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vVorrede.
Bin mehr, als einmal, erinnert
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worden, daß ich- bisher beynahe
-— —— feine andren Zufäge, als bloß zu
denen in den neuen gelehrten Europa des
findfichen Sefchichten, geliefert Habe; da doch
zu denen daſſelbe vorhergehenden. Theilen den
Geſchichte noch lebender. oder feit dem verſtor⸗
bener Gelehrten, noch.manche fehlen, Ich .
bin bereit, biefem Mangel, nad) meinem Ders ⸗
mögen , nach und nach abzufelfen. Nur
werden mir diejenigen Lefer, welchefolhe3u- ' ..
fäße verlanigen, nicht veruͤbien, daß ich fie von.
denjenigen Gelehrten, deren Geſchichte nachh
ihrem, feit dem Anfange des neuen gelehrs
ten Europa erfolgten, Abfterben in. jeder⸗
manns Händen ſeyn koͤnnen, zuruͤcklaſſe.
Sie Haben ſelbſt mehr Vortheil, als dieß
Werk davon.
*22 Sollte
rn Vorrede.
Sollte dieſer dreyzehnte Theil auf der
naͤchſtbevorſtehenden Oſtermeſſe nicht das
Licht ſehen, ſo halten meinen Herrn Verleger
Die der Gelehrſamkeit ungeneigte Kriegslaͤnfte
davon zurück; und id) erinnere ſolches, da ich,
wegen unferer Entfermung, ihm den Stof
eine zeitlang voraus zuſenden muß, und es
lileicht gefchehen könnte, daß, waͤhrend des auf⸗
geſchobenen Abdruckes, eines und dad andre
dem einen oder dem andern Gelehrten, welche
hier vorkommen, betreffende, Merkwuͤrdige
.. vorfallen kounte. Der Gott des Friedens
ſchenke allen Laͤndern den theuren Frieden bald
wieder, wid erhalte ihn dauerhaft anf. die
fpäteften Zeiten. Den 3. Jan. 3258.
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Berzeichniß
der in Def de Deesgehnten Zeile
———— der "Seierten.
. * des Hrn. Ioh ann Joachun Bor.
de, der heiligen Schrift Doctors,
Kin Dot, und Ehmfirfl. Saͤchſiſchen
—— und Oberconſiſterialratbs u. ſ. Ei
IL Oekhictedes Her Samud-Ränig, bob
Hechren Doctors, weiland Ihro Durchlauch⸗
tigen Hoheit —8 bes Seren Prinzen kon Örange u
und Naflau und Bibliothecarius, Pros
feſſors ber —— und des Rechts der
Natur, Mugliedes ber Föniglichen Geſellſchaft
der Wiffenfchaften zu Göttingen, und ber fds
f m Da parifihen Atademie Eor:efpodbenten,
III. Gefbächte des Kern Johann Chriſtoph
Struchtmeyer, der Gefchichte und. ber du .
ertet ordentlichen Hrofeſſors in Sure ur
IV. Geſchichte des Herrn Friebrich en
Rechte Doctors und außer,
* Profeiors , 2 Fnigl großbri,
9—
@ 32.
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„taankigen |
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Junhalt
amiſchenu und herzogl. beucſchen Geſellſchaften
zu Göttingen und Helmftebt, und ber latei⸗
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niſchen Geſellſchaft zu Jena Eptenmitgfiebes,,
| 106
zu Tübingen, -
ciors, der Weltweisheit,: Gefchichte und Be⸗
vedfamteit ordentlichen: Profeffors bey dem
akademiſchen Gymnaſio zu Hanau, der goͤttin⸗
giſchen deutſchen Geſellſchaft Eprenmitglieves,
wie auch der dortigen koͤnigl. Akademie der
Wiſſenſchaften Correſpondenten. , 17
| Ve Geſchichte des Herrn Johann Ludewig
tandaccis⸗ Einnehmers und Schuitheißen, zu zu
Coſſebaude in Sachſen. 139
V. Geſchichte des Herrn Jacob Eliſa Jo⸗
hannes Capitein Predigers und Seelſorgers
md Elmina in Afrika. ER (> un
Vill. Gefchichte des Herrn Johann George |
dtenhauer, ber Weltweisheit Magifters
und der heil. Er fe Doctors, und Diaconus
der Kirche zu Wittenberg. - 165
- IK. Geſchichte des Herm Peter Wafiver; dei
Arzneywiſſenſchaft Doetors zu Amnſterdam. 173
X. Geſchichte des Herrn Lor. Angliviel de la
Beaumelle, zu Paris. 180
"XI. Zugabe einiger kuͤrzern Nachrichten einiger
juͤngſt verſtorbenen, oder noch lebenden, Ge⸗
lehrten
we Her
V. Geſchichte des Herrn ——
renz Withof, der Arzaegmiffinfhaft, Do» .
ZFanpalt,
1) Her Peter Wiosge, welland Abgenıde .
meter ‚ben dem Collegio der Herren General⸗
ſtaaten zu Haag. — BB.
2) Her Johann Jacob Ameloe, ‚ weilanb. :
- fönigl. Minifter, Staatefecretarius, Com» °.
miendbant der köuigl. Orden, und Erdherr
auf Chaillou, Sparilien und andre Guͤter,
- zu Paris. v.; ‚192
9) Her Carl Domatius , veiland koͤnigl.
preußifcher Geheimierrärh: Director der Lan⸗
desregierung, Curator des. ‚Oprmmafd uf. w
Da ungen.
“ 4) Har Carl von vierville, Prieſter *
Jefuiterordens zu Paris. BEE 198 .
5) Herr Friedrich Theodofitis Müller, der
heil. Schrift Doctor‘, des koͤnigl. Confi iftordd -.
Beyſitzer und Prediger ; ju jene’ . 200
6) Herr Johann von der Dorm, niederdeut·
ſcher reformirter Prediger zu Amſterdam. 202
Herr Benjamin Gottlieb Gerlach, wel⸗
land Director des Gymnaſii zu Zittau. 203
9 Herr Audevoig ‚Stans Rraͤyenhof, ber
Derebfamfeit Profeffor und Reeier zu on
208.
9) Her Johann Geoche Bicheer, N Welt
weigheit Magifter , der ihres en alt
Doctor und ber heil. Philologie außerorbenn
licher Profeſoer zu “ie 208
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zu. Bus
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‚XD. Zuſaͤtzo jur Geier vs Gern "Johan
Ernſt Immannel Walch, im At Eee
des Meuen Gelehrt, Furopa.
AHt: Zuifäge zur Geſchichte des Heren von Dre 4
montval, im IK Th. bes ——— 224
XIV, Neue Zufate zur Geſchichte des Henn
Prof. Withof Im IX TH. des N. Bel ‚Eur, 236 .
XV. Neue Zufäge zur Gefchichte des repheren. F
von Stoſch, im.EX Ip. desN. Gel. Gur. 242
XVI. Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte des Herrn von
den Honert, im X Ih. des N. Gel. Eur. 243 243°
xXVII. Zufäge zur Oeſchichte des Heren Drofeffor
Friedrich Ludwig Abreſc ch, im TB. ve
R. Gel. Eur.
xvm Zufäge zur Geſchichte des Herm Wihhelin 1FW
Ottto Reis, im II Th. des R. Gel. Eur. 280
KIN. Zufäge jur Geſchichte des Herrn Profeſſor
Jacob Ect, im IV Ih. des N. Gel, Eur. 250
XX. Zufäge zur Gefchichte des Herrn Babriel
Cramer, im IV Th. degN. Gel. Eur. . 29
XXI. Zur Geſchichte des Don Auguſtin Calmet,
Begyt. zur Hiſt. der Gel. VTh. 222 8. ar
XXIII. Zufäße zur Geſchichte des Heren Johann
Gotti. Biedermenn, im Xp ber Geſch. .
itztiebender Gelehrten. 252
‚FAUL. Anhang. Aurhentifche Machricht von den. |
_ Ötreltigteken des Hrn. Praͤſidenten von Mau⸗
pertuis mit dem ſel. Herrn Nach Koͤnig und
dom Hari won Pokal, 2. 260
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gebreitet, und in allen Landern von gm reden
gemacht haben. u ’
.. . Sein Öeburßort ift Gräfenhäynichen, eine klei.
ne Stadt in dem Churkreiße ohnfern Wittenberg ;
rein Ort, dem (wenn ich dem Hrn. Rectar Schu⸗
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macher *) in diefer. Anmetkung folgen mag) es
. zur Ehre gereicht, daß auch der. berühmte Lieder=
dichter, Paul Gerhard, und der ehemalige Ober
hoſprediger zu Dresden, Doctor “Johann Chriſt.
Buch, daſelbſt zur Welt gebohren worden. Linfer
Herr Superigtendent empfieng allda daß Lebenslicht
. . #n Jahre 1704, Bein feliger Vater ift der. Herr
*Magiſter "Johann Ehriftian Am⸗Ende gewe⸗
ſen, welcher beynahe funfzig Jahre nach einander
bey der dortigen Kirche als Diaconus geſtanden.
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Die felige Frau Mutter hieß. Anna Dorothea
- Richterin, und war eine Tochter eines Predigers
"gu Säfte. - In den Jahren ſeiner Kindheit wandte
vornehmlich fein Vater felbft’vielen Fleiß auf feine
Unterweifung , ließ ihm doch aber auch zugleich im
die Stadefchüle gehen, bis er es rathſam für ihn
zu ſeyn erachtete, ihn in die Fuͤrſtenſchule zu Grim⸗
ma zu fenden, und dem treuen Unterrichte der. dor⸗
tigen $ehrer zu überlaffen. Auf berfelben brachte
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.. ee fünf Fahre zu, nach deren Bollendung er die
Univerfität zu Wittenberg bezog,‘ und unter dem
Rectorate des berühmten" Rechtsgelehrten Johann
Heinr.
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*) HENR. AvG.SCHVMACHER, quod Muſeum
propter Moldam ad vrbem Grimmam fitum, multa cum-
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Muſeo Alexandiino habeat eommunia. Jeipg. 1759: -
Du Gelchihee a
zehn Fahre, bis er 1743 an bie Stille des ſeligeß
Doctor Walthers, zum Paſtor, Collega und In⸗
ſpeetor in der Pforte berufen ward, nachdem er ven: ',
izten Nov. genöhnlicher maßen zu Dresden. bey 5;
dem Hofgottesdienfte geprediget, und nachgehends:
das gewöhnliche Eolloquium gehalten hatte... Here
Am⸗ Ende für te der Welt und der Kirche Gottes
miche nur mündlich, ſondern audy ſchriftlich, nüßlich
zu fein. Zuerft lieferte er eine fchöne Ueberfegung
As dem Tranzöfifchen des la Bruyere, desjenigen
Kapitels noͤmlich, welches von den ſo genannten
ſtarken Geiſtern handelt, und weiches er mit feinen:
Ä Anmetfungen an das Licht ftellte. Hierauf folgte
im Jahre 1743 zu Wittenberg in Duart: ArExan-
ort Porz, equitis anglicani et poctae incompa-
rabilis, commentatio de homine poätica, ex An--
. glico idiomate in Latinum translata, et carmin®
‚heroico exprefla, notisque fübiundis illuſtrata.
Es iſt gewiß nichts leichtes, und es gehöre eine fehe
erhabne Dichtkunſt dazu, Popens Verſuch vom
Meanſchen in lateiniſche Verſe zu bringen. Dem
Hrn. Am⸗ Ende iſt es fo ausnehmend wohl gelun -
gen, daß dieß Lehrgedichte wohl nicht leicht einen
geſchicktern Ueberſetzer haͤtte aufgegeben werden koͤn⸗
nen, und feine Arbeit den einmuͤthigen Beyſall
“und "sobfprüche der Kenner und Kunftrichter davon
getragen hat. Außer zweyen deutſchen Ueberſetzun⸗
gen, hat man auch eine franzoͤſiſche des Hrn. "Jobs:
Stanz Refnet db Belley, Abts zu Sepr- Fontaines,
und ber franzöfifchen Akademie Mitgliedes, fo un⸗
ter dem Titel: Les Psincipes de la morale & du’
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Qua fit Ma via, (qua fit ratione eoorta, |
Tutopum&, enarrabo tibi diuinitus adus,
- &s wird noch hinzugeſetzt: Es find leſenswuͤr⸗
der Herr ‘Berfaffer rechtfertiger, daß er alles, fo
wiel möglich, mit den Worten der alten lateiniſchen
NPoeten, infonderheit bes Virgils, auszudrüden ges
Kucht Habe; -&s iſt mir auch des Henr. Foures
Ueberſehzung ‚der Apoftelgefchichte ‚in hollaͤndiſchen
Verſen, fo 1730 zu Amfterdam herausgekommen;
und bes Herrn Hofraths Chapat in, frangöffchen
Verſen, wovon Die zwote Ausgabe vor einigen Jah⸗
ven Das Sicht gefehen’ bar, befannt. Ich zweifle
aber gar niche, daß des Herrn Stiperintendenten
7. Arbeit, wenn 46 ihm gefällt, folche Durch dem Druck
gemeinmäßlich zu machen, won den’ Gelehrten mit
vorzuͤglichem Danfe werde aufgenommen werben,
- Bu dem neuen Awte in der Pforte minfchte Ihm.
der Herr Paſtor und Abjunctus, Joh. Gottloh
Walcher mit einer zu Jena auf 3 Bogen gebrude
ven Schrift Gluͤck. De .ardiae Icholaftico, digno,
qui venerabilis-campelletur, meletema, worinn zu⸗
geich verſchiednes von ber Wichtigkeit befagten
- Amtes vorkommt, G. hamb, Ber. von gelehrten
Sachen, '1744. ©, 403. 404 Bu
Im Jahre 1748 ward die Inſpeetion in ber
Dforte abgefchafft,, mb unfer Gelehrter in Die Su- .
perintendentur zu Freyburg befördert, Bey feinem tb.
zuge nahm er mit folgender Schrift einen -öffentli-
&um, diffoluro inſpedionla corpare, conferuare
Zu QQfuuodet,
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dige Anmerfungen bengefügt, in Deren Anfange ſichz
— — ud —
chen Abſchied: Memoriam inpechorum Porten-.
a > 7 Fee
dem am izten Febr. 1749 im ſechs und ſiebenzigſten
Jahre feines Alters erfolgten Abſterben des ſeligen
Pochverdienten Herrn Valentin Ernſt Löſcher,
verſchiedene angeſehene fächfifche Qottesgelehrten ih⸗
cte Gaben im Predigen zu Dresden mußten hoͤren
. kaffen, war er auch unter denſelben, und erhielt kurz
darauf ben alfergnäbigften Beruf in Die durch det
fen Tod erledigten wichtigen Aemter eines Kirchen“
und Oberconſiſtorialraths, Paſtors Primarii an
ber Kreuzkirche und Superintendenten zu Dreshen.
Ehe er aber, biefelben anzutreten, dahin abgieng,
nahm er zuvor zu Seipyig. bie hoͤchſte "Würde in ber
Baottesgelahrtheit an. Dieß geſchahe den ten Nov.
7749. Der ſel. He. Doctor Boͤrner, welcher da⸗
‘- Mals, Profanzler war, Iud mit einer Schrift auf
3 Bogen, worinn er die Stelle Tit. ı, 9. abhandel⸗
te, zur Inauguraldiſputation ein, welche den Gten
gehalten wurde, uͤnd die Auffchrift hat: Deum glo-
rioſam, ſeu gloriam Dei a calumniis libri gallic#
de religione hominis eflentiali, maxime .ex Prov.
XVI, 4. vindicstam ſiſtit. Selpy: Quart. 9’DBogen.. |
Zu der des Tages darauf vollfiirten Promotion
gieng die Einladungsſchrift des. fel. Hrn. Doctor
⸗
Tellers vorab, worinn er auf drey Bogen, nach
Anleitung des Wortes .ungureev , von der Pflicht
bes Predigens handelt. _ Alle dieſe drey Schriften .
find wohl recenfire in den vollftändigen Nachrichten
von afademifhen Schriften 1750. 3 St: ©. 189.
nf An Glücdwänfchungsfchriften fehlte es dem
Herrn Qupseintendenten aud-nicht, Dahin ges
i:. | GHRIST.
des Hrn. Joh. Joach. Gottl. Am-Ende. 2,
- CHRIST. SCHQETGEN, meditatio de plam= .
arione a patre cocleiti non planrata, et propter hoc’
eradicanda ad Martb. XV. 13. Dresd. Auart. 23, .
Quod Muf&ım propter Moldam ad Grimmam _
ftun, multa cam Muleo Alexandrino habeag |
communia, exponit &c. M. HENR. AvG. SCr v-
MACHER, Leipz. Quart. 15 Bog. Zr
De Adrecb Acgyptiorum ad Gen. XLI. 43. ‚dien
fert, epift. Can. HENR, TROMLER. Dresden
Quart. 2 Bogen. .
Entwurf des rühmlichen Rleinfepne eine
großen GBortesgelehrten, u. f. m. von einem ge⸗
tinzen Mitfnechte Des« Dresdenfchen Minifterii am
Friede, Dresd.-ı Bog. Quart, |
As i im Jahre 1756 Ihro Königl. Majeftär i in:
Preußen die’ Churſaͤchſiſchen Länder befege harten,
wnd fich im Winter zu Dresden aufbielten, geruhe⸗
ten Diefelben am drey und zwanzigſten Sonntage
nach Trimitatis der Predigt unfers Herrn Sypers
intendenten in ber Kreuzfirche beyzumohnen, und.
bezeugten nicht nur mit WBorten und Gnadenbejeus.
gungen Dero allerhöchfte Zufriedenheit darüber,
fondern fanden fid) audy barauf nochmals bey bem
öffentlichen Gortesdienfte in deſſen Gehör ein, und
bezeigten auch darüber ihre größte Gnuͤge und na
de. Diefe Prediat mar über die recht dazu gefchich-
ten Worte aus Matth. 22, 15 +27. insbefondre
D. 21. Gebet dem Raifer, was des Kaifers
ift, und Bott, was Gottes ift, gehalten, und iſt
gleich Darauf im Öffentlichen Drucke erfchienen, und
7 verfchiednen malen aufgelegt worbei. Der
%5 Redner
—
⸗ Ba .
u’ Gelchihee EEE
Redner nimmt ſeinen Stof in feiner ganzen Weite,
und ſtellet ſechs Hauptſtuͤcke vor, naͤmlich 1) dem
Baaiſer, was des KRaifers ft, 2) Bott, was
Borles iſt, 3) dem Naͤchſten das Seine, 4)
ber Welt das Ihrige, 5) dem Tode das Seine;
umnd 5) der Ewigkeit das Ihrige. Die Zueig⸗
nung, worinn auch über den gegenwaͤrtigen König.
. ber Seegen Öottes erbeten wird, hat einen fchönen -
Schwung, und 'iſt mebeſondre leſenswuͤrdig und
ruͤhrend. Da Herr Am⸗Ende in derſelben erwaͤ⸗
net hatte, daß die Kreuzkirche ſeit ihrer Errichtung
noch feinen König innerhalb ihren Mauren geſe⸗
hen, ſo hat er nachmals erfahten, daß nicht nur Ihro
itzige Preußiſche Majeſtaͤt bereits im Jahre 1745
‚eine Predigt in derfelben angehoͤret, ſondern auch
‚vorher im Jahre 1728, deſſen Herr Bater glorreicher
Gedaͤchtniß, der König Sriedrich Wilhelm, vem-
gewöhnlichen Gortesdienfte in derſelben beygewohnet
habe. Der Herr Prof. Formey har diefe Predige
im bie franzöfifche Sprache überfeßt, und mit einer
Zuſchriſt an den Herrn Berfaffer derfelben 1757 zu
. Berlin in Octav im Drucke erfcheinen faflen. -Diefe
Zuſchrift ſcheint mir vollkommen werth zu ſeyn, daß
ich ſie hinwiederum, fo gut ich kann, überfege, und
zum Beſchluß hier noch beyfuͤge. |
Mein Herr umd ſehr geehrter Bruder! 3—
Sie haben einen Beyfall erhalten, von dem mal
fich auf keinen höhern berufen kann, und ber eben‘
fo ruhmvoll als troͤſtlich für Diefelbenift. Alle dies
jenigen, welche das Wohl ber Kirche und bes Staats
| zu
des Hrn. Joh. Joach. Sort. Am⸗Ei
pa Herzen nehmen, Haben an ber Freube,
onen Diefer glücfliche Erfolg muß verurfad
ben, Theil genomnten. Er. war in_der nati
Zeige der Dinge. Unſere heilige Religion
fie in der edien Einfalt, ſo ſie von ihrem gö
Stifter hat, vorgetragen wird, wird jederzeit
Geſchmack finden bey großen Seelen, bey
nern, weiche über andere noch mehr durch ih
. fichten, als durch ihren Rang, erhoben find.
werben nicht anders, als die Stralen der
Weisheit, den Finger Gottes, darinn erfenn
wen. Möchren Ihre und unfere gerechte U
erhdcet werden! Möchte das Jahr, in meld
treten , ein Jahr der Gnade und.des Sergen
welches die göttliche Tochter des Himmels,
bie Menfchen fd oft‘ wieder Binaufzufteigen
gen, den Frieden, wieder auf die Erde
brachte. Möchten Sie, nachdem Sie. der
Herold defiefben geivefen, auch der glückliche
davon ſeyn, und in einer langen Folge vo
sen ber füßen Früchee/ deffelben genießen,
" habe die Ehre zu feyn, u. f. w.
Die andere Predigt, fo über das Evar
Mech, 23, 34-39. gehalten werden, ift gli
dem Drude übergeben. und beyde find bar
vier Bogen in Quart noch in demſelben
1756 zufammen berausgefommen,
Geſchloſſen den gen Aug, Lö
a $ Fr
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des Herrn
Samuel König,
beyder Rechte Doctors,
wvveyland Ihro Durchlauchtigen Hoheit, dei
‚Seren Prinzen von Orange und Naffau Kaihe
und VBibllorhecarius, Profeffors der Weltweisheit
and bes Rechtes ber. Natur, ‚ anntgliebed der Fönigli:
chen ln Far der Wiffenfchaften zu Goͤttingen,
und iglichen ‚parififchen Akademie Cor:
bog br sefbondenten, gu Haag.
We erinnern uns nicht, daß außer dem we⸗
nigen, ſo der Herr Profeſſor Vriemoet
in ſeiner ſeries der franeckeriſchen Lehrer S. 98 und
116 von Diefem berühmten Gelehrten gemelder, und
außer der in bein: Auguſtmonate des .holländifchen
Buͤcherſaals S. 221. u. fl befindlichen Lebensbe⸗
ſchreibung deſſelben, bisher eine umſtaͤndliche Ge⸗
ſchichte von ihm das Licht geſehen habe, und ach⸗
. ten uns daher um deſto mehr verpflichten ſolche
In unſerm gelehrten Europa bekannt zu machen,
da wir im Stande find, dem gemeldeten hollaͤndi—
ſchen Aufſatze noch eines und Das andere merkwuͤr⸗
dige beyzufuͤgen. Wir werden ſolchen zwar vor
uns nehmen, und denſelben zum Grunde legen,
finden
des herrn Samuel König. Fe
ſinden aber gleichwohl Urſach, ihn nicht überall °
wörtlich zu überfegen;: wie wir denn auch. gleich.
anfangs Die Einleitung bavon meglaffen, und far
gleich zire Lebensbeſchreibung übergehen. ,
Herr Samuel Rönig hat za Büdingen, einer bes .
kannten und in neuerer Zeit Durch die Herenhuter no
Bekannter gewordnen Stabtin der Graffchaft Serie
burg, im Jahr 1712, den Anfang feines ixdifchen fü
bens genommen. Sein. Bater gleiches Namens, war
ein Mann von vieler Einfi ht, hatte es wornehing« |
lich in ben wmorgenländifchen Sprachen weit ge⸗
bracht, und befaß. eine fehr zarte Gottesfurcht.
Er hatte fine Studien zu Franecker mit vieleng
Sobe zu Ende gebracht, auch verfchiebne Proben
feiner Gelehrſamkeit daſelbſt gegeben, und, nade ..
dem ex in feiner Vaterſtadt Bern zu dem heiligen
‚Amte war eingerpeihet worden, bekleſdete er fols
des eine Zeitlang zu Büdingen, und iſt endlich
1750 als außerördentlicher. Profeffor der Marker J |
matif und der morgenlandiſchen Sprachen zu Dein
geftorben. -: Io.
Eein Herr Bar: untersoieß ifm ſabſt in be⸗
lateiniſchen und griechiſchen Sprache, und brachte
ihn fo weit, daß en auf die oberfte Ktaffe der Schule
zı Büdingen kommen fonnre, Der Herr Profefs
fer Pelz, welcher damals Rector war, war ein
fehr verftändiger Lehrer, und beſaß eine beſondrs
Geſchicklichkeit in Unrerweifung der Jugend. Und
dieſem war unfer Gelehrte einen. Theil feiner Er)
euninig in den Pen ſchanig fe
t
SGeſchicht
bat deſſen Vetleſungen über Die Berebfamfrit, nod
als Student, ſo lange er gekonnt hat, fleißig be
t.
Nachdem er ſich alfo in feiner Geburtsſtad
In den Stand geſetzt hatte, eines hoͤhern Unterrichts zi
Benießen ward er noch fehr jung von feinen Ael
. tern. auf die hohe Schule zu Bern. gefchide Hie
gab er öffentliche Proben feines unermüderen leil
fes und durchdringenden . Urtheils.. Denn nich
Fange nach feiner Ankunft dafelbſt, vertheidigte e
_ . Öffentlich und ohne Vorfiger eine afademifhe Ab
handlung von den fiebenzig Wochen Daniels
mit dem größeften Lobe und nicht geringerer Be
- underung. Seine ausnehmende Gaben ermwaı
ben ihm die. Achtung aller derer, welche wahr
Berdienſte nach dem rechten Werche zu ſchaͤtze
wuſten, und insbefondre der vornehmſten Glied:
‚der Regierung zu Bern; um deſto mehr, da «
mit feinem Verſtande auch ausnehmende Sitte
und Manieren vereinigte, das rechte Mittel. be
einem verfländigen Marne, um niche nur feir
Miffenfchaft, ſondern aud) feine eigene‘ Perfon
andern werth und ſchaͤtzbar zu machen. And die
War denn die Urſache, daß nicht allein er fehbf
fondern auch durch ihn fein Herr Vater, von d
nen Angefehenften des Orts, und vornehmli
dem Herrn Steiger, damaligen Schultheifen |
Bern, die deutlichften Beweiſe der Gewogenhe
Hochachtung und Liebe genoſſen. Man fahe al
bereits früßgeitig, was für ein großer Mann Sie
BRoͤnig uncer den Gottesgelehrten wiede gewom
0 B ey
des Herrn Samuel König, er
ſeyn, wenn ex bie Oottes gelahrtheit zu feinem Haupt⸗
fudio hätte ermählen wollen... Jedoch , wie groß
auch feine Luft zu diefer Wiſſenſchaft und fein
Eifer in derfeiben war, fo wurden ſolche doch durch
ſeine natürliche Pleigung zur Marhematif und zu
ten philoſophiſchen Wiflenfchaften, worinn er zur
erft von feinem Seren Vater, weldyer um die Zeit
Profeſſor zu Bern war, geübet wurde, überwunden, , - "
Bon Bern begab er ſich im Jahr 17730 nach"
Saufanne, um ſich durch den Unterricht Des Herrn
Traytoram noch mehr Gefchisflichfeit zu erwer⸗
ben; und nad). einem halben Jahre, welches er
auf der hohen Schule zugebracht haste, gieng er
nach Baſel, ‚welches Damals mit. dem weltberuͤhm
ten Johann Bernoulli prangte, einem Manne,
beilen großer Name durch ganz Europa befannf
iſt, und weicher von allen Seiten, fo wohl Min
ner von Erkaͤnntniß und Gelehrſamkeit, als auch
ſolche, welche die erſten Gruͤnde noͤthig hatten, zu
fi zog. Dieſer große Mathematikus iſt es, durch
deſſen Unterricht man ſagen kann, daß Herr Koͤnig
deu großen Schatz der. Erkaͤnntniß verſammlet bar .
- be, welcher ihm: bey. allen wahren unb gruͤndli—
eben Gelehrten feiner. Zeit den größten Ruhm zuß
wege. gebradyt hat. Er. fieng bey dem Herrn
Bernou
lli alles, was. er bisher in der Mathefi -
gerhan hatte, zu wieberholen..an, und empfieng "
täglidy neuen Linterricht ben ibm; woburd er in
kurzer Zeit fo weis gebracht wurde, daß er Day -
überaus gelebrte, aber auch zugleich fehr bunfie
Buch des Vicuton, ptinipia:pbilofophise vatu
ralis,
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3
_ yalis, verſtehen Eonnte, Afhezehri Monate brach
er rhit fleißiger Unterfuchung dieſes ausnehmendı
- Schriftitellers zu; welches, ihm fo wohl gelun,
dag er ihn nicht mur durch: und durch verſtehe
lernte, weiches wenigen; felbit vornehmen, M
thematikverſtaͤndigen widerfähret, ſondern auch a
vielen Stellen mit ſchoͤnen Anmerkungen erlaͤutett
*
und mit neuen Beweiſen bereicherte.
unter denen vielen. Männern von Namen un;
I Anſehen, welche ſich in die Lehrſchule des: große
Bernoulli begaben, leuchteten vornehmlichde
Herr von Maupertuis und Herr Clairaut, welch
beyde ſchon damals Mitglieder der Akademie za
Paris waren, hervor. Dieſe Herren machten da
mals die erfte Bekanntſchaft mit unferm Philoſo
phen, welcher gleichwohl hernachmals, wie wir balt
mit. mehrerem erzählen werben, mit erſterm gänz.
lich zerfallen iſt, und vor den Augen der ganzen
elt einen wichtigen und bigigen Streit mit ihm
geführe hart. Indeſſen fahen beyde gelehrte Fran
zoſen bereits Damals die große Staͤrke, welche el
‚ In der hoͤhern Geometrie beſaß, und dieß bewo
fie alles anzuwenden, was zur Grlungung fein
reundſchaft dienen konnte, und ſie rechneten e
ſich zur. Ehre, mis einem Manne von ſolchen CH
genſchaften und fo durchdringendem Berftande;
"eine genaue Verbindung zu unterhalten. Herj
Bernoulli übte diefe feine drey große en
in Auflöfungen ber ſchwereſten mathematifchen Aufl
Haben, und hierinn zeigte. Herr Koͤnig, deſſen
Gedanken allezeis neuen Wahrheiten nach engen
24
des Herrn Samuel König. 17
eine ausnehmende Fertigkeit; das rechte Kenngele
den eines Mannes „welcher den Namen eines vor⸗
treflichen Mathematici verdienet.
Nachdem er ſich zu Baſel ſo lange in der Mau
thewatik geübet hatte, daß er der weitern Anfüh«
rung des Herrn Bernoufli entbehten Fonnte, ver
fügte ee ſich im Jahr 1735 nad) Marpırg, um
fich unter dem weitberuͤhmten nahmaligen Frey.
bern von Wolf in der Weltweisheit weiter zu.
üben. Ein fo großer Lehrer mar eines fo vortref⸗
lihen Schülers werth; und dem Schüler war es -
eine ne Ehre, einen fo großen Lehrer gehabt zu haben.
Der Freyherr von Wolf hielt anfänglich unges
mein viel auf den Herrn Roͤnig; eines Theils!,
weil feine ‘große mäthematifche Wiſſenſchaft ihm
einen gluͤcklichen Ausſchlag voraus zeigte, wenn ee,
eine auf eitel mathematiſchen Gründen. beruhende
Philoſophie würde angenommen haben; und ans -
dern Theile, weil er ihm durch feinen beften Freund;
den Herrn Bernouui, ſehtr sänftig war empfoße
len morden,
Doch, fo groß im Anfange beffen Gewo ogenheit
au
gegen ihn war, fo fieng doc) diefelbe allmälig ab« -
junehmen an, weil er, unter andern Urfachen,
welche es nicht nörhig ift, alte beyzubringen, fich
zum öftern deffen neuen Meynungen wiberfeßte;
wiewehl er kurz hernach ein eifriger Vertheidiger
derſelben ward, nachdem’ er ‚ben philoſophiſchen
tehrfägen dieſes großen Mannes in ihrem. Zu⸗
ſammenhange nachgeſpuͤret hatte. Es gieng ihm
nemlich dabey, wie vielen andern, denen tige zu⸗
A del. Rcropa xiucb. BB... Det
gr. Sehdrihte 5:2
ft, da fie fie nur obenhin eingefehen, kärherih
sorgefommen, hernach aber, bey näherer Inte
uchung, ſehr annehmlich ‚gefchienen, und. endlid
ven gruͤndlicher Betrachtung, ein, Innbegrif de
usnehmendſten Wahrheiten befunden worden. Di
8 brachte ihm denn auch aufs neue die Geneig
yeit. des Srenheren von Wolf zuwege, und es ü
eicht abzunehmen, 'wie- groß von. feiner Seite bi
debe und Hochachtung für dieſen großen Man
zeweſen fen , von deſſen Sehren er Durch die Kral
er Wahrheit vollfommen überzeuget wurde; - zu
nahl, da zu der Zeit: gar viele ihr Außerftes cha
en, theils, aus Neid und Mißgunſt angetrieben
olche verdächtig zu machen, theils, -mit Vorur
heilen eingenommen, diefelben für Hirngeſpenſte
nuszuſchreyen. Doc je ungegründeter alles das
enige-war, fo man, um ben gulen Namen unt
ie Ehre bes großen Philoſophen zu befledten, bey:
ingnder raffte, deſto größer mußte die Ergeben:
yeit ſeyn, welche aus Lieberzeugung won ber Falfch:
yeit der Befrhuldigungen in dem Gemuͤthe einen
vohlgefinnten Lehrlings entſtund. Auch iſt diefer
ederzeit mit jenem durch eine ſehr genaue Freund
chaft verbunden geblieben, deren Band nicht eher,
ils durch den Tod des erſtern, iſt zerriſſen worden.
Nunmehro machte Herr Koͤnig ſeinen akade⸗
niſchen Studien ein Ende. Gr kehrte im Jahre
738 wieder nach Bern zurück, da er, um nicht
nuͤßig zu ſeyn, ſich zur Rechtsgelahrtheit wandte,
achdem eer ſich ſchon zuvor auf: der. Univerſitaͤt pi
Narpurg auf das buͤrgerliche Recht geleget —F
e
J ——
LO Sehbihee
‚le Verdienſte ihres Lehrmeiſters ſogleich einſahen
Berdienfte, welche die koͤnigl. Akademie der Wil
enfchaften zu Paris gleichfalls erfannte, und ih:
m Jahr 1740 zu chrem errefponbirenben Migli eb
wfnahm.
Das Jahr darauf 1741 tchete Here Adni
us Frankreich wieber nad) Bern zuruͤck, und.be
yarb A , ba er daſelbſt das Bürgerrecht - ‚hatte
m eine fefte Bedienung, Er ließ fich Deswegen
um Ööftern mit vieler Beredſamkeit por Gericht:
ören, und verfäumte auch nicht - mehrmals pr
atedra zu disputiren. Mit einem Worte,
egrub fein Talent nicht, fonbern ließ auf —*
Beife ſehen, wie groß daſſelbe ſey. Damals hätt
an in Anſehung feiner fügen koͤnnen, was Cicero
ber Milo ausrief. O .terram illam bestam;
uae hunc virum exceperitz hanc ingratam! fi
jecerit; miferam, fi amiſerit. Ohne Zweifel würs
e er auch feinen Zweck erreicht —— wenn nicht
aͤhtend der Zeit etwas vorgefallen wäre, welches
m m bu dem Entſchluß brachte, die Stabt Bern,
n Bürger er war, gu uertaflen, ‚ und feinen
ufentfalt anderswo zu fuchen,
Da biefes die Gelegenheit zu feiner Ueberkunft
ach Holland gegeben hat, und: ohnehin in ſich
bſt ganz merkwuͤrdig iſt, fo. koͤmen wir ſolches
Ni mit Stiäfchweigen vorbeygehen. Mad) den
egriffen und Ausdruͤcken des hollänbifcdyen Ge:
— verhieit ſich die Sache folgender.
eſtalt. Es waren. nach und nad) einige Miß
raue in bie Degierung eingeſchuchen, welche von
‚ gerreuen
N
— 22 * u Befbichte ....: J
EFreyheit gefochten, und das hri zu Er
_
wurde, Diefen große Sünft ‚fand Ach. non dem
1
J
haltung derſelben beygetragen haͤtten, ſi
auch hinkuͤnftig bey dem Genuß der Frey
beit diefer Srüchte gehandhabt, und mithi
von den Stastsbedienungen nicht ausgefchlof
“fen werden möchten. Dieſe Bittſchrift, ob
ſchon fie ımit gehoͤriger Unterwerfung eingeliefer
worden, warb fo gleich von den gemeldeten drey
en Männern und ihrem Anhange, fir. aufrührifd
ausgeſchrien; mit dem Erfolge, Daß die, fo fol
che unterzeichnet. hatten, ihr Vaterland au:
eine 3eitlang zu verlaffen genöchiger wurden.
Und durch Diefe harte‘ Behandlung feiner Mit
| bürger gefchahe es, daß Herr König nad ‚Hof
land: kam, allwo er hoffte, Daß feine Vorzuͤge hd
ber’ geichäget und befler belohnet werden follten
i Er war faum zu Utrecht angekommen, da er ſchor
vernahm, daß er zu einem Lehramte bay ber. Afa,
demie zu Petersburg, unter fehr günftigen Aner.
biechungen, eingeladen wurde. Doch, da, feinen
Bedanfen nad), die Rayferinn Anna damals auf
einem ſehr wankenden Throne ſaß, und ihm, ‚bey
ſo bewandten Umſtaͤnden, Die Fremblinge in Ruß
land nicht oßne Gefahr zu feyn ſchienen, hielt er
es niche für rathſam, einen folchen “Beruf, mie
vortheilhaft er auch war, anzunehmen; fondern bei
‚ab fich mir dieſem unwiderſprechlichen Beweiſe
feiner in Rußland erkannten, Verdienfta nad) Fries;
. land’; allwo er dem Durchlauchtigſten Prinzen von
Drange höchitfeeliger Gedaͤchtniß gar bald bekannt
eihabs
des Herrn Sammel König. .
erhabnen Geifte, von der Größe der Verdie
verreeflihen Eitten, und bem Ungrunde feiner
Ihuldigungen inder Schweiz überzeigt, und
im Erwägung derfeiben, ſogleich ‚geneigt, di
gelehrren und mit allen Figenfchaften eines de
ſten Einheimifchen gezierten Fremdlinge, feine
Beſchirmung und Gnade anzubiechen.
König war alſo gluͤcklich, einen Fuͤrſten ange
fen zu haben , welcher die Begünftigung der S
ſenſchaften für eine fürftliche Tugend, und di
ben Ausbreitung für-einen großen Seegen Des
des Biel. Eben war au ber Zeit die Profeifior
Philoſophie auf der frieſiſchen Univerfi tät zu |
necker fin; ein Amt, wozu niemand bequei
als unfer gelehrter Srembling, war, Dieſe
Gecſſchicklichkeit blieb auch denen Herren Eurat
der Univerfität nicht verbörgen, und fie fanden
gar bald geneigt, ihm überzeugende Proben
Kötng, fo fie für ihn und feine Gelehrſan
ten, zu geben. Nichts war demnach nc
licher, als daß ihm ver allen andern, welche
. 1a befagter Profeſſion Hoffnung "machen konn
ſolche zu Theil ward: Dieß ward beſchloſſen,
der Ruf dazu ergieng an'ihn den 4 Sept. 1:
Er ward gleichwehl erfl des folgenden Jahres
öffentlich eingeführt, da er nemlid fein
mit der bald hernach gedtudten Rebe: de opii
Wolfisna et Neatoniona ‚philofophandi meth«
earumque smico cönfenfü, feyerlich antrat.
behe Schule zu Franecker fand fich alſo mit e ı
. würdigen Beam Besglelien Srie |
u: Seſdice Br .
nie gekannt ‚hatte, und welcher, ‚während feit
—
Aufenthalts dafelbft, Altes und Meues aus feinem fi
vielen Jahren geſammleten Schahe hervorbracht
und der lernbegierigen Jugend -mit unermuͤdete
Eifer nuͤtzlich zu ſehn trachtete. ri zeigte au
bald, daß feine große Verdienſte nicht blos in dei
Zirkel der Weltweisheit eingeſchraͤnket mären, , fol
dern fich auch in Die höhere Geometrie weit hinau
erſtreckten. Und diefes bewog Ihro Dutchlaud
tigkeit und die Herren Curatoren, ihm den dritte
Merz des folgenden Jahrs zugleich, die Profeſſio
berfelben nebſt einer anfehnlichen Vermehrung fe
nes Gehalts benzulegen. Jedoch Franecker (me
ches. zum oͤftern das Ungluͤck gehabt hat, groß
Männer, welche feine . vornehmſte Zierden - a
ren, gar bald mieder zu verliecen),. hat da
Vorrecht nicht gehabt, ſich ‚lange. des, Lichts die
ſes erleuchtefen Weitweiſen zu erfreuen. Mach
dem ber Prinz von Drange hoͤchſtſeljgſter Gehaͤchſ
niß zum Erbſtatthalter, Capitain « Genergt un
Admiral der vereinigten Niederlande war. erhobeı
. werben, und in diefee hoͤchſten Würde ben Ber
fammlungsort derer Herren Generalſtaaten. da
praͤchtige Grafenhaag, zu ſeiner Reſidenz erwaͤhlte
wollte er dieſen feinen Liebling, welcher fich. feine
Gnade mehr und mehr würdig gemacht haste, on
liebſten nahe bey und um fich haben, : Herr Rönie
. warb deshalben den aaften Nov. des Jahrs 1748
von Hoͤchſtdenenſelben zu Dero Rath und Biblio
thekarius angeftellee,. und, auf Dero Fuͤrſprach
und Empfeun , won benen edelmoͤgenden Ken
> ven
>
26. Geſchichte
Ein Rang, welcher auch- dadurch nicht wenig erhö
het ward, ‘da er in den Jahren 1749. und 1751
zum Mitgliebe der fönigl, preuß. .Mabemie der
Wiſſenſchaften zu Berlin und der koͤnigl. großbri⸗
tanniſchen ju Göttingen erwaͤhlet warb. |
. Bis bieher find - wir. unferm hollaͤndiſchen Lob⸗
weder gefolget. Wir verlaſſen ihn nun billig, De
er uns auf. einen gar menfwürbigen Zeitpunft des
Lebens bes Herrn Rönig, und auf’ den weltkuͤn⸗
digen Streit beffelben mit bem Herrn Praͤſidenten
von Maupertuis führer; welchen er aber nur
bios beroͤhret, und einige. ſtarke Ausdruͤcke zum
Vortheile feines Helden eiuſließen laͤſſet. Es iſt
ſonſt beynahe keine gelehrte franzoͤſiſche, deutſche,
Heffänbifche-(umb vielleicht auch andrer Voͤlker)
Monathſchrift und ‚Zeitung von einiger. Grheb⸗
lichkeit, welche nicht davon, die eine zum Narbe
eheil, die andre zum Vortheil, bes einen ober bes
DR . andern freitenden Gelehrten, ſolice gehandel ba⸗
ben; und nichts hat wohl in langer ei in der.gan
lehrten Welt mehr Rebens gemacht, als feldende
beyde Schriften, welche ſelbſt hin und "wieder: auf
den Toiletten ber Damen angetroffen wurden. Die
ai bat bie Aufſchriſt:
Expofe, coucemant ? Examen de: ia, levtre
. de Mr. DE. L£ipnitz,. allegude par Mr. le Pro-
feſffeur Kozwig, dans le mois de Mars 1741 des
' Ades de Leipeig, à V’occafion du Principe de id
meindre. action. Avec le Iuczmunt de L’acau
DEMIE ROYALE de BERLIN fur oette lottto. 0. !Berlin
TB: ar 5.6 Lt “ae
. [4
< |
des Herrn Samuel König. = 27:
Dieandere fahrer biefen Titel? - urn
Ameı au PurLic du lUGEMENT de L’ACADE»
' Ne sovaLE de Berlin, Zur un fragment de LET,
Tue de Mr. DE LEIRNJTZ, cit6 par Mr, Koenıc.
Verses odium paris. feiben,. .1752. Groß. Octav
I. 6. on.
Unter allen Auszuͤgen und Beurtheilungen die⸗
beyden Schriften, als aus welchen der Streit
dieſer großen Gelehrten recht kann eingeſehen wer⸗
den, fo uns. unter Die Augen gekommen, wuͤrden
wa, Ban es auf unfer geringes Urtheil ankoͤme,
denjenigen Aufſatze, weichen wir in ber Biblioche-
ee tuſonte Fows. ALIX. Part. I. p. 175 - 21%
seiefen haben, den Vorzug geben... Er ift fo deut« |
Inh und ſhoͤn, fo. gründkich.,, fo gemößigs und uns,
perpeniih, und mit fo gebüßrender Hochachtung
fir beybe hochverdiente Männer: abgefaflet, daß
wir uns nicht-ensbwechen koͤnnen, benfelben fo, wie,
+
8 da ſichet, ſo gut wir ihn an biefem Orte über
ſeſt bekemmen können, unſern Leſern ganz vor⸗
Dea Streit, worauf es hier ankommt, iſt.
von euer guugſambeſondern Art, Er betrifft ei⸗
ven gelehrten Diebſtahl, weichen Herr Koͤnig an,
den Seren von Yiiauzsersuis foll begangen has,
ben, indem er ihn bes Ruhms einer Encbedungs -
für deren Erſinder er ſich ausgiebet, beraubet,. une
ben Seren von Beinig bie Ehre berfelben hey»
Bm, Wenn die That recht bewieſen wäre, fo
Wade man fagen müffen, Herr Rönig fen aus⸗
Neſen Ayferfüchtig über ben guten Ruf des Herrn
.r —
BEN
[2
28 Geſchichte
von Maupertuis obder er habe aus einem g
unvorfichtigen Effer, dem felgen Beibnis, welch
ohnehin von fich felbft in feinem Leben ſchon rei
genug war, und welcher im Tode alle Ehre, -
manftgend einem Weltweiſen ergeigen kann, genieß
noch bereichern wollen. Allein es iſt etwas ſeltne
auf eine fo uneigennuͤtzige Weiſe ein Buͤcherdieb
ſeyn. "Und -diefe Urſach dürfte vielleicht zur En
ſchulvigung des gem König können bengebrad
ıverben, als welcher nicht befchulbige wird, erwa
für fich ſelbſt entwendet zu haben. In einer Sach
ie diefe iſt, da es an einer Übergeugenden Klarhe
fehfet,, und da der Beſchuldigte ſich auf das Urthe
bes: Publidi zu betufen berechtiget iſt, kann ma
auch die geringſte —— gelten laſſen.
Die Billigkelt erfordert, daß wie für die Binde
vornehmften Perſonen dieſes Auftritts alle Achtun
en, weiche fie verdienen, Wir ftimmen benei
ſpruͤchen zu, welche dent franzöfifchen Meßver
ſtaͤndigen, wegen ber wichtigen Verdienſte, fo eı
ber Welt geleiftet, von ganz Europa einmuͤthig ben:
gefeget werden. Der Rang, ben er, als das Halıpı
einer- erleuchteten Geſellſchaft, durch die Gnade der
groͤßeſten und erleuchtetſten Koͤniges, beſitzet, ver:
ewiget das Andenken ſeines Namens, und beſtaͤrket
die Begriffe, ſo man ſich von feinen Gaben und
bon feinen feltenen Verdienſten gemacht hatte.
. Le Globe mal connu, wi il a ſu wefurer,
Devient un monument, oü fa gloire fe fondez
Son fert eſt de fixer la figure du’ ‚monde,
De lui pläire, et de Pedairen up ‘
er
des Herren Samuel König. 29
Arr unbelannte Erbenball, den er gewuſt zu meſſen,
Der wird ein Denkmahl feines Ruhms, das nimmer _
wird vergeffen; u.
Er zeigt, fo wie fie if, und die Geſtalt ber Dei, |
- Und er erleuchtet fie, ſo wie er ihr gefällk. Mn
Die anfehnliche Bedienung, weldye Herr Rs .
nig gegenwärtig (1752) befleidet, und weiche ihm
ven einem vortreflichen und. fugendhaften Sürften,
weicher ſich auf. Werdienfte verſtand, und fich ein
Vergnügen machte, folche zu belohnen, anvertrauet,
' werden, fcheinet feine Ehre und guten Namen ficher ..
va ſtellen. Diefes ‚für ihn fo vortheilhafte Bor _ -
utiheit, und das Vorrecht, fo er hat, von einer
großen Fuͤrſtinn, ‚welche eines edlen und erhabnen
Ormürhes ift, und welche ihn ſehr wohl Eennet,
beſchirmet zu werden, nimmE auch ſelbſt den alles .
geringſten Argwohn, den. man von feiner Redlichkeit
faffen konnte , gänzlich. hinweg. Der Herr nom -
Minperruis ſelbſt hat. jederzeit. für den Herrn
Aönig, bis auf den Augenbli des fatalen Zeit⸗
punfts ihrer Uneinigkeit, eine vollkommene Freunde
(haft geheget, und bat ihn, um ihm Proben feineg
Hochachtung für deſſen perſonliche Berdienfte und
Geſchicklichkeit zu geben, der koͤniglich preußifchen
Aademie zum Mitgliede vorgefchlagen, inwelche er,
mit einhelliger Zuftimmung derer MitgHieder, welche -
damals diefe ehrwuͤrdige Geſellſchaft ausmachten,
aufgenommen worden. +3 werden alſo gar ſtarke
Beweiſe erforbert, um den Herrn Koͤnig von dep -;
Raube weffen man ihn beſchuldiget, zu überführen, -
u ihn um eines Mannes, als Leibnitz, willen, -:
| "0.2. begangen
30 Geſchichte
begangen zu haben; deſſen Ruhm fo groß iſt, d
es eine uͤberfluͤſſige Sache wäre, denſelben zu v
mehren. Iſt es auf der andern Seite wahrfcheintii
daß der Herr von Maupertuis den Herrn Koͤn
loß aus einem Geifte der Rachgier, um ihm all
Glauben zu benehmen, um ihn endlih um d
Verluſt feines guten Namens zu bringen, belang
Haben follte? Wer follte ihn einer ſolchen Miede
ktraͤchtigkeit befchuldigen dürfen, welcher. feine ©
muͤthsart widerfpridt, und weiche fo flreitig m
feiner Großmuth ft}; .
Allein, wird man fagen, uf welcher Seite 6
finder ſich denn die Ungerechtigkeit und der Betrug
Einer muß doch wohl Unrecht Haben. Rechtfertig
man den Herrn König ‚fo verurtheilt man de
‚Herrn von Maupertuis, und zugleich wir
Bas feyerliche Urtheil der berkinifchen Akademi
Was bon verehrungswerthen Mitgliedern une
jeichnete, und von’ denenfelben durch ganz Europ
bekannt gemachte , Urtheil für falſch, verwege
und ungerecht erklaͤret. Gs iſt bier fein Mittel zi
kreffen. Die Sache iſt ſo beſchaffen, daß, wen
Ble eine Parthey Grund fuͤr ſich bat, die andre iı
nicht für fich haben kann. Laſſet uͤns gelinder reden
Die Worte klingen hier ein wenig hart. Wem
- Man, ehe neue Aufklaͤrungen hinzukommen, ein
. + Entfhuldigung geben follte ; -fo. wollte ich Tiebe
: fagen: es ſey in der ganzen Sache nichts, als Irr
thum und’ Misverſtaͤndniß, und vielleicht ift in der
That weitet nichts dabey, ats Diefes. Nun aber
macht ein Irrthum, wenigfiens ein unvorſetzlicher,
feiner
192° Be Geſchichte
⁊
eicfifher, Körder überein, aber in Anſehung
Geſete ver harten Koͤrper iſt man nicht einig.
Ai Unvermoͤgen, worinn man fidy-befur
bat, die Mittheilung der Bewegung harter Ko
863 ‚ hat einige dahin gebracht, daß fie
Dehpp ja ſelbſt ihre Möglichkeit, geleugnet hat
Es giebt, fagen fie; Feine harte Körper; Die, we
man für ſolche haͤlt, find nur elaftifche Kor]
deren fehr große Steife verurfachet, daß man ff
Beugung nicht gewahr wird. Eeltfamer@ag! Q
heißt das anders, als einer Schwierigkeit, fo n
nicht auflöfen ann, fi) entladen? Leugnen, daß
pm Körper In der Natur gebe, iſt das nicht el
o viel, als leugnen, daß es Elemente der urſpruͤt
- den Körper, aus welchen die großen Körper |
fanımengefeßt | find, gebe? Die verfchiebnen Arı
Der Körper, es ſey ber lebloſen, oder der lebendig.
find bloß deswegen unveränderlic) Diefelbigen, w
Diefe Elemente. von der äußerften Haͤrte und }
ſtigkeit ſi ſind.
So weit war man gekommen, als der He
von Maupertuis im Jahre 1744 den Much hat
zu’ bewähren *): er habe eine allgemeine Grun
wahrheit entdecket, worauf fich alle Gefege der B
wegung gründen, ſowohl Die, welche die harte
als auch die, welche die elaftifchen Körper ur
‚die * Rube betreffen, Dieſer Grundfog iſt de
Princ
er) Mf. Memoires de academie royale des Science
"de Paris, 1744. p. 417. ber Ausgabe in Duart, un
5 ’ n Da av; und Hifteire de |’ acad. de Berl
-
_diefelbige, wie Zuvor.
3 Gef
Koͤrper drücken und ftoßen ſich, bis die Geſchw
digkeit des einen der Geſchwindigkeit des ander
gleich komme. Die harten Röcper ‚geben alf
‚ nach dem Stoße mit gleicher Gefcbwindig
keit fort. Wenn aber zwey elaftifche Körper fic
“einander begegnen während ‚ihres Druckes "un
Stoßes, dienet der Stoß auch, Ihre Theile zu bi
‚gen, und die beyden Köfper bleiben nicht länge
einer an ben andern gebränget, bis ihre Schnel
kraft, welche durch den Stoß auf das ftärfite yı
ſpannet. wird, ſich loßſpannet und abfandert, an
macht, daß fie ſich mit.eben der Geſchwindigke
‘
L
Son einander entfernen, als fie ſich einander nd
hercen. Denn da die Geſchwindigkeit beyder Kör
per gegen einander die einzige Urfache wur, weich
ihre Schneilkraft loßfpannte, fo muß die Loßſpan
nung wiederum eine Wirkung hervorbringen, weich
* derjenigen, fo Die Urſache der Spannung gervefe
war, gleich ift, das iſt, im gegenfeitigen Sinne, mi
einer Geſchwindigkeit gegen einander, melcheder er
fern gleich iſt. Die Befbwindigkeit der elaſti
ſchen Rörper gegen einander ift demnach ehe
. Außer den Gefegen der Bewegung der ‚arte
- And der elaftifchen Körper, und der Ruhe, welch
‚ ber. Herr Berfafler aus feiner großen Grundwahi
heit, von der möglichftEleinen Bröße der Wir
kung, ableitet, leitet er auch afte Gefege des Lich
tes, feiner Fottfegung, Zurüdprallung und U
dung daraus ab, u, ſ. w. |
Er Serbien un
lezeit gleich, das iſt, daß in dem Stoße der Kor
per die Modification. ber Bewegung fo beſchaffen
iſt, daß die Summe derer Ganzen, deren eine jede
durch das Viereck ihrer Geſchwindigkeit veöpielfäl-
tiget wird, jederzeit eine gleiche Größe ausmacht,
=
Auf dieſem Grundſatze meynte er-eine neue Dyna⸗
mit zu bauen. Doch es ſcheinet nicht, fagt hie
pon ber Herr von-Sontenelle, daß Diefe Mey⸗
nung die Oberhand bekommen babe; die
Materie ift ohne Kraft, wenigftens ohne wir⸗
kende Rraft, geblieben... Dadiefe Erhaltung der
lebendigen Kraft nur bey dem Stoße elaſtiſcher
Körper Start bat, und ſolche dem Stoße der har⸗
sen Körper nicht kann zugeeignet werden, fo haben.
fich die: Leibnitzianer genötbiget gefunden, zu fagen,
Daß es gar keine harten Körper in der Namır gebe,
Dieſe Erhaltung ift denmach fein Grundfaß; und-
wenn ſie einer iſt, fo iſt er nicht allgemein, er hat
‚ nur in Anſehung gewiſſer Körper Statt, uänstich € in
Anſehung der elaſtiſchen „ nicht aber der harten.
Körper,
Mad) dem Schrgebäube des Carteſtus kann die
Welt der Hand:der Gottheit entbehren, fie iſt ihrer
Herrſchaft entzogen, indem, was and) für Bewe⸗
gungen in der Natur vorgehen, fich beftändig ‚Dies
felbige Größe der Bewegung erhält. : Nimmt man
den leibnigifchen Grundſatz, von dev Erhaltung
Der lebendigen Kraft,arı,.fo fjeht man aud) babey noch
Die Welt in einer Art von Unabhänglichfeit, fie bewe⸗
get ſich, fie wirket aus ihren eigenen Kräften, fie hat
| der ee hren urhebert nicht mehr noͤthig. a !
Rn 2
‘
L_ \
des Ser Samuel König, 37
auch fuͤr Veränderungen In der Natur. vorgehen,
b erhoͤlt fich Die nothwendige Größe Der lebendigen
Kraft beftändig, und fann jederzeit biefelbigen Wire
tungen wieder hervorbringen.
Rach-diefen beyden tchrgebäuden wird der Na⸗
tar alles, und Gott nichts, zugefchrieben. Die
Natur wirfer: Gott bleibt muͤßig. Mach dem
tebrgebäude des Heren von Maupertuis aber iſt
Gott das wirfende Wefen, die ganze Welt ift ihm
unterroorfen , und feine AlBeisheit und Allmadje
leuchtet uͤberall hervor. Das allerhoͤchſte Weſen
iſt es, welches Diejenigen Kräfte in Die Natur
‚bringt, die fich darinn verlieren; es theilet folhe
mit einer foichen Sparfamfeit aus, daß die Wir. |
Fung, wodurch Bewegungen hervorgebracht und
ausgerheilet TDerden, allemal bie geringite iſt, welche
nur moͤglich iſt.
Wenn die Geſetze ber Bewegung und Der Ru⸗
he foichergefiot aus bem Grundfage der Bleinften
Größe der Wirkung abgeleitet werden, fo hat -
man das "Bergnügen und die Zafriedenheic, ſolche
in allen Erſcheinungen der Natur, in Den Bewes
"gungen der Thiere, in, dem Leben der Pflanzen, in
Dem Umlaufe der Geſtirne wieder zu finden. Wenn
man dieſe Geſetze betrachtet, kann man alle Augen⸗
blife die Anmendung davon machen, und ber
Schauplatz der Welt mird eben dadurd) weit fchös
ner, mweit bewundernswerther ‚ und desjenigen, der
ihn gemacht hat, weit würdiger.
- Man findet eine ſchoͤne 1 Anmwenbung dieſes Grund⸗
ſcie⸗ des we von Maupertuis auf die Be⸗
€; we ·
a \
DEE en >) se
. wegung der Planeten, in einem'vortreflichen Wer⸗
Be des Herrn Euler: Mechodus innenjendi lineas
curuas .maximi minimiue proprietate gaudentes ;
worinn dieſer Berühmte: Meßverſtaͤndige beweifer,
daß in den Teajectorikllinien, welche ein Koͤr⸗
‚. per durch Centralkraͤfte befchreiber, die «Bes
ſſchwindigkeit, durch das Element einer krum⸗
men Kinie vervielfältiget,, ‚jederzeit ein mini-
mum ausmacht. Diefe Anmerfung, von einem
fo großem Manne gemacht, iſt ein für den Et⸗
fi be dieſes Grundſatzes fehr fehmeichlerifcher
. Deyfall.
Der Herr von Maupertuis genoß bes Ruhms
feiner Erfindung ganz ruhig, als er fich in einem
Auffage, wovon Herr Koͤnig Verfaſſer iſt, anges
griffen ſahe. Dieſer Aufſatz, fagt Herr Koͤnig
in feinem Appelt (S. 5), war mit aller erſinn⸗
lichen Achtſamkeit ei Das Mitglied der Aka⸗
demie , welches darinn widerlegt wird, ges
Kbrieben. Yan liefer feinen Namen niche
darinn; feine Schriften werden darinn nicht
angezeiget; may finder nicht einen Ausdruck,
‚nicht ein Wort darinn, welches die Zöärtlichs
keit des allerempfindlichften Schrififtellere
follte beleidigen koͤnnen. Allein, indem man
Des Berfaflers folchergeftalt ſchonte, ward feines
Werkes nicht gefchone. Man wendete alle Kräfte
an, ken Grundfag von der geringmöglichften
Bröße der Wirkung umzuftoßen; und, wenn
es ein Ruhm war, benfelben erfunden zu haben,
ward ‚folder dem Herrn von, Maupertuis ger
F ey naommen,
lein derjenige Thell des Publict, welcher im. Stan⸗
. “be ift, diefe Streitſache zu entfcheiden, ift wiche ſehr
zahlreich; und wenn er fie entſchieden haben wuͤrde,
| wer würde uns Die Verſicherung geben, daß ex
ſich, es. fey aus Vorurtheil, oder aus Mangel der
, Einſicht, nicht betrogen habe? Gluͤcklich find Die
Zuſchauer; fie fönnen ohne einige Gefahr eine voll«
kommene Neutralität beobachten; niemand zwinget
fie, ſich für oder gegen zu erflären; die Frage ber
teiffe keinen Glaubens artikel.
Aller der wichtigſte Punkt dieſer Streirfacdhe,
und welchen ber Leſer nicht aus ben Augen verlieren
muß, iſt biefer, od nämlich Herr König, um dem
Herrn "von Maupertunis Wehe zu thun , oder,
um gleichfam durch ‚einen frommen Betrug, das:
Lob des Herrn von Leibnitz noch hoͤher zu echtes
beſn, das Stuͤck eines Briefes, welchen er behauptet,
ehedem von dem Heren von Leibriiz an den Hrn
+" Prof. Hermann gefchrieben zu ſeyn, ſelbſt unter.
.. gefhoben babe. Die Akademie zweifelt nicht dar⸗
an; fie meynet, Die Wahrheit ver Sache genugſam
dargethan zu haben, und, da fie bafür.häle, daß
Herr Roͤnig zur Genäge überführer fen, hat jie
“die am Ende des lateiniſchen Aufſates *) des
*) Diefer Auffaß, Memeire ou Rapert, iſt eben das
' eier gemeldete Expofe oder Jugement de Academie
+ Rlbft, wovon Herr Bullen Verfaſſer if, und weiches
bersachmels pon ben Mitgliedern, fo an dem wider
den Herrn König gefüllten Urtheil Theil genommen
baben, befhatige. worden, \ s Ä
.
ee Belle
Reitch, als Eurator, die Stimmen aller gegenwaͤtz
tigen Mitglieder der Akademie eingefammlet hatte;
gieng der einftimmige Schluß der Berachfchlagung
bdohin: daß die Stelle, welche Herr Roͤnig in fel,
ner den Leipzigſchen Adis eruditorum eingeruͤckten
Abhandlung, als ein Stuͤck eines in franzöfifcher
" Sprache gefihriebenen Briefes des Herrn von Leib;
‚ni an den Herrn Hermann dnführet, offenbare
nn Zee der Falſchheit an fi) habe, und dem. zu
.ZSolge nicht den geringften Schatten einiges Anfe:
Bene haben koͤnne, um denen rechtmäßigen Forde,
rungen einigen Abbruch zu thun, welche die bey
. -Biefer Sache intereflirten-Mitglieder der Akademie
haben, fich die Grundſaͤtze, welche fie vorgebracht,
als ihre eigenen anzumaßen, als welche man ihrem
Nachdenken und ihren Unterfuchungen ‚zu danken
bat, ſowohl als alle Folgen, welche fie ſowohl in
denen von der Akademie für ihre. eigene angenom,
: " mienen Abhandlungen, als auch in. andern von Ih:
- nen herausgegebenen Werken daraus gezogen ha:
. benz und dag mithin Die von dem Herrn Euler
zum Beſchluß feines Auffages gemachten Schlüffe,
in aller Stärke der Worte, worinn fie ausgebrüdi
'. ind, für rechtmäßig und gültig zu erkennen feyn,
Die Akademie hat, in "Betrachtung des bey den
Anfonge der Sigung verlefenen Briefes des Herrn
son Wianpertuis *), die Sache nicht weiter rei
SE | en
>) Diefer Beicf befindet fich S. 74 Der Herr vor
| tuis fagt darinn: da er fich in dieſer Sachı
— fände, und von dem Haren Adnig nich
—
e_
.
*
a Gefihte
J
wir uns eben dadurch verbunden ſchen ‚uns’ü
diejenige Grängen, welche ung unſre Pflicht vor
ſchreibet, einzuſchließen.
Es war im Julius 1749 j als Here König
das neue Sehrgebäube des Herrn von YMauperruis
kennen lernte. Bey, Unterfuchung deffelven, meyn⸗
- te er einige feltfame und andere handgreiflich
falſche Säge darinn anzutreffen‘). Er. feßte
. feine Anmerkungen auf das Papier, und verfertigte
eine Abhandlung daraus, welche er nad). Lipzig
ſchickte, um den Adis eruditorum eingeruͤckt zu
werben. Dieſe Schrift war bereits abgeſandt, als
er dem Herrn von Maupertuis felbft Nachricht
-
davon erteilte in einem Briefe, worinn er ihm zu⸗
gleich feinen Dank dafür abftatkete, daß er ihn une
ter Die Mitglieder der koͤnigl. preußifchen Afades
mie hatte aufnehmen laſſen. Allein, da er furz
Darauf vernahm, -baß.der hachberühmte Herr Pr .
ſident eine gan befondre Siebe für feine Entdeckung
haͤtte, und er mithin ihm ein Misfallen zu erwecken
befürchtete, zog er feine Abhandlung zurüd, mit
dem feften Bornehmen, ſolche nie in den Drud ger
ya zu laffen.
"> &ie blieb ‚noch ein Jahr lang liegen, da gerr |
RVRoͤnig ſich nach Berlin begab, allwo er im Sep» _
felbft den Herrn von Manpertuis, und die Un«
terredung betraf vornehmlich das neue ‚Sehrgebäude '
von
®) Appel au Public, —* ae oo
u.
teember des Jahres 1750 anilangte. Er beſuchte da.
des Herrn Sammel König. 4
“ won der geringften Wirkung. Da Herr Roͤ⸗
nig wahrnahm, Daß der Herr Präfidene feine Eins,
mirfe nicht anders, als mit vielem Widerwillen
onhörte, erbot.er fih ihm, feine Abhandlung auf:
eig zu unterdrüden, wenn ihm dieß Opfer ange.
nehm ſeyn Fonnte. Der Herr von Maupertuis
ſchlug folches ab. J
‚Nachdem beyde Herren von einander geſchie—
den waren, ſandte Herr Roͤnig ſeine Abhandlung.
dem Herrn Praͤſidenten zu, und begleitete dieſelbe
mit einem Schreiben, worinn er ihn erfuchte, die
ganze Schrift zu leſen, und ſich erbot, dasjenige. _
wegzulafien, fo ihm misfallen möchte, oder auch
ſolche gaͤnzlich zu unterbrüden. - Gleich des andern”
Tages ſchickte der Herr von Maupertuis dem
Herrn Koͤnig feine Abhandlung wieder zuruͤck, mit
einem Brieſe, worinn er ihm meldete, daß er,
da er gegenwaͤrtig die noͤrhige Zeit nicht neh⸗
men —*— ‚eine mir tiefem Nachdenken ver⸗
faßte Schrift, welche die Durchſtreichungen
und Zuruͤckweiſungen noch ſchwerer machten, :
zu leſen, ihn verſichere; daß weder der Abdruck⸗
ſeiner Abhandlung, noch ihre gegenſeitigen Mey⸗
nungen, feine Ergebenheit gegen ihn im geringſten
verändern würde, Dem Herrn König war dieſe
Hoflichkeit überaus. angenehm, er fandte; feine
Handſchrift, getreulich, wie er verfichert, nach -
derjenigen, jo er dem Herrn von Maupertuig
arwertrauet hatte, abgeſchrieben, wieder nach
Leipzig zurüd, und diefe Schrift. ward in den nouis
adts eruditorum des Monats Merz 1751
‘
| Geldichte
In bieſe Abhandlung befand ſich die aus einem
—E des Herrn von Leibniz: gejogene Stelle.
Ba niemand mehr Theil daran nehmen konnte, als
ı der Herr von Maupertuis, von der Wahrfeit
bieſes Briefes verfichert zu fenn, fehrieb er den
ögften May an ben Hrn. König, um ihn zur er.
fuchen, ihm das Original beifelben anzuzeigen, und
Die Aechtheit deffelben zu erweifen. Ich kannte,
ſthrieb er an ihn, diefen Brief des Herrn von
Leibnitz nicht, aus welchem Sie eine Stelle
. Br Ich habe felchen nit ends gefes
hen, noch) imter feinen gedruckten se an⸗
getroffen. De ich auch einen Gebrauch da⸗
von zu en — 8 Ihe ich ade
mir zu melden, ih we ahre er
| ben, und wo er befindlich fey. se
Herr Koͤnig antwortete den z6ften nis 3.
Seine Ancwort enthielt, gemeldeter *
ſey ihm von dem berüchtigten zu Bern wegen eini.
niges im Staat angeftifteren Aufruhrs enthaupteten
Senʒi mitgethellet w worden. Herr Koͤnig fente
zugl
2*) Dieſes Datum wird in dem Jugement de I* Academie
. p- 35. angegeben; Hr Koͤnig aber fagt in feinem Appell
FR 13. und in dem Appendice p. 6. er babe den ache
und zwanzigiten Junius gedntworfet; ; —X
feige er dem im Jugement angezeigten Datum, weil
ine Abſchrift von Diefer Antwort behalten hatte.
*) 73 druͤcket man fich in dem Jugement aus p. 35.
Wi» F bem Appel lieſet man, eine Abſchrift —*
8
N
a Befehle -
die feblechre Aufnahme, welche das Vorr
theil dem erſten verurſachet, mir die Bı
. „benommen bat ne‘
7 Anftate der Worte: Sie iſt gleichfam Öl
Hervorgebrachte des Ganzen durch die Ze
oder der Zeit durch die lebendige Rraft, wı
ches, fagt man in dem Jugement, einen öffehbarı
Widerſpruch enthält, kiefet man in dem Briefe di
Herrn von Leibnig eben diefelben Worte folgen
» Dergeftalt yerbeffere *): Sie tft gleichfam da
Hervorgebrachte des Banzen durch den Raun
und die Geſchwindigkeit, oder der Zeit durcl
die lebendige Frraft,**). Er En
- Da Herr König dem Heren von Maupet
mis gemeldet hafte, daß die Abfchrift desrlefb
' aigifchen Briefes ihm vom Henzi wäre. zefand
'worden, war es natürlich zu glauben, daß. daı
Hriginal deffelben unter den Papieren dieſes un
‚glücklichen Mannes würde koͤnnen gefunden werben
indem feine mit miehrerer Sorgfalt bewahret wer
den, als folcher Perfonen, weiche ſich eines Staats,
verbrechens fchuldig gemacht haben. Der Hen
W— von
eft comme le produit de la mafle par l’ch
at viteſſe, ou Aufteme ‚par la forge Vive. ri
e2) Eben daſelbſt S. 47. am Ende. Alleinin dem Juge
ment p. 39. finde ich eben dieſe angeführte Grell
des Briefes Dutch folgende Worte audgebrudt: e
* comime le preduit de lg maſſe par celui de l eſpo
E de lawtele; welches wiederum einen Heinen U
serichied in den Worten giebt. \
x
-
⸗
⸗
—
vollends —*— ‚Man eb —* tzun⸗⸗
“
mas davon zu halten ſey; theils aus dem, kurze
Auszuge, den wir ſogleich davon geben. wollen
theils aus ben Antworten bes Herrn Koͤnig, be
ren Innhalt man gleichfalls hier — wird, bo
die Wagſchaale in ihrem Gleichgewichte
ten, und ber. Wahrheit, auf welcher u he eg
| dieſelbe befinde, menn es möglich iſt, den Sin
—RG
Iſt es wahrſcheinlich ſagen die Gegner des en
Rod daß ben einem fo weitlaͤuftigen Briefwech
ſel, als der Herr von Leibnitz unterhielt, die
große Mann fih nie gegen einen feiner Freunde
ausgenommen.den einzigen Herrn Hermann, uͤbe
den vortreflichen Grundſatz von der kieineſter
Wirkung erklaͤret haben ſollte? Man weis bil
genaue Freundſchaft, welche er mit dem Hrn. Jo
hann Bernoulli unterhielt, und daß er zum öftert
gar lange Briefe, vornehmlich über Sachen aut
_ der Dynamlf, an ihn ſchrieb. Indeſſen findet mar
in dieſem ganzen Briefwechſel nicht die ‚geringfk
" Anzeige, woraus man abnehmen fönnte, daß er da
. maliger Zeit einmal an diefen Grundfas gedacht ha
be; obſchon in feinen Briefen verſchiedene bie Te
ur bendigen Kräfte und die wahre, Berechnung be
. Wirfung betreffende Unterſuchungen vorkommen
Sollte er denn einem Fremde, dem er nichts vor
alle dem, fo feine neue Theorie ber ‚lebendiger
Krärte beflärfen , und ihren ausgeſtreckten Mugen
darthun konnte, where dieit ‚ fole er un
dieſen
E
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N . ‘ » .
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tt ' . \ = >
+ L, > “ « .. v
3 En
fr v Er GE Pre ’ ® € .„"’r“ &” 2.
funfjeßnten. Februar r752 tee. wieder die Frage,
worauf es ankommt, vor ey, und’ ſucht fie dahin,
zu bringen, daß fie die Unterfüchung der Aechtheit
+ Bes leibnitziſchen Briefes an die Seite felgen, und
. die Wahrheit des’ / Grundſatzes bis Hen. Donau
pertuis unterſuchen moͤchte. BE
ı &s folgt aus denen. zu Bafel und. anbertoärtst
baren Nachſuchungen, um. die Briefe, fo Herri
mann von dem Hua. von Leibnitʒ empfangen:
hatſe zu entdecken, daB dieſe Briefe bereits fe:
langer: Zeit in :den Händen bes Hru. R feya
und es eine verlohen⸗ Arbeit der ſolche anderes:
wor ji: ſuchen
Beweiſe und rieſe Vedenkin⸗
7 Diefe bierifehen
\ gen finb es, morauf-das Ursheil ber Mabeirtie ſich
gründet. — Be daffet uns auch —— Fr
e heſchauen, und zuſehen, mag,
—7* ſeiner Rechtfertigung heyb binden F
Der Widerſpruch melchen die in der: Abband⸗
lung des Ben, König angeführte Stelle amhoaͤlt,
iſt bloß ein Fehler. des Ahfchzeibers ‚ober ‚des. Gere
rectors der Druckfehler; ein Fehler, aus. weichen
Die, Berfaffer ‚des. Urtheils nicht den geringiten
Vortheil ziehen Fönnen. Das Wort Zeit, u. €.
welches in befagter Stelle zweymal vorkommt, kann
den Abſchreibern Gelegenheit gegeben haben, ein
- Seile ausjulafen. J—
dieſe Antwort nicht preichend ? Se 4
- eine andre, melche den Fehler in einem andern Ca
ſohespuntt⸗ darſtellet, als en biopem- Mayge) *
‘, D \ an % . fj .
’ x ‘
' r a
4 Geſchechſhe
.. u A, »
Kern König aue. verd woung dien
beyden ii Som. Berechnungen unbs
kannt? Nein, gewiß nicht: . Diefe Verbin
Bung, welche fie unser teennlich macht
ihm ganz bekannt. Ueberdem, man belieb
| —5 zu merken, in der ſo eben an Ha:
ee feiner Abhandlung felbft, —*
Mühe, dem Herrn von Maupertuls ſeinen
— twerein. er gefall —— 3
da é die —8 —
Ba Kraft abfondert, und —— in foiche
| ‚abfonbert , in welchen
Der ven / bie Wirkung Fortuna fh Fe a Rblech
terdi — ers verhaͤlt 8 Birke al *
erjenige, welcher
auf der erſten Ba an An
ü wohl wußte, follte der der leczten
gewußt en . TR I
Daß Die, welche ihn. —* eine ſo
——
| ein von umftoßen, n
eigen Eönnen Ienn ‚bey. An
| mebhrgemeldeter Zee die so
üble —— —
Koͤnig nicht denſelben ‚Sehler auch in di
Abfchrift, welche er dem Herrn von Mauper
tuis mitgecheilet, haben. eintragen koͤnnen, ode
ihn wenigfteng man deren darinn gemachte
ungen, wenn es —— gewotſen vol
— ——
geben un: * dieſe Weiſe alle 5
- 1... ”
ub vedet feine Geqner bocender mwehen ans. el
anye Derblendung! wie denn [of war- ei
Koͤnig fo verliebt in diefe Erfindung? : E
welcher die Theorie dee Herrn von Maupertin
ſo ſtark angegriffen hat; er, weicher in Ei
Abhandlung alle Stuͤtzen dieſes Be
von Grund qus nicdergeriffen hat, er folli
gleich, und zum Schluß derſelbigen At
dlung, ein Stich eines Briefes des Herr
bon Leibnie Vorcheil eben. derſelbige
Cheorie erdichtet haben? er follte als ein ım
finniger Verebrer des Namens dieſes große
Mannes, ihn mit Dorbedacht haben vorm
rbren wollen, indem ee ibm ungereinee Ne⸗
ben —* —* füge nen ae
rben zu Een get war
Was für ein Wei
co an fie (ich Baum, Ikcbertichen inner
— Herr König muͤßre von. Sumen ge
kommey ſeyn, ur rren ſolchen Wog einst
ſwilagen damit ec den Herrn von Maupeutuie
gelebrren ver cher
— — — — ”
\
. — —
x
. .
Y — n . .
“ &
| use vuE
. ’ *
Doch, der Dritte neben ans ©). WR der Je
m In —— oder iin Appel? od
Im benden Erhrtften ?: Dieß iſt es was unterſuch
” werben verbienet,
Wenn bie Afabemie S. 1o-hgt: dere Kö
habe alle feine Kräfteangeroender, dem Hert
von Maupertuis die Ehre der Brfindumt 3
nehmen, um fie dem Herrn von Leibnitz bey
Zulegen, feet fie ohnſtreitig dieſe wey Din⸗
votaus, daß das Stücd bes leibnitziſchen Brill
die Theorie bes Herrn von Maupertuis endänilt
J und daß Herr Koͤnig den Herrn von Maupet
ruis derſelben habe berauben wollen, um dem Herri
won. Leibnitz die Ehre derſelben beyzulegen. Di
Yo
von. der. Aabernie vorausgefeßte, iſt auf den entwe
der wahren, ober falfchen Begriff gegründet ;- voefi
hen fie fi) von dem Sinn bes gemeldeten Brief
ſtuͤcks machet. Dieß iſt außer Zweifel; denn die
Amnfahring bes Briefſtacks in es, welche zu denen
——
* don ihr geführten Klagen Celegenheie gegeben
Hier iſt aber noch etwas näferes, Uünsiteel
bar nach der, in dem Jogement angeführfen, Schrifi.
ſtelle, lieſet man 5.3 1. diefe merkwuͤrdige Worte:
Es wuͤrde aus diefer Stelle folgen, daß der
Herz von Leihnitz nicht nut eine vollfommene
Erkaͤnntniß des erhabnen Sases won der-flein
fen Wirfung gehabt babe fondern auch ſelbſt,
daß er fich ſolchen babe fd eigen gemacht
—* daß er ſich deſſen bedienet habe, “
8) Menoge Eſſais.
G60BGxſchichte
tm. „Denn er das neue EDhrgebhude g
Unterſuchung hoͤtre
—
Tunnt und. gut gefimben-hätte, wuͤrde er g
ſagt haben: Ich habe bemerket, daß in · v
Modiſicationen der Bewegung bie Wirkung jet
geit ein minimum werde; ſae muß in allen J4
den ein minimum haben, um dab metaphy⸗
ſche Geſetz der Sparſamkeit, welches, mat
ner Meinung, der Schöpfer ſich bey. der Bl
ſchaffung der Welt vorgeftelkt bat, zu. bu
basupten. Der etc von Leibnis flelle geral
" das Begentheil; er verfichert, daß die Wi
Zung einmal ein minimum, ein ander me
wvieder ein maximum werde; und er verficher
daß fie ſolches gemeiniglich, das ift, am q
Jeröfterften werde. Ueberdem ſuchet der cher
son Manpertuis die Befege des Gleichg
wichts in der Eleinften Groͤße der Wirkung
der Herr pon Leibnig ſagt nichto davon. AU
Ja, was er darüber hehauptet, kommt mi
der Wahrheit genau uͤberein; da im Gegen
cheil alles, was von dem Herin von Mauper
tuis herkommt, durchaus falſch iſt. Wi
bar es denn dem letztern in den Sinn kom
- men koͤnnen, daß das Stück des Briefe
wovon die Rede ift, feine Theorie enthalte
' Und wic bat er ſich auf diefen falſchen Bruni
entfchließen koͤnnen, folche mit fo vielem Auf
heben jich wieder zuzueignen? Wenn de
flcbr bärne, un einige Orönung bey dh
14 ‚ eini | i
, die bar 6 ige
Selonig fat den —* ee ee
Wirkung gekannt; und mithin find die Vertaf
ſer des Ürcheils gerechtfertiget, fie haben den
Sinn des Brieſſtuͤckes recht getroffen; fie haben
nichts anbers darinn geſehen, als. mas darinn iſt.
aßfet uns alſo naunmehro ſehen, ob beſegter
Grundſatz ſich wirklich in dem “Briefftäde ‘ber
finde, Da genden 1 ſcheinet ihm deutlich —
ch habe erket, ſagt der Herr von Leib⸗
nig, daß bey den Modificationen der Beaver
| gungen ‚ die Wirkung gemenigläch. ein maxi.
mam oder ein minimum werde. Dieß ein
Wort minimem giebt die möglich Bleinfte —
€ der —— zu erfennen. Nun aber —*
leinſte Groͤße der Wirkung, der Grundfag
des Herrn von Maupertuls. Folglich finder fih
dee Grundſatz des Herz von Maupertnis in
dem Briefſtuͤcke. ‚Beat, wenn dieſes Brief
ftaͤk den Herrn von Leibnitz zum Verfaſſer hat,
ſ hat dieſer den Brundſes v von der Da
64 u .Geſchichte Zar 0
— forderte Es il. neh; oe
nirz laͤßt in. gewiſſen Zaͤllen ein minimani
mr dieß iſt zureichend um nit. Grunde amd
Wowxen des Briefſtſickes felbft. den Schluß zu Br
yon, daß ber große Leibnitz, dem —*
ſtuͤck aͤcht: tft ,. ‚den: Gruntfag vom: ver eininfe
Wictumg gekanut habe.
- a. Wenn wir auf-foiche- ——
fertigen, ſo ar wir ‚uns: wohl vorſehen, de
Horte Köonig niche "zur verdastneen: dir: könne
ihen auch, ohnr Nathcheil der Wahrheit) die —*
che gewonnen geben. Wenn er behauptet, da
dus Lehrgebaͤude ves Herrn von Letonitz mit"®i
Thaoorle bes Herrn von Maupertuis /nicht Aber
time, ſobecdalhtet ex jenes in fälmem date
Umfonge, und. fieher anf. alle darinn beflndtsch
; Derfehiedenheiten, In dem leiberigifchen Sehen
bänte finder man ben großen —— deu Hert
von Maupertuis non Der kleinſten Größ
der Wirkung, oder was er Das minimum manner
Man findet aber datinn duch das maximutin sode
Dir. groͤßee Groͤße bee Wirkung; une das nm
chet zum Theil den Lirmarfchieb feines und des ma
pertuifiſchen! Lehegebaͤudes. |
Was den Theil des Appeis des Herrn Röni
bxceifee, worinn er Die Rechte der Akademi⸗ ie
das "Berragen'berer Wlirgliever, welche an ihren
gefällten Urtheil Antheil‘ genommen, u
fa unternimmt‘ er: zu beweifen.: 1) daß die Afabı
mie feine Gerichtsbarkeit. und fein Mecht habe, fü
MM deſem € rveite zum Richter aufzuwerfen, 2) pr
- 4.
6.
: felbft, habe, Die Abſicht Liefer Anmerkungen ü
” zu zeigen, daß bie: königliche Akademie feine ©ı
sichtsbarkeit habe, kraft eines mit ihrer- Stiftun
gebohrnen Rechtes.
Here. Rönig unterſuchet darauf, ob biel
Akademie, Fraft eines erworbenen, eines von ei
ner ausdrüchichen oder fitfhweigenden. Einſtim
mung herſtammenden Rechtes in dem Beſihte ei
gentheit, und beruft ſich auf die Geſete un
incichtung der. bertinifchen AEademie
niger Gerichtsbarkeit fey. Ex behauptet das Ge
demie, wel
ce am Anfange bes hroayten. Bandes ihrer ©e
ſchichte beſindlich find.
Nachdem er dieſes für feſt geſtelle, ziehet eı
daraus den Schluß, daß die Glieder der Äkademi
ihn ihrer Macht nicht unterwerfen, noch vor ih
ren Richterſtuhl bringen, noch endlich als ihre
Rechtsbeklagten haben behandeln koͤnnen. Ih—
Unternehmen kann daher nicht anders, als wie eit
frembes und vor den Kopf ftoßendes Pitragen vo
| : einer gefährlichen Meuerung, welcher alle Gelehr
ion fid) zu widerfegen nöthig Haben‘, angefehn wer
Kr f diefem Grunde glaubet. Herr Rönfe
Kerhtige geweſen zu ſeyn, fich des. Gerichtes de
beriinifchen Alademie "zu ‚entziehen, und die wi
ihn gethane Unternehniungen, als widerrechtlich
mißbrauchliche, und ipfo, jüre nichtige unternch
wungen anjuſehen. |
Allein, ein aubers Verbrechen, welches He
Böng der Alademie wae * a ——
* Te
68Geſchichte
ſich endtidy, bey dem- Spruch dee Urtheils,
als Richter zu ſiien. er
Die übrigen Richter find nicht weniger ſchul⸗
“, big. Herr. König: ſchließet fie, ale In feine Ber
klagungen ein. Nach gethaner Bezeugung, DaB.
er fie ‚den einen: mehr, den audern weniger,
„ehre und. hochachte, machet er ihnen den em-
- „‚pfinblichften und für Richter erniebrigendften Bor»
wurf. Es fehlte ihnen, fagt er, an. der gehö⸗
rigen Einſicht, um durch fich felbft und mit:
Erkaͤnntniß der Sache in diefem Streite zu
urtheilen. Die Herren, von Maupertuis und
- Zuler, nimmt er allein aus; es ſey denn‘, füge
. ex binzu, daß man ihnen durch einen Wider⸗
ſpruch einen. oder zwey unbekannte Serren
‚“ Speculstiven, welche ihre Freunde find, zus
‚ gefellen. wolle; Philoſophen, nach dem Bes’
ſchmack des jungen Derfaffers der ſeltſamen
x. Schrift über das cogito, ergo ſum.
Wenn die Frage nur blog auf die Aechtheit
des Briefſtuͤckes angekommen wäre, hätten alle
dieſe Herren Richter feyn Fönnen, als welche we⸗
ber vieler Einſicht, noch weitläuftiger Unterfuhuns
„gen bedarf, welche, mit einem Worte, ein jeder,
Der nur feine gefunde Vernunft hat, zu beurtäeilen.
im Stande ift. —— .
Fragt man den Herrn Koͤnig, woher er das
- in feiner Abhandlung angeführte Briefſtuͤck bekom⸗
‘men babe? fo antwortet er, es fey aus einem
Briefe des Herrn von Leibniz genommen. Will.
man wiffen, von werner biefen ‘Brief Setomnen
70. Bee
ihre den Schläffen des. Herrn Euler gegebene Zas
ſtimmung, merden fig gehalten, alg mit ihm die
Entſcheidung gegeben zu haben, daß ber, Grund.
.fag von der Bleinften Wirkung eine ſchoö—
ne Entdeckung, eine reiche Quelle nüglichen und
grändlicher Wahrheiten ſey, und daß die bon
. . dem Herrn Ränig in feiner Abhandlung damis
Der gemachten Einwuͤrſe, eitel unnüge, und gar
feiner Aufmerffamfeit würdige Dinge feyn. Als
:- fein, waren diefe Herren im Stande, über eine
Sache zu, urtheilen, welche gänzlid; zur Metaphy⸗
+’ fiß, Geometrie und Dynamik gehöret? Sie müß
“fen alle, fagt Herr Koͤnig, die Schlüffe des
yverrn Euler wohl —3 — und die Kich»
tigkeit feiner Solgen, nach der ganzen Araft
der Werte, mit welchen fie ausgedrücheg
“, find, deutlich eingefeben haben; fie muͤſſen,
mit. einem Worte, wenigftens- ein gleiches
Licht der’ Erkaͤnntniß gehabt haben, ' wie
herr Euler, und fo im Stande gewefen feyn,
ſeine Schlüffe mie denen Kinwürfen, wehbe
"ein feinem Berichte zu beantworten geſucht
hat, zu vergleichen, um bernach mit völliger
Erkaͤnntniß deffen, fo in dem einftimmigen
Schluß ihrer Berathſchlagung enthalten ift, eis
ten Spruch zu thun. u
Bey Qurchlaufung des Derzeichniffes biefer
Richter findet Herr Koͤnig nicht mehr als einen,
welcher mit Erfänntniß der Sache ein entſcheiden⸗
des Urtheil hätte geben Können, Und nech felbft
meynet er, derſelbe Hätte nicht darunter feyn *
J Ze || "ze
!
72 J 7
ausfodert. Alle ſeine Zubereitungen ſind gemacht;
er ift bereit eine; Schlacht zu liefern, und will
‚durchaus den Streit durch Die Waffen entfcheiden.
‚ ‚Er fürchtet ſich nicht vor der Menge; er: allein
will wider alle Stand halten; Da ich öffentlich in
. meiner ‚Ehre angegriffen. bin, fagt er, ‚warum
ſollte ich mich. nicht verpeibigen? .\
. Men’ mdtire nefas, nec clam, nec cum fcrobe?
Nusquam. > |
Dieß tft die Beſchaffenheit bes berühmten
Streits des Herrn Maupertuis und unfers Herrn
Roͤnig. Wir haben noch ein und andere A
merkung Hinzuzufügen. ion
- 2) Das Werk, worinn er ſich näher wider
den Hereh von Maupertuis und die berlinifche
Akademie zu vertheibigen fich anheifhig gemacht;
iſt wirklich unter feinen. nachgelaffenen Handſchrif⸗
fen vorgefunden worden, und mache ein ziemlich
großes Buch aus, a a
-2) Unter feinen damaligen Vertheidigern vers
dienen eine beföndre Anmerkung, fein großer Freund,
ber Herr Profeſſor iengelhard zu Groͤningen,
nicht nur in einem dem Appel. 118. eingeruͤck⸗
ten Briefe, fondern auch in einer 1754. dertheidig«
ten DHputation de lege parfimoniae *); Herr
Wartin Westens, der marhematifhen Willen:
fehaften Scheer bey Dem Achenaeo illuftri zu Ams
fterdam, in feiner in bellänbifcher Sprache, von
den Geſetze der Sparfamkeit 1733. an je |
i
*. Vergl. Reu Gel. Curop. x 3.93.94.
der den hollänhifchen Bücherfaal. des Movembers
1753. einen Extrakt der zwifchen dem Herrn
von Maupertuis und dem Herrn König vorge,
fallenen Streitigkeiten eingerüdet hat. Vieler
ordern nicht zu gedenken. —
| 3) Unter den Vertheidigern bes Herrn von
Maupertuis ſey es uns genug, den-großen Nas. '
⁊
men eines Eulers zu nennen. Dieſer hat deſſeu
Sache in verfchiebenen Echriften auf ſich genom-⸗
men, und ihn und die Akademie wider den Here
Rönig vertheidiget: Dahin ‚gehören insbeſondre
folgende der hiftoire de P academie royale des
- Scienees & belles Iettres, ‚und (ber - mathematie
ſchen Elaffe derfelben., eingeruͤckte Abhandlungen,
nemlich, I. Harmunie entre les principes generaux
de repos & de mouvement de Mr, DE MAUPER-
TuiSs. P.166. II. Sur le principe de lamoindre .
adion, 9.799. Il. Examen de la differtation
de Mr. le ‚Profefleur Koenıc, inferee dans les
ades de Leipfig pour le mois deMars 1751. p. 210.
_W. Addition, worinnen vornehmlich des: Herrn
Könige Defenfe de P Appel ſcharf unterſuchet
wird. 9.240. V. Eflais d’ une demonftr:tion meta-
phyſque du principe general de I’ equilibre. p. 246.
4) Da von derjenigen Berfanmlüng der Aka⸗
bemie, worinn Herr Roͤnig verurtheilt worden,
unter anbern falfchen und nachtheiligen Ausſtreu⸗
ungen, auch ‚vorgegeben worden, daß auch bie
BE 2 2 Frem⸗
9 Bergl. ncua acla eaud. 1753. ©. 688, W
+
des Herrn Sam Koͤnig. 73
Sich gefteliten Schrift*), und ein Ungenannter, web
. !
74 Befhichte
Fremden, welche bey derfelben zugegen geweſen,
das Lrtbeil ‚mit unterzeichnet haben follten, fo
untertichtet der Herr Profeffor Cemm, “welcher
damals zugegen gerefen, (und welcher "anıh den
Heren von Mauperruis wider den Herrn: Mar⸗
tens vertheidiget' hat *) die Leichtgläubigen eines -
beſſern **). Er fchreiber davon in feinen amoeni-
zatibus acodemitis p. 96. 97. Tolgendes: Caeterum
memini, cum iter facerem, literatos fübinde ex
mie, qui eo tempore Berolini fuerim, duo judi-
eium academiae de epiftola Leisnituı füspede
promulgaretur, follicire quaetivifle, verumne. ef-
Ser, quod & peregrini, quibus Conuentui inter-
‚ effe indultum fuerit, judicio dio fubfcribere de-
buerint? At ſtatum academiae ipfum hi mihi vi-
debantur ignorare. Quod fi enim conventus
celebramur, nomina praelentium connatantur,
fine. deineeps erdinarii ſint ſocii, fine peregrini
& ftudioram.. caufa Berolini commorantes, qui‘
finguli, Quotiescungue. veniam hanc petunt, au-
. diendi & vifendi caufa admittuntur, . Vnde, fü
academiae vilum fuerit, judicium aliquod publici
faciendum Juris, decernere, nomina eorun,
Qui tum ‚temporis cönuentui interfunt, feripto-
ipfi foKjunguntur , quae quidem confuerudo tan-
tum aheſt, ur cuiquam cteet molefliam, ur potius
. peregrinis ipfis admodum fit, honorifice & un.
- quam ſatis depraedicanda,
©) ©, deffet amoenit. acad. faſe. I. p. 98. .
+) Bergl. Men &l.Eur. xt 29. 831. .
6... Mefihichte,
Emeofl wuͤnſchte, abzumarten. Hiezu ſchlug bie
Waſſerſucht in dee Bruſt, und eine Entzuͤndung
in der Lunge, welche alle Hoffnung der Geneſung
gänzlich. benahm. Sein Zuſtand ward nach unð
eye:
rt
che er des Sommers zu feinem, behuftigenden Auf⸗
anlholt erwaͤhlt hatte, befand, nahmen feine Seibes-
quaalen Deegeftalt I dag fie endlich, unerwartet
‚ and ſchleunig in einer Vlertelſtunde, ben’ zıften-
eibigen. Monats, feinem teben ein Ende mach⸗
1m Er farb unverehelicht in bee Stärke ſeiner
u Jahre, und fein Verluſt warb von vielen Gelches
.
ten ſehr betrauert.! '
AAm noch etwas weniges von ſeiner Bemärher
. art zu fagen, fo war fein größter Fehler ber Menfchs
. Iighkeit, ber Jachzorn, welcher. feiner Geſundheit
‚manchmal nachtheillg geweſen iſt, und (warum
, $ollen wir. es nicht hinzufügen?) weicher auch die '
einzige Quelle feiner mit dem Herrn von Mau⸗
pertuis und der berlinifchen Akademie gebabten
Verdrießlichkeiten und geführten Streitigkeiten ges
wefen- iſt. Denn. eigentlich-rühren ſolche von. fol»
- genbem beglaubten Vorfall her, welcher ung audens
laͤſſig von Berlin berichtet worden.
Während feines Aufenthalts zu Berlin 1150,
legte Herr Koͤnig fleißige Beſuche bey dem Herrn
von Maupertuis ab. Eines Tages entſtand ein '
Wortwechſel unter ihnen über bie Erfindung des
‚ealculi ransfcendentals. Der Here von Mau⸗
pertuis behauptete, Ceibnitʒ habe: auf. das in
| | Enge⸗
| .
/
F
wä..Bsſſchichte ·
dem dfters nur auf einige AugenÖflce in Am, unde
ließ niemals einige Racybegierde "hinter fih.. Fa,: -
ee war ein fo großer Feind der Rachbegierde, dag er.
es ſo weit von ſich ſeyn ließ, ſich an feinen Feinden zu
rächen, Daß er fie vielmehr durch Wohlmollen zu ge⸗
winnen füchte: Es iſt leicht abzunehmen, wie fein-
Betragen gegen feine Freunde beſchaffen gemefen, da
ee, fidy gegen ſeine Feinde folcher Maaßen aufju-
ren gewohnt war. Man fann ſich auf alle die⸗
- ‚jenigen, welche feine Freunde gemefen find, berufen 5:
fie bezeugen alfe, niemals einen fo aufrichtigen Freund
gefannt , niemals verloren zu haben. Sein Herz,
welches "allen offen fand, Pannte feine Heucheley,
fondern war ‚voll. von Aufrichtigfeit und Treue,
Nie verfäumte er einige fich eräugende Gelegenheit
‚ feinen Sreunden zu dienen, und war felbft mehr,
‚anberer, als fein eigen- Öle, zu befördern beflifien.
Doch in der Wahl der Freunde war er tangfam,
und gönnte nur allein ſolchen feirie Sreundfchaft,
- weiche ſich berfelben durch wefentliche Verdienſte
wuͤtdig gemacht harten. Cs ift wahr, er fehlen
Deswegen verſchiednen, welche ihn nicht haße kann⸗
ten, unfreundlich und ſelbſt hochmuͤthig zu ſeyn:?
| ‚allein, wenn in der That jemand demüthig und
von allem aufgeblafenen Wefen entfernt war ; ſo
war er es. Seine Hochachtung fir andre mar nie
eine Folge einer hohen Geburt, Ranges oder An-
ſehens, ſondern allein einer an ihnen erkannten
Tugend unb ˖ Gelehrſamkeit. Er trachtete nicht
nach eigener Ehre, ſondern ſuchte ſeine Ehre darinn,
daß er mit Caio begm Cicero ſagen konnte: baß
| er
30 Geſchichte
aufgeweckt, und zimm Zweifeln und Unterſuchen er⸗
muntert wird. Hierauf erklaͤrt er ſich wider der mei⸗
ſten Alten Art zu philoſophiren, widet des Sokrates
Fragen, des Plato unerwieſene Säge, ber neuen
Akademiker eitele Ausforberungen und verwegene
Beredſamkeit tiber alles zu reben und zu flveiten,
und des Des Cartes Unwiſſenheit zu erklaͤren und,gu
erweiſen. Er ruͤhmt die Vorzůge der geometriſchen
Lehrart, die alle die Vortheile dev Gewißheit und
Veberzeugung befißt ‚von weichen die Schulweiſen ſo
eifrig gezankt, und von bem Zeichen der Wahrheit,
wie Phormio vom Kriege, geſchwatzt haben. Eicero-
erhält Hier eine Anmerfung, weit er die niathemas
eifche Sehrart von der phllofophifchen getrennet wife
fen wollen, Leibnitz aber wird wegen feiner wiche
&gen Entdeckung gepriefen. Herr Roͤnig vermuthet
faft,, er babe feine fruchtbare Erflärung der
bieher vermifchten deurlichen und undeutlichen, hellen
‚and dunkeln Begriffe, von der Optik entlehnet.
Er bedauert und wundert ſich, wie es babe koͤnnen
geſchehen, daß dieſer ſtarke Geiſt ſeine eigene große
Erfindungen fo gering geſchaͤtzt, und ——
heiterung unſerer Begriffe, als die Differenzialrech⸗
nung bloß auf einigen Seiten in ben actis eruditorum
entworfen, deren umſtaͤndliche Abhandlung ihn noth⸗
wendig unmittelbar zum lebhafteſten Nachruhm
haͤtte fuͤhren muͤſſen. Er preiſet deswegen ben
Herrn von Woif, der die leibnitziſchen zerſtreuten
Säge in einen Zuſammenhang und in ein Lehrge⸗
baͤude gebracht, and fie allenfalls ſelber würde erw
funden haben, wenn Leibniz ihm nicht vorgegan⸗
.. j gen
82rGeſchich··
latgen had een erwedt beben. Debi *
bhoret zam Eyempel : | .
"Merseire ſur la yeritable raifon ca defayt de
H. regle de Carpan: dans le cas irredudible:
‚ des Equations de troiſtme degr£. et. ‚de.fa bone;
dans kes entres, in der hiſtoire de l achdemie, vos
yale des Sciences er, belles lattres de Berlin, ı 749,2
in ber mathematiſchen Claſſe, Num. a. Die Regeh
des Tartalca, welche gemeiniglich den Cardan;
zugeſchaiehen wird, dat Schwierigkeiten, weicher
innerhalb zweyer Jahrhunderte verfchitbene große,
Maͤnner, und- namentlich Wallu und leuten,
ihe. ge
—— ——
—— — einen ehr maictelmaͤßigen Analvſten
auf die A — haͤtten Seinen. koͤnnen/
Und dieß fucht er. In gegenwaͤrciger Abhandlung. zu,
eweifro in welcher ey eine Reihe · an einander haͤn⸗
gender Säge, modurch die Schwierigkeit volllom
mun ſoll gehoben werden, vorleget. Nouv. bibloc
Goman. Toui. IX, Paul. p. 2494. Br
Ne vpentro inertiae atıque grauitens, megitztiugeg ”
cula prima in den:nonis allis erud. 2438. . 24 HR
Theorematis - Cotefiani ‚deinonfiascio breuis.: '
CEbendaßalbit 70 BB-Te .
ı. „De vninerlali. principin oeganibhii et. won;
in vi vim reperto, deque nempı.inger,vim viuanıg
ex actionem, vtriusqua meine, diſſettatiq. · Eben-⸗
dſ. 75% p- 125 * 135. a: ns at
die oben: mehrerwähnte dem Herrn va J
tuis Ks gemeſen⸗ Abhand m F
nl erlin el: De *
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der Geſchichte und: der Beredſamkeit ante
u lichen Profefloc. w Hardazapf. u
tr Sacvcheneyen gehört we Adebi derer.
| .jenigen Gelehrten, „welche hee eigene. Saba,
Ä gebäude. aufführen , und ‚weiche. ** in der ar
lehrten Geſchichte in sine befonbers
Sommen:. Das feine, wavon wir
vers. caben merhen, batrifft bie Ent —*
ofen Reschenbeiten — *** de fe
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aber. nie bat ſtehet andern
bloßer Deſ —— a 2 Des S
als des Tadels Secug, wein ef
Aa MWennung —— — und
geftveulich vorszägt: -
lc," unnferen: —— u, Vi @efihiäeg
biefes Wolehrten von: feiner. Bebunt anjufangen-, ſa
AG: den: röten Jenner 1698. zu Stumcbtrupp; einan
ans dreyen Möyerhöfen beftehenden Orte im lippe
dermoldiſchen er Benennung, auftdueſe —
, -
\ no. 4 .
* a — * r F -_
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‚r 2 were ® ..9% . von g: un [u
—W en e Pr . » - 3
—— — —— Kibztanher ned
meohludd, wieder nach, Harderupk Bibd,. und: log | i
daſelbſt, wie varher, unter. gemeldeten — Eä
vden wiſſeaſcaften Fleißſg ob; „außen, deß er
mehro Dein Vorleſungen des Eorne elius Sieben
wveicher an die Stelle Det: nach Frauecker berufeuee "
A ) gefornmen war, auch beachnete.. .x- FF
duͤnkee, daß er nicht bald genug.in ee."
8 — ** muͤrde ließ:er ſub den Ihuwe *
den 6. Metz. 1724 gethanen Antrag. Des Prorecteracc fi
ga Culenborg gefallen; von wanden er beneick
. Ben: 7 Ram tes folgenden Jahtęs 1725, um-gleiheg *
Amt zu bekleiden, ach Middelburg in Seeland zuge
Alrin da Im bie duft. daſelbſt zu ſchwer und feinem
Gefundheit nochtheilig zu ſeyn ſchien, ſo holete en
dem Mitfe, wodurch dns das Rectorat zu-fharlingee: Ya
ie, Frießland aufgetragen: wurde, ab; kam daſelbſt
Ren. 9.Bept. 1720 an. Mia er entiich allhier en tab;
ſcehieres. und anhaltenbes Fieber bilanr, naher. Tai
wiederant, nicht ſowahl Der mehrern Eitkuͤnfte * np
Ber, ala um bie Luft zu verändern, bus Ruf. als: vr
Hrctiy. zu Tiel in Geldern nicht. uuwiliig»en, und: ba
begabſach den iſten Non, 1728 an.:biefen Orts Kr
YUntyamehı ‚hier ſtand er nicht länger, ald ennan zween ton
- Yahke , indem er den nn Det. 1730 an · des oben ges. Kap,
nannten Sieben Stille zum * or. Dar lea Di
Ka * Seambet zu erwähhe, ık
nn. *
Man Bann von chm nachſehen des hahenen Wake Rap
—— xpfeffarumm, qui Franeckecae doruemm. |; 6
ps» Er Bar 1723. N,
ä | u
. > . -
*
“ - \ ’ . L} *
iD... ZEN
” . ‘ »s ı °
or . “ “ 2* .“ .. v
“ gengmseres, Graesi et Latini
eweodantor. illu
Arancur, Harderxwyk, * Oetap, 189 ©. *
Die Zuſchrift an den Herrn Water, und eine Eurzs
Borrade. Im verwichenen Jahre iſt er Docg
Ber Rochte geworden, nachdem er theſes juridacag
pi varis juris capita vertheidigt hatte; in weichen
u ar < andera etwas Dom jure Papiriano, worfommf,
worüber er ein beſonderes Werichen, fo er fertig
Bat... —— — ſich am ieh machet,
re de ig ucretius —
m Herrn Vaters lateiniſch
ſchrift von dem Urforunge und der Kindy
it des Hercules in einer ſchoͤnen ˖ hollaͤndiſchez
Ueberſetzung in. den Druck gehen laſſen. Der dritte
Conrad Dieterich, iſt gleichfalls den Wiſſenſchaf
tan gewidmet. Die Tochter, mit Marie
yereiniges mis ſchoͤnen Naturgaben bes: Leibeo den
Reiz ihrem Geſchlechte anſtaͤndiger Sicten.
Wir kornmen nun zu den Schriften unſers Gau
fehrten , und machen billig von bem Hauptwerke
deſſelben den Anfang.
Er ließ naͤmlich 1743 in den Drud gehen:
Theologia mythica , fie de origine Tartari et
Elyſũ libri quinquie. Harderwyk, 1743. groß Octav
768 S. ohne bie au und einem vollſtaͤndigen
Regiſter. Zehn Nahe hernach, 2753 iſt eine neye
Ausgabe dieſes Buches zu Haag erfchienen, doch
mit Peiner andern ‘Berändgrung, als des Namens
. bes Buchfuͤhrers und ber Vvorrede · Er bemühet
Kb, Darin zu rn daß dig Götter und *
._
\
od DB. J Beſchichte
Die. beſtandige Sewohnheir gewefen Die tehrende
Religion in Sprüchen, Raten, "Steiff va
Erxzaͤhlungen vorjtsagen. d Haren Die ib
ſo thaten die Heiden. - —— * daB ſie ut
ineſer Haͤnden ohte andere Geftalt⸗gewonnen. TH
iſt nicht weniger anzumerken, daß: kaum hunder
able mach br Eimofluch verfloſſen, als die Ab
‚bereits: Die Oberhand genommen /hatke
Selb: Hau Gaſchlecht Hebers und Abraham
Dichere andern: Bötteen , "nach Joſ. 24, *
A es er baß m einer ſo —
tdie Unwiſſenheit fo groß gewoeden ſey,
san ſollte geglaubet haben, N Sehne Mr Mond, Steck
Bäume, Steine, Baker, : Erde,ſo man andere
em: eibft Göcer? Muß man ige vlelmehr ala.
ben, daß bie Geſchoͤpfe ſo: verehtet wurden; ald
Die Bilder bes göntichen, des Erköfers, des Heilig
Gelftes,, u. f. w. ängefehen werben? Dieß MM die
Meyrung des Haren Struchtmeyrr inber Vortede.
FZaufeige derſelben gehet ei: nun in den Werfe ſelbſi
wciſt die ganze Börterlehre, ſowohl die Fabeln ſelbſt,
als⸗ uuch bie Heiligen —— und Gebräuche
bes. Goͤtzendienſtes, burch. So findet er, zum
Erempel, Epwen der Lehre von der Dieyeinigfeie
darinn, baß die Helden die Jahl Drey für heflig
and ben Götter angenehm und geziemend gehalten,
in ben drey Ödrtern, Sjupiter, Neßtunus und Pinto!
‚ Ja’ ben. drey: höfkifchen hlichtern⸗ 7 eaeus, Rhoba⸗
mantus mb Minos, und vielen andern Dleyaglen.
Spuren ber Erfänutnif vdn Chriſto, entdecket er
Geben Apolle, Boochus, Hucules Minos Mer
Zu curius,
- fationarium'tempetum in cne:beſſere Form · geil
fin, oder vlelmehr gänzikh umgeſchmolzen
fen fehönes - Compendium hiflorise uniuerfalis;
»}50, 1753 und 1755 —— daraus“
wacht haͤtte. Sleichwohl Yar-er: den: Derfäg, «
oder andres Stk näher zu wlan, wenn ff
Gott noch eine Belang das Leben erhalten mödı
wiccht gänztich fahren laſſen. Indeſſen Heß :er:
damals bey Der Arbeit bewenden, und begab A
aufs neue an das Studium miyeliologicum, weld)
ihnmn aflerbitigs von großen: Gerichte -u.. 6
Außerſten Angelegenheit zu ſeyn feine. Dabur
namlich glaubet er, daß ein ſehr großer Thei U
Alterchümer ‚ welcher noch in bee di 2,
wi eingehäffe lieget, an das LUcht gebracht werte
daß die geehrte Welt’von dem ſchaͤndlchen Ir
tdnme befrenet werde, als ob die Menſchen gu dr
älteften Zeiten, ich weis wicht mas für Kloͤher us
umd Bloͤcker, gewefen feyn, welche folche Lehren un
. Eryäßlungen von Gott und von ber Retigion .erbid
. it und angenommen hätten, die weit abgeſchmac
ter, als alle altoättelfihe Thorheiten *) find; da
ferner von Gort, wenn man fo reden darf, die grof
Ba und Unbilligkeit abgewaͤlzet werde, nach we
man dafuͤr haͤlt, daß er die Vorfahren der He
ae Hakan einige Beſtrahlung des Lichtes des Eda
y nach ihrer Weile und nad den Trieben bi
bene Notar, habe Dahn leben ——— b
—* lches nothwendig daraus folgen mußte, bei '
1
51 Tim. dr. ꝛ2) pſalni⸗07, 20. —
N
, i et . ’ .
‘ , .
⸗ A
= .0‘ .. ‚ 4* 4 * nd} u *
7 25 W r
NR FIBERU
" \
bvom Hereules gii enffären vorgenommen ;' reich
- bie Griechen, nach feinte Meynung, beynahe! al
| föfie von Ehriſto, bem-Erföfer der-Welt, verno
then hätten, prgefehrieben haben. "Zu dem Ef
But er ein Buch von dem Urfprumge und’ der-in
t diefes Oottes · in lateiniſcher Sprache aufl
VDaffelbe Bat ſein zweyter Sohn, Hr⸗Per
| ucretius Struchtmeyer, aus ber lareintpt
RFandſchrifk in Bas Niederbeutſche aͤberſetze wi
“da After Mitte des Jahres 757. under ote
den Titel aus der Preſſe geforhnien: De Auan
: Beeldige Hercules. -OfVerharkleling over de G
Böorte en Kindsſheit van «lien Afgod: warb.
. ont word, dat al wat daarvan verhasit word; A
Aumen is nit de oude Overleveringe var Cheit⸗
* Mitsgäders eene Verdediging van de’ Uxtlegging
der Heidenfche Godgeleercheit regen ‘dr: gieeh«
Leipzigers ; in een Aanliangſel over Melbeger&
Aalante, Harderwykr737 Quark. 214 G. vh
Borrede und Regiſter, eine auf dem ARMUT
meidete Tueede "Toekift,' öf Verhandaſ ol
Adæon, overgeſet door K. Di 8. (d. E con
Pier. Stiutirineyed,) nittgerechhät: "DH
Buche foll ehefter Tagen eine don eben dieſen
An Sohne dis Hrn. Profeflors' dus bern: "tab
fen überfeßte Abhandlung von der Jugend]
den Lebungen und von den Sitten des Ha
folgen. Auch hat er ſchon die whlf "Arbeiter,
Ihn Euryſtheus auferiegt, -imgleichen feine uͤbrig
Bornehmften‘ Taten, auf gieiche SABefe-atrsgench
er, zum Wehdle fertig bey ſich · l Rgen. Vor
4
N —*?
* die Gelben mi. ben Hebraͤern gemein:
abf: Haben, von Noah und der erſten De
lammen. 4. Bon denheiligen Perfonen, wei
reits vor Mofa angenrberer — I Tu"
ven en * 6. Von —— ir
Igen Zeiten vor den
ichkeiten und Verrichtungen vor Moſe. 8. X
Hott dadurch dasjenige, fo es —
zatte, zu erkennen gegeben. 9. Daß die Hei
ben diefaiben —— burch-ihee Erdichaung
a: Schotten, fo fe in ſoaͤteren Zeiten *
* Gehirne —— , and dei.
—5 beauget haben. 10. Vou der
vie Heiden unzaͤhlbare Goͤtter, von v
* Mater, Range, Mache und —5* —
rdichtet haben. 11. Warum bie Heiden ihre K
tige und andere Menſchen, fo wirklich da. gewef
Ind, Thiere, ja ſeibſt lebloſe Dinge, als Bittere
—* . Die zweyte Abhandlung dieſes
⏑ —
oder f
her‘, ob er ein alter Weleweiſer, ——
der König mig genen fen?: Ob alles; eo von
verrichten.
—* und feine Tharen fer —
en? Ob der griechifche Hereules aus dem
hen Joſua ober Simſon ſey erbichter
Perfer ihren Goctesdienſt
98 "oo
oo. Das arbre Buch, ſo wie oben: een
haben, von dem Urſprunge unð der
fee Mbgottes,beteht au funfgefn Rapiten. 1-8
| „Jupiter, dem vorg —— here. Be
- * bie — des erde. benz |
Die Bedeutung der Alcmaͤna if weh, her
fie zue. Probe herfegen. Sie iſt das Votk Gi
* welches Chriſtum aus dem Worte u
Verheißungen Gottes in ſeinem Bembt
empfangen, hernach ——— und der YO
ekamnt gemacht und ——
Weiſe, wie in der ——
is, Rap. ı2,.1: unter. der
—— das — ſo den Seli
vorgebracht hat, vor et wird, nd
"Rusin demsEvangelio chemie, Kap 36,20,
feine Juͤnger einer gebährenben Frau vergl
chet, und fich felbft einem Rinde, welches
gebähren. 4. Ben der Grade und dem dan
wo Hercules gebohren worden, 5. Bon Amp
ion Kriege mit Prerelag, von dem golden He
Biefes Iegiern,, feinem Schifaie und der. Rufe
fung deſſelben. 6. Bon dem Beſuche Jupit⸗
Ben er unter Amphytrions Geſtalt bey Alem⸗
abgelegt, und ben breyen Mächten, die er, ben
aules zu ergeugen, angebracht bat. 7. Dom’ Ir
eles, befien Bruber. 8. * bern mycaͤniſd
Koͤnige, Eirrſthens welcher, durch Zuthun
Götedun Su de er nur — * Monate al n
Ei
.
v % . ur “ ”
400 . Ze Bi FE Bu 7*
ren soo
daß Actkon ‚oder.hie judeſcben Lehrer, d
2 | er
Wiſſerhat wegen, ‚welche fie an Diang, ode
der — bes neiun Teſtaments, augübe
würden, von ihnen..eigenen Hunden oͤbe
Nachfolgern follten.zeruiffen werden, daß fi
aber, wenn dieſes wurde geſchehen ſeyn, m
Todtenopfern verehret, das iſt, ihnen in Du
Vieſen, und fie: dadusch.getröfter werden
gleichwie die Orchomeni Acsons Schatte
Da der Herr Profeſſor eben Damit inngi
ar angefuͤhrten P: Or CMERTarıım,
pqua ada erudisgram:, daß · feine‘ —
ſelbſt recenſitet worden, denen gelehrten Herren
. oenfenten .aber nicht gefallen habe; 4heis, weil
feine Meynung von, bem Urfprunge einer fo großq
Erkaͤnntniß unferer heiligften Geheimniſſe unter de
Heiden nicht vecht gefaßt hatten; cheils, teil aud
fie noch mit der übrigen Weit bie iGo in ber Meg
sung ſtehen, als ob dem ‚Noah felbit und hen Pre
pbheten der Damaligen Zeiten bie Sehren von Chrifl
and den Scidfalen ber Kirche nicht, fo bekanr
geweſen ſeyn, als der Herr Verfaſſer in feiner Mi
thologie fie darinn erfahren und gelehrt anfieher
Er hielt es deswegen für rashfam, die Erinnerun
gen, ſo ſie gemacht hatten, zu beleuchten und zu wi
berlegen, und dazu hat er eine Vorrede von bre
Bogen vor dem Zinnebeeldigen Hercules gemibmel
Ans fälle eine ‚ngıe Grüge des Megehaud⸗ de
Fr, ur 121
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4. . 6 , —8
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102 -: * .. nd LU Ze
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—F ‚vo S " #: ® . Pan Zu . . *
8Ñ —WGB ® . .
Yılk erinnern wie uns, irpenbumn gefunten
babe, baß — ‚Ser Mühelm Gerd
, aus ber Grafſchaft Lippe, unt:
ine Borfige eine. akademiſche ang + r
vocabulo reipuhlicne vercheidiget Babes
595 Has lateiniſche Werk vom Hercules, welch
J er noch bey ſich liegen Bat, das —* feher werd
koͤnnen wir ee fagen. Sieher bat er feinen Ye
Ieger nach feinem Wunſche dazu bekommien för
In Solland kann mar rechnen, daß reale
dert Bücher und Schriften it ber M er
degen ein lateiniſches von einiger Erde dasLiet
fehen; und manche Verleger nehmen dat Ten
Koteinifchen Buͤcher mehr An, oder fr
— wenigſtens ſehr davort. er
Außerdem aber hat ber Kr. ——
fertig —* — faedere vltraie dino⸗
bisher Urſochen halber nach guuͤckge
Gatten hat. Der Innhalt iſt von feldyer dr yai
eine vorlaͤufige Nachricht, bie wir zu ereheilen im
Stande find, ‚nicht unangenchm fan. Bann,
zeigee darinn, daß der bereits alte Streit der
üciſten über bie vereinigten Niederlande, o6.d
felben durch ihren zu Utrecht aufgerichteten
eine oder ſieben und mehrere RNepubliken ausmachen;
Emgleidpen, ob fraft biefes Werbinbiräfes ——
Staaten des |
%
AFſiorialrach, —2* *8
⸗
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106 - 1 Bi.
10 De Br | v
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Ä nesuetnnse inne“
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Gcecſchichte
des Herrn
P | — Wihelm zus
berder Machen Dortors uud auberorbendhen ©
BProfeſero,
4
J der risk sroßßrifannifchen und, serie,
“ been en Gefellchaften zu Böttingen und Hel
Geſell On Ä
il, u Si a ben
e F den 2ten November 1726, au Tiklnge
hren. Sein noch lebender Beter-ifi
Ser. — Taſinger, 8. 8. Them
kogiae Doctor, Hechfuͤrſti.. würsembergifir. Eon
7
ralſaperintendent, Praͤlat bes Ki
. . ab ainer loͤblichen · Landſchaft in —
glied, auch der tuͤbingiſchen Univerſitaͤt
| Gain gleichfalls noch — ehende Srau Mutter,
bara, iſt «ine Tochter des’ berühmten
Hochſtetters
| Gpttesgelehrien ‚ Andreas Adam
. Den Grund feiner Studien legte er zu
Stuttgari
und ‚Subwigsburg, in Dem Haufe feines Vaters
u weldyer damals bie Stelle eines Hofpredigers be.
ficken, und hatte anfaͤnglich ben Profeflorem
Sranal
q 4.
108°:
Harn D. Smalkalder über. bie Tnfticntiones "Wil
das JusCanonicum, und den Herri D. Hofmaun
‘ Üben das Staats: und Lehnrecht leſen, vertheidig
auch unter gemelbetem Herrn D. Harpprecht Da
Exercitium dispatatorium circulare tertiume
dmni jurisprudentiae parte miſcellas theſes del
2 bans öffentlich," und übte fich: gleichfals priuzci
din Difputiiem, unter der Direction bes nunmehri
- gen’ Seeretarft ber cübingifihen Aniperfirde, Syke
nf. N '
re Ms er auf: diefe Weite in Bas ſechſte Jahr de
‚nen Studien auf gedachter Hohen Echule obgelt
gen, wurbe er im Jahr 1749..]. V. Licentiarus
und vertheidigte unter dem Harpprechtiſchen Borfti
bſeruationes de ‘eo, qui extremam volumtareti
in alterius dispofitionem conmmittit, fiue ad Inno
eentii IL P. R. Cap. XIII. X. de tea. Se tilt
vol. Und da er gleich hernach Yon des regierendei
Herrn Herzogs zu Würtemberg Hochfürft. Durchi
mit Reiſegeldern gnaͤdigſt bedacht worden, trat ei
im gedachten Jahr 1749. wirklich eine gelehrt
Reife a, umd begab ſich Aber Durtach, Carte
rue und hr nr woſelbſt «
bie dafigen mten Lehrer, Scherz, Schoͤpflin
Silberrad und Bäler, kennen lernte. Bon de
gleng er durch das Elſaß, uͤber Speyer, Mann
und Darmſtadt nach Frankfurt am Mayn
efahe daſelbſt die guͤldene Bulle, machte auch,
aus Gelegenheit der damaligen Meſſe, anſehnlich
Bekanntſchaften, imd gieng hierauf nach Wetlar
kim fh: daſelbſt Im: dem Reichs · Eammet ger ichs
No ‘ \
j Über Crfart nach Liptig, an welchem See We
einige Zeit aufhielte, und niche nur bie nk
.. popfnifcye Herrſchaften, welche unter einem Eh
- Bufammenfluß von Fremden die Mefle dern
abe, fonbern auch die Vorleſungen, ‚fo die *
ben Profefferes- Barth, Plan und
in hoͤchſter Anweſenheit dee Churprinzen und ”
Churptinzeffinn von Sachſen koͤnigl. ——
der Univerſitaͤtsbibliochek hielten, mit anhört
die beruͤhmten Männer, Wafcov, ——
Rivinus, Siegel Chriſt, Goteſched Ihe
and andere, Pennen lernte. ee
1... Madden er fen die dafige Uniurfitärd - ul
| Branbibttergefen g efepen, und von ba amd’ ÜR
Friedrichsunverſi che zu Halle gleichfalls! hefucht
und den Freyherrn von Wolf, die Herren Brofe|
BRnorr/ Conrath, König und LYeiel
:Madt geſprochen, wählte er bie jenaiſche Unſter
—FX feinem —— ofebft er acht BE
w ben Sem K eh D. — Fi
tmar, 4, Brake“ Denen jüngern 3
ten Walchen, und andern Lehrern diefer hoh
Schule, mit beſonderer Gewogenheit aufgenommb
wurde, ſondern auch den ausnehmenden Vorthe
bat, A ermeldtem Seren Hofrath Büder
it feines Aufenthalts zu ſpeiſen, ‚und dei
alten Mengang diefes vorefihen Mannes 8
8 auch mehr und hr kade
mehr und mehr zu einem a
mitchen a
vorhiherenen, hielt er in en
orle
2. ©
nach wieder durch, und hatte Sie wink
legenheit, felbigen mit wichtigen 'Zufägen zu ver
| wiehren, Weil feine Geſundheit zu wanken fchies
begab er ſich nah Schwalbach, und bediente (4
yes Dafigen Gefundbrunnens, hatte auch bey dog
großen Zuſammenfluß von Kremben Gttegenbeh
große. und nügliche Bekänntfchaften gu macher
‚ Bald bernach verließ er Wetzlar zum zideg —
und gieng über Giefſen, Marburg und
Göttingen, "wo er bey: feinem Bruder‘, m
werberp aus. England zurüdtgebemmmä: pur ‚am
Bu #6 dafelbit :aufbieite,; ee’ Seistang werblich‘, ma
vi die berühmten Männer Fa hehen She
' osheim, Feuerlin HGeumann; Opeorni
‚ Böhmer, Wihr/ a
rer, D Örter, aller, Segner, Zhrenbel, Gemeꝛ
vHollmann, und andere Kennen lernte
* geb Umgang, als. bis jche
womit "biele Univerſut pranget, *
on. Göttingen, wa er ink
* der Abademie * ——7
— en Gew
— ernigen ner —S— Geheimenrä
er nicht nur e —X
WMoͤnchhauſen aufwerset bie —*
dieſe⸗ Mäcenaten mehe .genug bewundern konnte
aufwartete, und
| Den auch; uterflenlihe. Biegen Feutug
—* wei ba te an —
ten
x . * u +. .r
4. —
ſehnbch⸗en Mitegliedern di
| I Sreberren von ed Mo und von FR
einen fre Zutritt und pernittelft einiger Herre
ofrathsagenten, bekam ex vlcict, (0 &
Ä — zu ſehen.
eit aber genoß er von "him damaf
RE ſabß irenden —2 wuͤrtembergiſche
\ Herrn Geheimenrath von Faber, viel
uind ausneßmenbe Sunftbegeugungen, ‚und als €
Bon da aus nach. Regenſpurg fam, wurde er vor
dem Hoechfuͤrſtl. wuͤrtembergiſchen und bahreuthi
Ken Meichstägsgefanbteh, "Seren Geheimenrat!
Baron Rochkirch, gleichmaͤßig wohl aufgenommen
| - erhielt auch durch fein gätiges Borwort Gelegen
heit, mit denen meiſten Hochanfehn ihr Herren
Sefandten bekannt zu marden, und / ſich in Reichs
tagSfachen. a Huerauf gieng ex nach (Eu
„ lernte die Herren Proſeſſores Aush, pie
ER R imanıı, Gonne, Schierſchmid un!
kennen, und, nie ee ben *
—8 gefehen, gud auch unterſchiedlichen be
daſigen Herren Miniſters 'aufgermarser, begab
ch über Nuͤrnberg nach Alorf, me 25 mit Dane
Profefloribus Deinlin Houmann wohl
- Wefannefchaft. machte, und. feinen Bruder, de
von Berlin kam, erwartete, mis welchem er ſodan
zu feinen geliehteften Eltern mach, Stuttgard reif,
und alfo feine viejährige geehrte Reife, m
7 eben gehabten Enpiwed, fid) die Sehrart
m ern u Den nd ber Didi Reich
PER 77
⸗
J | 9) Oratio wareerali⸗
us Geſdiheede⸗ Sin, 5 ®. —*
Seina bisherige Schriiun find: le:
Ä » Diſputatio de fupfema- m ‚Imperio, —*
urisdichone. - "Tübing. 1753-4...
a): —— Jurisprudestide sumesalis, ib
14 4 3 van
augniralis de praerogatiuis sliae Eber
- hardinae. aPrincipibus Würtembergiae conceffis
& a Serenillimo Duce Carlo audis, d. 27. Jul
3753». Tecitata, ibid. 1754 7 .
N Diflertatio de.fupgema in Imperip Romano-
‚Germanico Jurisdidtione tempore . interregni.
Bid. 1758. .
2 vðeleaa Juris Cametalis ad ilafrandes kupplen.
.. dasque ĩnſtitutiones Jurisprudentiae: Carieralis
. edien. ibid. 1756... 84: nelintchalb Bogen. .
ie eigen diefelßen: ME, ‚bios dem Titel nach
an, da in verſchiedenen gelehrten Zeltungen Der
E— besfelben mit derbientem Sobe een it zu
> ©.
-
2 * Der sten Ian us.
. 2
*
—*
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FE
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Fr
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ng BE Geſchichte D —
lcheſameit uad Verdlenſte des Herrn Pwofeſſors,
weichen ich perſoͤnlich zu kennen die Ehre habe,
Herr Johann Philipp Lorenʒ Wichof
. ward 1725 am iſten Junius in Duisburg gebohren.
‚Er iſt der zweyte Sohn des dortigen beruͤhmten
n Nrofeſſors Withof. Seine kindiſchen Jahre
leefen? ohne Gefahren und ohne Ungluͤck zu Ende:
Sie verdienen darum Feine. umſtaͤndliche Nach.
richt. Denn Unglüd und Gluͤck find.nur Die gwo
. einzigen Begebenheiten, wodurch die Jahre ber Kind-
‚heit anmerklich werhen.. Ein unfehägkares Glück
- für Ihn war Die. ungemeine Vorforge feiner: Frau
Mutter, bie Darum anmerflich iſt, well fie wenig
in der Welt ihres gleichen hat... © —
Nachdem ſchickten ihn feine Eltern in Bas
| 0 ige lateiniſche GOymnaſium. —— ——
recht gute Privatunterweiſungen. Das vornehinſte
ber hielte ſich ſein Here Water ſelber vor, Dies
ſer widmete ihm, da er zwölf Yahe erreicht hatte,
und feinem aͤltern Bruder, dem nachherigen Herrn
Seheimenrath von Withof, täglidy etliche koſt⸗
hare Stunden, worinn die lateiniſche Sprache das.
Hauntwerk war. -Zu deren Erleichterung wurden
verſchiedene angenehme Wege eingefchlägen, und
me gruͤndliche Kenutniß ber wahren toͤmiſchen
SGdxrache war die Abſicht. J
Au erdem hielte der Herr Profeſſor bei gan⸗
gen Fruͤbliag, Sommer und Herbſt mit dieſen beg«
den Soͤhnen alle Borken zweymal einen Spagier-
ng
\-
= Ben Dieb
- . Sm: Jaſe ırjo-Sem © auf bie Dotige of
Ehale..: - Die drey erſten Jahre wurben. lediglic
"Sof bie Iateinichen und: geiehikhen. (pönen alle
— chaften, auf Die Meſchichte, ‚bie roͤmiſchen Alt
uͤmer und aufdie — verwandt·
mweisheit befam er won dortigen n Seren Profeiio
———— ben * ſoleaiſhe
USE fehrieb in dieſer dt eine age m
—* de Palladio, defſen wahren Be An
. ‚Haren: Werth “ aus —————
J delicete md daduch die ſonſt fo verwotrene l *
von den“ Penaten und yon den Laribub. "Hole Wi
bie — ber Deorum patriorum ba Nema
bi der —æ u u. d. gi Meelſt aha
und fihönes Licht feßte, Es iſt aber dieſt Diffet
ration nächt im Druck erfchienen : " Miet denn
wshl mehrmals zu ſagen pflegte , er Patte ein
| grüßen chieb zum genen, als zum Sehreh.
dilai lange hernach verfertigte er eine größten
— ———— übe de fe
u 08, unſfzehnten
—* der Metamorphoſen; wobey * viel,
uſtoriſche und critiſche Anmerkungen vorfamen
ie „die Srüchte feiner. Beleſenheit in. den alter
Bdrifielern waren. Däs Dontaliie betund
gie ichſe — aus einen Erfobrneen
Ale h
4
a
122... Geſthichte
des Manns waren die nahen Foigen Din 6
lühen Beginnens, die er jedoch, nachdem Ihm ans
"beeweirige Mistel zu wies Haffen, mit Opiaten none .
allemal beräubte, aber nicht hobe · Ce verminderte
wohl nad) gerade biefes Machtfägen- wieder; wiewohl
"och I * er bis 1794 wie, als auf Reife, übe)
. wohl aber unter fünf Stunden, ſchlief. |
In —* folgenden Jahren erlernete er Die Ana⸗
eomie, Rröuterießee und gie nach Anleitung
‚des, in diefen Wiſſenſchaften 32* beleſenen
und erfahrnen, Herrn Profeſſors ‚> ber
eheden auf bein berliniſchen Theatro —— ——
Profe&tor geweſen, und den botaniſchen Garten. in
‚Duisburg zu etwas mehr, als einem bloßen Blumen»
garten, zu machen anfing. Der. Herr Withof
wuͤrde demſelben Durch nachherige Herbeyſchaffung
"noch fehlender auslaͤndiſcher Saamen nicht allein,
ſondern auch der. Hewaͤchſe felbfkt, ſernerhin, fo, role
er angefangen, behülflich neblichen fen; woferne
diefer Anfang burch feinen Abzug nicht unterbrochen
worden woͤre. Die Pathologie nebſt Denen: Kahl
gehoͤrigen Wiſſenſchaften, die Chimie und’ Praktik;
fo wie auch bie völlige Srlänntniß ber Phyſiblogie
und der Mareria Medics, bewitkte er unter ber trefl-
: Heben Anfuͤhrung des Heren Profeffors Leidenfroft,
eines Matines von einem fehe feinen Wiße und
-- einer ſehr ſtarken Beurthelungskraft. Bon Seren
AIAmmermann/ dem er fonft ſehe viel Gutes in
Keuntniß der Medtenmirrten, bie biefer — auf
eine vorzügliche Weiſe Sefah, , erhtelte,
ed den ia ber. er pre ſo wegen — *
24. Milli... ..
relchend Fey: Man traͤfe daher vortrefläche Gelehrte
in, bie’ fehr ſchlechte Profeffares abgeben ; fü wie
iman, irn: Gegeniehl ehe gute Profeffores **
Die außer ihren Biertefungen ſchlechte Oelehtte find:
Kr hat · daher dieſe Art durch Sehren zus letnen,
„auch in ben folgenden Jahte⸗ beybehalten.
.Sein. ſchickte ihn darauf nach uicrecht,
ar hieite fich daſelbſt den Sommer über auf. "Dee
Herr Chriſt. Bernb, Albinus), ver kurz hernach
in die dortige Regierung kam, — damals nebfl
den Herren von Wachendgrf und Oſter
Schacht . bie. mebicinifche Facufiät,. Ungeachtet
er aber außer. ihren gründlichen und ausfüdrtichen
Vorleſungen, die durchgehends auf den holloaͤndiſchen
Umiverſitaͤten mehr auf das Gruͤndliche, als das
Einnehmende, gehen, aus ihren Privarbefucen
verfchiebenes zu erlernen Gelegenheit fande; fo blieb
er doch bey feinem genommenen Borfaß, von da ſich
nach Leiden zu: — Alles gefiel Hm in vuitreche
recht gut,nur die bittren —— ! nicht No
damals gegen ven Here Profeffor Wöicding:, der
von Hamm in der weſtphaͤliſchen Grafſchaft Mark
gebuͤrtig, und ein — Mann war, mit |
ſolchem Eifer getrieben wurden, daß diefer ſich
darüber in wenigen Monaten zu tode-gränte; "Ge
hat wohl pflegen · zu ſagen, baß es ihm mehrmales
wiederfahren fey wann.er nachdem von Amſterdam,
ober teiden noch. Llitrecht serie, daß ihm bey.
Austrict aus.ber fo genannten Treffchente eine ge⸗
wiffe 3 luft entgegen geſchlagen fen, ohne
daß eben damals einige merkliche Verdaderung in
te ber
. tk .
\ x
176 Re Zr
werbung entgegen find, Am Onde Diefer fer Akad
hung finder fi der Abriß und die Wefchreibuen
einer ungeſtahen und zufammengewachfenen Mier
fü wie er die ben der Zerlegung . eines Menſche
“ wahrgenommen hatte, Diefe Abanblung ſchaffi
ihm das ſtille Vergnuͤgen, daß ein großer Man
von den. darinn enthaltenen Gruͤnden einen ſeh
wichtigen Gebrauch machte. ch weiß aber nich
was ihn immer bewogen haben mag, verfchiebeni
wichtige anatomiſche Wahrnehmungen. über: Bi
Eyerſtoͤcke einiger geflügelten Thiere, die nice ea
. damals neu und unbefanne waren, fondern.. auch
ſo viel ich weiß, noch igo find, und bie Grunde gg
gen Loewenhoek um ein großes verftärkt, u i
dem zweyten Commentario gehoͤret hätten, wozu
ſich auch anfänglih, mie ich mich noch —*
beſtimmt hatte, zaruͤckzuhalten.
Er beſchaͤfftigte ſich biefeibft vielßolcig oil be
feinen Anatomie und. den dahin gehörigen Ein
forigungen:s und bar es nachdem fehr oft beftagt
daß er von allen feinen gemachten Anmerfunge
fein durchgängiges und genaues Verzeichniß ge
halten, ba er die mebreften. derſelben nachbenr be
andern vergebens gefucht hat.
Hier hate er auch verſchiedene Belegenheitimn
feine ſchon ziemlich ſtarke Sammlung. toner Kraͤu
ter um.fo ein Großes zu vermehren, daß man en
‚ ergleichen niche fehe. viele antreffen wird. MDäef
gange Rräuterbikliosget — dieſen Mamen keoen;
fie gar wohl verbienen) war, fo viel es ſich thun Huf
odeenthen nad) dem ee
»
Das zakunſtige einen Vrieſmechſel. In Leide!
hätte ihn, gar leicht ein Ungluͤck treffen koͤnnen
bloß wegen der Aehnlichkeit der Poſitur, die €
‚mit jemanden anders hatte. Auf dieſen legtern hart
ein gewiffer. ibm unbekannter Boͤſewicht es mit den
Meſſer angelegt; der, hr er fish. in, der Perſon ein
mal geirret hatte txaf Herr Witchof der jun
j Od aber allenyal sin einige, * Freunde bey fü ch hatz⸗
ihn vier Abende bis inet, inanber auf ‚einer Beiit
bey der fo genannten Marelicche ſiehen. Es mu
dieſer Freveler feine -Syrrung wohl hernach geme
haben, der ſich re bem nicht, weiter fehen di
da font ein page derbe Schnitte Iris Geſi cht woꝛ
Bas geringſte Alı * —8*— ſeyn würden,‘ ”
Im Monat Dec. 1747 nahm. er in Fine Mh
Rabe ‚den Doctorhut an. . Die dafige medicimſch
Zac ltaͤt war von (einer Würdigfeit nur zu‘
bwerzeugt, als daß ſie ion zu dem. gewoͤhnſſche
Eramen hätte -zulajien wollen. Er ſcheleb
Diſſertation, worinn er bie Wirkungen und di
Mugen der in. dem nienfchlichen Bfue enthalth
$ufe, auf das genaueſte beſtimmte, und in der'mä
thematiſchen Schreibart des Borellus und be
. Bellini die ganze Sache in ein neues und rk
fhönes Sicht fegte.
. Bon hier a: er fi ich nach fingen, lediglich fi
der Abfi gr fih nunmehr in der. Praktik e fefte: gi
fegen, . Er erreichte feinen Enbzwed nicht nur Ai
biefer Grafſchafe fonbern auch in den baben gele
genen Sraffchaften Bentheim, Tecklenburg, in den
Manſterſchen u. a. m. In Burger Sek fo weit, *
go Bee
‚ die Anatomie ,: Phyſiologie, Materik medica ml
die Parhotogle las. Im October biefes Jahre
ſchickte ihm die deurfche Gefellfchaft in Göttinger
. das Diplom zum Ehrenmitgliede zu. Daher e
endlich auf beftändiges Zumuchen eine Sammlun
deutſcher Gedichte in Bremen herausgab. S
wohl aber and) diefelbe aufgenommen warb, fo wa
er doch mit derfelben in verfchiedenen Stüden übe
zufrieden: dergeftalt, daß er ſich, aus Unwillen ge
: gen dieſe, fo fort zu einer zwenten Sammlung ent
ſchloſſe; die nunmehro in aͤchter Kenner Händen iſt
und wovon wohl bald eine zweyte und permehrt
- Auflage erfcheinen wird. Es ift nicht nörhig, Di
öffentlichen ungemein rühmlichen Beurtheilungen
‚ bie durch weit mehrere Privarfchreiben unterſtuͤtze
worden, bier beyzubringen. Man will nur fo wie
ſagen, daß biefe Gedichte wohl nicht anders aus
fallen konnten, indem bem Berfaffer nicht nur di
alten Griechen und Römer, fondern auch etlich
Bundert der neuern $ateiner gar genau bekannt find
der Engländer, Holländer, Sranzofen und Sftaliäne
nicht zu gedenken : und dazu rechne man noch bi
trefliche Anleitung feines Herren Vaters, eines De
größten lateinifchen Dichter diefes Jahrhunderte,
Immittelſt ward ihm die Stelle eines Guar
nifon . Medici in Geldern angetragen. Er begal
ſich ſeſbſt dahin, die Umſtaͤnde genauer aufzunehmen
Die ihm denn auch dahin gefielen, daß er fih au
zwey Sabre, aber länger nicht, verbinden wollte
vornehmlich in der Abficht einiger da anzuftellende
Unterfuchungen. Allein, biefe Zeit fchien zu ar
kim. Ich. Philipp Lorenz Withof. ızı
be a ife Cache nicht vor ſih gienge. In—
en gab er feine erſte und zweyte Diſſertation
&pdo humano heraus. Da die übrigen, die naͤch.
ns hätten folgen ſollen, hurch feinen Abzug von -
Wer uerbrechen wurden, fo ſchickte er der koͤnigl.
Föntonnifchen Alademie der Wiffenfchaften, auf.
des Herrn von Hallers, einen kurzen
Kg aus dem erften Theile des "Werks zu, indem
dr mente Theil, der die Phnfiologie des Haare
Mit, ſich nicht wohl in Die Einge ziehen lieg.
iſer Auszug findet fich in dem zweyten Bande |
be Adorum gebachter Akademie, und iſt mit vielem
She clenthalben aufgenommen worden , daß er es
Öaurt, daß er theils durch Bearbeitung andrer
pa Drud beftimmter Sihriften, theils auch durch
für higen Berufsgefchäffte noch immer daran ver
worden, Das ganze Werk auf einmal zum -
m übergeben. —
Wonat Sept. 1752 bekam er den Beruf
oh den Gymnafio illuftri zu Hamm in ber Grafe
Bart, als Profeſſor Ordinarius Hiftorierum,:
Piiofoptise er Eloguentiae, in Die Stelle des ver.
Rechen Seren Huͤſſons, nachdem ihm der Herr
von Haller das Patent , als Freund und Corres
pendent der Fönigl. Akademie der Wiſſenſchaften
M Öttingen, im Monat Junius zugefchickt hatte,
& nahen den erwähnten Beruf unr befto ‚bereit.
Wälger an, da derfelbe ihn, von feiner. ungemein
Wehlbebirten Mutter , bie Damals eine fehr ware --
— Gefumdheit hatie, nicht allzuſehr entfernete.
Einleitungeribe ve er den 4 Det, bey ek.
x 32 ner
\
N
332 Geſchichte
ner moeedbeich anſehnlichen Berfanmntung d
yeligione mediga ; bie ihm fowohl wegen ber ſcho
nen Schreibart, und..der Redekunſt, als auch in
. fonderheit der. Gründlichkeit und der Menge gan
‚befondrer Nachrichten aus der gelehrten Geſchichte
viele. Ehre machte. : Er. iſt der erſte in feine
Statipn, der die ihm aufgetragenen Verrichtungen
und zwar in yollftändigen Jahrgaͤngen, ausführte,
Statt ‚eines ‚ordentlichen Archivs befaß de
Senat damals weiter nichts, als einen Haufen
verſtreuter Papiere. Diefes Unweſen migfiel den
erften Eurator, dem Herrn geheimden Kath Sum
mermann, ungemein; und bem Herrn Witho
ward aufgetragen, aus dieſem Chaos ein ordent
liches Archiv zu Stande zu bringen: womit er, fei
ner andern Arbeit ungefränfee, innerhalb drey vierte
Jahren fertig ward. Dabey befam er ı Gelegenheit
feinen bereits gemachten Entwurf einer Geſchicht
dieſer hoben Schule um ein Vieles vollſtaͤndiger zi
machen: mit deren Ausgabe er, gewiſſer Urſacher
- Halber, noch anſtehet; obgleich ſchon etwas davgy
zur Probe herausgefommen , das unten bemerb
werden fol, Don den zur Medicin, zur Phyſik
zur allgemeinen, zur mediciniſchen und fonftiger
Eh Geſchichte, und zur Critik gehöriger
chriften, bie er unter Händen hat, und wovot
ich eines und anderes gefehen habe, kann ich nichts
weiter anzeigen. Man wünfche demfelben nur ein
gutes Alter, und gefunde ruhige Tage, fo wird er
ſaowohl durch feine Practik, als aud) durch Schrifte
feinem Veterlande Ehre machen. ..
J BF J J Du
| | _ äffentlichen, als befondern Dienft, liebt er über all
er allemal bey feinen Herrn Bruder feyn möchte
24 : Geſchichte Er
| fbaften gu befien gefucht. Gott und. deſſen fonsd
und feine Aeltern nebft feinen beyden Gef
“mehr, als fi. Nichts wuͤnſchte er fo fehr, als
Er ißt nicht viel, trinke mäßig, haßt Die Schw⸗
gerey, und feläft, ‚wenn ihn, keine Gefchäffte a
halten, allemal fieben. Stunden ununterbroche
Bis dahin lebt er unverehligt. Seine bis hieh
virklich gedruckten Schriften find folgende :
ı. Ad fyftema Leeuwenhoekianum commei
tarii duo. Accedit breüis menftroforum reniz
‚hiftoris, Lugd. Batav. 1646 Octav.
2. De aere, in humanis liquoribus heerent
Duisburgi ‚ 1747. Quart.
| Ba HR über eine Art der Melanäpot
Bey dem Plinius. Duisburg 1750, ’
Bon dieſer Difputation wird in der berl. Bib
BSt. 2548. folgendes gemeldet:
Der iBige Decanus der mediciniſchen Faculti
und ordentliche Lehrer ‚ Here Leidenfroſt, we
dabey Praeſes a latere. Drey Tage nachher, al
die wirkliche Doctorerklaͤrung mit ben gewoͤhnliche
Ceremonien, Durch den zeitigen Magnificus und Pro
Med. Orb. Her Scherer, vollgogen ward, —*
9) Gere Friedrich Theodor Witbof , dem Born
amte gewibmetr. Bon diefem finb bie mit '
vielem Bepfall aufgenommenen —
nomine nouo, de portis inferni und de Leprokeri
' veterum Hebracorum.
*
2336 Geſch. des Hrn. Joh Phil Lor. Withol
70, Abgenöthigte Gedanken uͤber die Guckſ⸗
ligkeit des Menſchen auf Erden. Duisbürg, 1753:
11, Befondre Wirkung der Sonnenftralen ar
den menſchlichen Körper, Ebendaſ. 1754.
.12, Aufmunterungen In moralifchen ſedicheer
Dortmund, 1755. Octav.
.\ 13, Bon ber Gefchichte der hohen Säule i
0, ber Stabe Hamm. Duisb, 175.
, 14. Verzeichniß aller Piofefforen bey de foße
Schule zu Hamm. Duisb. 175. .
% 23%, Differtationes duse dè ſeientiarum i in ani
mi corporisque enarulände robore aamaoſa efica
da, Duisb. 17946. 8, |
— 16. De caſtratis commentationes ‚giatnen
u Tbidem 756.8
Die Differtationen ben ben Numern % 8. 10
u. * 4. finden ſich in den bemerkten Jahrgaͤn
gen der duisburgiſchen Intelligenz⸗ Nachrichten
Von ben übrigen findet man meiſtentheils in De
göttingifchen. Anzeigen ‚von, gelehrten Saen, gu
und tuͤhmuſche — Be
22
2
Kr:
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Nr J Geſchichte .
aig vom Seernſehen hatten er war begferig, 5
1
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. fine Studien mie Ruhm: vollendet, bey einen
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ſehen, ob diefer ſolche uͤbertraͤfe. Er ließ ihn all
zu ſich kommen, und ber erfte Anblick nahm ih
„ eben nicht vortheilhaft fir ihn ein. Er fahe ein
ſeehr baͤuriſche Geſtalt, ein grobes Wefen, ſchlech
Haare, einfaͤltige Augen, die ganze Geſichtsbildun
eines wahren Bauren; wie er auch In dem vor dei
Buche ftehertven.Rupferftiche zu fehen if, Die ei
ſten Worte, f6 aus feinem Muude famen, mach
tin feine vortheilhaftigere Eindruͤcke auf ihn. Au
Befragen/ vb dasjenige, fo man von feinen Stu
bien fagte, andem fey? gab er trogig zur Antivort
. . Wer ihm das gefagt habe? Er ſtudire nur fh
ſich und: wolle nit, daß jemand etwas badoı
5 fehlte fo weit, daß Herr Hofmann fi
durch dieſe erfte Begegnung. vor den Kopf flokeı
ließ, daß vielmehr feine Neubegierde dadurch vet
bdoppeit wurde: Er fuhr fort, H auszufragen
and erhielt nach und nach Bas Geſtaͤndniß von fei
. wen Bauern, daß er alle philofophifchen Werke bei
.. "berühmten Woff durchſtudiret, und Die über die Re
den. Meg. und Sternfeher-Runft fo gelefen habe
baß er fie verfichen könne. Hierauf fielen die Fra
gen uͤber allerley in biefe Wiffenfchaften hineinfehla
gende Materin. Herr Hofmann erwartete um
beftimmte Antworten und verworrene Begriffe
ward aber fehe perwundert, und, fo zu reden, be
ſchaͤmt, da er bie genaueften Erflärungen, und bi
beurtheilteſten Auslegungen, ‚weiche jemand, be
feyer
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in die Ocdnung anzuzeigen; in welcher er ein
:foiche Erkaͤnntniß erlanget habe. Die Antıyoı
War: Er hätte geglaubt, zuerft ein wenig vom %o
Teinäfihen aind von der Grammatidfernen zu muͤſſeh
2’ Habe: er 'die beutfche Beredſamkeit aus Be
Schliſten des Hrn. Prof: Gottſched erlernet, un!
Rh nad) den Regeln deffetben’ in Ausarbeitunge
geübet. 3. Die Glaubenslehre habe er aus einen
Syſtema geſchoͤpfet, indem er fich an bem gewöhn
lichen Untertichte, Den man Leuten feines Ständer
zu geben pflege, nicht habe koͤnnen begnügen laſſen
4. Syn dem fächfifchen Rechte habe er ſich aus einen
Werke des Herrn Schaumburg feftgefeßet; mel
er in dem bürgerlichen Leben verfchiedene von ben
Naturrechte abmeichende Dinge wahrgenommen
‚und die Quelfe diefer Abweichungen zu kennen ge
ſucht Habe. 5. Als einem Einwohner bes Erbbo.
dens habe es: ihm anſtaͤndig zu ſeyn gebimfet, ein
Erkaͤnntniß der Geftale, der Abtheilungen und ver‘
fchiedenen Regierungsformen beffelben zu haben:
welches ihn auf die Geographie und Staatswiffen:
ſchaft geleitet Habe; und daß er fich endlich einige
allgemeine Begriffe ven der Gefchichte erworben,
indem er wohleingefehen, daß er ſich nicht weitläuftig
in dieſelbe hineinlaſſen Fönne,
Was hat doch wohl den gelehrten Bauer be
wogen, ſich fo gute Wiſſenſchaften zu erwerbhen
Iſt es eine angebohrne Wißbegierde, eine Stärke
des Verſtandes, deren Betreibſamkeit ihn wider ſei
nen Willen dahin gezogen, geweſen Hat er Gelt
nn und
4
: dee Herrn Johann budenig
wid Zeit dazu übrig gehabt? Hat ihn etwan 7 j
gerr Anführer auf den Weg gebracht, und Darauf
imjugehen angefpornet? Nichts von diefem allen,
Es it die Begierde; eine gute Accisrechriung zu
mat, welche biefes Wunder hervorgebracht hat.
Die Sache ift Diefe: In einem jeglichen Dorfe iſt
rer Dauren eine kleine Einnahme aufgetragen,
gern er in gemeinen jahren Faum einen Thar u
ke md in den beften niemals mehr als drey Tha⸗
Ir, Bortheil hat. Als diefe Heine ‘Bedienung benz -
een Ludewig zu Theil ward, machte er ſeine
Irhnımgen „wie bie undern , fo gut als fchlecht,.
wd lief jederzeit einige Fehler barinn einfchleichen,
D diefes zu ſeinem Schaden war, litte fein Bey
td dadurch; er. mußte es von dem Seinen beyle.
gen, und das verdroß ihn. Endlich, da dieſe un.
angenehme Begegniß alle Vierteljahre wiederkam,
entſchloß er. ſich, derſelben abzuhelfen; und das
Bar dee Urſprung feiner Studien, welche mithin. -
um deſto befonderer find, da er, um einige Gros
ſden zu erfparen, weit mehr auf Bücher und Werk:
—* gewendet hat, obſchon ihn ſeine Armuth |
erinn
ſehr befchränfer hat.
Har Hofmann hatte den Hrn. Ludewig uns
ir inem Dache gehabt. Er wollte ihn hinwie⸗
derum in feiner Wohnung befuchen, um feine Bib-
lochek, fein Studierzinimer und ſeine Werkzeuge.
Bi ſehen. Hier iſt das Verzeichniß, fo. er davon
her: Man kemmt in eine gewöhnliche Bauer«
ſtibe, weiche von altem Rauche ſchwarz, worinn
der font alies rein und fauber u An den Wäns
> den . .
”“..
den ſiehet man hin und’ wieder philofophifihe ui
mathematifche Säge mit. Kreide gefchrieben. <
‚einer Ede zur Rechten, zwiſchen dem Ehebeti
der Wiege und dem Fenſter, machen drey auf vi
‘ $atten gefchlagene große Breter: die Studiertafl
Eine eben fo lange dienet zum Pult, und es fand.
fich einige Papiere darauf, weiche einige Auszuͤ—
aus Buͤchern, Rechnungen, mathematifce Figur
u— ſ. w. enthielten. Etwan dreyßig alt angekauft
doch in gutem Stande erhaltene, Bücher ftehen |
Ordnung auf zween an der Wand befeftigten Br
tern. Zween fchlechte Zirkel, ein Linial, ein hoͤlze
nes Winfelmaß, zween Welttugeln von ſechs Zol
Die ift das in der That fehenswerthe und e
dige Mufeuin des gelehtten Ludewig. .
7 Diefer Anblick brachte den Hrn. Hofmann aı
die natürlichen Gebanfen, daß man, um ein maf
. zer Gelehrer zu werden, die Benhülfe fo vie
Buͤcher, als man wohl meynet, nicht nöthig habı
Er fhlug dem Hrn. Ludewig vor, eine Rek
‚ Darüber aufzufegen. Er hat es gechan, und diefi
gu Ende der Schrift befindliche Auffag ift in feine
Art ein Meifterflüf. Die Weltweisheit und bi
Beredſamkeit find fehr glüclich darinn verbu
und man würde den berühmteften Schriftftellg
Trog bieten koͤnnen, es beſſer zu machen. >
VDoaoch wir wollen: sur !ebensgefchichte unft
gelehrten Bauren felbft näher uͤbergehen, und
dhe nach der Drönung ber Zelt, ſowohl aus
hofmanniſchen, als feiner eignen, welche dieſer
. . gr
»
|
)
des Seren Jobann Ludewig. 143
Miaget iR, Kürzlich erzaͤhlen. Er iſt den 24ften
dir. 1715 zu Coſſebaude gebohren. Er iſt niche
sw ein Bauer, ſondern auch ein armer Bauer,
niaiich nur ein Viertelhuͤfner. (Er verzichtete feh
se Baurenarbeit täglich mit vielen Fleiß und Em
Webek, bauete feinen Acker oder Weinberg, trug
fie Kiepe auf dem Rüden, ſchob feine Karre,
Beate fein Einkommen auf den Markt, und be
Iafligte ſich fehr daran, wenn die Käufer, welche
des Preifes wegen nicht mit ihm übereinfonmen
ksuntesı, ihn einen naͤrriſchen Bauren nannten;
I diefem Zuftande hat er bis 1754 gelebet, da
er, auf die eingelaufenen Machrichten von. feiner
Geſchicklichkeit, mit. einer Acciseinnahme verfchies
den Dörfer und dem Amte eines Schultheißen
asf dem feinigen begngbiget ward, Er.erfennet
ben Werth der Echäge, welche er befist, und
jehet fie allen Blücsgütern vor. Als Herr Hof
mann ihm, bey ihrer erflen Unterrebung, fe -
Ritteiden über feinen Zuſtand bezeugte, antwortete
e, wen ihm auch ganz Eofiebaude angeboten wür.
de, würde er ſolches verbitten, wenn die Bedingung,
fine Studien fahren zu lafien, damit verfnupfe
wäre, umd molle er fid) lieber mit Waller und
Brod bebeifen, als feiner Seele die nöthige Nah.
tung entziehen. Hundert Ihuler baaren Geldes
würden ihn in den Stand fegen, weiter nichts zu
verlangen. Fuͤr diefe Summe wuͤrde er fich einige
Meubtes und Gerächichaften, movon fein Haus -
eublöger if, anſchaffen; er würde eine gute Hütte
in feines Weinberge anlegen, um ſich vor ſchlim—
— men
u. Goſchichte⸗ J
men Wetter zu ſchuͤten, und darinn zu leſen u
Erfahrungen anſtellen zu fönnen, er würhe. endli
einige Buͤchet, welche er lange-gern: bat haben we
len, ankaufen. Wie fann. eine, ſolche. Nothduj
bekannt ſeyn, oßne daß eine, Menge im Ueberfi
lebender und weit groͤſſere Summen, in. Yeppigfe
. 2 perfchwendenber Menfpen Defelben ‚ abzubelf
bey ihm, baß er daraus auf die Vermehrung d
bedacht find?
Ehe Herr Hofmann fein Buch an das sid
gelte ‚bat Herr Zudewig fhon an dem ‚Hrr
of. Gottſched jeinen Lobredner gehabt, welch
der tebensgefchichte des feligen Freyherrn vo
Woif bey umftändlicher, Erzählung der / gluͤckliche
und außerordentlihen Folgen und Wirkungen de
Philoſophie deffelben, das Exempel unfere Baure
‚anführet, und ſich babey aufhält, u
Er ſelbſt, um zu feinem eigenen wiſffete 3
kommen ‚ laͤßt einige ſehr vernünftige. Gedanke
über den Nugen der Wiffenfchaften, und Nr bj
Gründe, welche einen jeden, der feine Vernunſt gı
brauchen will; zum Studiren bewegen müflen, vei
abgeben, und darauf meldet er Folgendes von A
Schon in feiner erften, Kindheit empfqnd er. fri
zeitig eine wahre. Luſt zum Leſen. Die
heiligen Schrift, fo man ihm in der Schule in 1
Hände gab, erweckten ein fo großes Vergnuͤ
fes Dergnügens fchloß, wenn er auch andere
cher möchte lefen fünnen. Nach einem Ja
-fegte ihn fein Schulmelfter an das Schreib
des Herm Johann Ludewig. 145
E fette aber viel, daß ihm Diefe Befäffigung
eben fo wohl gefallen haͤtte. Wenn es bey ibm
ein geſtanden, er würde ihr fogleich entfaget ha⸗
be. Ein wenig Zwang brachte ihn zur Fertigkeit,
und die Fertigkeit haste ihre gewöhnliche irfung, |
dep nämlich auf den Ekel dawider ber Geſchmack
Daran folgte. Sobald er: etwas im Schreiben ges
San hatte, ‘gab er ſich an das Abfchreiben, und .
machte allerley Auszüge ımd Sammlungen, wie
man fie von feinem Alter und Einfichten .erwars
In feinem vierten Schuljahre, 'meldhes das. : -
feines Lebens war, ward er zur Rechen
Fıoft angeführer. Neue Schwierigkeiten für ihn, -
were ihm noch unüberfteiglicher zu fenn fchienen, -
ba zumal feinem Meifter an Geſchicklichkeit zum -
Unterricyee fehlte. Er enthielt nichts davon, und
eis er die Schule verließ, beftand-feine ganze Wiß
ſeaſchaft im Leſen, Schreiben und Carechifmus.
Er ward zum Kühhürer gebraucht, Die Amt
machte In wild und grob, und er vergaß darüber -
bernahe alles, was er'gelernet hatte. Bir Ge .
ſellſchaften verbarben ihn: er liebte das andre Ges
ſchlecht. Mitten unter dieſem allen aber behielt
bie Ehrfurcht, Andere zu übertreffen, Ihe ‘teen in -
m. ‚Er erinnerte ſich, daß er in feinen Schule.
jahren: gelobet ımb feinen Mitſchuͤlern vorgesogen .
werben wäre Er wuͤnſchte, Diefes DBergnügens
ech zu genießen, mußte aber nicht, wie er dazu
gelangen fol.
Nes Gel, Europa XII Theil. R Im
16. Beſtchichte—
Im Herbſt 1735 kaufte er eine kleine Bibel, 4
beren Ende ſich ein Catechiſmus befand, in welche
die Schriftſtellen nur angezeiget, nicht aber au
bruct waren, welches’ zum beftändigen Nachfeiik
gen nöthigte Um fich Diefr Mühe zu uͤberhebe
unterzog ſich Ludewig einer andern. Er fchr
nämlich den ganzen Catechifmus ab, und die ge
zen Schriftſtellen dabey. Als er anfieng, war R
“ne Schrift nicht wohl leſerlich, ehe er aber m
zwey Büchern Papier, welche er dazu brauthte,
‚(Ende fam,.gieng es weit beffer damit. '
Im Merz des jahres 1736 ward ihm die Ei
‚nahme der Accife feines Dorfes aufgetragen. Se
Vorgänger erinnerte ihn, daß man, um Damit 'j
zechte zu fommen, nicht nur fchreiben Fönnen, fo
dern auch wenigſtens Die beyden erflen Species d
Rechenfunft, die Addition und Subtraction, verfi
hen müfle. Dieß vermehrte bey ihm das Verip
. gen, welches er ſchon eine Zeitlang gehabt Hat
dieſe Wiffenfchaft zu ‚erlernen; es fehlte ihm af
an Mitteln dazu, und, was er auch, diefem Pla
gel abzuhelfen, .erdachte, brachte ihn dahin nid
daß er vichtige Summen machen Fonnte. “Ber
Nachfinnen über eine Sache, weiche ihm fehr o
Hexrjzen lag, fiel ihm ein, daß er in feinen Sch:
jobten bey einem feiner Miefchüler ein Nechenbu
woraus. fie verfchiebene Exempel genommen, gefeb
hätte. Sogleich gieng er zu ihm, bat ihn, it
folches zu leihen, und brachte es mit vieler Freu
nach Haufe. Gr fludirte ohne Aufporen dari
und in den fechs erften Monaten bes Jahres 7
4
+
x
—
14° Gehe .
Seine Betreibfamkeit Fam ihm in Anſchung bei
letztern zu: Huͤlfe, und mis Huͤlfe eines Tiſchlers ds
feinem Dorfe verfertigte er diejenigen Stuͤcke aus
Holze, ‚deren Abbildungen er in feinem Buche von
. fand, und ſtellte damit Erfahrungen an, welch
ihm ‚ gemeiniglich Des Sonntags nach dem Gottes
dienſte, zu einer angenehmen. Beſchaͤfftigung unt
Yusfpannung dieneten. Als er an bas Ende feines
Buches kam, fand er, daß ber Verfaſſer eine Fort
ſetzung verfprach, welche weit: wichtigere Vorwuͤrfe
enthalten ſollte, und worinn er insbeſondre von dem
wichtigen. Gebrauche der Tabularum finuum Un
terricht geben würde. Als er auf der Michaelis.
Mefle Nachfrage that, ob diefe Sortfegung des De,
ſchecks das Licht gefehen habe,. antwortete mar
. Ihm mit Mein, bot ihm aber andere eben fo güfı
erfean. Er nahm derfelben bren, welche er m
fammen einbinden ließ, unb fegte feine Etudier
in guter Ordnung und mit gluͤcklichem Erfolge fort
- bergeftalt, daß er, nachdem er fich in ber Trigono
metrie vollkommen feftgefeget, eine große "Begierde
die Aftronomie zu erlernen, empfand, eine Einlei
tung zu berfelben zu Dresden kaufte, und dief
neue Bahn ohne Aufſchub muthig betraf, und dar
inn fortgieng,. Die Mittel und Bemuͤhungen, wel
che unfer gelehrte Bauer anwenden mußte, un
den Himmel tennen zu lernen, machen ihn einen
BReobinſon gleich, welcher allein in feiner Inſel er
"fand, was ihm zum Unterhalt und zu einigen Ge
maͤchlichkeiten feines Lebens bienlich ſeyn konnte.
B on Dr
\
2
806. Befbite
Jehe; doch fo, daß er auch feine vorige Su
dabey fortfegen, +. Weller darinn fand, Daf
‘ne Anfengsgciurbe" aller
| ——** Wiſſenſchaſten ‚ als das beque
Bauch, um richeige Begriffe der Dinge zu ge
Vernunftiehre
und ſich in der Ausuͤbung der
dufetzen, anpries, wollte er ſich ſolches im Her
1743 anſchaffen, fand es aber, für fen Vermoͤ
zu theuer, und mußte ſich atfo mit: dem fleinen A
zuge deſſelben begnügen, woraus er viel Berg
gen und Mugen fchöpfte: Dieß war: fein W
von Menas Degober 1743 an, Die im Febr. 274
- Hierauf begab er ſich an die Metopbpfi ie,
| deſchafftigte ſich mit derſelben bis im Monat
ber defielben Jahres. Die Phyſik beffe igen V
faſſers konnte er uicht leſen. ie Dürftigfelt le
feinen Wuͤnſchen jederzeit unuͤberwindliche Schn
rigfeiten in den Weg. Er mußte fich denn’an b
Sittenlehre, Staatskunſt und den Wolfifchen A
merkungen über die Metaphyſik begnügen, mit d
nen er ſich bis in der Mitte des Julius 1746 b
fchäfftiger hielt. Endlich fegte ihn fen weniges e
ſpartes Geld in Stand, ſich auch im Herbſte 174
die Naturlehre, wornad) er. fo fehr verlanget Fir
j r
—— und er las dieſelbe in einem
zweymal
Sein ae Geil konnte weder babey 7
hen bleiben, noch füch daran ſaͤttigen. Ein
Troͤdler zu Dresom verkaufte ihm ben dritten T
der Wolfſſchen Anfangsgründe der >
1° Gefbichte
mr... “.. .-.
Geſchichte
des Herrn |
Jac. Eliſa Johannes Satin
Pr edigers und Selforgers zu veimnna
in Afrika .
v'
©. Mohr, weicher don apıgend auf in Europ
ordentlich ftubiret, n es dahin bringet, dei
ur ſich in verſchiedenen Wiſſenſchaften eine gut
FGertigkeit ericbet ‚als ein Gelehrter auf dem Ka
thoder erſcheinet, ordentlicher Prediger wird;, unl
Darauf feinen Landsleuten Das Evangelium ver
' Cündigee"), it gfektfals eine ß ſeten a
My) Nachdem ich dieſe Gendichte hereits Bi
e, el mir Eu ein, daß Herr Rathlef
auch ſchon auf den Actie ecelchafticis mitgetheile
ar i Doc ha fa ame viehr ir 24 ale erg
J eſchehen abe ich, meinen Au ni u
, ruͤck zu faffen, nöthig erachtet. s ’
Bee gten Septemb. 1756 haben au Amſterdan
der en Kapel, nachdem ben flebenten. da
gewöhnliche Eramen mit ihnen gehalten, und fieum
ter Die Candidaten des Predigtramtes aufgenommen
_ worden, mit vielem Lobe ihre Probeprebigten ge
balten, die Herren Withelm Jurian Ondati, uni
Vernrich Pin, berde Mohren, und von n Eolom
,
I er
guito boch heenben und unit kiublicher Sie
Pen und Beſchirmer, J.
vpons Goch, welcher Damals ein ſehr
————— der hechedlen feet
& Bowindhebberen‘) - ber africanifchen Conp⸗
war, vertauft. Dieſer har mich nicht alfein C
‚m; nennen- laflen,, fonbern mich auch jeber;
feiner guten Gemuͤthsart, wodurch er‘ beyi
n ganz Guinea berühmt iſt, als ein Bater fo-g
bet, daß er-enblich, als er in fein. —
der zurückkehren wollte, verſprochen bat, dä
mich mit fich nehmen , und fein Beſtes chun wo
baß id) in dem chriſtlichen Gottesdienſte ‚geh
N würde, und eine. eprliche Kunfl,
*4 koͤnnte, 3 wie wir denn ar
KB. wunderbare Reglerung, nach eini
gahren, da er von Midbeburg wieber ach ©
ma sefammen war, uͤergebracht, und zu Mid
burg in Seeland angelanget find; aus weicher Ei
wir darauf nach bee Geburtsſtadt wieiries ſehr/
* Wehlpitee, nu Örafinhung, ger
An diefem ‚angenehenen Orte ber Miererlen
gabe. ich nicht allein bie erften Anfänge der nied
deutſchen Sprache erlernet, ſondern mich auch d
Mahlerkunſt, wozu ich geoße Luſt hatte, befleißlg
Jedoch unterdeſſen iſt mic. nach. einiger Zeit d
—— von dem ſehr belebten Sherri
Manger, gugeſtanden we
den auf beffen ffen Abfterben, als er im verwichen
- Dafee (mac) De —* Rinde, tur Ki
6 1° Bine
wolle? Und Beer hat mich von ber Zeit am, e
feine Koften, nicht allein den Wilfenfchaften gew
. met, ſondern mir auch das dazu Erforderliche reh
lich zufließen laſſen.
3Zu dieſer Zeit war Rector ber Schulen zu Ha
Herr Iſaac Valkenaar, ein Mann, welcher fi
hurch mehr als Schuigelehrſemkeit beruhme €
mache bat; und ſo oft ich deffen Gerächtnig
einem danfbaren Gemuͤthe bey mir erwecke, fomır
mir feine ungemeine Geneigtheit gegen mich „a
fein Eifer mic) insbefondre zu unterweiſen, no
vor die Augen.
VUnterdeſſen bin ich durch ben bereits gemeldet
Oottesgelehrten, Henrich Velfe, in Bekanntſcha
gerathen mit der wohledlen und in. Gemuͤchsgabe
unvergleichlichen Jungfer, 8. €. Roſcam, we
che, mie fie fich felbft einer ungeheuchelten Gotte
furche und der Uebung in den Sprachen ergebe
Bat, alfo auch ihr Hauß der lernbegierigen Jugen
affen feßet, und welche mie im Erlernen ber Igtei
nifchen Sprache fehr nüglich gemefen, und hernac
die erften Anfänge der ‘griechifchen, hebräifchen um
ehaldäifchen. Sprache beygebracht bat. Und nich
allein dieſes, ſondern auch in ber folgenden Zei
hat fie meinen Studien auf der hohen Schufe Feine
ingen Vortheil verfchaffer, indem fie mic: di
Befanntfchaft des edlen, achtbaren: Herrn Pere
Cunoͤus zumege gebracht bat; welchem ic) deßhal
ben ‚. wie. auch meinen übrigen Beſchirmern, dief
meine Abhandlung, wie fü ie auch beſchaffen ſey zu
rieben habe.
geſch ba e Hasen
|
|
des Hrn. Jac. Eliſa Joh. Capitein. 12 u
Nachdem ich nun von der erſten bis zur bier
a") Schule aufgeftiegen war, habe ic) durch den
Dinſt des Herrn. D. manger die heilige Taufe
enofangen, und predigte Damals ber hochehrwuͤr⸗
dige Kerr Ludewig Timon Pielat, aus beffen” :
Bunde alle Arten von Zuhörern mit Recht unter
wieſen zu werden wünfchen, ſowohl wegen feiner
assnehmendben Beredfamteit; als wegen feines El.
ſers in ber thätigen Gottesgelahrtheit, Ich bin —
genannt worden, nad) meinem ſehr geehrten Wohl⸗
thiter, "Jacob, nach deffen Schwefter, welche miel« :
ne andere Mutter gewefen ift, life, und "Jos :
hannes, nad einer Nichte Diefer beyden, ber Ches -
frau des Herrn Peter Neſtker, Notartus und ee Be
ſten Schreibers der Kanzeley. |
Nachdem ic) nun in fechs und einem halben |
Jehre die Schulen gluͤcklich durchgegangen war, |
Birke ich bey meiner öffentlichen Promotion (5.7.) .
eine Kede von ber Berufung ber Heiden. Diefe
hatte ich in drey Theile abgetheilt. ‘Der erfte zeig«
te, daß in dem wahren Worte Gottes Verheiſſun-
ger von der Berufung der. Nahfommen Chams
und Japhets anzutreffen fern. ‘Der zweyte bewieß,
daß, obſchon diefe "Berufung der Heiden bereits uns
ser den neuen Teſtament gefchehen zu ſeyn gefagt
werde, dieſes gleichwohl fo zu verftehen fen, daß
feihe nur zum heil. vollbracht fen, ihre Vollen ⸗·
dung
®) Ich meyne, ſchon anderswo erinnert zu haben, vb . .
man in denen bollänbifchen und einigen andern Schu⸗
fen, eine jede Claſſe eine Schule nennet, und folche
wach der Zahlordnung von unten uf sen.
1 Sebi
dung aber noch zu erwarten ſtehe. Der dritte Theil
handelte von der Ark und Weiſe, auf. welche Dirfes
- gefchehen werde. . E .
Hier habe ich, erflich zum allgemeinen Grunde
der ganzen Sache gelegt, daß Gott fo lange mit
unabläßigem Flehen müfle augerufen werben, bis
er ſelbſt fein Wort, mit überflüßigen Gaben bes
‚heiligen Geiſtes begleitet, unter denen’ Heiden, wel.
che bis hieher ſelbſt das Gerücht beflelben noch niche
gehöre haben, verfündigen laffe: Weiter Habe ich
"die. Mittel, durch deren ernftliche Beobachtung dies
ſes Sort fehr angenehme Werk unternommen und
‚fortgefeget werben fann, in vier Arten abgetheilt;
deren bie erfte Die Nothwendigkeit der Erkaͤnntniß
‚bererjenigen- Sprachen einfchärft, In welchen man
‚mit denen Helden, welche zum chriftfichen Gottes-
‚bierifte zu bewegen find , handeln fönne, Die zweyte
- erfordert, daß, wenn man zu biefen Völkern ges.
kommen, ein bequemer Ort zu ben Verſammlungen
geitifree, oder, wenn ein ſolcher ſchon vorhanden,
derfelbe fleißig zu diefem Gebrauche aungewendet
werde. Die drittezeigte, daß man auf alle Weife
‘einen gemeinfamen Umgang mit biefen Menfdien
fuchen müffe, damit fie die bemundernewürdige
Arnnehmlichkeit der chriftlichen Bruͤderſchaft etten-
. ‘neh und dazu gereiser werben. Endlich, Ua Die:
ſes alles ohne Lehrer nicht verrichtet werben fand,
erfordert Die vierte Art ernftlich, daß auf hohen
Schulen ſolche Perfonen- bequem gemacht, und alt.
"dern unter die Heiden geſandt werden weiche, mit
vbrfondker Gelehrfamfeit und Gottesfurcht begabt,
FF 04 Bun, und“
_ J
1J
des Hrn. Jac. Eliſa Joh. Copitein. 159°.
wub vornehanlich vom Geiz und von. Herrſchſuche
wufernet, biefe Elenden nicht Durch Etrenge
efehredten, fondern durch Senftmuth gewinnen
|
‚ Diefe Rede (S.2r. )habe ich unter dem, mit
geringen Wiffenfchaft in beyden Sprachen.
begabten Herrn Rector, Ruͤtger Owens, öffent:
Gh gehalten, und bin barauf auf die weitberuͤhmte
hellaͤndiſche Akademi⸗ zu Leiden geſandt worden.
De aber feine geringe Koſten erfordert wurden, um
meine Studien auf ber hohen. Schule gehörig und
wohl zu vollenden, haben die edlen achtbaren Ker-
ren Guratoren Der haagſchen Schule, wie auch die
edelmo gende Sperren Käthe bes Hofes von Holland,
mich ihres mwohlthätigen Schußes ochgeneigt ge⸗
wirbiget; ſo, daß ich mich, nach Uebung der Spra⸗
chen, endlich ber Goitesgelaprtheit gänzlich erger
ben habe. Welchem allen, da ihm alfo ift, brede
ih mit rechtmäßiger Berwunderung in diefe Worte
des göttlichen Pſolmiſten aus: Wunderbarlich
ſind deine Werke! wie koͤſtlich find vor mir,
Gott, Drirte Gedanken? Wie fe ihrer en
große Summa?
Se weit gehet bie elgene Erzäßfung. des Herm .
. Bas nun weiter hinzuzufügen ift, iſt
folgendes: Auf der leidenſchen Univerſitaͤt hat er
vier volle Jahre zugebracht, und zum Beſchluß
feiner Studien den ıoten Merz des Jahrs 1744,
aunter dem Borlige des Ser Docteet von den
*) Yalm 139, 1 —
nert,
MHonert, als Verfaſſer eine Dif. polie. theol. 4
Seruitute libertoti Chriſtianae non contraria, öffen
Lich vertheidiget *). Es beſtehet diefelbe aus ri
Kapiteln. Im erften wird. eine Beſchreibung di
Sclaverey gegeben, und ber. ſtatus quaeftionis Deu
lich vorgeſtellet. Im zmenten mird ber erſte A
fprung der Sclaverey unterſucht und angezeiget, nr
dieſelbe beynahe unter allen Völkern üblid) gen
fen. Im dritten endlich fuchet er, fowohl mit;
Yogifchen, als Staats- und Rechtsgründen, auch
derlegung verfchiedener. Cinwürfe, zu erweiſen, da
"bie Schaverey mit bem Chriſtenthume nicht fire
ſey. | .
J Diefe wohlgerathene Diſputation iſt gleich‘ bai
auf von dem Seren Hieronymus de WPilbelst
itzo der heiligen Schrift Doctor und Prediger
Amenden und Thienhoven, in die niederdeu
“ Sprache überfeget, mit dem Kupferbilde des gi
lehrten Mohren und einer wohl ausgefonnene
Vignette gesieret, und mit derſchiedenen ide
wuͤnſchungsgedichten begleitet,’ auf neun Bogen i
Quart an das Licht geftellet, und gleich hinter eh
ander, wegen bes reiffenden Abganges, vierm
aufgelegt worben. tt
Der Herr Capitein fand auch einen guten &%
u ſchmack an der Dichtkunſt, und zwar vornehmlie
an.ber bolländifchen, übte fi) darinn mit guter
Bortgange, und hat verſchiedene wohlgefegte Pri
ben berfelben in den Drurk gegeben, vie benn.übe
Baupt feine hollaͤndiſche Schreibart rein vn Alpe
“Berg. KEIET.
—
‚161
laͤndl.
edigt·
lehrer
ahres
t nur
Irten,
ızften =
uder
hat
vachte
rege,
rund
einer
rCa⸗
emel ·
nſter ⸗
uͤſſen
'redi»
'van .
Mui- ,
„ur
ine’.
rkerk
door
EIN,
Afri·
In. Eeſchichte
Africasnfehe Moor; beroepen Predikent.op €
Elmina aan het Kafteel St. George. Quart, 4 di
ohne eine Vorrede der Buchfuͤhrer und. einigen Ges
Dichten. In der That fo. lautet es in Diefer Vor⸗
rebe,) man fiebet bier. wiele. Yortrefliche. Sachen
eis in einem Buͤndlein zufammengefaffer,,. und, als
einen Schag, durch hen Herrn Capitein zu feines
eigen unſterblichen Andenken nachgelaften. -
Die erfte Predige über 2 Lim. 2, 8. iſt vor
nepmlich eine Ermunterung zum geiftlichen Streit,
um in der vorgeftefften Saufbahn bis an das Ende,
ohne zu ermüden und zu ermaften, fortzulaufen.
Dieſer Stopff iſt ohne zweifel aus Feiner andern Ur.
fache von dem. Herrn Verfaſſer erwaͤhlet worden, als
um dadurch zu zeigen, daß er gelernet habe, daß
es in diefen unfern Tagen, in welchen beynahe ein
- jeder feinen eigenen Abgott anbetet, und fein Ver⸗
trauen auf Menfchen ftellet, ſehr nöthig fen, dog
ein junger Naziraͤer, ie er zu ſeyn befennet, den
J Herrn Jeſum Chriſtu der gekreuzigt und
von den Todten —5 et iſt, im Gedaͤchtniß
Halte, und dadurch wider alle bevorſtehende Verfol⸗
gungen gewaffnet und geſtaͤrket werde.
Die poeyee Pechigt über Spruͤchw. 8, 18.
iſt gewiß auch mit einer befondern Klugheit mb
geheiligten Weisheit auegeſuche; um zu zeigen, ba
* Diejenigen, welche ſich, —— Einladung
Des Herrn Meſſias,
N
in ſeinen Borböfen und Heilig
u thume einſinden, an feinem Buten Mangel
werden, Indem bey ion an Liberftuß ſewehi leidn
| R . . “ | - | r
fen eh
ua Gelrhuhte nes. &.IEnpki
befand , und wornach er feine Aueigtturig- eintichee
maußse, übereinfommt,, Mich, fagt Herr Capiteind
der erſtern Anſprache, ber. ich ein blinder Heide
ber ich ein armer Sclave mar, läffet Gott nun &
die große, meitläuftige und reiche Erndte ber-Diof
‚ ven ausfenden, daß ich der Erſtling aus ben Moh
vem waͤre, um meinen Bruͤdern Chriftin —— le
Pie ; und durch Fi per *
um uud Ehre, wahrhaftig Gut und Gerecheigkei
anzubiethen, und ſie der Gnade theithaftig zu ma
en, weiche, mir von. Sort aus lauter Gnade ge
ſchenket iſt. Die ift allerdings das gottes fuͤrchtig
. und heitſame Augenmerkber hohen landerobrigkel
und insbeſondre der hen |
diſchen —— mit weichem ſie die
fabiren —2 ‚und zum Lehre
Eimina angeſtellet. Es benm
per an, gr und wie er, nach feiner noch. ü
gemelbetem Jafre 1743 gefehebenen Abreiſe, ‚dem
Fiber eine Genuͤge gethan habe. Wir Haben un
darnach ertundiget, aber foeitte nichts Davon ver
. nommen, als, daß er zwar Die große von ihm gu
ſaßte Hoffnung nice * daß aber auch gleich
wohl auf feine Amtsführung eben ‚gu ſagen
falle. Dieß iſt das geveriäßigfe. Aadere se Reihe
lauten as mu ' \ Er
aund in.ban weimariſchen aftis hiftorioo » ecel
Ben noch fähig iſt, übrig bleiben kann. ‚Und
der geringſten Stellen ;: weiche bey der
j ing Geſchichten von alleriey Arten von
⸗
unterhalten h
fliſſen find, uns, die ſeinige —22 vorzulege
. welcher in dem ‚ 24 feiner Doctorpromotion von
L
Gi
r
a466. Gebſchechee
ſtieis en Bestie finden ann, find.
nen Irrthuͤmern ngen. beusdftaiche |
ur ibm — Per the, wenn er
ter dieſen verdiene. Herr Pforenbauer eine n
lehrgen , womit wir unfere Leſer zu
bewogen bat, Wir werden Diefelbe aus ber fidyg
fien Quelle, nämlicd) aus feinem eigenen Au
Heren Doctor Hofmann angefülogenen, Pr
ma —* iſt, ſchoͤpfen.
u;
: :Der ate October 1710. war ber rag * o
Burt, ‚unb-das Dorf Wegendorf in Tfürtngen c
der Unſtrut, der Ort derſelben. Sein fetiger Bi
ter, Benedict Pfotenbauer, wär ehr vor fein
GSemeine geitebtee Prediger — "und feh
Mutter war Eva Bernhardt, ei ——
ſiſchen Bürgers, Friedrich ——e
ter ; eine Frau, ‚weiche alle eine Prieftersfrau f
wende, Tugenden an fich beste.
Durch dieſer ſeiner cheuren Eltern Fürfors
ward er. nicht nur durch das Bad ber Heiligen. Tau
der Gemeine des Herrn einverleiber, fanbern, au
von Jugend auf in aller Gottſeligkeit unterwolefe
. und zu den Wiffenfchaften angeleitet, .
Bit ibm fein Herr Dein en Saale, ap
mhauer. 167
veifuung auf ſich z
alſo auch in ale
amgefehen Kan J
ß eu, berei
55 zu
serfelben auf die
D gefiichten um:
Be; und Eonre
biotbet ihm noch
des erftern, von
das SHebräifche,
rnet, beftändig *
Muͤhe, welche
gerieth ſo wohh,
h am Leben wat,
Fahre 1729. auf
auch das Vor⸗
ott gefaͤllig fern .
yany zu wibmen.
gerer ber Sterbs
inen Vater auß
und ben Aus.
Es fehlte ihm,
zur Ausfüßrung
nun zwar bie
emie zu bleiben,
Huß, dieſelbe za
ver gieng Im Ger u
ı beftimmten die
nach
W
1
— J J u >
- . - j
Be Zr
.e 0.
nad) Seine, ‚ und ward von dem banaligendiecn
magnifieus, Johann Burchard Menken, ei
geſchrieben. Er erlernte daſelbſt die Philoſo
“bey dem Profeſſor Muͤller, und das Hebraiſa
bey dem nachmoligen —85 — Hereu Supern
tendenten Carpzop, und in den.theologiſchen Wi
Eſbaſten machte er En} Elaufinge
Schmiöts, Pfeiffers, Deylinga Aebenftveit
und Tellers, welchen ee ers über die Anwe
ung. zum Predigen hörte, Unterricht. zu. Rage GE
Auf dieſem Mufenfiße brachte er bis in %
Jahr 1733. zu. Nachdem er feinen Abſchied de
Teldft genommen harte, berief ihn der Sohfüit
| Sachſen⸗Eiſenachiſche Kammerrath ‚ Nr vo
* Pofern,; Erbferr auf Thierbach, zu. ſich un
vertrauete ihm die Etziehung feiner beyden Herye
Soͤhne am. Er genoß in deſſen Haufe; yo Wat
ber Gewogenheit des Herrn, als auch der Liebe fe
ner Untergebenen, und). da er alſo nach Wunfſch
lebte, würde er fi ic gern länger mit dieſem feltie
Stande begnüget haben, wenn ihn nicht die gi
„ge Fürfehung Gottes’ noch in eben demfelben g
meldeten Jahre in ein Predigtamt ‚geführet hätte.
Die Pfarre nämlich zu Groß» Ooſtewitz ſtan
fee, und der Herr Chriftopb Dietrich won Land
weſt übertrug ihm fölche als Vermund derer He
ren Bruͤder, Stiedrich Haubold und Adolp
von Landweft, an gemeldetem Orte. Den a
Mey des ‚folgenden Jahres erhielt. ex den fürn
‚on Berafenkd, } und watd darauf ‚fein
| ” u ia:
| Die Schuiften, fo ums mie
—* has, fiad ‚die folgenden
"1. Coihmentätio de eo, od; in vita piorüt
Tonga et breui beneficium diuinum efl, 1745. 4.
2. —æ des Ede
gt N. tem ,, woriu
— ein eydenkerifch
ur Bnheit, welche bisher: unter —5*
geweſen,
wird, Detas, erfier Tel, —* ãe 1748: v
A, 14 Bogen; Booster Ihe, Frankf. ırag
ein Alph. 15 Bogen. Bon. biefen Hauptbuche de
Sen. Doctors würden wir es allerdings. fir unſt
| Srhulbigkeit erachten „. bein geehrten Leſer eine um
Nachricht mitzutheilen, wenn wir nich
bag es bekannt genug. en Es if *
nur, als eine der beſten Widerlegungen
in ſehr vieler Haͤnden, ſandern auch —**
‚ Beltungen , Monatſchriften, und andere die neuere
- Wetiglonsftreitigkeiten, und, vornehmlich bie. Edel
manniſchen, bereffenbe Schriften „haben davo
genugfame Nachrichten gegeben. Wir wollen nu
die göttingifche Recenſion herfegen 1748.- 131. Si
Die Borrede diefer wohlgerathenen Schrift gieb
die Urſachen an, warum der Herr Verſaſſer beyb
Schriften zufammengenommen und widerlegt habe
Diefe find die gleiche Art der Irrthuͤmer und. be
freydenkeriſchen Sprache, fo in beyden befindlic,
undb bie ‘Baher zu beforgende gleiche Geſahr, weich
ankhuldige Seflen bey deren "in treffen Te
des Hrn Joh. ven Pfitenpauer ꝑ a71
Bere ſerb acch wor niemand voellt anbig wider.
st; der Hr. Verfaſſer verdiene baher unter den
wien Schriftftelern, die die Schwäche der Ede |
| seniihen Einfälle eutbecket, einen billigen Bo .
3, baß er demfelben Fuß vor Fuß nachgegangen, _
wa bie Weiſe etwas Vollſtaͤndiges liefert.
—* dabey eine gute Ordmung mb Deuelichteit
Inbecket., bie won; Edelmannen gemisbrauchten
gerettet, iragleichen andere aus. wele⸗
— angezogene Stellen gepruͤfet; und
I bey Gelegenheit des. Edelmanniſchen Wider-
Was und Verdrehung vorfommenden Hauptleh ©,
m E von bem Mugen ber mahren Religion
R dem gemeinen Weſen, von ber Eriftenz ‘der
Weiden, von Khett.und einigen göttlichen Eigen ,
Meften, von ber Dreyeinigkeit, von ber heiligen
Srit —* Anfepen und een, u h
—— von Yen vorherge⸗ .
und dem Darauf er
ken da Actu eines gebohrnen Juden.
3.1750. Quart. —
4 Commentatio de rationalismo in contra-
kendis Chriftiänorum matrimonils fügiendo.- Wit.
leibey, 1752. Quart. |
5. Commentatio de matrimoniü. prae eoelibara j
beꝛerogatinis. Wittenb. 1753. Quart.
&. Libros noſtros fymbolicos do&rinam ver
Prais rein et plene tradere &e. Witend. 1754
Quart,
En = BEE) = |: En
| Duart, ſechs Bogen. De Bere Doctor ααα
Mich die Erklaͤrung ber wahren Gotefeligkei, un
jeiget bie Beſchaffenheit derſeiben, 6 *
“uf feinen Sag, und erhaͤrtet ihn "wider
reuere Beflreiter ber. fpmbolifchen Bücher. ber gr
kdzeriſchen Kirche; insbefondre namentlich ben ihn
maſius, Arnold, Herrn Don Loen,
mnann und Trier. Des hochberuͤhmten —*
»v Kern Praͤſidenten ganzes Seht ebeinget "A
folgende Schluſtrede:
Quiconque libri meis Seerputue atque “oh
‘> nionibus ‚de vera religione contrdrias continen
* fententias; N verae ‚religioni obftant,
A. de libeis etiam Incheranae sesleie: Frrabe
ichs verum eſtprius. | Ans
E. etiam poſterius. | |
Sollte diefem wenigſtens noch woht Per
gen Marne vergleichen haben in. den Sinn’ komme
konnen? Er ſagt wenigſtens Nein dazu. Die
mand wird ſich weniger entſchließen, ſein Leheg⸗
baͤude zu vertheidigen, als wir. Aber wir. ſahe
erne, wenn ‚Männern, welche gewiß. nicht unver
— und in Auſehen find, und dabey einen na
tuͤrlichen guten Grund bes Herzens ‚offenbaren
glimpflicher begegnet würde, Dieß mürde nod
deichter Eingang bey ihnen finden. Kerr Trie
irret aud) ſtark und gefaͤhrlich. Allen, iſt er un
—* warum ſoll man es eben wieder ſeyn
edoch, ber Eifer für ı die Wahrheit des
des Herrn Peter Maßvet. 223
gli RR rechemaßig, und, wenn bie Vertheidigung
Iefelben. wohl und granbiich uͤbernommen wird, ſo
bw ein freyer und gefloffener Ausdeuc leicht im
Aaldiger ® / j
Den 6ten December 1756... £
LERETEIEIZETTErEET
Geſchichte
des ee
dumm Peter Bafsıt
der arzevw ſenſchoft Dacors
. +10 Snfierbam.. Pe
Nie Del· dete hat ſich ſomohl Bud ineg ge
tn und aüglichen Schriften. um das Reich:
ve Wfnfchaften, als auch Kae in eine wohfgefittetd
Ä —2R0 — fand feiner Wohe
— gas" Er iſt ein Franzoſe
Eehen und wert Geſchlechte und dieſes has
F Welt ſchon mehr berühmte. Blänner
—8 ar Geburtsort if die
für Meuſe genannt, ſe
2** — Meilen von Sebano enta
Pre Hege, und allda iſt er zu Ende des Jahres.
————
des reſormirten eigen fa ſeinem * |
|
)
|
‚
-
I. u Brite:
ccerlande, nt ——— pie Dekan
ner berfeiben daſelbſt ansgefegt waren, nird weich
den vereinigten, Mieberlanden ſchon fe. manche
vorzüglich, ‚gelehrten, und vortreſüchen Mann yagı
. wanbt-haben, trieben auch ihn im feiner Augen
nach Holland, und diefer vielen andern feiner ande
laute gefegneten- ‚Seuche hat auch er ſich zus
freuen Urſache gehabt.
Nachdem er den Studien ‚gegeben war, um
ſoivohl in den verbeieienden, als auch in allen ze
Arʒneywiſſenſchaft gehörigen Tpeilen der Gelehrſam
feit gute Gründe gelegt haste, vollführte ex den Lau
berfelben auf -Dee-kiniverfirät der holl aͤndiſchen Sta
tem zu Leiden, nid ermarb- ſich Auch daſeibſt M
Jahre 1729 die Würde und Freyheiten eine
Doctors , nachdem bie gewöhnlichen Examina uni
feine Jiaugurei. Diſputativn ‘de generatione e:
mimaiculo in ouo waren abgehandelt
Nach der Zeit ſegte er ſich zu Amſterdam ot
nieder. Micht ſowohl die medicintſche Praris; Bl
vieimehr ein fleißiger Gebrauch Ber Bücher, di
Verfertigung und Ausgabe eigener und überfogte
Schriften, und die Erziehung finger Teure, fin!
ſeitdem jederzeit diejenigen Dinge geivefen, worim
er ſein Bergnägen geftellet, und wodurch er Wen
—— wüglic; zu ſeyn geſucht Bar.
das letztere mit. gutem Fortgange ju un, erde
sc in feinem Haufe. eine Koftfchite , in welche
. Kinder ımb Juͤuglinge ſowohl mit allem nöchigen
Unterhalte bes Leibes verfehen, als auch in Aller
angenehmen Sie wo ergogen wurden, * F
glei
mer Daft. 15
xelcher degehret wurde, ha⸗
bes ihm fo wohl von ſtat ·
neiftentfeils,ehne' nähe gei
w. gehabt, und ifm unter
der aus den weftindifchen
worden. Das erftere fich
hmer zumachen, begab er
—& und Freundfihaft .
Emden Ode,
— 2**—
er fih mit derjenigen &es
‚sne Monatfchrift, wovon ,
heque raifonnee‘ funfjig
ee find, an
ke vornehmiich feit zu
einem vollftändigen: Res
zwanzig ‚legten Bänbe.bes
Rändiger ordentlicher Mis
deſen. Es gereicht ihm
Ruhme, da außer ber um
an das Sicht getretenen
mten Johann Te Clerc,
ibliocheque. raifonnee ges _
1 Holland heranegegebenes
rk lange Zeit Hinter einan ·
alle übrk
96 2:
Br Nebf: diefer- Krbeit un, rohe ofen.
. | farla plänte vommee; Britaunigae*). Dieſe umt
reichendes Zeugniß der mehr als gemeinen Gelee
ſamkeit und⸗Geſchicklichkeit des Seren Maſſire
giebet, hat man nachfolgende, alle in ihrer Ma
ieſenswuͤrdige, Schriften und. Werke von ihm.
1. Diflertatto.medica do. ‚generatione: ex anl
ma coulo in 000, 1729. Quart. Zr
20. Examende la Differtation deMrPıxani
einige andere eben dieſen Streit betreffende Alhund
lungen ſtehen im den Lettres ſerieuſes & badines
Tom. V. P.l. u.f. Wie auch mh
“9. In eben biefen.Lettres verſchiedene die Arz
gegwiffenfe haften und Maturlehre betreffende Aus
zuͤge aus der Feder .unfers Gelehreen- gefloffen finde,
4. Diilertarion ſur une colique particuliene,
qui a fait. hesucoup de savage- A Amſterdam eg
. 8730, in der biblrotheque rajloanee. Ton. VIII.
"5. Recherches intereſſantes ‚fur P’origiue Sc:
Br des vers a tuyaux, qui infeftenr-les vaiffeaux A
les digues des provinces unies. 1733. Oetav. We⸗
von der Art und Befchaffenheit.ber ſeltſamen Plag⸗
der Seewürmer, womit Holland damals ift *
geſuchet worden.“ „umſtaͤndlich und grün
. unterrichtet ſeyn, dem iſt Diefe- Schrift: ;
andern, welche Darüber herausgefommen find, arts
qupreifen ; ; wie fie benn auch, ihres befonbern Wer
bes wegen, bald darauf in die e bollämbäfche Sprache
AR überfeget worden.
6. naci
verd ener des Ca
— — — * —* FR $ 2:
Ss
ni
des Seren Peter Maßvet. 177.
6- Hıftoire desRöis de Pologne ‚& des revo-
\snons arrivees dans ce royaume depüis le com» .
mencernent de la monarchie jusqu’% prefent. 1733,
en Bände in Octav. Die zwote und fehr vere,
mehrte Ausgabe erſchien des folgenden Jahrs 1734
in jung Bänden. Der hochberuͤhmte Cabinetsſe-
erterius Ihro Majeſt. des Königs Stanislaus,
der Herr Ritter Solignac, giebet in der Vorrede
pı feiner hiftoire generale de Pologne, ſo 1757 zu
Amfterdam in fünf Duodejbanden das Licht gefer
da hat, zu erfennen,.als ob des Herrn Maßvets
pehinifche ® Sefhichte ur ein neuer Abdruck derjeni⸗
gen fen, welche’ der: Herr Joli an das Licht geftel«
ir, Allein, er bat entweder fich hierin geirr,
oder ſich nicht wohl ausgedruͤcket. .Blos der erfte
Tpeil it ein neuer Abdrud eines kleinen Werke, fo
1698. in Amſterdam in Duodez herausgefommen, .
und wovon Joli der Verfaſſer geweſen, welches
erh Herr Maßvet anzuzeigen nicht unterlaſſen
hat, ©, bibliotheque raiſonnâe, Tom, XLVI.
e. . "Lo 40. Obgleich übrigens das Werk des Herrn
vor Allen: andern pohlnifchen Ge ·
75 einen unſtreitigen Vorzug behält, fü wird
bech upfers- Gelehrten feine u) nicht weniger Ihren
Were, behalten.
7. Tables anatomiques du corp⸗ homaln tra⸗
duites fur. edition Latiué de Mr. Jean ADAN
Kulm. 1734. acht Bände in Octav. Er re
rn y
8&,. Hiftoire de la‘ guerre 'prefente, eontenant
zur ce qui Peſt pam de plus " asien en Ita:
Heu öl. warspa Kill ch. M- lie
—
m... Bee
lie &c. avee les ptincipaux. Plans des’ Sieges & da
Batailles. 1735. Octav.
9. Die Fortſetzung dieſer Gefchichte unter der
Titel: hiftoire de la derniere guerre &c. avec |
vie duPrince Eugene, 1736.
‚ı 10, Bon diefem ganzen Werke hat Herr Maſſu
et des folgenden Jahts 1737 eine neue,
ſerte, vermehrte und in fünf Octavbaͤnden abge
theilte Ausgabe an das Licht freten laffen.
.. .x2. Continuation de P’:biftoire univerfelle d
Mr. BossveTt, depuis. 3721 jusqu'à la fın di
1737. Tome IV. 1738. Octav, R
12. Berfchiedene Zufäge zu der legten Yusge
De b bes zu Amſterdam 1739. ‚aufgelegten Atlas hi
ſtorique.
13. Eſſais de. Phyfi ique de Mr, Mösschex
nRoXX, traduic du Hollandois, 1739: zwey Baͤn
de in Quart.
14. Hiftoire de ?’ Ewperenr CHARLES vi
6 des revolutiong arrivees dans l Empire fops l
Regne des Princes de I’ Augufte maifbn d’ Autri
che, depuis Rodolphe Comte de Habshourg &g,
_ par M.L.D.M.*) 1740. wey Bände in Duodej
"©. davon bibliocheque raifonnde Tom. XXVH
Part. Il. 9.354: . ER
15. Annales d’ Espagne &de Portugal 1740.
vier Bände In Quart und acht in Octav. Die
Beſchreibung, welche dren vjertel dieſes Werkes
ausmachet , fchreibet ſich von der Feder des Dom
Juan ALVAREZ DE COLMENAR ber, von
den
*) ». 1, Moofieur ie Docleur MAssuaT.
J
des Heren Peter Maßret 179
In Ichegeſchichten aber · iſt Herr Mapßver, wel.
de euch das —* Wert hindurch feine Verbeſſe⸗
hat, der Verfaſſer.
* Table —e— des matieres eontenues |
ı dsPHiftoire & dans les Memoires de)’ ‚academie
des Sciences depuis. .1699, Kun 1734
‚ de des
Reihrenient. Dieſes ſehr migliche
uchge Regiſter, iſt in einem Bande I in > gar u
md dreyen kleinen Bänden in Duodez gebruckt, und
kan chenmaͤßig bey der parififchen und amſterbam⸗
Kite Ausgabe ver Geſchichte und Gedenkfchrife
- Inter parififchen Ak ademnie der Wiſſenſchaften
geraucht werben.
' 17. Eemens de la Philofophie moderne 1752
pen Bände in Duodes
18. La Science des perfonnes de Cour, confi=
uenent augmentee. 1752, fechzehen Bände
* Pamputstion à lambeanx, ou nouvelle
neihode d amputer les membres par Mr. PıärrE
Av RANVERDUIN fraduite notıvellement du
eu Prangois, avec des augmentations con-
Bieabk, 1756. Octav. mit Kupferſchnitten.
De erfien Anguff 1757.
—
u
U Kr Senider
*
| 1 .. - En Be
ı « - “-
r ‘
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N ‘. . , R Zu we -
* N .
180 .:.. EEE
ir. *
J 1} i
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!
8 A α α a a —
Geſchichte
Eur, Bingireidein Beate
zu Paris.
Us noch in dem ſeltenen, ober vielmehr ſeltſa
men, fortzufahren, wollen wir unfern Leſen
noch ſogleich einen beſondern Mann in der geleha
ten Welt vor bie Augen flellen. Wir glauben näm
Uch, nach einem freyen und wahren Urcheil ven Sex]
de la Baumelle als einen ſolchen anfehen zi
koͤnnen.
Er iſt im Jahr 1727 den 28ſten Jenner zu Va
lerdugue, einem zur Grafſchaft und. Bisthum Alai
In: Niener. Languedoc gehörigen Orte, bes irdiſche
tebens theilhaftig geworden. Er mar ein gebohrne
ſchoͤner Geift, und eg zeigte ſich gar früh in ihr
fehr ausnehmende Fähigkeit des Wiges und be
Verſtandes. Nachdem er bereits in fsinem Ba
terlande gute. Brände der Wiſſenſchaften geicat
hatte, begab er ſich, ſowohl der Religion,
auch der Gelehrſamkelt wegen, nach Genf, 4
ſich daſelbſt auf die cheologiſchen Studien, bilde
ſi F mit Huͤlfe der dortigen Lehrer, zu einer gewi
ſen Vollkommenheit, und ward auch von dieſe
Matertücche unter de Candidaten des beiligen Dri
bigtamt
|
182 2 ae.
nen Herten ı
| Sormep in eine naͤhere Bekan ju reten
ward aber auch eben. daburch in bie Screitigkeite
d rſtern mit
Dokkaire — i en en In
ich mit. dem Herrn öst
von Maupertuis habe fi
| Baumelle wider ihn verbunden. Er hatte abe
—— ſelbſt in einem Ahſatz des Beaumelliſcha
Buches: Mes Penſces. Qu'en diraon feinen GH
ingeſireuet/ und gob nun dem Seren von au
pertuis, um ihm eine neuen Feind zu erwecken
die Schuld davon. Diefer hat fich aber. nie in bi
Streitigkelten des Herrn von Voltaire mie ben
Herrn de 14 Besumelle einmilchen wollen, un
nur bles Die Beflagungen, fo ihm Diefer über pi
ſchaͤndlichen Streiche, weich⸗ ihm jene ge gefpiele
bäste, that, mie Bedauren angehöret.
— retes von dieſen für. die gelehrte Welt an
lichen Gsweltigfeiten findet man von · unſerm CR
lehrten erzaͤhlet, theils in feiner repouſe au Suple
ment da Sieclede Louis XIV, theils in einem ball
hernach an das Licht geftellten Briefe, welcher be
el führer: Lettre für ſes demel&s avec.Mr. D
OLTAIRE, als worinn er alles unperpolen au
uch zu Berlin war fein Aufenthalt von feine
langen Dauer, und ned; weniger zu Dresden
wopln er ſich von da aus begab. Er fand an bes
den Orten nicht, was. er ſuchte, und faßır endlich
‚ nachdem er ſich noch in verfchiedenen andern bau
‚fi Sn One Being aufgehalten —
"184 | Geſchichte oo.
N macht, und was man daraus gefchloffen hat, daß
. gr nämlich) nur zehen Eremplare übrig Behalten, und
daß nur blos dieſe zehen haben koͤnnen yerfaufet
werben, bie übrigen über ihres Dafeyns fenn beranıy
bet Pa | Andere aber haben dieſe Bekauntma⸗
ür einen unſtgriff ausgegeben, um Deus
air ein Anfehen und einen hohen Werth zu vers
ſchaffen. Doc, dem ſey wie ihm molle; es
ſeinem Verfaſſer viel Ehre gemacht; und ift n
. allein bald wieder aufgeleger, fondern aud) in ver; -
ſchiedene Sptachen überfeget worden. : Tine neue
- Ueberfenung und Beyträge su feinen Gedan⸗
Ten hat 1754 in groß Octav zu Berlin das ticht ge
ſehen. Man findet darinn in der That eine große
= Erkaͤnneniß und vieles Nachdenken, und ment
glieich alle feine Bedanken- nicht die Gedanfıt
eirnes jeden ſind, fo werden fie Doc) jederzeit: Ges
- danken eines Warmes von Geſchmack und von Geiſt,
und, überhaupt zu ſagen, eines wahren Patrioten
und Menfchenfreundee bleiben, Daß aber nicht,
nein jeder denke, wie er, hat der verſchiedene Wi⸗
derſpruch dargethan. Insbeſondere find die zwey
‚Briefe zweyer Schweiger leſenswuͤrdig, fo Herr
JFormey ‚der nouvelle bibliotheque Germanique,
Tom. XI. P. . S. 85.0. f. eingerüdet hat, und wor.
inn bie Sehler, fo er in bemjenigen, welches.er von -
_ ber Reglerungsform des Cantons Bern vorgege⸗
ben, begangen hat, gruͤndlich angezeiget und wi⸗
derlege werden. Die erſte Nachricht von dieſem
Buche hat beſagter Herr Formey .ertheilet in ge
weldeter nouv. biblioch, Ger, Tom, X. Parc. IL
. | .P- 305.
des Hrn. Lor. Angkiotekbeln BeaumiellexBs .
‚305: Indeſſen hat Bee Herr de⸗ka Beaumelle
nadyher gänzlich abgeldugnet, daß er der Berfaf. -
fer. deſſelben ſey. Wie biefes mit ber bertinifeheh
Anzʒeige, mit dem langen Stillſchweigen zu dem ihm
derwegen beygelegten lobe, eberpichmehr mit An.
Nnehmung deſſelben, wit Denen ‚Stelten in ber re-
"poufe ao füplement du fiecke deE.aulsXlV, ne
‚andeen Umſtaͤuben übereinzubringen. ſey, twetich
wie andern zu urtheilen. aͤberlaſſen.
3.Suite de ladefenfe deP’esprit des loix, 175 1
u Suse."
4. Discours prononce al’ouverture des legoe⸗ |
-*. publignes, Koppenhagen 4751. Quart.
g. Discours fur. Xadoptian des arts, prononck
a Copenhague, 1751. Quart. Wir haben ſchon
‚etwas davon erwähne. Cs’ ift diefe fchöne Rede
= für eine Arbeit des Seren de la Beaumelle Wurch-
.. gegangen, und fie hat ihm nicht wenig Lob :zuinege
.. ‚gebracht. Endlich aber kommt nach fechs Jahren
Herr von Mehegan, und wil für den wah⸗
ven und einigen Verfaſſer gehalten feyn. Bag.
nouv. bibliech. Germ. Tom.XX.P. II. p. 329. ds
wo auch verſchiedene Stellen daraus beygebracht
werden, nebft Dem Urtheil des Herrn Sreron,wels
ches in biefen ſtarken Worten. abgefaflee iſt: L’au-
teur eftun MONTESQUIEU, empruntant la voix
' deFrecHıer.
6. Penſées de Seneque, Paris 1752+ Duodej. u
zuwey Bände, Gotha. 1754. ©. nouv. bibl. ‚Gem.
= Too XIV.ELL pat 35.
a Ms; Lettres
\
I
” Di T - —
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- Ü)
. .. s
D u“ . - %
u » 4 . « .
‘ ‚u oe + VOeſichte v
np. Lette de: Mademeine MAINTENONG
2752. Duedez. zwey Baͤnde. Auf dem Titel
ſtehet A Nancy Chez Deiſleau, imprimeur du Roy.
Der wahre Druckort aber iſt Frankfurt am Mayn.
. Da ber Herr Syerausgeber nit ben 9
| eringſten
Be ber Acheher biefer Beefe führer, fo IR
beymefien wollen, foudern bie darim vorlommen⸗
be Anechoten für ſolche angefehen hat, wovon nur
ein Darillas oder Maimburg würden einen Ge
brauch machen fünnen. S. nouv. bibliöch. Gerai, .
“Tom. XI, Part, U. p..423. und biblioch. raifon-
‚nee, Tom. XLIX. p. Il. p: 283. Indeſſen hat
ſich der Herr de la Beaumelle zu rechtfertigen ges
ſuchet, und nicht nur . .
8. Vie de Madame: ne MAINTENON 178
*
‚gu pucen Duphegbänben, finden auch
9. Eben baffelbe 1756 nebſt einer "großen
enge Briefe in funfzehen Duodezbänden an das
Ucht geſtellet. S. Goͤtting. Anzeige von gel. -
Sachen. 1756. ı22 St. Diefe memoires de
Md. pe MAINTENON, werden (bem Verlaut
nad), von zwo Damen) zu Seipzig in bas Deuts
ſche überfeget, und verfchieberie Theile, deren ein
. jeder zwey des Originals begveifer, find ſchon an:
m Lu |
bas Licht getret
10. ‚Le Siecle de Louis XIV. par Mr; DE
VOLTAIRE,.avec des notes, 1753. drey Boͤnde
eo. in
des Hrn. Lor. Ancheirtde io Beaumelle ag/
ja Dundez. Boß · die Yamıralungin. übe beat:
Pen Teil find aus feiner Bever gefloflen.
AI. Reponfeay Ppigment du Siecle de Lobis
XIV. 1754. ir haben von dieſer
Vereits Die: nöfpige Erwahnung n.
Sie if, wie die vorigen, auch‘ in Di
Aberfebes zt:efene ee fen lieg
12. Melange de.morsle —* ——— 1754.
Duodez. Dieß a Werkchen wird von eis -
nigen dem H von andern aber unſerm
Herrn de I Besumeile zugeſchrieben. S. Fon. .
MEY la France literaire,' p. 300. Log.
13: Lettre ſar (es. Aewele⸗ avec Mir. DE
Vertarne, Zu Ze
"4. Herr Formey zeget im dee Frärice literaite '
p. 105. aa, daß eine neue Ausgabe bes Tacitus
it ein öfifehen Lieb ,voni Bi
“ Se ir —— —* j v a |
= nunmehro ſchon die Preffe ‚verfaffen habe, ober nicht
Sonſt hat er auch M
nadfgeifen and Be
gehabt. |
© ar den ale Eon un:
— — —
| Zugete
| 184 Geſchichte rt
macht, unb was man Daraus gefchlofen bat, baf
- gr nämlich nur zehen Exemplare übrig behalten, un!
daß nur blos diefe zehen haben fönnen yerfaufe
werden, bie übrigen ber ihres Daſeyns fenn berau
bet worden. Andere aber haben dieſe Bekannte
Sun für einen Kunfigriff ausgegeben, um den
Werke ein Anfehen und einen hohen Werch zu wer
fchaffen. Doc, dem fey wie ihm molle; es bei
feinem Verfaſſer viel Ehre gemacht ; und iſt nidh
allein bald wieder aufgeleget, fonbern aud) in ver:
ſchiedene Sprachen überfeget worden. - Eine neu
Ucberfesung und Beytraͤge zu feinen Bedars
"Ken hat 1754 in groß Octav zu Berlin das Licht ge
fehen, Man finder darinn in der That eine großı
Erkaͤnntniß und vieles Nachdenken, und ment
. 4
gleich. alle feine Bedanken- nicht die Gedanken
eines jeden find, ſo werden fie doch jederzeit Sei
Danfen eines Mannes von Oeſchmack und von Geiſt,
und, überhaupt zu fagen , eines wahren Parrioten
und Menfchenfreundes bleiben. Daß aber: nich
sein jeder denke, wie er, hat der verfchiebene IB,
derfpruch dargethan. Insbeſondere find Die zwer
‚Briefe zweyer Schweizer leſenswuͤrdig, fo Herr
Formey der nouvelle bibliotheque Germanique,
Tom. XU.P.1.&, 85.0. f. eingeruͤcket hat, und wor:
. Ian die Fehler, fo er in demjenigen , welches er von
der Degierungsform bes Cantons Bern vorgege:
‚ben, begangen bat, gründlich angezeiget und wi.
derleger werben. Die erſte Nachricht von biefem
.. Buche hat befagter Kerr Formey erthellet in ge⸗
wieldeser nouv. hibliosh. Germ. Tom, X. Part. IL
oo. P. 305.
vihen.Lor Anglivielde la Beaumelleuss .
»o5. Jabeffen hat der Herr de ka Beaumelle
woher gänzlich abgelaͤugnet, daß er der Verfaſ-
Kiefleiben ſey. Wie diefes mit der berliniſchen
' Dige, mit dem langen Stiliſchweigen zu dem ihm
lewegen bengelegsen lobe, ober'piehmehr mit An-
Manag befielben, mit bene: Stelten in ber re-
pode au füplement du fiecke de Lauis xIV, unb mit
aber Unſtaͤnden uͤbereinzubringen ſey wetieh
Moabern ya urtheilen ͤberlaſe.
3 Suite de Iadefenfe dePesprit desloix, 1751.
' Plägnes, Koppenhagen 7751. Auart.
. Discours für. Padoptign des arts, prononck
ACıpenhague, 175 1. Quart. Wir haben ſchon
En davon erwähnet. Es ift diefe chöne Rede
.. - 3 *8*
4. Discours prononcẽ à l'ouverture deslegons _
Pr cine Arheic des Seren de la Beaumelle durch⸗
man, und sie hat ihm nicht wenig Lob :zuinege
Kirk. Endlich aber kommt nach ſechs Jahren -
du her von Mehegan, :und will für den wah ·
und eigen Verfaſſer gehalten feyn.. Vergl.
Bor. biisch. Germ. Tom.XX.P. 15. p-329: elle
Ds ach verſchiedene Stellen daraus bengebracht -
Beben, vebſi dem Urtheil bes Herrn Sreron,wel
(es in deſen ſtarken Werten abgefaffer ift: L’au-
AmMoNTESQUIEU, empruptant la voix
Kiichien. - nn
_& Penktes de Seneque, Paris 1752. Duodez.
nn Venbe, Gocha. 1754. ©. nouv. bibl. Germ.
V. P. L p. 1353.. —-— |
30 j M5 Lettres .
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fe. Leferge de MadameinE MAINTEN 3
2758. Dusdez: zwey Baͤnde. Auf dem. Tee
ftehet 3 Nascy Chez Deileaw, imprimeur duRoy
Der wahre Druckort aber iſt Frankfurt am Maya
. Da ber Herr: Hernusgeber nicht den geringfhii
VBeweiß der Aechtheit dieſer Mriefe führer, (6° 4
4 kein Wunder, daß man uhr
’ aetsreib, hs Iefen, ihnen feinen Mauben ha
beymefien wollen, fonbern bie Dariım vorkommen
be Anechoten für ſolche angefehen hat, wovon tu
rin Darilles oder Maimburg mwärben einen Sa
brauch machen koͤnnen. S. nouv. biblioch. Geras
Tom. XI, Part. U. p..423. und bibliorh. raifon
nee, Tom. XLIX. P. II. p: 283. Indeſſen ha
ſich der Herr de la Beaumelle zu pechtfertigen ge
ſuchet, und nicht wur...
8. Vie de Madame ne € MAiNTENoN 175
a zmeen Duodez baͤnben, ſondern auch
| Eben baffelbe 1756 nebft eider ’gro if
me Briefe in funfzöhen Diüodezbänden Mm
he geftellet. S. Bötting. Anzeige von gel
acyen. 1756. 122 St. Diefe memoires d
Md. pe MAINTENON, werden (dem Berlau
nad), von zwo Damen) zu $eipzig in das Deut
ſche überfeget, und verfchieberie Theile, deren ehı
jeder zwey des Driginals begreifer, find ſchon as
bas Sicht getreten.
10. Le Siecle de Louis XIV. par Mr; oı
VOLTAIRE,,avec des notes, 1755» drey Van⸗
20.0 . |
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.nsnesediieneum
Zugabe
u einiger kuͤrzern earigten
| > eirige jüngft verſtorbenen odor mod en
, Gelehrten.
Herr Peter Mogge,
woiland Abgeordneter bey dem Collegio de
Herren Generalſtaaten zu Haag.
De große Maͤcen war 1697 aus denen affe
und vornehmen Geſchlechtern derer M
imd Ockexrße entfproffen. Sein Vater war
bert Mogge, Herr von Reneſſe, im feinem Lebe
Bargermeſter und Rath der Stadt Zierickſee, um
feine Mutter Frau Martina Ockerße. Er erga
ſich ſowohl daſelbſt, als hernach zu Leiden, dene
Wiſſenſchaften, und erwarb ſich auf dieſer Akad
mie bie hoͤchſte Ehre in beyden Rechten. Den =:
Auguſt 1720 ward er zum Scheffen feiner Satz
ſtadt, undim December beffelben Jahrs zum R
in der Vroedſchapp erwählet und angeftellet.
ftieg darauf. von einer Ehrenftaffel zu der ander
binauf, und warb 1727 von denen Herren Staari
v4
ST
199 u Geſthichthe —
ben haẽ er aucdruͤcktich befiplen, Gap alle fein im
beſn in ber Stadt Jierikſee wohnen und ſich Lebens⸗
+ Hang daſelbſt aufhalten ſollen, wie auch die Bew
ung gemacht rm, daß die. Herren Ereanorer Sie
„Herren Staaten von Seelan erſuchen /ſollen, eis
Ine hohe Schule in diefa Stade” zu errichteri
» ge —— Ad dm Atlas
„denlie:n ‚38 . er biegt
„rende, daß bey: derfelben ſechs Profeſſoren 'follem
„angeſtellt werden; einer in der Sottesgelahrthett
„einer in den Rechten, einer in der
„fenfijaft,, einet Ar ber Weitweisßeit, einer. in Den
„ſchoͤnen Wiſſenſchaften oder im ber literatur, ung
„einer in den morgenlänbifhen Sprachen, deren
„Wadhl bey benen zweyen vegiesenden Herren Buͤr⸗
„germeiftern und dem vorſitzenden Scheffen diefer
„Stadt, wie auch denen Herren dommittirten Raͤ⸗
„eben der ſechs Stimme habenden Staͤdte dieſer
. „Propin;, ftehen, und auf die Mehrheit De Se
„men ankommen foll, und follen die drey erften Pro
„fefforen eine jährliche Beſoldung genießen vor
„dreyhundert flämifchen Pfunden, oder achtzehn
- „hundert (Hoflänbifchen ) Gulden, und bie uͤbrigen
„ drey; jährlich zwey Hundert drey und dreyßig Pfund}
„ſechs Schillinge und acht Groten flaͤmiſch,
man Das gegründete Urſach zu glauben, Daß, wen
’
ter Mogge. agr
ager gelebt haͤtte dieſes
gauſend Pfund Sterling
en. „Im Fall die Staa
alb dray wider
gidieſer Atademie keinen
ermache "der Herr
umme, um auf der es
de. cin Hays für arme
em, bis zu ihrem Alter
ein Rinder \
Soldaten, welche bis 3g
1 berirjenigen
Regime
der Repartition „diefes "
haben, unterhalten wer.
ude wenigſtens acht tau⸗
der acht und vierzigtau /
ſolchen Seren verdlenet
zelt ruͤhmlichſt erhalten
Gelegenheit zu haben,
reißroüedigen Bermächt«
ve Nachricht zu erthei⸗
»t, dürfte Das legte er⸗
16:6, uBB.u.f
Ben
Wo d
u ge.
ELEITETT **** ** ....e
| Ser Johann Jacob Amelot, |
wæelland konigl. Miniſter Staatsfecretariue
Tonmmendant der koͤnigl. Orden, und
auf Challlon Epasiion und andern Guter J
| Did dornehme Beförderer der Willenfchat
ten hatte den zöften April 1689 das Lick
der Welt erblickt. Sein Vater iſt Herr Diony
fius gehen Amelot, Erbherr auf- Chatilio
und Parlemeritsrath , und feine Mutter,. Fra:
Philiberte de Darillon, geweſen. Das Haus
woraus er entſproſſen, iſt ein ſehr erlauchtes Haus
es zaͤhlet verfchiedene Gefandten, Staatsraͤthe
KRechtspraͤſidenten und Ersbifchöffe, und.dem Ay
aus welchem er feinen Urfprung hatte, zieren ine
befſondre bie Verwandtſchaften mir den Haͤuſern
- Btampes/dBeon, Bruͤlart, Saulins uud De
fm de la Rande -
Sogleich in feiner Kindpeit zeigte ſich hen 164
- viele Einficht und eine ungemeine zuſt zur Arbei
Er trieb feine erſten Stubien, wie man es id
gemeiniglich thut, das iſt, mit Geſchmoc und suf
. mit einem Worte, als ob er einen befondern Srei
brief befommen "Härte, «in Mann zu ſeyn, bes«
er ein Kind gewefen: er trieb fie felbft bie in d
- matpematjfhen Wiflenfchaften, weiches dDamal
Imelst; 193.
she zutage, -
jrhundeers ſey
» Wiffenfchafe
beisheit, und. : .
ven find,
Jar fen”
d Generalad⸗
iſter im Par ·
wuͤnſchte fein
n Geſandten
dahin begiels
jer Zeit, trug
$ chftoerftore
: bebenttichen .
fine Verrich⸗
€ äufgetragen
fi an Si. ”
Antauf den. '
m Krankheit
: konnte mite.,
nöfchaft des
wenden muß ·
bedurfte ſeine
gan, Bers-
zu erkennen, .
diefem Zelte: ”
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, . N} Pa
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‘ ® u 5. m .
1 Behhiche "2.
. f .
pimftean auf ihn warf, hat ſo langs gebauert, as
et. gelebet. | a
x. Nachdem er befagtes Amt fünf‘ Jahr bekleiden
ward er Meiſter der Requeten im Rath, und kur
darauf Intendant von la Rochelle. Er verbliebda
ſelbſt bis 1726 ‚in welchem Jahre ihn der Rönig au
einen hoͤhern Schauplag hervorzog, und ihn Bi
mu
Intendanten ber Finanzen anftellte. Dig vorn
"Amt befleidete er über eilf jahre; da ihn der Kö
nig endlich zur Höchften Würde, welche er begehrer
konnte, naͤmlich eines Staatsminifters und Staats
. fecretarlus, erhobʒ worauf er noch in der Zolgı
zum Staatsrat, Ober, Poftintendanten, und
Groß.» Ceremonienmeifter der fönigl. Orden iſt er
nannt erben. Mit fo vielem Ruhme, als er all
diefe wichtigen Aemter bekleidet, fchienen doch beſon
dere Limftände die Erlaffung von denfelben zu for
dern. Der König ertheilte fie ihm; er entfernti
ſich, doch mit alfen Ehrenbezeugungen , welche el;
. nen Minifter ben feinem Abfchiede begfeiten koͤnnen.
- Mitten unter allen feinen glänzenden Würden
und Befchäfftigungen ‚- behielt diefer große Manz
jederzeit den Geſchmack an den Wiſſenſchaften. Bel
dem Jahre 1727 mar er en Mitglied der’ franzäfl,
fchen Akademie, und ryı, den ıögen Decembr. er.
. Diele er die Durch den Tod des Herrn Kardinal
von Polignac erledigte Stelle eines Ehrenmieglie
—32
⸗ -
des in ber parififchen Alademie der Wiftenfchaften,
Während der Zeit feiner Ruhe hatte er feine vor.
nehmſte Luſt und feine angenehrufte Beſchaͤfftigung
in den Wiſſenſchaften, und er · ſammlece diejenigen
Wir Geſchichte nn
Bye 2 2 2 2 ze 20 me EN zn ne ner
| .
+ Herr Earl Pontanus,
weiland koͤnigl. preuß. Geheimerrath, Director
der Landesregierung, Curator des Gymnaſii
u. ſ. w. au Lingen.
leſer Mann war ein wirklich gelehrter Manar:
Er war⸗ gettesgeleßrt, er; war vehesgeleheez:
e& war anben eremplarifch gottesfuͤrchtig. Bas:
u "auch etwun der eine ober der ändere baben beufese.
mag , fo halte ich ihn doch allerdings wuͤrdig, daß
Fein Andenken in dieſem Werke er halten werde.
‚Sein feliger Vater war Herr Albere Ponta⸗
nus, welcher aus dem ‚berühmten ſaͤchſiſchen Ge
lechte derer zur Bruͤck, oder Pontanus, ent⸗
oſſen war, und weicher, wie deſſen AÄAeltern zu’
—2 — eine zeitlang den weſtphaͤliſchen Namen,
ter Bruͤggen geführet-hat. Er warein Bruder,
des berühmten lingenfchen und utreihtifchen Profeſ.
fort, Heinrich Pontanus, und if als Gerichts
M fectetarius zu Singen geftorben. Die Mutter war
aus dem berühmten dankelmanniſchen Goſchlechee
und von“ derſelben Batte er den berühmten Üingen.
ſchen und groͤningiſchen Profefior, Otto Derbügge,
zu feinem Obeim. Er ward von derſelben zu le
‚ gen dem 2. Auguſt 2698 gebohren. Ä
\ In diefer feiner Geburtsflaht legte er erſtlich
unter dem Rectorate bes feligen Henrici den ne
200 te |
AERKETETTT “'. — De a
XJ
W.
— | Ser rich Zheodofiud Alter
Woater, Doetor Bottfried Kraft.
Sees Anne zu Vorburg. Diefras' Mutter war
Bu Bei Heil, Schrift "Doctor, des koͤnigl. Eonfl:
Korüi Beyſi iher uud Prediger ju Siena. An
fe Stadt, in welcher er den ioten Sept. ra
' ‚fein geitliches schen empfangen ‚It Jimenan,
seite Bergflade Ins Hennebergiſchen. :"@ein *
"Bari Superintendeirk, uud bekleidete 4
Chriſtina € auſold, Herrn
Rrauſoldeo erde * — ok.
En ui, tn
n Hef⸗ zweyte t. Ads
fängfich ward er in ber Schule feiner
——
„welcher nachmals Doctor der Arzeneymiſſenſchaft ge⸗
U menden; auf das Gymnaſium zu--Zistau,, beffen
Director. damals Policanp Muͤller war. ‚Außer
| Velen Unterrichte, lernte ex ‚die Sprahen ben Zu |
"cher, und die Mathematik Sen Peſcheck.
brachte ſechſtehalb Jahr dafelbft zu, und hielt *
Abſchlede eine öffentliche Diſputation. |
Im Jahr 1735 gieng er zu Den Höfen Vorle⸗
- fingen über, und begab ſich nach Yena, allwo er
unter dem Prorectorare 1 Prof. Hertel das.afa-
‚demife urgeretht edit, ‚wm vi Sehe *
ge,
202 .Geſchichtde REF
Rena
En VL... 7
GHerr Johann von der Vorm,
niederdeutſcher reformirter Prediger zur
... 0. Aalen. =
on | „
| Su bereits verflorbener Bater mar Quiri
ee von der Vorm, Prediger zu Reneffe nF
-. Hoordivelle aufder Inſei Schowen m Seeland, un
Die Mutter Adriana von de Velde. Bon biefen Aefk
‚tern iſt er den 24. Auguſt 1700 gu Reneffe auf die Welt
efommen. Seine Studien hat er’ vornehmlich zit
eiden getrieben , und find bafelbft Franz Sabre
Eins und Taco Hajo von ben Honert ſeine vürk
nehmſte Sehret geweſen. In der Vorrede des Heren
ohann von den Honert, zu feiner analytifcjent
Yisgabe von Meichiors fundamenea cheologtse
didascalicae 1722, trägt er ben Namen prael
- Stantiflimae & magnae Ipei juuenis, inter patris mei
diligentiflimos auditores nulli fecundus, und wird
von Ihm geruͤhmet, daß er die fehr genaue Corre⸗
etur biefer Ausgabe verrichtet babe: Ju eben hir
fem Jahre warb er Candidat des Prebigtamteg.
Inmn Jahre 1725 warb er Prediger zu Nord⸗
wyk aan Seen , und daſelbſt ben zten Jun. von fela-
y
2
—
«
-
—
8
+
r
»
—
„ [|
a 1
=. nem nachperigen amſterdamſchen Amtsgeneffen,
.W. Schiphout, eingefegnet. : Seine Antritts
Predigt war über ı Theſſ. 2,8. Von biefem Dres '
Ion. | ‚ ward
“.
fängtich warb. er in ver Drönie feine Baterfhat
In den Gründen ver Wiſſenſchaften unserricheeie
Darauf aber nach; Breßlau gefande, und ben Dei
tehrern des dortigen Gymnaſii, Kranz, Hocdyei
fir, Janus und Volland treulich unterwiefes:
Im Jahre 1719 bezog er die Uniperſitaͤt zu Wie
genberg,” blieb daſelbſt über wer Jahre lang, ‚auuuf
| wo ‘den Boslefungen der ‚berühmten ehren,
‚ Vater, Brendel; Wöichmansıe
Saufen, Berger ; Strunz, Woif und Petra
jſus —* ben; ‚ und erwarb ſich 1723 dafefbl]
die Magifterwürbe und die Freyheit, Vorkefungen
zu halten. Dieß gelung ihm fo wohl, daß Wers⸗
dorf, Chladni, Neumeiſter uub Menke him
shre Söhne.anvertrauten. Da feine Gelehrſamkeit
and Treue Immer befannter wurden, erhielt erxzg
das Rectorat zu Wittenberg, und einige Zeit ber
each zu Muͤhlhauſen, und endlich nach acht ak
zen 1798 das Directorat dus Gymnaſii zu Zittauc.,
weiches er bis zum ıgten Jun. 1756, da. ihn bet
Id. demſelben entriß, růhmlich geführet bat.
B Er hat verſchiedene Schriften, als ſo viefe
Zeugen feier gründlichen Gelehrſamkelt, binerlaſ-
fer, als da And: -
- DR. I. & II, de —— eruditorum.
De teimplo portatili Sinenñ.
Vita H. Worrın.
Vita Donarı GRoss ii. u pi
Vice Jos, Recıı. . oo
des Gen. Benjanmn @otitebBerlac. 205;
a
re
. de viexemplorum.
—— eine große. Anpapk Entetungefgeifen.
de .claris Horadi; ya
de flore Iiterarum inter bella,
‚ de Semio Tullio.
de Tarquinio fuperbo..
de Schola Zirtauienfi, ' .
de ofliciis diuitum & panperum. |
de hortis.
de Zutauia eruditorum ferane.: .
de rogationibus veterum.
de migrationibus lireraram,
de mercaru bonarum literarum.:
‚Die fefte Zuverſicht auf Sort, als das fee
Mittel in zeitlicher Truͤbſal.
Die geiftliche Freude einer gläubigen Seele. >
Don Waifenhänfern. - .;.
Bon der Beſtaͤndigkeit i im Guten. |
de Theodoſio janiorf. en
de praemiis eruditorum.
de virtutibus politict.
de aregantis literatormm. nn
Bern wahren‘ Werthe der Armen.
de meritis praeceptorum,
de Adoniae feditivfo ingenin
Bon ben Rogationibus der Alten.
Die wahren Kennzeichen der Auserwählten,
Der Dim mifehe uadenlohn chriſticher Stand⸗
haftigkeit.
R Su
7
befchreibet. J we
Gebuld und‘ Heffunng — ie Dinge
in allerley Truͤbſal.
Gott das hoͤchſte Gut und Eröcheil me
riften.
de —— inſtitutioni⸗ puerilis; 5. und ‚bene
fehiedene andere mehr. —
Er hat dabey den Nachruhm einer auenehmen·
den babe Frömmigkeit und rechtfchaffiseng
Mefens hinterlaffen. ©, Monumentum b. GER»,
= LAco a collegis Gymnafü Zittauienfis confecra-
_ tum, und des hirſchbergiſchen Herrn "Prorecors,
3. € Leufchner, fpiclegium XXII. ad CuNRADT
Silefiam togatam, welcher ihn in folgenden Verſen
6GEBRLACI u2 eelebrant dauſae, quas Lencoris orzat.-
Molbuſtum extollit, Zistaque , laude um, ,
Quem recte mireris, fludiis pietate, fidequp - in
Parta die memori >. fama fuperfles aget.
eunsnsrenees ———
a
Herr. Eudenig Franz areheche
der Vaedſamken Profeſſor und Rector zu
Gorinchem.
er Vater dieſes geſchickten Mannes war Cor⸗
nelius Krayenhof, welcher als Prediger
zu Vecheln bey Herzogenbuſch 1729 geſtorben iſt;
We Mufter , Catharma von n Birke, aus |
N
⸗
| des Hrn. Ludemig Franz Krayenbef. 202 B
Ehe er den zrften-Mer; 1720 an bag Weltlicht ge
ſehet worden. Bon dem Orte und der Are ſeine |
dabemifchen Studien kann ich nichrs melden. Gnug,
er hatte fich wohl auf die humaniora gelegt, und.
dadurch ein gutes Lob unter Rennen derſelben
emocben. Er ward daher zum Schulamte vor-
zii bequem erachtet, und anfaͤnglich als Con-
sector nach Hoorn berufen, doch hier blieb er
uicht lange, und erhielt im October 1744 das Pros
nececat zu Dortrecht. Während feines Hierfeyns
Fir ihm der Magiftrat zu Deventer den 14. Aug.
4 nebft zehen andern geſchickten Männer auf
Die Baht ber Profeffion zur Gefdjichte und Bes 5
tedſamkeit*). Diefe wurde damals dem noch mie.
Ruhm dafelbft Jeßrenden Herrn Profeflor Jacob
de Ryoer zu Theile. Unfer Here Pröfellor aber
erhielt im Sept. des folgenden (jahres 1746 dag
ducch den Abzug des Herrn Earl Conrad Reiz
noch Harderwyk erledigte. Mectorat zu Gotinchem.
Er trat ſolches den 26ſten Febr. mit einer oͤffentli-
chen Rede carmine heroico de uſu linguae Grae-
eze in addiscenda latina am; welche, auf Etſu-
chen der edlen großachtbaren Herren Dürgermeifter,
gieich Darauf dem Drucke übergeben wurde. Im
Monat Detober 1750 ftellten ihn diefelben zum Pros:
feffor ber Berebſamkeit an; welches Amt daſelbſt
nicht beftänbig ift, fonbern ähm aus-befonderer aich °
tung —— wurde. |
Es gereichet dem Herrn Krayenhof zu einee- |
befendern Ehre, daß er ſowohl sum Gebsand des:
#) Bockfaäl Sep. 1745. e. 367- 368.
!
208 Oehdichte a
in Ciöfandeitme eine .Inteinifche Wiorefüie
—* auch für deſſen Frau: Prinzeſſin Schwen
ſter/ eine Ehtleitung. ih die Erbbeſchreibung an Das:
Acht geſtellet hat. Die erſte fuͤhret den Titelt, - - . ı
Syntaxis Latina in uſum ſereniſimi prineipie
| Wırnermi, &d, Adieda eft verfio Belgica re⸗
Gern omnium & obfervaticunm preecipnaruun.:
orindjem 1750. -
Die andere iſt in Gelänifger Sprache st:
an das Sicht getreten.
Denis, wo Kerr Richter fich auige hervorgu
tien Raufmanne Techt. Dieſe Kindheit Hieen
2, Außerdem hat Herr Krayenhof noch beſchle
Bene. einzelne lateiniſche Gedichte ausgehen laſſen
welche gar wohl ſind aufgenommen worden.
200
.. ..... a... KELDETT rT
VO:
gerr Zohan George Ser; “
dber Weltweisheit Magifter, der Gottesge⸗
R| ie Doctor, und: der heiligen. Philologie.
eentlie Profeſſor zu in log *
thun angefangen, iſt feine Geburtoſtadt, line.
et 1727 das Weitlicht erblickte. Sein Herr Bas;
ter hieß "Johann Chriſtoph Richter, und. mer:
a » Rammer: me ki * Rare Ban-
meifter und atıg er Kaufmann daſel Die
Mutter, Chriſtina Sophia Ruͤckers, —*
2 dest
geichter. 209:
hrer) unter deren;
daß er ſich in dien,”
e Anzahl ber Uni.
——
[x
—— und,
jeii bey Deyling,,
twarb fich, in einer; -
n Fleiß und Eifer,
1g, eine ſolche Ge.
ſter in-der Philon
) eine gelehrte Diſ⸗
ae interprete, wo⸗
ichten von akad.
guter Auszug zu
‚zu halten, erwarb.
te dh Diesthrng
, und Ihre Eönige -
außtrordentlichen
Die Ant trat
— Audio philos
B, ‚mb lud
fe don fünftegalß; .
agten Nachrichten
werden, de vitiis⸗
iecorum in philo-:
a, Im Jah 1733,
wähfchungefthreis.
ters heraus, inter
chronoJogicos: in‘
1 wovon wie derum
-9 .- m“
210° .: eibihee
in gchdro Fichten def: Jake SB. gyi
ein Auszug befmblih if. Der 23. Sept. 1756 edi
warb er ſich die iventintetwärbe In der ogie
und hielt feine Difputathm, de Paula apoſtolo, Jefs
* "Chriti in vitam reuocati nuncio ad AS: XL. Fr 5.
(Si ach davon vollſt. Nacht. 1757 - ©: 59,
und darauf Den 21. Det. um Das Dactorat eine au⸗
dere de munere Bor Johanni baptiſtae dieinirue
delegato, 5Bg S. ebendaſ. ©: 134. ;
Bern eneuenesurerse
Zuſtze zur Geſchichte m
2.28 Herm a
26 Ernſt Imman. Walch
| ‚De Weltweispeit Profeſſors zu Jena u. ben. n '
N. G. Eur. Xj Th. 986, S, F
Bee ein Jahr hanach, da ich die *
faßte Geſchichte dieſes berühmten Gelehrten
an den Sen Verleger abgefande hatte, iſt mir ein
anderer Auffag’ gütigft zugefandg worden‘, welcher
| insbefondre von den gelehrteri Reifen deffefben an⸗
muthige und umſtaͤndlichere Nachrichten enthaͤlt,
Ich erachte es für meine Schuldigkeit, ſolche me ee
nen !efern noch mitzutheilen, und werde, bie nun
noch hinzukommenden Schriften zugleich hinzufügen.
|
s k *
des Herrn Joh. €. Iminan. Walch. zur
Da Here Walch iſt, durch göttliche Huͤlfe,
neig in den Stand gekommen, -die Vorleſungen
der öffentlichen Lehrer der Schul
* fo ne in der —E X
Hofrach Buder, in der Logik Herrn Prof, Reuſch
ud Hofrath Daries, in der Metaphyſik en
Hem Prof. Reuſch, in der Phyſik und Machefis
Hecrn Hofraͤth Hamberger, und in ber adplicata
Herm Kirchenrath Wiedeburg gehoͤret.
Seine übrige Zeit wendete er auf Erlernung
der eeimtalifchen Sprachen, und befuchte über die
hebräifige Grammatik, Accentuation, das Chals
daäiſche, Syriſche und Samaritanifche die Wortes
fungen des damaligen Herrn Profelloris extraor-
diszri, und nunmehrigen Superintenbenten, Herrn
Jehann Leonhard Reckenbergers.
As er hierinnen einen Grund geleget, dab er
nicht allein eine geraume Zeit einen Zuhoͤrer in den
Collegiis' biblicis er curſoriis des Herrn Prof.
Tgmupe ob , fonbern ließ ſich auch nachher. einige .
Jechre hindurch von biefem berühmten Lehrer priua«
tiflime in rabbinicis, talmmdicis et arabicis unters
Das KRabbinifche trieb er nachher noch weiter
fort, uncer der Anweiſung eines: fehe geſchickten
Rabbinen, der ſich als ein Judaeus conwerfus das
“ mais auf Dafiger Akademle aufhielt. Dabey wen⸗
beten feine Ihm übrige Stunden auf die Erlerning
der lateiniſchen und griechiſchen Sprache, der Alter⸗ |
e
thuͤmer und der .hiftoriae licterariae, J
Ar Als
m Sendicte BEE
Ais er in allen dieſen Wiſteeſhater, dvch goee-
liche Soürfe , einen guten Grund gelegt, fegte: er.
zwar folche in feinen Nebenſtunden weiter fort, und.
—* ſich in ſolchen taͤglich dollkommener zu machen,
zu feinen Hauptgeſchaͤffte aber machte er miumehro
die Erlernung der Theologle und Kirchenbiſtorie,
ba er denn der Anführung feines. Heren Vaters 2 in:
ber Theologia dogmatica, polemica und. andertz,
| Theilen der Gottesgelahrtheit, wie nicht. weniger.
in der gelchreen Hiftorfe der cheologifchen Wiflens
fihoften, und in der Kirchenhiſtorie des alten und
neuen "Teftaments, verſchiedene Jahre hindurch ge⸗
noſſen. Zu Eude des 1745. Jahres erhielt er unter
dem Decanar des Heren Prof. Tympe von bafiger '
hochloblichen philofophifchen Facultaͤt die Magiſter
wuͤrde, worauf er ſich Im dem folgenden 7796ſten
Fehre den 14. May, durch eine Diſputation e de
‚vinculis Apoftoli Pauli ex antiquitatum profaurum
monimentis illaftratis, habilitierte, und ſich die Frey⸗
heit, Collegia zu leſen, dadurch erwarb.
Don Oſtern 1746 bis 1747 brachte er feine meiſte
| Zeit mit tefung verſchiedener Collegiorum exegeti-
. coram, und anderer, fenderlich aus ven humanio-
. ribus, zu, worauf, er zu Oſtern 1747 mit feinem
Bruder, dem igigen Herrn Doctor und Profeffor
. der Sottesgelahrheit zu Goͤttingen, Chriſt. Wilh.
Stanz Walch, Jena verließ, um fremde Laͤnder
zu beſehen. Sie giengen zuerft nach Göttingen, -
Helmſtaͤde, Braunſchweig, Wolfenbüttel, .Hanos :
ver, fimeburg, Bremen, Hamburg, und bieltem ,
fr , an jeglichem — Dexter einige Zeit auf
Zn u"
des Herrn Joh. E. Imman. Wal, <ı 3
die fie größtentheils auf die Befuhung der Ger
leeren und Beſehung der. gornehmiten Merkwuͤr⸗
Bisfeiten wendeten. Ein gleiches ‚gefchahe darauf .
mit Holland. - Sie befahen die vornehmſten Derter
tiefer Provinz, verblieben da, wo fich fenderlih -
Beichrte , Foftbare Bibliocheken und anbere ſehens
wirdige Dinge befanden; ſonderlich zu Groͤningen,
Franecker, teimarden, Htrecht, Seiben, Amfterdamıc,,
ie geraume Zeit, und verliefen nicht eher einen
Ort, bis fie in allem und jedem ihre fich vorgefegre
Aſicht vollkommen erreihe. In Holland iſt
unerm Gelehrten ſonderlich ber. freye Zutritt zu
ben daſigen berühmten Gelehrten, den Herren
Gerdes, Vriemoet, Venema, Arnzen, Trotz,
Walkmaar, Reis, Drackenborg, de Paow,
Doder, Burmann, Wetſtein, Vonk, d'Orville,
Alberti, Schultens, Oudendorp, Abr.Bronov,
Semſterhus, Bruͤtzen, Deha Wartiniere und
andern und der oͤſtre Umgang mit ihnen, während
ſeines bafigen Aufenthalts, ungemein vortheilhafftig
und nuͤtzlich geweſen .· a ——
Bon Holland. begab er fih.über Coͤlln, Maynz,
Bieten, Marburg, Wetzlar, Frankfurt, Heidelberg -
nah Strasburg, hielt fich an befagtem und’andern -
in der Nahe liegenden Dertern, wo etwas merkwuͤr⸗
diges anzutreffen war, einige Zeit auf, und trat als.
denn feine Reife nach Paris an: Daſelbſt ſuchte _
ſich nicht alein deu Umgang mit:ben.bafigen. Ge ..
Ihrem, ſonderlich dem Lengler du Fresnois, dem
Mr,Oirver,.de laChapelle, dem Abt Noller, dem |
Abt Sallier, de la Barıd ‚dem jünger: Fourmont, -
j —O0O3— Monſ.
Ä eis Ks Saicer
ſvrt, woſelbſt —* benen —— Diancom
und ber berühmten Signora Laura Baſſi, wit
auch Herrn Abt Irombelli in Bekannrfchaft ge.
rieth. Er gieng nachhero über Ancona nach Lorette
beſahe alſda das ſogenannte heilige Haus, und die
daſelbſt befindlichen großen Schaͤe, und .fegte Data
auf feinen Weg nach Komfort, woſelbſt er au,
nach einer wegen bes eingefafienen harten Winters
und häufigen Sthnees überflanbenen böchftbefcheiene
2 Hchen Reiſe, gluͤcklich ankam.
Hier Hatte nm der. Here Profeſſor Yellenbe: *
ſhdine Gelegenheit durch taͤgliche ——— der
fo vortreflichen Leberbleibfel des Al
Rerppeln, . Altären, -Wilhfäulen, —— —
meattis. circis, mauſoleis, aquaedudtibus, obelifcis,
Sep wleris, balneis, catacumhis, columbariis &c.,
jun durch. fleißige Befehung ber daſelbſt befinplichen
koſtbharen Sammlungen von Inſeriptionen und. ap
bern Denkmaͤlern des Alterthums, fein
" Verlangen zur Önäge zu-fättigen. Er befchäfftigte
ſich Damit täglich, fonderlich fand er fich ſehr fieißig
im Capitolio ein‘, woſelbſt er alle dahin feit vielen
Po gefchaffte vortrefliche Stuͤcke des Aiterthums
eht gerau'durchgiehg, imd aus vem Unterrichtẽ und
Umgange einiterdaſelbſt ſich ‚öfters auf halten
Antiquariorum, init welchen ee fich bekannt gemacht,
vielen Nuhen ſchopf⸗⸗. Seine Arie Zeit wendete
Her Walch heiter anf. Beſeh A A re
MPallaͤſte, Kirchen, er, Bhf
Gebäude y Rein, heile‘; Auf’die — Die
daſabſt — ſchabba ax opel, I
an. Be |
Auch Gier erreichte er nach Wunſch in allen Druͤcken
‚feine Abfidyt, und begab ſich Darauf über die Apperm
niniſchen Gebirge wieder zurüd nach "Bologna,
und von dar nach Modena, bauptfächlich um de
Sort befindlichen berühmten Gelehrten, den Lub.
Ant. Muracori, kennen zu lernen. Diefes gem
ſchahe auch, worauf er feinen Weg wieder zuruͤck
and) Venedig nahm, und fich daſelbſt noch etliche
Bocyen nicht ohne Nutzen aufhielt. Als er Venedig
verlaſſem, kehrte er nach Augſpurg wieder zuruͤck
woſelbſt er ſich zu ſeiner Ruͤckreiſe in fein Vate⸗
land anſchickte, dabey aber ſich vornahm, noch
verſchiedene berühmte Derter Deutſchlands auf die
ſer Reiſe mitzunehmen. Diefes wurde auch von
ibn bewerfiielliget, und er bat firh zu dem Ende,
ebe.er wieber feine Vaterſtadt erreichet, einige Zeit
zu Nürnberg, Erlangen, Bapreut, Leipzig, Dresden
und Halle aufgehalten, und an befägten Orten aug
dem Umgange mit vielen rechrfchaffenen gelehrten
Männern großen Nutzen unb Vergnügen geſchoͤpfet.
Mad) feiner Zuruͤckkunft fieng unfer Gelehrter
feine afademifchen Arbeiten nich: nur’ wieder an;
fpndern war aud) nunmehro bemuͤhet, die auf feinen.
Reifen <rlangte vortheilbafte Bekanntſchaft, mit fo
Dielen rechtfchaffenen Gelehrten: durch einen Briefe
swechfel. zu erneuern mb zu unsrbniten. Wie ar
dein ſolchen Briefmechfel noch gegenwoͤrtig durch
Deutſchlaud, Holland, Frankreich, Schweiz,
Stalin und Gpamten fortſetzet, uud aus, foichem
theils großes Wergnügen, theils nicht geringen
Mugen ſchoͤpfet. te... n r
| . Kurze
\
/
— —
des deren Joh, E. Imman. Walch. 219
. Rue Zeit darnach, naͤmlich 1750, erhielt er. -
‚vonden Durchlauchtigften Erhalten der jenaifchen
hohen Schule die Stelle eines Profelloris Philo-
Iphiae ezuraordinaris Dafelbft. Sein öffentliches -
kuhtamt trat er mit einer Rede; de praeſenti litto-
txum in ltalia ſtatu an, wozu er eine Einladunges .
Rift: de antiquitaribus Herculanenfibus lirtera-
ns verfertigte. Das Ephorat der lateinifchen Ge⸗
ſEſhaft tras er mit einer fenerlichen Rede an, welche
de meritis academiae Jenenfis in litteras humani-
ts handelte.
In Jahr 1753 hat fich der Herr Profeffor mit
ber finterlaffenen einzigen Jungfer Tochter des wohl⸗
fügen Herrn Profefloris Theologiae und Kirchene
ui Hallbauers, verehliget. =
Nach erhaltener Profeflione ardinaria Logices
& Mergphyfices auf dortiger hohen Schule 1755,
wa er dadurch bewogen; einige ihm kurz hintere
Amader angerragene anfehnliche Stellen, auf et⸗
üben berühmten hohen Schulen Deutſchlands auss
nlegen zu |
Pan dem antiquitatibus Herculanenfibus bat
Ban den Ausgaben, nämlich 1750, -r75ı und-in eben"
denſalben Jahre, in dem erfien Bande, ber zu Rom
$ymbolarum litterariarum, p. 99 &c.
Zu feinen Schriften gehören noch:
Chriftas carne necatus, ſpiritu ad visam reRQ-
in, ad ı Pesri 111,8, :Oesumentatio.ad pie cele-
palchgtis ſacra, in academia Jenenh pro- - |
polen, 1751. Quart.
J Diſeipuũ
—
.4
—
220 Geſchichte .
“ Discipuli "Emmauntici J commentatio ad;
celebranda pafchalis ſacra in academia ——
propoſita. Jenae, 1754. Quͤart.
Diſſertatio, de munere apoſtolico Arie ge
diansviac, ad Actor. I, 17..25. refpondente Jon.
Jac: WIBGAMANNO, Valmenfi, Jenae, 1755. 4.
Differtatio de facris Apoftolorum conuentibus,
al Ador. II, ı. refpondente Franc. Dorch 1 °%
Halfato. Jenae, 1755. 4.
‚Differtatio de narura et indole 7% —E
ad Ador.II, 13. refpondente Cu rıst. GOoTÆæ BE R.
BoEcx410, Nordlinga Suevo. Jenae, 1755. 4,
Differtatio de claudo, a Petro fanato ad AFer,
III, ı. refpondente Jopn.imman. SCHAEFFERG,
Ratisbonenſi. Jenae, 1755. 4.
Diſſertatio de #eppneie apoftolorum idiota-
zum, refpondente CHRIıSTIANO AucUsTo
FRID. SCHLEVOGT, Jenae, 1755: 4. |
Differtatio de fepultura Ananiae et Sapphirae,
ad Actor. V, 6.10. refpondente Jon. Gott,
BEuRIio, Gerano. Jenae, 1755. 4...
Dißertatio, de religiofa veterum arumorne ig
Acor. II, 33. reſpondente ELIA CHRISTIANO
SCRMIDTIO, Schweinfurtenfi. Jenae, 1756. 4.
Differtatio de funere Stephani Ador.VHL, æ.
1756. ©. vollftändige Nacht. von akad. Schriften
4757. 3. St.
Diſſertatio de j jure naturae veterum Germ⸗
norum, eſpondente Corp ADOLPR Curı-
sTIaN Tuomsen Holſaco. Jene, 1756. 4.
"Pio
5
” 4 - . m. DE ie — mn
des Herrn Joh E. Imman. Walch. 221
Pro itu ac -reditu optimi fratris CAROLI.
Frın. Warcuıt votum ſobuit libens meritq
JE I. Walchius. Jenae, 1756. Quart.
Agitur hac- epiftola de veterum ſraeciae ſa-
pentum itineribus litterariis. Er
Antiquitates. Damafceriae, ex Aldor. VIII, 25.
Buftratae, vefpondente Jon. HENR.VıncEnTig
NoELTING 10 Hambargenfi. Jenge, 1757. 4; .
8 Degen. W —
Diſſertatio de ethnarcha Judaeorum Damaſo
eorum Paullo inſidiontium, Adae: IX, 23: 248
Gi. II. Cor. XI, 32. sefpondente Jam. Jacoso
HEINOLDO, FrancofurtenG. Jenag; 1757. 4
17 Bogen . ed
Differtztio de Simone coriario Ador. X,
eipondeie Jo. Cas; Aucusto MusAre
Jeuent. Jenae, 1757. 4 4 Bogen. -:
Difßertatio de Agaho vate Afor. X, 25. reipon
dente’Dav. Mic. STERNI 0, Hamburgenſi.
Vene, 1757. 4 00000. :
In den göttingiſchen Ans, von gel. Sachen,
133. St. 1757 wird dasjenige aus diefer Diſpu⸗
tatien ansgezeichnet, mas bie Theurung betrifft;,
den welcher Agabus geweißaget. Naͤmlich Here,
Milch erzählet umſtaͤndlich die vier Theurungen,
ia poeyten, vierten, neunten und eilften Yahre
audi, deren feine allgemein gerdefen iſt. Die
afle und legte betraf bie Stabt Rom, die Vritte
Siechenland, die zweyte Judaͤa. Daß dieſe die
vom Agabus verkuͤndigte ſey, folglich soczueirn vi |
, nn ey d_
⸗
—
222. © ° Gefthichte Be “
hal: nicht das rdmiſche Reich, fondern Pafäftina,
“bedeute, wird wohl nach Durchleſung diefer Ab⸗
handlung feinen’ fernern Zweifel unterworfen feyn.
— VW . ” mn
\
.
.
Sonſt macht Herr Waich noch über Vie zweyte
Weißagung des Agabus, Map. 21, 11. eittigel
Anmerkungen , -Darunter'bie vornehmſte, uns aber
noch ungewiß ſcheinende, iſt: Agabus, der Paul
Haͤnde und Füße mit dem Suͤrtel bindet, möge
wohl nicht allein von feinem erften, ‚bald Darauf
‚erfolgten, Gefaͤngniſſe weißagen, fonbern auch auf
feine letzten roͤmiſchen Bande, und die Art feines:
Todes zielen, indem bey den Perfern üblich‘ ges
wefen fey, die Verurtheilten an: ihren Guͤrteln zu
halten, und fie auf die Art den Vollſtreckern des
Todesurtheils pi übergeben. : Wir wuͤnſchten ein
vwoͤmiſches Eprempel, und nehmen und die Freyheit
noch den: Zmeifel ;gu machen, ’ baß Agabus aus⸗
druͤcklich fagte: alfo werden die Juden den Mann,
des der Gürtel ift, zu Jeruſalem binden. Leber,
haupt ift noch" bey den Banden Pauli manches uns
‚aufgeklärt „ und wir wuͤnſchen wohl, daß der Herr
Piofeſſor aud) den Steffen der Apoftelgefchichte, fo
davon handeln, eine Abhandlung widmen möchte.
Er handelt noch ſonſt von diefes Propheten Nantett, .
- Beifagungsgabei, Baterlande und Aufenthalte.
Doch, das Überfchlagen wir, da von dem Namen *)
u ſchwerlich
*
=) Ich erinnere mich hierbey ber ung dei: -
. Heren D. Eheod. de Haſe, welche er in feiner img:
Fi Mar 1757 zu Sröningen an das: Licht geftelften
4 gelehrten Difp- inaug. de ꝓV yyw minutis yola-
: tilium
de Herrn Jop. E. Innnan. Walch. 223
ſchwerlich etwas Gewiſſes beſtimmt werben Bann,
und außer, den benden Stellen der Apoftelgefchichte,
auf deren Erlöuterung alles anfommmt, eine weitre
Rahridjt von Agabo beyzubringen, nicht möglich
genefen ft. . ⸗
De arte eriticz veterum Romanorum liber,
etio Secunda audior. Jenae, 1757. Octav.
16 Bogen. ©. görting. Anz. 144; St.
Mit dem fechften volumine actorum focieratis
lainze Jenenfis witd nunmehso: bald der Yfang
6 Drudes gemacht werben. UWB—
Geſchloſſen den 13ten December m
2 Bufäße -
tilinm quadrupedibus ad Levis. XI , 20 - 37. Deus.
Un 4. &..48. geäufert bat. Cr handelt von
tm Worte ar, und meynet, der Name Ayalıs
Eine davon abgeleitet werden. Dens SBn werde
Ctapıb und Agab ausgeſprochen, und ‚bey dem
Hebraern ind fehr ofte Namen von ben teren
gegeben worden, als Nabel, ein Schaaf, Jona,
eine Taube, Tabitha, eine Bomfe, Evla, ein Kalb.
€3 würde alfo der Name. Agabus ein Bleines voͤ⸗
Selein, yon der Art der Ana vw ober vierfüßigen
erflgelsen bedeuten. Daß Dergleichen Benahmuns
8
| riget er gleichfalls mit guten Bepſpiel
22
*
2 r ’ . . ,
- “
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* “-
4 .
D 8 ” ’
.. . % ”
.
‘
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gen auch unter andern Völkern gebräuchlich geweſen,
'
. —
24 ae
werde X ae JE FE SE Zu ZU Zr ze
Zur Geſchichthe
Herrn von Premontval.
N. G. Eur. IXTh. Sr Bar
(Er den, berliniſchen vermiſchten Abhandlungen
—*— und Urtheilen über das Neueſte aus Der hey
Ieprfamteit, ı Ch, 215,©. finde ich, dep bie
Lettres für le Diogene decent er la caufe’ bizagre€
zwerne verſchiedne Derfafler haben, deren der erfte
Herr Eo⸗, der andere noch ein junger Gelehrtet
in hortiger Stadt ſeyn foll. , Meine Nachricht,
daß fe. dein Heren Prof. 5» zugeſchrieben wur⸗
“ ben, ‘babe ich gleichfalls von Berlin erhalten,
3In dem 122 St, der -göstingifchen Attzeigen 1756
wird dem Herrn Mehrling, als Berfaffer.’der
Schriſt: Die Vielweibereg nad) den wichrigs
ften. Gründen bebaupter, und durch union⸗
Poͤßliche Beweiſe enekräfter, und. dem Herrn
D: Freſenius, als Herausgeber derfelben, mit
Hecht verwieſen, Daß jener die premontealifiben.
‚ Gedanken und Schrift nicht Penne; dieſer der,
wenn er in der Vorrede Den zurechte meifen will,
der mehr Schriften vor und wider die Polygamie
zu ferinen wünfchte, ihn bloß auf Deren Lilienthals
1746 herausgefonmenen biblifchen Archivarium,
| | und
[ }
26 hi gel
faͤnf Selbe, de fortahe, vroniddofheriäinhe
inimica·, sduertus clärik PREMoNTVvALLUum..
Es iſt dieſe Abhandlung mis da: erſte Abſchaitt ver:
Widerlegung der Schrift bes Herrn von Pet
ul: dutbazard foms. 1’ enipire de la: presence.
Man: Bann daven gern gihen Anjegen: ste
Eu E anchſchen..
u ehe‘ bes hirigen, jcboch Be Rirife?
ui grfäufehden, Jahres kaien unter der Au eifrs?
Be Derim und Amſterdam, heraus: Vues philofö-".
phiques, ou proteſtauons er declärseiöns fa les,
principäüix objeds des Eohticiffancks härhainies #
par Mr.:ve Premontvar. Tome E. cà Berti;
et Te'tröttve chez :J. H. "Schneider" h Athfterdam;
(364 Detav, nebft einer Bortebe von 28: Seiten N:
Die Abſecht dieſer — ee 55*
abeitungen, die we wach in deu
Seadlerſtube
Ihres Vorfuffers gelegen haben, wer
ben’ umfeve eſer kan aus Brenn vn m Diet
gene docent kenneñ. 9
Wie wollen nicht das Berzeichnif der barim,
enthaltenen Stüde abſchreiben ‘deren die meiſten
im ‚eigentlichen Verſtande philofoppifch, andere aber :
Reden bin einer befondern Selegenheit, ober Berg
fheidigungen des Kein v. Pr. wider gewiſſe De:
ſchuldigungen find; fondern nur einiges, fo uns‘
vorzuͤhich erkwurdin geſchlenen Sat, zur Probe:
anführen. Sin der Vorrede entſchuldigt rs Set
> DIR % Besenfioh ſt u ben gettias Az. =. ee
28°. -Befchichte
- amd doch noch nicht ausgeftorben war, in meldhel
Pirgil (fo wie ſchon itzt einige der beſten franzoͤſt⸗
fehen Poeten) Runzein und Unannehmtichkeitend
hatte, und weniger gefiel, als in feiner ımb uns
ferer Zeit. Doch ward er erhalten. Cs folgte
darauf die lange % ber Barbaren ohne Geſchmack⸗
Einige ceitifche Zeitpunkte feßten die erhaltenere‘
Schriſtſteller vom neuen in die geöffefte Gefahr?
- "in ewige Nacht zu verfinfen. Soraz' hoffete Um
ſterblichkeit, allein er hoffete fie von der eingebikt.
deten Ewigkeit Roms, und erhielt fie vom: Ein⸗
falle der nordifchen Voͤlker „ und von der Religion; -
Die den capttotinifchen Jupiter im das Nichts, das
er war, zurücdfeßte. Herr v. Dr. läßt gegen _
bie innerm und eigenen Borzüge des reinen Lateins
. dor dem Sateln det mittlern Zeit, einige Anmers
kungen einfließen , und meynt, wenn es In der JS
fhöne und ausgearbeitete Geiſter gegeben harte;
fo hätten fie in dieſem Latein der Mönche eben f6
ſchoͤne Werke des Wiges, oder der Geſchichtskunde
liefern koͤnnen, als Dirgil und Tacitus. Wie
finden davon viel Richtiges, oder dech Wahreſchein⸗
liches, bey ihm: allein das ſcheint er uns nicht gea
nug erwogen zu haben, daß, fo wie dieſes Moͤnchs
latein ige iſt, und ehe es ein paar Menſchenalter
Bindurch von befiern GSelſtern ausgearbeitet wäre,
jam Theil die Wörter hätten mangeln müffen;’
deren man fich bebienet, feinere Ideen lebhaft, Pur
und ohne Umſchreibung auszubrüden, ferner dir
Namen gewiſſer Dinge in der Natur, um bie ſich
die Mönche nicht befümmerten, bie aber both den
0 W Gedichten
zremontval. 229
ins geben, und gewiſſe
biegſame Wendungen
luͤſſe, ——e— mig
yange bloß ſcholaſtiſche
bime hätten, war bee
veber and fo einfdrnnig,
ı faßt überall einem form
zu ſchreiben; ober er
een u ſehr vonder -
J bie ſich auh wohl zu
he ſchidte. Wegen der
ax) fep? Dieß zu er·
on Beſchreibung
Per ‚mit De
7* def —
Anmerkungen:
wir in einem en -
4 Rede. widerfabren
3. laſſen
ten Finnen. Wae fo viel Roͤmer mic
Pd
Stunden. Sein Rame wirb war nicht mit
——— a gimpflich?
| reihen Kuna und ‚bee: Wipmomrf, daß
1
Verſchwe o
ung ihres Vermoͤgens vergeblich ſuchten, 33—
beein einer Bedienung von mittelmäßigem R ande;
von obagefähr,,: in einer Handlung won —
genannt: allein das ſucht oft a —
Welche Demürhigung, für die Unfterblichkei bes
Namens ! Pilacus harte das: Nil, gerade das
Stundan zu erleben, von benen Allen Ewigkeit *
griechiſchen und ehrmäfchen- Namen abhanger: mis“
bemalshigend ſſt auch dieß für Die ſtarken eiſter,
bie die Religion ‚werlachen , um Rachtuhm zu ew&
Isugen? ©. 164. bis 296. wird behaupten‘, da
es hide wider das Gewiſſen, nicht voiber ‚unferd
Plicht gegen die heiligſten Waprpeiten fiveite, ihes
unrichtigen Bewriſe zu entkraͤften, unb Zweifeß
wider biefelben,, bie. wir noch wicht Höfen tonneag
„befannt zu machen. Cine Wahrheit fann mie
| vit fen, ch ga. Die und jene Zweifel da⸗
gegen wicht heben Pan ı FR die —
| Seht Veyfpiele baren. Die Erdecung folches
„ Broliel gühe che Bi zu fung öyıfelben, fon
gemei zu neuen Ent Enevedun Pi
Anlaß. Sie verurſacht feine neue Gefahr, fmben
mocht mar bie vorhandene auf Die beſte Weiſn
befannt. Es iſt ber ‚Meligien zuträglich, werm
die bisher unbekannten Ziveifel Dawiber nicht *
von ihren Feinden, ſondern von ihren Prieſtern
bekanut geniacht werben, Der lauf ber. un⸗
die
| | Brevßet yuftreißen
. J * ‘ J —X
—9— “
ee By:
232 len
Pplein tde richelfes, de fores,' de msje6, age
‚eft pas-fans‘ graces son Pi, afpire A panayer —*
ges. Bug
Der pitente Tpelfder Vaosphilofopkiien Bei
errn von Premontpal; ift in ber Witte des ie.
5* yabres auf - u Detsvfeiten berausgen
Formen *). Einige Abhanblangen, von S. 39.
bis 146. —* "Die Feage von ber: beſten *23
und den Preis, welchen Herr Reinharb Blech RE
antwortung derſelben, von der berlinifchen Mubemit
erhalten harz' "Diefer hieng fo zu reden / von eindee
feldenen Faden ab : die⸗ Stimmen waren gleich,
and Hert von Premonwals feine hob die ii
gleichheit. Er glaube aber dethalben nicht, daß
r Reinhard bie s götzoffen, oder ſeinen
atz "tool ausgefäßret habe ſondern en hiie-ie
Aue unter den eingelaufenen —* fürn die beſta
— en ann
€ ,
Degenthell: allein eben fo wenig kann er Beet eine
welcher er etwasi: anders
leſenswuͤrdige Art —* —2— ————— —
in dee ON gew hin fe, fop das ‘Befter busiääkfe
aber fe9 nicht von Ye gewhlet Bu
' ox Goering. 2* 1787. 131. Ge.
—
u Ba > Erbin.
” Die AbBunDiangen , vor von dem in ah
- mötalifchen Ich, und der Frage: -sb tur Stand
ver bloßen Empfindung einem Gilde ober kingliche
amterworfen ſeyn Fünne? find uns nicht ſo mer
würdig geweſen, als fie wiellekhe andern Leſerna
Ferm mögen. Denn wir haben nicht ben. geningften
Zweifel an den Sägen, die Herr v. Pr. bier fege
wohl verrheibiget, und davon ihm feine Gegunk
vorwarfen, es fey gar fein Meraphybeus, ‚ber ſie
‚Hlaube. Man wollte naͤmlich behaupten, ein Kind
er keines Gluͤces und Unglixfes fähig , ud: new
ine im Schmerze Fein Mitleiden, weils feine
. Meflerion Habe: und, wenn wir zwar forsbaurd,
ber durch einen: iechiſchen Trunk vergeffen ſeſleen
wer —— ſind, ebene wi
1. 2
| & —8 andete Sat oder |
mmern ‚
Br An ge
fm.
©. 212. folget die Aufshbe : oben Rep
durch ein goͤttlich Wunderwerk, an zween Orten
gleich gegenwuͤrtig ſeyn, und om beyben eihe geile
Zeit hindurch duf gleiche Weiſe geſehen rueklanie .
Tonne? Sie wird bejahet: und wer bie Aufkäfung,
zu fefen beliebet, ni wohl nicht an Deren: die:
‘tigkeit zroeifeln. Ein * darüber angeſttilte Be |
trachtungen machen fie uf da fie ——
eurieux zu ſeyn ſcheinet. Die ſammtli
lungen von ©: 243 bis 339, betreffen bie 74 I
ſtkaliſchen Beweife für das Daſehn Gottes
"bie fogenannten XXO.- Theologen, bie Ko fe ieh,
geivorden ſend. Wenn man dem Baſot *
——ññf
— 77
— — — — —
des Herrn von Premontval. 3
ezlichkeit eintr wigen An ſteter Bemſegung b
ſiadiichen Materie, nicht Durch die Metaphyſik
sinne, fo bemiefen alle dieſe Theologien nichts: -
denn in einer unendlichen Menge von Würfen .
. mußten afle mögliche Würfe, und alfo endlich auch
pr. zum Vocſchein Lonimen, welcher bie viel
tleinen Koͤrperchen in Die Verbindung feste, darian
pe in unſerer Weit ſtehen. Dieſer Einwurf iſt
mit großer Sorgfalt entwickeit: mir koͤnnen aber,
Sem v. Pr. nicht in unferm Auszuge nachfol
Das wer bie Mathematik verſtehet, und fonberfi
dm Theil derfelben, der die Probabilitäten berechnet,
der wis® ang jenen wenigen Zeilen fchon wiſſen
worauf es ankommt: einem andern aber ihn begreif
Wi zu machen, iſt bey unferer Kuͤrze nicht mögfich
Mer ihn aber Bin Herrn v Pr. ſeibſt nachleſen wit
der wird ſich über Dunkelheit nicht beſchweren ton⸗
nen, Weil er hierdurch dem Daſeyn Gottes ein
Baruımg des Beweifes nimmt, fo hat er, von -
©. 3 an, einen andern Beweis unter dem Titel,
chame iuées de P etre jusqu’ A dieu angehänget: |
deſſen Imhalt aber wir Fünftig bey dem dritten
"Ihelle nachholen wollen, weil er in dieſem Speit
wch nik geenbiget A
2x %
er 7
«
nn te
—
\
\ berin Haste wurst
—
Diorichter das Bild ber Minerve in dem Tempel
— wem Programma 175t, welches ben Let führer;
u . ” J u J ” .
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EORZS EIS IE ZI EZ EZ Zr oT
Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte
des. |
RG, Eur. IX, 241. S. J |
DI beflen Meynung in den buiubureſ
Adreſſe⸗ und Intelligenzzettoin X Tıprt. 4. u.
-Irst von der wahren Urſache, warum
. Ins Elend verwieſen werden, naͤmlich, daß ram:
einigen Auſchlaͤgen des Ugrippa Poſthumus wider
den Kaiſer Auguſtus einen mitwiſſenden Anthnil
gehabt De ‚, bat.ein Ungenannter in den Yale
mifchten Abhandlungen und Urtheilen über das
Meuete aus der Gelehrfamkeit 1. Th. SE.
verſchiedene Gruͤnde beygebracht, welche. alle Auß⸗
merkſamkeit verdienen... Ob aber biefer es. beffer
getroffen habe, als Herr Withof, wenn er ſechane
Alrſache darinn entdecke zu haben meynet, daß der.
„der Belta gefehen habe, daran ift nicht ohne Urſache
BR. zweifeln... Uns Dünft. ‚noch immer; bie alte
— Meynung, daß er am kaiſerlichen Hofe eine Schand«
“ hat, es fen des Kaifers mit der Julia, oder ſonſt,
entdeckt habe, werde den Vorzug behalten.
Here D. Deizki fat wohl + er in ei-
..0 vidium
/
jöripen
immiet
ufägen
[CH 2.
232 s u N ; Geſchichte u * . * |
. mit Palerando Polapo, erſten reformirten Prediges
.* gu Frankſurt am Mayn, wahrhaſtig zugegangeng
ſammt furzer doch gruͤndlicher Widerlegung deren
dagegen gemwachten Einwendungen, Ro; u. bie 28%
* Lore Stuͤcke wurden noch in eben Oiefeazz
Jahre zu Duisburg bey. Straube in Sci
Wfammern gedrucht, welcher Aufkige in deng
IX heil des Gei.Europa Meldung geicbiehen),
“ 3) Anmerkung über die. Beſchaffenhrit Der Zungez
Ju Erläuterung: der Stelle Jac. 3,6. No. 30. Zum
4) Befondee Anmerfung über die Cimbrer, hengee
‚ eigentliche Befchaffenheit, Herkunft und Namense
urſprung. NE. 37. 38. 39. .5) Don den wahren,
| Werth und Unwerth der alten Hanbichriften, d
Erxemyel erwiefen. No. 51.52... 00000.
9 1754. 224
) Bon dem Sachen eines Kindes auf ber Murteg
Schooß, wie aud)- vielen andern Meynungen: d
Alten. Zur Erläuterung des Sages über. de
wahren "Werth und Unwerth Der. alten Handſchriften
mit vielen neuen Exempeln aus ben brften Scra⸗
henten. Mo. 20. 21.22. 2) Von dem wahre
Weoeerth und Unwerth der.alten Hantfchriften. Zivenng
Fortſetzung. No. 40.44.45. : 3) Befondere Kut,
—— Begehrens Diogenis Cynici, eines altep
eltweiſen, regen feines Begraͤbniſſee. No 4A66
Son I 1755.
+ Barrachtung riniger Hinderniſſe, neue Wahre
beiten zu entdecken. No. 2.3.5. 2) Bede
über bie Ausgaben bar alten eömpifchen und griech
ſchen Seribenten. No. 34.bi8 4 - ,- . N,
2.1 Br ‘ 1750.
ur
R —
vaͤnzlich verdorbene Stelle vielfältig emendiret wor,
WMill zu Uitrecht 1754 herausgab, wurde auf
Herrn Verfaſſers Begehren, eine tie
‚auf-einen Bogen vorgedrudt.
digtamtes, hat auch ei einigen jahren angeſanden
| erworbanen
240 : Geſchichte . —J
wuͤrdige Stellen Horatũ und Gratũ, wie auch des
Iuuenelis emendiret werden:- Mo. 41. 40. 43; 44
V Bon den. wahren Urſachen der ſeitſamen eh
bes perfifchen Königes Dariuus Hyſtaſpis. No.
2) Enrdechung der wahren Limpänne bes 2mepfampfi
des alten Nömers, Valeriuq Corvinus. Ne. 40
9) Befdreihung des Zuwenlampfs zwilchen Ay
cus und Pollux, bey Valerius Flacens;
Mo. so. 10) Das beſte und ficherfle Mittel, a
\ danftige Dinge zu wiſſen. No 51. 2. . . - Br
* Denen Mifeellaneis Sacris, die ber fe.
Der jün des 618, Here
eich Uhksdort — Den Pr fe
id) durch wohlgerathene Proben feiner
Gefciekiichfeit den Gelehten: auf eine —*
Weiſe bekannt zu machen.
Die erſte iſt eine unter dem Dorfiße des Serie
D. Ammendorf öffentlich von ihm als Verfaſſer
vertheidigte exercitatio theologico- philologicz ad
. Jocum 4poe. 11, 17. Quart 7 Bogen 1753. bex;
ſelben behauptet er eine Erklärung, welcher Er
reits in meinem Syntagmate diflertationum fi
de nominibus totidem urbium Aſiae mit 8
E
| | E senbem sobe Erwähnung gethan habe
ithof. 241
e portis ĩafetm,
v*. XVI. comm.
9 theologica.
3 Auch Diefe
velehifamfeit des
Beleſenheit ab. - -
ten dee Kölle
Nich insbeſondre
iſt hat: De le
ietemu.” Duis·
berdienet gleiche
de darinn, auf
t, zu erweifen,
fer vor die Aus.
t es ganz wahr ·
Air de ante
ſehr en
unſers Stade
noch in ein na⸗
a Mae
120 en
EL ze EZ 5 Fo NL EZ RR an
Neue Zuſaͤtze zur Geſchichte
re Des 0:
Freyhexrn von Stoſch,
N. G. Eur, XTh. 301. S. |
De Brief von der Muͤnze des Carinus und der
Magnia Vthiea wird auch in den ndhis’aftis
erud. 1756. p.255. mit verdientem Lobe recenſitet.
Auch iſt er in den niemöires de Trevoux, Pr
1755. angeführer. Vergl. götting. Anz. 7757. n. et.
Diefer große Gelehrte endigte fein ruͤhmlich
Sehen deu 6. Nov. 1753. Kin Schlag saffte
ſchleunig dahin, Sein Leichnam warb des Tages
Beruf nach Hvocnd gebracht, unb Def au *
roteſtantiſchen Kirchhof eingeſenket. ne ix
F ächtliche —S weicher allein fein Kahinee
und Bibliothek auf ohngefaͤhr Hundert taufend Die
caͤten gefchägt wird, hinterließ ec einem der Söhne
feiner feligen Schweſter, der Frau Profeſſorinn
Muselius, Herrn Wiihelm Muzel. Dieſer
ſtand als Officiermajor in franzoͤſiſchen Dienſten,
und hatte vor einigen Jahren einen Beſuch bey
ſeinem Oheim abgeleget; bey welchem ihn dieſer
fo lieb gewann, daß er fo lange in ihn drang, bis
er 1756 feinen Abfchieb fuchen, und fich zu ihm bes
geben mußte ; da er ihn denn zum einzigen Erben
—
on Stoſch. 223 a
Heingefeges. Es find -
1e8 Todes in den öffent,
Ver ſehen norgefallen.
n Sog genennet;;
id feines Heren Vettern
doch zu Fuͤſtrin, und
nd; ‚man hat ihm
yefchrieben,, da er body
wd fechzig gebracht Hat. -
KERIITTT
r Geſchichte
ih Honert,
” S. 484.
er fülgende Sehr
van een Vrietid vit
te Zwolle wegensd ‘de,
jogtieerwe Heer van
de eerwaarde Heeren,
ARE, met derferver _
Ontworpen , Om aan
voorgenouden, over
akings wartin net.ge- '
ecten over defe Poffe “
Pe" \
. Y
9
244" J Geſchichte “oo. ı
Zu Ende eben diefes Jahres hat der röte' Thebl
des Bibelwerks die Preffe verlaſſen, welcher die
Briefe des Apoftels. Paulus an die Philipper,
Koloſſer, Theſſalonler, an Timotheus, Titus,
Philemon und an bie Hebraͤer ‚begreift, und vor⸗
nehmlich aus den engliſchen Schriftauslegern, Po⸗
lus, Wels, Whitby, Gill und Doddridge
gezogen, und. wiederum, mit einer Vorrebe des
Herrn von ben Honert verfehen ift. Zum Nach⸗
fpiel feiner in der oftifchen Sache geführten
tigkeiten gehören noch folgende Schriften? " ". *.
"Dei fondaar gersibtvaardigt. om niet,. vit de
.: Genade Gods door de Verloflinge die in Chriftus
Jefus is, en rechtvaardig voor God doof ‘t Geloof,
volgens t onfeylbaar Waord Gods en de vaßge-
ftelde Leeze det hervormde Kerke, duidelyk ver- ;
klaart en beveftige in twee Predikadien over den
XXIU. em XXIV. Zondag van den Heidelbergichen
Cirechifmus , door Nic. Hor rius. Groß
Octav Leiden, 1357. en]
De Leer der Waarbeit, dienaar .de Godsfaligheit is,
‚ gegrond op de heilige Schrifftuyr, volgens. den
“ leiddraad van de kleine Carechismus der Weſt-
münfterfche Godgeleerden, voorgeftellt door Isaac -
Cuiuncy, S. S. theol. Do&, Nu uit hetEngelfch
in het Nederduitfch overgebracht, en met eetige |
. Veranderingen zo van uitlatingen als byvoegingeh, :
‚om’als-een tegengjft te firekken tegens de Diwaa- '
lingen der.Anfinomiaanen san de eene Zyde, en
{
i
die der Neomisauen aan de andere Zyde, uitge-
rd
.
nert. 245
Re Score-
kant de Wou-
erkes, welches
den bes Herrn
ſolches auch zu
⸗orben. Es
n allgemeinen
u. “
an wir wieder
Nachricht von
abe er vorhat,
tiſchen Werke,
ween Quar⸗
ꝛehl vermehret
Non :
Hase“
674
Amſterdam
Bine hleſelbſt
en und dreyen
aber nur noch
1136 gebohren,
J und
ijwoͤlften St. was (ehe unerheblichen eigen
‘ tt
246 Semte Baar
und die dritte Tochter, Mria, 1737 am Seßen
Ebendafelbft in der festen Reihe, ſtatt St
ſecretariue zu leſen taatenfchreibet. (ck
Clerk) Aus diefer zweyten The find zween ©
entſproſſen. Der älteite, Jeremias Si
| sebohren 1745, iſt nur noch am Leben.
. Bon. dem &, 693. erwaͤhnten geößern
über den Thöcydides., - Bat 1753 iu each
Paddenburg der erſte Theil auf 272 S. in
Oectav das Lcht geſehen / unter dem Kitels IA
dationum Thucydidearum. pars prima. - 2
Theil endiget ſich mit dem zwenten Buche be
ſchichtſchreibers. Hin und wieder find Anmerk
des Herrn PYrof. Reiske mir eingeruͤcket, ind ı
wenige vom Jac. Palmerius, fo ihm ber:
D. Bernatd mitgethellet. Wir laſſen es Abı
ben denen In ben freyen firtheifen und Jay
Anzeigen biefes Jahres befindlichen ruͤhmlichen
ee —* tm * bieffe
n des Herrn Super aten enten Rat
logen im zweyten Stuck, — Stof
Anmerfund bleſes A
, Merk 1213. mitg heile; ——
und ſolche falſchlich dem Hamm Stoſch ſeibſ
ſchrieben werden, -"
Im Yußre 1755 fiab die lneidscomes: ®
didese ganz abgedruckt und zufanımen ‚ben
kommen. 840 S. ehe Megiſter. &.-nog
ernd. 1755. P. 314-8 1756. De 032.
MR
Abreſch 247
F Abrefch eine
hen Werkchens
tig geworden.
ihylaciam Grae-
is ad infignem “
piam, cum ar⸗
Utrecht, Octav
shier weit unbe ·
dienet. Cattier,
ris war, hat ed
Fam aber, we⸗
je vlelen in die
e berühmte Herr
1708 zu Hanau
auch diefe haben,
Renner zu fehen
iel em Exempiar
ıffeißen ben dem
ım Nutzen / und
hen eigenen Zus
ſtellen. Er hat
welchen Cattier
Methodus admi ·
1e ſpatium potlit
vocabula Graeca
eorum .oblivis-
appriine calleat:
tion bie: pracpo:- .. .
racht, und einige
ter der Vorlebe
„einigen .
Bene Seihace BE
einigen wenigen Anmerkungen über feine diku
tiones Thucydideas eine Stelle gegeben.
Cartiers merhodus iſt wirklich ſo beſch
dag man nach demſelben in gar kurzer Zei
Menge griechiſcher Wörter erlernen kann,
ße fo" leicht wieder zu verlernen. . Alles fi
barauf an, daß man nur auf die bon ihm
‚ jeigten. formas der Wörter wohl. acht habe,
ſich Die dabey gefrgten canones einpräge, D
Fatze des Herrn Abrefch geben dahin, di
theils die Saͤtze des Verfaffers verbeſſern ımt
tiger beſtimmen, teils viele noͤthige formas
niſicationes derinatiuorum hinzufügen, theil
und jene durch. neue auserlefene Exempel beſt
und erläutern, theils endlich gelehrte Leſer n
nigen beyläufig. angebrachten Anmerkunge
eine angenehme Weile unterhalten. Bon t
ſten Art iſt z. E. S. 5. die Anmerkung über.d
gel; plurima non connectuntur cum radice
var ardgarı; Sie,ovupien, sonfexe, pr
eihduez, ealösritas 3 allıso gezeiget wird
‚bier feine andphraßs ſtatt habe; ſondern ai
\ Botionem ceugeflus, coateruationis in unum,
Fr fewopl profperam,, als aduerſam forı
bedeute. So wird ©. 10. bie ‚Lntichtigfe
Regel gezeiget: Verba in eiu fignificaur de!
um, ut æsiu, Jacere cupio. Aehnliche Ve
rungen findet man S. 29. 105. 110. W
Zuſaͤtze zu den Regeln de verbis derjuatis
‚mau S. ıı. Und S. 12. kommt eine ron
!
4
230. . Wefbicpee
ernennen sene ve. u
u
“
Zur Sig"
Wichen Oito Mn
"OR. ‚Nu Th. 855 ©, |
tin die zu’ Karl 2 ne erh
€ gun der nun ven ae
mt eingetreten, und in ben erſten Theil ihrer
baſelbſt heraus gegebenen Abhanbküngen - Mk
| aller Sri —2 neu erfundene Berech
In dem zweyten Theile
| an Pia Vergl. Busensant., Au
. 106,5, in :& rin Verſehen „dep: die
gabe des Nieupoort ſeinem älteflen Se
bar- zugeſchrieben morben. . Don de fie ß
zu dadken. 3 nm ‘4
ESIIEERSTEZERT SEIEN
Zar San
F — 2 Deof. Zacod
en Bertuf dickes, pi ſche ——
“nes betrauret ‚bie gröningjiche Univer
Nachdem er in der Woche vor Weihnachten
Shauplag biefer —* verlafen bet E
das Gluͤck gehabt, ſeine gute Anzahl Kinder
verſceget und — * Umpänden, nachpule,
me.
228
nermäbete
le gelehrte
Lorraine, '
ont fleufi
sen zoften
Octobr.
\ ..
L--3 BENBLLTE OR: : ! er
Deren: Ir und hot norh vrrſchiedene aus;
tete Werke von. ſeintr interlaſſer
Hiſtoire de Abbey. de’ St. "Grego
Munter.-
‚.Hiftpigex det Abbaye« de St Leopold. de N
—* Diiksite de’f. Abbayaıda —
Hiſtoits uPriopre de qy.
Diſſertation ſur les Seigneurs vones 'des‘
> inertataune Far‘ P antiehre. Jorispruden
| " Lomsiiedi'destioimEvechö, ..; :
m: — * des: villes de⸗ in
Botugx & wiliages-sle. Lomine. 2
—
AUFGE Hr geſchice
des Herrn
za Gott. Sieber
Geſch. ef od, — 440.
5. Gran: "rchbenn var pie Sirodema⸗
fehrithee -Diefes ımermäbeten:, unb |
- der Jugend als den. Gelehrten nüßlichen |
mannes herausgegeben hätte, iſt eine Amts
derung mit ihm vorgegangen, welche wir,
die Zufäße feiner —* Tiefern wollen,
-zuerft eemähnen en ’ wurde nämlich
an bes verſtorbenen Sa —* u
Decıye, * Selen Eyenoſt zu be
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‚und vVollfk: Nache. von abad. Schr.rt. 8
‚Das Ungluͤck des Krieges Has. er zwar mitd
ganjen Lande ſeiner Wohnung gleichfalls empfinb
Doch die Maſen, :und er mit ihnen, haben
dvieler Berichonung darunter zu getroͤſten gehaba
Herr Biedermann bat felt 1745. ndeh
"große Anzahl Programmer herausgegeben, zu
die bielen Reduͤbungen und Feyerlichkeiten auf
Gymnafio a a ihm vielfältige Geleger
. dazu gegeben Gaben. Wir werden in der An
derſelben da’ fortfahren, mo Herr Strodtm
aufgehdret, Zu den naumburgiſchen gehören
nod) ?
‘De paftöphoris. "1746. 1 Bogen.
* Meletematum philologicorum fafeic. J.
1 Bogen.
De fama Graeci nominis injariofe file.
1 Bogen.
Ogdoas dicionam Latinarım infrequentl|
““ interpretatione bibliorum vulgata. "' N
1 Bogen |
De Scholis oflarum. 1747. 2 Bogen. h
Kun folgen bie frenbergifchen. . Es: ü
‚ihrer fchon eine ſoiche Menge, daß wir es by
aus diefen und jenen’ Jahren heraus gens
‚guten Anzahl von den vornehiſten mollen Di
N — Ben
I : De nöna Aa, Anaſtaſ. AG. xVII 1%
De ſpe Judacorum defpetata..
i * De, montibus arddentibus, üsque biblich
u. — “ De mendis lihrorum, et «aominatim bib
‚Hebiplcorum. . ' Weber diefe, Materie hai
Ä Biedermann hernachmals, bey Ortegenbe
cneyuen bebräifchen Bibeldruckes zu Leipzig,
auurch nicht am beſten gerathen, noch einen.
, Aufſatz an einen gewiſſen Gelehrten gefandı
| cher denfelben vielleicht in einer Sammlı
das icht fielen wird.
Fabulofa de ſeptem dormientibus hitöri
Säera menſis Auguſti.
- De Acris. nefandi⸗ Echnicoram, —
De reliquüs eruditorum.
Von Bergwerksmuͤnzen.
De Euſebianis.
Imago nambınoger. Jud. ver. io.
De. Xenotaphiis.
Dea charaderibus corpori impreffis, Ler.
. De Cendtaphiis.,
Examen vernale. .Gen. XXX, *. —2
und viele andere mehr.
Es iſt bekanut, daß der Herr Keet
99a fcholaflicz 1748 mit dem achten TE
- fehloffen, und darauf, bis 1751, zween Baͤnd
jeder zwoͤlf Stüf enthält, unter dem Titel
a&a Scholaflica,. in Ortad' herausgegeben,
aber 1752 und bisher das Werk in 'grof
J dem Titel: Altes und Neues von!
v⸗
t
3 Geſchichte
ſich vemuchlich ben einem weit ale Vey
"falle erhalten haben. Endlich, da die dort
Abficht. die Beförderung des Schulwefens, und de
Schulgelehrſamkeit feyn muß, fo wide, um in
beſondre in n Anfedung ber letztern biefeibe. Me
‚reichen , ein reicher Vorrath von nüglichen Anne
kungen, Zufügen, u. d. 9. zu guten Schulbuͤche
und in die lateinifche und griechiſche Sprachgeiet
ſamkeit einfchlagenden Schriften, dazu fehr zutro
‚Hd feyn; und. wir erfuchen ſelbſt gelehrte Sch
leute und aud) hoͤhere Literatores durch ihre B
traͤge dem Heren Roctor Biedermann dazu beh
lich; u ſeyn.
Die Seleita Scholaflica haben ‚mit dem 17
. Berausgefommenen fafc. Il. voluminis I... iht e
mmen. Es konnte kaum anders geſche
ie. Programmata waren über allzumannigſo
Materien, als daß fie ſollten viele Käufer h
finden konnen, weiche, um einer ober ber andern
nen Schrift willen, fo fie gerne leſen wollten, ſick
foldye ganze Sammlung Hätten anfchaffen w
Von dem. inneren Werthe verſchiedener ber‘
vorige nicht zu urtheilen. - Hier iſt das Verze
dieſes letzten falciculi, welches allein. unſer
rechtfertigen wird.
4. J. F. HAENN de ſyſtemate fcholaftie
ſficiendo.
2. MA Gsweno de Scholis erinialil
. » 3). C. SCHLEUSNER de iophittis, ir
larum auditoria non inttomittendis.
4 GA vınuako .de phyfiognomi:
laſtiea
vd . .
5
X
cibus.
6. J. G. Hager de Manducis.
1. G. VENTZKy obferuationes püilolopicae
8. G. Rosa sd CoAff. IL.-g
9. N: F. StorHx ad Marsb: xur ja
10. C. CEnTNER de Davide in.Joco deferto
Paran,: non Orphei imagine , (ed Chrifti pa- °
ek
"ofophiam Graecam. _
12. J. M.Cnrapenıvs Haerefes Gramnma-
ticae, in academia Oxonienſi 2726 damnatae.
a 3. ROrrTe: de laudabili Romanorum cura
in conſtituendis magiſtrorum falariis,
15.).G. MoIN de panegyricis.
16. G. W. Dıierz de Francorum;; juris ftudio.
Wolfisnze- ante Wolhum.
primus ab A STAvEREN. - °
Eonft hat auch- ber Hart Rector noch In dem
22; St. der weimariſchen nuͤtzlichen Anmer⸗
— ſ. w. die pierte Fortſetzung der. bes
bräifhen Woͤrter, die einerley Form und :.
— Bedeutung haben, einrüden laſſen.
S:ti9, u. az n;
1 sten März, 1788.
Ra. Ynhang
typo. |
1. J.C. SrienT de odio Jüdseoram in phi- |
des Herrn Joh. Gottl. Biedermann. 239 J
5. J. G. BEIIL de’ dar veteraim praesepei-
-1.6G.W. Order de tsutologia Klonierica. J
12. A. G. GeBt de principiis Philofophiae .
18. J. M. Hevsmiger dikuffle animaduerſ. |
Belgie. in faas emendationes arque obferua- .
Gones ad Corn. NEP. imperatore⸗ mes
—
260 Anhang von den Straittzkeiten
tie sknehenntise
Anhang
Authentiſhe Raͤhriqt
ven den Streitigkeiten des Herm Praͤſi⸗
denten von Maupertuis mit dem ſeligen Serch
Rath König un. dem Hrn. von Volaice.
m, bit bes Jahs 150 fa De Ser Bar
, AR g var Berlin ‚ und, wurde mit aller es
an nude he engen Sole
er $ sangen
| —* und verſchiedene mal Geleg gehabe
enheit
Dane, ibm Dienfle gu leiten, als euuh, vonder
Akademie, tel
che ihn unter ihre auswaͤrtigen Mite
glieder zählte ‚ aufgenommen, Er ließ dem Kerr?
. |
a AU
v. M. eine‘ noch niche ins veine gebrachte Hand»
febrie ſehen, welche einige‘ Anmerkungen enshiele,
fo er über den Brundfes von ber mindeſten
Bandlung gemacht hatte; mit e dem Anbieten, okhe
zu — Pig ihm damk ein Gefallen
Herr von Ipnıige
Wanpertuis
dieſes —5 — welches ſehr ſchlocht geſchrieben,
und voll von (freichungen und Zurichweifungen
Ser rhmlgrne le fe male Ben, Do ihm
durch bie ae * Aufſatzes ein "Misjalten
ſdehen erde, vo — —*
| Degen vMeupert mehen aiits 26
geigen gaeichen würe, wem Die Sache in chr
anzes: Sicht geht, und bie Wobehei erti⸗
tet würde,
Während feines Aufenthalts zu Berlin legte
der Rönig fleißige Beſuche bey dem Herrn von . ö
Maupertuis
ab. Eines Tages entſtand ein
unter ihnen über die Erfindung bes
akali transcendentalis. Der Kerr von Mau⸗
petuis behanptete, Keibnie babe auf das in Eng.
um herausgegebene commercium epiftolicum -
Be anders ts mit Schimpfen und Schmälen geante
Beet, Herr K. weicher. ben allem, mas den -
—— betrifft, ſehr empfinblich ift, faßıe
unb nachdem er einige ſchlechte Gründe .
—
hatte, welche theils von ber Tobeszeit
de Leibnitz, und von Der Ausgabe deschmmercil
waren, aber beym Aufſchlagen bes
ie bt, weiches bey der Hand mar, ad
Luder vielleicht ſelbſt die Stärke der Ausdruͤcke
Men er fh bebiente , nicht. ‚werflanb,. zu gute)
ã Extreise ein Ende pı machen, und
sicht mehr ober weniger Hoͤf⸗
.Herr K. vergaß nicht bald
ee ‚ welchen ihm fe wenig Ehre mache,
Man finder in feinen Schriften eine verſtuͤm⸗
wrunfialne. Sryößjung damen. Det
R 3 Herr
i _ eruslitorum an das Licht.
262. Bhang von DaiStreiäggenen
Heer Öraf von — unter deſſen Augen
ſolches geſchehen, kann von der votommenen Wahre
beit ber unfrigen Zeugniß geben.
. Herr K. reiſete eb, und. des ſolgenden Jahres
Ehfkellte er ſeine Abhandlung i in den leipzigfchen dis
Man verwunderte ſich
am Ende dieſer Abhandlung, ein Stuͤck von ehem,
Briefe zu finden, welcher follte Glauben machen
ß der Kerr von Leibniz vor dem Herrn. von
aupertuis das Geſetz ber Sparfamfeit gelanng
und genüßet, und yor dem Heren Euler bie. ſcha
ne Eigenfchaft derer aus centralijchen Kräften ges
zogenen Kruͤmmen entdeckt habe; .ein Eric, male
es in der, Handſchrift, fo dem Herrn ꝓ. NM ger
wieſen war, ‚nicht befindlich geweſen.. un:
As die koͤniglich preußiſche Mademie RN"die
Unterfuchung. diefer Sache angelegen fon *
img. fie damtt an, Bafı fie den
ſreundſchaftlich erfuchte ‚ das- -Drigfnaß des
gen Briefs, woraus das Stuͤck genommen? Wi
ve, dn ben. Tag zu. legen,: und did Kinefleh;;
woraus er geichöpfet- Härte, anzuzeigen und de fie
faße, Daß ee atlerten Ausflüihte"fuchre, biebeho-
lete fie ihr. Erſuchen. Dieſer wußte nichto Für die
Aechtheie feines Scͤckes benzubringen, als daß er din⸗
Abſchrift dieſes Briefes bes Herrn von Leibnieg
an. den ſeligen Herrmann von feinem verſtorbe
sen Freunde, ae, welcher drei, Jahre vorher
3
wegen eines St aatheerbretgens ji Der wide ent |
hauptet werden, :
384 —E ine
‘eh; ——— ——
vekſtehen habe ; er teil, vaß das Wort,
4 ſubſtisdta hateria müffe genommen.‘
2 daß eine: Adudemie, da fe bein ——
= Bericht IfE , nicht anders, als. in ſo ferne: fie eine
Atademle if, urtheilen Eärine; das iſt, baß ſi a
wenn fie iht uͤkhen ‚gieber, alches anders ehue;
. daß fie. Aber eine vorgelegte Frage ihte M
nö te, wie ſolches in allen gelehrten
uinoße: Ablich geweſen, und moch a
Were R. machte ſich dieſen Begriff nicht, —
wollte ſich ihn micht machen, Wis ein
gelehrter von Profeſſion, und feinem Temperamerett
Nach ein Enthuſtaſt; fahe er, ober dachte ni
als ob er ie in dert Werheite en
nichts anders, * ein buͤrgerliches Urcheit/ ia ben
Mitgliedern der Akademie nichts anders, als Gerichca.
beyſitzer, Klager und Advocaten. Und auf di
N
kurzweiligen Begriff: Mt. die‘ kurzweilige Cie ge
bauer, welche unter dem Til: Appel ze püblie
Befantıt- Mb, "Rib- unter‘ dem Titel: Defenfe de:P
Appel ſortgeſetzt worben. "Die erfte iſt von einen
Albvotaten zu Haag In Ordnung rind: in- Die
eher ‚gerichtlichen Schugfehriff "gebracht wörter,
&ie -Ät etwas weniger werwirrt, als 3 —
welche An Werk des Heren K ‚Me.
darinn nichts ;' als denſelben —— She
fuͤtzl und gertäfttichen Spread) ‘auf eine *8
eife: Inmerhin wieberhofet. Herr K. hat ſich
Ak wiefenh Retciel nie ds Berſtündich woflen öffnen
— 22 ſchrie u eh ar Be
des hm Raupen. dun gött 265 u.
| Te inlak ana ⸗nften findet man nicht
er Aechtheit des leibnitzi·
Gepraͤnge von Rechts⸗
roͤßten Theil derſelben
it, um bie Akademie zu
s Hern v. M. zu bes
er Erfindung zu rauben,
6 alten Alten und Neu n
ıls geſagt haben, ober.
daß die Yerur ‚die
ge. Herr K. drohet
Naupertuis und dem
u erftaunlicher Tiefe .
Allein er drohet
Euler hat feine. in ben -
Abhandlung zergliebert, .
vere K. eine Beruf ju
aen er ſich fo hochmůthig
hun angemaßet. In
man nie etwas zu ante .
ian, wenn man fie mie
ergieichet, ſehen was
n einem Mathematieu⸗
ſey.
marpematifen Ernie
‚Sie hat fich allein nie
yeit des. Briefftüdtes ber .
ver Seite nichts. weiter,
emie, und drey Briefe,
inler, der andere von
und ver dritte von dem
, Herrn
EL J 266 Anhang von den-Streitigfeiten ⸗
= * Herm Merian, un das Sicht Se
slenmen.
ſchwach auch die Bründe des Herrn K. chen
ſo haben fie doch unter umviſſenden, halbgelehrren/
: = Abel unterrichteten Leuten, „und. Amine em. ganyem
gelehrten Volke, wilden: er feine Begeifetung zul mie
zurheilen gewußt hat, ihr Stil. gemacht.
* iſt ſo niedertraͤchtig, weiches er nicht * bes
Wbeerk ſollte gefteut haben ,. um: Die Mabensie und
ihren Seren Präfidenten es Geſchrey ya bringen. j
Man kann mit. Adem Bewelschihmern
daß er damals :eine Art eines off +. und devenſiven
Buͤndniſſes mit.dem ganzen Auskehricht ber
sen Republik, mit Buchfaͤhrern, Zeitun bern
und dergleichen leuten, gemacht habe. Dieſe ges
treue Hechter Haben taufend Schmäpfchriften wider
bie Afademie ausgehen laſſen, welche fich aber die
Mühe nicht genommen hat, folcheigu leſen. Man
fahe damals, Daß denen Herren von Maupertuis
und Euler eine Unwiſſenheit in: den Anfang
gründen der Geometrie von ſolchen Leuten vorge
worfen wurde, wolche nicht werch waten ihre Schüler:
zu ſeyn. Herr Merian, welcher an dieſen Strei⸗
tigkeiten feinen weitern Ipeit arieht, « als daß er die
Ehre der Akademie vertheidiget, und ſich untere
wunden hatte, auf bie Schmähreben des Sum
VRbonigs, welcher ihn zuerſt angegriffen hatte, ein
paar Worte zu antworten, ward ſehr hart nıitge-
nommen; aber er lachte ba
Ä Weit daran gefehlt, daß Here &. Durch dieſes
Berfahren feiner Sadıe einigen Vorcheil follte ge⸗
than haben, daß er fie vielmehr bare) nur all
Fi
| Det Penn. Maudert. mit. Den. Köeig 26 /
je länger "
von Briefe :-
at nachher
WVerlaute
d Beweis“
gein einer
wider die
get hinzu,
ſchweig⸗
gem, ,
en ohnern ı
Ausgabe:
raͤſidenten
ſo kommt
‚heit nach,
. V. mit
Eine
binen mit
tben bald.
: Religion
kim mit
fen Bor
Die ift
ws. Es
lcher auße
ande einer
m Dinge,
woran er
‚Zelt ſabe
‚jener,
"268 Anhang von. den Streitigkeiten -
u jener, weil er Mäßigung gebrauchen weilte, biefen
‚ nicht mehr, als nur ba, wo es. ihm unmöglich war,
ihn niche zu ſehen. "Rurje Zeit Darauf fiet der Here
v. M. in eine gefährliche. Krankheit; er verließ
| .Potsdam, um zu Berlin feiner: Gefundpeit, welche
täglich abnahm, zu pflegen, "Er meynte in Ruhe
>". m feyn, aber er betrog fih: Da die Akabenzig
- "war erfucht worden, zu urtheilen, ob ber Brief des
Herrn von Leibnig an ben felgen Herrmann,
weichen Here Rönig angeführer, aͤcht wäre, und
‚erkläre hatte, daß Die angezogene Stelle verſtuͤm⸗
melt worden; nahm Voltaire, welcher fonft eine
gaͤnzliche Beratung des Herrn Roͤnigs
welchem er bey der Frau Marquiſinn du —ES
Umgang gehabt, von ſich hatte blicken laſſen, dieſe
Gelegenheit in Acht, dem Herrn v. M. heimliche
Stiche —2* welche er hoffte, daß man dem
Deren Koͤnig zuſchreiben wuͤrde. Er machte bie
unhoͤflichſten Auszüge aus Den Werken des Herrn
Präfidenten , unb bie hollaͤndiſchen Journale wur:
ben von im mit Stachel, und Schimpffchriften an⸗
gefuͤllt. Der Herr v. M. wußte nichts von. bem,
was vergieng; er befand. fich zu übel, als daß man
ihm das böfe Verfahren des Voltaire nice haͤtte
verhelen ſollen. Ganz Berlin war bavon unter
richtet; er allein wußte & nicht. Raum aber hatte
er eserfahren, als bereits Ihro Majeftät, der König;
: einen gerechten Unwillen gefaßt hatten, und Ve
ſeine Vertheidigung auf fich nahmen.
ward u ben in ———— Sprache —*
Brief eines Mitgliedes ber re Ababemie
‚270 Anhang von den Strritigkeiten
"Be Na thriche vor dieſen Begebenheiten. Kurz daze
nuf fahe man in Helland eine neue Nusgabe des
—— — Der Koͤnig word über ein ſo
ur: Berfahzen umguätia ; und le bie
24 durch —— —— — verbrennen.
9 ei des Voltaire hatte keine Schranken mehes
DE Konig forberte einen von ihm ſelkſt ünterzeiche
A neten Widerruf ; er ſtellte ihn den fich; man fegte
—— ihn in bie Jeitung ; und bes Tages baruuf wider⸗
Bund was —— — hacte.
0 Um feine. Scham zu bebedten., ſtollte ſich
I . Dottaiee zu Berlin —* — nachdem *
drey Monache daſeibſt geblichen: war, gieng
"nach Porrdam, warf fidy dem Könige: ju Füßen,
virſptach alles was er nicht gedachte ‚zu haltem,
end ‚reifere "Darauf" nach Leipzig, allwo er neue
quille wider Pen‘ Herrn v. M. ſchmiedete.
Dieſer ſchrieb an ihn, bot ihm an, alles Meſchehene
x —— gel gab som aber aach zur verfiehen, daß
.. 2, wem er nice aufhören wollte, ihm zu verfolgen,
Wittel wärbe zu ſinven wiſſen, ihn zum Schweigen .
ni bringen. Voltaire miebraucte ‚einige Redens
J orten, unterſtand ſich einen. erbichtetenBrief des
Herrn vi M. in den Haͤnden des Magiſteats nieder
nitegen, und zu rufen, als ob man ihn ermorden
wollte. Er ſteilte defen verfaͤlſchten Brief an das
. Gibt, machte ine poſſenhafte Autwort darauf,
and beſchwerte ſich bey dem Könige. Um
2 zu machen, begnuͤgte man ſich
Bein des. Seren Präfibeneni fo drucken zu laflesr,
ie er we aufänichen van... Voltaire wo weilte fec
X J
*5. und . 10. *
a2 j nn. ,r , we? ..n \ .' LU
N 5, % ,
nen
> 272 Auhango von berSteellhkricenre—
im Gegencheil weitfundij, daß ſener dieſem "alles,
was ev gefonnt, zu Leide gechan habe, da ünterdeffen
der Herr v. M. Ihn bey. der Frau. Marquifinn von
Chatelet eingefähret, und ihm nachher. alle mög
liche Dienfte erzeiget hat. Der Herr v. M. H:
um ſich aller Perföntichkeit zu enthalten, in keinen,
Streitigkeiten. mit bem Herrn Koͤni piefe Dinge;
weiches ſonſt taufendfach Ping * koͤnnen;
nicht beweiſen wollen. ðnig iſt zuweilen
bvon dieſer Regel ber Wräfiung e abgewichen.
u Endlich beſchuldigte der. Herr von Voltaire
auch den Herrn von Maupertuis eines Mangels
der Achtung für die beutfche Nation. Er hätte
denken follen, daß. die Akademie das Gegentheil
darthue Ar und aus feinen Echriften dergleichen &e
= ſennung nicht erhelle. Er hätte denken ſollen, daß
er ſelbſt u — ausſchweifende Briefe wider dem
Herrn von Wolf und wider die Deutſchen ges
ſchrieben Babe, Die Hochachtung, welche —**
von Maupertuis für den ſeligen Kanzler heget,
der Widerwille, den er wider alle Perſonlichkeiten
- ‚bat, und ber Friede, welchen er wuͤnſchet, halten
ihn zuruͤck, alle dieſe Wahrheiten mit aͤ ton Bcefen
zu beweiſen. Wahrheiten hnehin „ weiche überall
anne fi mb].
ehren Sim |
Vierzehuter chei
Wolfen důttet/ BE
6 U Chriſtoph Meißnet,
1 59.
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- mem:
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vorrede.
u ı fan noch uͤberdem melden,‘ daß mir
von verfihiedenen die nöthigen Nachrich-
ten durch folche ihre Freunde zugekommen
find, ‚welche: diefelben entweder nicht gäfıye
ich ohne iht Vorwiſſen eingefandt ‚haben,
‚oder ſolches doch leicht vor ihnen veraut⸗
worten werden, GEs laͤſſet fih auch wohl
. denken, daß es mir unmöglich falle, an
einen jeden "Gelehrten . insbeſondre um
ſeine Geſchichte zu ſchreiben, und wird
daher kein verdienter Mann, an den
ſolches bicher nicht geſchehen iſt eg mir
zur Unwiſſenheit, Eigenſinn oder Unhoß—
lichleit auslegen. Ich exſuche pieimege
nochmals einen jeden geziemend, meine
offentliche Einladung fuͤr einen : Befonbeum
Brief amunehmen und verfichert zu farm;
daß ih, wie biäßer, fortfahren . merde,
von allem, ſo ben mir einfonunf, eiuen
ſoichen Gebrauch zu machen, wodurch *
manden einiges Mißfallen erweckt/ die⸗
ſes Werk aber den Leſern an. von: “
onewer vo werden Fünme, Ri
u
Veaorrede.
Zu Eweichung diefes letztern Augen.
merles muß die Mannigfaltigkeit beutragen,
tder die Verſchiedenheit in Gefhichten von
Sihehrten aus alleriep Voͤlkern, in alle '
ley Wiſſenſchaften und allerley Staͤnden.
Degleichen find, auch) bisher and Frank⸗
ih, Italien, Deutſchland, Holland und
der Schweiz: mitgetheilet wotden, und
werden auch. fernerhin mitgetheilet werden
| innen, : Gelehrte Engländer hoffe ich hin⸗
Fig auch einen nach dem andern, aufzu⸗
km: Pohlen, Dänen und ** =
den fehlen mir noch vornehmilich.
r jemand gutig behuͤlflich fon, Die Bert |
ut ſolchen zu⸗ Bereichen, dent wuͤrde ich
Be vielem Dante dafür verbunden
der Nederlandfche geleerde .
Fama No. 5. dieſes Jahres iſt angemer
kt worden, daß in dem Verzeichniß der
bwlaͤndiſchen akademiſchen Lehrer, im zwoͤlf ⸗
imn Tyheile, Here. Ruhnkenius, Lector
iR Liden, und Herr Jungius, £ector. zu
Vorrede. 8FÊ
Rotterdam, vergeſſen ſind; wie auch, daß
Herr König in Hang bereits verfiorben.
Dem Herrn Recenfenten ift aber unbekannt
gewefen.. daß dieſer zwoͤlfte Theil ſchon bey⸗
nahe ein halb Jahr vorher die Preſſe ver⸗
laſſen/ ehe er ihm zu Geſichte gekommen,
und ſolches Verzeichniß bereits zu Anfange
bed. vorigen. Jahres aufgeſetzt worden.
Daß der Herr Profeſſor von Lom zu Har⸗
derwyk von Lon genennet wird‘, iſt ein:
bloßer Druckfehler, wie aus deſſen ſchon
vorhergegangener Geſchichte leicht zu erſehen
na, eanaa a > Wen 178...
8. ©: “
Per}
67
Verzeichniß
‚Der in dieſem vierzehnten Theil
enthaltenren.
BGeſchichte ver Gelehrten.
1. Beftbicher de Hru Joh. Alberti der Gotteögelahrt-
. beit Doct ors und ordentlichen Prof. und der boland.
Geſellſchaft der Wiffenfchaften zu Leiden Mitalied. 288
u, i des hann Benedict d,
der Fr ‚chen Sprache, ordentlichen Profeſſors re.
a .q
. 0
IL Befchichre des Hrn. Beorg. Se. Deinlein, weiland.
de Belsweisheit Magifters und bepber Rechten Do: .
ttors und OSrofefford. “ zu Altorf. x 23
IM, Geſchichte des Hen. Earl Berrb von Kettelbod
| Rechten Dpctors, 2. zu Rubolfkadt. 264
V. Seſchichte des —— Panchaud zu Berlin. 379
VI. Geſchichte des Don Earl SeAnz Touſtaint, wei⸗
ad des Senedictinerordens hrieſters der Congre⸗
Ka St.Mauri,c. 396
— des Hrn Rudolphin Venuti Abtes und
Pb. Dberaufſehers der romiſchen Aitereh umer der
orten.geleberen Befelfchaft- Mitnliches u Rom. 402
Geſchichte des Hrn. Anton Scans Prevoft d
Krilles, Abts und Almof. bed Prinzen von Conty. gro .
VIL:T. Geſhichte bed Hrn. Theodar Scheltinge, der
x tchacnhreheit Doctors 20.34 Harderwot. 417
Oelhichee des Hrn. Berbard Schröder, beyder
hen Doxtors, und Antecefforis primarli, ıc..-
e 22 oo * 434
a Gedichte deg Hrn. Johann Andreas Tafinger,
de Belnmeisheit Magifters, und der Gottesgelahrt⸗
ui it Öffentlichen Behrers, xc. zu Jena. 447
Geſchichte des Hm. Chriſtian Wilhelm „Sean
Wald, der Weltweisheit Magiſters und der Bots
lzhrtheit Dociors auch ordentlichen Profcffors
Kanes HT xt
Ge⸗
N
⸗
J Innbalt.
„ XUT. Geſchichte des Hrn, Nicolaus waſtermann der J
VBeredifamteit, der Dichtlunſt und der griechifchen , |
- Sprache ordentlichen Profeifor® gu Bronkjurt an
E der Hder.. , on - J 4 |
XIII. Zugabe einiger kürzer Nachrichten von juͤngſt \l
verſtorbenen oder. noch lebenden ten.
7) Here Arnold von Gennep, weiland Srebiger zu" -
Eẽethen und Drongelen. - | 138
9) Herr Daniel Bönig, welland der Arzeneywiſ⸗
fenfchaft Doctor und Arzt zu Rotterdam. _ 450
. 3) Hert Stephan Simon de Gamaches, weiländ
Canonicus regularis des beiligen Kreuzes, und
der koͤnigl. fran oͤſſſchen Akademie der Wiſſen⸗
ſchaften zu Peris 33 498
4) Herr’ Benedictus Stay, — der Berebt⸗
fait, und Erjprieſter der täfpeifther Patto⸗
nallieche. : © _ a .
0) Herr Johann Jacob Bofe, dei heiligen Schrift
Aſcentiat / und mittelfter Diaconus an der St.
Ricolaitirche zu Beipis. "ae IN?
6) Herr Ewald Hollebeet , ber "Gotteßgelahrrheit
Doctor, u.ordentlicherProfeflör,x-zu Groningen. 499
7) HZerr George Earl Cering weilaud koͤnigl. preußl. 7};
“ Keienscommiffarius zu Berlin. 3
gy Here Jobann Heinr Schmucker, weiland refot⸗·⸗
mirter Prebiger zu Weſel.23838 *
...9) Hetr Jldepbonfles Chatelinot, def Benedictiner
ordens Prieſter ꝛc. SO
10) Here Peter Cheiſtian Bämpfer, weiland ber «
heiligen ift Doctor, ꝛc. zu Roſtock. 512
KV, Neue Zufäße zur Geſchichte des Hrn. v Soven. 514
XViI. Sur Geſchichte des Hrn. Anton Franciſci Gori. 851
xXVir Weitere Zufäge zur Geſchichte des Herrn von- -
B det Os. e . : - " 53
XVIIE Neue Zufäge zur Nachricht von Hrn. Gel 55
XVlin. Zuſatz zur Geſchichte des om Jablonſti. 258 |
XX. Beichluß der Zufüße gur Gefchichte bed Heren
obann vor den Honert.
ne ahepte Dee Dia, Sinau Pillen. bo
W Gecſchichte
—4
FR}
“
Gecſchichte
des N
Seren Johann Alberki,
de Gottesgelaßrtheit- Doctors und ordent⸗
len Ge. :
⸗
in der Sefchichte eines Gelehrten, wenn, Pk:
3— unvergleichlichen Eampesius. Vitringa, in *
mals er den erften Rang darinn behauptenden
| "ide wit zutheilen. Allein, da ich. yon; eh
Gte Merg des Jahres 1608
| folls zu feiner Zeit beroprragenden Lambert
R 17 Be "Bernie le
„auf hedach Feng, den Leſers deſſelben PR
it auf näbere Nachrichten — * vertroͤſtet wor!
babe folches , um ihnen etwas vollſi adiger
Hofer „bis dahin ausgefellet. Nunmehn
da ich nicht hoffen kann vaß ſie nach meintn
Wunſche — note Fon vers es nicht länge
‚ auffchieben well Pakt theils zuver
iaſſig befannt, le aus {ed — * Schriften
zu erfchen ift, fo wenig * von einem fo ver,
dienten Mann ift, mitzurbeilen.
Der arſte Tag feines zus] — Lbens
ſchem er
Aßen, einem wegen der Verſammlung der ri
Hin ande nicht upbefannten Städtchen in der.landfi
Drente, empfieng. Eines Berichtes von ber ii
Kindheit, Erziehung und. Schulftudien fann man
etwan einiges Befondere und ge‘
entbeßren. Was aber die afabemifchen- |
sinfers beruhmten Serum Dectors betrifft ;
er folche vornehmlich zu Franecker getrieben ‚- Und
— außer andern. In den Borsesgeiahetfeis dei
morgenläkdifihen Sprachen und Literatur, „den Dis
llbert Schukens, und im Griechifchen den gie
ja feinen teßrern gehabt. . Der Schüler war fein
fehrer werth. Es zeigte fidy. immer meh
2 ie Seen was ir einen verzig
at. 283
felgen: Gottes·
Biſſenſchaften,
nd feines aus.
n machte.
eben. nicht he·
lyterricht, bie
erer Gelehrten
waren die. bes
Tamp, Peter
lle zu Amſter·
ch· hiebey lich
jenen, Gelehr·
ſehung Botfes
reinen Saufen
yoben ‚werden,
ER
erforderlichen .
ie Hand: So
berti. ‚Er
chen und aus⸗
inge {n. einen
m.er in dag
‚in Hang und
ſſe Herrſchaft
e, insbeſondre
und zu deren
‚ Insbefondre
Alb, Fabri⸗
onſpectu fup-
me), und an
aben,gerichtet.
he
ai
24. Bi: .
. 7 Nachdem er, auf die gewoͤhnliche Weiſe, neche
die Candidaten des Predigtamts in Holland nf
aufgenommen torben, Dauerte edinicht lange, ER
er ward, als er bier und da einige’ Predigten «nie
feget, zu einen Lehrer ber Gemeine Wortes 3
„und zwar zu Hochwoude in Weſtfrießland, wiege
der Claflis von: —5 Der Herr von. Cars
Freyhere von Venbuifen , war fein B
"And deffen Gewogenhelt vermehtte die Anmuch =
nes‘ Aufenchaltes bajefbt niche wenig. Er warb
uuch, welchem er ſeine im dortigen Amte 1724,
wie auf dem Titel ſtehet ‚ry25, zu Leiden an das
geſtellte obſeruationes ſacras zuſchrieb. Die
logiſche Facultaͤt zu Liden, weiche Damals dir Bin
ruhmten ne , n, Joan von Mark, Ir
Sabrieine effelitts und Lats‘
von den —8 ausmachte, ercheilte in’ hrech
darüber ausgeſtellten und vorangedruckten Urchell
das verdiente Zeugniß davon, ſie habe fotche
Runden receptae doftrinae ecclefiarum —e
Tatis onformes, ad literarum facrarum i
tiam et laudem utiles, atque varia prorſus dofriu
ad theologiae ornatum faciente refertass.
hinc auctorem apud orbem literatum merito com-
mendent ab ingenio, induftria, ‚ er’ eruditions
magna, ipfrüsgue decus majus in eceleſiae *
leo dante, accelerent,
Dieß letztere erfüllte ‘die Vorſehung Soetes.
Hen Alberri ward nicht nur nach einigen Jahren
in eine befre Pfarre’ nach Erommen , fordern auch
— nach Verlauf weniger Zei zur bähenbeie
erti. 285
ufen, und de
hl buch feine]
durch feinen
idig zunahm,“
ver Univerfität.
hieft er alfa.
über ı Theſſ.
r zum Doctor
det. fein akg-·
nit einer Rebe
Den 8. Febr.
Tag der Unis
Ift, 1745 ward
Teig etwaͤhlet.
den Sabre
"mi der Kede
n hat es dem
allen, diefen
telbes
286: Geſchichte ——
und unter andern ber Thomas M , al
feinen mitgetheilten Beytraͤgen. Er er
in Gefellfchaft des ißigen Lehrers ber\griechifcheng:
Sprache: zu Leiden, Herrn Aubnkenins, zu
Geneſung den Spahrunnen beſuchet. Allein,
wir vernehmen, hat ſein Uebel beſtaͤndig —
men, und it in eine Laͤhmung und Schlaff
| ausgefchlagen ; ; fo daß er nunmehro der Univerfaäg):
und der gelehtten Welt wenige ober 'yar —
Dienfte mehr zu feiften im Stande iſt. |
Der Here Doctor Alberti gehöret übrigens *
denen gemäßigten Gottesgelehtton ſeiner -
und es kommt ihm ſelbſt eine vorgügliche |
unser denenfelben zu. Kein Wunder. Se gelehrdt“
ter, deitu verträglicher: k unwiſſender, deſto eigeria
inniget und unerträglicher.. "Kein Wunder“ be
auch, daß er es eben baher, und zumal da er
in ‚perfähledenen wichtigen. lehrerklaͤrungen feines.
großen Lehrmeiſter, dem alten
denenjenigen, welche fi) zu Handhabern der “
gen Srtboborie aufmerfen,, nicht techt gemadht —*
Sie würden ihm ein Ungefoßtter Aber das: Haupt
gezogen / haben. Doch gewiße Umſtaͤnde verhinu
derten #6. Nichts hatte weniger Orund and Bils
ligkeit, als daß auch andre Gvangellſchen gleich’ zu
Anfäng feines Eintritts In das Reich der BWiffen>
fehaften aus feinen öbferustionibus facris em Gift
ſaugen, und ifm eines Hanges zur Gocinianere
defchutbigen wellten. Cr bat AN Inder VBorrede
junt periculo critico ſattſam dagegen vertheidigens-
Dei Ihm bie mungen u. Wen en Da
⸗
Tberti. 287
fen von genaninken
dorden, daßg ges".
——
fein Amtsgenoffe,
n feiner Schriften |
: bereite, ben En’
1, bepgebracht zu!
de wiederholen. ”
weiter übrig, als
lepruch nach ‚der
n liebhaber derer⸗
Re Hineinfchlagen,
en, aud) in den,
n guten gelehrten
find, ſo werden
berfelben begni
Titeiben 1725.
1725. Pp. 302.
»Hesrc#ium "
feiner Arbeit über.
ıder, bremiſchen
Sbealigica cal
rum, in- novane
Eo eollectarum
biftorioo Philo-
P.104 Dar
pen Phlo
hur
a Gecſchichte
hjur Erläuterung des neuen Teſtamentes näßer angles
wenden ‚ ifl durch verſchiedene Arheiten des Herra
D. Easpspn u und andrer, zlemiich wohl erfaue⸗
worden.
4. Periculum criticum. Groß Octab, En
zu d der Vorrede vertheidiget Herr Alberti eintge
tellen feine obferv. wider die Recenſion in den
actis erud.
5. Gioſſerium Grascum in aero⸗ noui foederis
libros, Ex MS. primus edidit, notieque illuſtrauia
‚ LA. Accedunt ejasdem mifcellanea critica in gle[fer
:soticat, SvıDam, ‚HESYCHIUM, et index
au&orum ex Pro rsı Lexico inedito, $eiden 17954.
— Ein 3 Bog. ohne die Zufchrift,
Waolf unb J.A. Sabricius, und bie Vorred.
©. acta erud. 1738. p. 298.
G6. Oratio inaug. de theologiae et eritieer com;
mibio. . teidin 1740. Quart.
. 9. Hesycnıs Lexicon Graecum Tomus E
1746. Fol. zehn Alph. 21 Bog. SG. ala erud,
- 1746. p. 575 et feq. Quo magie hen de Grancie
Fteris meritis eft, quum illem exquifiteum Gras-
eirum Hterarum (cientiatn toe Iacalentis jam doen-
mantis ptobatam, ad Heſychium emendandum er:
illuſtrandum contulit, in esque re multos annos
koc euentü confumft &c.
8. Orstio pro poefi theologis ntili. feiden
1749. Quart. 4 Bogen... ©. sn. Zeitungen
von gel. Sachen 1759. 30. St. Sie iſt erſt im
hollandifche Profe durch einen ungenannten , er
—— — — — — —— ee — 1 — —
— —— — —— — — — — —
Bensch:amch buch Deter Wirckpemn infos “
She Berfe überfegt werben... Leiden 1751: |
9 Perar Keucaeniı amuotsta ih Omnes
N.T. ibros. Editio noua, et altera parte, nun-
gm elita, auctior. cum praef.. J. ALseate
Acedunt amp). Gıss. Cupertercel. Camp -
WiriNGäae epiftolae ineditae &c. Groß Oetav.
ken 1755. Man findet einen Auszug davon
h Im Nederlandfche gelcerde Fama 1758. No.8-
Einer neuen Xusgabe feiner Obferustionum hi
Gımm , umb dem ziwenten Theile bes Heſychius
wih mit Verlangen: entgegen geſehen. In den
micellaneis obſerusionibus eriticis, fo ups
mann und d Orville zu Amſterdam herausge⸗
gehen haben, follen ſich auch verfchiedene Stüste
von feiner Jeder Kerichreiben. Wir kdnnen aber.
habe vorige nicht beſonders ausjeichnen.
Dear IQ. Jenner 1758
ww . me:
PERLE TIN —
Geſchichte
des Herrn
Safe Benedict Carpze
der Gottesgelahrtheit Döctors, ig
derſelben; wie and) der griechffchen- Sprüche,
erbentchen Drefefrs, ‚and a r
” ‚md pbitefopbifchen Bacaleit. GBryſthers
.. —2*
N ier erſcheinet ein bereits über guberchatb una!
dert Jahr in der gelehrten Weile ruhmvollet
‚und ehrwuͤrdiger Mame, und-der Gelehree, ‚ en
her ihn träge, har ſich beffelben —*8 — wuͤr
big gemacht, und- vermeßret deſſen Ruhm durch
feine gelehrten Berbienfte. Bon dem Carpzovi⸗
ſchen Geſchlechte find fchen in mandyer leichen-
ſchrift und verſchiedenen Buͤchern · gedruckte Nach
richten vorhanden, und roig wuͤrden es daben be.
wenden laffen, dag wir ans: hloß. auf diefeibigen
beriefen, wenn wir, ung, nicht än Stande zu fegn
glaubten, eines Tpeiis noch · tines oder das andere
Merfwürdige, welches fo befannt nicht üft, bey» .
jubringen , und- andern Theils eine genauere Carp⸗
—2* Geſchlechtstafel, als die gedruckten find,
mlhlern; welche main, won mad, bem dar⸗
2. . an
⸗
Bes Carpzov. 2091
Irb Abnahme on
rprovo af ‚fon fe I
d im Deutſchland wird
ee ſo viel anſehnliche
&s ſtamm aus dee
des ſind brandenbur ⸗
Jeſchichte einſchlagende
elchen ſchon im drey ·
rman von Carpyoe
s vitos gezaͤhlet wird
über, . Herr Hofrath
Yeidyen Diploma, ge⸗
m.: 1282 angeführes,
1. angemerket, daß
hier zum erſten mala
ger berühmte und · und
verdieute Rector des
maſu zu Berlin, Herv
erwaͤhnet ih der be·
—————— in wel ·
Brandenburg gebohrue
orgeſtellet werden / S
zowelches ohnwen
gifchen Rapitelsdorfe,
Familie. ehemals zu⸗
dirte des funfzehnten
arpzov, Bürgers
abenburg in ber Mia"
Br Toirb, von: dem mot⸗
"und vonder; weiche .
. eine
292 weimichte J
B· eecbang der Stabe Seadenbug ‚dern
;° ausgegeben haben, als ein fehr fluger, und -mäd
MNamen ungemein ausgebreitet
großen Ciamfchaften genete Mann geruͤhmet.
Er Hatte zwey Söhne. Der-ältere, 3) Joachim
Earpzop, mit dem Zunahmen der
‚ ergriff in den breyßigjäßrigen. —
die Waffen, und gelangte, unter Dein Com⸗
mando bes Grafen Ernſt von: Mannsfeld, we
gen beſonderer erzeigten — bey der Bela
gerung ber Boͤhmiſchen Stabt Dilfen, —F Ober⸗
rge/ und ſelbſt, nach Ableben des erwaͤhn
rafen von Mannsfeld, zum Generalconn
mando der Armer in Ungarn. und ward endlich ds
—— Dienſten. bey dem Koͤnige, Chriftiam
dem vierten, Oeneral⸗Feldzeuameiſter; in wel
cher hohen Purde en 1698 zu Ölästftade in Hon
ER ie fommen nun 4) auf den geefeten Seper-
e fonmen mu 4) auf den ge
dater fo vieler berühumsen Gelehrten, Diefes großen
Generals jüngern —— Benebict Larpyon,
aus Brandenburg. Ex wer Churfuͤrſtl. ſaͤhh
ſcher wirklicher ——e— zu Dresden, auch
Komzier ver Churfuͤrſtin Sopbis, Witwe € '
flian des erften, und zuvor Profeffor pand
sum zu Wittenberg, und iſt 1620 in: bie
gegangen Kanzler, Carpzor
fanf Soͤhne, weiche alle die anfehnti
ebienungen verwaltet, und den ——
haben. Der
5) Conrad Carpzob, war erſt Proſeſſor ver R
ben uw Wittenberg, darauf Appellstionstath.
:Carpgov. 293
and Geheimerrach
129; Herzogs An"
endet, der Here
der Beſchrei⸗
& 601. angefüß
Befchlechestafel,
ge ker 6) u
fen viele und
n unvergeßlich ma ·
inarius der. juriflße
ctot des geiftlichen
ıfrt, auch Cpus-
srath, und endlich
binet zu Dresden.
ov, ift als Doctor
Rechten 1642 zu
. Dee
Pte der Zhede:
is, und Dr
dajelbſt, geweſen,
jmbolicos deſchrie⸗
Der hey} endlich
octor der Rechten,
Herzogs zu Alten
Her jogihums Ko ·
zeordneter des Her
Feiedenszefchäffte
ıften dieſer Cars⸗
lachen, theilet ſich
hun
254... = ‚Gefälhte
—** das Cacpzoviſche Gcchiece in: Ip
Beipsiger und Roburger Familie. Wir bleiben
. wörigo nur bey Der erſtern, aus weicher unfer Be
lehrt nefproffen iſt.
tn, Unter den angeführten. "Ant Bruͤvern * der
vierte, D. Johann Benedict Carpzev, der
‚ste, gleichfais fünf Söhne: hinterlaſſen. Der
* "ältefte derfelbei-, 10). Benedirt David, iM;
ehr und wanzigſten Jahre ſeines Alier⸗ as
"Magifter zu Leipzig, den Weg alles Feiſche
gangen, nachdem er ſich mit der ſchoͤnen ee
: tion de veltim facerdortum Hebrzorum ‚. welche
"des Brasıı -VGoLimı theſauro anthquitatum
"Hebraicarum einverleibet worden ‚"habilitirt.gepabe.
‚Die übrigen vier aber find zu’ "ahfeßntiehen. Eh
Yenämtern gelanget.” Naͤmlich dev zwehte, 1) Yon
: hann Benediet Carpzov, der andere dieſes
NMamens, ein hochberuͤhmter Doctor.und Profeſſer
"der Theologie, Canonicus zu Meiſſen, und Pas
fſtor an der Thomastirche zu Leipzig, welcher Sonm- -
\CARDI jus regmum- Hebrzorum, incrocluclionom
‘in theologiam Judaicam, 'und- viele andere
. "Schriften, philologiſche und theologiſche -Difleres-
tiones, auch Homiletica an das Lche geſtelt has,
und uls einer der größeften Redner feiner Seither
ruͤhmt geweſen, ift 1699 in die Ewigkeit werfede
"worden. Der dritte ra) D D. Auguſt Benedict Coupe
zov, iſt ein Gerber Meditdgeiehrter und- Pro- |
fellar codicis, des Oberhofgerichts, geiſtlichen
‚Eonfifterit, und der jueiftifchen Facultaͤt Beyſitzer,
‚De
uud der Uniberficä Sondicus „»geweſen.
vierte
vraiſchen Sprache und Prebiget , uni ſtatb
. im Jahr 1733, nachdem er ein "Buch de Vrim
Thummim, und die Sortfegung feines felgen Bas '
ters commentarii philologici in librum Ruth Hehe
fertiget, auch eine fehr wohl aufgenommene Die
putation de fepultura Jofephi Patrisrche gefchrie«
ben. hatte. Er mar der hebraͤiſchen und andere
orientalifchen Sprachen vollkommen ˖ Eundig, ein
frommer und gründlich gelehrter Mann, weicher
Ausmwärtiz anfehnlichere Ehreriämiter haͤtte erhalte ,
Pönnen, wofern er von Leipzig wegzubringen gie
weſen wäre, - Und dieſer r affene Gelehrte
iſt der Vater unſers Herrn D. Johann Bene⸗
dict Carpzovs, des fünften dieſes Namens, deſſen
Seſchichte nun bier folget: |
Es iſt derfelbe von nur erwähnen Vater, un
feiner Mutter‘, Frau Juſtina —— — |
Herrn Valentin Leiche, eines angefehenen Kaufe
manns zu feipzig, Tochter, in dieſer Stadt den 20
Mad 1720 auf biefe Welt gefommen. Bon muͤt
erlicher Seite machte ſich vor kurzem, feine
Frau Mutter Bruders Sohn, der Herr Profeffor,
x SJohann Seinrich Keichh*), berühmt, deffen frü=
: 3eitigen Tod bie gelehrte Belt ungemein bebaureg
at, Der unfrige wurde von feinent Herrn Va⸗
ger zeitig zu allem Guten unterwiefen und erzogen,
- und dem freuen Linterrichte bes Herrn Magiſters
Johann Wiichael. Afer, weider bernach Pre
- Piger im Siäleufingifhen geworden, ent
06 dee login non c.
*
2 ‚
r
Bit Carpzov. 297
n deren iffenfaften
in den erſten Jugend⸗
‚aber wartete er wöchente
dem feligen Kern
fi; ebenlihen Profefe
der
Pd Per
ch deffen Abfterben hatte
nad) einander folgenden - '
St. Thomas zu: hören,
annten Gelehrfamkeit in
ibus vecht gruͤndlich zu
naͤmlich, Herr Johann
yer koͤnigl. großbritannie ° -
nfhwelg, limeburgifcher
dſamkeit und Dierfunft
Sörtingen, deſſen Seben
feiner Zehenden beſchrie⸗
J Rad) nach Goͤttingen,
efti, isiger Doctor
nice Profeflor der.
"Dede haben fich fehe
t
5 3 Jemößnlice honorarium
te,.ob es ihm gleidy ver.
nfpesum hiftoriae litera-
ftunden ie it, und aus
| feiner
298 7. Geier.
feiner. herrlichen Bibliothek die Bücher und beiten
Ausgaben ſeibſt - verlegte und beurtfeitte, :: Der
Herr Rector Erneſti gab ihm gleichfals, außer
den ‘fentlichen und gewöhnlichen beſondern Gran
‚ ben, noch ein priuatiflimum über den-LoNGı nu 8
wer nbous, wobey er dieſen Schriftfteller in tie
deutſche Sprache überfeßte, '- weil Herr
Diefe Arbeit dem Drude zu übergeben vermennse
Welches Vornehmen aber, weil der Herr Karls
merrath von Heinicke zu Dresden feinen Deuß-
ſchen Longin herausgab, zurücgieng. En
nd die Echuljahre 'unfers Gelehrten. Um M
. thaelis des Jahre 1736 bezog er in ſeinem ſech⸗
zehnten “jahre die Univerſitaͤt; nachdem -er ſchoũ
laͤngſt, und wohl bereits zehn Jahre zuvor von fee.
nem Anvertpandten , dem damaligen Kectör Bi
anificus, dem. Herrn Doctor, "Johann Chriſtian
Lehmann, ofdentlichen Profeflor der Medicin unb
Phyſik, in das Stubentenbuch war eingefchrieben
worden, . Er: hörte hierauf in dem enrſu philde-
punyuieo den Herrn D. Heinrich Bottlieb Schelle
fer, welcher im verwichenen Jahre als Drofeffor der
Weltweisheit an dem Gymnaſio zu Hamburg ver
. florben, Nachdem berfelbe zu Ende war, Höre
er auch ben eben demfelben die einzelnen Theile der
Weltweisheit, nämlich ‚die Logik, Metaphyſik,
Ethik, Politik und das Recht der Natir, anbey
aber auch noch beſonders: die natürliche Goitesg
lahrtheit ben dem Herrn Profeffor "Johann sei
rich. Winkler, über deffen vernünftitge
Ten uͤber die wichtigften Wahtheiten
natuͤr⸗
deit. In der allges
hiſchen Geſchichte, er⸗
Chriſtian Gotilieb
Shen. Wiſſenſchaſften
3Carpgov. 299 \
shejis, den gründe
an Augufi saufen,
i Urtheile geitanden,
ortrage kein Menſch
r auch noch beſonders
ern Mathematik, zu
drich Biermann;
en ihm ber felige D,
ter Here Profeffor
— diefeg hat er
* — FA
ıtorium philofgphi-
lied der nachmittaͤg⸗
iefem geweſen, und
jmten Hrn. Einefü
CERONJS ‚Oratio-
xiftſteller, gehoͤret;
en Vorleſungen des
n Friedrich Chriſt
icam heygewohnet,
und Kenntniß aller
oundert. In der
ſchen Sprachen fer⸗
is Friderici, Pre⸗
errn D. Johann
d
ligen Be
gen. Geflbichte
heiligen Sprache, zu feinen Lehrern gehabt, da
ihm ſchon, in. dem eilften- und zwölften Jahre feineg
Alters, fein feliger Herr Väter bie Bründe ber ha
bräifhen Sprache über Orıtıı atrium linguas
ſandae und Waſmuths Grammatif beygebracht
auch Herr Erneſti in den Schuljahren Abichrs
methodum linguae Hebraeae erklaͤret hatte. m.
det. geoffenharten Gottesgelahrtheit find feine eh.
rer geweſen, in dogmaticis, polemicis, exegeti-
cis und-moralibus, ber fellge Herr ‘Doctor Hein⸗
zich Rlaufing, welcher über Xyayers compen-
dia und feine eigene pofitiones laß, besgleicyen
nochmals in dogmaticis der ſelige Herr D. Chris
ſtian Weiſe, Archidiaconus zu St. Nicolai und
außerorbentlicher Profeſſor ber Gottesgela
welcher über- Wandalins hypothefin ——
Gelehrſamkeit und Scharfſinnigkeit vor einer Meu-
ge Zuhoͤrer lateiniſche Vorleſungen hielt. Der
Here D. Carpzov ſtehet noch in ben Gedanken,
Daß dieſes hochgeliebten Lehrers ausgearbeitetes
und vollſtaͤndiges collegium thetico- polemicugk,
nach defien allzufruͤhzeitigem Ahfterben, wohl nep- ı
dient hätte, daB es dem Druck wäre übergebem _
worden; er erinnere fir) diefes Mannes noch
beftändig mit großer Hochfchägung, und münfcher
ſeiner ſaͤmmtlichen $amilie allen Seegn: Weiter
bat er ben dem felgen Herrn D, "Johann Sriede
rich Wörner theologiam fymbolicam, und bey
dem bereits erwähnten Hrn. D. Hebenſtreit ein
nügfiches collegiüm über des D. Aepin metaphy
ficam adtheologiam applicatam gehöre, &
#
st Corpjon. zor
\ erndtete der jung
ten Felde der Wiſ⸗
es Zeit, feinen Vor⸗
legen, und andern _
R Sm Jahre r738
Iofophiae , und hielt
dee, nach dortiger
igsferien Öffentliche
fen. Hoͤrſaale, de
ematis logici Wol-
hernach feine medi-
Cum. 6: ſollen
find. Dreymai
if dem philoſophi.
ee ‘dem damaligen
Surchatd Buͤer⸗
Higen, welcher io
adjutant ‘bey dem
Bellegarde, in
ni Zum andern
: Heren M. Cal
gen fochberäfnten .
Tr ber Medicin,
Beyſiher zu Leip-
in. vias publicas &
mal endlich unter
Schreiter, welcher
athe herr zu Seipzig‘
‚ de antiquitatibus
2 judiciis follem-
bermals der Rechte
eines.
don abe
N
eines Keipziger "Baccalaurei, dar erden drehzehnten
Februar 1740 von zwey bis 4 Uhr ale Präfes,
auf dem untern Kacheder (wobey der Reſpondent⸗
nach dortiger Gewohnheit, gegen uͤber ſtehet) Fit
und zwanzig philoſophiſche Saͤtze, weiche auf et
nem Bogen in Quart gedruckt waren, verthei
wobey nicht nur’ die "damaligen Baccalaurei pt
fophiae, ſondern auch einige Profelfores philoſ-
phiae, Einwürfe machten.
In eben. dieſem Jahre 1740 erhielt Hr. Carpe
zop, als er noch nicht. völlig 20 “Jahre alt war,
die Magiftermürbe zu Leipzig, da er.denn an Dei
Dierfefte in der Univerſitaͤtskirche die gewöhnliche
Feſtrede hielt, und zwar de eo, quod ſublime eff.
in refürretione Domini noftri, Jefa Chriftis; ꝓc
deren. Anhörung der ſelige Herr Doctor Bötneg,
als Decanus der theolngifchen Sarultät, .ineingg
Schrift, son dem Streite, welcher wegen ber.Zeit,
Bas Oſterfeſt zu. fegern,. geführet worden, im
-Mamen bes Rectors ver Akademie, die Einla⸗
dung verrichtete. ⁊*8.
SDen ein und zwanzigſten September habilltires
& ſich darauf zu allen Rechten eines leipzigſchen
Magiſters, indem er eine Diſſertation von fechrehn
Bogen, unterdem Titel: Phitofophorum de'quiete
Dei placita, der Prüfung dee Gelehrten unterwarf;
und auf dem obern phifofophifchen Katheder ver
theidigte. Und von diefer Zeit fieng er felbft Vor⸗
fefungen zu Halter an. Er erflärte verſchiedene
Theile der Weltwelsheit, theils über des Fair
J O7.
a
des Hr. Joy. Wenedigt Carbzob. 303 |
Yaf. KErnefi ini -dodtrinae folidioris, theils
iber die Vernunſtlehre des Freyherrn von Wolf,
wie auch über deſſen vernünftige Gedanken von
. Gt, der Welt, der Seele und allen Dingen,
j "weis über Baumeifters rLogik. Die philoe
Ar. Share las er.übe Genʒzkens Com-
meium hiftoriae, philefophicae , erflärte- ſer-
age Hoxatius, Palaephatus- und An» _
‚ zen, hiele philologifche Vorleſungen über das
m Tefoment , und eröffnete ein Collegium
dberscorium philologicö- philofophicum , wel-
‚ Gerbis an feinen Abzug von Leipzig gebauret, und
m nice verfchiedene wohlgerathene Probe⸗
Griſte yon „dem damaligen Reſpondenten dem
Deut übergeben worden.
Während biefer Zeit nahm ihn ber fel. Here
Shah, Friedrich Otto Menke, unter bie Mit,
der-nouorum sdorum eruditorum , und
de Sr D. cher unter Die Angahl dererjenigen,
Beihebie Recenfionen in ben zuverlaͤſſtgen
verfertigen, auf.. - Sin beyden, befonbers
oe in dem eriten gelehrten Journal, ſtehen viele
Acaſtionen yon feiner. Feder. Wie er denn auch
wo immer bis auf hen heutigen Tag zuweilen eine
| es in demſelben einruͤcken läßt, um auch
2. ſetnerhin an einem Tagebuche Theil zu neh⸗
Ben; welches fein. Anverwandter, bee berühmte
, Sriedrich Benedict Carpzov, mitzu
Sinde gebracht hat. Ben dieſem allen verfertigte
® ah noch einige in die philoſophiſche Hiſtorie,
KU und Prolog, u Ppitofophie einſchla⸗
gende
r\
304. . Seccſchichte
. gende Schriften, deren wir unten in bem Ben
zeichniß feiner berausgegebenen Buͤcher und She
ten Meldung thun, werden. ’
Die Augen eines jeglichen fahen Teiche,
für ein nüglicher Mann Hr. Carpzov einer Ha
bemie, deren ausnehmende Zierden fo viele feiner.
Vorfahren geweſen ware, fen, um, wenner ber dans
fefben bliebe, noch werben Rein Wunder,
daß ein elauchtes koͤnigl. — und gun
fuͤrſtl. fächfefches Minifterium Die günftigften Blichke
auf ihn warf, Seine Bemühungen unb Verdien⸗
fie. wurden Ihro Königl. Majeftäl, dem guͤtigen
Auguft, vorgeftellet; Sie zogen ſolche ig aller.
gnaͤdigſte Betrachtung, und ernannten ihn, us
ihn deſto mehr aufzumuntern, im Monat Novem-
ber 1747 zum außerorbentlihen Profefior der
Weltweisheit auf ber Lniverfität. feiner Vater.
Hodt; Dieſes Amt trat er mit einer Rede de phi-
loſophia absque litteris humanioribus er arte cr
5 -tiea an, und lud in einem Öffentlichen Programme,
. worinn er ein Specimen edendi Eynariı vor
‚ Iegte, bie Univerſitaͤt und ben Rath dazu ein,
drauf er 1748. von ber phälofophifchen Facultaͤt
in End und Pflicht genommen , und als Profefloe
der- Philo ſophie erkannt und aufgenommen wurde.
Die Antrittsrebe erweckte indeſſen ein großes Aufe
ſehen, weil ſich mancher mochte getroffen finden.
Es fehlte auch nicht an Bosheit und Mißgunſt,
welche eine gewiſſe erlauchte Perſon, ſo nunmehro
entſ hlafen, gar zu gern aufgebracht hätten,
Kr. Carpzov fagte zu aler Luc⸗ kein Wort, 1, un
s
bitt Carpzoo. 905
t. Rachmals hae vr
[1 —** 8.3.34
#. Ein wahrer: Bes
vlicdt, verborgen :blei
Diflichkeie unfers Sen:
vornehmlich aber qm
itigen Reichspofsac,
© r
imflen bes SR, za ‚al
n aufgehalten, und in
Oberfofpredigers, D.
Insert
der griechi·
Hoerfiät zu Heimſtaͤdt
nn Bein Bedenken trug,
ıen, ‚und, nachbem er
> Kirchenrathe zu Dres-
erhalten, trat er den
ten Junius 1748 feine ‘ .
linburg nach Blanken,
we hatte, des regieren⸗·
feit vorgeftelle zu wer-
5 dem
a fi ‘
⁊
a
+ ... v +. . - - }
F ,
—X
den, und Hochsderoſelben Snade anit 1 fe Ehn
| erbietigfeit su bewundern, Einige Tage barayf
reiſete er nach Wolfenbüttel, und. van, da nach
Braunſchweig, allwo er bie Bibliothek, auch dag
Schloß Solzdahl, und andre Gehensmiürdigfeitem
beyder Städte in. Danachung zog, nd fich mie
den vornehmſten Gelehrten, mit welchen er her,
och einen beftändigen. Briefwechfel unterhalsen,
befannt machte. Hierauf Fam er kurz von Johan
wis zu Helmſtaͤdt an, woſelbſt er in das Collegium
Ber. ordentlichen. Profeſſoren, und kurz Darauf in
die philofophifche Fanıktär aufgenommen . uuzder
Er machte am Gehurtstage des Durchlauchtigſten
Hetzogs, den erſten Anguſt, mit einer Rede de
Ahilptophiae ahsque literis graegis imperiedtiong,
den öffentlichen Anfang feines Amtes, wezu er ein
—
pragramma auitiale criticum füper :locis nonnul-
da: FLavıı Joserns voranſchickte. Hierauf
hielt er philologiſche "und exegetiſche Collegia, ex
klaͤrte die beſten griechiſchen und latefnifchen Schrifc.
Ye, und erlangte-fogleich das Jahr Harauf bas
at der philoſophiſchen Facultaͤt, welches ee
vom zweyten Jenner bis:an den 1iglen |
1749 geführet bat. |
Im Monat Auguſt tztgedacheen Jahres reifete
| unſer Hr. Profeflor, mit Genehmhaltung des Lands.
berrn, über Braunſchweig, Luͤneburg und Ratzeburg
nach Luͤbeck, um allda feinen hochgeehrteſten Hrn.
Vetter, den hochberuhmten dortigen Superinten⸗
denten, D. Johann Gattloh Carpzov, zu bee,
ſuchen. Von dieſem ward er ſehe guͤtig aufgenom« |
. men,-
|
'
d
des Hrn. Jeh Wenediet Carpzos. 307
üm, und mit perfhiebenen Gefchentgr,. imbefen.
tre eoxlicibus manulcriptis, beehret, unter anherm _
enem Aleoran, gloſſaxio latino PAPIAE, gram-
meticı ſecuh Ali, HOEPFNXLBRI gammentarius
m Pfalmos in.neun ‘Banden, ‚und vornehmlich. dem
codice Carpzoviano gracco quatuor Evangelifta-
rm, deffen ‘variantes leciones ehedem der Herr
Dd. Börner verglichen, und an Ludolph Alfter
landet hat, von welchen: fie, wie aus ber Vorrede
Dengel codicem' lipfienfen nennet, gedachte
Deter Borner aber in'inde. ad Jac:LE LonGo.
Bloch. S. p. 389. und Aumpäus incomment, .
ar. ad libros N. T. p. 272. befchrieben haben. -
meriehen, feiner Ausgabe des neuen Teſtaments
imerüdt worden, und welchen der felige Abt
Zn gleicher Jeit kam er in die Bekanntſchaft ber
bertinen Gelehrten, des Hrn. Carſtens, D. Becket,
Dres, Scharbau, von Seelen, Rrohn
de Seen Balemann, und anderer; konnte auch
dem Sen. Doctor Daniel Haeks, itzigen Buͤrget⸗
meiſter daſelbſt, welcher ihm drey und ein viertel
Yahr das berühmte Schabbelifcdye Stipendium gi.
toft ertheilet hatte, feine Verbindlichkeit bezeugen.
Herrauf befah er Travernünde und die Oftfee, bis
FJ erdlich von feinem großen Goͤnner, dem Hrn.
Ab Hamburg kam. Hier hielt er ſich ebenfalls -
u Zeit auf, befuchte die berühmten Gelehrten,
|
|
endent Carpzov, mit'großer und Lebens⸗
lag mit Dankbarkeit zu verehrender Guͤte, zuruͤck
Schloffer, Richey, Reimar,
| eifter,
TO, und feinen. ehemaligen Sehren zu Leiwig,
| 5 Schei⸗
4
⸗
«
:griechifchen Sprache zu ernennen. Es war
nöthig, daß er die theologiſche Doetorwuͤrde ‚ae
‚nahm ; - und hiezu verehrte ihm fein gnaͤdigſter
‚Sanbeshert hundert Reichsthaler. - Er lite ſich
zo8 Geſchichte
blleh⸗ die offencliche rund. wolf
Schelhafer
Bibliothek und. das neue Gymnaſium, gieng made
Altona , beſah auch da das Gymnaſium, Die Sy⸗
vagoge und andere Merkwuͤrdigkeiten, und kam
über Harburg und Zelle wieder nach Haufe,
Während dieſer Reiſe hatten ihn der Durd.
Jauchtigſte Herzog in hoͤchſten Gnaden geruhet zum
‚ ordentlichen Profeffor der Gottesgelahrtheit nude
Beybehaltung feiner bisherigen Profeflion der
alſo nach feiner Ruͤckkunſt der. theofogifchen Zar
cultaͤt zu den ‚gewöhnlichen examinibus und
‚Joquiß, hielt die gewöhnliche Docterprebige, und
‚überfam baranf den achtzefnten Oectober 1749 zur
‚gleich mit. feinem Amtegenoifen, dem Hrn. D.
son Julius von der Hardt, Die höchfte * |
miſche Ehre. eines Gottesgelehrten, zu we
A der Hr, D. Schubert mit einem Pre
gramma de ratione deificata ab Edelmunno ,
worinn zugleich beyder Herren Doctoranden Leben
beſchrieben wird, einlud HH Er verfertigte bey
dieſer Gelegenheit feine difputationem inaugura-
lem, de Logo PnıLonıs, non JoHANNEOQ,
‚ad Jou. evangel. I, ı-14. aduerfüs ce. Tuo-
MAMMANGE Y Anglum, Dünelmenfem Canon
. Cum,
VE Ra f m: 1750, ©. 128. uf
— ⸗
J
Carpgen. 309 -
fentlig;, um eine
ltaͤt zu erhalten, im
ecembers gemelbes
ie theologiſche lehr ·
ugurali, de inter- '
<o, an,. eröffnete
t nunmehro bie fols
hutinareligionum, *
e Säge, bie theo-
icom über Neu⸗
elchem er ein exa-
über biefes Buch
ım über des felgen
vesgleichen exege-
tömer und an bie
des neuen. Teftas
en Feſttagen in der --
MWilens, dereinſt
h den Druck gemein
Griechiſchen uͤber
n Geſner chrefto-
gae, BasıLııM,
graecis, und über
die Jugend untere
als.die Profeffion
zwey Jahre offen
ge ‚und. Schriften,
Is zufommen, aus.
‚gemacht, dag ber
Belme
—
> - . - a
77 3 * .
ol. Geſchichte Zu ZEN
helmſtaͤbtſche catalogus Aionum, mit einem am⸗
ftaͤndigen Eingange verfehen, nunmehro in benk
Druck erſcheinet. So fleißig iſt Herr Carpzos
ben der Akademie, fo nuͤtzlich iſt er derſelben.
u - Im Jahre 1752 fuͤhrete er zum erſtenmale das
Decanat der theologiſchen Facultaͤt; und in eben
dieſem Jahre that er eine abermalige Reife nach
Luͤbeck zu dem Hrn. Superintendenten Carpzov,
von deſſen Geſellſchaft und unvergleichlichen theo⸗
togiſchen Einſichten und Erfahrungen er ſehr vieler
Nutzen zog. Von da begab er fich nad) Harno«
ver, woſelbſt und zu Herrenhauſen ſich Damals des
Königs‘ von Großbritannien Majeftät gegemwäts
tig befanden. Er machte dafelbft dem großen ‘Bes
Ey
förderer der Wiffenfchaften unfrer Zeit, Ihro Eyr
&ellenz, dem Hrn. Rammerpräfidenten von Muͤnch⸗
baufen, feine Aufwartung, von weldyem er Aber
aus gnädig aufgenommen wurde, und fam in bie
Bekanntſchaft Der dortigen neiftlichen Sherren Con»
fiſtorlalraͤthhe, Herrn D. Erythropel, Börten
und Hagemann, unter welchen er insbefondre des
Hrn. D. Goͤtten Magniftcenz Freundfehaft und
Guͤte ruͤhmet und hochſchaͤtzet; auch erfuhr er die be⸗
fondre Hoͤflichkeit des koͤniglichen Bibliothecarias;
Hrn. Hofraths Scheid, vor welchem jedermam
kuͤhmet, daß er alle Eigenſchaften eines volllomm?
hen Bibliochecarius, Dienſtfertigkeit, Unverdroß
ſenheit, Kenntniß von allerley Arten Bücher und
—F Gelehrſamkeit beſitze; welches alles auch una
er Ser Carpzor auf der dertigen Bibllothef Yan
v | ' _ ibm
| Due Gene Aral enedict Carpʒob. zu
nie $obe und Erkennilich!.
Nicht weniger lergetr er
und. großen NPolvhiſtot,
beruͤhmten Hrn. Direcrus
Öfifchen Prediger, Herra
unvergeßliche Wert von
und andere Öelehrren da⸗
1753 war ihm ein gar fe
es Jahr. Er erhielt van
f zum vierten ordentlichen
der koͤnigl. churfürftlichen
jerg. Allein der Durdje
taunfchweig war fo .gni
Beſoldung mit hundert
wodurch er ſich gedrun⸗
er auch ſonſt hatte, dem
ben zu verbitten. Indeſ⸗
Obereonfiftorialpräftdene;
tzendorf Extellenz , nicht
‚er Monase, diefe "Sache
es wurden ihm ebenfalls
zwey hundert Thaler Zur
jerficherungen: zu. noch. are
‚ eber nad) Leipzig, geges
aber, ohne bey ſich felbften
nen, diefen Beruf, wel⸗
Bedingungen , als vorhin,
durchlauchtigſten Serzoge
worauf er ein in ben aller»
ogefaßtes Refeipt hl, 5
des Inhalcs: was maßen ber Durchlauchtigſe⸗
Herzog bey kuͤnfrigen Vorfallenheiten in
Bnade und mit Dank: zu erkennen geruhen
wollten, wenn er, mit Verbittung der wite
tenbergifchen "Docationsfache, fernerhin auf
der Julia Carolina verbleiben volrde. Wor⸗
auf er ſich, in der Furcht des. Herrn da zu biehg‘
: ben, gefallen ließ *); und darauf, unter ander
etademifchen Verrichtungen, al der teisgifhen
Do etorpromotion bes Hm. George Chriſtoph
Oeſterreich, Superintendentens zu Zarım i
Braunſchweigiſchen, weicher den vierzehnten Zur
nius 1754 unter dem Borfige des Herrn Ab
"Schubert feine difp.theol. inaug. hielt de füllen
tatione vitse naturalis-cum frudu refurredionks
leſu Chrifti **), das Procancellariat verwaltete, :
Bey bem funfsigjäßrigen Jabilaeo minifteria
‚feines (han mehrmgls mit Ruhm erwaͤhnten Herru
Vetters zu Luͤbeck, welches den 24. Nov. deſſelben
Jehres ſeyerlichſt voljogen wurde***), war er felbfh
segen⸗
9 Da als D.
ze A Herr 2 Sabe,, Guerinenben E
> beffen Tode Herr D. Wernsdorf von Leipzig,
. fen a okee im ı2. Ih. E. 1030. fr A —
m © davon vollſt. * von dem Innhalte dee
- : abadem. Echt. 1755. ©
9) G. deſſen Ohr Da Dank, and greudenopfeis
j 18 und Herrn D. Krafts theol. Bibl. 107. &
c
\
rn eneblet Carpʒov. 313
eichte demifelben ben com»
eis et.deApollineCarneo, ,
oſchrift zu dieſem erfreu ·
darauf in der Mitte deg
eim, allwo er fih einige
berühmten Superintene
jten Sreunde und Gönner,
esich Winkler, aufgielt,
m Herrn Doctor nur noch
emiſchen Wuͤrde, an dem
Auch dazu traf ihn num
Reihe, und er bekleidete -_
tang, nämlich, das naͤchſta
fie mit einer. Rede de re-
olitieo angetreten hatte,
Helmftäbt mit’ der comi- .
: verbunben ift, fo hat er
adus comitivae ausjus,
ch den Tag nad) Johannis
n ben nunmehro feligen
ad Sigismund Topp,
auch hergoglid braun.
dofrath und. erften Antes
verlobte et ſich auch mit
aͤlteſten und tugendbe⸗
zweyter Ehe, Hedwig
PP, er Die —
„Sept. deſſelbigen Jahrs
es — Jahres 1757
zeil. ss Mm
34°. Befcbichee
- Über von diefer feiner geliebten Chegenoflinn,, 'ıda
- einer gefunden Tochter, welche in Der Taufe bie
Preisſchtift einen Auszug aus einem carproviſchen
Schreiben an:den Herrn D. Bertling Te —*
iſten, wei
bieſer berühmte Lehrer bisher an das Sicht geſtelle
hat. Sie find durchgängig wohl aufgenonmruag
—
Decanat zum zweyten male gefuͤhret hat. Dieſes
Decanat zeichnet ſich durch den der Meyeriſchea
‚Schrift von dem Derföhnenden im Leben :
Errloͤſers zuerkannten Preis aus. Daß aber un,
Namen Charlotte Juſtine empfangen, erfreuen
worden. 2)
Das gemeldete Jahr 1756 war es niche ide
niger, welches er ganz hindurch das theologiſchẽ
fr Herr D. Carpzov fih von Erthellung des
Preifes gänzlich) Iosgefaget habe, tft befannt; ung
kann man davon und von der Befchaffenheit” biegen
dem hundert und neunzehnten S
neuen theologifchen Bibliochet des Herrn
D. Rraft.
Wir kommen nun zu den Sqr
worben, und er hat ſich dadurch ‚unter. ben gunak
und nüßlichen Schriftflelleen unfrer Zeit eine nicht
geringe Stelle erwerben. Wir wollen bie up
fehrift derfelben nach der Ordnung der Jahre, dee
welchen fie befannt geworben, Herfeken, und Gin
und wieder einige Urtheile und mohloerbichte Lob⸗
ſpruͤche rechtſchaffener Gelehrten, wie auch gelehren
Journale, wo Auszuͤge und Rece berſelben
zu finden ſind, fo, mie fie uns im ©
ſchweben oder Der vortemmen möchten , mugle⸗d
anfüßren, —.
des Hrn. Job. Beni Earpzov. Sı5
ı. Carminum Latinorum , Herdico‘, Alcaico
ePhaleucio genere confcriptorum faſciculus. 1737.
9 #01. 17 Bogen. Der berühmte Herr Pros
ie R ii zu Beige 2 Gier kön Seit
ud große Freund unfers Gelehrten, r diefe
kedäfchen. Gedichte, in einem poetifhen Send:
firiben an den Seren Verfaſſer, als er die
Negiſterwuͤrde überfam, &s ftehet in deffen fchde
. tn zu Altenburg 1785: herausgegebenen Schriften,
—
ud wir zeichnen billig folgende Zeilen aus,
Caufl giebt bie den Klang der römfchen kieder an,
‚ Da Kang, den hie ber Schwarin von Gängen
treffen kann,
da nur noch Lob verdient, weil er lateiniſch finget,
Dem deitſches Dichten —* ben Deutſchen Schande
vr get. ⸗
* Criticellus curgidudus, carmen phaleucium.
1740, 3 Bogen. Quart.
3. Ibefes Pbilofophicat,. quas in eathedra ohilos Ä
, jutibus Baccalaurei vſus, Praefes de-
ref, Curısr. Küunto, Lipßenfi
** 1 Bog. Quart. Dieſe Süße ſmt
—— Nachrichten von den Bemuͤ⸗
ig eingeruͤckt worben,
4. Diſſertatio: Phileſophorum de quiete dei
Ph, rei. Jon. CAroto Stuineı, Lipfienfi,
me Ragiſter ber freyen Künfte und ber Rechten
täpsig 1740, 36 Bog. Quart. Einen
ann Faber mn. in den nölichen.
.. \
4 u. — — —
der Gelehrten in Leipzig 1. G. 13219..
1 i N
316 3:2, Befchkdhte: -
Auezlgenaue den neuſten cheol. philol. pipu.
1741. S. 497 bis 513. .
Wir wollen den kurzen Innhalt herſeßen, fo_
wie ihn der berühmte Herr Profeffor Formey im
der nouv. biblioch. Germ. Tom. N. P. 1. p. 202.
anzeige. Dieß ift, ſchreibet er, ein ganzes Buch
über einen ziemlich befondern Stof. Herr Eorpzon
hat angemerft ; daß es viele Wörter —— deren
man ſich zum oͤftern bedienet, ob man ſchon fie.
ganz uimd gar nicht verſtehet. Tugend, Gluͤck,
Schickſal u. ſ. w. nichts iſt in dem Munde ber
Menſchen gemeiners man frage fie aber, was fie
. "dadurch verffehen, ſo werden fie verflummen, oder
uns alferley vermorrenes Zeug vorfagen. Mit dem
Worte Ruhe, zumal wenn es von Gott gebraucht
wird, gehet es eben fo, Was ift die Ruhe eines
Weſens, welches nichts als Wirkſamkeit iſt?
Dieſer Stof hat unſerm Verfaſſer wichtig geſchienen.
Er iſt vermiſcht. Gelehrſamkeit und Weltweisheie
koͤnnen ſich zugleich darinn zeigen. Seine Ab.
handlung hat drey Theile. Zuerſt erzaͤhlet er die
roben “Begriffe von der Ruhe und von dem Frieden
Öottes, da man fich diefelben als den Zuſtand eines
Schlafenden vorftelfet. Hierauf kommt er auf Die,
Subtilitäten der Philofophen darüber, Endlich
ftellee er den wahren und gefunden Degtif davon
vor. Quies dei eft volupras beatiffima, quam
ex poffeflione perfeftiionum ſaaram omnium pe-
renni percipit. Es ift die auragxaz , "bie völlige
u Zufriedenheit mit fich felbft. In diefem aflen- ik
eben nichts, Neues. Sonſt haben dieſer
J
fd
des Hrn. Joh. Benedict Carpzov. 3ı
ta auch rühmliche Erwaͤhnung gethan ber hod
berihmte Herr Profeflor Geßner in feinen not
xiHorat. Carm. Il. 3. 35. p. 135: und Hei
anıı Jacob Srey in der. diſſ. de more di
ſealacra confecrandi p.7. Wie wir vernehmen
nil der Herr Doctor ſolche mit ber Zeit aufs ner
dardgehert,- und um die Hälfte vermindern ; wı
buch fie eine noch beſſere Geftalt gewinnen foll.
„5 Paradoxon Stoicum Arıstonis CHit
an fra To ayada Umougiin vov coßw apu
Diocenem. LAertrium VII, 160. nou
Obkruationibus illuftratum. Quibus fimul varic
rm antiquorum philoſophorum, Graecorum L:
teorumque , loci explicantur ; philofophorut
qui a vereribus biffriones, ſcurrae et hypocritae ve
cai font, biffrionumque Beneratim biſtoria traditu
ipig 1742. ein Alph. 14 Bogen Octav. Bo
iefer geleheten, Schrift findet: man vollſtaͤndig
nen in den .novis adis eruditor. 174:
P 608-615. und in den zuverlaͤſſigen Nach
rnchten ga. St. 1743. S. 418 bis 452. Au
wzhant dieſelbe ber altorſiſche Herr Profeſſor Jol
Albert Spieß, difl. de.kypocrifi philoſophorun
ſpeciatim Pythagorae. Altorf 1743. S. 6.7.
6. Meditationum Logicarum. Specimina tri
kiig ızaa. ein Alp. 2 Dog. Quart. In de
' Mipiger Zeitungen, in. melchen beynahe alle Schri
wx wſers Seren Doctors recenfiret find, hat ma
> ns daben. zu erinnern. gefunden, welches abi
Da feiner Erheblichkeit iſt. Boltftändig wird di
I 3 VJrinha
—
h >
—
— —
⁊t
— — — —— — — — gr
v
ZzuißzSGeſchichte
Innhalt angezeiget in den Supplem. ad nova
erud. Tom, VI, SeA.L p. 28-33. & mag;
ms genug fenn, das Urtheil eines unverwerflichen
Kenners und Richters beyzubringen. Cs iſt der
hochberuͤhmte Herr Brucker welcher in ſeiner
eritic. philof, Tom. IV. P. IE p. 337. folgen
aus feiner Feder hat fließen laſſen. Nuperrim
Jom. BEnEn. Carpzovıus, vir clexiſimus
er majorum gloriam laudabili induſtria aequare,
tentans, logicam RüDIGERIANAM et WOLRIANAM .
dam opera inter fe comparauif, quidque verqug®:
ex vero debeatur, in quo verbis vel re Jiffentient,
“in quo Gonfpirent, erudire. oftendit, Spevimen .
PT)
medit, logic. Lipf. 1742, 8, edit. Qualem compar-
rationem elle veiliffimam, juuandaeque philofophiag
ec conculcando fefario jugo aptiflimam , intelr
ligunt, qui philofophandi fobrietatem didicerunt,
7, Memcıvs, philofophus Sinenfium po
Confucium maximus, $eipgig 1743. Viertehalb
Bogen Detav. Belobter Herr Brucker hat in
den Supplem. hift, crit. philof. Tom. IV. P.Ik;
p. 938. diefer Schrift ihr verdientes Job beygeleget,
und fie in die Kürze gezogen,
8. Obferuationum pbilologicarım in PÄLAE-
PHATUM sd) dricer perizulum, Accedunt
alise animaduerfianes ın nonnulla- Muysazı et
Acuıtııs PATII loca. Leipʒig 7743. 12 Bog.
Octav. Iſt recenſiret In-ben.nov. act. erud. 1746.
p. 238'- 240. Der beribmte d’ Orville in ani«
wadverſ. ad CHARITON. APHRODIe II.. 3e
on * b. 277.
If
des Hrn. Joh. Benedict Carpyen. 319
227. unb Gerhard Horreus animadv. Sacr.
profen. P.79- thun auch Meſdung davon. Vergl.
Spar: D. Wintier philologem. Lactant. Sacr. P.263.
9. Diſſertatio de vita et placitis CRITOLAI
PasseLıtar, . philofophi peripatetici refp.
Curıst. HENI. HAuSOTTER, Lipf. ißo
Bogiker und Doefprediger im Thuͤringiſchen. —
1. 6 Boq. Quart. gelmdliche Auosf gexc,
1744 1. St. 65. u f. ‚ber Hera Doctor
Jeccher hat fid) diefer — in ſeinem ge⸗
lehrten Lexicon unter dem Titel Critolaus S. 2203.
bedienet.
10. De Auronvoo PITANAEO, mathema-
tico, et ſcriptis ejus, quae ſuperſunt, ad locum
DiOoSENIS LAERTII III. 29. Diatribe. ‚den
‚qus praeterea de ‚alis Aurorvcıs claris expo>
niter: er obiter, quid a dediflimis commentato-
bes m LAERTIO adkuc intactum fir, indicaur.
* 1744. drey Bog. Quart. Als ber Herr
den 24. Apr. bie Höchfte Würde in der
elehrſamkeit erhielte, hat Herr Carpzov
* Schrift pm dazu Glück gervünfiber. Cr
erinnert zuerſt, Daß viele Gelehrte, die ben Dies
Laertius erläutert, von denjenigen alten
und Schrifeſteliern, bie Laertius an-
oder nichts erwaͤhnet haben
nennet aber viele, welche allerdings bes
gemacht zu werben werbienen, und deren
Kaͤnumiß auch zum beſſern Verſtande des
dieles beytragen wuͤrde. Da nun dent
4 Autos
, und aus deren Quellen er Beier I
4
d
N
—
u defien Kern Verfaſſer mit überaus vielem,
1 *
324 : ehe Bu
GHKormey nennet es in der nouvelle biblioth. Gern
Tom. VII. P.IL p.-448. mit Recht, un des meil
leurs ouvrages fur I’ &pitie.aux Hebreux, : gi
ayent ennore paru dans ce genre., Der felige,
Kanzler von Mosheim hat von diefem Bude
—— in feinen unvergleichlichen comment. de za
geſtis Chriftianorum ante Conflantinum Mag
‚gaum.. Er nenne S. 126. unfern Seren Docka
ihoologum literatiſſ mum & gentis {use ornam
tum, und S. 309. beißt es: Quod Pusto
ma fuum de tribus in Deo potentiis ad difcip
nam-arcani retulit, vide, quaead CupworrH
Syfl. intell. Tom. T. p. &0.- disputauimus, & ad
quae non, ita- pridem vir egregjus, magnorumquze
majorum feliciflimus aemulus, Jon. BEnsn
Carpzovıus.exercit. in epifl. ad Hebr.exP 12 ĩ
LONE frolegom. p. CXXXV. pererudite de
aliisque ad-PHıLONEM pertinentibus, nos dei
eaits- Ingleichen hat der Herr Hofprediger
mer zu Koppenhagen dieß Buch in der Vorr
zum zweoten Theil feiner. Erklaͤrung der
ſtel an die Hebraͤer nach Verdienſte zu ehe
nicht vergeffen. Der Here D. Winkler
es gleichfalls in, pbilolog. Lendant. facr. p. s
.357- 358: 360. 361. 365. 391. 428. 44;
449.458. Die vollſtaͤndigſten Auszüge daraus .
det man in ben zuverlaͤß. Nachr. 132 Tb.
847. u. f. Kraft neue cheol. Bibl, 47 Gt.
567. u. f. und in ben nouis adtis eruditen
1756. p. M ſeqaqa.
Br "3 Com-
31
nedict Carpzov. 925
igelisdeiafcendentibus et
hominis. Ad’locum Jon.
oͤt 1751. ſechſtehalb Bogi
Llachr. 1752. 8. 524.
Auszug aus diefem Pro⸗
n die gösingifche Mecens
. Nachdem Kerr Carp⸗
angeführet,, und die Are
eren willen er ihnen nicht
es ſey von der Himmel.
Zufanft zum legten Welch
r erften find, feiner Mey⸗
rauf, bey der andern ber
a de feru Rachelit, tem ·
am MATT. cop. Il. cam.
5 B. Quart. Auch von
det ſich ein vollſtaͤndiger
Nacht. 1752. ©. 834.
die göttingifche Recenſion
itiſchen Kindermord ſtellt
tiſchen Farben ver, und
ſt dem Noldius darinn,
etoͤdteten Rinder auf vier»
vohl er in der Anmerkung
"Zahl ungewiß fen: Die
het er. philologifih darch,
dabey. 3. E. Damm ift,
er NRame der Kinder, den
aben, und glaubt er, da
—* 12, 14 eben ſo zu
eſe J * —*
die griechiſche *bftammung dieſes Worts auf
27
Wanſche Regietung: Herobis gemefen ‚ey, vob
83. u. ſ. k —— —5 * in ch
doch nicht gereue ler ‚mit mannigfältiger @ *
| u
226 .: “ a Zu
" k
überfegen w, und niche di⸗ Seimme, fondern ven
Mamaen Petri bedeute. Bey xAuuduss Sa
halte, als das iberiicx hebraͤiſche Wort. |
den. Worten Jeremiaͤ glaubt er, daß ſie zwar ei
gentlich auf die babyienifche Gefangenfchaft ge
daß aber Diefe ein Vorbild auf‘ die harte un
ein Fehler der Unvorſichtigkeit verbeſſert wird, - Dan
ben feligen Schoettgen ‚ben Anführung bes Bi
ches: Sohar befehlächen hat. Joſerho
er, daß er den bethlehemitiſchen Kindermord «a
Bosheit verſchwiegen babe, damit er nicht erg
Jeſu reden dürfte, u. ſ. w. Wenn übrigens: auc
einige Leſer in dieſem oder jenem Stuͤcke andre
Meynung ſeyn möchten, als Hr. €. fo wird es
tehrfamfeit und Beleſenheit angefüllte, Schri
mit Fleiß durchgeleſen zu haben. Uebrigens Ha |
aud) der Herr D. Joh. Dieter, Winkler disk
Schrift in feinen animadu. philolog, & critie, P2
Jl.p. 652. rühmlich angeführet, 9
48. Programma in memoriam Cuntare B RE x
HAuPT; Eloqu. &Po£f£ Prof, publ.ord.d. 12 O2
2749 exſtindi. Helmſtaͤdt 1750. Quart. B. Es
R-canz abgedruckt zu finden in ben Beytraͤgen zug
ben Adis biftarica» ecclefiafl Fam. LI.P593- 523.
a ‚84. ——
r
des den. Zop. Bordiet Carpzov. 327
:.34 -Programma in menioriam PErri GERIKE,
Iedicinse Doll. & P, P: Ord. conſuiarũ aulici &
schistri, d. 18 Odobr. 1750 defuncti. Heliyſtaͤdt,
wfinftehalb B. Quart. In desmonveile biklioch,
Guper. Tem. X. P. I. pr 234. ſchreibt der barhbe
Mate Herr Prof, Sormep: Mr. JEAN BENoir
_ Gurrzov, Profefleur.de Theologie, eft un des
| . Mxipaux ornemens de l’univerfirä.. Tous, [ag
: Wirges font ecrits avec une extreme netteté 66
n gande eradision. ila rendu les ‚deraisss de-
wnmec beancoup de decence.:3 fon oonfrexe,
Male PIERRE GERIKE, dns. on ‚ecrk hiftee
"ie, geil a donne.
% Programma fanebre in ınemariem Filehming j
AMæulenæ Bokelmania ,. comagis D. jJoAach,
‚ Dieregıcı LIGBHTENSTERINII, conſiliatũ
ki confulis. Helmftadienfis , .d, 28: own;
tij.defunctae. Helmſtaͤdt 1752 — Quart.
6. Programma memoriae MıcHatuis
| Cortııss AGNETHLER, Nobilis Tranfil-
' mi, Phil, & Med. Dodoris, eloquentiae , antiqui-
_ Btam & po&feos P. P. Ord. d. 14 Jan, 1753 de=
5 Indi, facrum, Helmſtaͤdt 1752. vier B. Quart.
©. (mmentar. de rebus in Jeient. nat. & medic.
| Pa Vol. II. P. J. p. 186. 1753.
97. Programma memoride CAR OLs GERA R-
ev. LoprmaNnn?). Phil &Jur. Ver;
u
em dieſes ſeines gel —
ber fl —— —— — 2 — 52* ie
vuth;637, uf.
— —
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PIC Eeſchihte
“ _Bottoris, Philof. P.P, Ord:d; 5. Jon 1755 :exflin&ti
cdicotum. Helmſtaͤdt 1755. vier. B. Quart. Iri
Eingange dieſer Schrift wicd auf anderthalb age
gen ein freyes Urtheil über die Aeſthetik gefäͤlleg,
welches Ins Deutſche überfeger, und dem neuste
aus Der. anmuthigen Gelehrſamkeit eingericiug
worden. "Der Here Profeffer Nicolai zu Frans
" fürt an der Oder hat dargiber. eine befondere Won
tede zu den, Ziriefen über ˖ den igigen
der ſchoͤnen VDiffenfchoften in Deurkbland ge
| rn 1755 herausgekommen, geſchrieben. Der
D. Carpzov ſoll ihm aber, mie wir wege
- nehmen, nicht antworten wollen, ‘weil en beforgg
aiſt, dab er dadurch ein Weſpenneſt ſtoͤren moͤchte
ad ‚inferos, reſp. Hem. von uer Hade, Lu
Canigs erſten Prediger an der St. Marienkirche zug
° fübe) Helmftäde 1754. 9 ®. Quark Fu Dew.
vollſt. Nachr. 1754. S. soo u. f. iſt ein guese
Auszug. Der Herr Probft Aurenberg ſchreiber
in feiner Aufklaͤrung der Befchichte von Deus.
Concordienduche in dem Herzogthum Braumi⸗
ſchweig⸗ Luͤnebutg, welche in den Beytraͤge
von A. und 17. theol. Sachen befindlid)
1757. ©. 238, alfo davon: In diefem J
1754 iſt durch Herr D. Carpzoven in Helinſt &o
die aͤchte Lehre der Concordienformel von
der Hoͤllenfahrt Chriſti in einer oͤffentlichen
Diſputation gründlich abgehandelt. Der Häsr
ſtoriſche Abſchnitt kann auch denen, welche vom Con.
eordienbuche wenig halten, angenehm zu leſen ſeym.
let tr BI. Corn-
des Hrn. Joh. Benedict Carpzov. 32
|: 29. Comientarius ‘de facris. Carneis & «
Apalline Carneo Magnifico &S. venerab. theolog
| jou.GortrTrLos EAarpzovıo, S. Theol. Dot
' & Superintendesiti Lubecenfi, in facris decenn
Re: quintis ecclefisftici: numeris, dedicatu
Neftäde 1754. mit Kupf. ſechſtebalb Bog. Quat
Du dieſer Commentarius zu denen dem Ser
Gyerintend. Carpzov ben feinem Amtsjubelfel
ürberreichten Städtmwünfchuigsfcheiften gehoͤree; ſo
e uh unter dieſen, dem demuͤthigen Dank: um
unter dem Titel: Plauſus & votiu
, Kiimstiones patronum, fautorum & smicorum, a
Hinten vier und zwanzig Schriften (Sübed r75
Afoden, und zwar EIum; 4. G. 70s 109, Mi
a davon des Herrn D. Kraft neue thec
DH, 107 St. Si-s93 u. f nachſehen, altı
& 594 von dieſem CTommentarius gerurthei
we, Die Abhandlung beſtehet aus funfzehn K
itein und erlaͤutert das in der Aufſchrift gemeld
Sei der griechiſchen Alterthuͤmer mit vielet X
lenheit. ‚Zugleich werben ein paar hieher gef
ge Münzen erläutert. Die Einrichtung der. ?
hat viel ähnliches mie Meurſii Schi
ki, meihen der Herr Verfaſſer in ber Stärke 1
Fehiſchen Literatur glücklich nachzufolgen ſchein
er der Alterthuͤmer werden hier vieles find:
Wihes ihnen Vergnügen. machet. W
‚3% Diſſertatio hiftorico-theologica de Syne
“no philofophise & theologise reuelatae, re
Cönr. NAUMMACHER, Raceburgenfi(igig
‚ Rogifer und Rector der heinftäbsifchen Schyle.a
Weo Gel uvopa XIV Th. 9» |
x 330° *Beſchichte
des Kloſbers Marientha⸗ Subprier) Helmftäpe 1755.
8 Bogen, Duart. In der neuen theol. Bibl.
bes Hu. D. Kraft 103 St. S. 91 heißt es: Wir
I haben die Abhandlung mit vielem Vergnuͤgen ge
iefen. Sie iſt bündig, gelehrt, für unfere Zei
sen nothmweirbig 9. 7, und. um fo viel mehr:-dany
Beuswerth, da fie, herrliche Zeugnifle h. 10 12. 14.
a5. in ſich enthält, Daß der Hochw. Herr Verfaſſer
die Lehre von ber Kraft des göttlichen Wartes nicht
dillige, oder gleichgaltig onfehe, werhe mir em
lich aus einer daſelbſt g Differtaston an.
geführet haben. - Lnkx.in der Vorrede zum bir
dert: unb-eilften Stück diefer Bibliothek S. 16,
* dieſe Diſputation :nettmals geruͤhmet, unb
gewuͤnſchet, daß fie jemand, als: einen wichtigen
Beytrag der Streitigfeit von der Kraft des adeeit.
chen Wortes, ins Deutſche überfeßte,
‚31. Differiatio hiftorico ecclehaftica & polel
mica, de non temere abrogandis pericopis euan-
geliorum & epiftolarum, refp. Georgio Lipp. VIE
menfi, Helmſtaͤdt 1755. 9 Bog. Quart. Diefk,
Diſputation iſt auf vieles Verlangen und m
merflichen Zufägen in Leipzig in die Langenheimĩſte
Preſſe gegeben, und vielleicht nunmehro ſchon ut
derſelben abgeliefert worden.
32. Stridturae theologicae in epiftolam S.P
ırad Romanos, Adiperfi -fubinde funt fi
PHILONIANI, Helmſtaͤdt 1756. ein Alpha
Quart. Diefes Werk beficher aus. fünf akad
(chen programmistibus, und iſt ein vollfländige
des Hrn. Joh. Benebict Carpzov. 331
erfertigter Commentarius
‚ömer. In den leipziger
St. wird-er der Ausle.
Hrn. D. Baumgarten,
inn an bie Seite geſetzt,
en niche nachzufegen ſey.
Dres Urtheil, und, ivenn
Steger den Herrn Doctot
ndern Erklärungen , ders
78.43. v, gel. Sa
n, feinen Benfall geben
ein Werk fchägbar ſeyn.
bat ſchon des Anfanges
et in philolog. ‚Landant.
11 cher des neuen
em leipziger Urtheil bil⸗
m de Chriſto ſui corpo-
n Fpbeſ. V. cam. 2%
» Bogen, Quart. Dieß
a göttingifcyen Zeitungen
en. Uns haben insbe: ,
on dein Worte ENOHA,
auf dieſe Stelle gefallen.
lologicae' fuper Pfalmos
unt VIIL LXXXL ee
interpretationem Grae-
p. Job: Petro Kublmeyer,
1756. 5 Bog. Quart.
Da. A
Yus Mangek der Zeit, konnte damals nur Per
‚achte und ein und achzigſte Pfalm erläutert wer⸗
den. Der vier, und achzigfle wird aber bald, und
mit abermaligem Abdrucke ber 'erftern zwern, Dem
Drucke übergeben werden. Es:ſind gar feine Ms
merfungen, ben deren Leſung uns zwar leicht ver⸗
fhiedene Zufäge bengefallen find‘, wobey wir aber
‚ auch gleich den Gedanken gehabthuben, daß Derg
Carpzov nicht alles, foridern nur das,.nady fei«
ner Abfiche, Nörhige habe beybringen wollen. Durch
ans verftchet er carmen muficum vindemiae ad-
hibitum, und erwähnet dabey die alten carımızaa
torcularia, Pf. 8, 2. ſoll durch den Tamen Bo,
tes, Adyas irumosases Pönnen verftanden werbem,
u. ſ. w. sei
34. TuelrdcirQuraxn zveduacı, Siue de Ipi-
“ fitibus in cuftodia../ ‚Ber. III, 19. Helmfläbt 1756.
Quart. Iſt ein Michaelisprogramma ,; Friedrich
Witting, ein Prediger an der Michaelisfirche zus
Hildesheim hatte in des Hrn. D. Winkler anes-
dota hift, ecclef. nonantiqua. P, V. p. 666. eime
ſehr gezwungene Muthmaßung über die Stelle
.ı Det, 3, 19. eingerüdt, und geäußert, daß folche
gegen die Difputation bes, Herrn D. Earp3ov de
deicenfu Chrifti ad inferos (welche oben YTum. ag,
borgefommen) gerichtet fey. Diefe Wittingiſche
Muthmaßung wird hier widerlegt, und zwar fo,
baß in den görtingifchen Anzeigen 'geurtheifee
wird, es bleibe nicht ein Schatten derfelben übrig,
wobey auch die nahdrüdliche Schreibart, derem
fich der Herr Verfaſſer bedienet hat, gerühmer
| [ )
Benedict Catpzov. 333
ee Herr Prediger Witting
enig verbauen koͤnnen, daß
nach eine Schrift auf, drey
ıden laffen: Conjeäura de
1 Pet. III. 19. ab acerbiflima"
‚BEN. CARPzovIL1,cem
. Hildesh. 17757. Quart.
oͤchte geantwortet werben,
Wir, unfers Ortes, mel-
chichte. Die Stelle Petri _.
allerdunkelſten,“ und. ihre
et vielleicht auf einen Elias.
Kolmfchate bey Deventer,
bat in feinem fpicileg. poſt
denen des Hrn. Predigers.
anfen. Er überfeget Spiri-
ſtehet dadurch Noah, Mes
Propheten und. Lehrer vor
auch räs.draIncasi, von,
ıchee diefe Wortfügung mit
ſtoteles Ethic. 4, zu retten.
hrung dieſer Stelle giebt der
ihrer ©. 68. Wegen der,
keit feines Beiftes, in wel⸗
ereiſet (NB.ber' gute Mann
auf u Si —
— iget denen
en: Gei⸗
"ihrer Da onch, der
o. Ich könnte mehr Na -
Yy 3 igteifen
auf den leib befeffen, irn: Chriſtus hat
Leiden der Slaͤubigen getragen, und iſt doche
wir werfen uns deflo weniger in dieſer Sache u
334 Geſchichte
igkeiten über die Worte Petri anfäßren, Doch an
dieſem Orte ift es fehon mehr, als genug.
36. Diflertatio philologico-theologica de ho-
mblogis S. THOMAE apoftoli ad locum Jobann.
XX. 28.1elp.audt, Job, Josch. Clafen, Renfpurgo-'
Hoiſato. Helmftädt 1757.6 B. Quart. S. vouſt.
Nachr. 1757.9 St. S. 775. u. f.
37. De obſeſſione Diaboli corporlbus piorum.
denegaia. Helmſtaͤdt 1757. drittehalb B. Quart.
Iſt ein Michaelis. Programma. Denenjenigen,
Die mit dem Hrn, D. Carpzov In dem Gage
übereinftimmen, daß bie teuflifchen Beſitzungen
nicht gänzlich aufgehöret haben, ‚und das glaube
würdig und übernatürlich fey, was Scriver in
ſeinem verlohrnen Sohne, Balduin und Dann⸗
bauer, davon melden, wird diefe Schrift merke
würdig ſeyn. Er fagt, die Gläubigen find Tem
pel Gottes, folglich konnen fie nicht vom Teufel ber
feffen werben: bie Befigung bes teibes bat auch
einen Ginfluß in die Seele, und die wuͤrde mit bes
feffen feyn, weil’der Leib befeifen if}; die aber, fe
borgeben, die Gläubigen wuͤrden bios in Abſichtp
befeffen geivefen: es mangelt in der ‚Bibel an fi
ron Benfpielen frommer Beſeſſener. Lins'wil
zwar Diefe Gruͤnde nicht uͤberfuͤhren Cyriſtus i
auch nicht mondſuͤchtig, nicht verruͤckt geweſen, u
doch kann dieß den Glaͤubigen wlderfahren: allei
fhe Recenfion in den Anzeigen v.. gel. Sachen .
. 175819 St. 1766, Wir — *
des Hrn. Joh. Benedict Carpzev. 335
acern auf, weil uns bie neueren Befeſſenen
überhaupt. verbächtig find, Dieß iſt die goͤttingi⸗
Ned dor wenigen Jahren machte es ein ungemei⸗
nes Aufſehen, daß ein Sohn des Predigers Grim⸗
meins zu Rorthoorn in der Graffchaft Bentheim
von dem böfen Geiſte übel geplaget werden follte.
Die ganze Sache fam endlich auf den phantafti-
Men Kopf des jungen Menfchen, -und die aus -
keit des Prebigers Hinaus. Indeſſen hatte man
übertriebener Vaterliebe entſtandene Seichtgläubig-
den Pahftiern dadurch ein weites Feld zu Laͤſter⸗
ungm geöffnet, welche nicht unterließen, ſowohl
dem Prediger und feiner, Samilie, als dem gan⸗
+ zen proteitantifdyen Chriſtenthume auf die groͤbſte
Weiſe darüber Hohn zu fprechen, und es für eine °
- Gerafe der Mutter Mari, welche der Prediger
mit feiner Ehefrau follte In Vergleichung geftellt
haben, anzugeben getuhten,
58. BasıLrı Mani oratio de bumana Chri-
, figeneratione, Graece et Latine. Ex recenfione
‚ Jersawnı GARNIER, in fediones primum de»
keripa, MNua verfione‘, arzumento et - notulis
such per J. B.C. Heimftaͤdt 1757. 6Bog. Quart.
Die Anmerkungen des Hrn. Doctors find theils
rtiſch, theils philologiſch. Es iſt allerdings
ig, den Studirenden dergleichen auserleſene
Gtäde aus den Kirchenvaͤtern durch ſolche Aus:
gaben in die Haͤnde zu a Har Carpzov
4
m
x
en es damit.
fe
f |
> \ , 8
336 Geſchichte des Hrn. J. Ben. Carpzov.
folget hierin ruͤfmlich heim: Beyſpiele bes beruͤhne!
ten Caſelius, und anderer helmſtaͤdtiſchen Lehrer.
Bon dent Antheil, welches unſer Gelehrter au
den nou. Adis erud,.und an den zuverlaͤßigen
Nachrichten bat, haben wir bereits oben geſpro⸗
een. Daß er auch in den göttingifchen relationi-
bus de. libris nouis Antheil gehabt, ift aus der
Vorrede zum zmenten Bande derfelben zu erfehen,
Die gelehrte Welt kann fich, außer andern Schrif:
“ten, noch die Ausgabe des $Eunapius, mopgn
wir Num. 15. dag Specimen angeführet haben,
verfprehen, Er arbeitet noch daran, und wirb
fie um deftoweniger ſchuldig bleiben, nachdem er
von dem berühmten: Herrn‘ Profeflor. Reimarus
zu Hamburg fo fehöne Hülfsmittel dazu erhalten,
und dieſe noch auf vielerley Weife zu vermehren,
Gelegenheit gehabt hat.
gefehloffen den aıflen März 1758.
| | % &
Geſchicht
-w—
*
837
(naon nnusecensennee
Geſchichte
des Herrn
George Friedrich Deinlemm I
weiland der Weltweisheit Magiſters und bepder
Rechten Doctors
aften Anteceſſors, des Godicis. und des ca⸗
wniſchen Rechtes "ordentlichen Profeſſors, der
freyen Reichsſtadt Nürnberg Conſulenten, und
der leipzigſchen beutfchen en Eh:
renmitglieded zu Altorf. -
ie Befchichte diefes Im verwichenen Sabre
. verftorbenen berühmten Rechtsgelehrten
hat fein Amtsgenoffe, der Here Profefior ber
Weltweishelt, George Andreas Will, zierlic)
beſchrieben, und ſie iſt, nebſt deſſen Trauerrede,
der Lichenpredigt des Herrn D. Dietelmaier und
verſchiedenen Leichengedichten, durch den Druck
gemein gemacht worden. Da aber dergleichen
Leichenſchriften aus dem engen Bezirke einer Stadt
der kleinen Gegend nicht weit. herauszukommen
Wiegen, oder, wenn fie weiter heraus kommen,
ſehr wenige Käufer finden, fo’ habe ich fein Beden⸗
ten ‚getragen, den Auffag des Hrn. Wille, außer
ern Verkuͤrzungen, bier ganz einzurüden; und
ar diefe Weiſe das Andenken eines verdienten
Mamas allgemein zu machen. Ä
95 Dp
4
»r
333 Gecſchichte
Der ſelige Herr: Deinlein iſt ben achtuhnten
Decembr. alten Stils 1696 zu Altorf in biefe Zeit.
lichkeit eingetreten.
Obwohl das allezeit einer unſerer geringſten Vor⸗
zuoͤge iſt, der ohne Tugend und Verdienſte gar we
nig zu bedeuten hat, wenn durch die Geburt ein
vornehmes Geblüt auf uns geerbet wird: fo iſt
es doc) eben deswegen, weil wir Sterblihe zu
unfter Abflammung durch unfre Wahl gar nichts
bentragen koͤnnen, eine unverdienge Wohlthat Got.
tes, wenn wir von ehrlichen, rechtſchaffenen und
chriſtlichen Aeltern in bem Scheofe der reinen evan⸗
eliſchen Kirche erzeuget werden. Diefer Vorzug
7 dem Herrn Doctor nicht nur zu Theil worden,
fondern er hat felbigen’auch durd) fein ganzes teben
u zu fhäßen gewußt. Es war ihm, zwar eines Theils
eine berrübte Erinnerung, baß feine Verfahren un®
Großaeltern, bie in Defterreich angefeflen geweſen
waren, um ihres Glaubens unb Bekaͤnntniſſes
pillen, ‚ gand und Vermögen verlaflen, ‚und fich
unter vorhergebender Furcht und Gefahr als wer,
laſſene Fremdlinge erft wieber eine neue Wohnung
fuchen mußten: Doc) diente es ihm auf einer.am-
bern Seite zu vieler Erquickung, daß er feine lieben
Broßaeltern als treue Zeugen des Evangeliums
aufitellen, und ben reichen Gegen des Himmets,
als eine Frucht iheer Treue ‚- auf.ibre Nachkommen
und fich ſelbſt verbreitet ſehen konnte.
Sein Großvater, als der erfie von feinem Ge
ſchlechte, ber fish in Altorf nieberließ, war “Job.
Deinlein, ein ebebacer Buͤrger und Wirch un
rothen
des Hrn. George Fricdrich Deinlein. 339
wechen Roß, deſſen Ehefrau, Barbara Ernſper⸗
gerin, auch der Religion wegen aus dem benach⸗
barten pfälzifchen &ı Sauerpofen vertrieben war. Der
Bater aber war Johann Lilrich Deinlein, wohl«.
wehen Gtadtrarhs ältefter Buͤrgermeiſter, der
bereite im Jahr 1709 in die Ewigkeit eingegangen
it; und die Mutter mar Frau Annas Klifaberhe,
dam Georg Stocks, älteften ‘Bürgermeiltere,
Locher. Diele alldort gar wohl befannte umd in
giegneten Gedaͤchtniſſe ruhenden eltern waren
über die Geburt diefes ihres Kindes um fo vi -
ueber erfreuet; meil es ber erfte Sohn war, den. fie
außer einer Tochter in einem bereits zojährigen -
Cheitande erzeugten, und der auch hernach den
tinzige Sohn blieb. Kaum famen die Tage her,
deß er in den Sruͤnden des Chriſtenthums und des
Lſens unterrichtet: werben konnte: als ſich ſchon
eine gewiſſe Munterkeit des Geiſtes, Die ihm Durch
“fe ganzes Leben eigen war, und eine mehr als
gemeine Faͤhigkeit 2 geige, von welcher fich alles
verfprechen ließ. Ss gegründerund glücklich wardey
Entfhluß, den die Aeiteen des felgen Hrn. Dortors
—** ihren Sohn zur Gelehrſomkeit zu erziehen.
Die nahe Gegenwart und angenehme Nachbarſchaft
de Mufen waren dieſem Vorſatze hoͤchſterwuͤnſcht
wb vortheihhaft. Denn außer dem, daß er die
daſge Stadtſchule befuchte, wurden ihm ben Seiten -
von ben geſchickteſten Studirenden: hafelbft auch
— — von welchen er bis zu dem
ademiſchen ©
tudien unterrichtet wurde, Die
ven. nd Dr Paladin man,
| rn %$
-
340 elhahte BE
Here Johann mirich Maier, nachmaliger Pfars -
rer in dem benachbarten Entenberg, 'und der gelehree
Herr Adrian Specht, der als Oberprebiger ber
evangelifchen Kirchen zu Ravensburg geftorben iſt.
Ehe Ber fel. Here Doctor noch unter bie Zahl. ber
akademiſchen Bürger aufgenommen wurde, hatte
er das Gluͤck und die Ehre, daß In ganz befondern
Stunden die beyden vortreflichen Männer, Here
D. Buftav George Zelmer,, und Herr D. delix
Spitz, jener in der Schreibart und Rirchengefchichte,
diefer aber in den Anfangsgründen der Rechtsge⸗
lehrſamkeit, ſich mit ihm befchäfftigeen und vielen
Fleiß an ihn wandten. Um dieſe Zeit erlernte er
audy die Muſik, als die ſich fir feinen feinen und
lebhaften Geiſt gar wohl ſchickte. Er bradıte es
darinn fo weit, daß er auf ben heiften Inſtru⸗
menten, beſonber⸗ auf dem Claviere, der Violine
> ‚und $aute gar geſchickt ſpielen konnte.
Er war noch nicht 15 Jahr alt, als er von be
fagten berühmten Männern. für üchtig gehalten
murbe, die afademifchen Borlefungen zu befuchen;
Zu dem Ende fchrieb er ſich ben ten Nov. ıyız
- unter dem Rectorate des fel. Schwarz unter "die
Univerfitätsbürger ein, und fieng an, bie wiſſen⸗
ſchaftliche Gelehrſamkeit auf die bisher erlernte Sys
: manität mit vollfommenen Gluͤcke zu bauen. Alte
Dorf hatte, wie allezeit, alfo befonbers damals,
Ueberfluß an den vortrefflichen Sehrern, beren lin»
terricht nicht allein , ſondern deren Umgang und
Sreundfchaft auch dem —— Herrn mr
kin gar wobl zu fasten kamen. Es foßen
Dro«
f u \
riedrich Deinlein. 344
inen gemeinen Schůuͤler 1er
idete fie, Daß er einer ke
nd Collegen. wäre, an dem
ie vereinigten Kraͤften
Der Herr Doctor hoͤrte
Iher-die Wiffenfchaften ver·
egia. Der ſel. Schwarz
haften der wahren und rei.
bart , die Alterthuͤmer und
Joh, Heinrich Müllern
en .mathematifhen Wiffens
denfelben privatiffime dem
» Baier. bey welchem er
dern. und “auserlefenen Mike
Philoſophie Durchdisputirte,
hicum ſelbſt aber über den
» Heren Profeffor Röhler,
torie, und befonders in die
von Europa führte, . Nuh
zu der vornehmlich erwaͤhl ·
an deren Seite. aber im»
philoloaiſchen und philoſo⸗
>» Außer Spitzen und
r im —S —F wid
Earl Morig Hofm ann ,
mals mit großem Benfal
und er rühmte gar oft: ir
befagtem gründlichen und
nann das meifte in ciuilibus
öffentlichen Rechte und der
ven beruͤhmten Rinke —
— Er
— — 1 oo. er 7
343 Geſchichte
Lehren zu üben, und las einigen jungen Studioſis
Gelehrten zu zählen. Doc, er wollte biefen M
Er ließ es aber, wie leicht zu erachten‘, niche beym
Hören bewenden: Er fing an ſich zu üben, und
feinen Lehrern zu zeigen, daß er ihres Zutrauens
und ihrer Bemühungen würdig ſey. Er hielse
unter Spitzen in einem circulo difputatorio eine
gefchriebene Difpufatfon über das Jus criminale,
und unter Hildebrarfden in einem ähnlichen Dife
- putitzirkel eine gedrudte Serykii examen juris feus
dalis. Nochmehr: Er Tritte öffenelich unter Röhe
lers Benftande de pedantifmo dida&ico Pythagoras
ratione filentii z' und Diefes war Die Probefchrife,
bie er; nach vorher rühmlich ausgeftandenen Prüs
fuungen ber philoſophiſchen Zacultät, zur Erhaltung
der verdienten Magiftbrivürbe vorlegte. Unter
Schwarzens Decanate im Jahre 1754 erhieiee
er dieſe Würde, die ihn damals zierte, bey fek.
nen nachfolgenden Höhern Würden aber als eim
elbft von der Weisheit erlangtes Zeuguiß, Daß
Ihres Benfalls und des größten Gluͤckes wuͤr⸗
dig fey, vergnügen mußte, „und auch wirklich
ergößte, _
- &s fchäntte firh der Herr Magifter Deinlein
bey diefer neu überfommenen Ehre gar night, feine
juriftifchen Lehrſtunden fortzufegen. Er lernte noch
immer. Er fieng aber auch wirklich an, ſich ine
Philoſophiae Collogia. Diefes geihahe mit acht.
zehn Jahren feines Alters; und wir flanen des
wegen fein Bedenken, ihn unter die frühzeitige
me
[4
run
des Hrn. George grichrich Deinfein. 343:
wen noch nicht fuͤhren. Seine Beſcheidenheit ver⸗
wehrte es ihm; und: in der That, er. war: ſchon
gu gelehrt, als daß er nicht Hätte wiſſen ſollen, er
koune und muͤſſe noch gelehrter werden, Er eilte
«fe in eine neue Schule. Weil er zugleich Die
ſo allgemeine, als vernünftige Begierde zu reifen
batte , wählte er zu feinem neuen Aufenthalte die
Univerfirtät Halle. Er gieng im Fruͤhjahr 1716
dahin ab, und er wußte, mo er ſich uaterwegens
aufhalten, und was er Merfwürdiges fehen ſollte.
Toomafins, Böhmer und Bimdling find die
Namen der großen Maͤnner,die ihn auͤch "für
andern nach Halle lockten, und, dey welchen er bie
Rechtswiſſenſchaft unernaibe und mit einem neuen
Eifer ſortſetzte.
Sein Aufenthalt in Sale, ber bis Ins: zweyte
Jahr dauerte, machte einen der merkwuͤrdigſten
Zeitpunkte ſeines Lebens aus. Gundling war
richt allein ſein Lehrer, ſondern ein geheimer Zug,
der fich cheils auf die Aehnlichkeit ber Gemuͤther
uud Denkunsart, theils auf die Landsmannſchaft,
gründete, machte ihn auch zu feinem beften Fr unde.
Es vergleng fein Tag, an dem er nicht in Gund⸗
lings Geſellſchaft war. Wer Gundlings Bild,
weitläuftige Gelehrſamkeit und Verdienſte kennt,
wird licht glauben fönnen, daß der Umgang mif
einem folchen Manne bie volltommenſte Art der
lehre geweſen ſey.
Der ſo beſtaͤndige als anftänbige Scherz des
Öcheimenraths Bund
ndling, erwedte den ohnedem
mun⸗
ep ) . J nn
inuntern und feurigeh Geift unſers Herrn Magi.
‚fters noch mehr. Es wachte in Gundlings und:
eines gelehrten Nuͤrnbergers, ' des Licentiaten,
Sam Fabers, der beym Gundling im Haufe
und einer der treuſten Freunde Deinleins war,
‚ in dieſer Geſellſchaft; die Liebe zu den ſchoͤnen Wiſ⸗-⸗
ſenſchaften auf, welche durch die vortreflichen Na⸗
Aurgaben des Sel. ſchon gegründet war, und durch
die immer vollkommner gemachte Kenntniß ber
franzoͤſiſchen und italiaͤniſchen Sprache befoͤrdert
wurde. Der Herr; Magifter Deinlein erbte auch
von Bundlingen die Liebe zur gelehrten Geſchich⸗
ee; und er bediente ſich, fo lange er in Halle war,
des feltnen Buͤchervorraths feines Lehrers mit groſ⸗
fem Nugen. Mit einem Wort: Halleund Gemd⸗
ling machte ihn vollends gar zu dem Manne, der
Dadurch groß iſt, weil er die Philologie, Welt⸗
weisheit und Rechtsgelehrſamkeit niemals trennet,
ſondern auf die beſte Art zum Mutzen des Staa
res und zum Vergnuͤgen aller gelehrten Mitbürger
zu verbinden weiß. W
Bon Halle aus trat er eine Reiſe durch DB
vornehmſten Provinzen: Deutſchlandes an. =
kommt niche auf die Zeit und Koften an, die wi
mit unfern Reifen verſchwenden, um die wahre Ab⸗
cht derfelben zu erreichen, Ein aufmerkſamer Kopf
ann in kurzer Zeit die Sitten, Gewohnheiten, Tu⸗
genden und Vorzüge der Voͤlker Eennen lernen: und
unfer Here Magifter Deinlein dachte nicht nur eben
for fondefn er’ war auch der aufmerffame Kopf,
der fich eine kurze Reiſe beßer zu Nuß machen fonnee,
ot | als
O
⸗
des Hen. George Friedrich Deinlein: 345
tt, als ein anderer die langſte und weiteſte Entfer⸗
nung vom feinem -Baterlande, Er befuchte vor⸗
vehmlich die Univerſttaͤten und machte fich bey des
ten beruͤhmten Sehrern ſowohl, ats in ben vornehme
Buͤcherſaͤlen, bekannt. In Helmftäbt mußte
ei wegen einer zugeſtoßenen Unpaͤßlichkeit laͤn⸗
whten ihm die errichteten Bekanntſchaften daſelbſt
‚ Kinn Aufenthalt nicht gerenend. In Strasburg
‚ hate er das Vergnügen, einen feiner beſten Freunde,
"ae auch bis an feinen Tod ehrte und lebte; anzu«
fen, nehmlich den -damaligen Procaticellarium.
‚ fe Univerfität, Herrn D, und Confulenten'
George Chriſtoph Erlabeck, mit dem er, fo
Me uit deflen Untergebenen, Herrn Hanns Joa⸗
‚ dia Aaller von Hallerſtein, einem nachmali⸗
9 hechpreisl. Mitgliede eines hochiäblichen Ma⸗
Aras der Stadt Nürnberg und hochanſehnlichen
Ibefleger, in ber angenehmften Gefellichafe die
Kiſe nach Wien char Hier hielt fich der Here:
. e Deinlein am längften auf. . Die große
Wet, der Hof, die Minifter, die tuftbarfelten und
Selihfeiten find es, die man in Wien Fennen
len muß. Er naohm diefes alles weislich und
nat mit; er unterſchied die wahre Staats⸗
, Metsiß von dem öfters mit ihr verknuͤpften Eitel ⸗
„en; er erlernte die erflere, ja er wurde ein Mel⸗
fer in derfelben, ohne fid) der fegtern theilhaftig
: Amaden. Inwiſchen eilte er nach Haufe. Ehre
w GSluͤck warteten auf ihn, und die Wuͤnſche und
| Gepafucht feiner lieben Frau Mutter, deren einzle
‚ VmßelsEuzop XIVCh 3 ge.
.
. ge verweilen, als er es Willens geweſen ift; Da. -
inuntern und feurigen Geift unſers Herrn Magi.
ſters noch mehr, Es wachte in Gundlings und
eines gelehrten Nuͤrnbergers, des Licentiaten,
Sam⸗ Sabers, der beym Gundling im Haufe
amd einer ber treuſten Freunde Deinleins. war,
‚ In diefer Geſellſchaft; Die Liebe zu ben ſchoͤnen Wiſ⸗
fenfchaften auf, welche, durch die vortreflichen Nas
Aurgaben des Sel. fchon gegründet war, und Durch
bie immer volllommner - gemachte Kenntnig der
* frangöfifchen und: italiaͤniſchen Sprache befördert
wutde.. Der Herr. Magifter Deinlein erbte auch
von Bundlingen bie Liebe zur geiehrten Geſchich⸗
te; und er bediente ſich, fo fange er in Halle war, '
Der. feltnen Buͤchervorraths feines ‚Lehrers mit groſ⸗
ſem Nugen. Mit einem Wort: Halle und Bent
ling machte ihn vollends gar zu dem Manne, der
Dadurch groß iſt, weil er die Philologie, Welt«
weishelf und Rechtsgelehrſamkeit niemals trennet,
fondern auf die befte Art zum Mugen des‘ Stan
res und zum Dergnügen aller gelehrten Mitbürger
zu verbinden weiß. ' | u
Bon Halle aus Mrat.er eine Reiſe durch die
dorneßmften Provinzen: Deutfchlandes an. &
kommt nicht auf die Zeie und Koften an, die ı
mit unſern Reifen verſchwenden, um die wahre Ab⸗
cht derſelben zu erreichen, Ein aufmerkſamer Kopf
nn in kurzer Zeit die Sitten, Gewohnheiten, Tue’
‚genden und Vorzüge der Völker kennen fernen: un
unſer Herr Magifter Deinlein dachte nicht nur eben
for fondeft er’ war auch der aufmerffame Kopf,
der fich eine kurze Reife beer zu Ruß machen fonntes
.' | | W als
des Hrn. George Friedrich Deinlein. 343.
a, als ein anderer die Hängfie und meitefte Entfer⸗
sung von feinem Vaterlande, Er befuchte vor-
nehmlich die Uiniverfitäten und machte ſich bey der
ton beruͤhmten Lehrern ſowohl, ats in ben vornehm⸗
Bücherfäten, bekannt. In Helmfäbe mußte
"af wegen einer zugeftoßenen Unpaͤßlichkeit laͤn⸗
‚ medeten ihm bie errichteten Bekanntſchaften daſelbſt
- Kinen Aufenthalt nicht gerenend. In Steasburg
'‚ ee er das Vergnügen; einen feiner. beften Freunde,
da er auch bis an feinen Tod ehrte und lebte; anzu⸗
| then, nehmlich ben--bamaligen Procancellarium
urn Unlverſitaͤt, Herrn D, und Conſulenten
| Beorge Chriſtoph Erlabeck, mit dem er, fo
- we mit deſſen Untergebenen, Seren Hanns "Joas
im Haller von Aallerftein, einem nachmali⸗
in hechpreisi. Mitglieve eines hochloblichen Mar
Mtrats der Stade Nürnberg und hochanfehnlichen
imbpfleger, in ber angenehmfien Gefellfchaft die
Helfe nach Wien: that. - Hier Hiele fi) der Here’
Magifter Deinlein am längften auf, . Die große
Welt, der Hof, die Minifter, die tuftbarfeiten und
BepriichEeiten find es, Die man in Wien kennen
Isar muß. Er nahm diefes alles weislich und
segfihaft mit; er unterfchied Die wahre "Staats ⸗
Vexeniß von dem öfters mit ihr verknüpften Eitel⸗
; er erlernte die erflere, ja er wurde ein Miele”.
Ir in derfelben, ohne ſich ber legtern rheilhaftig
jumacen. In wiſchen eilte er nach Haufe. Ehre
behafucht feiner lieben Frau Mutter, deren einzi⸗
"Tea Bel. Europa XIV Ip. BB ce.
—
ger verweilen, als er es Willens geweſen iſt; dach
6 Stück warteten auf ihn, und die Wuͤnſche und
846 Geſchichteee
ger Teoſt er in ihrem Warwenſtande war, be
neten ihm. Er traf auch zu Ende des nigten Je
res wieder gluͤcklich in —* ein. Er ſchickte ſich
alſo bald an, ſeine Selehrfamfeit auf dem ober
Katheder zu zeigen. Mit einer fehönen difp. iupex
quaeft. an & quatenus ciues ad arma pro reppblica
. „sapienda cogi poflint, habilitirte er fih; und nach-
dem er ohne Veyſtand eine ‘andere gelehrte difp. de
‚ Seruitute in feruitute um die juriſtiſche Doctorwürdg
" zühmlichft: vertheidiget hatte, wurde ihm 1719 mg
Petri und Pauli» Sefte unter bes ſel. Herrn D.
Sichtners Decanate . der Doetorhuth aufgeſetzt.
Sogleich fieng er an, als Doctor priuatus ia jure
naturae, ciuili, canonico & feudali zu (efen. &
eröffnete feine Borlefungen niemals, ohne fie.
‚einem neuen und zwar dem größten Beyfalle
tet zu feben. Er difputirte öfters, und indem ee
ſich dem akademiſchen Stande, als wozu er in ber
That vor taufenden gebohren war, gänzlich wibnzere,
und auch desmegen andere Gelegenheiten, fein wel
teres. Glück zu machen, gar nicht fuchte, oder die
freywillig dargebotenen ausfchlug : fo gieng nun feine
einzige Sorge bahin,. der akademiſchen Jugend
nüglich und angenehm zu ſeyn. Er war auch bey»
des, und benbes in vorzüglichem Grade Celine
Gelehrſamkeit und die Gaben feines Gelites wur-
den durch das freffliche Anfehen des Leibes und durch
den Wohlftand im Umgange und der Sebensart be,
fonbers erhoben. Der Schnee der Haare, der
ihn ſchon vor feinem dreyßigſten Jahre —*
‚machte feine Du bereits ehrwuͤrdig. Ein Ber
drich Deinlein. 347
Zwang, und das ſich zu
it, Scherz und Siebe here
ins Gemeine und Kleine
er Studirenden an ihn. °
ſeyn; fein Tiſch und fein.
ın konnte nicht entfchele
als liebenswuͤrdig fen;
yet werden, weil er ges
war; aber aud) feine
een, und befennen,. daß
ichen habe. In feinen
be aflein Gruͤndlichkeit,
tz fondern es war no
befchreiben läffer. Man
' hören, wenn man ihn
n man glaubte auch, daß
er ſich die größte Mühe
he doch, dag er fo leicht
bes im nicht die gering»
er unfählgfte Kopf konnte
ey folhen außerorbentliv
m 1729 ber Zutritt zue
‚nd Actenarbeit geſtattet,
viele er bie Profeſſionem
m.Affefloratu in facul- .
mit einer fenerlichen und
" übergebenen augfpurgl-
gewäßlten Rebe, de H.
:F10, ICto, D. Lutheri
getreten hat,
ja i Su
za8Gecſchichte.7
Hat es ſich zuvor mit feiner Beförderung sung
oͤffentlichen Lehramte nach den damaligen Ubiſtän⸗
den der Univerſitaͤt etwas verzogen, fo wolke Die
Vorſehung und das Grid ihn nunmehr in den Eh⸗
kenämtern defto fchleuniger fortrücen laffen, Gleidß
im folgenden 173iſten Jahre wurde ihm die profef;.
fio logices aufgetragen, und er zugleich als —
for Juris Ordinarius in den Senatum Academifpum
“aufgenommen, 1738 befam ey Profeflionem Pay
. dediarum nebit der anſehnlichen "Würde eines Con-
filiarii Uluftr, Reipublice Norimbergenfis, und ende.
lich 1743 Profeflionem Codicis & Juris Ganonicke
und zugleldy das Senlorat in dem Ordice ICtorum.
Zwiſchen diefer Zeit, wurde er als ein. Ehrenmige '
gilied in die deutſche Geſellſchaft zu keinzig aufger
. nommen. Seine Siebe zur Dichtkunſt und deut«
ſchen Sprache, die Fertigkeit, das Reine und Fluͤſ⸗
fige, weldyes ihm in benden eigen war, der Tha⸗
racter eines ſchoͤnen Geiſtes, welcher fein Bild zierte,
die große Beleſenheit in ben feinften und witzigſten
Werfen der alten und neuen Zelten, und uͤberhaupt
die Stärfe in den nüglichen Wiflenfchaften, weiche
die Franjoſen belles lertres nennen, machten ihn
dieſer Aufnahme würdig. Es wurbe aud) von feis
nen gar vielen und vortrefflichen Gedichten eines in
dem drirten Theile der eignen Schriften und Ueber⸗
fegungen ber Leipziger Geſellſchaft eingeruͤcket. Ya
er bat fi) zur Beſchaͤmung anderer zur Ehre ge»
.. macht, um das Schöne, um die Poefieund um feine '
Mutterſprache verdiene zu ſeyn.
m
— ;
*
des Hrn. George Friedrich Deinleip. 349
"Um die Zeit feiner Gelangımg zur Profefflon .
dauerte auch eine ber angenehmften und vorzuͤglich⸗
Ren Jeitpertoden für ihn. Feuerlein, Aöbler
md Schulze, ein Kleeblat ver rechtſchaffenſten und
berühmteften Männer, waren die Zierden Altborfs
nd des Seligen vertrautefle Freunde. Ste theil⸗
wm Bergnügen und Schmerz mit einander, fie weis
Men einander alle von Amt und Saft übrige Neben-
| Raten, "und fie ſchenkten «ben biefelben der gelehr⸗
— —
— — — — —
wa Belt ſowohl, als ihrer Zaͤrtlichkeit und Freund⸗
fh. Schulze war der erſte, der dutch feinen
Mg nach Safle eine Trennung machte, under - -
geng auch diefen Freunden in die Ewigkeit voraus.
Feuerlein, Deinlein und Aöbler blieben noch
eine Weile ben einander, und bie gelehrte Welt hat
Vertraulichkeit .und ihren gemeinſchaftlichen
Öenähungen die beliebten Adta Franconica und die
ichen und anserlefenen Arbeiten der Bes .
im Reiche zu danken, Feuerlein und
kehrten
KRbͤhler ſchieden endlich) nach Göttingen, und dee
ee noch bis daher zur Ehre Deutfchlandes und
der Ricche aufbehalten morben. In der Nähe aber
She jetverdiente Herr Senior bier Akademie,
). Jantke, von’ den älteften und beften
m bes Seligen, und algein Zeuge von.der .
.. bien Deuifchen Rebticheit befagter Männer und
wa den gluͤcklichen und angenehmen Tagen, in wele
Gen fe mic einander lebten, bis daher, und Gere
. 16, noch viefe Jahre, übrig. .
Unſer
Herr Doctor aber verm⸗hrte immer fei⸗
un Buben in der eu und gelehrten Welt, —*
000.33 ue
“BO. Beine
feige Verbienfte um hieſige he Schule Seine
Schuͤler, ſeine vortreffliche Schriften und noch eis.
mehrers zeuget bievon, deſſen wir eben gedenfem
wollen, Er führte zweymal das Mectoras bey b
Abkademie, einmal von 1741 big 1742, und has "Alle:
dere mal von 1749 bis 1750. Wenu es. der. Önabe |
[)
[2 -
und MWeispgit Gottes gefallen hätte, fein Seben m: i
verlängern, fo würde man ihn im näcıflen Mongte '
jum dritten male im Purpur erblidet haben. Dig”
ĩobliche und berühnate Altdorfiſche Juriſtenfacuitaͤt,
bey der et eben zum ſechſten male Decanus war,
hatte an dem ſellgen Herrn Doctor eine wichtige
Stuͤtze. Go wenig als er unter der öfters großen
Laſt der Actenarbeiten ermübere: fo festig, ges
ſchwind und ‚heilfam waren feine Conflia. Man
kannte feine vortreffliche Feder wohl in. gang
. Deutfchlagd, wenigſtens an den größten Höfen und
‘hey ben anfehnlichften Ständen. des Reichs. Die
Confilia, die er nomine Faecultatis ausgeftellet,
find vielfältig, und bie Privarbepenken, die —*8*
. hohe und niedrige Perſonen von ihm erhalten, une
zaͤhlig. Er kriege auch eben Deswegen wiederhol⸗
ten Ruf su auswärtigen alabemifchen F als
Staatsdienſten. Nicht nur nach Helmſtaͤdt, Gieſ⸗
ſen und Erlangen wurde er verlangt: ſondern auch
vor ohngefaͤhr acht Fahren iſt ein gewiſſer anſehn⸗
licher Rath eines großen Keichefärften on ihn ge»
ſchickt worden, um ihn zu bewegen, baß er um.
er» gar beträchtlichen Vortheilen die Stelle eines
Ä Peiner annehmen möchte, -
Allein
des Hrn. George Friedrich Deinlein. 351
Mein er hat allen dieſen Vorthellen die Liebe
—* und Geburtsorte vorgezogen; und
e durſte Ihn auch diaſes nicht gereuen, da er ſahe,
dh feine Verdienſte und gemeinnuͤtzigen Arbeiten
von dem Himmel nicht ungeſegnet, von der hohen
' Drigfeit nicht unbelohnet blieben, won ber Akade⸗
u uud Dem ganzen Sande: aber: mit Erfurcht, Ders
‚ maderung und Lebe erfannt wurden, "Bon den
Vet feines Vaterlandes find nicht menige feine
Femdẽ und Schüler gewefen: und diefe llebten ih⸗
Ma Deinlein fo fer, daß fie alle ihre Söhne,
Mer Bruͤder, oder Verwandten an ihn ſchickten.
Ude fünnten wir auch gar viele und entfernte Der Ä
| At, den wannen Männer, die durch Deinleins
Spt groß worden find; ihee! Kinder nilx nach Alt ·
| de wollten ziehen laſſen. +‘
| „Di dien In en auf be ie busen Umflände des fe.
| See Doctors. obald derſelbe im Jahr 1728
wu ber Reife ri kam, entſchloß er fich nach dem
Belonım und Wünfchen’ feiner Yeben Frau Muts
E ß geich in Den ehelichen Stand zu treten. Seine
* wor Die gidcuchſie, feine Ehe die allernem
„ und deren. Trennung bie allerfihmersliche -
wählte ſich die mic allen Borzügen ihres
reichtich begabte Jungfer Anna Catha⸗
| edrichin, Herrn Beorge Sriedrich,
rk Raths Mitälteften und Mitkaͤmmerers Toche
Mt, deren Tugenden er um ſoviel beffer zu fhägen
Wohle, weil er mit ihr von ber erſten Kindheit an
funds, und weil von benderfeitigen Aeltern ee
E vertraute kun Vi je und ailezeit a |
&r
‚35% | Beſchichte
wurde. Die —S dieſer — Berbin«
dung geſchahe den 9: Julius 1719 ,. und: A wenige
Wochen hernach, als| ber Su die Doctermörbe
angenommen batte.. - Diefe Ehe fegnete Görtiber
ſonders mit Eintracht, Gefundhelt und Leibesfrucht.
Folgende fechs Kinder wurben aus derfelben erzeu⸗
get, umd zum Preife des Heren groß gezogen.
Frau Anna Eliſabetha Catharina, geboh⸗
ren den 8. Judius 1720, ‚des Herrn Seinrich Mo⸗
ritz Hofmanns, wohloerordneten Stadt » Lieute⸗
nants zu Altdorf geweſene Frau Eheliebſte, welche
1750 zu großer Betruͤbniß ihres Herrn Vaters das
‚Zeitliche mit,bem Ewigen verwechfele Hat. |
Frau Rahel Chriftiana, gebohren den 30,
Aug 1725, welche 1740 an. Herrn "Johann Hein.
Lich Oertel, damaligen wohlverordneten Pfarrern
‚du Alfe und- Thalheim, nunmehro treuverbienten
aconus an der Haupt und Pfarr-Ricche zu totenz
in Nürnberg, glüclich verheyrathet worden, und
8 mit demſelben in geſegneter Ehe noch am Sehen
abet.
Herr Jacob Wilhelm Friedrich, ‚unter di;
hes hochloͤblichen fraͤnkiſchen Kreiſes Infanterle⸗
Regimente von Gudenus, wohlbeſtallt geweſe⸗
ner Faͤhndrich, gebohren den 22. September 1723,
der aber 1753 gar fruͤhzeitig feinen Geiſt aufgegeben,
‚und eine beprübte Gemahlin, Srau Maria Phis
Iippina, eine gebohene von Pipgtaß hinter⸗
| Jaſſen hat. |
en Herr
1 Deinlein. 353
Sriebrich, gebögren
‚7751 Medigine.Do-
„ gebohren den ır, ge
zlücttich vermäpfer iſt
ied. Bernhold, Phi-
verdienten Proteiſore
' Stiedrich Iurium
Julii 1735. i
n Sohnes war zwar
bey der Frau Kinds
elches ihrem frommen ı
war feliges, doch für
empfindliches Ende
Verluſt feiner treuen |
ter, ber Anblf von
d die Erinnerung'an
ſchlug unſern Hetrn
er ſich lange nicht zu
err und Gott des Tro.
a dieſem und mehrern
angen gnädiglich auf,
Wittwerſtande ſchritt
Weitlaͤuftigkeit feines
maͤhlung, und fand
gen Freundes, Herrn
ines Hochedlen Ma⸗
dienten Syndicus und
ana
a Beihichte. "U. >
"ter in die felige Einigkeit vorgegangen fee,
‚ j /
Landſchreibers, Frau Sabina Barbarq, einer
gebohrnen Muſcatin, eine neue Grhuͤlfin, die er
ſich den 1. Sept. 1739 durch prieſterliche Einſeg⸗
nung zulegte. Dieſe Ehe dauerte aber nicht laͤn⸗
ger als 5 Jahre, Indem fie den 25 September 1744
durch den teligen Tod ber Frau Doctorin wieder
getrennet, bey unferm Seren Doctor aber hierdurch
die alten Wunden mieber aufgeriffen wurden, Es
blieb Ihm nichts übrig, als die Sreude an Kinderũ
und Kindestindern. Aber auch dieſe mar mit Sor⸗
gen und Leidtragen untermenget, Er erlebte von
vier verhepratheten Kindern vierzehn Enkel, von
welchen drey des Herrn Doctors liebe Taufpathen
gemefen, fünfe aber bereits ihrem Herrn Großvar
Dieß iſt das Leben, die find die eränberue
gen, und bieß iſt die Nachkommeunſchaft umfers Ges
lehrten. Wir müffen, ehe wir auf Krankheit und
Tod kommen, feine moralifchen Eigenfchaften er»
zählen. Ein Mann, von foldhem Geiſt und fo vie
ler Einſicht, als er war, mußte ein Freund bee
- Tugend und ein guter Ehriftfeyn. Außerdem, daß
. er bie Tugend der Ehrerbietung und Hochachtung
m
keit gegen alle Dienfchen nach dem unverwerfll
Zeugniſſe aller derer, die ihn Pannten, ausäbte
gegen feine - eltern und -Obern, der Reinigkeit,
Keuſchheit und Treue gegen feine Ehegatten, dei’
Börtlichlelt, Verſchwiegenheit und Ergebenheit ger '
gen feine Freunde, ber Leutſeligkeit und Freundlich⸗
ſo waren ihm befonders und auf die vorzüglich
Art, Großmuth, Freygebigkeit und Erbarmen ei
—
— —
des Ken. Georae Keriedehch Deinlein. 355
‚feltmen — womit
6 7 ihm aber nicht ‚ge
ihnen Wohlthaten,
Fr ſich niensas
hen laſſen. Die Armen
e an ihm; und ift irgend
e linke Sand nicht wiſſen
t,-fo war ers. Das ak
«ter warn bie Verbindung
uth. Wenn alle Wet
Eigenſchaften bernunder -
nicht. «. Groß and niche
eiten haben und ſich doch
iheiten bewußt fern, ſind
e wir in ſeinem Bilde an
ſeinen Toͤchtern, Soͤh ⸗
und allen Anverwandten
iſſen Zärtlichkeit, bie ſich
nie aber ſagen und bes
dh treue Brüder und Ehe ·
Jahre miahe gefehen haben,
war er täglich gegen bie
durch wurde er Ihnen alle
entbebrlicher, abſonderlich,
eSorgfale für ige wahres ,
heit und teben verknüpfte,
es auch, aus welcher ber
e und unermühere Amtsel-
ifahrt der Univerfkät-lag
der zen. Eee Vihcabi
’
Bee. Geſchichte.
ver, und ſeine Herren Speciacollgen wiſſen w
von amı. beiten zu zeugen. Er war ein ächter Prie⸗
ſter der Gerechtigkeit: fie iſt es, Die niemals: mise
Handelt, und niemals. verkaufet worden iſt. Ver
ihm mußte fic) Gewalt und Linreche fuͤrchten; bie
Wahrheit. und, Unſchuld aber konnte ſich feiner eo-
5 freuen, und die Beträngten, bie Wittwen und Wal
N
fen hatten eine fichere Zuflucye:bey ihm.
‚ Er vergaß ben dem großen Dienfte, den er der
Belt und ben Menfchen leiſtete, 4 die Pflichten
nicht, Die er feinem Gott und Heiland ſchuidig war;
Ernft und Andacht belebte ihn, wenn .er her im.
den öffentlihen Werſammlungen erfcbien, .oder wenn
er nad) dem 'unverändetlichen Geſetze, bas er ſich
machte, ben Tag des Herrn mit Leſen und Beten
und mit. Korfchen der Heiligen Schrift hinbraches
Seine gelehrte Kuͤnntniß kam ihm gar wohl zu Rute
“ten, um die beften und geiſtreichſten Theologen zu
wählen, bie er nad) der Bibel Iefen wollte ;: fo wie
auch hinwieder die Solgungen und echte "Sons
ven Grundfag alfer feiner Rechtsgelehrſamkeit auge
machten. Er wandelte auf dem fetigen Wege. der⸗
Heitsordnung. Er erſchien vor. dem allwiſſenden
Auge Gottes ſowohl als. ber chriſtlichen Kirche als
ein armer und oͤffentlicher Sünder mit der Erkaͤnnt⸗
niß und Bekaͤnntniß finer Schwachheiten. Er
ſuchte Troſt: bruͤnſtig im Geiſte eilte er vͤfters zu
der Gnadentafel Jeſu Chriſti hin, und er machte
ſich mit dem Tode in feinem Leben bekannt, ber ihn
demnach niemals. nürde unbereitet gefunden und
niemals überellet baden, | wenn er auch vnvermu⸗
theter
\
5 des Se. Bus Fricheich Deine, 357
ekommnen dire, als es
ı von ben Limftänden der '
urfache deri eignen Auf ⸗
vertreffichen Seren Me·
Doecior Deinlein von
uter.bauerhafter Geſund⸗
ähr vor 3. Jahren ſich ein;
t, fo, daß man auch den
utlich ſpuͤren und fühlen:
hl damals. ſchon ziemlich
d iſt doch unter Gottes
yſtande feines alten und.
Jantkens alles wieder
geſetzet wtden. Es
Hand die Natur immer
vann fie zu verſchiedenen
ꝛoidalem hervorgebracht,
zeachtet, nicht nur. feinen
wohl votſtehen moͤgen;
r Vermögen fo Tag, als
ihnen obgelegen, dadurch
ndheit viel geſchadet, dasß
angefangen, doch aber
allſtets überwunden; ſo,
heit von ihm ſagen kann:
endo ſelbſt conſumitet.
ute Hoffnung gehabt, es
idener Krankheit und dem
Auxa haemorrhoidali dee
em hohen Alter aelarge
= Borhidee Be
ſo * doch, leider? der Ausgang gewieſen baß
ſein aͤbermäßiger Fleiß und. befländiges Arbeiten:
die Kräfte feines Leibes bergeftalt*erfchöpfer, daß
auch folche auf einmal zu allem Anfangs ber Kranke.
heit nachgelaffen, und. auf feine Weife, auch mid-
den fräftigen: Miteln nur efnigermaßen wieder
hergebracht werden mögen. Dieſe Krankheit wen“
betreffend, fo zeigte fich, altfchon zu Anfange des
Martii bey ifm ein Reumatilmus ifchihaicus 5.
‚man war zwar gleich Anfangs bemuͤhet, dem malo
‚auf gehörige Art zu begegnen, allem die Heftigkeit,
und beſonders ber ftarfe febrilifche Anfall, weicher
auch nach der Hand zu verſchiedenen Zeiten gan
außerordentlich wieder fam, zeigte zur Gnuͤge, ba
hiebey viele Gefahr verborgen, und war Medicus
ordinarius nur beforgt, alle innerliche Entzimdung
abzuwenden; es giackt⸗ ihm auch ſolches, und
die Natur brachte auf jebesmaligen febritifchen hef⸗
tigen ‘Anfall fluxum haemorrhoidalem, doch mit
fchlechter Erleichterung, hervor; ber Apperit wich
auch, die Mächte waren unruhig und nicht erquik⸗
fend, und endlich, aller Borforge ungeachtet, 9%
ben ſich mehrere Signa InfraQus Hepatis far grauis
hervor; Cachexia ſchlich fich nach und nad) ein,
und die Geſchwulſt der Züffe nahm mit der ſchwer⸗
ften Kefpiration immer zu. Ob nun wohl ſein
alter funfjigjähriger Freund, D. Jantke, ſich alle
mienſchmoͤgliche Mühe gegeben durch behoͤrige
kraͤftige Mittel dieſem Anwuchſe der Krankheit zu
begegnen, fo wollte doch alles nichts erfprießen. .
E⸗ ſchien zwar manchmal, die Kranfgek wollte ſich
ver⸗
X
a
|
ww -- -—- = — — —
des Hrn. George zrirdrich Deinlein. 359
vermindern, da endlich wieder Nächte fay -
wien, auch. etwas Appetit fi wieber einfand;
allein alles war von: feiner Dauer, und feine ‘Des
Präftigung wollte dem feligen Herrn Doctor zu.
fasten kommen, Ob nun wohl gedachter D. Tanke
noch Möglichkeit mit allem Fleiß alle Sorge; gm
wendete, fo wurben doch gegen die Letzte feine
beyden Herren Collegen, Herd. Weis und Hr,
D. Rirſten zu Huͤſſe und Rath gezogen; allein
vis morbi war zu groß, derſelben eine Linderung
zu verſchaffen, Daher denn auch jähling eine heftige
Erfiickung ihn feines wohl viel längerer Jehre war ·
digen Lebens beraubte.
Dieß it die Erzaͤhlung des Herrn Medici,
der wir noch etwas weniges zuzufegen haben. '
. Der felige Herr Doctor merkte gar wahl, daß
«= von. dieſem Krankenbette nicht mehr aufftehen
wirde; es gieng auch fein Gebet und Wünfchen
wur vornehmlich dahin, daß ihn Gott, wenn es
fein Heiliger Wille wäre, nicht möchte lange liegen
uud leiden laſſen. Inwiſchen blieb fein vortrefflie
der Geiſt bey dem fchnell abnehmenden und ſich
verzehrenden Körper munter bis an fein feliges.
Eure. Es erquicte ihn der Beſuch feiner hoch-
wertheften Anverwandten und Herren Collegen , bes
fenders feines innigft geliebten und verehrten Hrn,
Gegenfhrähers, Herrn D. Bernholds. Des Hm.
es, Herrn D. Dierelmaiers, üfterer
ud fehr erbaulicher Zufpruch ftärkte und gründete
Ge Hoſfaung und Zuverſi cht in ihm, daß Bu nichts
cheiden
—A
360 Seſwichte er:
ſchejden konne von der Siebe Gottes in Shit Jeſu.
Schmerzen und die Erblidung ber Pfänder feinde'
Siebe, die er durch den Tod in die Außerfie Bes
trübnig ftürgen mußte , fonnten ihm wohl gerechts
, Xhränen-auspreflen, aber feine Ungeduld und Hin⸗
deiniß in dem Laufe nad) dem Ziel und Kleinode
Machen, Den Tag vor feinem-Ende ließ er feine
gläubige Sehnfucht durch den nochmaligen Genuß
‚bes heiligen Abendmahis: färtigen, md ſich das
Durch auf Die Meife der Emigfeit vollfommen zu⸗
bereiten. Und ſo brach der letzte Tag ſeines Lebens,
der eilfte May, 1757 an. Gott erwies ihm die OGnd⸗
de, daß er noch an demſelben fein- Baus beſtellen
fonnter und fchier-mollte mit der Nacht eine Hoffe
nung zu einer fanften Ruhe einbrechen, weswegen
er auch die Seinigen, die ihn anfänglid) nicht ver⸗
‚faffen wollten, ganz ernftlich zu Bette gehen hieß.
Aber augenbliclich rang er mit dem Tode, und e
” gab, unter ben Händen feines Älteften Herrn Sche
nes, des Herrn Doctors, der allein bey ihm blieb,
md ehe faft noch bie übrigen ivercheften Kindes
und Herren Echwiegerföhne konnten herbey gerufen.
werden, zwar an obbemeldeter Erftidung, body
ganz fanft, feinen Geift auf.
Diefen umftänblich genug abgefaßten Nachrich⸗
ten von ben $ebensumftänden und Berbienften des
feligen Herrn D. Deinlein, fügen wir nun auch,
worauf es in unfern Gefchichten der Gelehrten nicht
weniger anfommt, das Verzeichniß feiner an das
Sicht sefeiten Sorten Bing
Difp,
jedrich Deinlein. 361
eſt. an & duatenus cines
fer cogi poflint, 1719.
B ya in feruitüte L.
D. de vſufr. exjure ciuili
dam æreditore peculiari -
ex Statut. Hamburg P. 1,
‚„ Hamburg.
D..Lüchero in extermi-
ſtra laborante. 1730. 4.
odiendorum ignium cu-
von der Feuerſchau 1731.
de Schæuenbach er
gallinariis, ſiue Huͤner⸗
. Ortbafen' de Schallen-
athecae tacitae in bonis
734 Reſp. Abr. Moebr-
ab vfufruduaria cautio-
»1735. Refp. Frid. Era...
ı ad legeta piae caufae ..
üefe Weisbach, Hamb. -
ndi judicialis delatione
iatim libertatem teftan-
> Job. Far. Hocflero.
% ° Difem,
62° Geſchichte
-Differt, He jare primariarum imperatricz: Au-
guftae competente. 1743 Reſp. Job. Jacı Haller :
sb Hallerflein. . |
Diſſert. ſtatutario illuſtr. Rei Anguffanse ; in.
genere, & fpeciatim deep, od ibi juſtum ei
' circa obfı ignationes 1743. Reſp. Job. Godfr- Morelt,
Auguſt.
Hiſſert. de triplici remedio calutari calumniofis
. ac.temerariis litibus praecavendis peculiariter prae-
feripto in recentioribus ordinationihus proceſſua-
libus Palatino-Solisbacenfibus 1746. Refp Per. AM.
Aug.Wirtb, Solisb. Palat. |
Differt, de teftamento irati valido 1747. Refp,
“Frid. Guil. Dannreutber, Nor.
“ Differe. de primo apud haftam licitatore porn
acceptarum fecundum ftatim liberato 1748-Reipı |
Bened, Schmidt, Forchheim.
Differt. de vera indole Velleiani ad uxoreng
. Mercatricem pro matito mercatore intetceden-
‚tem adplicata 1751. Refp, fer. Colmar, No. -
- Differt, de remedio reuifionis & transmiflioni
Adorum in, cdufis appellabilibus non exeulfo
1752. Refp. Theod Henr. Conr. Bernboldo, Altorf.
Bon 1720 fieng er an, auserlefene Zuhörer in
Ausarbeitung einiger tichtigen Materien zum Die |
putiren zu üben, und folche Arbeiten, nah und nach
unter dem Titel, Obferuationum Juris mifcellanea=
rum, —*5 Hiervon ſind ſotzendez Kapi⸗
tel zum eſchin aeemnen: ä =
ap-
des Sen. GeorasAni@dsteh Deinlein.z6z.
!in <heredieneis pettio ·
38. 5. ult & L. 19. 8.3.
a: Fufl. Georg. Koenig,
ci afücreflione infeyda . -
>» Jar: Cpb. Tempbore,.
up
erigendi eyPographien -
beurl de Defersdorf. ”
busdam .in Jucceflione* ,
‚capita, fec. regulam: ’
fund. 1743. Reſp. Opbe i.
a ponfalitio | fs; abs-,
ı & außoritate valido“
Wilh, ‚Piid.Link, Altorf.
\cademichmim, die der
ı Namen verfaffet hat,
Refponforam & Conũ-
uchlich, wo Nicht alles,
ein gemacht werden.
deutſchen Gebich-
nd gar viele einzeln
ge eingebrude worden,
itſchen Sefellfchaft zu. _
Zeugniffen treuer Sisbe, ·
in beutfche Verſe 96)
serfohn, Hr. Peofeher.
‚gebenbets. '. —
2 . ücbri
964. “ . “ Geſthichte u u | Fu
‚ Mebrigens hat er nicht nur an ben bekannten
Adis Franconigis, fondern auch in Gefeltichafe
des Herrn Doctor Seuerleins und Herr Profef
for Ahlers, feiner damaligen Herren Collegen
- in Adorf, an den nüslichen und auserlefes
nen Arbeiten der Gelehrten im Reiche mit
. gearbeitet, und bie und Da ganze 'obferustiones
Iiterarias eingerücet, bahin insbefondere in dem.
Adis Franconieis die verfchiebenen des’ Hugo Dow
nellus $eben und Schriften betreffende Anmer.
ungen gehören. . In den Arbeiten der Gelehr⸗
ten im Reiche find die Auffäge unfers Herrn
Doctors mit B. bezeichnet... En
ERSTER ELTETTTTI TITTEN
Gecſchichte
des Herrn |
Carl Gerth von Ketelhodt,
aus dem meklenburgiſchen und burgie
> ſchen Adel, roman; *
beyder Rechten Doctors, der deutſchen und
lateiniſchen Geſellſchaft zu Jena Ehrenmit.
gliedes zu Rudolſtadt. et
a olche Gelehrten, welche zu gewiſſen merk.
” muͤrdigen Feyerlichkeiten in ber gelehrten
Melt entweder Gelegenheit geben, ober, weiches:
noch
n Ketelbodt. 365
iptperſon dabey find,
ht dazu, daß ihre
gelehrren Europa
wir. werben dieſe aud) »
fie_ uns zu Händen
e Here von Retels
vöhnlichen Feyerlich⸗
fes Jahres zu Jena
10uir worden, Eine
ten und berüfmten
iten, in den neuern
en Jahren, gar nice
ein Adlicher, und
Deutfchlandes mit
Würde öffenelich bes
1e,: welche um deſto
met, da. der Herr
Nomate über neungeher
sopf ſchon zuwor feit
wußte Schriften ber
m Richtern gelehrter
und ihre öffentliche
den.- Sind nun ehẽ.
heilen der Geſchichte
ger Adlichen, welche
als der Seren von
n Bremer, Lebens⸗
fo wird auch gewiß
telhodt * ea
Bann. Mm
dere hinzufegen.:
366 WBeſchichte ⸗⸗7
— *
as
In den Nachrichten, ‘welche wir von feinem
bisherigen Leben und Schriften mitzutheilen Habeit
‘wollen wir zuförderft bes Ken: Hofraths Scltfet6
Einladungsſchrift zu -defien Inauguraldiſputation
folgen, hetnach aber much noch eines and das ame
u!
‚ Nachdem der Herr Hofrath, zufolge.ber Auß
ſchriſt ſeiner Akhandhmg-, von eisigen Rechten
der Doctoren gehandelt, weiche dem. alten
Adel zur Ehre und sum Vortheil geueichen,
ſo bringst er $. y. folgendes yon dem uralten Ra⸗
telhodtiſchen Geſchlechte bey. Er erintert, Daß
"job. Hein. River *), Valentin Rönig**) und
Heinrich von Falkenſtein **) won befien Lie,
: (Prunge gehandelt haben, und ſtellet außer Zwei⸗
fel, daß bereits im eilften Jahrhunderte das Ge
ſchiecht derer. von: Retelhodt unter den adelichen
Familien im Herzogthum Meklenburg bekanntge.
weſen fey . ‘Denn unter andern thun bie Be
ſchichtſchreiber in gemeldeten Jahrhunderte eines
pfern Kriegers uud Reicheminifterialen +) Vre⸗
65 -beisbiſtore 5 Th. 529 ©.
debers von Rerelhodt, jüngften Sohnes, Ge⸗
orge, Meldung, welcher von bein meklenburgiſchen
Herzog Ordulph, weichen’ er In dem Kriege wi⸗
der die Giaven Gerlihe Dienfte gelte hang
V Befchreibung bed Serpoatbums Dreflendurg S.6ar.,
) Shüring. Chronik, 2 8. .1376 3. fı
9 Vergl. N. G. E. III Th. gr r
: 4) Steemui milids, regni & imperii minifterialls, _:
yon Ketelhodt. 367
ferfeit, mic einem Gute
ändern, und zwar im,
velehnet worden, welches
figer den “Namen. Re ,
‚en hat. ‚Unter den Nach»
jeorge von Ketelhodt
e re vierzehnten Jahr⸗
n Retelhodt, Biſchoff
us zu Cüftratı **), el
emfelbigen Jahrhunderte
sart Matthias Ketel⸗
deffen. Sohn, Gerhard
ausnehmende Verdienſte
ı erworben. ***), Und
: unfer Here Doctor von
en. ion müttetlicher
ı alten abelichen thuͤrin⸗
on Beulwitʒ ab.. Aus
te könnte eine longe Rel
den verdienter Männer
an erwähnet aber hier
Beulwitʒ, welcher ge
', sod. trad. Corb. ıp. 972.
ies und neuee —*
je III
Sarume
—
368. = Geſchichte
if. bahrenthiſchen Hofe Hofrath geweſen, und
Wolf von Beulwiz, seeldher das Kommerge-
richtsaflefforat bekleidet hat, und welche beyde der
Rechten Doctores geweſen find. -
Um in der Ordnung, welche der Herr hoſtech
Hellfeld erwaͤhlet hat, zu bleiben, fo folgen num
die Schriften, welcher unſer damalige Hirt Can⸗
didat der Rechten, bis auf die Zeit feiner Promis
tion ſchon herausgegeben hatte, nämlich: |
ı. Oratio de origine, Excellentia & praero-
gatiuis dereniflimae domus Schwärzburgicae, &c.
Jenae 1754.
2. Panegyricus, principi ‚ Lupovıco, Duci
Megapolitano cum principe, CHARLOTTASO-
PHIA Duce Saxo-Coburgenfi, nuptias <elebrandi
dicatus. Jenae: 1755.
3. Carmen votiuum principi, ERNESTO Au-
GuUsTo CoNSTANTINO, Duci $axo - Vinari-
enfi. & Ifenacenfi, &c. regimen auitum sufpicapl
. :cofifecratum. Jenae 1756.
’
4. Meklenburgs Gluͤck aus ſeiner Throne
folge, bey erfolgten gorreichen Regierungs⸗
antritt des Durchlauchtigften < ge Fried⸗
richs. Jena 1756.
5. Commentatio de bello veringue jufto.
Jenae 1757.
6. Die rn des Verlufiee ame andes
aus dem Tode feiner wuͤrdigen Sürftin,
dem feperlichen Gedaͤchtnißtage der Durchs
‚ laudys
dei Hrn. Carl Gerthoon Ketelhodt. 369.
* den Sit, „erspart Chef Stine
| inne Serzogin zu Sadfin, um. m eb
| An Eauruede erwogen: "jene 1757.
& wird ferner angejeiger, daß die Urtheile
"ke Orten von Biefen Schriften verbienten mache
gif jı werben, als
"dumburgifähe Derichte von gel. Sachen, \
WC. 1754. 22. — 1755. 27. 43 St.
16.12.41 u.aa St. 1747..
geleheren Sachen;
‚gen zu den erlans
gte Woche 1755.
oche 1753.
1755. 13
erusus 1755.
St. 1755. 50 St.
chten 268. 1755.
chten, 38St. 1757.
afis, VoL.IV.V.’
grapbie, 69.6.
merfung.
ng
id die Studien des
velanget, fo berichtet
ignen orten, weiche
a5 RI
*
-
m Fe erktiin 5
Ich bin, ſchreibt er, ben vriden Orbr. X
gı Kupotkade gebohren, und an.eben demſelben
Tage. durch die heilige Taufe: in die cheiftliche *
meine aufgenommen worden. Vater
ehre ich den Hocwohlgebohrnen Herrn, Chriftian
Urich von KRetelhodt, Erbherrn auf Sambs, '
Earbov und Lichtſtedt, Vicecanzlern und Präße
denten des Oberconſi fetii u Rudolſtadt, und zur
Mutter, Maria Catharina, aus dem alten und
berühmten Geſchlechte derer: von Beulwitz, weiche
ich nimmer aufböre zu lieben, und bis iu Aſche
verehren werde.
Nah Verlauf der erſten Jahre meiner Rinde
heit, haben meine, wertheften Aeltern Sorge ger
tragen, Daß mein Verſtand und meine Sitten von.
"den gelefrreften und. forgfältigften Lehrern gebil
det, und meine Leidenſchaften und Neigungen zuf
Tugend‘ Weisheit und guten Wiffenfchaften Allg
geleitet würden , welchen ich bier üffentlid) den ers
kaͤnntlichſten Dank zu beeugen mid) verpflicht net
erachte. Trippel, welcher bereits der Natur
Schuld bezahlet hat, Kieſewetter, igo Superin.
tendent zu Trarbach, Walther, nunmehro viers
ter 'Collega des Gnmnafii ii zu Rudolſtadt, find
Männer gemefen , denen ich viel zu verdanken ha-
be, und Deren Andenken mein, wohl um mid).
- verbienter Männer eindächtiges, Gemäth nimmer
vergeffen wird.
„Da ich die Jugendjahre erreiche hatte; bin
in auf Seheiß meines- ee Vancde ‚ in das ——
ti
ve Hrn Carteerth ben Ktelhodl. a, '
ns; ich ir die
Männer, bes feße
vicy;, anb.dis hir
r zu Muge machen
oͤffeniliche Reden
m fenerlichen acta
8. Burcblauchtig ·
„von der Schule
genommen, und.
begeben, nachdern
irdige Sie. Reuſch
wich in bie An
ängefchrieben hatte
habe ich ;die Vor⸗
oren und gewuͤrdig⸗·
hr verehren werde,
en Maͤnner, Bu⸗
altſchinid, Ham⸗
Schmidt, J. &
3, Succon, Polz,
och Haben mich die
Snftieuionen, Pan |
Hiftocie ‚das 1
?7 öffentliche, can -
ie medicinam foren-
Aſputiren über ver-
übet. Die auf: dieſer
Gefelfhaft hat mir
‚Rechte eines ordent-
[ Sees nt
88 &
’ BERN 7 ,.
.. So weit aus ber Einledungskhrift: des Hen.
Hofraths Hellfeld. Mun Haben wir, unſerm
Verſprechen zufolge, noch diefes und. jenes hin»
auufügn. 0 000. |
Glileich nach feiner Geburt wuͤnſchte ihm, als
bem damaligen alleinigen Stammhalter feinzs alten
und beruͤhmten hochadelichen Hauſes, ber Herr
Hofrath von, Falkenſtein in. der. thuüͤringiſchen
Chronik ll. B. 1382. S. Daß er zum ſon⸗
derbaren Soulagement feiner vornehmen Ael⸗
gern möge wachfen und zunehmen an Weis⸗
heit, Alter ımd Gnade ‚bey Bott und den,
Menſchen; fegte auch in der angeführten Ge⸗
ſchlechtstafel feinem Namen noch Folgendes bey:
Viuat, crefcat, floreat. In dem Rudolſtaͤdtiſchen
Gymnaſio hielt er den sten May 1752, be) Gele
genheit des Geburtstages der Durchlauchtigſten
Herzoginn, Bernhardine, Chriftiane Sophie,
vermaͤhlten Fuͤrſtinn zu Schwarzburg. Rudolftadt,
eine Rebe, werinnen er unterfuhte: Ob die
Deränderung und der Verfall der Länder
und Stasten von Menſchen könne vorauss
geſehen und vorher verfündige werden; ben
z8ften Auguft befagten Jahres difputirte er oͤffent
lich mit vielem Beyfall. S. die regenſp. Nach⸗
sichten von gelebrten Suchen, 48. St. 1752.
Den gten Jenner 1753 hatte er in der auf dem
"hohen Geburtstag des regierenden Fuͤrſten, Jo⸗
Bann Friedrich, zu Rudolftabe Durch. abge-
faßten Rebe .des Herodis Aſeolonitae Sebensbe-
{hreibung zum Themate erwaͤhlet , und ben gten
L
des Hrn. Carl Gerth von Ketelhodt. 373
Apeil felbigen Jahres, als er vorher ben 24ſten Jul.
1752 füch zu Siena inferibiren faffen, hielt er, nach
der vom fürftl. rudolſtaͤdtiſchen Eonfiftorio erlang⸗
ten Elaubniß zum Abſchiede, da in dem darum
befhehenen Nachfuchungsfehreiben der Hr. Rector
Roſa Folgendes: ‚Ex hnius ingenii non minus
quam generis nobilitate et praeftantia magna quon-
dam et eximin exfpelamms, promittimus et omi-
nemur, und der Hr. Conrector Ulrich Diefes gen
ſchrieben: Generofo pulcra et bona cundta difcen=
di ardore inflammarıs fnecininsque elegantioris
Ineraturae praclidiis felici omine ad ampliorem
landis et virtutis circum tendit, feine Abfchiebs>
re, in Beyſeyn böchfigebachten regierenden Fuͤr⸗
ens Durchl. fo auch den vorigen Handlungen je
derzeit Dero hohe Gegenwart gegönnet, de vir- -
sure ſola nobilitante, und begab fich darauf füs .
gleich nach Jena, woſelbſt er, nachdem er bey.
safe für fünf Jahr daſelbſten die berühmteften eorer
ibm nötbigen . Willenfchaften ge bee
| * bey öffentlichen Diſputationen die
vertreten, ſechs von ihm
und wii den mehreſten gelehrten Zeitungen mit vielem
. Ruben. zecenfirte, Schriften dem Publico bekannt
5* die franzöfifche, italiaͤniſche und englifche
Gpeachen, nebit den nöthigen !eibesübungen er⸗
leret, auch bey der lateiniſchen Geſellſchaft, nach
übergebener Probefchrift, de principe iuuenrutis,
und ben der deutſchen —25 — auf voraängige
Insarbeitung tes Sotzes, won der Nothwen⸗
degken des Liiinifiens inifice eine⸗ Hegenten Eh |
74 Befihlite,
Stelle eines ordentlichen Mitgliedes erhalten, u
befonders bei, der ——* Geſellſchaft noch fol⸗
«ende: ungedtuckte Schriften, nämlich eine Ab⸗
hundlung de ſumma legatorum dignitate, iniglei-
‚hen eine Ode auf den Stiſtungstag der bortigen
Akademie abgeleſen, im December 787 bey der ae
riſtiſchen Facultät in numerum Candidæorum
juris aufaenonmmen, und zu Den gewoͤhnlichen Exa-
minibus zugelaflen worden, bey dem erfien Eme-:
mine, oder fo genannten -Tentamine, den aıflen:
| ißtgebachten Monats eine letionent curforiam über
s 10. fandae quogue res &c, I: de rerum din.
wifione &c. .L. 2. Reip.intereft &c. It de iure:
dotium; imgleichen bey dem zweyten f6 genannten
Examine rigorofo, den 25ſten Jenner 1758 üben:
L.:10. C. de praediis et aljıs rebus minorum &c.
und C. ad haee donationem &c. 15. X. de: dici«
mis, gehalten: Und weil feine über biefe ermähnre-
vorgefchriebene Terte zugleich; übergebene Ausane
bektungen cum rationibus dubitandi et .decidendi”
nicht nur der Facultaͤt Beyfall gefunden, nt 5
er auch bey denen über die ſonſt ‚gersößntich € Zeit: |
mit ihm gehaltenen beyben Examinibus ſich derges:
ſtalt gezeige, daß man vollkommen mit ihn: zufrie
den gervefen , fo ift der actus diſputatorius et prüs.,
‚mötionis auf den erſten Februar 1758 feitgefeßer,
und er hat an ſelbigem Tage, in Beyſeyn der mes!
gen des Jubilzel academici nach Sina gekemmenen·
fürftt. Abgeſandten und vieler Beenden von aus
Märtigeh Univerſitaͤten, bie von ihm ſelbſt ausges
gybeltete Inacur aidſpotaca⸗ de prindipe is u
J
k pubrin Aus dicente, welche auf a3 Bogen ges
Wendt, und Ihrs Koͤnigl. Majeftät in Daͤnnemark
eben: ift, fine Praelide, und da ihm, zur
Diftinetion , der oberfte Katheder in dem
Velten. Auditorio vom Dermaligen Decano:der
Serien Gacuktät , Hrn. -Sofcah Hellfeld, ange
wa vorden, vor· und nachmittags mit aliges
"nen Kufme veriheidigt.
am der Hr. von Du
eſſor Schröter, nach
nicht gleich zugegen
Ht. Decanus, und
aidt; nachmittags ge⸗
endlich der Hr. Graf,
ter, Fönigl. daͤniſcher
: Herr Dottorand die, ,
orium gehalten, und
ben wollte, ſtelite ſich
nit allen Herren Pro⸗
iſſelben, empfieng ihn,
id fing bie Proceſſion
ndergeftalt an:
akademiſche Famuli,:
t diefen folgte ein Stu,
n einer. großen vergul⸗
irpurſammt gemachten
m führten bie beyden
hen röthlichen Drnatt) :
bernen Zeptern in den;
Sensfum. ——
auf,
eigen. Carl Gerthvon Ketelhodt. 28
J
376. Gedichte
auf, wobey gleich zu Anfang erwaͤhnter maßen
der Here Prorector Stock, mit den infignibus
academiae angethan, den Hrn. Doctorand führte ;
ber Zug gieng über den Collegenhof, ohngeachtet
man gleid) ‚Durch eine ordentliche Thür-aus Dem
felben in die Kirche hätte-gehen können, auf Die
Straße, und von da in die Kirche, - Zu eben Dee
. Zeit hörte man alle Glocken, wegen des am folgen
Re Tage zu fenrenden Jubelfeſtes, laͤuten. Beym
ingange in die Kirche fieng ſich die wohlgefegte
„Mufſik an. In der Kirche waren auf beyden Seife
ten gegen Mittag und Mitternacht geboppelte Ras
theber aufgerichtet. Auf dem erften und obern Def
felben gegen Mittag ftellie ſich der Brabeura, Syp,
Hofrath Heimburg, und gleich unten darunter Leg
Herr. Doctorand, den legten Katheder aber gegen
Mitternacht beftieg der Procancellarius, Hr. Se
rath Hellfeld. Nach Endigung des erſten The
ber Muſik hielte gedachter Brabeuta eine ſchoͤne Res
de de iure principum, nachdem er darzu Gehe,
genheit von der Inauguraldiſputation genommer̃
‚hatte, und führte darinn vornehmlich aus, in wie
weit ſich ein Regent feinen eigenen Gefegen um.
terwerfen Pänne, machte von da wieder einen ebers
gang auf den Stof der Fnauguraldifputatiche,
rühmte die Gefchiclichkeit bes Herrn Candidareie,
und empfohl ihn dem Hrn. Procancellario ,, sie
dent DBerlangen, ihm Licentiam füpremos ief
vtroque iure honores capeſſendi zu ertheilen, Dar
auf wurde.der Herr Candidat von ben Pedelles;
welche ihm, in ihren: Mänteln und Zeptern ot
[4
Muſik mit Trompeten und Paufen, und busch ein
frohes Vivar- Rufen : Es leben Ihro Hochwohlgeh.
der Herr Doctor von Ketelhodt. Da Capo.
‘
. .
! .
eo
+ e — ®, .. . . ‘
3, 7 * .’ che u‘ su .
j ! 2 » a, v0 .- .. \ ven ,. ® & 9 ..-
der We nung der Herrn Dostore van Ketelhobe
wobey eben das zu merken iſt, aas beym Eingauge
in die Kirche iſt beruͤhret warden, on. Res am. flast
Des Doctor - Huts:in dar: Sihacſſel der gewoͤhuliche
Hut des Herrn Doctors getnagen sonkde, indem-fe
ſtatt des ihrigen den Doctor» Hut unter. den Ara
trugen. Bey biefem Ausgange aus: ber. Kirche ⸗
thoͤnte die fuft von. Trompeten und Paufen- Schaft, .
indon, ber ‚ben: der: Jenaiſchen Jubel -: Fener. iger
machten Einricht ung nach, Nachmittags nach vier
UVhr auf allen Thuͤrmen und Ohſeruatoriis ſich Trom⸗
geten und Pauken hören Jaflen ſollten. As die
Proceſſion über den Markt gefchabe,- fo wurde eben
yon dem Thurm der Stadtkirche. dos. Lied: VNun
Iob meine Seel den herzen ıc. muficiset, web
ches ben dieſen Umſtaͤnden ſehr ruͤhrend war, biefe
Proceſſion gieng his in Das Zimmer. des Herrn. Des
stors, wo dleichfalls Trompeten und Paufen Die
ſelbe empßengan, und wo jeder Profeſſor feinen
Oluͤckwunſch abſtattete. Abends wurde on iner
Tafel von vierzig Couverts gefpeifer, an welcher ſich
des Für Commiſſarii, des Herzogl. Weimari⸗
ſchen Bise « Confiflorial » Präfidenten von, Heud⸗
siche Excellenʒ mis befanden. Die Tafel währte
son 7. bis 12. Uhr, die beyben -Landsinaunfchaiten
aus Meklenburg ‚und Schwarzburg.bezeigten, nach
‚übengebenen -Carminibus, ihre Beyfreude, dach
jede an einem Tage. beſonders, durch eine Nacht⸗
FREE a
des. Hrn. Earl. Serth von Ketelhodt. 370.
Yr Auch iR Ge: ke wit " verfihledenen .
dencſchen und: Ioteinifchen Gil eenitendide ”
\
Recht zu pieſem Vorzuge geübt haben. Indefſen
Er . u Dt Geſchichte. 7
. Ith kann mich nicht enlſchlleßen, (ſo fange
‚Herr Formey an) das Andenken eints ſonderlich;
Manves intergehen Su taflen, deſſen Gemuͤthsgrumd
fehr ſchaͤtzbar war, und weichen ein allzuſtatles &ag«
iren, vornehmlich in der Metaphpſik, zu einer
Thorheit gebrocht haste, welche piell:icht ben dene
fo von dieſer Wiſſehſchaft ihr Hauptwerk. —*
ftir etwas weniger oder mehr unterſchieden iſt Fo
daß man vielleicht die Frage nach dem Buchſta
rießioten. koͤnnte, welche ein witziger und. feibit iz der
Metaphnfik weit gefommener Mann vor nicht gar
Sanger Zeit uum Moff Des Pr weichen Die
berliniſche Aladewie alle vief Jahrgſeiner Abhand⸗
fung über einen von der ſpeculatioiſch⸗ philoſophi-
ſchen Claſſe aufgegebenen Stof zuerkennet; nem⸗
lich; Wer unter den Metaph kern der Aus
riſhiße gewweſen ſep? moifduhg. ‘ - Verikfkige,
von welchem mir anigo reden wollen, würde großes
war feine Marrheit in allen andern Ausfichten
Kurt Wehbgeis"nnd mic tier ſo ſtundhafre
eifchen Pplisfophieigepaart, daß er gelhwoht Me
——— fo ihn gebamt haben, wahe
t hat. . EEE FE a
"Her Panchaud mar aus viren (ehr ehrfüruie
Veſchtechte eutſptoſſen 3 /aus einmt.Befchlechte, une
uhes dearn Staͤdten, Leſaune, Menden und Gran
ſen petſchiedene Mugſſtratsperſonen, md ſeit der
Meßermatfkon verſchiehern Prediger ausmelieiert
und ein altes und angeſehenes Geſchlecht ſeines Ira
terlandes iſt. Dieß war die Schweiz, und it ex,
—W etwann
.>
des Hrn. Benjamin Panchaud. A
im Wahre wre. hating, ne
. rigen :
4 —
rd geſtorbax.
udiret, undfich
e Sgience a90&
Algebre rang&
fans ealeul · u·
rmey im: A -
durchzug
&:de la ee
in vier Dead
BR. Geſchichte
‚ Wie Augen — Hatte ex nie, weder von Am
auch von feinem: Werke reden. hören. .. Es gefthaße
in den. ‚legtern Monaten des Jahres 175: Sein
in.die-Auyen fallendes verwirretes Wefen und: Richt
dung, ſagt er, wird mir jederzeit. im Eebächtniß ſchus.
ben⸗Er Eamalg ein Bettler, und er ſahe in der
Ahat ſo jertappt aus, als man es ſech nur vorſtel⸗
fan: kann. Seine Kleider waren eitel Stuͤcke und
Flecke; feinkeinenzeug war mehr verfault als ſchuu⸗
6ig5 ‚hierzu fam ein. Halb: blödes und halb: berwyr⸗
renes Anſehen, weiches alles nicht zu feinem Bord
theil einnehmen konnte, . ch fprad) mit derjenigen
Freundlichkeit · mit ihn, welche ich - jederzeit. ger
glaubt habe, denen. Ungluͤcklichen ſchuldig zu fen)
weiche um Defto: mehr Achama verdienen, : je tiehte
dr Elend. Hl, . Ich that ihm die gewoͤhnlichen Bear
ganı mer er wäre? woe er her⸗ ſey?; a. ſ. w. Ert
antwortete mir nur.mit einzelnen Silben, —**
gleichwohl einige Verlegenheit oder Beſtuͤͤmag ven
(ih blicken m leffen.: FJih · gaubte ecwas ani⸗ ihen
wahrzunehmen, ſo meine: Neubegierde rege mad
“ir und eine.’ gneigegeit für ihm dem mie mm
wechte, Ich fragte. Ihn, ob ——
xwaiſen date 2 Jeigte. mid:einige, weiche ſehe
daß fe oßngefähe vier e Yahee ok wären, web ‚nicht
Das geringfte zu erkennen gaben, was Herr Dans
caud ſeit dar- Zeit-geehen Hätte, ¶ Fch / ſxag⸗aufs
nam. u. u; ——22 8
Pr PO NR.) "7 OS
ee wei, ober —— Es * *
* nicht geſuͤnder. 0 e, |
ar ſich vom Hecken Gute machet,: kommen. dahin⸗
aus, daß wenn eine Entpfindung bes *
‚bon welcher ‚Urt ſie ſey, dauerhaft gemacht würde,
Aehane Empfindung cinene vermunftigen GeſHevfe
Aweichend fer, ſich eine vollkommene Wiuckicigke
Ajuwege · zu bringen. Uehrigens iſt er, wie a—
„glaube, von guten Sitken; ich mu ihnen aber
nicht verbergen, daß er fick allhier, durch die Artz,
auf welche er Das Haus des Horrn: Baton von
Soelen, alımo ex Hofmeiſter wah eriale hes
aelnen gar vᷣblen Mameun gemacht habe. Er iſt mug
nem male ser fehrmunben, vnd manıhat nicht er⸗
afehren, wo er gobliehen wäre, : a8 durch «inlaa
AVriefe, fo er aus; Paris gefcheleben; und bafekhfh,
aldenn. man dem "gemeinen Gerichts‘ glauben fohl,
aber er ſih ‚Bunter ſein unverfichtiges. Prebigen ums
- geusäßmbicher-sehrfäge, ich weis nicht worüber, auf
neinem Affenslichen Caffeehauſe in bie Nethwendig⸗
„echt geſetet, ſich, une feine — zu erhalten, *
Ficht zu begeben. Meinem Bedünfen nach,
ſein Gemuͤch merklich verwirrtz3 und da er PR
—— übrigen ala ci ehrlicher Mann vorgefeger
— See id tin für einen des Micleſdens do·
Schwachheiten a:
Yalp..
p ürt
Panchaud. 385
He De fegers. win
Bay ander.
Herrn Sormep In :
4 -diefen —8
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rihn, ı von einse ers ö
\ wollte, dhn aber
f den Harn Pam
diene, daß man ſich
ten Helfen ihm vole ,
Kieldern, werim er. .
ya er täglich in ſei⸗
meifte diefee gar
meine if
Ih: der griechiſchen
Retaphufifalen feinen
voflfommen’ mächtig '
‚über feine metaphns
mierhalten, uidi zu⸗
juͤſammengebunbene
e, oder vermeyntliche
Gehirne gekommen,
er aus ben leinetwe ·
be, daß das ſeine hä
tinde Weiſe fein Be
ſtellte thin vor, wie
nen wären,
' - ® » - .
, . ven.g yi 8 1:7 } % 35
386 TE ur
ic} alles Wort wechſels idelcher ihn Arie würbe er
hißet Haben, unb ermaͤhnte ihm, ſein Gkiechtſch, de
von er ſein ehrliches Brod gewinnen koͤnnte, gel⸗
tenb zu machen. Es heſchahe nicht anders, ais mit
biefer Muͤhe, daß er feine! Metaphyfib deſchraͤnketoÿ
boch theils aus Ehrfurcht vor dem’ Hm Pfofch
for, theils durch veſſen Standhafelgkeit, ſich nie nid
Ihit. einzulaſſen; La er dahin, daß er Ye
nahe ainyüc"nldns mehr davon vorfagte, ar
. Da feine Sefdictichkelt inder griechjfcen Sin
de befaunt gerporögp war, befam ex werfhleheng
Sehrlinge, und Dasjenige,. fo er mi. feinen —*
en Stunden verdiente, feste, ih ihn In ‚einen fo. guten
Zuſtand, als er eg.wünfchen Kan "Enfäilg
feiner ganzen Lebensart, hatte. er ſehr wenig von;
wörhen,. er. nahm fine -Wohuung ben gemeinen
feusen, weiche für ihn forgten ‚und Un | mit *
gen Koſten unterhieſten. Seln Hang um |
ik en, warb endlich. berefchenn je €. —
Zeit mit Lehren derſelben EN ober. mit sehn
gefähriebener Bücher zu. Dy Nenn Er
Heben Metanhufil, die Freundſch
sufgefagt ‚haben. pas mpr n
kerzebete ſich ſehr gerne Darübe Fi ‚alle
weiche. die Hoͤflichkeit hatten, fi ‚mi, in
unterhalten, und ließ zumellen einige Eleine
den bavon, jedes mal von. einigen-Beilen ur
ar · atomos nannto, ausfliegen, Hiet Ki ind
derſeiben, welche: —B ne
Baitungen ;beg epner6.1755 jap , foren,
ri 3” "Nies
anchaud. 387
3 Daſeyn, und
nicht da. Folge
har weiter nichis.
bat das Daſeyn
Ding, Bu
Folglich iſt 4
ß- da, Folglich
A noch B,, Solg:
, en‘ fie auch
ch iſt en Ding
es Verwirtung.
Ehas Nichts das
dieſes ein Nichte, .
8, was ba ER
be Dinge ws
— noch Pen
tigere oder’ meh ⸗
Daſeyn hat keine
iſt bom Subject
allein ſagen das
% noch nichts.
Dingen mit gie
als das Daſeyn
we Geſchichte
Te Ei Bandırnat iſt eine ‚Unerbnung Tee:
pen Geſetzen der. Matur. Dis Sinne und die Sie
nunft. find Diefen Gaſetzen unterworfen, Feighich
weiß man nlemais, ob das Wunderwerk in dem;
Kopfe besjenigen iſt, der es maennet gefchen zu.
ben, oter in den Werkeugen der Sinne, eder in;
bein Vorwurfe vom außen. ' |
“8. Ein Menſch, der In ſeinem Bette traͤu⸗
wet, er fen auf dem Felde, wied ſeines Traumes ge⸗
wahr, wenn er ſich in feinem Bette ſiehet. Eben
fo der, weicher ein Wunder glaubet; wird gewahr, '
Def er getraͤumet habe, ehe er Das Wunder gefehen.
Herr Panchaud war auf gutem Wege, ump
es würde ohnfehlbar noch lange atocnos garegnet fpüe
ben, wenn ſich nicht jemand hätte In den Stan
kommen taffer ‚: folgenden ſcher zhaften Einfall in
eine Zeitung zu fegen.
Zueignung des in der Zeitung Num. 2X,
vorgelegten Erweiſes auf: einen befondereis
Sal, um folchen deſto deutlicher su marben.
. Der Wann iſt nicht Die grau, und die Frau
Mc. Folglich iſt der Mann viche da,
sp if nicht der Mann, und: der, Mannm iſt De,
Foglich it Die Frau nicht da. Folglich iſt wege
Mann, noch Frau. Folglich di der obenfichen-
de Erwveiß, weder ‚von ‚einem Manne, mod an
einer Sram, sahen Folglich iſt er gegeben von
ier B B. () |
v were 9— 8 —** B. ben
ten hinter fich gehabt, und —— —
„ge 1 geben fehlen.
des Hrn. Benjamin Banchaud. 389.
: Man weiß nicht, ob dle Kimzwell unferem Mer
urhoſicus, weicher von Natur ernfthafe war, miß
ne atomos.
anchaud zut =
brachte ihm
g feines Zum
1:8’ Argens
in feine Frau
wegen, - u
uömlichkeren,
Mührung, wos
ru Marquifeh
Stuck, aus
n 4 5 1759,
Er fehrkedt
GeRändig diel
Metaphyſik:
ſophle wenden,
une voh
Sachen ver.
bfehrift.. Da
e, bereits meine
woſk geäriders
fagen, daß kb
hen der Welt
6» Diet ,
es Bild, feirles
Zriechiſche und
Fe
welche
. weiche ihrer Triumphe, oder ihrer Aufäle, weit
mehr machte..; Es verſtrichen beynabe drey Jahre,
in welchen Herr Panchaud hey dein Hrn. Marquis
dðArgens ohngefaͤhr wie ein Hausthier war, und,
um dieſem Ausdrucke allen ſchimpflichen Sinn zu
beuehmen, wie man ſich den:la Fontaine bey "Der
Madame de la Sabliere vorſtellen kann; gleich⸗
wohl mit dem Unterſchiede, DaB dieſes ſeine Fabeln
heſſer waren, als die otomi des andern. Es würde
iur von ihm abgehangen haben, die beſte Zeit fed-
nes Lebens. in einer fo angenehmen Freyſtadt zuzu⸗
- bringen, Dosh:die Siebe zur Freyheit, und ohne
Zweifel die, Luſt, ber Metaphyſik ˖ nad) feinem Ges
fallen nachzuhängen, und ſich zuweilen mit denen,
weiche fi, dieſer Wiſſenſchaſt ergeben, zu ungen»
halten, machten, daß er zu ſeinem vorigen Zuſtande
zuruͤckzukehren wuͤnſchte. Er verließ alſo Potsdam,
und fing feine alte Lebensart wieder an, gab fg
viel Stunden, als er zu feinem Linterhalte nötbig
hatte, und. theilte”jeine. übrige Zeit als ein wahrer
Ppilofoph ein. Es ift mir vorgefommen ‚(führe
Herr Sormey fort; und wir werden ihn nun big
am Schluß in feiner eignen, Perfon reden laſſen),
als ob er die legte Zeit feines Lebens vornehmlich
dem Öriechifchen gewidmet gehabt. Er kam bey
nahe alle Mionathe zu mir,. brachte mie ein Öriechte
fhes Bud) wieder, und liche .ein anderes. Die
koͤuigliche Bibliothek liehe hm auch welche. Ich
ſahe ihn allemal gerne; die Gleichheit feines Ge
muͤths, und feine verſtaͤndige Aufführung harten
mir eine wahre Achtung fuͤr ihn eingeflöße. In
des Hrn Benjamin Panchaud. a9
den kunen Umerredungen, „fo; wir mit einand
erg, als verftändig;.i
14 quf feine Schwache x
chen gefiand ex mur,..e
Schritsfteller er auch PN
aohne auf. die Sad
a Bart
bi
muis· welcher er imai
raue Eintichtung feiner
ven ſtarkſten Stügen dek, "
die einige, feit ich ihn
bewahret/ und ſchlenen
verſprechen. Allein eine
chnitt / ſeinen sebensfaden.
die Kinderpocken.
ichtigten, fuͤgten Po
ihm hätte. und ſtellten
j nahe vor. Indeſſen
Monaths —* De
habe ich nicht" erfahren.
war, ftelle ich mir vor, ,
be gehalten haben; '&
Benige, fo et befaß; fee
‚und folches einem ehr
hem er wohnte, vermacht.
aus biefer getreuen Er⸗
des Herrn Benjamin
r einer durch allzuftorfes
serurfachten Schwächung .
n übrigen ein ganz ver⸗
j ftän«
P —W v Un, M FT era. ne.
. . 0 |] ' LEE 2 Zu
a: Be
fländiger Mann und von fehr guter Fuffähr:ng
geweſen. Ich habe niemals vollkommen entdecken
koͤnnen, mie er. die drey bis vier Jahre ſeines
Lebens, von ber Zeit an, da feine Zeugnijle dative
waren, bis da er mir folche vorzeigte, zugebracht
habe. Ohne Zweifel Mb er während dieſer Jeit
feines Verſtandes beynahe vollkommen beraubet
geweſen. Man glaubet, er ſen eine Zeit lang zu
| Dice: , ober an einem dergleichen Sete,. einge
ſperrt geweſen, wegen feiner. Unvorfichtigfcit, nad
welcher er auf Dem Caffeehauſe zu Paris einen lehræ
neuer, Wahrheiten haste abgeben wollen. Es hac
aber wohl nicht lange dauern koͤnnen, oder man bag
merken muͤſſen, daß es in feinem Gehlme nicht
Acheig ſtehe Uebrigeng habe ich ſeiy feiner Map
kunft zu Berlin ‚nichts vernommen, ſo ihn haͤtee
zur Laſt geleget werben koͤnnen. Waren feine Dig
courſe nicht jederzeit vernuͤnftig, fo waren fie Loch
auch nie unanſtaͤndig; und feine Sitten hatten eine
voſltommene Einfole an fih, Niemals hat mir
jemand bem Begriffe gemäßer zu fepn geſchienew,
sen ich mir von ben .alten Philoſaphen mache,
deren eine gute Anzahl nicht Flüger gemefen ill. .
Ich weis nicht, was für ein Meſen und was
für Geſichts zuͤge er, während feiner erfien Studien
und vor feiner Verwirrung gehabt haben möge,
Fu, der Schweiz müffen viele Perfonen feyn, welche
fich deffen erinnern. So wie ich ihn aber geſehen
babe, war er ein wahres Original abzumalen,
Sehne Öefichtszüge waren ordentlich, die Farbe
weiß und etwas bieih, das Auge heiter, one
Ä einige
Sanchaud, :393
fein Leibesgeſtell
beftafe im Ganzen
nuͤth erregen. Er
mit etwas han⸗
hen: oder zu hören,
ven, und ohnehin
tte ſich und grüße
1er beftändig,; auf,
se Hande halb nm
art dem Ende der
es ans Weggehen
den, und id) Habe
1) Einem Alfoven,
Band zugehen ges
den konnte, wenit
3 fehlte ihm nicht -
heit” Ich habe -
id an fich haltend
ſeiner natuͤrlichen
Zuſtande, worinn
oiegeitheit binberte
ne Weife, womit
ache gehabt Habe,
zuergeigen. JE
ihm darauf Seifert
ten liegende Ma
& und in ein Feuer
Hiniger $eibenfchaft
ieite hat mir daf⸗
Es. richtig
394 2... Meſchichte
. ‚richtig er. a5, Seine —— ‚ber ie
ſell ſchaft nie. geweſen ſton, : oben wieinmefe
fie würde andere für, Ausfgpeihugen „ XXCXXC
man. in einem, olchgn, Aaıtande gerapru: konn; -Iup
pahrat Haben; „ud gr: war ſowohl ber Zugent," ai
Auch fülhen, melche bereits in.Den ‚Iihönen Wirken
ſchaſten — hatten, wirklich ——
x, mit ſehr guͤtem. Srfolgg utrgihmse -. Wann
Pine. Bernunft ein wenig mehr oͤrke wiede ge⸗
waonnen — a Map ibe on einen ua
heben
gIch hi —— —* enahter Fate
nen Mierapbufifir 0 —2 der Qerinoſchabung,
welche ich gegen Diefe Mietanbyſit ia feinen: Sika
hahe blicken laſſen. Ex hanr zinmal, und —
wir alles, mag er daruͤber goſlchrichen harte, mit
bar Bitte, ſolches zu bepabun,, und bey Iehfgem
Funden zu agterſuchen, - Sch hahm ſolches. willig
an, in dur Meynung, dafß ich: Me Deufelkigen
R „weichen. Ben Pönesan uph-den Barker
Ä —* ixotte leiſteten ‚ale fir. ihm ſein⸗
ihſi * megnahmen. ‚Ca Det dies Maeauſeripe
Yirmals von mir. wieder. gaſordert, und ich Sale
Hrfadh zu glauben, dag ex. ſeit Ara Seit auf die
Dinge. wanig metzt gedacht habei::; Co fints-Cünf
vierzig. Bogen in Dugsk,; Agelche nun auf:aingg
site mit. dheiner Schaift befhirjchenrfand,.” Auf an
legten. Geise dus fuͤnf und yingigfim ſtehet tee
siner ander Hand: ‚Benfeen. Inszapbyfigues: Su -
B. PANCBAUM. à herlin. Mein cur: ſolbſt hat ba
FR penfses, ad; Dan lotzte ik ——
9b Bas u S Fra Be
des Hrn. Beniamin Wanchaud. 305
hrieben · Cahos;
umgeben dürfte,
derr Formey
ſik hinzu, ‘und
zierde erwecen,
irde; außer des
#gefalle, wären
1e Strahlen.d
ara, weil =
‚a8: ganze We
ne.übrigens be
vormedt haben.
ein! wirklichen
cheidende Komme
ade. -“
’ . .
. 1}
£ -
. „. u *
sag ‘ * .. . “ z s
*
*
RR Bu - eo 0.0. F ut
a
u ze Bee
Geſchichte R
Dan Carl Sean, Sonfaint,
weiland des Benedictinerordens Peßers
der Congregation St. Maͤuri, in der abe. -
St. Dun u. Rouen.
Jaſen Laſen; Hat es bisher nicht mßfllen,
daß wir Ihnen 'zumellen den einen ober an⸗
Bern vor menigen Jahren verftorbenen . Gelehrten,
aus "fremden Ländern , unter den noch tedenden, mit
aufgeftelfet haben. - Wir hoffen,: es werde ums
auch nicht übel gedeutet werben, baß wir ihnen
Die Gefchichte dieſes berühmten Sranzofen vorlegen),
obfehon ſolche Im zweyhundert und fechften Theile
der zuverlaͤſſigen Nachrichten u. ſ. w. aus dem zwey⸗
ten Theile des nouveau traitẽ de diplomatique
bereits: zu leſen ft. Sie verdienet in ber neuern
gelebrten Geſchicht⸗ deren Peforderung unſer
Augenmerk iſt, eine Aufmerkſamkeit. |
Er war aus einer vornehmen Samilie aus dem
‘Sande Caur entfpröffen, und ward den achtzehn⸗
ten Oct. 1700 zu Repas, "nahe bey Brioure, in dem
Amte Sen; gebohren. Sein Bater war
Touftain de Dergeville, LUeutenant unter der
Keuterey. Im fiebenzehnten Jahre feines Alters |
und diefes Jahrhunderts trat a in den SBenebie
Touſtaint. 397:
egte er fich in’ dem
Rouen auf das Grie⸗
y ger: auch, wider bie
te ,-auf bas Deutfche,;
Staliänifce.. Im
>50. Bee, :und trieb
bra, Rechenkunſt und
—8 ihn zu Ben
Theodori Studitaͤ
amals umgieng. Ce
St. Ouen zu Rouen,
teſen gedachten Kir⸗
es Metri,: defien ee
dirchenliedern bedient,
ı das hebräifche Max
eſaͤngen bes. alten Te⸗
en: Dichtfunft machte.
bräifche Pſalmen auss
ni Berte vor dem Ein
jet, wo er gieng und
alter ben fih. Die ‘
doro Studita zufre
‚die Dlanafeipte von
ie. lang af, unp dee
egen bes neuen Mife
#9. ihm die Luſt, bie
au ungerfuchen
and. <mit was für ehr
na hie Einfegnungss
usgeſprochen habe
e3 Die
- ‘
y
‘
\ ®
. nn .
“ ⸗ 22 —R 3 4. *. - +
W E BE Pr
- De Frucht Porn Sorfihens war. cite jan
Ka große Abhandlung von dem More: eeweenig
and einigen zur titurgie gehörigen Ausdruůcken. kan: Der
Bor: amd Lobrebner feines Mitbeubens., der Anh
nirgends genermet., “mache. Heffaung zu einet
Ausgabe biefes Wertes. Vächbem Dow Tops
ſtuin wieder nad) Rouen zuruͤck gekommen war,
feste er feine Arbeit mit dem Thoodoro Bruditis
fort, überfegte vieles von demſelben, machte *
merkungen vnd größere Abhandluugen Dagu
vonder Borreiner Tolgende namhaft mad: DE
ſertatid hittorica die Simoniacis apud Graccos Sap-
" eulo. VII. & de. rarbis, quae eoram occahomie
ebnciatae funt. Berner : Diſſertario, qua demo
firacar, viginti duo canones, qui vulgo tribunft-
var foptimae ſmmodo generali, mu fuiſte ab ea cum
ditos neue edivos; Ä
und benn Diſſertatio, de Paulicianorum 0
ne, nomine, hiftoria, pragreffu, usque ad F.
| — SοCDITAE tempora, deque va-
giorum haereticprum. diſcrimine. ‚
Doch beſchaͤfftigte ihn biefer Kirchenlehrer P .
Fehr nicht, daß er nicht noch an andere Dinge
dabey hätte denken können. Der ungenannte '
Lobredner meldet, daß er nebft vielen arten des
Druds wardigen Manuſcripten auch ein forc la· |
mineux, wie er es nennt, ein fehr erbauliches und
troͤſtliches über des KRacram⸗ Buch vom der Eu
Garipie binterlaffen abe. |
Man
0
—-- Tr
| 007
— a --
|
des Don Earl Franz Touftaint. 399
u N
TR wird zü wiſſen verlangen , was aus dei
vſtgedachten Aushabe des Theodori Studitaͤ ge
Werben fen 2 Es ward nichts‘ daraus. Und
wirum denn? Es unterbtach dieſer weitausfichtis
be Anfall en: mbetmucheter Streit, ber die Die
pleinatik ergeiigte, welche hernach an das Licht geb
wen Es kam zu Rouen eine Schrift wider bie
oe Archſve, und inſonderheit wider Das Arthis
We Wtey von St. Ouen heraus, darinnen deſſen
Wfunde verdoͤchrig, mithin der Abtey Guͤter und
Vetrechte ſtreitig gemacht · wurden. Don Tom
fin nahm ſich der Mutter an, von deren Mils
kicken er lebte, und widerlegte den Gegner, ih
ter defence des uitres de I’ Abbaiye de S.
. een de Rouen, die 1743 dafelbft in Quärt Herb
inslem; Hernach bekamen benbe, Don’ Tom
flam und fein Geſelle, der wohl der Vorrednee
FOR it, Befehl, die Geſchichte Der Abten von
S. Vanbrille ze untörfuchen.' : Sie begaben ſich
dchin, und brachten in Zeit Hin drey Monaten
Ein ziemlich großes Werk zuſanmmen, das voller
Meter Nachrichten ſteat, die Fonohl die Kirchen: -
ichte Son: Röuen, als des Ordens von St;
aur betreffen. Ven dieſen Werke wurd eine
Abſchtift in Ber Bibliothek von St. Vandrille bey⸗
zelegt, und die andre nd) St: Germain des Pres
Eſchict. Bald baranf feste Don Touſtain, auf
Aſuchen bes P. Generals, ein lateiniſches Schrei⸗
bi an den Kardinal Quirini auf, das zu Paris
m Monat April i744 zum Vorſchein kam. IR
Cc4 dem⸗
\
400 ae Geſchichte Bu u
bemfelben befam der Kardinal . Nachricht nem beme
Zuſtande ber unternommenen Ausgabe von Theo⸗
dori Werken: und zugleich wurden diejenigen
ihres Irrthums uͤberfuͤhret, welche in Theodori
Hymnis feine wahre Poeſie erkennen wollten, End.
lic) werden auch Die rechten, aber, nerloren gegan⸗
genen, Werke Theodori angegeben, au bereniflagg
man ſich heut zu Tage nur mit Den.untengafchee
benen traͤgt. Beynghe ums eben dieſelbe Zeit fang
eine Rechtfertigung ‚derjenigen wider die Arching
richteten Schriften, die Don Touſtain widerlegt
Hatte, heraus, Diefer glaubte verbunden. zu feym,
Darauf zu antworten. Um nun dem’ unbefonmenes
Tadel den Mund’ zu ftopfen, entſchloß er ſich mit
feinem Gehuͤlſen, eine Dipfomarifche Geſchichte der
pabſtlichen Bullen, der Kirchenacten, der Urkun,
den von Fuͤrſten, Herren und geringen Leuten,
von Chriſti Geburt an, auszuorbeiten. Mic der
Arbeit brachte eu bis Dftern 179 zu, ba ihn bey
Dater Generai.nacdy Paris kommen ließ, in der
Abfihe, Fin Werk druden.zu laſſen. Wie man
aber. das Manufeript prüfte, und befand, Daß der
Berfofler im Stande ſey, eine ganz neue Diplo
matik zu verfertigen,, fo rieth man ihm folches, und
zwar in -franzöfifcher Sprashe zu thun. Dasgab
Anlaß, zu bem Werke, ſo den Titel führer; nou-
. veau traitd de diplomatique, Nur ift Schabe,
daß Touftain das Ende beffelben nicht erlehet.
MWenigftens fcheinet aus dem, dieſem Werke vor
angefegten, Berichte. bes Lobredners fo viel zu erhal
. N,
i
— Fa
des Don Cari Franz Touſtaint. 4er
den, deß der Schtüffet zu den ıforis-Tytonis; oder
bie Kunft , folche aus. Grundſaͤßen, und auf eine
erweisliche — ; mie Ihm verloren
gegangen. n dem fo iſt, wird ber nächft bes
' verfiehende dritte Theil biefer Diplomatif darun⸗
ter leiden. Don Touſtain ſtarb den 1 ul. 1754
ach, einem fager von ſechs Wochen , "an einem ſo⸗
genannten Aaku' heparico, im fünf und funfsig-
fen Jahre feines Alters ). Tr
Die ihm zu Ehren errichtete Grabfchrift Hätte
wegbleiben —* Sie verraͤth mehr den Or⸗
bemann, als einen muntern Pariſer, und ſchinech
Mehr nach den Patribus und den Moͤnchen det
| mittlern Zeiten , als nach der beredten, männlichen
" mb wigigen Kürze des igigen Weltalters. Von
| fiiner gemeldeten Diplomatik handeln die zuwer.
’ .
liſtgen Nachtichten ausfügrlic. |
‚WFoRnz ik France, literaire p. 344 oo. {
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nn TERN ©, ..
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Deß Herru zu
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uber. Benni Ä
Hötes und paͤbſtlichen Oberaufſchers dee
rodmiſchen Alterthuͤmer, ber cortoniſchen ——
Geſelſſchefi Mitgliedes zu Rom.
s iſt zu vbeidundern, ; daß man ‚hin und wie
der Klagen Aber dem Be des
ſchmacks an den Atertpümerh, und an ben fcbö,
nen Wiſenſchaften iĩ in Italien lieſet. Noch re
Ikt) ſchrleb ein Freund und Landsmann von
an ung. Ich lebe in einem Lande, wo we⸗
der Käufer noch Renner, von, giten. M
zen und dergleichen Sachen ſind. Nun er
zwar wohl freylich dergleichen Klagen nie gang
ungegründe. Gleichwohl kann auch nicht leicht
ber heutige Zuftand der Velehrſamkeit einen Se⸗
fehrten fo wenig bekannt ſeyn,: Daß er nicht die
Mamen und Verdieunſte verfchiedener großen unb
gelehrten Kenner der Alterthuͤmer in einem Lande,
welches einen folchen Reichthum daran bat, fen.
nen. folite. Man weiß auch in unferm Deutfchlan.
be gar wehl, daß ſich Der Herr Abt Venuti eine
vornehme Stelle unter denfelben erworben, und
pi begeugen unfern geehrten Freunde hiermit öf.
| fentlich
des Herrn Nudolphdi Venuti. ins
| ati amfire Dantbarkeie dofuͤt; daßz er uſer
Nachxichten · von defr
will. F
dien Geſchlechte im,
muti, Ritter des hei.
Murten, Franctſ. a
r alten Stade Hettw
Novenber 1705, a
‚oltrten Jahre
Seiln heim nuhr
rge für ihm auf ſich
alten, in deren oh
Higen‘ Stadt des gel
in den Wiſfenſchaß⸗
r mit den Jahren th
‚ gleng er nah Flo⸗
eltweiohcit, dus bu&
und vornehmlich die
bey dem berügmten
narota.
Venutti wieder aͤch
t ein Canonirat bey
deflen fein Opeim: zu
Ehrenfkelien bekieibet
von er nie wieder· ge⸗
nd Herr Venuti ‚ben
werden Fonutte, wor
nehmlich feine Abljcht
ve nieder „und begab
tor, Mat hat mehr
Veyy ·
“ . u ‘
2 2 emp p}
’ -. “ . Tıtow . . *
Beyſplele von Muuern, weiche dereits in rn
yend eine. gewiffe Andumg ibees ihnen inher Fol.
ge des Lebens bevorſtehenden Schickſals gehabch
‚wab ‚daher ſtarke Triebe empfunden haben, ſolche
Wege einzufcylagen, :auf welchen fie hernachm
das ihnen beftimmte Ziet etreichet haben. Sp
gieng es auch uuferm Gelehrten. Es lag ihm. iu
dem Sinne, dos große Rom würde feine andech
Vaterſtadt werden, unb er vermechfelee Daher
tona, wo er in bie beruͤhmte Geſellſchaft der Pers
fenfchaften getreten*), mit demſelben. Dofelb
ermarb er fich verſchiedene vornehme und angefes
bene Freunde, fegte feine antiquarifchen Bemühunie
en eifrig fort, und hatte Gelegenheit, feine Ge.
hicklichkeit bacinn oͤffentlich an den Tag zulegen.
Es ward damlich 1753, bey Aufrichtung de
Veordergiebels an dem Iteranifhen Pallaſte, unser
andern
"m Diefe aniko berühmte ehlfademie nahm 1726 ihren An⸗
fang: Die Mitglieder, welche Damals zuſammen taten,
c Sichsetenibrlugenmmerk auf die —— en, griechifchen
und roͤmiſchen Alterthuͤmer vornehmlich aber
" erflen, als ihre vaterlandifchen, von denen ein reicher
Vorrath übrig geblieben, und noch immer nad) mb
nach enideckett werben. Sie batte zu dem Ende benginiß
eine Menge alter: Dentmäfer von allceley Arten e
ſammlet, als der Herr Abt Baldelli, cin cortonif
‚ Edelmann, welcher Tich, währen eines langen
enthalts zu Rom, —8 vice Bäche, Handſe
ten, Altert buͤner und uber. ſehendswur dige —— —
vVoaugeftbaffe patte, im Jghre 1730 dieſe
Sammlung der € * ortona in feinem —5*—
‚binterließ Dieſes Geſchenk, —* a:
ein
— — — — — ——
&
26 na Br;
or : > Das auch Wahl: Eee surälfte
ſalche bett hevnach auf dis verindifche: Bieten
Bringen Neft;-haffbeizte derſeibr Rue Men: Br
Wefint: feiner Amen. Mas 'an Hufe unten der M
ae ee ehr, ee —*
eſangen er,
@irnens tes. zwbiſten nude Beuedietus aa
wer zehnten, mmuchalb: (ach Dpkren zu ——
uudi Heß" rg DIE“ namismata: i müde
* Albano ig: :jween Selianten andas Aa
ten. Ex har uber auch nicht meiger wo a
wovon wir bisher geredet xrſchiedene · au
the — a ang Werke zum Deu
—* anztigen walla
Mn Jahrevi liro ihn Der Pabſt Baut⸗
mus * re sam’ Obeinuffeher ber ade
miſchen X.Poasids womma antianf:
sum). Und in diefer Würde hat er die hohe
Gire-ahabe, dem —— Rorggrafen
u. Ynıfondh,... Bene ſtan Ser
Würtemberg unb deſſen Frau Gens,
Köhigt. Hoheir, ver Iren Morggeöfinw 1a
xeuch, und, perfihiedenen anderen und:
lanbrsgerfonen, auf Beſehl De Yahfts
Meanhämen den Stans Non vie Le R a on
denfelhen he Im de
—* e. a ihm m‘ Vergiekten Bern
Wehrangen viel Zeit take eten, ſo hat er doch‘ |
baräkan nicht sängib Jlegen laſſen,
Den, auſger ser huge: —
weiche von feiner Feder das Licht geſehw
des Hrn: / rreinni Veuuti. jo
GE WET ⏑.
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_ s Pe . . die .
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0} —
«8. Collefignes romanatum amiguitztumin dene
tm tabidis aeueis difteiburz; Fa nokia —
m; Rom 1741. Fol.
65:9: ‚Ttinefario Adtelın Belld. Rotm vivediko, BEN
acerelaiuto, Nom 1740. Dan. ı: -" 2
r ‘70. Roma-antiea e moderna, Linovatet; zwers
Teile, Rom- 1741. Octav. Eben daffeibe u
auch) 1745 in drey Bänden zu Rom wieder Auſ—
Belege worden, Journal des Sgav. "Arll ı74 5.
* '836 ...
R — Mofeum romanum cum heilig
one, epiltolis’ dedicatorllß‘et‘ additamermis,
—* Theile, Fol. Rom. ie
12. BLÄNCHIıNı de tribus peneribks' mukfi-
&re 'veterum, opus ineditum, hon nulli⸗ adchieis,
. Kom Quart: " ' zn 2
3. Del Agro romano di. P. Eschiwanpg,
Jefatra, Rom Octav, ‚mit vielen Zuſahen Wr
Sen. Abts. Bus on Gr
+12. —E maximi modali ex Muſce Tank.
bano in Varicanam bibliothecam translata, |
notis ihuftrata, Rom: 1743. zween Baͤnde in F
"15 Ragionamento fopra un antica em
Marchelz Lv CATELLI dl. Siftemä ( di Platog
"16, Sopfa altra gemma dl. med. con un
gante che combatte con Diana. na
47. Sopra an - cameo rapprefentango, p ——
cismo dꝰ Atene di Mylord WALPORE. :
Abbandlung if} nicht nur zu Ram, und zu Sonden;
gebruct, fondern auch nebſt den beyden ——*
des Ken. Ardezi Denui. CD
indes: Abbaudinani · dex sogtanighen Atadenu⸗ J
—
wio re Be, 27: ze \ i& ER. J
wheilet t. "Hager · diefem WAR hat der RER
auch — an verfchlebnen anderit? geleßtren TEBNR-
ten durch Rath,’ Anleitung 'uhb Beyträge feinen
Auchẽil. FIna beſondee had er mit ven
Männern Valeſt nid Gori an —A
Arvden Nuſes I gearbescer
— —
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des Herrn, i“
Ofnton ng Poren *
Abits und. umojenierd des Ben. DON;
vie Couth zu Poris. DT u
u N DEE Se ı 85:15
icfer Mann t Durch ine Ste
Diez tz
Jh bey feinen kandelanen:, beilebe: :gemadx, Cum ,
ins beſondre unter dem pariſiſchen Frauen
spiele Rchtung und Mein erworben, hernach il
\aud; durch ernfihafterd und: nägtiche Ben
ben Ruf feines Namens erweitert. Er geböt
Ser hargan GSaehrtenn. Um ein:fölcher:zu fee
derung uf gar nicht noͤchig, ſich auf den: Hoͤhen we
ematlt zu verſteigen, ober in „bie Tiefen Sk
3 und Weltweisheit anzuveiagen,
endiih) fen Gehächeniß mit‘ der Wifkoftap
42 Geſchichtee „2 —39
tem Alter, Keß er ſich, nach nr Wewehichete vie
‚feiner lebhaſteſten Sandsleute, die: Warde wiueng
Abts beylegen. Mit derſelben beffeider, "Frbdeu
eine geraumme Zeit in dem Sammelplatze Clint
Geiſter, in Lem prächtigen und animithigen Parkw
Wegab ſich in die ſchͤne Welt, ro machte ſech Tn
ie Dec). ſeine Auffuͤhrung, fordern auch
dle Erfindungen’feines‘ Wißes und Werke des RXB
ſchmacks, welche er nach ib nach as: Ber
hob, immer beliebter bey berferben;'-fo VB
großen and angeſchenen Geſellſchaften zum
Mügen gereichte Mt in Ihrer Mitte zu ſehen)d
mer witigen Vitetredungen beyjuwehnen. E
UA) erwahten ihn Ihro Hohrit, der itzige
. von’ Gonthzu Dero "Anikoftniee oder Hörg
Achen. Aid Ir- dieſem Amite lebet er noch. amt!
Hofe in vielem Anfehen und Vergnoͤgen. n
7, DIE Hrn womit Die: Fefkhäfktige
rs Sen. Abls die Welti bereſichert hat, füh
naurivon feier Melon, ſondern authtin ande
Bern, und inkbeſonbre in Dettflhland‘, Pe auge
und mit Beglerde aufgens mmen woßden; ur
ſchſedene derſelben haben ERSTE. gehabt: ir
PE-mud andere Sprachen Iberfäkt zu werben, up
m in der Oednuͤuig, in weſcher fie“ der Her Mond
or Formey im Ver Prince Krenite p THE
anführee, die folgenden: : "m nr
if." Menoires'd’-un hommé de gaditd,; Piz
—— — wovon f nd aa ol |
ſuſche arhdeltſche Aufahen genatht "Wong
HE een
* ſiebeq
us
des Hrn. Ant. Frauz Prevoſt d Exilles. ar
erfaſſer
». Hof
mans,
jebeſſert
rDdarini
eſchehaꝛ
ſiana.
de Mr.
‚1132.
any
‚sgaben.
anbande
venbfärt,
*
illig ein
Baͤnde
Gais
ıe Fran-
© 1744
engliſche
ſo ſeinen
lddiſon
der erſte
mzoſiſche
par D.
Abtes.
6. Trois
6: Trois'nonvekux'contes de Fees par M
D. der ‚rechte Name der Verſaſſerinn iſt Lentot
Herr Prevoſt: hat dieſe "Erzählungen Teams
geben und mit eier Vorrede begleitet. -
"7: Tout peut Tamour, ou le monde bie ven
du; ou la mort Antdiue & de Cleopatre 1775
Duodez. Iſt ein aus dem Engliſchen uͤberſee⸗
Teauerfpiel,
'8. Le Doyen de Kulerine, hiftoire morale 6.
Dich, " Anifterbam 1741 ſechs Baͤnde. Zu
' 9. Hiftoire:de Marguerite d’ Anyou, Reine d
Angleterre 1740: zween Duodezbaͤnde. Aroftertei
3741 vier Bände.
10, Hiltoire d’ ine: Greeque moderne. *
ſterdam ır41."zween Duodrzbaaͤnde. 7
'£1. Campagnes philoſophiques ou- membiee
geMr. DE MoNTCAL amgt: Zween Duniet
u
- 12. Memoires pour ſervie 3: hißdire de Ma
the, ou ‚hiftorie de la jeundfle du commandent
de XXX. tiebdht"r742. zwern Ducbezbäube id
13. Hifloire de Guillaume le eonqueratı, Bi
er Anglerert6 1743. Zuveen Dusberbänbe:
.'44. Tradüßion: des voyages DE Rosear
Lade 1744. Zween Duoderbände. '
35. ‚ Lettrei. de -Ciceron à Bruras, et de:Bratas
#Ciceron.' Paris 1744. Duedez. Er ve eihe
Teteifche Borrede, "Anmerfungen- und einige auser⸗
leſene Stuͤcke als ein Supplement zu dem foigenben
Werke hinzugethan, Bibliotk Franc. Tom. XXXI.
. ng: leips dei. 1744 Hi...
gel. e. +6. Hiſtoite
46 Gefch TEEN: Ti. BI Exilles
tiintolre h haeiohe des'voyagestrackrire 'de
— * 17545 uf. woͤlf Bände in Mart und: |
Ehe und viergg in Duodez. 9 der biblothe qu⸗
hee Tom. pa fe wie per
frehes per Varifer hefättt ,- die Fehlen fe e ee
ae ———* fer, ‘wit 4 Hlogen BR
rausgebet ale nd ng
u }3] 4
”
r..
** —S— de keron,, uhr! nö 7
Üetes, ‚traduices en 1 Francois ayce des nötes, =.
af Buoßejbände, ı
‚39; Manuel, Lepue, ca Paienafr
1: nos Francois tra ‚tra det ee gis — erh
Dycas, ayesdes * —— DE
"1 .. Mh uν
a. Leures Angloiles, ou ideen
HARLOVX 475%, ‚yellf Duode bande. zii
naſa. Nouvelles leures Angloiles,;. u hi
ohevullier GRAND I να
23. Jouriiil-Errsliger. Hleraber Bat · Herr Per
beſeine
OR vom Jene 1745. bis —
———
Hi; 2.
ein I.
ermann Henema, und andeg Yligen. Ki
' *7. um ſich, noch volll ommurr ‚zu wachen
—“ verkgeidigge
: Bach) goendigten
* ſich mit dam beſtaͤndigen Eirfährsen feine,
ME GBecſchichte u
F-menbeie Scheltinga zur til.
—* ſelbſt Por ie aber noch anfänglich ze .
gleich daben in,dprMatpemaätik, "Heh bem darinn
ahenen Lhrer Lore; änt' An der *2
| FH und FE ben dem berühmten Orſterdyt
Schacht.
hetheit ſelbſt hielt
er ſich an Di nechdebenben abe Ola Kup.
Melchioris, deffen Vorlefungen über Die Kirchen.
Bifterie 'er äh: auch insbefondhe Ai - ‚Di Dute miächte;:
Es war Zeig; diefe Mniverfitär,. nach ſechs Jahren,
zu verlaflen, und aud) auf einer andern ſich
en mehr — als. ein. gemgirge und: waͤhiger
wenn es der ‚wikigen Vorſehang Gottes geiafle
mörhte , leiſten. m boͤnnen. Doch, eher
Scheitinga ıfolden that; ; —* ar· zuver chi
Abfchledspuobe. feiner angewandten. Zeit · ablevch
und ſcheieb zu Dem Ende eineraslehere I
one Pautißeis.maximi Hebracorami- 17“
’ tor ſat toram esgue mupfkerip, weiche er Dakaty
be Berti nes „Zerzn B:-ump Fnf; Densalie
Bonmmerfesien:biefes: Sahne
Gfudien, ſeinem einzigen geliebteilen Bruder, np
itzigen Profeſſor der Recmgelatunpeis zu
Seren Gerlach Scheitinge,,. ‘auf, —*— welchen
des Herrn Tue chelinga. a
— — — int, j
h 1 Bien
im Habakul me „u
BP}
deiſe und. of
Di at
Nac malen ang
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—
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u... . . PR? ) .
"ar -
. u. y . « “ ‘
’ [3 Pd
Ehre, daß —E— Herrei uraores iſn
feyerlichen Dank bezeugten, ir Pan
Weldge er auf. ſich genammıen,: nach vem Abfterben
des gemeldeten Herrn Profeflor Cremer, auch Seß⸗
fen Collegla und Amtsverrichtungeon auf ſich zu neb-
men, mit: einen ſchoͤnen : beiohuseit,
und km, 'hönoris cauſſa den Tiset eines Prokeiiet
ris theologiæ primarli beylegten· ¶. J
Des folgenden Jahres 780den
Als, ſtellten ihn auch gemeidee heiten: Tuectera
Jum Rector Moagniſtens ‘der: Liwltiesfielt an, uni)
ver Herr Profeflör der Arzenenmniffeifiheft,; -unaniid>
se ihn dazu ſeherlich,“ mach gehaltenen: Kbzugeneiie
‚Me geiuino medico. ::&r serweitete ſolches, winges
Wwöhnfich, ein Iuhr lang, und da re es des folge
den Jahres 1753, den 13. ——— feines: Ange
woffe, dem „Hertn:Profeffer: “Exenuez: bbertuug,
redete er de explörandis omnibus sc bono keuineuk
do, ' oder über die’ Worte des Produ
⁊Cheſſ. V. 21. were Pa XRA
xerexere. Zu dieſer Rede hatte ihm die: Mre p
ui Ver damaligen, vornehmlich den 52—
| Os betreffenden, betrübten Geruisigfeiten
—* Kirdye Amaß gegeben en
aus %lefelbe dem Sfentfichen Tante iin eben Ge _
Ben, wenn er nicht gefürchter hatte er enue
Da is Feuer gießen: moͤchte. —*
ſcheuete die theologiſchen Zwiſtigkeiten ;von
Serien, und bat feine Kid mehr als eine 2
he Probe > feet mäßigen Befonsangen abgelegta:
wtafnı . _
Zu) Bockmal Jary.enza p. 695.
—
1
4 ” D
. “ Ld u.
j L) GTaıu e .
geh: Sıbrier Knie Anechenoſ
den, den Kern Kommen, Rarüher.iin einigen cgagft
geraten. .:- anni Karniefer-mit derjenigen Ermaͤh⸗
Zung weiche der Heyr von Den Mauert in leinem
Aomerkongen z00B, feinem. —— — batıy,
niwt aufrieden mat, Haß er in gerueidetem Dürae
Mole:des Miu S 314.u. f. eine Beltentmaking dr
zum ahre theis ber.
mer dom dan Deren
daruͤber mitgatheilet-Baste;: 4, Met
gu zu hohes ſchlen, als ‚mellie gu «Rings.
Aufrichtigteia und Ireue
diget Dee
polen er. im Vom S. Ba. ——
urwerridueto· daa PR, es aut Auf,
Aoterſchied einiger Tage alone, ums feine
Iomumne ſchuld Hienlan.au arfemunen. .
den ren — Heine
Nanauf der und ihrẽ
merhlel: —— *
Mer fein Bedenken in. den Tag and ode, nd
riechen, Hal er Sana a. nicht Be:
6x
uübbeer Waeehehe ua wohne won *
—* unſen Hor * seht Ordens:
Gr
des Hrn. Theodor Echeltinga. 425
berſetzen, und ein und dos andere ‚näheres bavan
ontificis maximi-
ejusque myfte-
"Sranedler 1730.
» libellus fingu:
. Octav 192 &,
gehaltne Trauer,
ndenlimfländeder _
bey jedem Artikel
gen. anderer Ge⸗
elben/ boſtaͤtiget
die ſeinige, mit
bwerſte in
der Suͤnde ſelbſt
Ee hatten;
420 Seccſſchichte
hatten; fo verdienet bie Grklaͤrung unſers Gelehrten
darüber insbeſondre angemerket zu werden. We
ſagt naͤmlich, das Feuer, welches dieſe Brüder ein
jeglicher auf feinen Napf gethan, und Räuchmerf
daranf gelegt hatten, fey zwar von dem Altar ge
nommen,’ und folglid) an ſich ſelbſt heilig gemefen 4
es fen aber dadurch ein fremdes Feuer getoorden,
daß fie, nach der befohlnen Wei, an ſtatt das
Raͤuchwerk auf dem Altare rauchen zu laſſen, ſich ws
terſtanden, ſolches außerhalb der Stiftehuͤtte zu
beingen, und Daß fie eben Dadurch eine exemplariſche
‚ Strafe verdienet haben; nice, Daß zwar das Ver⸗
gaben au fish ſelbſt geringe genug geweien, aber
weil ein Exewpel mußte gegeben werden, und es
deshalben nicht ungeſtraft bieiben konnie. Ale
. Was. diefes. iſt mit ſo großer Gelehrſankeit und ſo go⸗
ten Beurtheilung aus einauber geſetzee, daß es
ſchwer fallen würde, ben Gruͤnden des Seren Ver⸗
haſſers feinen Beyfall zu verfügen. Nowv. biblioeik
May. 1742. P, 142. 143.
.* 3. Commentatius in HaABacvevm pe
phetam philologico-theologicus. Siue, Haaa-
svcvs, ad lamen linguæ Hebres illuſtratus, ad
ſopum fuum explicarus &, vbi vaticinia ejasimplie
sa ee videbausur, hiftoriarum mundi & eccleſæ
onllatione confitaatus. jeiben 1747. Quart. zus
Ant. sohn Bogen, ohne bie Zufcheift, Vorrede ut)
grelegomem auf 2 B. Es iſt Schade, welches
wir voraus erianern, Daß dieſer bey Abr. Mut
hawier am das Ahr getretne About eines ſo reinigt
gerathnen Westen, fo well: von Dradfehten IM
oe. Br. er
etinge, ‚day
abſt in det Don
abqenige, eine
Auflage deſſelben
Nenet billlg das
3. 262 u. 289,
S. 683, und
rden.
Ames genoffen ʒa
ahmens wurdigen
er mit ihnen ge
langen Vort de
Art und Weife,
Droppeten Haba·
dorſt/ ohne ſelbſt
‚en, ſeine eigene
ichtete lateiniſche
nachher, wie ed"
ehmiich das dicht
on andern nicht
den, daß ſolche
en abmeide; er
al feine gegrüde
Bey der Ausls.
füngen über Ma.
geben, ſondern
ıdt, um den Zee
Jropheteh zu töefa
wen mennte, mit
kuͤrziich jet erſd.
ferner bie Ma
angezetger, UN
wo
Aa28 Gecſchichte
vo, wie, nach feiner Meynung, im tegten Theite
2es swenten Kapitels, ſolche ihm noch nicht erfuͤllet
u fegn ſchienen, bat. er dasjenige, - was wir noch
9 Glauben hoffen, beſcheidentlich vorgeftellet. Bey
zieſem allen konnte es nicht anders fepn, oder ver.
chiedene andere Propheteg mußten mit dem Haba⸗
kuk verglichen werben, und Deren Stellen fuchet er
alfo auch bey Gelegenheit in ihr Licht zu fegen. Hier⸗
auf hat ex erſt die Mienge andrer Ausleger zu Diane
ehe gezogen, und, wo er es nöthig erachtet, fich
ihre Auslegungen gefallen laſſen, oder ordentlich we
serfucher und, widerleget. |
Hierauf fommen gleichfalls kurze prolegoniena,
worinn vondem Namen und dem Vaterlande
kuks gehandelt, und insbefondre bie Zeit, da ee
gelebef und gefchrieben, unterfuchet wird; wordeikk
der Here Verfaffer es mit den Juden hält, und ihen
unter der Regierung des Königes Mondſſe fi |
Endlich wird von ber Benennung NA mal
weniges beygebracht, und zulegt der Innhalt Bag
Prophezeyung angewiefen, daß naͤmlich darkrakg,
mie Beziehung auf die Kirche, Dasjenige
ftellet werde, was, von dem Einfälle der Chat
an, bis an das Ende ber Welt gefchehen follte,
daß daraus erhelle, daß endlich alles zum Ruß
Chriſti und feines Volkes gereichen werde.
Wir kommen zur Auslegung ſelbſt. MA
der Auffchrife, cheilet Herr Scheltinda das
Kapitel in drey Abfchnitte. Der erfte in den
erſten Verſen enspält das dem Propheten ge
de Wege der
ınd' thut Ane
e denn im·
ren werden.
auptäbfchhlte
fen. VBerfen
pheten gege ·
elben, eine
uche bis auf
werden folle
ım Gott bie
m verworfen
de durch den
. Der zwey⸗
er bas romi ·
mden halber,
8. P) den
riſtenthumo,
9⸗11.
den
9: Melde.
den Anekrifk in ſeinem Yen, wie er aber. durch bi
ausgebreitete Erfännteitg @ortes entdecket w
Doras 12054. und) den Anticheifkin:feinen
ſtrehungen nach der Dleformation, wolche aber
“Bellen gaͤnlichemi Untergange ihr Sr
lan Ders 15730. Des beissen Kapitelz Zeraiiä
zung iſt falgende.
Es hat drey Theile. J 6
—W
4 Die Auſſchrift. Pers In. no.
Das . Das. 2a. : F
Das zied. “Ders 5 big ıg ‚Do. zu deſſen
ʒerfaſſing der 20. ‘Ders bes 2, sap. Galegenheit
ve zu haben ſcheinet, fo wird eine umſtaͤndlie
ere Erlaͤuterung dieſes Verſes gegeben. Die
vornehmſten Theile des Liedes aber. find folgenbe.;...
A. VPeves sıo, 0. feinen zwo Perfonen vorge
N bie erſte
@) die Herrliche Erſcheinung g bes Kern, u
fein Reich auf Der- ganzen en Bel —RXXRR
ten, erhebet Vers 3. 4.
). Sein nrege über felne Seinde, wei
feing Mache und oh zu diefer Zelt niche
erkennen wollen; und welche
9) —— mit dem Finger gezeiget ode
hen
Ku Die Zubereitung zu dran fopten Gierlehe
—* ichen wird. Vera. 5. . .
c) dae
\
des Hrn. Theodor Scheltinga. aa
©) das Brei: rin: ‚und die. Folgen bef-
eben Ders 6.
3 Dieagbere Perſon abe ſich mit ihrer
Anſpruche zu dem. Herrn ſelbſt, verherrli
chet feinen Nomen über die Vertiigung die⸗
fer feiner Zeindg, woben fie zugleich diefe
| Feinde näher befchreibet;. nämlich die mor ·
| genländifchen,
ı a) Die Eitelkeit der Hirn Kuſom.
P) Die Erwartung der Bekehrung ber übt
gen Bätfer und der Juden.
‚ B Vas 10: 16. Hier erzaͤhlet
| N Die erfte Perſon °
| a) die Entſtehung ber neuen unb legfen der.
| auf en deli lebenden Kirche
Ders 10, 11.
Py-den Untergang derſeiben Vs. 12. ur
3 Die andere greiſet den Seren über, dat
| über hie Feinhe ergangene ilrtheil vo.i3 9V
* 14. 15, indem fie eines Thelii
EP here wa⸗ ber
gechun ; j
B) — —
Bäbe, weiches aber. von dem Heren ver⸗
eitelt worben. Ders 14: B. 1. 156: |
C. Ders 16.30 Ende nchäe ’
Rh N. Bon bereiten Seite. |
“ 2 Rüfeng Bi a
| . .
.. ” Ei ) bie
!
a. Sie
= a Hefeus, wornit fie ſich dabey auf⸗
richten.
3.Von der andern Seite, anderer ihnen ant⸗
wortertden: Giubigen
w) größeres Vertrauen, daß, ohngeachtet
aller Noth, die fle treffen möchte, ‚fie ſich
gleichwohl in dem Heren freien werben.
Das 1.1.
O) welches fienoch naͤher beftärfen V. 19. a.
IV. Die Uebergabe dieſes Liedes zum Oebrauch
der Kirche.
Wir gehoͤren zu denen Ketzern, welche ſich nicht
uͤberreden fünnen, daß die Propheten des alten Te
ſtaments bis in die fpäteften Zelten, bis an das En⸗
de des neuen Teftaments, hinaus geweiffaget habenz
fondern glauben, daß diefes prophetifche Licht erſt im
ben Schriften des neuen Teftaments aufgeſtecket fey.
Alr kdnnen aber doch auch diejenigen, fo anberd den:
Ben, nicht me ertragen, fondern auch ehren; und mie
ehren den Seren Scheltinga wirklich, und geſte⸗
ben gem, daß unferm geringen Erachten nach fein
Commentarius der befte. fen, welcher uns über den
Propheten Habakul befannt ift, und daß en fein Er⸗
Hüeungs» Syſtem ſehr geſchickt und wohl aufgefüh-
tet habe. Wir mwollen uns begnügen, eine und Die
andere philologifche Erklärung, Die etwas befonbe»
res hat, anzuführen., .
Bap.1.6.ift OT 9 ein rebelliſches Volk;
BETEN ſwr wird überfege: etturgent equites
ejys. Vers 11. wird eine hoppelte Lieberfegung
u L 77 \ vorge»
des Hm. Theodor. Scheltinga. 433
vergefehlagen,, und bie legtere vorgezogen: - Tunc .
impeta continuo renomato, inſtar venti pertranfi-
be; und: infar bullitus feruentis olle iuuadetite-
rato ventus, imo tranhibit. Rap. 1. 1 wird
ı MON demonfiratio überfegt, und Vers. 2. ges
riget, daß Habakuk feine Prophezeyung auf einer
Tafel oͤffentlich angeſchlagen habe, Vers 4. und
| Ads. X. 37. werdengar genau und fdyön vergli«
den 152, u. f. daß ben den Morgenländern
. ds affıxum tertie perfonz pro fecanda gebrau«
Get werde, wird aus den. Arabern eriwifien S. 253.
md deher auch Job. XVIIL. 4. mit Schultens
; ie ausgeleget, Unigekehrt gehet es aud) an, und
bieß dürfte ben Seren Confiſtorialrath Hanßen zur
Vutheidigung dienen wider eine Stelle der goͤt⸗
ung, Anz. 1757. 148. St. S. 1390. 8.339.
neh das Sela erkläre: animo efto contento, le-
uxus efto auxio moerore. Mocheine Rap.Ill.ı3.
B. vird überfeße: hauſiſti caput e domo impro- -
bi, nudando fandsmentum ad collum usque; und
6.402. 403. das Fundamentum durch die pofte-
tor erfläret. Fundamenturm fedes eſt turpitudi-
ns ac fordium, collum vero,fiue potius ceruix, pro
de haberar ſuperbiæ, elatlonis ac gloriæ &c.
Doc, da ich eben von dieſer Arbeit abgeruffen
werde: und diefer Auszug ohnehin fehon lang ge
mp greathien iſt, fo Lafie ich es daben bewenden, und
fe nur noch die Titels der uͤbrigen Schriften bes
D. Scheltinge Ser.
. 4 Abfdjiebspredigt zu Arnhem über Eph. VI.
32, Quart. 8750.. " -""
| Eec — . 5, Pro
4343. Geccſchichte |
4. Pro promauenda majellsse externa fach
Hebræi codicis, ope linguarum orientalium, of-
figig genuini cheologi, oratio. inaug. Hadewyt
1751. Quort.
6. 7. Adueruſemeat im Bockfaal a. a. o.
den 16. Jenner 1758.
A
Geſchichte
des Herrn
Gerhard Schroeder
beyder Nechten Doctors, Anteceſſoris primarii,
sole au ordentiichen Profefforsbes Sein: ·
rechtes zu Harderwyr.
err Schroeder hat unter den hollandiſchen
Rechtsgelehrten, und insbeſondre jr criti⸗
ſchen, ſeine gute Stelle, mic vergoͤnnen Ihm fole
ge daher auch billig im unferm 'gelehrten Europa.‘
Sein bereits vor einiger Zeit verftorbener, Va⸗
tm it Johann Schroeder geweſen, mel
Durch fein hinter der —æe Ausgabe
Werke des de Fervaques befindliches Ontfloten Ka-
binet der fimpliciä, und durch bie vom dem berühms”.
ten Seren Baubiug dleſem. Werke in der Vorrede
vorge⸗
des Herrn. Gerhard Schroeder. 435
worgefsgte Lobrede, der gelehrten Nachwelt hiche
unbefannt geblieben iſt, und noch weniger bleiben.
wird, wenn feine in. hoffändifcher Sprache abgefaf
ſete Befchreibung der Stade Leiden, welche bereit
pm Druck befkhrme ift, Das kicht (chen wird. Dier
fer zohnete za teiden, und In biefer Mufenitabe If
xxch unter Gelehrter” 1707, den 20. Man, an das
Ucht der Welt geſetzet worden. In eben derfeiben
Det er auch von jugend auf Den Wiſſenſchaften ob⸗
geisgen. Auf der Akademie brachte er. ſechs Jahre
zu, und hörcte den großen Burmunn, ſowohl
über die Geſchichte und römifchen Alterehümer, ala
auch über Die. vornehmiten Tateinifdjen Auftores
chaſſicos, Im Brichiichen den berühmten Haver⸗
kamp, im Hebraͤiſchen die Sprachgelehrten Schaaf
und Schultens, und über die Rechtsgelahrheit
den vertteflichen Anton Schulting. Er legte
eine ſchoͤne Probe feines Fleißes imd feiner erworbe⸗
ven Geſchicklichkeit ab, dndem er im Jahre 1730
eine won ihm felbft verfertiäte gelehrte Abhantlung
de lidaribus et faſcibus Romanorum unter dem
Dorfige bes gemelbeten Burmann auf den Ka⸗
theder brachte.
Mac) Vertheidigung derſelben warb ihm das _
Proreciorat des Gymnaſii zu Delft aufgetragen.
Er nahm folhes an, und, nachdem er es einige
Zeit verwaltet, gieng er wieber nach Leiden, und:
nahm ‘Die Hächfte Würde in den Mechten al; zu
weiches Ende ev eine diſſertationem -iuridico- erl·
&cam ad. I. et II. ff. de legibus, In den Drud
mb, und geedfelihe mafın verfolgt, wei
unter
6. Geſchichte.
unter andern ber gelehrte d’ Arnaud in feinen ceo
iedturis p. 250. ruͤhmlich gedenfer. . Als. er bier»
auf nad) Delft zurück gekehret war, bediente er fih
feines Rechts ber Doctorwuͤrde, juriftifche Eollegin
zu halten, und zwar ſowohl über bie inflirutiones
als pandedtas. Die gefchahe mit einem fo guter
Erfolge, Daß die Herren Curatores ben: Entfhluß .
faßten, ihn, welches fonft zu Delft noch nie ges
ſchehen, zum Sector beyder Kechten anzuftellen:
Allein da er ſich eben in Begriff ftellte, ſolches an⸗
zutreten, warb er Den ısten October 1744 'zur Des
fesung bes erledigten Lehrſtuhls der Rechte auf der
geldrifchen Univerfität zu Harderwyk berufen.
Diefem Rufe folgte-er willig, und Hr. Samuel:
Rouxel erhielt feine, bisherige Stelle. Er trat
fein neues Amt gleich nach feiner Ankunft an, hielt
aber erit den 18ten Junius 1745, welcher dazu an»
geſetzt ward, feine öffentliche Sfnauguraloration,
welche de iurisprudentiae,et palidioris literaturae
connubio handelte, und bald darauf aus der Preffe
fam, Des folgenden Jahres 1746 ward er an bes
abgehenden Hrn, Prof, Struchtmeper Stelle,
von den Herren Turatoren zum Rector Magnifieus
ernannt, und dieſet erklärte ihn feyerlidy Dazu. den
xöten Junius, nach, gebaltener Rebe de caulıs et
sempore abrogati imperii Hifpanici per Belgium
foederstum; und als des jahres darauf 1747 der
Hr. Prof. Job. de Borter ihm -zum Nathfotger:
war gegeben worden, übertrug er dieſem den ıstem
May das Rectorat der Univerfität mit einer lateini-
fhen gebundenen Rede de faris romame er
we
des Herrn Gerhard Schroeder. 437
welche wiederum gleich darauf das Lcht ſahe. Als
der berühmte Profeſſor ber Rechten, Joh. Fried.
Wilhelm Dagenftecher *), 1746 mit Tode ab»
| gegangen, . und im "Auguft 1747 Dee nunmehro auch
bereits werftorbene Prof. : Johann Wilhelm
Marckart an deſſen Stelle war erwaͤhlt worden,
vard unfer Hr. Profeffor niche nur Senior feiner
Fecultaͤt, fondern die Herren Curatores legten ihm
ach die Wuͤrde eines Anteceffors Primarii und
Profeffors des Sehnrechts bey. „Auch hielt er die
‚ Wentliche Seichenrede auf gemeldeten Dagenftecher,
md ließ folche im Druck ausgeben. Den ı2ten
Junius 1748 ward er Secretarius des afabentis
ı Senats. Am sten Junius 1749 feyerte er
den aafenfchen Frieden mit einer Öffentlichen Rede
inieteinifchen Berfen. Im jahre 1750 hielt er bie
fentliche Seichenrede auf feinen verftorbuen Amtes
genoſſen, den berühmten Gottesgelehrten, Bern⸗
bard Sebaſtian Cremer, und ließ auch dieſe
hem Drud übergeben werden. Im Yahre\1755 er.
hielt er zum zwentenmale das Rectorat der Akabes
mie aus ben Händen des Hrn. Prof. Struchts
Weyer, welcher ihm foldyes Den zehnten Junius mit
tier Rede de difcrimine, quod eft:inter Hercu-
km et Simfonem, übertrug. Er felbft hielt des
ſetzenden Jahres, Da er es den neunten Junius
binwiederum den Hrn. Prof. Reiz übergab, eine
Rede de eloquentia aduocarosum, welche nicht we⸗
' Ber, wie bie vorigen, die Prefle verlaflen hat.
DR
6. 10. Zeil, 4 ©.
433 Se
: Dieß find die Lebervumſtnde unt Tenertichen .
ademiſchen Verrichtungen des Hrn. Drofeffoe
Schrocder. Durch feine Vorlefungen hat er fh
nicht weniger Ruhm erworben, und es bat ihm nie
an einer guten Anzahl Zuhörer gemangeit. Mad)
bem 1757 erfolgten Abfterben bes ſel. Marckart
war er bis im October, Da ſolche durch den duica
‚ burgifchen Hm. Dagenftecher wieder befegt wur
be, der einzige Rechtslehrer. Die Akademie bat
aber dadurch keine Abnahme erlitten. Außer den bes
reied angeyeigfen Öffentlichen Reden, fo er hat drucken
laffen, und einer nicht geringen Anzahl einzefner la⸗
teiniſcher Gedichte, welche er in einer Sammlung au
das Licht zu ſtellen gedenkt, hat man noch von ihm:
1. Somnium, ſiue iter in regmum luxuriae
alu lateiniſches Buͤchlein in Verſen, welches er noch
bey feinem Aufenthalte zu Delft an das Side gi
Reis, und weiches eine Satyre Aber die Skcten
der Zeie iſt.
3. Notae et animaduerfiones in CALEıMAaHed —
er in Ovivıs herokdss. Sie ſtehen in den obfer«
watiomiben criticis mifcellgneis, fd 1733 und In DW
Pie Jahren zu Amſterdam herausgekomme
und find bezeichnet: Audore G. $.
3. AURX. ARNOLDI PAGENSTECHENS,
RC. inilluftri Groningae atque Oml. Academirae ite-
9% publici er prie, Prof. ord. apherismi iutis, ad
afilitationes iulliniameas. Editio VI. prioribus au»
Adior, irt, vi mwiarum ad infitet; quin et Conti
mevtarii nonnunquam inftar exhibeat. Subiiciun«
tur et accefliones Irnerianae: Preſativnem, im efaz
necefli-
| des Herrn Gerhard Schroeder. 459
neceſitas ipfam inftimmtionum contextum expli-
tandı oſtenditur, vt et orationem funcbrem in
obrum I F. W. PaGENSTECctERI et deni-
ge indieem adiecit, 7748. Dieß iſt die neuefte
' Ausgabe eins fehr Felichten unb zum oͤftern anfe
gelegten jutiſtiſchen Handbuches. .
4. Obſerũationum iuris libri quatnor, 175$.
Auart. Herr Schroeder folgt fehr gluͤckllch Der
Epur der großen Männer, Noodt, Bynker-
k, van de Water, und anderer, nad) deren
dt diefe rechtsgelehrte Frisifche Anmerkungen ein
Kühe find, welche nämlich die fehönen Wiflen
‚ Hafen mit ber Rechtsgelahrtheit verbunden, und
Wit Hülfe derfelben das bürgerliche Recht erlaͤu⸗
Mt haben. Deswegen has er am Ende feine In—
‚ Wgusaleration de pulitioris litersturae et iuris
‚ Jrüdentise conuubia mit abdruckan laffen , in wei
her er den Beweis umgekehrt, und ige, daß
wn guter Siterator auch eine. Erkoͤnntaiß des buͤt⸗
pclichen Rechts noͤthig habe.
Sein Haupt zweck ben dieſem Buche iſt gewe⸗
fü, niches Aufgewaͤrmtes, fondern jedesmal etwas
Ames vorzutragen, fo daß er Peine fremde Arbek
in mlontmen getragen, und ganze Differrationes,
Mubdern eigentlich ſo genatmte und eigene Obſertra-
! Gones gefchrieben hat. Die Berfaffer der Re-
Pabiyk der Geleerden haben viefeiben im verwirß
nu Juhre mit wider Ruhme retenfirt. Wir roh
: Br anfeen Sefern gleichfalls einen Pieinen Adriß dem
üben vorlegen. "Cie verdienen der £ *
5 . | In
1
[3
440. Geſchichte
In den acht erſten Kapiteln des erſten Bug
werden verſchiedene Anmerkungen uͤber verſchiedene
‚Stellen der Inſtitutionum, nad) der Ordnung der=
felben, beygebracht. Das erite zeiget, daß bie
Inftitutiones fälfchlich Inftirgea genennet werben,
handelt von dem Unterfihiede dieſer beyden Wör«
ter, und won der bey den Rechtsgelehrten oft ge
bräuchlichen Figur, Chiasmus, und rettet wider
den Bynkershoek bie alte Sefart: antiquis fabu-
: Äs in dem.$.3. des prooemii inſtitutionum. Im
zweyten wird bie Leſart der Worte der Definition
der Gerechtigkeit beftimmt. dargethan, daß durch
notitia rerum diainarum et humanarum eine hiſto-
riſche Erfänntniß des Rechtes gu verftehen fey, und
erwiefen, daß der Kaifer, oder Trebonian L. II.
Inſtit. tit. 3. $. 13. nicht recht gerebet habe, wenn
er fagt, 'animalia nafci in coelo. Im dritten vers
theidigt er vornehmlidy wider den Bynkershoek
und andere, in L. 24. in pr. fl. ad SCtum Trebel.
Kanum, und vornehmlidy pag. 23. $. 2. Tie. XII,
welches noch niemand bisher angemerft hat, daß
in den Worten, regelati patres in in ſulum in po-
teftate liberos retinent, die Worte in infulam nicht
fiehen bleiben Eönnen. Im vierten wird gezeiger,
daß man vergeblich nad) der Urfache frage, warum
die Fiduciari eutores alfo feyn genannt wordenz
und insbefondre L. 147. fl. de verb. Sign. erfläret
‚und bargethan, daß die Frage: mille pallus von
‘Dem milliario aureo, oder von den anligenden Bes
bäuben an zu zählen feyn, nur alsdann Statt habe,
wenn. de vicelima foluenda, nicht aber, wenn de
tino
gen mia Sinne. u
"Das fünfte \
1. und ertlaͤrt
naud, inebe·
oremore, vor⸗
welche andver
‚ bonae fidei
vero maturales
begebet'dahin, \ .
is ferendli lon-
ı-immittendi,
worden, un
aian in feinen
zenug geſchloß⸗
ſubltitutionis
a
8*
E
8
[2
4423 Geſchichte
wider Rittern dargethan, daß er nicht bloß die
heiligen Oeſetze geſammelt habe; endlich Daß Cajus
. Papyrius. heym Dionyſius ein ganz andrer, als
Sextus Papyrius gewefen ſey. Das zwölfte unp
dreyzehnte enthalten verfchiedne Fritifche Verbeſſe,
rungen'uͤber 9.3 L. 2 Ar u. f. Im vierzehnten und
funfzehnten wird L. 1. ff. de Legibus umſtaͤndl
“. - wläutert, und vieles aus ber griechiſchen Kriti
beygebracht, | |
Im eriten Rapitel bes zweyten Buches. wird
LIII. de Legibys ausführlich erörtert, und meynet
. Herr Schroeder dieß griechiſche Geſetz fer ang
Des TuEoRHRASTı libris aeg) You genommen.
Diefe Materie wird im gmweyten fortgefeßet; Das
Dritte aber. handelt de principe legibus non ſolutq
ad Leg, 31. fe Im vierten wird L. 4. fl. de
conſtit. princip. erörtert , einiges de audoricang
Scholiorum bafilicorum beygebradht, und berviefen,
daß ein Durch das Recht der Erwählung zum Thron
gefommener Fürft die Gefege feiner Vorfahren ab
ſchaffen koͤnne. Im fünften empfangen L. 12. M.
- de adopt, und L. 8. $. 11. fl. de Transad. iße
ich, und in L. 5. de diuis. rer. eine Berbefleruugi
macht, aud) wider Heineccius gezeiget, daß bi
räber beswegen nicht religiofa geweſen feyn, wei
fie den. Diis manibus geweihet waren, ferner vo
eenotaphio non loco religiofo gehanbelt, und en
Uch eine Verbeßrung in L. 3. H. de jure file
vorgeſchlagen. Im fehlten wird bie gemein
leſart verteidiget in L. vnica $. 2. fl. de o
j Conſulis, weiter L vnic. in.px. fi. de off. pP
—
,
Ba i J
des Herrn Gerhard Schroeder. 443
praet. verbeffert, L.I. in pr. ff. de offic. praet. vrbi
efläret, und gelehret, warum die praefeli vigilum;
calceati geweſen fenn, _ Das fiebente handelt de
Stratoribus, verbeffert S. Leg. 4. ff. de ofl. proconſ.
und vertheidiget Die gemöhntiche Leſart L. 6. 9. 5. FfF.
de oſſic. Praeſ. Im achten wird wiederum L. IL. ff.
de oſffic. Praeſ. die angenommene Leſart gerettet,
dahingegen aber in L. 14. ff. ejusd. tit. & ſeq. 21. fl,
- dusd. tit. Neränderungen gemacht. Das neunte .
Wimmer imperium Pilati, und erfläret Die Redare
Yanas voces populi non. andire in L. 12. $. r.
eöd. de poenis. Das zehnte zeiget die juriftifche
Bebeutung des Wortes videri, und handelt de
mero imperio, de poteflate er vfu gladii und de -
innere carnihicis et lidorum. Im eilften wird
L. 2. $. 2. fl. qui fatisdare coguntur, L. J. $. 1.
E ſi ex nox. caufa agatur, L.I. S. 2. ff. de edendo
(efine prolato die muß gelefen werden) und L. 10.
2, eod. tit. vorgenommen. Im zwölften wird
die Synonymia,vocum, paclum, paltio, depectio, pa-
Bers, bis pactus, dargethan, L. 2. fl. de pactis,
und L. 7. fl. de 'nautico foenore erfläref , auch
etwas umſtaͤndlich de padtis legitimis gehandelt.
In dreyzehnten fommen L.3. —8* ff. und L.6. ff.
&öd. vor, und wird von dem Worte Legare etwas -
bdeygebracht. Sm vierzehnten werden L. 9. fi
wa ”
— — — — — —*
:deTransad. und L.I. 6.3. ff. de poſtul. erläutert,
md umſtaͤndlich gehandelt de fafcibus er lictoribus,
de ſigura iv da duow, welche ben den Rechtsge⸗
hrten oft vorkommt, imgleichen von ber Trauer
ber Wittwen. Das funfzemte endlich” erkläre
8ff2 L2 .
.
444 Geſchichte
IL. 2. $. 1. ff. de procurat. ‚und vertheidiget e
wider Leyſern, beweiſet auch mit neuen Gruͤnden,
dolum malum ſemper reddere contradum ipſo
| jure nullum, verbeflert weiter L.3. M. und lehres, .
,was zsieäußßorov facere ſey, in L. I. $. 3. Ir
Naut.. Caup. nn u
- Der Innhalt des dritten Buches ift folgender.
Kap. 1. L. 3. ff. und L. 10. ff. Rap. 2. Die
Redart ad inftar proprietatis refpicit, welche Dukerx
nicht verſtanden in L. 7,9. 6. fl. wird erlaͤuterth
weiter erwiefen, malam fidgm ſaperuenientem non
. excluflere Publicanam adionem, und L 7. 8. 4. ſf.
and L.11. $.3. fl. erfläret. Kap. 8. L. 12. 91. ff.
und. L. 7. fl. de feruit. praed. vrbani. Kap. 4.
Lan. $.7.fR de vſu ot habitar, wird verbeflert und
"5, $.12. ff dehis, qui eflud. erläutert. Kop. ss
L.ı.$ 4 ff. de alear. wider Nood erflärer, und
L. 14. ff. de religiofis ausgebeflert, Kap. 6. erlaͤu⸗
tert L. 3. $ 6. fl. und den CyrıLum unb
Maxımum Tyrıum aus ben Reiten, fchläge
„— eine Berbefferung L. 1. $. 14. fl. und L. 3. 9.2.
| L.1. $.2. M. vor. Kap. 7. beſtimmet L. 13. 9.4 #,
- erläutert die Redart caput jactare nL.ı.$ Er
ingleichen L. 36,fl. und verbeſſert L. 36. fl. de
Donat, inter virum et vxorem. Kap. $. verbefferk
eine Stelle L.9. $.7- fl. erläutert L. 6. 5.7. FE
mb beweifer, puellas honeftas et mererrices libe,
rales artes fuiſſe doftas, wie auch, daß impiiſſimus
gut Satein ſey. Rap. g. L. 13. fl und L.4t.
x Rap. so. L. 65. |. fl. de legatis Tertio. L..70;
812. fl. eode L 92, pract. ff. cod. beleuchee
Ä . Ho
j)
/ N
1.8 Herrn Gerhard Schroeder. 445
„Horarıt L. ISerm. 2. vs. 123. und giebet eine
Ansheffeungl. 19. 8.10. Kap. in. L19. §. 18. f.
de auro et argento. L. 32. $. 1. ff. eodi Eine
| Etefle der bafılicoram wird wider des Cujacıı
Beränderung gerettet, daß honor etinjuria von den
‚ Regis gebraucht werden, gejeiget, und L. 26. ff.
\ de operis Liberorum erfläcer, Rap. 12. wird bie
„ewögnliche Abtheilung inter publicam et priuaram
nbui operis nunclätionem verworfen, von dem
Werte EAıxes und von den lietoribus gehandelt,
med eih Tribonianifmus in L. 44. ff. do manumifl.
h cteſtam. angezeiget: Kap. 13. L.14. fl. L.1. §. 45. ff.
| Lı.$& vie. L. 1. ı21. L: 39. L. 89. ff. und ‘
?
|
L 13 ff. erHäret, und de duplici clauo in vm
woĩ gehandelt. "Kap, 14. wird L. 3. 9. 1. ff.
miwer eine: Deränderung gerettet , Bingegen aber
E. ff. ausgebeflert, Kap. ı5. dandeit weitlaͤuftig
ds Eonuchis ee Spadonibus, und werben bey diefer
Megeu hett vlele Geſetze erlaͤutert und verbeſſert.
Sin eeſten Kapitel des. vierten Buches kommen vor:
HR'a. Cöd. de his, qui in ecclefiam. L. I. Cod.
oſſic. cluil. judic. L. Il. eod. de Transad.
E26. cöd. ‚ds procurat. und L. 3. cod. dehis,
Wei. aetatis. Kap. 2ägeiget eine Berbefferung
⁊. sad. deinöff. teft. und zeiget daß Cara-
3 flehehin Anxoninus pius fen genannt wor⸗
dei. Quintilian wird aus den Rechten ehläutert,
ed L. 9. cod: de Teftibus verändert ; auch de
o militari hiftorlajuris vorgeleget. Kap. 3.
L. 20. cod: de-Fideicom.. muß imitari .gelefen
| .L L od. de appell. wird erläutert, Das
er .:df3 Wort
LLg. Jul. mejeftatis, und L. 27.
Aas Geſch. des Hrn. Gerh. Schroeder.
Wort regia iſt nicht wider bie Zeit des Ulpianus.
L. 2, cod.. de cuftodia reor. L. £ $. 2. cod. ad.
. eod. tie. auch,
L. 3..cod. de meleficis werden erkläre, Kap. 4.
L I. cod. de Quaeſt. Daß die Rechtsgelehrten
feinen Widerwillen wider die Dichtkunft gehabt
haben. Verfchiegene in den Gefegen vorfommende
poetifche Rebensarten, L. ı2, cod, de Erogar.
milit. annonae. Das Wort varius. m fünften,
fechften und fiebenten Kapftel ‚erhalten viele Stellen
‘aus den fragmentis Cayı imfliturionum unk
PAuLtı receptarum Sententiarum ihr ticht und
ihre Arzeney. B | ur
5. Herr Schroeder iſt auch ein Eorrefponbend
‚und Mitarbeiter an -dem fo wohl aufgenommenen
bollöndifchen Spectator „ welchen ber wißige
und berühmte von Effen *) ‚Herausgegeben, und
‚welcher Im Jahr 1756 zu Amfterbam wieder aufs
gelegt ‘worden. Die vornehmften Abhandlungen,
- "fo von feiner Feder darin befinblich, find, her Ka-
rakter van Apathes, 2. Ch, &. 595: Fillis
minnedigt.. 3. Ch, 5.166. Ziedenftryde,‘. ef
Gebidit. 6. Th. S. 32. Bon dem Mißbrauch
bes Namens Gortes,. nd einige Abhandlungen
in burleſker Schreibart über .bie Geſellſchaft Hey
Fleinen Junker, ober petits maitres. 4.Ch, S. 444,
361. U. 575. - Ä Ai
*) Man findet eine vollſtuͤndige Lebeuzbeſchreibung
diefed Mannes in der republyk der geleerden. 12757,
vergl. auch noux. biblioth, Avril 1742 P. 561, \
Den ıaten Jenner 1768... =
oo. Ses
447
LErE TE
finger, j
ver Gottes ·
vers an dent
Bummafi-: i
"zu —8
oͤctingen
Jena
448 2 Geſchidhte
D. Aodreas Adam Hochſtetters. Vor d
fing gleichfalls noch am $eben, fenenden —*
Mutter iſt er den 8. May 7728 m tudewigsburg
auf die Welt geſetzt worden. J
‚Anfänglidy in dieſer feiner Geburtsſtadt, und
hernach zu Stuttgart, :genoß er eine Zeit F des
beſondern Unterrichtes verſchiedener geſchickted M F
er, ud ward bardef:hın Jahr r744 in das ob
Gymnaſium je Stuitgard befördert. en demſelben
„Ian es den gehoͤrigen Grund umter ter Anführung
der damaligen beräfmiuen Sehren.beufeiben, ——5
Aentuit, Hiſcher,
Ransler, Knauße, und — 52 — in den
Epechen und Wiſſenſchafter, und: ward ſolglich
"im Jahre r744 in das Semimriam theolagicuum
zu Tübingen aufgenommen.’ : Dafelbſt hörte er
zween Jahre lang’ in der Meltweisheit bie *
Ruhm und Verdienſte verewigten Wels
Maichei, Cons, Dfiander,
Rraft, mit einem fo erwünfghten Erf *
ihm im Jahr 1746, nach gewoͤhnlicher
der erforderlichen o genannten, ‚Medien, pr
pfiuat⸗ merkorum, —— unter
Sieben amd. zwanzig Kandidaten bie ae at,
ur muude - -
Nachdem er ‚diefe uehte Bahr - feines. *
wiſchen Studien. mit allem Ruhme zuruͤck gele
endete an ſich zur Gotteagelahrehoit, und- ar dk
mit Außesfiem. Gteige und Sifer auf dieſelb. Die
See, beren Uncerricht barinn ar [af zu Nutze machee
PROBEN de Hert Keeper Pfaff, M.
1 D. Rlemm,
yz——
— — — —
—
——— — oo
\
des Hrn. 30, andrees Zafner. 449 49
D. Klemm, D. Cans, und D. Cotcha, auch were
theidigte ex den 6. Sept 1748, unter dem Vorſitze
des.erften , deſſen diſſert. cheal..cafualem de i inup- -
gauoneS Cheiftophori ad largjendos numos, :deren
Junhalt man in ben vollkändigen Nach achrichten
mn dem ordentlichen "Junbalse derer. kleines
uud auseriefenen, Fademifchen Schriften 174
&. 1025: 15 F. recenſiret finde. Des Sahues u
Darauf 1749 warb. er. ad examen theologicuny
und zwar nach Stuttgarb, berufen, und wiederum
veich des en Se: * Bm Magiiter
Pens egens ‚Des: ſtinondii cheologiqi au
Tkbingen hochgnahigſ ernennet.
Dieß Ame verwaltete er bis zu Anfange bes
Ihres 27524; (Eine edle Begierde, fremde Lander
# ſehen, und auch. außerhalb feines Vaterlandes
wechfende Früchte der Gelehrfamkeit zu ſchmecken,
— in Geſellſchaft des damaligen beruͤhmten
— —— Maulbrunn, Herrn M.
eine. gelepete. ‚Reife: zu une
Bazu von feiner Landes⸗
* de ek Erianbnif: Diep if
Gewohnheit gar. vieler auge⸗
> Gelehrten, welche ſich über.
‚gemeinen aufn; ihrer Mlichrüder herverzuthuu
—2 "und wir wiſſen aus: mehr als einer Er⸗
Mefarın Seren Tofingen dm, u
* ——————
- auf
Pre Seſchiche
auf feinen Relſen durch einen großen Teil von
Deutfchland,, Frankreich, England und Holland.
Er Hatte auf beirfelben ‚nicht nur Das Gluͤck, bie
Arößeften Monarchen zu bewundern, und Die aupen
ſaͤchlichſten Merkwuͤrdigkeiten wines jeden. f |
wo er binfam, in Augenfchein zu nehmen, Kb | |
auch, welches fein Hauptzweck war , mit den be⸗
ruͤhmteſten Männern der gelehrten Belt dekanne |
zu werden, und vieler befondern Sutigteiten von
denfelben mu genießen.
Um nur eine und’ die andere Begebenheie auf
feinen Reiſen und Folgen derſelben anzufuͤhren, fo
hat er die Gnade des unſterblichen Ruſenbeſde
| . derers, Ihro Ercellen;, bes arofien geheimen Staats
minifters, Heren von Wönchhaufen, zu Hannes
per, nie genug zu erheben, gewußt. Diefer Herr
ißt ein wahrer Kenner der Gelehrten. - Und das iſt
genug gefagt. - Zu Paris prebigte er am Feſte
a
der heiligen Dreyeinigkeit wor ber koͤnigl. ſchwedi⸗
ſchen Geſandtſchaft, und zu London legte er in ber
burger Kirche von dem Spitterrichten eine heilig
ede ab. Beyde Akademien der Wiffenfehaften;
zu Paris und zu London, geftasteten ihm den freyen
Zutritt zu ihren Befondern Berfammlungen. Berlip,
deſſen Gelehrten mir fchon vor, mehren Jahren
eine etwas —— Neigung gegen bie wirtem«
‚ergifihen Gelehrten bemiefen zu haben feinen,
nahm ihn gleichfalls mir U ung auf, und
die koͤnig liche Akademie ber Wiſſenſchaften gab
ihm das: ausnehmenfte Mertmaal ihrer beſondern
Acheung ‚für feine Perfon und Selegrfamtek, he
des Hrn. Joh. Andrens Tafinger. gs
ſee ihm 1758 das Diplomareines austoärfigen Mit⸗
gtiebes erteilte. Nicht weniger machten ſich dia
lereinifche Geſellſchaft zu Jena und bie beutfchs
zu Göttingen 1752, mie. audy.die deutſche zu Se
übe 1755, eine Ehre daraus, ihn mit. bern Diplone
ihres Ehrenmitgliedes zu. beehren. Zu Bättingen
füekte er, bey feinem dortigen Aufenthalte, zwo
kleine Schriften on das licht, Die eine de nuptiik
Batsuorum,, und .die.andre , Reflenions furl le‘ cas
ctére (ser d’un miniftre ecranges. Zu Halle
ueıtheibigte er. den 33; Jenner 1783: unter dem Bor«
ſeße feines großen Gutthaͤters, des nunmehro, zu
großem Leidweſen üllee Kenner einer wahrer Ge
lehrſamkeit, verſtorbenen Herrn Doctor Baum⸗
gartens, eine von ihm ſelbſt niedergeſchriebene
Streitſchrift de ſacramentis generatim fpedistis. -
Nachdem er in. fein geiiebteftes Vaterland wie
ber. zuruͤckgekehret, ward ihm nicht lange darauf
im Ehriftmonath 1753 die Stelle eines außerorbents
lichen Lehrers bes Botteegelaßetbeit und der morgen«
landiſchen Spracyen bey bem .Gymnafio illuftri ‚zu
Seuttgard gnaͤdigſt aufgetragen, und 1755 warb er
gem ordentlichen ‚Profeffor gemeldeter Wiſſenſchaf-
ten angeſtellet. I
Uebrigens lebet unfer Herr Profeſſor ſeit 1753
in einer vergnügten Ehe mit der Tochter bes fe⸗
ligen tübingifchen Doctors und Profeffors der Ar⸗
zeneywiſſenſchaft, Alerander Camerarius.
Hier iſt min das Verjeichniß feiner bis hieher
ber gelehrten Welt —— und durchgängig
wohl anfgenotamenen Schriften. .
1. Traftaran
N " \ y '
2. Tractatus de nuptũs Batanorum. Goͤt-
ngen,, 1752. Octab. 2. B. Bleichwie der. Herr
Profeſſor hier vieles von demjenigen bekraͤftiget, was
bereits Bentheim :von diefer Materie geſchrieben
t, ſo entdeckt er doch auch: bisweilen einen Fehler
| er Nachrichten: Z. E. es iſt faiſch, was die⸗
ſer ſchreibet, daß des Sonntags feine Hochzeiten
in den Niederlanden gehalten werden *).: Bigweb
n vergleicht ‘er die hollaͤndiſchen Bitten mit dei
Gebraͤuchen. ſeines Vaterlandes, des Herzogtums
Wuͤrtemberg. Se findet er von ber Trauung durch
. eine Magiſtratsperſon, die anf dem Narhhaufe vor
„genommen wied, und welcher ſich afle nicht reford
„mitte Einwohner ber vereinigten Miederlande **)
anterwerfen müflen, eine Aehnlichkeit einer Befra⸗
gung ber Verlobten, die im Würtembergifcheni vor⸗
gebet, ‚ehe der Confens jur Trauung an ben
Deere gegeben wirt. Börting. Zeitung, 1753
. 1238,
2. Reflexions fur le. cataaere facre d’un mi-
niftre), etranger. Göttingen 1752. 2.9. Octav.
Diefe kurze und deutliche Schrift ftellet im Auszu⸗
ge das Weſentliche desjenigen vor, was man aus
deri
yAuuf deim blauten Bande, und in den Meinen Staͤd⸗
J em. werben fie beynahe an feinem. anbern LTage ge⸗
**) eiñ nicht durchaus allgemein. In der Twen⸗
38 ch E. verrichtet der reformierte Prediger auch bey
J Katholiſchen die Trauung in der reformirtin Kirche:
| Di junge jungen Eheleute laſſen ſich aber gleich darauf
Li
xem Pfaffen ws einmal trauen.
”
.
’
ä de Sen. ch Mdvens Zofingen 3
dan Völlegrochse wegen der Sicherheit der Gefand-
(en lehret. Man unterſcheidet Die verſchie denen Ord⸗
mngen-von Geſandten, ſowohl ber gekroͤnten Haͤu·
per, als des Pabſtes. In Anſehung ber Sid \
beit der Perſon des Geſandten, glaubt Herr Taf ' \
ger, ex ſtehe nicht unter dem Fürften, gu dem er ge⸗
if, fondern unter deſſen Serichebarkeit, ber
If gefande bat. Hingegen fleher er unter dem
irften, an deffen Gofe er iſt, wenn er etwas mb ,
oder feinen Staat. vornimmt, Das Recht
| yſtadt fließet nicht aus dem Voͤlkerrechte,
| or kommt ben Geſandten nicht zu, Bötting. dei⸗
mg. 1752. S.u50,. |
3. De’ Sacramentis generatiim ſpeaatis le“ —
Pre. Sıcısm. Jac. BAYMGARTEN.
n53. Quart. 5. B. Der Herr Meofeſſor träge in
diefer Kathederſchrift die Sehre feiner Kirche von ben
Sarramenten überhaupt, ordentlich und gründlich
vor, hegleitet foiche hin und wieder mit guten. An«
merfungen,, laͤſſet auch die vornehmſten Verſchie⸗
dexheiten einiger Sehrer derſelben nicht unbetrachter,
md rettet ſolche endlich wider bie Einwuͤrfe und
Jrethümer der Papiften und anderer Gegner, unter
weichen auch ber Herr Präfident von Loen vors
kemmt, weicher die Sacramenti für bloße Ceremo⸗
ulen will gehalten willen, . Von biefer wohlgeſchrie⸗
deren Difputation findet man einen guten Auszüg
- Inden oben angeführten Nachrichten v. akad.
Echr. 1753. 18: big 423. |
4 Oda. .
54. Geſch. deß Hrn. Joh. Andr. Tafinger.
4. Oda Sapphica valedictoria Summe vehe:
ndo BAVMGABTENIO dicata. Halle 1733.
5. Proluſio de vtilitate peregrinationum do-
&arum. Stuttgardt. 1754, Herr Clemm thut
deſſelben Meldung in feinen amoenit. acad. p. i00.
6, Oratig ' panegyrica, ‘de Felicitate seipu-
blicz, quæ principe gauder literarum amatore at-
que amplificatore. Stuttgardt. 1754.
7. Oda gratulatoria, Domino paftori ciniami
Zauelfteinenfium, ZILLINGIO » facra.. Stute
gardt 1755.
8. Pöemata Latina in. hoeietatĩ Latine le-
menli confecrata, Stuttgardt. 1756,,
ben 13. Jenner 178.
2
ELTERN
Die ofpofpoinckookecie
| x * « > ER
— |
Geſchichte
458
KIISYTeERNTT ....n.n...
Geſchichte
DE Herrn
Shriftian Wilh. Bean; Walch,
aeheit Magiſters und der Gottesge⸗
Dectors, und ordentlichen Profeflors,: dee
— lateiniſchen und der Taubenge-
ſellſchaft * Ien Mitgliedes,
Gdttingen.
|
. pe
J den Denen Söhnen Des hochberůhmten |
Herr Kirchenraths Walch zu Jena ſiehet
man ein erfreuliches Beyſpiel Des Segens, welchen
Ost einer in feiner Fuccht unternommenen Erzien
= verleihet. Dieſer hochverdiente Mann erle⸗
J ſeinem zunehmenden Alter das große Süd,
cinen derſelben nach dem, andern nicht ‚nur ſich als
Base Gelehrten hervorthun, fondern aud) iprem
Ce ımd Verdienften um die Gelehrfamfeit gemäß.
net ‚erden zu fehen. In den benden vor⸗
ben Theiten haben wir unfern $efern bie
Seſwichte des älteften berfelben , bes: Herrn Pros
ju Jena, vorgelegt, und uns, bünft, fie
encrten billig von ums. Daß wir anjetzo Die Ge⸗
Michte des: zmenten , des nicht weniger beruͤm⸗
" 1 göttingifchen Oottesgelehrten, darauf folgen fafa
ba. Da aber bende Herten Sehe, m role aus jener
»M
)
Wiſſenſchaften wohl gelegt hatte, warb -er noch in
\
m
4566 Geeſchichte.
ni erſchen iſt, ihre Studien zugkeich mit
einander
getrieben haben, und zufammen..gereifet find, fo
werden wir in Diefer dasjenige‘ nar kuͤrzlich wieder⸗
holen,. mas wir von dieſen Lebensumftänden dort
bereits gemeldet haben. \
Die Mutter nie Herrn Doctors, Frau Catha⸗
Charlocte, gedohrne Buddeus, brachte *
ben zsften Dicen ber 1726 zu Jena zur Welt.
erfreulich dieß Weyhnachtsgeſchenk den gotteligen
Asltern war, fo ſehr ließen fie ſich auch, ‚von feinen.
jarteften Kindheit an, feine Erziehung. angelegen -
fenn. Sie hielten. ihm nebft feinem älteren Herrn
Bruder, verichiedene Hauslehrer, unter weichen
der Herr Prediger Strelen und der Herr ,
etor Frick die vornehmſten gerorfen. : Nachdem ſein
Mame im’ Jahre 1733 von feinem Herrn Vater,
nis Prorector , in das Studentenbuch war einges
tragen worden ‚ und er barauf die Schulgruͤnde det
Der erften Jugend im Stande srachtet, ‚bie höherem
Vorleſungen auf: der Liniverfität zu Hören, da er ˖
benn diefelben Lehrer mit feinem Serren Bruder
gahabt hat, nämlich zuerſt in der Hiſtorie den
Herten Hofrath Buder, In der Segif ben Serum
Hofrath Daries, mie auch Im derſelben und in der
Metaphyſik den Seren Profefloe Reuſch, in der
Myſik und Matheſis den Herrn Hofrath Ham⸗
berger, und in der Matheſis adplicata den Herrn
Kirchenrath Wiedeburg, weiter in den zur
ländifchen Sprach wiſſenſchaften, die Serren Has
ur Kenberger und. Tympe., ud endlich in allem‘
Theilen
[4
deinen. Chriſtian Wilg. Franz Walch. 457
Theilen ter Gottesgelahrheit, wie auch in der gelehrten
und Kirchengefchichte verſchiedene Fahre hinter ein
ander feinen Herrn Vater. ee
Hierauf erhlelt er zu Ende des Jahres 1745;
‚ mer dem Decanar des Seren Profeffor Tympen,
von der philoſophiſchen Facultaͤt Die Magifterwürde;
ab, nachdem er fich bes folgenden Jahres 1746 das
Recht, Collegia zu hatten, erworben harte, hielt er
bs Oftern. 1747 verſchledene eregerifche, phlloſophi⸗
(hr und hiſtoriſche Collegla, nach deren Endigung
er mit feinem Herrn Bruder die gelehrte Reife durch
Deufchland , Holland, Sranfreih, die Schweij
md Italien that, welche wir —— Befehlche
betrieben haben. re *
Nach feiner gluͤcklichen Zuruͤckkunft ſieng er balb
| ine akademiſchen Arbeiten wieder an,. und begab
mit verſchiedenen rechtfchafinen Gelehrten, wel⸗
e er auf feinen Reifen hatte kennen lernen, in
Nam mnüglichen Briefwechſel, und einige Zeit, her.
| 2, nämlich im Jahre 1750, ward ihm von den .
Duchlauchtigſten Erhaltern dee Univerfität das. Amt, -
die Phlloſophie außerordentlich zu lehren, aufgetras
9m Er trat folches den 17. Junlus mit einer df-
‚ fentlichen Rede an, de præſenti literarum in Gallid
. ara, wozu er mit einer Schrift. de eruditione
bicorum medii ui die Einladung’that,
Unnter den Gelehrten, deren beſondere Freunde
ſheſt er fich auf feinen Reifen erworben hatte, war”
auch der große Gori zu Florenz. - Diefer erfüchte
Fubtmopexivin: —
ben 1
md ſolches Amt 1753 mit einer Rede de Georgia
PT BEL.) )?..
nicht nur feinen Herrn Brüder und An zu Mitar
" Velten an feier Symbolis literariis, fondern übers
‚ anbte ihnen auch 1751 das Diplom, ‚moducd; die
alldert blühende Taubengefelifchoft fie zu ihren Mit-
gliedern erklärte, Die jenaifdye lateiniſfche Ge⸗
fenichaft, deren Mitglied er bereite eine Zeitlang ge
geroefen wor, ermäßlte ‚ihn, nachdem fein Here
—* in die Stelle ihres in demſelben Jahre mie
Tode abgegangenen Directert, Chriſtian Heinrich
Eckhard, war erwaͤhlet worden, hinwiederum ei
muůthig an deſſen Stelle zu ihrem Ephorus:
Seſne Vaterſtadt und ‚Die Univerſität In der⸗
ſelben hatten nun ohnſtreitig eine große Zierde an
unferem Herrn Doctor, und konnten nice andere;
als ſich die freudigſte Hoffnung maden, immer
eerlichere Fruchte feines urferräbeten Eifers zur
Beförderung ber Wiflenfihaften von Ihm zu erhal
tin. Allein, da er denen aufden Zuſtand dee gEb
kehrten Weit fo wmachfameh, und auf die Weförbes
tung des Flors ihrer Imioerficäe fo aufmerkſarnrn
Augen ber goͤttingiſchen Väter richt entgehen forma,
fo ließen Diefe, ‚unter vortheilhaften Dedingungem,
Ber Ruf zu einer ordentlichen Profeffion der Phlib⸗
fopple an ihn ergehen, welchen er auch annahut
Augufte prouidentiæ diuinz teſte, atitraf, *
Jahre 1754 kam Die außerordentliche Profeſſton Bat
sahen hinzu, und er nahm die hoͤchſte
Mörde in dieler Facultät an, und diſputitte beswe⸗
gen de obedientin Chrifli adina, wozu ber had.
Fügitte Herr Dockor Heumann die Einla ne
⸗
"ip Chriſtian Wihh. Franz Walt.
Kite a eksieo Paulmo Tir. IHIL zo. an bas liche
kelete, worinn zugleich, der Gewohnhele gofolge,
© HR den ſeben und Oihrifien bes wirolgen Kern
eben wird, ‚Yap
dentlichen Lehrer
at dieß Arme art
sterum Chriltias
tutius commen? -
de Chritto Püp#
ngiſchen Univer?
erfreue, bedarf
Dankbaten Een
vielen oͤffentli⸗
elche ee der Wei:
milch foctfahret.
Hrn. Doctors
llen zuerſt diczc·
erausgekommen,
wenlungen einge
von ber ein
aͤgen da 2
—*
ven: wer
anderthalb B.
Fa: ſeinen Hrnz
vven man in dd
fen wen, phuoß
deffeiben Jahtes
5
460° = Beibihte ;.:... 34
Es ift nur, eine: vorläufige Probe folgenber. aus-
führlichern Schrift: ie
. 2... Antiquitates pallii philofgphici ' veterum,
= Chriftianorum, Jena 1746. Oetav 16 B. Sie tft
imn zween Abſchnitte getheilet, deren der erſte von
J gm phitofophifchen Mantel, und deſſen Gebrauche
bey den alten Phüofophen, und. der zweyte von dem,
Gebrauche beffelben bey den alten Ehriften han-
delt, In den nouis adis eradit. 1747-2. o.et 1/3
wird fie rühmlich recenſirt. Auch haben die leipzi⸗
ger gelehrten Zeitungen und. andere Journale davon
Nachricht gegeben. In den hamburgiſchen Des
richten ‚von gelehrten Sachen 1746, Num. . 63.
rahmet man davon, daß die Schönheit bes Aus-
droacs mit ber genauen. Ausführung des Vorha⸗
ı bens barinn um den Vorzug ſtreite. u
3. Dif..de Deo Ebraeorum .montano, refp.
Chrifßopb. Henr: Kirchner, Jena 1746. Duart, acht
and einen halben Bogen. Man findet einen Aus
- zug davon 'in den vollſt. Nacht. von akademiſchen
Ehriften 1748. S. 268. u. f. und Krafts neue
hßeol. Bibl. 1. Th. S. 4. .
* 4. Diff. hift. de Ottone Magno, Italiae rege ac
n Romanorum imperatore, refp. Job. Pbil. Vil. Liscke,
s Jena 1746. Quart. Eben daſ. ©. 664.4 f.
5. Comment. de Felice, Iudaeae procuratore,
| reſp. Job. Das. Claudius, Jena 1747. ehntehalb B.
— Gbendaſ. 1749. ©. 262. uf. Rrafto neue theol.
Bibl. 17 St. ©, 632. . ’ .n “
6. Diff. hift. de pietate Ludouici pü, imp. Aug.
'seip, LC vi 081; Jena 1748. Quart 27 B. er
1— x aſ.
— ggg
-
des Hrn. Chriſtian Wilh. FranzWalch 461
daſ. 1750. S 356: u. f. it. Cenfura diplomatis,
quod T:udogicus pius imp. Aug. Pafchah L Pont.
' Rom. conceflilfk fertur, 1749.
4. Dill! de millis dominicis bontifici romanı
indicibus, refp: Y. Per. Oberlaender,, Jena 1749.
Bde, 73. "Ehendaf. 1751. ©. 146. u. f.
8. Oratio de eloquentia latina veterum
manorum, Jena drittehalb Bogen. Sie *—
ſehr viel leſenewardiges Außer dem, daß die la-
tkeiniſche Sprache in Hberdeutfehland. und in dei
Niederlanden befannt geweſen iſt, die unter dee -
7 er — — — — — —
Vothmaͤßigkeit der Römer ſtanden, zeiget er auch,
deß ſie in dem großen Deutſchlande, dießeit des
Rheins, ihre Kenner hatte. |
Hermann, der die Römer fchlug, hat latels
niſch geredet; ein deutfches Weib redete den Drum.
ff lateiniſch an, als er über die Elbe fegen wollte;
es ſind aus Deutfihland - lateinifche Briefe na
Nom gefchrieben, u. f. fe Inſonderheit aber wird
der blühende Zuftand der Wiſſenſchaften zu Trier
mit großem Fleiß Befchrieben, welchen Ruhm: dee
Herr Pe. defto weniget auf die Rechnung der als
tm Gallier geſchrleben wiſſen will, weil die Trierer
Mer mit großem Eifer für Deutfche und nicht
Hallier ausgegeben haben. Erting Zeitungen
‚von gel, Sad). 1752. 77 St. ©. auch bamburg,
Der. von el, Sachen, 1752. 6 &t.
9. Hiftoria patriarcharum Indaeorum, quorum
! in Hbris jaris-romani fit-mentie, Octav 18 Bog.
Cie kann nicht anders, als mehr als einer Art von
Seehrten gefallen. Die Geſetze ſelbſt die er er⸗
633— laͤutert,
Dad
4
8
a462 SBeechiixꝛe
ch in dem theodoßaniſhen
age Enz unter! ber Uri
* ludaeis, Caelicolis et Samarisanis ‚und wird ig:
2. Zeugni biefer Ging dem gewiß
en fen, mas der N almat uns
von ihren Akterthümern Ießcen.
hie ‚Gefege der jüdifehen Patriarchen (illuitiium '
Patriarcharum ) gedenken, uud fie als bie Hächiäe .
- | Obrigkeit aus biefem Volke vorftellen, fo untet-
Be W. zuforderſt die Abflamımung des
8, beffen fich die 70 Dolmerfcher ra be
kdanen nicht dehaupten, ob Kerr Walch
Ihlecheerdenge leugnen wolle, daß biefes Wort *
| bed Hrn. Chriſt. Wilb. Franz Walch.
den pertifchen Zepter ſturden, und ahendla
jchen in Dem roͤmiſchen Reiche theilten. Be
hatten ein —— fo eigentlich das hoͤt
Haupt einer hoben ‚Schule war, aber zugl
durch Bergäuftigung der weltlichen Obrigkeit r
frochen durfte. Ihr Oberhoupt im Orient |
AWaR INT, und hätte ungemeine Macht
Uſehen, die jedoch zuweilen von den Juden al
ſehr vergrößert. wird. Das im Decident war
u die Stelle bes Vorſtehers vom Sunebrio
tommeger Worſteher ber hohen Shule zu T
fit, der auch zuweilen Ethnarch heißt, und
fe if der in den römifchen Befeßen befannte
klacch, von welchen auch bie Zeugniſſe and
Sqhriſcſteller des: Örigens, Hieronymus, Eufeb
Üfogomus Cyrillue, Epiphaniug, Zheodore
| » des Kaiſers Adrianus angefuͤhret wer
Der Patriarch, der, wenn er na Aegnpten f
Mioungen warb, ben Schrapis ſowohl ale
1 ——x2 Patri
- wn-- -
R
.. 2,0
din J opt
deſſem bie-römlfchen | Geſetze gebenken, und es dem
"Patriarchen erft verbieten, .nad)her aber‘ erlauben.
Ihre Maͤcht.hat ſich mit Genehmigung der Kaiſer
ſehr weit erſtreckt.
—
Und ob fie gleich keine Erlaubniß und Reche
atten, Todesftrafer" zu üben,’ fo zeige doch Herr
ald) fehr Far, daß fie ſich auch dieſes unterfari
:gen, unb einige allzuguͤtige Kaifer daben durch Die
Dinger gefehen haben. ‘Die Kaiſer ſelbſt nennen
fie in Edieten ipedabiles und illuſtres, von wel-
chen Titeln jener den Proconſuln und Comitibus
Orientis, dieſer aber den Patrlciern, Praefectis
praetoris und Conſularibus gegeben zu werden
pflegte., Doch dieſes waren nur Titel, und wenn
Julian hierinn noch weiter gieng, ſo fchmeichelte er
dem Patriarchen bloß aus Haß gegen die Chriften.
Bey allem dem ſtheint es doch, daß das orienta-
o liſche Oherhaupt der Juden noch anſehnlicher und
maͤchtiger geweſen ſey, als der Patriarch. Wenn
"die Geſete im Plurali der Patriarchen gebenfen,
"fo verftehen fie‘ Darunter den damaligen mit ſeinen
Machfoleern: .. Bon ber Zeit, da die Patriorchen
der Juden entſtanden find, machen wir Peine Aus-
" güge, weil ung bier noch ‚alles as Mangei der hi
ſtoriſchen Nachrichten zu ungewiß ſcheint, was Ar.
Waich bloß vermuthen kann: hingegen erweift er
: zuperläffiger , daß das Patriarchat ctwan um bis
Jahr «ri 420 :fein Ende gehabr habe. - Derm
7 Ars war noch ein Patriarch Bamaliel; Hingegen Au
einem Geſet vom Jahr 429 wird bes. Patriarchats
als giner untergegangenen Würde gedacht. Sieben
' . werden
2
des Hrn. Chrin. Wilh Franz Walch 6
paden bie $eßren anderer Gelehrten befchietben / an⸗
gezeigt. Zuletzt wird von dem Geſchlecht der Pa⸗
ſriarchen gehandelt, denen Hr. W. nicht: zugiebt,
| dep fie von Vaterſeite nach dem geroößnlichen Ruhm
de Juden aus dem Stamm Juda find; und. ihre
Geſchichte kurz erjählet, Die ganze Abhandlung
HM mit mannigfaltiger Gelehrſamkeit gefchrieben,
md andern Arbeiten des Verfaſſers ähnlich. Gotting.
Zeitungen von gel. Sachen, 1752. 73 St. S. auch
Vopplem. ad noua acta erulir. ‚Lipf: / Tom, VI.
bed. X.p. 469..und hamb. Der, von gel. Sachen,
152. 41868t.
; 1% Comment. de erodicone Laicorum medii
u, Jena 1751: drittehalb Bogen. Ebendaf. |
1. S. 550 u.f.
1 Difert. ‚hift. de Clodouaeo M. ex rtionk
bæ polkticis Chriftiano, refp. Chriſt. Adolpho Tröbfl,
ı ma’ı7sı, Quart. 4 Dog: Ebendaf. 1753.
Gri56 u. f.
12. Diſſert. de maionibie veterum flebraeo⸗
rim eonuiualihus, reſp. Ge. Dame Schuderof, Jena
1751, Quart. ſiebenteh. Bog. Ebendaf. 1753.
5 u. f. Hamb, Ber. von gelehtten Sachen,
1752. 18. St. Sie hat beſonders den Enwdwea,
den a3ffen Pſalm zu erlaͤutern. Herr W. paue u
weder fuͤr ein Loblied auf die in der arabiſchen
' "Willen den Ifraeliten erzeigten Wohlthaten; noch
erch, und noch vielmeniger, für eine Weißagung
» ſdie Kirche Des neuen Teftaments, fondern glaubt,
Ditsfo rede fetbft darinn, doch ſo, Daß auch andere
Oibige ihm biefes Sieb Seen koͤnnen. 3
" on ⸗
oil Arigens wicht m, ui he Dom von
per Wohlthaten Barbie: uch denen nicht bey⸗
Fimmen, Die bloß das koͤnigliche Amt Chriſti epee
fein prophetiſches Amt zu fen Hirtenamte rech
“nen, ſondern er dehnet dieſen Namen, Hirte, auf
alle drey Jemter aus, Die Gruͤnde, fo ihn hierzp
bewegen, kann mdn in ber Schrift felbfk —***
and prüfen. Ban.ber Gewohnheit der Hebraͤer, ie
Haſte bey Tiſche zu falben, werden bie Stellen Der
heil. Schrift mit großem Fleiß gefammlet; bay.
unter vielleicht Me ı Ehren. 12, 40. nach. etwas
—— ſcheinen eönnte, weil die Juden g db), des
auch bey dem Baden und.on ben Speifen
*8 ; anftgrt ber Butter, bedient haben. Doch
— Walchs Meynung auch nicht uwahe-
| a Hr. Pr. vergleicht auch bie —8S—
5 der Peiker, Judioner, Se, Örjeden,,
. die insgeſammt Del und Salben ben ihren Saftgp-
a; ex eriunert auch ganz zedht, daß man
Bun) Del nicht gemeines Del, ſondeen Eoflbare
ben und ſonderlich Narden verſtehen muͤſſe, unb
glauhet nicht, Daß es (mie einige meynen) go
. Ai gemefen fen, bay Tifche audı bie Zühe, ober
. 1098 mehr, ols das Haupt, zu ſalben. Er füßer
allem, was er vosträgt, zugleich hie beſten |
‚Beller unter Den neuern an, bie Davon ausfährtägh
ara gan un yet ol Bene, Bitting,
re 1752. 6
851% f. Zur?
höhe. Shi we Bean Walch 467
4. Bißarie- Adoptianotum, Bögingen v755. ,
De. 20 Dog. Tirffte new cheol Biblioch. 5
102 ©. ©. IS —
15. Comment. de Luthero diſputatore, Gottin
gen 7754. Quart, anderthalb Bog. Iſt eine Ein⸗
ladungsſchrift, zu einem Collegio diſputatouo.
Kraft 103. St. ©. 288. Nachr. von akadem.
Er. 1755.©.277 u.f. Da dergleichen Heine aka⸗
demifchen Schriften ſelten viel Deiter fommen, als
auf der Akademie ſelbſt, und unter einigen Freun⸗
den und Bekannten des Verfaffers, fo glauben’
wir, daß wir manchem unferer Sefer feinen unange⸗
nehmen Gefallen ergeigen werden, wenn wir ihnen -
Pr de das DVerzeichniß der Difputationen des
MD Lurchers vorlegen. Wir wünfhen pen, .
“ das Exempel dieſes großen Werfjeuges Got⸗
bes manchen Lehrern und Studirenden zu einem u
Reiz der idblichen Nachfolge bienen möge. ‚gnber |
e Denn _
a) als Präfes 1513 und 1518 reſp. Andr. Hof
richter, da derſelb eBeccalsnrens biblicus und
| formarıs ward.
5 P) 1554. sep. Job. Piffer.
Y 1516. ref. Job. Frofcb; ba beyde die geenti⸗
aenwuͤrde erhielten. .
D 1516. sefp. Bartbol.Bernb. de Feldkirch, de,
viribus & voluntate fine gratis.
) 1517. Pro declaratione yirtntis indulgen-
Kiaram, Dis
| 468 BÄREN
).25ıg8. de XXVIII. Heahubichesloglei⸗ &
xl, philofophieis tefp. Leom. Beiero iu Ha.
delberg im Auguftinerflofter;
m) 151g. mit dem D. Eckezu Leipzig 1520.
.. A) 1521. de.excommunicatione, .
de quaeftione; utrum opera faciant ad A
ficationem. |
"9) 13520. de fide’infufa et acquiſita.
) 1520. de baptismate legis Johannis & Chrifl.
.,.%) 1530. de non vindicando.. °
.p) 1521. de voto religionum.. .
9) 1522. de quaeftione« an licear yorum per-
petuum vouere, .
‚.E&) 1530. de ecclefia. WB
9 1535. de effato diuino Luc. PIL 4.
7 1535. de vtraque ſpecie facrament..
e) 1535. contra millam priuatam.,
.6) 1535. De quaeftione: verum Daniel operi-
| bus tribuerit juftiicationem, .
0) 1535. de dido Paulino, Rom_ZII. 28.
=) 1536. dehömine, -
u) 1536. de poteftate conciki.
®) 1757. de coena magna.
VD 1538. contra antinomos; fünfmal. "
. % 1539: de orpculo Chrifti Mateh XIX. au
&) 1539. an haec propofitio fic. vera in philo-
fophia : verbum caro ‚fadtum eſt.
œc) 15409, Contra antinomos. .
BR) 1540. de duodecim confiliis euangelicis falfo
confidis a fophiftis..
ın 1 540. de dido Paulino Zar. KIN. 8.
08) 1543.
—
Besen. Ebriſt Wut Franz Walch. 460
‚387 1543. de ſola ſide juftiſcane.
|. #8) 1543. de fide miraculorum. | 2
| £ Ü) 1544« de myſterio initatis, inearnatione
. Filü&delege.. - . u
99) 1145- de vnitate. eflentiae diuinae & de
ı diflisdione perfonarum ig diminitate, '
99) contra XXXII. articulos Lauonienfiunr
. ‚theologiftarum. j
EGs iſt ruͤhmlich gethan, daß der Herr Doctor
Walch den Studirenden Luthers Exempel zu
Nohahmung vorhaͤlt, und es iſt deſto noͤthiger,
Wöfiein diefen Tagen, ba ber Diſputiruͤbungen
_ af verfchiedenen Akademien immer weniger werben,
derch folche Teuchtende Beyſpiele dazu aufgemuns
it werden | |
16. De obedientia Chriſti adina commentatio.
Öktingen. 1755 Quart. 18. Bogen. Dieß iſt des
Sen Doctors ausgeführte Inauguraldiſputation.
&. Nachr. v. akad. Schr. 1755. S. 892 u. f.
! Rrafts neue theolog. Bibl. 106 St. Sie verdiene
' mit: Recht den Namen einer, vollftändigen Ausfuͤh⸗
‚ tung biefer richtigen Lehre. *
| 17. Diſp. de teſtimonio Chriſti de fe ipfo ı
ı IJob.V.7. Goͤttingen 1756. Quart. 4 B. De -
¶Keſvondent, Herr Chriſtian Gotthelf Schramm
| it Verfaſſer Hiefer wohlgerashenen Schrift. Kraft
18 St.150. Sie iſt eine gute Probe von der Ge
Kiktichkeie ihres Verfaſſess. eg
. 18: Program. natal. de conceptione Chrifti &c.
Öttingen 2756, Quart. 3B, Nachr. v. akad. Schr,
‚um 10 St. EN at aan air
2 039 Ober
4
. 19. Obfermationes de Chriffo Fıps. Brähe
151. Quart. 2B. Nachr. v. akad. Schẽ.1757. 6S.
90» Deatfdye Reichshiſtorle. Halle 1753. groß R
Deten. 2 Alph. 2B.
or, Geſchichte der ebangeliſchlutheriſchen Nelt.
gion, als ein Beweis, daß fie die wahre fen. Jena
r753. Octav. 2 Alph. 6»,
a2. De literis Ele&orum ehnlenkonis teftibus,
Goͤttingen 7754. Quart. 3B; |
23. Oratio de Georgis Augul, prouidencis
— teſte. Gottingen 1754. Quart. 3 Bogen. |
' 24.De liberis. imperü eiuitatibus, 4 pace reiigio@e
aonqusm exehafis, Göttingen 1259. Quart. Bu:
a5. Entwurf einer vollſtaͤndigen Hiſtorie der
—8 Paͤbſte. Goͤttingen 1756. groß Oeramı
12Alph. 8 Vog. wovon des folgenben Jahres eine
*8 und, verbeſſerte Auflage bie Perſſe veis
En a erten von tm Okihrn da Ole
— Boͤttingen 1756. Quart. 10 B.
ium hiſtoriae ecoleſiaſficae recktier
I ain Gotha x757. Octav. dr Alph.5B.
. 98; Monimemä medn aeui. Soͤttingen i.
Bei. 18 Bey, Gdetiag. Anz,’ von get. Cohen;
2608
jr. Geöxe. Watéurt cheologis
—* eprromne ; "tabulis analyticis epreis |
Jena 1757. Octav. 62, |
40. Wahrhaftige Geſchichte Ber ft; Feau Carha⸗
ihr wor: dort‘, ae Marrin
Luthers Ebe⸗
aan ir Ef ng *
—
des Hrn. Chriſt. Wilh. Franz Walch. Ay
za Wictenberg. Hiedon iſt die zweyte verbefferre
und mat Zuſaͤtzen vermehrte Auflage 1752 zu Hall
iR Octav. eia Alph. an das Licht getreten. ©.
Sumb. Der. v gel. Sach. 1752. 16 St. alluo
ſe . 125 eine mit groͤßeſtem Fleiße und aller mim
eforderlichen Wiftorkfihen Cefchieiähfeit, Teeme,
Inftichtigfeit und Unparteylichkeit, überaus leſens⸗
Birdig, erbaulic) und anmuthig ausgefertigte Le-
keseählunggenannet wird. Her iſt bie Reeenſion
Dr weyten Ausgabe in den. görting, Zeitung. 775
bSt. Außer einigen Eleinen -Beranderungen In
dan Redensarten und Mechtfchreibung, unterſchet·
bdetſich dieſe neue Ausgabe von der vorigen, durch
be Kupfer der ſel. Ehegattinn * theuten D. Lup
thers nach Lucas Cranachs Original, eine kleine Vor
te, und 23 Anmerkungen oder Zufägen, weiche
de lehten 28 Seiten füllen. Hier werden biswiels
Beidige Einwurfe gehoben, eine neue aber falſche
Kammg von dern Geſchlechte der Catharina von
Bora ihres Ungrimdes übermiefen, der Irrthum
iczenommen und widerlegt, als habe D. Lu
der wider den. väterlichen Willen geheyrathet, odet
Kr Bein im Keller tiegen gehabt, unſere Im 53 Sa
therte Vermuthung von dem Namen Myrici-
Ms angenommen und beffätigt, und dabey ein
ſeltene Nachrichten beygebracht, u. ſ. f. Zur
. Werlegung derer, bie Luthern einen natuͤrlichen
‚so, Andreas, geben wollen, meil er in den _
Aſqreden ſaget, A filium meum Andream vitgis
ie paniuilikn und man doch anter feitten SO
- in Eainen Andreas verfeichnes finder, wird an⸗
\
| | gemerkt,
x
“ a2. Seſcie
gemerkt, deß Bucher. einen ungehotſamen Scho⸗ |
ſterſohn gehabt und erzogen babe. _
‚Die Aufrichtigkeit, und die fleißige Wahrheit.
Aicbe des Heren Pr. AB, verdienen auch alsbenn une
fer Lob, wenn er nöthig findet, von ſich felbft abzu-
Lben, und ehemalige kleine Irrungen zu vertgifern,
3ı. Hiftoria danonifadonis. CaroliM. ©. nous
‚ad erud. 3752. p. 367.
Mun folgen bie Abhandlungen, welche der Here
D/ Walch verſchiedenen Sammlungen eingeracke
bar; ale:
. Hiftoria fodietaris Hatinge Jenenfis, welche
er ale Ephorus diefer Gefellfchaft dem erſten und
zwehten volumini Ihrer actorum vorangefegt hat.
2 Hiforia Afranii Burrhi 49. XXVIN. ı6. com
inemorati, in dem vol.I. Ad. ſocietat. lat. Jenenfis,
Num. X. Herr Walch ermeifet aus einer bisher
noch nicht bemerken Stelle des Dio Caffius, daß
biefer Burrhus bürgerlichen Geſchlechts geweſen
ſey, erläutert ſeinen Namen, welcher derſelbe 'alg
yrrhus iſt, handelt von feinem Amte und Waͤr—
de, daß er naͤmlich, wider die gewoͤhnliche Staats.
kunſt der Römer, allein praefectus praetorio ges
weſen, daibrer fonft; zween waren, und theilet vera
ſchiedene andere beträchtlicye Anmerkungen mit.
3. De Maflilienfibus wilingujbus commentatio,
Im vol. IIL Num. 5.
‚ 4. Cajus Julius Caefar virtute Germanorum Ro-
manorum dominus, in ben nouis mifcel, Lipf,
Vol.g. P.2. |
B 5. No.
B)
des Hrn CheifkBilb Fohınz Wald. 473 .
Eben daſelbſt. Vol,
ELerdinand über =
m Superintendent
h. auch der diccen⸗
ngiſchen Anzeigert
gehoͤret unter an⸗
ils des Entwi
unparteyifchen
gelifchen Kirche.
on Hoven 1756
im ein und neun⸗
Gottingen bzich⸗
ven. iefer ließ
Iben Jahre zu Lin⸗
druden : Yoges.
3gmatifchen und .
dichte u, [we
Theile feines Ent⸗
ıe Verantwortung
r in der Vorrede
Ein anderer hat.
der Recenſion die⸗
177 ettvag erwi ·
ch zu erkennen ges
1. Hm. ©. 5. nicht
ift gleichwohl ges
dagegen das Sicht "
3 Gef
474° ° Velibichee
nennen unns * * ....
Gecſchichte
dres Herrn |
Nicolaus Wefermann,
der Beredtſamkeit, der Dichtkunſt und der
geiechifchen Sprache ordentlichen Profeſſors ber.
- reformierten Schule Curators, und Semors
der Univerſitaͤt zu Frankfurt an der
Oder.
V on einem achzigjaͤhrigen, gelehrten und ‚Oele
dienten Greiße vermuthet man auch wohl
leicht eine Geſchichte von menigflens achzig Seiten;
und ich glaube auch, daß. ich ſolche mit der Ger
ſchichte dieſes Gelehrten gar leicht wuͤrde anfuͤllen
koͤnnen, wenn mir eines Theils die erſten Umftände,
feines Lebens bekannter wären, und id) andern,
Theils die große Anzahl feiner Fleinen Schriften,
nacheinander durchgehen wollte. . Allein, von jenen ı
babe ich feine Nachrichten einziehen können, obs.
ſchon ich ſolche gefucht habe: und Diefes dürfte,
mic) zu Weitläuftigfeiten, welche menigen fee an⸗
genehm ſeyn möchten, verleiten. Hier iſt abet fo.
viel, als zureichend feyn fann , um ung ben gelehr
ten und verdienten Mann datzußtellen.
Herr Weſtermann ift in einer Dfiabi
au
vieler Gelehrten ‚iu Bremen im Jahr 1678
, nr ..: den
⸗
[_ 259 1
v J—
> ⸗
des Hrn, Nicolaus Weſtermann. 475
ben Schaupfag der Welt getreten. In diefer fei-
ner Vaterſtadt has er. auch fomahl auf den Schu-
in als auf dem Gijmnaſio ftudire, und es in den‘
Wiflenfchaften weit gebracht. Er hat auch einige
anbere Derter, wo banals die Gelehrſamkeit biü-
hete, befucht,, hernach aber: feine Zeit bis zu feinem
Rufe nach Frankfurt wieder zu Haufe zugebracht,
und Dafelbft unter andern an dem berühmten Theo»
dor de hafe einen greßen- Freund gehabt. Cr
hatte ſich mar der Gottesgelahrcheit gewidmet ge⸗
habt.
ein, da er mit denen äußerlihen Ga , -
ben, auf welche es bey der Wahl der Prediger
groͤßtentheils mehr, als auf bie erforderte Gelehr⸗
famfeit und Seelengaben, anzutommen pfleger,
fo war es gut für. ihn, daß er fich zugleich mit wies
ker Luſt und Eifer auf die Humaniora gelegt hatte,
- Seine befonbere Geſchicklichkeit im lafelnifchen
Stil, in der Dichtkunſt, in der Kritif nnd in deu
griechiſchen Sprache blieb nicht unbekannt, Die
Univerfität zu Frankfurt ar. der Oder, welcher
Bremen fchon ſo manchen. berühmten $ehrer über
kaſſen hatte, mar es, welche auch ihn nad) ſich zog.
Er ward an die Stelle des damals verftorbenen
Proteffers von der Lich, um die Beredtſamkeit,
Dichtkunſt und griechifche Sprache zu lehren, das
hin berufen, und fleflte fid, auch bald darauf da⸗
zu ein. Dieß gefchahe 1713. In bie fer Arhte,
meiches er noch bekleidet, und dabeyh ältefter Cu⸗
tator ber teformirten Schule iſt, Bat er in denen
fünf. und vierzig Jahren, ſo er barim zugebracht,
m | Hh2 . manche
.
46 - B Geſchichte
manche akodemiſche Merkwuͤrdigkeit erlebt, Wir
rechnen dahin, daß er den zween erften Könis
‘gen in Preußen, Sriedrich und Sriedrich
Wilhelm die öffentliche teichenrebe gehalten, wel⸗
ches -er felbft in Folgenden - der legtern 1740 ges
drucken Rebe vorangefegten deutſchen und lateini.
fen Verſen befungen Hat, Ä
AD NOoUUM Reaen:
Qui binos regts defletii ex gente Boruſſa
Nune fenior fati fentio regna mei.
'Tertia fceptra videns cuplam juuenelcere, quanquand:
Dulce mihi fub de viuere, dulce mori.
Tertius es regum, FRIDERICE fecande, fed onınes
Prinia Tibi appönunt, nomina, Fegnay decus.
Zuween Koͤnigen hab ich ihr letztes Lob gegeben,
Und ſteh ald Sterblicher num forn im erſten Glicd.
Es föhnte wohl der Muͤh im dritten Reich zu leben,
Doch unter beinem Gchirm flirbt man auch gerne mi;
"Du zweyter Frieder ich, des britten Reiches Vefle;
„Was ʒweyt und dritten Bei‘ — der fer
‚ Solle man nicht ſagen, daß fromme Leute
(denn dieß Lob hat Herr Weſtermann nach der
Wahrheit) zumal in ihrem herankommenden Alter
einen gewiſſen Geiſt der Vorherſagung —*88
Man vu mehr Erempel davon, Die waren bar
mals, als ich das Vergnuͤgen hatte, den Herrn
Peofefier unter meine werthen Lehrer zu Lara,
N
des Hrn. Nicolaus Wefkermann. 477
—AM ” ⸗
meine jugendliche Gedanken, und ich ließ dieſe Rei⸗
me darüber aus meiner Feder fließen. Ä
| ; unfer Friederich zeigt und von neuen Keichen,
Bein Sehrer, ſchon den Grund, und ihm wird alles
meichen,
Der Duke iſt er ſchon: der Größte wird er bald.
Da Neid und Boßheit dach von ihm zuruͤcke prallt.
Wir rechnen ſerner dahin, daß er ſomohl 1613 das
ae Jubiläum ber in der Mark Brandenburg ein,
‚ ‚geführten Reformirten“), als aud) 1739 Das zwente
der jutheriſchen Religion mitgefegert hat... Win -
rechnen nicht weniger dahin, daß er 1732 Ihro ie _
regierende Faiferliche Mojeftät, als bamaligen Sdete
ꝓg von Lothriugen, aufzuwarten die Gnade gehabt,
md das Programma zu ber lateiniſchen, in Ver⸗ Ä
—— Oration Bes damaligen Magifters, =
aligen Profefforg zu Wittenberg, “Jobenn -
| Hofmann, verfertiget, habe, Wir rech⸗
men endlich nicht weniger dahin, daß, als im Jahre
1738 Ihro Maj. der hochfelige König, Srieberich
Wiübelm, Dero Univerfität mit Dero allerhoͤch⸗
Ben Gegenwart begnadigten, er allen in Dero hoben
wart vorgengmmenen ayerlichfeiten beyge⸗
genohnet habe, und bey Hoͤchſtderoſelben in eine
se Anmerkung gefommen fen. .
"x, Da es. das Amt eines Profeffors der Beredt.
lumkeit mit fich bringet, daß er nicht nur jährlich
ee: den
ee kann Dan ———
N, ihs lonsky, DIE elxe
dhalten. Sie And —* Fe bekannt.
— — —— —
=
Te 1770777 —— — —
⸗
4
a8 Gecſchichte
ben Geburtstag bes Koͤniges mit einer üffendlichen
Rede begebe, fordern auch bey allen Seperlichleiten
‚und Gelegenheiten, welche dergleichen erfordern,
wenn ihm folches von andern nicht abgenommen
wird, dazu bereit fen; fü denkt man feicht, daß
unfer Herr Profeffor eine nicht geringe Anzahl der-
felben, ſowohl an dem gewöhnlichen Tage, als
‚ben vielen theils frölichen , theils traurigen Vor⸗
fällen am Hofe und ben der Akademie, gehalten
babe. Die Natur hat ihm zwar eine geröiffe Außer.
liche Stärfe und Annehmlichkelt der Leibesberedt.
farnfeic, welche Männer feiner Profeſſion fehr er
beben kann, verfaget, ine Leibesgeſtalt, weiche
zwar anftändig , ‚aber auch von allem Reize en
fernet if, etwas triefenbe Augen, eine leiſe Scimme,
und wenig oder gar Feine Gebaͤhrden, follte man
mennen, müßten jebem Redner feine Zuhoͤrer ni
. Heben. Und gleichwohl werden $iebhäber einer
fhönen lateiniſchen Schreibart,, und Darinn worge *
tragener wohl bedachter und ausgeführter Sachen
gar gerne geftehen, daß ihnen bey den. Neden des
Heren Weſtermann, welche fie von ihm gehört,
bie Zeit nicht lang geworben; Mir iſt es insbes
fondre. dabey vorgefommen , als ob ich ben ſeinet
Ausfprache, fo wenig ſtentoriſch fie war, «einen
folhen angenehmen Zall ber Worte, oder mımerum
oratorium wahrgenommen, dergleichen ich noch nie
mieber gehöret babe. . Freunde, und auch ‚einge
meiner großen Gönner, melcher gewiß, wie feine.
Schriften. zeugen, ein.großer Kenner ver. ädısen
Satinität war, bezengten mir, da Ich. ſolches —
N
x
des Hrn. Nicolaus Weſtermann. 479
eben daſſelbige. Indeſſen mag doch ſein aͤußerliches
>
die Urfache geweſen feyn, daß er in feinen gewiß
hüglichen Borlefungen felten viele Zuhörer gehabt ;
es fen denn, daß vielmehr, wie quf manchen Aka. \
bentien, bie Gollegia ‚ weiche feine Profeſſion mit
fi bringen , wenige Liebhaber gefunden haben.
Wenigſtens jenes gab man vor. Aber, es fen jenes,
‚oder diefes; feine Vorleſungen waren gewiß ‚fo bes
ſchaffen, daß man wohl mit dem Dichter, wie mie
"manchmal benfiel, bätte fagen mögen; Felices, ſua
fi bene norint commoda, ciue%
"Das Amt eines Profeſſors der Beredtſamkeit
auf dortiger Univerſitaͤt erfordert nicht weniger,
daß er alle Einladungsſchriften zu oͤffentlichen
Reden verfertigte, diejenigen ausgenommen, welche
ein jeder Lehrer bey dem oͤffentlichen Antritte ſeines
Amtes haͤlt, als wozu er ſelbſt ein Programma,
worinn er durchgehends einen gewiſſen Stoff mis
Fleiß abbanbelt, in den Drud gehen läge. Nun -
fallen nicht nur. uͤl erhaupt auf allen, Akademien,
dergleichen Gelegenheiten zum öftern, vor, ſondern
Bixh die Pöniglichen maͤrkiſchen, die werlienſchen,
mb einige. andere "Stipendiaten find Öffentliche
Reden zu Kalten verbunden ‚' deren aud) manche in
den Drink erfcheinen. Es iſt demnach wiederum
gar leicht abzunehmen, daß Herr Weſtermann
eine Menge ſolcher Ginfadungen babe aus ber
Preſſe gehen laffen. Mir ft ein ziemlicher Theil
berfelben befannt, und ich glaube, daß ich ihre
Anzahl zufammen wohl über zwey Hundert angeben
darf. Einige beſtehen aus bloßen Anfchlägen,
SA. , ändere
0, Gefbicte.
andere laſſen der vorgenommenen Anzeige eine kleine
Vorrede vorabgehen, noch andere enthalten die
Lbensgeſchichte erfchiedener Lehrer und anderer
Perfonen , zu deren Seichenbegängniß und Trauer⸗
reden fig.gefchrieben find; und endlich in wiederum
andern werden verfchiebne ſchoͤne und lefenswürbige
u Anmerkungen bengebracht, und Sachen abgehandelt.
Wir wollen ſogleich eines und bas andre davon
und von feinen Reden benbringen , , wenn wir nur
uvor. folgendes, welches unfern Gelehrten un⸗
erblich machet, gemeldet haben.
Hat er ſich nämlich, wie wir wenigftens veiflen,
nicht durch große gedruckte Werfe und Bücher
- seinen weitberähmten Namen erworben, fo giebt ihm
doch diefes um deſto gewiſſer einen „nergeilichen
Nachruhm. Er Hat naͤmlich im Fahre 1748
reformirten Schule zu Frankfurt an der Oder, nach
dem er von Ihro Koͤnigl. Majeftäc ‘die allergnä-
digſte Beſtaͤtigung darzu geſuchet und erhalten, ſeine
- ganze ſchoͤne Bibliothek und Muͤnzkabinet vermacht.
Dieß Vermaͤchtniß iſt nicht geringe, und, da an andern
Orten mancheSchulherren, wie Herr Biedermann in
ſeinem Programma de viris ſcholaſticis in ſcholas
liberalibus. und in den adis ſcholaſticis, für die Wohle
. hat einiger Thaler, fo ihnen oder ihrer Schule
durch Vermächmiffe zugefloſſen, ihrer wohlmey⸗
nenden Alten Andenken in öffentlichen Reden ſelbſt
gu feyren, ober feyren zu laffen verbunden find;
fo wird gewiß dieſes bergleichen Seyer, fo i
bafige Schule ſtehen wird, verdienen. Die Bi
„forget kann fuͤglich auch über ſechs tauſend Reichs.
thaler
s PER eng, ag .
h darinn vers
* und mehr
yandfchriften,
:odex Seide-
In ihren Aus
nts mit den
han haben.
be von Gold,
felterien eine
‚geben ar
erne athenie
Yiefer Siadt,
ile, u. a. m.
chenkten ſchoe
ud) zuvor nie
fordern hat
andern
.St. 122.€,
ich zuglenb in
ertem Preußen
uf der wallen«
ve goldne Meg
tgeiget erde,
sem dembihen
By Allein
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i, welche der
:egierenbe Ma⸗
ahnnng thunꝰ
ie ieif esdamie?
ft, erinnere ich
pous Ia raritd
032 : ' Ge. ° „ot
gebe ven: Gebrauch beffelben' gerne gegdnnet.
icht weniger hat er fich jederzeit ein Vergnügen
gemacht, anbern Gelehrten, deren er bamit dienen
Eonnte, ſeine Anmerkungen über allerley Stoif mit
zutheilen. Wir mögen es ihm billig zur: Ehre
rechnen, daß unter dieſen Gelehrten, weiche wohl
mit ihm Rath. pflogen, fein Amtsgenofle und großer
Freund, ber ſelige Jablonski, ein gewiß vorſuͤg⸗
licher Gelehrter, geweſen ſey. So finden wir im:
beſſen exercit. hiſt. theol: de Neſturianiſmo p: 18.
eine ſchoͤne Muthmaßung von ihm über eine Stelle
des Theodorus Mopsveſtenus, und dasjenige Vers
dienet hieher geſeßt zu werden, was eben derſelbe
in der Vorrede zu feinen. Syntagm. de Memnone
: Graecorum et Aegyptioram von ihm fchreiben,
Quae Synt. III. cap. IU. et IV. de ſtataa Mem-
nonis Aegyptii, et miraculo vocis ab ea edi folitae
feripfi, priusquam si typographum Lipfienfemn
mitterentur, contmanicanda effe duxi cum vege-
sahili academise nhoſttae Seniore, Nıcorao
WESTERMANNO, quem muktiplex excellentis.
doctrinae copia, a multis annis mihi valde caram,
ac fimilium et pene eorundem ſtudiorum jucunde
eultura, peramicum et corjundfiffimum reddidit.
Nam quia in illis capitibus plurimas ex Pococsıo
inferiptiones, graecas et latinas, non nullas etiaam
verfibus conceptas, defcripferam, refcire ex en-
tupiebam, et quaenam eſſet de his ipſius fentengia;
er numquid meas de iisdem conjeduras calcala
fao comprobaret. Referipfit illico non nulla bir
humaniffimus ‚ quorum .etiam p. ꝗ1. et 92. Ted
tacĩto
des Ken. Nieolaus Weſtermann. 48
uctto anddtis namine , quöd volebat ; mentior
nem feci. .
— Gaben verfi verſprochen von den gebrudkten
Reden und Progtammaten unſers Gelehrten noch
. eines. und das andre zu erwaͤhnen. Jene ſind
virkliche Muſter ſchoͤner Reden. Wir haben da⸗
ven eben die Leichenrede auf den’ König Friedrich
VWilhelm bey der Hand. Sie iſt auf 11 Bogen
nFolio unter folgenbern Titel gedruckt. Oratio
u. nis mämikeıs derenifi nfltmi. aæque potentiffini
_ Pfincipis ac Domini, Friperıaı: WıLHELMH
ı (ti.) Domini atque nutricii noſtri, heu! quon-
| dam &lementiflimi, die I. Julii A, clo ‚nes xxxx
nomine ſenatus academici parentauit. N
| Der Herr General, Braf von Schwerin und bie
Rimmtlichen Deiren: Officiers feines Regimentes -
beehrten diefelbe mit ihrer Gegenwart, und Kenner
ben diefer. Seꝛegenheit gedruckten einen - "Vorzug
mgeflanben.
Bon feinen Programihaten iſt bas, womit er
1724' zum eichenbegängnif des feligen Doctors
Meel ’eingelaben‘, von Thesder de Haſe den -
BEN, pP: 900-917. fo weit &8 die Lebensgeſchichte
We Verſtorbenen enthält, eingerücht worden. Ver⸗
Silrenarifchläge , worinn er die Geſchichte pero
Ar Sam. Strimefius, C. G. Aofmann,
F ‘€. Dichmnar, und d verkehr, andern, m
ner
| z.ıN
heben ihr, nadıbem fie folche geleſen, vor andern "
Verifegen ——e S 8 phitol. theol, ciaſſ. VIM: _
Mednẽ andre Gelehrten haben ſich folche ſeine
’ Füner Brofefferän,. als J.C. Becmann, U vos
%
x
%
\
J
M4 ZZ Geſchichte
einer zierlichen Feder beſchrieben, zu ihem heraus.
gegebenen Nachrichten von denenſelben zu Nuge
gemacht. Ein und andres Programma des Herrn
Profeſſors iſt in lateinifchen Werfen abgefaffer,
unter welchen auch felbft die Gelegenheit, bey
welcher es gefchrieben, dasjenige merfiwürbig mathe,
womit er 7732 zur. Anbörung des Gedichtes des
Herrn M. Hofmann auf Ihro ige vegierende Ca,
* Ferlihe Majeftät‘*), einlud. Hier if die. Schi
derey, fo er darinn von dent damaligen Herzog⸗
von Lthringen machet. |
Saepe ſuos aliosque deos Venerata profundum,
Iufoiitos radios nune Viadrina videt. |
Lucet in ore pium decus et fortuna verenda,
a
Msgjeſtas et honos hic pofuere largm.
‚ Augufta in vultu grauitas fpem neftio cujus
" „ Spondet ad Eufopam fpargere pöfle honi,
. Der nachdenkliche Schluß iſt dieſer:
„ Fallor ? ’ an Auſtraſi jae grandefcunt nomina regnt, °
. Auftriacog Aflam nunc fonat Auſtraſia. u
Um nod) ‚einige- Proben. von ſolchen
maten, worinner uͤber einen ober den andern Stoff ge⸗
handelt hat, benzubringen, fo finden wir z. E. in eineng .
1731 zu einer.von bem Herrn "Joh, Sriedr. Selle,“
auf bem Krönungstage zu haltenden Rede, verfchäge -
benes Sefenswürbige von dem. Bardsu, tie auch
von ber Muſik der alten Deutſchen. In einenr
anbeyep -
% Es iff unter dem Titel: Publicae monımentung
laetitiae. Auf 6 >00 Fol. gedruckt.
r .
des Hrn Nicolaus, Weſtermann. 85
ı dem Seren. Keidjegenfen
von Schoͤnaich auf
YI- zu. hakenden Pane«
‚em Urfprunge der Titels
—— etwas daraus
heißt es cl, Spel·
er 2 Gran diftinguimas
Ler. vel quocunque alis
ilitones antiqui Ali ext
aſtior appellatio comitum
iem comitarentur, forte
:, ac pondus merkorum,
m dederit. Quo alludig
pravem ac meritis ſ fortd
dent; et Cicero dignite=
wwirate ponit: ſpectatqus
tua in Cod. Theodof. ad
ıefedos urbis: et in Galı
4 mu} et onera’eaden _
*). - Verum autem id.
uod munia antiquiorum
aiſcus candor- laborioſi-
B. grauen, baren, id eft,
protoplaftorum primi la=
mira farorum proyidentia
Jplendorem et amplicu-
: ‚Philol sontem-
elinguimus.
gte er etwas über einen
esblensen. Mannern, Bis -
Mae
ofen, .
er = Geſchichte zu ur
Aauwobu dicrden In einem andern wieber über
die bekannte Münze. mit der Auffchrift pro dev &
‚ "sailice. Und fo fommen.in den meiften übrigen aller,
. key. artige, curioͤſe und nügliche Betrachtungen und
Anmerkungen vor. Mir wollen nur noch beffen,
f6.1753 zur gewöhnlichen Oration den 17. Febr,
gefhrieben. worben, Erwähnung sun. Gr cheilet
darinn Anmerkungen uͤber einige alte Aufſchriften,
welche den Memnon. betreffen, und worüber Jab⸗
Ionsti feine Meynung Hatte ofen wollen, mit,
Diefer nennet es am angeführten Oote ——
lectiu in primis dignum, und führet verſchiedenes
baraus an; morunter auch die Muthmaßung I
daß in, ber iambifchen Auffchrift, welche S. 9
vorfommt, und deren Anfang iſt ATAHC to
NPOCOEN, das erfie Wort im vierten Bes;
weiches Jablonski AISION gegeben, viekrehs
in ZOZLON sn verwandeln fey. j
Zuletzt darf ich wohl ein ſchoͤnes Gedicht unfers
Herrn Profeflors nice vorbey laſſen. Er hat fol
ches bey Gelegenheit der hohen Begenmwart ber hoch⸗
feligften Königin Frau Mutter Mafeftär zu Porstarit
2749 verfertiget, und, obfchon es in det berfimf
Bibliothek 3. 6:3 5. ‚Sr, 695.5, bereits abgi⸗
dtuckt zu leſen iſt, fo halten wir es doch wuͤrdig /
daß wir es auch hier zum Beſchluß dieſer Befehrchre
wiederholen.
Qui nuper MARTES, rtune MATRES' fplendida Bud⸗
Poſtamo excelſa ferre. tropoea vVider. ’
Si mater Sandti-.eolle&ta- gente fenatus m
Dedudia < eft, dignus rege iumphus erat.
000g
6
- \ j .
bes Hrn. Nicelaug Meſtermann. 497
„Merporibis quoque vulo Gis.arz,ipfe eucurrit,
Materno hoſpitio mollia te&ta Are. En
Oble&tanda parens, nam res eſt Principe digna:
‚Ardefcant vigiles 'pro pietate notac. M
Ergo. aether flammis riſit, fapientia pulchra, .
Donaque de coelo et Prufſa corona micant, *)
Vor, qui comoedo. mortalia kiditis ore,
Promite ab heroum regig dicta Schola,
Sic regnat virtus, fic fulgent regia corda,
Sic matri certant feeptra ıplacere fine.
Progenies diuina pedes in duleia vibrant . a
Artis, et inneftunt REX et AMALIA manus,
Majchlas et amor feribunt in puluere verba :
ER mater natis publica caufa boni.
Ayae te cuftodit veluti ſua viſcera, nutrit
Coris, 'blanditiis, ora, labella terit, nn
Sit tibi, quisguis es, Acneae quad mater amorum, _
In pstre mortali nomina digna deae,
‚ Rrofpera bella geri qui vis in Marte coado, Br
Aunilium MATRIS, non modo MarTıs adi: BR
Dieß iſt es, was ich F. W. H⸗⸗ von.den:
cbensumſtaͤnden, Schriften und Verdienſten mei
Ri leben alten Prof. Weſtermann, auf Dev:
, mitzutheilen die Che haben kann, u.f.w..
| Nomen eoronatum SOPHIAE DOoROTHEAE,
" ca arte et exquiſiti⸗ radiis ühmainaturm, 0 *
— Den gten März 1758. ER
ur .. | 9. M. v. M
—— a
a Zugabe
483 Geſchichee |
......„....—.......0
Zugabe
einiger kuͤrzern Nachrichten,
don jüngft verſtorbenen oder noch lebenden
Gelehrten. |
| I wo
Herr Arnold von -Gennep,
weiland Prediger zu Eerhen und Drongelen.
E war ein gelehrter, verſtaͤndiger und friedlie⸗
bender Geiſtlicher. Zu Gorinchem nahm er
den 12. Maͤrz 1697 den Anfang ſeines irdiſchen Le⸗
bens. Seine Aeltern waren Cornelius von Bes
. nep und Eliſabeth von dem Burggraf. Nach⸗
bdem er die lateiniſche Schulen feiner Vaterſtade
durchgegangen war, vollendete er feine akademiſche
Studien zu Leiden, vornaͤmlich unter Anführung ber |
berühmten Gottesgelehrten, Stanz Fabricius und j
T. 5. von den Honert; warauf er 1721 in der
Claſſts feiner Vaterſtadt eraminiret und zum Can
bidatdh angenoimmen wurde. Hierauf warb er den
18. Junlus 1723 zum Seelforger der Gemeinen zu
Eethen und Drongelen beruffett, und feine Antritts⸗
des Heren Arnoid von Gennep. 489
peobigt über Apoſtelgeſch. 10, 42. 43. Im
Jahre 1724 den 31, October begab er fich mic Theo⸗
dora von Brandwyk in den Eheftand, welcher
mir elf Kindern gefegnet worden. Drey Töchter -
und fieben Söhne find noch am Seben, und ber älter -
fe unter diefen ift Prediger zu Hardinrfeld, Nas
dem er beynahe 32 Jahr feines Amtes treulich und
eiſtig gewartet harte, Überfielen ihn bey einer auge
ehrenden Krankheit heftige Steinfchmerzen, und eg
ward endlich von Denen Herren Staaten von Hefe
land und Weſtfrießland faluo honore & emolumen⸗
tis zum emecitus erfläret. « Doch er genoß dieſer
Gunſt nicht Tänger, als bis auf den is. October 1957,
da er mit vielem Vertrauen Bes Glaubens die Zeit⸗
Ühkeit mit der feligen Ewigkeit verwechfeltee Er
hat verſchiedene Schriften ai das Licht hefteller,
beihe eine gute Aufnahme gehabt haben; ale
KerkelykePlichtplegingen, fo aus einer Samm⸗
Anag ‚serkhlevenr ausführlicher fenerlicher Prebige
u. ’ '
Onpartydig en onfydig Opftell dec Dordtecht
m. ẽ. N. G. 7 Th 575.65 und ds.
koͤnnen.
Wan bel. Quαæ KIVCD St 1.9
ho.
- _ +
üge anderen, deren Aufſchriften mir vorige nicht |
.
J —
-
. .
- — — — — — — ———————— —
499 .. Kurze Nachrichten |
waere hr u... %9%
Herr Doniel König,
"weiland der Arzenepwiffenfchaft Doctor und
Arzt zu Rotterdam,
II) 8 te. müflen einen Gelehrten nachholen von befs
| fen tebensumftänden und Bemühungen erſt
neun Jahre nad) feinem frübzeitigen Abflerben et⸗
was vekannt geworden, Es ift Herr Daniel Ads
Hig, ein Bruder des großen Mothematici, deflen
Geſchichte im vorigen Theile ausführlich befchrieben:
worden,, Er war um das Jahr 1725. zu Bern ge
bohren, und harte fich dafelbft in den Wiffenfchafe
ten, und vornemhlich in den Sprachen und der Meß?
kunſt bereits wohl geübet, als er mit feinem Seren
Bruder, da diefer, wegen der in feiner Geſchichte
. gemeldeten Vorfälle, die Schweiz verließ, nad)
5 ‚Holland kam, und fich nicht lange darauf mit dem⸗
. felben nad) Sraneder begab. Daſelbſt legte er ſich,
unfer Anführung des Herrn Profeffor Winter,
welcher igt zu Leiden ſtehet, auf die Heilungskunſt
und brachte es in Eurzer Zeit dahin, daß er fich die
hoͤchſte Würde in der Arzeneywiſſenſchaft erwarb,
Daſelbſt aber hatte er eine Außteft verdrießliche
Begegniß. Well er melftend‘ Franzoͤſiſch fprgch,
ſahe ihn der Pöbel zu Franecker für einen Spion an,
begegnete ihm und befehlmpfte ihn auf Die |.
! .
| bigffe Welfe, ja warf ihn ſelbſt mn das Gefaͤngnitz,
\
des Her Daniel König. u 491
in welchem er untet*harter Behandlung einige Tage
aushalten mußte, un nahm ſich zwar die Akade.
mie, weicher er jugehörte, ſeiner an, ermies feine "
Unfhuld, vund errertete Ihn, ‘Der Statthalter bei
gnadigte ihn, zu Verguüͤtung feines erlittenen Uns
rechts, mit der Stelle eines: Arztes über ein Sob⸗
betenlogareth zu Rotterdam, "Allein das fihmerz«
haſte Andenken einer "außerordentlihen Kränkung
Hatte fein Gemuͤth dergeftalt burchdrungen, daß et
von der Zeit an:feine geſunde Stunde gehabt, und
fein Geift nicht mieder zur Ruhe fommen fönnen;
ſendern in feinen Eingemeiben ein Feuer anzündere,
"weiches ihn feibft zerftößrte, Kaum hatte er feinent
— *
einige Monate vorgeſtanden, ats ihn eine hi⸗
Bye Krankheit im 22ſten Jahre feines Alters 1747
e.
Er hat das nuͤtzliche Werk des Englaͤnders,
Carl Aburthnoth, von der Berechnungen und
Vergleichungen ver alten Muͤnzen, Maaße, Ges
wichte und Preiſe der Dinge ins Lateiniſche uͤberſe⸗
het, und haͤtte ſolches bereits bey ſeinem Leben einem
jrer zu. Utrecht in Verlag gegeben. Beh
ſeinem Abſterben aber mar es noch nicht ganz fertig,
und Da: fein Bruder feinen‘. Aufenthalt - verändert
und fich eine Zeitlang in allerley Zerfireuungen ind
VUngelegenheiten verwickelt gefunden hatte, fo gieng
eine geraume Zeit hin, ehe er an Ergänzung ber ab⸗
- gebrochenen Arbeit feines verftorbenen Bruders den»
ten konnte. Endlich fchichte er doch. dem Berleger
: bie noch Penn Bogen zum Abdrude zu, und
. Jia |
biefer
on
Ps
»
:492 Kurze Rachr. des Hrn. Dan. König.
Diefer erfuchte den Seren Profeffoe. J. F. Keiz,
ſolches mit einer Vorrede ju begleiten. Welches
diefer Denn aud) gethan, und darinn bie gemelbeten
Lebensumſtaͤnde des Leberfegers berichtet, Und fo.
Aſchlen das Werk zu Utrecht 1756: In Auart ein Alph
38. B. nebf achtzehn in Kupfer geftochenen Tabel⸗
en, unter dem Titel:, ‘Tabyle antiquorum. nu-
morum, menſurarum et ponderum pretigue
_ rerum venalium, variis diflertetionibus explica- |
ee & illuſtrate. Herr Roͤnig hat übrigens das
bey nicht. bloß einen Leberfeger abgegeben, ſondern
wel. zur Vollkommenheit bes eugliſchen Werkes von
feinen eigenen hinzugethan. Er hat nämlich viele
unrichtige Stellen verbeflert, viele bunfele in ein
helles Ucht gefegt, und viele Anmerkungen hinzu ges
than, bie fich gar leicht von des engliſchen Urhebers ſei⸗
nen unterfcheiden laffen, ja er hat felbft ein ganz
neues Kapitel von dem Aufwande, mweldyen die al»
gen, Römer auf die Schaufpiele machten, Dim
gehen. |
Diefes und ein mehreres von biefem Werke fin
det man in den zuverlöfligen Nachrichten von
dem gegemwärtigen —* Veraͤnderung
und Wachothum der Wiſſenſchaften, 214.
Th. Num. I, mie auch im Boecklaal Febr. 1758
p 169. | |
1 **
N. Hr.
= -
ı. - FE Sr R ,
. 1* * ‘ 493
x t . _ nd %
\
—R α —
hr. Stephan Simon de enaher ⸗
nd Canonicus regularis des heiligen
| Kreues und der koͤnigl. —J Akademie
der MWiffenfchaften Mitglied N
m Paris, —
Es hatte um das Jehe 1662 zuerſt das Beitice
| zu Meulan aus einem wohlbek annten GOeſchlech⸗
te enpfangen. Er widmete ſich dem geiſtlichen
Stande, und nad) vollendeten Studien und eint -
zen Verſetzungen erhlelt er ein orbentliches Eanoni-
cat in dem Orden des heiligen Kreuzes, genahnt de
ia Bretonnerie,, tieß fich zu Parte nieder, ward in
bie fönigliche Geſeliſchaft der Wiſſenſchaften aufge '
mommen, nahete füch berfeiben als ein freyes Mike -
gued (affocie libre) durch verſchiedene Ausführun
| nüglich und beliebt, und auch durd) andere
| Eäriften berühmt, und ftarb endlich dafelbft in eis
kem ungemein hohen Alter, naͤmlich im göften Sad 1:
w, ben 17. Sfr. 1756 )
! Herr gormey füßret in ber France literaire
folgende Schriften, ſo an eansgnarhen, an. |
_
x. Syſte-
®) Catalogue d’une tres belle bibliothedue &t. 1757.
P. 246. der vormey ſetzet p. 332. dad 83ſte Jahr
\
494 Rune Race d. Hen. de Gamaches.
1. Syſteme du eoeur, ou: la connoiſſanoe da
. eoeur hymain, unter dem angenommenen Jlamen
Elarigny 1708. Duodez.
2. Les agremens du langage reduits A leurs
prineipes. Paris 1718. Octav. Der berühmte |
Abt Bonjer fällere davon in der bibliotheque Fran-
cqiſe Tom. I. p. 443. , dag-Urtheil, daß es och
an vieler Richtigkeit der Gedanten darin fehle.
3. Nouveau Syfteme du mouverment, 1731,
Duode;.
4. Aftronomje phyfi ique,. ou principes gene⸗
raux appliquẽs au mechaniſme aſtrono mique. 1740.
Quart. |
5. Syfteme du philofophe Chreuen. 106 und
Zu 1751. Octap,
6. Difiertatiens Literaires & Philofopbigaen
1755. Duedez. IJ
——
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* 3
PER ARE
RER
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— ⸗ — — —— ———
— wo
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—6 495
A —
gerr Benedietus Stay, “
—5 — der Beredtſamkeit und Erzprieſter
dr Sorten Paronal» Sich bes haligen Dino |
anymus, auch der koͤniglichen Gefellfchaft der .
Wiſſenſchaften zu Lyon Mitglied
zu Rom,
— alle Gelehrten zu Kom und Ropel ihr
Verſprechen, ſo fie uns durch einen Freunb
gehen haben, erfüllen, fo werden wir batd unfern
fefeen eine ganze Menge von Gefchichten gelehrter
Raliaͤner vorlegen koͤnnen. Wir wollen folches er⸗
warten, wuͤnſchen aber, ‚daß es ihnen gefallen mö«
ge, ihre Nachrichten ein wenig umfländlicher und
reicher mitzutbelten, als Here Stay gethan bat, Er
meldet uns. nup bloß Folgendes. \
Er iſt gebohren zu Raguſa ben 26. October
ig, :° Im Jahre 1744 hat er zum Druck befoͤr-
dert: la Filofofia Cartefiana in verſt diſpoſta in VP
hbri. Er lebet zu Rom feit dem Jahre 1746, hat
die Profeſſion ber Beredtſamkeit feit dem Jahre 1751,
‚ amd feit 1753 das Amt eines Spriefters der Il⸗
lyriſchen Patronal» Kirche des heitigen Hieronymus
“ (PArcipretura in S. Girolamo chiefa patrionale
- degli Illiriei.) Im Jahre 3,755 hat er den erften
der Meutonfchen Weltweisheit in italiaͤniſchen
— Den Sr nn
N
496 Kurze Rachr. des Hrn. Bened. Stay.
| Werfen an Das Licht geſtellet, unter dem Titel: a
Filofofia Newtoniana in verſi. Diefer erfte Theil
begreifet drey Bücher; er iſt im Begriff das übrige,
und alfo zehn Bücher, herauszugeben, und Das
ganze Werf wird durch und durdi mit den Anmer-
fungen des berühmten Paters Boſcowich, vom
ber Geſellſchaft Jeſu, welcher einer der erſten und
eifrigſten Befoͤrderer der neueren Weltweishelt in
Italien iſt, und ſich bereits Durch verſchiedene ſchöͤ-
ne Werke einen Ruhm erworben hat, begleitet |
| werben,
Es gehoͤret gewiß ein denkender und ein’ —* |
denkender Geift dazu, um ein ganzes philoſophiſches
Jehrgebäyde in ein Gedicht einnukleiden, und wer
einfieget, wie viel eine ſolche Bemühung sur Befoͤr ⸗
derung des Geſchmacks an gruͤndlichen Wiſſenſchaf⸗
‚sen, mitten unter. bes Hefrichaft des Aberglaubens,
Geotragen fünne, ber.wird folche für nichts anders,
als hoͤchſt ruͤhmlich und erwuͤnſcht halten Eönnen,
Fr fügen, nach des Herrn VPeofeſſer Gary
—— — —2 ans
au einiger Zeit ein
— * Soeittaͤt iu $oon fey: Ä
Koi
R .*
\
x
v. Ge.
\
. 49
WIEIEEEFU RETTET Te T)
J VW j FE
Herr Johann Jacob, Boſe,
der heiligen Schrift Eicentiat und miefer
Diaconus an der 8. Nicolai. Ki
ö mi eipsig.
% bofifche Name iſt feit ‚geraumer Zeit in
Kor netahreon Miele nicht unbefannt, Diefer
) Das Verjeichniß derer,
iſt der Ort, an welchem
Vater war D. Job. Jar
joctör und ordentlicher
Igerichtes, und feine Mut ⸗
Winklerin. Anfänglich
fen Sehrmeiftern, Holz⸗
narius unterrichtet, des
ımburg, der andere zu
ohenprleßnitz das geifile
fo weit, Daß er 1751 die
x bejiehen konnte,
ſich zuerſt, vornehmlich
ten Rapp, deſſon öffent»
füngen, auch Diſputir⸗
ete, die Humaniora.
er von D, MNuller und
Profeſſor, Sperbach,
idre von Lehmann und
Is Dofen,
Aa
498° Kunze Nachrichten =
Boſen, und die Mathematik von Richter, mie auch
diephilofophifche und polltiſche Hift. von D. Joͤcher.
In der hebraͤiſchen, chaldaͤiſchen und furifchen Sprache, |
auch im Rabbiniſchen bediente er ſich vornehmlich
!
der Unterweiſung des fel. D. Hebenſtreit, doc) das
er auch von dem gemeldeten Sperbach dariun
was gelernet, In ber Oottesgelahrtheit und Kir⸗
chengefchichte endlich hörete er Die berühmten Maͤn⸗
ner Döner, Rlaufing, Deyling, Weiſe und
eller. *
Bereits im Jahre 1734 warb er Baccalaur—
der Weltweisheit und das folgende Jahr ara
Magifter verfelben. Der Magfitrat gab ihm dar⸗
auf.1736 eine Stelle ımter den Catecheten bey St.
Petri. Er ward’ weiter‘ Sonnabends » Prebiger
ben der Et. Thomas Kirche. Doch, dieß Amt ver«
waltete.er kaum ſechs Wochen, als er fchon zum
Prediger an St; Johannis ermähler ward, Di
gefchahe 1743. Endlich Fam er 1746 aus der Bore
ſtadt wieder’ in die Stade felbft, und ward Diaco⸗
nus ben der neuen Kirche; welches Amt er 1750 mit
dem Diaconat- zu St. Nicola: vermechfelte, und .
1755 zum mittelften Diaconat aufrücke,
Er hat verſchiedene Proben feines Fleißes und
feiner Gelehrſamkeit In den Druck gegeben, als 1736
- difp, prima de potionibus mortiferis, wodurch e
fid) das Recht, akademiſche Borlefungen zu halten,
erworben. 1737. Difp, II. de potionibus mortife- -
ris; 1740 deCarmelo monte & deo, und de Paulo
in tertium .coelum rapto, wider den Seren Dos
eter Deder, nach. deren Abhaltung er eine Stelle in
m
des Hru. Jobanu Jacob Boſe 49
| ter phllefophifchen Facnttät erhiekt, unb auth i in rben
. dem Jahre don der theologiſchen Fecuirät die Wuͤr⸗
de eines Baccalaurei der Gottesgelahrheit erhielt.
Im September aber des Jahres 1756 ward er Licen⸗
lat derſelben, zugleich mit ben Herren Denefli, |
Wernsderf, Schleifiner und Richter, da
denn den 22. und 23. September pro licentia Ne |
titte, de cultu dei in Silentio ad: Pf.-LXV, 2. illu-
frandum, 6. B. S. Vollſt. Nachr. von atabı |
Schr. 1757. 1. St. S. 51. wf.
BESELERZZIZZEZERZEZZZZ
vI. J
Herr Ewald: —Hollebeer,
der Gottesgelehrtheit Doctor und ordentlie
cher Profeſſor, auch akademiſcher Prediger
auf. der Unlverſitaͤt zu Oroͤningen.
Se hollandiſche Kirche hat verſchledene berahm—
te und, angeſehene Lehrer des Mamens Holle⸗
be gebabe. Jacob Hollebeek, Joſias Holle⸗
|
'
„ und deflen einziger‘ Sohn, Peter Holle⸗
deek find als Prebiger zu Amſterdam *), ein ander
*) Dean findet ihre Geſchichte kurzlich beſchrieben
Herr Croeſe Kerkelyk regifter der Predikanten &e
te Anfterdam p. 59. 141. 2.11. Det erſte hat außer
den daſelbſt annefühsten Schriften, De verlooren en
evonden Zoandaar 1646. Quart und De Gee-
whiske Krygsmann 3639, in Dune, auch noch pre-
dicatien
Fi *
500 .. Aurze Nachrichten |
- zer: Peter Beoyge Hollebeek aber zu Seiden geſtor⸗
ben; und Jeremias Hollebeek, ohnloͤngſt Prebi«
ger zu teiberdorp, hat fich durch verſchiedene Schrif⸗
ten einen guten Namen erworben *). Unſeres ger
lehrten Bater iſt gleichfalls ein beliebter Prediger ges
weſen. Es ftand- derfetbe gu Haamſtede in Gee
- land, als ihm diefer fen Sohn 1719 dafelbft geboh⸗
ren ward. - Er widmete ihn anfänglicdy der Hand⸗
Ing, und zu dieſem Endzweck ward biejenige Zeit
feiner Jugend, worim ſich andere dem Studio er⸗
geben, zu Amfterdam zugebradit **). Doch hiefer
Vorſatz warb noch zu rechter Zeit verändert. Ver
junge Herr Hollebeek ergab: fidy den: Wiflenfchafs
ten, und insbefontre den theologifhhen, und, nach⸗
Dem er einen genugfamen Grund gelegt hatte, beſuch⸗
de er die berühmte Univerficät zu feiden. P. Bur⸗
mann, Schultens ver Bater, von den chonert,
Alberti, und andere ‘waren es, deren Dorlefun
gen er fih zu Nuge machte, auch ſich im Diſputi
ren und Prebigen übte. Unter feinen Univerfe
ehtäfreunden waren insbefonbre, der itzige dert Dres
feffer Schulrens daſelbſt, bey deſſen Inauguraldi
putation
‚Aicatien in Octav, und Boetpredicstien in D
an das Licht gefteller. "er beine aber bar ? a.
feinem 1750 erfolgten Ende fieben frebigten Eines
Broßvaterd P. G. Sollebeek, nebſt einer von feinen
‚eigenen über Röm, 1, 17. in den Druck geben laffen.
*) 3. E. den Anhang, welcher fich bep ded Herrn D.
von den Honert Kerk in Nederland beschowt Befins
bet. Vergl. Neu. Bel. Eur. 9. Th. 170 ©.
) Orat. inaug. p. 54-
..
| \ . . oc 5
! des Heren Ewald Hollebeek. 501
| pam über Philippe Hs f. er Ahr
Mic opponiite, und fein ihiger Amesgenofie,
Profeffer Chevallier, deffen beftändig ger
an Freundſchaft er auch in feiner Eintritisre⸗
de ju Gröningen D. 58:59. mit vieler Zärtliche
keit gedenfet, Mach vollendeten Univerſitaͤte jah⸗
ten, fam er 1744 in das Predigtamt, und zwat
eft zu Ooſtkopeile, einem: angenehmen Doefe Im
Valcheren, darauf zu Charlois an. ber: Mofe ahn⸗
weit Rotterdam, und endlich zu Middelburg, allwo
erden von ber leidenſchen Gemeine an ihn ergnu»
men Beruf ablehnet. Nachdem er bis ins fünfte
Sehe zu re geftanden, nahm er 1752 den
&cf jur ordentlichen Profeffion ber —
Ener Oröningen an, ward —— 3. Dec
akademiſchen Senat zum Dochor derfel
1 —— defſeiben Monats,
)roſeſfor Chevallier, ſeine
‚que Prejudicis in re
ꝛque optima iis occurren-
zugleich zum afademifchen
Diele den en fiebjeßnten def
trittspredigt über ı Chef;
ve Antzittsrebe ift bald dar⸗
der Damals nenen Herren
übergeben worden, und bes
wart. Nicht nur wegen
fondern auch vornehmlid) -
Sachen, iſt fie Heel
Möge nt fnhente
I Zu
\
"sor .: Kurze Machrichten
Gottesgelehrte, und unter andern auch der beruͤhmte
Hr. Superintendent Winkler in feiner Vorrede zu
- feinen philologematibus Ladandtianis facris, pe.
haben diefelbe billig gelobee und angepriefen. Er
aͤußert nämlich Darinn recht eble Gefinnungen von
Der theologifchen Denkungsfreyheit und Vertraͤg⸗
lichkeit. Geſinnungen, welche, ſowohl zur Freude,
als zum Nachruhm unſerer Zeiten, immallge⸗
‚meiner. werden! en
Indeſſen iſt es nicht zu verwundern, daß er es,
ſo wenig als Herr Chevallier, und mehr andere
akademiſche Lehrer, einer andern Gattung von Geiſt.
lichen damit Recht gemacht habe. Die cafoinia-
niſche Societaͤt, die Herren Eraminatoren des Ents
wurfs einer Toleranz, fegten ihn ſowohl, als jene,
in vie Keger- ober wenigftens Heterodoxen⸗Rolle.
Here Schultens hat es ihnen theils in feiner
niuojaarsgifft, iheils in feiner uitvoerige waar-
. Schowinge Öffentlich verwiefen. ‘ |
Doch noch mehr; feine fuftemarifchen Säge,
weiche er den Studierenden in Die Feder dictirte,
. worden aud) zum Theil gemisbilliger und ange _
griffen. Auf einige. feiner Predigten fand man
gleichfalls zu fagen. In einer berfelben vebete er
von einem Mittelſtande der Seelen nah dem To
de, erflärte das Paradies 2 Cor, ı2, 4. nicht von
dem Himmel felbft, fondern von einem folchen '
| 7 Miteelitande, und den buchftäblichen Sinn der
Redensart Eos reixou sugavau Ve. 2. nicht, in den
himmel, fondern bis an, dichte nächft dem
Himmel. Hiexuͤber entſtand feibft einige Etre
| gung
I TERWTTT TI
des Herrn Ewald Hollebeet. 503
gung in ber Geneine. Es kam noch dieſes hinzu
Herr Hollebeek iſt unter den Herren Profeſſoren,
welche woͤchentlich über gedruckte Säge Diſputir.
übungen anſtellen. In dieſen Sägen wurde eben
detgleichen, und noch andere nicht gemeine Mey,
nungen bewaͤhret, z. E. daß durch bie die
Pipara Vs.4. welche Paulusgehörer,die Sprache
Lu
der abgefchiedenen Seelen unter: einander zu ver.
Reben fen”). Doch das Meine Ungewitter ‚fo f Pa
über ihn zufammen zu ziehen fchien, bat ſich bald,
wieder gänzlich verjonen. Der Verketzerungsgeiſe
verliert in der proteftanfifchen Kirche feinen. Credit
immer mehr und mehr. U |
\
/
‘ \ nr
„ViL. Herr
2 Dieſe Erklaͤrung ſcheint uns einer Aufmerkſamkeit
wuͤrdig zu ſeyn. Sie wirft den ſpoͤttiſchen Einfall
bes Herrn von Voltaire im einem Schreiben an ben
Herrn von Sontenelle gänzlich über den Hafen.
Oenvres, Tom. IV. p.95. ° .
Ou Saint Päul avant, Vous a vu
Force beautes furnaturelles,
Dont tres prudement il s’eft tu.
Doch, er trifft auch die gewoͤhnliche Auslegungen
Feng Und feheint Cicero verba ineffabilia, fehr:
wohl zu erflären: quae nee poſſuut fcribi, nee feris
benda fünt, Ram. Hl. ... _ 2
/
r.
504 : Rurze Nachrichten
ee ee ee re
vu.
Herr Georg. Earl Hering,
weiland konigl. preußifcher Kriegscomnmſſa⸗
Bu rius zu Berlin. EB
E e war su Magdeburg geboren, hatte auf dem
Kloſter Bergen ſtudiret, und findet ſich ſein
Name unter den Alumnis in dem von HAHNIO
s
continuirten Chronico Coenobii Bergenfis.
Stanffurt am-Mayn hat er fich einige Jahre auf⸗
gehalten, und an dent in etlichen Sprachen heraus⸗
egebnen Didionaire des Deneroni gearbeitet.
ad) einiger Zeit ward er Auditeur bey dem fönigl.
preußifchen Regimente, weldyes der General von:
Lethmat commanbirte. Die Franzofer nahmen
ihn gefangen, und, weil fie bey ihm einige Riſſe
von Feſtungen gefunden hatten, fegten fie ihm zu
Valenciennes gefangen, wo er eine geraume Zeit
kuͤmmerlich bey Wafler und Brod leben mußte:
jedoch ward er durch Vermittlung des nachntaligen
Staatsminiftees, von Ratſch, mit dem er ver»
wandt war, etwas beffer gehalten, auch endlich,
nachdem er fich in Paris (mo er fich jeboch kaum
vier und zwanzig Stunden aufhalten durfte‘) ges
ftellt, und, Daß er fein Spion wäre, erweislid) ges
macht harte, losgelaſſen. Hierauf ward er bey
dem Hrn. von Ratſch Seeretarius, und fam end»
lic) in die Kanzley. In den Spesen, ber Hlkorie,
/ Vene
des Herrn Grorge Carl Sering. 505:
Genealogie, ſonderlich aber Geographie, harte -
ee fi) wohl umgeſehen, ſammlete eine artige und
ı ziemlich zahlreiche VBibliothek, auch eine fchöne
Sammlung von Landcharten, worauf er mehr ald
ſiebenhundert Thaler. verwandt hatte. — -. _
Mit dem Profeffor zu Helmſtaͤdt, Polyc. Ly⸗
fer, kam er in einen gelehrten Streit. Jener
ſchrieb eine commentationem de vera geographise «
methodo. Hering antwortete darauf in einer Eleie
men Schrift, auf deren Titef er aber nur die An
fengebuchftaben G. C. H. gefeßt hatte: Von
Nothwendigkeit und Nutzen der Geographie,
Derlin 1727. Quart. Auch lich er unter dem
Namen Theophili Purefadi eine Reife nach dem
örgfeuer 1739 auf vier Bogen *) drucken, wowider
der befannee Weißlinger gewaltig geeifert har. _
Ah hat er mit den berüfmten Liebhabern dee
Geographie, Hübner, Bater und Sohn, Sauber, .-
md andern in und außer Deutfchland einen fleißls '
' ga Briefrechfel unterhalten. . Im jahre 1742
ab er den koͤnigl. preußifchen und churbrandenbure . ·⸗
giſhen Geſchichtskalender heraus, worinn Die Lebens⸗
und Regierungs⸗ Geſchichte der zwoͤlf Churfuͤrſten
| Br aus
9 Darinn daſſelbe ımter einer erdichteten Reife einer - _
Geele, nebit den Seelmeffen, Weibwaffer, Ablaß
u. d. gl. durchgezogen wird. Diefe Piece iſt des
» GaABRIiEL DEMILIANEB Pase par tout de
beglife romaine (welches als ber legte Theil zu des
Gavin Buche unter gleichem Titel anzuſehen) bep⸗
| BeaGd Roropa XIV Tp, ei
Ä |
6.” Kurze Nachrichten
aus dem hoßengoßerifihen Hauſe, von Ehusfürft :
Friebrich 4. an, bis auf Friedeich den erſten König von
Preußen incl. kuͤrzlich und zuverlaͤſſig enthalten,
. imgleichen, nach alphabetiſcher Ordnung, mas waͤh⸗
. rend derfelben Regierimg von, 1417 bio 1773 zu
ſchen dem Meandenburgifchen and andern Haͤufern,
auch wegen ber Provinzen und einiger Städte, ſich
Merkwuͤrdiges zugetragen, nebit gedachter Chur⸗
farſten Bildniſſen im Kupferſtich, in Duodez.
Hierauf folgte im naͤchſtſolgenden Jahte kurzge.
ßte Sebens. und Regierungs Geſchichte König "
Friebdrich Wilhelms, nebft deſſen Bildniß im Rus
pferſtich, wobey auch die benfroirbigften Kriege
und Friedens⸗Sachen feit 1606 bis zu ſeiner Tür
niglichen Majeftär Ableben, beſonders aber ein voll.
ändiger Auszug, was zur Zeit des fo genannten
üͤreyßigjaͤhrigen Krieges vorgegangen, in Duodez.
Er ſtarb ohngefaͤhr vor ſieben Jahren, nachden
er uͤber ſiebenzig Jahr alt geworden. Georg
e. Ruͤſters des alten und neuen Bertin
dritte Abtheiluna, „Kap. 28. und vermiſchte Ur⸗
cheile und. Abhandlungen, u. ſ.w. 5St. io3 5.
4
>. VL Her
des Gen. Iob. Heinrich Schmukker. 507
ee he teens |
Herr Johann Heinrich Schmucker,
»weiland reformirter Prediger zu Weſel.
. ice Mann hat. unter den beruhmten Kanye
| ‚rebpern unſrer Zeit feine Stelle gehabt. "
Seine viele gedruckte Prebigten haben eine Men -
« .. .1 2
J
ge Käufer gehabt. Sb ſolches, wie andere urthels
len, einen noch an vielen Orten herrfchenden Mae
gel des guten. Geſchmacks zuzuſchreiben ſey, laſſen
Mir dahin geſtellt ſern. Hier find feine vornehm-·
— — — — —
— — — — — —
TE Beier, Tiling und Gagittariug,
ſten Lebensumſtaͤnde. J
Sein Vater, Johann Gotefried Schmut⸗
ter, weicher Conrector zu Cdthen war, lebte mit |
Dorothea Eliſabeth Mann im Cheftande, und .
Biefe gebahr ihm denfelben in diefer Stadt ben zwan-
Hiten Mär; 2684. Auf Den Schulen doſelbſt
wurden ihm bie Anfänge der Wiffenfehaften bey
gebracht, und dansuf bezog er 1700 das Gymue
fium zu Bremen, allıpe er unter Anführung der
ſch in den ehanlogifhen und öilfophifgen © Bi
faſchoſten ſeſt feßge, und dafeibft zwo philoſophi⸗
he Diſputationen unter dem Vorſitze des Prof.
; Tülug, web 2705 als Verfaſſer untes.ben Prof.
Beplex eine di phälo (beol, Segusedo Ieiı
| Zu
eucta
0
\
⸗
‚508. . Kurze Nachrichten
extra portam paflo, ad Hebr. XII, 12. 13. wer |
: ‚theidigee. Hierquf bejuchte, er auch noch did Uni-
verfität zu Sraneder, und machte ſich dafetbit die
Vorlefungen des Rhenferd, von der Wayen,
Vitringa und Andala zu Nutzz. —
. Im Jahre 1706 kehrte er mit einer geſammle-
ten guten Gelehrſamkeit wieder nach Haufe, um
- einen göttlichen Deruf inein Amt abzuwarten. Er
ward auch Fur; darauf von der Gemelne zu Zelle
zum Candidaten angenommen , um.den Predigt
ienſt zu verfehen, und dieß that er mit einer fol-
hen Zufriedenheit derfelben, daß fie ihn im jahre
2709 einftimmig zu ihrem ordentlichen $Jehrer be⸗
rief. Er ward darauf zu Bremen eraminirt und
ordinirt, und hielt feine Antrittsprebige über 2 Kor.
12, 14: Dafelbft verband er firh ehelich mie der
Jungfer Angelica Chriſtina Tackein aus Rage-
"burg, in welcher Ehe er vier Kinder gezeuget, wovon
noch ein Sohn, Herr Johann Gottfried Schmuk⸗
ker, Praͤceptor am Gymnaſio zu Weſel, und eine
Tochter, am Leben find. Einen Ruf nach Solin⸗
gen 1721 ſchlug er aus, folgte aber 1722 einem an⸗
dern zu Eberfelde, und 1729 zu Weſel. Bey Die.
‘fee ©emeine. ift er, ohnerachtet er ſchon 1731 als
Conſiſtorialrath und Hofprediger follte verfegt wer⸗
‚den, beftändig geblieben, bis er den zten October
1756 in die Ewigkeit abgeforderg wurde,
Vreceerſchiedene feiner Predigten, als bie Seicdhen.
predigt auf: den hothfeligften König, Friedrich
Wilhelm-An Folio, find gleich, nachdem fie gebal-
sen worden, aus ber Preſſe gefommen. Den ver.
ſchie⸗
J
des Hrn. Mepbonfus Cathelinot. | 509 j
ſchiedenen Duartbänben derſelben hat er allerley
Ditel vorgeſetzt, als: Guͤldene Aepfel in ſilber⸗
nen Schaalen; Wahrer und rechtſchaffner
Chriſt; Schriftmaͤßige und gruͤndliche Er⸗
klaͤrung aller und jeder Sonntags⸗ und Feſt⸗
Evangelien durchs ganze "jahr; ber leidende .-
Jeſus; w.a.m. Bon einigen find Auflagen, und
auch eine bolländifche Ueberfegung gemacht worden.
EEE ZZ EEE
Herr Ildephonſus Tathelinot,
des Benedictiner: Ordens Priefter von der J |
Congregation des heil. Bannus.
KL wenlger Schriften biefer alte Gelehrte her⸗
. ausgegeben hat, deſto mehr Handfchriftenläße _
er denen an das Licht zu fteflen nach, welche ſolches
für gut finden moͤchten. Er hat den fünften May |
3671. das Licht ber Welt erblict, und ſich frühzeitig
in bie oben benannte Congregation des heiligen
Vannus begeben, in welcher er, fo viel wir willen,
noch lebet, aber bereits feit einiger Zeit in die Kind«
beit, gerashen fl. nn
.Das einzige Werk, fo unter feiner Yuffiche Im
Drucke erfchienen, it folgendes: . . . .
Lettres et opufcules fpirituels de Mr. Bos-
sUET, Eveque de Meaux, “von commentaire (ur
3 g €
U
8%
s
zwern Duodezbaͤnde.
Dahingegen er folgende arte ausgear. |
beltet bey fich oem ——* wer |
Bibliocheque Sacree, drey TG, Fol.
Fables de la Bibliotheque de Mr. Durım,
dier Duartbände. .
Differtations für T hiftoire eceleſiaſtique de
Mr. FLEvRv, jmeen Quartbaͤnde.
HDiſſertations critique⸗ für Phiftoire du people |
eruͤch⸗
de Dieu, parleP.Berrucsr. Dieſed
tigte Buch, wovon das alte Teſtament 1728 in acht
Quartbaͤnden an das Licht trat, und das neue 1753
lgte, verdiente, daß der zweyte Theil den gten
pril 1756 bon dem Darlemente zu Paris verboten
wurde. Dem alten Cathelinot find In feiner
Kritif darüber mehr als ein Gelehrter zuvor
gekommen.
Trias, patrum, . Es find Abhandlungen über
2. Kurze Rachrichten m |
b eantique des emutuen, mis is en-oräre, 1748.
4
U
bas Werk des P. Adalbert Roland, fo wünter -
dem Titel: les moyens de concilier les efprits,
- touchane Is conſtitution Vnigeniuus, befannt ges
iecht hat; wie auch über eines Sopucners Traitt
“e P’amotr de Dieu. °
Differation für ie dilicnnmire de BavtE & "
fes autres ouv
ler nen — der Werke des Alanus in
Lt Bollanten.
Eine neue Ausgabe vn Tusver hommes
Üskies, gm
Abrege
\ r *
des Hrn. AMenhentus Cathelinot. su
Abreégé des. differtations “ sommentsires de
Don CALMET ‚fur P Ecriture Sainıe , vier
SAunartbinde : \
Les. ouyrages de Don Ropexr. Des6A-
BETS, mis ‘dans un nouvel ordre, zween Foliant.
- Suppltment “Au concile de Trente, compofe
des. ‚ouvtages de Feveque Pac ÄNME für, ce
concile, Fol.
Er hat auch an der feteinifen Ueberfegung
der Klechenhiſtorie des Fleury, und der Gefchichte
der römlfäen: Kaifer „des Tiliemone gearbeitet. -
Nicht weniger hat er ſich mit einer hiftoria litera⸗
ria Benedidins in res partes dieifa, fo aus drey
Zolionten beſteht, beſchaͤfftiget, und endlich ein
Merk unter dieſem Titek unternommen : -Aunaleß
sum sm er, tum romani, hiftofici, cricici.
ogici &c. Doch "gemeldete betruͤbte
—— ‚feines. Alters hat ſolches unterbte⸗
Am, See Uragce Drecire p. 138, 134 °
512° Kurze Machoiehein - >: 3
0 "KEY wann ‘ wer u...
Herr Peter Chriſtian Kämpfer,
weiland ber heiligen. Schrift Doctor, der
Metaphyſik ordentlicher Lehren, und. Prediger -
an ber Marienkirche zu Roſtock. 2
/ (Fin Ste, ein Prediger zu. Dreveslicchen;
| ohnmweis Wismar, war "Johann Rämpfer,
+ und: feine Mutter Barbara Eliſabetch Plefiirig.
Er fam 1702 den 13ten Rovember auf die Welt,
ward erftlic) won feineit Vater angeführt, und, "
als:diefer. 1712 ſtarb, von feinem .Bruber, LUrich
acob Rämpfer, Pfarrern zu-tübig, unterrichtet:
Jahre 1714 fam er in bie Schule zu Wismar,
auf. welcher ber Subrector. Tanke, Com. Wiety
uund Rechkor Rindler feine Sohrer. waren Us
- aber diefe Stadt 1715 belagert ward, fah er fich ges
noͤthigt, Diefelbe zu verlaffen, und fam nad) Nibs
benig, allwo er der guten Anführung der dortigen
Lehrer, und vornehmlich des Rectors Cabob, zween
Jahre genoß. Hierauf kehrte er 1717 wieder nach
Wismar zuruͤck, und ſetzte daſelbſt bis 1720 feine
Studien fort. Nach dieſem brachte er ſechs Jahre
auf der Univerſitaͤt zu Roſtock zu, allwo ihm
Herm. Tarnov das Hebraͤiſche, Carl "Joachim
Sibeth die Geſchichte und Wapentunft, Aepi⸗
nus ‚bie Philoſophie, und eben derſelbe, mie auch
ne | Engelke
— — SE EEE Zus
®
— — — — - ..-
des Hrn. Peter Chri ſtian Kaͤmpfer. 513
Engelke und VOeldner; die theologiſchen Wilfen
ſchaften, umd endlich ‚ber M Eggerdes die Bo.
miletik lehrte.
Im Jahre 1736 erhielt er die Magiſterwͤrde, |
and 1736, an D. Burgmanns 'Stelle, die Pror
feſſion der —— Dieß Amt trat er den
7ten Junius mit einer Rede de metaphyfica ac-
cuſata quidem, ſed Cnlpa vacante, an. A. 1738
ward er von ber cheofogifchen Facultaͤt unter die
Tondidaten der Theologie aufgenomimh, und 1739 |
als Prediger bey der Marienkirche eingeführer,
sand endikh auch 2749, nach ſeiner den roten April
gehaltenen "uauguräldifputation, wozu der Here
D. Aepinus das Programma austheilen ließ, sum
Doctor der, Snttesgelahreheit erklaͤret.
"Außer einigen Progrymmatibus und einer ober
andern in anderer Namen verfertigten Sant hat
‚ft
hiedene - Difputationzs an das Kin gu
Betr ‚als:
De vfa terminoruni ereleſiaſticorum e dodki-
ma de myfteriis divinis non eliminando, prael, I
Franc. Ars: Arrımo, 1730.
Differt. hift. crit. de literis arque punctis in
Seripꝛura V. T. hebraicis, reſp. Job. Dan. Li-
vormius, 1734.
*
ð
Quoeſtioum metaphyfi canım biga, reſp. Job.
Jesch. Spalding, 1736.
Diflert, erit. de origine atque indole rẽ Keri
et Chetibh, refp. auct. Diet. Sam. Wolfrads, 1739.
⸗
1. |; Befhiche
Diſſert. exit. de eeris, vorsfibus et et ——
bus in Scriptura V. T. hebraicis, reſp. ad, Andre
Chrif?. Peterfen, 1742. =
Difp. ;inaug. theol. exeg. modum praedicatio-
his Paulinae per exegehi in dii 3 Cor. II, 4. 4-
üiftens, 1749. ,
Cr hatte ſich 1735 mit der Jungfer Chriſtina
Charlotte Wolfradt in den Eheſtand begeben.
Sie hat ihm eine einzige Tochter zur Welt ge
bracht. Quin n Sebensenbe erfolgte den Drengeßtsten
May 1755.
Benuaeneesu en nnnsunnee
- Neue
are zur ih
Des
Seren von Hoven,
N. G. E. X Th. 473. S. J
Me dem Anfange des vorigen “Jahres fängt
ein neuer Zeictauf der: Sebensgefchichte bes
Hen. von Hoven an, welder einer der veichtigften
von allen ift.
Er war eben im Begriff, cheils dem ungleichen.
Urtheile des Syn. Walchs über feine Friedensge
ſchichte zu begegnen, thells ein Manipulum libro-
rum rariorum ab aliis omifloram, et ad hiftoriamp
u ovchfafican proficuorum Gerauszugeben, ur
[
N U ee
— — —, — - —
des Herrn von Hoven. u
ige! Krieg einbrach, wevon bald, bernach 1
ein ‚Mehreres, .
Diefes Kriegesfeuer machte ihm atsbatb we
des Zuſtandes Der Herrſchaft Singen und ſe
eigenen Umſtaͤnde gar ſorgliche Gedanken.
Grafſchaft iſt groͤßtentheils mit bittern mi
kacholiſchen Unterthanen angefuͤllet. Sie ha
den Reformirten fo gar einige Kirchen, Kape
und Schulen ſuchen zu entziehen, und in wi
Stuͤcken ned; weiter um ſich zu greifen getrad
Dieſem Unwefen hatte fich der Herr Conſiſtoriali
allewege, nach feinen Pflichten, eifrigft. wibderf
und, wie fehr er fonft zum Frieden geneigt iſt,
* gehalten , daß benifelben-niches fbädficher
als ohne vorhergehenden. Frieden bem Gegentf
oe Bortheile des Friedens einzuräumen. Ciı
Proteftanten waren hierinn von mildern Gedan
und Den fich den Päbftifdyen wiltfäßriger..
diefer Verſchiedenheit entftyun einiges Mlisver:
gen, woraus der Hr. von Hoven fich bey bi
Zeiten feinen Vortheil verfprach, und meynte
ſache zu haben, zu glauben, daß er in dieſen Kri
Läuften "weniger, —— ſicher ſeyn mo
gen, je mehr die Gefahr und Beſchwerlichke
fiegen. Endlich bat er im Monat Julius um
nen Abſchied, welcher aber auf eine gnaͤdige R
ausgeftelt wurde. Er kam alfo nochmals mie
um nach — der Erndteferien ſeine Amt
Khäffte wicderum are. Be
— — —
36". Bun Geſchichte
belam er nicht den höflichften fenmöfifchen Capitain
in fein Haus, aus deſſen Auffuͤhrung er muthmaßte,
daß. derſelbe von, Uebelgefinnten gegen ihn aufge-⸗
bracht worden. Er entſchloß ſich alfo zum zweyten
male ſich nach Holland zu begeben, und bat von
ba aus um feinen Abſchied, welcher auch unter
den 2. Nov. in Gnaden erfolgte,. und alſo verlor -
das Gymnaſium einen feiner geübteften Lehrer, und
größten. Zierden, und bie lingenſche Geiſtlichkeit
einen eifrigen ‘Bertheidiger.
Ehe wir nun weiter eifen, fo müffen wir noch
etwas von feinen letztern Tingenfehen Schriften, welche
zu Ende des Jahres 1755 herausgefommen , er
woͤhnen. Die ſcharfe Cenſur feiner Friedensge⸗
ſchichte in dem 41. Stuͤck der goͤtting. gel. Anzeigen
veranlaßte, daß er nach dem Verfaſſer derfelben
forfchte, und entbecite, daß es Kerr Prof. Walch
zu Göttingen ſey. Dieſer legtere hat vor einigen
Jahren eine Befchichte der lucherifchen Religion,
als einen Beweis „daß fie wahr ſey, in Octav
Berausgegeben, und Darinn Luthern, alsden erſten,
eigentlichen und göttlich berufenen Kircherrverbefferer
ungemein erhoben. Dieſem ftunde bie ‘Friedens.
geſchichte des Herrn v. H. ſchnurſtracks entgegen,
obwohl. er erſteres noch nicht eingeſehen, noch da⸗
gegen das geringſte einfließen laſſen. Zween Schrift.
ſtelſer die ganz verſchiedene Geſichtspuncte und Ab⸗
ſichten Haben, muͤſſen nothwendig ſich zuwider ſeyn.
Wie aber Herr W. des Herrn v. . Friedens⸗
gefchichte etwas unmilbe angegriffen hatte: fo ver⸗
theidigte fich dieſex nicht nur im zweyten Theile feiner
— Griedens⸗
J
des Herrn ven Hoven. _ 517
Sriedensgefchichte, melche 1756 auf eilt Bogen
berausfam, fondern griff in feiner-abgensrhigzen
Erlaͤuterung derfelben obgedachte Bejchichre der
Ischerifchen Keligion mit gleisher Schärfe an,
und ſuchte die Schwäche des Beweifes, der auf
ſchwache Menſchen gegründet wird, zu entdecken.
Er meynt daß ſolche Beweiſe ver Religion mehr
ſchaͤdlich als zutraͤglich ſeyn, und will, was die
Lehre betrifft, ben Urſprung der Reformation denen
Schwaben zueignen, welche fange vor Kurhern
gleiche lchrfäge getrieben haben ſollen. Die Ber
gleichung” des zwiſchen Eraſmi und Luthers Res
formationswerke börfte manchen nicht übel gerachen
vorkommen. Diefe Schrift iſt, fo viel wir wiſſen,
noch in feinem gefehrten (journal oder Zeitung res
cenfirt worden, und verdienet doch wohl, vornehme
kich. von den Gegnern des Herrn v. . mit deffen
Stiedensgefchichte verglichen, und in Betrach⸗
tung gezogen zu werden. EEE
Zu gleicher Zeit machte, wie bereits geſagt,
der Herr von Hoven den Anfang, einen Manipulum
librorum rariorum herauszugeben, und fuchte vors
nehmlich folche rare Bücher zufammen, welche zur
Kirchengeſchichte nöthig und nüglich fin, Cr
brachte auch diefelben unter gemiffe Nubrifen nach
denen Materien, wovon fie handeln. So finden
wir auf dem erften abgedruckten Bogen unter der
Kubrit Aradernia die raren Schriften von befons
dern Univerfitäten, als Duisburg, Frankfurt
an der Oder, und andrer mehr. Unter der
‚Rubrik AFa, die raven Sammlungen von allerhand
Sandlungen u | wi 5: Aber
Pr
z38 Zur Cchbirhte
Aber diefe Arbeit unterbrachen bie einfaflenbau
Zeinde, weihe ihm Zeit, Luſt, und Gelegenheit
denahmen, darinn fortzufahren. Während: feiner
Abweſenheit aber ‚won Lingen gab er feine Auss-
ver sehn Fahren bereite heraus, jedoch if
-großentheils umgearbeitet, mit Anmerku
. quisates Eusngelicas ya Zwolle in die Prefle, weiche
auch wirklich abgedruckt, und mit dem Aufang
dieſes Jahrs in Octad auf vierzehn "Bögen nebſt
zween Tabellen in Quart erfchienen find. Sie ent
*" alten eine kurze, doch vollftändige Befchreibung
der apoftolifchen Kirche nach denen vier Haupg
vorwuͤrfen, die das Weſen der Kirche ausmachen.
Er betrachtet alſo erftlich die Geſellſchaft, derem -
. Einrichtung, Fortpflanzung und Sinderniffe ;
zweytens die Religion ſowohl in Anfehung der Lehre
AIls des Dienftes und_ ber Gebräuche 3, drittens
Bas Leben und Sitten, welche der Religion gemäß
eingerichtet waren, und bas ficherfie Kennzeichen
der wahren Kirche und Religion, nach feiner
tung, find. Worauf er alfo niertens die Pruͤfuug
Im fünften Kapitel anſtellet. Diefes faſſet pieles-
beſondres in ſich, ob es gleich fehr kurz iſt.
Vorab aber Handelt das erfte Kapitel von Chrifte
und ber jübifchen Kirche zu Chrifti Zeiten; umd
ben Schluß macht eine Mantilla de Studio Hiftorize
Eccleſ. redius inſtituendo.
Das erſte Specimen davon, deffen ſchon im
fünften Tell umftändiich ermäßnet worden, kam
—
—*
Ier
— \ u - — u —
J
des Herrn von Hoven., SS.
horen 3B. Enp.ı. & 5: . und alle Anmerkungen
din Diefen Kapitel. Cap: IL $. 10.35. Cap. HL .
6. 7: 8. 9. 10. 19. ohne die Zuſaͤtze in vielen
andern, Des “te und zte Kapitel find Durchgehenbs -
men, And. verdienen näher erwogen zu werden,
Die proinſio iſt in eine Mawifla verwandelt, ımd
der $. 15. weicher von der Befchichte der Pähfte
und der Reformation handelt, ganz nat .
Kaum aber war der Eutſchluß des Hrn. v. Hoven,
Ungen zu verlaſſen, in denen Niederlanden befannt,
ober die Herren Burgemelfter der Stade Campen,
worunter perſchiedne, und insbeſondre der Here
Bürgermeifter Veſtering, die Wiſſenſchaften mehr
als gewoͤhnlich lieben, noͤthigten unſern freywilllgen
gelehrten Erulanten, um in ihre Stadt, melde
an dem angenehmen Yſſelſtrom gelegen, fich niedera
zulaſſen. Man beichenfte ihn mit dem großen
ke, verguͤtete ihm die Transportkoſten,
und ernannte ihn zum erſten Profeflure ordinaria
bey dortigem Gymnaſio. Er naht folches auch
willig an, und” eröffnete feine Lectiones durch eis
Brogranıma auf drey Bogen in Quast, worinn ex
verſchledene Stellen bes Ovidii. Quiutiliani; Juftini,
Plori, Eutropii, Velleji, Sulpicii Seueri, et Tacizi
glädtich verbefiert hat. Wir wollen eitie Prohe
daron aus zeichnen. Mar Heft Lib. XI. us. gm
#ttaworpbof.Ovınıı. WB
—— dcerte jactabimur uns,
"Net, quxe patiar, matnam; pariterquue feremus
Qud id ii a i 4 , vv
te e. Melde
320 Zur Goſchichte
waches f feinen gefunden Sinn. giebet. Wenn \
man hingegen liefet: Nec mibr, quae patiar me- __
tuam &c fo haben die Worte den gehoͤrigen Nach⸗
druck und Zierlichket. ur
- Er ift alfo der. erfte Profeffor Ordinarius in
Campen, und lleſet uͤber alle Theile der Geſchichte
und anderer zur Gottes. und Rechts. Gelahrtheit zus
bereitende Wiflenfchaften. Wir zweifeln, aber
um fomehr, daß fein. Berbleiben allda von langer
Dauer feyn werde, w weil derfelbe von Ihro Fönigf.
Hoheit, der Frau Oouvernaneinn der vereinigten
Niederlande bey Weberreichung berer Antiquit.
Euangelicarum, fo er Sr. Hoheit dem Herrn Erbe |
ſtatthalter zugefchrieben, fehr gnädig aufgenommen
worden, und viele Freunde in Holland hin und
wieder hat; welche auf feine weitere Beförderung
bedacht find.
Um Hftern 1758°fam ber Herr von Zoven
nach lingen, theils um feine noch nachgelaſſene
Sachen in voͤllige Richtigkeit zu bringen, theils
um feine guten Freunde zu beſuchen. Die Fran⸗
Jofen waren eben zuvor weggejogen; er fand alles
in Ruhe, und wohnte den Sonntag nach Oſtern
dem öffenzlichen Danffefte bey. Damals übergab
“er mir die nachftehende Bertheidigung wider die
goͤttingiſche Necenfion des zweyten Theils feiner
Friedensgeſchichte unter dem Titel: Abgenoͤthigte
laͤuterung der pragmatifchen und unparteyis
fchen Sriedensgefchichte, worinn durch ein
drittes Sendſchreiben, das ‚Kbeifimäßige
. 3a
*
|
— die Stage in dem 157.88. der
Anzeigen 1758. wie man’ fich' zu ie -
wein jemand ſich in einer Befellfchyaft von.
liebreichen istenden, oder von liebidſen Wahr⸗
beit lebrenden-befinder 2 näher
r erwogen, und. .
ne mbilige Bestim ngpährend abges 5
wiefen werden von Hoven.
So wenig ich mich en! * wollen, dieſe Schrift
* einzurfiden „ fo leicht. werden mir der Sere
Walch und andre; Leſer glauben, daß ich an
Bein Giteeite und ben Ausbrikfen weiter fi feinen
Untpeil nehme, : \
Hocherwuͤrdiger ec
gefunden, welcher feinen -
j denfelben in‘ den letzten
nges der götting. Anzeiger
» Jh ertipfange Diefen ”
and will nicht argwöhnem;
r Recanfion des. 2. Thells *
yewartit, bis man Mache”
Ihland verfaffen, und ig& >
zu meiner verheidigung
ıtheit laſſe meinen neuen
sen, daß: derfelbe meh:
ee Freund, in der erſten
ib, (mh Bernte on \
n'r
Des Heren von Hoben. saı
Wal und Renhieichen: bes wahren San, j
Keligion und Kirche behaupten wie
W. einen Gesund une
7
u 322 Zur Beihicte
bes Herrn Praͤſidenten von Loen · Hochwohlgebhr.
x .
geſetzet hatte, gegen mich blicken laffens Es iſt noch
etwas Gutes in diefem 2. Theil, und der Vortrag bat
noch etiwas angenehmes. Dieſes ift zu Göttinger;
wo man gar leicht ekelt, und gerne alles tadels,
fchon viel, ‚und verpflichtee mich zum ſchuldigſten
Dank gegen meinen Richter. Was ihm aber miß⸗
| fallen, betrifft theils den ſel. D. uther, teils den
Heren Walch, (für welche beyde ‚mein neuer Geg⸗
ner viele Zärtlichfeit bezeiget) theils das vorzügliche
Ken eichen des wahren Glaubens ‚: der Religion,
hriften, und. der chriſtlichen Kirche. Weil
ih nun für das legtere mehr Zärtlichkeit, als für
alle Menſchen hege: fo will ich) Davon Beh Anfang
| machen.
- Man geftehet mir nunmehro zwar zu, daß
Herr Walch ſich ſehr uͤbereilet, wann er meine
Säge von der einzigen wahren Religion mit des.
Herrn von Loen feinem Lehrgebaͤude verworren
und vermifcher; Man rühmet felbft, daß er dieſen
Sehler in feiner neuen Kirchengeſchichte (die ih
roch nicht geſehen) S. 285 gebeflert.: dennoch,
aber begehet man in der That denfelben vom neuen,
und unterfcheidet die Siebe überhaupt vom der gläue
bigen Siebe fo wenig, als der Herr Präfivent von
Loen ſelbſt. Man wirft .alfo. den Menfchen und-
den Chriften , das Gefeg und das Evangelium,
en und die Früchte untereinander , um;
feinen Waffen gegen mich einen Glanz zu:geben..
Ss muß alfo abermal wiederholen, und inſtaͤndigſt
bitten, einmal darauf zu en, deß nah ‚meinent,
. Begxiffe
|
Ä
u 4 u oo.
des Seren von Hobhen. 523
SBegtiffe nicht die Liebe uͤberhaupt: ſondern die glͤu.
bige Liebe, welche in und durch Chriſtum lebet,
Das wahre, vorzügliche, und gewiſſeſte Kennzeichen
ſowohl des Ehriften, als der chriftlichen Kirche und
Ketigion, fen. Wenn alfo jemand zweifelt, ob er,
aller Schwachheiten und Irrthuͤmer ohneradhtet,
Ben wahren Glauben habe: fo:antworte ihm, ob
er Ehriftum über alles und in allem aufrichtig Hebe?
Fragt man mich wo und welches Die wahre Kirche fen?
Ich antworte: wo man in Worten und Werfen
Die Liebe Chrifti findet. Diefe Glaubensliebe weiſet
mich alsbald zurecht und wird Peinesweges durch
einige Irrthuͤmer noch Schwachheiten ausgelöfcht.
Will alfo jemand ein gelehrter und witziger Kopf
werden : fo weiſe ich ihn zur hohen Schule der
Wiſſenſchaften; wenn eraber ein Chrift will werben :
fo weiſe ich ihn in die Schule der Liebe, und des
Kebenswürdigften Seilandes. - in diefer Schule,
Auf diefem Weg, will Ehriftus fich’offenbaren, und
bie. Perlen feiner himmlifhen Weisheit nicht vor
die Schweine, nicht von die von eigenem Wige aufs
. geblafenen Weiſen diefer Welt, werfen. Die Schule
Chriſti iſt eine Real . und Erfahrungsfchule , mo
man von dem Gehorfam anfangen muß. - De
IR die Sehre der heil. Schrift und erftern Kirche,
Se man heut zu Tage gänzlich umkehret. Noch
feichter aber ift der Vorwurf von der Parenchefiz
da meine Antwort, S. 117, fo klar und deutlich
zeiget, daß ich darauf woht geachtet, umb meinen
Beweis auf des Heren D. Waich eigenes Geſtaͤnd⸗
ui in feinem ganzen Umfange gebauet. Herr W.
Ä ili2 geſtehet,
N
het, 7 die Liebe (ie: meyne die ie gjänbäge
iebe) Öag Kennzeichen der wahren Chriſten ſey
woran ein jeder fich felbft Eennen Fönng; )
Ich fehließe, woran ein jeder fich ſelbſt fennen kaum
daran £önnen ihn auch andre kennen; und woran
ein jeber ſich felbft kennen kann, "daran können fich
aud) alle von gleicher Art und Befchaffenheit fennen;
und woran fic) alle von gleicher Art erkennen, Dayam
koͤnnen fie auch von andern erfanut werben, oder
man muß diefes Kennzeichen nerbergen , wie die
NHerren Freymaͤurer. Chriſtus aber unserfcheibeg |
gar deutlich yon jenen, -ex will nicht im Vere
orgenen wandeln; er giebt ein klares und für
| * begreifliches Keinpeichen,; wgran (ih feine
rüber, Schweſtern, Jünger ſowohl ſelhſten en:
kennen follen, als auch von andeen ſollen erfanns
werden... Daran heißt es, folften fie fich nirig
allein felbft kennen: fondern fogar die falſchen
| Propheten unterfäheiden, wann fie einander
liebten, und zwar fo, wie Chriftug fie lieb hatte,
Matth. 7,15 #429. Joh. 13, 34.35. Meg
eige mir im Öegentheil einen einzigen Dre der heil,
chrift, woraus erhellet, daß die glaͤudige Siehe
bas Kennzeichen bes wahren Chriſten uyr für Ir
insbefondre ſey, woran eim jeder & —*
nicht andre. ihn, kennen koͤnnen. nb —*
nicht Schlupfwinkel, und ein ſoͤndlicher Sau,
weichen man dem $efer inzwifchen in bie Augen
ſtreuet, um ohnvermerkt zu entwifchen, und fine
Greund zu retten, follte.e8 auch um Nachteil der
Wahrheit gereichen?. Man prüfe fich nur —2
——
/
des Herrn von Hoden. 53.
| u6 vırah- damie wor Gare mb ſeiner währen Kirche
beftehenebhrie ? Iſt! nicht die Selbſterkunntniß
| weit ſchoerer, als die Erkaͤnntniß anderer? Schmels
Gel wir uns nicht allzulelcht durch unſre Einbil⸗
T Suchen wir nicht täglich Feigenblatter, um
Btöße zu bedecken, welche andre viel leichter,
ube wir felbften, wntbeden? Jeiger biefes nicht
Bas Beyſplel des von ber tiebe Gottes entbloͤßten
reſten Mants, der dennoch glaubte, und in dieſem
Bahnglauben vor Gott erfchlen? "Der zweyte
Noam weil uns datum fo oft und nachdruͤcklich
anf: erwas Gewiſſeres; er fragt Petrum der ih
derymal derläugher hatte, dreymal: Baft du mich
eb! And dieſer Frucht fol man den rechten
Weinfiset erkennen; daran wiſſen wir und alle,
vv ſie Ranken und Neben davon find? Die Blaͤttet
des Wiſſens und buchſtaͤblichen Glaubens moͤgen
ms zieren; aber die Geibißheit und Beruhigung
innen fle uns nicht geben. Oder man beſtraft
Chriſtum, daß er uns Bein deutlicher Kennzeichen
gegölsen,“ md ung im Dunkeln wandein taffen, .
Daß-fich aber zmentens unter meinen: dreyen
göttinger Beurtheilein noch Feiner gefunden, ber »
Herz und Einfält genug beſitze, und fich von dem
— Willen ſo ſweit herablaſſen wollen,
um der Einfalt Chriſti zu folgen, und der gläus .
- bigen Siebe, mit Verläugmung aller fektirifchen
Gpisfindigfelt, ben vorzüglihen Pla unter den
Kennzeichen der Kirche, und ber Religion wiederuni
‚ inzueäumen , den fie n der erſten Chriſtenheit
ee [3 gehaͤbt?
*
y
6: Bun Seſchader
gehabt: ſolches wii. dieſe Sache ei nik 7
ſcheiden. Genug, daß ſich ſowohl dorten, als
ſonſten, portreffliche Maͤnner und reifere rehrerx
finden, * Eitelkeit des. Wiſſens it bieferes
Stüde einfepen, und auf dasjenige benfen, wonräg
fie vor eh ifto -Dermaleing: erfheinen "biefen. 4
Genug, def Luther *), aufer feinem Eier gegen
bie Fhomiten , felbft auf unfrer Seite ſtehet.
Genüg., daß niemand Beſtand iſt, die Liebe von
ben Ölauben zu trennen, ohne die rechte Art, und
das rechte. Weſen des wahren Glaubens zu ver⸗
Jäugnen, Will men alfo diefes Kennzeichen dem
Jäugnen ,: fo wird ſelbſt dasjenige. Kennzeichen,
weiches ınan erwaͤhlet, umfenntbar wenden.
‚Durch. unterſcheidet ſich Doch. fonften der wahre
- Ölaube von dem buchftäblichen, hiftorifchen, todten
Ölauben, als durch die tiebe, die Chriſtum als dem
liebensrwürdigßten Heiland ergreifet, ‚ der anstiebe _
zu uns gebohren,, geftorben, und auferftanden iſt;
und uns bas Leben erworben hat? Man gebe mie
doch eine deutliche Beſchreibung bes wahren Glau⸗
bens, worinn bie liebe Das wahre Wefen defieiben,
nach feinen eigenen Begriffen, nicht ausmadıt ?
Iſt aber die Siebe das Kennzeichen eineg jeden
wahren Chriften, und alfo auch aller wahren Chri⸗
fien; iſt die Liebe das Kennzeichen des wahren '
Slaubens und aller mahren Gläubigen: fo iſt und
bleibt fie auch dag vorzügliche Kennzeichen der wahe
sen Kirche, Hier will alfo die ſeichte Patenthefis
a | wenig
9:8. bie Vorrede bed IT Theils. XX. Ä
4
- — — —
dei Herruvon Koven, 527
ihrig Hafen. Der-Schtuß bleibe unbeweglich feſt
" woaB einem jeden Theile zukommt, das kommt
auch dem Ganzen zu; und wodurch fich jedes
Theil des Ganzen von einem andern unterfcheis
dern. unterſchieden.
der, dadurch wird auch das Ganze von an⸗
Es Helfen drittens Die Umſchweife bes chigen | |
Herrn Kunſtrichters wider dieſe Wahrheit eben
wenig, wehn er aus ber Kicche eine bloße Lehr⸗
ſchule zu machen ſuchet. Ich verftehe auch
durch die wahre Kicche eine Verſammlung (oder
dielmehr Gefellfehaft ) zu der dch mich halte,
wiche nur um des reinen, witzigen und zierli-
«hen Unterrichts won: der Glaͤubigen Liebe, fondern
uud), und vornehmlich um der genauen Verbin⸗ |
dung in der gläubigen Liebe, durch heilige
Eacramente, wodurch ſich diefe Gefelifchafe von.
ullen tehrfchulen und Kirchen, außer bem Chriſten⸗
thume, unterfcheibee, Nice der bloße und unbe.
ſtimmte Unterricht in Ölauhensfachen
Fr unterſcheidende Kennzeichen aus, ponſten leicht»
macht hier
Kid) fo viel Kirchen, als Lehrmeiſter find, ent⸗
ſtehen buͤrften: ſondern die eigentliche Glaubens ſache,
ich meyne die glaͤubige Lebe, welche der Sohn der
goͤttlichen Liebe uns zum Kema und Maaheichenger
Beben, unb dazu auch feine heiligen Sacramente
als Zeichen und Siegel eingefegt, um uns darin
auf das genauefte mit ſich und unter einander zuver
binden ; dieſe Stüde, ſage ich, unterſcheidet die
wahre Kirche von Benen ſektiriſchen und unlauteren,
womit iho die. Welt erde iR.
u T Dieſ⸗
Deeſe Kirche bleibt die wahre Kirche, wrun ſich
2 gleid) an einem Dies, wo fie if, gar Fre Ian
nod) Sreinhaufen zum Unterricht ‚finden,
find wirx alle Zehrer und alle Schüler! . in...
. 2 - . ” Fi j 3
Wie aber? wie? höre Ich.ich —— —
| E Öttingen, der Die heiligen Sacramente nr.
eichen anſiehet, wodurch man dem Lehrbo⸗
" grife den Airähe beygig 2 de fldıe, we
r
frocken latztet dieſes7 Iſt das der Begriff, weh
chen man borten der Jugend von ber wahren Kirche
pm heiligen Satramenten benbringe? Kaum; kaum
onnfe ich meinen Augen trauen, als ich die 1 48öfte
?
S. as, Inzwiſchen wundert es mich nunmehrg.
gar nicht, daß man dorten keinen Recenſenten fing
den koͤnnen, welcher den Charakter der wahren Kir⸗
che mit mir in der glaͤubigen Liebe erkennet, und ach⸗
ke Iogarwöigfes als ein Stich: für mich weil ein Ser
" Huitgner feichter mit jenen, als mit mir üherelnfkime
oo. —* duͤrfte. ch geſtehe alſo ganz gerne, DaB ich
‚In dieſem Stuͤck eben fo ſehr von danen göttingifhen
Herren Recenſenten, ols Yon des Seren yon Loen
„Degriffen von den heiligen Socramenten ens{ernet
"Pin; ‚denn auf, folche Weiſe werden Die Gelehrten der
Kirche wohl gänzlich. ensbehren, und dfters befleren
«
nen, wo Öfterg nur Besänf, Vermirrung, Ueberroig,
dber Dummheit das Wort führe. Doch ich bre⸗
. &e ab, und bemerfe nur noch, daß fp gar ber Heide,
Plinius, einen beſſern Begriff und befferes Kenn
zeichen der Chriften, und chrifktichen. Kirche bey ſei⸗
u.
„Unterriche zu Hauſe als in der Kirche finden koͤn⸗
f ’
| des Herrn von Hoben. ° say
gen Mer Tralan angebrocht Habe, und Dig
wan dirſen Bann ehedem — * woran fen
. —
Rh ariders, als unrichtige Folgeſchluͤſſe fließen
aber ift eshen dielen Herren möglich, Daß eine Ges
ff der liebiofeften Perfonen ,. die wahré
eofogie lehre ; welches bey mir. ein Widerſpruch
gläubigen Lebe weſentlich beſtehet, fo iſt es wie
anal. „lehret, eine Sefellfehaft der lieblofeften
pfchen in Lehr. und Seben ſeyn follte,
Ber bat aber ben Herren Göttingern ins
De gefagt, daß ich Fri bie thaͤtige Liebe im tms
n Odttinger,
als Dichter — 2* von fihge
” SB kann aber nus folchen untlchtlgen Zst
die itzigen Chriſten beſchaͤmen folk: Gewiß, wenn.
wuͤrde. Denn wenn bie wahre Theologie in
derſprechend, Daß bie Kirche, . welche die wahte
en und Frag als das einzige Kennzeichen dee .
Kirche angegeben, und bie Lehre von der
—* LUebe in. Chriſto ausgeſchloſſen. Wo
ich das gelehrt ? wo habe ich ſolches behauptet?
Es hiift hler nicht, zu ſagen, man habe meine Schrif⸗
ten, ſo wie Set ID. nicht ben ver Hand gehabt,
ie erfennen ſelbſten S. 1485 für a daß nie
mand bey einem hiſtoriſchen Streite fach). da⸗
durch loßſprechen koͤnne, daß er die Schriß⸗
een nice beſige; man yeie ml een De |
a
N
—
Belle, wo ich ſolches ausfkitießehb vertheibigee.
Meine Schriften find alleſammt in Göttingen; GE -
(ind in ihren Anzeigen:meifientheile recenfiret;.oußez
dem feßteren zweyten Sendſchreiben sur nächte
Krlömerung :ber. Pragm. und: ungarrepis
Seiedensgefcbidhee, weiches ſchon im: Jahre 1756
zu Lingen heraus gefommen, und: zu bemgo, zufolge
des dortigen Catalogi, leicht zu haben war: -
Ki man nachfehen follen, ehe man ein Urtheil in
Icher wichtigen Sache zu fällen ſich getrauete.
Man hat ſich ja dazu ein ganzes Fahr Zeit genen
men, nd kommt dennoch mie foldhen feichten Ause
flüchten aufgejogen, bie man vielleicht gegen beis.
Herrn Praͤſ. v. 2. in etwas nüßen koͤnnte, gegen
mich aber längft ihre Spige verloren haben, Denn
bey mir und nach) meinem Grundfage iſt und bleibe
es ohnmoͤglich, daß die in tehr und geben llebrei«
cheſte Gefellfchaft aus lauter Irrenden (man fpiele
nur mic dem Wort irrenden nicht) beſtehen koͤn⸗
ne, Die liebreiche behre kann ohnmoglich fo unfrucht⸗
Bar ſeyn, und bie liebreiche Frucht kann ehnmoͤglich
auf einem ſo duͤrren Adler wachſen. |
.. Wood ich trete naͤher, und gebe vielleicht mehr
nem mwißigen Gegner eine offene: Seite, wenn! ich
fage: Geſetzt in einer -Berfammiung würde die Leh⸗
re von der Glaubens⸗ Liebe eifrig getrieben: Gig
beftünde aber zum Ungluͤck aus lauter lieblofen Zaͤn⸗
tern und Safterhaften; in der anbren aber würbe
bie glaͤubige Liebe nicht getrieben, fonbern bie buch⸗
ſtuͤblichen Glaubens⸗ Formeln ; jedoch finden ſich durch·
gehends tugendhafte liebreiche Glieder, 7
: u
— — — — — — m —— — —
— — —
des geren den Heven. Ber
| Zuhdker:- Wie dent, Ich voll mich gan; kup eia ‚
türen. Ich wirde mich in ben erſten ihren Redez
dbungen, und der lehterer Ipremiklmgänge gerne. im ⸗
deu. haften, mit beyden nber feine kirchliche be Sei
fhaft nub- Verhitdung eingehen, noch ein eigentiir
dies wahres Abenbmahl mit ihnen halten. Den
ich moche einen gar. merflichen Unterſcheid zwiſchen
einer Verſammlung und Gefelifoft; und zmifchen
. einer Lehrſchule und Kirche: Wie ich Denn glaube,
dab das. Verderben der Kirche mit daher rührez
daß man bey den Proteſtanten aus der Rirche eine bloße
ehrſchule, und ausden Sacramenten bloße Eeremenis
nnd alfo aus den Chriſten geehrte Heuchler machen
Man eifert und ſtreitet fo ſehr, wenn ein liebreicher
Loen die Sacramente Ceremonien nennet, und
macht felbf? mic der That aus denen Sacramenten,
Webiefe Ceremonien. Welche Berwirrung von und,
unter geometriſchen Gottengeleßrten | . Dey denen
vömifchen hingegen, macht man aus der Kirche in
ne Zwangfehule, und aus denen Sarramententir -
nen Frohndienſt unb Schagung. Welche Verrade
Kung! tiebfier Heiland erbarm dich bendert:. -ı
Uebrigens thut es hier wenig zur *8 ob der:
Sehrer lafterhaft fen; ber Lehrer iſt bie Kirche nicht,
noch weniger das Kennzeichen ber Kirche: und der
Heuchler wird nad) meinem Kennzeichen leichter ent⸗
bedet,. ala durch die reine Lehre, bie ohnehin beyvie-
len nur eine petitio principii if. Wollte man aber,
einen Ueberſchlag machen, zu welcher Gemeine man:
* Ai, ben: der auf Erden obwaltenden Unvollkommen⸗
bek, halten folle: ſo würde. man wir ben Sen
wo. Be Gecicer
Woerhaupt, unb uebloſigkeit durch aus In vun.
gewicht zu fegen haben: fenbern bie —— ie
ei Meberdingen ,' und ben’ Btanyel’ dei
im Seben und Wandel, gegen: einander halter
mffen, wenmn ich dor‘ Ausſchaag by allen vediſchen
SGSemuͤthern von: ſelbſt ergeben wird. "Dein man Her
Vene nur, wie will’ Ierchamer, role viele Orkan __
mb feichte "Andlegmgen noch ein jeder in feiner
Kirche mic Gebulv —2 anhodren muB; welche nach
Der Herren Gberinget htem Begriff einem Bor⸗
wandt ber Trennung abgeben bnnten, wenn vin jedes
Ferthuin zureichend waͤre, um die‘ Gemeinſchafe zu
wertafien. Wo nſcher fo trage ran aus Shebe gu
Gemeinſchaft noch ein paur —*2 in Nebenfäs
chen mehr, ober ‘treffe die Verfiigung, daß von feB
chen Rebendingen, Wortſtreitigkelten und. tiefftnnde
gen ——*—* gar nicht in ſoichen Verſamni⸗
_ Bingen geredet werde, weiche nut zur yemeltten @er
“Being und Beſbrrerung ber glaͤubigen Lebe” pie
. feet find. Auf dem Todebette wird: ve ſich hernach
von ſelbſt mohl geben; wenn bie glaͤubige Tiebe, die
Chef ergreifet, der einige Troſtund kabfal biete
ben: hingegen bie Gdrigeti Zänferepeit mht Er us
Beranägen erwecken werben.
Run iſt noch der Vorwurf übrig," welchen mar
ae, S. 1489 nicht undeutlich zu machen ſcheinet,
daß ich nämlich die aͤußere und’ Innere Kirche niche
deutlich genug unterſcheide, und alſo zu einem Work⸗
Streit Anlaß geben koͤnnte. Gewiß ein alter und abgt⸗
mißter Vorwand! Ich will mich ganz kurz erkib
„ten. Ich erkenne nur ine venohen allgemeine chriſt⸗
des emmsen Hoven. 533
Ihe ¶ Kieche kn: Hieel und auf Erden. . Derjende .
" ge Theill/ aber, welcher nech auf. Erden wallet, if
J dach vᷣnvoutomon, ſowehl in ber Erkenniniß, als im
ben imd Wandel; der andre Theil im Himmd-
| ber Hi die -MWaiktommenfeit.aus- Ömaben erreichen:
Dieter: if Bas Uhrbild vor / enem und noch dieſem
müffee wir von jenem ufspellen. +
Es iſtalſo —* beyden fein Unterſchied,
als in dem Spade der Vollommenhait. Die Um -
nelltommenbeit auf. (Erben bringt anbey mit ſich, Dal -
bww auch Spreu unter das Korn und Gender. une
ter die wahren Glieder miſchen. Diefe Suche
thun-der Kirche keinen Schaden, und. verändern
ı bas »Wefen der Kirche nicht, zumul, fo lange fie
sicht kenntbar werden, und können alfo nicht von
n. ‚Ötiebern hier auf Erben ‚abgefondert
werden. . Das; Kennzeichen aber ft und bleibt je⸗
vos biegläubige Liebe. An dieſem Probierftein ſol⸗
len wir alles prüfen, und ber Herr wird ſelbſten
dornach richten, wenn er bie Spreu vondem Korne
vellig abſondern wird.
Dieſes Rennjeichen bringt demnach mit ſich, |
le nach der Siebe van unſerm Naͤchſten rl |
ra und denſelben nicht eher verwerfen, als
——* dieſes Maal⸗ und Kenozeichen von ſich
Hingegen iſt diejenige Geſellſchaft, welcha
FIR
berjenigen vorzuziehen, wo ſich dex
= und Die Thaten.vemfelben wiber« -.
Ser iſt alſo eine weendliche Verfchledenn
Ver wein uns want vr Nr 1 An
r
f
Se Sand yen mit Worten und Thaten auge =
32 Zur Geſchichte
«en und Urcheilen nicht aͤbereilen: ſondern alle af
*F Brüder auf Erden erfennen-follen, wovon
wir noch hoffen Fönnen, daß wir im Dimmer mir.
ihnen zur Vollkommenheit gelangen werben. In⸗
zwifchen ‚entfernen wir uns auch einigermaßen auf
Erden, der Bruͤberſchaft dhaſchaͤdlich, von andren,
je mehr und nachdem fie fich von dem Geundfaße und
Miaalzeichen der gläubigen Liebe entfernen. Wir
tragen aber felbige in geduldiger Siebe, weil wir mik .
fen, daß alles Gute vom Herrn kommen müffe,
und wir Ihm feme’Zeit, noch Maaß vorfhrtiben
konnen.
Bin ich alſo an einem Orte, wo. fi ch Reformirte
finden, fo halte ich mich vornehmlich zu Ihnen, ohne die
andern zu verurtheilen und zu verdammen, Komme
ich an einen Ort, mo feine Reformirte, fondern nur
Jurheraner oder Memnoniten, und Arminlanes ſind,
ſo halte ich mich zu ihnen, weil ich hoffe und wuͤn⸗
fche, daß auch unter Ihnen noch foiche. feyn werden,
die der Herr lieb hat, und bie Epriftum.aufrichtig
lieb haben,
Ich nehme alfo Tell an allem ihrem Guten,
. md trage das Schwache, weil mich der Herr im
dleſe Umftände geſetzt hat. Will man mich aber
nicht tragen, fo begnüge ich mic) damit, daß ich Pelz
ne Schuld an der Trennung habe, und halte mich
zu Chriſto, morinn mie doch alle vereiniget mers
den. Ich Halte mid) alfo dadurch zugleich zu an
die Chriftum lieb Haben, und weiß, Daß das Chri⸗
ſiencham niche doſtehe in Worten, Formeln, Fr
des Oerrn von Boven. 535
| den; ſondern in der. gklubigen.Siebe,; weiche bie ie»
— ——
— — — —
xechtigkeit, Friede und Freude im heiligen
wirket. Iſt es hingegen nicht noch ein —E
gel nes pähftlichen Sauerteiges, wenn man glaubet,
niemand konne zur wahren Kirche Chriſti gehören,
es fen denn, daß er auch. von dieſem aber jenen, Sa
| fen für ein Ölied ihrer Berſammlung auf nd |
nommen worden? Sollte wohl unfer ewiges
und Weh non dem Urtheil eines geroifien Saufen) j
ww 0 —— — -
— — — IT — —
ſchwacher, und dem Irrthum fo wohl unterworfener
Menſchen, als andere, die ſie verurcheilen, a
gen? Macht man auf biefe Weiſe Sort —8 |
Nachrichter von Menſchen? Ungluͤcklicher Luther, dee
nach eben dieſen Grundſaͤtzen verdammet worden, |
und. ein Verdammter wäre geblieben, wenn ihm -
nicht ein Haufen trüglicher Menfchen wäre benger
fallen! Macht denn der Saufen den Irrthum zur -
Wahrheit, und das Laſter zur Tugend? Wir mife
fen alfo die Verſammlung nicht um ihrer Mängel
und Gebrechen willen verlaſſen; meil ſolches wider
Die tiebe ftreitet: wenn ſie aber ung verläffet und ver⸗
* fo koͤnnen wir ſolches geduldig, ja muthig tra⸗
gen, teil eben dieſes die Propheten und Apoſtel, ja
epelus felbft, erdulden muͤſſen. Diefes iſt kuͤrz⸗
mein Begrif won der Kirche: wo habe ich aber
Inden gelehrt, daß bie Kirche bloß aus ſolchen
Chriſten bier auf Erden beftehen müßte, deren
Glaube durch bie Liebe thätig fen? Rede ich, ſo
&.117 wo es ea heiße: Die allgemeine äußerliche
und alle Sekten in fich. faſſende Rirche ift als
bang ein Acker, eo‘ dem eisen "aut Uns
“
BE: Be" X U
deaut zugleich) waͤchſet; wenn wir aber nach
dem Weizen auf dieſem Acker, und deſſen ums
truͤglichen Rennzeichen fragen: fa wird os
wohl die Eigenſchaft eines wahren Chriſten
IB. die dieſer Eigenſchaft gemoͤße und be
foͤrderliche Lehre ſeyn müffen. Iſt dieſes micht
dent feinſten Geſchmack meiner. Kunſtrichter, ſo
* man mich eines beſſern, man zeige: mir den
Irrthum: ſo will ich ſolches daukbarlich erkennen.
Sollte etwan der Weizen: in dem Begriff von Dee
. . Dednung der göttlichen Rathſchluͤſſe, oder in der Er⸗
kiarung der, Einſetzungs · Worte des Heiltgen Abend
mahls, oder in der Beichte, oder in der Abthellung
der sehen Gebocthe, und dorgleichen beftehen? Man
habe doch ein wenig. Oeduld unb Mitleiden mit dee
Schwachheit meines Berftandes; man laffe ſich doch
- ein wenig von dem Gipfel herab, Damit niedrigere Gei⸗
ter folches begreifen | Mein biöder Berftand erſtreckt
nicht weiter, als zu ber Einfalt gläubigen Siebe,
- und diefe halte ich für den Weizen der Kirche, Hingegen
die Begriffe von der Ordnung der göttlichen Rathſchluͤf⸗
fe, die Erklärungen der Einſetzungsworte des. heiligen
Abendmaohls und bergleichen für Stroh, welches ich
\ Barum in feiner Are nicht gering ſchaͤtze, noch vera
\: Wehen nicht gleich ſtelle. Alle Wahrheiten find mir,
ſo bald ich ſelbige als Wahrheiten erkenne, allemat
werth und angenehm, ob fie gleich nicht alle eben
nüglidh und brauchbar find, Nun komme es
Bier niche bloß und allein auf Wahrheit und
—
natürlichen Abſcheu haben muß.
I Zu . u
des Hexrn von Heven. 537
Bere überhanp on fanden auch und voruehan-
au
fden Nutzen und Schaden derſelben, zumalen
in Anſehung an mithin fan eine ©efells
ſchuft, worinnen fidy Irrende befinden, ohne Ver⸗
achtung der -Wahrfeit; und Bermengung mit dem
Jerthum, ber ohnſchaͤdlich ift, wohl beſtehen. Es
kommt aber alles darauf an, wornach der Werth,
Nutzen oder Schaden ſoll und muß abgewogen wer⸗
den; woju ich nach der Schrift die.
be annehme, und alle Irrthzuͤmer für ohnſchaͤdlich,
ind alle Wahrheiten für nüglich erarhte, je und nach⸗
dem fie derſelben entweder nachtheilig oder zutraͤglich
ſind.
Aus dieſem Grunde halte ich die emelnſchaſt |
mit Socinianern und Papiften, ins befondre der.
Jeſuiten, für widerſprechend; well erftere das Ge
heimniß der Siebe Gortes in Chriſto verläugnen und -
alfo den Lehrgrund unferer Religion vermerfen ; lege ‘
tere aber nicht nur erfteres ſchmaͤhlern, fondern d
den Verfolgungsgeift, der ihre Geſellſchaft befeelet,
die gläubige -Begenliebe zernichten und aufheben,
Ich halte deswegen dafür, Daß in des Herrn Präf
von Loen feinem Sehrgebäude, welches auf die Lies
be insgemein ſich gründet, ſich ein anfcheinender Wi⸗
derfpruch hervorthue, da derfelbe den lieblofeften und’
graufamften Menfchenfeinden feinen Sriebenstem.. '
pel eröffnet, vor weichen fogar ein Naturalift einen
Diefe gehoͤren gewiß nicht zu dem Weizen, ja
| al einmal zu dem gefunden Stroh: fondern moͤ⸗
Niu GcsvopXiVEH Mm. gen
!
4
ubige Lies -
538 Zur Geſchichte. |
gen billig mit dem böfen Saamen verglichen werden,
welcher das gute Korn verzehrt
Diefes ift kürzlich mein Begrif von der Kirche,
woraus menigftens der Lngrund der Beſchuldigung
zur. Önüge erhellet, da ic) Den Unterfchled der aͤuße⸗
ren und inneren Kirche, in dem Örade der Volle
kommenheit in der tiebe ftelle, und alfo weit davon
eutfernt bin, um mit Schwenkfeld und anderen
Donatiſten eine vollkommene fichebare Kirche auf
Erden zu fuchen. Im Gegentheil nähern ſich mei⸗
ne Gegner den Donatiften in ſo weit, daß fie eine
Vollkommenheit in der Lehre fich zueignen, und ſo
veben, als muͤßte die Kieche bloß aus ſolchen Chri
sten beftehen, deren Glaube ohne Irrthum Fey; und
eigenen alfo den; Ihrigen diejenige Untruͤglichkeſt
zu, welche fie bey andern fo heftig beftreiten. In⸗
deſſen bleibt ‚allemal bas Urbild die himmliſche Kir⸗
che, wornach alle Kirchen auf Erden, fo viel mög«
lich, folkten gebildet werden. Jene iſt und bleibt
bie reine Braut und Taube Ehrifti, die ohne Fleck
und und Runjel iſt: Dieſe aber gleicher dem Mond
welcher niche nur Flecken Hat, fondern bald zu, balb
‚ abnimmt, ſowohl in der Größe, als In dem Glanze.
Will man aber bey Lurbers oder Huſſens Be⸗
\ fhreibung bleiben, und die Kirche eine Geſellſchaft
der Pröteftinirren ober Auserfebenen nennen;
- fo wird abermal die gläubige Hebe das Maalzeichen
derfelben. bleiben, und dieſes auch Die reinfte Aufa
ferliche Kirdye ſeyn, mo fi daflelbe am beutlichften
und geroiffeften zeiget, mithin ſich dermuthen gr
» j ” u )
des Herrn von Horen. 59
deß darunter auch viele Auserwaͤhlte ſch finden
werden. . J
Iſt mm dieſes dern” Lehegebaͤude des: Herrn
Bhf. von Loen ähnlich, fo freue mich ſehr, mit
Einem fo berühmten ale llebenswuͤrdigen Manne übers
einzuftinimen, und made mir ein wahres Vergnuͤ⸗
gen daraus, daß diefer Kerr fo ein großer Ketzer
wicht fen, als ihn H. OO, und feines gleichen auge
föreyen, WW =
sch bin auch wohl verſichert, daß, wenn fie Die -
zeue Ausgabe der E. W. R. genauer hätten einge
ſehen, ſich ihr Zorneiſer, mo nicht gaͤnzlich, Doch
etwas, wuͤrde gelegt haben. Nur ſchade, daß dieſes
das Vorurtheil nicht erlaubte. Kann aber einige
Aehrdichkeit die fchändliche Berläumdung des H. W.
entſchuldigen, daß ich felbft nicht follteglauben,
—
was ich ſchreibe, und bloß aus Ergebenheit
— den 9. Proaͤſ. von 2. durch eine neue:
et einer Parteylichkeit zum Nachtheil der
Wabrbeit mich von andern unterfcheide? Iſt
eine Aehnlichkeit hinreichend ſolches zu Göttingen zu
behaupten, dann bitte mir zu erlauben, daß ich auf
gleiche Beweiſe behaupte, wie man zu Goͤttingen ein
neues Pabſtthum einzuführen fuche.: Allermaßen
eine große Aehnlichkeit zwiſchen dem heiligen Vater,
und den göttinger Kunftrichtern obwaltet. Bende
trachten nach einem Primat, benbe verurthellen ger⸗
ne andre; bendertheilennicht nach dem eigentlichen
Srund uw Wefen s fondern nach einer eingebilde»
ten ohngefaͤhren Aehnlichkeitz beyde ſuchen den
Kinhqhuldi⸗
‚ ‘
ss "Zur Geſchichte |
ſchuldigen Beweiß durch Ihr Anſehen zu erſetzen.
Denn wenn zween oder drey. zu Rom oder zu Goͤt·
tingen anders denken, als ich, fo muß. ich nothwen⸗
dig irren. Und wenn man die groͤbſte Ungerechtig⸗
keit begangen, ſo muß bennody der leidende Theil
ſich damit begnügen, daß man den Ausdruck (oder
vielmehr laͤſterlichen Ausſpruch) nicht rechtfertis
en wolle, deſſen man ſich billig vor der erbasen
Welt ſchaͤmen muß, Hält eg zu Göttingen fü ſchwer,
“der gefchmäheten Unſchuld Recht . widerfahren zu
laſſen, wenn etwa Bie eingebilhete Untrüglichkeit des
. einen oder.andeen Freundes Darunter leiden follte 7
Dann: wäre wohl mehr. Borfichtigkeit bey denen
\ Auffägen nörhlg, damit die Aufficht,der koͤniglichen
Geſellſchafe niche zum Dedmantel der lieblofeften.
Uebereilungen mißbraucht werde, "Denn je weiter
diefe Anzeigen zerſtreuet werden: deſto größer iſt
die Unbiſligkeit, wenn man ber .beleldigten Uns
ſchuſd Bein Genügen. geben will, und nur Schlupfe
winkel ſuchee, um feine Schmähungen zu verder-
gen; und je größer das Anfehen des Beleidigers ift,
deſto größer iſt die Ungerechtigkeit gegen den Be⸗
leidigten, und die Bitterkeit der Schmoͤhungen,
wobey zugleich bie Hoffnung auch auf das Künftige
abgefchnitten wird, billige Genugthuung zi.erhalten.
Mar erloube mir daher, daß ich bie große,
Aehnlichkeit zroifchen allen Kegermeiftern und mel»
nen Kunſtrichtern auch hierinn bemerke, welche
fich beyde auf ihr Anſehen verlaſſen, und damilt
ihre Ungerechtigkeit genugſam geſichert zu ſeyn vers
meynen
2
—
des Herrn on Hoven. 541
une. Beprde aber machen fi; zugleich bey
zeßlichen Gemuͤthern verdaͤchtig, dab fie feines.
weges aſich Beſtand finten, ihre ungeredite Sa-
she: mit Gruͤnden zu behaupten, und mir de
MWabheheit aus ʒuuveichen ſuchen.
Vlts ſey in Anfſehung meines Lehrſatzes ge⸗
nug! Nun iſt die Regierung der Kirche noch übrig,
weldye den Friedenstempel gleichfalls verdächtig
machen fol. So wenig man aber ben Lehrſatz im
Grunde angreifen dürfen: fo wenig gettauet man
auch bir recht aus im Felde zu erfcheinen; fon»
‚dern ſucht wieberum Ausflüchte und Feigenblätter,
Sch Habe die bifchöfftiche Form vertheidiget,
und den Biſchoffen im-bem filichen-Theite ihres
Amtes stwas mehr-fingeräumt, als bey ben Pro»
seftanten iso üblich iſt. Ich gründe mich dabey
auf den Ausfpruch der Apoftel, weichem man das
abgedrofchene ſtatus in ſtotu entgegen feget. Gewiß,
es iſt, als ob man Kt fchreeten wolle, Nach
meinem Begriff, foll Hier ſtatus fo viel heißen, als
eine) unabhaͤngliche Sorveraͤnitaͤt; Wo Babe aber
felbige den Bifchöffen. zugeeiguet? wo habe ich
felbige zu Geſetzgebern gemacht? und zwar mie
Ausfchließung der Gemeine? Es iſt aber wohl
was anders über klare, deutliche und ehnftreitige
Geſecetze halten! "Und marımr follfe dieſes der Geiſt⸗
AUche nicht ſo wohl chun können, als der Weltliche,
und jeber in feinem anvertrauten Theile? Genf,
wenn man die igige Landesregierungen und Sinange.
kammern in ‚einigen Laͤndern anfteht: ſo thut fich
Mu Mache,
a | Zur Geſthichte
mehr ein fiatas in Sata babep herbor, als bey der
apoſtoliſchen bifchöfflichen Regierung. Man hae
aber zweiſelsohne niche darauf geachtet, daß ich
‚apoftolifche Biſchoͤſſe gewuͤnſchet, Ddier/nach dewz
©rundfage der gläubigen Siebe ihre Regierung füh-
gen, und über denen klaren, beutlichen und, ohn⸗
ſtreitigen Geſetzen, die Epriftus felbit geboͤthen,
halten follen ; fondern man traͤumet von Bifchöffen,
bie ſich zu Geſetzgebern in Mitteldingen willkuͤhr⸗
‚dich und mie Ausfchliegung der Gemeine aufiwerfen.
.Dieſe ſelbſt erbichtete Chimaͤre beftreite man,
ſo lange man will! Iſt aber zwiſchen dem bloßen
Zeugniß, und dieſem Schreckbilde feine Mittel»
ſtraße ? Quo ruit invidia! Es iſt wohl dieſer Vor⸗
wurf keiner weitern Antwort würdig! ſonſt würde -
meinen Geqnern leicht koͤnnen zeigen, daß dieſelben mit
⸗ -
ühten parteyifchen Anzeigen nicht alle in ſtatum in ſtatu.
ſondern fogar ſtarum extra ſtatum ex in alieno ter-
ritorio ſuchen aufzurichten, und mit ihrem ftarz
Die rechtmaͤßige apoſtoliſche Berfaffung gaͤnzlich
aufzuheben; hingegen aus ber. Kirche einen Hör-
foal, und bloße Lehrſchule, mithin einen Schau⸗
Pla, von witzigen Rednern zu machen fuchen, weldhe
uns vergnügen’ follen, Irdoch, man fodert yon
mir mehr Maͤßlgung, als man felbften gegen mich
gebrauchet, weil bie ſelbſt bellebte Kürze meine
Kunſtrichter zwinget, Verlaumder abzugeben, und
FAch fo unbeſcheiden, als nur moͤglich aus zudruͤcken.
Ich hingegen habe ſolche Entſchuldigung nicht vor
mir, weil ich, um hoͤſlicher zu ſeyn; mit Erlaubniß
meines Freundes etliche Bogen gebrauche. 3
Ä BE | ie
|
des Herrn von Hoven. 343
| Siebe ce bie-einfältige, ohngefaͤrbee Kine. wohl
go ſehr, als dieſe ſelbſt erwaͤhlte Kunſtrichter, und
Bin nicht der Meynung, daß die Liebe der Wahr⸗
Beit nachtheilig ſeyn muͤſſe. Die Liebe darf auch
Strafen, nicht aber haſſen. Sie eifert ſelbſten,
Wann fie Unlauterkeit verſpuͤret, und empfindet, daß
man nicht bloß ihre Lebhaber, fondern fie felbiten
beſtreitet, und die Lehre Chrifti durch alleriey Um⸗
ſchweife verbächtig machen will. Sie freuet ſich
nicht in ſoicher Ungerechtigkeit; ſondern in der
5 Uebrigens aber erkenne ich’ willigſt
Die Geſchicklichkeit und den Fleiß des Hrn. Doctor
Walchs und feiner Mittarbeiter, beflage auch von
Herzen, daß ich ihrer nicht mehr ſchonen —*5—
ge, 0 ne (oe Racepe Dem .
und ich nicht ohne guten
che fehmeigen koͤnnen. Diefe audgeneinmeg,
De zu allen möglichen tiebegbienften auch gegen
‚meine Feinde, willig und beveit, ob ich gleich nicht
fo leiſe treten Bann, eis andere wünfchen, °.
Munmehro komme alſo von der Sache. auf
bie Perſonen, unb bay, fin fürs erſte auf ben Lu⸗
‚be, weichem ich fchier allein beymeſſe, daß bie
gehe, noch
un er mar Wahrheit kheebe: und im Gegen,
then diefe. Klage bie —5 — ——
Zn
dag. Bar Behmithte
(weiche man wine Zärtlichkeit nennet,) nur Bel
. deutlicher an den Tag lege. ih laffe den Onaden
ſtand Luthers dem, Herzensktündiger über, " arm
fpreche ihm folchen nach dem Lircheil der Siebe ich
ab; fordern glaube gewiß, daß er mit Schwach
heiten, (melches nicht allezeit bloße Ueberelungen
| . einer Menſchlichkeit find, noch aus Unwi ſſenheit, fom
"dern aus Eigenliebe herruͤhren) noch wohl befteßen
Fönne, Wenigftens die Benfplele des Noah, Zorb,
. Jacob David und anderer, laffen mir folches Hoffen.
a8 auch Luther gegen Schwenkfeiden gerban ;
fehe ich noch als eine durch deſſen feurigen Cha
rafter anhaltende Uebereilung an, und bebiene mich
gar nicht der mir an bie Hand‘ gegebenen Aus
Flucht, wegen der Note. Hat aber Luther wohl
wiſſentlich, beharrlich und Yorfeglich, bloß aus einer
Ehr⸗ und Primat. Sucht, eine fromme, obwohl ie.
rende, jeboch fromme, und Chriſtum aufrichtig
liebende Seele, nicht nir einen Rottengeiſt, ſon⸗
+. „bern NB, einen Narren und Teufel ſcheiten bürfen,
und ſolches niemals herzlich berenet; fo geſtehe ich,
| daß ich wegen Luchets Onadenſtande fehr verlegen
werde, und dem lieben Gott danke, daß ie Recht⸗
rmaͤßigkeit der Reformation und Wahrheit der Res .
ligion ſich nicht auf einen Menſchen gründe,
Ob ich „mich aber dadurch verbächtig, mache,
Ä dis ſuche ich bie Bereinigung nicht aus Liebe, fon-
‚bern. aus Abfichten auf Vortheile; ſolches überlaffe
ber ganzen ehrbaren und .redlichen Welt. . Was
mich 'angehet , :fo geſtehe meine Bloͤdigkeit Ne
Abſich.
⸗ [1 N
| des Hurn von Hoven. | 545
—** * zu kennen ertachen, und kaun
iche anders, als eine Laͤſterung anfehen,
| —— man feinen Freund uͤbertreffen wollen. Eßs3)
iſt, als ob die beyden Herren Recenſenten zu ihrem
MWaählſpruch genommen: calumsiarı audadter. Denn
wer nur Die geringfie Nachricht von den lingenfchen
Umftänden hat, der weiß, daß dereinzige lutherlſche
Prediger in der Graffchaft, ans, der Keformirten
— Eaffe ſalariret und reichlich falariret werde, und
daß weder ‚ich noch die Reinigen. bey einer Verei.
nigung, aud). in einer entfernten. Folge etwas zu
hoffen Haben: Hingegen die Hetren surberaner, bey
as Augenfcheinlich gewinnen würden. Sich kann
ulſo nicht anders abſehen, als:daß man mid, nach
feinen eigenen Diarimen auf gerathe Wohl beurtheite,
und dadurch bey Unwiſſenden feiner boͤſen Sache
eine. Farbe anſtreichen weollen. Gewiß, ein nach
dDem beſſern Serfommen unerlaubtes theologiſches
Gewehr, won ſich nur Solche behelfen, die zu den
niedrigſten Gelehrten gehoͤren. Ich bin daher
wohl verſichert, daß auch dieſer Herr Recenſent,
er ſey wer er wolle, damit ſich und feiner Geſell.
ſchaft noch weniger Ehre ſchaffen werde, als Hr.
. DO. mit feiner Aebereilung. Denn dieſer wurde,
nach.eigenem Geſtaͤndniß, durch den haͤlliſchen
Borgänger und Meynungseifer wider den Hm,
9, 2. verfühter, jener aber, ſcheint keinen andern
Zweck und Abficht zu haben, als. einen Unbekann⸗
sen zu, beleidigen. "Dennoch will:ich feiner noch
—A ſonſt ihn eben ſo leicht zu errathen getraue,
als erſtern. Solo ‚gebe. demſelben am
1 7 Dim 5. . heim,
346. Sur Geſchichte
Beim, "mit welcher Stine man noch vorgeben Düse
fen, daß man ſich huͤte, niche im Affect zu ſchrei
ben, noch ihn ben andern zu erweden. Pe das
zu Göttingen ‚ das unangenehme Höflich
glimpflid) geben ? wenn man folche gehäffige. 3m
unglimpfungen. ohne einigen Scheingrund anbrin⸗
ger? Werden auf ſolche Weiſe die geieheten An⸗
zeigen nicht zu privilegirten Laͤſter Doch
ich laſſe dieſen jungen Ritter, ber mit nk eine
tanze brechen wollen, feinem Frevel über, unb
wende mich noch: mit einem Werte zu dem Ham l
W. weicher die erfte angreifende Sauptperfon hiere
ben iſt und bleibe. Geſtalten ich vefien grundiofen ,
Deweis für die Intherifche Religion aus deu
Geſchichte noch nice gefehen hatte, wie ich den
zweyten Theil meiner Deiäiöe bereits entworfen,
und in Die Preffe gegeben , fonden benfelben unter
Diejenigen Schriften gerählet,, 'nmowon ich den füs
rratiſehen Ausſpruch in der Vorrede gebtauchet,
Er war mir, wie viele hundert von aleichem Cihlär
ge, zu meinem Zweck ganz unmäg, und — fer
bigen nun erſtlich wegen Diefer
men laflen. Hier fand ich. nun zwar, daß *7
was von denen Büchern einfließen laſſen, worauf
ich mich bezogen; daß aber feine Einwendungen
sicht den geringften Grund haben, foldhes zeigte alte
bald in dem zwenten Sendfchreiben zur Erlaͤu⸗
terung ber Friedenogeſchichte; Derauf man
Jahr und Tag zu ſchweigen nöthig gefunden. ‘pr
welchen Traum aber beinfelben, oder feinem Ge
fellen vorgelommen, daß ich den H. D. auf Pr
des Herrn von Hoben. 347
del. Jabloncki Schriften F. 12. ſollte verwieſen ha,
I "Sen, iſt mir ſchlechterdings ohnmoͤglich zu errathen.
Schaͤmt man ſich denn zu Goͤttingen garnicht mehr,
mer in den, Tag hinein zu ſchreiben, was in Die Ye
der fließet? Wenn ich aber ſolches auch gethan
, " Hätte: wär das für den großen H. D. eine Scham»
de, welcher doch vergeffen, was inanfehung mei»
"ner, eben biefe göttinger Anzeigen im Jahr 1754
bemerfet, und daher feinem Wahn blindhin ges
folget iſt. Ich ſchweige Die viele irrige Heiſchſaͤtze
petitiones principii, Vorbeygehungen ber wahren
Umſtaͤnde, wovon man nicht weiß, ob fie wiſſend
unwiſſend gefehehen,, und andre Mängel, ſo
haͤufig in dieſem Beweiſe hervorthun; fo wird
H. W. nicht Urſach haben, ſich zu beſchweren,
‚wenn man ihn auf ſolche Männer verweiſe, wie
die Hrn. Jablonski und Gerdes find. |
Henn man hingegen abermals unbeftimmt bie
vollftändige Acten der leipziger Difputarion nach⸗
zufehen, mich anmweifen wollen, fo bringt man mir
diefe gehörige Antwort ab: dolofüs verfatur in ,
generalioribus. Denn ber Augenfchein zeiget viels
leicht mehr, als ſolchen zärtlichen Verehrern Lu⸗
thers lieb iſt, daß ſolche bey Hrn. Loͤſcher eher
geleſen, als der eilfertige H. DO. dachte, und ſich
"Billig wegen dieſer Uebereilung ſchaͤmen ſollte, ſolche
lappiſche Anforderung wiederholen zu laſſen. Ich
hätte vielmehr Urſach, den Hrn. W. anzurathen,
‚die vollſtaͤndige, von ihm fo oſt angezogene Schrif⸗
‚ten Zutheri,deffer einzuſehen und zu unterfuchen,
ob das patifche Angeben gapz erdichtet, und mens
, dem
N) , ’
58 > Bur@efiiäte
dem fo, ob Authere Verfahren gegen H. Besen
von Sachfen zu entfchuldigen fey ? S. deſſen Reiches
geſch. X. St. 25. 0.35. P. 508. Ob es fo ver⸗
dienſtvolle Männer geweſen, bie wegen der Prote-
| ſtation an den Kaife abgefchiet worden ?Lc. 6.37. 5
3 Ob der Raifer feine Keife nach Itallen ale
Teverff angetreten , nachdem der Friede mit Franke
teich ſchon gefchloffen war? l.c. 9:39 u. &̃.
2.Ob die augfpurgifche Eonfeffion re dem
Entwurf der torgauifchen oder ſchwaͤb iſchen
Artikel abgefaffet , und von Luthero auch nur in
einem einzigen Worichen verbeſſert worden? 1.c.$.. 49
- 3. Ob es nicht eine flarfe prolepfis fen , warkı
man $. 50 alsbald ohnbedungen beyfuͤget, daß die
4 Städte der lutheriſchen Confeffioi ion nachhero ben
getreten ?
4. Ob man bie Verſchiedenheit unter denen.
. Proteftanten, wegen bes Abendmahls, ,, die fo viel
Einfluß in die Stoatsfachen Hatte, gaͤnzlich mit
Stillſchweigen übergehen könne?
5. Ob es edelmuͤthig fey, daß man ber unfierh
Uicchen Arbeit des fürtrefflichen Seckendorfs mit
fkeinem Worte, außer F. 100. bey dem Jahr 1546
gedenket, und. die vaͤterlichen Schriften auf allen
Seiten anpreiſet?
6. Ob es ſchlechtweg feine Richtigkeit Habe, daß
die. ſchmalkaldiſchen Artikel durch die Unter⸗
—8 ſofort ein mb Zahlen ehakend
d. z1.
Ich
des Heern von Voben. .saQ-
Ich werbe in meinem dritten Theil dieſe Sa
chen näger beleuchten, und oßne Furcht, ohne Haß,
ohne Abſichten, der Wahryheit machgehert “
Ich chue dieſes beſto freudiger, da man Die,
| jwifchen ung fuͤrnehmſte Aal:
uncte, nicht mit |
N”
' einem Finger berühren dürfen; fondern nach Art .
der gelehrten Huſaren nur neben” einzubauen getrady;
tet , und bloße Mebenfächen’angefochten. "man
hat mein zwehtes Sendfebreiben zur Erlaͤute,
tung der Sriedensgefbichte nicht elnmal an;
heigen, duͤrfen, um fich des Gegerrbemeifes. wegen
des-Kaifers, Eraſmus und Luthers ungleiches
Betragens zu uͤberheben, obwohl ber. ganze Der
weis aus det Geſchichte fuͤr die Wahrheit
der lutheriſchen Religion nicht allein alle Kraft, -
fondern auch alle Schminke verloren, womit man '
‚noch manches alte Mütsergen auf dev. Kanye i in
| Verwunderung ſetzen koͤnnen. |
Weil aber die ſchlaue romiſche Geiſtlichkeit mit
der Schwaͤche ſolcher Beweife ihren Bortheil thut:·
fo achte mich" verpflicht, aus Erkennlichkeit mehr
Behutſamkeit arſurathen, und die gute Sache
ſo wenig mit Luthers ungäbligen Schwachheiten,
t als meine Saͤtze mit des Hrn. Praͤſ. v. L. Hoch⸗
wohlgeb. Lehrgebaͤude zu vermiſchen.
Kürzlich: Luther war · und bleibt ein beiden.
muͤthiger Zeuge der Wahrheit, ob wir ihn gleich
fuͤr den erſten, eigentlichen und ſdeſchegſter Ru
formator niche Balken, |
Ä Der
1.<Der Herr Praͤſtdent von Loen find und blei
ben Hoffentlich ein guter und liebenswürdiger Chrift,
ob wir gleich fein: ehrgebäude von. der Siebe im
Grunde nicht Pönnen annehmen. u
., Der Herr D. Walch iſt und bleibe ein fehe
gelehrter Mann, ob er fich gleich. aus einem blin«
den Meynungseifer auf die lieblofefte Weile ges
gen mich vergangen, und mich auf gerarhe Wohl
phne Grund verurtheilet; dem wir aber alles non
Herzen.zu verzeihen geneigt find, fo bald er der
Wahrheit Recht widerfahren laͤſſet. Und
Die Goͤttinger hohe Schule iſt gegenwärtig bie
ruhmwuͤrdigſte Sehrfchule, worauf eine.große An⸗
zahl der gelehrteften Männer von Europa blühen,
weichen man alle Ehre fehuldig iſt, und daher aus
Ehrfurcht anrarhen muß, ein wenig mehr Auffiche
über die dortigen Anzeigen zu nehmen, damit niche
sedliche Leute willführlich Durch Ihre jungen Anfän.
er beleidiget werben. Mach biefen Sägen belle
en Eur. Hochehrw. das vorige zu beurthellen, und
iu glauben, daß ohnverrüde feye ze, |
Campe, den dritten Mär; 1758,
——
—
des Hrn. Anton Franciſtus Boni. sg"
en» non. ........ng.0 .. |
zur Geſchichte
= des 2711
Anton Franciſcus Gori,
MG E. X Th. 37 ©
Er iſt der Herausgeber ber memorie de varia
erudizione della ſocieta colombaria Fioren«
tina ‚1747. wovon der erfte Theil in den nous
actĩs erad. 1746. p. 258. recenfirt wird. Diefer
erſte Theil enchält auf ı Alph. 1n B. Duart, 3 Die
Vortrede des Hrn: Gori, welche eine kurze Befchichte
.
dieſer Geſellſchaft liefert. b)Brwupı Sımonıs '
Peruzzı ausführlichere. Abhandlung von berfels
ben, und c) folgende Ausarbeitungen x. des Hrn.
Pafferi Abhandlung von einigen bey Eortona ause, '
gegrabenen hetrufcifchen Denkmälern. „2. Eben...
deffelben de efiilegio veterum, : 3. Muratori von-
denen Knechten und Rrengelaffenen ver Aktens, 4.
Guarnacci von den Gefegen der zwölf Tafeln. 5.
6. Eines Unnenannten Vertheidigung des Livius.
7. Bertoli Erläuterung eines alten chriftlidyen -
Denkmaals. 9. Abriß.eines Werkes bes Seren Jo-
hannis de Baillu ‚von koſtbaren Steinen, Metallen
u. ſ. w. nebft einem. Briefe des’ Herrn Gori an den
Berfafler und der Antwort deſſelben. g. Eine fur«
je Erzählung. beffen, fo ben 12 Mär; 1746 in ber Ge⸗
ſellſchaft vorgefallen. 10, Dom, Maria Manni
neuer
de. 2" Aueiehbihte
—
N t =
fetter Borfchlag de re’ diplomatiea, Zux Gub⸗
ſtehen einige alte . Auffchriften,, ſo vor kurzem in
"dem KönigteicheIteapolis gefunden worden. -
Der zweyte Theil iſt gleichfalls ſchon bekannt
geworden.
‚Sau eider Angeige in ber Neederlanutche ge-
'leerde Fama No. 12. hat diefer große Gelehrte den
ein und zwonzigfien Jenner 12757 fein rühmlihes
$eben geendigt. Es wird binzugefüget: Man
fagt, daß er in großer Armuth geftörben fe.
Ein wunderliches.Looß , welches die aller⸗
gelebrreften Leute öfters betroffen bar. Gleiche
- wohlwird fein Name unfterblich bleiben, fo
lange Sterbliche fegn werden. J
I - —W
u 2 52 u SE zu ze eo 4 KrERIRREREE EG
Zn!
\
Weitere ZufägesurGefhigte
des
Herrn von der Os,
N. G. E. XxTh. 518 S.
De ber Here von Roſſun Ihm kurz nach. fei-
ner Abfegung, ben zoften Jul. wider Willen
des Kirchenraths, das Abendmahl in ber Gemeine
gereichet hatte, fo nahm ihn diefe Verfammlung
darüber in Anfpruh. Und, da er fid dahin er⸗
tlärte, daß er Kraft feiner Proreftarion wider
die unrechtmaͤßige Wabl einiger Blieder des
Ä Rirchens
\ des Seren von der Di. 553
Kirchenraths, ſich zur Veranmwortung vor’ |
dieſer Verſammlung nicht verbunden erachte,
fchtoß ihn derſelbe den 7. Aug. von ſich Aus, und
ſondie ihm diefe Auefchliegung durch den Kuͤſter
Schrifelich zu. Am 25, Sept. ward dem Hrn. von _
der Os gleichfalls ein ſchriftlicher Schluß von ſei⸗
ner Ausfchliegung vom heiligen Abendmahl zuges
ſandt, unbe ihm auch angefagt, daß er ſich hin.
kuͤnftig des Siges in bem Stuhle der Prediger zu
enthalten haͤtte.
Auf dem im Julius 1756 zu Vollenhoven ge⸗
haltenen oberyſſelſchen Provinzialſynodus iſt, bey
Erwägung des Arrikels, welcher zur Auffchrift
führet: Bie Sache des rn. von der ©s., Fol.
| gendes beſchloſſen worden.
„Was das Lemma, betreffend bie Sache des
| Herrn vonder ds, angehet; fo Haben Ihro Edel⸗
„moͤgenden die Herren Stagten, zufolge Beriche
‚tes derer weltlichen Herren Commiſſarien, wie
„auch des Hocehrmirbigen Synodus, dafiir ge⸗
„halten, daß dieſe Sache, nachdem fie gehoͤrig
Aehanben worden, gänzlich abgethan ſey. Und
fol forthin biefes Lemma aus ben adlis weg⸗
„bieiben,
Die Sache bes Herrn. von Roſſum if nun⸗
| mehro and) für bengelegt gehalten.
Here Serruͤrier, welcher auf Empfehlung .
Ihro koͤnigl. Hoheit der Frau houvernantinn, Die
Stelle des Herrn von der Ds .erhaften hat, iſt
ben der Gemeine ſehr beliebt, und lebet auch mit
Neu Bel, Europa XIV Tb. Nun - biefer
554 Neue Bufäge zur Rachricht
biefer in einem guten Vernehmen. Von dem in
den Oßiſchen Streisigfeiten geineldeten. Examen
varı het Ontwerp van Tolerantie find bereits neue
Stuͤcke im Druck efdieen. . Sie bleiben ſich noch
alle aͤhnlich. |
Auf den Synoden des ahres 1757 ift eine Ver⸗
beflerung ber hollaͤndiſchen Keimpfalmen, welche
noch beftänbig , zu einem wahren Hinderniß der
Erbauung , in; ber reformirten Kirche beybehalten
werben, in Borfchlag gebracht, und auch ad deli-
berandum genommen worden, einen fynodum con-
traftam darüber anzuordnen; Doch ven dem ober.
uffelfchen Synodus fo zu Deventer ‚gehalten, mit
ausdrücklichen Bebinge, daß auf ſolchem ſynodu⸗
contra&ta nicht. anders, als befagte Verbefierun
. der, Pfalmen: follte vorgenommen werden; weit
man nämlic) beforgte, der Herr von der Öse unb
feine Freunde, beren einige ſich wirklich zu einem
beträchtlichen Behtrage u den Unfoften anerbo⸗
then haben, moͤchten ſich mit einem Apell daber
einfinden.
EZ zz zz zZ zu — 2 zZ —V ——— — —
Neue Zufäße zur Radriht
von Herrn Def.
-— NG € XI%76-© -
Hs bee üiceigtei der Nachricht, daß er ſich mit
die auisgeföhner ,. ift fein Zweifel. Al⸗
kin, wie weiß et; es mit dieſer Ausfeprung gemen-
net
kel der gottingiſchen Anzeigen von gelehrten Sa
den 1757.. 150. St. abnehmen .fönnen. |
= Here Def hat im Anfange bes Jahrs 1757. auf 73
Derapfeiten drucken laflen: Nachricht, Einrichtung,
Dichte und Gefege der SHcchäräflich Neuwiediſchen
fregen Aladernie, zur Bereinigung des Glaubens
net gehabt habe; wird man aus folgendem Artis
und Aufnahme der Religion. Auf Unkoſten der
Akademie. Wir muͤſſen erſuchen, dasjenige von
muem zu Jeſen, mas mit von dieſer Geſellſchaft int
rſtem Enid 1754 ‘gefchrieben "haben: damit wir
unaöthige Wiederholungen vermeiden mögen. Denn
die Hauptfache bleibt noch diefelbe ; und iſt Hier
nehells nur wiederholt, was ſchon in dem
damaligen Entwurfe ftand; und die von uns ge
„meldeten Bedenklichkeiten, an einer Gefellfchafe theil
. zunehmen, die vielleicht wider Die Religion gerich-
tet fenn könnte, ‚vielleicht nody gar nicht vorhanden
iſt, und ſich das Recht willtührlicher Strafen vor»
behält, da man die Richter, fo die Strafe zur
kennen, nicht erfahren kann, treffen auch meiften.
eils diefen neuen Entwurf, obgleich einiges ge |
worden iſt; fo treffen mir dießmal nicht
von. Ausſtoßung ſolcher, bie den Gebrauch der Ver⸗
nunft verlohren haben, ans Die Geſellſchaft will
nah S. 17. einige anſehnliche Gelehrten gleichſam
zu Ehrenmitgliedern annehmen, deren guter Name
ihr zur Schutzwehr gegen Geruͤchte, Verlaͤumdun⸗
dungen und Argwohn des gemeinen Marines bie
nen Fönne. - Dieſe ſollen gleidhfanr:zu Richtern
und Raͤchen in ber ganzen Sache gawaͤhlet werben
I Nn2— mb
\ ⁊
556 Nee Zufäge zur Rachricht
und, um ſie deſto williger zum Beytritt zu machen,
folfen fie an Die eguſche nicht laͤnger, als bis
zum Abdruck des erſten Alphab. gebunden. fen,
Der Herr Brafvon Neuwied, ber auch den Hrn.
Oeſt das Prädicat eines Profeffors der polemi ·
ſchen Gottesgelahrtheit verliehen. hat, nimm dieſe
Akademie unter dem Namen eines Protectors in
ſeinen Schutz, und giebt ihr die Cenſurfreyheit fuͤr
ihre geheime Schriften.
Weil diefe bloß den Gliedern der Geſellſchat
zu Händen kommen ſollen, fo ſiehet man fie dis
Abfchriften an, und hoffet, ‚daß alsdenn keines von
ben Keichsgefegen, die fonft Die Ausbreitung efs
ner Lehre durch öffentlichen ruck betreffen , ihnen
zur Saft fallen koͤnne. Hingegen werden bie öffent«
lichen Schriften der Geſellſchaft cenſirt. Der Kerr _
Graf foll auch durch einen Inſpector, wozu erden .
Herrn Hofrath Goloſchmidt von Boldenberg
verordnet hat, ſowohl fonften in die Geſellſchaft ei,
‚nen Einfluß "haben, es auch namentlich die ge
. fellfehaftlichen.Belder adminiftriren laffen, für weiche
er: der Geſellſchaft haften will. Zu dieſen ſollen
nicht bloß, wie indem erſten Entwurf, die Praͤnu⸗
merationsgelder gehoͤren; ſondern es ſoll auch jaͤhr⸗
— eine Die Befellfeaft. nicht befchwerende Sum⸗
me den Armen, und zwar vorzüglich ih dein Landen
des Herrn Grafen, ausgerheitet werden, wozu ein
Theil der Ahrriisgeibier gewidmet ft.
. Die Xmpafl,det erften Mitgfieber wich amnoch
zu ” angegeben, fo wie 1754; da wir: weiſochn
*
von Herrn Oeſt. 537
w dieſe Anzahl beyſammen ſeyn möchte. Schriften
der Geſollſchaft haben mir noch nicht geſehen: es
iſt auch nach ihrer Einrichtung nicht moͤglich, daß
wir fiein den Buchladen auffuchen könnten. Selbft
die Schriften, die wir angezeiget haben, find uns
als ein Geſchenk in die Hände gefommen,
Bas uns.die Pränumeration bedenklich macht,
iſt ſchon vor drey Jahren angezeigt: fo fehr einige
ınferer $efer fie von uns verlangen möchten, fo
Fönnte fie uns. verarget werden, wenn wir
Se auch in. der beiten Meynung unternähmen. Wenn: .
‘uber eben diejenige Perfon, weicher, wir diefe Enter ⸗
wärfe zu Danfen haben, uns mit wirklichen Schrife
ten der Societaͤt verſehen, und kein Berbot der
Befonntmachung. anhängen ſollte, fo werben wie .
nicht unterlaſſen, vor ihrem Innhalt unſern Leſern
eine ſolche Nachricht zu gehen, die (nach dem ge⸗
dußerten eigenen Wunſch der, Geſellſchaft) nie⸗
manden anſtoͤßig und ſchaͤdlich ſeyn koͤnne.
. Bey dieſem Artikel iſt anzumerken, daß ge |
meldete Schrift nunmehro in den oͤffentlichen Buch⸗·
laden zu haben ſey. Ks iſt übrigens bekannt,
daß feit 2750 zu Neuwied auch. noch eine andere.all«
gemeine Gefellichaft der Wiſſenſchaften errichtet
ſey. Sie hat ihre Einrightung gleichfalls auf eini⸗
gen Bogen in Quart drucken Jaflen, und bie regie⸗
unde Sean Gräfinn if fit ein Miglied berfelben.
ER Zufah
558. Zuſatz zur elbidte
A ZZ
Zuſatz zur Geſchichte |
des
or Doctor Jablonſ ti.
N. G. E. X. Th. 593. S
eſer wohlverdiente —— Säfte der
Natur Die Schuld den ızten Sept. 1757. Das
Betrauren feines Verluſtes ift nicht nur bey der
franffurtifchen Akademie, fondern auch in ber
gelehrten Welt, allgemein. Von feinem legten "
Werke, den inftieue. hift, -Chrift. recentioris has
Herr Formey in den nouv..bibl. Germ. Tom. XXL
P. 1.151 eine gute Nachricht erthellet. - - -. . -
Er mar einer der liebens - und verehrungs wuͤr·
digſten Gelehrten, welche man fenmen konnte, Er
befaß uͤberhaupt eine weit ausgedehnte theologifche
Gelehrſamkeit, nebſt fehr viel aufrichtiger Siebe
zum Frieden, in det Eoptifchen Sprache.aber, an
. welche füch faft alle andere unglüdlich gemaget haben,
iſt feines gleichen nicht gemefen. Sein Pantheon
. Aegyptiacum bfeibt ein unverneßlih Dentmaal. .
Er hatte noch außer der Gelehrſamkeit viele Bor
züge des Herzens und des Gemuͤths, fonderlich im
Umgange und als ein ‚Freund. Hingegen war
wohl fein größter Fehler, dag er ungern Buͤcher
ſchrieb (ober vielmehr heraus gab ; denn gefchrie
ben hat er viele.) Selbſt feinen Pantheon würe
B - ‘., ber , Fi
8
—
De amO. wablaſ u 559
ben wir nicht gehabt haben, wenn er nicht beynahe ba.
! zu gezwungen wäre, und wenn Diefs. Unluſt durch
Schriften befannt zu. werden (eine feltene Krank,
beit der Gelehrten ! Iniche fo groß ben ihm geweſen
waͤre, fo wuͤrde die koptiſche und bibliſche Gelehr⸗
‚famfeic viel dabey gewonnen haben, Goͤtting. ...
Anz. 1757. 1932 St. Vermuthlich wird noch)
Die eine ober die andere feines Handſchriften das
Licht ſehen.
“ar *“ EIZERZII Z
”
a 2.7
‚der Zufäße zur Geſchichte
| des Heren a,
Johann von den Honert, |
| N. G. Exnni Th. S. 245. | =
12% m Mir 1758 trat aus der ſchoͤnen Preſſe “job:
—J Luchtmanns von ihm an daß Sicht: Ver:
kiaring der Evangelifche Gelykeniflen ; voorkom-_
mende in het XIlIde Hoofdstuke des- Evangeli- -,
‘ums van Matihgeus, waarin teffens ' enige alge-'
ineene aanmerkingen over de evangelifche Gely-
“ keniffen, en enige. Bedenkingen over derfelver -
algemeenen Inliöud, prophetifchen Siem, hiftoti«
fche vervullingen worden voorgeſtellt. Quatt.
N “ . OD "
a Unb
4
u x
ı
*. “ —
>
“
4
"566. Fur Geſch. des Hrn. S. Pelloutier.
Und dieß iſt das letzte feiner ben feinem Leben
herausgegebenen Schriften. Denn er endigte,
nach verſchledenen vorhergegangenen Anftößen feiner
Befundpeit, ‚feinen rühmlichen Lebenslauf, in ber
Nacht, wiſchen den fechften und fiebenten April,
1758. Es iſt leichte abzunehmen, wie fehr diefes
Abfterben von der Univerficät und von der hollaͤn⸗
diſchen Kirche befrauret werde.
Kerner
Zur Gefichte
des
Herrn Simon Pelloutier,
N. ©. E. XIICh. 905 S.
Dielen großen Gelehrten verlor Berlin unb
das Reich der Wiffenfchaften ben dritten
Detober 1757, an welchem Tage ev, nad) einem
Iangrierigen Fieber, das. Zeitliche mit bem Eiole
gen vermechfelte, “
| Gelehrten Suropa
Funfzehnter Theil.
t
!
t
r
Wolfenbüttel,
bey Johann Chriſtoph Meißner, .
} : 1760.
Er
u
%
kei
u
doer in dieſem funfzehnten Theile — — .
des Neuen Gelehrten Europa
| enthaltenen
u Geſchitte der Gelehrten. " |
v.
—
L Geſchichte des Herrn Chriſtian Bruͤ
nings, der H. S. Doctors, der Gottes-
lahrheit erſter reformirter Prof. wie auu(hh
erſten Pfarrers zu St. Peter zu Heidel⸗
bag... 0 Seite 565.
U. Geſchichte des Herrn Philipp David-
| Burk / der Weltw. Magiſters, Specialſu⸗
perintendentens, und Stadtpfarrers zu
Marggruͤningen im Herzogthum Wuͤr⸗
tmbag oo 582,
I. Gefchichte des Herrn Anton Friedrich
Buͤſching, der H. S. und der Weltw.
Doct. Prof. auf der G. A. Univerfität,
Mitglieds der gelehrten Gefellfchaft zu
Duisburg, und der kosmographiſchen
Geſellſchaft zu Göttingen 59)
IV. Gefchichtedes Herrn Ehriftoph Anz
dreas Büttner, der Weltw. Mag. und
der Stadtaund Rathsſchule Nectors, der
2 . 7117.) Pass
*
/
V. Geſchichte des Herrn Jae. Georg von
Innhalt.
Fönigf, gelehrten Gefellfchaft zu Greife-
walde Mitgliedes zu Stettin S. 619.
Shaufepie, Prediger und Seelforgers
ber. frangöfifchen Gemeine zu Amſter⸗
dam ‚629.
VI. Gefchichte des Herrn Franz Anton
Chcorier, Geſchichtſchreibers bey der
franzdf. Hauptarnee in De,
wohnhaft zu Nancy
VII Gefchichtedes Hın. Negidiug Gi: Ma
ſen, der H. S. Doct.mnördentl, Prof. auch
akademiſchen Predigers zu Franecker 645.
VIll. Geſchichte des Herrn Shrift. Ferdi:
nand Harpprecht, ver Weltw. und 6.
R. Doct. wie auch der Inſtitutionen und
des kan. Rechts öffentlichen ordentl. ER;
vers zu Tübingen
IX. Gefchichte des Herrn Joh. Kieß, der
Weltw. Magifters, der Phyſik u. Mathe:
matik ꝓfentl. ordentl. Kehrers auf der
Univerſitaͤt und ben dem Collegio illuſtri
zu Tubing. wie auch der K.preußiſ. Akad.
der Wiſſenſchaften Mitgliedes 660.
X. Geſchichte des Hrn. Sam. Murfinna,
Prof. der Gottesgelahrheit an dem vefor:
mirten Gymnaſio zu Halle
X. Bebicte des Herrn Fried. Sheiftoph
Deringer, der Weltw. Mag. Stadt;
Pier:
denek;Pprofuni dem Gymnaſio zu Deven:
Innhalt.
pfarrers und Specialſuperintendentens
zu Weinsberg im wuͤrtenbergiſchen S. 675.
XIUI Geſchichté des Herrn Epriffian.Ber:
2
hard Offerhaus, der Gottesgelehrheit
und der morhenlaͤndiſchen Sprachen or:
ter 686
XII. Geſchichte des. Heren Bernd. Fried: ”
rich Quiſtorp, der Weltw. und Gottes
gel. Doct. und der letztern ordentl. Prof.
auf der Univerſitaͤt zu Roſtock . 694,
XV. Geſchichte des Herrn. Chriſtoph
Sare, deu. freyen Kuͤnſte Magiſters
und der Weliw. Doct. der Alterthuͤmer
und ſchoͤnen ¶ Wiſſenſchaften ordentl.
Prof, auf der Utrechtſchen Univerſitaͤt
und der fatein. Gefellfch. zu Jena Ehren:
mitgliedes zu Utreht .
— 709.
XV. Geſchichte des Herrn Nicolaus Wil .
helm Schröder, der Weltw. Magiſi.
und der morgenlänv. Sprachen und. Ak
terthuͤmer ordentl. Prof: zu Gränin-
gen DE =
XVI. : Gefchichte des Herrn Johann
Chriſtian Volz, der. Weltw. Mag,
Prof. am hochfuꝛrſtl. Gymnaſio zu Stuti⸗
gard, Sr. Durchl. des reg. Herrn Ser
1098 Manz Kabtneis: Inſpertors And
3 Mit⸗
I
+
j . 730.
”
Jaonyalt. | a
Wiegliedes der koͤnigl. teueſchen Opel
fchaft in Göttingen G.. 742.
XVII: — des Herrn. Johann
Chriſtian Wernsdorf, der Weitw.
Magiſters, der Beredſamkeit und Dicht⸗
Bu ordentlichen Prof. zu Pe "
XV. Geſchichte des Herrn Wilheln
Wilhelminus, der freyen Künfte Mag.
und der Weltw. Doctord, der Eönigl.
Akademie der Wiffenſchaften zu Londen
Mitgliedes und reformirten Prediger zu
Middelburg 759.
XIX. Geſchichte des Herrn Johann Sein
rich Zopf, Magifters der freyen Kuͤn⸗
ſte, Directors Des Gymnaſii und evan-
gelifchen Iutherifchen ai der St.
Gerdrudskirche zu € 764,
XX. Zugabe einiger kuͤrzern Nachrichten,
von jüngft verftorbenen ober noch leben: :
den Gelehrten. —
1) Herr Nicolaus Wilh. Ihrink, wei⸗
a Sg zuAllendorf S.775
Peter Hersleb, weiland Bi⸗
ſchof über das Stift Seeland und.
General: Kirchen« Inſpector in den .
| beyden Königreichen Dänemark und
Norwegen, auch Dock. und Prof. _
— der Sotreegelchrthzu Koppenhag.
Innbalt.
3) Herr Sarl Wilhelm Long von.
. Bochat, weiland Amtslieutenant
und Generalcontrolleur zu Lauſanna,
der koͤnigl. göttingifchen ara Ne
-Miffenfchaften Mitglied -
2 Herr Joh. Nicolaus Grobe ‚
weiland der Mathematıf und Phyſi ee
‚sedentl. Prof. zu Helmftädt. - . 787.-
5). Herr Johann Conrad Sigism.
Topp, weiland herzoglich «braun:
ſchweig. luͤneburg. Hofrath, 6, R.
Doct. und ordentl. Prof. auch de
juriſtiſch. Facult. Senior zu Helm: _
aͤdt 794.
- 6) Herr Hermann Weſſelius, wer
fand reformirter ‘Prediger und Seel:
- » ſorger der Gemeine zu Leiden 809
7) Herr Hieronymus George Gloͤck
ner, weiland me nheucher ar
rer der Weltw, zu Leipz 802. .
8) Herr Chriſtian Gottlieb Haltaus
weiland der Weltweish. Mag. der
Spule su St, Nicolai Rector, und
der Geſellſchaft der ſchoͤnen Wiſſen⸗
ſchaften Mitglied zu Leipzg 806
H Herr Elias Palairet, franzdſi (her
+ Drediger zu fonden. 80
| 10) Hear Johann David Grilo,
Ä der Gottetgelehrth · Doctor und Dre. .
dent⸗
Innhalt.
| dventlicher Prof. und der koͤnigl. Akad.
der Wiſſenſch. zu Berlin Mitglied,
zu Frankfurt an der Oder S. g11.
11) Here Paul ſ' Graͤwen, der Arze⸗
neywiſſenſchaft Doct. der theorettſch.
practiſchen, wie auch der Anatomie,
Chemie und Beranif erſter ordentl,
Prof. zu Hardermpf 814.
12) Herr Joh. Yacob Brahe, Die⸗
ner des göttlichen Wortes, und der
‚. poetifchen Gefellfchafe Mitglied zu _
Vlißingen 817.
13) Herr Peter Niewland, reformit
ter niederdeutſcher Prediger zu Gra⸗
fenhaag. 820.
XXL Weitere Zuſaͤtze zur Geſchichte en
Haren von Eenhoorn
XXU. Zur Nachricht von Herrn Prof, *
Schilling 25
KUN. Beſchluß der Geſchichte des Herrn
828
xxv Zur Geſchichte des Herrn Hiero:
nym. von Alphen 829.
XXV. Zur Sefchiche des ſeien Herrn:
ohann Ind 80.
IJ Geſchidte
Gecchichte
des Hern
Chriſtian Bruͤnings,
der heiligen Schrift Doctors, I
der Gottesgelahrtheit erſten reformirten Pro⸗
feſſors, wie auch erſten Pfarrers zu St, Peter
u Heidelberg, .
+ der Gelehrſamkeit und der Ger
ſchichte der Gelehrten werben fich viele dera
gleichen Reden und Schriften wünfchen, .
als diejenige ift, welche der felige berühmte Iken
unter folgendem Titel an das Licht geſtellet hatt
Oratio de illuftrr Bremenfium: fchola, magnorum
ingeniorum fummorumque in omni feientia viro=
“ rum alma. arque foecunda matre. Bremen 1741
Quart. Wer den Gelehrten, deſſen Name hier
oben ſtehet, kennet, der wird uns ohnſtreitig Bey⸗
fall geben, wenn wir ihn mit unter diejenigen tech⸗
nen, beren Ruhm ber Gelehrfamkeit feiner Vater⸗
ſtadt Bremen Ehre machet. .
" mbd.iuopaXV.t Oo In
——————
u 566. . — Sehdiche
N
\
Zu In biefer Stadt nämlich Gate er ben kehzefnten
Jenner 1702, den Anfang feines zeitlichen Lebens
‚ „genommen, Sein Vater gleiches Namens war
ein Kauſmann. Er hatte, außer dieſem, noch drey
Söhne, welche er alle ber Gottesgelahrtheit wid⸗
mete, und welche auch alle, unter göttlichen
Segen, feiner Erwartung eine Onüge gerhan ha- -
. ben; naͤmlich David Bruͤnings, welcher 1749.
als deutfcher Prediger zu Amfterdam geftorben ift *),
Hermann Brü Unings, welcher feit 1737. als Pre:
diger zu Haſſelt in Obernßel flehet, **) und Jo⸗
hann Melchior Brünings, welcher feinem älte:
“ ten Herrn Bruder als Rector des Sareinifchen Gy⸗
mnafii zu Kruzenach gefolget iſt. Unſer Gelehrter .
hat erſt auf dem paedagogio, und hernach auf dem
Gymnafio illuftri feinee Vaterſtadt den ——
ten obgelegen. Auf dieſem waren Joh. Havighorſt,
in den ſchoͤnen Wiffenfchaften, und Albrecht Schu⸗
macher, Johann Gottfried Juͤngſt, Theo⸗
dor de Zaaſe und Conrad Iken, in der Gottes.
gelahrtheit und den heiligen Sprachwiſſenſchaften,
feine Lehrer. Nachdem er eine Reihe Jahre auf
demſelben zugebracht, vertheidigte er unter dem Bor.
ſihe des feligen Iken eine von ihm felbft ausgearbei» '
tete Öffentliche Katbederfchrift de propitiatorio, und
zog nicht lange darnach auf Die Liniverfität Heldel-
berg, allwo er ſich Die cheolegifche Vorleſungen ber
damaligen Profefforen; Ludewig Chriſtian Mieg
und
H S. N. G. €. IV. Th. ©: 934.
.m6©. nk Nachriche von it Ichenden Tpeölo:
gen, 1.
BP
des Herrn Chriſtian Brüninge, 567
und Johann Heinrich Hottinger, bey welchem
letzteren er im Haufe war, zu Nutze machte.
Waͤhrend feines Aufenthalts zu Heidelberg warb
Herr Brimings von dem churpfätzifshen Kirchen
rathe 1725. zum Rector des Gymnaſu zu Kreuzenach
berufen und angeſtellet. Er nahm biefes Amt den
achtzehnten Julius an, und hielt bald darauf feine
Öffentliche Anzugsrede de praemiis in fcholis docen-
tum. Mac) Verlauf von etwan neun Jahren, in
weichen er Diefem Gymnaſio vorgeftanden‘, blieb _
auch er nicht ohne Belohnung feines Schulfleißes,
indem er von der reformierten Gemeine zu Man-
Beim zu ihrem Prediger berufen und von der Obrig⸗
keit beftätiget ward; da er denn Den dritten Sue . '
lius 1734. über ı Ror. 4, 2. fein kirchliches Amt
daſelbſt antyat. Er hatte ſolches über fünf Jahre
verwaltet, a!s er dem durchlauchtigften Churfuͤr⸗
fin, Carl Philipp, von dem Kirchenrathe zudel
deiberg, an die Stelle Des verftorbenen D. YMieg,
oder vielmehr des in deflen Stelle aufgerüdten D.
Hottinger, zum Profeflor der Gottesgelahrtheit
und Prarrer zu St. Petri vorgefchlagen und von
hoͤchſt demfelben genehmiget ward. Ä
Es kam alfo 1740. nad) Heldelberg, und fieng
den achtzehnten Julius feine Afademifche Arbeit an.
Weil aber Die Geſetze der Lniverfität erfordern, daß
ein Profeffor der Theologie zuvor mit dem Doctos
"rate gewürdiger fen, ebe er feinen Öffentlichen Ein
tritt thun kann, fo legitimirte er fich zu folher Ch» _
renſtuffe im folgendem Jahre 1741, durch öffentliche
Vertheidigung einer Difputation de cornu falutis --
ad Luc I, 69. und hielt Darauf Den ein und drenhige
Ä | 802 . ſten
rt
Fe Geſchichte
ſten Junius feine öffentliche Antrittsrede de. Ena
Elifhin injetto pallio ad munus propheticum vo-
cante. Nach erfolgtem Abſterben feines aͤlteſten
Amtsgenoſſen, des ſeligen D. Hottinger, trat er
1750. in deſſen Stelle, und die ſeine erhielt Herr
Johann Jakob Pfund, ein Schwiegerſohn des
ſeligen D. Mieg.
Von ſeinem Streite, welchen er gleich Anfangs
Br Heidelberg mit den Herren Refuiten wegen einer
Ehe gehabt. hat, und. weicher. damals vieles Auffe:
..hen madıte, beobachten wir um deffo vwilliger ein
\ Sculſchweigen, da uns die Umſtaͤnde deſſelben nicht
mehr recht bekannt ſind; und gehen wir alſo zur
Recenſion ſeiner bisherigen Schriften über.
1. Diſſ. theol. philol. de propitiatorio, Dres
men 1723. Quart. Er bat folche, wie ſchon gemel⸗
“ det, als Verfaſſer unter dem Vorſitze des feligen
DOD. Iken vertheidiget.
22. Eemmsuua loci ad Hebr. VI, io. Dieſe
Abhandlung lieſet man in dem Bremiſchen Muſeo
hiſt. philol. theol. vol. II. Part. II. p. 253-259.
Die Meynung des Herrn Doctors gebet dahin, .
‘ daß der Apoftel auf die facram ancoram der Grie-
chen fein Auge gerichtet habe, quae vt vltima et
non niſi ſummo in periculo foluenda, ; ita et Dondere
et. robore fismiflima fuerit. Und diefe Erklaͤrung
bat er auch nachmals in feinem compendio antiqu.
- Graec. e facris profararum p. 107. vorgetragen,
auch ſolche in der zweyten Ausgabe p. 140. wieder.
holet, ohngeachtet eines ihm von dem feligen Neu⸗
bauer in einer Anmerkung über Rambachs Er⸗
— Naͤrung der Epiſtel an die Hebraͤer S. 234.
dawider
des Herrn Chriſtian Brüninge. ‚569
dawider gemachten Einwurfes, (welcher ihm vielleicht
unbefannt geblieben ift) daß nämlich Paulus, da
er an die.Sebräer gefchrieben, nicht wohl auf die⸗
ſen Griechiſchen, ihnen unbefannten, Gebrauch ges -
fehen haben tönne *). 0
3. Compendium antiquitatum Graecarum‘ e
facris profanarum. Collegit, narurali ordine dif-
pofuie, et ad facrarum litterarym illaftrarionem
paflım accomodauit, indiusque neceflarios adiecit.
Frankfurt am Mayn 1734. Octav. Diefe erite
Ausgabe diefes fchönen und nüglichen Werkes bes
teögt etwan ein Alphabet. Es ift von den Oelehr⸗
‚ten, wie billig, überaus wohl aufgenommen worden.
Der berühmte Herr D. Gerdes Iobete es fehr in
den milcel. Düisb. Tom, II. p. 362. und in den mi--
fcel. Groning. Tom. II. p. 575, allwo erauch p. 624-
642. einige der augerlefenften Anmerfungen ausge-
zeichnet hat. ‚Die Herausgeber der nou. ad. erud.
zu Seipsig thaten ein gleiches, Supplem. Tom. 1.
Sed. III. p. 138. Verſchiedene andere gelehtte
Tagebücher, und gar ; viele Gelehrte führeten es
nicht weniger mit Lobe an. Es. gieng Häufig.ab,
und man fahe daher bald einer neuen Ausgabe ent⸗
gegen. ‘Diefe erfolgete auch endlich 1745. mit dem
wahren Zufaß auf dem Titel: editio aufior er
emendatior. Acceflit appendix de triumpho Ro-
manorum. ie beträgt ein Alphabet. und zehn Bo⸗
gm. Jr der Vorrede giebt Herr Bruͤnings von
feinen ehrungen unð Berbefferungen Mad»
richt, und pertheidiget ſich gegen die Cenſur eines
0 Do 23 Ge—⸗
) Neubaver 6. a. ©. S. 31. I
1
590 Geſchicht
Gelehrten in der biblioth. Franc, Toni. XX, p. 268.
"Wie ic) aus den caralogis erfehe, fo iſt auch 1759.
eine dritte Ausgabe dieſes Werkes erfchienen. Es
bieibet iym unſtreitig die Ehre, daß er ein vieles
geleiſtet, und feinem Zweck, vielen Stellen der heiligen
Schrift aus der Bergleichung mic den griechifcyen
Alterthuͤmern ein näheres Licht anzuzünben, und zu
dem Ende ſich die beiten dahin gehoͤrigen Anmer-
kungen gelehrter Männer zu Nutze zu machen,
glücklich nachgekommen fey. — muß man
das Werk nicht fuͤr ganz vollſtaͤndig in ſeiner Art
anſehen. Es wuͤrden ſich noch manche geſchickte
Zufäge dazu bentragen laſſen, und die Anmerkun-⸗
gen der neueften Gelehrten über griechlfche Schrift
fleller Dabey gute Dienfte Leiften koͤnnen. Ich will
einige Proben von denenjenigen geben, fo ich ſelbſt
hin und wieder angezeichnet habe.
| Cop. VI. 8. 5. Cognatus, qui orbam ducebar
vxorem, dyxırlr div yanıım dicebatur. Quo per
tinet exemplum Ruchae Matth. I, 5. Hebraei
quippe hie cum Graecis confpiraht, Ä
ibid. Filtae praemii interdum loco procis eloca-
bantur, Sic ecclefia Chrifto. Epb. V, 25. 26. 27.
6.6. Amantibus ante ‚defponfationem ad januas,
duAsag Sügas commercia fiebant. Apoc. III, 20.
8. Defponfatione rite peracta, legieimi habe-
bantur conjuges. Vnde fponfa yurn audit, Mast,
1,20. ıCor. XI, ı. Apoc. KIA, 7.
S. 12: Ad ornatum fpomfae nuptislem in primis
pertinent. ‚Apor. XIX, 7.8 XXL, &
bil,
des Herrn Ehriſtian Bruͤnings. zri
ibid. Sponſae ſacrum imponebatgr velamen
z Cor. XI, ı0..
$..13. Nuptiae faepe per plures dies celebrä-
-baneur. Joh. II. .
ibid. fin. Quo facto gonuiuse domum reuer-
tebantur. Luc. XII, o. 5
§. 44. Vxori in_matrimonium accepta in 1 ple-
nam. mariti poteflatem tranfibat,. umardgos facta.
Rem. VII, 24 Cor. XI, 3. 7. ı,Pet. II, 2. illo vi-
ciflim, ad zu ÖOsıAopusımy äuraas obligato Cor.
VII. 3. 'ı Pet, III, 7. vtroque, tum viro, tum
vxore, legibus coniugalibus fubiedto, Rom. VIE .
„2. Epb.V, 22.33. Coi. III, 18. 19. Subiedio-
nis femineae fignum velamen erat ı Cor. XI, 4, 1%
In ecclefia N. T. magna illa, quae praecipue in |
oriente erat, viri prae coniuge Urrspoxn ,: quodam-
modo fublata fuit, modo Graecis Romanisue ‚mo-
sibus magis confentaneo, ı Cor, XI, n. 12,
6. 5. Sponfa deflorata, cui grauis ſtatuta erat
poena Martb.], 19, vt et meretrices ad frugem re-
deuntis capillos euellebant, et ad numinum aras.
accedentes, demittebant, quin et abfciflos facrifi-
cabant. ' Lac. vH, 28. eoll. Num. V, if.
. 16. Gentes aliae Graecae adulteriis omnine
indulferunt 2 Pet. II, ı4. Apoc. I], 24.20. Inter.
alias .tamen .caftitatis tanta laus fuit, vr fecundas
‚ etiam nuptias refugerent, ı Tim. D, u. 12.
Dieß fen genug zu dem Capitel de coniugio,
Es iſt befannt, daß ber felige Strodtmamn bieß
Werk bes Sem D, Briminge habe nachahmen,
204 und
— —7 nn
5. Geſchichte
und antiquitates Romanas e· profanis. ſaeras habe
herausgeben wollen. Ich habe verſchiedene Jahre
einen Briefwechſel daruͤber mic ihm gepflogen, und
weiß, daß er gar fleißig dazu geſammlet hatte.
Weswegen ich wuͤnſchte, daß fein Schwager, der
Herr Doctor Reuſmann, teflen Arbeit, wovon .
fchon ein guter Theil wird zu Stande gebracht feyn,
noch an das Licht ftellen möge. Ich bin bey dieſen
‚ Büchern auf das Vornehmen gerathen, eine ar-
chaeologiam noui teftamenti, zum Gebraudy aka-
- bemifcher Borlefungen zu ſchreiben, welche in ganz
Burgen Saͤtzen olles dasjenige aus ben Alterthuͤ⸗
_ mern ber Juden, der Griechen, ber Römer und
‚anderer Voͤlker in fih faffen ſollte, was nach den
Meynungen gelehrter Männer im neuen Zeftamente
davon vorkommt ; nebſt Anfährung ber Schrift
ftellen ; wo fie es anzutreffen meynen. Diefe Säge
ſollten mit kurzen Anmerkungen verfehen werben
in welchen theils die Schriften der Gelehrten, meh
che die Stellen aus diefen und jenen Alterchuͤmern
zu erläutern geſucht haben, theils bie Gebraͤuche
und Sitten, welche andere noch nicht angemerket
haben, aus ihren Quellen angefuͤhret werden ſoll⸗
ten. Ich Habe auch bereits einen Theil dieſer ar-
chaeologiae. entworfen , und wage es, bey biefer
"Gelegenheit aus dem erfiem Kapitel de ſtatu oeco-
nomico „ welches Bundert und vierzig Abfehnitte
hat, meinen Leſern folgendes zur Probe vorzule-
- gen ‚. welches die Kinder, und deren E
betrifft. n.
$. XVIII. Quum finis matrimonii Praecipuns
fix ſobolis prosrestio:- foecundum thorum Inderi
" " | . In
— ⏑ —
des Herrn Chriſtian Bruͤnings. 573
m prĩmis fingularis felicitatis loco ponebant- ı Tım.
II, i5. ſteriliratem e contrario pro ignöminis et ca- _
lamitate merito seputantes. Luc.], 7. XXIH.2p!
8. XX. Puetpera apud Iudaeos, Graecis non
dies, filiam enixa, LXXX,, impura erat; quibus
peraltis, facrificis rite folutis, ad vi@us thorique
confortium redibat. Luc. IJ, 22.24.
$. XX. Filius, quum et nomen et genus pa-
ternum ab interitu vindicer ( quo referunt 7 Tim.
IT, ıs. Hebr. II, 3.) huius nati nuncius wwayyi-
Ay erat;.id quod pulere ad natum Chriftum ad-
. plicarur, coll. Zue. II, 10. ı Tim. I, ı5.
$.-XXL Puerperae gratulandi officium prae-
ftabant amicae et vicinae Luc. I, 58. Nec follemnes :
gratulationes deerant. Zur. I, 34
$. XXII. Apud Athenienfes et alios- dedeys.
Bom..I, 31. vigait infantum dnYecıs, fine ad fin-
mina, fiue in, locum aperberae dictum, five alibi
Aci. VII, zı. Pater cos pro ſuis agniturus exinde
in giemium regipiebat Job. I, 18. Huic sxdieg
appofita cenferi poteſt miſericordiae diuinae —R
eia. Gal. IV, 5. |
S. XXIII. Recens n) natus infans, poſt ablutio-
nem, quam apud Graecos xurAasıg excipiebat
4Cor.VT, u. Cragyanı innolutus Luc, II, ı2.
vinno feu Qarıy imponebatur ibid. Apud Iudaeos
fpeciem quandam baptismi a prima lotione diuerfi
vſitatam fuifle exſiſtimamus. ı Cor. X, 2.
$. XXIV. Mater, fi poflet, ipfa iofanti vbera
praebebat: Lug. X, 37, ge fun per anni
Do vuiu⸗
x
multum abhorrentibus, mafcula prole edita, XL.
⸗
574 Geſchichte
vnius aut plurium tempus eum alebat. Cor.
I. 2. 1 Pet. Il, 2. quo elapfo, ahlactabatur Hebr. V,
12,13, 14. VI, ı. cal def: XXVIJI, 9. conuiuio et
ferto abladtatienis die inftituto Mazeh. VIII, n. 12.
$. XXV. Apnd udaeos, primogenitus fol-
lemni ritu Deo in templo fiftebant, Zuc. II, 22.
. Apud epsdem cireumeiſo, ex lege' Dei, nomen im-
ponehatur, idque,. vri inter aljas gentes, a patre
Buc. II, zm et pletamque quidem ipfius parris,
Apoc. III, ı2. aut alius ex gente Zur. 1,,59..61. aut,
ominis caufa, aliud Match. I, at. Idque nomen
libro infcribere folebant. Luc. I, 63. .Quod ad
binomines, qui in N. T. occurrunt, attinet, eorum
alia aliaue eft ratio e. g. Matth. X, 2. 3. coll. Job.
‚1,4. A@.I,23. XI, 2. XII, ı. Romani
ciues tria habuere nomina, et cum his Paullus.
apoftolus A@. XIII, 9. coll. Rom. XVI, 22.
$. XXVI. Parentum verique liberorum educa-
eio ſemper incubuit,_teneris tamen annis praeci-
pue matri z Tim. V, 8. 14. quam et auia adiuuaſſè
legitur 2 Tim. F, $._ Quum vero pater praecipua
. fit perfona, eiusque praecipuae partes eflent Joh.
V, 19. Hebr. XII, 8.9. huius fimul nomine ma-
ter comprchenditur Hebr. XI, 23. Epb.PI, 4
6. XKVIl. Patrisfamilias ſumma olim Foie
audoritas, poreftas et reuerentia; vhde emphatice
beros ac dsozörng diddus fuit 4 Tim. FI. 1.2, nos
mine ad Deum ipfum translato Mastb. X, 2. |
Luc. II, 29. Act. IV, 24 2 Pet. II, 1. Iud. 4
Filiusfamilias, iure Romano, nil proprium fibi
acquirebat; praeter peculium caftrenfe, quale Chri-
ftus fuos fıbi aequiſiuit Rom. XIP, 9. E
en HG. XXVII.
des Ger @prifin Brunnge 525
4. xxxvui. pueri, ads. ac. var ii
. 1Cor. XIV, 20. Gal.IV,.n aeque sc puellse, etiam .
- —— um
adulti, quo ardiore pudicitiae vinculo continerer-
zur, in cubilibus parentum pernodabant Luc. X], 7.
soll Genef. II, 24. IIlli porro a-teneris aut ab
ipfis parentibus inftituebantur 2 Tim. I, 5. aut iis in-
genue educandis fatis mature paedagogi, qui ſaepe
ferui erant, et rigidam exercebant dilciplinam, ad-
hiberi folebaut. 44. XIH, ı. Gal. III, 23. 24.
‚Caeterum pueros caftrare. in imperio Romano lege
Cornelia vetitum era. Mattb. XIX. I2.
{ ⸗
G. XXIX. Sicuti vero liberi parentes, naturali
lege, ſummo honore proſequi tenebantur, pietate
parentibus, etſi inaequalis eorum eſſet poteſtas,
aequa dehita, Zpb. VI, 1.2. ita etiam praecepto-
res, tanquam alteri parentes, c colendi erant, boni
praecipue Iob. II, » Hebr. AI, ı7. Hinc
facdum elt, vt magiftri patres, difcipuli sewe, au-
dirent, Mazıb. XI, ı9. AXUT „8.9 ıdb. Ih,
13. 14. Apoc. II, 27.
$. XXX. Quin tanta fuit magiftrorum ando-
ritas et 'veneratio, vt, war’ dLöxm, durei, x Ön.einog,
ab illis.adpellarentur Job, XVI, 8. + Iob..II,‘6.
ld quod tamen ad dodlores fcholafticos maxime
pertinet, qui adolefcentes Use didos Gal. HI, 26,
aut vearheus Tit. Il, 6. aut venrionas: 1 Job, II, 13. 24..
inftiruebant, donec uayarsı eſſent, Hebr. XI, 24. .
6. XXXI. Iudaei omnes a cunabulis ferme le-
gem diuinam edocebantur 2 Tim. III, ı5. fapien-
tiam fecularem AA. VII, 2. praeferebant gentes -
ar 20. 21. II, PR
| $.XXXIL
1
—W
4
578%."
Geſchichte
S. XXXII. Puella lanißcio, et io quibusdam
regionibus, purpuræ texendæ a teneris adſaefie-
bant, AB. IX, 39. XVI, 14. er vel adulme domã
iu,
femper continebantur ; vnde nomen sae9meg
Masth. TI, 23... Perpetux virginitatis msgnae olim
acltimatio fuit. z Cor. VII,33. Apoc. XIV. 4.
8. XXXIII. Inter plures gentes ſoli filii hero⸗
des erant, nvg hinc dieli Gal. V, 1. et quidem
legitimi excluſis ab. hereditate, qui ex ancillis
nati erant. Gel. IV .30. Illis deficientibus filius er
heres adoptabarur aut arragabacur Kom. FIT, IS. -
‘ Gal. III, 7.
$. XXXIV. Primogenitus patris in dominio
fuccedebat, Col.T, ı5. Hebr.],5. 6. et duplici here-
ditatis portione prae reliquis ditabatur Hebr. X,
16. AB. II, ı. ſegq. Heres familias etiam alicubi
fratres adoptare poterat, quo referri video,
‚Job. VIII, 36.. Rom, Xı.
S. XXXV. Heredi minorenni tutor dabatur,
Gol IV, ı. 2. matre tamen fuperflite huias potelta-
- te non plane exibat; /V, 26.
Dech, ih muß. wohl abbrechen, und zu Herrn
' Brüninge Bad) wieder zurück ehren, wovon ich
nur noch erinnere,. Daß in dem appendice de trium-
= pho Romanorum, mehr Schriftſtellen, als er bey⸗
gebracht, billig ihren Platz finden mürden. Und
milcel, Grouing, Tom. Il, p. 575-585, Fee
Fu ’ — | of
nun gehe ich weiter zu feinen übrigen Schriften.
4. De liberis Abrahamo excitändis per eircum-
cifionem axseoreinrer ad locum -Mateh, IT. 9.
ift eine kleine Abhandlung ‚’ fo Herr Gerdes den
n
(4
„dei Heren Chriſtian Bruͤnings. 577
bat, und politiffrmam ‚meditstionem nehnet.- Eie . u
wird. auch angeführet von dem feligen Ef Buche in’
obf. philol, crit. ad N. T. dip. XV. -
5. Differtatio inaug. theol. exeg. de cornu
fine galea faluris ad locum Lus. 7,09. *) Heldelherq,
1741. Quart. Dieß ift die Inauguraldiſputation
des Deren Doctors, wovon Herr Gerdes Nach⸗
richt ertheilet in miſe. Groning. Tom. IH. : Sie
ift 1743. wieder aufgelegte worden, und nad) dieſer
Ausgabe findet man den vollftändigen Innhalt der⸗
felben in den grümdlichen Auszügen aus den
neueften theol. philol. und philoſ. difp, 1743.
©. 552. uf. GE
6. Differtationes tres de Chrifto triumphante
ad löca Col. II, ı5. 2 Cor. 1], 14. Heidelberg, 1742. u. f.
Diefe , und die vorigen Abhandlungen fcheinen dent
HerrnD. Heumann, als welcher derfelben gar '
nicht erwähner, unbekannt gewefen zu feyn.
7. De thefauro euangelii apoftolis per diui-
nam gratam tradito, ad Illuſtranda verba,
2Cor. V.ig. Stepb. Wisliai, Hung. reſp. Heidelberg,
1749. viertehalb Bag. Quart. Hier ift die Recen⸗
fion diefer Schrift aus der Berl. Bibl. 3B. 2St.
2725. Der Here Verfaſſer, welcher eine große
" Stärke in der fo genannten Bildfprache des heili«
Geiſtes befiger , und die fonft deutliche Redens⸗
arten der Schriften bes neuen, aus dem dunkelen
. Schat⸗
* Noch ganz neulich bat ber Herr Profeſſor de Rhoer
in feinen feriis Dauentr. p. 255. etwas zur Beſtaͤti⸗
gung der gemeinen Gfetärung dlefer Stelle in iymb.
ter. T. UI. p.790. beygebracht, S. auch Brenner.
578.. Geſchichte
Schatten und Vorbildern des alten Teſtaments vor⸗
treflich za erläutern weiß, bat dieſe Kunft aud) hler
bey dem angeführten Orte bewieſen. Er bringer,
nach genauer Prüfung des Zuſammenhanges fo
mohl, als der Worte felbft, heraus: daß der
- Apoftel, wenn er fagt: Gott hat unter uns
qufgerichtet das Wort der Verföhnung, uns ders
jenigen «Beföße babe erinnern wollen, in wel⸗
chen. die Aſche der rothen Kub zur Reinl⸗
gung derer, die fih mir Aurührung eines
Todeen beflecket, mit fließendem Waſſer vers-
mifcht , aufbebsiten werden mußte, nach
2D. Mor. ı19, 1... Man fann leide urthei⸗
‚len, daß er wichtige Gründe vor diefe Mennung
"haben müfle. ‘Den erften giebt ihm ber Tert ſelbſt
gu die Hand, ba es heißt: Iäperos #v awar, inftar.
tbefauri in nobis recandens. Bon fommt
. Iyraveog. Die Afche, fo zum langen Gebrauch aufe
gehoben werden, und ihres herrlichen Nutzen we⸗
gen, ben allen fvaeliten. in großem Werth feyn
mußte, verdienet wohl den Mahmen eines the-
fauri. Sie mußte als ein Schag aufgehoben, und
mit Fleiß bewahret werben, welches die fiebenzig
Dofimerfher 425. Moſ. 19, 9. mit dworidnus
ausdrüden. ben das rühmt aber der Apoftel von
dem Worte des Evangelii. Es fit hier Fein Unter
ſchied zwifchen dem Vor⸗ und Gegenbilde, als der,
daß von jenem das zufammengefegte Wort awori-
Im, von diefem das einfache 9m gebraucht
wird, Dorten ließ Gore der Herr durch einen
reinen Menſchen thun, was hier ihm felbft au |
gefchrieben wird; damit nämlid, Gott als ae
des Heren Chriſtian Bruͤnings. 579
heber einer fo großen Wohlchat gepriefen ‚würde,
«wie man ihn fo im Begenbilde flärer als im Bor-
bilde erkennet. Der andere Beweiß iſt aus Dem -
Zufömmenhange berausgemunden. Der Apoſtel
| fage vorher: Gott habe in.Eprifto Die Wek mit
ſich feiber verföhnet, und den Menfchen ihre Suͤn⸗
den nicht zugerechnet. (Er ſiehet offenbarlich auf .
die Verſoͤhnopfer jenes Bundes® Unter denfelben
war feines, von welchem Bort etwas zum Eünfti-
gen Gebrauch aufzuheben befohlen (arsInca:) -.
de die rothe Kuh, Der Apoftel kann alfo, Da er
gleich hinzufuͤgt: Häpssvos sv nur, auf kein ante
res, als diefes Opfer und deſſen aufbehaltene Afche
gezielet haben. Welches auch der i7te Bers--befiä»
tiget, da gefagt wird: das alte. ift nergangen.
nn es iſt bekannt, daß die rorhe Kuh Das letzte
unser den Berföhnopfern, und mithin auf eine gar
fonderbare Weife ein Borbid des Opfers. Chriſt
gemefen , weiches Das letzte unter allen Opfern "
ſeyn muͤſſen, weil es alle die vorhergehenden erfuͤl⸗
tet bot, als das Gegenbild, der Endzweck und vie
Vollendung davon. Go iſt demnach das alte alles“
- vergangen, da Chriſtus, das Gegenbild ber vorhen .
Kuh, erfchienen, da durch feinen Tod bie Verfü
nung jumege gebracht worden, da. fein. Gedaͤcht·
niß aufbehalten wird in dem Worte des Evangelli,
weiches Gott ber Kirche des neuen Teſtamentes
als das Gegenbild "der Afche anvertrauet. hat. 2
Eben alfo ſiehet auch ber dritte Grund .aus,
weicher aus der Uebereinflimmung bes Vorbildes
mit dem Begenbilde hergeholer iſt. So hünbig
. nun
53." Gefkbichte
nun dieſe Beweiſe, ſo ſinnteich ſind auch die aus⸗
gefuͤhrte Vergleichungen, uͤber welche ſich ohne
Zweifel der heilige Paulus ſelbſt, wenn er fie leſen
ſollte, nicht wenig freuen würde, daß man fo et⸗
was artiges bey feinen Worten gedenken fonnen.
: Was übrigens den practifchen Theil diefer Abhand⸗
fung anbetriffe, fo find darinn die Pflichten beydes
der Lehrer des Evangelii, und der Zuhörer, in ei⸗
ner richtigen Folge aus dem vorhergehenden vorge
ſtellet, und nicht ohne Erbauung zu leſen.
8. De flentio Scriptarae, ſiue de iis, quae in
vorbo diuino omiffa, aut praeterits, vel funt, vel
videntur, libelius. Adie@ae ſunt in calce diſſer-
tationes aliquor affinis argumenti. Frankfurt am
Mahn, 1750. Oetav. zwanzigſtehalb Bogen. In
der Vorrede zu dieſem Buche vertheidiget der Herr
D. Bruͤnings feine eben gemeldete Abhandlung
wider die obige Recenſion in der Berl. Bibl.
deren Verfaſſer aber im 423. 46t. S. 432. Ihrer.
Seits etwas erwiedern. Die Materie von Dem
Srtillſchweigen der heiligen Schrift ift aller⸗
dings wichtig. Der Herr Doctor zeiget zuerſt,
wie mancherlen folches, und die Urfachen und Ab⸗
fichten defielben fern, und giebt alsbenn Regeln,
"ein foldyes zu unterfuchen und zu beurthellen. Er
Bat daher. fein Werk in dren Theile abgetheiler,
Der erfte Bat wiederum fo viel befondere Haupt⸗
ſtuͤcke. Das erfte handelt won. dem Stillſchweigen
überhaupt; das zweyte von dem Stillſchweigen der
heiligen Schrife insbeſondere, und das dritte von ben
1 202.0 »Mefachen
4
- Tg m gr — — — —
a
des Herrn Chrittian Bruͤnings. 581
uUrſochen mb en beffelbem ¶Der andere Theil
giebt in zweyen Kapiteln Die Mittel und bie Regeln
an die Hand, Das St gen in den heiligen
Büchern ſammt deſſen Urfachen su finden uud. zu
beurteilen, Der dritte Tell enthaͤlt vier typiſche
Abhandlungen über ausetleſene Stellen der. Beligen
Shrit; ngun Sprüdy. Salom. 3,:18,
sı, 19. Apoſtelgeſch. 2, 3, Offenb. or, 234 Ä
Ein —5 — Regiſter, der Materien, ber ange .
führsen Schriftſtellen, und der watwarbigſen Sa-
chen machet deu Beſchluß des Buches. Außer
anderen gelehrten Journalen hat die berliniſche
BSEbliother a. a. O. S. 4292448. eine ausführk-
"de Recenſion davon gegeben, quch einige billige
Ahmerfungen! darüber mit einfließen laſſen
| 0. Bearachtungen uͤber Die Werke Gottes
Aber Natur und Gnade, nach ee |
din fimf und ſechzigſten Pfalme,
A wir miche anders, als in Der pofländifchetr Lieber .
ſehung, fo 1758 zu Amſterdam in: zwern Theilen
heransgeformen ‚ befannt- und *
ich in dem Boeltſaab: des Decembers S. 699. uf
er gute Nachriche davon vorgeſunden. Zu
"Be io od 2 =
Es nor a
- 4 .
nn Bun ln digen I WIR
Nes Gel. Europa XV. tb. Pp Ger
582.. ee
BELIZE SEFESEE LEE,
Geſchichte
des Hern
Philipp David But,
der Weltweisheit Magifters , Speak .
- &uperintendenten und Stabtpfarrers zu
Marggrüningen im Heegthum.
Wartemberg
nt
fe nennen Bier einen Gelehrten, beſſen Marne
und Angedenken um fo eher eine Stelle in
unſern Blättern verdienet, je —*5 —
umb unlaͤngbarer es bey vielen iſt, daß Maͤn
von den Bengeliſchen Geſchinack und Gelſte, fi:
den vorzüglichen Rubitt ainer:. fehriftmägigen., ger;
läuterten,, ſchmackhaften umd geheiligten Exrkännte
niß der cheologifchen Wahrheiten erworben. : Ben:
dieſer Stoffe it Here Durch, und noir ſagen niche.
u vlel, wenn wir ihm bie sfte: Stelle in ſelbiger/
einräumen. Selhſt der felige: Herr. D.e Bengel
gab ihm ſchon vor adırye sehen Jahren das gebruckte
‘Zeugniß, *) daß er fein irmbuxor Helfen, und bes
nenjenigen , die nad) feinem Tode fich über die ber.
gelifipe Echriften nähere Erläuterung ausbitten
wollten, ihr, Berlaugen, Kb und ‚vergnügen
koͤnne.
Herr
E peak, ad. Com. NT. SER,
4 dee . 73
9.
des Herrn Philipp Daoid Burk. 59 | .
Her Burk gat duch) feine inzwiſchen heraus
—8* eigene Arbeiten dieſes ſo ruͤhmliche Zeuge
niß feines gruͤndlichgelehrten Herrn Schwiegerune
ters nicht nur beſtaͤtiget, ſondern auch in’ fa ferne
+" übertroffen, daß er wirklich ungleich mehr gelefte,
- and durch feine theils im Druck erſchienene, theilg
"noch ungedruckte Schriften der gelehrten Welt ’ei
Probe gegeben, wie man, die Worte Gottes jur
Segen, bendes vor der Gemeine und in der Stu.
| Dierflube eines Gelehrten anwenden und gebrauchen
ſolle. Wir hoffen daheto unfern Leſern einen an⸗
genehmen Dienſt zu erweiſen, wenn wir ihnen did.
Geſchichte — —5*— nn bie Haͤnde liefern.
Here Burk iſt im Jahr Chtiſti 1714 den:
26 Julius zu —2 im Wuͤrtembergiſchen, ge⸗
bohren. Sein früger Hort Water war Philipp
‚Jacob Burk, vieljäheiger Präcepfor der lateinie Be
"ihren Schule bafelbft, ein Machfämmiing,voit, dem
ehemaligen Eanonico und- nachmaligen Sımbice,
Philipp Burk, indem Stifte zu Debringen,
befenloifier Herrſchaft. *) Er ift ihm aber. ſchon
im Jahre 1744. den 38 Sept. Durch den Tod ent«
riſſen worden. Seine durch: Gottes Gnade nach
lebende Fran Mutter, it Frau Roſina Catha⸗
sine, wer, Hen M. Johann Philipp Haͤn⸗
gers, Stabtpferress und Special. Superintenben-
ven zu Meufen, eheliche Tochter, eine Urenkelin
Herrn M. Michael Hoͤnigero, Rectors in gedach⸗
tem Oehriagen. Den Tag nach ſeiner Geburt,
Ppa naͤm⸗
"Ci Sen ern Wil Shape Sieden
ı .
2
3834 Gehſtdichte
wämsih den 27 Julius, iſt er zur heiligen Taufe
gebracht, und ſo fort von ſeinen lebenden Aeltern Une,
der genauer Bucht und liebreicher Untermeifung zur
Bucht Gottes und Geber angehalten werden:
Bis In fein neuntes Jahr ift er bey feinem
Herrn. Barer in die Schule gegangen und hat bey
Gemifelben die erften Gründe der lateiniſchen und
äriehifchen Sprache , und. von feiner ran Mutter
piel gutes im Chriſtenthum, gelernet. Well er
nun zum Stubiecen gewidmet war. fo that man
"Abm bald in die Fremde. Herr M. Job. Phil.
Aöniger, ein Bruder feiner Frau Diuser, wel⸗
ever hernach als Oberpräceptor zu tudwigsburg ge»
ftorben,, war fodann fein erfter Lehrer, bey welchen:
er einen hauerhaften Orund zu ben Studien gele-
ger hat. |
Aus es eine Aenderung gab, fo wurde er in
= &ymnaflo zu Stuttgard unter den Anneifungen des
Seren Rector hochfterters, und der übrigen Her⸗
sen Profefioren, im Fahre 1725. anhören zu Pin
nen. Dieſer Aufenthale waͤhrete nicht lange,
Dann es geſchahe, ohne af fei® Geſuch und faſt
wider feinen Sinn, daß er, außer der Ordnung,
"im Sabre 1736. den 13 un. in das Moſter Dem
kendorf unter eine [han gegen drey Jahr da gewe '
aufgenommen wurde, und
fene Promstion gnädigft
unter die wackere Aufſicht der damaligen Vorſte⸗
und Lehret Hertn Rnolle, Seren Zeller
*
ünd Herrn Bengei, kam. Woegen feine allju
v d
großen Jugend wurde er.von ben-älteren Stuben
ten in awas gehußert. So wehe ihm dieſes that,
fo heilſam war es ihm. Denn er wurde dadurch
„or vielem jugendlichen Muthwillen bewahret, und
I Indie Stille getrieben; dar Denn vornehmlich bag
Wort Gottes und Arnds wahres Chriſtenthum
fleißig las.
Im jwölften Jahre ſeines Auters wurde con J
firmiret, und fo dann mit. feiner Promotion im
Herbſt des Jahrs 1726..nach Maulbrunn in bag
Höhere Kloſter ‚aufgenommen , mofelbft Die dama⸗
Tigen Herren Vorgefegte , Here Schmidlin, Here |
- Rang und Herr Speidel ihm viele Treue und
Siebe bewiefen.. Bey Herrn Langen, nunmehr
u des Herrn Ppilipp David Burt. 585
gen Abten zu Blaubeyhren, borte er ein beſonders
collegium logicum.
Im Jahre i729. ward er nach Tuͤbingen ih
Bas Hodfärftiiche theologiſche Stipendium * u
dirt, gerabe aber um felbige Zeit yon Bote mit eb
wen plligent Sieber heimgefucht, welche Krankheit
ei. tiefen Eimdrud in. feinem, Gemůuthe —
we Tübingen —* * aan Anforund Dt |
gen Herrn Mßler, €
—— und maichei Ale Pr **
Reden ab, eine lateiniſche, de .curiofitane, uind
eine geischifche, mom "Joftph in Aegypten, und
* 2* ien Jahr r7zi. nach dem gewoͤhnlichen
wide, und in feiner Pros
* eh —*8* Gtele; 1.
Diesauf wandte er: ale Ylcih auf di A: |
er — eb um ch .
⸗⸗
den in feinem Herzen beſonders gefegneten
Hebr. 11, 16. zum Leben, das aus Gott iſt, er
⸗ u .
1 ‘ . \v._'
z886. Geechichte ae
kehrung, wurde auch um die Adventsjelt 173 * durch
wecket, und in die Befannefhaft mit andern redli
dien Studioſis nach und nach gebracht, ‚deren Ge»
meinfhaft ihme vortreflich zu ſtatten kam. Seine
Hauptabſicht war, um die Wahrheit zur Gottſelig
Leit und Betrachtung des Worts Gottes, abfonder-
lich in den Grundſprachen zu erkennen, und mit
redlichem Gehorſam zu uͤben.
"Ben dem ſeligen Herrn Bilfinger hörte, er ein
collegium theticum, beym Seren 'D. Weiſmann,
deſſen Umganges er ſich ſonderlich bediente, ein exe-
getico-dogmaticum, und unter Herrn D. Sagemier
ifpurirge er öffentlich über Ypoftelgefih. 15. ır.
gab, auch varſchiedene Privatinformattonen.
Im Fahre 1734. murde er zu Sputigaed pam
efeoiogifchen Examen zugelaſſen, und exhielt —*
Vica⸗
veniam vicarias operas praeſtandi.
riate waren Neuffen, Steineberg, Wierspeim,
Duremenz , Defchel onn im Maulbrunner An, _
und noch andere, nn
Im Jahre 1738, kam “ enbiid much Denkens
def eis Haus informator, zu dem fellgen Herrn
AMBengel, und zog, da er bie Abtey Herbrech⸗
tigen: k, "ach ne dahin, er,
6i6: zu feiner , im 5 ——
Diefin‘ Aufenchalt
Bedlenſlung, geblieben.
kennet ex für eine ber geöfeften rohen zänlkher |
——— gfenden, *
En Arbeiten
J —— rs Fre
pruch,
Pd
des Herrn Philipp David Burk. 587
Arbeiten auf allerſeh Welfe ju verrichten, ſondern auch
in der Erkenntniß des Worts Gottes und der aͤchten
Geſtalt eines wahren und ungeheucheften Chriſten
thums ungemein geftätfer- und befördert worden.
- Beine erfte Bedienung war 'in der Pfarrey
Bohlheim, "und das damit‘ verknüpfte Diaconat
im Kloſter Anhaufen; welche beyde Ihm im Jahre.
2742. aufgetragen wurden; voh ‚da aus fam er im
Jahre 1750. nach ergahgenem gnädigften Ruf auf
die Pfarren Hedelfingen. Nachdem er diefes Amt.
mit allem Ernſt und nicht. ohne vielen’ Seegen ver-
waltet Hatte, erhlelte er im Jahre 1758. den 18 Febr.
den ungeſuchten und gnädigen Ruf zu der Stadt,
‚Pfarren und Specialfuperintendenz zu Marggruͤ⸗
ningen.— XX..
Im Jahre 1744, ben 23 Yun, iſt er zu Bohl⸗
beim untet der guten Hand Gortes über ihm Ir den '
Eheſtand getreten, mit Jungfer Maria Barbara,
Er. Hochw. Heren D. Bengels, dritten Jungfer
Tochter, mit welcher er in einem vergnügten Um⸗
gange neun Kinder, brey Söhne und ſechs Töchter
* bisher erzeuget , bavon ein Toͤchterlein in die ſelige
Ewigkeit abgefordert worden, die übrigen acht abet _
noch bey Seben find, und Cott dem Seren als fir
Eigenthum zugewieſen werben.
Die Schriften dieſes Gelehrten werden nun-
mehro ein weit zuverläßigeres Zeugniß von feinen
gründlichen Einfichten In die theologiſche Wahrhels
ten geben, als wir mit Worten ausdruden koͤnnen.
Doch nıüffen wir von der ihm beliebten Art zu ſtu⸗
diren noch einige Umſtaͤnde anführen, damit her
nach die Leſer auf bie innere Guͤte und Btauchbar⸗
Pr 4 eit
felner Arheiten, noch: ofe fie. das Berzeinigg
{ben leſen, einen gegründeten. Schluß. zuirz
aus machen koͤnnen. DE
Die. befonbere Neigung feines Her Mk@fure
rte Gottes hat ihm gleich bey dem Anlang des
logiſchen Stubii einen felgen. Geſchmack am
ı und Nachdenken über, Die heilige Schrift
ebracht , er pflegt dahero über biejenige
riftſtellen, worüber er meditiret, nicht, fogleich
te Ausleger zu Rathe zu ziehen, fonbern vor
ı Dingen gleichfam als ein unwiſſender Schü,
aus dem Teyt ſelbſt :zu fernen; was er auf
Weife lernet, dag bewahret er mit Sorgfalt,
bat immerhin Die Gewohnheit, wag ihm unge
: und opne mühfames Nachdenken bey biefer
jener Schrifefteße beygeht,. ſogleich aufzufchrei-
. und. bernach als einen Singerzeig zu weiterem
chluß zu gebrauchen, ‘Da er dann erfi auch
ve Schriftftellee nachfehlägt, ihre Gedanken
ugen fucht, und es für eine befondere Ergögun
miculas veritatis fcripturariae auch aus fo
audpribus ſammlen zu fönnen, wo man bet -
yen nicht geſucht Hätte. - Hierzu kommt noch
Hele Zeit, die er auf einem erbaulichem “Briefe .
fel mit maderen Seuten in⸗ und außerhalb feines -
rlandes wendet, welchen er je und .je feine
tliche Auffäge. zufenbet, ihre Gedanken Darüber .
msbietet, und mas fie Dagegen einwenden oder _
nern, ſich zu Nuge macht. Wer nun biefe
'ände zuſammen nimmt, dem wirb es allemal
Freude ſeyn, wenn er Schriften von folchen
heten zu leſen belommt, die in ihrem ars
—8
— — — — — — — m .. -.
ı
»
des Herrn Philipp David Burk. 989
. ‚ege;helter, in dem Umgang liebreich,; in dem Mach. .
denfen förgfältig, in dem Urtheilen unparcheyiſch,
in ber Ausarbeitung unuͤbereiſt, und überhaupt in
der Art und Weiſe mit göttlichen Dingen umzuge⸗
ben nach dem großen Muſter des ſeligen Herd;
BDengels vollkommen gebildet ſind.
on dieſer Art find nun Die ‚Schriften. unfers
ehrten, die wir igp nambaft machen: ..
Betrachtung über .s Mof. 33 ,- 3. fo. in ben
” Daftoral, Sammlungen des Hrn. D. Job.
Pbil.Siefenius Al. Ch. ©. 435. eingeruͤckt find.
IL Gnade und Wahrheit in etlichen neuen Liedern auf
verſchiedene Weiſe, (dein fie find nicht alle von ihm
felbft. verfertäget) geprieſen. Eßlingen in 12.
U rachtung ven —S ‚und ber‘
nadenieitung Gottes über- 4 9, 15. ffl
‚ 2745 welche im 44 St. der Theol. Daft. Pr.
. &S.435 ff. eingerädt, und bernad beſonders ob-
„. gedrudt find. .:.
iv. Gnomon in All. Prophetas minores; Hellbrenn
1753. Quart. Das iſt das Hauptwerk unſers«
Gelehrten, welches in und außer landes beſon⸗
ders wohl aufgenommen worden, upd ein.bifli.
ges Berlangen erwecket, die. übrige gnomoniſche
Arbeiten von ihm im Drud zu ſehen. Wiewobl
auch zu Goͤttingen und anderer Orten eines und!
‚das andere Daran ausgefeget worden.
v. Gaſtyredigt vom Geiſte der Kraft und der
Riebe und der Zucht. über 2 Tim. 1, 7. 3u
Augsburg gehalten und gedruckt, 1753. in ı Detav..
v1. Antwort ‚auf die goͤttingiſche Recenfion Dre,
Gnom. in Kl. proph. min. ftehet in, den tuͤb.
_ PP: s Beriche
.—. %
\
+.
590 GGecſchichte
Berichten von gelehrten Sachen 1753. ET.
35—.. 1} CE |
VI. Kurzer Begriff der burkiſchen Doraͤl⸗
tern in aufſteigender Linie, 1755. |
VI. Die begnadigte Suͤnderinn, Luc. 7, 36
50. in 8. Memmingen 1752. foieder aufgelege
2r5r.. Stuttgard.
IX. Sob und Dantpredige über 1 Moſ. 32, 10.
: ben der Leiche Sr. ul. Rofina Neuhauſerin:
‚Stuttä. 3757. in Quark. — —.
X. Lehre von der Rechtfertigung und deren
Gexißheit im Herzen, in die Theol, Paſt.
Pred. eingetragen und, fo glei) befonders abge»
drudt in zwey Theilen. Magdeburg 1757. in
Octav. er
. XL Betrachtung des evangeliſchen Mühnmis von
Chrifto Jeſu, über ı Cor. ı, 30. 31. ift tn die
Vorrede der braftbergifchhen evang. Zeug⸗
niſſe der Wahrheit ganz eingeruͤckt, und ſo
gleich befonders abgedruckt. 1758. in Duart. !
x. Bedenken über die-pfälmos Dauidicos, Vin-
dobonae 17757. editos. iſt in die tuͤb. Berichte
Num. 44. und 45. eingeruͤckt.
XIH. Veberfenung det Brimdriffe der Buͤcher
LT. T. aus Herrn Bengels Gnomone N. T.
XIV, Drey Sochzeitreden über Roͤm. 8, 28. und Pſ.
37, 5. fo in den cottaifche neneften Samm⸗
lungen von Hochzeitreden zu fefen find. . Geis
te 297. ff. 1759. Tübingen. |
Unter feiner Aufſicht und Beforgung find nach
bem feligen Ableben des Herrn D. Sengel heraus
gekommen.. N
u I M
Lo. x
.n
—ñ— —ñ— — — — — — ———n 57
des herrn Philipp David Burt. ʒdu
1. DIIob. Alb:Bengelii N: T. Graecum ei. IK: 1
Tuͤbingen; in Detad;" 1" «'
u Di Bengii⸗ Mi; Teſtament nach dem revidirteũ
Srundtert überfegt und mitbienlichen Anmer-
ungen · votſehen. Stuttgaed 1753. groß Sctav
DODie Liltiſche Recenſion deſſtlben In ven zuverl.
Nxhr· v. d. g end. Duft, Veraͤnd. und
.Wachst. 8, Wi en S. 172. verdie⸗
— ————— — gu werden? nt ot cn
N) Zbremesrng: der b. Ste, Leiphig —* |
4. —⸗e N. * euri B. A acris —*—
‚audtus et emendatus. Tübingen 1759. Quart
6a Im Mumfripe ſind Wie kitgkarbihien: pori
nden.
1.. Beſcheidene Antwort auf de die —*8*
MBrũudergemeimnden betreffeade Fragen. u.
den hanauiſchen Berichten: von Religtons⸗
Br wird berfetben an '& ‚70. An
2. Bangen vom Zoen Gotees von: der Bei
rechrigkeir Mottes und von der Lirbe Gottes,
3. Gnadenorduung und Daadenautrag, oder Pafto-
raledanken aus Wort un Erfaßräng geſanmmiet.
4. Do typis quifiiin
5 Seegensworte aus Davids Hunde nach Gottes
uͤber Sam: Ye —
6 De —— — te Ih —* *
7. Sinnliche Vorſtellungen ge er Wahrheiten
über Dasapüztumd. Bonieineklonebächlein.
8. Gnomon in Canticum, in librum Ruthae, in
„, Tbrenes in Ecclefiaften, in lib, Eftherae, Efa-
— nd 357 iam,
\
{)
*
5... | OSefikhte
Jam, in- leremiam, in rechilen i in v.Denie--
lern, in pfalmos, in prouerbia\ iq Ipbum.
9. Bestgchtungen He aD. surf: 1: Rp. von deu
verbotenen Ch
FR Lexicon Gnomonica- Exegeticunf, i in quo dif>
‚Segen vocum, biblicerum , explicstie. ſgura-
- am allorınnque termingrum technicorum. exo-
., egrum, ririoeum, frafuofotum ,. in yeroque
Gnomone, nec non ja ordine temporum, oe-
currentium, ‚adedque, ad ‚vniuerfam. xegeſũn
feripturariam manududio, libris fymboligis non
ae adhibitie, verkatis pmetoribus of·
ar;
Be: Ba eung dber des Ge bech Jachen chron
4, » 10.
12. ——8 über Jac.s, 11. baren: wornehwe
ſter Janhalt in peg berühmten Hrn. Prof Clemm
Amqen. *— Eafe: JA, p. 2a (ea N [7
ag. Schediafma Sys die»
fen —— EN ec. I, 9.79 —— |
14. Etliche Bände ven geſchriebenen
eher die ordentliche: —8* manch⸗ ——2
Lerte, in weichen: Herr Vurk nes vielen Zah
ren her nicht wur finen jedrsmaligen öffentlichen
Vortrag aufgezeichnet, ſondern auch vieles an
bang, wos ibm ‘bay ſotcher Mediaion aufge
gangen, nad) —— Hat orgefänie
"ben br, J
—2 im Zu m
e* . 4 .. er fr , ®
4 ® >
F} . * . a
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RE Semiee
eu 8
⸗
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rer ne
Geſchichte
des Herr
"Snten Friederich Buſching
der heiligen Schrift und der Weltweisheit
Doctors, Profeffors auf der Georg⸗Auguſt Univer⸗
‘. fieät, Mitgliedes der gelehrten Gefellfchaft zu -
Buisturg und der koſmographiſchen Geſen⸗
: Rbafe zu Goͤtt fingen,
y Kennmiß ber Welt, und eine gute Einſiche
in Den gonzen Umfang der theologiſchen Wiſ⸗
Senfaften, machen dieſen Gelehrten zu einem merke:
Würdigen-und vorzüglichen Theologen.
Die Stadt, in welcher er zurrſt das Licht dieſer
Welt erblidtet, ift Stadthagen, die: Hauptſtadt
/
ine große, ſowoehl geographiſche ale fette . .
—
Ber ganzen Grafſchaft Schaumburg. In derſel⸗
Friederich
ben war fein Herr Vater, Ernſt
Süftting, ein gefhidter Abvocat, und feine Sram
Mutter Doktippina Margarecha Sellmann, eins
Tochter des Herrn Jac. Heint. Sellmann, ‚weh
. der Secretarlus der Stade gewefen; von welcher
er den, 27 Sept. 1724. gebehren worden. Bein
Johann Ludolph Buͤſching, war
Sroßwater,
. ben daſelbſt Prediger geweſen. In feiner erſten
Kindheit gieng er bey einer zur Unterweiſung ber
Kinber ganz goſchicten Frau in die Schule, bald
darauf
i
4 Geſchichte |
darauf aber in die boffentliche Stabtſchule, auf wela
cher er vornehmlich J. H. C. Walthern, und
Franz Sprengern zu Lehrern hatte, -Scae be-
ſten Lehrer aber, welche ihin eine befondere Worfe«
hung Gottes geſchenket, find der damalige Super⸗
intendent daſelbſt und itzige Prediger zu Kopen⸗
hageız. Herr D. Eberhard David ander ünd
deffen treuverbundener Arifßgenoffe, der fällige Here _
Nafor, Anron Ludewig Edler gemefen, Diefe
‚ vortrefflichen Männer veizeten ihn von Jugend auf
durch ihr. Vorbild und Unterredungen zur —5
furcht. und zur Nachfolge des Heilandes, nnd lına
terrichteten ihn beyde. in nuͤtzlichen Wiſſenſchaften;
und zwar jener in der Hebraͤiſchen Sprache, dieſer
ober in Der: chalbäifchen., ſhtiſchen und griechiſchen,
in ber: Beographie, in de" Univerſal⸗ und gelchrteg _
Geſchichte, in ber Mathematif und qnderen riüb«
lichen und angenehmen Wiſſenſchaften. Er rüb«
met insbefonbere an biefem feinen unnergleichlichen
. Sehret ; daß er ihm eine große und aufrichtige Lebe
zur Wahrheit eingeflößee habe, daß er. in. feinen
Sepäkerjeßren Dinge. von ihm gelernet, die vielen
, ©tudenten auf der Univerfität unbefannt bleiben,
nud daß er Ihm gezeiget, wie man alles zu feiner
Sluͤckſeligkeit und zur Ehre Gottes gebrauchen und
anwenden koͤnne. Beydes die Treue des Lehrers
unb die unverrüdte Dankbarkeit des tehrlinges '
verdienen zur Machahmung vorgeſtellet, und des⸗
wegen unſeres Herrn Doctors Zuſchrift des erſten
Theils ber neuen Erdbeſchreibung, wie auch ‚feinen
Einleitung in den Brief an die Philipper, geleſen
I... es
t
Doz
des Herrn Philipp David Burk. 595
| - Den ein und zwanzigſten April 1743, begab er
Sich auf die Reife nad) Halle, und: brachte dafelbft
wuf .ber vortrefflihen Schule des Waifenhaufes
| beynahe ein jahr zu; worauf er den fiebenten Apr. .
' #744. ımter die afademifchen Bürger eingefchrichen
_ ward, Auf dieſer Univerfität bat er die wunder
bare Hülfe und Segen Gottes vielfältig erfahren,
Seine Mittel waren fehr getinge, und es fehlete
ihm an gewiſſen Seldeinfünften. In den Bons
vehmen, ſich gaͤnzlich der Gottesgelahrtheit zu mid»
‚men, erwaͤhlete er ſich ben ſeligen hochberuͤhmten
Herrn Doctor Sigismund Jacob Baumgarten,
m feinem einzigen Anfuͤhrer und Lehrer, deſſen Mo»
aaltheologie er noch ſehr jung mit vielem Vergnuͤ⸗
‚gen und Mugen geleſen hatte. Diefer vortrefftiche
und liebreiche Mann hat ihm von dem erften Tage
an, da er Student geworben, eine ausnehmene Sn
| mogenheit und Siebe bewieſen, und feine Gereigt
| gi gegen ihn verfchiedene male öffentlich an den
ag geleget. Er hingegen ift auch diefem feinen
Wohlthäter jederzeit mit der außerften Hochachtung
und Ehrfurcht ergeben geblieben, und hat alle Ge⸗
Iegenheit in Acht genommen, ihm Pröben feiner‘
wahren Danferfänntlichfeit benzulegen. Wir fuͤh⸗
ren auch hier billig die Zufehrift des zwenten Theile
feirier Erbbefchreibung zu einem Zeugniß diefer feis
ner unerlofehenen Sefinnung an. Deſſen Vorlefuns
gen, welche er hauptfächlich und mit unverruͤcktem
Fleiße gehoͤret, find geweſen über die dogmatk
fhe , polemifche und Maraltheologie, über bie
Hermeneutik und Kirchengeſchichte, und verſchie⸗
dene eregetifchen über Buͤcher der heiligen Seit, |
EP Ä ebri⸗
—
6 Geſchicht—
‚brjgens hat er auch. den Vorlefungen des Merrza
ect. Rnapp über die zwölf Fleine Propherem _
Id. des großen Rechtsgelehrten Juſt Sennineg
ʒoͤhmer über das Kirchenrecht bepgewohnets
uch lehrte ihm der berühmte Meyer die Logik
ıd Metaphnfif, und Herr Joh. Bortiob Rru⸗
er die Marhefit und Phyſct. Andere Willens
daften erlernete er vor ſich felbft, fand fich öfters
ben Buͤcherſaͤlen und Pudläden ein, brachte
it feinen Sreunden feine Zeit in nüglichen und
baulichen Unterredungen zu, übernahm die Cor⸗
ctur ‚verfchiedener von: Dem ‚fit. Callenberg in
braͤiſcher, jüdifcher und forifcher Sprache zum
)ruck beförderter Bücher, verfertigte Regiſter zu
nigen Werken des fel. Baumgarten, - feßete
Ibft einige unten anzuteigende Schriften auf, un⸗
rwies im Wayſenhauſe nicht nur die Knaben in
n erſten Gruͤnden des Chriſtenthums, ſondern
ich die ſechs oberſten Claſſen in der griechiſchen
id hebraͤiſchen Sprache, in der marhefi pura und
plicara, und in der allgemeinen Weltgeſchichte,
iterzog ſich der Aufficht auf Die Söhne des wohl |
dienten Seren Rathsherrn J. 4.
id hatte verſchiedene Gelegenheit. mit ben Dora
na Herren Profefloren Limgang zu pflegen. -
Dies fein Studiren iſt fonft nie, als burch eine’
ppeite kleine Reife, auf eine kurze Zeit unterbros
en worden, Naͤmlich im jahre 1746 reifete er
ıh Haufe, und befuchte, nebft feinen Aeltern,
inen Bönner, den Herrn, D. Hauber, welcher
ud darauf nach Kopenhagen kam. Auf dieſer
eiſe beſuchte ex unterweges zu Vrarnſchw⸗ ben
* errn
4
!
des Hrn, Anton Frieder. Billing. 597
Herten Bliss Rafpar Reichard und Ehriftoph
- Dan. Koch, zu. Hannover den —2 Herrn
M. Jacobi, und zu Rinteln die Profeſſoren Wi⸗
gand Kahler, Joh. Engelhard Struber, Joy.
Nic. Funk, Friedrich Ernſt Bierling und
Herm. Fuͤrſtenau, feines Vaters Schweſte
Mann; wie auch zu Hameln die Herren Prebige
Schaͤfer und Leo. | Ä
‚ Im Jahre 1747 aber gieng er nach Magde.
burg, und fahe zu Köthen die Herrer Prediger, . |
Allendorf, Herm. Schwarz und "Joh. Andt.
WMeritius, zu Kalbe den gelehrten Theologen, .
Chriſt. Friedr. Klein, mie auch Im Klöfter Ders
gen bey Magdeburg den würdigen Seren Abt
Steinmetz, und Deren "job. Stied. Höhn, -
= damaligen Kiofterprediger und itzigen Generalſu⸗
perintendenten ber alten Mark und Prignig. - Im
Geptemiber diefes "jahres verrheidigte er unter bent
Vorſitze des fel. D. Baumgarten eine von ihm
felbſt verfaflete Di. hiſt. eccl. de.pröcraftindtioe
ne baptismi apud veteres eiusque cauſis. Gleich
Darauf that er ben der philoſophiſchen Fatultaͤt um
die: Magiſterwuͤrde Anfuchung, und erhielt ſolche,
nachdem ex den ſieben und zwanzigſten deſſelben
Monats unter dem Vorſitze bes Herrn Prof Joh.
Joach. zange eine Abhandlung de docta libree
rum notitis; {6 gleichfalls feine eigene Arbeit war,
mit vielem Beyfall gehalten hatte. Nachdem
nahm ihn ber‘ bereits gemeldete beruͤhmte Hert
Boͤhmer in fen Haus, ‚und erlaubete ihm Den
.Gekbrauch fehies Bücher. und ſeines Hoͤrſaals.
‚Kraft erhaltener akademiſcher Warde eroͤffnece er
Neu Gel Lurepa xv. tb. Bd: u
599 Bu Geſchichte
auch nunmehro ſeine Vorleſungen. Sie waͤren
aber von keiner fangen Dauer, Denn im Jahre
1748 geſchahe es unerwartet und unverfehens,
daß er von dem hochgebohrnen Herrn Keichsgrafen
Rochus Stiederich, Grafen von Lynar, koͤnig⸗
lichen dänifchen geheimen Rathe und.igigen Statt-
balter ber Graffchaften Oldenburg und ‘Delmen-
‚borft, berufen ward, um Hofmeilter feines älteften
Herrn Sohnes: zu fepn , und zwey Sabre —
mit demfelben auf Reifen zu geben. Er nahm die
| fen Ruf an, that. aber zuvor noch wieder a a Ali.
ne Reifen, Die erfte nach feiner Vate F auf
welcher er zu Braunſchweig von dem Herrn Pro⸗
fefer Reichard freundlich aifgenommen warb,
die Serren Jeruſalem, Harenberg, Koecher,
Gaͤrtner und “Joh: Fried. Falke, zu Peine ben.
Herrn gern. Zrich Winkler, zu Hannover die
Heren Buͤnemann und Jacobi, mit welchem
fiebenswürdigen Dann er eine genaue Freundfchaft
knuͤpfete, und zu Stadthagen die Herren Schu⸗
best. und Buͤttner beſuchte. Nach feiner Zuruͤck⸗
kunft zu Halle begab er ſich nach Wittenberg, all
wo ihn der. Herr Superintendent Hofmann fee — '
höflich empfieng, und er auch mit den Sperren Pron
— ae, Weickhmann von
Boſe, Rirchmayer, Georgi Weidier, Sper⸗
bach und Schroͤder — machte.
Nachdem er nun wieder zu Halle angelanget
war, ſchickete er ſich zu feiner Reife an, und begab
ſich bald hernach nach Köftrig im Voigtlande au
den praͤchtigen Hof des hochgebohrnen Herrn Reichs⸗
srafen ’ ei SAV. Angeren ad gear
des Hrn. Anton Frieder. Biiſching. 599
und Herrn zu Plauen, eines mit gar ſeltenen Tu⸗
genden begabten Herrn; allwo der ſeiner Aufſicht
anzuvertrauende junge Herr Graf Friederich Ul⸗
rich von Lynar, von diefem feinen mütterlihen
Herrn Großvater, und deſſen Grau Gemahlinn,
Maria Kleonora Aemilia Sreyfrau von Proms
nis, erzogen ward. Dieſer Hof war ibm, als
eine Bopnftäre der wahren Gortesfurdyt, ange . .
nehmer Sitten und der Klugheit und Weisheit,
“eine zweyte und ben nahe nüßlichere Akademie, als
die Hällifche. Die Gnade des hochgemeldeten
Herrn Grafen und feiner Frau Gemaplinn, wie
and) Ders Herrn Sohnes, Grafen Henrich XXI.
Reuß, und des ganzen .Löftrigifchen Haufes, die
ausnehmende Gewogenheit und Freundfchaft des:
Herrn vom Befau, Raths und Hofmarfchalls,
eines fehr gottesfürchtigen, gelehrten, Elugen und:
beiobten Cavaliers, der tägliche Limgang mit den -
Hochpeßohrnen Herren Grafen von der Lippe,
Carl Ernſt Caſimir und. Stiedrich Wilhelm
und derſelben Hofmeiſters, Herrn Joh. Herm.
Barkhauſen, ſeines beſonderen Freundes, eine
große Anzahl hoher, vornehmer, gelehrter und
gottſeliger Perſonen, welche ſich an dieſem Hofe
einfanden, und verſchiedene Freunde, machten ihm
den dortigen Aufenthalt uͤberaus angenehm und
nuͤtzlich. Er beſahe auch zuweilen die naͤchſt um⸗
liegenden Oerter. Zu Graͤiz erzeigten ihm ber
hochgebohrne Herr Reichegraf, Henrich XI. Altes
rer Reuß, Graf und Herr zu Plauen, und deſſen
Frau Gemahlinn, Conradina Eleonora Iſa⸗
bella, vice Enade, und die hochgraͤſlichen Des
W 24 2 dienten,
⸗
⸗
600 Geſchichte
dienten, die Herren Gaͤbler, Rieſenbeck, von.
Keſffenbrink und von Bonin, große Hoͤſiichtei⸗
ten; auch erwärb er fi) die Freundſchaft Des
Herrn D. J. S. Sturm, und der Herren Geiſt.
lichen, Orlich, Oßwald und Sauer. Zu
Paoͤlzig überhäufte ihn der hochgebohrne Here
Keichsgraf Erdmann Henrich Henkel, und def
fen Srau Gemahlinn, Maria Albertina Sräfinn
von Leiningen, mit Gnadenbezeigungen, und er
ſtiftete daſelbſt Sreundfchaft mit dem Herrn Chriſt.
Fried. Schott, jegigen Profeffor zu Tübingen,
welcher Damals des jungen Herrn Grafen Hofmei⸗
- ler war. Zu Gera befuchte er den Herrn Kein⸗
mann; D. "Job: Ebrift. Pfeiffer, den beruͤhm⸗
ten Herrn "Job. Andr. Buttſtet, und die gelehr.
ten Kaufleute, Dav. Gottfr. Schöber, und
CThomas Eonr. Hoppe. m Monat Junius -
1749 fiel er in eine gefährtiche Krankheit, woraus
ihm aber Gott wieder aufhalf⸗ .
Das Ende diefes "jahres war merkwuͤrdig für °.
unferen Gelehrten. Denn da fein gnädiger Her,
Der hochgebohrne Herr Graf von Lynar, von
Sr. föniglihen Majeftät in Dännemarf, als Abe
geſandter zur rußifche Kaiferinn Eliſabeth ge
ſchickt, und deffen Ältefter Herr Sohn, als koͤnig⸗
lich dänifcher Kammerherr, feinen Herrn Vater
begleitete, hat er diefe Reife gleichfalls mit gethan.
Den erften December brachen fie von Koͤſtrit auf.
Herr Büfching ſprach zu Halle bey feinen alten
- _ Breunden und Gönnern ein, Zu Köthen machte
“ er fi die Herren Schlichter, Rindfleiſch mb .
Ernſt zu Sreunden. Zu Potsdam befahe er *
| glro
ı .
Herr Graf Henrich der neunte jüngerer Neuß -
gnädigft zu fi) in fein Haus und an feine Tafel.
Hier Fönnte eine ganze Reihe von fürftlichen und
hohen Standesperſonen beyderley Gefchlechtes her. .
gefeget werden, deren Gnade und Gemogenheit er
daſelbſt ‚genoffen bat. Doch, eg fey genug, die
Gelehrten, weiche er fennen gelernet , zu nennen.
Diefe find, nach Standes Gebuͤhr, bie —
Nathan. Baumgarten, Joh. Chrift, Böhme,
Zee. Eißner, Leonh. Euler, Aug. Natch.
‚Job. Jul. Hecker, "job. Di Hei⸗
nius, ob. Ref, ae Ale. Chrift. RS ppen, .
Gottfr. R Joh. Ernſt Müller, .
Aug. Sried. Oil. Sa job. Seorg Sucro
Joh. Be. Sulzer, Simon Pellourier, Joh.
Per. Suͤßmilch und "job. Jac. Wippel. Zu
Stargard in Pommern -befucjte er die Herren
. Prediger Hecker und Riebner, beſahe das Klo⸗
ſter Oliva in Preußen, und machte zu Danzig mit -
den Herren Profefforen, Lengnich, Rübn,
und Groddeck Befanntihafl Wei.
ter machte er zu Schlodien dem hochgebohrnen
Herrn Burggrafen, Chriſtoph von Dohna, mit
welchem er zu Halle vielen Umgang gehabt hatte,
feine Aufmwartung, und genoß fo wohl von ihm
ſelbſt, als deſſen hohen Aeltern; wie auch von dem
Herrn Grafen von Doͤnhof auf Quittainen, vile |
Ehre und Onabe ; machte auch mit dem Herrn Hofe
peebiger Otto Fried. Rindfleiſch gute Freund:
er Zu Seiligenbei untere er ſich mit dem
n Prediger Besen Gottl. Fuhrmann in
423 einem
des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 6oꝛ
große Wahſenhaus. Zu Berlin. nahm ihn det
602 . Gefbichte
einem. angenehmen Gefpräche. . Zu Königsberg
beſprach er ſich mit den Herren. Profefloren Franz
Alb. Schule, Dans Selthenius, weiber an
einer toͤdtlichen Krankheit banieder lag, Theod.
Chriſtoph Lilienthal, Mart. Knuzen und
George Dav. RKypke, welcher ſchon vorher fein
Freund geweſen. Zu Memeln hatte er Gelegen⸗
heit den Herrn M. Richter und den Herrn Pre .
diger Schwarz von Tilſit zu ſprechen. Zu Mies .
tau in Curland befuchte er den oberften Geifttis
chen, Herrn Baumann, und befahe ben nicht zu
Stande gekommenen Pallaft des unglüdlichen Her- -
rzogs, Ernſt “Johann, und das Seldyengewölbe -
ber verftorbenen Herzoge von Curland. Zu Riga
in Lefland harte er Die Ehre, von bem Herrn Öene-
ralfeldmarfchall Grafen von Laſci mit zur Tafel
gezogen zu werben; auch begrüßete er dafelbft ven -
Herrn Prediger Loder. Zu Dörpat. fam er mit:
bem Herrn Prediger Tob. Plefchnig und zu
Narva mit dem Herrn Asrtkopf und Gowenius
in Sreundfchaft, Endlich gelangete er den fieben-
sen Februar zu Petersburg an. In dieſer großen
Stadt hat er mit den Mitgliedern der Akademie
der Wiflenfchaften, mit den Profefforen ber Ritter»
akademie und ber Univerfität, und mit anderen ges %
lehrten Männern Umgang gepflogen, unser anderen .
mit den Faiferlichen Herren Säthen, Steblin und
Schuhmacher mit dem Herrn Profelloren, Ger⸗
hard Stiederich Muͤller, welcher fein befonberer
Goͤnner und Freund geworden, Joſeph Adam |
Bram, George Wilh. Ridymann, Job. |
Eberh. Fiſcher, Ehrift. Bord, Rratzenſteiin
Chriſt. |
des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 603
Chriſt. Cruſius und dem Herrn Adjunfeus Pflug,
ferner mit dem gelehrten Heren Hauptmann Udam,
mit dem englifchen Heren Prediger Den. Düs
marefä, und dem beutfhen, Herrnene. Class.
zius Rudolph Otto Trefurt, Richter, Hil:
Hartm. Hennings und Girberti. Ueberhaupt
hat er viele Freunde daſelbſt gehabt, deren er nie
vergeſſen wird. In den vier dortigen lutheriſchen
«Kirchen hat er, auf Erſuchen, zehnmahl gepredi. E ,
get. Im Monate Junius nahm er Schlüßelburg -
in Angenfchein, und fchiffete auf dem See Laboga
und dem nahe bey gelegenen koſtbaren Canal. .
- . Die Rüdhreife aus diefer europäifchen Haupt:
ſtadt ‚der Ruffen trat Der Herr Doftor den vierten "
Auguft an. Zu Eronftadt trat er in ein luͤbeci.
ſches Schiff, und kam, nad) einer langen, gefähre
‚ Hichen, 'befchwerlichen und elenden Reiſe den zwölf.
sen September geſund und freudig zu Luͤbeck an;
allwo ex bey den Herren von Seelen, Scharbau,
Earl Henr. Lange und "job, Tjac: von Mille
ſeinen Beſuch ablegte. Zu Rheinfeld im Holfteb ,
nifchen erquicfete er füch bey dem Seren Henr. Sried.
Eggers, zu ©egeberg bey dem Herrn Paul Chriſt.
Stemann, zu Bramſtedt bey dem hochgebohrnen
Herrn Reichegrafen von Stolberg, Chriſtian
Bünther. n vierzehnten September fam er :
zu Itzehoe an, trat aber wenige Tage darauf die
Reiſe wieder an, und zwar zu ande. Zu Altena
begrüßete er, feiner Gewohnheit nach, die Gelehr-
gen, und zwar die Herrn Schüse, Profe un
Sticht. Ein gleiches geſchahe zu Hamburg b
ben: Herren Wagner, Shaftbaufe, Reimas
j - 14 rus
⸗
/ g -
—
| 604 \ 5 Geſcchichte
rus und Dornemann, zu Witzendorf bey dem
Herrn Carſten, zu Hannover bey’ — werthen
Freunde, dem Herrn M. Jacobi, zu Stadcha-
gen ben tem Herrn Dolle, zu Hamein bey dem
Herrn Sein, und zu Rinteln, eb feinen vorigen
Freunden, F den Herren Profefioren Schwarz,
Chryſander, Eßkuche und Stegmann, igigen
Drofeffor zu Caſſel. In feiner Vaterſtadt nahm
er von ſeinem flerhenden Herrn Vater ‚ven legten
Abſchied, und fand Urfach, dem harmherzigen Gore
| -für die an demfelben erwiefene Gnade zu danken.
Den achtzehngen October kam er zu Seo huel,
und fabe daſelbſt mir feinem Herrn Grafen ber
Wiederkunft des Herrn Vaters deſſelben aus Ruß»
land mit Verlangen entgegen, Dies Berlangen
finderge der "angenehme Umgang mit verfchlebenen
adelichen und gräflichen Perfonen ih wenig.
bes Sen
Auch gerierh er in bie Kreundfchaft
Probſtes Decker, eines höflidien Mannes, wel»
cher ihn zum Collegen im Prebigtamte zu haben .
, und bes gelehrten Bürgermeifters, Herrn
[b. Elers. Nice weniger befuchten ihn
der portreffliche Dichter; Herr von Hagedorn,
ber. Kieliſche Profeflor Herr Henning, unb ber
. woßlberüßmte Herr "Job. Fried. Noodt. In
diefer Stadt predigte er zum’ öftern; unterließ aber
| aueh nicht, einige benachbarte Oerter zu
befeben,
venmal gieng er nach Glüdflahe, als er ſich
Dir hohe-Beiuogeneit des Füniglichen Herm Cer
ferenzraths pon Alefeld, und deffen Frau Sr De
linn zuwpegse brachte, und von Den Herren Seb
‚ Wokets, Detl, Earl von Eronbeim und Des u
mn En
+“.
⸗
H .
ter Job. Wichelfen viele Söflichkeiten empfing,
auch einige andere Freunde befam. Zu Bram⸗
ſtedt erwieß Ihm hochgemeldeter Her Graf. von -
Stolberg aufs neue viele Gnade, wie nicht we
niger Ya —— Dat der Adminiftrator der Graffchaft,
Herr George Wilh. Freyherr von Soͤlenthal
und deſſen Grau Gemahlinn. Zu Elmshorn legte.
er bey bem bochehrwuͤrdigen Herrn Gruner einen
Beſuch ab.
Den Den achtzehnten weil 1753 fee. ar.
Buͤſching endlich mit feinem Seren Grafen von
Itzehoe ab, um fich auf die Ritterafabemie zu .
Soroe in Dännemarf zu begeben Zu Renbs,
burg fpeieen ie fie ben dem föriglichen Kammer,
» beten, Herrn Meift, und befuchten den Herrn
Doktor Jer. "Fried Ken; und darauf zu Böen _
fee in Fuͤnen den ‚Herrn Biſchof Chriſt. Ramus
und die Kerzen Profefloren des Gymnaſii, Wach.
Ramus und Job. Kyſſbi. Während feines
ſechsmonatlichen Berbieibens auf befagter Ritters -
afademie zu Soroe genoß er der beftäntigen Gna⸗
de —— — Herrn Grafen —*— VI.
jüngeren Reuß, und pflog mit dem Herrn In⸗
— P. Arafe , mit den Herren Pröfefforen
Peter von .zaven, Iſaae Andre. Cold, TI.
Keraft, —*8 Lyſhoim und J. &. Snee⸗
dorf, wie auch mit dem Heren M. Almer Freund, .
ſchaft, fahe auch den Herrn Bären von Holberg
‚and ben Herrn Tycho von Hofmann zum ers
ftenmale. . Nicht weniger befahe er die adeliche
Schut m Set ragen, |
ng 5 - Den
des Hrn. Anton Frieder · Buſching. 605 ' ,
J
£
u
%
m.
‘
]
Eu
6066. Gecſchichte
... Den beitten October dieſes Jahres legte ee
- fein bisheriges Amt bey dem Herrn Grafen von
Lynar nieder, und begab fih) nach Kopenhagen
"gu dem Herrn Doktor Hauber. Diefer begegnete
ihm mit värerlicher !iebe, und es war in deſſen
.. Haufe, daß er die benden eriten "Bände, feiner Erde
beſchreibung zu Stande brachte. So lange: ich
lebe ( lauten die eigenen Worte bes Seren Doftors
in feinem von ihm felbft aufgefegten und von bem
Herrn D. Seuerlein bey feiner Sfnauguraldifputa-
tion an das Sicht gefteleten tebenslaufe) werde ich
bie Gnade des hochgebohrnen Herrn Grafen Lus
Dewig von Holſtein zu Lethrabura, und des. hoche
gebohrnen Heren Job; Hartw. Ernſt Freyherrn
von Bernftorf, vornehmlich aber des hochgebohr⸗
„nen Freyherrn von Korff, rußiſchkaiſerlichen
.. gebeimen Raths und Abgefandten, eines ausneb-
mend um mich verbieriten Seren, zu: rühmen wiſ⸗
fen: ich werde bie große Gewogenheit der hochge⸗
bohrnen Freyherren Matthias von Büldencros
ne, Fried. Wilh. Freyherrn von Wedel, Geor⸗
ge Ludew. von Wenſe und des Herrn Oberſten
von Kleiſt zu ruͤhmen wiſſen: ich werde bie Hoͤf
lichkeit der hochwuͤrdigen Herrn Bifchöfe, Peter
verſleb und Ludewig Harboe, und. der Herren
Ludew. von Holberg, Tork von Alevenfeld,
rich Joh. Jeßen, Joach. Waſſerſchleben,
Jac. Langebeck, Ad. Gotth. Rarſten und
"job. Finkenhagen, wie auch der Herren Pros
fefloren, "job. Peter Ancherfen, weldiem ich
insbefondre viel zu danken habe, Peter Rofod
Unter, Det. Aofenftand Boifce, Det. —
et,
.
81
— —— —— —
i
Deine. EEE 4 eu. _ sure — — —
A|
\ .
des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching. 607 =
Det. und: Chriſt. Horrebow, Joh. -Ebrift.
Rall, Chriſt. Gottl. Rratzenſtein, deſſen ſchon
oben Erwähnung geſchehen; Bernh. Moͤllmann,
Caſp. Friedr. Muͤnthe, Joach. Friedr. Ra⸗
mus, Henr. Stampe, Ernſt Gottl. Ziegens
balg, wie auch der ehrwuͤrdigen Herren Joh. und
Chriſtoph Bloun; und des vortrefflichen Dich⸗
ters Fried. Rlopſtock zu ruͤhmen wiſſen: ich wer⸗
be die Geneigtheit und Freundſchaft des ſehr ge—
iehrten Herrn von Scherewien, und der hochehr⸗·
würdigen Herren Rhone und Biefe zu rühmen -
wiſſen: ich werde meinen getreuen und ehrmürdis
‚gen Freund‘, den Herrn "job. Lork, und bie
Kreberiſche Familie zu rühmen mwiffen: ich werde
viele andere Freunde, deren Namen ic) in. Ehren
halte, zu rühmen wiſſen: ‘ich werde Dännemgrf
und die Dänen zu rühmen wiffen. Unfer Sere
Doktor brachte alfo in Dännemarf feine Zeit mit
vielem Bergnägen zu; und feine Predigten, deren,
er viele zu Kopenhagen gehalten, erwarben ihm
vielen Beyfall und fiebe. Jedoch Da feine geegra⸗
phiſche Bemühungen feine Ruͤckkehr in Deutſch⸗
land erforderten, ſo reifete er den zwanzigſten April
2754 von Kopenhagen ab. "Auf diefer Reife ſtat⸗
. tete er zu Hadersleben bey dem Seren Probft Pe⸗
‚ tee Woͤldike, und bey dem durch feine philoſephi⸗
ſche Bemühungen berüchtigten Beorge Schade,
einen Beſuch ab, trat zu Flensburg ben feinem
Freunde, dem Herrn "Joh. Sried. Hanſen ab
und fahe Dafelbft den Herrn Probft Chriſt. Airni
Lundius, "den Herrn Profeffor,;, Olaus Hen⸗
rich Moller, den Herrn Buͤrgermeiſter, Gegg
—
' ⸗
4
*
U
Schoa
sos Gefihichte nn
Claͤden, und dem Herrn Prediger, Abraham
‚Rau, beſprach ſich zu Rendsburg mit feinem
Freunde, dem Herrn D. henſel, ward zu Itzehoe
von dem Herrn Chriſt. Aug. von Goͤrz Frey⸗
herrn von Schlitz ſehr freundlich aufgenommen,
begr uͤßete zu Elmshorn den Herrn Gruner, zu.
Altona die Herren Profeſſoren, George Chriſt.
Ma ternus von Cilano, Chriſt. Andr. Meyte
und Paul Chriſt. Henrici, zu Hamburg den
Herrn Syndicus Klefeker, welcher vor kurzem
‚aus Spanien zuruͤck gekommen war, den Herrn
D. Olde, die Herren kicentiaten "Job. Jul. Ans
‚. Belmann und Joach. Job. Dan. Zimmers
‚ mann, nebft feinen alten Freunden, : den Seren
von Hagedorn, Wagner, Reimarus und
zhauſen, wie auch den nach Kopenhagen
reifeinden Herrn "Joh. Andr. Cramer, und zu
- Saarburg den Heren David Otto Wahrendorf.
Er langete zu Stadthagen an, und machte bey der -
verwitweten Frau Reichsgräfinn zu Schaumburg
Sippe, Charlotte Sriederica Amalia, feine Aufs
wartung. Hierauf gieng er über Peine, allmo er
dem Herrn Winkler, und über Quedlinburg,
allwo er dem Heren D. Meene zuſprach, wieder
nach Halle. Hier kam er den zwölften May gluͤck.
lich an, der berühmte Herr Phil. Adam Boͤh⸗
mer nahm ihn mit vieler Geneigtheit in feine vort- _
- ge Wohnung auf, und er fieng feine Borlefungen
- aufs‘ neue an. Als der Herr Kammerpraͤſident
von Ribbeck und der Herr geheime Cabinetsrath
Dock erodt burch Halle reifeten, machte er ihnen
5 die Aıfwwartung. Uebrigens verband er Hr
|
N
|
des Hrn. Anton Frieder. Buͤſching 609.
felbft aufs nene mit den, Herren D. Baumgar⸗
sen, D. Franke, Callenberg, Anapp, Sem.
ler, Swuenfee, . Steplinghaufen, Zange,
Meyer, I. G. Michaelis, J. Simonis, €.
5. von Bogatzky, und feinen beyden Landesleu⸗
een, Conr. Phil. und “job. Anc. Niemeyer,
und legte bey -den Herren €. B. Michaelis,
WMadai, — — Wideburg,
Pauli, Eberhard, Weber, Zacharis und
Ellenberger Beſuche db. DO
Nun Harte fich zwar Hr. Buͤſching vorgenommen,
eine Zeittang zu Halle zu bleiben. Allein fchleunig
und unerwartet erhielt er einen Beruf aufdie George
auguftuniverfität zu®öttingen zum außerordentl. ichs _
ver der Weltweisheit, und Adjunftus der theologifchen .
Fakultaͤt. Cr fand fein Bedenken demfelben zu
felgen, und brach alfo den 7 Auguſt von Halle auf.
Auch auf diefer kurzen Reife machte er mit einigen .
verdienten und gelehrten Leuten nähere Bekannt.
ſchaft, zu Halberftabe mit dem Herrn Kriegsrach
Eichholz, zu Quedlinburg mit der Frau Dokto⸗
rinn Erxleben, gebohrnen Leporinn, zu Buͤcke⸗
mit dem Herrn von Lehenner, Herren Fre⸗
derking, Colſon, Neubauer und Cramer. Zu
Hannover überhäufte ihn der große Maͤcenas ber
goͤttingiſchen Univerfität, der-Herr Großvoigt von
- Münchhaufen, mit: Onadenbezeigungen. Die
Staatsminifteer und Geheimenraͤthe von
| in, von Schwichelt und von Buſch;
und die Herren von Bremer, Meyer, Balke,
Brandes und: Werlhof, empfiengen ihn fehe-
gitigund freundlich ; und ber Herr Hofrath E we.
. " erwies,
MER
.2
62. - Gefbichte
religion, done on cherche ? eclairciffement de
“ -bonne foy, wider den Apoftel Paulus ausgefpien
bat, ‚und rühmee zum Beſchluß an unferem Herrn
Büfching praecax er excellens ingenium; lauda-
bilem induftriam , ac .bonae mentis ſtudium, ma-
gnamque de fe fpem factam, das Werk aber felbft
| als ein foldes, quo indubium dechinae, lectio-
‚nis, et dexteritatis documentum dedit, laborum-
Que primitiss publicas diuinarum literarum intel-
Tigentiae feliciter conſecrauit. Es iſt in vierzehn
Kapitel eingerheile. Das erfte handelt von dem
Verfaſſer des Brieſes; das zweyte von deflen cas
nonifchen Anſehen; das dritte von der Stadt Phi⸗
lippi; das vierte von der Urſprache und Schreibart
. des Vriefes das fünfte von dem Orte, mo er ges
ſchrieben; ; das ſechſte von der Zeit; das ſiebente
von der Gelegenheit; das achte von dem Zwecke;
das neunte von der Aechtheit; das zehnte von dem
Schreiber deſſelben; das eilfte unterſuchet deſſen
Stelle unter den Briefen Pauli; das zwoͤlſte zei⸗
get den Innhalt, die Abtheilung und die Zerglie
derung deffeiben; ; das dreyzehnte beruͤhret einige
ſchwere Stellen: dieſe⸗ Brieſes; und das vierzehnte
liefert ein unvollſtaͤndiges Verzeichniß ber Aus.
leget befleben. © Rraſt neue theol. Bibi.
i Ch. se 5
etzet. —— Pr
Abe Dill, hiſt. ecclef. de proereftinstione bapti-
is pad versres;eungue aan, „Eru kraeſ. SE
BAVM-
⸗
de gen Anton zricder. xWitng 61; 3
BAVMGARTEN. ‚Halle, Quart. 5 B. ©. Vollſt.
Nachr. von akad. Schriften 1748. 5 St. S.
338. u. .
74. Diſſ. inaug. de doda librorum-notitia 'praef.
8 1. LANGE. Halle, Quart. Drittehalb B. Ss
‚eben daſ. 1749. 1 St. S. 60. u. f.
1748.
5. Gedanken von der merkwuͤrdigen Probe
der SoSrtlichen Docfebun in beftändig er Ders
ſchaffung gefchickrer Maͤnner zur IhcBilchen \
Beftreitung der Freygeiſter, dem Srn. Doct.
Baumgarten an defelben Geburtetage über“
reicht, Kalle, Quart.
6. Von der = Sende im deren der gan
Ä
1749» 1751.
7: „Cam Vitringa Auslegung, der Weißa⸗ “
gung Jeſaliaͤ aus dem Iareiniichen zufamınen
gezogen und mir Anmerkungen begleitet, Halle.
Zwey Quartbände. . Dies ilt ein zwar vielen, vor⸗
nehmlich Gelehrten, - gar entbehrliches, manchen” an⸗
deren aber auch wiederum ganz nuͤtzliches Werk
und der Herr Herausgeber hat ſein Unternehmen ſo
wohl in den Praͤnumerationsavertiſſement, als
auch in ber Vorrede, ur Genuͤge gerechtfertiget
und angeprieſen.
8. Vertheidigung der Harmonie der vier
Eoangeliften des — D. Eberhard David
. Sauber. semgo. Dita, Der beruͤhmte Gegner;
VNen Gel. EmopaXV.Tp. Rr | mis
614 Gecſchichte
_ mit bem es Herr Buͤſching In dieſer Schrift vor
nehmlich zu thun hat, iſt nicht unbekannt. -
1752. \
. 9% Rurzgefafſete Staatebefchreibung der _
Hetzogthuͤmer Holſtein und Schleßwig, mis
einer Machricht von feiner neuen allgemeinen zuver⸗
laͤßigen Erdbefthreibung. Hamburg Octav.
| Ä 1753.
. 20. Was iſt ein Chrift? Hamburg, Octav.
Dieſe fhöne und erbautiche Schrift. ift fo wohl auf.
genommen worden, daß fie drey bis viermal hat
müflen gedruckt werben. | oo.
| 2m .. 175%
ız. Liege Zrbbefchreibung. Zwey Theile.
Hamburg, Octav. Sie find 1756. zum anderen,
und 1758. zum dritten male gebrude worden.
12. SEinladungsfchrife zu feiner Lehrſtunde
ber die Staateverfaflung der vornehmſten
europaͤiſchen Reiche. Halle, Auart.
13. Diff. hift. geogr. vindicias feptentrionis
fiftens. Halle, Quart.
"14. Allgemeine Gedanken Über die dunke
len und fchweren Stellen ber heiligen Schrift:
mit einer Anzeige feiner Privats und Sffentlv
. «ben Lehrfiunden in dem bevorſtehenden Win.
ver. Göttingen, Quart. Zwey B. Man darf -
ſich nicht wundern und grämen, daß Dunfelbeiten
und Schwierigkeiten der heiligen Schrift verhanden
find. Denn zum Theil find fie unvermeidlich ges
weſen; zum Theil find fie mehr Dhneingebrace, als
| nn
des Hrn. Anton Fricber Büfching. 65.
darinn gefunden 5 die wirklich vorhandene aber
Haben ohne Zweifel ihre weiſe und unverbeſſerlich
- gute Abſicht; und es ift zu hoffen, daß fie noch
vor dem-Ende der Welt werden gehoben werden, :
Dies find die Säge, welche hier. kürzlich vorgetedu -
gen und erwiefeh werden, ne
13. Nachrichten von dem Süftände ‚der
Wiſſenſchaften und Ruͤnſte in den koͤniglich⸗
daͤniſchen Keichen und Ländern, Erftr Banı,
" Kopenhagen und Leipzig, Dcta N
1755 | |
1G6. Commentatio de veitigtis Lutheränifmi in
Hifpania, Göttingen, Quart. Vierteh. B. Iſt
die oben gemeldete Einladungsfchrift zu feiner feher⸗
lichen Antrittsrede. D. Luthers verſchiedene
Buͤchlein ſind bald Anfangs nach Spanien gekom⸗
mien; feine Lehre iſt durch Briefwechſel daſelbſt bes
kannt geworden; durch die Beziehung, in welcher
damals Spanien, die Niederlande, "Deutfchland |
und England flunden, iſt fie weiter ausgebreitet
worden. Kaifer Carl det fünfte, Conftantin
de ta Fuente, Franciſcus Sa. Romanus,
Auguftin Cazalla, Batthol. De Carranza, wer⸗
den als Zeugen aufgefteller Die augsburgiſche
Confeſſion iſt Ins Spaniſche überfeßer, und bie
Bibel in ſpaniſcher Sprache gebrucke worden, Die
Feinde machten zwar durch allerley Raͤnke die luthe⸗
riſche Lehre verdaͤchtig und gehaͤßig, und verhinder⸗
een den Fottgang derfelben. Gleichwohl hat fie
voch einige Zeit Ihre Öffentliche Bekenner gehabt,
weiche aber endlich die Vzugon ausgeröttet hat.
r 2 11
⸗
616 Geſchicht
Herr Buͤſching verſpricht zuletzt, bey einer anderen
Gelegenheit fata Lutheranifms in Hifpania zu-be-
ſchreiben. ..
1756.
17. Nachrichten von dem’ Zuftande: der
Wiſſenſchaften und Kuͤnſte in den Eöniglich
daͤniſchen Reichen und Ländern. _ Zweyter
Band. Octav. Bon diefer. nüglihen Monat
ſchrift, deren Sortfegung wir wohl von ber Feder
unferes Herrn Doctors wünfcheten, haben die gör-
tingifche Anzeigen von gelehrien Sachen Stuͤckweiſe
genugfame Nachricht gegeben.
18. Deutliche Erklärung des Bleinen Cate⸗
chiſmus, welchen D. Luther gefchrieben bat.
Kopenhagen und leipzig, Octad.
ıg. Diff. theol. inaug. exhibens epitomen
theologiae e folis facris literis concinnatae, et ab
omnibus rebuset verbis Scholafticis purgatae. Olᷣt-
tingen, Quatt. |
| 1757. .
20. Epitome theologiae e folis facris liceris
concinnatae, vna cum fpecimine theologiae pro- ' Ä
blematicae. Lemgo, Dctan. Iſt eine vermehrte
Auflage der vorgehenden Difputarion.
. 2% Neue Erdbeſchreibung. Dritten Theile
after Band. Hamburg, Octav. Ä
‚1758
FR Gedanken ae Beſchaffenheit und
orzu dogmati Thee⸗
logie vor bir ſcholaſtiſchen. Inge, Baar | ’
j 23: „300
des Hrn. Anten Frieder. Blfehing. 617 -
33. "Job. Gottfr. Hanſens Staatsbeſchrei⸗
baung des Herzogthums Schleſwig, heraus⸗
gegeben von A. F. B. Hamburg, Quart.
"0, 24 Vorbhereitung zur gruͤnduchen und
nuͤtzlichen Kaͤnntniß der geographiſchen Bes
ſchaffenheit und Staatsverfaſſung der euros. |
päifchen Reiche und Republiken. ctav, neh.
B. Hievon iſt 1759. Die zweyte Auflage gefolget.
Das bey Anzeige dieſer Schrift von dem Hrn. Pro⸗
feſſor Sormey in.der nouv. bibl. Germ. T. XXL. .
p. 452. gefaͤllete Urtheil iſt richtig. On ſeait afles, -
combien.toutes lesproduätions de.cet audteur font
eftimablos. |
1759 Lu.
Neue Erdbeſchreibung. Dritten Tells
zweyter Band, Hamburg, Oetav. —
Dieſe Geographie iſt das Hauptwerk unſeres
Gelehrten, worauf er ſeit verſchiedenen Jahren ei-·
nen unermuͤdeten Fleiß verwandt hat. Lim etwas
defto vollſtaͤndigeres und wichtigeres zu liefern, hat
er die en und tiebhaber in een ea ..
ladtingefchriften in ben görtingifchen Anz Fu
weſtphaͤliſchen en. und anderswo,
um ihre Beytraͤge erſuchet, und auch eine nicht
geringe Anzahl derfelben erhalten, Er hat, mit
Haͤlfe derſelben, feinen von den vorigen Erdba⸗
ſchreibern abgefchrieben, umgefchmolzen, ober zum
Grunde gelegt, fonbern ohne fie, ganz von vom
an, gearbeitet. . Und dies iſt Ihm, unter Gottes
Gegen, fo wohl gelungen, daß feine Erdbeſchrei-
Bung, wegen ber gar großen Vorzüge, fo fie vor
‚olen vorigen het, einen ohen SBenfal ertalım,
Geſchichte
der Verleger nicht ae fchon 1756. eine neue,
poßl kleinere, Auflage. dur, beyden erfien Thrite
nommen, welche aber mit der altın Jahrzahi
pen, und nur baran kenntlich iſt, daß verſchie⸗
⸗
von denen am Ende angezeigten geringeren
ickfehlern darinn verbeſſert worden find, fondern
auch auf der Oſtermeſſe 1758. ſchon die dritte
gabe derſelben geliefert worden; ja munmehre
an einer engliſchen und franzoͤſiſchen Leber.
ng des ganzen Werkes gearbeitet wird. Uebri
iſt folches fo hekannt und in fo ungählichen
iden, daß es ganz überflühig feyh würde, an
m Orte von der Einrichtung und Beſchaffenheit
‚fben ein mehreres zu erwähnen,
Und fo haben mir denn unferen Herren Hl
ng als einen Gelehrten gefehen. Es ift übrig, '
wir noch etwas weniges von ſeinem Haus.
da hinzufügen.
Wir haben n bereite oben mit einem Worte ber
et, daß er ſich den ein und zwanzigſten März
. mit ber Sjungfer Dilthey in den Eheftaub bes
n. Dieſes fein n leioee gelichteftes Gemahl iſt
in dem Kreiße der ſchoͤnen Wi aften wohl⸗
ihmte Polyrene Chriſtiane Auguſte Diücbey,
Tochter des hochfuͤrſtlich anhältikhen Stail.
ſters ob. Heinrich Dilthey, und eine
Iroefter des gefäidten reformirten Prebigers zu
wobach, Hru. Keop. Sried, Aug. Diltey *)
dnte Eniferliche Dichterinn, und. Ehrenmitglieb
Königlich: großbritanniſchen deutſchen Gefell-
€ Mirnbegiiäet rien dere 139, Srarı.
ä
des Hrn. Chriſtoph Andr. Buͤttner. eig
ſchaft zu Goͤttingen. Gie 9 zwo kleine, aber
Wwohlgerathene Sammlungen ihrer Gedichte an das
sicht geſtellet, nämlich 1) Proben poetifeher. : -
Ätebungen. Altena ı75r. klein Dctav. und 2)'
. Yebungen in. der Dichtkunſt. Halle 173.. greß
Octavb. Sie‘ hat bieher dem Sri. Doctor zwey
Soͤhne gebohren, welche Seiederich Adolph und u
Wilhelm David beißen.
Seriofen ben 20 Sun 1759.
8. S.
MDERELERTILELIIEE DIGG
Geſchichte
des Hern
Ä Chriſtoph Andreas Büttner, -
. der Weltweisheit Magiſters
und der Stadt und Kathöfchule Rectors,
der koͤniglichen ie Zu
Greippamalte 1}
Stettin,
(ich unter pielenBelehrten fel« |
"nes —— .. —* der — — und
verdienteſten Echullehv⸗ llehver unſerer Zeit, einen
Worzug erwerben. Er hat ehedem mit Ruhm auf
der — wien, ro in Een,
—
| :620 mn Geldadee I
eine Hauptptofeſſ ion auf derſelben zu beffeibert.
Allein ‚viele Schulfehrer baden es fo gut, daß fie .
ſich nach keinem afabemifchen Amte zu fehnen ober
umuufehen nöthig haben. Und in Diefen Umſtaͤn-
den befindet fich auch Here Büttner, als Rector
der Rathsſchule zu Stettin. ‚Nürnberg, ift feine
BGeburtsſtadt und daher bat. ihn auch Ber Herr
Prof. Will in feinem nürnberäifchyen Belehrten:
Lericon *) nicht vergeffen, fondern eine Purze Nady»
riicht von feinen eben und Schriften, mıitgerheilet.
Da er aber das Berzeichni der legteren nur unvoll⸗
kommen aufgegeben, von dem Innhalt und Wer:
„the .derfelben aber, feiner Gewohnheit nad), gar
nichts gemeldet hat, fo wollen wir dieſen Mangel
zu erlegen ſuchen. Wie wir uns denn auch, mit
‚ Krlaubniß unſerer Leſer, die Freyheit nehmen wer⸗
den, noch eines oder des anderen Gelehrten, deſſen
am⸗ zwar in beſagtem !ericon auch ſchon beſindlich
Iſt, von welchem uns aber einige nähere Umſtoͤnde
bekannt find, Gefchichte in unferem gelehrten
Europa zu wiederholen.
‚Der, welchen wir anigo vor uns nehmen, em.
pfieng denn su gemeldetem Nürnberg ben ein und
‚dreißigften Detober 1706. den Anfang feines zeitli⸗
- hen Lebens. - Den erften Unterricht .in den Schuls
wifienfchaften empfieng er von dem Rector der
Stabtſchule zu Altorf, Chriftopb Andreas Miäl:
ler, welcher ihn aus der Taufe gehoben, und ihm
‘feinen Namen gegeben haste. : Hernach befucht⸗ er
die Spitalerſchale, und weiter die Reel 2 in Ä
eo) 68 3 ©: mi. .
{ r
des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 621
Aubditorio ben St. Aegidien, in feiner Vaterſtadt.
Mit funfzehn Jahren feines Alters-hatte er es ſchon
So weis gebracht, daß er die Univerfirät zu Altorf
beziehen konnte. Auf berfelben genoß er des Unter»
zichtes der berüfmten Männer, Chriſt. Bottlieb
Schwarze, "Job. Keine. Müller, "Job. Dev,
Ziöhler, Jac. Wilh. Seuerlein, Georg Guſt.
Zeltner, “Job. Wilh. Baier, Johann Balth.
Bernhold, und des Alumneninfpestors, "Joh,
- Earl Boͤhrino. Cr unterfchied ſich allhier ſehr
ldͤblich durch feinen Fleiß und die gute Anwendung
feiner natürlichen Fähigkeiten, wie er fich denn;
während. feines fechsjährigen Aufenchaltes bafelbfk,
bey zwey und dreißig male im öffentlichen Reſpon⸗
diren und Opponiren hat hören laſſen. Insbeſondere
vertheidigte er unter dem Prof. Muͤller eine Diſpu⸗
tation de draconibus, ſerpentibus, alüsque infedis,
unter dem Hrn. D. Feuerlein, defien fpecimen viei«
mum obferuztionum:- ecledicarum ex controuerfiis .
de metaphyfica Leibnitio-Wolfiana, de erigine mali,
1726. und unter ebendemfelben-ein fpecimenLockia- -
am. Bald darauf erhielt er noch in demſelben
Jahre 1726. die Magifterwürbe, zu welchen Ende
ee unter dem Vorſitze des berühmten Schwarze,
über lemmata quaedam antiquitarum Norimber-
genfium- bifputirte. ‘Des folgenden Jahres - 1727,
beſtieg er, um ſich Dadurch die Freyheit Tollegia zu
halten, zu erwerben, das Kasheber mis einer ger
ĩehrten Diſputation, qua facta quaedaın Abrahami
fecandum ius naturse confiderantur.. : Hierauf
gieng er als Hofmelfter mit. einem jungen Seren
622°. Gehbichte
nach Yena, und Bam nit demſelben nach Altorf wie
der zuruͤck, begab ſich aber 1730 nad} Halle,
N
Auf Diefer Univerficäe nun fieng der Nuhm fe» -
nes Mamens befannt zu werden an, Fr Iehrete
die Philoſophie mie vielem Benfall, ward Adjun⸗
dus ber philoſophiſchen Facultät, und ließ verfchie-
bene Diſputationen öffentlich unter feinem Borfige
vertheibigen, -
- Dies währete bis in das Jahr 1737. in wel⸗
dem er Das afademifche Seben mit dem Schuiftande
vertauſchete, indein er an die Stelle des M. Ja⸗
oob Bahn, zum Rector der Rathsſchule zu Stets -
tin erwählet warb, dem deswegen an ihn ergange
| nen Rufe folgete, und, nachdem er. unterweges
verſchiedene Gelehrten befuchet hatte, daſelbſt ein-
traf und fein neues Amt antrat. Er bekleibet daſ⸗
ſelbe bisher fo wohl unter vielem göttlichen Seegen,
als mit ausnehmendem Rubma, und Kt auch vom
der koͤnigl. gelehrten Gefeitfchaft zu Greiphswalde
wöürdigft zum Mitgliede angenommen worden,
Sole Schulen find gluͤcklich, worinn' ein guter
GSeſchmack Herefchet und immer mehr befördert; und
zu den höheren Borlefungen in allen Arten der if
fenfchaften recht gründliche Anleitung gegeben wird.
Und dies Sch hat die flettinifche unter dem Rects⸗
cat des Herten Buͤttner. Sein Fleiß Halt ſich
‚aber nicht bioß in den Schranken des mimblichen
Unterrichtes, fondern er dienet auch fo wohl der
Jugend, als ben Gelehrten, mit wohlausgearbei⸗
teten und nüglichen Büchern und Sthriften, fo er
von Zeit zu Zeit an das Echt treten läßt, Brise,
— gen,
des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttnet. 623
herigen, won deren einigen wir eine Recenfion ben.
fügen wollen, find, nach Der Ordnung ber Jahre,
"die folgenden ; F
Puſput. qua facta quaedam Abrahami æ.
—** ius naturae conſiderantur. Altorf 1727.
a. Difp, de axiomatis philofophieis in genere.
“ Halle 1735: _
- 3. Diff. qua indicium de non erißenti disboh
dinudicatur. Halle 1734. . .
Salt, me Difp. de determinstione mentis per mot. Ä
* * philofophicus. Haile 1734. 2 Theile |
in Octav. . Unter der Menge der- pfsilöfophifchen
Dandbucher zu Vorleſungen hat ſich zwar dieſes
eben nicht empor geſchwungen, aber doch billig auch
Beyfall und Lebhaber gefunden; wie uns denn be⸗
kannt iſt, daß es auch andere pa Privatumnerich
tungen gebraucht haben,
6. Proceflus difputandi. 1735. Dieſen ent.
warf er zum beften feiner Zuhörer, und hat ihn
2748. zn Serttin mit einem zwar kurzen, aber gruͤnd⸗
lichen Zuſatz, nämlich den regulis artis criticae und
via ſolaendi fallacias vermehret, in Octav auf ſechb
Bogen aufs nene herausgegeben. |
7. Obferuationes logicae cum arte critica.
Halle 1735. Octav. Ä
8. Difp. de infufficientia rationis ad falucem. .
Hole 1735.
9. Difp. de quaeftione: an miles gratuitus in
proelio fuccumbens vacation diuinae conueniemet
moriatur ? Halle 1735.
. | 10. Di,
|
h
. 13
[4
%
624° Gefcbichte
anditorum ſtrictim exponens. Editio IL, locuple-
'
re. Dilp. de veritste vnica. Halle 1737.
.. . tı. Progr. vom Alnterfhieb des Gluͤcks, der
Gluͤckſeligkeit und der Seligfeit. Stettin 1740.
Quart. S. Hamb. Correſp. 1740. Ylum. 156.
28. Curfüs theologiae renelatae Pars I. conti-
nens theologinm' pofitiuo - polemicam. Scettin
1746, Octav. 1314 ©. ohne die Zufehrift und
Herr Büttner hat biefes Buch, auf
vieles Erfuchen feiner Lehrlinge, herausgegeben. Er
. Jänfe den. Menerungen nicht nach, aber er iſt auch
kein Sklave angenommener Meinungen, noch bemt
Geifte der Partheylichkeit ergeben. Er ſtellet bie
Wahrheiten aufeichtig fo vor, wie fie in der Kette
; feiner Schlüße einander folgen. In ben Artikeln
von der Salbung Eprifti, von ben göttlichen Teſta⸗
menten, von den verbertlichten und geifltichen Sei.
bern nach ber Auferſtehung, von den Berrichtun
gen ber breyen Perfonen bes göttlichen “IBefens,
und einigen anderen Puncten, träget er einige bes
fondere Gedanken vor. Uebrigens zeiget er auch
bierinn ſowohl diefes Nachdenken als Ms
‚Leit. Est Schade, daß es mit fo vielen Druck
fehlern angefüller if, Ein mehreres bavon kann
man lefen in der zowvelle bibliotb.Germ, T. II. P. I.
P. 181-187. und in bem erften Stuͤck der neuen
'theologifchen Bibliothek, S 1. u. f. allwo eines
und das andere Dagegen erinnere worden.
13. Introdudio ad accentuationem Hebraeam,
in qua regulae de accentuatione profaica, metti-
' ca, decalögica er.locis piskaris explicarur. Ac»
cedit praefstio accentuum auctoritatem in vſum
tior.
by
3 —— —
— —
27
Geiligen Sarah melde ı man loe⸗ Piskara zu nen⸗
4
des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 628
dor. Stettin 1747. Octav. ſechs Bogen. In
dieſem Büchlein, deſſen gemeldete zweyte Ausgabe,
wir vor uns haben, findet man eine fehr genaue
und gründliche Abhandlung von der hebräifchen Ac«
censuation, deren Alterthum und Görtlichkeit der
Her Berfaffer in der Vorrede mit vielem Eifer
vertheidiget. Ob man gleich von dieſer Materie .
gar vieles. bat, fo muß man doch geftehen, Daß.er
die beiten Gründe ausgefuche, und fie in ihrer
größten Stärke vorgetragen habe. Die Abhand»
fung ober Einleitung felbft beſtehet aus ſechs Ka⸗
piteln. Die erfte Handelt yon den Accenten übere,
Haupt, von ihrem Nugen, Eintheilung und. den
verfchiedenen Benennungen. . In dem zweyten
und dritten Kapitel werden kurze Regeln gegeben,
wie die Accente in gebundener ſowohl als ungehuns
dener Rebe einander folgen müffen, Es bfiegem
öfters die Accente fich unter einander abzulöfen, der
Knecht tritt in den Platz, Amt und Würde bes
Herrn‘, und ber Herr gehet in Die Stelle des
Knechtes. Diefes und was fonft noch zum Ges
brauch der Accentuation geböret, beruͤhret der Herr 9
Verfaſſer kuͤrzlich in dem vierten Kapitel. Das
fünfte handelt von der doppelten Accentuation der
zehn Gebothe. Shier mager Der Sjere Restor einen
SBerfuch, Dielirfachen davon anzuzeigen; er fucher
bie vorkommende Schwierigkeiten aus den Wege
‚gu räumen; er vercheibiget die Eintheilung der
zehn Gebothe, wie fie in der evangelifchlutheri«
fihen Kirche angenommen ift, und handelt endlich
in einem befonderen Kapitel von ben Dertern ber
nen
4
66 . Geſchichte
x. nen pfleget. So unangenehm und verworren ſouſt
die Lehre von der bebräifchen Accentuation fcheiner,
fo. angenehm ift fie in der Abhandlung des Herren
:5: denn es herrfchet in berfelben eine an-
genehme Kürze, Ordnung und Deutlichfeit. Ber⸗
Im, Biblioth. B. 3 St. 455. 456. S. Man
kann auch davon nachſehen den Hamb. Correſp.
1747. Num. 61. Begensb. gel. Zeitung. Num.
ITB. Nouv. biblioth. German. Tom. III. Part. I.
p. 234. und Rrafft, neue theol. Bibl, ı2 Ge. .
ı7ı ©.
14. Anleitung zur wahren Beredſamkeit.
©tettin 1748 ein Alph. Octav. Beil. Bibl,
ı 9.1C5 6 S. und 29.46t. 5436,
15. Anmerkungen zu der Trigonometrie,
"welche fich in des Reichsfreyherrn von Wol⸗
fens Auszuge aus Den Anfangsgründen aller
matbematifchen Wiſſenſchaften befindet. Stet⸗
tin 1747. Detav. fechftehalb Bogen. Diefes
Merkchen hat er zum Mugen feiner Zuhörer ge»
chrieben, um ihnen die Trigonometrie und bie
echnung mit den Logarithmen deutlich zu machen,
weshalben er ſich auch nach ihren Begriffen bequer
met und manches fehr umftändlich ausgeführet hat,
Berl. Bibl. ı 33. 3 St, 436. 457. S. Hamb.
Correſp. FTum. 128.
186. Erläuterungen einiger Stellen feines
eurfus tbeol. reu. voider Das eifte Stich der
neuen theologiſchen Bibliothek. Stettin 1747.
anderth. B. Octav. Vergl. Num. 12. Herr
Bra pas Dife en enigegengfge Cie Pi
+
des Hrn. Chriſtoph Andr. Büttner. 627
soleberum vorgenommen in ber neuen theol. Bibl.
. $09.
17. Acht Einlabungsfchriften von der oras
sorifchen Solge. 1747 bis 1750. Quart. vierteh. B.
©. Hamb. Eorrefp. 1747. Num. 177. Berl .
Zxbl, ı 2.6 St. 861 6.2 5.4 654565.
3 D.4 St. sı6. un 4 B. 5 Ste. 6. 697, |
Der. Herr Rector Biedermann hat bie erften ſei⸗
nen mowis actis Scholaß. ı D. 10 Gt. ganz einges
ruͤckt. S. 730 bis 761. . |
18. Grammatica Ebraea in vſum fcholarum
Sedirienfsm adornara. 1748. Octav. zwölf B.
Dieſe hebraͤiſche Grammatik iſt meiſtens aus Dans
Zens Schriften gezogen, und hat der Herr Rector
Diefelbe verfertiget, Damit feine Schüler in der
Kürze und um einen wohlfellen Preis eine Anlei-
tung zu bes heiligen Sprache des alten Teſta.
mentes haben möchten, Die Regeln find öfters -
ohne Erempel bingefegt, woran es bey Durchge
Hung eines biblifchen Buches nicht fehlen kann.
Die Tabellen der fuffixorum und verborum find
ſehr bequem eingerichtet, ', daß ein jeder fich leiche
daraus wird vernehmen fönnen, Webrigens ver.
ſteht es fidh von felber, daß diejenigen, fo es in
der hebräifchen Sprache weit bringen wollen, mit
der Buxtorfs, Altinge, Danzens und
Waſmuths X und vornehmlih Schultens)
Soprachlehren zu Rathe ziehen muͤſſen. Berl. Bibl.
2B. St. 544 ©.
19. Prolegomens, theolögiae experimentalis
tenelatae. 7749. Fol. anderthalb Bogen. Man
ſichet daraus, daß Herr Vuͤtrner geſonnen ſey,
wie
wie Here Wolf zu Beemſter unter den: Reformir .
ten gethan hat, ein vollſtaͤndiges Lehrgebaͤude der
thedſogiae experimentalis herauszugeben; wovon
der erfte Theil in acht und zwanzig Kapiteln die
“ allgemeine, und der andere in zehn Kapiteln bie
_ befonderen Regeln :der geiftlichen Erfahrung abe
haandeln wird. Berl. Bibl. 3B. 3St. 2068.
I 20. Progr. de variis logarithmi notionibus.
Kol. aueh. B. Del. Dibl 4 V. 6 St.
821 S.
21. Vorläufige Nachricht von einer in
Altenſtettin aufzurichtenden mathematiſch⸗
practiſchen Realſchule. 1750. Quart. anderth.
8. Berk Bibl. 4 B. 6St. 822 S. Hamb.
Ber. 1751. 33 St. und auv. bibliotb. Germ.
Tom. VIII. P. I. p. 322. allwo er durch einen Druda
fehler, welcher aber im Regiſter verbeflert ſtehet,
Ruͤttner genennet wir. : u
22. Gedanken über die Stelle Hohenl.
Salom. VI. ır. Ein Sendfehreiben an den
Herrn D. Löper. 1751. dritteh, B. In des
a Rect. Siedermann alten und neuen von
ulſachen 3. Ch. S. 3. u. fi ſtehet dieſe Schrife °
banz nachgedruckt. Ä
293, Sendſchreiben an den Heren Prof. Koͤh⸗
ler von einer alten fächfifchen Rlippenmünze,
ſtehet in dem Hamburg. Briefwechfel 1751.
. mb ft in gemeldeten Herrn Profeffois Muͤnzbe⸗
luſtigungen 2ı Th. 25 St. nebft einer Antwort
deffelben wieder eingerüdet worden.
| 24. Anmerkungen zu der Beometrie, wels
che ſich in dem Wolfiſchen Auszüge F An⸗
lango⸗
des Hrn. chrtophaude. Büttner. 6:
fangsgtuͤnde aller mathematiſchen ro
ſchaften befinder. Stettin 1753. Octav. 15‘
- HÖND. bibliotb. Germ. Tom. XIII. P. I. p. æ2o.
—224. Ratio Chaldaismum biblicum forman
adı audoris praeceptiones grammaticae Ebrat
accommodata. 1753. Octav. IJ |
. Die Fortſetzung naͤchſtens.
——————— — ar
Geſchichte
| ‚Sehen
Jacob George von Shaufen
Prediger und Seelforgers der fan
ſchen Gemeine zu Amſterdam.
5 de weiſe und guͤtige Vorſehung, welche a ai
die ungerechteften und böfeften Thaten |
Menfchen zum Beften Ienfet, bat es |
wiß ſowohl mit denen wegen der Befänninig |
reinen Lehre aus Frankreich vertriebenen, alg aı
wi den Laͤndern und Reichen, worinn fie aufı
en worden, fehr wohl gemacht. Syene |
ben Ruhe, Sicherheit, Freyheit, Nahrung,
(Ehre und Keiyehum gefunden und erworb
Diefe haben durch die Ausbreitung und’ Erhöhu
perfchledener dem Staate gar erfprießlicher Kuͤn
und Wiſſenſchaften, die erwuͤnſchteſte Belohm
gen ihrer Liebe und Großmuth von jenen erhalt
„en Blut... ©
a \
-
630°...” Gefhichte
- Sn. Holland’ haben inshefondere alle Arten der Woſ⸗
fenfchaften durch bie reformirte Franzoſen, welche
ſich darinn niedergelaſſen, ungemeinen Wachsthum
und Vortheile erhalten. Die bloßen Namen der
gelehrteſten, und um die Gelehrſamkeit hoͤchſtver⸗
dienten Maͤnner, welche theils anfaͤnglich die Ver⸗
—folgung dahin getrieben, und welche theils von den
erſten Fluͤchtlingen daſelbſt entſproſſen find, wuͤrden
verſchiedene Bogen anfüllen koͤnnen. Wer kennet
unter den erſtern nicht einem Bayle; den gelehr⸗
‚ten, den ſcharfſinnigen, den großen, obgleich auch
mit verfchledegen menfchlihen Fehlern behafteten
Doyle; den berühmten Verfaſſer des berühmten
hiſtoriſchen und kritiſchen Wörterbuches ? Wer
kennet aber auch nicht den an Oelehrſamkeit ihm
völlig gemachfenen "würdigen Herrn Chaufepie,
welcher beffen Werk mit der größten Anſtaͤndigkeit
und Gruͤndlichkeit, fo jenem öfters mangelten, fort«
ı gefeget hat?
- Und dieſer durch viele Vorzüge unterfchiehene
Gelehrte iſt es, von deſſen Seben und Schriften wir
unfern $efeen anjego diejenigen Nachrichten mitthei⸗
fen wollen, welche wir davon haben erhalten
Fönnen, .
Er ſtammt aus einem fo wohl in Frankteich,
als in ben Miederlanden , wohl angefehenen Ge⸗
fhlechte her, ımd Bar die Hauftftabe der Provinz
SrieBland , Leewaarden zu feiner Geburtsſtadt.
Die Zeit, zu welcher er in dies zeitliche geben ein⸗
getreten, Fönnen mir niche genau anzeigen. So
viel aber wiſſen wir, daß foldye in dag erſte ober
weyte Jahr diefes Hunderis einfälls, on Here
‘
des Hru. Jat · George v. Chaufepie. 631
Bruder, Herr Samuel Daniel von Chaufepie,
iſt gleichfals ein würbiger Geiftlicher, und. lehrer .
der franzöfifchen Kirche, und bekleidet diefes Amt
ſeit 1733 gu Dordredit; und deffen Sohn, Herr
Beorg Abraham vor Chaufepie ſtehet feit 1748,
Als franjölifcher Prediger zu Herzogenbuſch.
Unſerem Gelehrten würden die erften Quellen ber
Wiſſenſchaften auf der Schule feiner. Vaterſtadt ges
öffnet, und er fchöpfete mit folcher Sernbegierde und
mit fo gutem Erfolge aus denſelben, daß er fidy
nach wenigen Jahren im Stande fahe, einen reis -
heren Brunnen der Weisheit zu beſuchen. Dies
war bie Univerfität zu Franecker, auf welcher das
mals die benden Vitringa, Vater und Sohn,
und Andale, die Gottesgelehrtheit lehreten. Der
r von Chaufepie übete fich nicht dloß in diefer
aupsrolffeufchaft , fondern aud) in andern, ‚und -
insbefondgre in der Weltweisheit, ben gelehrsen .
Sprachen, und den Altertuͤhmern. Insbeſondere
bielt er ſich fleißig an den großen morgenländifchen
Sprachlehrer, Albert Schultens, unter deſſen |
Borfige er auch im Jahre 1721. eine fhöne Probe
feiner. erworbenen Gelehrſamkeit, in öffentlicher
Vertheidigung einer won ihm felber ausgearbeiteten
philologiſchen Diflertatien, von ber Kreuzes⸗
afe ‚ ablegte. —
Nach raͤhmlich vollendetem Laufe feiner akade⸗
miſchen Studien, ward er unter die Candidaten
aufgenommen, und kam darauf in das Prebigtamt.
Eine gute Zeitlaug bat er als Prediger und Seel⸗
forger bey ber franzöfifchen Gemein zu Deifft ges
Ä 682 ftanden,
son... ——
. nn. 22
⸗⸗
632 Geſchichte ne
.
fanden. x) Hier warb feine weitlauftige Gelehr⸗
ſamkeit, und anhaltender Fleiß in derſelben, immeg
mebr befanrıt. Lind bier war es auch, wo ihn eine
Buchfuͤhrergeſellſchaft erfuchete, bie, franzöfifche
Meberfeßung der neuen Artikel, welche in der legten
englifchen Ueberfegung von Baylens Wörferbuche
binzugefommen waren, bis.auf den Buchftaben N.
zu übernehmen. Und dies ift die Veranlaſſung fei-
nes neuen hiftorifchen und Ericifchen Wörterbudyes
gewefen, von welchem wir bald umftändlicher wer.
den zu reden haben, |
Machdem verſchiedene Gemeinen feiner Nation °
ihr Auge auf ihn gerichtet und ihn hier und da auf
die Wahl ben erledigren Pıedigtämtern gebracht
hatten, fraf ihn endlich den 17 Sept, 1743. der Ruf
zur bluͤhenden Wallonifchen Gemeine zu Amſterdam.
und ba foldyer den 4 Oct. fo wohl von dem Magi⸗
ſtrat günftig genehm gehalten, als audy den 13ten
von der Claffe Beftätiget worden, folgete er demſel⸗
ben, nahm den 17 Nov. zu Delfft feinen Abfchieb
aus Hebr. 13, 20.21, und frat den erften December
über Apoftelgefch. 2>, 24. zu‘ Amfterdam, fein
Amt on. Diefe Gemeine hat zwar ſechs orbent
liche Lehrer: es Tehlet aber einem jeden berfelben an
häufigen Amtsverrichtungen nicht. Nichtsdeſtowe⸗
nigee haben biefe den unermübeten Herrn von
Chaufepie nicht verhindern Fünnen, ſowohl das
angefangene große Wörterbuch zu . vollenden, .
-
man, er fen Capellan bey dem
Prinzen zu Oranien gewefen.. Ze
.
®) In den Zuverl. Rache. 200%. —*— mefbet |
des Hrn. Jac. George v. Chaufepie. 633
auch noch die eine und die andere leſenswuͤrdige
Schrift an das Licht zu ſtellen. Wir wollen ſolche
nun anzeigen, muͤſſen aber zuſoͤrderſt noch etwas
von feiner, zu Franecket gehaltenen akademiſchen
Kathederſchrift erwähnen. Dieſe fuͤhret den Titel:
Diſſertatio philologica de ſugplicio crucis, 1721. .
Duart. Gie hat vielen Benfall der Gelehrten ge-
funden. Der Herr D. Gerdes rüpmete ſolche
nicht nur In deh Mifcel. Duisburgenfibus Tom. L
Faſt. II. p.530. fondern verfprad) auch, fie diefer
feiner Sammlung einft einzurücen, Er hielt auch
Wort, und fie erfchien Tom. II. Faſc. III. p. 401-437.
Herr von Chaufepie gehet darinn von der meiften..
gemeinen Meinung ab, daß die Strafe des Kreuzes .
bey den Juden nicht üblich gewefen, und bemühet
fid) das Gegentheil zuermeifen, und den Einwuͤrfen
‚eine Genuͤge zu thun, da er Kap. 2. $. 26. das
Mort N Dr. 22, 17. überfe ee, , deturparunt
me, fo hat der Herr Rector B ebermann in fels
nen meletem.-philol. fa/z. 1. ie IX. etwas dawi-
der erinnert, S. deſſen otia liter. var: arg. p. 1.00.
- Es verdienet diefe Schrift denen, fo der ſel.
Waolf bey Matth. 32, 35. angeführet, binzuges
füge zu werden; wie auch bes ehemaligen Pro⸗
feſſprs zu Lingen und Groͤningen, Otto Ver
bruͤgge, am erſterem Orte gehaltene Difputationz .
num crucis Jupplicium apud. vereres ‚Hebiacos
fuerit vfitaram.
Im Jahre r 1740 ließ unfer Sachre ausgepen ‘
Projer d’an nouveaw diXtionitäire hiftorigue et ert-
tigud worinn er der gelehrren Weit fein Vorneh⸗
Ss3 men
4
N
0
634 Geſchichee
men, betreffend bie Fortſezung bes Bayliſchen Wör⸗
terbuches, bekannt machte. Der Abt des Fon⸗
taines urtheilete in einem Blatte feiner ob/erve-
: fions fur les ecrits modernes. Notre auteur prend
afles bien le ton de fon modéle. Das Urtheil in
. bem Journal de Trevoux fiel auch vortheilhaftig
aus. Un unreifen gegenfeltigen Urtheilen feblete es
‚zwar eben fo wenig, Doc), der Ausgang bat
“, ‚biefe volfommen widerlegt, und jehe zur ©enüge
rechtfertiget.
Die dzwey ·erſten Theile dieſes Werkes erſchie⸗
nen in zwey Baͤnden in Folio 1750, zu Amſterdam,
auf Koſten einer Buchfuͤhrergeſellſchaft unter dem
Titel; Nouveau dictionnaire hiſtorique et gritique
pour fervis de Suplement an de continuation au
dichionnaire biſtorique et critique de Mr. vıERBE
. BAYLE parMr. JAQUES GEORGE DE GHAU,
" FEPIE. Der erfte Theil gebet von A bis BL.
Der zweyte von BO bis H. Der dritte Band trat
753. an bas Licht, und enghäle die Buchſtaben
von I bis Q. Der vierte folgete 1756, und gehet
von Q big ans Ende des Alphabeths for. Nicht
leicht wird jemand ein gutes gelehrtes Journal .hale .
tem, oder er wird auch von diefem vortreflichen
Werke darinn Nachricht gefunden haben. 3. €.
. Nouvelle biblierheque Germanique Tom. IX. P. 7.
e: ug. Biblioth. raifbonde Tom. XLVI. P. II. p. ꝓgo.
ova acta erudit. MDCCILEV. p. 717. zuwerlaͤßige
Nachrichten, 200 Ch. S. son
Die Beranlaffung diefes Werkes haben mir
fon gemeldet. Der Herr von Ehaufepie war
mit feiner angenorhmenen "Arbeit. „bie in
' "OU
des Sen. gu George v. Cpaufepie. 635.
Buchſtaben MR. ſchon 1743 fertig, Man Schritte
‘auch ſchon zum Abdruck, und war bereits damals -
bis auf den Buchſtaben E gefommen, als eine Un.
ordnung unter die Buchführer gerieth, die anfaͤng⸗
lich den Verlag über fi genommen hatten; Daher
einige derfelben von der Gefeftfchaft pbgiengen, an- ' -
dere hingegen anderen Stelle traten. Aufbiefe Bel N
“fe geſchahe es, daß ber Druck dren bis vier Jahrg
hindurch gaͤnzlich liegen blieb. Indeſſen ergab ſich
der Gelehrte in London, welcher die letzte Haͤlfte lie⸗
fern ſollte, anderen Behhäffigungen ; und das noͤ⸗
thigte die Buchführer, fich wieder anunferen Herrn
von Chaufepie zu wenden. Solches gefchaheim .
Jahre 1748, da aber diefer Indeflen den Ort feines
Aufenthaltes verändert, und hit diefer Beränderung
feine Amtsvereichtungen ſich gemeßret, er auch zur
legteren Hälfte vom Bayle nicht gefammiet hatte,
als welches ihm micht angieng, fondern eines ande⸗
ren Beforgung war anvertraut worden, mithin von
forne wieder anfangen und fammlen mußte, ba er
nicht bloß einen Leberfeger abgeben wollte: fo fonnte
es nicht anders ſeyn, es mußte fich einige Ungleich ⸗
heit in die Ausarbeitung hineinſchleichen
Die Grundlagen diefes Werkes find alfo die Zu⸗
ſatze des Engliſchen Bayle, welchen eine 7
Geſellſchaft zu London 1733" unternommen,
aber die Engelländer größtentheils ben ihren Landes⸗
leuten ſtehen geblieben waren, und aus beren fe
bersgeſchichten den Bayle ergänzt hatten, ſoiches
aber um fo viel weniger hinlängtich war, da Bayle
fehe unvollſtaͤndig iſt, und niemals für ein allge⸗
meines erbuch bat u Im wollen; —* |
. 66 Geſchichte |
koͤnnen: ſo tar es noͤchig, daß man auch aus an⸗
dern Voͤlbern angefehene, und inſonderheit gelehrte
Merfonen ‚nachholete. Bey den ſchon vorhandenen .
Engliſchen Artickel felbft lieſſen ſich theils Zuſaͤtze,
theils Verbeſſerungen aubtingen. Man findet alſo
in dieſer neuen franzoͤſiſchen Ergaͤnzung des Bayle,
theils ganz neue Stuͤcke, die im Engliſchen nicht
ſtehen, theils bie Engliſchen Artickel mit Erlaͤute
rungen, Verbeſſerungen und Zuſaͤtzen. Damit man
wiſſen möge; was in dieſer Ausgabe zuerſt hinzuge-
„Eommen fen , fo hat man: vor die ganz neuen Artickel
eine Hand, vor die Zuföße in den Anmerfungen
aber eine Klammer mit eben bemfelben Zeichen Der
‚Hand, und zu Ende des Zuſebe⸗ die Worte: ad-
dition du Tradudeut geſetzet.
| Ueberhaupt hat. Herr Chaufepie fich befliſſen,
in Baylens Sußtapfen zu freten, Das ift, durch
Verſchiedenheit und Abwerhfelung der Abhanblun,
gen fein Werk beliebt und angenehm zu machen, auch
. die im Terte fürslich.berührten Säge, in. ben An-
merfungen weiser auszuführen. - Zumellen bringt ex
auch Urfunden ben, Die vorhin nie Das Licht geſehen
hatten, z. E. in ben Artikeln Denis, Belene, 2a
Eroze, Doillon , Eliſee, duͤ Compe, Butini,
und infenberheit Jürien, &onft oremißtman Amar
Baylens Geiftim diefem Nachtrage. Allein, Days -
lens Geiſt, fo wigig und aufgeräumg er. auch mar,
war body nicht allemal ein guter und. richtiger Geiſt.
Man Bann viel gutes und lehrreiches ſagen, wenn
es gleihnicht im Baylifhen Gefhmade gefhlepet,
Ueberbem würbe auch der Herr Chanfepie fein Amız
und: Stand beſtechet haben, wenn er ſeinem SBor«
, .. 4
gaͤn⸗
EEE. —— ——
des Hrn. Jac. Georgen. Chaufepie. 637 |
gänger in deſſen freuen, unb zuweilen aͤrgerlichen
und ungezogenen Echreibart hoͤtte wollen gleich
werden. Perſoͤnliche unerhebliche Streitigfeiten,
mit welchen Bayle zuweilen ganze Selten :angefilt-
Met, hat er nicht nörhig gehabt einsuftreun- Go
hat er fih auch heftiger Ausdruͤcke wider andere
Glaubensgenoſſen enthalten. Daß Häufige Fehler
mit untergelaufen, mill er felbft nicht in Abrede ſeyn.
Die Größe.des Umfanges, die Mannigfaltigkeit des
Innhaltes, die Kürze der Zeit und andere Umflän-
de machen fie ben einem Merle von der Art unver⸗
meidlich. . Ben dem allen bleibt aber das Buch den
noch brauchbar.
Bey der Vorrede zum erflen Theil fädt nech die⸗
ſes zu bemerken vor: ı) doß diefelbe zum. englifcben
Bayle ganz eingerüdt ſey, 2) daß fe einige Jufäße J
zum Artickel Juͤrieu enthalte. Die beyden folgen:
Den het man ohne Vorrede gelaſſen: Nur den, vier⸗
sen begleitet eine Erinnerung gu dem Arelckel des
Vignoles, , welche die Zeitrechnung der 480 Jahre
von dem Yusgange der Rinder Iſrael aus. Aeghpten
bis auf Saloınon betrifft, und weicher eine neue
Art, die in dieſer Zeitrechnung vorſioſſenden Zweiſel
aufzulöfen, bengefüger iſt. Strich zu Anfange jeden
Bandes ſtehet ein Kegifter der Artidel,, :in weichen
mon nicht nur eines jeden Bandes nnpalt mit einem
male überfehen kann, ſondern auch zugleich 9%
wahr wird, was für ganz neue Stuͤcke hinzugekchn⸗
men, und weiche vermehrt, ober. auch ſo gelaſſos
ſind, wie ſie im Engliſchen waren. Die Artickel une
der erſtan Art haben eine Hand voran, bie vonder
zweyten einem Stern ‚bie legten gar fein Kennzehben.
\ Ss 5 N! So
©. EGeſchicht
So weit find wir —— dem Herrn Recen⸗
fenten in ben suverläßigen Nachrichten gefolget.
Er Hat mit Recht den S nerfmiürdigen Artickel vom
Juͤrlen ſeinen Leſern zur Probe vorgelegt. Aber
‚andy nicht wenige andere Artickel find ſehr wichtig,
und Hefern gar fchöne hiſtoriſche Nachtichten und
Erbrterungen, und 'geünbliche Ausführungen ver
ſchiedener tehrfäge aus allen Theilen Der Weltweis⸗
heit und ©ortesgelehrheitz dergleichen auch in der
nouvo biblioth. German. und in ber hiblioth. ratfon-
nee ausgezeichnet werben, viefer legteren will
man tabdeln, daß der. Herr Chaufepie nicht über»
al einen zureichenden Briefwechſel gehabt, und die
italianiſchen Journale nicht genug zu Rathe gezos
gen habe. Allein erſteres ift wahl nicht möglich,
und ein vorbeygegangener Artidel die Familie von
Beauſobre betreffend, macht nichts aus. Ber
kann aber auch alle Journale aller Nationen haben
und leſen? Sollte die deutſche Ueberſetzung dieſes
Werkes, wozu in ben zuverl. Nachrichten Hoffe
nung gemacht wirb, unternemmen ſeyn, fo erbie
thet ſich der Herausgeber diefes gelehren Europa zu
einigen, obwohl wenigen, body, feiner Einſicht mach,
beträchtlichen, hiſteriſden Rochricheen von gewiſſen
angeſehenen Gelehrten in Deutfchland und Holland,
Wir beſchließen unfere Nachricht von biefem Bu⸗
de mit dem Echluffe der Recenfion in den zuverl.
5.578. Wir fünnen den Leſer verfidyern,
* ‚ obgleich nicht alle Artickel mit eben dem Fleiße,
als ale bier, vom- "Jürjeu ausgearbeitet find, noch
auch feyn koͤnnen; dennoch ein mit Velefenheit, Bir
ſenſchaft and gutem urpele genepneit ommin,
des Orn. Jar. Georgev Chaufepie. 639 |
ja bey nahe ungleublicher Fleiß durch das ganze
Merk herrfche, Nicht nur die Sehensumftände der.
Gelehrten werden erzählt, fondern es wird aud) von
Ihren "Büchern geurtheilt, ihre Schrfäge werden In
einem deutlicher? tichtevorgeftelle,, ganze große Stel= _
len aus.gebruchten Büchern angeführt, dfters wer.
Den auch ungedruckte Briefe eingeftreuet, und jedes
mal die Quellen, woraus man gefchöpfet bat, ge»
treulich angezeiget,. Was kann man mehr von einem
foichen Werke verlangen? Wer kann wohl an deſ⸗
fen. Nugbarkeit zweifeln? - - oo
Außer diefem fchönen und großem Werke, hat
Herr von Chaufepie auch ein paar andere lefenss .
wuͤrdige Schriften herausgegeben, nämlich
1) Lertres für divers ſujets inportants de ia
religion. Amſterdam 1736, Detav.md ö
23) Die Wahrheit der chriftlichen Religion,
aus dem gegenwärtigen Zuftande des juͤdiſchen
Volkes , in dreyen Predigten erwiefen; nebſt
einer. Dredige von der Zeit der Zukunft des
Meßias, und einer von dem Örte feiner Bes
burt. Dieſe Predigten find 1755 zu Amfterdam
"in Octav. an bas Licht getreten; aber bald darauf
1756 auch dafelbft in einer wohlgerathenen hollaͤn⸗
diſchen Ueberfegung erfchienen, und in diefem Fahre
1758 auch zu Breslau deutſch gedruckt worden. In
dem Boeklaal der geleerde waerelt 1757 , Maͤrz D.
255 bis 268 wird eine gute Recenſion davon gege⸗
. ben... Man weiß, daß dieſer Stof auch von ver,
fhiedenen anderen Gelehrten abgehandelt worden; °
und, fo vief uns bokannt iſt, War das neufte Darüber _
u \ des
640 Geſchichte des Hrn JG. v Chaufepie.
u des beruhmten Engellaͤnbers Nathanel Bardner,
| —5 von der Wahrheit der chriſtlichen
eligion aus den heuriggen Umſtaͤnden des juͤ⸗
diſchen Volkes, welchen der Herr Prediger Pfeil
1754 im Deutſchen herausgegeben hat. Man wirb
aber gewiß den gruͤndlichen Vortrage imſeres Ges
tehrten eirten gemiffen Borzug einräumen. Er bes
weiſet In der erften Predigt , daß dle Erhaltung bes
jünifihen Volles ein unmittelbares Werk der Vor⸗
ſehung Gottes fey, und unterfuchet in den beyden an⸗
dern die Abfiche Gottes bey diefer Erhaltung bed
Volkes, möraufer-zeiget , daß darinn ein Beweis
der Wahrheit der chrifttichen Reſtgion enthalten fe
Was das erfteberrifft, fo erweilet er , daß die Deut,
lichften Züge, woran man eine befondere Vorſehung,
des allerhöchften Regierers der Welt erkenne, ſeyen;
1) wenn der Ausſchlag einer Sache viele Jahrhunder⸗
J te vorher verkuͤndiget worden. Denn Gott allein
Fann das zufüriftige ergründen. 2) Wenn ber Aus
ſchlag einer Sache , fo außerordentlich ift, DaB man
folchen keinen menfchlichen oder natürlichen Urfachen
zufchreiben kann. Bey dem erfteren kommt es auf
viele herrliche Weiſſagungen der Pröpheten an, wel⸗
che hier Durchgegangen werden. Das zweyte erhel⸗
let daraus , daf =) foldye Bewahrung des jübifchert
Volkes unerwartet fen, wenn man den Urfprung
der Zerſtreuung deffelben ermäget ; A) wenig natürz
lich, in ihren Umftänden ; y) erftaunend , In ihrer
langen Dauer, und d) einzig in ihrer Art, wel«
che ihres gleichen in der weltlichen Geſchichte nicht hat.
Den 17. April 1758 |
‚Ge:
‚644
EWREERWKRKUEKKEK RT KR IT IR U N
Geſchichte
des Herrn
Franz Anton Ehevrier,
Geſchichtſchreiber bey, der Franzoͤſiſchen
Hauptormee in Deufälant, wohnhaft J
Nancy.
Ss * weitberuhmte Herr Profeffor Formey ba
dieſem Manne in ſeinem gelehrten Stand
reich eine Stelle gegeben, *) Wenn auf eis
ner Schule und Afademie ſtudirt zu Haben „mit einem
‚guten Wie begabt: ſeyn, und auf die beſondere GOe⸗
ſchichte eines Landes ein Fleiß wenden, ehien
Gelehrten augmacht: fo ifter es. Doch genug: eg
iſt ein Schriftſteller und. ſchreibet Geſchichte. Es
kommt ihm alſo in dem gelehrten Europa
wohl, als, indem gelehrten Frankreich, ein Pla
zu, und wir ermangela daher nicht, Diejenige Mach⸗
richten, ſo uns von einew.feher: Bekaunten, Rang
wir keine Urfach haben den Glauban ‚zu. verſagen,
von ihm mitgetheilet morden unſern Leſern vorzulegen.
Herr Chavriexiſt zu Nanch, der Hauptſtadt in
Lthriegen, um das Jahr 1717 auf bie Welt geſo⸗
get werben. Seine Aeltera-maren eben feine hen
een angefebene Leuta. Qleichwehl —*
%
4
N
‚DW Be himim gung. 3
J
542 | Geſchichte |
fie.ihn ſtuditen laſſen. &ie gaben ihn alfo in Die
Schulen ihrer Stadt, in weichen erden Anfang ſei-
ner Studien trieb ‚und nachmals aus denfelben nach
- Meg kam, uhd folche allda fortfegere. ' Der Drt
feiner Wohnung war hierauf feine Vaterſtadt. Doch,
- er mußte auch Paris fehen, und glaubetefich daſelbſt
| hir die Fruͤchte feines Witzes gefällig rhachen zu
- können, mißlung ihm auch folches nicht ganz»
lich; er fand mirflich Gelegenheit, ſich daſelbſt eine
Zeitlang unterhalten zu kͤnnen; und, wiersopf Ihn
einft eine fehr üble und fühlbare Begegniß zuſtieß,
brachten ihm body einige Fleine Schriften, Gedichte
imd Schauſpielſtuͤcke, welche mie guten Erfolge aufs
geführer wurden, die Achtung und Gemogenheit
verſchiedener Perſonen, welche ihm allerley Vorthei·
*
% verfihaffeten zuwege.
Nach einigen Jahren kehrete er nach Naney zu⸗
ruͤck, und beſchaͤfftlgte Tid) daſelbſt hauptfaͤchlich mit
ger Geſchichte feines Vaterlandes, und inſonderheit
der beruͤhmteſten Maͤnner aus demſelben. Als aber
Anfange des Jahres 1737 eine zahlreiche koͤniglich⸗
anzoͤſiſche Armee nad) Deuefchland zog, und fich
der koͤniglich⸗ preußlichen Sander. im weſtphaͤliſchen
Kreiſe bemächtigte,, folgte er,auf erßaltene Erlaub⸗
ulß, derfelben ‚ und erhiett bie gnaͤdige Freyheit, bey
dem Syauptquartiere zu bleiben , ba er denn, nach⸗
dem er zu Duͤſſeldorf, Weſel, und an einigen an-
dern Orten ein wenig verweilet, zu Hannover ans
kam, und das Journal militaire zu ſchreiben anfinge
\
‚Ein gewiſſer Frommann hatte fchon vor ihm auf einbs
gen Octavbogen den Anfang dazu gemacht. Doch,
deſſen Blätter fanden gar wenigen Abgang, u er
er
\
-
>
des Hrn. Stanz Anton Ehevrier. 643
überließ dem Herrn Chevrier, es zu wagen, ob,
feine Feder alüclicher ſeyn würde. Anfänglich hass
te es den Anfchein dazu. Cr fchrieb fließend und
zierlich; er erhielt, feiner Verficherung nach ‚feine
Nachrichten aus dem Hauptquartiere ſelbſt, und bes
arbeitete biefelben unter einer höheren Auffiche; er
* lieferte in einer angeniehmen Kürje die vornehmfte
. Kriegsoperationen und die wichtigfte Merfwärdige
. Reiten des Feldzuges, und. befließ fi) dabey einer
- fo lobenswürbigen Unparthellichfeit , daß, außer eini⸗
gen etwas hochgetriebenen Zügen, welche einen
Sranzofen nicht leicht zu verüblen find, unb außer
‚ einigen Borbengehungen,, welche die Borfichtigkeie
erforderte, eine genaue Wahrheit in feinem Blaͤttern
zu hereſchen ſcheinet. Dem ohnerachtet waren fie
aber auch nicht von longer Dauer. Es find uns
"nur einige wenige berfelben zu Gefichte gefoms:
.. men, und wis koͤnnen ihre völlige Anzahl nicht bes
+
flimmen , haben auch, felt dem Rüdzuge ber fran«
zöfifchen Trouppen, von dem Herrn Chevrier nichts
weiter erfahren. Seine Abſicht iſt geweſen, bey
dieſer Gelegenheit auf einige Weiſe empor zu kommen.
Wir wiſſen nicht, od ihm ſolches gelungen ey.
Er wird übrigens in die Reife der franzöfifchen
ſchoͤnen Geiſter geſtellet. Seine theatralifche Ari
beiten haben Geſchmack gefunden; feine mpeomtie -
‚werben hochgeſchaͤht und ſelbſt bewunbert;. feine‘
Schriften haben guten Abgang. Die erften berfel-
ben find meift elite) kleine wigige Werte zum Zelte
vertreibe, und die Gefchichte berühmter Lothringer
äft wohl bisher eigentlich fein einziges Buch, wel⸗
ches ‚unter bie gelehsten Bücher gerechnet Werben
“ " ans
. ”
i \ x
\
644 Geſchchte des Hrn. F a. Eberrier.
Bann " Hier ift-das Verzeichniß derſelben. Sie
And alle in Duodez.
4. ‚Le regueil, de ces Dames. 174 5. S
ARE EN Bi-bi, contè Chinois. 1750.
8. Cargula, parodiẽ de Catilina. 1750.
4 Differtation fur les progr&s de la Tragedie
—* les Grecs jusqu’a nous. 1750
5. Voyage de Rogliano; en vers et en proſe.
17 17 Ds,
6. Poefies diverfes. 1752.
7. Les ridicules du Siecle. 1752.
Be Cela eft fingulier. Hiftoire Egyptienne. 1752.
:,9.: Maga-Kou. Hiltoire Iaponoife. 1752-
& 10. ‚Memoires d’inehondte femme, trois par-
tes: I ? 2%:
‚dr. Efäis hiftorique fur la maniere dejuger des
hommes 1753»
12. Le Quart dheure d'une jolie femme.i 753.
13, Memoires pour ſervir al’ hiſtoire deshom-
mes illuftres deLorraine; avec une refutation de
4 bibliatbeque Lorraine d D. CALM ET. 1754
zwey ‘Bände. >
© 24 Obfervations für le.cheatre.
15. Journal militaire.
Den 17. Al 1758.
.
.
>
2 Gefehichte.
I
’ .
“
-.
»
„645
WERK ERR ER A RR -
des Sern
Aegidius Gitliffen,
der heiligen Schrift Doctorg und ordent
Uchen Profeffors, auch aademifchen Predts -
gers zu Sraneder.
S er Herr Prediger Vrolykhert zu Vlißingen
bat in feinem Vliſſingiſchen Kerkhemel,
worinn er Die Sebensgefchichte aller Prebiger,
“welche zu Vlißingen Im Amte gefländen / beſchrie⸗
a hat, auch von dieſem Gelehrten etwas beyge⸗
bracht. Wir koͤnnen feinen Nachrichten noch bag
eine und bas andere beyfügen. . . .
Herr Gilliffen hat Middelburg, die Haupt⸗
ſtadt der Provinz Seeland zu feiner Vaterſtadt, all.
we er um das Jahr 1720 das Sicht der Walt erbiis
Set, auch noch einen Bruder, welcher ein angefeo
hener Buchhaͤndler ift, wohnhaft hat. Anfänglich
war er den Wiſſenſchaften nicht gewidmet, fondern
.. ex gehöret zu denen Gelehrten, welche ſpaͤt an das
Studiren gefommen; ja es fehlete* nicht viel,
er waͤre In feiner Jugend nach Oftindien gefahren,
Endlih ward ein beſonderer Eifer in ihin rege, un
dereinſt der Kirche zu dienen. Gr fing an bie
Gründe der Wiſſenſchaften ‚zu treiben, und begab,
ſich nach einiger Zeit auf die Univerſitaͤt zu Brönins
‘gen. Unter andern ſeiner Lehrer war der felige
Neu Bel. Europa XV. Th. 2t 7" dor
“ j \
“
2 / ®
IL.
7.7646’: Gehebichte
. . Cornelius von Delsem ein unter ben Anhängern
der voetianiſchen Parchen fehr angefehener Mann,
der vornehmſte. Dieſem folgete er eifrig. Da erurs
theilete, daß eines der noͤthlgſten Dinge für einen
Pünftigen Prediger fen, fich ben Zeiten eine gute Ge⸗
fhidlichfeit im Katechifiren ji erwerben, fo war er
einer ber vornehmſten Anleiter Dazu, daß eine An
zahl von Studirenden ſich entſchloß, bey den öffent
lichen Katechiſationen in der Kirche mit zu antwot⸗
ten, Gewiß! einenügtiche und lobensmürdige Sas
che, und ein wahres Berdienft, weiches ſich Herr
Gilliſſen um die nad) ihm bafelbft ſtudirende junge
Naziraͤer erworben hat. Eine Sache, welche au
anderen Orten gar fremb feheinen dürfte, welche
ſich aber in einer hollaͤndiſchen Gemeine um deſto Leiche
ter thun ließ, da es ohnehin die Gewohnheit Hk,
daß gewiſſe erwachfene und felbft bejahrte Perfonen,
in den öffentlichen Katechifationen die Antworten thun.
Nachdem Herr Gilliſſen mit ſchoͤnen Zeugniſ⸗
ſen, vornehmlich von ſeinem genannten Lehrer, ver⸗
ſehen, die Univerſitaͤt verlaſſen und ſich nach Hauſe
begeben hatte, ward er den erſten November 1736,
vor der Claſſis von Walcheren gepruͤfet und unter
die Candidaten aufgenommen. Seine mit einem
reifen Ernſte, ſo er in dem Werke des Herrn be⸗
zeigete, gepaarte Gaben machten, daß er nicht lan⸗
am te ledig zu ſtehen noͤthig hatte, ſondern
fd in den Weinberg geſtoßen wurde. Er ward
nämlich gleich des folgenden Jahres 1737 zum Pre⸗
Biger und Eeelforger der Gemeine zu Borzeſelen,
unter der fübbeveländifchen Claſſis berufen und ein.
gefuͤhtet. J
—
’
u. En LUicht, wie er, konnte nicht an’ el
Orte als verbergen bleiben. Es ſchoß feine S
fen weiter um ſich. Sit trafen insbeſondre
— J
x
des Herrn Aegidius Gilliſſen
Augen. der Gemeinen' zu Ritheim und zu
phaardsdyk, deren jene 1739, und dieſe 17
a Lehrer ermähleten und erfuchet)
Herr Billiffen fand Urfache, ſich für
de diefe Berufe" zu bedanken, und noch ben fi
ner Bemehie zu bleiben: Indeſſen harte fich gleid
wohl dieſe ſeiner nicht lange mehr zu erfreuen
Denn noch in demfelden "Jahre 1740, ergien
- der Ruf zum Prediger zu Ter Meufen an ihn
und er folgete bemfelben. "Hier verwaltete er fei
. Ant mit vielem Fleiß und Eifer vier Jahre lang
da er-im Jahre 1744von der Gemeine zu Bei
gen op Zoom zu ihrem Sehrer begehret wur
de, und dem Begehren derſelben Folge le—
ſtete. Allein auch hier ſtand er gar kurze Zeit
naͤmlich nur zehn Mondte, indem ihm bereit
ben fiebenren November 1745. Bas durch den A
zug des Herrn Wilhelm Jacob Gromme na
Utrecht erledigte kirchliche Sehramt zu Vlißingen au
getragen wurbe, und er ſolches annahm. Allhie
ward er von feinem Amtsgenoſſen, dem Herr
Matthias von Dam, über Jeſ. 62.6. 7. de
dreyzehnten März 1746 in das heilige" Amt eing
führer ‚und an eben dem Tage hielt er auch ſelb
feine Antrittspredige uͤber Mich. 5. 4. 5. welch
bald darauf oͤffentlich im Druck erfchlen,, und fir
von der Wlönge folcher in Holland die Prefle ve
laſſenden Predigten unterfcheltet,
. nn | | % j ON:
648 Gefhichte
Man wird wenige Denfpiele haben, doß sin
Prediger in fo kurzen Jahren fo viele Berufe ge
babe habe, und fo oft verfeget worden ſey,
- Herr Billiffen. In einem Sande, in weichen *
Gemeinen die ſreye Wahl haben, kann man es
billig für ein gewiſſes Zeichen eines ausnehmenden
Rufes guter Verdienfte halten. Ein gelehrter
Freund, welcher uns den. vornehmften Stoff u
biefer Sefchichte mitgetheilet, wirft dabey bie Fra⸗
ge auf, ob diefe öftere Berfegungen der apoftclie
ſchen Einrichtung, und dem Zweck des Werten
-.. gemäß ſeyen? Er will daran zweifein. Doch,
meines er, wenn man einen Prediger bloß als
einen Redner anfähe, wie man ihn abfonderlich in
den großen Städten in Holland betrachten muͤſſe,
fo fey frenlich kein Bedenken dabey. Wir lafe
fen «8 hiebey zwar bemenden, geben ihm aber
gleichwohl zu bedenken, wie groß der Unterfchled
der Umftände fey, worinn fi) die apoflolifche Kir⸗
che befand, und unfere beutige Kirchen ——
Ob es wohl möglich, mithin auch billig fen,
‚Nebendingen eine genaue, leichheit der itzigen *
jener zu ſordern? und ob endlich die Verſetzungen
nicht noͤthige Spornen find, nach ber gegenwaru⸗
gen Verfaſſung der Wels und der Kirche in derſel⸗
Uetrigens wiſſen wir, daß ihm Die ſchoͤn⸗
Abhandlung des älteren Herrn Doct. Walch über
Diefen Stoff nicht unbekannt fen.
‚Horte unfer Gelehrter, um auf ihn wieder zu.
rhck zu kommen, bisher der Kirche Gottes gar
nügliche und rühmbiche Dienfte geleiſtet: fo harte
J die allerhoͤchſte Vorſchang beſtimmet, nun⸗
mehr⸗
des Herrn Aegidius Silliffen. 649
mehrn auch· dee Akabenke und ber gelehrten Welt
mit ſeiner Gelehrſamkeit zu dienen, und andere zu
demjenigen Werke zuzubereiten, welches er bisher
fo gut getrieben hatte. Sie fügete es nämlich, daß,
da af der Univerficät zu Franecker eine theolögis
ſche Profeßion durch das Abflerben des feligen Des
ser Laan*) offen hand, der durchlauchtigſte Stabte
halter und Die hohen Herren Euratoren ihn im
May 1747 an deſſen Stelle erwähleren und berie;
fen, nadıbem er etwas über ein Jahr zu Bligins-:
gen zugebracht hatte **) Cr erkannte in diefem .
Beruf einen Win des Allmaͤchtigen, und konnte
fich alfo demfelben nicht entziehen. Den dreyßig⸗
ſten Julius nahm er demmach mit einer Predigt über
f
= Row; 5; 19. 20. von ber plißingifchen Gemeine
feinen Abfhiee, ‚og nach Franecker, und-fieng ba» .
ſeibſt, nach geenbigten Sommerferien feine afades
mifche Arbeiten an. Ben dritten April 1748 ward
ihm nebſt den Herren Profeſſoren, Conradi und
Bernßau das theolegiſche Doctorat ertheilet. Sei⸗
ne Öffentliche Einführung aber gefchahe exit den ws - -
ten May 'ı749. .. An biefem Tage erlebte Die dor⸗
u tige Lniverfität eine fonft noch nie begangene Feyer⸗
lichkeit; ‚da nämlich fünf neue Prcofeffores nah
einanber.igee’öfeneice Anyuosreden Die. in Ä
3
S. von Ihm Men Bel. Europa ı Sh.233 ©
"2 Un fine Grcle Daft kam Dar Chr. Ant.
„gleich cn Big dh le
Er ds au einer
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gen und ſchmer N m
mes, als ſeint tſamtei.
659 0 ‚Belsbichke. Ann F
| fer Herr Sitten wer. dee erſte, und auf n fol.
geten die Herren. Bernßau, Owens, ra⸗
der und Ypey ). Jener redete de fundi then-
logici Aa Und diefe Rede erſchien
bald darauf gedruckt. |
Wenn es dem Seren Doctor in dieſem neuen
Amte und Orte feiner Wohnung nicht augeſtanden
hätte, fo würde es bloß an ihm gelegen haben;
folhen bald wieder mit einem weit größeren und
fchöneren zu verwechſeln. Denn ſchon im Anfan⸗
ge bes “jahres 1748 ergieng ein: fehr. vortheilhaf⸗
ter Ruf zum Lehrer und Prediger. zu Rotterdam
an ihn. Allein, im Gegentheils Franecker mas
ihn bereits werth geworben, und er ſchlug ſolchen
Ruf mit Dankbezeugung ab, Er Has voo An⸗
fang an einen ſtarken Zulauf. von Zuhorern in ſei⸗
nen Borlefungen gehabt. Dieſelben sühmen for
wohl feinen ausnehmend deutlichen Vortrag, ale
auch die leichte Art, auf welcher er ihr Zutrauen
zu erwerben, und fie zum Fieiße zu halten und
anzuſpornen weiß. . Er ift der voetlantichen Pars
then ſehr en und ee Stuͤtze derfelben. Im
Umgange iſt er wir aus eigener Erfahrung
wiſſen, ein —8 nd angenehmer Mann.
ie. es überhaupt, in Vergleich gegen.die Zeir
{en unferer Vaͤter, unter den afabemifchen Lehrern,
insbeſondra much unter .ben Gottesgelehrren auf
: „ben hollaͤndiſchen Univerfltäten, ſehr abnimmt, fi -
* durd) vieles Buͤcherſchreiben nnd fleißiges Difpus
tem in ber geleheten Melt einen Mamen Bm
n?
*) Vergl. Reu Gel. Europa IX. Th. 2126; .
des Herrn Regldius Gilliſen. 6
dent, fort ſich auch der Herr Doctor Gilliſſen
bisher. unter den viel ſchreibenden Profeſſoren noch
Beinen Plag erworben, fonbern fich begnügen laſ⸗
ſen, der Akademie und mithin der Kirche buch
feinen mimblichen Unterricht nuͤhlich zu ſeyn. Zwo
Difputationen find, mehft der gemeldeten Predigt
und Oration, afles, ſo er bisher durch den Druck
hat ‚ausgehen. kaffen. Sie fmd inbeffen fo befchaft
fen, daß, fie ein fchönes Zeugniß von feiner gründe
tichen Gelehrſamkeit ablegen, und ein billiges Ver⸗
langen nach mebreren Srüchten feiner: Feder erwe⸗
cken.“ Sie führen den Titel: Diſputatio prior er
pofterior de S. S. Euangelüis ad apocryphos quos-
dam libros non sccommodatis. Die erfte hat
Herr. Job. Habbema, anigo der heiligen Schrift.
Doctor und Prebiger in Frießland, den eilften
Fr 1753 unter ihm vertheidiget, und ſie beſchlaͤgt
Bogen. Bey der anderen welche vier Bogen
fü
ſtark iſt et Herr Andr. ‚de Zange aus Blißin.
gen den ſiebenten December 1754 die Reſponden⸗
tenftelle vertreten. Ihr Innhalt iſt kuͤrzlich diefer.
Der —5 Engellaͤnder, J. Mill, hat in
—ã ad N. T den Gedanken geäußert, |
aithaͤus Marcus und Lucas ihre Evatıgas
m ‚gefthrieben. härfen, um einige apoeryphiſche
Evaͤngelien, als das euangelium fecundum He-
-braeos, bie praedicationes Petri, und dergleihen -
‚du ergänzen und zu verbeſſern. Ein. gleiches hat
vor ihm J. E. Grabe, und. nach ihm Small⸗
broke und andere, welche dadurch den Woolſton
deſto beſſer widerlegen zu koͤnnen —* haben, da⸗
gehalten. Herr |
Gilli mit gulten
nn au Giuͤn⸗
nd
652... Gehe. 7
Sranden dar, daß dieſe Meinımg ungegtüniher fe
Vornehmlich bemaͤher er ſich zu beweifen, daß die
euangelia apocrypha, fecundum Aegyptios, und
andere ; jünger feyen, als bie Schriften unſerer
Evangeltften; da er denn von ſolchen apocryphis
und: ihren wahren Aterthume verfchlebenes leſens·
wiuͤrdige und 'grimdfich " ausgefüßete: besbtinget:
a en lebet fie 1751 in einer vergnüg.
ten
Geſchieſen den 9 Detoder 1758: . .n
ur mern nnuren
Geſhicie
des Herru
Chillen Ferdin. rast
ber Weltweisheit und beyder Rechten
Doctors, wie auch Der SYnftitutionen und des
‚anonien Rechtes öffentlichen ordendiie
hen Lehrers zu Tübingen,
er mal erworbene Ruhm eines Befiich-
tes iſt auch bloß in fo meit fchon ein Vor⸗
theil vor die Abkoͤmmlinge deffelben, daß
folche, wenn fie auch gleich die Berdienfte ihrer
Voraͤltern bey weitem ‚nicht erreichen, dennoch an.
jenem Antheil nehmen Dürfen , wo fie auch nur im
kleinen : za: peflen "Schaltung -eiwas bepzusragen,;
und bear von den Doräkern. —— Berg⸗
; je Bub J ‚cin Sanptjenii. be at
3
|
⸗
Ruhm, ſondeen — auch dem
derjenige Zweig Des.
des Hrn. Chriſt. Berdin. Harporecht 653 R
mwahet find: Wenn iR aber jeher Fußtapfin rich;
eig nachwandeln, fü erheben fie nicht. nur dahurch
ihren eigenen
vorigen Glanz ihres Geſchlechtes. Ein folcher *
barpprechtiſchen Stammes,
deflen Geſchichte wir uns gegenwärtig Be befcheeis “
ben vorgenommen haben.
Er iR ein Enfel,des ehemaligen. großen Rechs
Chriſtoph
gelehtten, Ferdinand
und ein tieenfel des gleichfalls unser ben Rechtsges :
lehrten hochberũhmten “Johann Chriſtian From⸗
mann des älteren. Sein ſeliger Barer mar "jon
bann- sarpprecht.; beyder echten’ Licentiat,
lichen andſchaft engeren Aus ſchußes und Des wis
tenabergiichen: Hofgerichts —— Die noch
Wiargarerbe,
lebende Frau Bunter ift Tabitha
Bürgermeifter der Stadt Tübingen, und einer tb
gebohrene Frommann, van welchen Aeltern-er
ben. dreyzehnten September zB auf biefe Wiek |
" gefommeii. .
Seichruie fein Leliger Water nichts geſpart
—* ihn durch beſonderen Unterricht zu allen |
epönen WBifjenfhaften wohl vorbereiten zu laſſen,
alfo erlebte er auch hernuchmals das Vergnügen, in
der Perfon dieſes feines Herrn Sohnes denjmigen
Getehrten' zu ſehen, welchen er zu bilden beflifien
ar. Nachdem er en fa weit gebracht
hatte, daß er den philoſophiſchen Vorlefungen auf u
des Akademie gewächfen war;. fo hörete er vorgüg...
lich den feligen Herrn. D. Canz gen volle Jahre,‘
in eigenen thm allein gewibmeten Btunden, über bie
ſich
>
n
x
cheoretiſche und awaltiſche und ließ
4. B *. .. BGeſchichte
haben dem. in ber Mathematik, und vornefams
) in: der Höheren Geometrie und algebraifchen
echnungen von bem.feligen Herrn Walz, wel
er nachgehends Föniglichpohlnifcher Hofracth und
—— geworden, noch beſonderen Unter⸗
ht geben.
Die erſten Gruͤnde zur Rechtsgelehrſamter
ele en unter dem nunmehrigen Seren geheimen
ath Renz, welcher damals Profeſſor zu Tuͤbin⸗
mwar, die a. unter dem beruͤhmten Herrn
D. Ebriftoph Sriederich Harp⸗
eche, D. Mögling und D.: mie
chem Mugen und gufen Fortgange, daß er 174*
ter des legteren Vorſitze eine von ihn ſelbſt ver⸗
tigte, und, da fie als in bie Rechte bes hoch⸗
ſtlich würtembergifchen Hauſes einfchlagend um=
feiner Hand in die Cenſur geſchickt werden
ißte, durch einen eigenen hochfürftlichen Befehl
u Drud legitimirte. afabemifche Streitſchriſt:
cafıbus potioribus exſtinctae exſpectativae nah:
n gewoͤhnlichen Examen, die hoͤchſte Wuͤrde in
en zu erhalten, vertheidiget hatte.
"Hierauf. wurbe er in die Klaſſe ber Advocaten
‚ dem Hofgerichte zu Tübingen aufgenommen,
hrend welcher Zeit er einige Jahre bey dem’
hgraͤflich uͤmiſchen Haufe zu Rothenburg: am:
dar in Dienften ftand, und fich auch fonft der
axis, weiche in kurzer Zeit weitläuftig ſowohl,
wichtig ward, und ihm in Anfehung der nor.
men Pastheyen, welche fich ihm anvertraueten,
le Ehre brachte, gewibmer ‚hielt: bald hernach
E 1747, .von der hoben Sanbesobrigfeit a
ie AMyher⸗
. y_- 8R _
des Hrn. Chriſt. Ferdin. Harpprecht. 855
ßerordentuchen Profeſſer bry; des tublnigiſchen
Univerſitaͤt angeſtellet mard; welches Amt er mir
einer Derausgegebenen Snaugunafdifpufationde cono
nerfione aduum negotiorumque kuridicorum iam-
ja radorarı antrat, und, den Dreygehneen: No⸗
-befielhen Jahres die fegerliche Angugeris?
hie über die Stage: an flatus immediams ime .
perüi R, G. propria ick außoriate hac —
abdicare poſũt.
Beer. oncpprecht erwarb ſich hierauf fo die .
fen Beyfall und fo gute Gonner, daß auch: die,
Univerfität bey ber Veränderung, welche. wegen
bes felgen Doctors Maichel üben Geſundheit⸗⸗
uſtand mußte getroffen werden, ſich vortheilhaft
fir ihn erEfärete, und ihm alfo zwei) Jahre her
nach fein Hof die ordentliche Proſeßlon der praftio -
ſchen Ppitofophie auftrug. Er biele demnach ist. . .
Frühling des Jahres 1749 die nach den Stapus
sen der Univerſitaͤt erforderte Inauguraldiſputotion
de iure in rempublicam obſides deſerentem, und
die Antrittsrede den ſechs und zwanzigſten April
de fimplicitate iuris naturalis per leges politiuss
farca licet expulfa, tamen vsque regurrente, ‘Dies
Amt verwaltete er bis zum Ende des folgenden,
Jahres 1750, da er aus der phllofophifihen in’
Die juriftifche Gacuftät verfeget wurde, und am ach⸗
ten December ben öffentlichen Anfang bes Amtes,
die Inſtitutionen und das kanoniſche Recht zu leh⸗
ren, mit einer Rede machete de iure exequendi
corpori Euangelico in cauſis religionis eompetente,
worauf Abm: auch den achtzehnten April 1753: bie
= loͤngſtverdiente Doctorwurde ender Rechten ee
et
Br eſdichte
(wer, . Dos Mektorat der Umiverfität hat er
einmal, das Deranat der juriftiichen Facultaͤt aber
breymal, und afle feine Aemter mit einem ausneh⸗
menden Ruhme verwaltet, |
- Die Schriften dieſes Gelehrten, welche et, ben
Säichten feines Amtes: eine Genuͤge zu leiſten, nich
aber die Anzahl der Schriftfteller zu vermehren,
durch ben. Druck gentein gemacht hat, ‚haben ſich
ben allen Kennern denjenigen Benfall erwerben,
welchen: bie gelehrte Welt gründlich und ‚fhön
gefchriebenen Arbeiten zuerdennen muß; und find
felgenbe:
-" g, Differtario iuridica de conuerhione aduum
‚ hegotiorumque iuridicorum iamiam peradtorum,
1747.
: 2. Orat, inang. "an ſtatus vel immediatus im-
perü R. G. propria fefe auctoritate hac qualitate
abdicare poflic. 1747.
3. Schedissma iuridicum de abſolutione ab
—** 1747.
4. Diſſertatio inauguralis de iure in rempu-
blicam obfides deſerentem. 1749.
5. Oratio inaug. de fimplicitate iuris natutae
per leges politiuas furea licet expulfa tamen vsque
recurrente. 1747.
6. Difl. de oflciis erga prouidentiam dini-
nam cirea caſus fortuitas. 1750.
7. Diff. de limitibus praefumtionis boni et
mali in homine. 1750.
8. Diff. de eiledibus adus nulliter ge-
fi, 1750,
i — 9 Diſſ.
des Hrn. Eprif;gerdin. Harpprecht. 657
9. Di. de bypothefi communi fyftematis
foederatarum ciuiratum difhcultates circa formam
L R. G. non tollente. 1750, |
ro. Diff. de contentione fuper dolo fücu-
ro. 1750.
11,. Difl. de exheredatione. patriem poteſta-
tem non tollente. 1750.
Dieſe vier letzteren ſind, wie man ſie nemen
cycliſche Diſputationen, womit ein collegium ium⸗
dicum difputatorium befchloffen worden.
12. Diff. inaug. pro loco in facultate inridica,
de differentüs teftimonii inftramentarü et iudi-
cĩiarũ. 1751.
13. Diſſ. de eo, quod iuris eſt cirea · proba-
tionem tabulis teſtamenti amiſſis. 1752.
14. Diſſ de iure principis circa ſcientias et ar.
tes ſubditorum arcanas. 1753.
15. Diſſ. de liquidatione — in soncurde credi,
torum. 1754.
16. Diff; de iure contractus viel in son-
curfu creditorum. 1754»
17. Diff. de iure decimatoris vniuerſalis. sen,
l et II. 1754
ı8. Differentise donstionis fimplicis er ze
munerat. Diff. 1754.
19. Flores fparli ad iura prinata Go
1755.
20. Difl.de efheio magifiri poftarım. 1755. r.
31. Difl, de iure fabdiroram ewinrenn ro“
ſuricio. 755 1
Se
6358 Gecſchichte“
Dieſe beyde Diſputationen ſind nur unter dem
Borfise des Herrn Profeſſors vertheidiget worden,
und gehoͤren den Herren Reſpondenten als Verfaſſern
ganz eigen. — a
| “on ..% “rn
So weit (ag diefe Gefchichte des Herrn Harp⸗
.
| precht fertig, und war von ihm ſelbſt überfehen,
verbeſſert und hin und wieder mit vieler Befchei-
denheit verändert werden, als die Nachricht ein⸗
lief, daß er den fuͤnf und zwanzigſten Dec. 1758.
ur großen Trauer der tuͤbingiſchen Univerſitaͤt mit
—* abgegangen. Wir wollen alſo aus Dem unter
dem Namen Ihro hochfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit,
Johann Earl Ludewig, -Pfalzgrafen am Rhein, .
Syerzogs von Bayern, u. f. w. als Rectots derfel-
ben, ausgetbeilten Seichenanfchlag das übrige we⸗
nige hinzufügen. on y
Was nämlich feinen Hausſtand betrifft, fo hat
er ſeit dem achtzehnten Jenner 1746. ſich mit der
Jungfer Sophia Hedwig Moͤgling, der juͤng⸗
ſten Tochter des ſeligen tuͤbingiſchen Profeſſors der
Rechten Jacob David Moͤgling, in den Ehe,
ftand begeben, und in volllommener Siebe mit ihr
gelebet;_fo, daß ihrem beyderfeitigen Vergnuͤgen
nichts entbrach, als, daß fie fich mit. feinen eis
beserben gefegnet fahen. Seine Krankheit Harte
fihon den Winter des vorhergehenden Jahres ihren
‚Anfang genommen. Durch den Gebrauch des
beinatfer Brunnens fand er zwar einige Lindetung.
Doech; es ward kurz hernach wieder ſchlimmer, und
"brach In eine völlige Auszehrung aus. y ſahe
[3
El
Des Hrn, Chriſt Ferdin. Harpprecht. 659
feinens Tode entgegen, bereitete ſich dazu chriftlich,
ſahe nach einer fellgen Ewigkeit ans, und verfchieb
unter anbaltenbem Gebet der Seinigen, und insbe.
fondere des Herrn Deihanten, M. Johann Chris
ſtoph Gloͤckler, welcher fein Beichtvater gewe⸗
fen war. „ Hier. ift die Beſchreibung, welche in
dem gemeldeten Leichenanſchtage von des Verſtorbe⸗
nen Gelehrſamkeit gegeben wird: " -" |
Proh! quantum viram amiſimus, iureconful-
zum et in ciuilis et in canonici juris ſcientia con-
- fammatiflimum, philofophum .aeutiffimum, ee-
‚non morslium tanzum difciplinarum, ſed et natu-
ralis philofophiae latifimos campos feliciter emen-
fum, mathematicum praeftantifimum , hiftori-
etim valtifima verum geftarum notitia inftradum,
philologum in linguarum etiam orientalium cogni-
tione et Rabbinorum fcriptis verfatifimum, vno
.terbo, polyhiltorem, non vana er fuperficiaria .
fuperbientem, fed folida et ipſum veritarum et
difciplinarum, Syftematicum nexum tompiexs ät-
‚ que ad vſus publicos comparsts, emicantem
'eruditione, ' | |
.
—
33
‚?
+
l
660. = Sa.
pr
ELLLEEERZEZZFETTIIEZ
ie
des Herrn
Sohann —9—
der Weltweisheit Magiſters,
der Phyſik und Mathematik dffentlichen or⸗
dentlichen Lehrers auf der Univerſitaͤt und bey dem
Collegio jlluſtri zu Tübingen, wie aud)- der
Föniglicp ale Akademie der Wiſ⸗
feufchaften Delgliches,
err Kieß iſt einer von denenjenigen Gelehrten,
die ſich außer ihrem Vaterlanden denjenigen
KRuhm erworben haben, welcher oft nachge⸗
hends erſt ihren Landesleuten in die Augen leuchtet,
und fie ſodann verbindet, den Verdienſten ihrer Se
lehrten Micbürger die würdigffe Belohnung, die
man: ihnen, nur immer geben fann, zu ertheilen.
Marpurg, Warſchau und Berlin waren die
vornehmften Städte, welche an dem Kuhm bes
Herrn Prof. Rieß Anchei nahmen; Tuͤbingen,
feine Vaterſtadt wollte dißfalls nicht geringer ſeyn,
und rief ihn endlich in ihre Mauren zurüd, woſelbſt
ev gegenwärtig das oben ſchon geruͤhmte anfehnliche
Amt mit ganz befonderem Ruhme befleiber.
- Diefer Öeleprte erblickte zu Tübingen das Sicht
biefer Welt im Jahre 1713. den 14 Sept. Sein
noch lebender es Vater ift Johann Chriitonb
⸗
5534 »
des Herrn Johan Rich, 66
‚ Rieß, ein heherr in gedachter Statt; bie ſcho
laͤngſt verſtorbene Mutter aber hieß urſul⸗ Bar
bars, eine.gebohrne Ebenin,. Die gute Hof
sung, die man von unfern Gelehrten ſchon in de
Jugend haben fonnte, bewog feinen Heren Vater
daß er ihn niche nur bey zeiten In die lateiniſch
Schule’ fihickte, fondern auch neben dem Durd
öffentlichen und : befondern Unterricht feine gutı
Naturgaben unterftügen lieg. Worauf ee Denn
- im Sabre 1729. in das Klofter Denkendorf aufge.
nommen worden, und unter ber Aufficht der fell,
gen Herren Bengel und Lieſching in feinen Stu,
Dien fo weit gefommen ft, daß er das folgende
Jahr außer der Ordnung fo gleich nah Bebenhau
fen befördert wurde; in welchem höhern Kiofter er
- das Ölüd hatte, den feligen Herrn Eanzen und Pfi⸗
‚ftern zu hören, und durch Ihre gründliche Unter⸗
meifung zu den akademiſchen Wiffenfchaften zubes
reitet zu werden, Nach einem zweyjaͤhrigen Auf⸗
eanthalte in Bebenhauſen kam er in das hochfuͤrſt⸗
liche Stipendium zu Tübingen, woſelbſt er im den
philoſophiſchen Wiſſenſchaften ſich den Unterricht
der Damals beruͤhmten Lehrer Creyling, Roͤßler
Klemm, Hallwachs, Mleichet, und des nach
Demi Tode des feligen Herrn Ro lers dahin befär-
/ derten Herrn Canzen zu Nutzen gemacht hat.
Im Jahr 1734. erhielte er die Wagifterwärde,
und legte ſich non, ſelbiger Zeit an unter ber ri
ı ung des meitberümten Seren Canzler Pfaff, wie
auch. des feligen Herrn Weißmann, Hagmeier
| unb-Rlemm, mit einem fo gutem, Bertaung En
| ‚Id —* xvitcb. Mn
. 662 Geſchichte
die Gottesgelehrſamkeit, daß er einige Jahre her⸗
nach unter dem Vorſitz des ſeligen Herrn Doctors
Weißmann eine akademiſche Streitſchrift de lau-
dibus Mahomedi et Mahomediſmo nimis libe-
rxalũ menfura impertitis mit nicht gemeinem Beyfall
vertheidigen Eonnte; worauf er im Jahre 1736. zu -
Stuttgard in der Theologie eraminirt, und fobanın
auf verſchiedene Bikariate im Würtembergifchen
| verſchickt wurde.
Alein die mathematiſche und philoſophiſche Wiſ⸗
ſenſchaften, die er von Jugend auf lieb gewonnen,
hatten eine ſolche Bemalt über ihn, daß er den Ruf
Des damaligen ſchwaͤbiſchen Ereißgefandten, bes
N —— — Herrn Barons von Wall⸗
brunn, welcher mic ihm ſich über philoſophiſche
und mathematiſche Materien beſprechen wollte, ſo⸗
gleich Gehoͤr gab, da er dann Gelegenheit bekam,
zu Marpurg mit bem großen Woif im Jahr 1740.
befannt zu werben, und durch feinen Unterricht im
den von ihm geliebten Wiſſenſchaften es fo weit zu
bringen, daß Herr Wolf felbft ihm dem pohlul.
ſchen Furſten Czartoryſti, einen großen Liebha⸗
ber und Freunde der Gelehrten, als ben tuͤchtigſſen
Phüpfophen vorfchlug, den er zu feinem täglichen
Umgange verlangte,
Unfer Gelehrte trat alfo noch in felbigem Jahre
bie Reife nach Pohlen an, und barte zu War
des damals g
ſchau wegen ——
| bie fchönfte Gelegenheit, ee —
niſchen Magnaten und Gelehrten bekannt zu wer⸗
den, wären feines Aufenshaltes in —
Lu)
des Herz Jehann Kieß. 663
ſchrieb er die zu Warſchan herausgekommene
- ftirütiones Mathemiaticas, welche er verſchiedenen
vornehmen Zuhörern erklärte. Mach einem zwey⸗
jährigen Aufenthalt in Pohlen bat er fi 6 von ſei⸗
nem bisherigen Gutthaͤter, dem Fürften Czarto⸗
ryſti, während deffen, daß diefer bey:der Reichs.
verfammlung zu Frauſtadt feyn mußte, die Erlaub⸗
niß aus, eine Reife nach Berlin zu hun, und
von dem weitberühmten Seren Euler in der Ma-
ehematit noch weiten Unterricht erhalten zu koͤn⸗
. nen, Sein Borhaben wurde erfülle,-und mit dem⸗
kebigen zugleich der Dre feines Aufenthaltes geaͤn⸗
Zu Berlin bekam er anfänglich gleich folche
Senne und Freunde, welche ihm die eben Damals
noch durch ben Tod des berühmten Kirch ledig
ſtehende wichtige Stelle eines Profeffors der Mas
thematif und Phyſik bey ber Afabentie, wie auch
eines Afteomonen auf dem Pöniglicdyen Obferustorio
angetragen haben, Die. von ihm diefe Zeit Aber
herausgegebene. Schriften find den memoires der
Akademie einverleibt, und follen unten nach ber
Ordnung von ung "angejeiger werden,
Hier lebte er anfänglich in großer Zufriedenheit
in einer Behaufung mit den damaligen Prorector | u
des frieberichswerdifchen Gymnaſii, und isigen koͤ⸗
en Auibeeiget zu Potsdam, Sn. Krone
1747. aber verhelr [
8 nee * en ie bes
Aa Herrn Philip ..
fors bey ——— —* und ne
» "in
4 Gefpichte
s der koͤniglichen Akademie der Wiflenkhaften;
iche vergnügte Che bisher mit feinen. Kindern
n Gott gefegnet worden iſt. .
Bey dielen ihm fo vergnuͤglichen Umſtaͤnben
ar es nun fein Wunder, daß er den, im, Jahr '
47. an ihn 'ergangenen Ruf nad) Perersburg,
ofeibft ihm bey der Akademie die Stelle Des ber
hymten Heren de l JIsle angetrogen wurde, aus
ochachtung gegen die Akademie zu Berlin, wei»
er ex feine Dienfte widmete, gänzlich ausgefch}a-
w. Hingegen erfannte er, daß fein Vaterland
ıch dißfalis ein noch größeres Recht an ihm habe;
ihero er alle Voriheile in Berlin ben Eeite fegte,
»d den im Jahr 1754. an ihn gefchehenen Ruf
ch Tübingen, woſelbſt er Die Stelle des Damals
ftorbenen Herrn Profeffors Krafft befleiden
Me, ohne alle Bebenflichfeiten angenommen,
nd die Amt bisher mit großem Kuhme, verfehen
at. eine Antrittsrede hielte er don dem Mugen
m Afttonomie ; wozu, auf bie daſelbſt gewoͤnliche
Beife, mit einem Programma, worinn feine de⸗
ensumftände bis dahin Lürzlich erzäblet werden,
n Namen der Univerfität eingeladen ward. Ein
tahr hernach ſchrieb er eine akademiſche Streit-
drift de viribus centralibus ex doArina Neuroni.
Im Jahr 7757. wurde er das erfte mal Deta-
us der phloſophiſchen Facultaͤt, und gab bey ber
on ihm unternommenen Magifterpromotion zwey
ichHiefenswürhige Programmata von dem CTome⸗
em und ihren $uufkabnen herautz, woraus, mi
as ben übrigen ſchen angeführten Schriften, die
afer auf diejenige zunkchfchläßen Fönnen, was F
I R
des Herrn Johann Kieß. *
noch canftighin von biefem gründlichen Gelehrten |
erwarten dürfen.
Hier iſt nam ein vollſtandiges Verzeichniß deren,
| ß bisher an das Licht getreten. .
N
1. Inftitutiones mathematicae. Warſchau, 741.
| 2 Obfervation d’ une ecliple partiale, de Lune au
mois dꝰ Aout 1746: In den Memoires de Paca-..
demie royale He Berlin. 1747: Pı 297:
3. Obfervation d une eclipfe horizontale du fo-
leil le 10 Mars.1747. Daſelbſt. S. 299.
4 Obfervatien d’ une eclipie annulaire du /ſoleil,
le 35 lailler. 1748. ° Eben daſelbſt. 1748.
S. 99.
5. Obſervation d’ une eclipfe partiale de Lune, le
8 Aout 1748. Eben dafelbft: ©. 202.
6. Rapport de quelques obfervarions celoftes fai-
tes a l’obfervatoire royal. &, 193. 1749.
7. De la fitoation la plus avantageufe des planetes,
ur decouvrir les irregularit@s de leurs mou-
vemens. Daſelbſt. ©. 339.
8. Sur les. eclipfes des etoiles fixes par la une, |
Daſelbſt. S. 351. Man kann von dieſen
und den vorhergehenden Abhanblungen einen
Auszug und Beurteilung. finden iu der nouv⸗
biblioch. Germ. Tom. IX. . Part. I], p. 249.
9 Sür le plus graud eclar de Verus, en fuppo-
ſant ſon orbiee et celle de la terre elliptique.
1750, G. 218.
10, Problemes - ‚aftronomiques. .752.. S. 258.
M. f. now. bibliorh. Germ. Tom. XV. p. II,
. ee
un 3 11. Difp.
666.. GBecchichte
| ır. Difp. de viribos centralibus, ex doftkind » NEV-
ronı. Tuͤbingen. 1755.
| 2. 13. Progr. de cometis eorumque cclicie.
Tübingen 1757.
Geſchichte
des Herrn
Samuel Murſinna,
Nrofeſſors der Gottesgelahrtheit an dem
reßormi rten Gpmnafı o zu Halle,
8 kann wohl nicht einem jeben, der zu ben @e-
lehtten gehoͤret, oder ſich zu benfelben be
fennet, sugemurhet‘ werben, baß er aller
anderen Gelehrten Namen Cenne, und mifle, wer
‚fie fen. Indeſſen fönnen doch diejenigen, welche
ein öffentliches Amt beffeiden, und fid) nsch da⸗
bey durch Schriſen hervorchim,ihres gleichen
nicht leicht unbekannt bleiben, zumal, wenn fie
in Öffentlichen, und insbeſondere in afabemifchen
und Schulbebienungen fiehen, Die Adreßkalen⸗
der, der akademiſche Adreßkalender, die Schul»
| nachrichten des Herrn Rectors Biedermann, die
gelebrten Zeitungen, machen wenigſtens ben Ort
-Ühres Aufenthalte und“ ihren Stand unb Aemter
befannt. Sollte man denn wohl benfen, be 5
. - n
des Herrn Samuel Dkürflung, 667 ”
in einer Nachbarſchaft von etwan zwanzig Meilen
ei Gelehrter, weicher bey einem angefehenen
Oymnafio, in der Hauptſtadt eines großen Koͤ.
niges, ein angefehenes Amt bekleider, und in
mæiehr als einer gelehrten Zeitung paradiret hat,”
fo unbekannt ſeyn koͤnnte, daß man auch feibft
ungewiß tft, ob fein wieklich eigener und väterlis
cher Name, nicht ein erbichteter und. angenome
"mener Name fey. Es gefehleher gleichwohl, und
äft in Anfehung des Seren Proreutors } Würfnne
noch vor einiger Zeit geſchehen. Yu
Woher es komme? ob daher, re Gelehrte, .
welche fich etwas hoch dünfen, folche Charteten |
nicht zu lefen nöthig erachten, woraus fie fen
£önnen, wer hie und da ein gelehrtes Amt bes
-leide ?_ oder aus anderen Urſachen? wellen wir °
nicht unterſuchen. Uns aber hat biefes Gelegen.
heit gegeben, den Herrn Murſinna, als einen ſol⸗
«hen, der in der That Murſinna heißet, bekann-
ter zu machen. Und er verdienet es au. ‚Ute
fer Borfag iſt ihm ganz unberoußt. Unfere Rod-
richten aber find theils aus einer ehemaligen Dell
a theils aus anderen guten Due
gefchö
Uun 4 \ | De
*) In den zunenläfiigen Lachrichten u. ſ. w och
442 ©. liefet man: Mas ſoll man von dem
Wurſ inna balten? Was faͤr ein —— iR.
er? Das willen wie nide. Dec XI Mi
feemde ;. fo fremde, daß man ibn —*
inen erdichteten Namen halten mädhen
4
—
668°: Wehibichte
Der Herr Profeffor HE aus Stolpe In Pom⸗
meern gebürtig, und non guten, obwohl nicht reis
shen, eltern entſproſſen· Das Jahr, in welchem
er an das Weltlicht geſetzet worden, meinen wir
wohl enthalten zu haben das 1719te zu ſeyn. Nach⸗
deam er in feiner Vaterſtadt in den Gründen der
reformirten Religion, und in den erſten Schulwiſ-
ſenſchaften wohl war unterwieſen worden, ward er
in den erſten Jugendjahren auf das berühmte joa-
chimthaliſche Gymnaſium zu Berlin. gefanbt, “und
dafelbft fo gleich in Prima gefeget und unter bie
koͤniglichen Alumnos, auch, da er hurtig auf der
Bahn der Studien fürtgietig, einige Zeit hernach,
‚in das feminarium .cheologicum aufgenommen.
Hier Hat er bie verdienten Männer, den Hrn. Do⸗
ctor und Rertor Heinius, die Herren Profefloren,
Muzelius Bekmann, Schmidt, Naude,
wie auch ben Herrn Jaſpector Piſtor, in der latei-
niſchen griechiſchen und bebräifchen Sprache, in
- der Geſchichte, Mathematik, Weltweisheit, Al
.‘ serthümern und’ Gottesgelahrtheit zu feinen Leh⸗
rern gehabt. Sein Fleiß kam mit feinen guten
natuͤrlichen Faͤhigkeiten und mit dem Erwarten fei-
ner würdigen Scheer überein. Cr. erwarb ſich da
durch · und durch feine Damit gepaarte exemplarifche
- "Aufführung, ihrer aller Siebe, und bat insbefondere
an dem hochberuͤhmten Seren Doctor Heinius je⸗
derzeit einen großen Goͤnner und Beforderer ge⸗
habt. Außer anderen: oͤffentlichen Uebungen, in
wvelchen er ſich auf dieſem großen Schauplage der
* Befchilichkeit der Jugend hervorthat, hat er unter
demſelben in’ einer den ellften October 1735. ae
Ä nn. Ä elle»
des Herrn Samuel Murſinna. 669 |
ſtelleten Redeuͤbung, eine Rebe gehalten, worinn er
die Vortrefflichkeit Des Menſchen uͤber die
Chiere erheb.
Nachdem er einige Jahre darauf mit einer an⸗
dern öffentlichen Rede von dem Oymnaſio Abſchied
‚ genommen :hatte, und von dem. Schuldirecterio mit
einem derer Stipendien, welche einigen, fo alldort
ſtudirt haben, auf Univerſitaͤten mitgegeben werben,
war verfehen worden, begab er ſich nach Kalle „
übete ſich daſelbſt weiter in allen .einem Theologen
nörhigen Wiſſenſchaften, und hatte unter feinen vors
nehmiften Lehrern, den berühmten Profeffor und
* Epporus bes reformirten Oymnaſti, Herrn J. G.
‚ Michaelis, bey welchem gr.auch feine Geſchickuch·
keit im diſputiren. oͤffentlich darthat.
Mach dem gewoͤhnlichen dreyjaͤhrigen akabemi.
ſchen "curriculo' kehrete er nach Berlin zurück; da
er bereits, auf Anweiſung des Heren Doet. Hei⸗
nius, von bes koͤnigl. Staatsminifters von War:
jeher Excellenz, als Hofmeiſter der jüngeren Herren
Söhne war berufen worden. In dieſein vornehmen
Haufe brachte er nicht lange zu, fondern ward, nach
etwan einem Jahre, zu dem Inſpectorat descheolegi
ſchen Seminarii auf dem Jdachimsthaliſchen Gymna⸗
fiö befördert, Am dieſe Zeit trat er in die nicht un⸗
bekannte gelehrte Geſellſchaft, welche einige Reforı
mirte Candidaten mis einander unterhielten, und in -
welcher fih damals unter andern a der felige Pre,
diger Widekind, und der nachmalige Rector zu
Halle, und jeßiger Prediger auf der Friedrichs⸗
Rabe, Sat ©. J. Pauli, Damen Und, als
‚ Mu einige
!
iO: Geſchichte | -
einige Zeit darauf aus diefer Geſelſchaft diejenige
entſtand, welche dig berlinifche Bibliothek an das
‘Sicht gefteller hat, iſt er ben verfelben geblieben, unb
und ein beftänbiger Mitarbeiter an dieſer nuͤtzlichen
”
gelehrten Monatſchrift geweſen. *)
Als zu Anfange bes Jahres 1750 das Prore-
ctorat des Friedrichswerdiſchen Gymnaſüü, durch den
Beruf des bisherigen Prorectors, Herrn Leonhard
Cochius, zum koͤniglichen Hofprediger zu Potsdam,
erlediget ward, erhielt Herr Murſinna dieſes Amt.
Seine feyerliche Einfuͤhrung geſchahe den neun und
zwanzigſten May. Nachdem ber beruͤhmte und
wohlverdiente Herr Rector Ruͤſter zu berfeiben
Durch das zwölſte Specimen Marchiat lirteratae einge-
laden hatte, worinn dreyer gelehrten Maͤrker, Andr.
„oder Rnopfs, Andr. Celichs und Ras
ſpar Dtolshagens Leben mit gewöhnlichen Fleiße
von ihm befchrieben worden: fo fand ſich an beſag⸗
' tem
*) Man kann von biefer Gefellfchaft basjenige veralei⸗
chen, fo wir in der Befchichte bes feligen Seren Wis
dekind davon bepgebracht haben 11 Ch. 676.677.
Außer dieſem und dem Herrn Murſinna / haben vor⸗
nehmlich daran gearbeitet, ber itzige Herr Peofefoe
v Fer
U Pelriche ju Stettin, Herr D. Moͤbſen 3
im,
ere D. unb Brof. Ammendorf zu Duisburg, ber
Here Hofprediger Muzelius zu Prenzlau; der
Preof. Schulze zu Frankfurt on der ‚ der "
Candidat ‚seeing und der Herr Legationsrath vom.
„erzberg. Die Geſellſchaft beſtehet noch, und ihre
negenwärtigen Glieder geben bie vermiſchte Abhand⸗
lungen und Urtbeile &bev Ins neueſte aus dee (Be:
lebrſamkeit heraus.
—
== des Herrn Samuel Murſinna. 671
tem Tage eine anſehnliche und zahlreiche Verſamm
„tung ein. Vor derfelben trat ſodann zufoͤrderſt ber
Here Retter. felbft auf, redete kurz aber bündig, de
variis hiftoriam docendi merhodis, und flelleteben
.
‚
Seren Nurſinna als Protector, mit Erinnerung
feiner Pflichten, vor. Ihm folgte biernächft der
neue $ehrer, der fein Amt miteiner gründlich aus.
gearheiteten und mohlgeſetzten Rede, dedignofcen-
‚dis innenum animis et .cultura ingeniorum rede in« .
- Miraenda antrat: ‚womit berfelbe viel Ehre einge:
6. Berlin. Bisliord, IV. 39. 16, 398. S.
legt, und alle Anweſende in der Hoffnung beflärfet -
bar, daß er feinem Amte mit großem Vortheil der
jugend vorftehen werbe. *) Das hat er auch gethan.
Am 19. ul, 1758, ward er von dem reformir- .
. ten Preßbyterlo zu Halle an des ſel. J. ©. Michae-
lis Stelle, zum ordentlichen Profeſſor ber Gottes.
gelehrheit erwählet, und diefe Wahl vom Hofe be
ſtaͤtiget. Außer dem Anthell, welchen der Kerr
Drofeflor an der berlinifchen Bibliothek und an
ben vermifchten Abhandlungen und Urtheilen
bat, iſt bisher folgendes von ihm im Drud er.
(dienen. | |
Differtatio 'hiforico - philologica de hebdoma-
de gentilium er dierum a planetis denominatione,
qua viro. admodum reuerendo er dodiflimo, cx-
ORGIQ IACOBO PAVLI, munus reftoris Gymnafii,
quod Italæ florer, gratulatur focietas amicorum lie
teraria. Berlin 6. B. Auart, | |
Diefe
LS ‘
>
|
6722 Geccſſhichte
Diefe Abhandlung iſt, oßne Borfegung feines
| Flomens, im’ Namen oben ‚benannter Geſellſchaft
x. herausgegeben , und wird, nach der Gewohnheit ders
elben, in dem vorangefaffenen Schreiben dem Seren
‚Paui zu feinem damals angetretenen Amte Gtüdt
gewuͤnſcht. Es werden in berfelben drey Tragen
unferfachre.
Erſtlich: 05 Die leben Tage der Woche vor
‚ Viefem bey allen, oder doch den meiſten Voͤlkern ſind
im Gebrauch geweſen? Wobey erinnert wird, daß
zwar Joſephus und einige von den Kitchenvaͤtern
forches behaupten, daß man aber weder bey ben
Sriechen, , nodı Römern ‚ einige Spuren davon fin
de; daher koͤnne dasjenige, was Joſephus hiervon
ſaget, nicht nach der genaueſten Bedeutung genom⸗
men werden.
Zweytens: zu welcher Zeit und von welchen die
Tage der Woche nach den Planeten ſind genannt
worden? da gezeiget wird, daß weder ‘bie Juden
noch die Chriſten hievon die Ucheber find, fondern
daß ſolche Benennung von ben Aeguotiern herzulei⸗
ten fen, welches Dio Caßius und Philaſtrius bes
—5 Es iſt ſolches nicht geſchehen in den aller⸗
lteſten Zeiten, wie einige glauben, weil damals die
Ordnung der Pᷣlaneien noch nicht bekannt war, und
keiner von den aͤlteſten Urſchreibern einige Erwaͤhnung
davon thut. Die Zweifel, ſo hiegegen koͤnnten ge⸗
macht werden, ſind zugleich beantworte. Viel
mehr iſt es wahrſcheinlich, Daß unter der Regierung
der Nachfolger Aleranders des großen von den Stern-
deutern dieſer Gebrauch zuerſt eingefuͤhret ſey, und
war haben fie die ſeben Tage von den Juden An
genom
des Heren Samuel Murſinna. 673
genommen, welche Damals in großer. Menge in
Aegypten mohneten,, und zum Unierſchied haben fie
dieje Tage nad) den fieben Planeten benzunet.. ‘Bey
den "Römern hat man im erften Jahrhundertenach
Chriſti Gehurt angefangen, nach dem Beyſpiel der
Aegyptier , den Zagen von den Planeten bieMamen
zu geben; welches durch Anfuͤhrung der Jengniffe aus‘
verfchledenen Schriftftellern bemiefen wird. Bey
dieſer Gelegenheit werben die Momen des Tage in -
der Woche faft von allen europäifchen und von din
nigen afiatifdjien Böllern in zweyen Tabellen vor .
ſtellig gemacht, und einige davon erklaͤret. .
Drittens: Warum bie ſonſt gewoͤhnliche Ord⸗
nung der Planeten fen verändert worden? Man hat
Gienon mancherley Urſachen angegeben. Einige wol.
‚len folches von den Planetenflunden herleiten ; an⸗
dere meinen, baß hiemit fen gefehen worden auf bie
Verhoͤltniß Inder Muſik, die man Diatellaron uen,
‚ . wen, und daß deshalb immer, ber vierte Planet in
Anfehung des vorhergehenden fen genommien worden.
Leda hat hievon den Urfprung zu finden geglaubet
in Der Ordnung , welche die Sonne mit bem Mond,
und die übrigen Planeten mit dieſen beyden haben,
Vignoles in feiner Epronologie, mill diefe veran-
. Derte Ordnung aus ber Defchaffenheit des alien und
veuen Kalenders der Aeghptier begreiflicdy machen.
Mach keine von diefen Meinungen ſcheinet der Sache:
eine. Benüge zu thun. Deswegen wird in diefer
Abhandlung ein neuer Berfuchangeftellet, um diefe
Droge zu entfeheiden; und zwar beruft man fihauf.
‚übe Deconus ber alten Aeghptier, und fucht daraus,
Diefe gemarhie Einvichtung zu erklären. Wir wa
) [|
!
Mn "Sefbicte
| laſſen ſolches der Pruͤfun der Gelehrten, in wie weit
der Herẽ Berfafler die Wahrheit getroffen. Dies
iſt die Recenſion in der berlin. Sibuothet 1. Th.
3. St. 427. u. f. S
POLIAENI Stratagematum lıbri oo, recen-
fuit, 1vsTi VVLTEII verfionem Latinam emen-
dauit, et indicem Grecumadiecit sSAMVEL MVR-
sınna Berlin 1756, Dad. außer ber Vorrede
350 Geiten,
Die Haube umb Speneriſche Behhandinug
hatie die alten lateiniſchen Schriftſteller in *
bequemlichen Formaten ſauber abdrucken laſſen. Die
gute Aufnohme dieſer Ausgaben munterte ſie auf,
mit den Griechiſchen ein gleiches zu thun. Sie tru⸗
gen bie Aufficht hferüber unferem Gelehrten auf,
weicher denn mit dem Polyaͤnus den Anfang ge⸗
macht hat, 5 iſt der Ausgabe des Maſpicius,
weiche bis dahin Die befle war, gefolget, und hat
auch) aus derfelben die vornehmften verfchiebenen Le⸗
fearten unter dem Text angeführet. Die lateiniſche
verbefierte eberfegung ſtehet in zwey Kolumnen
unter dem griechifchen Tert. In der Vorrede wird
von dem Schriftftefler felbft, und deffen Ausgaben
und Ueberfegungen Nachricht ertheilet, und bie Ver⸗
befferungen des: P. Fermar beygedradhte S. verm.
Abhandl. und Urth. 2 Th. 451.452.©. Da
in dem 210 Th. der zwerl. Nachr. diefe Ausga-
“be etwas ſcharf war beurtheilet worden, fo oder Dem
WMurſinna dem 6ten St. der verm. AbhandL
and Urth. eine befondere Vertheidigung Dagegen
ruͤcken ‚fie, von 8,309 bie 35 Wir ehe
>
Des gern Sanuel Murſinna. pr |
ſchen, daß dergleichen unangenefine Streitigkeiten
feinen guten Fleiß nicht mehr hindern mögen; |
Den 10. Aug. 1758.
—AA
Geſchichte
des Herrn
Friedrich Chriſtoph Oetinger,
der Weltweisheit Magiſters, Stadtpfarrers
und Special »Superintendenten zu Weins⸗
berg im Würtembergifchen.
as Bild eines durch ben Limgang mit verfchies
denen Seiftern geübten, durch allerhandseiden
und Ungemach bewährten, durch den richte
u gen Gebrauch der Schriftideen nach den Sprüchen
.
der Weisheit unterrichtenden, und durth bie natürs -.
liche Gaben fo wohl, als durch Kiel und Nachfor⸗
ſchen ſubtil gewordenen Theologen, wird dein Cha»
rakter desjenigen Gelehrten ſehr nohe yon, bee
fen Geſchichte wir jego beſchreiben.
Herr
Deringes ift zu Böppingen, alle fein
Herr Bater —* war, nen Ma 1708
Eee ia tin
lebender ‚Data € \
— * atz ganz! ein u hend
felben vor. 8 ©.
.
.
66. Bececſchicht
zebohren. Er ſtadirte su Tübingen, Jena, Leip⸗
zig, jedoch Die meiſte Zeit in Tübingen, nachdemn
er vorhero in dem Kloſter Blaubeuren, unter An⸗
führung des nadymaligen fehr berühmten Prälaten
caſre, vom Jahr 1217. ay, und zwey Jahre
hernach zu Bebenhauſen unter Herrn Profeffor Canz
in den fchönen Wilfenkchaften und in der Philoſophie
ſich umgeſehes hatte. In dieſem legtern Kioſter
ſieng er an ſich von ganzem Herzen Bott zu ergeben;
da er dann die mancherley Zweifel und Bedenklich⸗
keiten gegen bag theologiſche Studium, den Befeh⸗
en ſeines Vaters, der ihn von jugend auf. dazu
zewidmet harte, und dem Willen Gortes nad) und
nach aufopfern ternte. |
Im Jahr 1723, genoß er vorzüglich den Unter.
icht des damaligen Profefſors und nachmaligen Oe⸗
yimen Raths Bilfingers, deſſen Denfungsart;
veil fie nicht ſcholaſtiſch war, ihm vor andern gefiel,
yaber er fich auch eine an befondere Achtung und
lebe bey dem Herrn Bilfinger damals erworben
yatte. Im Jahr 1725, wurde er Magiſter, |
Nfputirte unter Seren Doctor Hagmeyer de vi
ipio et principiate ‚in weicher sotreitichrift eines
nd bag andere wiber den mwolfifchen ‘Beweis von
em Sat des zureithenben Grundes eingewendet.
era legte ex fich mie allem Fleiß auf die Theo⸗
ogie, und befonders auf das Studium biblicum,
u deſſen Sortfegung er, auch im Jahr 1729, —*
em er zu Stuttgard ı vorhero raminirt worden, _
= gelehrte Reiſe nach Jena und halle unternaßm.
Im. Diefg Zeit wurhe er Dun dem gem ‚Frafer von
des Hrn. Friedr. Chriſtoph Oetingers. 677.
Zinzendorf zu einem Mitarbeiter der auf Koſten des
daͤniſchen Premierminiſters Herrn von Pleß unter.
nommenen ‘Bibelüberfegung nach Herrnhut berw -
fen, da er fich dann taͤglich in der heilgen Schrife
'nebft andern geübt, und dem Seren Grafen von _
Zinzendorf die Zergliederung des göttlichen Worts
gemwiefen bat. Hier Fam alles vor, was zu einer u
richtigen Auslegung der heiligen Schrift nöthig war,
und was man nur Immer von goftesfürchtigen und
gelehrten feuten , unter. welchen auch Herr Cortum
war, erwarten konnte. Vielleicht würde es Herrn
Oetinger gegluͤckt Haben, den Herrn Grafen von
Sinzendorf auf diereine Schriftideen. nach und nach
zu lenken, wenn er nicht dazumal fchon feine heimli.
‚che und verborgene Abſichten einer geiſtlichen Herr-
ſchaft Yeleger hätte. Während diefes Aufenthalts
"in Herrnhut geſchah es auch, daß Here Detinger
eine» Bertheidigung des Herrnhutiſchen Gefange
Buchs, unter dem Titel, fefter Grund etlichen u |
theologiſcher Hauptwahrheiten, auf Die ergan«
gene. Bitte des Örafens von Sinzendorfs, von weis _
chem damals noch keine Irrwege offenbar waren, zu
fchreiben fich entſchloß. Endlich legteihm ber Herr
Graf die Frage vor: Ob er auch um Jeſu willen
alles aufopfern fönne , und.ob er nicht nach Ceuen-
‚nes zu Behuf der dafelbft feufzenden Seelen eine Reife
thun wolle ?. Herr Detinger feßte alles auf die gnaͤ⸗
digſte Erlaubniß feines Sandesherrn aus, da dann -
der Herr Graf unverzüglich an ven Herzog Eber-
bard Ludwig zu diefem Ende ſchrieb; allein die
Bitte wurde abgeſchlagen, und Herr Oetinger
Nen Bel. Europa XV. CH. Zr durch
I.
638. Gefbichte
burch das hochfürfitiche Confiftoriam ini Jahr 1736
im fein Baterland zuruͤck berufen.
Nicht lange hernach trug man ihm ein beträchtliche
Amt im Würtembergifchen außer der Ordnung an ; ex
verbat es aber, aus Berforge , fein Laufzu dem Ziel der
Woahrheit möchte gehemmetwerden ; dahero gieng er
- Heber den ordentlichen Weg der mürtenbergifchen
Eandidaten von feinem Range, und wurde Repetens
in Tübingen, bey welchem Amte er diefes fein Haupt⸗
geſchaͤfte fenn lies, daß er die Grundideen der hei⸗
ligen Schrift nad) allen ihren Verhaͤltniſſen fid) bee -
kannt machte, As Repetent ſchrieb er ein. Buch un⸗
“tee dem Titel: evangeliſche Ordnung der Wie.
‚dergeburt, worinn er fi auf Das von Ihm vorher:
überfegte Buch von bem Sehen und Briefen der Ma-
tia de ia S. Therefe mehrmalen bezogen hatte. Diefes
kam den Sefern ungewohnt vor. Man befchuldigte ihn,
er ziehe die myſtiſche Begriffe ben Schriftideen vor;
dahero er, auf Anratben bes fellgen Herrn Ben⸗
gels, ‚eine abermalige Reife nach. Halle unternahm,
sb dafelbft Magilter legens wurde, auch über Dem
Mob, die Spruͤche Salomons und Das neue Tefta-
alle 9 & Magdeburg
Bon alle gieng er na um
Herrn Abt Steinmes ‚ beflen amanuenfis er wet⸗
den ſollte: Es zerſchlug fich aber biefes Vorhaben
vdurch eine Reife nad) Berlin. Hierauf begab er
ſich nach Holland und bermüßte fidy unterwegs, aller»
den teute von befondern Charattern, wann fie auch
n nicht ſtudiret hatten, in der Abſicht kennen zu
letnen, damit er die in der Kirche zerſtreute Gaben
\ *
des Hrn Friedr Chriſtoph Oetingers 679 :
fücht beſſer zu erreichen, ſuchte er auch irn J
mit gelehrten Juden Belanntfchaftl, und ließ
von ihnen in dem geſchriebenen Buche Ez chajim,
welches er kaufte, umſtaͤndlich unterrichten. In
Holland gieng er mit verſchiedenen Secten um, un⸗
ter Gelehrten aber vornehmlich mit den Herren Pros
fefforen., ſ ‚Bravefand und Mark, und dem Sum
Rector Reitz.
Endlich wurde er des vielen Verſuchens und
Erforſchens ber Character der Geiſter muͤde, indem
er ſahe, daß ſie die Mannigfaltigkeit der Gaben mehr
. zum” Eigenfinn, als zur Wahrheit, gebrauchten,
. und war froh, eine Gelegenheit zu finden , wo er ſei⸗
nem Baterlande mit feinem Gaben wieder dienen
könnte. Nach feiner Ruͤckkunft wurde er alfo im
Jahr 1738 zu einem Paftor in dem Kiofter Hirſchau
gnaͤdigſt ernannt, nachdem er vorher das Göppine
ger Diaconat verbeten, und einem andern überlafe
fen hatte. In gedachtem Hirſchau liebte er inſon⸗
der den Umcang mit dem felgen Seren Präceptor
Schillen in der benachbarten Stadt Calw. Im
Jahr 1743. hat man ihn nach Schnaitheim Inder
Gegend von Herbrechtingen berufen, wo er den Um⸗
. -
gang des fellgen Herrn Bengels naͤher genoffenhat, .
Bon Schnaitheim wurbe er, Eränflicher Umftäne
de halber, im Jahr 1746 nach Walbdorf ohnweit
Tübingen , und von da aus im Jahr 1752. als Stadt _
pfarrer und Speclalfupetintendens nad) Weinsberg
befördert.
Im Jahre 1738. begab er n& nad feiner Ber .
dienſtung zu Hirſchau, in bie Che mit Jungfer
—*
+
Chriſtiana Dorochea Linſemaͤnnin, deren —* |
io‘ ö Geſchichte —
Vater Stadtſchreiber in Urach iſt. Sn dieſer Ehe hat er
zehen Kinder erzeugt, davon aber nur noch vier im
Lehen ſind: naͤmlich zwo Toͤchter, Chriſtiana Be⸗
nigna und EberhardinaSophia, und zween Söß-
ney Gottlieb Friedrich, und Johann Friederich.
Der Character dieſes Gelehrten wird ſich noch
mehr aus ſeinen Schriften beſtimmen laſſen. Die
vielen Wege, die er durchlaufen hat, die weitlaͤufti—
ge Erfahrung, die große und tiefe Eindrüde von
oben, das unermuͤdete Nachforfchen in der Schrift,
der gerade Sinn, welcher fi in feiner Denfungs.
“are und in feinem Amte äußert, die ftandhafte Se:
dult bey mandjerlen Derfolgungen und ſchmerzlich
einfchneidende Krankheiten, find hinlängliche Bewei⸗
fe von demjenigen Werth, den wir feinen Scrif.
cen fehon vorläufig beylegen koͤnnen.
. Die Schriften diefes Gelehrten wollen wir nach
der Zeitordnung anführen:
1. Abriß der evangelifchen Ordnung zur
Wiedergeburt ‚In Octav 1735. Diejes Buch har
er fehon im Jahr 1732 gefchrieben, und wurde bes
fonders durch die herrnhurifche Anſtallten veranfafs
fer, den.erften Grad der Wiedergeburt fo weitläuf.
tg auszuführen. .
2. Die viele fümmerliche Gedanfen über ben
Zuftand der Kirche, welche er zum Theil ſchon in der
‚Jugend gehabt, und weswegen er nicht ins Pres
digtamt wollte, gaben ihm Gelegenheit, das Buch
von der herunterlaffung Gottes zu fchreiben, wei⸗
‚ des Herr Walter im Jahr 1734 in Seipzig gedrucke,
als Herr Detinger allda ftudirte. Der Titel iſt:
Die unerforfchlichen Wege der Herunterlaſ⸗
-.._ . fung,
des 5m Geier. hrifopp Oetinger, 68:
Gottes, in welchen er ich nady,denen . -
. fing
oft‘ inächten Begriffen der. Menſchen richter.
In dreyen Lebenstäufen,, nebſt beygefuͤgten
Erwaͤgungen uͤber die Abſonderung und Her⸗
unterlaſſung. Hiewieder hat der berühmte Here
Chriſt. Hecht geſchrleben: Rettung des pauli
niſchen Machtſpruches Phil. II.iꝛ. im heßiſchen
Hebopfer 2 B. S. 142. Verql. Neubauer
Nachricht von jetʒt lebenden Theologen, ı I.
Th. S. 140 |
3. In Hirſchau ſchrleb er das Buͤchlein, etwas
ganzes von dem Evangello, allwo er zum Zweck
Er die Meufchen durch den Zufammenhang des
ropheten Jeſaias zu beflern. Der Herr Srafvon .
Zinzendorf machte aus der Bihel ein Spruch Kaͤſt.
lein; Herr Detinger drong aufden Zufammenhang,
und Damit wollte er eine Probe machen, daß män
ganze’ Eapitel in der Reihe , mit Benbepaltung des
Zufammenhangs, hinaus.predigen, und doch nad)
jegiger Zeit und Are, dem Fluß Der Rede Plag ger
ben könne, welches er auch an den Seelen in Hir⸗
ſchau und Cain bewährt gefunden, und; nad) ges
machter Probe ‚.es Dem Grafen von Zinzendorf,
os vor feinen legtern Irrlehren zugeſchrieben.
. Er wurde in Hirſchau veranlaßt, den Zuſam⸗
menbang ber Epiftel an die Roͤmer jemand fchrifts
Sich zu geben, mie fie eine gemeine Perfon aus fels
nen Heben behalten fönnte: daraus wurde bas Buͤch⸗
Sein : kurze und einfälcige e Anleitung um ſum⸗
marifchen Verftand heiliger Schrift, Im Jahr
1738.
Er3 hHat
682 Gefchichte
5. Hat er die Rirchen. Themata, welche er in
einem Jahrgang ——— drucken laſſen.
6. Hat er einen Spiegel einer Rinderbibel,
als einen Auszug eines großen katechetiſchen Werks
auf a Bogen an die Wand zu hängen, drucken laf
fen: allwo alle Erempel der guten, böfen und ver⸗
mifchten in heiliger Schrift in einem Blick zu ſehen.
77. Hat er im Druck einen Brundriß der vier
Bücher neuen Teftaments, 1. der Evangeliften,
ı 2. der Apoftelgefehichte, 3. der Briefe, 4. der hohen
Pffenbarung aus dem bengelifchen ‚Gnomone
überſetzt.
8 .Iſt Im Druck heraus die Cur des Lebens
und der Seelen. Herr Oetinger hat die Arzney⸗
gelehrſamkeit viel ſtudiret, und dieſe mediciniſch theo-·
logiſche Abhandlung mitgetheilt.
‚9 In Schnaithelim hat er die Erklaͤrung det
Eu Pſaimen nach dem hiſtoriſchen Wortverſtand,
nach den ſieben Bitten in Ordnung geftellt,
geſchrieben. Lebt einem Anhange von dem
neu teſtamentlichen Gebrauche der Pfalmen. ‘Der
felige fromme Profeffoe, Auguft Hermann Srant
batte dergleihen PM almenausgabe in einer Bor
‚vebe über den ebrölfchen Pfalter laͤngſt gewuͤnſchet.
Diefe Erflärung ift von Walddorf aus in Eßllngen
bey Maͤntlern gedruckt worden im Jahre 1748. S. .
Kraft neue theol. Bibl. 28. St. 765.65. Eine
neue und vermehrte Auflage aber hat 1756 InDctan '
auf ı Alph.- 18 B. zu Heilbronn das Sicht gefehen.
Die unıftändliche und mit einer —— he huns
begleitete Nachricht davon in dem 106 Theilber zu⸗
. 0 Ver⸗
| | N
\
des Hrn.Friedr. Chriſtoph Oetinger. 683
verlaͤßigen Nachrichten S. 104. u, f. verdient
in Anmerkung gezogen zu werden. —
10. In Walddorf hat er das rechte Gericht in
dem Turz erklaͤrten Buch Hiob gefhrieben, _
nd hinten angefügt ein nach Art des Buͤchleins
Hiob aufgefegtes Gefpräch über bie herrnhutiſche
Sache zwiſchen einem Myſticker, Philoſophen und
Orthodoxen, gedruckt In Eslingen 1748. fe
neue Theol. Bibl. 30 St. 921 8.
11. Inquifitio in fenfum eommunem et ratio-
‚nem, nec non vtriusque regulas pro ditudieandis .
philofophorum theoriis ad normam Scriptürae [2
.erae, inprimis autemm pro Syftematis Neutoniani.
. prae Leibnitiani confenfu cum fcriprura facra eruen-
do. Accedit noua analylıs muſica pro fenfu com-
-muni illuftyando, cum Literis ad Adeptos piycho-
logos ‚ in quibus inuitanfur ad refponfa quaeftioni-
bus de fapientia Salomonis fuperaddenda , in gvo,
-Zübingen verleges. Johann Chriſtoph Lofier 1753. v
Der Zoec dieſes Buchs iſt eigentlich zu zeigen, DaB
Die Männer Gottes in ihren legten Ideen auf et⸗
was ben Vorempfindungen, ober Senfui communi-
gemäßes find ftehen geblieben, und wenn unſre Schluͤſ⸗
fenach Art H. Schrift ausfallen ſollen, fo muͤſſen
wir uns an folche Ideen gewöhnen. |
13. Auf dieſes Buch beziehe fih ein anderes
Teutſches, unter dem Titel: die Wahrheit des
GSen ſus communis in den erklaͤrten Spruͤchen Sa⸗
lomons. _ Bon Herrn Stoll in Stuttgard gedruckt.
Denn das fateinifche Buch mar nur eine Inquiſitio,
| De Sprüde Soiomons aber find der fenfus eom-
| J %4 munis
-
N
... 1J DEE
684 Geſchichte ⸗
munis ſelbſten, fo fern deſſen Innhalt in Worten
verfaſſet iſt. on
13. Sylloge Theologiae ex idea vitae dedu-
Qae. 1753. Diefes Werklein ift ein Auszug ei»
her von ihm lateiniſch gefchriebenen Theologie,
worinn alle Artikel in folgenden fechs Punkten pi-
fammen gezogen werben, ı. von Gott, 2. vom
Menſchen, 3. von dee Sünde, 4. von ber Gnade,
5, von der Kirche, 6. von den legten Dingen.
14. Unter dem Titel Frankfurt und Leipsig
fam eine nach feinen Sägen gefchriebene Furze
und leichte Herzenſstheologie heraus, wozu er
die Borrebe gemacht bat. ,
15. Einer Herzogin aus Frankreich Re⸗
geln für das Srauensimmer hoben Herkom⸗
mens, wie auch, wie die Rinder bohen und
niedern Standes zu erziehen, aus dem Stans
zoſiſchen uͤberſetzt, nebft einer Vorrede des
‚Seren Decani von dei fehönen Schreibart
aus Vergleichung mit der Muſik. Tübingen
bey J. C. Loͤfflern. Beyde Bücher find nad) dem
fenfu communi vortrefflich gefchrieben.
16. Abhandlung von dem Zuſammenhan⸗
ge der Rechtfertigung mit. den leuten Dins
‚gen, und von dem Lieberbleiben der Seele,
‚wie. auch) ein Schreiben von der Natur und
Gnade, herausgegeben von Seren F G.
Freund, Paſtor zu Ludwigsdorf, nahe dey
Soͤrlitz. Dieſer gelehrte und fromme Herr Pa-
ſtor hat bey feiner Gemeine die oͤtingeriſche Schrif⸗
ten
\
des Hrn. Friedr. Griſtoph Oetingers. 68
-
gen. nicht ohne "großen Segen ih ben Bang ge
"Drache und befanne gemacht, ,
17. Thema’ difputstorium von dem Urfprun.
ge ber heutigen Streitfache in Frankreich zwifchen
den Sanfeniften. und Eonftitutioniften. Etuttgard
bey Nie. Stoll, 1753. die Veranläffung dazu wat
die jährliche Zuſammenkunft oder Synodus difpura-
toria, der unter feinem Decanaten ftehenden Herrn
Beiftlihen. ' Daher e nr
188.. aus gleichem Grund im tolgende Jahr
drucken ließ: das wichtigſte aus dem ĩure pu-
Blico diuino, über Seren Praͤlat Bengels Erz.
klaͤrung des ı2 Kapitels der Offenbarung. _
Dem auch ein halber ‘Bogen bengefüget ift- von
‚dem Grund der Vocationis Miniftrorum Eccleflae, -
welches Herr Erhard in Stuttgard gedruckt. 1754.
19. Dreyfache Sittenlehre,; 1. nach der
Yrarur, 2. nach der heiligen Schrift, 3. nach -
Jeſu Chrifto. Mit drey Kupferblätllein und de,
ren Erklärung vor Augen geſtellet. Heilbronn,
1753. Octav. S. Rrafft nette theol. Bibl,
103 St. 2609. | Ä
00. Die Sittenlebre Salomo in Verglei⸗
chung mit der Lehre Chriſti in oͤffentlich ger
haltenen Dredigten vorgetragen. durch F.C.OE.
‘1758. Zum Drud hat er noch folgende drey
‚Werke fertig liegen, 1. de Spiricu et littera, 2. die
Bruderliebe zur Naturkunde ber Heiligen Schrift,
g. de Theologia Emblemarica, :
Außer diefen angeführten Schriften hat er das .
von ber Föniglichen. Akademie der Wiffenfehaften
J BES. zu
nn
66 Bececſhichte -
a Berlin aufgegebene Problems de moto alterno,
ex principiis Lullianis fo. aufgelöfet, daß man is
Vergleichung feiner Gebanfen „mit dem .Auffag
bes Herrn le Car, der den Preis Davon getragen
hat, Die Aehnlichkeit der Auflöfung ſelbſt gar balp
einfepen kann.
Gecſchloſſen im Zulue 1758.
*
Erw wur...
Geſchichte
des Herrn
Cheiian Gerhard Oferhaut,
der Gottesgelehrtheit und der morgenlän- -
diſchen Sprachen ordentlichen Profeſſors an
dem akademiſchen Gymnaſio
zu Deventer.
a dieſer alte und verdlente Gottesgelehrte
ſich bey ſeinem Leben nicht hat entſchließen
koͤnnen, unſer Grfuchen, uns feine Ge⸗
ſchichte mitzutheilen, ſtatt finden zu laſſen, fo wol⸗
len wir ſolche nunmehro, nach feinem ver einigen
Monaten erfolgten Abſterben, nachholen. Der.
akademiſche Traueranfchlag des Herrn Proteffors
de Bhoer, von welchem aud) in dem Hollänbi-
ſchen Buͤcherſaal des Jenners biefes Jahres &.
. „77.3. f. ein Auszug iſt mitgetheilet apa ſetzet
"ung dazu in Stand, Bir baben aber
. 4 .
t
des Hrn. Cheiſtian Gerh. Offerhaus. 687
ſelben noch eines und das änbere, vornehmlich von
den Schriften des ſeligen Mannes, beyzufuͤgen. |
Es mwar-derfelbe aus einem ganz wohl angefe-
henen Gefchlechte entiproffen. Sein Aeltervater,
Deter Öfferhaus hatte, unser der Tpranney des
Herzogs von Alba, feine Baterftadt Limpurg ver-
laſſen müffen, und fi) in das Herzogthum DBer- —
. gen begeben. Sein Vater, Leonhard Offers
haus, war Empfänger der Grafſchaft Marf,
aus defien Ehe mit FE, M. Boenen, zehn Kin
figften April 1672 aufdie Welt gefeßet wurde. Seine
Aeltern gaben ihm eine gortesfürchtige Erziehung,
und fegten-ihn auf bie öffentliche. Schule ihrer
Stadt. Auf derfelben that er fich bergeftalt ımter
feinen Mitfihüfern hervor, Daß er, ehe.er no) das .
funfjeßnte Jafır erreicher hatte, fchon zu dem hir
der gefproffen find, unter welchen unfer Gelehrte ..
der fiebente in der Ordnung war, und:den drey⸗
heren Vorleſungen auf dem Gymnaſio bafelbft bes |
- fördert wurde; Er übete ſich fleißig in allen einem
Gottesgelehrten nörhigen Wiflenfchaften, vornehm-
llch unter ben Profefloren, Biermann und Brandt.
Nach einigen auf diefe Weife zugebrachten Jahren,
begab er ſich nach Harderwyk, bauptfächlich,,. um :
unter der Anleitung und Auffiche des berühmten
Weyer, ſich in den morgenländifchen Sprachen
feſter zufegen. Als diefes mit vielen Mugen ge⸗
ſchehen war, befuchte er Im Jahre 1691 die Uni.
verfität zu Utrecht, allmo er fich vornehmlich an
dem Ungerricht bes berühmten Graͤvius, Witſius
und von Aalen hielt. Auch diefes war: ihm noch,
nicht genug, Der aushehmende Ruhm, weichen
damals
. TE Tue Wa
Ei |
. “N
—
u damale die. frießlänbäfche Univerfität zu Franecker
hatte, bewog ihn, auch ſolche zu beziehen, und er
brachte daſelbſt noch volle Drey fahre zu. Und
biefes mit fo. vielen Luft und Bergnügen, daß er
"noch felbft in feinem Alter nie anders, als mit einer
ausnehmenden Zufriedenheit, bavon zu fprechen
pflege. Roel und viringa, dieſe damalige
große Lichter der niederkaͤndiſchen Kirche, waren
es, deren er vornehmlich genoß. Dod) vermehrte
er "auch feine Erfänueniß in den Gejchichten und
. in der morgenländifchen !iteratur, unter den
rühmten Männern, Perizonius und Rhenferd
nicht wenig; auf weldyer Anrathen er auch noch
kurze Zeit vor feiner Abreife eine Abhandlung von
der Suͤndfluth an das Licht ftellete. Endlich Is
ckete ihn auch noch der große Ruhm des berüßm:
ten Salom. von Till nad) Dordrecht,. allıvo Dies
fee noch Damals lehrete, und er zog aus deſſen
Vorleſungen nicht geringen Vortheil zur Ausle⸗
gungskunſt der heiligen Schrift.
Nachdem nun Herr Offerhaus allhier noch
‚ein Jahr zugebracht hatte, ward er den 20 Ju⸗
nius 1696 unter Die Zahl der Gandidaten des Dres
digtamtes aufgenommen ; und, ba er. eben über
legte, an welchem Orte er fich am füglichften auf-
haften folkte, noch in demfelbigen jahre zum Pro»
feſſor der Weitweisheit und Beredſamkeit bey dem
afademifchen Gymnaſio ſeiner Vaterſtadt berufen;
wobey ihm auch eine außerordentliche Profeßion
ber Gottesgelehrtheit zugelegt worden. Er, lehrere
bafelbft mit eben fo großem Benfall, als Fleiß und
j Ei, bis er im Jahre 1701 ‚um Prediger nad
Weſel
ti _ __.
*
‘ — N
4 D
#4.
des Hrn. Cheiſtian Gerh. Offerhaus 689 | .
Weſel betufen ward, Allhier verkuͤndigte er fie:
ben Jahre lang das Evangelium, erſt in der deut⸗
fhen, und hernach .in der bofländifchen Sprache;
nach deren Verlauf er im jahre 1768 die Pro«
feßion ber Gottesgelehrtheit und der morgenländis
fhen Sprachen am Gymnaſio zu Deventer, zu wel:
her er an die Etelle des berühmten Göntler be
rufen ward, annahm. "
Mie ausnebrmend wohl er dieſem Amte vorge⸗
ſtanden, davon find viele, welche feines Unterrlch⸗
tes genoffen, und in den bolländifchen Kirchen und
Schulen lehren ober gelehret haben, Zeugen. Bon
. feiner. Gottesfurcht, Aufrichtigkeit, Demudh und
Beſcheidenheit, koͤnnen alle diejenigen, fo äfm ge
‚Eanne haben, Zeugniß ablegen. Er Hatte feibft
in feiner äußerlichen Geftalt, wie wir aus.der Er«
fahrung wiffen, etwas ehrwuͤrdiges, und fein Um⸗
gang war, felbft noch in feinem Alter , fehe eine
nehbmend, Wir erinnern uns nod) mit Bergnüs , .
_ gen eines 1744 ben ihm abgelegten Befuches. Er
war damals noch ganz munter und lebhaft. Wir
nahmen unter anderen aus feinen Unterrebungen
toahr, daß. die Wohlfarth der proteftantifihen Kir⸗
che ihm ungemein am Herzen lag. ‘Daher. er
auch, da er ein wider feine Fönigliche Majeftät in .
Preußen eingenommenes Gemuͤth von ſich blicken
ließ, wir aber, durch Erwaͤhnung eines. und des
anderen befonderen ihm unbekannten Umſtandes,
ihm feine vorgefaffete Meimmgen zu benehmen
das Glüd harten, mit. einer ausnehmenden Freu⸗
"De bezeugete, role ihm unfer unerwartete Sufpru
mit feinem Ösie zu bezahlen wäre. Er ſtand bey
jeder
690Gecſſchichte
jedermann zu Deventer in großer Achtung und Ue
°
be. Der felige von der Keeßel, bamaliger Al,
tefter Prediger daſelbſt, leget in der. Vorrede zu
ſeinem in gemeldetem Jahre 1744 herausgegebenen
Buche, oorſprong en hoortgang der Dwepetg,
5. 13, ein anzeichnenswerthes Zeugniß davon ab.
Er nennet ihn einen ihm werthen Pater in
| Chriſtus, deffen aufrichtig chriftliche, demüs
thige ‚und bige Bortesfurcht ſei⸗
* —ã Gelebrfamkeit. Pag And
yim Vorbilde und zum Unterricht diene; ei
nen fein geringes Lob weit überfleigenden
Mann.
In den letzten Jahren ſeines Lebens· entzog ex
ſich den meiſten Geſellſchaften, um fuͤr ſich und
ſeinem Gott zu leben. Auch ward ihm 1753, auf
ſein Anſuchen, ſeine Erlaſſung aber gleichwohl
mit Beybehaltung des groͤßten Theils ſeiner Be⸗
ſoldung, ertheilet, und der beruͤhmte Herr Ruͤ⸗
ckersfeider an ſeine Stelle geſetzet. Im Octo⸗
ber 1758 ſieng er an das Bette zu huͤten, welches
bey einem Manne von ſo hohen Jahren fuͤr ein
Zeichen feines nahe beyſeyenden Endes: gehalten
wurde. Gleichwohl daurete folches noch bis auf
von legten Tag des Jahres. = Doll von Hoff
nung und Vertrauen fabe er feiner Auflöhusg
entgegen, ſich in die Siebesarme feines Sriöfers |
werfend, und mit deſſen Bürggerechtigfeit, als
mit feiner parma et pelta (bies waren bes fell
gen Mannes Ausdruͤcke) ſich bedeckend. Tag und
MNacht fehüttete er die feurigften Gebeter aus für
2, Kirche und bie proteſtantiſche Sache im
Ze N Deutfch«
u ——
des Hrn. Chriſtian Gerh. Offerhaus. Spı
Deutſchtand, weiche ihm ſeht ju Herzen gieng,
woben merkwuͤrdig iſt, daß er ſich allezeit einen er⸗
wuͤnſchten Ausſchlag der Sachen vorſtellete, und
vornehmlich von zweyen Fuͤrſten, denen Gefalbten
- des Seren, alles Großes erwartete So wohls
gemuth gieng er feinem legten Feinde entgegen,
bis er endlich den legten Athen fanft ausbließ, und
fo Das vergängliche eben mit dem unvergänglichen
vermeihfelte, und, nachdem er dem Gymnaſio zu
“Deventer funfjig Jahre zur Zierde gereicher hatte,
das emige Jubeljahr anfteng. —
Haͤufige Schriften hat der ſelige Mann niche
Berousgegeben. Um defto gründlicher aber find,
diejenigen, : fo man von ihm hat, ausgearbeitet. .
Hier iſt das Berzeichniß derfelben. |
» 1. Diff. de diluuio Noetico, Franeder 1694,
2. Diip. hiſt. de regni Perfici initio, duratio-
ne et fine. refp. GERH. ANT HVFFELMANN.
and. Hamm 1699 ſieben Bogen. . Diefe weni
gen ‚befannte Difputation feßet verſchiedene hifte-
uiſche Umſtände im Buche Efra, Efther und Dar
niel in ein ganz gutes Licht.
3. Dilp. de regno Aflyriorum. Hamm i700,
4. Exerc. philol. de prima mundi aetate.
refp. tom. KLVPPEL. Deventer, drey B. Der
Zweck diefer Abhandlung gebet vornehmlich dahin, " -
zu ermeifen, daß die mofaifche Zeitrechnung nady
bdecr hebräifchen Bibel die einzige fey, worauf man
- fich in Zählung der jahre vor der Suͤndfluth faft
x fonne 7 Br
s, Difp. hift, philol. de vita Saluaroris pri-
nata er public, reſp. LEON. OFFERHAVS,
u auch
692 7 Befdsichte
and. Deventir.. zwoͤff B. Von dieſer erſten Ju⸗
gendprobe feines berühmter Sohnes haben wir in
— defien Gefchichte das Gochige beygebracht. Neu
gel. Eur. 1 Th. 34
6. Exercitatio philol. exhibens ſynopticam
deferiptionem veteris Hierofolymae, Deventer 1718.
Quart. 39 S. Bon diefem gepriefenen Werkchen
‚wollen wie bas Urtheil ber berühmtten Herausgeber
der bremifchen Bibliothek Ciaff. I. Fafc. IV. p.
‘7609. herfegen. Liber hic eleganti methodo eft
compofitus, et in breui gyro multa comprehen-
- die; ea propter antiquitarum Hebraicarum Stu-
diofis prae aliis commendandus. , Plus quoque
praeſtat, quam in titulo promittit, quia cl. audor
typum fandtae huius vrbis explicare non fuperfe-
dit, et praeeipue in typo teınpli Salomonei accu-
ratus ef. Id vnum optandum fuifler, vt in gre-
tiam iuuertucis mappa ichnographiam Hierofoly-
mae et partium eam conhciennum, fecundum
hypotheſes docliſſimi audoris exhibens, . ſmal
aere expreſſa eſſet.
7. Disquifitio.philologica de Alpha apocaly-
ptico. ie ftehet in den mifcellaneis Duisbur-
genfibus Toy. I. Fafc. II. p. 181-203 und enthält,
nachdem verfchiebenes von dem. Mugen und Dem
Gebrauch der Buchftaben beygebracht worden, die
Urfachen, warum der Herr Chriſtus fi) Alpha
und Omega genennet babe; da denn gezeiget
wird, daß insbefondre durch das Alpha, deſſen
nothwenbiges Dafeyn und Unveränderlichfeit bes
deutet werde; daß die Ordnung bes Alpha an⸗
zeige, wie Ehriftus der erfte „ber Pat, das
eit,
=
des Hrn. Chriſtian Gerh. Offerhaus 693
Seht, Wirkung, Würde, Erfänntgiß und Vor⸗
trefflichfeit nad); daB die Ausfprache zu erfennen
gebe, wie er dad Leben der Auserwäßlten und der.
Geiſt der Schrift ſey. Der fellge Woif hat
dieſe Abhandlung in ſeinen curis auch nicht ver.
geſſen. Tom. IV, p. 443. un
Seit dem glauben wir nicht, daß unfer Ge
lehrter weiter etwas an das Licht geftellet habe. - Im
. beffen hat er ſich doc) des Schreibens nicht ganze -
lic begeben. ” Denn nicht alläin hat er noch die
. eine und bie andere gelehrte Hanbfchrift hinterlaſ⸗
fen, fondern auch einigen Freunden. mir feiner Bey.
huͤlſe gerne gedienet; wie denn auch der ſelige
von: der Reeßel an angezogenem Orte ſolches
ruͤhmet. on .:
Um noch das vornehmfte von dem Hausftande -
des feligen Offerhaus hinzuzufügen, fo harte er
ſich bereits, da er noch zu Damm war, mit der
Witwe eines D. Ellinkhauſen, gebohrner Heß⸗
huyſen, verehelichet. Und aus dieſer Ehe find |
drey Kinder entfproffen gemefen, nämlich der noch
lebende berühmte Profefloe zu Groͤningen, Herr .
Leonhard Öfferhaus, eine Tochter Namens Eli⸗
fabech, fo an den Herrn LT. Methorſt, weiland
Bürgermeifter zu Amersfoord verheprathet gewe⸗
fen, und eine jüngere Tochter, welche frühzeitig
verſtorben. Er bat den Seegen gehabt, . vertchies
dene Enfel zu erleben, _
Den würd’gen Offerbaus deckt nun ein Ealted Grah⸗
.
Sein Nachruhm aber nımmt bey Kennern nimmer ab.
D wer fo gottögelehrt, vom Herren felbft gelehree!
D wem des Geiſtes Licht den Glauben fo vermehret!
Neu Bel. Europa XV. cp. Pp Uns
*
x | ’
694 . Sebi
7 ud wenn ein ſolches End des Lebens wird befchehrt,
Be groß iſt deffen Heil! wie iſt der Tolgenswerth! |
Ihr, die ihr Lehrer ſeyd, und ed noch werden wollet,
Seht hier, wie ihr ed fepn, wie ihr e8 werden follet.
. Geſchloſſen den 3 April 1739.
EEE Eu DE En u u nz
Geſchichte
des Herrn
Bernhard Friedrich Quiſtorp,
der Weltweisheit und der Gotteögelehrt:
heit Doctors, und ber fegteren ordentlichen
‚ Profeffors auf der Univerficät
0 zu Roſtock. .
Nr Gelehrte Hat aus einem in der evange-.
liſchlutheriſchen Kirche berühmten Ge
7 ſchlechte feinen Urfprung, und ift vollfoms
men in die Sußtapfen feiner würdigen gelehrten
Borfahren getreten. Der roſtockiſche Stammva⸗
ter. verfchiedener angefehener Theologen und andes
ree Gelehrten iſt der Urgroßvater des unferen,
Joachim Buiftorp, ein Taſchner und frommer
ehrlicher Bürger, welcher vermuthlid) von dem
Dorfe Auisdorf feinen Namen getragen, gemwefen.
Deſſen Sopn war "Johann Buiftorp, der Heill«
gen Schrift. Doctor und Profeſſor, der theologis
| F ſchen
» — |
Y.
-
des Hrn. Bernd. Fricdr. Quiflorp. 695
en Facultaͤt Senior, Prediger, bey der Marien.
irche und Superintendent zu Roſtock, welcher: den
2 May 1648 zu Doberin, wohin ihn fein dama⸗
liger Sandesherr, Herzog Adolph Stiederich,
hatte: zu fich rufen laffen, mit Tode abgegangen.
Diefer harte einen Sohn gleiches Namens, wel
cher ebenfalls der heiligen Schritt Doctor und -
Profeſſor, und der theologifchen Facultaͤt Senior,
wie auch Paſtor zu St. Jacobi und eines ehrwuͤr⸗
digen Minifterii zu Roſtock Senior geweſen, und
den 24 December 1669, da er eben dus Rectorat
-ber.Univerfität vermaltete, Todes verblichen ift,
Deſſen Sohn, Johann Nicolaus Quiſtorp
war wiederum der heiligen Schrift Doctor und
Profeſſor, Paftor zu St, Nicolai und Superin-
sendent dafelbit, und bat den 9 Auguft 1715 - das
Zeitliche mit dem Ewigen vermechfelt. Sein Sohn
. 2aurenz Bottfried Buiftorp, der Vater uns
-feres Gelehrten, trieb die Kauſmanüſchaſt, und
war ein angefehenes Mitalied des dafigen Karhs;
Er hatte fih mit Anna Marig Berginn in den
Eheſtand begeben, und von. derfelbeh ward ihm
biefer fein Sohn den eilften April 1718 zu. Roſtoch˖
+,
auf die Welt gebohren. Fa
Diefe feine Mutter verlohr unfer Herr Qui⸗
florp den 4 Junius 1734 durch den Tod, hatte
aber das. Gluͤck, an ihrer Stelle. eine gute Stief-
‚matter in der Perſon der älteften Tochter Des. ches .
maligen Proteffors der griechifchen Sprache und
-Predigers zu St. Nicolai,. Jacob Burgmani,
mit Namen Regine Dorothea wieder. pı: Gefom.
men, Gein Herr Vater mard ihm. den 35 März
nn My > 1743
1 . ‘ s
—
696 _ Gefchichte
1743 durch den Tod entriffen. Seine eltern
ließen ihn von Jugend auf in den guten Wiſſen⸗
(chaften fleißig unterrichten, und das Erempel feis
ner rubmmürdigen Voraͤltern. dienete ihn zum
Sporn auf der Bahn derfelben. In der erſten
Jugend waren feine Lehrer, M. Joachim Wild,
welcher 1730 als Prediger zu Wißmar geftorben °
A; 'Stippe, nachmaliger Schukcoflege zu Wiß⸗
mar, und M. Job. Gabriel Kindler, fo nady
Riga als Rector der Stiftsfchule befördert worden,
Dieſer Männer Untermeifung und fein Fleiß wur ·
den von Gott gefegnet, und er hatte es bereits m
fechszehnten Jahre fo weit gebracht, daß er ih
‚unter die afademifchen Bürger konnte 'einfchreiben
laffen. . Dies gefhahe.von dem damaligen Rector
‘der Afademie , den Herrn Doctor Hermann
Chriſtoph Engelken. Er richrete feine afade-
mifche Studien ganz orbentlid ein. ‘Bey dem
Seren Doctor, Stanz Albert Aepinus, ‚hörete
er die Logik, Metaphifit und Glaubensiehre mehr
als einmal, und befuchte des Herrn Doctors, Jos
hann Chriſtian Burgmann, Vorleſungen über
alle Theile der Weltweisheit und Gottesgelahrtheit.
Der Herr Doctor Paul Theodor Carpod wer
‚fein $ebrer in der bebräifchen Sprache und in Den
jüdifchen Alterthuͤmern, und der Kerr Magifter,
> Johann Henrich Burgmann, weiche als Pre-
diger zu Guͤſtrow geftorben iſt, in ber Homiletik.
Noch wohnete er den Vorlefimgen des Seren "Jos
hann Sriederidy Berg über Die Metaphyſik und
das Hecht der Natur bey, und difputirte auch 1737.
mit feinem Herrn Bruder Mittemochs und Senn,
"abends
des Hrn. Bernh. Friede. Ouiſtorp. 697
-abends. unter dem Worfige des Seren Magiſter
Joach. Heinrich Burgmann über gedrudte phi⸗
boſophiſche Säge, und vertheidigte unter eben dem⸗
. felben öffentlidy commentationem exegetico- theo-
logicam orırayuss dAaAaug iufto'audtori vindi-
cantem. In diefer Zeit fieng er auch fchon felbft
au einige Schriften an das Licht zu ſtellen, weiche“
wir unten anzeigen wollen. \
So bradte Herr Quiſtorp fechs Jahre auf
der Alademie feiner Baterftabt zu. Mad) Verlauf
derfelben wandte er fih nach Jena, um allda
feine Studien noch weiter fortzufegen. Er ward
3740. ünter dem Procectorate des berühmten Herrn
D. Walch eingefchrieben. Hier ermählete er zu
feinen Sehrern, den Doctor Fuchs in der Mathes
matif, den Doctor Aamberger in der Naturlehre,
M. Philipp David Kräuter im Griechiſchen,
M. Joach. Ehrenfried Pfeiffer und Caſpar
Jacob Huch, anigo beyde Profeflores zu Erlan⸗
en, in ber Öottesgelahrtheit, und Earl Gottlob
Miller in ber Weltmeishei. Nachdem er fi
über ein Jahr dafelbit aufgehaften hatte, befuchte
ar die Lniverfitären zu Leipzig, Wittenberg und
Halle, beſahe dafelbft und zu Dresden, König«
flein, Wolfenbüttel, Braunfchweig, Luͤneburg,
Hamburg und übe, das Merfwürbigfte, machte
mit verfchiedenen Gelehrten biefer Orten Bekannt⸗
ſchaft, und fam am Feſte der Himmelfahrt Chriſti
1742. wieder zu den Seinigen zurüd. Cr hatte bes
reits abweſend den dritten April 1742. die höchfte '
afademifche Ehre in der Weltweisheit von ber phis
loſophiſchen. Facultaͤt erhalten, uud mun fieng er
B* Dy 3 an,
698. u h Geſchichte
an, ſo wohl über das ganze Seßrgebäube ‚sau
"über bejondere Theile deffen ,. nicht ohne guten. Zus
kauf Vorleſungen zu halten, und gab audy noch
verſchiedene Schriften in derröffentlihen Druf. -
Die Gewogenheit des "Ratheheren zu Luͤbeck,
Hru. George Heinrich Gerken, ertheilete ihm
unvermuthet das ſchabbelianiſche Stipendium. Cr
Fa
folgete der Dadurch auf ihn gelegten Verpflichtung, - |
die chevlogifchen Wiffenfchaften zu treiben, un deſto
williger, da er ſich Denenfelben ohnehin. ſchon ges
- widmet hatte. . ‘Die cheologifche Zacultät gab- ihm
auch die Freyheit theologiſche Borlefungen zu hal⸗
ten, ‚worauf er, um ſich den Weg zur höchiten
Wuͤrde in der Gottesgelahreheit zu bahnen, ſich,
der dortigen Gewohnheit zufolge, 1746. zum er⸗
ſten mafe und 1747. sum aubern male von derfelben
eraminiven ließ. Mun ereigneten fich ihm zwar
mehr als eine Gelegenheit, in das Predigtaint zu -
kommen. Doc) die weile Borfehung Gottes harte
ihn Der Univerſitaͤt vorbehalten. Sein gnädigfter
Sandesherr ernannte ihn Den 15 April 1749. mit
eigenhändiger ‚Unterzeichnung Dero Befehls, zum
ordentlichen Profeſſor der Gottesgelahrheit auf ders
felben. Zu den Ende nahm er den fiebenden Detos
‚ber dejfelben jahres die höchfte Ehre eines afabes
miſchen Gottesgelehrten an, als an welchem Tage
er jeine Inau guraldifputation hielt de Iudaeis corde
compundtis, nachdem der Herr Doctor Johann
Ehriftian Burgmann mit einem Programma de
congruimo practico verae canuerfioni et pietatt
inimigo, worinn er auch beffen !chensumftände
befchreibet, dazu eingeladen hatte. Und hierauf
| | trat
⸗
\
v
J
des Hrn. Bernh Sriedt. Quiſtorp. 699
eat er den 25 Novemb. deſſelben Jahres ſein öffent: '
fiches Lehramt an mit -einer ‚Rede de’ cheologo
Euangelico, nec ſectario, nec eclectico, ed
feripturario. Dieſes befleider er nody mie Ruhm,
“ und unter den Zeugniffen des göttlichen Segens.
Ein Halb Jahr zuvor, nämlich der ſechszehn⸗
ten. May 1749. hat fi) Der Herr Doctor mit Ra⸗
tbarina Dororbes Wienkens, einer Tochter -
Des bereits verftorbenen Kaufmanns, Albrecht |
Stied, Wienfens, in ben ehelichen Stand eine _
fegnen laſſen.
Wir kommen nun zu ben Schriften welche
er bisher an das Licht geſtellet, und folgende find.
- 7 Differeatio epiftolaris de collatione libro-
rum Seripturae S. in interpretatione Scripturae S.
haud iniuſta. Roſtock 1736. Er hat damit dem
Hrn, D. Burgmann zur Antretung bes atademl.
ſchen Rectorats Gluͤck gemünfhe.
- 2. Diff: epift. de palo Pauli apoſtoli, non de
vnico morho hypochondriaco, fed variis genera-
tim afflidionibus explieando. ) 1739. Iſt wie⸗
Yy 4. derum
Nebſt duſere Schrift über diefe dunkele Sache, ſind
wir, außer denen, ſo Molf ads Cor, XII, 7: und
Haſe:in biblioth. Breip. fafc. VI. p. 648. in großer
Anjabl anfuͤhren, noch folgende, weiche davon ge⸗
handelt haben, bekannt worden. P. Brinch in
philol. ſacr. J. C. Schwarz in den miſcel. Lipf.
fon. vol. 2. P. II. p. 233.:5..P. Tacke in der
bamb. werd. Bibl. i Th. S⸗839. ein ungenann⸗
ter ebendafelbſft. S. 885. Pieter .theol. Chret.
Tom. I, 9. 44. J. G. Albrecht philopon. II. de
J.
: 2 da: et-Iaudabili in. Audio exeg. ignorantin p. ig.
G. C. Geder animadu, fac. num. h$.ı6. ——
—
—W ⸗
ve Eecſchichte
derum ein Gluͤckwuͤnſch an den Hrn. D. Aepinus,
als derſelbe das Rectorat der Akademie auf ſich
nahm.
3. Num
Rekuc in einer 1736. zu Leiden unter dem ſeligen
J. v. d. Honert gehaltenen Difputarion I. U.
Teefenceuter de Paulo apofl. contra arrogantiara
praemunito ad h. 1.1730. engel im Gnomone und
in der Anmerkung zu feiner Uederſetzung des R.T.
Merftein uͤber diefe Stelle, Abreſch dilucid. Thu
: " eyd p. 74. und der P. Seedorf, pon dem ich leſe
in der nouv. biblioth. Germ. Zum. XV. P. 1. p. 192.
AIch aeftehe, daß ich weder der Meynung bed Hrn.
D. Buiftorp bin, noch ed mit einigen anderen
Yusı geen batte. Der ersrt des Apoſtels ift ein
Menſch; denn er beiffein Befandser Des Satans ;
er ſchlug den Apoſtel; Dieter bat Bott, .daff jener
von ibm weichen möchte. Es war ein Feind des
Apoſtels, Dir ihm afled Jerzeleid anthat; dergleis
ch: Menfihen exorerss genennet werden 4 B.
Mof 33, 55. Beſek. 28, 24. Bergl. ARTEMI-
DORI omeifberit, il, 33. bs war ein einziger
NMenſch fein aͤrgſter Feind, Dad Haupt der übris
.. gem. Darum wird er ein Geſandter des Satana
genennet, und & Rap. ıı, 3. 4. mit Nachdruck
0 igxeunes, Der Antichriſt. Vergl. ı Job. 2, 18.
" #3. Er mar mdlıch ein Jude Kap. 11, 22. und
Anverwandter des Apoſtels. Darum heiſt er ex.
ee 2. E 277° Naoaͤmlich eng bedeutet die menſch⸗
ide Alurfreunbfehäft, tie Nö 1, 3. 4- 14-9: $-
Eph. 2, 15. Der Dativus zeiget, wie ,
die Art und Beſchaffenheit an, und iſt fo viel als
sammen, Wie 1 Cor. 7, 28. Wie ſataniſch ein
bien und feindlich geſinnter Verwandter ober
: Schwager jemanden zu plagen ‚vermögen fey,
kann manchem die Erfohrung lehren. Paulus bit:
tet mit dem groͤßeſten Rechte um Befrepung von
“ „
m
N
des Hrn. Bernd. Geier. Ouierp. 701 |
. 3: Num afliones, liberae ab eledione haud
profichcentes dentur, hisque deſponſatio ſporiſa-
Nioramque confummätio accenfenda. 1742. Mor -
mie :er wohlbedachtem Seren Gerken zu feinem
Eheverbindniß Gluͤck geraünfchet hat.
4. Diſp. metaphyſics de adu voluntatis ini.
reip. FRIEDER. BALTH, WINKLER. 1743.
5. Hiſſ. epift. de.Atheifino BENEDIOTI DE SPI»
Noza. 1743.: Ein Geatulationsfchreiben an ſei-
wen Herrn Bruder, "Job: Jac. Quiſtorp, zur
philoſophiſchen Pro ion zu Kiel:
6. De ſummo in Deitate gradu 1744. Iſt
eine Einladungseſchrift zu feinen rhlloſophiſchen
Vorleſungen.
—
7. Diſſertatio exegetieo dogmatica esgue im |
auguralis de Judaeis corde compundis. Act. H, 37: |
Roſtock 1749. funfzehntehalb Bogen. Mian.kaue
davon in den vollft. Nachr. v. d. Innhalt der
akad. Schr. 1750. 1 St. 73 S. u. fi einen
, ausführlicdien Auszug finden. Den Anfong ma
chet · eine richtige Abtheilung und Zergliederung des
Kapitels, worinn die vorgenommene Stelle vor⸗
kemmt. Hietauf werben die durch das Wunder
der ſichtbaren Aus gießung des heiligen Geiſtes im
nae eiusque neceſſitate, libercati Dei haud mimica. |
.
Innerſten der Serie geruͤhrte Juden in Betrach⸗
tung gezogen. Dieſe ſiehet man als einen m der
Eil zufammengelaufenen Haufen an, und unter
fuchet,, in wiefern das: ungewöhnliche und überna«
miche Seuſe des ur ‚oder das bloße Ge· |
v5 Fa
J —
“
| 702 : Getrhiche
raͤche, "melden. ſich davon in Eil durch die ganje
Stadt verbreitet Harte, eine Urſach Ihrer Verſamm⸗
dung gewefeh ſeyn Koͤnne. Eben diefe Juden ber
trachtet der Herr Docese zuerft in Anfehung‘ibrer
Religion, nach welcher er fie für Profelyten, und. .
. "fivar nicht für profelytos pertae, fondern iußitiae
hält. Zweytens betrachtet er fie nach ihrem Va⸗
terlande, und hält fie file folche, Die aus den dreyen
Theilen der damals befanhten Welt gebürtig gewe⸗
fen. In der Redart ds wayroc s9yzg, var ſchal.
.1
fer en mit anderen gremmatiſchen Auslegern Kaya .
ein. : In: Betracht bes Wohnſitzes haͤlt er nur.
etliche, in Betracht des damaligen Aufenchalten
"aber, afle mit,einander für.Yerufalemiten; **) und
prüfet etivas genauer, woher damals fo ojeleiremde
Juden nach Serufalem getommen ſeyn? In Ber
tracht ihres Gemuͤths und ihrer guten Befinnungen
eigen. fie eurafic, weldhes Wort nicht nur von
der innerlichen Frommigkeit, fondern ‚auch von
dem Wenichen Boiresdienſte 3 D. Moſ 15, 31.
vor⸗
F
” Er bite e eine biche ei bier He gan unftyiet |
lich. Das vorhergehende a
F g rot iſt ein eolleciumm.
.. Der Artikel in-plur. muiga..begichet ſich auf daſſelbe
zurüuͤck; wie gar „oft —5
ı Tim. 2, ı5. "©. GLassıı Grammat. facr. L.J
.. F. Tom. I. p. 44.-HOGEVERN ad VIGER,. de idio“
if. lingu. Grgecae pi 6 he
. * An Diefem allgemeinen Sinn gebrauchet auch tso-
CRATES das Wort, zuressı mehrmals, als p. 166.
384. 254. 592. 604! edit. worfyı und AGATHEMER u
beosr. 9.53. editf TEwNULL.
ct, als 2 Petr. 3, | v2 |
€. 3. can. 53. VRIEMOBT .adnot! ad dia claff. v J
[
—2 rn
Km. ZN 1}
x
y.-
rn \ .
des Hrn. Bernh. Friedr. Quifiorn. 753 -
vorkomimt. BeyderXedartsoriderewsgude)
wird Lindhammers Erklaͤrung angefuͤhret. z£-
" garro.girb mit Recht von der Gentuͤthsbewegung
erklaͤret: ſolche, die wie vom Blitze geruͤhret und
ganz außer ſich geſetzet worden, daß fie voller Bere -
wunderung geweſen, und ſelbſt nicht gewußt, was
Bj
fie dazu fagen, - oder weflen fie fich diesfalls ent⸗
fchließen ſollten. 5D = Ä
„”
Hierauf kommt der Herr Doctor auf die Spör:
ter. Ärepos Od XAsvalorees. **) Cr fiehet fie in
alten Stücken und Abfichten als ſolche Boͤſewichter
- . An, welche ohne. Zweifel auf Antrieb des böfen
| x Geiftes -
*) Zu näherer Erläuterung können folgende Gtellen
Bienen aus Dem ovıpıvs metam. Ul.528. Tur’
ba ruuht, miſtaeque viris matresque nurusque, ..
v. 555. In comitum 'numero millae „ Süfenes,
XI, 55. miflaque cum veris palim comments
vagantur millia rumorum , confejague verba volu-
tant. XIV. 255, miſtaeque lupis urlaeque leaeque XV,
605. ſed per eunfüfa frementis verba tamen vulg? .
-vox eminet vna, Fafl.V. 308. heroid. XVI. ı50, de
art.aın 1,216. Add. viıRG. Aeneid. IV. 666. concuſ-
ſam fama bacchatur per vrbem Vergl. mit Matth.
..2, 3. allwo der berubmte Alberti nachzufeben ift.
, Ferner Acneid I 298. XL. 313. Curt. MI. 301. LVCAN.
I. pernriſtaque vinis fepulta corpora IV. miles ca}
-Aris permiflus vtrieque. Vergl. Rap. 21, 30:
Naͤmlich es wird. fo wohl das „Sneinanbeelaufen .
und Zufammendrängen der Dienfchen, ald auch ihre -
untereinander hie und da gehaltene Geſpraͤche und
Nachfragen zu erkennen gegeben, confufa plebs, con: ,
fufa verba, confufa murmara . :
I: **) Vergl. miſcel. obferu. crit. vol. X. p. 355.
2.95%) Vergl. des Heren Prof. Muͤnthe Obſeru. phi-
ol. ad AR IL, 13. or R
0
\
702 - Wenhichte en
racht, welches ſich davon in Eil durch die ganze
Stadt verbreitet Hatte, eine Urſach ihrer Verſamm⸗
Jung gewefeh fern koͤnne. Eben diefe Juden be⸗
trachtet der Herr Doctor zuerft in Anfehung ihrer
Religion, nach wetcyer es fie für Profelgten, und .
. 'ivar nicht fir profelytos ‚pertae, fondern iuffitiae
hält. Zweytens betrachtet er ſie nach ihrem Bar
- terlayde, und häle fie fuͤr folche, Die aus den dreyen
heilen der damals befanhten Welt gebürtig gemes
fen. In der Redart dws mayroc 59125, rar ſchal-
tet er mit anderen gtammatiſchen Auslegern xogan
ein. . In Betracht des Wohnſitzes haͤlt er nur
etliche, in Betracht des damaligen Aufenthaltes
aber, afle mit einander für.Serufalemiten, **) und
prüfet etwas genauer, woher damals fo viele. fremde
Juden nach Jeruſalem gekommen ſeyn? In Bes
racht ihres Gemuͤths und ihrer guten Beſinnungen
heißen fie guAaßsie , welches Wort nicht nur von
der innerlichen Srönmigfeit, fondern auch von
danı Geuichen Boitesbienfir 3 B. Moſ. 15, 31.
vor⸗
PS
” 20 te eine mie een ier fir an unfehic
lich. 1916 iſt ein colleciiuum.
Br Der le in ee num heziehet ſich auf daſſelbe
en —7 — wie gar oft —* als 2 Petr. 3, 1.
im. 2, 15.“ ©. GLASSII Grammat. facr. L. IH,
€. 3. can, 53. VRIEMOEBT adnot’ad dida claff. V.
. FT. Tom HH, p. 4. HOGRYERN nd VIGER. de idio.
tiſm. lingu. Gigecae p: sb no
)
er) In dieſem allgemeinen Sinn gebrauchet auch 180-
CRATES das Wort zerescıı mehrmald, als p. 166.
184. 254. 592.604! edit. WOLFTT IND’ AGATHEMER
„geogr. pP. 53. edit. TENNULIL.
— —— — u a
N . u |
bvorkommt. BeyderKedartsördiderewexudn*) u
wird Lindhammers Erfläcung angefuͤhret. z2-
“sarro wird mit Recht von der Gentuͤthsbewegung
erklaͤret: ſoiche, die wie vom Blitze geruͤhret und
ganz außer ſich geſetzet worden, daß fie voller Ver⸗
wunderung gemefen, und felbft nicht gewußt, wag
„ fie dazu: ſagen, oder weflen fie fich diesfalls ent⸗
fchließen follten. **) Ä u
Hierauf kommt der Herr Doctor auf die Spätz
ter. Äregoı Od XAsvailoreee. *") Cr fieher fie in
allen Stuͤcken und Abfichten als ſolche Böferichter
an, welche ohne. Zweifel auf Antrieb des böfen
\ N | | Geiftes
*) Zu näherer Erlaͤuterung Tönnen folgende Stellen
Dienen aus dem ovınıys metam. 1Il.528. Tur- _
ba ruunt, smißaeque viris matresque nurusque, ..
v. 555. In comitum numero miſiae, Sitenes.
XI, 55. miflaque cum veris palm coınmenta
vagantur millia rumorum, confu[ague verba volu- /
tant. XIV. 255. ımiflaegue lupis urlaeque leaeque XV,
605. fe per cunfüfa frementis verba tamen vulgi .
-vox eminet vna. Fafl.V. 308. heroid. XVI. ı50. de
art. am 1,216. Add. vıRG. Aeneid. IV. 666. coucuf-
Jam fama bacchatur per vrbem Vergl. mit Matth,
.2, 3. allwo ber beruͤhmte Alberti nachzufehen ifl.
Kerner Acneid I. 298. XI. 313. Curt MI. 301. LVCAN.
* 3. permiflaque vinis fepulta corpora IV. miles cas
Arie —** vtrisque. Vergl. Kap. 21, 70: _
Naͤmlich es wird, fo wohl das einanberlaufen
und Zufammendrangen der Menfchen, als auch ihre -
untereinander hie und da gehaltene Gefpräche und
Nachfragen zu erfentten gegeben, confufa plebs, con ,
fuſa verba, confula murmura, — et
:**) Vergl. miſcel. obferu. crit. vol. X. p. 355.
⸗20) Vergl. des Heren Prof. Mönche Obſeru. phir
lol. ad Ad. tn |
13. \
— \
704... Befhbihte
BGeiſtes, den heiligen Geiſt zu ſchmaͤhen, Die
Goͤttlichkeit der Wunder zu zernichten, und den
Unglauben und das Reich des Teufels zu erheben
getrachtet haben. In dem folgenden wird erwieſen,
daß die Predigt Petri, nicht wie Bellarmin und
der Öraf von. zinzendorf glauben, evangeliſch,
ſondern geſetzlich, geweſen. Endlich wird das
Wort xararucso umftändlich eroͤrtert, und dahin
erfläret, daß Dadurch die empfindlichfte innwendige
Ruͤhrung und Beänftigung verftanden werde, wel⸗
che aber von der Zerfnirfehung unterfchieden fen,
und mit dem Glauben nicht verbunden werden
oͤnne. | Be
. So weit gehet der eregetifche Theil diefer then:
logiſchen Abhandlung. Im dogmatifchen wird
ſonderlich die compundio als ein aus gratiae Spi-
ritus fandi, und wie diefe unterfchieben werde, in
Betrachtung gezogen. Es wird ferner gezeiget,
wie heut zu Tage gratia compungens mehrentheils
Yon den erften geiftliihen Bewegungen in ber Seele
genommen werde; ingleichen, was compunctio
adtiua, und die erften Bewegungen nad) dem Be⸗
griff unferer alten Öottesgelehrten ſeyn. Endlich
wird auch die Frage erörtert, ob die Hemmung
und Abwehrung des natürlichen Lnvermögens und
der natürlichen Widerſpenſtigkeit ber Streit des
Geiftes und des Fleifhes, u. d. g. zu den erften
guten Bewegungen mit gehören. Die übrigen
-Unftände und Eigenfchaften der Compunction wer⸗
den gleichfalls in ihr gehoͤriges Licht geſezet. ©.
bamb. Ber. v. gel. Sachen 1749. 98 St. und
freye Urth. u. Nacht. 1750, 15 St. ic
oo 8. Dil
\ /
des Hrn. Bernh. Sriedr.Quiflorp. 705:
8. Diſputatio theol: exeg. de notione fillorum
et Aliorum Dei biblica.refp. Ern. Frid. Lange. Ro-
ſtock 751 Dritth. B. Anfänglich wird wider den
fel. Paul Anton eyinnert, daß die Lehre von dee -
geiftlichen Kindfchaft in den theologiſchen sehrbüchern
nicht fehle. Alsdenn einige allgemeine Anmerkun⸗
gen über den Gebrauch der ‘Worte in der heiligen
Schrift, und deren rechte Auslegung gemacht; und.
endlich von den Bedeutungen des Wortes Sohn
gehandelt, ©. vollft. Nachr. 1752. ©. 918. u. f.
9. Exegefis theologica notionis biblicz filio-
rum Dei,refp- FRANC. ERN. LANGE 1752 zehn
B. Iſt die Fortfegung der vorhergehenden Difs
putation. Die Bibel liefert uns drey Claſſen von
Kindern Gottes, Chriftum, die Engel, und die
Menfchen. In Anfehung Chriſti wird deffen ewige
Zenugung und Sohnſchaſt Hier gründlich dargethan
und die dahin gehörige Sprüche erfläret, und mider \
ällerien Verdrehungen gerettet. Von ben Engeln
werden die Stellen. Hiob 1. 6. und 38.7. ausge-
legt, *) und mit Marth. 18. 10. und anderen Stele
| ten:
.*) Der Herr Doctor Quiſtorp giebt mir Beyfallmit
Anführung meiner Widerlegung bed Herrn Prof.
Wernsdorf in einer allbier gebalrenen Difpktatıon.
Ä 58 kann nicht umhin, bey dieſer Gelegenheit die be⸗
ondere Meinung mit zutheilen, welche mir der ſel Herr
Prof. Sokucht Darüber in einem Briefe 1749 eroͤffne⸗
te. Er ſchrieb ja hat feinen Urfprung von 132, agdi-
ficauie. Ich wollte mich auch wohl erfühnen , das
Wort Durch creauit oder fecit, mierıw», zu erklaͤren,
und auf ſolche Weiſe koͤnute das. Wort 932 in fenku
. . te-
700 . Gehbiihte. I |
haupt verſtanden wird. 2. Erfennet die Berkinft?
und haben die Heiden den Urſprung der Erbſuͤnde
erkannt? oder: haben die Heiden den Fall der erſten
Yettern nach der Vernunft wahrgenommen ? auf wel⸗
he Trage mit Nein geantwortet wird, ob fchon man
eingeſtehet, daß fie einige dunkele verworrene Ber
griffe von dem Stande der Unfchuld, von dem goͤtt⸗
lichen Ebenbilde in dem Menſchen, von einem ge
wiſſen Fall, welcher alle Menſchen berroffen, und
von der Unſchuld Gottes an demſelben gehabt haben.
3. Erkennet die Bernunft? und haben die Heiden
Bu nach der Bernunft die dvamsar der Erbſuͤnde erkannt ?
oder; haben fie erkannt , daß die Erbluft Sünde feg,
Welche Zrage dahin beantwortet wird ‚daß die Vers
. nunft die verkehrte Erbluft als dvamiar-bey weiten
nicht fo klar, als die H. Schrift Iehre, und daß bie
Heiden felten oder niemals die arouiav der Erbluſt,
nicht wegen Mangel der Vernunft an fi, fondern
wegen ihrer Sorgloßhelt und wirklichen Bosheit,
verſtanden haben, 4. Erkennet die Bernunft , und
haben die Heiden nach bee Vernunft die Tiefe der
Erbfünde erkannt ? Man antwortet : dieſe Tiefe ber»
felben Haben fie in ihren natürlichen und übernatüns "
Kichen Vorwürfen nie erfennen können. Die mei⸗
ften haben fich eingebitdet, man könne. aus eigenen
Kräften, ohne Gottes Hülfe und Benftand tugend»
baft feyn. Sie fuchten mehrentheils ihre Tugend in
einer äußerlichen Zaͤhmung grober Affecten, in einer
politifchen Tugend, In Enthaltung von groben Muss
brüchen und Mäßigung des Gemuͤhts. Andere, als
. Die Stoifer, giengen zwar, ihrer Lehre nach, auf
das SFunere, ruͤhmete fich vieles, thaten wenig, und
wun ⸗
i
J. Zu
ige Bernh. Geier Ouifocp. ; 9
“ wunberten fich über ihre vergebliche Muͤhe. Einen
weitlaͤuftigeren Auszug aus dieſer Diſputation geben
die vollſt Nachr. 1756. S. 87. u. ff.
Dieſe Schriften unſers Herrn Doct. Quiſtorp
| find mit vielem Fleiße und Gruͤndlichkeit ausſsgear-·
beitet, und zeugen nicht wenig von einer gelehrten
Beleſenheit. Mehrere fi ind ung au Ede von Km.
nicht bekannt. Ä
2 "Den 19: Day ns. 0
| Es
——A ee
Geſchichte
des Herrn
Chriſtoph Sarı; . 2
der freyen Kuͤnſte Magiſters und der Welt
weisheit Doctors, der Alterthümer. und fchd>
nen Wiſſenſchaften ordentlichen Profeffors auf ver
Utrechtfchen Untserfität, und der lateinifchen Ge⸗
ſellſchaft ‚u Jena Erenwitsliedes zu
OS ih das Vergnügen habe, daß Ich mich im
Stande fehe, die Geſchichte diefes Gelehrten
zu beſchreiben, fo erinnere ich mi), daß ich
Ben. nahe vor zwanzig Jahren einem guten Bekann⸗
ten zu Siebe, eine Grete - serien
Yen Gel, æuropa XV. ch· ſen
X
‚20. Gedichte
fen oder Saren (denn auf Benberien. Weiſe wird
bieſer Name in Deutſchland geſchrieben) zu machen
“angefangen habe. Es mar.berfelbe ein nicht unge⸗
ſchickter Tandidat der Theologie, “Johann Chris
ſtoph Sachfe, von Berlin gebürtig, aber aus
einem anhaͤltiſchen Gefchlechte abſtammend, weicher
1739 , unter dem Vorſitze des ſeligen Jabloneky,
deſſen Difputarlon de Iezabele, Thyatirenorum
pfeudoprophetifla vertheidiget hat, und 1746 als
Informator am Fönigiihen Wanfenhanfe zu Pots-
dam geſtorben If. Ich darf glauben, daß es Lieb⸗
habern der gelehrten Gefchichte nicht unangenehm --
feyn werde, wem ich mich nun der GSelegenheit, fo
ich vor mid) habe, da ich einen der gelehrteften dies
fes Namens befchreibe ‚zu bedienen bie Frenheit neh⸗
me, um ein kurzes Verzeichniß anderer gelehren Sach⸗
ſen vorabgehen zu laſſen.
1. Der altesaxo Grammaticus, *) und 2. unfer
alte dewfche Dichter Hans Sachfe.”) find einem
jeben befannt. Dicht weniger bekannt uß einem,
der ſich in der Reformationsgeſchichte ein werdg ums»
eſehen hat, 3. det Saͤchſiſche Kanıler, Ludewig
Sach, fin. 4.Cari Sache, s.Danil —
REF ven andern Gchriften, Derbienet das in der
biblioth. raifonnde Tom, —— P.2. p. 254. von pe
Aefinliche nachgeſeben zu werd
' #°) an findet. fein Beben unter anderen Kürzlich de⸗
ſchrieben in den Damb. Ber.v.gel. Sach. aa Vergl.
auch nous adta Schofeft. 2.8.8. © &r.& 615. u. f. und
‚Deren Will nuͤrnverg. —* 439 ©.
— —
!
FE des Herrn Chriſtoph Saxe. n
Soverdatendent zu Köthen, *) und 6. Daniel
Sachſe, reformirtet Prediger ju Altona, 7.
bana Gachfe, SHofpeediger zu Köthen, 8.
hann Sachfe, von Ftauſtadt, 9. Johann Mel⸗
chior Sachſe, su Strasburg ‚10, Michael Sad
fe ,*®) 1m Paul Anbei SR, 12, und 13. Dis
832 pp
je
"0 Am umſtaͤndlichſten ſt man fein Beben Befbeichen
7 der * nee Rubaı mat finde —
—— Außer den Schriften, ſo man
f-
Leichehpredigt ; und ver, der neueften Ausgabe feines
bm im Gelchrten : Perice angezeiget findet, Hat et
.. du herausgegeben: Nothwendiger nd treuherzi
‚ : Unterricht ja Die reformirten — im as
thum Anhalt, daß die Lehre des Concordienbuchs von
‚der Allenthalbenheit des Leibes Chrifli und was Ders
feldett anbangig, keine alte ‚uf. w. Kötben röst. Im
- gleichen: der reformirten Kirchen Slaubenshelänntnih,
.. 1666, und noch verſchiedene Leich. ind Taufpredigten
hber f rſtliche Perſonen, ale bey dem Leichbegaͤngniß
nebſt einer Zugabe wider ben Kirchenſtreit. Koͤthen
titen Joathim Ernſt Chriſtian den —
1630. Chriſtian des aͤlteren 1630. Amalia &
1635 Ludewig des aͤlteren 1656, Sophie Host is
- beim Zudewig 1665, Taufprebigt bey der Fan
ſtian xt. 1631. : &laubendgrund bey de Fuͤrſten
5i.
Wilhelni Cudewig erſten Abendmahls ı
2»
Lip Ho
eitpredigt bey beifelden Beylager 1663. Die —
Lebens bey dent Leichbegangniß Pet: Knautens.
) Zu ‚feinen Schriften gehören opus deliciarum bibli-
‘zum; biblifcher Luffgarten. Kalſerchronika. Geiſt⸗
liche Martensgans. Melches Buches der Herr Reck.
U
Biedet mann in ſei tosgr. de inſolentia titulorum
librariorum 33 mit Recht erwaͤhnet, welches aber,
wie Die vielen Ausgaben zeugen, fer nach bem en
Pd
712 | Geſchichte —W
upp Jacob Sachſe von Loͤwenheimſ ſtehen
im Gelehrten⸗Lexico. Ich fuge dieſen noch hingu, Fa
Chriſtian Sachſe, Prediger zu Boͤthen, deſſen
Leben Caurius in der ihm gehaltenen Leichenpredigt
beſchriehen, 15. Mag. David Sachſe, Hoſprediger
gu Bernburg; von denen mir geichwohl nur einige
Hrebigten bekannt find ‚und 16. Siegfried Sachſe,
von welchem 1596 zu Magdeburg ein Band Leichen⸗
- prebigten. :gedrudit‘ werben. 17. Eines Predigets
Sachſe zu Altona in der Grafſſchaft Mark, gefthies
het töbliche Meldung In’ der Biblioth. Brem. claſſ.
IV. p. 683. 18. Herr Johann “Jacob Sachſe,
lehet noch als Profeffor *) der Medicin zu Strasburg.
Micht weniger findet man im Gelehrten⸗Lexico die fol⸗
genden, 19, Ambroflus 20. "Jacob, Prediger zu
Hufrm. 21. Jacob von Eiderftadt, 22. Johann,
23. Peter Sure; mit dem Zunamen ab Eydora.‘
'24. Perer Sare ober. Saxonius, zu Altorf Pro-
‚ feffor der Mathematik, 25. Peter Gare zu Ars
les, von. beffen Pontificjp Arelatenfi des Herrn
Vogt caral, fibr. rar. nachgeſehen zu werben
nerbienet, 26. 10ORDANVS SAXO, 27. Alo
Saxus, 28. Angelus, 29. Ehriftoph und 30.
Thomas Sarus, Herr DOM in feinem nürn
bergiſchen Gelehrten⸗Lexico ſtellet auch noch auf 31.
W nn 08
ü en Geſchmack geweſen fepn mu Er iſt erſt Pre
* Ohrdruf und hernach —ã ech
Ich meine auch wo eine Befchreibung ſeines Lebens
. gelefen,zu haben. 2
+9) ©, die Vorrede zu des Herrn von Meftppalen Tem,
U. sıpnum, ined. rer, Gem.
!
des Heern Chriſtoph Saxe. 713
Contad Sachs und 32. Chriſtoph Melchior
Bachs. Zu dieſen kommen nun der berühmte Ita⸗
Häner ‚ 33. Joſeph Anton Saxius, oder Safli,*) -
und 34 unſer nicht weniger berühmtetehrer wulitieche, -
ger Chriſtoph Sare, weichen beyden der Het
SD. Heumann in feinem confp. reip. liverariae p;'
235 billigft einen Plag gegeben, und 35. Chriſtoph
Suse, der Vater dieſes letzteren.
Und von dieſem wollen wir nun bie Geſchichte
deſſelben anfangen. Er war ein Sohn des Steuer«
einnehngers und Erbrichterg zu Lengefeid, Chriſtian
Scchfe ‚. hatte die Wiagiftermürde erhalten und ver-
waltete Das Predigt und Seelforgeramt bey den Ge
- meinen zu Eppendorf und Klein. Hartmannsborf,
Er hatte ſich in den Eheftand begeben mit Marga.
retha Chriſtina, gebohrner Hornig, einer Toch⸗
ter Herrn Ernſt Horig, ouf Tanneberg, Stre⸗
ckewalde, Hilmersdorf und Schmiedeberg, Seiner
Königl. Maj. In Preußen Hofjägers zu Halle. Und
von diefer warb unfer Herr are, den dreyzehn⸗
zen Jenner 1714 zu Eppendorf aufdie Welt gefeger.
Dieſer fein ©eburtsort ift ein zwifchen örepberg und
333 Chem⸗
*9 Seine Schriften finder, man recenſiret in den adis
end 1730. i1734 u. f. J. Etwas von ihmbat Stolle
a amerküngen zu Herrn Heumann via ad hifl,
— 83i. Dee jüngere Burmann lobet ihn in feiner
— — auf den berühmten d' Orpille p. 26. Von
Kudewig Sachſe, deſſen v.G,sIBER orat. He antiquis
Do&oratustheologici p· ao. ermähnet, weiß ich nicht,
* er von den oden gemelbeitir imterfihieben ſey: Ext»
e auch danjenigen sachsıvs weiter nicht, welcher
* Pezakelgen ru geſchrieben haben.
*⸗
14. Befbiche
Chonnit im —— und Cigetkegite frei
des Churfuͤrſtenthums Sa liegendes ra
" ‚nach aller —— — — auch der Geburts⸗
‚set des. im fahsiebenten Jahrhunderte beraͤhmten
⸗ n Eppen weſen —F deſſen Ge ”
aan unfer Gelee ‚wii une ſehen werden
deſchrieben hat.
| Sein Here Water befaß, außer einer —*
chen Erkaͤnntniß der Gottesgelehrheit, auch eine be
—* eſchicklichkeit in hiſtoriſchen und andern —*
enſchaften, weiche er in feinen alademiſchen
Jahren mit dielem Eifer getrieben hatte, auch hie⸗
von in einer wohl ausgearbeiteten Schrift, de no
minibus quibusdam contumeliofis, quae Chriflis-
nis olim impofita ſunt a gentilibus , welche er zu deip·
aa im Jahre De ‚unter bem DBorfige des Seren
ohapn Andr. Muͤnnich, offentlich vertheidiget,
nen —8 Beweis gegeben hatte. Dieſer
nahm die Mühe ſelbſt auf fi fe, feinem Sohne Die er⸗
ſten Anfangsgründe der griechifchen und lateinäfchen
Spyprache beyzubringen. Und diefeg mit fo gutem
Erfolge, daß er nicht lange hernach biefelben in ber
.. Schule zu Chemnig, unter der Auffiche und Anlei⸗
tung der damaligen gefchichten Lehrer, Müllerund
Bübling mit Frucht ferner fortfegen konnte.
Nachdem er fi ungefefe anderthalb Jaehre mu
Chemnitz aufgehalten, murde er mit einer Stele ei.
nes ehurfürfkiichen Mumnen in der Sand+ und gür
Kenſchuie zu Meißen begnabiger, Worauf er denn
im Jahre: 1728 daſellſt aufgenontmen wurde, und,
wußer einer: vecht treulichen and aufriche gen —
des germ Chritenb Sare. zıs
weiſung der Herren Martius Sillig, Grabenee
and Rauderbach, viele baten vornehmer
BGoͤunner und Freunde genoß. Run 1 hatte er es zpar
Dafelbfl in den freyen Künften und Sprachen fo weit
asbredht , daß er nady Verlauf von vier "jahren, bey -
öfterer. und vor zuͤglicher Uebertreffung feiner Midi
ler, die erſte Stelle bekleidete, und alfo im Stande |
geroefen wäre ‚die afademifchen Studien anzufangen
. Allein, weil die Geſetze diefer Schule ſechs Johre
zum doreigen Aufenthalte beſticimeten, auch bie dar
ſigen Lehrer, inſonderheit Herr Martins und Gra⸗
bener, bie Zuneigung für ihn hatten, ihm in der Se
(dichte, den Alterthümer und der Kebekunft befon«
dere Vorleſungen zu ertheilen , fo hielt er foldhe ges
- . feßte Zeit mit Bergnügen aus. Mach derſelben
Endigung ward er ben feinem Abſchiede mit einem -
ſonſt nicht — Reſcript der hohen landes⸗
regeriug und Oberconſiſtorii beehret, worinn die⸗
feiben Zufriedenheit zu bejeigen, , nub ihm zu
ferneren * Hoffnung zu machen De
Er wandte ſich demnach im Jahre 1735 ‚6 .
‚$eipsig, wofelbit er ſich zwar ra |
Fleiße auf Die damals herrſchende wolfi ie Dollar
phielegte. Allein, da er zugleich aus ten Dös
cherkaͤnntniß fich mit vielen alten und neuern Welt
mweilen befannt machte, fo konnte es nicht fehlen,
oder bie Augen giengen ihm nicht nur offen, daher
dem großen Weltweilen mit vielen anderen nicht
blindlinge falgete ſondern Im Gegentheil alle Ders
urtheile des Anſehens und des Geiſtes der Parthey⸗
ſchſt bey Zeiten ablegte. Fra > ek fe nn |
„ww -
!
Be |
Up deswegen bie philoſophiſchen Wifſen ſchaften ekel⸗
hagft geworden ſeyn ſollten. Mein! er hat ihren Ein⸗
—⸗
fluß in diejenigen, von welchen er hernach ſein Haupt⸗
werk gemacht, ‚leicht wahrgenommen, und inebeſon⸗
dre geſtehet er, daß die Uebung derſelben ihn nach⸗
"Ber im Sefen aller Scheifefleller aufmerkſamer ges
mache, und ermuntert Habe, nichts vorbey zu laffen,
wodurch die Begriffe deutlicher und genauer beſtimmt
mierden können. Bald darauf nämlich : wuchs feine
lebe zu den ſchoͤnen Wiſſenſchaften, zu den Spra⸗
chen und Alterthümer des alten Griechenlands und
Roms, zur Kritik, zur Dicht⸗ und Redekunſt, zur
Literatur. Dieſe Siebe ward in kurzen herrſchend
. ben ihm, ba fie. vornehmlich durch den treuen Un⸗
terricht des ohnlängft verſtorbenen Herrn Profefe
fors- Chriſt, und den angenehmen Umgang mit
dem gleichfalls ſchon im die Ewigkeit abgegangenen
Herrn Hoftath Friedr. Otto Menke, auch den
Gebrauch der ſchoͤnen Buͤcherſammlung des letzteren,
mehr und mehr war angezuͤndet worden. |
“Raum hatte er ſich einige Jahre zu Leipzjig auf⸗
gehalten, als er ſchon andere zu unterweilen ermun⸗
tert, und ihm eine. gar fchöne Gelegenheit dazu an»
geborhen wurde. Es fügte fich nämlich, daß zwey
junge Herren Grafen von Buͤnau feiner Aufficht
anvertrauet wurben ; ba er derin nicht nur mit meh⸗
terer Gemaͤchlichkeit die vornehmfte heutige fremde
Sprachen erlernen, fondern auch feine Kräfte pruͤ⸗
fen , und dasjenige, ſo er gelernet hatte, anberen wie
derum lehren fonnte. Weil ihm aber das afademi-
ſche Sehen vor allen anderen wohlgefiel, fo ſuchte er
ſich dazu den Weg zu bahnen Dur eine ri
Du
des Herrn Seins Sa. mm. _
feföft ausgearbeitete Probefcheift, welch⸗ er im Jah⸗
re 1737 unter dem Vorſttze bes Heren Prof. Chriſt
vertheidigte, und welche den Titel fuͤhret: Vindiciat
fecundum libertatem pro MARONIS Aeneiue, cui ma-
num 10H. HARDVINVS, nuperusaflertor, imiecerat.
Diefe Difputation wurdemit Beyfall aufgenommen,
und es if ihrer auch in der Vorrede zur Burman⸗
niſchen ousgabe des Virgilius Erwähnung gefche-
hen. Er Hatte zwar ‚Damals verfprotben „ "gleiche
vindicias pro HORATIO an das Sicht zu ſtelien. Al⸗
lein ‚ weil er zu ber Zeit eihe neue Ausgabe des lyri⸗
fehen Dichters nach der Baxteriſchen zu veranſtall⸗
ten bedacht war, in welcher er Die Traͤume und Schein⸗
gründe des Jeſuiten näher zu widerlegen fich vor⸗
‚nahm , fo iſt ſolches damals nachgeblieben, Mach»
‚ ber aber zauderte der Verleger, und die Aufficht und
—ãù Y — ‚fo er ſeinen Herren Untergebenen
- fhüldig war, auch) verſchiedenes Hin-und Herrei
. (en, tießen ſhm wenig Zeit übrig, feinen Vorſat zu
erfüllen, und er ward alfo feiner gewuͤnſchten Ab»
ſicht icht gewaͤhret. Da er aber nichts deſtoweri·
fh einen guten Vorrath von Leſarten, theils aus
Den Handſchriften des fefigen Cortius, sheils aus
anderen , angefchaffet hatte, ſo uͤberließ er folche her⸗
tnachmals dem berühmten Seren Hofrath und Pro
feſſor Geßner, zu deſſen 1752 in Ochav erfolgten
ſchoͤnen Ausgabe befagten Dichters.
Unterdeflen nahm ee im “jahre 1738 ben 20 5
bruar. Die: öffentliche Magifterwürde zu Leipzig an,
und rei da der freundſchaftliche Umgang mit dem
Hofrach Menken ihm öfters Gelegenheit sc,
em woßl in ben Seipjiger rn gen; als
vor⸗ —
—*XRP Seidice
——*9 ia ben nouis, dis eraditorum, in ben .
ahron von 1739 Bis 1747 von verfchiedenen zur.
ichte, Kritik und Alterthuͤmern gehörigen nguen
Buͤchern Auszüge und Nachrichten zu verſertigen, ſo
fand ee — auch Stof zur Ausarbeitung zwo
beſonberer Schriften. Die erſte war eine Verthei⸗
digung der geßneriſchen Ausgabe von den Scripeo-
‚zibus rei ruflicae , wider des Herrn Profeflors zu
Padua, Julius Pontedera Beichuldigungen, wei
che unter der Auffchrift C. S. A. M. apologia pro ce
keberejmo Rufticoram Latinorum editore , in den
‚nouis allis eraditorum 1743 Map p. 274. jum Bow
Sein fam. Die andere betraf die Gewißheit der
‚ wealten römifchen Geſchichte, welche ein in Holland
geboßrner Sranzofe in einem frangöfifchen Buͤchlein:
u Differtation fur l' incertitude des cing premiers
fiecles l'hiſtoire Romaine, mit vieler Berwegenbeit
beſtritten Hatte. Weilibm aber dieſe Art zu urthei-
ken, fo gemein und reigend fi —5 ich weiß nicht
eb ich fagen foll kleinen, oder großen, Geiſtern um
Zeiten geworben iſt, allzukuͤhn vorfam , fo un
ternahm er, zur Rettung ber Ehre bes Livins und -
Di von Halicarnaß, diefem muthigen
Stanzofen feine Berbrefungen: und lakte Schluͤſte
unter Augen ju ſtellen. eift füßrete Den -
Tel: iwingeis —— Per in tuu
perum Fran. cujusdam libellum de isoerto hiſto
rise Romanorum 'antiquiflimae, welche in wier ver⸗
ſchiedenen Abtheilungen den miſcellaneis Lipfienß-
bus noais.einverleiber werben; als nämlich Vol. I.
Part. 1.p. 40-79. VoL IL P.1Il.p. 409-495. Vol. .
I. P. IV. p G 712. und Vol. III. P. Il. p. 235-
329.
*
.
des Herrn Chrinoph Saxe. .7ı9
329, außer ben addendis, weiche ebendaſcihſt Vol
111. P. IV. p. 743 zu leſen find. In den nouis acti⸗
erud. findet man eine kurze Recenſion derſelben. Mach»
her hat beregter Franzoſe eine neue Ausgabe ſeines
—2 beſorget, und fie mit einer laͤcherlichen
Antwort begleiten laſſen. Herr Saxe
bereits alles zu Papier gebracht, was ——
Gegners grobe Unwiſſenheit in der lateiniſchen und
griechiſchen Sprache an den zu Tag legen, —5 und
zureichend war“ Er hat ſich aber doch bisher nich
entfchließen kaͤnnen, fich mit jemanden in,einen fer»
neren Streit einzulaffen,, welcher kein Satein. verfie N
‚bet ‚und Die Gründe der Glaubwuͤrdigkeit eines al-
ren Öefchichefchreibers nach den feichten und mage⸗
ven Regeln einer gemähnten Vernunftlehre abmäget,
- und welchen es übrigens mehr wigigen fronzöfifchen
Gpöttereyen, als mit erntitaften ‚Unterfichungen
der Quellen bes römifchen Alterihums zu thun iſt.
Denn dies iſt der Character ſolcher Leute: quod ap-
gumentis diſſoluere non poſſunt, ſcurrilirate et riſu
diſſoluunt. Jedoch, was geborgt wird, iſt darum
noch nicht geſchenket. Vermuthlich wird ‚dem Fran»
zoſen bey näherer Gelegenheit feine Bloͤße vorgele⸗
get werden. Wahre Gelehrten muͤſſen fich zuwei⸗
len, des Exempels halber ‚zu ſolcher Art aon Schrift
fleleen berablaften, ihr Semäfhe, zumal, woun fie
es mit einem verführenden Reize zu ſchmuͤden wiß
fen, nach Berbienfte zu beantworten.
er
Um ehen Diefeibige Zeh, da unfer Gelefete mic
oben en ‚erwähnten Schriften befchäftiger war , bebiente
ſich ein junger Herr von Muͤnchhauſen zu Selpyig
Weiner Aufficht and Linterweifeng, welchen er. PN
17°
or ee
feines ſchoͤnen Geiſtes, Beſcheidenheie und Liebe zu
allen freyen Kuͤnſten und Wiſſenſchaften uͤberaus
ſchaͤhte. Aus einem Triebe dieſer Hochachtung
ſchrleb ex dieſem feinem geweſenen Untergebenen fol⸗
gende Abhandlung za, weiche zur Aufſchrift fuͤhrete:
. de HENRICO EPPENDORFIO COmmentarius, cuĩ ali-
quos epiftolae. u ENXRICI, Ducis8axonici, ERAs-
Mi, et EPRENDORPII drexdercs infünt. Accedit
'eiusdem EPPENDORPII perquani rara aduerfus
ERASMI verfutiam defenfio, iterum typis excufe.
Lipfiae 17745. Quart. Wovon man nachſehen kann,
die Leips. gel. Zeitungen 1745. "Jul. sıo. ©.
Börting. gel, Zeitungen 1745. 503.8. Vollſt.
Nachr. v. akad. Schr. 1746. ©. 770. u. f.
und ben neuen Buͤcherſaal der ſchoͤnen Wiſſen⸗
ſchaften, 1. B. 3. St. 243. S. Zu dieſer Schrift
veranlaſſete ihn ſo wohl die Liebe fuͤr ſein Vaterland,
indem Eppendorf an demſelben Orte, wo er, ges
boßren gewefen, cheils aber auch, weit durch Ep⸗
pendorfs Geſchichte manche Stüde der gelehrten
Geſchichte des fechszehnten Jahrhunderts erläutert
werben fonnten, ſintemal derfelben mit Hutten,
Eraſmus und anderen Gelehrten felbiger Zeit in
genauer Bekanntſchaft ſtund, und man Eraſmi Bes
muuthsart etwas näfer, als irgenb anders, Daraus
kennen lernet. .DBergl. des gelehrten Bürgermeifters
zu Mmnwegen, Seren CORNELIS WALRAVEN VONCK
Befchryving van het Begin, opkomft en Aanwas
‚ der Stadt: Doesburg,, in der Borrebe S. 45.
In eben demfelben Jahre 1745. that unfer
Saʒxe eine Reiſe durch ar he ne:
landes, begab fh nach Frantſiat am. Maya um bie
des Herrn Chriſoph Sr. a
taleerlich⸗ Keöonngsfener mitnanzufeher, Ind mi⸗
ſete, nach deren Endigung, über Mopnz, Colin und
Eleve nach Holland, wo eiyig ben ———*
ten dortiger Gegenden —— machte. Je⸗
doch kehrte er Im Fahre 1746. uͤher Hannovar, Böt;
tingen, Braunſchweig una Woifenbuͤttel, wieder
nach Leibzig, mig-bem Vornehmen, nach ahznlegen⸗
der gewoͤhnlichen Streitſchrift beſondere —**
gen in ben humanioribus.und Altershämeen zu hal⸗
ten. Zu dieſer Streitſchrift hatte er die Erläuterung
einiger alten Denfmäler beſtimmet. Da sr aber
beynahe ein ganzes halbes Jahr mit einer gefühe.
Uchen haͤmorrhoidalen und catarrhalen Krankheit
heſchweret mar ‚„-und die Aerzte alles Sitzen und Ar⸗
beiten verbothen, fo gab er inzwiſchen eins. Probe
von Anmerkungen über verfchlebenaungehrcte Auf,
fehriften heraus, unter dem Ziels: Lapjdum. veru-
ftorum epigrammata, et :perigulem anmeduerlip-
num in aliquot, chflica merparım dumayyara,
Lipfiae 1746, Quart. . Diefer Anmerkungen iſt nicht
aßein in den Leips. gelehrt. Zeig, 17 741. 8.
39. Götting gel. Zeit. 1747:©. 7uund.alis ermg.
2149. Decemb. p. 703. fondern, auch non verſchiß⸗
Denen: Gelehrien mit verbiensen..tobe gadacht wor:
ben, ale von den beruͤhmten Männgen, EP Orville
ad CHARITONEM APHRODIS. P. 748.
ad.SVETONIVM pP. 39,59. Hagenbuch in Diptycho
Brixiano Borrit p.64.142.ingleichen ia den mifcel.ob-
ſeru. nou. "Tom. X» XII. p. 369. und in deflen epi-
ftola ad 10, ERN. IMMAN. WALCHIVM ,. Weiche in
dieſes Seren Walchs vberiori explanatione per-
| fecutionis Chriftianorum Ne eronianze in Hifpanis
befind
“
8
922 ' Geſcche —
deſtndiſch Ri 34; und neiich son dem Herrn Pro-
feſſor Ca et de motata Romanorum nomi-
num Tab’ prindipibus-Fägfone Ir 160.
| "Ser fügete es: im Jahre 1748 die göttliche
„ Borfehung ‚daß dem Herrn Saxe /wider alles Ber:
* znunhen , eine Hofteiftifteile bey em Seren gefeis
men Rah und-Stadtsfecretariue de Back im Haag
angetragen wurde; woju er ſich zwar anfangs niche
wohl entſchleßen Eömnfe, weil esihm ſchwer fiel dem
leipgiger Miufenfiß zu verlaffen , und fein Vaterland,
in welchen er beräkts viele vornehme Göntter und
—F hatte; mit Holland zu verwechſein. Al⸗
ſein, da ihm ſolches ſelbſt einige gute Fteunde aus
Holland, denen er zuvor einen vertraulichen Briefe
—⏑⏑—⏑—— hatte, ſtark anriechen, fo erkann⸗
te er indem oſters deswegen wiederholten Antrag
den gbtetichen Wink, und ieh ſich verpflichtet bem-
ſelben zu felgen ‚"'Ir’ der Hoffnung, Daß er.dafelbft
fein anderes Vaterland‘ wiederſinden märde. Und
deſe Hoffnũng hat Im auch, unter dem goͤttlichen
Sehen; nicht fehl geſchlagen. Denn er fand niche
allein an gemeldeten Herrn de Back einen ausneh⸗
menden Kenner der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, ſondern
Auch einen edelmnuthigen Maͤcenaten; weichen Ruhm
ihm alle diejenigen willig beylogen, welche die Ehre
haben dieſen wuͤrbigen Staatsminifier zu kennen.
Einige Beweiſe davon kann man finden in bes
Herrn Voek epiftola ad virum illuftrem, 10m
DE BACK, welche er HIERONYMI FAteri de bello
Sicambrico Hibris IV. vorgeſetzet hat, und aus des
— Pd Zufcheife feines oberwaͤhn⸗
ten Buches.
Nach⸗
/ - . W
dbes Herrn Chriſtoph Saxe. 223
.Machdem er nun ohngefehr vler Jahre, chau
zu Hagg, theils zu Utrecht und Leiden mit dem grdſ⸗
ſeſten Vergnuͤgen zuruͤckgelegt, und fein Here Un.
tergebener das Amt eines Secretarii der Stabt Rot.
terdam angetreten hatte, fo wurde ihm nicht lange.
zuvor im Monat Auguſt 1751 unter ber Hand bie
lebig gewordene Profeßion der grischifchen Sprache
\. ya Öröningen angetragen, welchen: Antrag er aber
* aus erheblichen Urſachen ablepnete, .- Kury darauf
warden alle wohlgefinnete. Mitbuͤrger der varsinige
ten Niederlande durch das frühzeitige Abfterben ih⸗
tes verehrungs: und liebenswürdigen Erbftasthalters,.
» des Prinzen von Oranien und Naffau hochfuͤrſtli
chen Durchlauchtigkeit, in Die Außerfte Berruͤbriß
geſetzet, und eben dadurch ſchien auch unferem Gie«
lehrten eine große Stüge feines Gluͤckes enerüdt Au,
| ſeyn. Doch, was er an diefemtheuren Fuͤrſten ver,
= loren, das erfeßte ihm Die alles reglerenda Wer
ſehnng in ber Person feiner Ainterlaffenen Bemah⸗
kin, Ihro königlichen Hoheit, der Frau Gouvernan⸗
tin. Als nun bes folgenden Jahres 1752 der ve
ruͤhmte Carl Andreas Ducker, Profeſſor merk
tus der Geſchichte, Beredſamkeit und. bes griecht·
ſchen Sprache zu Utrycht, mit Tode abgegangen war,
gefiel es Ihro Föniglichen Hoheit, den Hertn Sare,:
den. Hetten Eurotoren. biefer Univerfität zum außer
ordentlichen. Profeflor vorzuſchlagen; worauf er. hen
vierten December gemeldeten Jahres mit einhelligen
"Etimmen zum Profeflor extraordinsrius antiquitu-
tum er hum̃aniorum literarum berufen wurde, Dies. _
| Amt trat er den erften Febr. 2753 Öffentlich au. mit
—
einer Rebe Bro antiquitatis ſcientia, welche bald dar
| .... auf
auf. Die Preſſe oetlaffen hat. Er vertfeibiger dar⸗
ino die. Kanntniß der Altertjümer überfaup, *
wider die Spötter "und Veraͤchter,
die Kunſtrichter, deren letzteren manche er Fee
den, daß das ftudium antiquarium meiter nichts,
als ein angenehmer und gelehrter Müffiggang .
©: Leipz. gel. Seit. 1753. Jun. 435.9. und
‚einen umfländlichen Auszug in den actis eruditer. 1743
Oetab, 2.609. .
"Sm eben bemfelben” Fahre den 24. Julius ver⸗
heyrathete ſich der Herr Profeffor mit ber Jungfer
. Anna Juliana Noviſadi, des utrechtfchen pr» _
vinzlalen Münzmeifters, Herrn Johann Frnit
Noviſadi, älteften Tochter, aus welcher Che er ber
reits vier Kinder € erzeuget, davon noch zwey Söhne
und ein Toͤchterlein am Leben ſind.
: De jenaifchen lateiniſchen Geſelſchoſe fonnten
feine Geſchicklichkeit ned Bemühungen in denenjenie
gen Willenfchaften, deren Erhaltung und Ausbrei⸗
tuugg fie vornehmlich bezmecket, nicht unbefannt ſenn.
Sie hielt es vielmehr für. eine denmfelben zukom⸗
mende Ehre, ihn zu ihrem Mitgliede zu erwaͤhlen.
Sie Fr ide im n Jahpeı754 und aberſande⸗ ihm
das Di
—— Jahres 1755, ſtellien ihm die
Hert Curatoren der hohen Schule, auf welcher er
lehrete, ben neunten Fun. zum ordentlichen Profeſ⸗
für derjenigen Theile ver Gelehrſamkeit an, In wel⸗
chen er es bisher außerordentlich gewefen war, Er
konnte aber dieſes Amt wegen bald darauf einfal⸗
+
4
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f
L
*
‚ber darauf feyerlich antreten. Dies, geſchahe mit
‚einer Rede de artium Graecarum Romanarumque
dudioio hodie regundo. Sie ward, wie die vorige,
‚bald darauf gedruckt, und befihläge, außer einem
Gluͤckwunſche des Herrn Perrenot, . 101 Seiten,
Er bemähret darinn, daß der in unferen Zeiten herr.
ſchende Geſchmack in den ſchoͤnen Wiffenfchasten und
des Herrn Chriſtoph Saxe. 725
lender großen Serien, erſt den achtzehnten Septem⸗-
freyen Künften nad den Urbildern ber een n.
chen und Römer verbeſſert werben. muͤſſe. S. Leips, _
gel. Zeit: 1756. April 249.65. Bon dent Bey.
. «fall, den fie gefunden, iſt unter andern, biellebere
ſetzung derfelben in die holländifche Sprache ein gu⸗
ter Zeuge, welche unter folgendem Titel das Licht
ſahe: Redevoering van de noodiaakiyke Verbere-
‚ringe des hedendaags herrfchenden Smaaks in .de
«Kunften naar dien des Grieken en Romegnen, door
. CHRISTOPH SAXE, vitgefprooken by het aanvaat-
den van het. gewoon Hooghleerasr-amt'in de oud-
‚heden.en befchavende Wetenfchappen to Vtreche,
‚2755. Quart. i |
. Die.überhäuften Geſchaͤfte des dffentlichen Soße .
amtes haben ihm bisher nicht zugelaſſen, viel an
feine elgene Arbeiten und Bemuͤhungen um bie Sichrife
‚ten und Denkmäler der Alten zu denken. So viel’
„Zeit er indeflen von feinen. Collegien und Lectionen
«hat abmüfligen Eönnen, hat er mit Vergnuͤgen bar.
‚auf verwendet. Zueinigen Beweiſe davon kann fols
‚gendes Werk dienen: Diptychon MAGNI, confulis,
nune primum luce publica donatum , animaduer-
Neu Bel. EuropaXV,Th. : Ana - Dip-
. ‚Sonibjisque illuftracum. Hagae comitum 175
‚Fol. 14. B. nebft einem Kupferſtiche, worauf. das,
—
⸗
26. Gecſchichte
. "Diptychon, ‚ welches er ſelbſt beſitzet, vorgeſtellet
‚wird, S. Leipz. gel. Zeit. 1757. S. 769. und
Bötting. Anz. von gel. Sachen 1757. 124. St.
. Eine ganz umftändliche Recenfion davon findet man
in den zuverl, Nachr. 115 Th, ©. 837. D. f. und
in dem nouis actis erud. Lipſ. 1758. No. IL p. 49.
Der nicht unbefannte Recenſente in jenem , thut ſich
zwar, feiner Gewohnheit nach, über den Herrn Sare
etwas zu gute, muß aber doch geftehen, daß diefe .
Schrift fi ganz wohl leſen laſſe, und von neuen
Entdeckungen nicht ganz entblößet ſey. ‘Der Herr
Profeffor Hat fein hiebey in Kupfer geftochenes, und
auch in den nou. ad. erud. nachgeftochenes Dipty⸗
chon aus ber Verlaſſenſchaft des Grafen von
Waſſemaer auf Opdam, im Sabre 1750 erftan
ben, : Dies meldet er gleich Anfangs, hältfihdar
auf in einem Streite mit Biſchof von
Ermeland auf, zeiget, was Dich ſeyen, und '
was man vorelnen Pugen aus diefer Art alter Deut,
möäler ziehen fünne, handelt von dreyzehn bisher
befommenden Diptychis, und befchreibet und erlau.
tert 3. 25. uf. fein eigenes; welches aus.dren Ab»
fügen befteher. Die Auffchrife: nimmt den oberften und
kleinſten ein, und lautet: Fl. Anaftafins Pauli Pro-
bus Mofchianus Probus Magnus, von. welchen vielen
Namen der legte der Haupt: und eigene Name iſt.
"5m mittelften figet ber Eonful in feinem Schruude
auf einem erhabenen Seſſel mit einem paar Stufen
unter einem Iychno penfili. Sein Saar ift fünfte.
lich gekaͤmmt und in Soden gelegt, Er bat das ſo-
. genante lorum und eine togam pictam um.
der rechten Dam wi“ eine Rolle, vder etnas run⸗
des,
des Herrn Chriſtoph Sare“ 727
des, welches Herr Sate für die mappam cakfüla» .
rem anſieht. In der linken Hand traͤgt er einen
Stab, auf welchem oben ein Adler ſteht. Neben
feinen Armen auf den aͤuſſerſten Spitzen feiner Arm«
iehnen ſtehen ein paar Mägdlein, weiche, wie es '
ſcheinet, Körbe mit Gelde und anderen Geſchenken
auf dem Haupte tragen, unb.folche mit ben Haͤn⸗
den halten, Gleich hinter dieſen beyden Figuren, zu .
beyden Seiten des Conſuls und feines Stuhls fr
gen zwo größere Weibsbildes, welche allem Anfehen
nach, das eine Nom, das andere Gonftantinopek,
-vorftellen mögen. Die eine biefer Grauen bat in der
. einen Hand einen Apfel oder runden Ball, daraus
ber Reichsapfel entflanden, und ein Zeichen der an
gemaßeten Herrſchaft der Römer über den ganzen
‘Erdboden iſt; - in der anderen aber einen- Speer, _ _
Die andere Frau hat die Hand auf dem oberften -
Rande eines zu ihren Füffen ftehenden Schilbes ru·
hen. Die Knie diefer benden Stauen bedecket auf
jeder Seite ein viereckigtes Feld, darinn eine Pers
fon ſtehet, die mit beyden Händen etwas, das wie
ein Tuch ober Serviette ausfieht bey den Zipfeln in
die Höhe Hält, Dasunterfte Fach nimmt die Vorſtel⸗
fung zweyet Kerle eine, welche aus ungeheuren großen
Schläucen Geld In geflochtene Körbe ausſchuͤtten.
In demſelbigen Jahre brachte unter feinem Vor⸗
ſitze Here Gerhard von Lan den funfzehnten Ju⸗
nius folgende Schrift auf das Katheder: Obſerua-
tiones antiquario philologicae ad vetus chirogts-
—
pbum theſauri Muratdriani, maneipationis Formum *
lam continens. Quart 7 Bogen, Hier iſt die Auf⸗
ſchrift fo wie den Herr Verfaſſer die abgekuͤrzten Worte
R I —Aaa 2 dharinn
*
7
7228: . Geſchichte ed
barinn erganzet. Dis Manibus Marci Herennũ
Ppoti. Vixit annos viginti dub, menſes duo, dies
quinque. " Fuerunt parentes, Marcus Herennius
- Agricola et Herennia Lacena Filio. Chirogra phum:
Ollaria numero quotuor, cineraria numero quinguo-
ginte tria intrantibus parte laeua, quae Juns in mo-
wumento Titi Flaui Artemidori, quod ef? via Sola-
‚ia, in agro Volufi Bafılidis, centibus ab orbe parte
fra, donationis caufa mancipio atcepit Marcus
erenntus Agricola de Tito Flauio Artemidore
—* numo vao, lſibripende Marco Herennio lu-
ſto: Ameſtatus ef Tiberium Iulium Erotem: ia-
‚que vacuam poſſeſſionem earum ollarum et cinerario
rum Titus Flauius Artamidorus Herennio Agrico-
lae ine ‚aut mittere ‚ollaque imferre permiſit. [acrum-
que, quotiens facere velit Herennius Agricola bere-
desue eius permifit, clalisue eius monumenti pote-
Sloters fadurum fe dixit, dolumque malum huic rei
abeſſe, abfuturumque: fe haec recte dari', fieri prac-
‚flarique flipulstus. ef} Marcus Herennius Agricola,
-Shepondit Tivas Flauius Artemidorus. Adum octaus
:decimo kalendas Ianwarias, Caio Calpurnio Flacco,
Lucio Trebio Germano, confulibus.'
Die wahre Abbitdung diefes Marmors iſt dabey
in Kupfer geſtochen, und wird von Anfang bis zu
‚Ende Stuͤck vor Stuͤck erläutert, Gelegentlich *
pfangen auch verſchiedene Stellen aus Gruters
Reineſti, Kabretti, Gudens und Muratori
Aufſchriften Ausbeſſerung und Licht.“ So wird
3. E. S. 5. 6. von den Dis manibus, und in
feris gehandelt, und der Herr Verfaſſer bringe
aus coni infenipt, Florent. Tem. II. p. 25. x. 1.
un
/ . 3
des Herrn Chriſtoph Sare. 729
und Moratori. gom. 6. folgenden Anfang einer Mar.
mrfärilt bey; .; *
..AQ. CALP. RVSTICVS .
mekhe er alfo ausfuͤllet: Dis. Manibus Auernie r
Quintus Calpurhius. Hlezu fehen wir, mit deffen
Erlaubniß zu fagen, feine Urſache. Warum fol '
ÄQ. bier nicht ein figlum ‚des Namens Aquilius,
oder Aquila fern? Werden denn biefe Namen nir:
gends durch dies figlum. ausgedruͤcket? Oder if
Aquila oder Aquilius nie ein Vorname gemefen ?
Allein unter den libertis findet man viele Geſchlechts⸗
namen als Bomamen. Und auch bier kaun es wohl,
mit. Auslaffung des Vornamens der Gefchlechtsna-
me feyn, un® Rufticusein bloßer Beyname. S. 13.
1. f. wird dad Wort Chirographunt wohl erkläre,
u. S. 16.0. f. von ben ollarjis und cinerariis gar
fein gehandeli. Wie auch S. 22. von dem Worte
monugienfhrsünd anderen dahin gehörigeh; da S.
25. die Redaärten momumenta vitgmes, ' und mom-
dum funeta vergliden werben mit Luc. 23: 53. und
ob. 19. 41. yrnuwiia xana iv sic, PLZ, FETT
Sero. (Ulpian Dig. L. XL tit. 7 nennet es auch
monumentum purum, und eine Smyrniſche Aufs u
ſchriſt röwer beider, d. i. nach des Heſychino
klaͤrung yumwor. Ein ſolcher Ort wird Tora nenw.
entgegen geſtellet, und iſt vielleicht Juda Tawos Ding
Ap. Geſch. 1.35) ©. 31.0. f: findet man die Er⸗
flärung ber “Worte: DONATIONIS ‘CASA MANCI-
xio ACCEPIT, i. e. Intenueen mancipationis dono
da3 ‚accepit —
230 Zu Sebi,
aocopit. A. 50, wir nicht übel gernurfmaßet,
Daß bie Bürgermeifter C. Calpurniüs Flaecus und
Trebius Germanus in; die Zeiten bes Seuerus und
Caracalla gehörm. S. auch Leipz. gel, Zeit.
A Octob. S. 321. und nour alla erud, 1758.
PS Benn Oott ihm Abrigens Zeit, Leben und Ge
fundheit ſchenket, fo hat man noch mehrere Ausar⸗
beitungen in dieſer * von Diſſenſchalten x von ihn
au hoffen, Wir wuͤnſchen eß.
Den ıq Rap 1788,
no 8 S.
ee ie ee ee ee
Geſchichte
des Herrn
Nicolaus Wilhelm Strike; Ä
der Weltweisheit Magiſters, und der mor-
‚ genlänhifchen Sprachen und Alterthümer arbeit.
lichen Profeffors zu Grdningen.
it doppeltem Rechte konimt dieſem elcheten
eine Stelle in unſeren Geſchichten zu. Er
5 - bat ſich unter den frühzeltigen Gelehrten
auf eine ausnehmende Weiſe hernorgerhan, und
anigo iſt er einer der berühmtelten Lehrer der mom
| genländifchen Sprachwiſſenſchaften. Beben
gr.
des Sen. Nicolaus Wilh. Schroͤder. 731 J
daher, daß es unfere Sefer um deſto wenther tadeln
werben, daß wir ihnen feine Geſchichte vorlegen, ob⸗
wohl folche bereits in. der nenbauerifchen Nach⸗
- ticht von ist lebenden evangelifch- reformir⸗
ten und huberikhen Theologen, 1 Th. S. 343:
u. 2 Th. S. 867. u. ſ. ſchon zum Theil zu leſen
iſt. St dem find zwölf bis drenzehn Jahre
eh ‚' von: welchen vetſchiedenes hinzuzu⸗
Pi Väter unferes Herrn Profeſſors if 1 |
| vor weniger Zeit in die Ewigkeit gegangene voße
Sprachgelehrte zu Marpurg, “Johann Jo
Schröder, gemefen, deſſen Gefchichte Herr —*
bauer umſtaͤndlich befchrieben hat ı Th, S. 336.
u. f. Die Mutter eine gebohrne Bertholdin, des
efemaligen ticentiaten ber heiligen Schrift und Mei
tropolitans zu Ziegenhayn, Sul. Werrholdg,
Tochter. Er hat den zwey und zwanzigſten Au⸗
guft 1721. zu Marpurg das Licht der Welt erblicket.
&ein Herr Vater wendete von Kindesbeinen an —
die moͤglichſte Sorgfalt auf feine Erziehung ‚und
unterrichtete ihn felbft auf das fleißigfte In ben
. Sprachen und Anfangsgrünben der Wiffenfhaf-
ten. Seinerſeits war er von Gott mit ausneh-
menden Fähigkeiten begabt, und zeigete einen un⸗
gemeinen Trieb, Luſt und Eifer in Erlernung alles- '
deſſen, fo ihm aufgegeben ward, , Dadurch ges
ſchahe es, daß er ſchon 1730. .in feinem neunten
Jahre wirdig erfunden ward in das Studenten⸗
buch eingefchrieben. zu werben. Von der Zeit an
legte er fich num, ferner mie —— Fleiß
“u die Mergenlänifien ©) prachen, mit auch, UN
aa 4 ‚ker
732 Geſchichte
tee Anfuͤhrung feines Herrn Vaters, auch die Kir⸗
chengeſchichte und juͤdiſchen Altexthuͤmer; niche wer.
nigee unter dem Herrn Profefloe,. Johann Phil, -
hartmann, auf die lateinifche e — pe:
litiſche Gefchichte und roͤmiſche Alterthüner. In⸗
der Mathefis und über alle Theile der Meitweis..
heit hörete er den hochberuͤhmten Freyherrn von.
Wolf, und in der Gottssgelahrtheit hatte er Die
vortreftlichen Männer, Joh. Chriftien Kirdy
meier, Johann Sigismund Kirchmeier und
Franz Ulrich Rieß zu feinen Lehrern.
Bis 1739. blleb er'beftändig In dem Hauſe ſei⸗
= ner eltern: und’ trieb dieſe Wiſſenſchaften. Im
biefem Jahre aber that er eine gelehrte Reife nach
Sachen, befahe verichiedene dortige Univerfitäten,
machte mit den Gelehrten, wo er hinfam, Bekannt,
(haft, und hielt fi) Insbefonder eine Zeitlang zu
keipzig auf, um dafelbft die Ausgabe feiner Leber:
fegung der vier erften Kapitel des erften Buches
Mofis aus dem Türkifchen zu Stande zu bringen,
Auf dieſer Reife ſammlete er auch einen nicht ge
. ringen Vorrath orientalifcher Handfchriften, welche
er in den Bibliothefen bin und wieder vorfand,
und beren Titel und Innhalt er fich genau aufzeich-
nete, in ber Abficht, ſich berfelben zu einer dereinſt
Ä herauszugebenden bibliocheca orienteli manu-
feripta zu bedienen,
Nach feiner Wiederkunft in feine Vaterſtade
blieb er noch eine Zeitlang in der Stille bey ſeinen
Studien. Doch die Zeit mar da, auch öffentlich
hervorzutrecen ri und feine erworbene Oetegriemteis
an
}
— mn nn u. -
!
des Hrn. Nicolaus With. Schröder. 733
_ anderen durch guten Uniterricht mitzutheilen. Er |
ensfchloß fich zu dem Ende, die hoͤchſte Ehre: in der. _ -
pbisfopgifhen Facultaͤt anzunehmen, - Dies. gew
fehahe im May 1743. Den dritten Diefes Monats.
| vertheidigte er feine dilp. philof. i inaug. de libertate.
Dei, ımd.den achten ‚hielt er ‚wine Öffentliche Rebe
‚de libertätis diuinae ad alia eius atrributa relationes
Zu diefer Feyerlichkeit lud gemefdeter Herr Profef-
for Hartmann mit“ einem öffentlichen Anfchlgge
. ein, worinn er des Herrn Magifters Bisherige Le⸗
u
bensumftände und gelehrte Bemühungen rühmlich
erzaͤhlete. Gleich darauf eröffnete er mit einer _
Einladungsſchrift de amiqua linguae Arebicas
erigine ‚feine Worlefungen, über die griechifche,
bebräsfche und andere mergemfändifche Sprachen
und über die Kirchengeſchichte. Er hielt ſolche
mit fo gutem Erfohge, daß ihmm bald hernach von
dem gnaͤdigſten $andgrafen eine außerorbentliche
Profeflion der morgenländifhen Sprachen ertheilet =
- ward. Um diefe Zeit unternahm er eine Reife
nach Holland, und hielt ſich insbeſonder zu Leiden
auf, um fich den perfönlichen Unngang des großen
Sprachgelehrten, Albert Schultens, zu Nuße
zu machen, ‚und mit deſſen anpreifenden Vorrede
kn gelehrtes Werk von der. Kleidung der. bes
bräifchen Weiber aus der Preſſe zu helfen; wel⸗
ches auch zu feinen großen Ruhm geichahe.
Nachdem er wieder zu Haufe angefommen, gab,
er ſich nieder an feine vorgemelbeten Collegia, und
diſputirte verſchiedene male als Praͤſes. Dies
wöhrete bis in bas "Fahr 1748. zu deſſen Anfange
er don ben hochmoͤgenden Herren Curatoten der
Aaa 5 | Unis
27 Serie
— Univerſitaͤt zu Bröningen sum orbentlichen Pro⸗
feſſor der morgenfänbifhen .unb der griechifchen
Sprachen ermäßlet und, berufen ward, Er fol»
gete dieſem Ruf, und hielt ben vwierzehnten Ju⸗
nius feine fegerliche Antrittsrede, de fundamends,
i
|
|
quibus ſolida linguae Hebraeae cognitio fuper- -
ftraenda, welche bald darauf gebrucft ward. Der
von dem damaligen Rector Magniftcus, dem feli-
gen Drofeflor der Rechte, Jacob Ed ausgefer⸗
tigte akademiſche Anſchlag, womit zu Anhörung
derſelben eingeladen wurde, theilete wiederum ben
Lebenslauf deſſelben bis dahin mit. Im Jahre
1751. den dritten Sept. uͤbertrug ihm ber ſelige Pro⸗
feſſor der Gottesgelahrtheit, Cornelius von Vel⸗
za, bie akademiſchen Seepter, und er übergab fie
Dinwieberum ben vierten September bes folgenden
Jahres dem bachberühmuen Kern Doctor (Ders
Des, nach gehaltener Rede de confufione linzua-
rom Babelica, welche gleichfalls das Licht fahe.
” Eine um biefe Zeit mit feiner Profeflion vorgegan⸗
gene Veränderung müffer wir nicht vergeffen. Da
nämlich der Here von Lennep zum Profeflor der
griechifchen und lateinifchen Sprache war angeſtel⸗
- Jet worben, fo wurbe Diefer Gelehrter Die erftere
zu lehren entledigee, und ihm babingegen das
Sehramt ber jüdifchen Alterthuͤmer aufgetragen.
Here Schroͤder lehret zu Groͤningen mit vie⸗
lem Beyſall und Ruhm, und dienet der —
taͤt ohnſtreitig zur Zierde. Außer
Diſputationen, welche unter feinem Vorſthe *
ten morden, bat er u wie eig andere Nerven
Profef-
Des Hrn, Nicolaus Wilh. Schröder. 735
Profefferes , von Zeit- zu Zeit über verfchlebene ge⸗
druckte philologiſche Säge bifpuriren laffen. Uebri⸗
gens lebet er, ohne vielen limgang, ſehr ſtille für
ſich. Vor etwan ziweyen Jahren hat er ſich mit
Der Jungfer Schultens, einer Tochter. des belob⸗
sen Alb. Schultens, in den Eheftand begeben. .
Wir muͤſſen nun die Schriften des Herrn Pro.
feſſors, unferer Gewohnheit zufolge, nach der -
Ordnung anzeigen, Slie find folgende,
1: Quatnor prima capita Genefeos Turcice
et Latine. Leipʒig 1739. Quart. Dieſe Lieber»
ketzung has Herr Schröder mit gelehrten Anmer«
Zungen begleitet, welche von feiner Erfänntniß der
orabifchen und perfiihen Sprache fchöne Zeugnifie
ablegen. Die Zufchrift iſt an die damaligen grofs
fen- Sprachverftändigen, Schultens zu Leiden
und, Elodius zu Leipzig, gerichtet. In den «Ti .
erud. 1739. P. 424. findet man eine Nachricht von
Diefer Arbeit. *
. 2. Diſſ. inaug. philoſophĩea de libertate Dei,
praefide Io. Conr. Spangenberg. Marpurg 1743,
Quart 78, Der felige Neubauer meldet, daß
er berfeihen in einer Anmerkung zu Rambachs
dogmatifchen Theologie ı Tb. S. 343. mit Ruhm
- gebacht habe. Und in der Thar, fie verdienet we⸗
gen ihrer gründlichen Ausführung, unter den bes
ſten Schriften über eine fo wichtige Materie ange»
merfet zu werben,
guae Ärabicae origike, . er. bine fliuente Intima eins "
| nn m
3. Programma academicum de. antiqua Iin-
J 736 Geſchichte
Eu Eirars ——9 ‚Quo generoſos, no-
biliſſimos et dodiflimos Dan. commilitones “Q-
AcyAsirras ad audiendas lediones in linguas orien-
tales, ea, qua par eft, humanitäre. s. inuigat,
Marpurg 1743. Quart, ein B.
4. Commentarius philologioo- criticus de ve-
ſtees mulierum Hebraearum ad Ieſ. III, ı6 - 2.
Quo yocabulorum, abftrufiffinorum tenebras ed
Praemifla eſt praefatio celeberrimi viri, ALBERTI
SCHVLTENS, (tit) Leiden 1745. (oder vielmehr 1744
Denn im Boekfaal’Mtovemb. diefes Jahres 8. 383:
wird Dies ae. hen angezeiget) Quart. Zwey
Alph. ſieben B.
Dies iſt ein ausnehmend gelehrtes Werk. So
dunkel und unverſtaͤndlich bis dahin der Jeſ. 3, 16.
u. f. beſchriebene Aufzug der Töchter Zion geme-
fen, fo klar und lebendig Hat ihn Herr Schröder
feinen Leſern vor Augen geleget. Und dies. nicye
allein, fondern er hat auch überall die Gelegenheit
in Acht genommen, einer nicht geringen Anzahl he⸗
bräifcher, wie auch griechifcher Wörter und Redens⸗
arten, und mithin Steffen der heiligen Schrift ein
erfreuliches Licht anguzünden. Die ada erudico-
rum, die Republyk der’ Geleerden, und viele an-
bere gelehrte Monatſchriften und Zeitungen haben
Kecenfionen davon gegeben, und find, wie billig
in dem !obe deſſelben nicht karg geroefen. Die
. neueren Spradjgelehrten führen es in ihren Schrif⸗
ten häufig. und öfters an. ich kann mich aber
nicht entbrechen, dem fügen Neubauer Pre |
(gen,
;X2o 000. ——— —
d
.
des Hrn. Nicolaus Wilh. Schröder. 737
folge ; und einige Perioden aus der Vorrede des
großen: Schulcens bier gleichfalls auszuzeichnen.
Dieſer gewiß berechtigte Richter ſchreibet unter an⸗
aAaugurium cum maxime completur, quin cumula-
deren von unſerem damals jungen Gelehrten und
deſfen Buche, es ſey ihm vorgekommen, ſidus
aliquod: orfri, quod breui temporis ſpatio culmen
zeneret · literaturae · orientalis, atque iucundum
diffunderet ſplendorem. Laetum, fo fähret er fort,
ur, per elucubratiflimam hancce commentario»
‚nem. - Materiam ea illuftrat, in plenumque diem
‚educkt, qua nihil in Hebraica, -vel lingua, vel:re_ :.
et füppelledili antiquaria, obfcürius abftrufiusque.
"Anno practerito, pro familiari noftro commercio,
Agnificauerät mihi vir amicifimus, ſe arduum
‚hunece laborem ſuſcepiſſe, interque in Belgium
parare; vi, quod iam praelo ferme paratum, in-
ter nos typis excuderetur. Ibi ego, fatebor enim,
ſubuereri, ne fupra vires, fupra aetatem, quan-
tumuis aquilino eum vigore et volatu fcirem pol-
‚lere, nifus fuos intendifler. Inanem, metum in-
ſpectio operis difcuflit; meque fimul fingulari vo-
luptate permulfic. Legf, ftupui, plaufi. Depre-
hendi pleno rapidoque gradu, in primo flore ae-
'tatis, eo iam enifum virum iuuenem in arte et
N
-Jiteratura noſtra, praefertim in profundiore km- -.
-guae, Arabicae cognitione', quo vix principes in '
hilce viri afcendere valuerunt.. Deprehendi quo-
‚que, eruditioni copiofae ac florenti, in thateriis
hifce excutiendis,. elibrandis, atque fubtili exa-
‘mine trutinandis, fuperfuiffe felix acumen, quod
. folidum indicium vbique temperaret; arque in-
. com-«
⸗
0 A . on
Bau, } 1 1 Geſchichte man
comparabilis modefia . oruaret, maioremque in
‚ modum commendaret. Das übrige, fo Here
Neubauer bey diefer Gelegenheit. hinzufuͤget, er
achte ich unnöthlg, ihm nachzufchreiben:
5. Differtatio academica .de ‚prima. cpltus di=
. ini publici.inftirutione ad Gegef- JV,:; 86. refp. pro
gradu magifterii , s0H.. IAc. SCHWEINSBERGER 5,
Aud, Marpurg 1745. Duart, vier B. Die Erfiä-
rung, ‚welche der Herr Verfaſſer giebet, erfiehee
man aus dem Tisel. Die Abhandlung hat zwey
Abfchnitte. Der eıfte gebet die Worte und Red
arten ganz helehrt durch, und bringet bie Ueber⸗
ſetzung heraus. Tunc coeptum eft inuocari no-
men Iehoua. Der zweyte liefert eine kurze Bes
ſchreibung des öffentlichen Gortesdienfles in den
erften Zeiten. ©. Vollſt. Nachr. von akad.
Schr. 1746: ,S. 48. u. f. Ich habe diefe Dife
putation in meiner 1748, gehaltenen exere. philol.
exeg. de prima concionum facrarum origine- ad
Genef- IP, 26. angeführte. &. 3. und bleibe noch
bey meiner in derfelben vorgetragenen Erklärung ;
von welcher ich fehe, Daß Herr Joh. BabrielPrieg
nahe bengefommen fen, in feiner difl. philol. crit.
de B. Lvrueriı verfone verborum Genef..IV, 26,
“ Moftod 1752. Sonſt haben auch, außer denen, fo
ich bereits angefuͤhret, von diefer Stelle gehandelt,
VENEMA difl,S. Tom. L DRIESSEN medit. in Ge-
neſin. MELCHIORIS difl. de facris gentilium lucis.
YAN MAREE fpicileg. obf. S, p. 12. KIESLING de
ecclefia vet. campeltri: 2750. 1. p, scuwar2.difl.
de nominibus N. T. proprüs; relig. Ebr. monu=
mentis. Üöttingen 1743. woLLE hiſt. inuoca-
a tionis
- 4
des Hrn. Nicolaus Wilh Schröder. 739
tionis · Dei patris in nomine-fili füi, und Herr
Johann Gebhard Pfeil in feiner Vorrede zu
Iſaac Warts auserlefenen Reben von heifamer
Führung des Lebens; welcher mit mic gleicher
Mepnung iſt. |
. ' 7
6. Diff. acad. de tabernaculo Molochi et ſtella
‚Dei Remphan ad Act. VII, 43. relp. Franc. Chri
Slopb. Meifterlin. Wanfcieda - Haf. Marpurg
‘1745. Quart,, vier B. Der Moloch foll die
Sonne feyn. Bon feiner Hütte heiſt es, maius
aliquod, portatile tamen, tabernaculum; ab ido-
lolatrica gente in’honorem Molochi exftrudtum.
Is enim gentilium frequens mos fuit, ve numinum
ſuorum fimulacra non tantum in templis repone-
| rent, fed et tentoriis includerent, quae ab vno
‚ Joco in alium, maxime in pompa et follemni ce-
lebritate, vel humeris, vel plauftris deportaren-
tur. Die Henden hielten mit ihren Gögenbilberr
eine Art von Proceflion, wie die Papiften mit dem
fo genannten venerabile und manchen Heiligen.
- Din den Rempban wird im zweiten Kapitel
der Planet Sarurnus verftanden. Es befremdet
uns allerdings, daß wir bier des feligen D. Ja⸗
blonfki ſchoͤne Abhandlung von diefem Abgott nicht
mit einem Worte angeführet gefunden, Vergl.
neu gel. Europa 11 Th, ©. 566. m drit⸗
ten Äbſchnitt wird unterfucht, auf weiche Zeis
ten der Dienft diefer Bögen zu bringen fen. Herr
Schröder mennet, er gehöre in die Lebzeit des
Propheten Amos. Bergl, Vollſt. Nachr. vo
alad, Schr. 1746. G. 5, fr Ä i
” Fa 9. Ex- —
u ’
‘ ] . ⸗ ’ —
74a0 Gefibichte
7. Exerc. de Eutychiauifmo et variis eius ſe-
Qis. relp. Car. Franc. Lubbert. Haas... Marpurg
1246. Duart, ſechſtehalb B. Herr Krafft giebet
in feiner neuen cheol. Bibl. 16 St. 5. 332.533.
eine kurze Nachricht Davon, welche er mit dieſen
Worten beſchliehßet. Die Abhandlung foll der
Grundriß zu einem größeren Werke feyn, das uns
" der Fleiß des Herrn Verfaſſers von bieſer Sache
verſpricht. |
8. Oratio de fundamentis, quibus Tolida linguse
Hebraese cognitio fuperftruenda, habira Gronin-
gae Frifiorum. A. D. XIV. Iunii cıo1IccxLvin.
quum orienralium 'et Graecae lingugrum profef-
fionem aufpicaretur. Oröningen 1748. Quark,
neun B.’ Es wird darin gezeiget, wie unzurei⸗
hend und unzuverläßig die Schriften der Juben,
\ die alten: Wörterbücher und Ueberfegungen, wie
. and) die bloße Unterfuchung des Zufammenhanges
kines Spruches und der Paraflelie der heiligen
Schrift ſeyn, um eine gründliche Erfänntniß der
hebraͤiſchen Sprache zu erlangen; und wie nöchig
und herrlich dahingegen dasjenige Licht dazu ſey,
welches die verwandte Sprachen, vornehmlich die
chaldaͤiſche, ſyriſche und arabiſche, derfelben an⸗
zuͤnden. u
9. Oratio de confufione fermonis Babelica,
habita Groningae in choro templi academici A.
D. iV. Sept. MDEELN. quum magiftraru acade-
mico abiret. Oröningen 1753. Quart. 73. In
dieſer werden hauptſaͤchlich drey Fragen erörtert.
1) Ob alle damals: lebende Menſchen, oder nur
gewiſe Familien, den n Thurnbau zu Babel unter:
nommen
öE ——
.
meld, Vornehmen ſie dahey gehabt haben? 3)‘ Auf
welche Weife und warum Gott ihr Vornehmen
vereitelt habe? Was die erſte Frage betrifft, ſo
des Hrn. Nicolaus Wilh. Schröder. 741 -
uommen haben? 2) Was für. eine Abſicht und
wird erwieſen, daß alle, danialige Menſchen an
dem Werke Theil gehabt. Und zwar a) aus ber
Redart alle Welt, ı B. Moſ. 11, 1. weiches
RB) beſtaͤtiget wird aus va. 9. y) Weil zuvor
nicht die geringfte Meldung von einiger Scheidung '
oder Zertheilung der Familien geſchiehet. Anbey
werden bie Gründe der gegenfeitigen Meynung
widerlegt; -. In Anfehung der zweyten Frage wird
behauptet, daß es ein eiteles Vorgeben der Juden
fey, daß der Thurmbau eine abſcheuliche Miffes
that geweſen, und insbeſonder die Abgötteren zum -
Zweck gehabt habe, und ferner gezeiget, daß es
‚auch nicht aus einem zügellofen Hochmuth, fonbern
bioß, um fich in einer Geſellſchaft zu erhaften, gen.
ſchehen fen. Auf Die dritte Srage wird endlid) ges
antwortet, Gore shake durch feine Wunderkraft
den Menfchen einen folchen Sinn gegeben, daß fie.
.
ſchleunig fich zertrennet Haben und aus einander ges
ogen fenn, und bie Sprachvermirrung wird Deu
rieben , miraculofum Dei opus, quo vnam
quafi maflam fermonis, humano generi hadtenus
communis, ita temperauit, vt illi plures alias,
prorfus nouas fuaque indole dinerfiflimas, lin-
guas affunderet, et fapienuffimo moderamine ad-
mifcerer. Welche Meynung gründlich ausgefühs
vet, und die Weisheit Gottes bey diefem Werke
erwiefen wird, .
Gmbdtwopzv;in. Bbb136. Diſ
—
' ı
1} .
-r'
742 . Befbichee
2°. ,20 Dilf.de voto Tephtae. reſp. Diderico Adiie-
no Walhraven, Zwolla Ttanũſal. audore. d. 31
Mart. 1753.
sr Difp. philol, cohtinens obferuationes fele-
das de, origine vocum quarundam Hebraearum ,
reſp. Guil. Henr, Nummer. Leouard. Frifio d. 10.
Maji 1755.
12. Difp. philol, IR (ve füpr.) ni Iob. Hewr.
Verſchuur. Drentino. d. 5. Maii 1756.
I13. Diſſ. philol. ad’ ſelecta ſacrae feript. loca
reſp. Job. Henr. Verfchuur. d. 15. lan. 1757. .
.14. Diſſ. de Authentia quorundam Ceribhim,
reſp. Dider. Mefling. Winfchora- Oldamtin. and. d
24. Ian. 1757. Zu
Geſchloſſen den 24. Rovem, 8:
|
|
)
SET EEESEELERLERZE IT
Geſchichte
des Herrn
Johann Speifion Volz
der Weltweisheit Magifters, Profeſſors am
bochfürftlichen Gymnaſio zu Stuttgard, Sr,
| — Ki reg. Der Ders Mänz- Kar
⸗JIn pectors, u Mitglie ⸗
ſchen —* in Göttingen. wesen
nter denenjenigen Gelehrten , welche an dem
- hochfürftlichen Gymnaſio zu Stuttgurd arbeis
en hat N ” den Prfeſſr Volz a
na
des Heorn Joh. Chriſtian Volz. 743.
wahren Verdlenſte um die Wiſſenſchaften einen nicht
gemeinen Ruhm erworbenz er verdienet dahero in
dieſen Blaͤttern um fo eher genannt zu werden, je |
er iangenehmer es dem Publico iſt, von denenjenigen
Männern einige Nachrichten zu hören, welchen die
gelehrte Welt einen vorzuͤglichen und entfcheibenden
. Rang zuerkennen muß.
Here Dols iſt den 4. Yun. 1721 zu Dettingen
am Schloßberg geboßren , wofelbft fein feliger Va⸗
‚tee damals Diaconus war. Seine Frau Mutter
beige Eliſabech Racharina, eine gebogene Stier.
u lin. Wie er gleich nad) feiner Geburt durch die
— Vi — 7—
[1 q
Taufe In den Gnadenbund aufgenonmmen wurde, fü
atte er auch das Glück von' ſelnem fellgen Herrn -
tee fetber nicht nur in dem Chriſtenthume, fon»
dern and) in den Sprachen nach und nach unterriche .
- tet zu werben, wiewohl feine in der erften Kindheit:
etwas kraͤnkliche Umſtaͤnde ihm anfänglich fein lan -⸗
ges Leben zu verſprechen ſchienen. Doch erholte ſich
die Natur Bald, und feine Geſundheit nahm fo zu,
daß er durd) Gottes und des Fuͤrſten Gnade im Jahr
2.3734. denar October in das Klofter Blaubeuren aufs
genommen wurde, und daſelbſt das Bergnägen hatte,
. unter ber Auffiche und getreuen Linterweifung ber
Herren Prälaten Jeniſch und Lang , wie auch der
Sperren Profefforen Ergezinger und Hochſtetter,
einen ſchoͤnen Fortgang in feinen Studien zu machen,
wie ihm dann des Herrn Ergezingers worzägliche
.Berbienfte um fein Studiren noch immer in unvergeßs
! > lichen Andenken bleiben. Zwey Jahre hernach geſcha⸗
he feine Beförderung nadı. Bebenhaufen, da er dann
Wert, — . abe
4
a Gehibilhte
bermals ber Teeue und dem Fleiß des feligen Herro
‚Prälaten Stokmayers, wie auch den damoligen
Heren Profeſſoren Sartorius ‚und Eſſig, derer
erſterer nunmehro in Tübingen der H. Schrift Do⸗
Adr unböffentlicher ordentlicher Lehrer iſt, den wei.
S
ie
teren Grund zu feinen erlangten ſchoͤnen Wiſſenſchaf⸗
ten zu danken hatte.
Im Jahre 1738 kam er in das theologiſche Stk
"*- penbium nach Tübingen, und flubirte daſelbſt unter
‚ben fellgen Prof. Ereyling, Hallwachs, Mas
chel, Tanz, und dem noch lebenden Herrn Doctor
Corta die Philoſophie und damit verbundene ſchoͤne
Wiſſenſchaften. Unter dem Herrn Prof. Canz ver⸗
theidigte er die berühmte Diſſertat. de immortæ-
lirare animae, worzu dem Herrn Canzen das ale
haltende Verlangen. unſers Gelehrten Anlaß gege⸗
ben hatte. nn
Die Magifterwürbe eriels er Im Jahm 1740,
von weicher Zeit an er nebſt dem gelehrten Herrn
Pfarrer, Magiſter Biſchof, einem Mann, her
“noch immer durch feine phyſicaliſche Verſuche ſei⸗
nem Baterlande Ehre macht, pon dem Herrn
ffor Canzen In das Haus zu einigen befondern Are
ten, aufgenommen Wurde, Eine ſolche Gele
— für einen emſigen und nachforſchenden
eiſt ein vorzoͤgliches Mittel viele und nicht gemei⸗
ne Dinge zu lernen. . Wir begreifen alſa wohl, wie
ſEMdn ſich unfer Gelehrter den Umgang mit dem fell
gen Heren Prof, Canz werde zu Nug gemacht haben,
In der Theologie hoͤrte er den Herrn Canzler
Pfaff, den ſeligen Doctor Weißmann und Rlemm,
| "md
}
|
|
»
3 “
de Ser Io Chriſtian Volz. 7as J
mb den ſchon gerdhmten Herrn Doctor Lotte; , der
theidigte auch im Jahre 1743, unter dem Herrn Dos
ctor Weißmann eine cheologiſche Streitſchrift von
folgendem Titel: Scahdala carnis ex ——
Dei accepta, iuſtaeque ratiopes ea tollendi:
auf er zum theofogifigen Eramen nach 8
berufen wurde.
Im Jenner des Johrs 1746, bekam er die Sielle
eines Repetenten in Tübingen und vertheidigte ein
Jahr hernach des fel. Seren Canzen thebiogiſche in-
"augural-difpucation de femine benedikto. . .
rend ſeines Aufenthalts in Tübingen gab er ſo wohl
verſchledenen jungen Herrn von Apel als auch andern
Studiofis in allerley Wiftenfcyaften vielfaͤltigen Un⸗
terriche. Mittler Zeit berief ihn der Herr geheime
Be Rörn zu einem Informator für -deffen einzi⸗
en. Deren Sohn Im “Jahre 1747 nach Stuttgard,
—* man ihn auch das folgende Jahr zum "Bis
carius ber daſigen Kirchen beſtellte. Um dieſe Zeit
geſchahze es, daß die koͤnlgliche teutſche Geſellſchaft
in Goctingen unſerm Gelehrten, indem er nicht nur ein
gruͤndlicher ſondern auch ein ſchoͤner Oeiſt ſchon da⸗
mals war, das Diplom eines Ehren Mitglieds un⸗
ter bein 25. Septemb. 1748 zuſandte. Dieſe Ehre
verdoppelte ſich dadurch, daß fein vormaliger akade.
miſcher Freund und bisheriger hoher Gönner, bee
jetzige wuͤrtembergiſche geheime Rath und Kammer:
Pi don —— ein-.in en Staats md .
wu ſchonen Wiſſenſchaften gleich großer und ſcharfſinnb.
ger Geht, die Gnabe hatte, Iyın das Diplo von
de Gefrüiceft zurufkellen ,. wobon er ſelbſt ein hoch⸗
wyebotncher gie ‘war.
2 - ‘ - .
na un
BE: Die
” \ es
“749 Geſchichte
Dieſe und andere wichtige Verdlenſte une vo Willen
ſchaften bewogen feine hoehfürftliche Durchlaucht zu
Woͤrtemberg ibme die Durch den Tod des ſel. Prof.
Johann Adam. Ofianders eriebigt geworbene
©telle eines Prafefloris Mathefeps. applicatse et
‘, poeleos bey dem Gymnaſio zu Stuttgard, guäbigft
anjzuvertrauen. Ein Amt, das unferm Gelehrten
deſto angenehmer war ,. je geößere tuft er zu den mas
—— Wiſſenſchaften, welche einem ſolchen
Geiſt ohnehin nee find, von feinen. erfien
ofapemifchen Jahren her bezeugt hatte. Wie er
dann zu bem Ende bey ber Ankunft des fel. Herrn
Prof. Kraft in Tübingen , ob er gleich damals ſchon
Repetens war, doch feine Gelegenheit verfäumte,
fih den Unterricht. diefes großen Mathematikver⸗
ſtaͤndigen zu Mugen zu machen. Rraft ge
wann ihn daher auch fo lieb, daß er bis an fein er
folgtes feliges Ende einen ununterbrochenen Briel
wechſel mie ihm mnbien
As im Jahre 1752, der nunmehriger Herr Con
ſiſtorialrath und Praͤlat Roͤßler, Durch bie Befoͤr.
derung zu dieſem wichtigen Anıte feine
gefehäfte bey dem Gymnoaſio niederlegte, fo 3 er
| fe unferm Gelehrten kuͤnftighin an feiner Selle
‚ über bie Hiſtorien zuiefen, auf. Herr Volz
den Antrag als einen "Befehl an, und bewies *
‚das Wert febflen, davon wir Bald hören
“wie gründlich. die Wohl —— Berarfeteer
gewefen ſey. Ergabalfodie Poeſie ab, behisktaber
neben der Hiſtorie die Machefin applicatam bey...
Im de 1754 Mn Sm der Afo Herrn Praf.
des Herrn Jeb Sheikian Yolz, 747.
ceroburg aufgegeben werben, einen Ruf nach ge⸗
bachtem Petersburg, wofelbft er die burch.den Tod
, Des des felgen Deren Seren Prof. Richmanns erledigte Stelle
Phyficae experimentalis hekleiden
- follte. ‚Allein er verbat diefen fonft fo vortheilhaf⸗
ten-Antrag wegen feiner. Samike indem würtember»
gifchen. Nach dem Tode des feligen Herrn Prof,
Kraft, wurde er als fuͤrſtlicher Commiſſarius nach
Tübingen beordert, die von feiner hochfuͤrſtlichen
Durchlaucht zum beften des dafigen Collegüi illuftris.
erfaufterr Inftrumenta von. ben Traftifchen Erben
zu übernehmen , welche et auch nachgehenbs dem be⸗
‚nn Heren Prof. Ries abermal als fuͤrſtlicher
Conmiſſarius uͤbergeben hat.
Endiich gefiel es feiner hochfuͤrſtl, Durchlaucht
aus hoͤchſt eigener Bewegung, durch ein In den gna⸗
. Bafteh Ausbrüchen abgefoßtes Decretum vom aoten;
October v755, ihm bie Aufficht über Dero anfehnlbs ;
ches Möänztabinet anzuvertrauen; Hoͤchſt Diefelben
umnterhielten ſich auch mehemals mit unſerm Gelehr⸗
ten in einem ſehr gnaͤdigen Geſpraͤch über ben Zu⸗
* merkwaͤrdigen Sammlung, welche an
it den meiſten uͤbrigen, die
FE
THE
s neuen Seren. Auffehers un ein großes ans
da nämlich das Yon des durchlauchtig⸗
Hergegs Seiederich- Auguſts Höchften
e fo — neuftädtifche Kabinet
335
J
u
72 —— Kabinet Wereiniget
verwehret worden iſt
588
ren Höfen in Deutſchiaub ber .
ich vorgehet; indem es unterden Haͤnc
nHerzogo ber hard des IIL Zeiten
"y Zr.
/
743. Behhihte
Die 'dem Publico gemiachee Hoffnung, dneume
ſtaͤndliche Beſchreibung davon zu geben, iſt daher
um fo erwuͤnſchter, je zuverlaͤßiger man weiß; daß
män von unferm Gelehrten keine andere ale gränd-
Ude und vollftändige Arbeiten erwarxen darf. Wie
wir dann zum’ Beweiß deffen nicht umhin koͤnnen,
eines Schreibens an ihn noch ju gedenken, worinn
ber regierende Here Herzog felbft darch Dero Unter
ſchrift bezeugen ,. sole jehr fid fich ſeine bisherige Are
beiten und Verblönfte gefallen ließen, J
Inm Jahr 1750 verheyrathete er. ſich den 27..
Jenner mit Jungfer Regina Ratharina, einer
Tochter des Herrn Regierungsraths und geheimen
ecretarü Philipp Heinrich Adler, aus welcher
. Ehe. er zwey Söhnlein und drey Töchterleln, wo⸗
yon aber nur nod) überhaupt zwo Töchterlein im Le⸗
ben find, bis hiehin ergeuger bat, ..- ...
Die Schriften diefes Gelehrten ſind zwar nicht
durch ihre Menge, aber deſto mehr ihrem Innhalt
nach in der Chät wichtig, und deugen von den ſhö
ieh Sinfücheen, welche er in allen Theilen der Wiſ⸗
fenſchaften beſitze. Es fihd don ihm zwey gründlich
geſchriebene Programmata Im Druck bekannt gemache
Norben, bavon das elhe-i76z das buffonäfche Ey⸗
ſtein vbn Entſtehung der Erde und Ihren manıg-
fältigeni Betänderhfigeh mit vleler Scharffinnigfelt
Beurcheilt; unid von Dem Herrn Prof.
Clemm feinen amöönit. äcad, fafc. IH. eingerüde
worden; das zuhönte Uber, welches ze nithe lange
Hoch dem Antritt. ſeines Inſpettorats Aber das
Peüftstiche Müiyfobinet Drantgab, von ine
oo. . .. ge @
des Herrn Joh. Eprifkian Votz. 749
gedachtem Rabinet befindlichen ſehr raren goldenen
Muͤn e des Iulii Caeſaris handelte, wir wollen eine
Pure Anzeige davon machen. Auf der einen Seite
ſtehet das belorbeerte Haupt biefes Stifters der roͤ⸗
miſchen Monarchie, mit der Umſchrift: Diuos. Iu-
nus. Auf der andern eine gehende Vidtorin mit dem
Stabe bes Merkurs., vor deren Füffen eine Schtans
ge kriechet; die Umſchrift iſt: Imp! Caeſ. Traj.
Aug. Germ. Dat. P. P. Reſt. Der Herr Pros
feſſor zelgte, nach der Erklaͤrung der hier vorkom⸗
menden Sachen, beſonders, daß durch Den Augen«
fein alıch bey dieſer Münze die vorzuͤgliche Genau⸗
heit de& betäßititen Motells befräftiget,, und Vatt⸗
lands Befehreibung diefes Stückes widerleget wer»
de. Ueherhaupt ‚hat er in dieſem Programmate fo
viele —8 Einſicht bewieſen, daß man auch dar⸗
aus die wohlgetroffene Wahl ſeiner hochfuͤrſtl. Dusche ·
kaucht erfeben Ponte, ———
kam unter feiner Beforgung. bie ftebente Auflage der
eſſtchiſchen Elnleltung zur Hiſtorie heraus, unter
dem Titel: —— George Eſſichs kurze Ein⸗
leitung su der allgemeinen und befondern welt:
lichen Hiſtorie ıc. 1758. in 8vo, zwey Alphabet ſtark.
2 —e
Micht nur die Zufäge , ſondern auch die in dem gan;
den" Werke befindliche fehr wichtige Verbefferungen
machen auch diesfalls unſerm Gelehrien eine wahre
Ehre. Wir würden zu weitläufrigfenn, wenn mie "
einen Yuszig daraus machen wollten. So viel kon⸗
nen wir mie Recht fagen, daß diefe Werke nebfl
denen in bie regensburgifihe,, tuͤbingiſche, zürchifche, .
und in bie flustgardter Realzeitungen eingeruͤckten
kteinen Ausfägen, den ver: einen Schluß auf Dass. .
3 - jehige
70. Gehbichte
jonige machen heißen, ſe noch in Zukunft von
dieſem arbeitfamen und graͤnduch benfenden m
lehrten erwarten dürfen.
ns Geſchloffen im Julias 1788.
yannık are ———
viie
des Hern
| Johann Chriſtian Bernöberf
| ber Weltweisheit Magiſters, der Beredſam⸗
keit und et ne Profeffers zu
der Geſchichte des Herrn Bruders
Gelehrten Ernſt Friedrich ——
haben wir bereits feine Aeltern genennet ; naͤm⸗
lich ben berühmten Generalfuperintendenten zu Wit
tenberg Bortlieb Wernsdorf, und feine noch le⸗
‚bende Frau Mutter, Margaretha Katharina
Niitſchen, ältefte Tochter des weiland Herrn D.
Gregorius Efitfchen, Sr. hochfuͤrſtlichen Durch⸗
lauchtigkeit, des Herrn Herzogs zu Holiteln » Schleſ⸗
- wig. und Bifchofs au Kübel, —* Friederichs,
geheimen Raths, Kanzelepbirectors und comitis Pa-
latini Cafarei, und einer Enkelin des gießifchen und
nachmals ——— Gottesgelehrten, Philipp
Ludewig Hannecken.
N. G C. 12. 26. ©. 1o30.
Er
|
|
|
N
des Hen. Joh. Chriſtian Wernsdorf. st
Ee kam zu Wittenberg den ſechſten Roveber
1az auf Die Welt. Da ihm fein Herr Vaterin
feiner Kindheit, nämlich im Jahre 1729, durch den
Todt war entriſſen worden, wendete feine ſehr ſorg⸗
Faltige und getreue Frau Mutter alle Mühe qn, ihh
nebſt feinen aͤlteren Bruͤdern auf das befte zu rin
ben, und hielt ihm nicht nur verfchlebene Hausleh,
rer, fondern Ues ihn auch einige Stunden in ber
öffentlichen Schule feiner Vaterſtadt abwarten. Die ,
ſes währete bis in das Jahr 1735, da er in die chur⸗
Fürftlich » fächfifche Landſchule Pforta kam, und.in
berfeiben Friederich Gotthilf Freytagen, Jo⸗
benn Friederich Stuͤbeln, Salomon Jenw
fheln, Johann Chriftian Weidnern und _
Chriſtoph Heymann; zu Lehrmeiſtern hatte, Line.
u ser diefen verdienten Männern konnte. er nicht allein
einen guten Grund in ben Sprachen und anbern
. Schulrwiffenfchaften legen ; fonbern bekam auch inde |
befondre Durch den Unterricht und das Erempel des
= porteefflichen Rectors Freytag, bey welchem ee
— put im Haufe und am Tifche war, winen folhen
ad an ben literis humanioribus, daß er nach⸗
‚gehende, neben dem Studio theologico allemal b& :
fonberen Fleiß darauf gewendet.
Inm Jahre 1741. den fünf und zwanzigſten Se⸗
ptember, nahm er mit einer Rede in ſateiniſchen Bey
fen Abſchied aus dieſer Schule, und bezog bie Unls :
- verfität zu-Wittenberg, aufmelcher er von dem noch
lehenden berühmten Rechtsgeiehrten, Chriſtoph
Ludewig Crell, als damaligen akademiſchen Re⸗
ctor, unter die Bürger derſelben aufgenommen wur⸗
be. Er fürete in den pfilofoppifchen und fen
\
0 Bee.‘
Wiſſenſchaften, ben fefigen Hofrach von Berger,
Gaſſen, Weidlern, Bofen, feinen älteften Br
der Gottlieb Wernsdorf, damaligen Adjımı
rtus der philoſophiſchen Faenltaͤt, und jegigen Pro»
fefloe gu Danzig, und ben Adjunctus Hiller, in den
rheologiſchen Wiſſenſchaften aber, waren Zeibich,
Hofmann, Bauer und Weikhmann feine Lehrer.
Nach dreyen Jahren, erhielt er 1744 von dem
damaligen Decanus' ber pptlofophifthen Facultaͤt,
Ben Herrn Profeſſor Boſen, die Magiſterwuͤrde,
und Bas Jahr darauf trug Ihm der Herr Hofrath
von Berger, beſſen Unterricht er ſich beſonders zu
Nutze zu machen ſuchte, die gewoͤhnliche Charfrey⸗
tagsrede zur halten auf, welche "er carmine heroico
"ablegte, und barinn de cruce humane falutis tro-
bes handelte. Sie iſt nebft des fel. Herrn von
gets Programmate und Prologo jufammen ger
“ gebruche worden. Im Jahre 1747 habilitirte er fich u
als Magifter legens, und brachte bier Difpuracio-
ties de Hypatia, pliilofopha Alexandrina, nach ein«
. ‘ander ju Karheder: ‘Deren erfte et unter bem Bor
' j fi des Herrn Hofräth Ritter, ‚der Geſchichte Pros
ors, die übrigen aber felbft als Borfiker ver
theidigte. *) ' W
Herr Wernsdorf genoß des Vorrechtes ſich nach
feinem Triebe dem akademiſchen Leben um deſto mehr
Es iſt glſo ein Verſchen, wovon wir felbſt nicht
wiſſen, wie mir dazu gekommen, und welches wir
geneigt zu eutſchuldigen erſuchen, wenn wie biefe
vier Katpederſchriften dem Herrn Sruder unſeres
GSelehrten zu Wittenberg zugeeignet haben. N. G.
E. 13 Th. 1037. und 1038. &.
des Hrn. Joh. Chriſtijan Wernsdorf. 7533
withmen zu kdnnen, ba ihm um dieſe Zei das großz
fehabbellanifche- —— , von dem Eurater deſ⸗
— felben, dem Seren D. Daniel Haeks, Senator
..ber Stadt Sübe, zu eben dem Ende. war ercheilef
worden. (Er.gieng alfo weiter , und erhielt 1749 eing
Belle unter den Beyſitzern ber philoſophiſchen Zar -
tät, wozu er ſich abermal durch eine Diſputation
de vers ratione exorcismorus veteris eccleſia
legitimirte.
Nun that er ſich auf der wittenbergiſchen Unl
* immer mehr hervor, und machte ſich derſel⸗
ben insbeſondre durch ſeine philoſophiſche und Hifte
riſche Vorleſungen ſehr vuͤtziich. Mitten unter bier
fen. Befchäftigungen aber ward er ihr entriffen, in⸗
Dem er von Gr. Durchlauchtigkeit, dem regirenden
Herrn Herzog von Braunſchweig· Wolfenbüttel, den
Ruf zum ordentlichen Lehrer der Berebfamfeit und '
Dichtkunſt auf der Univerficäe zu Helmſtaͤdt erhielt, .
und ob ihm gleich von Dreßden aus eine außerors ° Ze
dentliche Profegion zu Wittenberg verfprochen wor⸗
ben, bemfelben folgte, und im September befagten
5 Jahres dahin abgieng. Im October trat er fein
Lehtamt mit einer Einlabungsfcrift an, worinn et
bie rhetorifchen Sehrfäge, welche in den römifchen
eifchen Poeten hin und wieder beruͤhret werden,
erlaͤuterte. Im Jahre 1755 verwaltete er das aka⸗
demiſche Prorectorat, fo wohl als das Decanat in
der phüoſophiſchen Facultaͤt. Erſteres trat er mit
einer Rede au de ftudiis lirerarum humaniorum ad
vitam et mores referendis, und, als er wieber abe .
Sen, —* eine andere de ftudiis otium aman-
taut des eimftändiipen canlagi praalakia
.
Du ‚7 GBccſchichte
‚num per femeftre aeſtiuum M DCC "LVIE. ha-
a‘
bendarum, bat Here Wernsdorf damals äffent-
lich über den Svetonius leſen, in befonderen Vor⸗
leſungen aber eine Einleitung in die Kaͤnntniß der
. alten lateinifchen Scheiffteller geben, und des sene-
cAE TAACICI Hippolytum und Troadas erklaͤren
wollen. Seine körige öffentliche afademifche Ber.
richtungen ; find aus dem Berzeichniß feiner Schrif⸗
ten, welches wir ſogleich bepfügen, zu erfehen.
1. Oratio de cruce, humanae falutis tropaeo,
in memoriam feryatoris morientis,745. Wittenberg.
. 2. Diſp. I. de Hypatia, philofopha Alexandri-
na, Praeſ. 10. DAN. RITTER, 1747.
" _ 3«.Difp. I. de Hypatia,; philof. Alexand. fpe-
ciatim deeius caede, 1747.
4. Difp. III. de Hypatia, fpetiatim de cauflis
‚ taedis eins. 1748,. . Unter den verfchiedenen Urſachen,
welche Sokrates, Philoſtorgius, Heſychius Ma⸗
lala und Svidas von der Ermordung der Hypa⸗
tia angeben, wird das Zeugniß des Heſychius fuͤr
das wahrſcheinlichſte gehalten, und mit dem Sokta-
tes verglichen, und daher gezeigt, daß ein großer
Verdacht magiſcher Kuͤnſte, welche Hypatia anwen⸗
dete, die Zwiſtigkelten zwiſchen Cyrillus und Ore-
ſtes zu unterhalten, den alerandrinifchen Pöbel mies
ber dieſelbe in Wuth gebracht habe.
3. Difp. de Hypatia, fpecistim de Cyrillo epi=
ſeopo in caufa tamültus Alexandri, caedisqueHly- _
“
patiae contra COTHOFR. ABNOLDVM et IO. TOLAN-
Dva defenfo. 1748. zuſammen 16 B. Arnold is.
u oo feiner
des Hrn. Joh. Chriſtian Wernsdorf. 755.
feiner Kirchen und Ketzerhiſtorie, und Loland in
+ feinem Terradymo haben den alexandriſchen Sihef
Cyrillus als den Anftifter der wider die Hyparia
‚ausgebrochene rafende Wuth des Poͤbels angege
ben. Dieſe werden hier :wiberlegt, und bie Er⸗
zählung des Sokrates Stüd vor Süd durchgegan- -
gen. In allen vier Difputationen werden verfhiee . .
Dene in bie philoſophiſche und Kirchengeſchichte des
" fünften Jahrhunderts einſchlagende Materlen beye
laͤufig in ein größeres Licht geſetzet. Einen umftände _
Uchen Auszug aus denfelben findet man in den vollſt.
Nachr. von akad. Schriften, 1748. 5.828. uf.
6. De vera ratione exorcismorum yeteris ec- :'
clefiae. Difputatio pro loco, Wittenberg 10 B.
Hier wird gezeigt, daB, wie Die Wundergabe der er⸗
fen Kieche nad) den apoftollfchen Zeiten aufgehoͤret,
alfo abfonderlich die Austreibungen der Teufel‘, wovon
die alten Kirchenväter reden, Feine Wunder gewe⸗
- fen. Diefes wird aus verfchiebenen Gründen und
eigenen Zeugniffen der Kirchenväter dargethan, auch
‚von den verblümten Kedarten, fo fie davon gebraus -
hen, eine richtige Erklärung gegeben. Von den —
Taufexorciſmus der aatechumenorum wird haupt⸗
Kchlich In einer ernſtlichen Bußvermahnung und eis
Fftigem Gebete beftanden habe. .S, vollſt. Nachr.
1750. ©. 253. u. f. u
7 . Develtigis rhetorices in poetis vereris.Latii
Satyricis. Heimſtaͤdt 1752. 6.3. Syn diefer ſchoͤ—
. nen Schrift werben ‚vornehmlich folgende Stellen
der römlfchen Saryricorum abgehandelt. Iuuen. Ser.
VI 155. VI. 447. 452. 184. X, 121. ©. vollſt.
Nachr. 1753. S: Bhf
— . 8. Pie-
N
⸗ ‘ ” !
7356. ' Gecſhichte
[1 ’ . j 4
.. 8. Pietas in ferenifimum, ducem GAROLYM.
Oratio sditialis, die eius_natali habita. 1753.
9. De dignitate academiarum, quam capiunt
e eftudäs humanitatis. Orstio in natali Academise
“ Iuliae Carolinae habita. 1754. ur
N
1
|
“
i
10. De elogio filiorum tonitru ad Merc. IM.
- 17. Diff. epift. ad S. R. 10. GOTTL. CARPZOvVivm,
Helmſtaͤdt 1754. 5 B. Donnerfinder. find, nach der
Meynung des Herrn Verfaſſers, ausgefonderre Zeu⸗
gen der Gottheit Chriſti, wovon ſie unmittelbar
durch ſeine Donnerſtimme vom Himmel, welche
bey der Taufe Chriſti und bey deſſen Verklaͤrung auf
dem Berge geſchehen, belehret worden. S. vollſt.
Nachr. 17°6. .146.u.f. Diefe Schrift ift bey
dem demütbigen Dank⸗ und Sreudenopfer bes
Herrn Superintendenten Carpzov zu Luͤbeck 1754
wieder aufgeleget worden. Araft theol. bibl. 107
St, 596. ©. .
11. Programmade vita 1. <. pBarschu, 14,
1754. u
12. Oratio parentalis 10. GE@RG. PERTCHIO,
academiae proredtori dida. 1754. Fol.
13. Debona mente aRomanis confecratä progr.
1755. Quart 3 B. S vollſt. Nachr. 1756.65,
354. u. f. |
14. Programma in memoriam FRANCISCI ROTH=-
FISCHERI. 1755. Fol.
ı5. De diuinis hominum hofpitibus, ad Ebr.
. XII, 2. Programmata die feftoS. Michaelis: 1755,
Quart. Vigrteh. ©. Es werden verſchiedene *
Cs
⸗
des gem. 30h Ebriſtan Wernddorf 71
Erſceinung der Engel in der heiligen. Schrift vor⸗
kommende Umſtoͤnde aus Stellen aller Profanſeri.
benten erläutert. vollſt. Nachr. 1790. 813. u.f. S.
16. De ciuitaribus Aſiae veundgog Progr. ad
- indicandum facrum faeculare academiae Duisbur-
„genfis 1755. Quart. ber Herr Prof. Withof bat
folches den adtis ſacr. fecul. acad. Duisburg. gar -
eingerüdet. &. 160-168.
17. De Chrifto , phosphoro nottro, aa loc,
Luc. 1. 78.2, Pet. I.ı9. Apoc. XXII. 16. item de phos-
phoro profanarum gentium. Programma- ſacro-
' Chrifti notalitio propos. 1755, Es werden die wahr⸗
_fiheinfichen Gründe ausgeführet, ‘warum Chriftus
- ber Morgenftern genennet werde... Von dem phos-
. Phorober Heiden, der in einigen alten Auffchriften
‚ . vorkommt, wirb gejelget, daß er als der Arzt und
Erhalter dee Kinder‘ und. Familien verehret wor⸗
ben, und mit dent telesphoro einerley fen,
18. Orätio panegyriga in connubium ferenifli-
mi ducis, ERNESTI. AYGVSTI 'CONSTANTINI, et
- ANNAE AMALIAE, principis Brunfv. et Luneb,
1756. Fol,
ı9. De iralo aeterni et perpetui Romanisi im-
peratoribus glim attributo. Progr. ad indic, ora= ’
tionem in nuptiasERN, AVG. CONST. etc. 1756. Fol,
. 20. De ritu figendi claui annalis apud Rom, =
. Progr. ad indic. facrum faeculare academie Gry-
phiswaldenfis 1756.. Quart.
| ar. De collegio poetarum Ramano, Progr,
| ad indicandam orationem in natali academiae Iu«s
‚ Iiae Caroline 1756. Quart. | ,
Neu Gel toropa xXV. b. Er 2 ou
*
L
/ J
. 758 Geſchichte des Hrn. J.Ch · Wernsdorf.
22. Progr. de vita 10. Nic. FROBESII, mathem.
et phylic. P.P.O. 1756. Quartı 4 B.
. 33 Progr. in memoriam 10. CONR, SIGISM,
ropxii, IAi 1757- Quart 4 B.
24. Progr. de Fortuna prineipum orationi Guil.
Gebbardi, Brunfvic. in reditam fereniflimi ducis,
CAROLI, habendae praemiflüm, 1757 Quart an
derch. B.
| So weit find uns bie bisherige Schriften des
gelehrten Herrn Profeſſors Wernsdorf bekannt ge⸗
worden. Einige ſeiner lateiniſchen Gedichte ſind in
dern andern Theile der rönikifchen Sammlung be
findlich. ‚Außer denfelben hat ec aber noch verſchie·
dene kleine Schriften verfertiget legen,
| Den Hausftanb befielben betreffend, fo hat er ſich
den vierzehnten Junius 1753 mit Frau Anna Mars
gaterha Hedwig , vermittmeten Gerike, eine Toch»
ter des feligen Herrn Johann Juſt Sörfter ‚Sw
perintendens zu Neuftadt im bannöverifchen, ver
heyrashet 5 aus weicher Ehe auch Kinder erzielet (mb.
@efibloffen den 26 Yug. 1758. _
— & S
125833*
ra |
" +
—
40 759
ERSTER ET EERT IT TG
Geſchichte
des Herrn
Wilhelm Wilhelminus,
der freyen Kuͤnſte Magiſters und der Welt⸗
weisheit Doctors, der koͤniglichen Akademie
‚der Wiſſenſchaften zu Sonden Mitgliedes und
reformirten Predigers zu Middelbug.
(> 9 wenig die Gelehrſamreit erblich iſt für we:
' nig iftes gleidjwohl za verwundern, daß ge:
. „ lehrte Bäter gelehere Söhne Haben; ja, daß
"& ganze gelehrte Samilien und Nachkommenſchaf⸗
ten giebet.. Das Vorbild ſolcher Xeltern, ihre eigene
Aufſicht, Unterweifung und Unterredungen , koͤnnen
nicht anders, als zur Bildungund zur Bollfommens
heitwohlgearteter Kinder ein vorzügliches benfragen..
Zu folchen glauben wir unfern Yan Wilhelminus
mit Recht zählen zu fönnen. ir haben gleich zu
-. Anfange der Sebensbefchrelbung feines Herrn Bas
ters, Johann Wilhelminus, im 10. Th. des N.
G SE. ©. 753. auch feinen Großvater, Wilhelm
Wilhehmninus, als einen ganz gelehrten Wann, ges
nenne. Von diefem ift ihm einige Tage nach ſei⸗
ner Gehurt zu Rotterdam 1718 in der heiligen Tau»
fe fein Vorname gegeben worden, Seine Mutter
war Maria Bronwer.
Cee Nahe
760 Geſchichte
Nachdem er in feiner Vaterſtadt unter bemn beruͤhrn⸗
- ten Profeſſor und Rertor Jens in den Schulwiſſen-
fchaften wohl untermwiefen ; einen guten Grund ge
legt Hatte, beſuchte er in feiner Jugend Die Univer⸗
fitäten zu Leiden und Utrecht, und machte ih auf
- benfelben den Unterricht der berühmteften Weltwei-
fen, Literätoren, Sprach⸗ und Gottesgelehrten fleißig
und glücklich zu Nutzen. Insbeſondre gieng feine Nei.
gung damals fehr auf Die neuere Weltweisheit, und
er übeze fi darinn fo ſtark und brachte es fo weit,
daß er auf der leßtgenännten Univerfität den zwey⸗
sen Junius 1739 die höchfte afademifche Ehre eines
dodoris philofophige und magiſtti liberalium artium
erhielt, nachdem er eine fehr wohl gerathene Kathe⸗
derſchrift de commercio mentis cum corpore öffent
lich vertheidigee harte. Hierauf vermeilete er noch,
bis erden fechiten und neunten December 1741. Das
Ratlheder als Doctor wiederum beftieg, und feine
gelehrte Difputation de origine mali moralis der
Öffentlichen Prüfung der Gelehrten unterwarf.
Einige Zeit, nachdem biefes gefchehen ‚that Hert
Wilhelminus eine gelehrte Reife nach Engeland,
und befuchte bie dortigen hohen Schulen und Ges
lehrten, mit deren verfchledenen er noch jego einen
gelehrten Briefwechſel unterhält,
Mach feiner Wiederkunft in fein Vaterland war
es Zeit, dem Prebigtamte, welchem er ſich gewidmet
hatte, näher zu Fommen. Der Herr Doctor, fo
gelehrt er war, ließ es ſich gerne gefallen , ſich den
Gefegen feiner Kirche zu unterworfen, und das ges
dhnliche Sramen, um Candidat zu werben, zu
| = umter⸗
1
des Herrn Wilhelm Wilhelminus. 769
untergehen. Sollte man nicht zumellen von ſolchen,
bloß um dem Uebel vorzufommen, gemachten An⸗
ordnungen eine Ausnahme machen ? mentgftens, wenn '
‘der examinandus raum ſo gelehrt iſt, als ale, wenn
nicht die meiften, feiner examinatorum. Doch, diefe
und dergleichen Anmerkungen bey Seite gefegt;uns- . -
fer Here Wilhehmus wurde von der Claſſis von
Schieland eraminirt, und ward von derfelben zum _
Eandidaten des Previgtamtes aufgenommen, Dies
war nicht lange gefchehen, als ihm fo fort ſein Ge-
ſchicklichkeie und Gaben den Ruf der Gemeine zu
Lekkerkerk zu ihren Prediger und Seelforger zumege
brachten. Daſelbſt ward er ben achtzehnten Auguft
1743. von feinem felicen Seren Vater gar beweglich
vorgeftellet, und er felbft trat deffelben Tages fein
“Amt mit eine
de Predigten, des Vaters und bes Sohnes, ſind
bald * im Drud erſchienen. - - .
redigt über 2 dor. 4,7. m. Bey . ,
An dieſem Orte empfieng er von ber koͤniglich.
geoebeitannifihen Geſellſchaſt der Wiſſenſchaften, wel⸗
che ſeine ausnehmende Gelehrfamkeit erkannt hatte,
das Diplom ihres Mitgliedes. Er iſt, ſo viel wir
wiſſen, der einzige Geiſtliche in den g * verei⸗
nigten Niederlanden, welchem dieſe hre wie⸗
derfahren.
Zu Lekkerkerk ſtand der Herr Doctor bis in das
aht 1747, in welchem ec den zweyten Julius über
ef. 20, 10. feine Abfchiedspredige Hielt, und dem
Hufe nach Weftfaandam Folge lelftete ; nwo er den
drey und zwanjigſten beffeiben Monats abermals
ec3 von
. Vergl. N. G. E. X. Th. S. 374.
762: - Befibichte
von feinem Herrn Vater mit einer Predigt über 1
Pet. 5,2. 3. 4. eihgeführet würbe, und fetbft des
- Nachmittags über 2. Mor. 2, 14. fein Predigtamt
dantrat. So wohl die Einführungspredigt feines -
+ Kern Vaters, *) als auch feine eigene Abſchieds⸗
“und Antrittsprebigt find wiederum in Druck erſchie⸗
nen; und zwar die erfte unter der Auffcheift: Her
Werk der Leeraaren in Gods Kerke etc. .Dielegte :
De Triumph. der Leeraaren door de Goddlyke By-
‚Stand erc. Rotterdam, Quart. **). Predigten gehoͤ⸗
‚ren zwar eigentlich nicht: zu den gelehrten
Doch, wenn fie fo wohl ausgearbeitet find, wie bie
fe, verdienen fie auch bey Selehrten in Anmerkung,
zu fommen, —
Unſer Herr Wilhelmus erwarb ſich ſo wohl
Durch feine Predigten, als durch feine ganze Amts-
führung‘, einen allgemeinen Ruhm in ber niederlaͤn⸗
difchen Kirche, Merfchlebene Gemeinen erfahen fich
ihn ſchon zu ihrem fünftigen Lehrer aus, und er hatte
der Gemeine zu Weſtſaandam kaum ein Jahr ge
dienet, als er bereits ben fiebenten Yulius 1748 zum
Prediger. nah Vlißingen berufen ward, Er nahm
auch diefen Beruf an, erhielt ben zwölften Auguft
- feine Entſchlagung durch feinen Herrn Vater, als
bevollmaͤchtigten des vlißingiſchen Collegii qualifi-
cati, und nahm von feiner bisherigen Gemeine Den
cerrſten September über 3 Ror. ı, 13. 14. feinen Ab
ſchied, worauf er fich nach Wußingen begab, und
0 den
HNO E. X. Th. S. 374, |
**) Bockſaal, Nouember. 1747. pı 577
\
a5
des Herrn Wilhelm Wilhelmius. 763,
den zwey und zwanzigſten deſſelben Monats von fe
nem Amrsgenofien, Herrn Daniel Stürier über
Heſek. 33, 4.8. 6, eingeführet ward, feloit aber über.
Joh. 21, 1:6, 7. a. fein ‚neues Amt antrat, _
Doc) audy bey dieſer Gemeine blieb er nur etwas
über ein Jahr, indem ihm den ſiebenten Auguft
1749 die blühende Gemeinen der Hauptſtadt in Sea
land, Middelburg, zu ihren Prebiger und Seelſor⸗
ger ermäßlten und erhielten. Sein Abzug dalerte
bis in. October, in welchen Monat er dem zwoͤlften
aus Spruͤchw. 22, 20. 21. ſeinen Abſchied predigte,
fi gleich darauf nach Middelburg begab, und deg
' folgenden Sonntags durch den -jeßigen Herrn Pros
feffor zu Gröningen , D. Hollebeck , über J or.
der Gemeing vorgeftellet wurbe, und über Sp
22,37. 18, 19. feine Anzugsprebige that.
Dieſe Stadt und Gemeine haben ſich nun den
Herrn Doctor dergeſtalt verbunden, daß auch der
vortheilhaſteſte anderweitige Beruf ihn nicht Teiche
bewegen bürfte, felbigen zu verlaſſen. Er hat eine
überaus glückliche Heyrath gethan, Indem er bie
Sräulein Tochter des Frenberen Cornelius von’
den Brande, Herrn von Kleverskerken, zur Che
. erhalten ; und er tebetsin großen Vergnügen und
dem.errmünfchteften Anfehen ben feiner Gemeine. Ein
Sohn, welchen er In feiner Ehe erherzet, hat den
Namen des Großpaters, "Johannes, in der heis
ligen Taufe erhalten, und es werden, von feinerzars
sn Kindheit an, weber Mühe noch Koften geſpa⸗
vet, um ihm eine feiner Geburt gemöße Erziehung ==
. zu geben.
„Osthfen da 6. u 758 |
i Key, Ge
764 ° Geſchichte
J
AERRRRERKERRET RT TH FT RR
Geſchichte
des Herrn
Johann Heinrich Zopf;
Magiſters der freyen Kuͤnſte, Directors des
Ghymnaſii und evangeliſch lutheriſchen Predigers
7 ver St.
St. Gerdrudtslirche zu Eſſen.
m Jahre 1691. am ı6ten April erblicte Herr
Zopf zu Gera im Voigtlande das Licht det
Well. Sein ſeliger Herr Vater war Jo⸗
Bann Caſpar Zopf, Magifter der freyen Künfte
und Hofprebiger.in Gera; die felige Frau Mutter
aber Anna Catharina von Kretſch, welche aus
einer alten abelichen Familie entfprungen. Der.
felige Großvater endlih war Caſpar Zopf, wei⸗
land Superintendent bafelbit. Won feinen Ge
ſchwiſtern wiffen wir nur, daß feine jüngfte Schwe⸗
fer, Magdalena Eleonora mit dem berüßmten
Ze Stanz. Buddeus in Jena vermähler ge
wefen., . Zu
Nachdem unfer Gelehrter die erften Gründe
feiner Wiffenfchaften auf dem berühmten Gymna⸗
fio zu Gera geleget Batte i fo begab er fi im
Sabre 1711. auf die jenaifche hohe Schule, woſelbſt
er die damals lebenden berühmten Lehrer, nämlich
Buddeus und Foͤrtſch in der Dottesgelahrtheit;
Hamberger, Gyrbius und Lehmann in ber
des Hrn. Johann Heinrich Zopf. 765
Welwweishelt; Dans and Ruß in der heil, Philo
logie, in ven Humanioribus aber den Profefloren
. ber Beredſamkeit, Poſner, fleißig gehoͤret.
Hier brachte er es in wenigen Jahren ſo weit,
daß er ſchon 1714. weil er auf Univerſitaͤten zu blels
ben gedachte, den Gradum Magifterii annahm,
und bald darauf nämlich 1715. feine Snauguraldifpus '
tatiun de origine philoſophiae ecledicae öffentlich
. ohne Borfig vertheibigte,auch einigezeit Collegia laß.
Diefes war der Anfang feiner Beförderung, der bald
Darauf einen größern Zuwachs erhielte, denn...
im Jahr 1716, begab fich der Herr Magifter im
- Monat Julius auf die berühmte Friedrichsuͤniver⸗
fitäe Halle, woſelbſt ihm das Amt eines öffentlis
chen Lehrers bey dem koͤniglichen Paͤdagogio aufge:
” ragen wurde, welches er auch drey Jahr lang ver⸗
waltet. Dabey aber fuhr er fort, die Lehrſtunden
der dortigen beruͤhmten Theolegen Frankens,
Breithaupts, Antons, Langens, und in ben.
morgenländifchen Sprachen des gern Michaelis,
unausgeſetzt zu befuchen.
Im Jahr- 1719. wurde er als Director an das
evangelifch. lutheriſche Gymnaſium ber kaiſerlichen
Reichsſtadt Eſſen berufen, auch zwey Jahre her⸗
nach zum dritten Prediger der dortigen St. Ger⸗
drudssfirche oͤffentlich orbiniret ; melden beyden
Bedienungen er nun gcht und dreißig jahre lang,
‚ohne merflichen Abgang der Leibes. und: Gemuͤths.
kraͤfte unverdroßen vorgeſtanden.
Im Jahr 1727. demuͤhte man ſich zwar uns |
em ger Zopf das Kertorat am Gymnaſie zu _
Eree5 Eorft
„sv
/
I
⸗
768 Geſſchichte
Soeſt, welches durch den Tod des Hrn. D. Rum⸗
peus offen gefallen, aufjutragen, Allein er. trug
Bedenken diefem Rufe zu folgen, und der Aus«
gang hat es gewiefen, daß der Herr Zopf dazu bes
ſtimmt gewefen, das dortige Gymnaſium in Flot
und eine recht unvergleichlihe Verfaffung zu brins
gen. Wir wollen eine deutliche Probe von feinen |
vielfachen, Verdienften um diefe Schulen anfühs
ren. Here Zopf hatte es ſchon lange eingefehen, .
daß es ein wirklicher Mangel bey den mehreiten
Schulanftalten ſey, daß man nur bloß für diejes
nige Sorge früge, die ſich dereinft den Wiffenfchafe
ten ergeben wollen, und hingegen’ biejenigen ‚ Die
zu bürgerlichen oder andern Gefchäften gewidmet
-. find, völlig aus den Augen fegte. Um alfo feine
Bemühungen recht gemeinnügig zu maden ; fo
war er darauf bedacht, wieer, nach. dern Fuß der
vortrefflichen berlinifchen Realſchule, gleichfalls ei⸗
nige Nealclaffen bey feinem. Gymnaſio zu Stan
De bringen möchte. Er trug dem dortigen Magie
. frag feine rebliche Abſicht vor, der auch feine Ein
willigung gab und ihm ben noͤthigen Beyſtand ver⸗
ſprach. Unſer Herr Magifter ‘harte es alfe im
Jahr 1749. im Monat May wirklich fo weit ge
bracht, daß man anfieng folgende Anleitungen zu
geben 1) zur Calligraphie. 2) Zur Orthographie
und Briefſtellung 3) zur Arithmetik 4) zur &eos
graphie 5) zur Phyſik. 6) Zur Geometrie 7) zu‘
ber franzöfifchen Sprache 8) zu wohlanſtaͤndigen
Eitten, 5) Zur Vocalmuſik. Herrn Zopfs Ab⸗
fichten: giengen noch weiter, und er verfprach mit
der Zeit noch folgende Claſſen anzulegen, ı ) ine
⸗
des Hrn. Johann Heinrich Zopf. 769
Taturalien- 2) eine Zeitungsclaſſe 3) eine Defos '
nomifche ynd 4) eine Kaufe und Handlungsclaffe,
Ob aber dieſe Ießten bis dahin" wirklich zu Stande
gefommen, fönnen wir mic völliger Gewißheit
nicht fagen. Don diefer neuen und nüglichen, Ein=-
richtung ließ Here Zopf einen befordern und ause |
führlichen Bericht durch den Druck ausgehen,
Im Yahre 1722. ben 28ſten May verehelichte
ſich unfer Gelehrter, nach göttlicher Vorſehung,
mit des bortigen *Öurgermeifters, weiland Herrn u
D. Arnold Krupp, zweyten Jungfer Tochter,
Juliana Eliſabeth, mit welcher er bis 1749. eine
vergnuͤgte und gefeghete Ehe geführer, nad) Dero
- Ableben aber ift er bis dahin in bem Bitberfiande
| geblieb e
"Wasleine gelehrte und viele! Schriften betrifft,
ſo hat er folgende Bücher, Difputariones und Dre. |
grammata herausgegeben,
. 1. Buͤcher.
u Herodiani roͤmiſche Hiſtorie feiner Zeit,
. zum erſtenmal aus dem Briechifchen ins
Deutſche uͤberſetzt, nebft einer Vorrede
von Menantes, 8. Halle 1719.
2. Einleitung in die Univerſalhiſtorie, Halle
1729, 8. Diefes Buch hat das Gtüd gehabt,
faſt auf aflen fächfifchen Oymnaſiis eingefuͤh⸗
vet zu werden ; . Schon neun mat iſt es aufgeles
get, und bie legte Ausgabe, welche gleichfalls
zu Halle 1755. erfchien, hat der Herr Verfafler
* einer Jortſehung b bis auf lehtgedachtes Jahr
vermehret. |
3. Com-
670. Gecſchichte
| 3. Commentatio. phyfico- moralis, de prouiden-
tia Dei fulminamis. Frankfurt 1738. in 8.
24. Inſtitutiones Epiſtolicae. Ebendaſelbſt in 8.
1730. Von dieſem Buche hat man auch ſchon
eine zwote Auflage. |
$. Logica enucleata. oder erleichterte Pernunfe
lehre, in 8. Halle 1731. Die legte Auflage
vom Jahre 1740. ift um ein Gutes vermehret.
Sie ift gleichfalls auf verſchiedenen Schulen
gebrauchet werden.
6. Introdudio in antiquitates veterum "Hebraeo-
rum, cum aliquali fafciarum typicarum euolo-
tione coniunda. 8. Halae. 1734.
7. Jurisprudentia naturalis, oder Tursgefaßte
und deutlich erläuterre Grundfäne des na⸗
tuñrlichen Rechts. 8. Halle 1734 |
8. Leben und Thaͤtigkeit des gerechtmachen⸗
den Glaubens, wobey die Stage: Ob
innerlihe gute Werte dem Glauben,
wenn er rechtfertiger, gegenwaͤrtig find?
ſchriftmaͤßig erörtert wird, wider Job.
Dan, Ringe in Dortmund. 8. , Halle 1735.
9 Tradarus de Pfend - Adiaphoria ſaltatoria, 8.
Suſati 1735. |
so. Pofitiones controuerfze ex Antropologia fa-
cra, 8. Kffen 1745. Es find diefes neun
Differtationen, welche Here Zopf in gedach⸗
tem Jahre mit eben fo vielen Refpondenten zur
Kacheder gebracht.
v2. Compendiam Grammaticae Hebraese Dan-
ꝛæianum, ad arctiores limites redadum. 8.
- Ienae
Le A
des Hrn. Johann Heinrich zepf. 77ı
Ierse 1748. Es iſt dieſes ſchon die drikt
Auflage, 5
' 22, Denkmaaͤl des zweyten augeburgifchen =
Eonfeffionsgubiläi. Effen 1730, 4. Rach
einer Furzen Nachricht von der effendifchen Ju⸗
belfreude folget 1) Herr Zopfs lateiniſche Rede:
de admirabili doctrinae purioris per augufta-
nam confeflionem propagatione, conftantique
eiusdem conferuatione. 2) Hrn. Philipp,
- Aefrich Hennemanns, Prorectors ver eſſen.
diſchen Schule teutfche Rebe von der fiegenden :
23. Solemnia fäecularis, ober Denfmaal der effene
. ., difchen Jubelfreude, über das 200jaͤhrige Ges
%
daͤchtniß des im Jahr 1755. zu Augsburg ge⸗
ſchloſſenen Religionfriedens, 4. Eſſen 1755,
II. DISSERTATIONES.
14. De origine philofophiae ecledicae, vbi
oſtenditur, omnes fedarum conditores foifle .
ecledicös. Ienae 1715. 5 2 Bog. 4. Ks
iſt diefes Hrn. Zopfs Inauguralſtreitſchrift. |
15. De eruditione mercenaria.
“16. De firhulatione pfeudo -politica,
17. De aemulatione, foecunda vitiorum' matre.
.18. De perfectione vera erimaginaria. Francof.
et Lipfiae 1722. 7 "Bogen. Bu
19. De Iephtae in filiam mitigata crudelitate; quo
ipfo lephta ab ardewroßueiac crimine abfol-
uitur. 17730. 2 Bog. ie ift gegen Aug.
- Pfeifferum und Lud, Capellum gerichtet.
20. Qus-
!
773 Gecchichte
20. Quadriga diſſertationum de baptifino Unte
21.
u
22,
tav vongwr ex ı Cor. XV, 29. 1731: 8 Bog.
De Vampyris S. Sanguifugis Seruienlibus. 1733
3 4 Bogen.
Biga Differtationum ‚de ferpenre protoplafto- |
rum ſeducore. Prima 4733. 352g. Se-
cunda 1734: 4 Bogen. Diefe Differtationen
[no ‚gegen den jenaifchen Gottesgelehrten "ob.
inh. Ruß gerichtet, der eine Exereit. Pbi-
lol, de ferpente fedudtore non naturali, fed
folo diabolo-, Ienae ı 712 (dieſes ift die ste
Auflage) gefchrieben und feine. Meynung mit
neun. Gründen zu behaupten geſucht. «here
zZopf widerlegt pn ‚ und feet ihm neun an»
dere Gründe entgegen.
23.
‚24.
285.
26.
De lumine fanaticorum eommentitio.
De Origine animarum hodierna. _
De iure diuino abfolutionis ecclefiafticae.
1734. 2 5 Bogen.
De Regeneratione facceMius, ı non inftantanea
1736. 2 4 Bogen.
27. De Ieſu Nazareno vero Meſſia.
28. De fide cemporgria ex Luc. VII, 13.
29.
De cruentatione cadduerum, komicidarum
indice. 1737. 2 Bogen,
30: De Iuda, coenae Dominicae conuius. 1737. .
2 7— z Bogen,
31. De ſuſpendio Indaeorum typico. *
2 zogen.
323. De peccato. hominum prima, in paradifo.
33.
het iure Magiftratus politich circa facra, 1743. .
5 3 Öogen, |
"34. De
--34. De eo; quod-@sior ef circa Arcam Noachi-
cam. 1745, 3 Bogen,
35. De Moderamine hoftilitatis bellicae. 1747.
Baron von Ratzeler.
36. ‚De Pfeudo Samuele ex ı Sam. zur. ‚1747.
— 3 Bogen,
37. De eQ, quod inftaem ef circa Arcana, 1748.
3 Bogen, “
38. De iure gentium voluntario a naturali die Ä
Nindo. 1752. 3 Bogen,
349 . De eo, quad inftum eft circa Religionem
" propagandam. 1743. 4 3 Bogen,
" * IE PROGRAMMATA EXERCITIIS
" “ ORATORUS PRAEMISSA,
| 40, De Seruatoribus gentilium.
41. De Recirätione vererum Romanorurs.
. 42. De licentiz feculari. .
43. De corrupto fcholarum a am ftarg,
44. De faftigio domus Auflrlacae
45. De fanatico, Scholarum’ hofte, °
46. De falutari rerum nouillimarum meditatione,
‚47. De ſeledu in ſtudüs obferuando. '
48. De praeftantia linguae Germanicae. ,
49. De litteris veterum Germanörum.
50. De mari zeneo r, Reg. XII.
51. De Religione imperio ciuiii non fübieda.
$2.. De, diabolo Jicentiae, dodore. —
5 3. De bonarum̃ litterarum decremento noſtra
aetate admödum metuendo. 1730. 1 Bog.
24 J 54. De
des Hrn. Jopann Heinrich Zopf. 13.
24 Bogen, Der Reſpondent war der Herr . |
m: Sehchige
54 De illufribus Domus Brandenburgieae ; in bo-
nas litteras meritis. In Anfpiciis Regis FRI="
DerIcı II.
55. De origine et progreffa Gymnafi Effendien-
ſis. 1732. A: z Bogen.
56. De triplici boni praeceptoris officio. 1738. |
ı 2 Bogen. ! |
57. De Baratierio Halenſi, raro praecocis inge-
nii exemplo. 1743. 1 Bogen. .'
58. Memoris faecularis facelli ad Spiritum $.
. poft exortam Euangelii lucem, in fcholam,
melioris dodrinae facrarium, conuerfi. 1747.
1 Bogen,
9. Aufpıcia Francifci I. recens creati Caefars,.
cum gratulationibus irenicis mixta, publica
panegyri celebrara. 1745. Bogen.
60. De iufto Lutheri in Ariftotelem dio:
“ 67. Wunderſtrahlen der Majeflät. Jeſu Chriſti
in feiner Leidensnacht. 1751. - 2 x Bogen.
62. Bon der Immgterialität und der daraus fliefs
fenden Unftechli keit der menfchlichen Seele.
‚2749. 1 Bogen.
63. De Lingua Euangeliftarum Authentica. 1754
Iy x Bog en.
64. De —*—* imo chartae ſcriptoriae inuento,
| 7 3 f. I 7 z Bögen. °
"6%. De Friderici Barbaroffae fingularibus in lit-
teras et litteratos meritis, 1745. 10Bo⸗
‘ gen, "
66. Runge Nachricht von der gegenwärtigen Ver⸗
faſſung des Gymnaſii zu Effen. 1752, - 2 BVo⸗
gen.
67.30
des Hrn. Johann Beim zeph m
67. Buptriäßiger Bericht: von einigen Reafclaffen,
welche auf Dem enangelifch- Iutherifchen Gymna.
fio der kaiſerl. Reichsſtadt Effen Anno Chriſti
- 1749: im Monat May, mit Approbation eines
J Magiſtrats aufgerichter worden.
8. 23 Bogen. R
6s. Erörterung der Srage, ob des jübifchen Ge: J
. Wbichtfchreibers , "Topepbus „merkwuͤrdiges
| Bra von Jeſu Chriſto Acht oder unerges |
oben fey. 1759. .
Behioffen den a 190°
, J —
einiger kuͤrzern Nachrichten,
von Ara verftorbenen oder noch lebenden
- . Gelehrten.
0 L.
Herr Nicolaus Dihheinr nt,
weiland Superintendent zu Allendorf.
2 ir heben dieſen bereits im verwichenen Jahre
1757. verſtorbenen Geiſtlichen nicht vorbey
laſſen wollen, weil er einer der beruͤhmte⸗
Men und beliebteſten "Kanzelrebner unferer Zeit in
z Neu Gel. 1. Zoropa xv. un: Ddd der
—
2
der reformirten Kirche geweſen iſt, nud ſich durch
ſeine nicht geringe Anzahl herausgegebener Predig⸗
‚ten unter den bekannteſten theologiſchen Schrifte
ftellern eine Stelle erworben hat. . '- "
Sein Bater hieß Dieterich Chriftopb Ih⸗
rink, und war Bürgermeifter zu Caſſel. Und iu
‚diefer Heſſiſchen Hauptſtadt ward diefer fein Sohn
1699, den achtzehnten September alten Stils auf
die Weit gefeget. Seine Mutter war eine Toch-
ter bes feligen Conrad Seins, Superintendentens
zu Allendorf, welchen feinem müttertichen Groß-
. vater er denn nicht lange vor feinem Lebensende‘
mittelbar im Amte gefolget iſt. Die irgiehung
‚feiner erften Kindheit war fo, ‚wie man fie von
. wohlhabenden und gottesfürchtigen Aeltern wüns
fhen kann. Er legte in ber Schule feiner Vater⸗
ſtadt die Anfangsgründe der Wiffenfchaften, und
oo | letzte ſie auf dem Gymnaſio daſelbſt fort, auf wel⸗
chem er, nebſt den gewoͤhnlichen Schulſtudien, auch
die Mathematik, die hebraͤiſche, chalbäifche und
ſyriſche Sprache, trieb, Hierauf zog er im Jahre
1717. nach Marpurg, allwo Kirchmeyer in der
Gottesgelahrtheit, Schröder in der Kirchenge⸗
ſchichte und in den morgenlaͤndiſthen Alterthuͤmern,
mine in der politifchen und gelehrren Ges
ſchichte, feine Lehrer waren, und er ſich auch von
einem Juden im Rabbiniſchen unterweiſen ließ. =
. Dach zweyen Jahren jog er 1719. von Mars
purg nach Uetrecht, und hörete daſelbſt die theolo⸗
‚gifche und philolegifche Vorleſungen der berühmten
Männer, von Alphen, Mill und Lampe. Der
“ *3
des Hrn. Nicolaus Wilh. Fhrinf. 777.
beßte war ins ſondere fein Aufuͤhrer in der geiſtliche
Weredſantkeit, und deſſen Art zu predigen machte er
ſich ganz eigen, Nachdem er ein Jahr daſelbſt ge⸗
weſen war, that er 1720. und 1721. eine Reife durch
Dig nereinigte Miederlande und nach Bremen.
‚Bey. feiner Zurüftunft in fein. Baterland,;
warb der- felige Herr Ihrink 1722. zum Prediger
zu Spangenberg, 1728. zum Garnifonsprediger zu
Caſſel, 1729. zum dritten Prediger an der St,
Martinikirche, und 1743. zum Archidiaconus da-
ſelbſt angeſteliet. Des folgenden. Jahres 1744 |
- ward er Metropolitan und erfter Prepiger in der
Altſtadt, und 1748. kehrete er als Dechant und er.
ſter Prediger wieder zu feiner erſten Gemeine. End⸗
lich 309 ex 1755. als Superiutendent nach Allendorf,
allıo'er den vier und zwanzigſten Julius 1757. u
großem Leidweſen der heſſiſchen reformirten Kirche
‚wit Tode abgegangen iſt. u
Außer einer Anzahl einzelner Predigten, bat
- er verfehiedene Sammlungen an das Licht geitellet.
Sie find älle nach der Ianipifchen Lehrärt eingerich-
tet, imd von denen, melche an berfelben einen Ges
ſchmack haben, begterig gekaufet. Hin und mie.
der findet man einige erläuterende Anmerkungen
‚ aus der Philologie untergefeget, welche zwar felten
oder nirgends etwas befonderes enthalten, indeſſen
aber doch von einiger Gelehrſamkeit zeugen, und
nicht ohne Mugen find, Hier find die Titels einie
„ger folber Sammlungen. ' ° - 9—
Das Gebet des Volkes Gottes und deſſen
Erhoͤrung durch Erklaͤrung des 85ſten und
ıgoften Pſalms, hebſt einem zwiefachen An⸗
Ddd 2 hange.
er
“ ‚bange. Eaffel 1749. Octav. Aue Kuegobe dieſes
Werkes wuͤnſchete ihm der ſel. Herr Prof. Eßkuch⸗
zu Rinteln Gluͤck in feinem Specim. phil. crit. in
" Mottb. c. IV. 25. $emgo 1749. 4.
Kraft der görtlichen Gnade bewieſen in
der Bekehrung Sauli, zu emem Juͤnger und
—— des Herrn Jeſu in verſchiedenen Pre
digten Über Ad. 9, 1-30. 2, 16. 3. vorgefteller. Cap
fet 742: Octav.
Kampf des Glaubens ‚und die dazu noͤthige J
Waffenruͤſtung, uͤber Epheſ. 6, 10: 18 und
Geneſ. 32, 24: 30. Caflel 1745. Ietav. |
. Bon verfchiedenen folder Sammlungen hat,
wegen des flarfen Abganges , eine ine neue Auflage muͤſ⸗
fen gemacht werden, und. die über den erſten, funf⸗
- zehnten und zwey und dreyßigſten Pfalm‘, ie auch
über “Jerem. 31. find in das heländifche uͤberſetet
in zwey Quartbaͤnden 1756. zu Rimwegen an das
Sicht gelommen.
TER IEER
Herr Peter, Hersleb,
Weiland Biſchof uͤber das Stift Seeland und
General⸗Kirchen⸗Inſpector in den beyden Kb-
wigreichen, Daͤnemark und Norwegen, auch Do.
>.” tor und Profeſſor der ottesgeiehrchet
' 'efem —— en Bao
| R |
ben fen. bedmörtigee Dad folger unb
Sqoxecerſehn, d der Herr Biechof Lude⸗
wig
| des Herrn Peter Hersleb. 779
wig harboe ouf dem zu Noetild Im vorigen Jah⸗
_ + gegehaltenzn Epnabus ber ferlänbifepen Geiflihfeit, -
und der berühmte Herz Juſtizrath und Profeffor ber
Wopiredenpeit, Johann Peter Amberfen, in
dem großen Horſadl zu Kopenhagen, durch ihre ges
Baltene lateinifche Heben ein würdiges Andenten gps
ſtiftet. Die erſte iſt unter dem Titel: Epifcopus ..
numinis igne calefadus in perfona B. PETRI HERS-
LEBII, epilcopi Salapdiae repraefencatus;, in Quark
auf. 93. ©. und die andere unter ber Aufſchrift: laus
. propria B. HERsLEBI0, anf 64 ©, in Quart abge
druckt. In dem Anſchlage, wodurch der Herr Zu -
Riracd Moͤllmann, als Rector ber Lhuinerfieät
zu der letzteren Rede eingeladen bat, findet man:
. gleichfalls die vornehmften Lebensumſtaͤnde biefes
würdigen Mannes, der einer der gröften Redner
gewefen ‚und, außer einer meitläuftigen Gelehrſam.
Seit, in feiner, Perfon viele ruhmvolle Cigenfchafe
a
. B
.
L
“ ,
A
.
j !
ten nereiniget hat. Wiewohl nun folche aus gemels
beten bzegen Schriften bereits in den göttingifchen
Anzeigen v. gel. Sachen 1758. 35. St. gefanım.
Jet und mitgetheilet worden , fo. haben wir es doch
unfere Pfliche zu ſevn erachtet, ſolche auch indemge.
lehren Europa, in weichen er eine anfehntiche un
hochverdiente Perſon geweſen, kuͤrzlich za wiederheien, .
Es war ber ſelige Here Biſchof zu Stoͤds in
dem Stifte Drontheim in Norwegen, aliwo fein Va-
ter M. Chriftopb Hersleb, Prediger geivefen, ge
‚bohren, den 25 Mär; 1689. Bereits Im Jahre 1703,
gieng er nach Kopenhagen, woſelbſt er bis 1707 zu.
gebracht ,. und unter der Zeit, mithin noch in einem
I,
780 GBecchichte
ſolchen Alter, da die andere kaum tuͤcheig ſuch, Die
niedere Schulen zu verlaſſen, verſchiedene akabemi⸗
ſche Streitſchriſten unter dem Titel de Veſta er vir-
_ ginibus Veflalibus; de Hiliolattia Chrifianis a pa-
_ ganis obiedta; diatriba,qua probatur, duos tan-
sum fuiſſe Iacobos; meletema medieum de coenae
etprandii quantitate, als Präfes vertheidiget hats
wie {hm denn, wegen feiter befondern Faͤhigkeit die
Magiftermürde von der Univerſitaͤt freywillig anges
bothen und gefchenket worden. Er harte große tuft,
Rh dem afademifchen teben gänzlich) zu widmen, und
nichts, als der Gehorſam gegen feinen Vater, bewog
Ihn, daß er 170% die Univerfirdt verließ, und, weil
feine Jugend ihm noch fo bald feinen ordentiichen
Predigerdienft Hoffen lieh, fich zu Haufe mit dem
Unterricht feiner jüngeren Brüder befchäftigte, und
zugleich im Predigen uͤbete. Er brachte jene auch
fo weit, daf er mit Ihnen 1713 von neuen nach Kos
penhagen zuruͤckkehrete, und weil er ſieh öfters op-
ponendo in den akademiſchen Uebungen, Bfters aber
auf der Kamel mit ungemeinem Benfal Hören ließe,
fo bewog dieſes den damaligen Pönigfichen Hofpredi⸗
ger, D. Jeßperſen, daß er ihm freywillig die Felb⸗
predigerſteller ben bem Regiinente des Ktrondrinzen
antrug. Herr Heroleb, dem es mehe um ein aka⸗
demilches Katheder zu thun war, Pam ungerne dar.
“an, dieſelbe anzunehmen, mußte ſich aber dad) me
gen feiner oeconomiſchen Umſtaͤnde, dazu bequemen,
und murde 1714 an feinem Geburtstage orbinirt.
Bey dieſer Gelegenheit folgete er in dem wider die
Kron Schweden. geführeten Kriege den Föniglichen
Trouppen nach Holſtein, Mekienburg, Pommern ,
Ce
J
%
des Herrn Pete Hersleb. 781
Kremer‘ und Olbenburg, und erwarb ſich In kurzem
eine ſolche Zertigkeit In der deutſchen Sprache, Daß
es ihm eineriey war, deutſch ober daͤniſch zu predigen.
In Jahr 1718 warb er Prediger zu Gunders⸗
leve auf der Inſel Falfter, und bald darauf 1719
Prediger zu Hilleroͤd und Schloßprediger zu Fried⸗
richsburg. Im Jahr 1725 ward er zum königlichen , -
Hofprebiger angeftellet, und begleitete 1728 den da=
maligen Kronprinzen, nachmaligen König, Chriſtian
den fechften glorreicheften Andenkens, auf feiner '
Reiſe nady Sachſen und In das Carlsbad. Schon
bas Jahr vorher mar er auch zum Beyſitzer in dem
collegio de curſu euangelico propagando und Mite
director bes neuen föniglichen Waiſenhauſes ernannt
worden, Zween Jahre hernach 1730 warb er, aber«
mal an feinem Geburtstage ‚zum Biſchof zu Agger⸗
Bus oder Ehriftiania in Normegen fenerlich eingewei⸗ |
. Enblich folgete er 1737 dem ‚berühmten Bi®
Hof Worm In der Würde als Bifhof und Pros‘
* der Gottesgelehrtheit zu Kopenhagen, anch
neralinſpector der Kirchen in den beyden Koͤnig⸗
zeichen Dänemark und Norwegen. Seine Bered⸗
ſamkeit aufder Kanzel war ausnehmend; feine ſchoͤne
ibesgeftalt, und was bie alten corporis eloquen-
tiam wenneten, nebſt der guten Äusſprache, frug
zwar ein großes zu dem Bergnügen bey, womit man '
feine geiftliche Reden anhötete. Allein, wennman
"diejenigen, fo davon Im Drud find, liefet, fo wird
man finden, daß fie auch. in Anfehung ihrer Ausars
beitung eine vorzügliche Schönpelt haben, worurd)
fie gefallen können. ,
. Ddd 4 Man
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> "Man fat eine yeiliche Amehl Minee Desbigsen
in unſere deutſche Sprache uͤberſehet, und find deren
zehn Theile in den Jahren 1743 bis 1752, unter Dem
. Titel: Erbauliche Reden über verfchiedene
Texte, zu Altona gebruct worden. Die Leichen⸗
rede auf den glorwürdigiten König, Chriſtian VL
und. die hochſelige Königin Louiſe, feine bey ber
Salbung der hoͤchſtgedachten Königien und des jegl-
gen Monarchen gehaltene Mede, und diejenige, ſo
“er ben Gelegenheit des gefenerten Yubiläi ‚da der
Köchfttöbliche oldenburgifhe Stamm ben-glüclichen
eitpunkt feiner drenhimdertjähtiger Regierung ia
Dänemark erieber hat, gehalten, werden allemal
als vorzuͤgliche Meiſterſtuͤcke der Wohlredenheit an⸗
++." gefeßen merden.
Er hat, waͤhrend feines biſchoͤflichen Amtes, ı7
Kirchen, eilf Bilchöfe, yo Proͤbſte und 421 Prieſter
geweyhet, und viele loͤbliche Anftalten in Daͤnemark
gemocht; wohin wir befonders rechnen, daß die Ta
techifatlonen unter ihm ein weſentliches Stück des
Gottesbienftes gemorden find; boß er die in einigen
Iutherifchen ändern übliche erbaulicye Gewohnheit,
vermoͤge welcher die Jugend, ehe fie Das erfte mal
zum Genuß des heillgen Abendmahls ugelaffen wird,
um von Ihren gefafleten Religionsbegefffen Rechen⸗
ſvaft su geben, öffentlich vorgefteflet und confirmi.
ret wird, in Dänentarf und Norwegen veranlaſſet;
und, daß der hoͤchſtſelige Koͤnig, Kriederich IV.
auf feine Veranlaffung, das Hoſpital zu Hilleroͤd
fauͤr ſolche arme Leute, welche durch eine fpectaculöfe
BGeſtqlt der menſchlichen Geſellſchaft, beſonders in
Anſehung ſchwangerer Frauen, jur Laſt ſeyn Fun
\
des Herm ee! erde, Pr
5 een, und die zweyhundert und vietzig Reucerſch·
len nach denen der Cavallerie in allen daͤniſchen
vingen angewleſenen Diftricten geſtiftet hat.
| * Yan sofährers Sebewbefhleß er Den piertet Apr. J
- 3957 fu allgemeinem leidwiſen den Kirche und der
Univerſituͤt, welche an vom eine wahre Zierde ve . |
lohren hat.
u E
ERLTERTEIELTRET TEEN TE
Til.
| GerrCar Wilheim Boysvon Vohat
Weiland. Amtslieutenant und Generalcon⸗
—— Lauſanne, ber goͤttingiſchen fine
blichen A Faden Me Wiſſen ſchaſtes
Ik biefes * —— polen DR
bitiig noch nach, nachdem wir, opne nnd zu
erinnern , wie es gefonmen ‚feit deey Jahren
J pie umfändiidh zu deſchreiben verfämmet haben.
Saufan ‚ weichem ch fo viel Ehre
- mode, ve dan a a bee sh 9
eit aufgenommen. Er war aus einem alten
—— Oele fer Era ruorflen, und |
fein Baser Iſaac Loys von Bochat, war gbeich⸗
alls Amtshieutenant dofabl Sein Sohmudn
ben Wiffenfchaftenund ſchoͤnen Künften äußerte ſich
—8 in ſeiner erſten Kindheit. Es ward keine
Zeit verfäumt Dem bilden; man gab ihm
Te u, —— in in den Sprachenonr
+
u tesgelehrtheic waren.
echte
ſanen Wiſſenſchaften außerorbeneih zu. Im
griechiſchen · kam er ſeinem Lehrmeiſter in kurzer Zet
| er: ‚, und konnte —* — unterrichten.
Auf · der Ahademie Hörete er den berůͤhmten de
Eroufas übep die Weltweloheit, und Barbeyrac
uůher Bas Recht der Natur. m fechszehnten Jah⸗
re ve Fines Alters fandten ihn feine Aeltern , weldheihen
dem geiſtlichen Stande widmeten, nad) Baſel, all-
wo Wetenfels And Sre 2 feine Lehrer in der Get-
ne ihm von den Rinder»
pocken —e Schwachheit noͤthigte feine Ael⸗
Ken, ihn nad) Hauſe Kommen zu laſſen, und feine
Beſtimmung zu verändern. Er legte fh alfo um»
ter belobten Barbeyrac auf bie Rechie, kehrete aber
m nach Baſel zuruͤck und ward dafelbit, had
rüßmlich vertheidigter Dfputation de öptimo prin-
eipe, Ucentiat. 6
Als In denſelben Fahre bie Profeſſlen ber Rechte
mb Geſchichte dunch ben Abzug das Herrn Dar
heyrac erledige ward, bewarb er ſich zu Born durch
hie. gewöhnliche: Difputation um biefelbe, ‚erhielt fie
er und zugleich bie Erlaubniß drey Jahre lang zu
reifen. Ee bediente ſich derſelben, um bievornehm-
ften beutichen und hollaͤndiſchen Univerſitaͤten zu be⸗
fuchen knuͤpfete mit verſchledenen anſehnlichen Ge⸗
ehrten ein Freundſchaftsband, welches er hernach
"Durch einen weitlaͤuftigen Briefimechfel unterhalten,
"und fehrete über Frankreich in feine Voterſtadt ne
rücke; allwo er fein afabemifches Amt mit
"Denfall antrat und führe,
Inm Jahre 1723 teiſete er abermal nach di,
— ———
—— —
Aſch die bibliorheque Icahque zu ſchreiben voraahm.
Die erſten Mitglieder berſelben waren die Herren
Seigneur de Eorrovon, Bourguet, Rlchar,,
des Hrn Cari Wih / Boca
grosbritanniſchen Reſidenten zu Haag. Hierauf
ſtiftete er verſchiedene ſchoͤne Anordnungen bey.der
Akadenite‘; biele feine Vorleſungen über bie Geſchichte
und Rechre mit: nöuten Eifer, und Mat fehr Marl
Vorſchlaͤge der Stiffung ’einer Univerfiäe zu kan .
Fonne ‚ konnte aber daͤmit nicht Dücchdeingen -- = /
Durch die im Jahre 7725 mitt ihm vorgegan⸗
gene Veränderung, daer Amtsbenfiger ward, muß
- en zwar feine getehrte Bemühungen den obrigkeltiie
chen weichen; doch feßte er diefe, ohngeachtet der
Minge feiner Anrtsgefchäfte , auch nicht gänzlich bey
Seite. Er teät'in die gelehrte Gefellfchafe, welche
Düliguon, Herr Derner zu Genf, und unfer Herr
Bochat, weichem insbefondre der Briefwechſel und
die Direction über das’ Journal aufgetragen war, .
und welcher eine große Anzahl‘ feiner Ausarbeitun.
gen eingerüdtet hf. *- Richt weniger gab hm bie
.1725 zwiſchen dem Pabſte und den Canton tucerm,
‚wegen eines Prieſters, ıbeither feinen eingepfarre⸗
te das Tanzen auf einen gewiſſen Sonntag verbo⸗
ſanna Franciſca Triffonnierẽ, einer Richee des
—
then harte, —— laß zu chem
fchönen Werke von dem R
der Obrigkeit
"über die Geiſtlichen.Ee hatte ſech auch mit A.
nem Werke aus ter Kirchengeſchtchte, worian vet⸗
ſchiedene Kaͤtzer niit einem anderen Auge, his gemöhn«
lich iſt, angeſehen wurden /beſchaͤftiget. Als kr
aber den Arnold laß, ließ er es liegen; um da mehr,
8 es ihm add‘ ein guter· Freund erſtitch abtlech!
/ Ohn⸗ |
7288. siichee
Ohngefehr um dieſe Zeit Hatte Herr St. Hya⸗
cinte in dent haaafchen Iournal literaire eine Abhand⸗
lung einruͤcken laſſen, worinn er die Gewohnheit der
Schweitzer ihre Trouppen in Dienſten fremder Maͤch⸗
‚se zu geben, aicht ohne Heftigkeit tadelte. Unſer
Geſehrte ſchrieb eine Widerlegung derſelben. Herr
St. Hyacinte ſtrecte die Waffen; ein auderg
Ungenannter aber ſtellete 1731 zu Genf eine refut⸗
on de la differtation de.Mr. DE BocuAaT an dag
Sicht, weiche aber Herr Bochat einige Jahre dar⸗
auf in feinem Ouvrage pour et.contre les fervies
militaires errangers (1738.23 Th. Octav) beantwortete,
. Ein anderes vorsreffliches Werk, morinner die wah⸗
ren Treibräder der Reformation zu entdecken fuchte,
ward abermals durch den Rath eines Sreundes, wei
‚&er üble Folgen für die Geiftlichkeie daraus befuͤrch
sete, zurüd gehalten. |
AInm Jahr 1740 erhielt Herr Bochat bie wich
‚tige Stelle eines Amtslieutenants. Die Beſchaͤfti⸗
‚gungen in berfeiben . haben ihn nicht abhalten Lin,
‚ent „feine berühmte, Memoires Critigues fur Tan
cienne hiftoire de la ſuiſſe herauszugeben ‚und ver⸗
‚fhledene andere gelehrte Schriften auszuorbeiten,
‚abs : Lettres für le culte. des Dieyx Egiptiens et
sen particuliescejui d’ Ifis a Rome in Dem Mercute
-de Neufchaeel. . Auf die Anmerkungen „ weiche in
„der nouv..biblioth,. Germ. Tom. V. über feine Ge⸗
ſchichte der Schweiter gemacht worden, antwortete
‚er In dem Journal. Helvet. 1750. und in dem Mulco
Helvet. Part, XXVI. lieſet man: locus ıvL.ıı cars ad
Helvetios pextinens adgerfüs emendationem a F.
C. H. senmeam detenſas und Par. xxvu ſ |
⸗ ⸗
⸗
des Hm En Long vBocat. 787
6 auch von Hr eine Veriheldigung der Tapfer,
keit der "alten Schwelzer wider das Urepeil des
Sem J. C. Schwer; .
In eben diefem Jahre nahm er auch das ſchwe⸗
J m Amt eines ®eneralcontrolleurs an: nachdem ihm
a zuvor bie, göttingifche Societaͤt der Wiffen-
aften durch den Kern von Haller das Diplom
in Mitgliedes zugefandt hatte. Endlich bezahlte
Diefer arbeitfame und würdige Mann der Natur die
Schuld in der Nacht: zwiſchen dem 3. und 4. April
754 Seine fchöne Bibliothek hat er feiner Zamıl
die , und, nad) berfelben Aussterben, der Akademie zu
Saufanne vermacht. Weitläuftiger findet man defe
fen tebensumftände nicht nur in einer befonders her-
ausgefommenen Sobrede, ſondern auch in den com-
imentarüs academiae regise Goettingenfis und inder
nouv. biblioch. Gernt, Tom. xvn. P. IlII.
J — — —
| IV. ' u
. Herr Johann Nicolaus Frobeſius.
- Weilant der Mathematik und. Phyſik ordent-
licher Profeſſor zu Helmſtaͤdt.
‘s iefem gelehrten Mann hat ber Herr Profeflor
Joh. Ebrift, KOecnsdorf ein Denkmaal
geftiftet im dem unser dem ‚Titel: memorig
viri excellentiffims auque ampliflimi,, 10. Nicouat
FROBESI EIC. an das Licht geſtelleten ——
⸗ ®
—
—
7383 , GBeſchtchtee
ma. "Und aus demſelben wollen wir deſſen Lebeus⸗
umftände kuͤtzlich zuſammenzlehen.
Er trat den ſiebenten Jenner 170r zu Goßlar
auf diefe Welt. Sein Vater Beorge Barthold
Frobes, war bafelbft Karhsherr „und feine Mutter
bieß Ilſe Marie Stiller. Da diefe Aeltern ein
gutes und lehr ſames Gemuͤht an ihm wahrnahmen,
waren fie bedadyt, ihn etwas lernen zu laflen, und
fanden ihn in die Stadtſchule, obſchon fie ihn da»
mals den Studien noch nicht gewidmet hatten. ‘Bey
diefer Schule lehrten Damals der Kector, Augus-
ftus Carpov und Bernhard Andr. Schmid,
. welche diefen ihren Schüler, wegen feines Fleißes
und Fähigkeiten, fehr lieb gemannen, und feine
Aeltern, welche Ihn zu einer andern Lebensart bes
ſtimmet hatten, überredeten, ihn bey den Willen-
fhaften zu laffen und denfelben gänzlich zu widmen.
Dies geſchahe, und fpornete ihn zu deflo mehreren
Eifer an, welchen er noch dren Jahre auf biefer
Schule erwieß, und darauf ben 3. April 1720 m
einer oͤffentlichen Rede von derſelben Abſchied nahm.
Die erſte Univerfität, fo er bezog, war Selm»
ſtaͤdt, auf welcher ihn ber damalige Prerector und
Profeflor der Medien, Brandan Wieibom , in
Das —— —— Hier legte er ſich
gleich Anfangs ſtark auf d weisheit, zugleich
aber auch auf bie kheologiſche ira Er
hoͤrete die gelehrten Männer, "Corn. Diet: Boch,
in der Phoſik und Marhematit, eben denfelben r,
Aud. Chriſt. Wagner, und Joh. Kor. Moß⸗
hem In der Gottesgelehrtheit, wie auch Sram. von
ne u er
ı
r \
ET
des Herrn Joh. Nicelaus Srobeflud. vg
, Der Hardt Im hebräifehen. :: WVornehmilch hlele er
ſich an den fellgen Roch, ats welcher ihm, bat
nad) feiner Ankunft, in fein Haus nahm, und ibm
feine Kinder zu unterweifen übergab. Alnter dem '-
ſelben vertheidigte er auch den 23 May 1727 eine Die»
putatian de anno natali lelu Chrifti: 'Da er die.
Weltweisheit, und insbeſondre die Maturtehre, mit -
vielen Ernſte trieb, fo erachtece er es auch nöthig,
bey dem berühmten Heiſter anatomiſche Collegia
mitzunehmen, Er
. Sein Trieb zur Weltweisheit erregtein.ifm eine
große “Begierde, ben feligen Wolf, atıf meichen
damals aller Augen gerichtet. waren, ſelbſt zu hoͤren. Ä
Er begab ſich deswegen 1723 nach Kalle, undmard ꝓi
daſelbſt den 19. April unter dem Prorectorat des fer
ligen Böhmer unter die Anjahl der Studenten
aufgenommen. Nebſt Wolfen hielt er -fich an ven
Prof. Sträbler, z0g aber bald hernach mit dem
‚ erfteren nach Marpurg, allwo er von dem beruͤhm⸗
ten Rechtsgelehrten von der Veide, ingefchriebet
wurde, und fich des Unterrichtes verfchiebener Leh⸗ ’
ver bediente. Im Jahre 1725 kehrete er in feine
Vaterſtadt zuruͤck, und ließ ſech zuweilen im Predi
gen hören, Das Jahr Darauf aber gieng er wieder
nach Heimſtaͤdt, underhiele, nach oͤffentlich gehakte-
ner Difputation de praeſtantia matlieleosin philgfo-
phia naturali, von dem damaligen Decanıs, dem
Prof. Wagner, die hoͤchſte afademifche. Ehre in
der Welrweisheit. Als tiefes geſchehen war, er
öffnete ee feine Borlefungen , und zwar mit fo auss
geichnendem Erfolge, daß er ſchon damals als eine
* ber Akadenne angeſchen wurde. D AR
An
799: Geſchichte |
Dies. beweg, nach einigen Jahren, die hohe
tondesherefheft, ihm 1735 eine auflerorbentlidye
Peofehion ner Weltweis heit zu ertheilen, weicheer
mit einer Mede de prudentia phyſica et mathemati«
ea antrat. Sin Jahr darauf that er eine gute Den
rach mie der SJungfer "Joh. Rath. Schmid, aus
weicher auch) einige Kinder nachgeblieben find. 1747
ward er indie philoſophiſche Facultaͤt aufgenonunen,
und 1740. erhielt er die ordentliche Proſeßion der fo
‚ gie und Metaphyſik, weiche er mit einer Rede de
praeglaris: recentiorum philofophorum i in Logicam
et metaphyſicam meritis antrat. Im folgenden
Jahre fiel ihm die ihm ſchon vorher maͤdigſt ige
- Bachte, und nun durch des Herrn Wagners Tob
erledigte Profeßlon der Phyſik und Mathematik zu;
da er denn bende Aemter zehn: Jahre lang mit: vie
lem Ruhme verwaltet, 1751 aber die Profeßion ber -
- togif.und Metaphoſik dem feligen Lodtmann -obe
getreten hat. 1743. trat er mit ber Jungler Aofine
Magdal. Zoölner In die zwente Ehe, aus weilber
and) sven Söhne und eine Tochter übrig find.
Hat einmal, ‚nämlich 1747 das Rectorat der —* |
and yuegmmal nämlich 1746 und ı75ı das. Decanat
feiner Facultoͤt verwaltet: Auch iſt er akademiſcher
Bauinſpector geweſen. Sein Amtefleiß und Treue
war eremplarifch. Die Univerſitaͤt wurde den 11
Geptemb.. 1756 in ihm am eines ihrer nuͤtlichſten ich»
. rer durch den Tod ber
Was man von ihm im Drud dat, iſt folgendes:
. 3, De praeftantia marhefeos in philofophia
saturali. Dil, 1I..1726.
2. De mathefens natura et confligutione com-
zmentatio. Quart. 3. Spe-
des Herrn Joh. Nicolaus Frobeſius. 791
3. Specimen philofophiae eclediicae de meta-
pipe Woltlana. 1730. Quart. ‚ 13teh. B.
A4Bibliothecoe Weiſianae catalogus 173 0. Octab.
5. Breuis ac dilucida ‚fyitemaths philofophiae
ı Wolfiani delineatio , fuccindistabulis tomprehen-
fa, taculentis .obferuationibus paflim illuftraca, et
panfophiae vel ſapientiae humanae generatim De- \
ctatae dekneatione locupletata. Helmft. 1734.Quart. . -
. 6. De prudentia phyfica et mathematica, orat.
Acceflir prolufio aufpicalis de ingenio phyfico et
mathematico. 1735. Quattı. rıteh. ®. . «
7. Programma in funere 10. Goborn, LAREMA-
na. 1736. " |
. 8. Aruficiorum slgebralcorum elementis ana- _
lyſeos finitorum Wolfianis comprehenſorum dilu=
cidatio. Reſp. Henr. Teos. Keibenſtein 1 73 7.
163B. 1,
| | 9. Nous erantiqua larhinis atque aurorae borea-
lis fpeätseuta, cum phaenomeni huius confidera-
rione philofophica. 1739, Quart. —
10. Orat. de praeclaris recentiorum philoſo-
. phorum in logicam et meiaphyficam meritis, 1740. |
steh. Bog. |
' il. Memoriä RVDOLPHI GHRISTIANI WÄGNERL,
Be 773 Zu
12. Bibliothecae Meibomiande catalogus , "eu
praef. de rede ordinanda bibliocheea 1742. Octav.
13. De Philofophiae ; in medicina vſu difl, epiſt.
1742. °
= 14. Encyelopaediz= msthematicae memorislis,
Pars 1.1743 P. Il. et III. 1.744. P. IP, 1745. P. ;
‚ V. et VI. 1746. zufammen ein Alph. ateh. Gere
Neu Gel, uopa xV. Ch . ee 19.
192: : 2 Geſchichte
1$. GHRIST. WOLFII philoſophia rationalis
ſiue Logica, in compendium et iuculentas tabu-
‚las redacta, cum obferuationibus atque indice ſ.
- —— Logico et bibliographia logica Anguladi 1746.
16. Brenis ac dilucida feriptorum. atque argu-
-mentorum, quibus puminis diuini exfiftentia com-
probatur recenfo‘, variis obferuationibus illuftrara,
atque in vſum auditorum.edita. 1746 Quart. i7teh. B.
17. De ſelenographiae iufta dignacione prolu-
ho acad, 1746. ander B.
18. MAGNI PEGELII, ERH. HOFFMANN, SI-
MONIS MENGII ELFRANC. PARCOVI], PrIMOTUM aca-
‘. -demise Iuliae mathematicorum, memorige Orat.
Quart. fuͤnfteh. B.
. - £9. Bibliographia felenographorum nominalis.
Progr. 1747. anderth. B.
20. DVNCANI LIDDELII, HENR. SCHAPERT, 10.
A FELDEN et SIGISM. HOSEMANNI, profeflorum
quondam in acad. Iulia mathematicorum, memo-
riae. Orat. 1747. 5 B.
21. Myſterium de daemonibus ſiue geniis at-
que intelligentiis philofophicum fideliterrehelstum.
.. „Progt. 1747. .
22. Religio mathematici circa natalem dei vi=
äbilis, feu Chrifti deruatoris. Progr..1747. acht B.
23. Proreftoratus academict mathemata srque
«zperimenta quaedam. Orat. 1748. auberth. B.
24 Bibliographiae felenographorum exegeti-
eae er eriticae [pecimen I- VI.1748- 1753. 208,
M “25. De ıo. AVRIDAND einsdemgueafiio, progr.
| TR
ww)
2 J art . “ . rn . 26.
ne
des Gen. Job Nicolaus Frobeſus 793
6. Hiftoriez er dogmätica ad matließn ihtro=
Audio. 1750. ein Alph. 13 Bog.
47. Hiftbrica et-dogmatica canonis. trigono«s
metrici dilucidatio. ‚Reip. lo. Chr. if. Lud, Baſſe i770.
“ eilf Dog.
.28. Brenis ac dilucida philoſophiae naturalis
feu phyſicae delineatio. Progr. 1740. Iſt der An,
fang eines nicht vollendeten Werkes. ze
‚ 29. Rudimenta biegraphiae mathematicae Se, |
1. IL III. 175 1. 1754. 175 5. Dreggeßn und ein bal.
ber Bog.
30. Einladungsſchrift zur Kede des Herrn Nie.
Eberh. Hoier auf die Vermaͤhlung des Könige
von Dänemark Mojeflät mit ber duckhlancheig item
Ptringeßin von Btaunſchweig Juliana Maria. u
ol. dritteh. B
31. Pfog. ad orat. Godofr. —— in easdem
nuptias. Fol, anderth. B.
32. PAVII HEIGELII, CHRISTOPH. TOB: WIDE- .
BYRGII ,.@E-RVD. CHRIST, WAGNERI, profe förtim.
quondam in acad. Iulia mathe memioriae. Orat. ,
3754. 6 .
33. Verzeichniß einer zur Moeßkunſt und Nature -
lehre dienſamen Geraͤthſchaft. 1753. Quart. eilf B.
34. Recenſus heliographorum, vna cum helio-
graphiae prooemio, Progr. 1753. vier Bog.
35. Aulae dei proceres luculento demonftra«
ul. Progr. 1754, drey B.
36. Polyhiſtor heliographicus, ſue folaris; ; .
1755. fünf Bag,
.. Ueber bem bar der ſelige Frobes an einer voll«
Päuigtn Geſchichte der bantvuſhen Anrennn
mwm
19 Geſchichte 8
Gmb Ihrer, Sehrer gearbeitet, und nebſt dem Vorroch
I dazu nachgelaſſen:
Reſponſio ad anon. qut. de rede pafchaei in.
didione.
‚ Defignatio ephemeridum literar,
De vita et fatis IORDANI BRVNI.
NHiſtoria terrae motuum.
Die Stelle dieſes Gelehrten hat der verdiente Herr
Joh. Jar. Hentſch wieder erhalten. \
RR RR KWRERUNRR unuunene
v.
Herr Joh. Conrad Sigismund Topp,
Weiland herzogl. braunfchweig-füneburgifcher
Hofrath, bender Mechten Doctor und ordentlicher
Profeffor , auch der juriftifchen Facultaͤt Se⸗
nior zu Helmfläbt. |
„SU uch dieſes berühmten Rechtsgelehrten Leben
und Verdienſte hat Herr Wernsdorf im
| dem Traueranfchlage beſchrieben. Wir wol⸗
len bemfelben gleichfalls folgen.
(Er war aus Ilten nahe bey Hamover gebihtig,
und erblidte allda den achtzehnten December 1692
das Weltliht. Seine Aeltern waren ber Prediger
des Ortes, Gottſchalk Topp, und Frau Hedwig
Euſabeth Varenkampf. Mit dem ſiebenten
Jahre warb ihm ein Hauspraͤceptor gehalten; deren
er viere nach) einander gehabt; woben auch der Herr
Vater Keiner fleißigen Aufficht fparefe ; bis er in
‚ die Schuie zu Jlefeld gefandt wurde. Hiefelbſt nahm
er
HE VER
x
\
des Ken. Jop.EoneadSigiom. Topp. 795°
er unter den geſchickten Sohrem Kriegk und Guͤn.
ther in den Schulwiſſenſchaſten ſehr wohl zu, und
‚hielt soo. Öffentliche Meberr, die eine de vitanda fa-
miliaritare ‚und Die andere de praeftantia Iinguae
Anglicanae.. un nt ER
Nach loͤblich vollendeten Schulftublen bezog er.
im achtzehnten Sabre feines Alters die Univerfitäg
zu Jena. -Auf derfelben bediente er ſich ter Bor-.
ieſungen des berühmten Syrbius uͤber die Weltmeie "
. beit, legte, fi) aber vornehmlich auf Die Rechtssfe.
lehrſamkelt, als auf fein Hauptſtudium. In der
felben verfchledenen Theilen maren Hertel, Struu,
Stiefe, Schröter, Ditmar, und Richard feine :
Lehrer. Vornehmlich hatte er vielen Mugen von der
Erlaubniß, welche ihm Ditmer ertheilte, fich über:
alles ben ihm näher zu efragen. .
: ‚m Sabre 1715 verließ er die Univerſitaͤt, kam
in fein Batertand zuruͤck, und ward Advocat zu elle -
Findelfen blieb ihm eine große Luſt zu dem afdbem
ſchen Leben bey. Es ſchien aber die Borficht ihn
‚non biefem Wege abhalten zu wollen, und ver
fchaffte ihm die Gelegenheit, der beyden jungen See '
ven von Keriche Hofmeiſter su werden. Hiedurch
tom Herr Topp in mehreres Anſehen. Er ward
719. Secretarius bey dem Öberappellationggerichte,
verwaltete nach. zweyen “jahren das Protonotariat,
und ruͤckte 725 mit einem jährlichen Gehalte auf,
In feinem Amte hatte er Gelegenheit, bey dem Exa-
minibus ber Candidaten wahrzunehmen, mo es ih⸗
nen fehlete, und dies brachte Ihn zu dem Entſchluß,
einen kurgen Begriff ber ganzen Rechtsgelehrſamkeit
ee 3 auf
79. Geſchichte u
._ aufinfegen. Dies chet er nicht allein „-fonbern er»
klaͤrete auch denſelben nicht wenigen angeherden
u
Recechtsgelehrten, zu ihrem großen Vorctheil, ſtellte
auch 1736, quf vieler Erſuchen denſelben an das Licht.
Unterdeſſen warb er beſtimmet, um mit einer kai⸗
ſerlichen Commißion nad) Oſtfriesland zu geben, wel⸗
cher er denn ſehr gute Dienſte leiſtete. Da aber,
nach dem Abſterben des Kaiſers Rarl VI. die Com-
mißion wieder zuruͤck berufen wurde, gieng er wie⸗
der an feine vorige Arbeiten; da er denn das Ver⸗
gnögen hatte, die Anzahl derer, welche ſich feines
Unterrichteg zu bedienen fuchten, fehr vermehret zu
ſehen. Die Wünfche verfeiben und verfihledener
geſchickter Männer beivogen ihn, feine Anweifung
zuden Rechten ſelbſt herauszugeben, . Durch diefe
Bemühungen erwarb er ſich vielen Ruhm, und
man war auf feine Beförderung bedacht, (Es ward
ihm alfo 1743 eine Rathsſtelle im Hofgerichte angetra⸗
gen: Doch er ſahe ſich durch ſeine haͤuslichen Um⸗
ſtaͤnde genoͤthiget, ſolche zu verbitten. Indeſſen er⸗
theilten ihm doch Seine koͤnigliche Majeſtaͤt von
Grosbritannien den Titel Dero Hofraths z im Jahre
3748 aber erhielt er. ein Amt, dergleichen er ſich
—
ſelbſt lange gewuͤnſcht hatte. Er warb. naͤmlich
Protonotarius bey bem Oberappellationsgerichte,
hatte aber dieſes Amt kaum angetreten, als von
Sr, herzoglichen Durchlauchtigkeit zu Braunſchweig
der. Ruf zum zweyten Lehrer der Rechte auf der heim⸗
ſtaͤdtiſchen Univerſitaͤt an ihn ergieng, unter Anbie⸗
tung des Hofrathstitels und einer ſchoͤnen Beſoldung.
Dieſem Rufe folgete der ſellge Mann mit groſ⸗
fer Bexeitwilligkeit, und langete in December 1748
= W nr MM
des Hrn. Joh. Courad Sigism. Topp.797
zu Helchſadi an; da er denn im Mahdes folgen⸗
den Jahres , nad) gehaltener Diſputotion das Du)
ctorat In. ven Mechten annahm. - Bon Dieler Zi
an hat er der Univerſitaͤt ſehr gute Dienfte leiter, und
fidy durch feine liebenswuͤrdige Kigenfchaften und -
Tugenden in einer allgemeinen Achtung erhalten. -
Drenniot iſt er Detanus;,. und zweymal hintereinane
der, 1750 und 1731, Droreiter gewefen.. Im abe:
re 1753 trug ähm fein Herzog bie Dberaufiht- über Ä |
das Waifenhuus auf.
Was den Hausſtand biefes Gelehrten betriftt ſo —
- bat er ſich 725 in die erſte Ehe begeben mit der Jung ⸗
fer Friederike Margarethe Hanſing, einer Toch⸗
ten des bifihöflich » oſnabruͤckiſchen Kammerperrn —
Peter Hanſing, und in derſelben iſt ihm eine Toch⸗
tee gebohren, weiche an Herrn George Schroͤber,
Erbdbherrn auf Willenburg, verhehrathet iſt. Da:
ihn dieſe feine Eheliebſte Im Septeinb. 1729 abge⸗
ſtorben war, .biieb er bie im Novemb, 1731 Witt⸗
wer, da er an ber Sjungfer Regina Carola von.
Dier,. einer Tochter des —— preußifchen Kriegen
und Donminmraths, Johaun Juſt von ‚Diet,
eine neue werche Ehegattin bekam, welche ihm fünf-
\ Dam und zwo Töchter zur. —e— ET hat. Eu
{eisen Sohn, ‚Herrn (Deo 124] Augu o9P, ot
er das Bergnügen gehabt, den 26 Febr. zum Dos. :
etor ber Rechten: zu creiren, und in eben demſelben
Jahre erlebte er bie Freude , feine Tochter, Hed⸗
wig Chriſtina Carola, au ben Herrn Doctor
Carpzov zu verheprathen. :
Bein Enbe. war plöglich „ r und erfolgte ben 25.
‚Sehr, 151 an einem re Die Schrif⸗
ee.4
-
8
u 798 Geſchichte
un ſo von ihm daes siehe. geſeben Guam, find
1. Index juris ginilis prae-. vel zecurforius a
ve ıdea iuris priuafi generalis, ira dundecim ta-
buli adornata ,.vt VL, hebdomatum ſpatio tiro haec
. dene imbutts, majores commentärios cam volu-
ptate intelligere ac emoluere, lectaque in bonum
noſſit tedigere ordinem' eic. Hannover 1736. Sol.
24 Dog.
20. Deutlicher Unterricht von denen in Tentſch·
land uͤblichen Rechten. Nebſt einer. Tabelle von
I der and ber Rechtsgelehrtheit. Dreßden 1742:
.r en juris feudalis, IV. tabulis difpe-
ſuum etc, Zelle 1745. Fol.5 Dog...
4. Do auilio legali vxori Chriftianse, marivo
bonis lahenti nuptae ‚ vel ante coscurfum <redito-
zum, velin qualibet eiusclaffe, ſecundum tus com-
. Inune.competente, Diff: inaug. refn. Frieir, Car-
fen. Helmftäbe. 1749. Quart ſechs B
3. Diſſ. de vtilis rei findicaripais fperiches „
errurägue vſu in coneurfa creditorum, nefp. Site.
Hear. Pofk, Selm, 1749 Quart 6 B..
ı 6. ‚Unterricht von den Schurechten, ſammt den
dazu gehörigen: Sabelien bes Breuigrüi. Halle 1752.
Fol.ı:Aph. 4
,_ 1% oimenfum \aeidiffimae , facile cansen. cönfen
‚ quendae, veritatis pretium, ex&mplo :herois for-
/ Ellis et: beaifkmi .D. svrıı,. Ducis. Brunfüic,
‘et Luneb. propofitum. Orstio anniuerſaria, na-
—— aeailemiaq ulae Carolinae 1 76. d. 25. Okobr.
1753 ↄ hablıa Selm. 0 BB .:
3. De
EHER, ZEN ”
des Hrn. Joh. Conrad Sigism. Topp. 79°
‘g. Dednäio eaufalain, et Suftiflcatio querelge En
nullitratum Sachen (uwY.C.$, Topps,filiaenomi- ,
ne, und bes königl. und churfuͤrſil: Gommillari , Jo⸗
hann Cart Hanſing rc. Fol. B. J
- 9. Diſſ. de adiione redtribitoria, et quamo mi. —
noris non extendenda.ad. defedumin: bonitate, prae= ⸗·
cipue rerum fungibilium.vefp;Ge. Aug-Topp Helm.
ſtaͤdt i733. B. *BÒ
«ro. Difk inaug. de diſtindione inter fructus
certos et incertos in pa&o antichretico iure Roma- '
no non fundata. A. et R! x. Gottl. Hort. Helmſtaͤdt
115.68 a
.. „iz. Explicatio indicis iuris ciuilis " priuati
prae-vel recurforii, fine idexe iuris generalis .tre-
decim tabulis comprehenfi, Das ift: fnftematifcher
“und praßtifcher Unterricht zu leichter Erlernung der
gemeinen Rechte. Heft. 1756.:4 Alph. 9 B.
12. Diff. inaug. de patrefamilias vſufruauario
periculum vel caſum peculii aduentitii ſuſtinento,
vel non ſuſtinento, et de probatione leuis culpae
in adminiftratione fortis. A, et R. Ge. Aug. Topp. .
Heimſt. 1756. fuͤnfteh. B. Unter den Handſchrif⸗
ten des wohlſeligen Heren Topp hat man noch ver:
ſchledene ausgearbeitete Reden und Abhandlungen
vorgefunden, als: : - -
Collectio ſciatraphiea omnium achionum, quot-
quot in omni ĩure conqueri potuerunt, IX. tabulis
comprehenfa, earumque luſtratio prima.
Meditati6 J. er II. de exceptionibus.
De militia. Ä
Owvanten von Erziehung def Kinder. Kurze Ans
‚weilung von guten juriſtiſchen Büchern.
0 | Eee5 An
—
800 Grſchichte
Andweiſung zit guter Eincſchtung ber Auen.
Diſſert. de commünibüs accidentibus contra»
Qfuum et. vitim; voldut.-et,guidem I]. de mern,
De folidis et’ igexfüpersbilibus munimentis fa-
pientine et: religionis, quibus fiudiofus contra iniu-
xias maleferiatorıma hominum fe confirmare paieft-
orat. und einige andere Schriften.
| verein: ..r nu ui
Hert Hermann Weſſ iu,
| weiland reformitter Prediger und. Seeiſor⸗
| ger der Gemeine zu Leiden.
ieſer gelehrte Prediger war ein Sohn eines
Predigers gleiches Namens zu Leewarden,
. und Neffe des berühmten Profeſſors zu eis
den, Johann Weſſelius. Den Anfang feines
zeitlichen tebens nahm er in gemelbeter Hauptſtadt
Srießlands: den eilften März 1718: Im fisbenten
Jahre feines Alters verlöhr er feine Blutter, Mars
garethe Buma, durch ben Tod. Diefer Verluſt
war zwar groß für Ihn, ward aber dach durch Die
treue Fürforge feiner Ihn und feinen Bruder zärtlich
liebenden Großmutter ziemlich erfeger.
Seine Schulftudien brachte er auf den Schulen
feiner Vaterſtadt mit vielem Lobe zu Ende, und
bezog darauf 1734. Die Univerfität zu Leiden. Hier
genoß er des großen Vortheils der Aufficht und des
häuslichen Umganges feines Herrn Oheims. vo
dieſem
Sn
des Herrn Herman Weflelius. scı
dieſem · waren J. von den. Honert im ber Gottes
gelahttheit.,. Schultens in ben morgenländifchen
"Sprachen, und Alterthuͤmern, ſ. Graveſande in
der Weltweisheit, und Burmann und Haver⸗
Bamp in der griedyifchen und fateinifchen Literatur,
feine Lehrer. Er ſammlete fih hier einen guten
Vorrath von Gelehrſamkeit, und legte 1739. den
zwenten May eine fchöne Probe davon ab,. in -
" Hffentlicher.Bertbeidigung einer von ihm felbft aus⸗
- gearbeiteten. Difputatiorr de libro legis reperto in
domo domini ad 2 Reg, XXII, 8. 2 Cbron. XXXIP,
14. Diefe Schrife ift fehr wohl aufgenommen, und
verdienet unter Den gelehrteſten Schriftabhandluns
gen allerdings eine Stelle. . - le
Inm Jahre 1740. ſteſlete er ſich mic fehr oͤbll—
chen Zeugniſſen feiner Lehrer der Claſſis zu Leewar-
den dar, um Das examen praeparatorium vor dere
felben zu untergehen; welches auch den zı Maymit -
dem beaugten Erfolge und eingelegten großen Ruhm
geſchahe. Hierauf ließ er fich im Prebigen hören,
und fand folchen Beyfall, daß er fchon den 20 u;
fius beflelben Jahres zum Prediger der Gemeinen
zu Meſlavier und Neuvier unter der Claſſis von
Docrum berufen ward. Die Einführung in dies _
‚ fein erftes kirchliches Lehramt geſchahe von feinem
Herrn Bater ben 14 Sept. und des folgenden Sonn-
tags hielt er feine Antrittspredigt über Mal. ı 1, 7.
Kaum zween Jahre geroffer dieſe Gemeinen feiner,
da er zu denen von Wolvega und Nyelemmer
unter Sevenwouden uͤberzog, nachdem er den
19 Ag. 3742. über 2 "Job, 8. Abſchied genom-
men hatte · Sein neues Amt fieng er ben zwenten.
-
Sept:
J
⸗
802: Geſchichte
Sept. über "ee: 42, 4. 5. an. An dieſem Orte
. begab fich der feige Herr Weſſel in den Ehefland,
- und imar HN der Jungfer Neeltje vonder Ley,
eines benachbarten Predigers Tochter. |
Sein gründlicher Vortrag und vorzügliche Ga
ı ben tm Predigen, gaben Gelegenheit, daß verfchie
dene-Öemeinen ihn zu Ihrem Seelforker zu Gaben
wuͤnſcheten. Insbeſondere bewarb fich feine Bas
terftadt um ihn. Aber: vergeblich, Dahingegen
‚nahm er den im April 1749. an ihn ergangenen Be
‚ruf der Gemeine zu $eiden an; hielt darauf dem
29 Jun. zu Wolvega feine Abzugsprebigt aus
3 Chefl. 2, 15. 17. und ben 13 ul. zu Leiden feine
Anzugspredigt aus ı Rön, 3, 7.8.9. In dies
ſem Amte'nun , wie in den vorigen, bewies er eine
‚ausnehmende Treue und Eifer‘, und man achtete
insbefondre feine gründliche Rathſchlaͤge In allerley
kirchlichen Verſammlungen fehr hoch. Hierdurch
geſchahe es auch, daß er 1756. erwaͤhlt ward, Die
Würde eines Deputirten des nordhollaͤndiſchen
Synodus auf zween jahre zu befleiden; welches
er aud) dergeftaft gefhan hat, daß die von ihm be»
ſchriebene Handlungen, der Deputirten des Syno⸗
dus von 1756. big 1757. ein Dauerhaftes Denkmaal
feines befonderen Fleißes, fehönen Urtheils, und
aufrichtigen Sorge für das befte der Kirche, biek
ben werden. Den zehnten Februar 1758. wohnte er
noch dem coetui deputatorum zu Haag bey; ben
zwölften predigte und catechifirte er noch; den
drenzehnten aber überfiel ihn ein Schwindel, auf
welchen verſchiedene Ohnmachten folgeten; bie er
nes folgenden Sonntages den 19 Febr. den von
Ä | gab.
/
des Heren Hermann Weſſelius. 805
gab.” Er /hinterlaͤßt re junge Rinder , zweh
Söhne und eine Tochter. Die Gemelne-ift über
fein frühes Abfterben in eine ungemeine "Betrübnig
gefeget worden, und eine. gute Anzahl Seichenge»
dichte haben feine Gaben und Verdienſte befungen.
So geſchickt er war, ber theologifchen Gelehr
ſamkeit mit gedructten Schriften zu dienen, fo ift
er doch davon durch viele Amtsgefchäffte. abgehal⸗
ten werben. Er foll einige Ausarbeitungen nach⸗
gelaffen Gaben. Wir können aber nicht fagen, wo» . -
von fie handeln ;. und ob etwas davon das Licht
fehen möchte. Ä
Boekfaal der geleerde waerelt. März 1758: ' |
SG. 317. u. f. | |
i ' . .
BRRRRURRRRFIRKER ER RR
VI,
%
weisheit zu Seipzig..
r erblickte das Licht der Melt zu Freyberg im
Yapremıs. Sein Bater, Chrifiopb Gioͤck.
A ner, wat Eatechete in der Vorſtadt daſelbſt,
und feine Mutter hieß Anna Sophia Gruͤn⸗
bed. Er verlohr feinen Vater frühzeitig, und
kam, nad) deſſen Tode, ‚auf das bafige Gymna⸗
fum, auf weichem Muller , Haße, Luther,
Harzbach· und Beier feine Lehrer waren; webe
———— | | er
J
Herr Hieronymus George Gloͤckner,
| weiland außerordentlicher Lehrer Der Welt '
804 .- GGeſchichte
"er von feinem Taufzeugen, bem Prediger Waͤger,
. viele Wohteharen genoß. Nachdem er nun bier
einen fehr guten Grund gelegt hatte, bezog. er im
swanzigften Jahre feines Akters die-Univerfität zu
Leipzig, allwo er in den mathematifchen., philofes
phiſchen, biftorifchen und Sprachwiſſenſchaften,
fid) des ‚gründlichen Untereichtes” ber berühmten
Männer, inkter, —* Weiß und Ze
benftreit bediencte, und fich darauf zur Gottesge⸗
lahrtheit wandte, in welcher ihn Pfeifer, Weiß,
WWolle und Teller unterwieſen. Wobey er fid
auch bey den Herren Winkler und Hebenſtreit
im Difputiven und Peroriren übete.
Nach einem vierjährigen Aufenchälte zu Seipzig
„begab fich Herr Glöckner nach Delicſch, und bielt
ſich daſelbſt eine Zeitlang bey’ dem Herrn Superin⸗
tendenten Streng auf, Doc) er fam bald wieder
nach Leipzig zuruͤck, und führete erſt den itzigen
Herrn Commiſſionsrath Wagner zu den Studien
An, und ward darauf von dem Herrn D. Teller
in fein Haus genommen, um feine Söhne zu uns
terrichten, und ihm bey feinen Bidelmerfe be '
huͤlflich zu ſeyn. |
Während dieſer Zeit verteidigte er finfer
CTaubners Vorfige eine Kathederfchrift de Latine
. Germaniceque cogitandi difcrimine , und ward
1745. Magifter der Weltmeisheit, nach gehaltener
Difputation de Potamonii Alexandrini philofo-
phia eelectica, recentiorum -Platonicorum difci-
plinae sdmodum diſſimili. Gleich hernach flellete
Vorleſungen im Griechiſchen und Lateiniſchen,
J in
—2
'
des Hen. Bien Gerrge Gloͤckner. Bo5
Inder Phiteſophie und Phllologle an, und erwarb
ſich durch: einen - Deutliche‘ und gründlichen Bor.
. trag den Beyfall der Studierenden. Daher ge
ſchahe es, daß er zu verfchiedenen Schulämtern .
verlanget ward, melche ibn aber feine teibes.
ſchwachheit ‚anzunehmen zuküct hielt, Er blieb
alfo auf ber Univerſitaͤt, und hatte auch keine
Urſach ſich ſolches gereuen zu laſſen.
Denn im Jahre 1754. ward ihm eine philbſo⸗
pbhiſche Profeſſion aufgetragen, welche er mit einer
Rede de vitiis, quibus hodierna philoſophandi ra-
tio ex methodo geometrica plerumque laborat,
den ein und zwanzigſten May antrat, und ſeit dem
mit vielem Ruhme gefuͤhret hät, bi ihn den fünfe
ten Zebruar 1758. um eilf Uhr des Vormittags,
mitten im Lehren eine folche Leibesſchwachheit über
fiel, daß er aufhören mußte, und ihn, da er In
freye guft gefuͤhret ward, der. Schlag dergeſtallt
ruͤhrete, daß er in wenig Stunden feinen Geiſt
aufgab.
Er hat zu dem andern Banbe bes telleriſchen
Bibelwerkes eine Vorrede gemacht, und Calmets
bibliſches Lexicon aus dem Sranzöfifchen ins Deut
fche überfeget und mit einigen Anmerkungen ver⸗
fehen, und außer dem durch öffenclichen Druck mit,
getheilet.
Epiſt. de ſoeratico diſputandi genere.
De libertate Dei aduerſus recentiores ‚quos-
* dam philoföphos. >.
Progr. quo interpretandi. rationem a nupero |
N. T. edigore, V. c. I0. IAC. WETSTENIO
| pe.
s ⸗
⸗ |
.
06° | Geſchichte
lerumque adhibitam modeſte examinat. Dieß
bhandlung iſt in den vollſt. Nachr. von akad.
Schr. 1754. 9 St. 84. u f ©. aufabruch
cenſiret worden.
————
. 20
Herr Chriſtian Gottlob Haltaus,
veiland der Weltweisheit Magiſter, der
Schule zu St. Nicolai Rector und der Geſell.
ſchaft der fehönen MWiffenfchaften Mir
glied du ‚Leipzig.
% elpzig, welchem dieſer Mann zur Zierde gerei
chet, war auch deſſen Geburtsſtadt, und kam
er 1702 daſelbſt auf die Welt. Seine Aet
rm waren geringe leute. Die Natur aber harte
n fo gebildet, daß ein ſorgfaͤltiger Gebrauch ihret
oben reichend gemefen ift, ihn berühmt’ zu mas
—*28 er die Schulſtudien zuruͤckgelegt,
unter di⸗ Anzahl der Univerſitaͤtsſtudenten mar
ıfgenonimen worden, erwarb er fich Die Gewo⸗
beit verfchiederier Profefforen, und insbeſondere
8 berühmten Johann Burchard Menten.
iefer hielt ungemein vjel von ihm, und bedienete
b feiner zu feiner Sammlung der Schriftfteller
Deufland, Diefe Arbeit befchäfftigre ihn
ht wenig, und erweckte ein ſtarkes Verlangen
ihm ,. fid) eine gründliche Erfänneniß der Ge
ichte der mittleren Zeiten zu erwerben. Er ko |
fi
des Hrn. Chriſtian Gottlob Haltaus. 307
ſich daher mit dem aͤußerſten Fleiße auf Diefelbe, -
j und ftellte fon 1729. eine ſchone Probe davon an
t.
Er ermarb ſich die Wuͤrde eines Magifers ber
Welteweisheit, lebte aber ſonſt ohne oͤffentliche. Be⸗
dienung, bis in das Jahr 1734. da er die Stelle
eines Tertius bey der Nicolaifchule in feiner Va⸗
terſtadt erhielt. Dieſe bekleidete er bis 1746. ba.
ihm das erledigte Conrectorat anvertrauet wurbe,
* von welchem er enblich 1751. zum Rectorat aufftieg.
Und bies verwaltete er mit vielem Kuhm bis an
| fein Ende, welches den eilften bes Februarius 1758
ger und treuer Freund, ein befcheidener Gelehrter, -
ein Weltweifer, welcher die verſchiedenen Stände, _
N
olgete.
Er war ein redlicher Mann, ein liebenswuͤrdi.
worinn das Olüc die Menſchen ſetzet, mit heite⸗
sen Augen anſahe. Seine Sitten, feine Reden;
kamen jederzeit mit fo lobenswurdigen Gemürpe
befchaffenheiten überein,
Die vornehmften Schriften biefes Seepesen *
‚ find die nachſtehenden.
ı. Calendarium medii aeui, praecipue Germi-
nicum. 1729. Octav. Dies erfie Werk ward
von Kennern überaus wohl aufgenommen, . Serr
Haltaus hat unter feinen —— fo viele |
Zuſaͤtze dazu nachgelafien, daß
eine zweyte ſehr
vermehrte Ausgabe, wozu der Herr Profeſſor
Böhme Hoffnung machet, zu erwarten ſiehet.
2. De iure publico certo Germanico medü
acui. 1735. Quart.
Lira Bel uropa xV. Tb. Fff ae
pP
i
8o8 Geſchichte
3 Specimen gloſſari fori Germanicĩ ex diplo-
matibus, 1738. Quart.
4 De turri rubea Germanorum medii aeni, et
quae cognati ſunt argumentĩ. 1757. Quart. Man
findet einen Auszug von diefer Schrift in den vollſt.
es von akad. Schriften 1758. 2 St. 190
u. J. &. J
5. Gloſſarium Germanicum medũ aeui, maxi
mam partem e diplomatibus, multis praeterea aliis
. monimentis, tam editis, quam ineditis adorna-
tum, indicibus necefläriis inftruftum. Praef»
tus eflt ıoH. GOTTLOoB BOEHMIvSs. P. P. Fol.
2 Bände. Der Herr Herausgeber giebt in ber
Vorrede eine kurze ebensbefchreibung des Verſaſ⸗
ſers, woraus auch dieſe unfere Nachricht gegogen
iſt. ©. nowv. bibliotb. Germ. Tom. XXIII. Part. Il.
p. 391-407. | |
ERKRRRRK RK AR RR RE RE RR RE
ILIX. |
Herr Eliad Palairet,
2 Franzdſiſcher Prediger zu London.
in gelehtter Prediger iſt, nach dem Ausfprud
‚des berüßmten Herrn Profeffors Venema
| zu Sraneder, *) in unferen Tagen eine feltene
- Erfcheinung, Dem Herrn Palairet wird man
eine. gute Gelehrſamkeit insbefondere im Griechi⸗
fhen nicht abſprechen koͤnnen. Wir haben. fol
ende
*) Diff, IL in vatic, DAN. 6. 31. 3
des Herrn Eias Palairet. ⸗ 809° Ä
genbe turge Nachrichten von deſſen Lebensumſtaͤn⸗
den erhalten. |
„Er iſt im Jahr i713. zu Rotterdam, allwo
feine Mutter noch am leben iſt, gebohren, und aus
einem guten Geſchlechte der frangöfifchen Erulanten .
entfpeoffen. Nachdem er die Schule in feiner Ba.
terſtadt befucher, hat er auf der Univerſitaͤt zu Lei⸗
‚ben feine afademifche Studien zu Ende gebrachg, .
und iſt unter bie Anzahl der Kandidaten des Pres
digtamtes aufgenommen worden. Ä
Hierauf ward er 1741. Prediger zu Aardenburg
in Flandern, und gieng ſchon damals mit einer
Sammlung neuer Anmerkungen uͤber das neue Te⸗
Jahr 1749. ward er zum zweyten Prediger der
franzoͤſiſchen Colonie zu Doornick angeſtellet; wel—⸗
ches Amt er aber einige Jahre darauf niederlegte,
und mit der Predigerſtelle bey der franzoͤſiſchen
Gemeine in Spitlefields zu London verwechſelte.
Seine bisherige Schriften bezwecken die Erkläs
| ſtament aus griechiſchen Schriftftellern um. Im
N _ı
rung und einen gelehrten Gebrauch des neuen Tea
flamentes. Man hat von ihm im Drud
1. Prowe van een oordeelkundig Woorden«
boek. over de heilige Boeken des niwen Verbonds _
$eiden 1754, groß Octav. 252. S. Der Zweck dies
fes kritiſchen Wörterbuches über das neue Teſta⸗
ment iſt, wie der fernere Titel anzeige, Die befon«
dere Bedeutungen der Wörter ans Licht zu. fteflen,
die überflüßigen anzuzeigen, bie ausgelaffenen hin⸗
quzufuͤgen, und mit Beyſpielen aus den beften grie-
chiſchen Seribensen zu erläutern. Der Bockfaal
go. Geſchichte
des Monats May 1755. llefert einen Auerus Bacon
5.533. u. f.
. 'Obferuationes philolegico- criticae in ſa
cros noui foederis libros, quorum plurima loca
- ex außteribus potiflimum Graecis exponuntur, il-
luftcantur, vindicanzur. Leiden 1752. Groß Octav.
530 ©. ohne Zufchrift, Vorrede und Regiſter.
Diele Anmerkungen, welchen die theologiſche Fa⸗
cultat zu Leiden billig ein gutes Lob beyleger, haben
vornehmlich die Abficht, die Schreibart des neuen
- Teflamentes von den ihr angedichteten Hebraismis,
Syriafmis, Soloecifmis und Barbarifmis’ zu retten,
und den wahren Sinn vieler Rebarten und Sprüche
aus dem Gebrauche der beften Griechen vor Augen
zu legen. &ie find umſtaͤndlich recenfiret in Den
nouis adis erad. 1757. 0. X. p. 451. allwo aber
auch verfchiebenes darüber erinnert wird, Unter
andern haben der Herr Superintendent D. Wink.
ler in feinen philologumenis La@antianis facris,
- and der Here Conſiſtorialrath von Hoven in der
Nederlandsche Fama 1758. vetfchiebene Proben
daraus bengebracht.
—aut eben diefer Fama Num. 13. &. 100.
und der berlinifchen vermifchten Abhandlım-
gen und Urtheile über das neueſte aus der
Gelehrſamkeit, ı Tb. 232 S. arbeiter Herr Pa
lairet an einer neuen Ausgabe des wetftenfchen
neuen Teftamentes, zum Mugen derer, welche nicht
im Stande find, oder nicht Luſt haben, fi) das
große Werf anzufäjaffen. Er will die beften von
den Anmerkungen ins Kurze faffen, und die durch
die meiſten und bewaherſten Leſearten mterkub⸗
N
‚ . habe, |
ELITETETTEEIIIIU DIET
des Herrn Elas 8 Palairet. gu
. Beränberungen in den Tept: felber.rücten, doch fo,
daß er ein Sternchen babey feßen, und hinten eine,
| - Anzeige berfelben Hinzufügen wirb, nach welcher
man, indem fie den !efer auf das metftenfche
Merk felbft verweilen fol, wird urtheilen koͤn⸗
nen, ob er ben sehbigen Fleiß angewendet
x
Herr Johann David Gerilo,
der Gottesgelehrtheit Doctor und ordentli⸗
cher Profeſſor und ber koͤniglichen Akademie der
im Berlin Hin Mitglied zu drant-
jeſer Gottesgelehrte erblickte zuerſt das Licht
der Welt zu Halberſtabt im Jahre 1689
Nach vollendeten Schulftudien bezog er die
Univerficht za Frankfurt an ber Ober ‚-allwo insbes
_fondee Samuel Strimeſtus und Barth. holy‘
feine Scheer waren, Anbey legte er ſich ſtark
fuß
auf die morgenlaͤndiſche Sprachwiſſenſchaften. Er
Hatte einen großen Goͤnner an dem ſeligen hochver⸗
Dienten Oberhofprediger Jablonski, welcher es da⸗
Hin brachte, daß er unter die koͤniglichen Candida⸗
ten aufgenommen wurde; da er denn auch als ein
fölher einige Jahre, auf königlichen Koften, eine
—* en in auswärtige Laͤnder that. inige
Zuruͤckkunft brachte er noch gu
am, 1721 au oh tr ſich mehr einem
\ afades
1
% =" .
— —— —— — —
2Geeaeſchicht
ademiſchen , als‘ dem Prebigtamte, gewibmet
te, zum außerordentlichen Profeſſer der ſchoͤnen
Ziſſenſchaften zu Frankfurt an der Oder angeſtellet.
Dies Amt 'verwechſelte er ſchon das folgende
ahr darauf mit der ordentlichen Profeſſion der Phi⸗
logie, welche durch den Uebergang des ſeligen Ja⸗
lonski zur theologiſchen erledigt ward. Er trat
Iches den 20. Jenner mit einer Rebe de fatis Im
ıae Ebraeaeet Graecae öffentlich an. Im Jahre
24 nahm ihn die damalige koͤnigliche Societät der
Ziffenfchaften zu ihrem Mitgliede an. ‚1732 Fam
e Würbe eines Profefjors der Gottesgelehrtheit
nzu; doch ‚da erüber die gewoͤhnliche —
ne Gehalt, im welches er erſt, nach dem Abſter⸗
n-bes Prof. Siegel vorelnigen “Jahren getreten,
ıd die philologifche Profeßion dem Herrn Cauße
Theil geworden iſt. Er ift feit vielen Jahren
ie einer Tochter des fellgen Sterky verheyr
wefen, und hat aus biefer Ehe eine Tochter,
| a ee biefes Ge
jrten. ne vornehmſte gelehrts Bemuͤhung iſt
e neue Ausgabe des Talmuds geweſen, wovon er
er nicht geringen Schaden gehabt hat. Genf
t er auch einige akademiſche Schriften an das £iche
ftellet,, als:
1. Progr, de praepofterp in faerls zelo.
3. Difp. de aduentu Meſſiae, cantra Indaeos.
reip. N, TonIAN. |
3. Dip. de optimo religionym indice, refp.
aud. N. STIFFT. 1736,
4+ Diſſ.
des Herrn Joh. Dav. Brille. 13
“4 Die exeg. theòl. deum eſſe triunum ex Deus.
6. 4. aduerſus adeos Halferens. refp. ALB, PHIL.
VRSINGS. 17364.
5. Diff: exeg. cheol. Locam 1. Cor. 3.5.6. con-
era S. 5, tr initatis aduerhrios defendens reſp.
G. dxsi. 1737-
6. Dip de. immortaliegre Chrifi hominis re.
ſpectu corporis. refp. auct. Job. Chriffoph.
Starke. 1748. G. Braft neue theol. bibl. 25.
‚ 47 S.
Did meol. de digjnitate facrae ſexipturse.
reſp. auct. 101. GOTTFR. ANDERSCH. 1752.
S. aa .Nachrt. von akad. Schriſten izs3 S.
22. u. f. *)
‚Ueberdem finder mon in ben betliulſchen W·
| tefligenzblättern , wozu bie Herren Profefloren zu.
Sranffurt an der Ober zumellen einige gelehrte Auf⸗
füge hergehen müffen , auch einige, und unter anderen
Über die berüßmte Auffihrift: Semoni Sango de
- Fidia, fo aus des Feder bes Herrn D. Su
geſleſſen ſind.
8 fa XL
,9& t bier, als dey Herrn Kraft, wird u
"gen 5 Derton unekptig God gan | var
314
war w......% arena
Herr Paul F-Grämwen,
der Arzenenmiflenfchaft Doctor; Der thesre-
tifhen und practiichen, wie. auch der Anatomie,
Ehemie und Botanik erfier ordentlicher Profef
for zu Hardbermpf.
ein Geburtsore iſt Seroockerken auf Walche.
_/ ven in der Provinz Seeland, und iſt er allda
‘den beitten December 1715 auf die Welt
geſetzet worden. Sein Vater, Sibert Earl. f’
Bräwen ‚war damals dafetöft Prediger, und feine
Mutter hieß Maria Plevier, eine Schweiter des
berümten-midbelburgifchen Gottesgelehrten, Jo⸗
hann Plevier. Die Schulſtudien trieb er anfaͤng⸗
lich zu Saltbommel und hernach zu Zuͤtphen, von
welcher letzteren Schule er 1734 zur Akademie be⸗
fördert wurde, nach Öffentlich gehaltener Rede de
diſciplinae moralis origine, progreſſu et perfectione.
Mac) verfloſſenen Serien deſſelben Jahres bezog er
die Unverfität zu Utrecht. Auf derſelben hoͤrete er
die berühmten Männer, Arnold Draßenborg;
vornehmlich in der Gefchichte und im Griechiſchen,
imd Peter von Muͤsſchenbroͤk inder Mathema⸗
tik, Aftronomie und Phyſik. Weil er ſich aber ber
Arzeneywiſſenſchaft gewidmet hatte, und diefe da⸗
mals zu Leiden vorzüglich getrieben ward, begaber
| = ſich dahin, und hatte das Gluͤck des großen Lichtes
Derfelben,, des unfterblichen Boerhave, noch über
1 halbes Jahr lang zu genießen. ' Nicht weniger
2 a
Geſchichte des Gen Baulf’ Grawen. 815
‚aber machte 'er ſich auch: die Vorlefimgen der üb
gen Sperren Profefloren zu Nutze, und eriernete
9
B. S. Albinus die Kenntniß der Kräuter -
und Medicamenten, bey Royen, nad) Boͤrhavens
ode, die medicinam pradicam, und. bey Gau⸗
bPius die Chemie und Pharmatevtik; wie nicht mes
niger bey . Ooſterdyr Schlacht bie. Er⸗
klaͤenung ber Praxis und verſchiedener Zufaͤlle
von Krankheiten. Nachdem er vier Jahre daſelbſt
zugebracht hatte, erwarb er ſich den zehnten Junius
1740 die Höchfte Ehre in der Arzeneywiſſenſchaft
durch Öffentliche Verteidigung feiner Inaugural⸗
difputation de Antacidis terreftribus. Ä
Nachdem Herr r Groͤwen alfo den gauf feis
ner Studien ruͤhmlich vollendet hatte, begab er ſich
nach Grafenhaag, um fene Kunft allda zu üben.
|
1
‚Dies gieng Ihm nad) Wunſche von ſtatten; und er
würde dieſen Ort feiner Wohnung nicht leicht mit
einem anderen vertaufchet Haben, wenn ihn nicht
verfchledene Urſachen bewogen hätten, ſich nad) Zuͤt⸗
phen zu begeben. Und dies geſchahe im October 1744, .
von welcher Zeit an er zehn Jahre lang eine ſtarke
Praris daſelbſt gehabt hat. Im Monat Auguſt
1754 beriefen ihn die Herren Euratoren der Akade⸗
mie zu Harderwyk zum Profeſſor ordinarius der Me⸗
dicin, Praxis und Chirurgie. Dieſem Rufe folge⸗
te er willig, und trat das ihm aufgetragene Lehramt
Im Junius 1755 mit einer Öffentlichen Rebe an,, wel⸗
‚che de dido magniBorrHAvn: propbylaxis infıtius u
videtur fatis certa tutaque, handelte, und gleich dar⸗
auf im Deut erſchinent Dieſem Amte nun wuͤr⸗
—
ff 5 de
816 Geſchichte des Hrn Pauf f Graͤwen.
be er forthin nach Bermögen vorgeftanden ſeyn,
vennes niche die Herren Curatores zum beften der
Akademie zu ſeyn erachtet hätten, daß zwiſchen ihen
und feinen Amtsgenofien, dem Herrn von
fienburg, ein gewifler Taufch der Profeffionen ge»
troffen wurde, *) zufolge deſſen er Die ganze Arze-
neywiſſenſchaft, die cheoretiſche und praftifehe, nebſt
;; ber Anatomie, Botanik und Chimie zu lehren hat⸗
“te; woben ‚ihm im Junius 1756 fein Gehalt erhäs
et, und bie Würde eines Profefloris primarii in
feiner Facultaͤt beygeleget wurde. .
Des folgenden Jahres 1757 warb er von den
Herren Turatoren zum Redtor magnificus angeftel-
fet, und ihm biefe Wärde den funfzehnten Innius
von dem Herrn Profeffor Reiz mit einer Rede de
poefi feyerlich Übertragen. (8 er ſolche des fol
- genden Jahres den vierzehnten SYunius dem Herrn
Gent. von Haeſtenburg übergab, redete er de
atrributorum, quae humano corpori cum aliis
amnibus communia funt, eflicacia in producen-
dis mutationibus, fiue falutaribus, fiue noxiis. **)
‚Bisher ‚hat diefer Gelehrte weiter Feine Schriften
an das Ucht geſtellet.
®) Bockfaal Inny 1756. p. 75
u) Bockfaal Jung 1758. p. 707.
ERMAR
u 00.82
BES ZZEI SEEN
Her, Johann Jacob Braie,
Diener des göttlichen Wortes, und ber poe⸗
tiſchen Geſellſchaſt Mitglied zu Vlißlgen.
fe machen hiemit unſern Leſern einen der zier .·
lichſten und beliebteſten holländifchen Dich⸗
ter bekannt. Er iſt aber nicht allein dieſes,
ſondern auch nicht weniger ein geübter Gottes⸗
geleheter.
Das Geſchlecht, aus welchem er abſtammet, it
ein —— Geſchlecht, wovon Hoogſtraatens
und Luiſcius großes Lexicon kann nachgeſehen wer⸗
ben. Es Hat keine —— mit Dem. Ge⸗
ſchlechte des großen Tycho Brahe, fleher aber in
einer nahen Blutfreundſchaft mit der berühmmen
wrangel 1 Zamie Der Water unferes Herrn
Drabe heit "Johann Jacob Nioris Brahe oder
de Brahe, war ehebem Lieutenant in Dienften ber
hochmögenpen Herren Öeneralftaaten, und ift jege
Militairſiſcal zu Amſterdam, allmo er in. dem fo
- genannten “Jan Ropoortethurn auf dem Cingel
wohnhaft il. Die bereits verftorbene Mutter war.
- eine Jungfer Holtius, eine Tochter des fel, Wal⸗
ther Holtius, Predigerszu Koudekerk, und einer
gebohrnen Mulerius, von deren Stamm indem .
Effig. et vir.prof.Groning, p. 65.etıvas beſindlich iſt;
und iſt er alſo Geſchwiſterkind mit dem jetzigen in ber
gelehrten Weit nicht unbekannten alten or iu
“ Ä | 0 A
} Geſchichte des Hrn Joh Jac. Brahe.
udekerk, iicol. Zoltitie. Sein Geburtsort
Deift, alloo er etwan um das Jahr 1725 auf die
le gekommen iſt.
Die erſten Gruͤnde der Wiſſenſchaften dat re ef
lateinifchen Schule zu Amſterdam gefaffer ,
(her er auf die Univerficät zu Udrecht gezogen, jr
cher er, nebft andern, bie berühmten Manner,
ie und vom Ierhoven zu feinen Lehrern gehabt
Nach feiner Zuruͤckkunft von biefer hohen Schu.
ward er zu Amſterdam von dem jetzigen dortigen
diger, Herrn Johann Temming, examinitt
unter die Candidaten bes Predigtamtes aufs
ommen.
Die erſte Gemeine, welche. thu zu ihrem Hirten
ef, war bie zu Watergang unter ber edam ſchen
Ms. Dies geſchahe 1750. Doch er land kurze Zeit
derſelben, indem er gleich bes folgenden Jahres
ı Rufe nach Viißingen folgete, ımb den ſechſten
ner 1752 daſelbſt von dem berühmten Herrn Pre
e Niewland, weicher mic diefer Predigt zu⸗
h ſeinen Abſchied nahm, eingefegnet wurde.
Er lebet in der zweyten Ehe. Die erſte gieng
s Watergang mit einer Jungfer Ligthart von
ſterdam ein, und bie zwote zu Vlißingen mit bes
rn Senerallieutenants ‚, Cornelius Evertſen aͤl⸗
n' Jungfer Tochter; aus welcher Che er noch
n Sohn am Leben Bat.
Als ſich im Yapıe 1753 eine ——
Bliſſingen errichtete, war unſer Herr Brahoe ei⸗
der erſten wicccrer ober vielmeht Miffter
Geſchichte des Hrn. Joh. Jao Brahe. 319
derſelben. Dergleichen Geſeltſchafcen koͤnnen nich
. anders, als zum Flor der ſchoͤnen Wiſſenſchaften
und zur Ausbreitung des-guten Geſchmaks gereichen,
wenn fie aus geſchickten Männern, weiche mehras
gemeine Einfichten befigen, beſtehen. Und en fo .
‚cher ift ohfiftreitig unfer gelehrter Prediger. Außer
‚anderen Gebichten , „welche folches beimiefen „ nennen
wir nur dem Gluͤckwunſch an feinen damaligen af
Demifchen Freund, ben gemeldeten Herrn Niew⸗
land, zu deffen Difputarion de haerefi Gnofticorumt
1746; Ein Gedicht auf dem hochfeligen Prinzen '
von Oranien 1747; ein anderes auf die Heyrath ’
des Heren Niewland 1750, und noch ein anderes
über die Einweihung der abgebrannten Oſtkirche zu
Biiffingen 1752, für welches legtere ihm Mo⸗ |
bachs Godsdienften van alle Volkeren, ſechs Bin .
de in Folio, zu Gefchen? gegeben worden. on
Km Monat Yunlus des jegtlaufenden Jahres -
1758 hat Herr Brahe zu Middelburg an das Licht
geſtellet: Aanmerkingen over de vuf Walchersche
Artykelen, welke beneflens de gewoone Formolie- -
sen van Eenigkeit, in die E. Claflis onteriekene
“worden, tot Bevorderinge van Waarheid en Een- >
dracht gefchreven. Dies Werk zeuger von guten
Einfichten. und Abfichten, und iſt ſehr wohl aufge
nommen worben, | M
EINEN? j 0
+
N
ooonssentsennene
XIII.
Herr. Peter Riewland,
teormiter niederdeutſcher Prediger zu
Grafenhaag.
* ſ ein vertrauter Freund des vorhergehenden.
Sic pagina junget amicos. Er kam den
ſechs ehnten September 1722 auf die Welt.
in Bater, Cornelius Niewland, war ein Wein
bier dafelbft, und feine Mutter, Petronella Rools
ind iſt eine Bruderstochter des Herrn Bürgers
iſters, Bovert Roolbrand, in derfelben Statt,
diefer hat er auch die lateinifche Schule frequen«
t, und unter dem verftorbenen Rector Jens in
. Gründen der. nüglichften Wiſſenſchaften wohl zu⸗
ommen.
Nach Verlauf der erften Jugendjahre begab er
auf die Univerſitaͤt zu Utrecht ; und hielt ſich da⸗
ft vornehmlich an’ den berühmten tehrer der Got«
jelehrcheit, von” Irrhoven. Unter beffen Vor⸗
vertheidigte er aud) den 5 unb 12 October 1746 .
e Difputation de gnofticorum ſyſtemate. Er
biefelbige felbft mit vielen: Fleiße ausgearbeiter.
etehrfäge der alten Önoftiker werden fehr geſchickt
inn entwickelt, und man fann diefe Schrift mit
cht als eine Haupiſchtift in der Geſchichte derſel .
anſehen. Wir haben fie aich mit Lobe ange⸗
et gefunden , wiewohl mit Unrecht unter dem Na⸗
ı bes Herren Vorſitzers. Sie fuͤhret eigentlich
den
rn
Geſchichte des Hrn. Peter Niewland. gar
den Tel: Diſpuanio theolagico- ecclefisflica prior
et pofterior,. qua, ſpeciminis loco, quaedam theo-
logumena Gnofticorum ad fixum aliquod Spilema |
vereris fapientiae reupcankur.
Nachdem er aufdie gewoͤhnliche Weiſe unter le: |
Candidaten des Predigtamtes war aufgenommen
"worden, erhielt er feine erfte Predigerftelle zu lTies
_ wenboorn unter der Elaffis von Boorne und Püts-
sen. Hier. blieb er aber nicht lange über ein.
Jahr; da er den 19 October 1749 an die Stelle des
nach Middelburg abgegangenen Herrn Wilhelm
Wilhelmius von der Bemeine ju Vliſſingen zu ih⸗
rem Lehrer betufen ward, Er Pam ı750 dahin,
warb den 25 Jenner Vormittags von dem Herrn
Gargon eingeführet,, und hielt Nachmittags über
Zach. 4, 6. feine Anteittspredigt. In dieſem Am⸗
se hatte er 1751 ben der Huldigung des hoͤchſtſeli⸗
gen Prinzen von Oranien Hoheit die Ehre, im Na⸗
- men des Kirchenraths die Anrede an Diefelben zu
Thun, Seine Hoheit bezeugten ein ungemeines Wohla
gefallen daruͤber; und biefe kurze, aber bündige Res
⸗
Be, wurd mit abgedruckt in der von dem franzoͤſi⸗
ſchen Prediger zu Vliſſingen, Herren Daniel Theo⸗
dor Aürt, 1754 an Das tiche geftellten Inhuldi- ,
ging van fyne Doorluchtige Hoogheit wizLem
KAREL HENDRIK FRISO (tit) als Erfheer van Viif-
fingen,op den 5 Iuny 1751 etc. *) allwo ſolche S.
25.26. ju lefen iſt.
Nicht |
4 * Bon diefem prächtigen Bee findet man em
Ba BE Maͤrz 1754. ©. 324. “e
g822 GBeſgthachte
Nicht lange darauf ward er als Peediger nad
Haarlem berufen; weswegen er ben 6 Jenner 1752
über Marc. ı3, 37. von feinen wersfen Vliſſingern
Abſchied nahm; mit welcher Predigt ex zugleich feier
nen Sreund, den Seren Brahe, als ihren Sehrer
einführete. Zu Haarlem ward er den 6. Schr. Vor⸗
mittags von feinem Amtsgenoffen, dem Herrn U.
heshuſius, eingeführee, und er ſelbſt trat des Nach⸗
-
‚mittags über Zach, 3, 10. fein Amt an, Da die
fer Beruf durch Seine Hoheit den Prinzen von Ora-
nien war veranlaffee worden , fo fand man im Boek-
. Jaal Sebr. S. 212. ein kurzes Gedicht zur Daukbe⸗
- zeugung gegen höchftdiefelben für dieſes, wie der
Auẽdruck lautet, fuͤrſtliche Geſchenk.
Herr Niewland hat gar ausnehmende Gaben
im Predigen. Dadurch wurden die Herren des
Magiſtrats zu Rotterdam bewogen, daß ſie 1755
dieſen ihren beruͤhmten andesgenoſen zum Le
daſelbſt zu haben wuͤnſcheten. Da aber der
chenrath, ohngeachtet zwo Stellen erlediget waren,
fich ganz ungeneige in Diefe ihre Abfichten einjutres
ten, erzeigete, undeineihnen mißfällige Wahl nach
der andereri anftellete, fie aber foldye ‚nicht gut
beißen, noch beftätigen wollten, entftand barüber
ein großer Streit, ſo wohl zwifchen dem Magiſtrat
und dem Kirchenrathe, als auch zwifchen einigen
Gliedern des Kircyenrarhs , welcher verfchiebene mei
fienthells heftige Schriften, betreffend das Reche
des Derufs der Prediger, gebohren hat. Wir has
ben vermuthlich einander mal Gelegenheit mehr da-
von melden, und ermähnen anjego nur der Schrif⸗
ten das Sheren —— van der Groe, N. Kra⸗
lingen
des Herrn Peter Niewland. 823
‚ Binden, ver Kralingianorum, und ‚vornehmlich J
des ſchoͤnen Buͤchleins, wovon der berühmte Herr
- Denfionarius Meermann fuͤr ben Verfaſſer gehal⸗
ten wird: Het recht der Overbeden over kerkelyke
perſoonen en Saaken ete. | U
Die ſtreitenden Gemuͤther befänftigten ſich end.
lich. Herr Niewland aber warb über einige Zeit,
nämlid) unter dem 21. September 1757 nad) Gras
fenhaag zum ‘Prediger der dortigen Gemeine beru-
fen. Er hielt deswegen den zweyten November zu
Haarlem aus Pfalm72, 20. Die Pfalnin Da.
vids, des Sohnes Iſai, haben ein Ende, feine
Abſchiedspredigt, zu Srafenhaag aber den zwanzig⸗
ſten defleiben Monats, aus Luc, 10, 1. 2, feine An⸗
trittspredigt. | | |
Allhier führet er. fein Ame mit viele Achtung
amd Anfehen. An dem ftadthalterifchen Hofe, ne.
cher oͤſters in fein Gehoͤr komme, iſt er werthge⸗
ſchaͤzt. Allein, wer iſt ohne Neider, Gegner und
Feinde? Daß es auch ihm davon nicht ſehle, davon
iſt folgender Titel einer kleinen Schrift, womit wr
dieſe Nachricht beſchließen, ein Beweis:
Ontknoopte Bedenkingen,, van de godlooſe La-
ſterſchryver der onlangs uitgegeve Vraagen aan
den Waleerwaarden en geleerden Heer P. NIEw=-
ann, over deflelfs geleerde Leerreden van den °
24 Sept. 1758. over Genef. 25, 29-34 Brief“ .
“. gewyfe voorgeſtellt, Haag 1758. groß Detav,
8
Nes Gel. Europaxv. pTb. Ggg Wei—
u
sinne
Weitere Zufaͤtze
zur Geſchicht
des Herrn von Eenhoorn,
N. G. E.1 Th. ©. 76.
‚on deſſen Buche yheas xeasarınön, iſt 1756,
ber ‚deine und lebte Theil an: das Licht ges
In — Jahre hat er ein hollaͤndiſches Ber
. dichte, auf den Abzug des Seren Prediger Boitet
* Maarſen nach Middelburg, am Das Licht ge⸗
ellet.
Des folgenden Jahres 1757 trat der erſte Theil
eines neuen Werkes von ihm an das Licht, unter dem
Titel: Her leven der Kriftenen in her bedenken
en betrachten van de voorledene, legenwoordige
en tockomende Dingen volgens , Openb.I, 9. Mit .
einer zur kirchlichen Eintracht abzielenden Vorrede.
Amfterd. in groß Octav.
Der zweyte Theil folgetein April 1758, und ent⸗
hält Erklaͤrungen nicht weniger Pfolmen.
In dieſem Jahre hat er auch drucken laſſen: No-
dige en Zedige aanmerkingen over eenen Brief,
wegens den Oorsprongen de gewoalens der zoge- |
naamde Ernflingen, in ſ' Gravenhaag gedrukt.
Er endigte feinen ruͤhmlichen Lebenslauf ini neun
und fechzigften Jahre deſſelben, den zweyten —
uurenuen .unerenencke
Zur Nachricht
825
des Herrn Prof. Ssiling, .
1Th. S. 231.
eine Verſuche über die Electricitaͤt ſtehen in den
Miſcel. Berol.. Tom. IV. V. VIL und in den.
freyen Urtbeilen 1754. S. 722 , wird einem
windigen Franzoſen, welcher eine ſo genannte hiſtoire
generale et particuiiere de ’eleätricite ju Paris here
ausgegeben, mit Recht verwieſen, daß er bavon, wie
t
von anderen uichts gemeldet. Zu feinen Schriften
‚find noch folgende Auffäge in den Duisburgiſchen
Autelligenzblästern binzap ſauen
736.
1) über ı Petr.i, 7. Rum. 36. 37. Pr |
der Worte Pauli Roͤm. 3, 13. Ötter
“unter ihren Lippen, -Nlum. 40. a
ken uͤber das ungewöhnliche eier, weihhes
ohnlaͤngſt zu Conftantinopel arten worden, Rum.
40. 48» 49. 50
ı) von den wahren Ufaden der Verwes sund Un-·
verweslichkeit der Körper. Num. ı1.12. 13. 14.15.
16. 17. 3) Geſchichte von einem Wunderkinde
3 u Boͤnen in der Grafichaft Mark, nebſt einigen
"Anmerkungen über biefe feltfame Begebenheit,
. Nam. 27. 3) Frage: ob das Gelaͤut der Glos
ten ein binlänglinges Mittel fen das-Bewister zu
ſtillen oder zu vertreiben. Num.32. 4) Kure
Ggg2 doch
—
26 Zur Nachricht
| doch vollſtaͤndige Nachricht von dan heutigen Aka⸗
demien oder Soietten der runs Rus
50. 51. 526° J
) Bon der ungenäfntichen Rdehedes juͤngſtgeſehe⸗
nen Nordſcheines. Num. 4.5. 2) Bon den
Zufaͤllen der Thieren in einem Luftleeren Raum,
J und derſelben eigentliche Beſchoffenheit und Urſa⸗
de. Num. 20.21.22. 3) vom ſchaͤdlichen Koh⸗
lendampf. Num. # *
3) Von dem jängfigin aller gefehenen ungewöhne
lichen Norbfchein. Htum.rı. 2) vom fhädlichen
Dompfder ger oder Gaͤhrung. Num. 38.
o. und 1741.
| > Dfnfi cafifche Gedanken über allerhand Arten und
Mitteln das Feuer zulöfchen, Num. 30. 52. (1741)
Mum.2.3.4.5.6.7. 2) Unmaßgebliches Beben-
fen über eine fonderbare Beqebenheit, welche ſich
obntänaft in der Grafichaft Witegenflein ereignet,
„und daſelbſt grohen Schaden oerurſache. Num.sı.
Ordonfen über bie pafflonale Comuenfiif
Num. 12,
—*
Don einigen merfwördigen Wunberregen. Num.
10, 18, 14. 15. 16.
1750.
) Von den Tierchen i im. Weineffig. Num. gt. 2)
Von den Lbierchen im Pfefferwaſſer. Num. 50. 5i-
1751.
nm
1... Dei Herrn Prof. Schiling.- 827
nn, . 1751. a
Daß die Heilige Schrift dem Licht der Vernunft und
des Weltweisheit nicht zuwider fe. um. 26,
27. 28. 0
u 1752. |
x) Daß das Wefen der Dinge fehlechterdings nt
- wendig fey. Rum. 5 - 27° Zweifel yiper Die -
. Schwere der Luft Nam. 4. 0 0.
1753- 8
1) Bon bem Fall der Körper: in einem Luftleeren
Kaum, Rum. 4. 2) Bon dem Grundſatz des
. Rechts der Natur: Num. 33. 3) Bon der Ele.
ctricitaͤt überhaupt und von der electrifchen Olas⸗
söhre, Num. 44- |
Ba 1784 1755. °
3) Von der Electriſiermaſchine. Num. 14 2) Von
dem Gebrauch der Electriſiermaſchine. Num. 33.
34. 3) Von der Anziehung und Zuruͤckſtoßung
der electriſchen Körper. Num. zo. (1755) Num.
27. 28. 45. | .
®
I .
- Dom Erdbeben. Num. 12.27. 15 Stuͤck.
= 1957: 1758. W
Bon der Anziehung und Zuruͤckſtoßung der electrie _
Shen Körper. Num. 3. 4. 25. 39.(1758) Mum.4,
Diefe electeilche Eyperimenten wird ber Herr
Verfaſſer im Fünftigen zu befchreiben fortfahren. .
Den 17: und 18. October 1752, bat er als Rector u
:* Magnificus die beyden Herren Profefloren von Eich⸗
mann und Schlechrendal feyerlich eingeführer, und
Dazu durch zween Anfehläge eingeladen, und ineben
nn _ Ögs3 dem ⸗·
geg Zur Geſchichte des Herrn Jacob Eck. |
demſelben Jahre, im Monat Map, traten audy zu
Duisburg, Hiſputationes von ihm ans Sicht, wer.
dem Titel sphytologiae feu phyfices s plantarum Mpech
wen L Il. et HI. Quart 1 B.
SE der Geſchihte
Herrn Kacob Eck,
Pr der Rechten Doctors und Priſeſpee
| zu Bröningen. ,
RS E. 4 Th.98.©. . ,
8 Liefer Gelehrte endigte fein zeitliches Leben ben
I 24. December 1757 an einer auszehrenbeu
Krankheit. Er war von-einem ſchwaͤchlichen
feibesgeftell, und ‚bey ‚feiner vielen Arbeit mannig-
fültigen Anftögen unterworfen. Er hat vieriig Jah
re im Eheſtande gelebet mit Adelheit vonder Wall
aus &feve, welche ihm anderthalb Fahre von feinem
- Ende durch den Tod-entrilt worden. Won fechs
in diefee Ehe erzielten Rindern find vier hinterblieben,
nämlid Herr Varthol. Jac. Eck, hochfürftläc-
noffaubillingifcher Keglerungsrarh, Herr "job. Ar⸗
nold ER, Prediger zu Amfterbam, und zwo Töch-
rcrer. Sein entfeelter Leichnam ward den 29
mit gewöhnlichen Gepränge in der akabemiſchen Kir.
‘che bengefegt. “Ben feiner Beerdigung ward fein Le⸗
benslauf gebrudt ausgetheilt, Auch befindet fih im
Boekiaal des Jenners „758. 8 80. 81. eine kurze
Mach denen. Zur
PER TERT TUNER Tee
es Herrn Hieronym. von Alphen.
N. G. E. 5. Th. 130. .
Êñ eine diſſ. de terra Chadrach et Damaſco iſt
in dem Tomo VII. thefsuri antiquitatum
ſacrarum dbx.asii vooLını abgedruckt worden.
Er hat auch 1722 feines fellaen Herrn Vaters,
Hieronymus Simoef; won Alphen tabulas ana.
Iyticas theologiae, worüber derſelbe ſeine beſoudere
Vorleſungen hielt ‚an das Licht gefteht.
Zu
») Sch habe angemerket, daß man dieſem Manne den
Vornamen Simon bepgelegt, wie noch neulich Herr
Walch in antid, Damalc.p. 7. getban bat. Es iſt aber
dieſes ein Familienname, welchen Diefelbe von den Uraͤl⸗
terdater Peter, Simons Sohn angenommen bat. S.
DRAKENBORCH *8 —* — H. SIMoNs
VAN ALPHENp. 7. In Holland geſchiehet ein gleiches
nach oͤfters. & werben mebr.dergleichen Beine Irrun⸗
gen,aus Mangelder Erkaͤnntniß des Sprachgebrauches,
begangen. So haben dienoua acka erud.1747,9,322. Deu’
* Gefchlechtönamen ded Herrn von Cheſcaux Xoys, für
den Vornamen Louis, Ludewig angeſehen. Vergl.
nen gel. Europa 8.Ch. 9.977. Ein anderes Erems
—* ich in meiner exere erit. liter. de adlegationi-
- bus librorum p. 14. bepgebracht.-, Noch wunderlicher
komme ed heraus, wenn man die eigene Namen frem-
ber Sprachen, nach feiner eigenen Mundart zwingen
mid, wenn z. €. die franzditfche Rayferelutter, cafe
leutre nennen, wie in ben epitzcnaMr. SCALIGER p.25.
- N 829 .
Sn
80 Zur Geſch des Hrn.Hier. v. Alphen.
Zu Anfange des Ja 1757 ward ber’ Herr
von Alphen, wegen beſtaͤndig anhaltender Leibes⸗
ſchwachheit, auf ſein eigen Erſuchen, von der hohen
Obrigkeit, mit Beybehaltung der gewoͤhnlichen Vor⸗
rechte, sum Emeritus erklaͤret, und der Herr von de
Velde, bisheriger Prediger zu Hoorn, in feine Stelle
berufen; melcher Deruf aber keine Statt gefunden,
fondern eine Zeitlang hernad) Herr "job. Arnold
Eck, Prediger zu Zuͤtphen, folche erhalten hat.
Und kurz hernach, da diefe Berufsfache- zu ‚Ihrer
.. Nichtigkeit gediehen war, verwechſelte unfer gelehr⸗
ce. Prediger im April 1758 zu Gouda das Zeltliche
mitdem Ewigen. Der geſchickte Candidat, weicher
bis dahin zu Amflerdam. für ihn geprebiget hatte,
Herr Hofeas Staterus aus Boor in Oberyſſel,
hielt ihm den zmanzigften eine Leichenpredigt über
Auc. 2, 29,3%. —
EEK TFT RR RU
Zur Gefchichte
des fel. Herrn Johann Jens,
ENG €. 1. Th. ©. 766. |
' J' März 1758 find noch deſſen Senilia de ftylo
‚Homeri in groß Octav zu Rotterdam an Das
licht getreten. Sie gehören zu den obferua-
tis ad Homerum, und find den raren Buͤchern
zuzuzaͤhlen, indem nur zweyhundert Eremplare Das
von gedruckt worden. J
re
—1
Gelehrten Sram
Sechzehnter Theil.
Alphabetiſchem Beyeicn — dom Neunten
bis Sechzehnten Theil befindlichen Gelehrten.
Wolfenduͤttel, —
Gen Johann Chriſtoph Meißner,
12761.
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1 Vrrahnn I
"Dabei deſim ſechexehnta Tel
enthaltenen u 7
— der Seien .
» Sorht des: Seien Eernci⸗ Pe
ley, geweſenen Schatzſchreibers an den
Hofe der Frau Prinzeßin von Wales,
ihigen berühren Lehrers der Methodi⸗
ſten zu Rerfoll 839
* Loeſchichte des Herrn Job. Ehrißicn
Cuno, eines gelehrten Kaufmanns und
Dichters, der deutſchen Geſellſchafften
zu Göttingen, Jena, Helnſſtaͤdt und
2 al Ebeenmitaicdee zu Am⸗
en ‚7980
N) Gefhichte, des Herrn kai Jaͤcob
Huths, der Gottesgel.D. und ordentl.
Srof. Stadtpfarrers in der. Altſtadt,
der Gymnaſien zu Bareuth und zu Er -
langen Scholarchen, ver Erlangiſchen
—** Geſeuſcpaft Praͤſes, und der
Jenaiſchen Seniors, zu Erlangen 1032
u NE . 9 Ge⸗
4.*
abı.r9
| 2 Orte: 208 Hehn.
MPithelm Aasls
haaßens, der morgenländifchen Spra⸗
chen und Alterthitmer ordentl. Profek
ſors bey DH Reformirten illuſtren Gy⸗
mnaſio, Predigers bey der refor⸗
mirten Gemeine zu Amſterdam 1041
5) Sekbichte des Heren Joh. Eberhard
Rau, Fürfl: Drandar Naſſauiſchen
ı- Dbetconfiftor ialraths, und erften Prof.
dwer Gottesgel. auf.der hohen Schule zu
: * Herborn, der Koͤnigl. Preuß. Geſellſch.
«Der höhern und der fchönen Wiſſenſchaff⸗
ten zu Berlin 1049
6) Geſchichte des Herrn Sebald Raus,
bffentl. Profeſſors der morgenlaͤndiſchen
Gprachen und. judiſchen daterthumer
Utrech ft “nd
7 ) Bei ves geirn Johann Inn
Schultens, der Gottesgel. Doctdrs,
derfelben un der morgenl. Sprachen
ordentl. Prof. Regenten des Staaten«-
collegii und des Stolpifchen Legati Mit⸗
kichters zu geiden. . 5 2. "2063
an. * m
. | ı, Ber
an Beige Dr
So - Geſchichte
=
se 3. un nee [won
ses wa3%
Geſchichte
des Herru Be
en, “ Be
Cornelius Cayley,
geweſenen Schatzſchreibers an dem Hofe der.
« Brau Pringeßinn von Wales , igigen berügmten-
‚+ Jepreng der Methodiſten zu Norfolk, j
ieſer Mann hat feine Sebensgefchtchte ſelbſt
x qusrübriih in engliſcher Sprache beſchrie⸗
‚KVLD ben, und andas Sicht geftellet, bis indeg
gouf des Jobtes 1758., ‚Sie iſt mir in einer id
in diefem Johre 1760 (ober vielmehr zu: Ende
bes, Jahres 1759) zu Rotterdam heransgefoim«
menen holländifchen Meberfegung zu Gefichte ges
Pommern; deren ganget Tief Slefer iſt: DERFK-
dom vn Gods örye Genade , geopend in de Be-
keringe van CORNELIVS GAYLEY, geyesen
Klerk ide Trelorie der Pringeife Douarierg van
wau.ea.: Wernigter gewegd {yn:Byfonderheden
van het Leven, Asfterven en Karakter van den
Yen Gel. Europa XVITb. Hbh "Bew.
840. Geſthichte
Eerw. Heere, JaMmEs HERVEV, Bedienaar des
n. Evangeliunıs te Weßon- Favell in Northam-
“ ptonshire. Beiden uit her Engelfch vertaalt. Gr.
Dam, ohne Zufchrift und Vorrede, ı Th. 144 ©.
22.46. Ich babe es der Mühe werth ger
achtet, meinen $efern das vornehmfte daraus mit⸗
zutheilen; da nicht nur allerdings beſondere und
——— Fuhrungen der goͤttlichen Onade dar⸗
inn enthalten find, ſondern man auch bie jetzige
.. Berfaffung der Merhopiften in Engelland etwas
näher daraus kann Pennen lernen. . Die Zufchrift
leget ein Zeugniß feiner Danfbegierde unb tiebe |
gegen feinen erbarmenben Heiland ab, und *
Vorrede enthaͤlt einige gute Erinnerungen ,
ſeine Schrift mit Nutzen zu leſen. Ich * |
zwar den Anfang feiner Beffhreibung hin umd wie⸗
der etwas fürzer zufammen faffen, doch ihm her-
nach beftändig mie feinen eigenen Worten reden
laſſen.
Herr Cayley iſt in Jorkshire gebohren den
23ſten April 1729 *). Er erinnert ſich, daß ihm
der Vater in feinen zarteften Jahren gezogen
babe, und. er fo forte Eindruͤcke vom Dienſte
Gottes gehabt, daß er in Anſehung ber Egent
| keiten
9 bin dieſe Ucherfeßung einem. en und
ißigen ——æ— welcher ſich allhier ——
—— Er i t abgeneigt, di
Di heim Rice, a —— en iR
auch befon laſſen. und bin un
wieder —ãQR und Teer mitlichen Axmerlungetz
— begleiten.
— Cayo Sa .
dag kindiſchen Alters ganz glelchguͤleig gewe ·
| em —* ward ſein Geiſt uͤber dem Denken
an das zukuͤnftige Weltgerichte ſehr beängftigetz
doch oͤſters ward fein Herz mir geiſtlicher Freube
wfüßet, indem er einen tiefen Eindruck von der
Güte des Deren, und daß er das ‚Heil feiner Sees
ben fen, barse
Er erinnert ſch, daß, ee er feben Safe er⸗
weicher, ber Herr fein kindiſch Herz zum oͤftern
durch Blicke feiner eigenen göttlichen Schoͤnheit
eingenommen ; fo, daß fein Herz gegogen ward ihn
zulieben. Spusbefondere ſchwebet Ihm im Gedaͤcht⸗
* daß er, da er damals ohngefehr FR Sabre
gen —
elt war, waͤhrend beifen, daß fein V
| Sonntags Abends feiner Samilie eine —* vom |
nicht,
de! Und in ber Rat, fügt er, or weis es mich
lige ——
mein Herz vor ihm ausſchuͤttete.
‚Mir duͤnkete num (Here Cayley faͤhret fo
fort, und wir wollen ihn, mie er thut, in ſeiner
eignen — fortreden laffen,) ich wollte im
des Herm fortiyenbeln, md in. ihm
meine — fnben. Sch meine, 535 Def Ruͤhrung,
obſchon ich mir — merken ib, 2*
st ee...
Apgelang dauerte. MNechher fieng ich cu Jede
gar je mehr überzeugt zu merden, mas füreinane
wer Sünder, und wie geneigt zu Ctrachelungen
ich waͤre. BEN war gar oft von meinen Uebertre⸗
tungen übergeugt, und weinberte mich, Daß: ich
nicht frey von Sünden. fan könne; eine Sache,
weiche ich feurig wuͤnſchete und bat, ja. barob. kaͤm⸗
pfete, um fie ju erlangen. Derh leider! ich hatte
damals noch Feine Bekanntſchaft mit dem Schi
de den des Glaubens. Ich ward vom Daterge
zogen, ‚hielt mich aber nicht feſt an ben: Sohn.
Ich tuechtete der Suͤnde Durch reine eigene Kräfte,
Eutſchluͤßgungen und Bemuͤhungen zu wiberfichen,
und kannte Damals weder meine Ohnmacht zum
Guten, noch die Nothwendigkeit ber Wieberges
inet, ebe ich gute: Srüchte bringen Eönnte.
Ol weichen Barthel arhielt-der Satan burch.biefe
Unwiſſenbait über mich! ‚benn, da id}, damals et⸗
don in einem Alter vouracht Jahren, beſtaͤndig
befand, das ich ven Herren — dachte ich
auf ein kraͤftig Mittel mith für: ſernere Diaden zu
huͤcen; namlich, um einen Bunb ib Cote In mo⸗
hen, baß, wenn ich je wieder ſolche ‚ober ſolche
Euͤnde begehen waͤrde, su. mich in die Hölle wer⸗
fen, und, wenn ich wicht: begienge, er mir dem
Himmel geben ſolle. Hab Dies verrichtete ich auf
eine feyerliche Waife, mit Bergiefung vieler Thraͤ⸗
men, und nit großenn Unwillen wider den. Gacım;
wegen feiner Verſuchungen zut Suͤnbee
Mun, duͤnkete ˖mir, waͤre: mir geholfen. Dei
ich Dachte, ich wollte nimmermehe.fo thoͤricht feyn,
ein eine Renee awes⸗ zubcingen;- ab
‚ mein
des Herrn Tornelius Cayley. 1343 |
meinte nunmehro ficher und gluͤcklich leben zu koͤn⸗
nien. Leider! leider! wie wenig mußte ich, tie
thoͤricht es ſey, auf mein eigen Herz zu vertranen.
Aber gleichwohl erfuhr ich das balb. Denn nach
Berlauf von wenigen Tagen, verfiel ich, ohngeade
bet Diefes fücchterlichen Bundes, zu eben benfelbe _
VUebertretungen. Jetzt biele ich mich in ber That
für verlohren, und zur Hoͤlle verwieſen, weil meih
- Ligen Betragen folches mit fich brachte. Groflt
Beaͤngſtigungen und Schreefen-'begleiteten mich
Tag und Macht; doch ich hielt es alles ben mir.
Taͤglich mar ich in Furcht; daß ich fterben und In
die Hölle fahren würde, weil nun feine Hoffnung
mehr für mich mar. Ich bat und flehete Gott
mit: heißen Draͤnen um Wergebung, und weilte
mein eigen Fteifch wohl, aus Unmuth wider mich
felbft, griffen Haben. Dies mäßtere ſo ehe Zeil
fang, bis es nach und nach mehr. und mehr abi
nahm, da Kh: indeſſen beſtaͤndig zwiſchen Fircht
und Hoffnung ſchwebete, und meine Seele‘ bon
verſchiedenen Gedanken hin und wieder geſchler
dert wit, . 6
Machen”) ich ohngeſchr dat zehnte Johr et
reichet hatte, ward ich vor Haufe anf die oͤffent⸗
ſiche Schule. geſandt. Der Umgang mit einet
großen Anzahl Spielgenoffen machte, daß ich hiet
vorigen nach und nach vergaß, und ihie mit
merley Schulkinder, Poſſen tmb Stheiche lin,
. achte. Die Sokiesdienſti wurde affo Bey nik
auf eine Zeitlang begraben und erſticket. In der
Kirche hielte ich wich durchgehends mit eitsag an⸗
Sh53:ı. : ders
Rp,
In
ßa4. Gececſchichte
ders befthäfftiget, und verlohr auf dieſe Welfe allen
Geſchmack an gottesdienſtlichen Dingen. O!l wie
iſt es zu beklagen, daß man, unterbeffen Daß man
"ben Kindern in biefen zarten Jahren das Gricchl-
fehe und Sateinifche täglich einblaͤuet, ihr armes
Herz mit, dem Unkraute ber Untugenden imd eines
unfittfamen Weſens bewachſen laͤſfet; wie gar oft
in ben oͤffentlichen Schulen geſchlehet. Hier ver
denn meine Seele Grund, und fieng an gar
febr abzuweichen. So lebte ich dahin, zwar nicht
ohne einige Eleine gortegbienftliche Eindrücke, weh
— gleichwohl ſehr ohnmaͤchtig und ſchwach
m Ä
Ich verließ dieſe Schule, und Fehrete wieder
Haufe zuruͤck, in einem Alter, wie ich meine,
Kon. vi Jahren. Um biefe Zeit begehruten
meine Eltern, daß ich mir Durch einen Biſchof bie
Deilige Firmelung *) geben laſſen ſollte. Jeh fing
bie Natur ber weiche ih
auf mic) nehmen wollte, ernftlich zu überlegenen,
und laß —Ee Ahr über dieſen Stof, wel⸗
de auf einen ernſtlichen Gehorſam her Gebothe
Gottes brungen. .. Dusch. biefs Sefen kam ich auf
bie Gedanten, daß ich, wenn ich das bey der
melung gebräuchliche Verfprechen erfüllete, inden
ich mich von folcher Zeit an von Sünden enthielte,
alsbenn einer von denen feyn wuͤrde, welche vor
dem Uhren und vor bem Lamme in langen
weißen Kleidern fieben werden; - Dies vorn
(4
2) Mämtih. der bekannten Gersohuheit ber
.. Eogliigen Birten | | oo
des Herrn Cornela Saylen. 845
arſochte daß ich vor Verlangen rein und: heilig gu
fepn, brannte. Ehe der Tag ber Feyerlichkeit kam,
bat ich ftets den Herrn, daß ich nimmer wieder in
Sünden verfallen möchte, that auch Darüber feyery
liche Gelübde. Nunmehro meinege ich einer von -
„der Fleinen Anzahl der Seeligen zu werden, melche
Die vornehmften Stellen in bem Simmel befleiden
werden; weil ich von nun an in Heiligkeit des Le⸗
bens zu wandeln befchloffen hatte. Ich banfete
Gott mit Freubenthränen: ich verfprach dies alles
ins Werf zu richten, und meinete, ich würde num
in ben Stand Dazu gefeßet werben.
Allein ich erfannte diefe ganze Zeit über noch
nitht, daß der Baum erft gut feyn miüffe, ehe .
Die Frucht gut fenn koͤnne. Ich weißte nicht, daß
mein Herz ganz böfe und vertt . wäre. Ich
fchloß, meiner Natur nach, daß. einen frenen
Willen hätte, entweder zum Guten oder zum Boͤ
fen. Ich hatte feinen Begriff Davon, daß der na«
tuͤrliche Menfch in mir todt wäre in Suͤnden
Lo
und —— — Dies verkehrte Denkbilb
rau
machte, daß ich ben von Dornen, und
Feigen von Diſteln leſen wollte. Doch, leider!
die traurige Erfahrung lehrete mich bald, wie ver⸗
geblich dies Suchen ſey.
Da der Tag, an welchem bie Feyerlichkeit ge⸗
ſchehen ſollte, erſchienen war, gieng ich, nachdem
ich mein Gebet und mein Geluͤbde nochmals er⸗
neuert hatte, in die Kirche, und empfieng die Fir⸗
melung. Nun, duͤnkete mir, wuͤrde ich von Gott
erlangen, daß ich in weißen Kleidern wan⸗
u ty delte·
846 Geſſhichte
delte. : Vene Ich bildete mir ein, daB alle meine
Simden ausgerifchet wären, und ih, wenn ich
nicht mehr fündigte, wie eine der “Jungftauen
ſeyn würde, welche unfträflich find vor dem
Throne Bortes , ja, daß ich zu einer hoͤhern
. Staffel.der Seligfeig, als andere Chriften, gelan⸗
gen würde, Diefe Gedanfen machten mein Herz
froͤlich, und erfülleten mich einige Tage lang mit
großer Freude, Doch, leider! in weniger als vier⸗
zehn Tagen verfchmand: Diefe Freude, weil ich bes
fand, daß die Sünde, ohngeachtet aller meiner
Gelübde, Thränen und Gebete, über mich ſtegete
und triumphirete. Dies machte mich aufferft
befhäme und verlegen : benn ich hatte nicht bes
dacht, daß mein Haus auf einen Sund ges
bauet waͤre, und bezeis ſtuͤnde von einem jegli⸗
chen Winde der Berfuchungen umgeworfen
zu werden. .
. Dies alles behielt ich ftets bey mir felber, Da
Ich mich indeſſen in großer Traurigkeit und Quaal
befand, weil ich nun hie Erwartung, mit vorißen
Kleidern vor Gott und dem Camme zu ftes
ben, verlohren hatte, Und, wie mir noch fehe
wohl vorfteher, meine Traurigkeit über den Verluſt
eines fo herrlichen Ausfehens mar größer, als über
meine Sünden felbft. So ift es mit allen, welche
nod) in den unwiedergebohrnen Naturſtande find,
befchaffen. Der Schreden des hoͤlliſchen Feuers
und bie Hoffnung des Himmels mögen die verdor-
- bene Natur von Begehung ber Sünden zurüd-
Dit: aber nichts, als die lebendigmachende Wir»
ng des Geiſtes Chriſti kann das Her; beten
l
Des Herrn Cornelius Cayley. 847
oder einige wahre Erneuerung des Geiſtes in dem
Menſchen zuwege bringen. | Ä
Mistlermeile *) dieſes alles vorgieng , engen
meine ernfthafte Gedanfen mehr ugd mehr zerſtreuet
zu werden an durch die Uebung in verfchiedenen
Theilen der Gelehrſamkeit, deren ich mid) befließ,
als ber Mathematif , A:gebra und dergleichen‘;
weiche mit meinem Geſchmack fehr wohl überein.
famen, indem ich ein großes Vergnügen fand in
Auflöfung mathematifcher Aufgaben; tie denn
auch das Leſen der Gefchichte einen großen Theil
meiner Zeit wegnahm. Dies alles, nebft der Ers
lernung der Tanzfunft, z0g mein Herz Deftändig
Bon goftesdienftlichen Vorwürfen ab. Gleichwohl
ward ich dann und marın mit Schrecken und Furcht
erfuͤllet. Diefe überfielen mich zuweilen, ohngeach⸗
fet alles Zeitvertreibes diefes Alters, welcher biefe
Empfindungen keinesweges in mir unterdruͤcken
konnte. Ich erinnere mich noch insbefondre, daß,
da ich mich einmals des Sonntags auf Schlitt⸗
ſchuhen behuftigte, mein Gewiſſen ſich dergeftalt zu
regen anfieng, baß ich auf dem Eife ‚nicht Daurent
konnte, fondern mich genoͤthiget fand, in die Kirche
zu geben; und obfchon ich dieſes nicht anders, als
mit dem Aufferfien Widerfinn ‘that; meine Ge⸗
müthsgeftalt zwang mich, um fo zu reden, mit
Gewalt dahin, oo
Auf diefe Weiſe Iebete ich verfchiebene Jahre;
ſtets außer Stande wor meine arme und geſchleu⸗
berte Seele Ruhe zu finden. Zumeilen fuͤhlete ich
. . . . € 5 FR
EStra
©) Kap. II. b
33 . Getcſchichte
Exraßten ber Hoffnung iemeln Ser) hießen; m
andern Zeiten aber war ich mit Furcht und Schere»
den erfüllet,, ‚obwohl ich meine Gemuͤthsumſtaͤnde
niemand entdeckte, fondern folche, im Gegentheil,
vor einem jeden zu verbergen ſuchte.
Die beſondere Begebenheiten meines Lebens
von diefer Zeit an, bis ich das Alter von neunzehn
Jahren erteichete, find vor ſolcher Erheblichkeit
nicht, Daß ich ben Leſer damit aufhalten follte, weil
ich mich nicht erinnere, baf außer dem, fo ich bes
reits angemerfet, in diefer Zeit etwas merkwuͤrdi⸗
ges, melches auf meine geiftliche Wohlfahrt einige
Beziehung habe, vorgefallen ſey. Nur kann ich
fagen, daß mein $eben in einer beftänbigen Abs
weichung von goftesdienftlichen Gedanken beftan-
ben: ich verlohr allen Geſchmack am Leſen ernſt⸗
Bi Bücher: Der Geift diefer Welt nahm mein
Merz immer mehr und mehr ein, und erfüllete es
mit einem eitelen und unbeftändigen Wefen. Und,
obfchon ich nicht in grobe Ausfchweifungen aͤußer⸗
licher Sünden geriech, fo war mein Herz gleich
wohl eben fo ſtark zum Boͤſen geneigt, als das Herz
des groͤßeſten Freygeiſtes. Meine Erziehung und
die Furcht por Schande hielten mich nur zuruͤck;
fo, daß ich, obſchon meine natürliche Verdorbenheit
‚ In fein äußerliches ungebundenes Wefen ausbrad),
doch in meinem Herzen, eine Freyheit zu Suͤndi⸗
gen. zu befißen wuͤnſchete. | |
. Run urtheile ber Leſer, ob ich nicht in biefem
Sufiande, in Öottes Augen, todt in Suͤnden fep
gewefen, ob ich gleich in ben Mugen der Fu
— — —
12
Des Herrn Comes Caylev. wo
rehr eingeyagen und eo bes gefihienen
Haben... De Herr ſtehet — * Herz an,
und fordert * * inwendige Tugend Ind eig
Peit. Hiervon war ich übergeuget, und wußte des⸗
wegen ſehr wohl, daß es weit fehlete, berjenige ps
geyn, woſuͤr mich die Welt anſahe. Faſt zu diefer
Zeit bekam ich auch ein Geſichte, wie daß fich.viele
allein mit dem Ausmwenbigen des Gottesdienſtes |
begnuͤgeten, oßne fich um das Inwendige deſſelben
zu betammern. Dieſes ſetzte mich in Verwunde⸗
rımg, weil ich befand, daß das Uebel, welches ich
in meinem Herzen gewahr wurde, in Mir ein tiefes
Gefühl von Schuld und Strafe, obzwar biefes
Gefühl Burch die Ergöglichfeiten und Beluftigun«
gen ber. “jugend beftändig betäube wurde, verurs
—* Auch bemerkte ich, daß ich zu dieſer Zeit
meines Lebens nicht beſaß, welches dem lebendigen
Gefuͤhl von geiſtlichen Sachen, das ich fo, wie
ſchon vorhin ift gemelbee worden, in dem Alter
von fieben ober acht Jahren haste, ähnlich wer.
Domals war ich, wie Daniel, gewohnt, breymal
‚bes Tages zu beten, wiewohl gar nicht * m
rechten Geiſte bes Gebete, weil ——
kenneniß von dem Glauben an Jeſum —*
atte. Doch laſſet ung wieder zu dem Vorigen
kehren. Nachdem ich nun beynahe 19 Jahr 7
hatte, fiengen ſich meine Umſtaͤnde zu veraͤndern
und wichtiger zu werden an.
. 3”) war damals bey meinen Eltern, ohne eis
um befonbern Beruff zu — zu Haufe, Rad
| vom biefs ber weyland Sor d Scarborough, ber
AV.
m
m
tee...‘
damald Rentmelſter bey der verfierhenen Mei
zeßinn von Wales mar, erfahren, berief mich
biefer nach Sonden‘, un eine auf feinem Comteir
hebig gewordene Schreiberftelle zu befteiben ;. 6
war dahero verpflichtet, mich aufs fchlennigfte dei
hin /zu begeben... Ich mußte auf meiner Dahle
neiſe, über eirien Arm der See, der 5 ober 6 Mein
Breit war fahren, und als ich da ankam, ließ ſich des
Wetter fo ſtuͤrmiſch an, daß die Schifsleute das
Auslaufen in die See für gefährlich hielten. Doh
als ein ftarfer Regen den Wind ein wenig geftilt
Batte, und weil meine Sachen eine höchftdringene
Eile erforderten, überredete ich biefelben unter &e
gel zu gehen. Kaum aber waren wir eine Wierie⸗
flunde ausgelaufen, fo entſtand plöglich ein gewil⸗
Ager Sturm, welcher ums in große Gefahr, um
Au vergehen, verfeßte; wie Denn auch der Steurb⸗
mann felber Bierüber feine Furcht zu erkennen gab
O wie ward ich damals mit Schrecken und Angfl
überhäufet! Alle meine Sünden ftelleten fich mel
nem Geiſte lebendig ver, und ich hlelte mich gewiß
verfichert, daß, wann ich wuͤrde ertrinken, bie Heue
mein Theil fenn wiirde. Ich hatte keine Hoffnung
zur Errettung, denn ich kannte bie Werdienfte Ehn⸗
ſti nicht, Sott off enbahrete fich meinem Geiſte Ad
ein erſchrecklicher Richter, und mein Gewiſſen, ii
dem es an Die ſtrenge Linserfuchung vor feinem ge⸗
rechten Richterfiuhl gedachte, erzittete. O m
grofi war damals meine Antaft autrWesiffnäpkin!
Niemand wirh dieſelbe aucdrucken fönnen: dem,
Da die wuͤtende Wellen. alle Augenblicke Wer dab
Schiff zufammenfchlugen, erwartete ich br
des Herrn Ehe Cayley. ar
Asberfihufung der: Märfett nichts anderes, als
it: dem. wiſten Abgrund auf ewig begenben ya
werben; Mun fieng id) ou, meiner Sorgiofigkeit
ber begangen, nachnibenfen; ‚mein Herz bebete in
meinem Lelbe, denn ich fahe nichts anders wur mir;
als den Tod, und darauf bie Veeſtoſſung in bie
Hoͤlle. O wie ſchrecklich iſt einem ſchuldigen Ge⸗
wiſſen, weiches darch Jefns Blut wicht rn
üſt, Die Erinnerung eines’ bevorftehenden
Ich weiß
wenigſtens, Daß dieſelbe für —
ſchreiblich aͤngſtigend geweſen · Dech um forte
eilen; ich aͤußerte, ſo lange dioſe meine Seelern
angſt dauerte, nicht ein eutzig Wort, ſonbdern wat
verſunken im: einem verzweiffelnngs vollem Scilh
ſchweigen. Ich erinnere mich nicht, daß ich bob
malt gebetet; ken ich bildete mir ein, daß ſolches
Fruschtieg -fegn unbede;. aber: ich ſure wohl tonfanb
Welten “datum: gegeben: haben, erſt am Lande zu
ſeyn. Endlich beliebte es Gott, ganz wiber meine
Erwarcung, ms zu erlaͤſen, und eu verfönnte mir
noch tool beta ans Land zu ſehen, wodudch
mein Fronde fü groß wnrde, als zuvor mein
Sechrecken geweſen war. Mit Recht ſollte man hab
ben denken mögen; daß ich durch eine ſo unmekfliche
Bewahrung derigöstlichen Vorfehung, ———
und Beninberung Des Lebons wuͤrde ſeyn ge
wotben: Doch imber! dieſes war, wie dee Werfolg
wird zeigen, fehe weit. davon. So baw ich''am
das Sand war getreten, nahm ich gefchtuint: ein
und meinen Lebretretungen, die ich eins Zeitlang
Bird, undrfegre meine Neifeh, einem gutes Theft
ver Dia, fort; ich vogeß dabe⸗ wrote
Be
yon: ginn Secretarius anbienste,. ch
batte mei Hetz af biefe Bebienung fehr gerichtet,
und drang ftark darauf, aber eines größeren Ber
Geile der fiel bie Wahl ouf einen andern. Die
j gemmtp „au — mein ph Jede [_)
fehe viele mitzige Zeit hatte, fo vertrieben Wie Bew
grägungen und, der Aufputz meine Emp
Fee bald, und ich gieng. alfe.fchon wieder Den elen
Ich bin in diefer Erzählung meiner We
pe Daher umftändlicher geweſen, auf auf
ber Leſer möge urtheilen können, wie eiferig ih
ben. Dingen bisfee Welt nachgejaget, und was ſa
Saegenheit ich gehabt habe, um berfelben Maker
Baus
Wlite meines Lebens mein. eigener und, wieiner
Zeit Here und Befter wart ungeachtet aller mer
net zuvor erzälten Fortgaͤnge, und allerley dffent»
lichen Geaöblichkeiten, welche meine taͤaliche Be⸗
— 22—
Des Herrn Eoemld Cayley. 355
— —
— ein Zeben,
Spin bohren fahe, Eirieit ber Biceletr
sen ſey, ‚und. daß Diefes bie Wahrheit bes Spru⸗
Salomons befeſtige, das der
das Krachen der
anter · einem Topfe. Biſt bu ein. ſolcher, ber
Felt, einen Sebenslauf führer, fo kann ich die fagen.
daß du feinenmeges glücklich ſeyſt. Stehe bann,
@thärkhter. Menfch, fn.beinemn etlen Wandelauf®
„ nl dich zu demjenigen bey
wehrbaftiges und beflänbiges uach.
Ergöglicgkeit ꝛmendlich weit üben |
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EHE will hier ein wenig fflfe ſtehen / tim bie
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ren deiner
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—Se
——
iñ Se Kr)
— — fehr balb berdes, meine au
geftandene und Errestung ſowohl, als auch
das Gefühl von Sünde, Ted und Webanmaif;
meine Gedanken und Vorſtellumgen wurden fämme
ich mit der ‘Bedienung, weiche ich follte austreten,
und mit der Ergöglichkeit und Vergnuͤgen, weh
des ich darinn zu finden mir einbildete, eigenem
en. Bein Get wur biertund) brgetae be
AR bie — und Strafgerichte des
Allerhochſten können das Herz nicht cher, als bis
— * den Beift wiebergebobren
PBigung bitten, weil ich Des Zuteauen Babe, daß
fie Dasienige, welhes folge, in ein erhaulches
des Herrn Cornelius Cayley. 85
imb Bette te, zu mehrerm Nutzen bes gottſu
chenden Leſers werde ſtellen. Der Herr gebe hier⸗
zu feinen Segen, Amen.
Wie Ich zu London mar angefonmen, befand
un, do nr eine ſeht gute Stelle erhalten, und
Daß mein Amt nur wenige Mühe erforderte, Ich
warb au bald mic allem, welches zur Wahrneh⸗
mung meiner Bedienung nöthig war, verfehen.
Als ich nachhero vom Mylord Scarborongh ver»
nommen hatte, daß er biefes allein als einen An⸗
. fang feiner Gunftbeweifungen gegen mid) gethan
Hätte, ward ich mit Ehrfücht erfüllee, und fieng
nach Höheren Beförderungen zu verlangen an, Mie
wurde befohlen , fremde Sprachen zu lernen, auf⸗
daß ich in Stand kaͤme, aufferhalb Landes gefandt
werden zu koͤmen. Ich begab mich zu dem Ende
Hal mafen, Im bie Roft, und mandte fr pi
halt in bie , und ‚wandte ſehr
Muͤhe an, um der jetzt gebraͤuchlichen Sprachen
maͤchtig zu werden. Zu eben dieſer Zeit legte ich
mich auch fleißig auf Die Müfit, Mahlerkunſi, und
auf andere Vollkommenheiten der belebten Welt.
. Diefe Uebungen, womit bie öffentlichen Beluſti⸗
gungen, der Yufpug und bie Froͤlichkeit vergefells
ſchaftet giengen, nahmen meine Gedanken g
ein, und erfäuften meinen Geift fo fehr in ber *
geelichteit, daß ber Gottesbienft gang und son
vom mir verfäumt unb vergeffen wurde.
So gieng ich ein oder zween Jahre fort; da
ich mich‘ (Inden ich ſelber mich nun bequem ach⸗
sete) bey ivenland dem Lorb Albemarle, ber da-
mals als Abgefandier nach Paris ging, zum.
eh awey⸗
Ps , -
8. elbihte
—— Serrerarius —— gr
| rn ‚anf diefe Bebienung fehr geeichent,
und drang flarf darauf, aber. eines groͤßern Vor⸗
&eils hatber fiel die Wahl auf einen andern. Dies
fr betrog mich ſehr, und war für meine Epefucht
ein harter Schlag; aber weil Ich. jung und wehl
gemuth, auch dabey :mein eigner Hert war, meh
ſehr viele mißige Zeit Hatte, fo vertrieben die Wer
gnügungen und. der Aufputz meine Empfiubung
— bald, und ich gieng alſo ſchon wieder den olten
Gang. Ich bin in dieſer Erzaͤhlung meiner Den
grrigungen daher umfländlicher geweſen, auf daß
ber Leſer möge urtheilen fünnen, wie eiferig ich
den. Dingen Diefer Welt nachgeinget, und was-füg
Gelegenheit ich gehabt habe, um berfelben Becher
aus der Erfahrung fennen zu lernen, und um zw
wiſſen, weich eine Art Bes Vergnuͤgens dieſelbes
derſchaffen boͤnnen. Doch ungeachtet ich in der
Blüte meines Lebens, mein eigener und, meiner
Zeit Herr und Meiſter wart ungeachtet aller mei
net zuvor erzäßften. Fortgaͤnge, und allerley öffent»
lichen Ergoͤtzlichkeiten, welche meine taͤgliche Be⸗
ſchaͤfftigungen ausmachten: ungeachtet dieſes alles,
fage ich, war ich Dennoch. von einem weſentlichem
Gluͤcke entbloͤßet; denn ich beſand, daß diefes alles
mie einander beyſammen dennoch —— nim⸗
mermehe eine wahre Ruhe verſchaffte. Sliich
wohl ſchien icheinem jeden ein. —* Jung ·
, als einer in London wäre, zu ſen. Und
ich Batf wohl ſagen, daß ſehr wenige nen ie in
diefer großen. Haupeſtadt / einen weitlaͤuftigern Um⸗
fang de Bespmnen ale hheie, uhjagen:
des Herrn Cernels Cahleh. 855
VUnd nun, o Leſer! erlaube mie, die aus eige⸗
Erfahrꝛng zu fan, * fh j+ Leben, als
er Eitelkei⸗
hie babe,
3 und def —— is Om
lomons befeftige, das Singen. der
—— Se das Acacben der Donner
unter einem Topfe. Biſt bu ein folcher, bee
ſoſch einen Sebenslauf führer, fo kann ich biz fagen,
daß du keinesweges glüclich ſeyſt. Stehe dann,
> thörkchter. Menſch, in deinem eitlen Wandel auſs
rt
jofbigfte ftil, fleuch ver dern gefährluhen Big
jer Kunde, und wende dich zu demjenigen, bep
velchem tin wahrhaftiges und beftänbiges her
ws. bie irdiſche Ergotzlichkeit amenblich weit oͤber⸗
rifft, und durch keinezeitliche Ungluͤcefaͤlle zexſtaͤ⸗
ee werden kann, zu! ſinden iſt; Der. wird dir
deine Säcke,
Kuhe geben machen,
aß diejenigen, die feinen Llamen. lich bay
— | d.ihm ſuchen fBe geeude Hein
7 — gie ein wenig fe ſtehen, um E |
en Vortheil, eigmet Betrathtumg anzuffeflen; gu
ra ‚Demi Du — De Her gebeft , und
elber unterfuche n gedenke wehrter
efer 1 "daß — Schreiben h tirken deiner
Seele beftimme fen. Ließ, Bere und berrachte
ann, und gehe mit einem denüirhigen imd ger -
Abrten Seifte fort, um die befenbere. Merkwor⸗
igkeiten des folgenden ve der ber "ori
urchzufefen. u
Yen Bel Ruzopa XVICH. 3; Fu 24
856. Geſthichee
Sa”) merkte dann, VB. mie der
allen diefen fleifehlichen Ergöglichfeiten noch 69
ſtaͤndig ungluͤckſelig wäre, wovon Ich num De Ucfee
‚chen etwas ausführlicher entwickela werbe. Weed
| erfte befand ich, daß meine Ergoͤtzlichkeuen, u
‚eitele Gänge mic) betrogen; denn fie. verſchaſtcr
mie dasjenige Vergnügen nicht, welches. ich ven
ihnen erwartete. Das Gluͤck ſuchte ich mir allem
Fleiße, aber ich konnte 28 nicht finden. - Dikfis
vVerurſachte, daß ich neue Entwürfe et
Schfeiten ausfann; doch mitten in der
‚Leit war Ich von dem Verginigennshlößer,, ung
Hig und voller Beſchwerden; id; fand alferani mr
felber' die Worte des. Dfakmiften, die Bortiofen
haben keinen Frieden, bewaͤhrt. Bett mahe,
mitten · in aller dieſer $uffbarfeit bfieb ray grobe
Außerliche Schandthaten —— Gedan·
ten waren zu edel, als: in der Geſcuſchaft der
Sehwelger Trunkenbolde oder ber Hurer Bao:
gnuͤgen zu ſchoͤpfen; gleichwohl wer ich von ocg
luſt, Fleiſchesluſt, und. dam hoffaͤrti⸗
en Leben ein gebundener Scav; undiesmge
‚mehr eine Furcht für Schande, als eine Siebe
Tugend, die mich in ‚Außerlicher, Ungepunbenfek
auszuichtseifen perhinderte, da ich inf eu
—— empfand, d
fol, einen Zwang Jeben mußte, Daben ar“
‚auf —5— men ugendbaft, ehelmüthigaind ; wo
* ebene gierig. Dieſe Chrſucht ſpornete.
nblungen der Wobhlthaͤtigkeit und Großen
HR Kenn weree
des Herren Corneling Cayley. 857
chigkeit an, bie ich, wo mein Hochmuth mich niche
darzu angetrieben haͤtte, ganz hinterblieben zu
ſeyn fürchte. Und ich bin ſehr beſorgt, daß viele
tugendhaft ſcheinende Handlungen aus dieſem
Schlangenkopfe, dem ehe, entſpringen:
denn ein böfer Saum kann Keine gute Sruche
bervorbringen , obies ſchon in den Augen ber
Menfchen, welche bie erften und inmendigen Be⸗
vegurſachen der menfchlichen Thaten nicht Fönnen
nechforfchen , alfo ſcheinen möchte: Aber der Aller
öchfte ſiehet One Herz an, er durchgruͤndet das
ndige ſowohl als bas Yustwendige, und fälle
Hin rechtmaͤßiges und richtiges Urrheil, weiches -
mit diefer feiner genauen und tiefen
Wbereinkoͤmmt.
vors andere, um wieder zur Sache zu
Iommmen, entftand in mir oftmals, mitten unter allen
neinen Ergöglichfeiten der Bebanke, ba, wenn,
ch nun einſt mein geben verlieren würde,
alles alsdenn. wuͤrde dahin feynz und mein Ge
en nagte mich mannigmal wegen meiner
igkeit in den gottesdienſtlichen Pflichten, Denn
ob ich ſchon fleißig in die Kirche gieng, fo gefchae
dieſes doch mehr in ber Abficht um zu fehen, und
gefehen zu werben, als aus einigen gottesfuͤrchti⸗
zen Beweggruͤnden. Ich ward öfters durch Die
Furcht für ben Tod und durch die Gedanken, daß
ch meine Ergöglichfeit wuͤrde verlieren 78
ehe empfindlich geruͤhrt; denn ich ſahe wohl
daß das Leben mopi waͤre, und nicht * Im
ſelber abhienge, und daß aß alle Augenblicke
’ ii Gefahr
888 - Gefihichte
Gefahr Tiefe, felbiges zn verlieren. Diefe Bedan-
‚Een preffeten mir mannigmal auf dem Bette Seuf⸗
|
| zen aus, und machten mich fehe unnihig umd ver
Mittlerweile ba die Sachen nun alfo bey mir
‚ftanben, wurde ich von meinen verehrungswuͤrdigen
Eltern, das heilige Bundesſiegel zu empfangen, wei
ches ich ganz verfäumt, und nur noch ein einzig
mal, nachdem ich Die Feyerlichkeit der heiligen Firme⸗
«fung begangen, gethan hatte, angetrieben. Ich
wat ſehr ungeneigt, dieſem Erſuch ein ce ,
zu thun, und ſchrieb zuruͤck, daß ich
darzu nicht tuͤchtig genug hielte; worauf ich mit
groͤßtem Recht zur Antwort bekam, daß es eine
große Verwahrloſung meiner ſelber waͤre, ſolch
einen Lebenswandel, ‚der mich für dieſe Feyerlich⸗
:feit furchtfam machte, zu führen. 6
‚berowegen, einige Zeit hernach, dieſe Dinge zu
alberbenfen vor, und fieng barauf gottesdienftliche
Buͤcher zu lefen, und mich zu dern Genuß dieſes
‚geheiligten Bundesfiegels zugubereiten, at. I6
genoß alfo zuweilen des Seren ie ‚und
war, gemeiniglich etwas vor und nach dieſer Zeiz,
auf meine Yufführung und Wandel An wenig auf-
merkſamer. Aber meine Neigungen waren und
‚blieben ftets fo irdiſch gefinnet, als jemals, und
Sch ſchaͤmte mich felber für meine luſtige Freunde,
gortesbienftlich gehalten zu werden. Insbeſondere
erinnere ich mich, daß, als ich einsmals bey dem
‚gefen ber Bibel ſaß, und jemanden hoͤrete zu mir
kommen, ich dieſes heilige Buch alſobalo xerſte
des Herm Eormelind Cayley. 839
und ein anderes nahm. O thoichte Schaam! die
dennoch aber allzuoft gefunden wird.
Irndem ich auf dieſe Weiſe ‚die Pflichten bes
Gortesbienftes erfüllete, fand ich jedoch, daß das
Evangelium’ einen firengern Gehorfam und Selbfle ·
verlengnung. erforderte. Diefes gefiele mir feinese
weges, und war meinen weltlichen Ergöglichkeiten
ſo ſchnurſtracke zuwider, daß ich zulegt allen Bots
gesdienft zu verwerfen, und meinen fleifhlichen
Wolluͤſten ein Genügen zu thun, es möchte bavon
fommen, was da wollte, beſchloß: denn ic) hielt es
für unmöglich, fo heilig, zu leben, als es ber chrifle
liche Gottesdienſt von mir haben wollte. Ich ließ
derowegen ben Gottesdienſt fahren, ımb f nie
zu dee Sunde und Eiteffeit wieder zuruͤck.
biefes dauerte nicht lange ; mein Gewiſſen fing |
mich fo ſtark zu ängfiigen an, daß ich nicht wußte,
was ich thun ſollte. Die ercige Strafe war ein
erſchrecklicher Gedanke, der meinen Geiſt ſehr pei⸗
nigte; auch war mein Gemuͤth mit dem Allerhoͤch⸗
ſten, weil er eine ſo große Heiligkeit erforderte, ſehr
unzufrieden; ich wuͤnſchte, daß keine goͤttliche Ge⸗
fee und Gebete in der Welt wären; Chriſti Joch
ſchien mir eine fo ſehr ſchwere Saft zu fern, daß
man davon biflig freygeſprochen feyn müßte. Diele
Bewegungen in meinem Geiſte machten mich durch⸗
gehends ſehr taub und ſchwermuͤthig, fie verur⸗
fachten, daß ich mich ſelber durch einſame Spa⸗
tzlergaͤnge ebfonberte wobey ich ſtets wuͤnſchte
gluͤcklich zu ſeyn, aber op mußte nicht, wie Ich dar⸗
. "gu gelangen ſollte.
oo Jii 3 Zulegt,
.
—
(
860 Be.
Zuletze, weil ich mir. einbilbete, daß ich
Herren zugleich dienen Fönnte, fo entſchloß ich mich,
E ttesdienſtlich und irdiſch gefinnet zugleich gu wer⸗
‘4 Diefes fieng ich mie großem Eifer ins Werk
zu fiellen an; ich faftete, ich betete, ich gab Almo⸗
ſen; des Abends aber pußte ich mich auf, und ‚unb naher
allerley Beluftigungen vor. Diefes meinte ich,
wuͤrde das Gleichgewicht halten, und das Gute
„follte für das Boͤſe buͤßen. Aber ach leider! ich
konnte durch biefe Ausfinbung mein Gewiffen nicht
—* ehem ſchuldigte und verurteilte mich
ne Aufhoͤren.
Nun machte ich ben Anfang, mich ben oͤffent⸗
lichen lLuſtbarkeiten je mehr und mehr zu entziehen,
und ganze Tage in der Einfamfelr suzubringen, |
welches mehrentheils in ben Eöniglichen Suftgarten
N Ken ——— einem Bon —ã und ſtillen
ich an philoſophiſche
——* be das Ne edge göttliche We⸗
fen anzuftellen, und gerieth über Gottes Deispei |
und Macht in den Werfen ber Schöpfung, umd
über alle berfelben Schönheiten in Berwunberung, |
ber rechte Seelenfriebe fehlete mix noch.
‚Gottes Heitigfelt und Gerechtigkeit waren, weil
"mein Herz durch die Ueberdenkung berfelben von
Ührten verutthejlee wurde, unangenehme Vorwuͤrfe
meiner Betrachtungen. Gleichwohl bekam ich,
inbem ich den Schöpfer aller Dinge aus den Fin
trefflichkeiten der Natur beſchauete, mehr
| e Öefchnued
in gonusdiennlchen gungen; und ob *
AIch fand indiefen Betrachtungen große vuſt: aber
Denn
des Herrn CE anlen. 36
ande mich noch nach der Mode richtete, und bie:
anfeändige Sufibarfeiten,, welche die Yapreszeit mit
ſich brachte, liebte; ſo waren doch meine Geſpraͤche
ſehr veraͤndert und ernſthafter geworden.
Mein groͤßeſter Buſenfreund war zu dieſer
Zeit einer meiner eigenen Bruͤder, ber damals bie.
Kaufmannfchaft in London erlernete, und deſſen
Gemuͤthsart und Neigungen mit den meinigen ſehr
wohl übereinfamen, wiewohl feine natürliche Ges
muͤthsart etwas fliller und eingezogener war, als
bie meinige. Wir waren zu biefer Zeiroftermalen,
vornehmlich des Sonntages, da wir allegeit bey
einander waren, gewohnt, hoctesdienſiliche Ge⸗
ſoraͤche zu halten. Er war ein Jahr juͤnger, aber
sche fo munter, als ich. . Unfere einige Freund⸗
ſchaft und-Zutrauen nahm alfo mehr und mehr zu,
und. wir trachteten einander zu den Guten anzu⸗
fbornen ; da wie wir denn aud) ein Geſetz machten,
Baß wir den Diorgengebetern an germöhnlichen mb — -
Beiligen Tagen bewohnen wollten, . Aber ach lei⸗
der! dieſe ganze Zeit über war ich In den enangen _
Kfchen Lehren von ber Gnade, von unferer Erlös
fing d — und von der Nothwendigkeit
der Wi ‚noch unwiſſend. Doch ein Vor⸗
fall, der ſich nun zutrug, erweckte in meinem Her⸗
7 einen tiefern Eindruck von dem Gottesdienſte,
als zuwor geſchehen war. Denn als ich auf einen
gewiſſen Tag in ben Gaͤrten zu Renſington ſaß,
und eine Predigt laß, ward ich ploͤtlich auf ein⸗
mal fo tief geruͤhret, und durch ſolch ein ungewoͤhn⸗ |
* eng Befühl von Gott ganz und gar einge
Siig nommen,
’ u °
.
. .
’ “ '
.
» mr.
« s «
nummer, vo ich, als in einer
Simien war. Mir duͤnkte, daß ich nahe ber ebene
waͤre, ımd er mir feine Siebe entdeckte; ich brach in
einen Fluß von Thränen aus, und warb mit einer
derſelben, vergnügen, Tag auf Tag fuchee ich
er
rähree, durch bie Güfiigfeie Gotees uf a
‚ gefiel es dem Heren, meine Seile, alle
‚ unaus{puechlichen Freube, die alles irdiſche Bergui-
gen weit überseiffe, erfäller: Ich wurbe
gemeine Weiſe in Empfinbung gefegt, un
feine —— in meiner Seele. Dieſe
9 dauerte beynahe eine Stunde lang; wir
ch zu Haufe gekommen, war ich fahr begis
rig, dieſelbe noch einmal zu haben, aber fie wur
verſchwunden. Min konnte mich nichts,
*
diefelbe wieber zu befomnien ; feine Pfliche be
Gottesdienſtes fonnte miz, efme biefer,, ein Eenüs
gen thun. Duſe Freude tar fo groß, doß gewich
Feeude wieder zu meine Ab⸗
or ha erreiche, — Vene Scelle in deu
odem ich einige Zeit ſo zugebracht Hatte,
zwiſchen Schufa und Wachen, beynaße bvep Bo
gm lang, mit ſohr beſondeen Einpfinbengen von
| des Herrn Coruclis Cayley. | 855
gletuchen Sachen zu befuchen. Ich befand:uiche,;
Daß mie In biefen Beſuchungen etwas befonberes
entdecket würde ; .aber fie waren für. meine Seele
urnmausſprechliche Erquickungen, und führeten mei.
zen Gaft über das Yrbifche in die Höhe. Ich
erzaͤhlete meinem Bruder diefe Begebenheiten bes -
Herrn mit mir, ber darüber fehr verwundert warb,
und in fi) je länger, je feurigere Begierden, um
mie dem Herrn vereiniget zu fen, empfand. Un⸗
‚fere Gefpräche liefen nun gemeiniglich auf gottes»
Dienftliche und das ewige Leben betreffende Dinge
hinaus, als welche ung je länger je wichtiger ſchie⸗
nen, unb das um deſto mehr, wegen. eines Trau⸗
mes, ben ich zur felbigen Zeit hatte, unb welchen
sch jetzo erzählen mil, -
ie duͤnkete, ich wäre in einem Zimmer, in
deſſen Mitte ein Grab ausgehauen, und mit einem
KTicſche, an welchem ich mich, nebft einigen Gottes⸗
gelehrten, zus Mahlzeit niederfegte, bedecket war,
Alfobald Hörete ich eine Stimme, die da rief:
Cayley, Tayley, Eayley, worauf ich, indem
ich mich umfah, am Ende des Zimmers einen
Haufen gefligelter Geiſter, von melchen einer
ber Todt mar, ſahe. Sobald ich aufgeflanden,
und mich ihnen genäbert hatte, warf mich ber CTod
nieder; und ich bildete mir ein, daß ich hierauf
einer von jenen geflügelten Geiſtern ward , und
mich mit ihnen in der Suft befand. Darauf mei
nete ich, daß ein Kaufe guter nud böfer Gelfter
Seele zanketen, erft
ſich lange Jeit über meine Sad en, erſtere
malen Dre nach De DIE ats wollten
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Ge acer Di füßweni 5 —— Diele.
ieh, weil ich nicht wußte,. welches ‚ber Ansfchiug:
ſeyn wiürbe, in großer Angſt war. In dieſer Un
geteifpele machte ich. Mägfich mit. großen Errfet⸗
auf, denn bdiefer Traum machte In meinem, Ge
muͤthe einen tiefen Eindruck.
Ueber dieſen Traum war ich eine geraume 3*
fang voller Unruhe, Denn, nicht zu wiſſen, wel
ches von beyden, der Himmel oder bie Hölle, mein
%
Theil feyn follte, war, mie mir dünfte, eine’ er-
ſchreckliche Sache. Kurz; es gefiele bem Herrn,
biefen Traum fo fehr in mein Gemürh zu druͤcken,
daß ich mir, um den zukünftigen Zorn enflies.
ben zu moͤgen, feftiglich vornahm, die Pflichten:
bis Gottesbienftes genauer, als jemals, zu beob-
achten. Auch machte mir folcher einige Bekuͤm⸗
merniß, daß er eine Vorbebeutung eines bevorſte
benden Todes feyn möchte. Mein Bruder, dem’
ich diefen Traum erzählete, wurde dadurch fehr ges
rüßret; und wir wurden beyde viel goftesfürchtiger
als mir zuvor waren; indem wir alle Gelegenheis
gen zur. Betrachtung. der gortesdienftlichen Pflich⸗
ten mahrnahmen, und diefelben zu den vornehm⸗
ften Vorwürfen unferer Gefpräche machten. So
fuhren wir einige Zeit fort, bis es dem allweiſen
Gott gefiel, mir einen ſtaͤrkern Ruf, als jemals
zuvor, durch folgenden fehr ſchmerzhaften Zufall
zu fhenfen,
Mein Beuber und ich waren auf einen Bal
. genöthiget, allwo wir (denn wir wohneten bes:
Des Herrn Surnelad Cayley. 865:
eichen Wraöglichfeiten nach ben,) ben geäften‘ -
heil der Nacht mit. Tanzen zubrachten: warauf
indem er fich zu fiarf erhigt hatte, ein fehmeres
teber befam. In 24 Stunden lag er auſſer
Besftand,, und ftarb drey Tage hernach. Dies
var für mich ein ſchwerer Schlag, denn ich liebte
hn, wie er mi) hinwiederum, aufs zaͤrtlichſte.
Er hatte kaum ein und zwanzig Jahre erreichet,
ls es Sort gefiel, ihn ſolchergeſtalt aus dieſem
leben wegzuruͤcken. Dieſer ſchmerzhafte Verluſt!
machte mich eine Zeitlang ganz niedergeſchlagen,
und von allen Geſellſchaften abgeneigt; meine Ge⸗
danken waren mit ber Ewigkeit ganz erfüllt, und.
mit der Beſchauung ber Kürze der welflichen Dine,
ge eingenommen : Denn ich hatte wenig gedacht,
Daß mein mehrter Freund und Bruder feinem Ende
fo nahe geweſen, indem deſſen Leibesbeſchaffenheit,
weiche viel ärfer als die meinige mar, ein. viel
längeres Leben zu verfprechen fchien. Zu diefer
Be fiele mir das Werk, welches die Ausuͤbun
er Tugend genennet wird, in die Hände, in wel⸗
chen ich durch die Befchreibung vom Himmel und
Hölle fehr ‚gerührt warb, und worinn die Be⸗
trachtung, von bem Zuftanbe eines Wiedergebohr⸗
nen, einen tiefen Eindruck auf mein Gemuͤthe
meh Ä |
Indem mein Geift alfo zur. Tugend immer ges -
neigter warb, miffete ich, zu meinem Unglüd‘, den
Unmgang mit jemanden, welcher Erfahrung in dee
Meligim hastes und die Bücher, die ich Io, maren
gar wenig geſchickt, mich die Wahrpeiten, weiche
| . .d
bie Kraft Gottes‘ zur Seeligkeit usmaihen, gu
Auch war ich von dem rechten Seel erquickenden
Predigen, welches das Herze zu bekehren vorm
gend iſt, beraubt. Ich war alſo, dieſe ganze Zeit
über, von dem Gefichte ber Nothwendigkeit Der
Wiedergeburt, oder des Befiges des wahren Een
bens , wodurch fih die Seele an Ehrifti Be
Dienften feſthaͤlt, und Sriede mit Bott bar, a
blößer. Ich wußte nicht, daß mein Herz verdor⸗
‚Ben, und meine Natur boͤß war. Ich hatte gan
and gar keinen "Begriff davon; ich war wohl ſehe
verändert, aber nicht bekehrt; ich fahe weder bie
Morhwendigfeit der Wiedergeburt ein, noch Heß
meine Gedanken barüber gehen: denn meine Au
gen waren noch nicht geöffne , um die Kraft mb
ben Geiſt, welcher in der heiligen Schrife aufge
ſchloſſen lieget, zu begreifen. Die Bibel mar für
mid) , fo wie für einen jeden natürlichen Menfchen,
Bis dahin ein verfiegelt Buch. O! wie viele wan⸗
heln in einem Umfang von gottesdienftlichen Pflich-
ten, und benfen, daß alles mit ihnen wohl —*
fie haben ben Schein ber Gottſeligkeit, befigen
Die Kraft berfelben keinesweges.
Mad, *) meines Bruders Tode, wovon Ihge
erbet habe, befihätftigte ich mich, ofrigefeße vier
Monate fang, aflerlen gottesbienftliche Pflichten
- auszuüben, und war barinn fo überflüßig , daß ich
dem Herten, daß ich nidyt vote andere wäre, u
- 9 Rap. VI.
des Herrn Corneias Cayley. 367
anken aufeng; ah fafte, ich berete, Amb gebiet
(knofen;- bis ich mir endlich ſchon ein- ſehr gp-
echter Manu zu ſeyn, uch folglich, Den Himmel
ich meine eigene Werdienfte erwerben zu wolleij,
mbltogge. . Dean, ob ich zwar biefe ganze Zeit
indurch gewohnt war, zu fügen, Ousch Jeſum
lhriſtn, fo hatte ich hoch. von Ihm noch feinen
echtes Slauben, weichen benjenigen, hen bie Legs
ei befigen, mb bewegen gitteryn, Nbertroffen
yätte, ch glaubte an bie Geſchichee, nicht abge
ın die Geheimniſſe Chriſti. Ich haste mit dem
Btauben, welcher aba geiftliches Leben giebt, keine
Dekamutſchaft, Kh'hatte von ibm fo wenig ein
Röegeift, ale Ich nach deafelben verlangte: Wegen
biefer Unwiſſenheit war. ich von der Armurh des
Geiſtes, welcher das. Himmelreich verhelffen- iſt,
fehr entfremdet. Ich bildete mir ein, deich und
ſatt zu ſeyn, und keines Dinges zu beduͤrfen
und wußte nicht, daß ich elend, ämmeruch,
arm blind und-bIoß war. Ich hatte eine ge⸗
wiſſe Art von einem guten Gewiſſen, welches ich
aber nicht durch dien Glauben, ſondern durch die
Werke erlangt Karte. Mein Haus war auf den
Band gegruͤndet, denn, weil ich die Gerech⸗
tigkeit Gottes nicht kannte, und meine eigene
erechtigkeit ſuchte aufsurichtert,; fo war
nicheuntzerban.
ich dee Gerechtigkeit Gottes nichoumt
Vielleicht werben einige mir hier einmenden, und
“fragen, worinn dann alle Die ſahe Waferehnu-
gen, und angenehme Fmpfinbungen -adetlicher .
Dinge, baren jch beein. fo mannigmal leitung
rn Ä | gerban,
J
888 72. Beflgite >
gehan Safari, Ich aftvorte, dieſes war
“Ihsienige, webdurch der Water ——— —
‚ya dein Eacen bed deiches Gectes
‚derm ich lag noch bis hicher in dem
meiner verdorbenen Natur: ich mar '- gap: dem
«Sohn noch nicht gebommen: denn Oie Zilk
!der Seit, worinn ich von meinem eigenen verde⸗⸗
Tenen Narurſtande und von meiner Sriaͤſung duch
Chriſtum nicht follee uͤberzeuget werben, war noch
micht erſchienen. Ich hatte bie Bicber Das
% aftige Evangelium ‚welches die Augen der
inden, ut
. icheb die Enden ber Weit twäger, feben be
gen, eroͤffnet, nach nicht prebigen gehoͤret.
d gefiel es dem Vater, mich in den Taga
af — mit aller Geduld und Latte
much zu ziehen, von Staffel zu Staffel mid;
—5 — , und mich durch feine göreliche —
u bewahren, wofuͤr ic) feinem heiligen Jtafı
9. und Danf zuzubringen wůnſche. Ion
‚fehe ich nun ein, daß ein guͤnſtiges Weſen nis
durch feinen Einfluß zubereitete, auf daß Ich Lie
ESegenungen bes ewigen Lebens zur beftimmten Zefe
zu empfangen Gere ft möchte: ‚welche Zeit nu
‚unhetez doch · hiervon an feinem Orte.
2
daß fie das Samm Gotces, vo
— —
_ Dfngefege vier Moneche nath meinst Wen
dets Tobe, gefiel es Gott, die beſte Mutter, nach
dem fie eine langwierige ausgehende Kranfpeit mit |
viel cheiſtlicher Geduld und Unterwerfung ausge
fanten, vr Du nehmen. ph werde, bes *
7 VeißperemiornetiißCaylen. 869
"206 deeſer Fürenefflichen Diäten zu heſchreiben, mich
‚wicht mmterinden: biefes fen Se I geſcgt; *
— — —
u
wenige Zwuen dieſelbe
„war iin Verbild muͤtterlichet siehe: ——
: und mein werther Vater verlohr an ihr eine ung⸗
ieh: zariliche Buſenfreundinn und Geſellinn, wei⸗
c iniallen Abſichten ihn güxküch zuınuen ge
Rhikowie..ı Der Leſer wolle: mir gu gute haften,
eben.
—— — est
rede.
Duſs geſchohe lmn Fohr ryzu, ba ich noch in
Londen mr: : Wir:haben ben Top meiner Mittle
lange dorausgeſehen, und bie Betrachtung ,. Duiß
derfelbe thwem Iangbautenben Schmerzen /und · an⸗
das Krankheit ein Ende gemaucht., dienete
„Febr. barpr, um uns allen ‘deren Verfafl Krträgll-
‚cher. gu madıen. :Diefer zweyte Schlag in unſcrer
—* erfuͤllete indeſſen mein Gemuͤthenoch meht
mie den Gebdanken von dem zukuͤnftigen Zuftandd;
- „mb Der gütige Gott, dem es, mic) alfo zu beugen,
evwohlgefiel, bereitete mir nun alfo Segenimgen unb
Troͤſtungen, weiche Ich gar nicht erwartete, noch
* voꝓe⸗ee Der Herr harrete, auf daß er
moͤchte; die beſtimmte Zeil,
Fisch ich eine Stimme, bie Stimme, die von
‚Ben Todten auferneacket, und das ewige Leben giebt,
follee kemmen, war mn gekommen, &
Tom: Ehe
6 2 von riner Perſon, berm Anbenten-mie “
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2405, da ⏑———————
dh nei, — Media er
eh, ** bie „0 * baß du bein. Oec gu
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P Gabe: ich Doe Zufraben — doß ta me
Selgetiben Haupeſtuͤcke du Erbauung Baier
And zu Bortes Ehre hianen
R ——
At Gabe, trug +8 fich am euften -Oftertoge gm , af
Dostespieufl
feinen Anfang naben in. der Kirche wat ,<che Ge
becbuch worinn die Ghaubensärtifel ber: Engf-
ſhen Kuch⸗ die ich n meinem ganzen $ebeh. Be}
sahe niemals hatte, (feiten findet non fe
auch in der That anbersmo, als in:ben großen
des Herrn Cornelius Cayley. 871
Rechtfertigung u. ſ. w. kamen mie unker dem
beſen ungemein reizend vor. Ich gerierh hierüber
in Verwirtrung, und wußte nicht, was Id) davon
Denfen ſollte. Mein Herz wurde bewürft, ohne
daß ich fagen fonnte, wodurch. Ich bin nachhero
auf die Gedanken gerathen, daß dieſe Ruͤhrung
aus einem tgewiſſen von Natur angebohrnen Ver⸗
moͤgen bes Geiſtes, der bie görtliche Wahrheiten,
welche ich in den Glaubensartikein laß, inwendig
—A fen hergekommen. Cs ſey, role ihm
zucle, wenigſtens hatte es bey mir eine ſolche
Mürfung, daß ich noch beftändig eine Zeitlang dar⸗
nach dieſe Artikel, die mir fehe angenehm waren,
— —* wienohl ich mich ſehe wo re
erinnere, daß ich ‚Teinen Begriff davon, fonbern
niur cn großes Verlangen, un den Sinn derſelben
gr verſtihen, hatte, Autgemach nahm auch dieſes
aus Mangel einiger Nachforſchung oder Unterrichts
wieder ab; denn ich traff niemand an, bet ſich mit
eſn Aeifeln, oh fie gleich in Wertathtung der
xLchrſtuͤeke ſehr veigtäubig und gut waren, wi
aufgehalten haͤtte.
‚Anden borouf fi Ayrll mrat ich i |
* 1: geb r meines Alerg:; und. weil ich bleſen
gottesfürchtigen —— were
nt gieng ich aus der Stadf,, und brachte
einen. "Fohen :hell des Nachmittags auf einem
Deo
mit Leſen der Grabſchrtiften zu.
Unter: war: eine, die mich ſehr r Sie
ewihieloe. dire OErzehlung wm einem feßr gottes⸗
dienſtlichen Juͤngling, ver nut vielen cheiſtlichen
23m Gel. Ruvropa xvith. Kkk Tugen⸗ |
—
—
N
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872 Geſchuhte.
‚Zugenben gezieret / Die Luſt feiner: Eltern genbefen,
aber in ber Blüte feines Lebens dahin geriſſen wer
hen. Indem ic) .biefes laß, dachte ich bey mir
ſelber, weil ich noch viele Jahre zu erleben ven
meinte, vielleicht mag dieſer Juͤngling von mei
nem Alter gewefen ſeyn. ch war deswegen neu
gierig fein ‚Alten zu-erfahren,; und da ich das Gras
binwegthat ; um die. Jahrzahl zu ſehen, fand ich,
daß er-gerabe drey und zwanzig Jahr . erreicht
haͤtte. Dies ruͤhrete mich ſchr empfindlich, weil
ſeine Fahre, ja felbit-fein Geburtstag, mit des
meinigen genau übereinfanen: -. DO! dachte. ih,
vielleicht werde ich auch ſelber, ehe ein Jahr vorbey
gehet, in. dem finftern ‚Grabe darnieder liegen.
Ich kehrte dann, voll eruſthafter Gedanken uͤber
den fo eben erzehlten Vorfall, nach Hauſe. Mein
gottesdienſtlicher Eifer wuchs alſo beſtaͤndig en;
da es meinem guͤtigen Gott. und Heiland wohlgre⸗
fiel, eine Thuͤr für meine arme. Seele zurieräffnen,
um ſolche geiftliche Huͤlfsmuͤttel, deren ich gunn bach“
ſten benoͤchiget war, zu erlangen. Die Zeit war
gun gekommen, baß id) die Stimme meines Hir⸗
. ten Bennen ſollte. Lobe den Herrn meine Sees
Il Und vergiß nicht, was er Dir guts gethan
Faſt um biefe Zeit-befam ich des Herrn Her⸗
vey Betrachtungen In bie Haͤnde: ich laß fie
mit vielem Vergnügen: aber eine Säche; uamlich
per Ausdruck, daß die zugerechnete Berechtig:
it Chriſti das Brautkleid der. Glaͤubigen fey,
machte fuͤrnemlich auf mein Gemuch einen 7
55 en Brat.cns ah
/
—
des Herrn Cornelius Cahley. 873
Eindruck. Nun hatte ich in der Bibel von jenem
Manne, der ohne Brautkleid zur Hochzeit gekom⸗
men, und in die aͤußerſten Finſterniſſe, wo Heuͤlen
und Zaͤhnklappen iſt, hinausgeworfen ward, gele⸗
ſen. Dieſes Gleichniß ruͤhrete mich ſehr, und ich
‚ ‚machte bey mir ſelber den Schluß, daß ich dem
aufolge ohne Brautkleid in Das Himmelreich nicht
eingehen koͤnnte. Hieruͤber warb ich in meinem
Geiſte ſehr unruhig, weil ich nicht begreifen konnte,
was durch dieſe augerechnete Gerechtigkeit
Chriſti zu verftehen fen; benn ich erinnerte mich
nicht, daß ich davon jemals zuvor gehöret oder. ges
lefen hatte. Jedoch dieſes hatte nun bey mir fol)
einen tiefen Eingang, daß ich nicht ruhen no
bleiben Eounte. Denn ic) bildete mir ein, daß 1
vielleicht bey allen meinem Gottesdienſt dies _
Brautkleid noch nicht befäße, und wenn dem affo
‚ wäre, dann fürchtete ich daſſelbige Schickſal, wel⸗
ches jener. Mann in dem Gleichniß ben Maͤtth.
XXI, sız13. gehabt, Ich war dieferhalben fa un⸗
ruhig, daß ich ben mir felber, (woraus der Leſer
ſehen kann, wie ſehr mir dieſe Sache zu Herzen
gieng) zu dem Herrn Hervey zu Weſton Fave
welcher Det ohngefehr 30 Stunden von London e
fernet iſt, zu reiſen, vornahm. Indem ich fo in
Ungewißheit war, und nicht wußte, was ich thun
Hollte, faßte ich den Entſchluß / eine geiftliche Pet⸗
ſon, mit welcher ich ſehr vertraulich umgleng, um
Rath zu fragen? "ich gieng bein, zufolge zu Ihr, mit
dem Anfuchen,_baß fie mid, rc ne |
was man Durch hie, zuger echneje Gerechrigken
Er; * an ve di * en sh Chriſti v
⸗
874° Gerichte
Chriſti, fo wie Herr Zeivey davon redet, verſte⸗
hen muͤſſe. Dieſe Perſon wieß mein Anfuhjen mit
einer Gleichguͤltigkeit von fih, und gab mir feine
mich befriedigende Antwort; ſondern ſagte, der
Herr chervey iſt ein Merhobift, und befindet ſich
anjetzt in Sonden, wo er fi im Haufe bes Herrn
Whitfield aufhaͤlt. Nun war mir zwar von der
Metbodiften, auffer demjenigen, (und das mar
noch fehr wenlg) "welches ich von einigen durch Hoͤ⸗
Benfagen erfahren hatte, nichts befanne; boch aus
dem wenigen, welches ich. gehöret hatte, bildete ich
mir ein, daß es, (d denn ich hatte noch niemals
it jemanden, bet dieſen Nahmen trug, gefpre
then) eine Geſellſchaft eines verachteten Haͤufleint,
welches man wohl thaͤte zu meiden, waͤre. So
‚bald ich den Aufenthalt des Hertn Hervey ver
nahm, beſchloß ich, zu ihm zu gehen, es möchte
ud) bavon fommen, mas da wollte: ich war ſehr
Leerfreuet, daß er ſich in Londen befand; Methbo⸗
diſt oder kein Methodiſt, meine See bürftete,
Am von biefem Brautkleide, woran mit ſo viel ge:
‚ legen war, unterrichtet‘ zu werden; und ich faßte
‚ben Entſchluß, hiemit feine Zeit zu verabfäumen.
Des folgenden Tages för ic, andenern
| einen Brief, worinn ich mir feinen Un
‚gericht in Dem gemeldeten Lehrſtucke ausbat. Ich
„brachte ihm den Vrief ſelbſt hin, und. ‚ef im,
durch eine göttliche Fügung, allein an. Nachbem
ihm den Brief überreichet, und;er
2; a
ſen hatte, einpfieng e mich auf eine
des Herrn Cernelius Cayley. 875.
und freundliche Weiſe, die: mich auf einmal fuͤr
Ihm’ einnahm. Ich hatte, wegen der ſtrengen Got
tesfurcht, die in feinen Betrachtungen herrſchet,
erwartet, daß ich ein-fehr ernſthaftes Angeſicht
eines fchwermäthigen und abgefonderten Mannes
zu fehen. befommen wuͤrde; im Gegentheil aber
eraff ich an ihn einen befebten.und höflichen Herrn
und eine angenehme Freudigkeit, bie aus ſeinem
Angefichte bervorfirahlete, an, Mach einer ſehr
gefügten Anrede, nahm er eine Bibel, und that
den Borfchlag, ein Kapitel zu leſen; und da Ich
mir diefen Vorfchlag ſehr wohl gefallen ließ, er»
mählte er barzu das XXXVII F; p. Gzechlels
Unter dem Leſen erflärete er baffelbe auf ſolch eine
Art, daß mein Herz in mis brannte; ber Geiſt
Gottes bließ auf das Wert, fo, baß es meinen,
Seele füßer war. ale Honig und Honigſeim.
Als er Hiermit geendiget, redete er von des Men⸗
ſchen natürlichem Salle, und von deffelben
Erloͤſung aus Gnaden, auf ſolch eine Weiſe,
daß meine Seele durch ſeine Ausbruͤcke gleichſan
gefangen genommen warb. — Ol dachte ich, was‘ ..
babe ich. diefe ganze Zeit hindurch ausgerichtet, daß:
ich in allen’ diefen Dingen; ein Srembling geweſen
Bin: warlich, warlich, weſentliche Freude ift nir⸗
gends zu finden, als allein in dem Gottesdienſte.
Aſo rebete ich bey mir ſelber, während; Daß die‘
Stimme des Evangeliums von feinen kippen floß.
is cm Worte, das- heilige Feuer entbraunte
in meinem Buſen fo kraͤftig, daß ich mich, gleich
hm im Poredieß zu En, ine | —— |
⁊ 7
\yı
N
76. Gecſchichte
ich mich bey ihm ziemlich fange hatte aufgehalten,
hahm ich meinen Abſchied. Wie ic nach Hcufe
gurüctgefehret war‘, empfand ich fold ein inwen⸗
diges Vergnügen, daß alle meine Sünden und
‚ Eitelfeiten ihren Glanz verlohren. Nun war ich
Überzeuget, daß der emige Weg, um gluͤckſelig zu
werden, ſey, fich dem Herrn zu übergeben. Die
Unterredüng hatte bey mir einen afzutiefen Ein
druck, als daß ich Hätte ruhig feyn Fönnen, ohue
mich des: folgender Tages zu meinem geiftfichen
Führer, der mir ein Bote Gottes, um mir den
aeg bes Sriedeng zu zeigen, zu ſeyn fhien, wie⸗
| begeben, Ihh gieng denn bin, und. bekam
fe — je mehrere Urfachen, zufrieden zu ſeyn:
der Umdang 'eines jeden Tages "bite die hinmlis
fche Flamme in meiner Seele fo ftarf an , daß ich
| ganz und gar nach Sott duͤrſtete.
Indem ich in djeſem, Zuſtande laͤnger als eine
Noche hingieng, trug es fih zu, daß ber Here
Hervey, als ic) einft bes Nachmittags bey ihm
war, mir vorſtellete daß ich mit ihm in die Wer.
ſammlung des Heren Whitfields gehen möchte;
fie werden bafelbft, fügte ex hinzu, eine, himmli⸗
fhe Sehre hören. Seinen Antrag nahm ich mit
Bereitwilligkeit an; und Diefes war das erftemal,
Fr ich in einer Berfammlung der Methodiften
—— mir mein Freund ein weni Füher
ber ei —— anfteng;, eine gute * ent
Kun » Gott ich Beit, über dathenige/ meiden *
Des Heren Cornclius Cayley. 877
fe ;: Anmerkungen zu mathen. Und ich muß
eumen; Daß, ungeachtet der Feurigkeit meines
Beifbes, der geringe Ort, und Die große Unanſehn⸗
lichkeit des ſich verſammlenden Volkes in mir nia⸗
drige Gedanfen von-biefer Verſammſung erweckte.
Welcher Widerwille und Vorurtheil noch mehr zu⸗
anhm, mich einen· Mann, der eines ſehr niedri⸗
gen Standes zu ſeyn ſchien, und armſelig gekleidet
war, in weltlicher Kleidung die Kanzel betreten
fahre. : Wie! dachte ich, iſt dieſer geſchickt, Got
zes Wert zu predigen:?: Doch als der Gottes⸗
dienſt bald darauf mis einem Sobgefang feinen An
fang nahm, wurde ich auf eine angenehme Weiſe
entzuͤcket; aber da ber Lehrer fein Vebet geendiget
hatte, fand ich mich fuͤr Verwunderung gleich ale
außer mir ſelber. Ich bildete mir ein, daß ich
niemals zuvor fo mas: herrliches gehoͤret hatte;
meine Warurtheile fiengen-an zu verfchwinben, und
ich ward, indem alle meine Einwuͤrfe ganz. aus dem
Wege geräumet wurden, in den Stand gefeßt, -
feine Pfedige mit anzuhören. Der Lehrer nahm
darauf zu feinem Terte den legten Theil aus Hebr.
XI, 5. Ich will Dich nicht verleflen noch
verfäumen. Uber diefe Worte prebigte er auf
ſolch eine Art, daß er meiner Seele als ein Engel
"aus dem Dimmel fchin. Er öffnete das herrliche
Evangelium auf eine fo troͤſtliche Weiſe, daß ich -
mit einer ſtillen und: geiſtlichen Freude, die: voller
Serrhähfdit: war, erfüllt wurde. Ich erlangte
Betruemkichleit, fo wohl einzufehen, dob ſich Die«
fer Text auf wich ſebr meh ſchickte, als auch die
4
uwer⸗
37238 Begſtdechte
uweraͤnderliche Siebe bes großen Gottes: gegen wich
zu bemerken, Meine Seele zog ‚ein jedes Wort
f6 in ſich, wis bie ausgetrocknete Erbe die auf ige
wiederfallende Regentropfn. Ol fogte ich bp
mir felber, (doch hatte ich Damals noch feine Er
kaͤnntniß davon) Diefes.ift basjenige, welches mir
weine ‚ganze Lebenszeit hindurch bie hichey ſtets ge
mangelt. Ich wurde damals kraͤftig überzeugp,
daß das Evangelium von Ehrifti Eriöfung bayeiw
Hofe Mistel, welches mich gküdtich machen fürs
wäre. ’ Mach Endigung der Predigt, wurde
Beſchluß ein-Sobgefang abermals gefngen , web
cher mich mit Freude ganz und gar erfüflete;
“ber Ort, das Wolf, ber Lehrer, alles ſchien zu
— herrlich und eneyidenb zu ſeyn.
oruftheife waren ganz verfchwunben,, unb ich
war num bereitwillig, um mich. von einem .jeben,
wer er auch ſeyn möchte,‘ in demjenigen, weiches
a" ewigen Frieden dient / unterrichten gi baffen.
geſegneter Heiland Jeſus! wie muß ich beinen
Mahınen preiſen, daß du mich an dieſem Tage mit
beiner allmaͤchtigen Kraft haft zu bir gezogen! Dir
fen dafim Der Ruhm, und bie Herrlichleit, bie in
Erigkejꝛ Amen.
‚Nachdem ich aus der Poetigt in dat Hana des
Herrn Hervey war zuruͤckgekommen, fragte er mich
wie mir dieſelbe geſallen Bätte: 3 Mein *
war allzuvoll, als daß Inh eine erbentliche
haͤtte geben fönnen s doch ich halte ** 5
genug geſagt, von ige zu überzeugen, wie ſehr Ich de⸗
⸗
HEREIN:
j
des Herrn Cornais Cayley. 879
uch grihet war Ich mug niche veeſſen dem
eſer zu berichten, 206 biefer Prediger mis Namen
unphreys hieß, und eier Donbrhierung nach
inSchufter war: dennoch mußich, zur Ehre Got⸗
es, bezeugen, Daß ſeine Lehrrede für meine Seele
ie aAlederrichn⸗ Predigt war, die ich jemals ger
dert. hatte. Mein gauzer-Wiberwille und · Hoch⸗
nut waren durch bie Kraft und —— tus &s
Geiſtes, womit er. lehreta, und welche mei·
ale bie weſentlichſte und beftändigfte Ara»
e, Die.ichyjemals in meinem. ganzen geben empfun⸗
en hatte, verfchafte, zu Beben geſtuͤrzet. Gelo⸗
ec fen mein theurer Erloͤſer nun und bis in Ewig⸗
oit, Amen.
el ) Damals noch mehrere Gefellfchaft bey
em Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war,
t detſelben zu bleiben, ſo verweilete ich nach dieſer
Interrebung nicht lange mehr in feinem Haufe
sch nahm für diefen Abend von ihm Abſchied, und
ehrete mit Freuden und Entzuͤcken nach Haufe,
Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes
yasen meiner Seele fo jüße, daß ich mich faum
ı halten mußte. Alle meine fleifchfiche Ergoͤh⸗
chkeiten fchienen in Vergleichung dieſes inwendi⸗
en Vergnügens von feinem Werthe zu ſeyn; und
s entifand in meiner Seele ſolch ein Sunger und
Yurft nad) Gottes Wort, daß ich, ment mir je:
nt Damals, np hen
chigten — * onen Schufters
zu hoͤren, ent⸗
—— — bit, v.
2 aH VII
a. a_ —4———— By
— —
Gärten zu Renſington, meinen geliebteſten Auf⸗
41*
">" TEE
ich warbe Birke Gehe mit Fuͤſſen eh Bohn:
ſo groß mar die Kraft des Evangelll an meer
Seele. Dafür will ich meinen Herrn und Ge
macher Jeſum Chriſtum, welcher mein Herz öffnete,
um die Wahrheit mit Freude zu empfangen, toben
und preiſen.
Fun lief ich täglich, ungeachtet, wie ti dal
Balte, es wohl eine Stunde von meiner Wehtens
war, dahin, um das Wort prebigen zu’ hoͤren.
Kein Wetter konnte mich zuruͤck halten;' bein des
Eoangelmm zu hören ; war für mih Speife und
Trank: In ſo weit nämlich, daß dafiefbe mir can:
fendmal angenebmer wär, als alle bie Spiele, Tarp
boden, Concerten und dergleichen, benen ich jemals
in meinem Leben beygewohnet hatte.
O welch eine Veränbgrung: wurde nun in ak
gewürfeel Mir duͤnkete, ich wäre in. eine neue
Welt verfegt. Die Bibel war für mich, wege⸗
bes Lichtes und der Kraft, die daraus hervor leuch
teten, ein neues Bud. Ich laß, welchen ich pe
dor noch niemals geformt hatte, mit neuen
und mil einem erneuerten, Derzen, Ich. a
eine neue Schöpfung untergangen zu haben.
ne Seele badete ſich Tag anf Tag in h
un
| * und geiſtlichen Wolluͤſten, die
ich und voller Herrlichkeit waren.
- Un dieſe Zeit ubee 56 nd m
mals zuvor, ‚in ber Einfamfeit As ich
mich un einſt auf einem ** Bere ten
(4
Ä des Herrn Cornelivus Cayley. 879
Runch gerät war Ich mug nicht vergeſſen, dem
Lſer zu berichten, be dieſer Prediger mit Rama
Hunmphreys hieß, und feiner ——— nach
cin Schuſter war: dennoch muß ich,
tes, bezeugen, daß ſeine Lehrrede für. ck El
‚bie allerberrlichfte Prebigt war, die ich jemals ger
hoͤret hatte. Mein ganzer Widerwille unb-Hoch-
muth waren durch Die Kraft und Bezeugung des
heiligen Geiſtes, womit er lehrete, und, welche mei.
wepy Geiſte Die weſentlichſte und beftändigfte From
be , die ich jemals in meinem. ganzen geben empfuns
ben hatte, verfchafte, zu Beben geſtuͤrzet. Gelo⸗
bet ſey mein theurer Erlöfer nun und bis.in Ewig
eit, Ame
ei 8 damals noch mehrere Geſellſchaft be
dem Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war,
in detſelben gu bleiben, ſo verweilete Ich nach Diefer
Unterrebung nicht lange: mehr in feinem Haufe
Ich nahm für diefen Abend von- Ihm Abſchied, und
Fehrete mit Freuden und Entzuͤcken nach Haufe: |
Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes
foaren meiner Seele fo füge, daß ich mich faum
zu Balten mußte. Alle meine ffeiſchliche Ergoͤh⸗
lichkeiten fchienen in Vergleichung biefes inwendi⸗
gen Bergnügens von feinem Werthe zu ſeyn; und
es entſtanb in meiner Seele folch ein Hunger und
De nach Gottes‘ Fl baß h wenn mir je⸗
882°: Gel
feines Mamens willen moͤchte ein, Maͤrterer mens
den; denn mich verlangte, un deswillen, ber mei,
ner armen Seele war fo gnäbig geweſen, den Teb
zu erdulden. Meinsnatärliche Kräfte verſchmach
teten. unser dem Gewichte meines Gluͤcks; dem
biefes war fo groß, Daß ich meinen Leib vermaße
loſete, und mannigmal bes Nachts, wegen Des a
asnehmen Geſchmackes des hinmlifchen Diane,
momit meine Seele gefpeifet wurde, nicht einfchle
fen konnte. Mein Geift konnte zuweilen Stunden
lang nad) einander in Gebetern und feurigen Say
gern zu Coft, daß ich ihn mehr und mehr Fein,
und ihm gleichfoͤrmig möchte gemacht werben, zer
fließen. Beten warb mir nim eben fb natürlich
imd eigen, als das Athemhohlen; es war mein
vornehmſte Ergoͤtzlichkeit und Vergnügen,
Sem ——— Feuer, weicher hy meinem
e entzündet war, gluͤhete zu flarf;' afe
es hätte verborgen ee Pan. Ich *
niche nachlafſſen, einem jeben mehr ober weniger
zu entdecken, was ich gefunden hatte. Ich ſchrieb
an alle meine Freunde und Bekannten, was fir
Segenungen der Herr über mich ausgeſchuͤttet hatte,
Ich dachte, daß die Reizungen des Evangelil, melde
mich fo eingenommen hatten, auch bey ihnen dieſelbe
Würfung haben würden, In ihren Antworter
ſchreiben, bie ich auf meine Briefe erhielte, erwar
tete ich die. Nachricht zu erlangen, daß ſie hie En
chen in demſelben Lichte befchaueten, als ich hat,
Aber zu meiner großen Beffuͤrzung, vezabın ich
oo, Daraus
des Herru Cochelius Cahleh. 883
araus recht das Gegentheil. fan ihnen fe
ils einer, ber ganz vom rechten
ind fich in großen Irrthuͤmern und Laſtern Befänbe.
ie gaben ſich viele Mühe, um mich davon zu
vbetzeugen: aber das war unmöglich; meine Seefe
—* die goͤttliche Wahrheiten, wovon ich geredet
abe, ſo deutlich, als wie jemand die Hitze der
heim vollen Mittage empfinder: denn meine
Seele war dergeſtalt in der Onade "Gottes ver⸗
fimfen, daß alle mein Vermoͤgen mit der Erkaͤmt⸗
niß feiner Siebe, Durch welche ich glaͤcktich und ge
ſegnet war geworben; erfitllee wurden. "
Weil ich num eine fo koͤſtliche Perie gefunden
gi e, ſo gab ich, allen, meinen Geſellen ven Abs
ſchied, und ließ alle Spiele und Geſellſchaften
gaͤrzlich fahren: denn mein Geiſt hatte nun an die⸗
gen Sachen feinen Gefallen mehr. Eine Predigt
gab. mir mın tauſendmahl mehr Vergnügen .- als
ale fleifsgliche Luſtbarkeiten nicht thun konnten.
Der Zuſtand des Lebens, worinn ich mich be⸗
fand, machte bald an mir eine folche Veränderung,
welche fehr kenntbar war; viele hielten mid, für
einen unmweifen und thoͤrichten Menſchen, der nicht
wohl bey Sinnen wäre, Meine geweſene luſtige
Freunde fagten, es waͤre Schade, daß ich, als ein
iR den vornehmſten Gefellfejaften febr. neachtetet
und angefehener Mann, nun auf die Gefeliſchaft
eines armen und ungefehrten Volkes fo viel hielte,
und daß ich meirte müßige Zeit zum $efen, Beten
uno Rebigten hoccn anwendete u. I im
chien
e abgewichen, | |
fügen ihnan ein Zeichen zmeiner Nerrhieie und The⸗
heit zu ſeyn. Aber ich ‚ließ mich dadurch im ge
ringſten nicht ſtoͤhren. Meine Seele.fieng nun je
länger je mehr an, eifrigft Darauf bedacht zu: few,
um das Reid) Gottes und deſſen Gercchtigfeit
ſuchen. Die Berföhnung Jeſu Chriſti wer &
ftändig in meinen Gedanken, und verfchaffte ax
sine folche Freude, welche alles weltliche Nergmb
gen weit uͤbertraff. 0
. Sch wuͤrde eingangs Buch noͤthig haben, wem
ich bie geiſtliche Freude und Tröftungen, wowit
nteine Seele einige Wochen ‚lang erfüllee wernde,
befchreiben follte. Es fen genug, wenn ich fage,
- Va es dem Herrn bellebte; nteinen Geiſt Tag auf
Tag mit dem Freudendf zu falben, und feine Eike
Amd Gnade in einem überflüßigen Maaße über mich
auszuſchuͤtten. Beſtaͤndig genoß und empfand ich
Plche Dinge, die unausſprechlich waren; fo daß
es mir eine Laſt war, auf Erben bleiben zu mif
fen. — Und nun molle der Sefer bemerken ; du
alles dasjenige, wovon ich geredet habe, darrch den
gekreuzigten Heiland in meiner Seele gewirket
murde. Die Befradjtung. feines feidens und Ber
Dienftes war die Quelle meiner Freude; biefe, mel
de ih im Glauben beſchauete, öffneten meme
Seele den Zugang zu ber. fiebe Gottes. Chriſtus
beffeidete nıma in meinem. Kerze Feine geringe
Stelle; fondern er war für mich Alles... Das
bloße Anfchauen eines geiſtlichen Buches, worinn
feine Ehre warb ausgebreitet, „machte mein Gerz
froͤlich. — Undehier muß ich zur Befchimupg des
a | Hochmuths
—
— — — — — — —— —— — —
v
des Herrn Corheliüs Cayley. 883
daraus recht das Gegentheil. Ich kam ihnen fik
als einer, der ganz vom rechten Bege abgewichen,
und ſich in großen Irrthuͤmern und Laſtern befaͤnde.
Sie gaben ſich diele Muͤhe, um mich davon zu
uͤberzeugen: aber das war unmoͤglich; meine Seefe
uͤhlte Die göftliche Wahrheiten, movon ich gerebet
habe, fo deutlich, als mie jemand Pie Hitze ber
Sonne im vollen Mittage empfindet: denn meine
Seele war bergeftalt in der Onade "Gottes ver
ſimken, baß alle mein Vermögen mit ber Erkaͤnnt⸗
niß feiner Siebe, burch welche ic) gfückfich und ges
fegnet war geworben, erfuͤllet wurden. |
.. Weil ich nun eine fo koͤſtliche Perle gefunden
‚hatte, ſo gab ich, allen meinen Geſellen den Ahr
ſchied, und ließ ale Spiele und Geislifchaften
gaͤnzlich fahren: denn mein Geiſt hatte nun an die⸗
fen Sachen keinen Gefaſlen mehr. Eine Predige
gab. mir nun tauſendmahl mehr en, als
alle fleiſchliche Luſtbarkeiten nicht thun konnten.
Der Zuſtand des Lebens, worinn ich mich be⸗
fand, machte bald an mir eine ſolche Veraͤnderung,
welche ſehr kenntbar war; viele hielten mich fuͤr
rinen unweiſen und thoͤrichten Menſchen, der nicht
wohl bey Sinnen waͤre. Meine geweſene luſtige
Freunde ſagten, es waͤre Schabe, daß ich, als ein
IA den vornehmſten Geſellſchaften fehr geachteter
und angeſehener Mann, nun auf Die Gefellſchaft
eines armen und ungefchrten Volkes fo viel hielte,
und daß ich meine müßige Beit zum $efen, ‘Beten
ımb Prebigten hoͤren anwendete u. | wi Dieſes
ſchien
386 - Geſthichte
Rnecht nicht. Und Aberdem, ich ſchaͤme mich
nicht, das Evangelium, welches der Ehrſucht nah
dem Muhme Biefer Weit zu widmen iſt, zu beken
nen. Chriſti Reich iſt nicht von dieſer Welt: Ie
rohälben wird der hochmuͤthige Geiſt des nariei.
hen Menſchen durch bie Pietrigfeis und Eifel
Diefes Königreichs fehr leichte geärgeft. Der Hec
muth der Menſchen will ſich nicht erniedrigen, um
einen Chriſtum, der in einem Viehſtalle g
iſt, anzunehmen. „Sch will, fo ſpricht Der Hake
Sünder, ich will mich zu ſolch einem Epangeie,
welches von armen und geringen feuten angengn-
men wird, nicht erniebrigen; noch auch eine Pas
digt der Schriften mir gefallen laſſen, welche mit
Blumen der Berebfamfeit, die in den Schule
üblich ift, und mit menfchlicher Oelehrſamkrit nice
gejleret fern. — "Aber die Sthasfe Chrifi
Bennen feine Stimme, und ſchaͤmen ſich niche
der Armuth feines Kreuzes. Sie ruͤhmen ſich des
Jeſus, welcher von dem Menſchen verachtet und
verworfen iſt. Sie find bereitwillig‘, bie Wehr⸗
heit, wie gering und veraͤchtlich auch das Kiel,
worinn fie erſcheint, ſeyn mag, zu umfafſen.
Vergoͤnne mir derohalben, mein-Sefer, bir
fügen, daß ein guͤtiger Core, wenn Kh fo reden
darf, mich gelehter hat, daß ich mich bes. Kr
tühme,. Ich ſchaͤme mich alfo keinesweges;
kennen, baß ich fehr viel mehr Glaube, Sebe mb
Erkaͤnntniß götrlicher Dinge, unter den armien und
ungelehrten Leuten diefer Welt „ als Hiller ben
reichen,
des Herrn @orühis Cayleh. 87
beige; drößen, undglahrten, defünden ‚gabe! |
Umb era —æ duͤnke, ſo muß ich
t e erinnern’ weiches ber Apo |
—* in ſeinem Briefe Rap. 1l;s. fügt: 25 Ä
** meine lieben Bruͤder, bat: nicht Gott
dhlet die Armen anf diefer Weit, die am
Slauben reich ſind, und Erben des’ Reichs,
welches et: verheißen bar: denen, die ihn lieb
Hhaben? Wille du daun die Armen verachten;
‚welche Bott auserwãhlet har? ditte dich
‚geliebten Leſer, aͤrgere dich doch niche art der aus·
wendigen * Geftalt ves Evangeln Seit; - fort
dert dedenke, was det Seligmacher ben. einer ges
dein Gelegenheit bey Wlarth; X1.25.26: fügte:
ch preif dich, Vater, und dert hinieds
Ä und der l&tden, daß du ſolches den WVeiſen
Se landen verbörhen Haft, und haſt ev de⸗
tbaret: Ja Väter,
iſtalſo wohlgefallig geweſen vor. dir,
25 dir Seschalben da enige hairkt. ibel bitten in
Deinen Augen, welches gun iſt in ber Augen Pier j
tes, der Peine weltliche Pracht und Anß Fu eh \
fſenbern der die Zrge gen — Guͤtern fhls -
bet, Und die Reichen 1 AIch —*
ſche dir dann einen een und auntrigen
Sc, und fahre In meiner Erzählung fort,
*) Diefe Veränderung ud jerung,. bie
nun in mie geroürfet war, bauerte nicht etwa eine
A Zeit, fi fe dieng auch nicht geſchwind von
BR 17. ig v*
Yes Bel. Kuropa XVICH. . sur
N
FE FA RR... 5
38 nr gi In \ g > .
*
bey, ſendern wuchs colich *
bobey nahnm meine Luſt, und mej umge.
ern Sefen Der heiligen Sehift Bein —*
dieſe wurde mir. duch Gottes: © eiſt gl
Ifnet, daß ich. je länger je maps. im Stande ugg;
ie Siebe und Gnade Gottes, gu ping A
merken. Dieſes mahnege mich n dew ei
Lchen Ergöstichkeiten — en
ab, wiewohl So Pamals ss efaͤhr De Ara
und zwang ahr alten. ig
Beynahe um, diefe Zeif, weil ih 3*
d Eifer ganz eingenommen war, >
u Abhandlung über. göttliche Wa I, ‚Aille
Xer dieſer Aufſchrift die Kehre, von :
80,1 ins licht, Diefes Büchlein, Fe A|
F chete RB, de — ehen befielbgn
enoß, Auch ‚ak. € heilpaftig
nen nu te —— nude um
hekannt; und ſtreuete narch æ *
— ich auf der Straße ſpahieren at ee
nige Stüde mi die Vorplaͤtze ne be
de, wo viel Volk war, fehr m un ohne geſe
den zu werden, aus; Und es,ifini Fig
ende Herſonen, in Deren. Haͤnde dieſes
rae auch ein Grem AN der zuvor gemelben
tn —8 auf ſolche eine imwermuthete
Weiſe, ohné zu wiſſen, woher daſſelbe gekommen,
werden empfangen haben, |
Kurz hierauf that ich eine Reiſe nach meinem
erwandten zu Jorkshire. Als ich mit dem
Schiffe uͤber das Welle mo ch vor ii 2
des Herru Eornehuus Cayley. 889
inf gicher Meſoht (fo mie ich yunar erzahlet babe)
geweſen war, fuhr, wurde meine Seele, indem ich
—** MBervunberung, weiche ſeit ber Zeit g
aha &emütbe ' vorgefallen — mit
——8 — Mir mar. nun für den. Top nich |
bange, fondern verlangte vielmehr darnach, wel
de Thuͤr öffnen wuͤrde, um zu dem, der
—— and mich mit feinem Slate era
var ra
er 6 Ds are Haus gekom·
oante, ich beynahe von nichts andere, -
rer mich ba >
—* —— far: Be; Buß air Die
er je mehr ; m
, bie des Geiſtes Bomes ſeyn,
‚‚getichter, ımd en einem hatlırlie
Wiengchen nicht Ennen begriffen wwera
3 mb daß er, es fen dann, daß Gott. bas Herz
enfchen öffne, nicht fürme erkennen, noch
empfangen das Geheinmiß (Ch b in welchen afle
Diejenigen, die. Hauben, ice Pf zu. ſcten
ufentheit von einigen Woher,
kehrete A in eben berfelben vn Sign —**
geſtalt wirder nach Lonbon zutck. Ich war;
nun frob, Def ch Das — feiner benutz
lichen unb heilſainen Einfait wieder Fonnte grebi⸗
gen Kira Se der; Rohde Kb
\ 908 - EEE
in den lerfichen Blumen — —
keinen ‚un, Kein anderer Eegenfionb, iq
ehr ber, —— rn Au weh
en, handelte, konnte mie u ‚mw
— t
Aber ihm nf fr eine. „farm merftierushige
—* des’ Herrn: über mis umwwin digen
Sunder, bie für michullgid mai iR, *
ſie jemals vergeſſen ſollte, 5* :VLobs
den deren, meine Soele, und miche
iwas er dir hat —— Due OR
' Der: $efee wos erinnern, daß ich Ana. &
fies Tralımes, Stetit, bems: eistige
gute und. böfe Geiſter —* meine Siel tunen, im
Ih ee und in — Nie ch it großen
' eck
da Br hin. ee
nach ſriner Gärs,. meina
ſeligkeit dubch· einen were afge
Traum, welches eine vorig
ſeheng bes Dres, wehln —
nee in einen hohen Maafe: 25*
Auch kann ich nicht weiſelu bdaßt er cl als ein
heſonderer Segen für meint Geile Jugefante
wur
Ehe!ich dieſe Boſichung Soches er jaͤhle, uni
ich annierken, daß, wiewohl die Träume insgemein
ni verworrene Bilber von biewir wa⸗
Hard’ haben, ſind / worauf· man richt: achcen muß
baß es doch, —2 aus Gottes Weste, dit aus ber
—— — doß es der Harr bioweiien⸗
fü gie Befindet, feine Kinder des Vachen vurch
G —* nad we⸗ Ekhn Is Sp
nd s lır- ,
—
des Herrucerneh Cahleh. are
(indr, enmhich su befüchen, fo gieb **
am Dinfellsen'nikker iber; womit er alſo zu er
Ferner zieht, deß in Diefem Fall ein Unt uch
dub genaunheimerhen.:: Men hat auch viele Bey - -
Frile tim herbroen / welcha n den Traͤumem DB
u la ngen'nach Gett gleichſam · entzucket warb.
= ® . »
— ——
p toelchen. er es for gut beſndeer rar Fir
* der * Scheife nicht. das wminbefig
berohalbeh
elhes hiermie fürtere. Ich ochen⸗
Dh diejenigen fee ten, wehhe fügen, daß Get
unietzt nicht noch biswellen füine- Kinder,
eaumne und — * — zu —* ansuehmenben Eu
Bauuig in a Ahern Diugen, auf eins Defonus
Harfe beche "Ih bie auch geneigt zu denken;
vaß- dei: —* aufvichtige Leſer venchumt
Meynung ſeyn war er nur’ ben anmerl
chen Traͤumen, nalen ir am
Heimſuchung iſt zugeſaudt. und dem ic, ma eu
gihee will, mie Andacht sied überfage haben.
Ich war dem gar ] Ge
| gaflicher ige he erfüllt geweſen, und Du
nächbem nuch zu Bette gelegt Damit
‚ Sotitlte A —— lang, nicht in ben Ei
Fomiten, weil mein Hetz in einem — =
Ra Beh ich ein, und Gate fi
Mich deuchteỹ No in meints — 2
Pr den Veite krant datencber, mit alle mein
Feeunbe un FIRE, ‚wsehche mic: Tor hiach
DRG Dingen voden Heriten linden 'somr;
—2 > rs Denn ich Hatte, ſo
cn eine * JIJreube diyehonpeen
Dann ig ner ade er
— Al ber
des Gera ayien. ar
asıhe, orte von Traͤumen redet, fast: Yosag
Ge:öteemm dem Allechöchtten nicht find. zugeg
Sands, unmätich u befüchen, fo gieb Deiams
am Diefellneniniciet Uber ; womit er alfo,
Fannere lebt, daß * diem Fall ein Unt Unterkhich
(muB. gemaht : Men; hat auch viele Den
meihein den Träumen dB
tpie. au. EÜNEnE
——— beu nokta, —*
ie. han Wink: geſchlagen werhen; ab may ‚glei
auf Diedegten gar Feine Acht — geben, weil fi
Beltten: Benieufung oe d. Ich —* fü
Wiahlich: errübtet,, bier d — In
—— Daß. {il der hear. neun
m Bagifi.mache, ae van einem, ber .unteg
—* ‚welche F find, «> den blos eitlen
ihrem Geiſte vorſtel⸗
Morxix
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antgebeiiununn, nwälle: : Di
genblcke, da ich am ben. (Eingangs jene
kann nd orte gekommen war, fing: ee ie
1. —ãe— ſwogleich Bari
„auf ‚meinen linken un
pe giein Auge ſchlug Rei ſie wieder Ruh '
auf den Boden nieber« — vantertee 5
farb, (bew mich noch bey der Hand feit biefee) fein
I echte uu mir, und fagse mis einen foeupblichen
Vat es dich Bee Sub ansehen |
| er Hein, dann eg hat weder;
an, Dat 3 —*—*
nkete, ‚feine Hand an Die Pferte des;
um bielefbe zu eröfnen; un in dieſem —
erwachte ich,
Abser al keine Zunge it vermögen, Den Eis
druc welchen dieſer Tran i in mir machte op
wiß getilget merden. Denn, wiem⸗ dh hier Wi
fen. Traum -fo genau, als. mie moglich geweſen, Ger
— babe, fo koͤnnen dennoch Die. ſunviliſchen
mpfindungen, und Ankefchneihliche,sAwliche. Er
zuckungen, welche meine Saele in demfelken geneßs
quf Beine Weiſe mie Warten an ben Tag gelegu
werben, . a, eine Zeitlang darnach, werrich kancn
im Stande, dieß flerpliche Leben zu * Un
mun, o: $efer, kannſt du noch wohl Ru
Bil 8 unter die Zahl hy er *
raum gererhnet werden 2
*
Ich finha mich gebrungen, biefelbauia
—*2** Er — — —
* is. .
des Herrw Grneche ca. 893
beceit, unicb Seiſt aüfſmiehinen? Es kam mir
vor, ih vareati meine letzte Augenblicke zu nichts
"aibers, IE: daß ich meinen umſtehenden Freunden |
wdie Wegnungen bes Evangeliums bezeugte. Und
J —— der gemeldeten Zeit gab ich: meinen
af Unmittelbar durnach flög ich in bie
—* Orte, alloo der Erloͤſer in nienſchẽ
(Weftalt můch erwaͤrtete, auf, Balder mid,
chne ein Wort Ju reden, bey der rechten Hand |
| peBte - und mich gen’ Himmel zu leiten anfreng:
dem. Jeſus mich durch bie Luft führere, ecblicte.
eine Menge boͤſer Geiſter von unförmlichen Ges
ſtalten, di? ein wenig’ der menfchlichen gfichen,
welhe ai: ſromden, unb-heplich gemachten Waß
fen verfehen waren, Mir bünkere; da diefe boͤſe
Geifter ſich gleichſam in: Alter doppelten R
ſtelleten, darch welche Jeſus Thriſtus mich hinfü
rete. Sie Pelan nich dem ganzen: Weg
Pa, und Wit großer Wurh, mit ihren —*
hriſtus der mich mit feier Han
umfoßte;; —2** nähdrte, flogen fit weg; denn
färchedten ph), "dem Belöfer nahe zu fonmen.
Da: iyitlefbe vernahm, bekam >ich. Muth und
paplere in meiner Seele uilausſprechtiche Freude⸗
Weberbem bemekfte ich auch, daß fie je zwey ober
drey au den Füßen mit Ketten am einander feſtge⸗
‚und sicht mächtig waren/ mich zu: beſchaͤ⸗
Auf viefe Weile; bildete ich mir in, gieng
Peer en die Pforte des immels
tan, da untaoſſen bey jedem Schritt meine in⸗
wendige/Sutzack gen wär mehr / als mie Woe⸗
sit 4 ten
an
ing Weränl
iigenden fr
mögen, fo dienen fie
fes unbervegfichent 3
ind diefe Vertröftun
achtet det die gem
er ges zu verachten;
, Beide bin in pershrhebrac Tat, "alp
R ‚Chrifte id
sit. bietber; uud bis. in
| Unerfahrenheit iſt mm,
—— daß bie jungen Chriſten in biefen. em»
eh vollen Freuden und Troͤſtungen, an flatt,
fie fich zu ner welcher = Geber ders
en tft, ſollten enips mwingen;‘ fl" zu beruh is
on geneigt fi — Auf diefe FR erben, *
hes zur Auffe Fe Bruni ring 86 et),
—* hoͤher efchäßer, als det Biber. .
» Oisraus wollte ich mun wohl ——
nahen daß der Herr feinen Kinbern, um ibm
Seerlen von der Unseinigfeit des. Geiſtes for wohl,:
als des Leihes, zu ſaͤubern, dieſe herrliche Blüte;
und Das aus Erbarmung gegen ihre, Seelen, oft⸗
mals entziehen muß, .. And. oh fie gleich alsdenn
fo gleich festig find; mit Jacob ‚anspirufen, allge,
het uͤber mic, fa ift es doch in ber That ges
* das ah, Deun durch dieſes Entziehen
lehret fie der Herr, welcher eine‘ ſtets flieſſende
Duelle ber Freude, und des währen Friedens ber
Seele iſt, zu hin zu nahen, u und ſich im som el
genthum zu uͤber ergeben. |
Dieſe Anmerkungen, weiche ch au⸗ ans dar:
Sechrung gemacht habe, können ofs. eine Tieln
—— ber il beſondarn SBerfällen
— derm gradige Be
“ 4
A _E im
zum Ruten bet Seele
Velen wird, / zu —*
Nach ‚beim zuvor „geitefferen © a & *
ich eine Zitano in Aner hiſtandigen —
bes Geiſtes fort... Das Biceh war märt sche
— meine Cr — — Die get
jügher. waren meine beiläobigg
das ( vangel ptedigen
als alle irdiſche Dinge. ET —— de
mich zu (or a, ſo wohl Mangel. zu seta)
en, mich befamb sur,
das % en, Bin, u d. g. bloweilen
— z* ind Magerkrit vergeſelſſchaftes war;
Dinge, woron · ich zuvor ‚Falne Erfännmais Kate;
Denn bis hieher barıe ich in gelfttichen
Bingen noch Peine Betümeerniß gfmben. +
Aber nim.fleng der’ gnaͤblge Goet iii, von
ben Entzuͤckungen der. Sinne gbzugernehrien” an,
indem er mir meine Untuͤcht —— Pi: „Und,
mehr fühlen ließ, fo daß id). Tepe
der ganzen Bibel‘, noch im | —2
Pac der —— fein ——2
pe unge jn ie enden & — *
e e
dorbenheit 'mwölter
Drink Rn nit
Dretbey‘ say'file, and: —— —
abs
..:
ww _rı__ Damm u
| /
dee Herrn Abrnitius Cayley. 909 :
KON Quechel, daß ich Dame dieſern aan leihen.
Auſte verlohren geben, erfülles..
Ich ſahe nun ein, daß mein Glaube ſeh⸗
chwach war; denn, da ich von dieſen empfin⸗
ungsvollen Ruͤhrungen beraubt wurde, wußte ich
aum Mittel zu finden, mein Haupt aufrecht zu
yalten, Und gewiß, es ift feine gemächlihe Sa
be, ſich, indem das Herz, fd viel nämlich das Emi
finden betrift, todt und fühlleg ift, an dem Erloͤ⸗
er ganz und gar und ohne einigem Beding zu über: »
jeben.“ Sch merkte nun, daß mic) der Herr r
em Kampf des Glaubens rief, welcher, miewehl
r zu dem geiftlichen Fortgang eben ſo nothwendig
ft, mir doch nicht fo angenehm, als die fühlbes
ren Ruͤhrungen, war. , Sch wurde nun, welches
mir el Verdruß und Betruͤbniß verurſachte, zu
ser Erkaͤnntniß der Schwachheit meiner Natur je
mehr und mehr gebracht: Ja hisweilen wurde
id) beynahe ganz varnieder geworfen. Doch ber
uͤtige Heyland bewahrete mich, daß ich nicht ver⸗
—* indem er mich dann und wann mit
ſeht herrlichen Entdeckungen feiner Gnade imd
liebe, welche aber doch nicht lange dauerten, heim⸗
hie. Sn 6———
war fortgegangen, hoaͤngterich burch das Herrn be
ſondere Fuͤgung eine
Predigt; die ſich auf Dan Zur
ſtand meines Gewebe. uigemein wohl fchichen
nglefeit gebe ich dene hen iterwieen, mie ich /
Hoe Die ſihlboren Druſaeroen im bebe mein |
v P} .
malt wine ur “
968, Bee 2
Wahl auf Dhriftum und Mrz Oeregelglutsi ge
, gründen, leben nit. Dirch Diele Mit: be
... $anb ich, mein lebloſes Herze oftmals lebendig ges
macht, und mit neuer Kraft angethan. Diefes achte⸗
ge ich auch für. einen vortreflicheren. Weg zu Eiet
du fenn, als nach den fühlbaren Tröfltungen und
— — das —— des Einfale,
welche in Ehrifo.ift, oftmale ———
verlangen. —— dieſen Geh wird Die
Seele, wann fie auch diefe fühlbare Offenbei
n nicht mehr empfängt, ihren Grund beruig
pehalten, And es ift befier, auf —5 — [|
Ba —— zu De io u eſſer Yon
‚ als von Dielen, Die geiſtl ahrung u
eewarten.. Gluͤckſelig iſt derjenige, welcher *
geiſtliche Bequemlichkeit heſizet, um fo, ob er
gleich in den geiftlichen Ruͤhrungen tobt und leb⸗
loß, unb von den fühlbaren Dffenbarungen eng“
blößer iſt, auf Chriſtum zu leben, und ihm durch
einen. unwankelbaren Glauben anzufleben !
. ‚Die Gnade Gottes in Jeſu Chrifto iſt ein
unendlich unvergänglicher Schatz: Der mahre
Glaube, wenn er. auf Jefum gegründet iſt, wer»
trauet auf dieſen Schatz, und empfängt alle ‚feine‘
Nahrung von bemfelben. Dieſes hatte der Apo⸗
fiel Paulus im Auge, da er zu Timecheus ſagte:
Du denn, men Sobn, ſey ſtark in der Gna⸗
de, Die in Chriſto Iuſu iſt. Diefe.Chrate
— fuͤr dem Anfall. aller Seinbe. Hein Die
@ ‚tem. kann n.
—— sage Be, ah =
| des Deren Eching Cayley. or . u
den de GealtBernainkhfb mit Gin Ken, m.
indem fie ‚in. Chrifto a, Epeifum fange Safiger)
Diejenigen, ‚weiche aus ber. Euführung dieſen Weg
a La wie: "wahr 5 ſoy, ‚os Betooie
, Der Name j n iſt
g Ioß, der iſt ein feſtes
ufe dahin, und wird
Sch
baſchirmet. Spruͤchw. Xvin 10.Es beſehte
dem Deren, mir dieſe Dinge, einigermaßen zu er⸗
kennen zu. geben, da inpniſchen mein fait) durch
vielfältige Duͤrre und Mogerfeie gepruͤfet wurde,
Gleichwoht gab mir ber AifE fehe oft; ann ich
in dieſem falten und erfrorertem Ghflanbb, ihd:nen
Das fuͤhlbarn Rührungen, ber Freude "eneblößek |
war, folch ein helles Geficht von der Füße, die |
in ‚ehe iſt, daß ich in der
mehr Herrlichkeit fand; ats in Bin *
ten, oder in den Füßkbareft reften |
fe. "erkannte ich - die it deſſen, weich
— —F m von feinem: Beet füge
en, denn er wird
gelodet ſey Bott! Dieſe Eutheckungen fiärken:
— und ſetzten mith öfters ‘in den Stand,
burch den Glauben ini Ehrifto zu — de:
ra Pe de in Anfehung der Enpfadur 9, feße: |
ee che Bebonbiungil |
ern, als: ie waren
wyde Ich in dem Ciefeinsmifie. Des Blauönis vndhe-
als jemals. unterwieſen, md, Fe wiendhl nicht ·
oda groben Wiberftande mut aupf destinglan:
bens,
WMAſthechtze.
er — — hoher als das fe
—** bie- —** Seo ſondeen auch
b —— * — ——
von
me Edle; um bie Diuge; die bes. Seifes —X
n, euchtea gaernet
Auch gefiel es dem Dem, ‚air Damals Me;
% ahrung meiner
: ausnehmenb:peitiger, in Die Haͤnbe
pl da. —* des Dock Ce
Bi, wwungölifigen: Se⸗
——— —
ten, ng die Sem
len auf;bera Feiſeny her. ihnen yir hochh ſeyer winde
zu führen. Und — ich Hatte — *
nöthlg, darin ich remunfend bie Untüdpeigeäie
und Schwachheit meiner — Matur ſo fer,
mem aid nice da | ich
des Kern Exenelize Cayley. ag
MDoqh vngeachtet Der: unſchaͤtzbaren Guͤter, wel.
ber Gloube uns euchehet, ſo kann doch die Seei⸗
(wegen des Mißtrauens unb Unglaubens) fehr
ſchwer fo weit gebracht werben, daß fie auf Chrie -.
Guam fich verlaffe, fondern fie will gerne in den
Seroͤmen ber Gnade, welche er den heilbegierigen
Selen mittheilet, Ruhe haben. Dieſes verkehr
sen Begrifieg wegen entzieher ber Herr bisweileg
—* Kindern biefe Stroͤme, auf daß ar ihnen
Allen werben möge; und auf daß fie ben. unbe -
greiflüchen Reichthum feiner Liebe, hie niernals abe
ziignmt, fonbern allezeit dieſelbe bleibet/ geliorn,
— unp bis in alle Eivigfeit, erfenuen mögen,
Präftig find Die Worte des Röniglichen Pie
miſten, in welche er PELAXXNIX, 16: 19. ben Be
wachtung biefer Wahrheit ausbricht: Mohl dem
Volk, fogt er, das jauchzen kann, Ser ft
zwerden im Lichte deine Antlitzes waude
Ehe wenden über deinen Namey ge
Denn du bift der: —2—
8— * —X Zeit hatte ich davon feinen gerii
gen Nutzen, daß ich mit folchen Porſonen
—— Demjenigen, BD ich aus emp LEXXUN.
Pr. fü eben engeführer babe, eint leboudige Br
Sm. Ah . rn 142
Cr Gel. Europa XVICH. Mmm J
N . x
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. _ . . . . r » 0‘ ‚*
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rung harten. Und ih befand, dah ech
gen‘, bendern uf ef Speifum, Yen 2
| * auf bie Fühlbare Ruͤhrumgen und E * <a “
‚gehauet war. Aus dieſem
ad) ben inwendigen Mienfßen cine einen
wohlgegruͤndeten Frieden. Nun’ Mi
ber Serr oftmals durch ſeinen Hefffheti
"and mem Vörredr fen, tif Vefelbe *
efteugigte D eiland ein genugſamer Pate W.
y, um eine beſtaͤndige Freube darauf. —*** *
SIG Fand dieſe erſte Wahrheit von d |
- allenehalben eingeſchaͤrfet insbefotibere Vom’ Di
| —* Paufe, meer feine glauhige hi *
freuet euch in dem Herr
Ger Ind abermals fage ich, ftetret Eu Di
7 4. und in deni Briefe an die Nämer Bong
fet er: Daß das Rei) Gotres hichted
in Eſſen und Trinken, ſondern in Gerecht
weit, Friede und Freude in dem heiligen (Di
‚Am. Xxiv, 1o0 Indem ich dem ende
ete, Yo erkannte ich’ durch berflüfige:
—— die Wahrheit von bieſen allenz '%
toohl dieſes Damals mit mähnigfaftiger AB wub-
Zunahme noch gepaaret gieng. an |
6 alfo unter des Herrn gnädiger Behandlung
. stoar, wurde mein Geiſt durch eine Sache eich,
wie ich frey Tagen barf, die mehreften Kinder: Cie
tes in Berlegenheit gefeget Hat , oftmals‘ hg
-üngftiget ; nämlich: ob ic} einer der Auserwaͤ
ren wäre, ode nicht? Dem. 5 eitana · u.
Yım
— — - —
or
des Herrn Cornelius cabiw. 905
* And ff der heiligen Schriſt ſehe deutlich, *
Gottes Volk ein beſonderes Bolt ausmache, und
—2 die Benennungen, Schaafe, Abrahams
—— Auch bemeufte ich, daß der Keen.
aus
Stimme hören, u. ſ. w. Joh. X·Und wenn
ich das VIEL Rap, bes Briefes an die Roͤmer, wel
* beweiſet, daß die Rinder Gottes nach
ttes Rathſchiuß berufen find,. keit, fo süße
fd, der Ayoſtel v. 28⸗ 30. alfo ve : Denn,
welche er zuvor verfeben bat, die hat er auch
verothnet daß ſie geich fen. ſollten deni
Edenbilde feines Sohnes/ auf daß er der
Fe ig ſey unter vielen. Bruͤdern.
Welche er zuvor verordnet hat, die hat ep:
‚such berufen, welche er berufen hat, die bag .
er auch gerecht gemacht, welche er gerecht
acht, die. Baer such berriich gemacht,
iefe und unzählbare andere Oerter überzeugeten
mich, daß alle wahre Gläubige, ſchon vor Grund⸗
legurig der Welt, in Chrifto zum ewigen Leben
alisermäßlet worden, und baß afle bie Degmue
n der. Erldfung,. ber fräftige Berufung,
techtfertigung ; ;. ber Deiligung, und dee Beben
chung gleichſam fo vide Ströme find, weiche
8 dieſer Erwählung hervor fließen, und denen
Dia igen — im Gnadenbunde verfichere werden. :
etrachtung alles deſſen ei
* —* aufs boen und er mich *
äng
des ewigen Lebens, u.d g.
Mn
906 . °. Gelchichte.
ängftlicher Furcht, und heftigen Verlaugen. Be⸗
ftandig flieg der Gedanke in mir. auf; „wie unb
woher weiß ich, ob ich eines ber Auserwaͤhlten Got ⸗
tes bin, ober nicht ?., Dieſes machte mich oftmals
af äufferfte befümmerts ich wußte nicht, was
ich hiervon denken ſollte. Die Entdeckung des
Glüdes, unk.bes geftgneten Zuſtandes derjetılz
gen, welche die Auserwaͤhlten Oottes waren, er⸗
weeckte in mir an ber andern Seite. ein brennendes
unb unaumfpreihliches Verlangen, um unter die
gefegnete Zahl dererjenigen, deren Namen in dien:
Zune bes Lebens ‚angefchrieben finb, zugehoͤren.
iefes ſpornete mich dann an, mic, in dem Ge
hete, und beftändiger Wahrnehmung und Gebrau
che der vom Chriſto vorgeſchriebenen Mittel un
GBebote, eifrigft geſchaͤftig zu halten, um mich affe
ig den Stand zu ſetzen, meinen Beruf md Er
waͤhlung zu meiner eigenen Verſicherung ſeſt zu
- wachen: Diefes war bie Wirkung der beſtaͤcnigen
Furcht und bes Werlangens, wodurch meine Sen
le hin und her wankend gemacht wurde Denn ol
ben Gedanten, auffer Ehriftum zu fenn, konnte ich
yicht ertragen. Doch die Art and Weife, welche mie
in diefer bangen Zmeifelung das mehrefie tichs
Wucchgebends -fchenfete, mar diefe, daß ich mich
felber als einen armen Sünder, vor der
zigkeit Gottos in Jeſu Chriſto niederwarf, unb
if fein. Blue und Gerechtigkeit zur Erhaltung
meiner Sache mein Bertrauen ſetzte. Und gewiß!
eb mich. gleich der Herr, in Auſehung diefer wich
tigan Wahrheiten, oftmals in ſchwere Aufechtume
0 BE gen
des Herrn Corneliu Cahley. 802
gen gerathen Heß, fo gufiel:en ihm doc) nach fl
ner GSuͤte, mid) buch dieſelbe nicht Aberrwinden zu
laffen, fondern mir zu meiner Eriöfüng zu NHülfe
zu kommen, und meinem Geifte oftmals Zeugniß
zu geben, daß er mein Herr und Gott fen.
Bon ef und anderen bergleichen Pruͤfin
gen muß ich bemerken, daß meine Seele durch
Dieſelbe ‚je mehr und me r im Glauben ‚geitärfer,
and in. ber Gnade Gattes befeſtiget worden.
Denn ein Glaube, welcher durch die Prüfungen
—8 iſt, iſt der beſte Glaube. Und ich bin
| ect, Daß ein; zechtfchaffener Glaube oftmals
—* einigen Wahrheiten des Evangelii durch bie
Verſuchungen bes Satans, und durch bie fleifchlie
ehen Vernunftſchluͤſſe, einen ſchweren Kampf fin»
‚, und man alfo. erwarten muß, baß ihm ‚e
—* «file in und —— and begegnen werben
gegründes werben —A
tr * Fer ejteten und Widerſtrebun⸗
ara verurſachen, daß ber Glaube ſtets an Stärke
nunimmt, und alſo bie —* — rheit und Treue des
rn Gottes reichlicher erfaͤhret.
Und uni; mein ehriſtlicher leſer, laß mich nn
Bi ein Wort zu veiner Erbauung zu Dir reden,
Viſt du wohl jemals verſuchet, aber wirft Du *
noch angefochten auf eben die Art und Weiſe, wie
Uh gemeldet habe?- Iſt Dem alſo; lerne dann,
BE bein fal aicht etwas ungewähnliches fen,
ſondern daß du es mit allen Kindern. Gottes ge-
mein habeſt. Noch eines: vernuͤnftel⸗ doch
3 —Mmumm3 bey
3
*. “
—— VWWLTT "PRFGESREFP" I De A_ _ -.
Hog6GBeſchichte
hey een Biken beinen gai Kaͤewfßen mb
Anfechtungen nicht mit ven an, ra
beine Zuflucht zu Gott; und ſey ve
wenn du ihm nur.rechtfcheffen vertraueft , er *
keinesweges wird hinaus ſtoßen.
f e dir, wenn du wegen beiner Erwãhling une
Bi, zu Gemuͤthe, daß Fein Menſch von ſei⸗
aͤhlung eher verſichert ſeyn kann, bis er
cin Ehriftum, gläubet, ° -Wern bu glau
‚dann bift du ein Auserwaͤhlter Wortes, wenn
us fchon dein Glauhe nicht. ge er waͤre, als ent
Senfkorn. Hebe dann bein
Haupt empor, und wende allen. Fleiß in Betrach
tung der Gebote Chrifti an, m deinen Beruf und
Erwaͤhlung foſt zu machen, Damit alſo dein Ges
wiſſen ſolch eine Bericherung, davon erlange, daß
du dic) in den Herrn mit einer ungusſprech⸗
Uchen und herzlichen Freude koͤnneſt er⸗
freuen, bis da Du wirſt verſichert ſeyn, he
weder Tod noch HR weder Engel,
Sürftenehum, Bewalt, weder ———
wöärriges, Ha Zukuͤnftiges, weder
+ Bob: iefes, noch eine andere Creatur, dich
von der Lirbe Gottes, die da if in Jeſu Chris
ſto, deinem Herrn, ‚wird. ſcheiden
Was ſollen wir darzu ſogen? —
uns, wer wird wider uns ſeyn? Wer
die Auserwaͤhlten Gottes befchuldigen ? Bot
ift bie, der. gerecht ſpricht. Ihm fey die
Ehre und sarrrlichkeie, bis in Kwigkek,
Amen. | Fr
ie
— —
des Herrn Cornelin Capley. Sch
anje Die) Snsibeniin mei, fen
mie dem Herrn Hervey zuenſt Bekanntſchaft a
langte, bis hieher erzaͤhlet habe, begreifen: ein
Zeit won ohngefaͤhr zwoͤlf Monaten; während roch
cher Zeit ich viele andere gnaͤdige Behandlungen
Des Herrn mit meiner Seele empfunden habe, noeh
the ich aber mit Stillfchweigen vorben ‚gegangen!
cheils um mich der Kürze zu befleißigen, theils
weil ich unvermögenb bin, viele geifiliche Entde.
ungen und Wahrnehmungen van dem Geheim⸗
niffe der göttlichen Gnade, welche ſich in der Erld«
ung, duch Jeſum Chriſtum gefchehen, offenba«
tet, zu befchreiben: Denn diefes iſt oftmals viel
za boch ynb zu wunderbar, als daß fie jemals mis
Morten an den Tag geleget merden koͤmte. Cs
y genug, wenn ich nur Diefes fage, daß ich Durch
e Dinge.von dem höchft elenden und ungluͤck
Seligen Zuftand eines natürlichen Menfchen, und
Hort dem ungemein herrlichen und begluͤckten Zun
farb eines wiedergebohrnen, je mehr und meht
Deszeuget worden. . O! mie wenig begreift bie
bfinde fleiſchlichgeſinnte Welt diejenigen göttlichen
Geheimniſſe, welche denen Seelen, die durch ben
Heiſt Gottes lebendig gemacht find, dadurch fü
‚fh felber zu neue Creaturen, naͤmlich in die gan
x. menfchliche. Natur des zweyten Menſchen
des lezten Adams, det das Bild des unficht:
bern Gottes iſt, und in welchem die ganzı
‚Süleder Borrheis leibhaftig wohnet, geſchaf.
gen ſchen, geoffenbaret werben: Wie wenig be
mm. cgreife
SAP ZI,
kn gibohknen Weit
| = SB NE
Sifigfeten‘; Werd
len in’ ln Did der Gnabe und Hebe ch
rigen Gottes, der ſich ſelber in En
die —— aller Schör
verg ingliches Eobigeif, welches — 2*— pe
bis in Ewigkelt offenbaret, gewahze werden.
‘Doch, inm wiebte Auf merk Vorbaben zul as
hen, And In —ã— Prtyaugehen / TORE
(ch dem’ Leſer ber — utee g⸗
nmieldeten Seitpurk ———
Beftändige Art — * — in * un G
b, um das Evangellum, ——
Fig: machte, öffentlich In Vieh ia [por
as einer doppelten Urſache eine Thells, weil
reine Seele imaufhoͤrlich Demeter ete un wären,
daß. Meine Rebenmenſchen beffe
fen theilhaftig werben; —æ weil —
beutrlich einſahe, daß in dieſen Tagen beyde *8
und Sapen, be bet wahrhaftigen reinen dehre
Evangelii, fd wie biefelben von der Engliſchen
Mirche in Yhren Bläubensbeferhäsiffen "und De
den . und von allen Prote antifchen
een in ihren —— ———
fehe ab
cA
nen Catechismus feſtgeſtellet geroefeh,
wichen wären; und daß man, ö Pitt Beer
flüce, einen ‚andern neuen
delafehelf: aus allerhand Ierthamtin "und er
eenen-aufgerlihrtet Härte, welches darga Bikhen, ua
das. wahrhaftige Evangelium "zn verdreheu, DE
Seelen in einer Acken re ‚Sinftern m
=
des Herrn Cornelius Cayley. 9n
Ferkel, und ſie von der Erkenntniß bei Wetberben
— iprer eigenen Natur, ber Gnade Gottes in
Sefin,„und der Erifung durch ihm
gu are Und weil ich man von biefen —2
—* einigermaßen eine Erfahrung erlan
get; ſo wurden meine Augen geöffnet, um zu erken
sıen, welch eine große Menge der fo genannten Chrb
Wein-fich allein mit dem Umfang der auswendigen
Bilichten vergnügten ‚ ohne, fo viel.den Gottes
enſt betrift etwas mehr zu wiſſen, Als bie auße
Wendige Geftolt befelben; ja daß fie bie Kraft der
igfeit läugneten, ‚und alle Diejenigen, web
qhe davon eine. Erkenntniß zu beſitzen, bezeugten,
n und verfolgten.
» Aber nun fühlere ich, daß diefe meine Begiere
F ſtets ſehr ſtark anwuchs, und meine Unruhe
nahm dergeſtalt zu, daß ich nicht zu Bleiben mußte,
. Täglich rief ich deswegen ben Herrn inbruͤnſtig
an, daß er mir in dieſer Sache Das gute Wohlge
fallen feines Willens möchte bekannt machen; . ja
ich Fam ſo weit, daß ich Bote Bar Daß ich, wenn
es fein Pille wäre, daß ich das ngelium follte
predigen, davon, durch das eine ober bas andere
Witeel, eine binlängliche Verſicherung möchte et
fangen, ° Ich war ben mir —— uͤberzeugt,
a); ic ic nicht durch die mindefte Erwartung ek
ritien Gewinnſtes, ober zeitlicher Ehre zu biefek
Bedienung des Prebigtamts gebrungen wuͤrde;
denn ich fahe deurlich voraus, daß, wenn Ich es
auf die Weife, als ich mir vorgefeßet hatte, wirbe
wahrnehmen, die Welt mich würde verfrotten, be⸗
— Mmms' fehimpfen,
eine veräckeliche. Sache iſt «4 ar
Se ein. Prediger bes. Gange ee 9J
ten zu fen] Ich wufite, daß ich mid, m r
—— Ehafı vs hau Sec
die verlohrnen. des Hauſe⸗ u
hen, unb_ huen das Reid, Goctes zu srchänii
muuferberien Säfterungen. und ———
allerhand Menſchen wuͤrde biefiftellen. —-. - * 24
Heine Neigung gu Diefer herrlichen Vedinuung,
‚ de Feine von Diefar- Webegi
wich baven abfchredtte : allein ihr war nut
Ach daß Hochmuth und Eigennubin bem
preines Gemuͤthes uͤbrig bleiben michtenʒ.
ich er be ——— ae *
nicht nd id) wuſte, (mie
ah £) daß, ern;
gurig des. lii die Are und. Weiße,
ich mir hatte vorgefeget, folgete, die Welt
Iushalben verfpotten and beftginipfen,- ale Bench
—* mir abbrechen/ und ſich, mit mir
gehen, ſchaͤmen: wuͤrde. ¶ Solch ine Ei
Schande iſt e8 in ben Yugen des geg
Intarteten Jahthunderts, das. Evangelium in
ſelben erſten · Deutlichteit und Einfalt u) Gag
göttlichen TDorse gu ‚prebigenn . 5 ga
Alfa wurde ie in meinem Serürße £i
re gereieben, bis es dem Herrn endlich
‚che Fir af fg — 5
u a \
det gerrn Gran anlen. —*-
Bam en ——
- Gem Ges; im Geber begaiflen; ich ne
fichte- auf der Erden mieber me ni z
wmeinem
‚ afete mit dem Herrn, unter: grober Bed
‚ meiner Seele. . Indem in dieſem ande
war, Eiopfete jemand an meine Raffımiertbüir, umdz.
vachdem dh von dur Erben aufgeftariken, und dig ..
| Thür geöffnet hatte, erkannte ich; daß er ein: Prod
|
|
|
|
|
re des, Evangelli wor, welcher vor Aunzen: in
angefommun; ‚und Den - ich verſchiedene
7 mit vielem Vergnͤgen hatte predigen ‚gehde
werk ;. wiewohl ich Leine weitere Bekauntſchaft mit
——— abs daß ich mit ihm: been nach Haufe
aus ber Berfammimg einige Worte —
fe Sure Nacken er ein: wenig: gefeffen, fie
x zu meiner groffen Werwemderung mir Zu ethaͤbe
len an, daß er eben Deswegen kaͤme; um mir at
| Berlägcen, wie fehr er in füinem Siornürhe'üßeryeis
| 5 daß —— pr et in
. Enangelii feiner. Gnade en-habe,
wiewohl er nicht koͤnnte Kan, we, unb mit kon;
ich arbeiten ſollte, fo wärbe er dennoch in ſtinen
Gemuͤthe gedrungen, mir zu 1 erfomen zu geben,
‚bafi ex ſehr ſtark überzeugt fen, daß ich dieſent
Werke berufen waͤre.
Den Heer urtheife) tie Seine A: möge ger
worden; ſeyn, inbem ich biefes- non einem felchen;
. ben ich nicht Eannte , und bem ‚meine Giebanfen,
die ich von Uebernehmung bes Predigtdienftes hat-
te; ganz unbekannt waren, hoͤrete: toie Auch nicht
wenter⸗ d⸗ ar eben. zu de Bei kam, da *
. War, Doc, ab ich gleich dasjenige, was ee
ben Herrn um. Unterricht in dieſee "Buthe
hete. Nachdem er mir ſeinen Arrtäg gEFPeRE
te, machte ich ihin dargegen viele Einer; Wi
Bätg ihm aber foinehl' die Wirfüngen, ste If
meinem Geiſte gehabt hatte, als auch den Zur
worinn ich, da er an die Thür geffopfer‘, 9
wenig zu bemerken fhien, fo überdachte ich es
noch fehr in meinem Gemuͤthe, und je länger Ri
“init ihm wingieng, befto mehr und deutlichet
u ich in bieſem unerwarteten Vorfair w
Band de de 77
ne
Unter vielen andern Dingen fagte:er zu.
kim wille üben, U dam mirde 9
im. wollte üben, id) dann wuͤrde
werben können, ob ber Here meinen Mund Sffee
t6;.0der nicht. - - ‚Denn: mann ich, fügte er feuer
biapı, in Der That ‚von. bem Deren gerufen wpdeg,
fo würde alabenn mein Herz geöffnet, und mein
Bunge:gelöfet werben, und Ich Freymithigkeit
heben erfangen; und. ich würde, fuhr er fort hu
Finige.dergleichen-Verfuche, vereint mit dem Us
Sbeil erfahrner Chriſten, deutlicher koͤnnen gewehr
werden, vb es des Herrn Wille. ſey, daß ich
Seinen Lamen redete, oder ſtille ſchwiege⸗
Drieſer Rath ſchien mir’ gar nicht *2 2
zu fen, und ich beſchloß, demſelben, wenn es
gefallen möchte, zu folgen. Ich verfarhmidt'dek
ern einige Sa Brad nafße Sl
- Zunfjlg ‚Perfonen an “einem abgeföhbet X
2* — unter·
!
B x “
|
. -
%
des Herrn Cotneltus Cayley 205.
BE nern mich damals; zum erſten mile wich ink
If Geber & üben. & act aud) damals dem Herry
gi mein Ger (Beifte des Gebets und Fie
“, bass —8 ne ülten, daß ich mich nicht np
“: Galten konnte, für Foeuben in einen Tpränenguß
®. quszubtechen. Nachdem biefes. —2 war,
= eng ich über die Worte, welche Der heilige Pau⸗
ER jus an bie Philipper geſchrieben, freuet each iM
Bm Seren: allewege,umd abermals, Abs ich
Freuet euch, zu reden an. Und ich hefand 4
hä Znals meine) dergeſtalt geoͤffnet, und ich ern
Selch eine Freymuͤthigkeit im Reden‘, daß ich 'm
roßer Berwunbemug bärübe ——* —
Die Berfanplung ſchien ſehr gerühret gemerden cz
gern, fürehmlids:empfieng: core rat, welche ip
greßer Seelenangſt gumefen mat; vier
aueiner Prebigt, Diaeſes muthigte mich erzeig
giente Verſamking anuftellen,, sin. mahkher
gewahr ward, deß mir der. Deu fehr
. Die gemaldete Frau —— ——
Predigt der Seele nach: in Freyheit wab in, dep
Stand geſetet, daß fie ſich durch Deu Glauben
Gottes : ihres. Heilandes frauen. fonnte. -- Mym
—— a u machen un nd ha,
ändern ich dergleichen Verſamm beftandig
fen, dem Predigtdienſt auf mich zu nehmen, Nie
— Balte diefes für eine fenatiſche Einbildung,
Zaun Diefe. Berufung durch ben heiligen kn
/
, . " _ .
\ , . ne ‘
|
Pi ** *
übe, ut de. feines Waslkraing =
DR fih (eben ktyeuget, feße gar übereir
Aufn" pro "Refematoren ei,
Wirkearuuf.di Beife gerufe —2*
u auf diefe Weiſe ertiare
vv9 wohl — Boden lang *
um eh
| Für einer
öcher. Reben bleiben; KT
el zu **
ae dee Bienlichften ſchienen, einem
Hebel —— Aber Die Iefrue mich Die
| LP —
des Herrn Eorncias Cayley. Di
m... Dean ſo bald ich die Kanzgel h erveten, wur·
De mein Her, ob ich hiech meine Predigt Fehr
wohl —* —— ganz muthloß, und me ·
Tre. Knie ſanken nieder: Denn, dieweil ich meh
Wertrauen auf. mein Baiheß,- und nicht auf
den Seren geſetzet hatte, To ſahe ich mich von dent
Beyſtand and feines. Geiſtes verlaſſenz rnnd
ach meinen Terr bare vorgeleſen war ‚mir: Kl
° twurf und Ordnung entfallet, und’ konn⸗
— eben if bie —ãe noch auft et⸗
wois anders beſinnen; mit einem Worte, meinẽ
Dredigt ward die elenbeſte Arbeit; welae Pos
vacht werden. Ufo aifiel «eo Derdı Herrn, mi Ä
Weine Thorheit zu-enfennen (pri geben, und: mich
| äh ſolch -einen fümsnetlichen und armſeligen Di
- Pant dem Volke darzufiellen, melsher. mich ms
Bekeübniß und Scham erfühnten Ion.
: ‚So babih zu Hung gefomatn wen, Feng u
dasjenige, weiches Al zugetragen, - zu Üben.
wu deuten an, und —2 wicht Mıhe |
am Un —* und: Pre auf igenr Kraͤft⸗
" quifcjreiben wäre, auſhioß äh mid, es nach
dann befinden, — mir der Here nicht beufrändg,
a ee ke
f
Daß ich berufen fen, in der Werkuͤndigueg ber Pre⸗
digt des Evangelii nicht weiter fortzugehen.
In dieſem Entſchluß betrat ich gar bald dar⸗
"auf bie Kanzel zum andern male, ohne vorher zu
* bedenken, was ich fagen fellte; und da (Gore fey
86 gebanft) wurde mein Herz auf die
Weiſe geoͤffnet, und ich empfing Freymuͤthigkeit zu
geben. Cs war alfo klar am Tage, doß ber Herr
‚nit mir.wäre. Hierauf wurde ich ganz wieber
„ Qufgerichtet, und. befchloß, es ing Fünftige allein auf
ben Herrn ankommen zu laſſen, und auf ben
Bepyſtand feineg Geiſtos, der mich zim prebigen
‚würde geſchickt machen, zu vertrauen. Und ich
(gelobet ſey ſein beiliger Name!) nachdem
num ſchan ohngefaͤhr fechs Jahr als ein unnoüe-
r Niger Diener Jeſu Chriſti gearbeitet ae nie
Die geringfte Urſache gehabt, mich über dieſes Ver⸗
trauen zu beflagen; denn es hat Gott gefallen, mir
nmehr als ich erwartete, zu helfen und beyzuſtehen.
ch finde es auch viel leichter und gemaͤchlicher,
"Yyurd bie Kraft bes Glaubens an Gott vor ber
groͤßeſten Werfammlung eine Rede zu halten, ale
* ich auf der Konzel meine Rede geſchriebes
"vor mich liegen haͤtte. Und ich kann wohl mit
‚Wahrheit bezeugen, daß die zuworgemeldete Be⸗
teachtung, in deren Ausarbeitung ich mir viele
Mühe gegeben harte, bie unvollkommenſte und
verworrenſte Predigt mar, bie ich jemals aufge
feet: Der Heer gebrauchte diefes als ein Frafte
ges Mittel, um dadurch vorgubergen, un. dio
2 wieher auf ſolch einen serbzachenen R oe
I)
Ber a eüin auf in veriarfen näßte. |
ich meyne behaupten zu koͤnnen, daß ich, Pier: Ä
Beätusgen.
un und in Cwigkrit.
}
” " ⸗ 70 .
IE rec Br Ta Aa J on
vw fi , Bi „ . j “ IN ‘ ,
ir des Herrn Cornelius Caolen in
wr —
dieſes that, meine Arbeit nicht: vergeblich ze⸗
funden habe in dem Heren. Jech wuͤnſche
zusubeipgen ade Else, Hreig ‚ab.
chte alſo im Monat May tes ass
ar Fi meines Alters edge
Ban des heiligen ‚Predigtamres de Anfung,
„und verfündigte Freude und Friede durch Jeſum
Chriſtum; als der Ich darzu durch die bereits akge⸗
en vieler Perfonen, welche aus meiner Predigten ,
se Urfachen, und durch das anhaltende Aufl »
„Erbauung zu ſchopfen bezeugten, war angetrieben J
worden.
Der Ser bellebe am zu kenprfen, daß de
‚ Entwurf, welchen ich mir in Merfünbigung: bes
Evangelli machte, und ben ic) ſeitdem ah Ale
lezeit in Acht genommen, biefer:gewefen; daſſelbe
naͤmlich, allenthalben, wo ich nur koͤnnte, ohne im
2 gef, auf einige Parthenfeete, ober beionbem
amen, wie er auch befchaffen feyn möchte, mein
RAunge zu richten, zu prebigen, - : Sch hielte mid
vollfonmen verficheet, daß alle Menfchen in 100
—— koͤnnten vercheilet: wetden: entweder in ſol⸗
ce welche in ihrem natuͤrlichen Zuſtande tobt in
‚Sönden und Uebertrerungen find, und ders
Sohn nicht baben. — Ider auf bes anbehn
"Ken Bel, Europa XVITh. Dan Seite,
-
’ \
Seite, in Tolche, welche wiedergebobren, etw
wWeckt, und durdy den Geiſt lebendig gemacht
ind, und den Sohn haben. Dieſem Begrif
gu ſoige, betrachtete ich alle Menſchen allein. entwe⸗
Ger als Glaubige, oder als Unglaͤubige; es moͤch
ven auch ihre ausmenbige Firchliche Gewghmbeiten,
Sebrauche, und Feyerlichkeiten des Gottesbienfteg,
in Anſehung derer viele weit eifriger mb ernſtlicher
zu Werke geben, als in Anfehung bes weit wichti⸗
eren Stuͤckes, um Chriſto in. der Wiederge⸗
urt zu folgen, und. nad) feinem Bilde ver
yelallm zu werden, um feine Herrlichkeit
durch den Geiſt der Weisheit und der Of
fenbarung zu befchapen, und in der Ertennt⸗
‚ niß von ıbm, als der einigen Erloͤſung ihrer
. Seelen gefegnet zu feyn, befchaffen feyn, wie fig
"wollten.
Solch eine Einſicht in dieſe Dinge machte
‚mic; ungeneigt, fo viel mid) betraf, einen befüge
‚bern Namen von diefer oder jenen Meymmg und
Berfammlung anzunehmen: wiewoßl id willi
war, meine” Arbeit an allen Orten, wo ich nur mür-
de aufgenommen werben, anzumenden. Folge
‚Jich predigte ich in Sonden, in verfchiedenen von
' ‚einander in laubensmepnungen abgebenden hrift-
lichen Berfammlungen, welche die gürtliche Eng
de, und ben Beruf, felbige zu prebigen, in mir zu
hefinden, urtbeileten, |
Hierzu fan noch eine anbere Sache, wevon ich
des Herrn Fernens Cayley. gx
ganze dire hotte geheiliget, um fein Thangelic
dorauf zu predigen. Sein theures Blut, weicher
auf Erden (die um bes. Menſchen willen einmal
werflucht war) vergoſſen iſt, weihet und heiliget die
ſelbe, ad giebet wahren Dienern bes Epangeli
bie Erlauhniß, Dafelbe Chriſti Beſehle zu folge, mm
* Orten zu predigen. Kr ſahe niemals bar:
auf, daß es eben an ſoſchen Orten, die von bei
en darzu verordnet waren, allein ſollte ge
peediget. werden. Denn es iſt oftmals die Pflich
ber Knechte, auf die Landſtraßen und an du
Zäume zu geben, um ſoichen Seelen, die viclleich
auderß den öffentlichen Gottesdienſt märden ver
ſaumen, und Die gleichwohl manchmal dunch die⸗
Mittel zu Chriſti Schaafſtall koͤnnen gebracht nen
ben, Das Evangelium zu predigen.. "Wed ba
Herr Jeſus (die Hochmüthigen ‚mögen auch Aa
won benfen, was fie wollen) iſt eben fo geneigt fei
nem Norte, welches auf den Felde, als pem, wei
ches in der Kicche geprediget wird, feinen Seger
wmitpacheilen. Und wiewohl diefes mis dem Efm
eig und bem Hochmuth dieſer Melt ſtreiten *
ſo kommt es dennoch mit der Ehre Wortes, ml
wit dem Mugen der Seesen, fehr wohl uͤbetein
Diefes kegte- -müßse billig des vornehunfte Zweck ah
. der derarzenigen ſeyn, melhe fi jeder, Den
Jeſu Chriſti zu ſeyn, anmaßen.
Pi ustheile,ob Ihe nicht konute verficheg
ſeyn, in ber Ausſuͤhrung eines —
vielen Wibriſtand vr. en.
ara fand nn bereut. .. Spa
wurd
rY
4
\
"Wurde alfobald ven allen Selten her peruetfieileps
Ich war ein- Narr, ein Unfinnigen, ein Beifttreis
ber, ein Träumer ıc. Andere fagten, ich wuͤrde
x dus meiner Bebienung an Hof defeget werben,
amd an demfelben alte meine Hoffnung verlieren,
und viele andere dergleichen Säfterungen mehr.
Auf diefes alles mar ich fehon zuvor bebacht gewe
| fe und hoffete, Die Koſten übertechner zu bar
‚ben; und meil ich überzeugt war, daß ich mich in
den Pflichten gegen Gott und den Menſchen eife.
rigſt übete, ſo ward ich durch Die Kraft Gottes im
Ben Stand gefeget, in feinem Namen fertzufahren,
ols Ber ich wohl wußte, daß, woenn ich den Men⸗
ſchen noch gefiele, ich Eein Knecht Chriſti
"wäre. Und obgleich dieſe Bedienung vielen ſo
veraͤchtlich dorkam, fo ſchien fie mir doch ſehr ehr
wuͤrdig zu ſeyn, und wehrt, derſelben nachzujagen.
Ich erlangte dann Tuͤchtigkeit, darinne mit vielen
weiſtlichen Vergnügen und freude fortzugehen;
wiewohl Biefes mit vielen Bewegungen nach dem
Fleiſche gepaart gieng. - Ich achte es umnörhig,
dem Sefer mit Erzählung beſonderer Proben bie
von beſchwerlich zu fällen; ich merfe deswegen nur
- Diefes eine an, daß fie mir fehr zumiber und hin
derlich würden geweſen ſeyn, wo mich nice dee
er mit Rraft nach dem inwendigen Men⸗
ſchen geftärker, und die Zröftungen feiner Siebe,
welche alles irdiſche Vergnuͤgen weit überteeffen,
in meine Seele gnäbiglich ausgegoffen hätte; wes⸗
egen ich auch wuͤnſche, den heiligen Ramen dee
—* Jefus zu verherilicheñ, weicher, wirwohl
d,
dagem ort Eayiey. =.
eb ein Ediften —— nn —* alle:
X Tamen erböber iſt und alle Macht im Sims)
mel und auf Erden empfangen bat, und ben”
. . Ach als meinen einigen Herten, Gott und Seligmas’
— —— —— ui —————— ——îâ—
* aller Ehre, und Herrlichkeit nun und i in En:
keit wuͤrdig exlenne. Amen.
Da *):ich bereits vorhin einigen Unterricht, Ä
bon. meinem Beruf zur Bedienung des göttlichen, _
ortes, und von dem Entwurf, wornach ich bie -
mepmung deſſelben eingerichtet und angefane - .
gen, misgerfeitet ‚babe, fo wird eg nun auch,
wie Ich verfichert bin, zur Ehre Gottes, und zur
ne meiner Leſer gereichen, daß ich eine.
zaͤhlung ſolcher beſondern Handlungen und Um ·
* hinzufuͤge, welche zum Beweis, zur Erlaͤu⸗
terung und Befeſtigung der großen und herrlichen .
a ahrheiten bes Evangelii, wofuͤr fo viele
inte Augen muthwilliger Weiſe verſchließen, und
damit: —— welches geſchrieben ſtehet, und
dieſes iſt das Gericht, daß das Li tif in a
die Velt gelommen, und die iienfchen bar -
ben die. Sinfterniß mehr geliebet, als das
Richt; denn ihre Werke waren böfe, erfüli
len, dienen koͤnnen.
‚Die Wahrheiten dann, weiche ich, einer in⸗
wendigen Erfehruug und Prüfung zu folge, tr
Bannte, daß fie das Sehen und Erguickung meiner: ·
Beste wuren, machten ben Gegend
.® Say x Dews. ve
924 Be
bdigt aus. Ich bemuͤhete mich alfo af ber Kan-
‚gel, erſtlich: den fehr efenden und verbagtnnig-
würdigen Naturſtand bes Menfchern, morwin &
Bucch die Sünde Adams gerarhen, und tnelche ben
Menſchen, fo lange er in dieſem verborbenen Zus
- Rande liegen bleibet, untuͤchtig machet, Die gering
fte Frucht, welche in Gottes Augen gut waͤre, bes
vorzubringen, zu lehren. Und diefes iſt der na»
tuͤrliche Zuſtand und Beſchaffenheit allek Men⸗
ſchen, welche von Adam her jemals auf Erden ge⸗
lebet haben, nur Jeſus Chriſtus ausgenommen.-
Darauf gieng ich dann fort, Vergebung der
Sünden, Srieden und Seligkeit in dem Ta⸗
men Chriſti zu verfündigen; und zeigte an, wie
der Seligmacher durch feinem thätigeri und leiden⸗
den Gehorfam des Geſetzes, eine folche Gerechtig⸗
£eit Babe zu Stande gebracht, welche alle Fordes
rungen bes Gefeges erfüllee, und welche ſich auf
alle, die an ihm glauben, erftrecher.—- Durd
Diefe Gerechtigkeit erlanget ber gläubige Chriſt fei-
ne Verföhnung mit Gott, und wird für Gott, und
feinem eigenen Gewiffen, getechrfertiger. Daraus
entfiehen Dann Sriede mir Bort, und |
in dem beiligen Geiſt. Hiernaͤchſt ſuchte ich
anzuweifen, wie der Gfauße, welcher die Seele
von ihrer Kechtfertigung durch Chriſtum ver-
fihert, alle güure Werke, nach dem Maße Die
fer Berficherung, hervorbringe: weiche gute MWDer⸗
Pe aber nicht die Urfachen; fondeen mr die Gerüchte
und WBirfungen Stefts Kechrfertigung und Gier
rechtigkeit find; denn bie Urfache berfeiben ift
, .5. eine
—
— m 2 u a 7, m Te u EI TR. am We Th u Zn GE 7 U - Ve 7 3 SE un Vo SEE ut
. Ed
.
des Herr Cornet⸗ Cahley. 97
Heine ende, aa bie pollianmire und.anves
goaͤngliche Gerechtigkeit Cheiſti, mit weihe
Der Glaͤubige beklejdet, und war ſeinem Host heitig
. and unfrhflich in der. Liebe, ohne engen
Stecken. oder Runszel, oder dergleichen, dap
geſꝛellet wird.
Dicſes iſt ein kurzer, wiewohl unvollfommener
Abriß der Lehren, weiche ich predigte; von. wel⸗
mit Bam ganzen Inhale dessgättlichen Worts, fon
dern auch mit der feigeftellten Sehre der Engliſchen
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie Die beſondern
Lehrſtuͤcke, welche von benanuser Kirche eine ihren
Olaubensartisgen, und oͤſfentlichen Predigten vor⸗
fende, welche fich Glieder dieſer Kirche nenneg,
Dennoch) in den Grundwahrheiten, morauf fie ges
ben ſitw. ie vor Zeiten die Juden, ob
gleich heſtaͤnbig gewohnt waren, ausyur. fen: Pier
ift des Seren Cempel, hier. iſt des Herrn Tem⸗
pel, dennoch den Heiland ans Kreliz nageltenz
fo ſchrehen auch Diefe beſtaͤndig: unter une
Chriſti Kirche, unter uns iſt Ehriſti Rirche;
welche ſich al die auftichtigſten Glieder der Kir⸗
che, indem fie Denen Lehrſtuͤckken und Glaubensput
eten, weiche fie lehret, obgleich Biefeiben anietzt br
des vow.bam kehren und Bet Wolfe ſchaͤndlich ven
sunhehöfen joint, aufa flänbpaftefte anlage
Tan 4 | bewei⸗
⸗
gruͤndet iſt, sängfih Sremblinge ja Feinde derſel⸗
ba fie dach Diejenigen aufs grauſamſie verfolgen, -
hen ich wohl behaupten darf, daß ſie nicht alleie
gercagen werben, in fidh verfoffen, Aber nie tray
zig. iſt as, daß man bekennen miuß, daß viele Tau⸗
—
936: Gececſchichte
bewelſen. Diefe achten fich weit haben zu
daß fe Ci Kice vrlüngun flcan, wei
fid) öfters zwiſchen den fteinernen Mauvert ei
den, da fie doch gleichwohl die wahre Kirche‘ Epri
. ioerfolgm: eben fo, wie Die Papiſten
meynen, daß fie Chriſtum und fein Kreuz ja nicht
verläugneten, weil fie ein hoͤtzern Kreuz in ihren
Händen, und das Bild eines gekreuzgten eig.
wiachers vor ihren Augen haben, ſich aber gleich
wohl fein Gewiſſen daraus machen, die wahren
Nachfolger des Lammes Gottes mit den graufam⸗
Men Todesitrafen zu belegen, So geneige find die
Menſchen, Muͤcken zw ſeigen, und RKameeie
gu verſehlucken! ſo geſchickt finb-fle, Die Geſt alt
463
der zuruͤck kehren. ae
Der Waßenehmung meiner Bebienung in
Sonden harte ich’ verfchiöbene Gelegenheiten, bie
Kraft des Glaubens an folchen Perfonen, melde
denſelben. in einem reichern, ale gemeinen, Maaße
beſaßen, beydes in ihrem Leben unb Tode befeſtiget
ju ſehen. Ich will hier jur Erbauung und Auf⸗
munterung des $eferS einige Beyſpiele davon an⸗
AIch befand mich an altem gewiſſen Tage in
St. Bcorgius Gafthaufe, nee bey Hydepark
Corner, als ich gebeten ivurbe, einen armen Eol⸗
Daten, welchen ein Bein abgekonmen war, und
welcher. eine an der Merfaulung bes Fleiſches A
u;
des Herrn Cornelius Caplen. 927
h Beni Sapten Bügen lag; befuchen, Ais ich mit
een zu reden anfing, — in allen Got⸗
Swigkeie waermpfinblich u fannt, ”' Er ſogte, daß
er in ſorgloſes und lafterhaftbs Leben geführt et:
umd in der chriſtchen Retlgien. unerfahren fepı-. :
Ich bemaͤhete mich bier, | ihm feinen verdorber
zen natirfichen Zuſtand
hatte, verließ ich ihn, weil er von.bem, A ih füge
te, nicht viel zu begreifen fchien, Des folgenden -- |
Morgens erhielte ich von ibm, zu meiner Verwun _
. Derung, einen Bothen, burch welchen er mich erfir
hen ließ, daß ich, fo bald, als ich nur koͤnnte, m
Ahem funmen möchte, JG gleng Darauf zu Ak,
und wurde zu meiner großen Freude ‚
dev Herr fein Herz geöffnet hatte, um feine
ünde und Elend recht zu empfinden, abet
auch, bie Vergebung und Erhaltung durch Chri⸗
einigermaßen gu hoffen. ihm war nun
lauter Sehnſucht und Da ‚un ind
Dingen näher untermieſen zu werden, und es ger
. * Br Ve
> PR; —
—
2 .* u.
f} “. 1 ®
Rampe, follte Mieksiten haben, and baben he
DR. en.
gab Anke theu zu reben, darch fehlen Geiſt
— der arme ern wer
ih er ſich in dem Herrn erfsenen, mb: äßen
fonnte, daß er in dieſes Gaſthauß gefe
wäre. Lind, wiewohl ſeine Schmerzen sub
ängftigungen ſehr groß waren, fo mar De
' dem ungeachtet feine Seele, inbern fie 32 dem
Bsftlichers Blauben deu AMusergällten. Bot
tes getauft war, mit ſolch einer Freude erfüllt,
daß er wiltten in feinen Schmiergen ſiegete. Unb
wlewohl er ſich verroumbente, daß der Herr ie
ner fo ſchnoͤden Creatur, wie er fich ſelber ale
kannte, 3*. de Hölle verbimmer habe; 6 ws
er Dennoch in feiner Seele übergeuget, deß er dirh
Bas Opfer und den Tod Jeſu Chriſti das
Beben erlangen wuͤrde. Ol!l wie dankte
arme Manıt dem Herrn, ber mich zu ihm geſande
Hatte} wle lobete und verherrliichte er den Mana
desjenigen Jeſus,/ der ihne mie feinem Biuse er⸗
kauft hatre! Nachdem ich ihn nach dieſem zwey
oͤber drehnal beſuchts Be ihn beſtaͤnbig u
dem wahren: Glauhen an Chriſtum, und in.ene
xahren evurg —— — weiche aua dem
Eauben hergorkomme, ie und mape befefliget
An 606 acdern Seite ven. Pinmners, worien
er waͤr, lag ein anderer: Nam wufs‘ Santana
über das sechte Gegrubidobes zwor *—
Soldaten warr dann Biefet:mollee ——
Evangeu. ur ehahaf ————— Er fg
des Herrr Coraetus Cayhley. 95
Heise ande aut bie POMEDmaune und.Ahuen :
Gerechtigkeit Chriſti, mit weiche
göngliche
der Glaͤubige beklejdet, und wer ſeinem Sort heitug
. and unfirhflich. in der. Kiebe, ohne engem
Stecken. Den Kunzel, ade: dergleichen, — 8*
geſrellet wird.
Dirfes iſt ein kurzer, wiewohl unvollfommener
Abriß der Lehren, weiche ich predigte; von. wel⸗
chen ich wohl behaupsen darſ, daß fie nicht alleis
mit ham ganzen Inhale -dess göttlichen Worts, for
nern auch mit Der feſigeſtellten Schre ber Engliſchen
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie Die beſondern
Lehrſtuͤcke, welche von benanute Kirche eine ihrem
Olanbrnsattisieln, und öffendkichen Predigten vor⸗
getragen ıderben, in fidy verfaſſen. Aber nie trage
rig iR ab, daß man bekennen niuß, daß viele Tau⸗
fende, welche ſich Olieder diefge Kirche nennen J
Dennod) in den Grundmwahrheifen, worauf fie ge⸗
gründet iff, gänzlich Sreniblinge; ja geinde derfe eich
ben fir. Wie vor Zeiten die Juden, ‘ob
gleich beftänbig gebohnt waren, an fen: hier
iſt des Herrn Ternpel;hiet ift des Zertin Tem⸗
pel, dennoch den Heiland ans Kreiiz “magelten;
fo ſchrehen auch Diefe Seftändig: nnter uns
Chriſti Kirche, unter uns iſt Chriſti Kirche;
‚da fie doch Diejenigen aufs graufami:e verfolnen,
welche · ſich As bie auftichtigſten Glieder der Kir⸗
che, indem fie denen Lehrſtuͤcken und Glaubnspuny
eten, weiche fie lehret, obgleich dieſelhen anietzt bey
des ven den behrern und dem Volke ſchaͤndlich ven
wahrieſe Sowie, ei ſtandbafteſte base
u Jan 4 bewei⸗
I; Geſchiche
kung fies laudens dienn kyi
Di
ben) ſumd ven dem fo genannten Miferere fr
vieles aus: während ber drey Wochen, die fir a
ben: langdaurendſten Schmerzen darnieder
war dh bemaße täglich bep ihr: ungeachtet fie
bie ganze Zeit über, bie größefte Angſt erupi
ſo frauete ſich dennoch ihre —— — pri
Ä —— en dem fe auf, unh jauchzete,
get ind biß in Ewigfeit exlöfet näre. - Diet
war ber feſte und beftändige Zufiand ihres ‚Or
muͤths, welches die ganze Zeit. hindurch unbeweg-
“ Sich blieb. — Und da fie an Dan Lifer Res „Zobes
Fr
- — — — —
Merkmale deutlich * daß fie. den:
Denjenigen, bez fir welirbes ‚and fie durch fein
von allen. ihren Sänden geränis
et hätte, mehr. als. Ueberwinderiun wäre,
Ich habe wiemals in meinem̃ ganzen Schon fe &ir
was
—
— — — —
— > ER u GE A — — TE — — —
“ *
— — —— SET — — — —— — — — — — — — - —
*
J
t
des Gere Cayley. 'gas
Heise andere zog bie Doillomaume und.pnvesr
göngliche Gerechtigkeit Cbeift, mit weiche
- Der Gläubige beflejbet, und war ſeinem Hose heitig
. and unfiäflich. in der. Kiebe, ohne engen
Stecken oder Ruuzel, oder dergleichen, dap
geſrellet wird.
Dieſes iſt ein kurzer, wiewohl unvollkommener
Abriß der Lehren, welche ich predigte; von wel⸗
chen ich wohl dehaupten dacf, daß fie nicht allein
mit Dam ganzen Inhale des: goͤttlichen Worts, fon
dern auch mit Der feirgeftellten Lehre der Engliſchen
Kirche uͤhereinkommen; und daß fie die beſondern
Lehrſtuͤcke, welche von benannter Kirche eine ihrem
Otanbensartiseln, und oͤſfentlichen Prebigeen vow
getragen werben, in ſich vergaflen, Aber wie trage
zig iſt ab, daß man befemupm miuß, daß viele Zar
fende, welche fich Glieder dieſar Kirche nenneg, - .
dennoch in den Grundwahrheiten, morauf fie ge⸗
gruͤndet iff, sänfich Sremblinge, ja Feinde berkh |
ben fit. ie ‘vor Zeiten die Juden, ob fi
gleich‘ beftänbig gelbohnf waren, ausur.fen: Biey
ift des Herrn Tempel; bier. iſt des Herin Lens
pel, dennod) den Heiland ans Kreuz eh
fo ſchrehen auch dieſe Beftändig: unter uns
Chriſti Kirche, unter nis iſt Ehriſti Rirche;
‚ba fie doch Diejenigen aufs grauſamſte verfolgen,
welche fich.ake bie auftichkigfien Glieder der Kir—
she, indem fie denen Lehrſtuͤckken und Glaubmeputir
eten, weiche fie lebret, obgleich dieſelben anießt bey⸗
bes von den bahrern und Dar Volke ſchaͤndlich ven
wabrioſen eraen/ an ſtandbafteſte auhangen;
FB nn4 bewei-
Sue Frau, die Ben. Glauben, pe
Haren Speitum der Geele folibar wacht, d
wige — 25 haste, ließ mich in hrer Ip
Rramfgeit zu ſich holen. As ich zu ihr fan,
Ä —8 ihre Seeie auf dern Seifen, ureichen dh
Vforten der Hölle nice Eönnen uͤherwaͤni
ges, gegruͤndet. Ich traf fie in einer foschen Ge
** und fo hereitet zu ſterben an, als wen
Gefich nach Ihrem Bette zur Ruhe ——
wollenz unter andern that ich an ihr bie Fr
was für einen Grund ihr Vertrauen 3*
Sie antwortete, auf’ denjenigen: dag Cory
an Stamme bes Krane gefprochen bat, es i
Sollbsarbt. und daß fe ſich tuͤchtig befänbe, zu
glauben, daß er Die Wahrheit gefagt Babe: ab
auch dem zu Bolge, weil fie bie Verſche
' jefes find, mein Leſer Beaahenbei,
ten, welche ich in Sonden A, ne De
. dei, und Die ich für ı Beweife der
abeheit des Cvaugelii, und der Kreit By
‚ Bottfeligkeit dalte. Ich erachte, bab nhe SE
Beyſpiele zur Enkduterung:der Stele, mehbemie
dm derr Apoſtel Paulo in ——* u
Hebr. KL ı. 5 *2 * |
boffẽet, und nicht —— an dem
des Herrn Cornelns Caylen. 2
fach Bahen lag; gu befuchen, As ih m
F |
ihm zu redon ara I je in al Ce Br
| | ie ich
hatte, verließ ih ihn, weil er von.bem, fo ich füge
* nicht viel zu begreifen ſchien. Des folgenden -
Morgens erhielte ich yon ihm, zu meiner Verwun _
_ berung, einen Bothen, durch welchen er mich erfr
chen lief, daß ich, fo bald, als ich mur konnte, zu
‚ähm fommen möchte. Ich gieng darauf zu äßm, .
und wurde zu meiner großen Freude gewahr,
der Herr fein Herz geöffnet hatte, um fine |
ünbe —— —— dabey abet
934 Geſcſchichtee
meiner Erzhlung beſchließen· Tob wo M
dein Stachei? Hblle! wo iſt dein Sieg7
Stachel des Todes iſt die Sünde: Die Kraſt
der Suͤnden aber iſt das Befent Aber Bot
ſey Dank; der uns den gegeben bet,
durch unfern Herrn —S— 5
Indem Ich fortſuhr, (fa berichtet Herr Caylay
ferner, *) mein Werd, die Berfünbigung ‚bes &x
angelü, zu treiben, Re: der Ser F guͤtic,
meine Predigten zu verſchiebenen mal
* —* Dieſes gab mir Dun a
bemfelben, ungeachtet mir viele ſchwere Perſuchen
gen begegneten, zu verharren. Damals, ba ih
Dich noch gefthäftig hielt, meine-eble Zeit —
Spielen, Aufpugen ind eiteln Weſen durchzubrin
gen, wurde ich überall, gelnafoke und gelieber;
aber nun, da mich die göttliche üxfte,
daß ich meine müßige —8* en Gott i
Wefchäftigungen widmete, unb dem Nercm, Epei
fio Seelen-zu gewinnen füchte,. wurde ich of
mals gehaffer, verfpottet und verfolget; und zupar
pen folchen, denen ich nie, auf feineriey Meike,
mindeſte Leid zugefüget harte. Aber mitten
: in allen diefem Kreuze tröftete ich mich mit Diefen
Gedanken, daß auf diefe Weife die Schrift exfüh .
let würde: felig feyd ihr, wenn euch die Wien
fon ſchmaͤhen und verfolgen um meine: .
illen. Seyd frölich und getroſt, es wud
n euch in Dem !iimmel wohl beiobnet werten |
rs
| *) gap. IV.
des Herru Cornelius Cayley. 935
AIch wußte dieſes; daß mich Die Welt deswe⸗
gen böffere, weil mich Chriſtus aus der
; Xoelt erwöbler hatte, Ich wußte auch, daß
‚bie. Welt ibn eher gehaſſet hatte, als fie
mich haſſete. Auſſer dem allen war id) über-
zeuget, daß fülches alles insgefamme zu meinem
Beſten dienete, und baf ich, mann ic) mein maß.
res Wohlſeyn beſorgen wollte, es alles erdulden
Weil nun meine Bedienung an der Schatz.
kammer der Prinzeßin von Wallis nur wenige Ar⸗
| „beit erforderte, fo hatte ich vielfältige Gelegenhel.
ten, mich auf das um London liegende Sand zu bes
‚geben, und das Evangelium-denen Arman zu pres
Digen. ‚Unter andern gieng ich oͤfters nach Hampfſ⸗
hire und Berffbire, allwo ich in verfchiebenen -
Orten Menfchen antraf, bie fehr bequem waren,
die Wahrheit zu empfangen, Fuͤrnehmlich begeg«
; .nete mir dieſes in einem Dorfe, Namens Arboo⸗
„field, volle. drittehalb Stunden von Redbding in
Berkſhire gelegen. Hier war eiite fehr glaͤckſe⸗
lige Öemeine, bie.aus wahren Gläubigen beſtand,
‚welche, : ob fie. gleish größtentheils feht am, den-
noch reich im Glauben an Jeſum Chriftum, wa:
rar: An diefem Orte arbeitete ich öfters, wiewohl
der. Satan ftarfe Bewegungen machte, mit grofe
ſem Vergnügen. . Manchmal erweckte uns ber
‚Dumme. Diber bie größeften Verdrießlichkeiten:
einſt warfen fie unfern ganzen Verfanmlüngsort
über ben Haufen, vieler. andern Schmach und -
wůtender Verunehrung nicht zu gedenken. Dieſe
. Neu Gel. Europa Wicb. Ooo cdrine
„36 Geſchichte
nme Gemeine, welche größten Theils aus Arbeits
euten beftanb, erfuhr von allen Seiten ber ſchwe⸗
e Berfuchungen. Die fo genannten anſehnlichere
Menfchen, die ihnen zuvor Arbeit gegeben harten,
hlugen ihnen biefelbe nunmehro ab, und bemi-
heten ſich, fie auf alle mögliche Weiſe zu quälen
ınd zu beunrußigen. Diefe arme Menfchen hat
ten es dann öfters fehr übel. Oftmals waren fir
genöchiget, einen weiten Weg zu geben, mr &
rige Arbeit zu befommen, und ihren nöthigen Us
terhalt zu verdienen. Go weit gieng Die Viebelge
ſinnheit vieler Menfchen gegen fie, weil fie Nach
folger Jeſu waren! dennoch war der Herr fo gi
Hg, ihnen in allen ihren Verfuchungen beyzufle
ben. Er vergalt es ihnen an ihrem Seelen, is |
dem er ihnen den inwendigen Frieden und Tre |
ſchenkete, welchen bie Boßheit der Welt unbe
Hölle nicht koͤnnen beſchaͤdigen. Diefes mar alfo ein
fehr begnadigtes Wolf, und ich zmeifle niche daran,
daß fie fo geblieben find. Und ob fie gleich durh
inbere $ehrer in dem Glauben bereits gegründe
varen, ehe ich fie Fennen lernete, fo glaube ich doch
rerechtiget zu fenn, mic) zu freuen, daß ich um
er ihnen, gearbeitet babe. . un
a ich mich in dieſem Strich Landes aufhiel⸗
, befchäftigte ich mich auch damit, daß ich nach
\edding, Beſingſtoke, unb andere nahgelegene
Yörfer gieng, allwo ich auch das Wort Goctes
cht vergebens geprediget zu haben hoffe, indem
efchiedene, welche Verlangen trugen, Ch Ä
n Gekreuzigten, als die Erhaltung ihrer *
des Ger Corneluis € anley. 97°
ton kennen zu fernen, das Evangelium mit Freu⸗
den aufnahmen.
Alſo arbeitete ic) beynahe neun Monate lang,
zu verfchiebenen Zeiten , in. London und an den bes
‚nannten Orten. Diefe ganze Zeit über nahm ich
meine Bedienung wahr unter den Armen und
| Uneblen dieſer Welt. Aber mun im Anfange
1753ften Jahres erlangete. ich Gelegenheit, in
| dem Haufe einer nicht geringem und niedrigen Per
- fon bee —— zu geben: Und dieſe war die
:8 Stau Cornelia Piert; wel⸗
de, an —* baß fie fonft der Pracht des Hofes
—— und an den Feſttagen in dem Pallaſt
St. James eine vornehme Perſon geſpielet
—* eine wahre Nachfolgerin und Juͤngerin Jeſu
Chriſti· geworden war. Sie ſchaͤmete ſich nicht,
‚Haß das Evangelium in ihrem eigenen Haufe oͤ .
-fentlich geprediget ward; denn fie erwoͤhlte viel
üeber, mit dem Volle Gottes Ungemach zu
| . Jeiben,. ‚als Ehre und. Anfehen ben ber Be zu
genießen. Dieſe Dame wohnete damals an einem
Orte, Namens Mill⸗Hille, ohngefaͤhr zwo Stun⸗
tden von London. Waͤhrend beynae ſehe oder
‚and predigte daſelbſt, und ward von Ihro Ahr
wohlgebohrnen allemal ſehr freundlich empfangen.
Sie achtete meine Bediemmg fehr ehrwuͤrdig zu
ſeyn, uuh gab mir diefe ihre Gedanken damit deut⸗
lich zu erbennen, indem ſie mir · ihr Hauß, ſo oft
As ih’ nur würde Gelegenheit haben, dorthin
—B—
O0 a Durch
\
j FI
. 2 r5 > 75 . Bu “
98.7 fe
- * Durch ben Umgang mit: biefer Damme mar
cch deſtomehr überzeuger, daß bey Bott nmichs
unmöglich iſt. Denn nebft einem großen New
ſtand und natürlichen Gaben, befaß fie Die weit
Eöftfichere ‘Perle, die Gnade ; und das, "welches
alles befränte, war biefes, fie war mit Dem
bekleidet. Urid, wiewohl Paulus Der Apoſei
fagt, daß nicht viel Weiſe, nicht viel Gewal⸗
“tige, nicht viel Edle berufen find; fo find dech
Gott fen gedankt, noch einige berufen, "welche ib
"nicht fhämen, Chriftum für den Wienfchen 5
bekennen. Won diefen wenigen war bi
Dame ein Benfpiel. Denn fie war damit neh
nicht zufrieden, daß fie für ſich felber allein get.
tesdienſtlich wäre, fondern fte forgete auch Dafız,
daß ihr Haufgefinde aus ſolchen Leuten beflünke,
melde Liebhaber der Wahrheit, Die nach
Chriſto Jeſu iſt, waren. Es war mE
ſehr angenehm wahrzunehmen, daß die Ichenbige
Gottesfarcht unter ihnen allen, bis zu ben gering:
ften Dienſtknecht zu, bluͤhete. Solch eine große
Kraft Hat ein gutes Vorbild!
Zu ſolchen Zeiten, mern nicht geprediget wech,
widmete ich die angenehmen Stunden, welche ich
in Ihro Hochwohlgebohrne Gefellfchaft zubrachte,
dem Leſen, und dem erbaulichen Geſpraͤchen. Sie
ſſchien erfreuet zu ſeyn, daß ich ion Staube war ge
“. wefen, fol) eine Bedienung, bie ber Eh
dieſer Welt ſchnuvſtracks zuwider iſt, zu überneh-
men. Sie munterte mich auf, in derſelhen font:
zufaßeen, und: mich des KRvoatgeln ‚Chez
Kurs
Fu 2
des Herrn Gil Cayley. 939
ücht zerifihämen... I me e war mit
in’ Werbiltreies chillen eldenmuths. Denn:
wierogt: Idro Hochwohlgabohenen wegen einer fol-
chen Lebensart son vielen vornehmen Perfonen ge⸗
ſpottet und geſchmaͤhet wurden, fo hielten fie ſich
boch fo feſt te Dora, daß ſe su in im minder
ften darauf
Der Sefer kana fi keihe: voefteten, deß 6; pr
weil ich Hier alſo beftändig meinten Umgang ‚hatte,
Feine fonberliche Schwietigleiten in Verrichtung
meines Predigtamts amtraf.. Ich fagte ders:
je Zi Sormoblgrboßenen, ic mürbe, wenn |
ich Hier lange verbliebe, untuͤchtig werden, als.
ein Prediger hetum zu reißt - Der Leſer wird,
auch aus dem fernern Erfolg meiner Erzählung er⸗
feben, daß ic), machdem-ih aufhoͤrete biefen Ort
zu befichen, mit vielen Beſchwerlichkeiten zu ſtrei·
Em bekommen habe. Um nicht weitläuftig zu fun;
will ich die vielen merkwuͤrdigen Vorfälle, die ſich
während meines Prebigthienſtes zu Mill⸗chille
zugetragen, mit Stillſchwelgen vorbeigehen.”
Diefes allein will ich nur meiden, daß, wenn ber.
fänmatliche große und kleina Adel am Hofe. zu ion:
dem, bie,cheiftliche Gottesfurcht Diefer in ber That
Hochedlen Damen - beföße ; davon alsdann auch:
was nes fuͤr * Nation und Land koͤnnte ge⸗
hofſenwerden. Und wiewohl viele fie anjegf. moͤ⸗
gm ſpotterr und tadeln, fo wird denunoch dereinſt
in Tag kemmen, woran dieſe werden uͤberzeuget
arena ne | recht weile Wahl Oasen ges;
Kr 89003. than,
= *
840 Be ©
chan, vaß fo das befte Lei —— —2
daß noch viele ihrem Beyſpiele Inigen möchten!
Nicht lange nad} biefatı gefiel es Gott, ni
eine ſchwere Krankheit, naͤmlich eine heftige Plen⸗
vis und hitziges Sieber, toorin ich vieles ausftanb,
* eine Zeitlang in Sebensgefahe war, zuziſchi⸗
den. Ich hatte bie bey ſolchen Gelegenheiten go
woͤhnliche traurige Pfleger, nämlich einen Doc,
einen. Apotheker, und vinen Aufwaͤrter ne mi,
Abet, gelobee fey Goce! mein Vertrauen mar af
benjerigen gerichtet, der fo gnäbig war, bie Mad
der Krankheit zu brechen, wiewohl Ich noch einige
Zeit: darnakh von berfeiben fehr geſchwaͤchet war.
Durch meine Unterrebimgen- mit ber Fran, Die mir
» gufivartets, mierfete ich, daß fle thres verlohrnen
Naturſtandes wegen ia großer Seelenaugſt war
aber von dem Frieden durch. Jeſum he kum fi
ne Erkennitniß hatte: Run hatte Ich Gelegenheit,
ihr Pfleger zu werben; und es gefiel Gott, mich
als ein Werkzeug zu gebrauchen, um Serke
it Freude und Friede zu erfüllen. "De ich beffer
ward, bemühete ſich mein Doctor nicht wenig, mir
bas Predigen abzurathen; ur führete Deswegen vet⸗
ſWiedene Urſachen an, am mich davon abzuziehen.
Aber in Dingen, welche die Gottesgelahrheit betreſ⸗
fen, hielt ich ihn file keinen zulänglichen Richter,
wlewohler in ſolcher in der Ar
Pa So baid ich der ——ze
Gate wleder zu meister völligen Gefandheit
gelanget war, nächte ich mir Feine. Schwierigkeit,
dus Sort, zu den Mafenefmung mid, be
2
r
| des Herrn Cernelnis Cayley. 94
Kerr, wie ich uͤberzeuget war, berufen hatte, wie⸗
Der anzufangen.
NMun fuͤgete es die Vorſchung, daß mir eine
Thaͤr geöffnet warb, das 1 Eoangelum Jeſu Chriſti
auf eine. ausgebreitete Art, als ich bisher gethan
Batte, su prebigen, Sch befam vom Mylord
b Erlaubniß, mich ſechs oder ſieben
Wochen lang aufler. London aufzuhalten; dieſe
- Gelegenheit nahm ich in Acht, um eine Meile,
welche im Bezirk einige Hundert englifche Meilen
betrug; vorzunehmen; wobey ic; Willens mar, die
- Gemeinden von verſchtedenen Gottesbienfe, welhe - '. ..
in unterfchiebenen Graſſchaften don Sid Wallis
zerficeuet waren, zu beſuchen; deswegen ich mic)
auch mit —* Vorfcheeiben — hatte,
um mic an allen Orten, wohin ich mu reifen wuͤr⸗
Be, einen freyen Zutritt zu verſchaffen. Nachdem
&ch mir denn ein Pferd gekaufet hatte, trat ich, in
volleni Vertrauen auf Gott, dieſe el
Reiſe anz und wiewohl ich nicht aflegelt ben “Weg
wußte, fo zweifelte ich doch gar nicht Daran, Daß
mid) mein barmbergiger Heiland, begleiten würbe;
. Beil num diefe Reifen mit vielen Umſtaͤnden, wels .
che die Ehre Gottes, und das Heil ber Seelen be
txeffen, verfnüpfet genefen, ſo will ui bler dieſelbe
brllich erzaͤhlen.
Es war, wie ich mepne, der zte May des
1753ten Jahrs am Montage, ba ich von Kaufe
reiſete, und meinen Weg nad) Briſtol welcher
Ort Dt opt funfog 5 nen von ——
R o 2 ler . ER I “ - —
dar N Geſchicht
fernet iſt, nahm. Allhter langete ih) am Abend
des folgenden Tages an, und blieb daſelbſt ber
nahe eine ganze Worhe, und verfündigte Die Eins
de und Barmherzigkeit Gottes in und burch Je
fum Ehriftum, welcher, mie ich vertraue, zmeiie
Predigt mit feinem göttlichen Segen beferchteme.
Ich beluftigee mich bier Fehr viel in ben. manner
. Bädern, ‚und bemunberte, daß der Herr biefe ge
fundmachende Waſſer zur; Geneſung einer großen
Menge unterfchiedlicher leiblicher Krankheiten vers
ordnet hatte. -- Aber bem ungeachtet, was find
fie zu fehägen gegen Die Duelle des lebends
Waſſſers, welches allen wahren Gläubigen zube
reitet iſt, und welches. bieft ſo heilſam für ihre
Seelen finden. -- Aberad) leider! wie wenig be
mühen fich. duch ‚bie armen Menſchen, um von ber
toͤdlichen Kramfheit der Seele, ich. meyne von ber
Verdorbenheit und Verkehrcheit der menſchlichen
Natur durch Adams Fall geneſen zu werden!
Bon Briſtol ſetzte Ich meine Reiſe fort nach
Auſt, umd, nachdem ich daſelbſt über einen fchme
Ion Arm ber See war gefahren, landete ich auf
der Kuͤſte von Wallis au, und fam nod) deſſe⸗
ben Abends nach ·Chepſtow, wo ich aber ne mer
nige: Perſonen autraf; ‚bie Englifh verftanden.:
Des folgenden Tages begab ich mich auf den Weg
nah Brecknock, und verwunderte mich fer über
die" bergichte Befhaffenheit dieſes Landſtriches.
As ih Abergavenny, Crickſowell und einige
‚andere Oerter durchreiſete, wurde ich durch Die
Sprache und Kleidung bes, Walliſchen Einwoh
ner,
des Herrn Cornellug Cayley. 343
ur *), "welche | von benſenigen/ die ich bie hiher
jemals geſehen hatte, ganz verſchieden war, in!
große Verwunderung geſetzet. Ich befand mid) .
nur in einem fremben Sande und ganz allein: Aber
ich wurde gewahr, daß Jeſus, welcher mir das Un⸗
gernach der einoͤden und fangen. Wege erleichterte,
und mich anmuthigte fottängeben, mit Geſellſchafft
leiſtete. -
a Wie ich. nZIrEnE, sr, “mußte * noch
erſt eine ganze Tageteiſe zurücklegen, ehe. iu ei⸗·
ner ei gläubiger Seelen, * an einem
Pr amens Bnilth, in Radnorohire gele⸗
ohneten⸗ föinmen Konnte, Doch, ehe ih.
ai Bahi auf. den Weg begah, wurde mir berich⸗
te, u a ühes ein, Gebürge zu reifen hätte, wo
ich mich. ohne Wagweiſer verirren wuͤrde.
BR Degrgegen. ein, Wegmeifer, — nahe bey
dem Gebürge wohnte, und ſein Werk dapon mach⸗
te, um die Reiſenden durch dieſe beſchwerliche
Wege zu’geleifen, angemiefen. Doch, ais ich da,
wo er wohnte, a ankam, fand ich ihn nicht zu Haͤuſer :
39 fabe mich deemegen gerieben meine Reiſe
‚900 un allein
9 Die Einsehner ——— —5— 35
„. . the: von den aralten Einwohnern ellan
**" sch fin übergebliehen, haben Die Gpra ee
dung und Sitten der alten Britten noch beydes !
v ie md Ih alſo ‚don en Bewohnern ande: -
9 Sel r. ld eine — vn:
ver —— *
— Muecher
allein gpbern ©
als re ren } ice eifhun, <
ich mein Vertrauen a zu haben.
denn. ‚fort ‚ bis daß ich quf die Spige !diefes weh
Läuftigen, — hinauf gekommen war; da if
dann nichts als Berge auf Berge, und Faum ei .
Fennbaren Weg erbfickte; i ; ich hielte hier dann
und mußte nicht, was ich fun 1 ic felbe ee
wor diefeg meine einzige, Zuflucht,
In obesfen ans 2 einer Seelen a
u befehlen; und als ich biefes gethan hate
I; wiewohl ich nichts anders als Wolfen —8 Hs
9 fahe, und nicht wußte, wenn, .umb wo ich en
Haufer wuͤrde fommen, dennoch in dem Wertraue
auf feine Guͤte, daß er mich an dem einen ober
‚ altbern Ort bringen waͤrde, fort. Der tefer kam
‚nein ſeyn, daß diefes eine ſchwere ze Decke Fr
Fleiſch und Blut war: aber durch
war ich Überzeuget, Daß mich nein Erloͤſer darch
feine Borfehung für alles Uebel bewahren würde;
und’ auf dieſe Weife ritte ich eine lange, Zeit fort,
ohne jemanden zu begegnen. Endlich Fam ich m
einen abtbärtsgehenden gähen Meg, allwo ie &
nen Mann antraf, den ich fragte, wo ich,
weches der Weg nach Bnilth waͤre. Es «
tete mir zu meiner großen Beirounberung; daß
* auf dem —— Bege ı und Yo weit Feier
te mehr. entfepuet wäre. . am Dann au,
durch Gottes Güte, Eur bene der 2 er⸗
halten an, Eis jeder, weicher hoͤrete, daß ich al⸗
keit war seems, verwim dette * ſehe wie 8
des Herrn Gomellnd Cayley. —*
ae Se Fa . BEE er.
€ ejenigen, we iefe 6,
won verirrer
and; nut; es not dee gute ud. B.Barmı:
beze Sott, der ſo gnaͤdig war, meine Gänge:
auf den richtigen Weg zu lenken, Und, obgleich.
leintge diefes der Würfung eines. ungefäßren Zus’
falls, ober meiner Kühnheit möchten zuſchreiben
ſo achtete ich doch beit guten Ausfchlag dieſer Reife!
I eine Wirkung ber'gürigen Borfehung zu ſeyn, wart
! für ich des. Herrn Namen ewig, zu (oben und. m
danken wuͤnſche! Amen.
Ich ward ſehr bald gewahr, daß meine Reiſe
ı nach Diefemn Date nicht vergebens war: Dann Ich;
ı traf eine eſellſchafft ſelcher Perfonen an, elche
avr Jeſum Chrjſtum iaicht nu wahrhaftig glaube⸗
ten⸗· foubem bie au in am heiligen. Gepeimnife,
fen. des. Reiches Gottes fchon ſehr weit gekommen
weren. ah fand. Wenſchen, bey welchen bie un-,
. eöneen Wirkungen der viehifchen Neig ungen ee
nigermaßen aufgehöres hatten, unb welche in den.
befhänhigen Genuß der Liebe Chriſti flets defto tie⸗
I —* — : Ein Genuß, welcher aus der
Ährer a eiigung mit ihm,
je der Ne en ihn ihnen alles tn allen war, herrüßtte:.
Ich teaf endlich Menfchen an, bie viel dachten,
aber.roenig redeten; und has wenige, was fie re⸗
beten, * füch ſehr wohl zur Soche. Ich ward
biet mit vieler Freude aufgenommen, und ich fand,
tn me
45 N RE sn
meinen Gelft ſchr küfgerdeckt, Ai Über das gas
felige Geheimniß, nämlich; Gott ift eoffen
baret im Steifche, jui prebigen. Ich wurde fir
auf eine befondere Weiſe gelenket, über Ber Aufn
Ehrifti, der unſere Brankheiten auf füch ge
nommen, mod unfeve Schmerzen getragen;
ber. unfere nsenfehliche Natur mit feiner eigenes
Zeiten vereinigte, und, biefelbe feinen göcclichen
ähnlich machte, ‚eine weitlaͤuftige Rede zu
haiten. Keine Worte find yermögend, Die gefeg
nete Entdeckungen, welche mir hier in dieſen Die
‚ durch den Unterricht besjenigen Geiſtes der |
ahrheit, welcher in alle Wahrheit Leiter,
geben wurden, nach ihrern Werthe zu. erheben,
* habe das Zutrauen, daß meine Arbeit bey die
er Gemeinde dem Herrn habe mohlaefalten, dam
fie ſchien dieſelbe mit großer Zufriebenheit aufp⸗
nehmen.Gleichwohl mißß Ri’ bekennen, daß eg
fe, dab fle durch mid mögen erbäinet’fente, ober
nicht, ic) Durch fie fehr aber erbauet worden :- dam
ich hielt dafür, daß fie‘in ber Gnade Gottes wid
weiter gekommen waͤren, als ich felber; und ife
ganzes Herze ſchien über der Beſchauumg tb
wunderung Chriſti des gefreuzigten, gang entgiafer
y fen.‘ |
i Vielleicht wirb es mit’dein Hochmuch vieler
Mehfchen nicht ſonderlich uͤbereinſftimmen "were
ich melde, daß diefe glückfefige Gemeine aus Leuten
von der gemeinften Art beſtanben; aus ſolchen
nämlich, welche, fo viel die Dinge diefes tebens be⸗
trift, för arm und geringe waren. Und die Ar⸗
|
—fruchtharen Sanhftriche, als im gangen Wallis zu
'
r
)
— — —- ı
— — — — Be — — —
des Herrn Eornelus Cayler. 947
men in Wallts mogen wohl mit Recht arm ge⸗
‚menmet werden! Dieler Ort, Namens Bnilth,
liegt zwifchen dem Gebuͤrge, in ſolch einem un⸗
finden iſt. Gerſten. ober Haberbrodt, und Zie⸗
gtenmilchs Kaͤſe ſind ihre vornehmſten Lebensmit⸗
Tel. Ja viele ſind ſo arm, daß ſie ſich nicht ein⸗
woal Schuhe und Struͤmpfe anſchaffen koͤnnen, und
- besibegen gewoͤhulich barfuß geben.
3 Der Leſer Bann Teiche "urtheilen, daß ich es
hier bey weiten fo gut nicht, als zu Mill⸗Hill bey
- Madame Piero; Date "Fein, nein, die Sachen
wären In Diefem Srüdte ſehr veraͤndert; ich war
nur froh, daß ich ein Bette von Stroh zu fhlafen,
"und Brod und Käfe zu eſſen befommen konnte.
Aber, Gott ſey gedankt! ich war ſehr wohl zufrie⸗
den: Denn, meine Seele wurde mit bimmlifchen
Manna gefpeifery " und.biefe Menſchen waren in.
ihrem Umgange fo seit und bimmlifch gefin«
net, daß, ‚ungeachtet aller ihrer Armuth, und um
geachtet des großen Mangels einer nöthigen
„pflegung ben ihnen, mir dennoch ihre Geſellſchafft
"weit theurer und angenehmer war, als alle Koſt⸗
barfeiten ber ganzen Welt. | |
+ Während meines Aufenthalts an dieſem Orte,
war ich. bisweilen armer ‚‚bas platte fand von
Srecknockshire und. Radnorshire zu durchrei ⸗
‚feri,. doch die Mamen ber Oerter find, mir entfal⸗
lm . Dieſes aber weiß ich mic) noch fehr wohl zu
erinnern, daß ich daſe bſt ine große. Menge Se
erst | N,
u
Has8Geſchichte
len, welche —— das Evangelinm uuf
unehmen, angetroffen: wiewohl vlele ———
—— verſtanden; welcher Mangel, fo gut,
\ als es s gefhehen konnte, durch Dollmetſcher mußt |
| — 5— ich mich beynahe eine ganze Woche
in Bnilth hatte aufgehalten, begab ich mich ia
Geſellſchafft eines dieſer glüctfefigen Menſchen, wie |
der aufs neue herum zu wanbern; und da ich eine |
“fange Rejhe von "Bergen überzogen haste, Bam ih
zu Elanandovery in: Turmansbenshire as.
Einige Leute, welche erfahren, daß ich Dafeiik
. "würde anlangen, wollten mich nicht eher (offen
‚zeifen, bis ich bey ihnen geprediget haͤtte. dc
‚that es dann auch; aber wehige unter ihnen ver
fanden Englifch, und barten ale ei einen Dollmet.
ſcher woͤchig. on Clanandovery ſegtzte ich
meine Reiſe nach Carmarthen fort: — so
Ad) einige Stumden lang geritten hatte, wurde ich
darinn durch einen Knecht eines Prebigers, welcher
‚ «mir berichtete, daß er von feinem Herrn wäre ab»
geſandt, mic) aufgufuchen, und, wäre es möglich,
mich zuüberreben, in fein Hauß zu kommen, af
“gehalten. Weil ich urtpeilete,. daß vielleicht eime
befondere Regierung der Vorſehung in diefer Ci
ladung läge, beſchloß ich, mit ihm zu gehen. ie
ich an feines Herrn Behauſung kam, warb ich
auf eine treuherzige Weiſe ſangen; und da
wir mit einander ein wenig geredet hatten, erzaͤhlete
“er mir, daß er die Kraft ber chriſflichen Religien
wenig vder gar wie fm, erſuchte mich due
wegen,
— — —
des Herrn Cornelius Cayley. 949
vegen, mich mit ihnen uͤber die Wahrheiten des
Evangelii gu wterbalten. O! mie würde mein
Herz Darüber gerühret, daß ich nun eine Perſon an«
traf, welche noch einmal fo alt als ich war, und
ber es an natürlichem Urtheile und Verftande nicht
fehlete, und die dennoch durch Gottes Gnade, fo
demuͤthig war, daß fie nicht allein ihre Unwiſſen⸗
heit in geiflichen Dingen empfindungsvoll erfann-
te, fordern diefeibe auch bekannte, die dabey auch
willig war, von einem jeder, welcher die Krafe
der göttlichen Dinge wahrhaftig erfahren hatte,
Unterweifung anzunehnien, Selig find die geiſt.
lich dem find, denn das Himmelreich iſt ihr.
D! gluͤckſelig find diejenigen, welche durch Gottes
Geiſt fo weit gebracht werden, daß fie erkennen,
daß fie nichts wiſſen! Solche Seelen follen gefät-
tiget werden. | Zu
Natchdem ich, fo weit mic nämlich ber Aller⸗
hoͤchſte dazu geſchickt machte, geſuchet hatte, dus
enfchen natürliches Werberben, und deſſelben
erneuerten Zuftand durch den Iebendigmachendeh
Geift Jeſu Ehrifti des Sohnes Gottes zu <erflä-
ven, rief dieſer Mann, (töelcher, fein Haupt auf
Ve Hand lehnend, mir Die ganze Zeit über mit der
groͤßeſten Andacht zugeböret hatte) zulegt, Inden
& mit feiner Hand an bie Bruft fihlug, aus: „OD!
mein Here! ihre Worte fin bis in mein Sag
shihburd) gebrungen. „ Er fügte Diefem noch ei⸗
ge andere Ausbräde hinzu, welche zu erkennen
gaben, daß er ſehr gerühret war. Endlich chat &
an mir mit / bitlet Eenſthafligkeit bie Froge, ob Ad
*F | Ä allda
950 Beſchicht
allda ben ſolgenden Tag zu predigen beliebte, unb
verſprach dabey, Da, wenn ich fein Anfuchen e
füllen voifebe, er mit feinem ganzen Kirchſpiel mach
‚wollte hören. Als ich hierein mit Bergnügen ge
williget hatte, ließ er es alten Gliedern feiner Ge
‚meine, anfündign. Ks verfammiete fich bez
‚des andern Morgens die Gemeine, wovon der Pre
‚Diger, mit feinem Haußgefinde einen großen Thei
ausmachte. Hier bemühete ich mich, nach Anlei⸗
tung bee Worte Pauli in.bem ‘Briefe an Die Ri
mer, KRap.1ll,23.24. Sie find allzumal Sim
‚der, und mangeln des Ruhms, den fie ao
‚Bott haben follten,, und werden ohne Dez
dienft gerecht aus feiner Gnade, durch die
Erloͤſung, ſo durch. Ehriftum Jeſum geſche⸗
ben iſt; welche ich zu meinem Terte erwaͤhlte, die |
frötiche Borfchafft einer volllommenen Selig⸗
‚mächung ducch Chriſtum unter dem Beyſtan⸗
de bes Heren zu verfündigen. Unter Dem Preii,
gen, bemerfte ich, daß ſich der Prediger mit ſei⸗
‚nem Angeficht nad) der Wand fehrte, und als ein
Kind weinte: und als ich meine Rede geendiget
hatte, nahm er ich in feine Arme, und brach,
auffer vielen anberu Bezeugungen, ‚melche zu: er
kennen gaben, was für. einen Segen er: empfan⸗
gen hatte, in bie Worte aus; daß ich für feine
Seele ein Engel aus bem Himmel ſey. Damir
mach feinem Haufe zurück kehrten, fehien er fehr me
zufrieden zu feyn, daß er mir nicht. einigermaaßen
verguͤten Fönnte, daß ich zu ihn waͤre gekommen,
Ind. für ihn gepredigre haͤtte. Ich antzoartece >
geweſen ſeyn. Bus ED Fre Te
des Herrn Eornelus Cayley. Hr
Vaß vas Vergnügen, ihn: fo ſehr erquickt zu ſehen
eine mehr als genugſame Verguͤtung wäre
Beil: mir meine Zeit nicht erlaubete, mich daſelbſt
Sänger aufzuhalten, wurde ich genoͤthiget, ihn,
viel mit einander mehr zu reden, zu verlaß
wiewohl er fahr ungetne won mir fehle.
x. ;on hier reiſete id) nach, Carmarthen, wo ich
bes "Abends, anfom, unf predigte. In biefeg
tadtz traf üheinen Jüngling von. ziemilichen Reichs
‘an, welcher die koͤſtliche Perle gefunden
hätte, und,alles perlieh, um das Reid, Gottes
zu.predißgen. - „Sch blieb zu. Carmarthen nur
eine kurze Zeif, weil ich eilete, in Langharen,
mo eine Gemeinde wat, unter welcher Ich mic
ein, wenig. aufzuhalten gedachte, zu predigen.
fand, daſelbſt, eben fo wie zu Bnilth, ein fehr’arni,
Doch aber ein, * begluͤcktes Volb. Dleweil ſie
das Zeugniß des Evangelii mit Freuden aufguneh-
men fihienen, fo habe ich das Vertrauen, daß mein
Predigtamt unter ihnen nicht ganz vergeblich wirt
Bon Langharen fegte ich meine Reife fort)
ud prebigte veſſelben Tages auf Het Spite eines
Hãagels in Dambrocshixe, vor einer ‚großen Mens
ge Volks, welches fich ſehr weit aus ben herumlie⸗
genden Dertern verſammlet hatte, um mich zu hoͤ⸗
ven. Ich Habe in der That große Urfächen
mich deſſelben Tages, der Guͤte, bie Gott mie
und meinek- Zuhörern bewieſen, beitändig zu erin⸗
. mn. Von diefem Orte ging ib nach Jeffew
Neu Gel. uropa XVITh. — Ppp fon.
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4
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fon zu den Kohlgruben, umd hielte daſelbſt vor.de
mer großen Anzahl Menfchen, welche Die Kohlen
gruben, und die ſehr eifrig und begierig, um Das
Wort der Wahrheit zu hören, ſchienen, eine Per⸗
. big. Als id) von diefem Orte weiter nach He
verfordweſt reifete, traß ich den getreuen, De
nunmehro entfihlafenen, Knecht Jeſu Chriki,
John Cennink, welcher auf oͤffentlichem Wege
dredigte, an. Ich geſellete mich zu ihm, und wir
diengen alfo jufammen nach Haverfo ‚ab
wo wir ung eine Zeitlang aufhielten. So fange
mein Aufenthalt an diefem Orte dauerte, befischte
ich Pambrock, und die Derter auf den umherlie
genden platten Lande. Ich fand daſelbſt vielen
Segen unter dem Predigen; denn das Volk war
febr froß, Daß es has Zeugniß von Cprifto, dam
Gefreuzigeen, ‚mochte verkuͤndigen hoͤren. Und
gewiß! ich muß den Einwohnern von Wallis,
überhaupt betrachtef, diß Zeugniß geben, daß fie
eine befondere Bereitwiligfeie, dergleichen ich aufs
fer viefem Fuͤrſtenthume nicht angetroffen habe, ber
faßen, um bie Verfündigung des Evangelii zu
-bören. . NV, *
„sch, war Hoͤchſt erfreuet, daß ich zu Haver⸗
fordweſt mit meinem, mir allezeit wehrt und ge⸗
ſchaͤtzt geweſenen Freund, Georg Gamboid, der
aber ſeitdan verſtorben iſt, umgehen konnte. Er
war, fo lange er auf dieſer Welt wandelte, der ex»
fahrenfte, liebreichfte, und bemärhigfter Diener
bes Evangelü, den ich jemals angetrafien babe,
Sr war ein Bazer in Cheriſto, und ein Kind im
%
DR vo. al 341i2
&
,
| des errang Caviey 93 --
- Bar Kufächigtei. ——————
Fi feines Gemütkgs-bleibenös taͤtte batte. Das
Anbenfen dieſes vortrefflichen Mannes“ wird mir
alle zeit theuer und angenehm bleiben. O daß der
Herr noch viele ſolche getreue Arbeiter in ſeinem
die
Weinberge möchte erwecken! auf da
der Blinden .tgeöffner würden, umd fie
Bon der sinf up zu dem Lichte, ımd von
de Gewal t des‘ Satans zu Bor mie
ren! Es ſey alſo Amen.
Von Aaverfordwegt fehrete, id) nad) Bange
Baten zurücke, allwo ich einige wenige Tage ver
blieb, Ehe Id diefen' Ort verließ, "gefiel ke Bott
nach fine Gnade, mir, als ich mich in meinee
Einſamkeit an einem gewiffen Tage nady der Sess
feire begeben, und mich, indem ich meine Betrach⸗ |
ungen über das Evangelium .anftellete, an dee
Geite eines Felfen.niebergefeget hatte, durch feis
‚mein Geift neue Entderfungen- von ber. volllomme⸗
nen Derföhntng, ‚oelche er durch ſein Hlut fie
die Suͤnde zuwege gebracht, zu gebens weiche
Sotverhung mich nie ee sende um Sei "
ben: in dem Glaubes erfüllere. Ich erinners
mich ·noch, daß ich an daraſelb en Onre, ein Denfzeie
chen dieſer Barmherzigkeit. Gottes., mit meinem
Feldmeſſer in dem Feiſen ſchnitte und wenn auch
eich bfilbe bu Die Sänge De Bis möge ver
gehres werden, fo habe ich hoch Das Zutrauen, of
diefes. In meinem Gebächtnifi aflggeit qufs tiefe
Fl Pppa "Ange
eingeſchrieben· bleiben, unð mich jam Lobe ub
Verherrlichung der Güte und Barmherzigkeit des
jenigen gnaͤdigen Seren, - ben alle meine. Hoffnung
‚und Seligkeit iſt, erwecken werde. Ihm -fey die
Ehre und die Herrlichkeit, bis in Ewigkeitt
Ich muß noch berichten, daß in Pambrocks⸗
hire die mehreſten Walliſchen Einwohner Eng
liſch reden. Dieſe Lundſchafft iſt auch ſonſt unte
den Namen, Hein Engelaͤnd auſſerhalb Wal⸗
is, befannt.. Und es iſt dieſelbe in Der That viel
—2 und bebaueter, als, die irrlaͤndiſche und
bergichte Sandftriche, die ich durchgezogen Karte.
Und die Einwohner, weil fie keine ‘Dollmietfcher,
bie ihnen das Engliſche auslegten, nöchig hart
waren das Epangelium verfündigen zu hören *
— —
Da im auf meinem Raͤckweg durch Wal⸗
Ka begriffen war/ konnte ich nicht ruhen, ohne den
vorgemelbeten Prediger, der ſich auch ſehr freuete,
als er mic) wieder ſahe, zum andern male beſuchet
8 haben⸗AIch befand, daß feine Seele in dee
SGnade inmer weiter gekommen war, und daß et
(en Beier ; auf Dem ſchmalen Wege, der
m ewigen Leben fuͤhret, flets fortzugehen.
Er gab mir die Bekuͤmmetniß, die er deswegen
hatte, "daß er nicht wußte, wie er predigen ſollte,
zu erkennen⸗/ und fagte: daß er ihm, als deſſen
Augen nun erft kaum — werden anfiengen,
an der noͤthigen Tuchtigkett, andere zu lehren, ſche
iweit febtere, :: Ol wie lieblich langen dieſe niedei⸗
rd | gen
e9 .
en, 5 ,
des Herrn Cayley. 2955
en: fochentlich entberkten; in meinen? Ohren. Ich
‚gen Worte; welche die Heffte Dewwebbas -Mebin-
fügte ihm, daß er nichts weiter zu thum habe, als
iach feiner. Erfenmeniß , fo gut er diefelbe befäße,
Imn vredigen, und den Herm um mehrers Erleuche
rung zu bitten; fa koͤnne er. alsbenn werfichert ſeyn,
— —
— — — — — — — — —
— — —
Daß er wuͤrde Inden Stand geſetzt werben, Dem
Alierhoͤchſten zu verherrlichenn, und ſeiner Heerde
Die; geiſtliche Speiſe auf eine gehoͤrige Weiſe zu -
sserfchaffen. Dieſer Herr bezeigte einen ſtarken
Eiverwillen von wir zu fcheiden ; aber. ich zweifle
wicht, daß, wenn ich ihn. dem Seide nach. in Diefer
Weit nicht follte wiederſehen, ich ihn doch dermal⸗
einft in’ dem geſegneten Reiche, welches. für ale -
wahre. Glaͤubigen, welche in dem Glauben an.
den Söhne: Betres leben, der ſie gelieber;
und ſich felber für fie bat Dargegeben, berei⸗
ger. fd} und:der verpeißen ‚hat, doß ſa niemand
aus feiner Hand werde reißen koͤnnen, wieber
antreffen werde: J
*3: "Ban ben Zaufe hieſes Prebigers ‚seite Ich,
ohne. jemanden bey mie sihaben;; allein, über
eine
kange: an einander. haugender Berge, welche
auf den e nach DSollevellin auf der Graͤnn⸗
De
| | e; lagen: . Auf- diefpr Raſe
muhre:tch mich: auf dem Sebuͤrge fo Lange. aufbol⸗
em, daß ich zur Empfindung ber Wuth eiars ge - -
B
956 „nder u rare r = -
fordern. gar als einen dee Bien. mit greße
Begierde wuͤrde eingeſchlucket —* wenigſters
duͤnkete mir es damals alſo. ! niemand, als
dur derjenige, welcher es. Sam bat, weiß; wie
wrfchrecklich eine Hungersnot If. Hier
ich, was es zu fagen habe, wis denen, weichen ber
leibliche Unteöhalt fehle, ein-befonderes Mitleides
zu Baden: denn num erfannte ich, daß es ein gröf
ferer Schmerz fen, als ich mie jemals vorgeſtelek
harte. : Der tefer kann leicht begreifen, bag de
aufferoebentliche rauhe Luft, welche auf biefen Ben
gen war, mir ſolch einen Hunger geſchwi
wohl anbere wuͤrde geſchehen ſeyn, verurſachet Ar
Und haͤtte mich Gott, nach feinen Barmherzigkeih
nicht baltigſt errettet, ich beitre nicht länger. af
den Beinen hieiben Fünten. : Endlich nachdem ich
eine lange-Zeif herumgelret, :umd' Gefahr . gelms
fr In:diefem wuͤſten Gebürge für Hunger zu. fie
ben, gefiefies Gore nach ſelner Bitte, mich auf Den
| ven eg zu bringen, fo daß Ich bald Hernud
in Dollevellin anfüm. : Modh'ehe ich\diefen Det
erreichte, war · meine Begierde zu’effen vergangels
sh Serte-feine Meigung jun Speife, ſondern mu
matt und ohnmaͤchtig. Derinody aber kam ich
allmäplig wileder in den Seand, daß ich cſen Forster
der u I wart darch Once eg. wierer yon
geſteller |
— wird vielleich⸗ aba *8*
üb von Vrrrichtung meines Predigeamts Braun
weſen ſey. es gelobes gey — marc
aeg ven: nf den — —
gers
des Seren Cayley. 87
a
*— ——
| aachen, tie Ehtiflus Eörme
ik den Echwachheiten
—— Leunes dc mid erbermen, und ein
(es. Mitleiden gegen Diejenigen zu
weiche Mangel an Brod haben. Denn,
Beweiſen,
Fein der Zeu kon ich Leinen Menfchen, von tele :
chem ich denke, daß er · von einem · ſtarken Hunger
— — —
iſe in
Seele alſobald ſollte bewogen werben. O wuͤßten es
‚einmal bie Neichen umbr Grohen biefer Weit, weis. .
she nit ausgelaſſcnen Guſtnaͤhlern und Tractamen⸗
wen fo vieles verſchwenden, mad es ſey, einen
teuben Humger zu empfinben; fie wuͤrden
(ih Darüber — und durch Beobach⸗
Kung einer geziemenden Sparſamkeit etwas uͤbrit
—— um: bie noͤchige Lebensmittel ben fleißigen
Atmen darzureichen. O! —— —
mem Tage zu verantworten. haben, daß fie, am
Rügen, diefelben unterdruͤcken und vervortheilen,
zum ihren eigenen —— — Verſchwenbung und
Vnmaͤßigkeit unterhalten zu koͤnnen.
— m 32
mir ‚ eine
weßinende. Weiſe, ols jemals ra zu erkennen
Watt ; daß fie ben Armen ſollten helfen und untera
—— weil
cer verſuchet iſt allethalben, gleich wie fie .
Mamn bonnte —— —— welche Hunger
Kb, ſoich ewe amge empßaden,
— 3 Ppp 4 J und
— *
’
en 29... ) . “
I
zwar · m, te Bleßeit Erfahrung, weis
fuͤr Fe der Hunget ſey: wie viel mehr uf
denn unſer Herr Jeſus Chriſtus, al$. welcher ale
Betruͤbniß und Schmerzen, die erdacht werke
koͤnnen, aufs ſtaͤrkſte erfahren bet; wit feinen Ks
bern Mitleiden baben !: SD) Seflei! ieh varſichers bi
mir iſt es unmoglich; gu befreien up fehr b8
Kerr diefe Prüfung; an meiner Geelt:figuete uf
Beiligee. Ich stobe: und. danfe ihio dafe und
Grund. melnee Herzens; denn ich / bin uͤber zeugch
daß der Here aus Imiter Barmherzigkeit urıb Liebe
dieſes alſo lenkete. Lobe des: Herrn, are
Seele; und vergiß nicht; was er dir Dunes
neiban; dex::dsin Leben vom Verderben en
dettet, der dich kroͤnet mit Gnade und Dar
—8 Dolievsflin oleng 7 noch einmnk ui
der nah milch, und verblieb bey dieſer giäcfl-
chen Gemeinde noenige Tage: ich warb an biefem
Drte Durch den Umgang mie folchen Perfonen und
mit 'einigen Poedigern in: Wallis) deren Geb
Bhaftt mir geoßen. Segen verſchaffte, fehr erbaueh
Bon hier gieng-:ich ı nach: oeinen Orte, Rare
Hay, woſelbſe ich große Feaygniehteteir, on der
Bereinigung Cheiſti mit feinem geiſtlichen *
ber: Kirche naͤmlich, zu pedigen, erlangte.
fra war mein‘ Erelefüßer als Honig und Se
ſeim, ab ic habe Ynfoche i Gaffeh; baßes *
anhern fo.iverhe gemifen ſeyn.
Am letzten Abend, an. —— in Kae
grebigte, (uxoiaieſes war Inhup) ne
es Leo |
*
0 .
——
des Herrn Forelle Cayley. o90
Si de Beeytihepigftis Im DRG hr die © |
lagenboe zur Erbanung ar die Hanb:gab; umb
meine —— dieſes auch alſo ben Fey ger
wahr zu erden. Mein Teyt war aus: ı Joh.
BV,16, genommnte Öarinnen (fo:heißet. es bar
ſatbſt) ſrehet die Licbe niche, daß wir Goct
und geſandt feinen Sohn: zur Verſoh⸗
—— weiche aus dieſen Worten gine:
Se baben,. fonbern.daß er uns geliebee
für: unfese Sünden. O! gluͤckſelig find
geiſtliche
⸗⸗⸗
SHE durch einen! lebendigen Glauben empfanged
Brunn: : Dibſe/ dieſe: allein werden recht. fernen,
was es —8 ſagen fen Gott el Kieben, md fich an
ano! lieben.
.> Des anderSiergens teifete ich frah von Han⸗
iweg / damit ich noch deſſelber Abends an bas neue
Behr, wo man die Reiſenden über: einen: Arm dee
Bee; welcher bie Kuͤſten von Wallis: ımd Englanb
Bon eitiander-fcheidet, ſetzet, kommen moͤchte. Nach
diner ſehr langen Tagreiſe langete ich bes Abendg
am die Herberge nach ber Waſſerſeite zu 7 |
ganz ermuͤdet und abgemattet, an;
Baus darhats ſehr voll war, fonnte ich fein Bette
yam Schlafen befonimm. Ich war alſo, unge
achtor meiner ‚großen: Ermuͤdung genöthiget, einen
guten Theil der Macht über auf Omen Tafel zu ſchla/
fer, weiches mir aberibamals- ſehr übel zu ſtatten
kam: Doch vor. aubrechenben: Morgen befam id
noch. in einen Wette, neben —— eh 2
nen Pak. Ohngrſoge um acht Uhr bes Morgens
te und unter Seegel m.
pp5
— Sa habs wir aus Sauer fie
wohlgemuthet ankam. Wenn mir gleich- ich
Dinge, bie flie Fleiſch und Blut ſehr hart oem
Vegegnet: for waren fie dach keine audere als weh
ehe dir meinem Beſten bienlich erachte⸗
ler Freude und Frieden im.
erfüllet werden! o daß virfe Yerſonen von ihr
sum Stande und Range voch möchten überzeuget
werben, daß alle Ihre glängenbe Ehrentitel, ad
ben. und Reichthünter, ohne Chrifte, nur wichtige
WBoflerblafen feyn, welche bald erfpringen und mer
des Herrn Corncſues Cayley. En
Machdenich von meinen Freiaden zu Veiſtot
—* genommen feßee ich meine Reiſe
mer waren, wg mar dennoch Die * Er
er weiche ich auf dieſer · Reſe von des, Harn
Büse, Barmherzigleit, und —— gegen
weich, braten nach nad). Decke ımir Selbe eulangete, Ak -
meßr.als :genugfame Wergünäng: alles anasflan Ä
Denen Ungemachs.
And nim, wun Leſer! verganne mir, * ich
* zeitig Beſchluß biefe meinen Erzaͤhumg noch⸗
no
Beinen genen — *— ‚Können, übee-Da6s .
kei, ſo Ach. benichtet: Habe, zu machen. Ich
dieletserhwürbige Uinsftäßbe-besjenigent, fo.oun
auf dieſer Reiſe bepegner, Kürge beider mit Stil⸗
ie Naben .
{ Sache gogruͤndete Wahrheis
fin; fo wie aus den verſchiedoenen Beyſpielen, die
beydes von voruehmen und gemeinen Leuten ai
geführer Gabe, beutlich erheliet und weiches alles
" Defeiging desjenigen bienet, welches ber
VA .3*
1 —
* N N 2 86 vTV. -
.“, ’ 2* e v ..
peRige'Kpofkt‘ Perrus in feinen Briofe KRap
A. 7. von der Wertreflichkeit Chreiſti mit Diefel
Worten bezeuget? Euch nun, die dye' glaube;
Ne en dben 25 * Fi
ren mögeft, viſtus Jeſus auch
ner Seele koöſtlich ſey, und du alſo and
Ben Stand gefeßet werden, dieſen Spruche de
Apaſtels zu unterfchreiben , daß er. wahrhaftig ſen
Dann wirft du burch eine ser —— > e⸗
kennen, daß die Wege der Weisehtit liebliche
Wege, und alle ihre e Sriede ſeyn
Dam wirſt du befinden, Buß Joch fasifen,
rg Laſt leicht Ai: Ihm ſw de cerrucheen
"Böden 9.46 mun za Sonden solcher *
| —** war, ſo behlafee ich (ungeachtet ich; wis
ich gewohnt war, fortfuhr, imelhe: muͤßige Stamm
Ban ber öffentlichen Berfindigung des Evang
ZI widmen) doch nach. bis Hieher mens *Bebienung
ar der Kammer des Schagmeliters dir-Pringefimi
von Wallis, von welcher ich befilcchtete, Bab ſau⸗
mir würde genommen werden. Aber,'mein Get;
OR deſſen Hand ich mich! ſelber und alle dergleichen
Angelegenheiten ergeben hatte, lenkets es alfo, daß
mie bis hieher von dieſer Seite ſehr wenig Mahe⸗
und Verdruß zugefüget ward, ausgenommen, daß
ah bisweilen wohl verſpottet und ausgelachet *
Aber gedankt ſey Gott! dergleichen Dinge achte
— einmal wuͤrdig, daß 1 datanf
or .n F ei. nn N 2.2
tay XV. | |
)
Des Herrn ti Cayley. 963
Fe Anfange.bes achte. a 734. oßrigefehe neun
Micnater nady: biefen Begebenheiten, beliebee eig
bamı. Hertn. Fl: Chriſto, cheinem. Sean un .
—— nach ſeiner Enade, ſich ſelber auf eine
beſondere Weiſe an meiner: ‚Seele dadurch. zu a
fenbaren, daß enmir bie Selerguidennfte Stra
Un-vorx nem ölligen und: gärzlichen
Wenbeitimiher; als Der ich zeit Ihm in. und durch
Bis, evrite Wiebe, weichen Rarker ift, als alie
Macs ı des Tubes, vereikigek mar, zu. erkeonen |
Di-geben.. -Wetrch.biofes Gallige Geheimniß. mark
W):in tan. Scaud gefeges, mich felber als einen
Abeilgenoſſen Der. ‚beillgen” und nen.
wuenfchlichen Natur des zweyten Adams
welchen het erſte Aham mir allein ein —8* |
geodeſen zu betrachten. Doch niche allein dieſes
Anden ich: warb auch vernögend: zu begreifen, daß
dieſe meiiſchliche Matur mit der ‚göttlichen fonnte
a und ich ward durch den
gen Dei gelehret, die: währe Gottheit in dem
pei ber menſchlichen Naur Eprifli zu .entdes
den; und mid). feißer. ale rin Glied dieſer verherr⸗
Ikheeh menſchlichen Natur, die mit der Gattheig
wwbunbertwar , zu felae ber Worte ber heiligen
Gürifes deine Schöpffer find: deine Maͤnner
Atız Zebaoch ift ſein Name, und zu foige des
Verheiflung ; ‚weiche :Cheiftug bevm oh. Rap:
. MV, 20.:.jeinen Juͤngern gegeben: an demfels
ben; Tage: werdet ihe erkennen, daß · ich in
. Meinem Varer bin, und ihr in mir, und ich
“ * euch geben Ich wetd * 7
; übe WBches
heiten in — beyden Abam / wovon Pau
mas in dem erſten: Briefe an Lie. Corinth. Kaps
—* —— *
0 er
men, iſt von der: Erden, and. ichifch,
andere Wiener ie *5 Er
Welcherloy der:isbifche ift, ſolcherley
nuch die irdiſchen/ und. wbeichesiey
IJ bimmltche id, folcheikeyfind auch Die bin:
, ben: wiewi getragen haben das
Bild des — alſo wenden wir auch
tragen Das Bild des himmliſchen. DO: «¶
Ward tuͤchtig gemacht, eidzuſehen, in weich aim
herrlichen Zuſtand ich geſeget war, damit
ich nach dem zweyten Nenſchen, ————
nen ganzen verborgenen Leib, ——— |
&
Fi
E:
= @
155
25
#323
35 2.
il
900
1
de ein wenig auewiche; ab
bereits mehr als —* ug
ich mich der Kuͤrze befleißigen. Ole uf
ich noch bemerken, daß meine Setle, in Auſc
hung der Erfahrung, wovon ich nun einige wende
de Benfpiele angeführet habe, die göttliche Untere
meifungen in-diefen Dingen,. ben zwen ober dueg
Monaten lang, genoſſen. Während biefer Zeit
fehrieb ichrüber dieſen Sefonbern Gegmftand jefe
des Herrn Corncſues Cahley. ga
Nadhdent ich vor meinen Freiaben zu Briſtol
AWſchied genommen hatte, ſeite ich; meine Reife
women fort: und dutch bie gärige Meorfer
se ‚meines: gnabenreichen Gottes und Hölıuden;
zueehl ober drey Tage hernach, hı';bie
woße gabe wohlbervahrt- zuruck. Und we
fachtet
t mir mesinigfaltige mübfame —* feig
neiner Hinweife ; bis auf meine Zuruͤckkunft begegt
see waren, ſo mar Dennoch Die: geſegnete Erfah⸗ |
— wie ihrauf-Diefer-Mffe-von des, ‚Dem
ner. als ‚geungfeine Vergatung alles ouætam
jenen Undemhe. 3..
And nim, motin Leſer verganne mir, — ih
ch zum wei Betr meinen Erzählung. nech
nals ermahne, fol
che Animerfungen, weiche a8
Rinem elgenen Barrheil,bieuen: können, über Dane .
enige, ſo ich berichtet Habe, us machen. Ich
in Diele tech
a, —— ſoe due
NVA.
2 Br
dia erfreuliche:
Chriſtus erworben, vorgehalten hatte
Gott nach feiner Bike, ihr / durch Die Offenbarung
feiner. Gnade, welches auch ˖das eimzigfte Wiirel
war, ihre Quaal /zu erleichtern, einige Erqueickumg
zu geben. ‚Eine andere Perſon in demſelben Haufe
welche jene in. falcher Angft. ſahe, fing auch ge
troffen zu werben, und fich zu beflagen am ‚.baf
| ee ehe als die erfiee ge
/. koͤnnte beanmubiger werben: Dei
Gott gabe es, daß fie in wenig Tayen foich dia
Gefühl von ihren. ——— —
de.erlangte, daß ſie von den ſtarken Stuͤrmen de
Seelen angſt, mehr uud heftiger, als bie erſten
angecaſtet, und ˖ ſich im Bette zu halten genörhe
get ward, wobey Be. befkänbig: ausrief, fie win
verlohren! fie wäre verlohren! Gieichwohl *
es Gott nach feiner Gnade, ihren Geiſt, bei
darnach, durch die enangdtißche. —— des
Herzens, ein wenig zur Rufe zu beingen. .
30 anbere Perſonen, bie Diefes oder ken, wen
den gleichfalls erwecket, und wegen ihres Seelen
zuſtandes, wiewohl nit aufieine fo heftige Weiſe,
als bie vorigen,. in Unruhe gefeget. Nun aus
den alfo diefe vier Perfonen,. ihren geifllichen Ue-
berzeugungen zu folge, ſehr ‚begierig, das Coas⸗
gellum prebigen zu hören. Ich bemühete mich
beswegen einige; Woche us. dieſes täglich zu
tun, und gelabet‘ fen Gatt/ der meine Arbeit
niche tie a * ich Hatte das Bes»
grügen, zu ſehen, ‚Def der Gef Done Gottes bes
\
——
*
des Herrn Cornalſiis Cayley. 967
Sort ihren Seelen kraͤſtigſt jueigriete um fie da⸗
durch glücklich zu machen in Chriſto Jeſu, und ſich
in ſeinem heiligen Namen erfreuen zu koͤnnen.
Obgleich viele davon ihr Werk machen, dag
fie Diejenigen‘, welche von Gott gerühret, genoͤthi⸗
get werden, mit dem Kerfermeifter auszurufen:
was foll ich chun, daß ich felig werbe, ver-
ſpotten, und befhimpfen: fo babe ich doch über-
haupt bemerfet, daß die Menfchen, fo lange fie
von ihrem verborbenen Maturftande nicht einiger«
maaßen überzeuget find, an der. $ehre eines gekreu⸗
igten Sellendes nur wenig Geſchmack haben.
her, wann fie von ihrem eJenden Zuflande nur .
erſt ein Geficht erlangen, denn find fie froh, dag
fie von. Chrifto, und vom ber Sefigfeit, die er
‚erworben, hören. Gluͤckſelig find diejenigen, welche,
nachdem fie erweckt find, fortgeben, biß fie Fries
den durch Jeſum Chriftum erlangen! aber ach lee |
ber! wie viele ünterdrüden ihre Ueberzeugungen,
und erfticten diefelben durch bie Sorgen und luͤſte
dieſer Welt, dadurch fie alſo mehr, als, fie
ervefen find, im’ Boͤſen verhärtet werben. '- %
be oftmals betraurensmwürdige Bepfpiele gefehen.
Ermoäge doch dieſes, «geliehter Leſer! Biſt du
| ach jemals.racht enwecft germefen? . un dem
—
ifo, haſt du dich denn auch wohl bekehnn? vder
A du deine Ueberzeugungen unterdrucket mb
du wieder zurück nach dem Wege dieſer Welt,
welcher zum Tode fahret; gelaufen? Die Zeit, dar⸗
‘ Ian man, geiſtliche Erweckungen bat, iſt ein {che
1: Nes Cel. Europa XVICH. Qqq Mefäßes
a}
% u u
. .
. 968 gm! . Geſchichte ne
Pe . * > . L. . . -
gefährlicher Zeitpunct; es ift eine Bee, da ber
Satan und die Welt ftarfe Bemühungen auwen
den, um bie: Seele zu ibeer vorigen Uinempfind
lichkeit zurück zu beingen; und da fleifchlid®
gefinnte Freunde und Bekannte ſolche Menſchen
werben zu überzeugen füchen, daß fie nicht mohl
bey Sinnen, ſondern beteogen find; fie werben
uns auch den Rath ertbeileh, daß fi ben welt
| Belnftigungen ımd —— nachjagen,
und dadurch ihren Wahnwitz vertreiben ſolten
Hiedurch werden viele‘ bewogen, Chriſto und fer
nem Evangelio ben Rücken zugufehren, und alf
mebr die Ehre der Menſchen als die Ehre
BGeoites zu ſuchen und mehr dieLOolllfte als
Böre zu lieben, Aber ich fage dagegen, gefege
net ſind diejenigen ; welche dem ewigen — nacha
en, und darinnen unermübet anhalten,
—* Gnabe ſich nicht e fönnen zu ae
dm, als bis fie die Ruhe In Chtiſto, weiche
benen, bie fo geartet find, guefe, kommt ber
u mir alle, die iht mühfelig und beladen
we HS ill. eüre Seden erquicken, erlar-
ch, damit niemand dene, als oh
A ai eufe, muß ich den Leſer on
‚einen andern Spruch Des Heilanhes erinnern, web
aber dieſer iſt, —— —
ben bas, das kenmezu mir, und wer zu
mir Bommt, den will ich nicht hinauoſtoßen
ie mac) Cprifko Dicflen: Doch, Aber Du, Daß
| Au ans eigenen aroſt unvermoͤgrad Di, am ihm |
—F eigen SM
des Herrn Cornelius Cayley 09
zu glaͤuben, ſo ruf ihn mie den Woran bar ie
Fr feiner breifigen Braut an: — Zeuch mich
— _— — — — — — — — — — — — ..
‚dir nach, ſo laufe ich; bekehre du mich, ſo
werde ich bekehret. Das iſt eine Bewegurfas
che, welche nicht zur Traͤgheit, ſondern, ‚teil: du
weißt, daß beine Arbeit nicht vergeblich ift
in ben Am Seren, sum geiftlichen Feeiß und Eifer
antre
ich alle Jahr die Erlachuiß bekam, daß
ich mich von der Kammer, worinnen ich dienete, el=
[| ige Wochen entfernen durfte, ſo öffnete mir bie
—— im Jahr 1755, eine Thuͤr, das Evan⸗
gelium - in De "Sandfchafft,, wo fich
damals noch ganz —* war, predigen Es
koͤnnen. ve da be mit vorgeſetzet hatte, die
Erloſung, fo durch Chriſtum gefchehen, allent-
halben ‚wo 6 nur Bönnte, zu verkuͤndigen, fo
—* ich das Anſuchen, welches mir, daß ich in
die baſige Gegenben keumen moͤchte, hethan wur⸗
de, an. Ich kam dann dahin, und bemühere
mich, das mic anvertrauete Pfund, in den Ge—
melnden, welche Ich in dieſer Grafſchafft / und in
der Stadt Vorwich antraf, auf Wucher :auße
githim, unb ich ward gewahr, daß Mein Zeuge ·
| wis von vielen mit Freuben aufgenommen warb.
meiner Zuruͤckreiſe nad London beſuch⸗
eich, bridge, und prebigte bafelbft fr einer
Geheinte, — aus * enten beftanb, deren
‚ tn " ga 2. . u ‚ «einige
9 Dice 5 Bediem it man in and allen
5 BE, on
Pr ERERER » :" Bere
einige.danen ein Belieben, andere uber: en ME
fallen Hatten. Während, daß ic) mich allhie
aufhielte, machte ich uͤber dasjenige, - weiches ih
auf diefer hohen Schule fahe, verſchiedene Anmer
kungen. . Unter andern merkte ich in Dem Buͤcher
‚feal *) collegium trinitaris genannt, mit vielen
on, def daſelbſt an allen Geis
biefes großen Saale an verfchiedenen Pfeiten, die
ruft, (aicht der Propheten, cher ber ap
ober anderer Gortesfunge ud
fiel, wegen ihrer
! ‚Heiligkeit berühmte Männer, ). fondern ber Geil
nifchen Weltweiſen, Englifcher KRomödienfchees
ber, u.d. g. deren Scheifterr überhaupt: viel meis
dazu dienen, die Gemuͤther zu verderben, als fe
. In einiger cheiftlichen Erkenntuiß zu erbauen, +
u
gehangen waren. Und gleichwohl beforge ich
daß mehr als zu viele, -in dieſer Art Leut
weit befier, als in ben heiligen Sande, deren
Werkfe durch die Eingebung des goͤttlichen und um
truͤglichen. Geiftes —— geſchrieben, *—
ren ſind. Ob nun gleich die
sen Schriftſteller gute Schulgeleh —*
halte ich mich doch uͤbergeuget, * als die
Erfahrung in Gottes —— und der Unterricht
| ee n
2 ber 06 Oberhand babenden Sphfihen Kirche un
5 — —— a welches der hohen
n egium w
. . Cambridge — 5 ya einer ——
——— ———
Bi Wd wiewohl ich nicht dar ·
4
des PER BEN Savlen. 7
an zweiſele, Daß dergleichen von beyderley Gattung
auf den beyben: haben: Schulen zu Oxford und
Eambeidge.gefunden erben; fo muß ich doch
Cin Anfehemg des , das ich davon daſelbſi
efehen
) befennen,. daß fie ‚die letzten Oerter
8 Yabe |
mopin'icymicdh begeben :fellte,- um. wahre Goctes
furche und Heiligkeit zu ſuchen feyn würden. Denn;
wo finder man mehe Verwegenheit, wo mehr aus⸗
gelaſſenes Weſen, wo mehr Zank und Zuͤgelloß⸗
heit, als man an: dieſen beyden Oertern an hellent
Uchcen Sage antrift?, Wie viele Juͤnglinge von
guter Hoffnung / die zuvor in ben öffenstichen Schu⸗
len nur wech: halb verdorben waren, werben hier
ganz sh ‘Ban In / den Untugenden umb ber Unge⸗
voͤllig beſeſtiget, in aller Ungerechtig⸗
Seit rfohfen, und keenmen ‚endlich, beſſer in ben
Bpigfinbigfeiten ımb: kleiüeſten Streitigkeiten Dei
" Heitmifchen Weltweiſen, als in ber güttäiche Lehre
\
Goͤttinnen der- Mu
Brit Gottes nn geſchickt, und: eine
beſſoe Erkenntniß von ben. erdichteten Goͤtterr und
Goͤrtinnen, und’ derſelben Laſtern, als: on dem
wahrrn Gott, ind fänem Sohnr Jeßi Chris
Ro, und non den Geboten des Edangelii befigend,
nach Haufe. Doch dem ungeachtet, (fo weit ge⸗
Der Apfel, erfahren, mic; Den Apolo mb ie
fen, als Ebsiftum und den
i * die Dlröbeit vier Menfchen unter biefem ums
verfkintiigen und unſchlachtigen Gefchlechte)i wenn
auch gleich jemand noch. fo viele Erfaprung von der
Ä Han bat, und in de Zaru e der gi
993 het
u heie noch ſo heil uncnewieſen icz ‚Babes ah
fein Gehirn mit ben zuver geineibesen "Aiiffenfchaff:
ten nicht angefuͤllet hat, unb in dem Plato wub
—— — —— iſt, fo. achtet mon
endlichen Drebigebienft —*2 bbed⸗ De
bieramg ganz und gar. untächlig. iſt die
menſchliche —* ſo ſind die Unterneherrunge
ber Welt befchaffen!: doch Viefes find keinesweges
Be Befehäfftigungen welche ice Sifine *
BGrunde geleget Bat:: wo
Neuen Teſtamente, a Ohne der ie
ſtel nach den heibdniſchen Weltweiſen, uım.fich bey
denſelben im ber Gottrogelahrhzeit zur über, jemals
verwieſen habe? · Er befahl ihnen, die Schriften
zu durchſuehen: Er gebot / ihnen / nach Jeruſalen
gehen, und daſelbſt zu bleiben, "bis daß für mit
der Kraft aus —— wuͤrden angethan mer
den: Aber niemals wieß er ſie bin nach ben j
fen Rabbinen, ober griechifchen Weltweiſen
Weißheit und. Geiehrfamfeit daſelbſt zu erlangen.
Im Gegentheil,] —5 ung ber Apoſtel Paulus,
Baß die Predigt · von Chriſto, dem Gekreuʒigten
a Ze eine Aergerniß und den Griechen
ein? these ſey. Memand vente, ba ich
alle nienſchliche Gelchefamkekt, überhaupt genemn⸗
men; verachte. - Küufte: und Wilfenfchafften 8
ben in ef Se Seben einen großen —
—— * ie Geographie, di —ES
mehr, ſind — —* ar |
Mes dus: Siehe ebene ndchige Aber
des Herrn Eocheias Cayley. 973
bie menſthelche Selehe ſamlent ſich hatjenlge, ‚nei
ches dem Geiſte Gottes nk unrechtmaͤßiger
Weiſe amnaßet, und bie Tiefe ber Erkentniß
Efeifti zu burchgränden boegiebt, Diefes If eben
fo ungereimt, als wenn man einen Affen auf das
Thron eines Könides feßen, ober als wenn man
wa einem Gtroßhalm Die Tiefe der See erforfchen
Mit einem Worte, gleich wie die Sonne. al⸗
lein duch Huͤlfe ihres eigenen Sichtes kann gefehen
werden, alfo wird auch die Sonne der Gerech⸗
tigkeit durch. ihren eigenen Geiſt allein erfannt.
Die heidnifche Weltweißheit, ober das fpigfindige
Workklauben thut, nutzet, um bie Herrlichkeit
Ehrifti, und die Vortreflichfeit feines Eovangelüi
in ſeinem Bellen Sichte darzuſtellen, eben fb wenig
als das ficht einer Kerze, um bie natuͤrliche Sonne
an dem Firmament anzuſchauen, leiten Tann. - _
Sluͤckſelig find die‘Diener des Wortes, glüdkfelig
bie Gemeinden, welche auf ee rg rg
r etes iſt,
fi, der die Weißhei und
unterwiefen find! glücklich find diejenigen, welche bie
gefegnete Erleuchtung Yon dem heiligen Geifte,
der in alle Wahrheit leitet, der alle Dinge, ja ſeibſt
bie Tiefen ber Gottheit ergründet, empfangen has
ben. Obgleich. die ſogenannte Weißheit biefer
Welt fie verachtet; fo erwerben fie fi) doch Gna⸗ u .
de bey Oott und bey dem ‚gefammten Wolfe Cote...
tes, zu was für einer Rellgionsparthey es auch ge.
— |
hören mag. 4 „ u } «A .
24 -
*
. on. 7 ” y 1 «
| pr — —— damit; de
lich dem Leſer den — welchen ein durch
Gottes Geiſt erleuchteter Apoſtel, uns in den ni
genben Worten, welche auf den vorhabenben Ger
genftand ihre "Beziehung baben, in bem Briefe an
die Coloſſ. I, 8.9. 10. giebt, zu Gemäthe führe
Sehet zu, daß euch niemand beraube durch
Ä die Dbilofopbie und fofe Defübrung 82
er Menſchen Lehre, und nach der
—— und nicht nach Chriſto. Dim
in ihm wohnet die ganze Sülle der Bortheit
Leibboftig, und ibr feyd vollfommen in ihm,
welcher ſt das Haupt aller $
und — Ihm ſey die Fe und Gert,
lichkeit, Amen. |
Bon Kambribge Fehrete ich nad) London pw
| rick, wo ich beynahe zwolf Monate lang verblich,
und, wie gewoͤhnlich, den Prebiggdienft verronktetr.
Und wiewohl ich mährend dieſer Zeit viele Bars
drießlichkeiten erlebte, fo hatte ich doch das Ber
gtrügen zu fehen, daß meine Arbeit im Prebigen
nicht vergeblich war in dem Herrn.
Am azften des Herbſtmonats im Jahr 1756.
reifete * von London nach Norwich. Ich
Bode dringende Urfachen, diefen Tag im Gedaͤche⸗
zu behalten: Denn als ich auf biefem Wege
rt ritte, befam ich eine wunderbare Entdeckung
von meiner neuen Schöpfung in Eprifto Jeſu, und
von mehrer unbefleckten Bolllommenpeit in ihm.
3 wurde bucch ben Sc Gottes
— — — — — Dr Pr
— — — — ww — - - >
Des HerrnCernthitCahien m
geſchickt —8 neuen Menſchen, weicher
geſtern, heute, und biß in Ewigkeit derſelbe
iſt, anzuziehen, Aus dieſem Grunde wurde mei⸗
ne Seele mit einer innigen und Gott» ergebenen
Freude erfüllet, Die Suͤnde und Armuch meiner.
. alten Natur ſchienen durch die Schoͤnheit dieſer
neuen. Natur, worzu ich, nun gefauft war, ver⸗
ſchlungen zu werden. Welche neue Latur
mir die menſchliche Natur Chriſti Jeſu, von wel-
cher alle Vollkommenheiten der Natur Adams vor
feinem Fall, nur eine Abbildung und Schatten
waren, zu fern vorfam. Den ganzen Tag über |
war meine Seele mit der geiftlichen Beſtrahlung,
‚ ober. Ölanze dieſes heiligen Beheimnifies erfülle
Ich empfand eine Frende, die unsusfprechlich
und voller Herrlichkeit war, und die noch eis
nen großen. Theil der Nacht hindurch bey mir blieb.
Ich fühlere nun die Kraft der herrlichen Worte, ,
gEorinth. V, 17. Iſt jemand in Chriſto, ſo
iſt er eine neue Creatur, denn Das alte iſt vers
gangen; fiebe, es ift alles neu worden. Ich
würde hier dieſe gnabenreiche Behandlung mit: mei⸗
ner Seele weitläuftiger ausführen koͤnnen, ‚aber
ich mill foldyes vorjetzt vorbey laſſen, meil ich kraͤfe
A überzeuget bin, daß viele aufrichtige Chriften '
folche Behandlungen nicht annehmen Fönnen. Ich
balte mich aber auch verfichert, daß bie wenigen
Sruͤcke, welche ich hier habe aufgezeichnet, von ci«
nigen meiner chriftfichen £efer, Denen es gegeben.
it, die Geheimniſſe von Chriſti gaftlichen !
Pd Su gelomnen, ¶pe verſtanden und auf
9495 eine
Da
t —
denn dem Herrn gefiel, mich in neue
eine augenehene Weife angenommen warden. Ya
* der-Preiß und die Herrlichleit. Amen.
Des folgenden Tages ſe ſetzte ih meine Reif
“ foeiter fort, und fam in N —2— an, woſelbſt ich
eine Zeittang verblieb, und an verſchiedenen Orten
dieſer Graffchafft.prebigte: Ya bie Werfünbigung
des Evangelli ward * ſo wohl aufgenommen,
daß ich nachher öfters von London aus dorthin rer
fete: Diefes dauerte bis in das Jahr 1757 7. da ⸗
rſuchu⸗
gen um ſeines Namens willen kommen zu laſſen.
Dis hieher hatte ich wegen meiner Beben
an der Schagkammer der Prinzeßinn von Walls
nibch feine: Merbriehlichkeit gehabt. Aber mm
wvurde ich gewahr, baß man erwartete, daß ich
vom Nredigen abſtehen füllte. Ich murbe dem
zu folge von allen Seiten her beunruhiger, unh
man wandte allerhand Mittel an, mich zu beme
gen, die Verwaltung meines Prebigtamtes ſch
- een zu laſſen. Aber mein Gewiſſen ließ es nick
zü, dergleichen Vorftellungen Gehör zu geben. IE
erlebte viele ftarfe Anfechrungen, wovon ber Abe
fand von meiner Bebiermg am Hofe bie legte |
— —
mar. Meine Seele waͤre darunter ohne Zweifel
verfunfen, mo mich nicht der Heer darinnen erhalten
hätte. Denn wiewohl ic; von aflen Seiten bes
verlaſſen ward, fo verlieh. er mich doch keineswe⸗
ges. Ich will dem Leſer muit Erzahickg der be⸗
ſondern Umſtaͤnde meiner. Berfuchengen. nicht bes
ſchwerlich fallen; viefes m genug, ee
des Herrn Cornetius cahiey. 97
A ſage, dag fie ſehr hart waren. Mieit ich denn bey
u ber Welt feine Gnade fand; ſo nahm ich meine
reiſete ich von
„ Zufünht gehe Herrf, und flehete ihn um feine
” Ssülfe an, und befchleß fortan meinem Beruf zu
Predigtamse mehr als jemals ‚zuvor. nach
Bald hernach verließ ich London, und *
aufs neue herum, bey welcher Gelegenheit ich die
18 Schule zu vrford beſuchte. Ich werde von
ieſer defto weniger erinnern, weil bie Anmerkun⸗
gen, welche ich uͤber die hohe Schule zu Cam⸗
bridge gemacht habe, auch dieſer koͤnnen
zugeeignet werden, und hinlaͤnglich ſind. Von
Orford reiſete ich durch Warwidshire und
Staffordshire, nach Shropshire; allwo ich
eine neue Verſammlung, an einem Orte, Wem
genannt, eroͤffnete. Nachdem ich in dieſen Ges
genden. ohnaefege — Tage geprediget hatte
a nach Norwich, welche Reiſt
mir ſehr lange und verbrießlich fiel. Als ich mich
in Norwich eine Zeitlang aufgehalten hatte, wat
. Ih genöthiget, noch einmal wieder nad Sonden zu
Aehen. Mir begegneten bafelbft fehon wieder neue
Verſuchungen und Unterdruͤckungen, nicht anders,
als ob die Boßheit der Welt und der Hoͤlle gegen
mich loßgebrochen waͤre. O! wie groß iſt die tief
—— Uebelgefinnpeit gegen das Evang
lium Jeſu Ehrifti! |
pi, we 7 1 ab Pitt alle
‚und mid) in
Biefes meim Arbeit iſ derch de. er |
, !
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⸗ 0 ⸗
ax 14 ’ . . s ‚ ss ⸗
ꝛ na —
N ® .” [3 L
welches eine Krafft Gottes zur Seligfeit WE,’ aim
die darin glauben, Seelen zu erbauen, ſeitden
‚gröfßftentheits aufgehalten. d wiewohl in tiefer
Sradt, ſo wie an vielen andern Deten, viele ſchee
fe Präfingen, Verdrießlichkeiten, Arbeit und
Schmürigfeiten überfianden habe,. fo sröfte ich
anich doch damit, dafs ich mic bafin bermüßer fe
be, meine Pflihe in Wahrnehmung des Predigt
amtes, bendes gegen Gott und den Menfchen, eis
ne irgend einen andern Sohn, als allein Das Bes
gnügen, ein gutes Werk zu verrichten, zu fuchen
gber zu empfangen, nad) meinem Gewiſſen eifrig
zu verrichten, Ich babe daben die Verficherung,
: daß Jeſus Chriftus, der Hirte und Biſchoff
meiner Seelen, dermableinjt die Thraͤnen
pon meinen Augen abwiſchen, und mid is
feiner ewigen Freude wird wohnen laſſen. Und
wiewohl ich in dieſer Welt vieles Elend und Wi
‚_ berwärtigfeifen, viel Hohn und ungerechte Läfterum
n noch auszuffehen aben möchte; fo werben dedi
| in ber Afünftigen Ah alle diefe Dornen Achern
liche Krone, welche mir det Here Jeſus Chriftus
um feines heiligen Namens willen fchenfen wird,
- verwandelt werben! Amen! |
- Esch pabe dir alfo gelicbter Sefer, (fe befchlieffet
endlich Herr Cayley feine Lebensgeſchichte) eine Er
zaͤhlung von den geiftlichen Empfindungen, weiche
ich von meiner Kindheit an, bis in dieſes 1758ſte
Jahr, gehabt häbe, mitgetheilet. Ich warte nım
mit Verlangen, als ‚ein armer Fremdling und
* Pigeimm‘ in Def wdiſchen Tpränenegale, af
Er —
des Herrn Gormelind Eatyen. ar
nHZukunſt
derwevee meines guöbigen Gottes
bes, an dem beſtimmten Tuge. - Ich rd
| 2 am dahin, daß ich mich mir Dem heiligen
«Wanls alg ein Diener Bates verwen Möge,
„in großer Gedult in Trübjalen, in Noͤthen,
om: Aengſten, in Are — durch Ehre und
Schande durch boͤſe Geruͤchte, und gute
Seruͤchte, als ein Unbekannter und doch
bekannt; als ein Sterbender, und, ſtehe * |
debe; alo ein Gezicheigter. und Dogb. -: it
gerodcet als ein Trauriger, und doch allezeit
frölich, als ein Armer, über ber dom ..ıe
reich machet, als der nichts hat, und doch |
alles bar; verfölge, und doch nicht verlaſ⸗
fen, unterdrücher, aber doeh nicht verdruͤcket.
‚Und num, mein Leſer! ich wuͤnſche, dafß der
Goit aller Gnade, dasjenige, welches ‚bu bias ge⸗
leſen haſt, zum Nugen und, Vortheil Deiner Seele.
fegnen und heiligen möge. Und erlangeſt bu aus
Wiefen, Blättern einige geiftfiche Erbauung, fo gieb
Gott die Ehre, und bitte für mich; daß Ich je laͤn⸗
ger je mehr möge in den Stand gefeßet werden,
durch bie mir anvertrauete Kraͤffte feinen heiligen
Mamen, zur Erhauung..meiner Micchriften, ſo⸗
—— als auch beſonders, zu verherrlichen.
gefällt es Gott, mich beym $eben zu erhalten, °
uud mir feinen Segen mitzutheilen, denn. wirft du
„vielleicht noch einige anbere Werke durch ben Drug
‚gemein :gemacht ſeben, welche, wie ich hoffe, de⸗
nen, die nad) Zion reifen, zur Stärfung dienen,
w a Berperrlichung Desjenigen. See welden
.» “ —
. 12 — v_ een. PT
Be RD —
U; wiewoht er von den Morſthen. veralink
md verworfen iſt, für meinem einzigen Erl
ſet und Seligmacher, auf.deffen Verdienfte ih
ale meine Hoffnung beybes in biefer und ber Zi
‚ Hinftigen Welt allein -gefeget babe, erfenne, ge
—* werden. Ihm, tiebft den Vater mb
m heiligen ſey alle unb- Verrſich
| —* in a
u —
or
she. Shriflon Cimo,
eines gelehrten Kaufmanns und Dichters,
Der Deutfchen Ge eüfchafften zu Göttingen,
Jena, Helmftäbt, und Oreifswalbe.
Erenmitgliebes zu Amſterdam.
gelehrter Kaufinann iſt eine eben nicht ge⸗
* oder vielmehr ſeltene Er
| Ser Cuneo verbienet dieſen Namen mit große
Rechte. Er Bat in’ feiner Jugend bie *7
ſchafften mie gutem Sortgenge getrieben;
eine verſtaͤndige Buͤcherliede und feine Bel
er iſt ein angenehmer und erbaulicher Dichter, ein
guter Kraͤuterkenner, ein mizlichee Scheiftfteller,
ein Dre un und Eotvefponbent uche tenkger Bes
eV)
% J
* Kindesbeinen an gar feltfame Wege eingefchlagen.
—— ihm aufgelegt, alle drey Staͤnde der menſch⸗
des Herrn I Ebriſtian Cuno. 98 |
leheten, ein würdigen Mitglied verfchiedener geleher
Sen Geſellſchafften. Seine Mebenzeit widmet er
Der Uebung in verſchiedenen Theilen der Gelehr-
ſamkeit, und er hat wahrer Gelehrten Hochach-
Aunmg und öffentlichen Ruhm billig erhalten. Fo
. wird Geſchichte bier an dem umrechten Orte
geſetzet zu ſeyn urtheilen ? und welchem Sefer wird
fie nicht pielmehe angenehm ſeyn koͤmen? La! fie
zen beſonderen und
flochten 8. Die Vorfehunig hat mie. ihm von
> wird e&.um befto mebe ——
en Berfällen durch⸗
Orfellfchafft, durch eigene Erfahrung recht
nahe kennen zu lernen; und er bat ſich mit
‚ einetn-aufmerkfamen Ange ümgefepen, was I '
Lehr⸗ Wehr⸗ und Nehrſtande vo
Berlin ift feine Baterftabı , mb ber dritte
April x708. fein Geburtstag. Sein Bater, wel⸗
dag Bürger und Pofementierer daſelbſt war Pr hieß
Nathan Cuno, und feine Mutter Marie Louiſe
BDalke, ehemalige Wittwe Heider. Von drey
zehn Kindern feiner Mutter (welche alle auſſer ſei
wer leiblichen Schweſter, Frau Anna Maria An
doiphin, zu Berlin, ſchon in die Ewigkeit voran.
gegangen find) wen ex ber oberjängfe. Da die
meiften. —— Ind in ihrer
und feine beybers
men waren, fo war er ihren um defto willfommes
wer, und Dat jebungeie Syn befonberen Berfe -
bung
.
MM, Le
982.“ Eeſchichte
hung · des Allerhoͤchſtin zu danken Urſach gefimtben,
je ſolche ſich * be fech beeiferten, ihm ein
gute Erziehung Schon in feiner zarte
den Kindpeke, und —* er ur eben vernehmlich free
chen konnte, 309 fein fellger Vater einen Candida
ten ‘ber Gottesgelahrheit, Mamens Maſtus as
ah wolcher ihm fpielend eine Luſt zur lateiniſche⸗
Sprache beybrachte. Als dieſer Herr Maſue,
feinem beſten Erinnern nach, in ein Schuf- ode
Prebigtamt im Mecklenburgiſchen befördert wer
den, ſchlug der damalige Archibiaconus an ber Ri
eolaificche, Herr Andreas Schmid, weicher ımit
bem Vater des jungen Cuno eine recht herzliche
‚ Breunbfchafft pflog, ben ‚berühmten Gchlefifchen
KRichter, Johann Chriſtian Günther, zum Pro
wepter. ben ihm vor. Dieſer mımterte ſeinen Wer
ftand und fein Gemüch mm vollends auf, und e
gewann Ihn fo lieb, daß er, als ber güte Menſch
Sich in Berlin fo viel gefammfet hatte, um fich af
Univerfitäten begeben zu. koͤnnen, fi über felgen
Abſchied nicht zufrieden geben konnte. Er warb
Biscauf in in ſeinem fiebenten:Syahre, auf bas Gymna⸗
ſium, bas Braune Kloſter genannt, durch ben da
maligen Rector Bodenburg eingeleitet. Hier hoͤ⸗
rete er in den niedern Claſſen —* die oͤffencliche
Lectionen; ſein Vater trug aber auch zugleich Som
ge, daß er eine Be —
und er, ward der beſondern t eines
gen und geſchickten Sachſen, Mamens an
nebſt andern honetten Bürgerfindenm anvererauet.
1b ‚als Rofer.yumge Zybesicher. anf: bie hofe
— m Säule
des Herrn Ich. Ehriſian Cuno. 083
Cute og, erbot ſich erwaßter Zerr Archldiacr-·
nus, welchen man damals Den alten Schmid men⸗
nete, daß er mit ſeinem einzigen Sohne der beſon⸗
dern Unterrichtung in feinem Haufe theilhaftig wer
den koͤnnte. Da nun berfelbe bey. feinem Sobne
jedesmal die allergefchichtefte Candidaten hielt, ſo
batte unfer Herr Euno großen Mugen. bavon,
Bey dem ihm angebohrnen Geſchmack an gelehr⸗
ten Dingen, und bey einer ſo gluͤcklichen Anfuͤhrung
foͤrderte er zuſehends, und in ſeinem zwoͤlften Jah⸗
re war er mit der lateiniſchen, auch ſo ziemlich mit
der griechiſchen und hebraͤiſchen Sprache, fertig,
und nunmehro ein Schuͤler der oberſten Claſſe.
Hier entwickelte ſich erſt recht eine Neigung zur Ge⸗
lehrſamkeit, da er die hoͤhere Wiſſenſchafften vortra⸗
hoͤrete. Unter dem gelehrten und bey ihm
unſterblichen Herrn, Johann Leonhard Friſch,
hoͤrete er unter andern die Mathefin. und Dont,
welche vorzuͤglich nach feinem Geſchmack waren, _
Hierzu kam das Gluͤck, daß eben damals ber vor⸗
trefliche Kunſtmahler, Herr Heinrich, der befte
Lehrling bes geößen Copetzky, ſich bey dem Herrn
Friſch eine geraume Zeitlang -aufhiel. Unter
Diefem großen Meifter lernete er zeichnen, und nicht
eher, als, bis er eine gewiſſe Feſtigkeit im Zeich-
nen erreiche hatte, ließ dieſer ihm zu, daß er fich
endlich auf bie Miniaturmahlerey legte. Ä
wie er auch eine beſondere Neigung zur Muſil hat⸗
te; und im Singen, fo weit man es auf Schule
bring kann, nichts ſonderliches sehe /lernen
Bommte „fo: befloß-er fich: ug auch ber Inſttagun⸗
.: 27 Bel, Europa XAVICH, Mit She
N
984. Geſthichte
tem... Anbey erlernete er auch die franzöfifche nub
italiaͤniſche Sprache. | re
Wie er dreyzehn Jahre alt war, erweckete
Herr Friſch, damaliger Conrector, feine Ehrſucht
duf.eine auſſerorderitliche Weiſe. Er erwählete
m zum Praͤceptor feiner beyden jüngften Söhne,
Martin Stiedrich, und Jodocus Leopold,
welche alle beyde wackere Männer geworben, und
det geiehrten Welt gewiß nicht unbekannt geblie -
ben find. Das befannte: docende difcimus, be
fand er mehr als zu wahr zu ſeyn.
“Bisher hatte er hach feiner Neigung gelebet.
Da er aber ſehr auffckoß, und wegen feiner tänge
große Gefahr für den Soldaten lief, fo mußte er
wey ganze Jahre ‚in feinem Kloſter als ein Ge
Fangener. (eben, ‚Doch diefe wurden ihm feine«
weges fang, weil er gleichfam in feinem Elemente
lebete, ‚und feine Zeig mit lauter gelehrten Uebun⸗
gen auf die vergnügtefte Weife zubrachte,
e :, Allein, hartes Schickſoal! Mit dem vier und
zwanzigſten März 1724. gieng wit. unfern mit
vollen Schristen zum Tempel der Gelehrſamkeit
und Ehre ‚eilenden Stubirenden eine gewaltige
Veränderung vor. Mit einem Morte; er mark
zum Solbatenieben gezwungen. : Wie viele Mühe
auch feinetiwegen angewendet wurde: „fa mar Doch al⸗
leg umſonſt; er mußte Soldat bleiben, Nichts weni⸗
ser. indeſſen, als.baß das Soldatenleben feine Lu,
tieſer in die Wiſſeaſchofften zu bringen, Jollse erfi
der. baben · Im esentheil che fie an, ae
Ä Jede du ı. 0
+.) dem Aw. ET + ” wu.
des Herrn Ich Cbeiſtian Cum.-näg
err ſtudirete noch eben FEREÄRB, abs ob er dereinſt
atlein von der Gelehrfanfele wuͤrde (eben muͤſſen.
Eine 'gelegenstiche Elegie, da fein liebſter Schul-
gefeff ld Herzensfreund/ Herr Gottfried Cle⸗
mens, nach Jena gieng, machte ihn in Berlin
bey einigen Gelehrten noch bekannter, welche ihm
einen frehen Zutritt erlaubeten. Unter andern
geriech er mit dem ganz aufferorbentlichen Dichter,
dern bamialigen Paftor Schönemann in ber St
Vorftadt, in genaue Brkauntſchafft.
Dieſer ſuchte ihn zur überreden, daß er zur Dichter
rey gebohren wäre. Hierzu war er gleichwohl int⸗
mer zu ſchwerglaͤubig. Wenn er ja Bafe made |
re; ſo waren folche allemal. Lateiniſch. u
Lonttto es nicht vergeſſeu, baß ihm. —S in hi
nem Gelegenheitsgedichte ein. grarksmanicolifher
Schnitzer wider feine ‚digen AMuttsefptache ange
wieſen watd.
Der Anfang bes Sobveienlchens ont ihe⸗
% Ind, und gemächlich. gemacht, ala es immer
ich war. . Denn fein Hauptmann, der Her:
von len fiebete ihn teche vtenlih: Den herr
Seneral von Forrade, unter deſſen
er gleich Anfangs Eotpotal warb, ließ. ihn pr
ale. Tage zu fich Emmen; und machre ihm enblich
Heffnung, dag ee Ofticier werben ſollde. Er er⸗
wiederte hierauf, daß, wenn ihm ja dieſes Gluͤck
a ‚ ex wuͤnſchete, Gelehr⸗
" Aemkeitibasimige jumgingen, masdfıh:an feiner
—* * ba er in um. Ende ſich
a een
t
Br Eee
„2. te . B - - .4244
Studien auf ber Univerfitde zu vollziehen. Wie
unmoͤglich auch" immer. bie Erfüllung dieſes feines
wohl vecht herzlichen Wunſches ſchien, ſo ließ e
doch nicht nach, und ber, Here Eenerof vos Soaps
cade war fein viel zu. großer Gönner, Daß er nicht
zugleich hierzu fein allermöglichftes gerhan Haben
ſollte. : Seine Majefte ;. ber böchfiwerftorben
König, ertheileten ihm denn nicht. allein Die allen
gräbigfte: Erlaubniß, nach Halle zu geben, fee
. been begnabigten ihn audy mit dem Magbeburg
| Stipendio umb dem: Königlichen Freytiſche.
Hivar lautete ber an ihm ergangene Befehl, von
der 1 otweogelaherpei abzuftehen, und ſich auf bie
Rechte zu legen. Dies war zwar bey ihm: ſrey
lich invita Minerva; aber er banfete boch nur Get,
aß « fe weit gefortmen. mar
Im Fahr 1727. warb ee. alfo unter dem Da
maligen Prorector, dem Herm Canzler, Peter
won Laden, immätriculieet. Er folgete tras
lich dem im gegebenen Befehl, unb börete bie
Inſtitutionen und. Paubecten:; woran ee aber bey
weiten ben Geſchmack nicht fand, als am kano⸗
niſchen Rechte woruͤber der vortrefliche Herr Boͤh
mer laß. Das Recht der Natur hoͤrete er bey
Dem Herrn Hofrath Schneider, und die Reichs⸗
geſchichte bey vorgenannten Herren Canzler. Dat
um ſchlupfete er gleichwohl auch beftändig in die
sheolsgifihe Borlefungen,; fonberlich zu dem feligen
Rambach/ und, ne er —— Big ni
Michagte.>: —— Kanye e
—W 1: adii
de Seren I @ethin Eine. 587
** ſich verdeuschen. :- Dagegen birlt
et fi um: fo. viel fleißigen zu dem jungen Herrn
ons, als Pwofeſſor der —— — nie auch
gzu dem Korn Prefeffoe Baffer. In Halle fieng
er-mun suchen, feine Deutſche Saure zu flimmen,
Denn.mon wollte in Betrochtung feiner beſendern
GSeſchicklichkeit dazu mit aller Gewalt einen deut⸗ |
ſchen Dichter aus ihm machen, und man zwang ihm
auch verſchiedene beutfche Gelegenheitsgebichte ab;
Beh om !Ol och! felbft nimmer gefielen. - -
ihm ein noch nicht vol⸗
jes eben in Halle? De Frühling 1728. trat an;
amd er empfieng Befehl, fich zum Regimente ein:
gafiuden. Niemand. geherfamer, alser: Aber; _
wmit welchem unerwarteten Erfolge? Ducch- einen -
gewiſſen harten. Zufoll, warb .er, ‚an ſtatt un
HSfficier gemache
2 abgegeben «Wie ſouer es ihm auch: anfänge .
gu: werben. als gemeiner Marfquier
Tier. ımser: des damalige Geljifche. Regiment
Sich war, als ein zarter Juͤngling Die Arbeit mi _
feines neuen. Standes zu.thun, melche dem
geöbeften Baurenkerl blutſauer fiei: ſo half nichts
davor. Er mußte; und Gott ſtaͤrkete ihn. Wat
Sottes Treue und Fürforge noch deutlicher bewen⸗
* war, daß der Major von Schulenburg, um
ser beiten Compagnie er, als Recrut, für einen .
Biögelusanm. gegeben warb, ſtarb, und daß den
Bamalige Capitun, nachg Oberſter und
Keramendant son Collberg, Herr Mokad von
Kallermann,.die Compagnie wieder erhielt.
"Bowie nina Sn. in. Dach u.
Rrr z
N
998 3:
—* — —
teſten Anlaß recht fleißig za-fiublerm. :-- Dige be
malige Archidiaconus Buchholz zw’ Korg, m
er in Garnlſon lag, ein — —— |
Mine, war feht großer Freund. Derſelbe Hatte
ſchon (ange an eine#-Prignitzia 'diplomatica ges
beicet; und es kann fern, Daß einer ſtiner Herrn
. Söhne fich mit der Ausgabe biefes von ihen nach
gelaſſenen Werkes beſchaͤftiget. Er koccete Te
gafiz’artig, doch eben nicht fo ausführlich, zeichnen.
an Herr Cuno half thia rede gem barinnen
Da diefer fein Freund eine recht ſchone hiſtoriſche
VBlbliochek Harte, fiel ee TORE in eins recht ſchwea
Wereſuchung, ſich an ein lich
ſches Werk —* ———
m- Reichchiſtorien waren ihm bifannt; aber
darũber zu erblaͤren; et — was für eis
—— regieret habe, ſolches zu hun; mb
es ſey in der Thatein unreifet Einfalt geioeſen
Wer, er ſey ſchon ſo.: Wenn er — |
u fange, Pb kriege ihrt niemand Teiche wieder: ba
Ben allerbim elſten Zeiten, wobey eine Mengeson
geztichneten Alterthͤmetn war, : bis: auf Karſe
eat ven. Er vu r Gtande/ ſondern
*
des Herrn Joh. Erian Cuno. 989
man muchigte ihn auch any bası Werk ſortzuſehen
und fein zweyter Band gieng bis auf Cart benifünfs
ten. Dieſe beyde Bände koſteten ihm ganze drey
Jahre, und nun blieben ſie liegen.
Im Jahre 1731. ward der Kronprinz, Seine
jest glorreichſt vegierende Mojeſtaͤt in Preußen,
|
|
|
|
|
|
Chef von dem bisherigen Golzifchen Regimente.
Mithin veränderten fich die Gluͤcksumſtaͤnde unfers
Herrn Cuno ſehr beträchtlih, Denn, nunmehr
that er‘ vom gemeinen Mufquetier auf einmal
einen Sprung bis: zum Feldwebel des erften Ba⸗
taillons, welches ſchon Damals das Anfehen einer
Guarde hatte; gleichwie nachgehends diefelben
Feldwebel, feine Nachfolger, den Rang von Pres
zumier-Sieutenant bey der Armee erhalten haben, .
"on biefem feinen Soldatenftande gerieth Herr .
Cuno in gute Befanntfchafft mit dem damaligen
Herrn Inſpector Wagner zu Nauen, als er da⸗
ſelbſt In Garniſon lag, und bekam auch einen be⸗
fordern Sreunb an den Yeritt TFoachim enrich. -
vonder Bröben, nachmals des Johanniteror⸗
dens Rittern, und Rittmeiſtern unter dem Koͤni⸗
glichen Leib. Corps Huſaren, wie auch Erbherren
auf Zanzau und Ruhleben, einen Herrn, welcher
feine Siebe jur Gottesfunche und zu den Wiſſenſchaf⸗
ten fo wehl, als feine treuen Berbienfte verehrungs«
—— in
_ feiner Zundeihmgsftheift: der «de. über feinem
Garten nachmals beffer, ein Denkmal geftiftet,
und einige Zeilen aus :der-barmächit:gu leſenden
. ‚ Rerg Antwort
»
Auntwort bes Hören von ber Bröben verbienen
bieher gefeßet zu werden. Gr fihteiber:
Du biſt der alte Freund. Dich hab ich bochgeacht
Dich, den fein edles Herz fo liebenswuͤrdig macht,
. Dem ich fo lange Zeit in Eruſt und Scherze Benme,
Und jege mit Herz und Mund den altın Freund ned
neune.
Mir dienten einem Herrn, dem groͤßten in ber Tick,
Den Freund und Feind gleich boch aus Furcht unb
Bun iebe bale.
Bir boben manched Jahr in gut md böfn Estunaben,
- Bey ihm befondre Huld und Zuverſicht gefunden-
- Mard übte unfern Leib, doc) unfre Nebenzeit
. _ Bertrieb der Muſen Luſt, des Wiged Geiſtigkeit.
O edler Unterſcheid! wenn man bep Büchern ſttzet,
Und, wenn bepm tollen Schwarm, ah als Wein
' BR — erbitzet.
| Noch in. demfelbigen gemelbeten Sabre 1731.
mußte Here Cuno auf Werbung; und bies batı«
erte fo faſt zehn Jahre nach einander. Was wür-
ben wir nicht von dieſem Zeitlauf erzäßlen koͤnnen,
wenn ung alle beſondere Vorfälle defielben bekanut
waͤren? In feiner jugend kannte ber munsere
Cuno keine. Gefahr. Sein Körper war flarf,
und den griff er auch an, als wenn er unzergäng
lich waͤre. Er war jegt ſchon durch und durch ein
Soldat, ; „Er be feinen Freunden mannig⸗
mal, doß eg ihm noch unbegreiſlich ſey, daß er ge
fund geblieben; ja, wie..fein ganzes Herz davon
überzeugt ſey, daß, wenn nicht ein höheres
e
‘
«
a L_L IL
|
des Seren Joh Cheman Cuno. 098
Zen ſtinen Oben bervaßner, ee fen: Sehen ahamal
wuͤrde 27 haben. Wie gluͤcklich ſind june ⸗
ge Hertn, welche mit der groͤßten Gemaͤchlichkeit
—** beſehen koͤmen! Allerbings koͤmen ihnen
Die Reiſen ſehr glich werden, wenn fie Augen zu
wo ſie zu Hauſe geheren Bi em. bas Bclavo-
ſehen, und Ohren zu hören haben. Herr Tune:
Dahingegen kann füch der. Gemächlichfeit auf feinen; x
Reiſen nicht ſehr ruͤhmen. Sie find-Abtrftanden..
Aber die Nachwehen erinnern ihn noch oͤſters daran.
Ob mn aber gleich ſeine Reifen, weiche gumg gegen ·
Freitige Abfichten hatten / als die Abſichten der jungen ·
Geleprten, das Anſehen gewonnen, in gauzen zehn
Jahren allis aus: feinem Gedaͤchtniß zu wiſchen,
was denfelber:in. der “yugenb. tvar eingepräget wor⸗
den, fo that ihm doch gleich auf feiner erſten Reife:
Die lateiniſche Sprache mvergleichtiche Dien⸗
ſte. Muenderſelbon komte er in Croatiem und!
Sclavomien, 100 feine Mutter ſprache auf einmal:
aufhoͤrete, noch immer ſo Aber a Weg Formen.
Doch, dies mar noch nieht genug. Wollte de wer⸗
ben, fo mußte er auch die Tandesfpracht nicht al⸗
lein verſtehen, ſondern auch ſprechen lernen. In
Carlowatz oder Carlſtadt fand er Gelegenheit da⸗
zu, ba er mie einem Faͤhmich von ber —— —
gaig wider die Tuͤrken Bekanntſchafft machte, wel⸗
cher, nebſt ſeiner Selavoniſchen Mutterſprache zu⸗
gleich die Italiaͤniſche verſkand. Durch Huͤlfe
dieſer letztern, lerniete er die vrſtere, und warb durch!
Die Erfahrung überzeugt, daß man nie eine Spra⸗
che geſchwinder erlernen koͤnne, als in einem Lande,
niſche,
993 . EeſWichte
difihe; als:enem Qebehrten/ feine ‚fonberliche Din
Re, * kan es ihm nachgehends in When und
NPohlen bach größtentheils zu ſtatten. In Ungar
In man enbfich noch überall Deutſche, beach zu
Ber eigentlichen Ungabiſchen Sprache hat ex wie uf
ieh, ep gang Je in Jain fe
Ä uſamer, er jwen gamfe, in Italien
pabringen muͤſſen.
An nichts 1öeniger konnte er auf feinen Keifen
fen, als Bekanutſchafft mit Gelehrtra zus na
Dogh harte er das Gluͤck, zu Preßbuueg mit
Rem ar unb beruͤhmten Harn, "Miaerbias
Bel Toungelifchen Prediger daſelbſt, In ſehe ge
naue Bekanniſchafft zu Berimen, mb hernach in
ben Jahren 1735. und 1736. mit dem Herrn Lich
. foauger, Pfascheren. iniugfpuerg. Lw.biefe Zat
mufßteerunter ber ar eines Segatintfertssaich
au Gakdırg werben, "ul baher öftere Reifen vom:
dert auf Angfpurg thun. Diefe Zeit in Salzburg
war bie vergnügtefte, fo er in feinem gamzen Sol⸗
batenftande gehabt hat. Denn Seine E
der Freyherr von Plotho, fein Landemann und
ehemaliger Mitfchüler; beroiefi ibm fa diel Freunb⸗
ſchafft, daß-er füch Zeit Lebens verpflichtet dafuͤr
erkennen wird. - "Auf: feinen —— ihm
. gehabs, meil folche gar. zu ſehr auf ſich ſelbſt iſt.
. — — —— — — — — — —
Dass‘ dic,:cur hic, injmer im Sim si daher et
mit ſeiner Werbung ſo vies zu thun hatte, Daß er
.. Darüber ‚alles vergaß, das mit Deu Abfche feiner
Reiſe nicht in Verbindung fland; fo, daß er fagen
kann, in Ram geweſen zu ſeyn, ohne ſich ji
Herrn Wan Cuno. gog
Möge gi gebenobon Pobſt Fepent zu weh
anz mäßig konnte er aber dach auch nicht
Da er von hoher Haud war erſuchet wor⸗
Torquato Taſſo in deutſche Werſe zu
Nſo war er mit Diefer Meberfesung noch
is in dns achegähete Buch fertig geworden;
Ruͤhe aber Dich: zulett vergebläch geweſen.
gedruckt. OEleichwohl iſt auch dieſe an·
e Arbeit in gewiſſen Abſichten nicht frucht ·
fen. Denn das dem Taſſo fo eigene
— bey dem Ueberſetzen einen leb⸗
Andruck. Nur war bie Zeit noch lange
ohren
a ſollte. Die Gelegenheit, zum Sabburg
Stalien ſich in ber. Muſik vollfommener zu
verſoumir ar nicht. Doch mußte u»
jerpeit ungeſucht ver ber Hand liegen ; und
Big konnte er obnehin niemals fon, _
ben Jaheen . und 1740. lief feine lch·
ung in Italien ganz verzweifelt ab, und. es
fies fich Dazu fo anzuſchicken, Daß er das
nieben eben fo ungern verlaffen mußte, als
getreten hatte. Hier erfuhr‘ er, was. bie
get: nichts haben, als, wie man gehet und
auf ih babe, Seines ſeligen Vaterg
hre auf feinem Sterbebatte, ba. er ihn bey
kn Anteist feiner Werbereiſen einfegnete,
gieſer Welt Abfchieb vom ihm nahm, ward - -
pan an Ah lebendig. „Den Sohn
„waren
DA...
(amt
„Den .
wenn du Deinen Much verlereſt. Ciefeßt, Def
ihm ein großes. und ſehr ſcheinbares Gluͤck ange
ſelbſt ein eiftiger Vertheidiger ber evangeliſchen
u.
—— u works nie
erluſt kleinmuͤthig
„bir die Wels alles nähe ;:. wonduiſt —— |
amd Bf form, fo Jin Di Gurt lc wieber,
„Sorge zu tragen ‚ nämlich für deine Chre ah
„für —— — Gieb lieber alles Preiß, die
„du die hieran Boramen leefl. Denn deinen gu
„ten Namen laͤſſeſt du in ber Welt, und Dein Be
„soiffeır aimumfE da mis nach ber Ewigkeit, Nun
fand er an zween Wegen, wovon er ben einen ober
ben andern einfchlagen mußte - . Zu Rom wach
ME
7
Hi
*
tragen; ja, es wollte ihm gleichſam aufgebeun⸗
gen werden. Er ſchrieb daruͤber an einem fich in
ber Naͤhe a beofficier, von welchem
er gewiß wußte, daß er Gott fuͤrchtete und den Kö»
nig ehrete. Da er zugleich von dieſem feinen:
©önner wußte, daß er ein eifriger Anhänger ber
Meligion war, ſo ſtellete er ihm ſehr umſtaͤndlich
Kor, man wiſſe es, daß er ein Proteſtant, und
— — — — —— — |
Lehre fen, und man haͤtte ihm bie buͤndigſte Ber
ſicherungen gegeben, ihn hierüber ungeſtoͤhrt ze
laſſen. In der That haste er großes Vebenten,
Diefen ihm eröffneten und a fo ungemein
fihönen Weg einzuſchlagen. Der gegenfeitige
Wes kam ihm, ee allzu ef ja ie
Herrn Fo Cheitian Euno. 955
deinglich vor. Wie ziveifelhaft·er auch
var, und zu feinem feſten Entſchluß kom⸗
mte;..fo befchtoß er endtich doch, es auf _
pruch dieſes -guttesfürdhrigen und weiſen
s ankemmen zu:läfflie, und des Freundes
e fie Bottes Stimme zu halten. Noth
ihn beten. fi Pe
\
.
“ X
Anewort bilieb niche fange. aus. Sein
ſchrieb ihm gerade weg. „Er möchte fa
steftmseiith bleiben; als er Fönnte, fü wuͤt⸗
sie: Feinde, und auch ſeibſt feine Freunde,
) nimmermehr von ihm glauben, --: Diefe
n ſich darüber berrüben, jene aber fagen,
le ſeide Ootlesfurcht Heucheley fen, und daß,
Gott nicht getreu geblieben, alle feine vor⸗
ne Treue gegen feinen König, nichts als
heit heiſſen koͤnne. Wie fehr er ſelbſt auch
Begentheil überzeuger:fen, fo glaube er doch
an, daß er feinen ehrlichen Namen viel zu
Jabe, als daß er auch ‚den allergeringfien .
in, welcher Anlaß zue Laͤſterung geben-Bönns
rig laffen werde. Wäre ihm Gottes Wort
uer und troftreich, wie er immer von ihm
et habe, fo möchte er ſich jego der Worte _
XVII, 8.9. erinnern: Es iſt gur auf den:
n vertrauen, und ſich nicht verlaffen
Menſchen, u.f.vo. Jetzo fordere Gote
ers Beweiß feines Slaubens ab. Sein
fen rrpflichte Ader zu erweiſen, daß er fein
rauen auf ben lebendigen Oott und deffen
“ „allwal⸗
—
R
296.bGeſichte
„allswaktenbe Vorſehung ſtelle. "Cr ſolle: daher vn
„Gottes Namen feine Studie wieder hervor fe |
schen. -Daß er fich.auf mathematiſche Wiffen
„Ichafften, und insbefondre aus Zeithrien und Muf
„geleget, wide ihm auf Univerſitaͤten bie erfprieß |
glichſten Dienſte thun . Waffe er fich denn auch
gleich noch ſo kuͤnmerlich behelfen, ſo waͤre ces
„doch noch immer beſſer, ben einer ehrfichen Ar |
„tnuith ein gutes Gewiſſen? zu bewahren, als ia
Rom Ehre zu ſuchen, und in ſeinem Vaterlande
— gu ſeyn. Uebrigens liege es ihm. auf
„ben Herzen; er werde fein th wi Oolanb fm
9 den. u. ſ⸗ 107 .
| Diefer Brief machte ei einen fo ſtarken Eindrud
” auf das Gemuͤth des gortesfürchtigen Herrn Emme,
| daß er fich ſtehendes Fußes entſchloß, Denen nach
immer auf ihn dringenden Verfuchungen, nur ge⸗·
ſchwind aus dem Wege zu geben; und, da er fo |
viel niche mehr befaß, um die Sciffsfrache anf |
Amfterdam zu bezahlen, fo trat er in bern damali⸗
gen graufamen Winter 1740. fie Reife zu Fuß
an. | |
Dies iſt es, Was uns von dem Abſchiede,
welchen Herr Cuno dem Soldatenſtande **
bekannt iſt. Wir koͤnnen die Umſtaͤnde nicht
her entwickeln. In dem bereits —— *
weihlingsſchreiben an dem Herrn non der Groͤ⸗
ben, Be man un indeſen folgendes: deron:
«
vo —
er" ı. . 1% 2 Hy no
>
De
*
des Herrn Jah: Chritian Cuno 997
ie hat das Sichel: deauf den Brit Aber gey
Mir hat fo Neid als ek denfelben 60 gemacht.
Doch hat mich auch der Sturm sum Bates binge⸗
ch ſchweige von mir ſylbſt. Mein ruhige Gewiſſen
erbinde die Wunde wir, die mir mein Feind geriſſen
Er ſtabl mir Friedrichs Huld und bie Gelegenheit
Zu Proden aͤchter Treu uind heiſſer Dankbarkeit,
dein treu und daukbar Herz kanr niemand. mir enke |
bi wil von driedrichs Hutb boch —* erählel. °
md in der Antwote dee gemedeen Herrn Kin
seen: lautet es: -
Dabei death Di niche us —*
des En Eiſerſucht bat. deiner nicht afione...
Bette ber alles regicrende Gott die Sauihefeig⸗
eit des Herrn Cuno bisher gepruͤfet, fo fuͤhrte ihn
eine Gnade auch tzun auf den Weg zur Beloh⸗
wing derſelben. Er kam unter deſſelben Geleite,
* funfzehnten Junius beflelöigen Jahres ziem⸗
ich geſund zu Kam Amſterdam an. Noch war immer
ein Bora en, fich nad; Leiden zu. menden; und
jes blieb bey ihm um. defto fefter, weil ihm eig
eier fehr bemittelter Here, welcher ihn unters
neges zwey gange Monate ſehr liebreich verpfleget,
ugleich verfp haste, ihm.auf: St. Fopannig
pognhundert Sehnen » — und vi
98°: Beetſhichte
- follte en in Amſterdam matten, Doch, Bas Wer⸗
ſprechen ward vergeſſen; und indem er noch im⸗
mer darauf ſann, wie er ſich dazu anzuſchicken
haͤtte, fich von nun an auf die Arzeneywiſſenſchafft
zu legen, und endlich die Doctorwuͤrde anzu
men, uͤberfiel ihm ſelbſt eine toͤdtliche Krankheit,
amd barüber-gieng feine kleine Boͤrſe, obgleich fh
che auf der Er fid) nicht vermindert, wohl abe
vermehret hatte, vollends darauf. Das heißt
wohl recht: Der Menfch denke, aber Gott ent.
Damals war fein Zuſtand auch wirklich recht Fläg.
Lan — — — — ——
lich. Er war zu ehrgierig, um ſeiner Familie ib
ne Noch zu Flagen, und in gan; Amſterdam few.
se er feinen Menfchen, dem er fie klagen fannte.
Allein, da bie Noth am größten, war Gert am
io Frank, mus gchärtig, mi im
ger a and gedürtig, mit
give. Dieſer machte Freundſchafft mie
Zwar hatte derfelbe wenig für fich ſelbſt übrig; er
war aber doch Im Stande, Ihm durch guten Darf
veche große Dienfte zu chun. Er brachte in iu
Bekanntſchafft mie Buchfuͤhrern, und verſchaffete
ihm Arbeit, welche er ben feiner noch anhaltenden
‚Unpäßichfeie warten, und baben feinen Unter⸗
halt verdienen konnte. Die erſte Arbeit befand
in franzöft iſchen Schriften und Eorrecturn. Der
fach trug ihm ber Buchhändfer, Zacharias Rom⸗
berg, auf, eine Handſchrift, welche eine holländb
ſche Grammatik’ heiſſen ſollte, in Ordnung zu brin⸗
gen. Damals verfland er nichts weniger aus
dem Grunde, ale bie hollanbiſche Sprache *7
des Herrn Joh. Chriſtian Cimo. 999
Hnerachtet machete er ſich daruͤber; und dieſe
Srammatif, mie fie denn auch iſt, hat ſich bald
vergriffen, und iſt wieder aufgelegt worden.
Als ihm der gütige Gott feine Geſundheit wie⸗
ber fchenfete, und er wieder ausgehen fonnte, wuͤr⸗
De es ihm gar leicht geweſen ſeyn, mit der Muff,
felbft ganz reichlich, fein Ausfominen zu finden.
Er befam $ectionen anf dem Clavier, und, ba feis '
ne größefte Stärke im Violonzello beftand, und
er zu damaliger Zeit ber einzige war, weicher ſich
-auf dieſem Inſtrumente bervorchun fonnte, fo war
faft fein Concert, wobey man ihn nicht auffuchte,
£ectionen zu geben gieng noch an, aber auf Concer⸗
ten Geld zu verdienen, war feinesmeges nach ſei⸗
nem Gefchmad, und. fam ihm ſchmaͤhlich vor, ba
er fich bloß zu. feinem eigenen Vergnügen auf die
Muſik geleget hatte, Indeſſen ward er in furzer
Zeit zu Amſterdam ſehr bekannt. Kin guter
Ruhm von ſeiner Geſchicklichkeit und erworbenen
Wiſſenſchafft breitete ſich von Tage zu Tage aus.
Ein gewiſſer reicher Mann bedienete ſich ſeiner
Unterweiſung in der Geographie, und bezahlete
en dafür fehr reichlich, empfahl ihn auch andern.
e ſahe nunmehr, daß er nicht nur reichlich aus⸗
fommen, fonbeen auch betraͤchtlich entübrigen
Eonnte. Die meiften Stunden des Tages (wor⸗
unter ihm eine, bey einem dortigen Landmeſſer, für
weihen er Cartouchen, Wapen und dergleichen,
beftändig weg zu mahlen hatte, täglich einen Tha⸗
fer einbrachte) waren befeget. Sein Bornehmen,
"pr Amſterdam durd) fparfames Qauefalten fo viel
Nienu Gel. uropa XVITh. ss u
zu entübrigen, daß er bafür in feiden zum Doctor
in ber Arzeneywiſſenſchafft promoviren EFönnte,
. ward nun zwar immer beftändiger. Es fügte ſich
‚aber wunderlich, daß die Frau Wittwe Voͤlkers
für einen geroiffen Rechtsgelehrten, welcher in ei⸗
nem ihrer Häufer wohnete, jemand ſuchte, wel⸗
cher, nebſt der lateinifchen, Die hochbeutfche, frau
zöfifche und italiaͤniſche Sprache. verftund. Einem
‚ dergleichen war ein fchon ſehr annehmliches Gehalt
zugeleget; daher ſich auch hiezu recht viele Compe⸗
tenten einfinden. Die Reihe kam auch an um
ferm Herrn Cuno. Er wäre vermuthlich der rech⸗
te Mann dazu gewefen. :Die Station mar auch
nicht zu verwerfen. Allein, auffer daß er feine
tägliche Stunden größtentheils ſchon befeger hatte,
fo mar fie nicht für ihn, weil dadurch ſein Vo
ben, fich Doctoriren zu laffen, mit einem male mur-
de fenn bintertrieben geworden. Gemeldete Frau
Voͤlkers fragte ihn indeſſen links und rechts aus,
und er beantwortete alles mit einer ihm eigenen
Offenherzigkeit. Ihm ward Bedenkzeit gelaffen.
Da' er aber darauf verblieb und die Urſach anzel-
gete, warum er biefe angebothene Stelle nicht ans
nehmen Pönnte, both fie ihm, gegen ein Gehalt
von vierhundert Gulden die Hofmeiſterſchafft ihres
Enfels, des jungen Johann von der Laag, an.
Nichts erwünfchteres formte ihm angebothen mer
... ben. Denn alle feine bereits befesten Stunden
wurden ihm frep ‚gelaffen, und es war genug,
wenn er an feinem jungen. Deren täglich auch nur
drey feftgefegte Stunden anwendete. —
/
es Herrn Joh. Chriſtian Eumg. iooꝛ
| er auf dem geraden Wege nach dem Cathe-
u ſeyn, und in einen paar Jahren fonnte er
emaͤchlich fo viel entübrigen, feinen noch im«
v fehnlich, unterhaltenen Borfag zu Leiden aus⸗
ren. Doch, Im Himmel war es anders be
ſen. Ehe ein halbes Fahr vergieng, warh
Patronin feine Frau, und den vierzehnten
1741. wurden fie ehelich mit. einander einge⸗
t. Dieſer feiner Goͤnnerin und Cheliebften
r in der an diefelbe gerichteten Zufchrift fei-
noralifhen Briefe, worüber mar auch ihr
niß in kleinen fiehet, ein unvergeßliches Denk⸗
einer treuen Ergebenheit zu ftiften geſuchet.
uch ſchon, ba fie priefterlich vermählet wa⸗
ließ ihm feine Frau die Wahl, ob er noch eine
ıng in $eiden ftudiren, und Doctor werden,
neben ihr auf.den Contoir arbeiten wollte,
» aber feinen neuen Beruf für goͤttlich hielt,
} er nicht nur ben ganzen gelehrten Stand
fahren, ſondern legte fich auch mit folcher
erung auf die Kenntniß der Raufmannfchafft,
r in fünf von feine andere, als Hand⸗
bücher, -in Die Hand nahm. Seinen nun⸗
gen Pflegefohn pon der Laag ſchickte er für
nach Deutfchland, und vertrauete denfelben
ufficht des Herrn Magifters Lanemans,
r8 der Schule zu Quafenbrügge.
ʒo wenig er Zeit feines Lebens baran gedacht,
uch nur hatte denfen Finnen, daß aus ihm
aufmann werben follte: eben fo wenig, und -
. eo.
88 3
ur
!
u
1002 . Gefchichte
noch weit weniger, dachte er auch Daran, daß er
. "als ein Kaufmann der gelefrten Melt noch twitrde
in die Augen fallen fönnen. In den erften fechs
Jahren feines neuen Berufs hatte er feine Hände
fo voll, daß er fih um nichts, als um fein Hauf
und Handlung befümmerte. Er hatte einen Gar- ,
. sen, und, wie ein großer tiebhaber hievon er auch
.. son KRindesbeinen an gemwefen, fo gönnete er ſich
‚ doch die Zeit nicht, denfelben einmal zu beſehen.
Der junge von der Laag hatte feine wilde Un
gebundenheit ſchon ſehr frühe in Quakenbruͤgge
ausgelaffen. Da er fich aber wieder zur aufrichti-
gen Beflerung anließ, nöthigte er ihn im Sommer
‚mit.feinem Rector nach) Amiterdam, und, um ihn
defto mehr zum Stubiren aufjzumuntern, verſprach
er, eine Bibliothek für ihn anzulegen, Faufte auch
zugleich die ſchoͤnſten Ausgaben von lateinifchen fü»
genannten Elaßifchen Autoren für ihn zufanımen.
Die unfchuldige, oder vielmehr für ihn rühmliche
Gelegenheit, wodurch er wieder an das Dichten
‚ gerieth, war feines Pflegefohns gereimter Men
jahrswunſch. Er fchickte fich in des Juͤnglinges
Maturell, und verfuchte, ob er ihm durch gereimte
Briefe näher an das Herz fommen könnte. Der
Verſuch fehien nach Wunſch zu gerathen. Lehrer
und Schuͤler noͤthigten ihn fortzufahren; und das
war gar feine Mühe fuͤr ihn. Bald flogen über:
al Abſchriften herum, deren ihm felbft einige zu
Geſichte kommen, welche aber fo zerftümmelt wa⸗
ven, daß er ſich entfchloß, biefe feine Briefe zu -
fammen auf feine Unkoſten drucken zu faffen, und
" | ſie
es Herrn Job. Chriſtian Cuno. 1003
a verſchenken. Sie kamen in großem Octav
wohlausgeſuchten Anmerkungen aus ber Sit⸗·
hre, Gefhichte u.f.m. dem fauber geftochenen -
mig des Herrn Derfoffers, und einer Zu⸗
tan fein Ehegemahl, zu Amfterdbam an das
Nicht nur Liebhaber der Dichtkunſt, fon
auch Gelehrte, nahmen diefe Poefien, wie -.
‚verbienten, ſehr wohl auf. Sie wurden,
werben noch, in manchen Haußhaltungen mit “
nügen und Erbauung gelefen. Die deutfche .
llſchafft zu Göttingen ſchickte ihm das Dipfo-
eines Eirenmitgliches zu; wie nachher die
ıftädeifche, Jenaifche und Greifswaldiſche Ge⸗
afften ihn ebenfalls zum Mitgliede aufnah⸗
Mur Schade, daß das fhöne Bud, wors .
ſich viele Stellen nicht leicht ohne Rührung les
ffen, bey dem jungen von der Laag feine .
e Frucht gebracht hat. Er ift auf die äuffer-
(biwege gerathen. Man fahe feinen andern
‚als, ihn die Reife nach) Indien thun zu fafe
nd nunmehro ift man ungewiß, ob er tod,
inter die Wilden gerathen fen. | |
yoch, wir Eehren wieder zu unferm Dichter
elehrten Kaufmann zuruͤck. Die Luſt zuge
ı Öefchäfften, welche nun ſchon feit fo mans
fahren, als unter der Afche verfcharret ges
hatte, fieng nun bey ihm en dat wieder
kzuglimmen, Bon den erften jahren an,
im Virgil mehr als bas Satein, verſtehen
., war biefer Dichter immer fein. Liebling.
0 Sss 3 Schon
2
4
1064 ° - Gefchichte
Schon auf Schulen dachte er daran, ımd es kam ihm
ſehr ehulich vor, in Nachahmung der Aeneis, Das
große Erloͤſungswerk in ein Heldengedichte zu bein
gen. Dieſer Gedanfe ward, nachdem er feine
Handlung nunmehro in ber fo lange bearbeiteten
Drdnung hatte, daß er dabey einige Mebenftunden
für fi) erbentere, bey ihm wieder febr lebendig;
fo, daß er fich deffen nicht entfchlagen fonnte. Er
entwarf fich hiezu wirflich einen Schattenriß; und,
da er erit feite Feder in dergleichen verfuchen wol:
te, überfeßte er des berühmten niederdeutſchen Pre:
Digers "job. Vollenhoven Kruiftriomf, aus den
KHoländifchen in deutſche Verſe, und begleitete fol:
che mit werfihiedenen nüslichen Anmerkungen. _
Diefe Ueberfeßung trat 1748. bey gemeldeten
73. €. Schoots von Capelle zu Amfterbam in
großem Octav an bas dicht. >
„brachte ben Berg mir dem Bleyſtift auf das Pa
ri eben dieſem Jahre, ba er feinen fo lange
berfäumten Garten, auch endlich einmal wieder
in Ordnung bringen mußte, fiel ihm bey der da
maligen Aufficht auf den Bau, wobey er Dem
Kunſtmahler, Heren Job. Heinrich Strumpb,
zum Zeitvertreib noch mahlen half, dennoch auf
bie feßt die Zeit. zu lang: Er gebrauchte, an ſtatt
eines Pinſelſtockes, ein Bleyſtift, ftecfete ſich einen
Bogen Papier in den Buſen, und dichtete; in⸗
dem er Feine große Yufmerffamfeit auf fein Dich-
‚ ten fu veriwenden’hatte. So, wie ihm bie Berfe
einficien , ‘ fehrete er feinen Pinfelftof um, und
pier.
zHerrn Joh. Ehriſtian Cuno. 1005
So ſpielend kam ſein Gartenlied zu Stan⸗
Des folgenden Winters brachte er in einigen
ſtunden folches in Ordnung, und gab e8 dem
annten Buchführer Capelle, welcher es
in geoßem Octav herausgab.
tun Dachte er genug gethan zu haben, um.
jeder einigermaaßen zu probieren, und ver⸗
te alle feine Nebenſtunden, fonberlid) bie
tage, auf ſeine Meßiade. Mittlerweile
die alte Freundſchafft mit dem hochwuͤrdigen
Senior Friedrich Wagner, zu Hamburg,
rege. Dieſer fein theurer Freund, laß nicht
ine Gedichte, ſondern fand auch einen ſol⸗
Befchmad daran, daß er ihn anmurhigte, ei-
zahl Eremplare davon nad) Hamburg zu ver-
. + Das war nicht mehr megfih. Denn
Berleger hatte ſchon alles ausverfauft, und
lich war die Bartenode in wenigen Mona»
tgriffen. Der Herr Senior Wagner, um _
viel eher anzumuthigen, eine neue Auflage '
orgen, erbot fich, ſolche mir einer Vorrede
leiten. Er rieth ihm zugleich, feinen Gar⸗
ang zu verlängern, und gab ihm das Thema
n Bienen auf. Sein Verleger grif fid
‚hr auch recht an, dieſe neue Auflage prädh«
machen.: Sie wärd mit 'einer großen und
n Titelplatte unb verfchiedenen fauberen
ten, auf großen und ſtarken Papier, zu .
rdam 1750. in Dcfav fertig, unter folgen
titel: "
14 u Herren
0066 Geccſchichte
Seren Johann Chriſtian Cuno’s Koͤni⸗
glich⸗ Großbritanniſcher deutſchen Geſeil⸗
Khafft auf der Univerſitaͤt Göttingen Mit⸗
gliedea, Ode über feiner Barten: VNach⸗
“mals befler. Zweyte Auflsge, durch ihn
ſelbſt nachgefeben und vermebret. Nebſt
. Zugaben angefebener und.gelebrter WMänner,
und Vorrede Herrn Sriedrich W 8 (ür)
26o0 S. ohne die Vorrede und Zufehrift. In der
*
Vorrede, welche man zuerſt lieſet, handelt der
—— Herr Wagner, von der Schulbig⸗
eit des Menſchen die Werke Gottes im Reiche
der Natur und im Reiche der Gnaden gehoͤrig zu
betrachten. Hierauf folgen das Zuweihungsſchrei⸗
ben des Herrn Verfaffers und die Antwort des
Herrn von der Groͤben, alsvenn bie aus drey⸗
hundert acht und achzig Strophen beftehende
Gartenode felbft; weiter des Stargardifchen
Herrn Prof. Bielke Abhandlung von Dem
vernuͤnftigen Bottesdienfte, in fo fern er fich
die beilige Offenbarung der Cbriften
grunder, jonderlic) gegen die Naturaliſten;
des Heren Prof. Denjo eben dafeibft, Gedicht:
Beweiß der Gottheit aus dem Graſe, zuge»
ſchrieben an den Kern von der Bröben;
weiter: Dauid Sigism. Ang. Büttneri, enumeratio
methodica plantarum, carmine clarıflimi Zosenis
Chrifliati Cuxno recenfitarum ; wobey ein ſchoͤner
Kupferftich-von ber Cunonia, einer Perfianifchen
Pflanze, welche Herr Cuno in feinen Garten ges
‚bracht und in feiner Obe unter bem Damen SEibe
N . j z
N
s Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1007
beſchrieben hat, befindlich iſt; und endlich
derrn Joh. Alb. von Beinom, Koͤnigl.
Bifchen Secretairs im Cleviſchen, poetiſche
aͤrung der Rupferzierrathen bey der
des Herrn Cuno.
die moraliſchen Briefe unſers Dichters
ierauf 1753. nebſt einem Anhange, und Vor⸗
yes berühmten Herrn Paſtors Zimmermann,
amburg wieder aufgelegt worden; und, ba
der Verleger, Har
m Jahr 1758. einige geiftliche Lieder mit
Zuſchrift an den Herrn Prof. Gellert auf
5. in großem Octav; wozu 1759. ein zweyter
lauf 157 ©. hinzufam; und vielleicht werden -
och mit einem dritten vermehret werden. Eine
Auflage feines überfeßten Rreuztriumphes,
hfalls zu Hamburg, ‚dürfte wohl ſchon die
fe verlaffen haben, oder wenigftens bald fer
yerden.
Alle dieſe Schriften des gelehrten Herrn Cuno
fehr wohl aufgenommen werben. Wir wol»
ms bey den Recenfionen berfelben in den Goͤt⸗
Ifchen und’ andern gelehrten Zeitungen nicht
alten, Es wird fich aber der Mühe verloh⸗
‚daß wir das richtige Urtheil des mehrerwaͤhn⸗
Seren Seniors Wagner von feiner Poeſie,
dee Vorrede zur Gartenode S. 23. u. f. herr
üben. |
Ss 95
!
fen, anlag, daß er ihm .
ꝛr etwas zu drucken geben möchte, fo erfolge '
10o8 Geſchichte
Ich bemerkte inſonderheit mit Vergnuͤgen,
ſagt er von ben Herrn Verſaſſer, daß er feim
ihm faft angebohrne Gabe der Poefte, nicht, nad
Dem gemeinen Beyfpiel anderer, auf unanftändige
und anſtoͤßige Dinge richtete, fonbern fie vielmehr
lediglich und recht glücklich zue Ehre Gottes ımb
zur Erbauung des Nächften heilige. Und, was
das meiſte, ich fand, daß er in feinen Poefien,
nicht als ein bloßer MWeltweifer fchriebe, der mr
die Werke Gottes im Reiche der Natur nach dem
$ichte der Vernunft herausftriche, fondern auch zu
gleich als ein rechtfchaffener Chrift, die geoffenbar
sen Werfe Gottes im Neiche der Gnaden gebuͤh—
rend preifefe, und alle Menſchen zur Verherrli⸗
hung Gottes in Chrifto Jeſu zu ermuntern fuchte,
Alles dies liegt in feinen- oberwähnten Schriften
vor den Augen aller vernünftigen und chriftlichen
$efer am Tage, und ich darf nicht befuͤrchten, daß
jemand, der Die angeführten Schriften felber lieſet,
dies mein Urtheil einer partheyifchen Freundſchafft
= zueignen werde. — — — Ich will nicht in
Abrebe ſeyn, daß mandjer fpigige Kunftrichter,
der nur an Worten naget, und fi) Aber Kleinig-
feiten aufhält, nicht noch bie oder da an der Rei⸗
nigkeit der Sprache *), ober entfielen be
*) er dieſe im Pefen und Schreiben liebet, dem
duͤrften freylich verfchiedene von dem Herrn Euno
genotamene Freyheiten und gebrauchte Belgi-
ciſmi unangenehm ſeyn. 3. E. die Woͤrter
BRunodſe, Herbringer, Volltahn, Giexigkeit,
. c N
.”
zHerrn Joh. Chriſtian Cuno. 1009
etwas ausſetzen zu toönnen vermeinen |
> Bernünftige, billige und chriſtliche Leſer
werben‘
lafft beenimms, uchein, Vollthuung, und der⸗
aleichen; ober die Wortfugungen,
ch dem betrübten Fall, wobey ich jungſt geblieben
den ich folgends Art der Dichtertunft beſchrie⸗
Na mir Menſchen noth im —* der unſchulb
waren.
wie and: Es iſt Unmöglichkeit zu ſchildern
u. Ich weiß nicht, ob ich dahin rechnen
ff; wenn berfipiebenetich Natur ohne Artickel
fuͤr dis Vatur ſtehet; als:
Eigenliebe, Ay 0 Vatur je u. getragen, -
VNatur if leicht volltahn.
hie klinget e8 etwas hart, Ich finde es ins
beffen auch bey anderen, 3. €. in des vortrefli⸗
chen Brokes eterfcbuig von Miltons verlohr⸗
nen Paradies 53. wie Natur die Farben miſcht.
Das Wort Erfabrenheit ſcheinet mir auch we⸗
nigſtens etwas provincial zu ſeyn.
enn der bejabrte Witz ruht auf Erfabrenheit
Doch erinnere ich mich, ſolches auch in des
Herren Scharfenftein Ueberſetzung ber Mariarıne
gehen zu haben:
Eifen, werther Freund, der eure Tugend ruͤhrt,
— Die Erfabrenheit, Die eure Weißheit ziert.
Das von an ſtatt des Genitivum, will mir ebens
fels meiſtentheils wenig fell; ; und ich laffe
ed nur in partitivis zu. 3.2. in den Bemuͤhuu⸗
gen zur rderung der Trien u. m. 66t. A
©. das Lob des beflen von den Zelden, iſt
nicht zu tadeln. Aber iſt cd chen fo umandi,
wenn 6. 400 ftehe?
Und“
„100 °" . Gefchichte
_ werben ich aber das menig anfechten laffen, be
die Schoͤnheit ber Gedanken, amb ber Raccehm
W und traf mit morderiſchen Gifte
O Rudolph! Habſpurgs Stanz! d den n legten Zapeig
Dahingegen, wenn ber/ Her» on N Voltaice in
der Borrebe zum Antimachiavel mit Recht von
| Beitchten redet, weiche zwar nicht völlig Sram
—— ind, aber es wohl verdienten zu feym: fo
möchten au wohl einige von dem nem Emo
ebrauchte, mehr bolländifih als deutſchti
usdruͤcke, aus jener in dieſe Gpra RE *
. übergenommen zu werden verdienen +
— ſonſt geiſtreich oder witzig
dem Niederdeutſchen —— — lüften
(er uft my) für gefallen, Aufl zu etwas haben;
vielkicht auch unterſtellen (onderſtellen veooron-
derſtellen) fuͤr voraus ſe Bey unfern Ries
derfächfikben Dichtern finde ich ohnchin ſchos
manches, mehr im Holländifchen, als im Deuts
Ken gebräuchliche Wort ,. ale in des belobten
Fes Ginngedichten. ©. 194.
Bhevr, id ſich zwingt, und, um und zu bebagen-
ge Sorten Beute find auf Erben.
ollt’ ich noch eine Sorte finden.
Ingleichen in der Ueberſezung des Pope Unterf.
des Denfchen 4 Br. ©. 115. Schau, Cronweli,
welchen fein Betrieb (Bedryf) verdammt zu eis
nem ew’gen Namen. Co auch in den an
ten Bemühungen 3% ©. ıca.
Drädient
wacht gleiche * a Em * feinen Baus
Diefed und andere ir —* deutlich, daß
Mund ber peinliche Reimzwang Schuld daran
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. wur
er Sachen das reichlich erſeket. Dieſe werben
on feibf fhon fo gefcheut feyn, daß fie lei be
— merken,
fev. · Und in der That; was thut der liebe Reim
nicht X ſelbſt wohl bey den ſchoͤnſten und geuͤbte⸗
ſten Dichtern, ja bey Meiftern unter bemfelben
Sie gehen fo weit, daß fie fich wohl ſelbſt zum
Mißvbrauch beiliger Dinge und zu unanflänbigen
Ausdrũcken verleiten laſſen. Der Herr von
Barre, weicher mitten unter einem Volke, das
um Denken and Dichten das allerwenigſte Recht
bat, fo ſchoͤn und vortreflich denket und dichtet,
daß auch die gefcheutefte Ration fich feine Landes
mannſchafft zur Ehre rechnen würde, bat mich
Dadurch in größere Germunderung geſetzet,
daß er verfchiedentlich in diefen Fehler, den er
leicht haͤtte vermeiden koͤnnen, gefallen iſt: zu⸗
mal, da er ſich felbſt zugleich in das Amt geſetzt
bat, andere berrfchende Fehler und Schwachhei⸗
ten der Menſchen gar freymuͤthig zu beſtrafen.
Ich lefe unter andern im deſſen epitre au grand
diamant, Episres diverfüs Tem. l: p.194. a Lom-
dres 17745. ' N |
La femme impunement fiche en fes cheveux gris
Tont les fi6fs paternels en poingons convertis,
Et fiere du fardeau de fs tete tremblante
La fotte s’enlaidit, pour paroitre opulente.
En voyant fa Busquiere en forme de Plaftron,
On jureroit, que ’eft le pedoral d° Aaron. .
Sollte nicht Die Mode Bequemheit des Reimes
‚den Herren von Barre dahin verleitet baden,
Daß es ibm artig gefchienen , wenn er den Ho⸗
benpriefter Aaron mit feinem Bruſtſchilde, zus
gteich mit einem nach der Mode geputzten Frauen
— oder gar naͤrriſchem alten. ‚auf
fieliete. Um des Reimes willen
falfch denken, ober den Woblſtand beleidigen, M
—
⸗
2 Geſchichte
wierken, wie der „Her Verſaſſer dieſes Werklen
nicht geſchrieben, um einen Lehrer der Dichrfunl
abzu⸗
unſtreitig ein großer Fehler der Dichekunſt
Was ift weit ine Gleichheit zwi
fchen a Seufif@ifbe 4 de ai
chen Schnücbruft ober dem Latze einid Frauen
rs? Reine anbern,.ald, daß beyde vor der
ruſt getragen werden, und mit Edilgefbeinen
beſett find. Wenn font der vornehime Dichter
die Befchreibung bes Hohenprieſterlichen Bruſt⸗
childes 2 8. Moſ. XXVIII, 15.0. f. nachzufehen
ich bemuͤhen will, fo wird er an der Unrichtig:
Eeir feiner Vergleichung feinen Zweifel tragen
Sonnen. Wie artig würde dem Frauenzimmer
ein viereckter Latz ſtehen? Wie wuͤrde man ſich
nicht wundern, die Namen der zwoͤlf Kinder Iſ⸗
rael darauf zu leſen? Was kan endlich von aller
Wahrſcheinlichkeit mehr entfernet ſeyn, als, daß
jemanden bey dem Anſchauen des Bruſtſchmu⸗
ckes einer alten Naͤrrin, der Hobeprie ſter und
fein Bruſtſchild beyfallen werden; ja, Daß diefes
einem dabey fo lebendig unter bie Augen koms
men werbe, Daß man follse, man febe
es in jenem? Der nf fo reiche Herr vom Barre
verfällt hier in eine wahre und mitleidenswuͤr⸗
Dige Armuth. j
Ein gleiches meyne ich mit Zug urtheilen zu Ed;
nen von ciner Stelle in der epitre a Marphurius,
Tom. II: p.2. | ”
leune et prefomtueux j’exrpliquois aux favants
‚ La .caufe, les cffets, la nature des vents; |
x J’en marquois les cheming, et content de moi meme,
Je eraignois peu /affrons, qu' eſſuis Nicodeme.
Auch bier — Nicodemus nicht leicht ei⸗
ne Stelle gefunden haben, wenn ihm nicht Die
Gefalligkeit vor ben Reim ſolche gegoͤnner base:
,
a
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1013 -
abzugeben, ober andern ein ausgefimfteltes Mufter
derfelben vorzulegen, welches man auch bey feinen
obbe⸗
⸗
Der Gedanke iſt gewiß ſalſch. Die Aurede des
Heiland s (Job. Ill, io.) Biſt db Dee Kebrer
Iſraels, und weiſſeſt das nicht? enthalt nichts
ſchimpfliches vor den Ricodemus: Es iſt eine
‚überzeugende Frage, deren Sinn diefee ifl: Da
du ein fo berühmter Achrer unter dem Ihdis
fchen Volke bift (in beffen. Schuien namlich Die
Lehre von der Wiedergebureh nichts unbekanntes
war) ſo wirft Du dieſes ja wohl verſteben? Zus
folge dee Dentungsart unſers Dichters, müßte
der Herr Jeſus dieſes dem Iſraelitiſchen Lehrer
Deswegen voraebalten haben, weil er feine Un⸗
wiſſenheit in Erkaͤnntniß des Urſprunges der, Nas
‚tur der Winde befannt hatte. Allein, nichts we⸗
niger, als dieſes. Die Rebe war von der Wies
bergebutt. Deren Art und Befchaffenbeit ges
‚land er nicht genugfam eirzuſehen. Es bleibe,
alfo nichts ubrig, wodurch fich der berühmte
Dichter an der Haafe berechtiget zu ſeyn glau⸗
ben fonnte, den Nicodemus herbep zu ziehen;
als, daß in dem Befpräche beffelben mit Chriſto
ein Gleichniß von ber Natur des indes vors
hommt, und er eben auch von diefer redet. Wer
des Herrn Doctord Heumann richtige Erklaͤreng
dieſes Geſpraͤches anbey zu Rathe ziehet, dem
wird die angeführte Stelle vollends nicht anders,
ale; wie ein ungereimser Keim vorfommen koͤn⸗
nen. Waͤre es nicht gut, daß ſolche Herrn bie
Bibel ein wenig beifer ſtudirten, die Geriagſchaͤ⸗
Der und Verachtung guter: Ausleger derfelben
abren lieſſen, und ihr wenigſtens jo wiel Recht
und Ebre bdewieſen, als fie wohl andern Schrifts
fiellern thun, daß .fie fie namlich erſt gu -verftes
ben ſuchen, che fie ihre. Redensarten auf. einige
Weiſe
un
so Gefbihte
“ obberührten sebensumfänden wohl nicht von ifm
erwarten kann: ſondern, daß fein Zweck vielmek
lediglich
Weiſe ſpoͤttiſch oder nachtheiiig fübren. Die
Lehre von der Wi dergeburt, worüber ſich der
Herr Jeſus und Nicodemus unterhalten, iſt uͤdri⸗
"gend unter ben Chriften, eine fo wichuge,. bei
ge und ebrwürdig gehaltene Lehre. daß es
große Beitbefinnigkeit verrath, bloß im
«ta bavou zu erwähnen.
Es fey mir erlaubt, noch ein Bepfpiel von glei
cher Art, aus demfelbigen Dichter bepzubringen.
Es ſtehet in der epitre a Ragotin Tom, UI p.u$.
ignore en verite, ce que je
* nud, ainſi qu’ Adam chaſſe du Paradis,
/
uitai ces beaux lieux au travers des tenebres,
elcher Rabbi? oder welcher Gloſſenmacher hat
doch unſern gelehrten Dichter die Anecdote mitges
theilet? Daß Adam nackend aus dem Paradieje
ſev geiaget worden? Wenigſtens, wenn wir ber
Ordnung der Mofsifihen Er iblung folgen wel:
ken, fo bat er zuvor ſchon Kleider gehabt. = 2%.
Moſ. II,21.22. Die Befchichte meldet zuerſt,
daß Bor Adam und feinem Weibe Röde von
gellen gemacht, und fie ihnen angezogen babe,
Darauf folget bernach «eft: da ließ ibm (Bott
der Herr aus dem Garten Eden u.f-w. Die
Dichter find Mahler, Die Mahler p Adam
und Eva, wie fie bad Paradies mit dem Rücken
anfeben mußten, nactend vorzuftellen. Warum
folte es dem Heren von Barre nicht auch ers
laubt ſeyn? Doch nein; ein Dichter darf keinen
offenbahr falfchen bipseiichen er anneh⸗
men. Gin Mann, der beiffet , darf
Die biblifihe Befchichte he —*88 Ich ſehe
überdem gar feine befondere aheit, ftig⸗
‚- Veit und Nachdruck —e S —
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 101
edigůch dahin gerichtet ſey, mit feiner natuͤrliche
und ungezwungenen Gabe der Poeſie den Sache
übe:
eben fo nackend will außgefehen haben, wie Adam
‚da er dag 18 Paradies ver affen mußte War cı
denn anders nackend, als andere nackend ‚ver
jagte find? Würde es nicht. ein leichtes gewefer
—F ein anderes und ſchi es Bepſpiel au
abel der heihniſchen Geſchichte zu wählen
Yen, in * een Su geh F ſi
er uͤber den reichen Geiſt die Herrſcha
angemaaßet. Denn, daß der edle Dia ſi
* denken ſollte, wie gewiſſe kleine Koͤpfe
cbe ch alfbem ve artig duͤnken, wein ſi
—— genſtaͤnde mit bibliſchen Dingen ver
— koͤnnen, iſt mir unglaublich.
arf ich noch tiefer in den Tempel des Geſchmack
neindringen, und mich dem allgemeinen Adgot
eben, dem Herrn von Voltaire, naͤbern
Ich wage es; und erkuͤhne mich gleich YAnfangı
F behaup ten, daß man eben fo viel faliche
Fine Ben Sehen als aa onen I
nen iſchen antreffe. Man lie
ſet in einem Schreiben ——— an den dert
von Sontenelle, da er von ber Betrachtung bei
Himmelgemölbed handelt, Ocuvr. Tom. IV. pag
95, folgenden Ausdruck
Ou faint Paul avant Vous ava
Force beautes {urnaturelles, >
Dont tres prudemmnent ilechktk, -
— Mer wundert fich mi ‚daß dee DIS In Den bei
ten Himmel —3 — auluß (2 Roe.XII, 2. 9.4.
hieher komme? und wie ihn zumal ein Bibel Sana
Ichter fo unerwartet hießer. gebracht habe.
lein, wer fiebet auch nicht, es in. einem hr
1 Geleite geſchehen ſey? Wie Hinten!
ft die Vergfeichang zwiſchen eiuem Gternfeher
um Gel, @uropn ZVITy, st weihe
"1018 Bor Geſchichte
aber ſeine Werke recht ruͤhrend zu preiſen, und ſei⸗
nen Raͤchſten auf eine reizende Art zu erbauen.
. melde mit Hülfe eined Fernglaſes den 5 —
—— des Himmelgebaͤudes und feiner Koͤr⸗
ſchauet, und einem, mit einer ganz deſon⸗
5 Ent nr uͤckung dergleichen anberen Sterbliche
nicht wieberfahren, begnadigten Apoſtel; mit ei
nee Entzüdung bis in den dritten Himmel, im
das radies ſelbſt, in die innere, Wobnflätte
Ir ttlichen Disjeftat, Herrlichkeit und Seig⸗
1 bie nie Fein menfchlicheä Auge gefeben bat.
Wie. betrüglich erklärst der Meiſter der franzöfls
fchen Dichtkunft. das Zeugniß Pauli, daß er uns
‚ausfprechliche Worie geböret babe. (Burg.
neu gel, Zur. 14 Ch: 503 &.) welche es einem
nicht erlaube fey zu tagen, als ſoiche
— „Binge,menon er gar weislich gefipwiegen habe?
Das if nichtd anders, als eine rechte loſe Schrifts
_verbeehung. Wem if unbekannt? Daß die
Redart: weißlich von etwas febweigen, fo vid
gu erfennen n gebe, 8 —— und wohl thun,
— — — chen feine Thorheit nicht
e the. Und * auf. das wenigſte gefagt)
wer au ni drig nd unehverbiethig, von einem
J— eprieſenen Dann, von einem Apoftel Jeſu
bei, gerebetz ‚nicht nur für — Mann, der
Be den Namen eines Chr bepbehaͤlt, fans
bern der insbeſondere auch anderswo begehret,
. fr:einen Blonbensgenfen een Rache Kirche 5
50 zu werden, welche die
v : yerebret. Doc genug Der ußg war Mn
x. under lieh ich gut zun Reim.an. .
Ich Einnte ein mepeeres Dingnfügen . Doch,
Ä
- rt af .r.
dieſe Anmerkung iſt ups ſchon ge⸗
ang gewerdau. Werben dergleichen Waͤngel und
in ‚She den ann Dichten zu, Gute sehal-
mo ee — — — — ——, — —
J
des Herrn Job: Eprifian Emo. Fo
Sit werden auch leicht benreifen; wie derſelbe ben
feinem bisherigen "Aufenthalt: in Holland ſich Mt
vermerkt einige Ausdruͤcke habe angemoͤhnen · kon.
nen, bie uns in Deutſchland etwas frembe klin⸗
gen; ‚nichts deſto weniger aber feinen Sinn gang -
verſtaͤndlich und natürlich. ausdruͤcken. Kurzz ſie
werdem bey dem ällen · dennoch bald-finden, wie · die
fließende Schreibart; die lebhaften Ausdruͤcke, die
finnreichen Einfälle, die anmuthige Abſchilderun⸗
. gen, bie ungemeine Maunigfalrigfeit,. Pin Die un
erwartete Abwechſelungen ber Dinge,. nebfl - dem⸗
lehrreichen und erbaulichen Inhalte, dieſe Ode
Cuͤber feinen Garten) ſo reizend und angenebrh me
then, daß man nicht wieder aufhören. Fan, darinne
weiter: fortzulefen, wenn man einmal —— —
u. ſ. w. So weit ber. hochwuͤrdige
b Herr M a
- Wir fügen nur noch hinzu, Daß er uns ins
dere zum Liederdichten ſehr aufgelegt zu ſeyn ſcheine.
ſeinen geiſtlichen Liedern heſet man die Spra⸗
che des Herzens; ; fie fließen rein und frey aus der
Sehen; er nimmt fich den; würbigften Stoff: zum
Vorwirf , und befi inget benfalben rüßrend.
ER Tea. J Une
ten‘: wer wird folche und ehe ere
in einem ſonſt feinem in eng eng /
. Gegen es:
muͤßen —— Rh aelmcn Ken
ich pflichte ——
lig bep, * gr womit «de.
. ",Euno —* Gedichte — —
hat meine Sic und d Gocpasptung gegen 2 zu
erdwecket.
N
1018 Geſchichte
nei Fr welche
jenige Incbefondere ermähnet zu werden, welches
1750, zu Samburg auf einem Quartbogeir gebruft
worden unter dem Titel: Rlag und Troſtſchriſt
Ä g
Unter die sten Stellen beffefben wirb ia
Ben Hamb. Ber. von gel. Sach. 1750,.©, 376,
auch dieſe gerechnet.
eg che durch Menſchenwit erfundue Waſſerſpruͤten!
Irr komnmmt zu kurz bey der von Bott erregten Bruuſt.
Bo Bu’ und Glaube nicht durch Thraͤnen beſſer ngen
Als Elh⸗ und Alſterſiuß a Gau
Der Schluß aber ift, wegen des nachmaligen Ex
folges, am meiften auszeichnungswerth;
Ya! möcht ich dieſesmal, mein Zee, recht prophe⸗
geyen,
Go äh ih then Im Geifidein Berhauf Rhörer fepn,
. Bett göme dir die Freud, es jauchzend einzumeiben,
And hoffe Dich zuletzt in feine Fteude gehn.
| Bon feiner Meßiade hat er fich fonft niemals
etwas, als gegen feine vertrauteften , bes
—— m fe oe
geweſen feyn, mern n
dekind zu 7 melden er ſan Norfaben,
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1019
als ein —— in, einem Handſchreiben ent⸗
deckte, auf den ganz unvermutheten Einfall gera
waͤre, ihm oͤffentlich zu antworten, und es in
einem daſelbſt 1749. gedruckten Briefe weltkuͤndig
zu machen. Dieſe Bekanntmachung war ihm ei⸗
nigermaaßen unangenehm, dennoch aber ſpornete
fie ihn an, fo viel eifriger daran fort zu arbeiten:
„daß die epiſchen Gedichte fo rar find ( fhreibet er
„felbft davon in einem gewiffen Hanbbriefe) nimmt
„mich, feit der Zeit ich mich felbft mir dergleichen
„Arbeit befchäfftiger habe, gar fein Wunber mehr.
„‚Unterdeffen,. ba ich nicht leicht foßlaffe, wennih
„einmal etwas angefangen habe, fo arbeitete ih
„auch “Fahre nacheinander ganz unverdroſſen fort,
„dis ——* bie zwoͤlf Geſaͤnge, woraus dies Be
„dicht beſtehet, 1753. aus dem groͤbſten gearbeitet
„und vollendet waren. In einem Jahre hierauf
„waren die ſechs erſten Geſange ſchon ganz umge⸗
„arbeitet.
Nun ſchickte ihm aber die meife Vorſehung
bes höchften Regierers ber Welt eine wichtige und,
‚ Harte Verhinderung u. Das Jahr 1754. war
ihm, als einem Kaufmann, fo fatal, daß er nun
feinem Bücherfaal gang und gar wieber ben Rs
fen zumenden, und eine ganz neue Verfaflung in
feinem Comtor anheben mußte. Da auf. biefe
= Umftände eine lange Gtelle in der Aufchrift des
erften Theils feiner Lieder zielet, und er cheils
einige feiner damaligen Begegniſſen, * ſeine
Gemuͤthsbeſchaffenheit unter denenſelben, als Pruͤ⸗
fungen des Alerhechen umſtaͤndlich ——
tt 3
58 [
1026: ‚Befchichte :
lich betheeite H, ſo koͤmen wir bie Werfuchen
nicht uͤberwinden, einen "guten Theil derſelben hier
einzuſchalten. |
ı Wenn ein Kaufmahn (fi nd feine Worte) mit
Unglück heimgefuche ift, fo muß er gleich über alle
Zungen reiten. Wenn die entfeglic Fluge und
zur Verurtheilung fo jähe Welt, weder Wahrheit,
voch Wahrfcheinlichkeit für fich hat: fo ift fie doch
ſinnreich genug, überall haarkleine Quellen,
nicht zu entdecken, Doc) zu erfinden. “Man ei
es in allen Gelaken zu erzählen, woher dem Mann,
den man fonft immer für fo fündig und fleißig ge
De fo viel Unfälle koͤnnen entfprungen fenn.
r Witzling moͤchte ſich ſatt plaudern: denn der
kann doch nur wenig ſchaden. Aber Neid und
Falſchheit achten es nun nicht laͤnger fuͤr noͤthig,
verlarvet anzugreifen; Sie entmaffen ſich, ſte⸗
cken den Dolch weg, und reiſſen ihr Mordſchwerdt
üffentlich aus der Scheide. Die Tuͤcke iſt nun
viel zu langſam: fie wird bey Seite geſtoßen, und
au ihre Stelle Boßheit und Raſerey zu Hülfe ge-
rufen. Nun gilt es dem ebrlihen Mann, um,
wo möglih, ihn noch unglüdlicher zu machen.
Der gute Mann! ( Muß man denn ben ehrlichen
Chriſten nicht auch alsdenn noch fo nennen, wenn
wider feine Schuld ein zeitlicher Verluſt ihm zu⸗
ſließ ) Er, der fein Herz niemals dem Mammon
verpfaͤndet hatte, will auch jegt nicht ſclaviſch und
Ä Bee werden. . Se ſehe ben Verluſt ſelbſt
8* 8.10. u 1T J
*
En —
a %
25
au we Mu mr Wr
nn nu . X M.
—
Weltkind, es nicht nachthut. Wird fein Gemuͤth
ja aufgebracht, ſo ſorget er ſtehendes Fußes fuͤr
feinen ehrlichen Namen. Ja, um dieſe Sorge
zum Ziel zu bringen, bietet er alle Kräfte feiner
Seele und feines Leibes auf, Iſt er in ber heroi⸗
des Seren Joh. Chriflian Cuno. son
ungeheurer Summen mit--einer Gleichguͤltigkeit
nach, worinne ihm auch das allerliederlichſte, oder,
wenn man fo.fprechen kann, daß großmuͤthigſte
fehen, ober, welches einerlen ift, in ber.chriftlichen
Tugend, noch nicht fo weit gefördert, mit Mund
und Herz dem Hiob.nachzufagen: Dex Herr bat
es gegeben, der Herr hat es genommen; ‚Der
Name des Herrn fey gelober: fo Fennt er wer: .
nigfteng eine anbetensmürdige Vorſehung. Er
haͤlt fih an die Treue ‚eines Gottes, von dem 48
aus ber. Erfahrung weiß, daß er nicht über Ver⸗
mögen verfüche. Selbſt haͤit er ſich an.die geſun⸗
de Vernunft, und dieſe ruft ihm zu: weltlich Gut
iſt Ebb' und Fluth. Er unterſuchet ſein Gewiſ⸗
fen, und wenn dieſes feiner Anſchuld beypftichtet
ſo wird er muthig. Seine lebendige —R*
zeigt ſich nun in ihrer Staͤrke Auf Gott verlaͤßt
Fh nun fein Herz, und ihm iſt don nun an ſchon
wieder geholfen. Freplich
erſchuͤttert fein Herz;
auch empſndet er Die menſchliche Natur, das iſt,
Trotz und Verzogtheit. Doch, diefe Erſchuͤtte⸗
rung dauert nur in dem Augenblick, wenn er fein
fü.longfam angeordnetes, und: fo müßfam :aufger -
rtes: | einſtuͤrzen J
Sean, er —e— — —28 —
wert ex ſich, daß ihm, ohne. Oottes Zulaffunig, Frist
* — ib It u Haar
10m. Gehbichte
Haar von feinem Saupee haͤtte fallen koͤnnen
Kommt ihm der Rath bes Herren. ja noch dunke
und wunderlich vor, fo iſt ee Doch gewiß, * Get»
tes Weißheit alles herrlich binausführe, umb, daf
denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Beſten
dienen muͤſſen. Denket er weiter, fo hält er ſich
endlich, mitten in feinem Unglück, für fehr gkät-
lich, daß der lebendige Gott über ihn in Gnaden
geeifert, und das verfichiner Weiſe in feine Seele
Hineingedrungene Goͤtzenbild der Cigenliebe nieber-
gefiger Bar Er bemüthiget ſich unter diefe ges
‚waltige Hand, Die auch rubmrebige Fürften vom
Chrone ſtoͤßet. — — Gaoctt erhebet bie niedri-
gen. Dieſemnach ſuchet er in Demuth, womit
us fonft beh ihm noch viel.zu gebrechlich ausfahe,
von nun an ftärfer zu werben. Nichts befio weni
ger verabfcheuet er alle Niederträchtigfeit. — —
Eich auf eine friechenbe oder fehleichende Art
Freunde zu erſchmeicheln ‚ fan er nicht über ſein
Herz bringen. — Andern ihre alten Freunde
durch allerhand Raͤnke und Fuſchereyen abfpenftig
zu machen, haͤlt er für einen ungerechten Haus⸗
daltersgriff, und für einen Diebſtahl, der zwar in
dieſer Welt ungeſtraft durchgehet, aber in jener ei⸗
ne zu ſpaͤte Verantwortung zu erwarten hat. Sie⸗
het er, daß er bey ben Grundgefegen bes
und der Ehre fein fo gefchwindes Ghid in ber
Welt machen ann: fo behilft er ſich, verdoppelt
fein Vertrauen auf ben lebendigen —* — und er⸗
wartet, ob es feiner Vorſehung gefallen werde, ihem
Ph aupdenden, die felbft Empfindungen
des Herrn Joh. Chriftian Cuno. 1023
der Tugend haben. Er forget; aber nicht hei»
denmaͤßig. Er fuche ehrlich zu verbienen, aber
nicht chinefifch zu gewinnen. Er will allenfalls
lieber als ein unreicher Chriſt ehrlich Ieben, denn
als ber allerreichfte Jude flerben.
Ich habe eine Höhere Vorſchrift vor mie, als ben
Eigenfinn der Welt. Werbiene ich noch nicht völe
lig den Hohen Namen eines Chriſten, ben eines
ehrlichen Mannes ſoll mir bie ganze Welt niche
ftreitig machen. — Sch trachte von. Tugendhaf⸗
gen, geliebt zu werben, Begluͤckte Safter follen
mich nicht blenden. Ich arbeite nicht, um reich
zu werben, fondern meine Pfliche zu erfüllen;
wenn ich mich aber auch in meinen benöthigten
Mupeftunben befchäfftige, fo Halte ich mich dioß
or Gum nun
verbunden, bem ewigen Gore, und nicht der ie»
loſen Welt, davon echenfchaffe zu geben. Ich
lange. genug dem Vorwurf, daß ich mich lie
‘ber auf meiner Bibliothef, als auf meinem Com⸗
tor, aufhielte, ausweichen müffen. Dergleichen
VPerweiß, wie wenig er auch je hat Pönnen erwie .
ſen werden, hat freplich das Vorurtheil der Seichte
glaͤubigkeit wider mich aufgebracht. u.m. Nach⸗
dem Herr Cund weiter ſeine gelehrten Nebenbe⸗
ſchaͤfftigungen wider Die Verleumdung ſattſam ges
vettet, faͤhret er endlich noch fort. Zu einer Zeit,
da meine vermeinten Freunde größtencheils von
wir flohen, meine falfchen Sreumbe die Larven ab»
zogen, ja fi) Feinde aufthaten, von weichen ich
es nun und nimmermehe hätte vermuchen können:
zu wem konnte ich beſſer meine Zuflucht nehmen,
1— Ttt5 als
er “16 bie benöthigte Mufe nicht bay Dazu nehmen, und
ben behörigen Fleiß anwenden föunte, Daran ehe
Ben Sramd, den Herrn "Joh. Luͤblink, ven jün-
gern, einen gleichfalls leſenden und denkenben Rauf-
‘ mann zu Amflerbam, meldet er folgendes bavan:
Sie. ‚mein verfrautefter Freund, wiſſen febe
„wohl, daß ich ein Sieb im hoͤhern Chor ſchon
„weit lünger, als neun Horaziſche Jahre unter ber
„Feder babe, “Ben diefem hohen fiede (menn ich
| ap frepen een mag) Dim ic) min eigane Anfipobe
I
sumb unbefhreiblich iangſam. Eben
a — Bien
m —
—
” nn 2 ya vun _E
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1025 IJ
ſo rahre ich es nicht an, aus Guccht, daß ich, durch
meine gewöhnliche Eilfertigkeit, etwas daran ver⸗
aberben möchte. Des Helden (ben ich gern wuͤr⸗
„dig, als ein Ehrift,:fingen, und dabey auch. deu
„Dig heifigen wollte) Stunde ifi noch nicht ge
„kommen. Die muß ich gelaffen abwarten. Was
er mir indeſſen ſagt, das will ich thun. x In
einem Handſchreiben, welches uns zu Geſichte ge
kommen, druͤcket er ſich alſo aus. „Ich bin indeſ⸗
„fen vergnuͤgt, daß ich es fo weit damit gebracht
„habe. Macht mir Gott einmal wieber die Muſe |
„bey meinen noch muntern Jahren, die letzte Hand
, daran zu legen, fo werde mit groſſer: Freude und
zuſt es wieder vornehmen. Beruft mich Gott
„aber darüber in die Ewigkeit, fo-ift mein Gedicht,
„ſo weit fertig, daß es eine. andere, „und, ich mil
„fihe, gefehicktere Feder, volljiehen fan... : '
Wir willen eg, und. mir birfen.es fchreiben.
Die angebohrne Luſt, immer tiefer in die Gelehr-
ſamkeit zu dringen, mag bey. unferm.gelehrten Kaufe
mann ſo groß feyn, wie fie immer will; ſo kennet
er doch feine Pflicht, :umb das Nebenwerk muß feis
nem: Hauptwerk Leine einzelne Minute zu kurz
thun. Nicht allein.in dem Solbatenftande. hat er
ſeine Feinde gehabt, ſondern fie haben ihm auch in
börgerlichem Stande nicht gefehlet. . Leber unver-
wänftige Urtheile iſt ve endlich erhaben genug. Lind
gewiß! feine Pflicht hat ihn ‚mehr, als Neid und
Haß, einige Jahre von den gelehrten Büchern zu⸗
ruͤck gehalten. Er preifet. ben grundgütigen Gott
von ganzem Herzen, der ihr geſtaͤrket, und defſen
getreue,
—
I
1026 ° GBecchichte
getreue Vorſchung ihn wieder in einen tußägerns
F —— gefeper pa
‘Da feine Nebenſtunden bey, feinem Berufe
niemals uͤberfluͤßig: fo find fr es feit einigen Jah
ren fo viel weniger gewefen. : jebesmal bat er
" folche eingefchränfer, *3— Due)
Faͤcher aus ber Gelehrſamkeit auserſehen, um fh
darinne alleine, nach Möglichkeit, zu üben, naͤm⸗
lich die Poefie und bie Botanif. Diefe, zur Be
ſundheit feines Seibes; jene, fein zuweilen bewölf-
tes Gemüth zu erpeitern Im Sommer beinget
er feine zeit in feinem Garten einfam, aber
gewiß nicht müßig, zu; und im Winter muß ihm
ſein Buchzimmer zum Garten dienen: bie erſte
Luft zur Botanik hat ihm dee um die Naturge-
fihichte fo verdiente Herr Johann Friedrich
Gronovius, der Arzeneyroiffenfchafft Doctor und
Bürgermeitier zu Leiden, gemacht. Hear
Buͤtrner, jetziger Profeffor der Botanif
Ä Pr Berlin, ift fein Sehrmeifter darin geweſen. Dies
ſer iſt es auch, welcher die oben bereits erwähnte
und in Europa bisher unbekannte Blume chararte:
rüfteet, und Cunonia benamet hat. Der in der
‚Botanif unermübete, und noch immer —
fleißige Herr Profeſſor
Profeſſer Job. Burmann zu
ſterdam, unterhält auch ‚in ihen Das —
und das Verdienſt, epotiſche Pflanzen * ni pe
ben und zu cultiviren, und ex unterhaͤlt mit
- ausnehmend großen Gelehrten einen genauen lm
geng. Es iſt befannt, daß die Akademiſche Gaͤr⸗
ten, in in Holend, insbeſondere zu Leiden bua⸗ꝭ
\
—
des Herrn Joh. Chriſtian Cuno. 1027
ah in dem ſchoͤnſten Flor beſinden. Derowegen
hat Herr Cuno mit dem Herrn von Royen und
mit dem ſeligen Herrn von Wachendorf die an⸗
genehmſte Freundſchafft gepfiogen, und mit dieſes
letztern Nachfolger, dem Herrn Johann David
Sahn, ſtehet er in der genaueſien Verbindung;
welche noch mehr von der Uebereinſtimmung ihrer
Gemuͤther, als von ihrer gleichen Neigung zur Bo⸗
tanik herruͤhret. Genug, auch hievon. Nur dies
fes noch. Die Gefliffenheit der Siräuterfenneniß |
Des Herrn Cuno bewog felbft die großen Männer,
den Heren Ritter Linnaͤus den Herrn von Hals
lex, der verftorbenen Herrn Heiſter und den Herrn
Bmelin, fih mit Briefen an ihn zu menden.
Es wird Zeit, die Gefchichte diefes verbien«
ten Mannes, von welchem wir fonft noch manches
melden Fönnten *), zu befchliegen, um auch andem
verdienten Öelehrten ben ipnen in dieſem Theile a» -
gedachten Raum übrig zu laſſen. Doch Finnen
wir nicht umhin, obichon fein ruhmwurdiger Ger
muͤthscharacter aus dem vorhergehenden fchon zue
Genüge zu erfehen ift, noch folgendes hinzufügen:
- 2) Niches liegt ihm näher am Herzen, als
Die Religion, und er wünfcher nichts PH als
bie felige Empfindungen, welche er felbft vabey hat, .
WMWW auchh
©) Bir verſparen ſolches in die Anecdoten yon Ge⸗
lehrten di. fes Jahrhunderts |
Ä ih, Ertl an Das Ba he *
)
1028 ..: . Gefchichte 1.
auch andern an das Herz zu dringen. Hoͤret e
eine auch nur einigermaaßen ruͤhtende Er ſe
entſpringet ihm unter dem ⸗Hoͤren ein Stof zu e⸗
nem neuen Liede, und denſelben Tag wird es auch
noch fertig.
2) Er hat das Zeugniß zu Amſterdam, daß
ein wahrhaftig exemplariſcher Mann ſey; eine
| Stüge ber Armen, eine Huͤlfe der Verlaſſenen;
ein wahrer Menfchenfreund, welcher fich als einen
folchen beweiſet, wenn und wo er nur Öelegenheit
dazu hat; eine wahre Zierde der Kaufmannchafft,
” ja dieſer ganzen großen Stadt,
I) Im Sabre 1758. überfiel ihn eine ſchwer⸗
Krankheit, und der zweyte Theil ſeiner Lieder iſt,
wie er gleich anfangs i in der Zufchriffe deffelben an
den Herrn Lüblink erwaͤhnet, Die Frucht derfelben,
Man lieſet insbefondere S. 142. u.f. Das Dank,
Died nach. überlebtem funfzigften‘ fahre auf feinem
Kranfenbekte, nicht. ohne ftarfe Erweckung zu
Se ‚Berpereihung bes allwaltenben
ottes.
4) Er thut in eben gemeldeter Zuſchrifft des
feligen Herrn Joh. Buchholz, ehemaligen Pres
digers in Kyritz *), welchen er in einem dieſer Lie⸗
der feinen Jonathan genennet, Erwaͤhnung, und
meldet von ihm. „Diefer gelehrte und rechtfchafe
„fene Mann, deffen geheiligte Poeſie ber Welt we⸗
. muiger, als mir, bekannt il, fan ihnen nicht unbe⸗
— „kannt
» e. 17.
a .
des Herrn Joh. hriſtian Cuno. 1029
.n W
⸗kannt ſeyn. Sie haben in meinem zuſarumenge⸗
„tragenen Lebenslauf feine Briefe, und ſonderlictch
„denjenigen, mit Andacht geleſen, den dieſer liebens⸗
„wuͤrdigſte Freund auf feinem Sterbebette an mich
zgeſchrieben, aber nicht vollendet hatte.
Hieruͤber koͤnnen wir unſern Leſern folgende naͤ⸗
heere Erklaͤrung mittheilen. Der ſelige Buchhotz
— dermochte unfern Herrn Cuno dahin, ‚daß er ihm
ſieine Schickſaale, von feiner zarteften Kindheit an,
In Briefen an-ihn erzählete. Briefe und Antwor .
ten haͤufeten fich allmaͤhlig fo an, daß ein ziemlich .
ſtarker Band Davon wurde. Dieſer ihm fo wohl
' Böchft,angenehme, als auch erbanliche- Briefweche
ſel aber brach durch den Hintrite feines liebenswuͤr⸗
bigften Freundes ab. Seitdem ließ er es dabey;
und es vergiengen viele Jahre, bis ihn ein Greund,
„welchem er diefen Band von abgefchriebenen Brie⸗
. fen und Antworten zufällig haste lefen laflen, wie:
det anfpornete, Das angefangene Werk fortzufeßen:
Er war ſchwer dazu zu Deingen, weil ihm ein’ fols
her. Freund fehlete, welcher feine Briefe Durch feis
ne vortrefliche Erwiederungen, vertraulich beant«
foortere; oder, welchem er mit folcher Offenherzig⸗
Beit alles fagen fonnte, was ihm in die Feder floß;
Bon ‚der andern Seite aber fam es ihm: etwas
wunderlich vor, fein eigener Gefchichtfchreiber zu
werden; zumal, ba er meinte, in allen dreyen
Ständen, welche er hatte durchgehen müflen, nie
mals eben eine Hauptrolle gefpiefer zu haben, Un⸗
cerdeſſen mwiegelte fein neugieriger Freund noch an⸗
dere auf, welche auf ipn -fünmeten, und ihm gar.
oo. eine _
5
‚1030... _ Gefbichte:
' zine Gewiffensfache baraus machen wollten, wem
er feine merkwuͤrdige Gedenkſchriften nicht fortfe
hete. Dies brachte ihn in ein tiefſinniges Nach⸗
‚denken; zumal, da man ihm vorftellete, baß man
- ohnehin folche wunberliche Vorfälle von ihm erzäß«
le, die ihn faft zu einen. Robinſon machten; fe,
daß er fich entweder zu verantworten, ober Darum»
teer zu leiden hätte. Dies fpornete ihn an, feine
‚ Begebenheiten, auf Reifen und in feinem Solda⸗
tenftande, nach ber Laͤnge fo mohl, als nach der
lauterften Wahrheit, zu -befehreiben. Hiebey ſprach
er aber- nicht immer von fich felbft, fonbern ſchrieb
als ein Zufchauer, und befließ fich, einen Mahler
verfchiedener Eharacteren von Perfonen, mit wel⸗
chen er umgegangen, abzugeben. Diefe Beſchrei⸗
bung gehet bis auf feine Heyrarh und den Antritt
* Inden Bürgerftand; und fie machet den zweyten
Theil aus. Allein, vom Jahre 1741. an, hate
dieſe feine Gedenkfchrifften zwar fortgefeger, und
bis zu Ende des Jahres 1751. ift der dritte Band
u . fertig. Aber denfelben lefen nur vertraufe
Freunde, und er ift beftimmer, erft hundert Jahre
nach feinem Begraͤbniß gelefen zu werden; ‚weil er
nirgends ein Blat vor den Mund nimmt, die
Wahrheit nirgends verhehlet oder bemäntelt, fon-
dern als ein Zuſchauer, die Sitten feiner Zeitge-
, aeffen, fo, wie fie find, frey abzumahlen gefliſſen
@ Unter andern oͤffentlichen Schrifften, weiche
an unſern beruͤhmten Kaufmann und Dichter ge⸗
richtet find, finden wir insbeſondre die Zuſchrifft
u | | 9 anjeich
ne, VE
1}
des Heren Joh. Chriftian Cimo. 1071
anzeichnenswuͤrdig, welche der. Selhnite franzoͤſt
ſche Dichten, Herr des Foryes Mailland, in
ſeinen Oeuvres en Vers er en -Proie (Amſterdam
59.) feinen reflexiogs morales vorangefeße
Uns nd wir ‚befchließen | dieſe Geſchichte mir |
Verſen deſſelben; "weil tote wiſſen, daß Bere Line,
+ fo wohl als roir,ı Diefefbige Gedanten et, und
vieſelbige —æ— hat ‚ we —*
ausgedruͤcket wird.
Vn auteur, qui vit nie, peut N etre fiae? J
En ſongeant, que de lui P avenir juſte et fage
| Dira, qu’un bel Efprit, avec un coeur gateᷣ
- Ont ete fon fatal partage.
Möchten bieſes manche fo genannte Yutoee,; vor⸗
nehmlich diejenigen, welche fich aufwerfen/ um
anderer Sitten und Betriebſamkrit (oͤfters 6. *
barmherzig) durchzuſtriegeln, wohl bedenken!
habe —— wahrgenommen, daß die Satyrici u
vs ene Satyren am meiften nd
gib ee Babe: —S—— Leute 13 ber
plitter in ihres Raͤchſten Auge, bin
aber in ihrem eigenen Auge nicht,
a u ern:
"ar daran
. “, DE 8 FR 3.
Na en re Pepe PE EEE BER
I BR u ie : Jg a
FR u, RE Bra
an au xvicH. Unu —8
—
BR
Geſaihte
des Herrn
Safer Jacob Huth,
der Gottesgelehrtheit Doctors und ordent-
dichen Profeſſors/ Stadtpfarrers In der Alt⸗
ftadt, der. Gymnaſien zu Bareuth und zu
Erlangen Scholarchen, der Erlangifchen
deutſchen —— ls und ber
Jenaiſchen Senio
zu — I
| We zweifeln „ger nieht, daß Die Geſchichte bes
Herten D, auch. bereits andersmo ums,
Töndficher befchriehen ſey. Da mir ung aber des
Orteg, wo «8 geſchehen, anigo nicht erinnern, und
ung. gegenwärtige Nadriden. fihon vor einiger
Zeit. pon. einem, Freunde beffefben freywilllg fink
nitgerheile et ME fo. Fr en wir es, für eine
Kit erachtet, ſolche me länger zuruͤck zi
Die göttliche Worfegung gab ion feinen Yelı
ern gleich als gu nem erfrenlichen Weyhnachts.
gefhenfe ben * und zwanzigſten December 1711.
in der typ Reichsſtadt Franffurt am Mann.
Da fie einen nahrhaften Handel Hier trieben, unb
fi) im Stande fahen, diefen ihren Sohn, unter
8 öttlichem Segen, denen Wiffenfchafften zu wid
LIND bo Tas tee ni
u
men, fo ward’ er jur Schule ſeiner Vaterſtabt an
gehalten, auf welcher er ſehr gute Gründe legte. \
Hierauf. bezog. er bie Univerſitaͤt zu Jena, und,
nachdem er auf berfälßen verſchiedene Sahre die
- größeften. Weltweifen, Sprachlehrer und Gortes-
geleheten, an benen damals zu Jena fein Mangel
war, gehoͤret ‘hatte, erwarb er fich 1735. bie Höch- "
ſte Wuͤrde in der MWeltmeißheit, und fieng felbft an
. andern Unterricht zuögeben. Auf eben diefer. Uni-
Verfirde trat er in die daſige deutſche Geſellſchafft,
und ward 1736. zuft Senior berfelben erklaͤret.
Wie wohl er ſich um’ dieſelbe und um die deutſche
Sdyxrache verdient gemacht habe, davon zeugen
nicht nur ſeine eingeln gedruckte ſchoͤne Gedichte,
welche, wenn fie gefammlet würden, leicht einen
duten · Band ausmachen‘ konnten, ſondern auch
verſchledene betraͤchtliche Auffäge und Anmerkun⸗
Se ſo der Sammlung Ser Schrifften befagter
* zu einer ni
dyenz "wie denn auch in ber uüglichen Samm⸗
Sung:sut Erlernung det uͤchten und veinen
jüriftifchen Schreibart, fo 1746. zu Marpurg,
Gem Verlaut nach, auf Beranftaltung des Herrn
Vicekanzlers Eſtor, an:das Sicht getreten, mie
einigen grenimatifch« eritifihen Anmerkungen def
feben der Anfang gemacht wird.
. Det Ruhm feiner Geſchicklichkelt de Vorle⸗
feigen und Predigten breitere fich je länger je mehr
une, und Ihes Durchlauchtigkeit, der ‚Herr Mark
graf von Bareuth wurden dadurch bewogen, ihm
des Herrn Caſpar Jacob Huth. 1033 |
“.
1
t geringen Zierde gerei
170. den -Mäf sur — ‚ber. Votteß- -
Yuu 3 4 elehrt
3034 . Geföihte.
—— FR Dero new errichteten Geherihe
Univerſitaͤt zu Erlangen gnäbigft zu ertheilen,
womit 2748. bie Pfarre in ber. Altſtadt verknuͤpfet
wurde, .. Er folgete demfelber und nahm gigleich
die höchfte Würde in. der Gottesgelehrtheit an,
Als Ihro Durchlauchtigkeit 1745. das dortige Gy⸗
mnaſium illuſtre ſtifteten, und Friedrichs
| Univerſitaͤt einverleibeten, ward unfer Herr Des
etor, nebft feinen Amtsgenofien, denen Deren
Pfeifer, - Chladenius wurd Gonne, auch gm
Scholarchen deſſelben ernermet ; und als er im
Jahre 1749. bereits Anftalten machte auf Die Aca
Demie zu Rinteln zu gehen, warb er von bem gnaͤ⸗
Sigften Marggrafen durch neue Zeuguiffe ber Gna⸗
de zurixf gehalten. Das acabemifche Rectorat
übernahm er 1746, wozu ihm der beruͤhmte Her
Hoſprediger Stein mit einer Schrift Glück wen
fchete, de fceptro et legisistore penes tribum ju-
Die
- dam ad adventum Meflix ufque duramte.
deutſche Gefellfchafft, fo fich daſelbſt zuſammen ge
than a a ihn 1755. zu Ihrem wärbigften
Ve Der Herr Doctor Huth hat verſchiedene Zeige
een Sei acabemifchen Fleißes und feiner eben
—38 N Gelehrſamleit an ben Tag geleget, als
da find, '
ncobæeum de Schilo: vaticinium jaſi exegefi
enodatum Gen. XLI%, 10. Quart 68. Der
. wahre Sinn diefer herrlichen Weiſſagung fol bier
fer ſeyn. Das Scepter wird nicht von Juda
weichen, und der Geſengecher ‚yird nicht,
F em Ä wenn
” mr
des Heren Calbar Jacob Hui. x
| wenn and) Das: ewichen
femen nn —
Auſehung der litzten Rebart wird die Erfläring
angenommen, daß die Stufe fynecdochice Mens
ſchen bebeuten. Zr. XI, 37. Ind. IV, 10. md
alfo gefogt werde, es werbe ber Gefeßgeher von
* Mannſchafft aus dem Stamme Juda, weiche
ipren-Züffen, fiehen, und ihre Gefege mit Waf⸗
I bien awerde, nicht weichen. Die ganze ..
Weiſſagung gehet dahin, daß bis auf bie Zukunft
‚bes Meßias nach einige Republic oder Regierung
Der. Juͤden ba feyn, und dieſe einen Geſetzgeber
und ein Kriegspeer. haben werde. Einen Auszug
findet man, in den vollftänbigen Nachrichten vor
Acad. Schr. 1746. ©. 318. u.f.
Difp, de pauperibus fpirity. Martb. V, 3. coll
‚Luc, V 1,20. salp. Joh. Dav. Pitte 1745. 4à B. ©.
‚eben. daf. . 51370: f.
Regenisorum ſpes viva ‚per x refmeßionen
‚Chrifti, 1 Pet. 1,3..1346: 38. €s ift ein
Oſterprogramma welches eben. bafelbft 7347. S.
1 ja icet wird. - Das Wort Hoffnung
Fi noch ‚dem Gebrauch der ‚uber, : son dem
ganzen Glauben erkläre, und gezeiget, daß. derſel⸗
be, im Gegenſatz ber todten Hoffnung ber Juden,
lebendig deranhe werde; und wie ber Glaube ber
Ehriſtem Kaffe der Auferſtehung Chriſti, eine le⸗
bendige Hoffnung ſey.
Beatitado morientium ih domino per Euthe-
rum reftituta, pio viri beati obitu konfirmata
por, — 13. Diſſ. theol. ſecalaris. dedio J.
Uuun3 reſp.
2036... are
ep: iR Bere, Wenfemmg06. Pe Se,
H. refp. Job Ge, Frid..Befjeren 11469 3. Den
benden findet man. wieherum a. a. ©. eine aus⸗
fuͤhrliche Nadrigt S. 305. u. f..
In diſſertationem Göttingenfem de vocatio-
ne divim ad minifterium ecclehafticum animad-
verlio’cheolögica 1748. 6B. Iſt ein Einlas
Dungsprogramma zur Inanguraldiſputation des
Herrn D. Chladenius. Es iſt wieder eine 1747.
von dem Herrn D. Heumann über dieſelbige Mia»
terie gehalten, und hernach dem zweyten Theile
det nova ſylloge deſſelben einverleibte Diſputation,
der welcher unſer Gelehrter vieles wiber die Ortho⸗
xie anſtoͤßiges anzutreffen meynte, greichtet. Je⸗
ner ließ einen Auffab- dawider indie Goͤttingiſche
Zeitungen einruͤcken, worinne er Ihn mie dem Bey⸗
namen eines rieinen Calov beehret; und in ei
nem ganz kurzen Anhange zur nenen AÄusgabe ſei⸗
rer Diſputation in der nova ‚Iylloge urtheilet er,
der Herr D. chuth habe eben-fo wenig, als gmey
andere Gegner, etwas wider bad helle Licht bed
Wahrheit vermochte. Man findet auch von biefee
Schrift in den angezeigten Nachtichten einen Aus
zug 1749. S. a2. . f.
fiẽdes matris viventium in virum jehovam
Gen, IV, ı. refp. au@. Alb. Frid, Thilo. 1748;
9B. DM. f. eben bare © BL uf. In den
ee n Sachen 17
wird. &6.7. dieſe Schrift gleichfalls mit The
recenſiret; allwo man auch 5.468. u.f. von dem
’ gi _.«
.1 . I 03:4
-— al. _ — ou. —
des Herrn Cuſtar Imob Huth. un u
Schelz un daivder Ange
ren nämlich in dieſer Diſputdcion vie
Mutter allen: Sebenbigen vorn dem Frrefiumiiutähl -
gaͤnzlich frey gefprochen werben, doß fie Ihten erſt⸗
gebohrnen: Sohn, den Kain, für den M ges
— fo eye hingegen biefer, ihr Zruehum
babe bloß darinne befianben, — gehoffet Babe,
aus Kains Nachkonmen werde Chriſtus, bw. vers,
beiffene —— — — — werden.
14. Schilo.Berhl ehemitanus ſceptro — je
_ dicd..Himmelis. deprefio egreflunss' Mish IP, 14’
7,12 En Beihnacwprögtanne 1748: 3B.
ee. Biene, Nahe; n. f m 19: ©: Torq
u. T 3.
"Brogramma ad —— d. Anke. Eie |
—— &c. fol. 1 DB. ©. Hamb. Ber: 1790:\
Yrum. 74 Eu
- Spiricns noviekimehri.an bapullinio Chrifli,
non . Jakznhis: 77748. : +8. voliſt. Nachr. 1750.
Daplieis: gratiæ Bo@irsliierg eipletac *
XL .1.0: 1349. 3B. — 5
Manſueti terre‘ hacedts
Nie, Maxim. Stbert. 1750 sr. Eh — * Pre
Sf un
Iminanhel baryro — ad π
151702 Bf Es.
wird Umſchreibung
Der Weiſſagung gege⸗
ben. Immanuel wird ein Enwohner des Landes
Ganaan om: G waren LICH —
mund un 4
. ru Abuoch. Halfoh. —— Pr 2°
‘ P357- |
A .
$anb .ber-MDermofifiuung übergebert wied, sub bi
vor 06 ber Fiuch aufreibet. Er wird ben Bru
Bern imn alem gleich ſeyn⸗wd mit eben der Eye
hoͤch *
Rönigfiche Ergögungen ſachen. Er ward in ber
en: Des —— Fleiſches, ale ber get
Menſch an Alter md: Weißheit machten.
Pforten ber Hoͤllen werden es nicht een
Binden, daß er. nicht .in „feinem Waterlande a:
—* Mach feiner Kindheit wird eine wunder
bare Veränderung des gelobten Landes vorgehen
: Alsbenn:follet ihr feßen, .Yafı:Der. Inmawii ft
Böoͤſes zu verwerfen und Gutes zu
Inauguratio ſabbati Ghrifien:
Aa. k 1154. 4B. Eben deſ⸗ 1753. Sy
Cedes Abelie er Zachuie in nace Chrifi a
Jacobi Jufti, Mares. XXIL,; 3 3.' relpı Chrjf. Carl
“ am Ende 105.7 B. Eh:naf. 1754, Durch uf
. Protevangelii divina caligo lucis plenifam
Ga 053 Abs bof, Sf
Myſterium: zedemtiotis „Jobs
Job.XXX NT, 23.24. 17 „© Eb. —— 17
9 a herein Diefer Stelle, veie der
e 9 e elle,
Herr Di Such Für. Bin: suchte häle, IR. ‚ginn
Quodii pro; eo (pecaaton depunubense‘) et
Ius parsglerug, unicas ex millenis, ad en
dum hotpigi-seitudigenn ſuam, tanc gratiofas ei
| ——— ee tit: :nedigie eum, me de
—M
Bu
des —RR ⸗
füender in forum‘ Iyiton 'aveni.' J
Vonmmentatio de prorevengelũ — alt
ne Yacis-pletiiffima. Ge Il, 15. somtimaktk 77542
aD. a 3 u _ Ehe
Epiſtola ex Laedigea · in eheyeliea· a
Son aller Geh M. x6n reif. Fol. Mich-Wärfels
751.938, Diefe Difputation iſt ik drey Capitel
getheilet. Im erſeen werhen hie verſchnedenen
engen unterfichet ; im zweyten von. der
—— Haß die Epiſtel an die Eppefer zu
ehen fen, gehandelt, und ſolche im Dritten oil
er in ni beſtaͤrket, daß der Brief an bie
Eyheſer ein Circularbrief an. die Afiatifchen Ges
meinen gewefen ſey, welchen die Coioſſer pon der
Laodiceiſchen Gemeine empfangen fee, **—
— ſuchet der Heer Verfaffer mit
nen Gründen, : Ermägung ige zu
beweiſen·
Contnits —* ‚ia Jehovamı —E
per fpititum ‚gratie ‘we puecam. Zach. XII, io.
SE, une ©. Seife Dar v. Bob Ehe. 1756.
5SE
— ———— RUE ρ. IVä J
Eb. daſ. 1757. 9St. ©. 761.
Chriſtus exinanitus Phil. Il, 5-8. 1756. 3B.
Eb. daf. 1757. 108. ©. 868.
Chriftus exaltacus Phil, II, 9- 11. 1757. 3%
2, & daſ. 1758. 2St.
Serpens exaltatus non contritoris, fed conte-
rendi 55 ir 1% 69. — , 14 *
1758. Eb daf. It. S.614. Hiehin gehoͤret
ET as Dh
- Geſſchichte
chlhabendon Eitern —— Pe
| —* der’ Welt geſetzet wor
Den. * lateiniſche Schule gab ihm die
ae Unterweifung und nörhtge Vorbereitung zu
den Bifanfhiufien. - Rachden: er dieſelbe durch.
gegangen, brachte er noch ein Fahr als Student
Bes Gympnſii daſelbſt Ju, unb-machte fich bes
ak dee Profeferen in ber Weltweißheit,
amd in ·der ‚bebräifchen und griechifchen. Sprache
u Nluge,.,, Darauf wendete er fich nach Utrecht.
—* dieſer "hohen Schyle ‚unterrichteten ihn Mill
in den morgenlaͤndiſchen Sprachen und Alter -
‚mern, Muͤßhenbroek und Ode in den, verfchler
Denen : Iheilen :der . Weltweißheit, Duker ‚und
Drabenbovrg in der lateiniſchen und griechiſchen
Uiteratur, in den Roͤmiſchen Alterthuͤmern und in
Wer Geſchichte und endlich ia ber Gottesgelehrt⸗
T HSieron. von. Alphen und "ob. von den
ext: .: Er legte ben fechszehnten December
‚3733. eine ſchone Probe ſeines Fleißes und ſeiner
— Geſchicklichkeit ab, da er unter dem
| bes eben genannten Herm von Alphen
wine "Difpntatiin, :die er ſelbſt · geſchrieben harte,
de um e ‚ivepla‘ <onitraßjone vocum zi5%,
wis; —— ia N. T. öſſentlich vertheidigte.
m % aß 1735. wart er von dar Anpfterbans
mifden Claſſe examiniret und zum Sandidaten deg
Predigtamtes erklaͤret. Hierauf erhielt er 1737.
ben Ruf zum, Prediger, uiid Seelſorger ber” Ge⸗
meine zu —* am Leck unter der Urrechefchen
R A
J
des Herrn Wahelin Roothanfe za
ʒ Haser denn. den erſten December wan-bem
Herrn Colonius, Prediger. zu Goudriaan in des
Nehen.
heilige Amt eingeſegnet mard/ und uͤber Nehe
J, 11, a. feine Antrittspredigt hielt.
Nachdem er zu verſchiedenen malen ſo wohl
bey andern Gemeinen, als auch zu akademiſchen
Aemtern in ‚Dorfehlag und auf die Wahl war "ges
"bracht worden, ward ihin int Jahre 1753. die durch
die Hinfegung des Berren Dont erledigte Profefs
ſion der morgenländifchen Sprachen und Alterthuͤ⸗
mer am iluftren Gymnaſio zu Amſterdam aufge
. Stagen. Diefe nahm er bereitwillig an, und hieff
zu bem Ende den vierten November feine Abfchieds-
‘predigt zu Langerak über Hebr.VI. 7, 8, und dem
vierzehnten Jenner 1754. feine öffentliche Synaugite
taloration zu Amfterdam de grammatica facrä
. omni vero theologo funımo Studio et angı[defie
excolenda, eaque a varlis fordibus et nævis,
.quibus adhuc dum confpurcata eft, repurganda et
- defzcanda. Sie trat gleich darauf an das Licht,”
Des folgenden Jahres 1755. ben ein unb.ärei
0 Jenner gediehe es, nad) einigen Cegenwor⸗
ungen und Widerſpruͤchen des Kirchenrechs,
dahin, daß unſer Herr Koolhaaß nebhſt feines
Amtsgenoffen, dem Herrn Doctor und: Profeffor
der Gottesgelehreheit, Petrus Curtenius, nach
Den Willen des, Magiftrats, zugleich zum ordent⸗
lichen Prediger der Reformirten Gemeine. berufen
warb, und. zwar alfa, daß beyde Herzen Pro
zen Das un Di Pfichen, pe Pu sam
vJ | | ve
“
m 040
aa." Beflhichte
Predtger allein obliegen, zufammen erfüllen fo
ten; und baß, da fie auf diefe Weiſe bie dreißigſte
Bpeigerftelle ausmachten, bey dem erften Abiter-
ben eines andern Prebigers, fein neuer in deflen
Stelle berufen werben follte, uns auf biefe Weiſe
die Anzahl wieder auf neun und zwanzig zu brin⸗
gen; wie auch hernachmals gefchehen it. Dem
zufolge ward er zugleich mit gemeldeten Herrn
Curtenius burch ihren Amtsgenoffen, dem Herrn
Prediger, Wilhelm von den Broek, dem zwey⸗
ten März eingeführet, und machte den Anfang
— — .-:
ſeines Predigtamtes mit einer Kanjelrede uͤber
Pfalm xXLVil, 2.3.
Dern ſechſten April 1756. iſt er mit Marga⸗
retha Makreel in den heiligen Eheſtand verbun-
ben worden, und, wie er in bemfelben zu Daufe ver-
gnuͤgt lebet, ſo iſt er auch oͤffentlich in ſeinem Aem⸗
teen in ſehr gutem Anſehen; in ber gelehrten Welt
aber hat er ſich durch einige ſchoͤne und nuͤzliche
Schriften einen unterfgeipenden und berühmten
Namen erworben. Er hat nämlich herausge
1. Difp. de af ef diverfa tonftruflione vo-
cum wisic, wısik, wiseden, in novo teftamen-
eo. Utrecht 1733. Qual.
" 2% Differtationes grammatico - „facre, quibos
- „. amalogia temporum et modorum Hebrzz ir
guæ inveltigatur et illuftratur. Amfterbam 1748.
groß Octav 234 ©, Slorentius de Bruin, Pre
diger zur Gorinchen, fdhrieb 1703. einen Brief an
George de Mey, welchen er drucken ließ, und
worinne
|
des Herrn Wolfen Roolbaaß. pas
. weelans.au.das. if: gehenden, und *
xung, der exwaͤhntan Anamale teiapotum
dmw du’ acht Regeln zuſammen gefoaſſet hat.
Er Has daridne porſchiedene Erläuterungen un
Natuͤrlich Bieffende Erklaͤrungen hebruiſcher Schrifte
fiellen beygebracht, und ſolche ſo wohl erwieſen, daß
man ihn billig für den reſtaurator analogiae sem. -
Porum gehalten, und ſich ihn zum Muſter genom ·
gen hat; wiewohl auch ſchonzwor non Till 1692.
and. 1693. in feiner. Webarfegung und Ertlarung
der Walmen einen. gleichen Weg zingefchlägen
batte. Herr Hoolhaaß folget.demfelben; ‚bed
da er me gleichſam obenhin geſchoufelt war, ber,
můahet er ich, ihn vollends ya bahnen: De Bruin
würde ſelbſt, weun ‚ge-Zeig und, Gelegenheit dazu
gehabt hätte, fein Werk: weiter ausgefuͤhret has
ben; wie die von ihm hinseriaffene —
beweiſen. Woran er verhindert worden, das hat
niun Herr Koolhaaß ‚ausgeführten, -:" Was für
eine Verwirrung in. der Auslegungsfunft mache
nicht Die enallage temporum, ben pusiepiti pr6
ſuro.uiid hinwiederum. des futuri pro praterito,
Unſer Gelehrte zeiget in her Verrede, wie: noͤthig
es , fen, zu beweiſen, daß die hebraͤiſcha Sprache fs -
Ebrechlich und mangelhaft wide ſey ſondern ih⸗
beng
ddem Wone felbft Handelt erzuerft vom
2046 Gefchichte .
22 .- h in s;-.
4
bey den Hebraͤern —— da denn · verſchiebene
wichtige Stellen des alten Teſtamentes in ein Nds
beres licht ‚gefeget werden. „€. 2.Rön. XX, 9.
—— der Schatten ift sehn sehn Stufen
an am: ———
gehen! 5B. M. XV, 6.
———— ——
haben, u.w. ı Sam. I, 16. wenn id) es nicht
mit Gewait werde genommen haben, ſo
chue mir Bott dies und das, Ser. XXXL, 5.
Wenn dis Pflanzer werden anst haben,
78:0. Ride. IX, 9. u. a. m. von dem Vu
oonverfive, und Yon aubern grammatitaliſchen
Hypocheſen beygebracht wird, verdienet alles die
Aufmerkſamkeit der Sprachgelehrten. Im Boe-
— — 1749. ſindet man S. 351. uf.
Auspıg ms
>. Obfervociönes philologico-exegetice in in
gumqne Mufis lihros aliosque libros hiftoricos
V.T. quibuws pr&fersim.verus et. anelögus vem-
. porum eg medorum ufus variis in locis indags-
Bar et ilinſratar, atque ab orkmi temere ſicta feu
eredite anonsalia vel ænallage liberator. Aueſter⸗
Dam 1752. guoß) Denen 375.5, spme bie bon Bart
ende Approbation der Utrechtſchen Gottes⸗
** die Zuſchrift und Vorreden · die Abſicht
es Werkes: zeiget ber Titel zur Genuͤge an.
Br e wollen mr Einige telen: bet bißtotfchen Di
cher des alten Teſtaments anzeigen, deren Erlaͤute⸗
vn. re Roolhaaß be ungelesen Fr
des Herrn Wildeun Koolhaaß. 1047
laſet, und welche er gan; anders, als ‚bisher ges
(eben if, überfißet. _Dergleichen find 12.
I, 5.9.29. XlI. 2: NA XXXIII, 14 48.177.
XXIV. 17. 1Sam. vII, 6. ine weitere Nach⸗
richt liefett der Bocklaat des Jul. 1753. S. 56. u. f.
4. Oratio de grammatica ſacra omni vero
theologo ſummo ſtudio er axgıpeiz excolenda,
eaque a variis fordibus et nevis, quibus adhuc-
‚, dum confpurcata eſt, repurganda et defecandg,
publice habita Aniſtelodami, quum ordinarianz,
lingusrum et antiquitatum orientalium profeie-
nem follemmiter ‚fufciperer, ad diem XIV Jan, ,
M DCC LV. Amſterbam. Quart. 5B.
Machdem der Mebner den Mugen und bie
wendigfeit ber hebräifchen Sprachkunſt an⸗
gepriefen, .eifert. er wider. diejenigen, welche biefe
Sprache für dunkel, unbeſtimmt unb verworven
ausgeben, und’eine unzählige: Menge von alleriey
Ahamalien dorinn anzutreffen mennen? Er geigeki
weiter Die Urſachen dieſes Uebels an, nämlich _
1) man iſt den Rabbinen alu —— geſol⸗
get: 2) Man hat in Vergleichung ber hebraͤiſchen
Sprache mit den Abenblänbifihen bey weitem nicht
bie gehörige Fuͤrſichtigkeit gebrauchet. 3) Die Er⸗
baͤnntniß det hebraͤiſchen Sprache iſt noch fehr
Enapp und unvollfonmen. 4) Man * Ju we⸗
Big und nicht genug beftimmte ‚Regeln, in ber
Grammatik gegeben. Darauf handelt er insbes
fendre von: den Figuten, ellipfis; pleonafanas und
enallage; und ſuchet darzuthun, daß bie Anzahl
derſelben in dem hehraͤiſchen Text weit „geringer
Neu Bel Europa XVITh. Err ſey,
pe)
1
!
fen, als wohl durchgaͤngig gegkiuber wird; woraus
er zuletzt den Schluß machet, daß es einen Schrift
ausleger hoͤchſt nöthig fey, Die heilige Sprachkunſt
mit allen Fleiße zu treiben. Hin / und nieder fir .
ben einige kleine Anmerkungen unter Der Rede
pfelbſt; -worumter eine über "Job. 1,20; ben pleo-
walmus aus diefer Stelle verbannet,
5. Differt, de interrogationibus in facro co»
..dice Hebred non temere admirttendis, Amſter⸗
dam 1759. Octav. Herr Roolhaaß iſt mit feis
mem Amtsgenoffen, dem berühmten Herrn Pre⸗
diger Rulenkamp, in einen Eleinen philologifchen
Streit geratheit. ‘Diefer hatte in. feiner Ausles
gung. des fiebes Mofis 3 B. M. XKXIL eines und
das anbere, wieder einige Erklärungen, fo jener
vorgebracht, zu erinnern gefunden. Und biefi hat
die erfte Gelegenheit zu biefee Schrift gegeben;
wider welche Herr Rulenkamp bereits eine an«
dere dat an das Sicht treten lafien, fo den Titel fühe
tet: Araseiwıs modeſta queftionis philologice-
hermeuevticz circa ellipfin lirere vel particuis
interrogativæ in’ dodice Hebreo biblico. Es
Würde fine fehe nuttzliche Sache fen, und zur Be⸗
frderunig der rechten Sprachkunft dienen fönnen,
wenn bende gelehrte Märmer fortführen, dieſen
| . B Stof mie Freundlichkeit, Sanftmuth und
denheit näher zu unterſuchen. Wie hätten wohl
geroünfcher, daß die Schreibart auch fo ſauft gewe⸗
fer wäre, als fie angenehm it, und twir manches
Stachelwert wicht darinne gefunben hätten.
edden 5Oct.1753.
>
, f *
— 1049
ÄLTERE —BRRE
G eſ Fb: i Ak te
Johann Eberhard Sau,
Fuͤrſtlich Oranien-Naſſauiſchen Oberconft-
ſtoriglraths und erſten Profeſſors der Got⸗
tesgelahrtheit auf der hohen Schule zu Ders ·
u born, der König. Preuß. Geſellſchafft
nſchafften
der hoͤheren und der. fehönen
u Berlin Mitgliedes.
Mi findet zwar von dieſem verdienten Goe |
tesgelehrten in dem befannten Moferifchen
Werke etwas beygebracht. Allein es wird der
Mühe wohl werth feyn, daß wir unſern Leſern deſ⸗
— Geſchichte ausfüptlicher und bis auf unfere u
Tage fortgefeget vorlegen. |
- Was bas Sefchlecht betrift, woraus er ente
fproffen iſt, fo hatten: feine Borältern väterlicher
Saite bis in bas nächft abgersichene Jahrhundert
in der Stadt Siegen gewohnet, woſelbſt das
—
EStammbaucs noch gegenwaͤrtig ſtehet. Wegen
der Damals, in Abivefenheit bes Fuͤrſten, Johann
Born, des Braſilianers, in bemelbeter Stadt
voerwaltenden Roligionsbedruͤckungen aber begaben
fie ſich nach unbe einen — und
Sdihane Dee eg, henba Im Mafia
Err a
0 Gefihichte
Kapenellenbsgtfchen- Faͤrſtenthum Siegen refer⸗
mirten Antheils, allwo fie auf ihrem Huͤttenwerk
mit Eiſen und Stahl Haudlang trieben. Bal⸗
thaſar Rau, Rathsverwandter zu Siegen, und
Rentmeiſſter! des nahe dobey. gelegenen abelichen
. Jungfrauenſtiffts Reppel, deffen Grabftein im der
Pfarrkirche zu Hilchenbach aunech zu fehen iſt, war
ber erfte, welcher fich daſelbſt haͤuslich niederließ.
Und dies war aud) der Ort, an weſchem unfer
Here Rau das Lebenslicht erblickte, und zwar den -
fechszehnten Julius 1695. alten Stils.
‚Seine Altern widmeten Ihn: wem zehnten
Jahre an der Erternung ber Wiſſenſchafften, und
ſchickten ihn deswegen nad). Siegen in die larelnis
ſche Schule. Auf derfelben' blieb er bis im Jahre
‘3713, da er, nachdem er von dem geſchickten und
durch, einige Schriften. mohlbefannten Rector,
nächmaligen Inſpector, J. G. Bellerſcheim, zu
den akademiſchen Vorleſungen war befoͤrdert wor⸗
den, die ꝓe Schule zu Herborn bezog. Hier
übete er ı eine Zeitlang in den vorbereitenden
Wiſſenſchafften unter den berühmten Männern,
Johann von Hamm, damaligen 'Profeffor Der
NBeltweißheit und.der heiligen Sprachwiffentchaffs
ten, jego äftefien Theologen zu Duisburg am
Rhein, und J. M. Florin, Profeflor der Ve
rebfamfeit und der Öefchichte. Er hatte einen Abe
fiheu davor, daß man bamals jungen anhebenden
. Studenten ganze Predigten in die Feder dictirte,
und ſolche damit von andern weis mäglichern Vor⸗
| leſun⸗
2
bet Tafel zu fein. Weiter genoß er in ben juͤdi·
4 v*
: der Ham Zub; Cheipard Rau, eroꝶn
teſangen abhielt. Um Beten Feiner riararlichen Nei⸗
| faͤnglich den vortrefflichen
. Yung zu den ſchoͤnen Wiſſenſchafften und den me ⸗·
‚genländifthen Sprachen befto beſſer zu-folgen und .
Benüge zu keiften, erhobier fich einige Zeit hernach
auf die Univerficde zu Marpurg, da er den aus.
| Herrn German
Schminke, einen Lehrling des weitberuͤhmten
Jacob Perizonius, als Profeſſor der Geſchich⸗
te und der Beredſamkeit hoͤrete. Dieſer hielte
damals, unter andern Collegien, auch eines über
bie Geſchichtr ber Gelchrſamkeit, und zwar alſo,
daß er bie recenſirten griechiſchen und lateiniſchen
‚ meiſt alle nach den beſten Yusgu
In, ſeinen Zuhoͤrern vor Augen legte, und das -.
ueber auch die Kecenfionen in die Feder Dictirte;
wodurch bie Luſt unfers Herrn Rau zu biefer Lite⸗
ratur noch mehr angeflommet wurde. Zu Erler-
nung der -miorgenländifchen,, und insbefondre Der
Armeniſchen Sprachen, bebienete er ſich privatik-
fine. der Unterweiſung des wegen feiner in biefer
Sprachkunde befeffenen großen Gelehrfamfeit. und
Geſchicklichkeit in der ganzen gelehrten Welt bes
rühren und vor ein paar Jahren verſtorbenen
Heern Johann Joachim Schröders, bey wel⸗
chem er auch das Gluͤck hatte im Hauſe und an
n bes Unterrichts bes berühmten
n
nachmaligen Heidelbergiſchen Gemesgelehrten,
obann Henrich Horringer, und bey dem alten
Herrn &. Otho hoͤrete er die Carteſianiſche Phi:
loſophie wie auch die Machen puram. nad) den
a EL LEE Err 3: Anfangs
8
it
\ '
1032 7 Be:
Anfungtgriuten des nechmaigen Sie von
- Mel Nicht weniger nahm er drey Jahre lang, .
bey dem ben. dortiger Univerſitaͤt beftellecen Rabbi»
‚nen, feine Lehrſtunden, und enlangete dadurch bey
. Des in Raboinicis und Gemaricis eine nicht gerin⸗
ge Fertigkeit. Die Urfache, welche ihn biegu ji be
2009, war hauptſaͤchlich, mail er dafür hielt, «6
fey niemand bie jüdifchen Alterthuͤmer gehörig. zu
lehren im Stande, weicher nicht in gebuchten .
Schriften bewanbert fen.. Endlich ließ er fich auch
ſchen Spenchen zu erlernen, ‚Nicht entgehen.. Das
Franzoͤſiſche hatte er bereits vorher ‚zu. Siegen 96
. trieben; um fich aber ug befte feſter darinne z
- feßen, hiele er fich. bier zur Franzoͤſiſchen Gemeine.
Im tabänifchen aber gab ihm der. dazu beficlke
Sprachmeiſter, Orlendini, Unterricht. uleht
hoͤrete ex hen gedachtem Herrn Schröder bie gan⸗
ze Kirchengeſchichte zweymal durch, und beſuchte
bie theologiſche Vorleſungen der beruͤhmten Gottes⸗
gelehrten, B. Duiſing und J. S. Birchmayer.
Ehe er aber Marpurg verließ, welches nach Ver:
lauf von fünf Jahren gefchahe, ſchrieb er ſelbſt eine
Difertaipn de precinus Hebrzorum; und ver-
eheidigte ſolche öffenelich unter dem Borfige des
Herrn Schroͤder; den eifften Junius 1737, wie
er denn auch in verfchiedenen. öffentlichen Diſputa
tionen zu-opponiren nicht ermangelte.
Von Marpurg Eehrete er nun wieder nach
Herborn — und beſuchte bloß die cheviogiſche
Berefungen da drey eb BPosfaben,
en. in⸗
u
-—— — — — — —
J | — 7 |
— gg — — — — — — 3.07 ve
Ps
®
\
des Herrn Jah: Eberhard Rau. as
A. Danger, J. S. Hamel, un J. 4
Schramm. : Bon hier aus war er Vorhabens
sine gelehrte Reife in Don zu thun. Da *
ſich aber zitrug, daß der bis dabin geweſene Pr
feſſor ber Weltweisheit und der heiligen —33
wiſſenſchafften, Herr G. H. Ralkhof, in Die thea⸗
logiſche Facultaͤt übergieng, ‚und ihm 1721; deſſen
‚Stelle aufgetragen wurde, fo blieb er daheim, und
trat biefes fein erſtes Amt an mit einer Rede de
‚claris Germanorum philofophis et polyglome. .
Diefe. Mehe geruheten ber Durchlauchtigfte Fürft,
Wilhehn von Noffau- Dillenburg, ſammt dem
Far Hofſtaat mit Der boben Gegenwaet w
Zehn Jahte hernach erhielt er die durch Ab⸗
gang gemeldeten Herrn Ralckhofs erledigte drit⸗
‘ge fheologifche Profeßion, und zuleßt, nachdem ber
Kerr D. Elaefjen und der Herr D. Schramm
nac) einander mig Tode abgegangen waren, bie
erfte, und zwar zugleich Cauſſeniſche Profeßion,
durch ein allergnäbigftes Reſcript vom fechften Des .
| cember 1754, welche er noch mit Ruhm bekleidet.
Seine bis Bahn an das Sicht ST
sen, und die Bekanntſchafft mie einigen Preußb
fehen Gelehrten, machten, daß er ale —* ren
glied in die Damalige Berlinifche Societaͤt der
Wiſſenſchafften aufgsnentmien wurde; waruͤber er
* Perg jernt 1729. das Diplom erbiels,
Dur unter Der Regie:
, * var —* ** Praußiſthen si
Err 4
I
D
1 0,7 Manu Sei.
richs erneuerten Akademie ber hoͤhern ımb ber
Ahnen Wiſſenſchafften geblieben iſt. m Jahre
1746. geſchahe von Berlin aus, durch den Herrn
D. Elßner, Namens eines hohen Preußiſchen
Curatorii, unter ſtattlichen Bedingungen im An
wurf an ihn zum Dritten theologiſchen Profeſſorat
zu. Frankfurt an ber Oder, Dieweil aber bes
höchftfeligen Prinzen von Oranien, Statthaltees
der vereinigten Niederlanden und Fürfien von Naſ⸗
fau Hoheit, ihn durch ein allergnüdigites Reſeript
- unter. dem achten April 1747. mit einer anſtaͤndi⸗
S
1717.
gen Vermehrung der Beſoldung begnadigten, ſo
wieß en jenen Antrag von ber Hand. Damals
wurde ihm auch die Würde eines geiſtlichen Raths
mit Sig und Stimme im Fürftlichen Oberconfi-
ftorio zu Dillenburg: verliehen, .
Diefes find Fürzlich die vornehmften Lebens⸗
umflände diefes berühmten Gottesgelehrten. Sei⸗
ne Schriften, welche nicht wenigen Benfall gefun,
den haben, find folgende.
- 1. Diff, de precibus Hebreorum, Marpurg
2. Predigt über Dfalm cvn, 31-35, wel
che er als Student, .nad) den Umftänden der Zeit,
Yen vierten November 1720. im adelihen Stifte
Keppel gehalten. Herbom 1721. Quart.
.- 3. Thefes philofophice oontroverfz in prin-
eipia Ren. Cartchi,. in-ufum collegii privati. Her-
born 1726. Quart. oo.
4. Diatribe de finagoga magna. qua Jadeo»
rum de fenatu quodam Hierololymitano, poft fo-
us Zr lutam
des Herrn Joh Eberhard Rau. Io
Kıtatı capðvitatem Babylonicam ab en cönferi-
ped. famoſa eraditio exäntinaeur, et verane illa ahn
Alſa ſit. diſquiricar Utrecht 1726. Octav. 14 B.
. Vies Buch ft den Selehrten mehr als zu bekannt.
Wer! gleichwohl eine Nachricht davon leſen soil, |
kohn ſoſche i in ben Actis eradivorum finden.
5 "Difputatio piyfica, de corpöre Infinite non
dividuo: oppofita mathematicis, atque io his
elar. Serrurerio, Ultrajeftino, publice, ventilätz
Herbornz a. d. 7 ul. 1729. Quart. Refponden
ten waren die nunmehrigen Herren iger,
8.0, 4. Richter. und J. D. Kuͤnkel.
Bar Baekfaal, "der. ‚geleerde waerelt *
achricht davon.
6. Differtatio- päilologtes.chöclogica dei
bamine facio in ſatra menft Erad, XXY;29. ven)
wlata Herbornuæ Ad: d. 22 Maris 1992. Quasi
‚Sieben reſpondieren Herr D. C. Sammel, nachma
liger Rector des Päbagogti zu Herborn, und Ai
Sartorius. = Es wied aber in dieſer Schrift eine
ſtatcliche Probe ‚dargelegt, daß man ˖ den ſpaͤtern
Juden in Erzaͤhlungen von den alten Eebraachen
ihres Volkes uaihd Auslegungen bed Mefetzes Moſe
rücht: wvoßl feat dürfe, ment’ nhe .ombere Alten
Scheiftſteller, ats Philo und Joſephus
die Ateſte · Ueberſetzuigen ber Buͤcher Moſe, mie
ihnen einffimnmig ſint ‚Den Inhalt derfühher fü
bet — kurz zuſammen gefaſſet in des Herrn D.
—* —— Femich Pf ll. 348.
Er | 37 3 7. Monu-
41056 :.:7: . Geſchichte.
-" 7, Momumensa vetuftaris Germanicz, nt pu
2a, de ara Vbigrum, in..G Core. Zac], annal.
lıbıy dans. tum de rummie hquoraſio Cajı et Lp-
cii Cefaris, liber Angularis,' cum: presfarione- ee
BZʒurie mpeis. Utrechl.:r738. Acta Wird ie
ber bibliotheque raifannge unfkönblic, recenfiret,
In der Vorrede zur erften Schrift wird eine Un-
terfucjung angeftellet, warum doch bie von den al⸗
ten Römern geſchriebene und ausgegebene Rach⸗
richten von den Teutſchen und henen mit diefen ge
führten Kriegen fchon längft verlohren gegangen
ſeyn. Im Werke felbft werden kritiſche Anmer⸗
kungen uͤber den Tacitus bengebracht, und ver
ſchiedene Stellen deſſelben verbeſſert und erlaͤutert,
auch eines und das andere wider den be⸗
aaͤhret. Was⸗ Den Be wo Diefe ara
Ubiorum geftanben, fo hat: bes: Herr Gonfifioriat
path nachmals feine Meinung.geändert, unb geile
bet, daß, wem. ihm die nachher vom dem Hochgraͤf⸗
Kch-Drramntifehen Secretarius, Herrn Blum zu
Wetzlar, in ben Kloͤſtern am Rhein gefammier
lateiniſche inieripriones yarher ‚zu Geſichte gekom⸗
mien waͤren, or — Jean, „er Pe
ar Airenbroͤck zu Kölle, in ſeinem Toactat de se-
Sigione virersue Vhiorum, wirbe be
haben, daß namlich dieſer Mar micht biffeit bes
. Biheins, wie. er behauptet hatte, fanbern jenſeit
dieſen Shan, obig Köln, Sof Manden babe,
. 8. Examen järis tenonici er prauis fori eocle-
Baflici protellantium ; in cauſa raptus, et aſſinibus.
RE et" Utrecht
des Herrn Joh. Eberhard Rau. 1057
Nerecht 1738. Dotan:: Mieſes iſt unter bem uer?
deckten Namen Jani Verrü.Baflaneefis ‚Decausges
kammen, und. ebenfalls in ber bibliotheque. ailons
nes reoenſwet worden.. ..
- 9. Note et animadverfionds i in Hab; Ren.
di dusiquitates vererum: Hehreorun.. Opus ab
ipfis fonchus hauſtum. Herborn 1743. Dose
Dieſes Werk hätte beffern Druck und Papier ven
dienet gehabt. Da aber bei Herr Verfaſſer gemt
ſelbſt die Auflisht:über den Druck haben wollte, on
- mußte er es der bortigert Preſſe uͤberlaſſen. Mas
kann die acta erudicorum Davon nachfchen.
| u iibeleumg Ber Bisubinsbebhnri u
Edelfyanns, ‚eines —
Freybenkers und Belityionsfpserers. Sr
| has und Seipgig 1746 Deren. \
u. ‚Exergitario eoademica. pro. inobe: uped,
arcam foederis, oppofita cl. M. C.G. Thalemennn,
Lipfienh,.Pars 1. 1. er Hl. Accedit- fchepiasma de
girhographia Germanien.. Herbern 1757; 1750
Quart 9 Bey biefer Diſputation haben voh
ſpendiret die nanmeheigen en Candibaten, Here J. E)
Zeipold aus Heiger, Her M. J. €. Rlingehr
haͤßſer und Herr J. G. Heymann, beyde aus
Merborn gebuͤrtig. Herr Rau hat die hekauntss
Abhandlung des Herten Thalemann, fo er 176. .
. unter der Auffchrift; nuben Super axca fnederis
Jean gommenbun. ween Lipꝛs "L
—
merkungen wecenfiret.. :.
Ä 1760.
1098. — ‚Bee
Se et 9), ee rufe, un ek
‚einen beftändigen Widerlegung begleitet. . Er hat
“ biefe gan, in feiner. Handfchrift fertig liegen, und
denket folche einem heiländifchen Verleger zur Aus
Habe zu überlaffen. Die gegenmärtige Theile wur»
den deſſelbigen Jahres in ben Goͤttingiſchen An⸗
zeigen von gelehrten Sachen, ımb bes fol
genden Jahres in ben — gelehrten Ans
Mit erſierer ——
konnte unſer Gelehrter nicht zufrieden fern, und
Bill fich Daher in der Vorrede zu feinem vollſtaͤn⸗
digen Werke dawider vertheibigen. Indeſſen bat
doch ſchon dag Sicht efehen: .
12. Gutachten der herren Goͤrtinger
über. dee Ober confiſtoriairaths und erften
Profeſſors der Theologie, J. Eberhard Nauen,
beunlngegebenn und den Herrn M. —*
mann zu Leipzig. entgegengefeste Abbe
lung von der Wolke Über der Bundeslade,
| Fr ‚deffen Widerkegung. Herborn 1757.
-Muark
"13. Differtationes facre antiquarie, una de
pabe gloriofa fuper arcam foederis, oppofita ch
M. C. G. Tbalemanno, altera de libamine facto ın
facra menfa, ‚nunc recuſa et emendata. Uerecht
Es ift noch etwas weniges von bem Haueſtan⸗
| x Des dem. Dberconfifteriaitarpe, zu erwähnen
Pe | ü Drig.
I
° 9. Man ſtadet einen Ausıng daraus in den vollſt.
J — v; o. Apbau Arad. Schr. 1752. 8 St.
- — —
En FOHREn — —
des Herrn Zeh Eberhard Raıı, 105%
Abrig. Er Bar fich naͤmlich den Fünf imd Wwan⸗
zigſten Merz 1723. mit der älteften Jungfer Tode
ter des ſeligen Herrn Conſiſtorialraths, Profeſſors
umd Impectors, J. S. Hamel, in den Eheſtand
begeben, und in diefer Ehe einen Sohn und drey
Toͤchter erzielet, "Die eine‘ der Töchter iſt verhehẽ
rarhet an Herrn Carl von Ruͤhle des Rome
ſchen Reiches Nittet und. Hauptmann unter dent
Kreißbataillon in Dienfter Er, Hohelt des Prin⸗
zen von’ Dranien und Fhrften von Naffau.: Dee
Sohn ift Hear Sebald Rau, beffen Geſchichte
wir ſogleich hinzufuͤgen.
een
Geſchichte
des Herrn
Sehald Kam
Öffentlichen ordentlichen Profeflors der mor⸗
genlaͤndißhen Sprachen und üüdiſchen
Alterthuͤmer zu Utrecht. |
ißl eine große Freude fuͤr einen gelchreen
Vater, einen gelehrten Sohn zu haben),
md einen gelehrten Sohn, beffen Gelchrfamfeig
früßzeieig befanne, befördert und belohnet wird.
Diefe Freube erlebt bee Kerr Ober
| —— an biefem feinem bern Bohn zu
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24 weit tn . . . 3
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Aha SEE Dr EEE BEE En 2 DW ”
Im ſeinen lateiniſchen · Schriften Bediener ſich
derſelbe, nach dem: Beyſpiel feines Waters, der la⸗
teiniſchen Endigung ſeines Namens Ravius;
mit welchem er auch in Holland durchgehends bes
nennet wird, und melches ben Ungelehrten fremb
vorkommt. ‚Der Tag feiner Geburt war ber vier
te October 1724. Er trieb ſeine Studien zu Der
born unter ber Aufficht und Anführung gedachten
feines Herrn Vaters; bis er die Candidatur in der
Aheologie erhielte. Daneben legte er fich auf
Die Literatur, und machte ich in Yen morgenlaͤndi⸗
fchen Sprachen und jüdifchen Alterthuͤmern Die
Unterweifung nur bemeldeten feines Herrn Vaters
zu Nuge; wie auch in der arabifchen Sprache des
Herrn Dort, Joh. Jac. Schultens, damals
Profeſſors zu Herborn, jege zu Seiden, und in Rab-
binicis eines bey der Hohen Schule ftehenden Rab⸗
binen; wobey er zugleich die theologiſche Vorleſun⸗
gen fo wehl feines Herrn Vaters, alt der Herrn
Doctoren J. H. Schramm und D: S. Clarſen
beſuchte. Bey letzterem hoͤrte er noch darzu bie
Kirchengeſchichte. Verſchiedene von ihm verfer-
tigte critifche Gedichte fanden ben beren Kennen
ſo viel Beyfall, daß er, wenn er in feinem Vater⸗
lande geblieben und es ber Muͤhe wehrt gemefen
wäre, es alsdann hierinme noch weit gebracht ha⸗
Ben würde. Im Jahre 1744. verteidigte er als
DBerfaffer unter dem Vorſitze bes Herrn D.
Schramm. eine Difpufation de cuica-rationsli
fab veteris:teftamenti oeconomia.: Auch fchrieb
er hiefelbft Diatriben de Epulo funebri Gentibus
8 er dando
> .
. !
des Herrn Sebald Rau. rohr
dande ia Jeſ. 2XV,6-8: : und’ gab ſolche mit Mia
ner Vorrade des Herrn Dert. und Prof. Dawb!
Mill *), der ein gar guter Freund ſeines Heren
Baters war; in ben Deuck 1747. in Octav 7B.
gzu Utreche, woſelbſt er noch ein Jahr lang Colle-
gie Theologica unter den berühmten Lehrern, de⸗
ner Herren Voget Mill und Irhoven und bey;
letzterem auch moch die Kirthengeſchichte wie bey
dem Herrn D. INNE die judiſchen Alterthuͤmer,
hacete. In den großen Sommerferien that er eis
se Ausflucht nach Leiden, und machte ſich die fihde-
ne Öffentliche Bibliothek und die Bekanntſchafft
und den Umgang mit dem großen Sprachverftäns:
bigen, Albert Schultens, imd mit andern ges
lehrten Männern zu Nuge, Mittler Zeit geſcha-
bhe es, daß füh, wegen berannahenden Alters, |
_ Seibefehmachhäit und fonftigen häufgen- @efchäffe.
ten des Heren Mill, an Untetricht in der hebrdi-
ſchen und andern morgenlänbifchen Sprachen auf
daſiger Univerfität ein Mangel eräugete, “Daher
dann des Prinzen Searthalters Hoheit und die
Herren Euratoren zu Utrecht bewogen wurden, une .
fen Herrn Hau hierinne anfänglicd) zum le&ore-
publico, und nach Verlauf eines Jahrs zum Pro=i
feſtore extraordinariog endlich auch im dritten
Jahre zum Ordlinarto-gu beftellen. Die Protef’
ſronem extraordinariam trat er den eilften Maͤrz
1950. an mit einer Rede de Monumentis Vererie -
Ecglefig orientalis, deque ·uſu, quem adferunt⸗
| | Theo-i
®) Bergl: LI. G. æ. V. Cb. 562. Ada etud.
747.. > Sn
1862... See.
. Theologe lürgasrum perito. Dieſe wurde gleich
darauf gebrudt, und von dem Prebiger der Men⸗
woniten, Herrn M. Schagen, in bie hollaͤndiſche
Sprache uͤberſetzt, und mit Anmerkungen an Das
&cht gefteller; und hat er ihm eben Damit gleich
Anfangs einen nicht geringen Ruf erworben, mes
gen des Einhalts und der reinen flüßigen Latinitaͤt
fowohl, als der Art und Weife, womit biefelbe
vom Catheber herab vorgefragen wurde.
Die Profeflionem ordinariam fieng ee an mit
einer Rede de Eloquentis et Sublimitare didtionis
Hebraicz feriptorum antiqui foederis,ben 27 April
1952 .
Bey Niederlegung feines erften akademiſchen
Rectorats hielt er eine andere de Ortu et progref-
ſu deque impedimentis ſtudii literarum orient=-
-Jium, den 25 März 1754. Dieſe Orationes find
fämmtlich-auf Koften der Univerfität im Druck er»
ſchienen.
Im Jahr 1756, nach erſolgtem Abſterben des
Herrn D. Mill, befam er noch dazu Profeilionem
ordinariam antiquitatum Judaicarum, fanımteine
anftändigen Beſoldungszulage. Kurz darauf wur⸗
de ihm auch die Aufſicht uͤber den, unter mehr er⸗
waͤhnten Herrn Wille Aufſicht in kleinem erbaue⸗
ten, und auf dem cheatro anatomico in einem be-
fondern Zimmer befindlichen . Tempel Selomenz
anvertraut; welchen er feit bem, auf Koften ber
we De Curatoren bat ‚ausbeflen und. ergänzen
en. Ä
. 0. ” . .. r
«&k .n DR u u u " * ⸗ “
sum eo. .„Meber
D » 3—
3
des Herrn Sebald Rau, 2063
VUeber feine’ $efeblicher hat er ſeinen Zuhsrern |
"Xumerfingen und Erfäutetwigen in bie Feder bi.
etiret; als über J. C. Brucheri Compendiam Syn-
tixeos Hebraicz und C. Ifenii autiquitates He-
braicas. Dieſe letztere bat ihm ein bekannter Pros
feſfor auf einer Englifchen Univerſitaͤt dutch einen
Sendenten zu Utrecht gegen eine ſtattliche Beloh⸗ J
nung abſchreiben laſſie.
Seine nach umd nach zu Uerecht herausgege
Bene und oͤffentlich vorgetragene Differtationes ſinb
folgende:
i. Diſſertado Philölogico- Theolögica de eo,
quod fidei imerentur Jadeorum monumenta ’S3-
eris in antiquitatibus et ſenſu earum myftico, den
12 May 1751. Refpohdens war G. Bonmel Naarde
ZBatavus, Jeßigen Prebiger zu HE
2. Exercitatio Philölogich d Audöte atquè
„ ıfa aheiquiffio mi in Leviticum cömmentatit, Ju-
deis Siphra‘didi deque tomine adyti wie ben
9 Jimius 1751. Reſpondens war SM. Manger,
Mofa - Traje&lmss, amjegr Prediger. au Roedwert
An land.
3, Exerchtatio Philepic in pal. KL; 1.8,
den i2 Derember 1753, Reſp. 7% Appels Trajec-
mus; ſeit Yen Prediger zu Martensdy.
4.! Diſſeitatio Philologica de vindemia ee
— — Veterum Hibrkorum, Un 89 Det;
1755. Neſp V. D. Hriwei, ViBbutgoi Brobatus.
5 6, "Pafiiones PiMslsgiee cöhtroverfe 'in
ufim WMpuͤtat onii ptĩvatæ/ ordins fyReinatich ia =
. Irfeichlosieökäd: rs. yo Br
"Re oa mon KL Vpp Unten
\
106. ° Belle
Unter feinem Vorfitz Brain, als Auflores,
1. S. H. Manger, de iis, quæ ex Arabia in
ufam Tabernaculi fuerunt perita, ben 37. Oct. 1753,
bike Difpytatipn iſt unfer dem Namen bes Herr
Vorfigers, von Here Job, YWiauh. Strockh
mit einer Porrede de veris rationihus ſtudü lin-
guaram, orientalium ji es 1755. aufs nem
- herausgegeben. Quart 53
m F Leeman, Roterodama = Batavas, de fla-
gu .exinanitionis et exaltationis Chriſti, in Jeſ.
- LI. den 27 Novemb. 1756.
3, Ps Abuföh, Mediphurgo - Zelandiis, ſchrieb
ſpocimen pᷣhilologicum in. Obalie v. 1-8 den
a2 Juni 1757. Vergl. LI. G. E. 13 Th, 249 8.
4 Dilquifitipass;philulpgicef potifümum de -
—* aliquot V. T.a. * 23 Nov. 1758 audorg
G,Swzyigg,. Ami, Bata
Morangeführte — ſurd meiſt alle in deu
Gättingifigen Anzeigen und andern gelehrten Zei⸗
angn eo verdientem Lobe Pi tet ——
ahre 1753. uͤnf und zwen;
April ließ er fich KR in der Provinz Hob
lond in den Eheſtand einſegnen, mit ber —
Corncha Saͤra, Tochter des Raths auch
—— bafelbit- LT. miret Erb⸗
hertn zu eidſchax woud. Diefe igerathe
hoch
getzerines Qusch Dei -Früpeltigen oh: derfeiben,
* den —S— ehe
de fi ie er ochter zut Welt welche
Saufe ‚din Mani, > Jebaine Bi
ve lee Ve en oh
des Heren Sehahd Rau. 7065
a befommen, und noch am Seben iſt. Er
trat —* den achten Auguſt 1758. in die zweyte
Ehe mit Jungfer Suſanna Sabina, einer Toch⸗
ter des zu Amſterdam geſtandenen und daſelbſt
verſtorbenen Predigers Tiberius Reitzma, defr .
ſen Wittwe eine. gebohrne Baalde aus Amfier-
dam, annoch am Leben iſt. Dieſe ſeine zwote
Eheliebſte brachte ihm den 25 Augufl 17692. einen _
Sohn zur Welt, welchen ‚bey ben Tanfbade die
Namen Tiberius Kenrich. beygeleget werden- |
und welcher gleichfalls noch lebte.. |
| geſchloſſen den 27 Detober ursg.
—......... ........
Sefhinte
on des Herrn |
Johann Jacob Sthultens
der Gottesgelehrtheit Doctors, Derfelben
unb der morgenlaͤndiſchen Sprachen oxdente .
lichen Profeſſors, Regenten des Staaten⸗
collegi und des —8— chen Legoti Nirich
eiden.
E Erbe eines in der Welt Gerüßenten Na
mens zu ſeyn, wird alsdenn erft ein wahrer
Ruhm, wenn man In auch yıgfeih. die ee |
vn 2 |
066 1: Gefihichte
deſſelben eigen zu mächen fucher ). Dies ehue
Herr Schuktens. Kr ftammer aus einem in
Gröringen, allwo fein Großvater und andere Ver⸗
wandten Civilbebienungen bekleidet haben, ange
fehenen Geſchlechte ab, und ift ein Sohn erfter
Ehe des vor einigen “jahren verftorbenen grofien
Gottes⸗ und Sprachgelchiten, Albert Schul
tens von deffen Leben und Schriften wir in dem °
fechften Theil S. 319. u. f. einige Nachricht ercheis
lec haben. :.:Demfelben ward. er dem neunzehnten
September 1716. zu Franecker gebohren. Es
wurben ihm von der erften Jugend auf, nebft der
öffentlichen Schulunterweifung, Haufpräceptores
gehalten, unter yelchen, aus denen, fo.er,zu Lei⸗
ben gehabt, ber wohlberühmte Herr Rector Ho⸗
geveen **) zu Breda gehennet zu werden verdie-
net. Nach loͤblich vollendeten Schulfiudien warb
er in das Studentenbuch zu $eiden eingefchrieben,
Seine von fehr guteri Faͤhlgkeiten unterftügte große
$ehrbegierde machte, Daß er ſich in einer weiten
Kaum des. ganzen, Feldes nüglicher - Wiſſenſchaff⸗
ten hinein begab. Kein Sehrer hielt bey nahe
Vorleſunden über einen Tpeil berfelben, von mei-
chen er glinbese, daß fie ihm zu feinem Hauptſtu-
*) Si credis, Gelli, proavüm qui clara fequumtur
"Faß, hos fe atque ſuos nöbilitare magis.
Nil falfi credis, fplendorem quando nepotes
Valde augent generis dextexitste Iid,
Vinc. Vicatius
| . ") Vergl. 12 Th. E. 1046.
—— BE DEE ee A an I
2
J [3
-
des Herrn Joh; Jar Schultens. 1067
dio Licht und Huͤlfe wuͤrden beyſetzen koͤnnen, oder e·
hoͤrete dieſelben, und hoͤrete und beſtudirte dieſelben
fleifiig. - Beiebfamfeis, Gehſchichte, Kritik, Welte
weißheit, hielten ihm. insbefonder beſchaͤfftiget.
Vornehmlich aber legte er ſich mit unermuͤdetem
Eifer auf die morgenloͤndiſche Sprachwiſſenſchaff⸗
ten und auf die Gottesgelehrtheit. Fabriciug,
Weſſelius von den Apnert; Vater und Sohn,
und Alberta waren in allen Theilen derfelhen feine
mn ‚ Sauptfächlich aber brachte gr es in den
eren, unten der beitändigen ‚gefreuen Haleitung
feines Herrn Vaters, weit :über andere hinaus.
.
Anbey genoß.er, auffer. dem Vortheil alles beſon⸗
dern Unterrichtes deſſelben, auch bes augnehmen-
den Vorrechts, daß er fich b
| h beii jeder Gelegeribeit,
und vornehmlich über Tiſche, . in nüzlicdyen Unter
vedungen, welche er nach der Maaße des Wachs⸗
thums feiner Erkenntniß einrichtete, mit ihm um:
terhielt. Unſer Herr Doctor weiß nicht genug,
auch felbft in feinen Schriften, mit dankbarer Er⸗
kenntlichkeit zu rühmen, mag für eine väterlihe
Treue und Holdfeligfeit darinne geherrſchet, welche
heilſame Ermahnungen und Rathſchlaͤge e daben
zu bekommen das Gluͤck gehabt habe, und von
wie großem Nutzen ihm foldye gewefen ſeyn. Car
oft betrafen fie den jebesmaligen Zuftend ber. Kir⸗
be, die Schrer, bie Veränderungen, Arräeleget-
ben, ‚Streitigkeiten und den Fricen derſelben.
nd da waͤrd der Vortrag, fo oft es, Gelegenheit
gab, auf'den "legten geriet; "das unahflandige
und fehädliche des Haders über Religionsmeinun⸗
ur 1) Er 3 8en,
x s B
. ' .g» ne t® er u or . 0.
| 1068": te
⁊ — 2 *
X x
, .
gen, und: das liebenswuͤrdige "bee theologifchen
Maͤßigung und Verträglichkeit, Iebhaft vor Au⸗
gen geitellee, und vor jenes rührenb- gemarnet,
und dieſeb ernſilich angepriefn. So warb nidıt
nur der Verſtaͤnd, ſondern auch das Herz eines
wohl gearteren. Sohnes immer mehr und mehr ges
bildet, - Der Segen Gottes begleitete biefe Be⸗
muͤhmgen. Here Schultens ward nicht nur mit
der Zeit ein vorzäglicher Gelehrter, ein angefehener
$ehrer, und welches mehr iſt, ein wuͤrdiger Nach⸗
fölger: feines Vaters, ſondern has fid) auch jeber-
zeit als Einen rechtſchaffenen Vorſteher der Ber
rraͤglichkeit und des Friedens bewiefen. -
Er befchloß feine Univerſitaͤtsjahre 1743. nad)
border den fechs und zwanzigſten May 1742, ver
theibigter Difputation de utilitate dialedorum
orientalium ad tuendam integritatem codicis He-
brei, mit Annehmung der hoͤchſten Würde in der
Gottesgelehrtheit; zu welchem Ende er ben eiliten
Julius feine Inauguraldiſputation hielt ad locum
epoftoli Philipp. II, 5-ı1.. Mach Verlauf eini-
r Zeit nahm er den gnädigften Beruf zur Pros
—* der Gottesgelehrtheit und der morgenlaͤndi⸗
fihen Sprachen bey dem akademiſchen Gnmrafig
zu Herborn, in die Stelle des _feligen Schramm,
von Ihro Durchlauchtigkeit dem Pritizen yon Ora«
nien an. An biefem Orte begab er fich mit einer
Torhter dieſes feines gemeldeten Vorgängers In
ben Eheſtand, und blieb daſelbſt bis in das Jahr
3
x . ⸗ . ° z = m
>
=
t
‚ . f
des gerrn Top. Pac. Schultend. 1569
Im Monut Auguſt deſſteben ernannten Ihn ie
rren Guratores ber Leidenſchen Untveeſttaͤt,
ber die gewöhnliche Zahl, zum ordentlichen Pro⸗
ſeſſor eben del ſelbenn Wiſſenſchafften, welche er bis
dahin zu Herbbrn mie Ruhme gelehret hatte. Er
folgete ihrem Rufe, und ran: fein Ami der zwehy
and zwanzigſten Seprember mie ehter oͤffentlichen
Rede an, worinne er handele ‘de frudtibus ih
theologiem todundantibus ex penitiord ‘Nnglia*
rum ortentalium cognirone. " Mach dent den
ſechs und zwanzigſten Jenner 1750, erfolgten Ab⸗
ſterben ſeines Herrn Vaters, ward nicht nt dek
ſen Profeßion durch ihn ˖· far beſetzt gehalten, for
dern die Herren Curatores trugen ihm auch noch
Im derwfeben: Jahre das. von jenem gleichfalls ‚ber
kleidete Amt eines erſten Regenten des hollaͤndi⸗
ſthen Semmaril oder Stachkencoliegii auf ‚boreiger
Univerſitaͤt auf *); welches er auch mie einer oͤf⸗
fentichen Rede antrat. MHerr Schuttens zieret
dieſe ihm anvertraueten Aemter. Er lehret mit
vielem Beyfall und Ruhm. "Ein ausjeichheing
werthes Zeugniß der Hcheung, welche vr fich durch
feirte Gelehrſamkeit zuwege gebracht, ift Diefeu;jdaß
M 1753. von dem fellgen Janus Stolp mit zum
Richter derer Preißfchrifften, auf weiche er in ſei⸗
nen SWreißishrdigen Vermaͤchtniſſe zweyhundert
und funßzig Hollaͤndiſche gefeget hat, iſt ernanıe
werben **). Vey Gelegenheit ber Opifepen Etrei-
ni a "ge
. #) Der fibepfe ober Unterregent iſt Herr Peter
' Eowenburg db Bois, Prediger daſelbſt.
79 Vergl. 7355706. .
\
m. Becſchicht
tigfeisen, welche etwan zween Jahre vorher oͤffent⸗
lich ausbrachen *), wollten ihm zwar ein Paar
Dorfprediger und einige andere, welche es mit
den Gegnern bes Herrn von der Os bieften, &
nen lecken anreiben; aber ex konnte nicht Fleben.
AUnd mas hat er Denn getban? Er hatte das Be⸗
denken. oder Gutachten feiner Facultaͤt, welches
zur Befchirmung des Herren von der De abjie
dete, ‚mit unterzeichnet. Nun konnten fie ihn we⸗
her für. rechtgläubig, noch für gottesfuͤrchtig mehr
haften, Orthodoxus und Philalethes zogen
thn in ihren Geſpraͤchen unter dem artigen Namen
pantaneehomenus herum. .ı ‚Er gieng weiter; er
vertheidigte fi), das theologiſche Gutachten und
ben: Herrn von der Os ſelbſt in oͤffentlichen
Schriften, und, da die Gegenparthey die Sache
gar hoc) trieb, fand er ſich in feine Gewiſſen ver
pflichtet, einige Haͤupter derſelben in .einer enfilö
en. und gut beutfchen Schreibart zu beftrafen.
Was £onnten fie nunmehro, nach ihrer. Denkungs
ort, anders glauben und-fagen, als daß er ein Ver⸗
Derber ber einen Lehre ſey, in deſſen Houpte feine
allzugroße Weisheit eine Verwirrung angerichtet
habe... , Allein die Erfahrung felbft- hat fie wider
leget, und widerleget ſie noch.
Die von unferm Herrn Doctor bisher heraus⸗
gegebene Schriften ſind nun die folgenden.
1. Akademifche Redevoeringe van Adbertus
Schwisens, der Gedachtaniſſe van den grooten
Harman Boerhaave, volgens Besluit ‚van den Groot-
' acht-
. 635, 8.293. Eu
des Herrn Kar Schultens. a20x
‚schbasten, Rejor en:hamt en
proken den IY:Nöovainken. M-DCC XXYAl,-uyg
neot Latyn wertaalb doon Jen Jacob — 2.
rue. ©:
2. Diflertatio äcademica de uuiltare.dialedo-
zum siriecitaliunvdd ‚mgnsham integuiiatern codi-
—— Pax, 44 —— Leiden 174
uart.
3 Dilerstio- Aheologica —** ad lo-
cum: zum dpoßoh Bislipp« Id; 5.r.1. sehen 1743>
DB. .. Bon dieſer ſchoͤnen 3
hat rn em Doctor Berdes einen vollkaͤndigen
Auszrig gegeben in den milcellsneis Groninganis
A ol. IV tal; III. p. 545 556. Da aber Herr
——
bie Erklärung des feligen Elßner |
bee: . Rebant. yardas wf.n.
dgiirype
Ä *5*— hatte, fand dieſer, auf fein Erſuchen,
bei anter:bem Titel Adlertio ingerprefationis Elsr
nerianz verborum Pauli Pbsirpp. I, 5. adverfüg
objefliones. cl, Schultens, fil, in Den ‚Bremifchen
Symbolis literarüis Tom. II. P.L p. 345. zu leſen
iſt. S auch Haumann uber dieſe Stelle:
4. a te Predigten bes Englänbers-
Doddridge, fo: hun Schultens in das Hollaͤn⸗
dibe überfeget, und mic feinen zum Kischenfrig
den ahzidienden ¶Boered en einyeln beranggegeben
— von ber either Aufriche⸗gteũ Pr
Einsgefinneheit . |
Ons | » Bon
. f
7
⸗
koya. - BR:
9) (Ber bem Uebel —— ber Ber
J mim ber Seele feines Rähfltln :.
) Won der Therheit and Unbilligfeit der
—— in Glaubensſachen. Veapl. —2
S.5 2. En |
5. Oratio —* iraehbus in. ‚Aheolegiem
redundentibus ex peditibre Imguarum: Örlorue-
lium cognitione, $eiben 1749. Quart.
: 6, Niewkargife ne awer: Heerea Voorſu.
deren dee Formulieren: openlyk: geichonken :m
twee Verzoogenk, elden 754 greß Octas. *
eben daſ.
7. Vierige Wasefehöwing- SP. ‚Nericheide
Btukken der Carechismnus+Verklääringe, vat den
rerwaarden en geleerden ‚Heere, Alesnunder Coup
= Wie Bid Vooraf game derverusside Lykreiie van
. Alb, Schultens op Kampepiäs Vitringa, den Vaden.
Leiden 1754. Quart 8445. dhne bie SBurızbe von
28 ©. Bergl. eben daſ S.543. and io Th
485.
8. Omitandige Brief san den Heere Hakin
&c. Fb. daf. son. '- -
9. 10. Brose Die om ba. Kirchner
Notterdam.
"IL —* ein Deief an Sen notes, nebſt
beſſen Antwort.
* 134. Ermahnungskhseiben un Het Dokfina,
Fr gu Zwolle; welches in einem ungewoͤhn⸗
Beiefftyl.abgefarjer, und ſehr ſcharf ift, Alle
dieſe Schriften gehoͤren in die Oßiſche Streitigkei⸗
sen, und id Haben wir derſelben in der Geſchichte
B es
des Herrn Zap: Iuc. Echultens 1073
Fes verurtheilcen Prebigers. bereice Stuegfarne En
wähnung gethan. on j
13. Dif, philol, theol. qua diſquiritur, unde
Moss res in libro Genefeos defcriptas dididerit. 2
reip; Pet. Brevver, au8; 19753. Ddark-3 9,
Bergi. 10%. ©. 415. Es if eine. anz gute
tudentenprobe. Sonſt iſt ber Steſ ‘yon an⸗
dern weit beſſer ausgefuͤhret worden. |
24. Dil, philolögica exhibens fpeeiinen ob-
ationum ad quædam veteris Teſtimenti loca.
reſp. Menr. van Hervverden 08, 1753. Diiart.
15, Den 20 Derember- 1754. promopirte ee
den Deren Tjohann Jacob eyer, aus Ceilon
gehalteher Difputation de vers religione ‚homint
excolehr. "Dich an Der Difputarion felbft hatte
unſer Herr Schuitens weiter. feinen Antheil.
. a dem lange erwarteten curſu adicum fehe
nes Herm Vaters, elchen der bekannte Herr
"Male an das uicht gu geben verſprochen, kann
man fich Hoffnung geben die achteſte Ausgabe don
ihm ‚zui. erhalten, - oder vieimehr ein volftändiges
bebräifches Wiörzerhurf,gu deifen Ausarbeitung
a acondeflene Dartfihriften feines feligen Seren
RVacters gebräuder, unb tekcheg aus zweyen ober
Don! mehreren Quartanten beſtehen möchte,
Derm. Abbandl. und Uscheile über dagneyes
ı Zr er Wr den 23 Jenner vi.
vn. * EEE k
wir. os
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« - 4% ¶ 226— tt. .
NEE ER TTER AK KH ER
Alphabetiſches
Verzeidniß
E derjenigen Gelehrten, deren Lehens.
geſchicht⸗ vom IX.bis XVI. Theil des Reuen
Gelehrten Europa zu befinden‘ ſind.
®i roͤmi ‚Ziffer. ben unb
m * bie ei die Geis m Sch
ee Fu
bei; gerreich Ludewig, zue —* Den jr
131 Theil enthaltenen Geſchicht
Aeſt, zuͤr —— von — *z*
Alberti, Johann, ber Gottesgel. Doctor und
Prof. und der boflänbifehen Serie der Bif
tenfchafften Mitglied zu Leiden XIV. 281
Ah beg Dir mad, Zufsge zu deffen Denn, tm
Am ⸗Eude, Jah, m Gottlob. de
"Dodor Koͤnigl. Pobin und Churfurſtl. — Bar Kir⸗
cen⸗ und Dbercoififtorialath, u. ſ. w. zu Dr: *
Anelcc, Johann Jacch, wait Koͤnial. —*
EStaatsſecretarius Commendane ber Rönigk Orden,
und Erbberr auf Chaillen, Eharillon, und, andere
Güter, zu Paris xl. 142
„Begens, Marapis d u u x 773
eh J
D..
Beaufobte, Carl Ludewig welland anzöftither
Prediger und Mitclieb en hanär "en
Viſſenſcheſfen zu Berlin De 79
= au⸗
*
derer Sehbenen. .
Seaaföben, Lubewig von;
bie "Shnigf:. Me. Shlahewiz
der Wiſſenſch. zu 807 wie anch der Koͤnigl. fran⸗
—5 u Agners und der gelehrten SUB. Mise
u Zutp
—— a Anglwiel de fe, zu Phrig va 180
Becker, Joh. Heinrich, der Gottesgel. Dostor und
sen Sof, aud) dee King ©. Bi Dahog
ar "oh. Seemann, der Beil. Scr Dorter. me 48
diger bey der Marienkirche zu A a gr
Berl, zu deffen Geſchichie im 3 Theil de Ay: |
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dee. Heinepre-. Door und
Wernatd, d, %b. &
ber —5 Defelih le zu Göttingen Correſpon⸗
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Prof. auf Der Akademfe zu en K. 202
Reereand, Eins, erſter ze —— gu Bern,
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Gerlach, en Gottlieb, weiland Dice x
— afü zu Zittau AU; Ä
elacins, Gerlach, heland der —R u
open büre 756
Billiffen, Hegibius, der heit. Schr. D. und —
Proſeffor auch akademiſcher Prediger in Bruns
| Glöcnet, Hieronymus George, weiland an e
Profeſſor der Weltw. zu Leipzig XV,
803
. Bori, Anton Franciſcus, der Bottedgel. Doctor des
- Baptiftetii und der Eatbebralfirche des heil. Joh.
Prieſter, der Gefthichte öffentl, Lehrer aufder Akad.
zu Florenz: ftgt, Engl. Societaͤt der Wiſſen
ſcbafften Den Akademie della Erufen, der Columbra⸗
via, den Arkadier ber lareinifcyen Soc. zu Jena, und
„ berithicbener andern, Mitglied zu SI wen X. 301
ufüge XIV, 551
Befwen, Paul, der Arzeneyw. D. der theor und pract.
wie auch der Anatomie, Chemfe and Botanick erſſer
„rdenki. Prof. zu Harterwyck XV. 814
Brille, Job. David, der Gottesgel. D: nad orbenel;
Sof. und der Königt. Akad. ber Wiffenfch.: zu Ber⸗
. ii Fo zu Sranff. af der Oder XV. Sır-
Gerber; Thriſtan, weilund Königl. Pr. Hofrath und
der Geſthichte und Beredſamk. ordent.. Beof. zu
Koͤniosderg X. 338
—— Gottlieb, der Weltw. 4. ber
Ge Dhic Meere. amd der Gekchie, der
> Bien Mitglied J veipzig xv. 8c6 .
Neu Bel, Europa AvIch. 34° Banim,
2: " -
Verzeichniß
Hamm, Johann von, der Heil. Str. D. bei Gottes⸗
» gel. und ber heil. Philologie ordentl. Prof. ———
- burg 375
neotb, Iſebrand Eudard, veedier und 5 Baioe
zu Härlingen
acppscch, Chriſt. Ferdinand, der Welew. ‚ab 8
Rechten D. wie auch der. Inſtitutionen und Dei
—* Rechts oͤffentl. ordentl. Lehrer A Tuͤ⸗
ngen
| Ben, Siephan Hathuani von, der me. ©.
der Weltw. und des Rechts der Natur ordentl. Prof.
bey tom Gymnaſto zu Debrezin it. Bsi
Zavighorſt In offen Geſchebee Im up. dei RR.
G. €. Zufaße IX. 97
Zering, Srorge Carl, weiland Königl. ——
commiſſarius zu Berlin XIV.
Hersleb, Peter, weiland Biſchoff über das Stift de
fand und General⸗ Kirchen⸗Inſp. in den bepden Koͤ⸗
nigr. Daͤnnemark und Norwegen auch D. und Prof.
der Gottesgel. zu Coppenhagen XV. 775
Bogevern, einrich, Rector der Schule Bee
Solbers Zufag zu deffen Seſch. hm v3H. er 3
768
Bolleberk, Emald, der Gottedgel. D. und an
Bone L- * * der Gottesgel. D wer
,: „09. von Den, Der
wie auch der Krcpengeiihi m und hr Derebf. ei
und ordentl. Lehrer und ber hollaͤndiſchen Gocienät
ber Wiſſenſch. Mitglied *
— Zuaͤtze dazu
: = Weitere ME nn xım
— Beſchluß derſel 2
Boven, ‚neue Suite zu def Gefthichte in x. Sr
Kurb, Caſpar Jacob, ber Gottesgel. D. md —
Prof. Stadipfarrer in der Altſtadt der 8
‚a Bareuth und da Erlangen Sqolarche, de Er⸗
⸗
de Ge es umd der Je,
Tagen Detien . weil XVI. 3
I
Dh, Dietrich, weiland veformirter Pre w
remen
Soblonsk, Paul Ernſt, der Gottesgel D , und älte:
fie: ordentl. Prof. der Königl. Preuß. Akademie der
Wiſſenſch. wie auch der lateinifchen Societaͤt zu
Wig Mitglied zu Frankfurt an der Oder X 555
—— Fran; Chriſtoph, Afleffor der ' ———
X, 753
Jens, Aufäße zu deſſen Geſch. im Ih. XI. 73 |
.— weitere Zufäße XV. 8390.
Ihrink, Nicolaus Wilhelm, weiland Supeeinbent zu
' Alendorf | V. 725
R.
Kämpfer, Peter Chriſtian, weiland der be Schr. D.
der Metaphyſ. ordentl. Lehrer, und Prediger an der
Marienkirche zu Roſtock XIV. 512
Keppel, Bernhard, meilenb erlaffener Mebiger
" Mennilendam j
Bertelbooe, Carl Gerbt von, beyder —* ». ꝛc.
zu Rudolſtadt 364
Kieß, Job. ber Weltw. Mag. ber Phyſic * Beh
öffentl: ordentl. dehter auf der Univerfitat und bey
dem Collegio illuftri zu dwern wie auch der
Koͤniel. Preuß. Akad. der Wiſſenſchafften Ditglieh
Bönig, Daniel, weiland der Arzneyw. D. um etz au
ott 490
— Samuel, veyder Rechten D weiland Ihro Dicht.
gap bes Seren Prinzen von Drange und Raffen
. Rathsbibliorhec ins, Profeffor der Weltw. und des
Kechtö der Ratur, Mitgkied der Rö-ial. Gefchft
der Miſſenſch. zu Göttingen und ber Rönigl. ‚paelf
Atad. Corteſpondent au 08 . X. 12
3, 2 Rocl-
—
>
Verzeichniß
Roolbaaß, Wiſhelm, der morgenl. Sprachen und Als
terth. ordentl. Prof. bey dem’ reformirten illuſtren
Gymnaſio, auch Prediger bey der reformirien Ge⸗
meine zu Anſterdam XVI. 104€
Araft, George Wolfgang, weiland der Math. und Phyſ.
ordenti. Lehrer zu Zubingen XII
Krayenhof, Ludewig Franz, ber Beredſ. Pe —
ctor zu Gorinchem
Krebs, Johann Tobias, der Weltw. Mag. nd co
fuͤrſil. Landſch. zu Grimma Com. XII. 841
2.
Aange, Johann de, niederdeutſcher seformirter Predi⸗
ger zu Amſterdam 746
Aangeũes, Heinrich, weiland Prediger zu Ser
Kennep, Joh. Daniel von, ordentl. Prof. —2 Ab
latein. Sprache zu Groͤningen 219
Aoen, Herr won, Königl. Preuß. geheimer Herb, und
Regierungspraͤſident ber combinitten Gral che
Tecklenburg und Lingen
"kom, Joh. Heinrich, Mag. der freyen Kuͤnſte —*8
Weltw. D. wie auch derſelben ud der Math. und
Aſtron. ordentf. Prof. zu Harderwyck IX 108
—. Zuſatze dazu, 248
Cudewig. Job. Landaecis⸗ Einnehmer und —
zu Eoſſebaude in Sachſen XlU. 139
M.
lache, %op. Chriffoph, weiland der Beredß Prof. 7
dem Gum: yaf u Gera
Marinoni, Jacob don, der Weltw. ©. Sonn PR .
Maj. Kath, erſter Hpf = wie auch der Tide Heften:
reichiſchen Stande Mathematicus uud Dberdirector
‚ der Akademie, der Kriegskünfte, der Bononi chem,
RNeapol. und Preuß, Afap. Mitglied, zu Wien IX. 106
Maßet Pete. ber aan. Doctor zu ers
vo. 173
‚Haus
- mE ⏑⏑.,. 7 7— 577 7
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Di. A
nn Das
” BE (GE ui a
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derer Geleheten.
hentiſche Nachricht von den Screitig⸗— |
ae
keiten deffelden mit dem ſel. Herrn Rath König und
"dem Herrn von Voltaire :260.
——eS Se— — weiland Prof. der NER m Graf
Meloil), 2 Tbomas, weiland Nag der freyen
Wie, 3 X zu deſſen Geſch. im 11h. des * . ©. "€.
WI, David, zur Gefchichte im vILzH. ie R. G.
246
Moͤller 30 der heil. Schr. D. und ade "Bebrer
zu Greifswald 40
Mogge, Peter, weiland Abgeordneter bey * Colle⸗
gto der Herren Generalſtaaten zu Haag XIII. 188
Irene Carl von Secondat, Srepberen von der
Brede und von, weiland Präfldenten —* Parlement8
. Yu Yorbeaup, der Königl. Kranz. Akademie und der
nigl. Großbrit. und Dee Alfa d. der Wiſſenſch.
und ee De heran anderer M XI. 535
Berubardinus be, der. —* D. und Be j
— ern . zu keiten . x1.
Mitller, Friedr. Theodofind der Beil. Schr. D
Roͤn Eonfilt Bepflger und Pred. zu —5 — J
ullman, Weichbold, weiland reformirger „prebiger
zu Haa
Miocfime, Gamuel, Prof. der Gottesgel. an Tor
form. Gpmn. & —* 666
Moyhd zu deſſen eſch. im 4 Th. des N. G. €. IX. 234
N.
neiemei ‚Zeochin Cyr worb Zuſaͤbe zu 9— Beh.
im ıV$h —R·
—— Gar von, vrieſter des Jeſuiter d 38 J
BR: Peter, veform. mederdentſcher er w
913 3 | O0
ci
. bs
BVerzeichnißz
Geſt Joh. Heinrich x 46
— Beuer Zufat dazu Xu 767
— Weitere xl
v. 554
Vetinger Sriebr. Cpeiffoph, ber Weltm. Drag. Stabtp.
2 and Specialfuperindent zu Weinsberg im —*
dergifche
nn -
Offerbaus, Zuſaͤtze zus Geſchichte imt39.bei3. 0
Vſfferbaus Chriſtian Gerbard, der Gottesgel und der
morgenl. Sprachen ordentl. Profſ. an dem Gpuma:
ſio zu Deventer XV. 686
Olnjeblager, Joh. Daniel won, beyder Rechten Det.
Rönigt. Pohln Churſ. Hofrath und Rathsberr, der
freyen Reichsſtadt Frankf. am Mayn, IX. 137
Ooſterlaud, Abraham, weiland Prediger zu — —
TE _ 69
. Ds, fortgefeßte Sefchichte, deffelben X. 44
— Neue Zufaße dazu | x. 512
— Kernere XIV, 558
Ofangis, Maria Anna Victoria Pigeon de, verbeyra⸗
Be von Premontval, Ihro Königl. Hobeit der Fran
Marggraͤfin Hrinrich von Preußen, Vorleſcrin zu
Berlin xi. 60
Wadrorg, Franz von, dee Beredſ. und Geſch. rd.
grof. und der holland. Geſellſch. der Wiſſenſch. we
—* Mitglied “ | —
Pagenſtecher, Joh. BBITb. Friedt. weiland Bepder Bei
sen D. und Prof. zu Harderwpck X. 493
Belaiset, Elias / franzöfifch. Pred. zu dondon XV. 808
anchaud, Ben. zu Berlin xXxiv. 379
Pellutier, Simon, Konigl. Pr. Conſiſtbrialrath. Pre
7°”. digen bey der franz. Gemeine auf dem Werder Eyho-
rus des franz. Gyınn. und der Koͤnigl. Akadenue det
' Jiſſenſch ordenti. Mitglied und Bibkiecpet vi
Pellutier
—ñN — — —
—
ee
8 Die de — —
168
2 Di ders ac luenverz
. Pontanus, it —X Geheimen a 6, Bf
rector de — Eurator v8 mmnafli -
“ mfin. 30 Bingen " a ı
—*B8 Andreas Peter 2 —X of. ber
Mach, und der ihnen — u Barid; an
° ber 2önigl, Ihr. Madenie der "fen: urbehtl.
Mi; zu Berkie "u IK: 2
— du xiu. 24.
. ©.
oiRorp, ern, ein Der MBit, und Gotteägef;
2 um der Ian ordentl. Prof. auf der —*
Roſtock xv.
aem⸗ erdewig, Ei
ten mb fdpön, A ; Mabenin de
den und Dark Mitglied zu Parid XL 695
) Dreur du, Harlementsadvorat /
ſch. der Wiffenfch. zu Roſe
ſchelle
J arne ſieb 3 xXu. 1029
a B gi. an
1, Rai
u und exfier Prof. der Gortedgel,
. ge rn Kr au Brraosn be der 3
Berlin en, jied XVI. 104
ie
b, ‚Hof. bee morgenl. Epearhen-
an a re UL
: im Th. DER; ©.
Xu. 250
— Aue
„a — 8; j
‚4
| — ——— —
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erg.
— Carl Vicent de Ta, Benedictinetiniach· von ver
—— — bei Mauri zu Paris XI 758
ber, DE Rechten D.
und Biof. zu ——
S.
Salchlin Joh. Rubofpb, weiland der @otenigel. Prof
und def größeren: Collegn Worfkeher zu Bern IX. Kl
Gare, Chriſtoph, der freyen Kuͤnſte Wag. und der
‚Belt. D. der Altorthuͤmer und fühönen Wiſſerſch.
orbentl. tl. eo auf der Utrechtiſchen Univerſitäat und
latelniſchen Seſellſc zu Jena ri
gu Utrecht
Scheitinga Theoder ber Gottesgel. D. mad 42
erſter rof zu Harderwick un XIV. 417
Schilling, zu deffen Nachricht XV._825
Schlechtendal, Friedrich Gottfr. beyder Rechten D.
und oͤffentl. pref zu Duisburg XI. 730
Mathem. oxbentt
* Gap. Adrian, der Weltw. und
Prof. Curator und Seerrtarius des Susmerh zn
ingen 723
— kr Jop. Hennig, mweiland reform. ps
u Weſe
iv
Schon, ‚Shriftoph Weiebeich, der Weltw ang, der Ye
ne —— —— en." :
i ec. i ogi uͤbingen 9
Schrader, Joh. der —— ım Dee —
ordentl. Prof, zu rem
Schroͤder, Gerhard / bepder RD. nr *
marius, role auch ortenst of. des Eehnrechtes gu
Harderwyt. XIV. 434
Ricalans With. der Teiteo.Mägg. und der morvern
laͤndiſthen Sprachen und Alserepimer onen. Prof.
zu Grökiugen "7
ech, Rütger, — reform. Pröig m
Schulsens; Ich. Faro ber GBotteägd. DM.
: and —* —* ordentl. Graf, Airgens
N.
⸗
derer Stiehrten.
gezu uind dei ——— |
: Ve Echatucẽ
richters m Leiden . xvi
Joachim Johann, bepder Recheen D. u
ordenti. Drof. zu Grbningen
. Suse —X zw ‚beffen Gefohichse im. VI 135 Yes
Si Bendietub, Beof, der Beraf. web Erypricßer
der Nyriſchen Hatson alfirche XIV.
Seil, Ebeifto kLudewig von, weiland König yrenk.
General r bey der Savallevie und ER
ſſenſch. zu Der
. ötofch, "Soerh. Heinrich Daniel, ker Hd. Schr. D
ordentl. Lehrer der Gottesgel. Inſpector und ecfter
Prediger der reform. Gemeinde der ungarifchen Stis
| benbiaten, und der reform. Schule Curator au Bean
furt an der ber |
Stofa, Seepbere son, zu befies Seſchichte im * 5
— * derſel
=. Sram ve Helfen, beyber —* ®. a
Burgermeifter zu Emden
Bteick, Anton, weiland Pred. zu Enfchebe Xu 39°
, Ehriftopb, d der Ber: und —5* |
Me XII 54
‘
* ——— ben — Rechten O. und
Oo
rdentl. Br —— Großbr. und Her⸗
deut ſchen a, in ötting
aͤdt und der lateinifchen Geſellſch. zu Jena Ehren⸗
mitglied zu — 106
— Joh: Anbreas, der Weltw. Mag. ———
gel. Sffentt. ‚orbenti.&ehrer. an dem Sechfürfli. Wuͤr⸗
temberg: oberen Bymnafio zu Stuttgarb, ber König.
Akad. der Wiſſenſch. zu Derlin, m wie auch der deut⸗
en und Helme:
üttingen und Heluftaͤdt, und
ſWen Bereäp. zu
der —* Jena hrenmitgelled XIV. 447
Ze 35 coick,
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den
Derzeiif: Ä
Woict, Jacob ds, weiland ulebeibeutfiher —— *
Leiden
— Hopp. Fo: Conr. Sigism. weiland berzogh Brom:
ſchweig Luͤneb. Hofrath, beyder Rechten D. und ord.
Be nd der juriſtiſchen Facultaͤt Sic *
elinſtaͤdt
Touſtaint Den Earl Franz, weiland bed —
nerordens Prieſter der Congregation Gt. urn x.
Trotz, Chriſtian Henrich, beyder Rechten D. ud *
buͤrgerl. und oͤffenel. bollänpifchen Rechtes ordentl.
Pof. zu ne AJ— = IX, 193
+ r
Uffenbach, ob, Friedr. von, Schoͤpfe und Rahehen
der jreyen Reichsſt. Frankfurt am Bayn, Koͤnigl.
.Großbt. Obriſtlieutenaut und ber Gornmgenfge⸗
Socittaͤt der Wiſſenſch. Mitglied XL 544
V.
Venuti a, Rudetpbin, Abt und paͤbſtl. Oberanffeber der
roͤmiſchen Alterthuͤmer, der cortbn. gelchrten Befel:
ſchafft Mitglied zu Nom
Yoln, Lob. Ehriflian, der Weltw. Mag. rl. %
Hoͤchfurſti. Gymn. zu Sturt art, Er. Durdi. ve
reg. Heren Herzogs Mänzeldlnetd: : Infpector und
: Diglie ber Königl. * Geſellſch. in —
Born, Job. von der, niederdeutſcher vefoem. 2 Dre
u Amſterdam XXIII.
W..
— — Pa wein. 2*8 Got⸗
tesqe and) ord Prof. zu i u
Wald, ob. Ernſt Immanzel, nd abet.
Prof. — der ‚ateinifen Gefellſch. Dire-
ser u roͤmiſchen apfa eb, MD. n
„Sonden (ih. Mitglied in Jena ——
— Siaeed azu A 210
on Merns:
. — — Ze
.
|
—— — Eruſt ——*—* "der Weite. Map. der.
" Boweögdl, D. und orbentl. Prof. zu Zeurdeig
Wernsderf Joh. Chriſtian, der Bil, 3 Kap de
Heredf und Dichtkunſt orbentl. Prof. zu Being
Ä ——— Zufäge zu beffen Gef. Im IV te ®
—* weiland der Gottesgel. D. ‚und orben.
Prof. zu Leiden
— Herman, weiland-veform Prediger und exe *
Gemeine u Leiden
Weſtermann Nicolaus, ber Beredf. der Diget. pie
der griechifchen Sprache ordentl. Prof: se ‚arntf- "
4
ander Der
Midekind, Sl ſchior Ludewig, weiland —— Predis
ger bip > dem Aperder und Dorotpeenfläctiffgen *
meine zu B
wiee —X der beit, Gar. D. und Dre
a:
een Wilhelm, der freyen Kuͤnſte Mag mb 2
der Welt. D. der Königt. Alad. der Wille
Londen Mitglied und reform. Prebiger 13 a *
will, Jeb Setrich deſſen Befaidıe Sedo
yapicbof, zu deſſin Gehpichte maus. or X
IX. aa
uſad XI 296
moi, Joh·Hbiliyp vorem der Arz .Doct. 8*
Weltw Geſch. und Beredf denti cof. bey dem
Arabem Gpmnaſto zu Daͤnau, der Gottingi⸗
fer deutſchen Be, ha, wie aüch
bergen König. A D. de Correſp.
" er. 7.
2. |
Sigchhe Mahncatd, Dekan Prieſter bie Bed
des heil, Denwdicti in Ollmuͤtz