben, oder wenigftens bald fer 


yerden. 

Alle dieſe Schriften des gelehrten Herrn Cuno 
fehr wohl aufgenommen werben. Wir wol» 
ms bey den Recenfionen berfelben in den Goͤt⸗ 
Ifchen und’ andern gelehrten Zeitungen nicht 
alten, Es wird fich aber der Mühe verloh⸗ 


‚daß wir das richtige Urtheil des mehrerwaͤhn⸗ 


Seren Seniors Wagner von feiner Poeſie, 


dee Vorrede zur Gartenode S. 23. u. f. herr 


üben. | 
Ss 95 


! 


fen, anlag, daß er ihm . 
ꝛr etwas zu drucken geben möchte, fo erfolge ' 


10o8 Geſchichte 
Ich bemerkte inſonderheit mit Vergnuͤgen, 
ſagt er von ben Herrn Verſaſſer, daß er feim 
ihm faft angebohrne Gabe der Poefte, nicht, nad 
Dem gemeinen Beyfpiel anderer, auf unanftändige 
und anſtoͤßige Dinge richtete, fonbern fie vielmehr 
lediglich und recht glücklich zue Ehre Gottes ımb 
zur Erbauung des Nächften heilige. Und, was 
das meiſte, ich fand, daß er in feinen Poefien, 
nicht als ein bloßer MWeltweifer fchriebe, der mr 
die Werke Gottes im Reiche der Natur nach dem 
$ichte der Vernunft herausftriche, fondern auch zu 
gleich als ein rechtfchaffener Chrift, die geoffenbar 
sen Werfe Gottes im Neiche der Gnaden gebuͤh— 
rend preifefe, und alle Menſchen zur Verherrli⸗ 
hung Gottes in Chrifto Jeſu zu ermuntern fuchte, 
Alles dies liegt in feinen- oberwähnten Schriften 
vor den Augen aller vernünftigen und chriftlichen 
$efer am Tage, und ich darf nicht befuͤrchten, daß 
jemand, der Die angeführten Schriften felber lieſet, 
dies mein Urtheil einer partheyifchen Freundſchafft 
= zueignen werde. — — — Ich will nicht in 
Abrebe ſeyn, daß mandjer fpigige Kunftrichter, 
der nur an Worten naget, und fi) Aber Kleinig- 
feiten aufhält, nicht noch bie oder da an der Rei⸗ 
nigkeit der Sprache *), ober entfielen be 


*) er dieſe im Pefen und Schreiben liebet, dem 

duͤrften freylich verfchiedene von dem Herrn Euno 
genotamene Freyheiten und gebrauchte Belgi- 
ciſmi unangenehm ſeyn. 3. E. die Woͤrter 
BRunodſe, Herbringer, Volltahn, Giexigkeit, 
. c N 


.” 


zHerrn Joh. Chriſtian Cuno. 1009 
etwas ausſetzen zu toönnen vermeinen | 
> Bernünftige, billige und chriſtliche Leſer 


werben‘ 


lafft beenimms, uchein, Vollthuung, und der⸗ 
aleichen; ober die Wortfugungen, 

ch dem betrübten Fall, wobey ich jungſt geblieben 
den ich folgends Art der Dichtertunft beſchrie⸗ 


Na mir Menſchen noth im —* der unſchulb 


waren. 

wie and: Es iſt Unmöglichkeit zu ſchildern 
u. Ich weiß nicht, ob ich dahin rechnen 
ff; wenn berfipiebenetich Natur ohne Artickel 
fuͤr dis Vatur ſtehet; als: 
Eigenliebe, Ay 0 Vatur je u. getragen, - 

VNatur if leicht volltahn. 
hie klinget e8 etwas hart, Ich finde es ins 
beffen auch bey anderen, 3. €. in des vortrefli⸗ 
chen Brokes eterfcbuig von Miltons verlohr⸗ 
nen Paradies 53. wie Natur die Farben miſcht. 
Das Wort Erfabrenheit ſcheinet mir auch we⸗ 
nigſtens etwas provincial zu ſeyn. 
enn der bejabrte Witz ruht auf Erfabrenheit 
Doch erinnere ich mich, ſolches auch in des 
Herren Scharfenftein Ueberſetzung ber Mariarıne 
gehen zu haben: 

Eifen, werther Freund, der eure Tugend ruͤhrt, 
— Die Erfabrenheit, Die eure Weißheit ziert. 
Das von an ſtatt des Genitivum, will mir ebens 
fels meiſtentheils wenig fell; ; und ich laffe 
ed nur in partitivis zu. 3.2. in den Bemuͤhuu⸗ 
gen zur rderung der Trien u. m. 66t. A 
©. das Lob des beflen von den Zelden, iſt 
nicht zu tadeln. Aber iſt cd chen fo umandi, 
wenn 6. 400 ftehe? 


Und“ 


„100 °" .  Gefchichte 


_ werben ich aber das menig anfechten laffen, be 
die Schoͤnheit ber Gedanken, amb ber Raccehm 


W und traf mit morderiſchen Gifte 
O Rudolph! Habſpurgs Stanz! d den n legten Zapeig 


Dahingegen, wenn ber/ Her» on N Voltaice in 
der Borrebe zum Antimachiavel mit Recht von 
| Beitchten redet, weiche zwar nicht völlig Sram 

—— ind, aber es wohl verdienten zu feym: fo 

möchten au wohl einige von dem nem Emo 
ebrauchte, mehr bolländifih als deutſchti 
usdruͤcke, aus jener in dieſe Gpra RE * 
. übergenommen zu werden verdienen + 
— ſonſt geiſtreich oder witzig 
dem Niederdeutſchen —— — lüften 
(er uft my) für gefallen, Aufl zu etwas haben; 
vielkicht auch unterſtellen (onderſtellen veooron- 
derſtellen) fuͤr voraus ſe Bey unfern Ries 
derfächfikben Dichtern finde ich ohnchin ſchos 
manches, mehr im Holländifchen, als im Deuts 
Ken gebräuchliche Wort ,. ale in des belobten 
Fes Ginngedichten. ©. 194. 
Bhevr, id ſich zwingt, und, um und zu bebagen- 


ge Sorten Beute find auf Erben. 

ollt’ ich noch eine Sorte finden. 
Ingleichen in der Ueberſezung des Pope Unterf. 
des Denfchen 4 Br. ©. 115. Schau, Cronweli, 
welchen fein Betrieb (Bedryf) verdammt zu eis 
nem ew’gen Namen. Co auch in den an 
ten Bemühungen 3% ©. ıca. 


Drädient 
wacht gleiche * a Em * feinen Baus 


Diefed und andere ir —* deutlich, daß 
Mund ber peinliche Reimzwang Schuld daran 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. wur 
er Sachen das reichlich erſeket. Dieſe werben 
on feibf fhon fo gefcheut feyn, daß fie lei be 
— merken, 
fev. · Und in der That; was thut der liebe Reim 
nicht X ſelbſt wohl bey den ſchoͤnſten und geuͤbte⸗ 
ſten Dichtern, ja bey Meiftern unter bemfelben 
Sie gehen fo weit, daß fie fich wohl ſelbſt zum 
Mißvbrauch beiliger Dinge und zu unanflänbigen 
Ausdrũcken verleiten laſſen. Der Herr von 
Barre, weicher mitten unter einem Volke, das 
um Denken and Dichten das allerwenigſte Recht 
bat, fo ſchoͤn und vortreflich denket und dichtet, 
daß auch die gefcheutefte Ration fich feine Landes 
mannſchafft zur Ehre rechnen würde, bat mich 
Dadurch in größere Germunderung geſetzet, 
daß er verfchiedentlich in diefen Fehler, den er 
leicht haͤtte vermeiden koͤnnen, gefallen iſt: zu⸗ 
mal, da er ſich felbſt zugleich in das Amt geſetzt 
bat, andere berrfchende Fehler und Schwachhei⸗ 
ten der Menſchen gar freymuͤthig zu beſtrafen. 
Ich lefe unter andern im deſſen epitre au grand 
diamant, Episres diverfüs Tem. l: p.194. a Lom- 
dres 17745. ' N | 
La femme impunement fiche en fes cheveux gris 
Tont les fi6fs paternels en poingons convertis, 
Et fiere du fardeau de fs tete tremblante 
La fotte s’enlaidit, pour paroitre opulente. 
En voyant fa Busquiere en forme de Plaftron, 
On jureroit, que ’eft le pedoral d° Aaron. . 
Sollte nicht Die Mode Bequemheit des Reimes 
‚den Herren von Barre dahin verleitet baden, 
Daß es ibm artig gefchienen , wenn er den Ho⸗ 
benpriefter Aaron mit feinem Bruſtſchilde, zus 
gteich mit einem nach der Mode geputzten Frauen 
— oder gar naͤrriſchem alten. ‚auf 
fieliete. Um des Reimes willen 
falfch denken, ober den Woblſtand beleidigen, M 














— 


⸗ 


2 Geſchichte 
wierken, wie der „Her Verſaſſer dieſes Werklen 


nicht geſchrieben, um einen Lehrer der Dichrfunl 


abzu⸗ 


unſtreitig ein großer Fehler der Dichekunſt 
Was ift weit ine Gleichheit zwi 
fchen a Seufif@ifbe 4 de ai 


chen Schnücbruft ober dem Latze einid Frauen 


rs? Reine anbern,.ald, daß beyde vor der 
ruſt getragen werden, und mit Edilgefbeinen 


beſett find. Wenn font der vornehime Dichter 


die Befchreibung bes Hohenprieſterlichen Bruſt⸗ 
childes 2 8. Moſ. XXVIII, 15.0. f. nachzufehen 
ich bemuͤhen will, fo wird er an der Unrichtig: 
Eeir feiner Vergleichung feinen Zweifel tragen 
Sonnen. Wie artig würde dem Frauenzimmer 
ein viereckter Latz ſtehen? Wie wuͤrde man ſich 
nicht wundern, die Namen der zwoͤlf Kinder Iſ⸗ 
rael darauf zu leſen? Was kan endlich von aller 


Wahrſcheinlichkeit mehr entfernet ſeyn, als, daß 


jemanden bey dem Anſchauen des Bruſtſchmu⸗ 
ckes einer alten Naͤrrin, der Hobeprie ſter und 
fein Bruſtſchild beyfallen werden; ja, Daß diefes 
einem dabey fo lebendig unter bie Augen koms 
men werbe, Daß man follse, man febe 


es in jenem? Der nf fo reiche Herr vom Barre 


verfällt hier in eine wahre und mitleidenswuͤr⸗ 
Dige Armuth. j 

Ein gleiches meyne ich mit Zug urtheilen zu Ed; 
nen von ciner Stelle in der epitre a Marphurius, 
Tom. II: p.2. | ” 


leune et prefomtueux j’exrpliquois aux favants 

‚ La .caufe, les cffets, la nature des vents; | 

x J’en marquois les cheming, et content de moi meme, 
Je eraignois peu /affrons, qu' eſſuis Nicodeme. 


Auch bier — Nicodemus nicht leicht ei⸗ 
ne Stelle gefunden haben, wenn ihm nicht Die 


Gefalligkeit vor ben Reim ſolche gegoͤnner base: 


, 


a 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1013 - 


abzugeben, ober andern ein ausgefimfteltes Mufter 


derfelben vorzulegen, welches man auch bey feinen 
obbe⸗ 


⸗ 


Der Gedanke iſt gewiß ſalſch. Die Aurede des 
Heiland s (Job. Ill, io.) Biſt db Dee Kebrer 
Iſraels, und weiſſeſt das nicht? enthalt nichts 
ſchimpfliches vor den Ricodemus: Es iſt eine 


‚überzeugende Frage, deren Sinn diefee ifl: Da 


du ein fo berühmter Achrer unter dem Ihdis 
fchen Volke bift (in beffen. Schuien namlich Die 
Lehre von der Wiedergebureh nichts unbekanntes 


war) ſo wirft Du dieſes ja wohl verſteben? Zus 


folge dee Dentungsart unſers Dichters, müßte 


der Herr Jeſus dieſes dem Iſraelitiſchen Lehrer 
Deswegen voraebalten haben, weil er feine Un⸗ 


wiſſenheit in Erkaͤnntniß des Urſprunges der, Nas 
‚tur der Winde befannt hatte. Allein, nichts we⸗ 


niger, als dieſes. Die Rebe war von der Wies 


bergebutt. Deren Art und Befchaffenbeit ges 
‚land er nicht genugfam eirzuſehen. Es bleibe, 
alfo nichts ubrig, wodurch fich der berühmte 
Dichter an der Haafe berechtiget zu ſeyn glau⸗ 
ben fonnte, den Nicodemus herbep zu ziehen; 


als, daß in dem Befpräche beffelben mit Chriſto 
ein Gleichniß von ber Natur des indes vors 
hommt, und er eben auch von diefer redet. Wer 
des Herrn Doctord Heumann richtige Erklaͤreng 


dieſes Geſpraͤches anbey zu Rathe ziehet, dem 


wird die angeführte Stelle vollends nicht anders, 
ale; wie ein ungereimser Keim vorfommen koͤn⸗ 
nen. Waͤre es nicht gut, daß ſolche Herrn bie 
Bibel ein wenig beifer ſtudirten, die Geriagſchaͤ⸗ 


Der und Verachtung guter: Ausleger derfelben 


abren lieſſen, und ihr wenigſtens jo wiel Recht 
und Ebre bdewieſen, als fie wohl andern Schrifts 
fiellern thun, daß .fie fie namlich erſt gu -verftes 
ben ſuchen, che fie ihre. Redensarten auf. einige 


Weiſe 


un 


so Gefbihte 
“ obberührten sebensumfänden wohl nicht von ifm 
erwarten kann: ſondern, daß fein Zweck vielmek 


lediglich 


Weiſe ſpoͤttiſch oder nachtheiiig fübren. Die 


Lehre von der Wi dergeburt, worüber ſich der 
Herr Jeſus und Nicodemus unterhalten, iſt uͤdri⸗ 


"gend unter ben Chriften, eine fo wichuge,. bei 


ge und ebrwürdig gehaltene Lehre. daß es 

große Beitbefinnigkeit verrath, bloß im 

«ta bavou zu erwähnen. 

Es fey mir erlaubt, noch ein Bepfpiel von glei 
cher Art, aus demfelbigen Dichter bepzubringen. 
Es ſtehet in der epitre a Ragotin Tom, UI p.u$. 


ignore en verite, ce que je 


* nud, ainſi qu’ Adam chaſſe du Paradis, 


/ 


uitai ces beaux lieux au travers des tenebres, 
elcher Rabbi? oder welcher Gloſſenmacher hat 
doch unſern gelehrten Dichter die Anecdote mitges 
theilet? Daß Adam nackend aus dem Paradieje 


ſev geiaget worden? Wenigſtens, wenn wir ber 


Ordnung der Mofsifihen Er iblung folgen wel: 
ken, fo bat er zuvor ſchon Kleider gehabt. = 2%. 
Moſ. II,21.22. Die Befchichte meldet zuerſt, 
daß Bor Adam und feinem Weibe Röde von 

gellen gemacht, und fie ihnen angezogen babe, 
Darauf folget bernach «eft: da ließ ibm (Bott 


der Herr aus dem Garten Eden u.f-w. Die 


Dichter find Mahler, Die Mahler p Adam 


und Eva, wie fie bad Paradies mit dem Rücken 


anfeben mußten, nactend vorzuftellen. Warum 
folte es dem Heren von Barre nicht auch ers 
laubt ſeyn? Doch nein; ein Dichter darf keinen 
offenbahr falfchen bipseiichen er anneh⸗ 
men. Gin Mann, der beiffet , darf 
Die biblifihe Befchichte he —*88 Ich ſehe 


überdem gar feine befondere aheit, ftig⸗ 
‚- Veit und Nachdruck —e S — 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 101 


edigůch dahin gerichtet ſey, mit feiner natuͤrliche 
und ungezwungenen Gabe der Poeſie den Sache 
übe: 
eben fo nackend will außgefehen haben, wie Adam 
‚da er dag 18 Paradies ver affen mußte War cı 
denn anders nackend, als andere nackend ‚ver 
jagte find? Würde es nicht. ein leichtes gewefer 
—F ein anderes und ſchi es Bepſpiel au 
abel der heihniſchen Geſchichte zu wählen 
Yen, in * een Su geh F ſi 
er uͤber den reichen Geiſt die Herrſcha 
angemaaßet. Denn, daß der edle Dia ſi 
* denken ſollte, wie gewiſſe kleine Koͤpfe 
cbe ch alfbem ve artig duͤnken, wein ſi 
—— genſtaͤnde mit bibliſchen Dingen ver 
— koͤnnen, iſt mir unglaublich. 
arf ich noch tiefer in den Tempel des Geſchmack 
neindringen, und mich dem allgemeinen Adgot 
eben, dem Herrn von Voltaire, naͤbern 
Ich wage es; und erkuͤhne mich gleich YAnfangı 
F behaup ten, daß man eben fo viel faliche 
Fine Ben Sehen als aa onen I 
nen iſchen antreffe. Man lie 
ſet in einem Schreiben ——— an den dert 
von Sontenelle, da er von ber Betrachtung bei 
Himmelgemölbed handelt, Ocuvr. Tom. IV. pag 
95, folgenden Ausdruck 
Ou faint Paul avant Vous ava 
Force beautes {urnaturelles, > 
Dont tres prudemmnent ilechktk, - 
— Mer wundert fich mi ‚daß dee DIS In Den bei 
ten Himmel —3 — auluß (2 Roe.XII, 2. 9.4. 
hieher komme? und wie ihn zumal ein Bibel Sana 
Ichter fo unerwartet hießer. gebracht habe. 
lein, wer fiebet auch nicht, es in. einem hr 
1 Geleite geſchehen ſey? Wie Hinten! 
ft die Vergfeichang zwiſchen eiuem Gternfeher 
um Gel, @uropn ZVITy, st weihe 


"1018 Bor Geſchichte 
aber ſeine Werke recht ruͤhrend zu preiſen, und ſei⸗ 
nen Raͤchſten auf eine reizende Art zu erbauen. 


. melde mit Hülfe eined Fernglaſes den 5 — 
—— des Himmelgebaͤudes und feiner Koͤr⸗ 
ſchauet, und einem, mit einer ganz deſon⸗ 
5 Ent nr uͤckung dergleichen anberen Sterbliche 
nicht wieberfahren, begnadigten Apoſtel; mit ei 
nee Entzüdung bis in den dritten Himmel, im 
das radies ſelbſt, in die innere, Wobnflätte 
Ir ttlichen Disjeftat, Herrlichkeit und Seig⸗ 
1 bie nie Fein menfchlicheä Auge gefeben bat. 
Wie. betrüglich erklärst der Meiſter der franzöfls 
fchen Dichtkunft. das Zeugniß Pauli, daß er uns 
‚ausfprechliche Worie geböret babe. (Burg. 
neu gel, Zur. 14 Ch: 503 &.) welche es einem 
nicht erlaube fey zu tagen, als ſoiche 
— „Binge,menon er gar weislich gefipwiegen habe? 
Das if nichtd anders, als eine rechte loſe Schrifts 
_verbeehung. Wem if unbekannt? Daß die 
Redart: weißlich von etwas febweigen, fo vid 
gu erfennen n gebe, 8 —— und wohl thun, 
— — — chen feine Thorheit nicht 
e the. Und * auf. das wenigſte gefagt) 
wer au ni drig nd unehverbiethig, von einem 
J— eprieſenen Dann, von einem Apoftel Jeſu 
bei, gerebetz ‚nicht nur für — Mann, der 
Be den Namen eines Chr bepbehaͤlt, fans 
bern der insbeſondere auch anderswo begehret, 
. fr:einen Blonbensgenfen een Rache Kirche 5 
50 zu werden, welche die 
v : yerebret. Doc genug Der ußg war Mn 
x. under lieh ich gut zun Reim.an. . 
Ich Einnte ein mepeeres Dingnfügen . Doch, 
Ä 


- rt af .r. 


dieſe Anmerkung iſt ups ſchon ge⸗ 
ang gewerdau. Werben dergleichen Waͤngel und 
in ‚She den ann Dichten zu, Gute sehal- 


mo ee — — — — ——, — — 
J 


des Herrn Job: Eprifian Emo. Fo 


Sit werden auch leicht benreifen; wie derſelbe ben 
feinem bisherigen "Aufenthalt: in Holland ſich Mt 
vermerkt einige Ausdruͤcke habe angemoͤhnen · kon. 
nen, bie uns in Deutſchland etwas frembe klin⸗ 


gen; ‚nichts deſto weniger aber feinen Sinn gang - 
verſtaͤndlich und natürlich. ausdruͤcken. Kurzz ſie 
werdem bey dem ällen · dennoch bald-finden, wie · die 


fließende Schreibart; die lebhaften Ausdruͤcke, die 
finnreichen Einfälle, die anmuthige Abſchilderun⸗ 


. gen, bie ungemeine Maunigfalrigfeit,. Pin Die un 
erwartete Abwechſelungen ber Dinge,. nebfl - dem⸗ 
lehrreichen und erbaulichen Inhalte, dieſe Ode 


Cuͤber feinen Garten) ſo reizend und angenebrh me 
then, daß man nicht wieder aufhören. Fan, darinne 


weiter: fortzulefen, wenn man einmal —— — 


u. ſ. w. So weit ber. hochwuͤrdige 
b Herr M a 


- Wir fügen nur noch hinzu, Daß er uns ins 


dere zum Liederdichten ſehr aufgelegt zu ſeyn ſcheine. 
ſeinen geiſtlichen Liedern heſet man die Spra⸗ 
che des Herzens; ; fie fließen rein und frey aus der 
Sehen; er nimmt fich den; würbigften Stoff: zum 
Vorwirf , und befi inget benfalben rüßrend. 


ER Tea. J Une 


ten‘: wer wird folche und ehe ere 
in einem ſonſt feinem in eng eng / 


. Gegen es: 
muͤßen —— Rh aelmcn Ken 
ich pflichte —— 


lig bep, * gr womit «de. 
. ",Euno —* Gedichte — — 
hat meine Sic und d Gocpasptung gegen 2 zu 


erdwecket. 


N 


1018 Geſchichte 

nei Fr welche 
jenige Incbefondere ermähnet zu werden, welches 
1750, zu Samburg auf einem Quartbogeir gebruft 
worden unter dem Titel: Rlag und Troſtſchriſt 


Ä g 

Unter die sten Stellen beffefben wirb ia 
Ben Hamb. Ber. von gel. Sach. 1750,.©, 376, 
auch dieſe gerechnet. 


eg che durch Menſchenwit erfundue Waſſerſpruͤten! 
Irr komnmmt zu kurz bey der von Bott erregten Bruuſt. 
Bo Bu’ und Glaube nicht durch Thraͤnen beſſer ngen 

Als Elh⸗ und Alſterſiuß a Gau 


Der Schluß aber ift, wegen des nachmaligen Ex 
folges, am meiften auszeichnungswerth; 


Ya! möcht ich dieſesmal, mein Zee, recht prophe⸗ 
geyen, 
Go äh ih then Im Geifidein Berhauf Rhörer fepn, 
. Bett göme dir die Freud, es jauchzend einzumeiben, 
And hoffe Dich zuletzt in feine Fteude gehn. 


| Bon feiner Meßiade hat er fich fonft niemals 
etwas, als gegen feine vertrauteften , bes 
—— m fe oe 
geweſen feyn, mern n 

dekind zu 7 melden er ſan Norfaben, 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1019 
als ein —— in, einem Handſchreiben ent⸗ 
deckte, auf den ganz unvermutheten Einfall gera 

waͤre, ihm oͤffentlich zu antworten, und es in 
einem daſelbſt 1749. gedruckten Briefe weltkuͤndig 
zu machen. Dieſe Bekanntmachung war ihm ei⸗ 
nigermaaßen unangenehm, dennoch aber ſpornete 
fie ihn an, fo viel eifriger daran fort zu arbeiten: 
„daß die epiſchen Gedichte fo rar find ( fhreibet er 
„felbft davon in einem gewiffen Hanbbriefe) nimmt 
„mich, feit der Zeit ich mich felbft mir dergleichen 
„Arbeit befchäfftiger habe, gar fein Wunber mehr. 
„‚Unterdeffen,. ba ich nicht leicht foßlaffe, wennih 
„einmal etwas angefangen habe, fo arbeitete ih 
„auch “Fahre nacheinander ganz unverdroſſen fort, 
„dis ——* bie zwoͤlf Geſaͤnge, woraus dies Be 
„dicht beſtehet, 1753. aus dem groͤbſten gearbeitet 
„und vollendet waren. In einem Jahre hierauf 
„waren die ſechs erſten Geſange ſchon ganz umge⸗ 
„arbeitet. 

Nun ſchickte ihm aber die meife Vorſehung 
bes höchften Regierers ber Welt eine wichtige und, 


‚ Harte Verhinderung u. Das Jahr 1754. war 


ihm, als einem Kaufmann, fo fatal, daß er nun 
feinem Bücherfaal gang und gar wieber ben Rs 
fen zumenden, und eine ganz neue Verfaflung in 
feinem Comtor anheben mußte. Da auf. biefe 


= Umftände eine lange Gtelle in der Aufchrift des 


erften Theils feiner Lieder zielet, und er cheils 
einige feiner damaligen Begegniſſen, * ſeine 
Gemuͤthsbeſchaffenheit unter denenſelben, als Pruͤ⸗ 
fungen des Alerhechen umſtaͤndlich —— 
tt 3 


58 [ 


1026: ‚Befchichte : 


lich betheeite H, ſo koͤmen wir bie Werfuchen 
nicht uͤberwinden, einen "guten Theil derſelben hier 


einzuſchalten. | 


ı Wenn ein Kaufmahn (fi nd feine Worte) mit 
Unglück heimgefuche ift, fo muß er gleich über alle 
Zungen reiten. Wenn die entfeglic Fluge und 
zur Verurtheilung fo jähe Welt, weder Wahrheit, 
voch Wahrfcheinlichkeit für fich hat: fo ift fie doch 
ſinnreich genug, überall haarkleine Quellen, 
nicht zu entdecken, Doc) zu erfinden. “Man ei 
es in allen Gelaken zu erzählen, woher dem Mann, 
den man fonft immer für fo fündig und fleißig ge 
De fo viel Unfälle koͤnnen entfprungen fenn. 
r Witzling moͤchte ſich ſatt plaudern: denn der 
kann doch nur wenig ſchaden. Aber Neid und 
Falſchheit achten es nun nicht laͤnger fuͤr noͤthig, 
verlarvet anzugreifen; Sie entmaffen ſich, ſte⸗ 
cken den Dolch weg, und reiſſen ihr Mordſchwerdt 
üffentlich aus der Scheide. Die Tuͤcke iſt nun 
viel zu langſam: fie wird bey Seite geſtoßen, und 
au ihre Stelle Boßheit und Raſerey zu Hülfe ge- 
rufen. Nun gilt es dem ebrlihen Mann, um, 
wo möglih, ihn noch unglüdlicher zu machen. 
Der gute Mann! ( Muß man denn ben ehrlichen 
Chriſten nicht auch alsdenn noch fo nennen, wenn 
wider feine Schuld ein zeitlicher Verluſt ihm zu⸗ 
ſließ ) Er, der fein Herz niemals dem Mammon 
verpfaͤndet hatte, will auch jegt nicht ſclaviſch und 
Ä Bee werden. . Se ſehe ben Verluſt ſelbſt 
8* 8.10. u 1T J 


* 


En — 


a % 


25 


au we Mu mr Wr 


nn nu . X M. 


— 


Weltkind, es nicht nachthut. Wird fein Gemuͤth 


ja aufgebracht, ſo ſorget er ſtehendes Fußes fuͤr 


feinen ehrlichen Namen. Ja, um dieſe Sorge 
zum Ziel zu bringen, bietet er alle Kräfte feiner 
Seele und feines Leibes auf, Iſt er in ber heroi⸗ 


des Seren Joh. Chriflian Cuno. son 


ungeheurer Summen mit--einer Gleichguͤltigkeit 
nach, worinne ihm auch das allerliederlichſte, oder, 
wenn man fo.fprechen kann, daß großmuͤthigſte 


fehen, ober, welches einerlen ift, in ber.chriftlichen 


Tugend, noch nicht fo weit gefördert, mit Mund 
und Herz dem Hiob.nachzufagen: Dex Herr bat 
es gegeben, der Herr hat es genommen; ‚Der 


Name des Herrn fey gelober: fo Fennt er wer: . 
nigfteng eine anbetensmürdige Vorſehung. Er 


haͤlt fih an die Treue ‚eines Gottes, von dem 48 


aus ber. Erfahrung weiß, daß er nicht über Ver⸗ 


mögen verfüche. Selbſt haͤit er ſich an.die geſun⸗ 


de Vernunft, und dieſe ruft ihm zu: weltlich Gut 


iſt Ebb' und Fluth. Er unterſuchet ſein Gewiſ⸗ 


fen, und wenn dieſes feiner Anſchuld beypftichtet 


ſo wird er muthig. Seine lebendige —R* 


zeigt ſich nun in ihrer Staͤrke Auf Gott verlaͤßt 


 Fh nun fein Herz, und ihm iſt don nun an ſchon 
wieder geholfen. Freplich 


erſchuͤttert fein Herz; 
auch empſndet er Die menſchliche Natur, das iſt, 
Trotz und Verzogtheit. Doch, diefe Erſchuͤtte⸗ 


rung dauert nur in dem Augenblick, wenn er fein 


fü.longfam angeordnetes, und: fo müßfam :aufger - 


rtes: | einſtuͤrzen J 
Sean, er —e— — —28 — 


wert ex ſich, daß ihm, ohne. Oottes Zulaffunig, Frist 
* — ib It u Haar 


10m. Gehbichte 
Haar von feinem Saupee haͤtte fallen koͤnnen 
Kommt ihm der Rath bes Herren. ja noch dunke 
und wunderlich vor, fo iſt ee Doch gewiß, * Get» 
tes Weißheit alles herrlich binausführe, umb, daf 
denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Beſten 
dienen muͤſſen. Denket er weiter, fo hält er ſich 
endlich, mitten in feinem Unglück, für fehr gkät- 
lich, daß der lebendige Gott über ihn in Gnaden 
geeifert, und das verfichiner Weiſe in feine Seele 
Hineingedrungene Goͤtzenbild der Cigenliebe nieber- 
gefiger Bar Er bemüthiget ſich unter diefe ges 
‚waltige Hand, Die auch rubmrebige Fürften vom 
Chrone ſtoͤßet. — — Gaoctt erhebet bie niedri- 
gen. Dieſemnach ſuchet er in Demuth, womit 
us fonft beh ihm noch viel.zu gebrechlich ausfahe, 
von nun an ftärfer zu werben. Nichts befio weni 
ger verabfcheuet er alle Niederträchtigfeit. — — 
Eich auf eine friechenbe oder fehleichende Art 
Freunde zu erſchmeicheln ‚ fan er nicht über ſein 
Herz bringen. — Andern ihre alten Freunde 
durch allerhand Raͤnke und Fuſchereyen abfpenftig 
zu machen, haͤlt er für einen ungerechten Haus⸗ 
daltersgriff, und für einen Diebſtahl, der zwar in 
dieſer Welt ungeſtraft durchgehet, aber in jener ei⸗ 
ne zu ſpaͤte Verantwortung zu erwarten hat. Sie⸗ 
het er, daß er bey ben Grundgefegen bes 
und der Ehre fein fo gefchwindes Ghid in ber 
Welt machen ann: fo behilft er ſich, verdoppelt 
fein Vertrauen auf ben lebendigen —* — und er⸗ 
wartet, ob es feiner Vorſehung gefallen werde, ihem 
Ph aupdenden, die felbft Empfindungen 


des Herrn Joh. Chriftian Cuno. 1023 
der Tugend haben. Er forget; aber nicht hei» 
denmaͤßig. Er fuche ehrlich zu verbienen, aber 
nicht chinefifch zu gewinnen. Er will allenfalls 
lieber als ein unreicher Chriſt ehrlich Ieben, denn 
als ber allerreichfte Jude flerben. 
Ich habe eine Höhere Vorſchrift vor mie, als ben 
Eigenfinn der Welt. Werbiene ich noch nicht völe 
lig den Hohen Namen eines Chriſten, ben eines 
ehrlichen Mannes ſoll mir bie ganze Welt niche 
ftreitig machen. — Sch trachte von. Tugendhaf⸗ 
gen, geliebt zu werben, Begluͤckte Safter follen 
mich nicht blenden. Ich arbeite nicht, um reich 
zu werben, fondern meine Pfliche zu erfüllen; 
wenn ich mich aber auch in meinen benöthigten 
Mupeftunben befchäfftige, fo Halte ich mich dioß 


or Gum nun 


verbunden, bem ewigen Gore, und nicht der ie» 


loſen Welt, davon echenfchaffe zu geben. Ich 
lange. genug dem Vorwurf, daß ich mich lie 
‘ber auf meiner Bibliothef, als auf meinem Com⸗ 
tor, aufhielte, ausweichen müffen. Dergleichen 
VPerweiß, wie wenig er auch je hat Pönnen erwie . 
ſen werden, hat freplich das Vorurtheil der Seichte 
glaͤubigkeit wider mich aufgebracht. u.m. Nach⸗ 
dem Herr Cund weiter ſeine gelehrten Nebenbe⸗ 
ſchaͤfftigungen wider Die Verleumdung ſattſam ges 
vettet, faͤhret er endlich noch fort. Zu einer Zeit, 
da meine vermeinten Freunde größtencheils von 
wir flohen, meine falfchen Sreumbe die Larven ab» 
zogen, ja fi) Feinde aufthaten, von weichen ich 


es nun und nimmermehe hätte vermuchen können: 


zu wem konnte ich beſſer meine Zuflucht nehmen, 
1— Ttt5 als 





er “16 bie benöthigte Mufe nicht bay Dazu nehmen, und 
ben behörigen Fleiß anwenden föunte, Daran ehe 


Ben Sramd, den Herrn "Joh. Luͤblink, ven jün- 
gern, einen gleichfalls leſenden und denkenben Rauf- 
‘ mann zu Amflerbam, meldet er folgendes bavan: 
Sie. ‚mein verfrautefter Freund, wiſſen febe 
„wohl, daß ich ein Sieb im hoͤhern Chor ſchon 
„weit lünger, als neun Horaziſche Jahre unter ber 
„Feder babe, “Ben diefem hohen fiede (menn ich 


| ap frepen een mag) Dim ic) min eigane Anfipobe 


I 


sumb unbefhreiblich iangſam. Eben 
a — Bien 


m — 


— 


” nn 2 ya vun _E 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1025 IJ 


ſo rahre ich es nicht an, aus Guccht, daß ich, durch 


meine gewöhnliche Eilfertigkeit, etwas daran ver⸗ 


aberben möchte. Des Helden (ben ich gern wuͤr⸗ 


„dig, als ein Ehrift,:fingen, und dabey auch. deu 
„Dig heifigen wollte) Stunde ifi noch nicht ge 
„kommen. Die muß ich gelaffen abwarten. Was 
er mir indeſſen ſagt, das will ich thun. x In 


einem Handſchreiben, welches uns zu Geſichte ge 


kommen, druͤcket er ſich alſo aus. „Ich bin indeſ⸗ 
„fen vergnuͤgt, daß ich es fo weit damit gebracht 


„habe. Macht mir Gott einmal wieber die Muſe | 


„bey meinen noch muntern Jahren, die letzte Hand 
, daran zu legen, fo werde mit groſſer: Freude und 


zuſt es wieder vornehmen. Beruft mich Gott 


„aber darüber in die Ewigkeit, fo-ift mein Gedicht, 
„ſo weit fertig, daß es eine. andere, „und, ich mil 


 „fihe, gefehicktere Feder, volljiehen fan... :  ' 


Wir willen eg, und. mir birfen.es fchreiben. 
Die angebohrne Luſt, immer tiefer in die Gelehr- 
ſamkeit zu dringen, mag bey. unferm.gelehrten Kaufe 


mann ſo groß feyn, wie fie immer will; ſo kennet 
er doch feine Pflicht, :umb das Nebenwerk muß feis 


nem: Hauptwerk Leine einzelne Minute zu kurz 
thun. Nicht allein.in dem Solbatenftande. hat er 


ſeine Feinde gehabt, ſondern fie haben ihm auch in 


börgerlichem Stande nicht gefehlet. . Leber unver- 
wänftige Urtheile iſt ve endlich erhaben genug. Lind 
gewiß! feine Pflicht hat ihn ‚mehr, als Neid und 
Haß, einige Jahre von den gelehrten Büchern zu⸗ 
ruͤck gehalten. Er preifet. ben grundgütigen Gott 


von ganzem Herzen, der ihr geſtaͤrket, und defſen 


getreue, 





— 


I 


1026 ° GBecchichte 


getreue Vorſchung ihn wieder in einen tußägerns 


F —— gefeper pa 


‘Da feine Nebenſtunden bey, feinem Berufe 
niemals uͤberfluͤßig: fo find fr es feit einigen Jah 


ren fo viel weniger gewefen. : jebesmal bat er 
"  folche eingefchränfer, *3— Due) 


Faͤcher aus ber Gelehrſamkeit auserſehen, um fh 
darinne alleine, nach Möglichkeit, zu üben, naͤm⸗ 
lich die Poefie und bie Botanif. Diefe, zur Be 
ſundheit feines Seibes; jene, fein zuweilen bewölf- 
tes Gemüth zu erpeitern Im Sommer beinget 
er feine zeit in feinem Garten einfam, aber 

gewiß nicht müßig, zu; und im Winter muß ihm 


ſein Buchzimmer zum Garten dienen: bie erſte 


Luft zur Botanik hat ihm dee um die Naturge- 
fihichte fo verdiente Herr Johann Friedrich 
Gronovius, der Arzeneyroiffenfchafft Doctor und 
Bürgermeitier zu Leiden, gemacht. Hear 

Buͤtrner, jetziger Profeffor der Botanif 


Ä Pr Berlin, ift fein Sehrmeifter darin geweſen. Dies 
ſer iſt es auch, welcher die oben bereits erwähnte 


und in Europa bisher unbekannte Blume chararte: 
rüfteet, und Cunonia benamet hat. Der in der 


‚Botanif unermübete, und noch immer — 


fleißige Herr Profeſſor 


Profeſſer Job. Burmann zu 
ſterdam, unterhält auch ‚in ihen Das — 


und das Verdienſt, epotiſche Pflanzen * ni pe 
ben und zu cultiviren, und ex unterhaͤlt mit 


- ausnehmend großen Gelehrten einen genauen lm 


geng. Es iſt befannt, daß die Akademiſche Gaͤr⸗ 
ten, in in Holend, insbeſondere zu Leiden bua⸗ꝭ 


\ 


— 


des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1027 
ah in dem ſchoͤnſten Flor beſinden. Derowegen 
hat Herr Cuno mit dem Herrn von Royen und 
mit dem ſeligen Herrn von Wachendorf die an⸗ 
genehmſte Freundſchafft gepfiogen, und mit dieſes 
letztern Nachfolger, dem Herrn Johann David 
Sahn, ſtehet er in der genaueſien Verbindung; 
welche noch mehr von der Uebereinſtimmung ihrer 
Gemuͤther, als von ihrer gleichen Neigung zur Bo⸗ 

tanik herruͤhret. Genug, auch hievon. Nur dies 
fes noch. Die Gefliffenheit der Siräuterfenneniß | 
Des Herrn Cuno bewog felbft die großen Männer, 
den Heren Ritter Linnaͤus den Herrn von Hals 
lex, der verftorbenen Herrn Heiſter und den Herrn 
Bmelin, fih mit Briefen an ihn zu menden. 


Es wird Zeit, die Gefchichte diefes verbien« 
ten Mannes, von welchem wir fonft noch manches 
melden Fönnten *), zu befchliegen, um auch andem 
verdienten Öelehrten ben ipnen in dieſem Theile a» - 
gedachten Raum übrig zu laſſen. Doch Finnen 
wir nicht umhin, obichon fein ruhmwurdiger Ger 
muͤthscharacter aus dem vorhergehenden fchon zue 
Genüge zu erfehen ift, noch folgendes hinzufügen: 

- 2) Niches liegt ihm näher am Herzen, als 
Die Religion, und er wünfcher nichts PH als 
bie felige Empfindungen, welche er felbft vabey hat, . 

WMWW auchh 
©) Bir verſparen ſolches in die Anecdoten yon Ge⸗ 

lehrten di. fes Jahrhunderts | 
Ä ih, Ertl an Das Ba he * 





) 


1028 ..: . Gefchichte 1. 

auch andern an das Herz zu dringen. Hoͤret e 
eine auch nur einigermaaßen ruͤhtende Er ſe 
entſpringet ihm unter dem ⸗Hoͤren ein Stof zu e⸗ 
nem neuen Liede, und denſelben Tag wird es auch 

noch fertig. 

2) Er hat das Zeugniß zu Amſterdam, daß 
ein wahrhaftig exemplariſcher Mann ſey; eine 
| Stüge ber Armen, eine Huͤlfe der Verlaſſenen; 
ein wahrer Menfchenfreund, welcher fich als einen 
folchen beweiſet, wenn und wo er nur Öelegenheit 
dazu hat; eine wahre Zierde der Kaufmannchafft, 
” ja dieſer ganzen großen Stadt, 


I) Im Sabre 1758. überfiel ihn eine ſchwer⸗ 
Krankheit, und der zweyte Theil ſeiner Lieder iſt, 
wie er gleich anfangs i in der Zufchriffe deffelben an 
den Herrn Lüblink erwaͤhnet, Die Frucht derfelben, 
Man lieſet insbefondere S. 142. u.f. Das Dank, 
Died nach. überlebtem funfzigften‘ fahre auf feinem 
Kranfenbekte, nicht. ohne ftarfe Erweckung zu 
Se ‚Berpereihung bes allwaltenben 
ottes. 


4) Er thut in eben gemeldeter Zuſchrifft des 
feligen Herrn Joh. Buchholz, ehemaligen Pres 
digers in Kyritz *), welchen er in einem dieſer Lie⸗ 
der feinen Jonathan genennet, Erwaͤhnung, und 
meldet von ihm. „Diefer gelehrte und rechtfchafe 
„fene Mann, deffen geheiligte Poeſie ber Welt we⸗ 


. muiger, als mir, bekannt il, fan ihnen nicht unbe⸗ 


— „kannt 
» e. 17. 


a . 


des Herrn Joh. hriſtian Cuno. 1029 
.n W 
⸗kannt ſeyn. Sie haben in meinem zuſarumenge⸗ 
„tragenen Lebenslauf feine Briefe, und ſonderlictch 
„denjenigen, mit Andacht geleſen, den dieſer liebens⸗ 
„wuͤrdigſte Freund auf feinem Sterbebette an mich 
zgeſchrieben, aber nicht vollendet hatte. 
Hieruͤber koͤnnen wir unſern Leſern folgende naͤ⸗ 
heere Erklaͤrung mittheilen. Der ſelige Buchhotz 
— dermochte unfern Herrn Cuno dahin, ‚daß er ihm 
ſieine Schickſaale, von feiner zarteften Kindheit an, 
In Briefen an-ihn erzählete. Briefe und Antwor . 
ten haͤufeten fich allmaͤhlig fo an, daß ein ziemlich . 
ſtarker Band Davon wurde. Dieſer ihm fo wohl 
'  Böchft,angenehme, als auch erbanliche- Briefweche 
ſel aber brach durch den Hintrite feines liebenswuͤr⸗ 
bigften Freundes ab. Seitdem ließ er es dabey; 
und es vergiengen viele Jahre, bis ihn ein Greund, 
„welchem er diefen Band von abgefchriebenen Brie⸗ 

. fen und Antworten zufällig haste lefen laflen, wie: 
det anfpornete, Das angefangene Werk fortzufeßen: 
Er war ſchwer dazu zu Deingen, weil ihm ein’ fols 

her. Freund fehlete, welcher feine Briefe Durch feis 
ne vortrefliche Erwiederungen, vertraulich beant« 
foortere; oder, welchem er mit folcher Offenherzig⸗ 
Beit alles fagen fonnte, was ihm in die Feder floß; 
Bon ‚der andern Seite aber fam es ihm: etwas 
wunderlich vor, fein eigener Gefchichtfchreiber zu 
werden; zumal, ba er meinte, in allen dreyen 
Ständen, welche er hatte durchgehen müflen, nie 
mals eben eine Hauptrolle gefpiefer zu haben, Un⸗ 
cerdeſſen mwiegelte fein neugieriger Freund noch an⸗ 
dere auf, welche auf ipn -fünmeten, und ihm gar. 
oo. eine _ 


5 


‚1030... _  Gefbichte: 
' zine Gewiffensfache baraus machen wollten, wem 
er feine merkwuͤrdige Gedenkſchriften nicht fortfe 
hete. Dies brachte ihn in ein tiefſinniges Nach⸗ 
‚denken; zumal, da man ihm vorftellete, baß man 
- ohnehin folche wunberliche Vorfälle von ihm erzäß« 
le, die ihn faft zu einen. Robinſon machten; fe, 
daß er fich entweder zu verantworten, ober Darum» 
teer zu leiden hätte. Dies fpornete ihn an, feine 
‚ Begebenheiten, auf Reifen und in feinem Solda⸗ 
tenftande, nach ber Laͤnge fo mohl, als nach der 
lauterften Wahrheit, zu -befehreiben. Hiebey ſprach 
er aber- nicht immer von fich felbft, fonbern ſchrieb 
als ein Zufchauer, und befließ fich, einen Mahler 
verfchiedener Eharacteren von Perfonen, mit wel⸗ 
chen er umgegangen, abzugeben. Diefe Beſchrei⸗ 

bung gehet bis auf feine Heyrarh und den Antritt 

* Inden Bürgerftand; und fie machet den zweyten 

Theil aus. Allein, vom Jahre 1741. an, hate 

dieſe feine Gedenkfchrifften zwar fortgefeger, und 

bis zu Ende des Jahres 1751. ift der dritte Band 





u . fertig. Aber denfelben lefen nur vertraufe 


Freunde, und er ift beftimmer, erft hundert Jahre 
nach feinem Begraͤbniß gelefen zu werden; ‚weil er 
nirgends ein Blat vor den Mund nimmt, die 
Wahrheit nirgends verhehlet oder bemäntelt, fon- 
dern als ein Zuſchauer, die Sitten feiner Zeitge- 
, aeffen, fo, wie fie find, frey abzumahlen gefliſſen 


@ Unter andern oͤffentlichen Schrifften, weiche 
an unſern beruͤhmten Kaufmann und Dichter ge⸗ 
richtet find, finden wir insbeſondre die Zuſchrifft 

u | | 9 anjeich 


ne, VE 
1} 


des Heren Joh. Chriftian Cimo. 1071 
anzeichnenswuͤrdig, welche der. Selhnite franzoͤſt 
ſche Dichten, Herr des Foryes Mailland, in 
ſeinen Oeuvres en Vers er en -Proie (Amſterdam 
59.) feinen reflexiogs morales vorangefeße 
Uns nd wir ‚befchließen | dieſe Geſchichte mir | 
Verſen deſſelben; "weil tote wiſſen, daß Bere Line, 
+ fo wohl als roir,ı Diefefbige Gedanten et, und 
vieſelbige —æ— hat ‚ we —* 
ausgedruͤcket wird. 


Vn auteur, qui vit nie, peut N etre fiae? J 
En ſongeant, que de lui P avenir juſte et fage 

| Dira, qu’un bel Efprit, avec un coeur gateᷣ 

- Ont ete fon fatal partage. 


Möchten bieſes manche fo genannte Yutoee,; vor⸗ 
nehmlich diejenigen, welche fich aufwerfen/ um 
anderer Sitten und Betriebſamkrit (oͤfters 6. * 
barmherzig) durchzuſtriegeln, wohl bedenken! 





habe —— wahrgenommen, daß die Satyrici u 


vs ene Satyren am meiften nd 
gib ee Babe: —S—— Leute 13 ber 
plitter in ihres Raͤchſten Auge, bin 
aber in ihrem eigenen Auge nicht, 


a u ern: 


"ar daran 
. “, DE 8 FR 3. 
Na en re Pepe PE EEE BER 
I BR u ie : Jg a 
FR u, RE Bra 


an au xvicH. Unu —8 











— 





BR 


Geſaihte 


des Herrn 


Safer Jacob Huth, 
der Gottesgelehrtheit Doctors und ordent- 
dichen Profeſſors/ Stadtpfarrers In der Alt⸗ 
ftadt, der. Gymnaſien zu Bareuth und zu 
Erlangen Scholarchen, der Erlangifchen 


deutſchen —— ls und ber 
Jenaiſchen Senio 


zu — I 


| We zweifeln „ger nieht, daß Die Geſchichte bes 


Herten D, auch. bereits andersmo ums, 
Töndficher befchriehen ſey. Da mir ung aber des 
Orteg, wo «8 geſchehen, anigo nicht erinnern, und 
ung. gegenwärtige Nadriden. fihon vor einiger 
Zeit. pon. einem, Freunde beffefben freywilllg fink 
nitgerheile et ME fo. Fr en wir es, für eine 

Kit erachtet, ſolche me länger zuruͤck zi 


Die göttliche Worfegung gab ion feinen Yelı 

ern gleich als gu nem erfrenlichen Weyhnachts. 
gefhenfe ben * und zwanzigſten December 1711. 
in der typ Reichsſtadt Franffurt am Mann. 
Da fie einen nahrhaften Handel Hier trieben, unb 
fi) im Stande fahen, diefen ihren Sohn, unter 
8 öttlichem Segen, denen Wiffenfchafften zu wid 


LIND bo Tas tee ni 


u 


men, fo ward’ er jur Schule ſeiner Vaterſtabt an 


gehalten, auf welcher er ſehr gute Gründe legte. \ 


Hierauf. bezog. er bie Univerſitaͤt zu Jena, und, 


nachdem er auf berfälßen verſchiedene Sahre die 


- größeften. Weltweifen, Sprachlehrer und Gortes- 
geleheten, an benen damals zu Jena fein Mangel 


war, gehoͤret ‘hatte, erwarb er fich 1735. bie Höch- " 


ſte Wuͤrde in der MWeltmeißheit, und fieng felbft an 
. andern Unterricht zuögeben. Auf eben diefer. Uni- 
Verfirde trat er in die daſige deutſche Geſellſchafft, 
und ward 1736. zuft Senior berfelben erklaͤret. 
Wie wohl er ſich um’ dieſelbe und um die deutſche 
Sdyxrache verdient gemacht habe, davon zeugen 
nicht nur ſeine eingeln gedruckte ſchoͤne Gedichte, 


welche, wenn fie gefammlet würden, leicht einen 


duten · Band ausmachen‘ konnten, ſondern auch 
verſchledene betraͤchtliche Auffäge und Anmerkun⸗ 
Se ſo der Sammlung Ser Schrifften befagter 
* zu einer ni 

dyenz "wie denn auch in ber uüglichen Samm⸗ 
Sung:sut Erlernung det uͤchten und veinen 
jüriftifchen Schreibart, fo 1746. zu Marpurg, 
Gem Verlaut nach, auf Beranftaltung des Herrn 
Vicekanzlers Eſtor, an:das Sicht getreten, mie 
einigen grenimatifch« eritifihen Anmerkungen def 
feben der Anfang gemacht wird. 
 . Det Ruhm feiner Geſchicklichkelt de Vorle⸗ 
feigen und Predigten breitere fich je länger je mehr 
une, und Ihes Durchlauchtigkeit, der ‚Herr Mark 
graf von Bareuth wurden dadurch bewogen, ihm 


des Herrn Caſpar Jacob Huth. 1033 | 


“. 


1 


t geringen Zierde gerei 


170. den -Mäf sur — ‚ber. Votteß- - 


Yuu 3 4 elehrt 


3034 . Geföihte. 
—— FR Dero new errichteten Geherihe 


Univerſitaͤt zu Erlangen gnäbigft zu ertheilen, 
womit 2748. bie Pfarre in ber. Altſtadt verknuͤpfet 
wurde, .. Er folgete demfelber und nahm gigleich 
die höchfte Würde in. der Gottesgelehrtheit an, 
Als Ihro Durchlauchtigkeit 1745. das dortige Gy⸗ 
mnaſium illuſtre ſtifteten, und Friedrichs 


| Univerſitaͤt einverleibeten, ward unfer Herr Des 


etor, nebft feinen Amtsgenofien, denen Deren 
Pfeifer, - Chladenius wurd Gonne, auch gm 
Scholarchen deſſelben ernermet ; und als er im 
Jahre 1749. bereits Anftalten machte auf Die Aca 
Demie zu Rinteln zu gehen, warb er von bem gnaͤ⸗ 
Sigften Marggrafen durch neue Zeuguiffe ber Gna⸗ 

de zurixf gehalten. Das acabemifche Rectorat 


übernahm er 1746, wozu ihm der beruͤhmte Her 
Hoſprediger Stein mit einer Schrift Glück wen 


fchete, de fceptro et legisistore penes tribum ju- 
Die 


- dam ad adventum Meflix ufque duramte. 


deutſche Gefellfchafft, fo fich daſelbſt zuſammen ge 

than a a ihn 1755. zu Ihrem wärbigften 
Ve Der Herr Doctor Huth hat verſchiedene Zeige 

een Sei acabemifchen Fleißes und feiner eben 
—38 N Gelehrſamleit an ben Tag geleget, als 

da find, ' 


ncobæeum de Schilo: vaticinium jaſi exegefi 
enodatum Gen. XLI%, 10. Quart 68. Der 


. wahre Sinn diefer herrlichen Weiſſagung fol bier 


fer ſeyn. Das Scepter wird nicht von Juda 
weichen, und der Geſengecher ‚yird nicht, 
F em Ä wenn 


” mr 


des Heren Calbar Jacob Hui. x 


| wenn and) Das: ewichen 
femen nn — 


Auſehung der litzten Rebart wird die Erfläring 


angenommen, daß die Stufe fynecdochice Mens 
ſchen bebeuten. Zr. XI, 37. Ind. IV, 10. md 


alfo gefogt werde, es werbe ber Gefeßgeher von 


* Mannſchafft aus dem Stamme Juda, weiche 


ipren-Züffen, fiehen, und ihre Gefege mit Waf⸗ 
I bien awerde, nicht weichen. Die ganze .. 
Weiſſagung gehet dahin, daß bis auf bie Zukunft 


‚bes Meßias nach einige Republic oder Regierung 


Der. Juͤden ba feyn, und dieſe einen Geſetzgeber 
und ein Kriegspeer. haben werde. Einen Auszug 
findet man, in den vollftänbigen Nachrichten vor 


Acad. Schr. 1746. ©. 318. u.f. 


Difp, de pauperibus fpirity. Martb. V, 3. coll 


‚Luc, V 1,20. salp. Joh. Dav. Pitte 1745. 4à B. ©. 
‚eben. daf. . 51370: f. 


Regenisorum ſpes viva ‚per x refmeßionen 


‚Chrifti, 1 Pet. 1,3..1346: 38. €s ift ein 


Oſterprogramma welches eben. bafelbft 7347. S. 


1 ja icet wird. - Das Wort Hoffnung 
Fi noch ‚dem Gebrauch der ‚uber, : son dem 


ganzen Glauben erkläre, und gezeiget, daß. derſel⸗ 
be, im Gegenſatz ber todten Hoffnung ber Juden, 
lebendig deranhe werde; und wie ber Glaube ber 
Ehriſtem Kaffe der Auferſtehung Chriſti, eine le⸗ 

bendige Hoffnung ſey. 
 Beatitado morientium ih domino per Euthe- 
rum reftituta, pio viri beati obitu konfirmata 
por, — 13. Diſſ. theol. ſecalaris. dedio J. 
Uuun3 reſp. 





2036... are 





ep: iR Bere, Wenfemmg06. Pe Se, 
H. refp. Job Ge, Frid..Befjeren 11469 3. Den 


benden findet man. wieherum a. a. ©. eine aus⸗ 
fuͤhrliche Nadrigt S. 305. u. f.. 

In diſſertationem Göttingenfem de vocatio- 
ne divim ad minifterium ecclehafticum animad- 
verlio’cheolögica 1748. 6B. Iſt ein Einlas 
Dungsprogramma zur Inanguraldiſputation des 
Herrn D. Chladenius. Es iſt wieder eine 1747. 
von dem Herrn D. Heumann über dieſelbige Mia» 
terie gehalten, und hernach dem zweyten Theile 
det nova ſylloge deſſelben einverleibte Diſputation, 
der welcher unſer Gelehrter vieles wiber die Ortho⸗ 
xie anſtoͤßiges anzutreffen meynte, greichtet. Je⸗ 
ner ließ einen Auffab- dawider indie Goͤttingiſche 
Zeitungen einruͤcken, worinne er Ihn mie dem Bey⸗ 
namen eines rieinen Calov beehret; und in ei 
nem ganz kurzen Anhange zur nenen AÄusgabe ſei⸗ 
rer Diſputation in der nova ‚Iylloge urtheilet er, 
der Herr D. chuth habe eben-fo wenig, als gmey 


andere Gegner, etwas wider bad helle Licht bed 


Wahrheit vermochte. Man findet auch von biefee 
Schrift in den angezeigten Nachtichten einen Aus 
zug 1749. S. a2. . f. 
fiẽdes matris viventium in virum jehovam 
Gen, IV, ı. refp. au@. Alb. Frid, Thilo. 1748; 
9B. DM. f. eben bare © BL uf. In den 
ee n Sachen 17 
wird. &6.7. dieſe Schrift gleichfalls mit The 
recenſiret; allwo man auch 5.468. u.f. von dem 


’ gi _.« 
.1 . I 03:4 


-— al. _ — ou. — 


des Herrn Cuſtar Imob Huth. un u 





Schelz un daivder Ange 
ren nämlich in dieſer Diſputdcion vie 


Mutter allen: Sebenbigen vorn dem Frrefiumiiutähl - 


gaͤnzlich frey gefprochen werben, doß fie Ihten erſt⸗ 
gebohrnen: Sohn, den Kain, für den M ges 
— fo eye hingegen biefer, ihr Zruehum 
babe bloß darinne befianben, — gehoffet Babe, 
aus Kains Nachkonmen werde Chriſtus, bw. vers, 
beiffene —— — — — werden. 
14. Schilo.Berhl ehemitanus ſceptro — je 
_ dicd..Himmelis. deprefio egreflunss' Mish IP, 14’ 
7,12 En Beihnacwprögtanne 1748: 3B. 
ee. Biene, Nahe; n. f m 19: ©: Torq 
u. T 3. 










"Brogramma ad —— d. Anke. Eie | 


—— &c. fol. 1 DB. ©. Hamb. Ber: 1790:\ 

Yrum. 74 Eu 
- Spiricns noviekimehri.an bapullinio Chrifli, 

non . Jakznhis: 77748. : +8. voliſt. Nachr. 1750. 


Daplieis: gratiæ Bo@irsliierg eipletac * 
XL .1.0: 1349. 3B. — 5 
Manſueti terre‘ hacedts 
Nie, Maxim. Stbert. 1750 sr. Eh — * Pre 
Sf un 
Iminanhel baryro — ad π 


151702 Bf Es. 
wird Umſchreibung 


Der Weiſſagung gege⸗ 
ben. Immanuel wird ein Enwohner des Landes 
Ganaan om: G waren LICH — 

mund un 4 


. ru Abuoch. Halfoh. —— Pr 2° 
‘ P357- | 


A  . 
$anb .ber-MDermofifiuung übergebert wied, sub bi 
vor 06 ber Fiuch aufreibet. Er wird ben Bru 
Bern imn alem gleich ſeyn⸗wd mit eben der Eye 


hoͤch * 
Rönigfiche Ergögungen ſachen. Er ward in ber 
en: Des —— Fleiſches, ale ber get 
Menſch an Alter md: Weißheit machten. 
Pforten ber Hoͤllen werden es nicht een 
Binden, daß er. nicht .in „feinem Waterlande a: 
—* Mach feiner Kindheit wird eine wunder 
bare Veränderung des gelobten Landes vorgehen 
: Alsbenn:follet ihr feßen, .Yafı:Der. Inmawii ft 
Böoͤſes zu verwerfen und Gutes zu 
Inauguratio ſabbati Ghrifien: 
Aa. k 1154. 4B. Eben deſ⸗ 1753. Sy 


Cedes Abelie er Zachuie in nace Chrifi a 
Jacobi Jufti, Mares. XXIL,; 3 3.' relpı Chrjf. Carl 
“ am Ende 105.7 B. Eh:naf. 1754, Durch uf 

. Protevangelii divina caligo lucis plenifam 
Ga 053 Abs bof, Sf 
Myſterium: zedemtiotis „Jobs 


Job.XXX NT, 23.24. 17 „© Eb. —— 17 
9 a herein Diefer Stelle, veie der 
e 9 e elle, 

Herr Di Such Für. Bin: suchte häle, IR. ‚ginn 

Quodii pro; eo (pecaaton depunubense‘) et 

Ius parsglerug, unicas ex millenis, ad en 
dum hotpigi-seitudigenn ſuam, tanc gratiofas ei 
| ——— ee tit: :nedigie eum, me de 


—M 


Bu 


des —RR ⸗ 


füender in forum‘ Iyiton 'aveni.' J 
Vonmmentatio de prorevengelũ — alt 
ne Yacis-pletiiffima. Ge Il, 15. somtimaktk 77542 
aD. a 3 u _ Ehe 
Epiſtola ex Laedigea · in eheyeliea· a 
Son aller Geh M. x6n reif. Fol. Mich-Wärfels 
751.938, Diefe Difputation iſt ik drey Capitel 
getheilet. Im erſeen werhen hie verſchnedenen 
engen unterfichet ; im zweyten von. der 
—— Haß die Epiſtel an die Eppefer zu 
ehen fen, gehandelt, und ſolche im Dritten oil 
er in ni beſtaͤrket, daß der Brief an bie 
Eyheſer ein Circularbrief an. die Afiatifchen Ges 
meinen gewefen ſey, welchen die Coioſſer pon der 
Laodiceiſchen Gemeine empfangen fee, **— 
— ſuchet der Heer Verfaffer mit 
nen Gründen, : Ermägung ige zu 
beweiſen· 


Contnits —* ‚ia Jehovamı —E 
per fpititum ‚gratie ‘we puecam. Zach. XII, io. 
SE, une ©. Seife Dar v. Bob Ehe. 1756. 

5SE 

— ———— RUE ρ. IVä J 
Eb. daſ. 1757. 9St. ©. 761. 
Chriſtus exinanitus Phil. Il, 5-8. 1756. 3B. 
Eb. daf. 1757. 108. ©. 868. 

Chriftus exaltacus Phil, II, 9- 11. 1757. 3% 
2, & daſ. 1758. 2St. 

Serpens exaltatus non contritoris, fed conte- 
rendi 55 ir 1% 69. — , 14 * 
1758. Eb daf. It. S.614. Hiehin gehoͤret 
ET as Dh 





- Geſſchichte 


chlhabendon Eitern —— Pe 

| —* der’ Welt geſetzet wor 
Den. * lateiniſche Schule gab ihm die 
ae Unterweifung und nörhtge Vorbereitung zu 
den Bifanfhiufien. - Rachden: er dieſelbe durch. 
gegangen, brachte er noch ein Fahr als Student 
Bes Gympnſii daſelbſt Ju, unb-machte fich bes 
ak dee Profeferen in ber Weltweißheit, 
amd in ·der ‚bebräifchen und griechifchen. Sprache 

u Nluge,.,, Darauf wendete er fich nach Utrecht. 
—* dieſer "hohen Schyle ‚unterrichteten ihn Mill 


in den morgenlaͤndiſchen Sprachen und Alter  - 


‚mern, Muͤßhenbroek und Ode in den, verfchler 
Denen : Iheilen :der . Weltweißheit, Duker ‚und 
Drabenbovrg in der lateiniſchen und griechiſchen 
Uiteratur, in den Roͤmiſchen Alterthuͤmern und in 
Wer Geſchichte und endlich ia ber Gottesgelehrt⸗ 
T HSieron. von. Alphen und "ob. von den 
ext: .: Er legte ben fechszehnten December 
‚3733. eine ſchone Probe ſeines Fleißes und ſeiner 
— Geſchicklichkeit ab, da er unter dem 
| bes eben genannten Herm von Alphen 
wine "Difpntatiin, :die er ſelbſt · geſchrieben harte, 
de um e ‚ivepla‘ <onitraßjone vocum zi5%, 
wis; —— ia N. T. öſſentlich vertheidigte. 


m % aß 1735. wart er von dar Anpfterbans 
mifden Claſſe examiniret und zum Sandidaten deg 
Predigtamtes erklaͤret. Hierauf erhielt er 1737. 
ben Ruf zum, Prediger, uiid Seelſorger ber” Ge⸗ 

meine zu —* am Leck unter der Urrechefchen 


R A 
J 


des Herrn Wahelin Roothanfe za 


ʒ Haser denn. den erſten December wan-bem 


Herrn Colonius, Prediger. zu Goudriaan in des 
Nehen. 


heilige Amt eingeſegnet mard/ und uͤber Nehe 
J, 11, a. feine Antrittspredigt hielt. 


Nachdem er zu verſchiedenen malen ſo wohl 
bey andern Gemeinen, als auch zu akademiſchen 
Aemtern in ‚Dorfehlag und auf die Wahl war "ges 
"bracht worden, ward ihin int Jahre 1753. die durch 
die Hinfegung des Berren Dont erledigte Profefs 
ſion der morgenländifchen Sprachen und Alterthuͤ⸗ 
mer am iluftren Gymnaſio zu Amſterdam aufge 
. Stagen. Diefe nahm er bereitwillig an, und hieff 
zu bem Ende den vierten November feine Abfchieds- 
‘predigt zu Langerak über Hebr.VI. 7, 8, und dem 
vierzehnten Jenner 1754. feine öffentliche Synaugite 


taloration zu Amfterdam de grammatica facrä 


. omni vero theologo funımo Studio et angı[defie 


excolenda, eaque a varlis fordibus et nævis, 


.quibus adhuc dum confpurcata eft, repurganda et 
- defzcanda. Sie trat gleich darauf an das Licht,” 


Des folgenden Jahres 1755. ben ein unb.ärei 


0 Jenner gediehe es, nad) einigen Cegenwor⸗ 
ungen und Widerſpruͤchen des Kirchenrechs, 
dahin, daß unſer Herr Koolhaaß nebhſt feines 
Amtsgenoffen, dem Herrn Doctor und: Profeffor 
der Gottesgelehreheit, Petrus Curtenius, nach 
Den Willen des, Magiftrats, zugleich zum ordent⸗ 
lichen Prediger der Reformirten Gemeine. berufen 
warb, und. zwar alfa, daß beyde Herzen Pro 

zen Das un Di Pfichen, pe Pu sam 
vJ | | ve 


“ 
m 040 


aa." Beflhichte 


Predtger allein obliegen, zufammen erfüllen fo 
ten; und baß, da fie auf diefe Weiſe bie dreißigſte 
Bpeigerftelle ausmachten, bey dem erften Abiter- 
ben eines andern Prebigers, fein neuer in deflen 
Stelle berufen werben follte, uns auf biefe Weiſe 
die Anzahl wieder auf neun und zwanzig zu brin⸗ 
gen; wie auch hernachmals gefchehen it. Dem 
zufolge ward er zugleich mit gemeldeten Herrn 
Curtenius burch ihren Amtsgenoffen, dem Herrn 
Prediger, Wilhelm von den Broek, dem zwey⸗ 


ten März eingeführet, und machte den Anfang 


— — .-: 


ſeines Predigtamtes mit einer Kanjelrede uͤber 
Pfalm xXLVil, 2.3. 

Dern ſechſten April 1756. iſt er mit Marga⸗ 
retha Makreel in den heiligen Eheſtand verbun- 
ben worden, und, wie er in bemfelben zu Daufe ver- 
gnuͤgt lebet, ſo iſt er auch oͤffentlich in ſeinem Aem⸗ 
teen in ſehr gutem Anſehen; in ber gelehrten Welt 
aber hat er ſich durch einige ſchoͤne und nuͤzliche 
Schriften einen unterfgeipenden und berühmten 
Namen erworben. Er hat nämlich herausge 


1. Difp. de af ef diverfa tonftruflione vo- 
cum wisic, wısik, wiseden, in novo teftamen- 

eo. Utrecht 1733. Qual. 
" 2% Differtationes grammatico - „facre, quibos 
- „. amalogia temporum et modorum Hebrzz ir 
guæ inveltigatur et illuftratur. Amfterbam 1748. 
groß Octav 234 ©, Slorentius de Bruin, Pre 
diger zur Gorinchen, fdhrieb 1703. einen Brief an 
George de Mey, welchen er drucken ließ, und 

worinne 


| 





des Herrn Wolfen Roolbaaß. pas 
. weelans.au.das. if: gehenden, und * 


xung, der exwaͤhntan Anamale teiapotum 


dmw du’ acht Regeln zuſammen gefoaſſet hat. 
Er Has daridne porſchiedene Erläuterungen un 
Natuͤrlich Bieffende Erklaͤrungen hebruiſcher Schrifte 
fiellen beygebracht, und ſolche ſo wohl erwieſen, daß 
man ihn billig für den reſtaurator analogiae sem. - 
Porum gehalten, und ſich ihn zum Muſter genom · 
gen hat; wiewohl auch ſchonzwor non Till 1692. 
and. 1693. in feiner. Webarfegung und Ertlarung 
der Walmen einen. gleichen Weg zingefchlägen 
batte. Herr Hoolhaaß folget.demfelben; ‚bed 
da er me gleichſam obenhin geſchoufelt war, ber, 
můahet er ich, ihn vollends ya bahnen: De Bruin 
würde ſelbſt, weun ‚ge-Zeig und, Gelegenheit dazu 
gehabt hätte, fein Werk: weiter ausgefuͤhret has 
ben; wie die von ihm hinseriaffene — 
beweiſen. Woran er verhindert worden, das hat 
niun Herr Koolhaaß ‚ausgeführten, -:" Was für 
eine Verwirrung in. der Auslegungsfunft mache 
nicht Die enallage temporum, ben pusiepiti pr6 
ſuro.uiid hinwiederum. des futuri pro praterito, 
Unſer Gelehrte zeiget in her Verrede, wie: noͤthig 
es , fen, zu beweiſen, daß die hebraͤiſcha Sprache fs - 


Ebrechlich und mangelhaft wide ſey ſondern ih⸗ 


beng 
ddem Wone felbft Handelt erzuerft vom 





2046 Gefchichte . 
22 .- h in s;-. 
4 


bey den Hebraͤern —— da denn · verſchiebene 
wichtige Stellen des alten Teſtamentes in ein Nds 
beres licht ‚gefeget werden. „€. 2.Rön. XX, 9. 
—— der Schatten ift sehn sehn Stufen 
an am: ——— 

gehen! 5B. M. XV, 6. 

———— —— 
haben, u.w. ı Sam. I, 16. wenn id) es nicht 
mit Gewait werde genommen haben, ſo 
chue mir Bott dies und das, Ser. XXXL, 5. 
Wenn dis Pflanzer werden anst haben, 


78:0. Ride. IX, 9. u. a. m. von dem Vu 


oonverfive, und Yon aubern grammatitaliſchen 

Hypocheſen beygebracht wird, verdienet alles die 

Aufmerkſamkeit der Sprachgelehrten. Im Boe- 

— — 1749. ſindet man S. 351. uf. 
Auspıg ms 


>. Obfervociönes philologico-exegetice in in 
gumqne Mufis lihros aliosque libros hiftoricos 
V.T. quibuws pr&fersim.verus et. anelögus vem- 
. porum eg medorum ufus variis in locis indags- 
Bar et ilinſratar, atque ab orkmi temere ſicta feu 
eredite anonsalia vel ænallage liberator. Aueſter⸗ 
Dam 1752. guoß) Denen 375.5, spme bie bon Bart 
ende Approbation der Utrechtſchen Gottes⸗ 
** die Zuſchrift und Vorreden · die Abſicht 
es Werkes: zeiget ber Titel zur Genuͤge an. 

Br e wollen mr Einige telen: bet bißtotfchen Di 
cher des alten Teſtaments anzeigen, deren Erlaͤute⸗ 
vn. re Roolhaaß be ungelesen Fr 


des Herrn Wildeun Koolhaaß. 1047 
laſet, und welche er gan; anders, als ‚bisher ges 


(eben if, überfißet. _Dergleichen find 12. 
I, 5.9.29. XlI. 2: NA XXXIII, 14 48.177. 


XXIV. 17. 1Sam. vII, 6. ine weitere Nach⸗ 


richt liefett der Bocklaat des Jul. 1753. S. 56. u. f. 


4. Oratio de grammatica ſacra omni vero 


theologo ſummo ſtudio er axgıpeiz excolenda, 


eaque a variis fordibus et nevis, quibus adhuc- 


‚, dum confpurcata eſt, repurganda et defecandg, 


publice habita Aniſtelodami, quum ordinarianz, 
lingusrum et antiquitatum orientalium profeie- 


nem follemmiter ‚fufciperer, ad diem XIV Jan, , 
M DCC LV. Amſterbam. Quart. 5B. 


Machdem der Mebner den Mugen und bie 
wendigfeit ber hebräifchen Sprachkunſt an⸗ 
gepriefen, .eifert. er wider. diejenigen, welche biefe 
Sprache für dunkel, unbeſtimmt unb verworven 
ausgeben, und’eine unzählige: Menge von alleriey 
Ahamalien dorinn anzutreffen mennen? Er geigeki 
weiter Die Urſachen dieſes Uebels an, nämlich _ 
1) man iſt den Rabbinen alu —— geſol⸗ 
get: 2) Man hat in Vergleichung ber hebraͤiſchen 
Sprache mit den Abenblänbifihen bey weitem nicht 
bie gehörige Fuͤrſichtigkeit gebrauchet. 3) Die Er⸗ 
baͤnntniß det hebraͤiſchen Sprache iſt noch fehr 
Enapp und unvollfonmen. 4) Man * Ju we⸗ 
Big und nicht genug beftimmte ‚Regeln, in ber 
Grammatik gegeben. Darauf handelt er insbes 
fendre von: den Figuten, ellipfis; pleonafanas und 
enallage; und ſuchet darzuthun, daß bie Anzahl 
derſelben in dem hehraͤiſchen Text weit „geringer 
Neu Bel Europa XVITh. Err ſey, 


pe) 


1 


! 


fen, als wohl durchgaͤngig gegkiuber wird; woraus 
er zuletzt den Schluß machet, daß es einen Schrift 
ausleger hoͤchſt nöthig fey, Die heilige Sprachkunſt 
mit allen Fleiße zu treiben. Hin / und nieder fir . 
ben einige kleine Anmerkungen unter Der Rede 
pfelbſt; -worumter eine über "Job. 1,20; ben pleo- 
walmus aus diefer Stelle verbannet, 
5. Differt, de interrogationibus in facro co» 
..dice Hebred non temere admirttendis, Amſter⸗ 
dam 1759. Octav. Herr Roolhaaß iſt mit feis 
mem Amtsgenoffen, dem berühmten Herrn Pre⸗ 
diger Rulenkamp, in einen Eleinen philologifchen 
Streit geratheit.  ‘Diefer hatte in. feiner Ausles 
gung. des fiebes Mofis 3 B. M. XKXIL eines und 
das anbere, wieder einige Erklärungen, fo jener 
vorgebracht, zu erinnern gefunden. Und biefi hat 
die erfte Gelegenheit zu biefee Schrift gegeben; 
wider welche Herr Rulenkamp bereits eine an« 
dere dat an das Sicht treten lafien, fo den Titel fühe 
tet: Araseiwıs modeſta queftionis philologice- 
hermeuevticz circa ellipfin lirere vel particuis 
interrogativæ in’ dodice Hebreo biblico. Es 
Würde fine fehe nuttzliche Sache fen, und zur Be⸗ 
frderunig der rechten Sprachkunft dienen fönnen, 
wenn bende gelehrte Märmer fortführen, dieſen 


| . B Stof mie Freundlichkeit, Sanftmuth und 


denheit näher zu unterſuchen. Wie hätten wohl 
geroünfcher, daß die Schreibart auch fo ſauft gewe⸗ 
fer wäre, als fie angenehm it, und twir manches 
Stachelwert wicht darinne gefunben hätten. 
edden 5Oct.1753. 


> 


, f * 
— 1049 


ÄLTERE —BRRE 


G eſ Fb: i Ak te 
Johann Eberhard Sau, 


Fuͤrſtlich Oranien-Naſſauiſchen Oberconft- 


ſtoriglraths und erſten Profeſſors der Got⸗ 


tesgelahrtheit auf der hohen Schule zu Ders · 


u born, der König. Preuß. Geſellſchafft 
nſchafften 


der hoͤheren und der. fehönen 
u Berlin Mitgliedes. 


Mi findet zwar von dieſem verdienten Goe | 


tesgelehrten in dem befannten Moferifchen 
Werke etwas beygebracht. Allein es wird der 
Mühe wohl werth feyn, daß wir unſern Leſern deſ⸗ 


— Geſchichte ausfüptlicher und bis auf unfere u 
Tage fortgefeget vorlegen. | 


- Was bas Sefchlecht betrift, woraus er ente 


fproffen iſt, fo hatten: feine Borältern väterlicher 


Saite bis in bas nächft abgersichene Jahrhundert 


in der Stadt Siegen gewohnet, woſelbſt das 


— 


EStammbaucs noch gegenwaͤrtig ſtehet. Wegen 


der Damals, in Abivefenheit bes Fuͤrſten, Johann 
Born, des Braſilianers, in bemelbeter Stadt 
voerwaltenden Roligionsbedruͤckungen aber begaben 


fie ſich nach unbe einen — und 


Sdihane Dee eg, henba Im Mafia 


Err a 


0 Gefihichte 


 Kapenellenbsgtfchen- Faͤrſtenthum Siegen refer⸗ 
mirten Antheils, allwo fie auf ihrem Huͤttenwerk 
mit Eiſen und Stahl Haudlang trieben. Bal⸗ 
thaſar Rau, Rathsverwandter zu Siegen, und 
Rentmeiſſter! des nahe dobey. gelegenen abelichen 
. Jungfrauenſtiffts Reppel, deffen Grabftein im der 
Pfarrkirche zu Hilchenbach aunech zu fehen iſt, war 
ber erfte, welcher fich daſelbſt haͤuslich niederließ. 
Und dies war aud) der Ort, an weſchem unfer 
Here Rau das Lebenslicht erblickte, und zwar den - 
fechszehnten Julius 1695. alten Stils. 


‚Seine Altern widmeten Ihn: wem zehnten 
Jahre an der Erternung ber Wiſſenſchafften, und 
ſchickten ihn deswegen nad). Siegen in die larelnis 
ſche Schule. Auf derfelben' blieb er bis im Jahre 
‘3713, da er, nachdem er von dem geſchickten und 
durch, einige Schriften. mohlbefannten Rector, 
nächmaligen Inſpector, J. G. Bellerſcheim, zu 
den akademiſchen Vorleſungen war befoͤrdert wor⸗ 
den, die ꝓe Schule zu Herborn bezog. Hier 
übete er ı eine Zeitlang in den vorbereitenden 
Wiſſenſchafften unter den berühmten Männern, 
Johann von Hamm, damaligen 'Profeffor Der 
NBeltweißheit und.der heiligen Sprachwiffentchaffs 
ten, jego äftefien Theologen zu Duisburg am 
Rhein, und J. M. Florin, Profeflor der Ve 
rebfamfeit und der Öefchichte. Er hatte einen Abe 
fiheu davor, daß man bamals jungen anhebenden 

. Studenten ganze Predigten in die Feder dictirte, 
und ſolche damit von andern weis mäglichern Vor⸗ 
| leſun⸗ 


2 


bet Tafel zu fein. Weiter genoß er in ben juͤdi· 


4 v* 


: der Ham Zub; Cheipard Rau, eroꝶn 


teſangen abhielt. Um Beten Feiner riararlichen Nei⸗ 


| faͤnglich den vortrefflichen 


. Yung zu den ſchoͤnen Wiſſenſchafften und den me ⸗· 
‚genländifthen Sprachen befto beſſer zu-folgen und . 
Benüge zu keiften, erhobier fich einige Zeit hernach 


auf die Univerficde zu Marpurg, da er den aus. 


| Herrn German 
Schminke, einen Lehrling des weitberuͤhmten 
Jacob Perizonius, als Profeſſor der Geſchich⸗ 
te und der Beredſamkeit hoͤrete. Dieſer hielte 
damals, unter andern Collegien, auch eines über 
bie Geſchichtr ber Gelchrſamkeit, und zwar alſo, 


daß er bie recenſirten griechiſchen und lateiniſchen 


‚ meiſt alle nach den beſten Yusgu 
In, ſeinen Zuhoͤrern vor Augen legte, und das -. 


ueber auch die Kecenfionen in die Feder Dictirte; 
wodurch bie Luſt unfers Herrn Rau zu biefer Lite⸗ 
ratur noch mehr angeflommet wurde. Zu Erler- 
nung der -miorgenländifchen,, und insbefondre Der 
Armeniſchen Sprachen, bebienete er ſich privatik- 
fine. der Unterweiſung des wegen feiner in biefer 
Sprachkunde befeffenen großen Gelehrfamfeit. und 
Geſchicklichkeit in der ganzen gelehrten Welt bes 
rühren und vor ein paar Jahren verſtorbenen 
Heern Johann Joachim Schröders, bey wel⸗ 
chem er auch das Gluͤck hatte im Hauſe und an 


n bes Unterrichts bes berühmten 


n 
nachmaligen Heidelbergiſchen Gemesgelehrten, 


obann Henrich Horringer, und bey dem alten 
Herrn &. Otho hoͤrete er die Carteſianiſche Phi: 
loſophie wie auch die Machen puram. nad) den 

a EL LEE Err 3: Anfangs 


8 


it 


\ ' 
1032 7 Be: 
Anfungtgriuten des nechmaigen Sie von 
- Mel Nicht weniger nahm er drey Jahre lang, . 
bey dem ben. dortiger Univerſitaͤt beftellecen Rabbi» 
‚nen, feine Lehrſtunden, und enlangete dadurch bey 
. Des in Raboinicis und Gemaricis eine nicht gerin⸗ 
ge Fertigkeit. Die Urfache, welche ihn biegu ji be 
2009, war hauptſaͤchlich, mail er dafür hielt, «6 
fey niemand bie jüdifchen Alterthuͤmer gehörig. zu 
lehren im Stande, weicher nicht in gebuchten . 
Schriften bewanbert fen.. Endlich ließ er fich auch 


ſchen Spenchen zu erlernen, ‚Nicht entgehen.. Das 
Franzoͤſiſche hatte er bereits vorher ‚zu. Siegen 96 
. trieben; um fich aber ug befte feſter darinne z 
- feßen, hiele er fich. bier zur Franzoͤſiſchen Gemeine. 
Im tabänifchen aber gab ihm der. dazu beficlke 
Sprachmeiſter, Orlendini, Unterricht. uleht 
hoͤrete ex hen gedachtem Herrn Schröder bie gan⸗ 
ze Kirchengeſchichte zweymal durch, und beſuchte 
bie theologiſche Vorleſungen der beruͤhmten Gottes⸗ 
gelehrten, B. Duiſing und J. S. Birchmayer. 
Ehe er aber Marpurg verließ, welches nach Ver: 
lauf von fünf Jahren gefchahe, ſchrieb er ſelbſt eine 
Difertaipn de precinus Hebrzorum; und ver- 
eheidigte ſolche öffenelich unter dem Borfige des 
Herrn Schroͤder; den eifften Junius 1737, wie 
er denn auch in verfchiedenen. öffentlichen Diſputa 
tionen zu-opponiren nicht ermangelte. 
Von Marpurg Eehrete er nun wieder nach 
Herborn — und beſuchte bloß die cheviogiſche 
Berefungen da drey eb BPosfaben, 
en. in⸗ 





u 


-—— — — — — — 


J | — 7 | 


— gg — — — — — — 3.07 ve 
Ps 
® 


\ 


des Herrn Jah: Eberhard Rau. as 


A. Danger, J. S. Hamel, un J. 4 


Schramm. : Bon hier aus war er Vorhabens 
sine gelehrte Reife in Don zu thun. Da * 


ſich aber zitrug, daß der bis dabin geweſene Pr 
feſſor ber Weltweisheit und der heiligen —33 


wiſſenſchafften, Herr G. H. Ralkhof, in Die thea⸗ 
logiſche Facultaͤt übergieng, ‚und ihm 1721; deſſen 


‚Stelle aufgetragen wurde, fo blieb er daheim, und 


trat biefes fein erſtes Amt an mit einer Rede de 
‚claris Germanorum philofophis et polyglome. . 
Diefe. Mehe geruheten ber Durchlauchtigfte Fürft, 
Wilhehn von Noffau- Dillenburg, ſammt dem 
Far Hofſtaat mit Der boben Gegenwaet w 


Zehn Jahte hernach erhielt er die durch Ab⸗ 
gang gemeldeten Herrn Ralckhofs erledigte drit⸗ 


‘ge fheologifche Profeßion, und zuleßt, nachdem ber 


Kerr D. Elaefjen und der Herr D. Schramm 
nac) einander mig Tode abgegangen waren, bie 
erfte, und zwar zugleich Cauſſeniſche Profeßion, 
durch ein allergnäbigftes Reſcript vom fechften Des . 


| cember 1754, welche er noch mit Ruhm bekleidet. 


Seine bis Bahn an das Sicht ST 
sen, und die Bekanntſchafft mie einigen Preußb 
fehen Gelehrten, machten, daß er ale —* ren 
glied in die Damalige Berlinifche Societaͤt der 
Wiſſenſchafften aufgsnentmien wurde; waruͤber er 
* Perg jernt 1729. das Diplom erbiels, 


Dur unter Der Regie: 
, * var —* ** Praußiſthen si 


Err 4 


I 
D 


1 0,7 Manu Sei. 


richs erneuerten Akademie ber hoͤhern ımb ber 
Ahnen Wiſſenſchafften geblieben iſt. m Jahre 
1746. geſchahe von Berlin aus, durch den Herrn 
D. Elßner, Namens eines hohen Preußiſchen 
Curatorii, unter ſtattlichen Bedingungen im An 
wurf an ihn zum Dritten theologiſchen Profeſſorat 
zu. Frankfurt an ber Oder, Dieweil aber bes 
höchftfeligen Prinzen von Oranien, Statthaltees 
der vereinigten Niederlanden und Fürfien von Naſ⸗ 
fau Hoheit, ihn durch ein allergnüdigites Reſeript 


- unter. dem achten April 1747. mit einer anſtaͤndi⸗ 


S 


1717. 


gen Vermehrung der Beſoldung begnadigten, ſo 
wieß en jenen Antrag von ber Hand. Damals 
wurde ihm auch die Würde eines geiſtlichen Raths 
mit Sig und Stimme im Fürftlichen Oberconfi- 
ftorio zu Dillenburg: verliehen, . 

Diefes find Fürzlich die vornehmften Lebens⸗ 
umflände diefes berühmten Gottesgelehrten. Sei⸗ 
ne Schriften, welche nicht wenigen Benfall gefun, 
den haben, find folgende. 

- 1. Diff, de precibus Hebreorum, Marpurg 


2. Predigt über Dfalm cvn, 31-35, wel 
che er als Student, .nad) den Umftänden der Zeit, 


Yen vierten November 1720. im adelihen Stifte 


Keppel gehalten. Herbom 1721. Quart. 

.- 3. Thefes philofophice oontroverfz in prin- 
eipia Ren. Cartchi,. in-ufum collegii privati. Her- 
born 1726. Quart. oo. 

4. Diatribe de finagoga magna. qua Jadeo» 
rum de fenatu quodam Hierololymitano, poft fo- 

us Zr lutam 


des Herrn Joh Eberhard Rau. Io 


Kıtatı capðvitatem Babylonicam ab en cönferi- 


ped. famoſa eraditio exäntinaeur, et verane illa ahn 


Alſa ſit. diſquiricar Utrecht 1726. Octav. 14 B. 
. Vies Buch ft den Selehrten mehr als zu bekannt. 


Wer! gleichwohl eine Nachricht davon leſen soil, | 


kohn ſoſche i in ben Actis eradivorum finden. 


5 "Difputatio piyfica, de corpöre Infinite non 
dividuo: oppofita mathematicis, atque io his 
elar. Serrurerio, Ultrajeftino, publice, ventilätz 
Herbornz a. d. 7 ul. 1729. Quart. Refponden 
ten waren die nunmehrigen Herren iger, 
8.0, 4. Richter. und J. D. Kuͤnkel. 
Bar Baekfaal, "der. ‚geleerde waerelt * 

achricht davon. 

6. Differtatio- päilologtes.chöclogica dei 
bamine facio in ſatra menft Erad, XXY;29. ven) 
wlata Herbornuæ Ad: d. 22 Maris 1992. Quasi 


‚Sieben reſpondieren Herr D. C. Sammel, nachma 
liger Rector des Päbagogti zu Herborn, und Ai 


Sartorius. = Es wied aber in dieſer Schrift eine 


ſtatcliche Probe ‚dargelegt, daß man ˖ den ſpaͤtern 
Juden in Erzaͤhlungen von den alten Eebraachen 
ihres Volkes uaihd Auslegungen bed Mefetzes Moſe 


rücht: wvoßl feat dürfe, ment’ nhe .ombere Alten 


Scheiftſteller, ats Philo und Joſephus 
die Ateſte · Ueberſetzuigen ber Buͤcher Moſe, mie 
ihnen einffimnmig ſint ‚Den Inhalt derfühher fü 
bet — kurz zuſammen gefaſſet in des Herrn D. 
—* —— Femich Pf ll. 348. 


Er | 37 3 7. Monu- 


41056 :.:7: . Geſchichte. 


-" 7, Momumensa vetuftaris Germanicz, nt pu 
2a, de ara Vbigrum, in..G Core. Zac], annal. 
lıbıy dans. tum de rummie hquoraſio Cajı et Lp- 
cii Cefaris, liber Angularis,' cum: presfarione- ee 


BZʒurie mpeis. Utrechl.:r738. Acta Wird ie 


ber bibliotheque raifannge unfkönblic, recenfiret, 
In der Vorrede zur erften Schrift wird eine Un- 
terfucjung angeftellet, warum doch bie von den al⸗ 
ten Römern geſchriebene und ausgegebene Rach⸗ 
richten von den Teutſchen und henen mit diefen ge 
führten Kriegen fchon längft verlohren gegangen 
ſeyn. Im Werke felbft werden kritiſche Anmer⸗ 

kungen uͤber den Tacitus bengebracht, und ver 
ſchiedene Stellen deſſelben verbeſſert und erlaͤutert, 
auch eines und das andere wider den be⸗ 
aaͤhret. Was⸗ Den Be wo Diefe ara 
Ubiorum geftanben, fo hat: bes: Herr Gonfifioriat 
path nachmals feine Meinung.geändert, unb geile 
bet, daß, wem. ihm die nachher vom dem Hochgraͤf⸗ 
Kch-Drramntifehen Secretarius, Herrn Blum zu 
Wetzlar, in ben Kloͤſtern am Rhein gefammier 
lateiniſche inieripriones yarher ‚zu Geſichte gekom⸗ 


mien waͤren, or — Jean, „er Pe 





ar Airenbroͤck zu Kölle, in ſeinem Toactat de se- 
Sigione virersue Vhiorum, wirbe be 

haben, daß namlich dieſer Mar micht biffeit bes 
. Biheins, wie. er behauptet hatte, fanbern jenſeit 
dieſen Shan, obig Köln, Sof Manden babe, 


. 8. Examen järis tenonici er prauis fori eocle- 
Baflici protellantium ; in cauſa raptus, et aſſinibus. 
RE et" Utrecht 









des Herrn Joh. Eberhard Rau. 1057 
Nerecht 1738. Dotan:: Mieſes iſt unter bem uer? 
deckten Namen Jani Verrü.Baflaneefis ‚Decausges 
kammen, und. ebenfalls in ber bibliotheque. ailons 
nes reoenſwet worden.. .. 


- 9. Note et animadverfionds i in Hab; Ren. 
di dusiquitates vererum: Hehreorun.. Opus ab 
ipfis fonchus hauſtum. Herborn 1743. Dose 
Dieſes Werk hätte beffern Druck und Papier ven 
dienet gehabt. Da aber bei Herr Verfaſſer gemt 
ſelbſt die Auflisht:über den Druck haben wollte, on 
- mußte er es der bortigert Preſſe uͤberlaſſen. Mas 
kann die acta erudicorum Davon nachfchen. 


| u iibeleumg Ber Bisubinsbebhnri u 
Edelfyanns, ‚eines — 

Freybenkers und Belityionsfpserers. Sr 

| has und Seipgig 1746 Deren. \ 


u. ‚Exergitario eoademica. pro. inobe: uped, 
arcam foederis, oppofita cl. M. C.G. Thalemennn, 
Lipfienh,.Pars 1. 1. er Hl. Accedit- fchepiasma de 
girhographia Germanien.. Herbern 1757; 1750 
Quart 9 Bey biefer Diſputation haben voh 

ſpendiret die nanmeheigen en Candibaten, Here J. E) 
Zeipold aus Heiger, Her M. J. €. Rlingehr 
haͤßſer und Herr J. G. Heymann, beyde aus 
Merborn gebuͤrtig. Herr Rau hat die hekauntss 

Abhandlung des Herten Thalemann, fo er 176. . 
. unter der Auffchrift; nuben Super axca fnederis 
Jean gommenbun. ween Lipꝛs "L 








— 


merkungen wecenfiret.. :. 


Ä 1760. 


1098. — ‚Bee 
Se et 9), ee rufe, un ek 


‚einen beftändigen Widerlegung begleitet. . Er hat 
“ biefe gan, in feiner. Handfchrift fertig liegen, und 


denket folche einem heiländifchen Verleger zur Aus 
Habe zu überlaffen. Die gegenmärtige Theile wur» 


den deſſelbigen Jahres in ben Goͤttingiſchen An⸗ 


zeigen von gelehrten Sachen, ımb bes fol 
genden Jahres in ben — gelehrten Ans 
Mit erſierer —— 
konnte unſer Gelehrter nicht zufrieden fern, und 
Bill fich Daher in der Vorrede zu feinem vollſtaͤn⸗ 
digen Werke dawider vertheibigen. Indeſſen bat 


doch ſchon dag Sicht efehen: . 


12. Gutachten der herren Goͤrtinger 
über. dee Ober confiſtoriairaths und erften 
Profeſſors der Theologie, J. Eberhard Nauen, 
beunlngegebenn und den Herrn M. —* 
mann zu Leipzig. entgegengefeste Abbe 
lung von der Wolke Über der Bundeslade, 


| Fr ‚deffen Widerkegung. Herborn 1757. 
-Muark 


"13. Differtationes facre antiquarie, una de 
pabe gloriofa fuper arcam foederis, oppofita ch 
M. C. G. Tbalemanno, altera de libamine facto ın 
facra menfa, ‚nunc recuſa et emendata. Uerecht 


Es ift noch etwas weniges von bem Haueſtan⸗ 


| x Des dem. Dberconfifteriaitarpe, zu erwähnen 


Pe | ü Drig. 
I 


° 9. Man ſtadet einen Ausıng daraus in den vollſt. 
J — v; o. Apbau Arad. Schr. 1752. 8 St. 


- — — 


En FOHREn — — 


des Herrn Zeh Eberhard Raıı, 105% 
Abrig. Er Bar fich naͤmlich den Fünf imd Wwan⸗ 
zigſten Merz 1723. mit der älteften Jungfer Tode 
ter des ſeligen Herrn Conſiſtorialraths, Profeſſors 
umd Impectors, J. S. Hamel, in den Eheſtand 
begeben, und in diefer Ehe einen Sohn und drey 
Toͤchter erzielet, "Die eine‘ der Töchter iſt verhehẽ 
rarhet an Herrn Carl von Ruͤhle des Rome 


ſchen Reiches Nittet und. Hauptmann unter dent 
Kreißbataillon in Dienfter Er, Hohelt des Prin⸗ 


zen von’ Dranien und Fhrften von Naffau.: Dee 


Sohn ift Hear Sebald Rau, beffen Geſchichte 
wir ſogleich hinzufuͤgen. 


een 


Geſchichte 


des Herrn 


Sehald Kam 


Öffentlichen ordentlichen Profeflors der mor⸗ 
genlaͤndißhen Sprachen und üüdiſchen 
Alterthuͤmer zu Utrecht. | 


ißl eine große Freude fuͤr einen gelchreen 
Vater, einen gelehrten Sohn zu haben), 
md einen gelehrten Sohn, beffen Gelchrfamfeig 
früßzeieig befanne, befördert und belohnet wird. 
Diefe Freube erlebt bee Kerr Ober 


| —— an biefem feinem bern Bohn zu 


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Im ſeinen lateiniſchen · Schriften Bediener ſich 
derſelbe, nach dem: Beyſpiel feines Waters, der la⸗ 
teiniſchen Endigung ſeines Namens Ravius; 
mit welchem er auch in Holland durchgehends bes 
nennet wird, und melches ben Ungelehrten fremb 


vorkommt. ‚Der Tag feiner Geburt war ber vier 


te October 1724. Er trieb ſeine Studien zu Der 


born unter ber Aufficht und Anführung gedachten 


feines Herrn Vaters; bis er die Candidatur in der 
Aheologie erhielte. Daneben legte er fich auf 
Die Literatur, und machte ich in Yen morgenlaͤndi⸗ 
fchen Sprachen und jüdifchen Alterthuͤmern Die 
Unterweifung nur bemeldeten feines Herrn Vaters 


zu Nuge; wie auch in der arabifchen Sprache des 


Herrn Dort, Joh. Jac. Schultens, damals 
Profeſſors zu Herborn, jege zu Seiden, und in Rab- 
binicis eines bey der Hohen Schule ftehenden Rab⸗ 


binen; wobey er zugleich die theologiſche Vorleſun⸗ 


gen fo wehl feines Herrn Vaters, alt der Herrn 
Doctoren J. H. Schramm und D: S. Clarſen 
beſuchte. Bey letzterem hoͤrte er noch darzu bie 
Kirchengeſchichte. Verſchiedene von ihm verfer- 
tigte critifche Gedichte fanden ben beren Kennen 


ſo viel Beyfall, daß er, wenn er in feinem Vater⸗ 
lande geblieben und es ber Muͤhe wehrt gemefen 


wäre, es alsdann hierinme noch weit gebracht ha⸗ 
Ben würde. Im Jahre 1744. verteidigte er als 
DBerfaffer unter dem Vorſitze bes Herrn D. 
Schramm. eine Difpufation de cuica-rationsli 


fab veteris:teftamenti oeconomia.: Auch fchrieb 


er hiefelbft Diatriben de Epulo funebri Gentibus 
8 er dando 


> . 


. ! 
des Herrn Sebald Rau. rohr 
dande ia Jeſ. 2XV,6-8: : und’ gab ſolche mit Mia 
ner Vorrade des Herrn Dert. und Prof. Dawb! 
Mill *), der ein gar guter Freund ſeines Heren 
Baters war; in ben Deuck 1747. in Octav 7B. 
gzu Utreche, woſelbſt er noch ein Jahr lang Colle- 
gie Theologica unter den berühmten Lehrern, de⸗ 
ner Herren Voget Mill und Irhoven und bey; 
letzterem auch moch die Kirthengeſchichte wie bey 
dem Herrn D. INNE die judiſchen Alterthuͤmer, 
hacete. In den großen Sommerferien that er eis 
se Ausflucht nach Leiden, und machte ſich die fihde- 
ne Öffentliche Bibliothek und die Bekanntſchafft 
und den Umgang mit dem großen Sprachverftäns: 
bigen, Albert Schultens, imd mit andern ges 
lehrten Männern zu Nuge, Mittler Zeit geſcha- 
bhe es, daß füh, wegen berannahenden Alters, | 
 _ Seibefehmachhäit und fonftigen häufgen- @efchäffe. 
ten des Heren Mill, an Untetricht in der hebrdi- 
ſchen und andern morgenlänbifchen Sprachen auf 
daſiger Univerfität ein Mangel eräugete, “Daher 
dann des Prinzen Searthalters Hoheit und die 
Herren Euratoren zu Utrecht bewogen wurden, une . 
fen Herrn Hau hierinne anfänglicd) zum le&ore- 
publico, und nach Verlauf eines Jahrs zum Pro=i 
feſtore extraordinariog endlich auch im dritten 
Jahre zum Ordlinarto-gu beftellen. Die Protef’ 
ſronem extraordinariam trat er den eilften Maͤrz 
1950. an mit einer Rede de Monumentis Vererie - 
Ecglefig orientalis, deque ·uſu, quem adferunt⸗ 
| | Theo-i 
®) Bergl: LI. G. æ. V. Cb. 562. Ada etud. 
747.. > Sn 


1862... See. 


. Theologe lürgasrum perito. Dieſe wurde gleich 
darauf gebrudt, und von dem Prebiger der Men⸗ 
woniten, Herrn M. Schagen, in bie hollaͤndiſche 
Sprache uͤberſetzt, und mit Anmerkungen an Das 
&cht gefteller; und hat er ihm eben Damit gleich 
Anfangs einen nicht geringen Ruf erworben, mes 
gen des Einhalts und der reinen flüßigen Latinitaͤt 
fowohl, als der Art und Weife, womit biefelbe 
vom Catheber herab vorgefragen wurde. 

Die Profeflionem ordinariam fieng ee an mit 
einer Rede de Eloquentis et Sublimitare didtionis 
Hebraicz feriptorum antiqui foederis,ben 27 April 


1952 . 


Bey Niederlegung feines erften akademiſchen 
Rectorats hielt er eine andere de Ortu et progref- 
ſu deque impedimentis ſtudii literarum orient=- 
-Jium, den 25 März 1754. Dieſe Orationes find 
fämmtlich-auf Koften der Univerfität im Druck er» 
ſchienen. 

Im Jahr 1756, nach erſolgtem Abſterben des 
Herrn D. Mill, befam er noch dazu Profeilionem 
ordinariam antiquitatum Judaicarum, fanımteine 
anftändigen Beſoldungszulage. Kurz darauf wur⸗ 
de ihm auch die Aufſicht uͤber den, unter mehr er⸗ 
waͤhnten Herrn Wille Aufſicht in kleinem erbaue⸗ 

ten, und auf dem cheatro anatomico in einem be- 

fondern Zimmer befindlichen . Tempel Selomenz 

anvertraut; welchen er feit bem, auf Koften ber 

we De Curatoren bat ‚ausbeflen und. ergänzen 
en. Ä 


. 0. ” . .. r 
«&k .n DR u u u " * ⸗ “ 
sum eo. .„Meber 
D » 3— 


3 


des Herrn Sebald Rau, 2063 

VUeber feine’ $efeblicher hat er ſeinen Zuhsrern | 
"Xumerfingen und Erfäutetwigen in bie Feder bi. 
etiret; als über J. C. Brucheri Compendiam Syn- 
tixeos Hebraicz und C. Ifenii autiquitates He- 
braicas. Dieſe letztere bat ihm ein bekannter Pros 
feſfor auf einer Englifchen Univerſitaͤt dutch einen 
Sendenten zu Utrecht gegen eine ſtattliche Beloh⸗ J 
nung abſchreiben laſſie. 

Seine nach umd nach zu Uerecht herausgege 
Bene und oͤffentlich vorgetragene Differtationes ſinb 
folgende: 
i. Diſſertado Philölogico- Theolögica de eo, 
quod fidei imerentur Jadeorum monumenta ’S3- 
eris in antiquitatibus et ſenſu earum myftico, den 
12 May 1751. Refpohdens war G. Bonmel Naarde 
ZBatavus, Jeßigen Prebiger zu HE 

2. Exercitatio Philölogich d Audöte atquè 


„ ıfa aheiquiffio mi in Leviticum cömmentatit, Ju- 


deis Siphra‘didi deque tomine adyti wie ben 
9 Jimius 1751. Reſpondens war SM. Manger, 
Mofa - Traje&lmss, amjegr Prediger. au Roedwert 
An land. 
3, Exerchtatio Philepic in pal. KL; 1.8, 
den i2 Derember 1753, Reſp. 7% Appels Trajec- 
mus; ſeit Yen Prediger zu Martensdy. 
4.! Diſſeitatio Philologica de vindemia ee 
— — Veterum Hibrkorum, Un 89 Det; 
1755. Neſp V. D. Hriwei, ViBbutgoi Brobatus. 
5 6, "Pafiiones PiMslsgiee cöhtroverfe 'in 


ufim WMpuͤtat onii ptĩvatæ/ ordins fyReinatich ia = 


. Irfeichlosieökäd: rs. yo Br 
"Re oa mon KL Vpp Unten 


\ 








106. ° Belle 


Unter feinem Vorfitz Brain, als Auflores, 

1. S. H. Manger, de iis, quæ ex Arabia in 
ufam Tabernaculi fuerunt perita, ben 37. Oct. 1753, 
bike Difpytatipn iſt unfer dem Namen bes Herr 

Vorfigers, von Here Job, YWiauh. Strockh 
mit einer Porrede de veris rationihus ſtudü lin- 
guaram, orientalium ji es 1755. aufs nem 
- herausgegeben. Quart 53 

m F Leeman, Roterodama = Batavas, de fla- 
gu .exinanitionis et exaltationis Chriſti, in Jeſ. 
- LI. den 27 Novemb. 1756. 

3, Ps Abuföh, Mediphurgo - Zelandiis, ſchrieb 
ſpocimen pᷣhilologicum in. Obalie v. 1-8 den 
a2 Juni 1757. Vergl. LI. G. E. 13 Th, 249 8. 

4 Dilquifitipass;philulpgicef potifümum de - 
—* aliquot V. T.a. * 23 Nov. 1758 audorg 
G,Swzyigg,. Ami, Bata 

Morangeführte — ſurd meiſt alle in deu 
Gättingifigen Anzeigen und andern gelehrten Zei⸗ 
angn eo verdientem Lobe Pi tet —— 

ahre 1753. uͤnf und zwen; 
April ließ er fich KR in der Provinz Hob 
lond in den Eheſtand einſegnen, mit ber — 
Corncha Saͤra, Tochter des Raths auch 
—— bafelbit- LT. miret Erb⸗ 
hertn zu eidſchax woud. Diefe igerathe 
hoch 


getzerines Qusch Dei -Früpeltigen oh: derfeiben, 

* den —S— ehe 

de fi ie er ochter zut Welt welche 
Saufe ‚din Mani, > Jebaine Bi 

ve lee Ve en oh 





des Heren Sehahd Rau. 7065 
a befommen, und noch am Seben iſt. Er 
trat —* den achten Auguſt 1758. in die zweyte 
Ehe mit Jungfer Suſanna Sabina, einer Toch⸗ 
ter des zu Amſterdam geſtandenen und daſelbſt 
verſtorbenen Predigers Tiberius Reitzma, defr . 
ſen Wittwe eine. gebohrne Baalde aus Amfier- 
dam, annoch am Leben iſt. Dieſe ſeine zwote 
Eheliebſte brachte ihm den 25 Augufl 17692. einen _ 
Sohn zur Welt, welchen ‚bey ben Tanfbade die 
Namen Tiberius Kenrich. beygeleget werden- | 
und welcher gleichfalls noch lebte.. | 


| geſchloſſen den 27 Detober ursg. 
—......... ........ 


Sefhinte 


on des Herrn | 
Johann Jacob Sthultens 


der Gottesgelehrtheit Doctors, Derfelben 

unb der morgenlaͤndiſchen Sprachen oxdente . 

lichen Profeſſors, Regenten des Staaten⸗ 
collegi und des —8— chen Legoti Nirich 


eiden. 


E Erbe eines in der Welt Gerüßenten Na 

mens zu ſeyn, wird alsdenn erft ein wahrer 

Ruhm, wenn man In auch yıgfeih. die ee | 
vn 2 | 


066 1: Gefihichte 


deſſelben eigen zu mächen fucher ). Dies ehue 
Herr Schuktens. Kr ftammer aus einem in 
Gröringen, allwo fein Großvater und andere Ver⸗ 
wandten Civilbebienungen bekleidet haben, ange 
fehenen Geſchlechte ab, und ift ein Sohn erfter 
Ehe des vor einigen “jahren verftorbenen grofien 
Gottes⸗ und Sprachgelchiten, Albert Schul 
tens von deffen Leben und Schriften wir in dem ° 
fechften Theil S. 319. u. f. einige Nachricht ercheis 
lec haben. :.:Demfelben ward. er dem neunzehnten 
September 1716. zu Franecker gebohren. Es 
wurben ihm von der erften Jugend auf, nebft der 
öffentlichen Schulunterweifung, Haufpräceptores 
gehalten, unter yelchen, aus denen, fo.er,zu Lei⸗ 
ben gehabt, ber wohlberühmte Herr Rector Ho⸗ 
geveen **) zu Breda gehennet zu werden verdie- 
net. Nach loͤblich vollendeten Schulfiudien warb 
er in das Studentenbuch zu $eiden eingefchrieben, 
Seine von fehr guteri Faͤhlgkeiten unterftügte große 
$ehrbegierde machte, Daß er ſich in einer weiten 
Kaum des. ganzen, Feldes nüglicher - Wiſſenſchaff⸗ 
ten hinein begab. Kein Sehrer hielt bey nahe 


Vorleſunden über einen Tpeil berfelben, von mei- 


chen er glinbese, daß fie ihm zu feinem Hauptſtu- 


*) Si credis, Gelli, proavüm qui clara fequumtur 
"Faß, hos fe atque ſuos nöbilitare magis. 
Nil falfi credis, fplendorem quando nepotes 
Valde augent generis dextexitste Iid, 
Vinc. Vicatius 


| . ") Vergl. 12 Th. E. 1046. 


—— BE DEE ee A an I 
2 

J [3 
- 


des Herrn Joh; Jar Schultens. 1067 


dio Licht und Huͤlfe wuͤrden beyſetzen koͤnnen, oder e· 
hoͤrete dieſelben, und hoͤrete und beſtudirte dieſelben 
fleifiig. - Beiebfamfeis, Gehſchichte, Kritik, Welte 
weißheit, hielten ihm. insbefonder beſchaͤfftiget. 
Vornehmlich aber legte er ſich mit unermuͤdetem 
Eifer auf die morgenloͤndiſche Sprachwiſſenſchaff⸗ 
ten und auf die Gottesgelehrtheit. Fabriciug, 
Weſſelius von den Apnert; Vater und Sohn, 


und Alberta waren in allen Theilen derfelhen feine 
mn ‚ Sauptfächlich aber brachte gr es in den 


eren, unten der beitändigen ‚gefreuen Haleitung 
feines Herrn Vaters, weit :über andere hinaus. 


. 


Anbey genoß.er, auffer. dem Vortheil alles beſon⸗ 
dern Unterrichtes deſſelben, auch bes augnehmen- 
den Vorrechts, daß er fich b 


| h beii jeder Gelegeribeit, 
und vornehmlich über Tiſche, . in nüzlicdyen Unter 
vedungen, welche er nach der Maaße des Wachs⸗ 
thums feiner Erkenntniß einrichtete, mit ihm um: 
terhielt. Unſer Herr Doctor weiß nicht genug, 
auch felbft in feinen Schriften, mit dankbarer Er⸗ 


kenntlichkeit zu rühmen, mag für eine väterlihe 


Treue und Holdfeligfeit darinne geherrſchet, welche 
heilſame Ermahnungen und Rathſchlaͤge e daben 


zu bekommen das Gluͤck gehabt habe, und von 


wie großem Nutzen ihm foldye gewefen ſeyn. Car 
oft betrafen fie den jebesmaligen Zuftend ber. Kir⸗ 
be, die Schrer, bie Veränderungen, Arräeleget- 
ben, ‚Streitigkeiten und den Fricen derſelben. 

nd da waͤrd der Vortrag, fo oft es, Gelegenheit 
gab, auf'den "legten geriet; "das unahflandige 
und fehädliche des Haders über Religionsmeinun⸗ 
ur 1) Er 3 8en, 


x s B 
. ' .g» ne t® er u or . 0. 
| 1068": te 
⁊ — 2 * 
X x 
, . 


gen, und: das liebenswuͤrdige "bee theologifchen 
Maͤßigung und Verträglichkeit, Iebhaft vor Au⸗ 
gen geitellee, und vor jenes rührenb- gemarnet, 
und dieſeb ernſilich angepriefn. So warb nidıt 
nur der Verſtaͤnd, ſondern auch das Herz eines 
wohl gearteren. Sohnes immer mehr und mehr ges 
bildet, - Der Segen Gottes begleitete biefe Be⸗ 
muͤhmgen. Here Schultens ward nicht nur mit 


der Zeit ein vorzäglicher Gelehrter, ein angefehener 


$ehrer, und welches mehr iſt, ein wuͤrdiger Nach⸗ 
fölger: feines Vaters, ſondern has fid) auch jeber- 
zeit als Einen rechtſchaffenen Vorſteher der Ber 
rraͤglichkeit und des Friedens bewiefen. - 

Er befchloß feine Univerſitaͤtsjahre 1743. nad) 
border den fechs und zwanzigſten May 1742, ver 
theibigter Difputation de utilitate dialedorum 
orientalium ad tuendam integritatem codicis He- 
brei, mit Annehmung der hoͤchſten Würde in der 
Gottesgelehrtheit; zu welchem Ende er ben eiliten 
Julius feine Inauguraldiſputation hielt ad locum 
epoftoli Philipp. II, 5-ı1.. Mach Verlauf eini- 

r Zeit nahm er den gnädigften Beruf zur Pros 
—* der Gottesgelehrtheit und der morgenlaͤndi⸗ 
fihen Sprachen bey dem akademiſchen Gnmrafig 
zu Herborn, in die Stelle des _feligen Schramm, 
von Ihro Durchlauchtigkeit dem Pritizen yon Ora« 


nien an. An biefem Orte begab er fich mit einer 


Torhter dieſes feines gemeldeten Vorgängers In 
ben Eheſtand, und blieb daſelbſt bis in das Jahr 
3 


x . ⸗ . ° z = m 
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‚ . f 


des gerrn Top. Pac. Schultend. 1569 


Im Monut Auguſt deſſteben ernannten Ihn ie 
rren Guratores ber Leidenſchen Untveeſttaͤt, 
ber die gewöhnliche Zahl, zum ordentlichen Pro⸗ 
ſeſſor eben del ſelbenn Wiſſenſchafften, welche er bis 
dahin zu Herbbrn mie Ruhme gelehret hatte. Er 
folgete ihrem Rufe, und ran: fein Ami der zwehy 
and zwanzigſten Seprember mie ehter oͤffentlichen 
Rede an, worinne er handele ‘de frudtibus ih 
theologiem todundantibus ex penitiord ‘Nnglia* 


rum ortentalium cognirone. " Mach dent den 


ſechs und zwanzigſten Jenner 1750, erfolgten Ab⸗ 
ſterben ſeines Herrn Vaters, ward nicht nt dek 
ſen Profeßion durch ihn ˖· far beſetzt gehalten, for 


dern die Herren Curatores trugen ihm auch noch 


Im derwfeben: Jahre das. von jenem gleichfalls ‚ber 
kleidete Amt eines erſten Regenten des hollaͤndi⸗ 
ſthen Semmaril oder Stachkencoliegii auf ‚boreiger 
Univerſitaͤt auf *); welches er auch mie einer oͤf⸗ 
fentichen Rede antrat. MHerr Schuttens zieret 
dieſe ihm anvertraueten Aemter. Er lehret mit 
vielem Beyfall und Ruhm. "Ein ausjeichheing 
werthes Zeugniß der Hcheung, welche vr fich durch 
feirte Gelehrſamkeit zuwege gebracht, ift Diefeu;jdaß 
M 1753. von dem fellgen Janus Stolp mit zum 
Richter derer Preißfchrifften, auf weiche er in ſei⸗ 
nen SWreißishrdigen Vermaͤchtniſſe zweyhundert 
und funßzig Hollaͤndiſche gefeget hat, iſt ernanıe 
werben **). Vey Gelegenheit ber Opifepen Etrei- 
ni a "ge 


. #) Der fibepfe ober Unterregent iſt Herr Peter 


' Eowenburg db Bois, Prediger daſelbſt. 
79 Vergl. 7355706. . 


\ 


m. Becſchicht 
tigfeisen, welche etwan zween Jahre vorher oͤffent⸗ 
lich ausbrachen *), wollten ihm zwar ein Paar 

Dorfprediger und einige andere, welche es mit 

den Gegnern bes Herrn von der Os bieften, & 

nen lecken anreiben; aber ex konnte nicht Fleben. 

AUnd mas hat er Denn getban? Er hatte das Be⸗ 
denken. oder Gutachten feiner Facultaͤt, welches 
zur Befchirmung des Herren von der De abjie 

dete, ‚mit unterzeichnet. Nun konnten fie ihn we⸗ 

her für. rechtgläubig, noch für gottesfuͤrchtig mehr 
haften, Orthodoxus und Philalethes zogen 
thn in ihren Geſpraͤchen unter dem artigen Namen 
pantaneehomenus herum. .ı ‚Er gieng weiter; er 
vertheidigte fi), das theologiſche Gutachten und 
ben: Herrn von der Os ſelbſt in oͤffentlichen 
Schriften, und, da die Gegenparthey die Sache 
gar hoc) trieb, fand er ſich in feine Gewiſſen ver 
pflichtet, einige Haͤupter derſelben in .einer enfilö 
en. und gut beutfchen Schreibart zu beftrafen. 
Was £onnten fie nunmehro, nach ihrer. Denkungs 
ort, anders glauben und-fagen, als daß er ein Ver⸗ 

Derber ber einen Lehre ſey, in deſſen Houpte feine 
allzugroße Weisheit eine Verwirrung angerichtet 
habe... , Allein die Erfahrung felbft- hat fie wider 
leget, und widerleget ſie noch. 

Die von unferm Herrn Doctor bisher heraus⸗ 
gegebene Schriften ſind nun die folgenden. 

1. Akademifche Redevoeringe van Adbertus 
Schwisens, der Gedachtaniſſe van den grooten 
Harman Boerhaave, volgens Besluit ‚van den Groot- 

' acht- 
. 635, 8.293. Eu 


des Herrn Kar Schultens. a20x 
‚schbasten, Rejor en:hamt en 
proken den IY:Nöovainken. M-DCC XXYAl,-uyg 

neot Latyn wertaalb doon Jen Jacob — 2. 
rue. ©: 


2. Diflertatio äcademica de uuiltare.dialedo- 


zum siriecitaliunvdd ‚mgnsham integuiiatern codi- 
—— Pax, 44 —— Leiden 174 
uart. 
3 Dilerstio- Aheologica —** ad lo- 
cum: zum dpoßoh Bislipp« Id; 5.r.1. sehen 1743> 
DB. .. Bon dieſer ſchoͤnen 3 
hat rn em Doctor Berdes einen vollkaͤndigen 
Auszrig gegeben in den milcellsneis Groninganis 
A ol. IV tal; III. p. 545 556. Da aber Herr 
—— 


bie Erklärung des feligen Elßner | 
bee: . Rebant. yardas wf.n. 


dgiirype 

Ä *5*— hatte, fand dieſer, auf fein Erſuchen, 

bei anter:bem Titel Adlertio ingerprefationis Elsr 

nerianz verborum Pauli Pbsirpp. I, 5. adverfüg 

objefliones. cl, Schultens, fil, in Den ‚Bremifchen 

Symbolis literarüis Tom. II. P.L p. 345. zu leſen 
iſt. S auch Haumann uber dieſe Stelle: 


4. a te Predigten bes Englänbers- 





Doddridge, fo: hun Schultens in das Hollaͤn⸗ 
dibe überfeget, und mic feinen zum Kischenfrig 
den ahzidienden ¶Boered en einyeln beranggegeben 


— von ber either Aufriche⸗gteũ Pr 
Einsgefinneheit . | 


Ons | » Bon 


. f 
7 
⸗ 





koya. - BR: 


9) (Ber bem Uebel —— ber Ber 
J mim ber Seele feines Rähfltln :. 
) Won der Therheit and Unbilligfeit der 
—— in Glaubensſachen. Veapl. —2 
S.5 2. En | 

5. Oratio —* iraehbus in. ‚Aheolegiem 
redundentibus ex peditibre Imguarum: Örlorue- 
lium cognitione, $eiben 1749. Quart. 

: 6, Niewkargife ne awer: Heerea Voorſu. 
deren dee Formulieren: openlyk: geichonken :m 
twee Verzoogenk, elden 754 greß Octas. * 
eben daſ. 

7. Vierige Wasefehöwing- SP. ‚Nericheide 
Btukken der Carechismnus+Verklääringe, vat den 
rerwaarden en geleerden ‚Heere, Alesnunder Coup 


= Wie Bid  Vooraf game derverusside Lykreiie van 


. Alb, Schultens op Kampepiäs Vitringa, den Vaden. 
Leiden 1754. Quart 8445. dhne bie SBurızbe von 
28 ©. Bergl. eben daſ S.543. and io Th 


485. 

8. Omitandige Brief san den Heere Hakin 
&c. Fb. daf. son. '- - 

9. 10. Brose Die om ba. Kirchner 
Notterdam. 
"IL —* ein Deief an Sen notes, nebſt 


beſſen Antwort. 


* 134. Ermahnungskhseiben un Het Dokfina, 
Fr gu Zwolle; welches in einem ungewoͤhn⸗ 
Beiefftyl.abgefarjer, und ſehr ſcharf ift, Alle 
dieſe Schriften gehoͤren in die Oßiſche Streitigkei⸗ 
sen, und id Haben wir derſelben in der Geſchichte 
B es 


des Herrn Zap: Iuc. Echultens 1073 


Fes verurtheilcen Prebigers. bereice Stuegfarne En 


wähnung gethan. on j 
13. Dif, philol, theol. qua diſquiritur, unde 
Moss res in libro Genefeos defcriptas dididerit. 2 
reip; Pet. Brevver, au8; 19753. Ddark-3 9, 
Bergi. 10%. ©. 415. Es if eine. anz gute 
tudentenprobe. Sonſt iſt ber Steſ ‘yon an⸗ 
dern weit beſſer ausgefuͤhret worden. | 
24. Dil, philolögica exhibens fpeeiinen ob- 
ationum ad quædam veteris Teſtimenti loca. 
reſp. Menr. van Hervverden 08, 1753. Diiart. 
15, Den 20 Derember- 1754. promopirte ee 


den Deren Tjohann Jacob eyer, aus Ceilon 


gehalteher Difputation de vers religione ‚homint 
excolehr. "Dich an Der Difputarion felbft hatte 
unſer Herr Schuitens weiter. feinen Antheil. 

. a dem lange erwarteten curſu adicum fehe 


nes Herm Vaters, elchen der bekannte Herr 


"Male an das uicht gu geben verſprochen, kann 


man fich Hoffnung geben die achteſte Ausgabe don 
ihm ‚zui. erhalten, - oder vieimehr ein volftändiges 
bebräifches Wiörzerhurf,gu deifen Ausarbeitung 
a acondeflene Dartfihriften feines feligen Seren 
RVacters gebräuder, unb tekcheg aus zweyen ober 
Don! mehreren Quartanten beſtehen möchte, 
Derm. Abbandl. und Uscheile über dagneyes 
ı Zr er Wr den 23 Jenner vi. 
vn. * EEE k 


wir. os 


* 
⸗ 
L} 
. ‘ . ae " 4 e 
« - 4% ¶ 226— tt. . 


NEE ER TTER AK KH ER 
Alphabetiſches 


Verzeidniß 


E derjenigen Gelehrten, deren Lehens. 


geſchicht⸗ vom IX.bis XVI. Theil des Reuen 


Gelehrten Europa zu befinden‘ ſind. 
®i roͤmi ‚Ziffer. ben unb 
m * bie ei die Geis m Sch 
ee Fu 
bei; gerreich Ludewig, zue —* Den jr 
131 Theil enthaltenen Geſchicht 
Aeſt, zuͤr —— von — *z* 
Alberti, Johann, ber Gottesgel. Doctor und 
Prof. und der boflänbifehen Serie der Bif 
tenfchafften Mitglied zu Leiden XIV. 281 
Ah beg Dir mad, Zufsge zu deffen Denn, tm 
Am ⸗Eude, Jah, m Gottlob. de 


"Dodor Koͤnigl. Pobin und Churfurſtl. — Bar Kir⸗ 
cen⸗ und Dbercoififtorialath, u. ſ. w. zu Dr: * 


Anelcc, Johann Jacch, wait Koͤnial. —* 


EStaatsſecretarius Commendane ber Rönigk Orden, 
und Erbberr auf Chaillen, Eharillon, und, andere 
Güter, zu Paris xl. 142 


„Begens, Marapis d u u x 773 


eh J 


D.. 

Beaufobte, Carl Ludewig welland anzöftither 
Prediger und Mitclieb en hanär "en 
Viſſenſcheſfen zu Berlin De 79 

= au⸗ 


* 






derer Sehbenen. . 
Seaaföben, Lubewig von; 


bie "Shnigf:. Me. Shlahewiz 
der Wiſſenſch. zu 807 wie anch der Koͤnigl. fran⸗ 


—5 u Agners und der gelehrten SUB. Mise 
u Zutp 

—— a Anglwiel de fe, zu Phrig va 180 
Becker, Joh. Heinrich, der Gottesgel. Dostor und 
sen Sof, aud) dee King ©. Bi Dahog 


ar "oh. Seemann, der Beil. Scr Dorter. me 48 


diger bey der Marienkirche zu A a gr 


Berl, zu deffen Geſchichie im 3 Theil de Ay: | 
a +68 


dee. Heinepre-. Door und 


Wernatd, d, %b. & 
ber —5 Defelih le zu Göttingen Correſpon⸗ 


zu Amfterd zZ; BR 
—8 Michael, der Gottesgel. Doctor und ordent 
Prof. auf Der Akademfe zu en K. 202 
Reereand, Eins, erſter ze —— gu Bern, 
: der Königl, 3 —2* * Der Koͤnigl 

i Großbeitt. Okktingen, und der: Chawf.. Eicfellicz,\ 

: der —2 zu keipzig:uub gu Base mn 


npermann, Sb DOM. Zuſatz zu —2 8 
in Mache. — op u, egal Yurienian 
" und —— — zu Lauſanna, der —— er 





-ting. Akademie ber Biggdfcn. 72 
Jacob, der bei „Beate ua 
| cite Dincoamd am:der Gi Wie. — 
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Bope, Yob. Bapriße ion * 


Königf Preuß — und der = 
der Berliniſchen Akadenve 


ſchoͤnen —— im 
su eb. Ju) Diener des aötsfühen Eopges * 
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Coefea, ar. Buläte du beffeiben 1 GeRd. im Yrapd 


Pa Ga, der beitigen Schriſt Doctor und 8 
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‚ Dichter, der beutfihen ef. zu Göttingen, Jena, 
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uber, Aug. Rdar — Schr. Doctor 5* 
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Srobefina, ob. and weilanb ‚der NRathematſc 


unb abo ordentl. Prof. zu Helmftabt. XV. 787 


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Gamuehes PR Gimen- u weiland Canonicus 
“ zenulari® des beil. Kreußes und ber Kenigi franz. 
Ping der Wiſſenſch. zu Paris XIV. 493 
—* Mich * FH farid der Weltw. Mog. Re⸗ 

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” geinifchen — Ikb- · 738 


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derer Gelehrten. 


Gamer Sa of von, weiland Prediger Keen un und 
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—2* * Zuſaͤtze zu deſſen Geſcichte Im I 5 j 
Gerlach, en Gottlieb, weiland Dice x 


— afü zu Zittau AU; Ä 
elacins, Gerlach, heland der —R u 

open büre 756 

Billiffen, Hegibius, der heit. Schr. D. und — 
Proſeffor auch akademiſcher Prediger in Bruns 


| Glöcnet, Hieronymus George, weiland an e 


Profeſſor der Weltw. zu Leipzig XV, 


803 
. Bori, Anton Franciſcus, der Bottedgel. Doctor des 


- Baptiftetii und der Eatbebralfirche des heil. Joh. 
Prieſter, der Gefthichte öffentl, Lehrer aufder Akad. 
zu Florenz: ftgt, Engl. Societaͤt der Wiſſen 
ſcbafften Den Akademie della Erufen, der Columbra⸗ 
via, den Arkadier ber lareinifcyen Soc. zu Jena, und 

„ berithicbener andern, Mitglied zu SI wen X. 301 
ufüge XIV, 551 
Befwen, Paul, der Arzeneyw. D. der theor und pract. 
wie auch der Anatomie, Chemfe and Botanick erſſer 
„rdenki. Prof. zu Harterwyck XV. 814 
Brille, Job. David, der Gottesgel. D: nad orbenel; 
Sof. und der Königt. Akad. ber Wiffenfch.: zu Ber⸗ 
. ii Fo zu Sranff. af der Oder XV. Sır- 
Gerber; Thriſtan, weilund Königl. Pr. Hofrath und 
der Geſthichte und Beredſamk. ordent.. Beof. zu 
Koͤniosderg X. 338 


—— Gottlieb, der Weltw. 4. ber 
Ge  Dhic Meere. amd der Gekchie, der 
> Bien Mitglied J veipzig xv. 8c6 . 


Neu Bel, Europa AvIch. 34° Banim, 


2: " - 








Verzeichniß 
Hamm, Johann von, der Heil. Str. D. bei Gottes⸗ 
» gel. und ber heil. Philologie ordentl. Prof. ——— 


- burg 375 
neotb, Iſebrand Eudard, veedier und 5 Baioe 

zu Härlingen 
acppscch, Chriſt. Ferdinand, der Welew. ‚ab 8 
Rechten D. wie auch der. Inſtitutionen und Dei 
—* Rechts oͤffentl. ordentl. Lehrer A Tuͤ⸗ 


ngen 
| Ben, Siephan Hathuani von, der me. ©. 
der Weltw. und des Rechts der Natur ordentl. Prof. 
bey tom Gymnaſto zu Debrezin it. Bsi 
Zavighorſt In offen Geſchebee Im up. dei RR. 
G. €. Zufaße IX. 97 
Zering, Srorge Carl, weiland Königl. —— 
commiſſarius zu Berlin XIV. 
Hersleb, Peter, weiland Biſchoff über das Stift de 
fand und General⸗ Kirchen⸗Inſp. in den bepden Koͤ⸗ 
nigr. Daͤnnemark und Norwegen auch D. und Prof. 
der Gottesgel. zu Coppenhagen XV. 775 
Bogevern, einrich, Rector der Schule Bee 


Solbers Zufag zu deffen Seſch. hm v3H. er 3 


768 
Bolleberk, Emald, der Gottedgel. D. und an 
Bone L- * * der Gottesgel. D wer 
,: „09. von Den, Der 

wie auch der Krcpengeiihi m und hr Derebf. ei 

und ordentl. Lehrer und ber hollaͤndiſchen Gocienät 

ber Wiſſenſch. Mitglied * 
— Zuaͤtze dazu 
: = Weitere ME nn xım 
— Beſchluß derſel 2 
Boven, ‚neue Suite zu def Gefthichte in x. Sr 


Kurb, Caſpar Jacob, ber Gottesgel. D. md — 
Prof. Stadipfarrer in der Altſtadt der 8 
‚a Bareuth und da Erlangen Sqolarche, de Er⸗ 


⸗ 


de Ge es umd der Je, 
Tagen Detien . weil XVI. 3 





I 
Dh, Dietrich, weiland veformirter Pre w 
remen 


Soblonsk, Paul Ernſt, der Gottesgel D , und älte: 
fie: ordentl. Prof. der Königl. Preuß. Akademie der 
Wiſſenſch. wie auch der lateinifchen Societaͤt zu 
Wig Mitglied zu Frankfurt an der Oder X 555 


—— Fran; Chriſtoph, Afleffor der ' ——— 


X, 753 
Jens, Aufäße zu deſſen Geſch. im Ih. XI. 73 | 
.— weitere Zufäße XV. 8390. 
Ihrink, Nicolaus Wilhelm, weiland Supeeinbent zu 
' Alendorf | V. 725 
R. 
Kämpfer, Peter Chriſtian, weiland der be Schr. D. 
der Metaphyſ. ordentl. Lehrer, und Prediger an der 
Marienkirche zu Roſtock XIV. 512 
Keppel, Bernhard, meilenb erlaffener Mebiger 


" Mennilendam j 
Bertelbooe, Carl Gerbt von, beyder —* ». ꝛc. 


zu Rudolſtadt 364 
Kieß, Job. ber Weltw. Mag. ber Phyſic * Beh 
öffentl: ordentl. dehter auf der Univerfitat und bey 
dem Collegio illuftri zu dwern wie auch der 
Koͤniel. Preuß. Akad. der Wiſſenſchafften Ditglieh 


Bönig, Daniel, weiland der Arzneyw. D. um etz au 


ott 490 

— Samuel, veyder Rechten D weiland Ihro Dicht. 
gap bes Seren Prinzen von Drange und Raffen 

. Rathsbibliorhec ins, Profeffor der Weltw. und des 
Kechtö der Ratur, Mitgkied der Rö-ial. Gefchft 
der Miſſenſch. zu Göttingen und ber Rönigl. ‚paelf 

Atad. Corteſpondent au 08 . X. 12 

3, 2 Rocl- 


— 


> 


Verzeichniß 
Roolbaaß, Wiſhelm, der morgenl. Sprachen und Als 
terth. ordentl. Prof. bey dem’ reformirten illuſtren 
Gymnaſio, auch Prediger bey der reformirien Ge⸗ 
meine zu Anſterdam XVI. 104€ 
Araft, George Wolfgang, weiland der Math. und Phyſ. 
ordenti. Lehrer zu Zubingen XII 
Krayenhof, Ludewig Franz, ber Beredſ. Pe — 
ctor zu Gorinchem 
Krebs, Johann Tobias, der Weltw. Mag. nd co 
fuͤrſil. Landſch. zu Grimma Com. XII. 841 
2. 


Aange, Johann de, niederdeutſcher seformirter Predi⸗ 
ger zu Amſterdam 746 
Aangeũes, Heinrich, weiland Prediger zu Ser 


Kennep, Joh. Daniel von, ordentl. Prof. —2 Ab 
latein. Sprache zu Groͤningen 219 

Aoen, Herr won, Königl. Preuß. geheimer Herb, und 
Regierungspraͤſident ber combinitten Gral che 
Tecklenburg und Lingen 


"kom, Joh. Heinrich, Mag. der freyen Kuͤnſte —*8 


Weltw. D. wie auch derſelben ud der Math. und 

Aſtron. ordentf. Prof. zu Harderwyck IX 108 
—. Zuſatze dazu, 248 
Cudewig. Job. Landaecis⸗ Einnehmer und — 

zu Eoſſebaude in Sachſen XlU. 139 


M. 


lache, %op. Chriffoph, weiland der Beredß Prof. 7 

dem Gum: yaf u Gera 
Marinoni, Jacob don, der Weltw. ©. Sonn PR . 
Maj. Kath, erſter Hpf = wie auch der Tide Heften: 
reichiſchen Stande Mathematicus uud Dberdirector 
‚ der Akademie, der Kriegskünfte, der Bononi chem, 
RNeapol. und Preuß, Afap. Mitglied, zu Wien IX. 106 
Maßet Pete. ber aan. Doctor zu ers 
vo. 173 


‚Haus 


- mE ⏑⏑.,. 7 7— 577 7 
x D 


Di. A 


nn Das 


” BE (GE ui a 
- 


derer Geleheten. 


hentiſche Nachricht von den Screitig⸗— | 


ae 

keiten deffelden mit dem ſel. Herrn Rath König und 
"dem Herrn von Voltaire :260. 
——eS Se— — weiland Prof. der NER m Graf 


Meloil), 2 Tbomas, weiland Nag der freyen 
Wie, 3 X zu deſſen Geſch. im 11h. des * . ©. "€. 
WI, David, zur Gefchichte im vILzH. ie R. G. 


246 

Moͤller 30 der heil. Schr. D. und ade "Bebrer 
zu Greifswald 40 
Mogge, Peter, weiland Abgeordneter bey * Colle⸗ 
gto der Herren Generalſtaaten zu Haag XIII. 188 
Irene Carl von Secondat, Srepberen von der 
Brede und von, weiland Präfldenten —* Parlement8 
. Yu Yorbeaup, der Königl. Kranz. Akademie und der 
nigl. Großbrit. und Dee Alfa d. der Wiſſenſch. 
und ee De heran anderer M XI. 535 
Berubardinus be, der. —* D. und Be j 

— ern . zu keiten . x1. 
Mitller, Friedr. Theodofind der Beil. Schr. D 
Roͤn Eonfilt Bepflger und Pred. zu —5 — J 
ullman, Weichbold, weiland reformirger „prebiger 


zu Haa 
Miocfime, Gamuel, Prof. der Gottesgel. an Tor 

form. Gpmn. & —* 666 
Moyhd zu deſſen eſch. im 4 Th. des N. G. €. IX. 234 


N. 


neiemei ‚Zeochin Cyr worb Zuſaͤbe zu 9— Beh. 


im ıV$h —R· 
—— Gar von, vrieſter des Jeſuiter d 38 J 


BR: Peter, veform. mederdentſcher er w 


913 3 | O0 





ci 


. bs 


BVerzeichnißz 


Geſt Joh. Heinrich x 46 
— Beuer Zufat dazu Xu 767 
— Weitere xl 


v. 554 
Vetinger Sriebr. Cpeiffoph, ber Weltm. Drag. Stabtp. 
2 and Specialfuperindent zu Weinsberg im —* 


dergifche 


nn - 
Offerbaus, Zuſaͤtze zus Geſchichte imt39.bei3. 0 
Vſfferbaus Chriſtian Gerbard, der Gottesgel und der 


morgenl. Sprachen ordentl. Profſ. an dem Gpuma: 
ſio zu Deventer XV. 686 
Olnjeblager, Joh. Daniel won, beyder Rechten Det. 
Rönigt. Pohln Churſ. Hofrath und Rathsberr, der 
freyen Reichsſtadt Frankf. am Mayn, IX. 137 
Ooſterlaud, Abraham, weiland Prediger zu — — 


TE _ 69 
. Ds, fortgefeßte Sefchichte, deffelben X. 44 
— Neue Zufaße dazu | x. 512 
— Kernere XIV, 558 


Ofangis, Maria Anna Victoria Pigeon de, verbeyra⸗ 
Be von Premontval, Ihro Königl. Hobeit der Fran 
Marggraͤfin Hrinrich von Preußen, Vorleſcrin zu 

Berlin xi. 60 


Wadrorg, Franz von, dee Beredſ. und Geſch. rd. 


grof. und der holland. Geſellſch. der Wiſſenſch. we 
—* Mitglied “ | — 


Pagenſtecher, Joh. BBITb. Friedt. weiland Bepder Bei 
sen D. und Prof. zu Harderwpck X. 493 


Belaiset, Elias / franzöfifch. Pred. zu dondon XV. 808 
anchaud, Ben. zu Berlin xXxiv. 379 
Pellutier, Simon, Konigl. Pr. Conſiſtbrialrath. Pre 


7°”. digen bey der franz. Gemeine auf dem Werder Eyho- 


rus des franz. Gyınn. und der Koͤnigl. Akadenue det 
' Jiſſenſch ordenti. Mitglied und Bibkiecpet vi 


Pellutier 


—ñN — — — 


— 


ee 
8 Die de — — 
168 
2 Di ders ac luenverz 


. Pontanus, it —X Geheimen a 6, Bf 
rector de — Eurator v8 mmnafli - 
“ mfin. 30 Bingen " a ı 


—*B8 Andreas Peter 2 —X of. ber 

Mach, und der ihnen — u Barid; an 
° ber 2önigl, Ihr. Madenie der "fen: urbehtl. 

Mi; zu Berkie "u IK: 2 
— du xiu. 24. 


. ©. 

oiRorp, ern, ein Der MBit, und Gotteägef; 

2 um der Ian ordentl. Prof. auf der —* 

Roſtock xv. 
aem⸗ erdewig, Ei 
ten mb fdpön, A ; Mabenin de 
den und Dark Mitglied zu Parid XL 695 

) Dreur du, Harlementsadvorat / 
ſch. der Wiffenfch. zu Roſe 


ſchelle 
J arne ſieb 3 xXu. 1029 
a B gi. an 


1, Rai 
u und exfier Prof. der Gortedgel, 
. ge rn Kr au Brraosn be der 3 
Berlin en, jied XVI. 104 
ie 


b, ‚Hof. bee morgenl. Epearhen- 
an a re UL 


: im Th. DER; ©. 


Xu. 250 

— Aue 
„a — 8; j 
‚4 


| — ——— — 


u 


erg. 


— Carl Vicent de Ta, Benedictinetiniach· von ver 
—— — bei Mauri zu Paris XI 758 


ber, DE Rechten D. 


und Biof. zu —— 


S. 
Salchlin Joh. Rubofpb, weiland der @otenigel. Prof 
und def größeren: Collegn Worfkeher zu Bern IX. Kl 
Gare, Chriſtoph, der freyen Kuͤnſte Wag. und der 
‚Belt. D. der Altorthuͤmer und fühönen Wiſſerſch. 
orbentl. tl. eo auf der Utrechtiſchen Univerſitäat und 
latelniſchen Seſellſc zu Jena ri 





gu Utrecht 
Scheitinga Theoder ber Gottesgel. D. mad 42 
erſter rof zu Harderwick un XIV. 417 
Schilling, zu deffen Nachricht XV._825 


Schlechtendal, Friedrich Gottfr. beyder Rechten D. 
und oͤffentl. pref zu Duisburg XI. 730 
Mathem. oxbentt 


* Gap. Adrian, der Weltw. und 


Prof. Curator und Seerrtarius des Susmerh zn 

ingen 723 

— kr Jop. Hennig, mweiland reform. ps 
u Weſe 


iv 
Schon, ‚Shriftoph Weiebeich, der Weltw ang, der Ye 


ne —— —— en." : 
i ec. i ogi uͤbingen 9 
Schrader, Joh. der —— ım Dee — 


ordentl. Prof, zu rem 


Schroͤder, Gerhard / bepder RD. nr * 
marius, role auch ortenst of. des Eehnrechtes gu 
Harderwyt. XIV. 434 


 Ricalans With. der Teiteo.Mägg. und der morvern 


laͤndiſthen Sprachen und Alserepimer onen. Prof. 
zu Grökiugen "7 
ech, Rütger, — reform. Pröig m 


Schulsens; Ich. Faro ber GBotteägd. DM. 
: and —* —* ordentl. Graf, Airgens 


N. 


⸗ 


derer Stiehrten. 


gezu uind dei ——— | 


: Ve Echatucẽ 
richters m Leiden . xvi 
Joachim Johann, bepder Recheen D. u 
ordenti. Drof. zu Grbningen 


. Suse —X zw ‚beffen Gefohichse im. VI 135 Yes 


Si Bendietub, Beof, der Beraf. web Erypricßer 
der Nyriſchen Hatson alfirche XIV. 
Seil, Ebeifto kLudewig von, weiland König yrenk. 
General r bey der Savallevie und ER 


ſſenſch. zu Der 
. ötofch, "Soerh. Heinrich Daniel, ker Hd. Schr. D 


ordentl. Lehrer der Gottesgel. Inſpector und ecfter 


Prediger der reform. Gemeinde der ungarifchen Stis 


| benbiaten, und der reform. Schule Curator au Bean 


furt an der ber | 
Stofa, Seepbere son, zu befies Seſchichte im * 5 


— * derſel 
=. Sram ve Helfen, beyber —* ®. a 
Burgermeifter zu Emden 


Bteick, Anton, weiland Pred. zu Enfchebe Xu 39° 
, Ehriftopb, d der Ber: und —5* | 


Me XII 54 


‘ 


* ——— ben — Rechten O. und 
Oo 


rdentl. Br —— Großbr. und Her⸗ 
deut ſchen a, in ötting 

aͤdt und der lateinifchen Geſellſch. zu Jena Ehren⸗ 

mitglied zu — 106 

— Joh: Anbreas, der Weltw. Mag. ——— 

gel. Sffentt. ‚orbenti.&ehrer. an dem Sechfürfli. Wuͤr⸗ 

 temberg: oberen Bymnafio zu Stuttgarb, ber König. 


Akad. der Wiſſenſch. zu Derlin, m wie auch der deut⸗ 


en und Helme: 


üttingen und Heluftaͤdt, und 


ſWen Bereäp. zu 
der —* Jena hrenmitgelled XIV. 447 
Ze 35 coick, 


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den 


Derzeiif: Ä 
Woict, Jacob ds, weiland ulebeibeutfiher —— * 


Leiden 


— Hopp. Fo: Conr. Sigism. weiland berzogh Brom: 


ſchweig Luͤneb. Hofrath, beyder Rechten D. und ord. 
Be nd der juriſtiſchen Facultaͤt Sic * 
elinſtaͤdt 
Touſtaint Den Earl Franz, weiland bed — 
nerordens Prieſter der Congregation Gt. urn x. 


Trotz, Chriſtian Henrich, beyder Rechten D. ud * 
buͤrgerl. und oͤffenel. bollänpifchen Rechtes ordentl. 
 Pof. zu ne AJ— = IX, 193 
+ r 
Uffenbach, ob, Friedr. von, Schoͤpfe und Rahehen 
der jreyen Reichsſt. Frankfurt am Bayn, Koͤnigl. 
.Großbt. Obriſtlieutenaut und ber Gornmgenfge⸗ 
Socittaͤt der Wiſſenſch. Mitglied XL 544 


V. 


Venuti a, Rudetpbin, Abt und paͤbſtl. Oberanffeber der 
roͤmiſchen Alterthuͤmer, der cortbn. gelchrten Befel: 
ſchafft Mitglied zu Nom 

Yoln, Lob. Ehriflian, der Weltw. Mag. rl. % 
Hoͤchfurſti. Gymn. zu Sturt art, Er. Durdi. ve 
reg. Heren Herzogs Mänzeldlnetd: : Infpector und 
: Diglie ber Königl. * Geſellſch. in — 


Born, Job. von der, niederdeutſcher vefoem. 2 Dre 
u Amſterdam XXIII. 


W.. 


— — Pa wein. 2*8 Got⸗ 

tesqe and) ord Prof. zu i u 
Wald, ob. Ernſt Immanzel, nd abet. 
Prof. — der ‚ateinifen Gefellſch. Dire- 
ser u roͤmiſchen apfa eb, MD. n 
„Sonden (ih. Mitglied in Jena —— 
— Siaeed azu A 210 
on Merns: 


. — — Ze 
. 


| 


—— — Eruſt ——*—* "der Weite. Map. der. 
" Boweögdl, D. und orbentl. Prof. zu Zeurdeig 


Wernsderf Joh. Chriſtian, der Bil, 3 Kap de 
Heredf und Dichtkunſt orbentl. Prof. zu Being 





Ä ——— Zufäge zu beffen Gef. Im IV te ® 


—* weiland der Gottesgel. D. ‚und orben. 
Prof. zu Leiden 


— Herman, weiland-veform Prediger und exe * 


Gemeine u Leiden 
Weſtermann Nicolaus, ber Beredf. der Diget. pie 


der griechifchen Sprache ordentl. Prof: se ‚arntf- " 
4 


ander Der 


Midekind, Sl ſchior Ludewig, weiland —— Predis 


ger bip > dem Aperder und Dorotpeenfläctiffgen * 
meine zu B 

wiee —X der beit, Gar. D. und Dre 
a: 

een Wilhelm, der freyen Kuͤnſte Mag mb 2 
der Welt. D. der Königt. Alad. der Wille 

Londen Mitglied und reform. Prebiger 13 a * 


will, Jeb Setrich deſſen Befaidıe Sedo 


yapicbof, zu deſſin Gehpichte maus. or X 
IX. aa 

uſad XI 296 
moi, Joh·Hbiliyp vorem der Arz .Doct. 8* 
Weltw Geſch. und Beredf denti cof. bey dem 


Arabem Gpmnaſto zu Daͤnau, der Gottingi⸗ 


fer deutſchen Be, ha, wie aüch 


bergen König. A D. de Correſp. 
" er. 7. 


2. | 
Sigchhe Mahncatd, Dekan Prieſter bie Bed 


des heil, Denwdicti in Ollmuͤtz