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h
Das
Pflanzenreich
Regni vegetabilis conspectus
Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften
herausgegeben von
A. Engler
\l4h $2.
IV. 147
Euphorbiaceae - Porantheroideae et Ricinocarpoideae
(Euphorbiaceae - Stenolobeae)
mit 89 Einzelbildern in 16 Figuren
//
j~
G. Grüning
Ausgegeben am 15. April 1913
Leipzig
Verlag von Wilhelm Engelmann
. 1913
QK
Heft 58
Copyright 1913 by Wilhelm Engelmann, Leipzig.
EüPHORBIACEAE-PoRANTHEROIDEAE
et
RlCINOCARPOIDEAE
(Euphorbiaceae-Stenolobeae)
von
G. Grüning.
(Gedruckt im Dezember 1912 bis Februar 1913.)
[Euphorbiaceae-Stenolobeae Müll. Arg. in Bot. Zeitg. XXII. (1864) 32 4 et in Linnaea
XXXIV. (1865) 55 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 189; Benth.*) Fl. austral. VI. (1873)
54 et in Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 242 et in Journ. Linn. Soc. Bot. XVII.
(1880) 204 et 251; Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 14 et HJ.]
Wichtigste Literatur. Systematik: Endlicher, Gen. (1836 — 41). — Leh-
mann, Plant. Preiss. I. et II. (1844 — 47). — F. Müller, Fragm. Phyt. Austral.,
12 vol. (1858—82). — Hooker f., Fi. Tasman. (1860). — Müller-Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 189. — Bentham, Fl. austral. VI. (1873) 54. — Baillon,
Hist. XV. (1874). — Bentham in Benth. et Hook. f. Gen. III. (»880) 242. — Pax
in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (l 890) I 4 u. 112.
Anatomie: Pax, Anat. d. Euphorb., in Engler's Bot. Jahrb. V. (1884) 384. —
Volkens, Pflanzen mit lackierten Blättern, Ber. der deutsch, bot. Gesellsch. VIII. (4 890)
120. - — Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. 1. c. — Solered er, Syst. Anat. d. Dicotyled.
(1899) 833 u.Erg. Bd. (1908) 286. — Gaucher, Becherch. anatom. Euphorbiacees,
Ann. sc. nat. ser. 8. XV. (1902) 161.
Blütenmorphologie: Baillon, Etud. Euphorb. (1858).
Geographische Verbreitung: A. Engler, Entwicklungsgesch. II. (1882) 12. —
F. Müller, II. system. Census of Austral. Plants, pt. I. (1889) 32. — L. Di eis u.
Ei Pritzel, Fragm. Phyt. Austr. occid., in Engler, Bot. Jahrb. XXXV. (1904—5)
56—662. — L. Diels, Pflanzenwelt v. Westaustr. (1906).
Character. Flor es monoici vel dioici, petaligeri vel apetali. Calycis laciniae
imbricatae vel valvatae. Petala, ut adsint, libera. Stamina 3, 4, 5, 6 vel numerosa,
1 — 3-verticilIata tumque exteriora episepala, vel numerosa, irregulariter inserta; fila-
menta libera vel connata. Rudimentum ovarii saepius evolutum. Ovarium trilo-
culare; ovula in loculis solitaria vel gemina. Fructus capsularis, valvis 6 vel rarius 4
dehiscens. Embryo in albumine copioso linearis, rectus vel leviter curvatus; cotyle-
dones semicylindricae, radicula vix latiores.
Frutices, interdum arborescentes, vel suffrutices, plerumque ericoidei, saepe
resinosi, rarius herbae. Folia alterna vel rarius opposita, vulgo stipulata. Flor es
racemosi vel fasciculati vel in axillis foliorum solitarii.
*) Cl. Bentham scripsit partim Stenolobieae partim Stenolobeae.
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogaraa.) 147.
2 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Vegetationsorgane. Hinsichtlich des Keimungsvorganges liegen keine Beobach-
tungen vor.
Die äußere Tracht der Stenolobeae ist im allgemeinen bedingt durch die Ein-
flüsse des Standortes; je mehr der Boden sandig-steril und das Klima sonnig-trocken
ist, desto mehr haben die einzelnen Arten erikoiden Habitus angenommen. Vielfach
beobachtet man daher niedrige, mit schmalen, derben Bollblättern besetzte Sträucher
oder Halbsträucher, die öfter eine Ähnlichkeit mit gewissen Erica-Avlen oder mit
Empetrum nigrum aufweisen. An der feuchteren Küste, namentlich Ostaustraliens,
finden sich aber auch noch mehr oder weniger breitblätterige Arten, die bis zur Höhe
niedriger Bäume heranwachsen. Hierzu gehören die Bertya oppositifolia, welche Queens-
land bewohnt, die in Victoria heimische Bertya Findlayi, welche sogar eine Höhe
von 7,5 m erreichen soll, und die 6 m hoch werdende Beyeria lasiocarpa aus Neu-
südwales. Die mit breit-lanzettlichen, ziemlich flachen Blättern versehene Beyeria viscosa
bringt es in ihren verschiedenen Varietäten sowohl in Ost- als auch in Südauslralien
bis Tasmanien sowie als einzige in Westaustralien zu einem Baumstrauch von 5 m
Höhe; in letzterm Bezirk hat sie — laut Diels — als Schattenpflanze beim Swan
River an dem nach Süden gewandten steilen Hange, der vom grellsten Sonnenlicht
niemals erreicht wird, gleichsam ein Asyl gefunden. Die meisten Sträucher erreichen
kaum eine Höhe von I m. In den Gattungen Poranthera und Monotaxis kommen
auch einige Annuelle vor.
Manche Gattungen z. B. Beyeria, Bertya, aber auch Ricinocarpus bieten gute Bei-
spiele für Epharmose, namentlich der Blattformen, im Sinne Diels*).
Was die Bekleidung anbetrifft, so finden sich bei der Unterfamilie der Por-
antheroideae, deren Mitglieder meist kahl sind, nur kurze einfache Haare bei den
Galctieae. Von den Ricinocarpoideae ist die Tribus der Ampereae fast gänzlich kahl,
die der Ricinocarpeae — namentlich auf den Blattunterseiten — dicht wollig oder
sternfilzig. Die zuletzt genannte Tribus weist außerdem große Neigung zur Aus-
scheidung von harzig-leimigen Substanzen auf, welche oft — besonders bei den Gattungen
Beyeria und Bertya — Zweige, Oberblattseiten und Knospen überziehen und klebrig
machen. Hierdurch ergeben sich typische Beispiele von »lackierten Blättern«.
Die Pfahlwurzeln vieler im Sandboden wachsenden kleinen Halbsträucher sind
auffallend dick, stark holzig und tiefgehend. Kriechende Rhizome kommen nicht vor.
Die meist lederigen, seltener dünnen und zarten Blätter sind ganzrandig; Aus-
nahmen bilden nur Monotaxis linifolia, bei welcher die unteren Blätter an den Seiten
häufig mehrere Zähne aufweisen und drei ebenfalls sparsam gezähnelte Amperea- Arien.
Die Blattstellung ist größtenteils spiralig, doch kommen auch z. B. bei Monotaxis
und Beyeria oppositifolia gegenständige Blätter vor. Bei Micrantheum stehen die
Blätter an den alternierenden Knoten zu dreien, weil die Stipulae ähnlich wie bei Galium
Blattgestalt angenommen haben. Bei den schmaleren Blattformen tritt die Mittelrippe
meist merklich, oft sogar stark hervor; breitere Blätter zeigen außerdem eine mehr
oder weniger deutliche fiedernervige Aderung, die allerdings auf der Blaltunterseile
häufig durch die starke Behaarung verdeckt wird. Nebenblätter fehlen nur der
Tribus der Ricinocarpeae: abgesehen von dem einen erwähnten Falle sind sie klein und
ohne Besonderheiten. Stipulardornen kommen nicht vor.
Anatomische Verhältnisse. Die anatomischen Befunde bei den Stenolobeen er-
geben, daß diese trotz ihres Polymorphismus und ihrer Beschränkung auf einen fernen,
von weiten Meeren scharf umgrenzten Erdteil (Australien) unzweifelhaft dem Typus der
Euphorbiaceen angehören. Sie besitzen alle die von Pax und Gaucher für letztere
aufgestellten charakteristischen Merkmale.
Was die Stämmchen bzw. die Zweige betrifft, so ist deren Epidermis meist
von normaler Beschaffenheit. Zuweilen wachsen einzelne Zellen oder Zellgruppen zu
*) L. Diels, Die Pflanzenwelt von Westaustralien (1906) 191.
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae. 3
Haaren aus, die bei den Porantheroideae einzellig, bei den Ricinocarpoideae jedoch,
namentlich an jüngeren Trieben, vielzellig-sternförmig und mehr oder weniger gestielt
erscheinen. Bei der Tribus der Ricinocarpeae finden sich außerdem Drüsenhaare mit
einzelligen Köpfchen und einzelligen eingesenkten Stielen, durch welche besonders bei
Bertya- und Beyeria-Arten erhebliche Harzausscheidung veranlaßt wird.
Der Kork ist hypodermalen Ursprungs. Bei Poranihera ericoides und Monotaxis
findet sich ein vielzelliger, weitlumiger Schwammkork. Bei den Bicinocarpeen entwickelt
sich der Kork in den äußersten Schichten der primären Binde, bei Amperea spar-
tioides dagegen tief innen in der grünen Binde. Das primäre Rindenparenchym ist
nicht zu reichlich vertreten; es zeigt schwammige Beschaffenheit; seine Zellen enthalten
meist Stärke und mehr oder weniger Gerbstoff. Die äußersten Zellagen nehmen jedoch
häufig collenchymatische Beschaffenheit an, wodurch ein hypodermaler Sklerenchymring
gebildet wird. Das Perikambium (der Pericykel*) bildet gegenüber den Fibrovasal-
strängen nur kleine Inseln von Hartbastfasern, deren Zahl z. B. bei Poranthera, Mi-
crantheum, Stachystemon sogar bloß \ — 4 Fasern für jede Stelle beträgt; bei Amperea
spartioides fehlt ein sklerenchymatischer Pericykel gänzlich. Skiereiden kommen bei
den Stenolobeen nicht vor. Hartbastfasern werden fast nur im 1. Jahr gebildet.
Im Bindenparenchym und Weichbast der Porantheroideae finden sich Gerbstoff-
zellreihen, welche aus gleichartigen Gliedern zusammengesetzt sind; die Querwände
können verschwinden, so daß Bohren von beträchtlicher Länge entstehen. Die Ricino-
carpoideae dagegen [Amperea, Bertya) weisen unregelmäßig gegliederte, langgestreckte
Sekretschläuche mit braunem Inhalt (Milch?) auf. Das Leitungssystem bildet einen
Bing, der nur durch die Markstrahlen unterbrochen wird. Diese bestehen aus einer
einzigen Beihe von Zellen, die in der Zone des Xylems sklerosiert erscheinen. Die
Gefäßbündel zeigen einfache Gefäßperforalion bei Micrantheum hexandrum, Beyeria
und Ricinocarpus. Hoftüpfelung — und zwar nur in Berührung mit Parenchym —
kommt vor bei Micrantheum hexandrum und Amperea] bei Ricinocarpus lassen sich
oft große einfache Tüpfel und daneben Hoftüpfel beobachten.
Das Holzparenchym zeigt einfach getüpfelte Prosenchymzellen bei Beyeria und
Ricinocarpus, hofgetüpfelte Prosenchymzellen dagegen bei Micrantheum hexandrum,
gemischte Tüpfel bei Amperea (Solered er).
Inneres Phloem fehlt den Stenolobeen stets.
Das Holz ist bei den Porantheroideen dicht und engporig, bei den Bicinocarpoideen
aber weitporig (besonders bei Ricinocarpus speciosus).
Das Mark besitzt oft derbe, geschichtete (sklerosierte) Wände z. B. bei Micran-
theum, Amperea, Bertya. Es handelt sich hier um sog. moelle homogene nach A. Gris.
Ebenso wie die Binde führen Bast und Mark Gerbstoff behälter und Calciumoxalat,
letzteres entweder in Form von Drusen oder von rhomboedrischen Kristallen, welche
reihenweise liegende Zellen besetzen (sog. Kammerkristalle). Oxalsäure und Gerbstoff
finden sich am reichlichsten in der Umgrenzung des Weichbasles. Baphiden fehlen
stets; die Drusen herrschen bei weitem vor.
Der Blattbau ist fast stets bifacial; bei beiden Unterfamilien kommen nur äußerst
seltene Fälle von isolateralen Blättern vor.
Die Epidermiszellen sind selten gleichmäßig isodiametrisch, meist sind sie mit
unregelmäßigen, länglich-polygonalen Zellen gemischt. Die Größe der Zellen schwankt
sehr, ist aber häufig für die einzelnen Arten nahezu konstant. Stark xerophytische
Gewächse zeigen meist eine wasser-(aber auch gerbstoff-jreiche Epidermis von 30 — 60 u
Höhe mit starker Außenwand. Nur selten sind die Zwischenwände geschlängelt. Bei
den Porantheroideae finden sich häufig feine horizontale Querwände. Durch derartige
häufige Zellteilungen kann es zur Bildung eines reichen, jedoch bald verschleimenden
*) Umfaßt die Rindenregion des Stengels zwischen der innersten Zcllschicht der primären
Rinde und dem Gefäßbündelsystem (d. h. dem Weichbast und zwischenliegenden primären Rindcn-
inarkstrahlen).
4 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
hypodermatischen Speichergewebes*) kommen. Die Gattung Amperea zeigt eine doppelte
Epidermis mit Kristallidioblasten in beiden Schichten.
Die oben erwähnten »Kopfdrüsen« finden sich bei Beyeria, Berti/ a und Ricino-
carpus auf den Blättern in reichlicher Menge, meist nur auf der Oberseite. Wie aus
Fig. \ E hervorgeht, ist die Verbindung des Stieles mit den Nachbarzellen eine zarte,
so daß an dieser Stelle der Durchlaß für die abzuscheidenden Harz- und Gerbsäure-
haltigen klebrigen Stoffe gegeben sein könnte. Meist findet man auch auf den Schnitten
die Räume zwischen Stiel und Nachbarzellen mit braunen Massen gefüllt, oft bedecken
letztere aber auch die Drüsen selbst und ihre nächste Umgebung z. B. bei Beyeria
similis] bei vielen Arten von Rioinocarpas, Bertya und Beyeria sind jedoch die Blätter
gleichmäßig von einer mehr oder minder dicken Lackschicht überzogen. Die Kopf-
drüsen, welche oft isoliert, meistens aber zu 2 — 4 beisammenstehen (Fig. i F), ent-
halten gewöhnlich braune zusammengeballte Massen sowohl in der Stiel- wie in der
Kopfzelle. Letztere hat einen Durchmesser von 15 — 20 <u; ihre derbe, stark licht-
brechende Membran wurde nie gesprengt, die Cuticula nie abgehoben befunden. Und
doch ist anzunehmen, daß die Harzmassen von den Drüsenköpfen selbst vielleicht in
einem flüssigen, an der Luft erst erhärtenden Zustande abgesondert werden. Der Vor-
gang der Sekretion konnte auch von Volkens in keinem Falle beobachtet werden.
Daß das gerbstoffhaltige Material den Kopfdrüsen von den unter ihnen gelegenen
Palissadenzellen zugeführt wird, läßt sich daraus schließen, daß mitunter eine Anzahl
ebenfalls stark gebräunter solcher Zellen sich gewissermaßen dem unteren Stielende
der Drüse deutlich zuneigt. Auf der Unterseile der Blätter finden sich zuweilen eben-
falls Kopfdrüsen; hier ragen sie dann weit über die niedrigeren Epidermiszellen hervor,
auch stehen sie stets einzeln; die Harzabscheidung ist hier immer sehr sparsam. Der
Zweck der Lacküberzüge ist, wie schon Volkens angibt, in der Beschränkung über-
mäßiger Transpiration zu suchen. Außerdem dürften die spiegelnden Lackschichten
aber auch geeignet sein, einen großen Teil der auflreffenden Sonnenstrahlen zu reflektieren
und somit die Blätter vor zu starker Erhitzung bzw. das Chlorophyll vor Lähmung zu
bewahren. Schließlich könnte auch noch eine Schutzwirkung gegen Tierfraß durch die
gerbsäurehaltigen Massen in Frage kommen. Ich selbst konnte Zerstörung der Blätter
durch Insekten nicht beobachten; nur bei der ebenfalls viskosen Bertya Cunninghamü
fanden sich an den Herbarexemplaren winzige Taschengallen.
Das Vorkommen von Kopfdrüsen, bzw. ihr reichliches oder sparsames Auftreten
stellt, nach den zahlreichen Untersuchungen zu urteilen, ein Artmerkmal von syste-
matischem Wert dar (das Nähere siehe unter den Vorbemerkungen zu den oben ge-
nannten Galtungen). Ein gleiches gilt für eine zweite Art mikroskopisch-kleiner Drüsen,
welche sich auf der Unterblattseite von Bertya- Arten und Beyeria cyanescens finden.
Es sind dies mehrzellige keulenförmige Trichomgebilde, die bald sparsam bald reichlich
zwischen den Haaren und den Spaltöffnungen sitzen (Fig. \ G). Über ihre Funktion ist
nichts bekannt.
Bei den Porantheroideae (aber nie bei Poranthera selbst) pflegen namentlich an
den Blatträndern und Rippen einzelne Epidermiszellen zu einfachen, einzelligen Haaren
auszuwachsen.
Komplizierter gebaut sind die vielzelligen Stern- und Büschelhaare, welche die
Tribus der Ricinocarpeae charakterisieren. Bei ihnen ist der aus einzelligen Haaren
zusammengesetzte Strahlteil entweder direkt in die Epidermis eingesenkt, so daß —
um Solerede r 's Worte zu gebrauchen — der Strahl von einer trichomartig ent-
wickelten Gruppe von Epidermiszellen gebildet wird, wobei die benachbarten Zellen häufig
am Haarkörper hochgezogen werden und so eine Art von Haarsockel bilden können
(Fig. 1 £)), oder es findet sich ein vielzelliger, an Herbarmaterial meist gebräunter Stiel
*) Der Schleim dürfte, wie G. Volkens an Wüstenpflanzen fand, ein Mittel zur Retarda-
tion der Transpiration darstellen. Vgl. Volkens, Flora der ägyptisch-arabischen Wüste (1887;
44—45.
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae. 5
von einer Länge bis zu 90 u (Fig. i C); bei Bertya oleifolia erhebt sich dieser Stiel
an der Unterblattseite bzw. Mittelrippe oft noch auf einer zitzenartigen Emergenz. Bei
den gestielten Sternhaaren gehen die mehr oder weniger starren, spitz zulaufenden
Strahlen von einem Köpfchen aus nach allen Richtungen auseinander, so daß die Ge-
bilde das Aussehen von »Morgensternen« annehmen. Die Strahlen der — nie ge-
stielten — Büschelhaare sind dagegen lang, fadenartig-dünn und meist gelockt (Fig. \B)\
nur in einem Falle kommen kurze keulenartige Strahlen vor (Fig. \A).
Fig. 1. A — D Haare der Unterblattseiten, A von Beyeria similis (Müll. Arg.) Benth., B von
Beycria Lesehenaultii (DC.) Baill., G von Bertya tasmanica (Sond.) Müll. Arg., D von Beyeria
brevifolia (Müll. Arg.) Benth. — E — F Kopfdrüsen der Oberblattseite von Ricinocarpus psilo-
cladus (Müll. Arg.) Benth., E eine Drüse im Längsschnitt, F vier Drüsen von oben gesehen. —
0 Keulenförmige Stieldrüse der Unterblattseite von Bertya rosmarinifolia (A. Cunningh.) Planch. —
H—J Spaltöffnungen (Querschnitt), H von Pseudanthus pimeleoides Sieb., J von Monotaxis
Paxii Grüning. — Icon. origin.
Die verschiedenen Haarformen sind für die einzelnen Arten recht konstant; ihnen
kommt daher, wie unten bei Besprechung der Gattungen nachgewiesen werden wird,
systematische Bedeutung zu.
Was die Spaltöffnungen betrifft, so kann in einzelnen Fällen (z. B. bei Mono-
taxis) ihre Verteilung auf die Blattflächen als Artmerkmal verwendet werden. Meist
finden sie sich nur auf der Blattunterseite. Sie sind vielfach nach dem Rubiaceen-
Typus gebaut und sind dann beiderseits von 1 oder 2 parallel zum Spalt verlaufenden
Nebenzellen begleitet. Häufig wie z. B. bei den Ampereen sind sie aber auch von
3 oder 4 Nachbarzellen umgeben. Bei Micrantheum und Pseudanthus greifen die
Nachbarzellen unter die Schließzellen, so daß — nach Solereder — die Wandteile
der ersteren senkrecht zur Blatlfläche stehen und den äußersten Teil der Atemhöhle
6 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
begrenzen ; auf dem Flächenschnilt sollen die Wandteile ähnlich gefaltet sein wie die
vielarmigen Armpalissadenzellen Haberlandt's. Gewöhnlich liegen die Stomata im
Niveau der Epidermis, doch kommen auch eingesenkte Spalten vor wie bei Monotaxis
Paxii (Fig. \ J). Ist die äußere Wand der Epidermis sehr dick wie bei Pseudanthus,
so zeigt der Zugang zu den Schließzellen auf dem Querschnitt eine ampullenartige Er-
weiterung (Fig. i II). Bei einigen xerophilen Stenolobeen existiert über oder unter der
Spalte ein vollständiger, stark kutinisierter Schließapparat.
Im Mesophyll, welches mitunter an der Oberblattseite zweischichtige Palissaden
aufweist, finden sich namentlich bei den Ricinocarpoideae reichliche Idioblasten mit
Drusen von oxalsaurem Kalk und Speichertracheiden (reservoirs vasiformes nach
J. Vesque). Überall kommen gerbsloffhaltige Zellen vor, welche durch Länge und
Lumen von den benachbarten Zellen verschieden sind; oft bilden diese ganze Zellzüge,
besonders im Bast; auch lang gestreckte Sekretschläuche mit gebräuntem Inhalt treten
häufig auf.
Gewöhnlich findet sich nur ein medianes Gefäßbündel, oft aber sieht man
auch \ oder mehrere Seitennerven, die alle von Reserveparenchymscheiden umgeben
sein können. Verhältnismäßig seilen wird der Hauptnerv durch Hartbastfasern verstärkt,
noch seltener finden sich solche Faserzüge auch in den Blatträndern. Bei den Ricino-
carpeen erscheint dafür fast allgemein ein starkes Collenchymgewebe, welches häufig
fast die ganze Blattrippe, oft auch noch die Gegend oberhalb des Mittelnerven einnimmt
und mitunter braunen Zellinhalt aufweist.
Blütenverhältnisse. Blütenstand. Bei der Tribus der Poranthereae stehen die
Blüten, dem Geschlecht nach gemischt, in köpfchenartig zusammengedrängten Trauben,
die oft wieder rispig oder ebenstraußartig angeordnet sind; bei den Galetieae finden
sich die kleinen, fast ungestielten q1 oder Q Blüten teils einzeln teils zu mehreren in
den oberen Blattwinkeln oder auch gebüschelt an den Zweigenden. Ähnlich verhält
sich die Tribus der Anipereae. Bei ihr sind die unscheinbaren oder z. T. schon deut-
licheren Blüten in Form kleiner Dolden oder Büschel in die Zweiggabeln oder Blatt-
achseln sowie auch an die Spitze der Äste gestellt; häufiger findet sich hier eine
zentrale Q Blüte, um die sich eine Anzahl männlicher herumgruppiert. Bei den Ricino-
carpeae dagegen ist die Ausbildung von blattachselständigen Einzelblüten vorherrschend;
mitunter stehen jedoch die Blüten auch zu 2 — 3 und dann meist gruppenweise (^
oder §, falls die Arten nicht überhaupt diözisch sind. Bei der Gattung Ricinocarpus
selbst jedoch sieht man die oft ansehnlichen Blüten (Fig. 2-4) teils in Büscheln teils
in Trauben an den Enden der Zweige, nur selten aber axillär und dann solitär; die
Q Blüten stehen bei den Trauben gewöhnlich in geringer Anzahl am Grunde derselben
(Fig. 8 A). Zuweilen täuschen einzelne Exemplare Diözie vor. Bei Bertya schließlich,
zum Teil auch schon bei Beyeria, kann man alle Übergänge von achselständigen Einzel-
blüten bis zur Bildung kleiner unscheinbarer Trauben beobachten.
Bau der Blüten. Bei den Poranthereae ist die S-Zahl der Blütenhüllen und
Staubblätter durchgreifend. Das Rudiment besteht aus 3 keulenförmigen häutigen Ge-
bilden (Fig. bB); die Antheren weisen eigenartigen Bau auf (Fig. iE). Die Blüten der
Galetieae dagegen sind nach der 3- (seltener 2-) Zahl gebaut, wobei die Kelchblätter
2 Kreise, die Stamina einen bis viele Kreise bilden, während die Petala unterdrückt
sind. Die Antheren springen in Längsritzen auf. Ein 3-lappiges Fruchtknotenrudiment
zeigt sich stets, soweit dies nicht durch Verwachsung der zahlreich gewordenen Staub-
blätter (bei Stachystemon) unmöglich gemacht ist.
Von den Ricinocarpoideae weist nur die Tribus der Ampereae der Zahl nach
fixierte Pollenblätter auf, während das Androeceum der Ricinocarpeae in unbestimmter
Weise 4 8 — 70 Stamina beherbergt; letzteres ist zudem — außer bei Bertya — von
5 alternipetalen bzw. epitepalen Diskusdrüsen umgeben. Die Insertion ist verschieden.
Bei Beyeria stehen die kurzen extrorse Antheren tragenden Filamente dichtgedrängt
auf dem konvexen Blütenboden, bei Ricinocarpus und Bertya dagegen hat die Ver-
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae. 7
wachsung sämtlicher oder wenigstens fast aller Staubblätter zur Bildung einer zentralen
Säule geführt, an welcher die kurzen Staubfadenenden frei hervorragen. Da das Kon-
nektiv meist gabelig gespalten ist, pflegen die sich in Längsspalten öffnenden Theken
deutlich getrennt zu sein (Fig. 2 B u. H). Was die Ampereae betrifft, so trägt Mono-
taxis doppelt so viele fast zentrale Staubblätter als Kelch- und Blumenblätter d. h.
8 — 10; die Antheren hängen hier an einem mehr oder weniger breiten, wagebalken-
artigen Konnektiv und öffnen sich längsspaltig (Fig. %F); ein 3 -fädiges Rudiment er-
scheint nur noch in der Sectio Hippocrepandra. Auch die apetale Amperea hat doppelt
so viele, aber in 2 deutlichen Kreisen stehende freie Stamina als Kelchabschnitte, d. h.
6 — <0, die in gewöhnlicher Weise den Pollen entleeren; die Theken hängen jedoch
beweglich von der Spitze des sich oberwärts verjüngenden Staubfadens herab (Fig. \5F)\
ein Fruchtknotenrudiment läßt sich nicht mehr nachweisen.
Fig. 2. A — B Ricinocarpus pinifolius Desf. A Blüh. Zweig. B $ Blüte. — G Mierantheum
hexandrum Hook. Q Blüte im Längsschnitt. — D Beyeria viscosa (Labill.) Miq. Q Blüte im
Längsschnitt. — E Poranthera corymbosa Brongn. Staubblatt. — F Monotaxis Brongn. Staub-
blätter, a M. occidentalis Endl. b M. grandiflora Endl. — Q—J Bertya oleifolia Planch.
0 Q Blüte. H Androeceum. JSame im Längsschnitt. — Nach Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam.
III. 5. 114.
Staminodien kommen nirgends vor. Soweit die Stellung der Stamina in der Blüte
deutlich erkennbar ist, stehen die Glieder des äußersten Kreises immer episepal oder
den äußeren Perianthabschnitten gegenüber.
Der Fruchtknoten wird von 3 oder in einzelnen Fällen von 2 Fruchtblättern gebildet.
Er ist meist 3-, selten 2-fächerig; bei den Gattungen Psendanthus und Stachystemon
werden sehr bald 2 Fächer unterdrückt, so daß das Ovarium dann i -fächerig erscheint.
Jedes Fach schließt normalerweise je nach der Zugehörigkeit zu einer der beiden Unter-
familien I oder 2 hängende anatrope Samenanlagen mit ventraler Raphe ein, deren
Mikropyle meist von einem plazentaren Auswuchs, dem Obturator, gedeckt ist. Die
3 (selten 2) Griffel sind gewöhnlich frei oder nur an der Basis verwachsen (Fig. 2 C);
meist sind sie bis zum Grunde zweiteilig, bei Bertya aber auch mehrfach zerschlitzt;
bei Monotaxis zeigen die beiden Äste innen eine papillöse Fransung. In sehr ab-
weichender Weise sind nur die Narben der Gattung Beyeria zu einer auf einem zentralen
Säulchen sitzenden hutartigen Kappe verwachsen (Fig. %D); eine Übergangsform findet
sich bei B. tristigma.
8 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Hinsichtlich der Blüten hülle stimmen q? und Q Blüten fast durchweg an-
nähernd überein. Heterochlamydeisch sind Poranthera (mit i Ausnahme), Monotaxis,
normalerweise mit geringen Abweichungen auch Beyeria', in der Gattung Ricinocarpus
kommen 2 apetale Arten vor, von denen eine in gewisser Beziehung den Übergang zu
Bertya darstellt. Die Blumenblätter sind, wo vorhanden, frei; meist sind sie lanzelt-
lich oder eiförmig und ganzrandig; nur bei Monotaxis tragen sie über dem genagelten
Grunde kleine, bisweilen spiralförmig einwärts gebogene Öhrchen (Fig. \ 4 G). Die Petala
von Ricinocarpus sind in der Knospenlage gedreht (Fig. SF).
Bei den homoiochlamydeischen Blüten sind die freien oder teilweise verwachsenen
Kelchblätter gewöhnlich petaloid ausgebildet. Sie decken meist imbrikal, nur in den
q1 Blüten bei der Sektion Linidion von Monotaxis sowie bei Amperea mehr oder
weniger valvat. Bei Bertya befindet sich dicht unter dem Perianth ein 2- bis viel-
blätteriges kelchähnliches Involucrum (Fig. 2 G).
Die Insertion ist stets hypogyn. Diskuseffigurationen sind bei den Blüten beiderlei
Geschlechts vielfach entwickelt und zwar bald als freie Drüsen, bald — besonders unter
dem Fruchtknoten — zu einem gekerbten Ringe vereint.
Bestäubung. Wenn auch besondere Beobachtungen nicht vorliegen, so darf man
doch schon aus dem Vorkommen der als Nektarien dienenden Diskusdrüsen schließen,
daß die Blüten großenteils an Fremdbestäubung angepaßt sein werden, auch wenn sie
häufig ein recht unscheinbares Aussehen haben. Durch dichte Häufung von Blüten an
den Zweigenden wird bei vielen Gattungen eine Art Schauapparat erzeugt; ein solcher
findet bei Pseudanthus pimeleoides, wo die langen Kelchabschnitte leuchtend gelbrot
gefärbt sind, seine höchste Ausbildung (Fig. 6 C). Größere schön gefärbte Blüten be-
sitzt nur Ricinocarpus bei verschiedenen Arten (Fig. 2-4) als Anlockungsmittel für In-
sekten, doch werden auch hier die Blumenblätter selten über 1 cm lang. Über be-
sondere entomophile Anpassungen vergleiche die Vorbemerkungen zu Pseudanthus und
Stachystemon. Bei der Gattung Beyeria sind die Diskusdrüsen nur noch unregelmäßig
und häufig rudimentär entwickelt, während sie bei Bertya fast gänzlich fehlen. Da
bei diesen beiden Gattungen auch das Perianth nur in schwacher Weise korollinisch
ausgebildet ist und die zahlreichen Staubblätter sich mehr oder weniger aus diesem
herausheben, so darf man vermuten, daß hier Windbestäubung vorherrscht, zumal bei
Beyeria auch noch die hut- oder dachförmig verwachsene Narbe gleichsam zum Auf-
saugen von fliegendem Pollenstaub eingerichtet zu sein scheint. Bei den zuletzt genannten
Gattungen, welche in hohem Maße die Tendenz diözisch zu werden aufweisen, beobachtet
man öfter Protandrie oder Protogynie, wodurch die Kreuzbestäubung außerordentlich
befördert wird. Es wäre möglich, daß hier die vielen Übergänge von einer Art zur
andern zum Teil auf Bastardierung beruhen.
Frucht Und Samen. Alle Stenolobeen bilden in Kokken zerfallende, meist perga-
mentartig, zuweilen auch holzig werdende Kapseln aus, deren Länge zwischen \ und
\ 2 mm schwankt. Nach Abfall der 2-klappigen Kokken bleibt stets ein keulenförmiges,
dreikantiges Mittelsäulchen bestehen. Die Kapseln sind gewöhnlich kahl, oft aber auch
behaart oder höckerig-stachelig; zuweilen tragen sie auf der Höhe des Rückens einen
Kranz von Höckerchen oder Zähnen.
Die bei Poranthera fast 3-kantigen, netzförmig-grubigen, sonst aber glatten, runden
oder länglichen Samen sind stets mit einer Caruncula versehen (Fig. 2=7). Im reich-
lichen Endosperm liegt der zylindrische, entweder gerade oder wie z. B. bei Poranthera
leicht gekrümmte Embryo, dessen Kotyledonen halbzylindrisch und kaum breiter als
das Würzelchen sind (Fig, iE).
Geographische Verbreitung. Alle 9 Gattungen (Dysopsis Baill. ist ausgeschlossen
worden) sind in Australien, z. T. einschließlich Tasmanien endemisch; nur zwei Arten
der Gattung Poranthera finden sich außerdem in Neuseeland. Wenn Engler in seiner
G. Grüning. — Euphorbiaceac-Porantheroideae et Ricinocarpoideae. 9
Entwicklungsgeschichte der Florengebiete [IL (1882) 51] bemerkt, daß Spanien mit dem
niederschlagreichen Portugal hinsichtlich seiner Pflanzentypen in demselben Grade von
Kleinasien verschieden sei wie Ostaustralien von dem ebensoweit entfernten Westaustralien,
so trifft dieser Gegensatz speziell für die Stenolobeen nicht ganz zu, obwohl Ost und
West durch eine schier unüberwindliche Wüste getrennt sind. Fast alle Gattungen
haben ihre Vertreter in beiden Regionen, manchmal in so nahe verwandten Arten, daß
man von vikariierenden Formen sprechen könnte. Einzelne wenige Arten besiedeln
in mancherlei Varietäten Ost-, West- und Südaustralien (bis Tasmanien); eine Art
— Poranthera microphylla — findet sich sowohl in Neuseeland als auch im tropischen
Norden. Die Eigentümlichkeit des mannigfach abgestuften, größtenteils trockenen Klimas
Australiens hat es in Verbindung mit dem wenig nahrhaften Boden mit sich gebracht,
daß die Gattungen der Stenolobeen in ziemlich zahlreichen Arten vertreten sind, daß
diese Arten (namentlich bei Beyeria und Bertya) oft schwierig gegeneinander abgegrenzt
werden können, weshalb die Artmerkmale hier und da noch nicht genügend festgelegt
zu sein scheinen, und daß schließlich die Verbreitungsbereiche der allermeisten Arten
sehr beschränkte sind.
Die Verteilung der angenommenen 81 Arten auf das Areal geht aus folgender Zu-
sammenstellung hervor:
Provinz
West-
australien
Austro-
malaii-
sche
Provinz
Provinz Tropisches
Ost- Ost-
australien australien
Süd-
australien
Provinz
Tasma-
nien
Neu-
seeland
Stenolobeae überhaupt :
Davon:
Porantheroideae . . .
Ricinocarpoideae . .
19
9
33
32
9
23
Wie man sieht, sind die Arten nicht nur im allgemeinen sondern auch hinsichtlich
der beiden Unterfamilien in annähernd gleicher Zahl auf beiden Kontinenthälften ver-
breitet. Westaustralien wird hauptsächlich von Stachystemon, Monotaxis, Amperea,
Beyeria und auch Bicinocarpus bevölkert, während auf der ostaustralischen Seite vor-
nehmlich die Gattungen Micrantheum und Bertya zu Hause sind; Poranthera und
Pseudanthus haben auf keiner Seite ein wesentliches numerisches Übergewicht. In
dem mehr tropischen Norden des Areals halten sich nur 1 Arten auf; die genannte
Poranthera kommt daselbst sowohl im Westen wie im Osten vor; sonst werden beide
Hälften des Erdteils, so weit bis jetzt bekannt, nur noch durch Beyeria viscosa,
B. Leschenaultii und Bertya Gunninghamii verbunden.
Nur wenige westliche Arten vermochten in die Eremäa vorzudringen.
Die meisten wachsen auf freien Heiden mit sandig-humosem Boden, in Gebüschen
und lichten Euealyptus-W &\dem, einige auch in den gefürchteten Scrubs und schließlich
eine große Zahl auf steinigen Bergen, namentlich steilen Flußufern.
Verwandtschaftliche Beziehungen. Die Stenolobeen bilden, wie weiter unten
erörtert wird, eine scharf umschriebene Gruppe der Euphorbiaceen. Die Zugehörigkeit
ergibt sich ohne weiteres aus dem charakteristischen Bau des Gynoeceums; aber auch
der Pollen zeigt nach Pax's Angabe die für die Euphorbiaceen überhaupt gültige,
annähernd gleiche Form. Einige Arten weisen habituell eine große Ähnlichkeit mit
solchen der Gattung Euphorbia auf.
Wie weit eine nähere Affinität mit bestimmten Tribus der Platylobeae besteht,
läßt sich nicht mehr leicht erkennen; wahrscheinlich steht aber Monotaxis den Eu-
phorbieae am nächsten.
Die von Benlham in Benth. et Hook. f. Gen. III. (1883) 264 und Pax in Engler u.
Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 112 zu den Ricinocarpoideen gestellte andine Gattung
10 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Poranlheroidcae et Ricinocarpoideae.
Dysopsis Baill. ist von mir wieder ausgeschlossen worden, da sie sich mit ihrem zarten,
Gleehoma- oder Hydrocotyle-arVigen Habitus und den dünnen flachen, fast eirunden,
beiderseits gezähnten Blättern zu weit von den Stenolobeen entfernt, und da mehrfache
erneute Samenuntersuchungen ergaben, daß der im reichlichen Eiweiß liegende Embryo
wohl gerade, aber keineswegs wie bei den australischen Stenolobeen zylindrisch ist.
In 2 Fällen wurde der Embryo im gekochten Samen der Dysopsis glechomoides (Rieh.)
.Müll. Arg. var. hirsuta Müll. Arg. von der Insel Juan Fernandez zwar hinsichtlich
der Kotyledonen und des annähernd ebenso langen Würzelchens von gleicher Breite,
aber deutlich flach befunden. Die Länge des Embryo betrug 540 f.t, die Breite 160 u, die
Dicke 80 — 90 /.i, so daß die Dicke der I 60 fi breiten Kotyledonen nur 40 — 45 ß aus-
machte. Der ebenfalls sehr flachgedrückte Embryo der var. genuina Müll. Arg. aus
Chile zeigte dagegen außerdem noch im Vergleich zum Hypokotyl eine deutliche
kolbige Verbreiterung der Samenlappen. Letztere maßen im Durchmesser 280 //,
während die Radicula nur 2 24 /< breit war. Die Form dieser Embryonen entspricht
in hohem Grade der der Gattung Adenocline Turcz. aus der Gruppe der Mercurialinae,
in welche Nähe ich Dysopsis stellen möchte, zumal sich auch Blütenbau und Habitus
ähneln.
Nützen. Ein bestimmter Nutzen für die Menschen kommt den Stenolobeen nicht
zu. Nur wenige Arten haben gärtnerische Verwendung gefunden; so Poranthera erici-
folia und Micrantheum hexandrum. Als Zierstrauch angepflanzt zu werden, würde
auch Ricinocarpus speciosus verdienen. Einige Arten sind längere Zeit in botanischen
Gärten gezogen worden.
Gliederung der Reihe der Stenolobeen und Phylogenie der Unterfamilien. Der
morphologische Bau der Q Blüten weist auf eine Gruppierung der Stenolobeen in 2 Unter-
familien hin. Bei der einen trägt jedes der 3 Karpelle 2 Samenknospen — es sind
dies die Porantkeroideae — , bei den andern — den Ricinocarpoideae — ist jedes
Fruchtblatt stets nur mit \ Samenanlage ausgestattet. Diese Einteilung entspricht in
auffälliger Weise der Gliederung der Platylobeae in die Unterfamilien der Phyllanthoideae
mit je 2 und der Crotonoideae mit je I Samenanlage. Zweifellos entstammen daher
die Porantkeroideae mit den Phyllanthoideae und andererseits die Ricinocarpoideae mit
den Crotonoideae aus je einem gemeinsamen Ursprung, was Pax auf nachstehende
Weise graphisch ausdrückt:
Der obere Schenkel der Figur 3 umfaßt die biovulaten, die beiden unteren Haupt-
äste stellen die uniovulaten Euphorbiaceen dar; der seitliche Winkel schließt die auf
Australien beschränkten Stenolobeen ein.
Da die Phyllanthoideen als die phylogenetisch ältesten Euphorbiaceen zu betrachten
sind, weil es bei ihnen noch nicht zu einer Ausgliederung von Sekretschläuchen ge-
kommen ist und weil sie noch nicht bis zur Bildung von markständigem Weichbast
fortgeschritten sind, so dürften auch die Porantheroideen phylogenetisch älter sein als
die Ricinocarpoideen. Wenn auch gegenwärtig die biovulaten Stenolobeen zur Differen-
zierung von längsverlaufenden gerbstoffhaltigen Zellreihen, die aus gleichartigen Gliedern
bestehen, im Rindenparenchym und Weichbast des Stengels gelangt sind, bis zur Bildung
von unregelmäßig gegliederten Sekretschläuchen, welche die Uniovulaten [Amperea,
Bertyd) aufweisen, sind sie jedoch noch nicht vorgedrungen.
Es dürfte anzunehmen sein, daß zu jener weit zurückliegenden Zeit, in der sich
das australische Festland von den übrigen Kontinenten durch weite Meeresflächen trennte,
Urtypen des alten weitverbreiteten Euphorbienstammes und zwar sowohl solche mit
phyllanthoidischen als auch solche mit crotonoidischen Charakteren isoliert wurden, die
dann unter den gemeinsamen Lebensbedingungen einer gleichartigen Anpassung an
Klima und Bodenverhältnisse zustrebten. Zu diesen Anpassungsmerkmalen gehören
1) der stielrunde, schmalblätterige Embryo, 2) der auffällig vorwiegende erikoide Habitus,
3) die Ausbildung von Speichergeweben und 4) — wie Pax angibt — der überall
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
II
rudimentäre Harlbast in den Geweben der Stengel oder Zweige. Durch all diese Eigen-
schaften charakterisieren sich die Stenolobeen als eine festumschriebene Gruppe der
Euphorbiacecn. Diese Gruppe muß aber eine verhältnismäßig junge sein, denn ihre
Isolierung konnte erst zu einer Zeit erfolgt sein, als die Urform sich bereits in Phyl-
lanthoideae und Crotonoideae differenziert hatte (Pax).
Fossile Funde von Stenolobeen sind, soviel mir bekannt, noch nicht gemacht
worden.
Bridelieae
Ricinocarpeae
Crotoneae
Hippomaneae J Johannesieae
Dalechampieae
Euphorbieae
Fig. 3. Übersicht der Gruppen. (Nach Pax in Engler's Bot. Jahrb. V. S. 417.)
Systema Stenolobearuni.
Ovarii loculi 2-ovulati Subfam. I. Porantheroideae Pax.
Ovarii loculi 1-ovulati Subfam. II. Ricinocarpoideae Pax.
Subfam. I. Porantheroideae Pax.
Euphorbiaccae-Porantlieroideae Pax in Engl. u. Pranll, Pflzfam. III. 5. (1890) 14 et
1)2 = Trib. Caletieac Müll. Arg. in Bot. Zeit. (1864) 324 et in Linnaea XXXIV. (1865)
55 et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 189. — Trib. Phyllantheae Endl. Gen. (1836—41)
1119 ex p. — Euphorbiaoeae disporeae Zoll, in Flora (1847) 662 ex p. — Colmei-
roideae -f- Wielandiideae -f- Stachystemoneae Baill. Etud. Euphorb. (1858) 552, 559,
56 8 pr. p. — Ovarii loculi 2-ovulati. Flores monoici, petaligeri vel apetali. Calyx qj1
petaloideus, aestivatione imbricativus. Stamina 5 vel 3 — 4, vel 6 — 9 tumque exteriora
calycis lobis exterioribus opposita, vel numerosa, dz irregulariter inserta, libera vel
potius connata. Antherae in alabastro erectae. Capsula 3- (rarius 2-)cocca, 6-(raris-
sime 2-) sperma vel abortu 1-locularis, 1-sperma. Embryo tenuis, cylindricus, in
albuminis copiosi centro situs. Semina carunculata.
Plantae annuae vel suffrutices vel frutices db ericoidei, Australiae vel Tasmaniae
vel Novae Zeelandiae ipcolae.
12 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Die Porantheroideae, welche sämtlich monözischc Blüten mit'imbrikater Knospendeckung
aufweisen, lassen unschwer eine Verteilung der Gattungen auf 2 Gruppen erkennen; diese sind
\. die Tribus der Poranthereae, zu welcher nur die gänzlich kahle Porardhera mit ihren nor-
malerweise in der 5-Zahl fixierten Kelch-, Kronen-, Staubblättern und Diskusdrüsen sowie mit
den eigenartigen, sich 4-porig öffnenden Antheren gehört, und 2. die Tribus der Caletieae, bei
welcher die Blumenblätter unterdrückt sind und die Staubbeutel sich in Längsspalten öffnen.
Bei ihr stehen die 6 (selten 4) Kelchblätter in 2 Quirlen; die Staubblätter sind in 6- oder 3-
(auch 4-)Zahl frei oder zahlreich und dann mehr oder weniger miteinander verwachsen.
Im cellularen Aufbau des Stammes bezw. der Zweige ist bei der Unterfamilie Fol-
gendes zu beachten:
Es kommen nur einfache, einzellige Haare vor; Drüsen fehlen in der Epidermis gänzlich.
Hartbast findet sich in der Rinde sehr sparsam und wird im 1. Jahr gebildet; Steinzellen
fehlen stets.
Im Rindenparenchym und Weichbast kommen nur Gerbstoffzellreihen, die aus gleichartigen
Gliedern zusammengesetzt sind, vor, aber keine milchröhrenartigen Schläuche. Die Gefäße sind
einfach perforiert; Hoftüpfel werden nur hier und da in Berührung mit Parenchym beobachtet.
Das Holz ist im Gegensatz zu den Ricinocarpoideen meist dicht und engporig.
In bezug auf den anatomischen Bau der Blätter kennzeichnet sich die 1. Tribus
durch große, wasserhelle, mit i bis mehreren horizontalen, zur Verschleimung neigenden, feinen
Scheidewänden versehene, leicht vorgewölbte Epidermiszellen, zwischen denen — meist nur auf
der Unterblattseite — die zahlreichen Stomata eingestreut sind, und durch gänzlichen Mangel an
mechanischem Gewebe im Blatt selbst. Die 2. Tribus charakterisiert sich durch Ausbildung eines
durch mehrfache horizontale Teilung der Epidermiszellen hervorgegangenen regelrechten, unter
Auflösung der Zellwände verschleimenden hypodermatischen Speichergewebes an der oberen
Blattseite, durch die eigenartig gebauten Stomata der Unterblattseite (vgl. Fig. 1 H) und schließ-
lich durch starke Hartbastfaserzüge sowohl unterhalb des zentralen Gefäßbündels als auch in
den Blatträndern.
Beide Tribus sind wohl aus gemeinsamer Wurzel ihre Sonderwege gegangen; beide ge-
mahnen aber in der Verschleimung der Epidermiszellen und in dem Vorhandensein eines deut-
lichen Fruchtknotenrudimentes der c5 Blüten, welches nur bei Stachystemon durch die Ver-
wachsung der Filamente unterdrückt ist, an die gemeinsame Abstammung.
Poranihera
Caletieae
^ v Mtcrantheum
Pseudanthus
Stachystemon
Die wahrscheinliche phylogenetische Entwicklung der Gattungen läßt sich aus oben-
stehender Figur ersehen. — Die beiden Tribus haben bereits in der Zahl fixierte, den Kelch-
zipfeln isomere Staubblätter mit auf den Weg bekommen. Bei 2 Mtcrantheum- Arten tritt dann
bereits im Androeceum eine Reduktion ein, ebenso bei einer Pseudanthus- Art. In der Sektion
Ghrysostemon der letzteren Gattung setzt nun unter Bildung neuer Quirle eine Vermehrung der
Staubblätter und zugleich eine Neigung zur Verwachsung derselben ein. Hierdurch hat sich
schließlich die Möglichkeit zur Entwicklung langer, aus dem Kelch herausragender, mit Antheren
reich besetzter Säulen ergeben (Fig. 7 B).
Nach der Zahl und der quirligen Anordnung der Stamina würde sich folgende Entwicklungs-
reihe aufstellen lassen:
Poranthereae: 5xi.
Caletieae :
Micrantheum hexandrum 3X2 (selten 3 x 3).
„ erieoides 3x1.
„ demissam 2x2.
Puranthera. ] 3
Sect. Eupseudanthus 1 .» w , D ? i/ • j/ o ■., i
,,/ , ,. > .> x -1; 1 seiaiantlius micrantlius <i X 1.
Mierocaletia pr. p. J
,, Chrysostemon 3 x 3 — ß,
,, Stachystemon 3 X OO '?,.
Während nun Micrantheum noch einen 3- gelten -i- fächerigen heranwachsenden Frucht-
knoten und eine 3 — 6-samige Kapsel aufweist, sind diese bei Pseudanthus und Stachystemon
einfächerig und eineiig geworden, sei es durch Anpassung an Nahrungsmangel, sei es daß.
namentlich bei Stachystemon, während der Blütezeit so viel plastische Stolle zur Entwicklung
der zahlreichen Staubblätter verbrauch! wurden, daß die Ausbildung der Samenknospen darunter
leiden mußte. Und so lassen denn die beiden zuletzt genannten Gattungen von den vorhanden
gewesenen 6 Anlagen nur einen einzigen keimfähigen Samen zur Reife kommen. Diese Gat-
tungen zeigen somit sowohl im Androeceum wie im Gynoeceum eine deutliche Progression im
Vergleich zu Mirraniheum.
Systema subfamiliae Porantkeroidearuni.
A. Antherae 4-loculares, 4-porosae Trib. I. Poranthereae Müll. Arg.
Flores petaligeri vel rarissime apelali ... 1. Poranthcra Rudge.
B. Antherae birimusae. Flores apetali Trib. II. Caletieae (Müll. Arg.) Grüning.
a. Stamina libera vel sublibera.
ct. Capsula 3- (raro 2-)locularis, 2 — 6-sperma:
Stamina 3 — 6 2. Micrantheum üesf.
ß. Capsula abortu 1-locularis, l-sperma;
Stamina 3 vel 6 vel 9 — 1 8 3. Pseudantltus Sieb.
b. Slamina numerosa, oinnia vel saltem interna
in eolumnam centralem connata 4. StachysU tnon Planch.
Trib. I. Poranthereae Müll. Art;.
Poranthereae Müll. Arg. in Bot. Zeitg. XXII. (186 4) 324 et in Linnaea XXXIV.
(1865; 55 et in 1)C. Prodr. XV. 2. (1866 190. — Wieland iideae Baill. in Etud.
Euphorb. (1858 568 pro minima parte. — Stamina 5, circa rudimentum ovarii evo-
lutum inserta. Antherae 4-loculares, 4-porosae. Flores petaligeri vel raro apelali.
i. Poranthera Rudge.
Poranthcra*) Rudge in Trans. Linn. Soc. X. 181 l) 302 t. 2:': Brongn. in Ruperr.
voy. Coq. Bot. ,'1829 2 17 et in Ann. sc. nat. ser. I. XXIX. 1833) 383: Endl. Gen.
1836 — 40] 1121; Baill. Etud. Euphorb. ;I858) 513 t. 25; Müll. Arg. in I)C. Prodr.
XV. 2. (1866) 191: Benth. et E. Müll. El. austrat. 1873, 54; Baill. Bist. pl. XV. 1874
19 1; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880 262; Pax in Engl. u. Pranll, I'flzfain. 111. 5.
189 0) 112.
Flores monoiei vel rarius dioiei. Calvx ulriusque sexus 5-partitus, imbricatus,
petaloideus. Petala 5 calvce duplo vel triplo minora, basi glandulil'era, raro suppressa.
Flos Jx Slamina 5, libera, episepala; antherae tetragonae, 4-locellatae; loculi apice
poris distinetis vel geminatim confluentibus dehiscentes. Rudimentum ovarii clavatum,
lnembranaceum, triparlitum vel rarius nulluni. Flos Q: Glandulae in annulum d.'cem-
lobatum connatae. Ovarium globoso-depressum, sexeostatum, triloculare; loculi 2-ovu-
lati; styli 3, usque ad basin bilidi, subulati. Capsula depressa, rugulosa, 6-costatu,
valvis 6 crustaeeis dissiliens. Semina 6. trigona, hiue plana hinc convexa, foveolato-
reticulata. Embryo in albumine copioso tenuis, curvatus, eotyledonibus semicylindricis
praedilus. — Plantae annuae, basi irr lignosae vel sufl'ruticcs glabri. Folia alterna vel
rarius subopposila, angusta, integra, saepe erieoidea, bislipulata. Flores parvi. albi vel
rarius flavescentes, pedicellali, vulgo ad apic.es caulium et ramulorum in racemis sub-
globosis vel corymbis conferti, bracteis foliaeeis lülti, vel raro solilarii in axillis foliorum
*) Nomen e verbis graecis rronog — poru> et «rth^tr — anthera.
14
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
siti. Flores Q numerosi maribus intermixti; una tantum species semper dioica esse
videtur.
Species 7, quarum 6 Australiae (incl. Tasmaniae), \ Novae Zeelandiae incolae
endemicae.
Clavis subgenerum et specierum.
A. Flores petaligeri. Inflorescentiae racemosae vel corvmbosae.
Stipulae scariosae Subg. \ . Euporanthera Grüning.
a. Folia plana vel extremo margine revoluta.
a. Folia laevia.
I. Folia spathulata, plana, 0,4 — 1,2 cm longa. Planta
3 — 15 cm alta, ramosa i. P. microphylla.
II. Folia lineari-lanceolata, 2 — 3 cm longa. Caulis
validus, superne vulgo ramosus, 20 — 80 cm altus.
Species orientalis 4. P. corymbosa.
ß. Folia statu sicco granulata, spathulato-linearia, plana.
Planta 8 — 16 cm alta 2. P. Drummondii.
b. Folia valde revoluta.
a. Stipulae integrae.
I. Planta annua, inferne lignosa. Caulis simplex vel
superne ramosus, 20 — 30 cm altus. Species occi-
dentalis 3. P. Huegelii.
II. Suffruticulus basi ramosus, 6 — 20 cm altus . . . 5. P. ericoides.
ß. Stipulae laciniatae. Suffruticulus ramosus, 6 — 30 cm
altus 6. P. eridfolia.
B. Flores apetali, axillares. Stipulae ± coriaceae .Subg. 2. Oreoporanthera Grüning.
Suffruticulus dioicus alpinus 7. P. alpina.
Die Arten finden sich mit Ausnahme der Anfang der 80cr Jahre vorigen Jahrhunderts von
T. F. Cheeseman in Neuseeland entdeckten ausgesprochenen Hochgebirgsform [P. alpina) vor-
nehmlich auf sandig-kiesigen, sterilen Böden oder auch in sandig-humösen freien Waldstellen
unter Gebüschen; den verschiedensten Standorten, in Tasmanien sogar bis auf höhere Berge
hinauf, hat sich die panaustralische P. microphylla in mehrfachen Varietäten angepaßt.
Die zurzeit bekannte Verbreitung der Arten ist folgende:
Provinz
West-
australien
Austro- n
„„, ■ Provinz
malai- n .
ische 0st"
n ! australien
Provinz
Tropisches
Ost-
australien
Süd-
australien
Provinz
Tasma-
nien
Neu-
seeland
\. P. microphylla . .
2. P. Drummondii. .
+
+
+
+
+
+
+
+
+
3. P. Hügelii ....
+
5. P. ericoides. . . .
+
+?
+
+
Falls der für P. ericoides angegebene Standoi't »Encounter Bay« richtig sein sollte, würde
diese eine zweite den Westen mit dem Osten verbindende Art darstellen; vielleicht ist sie aber
auch auf dem Wasserwege an den genannten Platz gelangt.
Nr. 3 und 4 stehen sich ebenso wie Nr. 5 und 6 so nahe, daß sie als vikariierende Formen
des Westens und Ostens betrachtet werden können; wahrscheinlich verdanken sie aber konver-
gierenden Tendenzen ihre Ähnlichkeit.
Wenn man der berechtigten Annahme huldigt, daß vor Beginn der gegen Ende des Tertiärs
einsetzenden zentralaustralischen Austrocknung ein Urlypus der Gattung über den ganzen Kon-
Poranthera.
15
tinent verbreitet war, so würde sich ergeben, daß dieser wohl der P. mierophylla nahe gestanden
haben muß, denn sonst würde sich diese rezente Art nicht mehr überall in einander nahe stehen-
den Formen erhalten haben. Ihr Blattbau deutet namentlich in den annuellen, sich zur Regen-
zeit rasch entwickelnden Varietäten darauf hin, daß sie einem feuchten Klima angepaßt war.
Die aus ihr dann hervorgegangenen, mehr oder weniger in Trockengebieten gedeihenden, übrigen
Arten, deren Entwicklungsprozeß sich über weite Zeiträume erstreckte, haben daher nach und
nach einen xerophileren Bau angenommen. Hiernach würde sich folgender Stammbaum ergeben:
P. Drummondii
P. mierophylla
P. Huegelii P. erieoides.
P. corymbosa P. erieifolia.
P. alpina
Der anatomische Blattbau der Porantheren ist so stark übereinstimmend und hin-
sichtlich einzelner Merkmale wiederum so inkonstant, daß sich eine Bestimmung der einzelnen
Arten auf Grund der Blattquerschnitte — zumal an stark ausgetrockneten Herbarexemplaren —
nur schwer ermöglichen läßt. Stets zeigten die Epidermiszellen die Eigentümlichkeit, feine
horizontale, meist ganz unregelmäßig bogig verlaufende Zwischenwände zu bilden und ihr Vo-
lumen mit Zunahme der Zahl der Wände nach innen hin zu vergrößern. Diese Zwischenwände
verschleimen dann vielfach wieder wie mitunter auch die Querwände nebeneinander liegender
Zellen, wodurch dann kleinere oder größere Schleimlakunen entstehen. Die der Außenwand am
nächsten liegenden horizontalen Scheidewände pflegen aber bestehen zu bleiben, und in diesen
äußersten flachen Zellabteilen findet sich dann häufig braunrot gefärbte, eingedickte Masse.
Den stärksten Grad solcher Verschleimung sieht man bei P. Drummondii, wo ganze Zcll-
gruppen der blasig nach innen vorgebauchten Epidermiszellen zusammenfließen und große La-
kunen bilden, welche die Palissadenzellcn oder das Schwammgewebe aus der natürlichen Lage
verdrängen. Der Inhalt dieser Lakunen besteht in braunen gerbstoff haltigen, derben Massen,
die sich an den Herbarexemplaren knötchenartig über das Blattniveau hervorwölben, über die
aber stets die vorerwähnte oberste flache Epidcrmisschicht noch hinwegzieht. Die braunen Massen
werden bei Eisenzusatz schwarz, mit reiner Kalilauge zerfließen sie zu einer dicklichen, gelben
Flüssigkeit, während sie bei Chloroformzugabe sich z. T. lösen und eine vom Zentrum ausgehende
feinstrahlige Struktur erkennen lassen.
Die Epidermiszellen haben eine sehr verschiedene Höhe; meist sind sie 24 — 48 (auch 80) li
hoch; die Zellen der fiachblätlerigcn Varietäten von P. mierophylla sind gewöhnlich nur 24 —
27 [x hoch. Die Außenwand der Zellen ist hier, ebenso wie bei P. Drummondii, dem mehr
hygrophilen Bau entsprechend, relativ dünn (3 — 4,5 it), bei den xerophilen Arten steigt sie auf
8 — 9,6 li Dicke, um bei der alpinen Art i 3 li zu erreichen.
Die Größe der verschieden gestalteten, meist länglich-polygonalen Epidermiszellen schwankt
sehr; man mißt von oben gesehen 60 — 200X50 — 80 <u. Ihre Wände sind meist gerade, die
Winkel etwas abgerundet, oft aber z. B. bei P. mierophylla und P. erieoides auch geschlängelt ;
bei letzterer Art kommen beide Zell wand formen vor.
Die schwächeren, oft aber papillenartig vorragenden Epidermiszellen der Unterseite ver-
schleimen ebenfalls zum Teil; ihre Wände sind — abgesehen von der Rippe — wohl stets wellig
verlaufend. Hin und wieder finden sich oben in der Gegend der Medianlinie Züge von schmalen,
etwa 4 60 li langen Epidermiszellen, die mit braunem, auf Eiscnzusalz schwarz werdendem Inhalt
versehen sind. — Bei den zarten flachblätterigcn Formen von P. mierophylla, bei P. Drum-
mondii, aber zuweilen auch bei P. erieoides kommen einzelne Stomata auf der Oberseite vor,
sonst sind diese nur an die Unterseite gebunden. Die Schließzellen von 25 — 32 li Länge liegen
fast am Grunde der Nachbarzellen, sind also etwas eingesenkt; kutinisierte Sperrvorrichlungen
zeigen sie nie.
Das Palissadengewebc ist t- bis 2-schichtig; palissadenartige Zellen finden sich bei
P. Huegelii auch in der Rippe, sonst kaum auf der Unterseite. Weder zwischen den Palissaden,
noch im lockeren Mesophyll sieht man Oxaldrusen in nennenswerter Zahl; auch Speicher-
tracheiden kamen nicht zu Gesicht. Das Xylem ist gewöhnlich sparsam, engporig und von
16 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Riciaocarpoideae.
ziemlich reichlichem Phloem umgeben. Nur bei P. Drummondii sind die Tracheen — selbst in
den zahlreichen sekundären Nerven — ungewöhnlich weitlumig, wodurch sich diese Art weiter
noch von P. microphylla unterscheidet; beide Arten können also, im Gegensatz zuBentham's
Ansicht, nicht als zusammengehörig erachtet werden.
Die Gefäßscheiden sowie ein Teil der Palissaden sind oft mit braunem Inhalt versehen.
Kollenehym- oder Hartbastzellen kommen bei keiner Art vor.
Subgen. 1. Euporanthera Grüning.
Plantae annuae vulgo inferne lignosae vel suffrutices. Folia plana vel margine
revoluta. Stipulae scariosae, acutae. Flores monoici, petaligeri. Rudimentum ovarii
floris q? effiguratum. Inflorescentia racemosa, subglobosa vel corymbosa.
1. P. microphylla Brongn. in Duperr. Voy. Coq. Bot. (1829) 221 t. 50, f. B
et in Ann. sc. nat. ser. 1. XXIX. (4 833) 385; Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II. (1846 — 47)
230; Hook f., FJ. Tasman. I. (1860) 343; Müll. Arg. in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 193
ex p.; Baill. in Adansonia VI. (1866) 331; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
56 ex p.; Diels in Engler's Bot. Jahrb. XXXV. (1904 — 5) 334; Britten in Illustr. of Bot.
of Capt. Cooks Voy. by Banks and Solander (1905) 87 t 284 [Icon naturae paulum
accomodata]. — Planta annua vel perennis, 3 — 16 cm alta, ramosa vel ramosissima,
inferne saepe lignosa. Folia alterna, dz distantia, lineari-spathulata vel spathulato-
obovata, apice rotundala, plana vel margine leviter recurva, 0,4 — 1,2 cm longa, saepius
in petiolum ad 5 mm longum attenuata. Stipulae parvae, lanceolatae, acuminatae,
integrae. Inflorescentia terminalis spicata, conferta vel corymbosa; flores inferiores
spicularum masculi, caduci, superiores feminei, supremi plerumque iterum masculi;
pedicelli usque ad 5 mm longi; bracteae foliaceae, spathulatae, persistentes, flores femineos,
inferioribus masculis dejectis, zh superantes et quasi involucrantes. Lobi calycis obovato-
oblongi, obtusi, albi, 1,5 — 2 mm longi, petala lanceolata triplo vel potius quadruplo
superantia, sed petala interdum suppressa. Stamina sepalis dimidio breviora. Fructus
globoso-depressus, leviter 6-costatus, supra vix tuberculatus, 1,5 cm longus. Coccis
crustaceis, bivalvibus, 2-spermis dejectis axis persistens. Stigmata ad apices stylorum
bifidorum conoidea, atrata. Semen fulvum, albo-faveolatum.
Austromalaiische Provinz: Port Darwin (Schultz n. 54). — Provinz des
tropischen Ostaustraliens: Keppel Bay (R. Brown); Port Curtis (M'Gillivray). —
West- und ostaustralische Provinz. — Provinz Tasmanien. — Provinz Neu-
seeland*).
Nota. Quoad habitum ac foliorum limbum ingenter ludit.
Var. a. genuina Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 193. — Planta annua
vel perennis, ima basi ramosa, 10 — 15 cm alta. Rami filiformes, ascendentes vel
subflaccidi. Folia plerumque sparsa obovato-spathulata, obtusa vel saepius acuminata,
margine recurva, tenuiter membranacea, interdum glaucescentia, 5 mm longa, 3 mm
lata. Stipulae ovatae vel lanceolatae, niveae. Inflorescentia apice ramorum racemosa,
subglobosa vel ramis capitulatis elongatis diffuse corymbosa; bracteae infimis foliis
caulinis similes, flores dimidio vel triplo superantes. Calyx saepe violaceus. Fructus
1,5 mm latus.
Queensland (Am. Dietrich!). — Neusüdwales: Garten bei Botany Bay
(Hügel!); Port Jackson (Sieber n. 487!); Blaue Berge (F. Müller!); Koogerah
(A. Grunow!), Mount Wilson (Maiden!). — Victoria, Dondenong (Wawra n. 593!) ;
Ovens River (F. Müller!). — Südaustralien (F. Müller!). — Tasmanien (Hügel!,
Hooker!, Gunn!, Rev. Dufton!); zwischen Grass und Mount Wellington (Oldfield
n. 167!).
Var. ß. intermedia Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 193. — Planta
annua stricta, ima basi ± ramosa, 3 — I 0 cm alta. Rami erecti vel potius ascendentes,
*) Secund. Cheeseman in Manual of the New Zealand Flora (1906) 628. Specimina
non vidi.
Poranthera.
17
saepe violascentes. Folia obovato spatbulata vel rotundata in petiolum ± longum
attenuata, 0,8 — 2 cm longa, 3 — 5 mm lata. Inflorescentia corymbosa; bracteae flores
inferiores vix superantes. Capsula 1 mm alta, 1,5 mm lata. — Fig. bF — G.
Fig. 4. A — E Poranthera corymbosa Brongn. var. arbuscula (Sieb.) Müll. Arg. A Habitus.
B Flos (5- C Stamina duo juniora extrorsa cum petalo glanduKsque basalibus. D Capsula
matura. E Semen longilud. sectum. — F- O Poranthera microphylla Brongn. var. intermedia
Müll. Arg. F Habitus. O Flos Q. — C—E sec. Baillon, cetera icon. origin.
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogaraa) 147. 2
18 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Westaustralien: King Georges Sound (Hügel!); Swan River (Drummond
1. ser. n. 675 !; Preis s n. 2045!); Süd-Plantagenet, in feuchtem Kies zwischen Granit-
platten am Mount Melville bei Albany in Gesellschaft von Hydrocotyle und Mitrasacme
paradoxa (Diels n. 5562!); S. W. Plantagenet, in Gebüschen feuchter Hügel unfern
vom Meere (Pritzel n. 929!).
Var. y. glauca Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 193. — Radix valida,
lignosa. Caulis basi ramosissimus, 5 — 15 cm altus. Rami erecti, sed non stricti, vel
ascendentes. Ramuli interdum patentissimi. Folia glauca, lineari-spathulata, =b acuta,
6 — 8 mm longa, 1,5 mm lata. Stipulae niveae. Inflorescentiae plerumque simplices,
rhachide demum usque ad 2 cm producta, bracteis valde numerosis quasi involucratae.
Westaustralien: Swan, bei Station Subiaco in lichten Waldungen unter Büschen
auf leicht humosem Sandboden (Diels n. 1455! p. p.). — Queensland, am Brisbane
River (Am. Dietrich!). — Neusüdwales, Blaue Berge (Lesson!, F. Müller!); Neu-
England (Wawra n. 763!). — Victoria, Jarra River (F. Müller!).
Var. ö. diffusa Müll. Arg. 1. c. — Caulis ima basi ramosissimus. Rami perplurimi,
tenues, diffuse ascendentes vel undulati vel prostrati, vulgo 4 — 10 cm longi. Folia
opposita vel alterna, ovata vel lanceolata basi breviuscule angustata, apice rotundata
vel subacuta, superne conferta, 5 — 6 mm longa, 2 mm lata. Stipulae ovatae, lutes-
centes. Racemi terminales conferti, saepe pisiformes, subinvolucrati. Flores minimi,
interdum rubelli, brevissime pedicellati. Rachis demum aliquantum elongata. Filamenta
brevia, crassa, apice attenuata. Slyli breves, inferne incrassati. Capsula fere laevis,
2 mm lata. Semina albido-fulva, dense faveolata.
Ostaustralien: Victoria, Viehweiden von Doncaster (Töpfer n. 17!), St. Bern-
hard (Walter!). — Tasmanien (Gunn n. 92!); Mount Field, 1872 m (Diels n. 6240!j.
Var. e. proeera Grüning. — Planta annua gracilis, superne ramosa, ca. 1 5 cm
alta. Folia distantia, linearia, basi sensim attenuata, obtusa, plana, 1 — 2 cm longa,
3 mm lata. Stipulae lanceolatae niveae. Rami nudi vel paucifoliosi. Inflorescentia
corymbosa, ampla; bracteae flores parvos haud superantes. Styli tenues, filiformes,
longi, capsulae adpressi.
Westaustralien: Swan River (Drummond ohne Nummer im Herb. Berol. !).
Nota. Haec forma, speciminibus quibusdam P. Hügeln similis, diflert floribus parvis et
foliis planis. An bybrida e P. Drummondii X P. microphylla var. intermedia'?
2. P. Drummondii Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II. (1846—47) 231. — P. micro-
phylla var. Drummondii Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 193. — P. micro-
phylla Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 56 ex parle. — Planta annua, inferne
firma, dense foliosa. Caulis ereclus, basi rubescens, superne valde ramosus, 8 — 16 cm
altus. Folia lineari-spathulata, obtusa, basi sensim attenuata, plana vel exlremo margine
revoluta, membranacea, statu sicco variolosa vel granulata, 1,3 — 2,5 cm longa, 2 — 3 mm
lata. Stipulae lanceolatae, parce fimbriato-dentatae, niveae. Rami foliosi, paulum
elongati capitula racemosa paueiflora, foliis supremis longiusculis quasi involucrata
gerentes. Flores minuliores quam in specie praecedenle. Segmenta calycis obovalo-
oblonga pelala quadruplo superanlia. Filamenta sepalis breviora. Slyli biparlili filiformes,
Capsula longiores. Fructus 1 mm altus, 2 mm latus, rugulosus vel dorso tuberculatus,
paulum costalus.
Westaustralische Provinz: Am Swan River (Preiss n. 2048!); auf sandig-
muscheligem Boden eines Binnsales nahe beim See der Insel Rotlnest, unfern Perth
(Preiss ohne Nummer).
Nota. Species et habilu et foliis (statu sicco) verrueosis primo inluitu cognoscenda. Spe-
eimina a cl. Drummond ad fluvium Cygnorum collecta ad P. Drummondii non speetant.
3. P. Huegelii Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II. (1846—47) 23 1; Müll. Arg. in
DC. Prodr. XV. 2. (1866) 192; Baill. in Adansonia VI. (1866) 332; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 55. — Planta verisimiliter annua, monoica vel interdum quasi
dioiea. Caulis erectus, gracilis simplex vel superne rarius modice ramosus, basi lignosus,
laevis. Folia alterna, non valde approximata, lineari-spathulata vel linearia, acuta,
Poranthera. \ §
glauca, margine arcte, sed non usque ad costam revolula, 1,5 — 2,5 cm longa, 1 — 3 mm
lata. Stipulae lanceolato-subulatae, niveae, integrae, 1 mm longae. Inflorescentia coryra-
bosa vel potius pyramidalis; rami florigeri apice racemosi, elongati, aphylli vel pauci-
foliosi; bracteae capitulorum spathuliformes, ± obtusae, flores haud superantes, pedicelli
3 — 6 mm longi. Calycis q? laciniae albidae, 3 mm longae, petala lanceolata subtriplo
superantes; calycis Q segmenta demum 2,5 mm longa, medio ferrugineo-striolalae.
Capsula depresso-globosa, parce rugosa, 2,5 mm lata. Semina faveolata, fuscidula, vix
1 mm lata.
Westaustralische Provinz: Plantagenet, auf sandig-torfigem Boden zwischen
dichten Gebüschen der Ebene bei Albany (Preiss n. 2047!); Swan River (Drummond
ohne sichere Nummern!); Vasse (Oldfield!, Gilbert n. 129!); Woordloo (M. Koch
n. 1450!); längs der Küste von Cape Arid bis Cape Paisley (Maxwell); Hay River
(F. Müller!); Swan Distr. : östlich von Parkersville in lichtem Wald an freien humösen,
sandig-lehmigen Stellen (Diels n. 1656!).
Nota. A simili P. cory?nbosa stipulis pallidioribus, inflorcscentiis magis pyramidalibus,
foliis hixioribus, vulgo brevioribus, margine latius rovolutis, plerumque glaucis diversa.
4. P. corymbosa Brongn. in Duperr. Voy. Coq. Bot. (1829) 220 t. 50 et in Ann.
sc. nat. ser. 1. XXIX. (1833) 385; Hügel, Bot. Archiv II. (1837) t. 8 [excl. descript.];
Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (18 86) 192; Baill. in Adansonia VI. (1866) 332; Benth.
et F. Müll. Fl. austrat. VI. (1873) 56. — P. linearioides Sieb, ex Baill. Etud. Euphorb.
1858) 574 t 25. — P. arbuscula Sieb, ex sched. — P. laxa Sieb, ex sched. —
Caulis erectus, simplex vel superne ramosus, inferne lignosus, glaber, ad 60 cm altus,
nisi altior. Folia alterna, inferne vel caduca vel dense approximata, superne saepius
sparsa, sessilia, lineari-lanceolata, basi paulatim attenuata, apice acutiuscula, margine
anguste rcvoluta vel plana, glaberrima, subtus pallida, 2 — 3 cm longa, 3 — 4 mm lata.
Stipulae lineari-lanceolatae, scariosae, integrae, 1 — 3 mm longae, plerumque coloratae.
Inflorescentia terminalis, ramis elongatis fere nudis ramulisque florigeris corymbosa.
Flores ad apices ramorum approximati, subglomerali, inferiores q? breviter (2 — 3 mm)
pedicellali, decidui, superiores Q, demum longius pedicellati. Calycis laciniae fere 3,5 mm
longae, ovato-lanceolatae, obtusae, basi angustatae, albae, petala ter superantes. Stamina
sepalis paulo longiora. Rudimentum ovarii evolulum, membranaceum. Fructus globoso-
depressus, rugulosus vel fere laevis, inconspicue costatus, 2,5 mm latus, stylis persisten-
tibus glabris coronalus. Semina albida, faveolata.
Osta ustralische Provinz.
Var. u. linarioides (Sieb.) Grüning. — P. linarioides Sieb, ex Sond. in Linnaea
XX VIII. (1856) 567 et ex Baill. Etud. Euphorb. (1858) 574. — P. corymbosa var.
gcnuina Müll. Arg. 1. c. 192. — Planta verisimiliter annua, inferne lignosa. Caulis
simplex erectus, gracilis, superne plerumque rubellus, 25 — 60 cm altus. Folia extremo
margine revoluta, ubique densa, erecto-patula, 2 — 5 cm longa, 2,5 — 4,5 mm lata.
Inflorescentia umbelliformis, laxa, ampla, longiramea.
Neusüdwales: Port Jackson (Sieber n. 117! und n. 550 pr. p.!, Forsyth!,
Maiden!); Blaue Berge (Lindley!); Landstraße bei Bathurst (Hügel!); Burragorang,
Wertworth Falls (Maiden!); Sydney (B et che!).
Nota. Specimina a cl. Bethcbe 1889 collecta differunt foliis brevioribus, angustioribus,
usque ad costam revolutis.
Var. ß. arbuscula (Sieb.) Müll. Arg. 1. c. 192. — P. arbuscula Sieb. PI. exs. ex
Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 55. — Caulis suffruticosus, crassus, rigidus,
inferne nudus, sed stipulis fuscis, 2 — 3 mm longis persistenlibus scaber, superne vulgo
dichotomus vel parce ramosus, 15 — 30 cm altus. Folia dense approximata, fere plana,
subtus pallidiora, 2 — 4 cm longa, usque ad 5 mm lata. Corymbus vulgo ramis brevioribus
compactus. — Fig. 4 A — E.
Ostaustralien: ohne nähere Angabe (Hügel!, Lhotsky!). — Neusüdwales:
bei Port. Jackson (Sieber n. 116 pr. p.! Und n. 550 pr. p.!); Blaue Berge (Wawra
n. 372!).
2*
20 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Var y. sparsifolia Grüning. — Caulis simplex, tenuis, haud lignosus, 12 — 18 cm
altus. Folia perpauca, valde dispersa, 3 cm longa. Stipulae 3 mm longae, niveae.
Nil nisi specimina incompleta vidi.
Ostaustralien: Neusüdwales; Parramatta (F. Müller!). — Queensland: Sandy
Island (ohne Sammlernamen!).
5. P. ericoides Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II. (1826—47) 232; Müll. Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 191; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 55. — P. piceoides
Klotzsch 1. c. — P. glauca Klotzsch 1. c. 231; Müll. Arg. 1. c. 192; Baill. in Adansonia
VI. (1866) 333. — P. arbuscula Sieb. n. 1 1 6 pr. p. ex Sond. in Linnaea XXXIII. (1856)
567. — P. cicatricosa F. Müll, ex Fl. austral. 1. c. — Suffruticulus erectus, inferne
ramosus vel ramosissimus, 6 — 21 cm altus. Rami glabri, dense foliosi. Stipulae
lanceolatae, integrae vel extus unilobatae, acutae, albidae vel fuscidulae. Folia alterna,
linearia vel lineari-spathulata, subacuta, margine arcte usque ad costam revoluta, obscure
glaucescentia, dr patula, 5 — 15 mm longa, statu sicco 1 mm lata. Rami fere omnes
racemos confertos capituliformes, saepius in corymbum amplum dispositos gerentes;
flores Q ubique inter tf siti vel in apice racemorum numerosi; bracteae foliaceae,
paene cochleariformes, acutae vel obtusae, flores subaequantes ; pedicellus 2 — 3 mm
longus vel sub Capsula longior. Laciniae calycis 2 mm longae petala triplo superantes,
rubellae vel fusco-striatae. Styli basi paulum incrassatae. Capsula obscuro-viridis vel
fusca, dorso tuberculata, modice depressa, 2 — 3 mm lata.
Westaustralische Provinz: Am Swan River auf sandigem Boden (Drummond
1. ser. n. 674!); in sandigen, schattigen Wäldern bei Pine-Aple (Preiss n. 1227'.);
desgleichen bei Bulls Creek (Preiss n. 2044!); Distr. Hay, auf kiesigem sterilen Boden
(Preiss n. 20 5 0!); bei King George's Sound und auf sandigen Ebenen um Cranbrook
(Pritzel n. 96l!). — Ostaustralische Provinz: Südaustralien, Encounter Bay
(F. Müller).
Nota. Quoad caulcm ± ramosum, longitudinem et glaucescentiam foliorum, laxitatem
inflorescentiae valde ludit.
6. P. ericifolia Rudge in Trans. Linn. Soc. X. (1811) 3 02 t. 2 2 f. 2.; Brongn.
in Duperr. Voy. Coq. Bot. (1829) 218 et in Ann. sc. nat. XXIX. (1833) 384;
Hügel, Bot. Archiv II. (1837) t. 8 [descriptio exclus. icone]; Müll. Arg. in DG. Prodr.
XV. 2. (1866) 191; Baill. in Adansonia VI. (1866) 33 1; Benth. et F. Müll. Fl. austral.
VI. (1873) 55. — Suffruticulus ericoideus, erectus, glaber, patule ramosus, 6 — 30 cm
altus. Folia approximata, alterna, sessilia, linearia, obtusa, margine arcte revoluta,
statu sicco fusco-nigricanlia vel glaucescentia, 6 — 8 mm longa, 1 — 1,5 mm lata.
Stipulae scariosae, triangulari-lanceolatae , acuminatae, lacinialae, persistentes, 1 mm
longae. Inflorescentiae ad apices ramorum contracto-racemosae, quasi capitulatae distantes
vel in corymbum dispositae; flores inferiores capitulorum Q1, caduci, superiores persi-
stentes numerosi, paucis femineis mixti, bracteis florum dejeclorum subinvolucrati, breviter
pedicellati; bracteae lineari-spathulatae, flores vulgo non superantes. Calycis (j* laciniae
spathulato-obovatae, membranaceae, albidae vel saepius rufo-slriolatae, patentes, vix
2 mm longae. Petala lanceolata, obtusa, calyce dimidio breviora. Stamina sepalis
paulo longiora; filamenta apice incurva. Ovarii rudimentum tri-squamosum. Perianthium
Q fere maris, sed paulo minus. Capsula scabra vel rugulosa, profundius depressa,
dorso modice tuberculata, 2 mm lata. Semen fere triquetrum, dorso convexum, album,
fusco-faveolatum.
Ostaustralische Provinz: (Verreaux n. 42!). — Neusüdwales, bei Port
Jackson (R. Brown! Sieber n. 118!), Umgegend von Sydney (Stephenson!, Betche!);
Blaue Berge (Maiden!); bei Bondi (A. Grunow). — Queensland (Am. Dietrich!).
Nota 1. Forma cstriolata Müll. Arg, 1. c. 191 pro varietate nie judicante non laudanda est.
Nota 2. Parliculac stirpium exsiccatarum coctae aquam plerumque rubefaciunt.
Nutzen: P. ericifolia ist die einzige Spezies, die sich dauernd in gärtnerischer
Kultur befindet und zwar seit 1824. [Nicholson, 111. Diction. of Gardens III.
(1885) 201.1
Poranthera, Micrantheum. 21
Subgen. 2. Oreoporanthera Grüning.
Suffrutex humilis habitu Loiscleuriae procumbentis, dioicus. Stipulae coriaceae,
castaneae, obtusae. Flores apetali. Rudimentum ovarii florum q? nulluni. Flores
utriusque sexus solitarii in axillis supremis.
7. P. alpina Cheeseman in Trans. N. Zeal. Inst. XIV. (1882) 300; Hook. f. in
Hook. Icon. PI. (1881) 49 t. 1366. — Suffrutex dioicus pusillus, e basi ramosissimus,
3 — 1 % cm altus. Rami ramulique ascendentes, flexuosi, superne dense foliosi, teretes,
glabri, fusco-violacei. Folia coriacea, plerumque opposita, lineari-oblonga, obtusa, margine
fere usque ad costam validam revoluta, laevia, 4 — 5 mm longa Stipulae late ovatae
vel trigonae, obtusae, integrae, dz coriaceae, castaneae vel obscuro-violaceae. Flores
in axillis supremis solitarii, albidi vel flavescentes; pedicelli filiformes, foliis breviores,
vulgo 4 mm longi, superne incrassati. Sepala ovata vel oblonga, obtusa, 2 mm longa.
Petala suppressa. Glandulae parvae 5, bilobatae. Rudimentum ovarii in floribus qj1
nullum. Stamina arcuata lobis caljcis breviora. Capsula subglobosa, vix depressa,
3-loba. Styli bifidi, breves, incrassati. Semina non vidi.
Provinz Neuseeland: Südinsel, Nelson, Mt. Arthur, 1200 m (T. F. Cheeseman!);
Mount Murchison (Townson).
Tribus II. Caletieae (Müll. Arg.) Grüning.
Caletieac Müll. Arg. in Botan. Zeit. XXII. (1864) 324 pr. p. et in Linnaea XXXIV.
(1865) 324 pr. p. et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 190 pr. p. =* Subtrib. Eucaletieae
Müll. Arg. + Subtrib. Pseudantheae Müll. Arg. 1. c. — Golmeiroideae -f- Stachy-
stemoneae Baill. Etud. Euphorb. (1858) 552 et 559 pr. p. — Stamina 6 vel 3 vel
rarius 4 vel 6 — 18 circa rudimentum ovarii 3 — 6-lobum inserta vel numerosa, in
columnam centralem connata. Antherae birimosae. Flores apetali.
2. Micrantheum Des f.
Micrantheum*) Desf. in Mein. Mus. Paris. IV. (1818) 253 t. 14; Müll. Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 195 pr. p.; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1878) 57; Baill.
Hist. Plant. XV. (1874) 240; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 262; Pax in Engl. u.
Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 113. — Micranthea Ad. Juss. Tent. Euphorb. (1824) 24;
Endl. Gen. (1836 — 40) 1120; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 555 t. 26 pr. p.; Hook. f.
Fl. Tasman. I. (1860) 341. — Galetia Baill. 1. c. 553 t. 26 pr. p.; Müll. Arg. in DC.
Prodr. 1. c. 193 pr. p.
Flores monoici, apetali. Flos q? : Calycis segmenta 6 vel 4, ovata vel elliptica vel
obovata, imbricata, biserialia, petaloidea, interiora saepius majora. Discus extrastaminalis
nullus. Stamina 3, segmentis exterioribus superposita vel 6 vel 4, segmentis omnibus
opposita, rarius 8 — 9 zb irregulariter affixa; filamenta libera; antherae globosae, in ala-
bastro extrorsae, birimosae, loculis parallelis longitudinaliter dehiscentes. Rudimentum
ovarii parvum, glanduläre, 3 — 6-lobatum. Flos Q: Calycis persistentis laciniae 6 vel 4
lanceolatae, subaequales vel exteriores paulo minores. Discus hypogynus 3-glanduIosus
vel nullus. Ovarium 3-vel 2-loculare stylis 3 vel 2 brevibus, crassiusculis, impartitis
coronatum; loculi 2-ovulati. Capsula ovoidea vel oblonga, in coccos 3 vel 2 bivalves
dissiliens. Columella persistens. Semina 3 vel 2, oblonga, laevia, carunculata; embryo
linearis, rectus. — Frutices vel fruticuli ericoidei, ramosissimi, glabri vel hispiduli. Folia
elliptica vel linearia, coriacea, integerrima, brevissime petiolata, bina vel terna ad nodos
alternantes. Stipulae nullae. Flores plerumque parvuli, axillares, singuli vel subfasci-
culati, sexu irregulariter permixti, q? breviter pedicellati, Q saepius sessiles.
Species 3, Australiae orientalis incolae, quarum una Tasmaniam attingens.
*) Nomen e vocibus graecis /xixqos et üv&os =,ilos parvulus — Cl. Desfontaines
scripsit in sched. Micranthea; confer Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 4 95 not. 1.
22 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoidcae.
Systema generis.
A. Calyx 6-merus. Laciniae rudimenü ovarii 3 segmentis
calycis exterioribus oppositae. Stamina 2X3 episepala
Subgen. 1. Eucaletia (Müll. Arg.) Grüning.
\ . M. hexandrum.
B. Calyx 6-merus. Laciniae rudimenü ovarii 3 segmentis calycis
interioribus oppositae. Stamina 3, rudimenü lobis alternanüa
Subgen. II. Eumicrantheum Grüning.
2. M. ericoides.
C. Galyx 4-merus. Laciniae rudimenü ovarii i. Stamina 2X2,
episepala Subgen. III. Allenium Grüning.
3. M. demissum.
Nota. Discrimina subgenerum me judicante ad tria gcnera formanda non sufficiunt. Quoad
M. hexandrum et ericoides cl. Bentham in Fl. austral. 1. c. 58 merito judicat: »the relation
of the carpels of tho female flowers to the perianth-segments is thc sarae in the both species«,
qua de causa rudimenü forma minoris momenti videtur. Quoad M. demissum haec species a
M. erieoide fere reductione tantura androecei et gynoecei differt.
Die Gattung kennzeichnet sich makroskopisch durch aktinomorphc trimere Blüten, deren
Quirl- bezw. Gliederzahl von dem vollzähligem M. hexandrum aus bei den Arten Nr. 2 und 3
eine Reduktion erfahren hat, ferner durch die in Längsspalten aufspringenden Antherenhälften,
durch die eigenartige Gestalt des Fruchtknotenrudimentes und schließlich durch die zu Dreien
seltener zu Zweien an den alternierenden Knoten sitzenden Laubblätter.
Derartige ternate Blätter, von denen die beiden seitlichen Blättchen als wohlentwickelte
Stipulae zu deuten sind, kommen bei keiner anderen Gattung der Stenolobeae vor. Im Übrigen
schließt sich Micranthcum eng an Pseudaiithus, des weitern auch an Stachystemon an.
In anatomischer Beziehung hat es mit Poranthera die Neigung zu einer Verschleimung der
Epidermiszellen gemein, trennt sich aber von ihr durch Ausbildung starker Hartbastzüge
sowohl unterhalb des zentralen Gefäßbündels als auch in den Blatträndern, und zwar innerhalb
des daselbst befindlichen Palissadengewebes. Da ich M. demissum nicht zu Gesicht bekam, kann
ich hinsichtlich des Blatt bau es nur die beiden übrigen Arten besprechen.
Die Epidermiszellen, welche, von der Fläche gesehen, nahezu isodiametrisch oder etwas
gestreckt und unregelmäßig vieleckig erscheinen, haben gerade Zwischenwände und eine Größe
bei M. hexandrum von 30 — 50X25 — 50 (a, bei M. ericoides von 55 — 80X30 — 55 ft. Ihre
mittlere Höhe beträgt 37 fx, ihre in die Höhenangabc mit einbegriffene Außenwand ungefähr 7 tu,
doch erreicht deren Stärke an dem höckerigen Blattrand von M. hexandrum sogar 15 — 19//.
Einzelne Epidermiszellen wachsen zu einzelligen kurzen , spitz zulaufenden Haaren aus. Die
Epidermiszellen der Blattoberseite teilen sich fortgesetzt in fast regelmäßiger Weise durch feine
horizontale Scheidewände und bilden dadurch ein hypodermatisches der Verschleimung anheim-
fallendes Speichergewebo aus. Die Verschleimung geht — namentlich bei M. ericoides — soweit,
daß schließlich unter der äußersten Epidermis eine zusammenfließende Schicht einer gelatine-
artigen (niemals braungefärbten) Masse zu finden ist, welche nachVolkens' Untersuchungen an
Wüstenpflanzcn als Schutzmittel gegen übermäßige Austrocknung zu deuten wäre. Die an den
Palissaden sitzenden Reste der radiären Scheidewände lassen vielfach noch eine blasebalgartige
Schlängelung erkennen. Der Inhalt der Epidermis der Unterblattseite wie der die Gefäßscheiden
bildenden Zellen zeigt dagegen oft starke Bräunung. Die Stomata, deren Schließzellen 30 — 37 /*
lang und gewöhnlich von 2 parallelen Nebenzellen begleitet sind, liegen nur auf der Unterseite
und weisen — vom Blattinnern aus gesehen — eine feine ineinandergreifende Zähnelung auf,
die namentlich bei M. ericoides deutlich erscheint.
Während M. hexandrum auf beiden Blaltseilen mit Palissadengewebe ausgestattet ist,
findet sich bei M. ericoides auf der Unterseite, ausgenommen die Blattränder und die Median-
gegend, nur lockeres Schwammgewebe. Eine deutlich ausgeprägte Rippe fehlt bei beiden Arten.
Im Mesophyll kommen spärliche Drusen und Einzelkristalle von oxalsaurem Kalk vor.
Was die Standortsverhältnisse betrifft, so findet sich M. hexandrum besonders in
Flußbetten und schattigen Hohlwegen; bezüglich M. ericoides sind von den Sammlern keine
näheren Angaben gemacht. Letztere Spezies scheint ihr Areal im östlichen Australien von den
blauen Bergen ab nach Norden bis zur Mitte von Queensland (Port Bowen) zu haben, während
erstere von den genannten Höhen ab nach Süden bis nach Tasmanien zu finden ist. In der
Gegend der Blue mountains stoßen beide Arten zusammen. AI. demissum dagegen bewohnt die
Berge Südaustraliens in der Umgegend des Spencer Golfs.
Micrantheum. 23
Subgen. I. Eucaletia (Müll. Arg.) Grüning.
Sect. Eucaletia Müll. Arg. in Botan. Zeitung (1864) 32 4 et in Linnaea XXXIV.
(1865) 55 et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 194. — Calyx 6-merus. Laciniae rudimenti
ovarii 3 segmenlis calycis exterioribus oppositae. Stamina 6 vel raro 9, bi- vel triserialia.
Flores conspicui.
1. M. hexandrum (vel Micranthea hexandra) Hook. f. in Lond. Journ. of Bot.
VI. (1847) 283 et in Fl. Tasman. I. (I8G0) 342; Sond. in Linnaea XXVIII. (1856) 565;
Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 57. — Galetia micranthcoides Baill. Etud.
Euphorb. (1858) 55 i t. 26 et in Adansonia VI. (1866) 326. — Calctia hexandra Müll.
Arg. in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 194. — Phyllanthus boroniacus F. Müll, in sched.
— Frutex ad 3 m altus. Ramuli cinerei, erecti, dense foliosi, obscure puberuli.
Folia lineari-subspathulata, acuminata, rigida, margine paululum incrassata, glabra,
10 — 12 mm longa, 2 — 3 mm lata, ternata; folium intermedium duobus lateralibus
plerumque longius; petioli vix 1 mm longi, rubelli. Flores monoici (interdum quasi
dioici), singuli vel perpauci in foliorum superiorum axillis, folia subaequantes, statu
sicco lutei, statu vivo pallide virides vel quoad foliola interna calycis q1 albi; pedicelli
superne incrassati, ca. 8 mm longi. Calyx Q* 3 — 4 mm longus, glaber; laciniae
extexiores ovato-lanceolatae, interiores late ovatae, obtusae, corolloideae, subduplo Ulis
longiores. Rudimentum tri- vel rarius 6-lobum. Stamina 6 (rarius 9), liberia. Calyx
Q masculo similis, 4 — 5 mm longus; laciniae interiores basi glandulis bilobatis adnatis
praeditae. Styli 3, crassi, impartiti. Capsula matura oblonga, 6 — 8 mm longa, rigida,
pallido-fusca, 6-costata, appendicibus tribus uncinatis, lignosis, striatis coronata. Semina
(plerumque 3), cylindrica, brunnea, nitida, carunculata, 4 mm longa, 1,5 — 2 mm lata. —
Fig. 2 G.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, Coxs Hiver (A. Cunningham!);
George River (Herb, des bot. Gart. z. Sydney, o. Namen!); Bathurst (Hügel!); Camden
(Woolls!); Illawara (Shepherd!); Liverpool (Maiden!); Lobbs Hole (Nat. Herb. N. S. W.
o. Namen!); Parramatta (Hügel!). — Victoria: Genoa River und Buffalo Range
(F. Müller); Buffalo alto (Ch. Walter!, Williamson!); Mitta-Mitta-Becken (Stirling!).
Provinz Tasmanien: Tasmanien (J. D. Hooker!, Gunn n. 35!, Stuart!);
Port Dalrymple (R. Brown!); Launceston, in schattigen Hohlwegen (Laurencen. 232);
South Esk River (Archer!).
Nota. Species in hortis botan. culta, 1845 in bort. Bcrol., 1846 in hört. Vindob., nunc
in bort. bot. Melbourne (Wein dorfer!).
Subgen. II. Eumicrantheum Grüning.
Calyx 6-merus. Laciniae rudimenti ovarii 3 segmentis interioribus calycis oppositae.
Stamina 3, segmentis calycis exterioribus superposita. Flores exigui.
2. M. ericoides Desf. in Mem. mus. Paris vol. IV. (1818) 253 t. 14; Baill. in
Etud. Euphorb. (1858) 555 t. 26 f. 19 et in Adansonia VI. (1866) 328; Müll. Arg. in
DC. Prodr. XV. 2. (1866) 190; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 57. —
Micrantheum boroniaceum F.Müll, in Fragm. Phyt. Austral. I. (1858) 32. — Phyll-
anthus Lhotskyanus Höchst, sched. ex herb. mus. Vindob. — Caletia ericoides 0. Ktze.
Rev. Gen. I. (1891) 595. — Frutex ramosissimus, 30—60 cm altus. Ramuli atrocinerei,
breviter hispiduli. Folia ternatim alterna, approximata, brevissime petiolata, lineari-
elliptica vel linearia, subacuta, integra, dr rigida, brevipilosa, 5 — 18 mm longa, 1 J/a —
2 mm lata. Flores rubelli parvuli, monoici vel rarius quasi dioici, singuli vel bini vel
raro terni in foliorum axillis; pedicelli capillares folia nondum aequantes, vulgo 3 mm
longi. Calycis rf laciniae exteriores oblongae vel ovatae, interiores ovoideo-ellipticae,
obtusae, illis distincte longiores et latiores, plerumque breviciliatae, 1 — 1,5 mm longae.
Rudimenti ovarii lobi staminibus 3 liberis alternantes, apice quasi glandulosi. Calycis
Q segmenta persistentia, lanceolata, acuta, inter se fere aequalia, interiora brevi-ciliata.
Styli subulati, incrassati breves, distantes. Capsula glabra, saepius minutissime reticulata,
24
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
6-costata, stylis rigidis hamulatis coronata, 4 — 5 mm longa. Semina 3, subcylindrica,
3 — 4 mm longa, carunculata. — Fig. 5 A — D.
Ostaustralische Provinz: Queensland und Neusüdwales.
Fig. 5. A — D Micrantheum ericoides Desf. A Flos <5- B Inflorescentia. G Capsula matura.
D Semen. — EM. ericoides Desf. var. juniperinum Grüning. Habitus. — F M. ericoides
Desf. var. genuinum Grüning. Ramus florifer. — Icon. orig.
Var. ct. genuinum Grüning. — Rami rigidi, divaricati. Folia elliptica, ± obtusa,
3 — 5 mm longa, 2 mm lata, hirsuta. Flores purpurei, dz numerosi, saepius in axillis
ternati. — Fig. 5 F.
Neusüdwales: Port Jackson Distr. (C am fiel d!); Sydney (Betche!); Blaue Berge
(Herb. mus. Paris, o. Namen!).
Micrantheurn. 2'^
Var. ß. intermedium Grüning. — Differt a var. a ramis erectioribus, densius
foliosis, foliis lanceolatis, acutis, 6 — 14 mm longis, 1 — 1,5 mm latis, minus pilosis,
floribus (J1 paulo minoribus, numero rarioribus.
Ostaustralien: ohne nähere Angabe (Bauer!); Port. Jackson (Gaudichaud!) ;
Sydney (Stephenson!).
Var. y. juniperinum Grüning. — Rami elongati, graciles, tenues, dense foliosi.
Folia lineari-lanceolata, acuta, 1,5 — 1,8 cm longa, 1 — 2 mm lata, glabra vel vix paulum
pilosa, supra nitida, db patentia. Flores minores quam in var. a. Pedicelli 1 — 2 mm
longi. Haec forma habitu valde differt a forma genuina. — Fig. 5 E.
Queensland (Leichhardt!).
Nota. In Queensland ad fluniina Burnett et Brisbane Rivcr's speeimina laciniis calycis
valde angustis praedita provenire videntur, quibus cl. F. Müller nomen M. boroniaceum dedit.
Subgen. III. Allenium Grüning.
Calyx 4-merus. Laciniae rudimenti ovarii 4. Stamina 4, biserialia, episepala.
Flores exigui.
3. M. demissum F.Müll, in Vict. Nat. VII. (1890) 67. — M. hexandrum Täte
in Trans. Roy. Soc. S. Austr. XII. (1889) 28 ex Ind. Kew. Supp. I. (1901 — 06) 277. —
Allenia*) Blackiana Ewart et Rees in Proceed. R. Soc. Victoria n. s. XXII. (1909) 8,
t. V. — Frutex nanus. Ramuli hispiduli. Folia ovata vel lanceolato-elliptica vel linearia,
coriacea, brevissime petiolata, bina vel terna ad nodos alternantes, pilosa vel glabra,
subtus costata, margine lene incrassata. Flores monoiei, axillares, singuli vel masculi
bini, brevipedicellati. Flos Q1: Calycis segmenta 4, biverticillata, coneava, petaloidea,
rubra, aestivatione imbricata, exteriora ovata, apiceangustata, interiora obovata, pedicellum
fere aequantia. Stamina 4, episepala; antherarum thecae sejunetae, reniformes, longi-
tudinaliter dehiscentes; filamenta in alabastro curvata, ad discum centralem minutum
4-partitum adnata. Flos Q : Calycis segmenta 4, biverticillata, persistentia, basi lata,
sensim attenuata, acuta, exteriora duo minora et aliquantulum reflexa. Carpella ovarii
2 ; Stigmata 2 linguiformia, crassiuscula, divergentia. Capsula oblonga, sepala longitudine
ter superans, bilocularis, 2-sperma, perianthio cineta. Semen oblongum, laeve, caruneu-
latum. Embryo viridis, tenuis, linearis, rectus; cotyledones radicula paulo longiores,
sed vix latiores. — Species a me non visa; diagnosis sec. Ewart et Rees.
Ostaustralische Provinz: Südaustralien.
Var. c(. typicum (Ewart et Rees) Grüning. — Folia glabra vel parce pilosula,
linearia, 6 — 12 mm longa. Capsula oblonga, apice attenuata, glabra, longior quam
in var. ß.
Südaustralien: Mt. Victor (Tepper); St. Vincent Gulf (Tepper); Kangaroo
Island, Mount Compass (I. M. Black).
Var. ß. microphyllum (Ewart et Rees) Grüning. — Fruticulus nanus ramosissimus.
Folia minuta, 3 mm longa, pilosa. Capsula oblonga vel fere globosa, pilosa, brevior
quam in var. ct.
Südaustralien: Kangaroo Island, Snug Cove (E. II. H. Griffith).
Species exeludendae.
Micrantheum triandrum Hook, in Mitch. Journ. Trop. Austr. 3 42 = Phyll-
anthus Mitchelli in Benth. et Hook. f. Fl. austral. VI. (1873) 103.
Micrantheum inversum Planch. ex Baill. Adansonia II. (1861 — 62) 237 =
Olochidion Fagueti Müll. Arg.
Nomen non ad genus pertinens.
Micranthea Walp. Repert. III. (1844 — 45) 399 = Odontites (Scrofulariaceae).
*) A cl. A. Ewart professori H. B. AJlen dicata.
26 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideac et Ricinocarpoidcac.
3. Pseudanthus Sieb.
Pseudanthus*) Sieb, in Spreng. Syst. Veg. IV. 2. (1827) 25; Spreng. Gen. I. (1830)
45; Endl. in Fiora N. (1832) 392 et Atacla bot. (1833) H t. 1 1 et Gen. (1838) 328
et Gen. Suppl. I. (1841) 1424; Decne. in Ann. sc. nat. ser. 2. XII. (1839) 157;
Baill. Elud. Euphorb. (1858) 556 t. 25; Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865—60) 55
et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 196; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 262; Bentb.
et F.Müll. Fl. auslral. VI. (1873) 58; Baill. Bist. Plant. XV. (1874) 241; Pax in
Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 113. — Chrysostemon Klotzsch in Lehm. PI.
Preiss. II. (1846 — 47) 332; Endl. Gen. Suppl. V. (1850) 93; Baill. 1. c. 654. — Ghori-
zotheca Müll. Arg. in Linnaea XXXII. (1863) 7 6.
Flores monoici, apetali. Calyx rf 6-, rarius 3 — 4-partitus, imbricatus, saepe
petaloideus. Laciniae subaequales vel una interiorum in filum longum transmutata.
Discus nullus. Stamina 3, 6 vel numerosa ad 20, libera vel basi connata; antherarum
thecae distinctae, saepius connectivo bifido disjunctae, extrorsae, valvis duabus dehiscentes.
Rudimentum ovarii minutum, plerumque trilobum. Calyx Q masculum vulgo aequans;
laciniae interdum ciliatae. Ovarium 2 — 3-lobum, 2 — 3-loculare ovulis in loculo quoque
binis, post anthesin abortu uniloculare et unico ovulo praeditum; styli 2-3, breves, crassi,
divergentes. Capsula oblonga vel conoidea, unilocularis, monosperma, 3 — 6 valvis
dehiscens. Semen oblongum, laeve, carunculatum. Embryo linearis, rectus; cotyledones
radicula longiores. — Frutices ericoidei. Folia parva, coriacea, lineari-oblonga vel
ovoidea, margine crassiuscula, subtus costata, opposita vel alterna. Stipulae minutae,
subulatae vel connatae. Flores vulgo parvi in axillis foliorum superiorum breviter
pedicellati vel sessiles, singuli vel fasciculati, sexu mixti.
Species 7 australienses.
Clavis sectionum et specierum.
A. Flores conspicui. Calycis q1 laciniae lineares 1 cm longae.
Stamina 6. Species orientalis Sect. 1. Eupseudanthus Müll. Arg.
1 . P. pimeleoidcs.
B. Flores parvuli.
a. Stamina 3 vel 6. Calycis q? laciniae ovatae, 1 — 2 mm
longae. Species orientales Sect. 2. Microcaletia Müll. Arg.
a. Stamina 6.
I. Fruticulus ± virgatus. Perigonium 1 mm longum 2. P. orientalis.
II. Fruticuli rigidi, divaricali, ramosissimi.
1 . Laciniae perigonii q? 2 mm longae. Stamina
interiora perigonium fere aequantia 3. P. ovalifolius.
2. Laciniae 1 mm longae. Stamina dimidium
laciniarum vix superantia 4. P. divaricatissimus.
ß. Stamina 3. Perigonium 1 mm longum 5. P. micranthus.
b. Stamina 9 — 18. Species occidentales . . Sect. 3. Chrysostemon Müll. Arg.
a. Perigonium Q1 pedicellatum; laciniae inter se aequales,
1 mm longae. Folia hispidula 6. P. virgatus.
ß. Perigonium q^ sessile, laciniarum una filiformis, 6 mm
longa. Folia glabra 7. P. nematophorus.
Die Gattung schließt sichjsowohl hinsichtlich des Blütenbaues als auch in bezug auf den
Blattbau eng an Micrantheum an. Die 7 Arten — sämtlich kleinstrauchig und monözisch —
weisen in ihrer erikoiden Tracht eine große habituelle Ähnlichkeit auf. Sie haben alternierende
*) Nomen e verbis graecis xpsvdo? (= mendacium) et uv&og (= flos) compositum, quia
in specie »pii?ieleoides* flosculi in ramulorum apicibus congesti florem decorum Simulant.
Pseudanlhus. 27
Blätter bezw. Blättchen mit kleinen, nicht blattartig ausgebildeten Stipulae und lassen in der un-
ansehnlichen Fruchtkapsel nur ein Fach mit einem einzigen Samen zur Reife gelangen. Auch
die Blüten sind bei den Sektionen \ und 2 recht gleichartig gebaut, während bei der 3. Sektion
eine Tendenz zur Verwachsung der hier zahlreicher gewordenen Staubblätter einsetzt, die in den
(5 Blüten der nächstfolgenden Gattung ihren höchsten Ausdruck findet. Die genannte Sektion
Chrysostemon enthält nur die beiden überhaupt bekannten Westarten, die sich vom einstigen
Urtypus der Gattung aus fortschreitend weiter entwickelt haben; und zwar zeigt P. virgatus
eine Reduktion in der Zahl der Perigonblätter auf 3( — 4) sowie gewöhnlich eine basale Ver-
wachsung der 3 zentralen Stamina, während die Staubblätter von P. nematophorus häufig 3
oder mehr aus der Vereinigung von 2 — 3 Filamenten hervorgegangene Säulchen erkennen lassen,
an denen sich die getrennten Theken, mehr oder weniger sitzend, in sehr ungleicher Höhe be-
finden. Diese Art hat scheinbar ."i Kelchblätter; das 6. ist nämlich in ein 5—6 mm langes faden-
artiges Gebilde umgewandelt, welches jedenfalls die Rolle einer Anflugstelle für Insekten spielt.
Daß wir es hier mit einem metamorphosierten Segment des inneren Perigonkreises und nicht,
wie Müller Arg. angibt, mit einer umgebildeten Drüse zu tun haben, erwies sich bei Hori-
zontalschnitten durch den Blütenboden aus .der Stellung des in den Faden führenden Gcfäß-
bündels.
Von Interesse dürfte sein, daß sich eine ähnliche Umgestaltung der Pcrianthabschnilte und
zwar der inneren bereits in den ersten Anfängen bei einer östlichen Art (P. pimeleoides) kund
gibt, hier allerdings in der weiblichen Blüte; die ± verschmälerten und verkürzten Kelchsegmentc
zeigen hier oft in ihrer oberen Ausrandung einen fädliehen Fortsatz des Mittelnerven, der unter
der ausgereiften Kapsel bis 3 mm lang wird.
In blattanatomischer Beziehung erscheint die Gattung durchaus einheitlich. Die
Verschleimung der Epidcrmiszellcn und die hierdurch hervorgehende Schlcimansammlung untn-
der mit starker Außenwand versehenen äußersten Epidermisschicht der Blattoberfläche haben
alle Arten mit Micrantheum gemein, auch weisen sie wie letzteres mehr oder weniger zahlreiche
Ilartbastfasern unterhalb des Blattnerven auf, sie unterscheiden sich aber in auffälliger Weise
von ihm durch die Lage der Sklerenchymfasern im Blattrand; dieselben befinden sich stets dicht
unter der Epidermis und niemals innerhalb der daselbst befindlichen Palissadenzellen. Dieses
Merkmal hat Pseudanlhus indessen mit Slaehystemon gemein. Die Zahl der Bastfasern an den
genannten Stellen ist für die einzelnen Arten nicht konstant, sie schwankt zwischen \ 3 und 60.
Das von der Fläche gesehene polygonale Netz der oberen Epidermis weist durchweg gerad-
linige, fast isodiametrische Maschen von 4 5 — 60 tu Durchmesser auf. Die Außenwand der Epi-
dermis ist rund um das Blatt herum sehr stark (9 — 4 4 u); mehrere Arten bilden am Rand und
dem unteren Kiel des Blattes derbe aus einer ausgewachsenen Zelle hervorgegangene Höcker oder
kurze Haare aus. Die Stomata, welche den in Fig. \H skizzierten Bau besitzen, liegen durchweg
nur auf der Unterseite der Blätter und zwar ziemlich dicht. Die von 2 Nebenzcllen begleiteten
derben Schließzellen haben meist eine Länge von 30 u.
Das Mesophyll der Blaltunterseite ist bei P. orientalis, ovalifolius, divaricatissimus und
nematophorus palissadenähnlich, sonst mehr schwammartig. Speichertracheiden sah ich nirgends.
Reichliche Oxaldrusen fanden sich bei beiden Westarien namentlich auch in den Gefäß-
scheiden, sonst nur noch bei P. orientalis.
Ein Bestimmungsschlüssel auf anatomischer Grundlage läßt sich nicht aufstellen.
Was die phylogenetische Verwandtschaft der östlichen Endemen betrifft, so ergibt
sich diese aus der in obiger Clavis specierum nach den eingetretenen Progressionen aufgestellten
Reihenfolge.
Die Standortsverhältnisse der einzelnen Arten sind — soweit bis jetzt bekannt —
folgende :
P. pimeleoides wächst in Neusüdwales und Victoria nicht zu fern vom Meere auf Lehm-
boden, geht aber schon in die blauen Berge hinein. Auch P. orientalis hält sich noch an die
flachere Küste von Neusüdwales; er liebt litorale Haiden und Sandhügel. P. ovalifolius ist weiter
nach Süden — Victoria und Tasmanien — vorgedrungen, wo er Gebirgstäler bevorzugt, während
P. divaricatissimus sich den Gebirgen von Neusüdwales und Victoria angepaßt hat. P. micranthus
endlich hat eine etwas abgelegene Heimstätte im südlichsten Australien gefunden.
Von den westlichen Formen liebt P. virgatus feuchte kiesige Böden in Strauchhaiden und
lichten Wäldern; er ist laut Diels (in Engler's bot. Jahrb. XXXV. [4905] 334) im Südosten der
Südwestregion vom Avon District bis Cape Arid eine häufige Pflanze. P. nematophorus dagegen
scheint selten zu sein und wurde, soweit mir bekannt, bisher nur auf sandig-felsigen Stellen an
dem ziemlich nördlich gelegenen Murchison-Fluß gefunden.
28 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideac et Ricinocarpoideae.
Sect. 1 . Eupseudanthus Müll. Arg.
Eupseudanthus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 55 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 196. — Flores q? conspicui; calycis laciniae petaloideae, purpureae vel
ochraceae, lineares, ad i cm longae. Stamina 6, ad rudimentum ovarii incomplete ad-
natum. Discus nullus. Folia alterna.
Species orientalis.
1. P. pimeleoides Sieb, in Spreng. Syst. veg. IV. 2. (1827) 23; Endl. in Flora
II.' (1832) 293 t. 4 et in Atact. bot. (1833) 11 t. II; Baill. Etud. Euphorb. (1858)
556 t. 25 et in Adansonia VI. (1866) 328; Müll. Arg. in Linnaea 1. c. 55 et in DC.
Prodr. 1. c. 196; Benth. et F. Müll. FI. austrat VI. (1873) 59. — Suffruticulus glaber,
erectus, 2 0 — 60 cm altus, e basi ad apicem ramosus, inferne plerumque nudus. Cortex
cinereo-fuscus, transversim rugulosus, saepe longitudinaliter rimosus. Rami fastigiati,
rigidi, ramulosi, inferne cicatricosi. Folia alterna, approximata, erecto-patentia, brevis-
sime petiolata, lanceolata vel lineari-lanceolata, acuminata, margine cartilagineo scabrida,
rigida, supra canaliculata, 8 — 12 mm longa, 1,5 — 2 mm lata. Stipulae antice fere
connatae, basi latae, margine scarioso fimbriato-denticulatae, apice cuspidatae, plerumque
cinereae, 2 mm longae. Flores (J1 in ramulorum apice conferti (4 — 6), basi bracteis
ovatis, imbricatis, fuscis, margine lanuginosis cincti; pedicellus 5 mm longus. Perigo-
nium 6-partitum, purpureum vel ochraceum, 0,8 — I cm longum; laciniae erectae,
lineares, obtusae, tres exteriores cum interioribus tribus alternantes, demum induratae
persistentes. Stamina 6, tria exteriora breviora laciniis calycis exterioribus opposita, tria
interiora longiora alternantia, ad rudimentum ovarii inconspicuum incomplete adnata;
antherae extrorsae; thecae fere oppositae, basi connectivo crassiusculo disjunctae, in-
aequaliter affixae; pollinis grana globosa granulosa. Flores Q inter flores masculos
vel in axillis superioribus sive singuli sive perpauci, sessiles. Calyx (5 — )6-partitus,
2 — 3 mm longus; laciniae ovatae, apiculatae vel emarginatae mucronataeque, breviter
lanuginoso-crenatae, basi intus barbatae, vix glandulosae, imbricatae, conniventes.
Ovarium sessile, ovato-oblongum, trilobum; styli 3, incrassati, subulati, divergentes,
intus purpurei, papilloso-stigmatosi. Capsula membranacea, conica, 6-costata, serius
valvis 6 dehiscens, abortu monosperma, 5 — 6 mm longa. Semen ovato-globosum, laeve,
carunculatum. — Fig. 6 C — F.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, auf Lehmboden bei Port Jackson
(Sieber n. 292! und Fl. mixt. n. 528!, Camfield!, F. Müller), Illawarra (Shep-
herd), Blaue Berge (Miss Atkinson), George's River (Oldfield!), Linden (Maiden
und Cambage!); Victoria (Woolls).
Sect. 2. Microealetia Müll. Arg.
Microcaletia Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 55 et in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 194. — Flores parvuli, breviter pedicellati. Laciniae calycis q1 6, ± peta-
loideae, albidae vel rubellae. Stamina 3 vel 6, libera. Rudimentum ovarii minutum,
trilobatum. Folia plerumque opposita.
Species orientales.
2. P. orientalis F. Müll. Fragm. II. (1860 — 61) 14; Müll. Arg. in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 197; Benth. et Hook. f. Fl. austral. VI. (1873) 60. — P. Brunonis
Endl. in sched. — Caletia orientalis Baill. in Adansonia VI. (1866) 327 ex parte. —
C. linearis Müll. Arg. in Linnaea XXXII. (18 63) 79 et in DC. Prodr. 1. c. 194; Baill.
1. c. 327. — Fruticulus humilis, 10 — 20 cm altus, rigidus, basi ramosissimus, ± vir-
gatus, dense foliosus, radice palari nigra praeditus. Folia alterna, patentia, fere sessilia,
spathulato- vel lineari-oblonga, obtusa, margine cartilagineo scabriuscula, semiplicata,
5 9 mm longa, 1,5 — 2 mm lata. Stipulae ovatae, fimbriolato-denticulatae, 0,5 mm
longae, fuscae, ± decurrentes. Flores (j1 ad apices ramulorum bini vel fasciculati,
flavido-virides; pedicellus [2 mm longus. Perigonii segmenta 3 + 3, lineari-oblonga,
acutiuscula, interiora tria exterioribus paulo latiora et longiora, 1 mm longa. Stamina
Pseudanthus.
29
Fig. 6. A-B Pseudanthus divaricatissimus (Müll. Arg.) Benth. A Habitus. A' Flos <$. B
Flos Q sepalis 4 rescctis. — C—F P. pimeleoides Sieb. 0 Habitus. D Flos <5- E Columna
staminalis. F Antherae facies interna. — Icon. orig.
30 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
et antherae ut in specie praecedente sed filamenta breviora, ad rudimentum incon-
spicuum haud adnata. Flores Q sive solitarii inter flores qj*, sive bini in summitate
ramulorum, sessiles. Tepala 6, ovata, obtusa, imbricata, inter se aequalia, viridia,
margine albo-membranacea, scaphoidea, rigidula. Ovarium oblongo-ovalum, 1,5 mm
longum, fere teres, triloculare; styli brevissimi, trigoni, intus sligmatosi, rubelli. Capsula
oblonga, calycem duplo vel triplo superans, ca. 4 mm longa, valvis 6 lanceolatis mucro-
natis dehiscens. Semen unicum, 3 mm longum, 1,5 mm lalum, ellipsoideo-ovatum, laeve,
lüscum; caruncula livida, 1 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Ohne nähere Angabe (R. Brown!); auf litoralen
Heiden des außertropischen Ostaustraliens (F. Müller); Neusüdwales, auf Sand-
hügeln bei Port Jackson und Botany Bay (A. und R. Cunningham!), Tweed River
(C. Moore), Port Jackson District (Camfield!), Byron Bay (Betche!). — Laut
F. Müller (II. Census of Austr. Plants [1889] 32) auch in Queensland.
3. P. ovalifolius F. Müll, in Transact. Phil. Inst. Victor. II. (1857) 66; Benth.
et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 59. — Caletia ovalifolia Müll. Arg. in Linnaea
XXXIV. (1865—66) 55 et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 194; Baill. Adansonia VI.
(1866) 327. — C. Wilhelmi F. Müll, ex DG. Prodr. 1. c. 194. — Fruticulus rigidus.
ramosissimus, 10 — 25 cm altus. Ramuli ± divaricato-ascendentes, plerumque angulosi,
glabri vel minutissime pubescentes. Folia ad apices ramulorum approximala, opposita
vel alternantia, brevi-petiolala, ovato-elliptica, obtusa, apice leviter recurva, margine albido-
crassiuscula, coriacea, laevia, infra scabrido-carinata, 4 mm longa, 2 — 2,5 mm lata.
Stipulae lato-lanceolatae, scariosae, fimbriatulae. Flores q? in axillis supremis ± fasci-
culati, breviter pedicellati, albidi vel rubelli, folia nondum aequantes. Perigonium 6-par-
titum, imbricatum, 2 mm longum; laciniae ovatae vel spathulato-lineares, obtusae, inter se
aequales. Stamina ut in specie praecedente, interiora perianlhio paulo breviora, loculis
aulherarum globosis multoties longiora. Flores Q saepius in apice ramulorum approximati,
sessiles; ßegmenta 1 mm longa, rubella, albo-marginata. Ovarium parvulum. Capsula ignota.
Ostaustralische Provinz: Victoria, in Tälern des Grampiangebirges (C. Wal-
ter!, Wilhelmi!); Neusüdwales (F. Müller).
Provinz Tasmanien: Tasmanien (F. Müller); Flinders Island (Milligan).
4. P. divaricatissimus (Müll. Arg.) Benth. in Benlh. et F. Müll. Fl. austral. VI.
(1873) 60. — Caletia divaricatissima Müll. Arg. in Flora, n. R. XXII. (1864) 486 et
in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 194. — C. Orientalis Baill. in Adansonia VI. (1866)
327 p. parte. — Fruticulus rigidus, intricato- et divaricato-ramosissimus, ca. 20 cm
altus. Cortex atrocinereus, rimosus. Folia ad apices ramulorum ± angulosorum ap-
proximata, opposita, patentia, ovato-elliptica, obtusa vel orbicularia, sublus uninervia,
laevia vel statu sicco rugulosa, margine crassiusculo subrecurva, 3 — 5 mm longa; pe-
tiolus y2 mm longus. Stipulae fuscae, ante petiolum connatae, ibidem lanuginoso-
ciliatae, quasi decurrentes, 0,5 mm longae. Flores tf ad apices ramulorum bini vel
complures, minutissimi, rubelli vel albi, subglobosi, diametro nondum 1 mm melientes;
pedicelli basi bracteali, turbinati, 1 mm longi. Perianthii segmenta 6, imbricata, spathu-
lato-oblonga, apice rolundata, inter se aequalia. Stamina ut in praecedente, exteriora
dimidium fere laciniarum aequantia; filamenta crassiuscula. Rudimenti ovarii lobi sta-
minibus exlerioribus superpositi. Flores Q solitarii, in axillis superioribus sessiles,
paulo majores quam masculi. Laciniae perigonii 6-partiti imbricatae, ovatae, obtusae,
apice ustulatae, brevissime ciliatae, 1,5 — 2 mm longae, exteriores interioribus latiores
et longiores. Ovarium oblongo-ovatum, subtrigonum, stylis subulatis, crassiusculis, in-
tegris, divergentibus, rubris coronatum. Capsula conoidea, teres, laevis, pallido-viridis,
6-valvalim dehiscens, 4 — 5 mm longa. Semen fere globosum, laeve, fusco-cinereum,
carunculatum, 2,5 — 3 mm longum.
Ostaustralische Provinz.
Var. a. genuinus (Müll. Arg.) Grüning. — Caletia divaricatissima a. gamma
Müll. Arg. 1. c. — Folia oblongo-elliplica vel elliptico-lanceolata, obtusa vel subacuta,
vulgo 5 mm longa, 2 — 3 mm lata. — Fig. 6A — B.
Pseudanthus. 31
Neusüdwales: Blaue Berge bis zur Höhe von 1000 m (A. Cunningham; B.
Cunningham!), Port Jackson (F. Müller), Wentworth Falls (Maiden!). — Vic-
toria: Gipfel des Felsengebirges am M'Alister River, Mount Macedon und Granitfelsen
am Yowaka River (F. Müller).
Var. ß. orbicularis (Müll. Arg.) Benth. in Fl. austral. 1. c. — Caletia divariea-
tissima ß. orbicularis Müll. Arg. 1. c. — G. Orientalis ß. orbicularis Baill. in Adan-
sonia VI. (1866) 327. — Fruliculus divaricatissimus ad 30 cm altus. Folia orbicularia,
basi subcordala, brevipetiolata, 1,5 — 2 mm lata. Stipulae ovatae, vix conspicuae,. caducae.
Flores minores quam in var. a.
Victoria: Gipps Land (F. Müller!).
5. P. micranthus Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 59; F. Müll.
Fragm. XII. (1882) H. — Fruticulus nanus, rigidus, ramosissimus, glaber. Rami
graciles, parce angulosi. Folia brevissime petiolata, ovata, coriacea, plicata, 2 —
5 mm longa. Stipulae minutissimae. Flores q? in axillis bractearum fuscarum bini
vel terni; pedicelli turbinali, 0,5 — 1 mm longi. Perigonii laciniae 1mm longae, tres
interiores latiores et magis petaloideae quam exleriores. Stamina 3, perigonium fere
aequantia, laciniis interioribus alternanlia. Tres lobi rudimenti ovarii laciniis interioribus
oppositi. Floris Q perigonium 5-partitum, ca. 2 mm longum. Ovarium parvum, bi-
vel triloculare, oblongo-conicum, stylis longis divergenlibus, stigmatosis coronatum.
Capsula obliquo-ovoidea, 4 — 5 mm longa, monosperma. — Species a me non visa.
Ostaustralische Provinz: Südaustralien, bei Adelaide (Whiltacker);
Encounter Bay (Tepp er).
Sect. 3. Chrysostemon Müll. Arg.
Chrysostemon Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865—66) 56 et in DG. Prodr.
XV. 2. (1866) 197. — Flores parvuli. Perigonium pedicellatum vel sessile, 3 — 6-
partitum, vix petaloideum. Stamina 9 — 18, libera vel basi connata. Thecae connec-
tivo lato, cuneiformi vel bifido sejunctae. Rudimentum ovarii minutum trilobum. Folia
vulgo opposila.
Species occidentales.
6. P. virgatus (Klotzsch) Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 56 et in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 197; Baill. in Adansonia VI. (1866) 329; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 60. — P. ocoidentalis F. Müll. Fragm. I. (1858—59) 107
et IV. (1863) 3 5. — P. nitidus Müll. Arg. in DC. Prodr. 1. c. 197. — Chrysostemon
virgatus Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II. (1846 — 47) 2 32. — Ghorizotheka micran-
theoides Müll. Arg. in Linnaea XXXII. (1863) 76. — Suffruticulus e radice crassa lignosa
erectus, multicaulis, superne parce ramosus, 2 0 — 40 cm altus. Bami cinerei decursu
stipularum acute angulosi. Ramuli ullimi virides vel rubiginosi, hirti vel brevipilosi.
Stipulae setaceae, rigidac, plerumque recurvae, puberulae, 2 mm longae. Folia opposila,
plana, oblongo-elliptica, obtusa, luleo-viridia, ad marginem incrassalum et subtus ad
costam hispidula, 4 — 9 mm longa, 2 mm lata; peliolus 1mm longus. Flores q? in
axillis superioribus solitarii vel rarius bini, lutei; pedicellus 3 — 4 mm longus. Calyx
3 — 4- vel interdum 5-partitus; laciniae ovatae, acutiusculae, nunc integrae nunc parce
dcntato-incisae, 1,5 mm longae. Discus extrastaminalis nullus. Stamina 9 — 16, ex-
trorsa, libera vel interiora basi connata et calycem fere aequantia; thecae connectivo
lato, cuneiformi disjunetae. Flores Q masculis intermixli. Calyx 4(— 5)-partilus, bre-
vissime pedicellalus; tepala lanceolata, acuta, denticulata, 1 mm longa. Discus nullus.
Ovarium oblongo-ovatum, biloculare, 1 mm longum; styli vulgo 2, incrassali, subulati,
recurvi, rubri, intus papillosi, 1 mm longi. Capsula ovala, apice sensim attenuata,
rugulosa, parce hispida, monosperma, 4 — 6 mm longa. Semen ovatum, laeve, fuscum,
caruneulatum, 4 mm longum.
Westaustralische Provinz: Ohne nähere Angabe (Dru mm ond 1. scr. n. 725!),
Swan River (Drummond 5. ser. n. 222!); auf sumpfig-steinigem Gelände der Hoch-
32 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae,
ebene des Berges Bakewell bei York (Preis s n. 1230!); Kaigan River (F. Müller,
Oldfield), Fitzgerald und Gardner Rivers (Maxwell), Plantagenet, am Ostfuß des
Toolbrunup, in lichtem Jarrahwald auf feuchtem kiesigem Sand, 200 m (Diels n. 4618!);
Kent, zwischen Hammersley und West-River in Melaleuken-Gebüsch auf feuchtem, kiesig-
lehmigem Boden, 250 m (Diels n. 480 I !) ; nördlich von Esperance in lichtem Gebüsch
(Diels n. 5433!).
Nota 4. Species quoad longitudinem, colorem et asperitatem foliorum valde ludit.
Nota 2. De P. nitido confer Fl. austr. 1. c. 61.
7. P. nematophorus F. Müll. Fragm. IL (4 860 — 61) 14; Müll. Arg. in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 197; Baill. in Adansonia VI. (1866) 328; Benth. et F. Müll. FL austral.
VI. (1873) 61. — Fruticulus virgatus, ramosissimus, 30 — 50 cm altus. Ramuli cinerei,
subquadrangulares. Folia decussata vel in ferne alterna, lineari-lanceolata vel subovata,
acuta, breviter petiolata, ad marginem albidum et subtus ad costam scabriuscula, 6 —
12 mm longa, 1,5 — 2 mm lata. Stipulae deltoideo-subulatae, glabrae, 1mm longae.
Flores (jf sessiles, in supremis axillis conferti, vulgo 4 — 7. Laciniarum calycis tres
externae ovatae, obtusae, parce crenatae, purpurascentes, 1 mm longae, duo internae
paulo breviores et angustiores, reliqua in filum rigidulum purpureum, 4 — 6 mm longum
transmutata. Discus nullus. Stamina 12 — 18, extrorsa; filamenta libera vel basi con-
nata, crassiuscula, apice bi- vel trifida, centralia calycem fere aequantia. Flores Q
rarissimi inter (J*; calyx sexpartitus, 1,3 mm longus; laciniae anguste lanceolatae,
acutae. Styli 2. Capsula glabra, 4 — 6 mm longa, 2,5 mm lata, valvis 4 anguslo-
lanceolatis dehiscens. Semen ellipsoideum, laeve, pallido-fuscum, 4 mm longum ; ca-
runcula minuta.
West australische Provinz: Auf sonnigen und felsigen Stellen am Murchison-
Fluß (Oldfield comm. Diels n. 6580!).
Species excludendae.
Pseudanthus chryseus Müll. Arg. 1 = Stachystemon pol;/ andrus
— polyandrus F. Müll. f (F. Müll.) Benth.
4. Stachystemon Pianch.
Stachystemon*) Pianch. in Hook. Lond. Journ. of Bot. IV. (1845) 471 t. 15;
Baill. Etud. Euphorb. (1858) 560; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 198;
Benth. et F. Müll. FL austral. VI. (1873) 61; Baill. Hist. Plant. XV. (1874) 241;
Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 273; Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5.
(1890) 202.
Flores monoici, apetali. Flos Q1: Calycis segmenta 6, imbricata, erecta, subae-
qualia, integerrima, rigidula. Discus nullus. Stamina numerosa, omnia vel interna
tantum in columnam centralem connata. Antherae sessiles \el exteriores filamenlis
liberis praeditae; thecae distinctae, extrorsae, bivalvatim dehiscentes. Rudimentum ovarii
nulluni. Flos Q : Calycis segmenta latiora et magis membranacea quam in mare.
saepius fimbriata. Ovarium conicum, 2- vel rarius 3-lobum, stylis 2 — 3, crassis, re-
curvatis coronatum, prima juventute 2 — 3-loculare, ovulis in loculo quoque binis.
Capsula septis evanidis 1-locularis, monosperma. Semen oblongum, laeve, carunculatum.
Embryo cylindricus, tenuis, in albumine copioso situs. — Suffrutices ericoidei. Folia
alterna, brevissime petiolata, simplicia, angusta, uninervia, acuta vel obtusa, coriacea,
glabra. Stipulae subulatae, scariosae, persistentes. Flores sessiles vel breviter pedi-
cellati, ad apices caulium vel ramorum fasciculati, qj1 interdum permulti cum 1 — 5 Q.
Columna staminea cylindrica, perigonio longior, interdum valde elongata.
Species 3 in Australia occidentali endemicae.
Nomen e verbis graecis om'c/v? = spica et ffr^uwc — stamcn compositum.
Stachystemon. 33
Clavis specierum.
A. Stamina 10 — 25; filamenta externa libera, interna in co-
lumnam connata 1. S. polyandrus.
B. Stamina valde numerosa; antherae ad columnam cylindri-
cam sessiles.
a. Folia 4 — 6 mm longa; columna ca. 8 mm metiens . . 2. S. brachyphyllus.
b. Folia 14 — 18 mm; columna ad 2 cm longa 3. 8. vermicularis.
Die 3 habituell einander sehr ähnlichen Arten der Gattung könnten sehr gut mit der Sektion
Chrysostemon des vorhergehenden Genus vereinigt werden. Es besteht die Wahrscheinlichkeit,
daß die ersteren sich direkt aus den westaustralischen Pseudanthus- Avien fortentwickelt haben.
Diese verrieten schon eine Tendenz, sich der Insektenbestäubung mehr anzupassen; bei den
Stachystemon- Arten tritt diese Neigung weiter in Erscheinung. Die Staubblätter nehmen an Zahl
zu und heben sich dadurch, daß sie zu einer Säule verwachsen und sich verlängern, weit aus
dem kleinen Perigon heraus; außerdem bildet sich noch durch die dichte Stellung der Blüten
an den Stengelspitzen eine Art von Schauapparat aus, welcher gute Anflugstellen in Gestalt der
auffallend gefärbten wurmartigen Staubfadensäulen darbietet. S. polyandrus weist als Über-
gangsform bereits eine deutliche, aus der Vereinigung vieler Stamina hervorgegangene, etwas
verlängerte Mittelsäule mit freigebliebenen äußersten Staubblättern auf, bei den beiden übrigen
Stachystemon- Arten ist dann die Verwachsung und Verlängerung der an Zahl bedeutend gesteigerten
Filamente eine vollständige geworden.
Der innere Bauplan der Blätter ist bei Pseudanthus und Stachystemon der nämliche,
weshalb ich auf das bei der vorigen Gattung Gesagte verweise. Die Ähnlichkeit des anatomischen
Baues der Blätter beider Gattungen, welche ebenfalls für die nahe Verwandtschaft derselben
spricht, bringt es mit sich, daß die einzelnen Arten nur unsicher mittelst des Mikroskopes zu
unterscheiden sind.
Die 3 Stachystemon- Arten zeigen dieselben verschleimenden Epidermiszellen mit 15 tu starker
Außenwand wie Pseudanthus. Stomata finden sich ebenfalls nur auf der Unterseite des Blattes.
Die Netzzeichnung der oberen Epidermis besteht aus mehr oder weniger isodiametrischen, viel-
winkeligen Maschen von 45 — 60 tu Durchmesser. Während S. polyandrus und brachyphyllus
auf beiden Blattseiten echte Palissaden aufweisen, zeigen sich bei S. vermicularis auf der Unterseite
nur locker gestellte palissadenähnliche, oft biskuitförmige assimilierende Zellen. Die Zahl der
Sklerenchymfasern ist bei den 3 Arten bezeichnend; sie beträgt für
S. polyandrus \ "unterhalb des 1 22—24 im äußerslen ca. 24.
S. brachyphyllus 1 zentralen > 7—9 Blattrand- " 9'
S. vermicularis j Gefäßbündels: ) 26—3-1 „ 0.
Über die Verbreitung und Standortverhältnisse der Arten ist wenig bekannt; nur von S.
vermicularis erfahren wir, daß er sich im schützenden Gebüsch sandiger offener Eucalyptus-
Wälder vorfindet.
1. S. polyandrus (F. Müll.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
62. — Pseudanthus polyandrus F. Müll. Fragm. II. (1860—61) et IV. (1863) 35;
Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 196; Baill. in Adansonia VI. (1866) 329. —
P. ehryseus Müll. Arg. in Flora n. s. XXII. (1864) 486 et in DC. Prodr. 1. c. ; Baill.
1. c. 328. — Suffrutex e radice crassa, lignosa multicaulis, ca. 18 cm altus. Caules
simplices vel parce ramosi, erecti, glabri, statu sicco longitudinaliter rimulosi, vix an-
gulosi. Folia alterna, breviter petiolata, lineari-elliptica, supra ± canaliculata, obtusa,
glabra, luteo-viridia, 5 — 10 mm longa, 2 mm lata. Stipulae 1mm longae, subulatae,
scariosae, fuscae, parce fimbriatae. Flores sexu mixti, in apice caulium vel ramulorum
congesti. Calyx (j* 6-partitus, brevipedicellatus ; segmenta imbricata, inter se aequalia,
lanceolata, acuta, modice carinata, lutea, 3,5 mm longa. Discus nullus. Columna sta-
minalis flavo-chrysea, perigonium fere duplo superans. Stamina ± longe filamentosa,
inlerdum — F. Müller judice — ad 8 reducta; thecae segregatae luteae; rimae pur-
purco-marginatae. Calyx Q sexpartitus, imbricativus ; laciniae aequales, late ovatae,
mucronatae, fimbriatae, apice rubellae, rigidae, 3 inm longae. Ovarium oblongum, 2,5 mm
altum, plerumque biloculare, stylis integris, rigidis, recurvatis, purpureis, 2,5 mm longis
praeditum. Capsula ovata, subcompressa, fere 6 mm longa.
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 147. 3
34
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Westaustralische Provinz: Swan River (Drummond 5. ser. n. 22l!); am
Vorgebirge Cape le Grand (Maxwell); Oldfield River (Maxwell comm. Diels n. 6578!).
Nota. Species medium fere tenet inter genera Pseudanthus et Stachystemon.
Fig. 7. Stachystemon vermicularis Planch. A Habitus. B Flos <3. C Tbeca. D Flos Q.
E Folium cum stipulis. — A Icon. orig. B—E See. Planch. in Hook. Lond. Jouin. 1. c.
2. S. brachyphyllus Müll. Arg. in Linnaea XXII. (1863) 76 et in DG. Prodr.
XV. 2. (1866) 198; Baill. in Adansonia VI. (1866) 329; Benth. et F. Müll. Fl. austral.
Vf. (1873) 62. — 8. brevifolius Planch. ex sched., confer FI. austral. 1. c. 62 sub
nota 2. — Pseudanthus brachyphyllus F. Müll, in Trans. Roy. Soc. N. S. Wales II.
Stachystemon. 35
(1881) 11. — Suffrutieulus erectus, glaber, ca. 30 cm altus. Caules e radice fusi-
formi, ascendente, lignosa numerosi, inferne nudi et nigricantes, superne fastigiato-
ramosissimi, teretes. Folia oblongo-ovata vel oblongo-elliptica, crassiuscula, plana, subtus
leviter carinata, glabra, dense approximata, 4 mm longa, 1,5 — 2 mm lata; petiolus 1 mm
longus. Stipulae e basi ovata subulato-acuminatae, dz decurrentes, 1 mm longae. Flores
rj< ad apices caulium congesli; pedicelli calycem ö — 6-partitum paulo superantes ; seg-
menta calycis lanceolata, subulato-acuminata, fusco-purpurascentia, inaequalia, integra,
2( — 4) mm longa. Columna antherlgera calycem bis aequans, e basi ad apicem thecis
segregatis irregulariter dense obtecta. Flores Q complures masculis intermixli , rb
sessiles. Laciniae calycis 5 — 6, late ovatae, basi concavae, apice breviter subulato-
acuminatae, denticulatae. Ovarium et styli ut in specie praecedente. Capsula imma-
tura ovoidea, acuta, ca. 6 mm longa, abortu 1-locularis, monosperma.
Westaustralische Provinz: Swan River (Drummond 4. ser. n. 95!).
3. S. vermicularis*) Planch. in Hook. Lond. Journ. of Bot. IV. (1845) 472
t. 15; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 198; Baill. in Adansonia VI. (1866)
32 9; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873). — Pseudanthus vermicularis F '. Müll,
in Trans. Roy. Soc. N. S. Wales II. (1881) 11. — Suffrutex e radice crassa lignosa
muHicaulis, 35 — 50 cm altus. Caules graciles in fastigiis parce ramosi, cinerascentes.
Ramuli striato-angulosi, glabri. Folia alterna, approximata, erecta, internodiis triplo vel
quadruplo longiora, linearia, fere plana, margine haud inci*assato scabra. apice acuta
vel oblusa, 14 — 18 mm longa, vix 2 mm lata. Stipulae lineari-subulatae, scariosae,
fuscae, 1,5 — 2 mm longae, petiolo brevi utrinque adnatae. Flores axillares apice caulium
conferti, sexu fere aequaliter mixti, interdum 10 — 15 Q masculis destituti. Calyx tf
brevipedicellatus, sexpartitus, albidus; Iaciniarum tres exteriores lanceolatae, acutae, 2 —
2,5 mm longae, interiores lineares illis paulo breviores. Discus nullus. Columna sta-
minalis ad 2 cm longa, vermiformis, purpurea, thecas segregatas, atrofuscas, bivalves,
in tuberculo filamentari sessiles ferens. Calyx Q 6-parlitus; laciniae ovatae, acutae,
margine superiore denticulatae, fusco-scariosae, 4 mm longae, fere aequales. Ovarium
conico-oblongum, 2 — 3-loculare, 3 mm longum. Styli 2, rarius 3, integri, rigidi, intus
stigmatosi, recurvali, purpurei, 4 — 5 mm longi. Capsula mihi ignota. — Fig. 7.
Westaustralische Provinz: Swan River (Drummond 2. ser. n. 234!); Süd-
weslaustralien (Clarke); Darling Range (F. Müller!); Dislr. Darling, bei Serpentine
in offenen sandigen Wäldern und im Jarrahwald unter Gebüsch bei Cockburn Sound
(Diels n. 2832!); Distr. Murray, in offenen sandigen Wäldern von Eucalyptus mar-
ginata (Pritzel n. 270 !).
Subfam. II. Ricinocarpoideae Pax.
Euphorbiaceae-Ricinocarpoideae Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890)
14 et 113. — Trib. Ricinoearpeae -f- Ampereae Müll. Arg. in Bot. Zeit. (1864) 32 4
et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 199 et 21.1. — Trib. Crotoneae Blume in Endl. Gen.
(1836 — 40) 1112 pr. p. — Euphorbiaceae monosporeae Zoll, in Flora XXII. (1847)
662 pr. p. — Crotonideae + Jatrophideae Baill. Etud. Euphorb. (1858) 294 et 349
ex p. — Ovarii loculi 1-ovulati. Flores monoici vel rarius dioici, petaligeri vel apetali.
Calyx q^ saepe petaloideus eiusque laciniae 4 — 5 imbricatae vel valvatae. Antherae in
alabastro erectae. Stamina calycis lobos numero bis superantia vel minora, saepe nume-
rosa, libera vel rfc connata. Embryo tenuis, cylindricus in albuminis centro situs. Capsula
3- vel rarius 2-cocca, 4 — 6-sperma vel rarius abortu 1-sperma. Semina laevia, carunculata.
Plantae perennes vel suffruüces, saepe ericoidei. Omnes Australiam insulasque
adjacentes incolunt.
Wenn man im Einklänge mit der Wahrscheinlichkeit annimmt, daß die ganze Unterfamilie
der Ricinocarpoideae von einem crotonoidischen Urtypus abstammt, so ist dieser jedenfalls
*) A. Planchon sciipsit >vermiculare«.
3*
36 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
flachblätterig, mit 5 imbrikaten Kelch- und Blumenblättern sowie hinsichtlich der <3 Blüten mit
zahlreichen Staubblättern von gewöhnlicher Form versehen gewesen. Beim Androeceum trat
bald eine Tendenz zur Verwachsung ein. Bevor dies geschah, zweigte sich jedoch eine Gruppe
(Tribus der Ampereae) ab, in welcher sich unter teilweiser Reduktion der Perianlbsegmente, die
hierdurch ± valvat wurden, und unter Verringerung der Zahl der Stamina allmählich eine
Festlegung ihrer Zahl in 2f den Kelchblättern isomeren Kreisen einstellte. Die Staubbeutelhälften
trennten sich dabei immer mehr, bis schließlich ihre seitliche Aufhängung an den Enden eines
wagebalkenartigen, breiten oder an der Spitze eines schmalen Konnektivs erfolgt war.
Die Gattung Monotaxis bewahrte sich die Blumenblätter, welche bei einem Seitenzweig
[Amperea] der Unterdrückung anheimfielen.
Der Hauptzweig der Unterfamilie erhielt sich in der Gattung Ricinocarpus die Petala
ebenfalls größtenteils und außerdem im Gynaeceum die ursprünglichem 2-gespaltenen Griffel.
Die Gattung erwarb sich aber in den Endgliedern ihrer Entwicklungsreihe die Fähigkeit der
Harzausscheidung auf den oberen Blattseiten mittelst kleiner Kopfdrüsen (Fig. 1 E) und vererbte
diese zum Teil auf seine beiden Abkömmlinge Bertya und Beyeria weiter. Bei ersterer wurden
die Petala — wie schon bei 2 Sektionen von Rieinocarpus — unterdrückt, die Verwachsung der
Staubfäden blieb in gleicher Weise bestehen, doch erfuhren die Griffel eine mehrfache Zerscblitzung
z. T. auch Vergrößerung, während sich unter dem Perianth aus Hochblättern eine die Knospen
schützende kelchartige Hülle ausbildete (Fig. 2 0).
Der zweite Abkömmling Beyeria weist kurze, auf einem konvexen Blütenboden dichtstehende
Staubblätter auf, die man sich sehr wohl als die freien Enden der in den unteren Teilen zu
einem Polster völlig verwachsenen Filamente vorstellen kann. Eine Progression ergibt sich aber
durch die hutförmige Vereinigung der Narben bzw. Griffelendcn. Daß diese eigenartige Narbenform
das Resultat einer Verwachsung darstellt, geht aus der mehrfach an Ricinocarpus anklingenden
Übergangsform B. trisiigma, welche noch 3 zurückgebogene, zungenförmige Narben aufweist,
deutlich hervor. In der Gattung Beyeria, namentlich in der letztgenannten Art, kommen noch
wohlausgebildete Blumenblätter vor, doch spricht sich auch in dieser Gattung eine deutliche
Neigung zur Reduktion insofern aus, als vielfach nur noch 4 — 3 winzige rudimentäre Petala
aufzufinden sind.
Die phylogenetische Entwicklung der Unterfamilie kann man sich nach dem Gesagten
wie folgt vorstellen.
Bertya
Beyeria
Monotaxis
mperea
Hinsichtlich der anatomischen Verhältnisse der Stengelgebilde bzw. der Zweige
der Ricinocarpoideen ergeben sich folgende Besonderheiten:
Die Epidermis ist bei den Ampereae frei von Haaren und Drüsen, bei den Ricinocarpeae
findet man häufig harzabsondernde Drüsen sowie stern- oder büschelförmige Haare. Hartbast-
zellen werden in der Rinde bei beiden Tribus nur im 1. Jahr und zwar stets nur sehr sparsam
gebildet; Amperea spartioides entwickelt, wie früher erwähnt, überhaupt keine Hartbastfasern
mehr. Steinzellen fehlen gänzlich. Im Rindenparenchym und Phloöm kommen unregelmäßig
gegliederte, mit braunem Inhalt versehene Sekretschläuche vor. Das Xylem ist weitporig. Die
Gefäße zeigen einfache Perforation sowie einfache große Tüpfel und Hoftüpfel. Im Mark finden
sich vielfach sklerosierte Zellen.
Blattanatomie. Die Epidermis besteht aus teils flachen, teils hohen, im letzten Falle
wasserreichen und mit starker Außenwand versehenen Zellen von gewöhnlicher Beschaffenheit.
Sie ist bei Amperea 2 — mehrschichtig, doch zeigt sich auch bei Monotaxis hier und da doppelte
Schichtung an der Rippe. Während bei Amperea regelmäßig zwischen den Zellen Idioblaston
mit Drusen von oxalsaurem Kalk liegen, kommen solche bei Monotaxis sparsamer und oft nur
auf der Unterblattseile vor. Bei den Ricinocarpeae fehlen sie durchweg. Bei der Tribus der
Ampereae wachsen fast nie Zellen zu Trichomgebilden aus; bei der andern Tribus ist die Bildung
von vielzelligen Stern- oder Büschelhaaren — meist nur auf der Unterblattseite — die Regel;
Ricinocarpus. 37
daneben kommen bei dieser Gruppe noch häufig Harzdrüsen und keulenförmige, mehrzellige
Stieldrüscn vor.
Die Spaltöffnungen, welche hier und da 2 Nebenzellen haben, liegen nur bei Monotaxis
häufig auf beiden Blattseiten, sonst finden sie sich fast nur unterseits; mitunter sind sie eingesenkt.
Die Palissadenzellen sind gewöhnlich in einer Schicht angelegt; auf der unteren Blattseite
sind palissadenähnliche Zellen selten, bisweilen sieht man sie nur in der Rippe. Das schwammige
Mesophyll enthält neben Zellzügen mit braunem Inhalt reichlich Oxaldrusen und bei den
Ricinocarpeen Speichertracheiden. Die Gefäße des Xylems sind meist weitlumig. An mecha-
nischem Gewebe finden sich Hartbastbündel unterhalb des Zentralnervenstranges durchweg
nur bei Amperca; im übrigen kommen Sklerenchymfasern höchst selten und nur in geringer
Zahl vor. Dagegen erfüllt bei den Ricinocarpeae ein starkes Collenchymgewebe meist den
größten Teil der Rippe und die Gegend oberhalb des Gefäßstranges, mitunter auch den äußersten
Winkel des Blattrandes; bei den Ampercae ist Collenchym nur sparsam anzutreffen.
System a subfamiliae Ricinocarpoidearum.
A. Galycis tf laciniae 5, aestivatione imbricatae. Stamina nu-
merosa; filamenta libera vel saepissime connata
Trib. I. Ricinocarpeae (Müll. Arg.) Pax.
a. Styli apice liberi.
ct. Flores involucro destituti, vulgo petaligeri 1. Ricinocarpus Desf.
ß. Flores involucrati, apetali 2. Bertya Planen.
b. Stigma commune calyptriforme (raro trilobatum). Flores
± petaligeri 3. Beyeria Miq.
B. Calycis q* laciniae 3 — 5, aestivatione vulgo valvatae, rarius
imbricatae. Staminum numerus lacinias calycis duplo su-
perans; filamenta libera vel infima basi connata. Trib. II. Ampereae (Müll. Arg.) Pax.
a. Flores petaligeri. Stylorum rami serrulato-fimbriati. Thecae
connectivo lato librato disjunetae 4. Monotaxis Brongn.
b. Flores apetali. Stylorum rami integri. Thecae ex apice
filamentorum pendulae 5. Amperea Juss.
Trib. I. Ricinocarpeae (Müll. Arg.) Pax.
Ricinocarpeae Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 114; Müll. Arg. in
Bot. Zeitg. XXII. (1864) 324 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 199 ex parte. — Ga-
lycis (jf* laciniae 5, aestivatione imbricativae. Stamina numerosa; filamenta libera vel
saepissime connata; antherae extrorsae, birimosae. Flores petaligeri vel apetali. —
Frutices vel suffrutices saepius resinosi Novae Hollandiae.
Von den angenommenen 81 Arten der Stenolobeae kommen auf diese Tribus allein 46,
die sich genau zur Hälfte auf die Ost-, zur andern Hälfte auf die Westseite Australiens verteilen.
Von den östlichen Arten kommen 4 in Tasmanien vor.
i. Ricinocarpus Desf.
Ricinocarpus*) Desf. in Mem. Mus. Par. III. (184 7) 459 t. 22; Ad. Juss. Tent.
Euph. (1824) 36; Endl. Gen. II. (1836 — 40) 4445 et Iconogr. gen.pl. (1838) t. 424;
Baill. Etud. Euphorb. (1858) 343 t. XII; Hook. f. Fl. Tasman. I. (4 860) 338; Müll. Arg.
in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 203; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (4 873) 68; Baill.
Hist. Plant. XV. (4 874) 4 94; F. Müll. Fragm. VIII. (4 874) 4 44; Benth. et Hook. f. Gen.
III. (4 880) 263; Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (4 890) 4 4 4. — Roeperia
Spreng. Syst. Veg. III. (4 826) 4 3; O. Ktze. Rev. gen. I. (4 89 4) 64 8. — Echinosphaera
Sieb, sched. ex Steudel, Nomencl. ed. 2. I. (1840) 538 et ex Sond. in Linnaea XXVIII.
(1856) 562.
*) Nomen e voeibus Ricinus et xaqnbg (= fruetus). Ricinus erat apud Romanos animal-
culum parasiticum ex ordine Acarinorum, a Linnaeo Ixodes Ricinus, ab Italicis »Zecca« nominatum.
38 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoidcae.
Flores monoici petaliferi vel raro petalis destituti. Flos q*: Calycis segmenta
4 — 6, plerumque 5, subaequalia, imbricata. Petala totidem, vulgo longiora, rarius de-
ficientia; ut adsint, aestivatio contorta. Glandulae petalis alterna. Slamina numerosa;
filamenta fere omnino in columnam centralem connata, infima saepius libera; antherae
reflexae; thecae distinctae, parallelae, extrorsae, longitudinaliter dehiscentes. Rudimentum
ovarii nullum. Flos Q: Calyx petalaque maris, sed petala saepius decidua. Ovarium
sessile, 3-loculare; styli 3, basi connati, 2-fidi; ovula in loculis solilaria. Capsula
ampla, in coccos bivalves dissiliens. Semina oblonga, laevia, vulgo maculata, caruncu-
lata. Embryo medio in albumine linearis; cotyledones radicula longiores. — Frutices
glabri vel stellato-tomentosi. Folia alterna, integerrima, linearia vel lanceolata vel rarius
elliptica, margine recurva vel revoluta, subtus pallida vel albo-tomentosa, exstipulata.
Flores q? solitarii vel fasciculati, rarius racemosi, terminales vel ramulo florifero ab-
breviato pseudoaxillares, Q plerumque solitarii vel maribus associati. Pedicelli bracteola
parva squamiformi fulti, basi saepius 2-bracteati.
Species \ 5, Australiae et Tasmaniae incolae.
Glavis sectionum et specierum.
A. Flores petaligeri.
a. Disci glandulae 5, latae, calyci non afflxae . Sect. i. Euricinocarpus Müll. Arg.
a. Flores cymosi v. subsolitarii.
I. Rami et calyces tomentosi. Species aut orientales
aut septentrionales.
i. Folia late lanceolata, plana, 4 — 7 cm longa.
* Pedicelli 12 — 15 mm longi \. R. siieciosus.
** Pedicelli 2 — 5 mm longi 2. R. marginatus.
2. Folia fere linearia v. raro oblonga, margine re-
voluta.
* Petala calycem aequantia. Ovarium tomen-
tosum 3. R. ledifoliits.
** Petala calyce breviora. Ovarium tomentosum 4. R. rosniarinifolius.
*** Petala calyce longiora. Ovarium muricatum . 5. R. Bowmanii.
II. Frutices glabri. Folia linearia.
\ . Calyx Q1 fere usque ad basim partitus. Brac-
teolae persistentes. Capsula laevis 8. R. glaucus.
2. Calyx usque ad medium partitus.
* Calyx Q deciduus, 4 — 5 mm longus. Cap-
sula ± tuberculata vel echinata.
f Capsula obtusa.
Capsula subglobosa, dense muricata . 9. R. pinifolius.
Capsula oblonga, paulum tuberculata . 10. R. tuberculatus.
ff Capsula acuminata. Folia cyanescentia U.R. cyanescens.
** Calyx fructiger persistens, 8 mm longus . . 12. R. psilocladus.
ß. Flores in racemos 2 — 6-floros dispositi.
I. Frutex undique albido-velutinus 6. R. velutinus.
II. Ramuli calycesque ferrugineo- vel cano-tomentosi . 7. R. trichophorus.
b. Disci Q glandulae 5, stipitatae, laciniis calycis affixae
Sect. 2. Anomodiseus Müll. Arg.
Folia spathulato-oblonga, margine cartilaginea. Species
Tasmaniae 13. R. major.
B. Flores apetali.
a. Flores qj1 in racemos multifloros numerosos dispositi. Styli
apice bifidi Sect, 3. Polystaphylos Grüning.
14. R. muricatus,
Ricinocarpus.
39
b. Flores q* et Q solitarii, axillares v. terminales. Styli
profunde 3 — 4-partiti Sect. 4. Scissostylus Grüning.
15. B. stylosus.
Bentham beschreibt in der Flora austrat. VI. 1. c. \1 Arten. Seitdem ist unsere Kenntnis
um 3 Arten (R. marginatus, relutinus und stylosus) bereichert worden. \ 0 Arten gehören dem
Westen, davon 2 [R. marginatus und rosmarinifolius) der austromalaiischen Provinz an, und
nur 5 finden sich im östlichen Australien. Von letzteren reicht eine (R. ledifolius) bis ins tropische
Ostaustralien hinauf; der subtropische R. pinifolius greift nacli Tasmanien hinüber, wo R. major
einzig und allein endemisch ist.
Die wesentlichsten, überall häufigen Vertreter des Westens und Ostens (R. glaucus und
pinifolius) gleichen sich so sehr, daß sie wohl als vikariierende Formen angesprochen werden
könnten; aber auch der westliche R. trichophorus und der östliche R. Boicmanii haben viel
Gemeinsames ebenso wie der tropisch-westliche R. marginatus mit dem im nördlichen Neusüd-
wales vorkommenden R. speciosus.
R. muricatus hat reiche racemöse Blütenstände unter Verlust der Blumenblätter erlangt
und tritt so — abgesehen von dem Mangel eines Involucrums — in der Gestalt der Blüten an
Bertya heran. Noch näher mit dieser verwandt scheint der für die Eremaea angepaßte R. stylosus
zu sein, da er zu axillären, mit hinfälligen Brakteen versehenen, apetalen Einzelblüten übergegangen
ist; zwar besitzt er einen ausgesprochenen Diskus, doch findet sich die Andeutung eines solchen
ja auch noch in den Q Blüten von Bertya glandulosa. Der tasmanische R. major ist — falls
er überhaupt zur Gattung gehört — durch die ferne Isolierung stark abgewandelt.
Die wahrscheinliche phylogenetische Entwicklung der Westformen würde sich durch nach-
stehende Darstellung versinnbildlichen lassen:
fR. glaucus
.R. eyanesecns
R. marginatus R. rosmarinifdl. / R. psilocladus R. styiosus
Für die Ostformen würde sich folgende Parallel-Reihe ergeben:
R. speciosus R. ledifol. R. Bowmanii
Wenn man also annimmt, daß die mit vollständigen, in Bündeln stehenden $ Blüten
ausgestatteten, breitblättorigen Formen die ursprünglicheren sind, so würde sich unschwer folgern
lassen, daß die Einwanderung der Urvertreter der Gattung an beiden Seiten Australiens vom
tropischen Norden her erfolgte und daß die Umformung um so mehr zunahm, je mehr die
entstandenen Glieder der Gattung in die australischen Trockengebiete hineingerieten, bis schließlich
Arten mit schmalen, womöglich noch durch Harzausscheidung geschützten Rollblättern entstanden.
Im äußersten tropischen Norden Australiens sind jedoch bisher noch keine Ricinocarpus-
Arten gefunden worden.
Was den anatomischen Blattbau betrifft, so weisen die meist isodiametrischen poly-
gonalen Epidermis zellen der Oberblattseite eine verstärkte Außenwand und häufig stark
40 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
gebräunten Inhalt auf. Harzabsondernde Kopfdrüsen (Fig. i E u. F) finden sich nur bei Rieino-
carpus psilocladus, muricatus und stylosus. Oxaldrusen kommen in der Epidermis nie vor.
Die Palissadenzellen sind nur in einem Falle deutlich 2-schichtig; auf der Unterseite bildet nur
R. major palissadenähnliche Zellen aus; die Rippe, welcbe unten gewöhnlich als fast rechteckiger
Körper vorspringt, enthält nie Palissaden. Das zentrale Gcfäßbündel besteht aus sparsamem bis
sehr reichlichem, mit meist weiten Tracheen versehenem Xylem, das von einem wohlausgebildeten
Phloemringe umgeben ist. Die zahlreichsten und weitesten Gefäße finden sich bei den breitblät-
terigen Formen, R. speeiosus und marginatus, in ähnlicher Weise aber auch bei Bertya pedicellata.
Die Gefäß scheide hebt sich gewöhnlich durch Einlagerung von braunen gerbstoffhaltigen
Massen deutlich ab. Mechanische Verstärkungen erhält das Blatt, abgesehen von der äußeren
Epidermiswand, nur durch starkes Collenchymgewebe, welches meist die Palissaden in der
Medianlinie mehr oder weniger verdrängt und einen kleineren oder größeren Teil der Rippe
ausfüllt. Die Blattränder enthalten nur selten einige Collenchymzellen. Hartbastfasern liegen nur
in spärlicher Zahl und auch nicht einmal konstant an der Unterseite des Gefäßbündels von R.
cyanescens und pinifolius. Das Schwamm ge webe ist meist locker und pflegt ebenso wie
das Collenchym reichliche große Drusen sowie Einzelkristalle von oxalsaurem Kalk zu enthalten.
Weit verbreitet sind auch kolbig endende Speichertracheide n. Gerbstoff haltige Schläuche
kommen spärlicher zu Gesicht, oft sind aber ein großer Teil der Palissaden, des Collenchyms
und parallele Zellzüge im Mesophyll bei den Herbarexemplaren stark gebräunt. Die Unterblatt-
seiten neben der Rippe sind in allen Fällen — außer bei R. major — mit sitzenden oder
gestielten Sternhaaren, seltener mit gekräuselten Büschelhaaren dicht besetzt. Zwischen ihnen
liegen die 22 — 38 (u langen Spaltöffnungen, unregelmäßig orientiert, ziemlich nahe beieinander;
oft sind sie papillenartig emporgehoben. Gewöhnlich laufen neben den Schließzellen 2 Nebenzellen
hin, welche die erstem nach dem Blattinnern zu teilweise umgreifen. Die Oberblattseite trägt
nur in 2 Fällen Stomata (s. Schlüssel). Drüsige Gebilde finden sich auf der Unterseite der
Blätter, abgesehen von der Mittelrippe, niemals.
Bei demnachfolgenden an atomischen Bestimmungsschlüssel, bei welchem namentlich
der Blattquerschnitt in Betracht gezogen ist, läßt sich die progressive Entwicklung der Arten
und ihre Verwandtschaft untereinander verfolgen. Leider waren Blätter von R. rosmarinifolius
aus keinem der von mir darum angegangenen größern Museen zu erhalten; die Art konnte daher
im folgenden keine Aufnahme finden.
Bestimmungsschlüssel*) auf anatomischer Grundlage.
A. Blattoberseite ohne K.
* Stomata liegen auf beiden Blattseiten.
u. Blattflächen völlig kahl. E polyedrisch 60 — 90x30—60^*;
Höhe 45(«; Außen- und Innenwand 12 p, dick. Epidermis-
zellen der U halb so groß, 35 fx hoch. Blattrand scharf, nur
aus i Epidermisschichten und unpaaren Randzellen gebildet,
auf dem Durchschnitt meist 9-zellig. Stomata etwas eingesenkt.
Pal in der Medianlinie durch wenige runde Zellen unterbrochen.
Über der Epidermis der unten bogig vorspringenden Rippen
liegt eine Reihe großer, runder, starkwandiger heller Zellen,
darüber schwaches C. Mesophyll der U palissadenähnlich.
Speichertracheiden nicht beobachtet 4 3. R. major.
ß. Auf beiden Blattflächen sitzende St (deren Strahlen 90 — 100 u
lang); E 37 — 45 x 30— 45 ,u; Höhe 35 <u; Außenwand 4 tu.
Blandrand stumpf, enthält reichlich C. Stomata nicht einge-
senkt. Mesophyll der U nicht palissadenartig. Ober- u. unterhalb
des Hauptnerven starkes G, bis zur Epidermis reichend. Xylem
reich, sehr weitporig t. R. marginatus.
** Stomata nur auf U.
a. U mit ± gestielten St.
a. Obere Blattfläche glatt oder mit einzelnen vielzelligen Höcker-
chen besetzt.
I. Pal in der Medianlinie durch G unterbrochen; Xylem sehr
reichlich, weitporig.
*) Erklärung der Abkürzungen: E = Epidermiszellen der Blattoberseite; St = Stern-
haare; C = Collenchym; K = Kopfdrüsen (Fig iE); U = Blattunterseite ; Pal = Palissadenzellen.
Ricinocarpus. 41
1. E 22 ft hoch, Außenwand 10 ,« dick; Größe 37 — 70 x *8 —
27,«. Form: länglicli-polygonal. C der Rippe 2 — mehr-
reihig. Strahlen der St auf U bis 320 fi lang. Im Meso-
phyll und C reichlich Oxaldrusen I. R. speciosus.
2. E 32—40« hoch; Außenwand 7,« dick; Größe 15 —
25X15 — 22 ft. Form: abgerundet -polygonal. C der
Rippe reichlich. Oxaldrusen wie vor. U mit sitzenden
und gestielten St (deren Strahlen 90-120 ,« lang) . . 3. R. ledifolius.
II. Pal nicht unterbrochen; Blattoberfläche mit häufigen
Höckerchen oder Haarstümpfen besetzt.
1. E 35—45// hoch; Außenwand 12 — 15/* dick. Form:
isodiamelrisch; Größe 35 — 45 ,« im Durchmesser. Zahl-
reiche große Oxaldrusen zwischen den Pal, im C und
Mesophyll. Haarstiele der U 45—60 ,« lang 7. R. trichophorws.
2. E 30— 35 ,« hoch; Außenwand 9 — 12 ,« dick, gelblich.
Form: isodiametrisch-polygonal; Größe 30 — 45 ( — 55) ft
im Durchmesser. Oxaldrusen selten. Stiel der St auf der
U 60 ft lang, Strahlen bis 300 ,« lang 5. R. Boicmanii.
ß. Obere Blattfläche mit gestielten St dicht besetzt. E flach,
unregelmäßig-polygonal mit etwas geschlängelten Wänden.
Größe 18—4 5 X 18 — 30 ft. Stomata der U dichtstehend, nicht
eingesenkt. Pal in der Medianlinie durch einige runde Zellen
unterbrochen. C der Rippe reichlich. Oxaldrusen im Meso-
phyll selten 6. R. velutinus.
b. U (außer der Rippe) mit sitzenden St besetzt; Länge der Haar-
strahlen 60 — 110«. Außenwand der E leicht gebuckelt; Pal
in der Medianlinie nicht unterbrochen. C der Rippe reichlich,
des Blattrandes spärlich.
«. Hauptgefäßbündel unten von 2 — 3 weitlumigen Hartbastfasern
begleitet. E 35 — 50 ft hoch; Außenwand 12 — 13 ,« dick.
Größe 35—50 X 33—45 ft. Im Mesophyll sehr reichliche
große Oxaldrusen und weite Gerbstoff behälter 11. R. cyanescens,
ß. Hauptgefäßbündel unten meist von einer Gruppe starker
Sklerenchymfasern begleitet. E last isodiametrisch, 45 t« hoch,
40 — 60,« breit mit 13 ft dicker Außenwand. Oxaldrusen spärlich 9. R. pinifolius.
c. U (außer der Rippe) mit gekräuselten Büschelhaaren (Fig. 1 B)
besetzt.
tt. Außenwand der E besonders am Rand und auf der Rippe
vielhöckerig. E 65 — 90 ft hoch, Außenwand 15—18,« stark.
Zellgröße 45—90 X 35 — 75 ft. Pal nicht unterbrochen. C der
Rippe spärlich. Oxaldrusen selten 8. R. glaueus.
ß. Außenwand nicht gehöckert, höchstens leicht gebuckelt. E
45 ft hoch mit 7 — 12 ft starker Außenwand. Zellgröße und
Pal wie vor. C der Mittelrippe meist 1 -reihig. Oxaldrusen
im Mesophyll reichlich. Länge der 6 ,« dicken Haare bis 120 ft 10. R. tuberculatus.
B. Blattoberseite mit reichlichen K (meist zu 4 wie Fig. 1 F). Stomata
nur auf U. Pal in der Medianlinie durch starkes G unterbrochen.
C der Rippe reichlich.
a. U (außer der Rippe) mit sitzenden, langstrahligen St.
«. E 75,« hoch mit 18,u dicker Außenwand. Zellform läng-
lich-polygonal, radiär um die K geordnet; Zellgrößc 60 —
120 x 45 ft. Im Blattrand spärliches C. Oxaldrusen reichlich.
Strahlen der St steif, gerade 12. R. psilocladus.
ß. E 30 — 35 ft hoch; Außenwand 7 ft dick. Zellgröße 45 —
75 X 35 — 50 ft. Blattrand ohne C. Oxaldrusen selten. Strahlen
der St schlank, gebogen, bis 350 ,« lang, 6,« dick 14. R. muricatus.
b. U (außer der Rippe) mit sitzenden, weichen, welligen, 50 — 75 ,«
langen Büschelhaaren dicht besetzt. E 36 — 35 ft hoch, Außen-
und Innenwand je 7 ,« dick; Größe 30 — 45,«. Pal ± 2-reihig.
Blattrand ohne G. Oxaldrusen selten 15. R. stylosus.
42 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Riciuocarpoideae.
Sect. 1. Euricinocarpus Müll. Arg.
Euricinocarpus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (i 865) 59 et in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 204; Tax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 116. — Petala evoluta.
Disci glandulae 5, latae, laciniis calycis haud affixae.
Von den 12 Arten dieser Sektion finden sich 8 in West-, 4 in Ostaustralien bezw. Tasmanien.
1. R. speciosus Müll. Arg. in Flora XLVII. (1864) 470 et in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 204; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 73. — Roeperia speciosa (Müll.
Arg.) 0. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex erectus. Ramuli cum peliolis et
pagina foliorum juniorum inferiore et inflorescentia tota pilis densis ferrugineis lanato-
tomentosi. Folia adulta oblonga, basi acuta, apice obtusa, coriacea, supra glabra et
obscuro-viridia, subtus cano-tomentosa, margine anguste recurva, usque ad 7 cm longa,
1,5 cm lata; petiolus 5 — 7 mm longus. Flores in apice ramulorum subumbellato-cymosi,
3 — 5, sexu mixti; pedicelli unifiori, rarius biflori, 10 — 15 mm longi, basi bracteis per-
paucis Iinearibus, 4 mm longis fulti, masculi in medio bibracteolati. Calycis <$ ferrugineo-
tomentosi 5 mm longi segmenta ovoidea, acutiuscula. Petala late ovata, basi cuneata,
calyce dimidio longiora. Disci glandulae crassae, truncatae, extus glabrae, sulcatae,
intus arachnoideae, apice villosae. Columna staminalis 5 mm longa, ca. 40-andra.
Calyx Q masculo similis, sed lobi oblongi, obtusi, 6 mm longi; petala caduca, glan-
dulae latae, fere in annulum crenatum connatae. Capsula ovoidea, 3-gastra, 9 mm
longa, adpresso-stellato-hispida, ferruginea. Styli crassi usque ad basim bißdi. Semina 3,
oblonga, carunculata, 5 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, Richmond River, Mount Nullum
(W. Bauerlen!); Wilson River, Port Macquarie (Backhouse).
Nota. Species pulchra decusque omnium Euphorbiacearum stenolobearum (Müll. Arg.).
2. R. marginatus (A. Cunningh.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI.
(1873) 73. — Crohn marginatum A. Cunningh. herb. — Roeperia marginata (Benth.)
O. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex elatus. Ramuli, inflorescentia, utrumque
latus foliorum breviter ac molliter tomentosa. Folia late lanceolata, obtusiuscula, basi in
petiolum 4 mm longum angustata, plana, margine leviter incrassata, 3,5 — 7,5 cm longa,
subtus venis primariis prominentibus, a nervo mediano valde divergentibus praedita.
Inflorescentia terminalis subumbellato-cymosa; flores (J* mediocriter numerosi; pedicelli
ad 5 mm longi, superne angulosi. Segmenta calycis 5, ovata, obtusa, extus tomentosa,
3 mm longa. Petala breviora (1,5 mm longa), glabra, late ovata, obtusissima, subun-
quiculata, margine parce crenulata. Glandulae inconspicuae. Antherae minutae, fere
sessiles. Flores Q perpauci inter masculos. Pedicelli vulgo 1,5 cm longi. Calyx
masculo similis, sed aliquantulum amplior. Ovarium ovatum, tomentosum, apice in
Collum breve angustatum. Styli 3, breviter bifidi. Fructus ignotus.
Austro-malaiische Provinz: Nordwestaustralische Küste, York Sound
(A. Cunningham!).
3. R. ledifolius F. Müll. Fragm. I. (1858) 76; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 206; Baill. Adansonia VI. (1866) 294; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
72. — Roeperia ledifolia (F. Müll.) O. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 618. — Frutex ad
2 — 3 m altus. Rami et inflorescentiae fusco-tomentosi. Folia lineari-lanceolata, obtusa,
mutica, margine laxe revoluta, supra glabra, olivaceo-viridia, subtus incano-tomentosa,
3 — 6 cm longa, statu sicco 3 mm lata; petiolus 4 — 5 mm longus. Inflorescentia rf ter-
minalis cymosa, 2 — 5-flora vel subcorymbosa multiflora; pedicelli 1 — 1,2 5 cm longi,
infra medium bibracteolati; bracteolae squamosae, deciduae. Calyx Q1 4 mm longus,
tomentosus ; laciniae quincunciales, ovatae vel fere orbiculares, basi paullo connatae.
Petala calycem aequantia. Glandulae 5, crassae, breves, truncatae, glabrae, alterni-
petalae vel in annulum crenatum db connatae. Columna staminalis villosa. Alabastra
globosa. Flores Q solitarii sive axillares sive inter masculos, his paulo majores lon-
giusque pedicellati. Calycis segmenta in alabastro quincuncialia. Petala caduca. Discus
hypogynus quasi urceolaris. Germen ovatum stellato-pubescens; styli bifidi. Capsula
Ricinocarpus. 43
subglobosa, stellato-tomentella, loculis omnibus foecunda, 5 — 7 mm longa. Semina
ellipsoidea, laevia, 4 mm longa.
Ostaustralische Provinz: nördliches Neusüdwales, in Gebüschen des
Brigalow- Scrub (F. Müller). — Queensland, Herberts Creek (Bowman); Darling
Downs (Dallachy).
Provinz des tropischen Ostaustraliens: Queensland, am Burdekin River
(F. Müller).
Nota. Vidi specimon tanlum incerti loci ex herb. Endlicher.
4. R. rosmarinifolius (A. Cunningh.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austrat.
VI. (1873) 72. — Croton rosmarinifolium A. Cunningham herb, in Steud. Nomencl.
I. (1840) 447 et in Fl. austrat. 1. c. 73. — ■ Eoeperia rosmarinifolia (Benth.) 0. Ktze.
Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex ramosus, virgatus. Ramuli, inflorescentia et pagina
foliorum inferior minute stellato-tomentosi. Folia angusto-linearia, margine arete revo-
luta, basim versus acuminata, supra mox glabrata, brevissime petiolata, 3 — 7,5 cm
longa. Flores in apice ramulorum fasciculati. Flos tf parvus brevipedicellatus. Calyx
extus tomentosus. Petala minuta glabra; flores Q singuli vel bini inter masculos;
pedicelli primo breves, sed aecrescentes ad 2,5 mm. Calycis segmenta 2,5 mm longa,
angustiora et longiora quam in specie praecedente. Ovarium tomentosum, styli tres
bifidi. Fructus ignotus. — Species a me non visa.
Austromalaiische Provinz: Nordwestaustralische Küste, Montague und
York Sound (A. Cunningham).
5. R. Bowmanii F. Müll. Fragm. I. (1858) 181; Baill. Adansonia VI. (1866)
295; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 206; Benth. et F.Müll. Fl. austral. VI.
(1873) 72. — R. puberulus Baill. Etud. Euphorb. (1858) 344 et in Adansonia 1. c. —
Roeperia Bowmanii (F. Müll.) 0. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 618. — Frutex erectus,
ramosus, 30 — 50 cm altus. Ramuli et inflorescentia ferrugineo-, dein cano-tomentosi.
Folia brevipetiolata linearia, margine usque ad costam revoluta, subacuta vel oblongo-
elliptica, fere plana, omnia supra tuberculato-hispida, subtus albo-tomentosa, 1 — 3 cm
longa. Inflorescentia q? cymosa, terminalis, 2 — 6-flora; pedicelli folia aequantes, vulgo
1 — 1,5 cm longi, deciduo-bibracteolati. Alabastra 4,5 mm longa, 4 mm lata, ellipsoidea.
Calycis segmenta ovata, obtusa, stellato-tomentosa, 4 mm longa. Petala 8 — 9 mm
longa purpurea vel rarius alba. Columna staminalis 8 mm longa et pars filamentorum
libera villosa vel parce pilosa; antherarum thecae flavae vel erubescentes, approximatae,
parallelae. Glandulae bilobatae, aurantiacae, barbatae, 1 mm longae. Flores Q solitarii,
axillares vel in cyma q^. Ovarium hispidum ; styli usque ad basim divisi. Capsula
trigastra, 8 — 10 mm longa, stellato-tomentosa, sed demum obsolete glabra. Semina
fusco-lutea, laevia, 5 — 6 mm longa, 4 mm lata, caruneulata.
Ostaustralische Provinz.
Var. a. genuina Grüning. — Frutex ramosus. Folia 1 — 1,5 cm longa, ob raar-
ginem usque ad costam revolutum linearia, 1 ,5 — 2 mm lata, subacuta.
Ostaustralien (Leichhardt); Neusüdwales: Nördliche Wüste, am Arbuth-
nottrange (A. Cunningham, Fräser); am Macquariefluß nahe seiner Mündung in
den Darling (E. Bowman); Warrumbungle Ranges (Forsyth!); Coonabarabran beim
Warrumbungle Gebirge (Boorman!); Bomera (Maiden!). — Queensland: Am
oberen Maranoa River (Mitchell); auf Hügeln beim Ursprung des Moonie River
(Bowman).
Var. ß. plana Grüning. — Frutex ± virgato-ramosus. Folia oblongo-elliptica,
plana vel extremo margine leviter recurva, obtusiuscula, vix mucronulata, 2 — 3 cm
longa, 4 — 5 mm lata, supra obscuro-viridia, subtus albo-tomentosa. Flores ampliores
quam in var. er., rosei, dein albescentes.
Neusüdwales: The Rock bei Wagga Wagga (Phillips!).
Nota. Varietatis hujus discrimina jam cl. Maiden et Boorman in Proceed. Linnean
Soc. of N. S. W. XXIX. (1904) 7S0 commemoraverunt.
44 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
6. R. velutinus F. Müll. Fragm. IX. (4 875) 2. — Roeperia velutina (F. Müll.)
0. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex undique pilis longis stellatis molliter cano-
velutinus. Folia approximata, angusto-oblonga vel lato-liaearia, extremo margine vix
recurvata, 2,5 — 6 cm longa, 3 — 8 mm lata, nervo mediano prominulo praedita. In-
florescentia q!< racemosa, 6 — 7-flora, 3 cm longa; pedicelli basi bracleis linearibus,
0,5 — 1 cm longis fulti, 3 mm longi. Calycis segmenta 5 — 6, ovata, obtusa, 5 mm
longa, omnino velutina. Petala 5 — 6, spathulata, obtusa, 7 — 1 0 mm longa, intus basi
barbata. Disci glandulae patelliformes, retusae, basi filamentorum exteriorum liberorum
adnatae. Columna staminalis calycem paulo superans, inferne tomentosa. Flores Q.
solitarii, masculis ampliores, plerumque ramulos terminantes. Laciniae calycis velutini
profunde fissi oblongo-ovatae, acutae, 1,2 cm longae, petala fere aequantes. Stigmata
profunde divisa. Germen tomentosum. Capsula matura nondum nota.
Westaustralische Provinz: Lake Deborah (Helms comm. Diels n. 657l!);
längs des Oberlaufes des Irwin River (J. Forrest).
7. R. trichophorus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 60 et in DC. Prodr.
XV. 2. (4 866) 206; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 73. — Roeperia tricho-
phora (Müll. Arg.) 0. Ktze. Rev. gen. I. (1896) 619. — Frutex elatus, dichotomo-
ramosus. Ramuli, inflorescentiae, calyces stellato-tomentosi primo ferruginei, deinde
incani. Folia linearia, margine usque ad costam revoluta, qua de causa fere filiform ia,
2,5 — 7 cm longa, 1,5 — 2 mm lata, acuta, supra glabrata, subtus occulte tomentosa.
Racemi (jf 3 — 6-flori, vulgo 3 — 4 cm longi, foliis floralibus paulo breviores; pedi-
celli 0,5 — 1 cm longi, basi bracteis 5 mm longis fulti, ebracteolati. Calyx q? 4 mm
longus, usque ad dimidium 5-partitus, lobis lanceolatis, acuminatis praeditus. Petala
oblonga, spathulata, obtusa, calycem triente superantia, glabra, purpurea. Columna
staminalis calycem fere aequantia. Alabastra q? oblongo - fusiformia , 4 mm longa,
2,5 mm lata. Flores Q solitarii vel rarius perpauci in basi racemi masculi; pedi-
cellus 8 — 10 mm longus. Calycis 9 mm longi laciniae lanceolato-subulatae, persis-
tentes. Styli fere usque ad basim bipartiti. Capsula ovoideo-oblonga, obtusa, vix tri-
sulcata, albido-villosa, 1 0 mm longa, 8 mm lata. Semina 7 mm longa, laevia, olivacea,
nigro-striata.
Westaustralische Provinz: Südwestaustralische Küste, bei Cape Riche
(Drummond ö. coli. n. 219!).
8. R. glaucus Endl. in Hügel, Enum. (1837) 18; Klotzsch in Lehm. PI. Preiss.
II. (1846—47) 229 et 370; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 344 et in Adansonia VI.
(1866) 295; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 205; Benth. et F. Müll. Fl.
austral. VI. (1873) 71. — R. undulatus Lehm. PI. Preiss. 1. c. 370; Walp. Ann. Bot.
III. (1852—53) 369. — Roeperia glauca (Endl.) O. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 618. —
Frutex glaber, erectus, 30 — 60 cm altus. Rami cinerascentes vel pallidi. Folia brevi-
petiolata, linearia, margine vulgo usque ad costam arcte revoluta, 1,5 — 3 cm longa,
1 — 2 mm lata, pallido-viridia vel glaucescentia, glabra, subtus sub margine villosa.
Flores subsolitarii vel plerumque fasciculati (2 — 4 Q1 cum 1 Q). Pedicelli 1—2,5 cm
longi, basi bracteati et sub medio bibracteolati ; bracteolae squamosae, 2,5 mm longae,
persistentes. Calyx q1 fere usque ad basim 5-divisus; eius laciniae lanceolatae, acutae,
intus ciliatae. Petala oblonga, alba vel statu sicco luteola, 8 — 10 mm longa. Glan-
dulae crassae, latae, alternipetalae , aurantiacae , pilis longis fasciculatis circumdatae.
Flores Q sive apetali sive petalis caducis praediti. Calycis laciniae quincunciales, late
lanceolatae, ciliatae, 5 mm longae. Ovarium glabrum, inferne hirsutum, 5 mm longum.
Glandulae in annulum crassum crenatum connatae. Styli profunde bifidi. Capsula tri-
gastra, oblonga, glabra, laevis, obtusa, inferne dense pilosa, calvescens, 9 mm longa,
6 mm lata. Calyx vix incretus persistens. — Fig. %D.
Westaustralische Provinz.
Var. a. genuinus Müll. Arg. 1. c. — Folia 1,6 — 2,5—4 cm longa; flores quoad
magnitudinem valde ludentes, cymosi vel subsolitarii; petala Q1 8 — 10 mm longa, plana,
vel paulum undulata.
Ricinocarpus.
45
Südwestaustralien (Wawra n. 730!); King Georges Sound (Hügel!); auf
sandig-felsigem Boden des Elisa Mountain und des Darling Range, District Perth;
auf Mount Melville, Distr. Süd-Plantagenet (Preiss n. 2017!); Swan River (Drummond
3. ser. n. 1 4 und IG!, James Mangles!, Preiss n. 2016 pr. p.!); bei Cape Riche
Fig. 8. A—C Ricinocarpus muricatus Müll. Arg. A Habitus. B Flos $. 0 Flos Q calyce
partim socto. — DR. glaucits Knd. Capsula matura. — E—F R. pinifolius Dcsf. E Diagramma
floris Q. F Alabastrum <$. — A—G Icon. origin., cetera scc. Baill.
(Drummond 5. ser. n. 220 !); Perth (Guilbert n. 127!); längs der Küste von Cape Arid
bis C. Paisley (F. Müller); Melbourne, östlich bei Mogumber, 175 m, in Büschen auf
kiesig-lehmigem Boden (Diels n. 405l!); Moore River, in Gebüschen (Pritzel n. 583!).
Nota. Cl. F. Müll. [Fragm. VI. (1868) 182] altitudinem fruticis ad 3,5 m indicat.
46 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Var. ß. undulatus (Klotzsch) Müll. Arg. 1. c. — Folia 2 — 5 cm longa. Flores
depauperato-corymbosi. Petala q? 10 — 4 4 mm longa, undulata. — Varietas a me
non visa.
Südwestaustralien: Swan River (Preiss n. 2016 pr. p.).
Var. y. jasminoides Baill. in Adansonia VI. 1. c. — Fruticulus 25 — 30 cm altus,
parce ramosus, omni ex parte gracilior quam var. a et ß. Folia valde linearia, non
arcte revoluta, subtus pallidiora. Pedicelli filiformes, nondum 1 cm longi. Petala angusto-
linearia, 5 mm longa, albida, statu sicco sulfurea.
Südwestaustralien: Mount Melville bei Cape Riche, auf kalkigen, steinig-buschigen
Abhängen, 40 m ü. M. (Diels n. 3438!); Gipfel des Mount Melville auf freien Stellen
in kiesigem Granitschutt, 157 m (Diels n. 3384!).
9. R. pinifolius*) Desf. in Mem. mus. Par. III. (1817) 459 t. 22; Endl. Iconogr.
gen. pl. (1838) t. 124; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 343 t. XII; Hook. f. Fl. Tasman.
I. (1860) 338; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 205; Baill. in Adansonia VI.
(1866) 294; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 70. — R. sidaefolius F. Müll,
ex Baill. Etud. Euphorb. 3 4 4. — Echinosphaera rosmarinoides Sieb, ex Steud. Nomencl.
ed. 2. I. (1840) 538 et Sond. in Linnaea XXVIII. (1856) 562. — Groton corollatum
Soland. sched. ex Baill. Etud. 3 44. — Roeperia pinifolia Spreng. Syst. Veg. III. (1826)
147. — ■ R. pinifolia (Spr.) Desf. O. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 618. — Frutex glaber
erectus, 60 — 90 cm altus, densiuscule ramosus, saepius fere unisexualis. Folia approxi-
mata, linearia, margine usque ad costam arcte revoluta, acuta vel mucronata, supra
glaberrima, subtus albido-tomentella, 2 — i cm longa, 1,5 mm lata; petiolus 2 — 3 mm
longus. Flores fasciculati ramulos terminantes , vulgo 3-6 (^ cum 1 Q ; pedicelli
1 — 2 cm longi, bractea basali lata, obtusa bracteolisque binis caducis, supra medium
sitis praediti, masculi erecti, graciles, feminei validi, superne incrassati. Calyx q1 4 mm
longus, usque ad dimidium 4 — 6-, vulgo 5-lobatus ; lobi deltoidei, extus glabri, intus
paulum puberuli. Petala obovalo-spathulata, albida vel statu sicco fusco-purpurea, 1 —
1,5 cm longa, glabra. Glandulae luteae. Columna staminalis 6 — 8 mm longa. Calyx
Q amplius divisus, mox deciduus. Glandulae hypogynae 5. Stigmata linearia, bi-
partita. Capsula fere globosa, 1 ,2 cm longa, longitrorsum parce trisulcata, dense muri-
cata vel echinata; columella persistens, clavata, 1 cm longa. Semina fere cylindrica,
laevia, luteo-fusca vel marmorata, 8 mm longa, 4 mm lata, carunculata. — Fig. lA — B.
Ostaustralische Provinz: Queensland (Am. Dietrich!); Moreton Island
(A. Cunningham, F. Müller). — Neusüdwales (Sieber, fi. mixt. n. 526!); Port
Jackson (R. Brown, Sieber n. 293!, Gaudichaud, Lindley!, Forsyth!); Blue
mountains (Miss Atkinson, Caley!); Sydney (Hügel!, Verreaux!, Betche!);
Botany Bay (Hügel!, F. Mülller!, Jelinek!, Luhmann!); Twofold Bay (Moss-
mann!). — Viktoria (Oldfield!); Port Phillip (Walter!); Umgegend von Melbourne
(Gunn, Wilhelmü); Sandringham (Weindorfer n. 25 !); Cheltenham bei Port Phillip
(Morrison!).
Provinz Tasmanien: Tasmanien, reichlich auf Sandhügeln nahe der Nord-
küste (Gunn n. 744!, Rev. Dufton!).
Nota. See. cl. F. Müller (Fragm. Phyt. Austral. VI. (1868) 182) altitudinem ad 4,5 m petit.
10. R. tuberculatus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 60 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 205; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 70. — Roeperia tuber -
culata (Müll. Arg.) O. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex erectus, glaber. Rami
rubello-fusciduli, rigidi, breviter subternatim ramulosi. Ramuli purpurascentes, dense
foliosi .vel demum cicatricosi. Folia linearia, 1 — 2 cm longa, 1 — 1,5 mm lata, obtusa,
apiculala, margine usque ad costam revoluta, glabra, subtus sub margine tomentella,
brevipetiolata. Flores in apice ramulorum cymosi (vulgo 1 Q cum 4 — 6 (j*) ; pedicelli
Cf foliorum longitudine vel longiores, statu antheseos ebracteolati. Calyx 3 mm longus,
*) Cl. Desf. scripsit Ricinocarpos pinifolia.
Ricinocarpus. 47
fere usque ad dimidium 5-lobatus, intus et margine pubescens. Petala triplo longiora
et ultra, intus basi puberula. Glandulae bilobatae. Pedicelli Q breviores, sed flos
paulo major et calyx deciduus profundius divisus quam q*. Capsula 1 2 mm longa,
8 — 10 mm lata, obtusa, rufa, parce tuberculata. Semen lOram longum, laeve, ca-
runculatum.
Wesaustralische Provinz: Westaustralien, Lucky Bay (Brown, Drura-
mond 4. ser. n. 84!).
11. R. cyanescelis Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 60 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 205; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 70. — R. glaucus
d. cyaneseens Baill. in Adansonia VI. (1866) 295. — R. taxifolia Klotzsch ex sched.
herb. Endl. — Roeperia cyaneseens (Müll. Arg.) 0. Ktze. Bev. gen. I. (1891) 618. —
Frutex erectus, glaber, valde ramosus, cicatricosus, 1,20 — 3 m altus. Bamuli nigres-
centes. Folia anguste lineari-spathulata, margine usque ad costam leviter revoluta, obtusa
vel polius minute recurvo-apiculata, juniora statu sicco fusca, adulta cyanescenti-viridia,
1,2 — 2,5 cm longa, fere 2 mm lata. Flores solitarii vel masculi 2 — 4-fasciculati ;
pedicelli 0,5 — 1 cm longi, bracteis bracteolisque duabus supra medium sitis, mox deci-
duis praediti. Calyx q* campanulatus, ca. 3 mm longus, usque ad medium 5-partitus,
glaber, margine puberulo-ciliatus. Petala intus basi villosa, 1 cm longa. Glandulae
glabrae, bilobatae. Columna staminalis 6 mm longa. Calyx Q multo longior et pro-
fundius divisus quam q1, mox deciduus. Ovarium ampulliforme, id est apice valde an-
guslatum, stylis 3 profunde bifidis, divergentibus, recurvis coronatum. Capsula 1,5 cm
longa, 1,2 cm lata, acuminata, tuberculata. Semen 8 mm longum, laeve, fusco-luteum
vel maculatum, caruneulatum.
Westaustralische Provinz: Swan Biver (Drummond suppl. n. 15!); sandige
Plätze längs der Küste von Esperance Bay bis zu Cape Paisley und Port Malcolm (Max-
well comm. Diels n. 6579!).
Nota. In herb. mus. Bcrolin. et Vindobon. spoeimina duo Sieberiana ex herb. Endlicher
sine loco naturali inveniuntur, quae, quamvis cl. Sieb er in Australia orientali collcgerit,
certissime ad R. cyaneseentem attinent. Error subesse videtur.
12. B,. psilocladus (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
71. — Bertya gummifera ß. psiloclada Müll. Arg. in Flora XLVII. (186 4) 471 et in
DC. Prodr. XV. 2. (1866) 210. — Bertya polymorpha Baill. Adansonia VI. (1866)
299 ex p. — Roeperia psiloclada (Benth.) O. Ktze. Bev. gen. I. (1891) 619. — Frutex
glaber vel scaber, viscosus, ± rigidus. Bami aliquantum flexuosi. Folia linearia, usque
ad costam arete revoluta, scabrida, 3 — 4 cm longa, 2 — 2,5 mm lata, obtusa brevissime
petiolata. Flores solitarii vel masculi bini in apice ramulorum foliosorum siti; pedicelli
adulti 6 — 8 mm longi, ebracteolali. Calyx tf 4 — 5 mm longus, usque ad medium
5-partitus; laciniae ovatae, obtusissimae. Petala 8 — 10 mm longa, statu sicco fusca,
oblonga. Pars filamentorum libera antheras minutas aequans. Flos Q statu tantum
praeflorationis notus; alabastrum 4 mm longum. Segmenta calycis oblonga, imbricata.
Glandulae annulum crenatum formantes. Ovarium conoideum, glabrum; slyli breves,
bilidi. Pedicellus fruetifer 1 cm longus, rigidus, teres; lobi calycis fruetiferi coriacei,
ca. 8 mm longi. Capsula ignota; columna centralis persislens 8 mm longa.
Westaustralische Provinz: Swan Biver (Drummond 2. vel 3. ser. n. 153!).
Nota. Nonnullis formis R. glauci similis, sed rigidior.
Sect. 2. Anomodiscus Müll. Arg.
Änomodiscus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 59 et in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 204; Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 116. — Petala evoluta.
Disci Q glandulae 5, stipitatae, staminibus similes, calycis laciniis adhaerentes.
13. R. major Müll. Arg. 1. c; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 72. —
Roeperia major (Müll. Arg.) O. Ktze. Bev. gen. I. (1891) 618. — Frutex glaber. Rami
teretes, paulum striati, validi, dense foliosi. Bamuli dr compressi, purpurascentes. Folia
48 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
mediocriter adpressa, fere sessilia, spathulato-oblonga, obtusa, apiculata, margine tenui
quasi cartilagineo leviter recurva, glaberrima, statu sicco minutissime punctulata, 1 —
3 cm longa, 4 — 8 mm lata, evenosa. Flos q1 ignotus. Flores Q axillares, brevissime
pedicellati. Calycis 6 mm longi laciniae lato-lanceolatae, persistentes. Petala lanceolata,
angusta, acuta, calycem nondum aequantia, rigidula. Glandulae 5, stipitatae, laciniis
calycis adhaerentes. Ovarium globosum, laeve, glabrum, 3 mm longum; styli inferne
in columnam brevem connati, superne patuli vel recurvi, bifidi, 3 mm longi. Capsula
matura ignota.
Provinz Tasmanien: Tasmanien (Verreaux!).
Nota. Propter dofoctum florum $ et formam foliorum hacc planta non sine dubio ad
Ricinocarpum ponenda est.
Sect. 3. Polystaphylos Grüning.
Petala suppressa. Disci glandulae segmentis calycis haud affixae. Styli graciles
vulgo bifidi. Inflorescentiae tf racemosae, multiflorae, numerosae.
Nota. Nomen Apetalidion, a cl. Müll. Arg. in DC. Prodr. I.e. huic sectioni datum, teneri
non potest, quod etiam Sect. 4. petalis destituta est.
14. K. muricatus Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (»865) 61 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 207; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 73. — Roeperia muri-
cata (Müll. Arg.) 0. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 619. — Frutex gracilis, paululum vir-
gatus, ad 1 m altus, monoieus, sed defectu florum q? saepius quasi dioieus. Rami
nigrescentes. Ramuli fusci, viscosi. Folia alterna, approximata, linearia, margine usque
ad costam revoluta, luteo-viridia, obtusa vel acutiuscula, glabra, resinosa, subtus oeculte
tomentosa, 2 — 6 cm longa, 1,5 mm lata. Inflorescentiae q? numerosae, in apieibus
ramulorum racemosae, vulgo 12 — 1 5-florae, ca. 2 cm longae; pedicelli singuli bracteis
linearibus, 3 mm longis basi fulti, ebracteolati, 0,4 ad 1 cm longi. Laciniae calycis (j1
5-partiti, glabri ovatae, intus et margine puberulae, recurvae, petaloideae, statu sicco
fusco-luteae, 3 mm longae. Petala nulla. Glandulae episepalae, minutae. Columna
staminalis ad 4 mm longa, ca. 30-andra. Flores Q basi racemorum (j1 solitarii vel
rarius in speeiminibus unisexualibus axillares, dispersi; pedicelli 0,5 — 2 cm longi, su-
perne incrassati. Laciniae calycis 5, virides, lanceolatae, acutae, 3 mm longae, sub
Capsula 4 mm longae, rigidae, persistentes. Ovarium glabrum; styli 3 mm longi, usque
ad dimidium bifidi, eorum crura vulgo iterum furcata. Capsula fere globosa, parce tuber-
culata, glutinosa, 8 mm longa; columella persistens triquetra, clavata, 6 mm longa.
Semina 4 mm longa, 2 mm lata, cylindrica, laevia, brunnea vel marmorata, caruneu-
lata. — Fig. 8 Ä—G.
Westaustralische Provinz: Bei Cape Riche (Drummond 5. coli. n. 218! et
suppl. n. 85!); Süden des Distrikts Coolgardie, Dundas, 300 m über dem Meere zwischen
Granitfelsen (Diels n. 5251 !).
Sect. 4. Scissostylus Grüning.
Petala suppressa. Discus patelliformis. Styli crassi, profunde 3 — 4-partiti. Flores
solitarii, axillares.
15. R. stylosus Diels in Engler's Bot. Jahrb. XXXV. (1904) 335, Fig. 40. — Frutex
ramosissimus, rigidus, omnibus partibus viseidus, ad 1 m altus, vulgo nanus. Rami ra-
mulique erecti. Folia coriacea, crassa, linearia, obtusa, margine arete revoluta, glabra, 7 —
10 mm longa, 1 mm lata; petiolus nondum 1 mm longus. Flores q? axillares, solitarii;
pedicellus 2 — 4 mm longus, deciduo-bracteolatus. Calyx q? campanulatus, usque ad dimi-
dium 4-parütus; lobi ovati 4 mm longi, 2,5 mm lati, ochroleuci. Petala nulla. Discus
patelliformis, aurantiacus, pilosus. Columna staminalis ca. 3 4-andra; thecae parallelae;
connectivum apice bifidum. Flores Q item axillares vel saepe terminales; pedicellus
2 — 4 mm longus, clavatus. Calycis tubus 4 mm longus; limbus 4— 6-(inaequaliter)
Ricinocarpus, Bertya.
49
lobatus, ochroleucus, sub fructu increscens, rigidus. Petala nulla. Discus masculo
similis. Styli 3, crassi, purpurei, profunde 3 — 4-partiti, patentes. Capsula fere globosa,
valde resinosa, rugosa, calycis lobos duplo superans, 1 cm longa. Sernina 3, laevia,
castanea, carunculata, oblonga, 5 mm longa. — Fig. 9.
West australische Provinz: Süden des Distriktes Coolgardie, bei Gilmores,
westlich von Lake Cowan in offenen Gebüschen auf sandigem Lehm (Diels n. 5212!).
Species excludendae.
Ricinocarpus Mi t che 11 i == Bertya Mitchcllii.
Ricinocarpus tasmanicus = Bertya tasmanica.
Ricinocarpus 0. Ktze. Rev. gen. I. (1891) 615—18 et III. 2. (1893) 290 — 292 =
Acalypha.
Fig. 9. Ricinocarpus slylosus Dicls. A Habitus rami floriferi. B Flos $. C Flos $ periantliio
dcmpto. D Flos Q. E Flos Q periantliio dempto. F Styli. O Fructus. H Cocci separati.
J Semen. — Icon. scc. Diels 1. c. reit.
2. Bertya Pianch.
Bertya*) Pianch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845) 472 t. 16A; Endl. Gen. pl.
suppl. V. (1850) 90 ; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 347 t. 18; Hook. f. Fl. Tasm. I.
(1860) 339; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 208; ßenth. et F. Müll. Fl.
austral. VI. (1873) 74; F. Müll. Fragm. VIII. (1874) 141; Baill. Hist. pl. XV. (1874)
192; Benth. et Hook. f. Gen. III. (I 880) 264; Pax in Engl. u. Prantl, Pflzfam. III. 5.
(1890) 116.
Flores monoici, apetali. Flos q?: Calycis segmenta 5, rarius 4, ± petaloidea,
subaequalia, imbricata. Discus nullus. Stamina numerosa (18 — 70); filamenta bre-
vissima, columnae centrali adnata; antherarum thecae parallelae, extrorsae; connec-
tivum apice bifidum. Ovarii rudimentum nullum. Flos Q : Calyx masculo similis,
saepius minor, segmenta angustiora et acutiora, interdum accrescentia. Discus 0, raris-
sime 5-glandulosus. Ovarium sessile vel brevipedicellatum, 3-loculare; styli liberi vel
*) Nomen datum in memoriam M. le Goratc Leonce de Lambertye, botanici et horti-
cultoris in oppido Montlucon (Allier) 1810 nati.
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Erabryoph)ta siphonogama) 147.' 4
50 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantberoideae et Ricinocarpoideae.
basi breviter connati, integri vel profunde 2 — 7-fidi, vulgo 3-fidi; ovula in loculis
solitaria. Capsula ovoidea vel oblonga, abortu saepius 1-locularis, 1-sperma. Semen
oblongum vel fere globosum, laeve, carunculatum ; embryo, ubi notus, linearis, rectus,
cotyledonibus radicula longioribus, vix latioribus praeditus. — Frutices vel raro arbores
saepe glutinosi, äz stellato-tomentosi vel glabri. Folia alterna vel rarius opposita, ex-
stipulata, linearia, margine revoluta vel oblonga, plana, margine ± recurva, supra glabra
vel parce stellato-pilosa, subtus stellato-tomentosa. Flores vulgo axillares, solitarii vel
pauci inaequaliter evoluti, pedunculati vel sessiles, raro terminales tumque racemosi,
(fere) semper involucrati; bracteae apice peduncelli 2 — 8, parvae, imbricatae vel raro
decussatae, persistentes vel deciduae.
Species 19 australienses.
Clavis specierum.
A. Folia lata (oblonga v. orbicularia), plana v. concava . Sect. I. Euryphylla Grüning.
a. Flores pedunculati; folia brevipetiolata; bracteae haud
oppositae Subsect. 1. Pedunculatae Grüning.
a. Folia adulta supra glabra.
I. Folia elliptica, plana (1,5 — 4 cm X 7 — 16 mm);
pedunculi graciles \. B. pomaderroides.
II. Folia elongata, fere linearia, plana (2 — 7 cm X
4 — 8 mm); pedunculus Q validus 2. B. Findlayi.
III. Folia obovata, margine paulum recurva (1 — 1,8 cm
X 4 — 7 mm); pedunculi graciles 3. B. oblongifolia.
ß. Folia supra stellato-pilosa (3 cm X 1 — 1,2 cm); pe-
dunculi graciles 4. B. Brownii.
b. Flores Qp sessiles; folia conspicue petiolata; bracteae de-
cussatae Subsect. 2. Sessiliflorae Grüning.
er. Folia orbicularia, bullata, 4 — 13 mm longa; bracteae 4 5. B. rotundifolia.
ß. Folia elliptica, plana (3 — 5 cm X 1 — 4,25 cm), op-
posita; bracteae 6 . 6. B. oppositifolia.
B. Folia angusta (linearia v. lanceolata) margine revoluta v.
recurva Sect. II. Stenophylla Grüning.
a. Folia sublinearia v. lanceolata, fere plana, margine laxe
recurva Subsect. 1. Recurvae Grüning.
or. Pedicellus Q supra involucrum fere nullus.
I. Folia supra dense stellato-pilosa (2 — 6 cm X 3 —
6 mm); bracteae 10—12; styli 3 — 4-fidi . ... 7. B. oleifolia.
II. Folia supra parce puberula (2 — 4 cm X 4 mm);
bracteae Q vulgo 3; styli 5 — 7-fidi 8. B. polystigma.
III. Folia supra scabriuscula, nitida (1,5 — 2,3 cm X
3 mm); bracteae 5—6; styli 3-fidi 9. B. glandulosa.
ß. Pedicellus Q 3 — 5 mm longus.
Folia (2 — 6 cm X 4 — 6 mm), sublanceolata . . . 10. B. pedicellata.
b. Folia angusto-linearia, margine fere usque ad costam re-
voluta Subsect. 2. Acerosae Grüning.
a. Folia adulta scabrida vel inconspicue puberula.
I. Capsula glabra.
1. Folia 1 — 3 cm longa, 2 — 3,5 mm lata, obtusa;
ramuli villosi 11 . B. gwnmifera.
2. Folia 3 — 5 cm longa, 1,5 mm lata, acuta; ra-
muli glabri 12. B. pini folia.
II. Capsula pilosa.
4. Folia adulta 1 — 2 cm longa, scabriuscula, dr
compressa 1 3. B. rosmarini folia.
Bertya. 51
2. Folia adulta 2 — 3 cm longa, scabrida v. parce
puberula, rigida, saepius quasi teretia . . . . 14. B. Mitchellii.
ß. Folia adulta glabra et laevia.
I. Sepala Q 5.
1. Ovarium glabrum, resinosum.
* Folia 1 — 2 cm longa; stylt trifidi 15. B. Cunninghamii.
** Folia 0,3 — 1 cm longa; styli bifidi . . . . 16. B. dimerostigma.
2. Ovarium pilosum.
* Folia 1,5 — 2 cm longa, acicularia; flores axil-
lares 1 7. B. tasmanica.
** Folia 1 — 1,5 cm longa, obtusa; inflorescentia
terminalis, racemosa 18. -B. Andrewsii.
II. Sepala 4. Folia 2,5 cm longa; inflorescentia ut in
praecedente 19. B. quadrisepala.
Die Artenzahl hat sich seit Herausgabe der Flora australiensis (1873) erheblich vermehrt.
Bentham zählt nur 9 Spezies auf. Von diesen mußten jedoch 2 Kollectivspezies namentlich
auf Grund der Blattstruktur in je 2 schon von Müller Arg. beschriebene Arten wieder zerlegt
werden, und zwar B. rosmarinifolia durch Lostrennung von B. tasmanica und B. pomaderroides
durch Abzweigung von B. oblongifolia. Beide Abzweigungen stellen sicherlich gute Arten dar.
Durch die Einteilung der Gattung in 2 Sektionen hat meines Erachtens eine Zerlegung in
2 natürliche Gruppen stattgefunden. Die weitere systematische Gliederung stößt bei den Steno-
phylla wegen der großen Übereinstimmung in Blüten- und Blattbau auf Schwierigkeiten, zumal
viele Merkmale variiren bzw. Übergänge von einer Art zur andern zeigen. Schon Baillon
vermochte (Adansonia VI. [1866] 298) bei B. oleifolia, gummifera, rosmarinifolia, Cunning-
hamii, Mitchellii und tasmanica keine sicheren Artmerkmale aufzuGnden, ja B. Mitchellii und
tasmanica konnte er überhaupt nicht unterscheiden und stellte daher unter dem Sammelnamen
B. polymorpha eine Reihe von Varietäten auf. Die Sectio Stenophylla macht überhaupt den
Eindruck, als ob die Artmerkmale ihrer Glieder noch nicht genügend befestigt seien, und gibt
somit ein ausgezeichnetes Beispiel für einen australischen Endemismus. Eine Gliederung mancher
der aufgestellten Arten in Subspezies und Varietäten wird überhaupt erst erfolgen können, wenn
mehr Untersuchungsmaterial vorliegt; vielleicht wird sich dann auch ergeben, daß manche
Übergangsformen des Herbarmaterials auf Bastardierung beruhen.
Was die geographische Verbreitung der Gattung betrifft, so sind alle Spezies mit Ausnahme
von dreien (oder vieren*) in den östlichen Teilen Australiens (einschl. Tasmanien) heimisch. Die
westlichen Formen (B. dimerostigma, Andrewsii, quadrisepala und vielleicht auch Cunninghamii)
gehören sämtlich zur Sect. Stenophylla.
Das Hauptentwicklungszentrum liegt also im Osten, und hier dürften somit auch die älteren
aus besonderen Gründen nicht sehr stark fortgeschrittenen Formen zu suchen sein.
Als Brücke nach dem Westen kann wahrscheinlich die für die Eremäa durch starken
Wasserspeicher und reichlichen Harzüberzug gut angepaßte B. dimerostigma angesehen werden,
während B. Cunninghamii — falls ihr Vorkommen im Westen gesichert sein sollte — wohl eher
an der Südküste entlang, vielleicht mit Hilfe von ostwestlichen Meeresströmungen die fernen
Standorte erreicht haben dürfte. Die übrigen beiden westlichen Arten weisen bereits Zeichen
fortgeschrittener Entwicklung auf; beide tragen keine axillären Einzelblüten mehr, sondern bilden
terminale racemöse Blütenstände aus; bei B. Andrewsii ist außerdem der Hüllkelch sehr reduziert,
während B. quadrisepala durch die in Vierzahl fixierten Sepala charakterisiert ist.
Die phylogenetisch ältere Gruppe dürfte die Sektion der Euryphylla darstellen. Die Blätter
dieser Sippe sind verhältnismäßig einfach gebaut, sie haben noch die ursprünglichere Form be-
wahrt, ihre Anpassung an das Klima ist noch keine so in die Augen fallende wie bei den erikoiden,
meist mit Rollblättern versehenen Stenophylla, wenn auch ein starker Transspirationsschutz durch
dichte Sternhaarentwicklung auf der Blattunterseite sowie an jungen Trieben nicht zu verkennen ist.
Den ältesten, weil einfachsten Typus stellt die Subsectio der Pedunculatae dar. Hier finden
sich noch größere länger und meist zart gestielte axilläre Blüten und papierdünne, grüne mit
parallelen Seitennerven versehene, rundliche oder längliche Blätter an Sträuchern, die Baumhöhe
erreichen, in den Arten B. pomaderroides und B. Findlayi.
*) Nach F. Müller (Fragm. X. (1876) 52), kommt B. Cunninghamii auch in Westaustralien
am Victoria-Spring vor. Ein Specimen von dort habe ich nicht gesehen.
4*
52 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Eine weiter fortgeschrittene Entwicklung zeigen schon B. oblongifolia und B. Brownii mit
lederartig derben Blättern, letztere sogar mit fein behaarter Oberfläche. Als noch weiter abge-
ändert können die Sessiliflorae gelten. Auch sie besitzen lederartige Blätter, doch sind sie außer-
dem zu der für die Gattung typischen Anordnung der Blüten in Form von axillären sitzenden
Einzelblüten übergegangen und weisen außerdem in der 4- oder 6-Zahl dekussierte Brakteen auf;
B. oppositifolia hat schließlich noch gegenständige Blattstellung erworben. Als Übergangsform
zur nächsten Sektion der Stenopkylla kann B. oleifolia angesehen werden. Die übrigen Arten
gehen allmählich zu stärkerer Anpassung an das trockene, zum Teil windige Klima durch Ver-
schmälerung und starke Einrollung der Blätter sowie durch ausgesprochene Entwicklung von
harzabsondernden Kopfdrüsen auf der Oberfläche (Fig. \ E und F) über; bei B. tasmanica und B.
pinifolia haben die eingerollten Blätter fast Nadelform erreicht. — Auffällig ist die zunehmende
Zerschlitzung der Griffel, welche mit den 5 — 7-fach geteilten Styli der B. polystigma den Höhe-
punkt erreicht.
Die Mittelrippe des Blattes tritt unten überall als eine mehr weniger rechteckige Säule stark
hervor. Sie ist von einer starkwandigen kleinzelligen Epidermisschicht überzogen. Ihre Seiten-
flächen sind bei den Stenopkylla oft ausgekehlt, so daß bei völliger Umrollung des Blattrandes
zu beiden Seiten der Rippe fast zylindrische, nach außen abgeschlossene, mit Haargewirr erfüllte
Hohlräume entstehen.
Die Gattung Bertya zeichnet sich im anatomischen Blattbau durch eine kräftige
Epidermis der Blattoberseite aus. Ihre polygonalen, meist nahezu isodiametrischen Zellen, die
oft mit braunen gerbstoffhaltigen Massen erfüllt sind, werden häufig von den erwähnten Kopf-
drüsen unterbrochen. Das Palissadengewebe ist nur selten 2-schichtig; auf der Unterblattseite
kommen Palissaden nie vor. Die Palissadenschicht wird in der Medianebene entweder durch einige
große wasserhelle Zellen von der Epidermis abgedrängt oder durch reichliches Collenchym unter-
brochen. Das Phloem ist überall reichlich. Das Xylem ist ziemlich engporig und häufig spärlich.
Die reichlichsten und weitporigsten Tracheen finden sich bei B. pedicellata, welche sich hierdurch
(sowie durch den Besitz einiger Sklerenchymfasern an der Unterseite des Gefäßbündels) als Über-
gangsform zur Gattung Bici?wcarpus erkennen läßt. Die Unterseite der Rippe weist über der
Epidermis wenigstens 1 Reihe von weiten starkwandigen Collenchymzellen auf; vielfach ist jedoch
der größte Teil der Rippe bis zur Gefäßscheide hin von solchen Zellen erfüllt, so daß nur
schmale Seitenstreifen der Rippe für chlorophyllhaltiges Schwammgewebe übrig bleiben. Die
Collenchymzellen sind vielfach mit braunen Massen gefüllt. Zwischen den Palissaden, im Mesophyll
und Collenchym finden sich stets auffallend große (bis 45 [i im Durchmesser betragende) Idio-
blasten mit Drusen von oxalsaurem Kalk. Dieselben sind bisweilen (z. B. bei B. Mitchellii so
reichlich, daß sie auf dem Querschnitt in der Mittelrippe dicht beieinander liegen. Längere mit
braunen gerbstoffhaltigen Massen gefüllte, auch anastomosierende Schläuche findet man oft im
Mesophyll, auch zwischen Palissaden und Epidermis. Speichertracheiden kommen im Schwamm-
gewebe fast überall vor. Die Epidermis der Blattunterseite ist zarter und kleinzelliger, sie enthält
meist allein die zahlreichen, oft papillenartig emporgehobenen kleinen Stomata.
Über die nähere Verwandtschaft der einzelnen Arten untereinander läßt sich bei dem meist
sehr ähnlichen Blütenbau vielleicht ein gewisses Urteil durch den nachfolgenden anatomischen
Bestimmungsschlüssel, welcher auf der Struktur des Blattes, namentlich des Querschnittes,
aufgebaut ist, gewinnen. Von besonderer Wichtigkeit sind hierbei die Trichomgebilde, weil diese
für die einzelnen Arten recht konstante Merkmale darbieten. Leider konnte B. Andrewsii in dem
Schlüssel nicht berücksichtigt werden, da von dieser Art kein Blattmaterial zu erlangen war.
Bestimmungsschlüssel*) auf anatomischer Grundlage.
A. Blätter länglich, breit, flach oder rundlich-konvex Sect. I. Euryphylla.
a. E länglich oder rundlich mit ± geschlängelten Zwischenwänden.
Zellgröße 35— 60 x 22— 35 ,«; Höhe 22— 30 u; Außenwand 4—
6 ja dick. Mittelrippe mit reichem C.
ct. Oberblattseiten kahl.
I. Zwischen den E spärliche K. Pal in der Medianlinie
durch reichliches C unterbrochen. U mit sitzenden und
gestielten St \. B. pomaderroid.es.
II. K fehlen. Pal nur durch wenige runde Zellen unter-
brochen. U nur mit gestielten St 2. B. Findlayi.
*) Erklärung der Abkürzungen s. S. 40, Fußnote.
Bertya. 53
ß. Oberblattseiten mit gestielten St (Stiel 75 — 120 u lang, Strahlen
bis 320 u lang). K fehlen. Pal wie vor. U mit sitzenden starren
St und sparsamen großen, gestielten St 4. B. Broumii.
b. E polygonal, geradwandig.
a. E 30—33 fx hoch.
I. K spärlich. E 45 — 60 X 30 — 35 ll groß mit 3—4 ll dicker
Außenwand. Pal in der Mittellinie nur durch einige Zellen
von E abgedrängt. C der Rippe an den Seiten 2 -reihig.
U mit sitzenden und gestielten St 3. B. oblongifolia.
II. K fehlen. E isodiametrisch von 30 — 35 ll Durchmesser;
Außenwand 7 — 1 0 ll dick. Oberblattseite mit vielzelligen
Höckerchen. Pal 2-reihig, durch reiches C unterbrochen.
C der Rippe reichlich. U mit sitzenden kleinen und großen St 6. B. oppositifolia.
ß. E 35—40 li hoch. Größe der* E 45—65 X 35—45 ll; Außen-
wand 9 [x dick. Oberblattfläche mit vielzelligen Höckerchen.
C in der Mittellinie zwischen den Pal und in der Rippe reich-
lich. U mit großen St (deren Stiel 90 — 4 35 tu lang) und ein-
gestreuten kleinen 2 — mehrzelligen Köpfchendrüsen .... 5. B. rotundifolia.
B. Blätter schmal, lanzettlich oder linealisch mit umgerollten Rändern Sect. II. Sfcenophylla.
a. Blätter schmallänglich oder lanzettlich mit umgebogenem Rande.
K nicht vorhanden Subsect. 1. Recurvae.
rc. Oberblattseiten mit gestielten St oder Stummeln von solchen.
I. E 16 li hoch, Außenwand 6 li dick; Zellgröße 15X15^.
Stiele der St der Oberseite ca. 35 li lang, die der U oft auf
zitzenförmigen Emergenzen stehend, bis 100 ll lang. C der
Mittelrippe reichlich 7. B. oleifolia.
II. E 45 li hoch, Außenwand 7 li dick; Zellgröße 30—45 X 35—
45 li. Oben kurzgestielte St mit an die Fläche ange-
drückten langen Strahlen. U mit langen St (Stiel bis 120 li
lang) und eingestreuten vielzelligen, ca. 22 li langen Stiel-
drüsen , . . 8. B. polystigma.
ß. Oberblattseite kahl, aber mit braunen vielzelligen Höckerchen
besetzt. E polygonal. C der Mittellinie und der Rippe
reichlich.
I. E 35— 45 Lihoch, Außenwand 7 li; Zellgröße 45—60X35—
45 ll. Pal 2-reihig. Xylem mäßig reichlich; Gefäße
mittelwert. Bastfasern fehlen. St der U sitzend oder bis
45 li lang gestielt 9. B. glandulosa.
II. E 30 li hoch, Außenwand 7 — 12 li dick, feingekerbt. Zell-
größe 22—20 X 30 — 35 ll. Xylem sehr reichlich, weitporig.
Mittelnerv unten von 5 Bastfasern begleitet. St wie vor . 10. B. pedicellata.
b. Blätter stark eingerollt, nadelähnlich Subsect. 2. Acerosae.
cc. Blattoberseite mit K. E polygonal.
I. E 65 ll hoch, Außenwand 7 u dick. Zellgröße 35 —
45 X 45 — 52 li. K reichlich, in Gruppen zu 2 — 4. Zwischen
Hauptnerv und E liegt ein großzelliges Wasserspeicher-
gewebe. Rippe mit mäßig-reichlichem C. U mit sitzenden St 1 6. B. dimerostigma.
II. E 30— 45jU hoch.
1. K der Oberseite und der Rippe dichtstehend (zu 2 — 4).
U drüsenlos.
* Pal 1-reihig. E isodiametrisch mit 30 — 35 ll Durch-
messer; Höhe 30 — 33 ll; Außenwand 5 — 7 li dick. Pal
in der Mitte nur durch wenige rundliche Zellen unter-
brochen. G der Rippe reichlich. U mit sitzenden St 19. B. quadrisepala.
** Pal 2-reihig. E 22—30X30^, Höhe 30 li, Außen-
wand 4,5 li. G der Rippe spärlich. Blattrand durch
einige C-Zellen verstärkt. U (in den Seitenrinnen) mit
sitzenden St 15. B. Cunninghamii.
2. K spärlich. U mit gestielten 30 li langen St und dicht-
stehenden, 4 — 5-zelligen keulenförmigen Stieldrüsen.
54 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
* K meist zu 2—4. E 22—35x30^ groß, 33—38^
hoch; Außenwand 5 ii dick. G der Rippe 1 — 2-reihig.
Blattrand wie vor. Stiel der St auf U 35 /x lang . . 13. B. rosmarinifolia.
** K meist einzeln. E 35 X 30—35 /x groß, 35 ii hoch;
Außenwand 4 fx dick. C der Rippe reichlich. Blatt-
rand ohne C. Stiel der St 45 — 50 /x lang, schlanker
als bei No. 4 3 12. B. pinifolia.
ß. K fehlen. Blattrand nicht verstärkt.
I. Rinnen der U mit zahlreichen bis 75 ii hohen keulenförmigen
Stieldrüsen besetzt. E isodiametrisch, Durchmesser 30 —
45^, Höhe 33 — 45 ^w, Außenwand 7 — 10^. Oberblattseite
mit vielzelligen Höckerchen reich versehen. C der Rippe
unten 4 -reihig, in der Medianlinie reichlich. U mit St, deren
Stiel bis 60 /x lang • 14. B. gummifera.
II. U drüsenfrei.
4. Außenwand der E 9— 18 li dick. E isodiametrisch, von
35 — 45 /x Durchmesser und gleicher Höhe. Blattober-
fläche mit vielen Höckerchen oder sitzenden , lang-
strahligen, angedrückten St. C der Rippe reichlich. Stiel
der St auf der U 35 — 75 /x lang 14. B. Mitchellii.
2. Außenwand 7 ii dick. E wie vor, aber etwas kleiner.
Höcker vorhanden. Pal in der Medianlinie durch C unter-
brochen. Rippe bis auf 1 Reihe von G-Zellen von grünem
Schwammgewebe erfüllt. U mit gestielten, 15 — 60 /x
langen St, auch auf der Rippe 4 7. B. tasmaniea.
Sect. I. Euryphylla Grüning.
Frutices vel arbores. Folia lata (oblonga vel elliptica vel orbicularia) , plana vel
concäva.
Alle Mitglieder der Sektion finden sich nur in Ostaüstralien, namentlich nach dem wärmeren
und feuchteren Queensland zu.
Subsect. 4. Pedunculatae Grüning.
Flores pedunculati; folia brevipetiolata ; bracteae haud oppositae.
4. B. pomaderroides F. Müll. Fragm. IV. (4 863) 34; Müll. Arg. in DC. Prodr.
XV. 2. (4866) 209; Baill. Adanson. VI. (4 866) 298; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI.
(4 873) 77 ex parte. — Frutex monoicus, gracilis, ± divaricatus. Ramuli filiformes,
parce stellato-tomentelli, dein glabri. Folia elliptica, obtusa, chartacea, plana vel margine
extremo paululum recurva, supra glabra et laevia, subtus albo-velutina, 4,5 — 4 cm longa,
6 — 4 6 mm lata; venae laterales utrinque 8 — 4 0, supra sulcato-impressae, subtus promi-
nulae; petioli 2 mm longi. Pedunculi axillares solitarii (raro bini), graciles, 8 — 4 5 mm
longi, parce stellares, apice 3 — 4-bracteati vel bracteis caducis quasi ebracteati; bracteae
angusto-lanceolatae, 2 — 3 mm longae. Calyx q? pedicello proprio destitutus; segmenta
petaloidea, oblonga, 4 mm longa, glabra, mox revoluta; columna staminalis aliquanto
longior (plerumque 6 mm), ca. 50-andra, basi nuda. Calycis Q segmenta lanceolato-
subulata, acuminata, 3 — 4 mm longa, haud increscentia, glabra. Ovarium glabrum,
oblongum, apice attenuatum; styli basi in columnam brevem stellato-pilosam connati,
longiusculi, profunde 3 — 4-fidi, rubri. Capsula immatura 4 0 mm longa. — Fig. 4 0 C.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, in Tälern in der Nähe von Bents
basin bei Port Jackson (Wo 11s); im Innern des Landes (Stuart); Scoalhaven (Bauerlen!).
2. B. Findlayi F. Müll. Fragm. VIII. (4 874) 4 44. — Frutex elatus, arborescens,
usque ad 7,5 m altus, verisimiliter dioicus. Ramuli filiformes, tenuiter stellato-tomentosi,
dein glabrescentes, haud resinosi. Folia breviter petiolata, elongato-oblonga, fere linearia,
basi attenuata, plana, obtusa, chartacea, supra glabra, subtus albido-velutina, 2 — 7 cm
longa, 4 — 8 mm lata; costae secundariae supra inconspicuae , subtus sub pilis fere
Bertya.
55
omnino occultae. Flores q? ignoti. Flores Q sparsi, axillares, solitarii; pedunculus
validus, calyce brevior vel eidem aequilongus. Involucri folia ca. 3, calyci approximata,
1,5 mm longa, persistentia. Sepala glabriuscula, angusto-lanceolata , 3 — 4 mm longa,
basi connata, apicem versus sensim acutiuscula. Germen stellato-pilosum ; styli 3 — 4-
fidi. Capsula ovata, aplce attenuata, parce sulcata, pilis stellatis adspersa, glabrescens,
Fig. 4 0. A Bertya oblongifolia Müll. Arg. Habitus. — B B. Findlayi F. Müll. Ramulus fructifer.
G B. pomaderroides F. Müll. Folium. — Icon. origin.
8 — 10 mm longa, dissiliens. Semina 1 — 2, ovata, obtusa, fere nigra vel marmorata,
4 — 6 mm longa; caruncula conspicua, livida. — Fig. \ 0 B.
Ostaustralische Provinz: Victoria, in tiefen Tälern und an waldigen Ufern
des Hume River (ohne Sammlernamen). — Neusüdwales, Oberlauf des Murray (Herb.
Melbourne ohne Namen!).
Nota. Ab affini B. pomaderroide differt foliis longioribus, pedunculis Q robustioribus
brevioribusque, bracteis haud caducis, segmentis calycis latioribus.
56 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
3. B. oblongifolia Müll. Arg. in Flora XLVII. (1864) 471 et in DC. Prodr. XV.
2. (1866) 209. — Bertya pomaderroides Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 77
ex parte. — Frutex monoicus erectus haud divaricatus. Ramuli tenues, pilis fuscis
stellatis scabriduli, vix resinosi. Folia alterna, coriacea, statu sicco cano-viridia, obovata,
basi attenuata, apice rotundata, interdum mucronulata, plana, margine extremo recurva,
supra glabra, subtus cano-vel argillaceo-velutina, 1 — 1,8 cm longa, 4 — 7 mm lata; costa
mediana supra sulcato-impressa, subtus prominula; venae laterales sub indumento fere
occultae; petioli 2 mm longi. Pedunculi utriusque sexus solitarii, graciles, axillares,
8— 16 mm longi, pilis stellatis adspersi, apice vulgo 3 — 4-bracteati; bracteae angusto-
lanceolatae, 2 mm longae. Alabastrum tf pedicello proprio destitutum. Segmenta
calycis quincuncialia, ima basi connata, oblonga, obtusa, concava, 5 — 6 mm longa,
petaloidea, glabra. Columna staminalis 5 mm longa, ca. 70-andra. Calycis Q segmenta
(sub "Capsula matura) 5, lineari-lanceolata, 3 — 4 mm longa. Pedicellus proprius 1 —
2 mm longus. Capsula oblonga, apice sensim angustata vel ± conoidea, luteo-fusca,
fere teres, obsolete stellato-pilosa, 1,2 cm longa; styli 3 impartiti, erecti, rubri, 2,5 mm
longi. — Fig. iOA.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, National-Park bei Sydney (Betche!).
Nota. Species a cl. ßentham cum No. \ conjuncta et habitu et floribus femineis et
structura foliorura anatomica certissime differt.
4. B. Brownii Spencer le Moore in Journ. of Bot. XLIII. (1905) 147. — Frutex
monoicus. Rami ramulique ascendentes, bene foliosi, fulvo-stellato-tomentosi , dein
puberuli. Folia brevipetiolata elliptico-oblonga, utrinque obtusa, plana, supra adpresse
stellato-puberula, subtus fusco-stellato-tomentosa, 1,5 — 3 cm longa, 0,6 — 1,2 cm lata;
costae secundariae perspicuae utrinque 4 — 7, ascendenti-patentes, rectae; petioli 2 mm
longi. Pedunculi graciles, evoluti 1,8 — 2,2 cm longi, ascendentes, fulvo-stellati, folia
subaequantes, in axillis superioribus solitarii vel raro bini. Flos q?: Bracteae 4 — 5,
subverticillatae, ad 0,5 cm longae, calyci approximatae, lineari-oblongae, fulvo-stellatae,
persistentes. Sepala oblongo-ovata, obtusa, 4,5 mm longa, 3 mm lata. Androeceum
3,5 mm latum; antherae patentes. Flos Q: Bracteae 3 — 5, sparsae, masculis similes,
sed magis lineares. Sepala lineari-lanceolata, obtusiuscula, 2,5 — 3 mm longa, fusco-
purpurea, pilis stellatis parce adspersa. Ovarium ovoideum, 2 mm longum; styli basi
stellato-villosi, integri vel partim bifidi, 2,5 mm longi. Fructus ignotus. — Nil nisi
fragmentum cum floribus Q ex herbar. Mus. Britannici vidi.
Oslaustralische Provinz: Queensland's Küste? (R. Brown!).
Subsect. 2. Sessiliflorae Grüning.
Flores q1 sessiles; folia conspicue petiolata; bracteae 4 vel 6, decussatae.
5. B. rotundifolia F. Müll. Fragm. IV. (1863) 34; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV.
2. (1866) 209; Baill. Adanson. VI. (1866) 297; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
77. — Frutex pulcher ramosus, rigidus, verisimiliter dioicus. Rami ramulique nigri-
cantes, dense stellato-tomentosi. Folia ovata vel orbicularia, coriacea, convexa vel bullata,
supra luteo-viridia, glabra vel parce aspera vel statu juvenili pilis stellatis adspersa,
subtus albido-stellato-tomentosa, margine recurva, 4 — 13 mm longa et lata; petioli 1,5 —
2 mm longi. Flores dispersi, solitarii, axillares, statu sicco fusci; involucri sessilis foliola
4, decussata, late ovata, obtusiuscula, basi cordata, exteriora duo stellato-pilosa, interiora
ad apices stellata, omnia rigida, persistentia, 2 mm longa et lata. Flos q?: Perianthium
late campanulatum, 4 mm longum ; segmenta 5, imbricata, obovato-oblonga, obtusa,
margine parce ciliata, 2,5 mm longa. Discus nullus. Columna staminalis 4 mm longa,
basi nuda; antherae 20, paene sessiles, extrorsae, parum longiores quam latae, connec-
tivum usque ad medium bifidum. Calyx Q membranaceus, glaber, bracteas aliquoties
superans, 3 mm longus; laciniae 5 obtusae. Discus nullus. Styli nondum 2 mm longi.
Capsula ovoidea, glabrata, calyce duplo longior (6 — 8 mm metiens).
Ostaustralische Provinz: Südaustralien, Kangaroo Island (R. S. Rogers!,
Waterhouse!).
Bertya. 57
Nota. Planta habitu ac foliis formas Correae speciosae minutas aemulans (Müller Arg.)
autore cl. Täte non altior quam 45 cm.
6. B. oppositifolia F. Müll, et O'Shanesy in Wing, Southern Science Record II
(1882) 98; F.Müll. Fragm. XII. (1882) 9. — Frutex arborescens monoicus. Rami et
ramuli mediocriter patentes, pilis stellatis albidis vel luteolis tomentosi, inferne calventes
Folia opposita, in apicibus ramulorum approximata, elliptica, obtusa, 3 — 5 cm longa
\ — 2,5 cm lata, coriacea, plana vel margine leviter recurva, supra olivacea, parce
rugulosa, nitida, subtus cano-stellato-tomentosa; costae secundariae utrinque ca. 10
parallelae, patentes, sulcato-impressae; petioli tomentosi, 5 mm longi. Flores q* axillares
singuli, sessiles, parvuli, guttis resinosis obtecti; involucri foliola 6, decussata, late ovata
obtusiuscula, basi subcordata; duo externa subcarinata, extus stellato-tomentosa, 3,5 cm
longa; quattuor interna glabra, crassa, rigida, 3 — 2 mm longa. Calycis laciniae 4
biverticillatae, ovatae, obtusae, glabrae, fusco-atrae, basi haud connatae, exteriores 3 mm
interiores 2 mm longae. Discus nullus. Columna staminalis 2,5 m longa, usque ad
basim antheris obtecta, ca. 66-andra; antherae minutae, sessiles, albidae; thecae pa-
rallelae; connectivum apice bifidum. Flos Q juvenilis ignotus. Capsulae maturae
sessiles, ramulos brevissimos basi ramorum sitos terminantes, ovoideae, tomentosae,
1 0 mm longae, 7 mm latae, stylis gracilibus 3( — 4?) usque ad basim bifidis coronatae.
Semina non vidi.
Ostaustralische Provinz: Queensland, Expedition Range (Thozet!).
Sect. II. Stenophylla Grüning.
Frutices. Folia angusta (linearia vel obovato-lanceolata), margine revoluta vel recurva.
Die \ 2 zugehörigen Arten bewohnen mit Ausnahme von 3 (oder 4 ?) ebenfalls Ostaustralien,
zum Teil bis nach Queensland hinauf.
Subsect. 1. Recurvae Grüning.
Folia sublinearia vel lanceolata, fere plana, margine laxe recurva.
7. B. oleifolia Planch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845) 473 et tab. XVI., fig. i;
F. Müll. Plant, ind. col. Victor, lithogr. t. XX; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866)
209 ; Renth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (l 873) 76. — Bertya polymorpha Baill. in Adanson.
VI. (1866) 298 ex parte. — Frutex erectus ad 1,25 m altus. Rami teretes indumento
cano vel fulvello, floccoso, demum rarescente vestiti. Folia brevi-petiolata, sublinearia
vel obovato-lanceolata, obtusa, basi acuta, plana vel margine dz recurva, coriacea, 2 —
5 cm longa, 3 — 6 mm lata, supra breviter stellato-pilosa, dein dense scabrida, subtus
cano-tomentosa. Flores monoici, saepius quasi dioici, axillares, sessiles vel rarius bre-
vissime pedunculati, solitarii vel bini, evolutione inaequales, involucro communi circumdati;
bracteae q? vulgo 7, Q 10 — 12, inferiores lanceolatae tomentosae, basi saepius
utrinque uniglandulosae, superiores late ovatae, concavae, ciliatae, 4 mm longae. Calycis
qP segmenta 5, oblongo-ovata, obtusa, in pedicellum minutum, turbinatum contracta,
5 — 6 mm longa, recurva, glabra vel extus tomentella. Columna staminalis 5 mm alta,
53 — 70-andra; filamenta libera brevissima; thecae connectivo apice bifido sejunctae.
Calyx Q sessilis; segmenta angustiora quam in flore Q1, acuta, erecta, extus tomentella.
Ovarium oblongo-ovoideum, obtusum, dense hirsutum; styli fere usque ad basim 3 — 4-
partiti. Capsula perianthio increto cincta. — Fig. 2 G — J.
Ostaustralische Provinz: Ostaustralien (Hügel!). — Neusüdwales, an
sterilen, steinigen Orten des Wellington -Tales (A. Cunningham!); felsige Hügel am
Hemlers River (A. Cunningham!); Warrumbungle Ranges (Forsyth!). — Queens-
land, Trümmertäler in Mantuan Downs (Mitchell).
8. B. polystigma Grüning n. spec. — Frutex erectus, virgatus, ca. 75 cm altus.
Rami crassiusculi, cano-tomentosi, fere villosi. Folia coriacea, lanceolata, acuta, margine
extremo recurva vel revoluta, supra cano-viridia, parce villosa vel paene arachnoidea,
subtus albido-tomentosa, 2 — 4 cm longa, ad 4 mm lata; petiolus 1 — 3 mm longus.
58
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Flores axillares vel ramulos axillares, perbreves, paucifoliosos terminantes, sive solitarii sive
terni evolutione inaequales in eodem involucro. Flos q^: Pedunculus florum axillarium
i mm longus. Involucri folia 4 — 5, inaequalia, ca. 4 mm longa, inferiora linearia,
obtusa, rigida, superiora ovato-lanceolata, dr membranacea. Calycis segmenta 5, basi
connata, oblongo-ovata, glabra, statu sicco brunnea, apice recurva, 4 mm longa. Co-
Fig. \\. Bertya polystigma Grüning. A Habitus. B Flos Q. — Icon origin.
lumna staminalis 4 — 5 mm longa, basi nuda, 50-andra; antherae ut in praecedente
specie. Flos Q: Involucri folia vulgo 3, lanceolata, inaequalia, 2 — 5 mm longa, interdum
foliolis duobus obtusis ad 8 mm longis fulta. Calyx campanulatus, 5 mm longus;
pedicellus fere nullus; laciniae calycis 5, oblongo-lanceolatae , obtusiusculae, breviter
ciliatae, 3 mm longae, non increscentes. Ovarium ovatum, albido-villosum; styli inter
pilos brevissime connati, lati, profunde 5 — 7-fidi, prima juventute manibus similes,
Bertya. 59
4 mm longi, dein aliquantulum increscentes, erecti, persistentes. Capsula oblonga, acuta,
7 — 8 mm longa, parce villosa, leviter sulcata. Semen cylindricum, fuscum, laeve, 5 mm
longum carunculatum. — Fig. 1 1 .
Provinz des tropischen Ostaustralien: N. 0. Queensland, Fuß von
Walshs Pyramid. In steinigem Boden zwischen niedrigem Buschwerk, ca. 50 m überm
Meere (L. Diels n. 8341 !).
Nota. Formis quibusdam B. oleifoliae similis, sed indumento paginae foliorum superioris,
involucro femineo, laciniis calycis Q ciliatis, stylis latis multiödis distincta.
9. B. glandulosa Grüning n. spec. — Frutex erectus monoicus. Bami patentes,
nigricantes, haud resinosi. Bamulorum apices ac folia novella pilis stellatis luteis adspersa.
Folia adulta mediocriter sparsa, ± patentia, coriacea, subspathulato-linearia, obtusa,
mucronulata, margine extremo revoluta, supra obscuro-viridia, parce scabrida, nitida,
subtus luteo-tomentosa, 1,5 — 2,3 cm longa, 3 mm lata; petiolus 3 mm longus. Flores
axillares, sessiles, solitarii, in ramulis approximati. Involucri q^ foliola 6, conferta,
lineari-lanceolata, 2 mm longa; pedicellus nullus. Segmenta calycis 5, ovata, basi haud
connata, concava, membranacea, flava, 4 — 5 mm longa. Columna staminalis 4 — 5 mm
longa, ca. 40-andra. Bracteae floris Q 5 — 6, lineari-lanceolatae, obtusae, extus fulvo-
tomentellae, 4 mm longae. Pedicellus proprius fere nullus. Calyx 5 mm longus; seg-
menta 5 ovato-lanceolata, obtusa, flava, margine membranacea, erecta, 3 mm longa.
Germen obovatum flavo-hispidulo-villosum, basi glandulis 5 barbatis minutis, laciniis
calycis oppositis cinctum, 4 mm longum, 3-ovulatum; styli lati, crassi, basi connati,
3 mm longi, in crura 3 flexuosa, rigida fissi. Capsula ignota.
Ostaustralische Provinz: Nördliches Neusüdwales, Wallangarra(Boorman!).
Nota. Specimen unicum ex herb. mus. palat. Vindobonae et habitu et foliis et glandulis
floris Q distinctum vidi.
10. B. pedicellata F.Müll. Fragm. IV. (1863) 143; Baill. Adanson. VI. (1866)
298; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 77. — Frutex erectus. Rami ramulique
dense albo-tomentelli, mox glabrescentes, resinosi. Folia coriacea, linearia vel sublanceo-
lata, acutiuscula, margine recurva, basi attenuata, supra glabra, resinoso-nitida, olivaceo-
viridia, subtus albo-tomentosa, 2 — 6 cm longa, 4 — 6 mm lata; petiolus 2 — 3 mm longus.
Flores axillares sive solitarii sive bini vel terni sexu mixti, involucro communi circumdati.
Pedunculus 2 — 3 mm longus; bracteae approximatae, lanceolatae, 3 mm longae, tomen-
tosae, deciduae. Flores q^ supra involucrum brevipedicellati. Segmenta calycis 5,
petaloidea, oblonga, 4 — 6 mm longa, glabra. Columna staminalis et antherae ut in
genere. Flos §: Pedicellus proprius 3 — 5 mm longus. Calycis segmenta 5, linearia
vel oblonga, acuminata, glabra, resinosa, 4 mm longa, interdum paulum increscentia.
Styli haud connati, usque ad basim bifidi; ovarium tomentoso-villosum. Capsula an-
gusto-ovoidea, acutiuscula, 6 — 8 mm longa, perianthio circumdato, mono-, rarius disperma,
dense puberula, deinde calvescens. Semina subovata, laevia, 4 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Queensland; in Gebüschen nahe bei der Stadt
Rockhampton (Thozet!); Atherton Station (Herb. F. Müller!).
Nota. Differt a B. oleifolia et B. polystigma non minus Hmbo ac indumento foliorum
quam floribus Q pedicellatis.
Subsect. 2. Acerosae Grüning.
Folia angusto-linearia, margine fere usque ad costam revoluta.
H. B. gummifera Planch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845) 473 t. XVI. J. fig. 6;
Müll. Arg. in Flora (1846) 471 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 210 p. parte; Benth.
et F. Müll. Fl. austral. VI. (1 873) 75. — B. polymorphe/, ß. Mitchelliana Baill. in Adanson.
VI. (1866) 298 ex parte. — Croton gummiferus A. Cunningh. sched. ex Planch. —
Frutex monoicus, saepius quasi dioieus, erectus, viscosus, ca. 60 cm. altus. Bami his-
piduli, ramuli villosi. Folia linearia, usque ad costam revoluta, obtusa, 1 — 4 (vulgo 2) cm
longa, 1,5 — 2,5 mm lata, juniora cinereo-villosa, dein glabrescentia et papillis minutis
60 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
hispido-scabra, subtus sub margine revoluto albido-tomentella ; petiolus 1 mm longus.
Flores axillares, solitarii vel bini, plerumque sessiles. Foliola involucri 3 mm longa,
imbricata, linearia vel lanceolato-ovata, parce villosa, Q1 5, Q 7 — 8, quorum inflma
duo basi saepius biglandulosa. Calycis q^ laciniae 5, ovato-oblonga, basi attenuata,
glabra, statu sicco fusca et atrovenosa, 5 mm longa. Pedicellus proprius 0,5 mm longus,
villosus. Columna staminalis 5 — 6 mm longa; antherae 30 — 40, fere sessiles; thecae
connectivo bilobato disjunctae. Calycis Q segmenta 5, spathulato-oblonga, acutiuscula,
margine ciliato-pilosa, 5 mm longa, basi paulum connata, post anthesin ad 10 mm
increscentia. Pedicellus saepe 1 mm longus. Ovarium ovoideo-fusiforme ; styli profunde
trifidi, basi in columnam brevem (2 mm longam) connati. Capsula ovato-oblonga, acuta,
glabra vel pilis stellatis adspersa, ca. 1 cm longa. Semina 1 — 3, oblongo-cylindrica,
6 mm longa, 4 mm lata, laevia, castanea, carunculata.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, an steinigen Orten des Tales Wel-
lington (A. Cunningham!); Wellington Tal (Lindley!); Port Jackson (Gaudichaud!);
Coonabaraldran, bei Warumbungle Ranges (J. L. Roorman!); Mount Dangar Gungal bei
Merriwa (Boorman!). — Westaustralische Provinz.? King Georges Sound (Hooker!
in Herb. Berol.). Wahrscheinlich falsche Standortangabe.
12. B. pinifolia Planch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845) 473; Müll. Arg. in
DC. Prodr. XV. 2. (1886) 211; Baill. Adanson. VI. (1866) 297; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 75. — Frutex glaber, viscosus. Folia angusto-linearia, mar-
gine arcte revoluta, parce scabrida, acuta vel mucronulata, 3 — 5 cm longa, 1,5 mm
lata. Flores axillares, solitarii, zh sessiles, approximati (ampliores quam in B. Cun-
ninghamii). Involucri folia 5 — 6, crassiuscula , inaequalia, valde resinoso-congluti-
nata, inferiora lineari-lanceolata, crasso-costata, basi appendiculata, superiora ovato-
lanceolata, 3 — i mm longa. Flos q^ : Calycis segmenta 5, imbricata, ovato-lanceolata,
obtusa, basi haud connata, mox revoluta, fusca, 4 — 5 mm longa. Columna stami-
nalis 36 — 40-andra, 5 mm longa; thecae connectivo parce bifido sejunctae, fere sessiles,
1 mm longae. Flos Q.\ Calycis segmenta lanceolato-elliptica, acuta. Ovarium oblongo-
ovoideum, glabrum; styli basi in columnam ca. 2 mm longam connati, vulgo usque -id
medium 3( — 4)-fidi. Capsula perianthio inclusa, oblonga, obtusa, statu nondum ma'.uio
6 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Queensland, Brisbane River (Fräser).
13. B. rosmarinifolia (A. Cunningh.) Planch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845)
473t. XVI. A flg. 2—5; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1 866) 210; Benth. et F. Müll. Fl.
austral. VI. (1873) 76 ex parte. — Bertya polymorpha y. rosmarinifolia Baill. Adanson.
VI. (1866) 300 ex parte. — Groton rosmarinifolium A. Cunningh. in Field's Geogr.
Memoir on New South Wales (1825) 355. — Frutex ramosus ad 2,5 m altus, monoicus,
interdum quasi dioicus. Ramuli pilis parvulis stellatis adspersi vel tomentelli, dense et
patule foliosi. Folia linearia, statu juvenili supra stellato-pilosa, mox glabrescentia, dein
parce scabrida, sub margine revoluto floccoso-tomentosa, 1 — 2 cm longa, 1 — 1,5 mm
lata, brevipetiolata, obtusa. Flores axillares, solitarii, brevi-pedunculati. Alabastra
subglobosa resinosa. Involucrum 5( — 8)-phyllum, cinereo-tomentosum ; bracteae lanceo-
lato-lineares vel superiores ovato-lanceolatae, inaequales, 2 — 3 mm longae. Flos q^ :
Segmenta calycis 5, statu sicco fusca, ovoidea, concava, 3 — 4 mm longa. Columna
staminalis 3 — 4 mm longa; antherae fere sessiles, 18 — 25; thecae connectivo parce
bifido disjunctae. Flos Q : Calycis laciniae 5, late-oblongae, spathulatae, membranaceae,
statu sicco atropurpureae, extus saepius puberulae, ± reflexae, 4 mm longae, post
anthesin haud accrescentes. Ovarium fere globosum, 2 mm longum, sericeo-tomentosum ;
styli non omnino liberi, fere usque ad basim 2 — 3-partiti. Capsula ovoideo-oblonga,
stellato-hirsuta, 6 — 8 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales (Sieber n. 644!); Cox River
(A. Cunningham!, Maiden und Cambage!); Twofold Bay (Hügel!); Wollondilly
River (Hügel!); Sydney (Anderson!); Inneres von Neusüdwales (herb. mus. Vindob.
ohne Namen!, G. Caley!); Walcha Distr. (E. Betche!).
Bertya. 61
Nota 1. Planta interdum habitu cum B. Cunninghamii quadrat, sed ramuli foliaque
novissima tomentella et Capsula conica pilis stellatis adspersa (cfr. specimina a cl. B et che in
Walcha distr. collecta, in herb. mus. Berol.).
Nota 2. Haec species glandulis clavatis, multicellularibus microscopicis in pagina foliorum
inferiore inter pilos sitis a B. Miichellii, B. Cunninghamii, B. tasmanica facile distinguenda est.
14. B. Mitchellii (Sond.) Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 63 et in DG. Prodr.
XV. 2. (1866) 210; Benth. et F. Müll. Fl. austrat. VI. (1873) 76. — Bieinocarpus Mit-
chelli Sond. in Linnaea XXVIII. (1856) 563. — Bertya polymorphe/, ß. Mitchelliana
Baill. in Adanson. VI. (1866) 299 ex parte. — Frutex erectus monoieus, saepius quasi
dioieus, 0,6 — 1,20 m altus. Ramuli, petioli foliaque juniora brevissime et leviter stellato-
tomentosa. Folia adulta 1,5 — 3 cm longa, 1,5 — 2 mm lata linearia, margine usque
ad costam revoluta, supra glabrescentia, sed parce scabrida vel pilis adpresso-stellatis,
sessilibus, vix conspieuis adspersa, rigidiora quam in B. rosmarinifolia , subtus sub
margine revoluto dense stellato-tomentosa ; petiolus 1 — 1,5 mm longus. Flores axillares,
subsolitarii , approximati, sessiles, plerumque ampliores quam in B. rosmarinifolia.
Flos (j1 : Involucrum 5 — 9-phyllum, imbricatum, foliola inferiora lineari-lanceolata, viridia,
2 — 2,5 mm longa, superiora ovata, fuseidula, 3 mm longa, omnia ± stellato-tomentosa.
Pedicelli supra involucrum 1 — 1,5 mm longi. Calycis segmenta 5, ovata, obtusa, primo
coneava, dein recurva, statu sicco fusca, 4 mm longa. Columna staminalis 3,5 mm
longa, 25 — 35-andra, basi nuda; antherae fere sessiles; connectivum apice bifidum.
Flos Q: Involucri foliola 5 — 8, masculis similia. Laciniae calycis oblongae vel lanceolatae,
acutae, rigidulae, apice medioeriter recurvae, extus zb tomentellae vel villosae, 4 mm
longae. Ovarium ellipsoideum, dense pilosum, 3 mm longum; styli basi subliberi, in
lacinias 2 ( — 3) crassiusculas, elongatas divisi, ad 5 mm longi. Capsula oblonga, apice
sensim attenuata, db trisulca, stellato-pilosa, 6 mm longa, vulgo abortu monosperma.
Semen oblongum, brunneum, laeve, caruneulatum, 4 mm longum.
Ostaustralische Provinz.
Var. ct. genuina Grüning. — Folia adulta coriacea, rigida, reeta, 2 mm lata,
supra vix rugulosa, sed scabrida. Involucrum qF vulgo 9-phyllum, triseriatim-imbricatum ;
involucrum Q 5-phyllum, persistens.
Neusüdwales: Castlereagh River (C. Moore). — Victoria (Wawra n. 729!);
Mitta-Mitta, Murray Desert (F. Müller!); Wimmera (Dallachy!); LakeKorong (Hastings);
Gegend von Borung, an sandigen Orten und in der kleinen Wüste bei Lowan (J. M. Reader!).
Var. ß. vestita Grüning. — Rami rfc distantes. Folia fere horizontaliter patentia,
apice paulum recurva, 1,5 mm lata, paene teretia, obtusiuscula, statu adulto supra
rugulosa, pilis adpresso-stellatis, sessilibus, vix conspieuis adspersa. Involucri q? phylla
5 — 8, imbricata; segmenta calycis ciliata. Calyx Q campanulatus, 6 mm longus, statu
sicco saepius citrinus, extus villosus. Capsula matura ignota.
Victoria (F. Müller!); Murray Desert (F. Müller!); Lake Albacutya (C. French,
pater!); Wimmera Distr. (F. Müller!).
15. B. Cunninghamii Planch. in Hook. Lond. Journ. IV. (1845) 473; Müll. Arg.
in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 211; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 75. —
Bertya polymorpha y. rosmarinifolia Baill. in Adanson. VI. (1866) 300 ex parte. —
Leptocroton sessiliflorum ß. viseidum F. Müll, ex sched. herb. mus. Vindob. — Bieino-
carpus sessiliflorus aut. — Frutex monoieus ad 1,80 m altus. Rami graciles glaberrimi,
viscosi; ramuli supremi interdum minutissime puberuli. Folia angusto-linearia, margine
arete revoluta, fere sessilia, 1 — 3 cm longa, 1 — 1,5 mm lata, patentia vel statu sicco
dr adpressa, glabra, sub margine revoluto parce fasciculato-pilosa, rotundato-obtusa,
raro paululum apiculata. Flores solitarii, axillares, vel feminei ramulos laterales per-
breves terminantes, parvuli. Pedunculi 1 — 2,5 mm longi. Involucri phylla 5, inaequalia,
rigida, conglutinata, ca. 2,5 mm longa, deeidua. Calycis q? segmenta quineuncialia,
ovoidea, obtusa, coneava, fusca, 3 — 3,5 mm longa. Columna staminalis ad 3,5 mm
longa; antherae 35 — 40, fere sessiles; connectivum apice bifidum. Calycis Q seg-
menta 5, lato-lanceölata, rigida, margine membranacea, adpressa, 3 mm longa. Ovarium
62 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
ovoideum, subacutum, 3 mm longum, glabrum, resinosum ; styli basi plerumque liberi,
crassiusculi, breves, profunde 2 — 3-fidi. Capsula ovoideo-fusiformis, glabra, 6 mm longa,
3 — 4 mm lata, abortu monosperma. Semen fere globosum, 3 mm longum, laeve,
castaneum, carunculatum.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, Lachlan River und häufig im Nord-
west-Innern (A. Cunningham); New England (Stuart); Mt. Hope (Boorman!). —
Victoria, Snowy River (ohne Sammlernamen !). — Westaustralische Provinz?
Westaustralien, Victoria-Spring (F. Müller); conf. Fragm. Phyt. Austr. X. (1876) 52.
Nota. kB. rosmarinifolia et foliis glaberrimis, angustioribus, fere sessilibus et ovario
glabro satis diversa.
16. B. dimerostigma F. Müll, in Wing's South. Sc. Record II. (1882) 98 et in
Fragm. Phyt. Austr. XII. (4 882) 9; Spencer le Moore in Journ. of Bot. XLIII. (1905)
148. — Fruticulus erectus, ramosissimus, rigidus, glaber, ericoideus, viscosus, 20 —
30 cm altus. Radix palaris crassa, ultra 40 cm longa, vix ramosa, sub cortice punicea.
Rami teretes nigrescentes, ramuli valde resinosi. Folia alterna, superne approximata,
erecto-patentia, sessilia, rigida, usque ad costam arcte revoluta, qua de causa fere
cylindrica, 8 — 10 mm longa, 1,5 mm lata, acutata, breviter mucronata, pallido-viridia,
subtus occulte stellato-tomentella. Flores monoici solitarii, sessiles, axillares vel ramulos
breves foliatos terminantes. Involucri phylla 5 — 8, externa linearia, obtusa, 3 mm longa,
interna ovato-lanceolata , paulo breviora. Perianthii lobi quincunciales, oblongo-ovati,
acutiusculi, sursum mox revoluti, statu sicco fusco-punicei, 3—4 mm longi, sub fructu
ad bngitudinem 5 mm increscentes. Golumna staminalis 5 mm longa, 4 mm lata,
25-andra; thecae 1 mm longae connectivo apice bifido disjunctae. Germen ovoideo-
fusiforme, 2 mm longum, glabrum; styli crassi, rigidi, profunde bifidi, basi breviter
connati; Stigmata paulum recurva. Capsula ovato-oblonga, apice sensim attenuata,
5 — 7 mm longa, glabra, valde resinosa, dissiliens, abortu monosperma. Semina laevia,
nitida, fere globosa, 3 mm longa et lata, fulva, carunculata.
Westaustralische Provinz.
Var. a. genuina Grüning. — Folia 8 — 1 0 mm longa, ± patentia.
Westaustralische Eremäa: Coolgardie (A. C. Webster); südlich Coolgardie,
in lichten Gehölzen auf Sandhügeln, 450 m (Diels n. 5221 !); Victoria Desert (leg.
Helms, comm. Diels n. 6566!).
Var. ß. eupressoidea Grüning var. n. — Ramuli tenues. Folia approximata,
crassa, 5-sticha, fere imbricata, parvula, 2— 3 mm longa, 1 mm lata, obtusissima.
Flores parvuli.
Westaustralien: Distr. Coolgardie, Lake Lefroi (R. Helms!, im Nationalherbar.
Sydney).
17. B. tasmanica (Sond.) Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 63 et in DC.
Prodr. XV. 2. (186 6) 211. — Bicinocarpus tasmanicus Sond. in Linnaea XXVIII.
(1856) 562. — Bertya rosmarinifolia Hook. f. Fl. Tasman. I. (1860) 339 et Benth.
et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 76 ex parte. — B. polymorpha Baill. Adanson. VI.
(1866) 298 ex parte. — Frutex erectus, tenuirameus, 0,3 — 1,8 m altus. Ramuli glabri
vel minutissime stellato-pilosi, superne dense foliosi, nigrescentes. Folia vulgo 1,5 — 2 cm
longa, vix 1 mm lata, margine usque ad costam arcte revoluta, acutata, paene acicularia,
primo parce puberula, dein laevia vel leviter punctato-foveolata, glabra, subtus occulte
cano-tomentosa; petiolus 1 mm longus. Flores axillares, solitarii vel bini in eodem
involucro. Flos q^: Pedunculus 2 — 3 mm longus; bracteae 5, approximatae, lanceo-
latae vel ovatae, persistentes. Calycis segmenta 5, late ovata, fusca, recurva, basi
connata, 3 mm longa. Columna staminalis 3 mm longa et lata; antherae 20 — 25,
confertae, sessiles; connectivum apice bifidum. Flos Q: Pedunculus 1,5 mm longus.
Involucri phylla 7, imbricata, stellato-pilosa, fere aequalia. Calycis sessilis, 5 mm longi
segmenta basi connata, lanceolata, obtusiuscula, revoluta. Germen albo-tomentosum,
ovatum, apice angustatum, 3,5 mm longum; styli fere liberi, purpurei, divaricato-ascen-
dentes, profunde trifidi, longitudine ovarii. Capsula oblonga, obtusa, cano-stellato-pilosa,
Bertya, Beyeria. 63
7 mm longa, 4 mm lata, aborlu monosperma. Semen fere cylindricum, 5 mm longum,
laeve, carunculatum.
Provinz Tasmanien: Tasmanien (Archer! Stuart!); Great Swan Port
(Backhouse!); reichlich am Nile-Bach und South Esk River, etwa 16 Meilen von
Launceston entfernt (Gunn n. 624!).
Nota. Species B. rosmarinifoliae haud dissimilis, sed non minus habitu graciliore, ramulis
novissimis subglabris, foliis acicularibus , acutatis, supra laevibus quam structura foliorum
anatomica differt.
18. B. Andrewsii W. V. Fitzgerald in Journ. W. Austral. Nat. Hist. Soc. II. (1905)
31. — Frutex monoicus valde viscosus. Ramuli glabri vel parce velutini. Folia sparsa,
angusta vel lato-linearia, obtusa, brevipetiolata, margine recurva, supra glabra, subtus
lene velutina, 1 — 1,5 cm longa. Inflorescentia terminalis florem centralem Q solitarium
cum 2 — 3 floribus q? continens vel inferne flores axillares. Pedunculi breves, validi,
sub fructu ad 5 mm longi, apice incrassati; bracteolae lineares, persistentes, segmentis
calycis breviores, vulgo 2 sub flore Q, nullae sub floribus masculis. Flos (j1: Laciniae
calycis 4, late ovatae, obtusae, statu nondum adulto 2 — 2,5 mm longae, intus et ad
marginem puberulae. Receptaculum columnaque staminalis dense barbata vel pilis albis
serieeis vestita. Flos Q : Segmenta calycis 5 ovata vel lanceolato-ovata, obtusa, luteola,
margine puberula, usque ad 5 mm longa, sub fructu increscentia. Ovarium basi annulo
pilorum albo-serieeorum circumdatum, apice glabrum; Stigmata tria, 1,8 mm longa,
usque ad trientem inferiorem bipartita, rami lineares vel interdum 2 — 3-fidi. Fructus
globosus, parce verrucosus, obtusissimus, inconspicue sexeostatus, 7,5 mm latus. Semen
solitarium, oblongo-ovatum, brunneum, laeve, haud carunculatum. — Diagnosis seeund.
W. V. Fitzgerald; species a me non visa.
Westaustralische Provinz: Südwestaustralien, zwischen Esperance und
Norseman (ohne Sammlernamen).
19. B. quadrisepala F. Müll. Fragm. X. (1876) 52. — Frutex viscidulus. Rami
glabri. Folia linearia, margine revoluta, supra glabra, subtus velutina, ca. 2,5 cm longa,
ob marginem recurvatum 2 mm lata. Flores qJ1 racemosi, terminales, unibracteati ;
racemi sessiles; bracteae lineares, 2 — 3 mm longae. Sepala ovata, ca. 2 mm longa.
Columna staminalis 4 — 6 mm alta. Flores Q solitarii; pedicelli calyce paulo usque
aliquoties longiores; bracteae longiusculae, persistentes. Sepala 4 (rarius 5), margine
barbellata. Styli in Stigmata tria fissi, vix 2 mm excedentes. Capsula ovato-globosa,
glabra, fere 6 mm longa (i. e sepalis ter longior), pedicello ca. semipollicari imposita,
trisulca, monosperma. Semen ovatum, variegatum, 3 mm longum. — Diagnosis sec.
F. Müller, cum nil nisi fragmenta paupera ex >Nat. Herb, of Melbourne« viderim.
Westaustralische Provinz: Südwestaustralien, zwischen Esperance Bay und
Fraser's Range (Dempster!).
Excludenda e familia.
Bertya (= Lambertya) blepharocarpa F. Müll, in Systematic Census of austral.
plants, Suppl. IV. (1889) ad Anacardiaceas ponenda.
3. Beyeria Miq.
Beyeria*) Miq. in Ann. sc. nat. 3. sei*. I. (1844) 350 t. 15; Endl. Gen. suppl.
IV. (1844) 90; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 402 t. 18; Hook. f. Fl. Tasman. I. (1860)
338; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 201 pr. p.; Benth. et F. Müll. Fl. austral.
VI. (1873) 63; Baill. Hist. pl. XV. (1874) 192; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880)
2 63; Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 115. — Beyeriopsis Müll. Arg.
1. c. 199 pr. p. — Galyptrostigma Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. I. (1844 — 45) 175.
Flores monoiei vel rarius dioiei. Flos tf: Calycis segmenta 5 (interdum 4), lata,
coneava, plerumque rigida, ± petaloidea, imbricata. Petala 5 vel rarius 4 vel pauciora
*) Nomen datum in honorem botanophili germanici.
64 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Pofantheroideae et Ricinocarpoideae.
vel nulla, plerumque minuta vel rarius caljce longiora. Disci glandulae alternipetalae,
plerumque parvae, haud raro nullae. Stamina numerosa filamentis brevissimis in
receptaculo semigloboso congesta; antherarum thecae disünctae, parallelae, extrorsae,
longitudinaliter dehiscentes. Rudimentum ovarii nulluni. Flos Q : Laciniae calycis 5
vel 4, plerumque rigidiores et angustiores quam in flore (J1, raro post anthesin accres-
eentes. Petala ut in mare. Ovarium sessile, triloculare; ovula in loculo quoque solitaria;
stigma commune sessile, integrum vel parce trilobatum, conico-calyptriforme vel peltatum
vel rarius profunde trifidum. Capsula 3-locularis, 3-sperma, dura, tardius dehiscens,
rarius abortu monosperma. Semina oblonga, laevia, carunculata. Embryo medio in
albumine linearis, cotyledonibus radicula longioribus praeditus. — Frutices plerumque
resinoso-viscosi, glabri vel tomentosi. Folia exstipulata, alterna, saepius angusta vel
ericoidea, integerrima, margine recurva vel revoluta, subtus pube stellata vel fasci-
culata albida induta. Flores parvi, axillares, solitarii vel q^ parce fasciculati, rarius
racemosi. Pedicelli bracteolati.
Species 12, Australiae et Tasmaniae incolae.
Clavis sectionum et specierum.
A. Antherae bis vel raro paulo longiores quam latae, connec-
tivo integro vel vix lobato adnatae. Stigma haud conspicue
lobatum Sect. I. Eubeyeria (Müll. Arg.) Grüning.
a. Capsula glabra.
a. Folia subtus glabra vel raro parce pilosa.
I. Folia oblongo-lanceolata v. lineari-ovata, i: plana,
2,5 — 5 cm longa, vulgo 0,5 — 1,2 cm lata ... \. B. viscosa.
II. Folia spathulato-linearia, obtusa, plana vel extremo
margine recurva, subtus opaco-viridia, 1 — 5 cm
longa, 2 — 3 mm lata %. B. opaca.
ß. Folia subtus aperte vel occulte albo-tomentosa, linearia,
margine arcte revoluta vel lanceolato-elliptica ... 3. B. Leschenaultii.
b. Capsula hispida; folia lanceolata, plana, 2,5 — 5 cm longa 4. B. lasiocarpa.
B. Antherae breves, globosae. Thecae disjunctae in cruribus
connectivi bifidi sessiles.
a. Stigma commune integrum vel vix lobatum . Sect. 2. Beyeriopsis (Müll. Arg.) Benth.
er. Folia zb viridia vel lutescentia.
I. Folia ovata vel lanceolata, basi cordata v. rolundata.
1 . Pedicelli (j1 pilosi.
* Folia late ovata, 1,5 — 2,5 cm longa. Pedi-
celli q* puberuli, graciles 5. B. latifolia.
** Folia ovata, arcte revoluta, ca. 1 cm longa.
Pedicelli r^ validi, breves, hirsuti .... 6. B. cygnorum.
2. Pedicelli (J* glabri, graciles. Folia lanceolata,
margine revoluta 7. B. cinerea.
II. Folia angusta. Petala intus ± hirsuta.
1. Folia oblonga, margine revoluta. Capsula 3-
sperma 8. B. lepidopetala.
2. Folia linearia, usque ad costam revoluta. Capsula
1 -sperma.
* Ovarium et Capsula bicornis 9. B. similis.
** Capsula haud cornuta 10. B. brevifolia.
ß. Folia sicca cyaneo-viridia, late ovata, valde revoluta.
Petala intus pilosa H. B. cyanescens.
b. Stigma commune distincte trilobatum. Inflorescentia q?
racemosa Sect. 3. Oxygyne F. Müll.
Folia lanceolato-ovata, plana, 3 — 4 cm longa . . . 12. B. tristigma.
Beycria. 65
Beyeria ist eine gut umgrenzte Gattung, -welche sich vor allem durch die herabgebogenen
und zu einer Haube, oder besser gesagt, zu einem hutpilzartigen Gebilde verwachsenen Narben
der weiblichen Blüten charakterisiert. Sie umfaßt kleine oder größere Sträucher, von denen
einzelne sogar baumartig werden. Die meisten sind mehr oder weniger leimig-klebrig und bieten
typische Beispiele der sogenannten >Lackblätter «. Es liegt daher nahe, anzunehmen, daß die
ursprünglich getrennten Narben sich deshalb zu einer glatten Fläche umbildeten, weil sich zer-
schlitzte Narben nur schwer aus der klebrigen Umschließung der Knospen loslösen konnten und
zur Aufnahme des Pollen wenig geeignet waren.
Im Habitus zeigen viele Arten große Ähnlichkeit untereinander; deshalb macht, zumal
auch der Blütenbau durchweg recht gleichförmig ist, die Begrenzung der Arten einige Schwierig-
keiten. Oft ist das Mikroskop unerläßlich, weil mit Hilfe der Blatt-Trichome , welche Merkmale
von systematischem Wert darstellen, über die Artzugehörigkeit unvollständiger Exemplare sicherer
entschieden werden kann als durch Beachtung anderer Zeichen. Bei weitem herrschen schmale
Blatt formen vor mit dichter Behaarung auf den Unterseiten, welche, da hier die Stomata
liegen, durch starke Einrollung der Blattränder gegen übermäßige Austrocknung geschützt werden
können. Nebenblätter fehlen stets. Die meist achselständigen, diklinen Blüten sind unansehnlich,
gewöhnlich grüngelb gefärbt, oft kaum stecknadelkopfgroß. Die Blumenblätter sind — abgesehen
von B. tristigma — winzig, oft ganz unterdrückt oder nur in wenigen Resten vertreten. Ein
Diskus kommt sowohl bei $ als bei Q Blüten vor, doch ist er innerhalb der einzelnen Arten
dermaßen inkonstant, daß auf sein Vorkommen eine systematische Gliederung, wie sie Müller
Arg. (DG. Prodrom. XV. 2. S. 201) versucht hat, nicht begründet werden kann.
Die auf einem meist vorgewölbten Polster sitzenden Staubblätter sind zahlreich — bei
B. similis und B. cygnorum zählt man 13 — 15, bei B. viscosa nahezu 40 — und hinsichtlich
der Gestalt des Konnektivs derart verschieden gebaut, daß Müller Arg. hauptsächlich auf dieses
Merkmal hin die Gattungen Beyeriopsis und Beyeria aufstellte. Da aber Übergänge zwischen
dem unversehrten und gespaltenen Konnektiv vorkommen und da auch die Größe der Theken
und die Art ihrer Anheftung an das Konnektiv Schwankungen unterliegt, so darf man der ver-
schiedenen Gestalt der Stamina, wie es Bentham tat, höchstens Sektionswert beimessen.
Als Übergangsform der Sektion Eubeyeria zu Beyeriopsis kann die bisherige von Bentham
zu letzterer Sektion gestellte Art Beyeria Drummondii Müll. Arg. gelten, welche aber ihrem
anatomischen Blattbau nach nur als eine Varietät von B. Leschenaultii Baill. angesehen werden muß.
Die phylogenetisch ältere Gruppe dürfte in der Sektion Eubeyeria zu suchen sein.
Die breiten Biälter von B. viscosa und B. lasiocarpia werden in den Arten B. opaca und B.
Leschenaultii immer schmäler, bis sie schließlich die nadelartige Rollblattform erreichen; dabei
ist bei dieser Gruppe das Indument der Blattunterseite, da nur ungestielte kurze oder lange
Büschelhaare mit einzelligen Strahlen vorkommen, konstant, während die Sektion Beyeriopsis fast
durchweg starre Sternhaare oder bei B. latifolia und B. similis (Fig. 1 A) wenigstens abweichend
gestaltete Büschelhaare aufweist.
Die 3. Sektion Oxygyne — allein vertreten durch B. tristigma — stellt eine Übergangsform
von dem noch mit getrennten Griffeln versehenen Bicinocarpus zu Beyeria vor. Bei genannter
Art sind die Griffel nur an der Basis verwachsen, ihre zurückgebogenen Narbenenden sind zungen-
förmig und machen den Eindruck, als ob sie in der Verwachsung zu einer gemeinsamen hut-
förmigen Narbe begriffen seien.
Der anatomische Bau der Blätter ist für alle Beyeria-Arten ein ziemlich gleichmäßiger.
Die Epidermis der Oberseite besteht aus wasserreichen, mehr oder weniger isodiametrischen
oder länglichen, polygonalen, 30 — 60 // hohen und gewöhnlich ebenso langen Zellen mit geraden
Zwischenwänden. Die Zellen weisen 4 — 7 fx starke Außenwände auf, deren Cuticula nie orna-
mentiert ist. Zwischen den Epidermiszellen finden sich vielfach zahlreiche Kopfdrüsen (Fig. \ E
und F), um welche dann die Zellen radiär angeordnet sind. Auch die Unterblattseiten mit ihren
kleinern, niedrigem und zartem Zellen tragen bei manchen Arten derartige Kopfdrüsen, die aber
dann weit über das Niveau hervorragen. Einzelne Arten der Sektion Beyeriopsis sind auf der
Blattunterseite mit keulenförmigen Drüsenhaaren nach Art der Fig. 1 O besetzt.
Die obere Blattseite weist nur hier und da zerstreute Sternhaare auf; die Unterseite ist
dagegen überall mit kurzen bzw. langen Büschelhaaren oder mit ± gestielten Sternhaaren
dicht bedeckt. Zwischen ihnen finden sich die etwa 22 /n langen, unregelmäßig orientierten
Spaltöffnungen, die meist etwas papillenartig erhoben sind; auf dem Querschnitt zeigen die
Schließzellen einen scharfen kutinisierten , gegen einander gerichteten Außenrand. Nebenzellen
fehlen. Die Palissaden stehen in einfacher oder doppelter Reihe. Das Schwammgewebe
enthält zahlreiche Speichertrachei'den und Drusen von oxalsaurem Kalk. An mechanischem
Gewebe finden sich nur 1 — 2 Reihen von Hartbastfasern an der Basis des Hauptgefäßbündels
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta sipbouogama) 147. 5
66 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
von B. lasiocarpa sowie durchweg ein reiches, oft Oxalsäurekristalle führendes Collenchym-
gewebe in der Medianebene des Blattes unter und oberhalb des Gefäßstranges, mitunter die
Rippe fast gänzlich ausfüllend. Epidermiszellen, Palissaden, Gefäßscheiden erscheinen oft durch
gerbstoffhaltige Massen, die sich bei Eisenzusatz schwärzen, stark gebräunt. Die Rippe tritt
überall auf der ßlattunterseite stark hervor.
Nach morphologischen Gesichtspunkten würde der verwandschaftliche Zusammenhang der
Arten etwa wie folgt zu denken sein:
B. viscosa B. lasiocarpa
B. opaca
_B. Leschenaultii B. similis
B. trtstigma
Ricinocarpus ? >v B. latifolia
B. lepidopetala
B. cinerea B. brevifolia
B. cygnorum
B. cyanescens
Einen näheren Einblick in die Verwandschaft der Arten untereinander ergibt folgender aus
der Untersuchung der Blätter gewonnener
Bestimmungschlüssel*) auf anatomischer Grundlage.
A. K vorhanden.
a. K liegen auf beiden Blattflächen. E 40 — 45 li hoch.
«. U mit kurzen, gekrümmten, sitzenden Büschelhaaren spärlich
besetzt; deren Strahlen 45 — 100,« lang, spitz oder (meist)
stumpf. E polygonal, 30—60X30 — 35 /n groß, Außenwand
7 li dick. Pal \ — 2-reihig. C in der Medianlinie zwischen
den Pal und in der Rippe reichlich. Oxaldrüsen sparsam.
1. B. viscosa (excl. var. amoend) und B. opaca.
ß. U mit langen Büschelhaaren; Strahlen fadenförmig, kraus.
K oben sehr dichtstehend, unten sparsam. Größe der E 30 —
80 X 30 — 37 li. Pal 2-schichtig. G zwischen den Pal schmal,
meist 1 — 2-reihig 3. B. Leschenaultii var. Drummondii.
b. K nur auf der Oberseite (und oft auch auf der Rippe).
ct. U mit kurzen Büschelhaaren.
I. Strahlen der Haare dünn, 60 — 100 li lang, spitz oder stumpf.
1 . Hartbastfasern am Mittelnerv fehlen. Sonst wie A. a. «. 1 . B. viscosa var. amoena.
2. Hartbastfasern unter dem Mittelnerv in \ — 2 Reihen vor-
handen (bei altern Blättern). E 22 — 40 li hoch, 30 —
50X22 — 35^ groß; Außenwand 4 — 6 /j. dick. Sonst
wie vor 4. B. lasiocarpa.
II. Strahlen der Haare keulenförmig, 45—65 li lang; E 50 —
60 li hoch; Außenwand 18 — 20 li dick; Zellgröße 50 —
90 X 35 — 65 ii. K groß, bis 35 li im Durchmesser. Pal
K -schichtig, in der Medianlinie nicht unterbrochen. G der
Rippe sparsam. Drusen reichlich 9. B. similis.
ß. U mit dichten langen Büschelhaaren.
I. Haarstrahlen lang, fadenförmig, kraus, bis 7 li dick. E 45 —
60 fi, hoch; Außenwand 5 — 7 li stark. Größe 18—25X30
oder 45 — 60 x 30 — 35 ll. Pal meist 2-reihig. C ober- und
unterhalb des Mittelnerven reichlich, viele Oxaldrüsen oder
Einzelkristalle enthaltend. (Sehr selten auf U einzelne K).
3. B. Leschenaultii (excl. var. Drummondii).
*) Erklärung der Abkürzungen s. S. 40.
Beycria. 67
II. Haarstrahlen stark (1 0 (x dick), ziemlich starr, spitz zulaufend,
doppelt so lang als die Dicke des getrockneten Blattes, oft
auf kleinem Sockel stehend. E 30 — 35 tu hoch, Außenwand
5 fi dick. Zellgröße 27—75 X 45—60 fj. C ober- und
unterhalb des Nerven reichlich. Pal 1 - schichtig , unter-
brochen. Drusen sparsam 5. A. latifolia.
c. U mit Morgensternhaaren; deren Stiel ca. 30 u, Strahlen
60—4 20 fi lang. E 35 fi hoch, 30 — 37 X 22—35 p groß; Außen-
wand 4 /x dick. Pal 1 -schichtig, in der Medianlinie durch helle
Rundzellen unterbrochen. Rippe fast ganz von G (mit weiten
Interzellulargängen) erfüllt \ 2. B. tristigma.
B. K nicht vorhanden.
U mit starren St. E 40—45 ;x hoch, 45—50 X 30—45 fx groß mit
7 — 1 0 [x dicker Außenwand. Oxaldrusen reichlich.
a. Zwischen den Haaren stehen mehrzellige, keulenförmige Drüsen
(Fig. 1 O). Pal in der Mittellinie nicht unterbrochen . . . . . 11. B. cyanescens.
b. Keulenförmige Drüsen fehlen.
a. Pal in der Mittellinie durch C unterbrochen 6. B. cygnorum.
ß. Pal durchlaufend.
I. St mit vielzelligem, langem Stiel 8. B. lepidopetala.
II. St sitzend, aber oft auf einem Epidermissockel stehend.
1. C am Boden der Mittelrippe fehlt 7. B. cinerea.
2. C daselbst spärlich vorhanden 10. B. brevifolia.
Der Schlüssel ergibt die wahrscheinliche Richtigkeit der nach morphologischen Gesichts-
punkten erfolgten Gruppierung der Arten. Die die Sektion Oxygyne vertretende B. tristigma
hat als die auf Ricinocarpus hindeutende Übergangsform hinsichtlich der Blattanatomie große
Ähnlichkeit mit der Viscosa-Sippe, weist aber in der Morgenstern behaarung der Unterseite schon
auf die auch morphologisch sicher zusammengehörige Beyeriopsis-Sektion hin. Falls sie eine
Urform der Gattung Beyeria sein sollte, hat sie die Kopfdrüsen der Blattoberfläche auf die ganze
Sektion Eubeyeria vererbt, während auffälligerweise die noch weiter abgeänderte Sektion Beye-
riopsis die Harzdrüsen nur noch in der B. latifolia bewahrt hat. Die übrigen stark erikoiden
Glieder der Sektion, welche am meisten der Beschränkung der übermäßigen Transpiration durch
einen schützenden Lacküberzug bedürften, haben neben Verstärkung der äußern Epidermiswände
den Ausweg der straffen Einrollung der Blattflächen gefunden.
Die angestellten Erwägungen machen es wahrscheinlich, daß die Gattung Beyeria ihren
Einzug in die jetzigen Wohnorte dereinst von tropischen Gegenden her genommen hat.
Sect. I. Eubeyeria (Müll. Arg.) Grüning.
Eubeyeria Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 58 et in DC. Prodr. XV. 2.
(1866) 201 pro. p. ; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 63 pr. p.; Benth. et
Hook. f. Gen. III. (1880) 263; Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 15. —
Sect. Eubeyeria (Müll. Arg.) Grüning = genus Beyeria Müll. Arg. in DG. Prodr. 1. c. —
Calyptrostigma Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. I. (1844 — 45) 475. — Petala evoluta
vel suppressa, minuta. Antherae bis vel raro vix longiores quam latae, thecae con-
nectivo integro vel raro paulum lobato fere tota longitudine adnatae. Stigma commune
conicum vel disciforme, crenatum. Flores dioici, axillares, solitarii vel depauperato-
racemosi. Pedicelli Q clavati.
1. B. viscosa (Labill.) Miq. in Ann. sc. nat. 3. ser. I. (1844) 350 t. 45; Baill.
Etud. Euphorb. (1858) 463 t. 18; F.Müll. Fragm. I. (1858—59) 230; Müll. Arg. in
DG. Prodr. XV. 2. (1866) 202; Baill. in Adansonia VI. (1866) 308; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 64. — B. viscosa b. Preissi Sond. in Linnaea XXVIII. (1856)
564. — B. oblongifolia Hook. f. Fl. Tasman. I. (1860) 339. — Croton viscosum
Labill. Nov. Holland, spec. II. (1806) 72 t. 222. — Calyptrostigma viscosum et ob-
longifolium Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. I. (1844 — 45) 176 in not. — Clavi-
podium Billardieri Desv. herb. — Frutex dioicus arborescens ad 5 — 10 m altus.
Rami, folia, pedicelli, alabästra, capsulaeque viscosae, glabrae vel ramuli et pedicelli
adpresse tomentelli. Folia alterna, plana vel subplana, lanceolata vel oblongo-lanceolata,
5*
68 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
subacuta vel obtusa, supra laevia, ± nervosa, subtus cinereo- vel ferrugineo-tomentella,
mox glabrescentia, distincte vel obscure venosa, usque ad 3 — 6 cm longa, 5 — 15 mm
lata; petioli 3 — 4 mm longi. Flores q* axillares, solitarü vel parce racemosi, 8 — 10 mm
lati; pedunculus racemi communis 4 mm longus ; pedicelli proprii plerumque reflexi
basi bracteolati, 0,5 — 1 cm longi. Calycis q^ laciniae ovatae vel fere orbiculares, rigi-
dulae, interdum mediocriter carinatae, basi connatae, statu sicco fuscae, 4 mm longae.
Petala minuta, ovata, albida, 1 mm longa. Stamina ca. 40 receptaculo convexo in-
serta; thecae parallelae connectivo integro fere tota longitudine adnatae. Disci glandulae
nullae. Flores Q axillares solitarü vel subsolitarii, pedicelli apicem versus incrassati,
demum 1,5 — 2 cm longi, erecto-patentes. Alabastra oblonga. Laciniae calycis ovatae,
obtusiusculae, ± erectae, coriaceae, 4 mm longae, vix accrescentes. Petala suppressa.
Discus nullus. Germen ovatum, vulgo glabrum; columna stylaris brevissima; stigma
lato-conicum, calyptriforme, inconspicue trilobum vel crenatum. Capsula globosa trisul-
cata, glabra vel raro brevissime hirsuta, trisperma, 7 — 8 mm longa. Semen ellipsoideum,
parce compressum, laeve, fusco-maculatum, carunculatum, 6 mm longum. — Fig. 2-D.
Westaustralische Provinz. Ostaustralische Provinz. Provinz Tasmanien.
Nota. Species quoad magnitudinem, arabitum indumentumque foliorum ingenter ludit.
Inter varietates a cl. Müller Arg. descriptas saepius formae intermediae inveniuntur. Nihilo
minus varietates quattuor Müllerianae, quia descriptione recognitio levari potest, retinentur.
Loco naturali formae variae non certe discernendae sunt.
Var a. genuina Müll. Arg. in DG. Prodr. 1. c. ; Bäillon, Etud. Euphorb. 1. c. —
Groton viscosum Labill. 1. c. — Galyptrostigma viscosum Klotzsch 1. c. — Frutex
arborescens ad 5 m altus. Ramuli glabri. Folia oblongo-elliptica, rotundato-obtusa,
basi sensim angustata, 3,5 — 5,5 cm longa, ad 1,4 cm lata, plana, valde resinosa, supra
fusca vel obscuro-viridia, subtus pilis brevissime tonsis tecta vel subglabrata, statu sicco db
ferruginea, utrinque venosa. Pedicelli q? reflexi.
Südwestaustralien. Bei Cap Leeuwin (Labillardiere); auf sandigen Hügeln der
Insel Rottnest (Preiss n. 2387!); am Swan River (Drummond 4. an 5. ser. 217!);
bei der Meerenge D'Entrecasteaux (Herb. mus. Paris, ohne Sammlernamen!) — Neu-
südwales, Blue Mts. (R. Cunningham n. 768!). — Südaustralien: Nepean River
(Betche!). —
Var. ß. oblongifolia (Klotzsch) Müll. Arg. in DC. Prodr. 1. c. — Calyptrostigma
oblongifolium Klotzsch 1. c. — Beyeria oblongifolia Sond. in Linnaea 1. c; Baillon 1. c. ;
Hook. f. Fl. Tasman. 1. c. — Frutex arborescens ad 10m altus. Rami ±: virgati.
Ramuli minutissime puberuli, glabrescentes, cum Omnibus partibus juvenilibus dz viscosi.
Folia lanceolata vel oblongo-lanceolata, obtusa vel acutiuscula, 3 — 8 cm longa, 5 — 1 8 cm
lata, paene enervia vel obscure venosa, supra viridia, subtus tomento brevissime tonso
albida vel cana. Flores tf perpauci, subracemosi; pedicelli q? calycem paulo superantes.
Gonnectivum in Tasmaniae speciminibus saepe bifidum. Flores Q solitarü, longius
pedicellati. Galyx fructiger rigidus, persistens; laciniae deltoideae, acutae. Capsula
trigastra 9 mm longa et lata, glabra.
Südaustralien (Labillardiere!). — Neusüdwales, bei Twofold Bay (F.
Müller!); Blue Mts. (A Cunningham!, R. Brown!). — Viktoria (im Herb. mus. caes.
Vindobon. o. Sammlernamen!) — Tasmanien (Labillardiere!, Hooker f.!, Stuart!,
Rev. Dufton!, Verreaux!, Hügel!); reichlich an schattigen Plätzen, besonders felsigen
Flußbetten (Gunn n. 12! u. n. 1246!); Wellington (Betche!); Honeywood (Wood
n. 158!); Mt. Wellington, montane Zone, in dichtem Unterholz der Waldungen, 500 m
überm Meere (Diels n. 6215!).
Nota. Culta in horto bot. Berolin. 1849 — 54.
Var. y. minor Müll. Arg. in DC. Prodr. 1. c. — Ramuli glabri, dense foliosi.
Folia anguste lanceolata vel subspathulato -lanceolata, obtusiuscula, supra statu sicco
obscuro-viridia vel nigricantia, subtus brevissime tomentella, albida, utraque pagina
e venosa, 2 — 4 cm longa, 4 — 7 mm lata. Calycis Q segmenta ovata, obtusa, ± patentia;
pedicellus Q 1 cm longus. Ovarium plerumque hispidulum. Florem q? non vidi.
Beyeria. 69
Neusüdwales, im Innern (A. Cunningham!); Ufer des George River (Caley!);
im Innern von Neuholland (Major Mitchells Expedition!).
Var. d. amoena Müll. Arg. in DG. Prodr. 1. c. — Ramuli glabri. Folia subspathulato-
lanceolata, acuta vel acutiuscula, evenosa, utrinque pallido-viridia, supra glabra, subtus
inconspicue brevi-pilosa, fere glabra, Costa mediana fuscidula prominente praedita, ca.
3 cm longa, 4 — 5 mm lata.
Neusüdwales, Harvey Ranges (Maiden!); Harvey Ranges, Peak Hill (Boorman!).
— Viktoria (F. Müller!) — Südaustralien, Flinders Range (im Herb. Hook, ohne
Sammlernamen!).
2. B. opaca F. Müll, in Transact. Phil. Soc. Victor. I. (1854) 4 6 et in Hook. Journ.
of Rot. VIII. (1856) 210; Sond. in Linnaea XXVIII. (1856) 565; Müll. Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 203; Raul, in Adansonia VI. (1866) 305 ex parte; Renth. et
F.Müll. Fl. austral. VI. (1873) 65 ex parte. — B. viscosa F. Müll. Fragm. I. (1858)
230 ex parte. — Fruticulus glaber, viscosus. Ramuli juveniles lutescenti-virides, dein
nigricantes, compresso-trigoni, dense foliosi. Folia suberecta, lineari-spathulata, rotun-
dato-obtusa, plana vel extremo margine paulum incrassato recurva, supra glabra vel
leviter punctato-scabriuscula, fuscidula, subtus — costa excepta — albido-viridia, fere
glabra, 1 — 1,5 vel 3 — 5 cm longa, 1,5 — 2,5 mm lata, rigidula; petioli 2 — 4 mm longi.
Pedicelli tf axillares subsolitarii, calycem subaequantes, reflexi. Segmenta calycis ovata,
3 — 4 mm longa. Petala plerumque suppressa, ut adsint, anguste obovata, minuta.
Discus crenatus, vix conspicuus vel nullus. Stamina 23 — 25; antherae majores quam
in B. Leschenaultii, paulo longiores quam latae; thecae disjunctae, parallelae, connec-
tivo integro adnatae. Flos Q, ubi notus, praecedenti similis.
Ostaustralische Provinz.
Nota. Species a cl. B ritten sub nomine B. opacae F. Müll, in Illustr. of Bot. of Capt.
Cooks voy. by Banks and Solander (1905) t. 285 illustrata et a cl. Solander descripta sine dubio
B. tristigma F. Müll. est.
Var. a. typica Grüning. — Folia 1 — 1,5 cm longa, 1,5 — 2,5 mm lata, subspathu-
lata, rotundato-obtusa, margine vix recurva.
Südostaustralien, längs des Murray- Flusses im Mallee Scrub (F. Müller!).
Var. ß. longifolia Grüning. — Folia 3 — 5 cm longa, 2,5 — 3 mm lata, linearia,
basi sensim in petiolum ad 4 mm longum attenuata, apice rotundata, vix apiculata,
supra viscosa, nitida, subtus pallido-viridia, margine parce recurva, fere glabra; costa
media prominens, fuscidula. Flores Q* solitarii. Sepala ovata, obtusa, concava, 4 mm
longa. Petala nulla. Glandulae inaequales, partim suppressae. Stamina numerosa,
2,5 — 3 mm longa; antherae 1 mm longae, V2 mm latae. Flores Q ignoti.
Queensland: Rrisbane (comm. J. M. Railey, im Herb. mus. Rerol.!).
Nota. Differt a simili B. Leschenaultii var. rosmarinoides Baill. foliis fere planis, subtus
cano-viridibus, subglabris.
3. B. Leschenaultii (DC.) Raul, in Adansonia VI. (l 866) 307 pro maxima parte. —
Hemistemma ? Leschenaultii DG. Syst. I. (1828) 414 et Prodr. I. (182 4) 71. — B. ledi-
folia Sond. in Linnaea XXVIII. (1856) 565; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 403; Müll.
Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (4 866) 202. — B. viscosa F. Müll. Fragm. I. (1858) ex
parte. — B. opaca Raul, in Adansonia VI. (1866) 305 ex parte; Renth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 65 ex parte. — B. Backhousii Hook. f. Fl. Tasman. I.
(1860) 339. — B. Drummondii Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 58 et in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 201; Renth. et F. Müll. Fl. austral. 1. c. 68. — Calyptro-
stigma ledifolium Klotzsch in Lehm. Plant. Preiss. I. (1844 — 45) 176 in not. —
Fruticulus vel frutex dioicus ad 50 cm altus, ± viscosus. Ramuli dense foliosi, com-
presso-trigoni, glabri vel minutissime puberuli. Folia alterna quoad limbum ingenter
variantia, sive spathulato-obovata, obtusa, margine ± revoluta, sive lineari-lanceolata,
utrinque acuta, fere plana, sive linearia margine arcte revoluta, obtusa vel truncata,
semper supra glabra, subtus aperte vel obscure niveo-tomentosa, 1,5 — 4 cm longa.
Pedicelli tf subsolitarii, 2 — 5 mm longi sub medio bracteolati. Flores tf iis Beyeriae
70 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
viscosae similes sed paulo minores. Segmenta calycis ovata 2,5 — 4 mm longa. Petala
vel rudimentaria, inaequalia, glabra vel potius suppressa. Discus vel nullus vel crenatus
vel rudimentarius. Antherae longiores quam latae; thecae sejunctae parallelae con-
nectivo integro vel usque ad medium partito adnatae. Flores Q axillares, solitarii;
pedicelli erecti, superne sensim incrassati, sub fruclu usque ad 7 mm longi. Petala
nulla vel raro partim inaequaliter evoluta. Discus suppressus vel interdum crenatus.
Stigma conicum, apice trisulcatum. Capsulae ovato-ellipticae, glabrae, viscosae, ambitu
fere teretes vel parce trisulcatae, 6 — 7 mm longae, calyce paulum accreto munitae.
Semina 2 — 3, ellipsoidea, laevia, carunculata.
West- und Ostaustralische Provinz und Provinz Tasmanien.
Var. ct. genuina Baill. in Adansonia VI. (1866) 37. — Hemistemma ? Leschenaultii
1. c. — >Folia oblonga, basi attenuata, apice truncata, subemarginata, subtus candi-
cantia.« See. DC. Prodr. 1. c.
Neuholland (Leschenault); Viktoria, Mt. Arapiles (Walter!). — Süd-
australien, Murray River und Boston Island (Wilhelmü).
Var. ß. Backhousii (Hook, f.) Grüning. — B. Backhousii Hook. f. Fl. Tasman. I.
(1860) 339. — B. ledifolia ct. Backhousii Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866)
203. — B. opaca in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 65 ex parte. —
B. viscosa Baill. in Adansonia VI. (1866) 308 ex parte. — Fruticulus ca. 30 cm altus.
Ramuli puberuli vel valde viscosi. Folia angusto-oblonga vel lineari-lanceolata, utrinque
acuta, margine recurva vel distinete revoluta, subtus enervia, dense niveo-tomentosa,
2 — 2,5 cm longa, 3,5 mm lata; costa valida, brunnea. Flores capsulaeque angustiores
quam in B. viscosa.
Südaustralien (R. Brown!); Point Nepean (F. Müller); Baßstraße (Milne), da-
selbst laut Hooker gemein.
Tasmanien (Backhouse, Gunn n. 540).
Var. y. ledifolia (Klotzsch) Grüning. — Calyptrostigma ledifolium Klotzsch in Lehm.
PI. Preiß. I.- (1844— 45) 176 in not. — B. ledifolia Sond. in Linnaea XXVIII. (1856)
563; Baill. Etud. Euphorb. (1858) 403. — B. ledifolia ß. genuina Müll. Arg. in DC.
Prodr. 1. c. pro parte. — B. opaca in Fl. austral. 1. c. pro parte. — Frutex ca. 50 cm
altus vel altior. Ramuli dense foliosi, breviores et rigidiores quam in var. ö. , com-
presso-trigoni, glabri vel minutissime puberuli. Folia linearia vel sublinearia margine
arete, sed non semper usque ad costam revoluta, obtusa vel truncata, interdum api-
culata, supra lutescenti-viridia, glabra, subtus niveo-tomentella, 1,5 — 2,5 cm longa,
2 — 2,5 mm lata; petioli 2 — 3 mm longi. Pedicelli Q 0,5 — 1 cm longi. Capsulae
6 — 7 mm longae, glabrae, resinosae, ambitu teretes vel levissime 3-sulcatae.
Südaustralien (Tepper!); Flinder's Range (M. Koch n. 233!). — Viktoria,
Gebirge von Gipps Land (F. Müller!); Murray River (F. Müller!); Wimmera (French
sen.!); Lower Loddon (F. Müller!); Lerderberg Ranges (Weindorfer!); Mallee bei
Dimboola (Walter!).
Var. ö. rosmarinoides Baill. in Adansonia VI. (1866) 305. — B. ledifolia y.
angustifolia Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 203. ■ — B. opaca var. linearis
Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 65. — Rami ± virgati. Folia
linearia, ereeta, marginibus parallelis vulgo fere usque ad costam reflexa, obtusa vel
truncata vel emarginata apiculataque, supra obscuro-viridia subtus niveo-tomentella, 3 —
4 cm longa, 1,5 — 2,5 mm lata.
Viktoria (Herb. mus. Caes. Vindobon. ohne Sammlernamen!). — Südaustralien
(Stutz!); bei Port Adelaide (F. Müller!); desgleichen im Coromandel-Valley ; am Sturt
River (Blandowskü); am Okaparinga (Blandowskü). — Westaustralien, bei King
George's Sound (Th. Müller!).
Var. e. Drummondii (Müll. Arg.) Grüning. — B. Drummondii Müll. Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 201; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 68. — B. opaca
(F. Müll.) Baill. in Adansonia VI. (1 866) 305 ex parte. — Fruticulus ad 1 m altus. Ramuli
Folia linearia, obtusa, margine arete revoluta, foliis varietatis y
Beyeria. 71
similia sed angustoria, 1,5 — 2 cm longa, 1 — 1,5 mm lata. Pedicelli 2,5 — 3, sub fructu
5 mm longi. Flores aliquanto minores quam in ceteris varietatibus. Segmenta calycis q?
2,5 — 3 mm longa, dorso carinato-costata. Petala rudimentaria, glabra vel potius sup-
pressa. Discus crenato-lobatus, plerumque vix conspicuus. Antherae vix longiores quam
latae ad sectionem 2. vergentes; connectivum integrum vel bilobum. Flores Q saepius
ramulos breves laterales terminantes. Calycis Q laciniae lanceolatae, rigidae, 2,5 mm
longae. Discus minutus crenatus vel nullus. Petala suppressa. Capsula 6 mm longa,
5 mm lata, resinosa, 2 — 3-sperma.
Westaustralien, am Swan River (Drummond 4. an 5. ser. 214!, 5. ser. 220!
et 769!); Middle Mount Barren und Fitzgerald River (Maxwell); Kent, Jacup Creek,
steinige, leicht buschige Hänge auf Granit, 200 m überm Meere (Diels n. 4763!).
Nota. Nee discrimina florum a cl. Müller Arg. 1. c. descripta, quia valde inconstantia,
nee struetura foliorum anatomica ad speciem propriam statuendam sufficiunt.
Var. C. latifolia Grüning = B. Lesohenaultii var. ß — s Baill. in Adansonia 1, c. —
Varietati *minor* B. viscosae similis, sed pagina foliorum inferior excepta costa pilis
longiusculis crispis praedita itaque dense niveo- vel cano-tomentosa. Limbus foliorum
quoad magnitudinem valde varians, sive lato-lanceolatus utrinque acutus, haud revolutus,
2 — 2,5 cm longus, 5 — 7 mm latus, sive multo brevior, elliptico-lanceolatus, obtusius-
culus vel obovatus, 0,5 — 1,5 cm longus, 4 — 6 mm latus, planus. Flores Q brevi-
pedicellati. Calycis laciniae carinatae, rigidae. Cetera ut in var. typica.
Ostaustralien: Gemein in allen Kolonien Australiens, ohne nähere Standort-
angabe (F. Müller!). — Victoria, Sorrento (Weindorfer!).
Nota. Species a cl. F. Müller cum B. viscosa conjuneta, sed ob foliorum indumentum
bene distineta. Folia B. viscosae subtus fere glabra vel pilis brevissime tonsis, vix conspieuis,
folia autem B. Leschenaultii tomento albo e pilis fasciculatis, longis, crispatis strueto praedita
sunt. Praeterea in hac specie pedicelli 2 capsulis fere aequilongi, erecti, sensim incrassati
inveniuntur.
4. B. lasiocarpa (F. Müll.) Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 59 et in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 201 ; Baill. Adansonia VI. (1866) 307; Benth. et F. Müll. Fl.
austral. VI. (1873) 65. — B. viscosa var. lasiocarpa F. Müll. Fragm. II. (1861) 182. —
Frutex arborescens ad 6 m altus, dioieus. Ramuli zh virgati, compresso-trigoni , haud
viscosi. Folia plana vel margine paulum recurva, oblongo-lanceolata, basi et apice
angustata, acutiuscula vel obtusa, 4 — 8 cm longa, 0,7 — 1,5 cm lata, supra obscure
viridia, nitida, subtus nervo mediano fusco excepto albo-tomentella; petiolus 3 — 4 mm
longus. Flores axillares, solitarii, in ramulis novissimis saepius approximati. Flos q1 —
judice Baillon — 0 — 5-petalus. Petala Q plerumque nulla vel rarius 1 — 2, squami-
formia. Pedicelli fruetigeri 1 — 1,5 cm longi, graciles, superne leviter incrassati. Laciniae
calycis sub Capsula magnae, fere orbiculares, horizontaliter patulae, brunneae, 6 mm
longae. Discus hypogynus brevis persistens, annularis, integer vel inaequaliter crenatus.
Capsula pilis longis vitreis ochraeeis hispida, fere globosa, lignosa, 8 — 9 mm longa, 3-
sperma; stigma multo major quam in B. viscosa, late peltatum, margine crenato adscen-
dens, fere sessile. Semina oblonga, paulum compressa, laevia, nitida fusca, 4 mm longa.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, Twofold Bay (Hügel!, Wawra n. 66!,
F. Müll.!). — Queensland, New England (C. Stuart); Hastings River (Beckler).
Nota. Species ob styli formam et discum hypogynum sat a B. viscosa distineta. Capsulae
hispidae momenti multo minoris videntur, formam enim (ß. denudatam) invenit cl. Stuart aut
parce hispidulam aut fere omnino pilis destitutam (Baill. Adansonia VI. 1. c.).
Sect. 2. Beyeriopsis (Müll. Arg.) Benth.
Beyeriopsis (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 63;
Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 263; Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890)
HO. — Genus Beyeriopsis Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 56 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 199. — Petala evoluta 5 calycis lobis minora. Antherae breves; thecae
disjunetae in cruribus connectivi bilobati sessiles vel interdum partim liberae in con-
72 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
nectivo vix lobato. Stigma integrum vel vix lobatum. Flores monoici vel dioici, in
axillis foliorum singuli vel saepe ternati tumque in monoicis pedicellus intermedius longior
et femineus. Species occidentales.
5. B. latifolia (Müll. Arg.) Baill. in Adansonia VI. (1866) 304; Benth. et F. Müll.
FJ. austral. VI. (1873) 66. — B. lepidopetala F. Müll. Fragm. III. (1862 — 63) 164
pr. p. nee I. (1858) 230. — Beyeriopsis latifolia Müll. Arg. in Linnaea 1. c. 57 et
in DC. Prodr. 1. c. 200. — Frutex monoieus, 1,5 — 2,5 m altus. Ramuli ultimi sub-
teretes, fasciculato-pubescentes. Folia orbicularia vel late ovata, saepius basi cordata,
1,5 — 2,5 cm longa, 1 — 2 cm lata, obtusa, plana vel margine recurva, supra olivacea,
laevia, subtus pilis longis stellatis albido-tomentosa; petioli 2 — 3 mm longi. Pedicelli
utriusque sexus axillares, graciles, subclavati, hirtelli, 1 — 1,5 cm longi. Floris q1 sepala
imbricata, basi incrassata, carinata, ovata, 2 mm longa, exlus setoso-hirtella. Petala
Q 5, parva, late ovata, obtusa, intus minute pilosa. Antherarum thecae disjunetae,
in utroque latere filamenti brevissimi sessiles, extrorsae, apice glandulosae. Flos Q
masculo similis, praeterea glandulis alternipetalis brevibus, suborbicularibus praeditus.
Germen puberulum; Stylus ovoideus apice trisulcus. Capsula calyce haud aecrescente
basi munita, 7 mm longa, 4 mm lata, oblongo-conoidea, puberula; cocci non valde
prominentes. Semina fusca, ovata, laevia; caruneula pallida semine triplo brevior.
Westaustralische Provinz: Am Swan River (Drummond ser. 4. n. 216); bei
Cape Riche (Drummond ser. 5. n. 216!); bei Point-Henry (Oldfield); bei Mount
Pland, steinige Schlucht (Di eis comm. sub n. 6570 !).
6. B. cygnorum (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
66. — Beyeriopsis Cygnorum Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 56 et in
DC. Prodr. XV. 2. (1866) 199. — Frutex ramosus, dioieus. Ramuli rigidi, patentes,
stellato-hispidi vel tomentosi, fusci. Folia alterna, apice ramulorum approximata, ovata
vel lanceolato-ovata, obtusa, basi rotundata vel leviter cordata, margine statu sicco
usque ad costam revoluta, supra glabra, rugulosa, obscuro-cinerea, interdum pilis stellatis
adspersa, subtus stellato-tomentosa, lurida, 6 — 12 mm longa; petioli stellati 2 — 3 mm
longi. Flores q? axillares, solitarii vel bini vel raro terni, fere sessiles vel pedicello
brevissimo crasso, stellato-hispido praediti. Alabastra parvula, globosa. Segmenta
calycis fere orbicularia, coneava, leviter carinata, 1 mm longa, glabra, sed extus prope
basim hispidula. Petala calyce breviora, glabra. Stamina numerosa; thecae breves,
distinetae. Flores Q solitarii, breviter pedicellati. Calyx omnino glaber. Petala minuta.
Ovarium apice attenuatum; stigma angustum, peltatum. — Planta Q a me non visa.
Westaustralische Provinz: Distr. Victoria, zwischen Moore und Murchison
Rivers (Drummond 6. ser. n. 85, ex herb. Melbourne comm. Diels sub n. 6569!).
7. B. cinerea (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
66. — Beyeriopsis cinerea Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (18 65) 57 et in DC. Prodr.
XV. 2. (1866) 200. — Frutex erectus, ramosus, verisimiliter dioieus. Ramuli omnes
breves apicem ramorum versus sensim breviores, teretes, cinerei, superne stellato-tomen-
tosi, inferne scabridi. Folia alterna, in ramulorum apieibus approximata lanceolata vel
ovato-lanceolata, statu sicco usque ad costam revoluta itaque linearia quasi acerosa,
acuta, basi rotundata, vulgo 8 mm longa, 1 mm lata, laevia vel rugulosa, cinerea,
minutissime albo-punetulata, subtus oeculte tomentosa; petiolus 1 — 1,5 mm longus.
Flores q? solitarii vel bini, axillares, parvuli, globosi, 1 mm lati; pedicelli filiformes,
3 mm longi. Segmenta calycis fere orbicularia, coneava, glabra, 1,25 mm longa, dorso
tuberoso-carinata, interdum pilis stellatis adspersa. Petala calyce breviora, orbicularia
glabra. Stamina 18 — 23; thecae breves connectivo bifido disjunetae, apice breviter
appendiculatae, sed stamina centralia aliquantulum majora non appendiculata; filamenta
brevissima. Glandulae nullae. Flores Q ignoti.
Westaustralische Provinz: Am Swan River (Drummond 1. ser. n. 724!).
8. B. lepidopetala F. Müll. Fragm. I. (1858—59) 230 nee III. (1862 — 63) 164;
Benth. et Hook. f. Fl. austral. VI. (1873) 67. — Beyeriopsis lepidopetala Müll. Arg.
in Linnaea XXXIV. (1865) 57 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 200. — Beyeria lati-
Beyeria. 73
folia Baill. in Adansonia VI. (1866) 304 pr. p. — Frutex monoicus, 1 — 1,5 m altus.
Rami teretes, ramuli compressi et folia juniora pube stellata conspersa. Folia oblonga
vel oblongo-linearia, margine arcte revoluta, supra mox glabra, rugosa, subtus pilis
stellatis, flavidis, longis dense vestita, coriacea, 1 — 2,5 cm longa, breviter petiolata.
Flores (j1 axillares, solitarii; pedicelli 1 — 1,5 cm longi, capillacei, pilis stellatis ad-
spersi. Calyx quincuncialis glaber; sepala camosa, basi incrassata, fere carinata,
orbicularia, 2 mm lata. Petala minuta unguiculata, intus barbata. Receptaculum parce
barbatum; thecae ellipticae connectivo bifldo discretae. Pedicelli Q solitarii, graciles,
2,5 cm longi, stellato-pilosi. Sepala ovata, paene orbicularia, 2 mm longa. Petala
minuta, vix inter calycis sinus emergentia, subcordata, supra barbata. Discus 5-glandu-
losus, minutissimus. Stigma trisulcum, trilobatum.
Westaustralische Provinz: Westaustralien (Oldfield, ex herb. Melbourn.
comm. L. Diels sub n. 6577!); an felsigen Orten am Murchison River (Oldfield!).
Nota. B. latifoliae affinis, sed calyce $ glabro ac stigmate trilobato bene distincta.
9. B. similis (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
67. — Beyeriopsis similis Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 58 et in DG.
Prodr. XV. 2. (1866) 200. — Fruticulus monoicus, erectus, ramosus, glaber, superne
parce viscidulus, ca. 20 cm altus. Radix palaris longa. Rami teretes, subascendentes,
nigricantes. Folia alterna, brevissjme petiolata, linearia, obtusiuscula, margine usque
ad costam arcte revoluta, supra glabra, sed maculis resinosis punctata, subtus occulte
albido-tomentella, 1,5 — 2,5 cm longa, 1,5 mm lata. Pedicelli axillares singuli vel rarius
terni, graciles, superne incrassati, infra medium bibracteolati, 0,5 cm (sub fructu 1 cm)
longi; pedicellus intermedius in floribus ternatis longior et femineus. Segmenta calycis
utriusque sexus 5, imbricata, late ovata, obtusa, concava, extus tuberculato- carinata,
margine membranacea, fusca, 1 ,5 mm longa. Petala 5, ovata, fere orbicularia, albida,
concava; intus barbellata, 1 mm longa. Discus nullus. Stamina ca. 14, toro leviter
convexo affixa; filamenta brevia, nondum 0,5 mm longa, fere usque ad basim bifida,
qua de causa thecae minutissimae disjunctae. Ovarium bigibbosum, glabrum, triloculare.
Capsula obliquo-ellipsoidea, glabra, luteola, bicorniculata, 6 mm longa. Semen unicum
fere globosum, 4 mm metiens, laeve, atrum vel brunneum, carunculatum , in latere
corniculato capsulae situm; loculi reliqui haud evoluti.
Westaustralische Provinz: Am Swan River (Drummond ser. 6. n. 86);
zwischen Moore und Murchison Rivers (Drummond ohne n.!).
Nota. Beyeriae Lesehenaultii var. Drummondii similis, sed floribus monoicis primo intuitu
dignoscenda.
10. B. brevifolia (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
67. — Beyeriopsis brevifolia Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865 — 66) 58 et in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 201. — Fruticulus monoicus, glaber, erectus, ca. 50 cm altus.
Rami cinerei, teretes, ± rimosi. Ramuli parce angulosi, resinosi, erecti. Folia linearia,
obtusa, margine arcte revoluta, 0,6 — 1,25 cm longa vel rarius longiora, 1 — 1,6 mm
lata, breviter petiolata, supra fuscidula, glabra, subtus occulte cano-tomentella. Pedicelli
(^axillares, solitarii vel bini, capillacei, superne sensim incrassati, 1,4 cm longi, glabri,
purpurascentes, folia superantes. Calyx parvulus ca. 1,5 mm longus; segmenta obtusa,
margine pellucida, dorso incrassato-carinata. Petala minora, intus barbata. Pedicelli
Q singuli vel terni, filiformes, fructigeri elongati, rigidiores quam masculi, superne
paulum incrassati, demum arcuato-penduli, folia saepe 2 — 3-plo superantes, vulgo 1,25 —
2 cm longi. Segmenta calycis Q 5, ovato-lanceolata, acutiuscula, rigida, glabra. Petala
5, ovata, fere orbicularia, 1 mm longa, albida, implexo-barbata. Glandulae disci 5,
squamosae, 0,5 mm longae. Ovarium egibbosum, 1 mm longum; stigma late conicum.
Capsula ellipsoidea, 6 mm longa, laevigata, ecorniculata, monosperma. Semen oblongum,
laeve, brunneum, carunculatum, 4 mm longum. — Nil nisi fragmentum pauperum vidi.
Westaustralische Provinz: Bei Cape Riche (Drummond 5. ser. n. 215!).
Nota. AB. simili foliis brevibus, pedicellis gracilibus fructigeris, Capsula egibbosa, a
B. Lesehenaultii var. Drummondii floribus monoicis facile distinguitur.
74
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
II. B. cyanescens (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (i 873)
66. — Beyeriopsis cyanescens Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 200. — Fruticulus
rigidus, divaricato-ramosissimus, cinereo-rhytidomosus, fortasse dioicus, 3 0 — 40 cm altus.
Ramuli fere glabri. Folia alterna, apice ramulorum approximata, patentia, angusto-
ovata, basi cordata, margine usque ad costam revoluta, obtusa, supra statu sicco rugulosa,
fusco-cinerea vel potius cyanescentia, pilis stellatis rigidis parce adspersa, subtus sub
margine lurido-tomentosa ; limbus 6 — 8 mm longus, statu piano 4 mm latus; petiolus
luteus 2 mm longus. "Flores q* axillares, solitarii, parvuli, luteoli, floribus B. cinereae
Fig. 12. Beyeria cyanescens (Müll. Arg.) Benth. A Habitus rami floriferi. B Folium, pagina
inferior. G Flos (5- — Icon. origin.
similes, sed sepala aliquantum breviora, stamina non omnino tegentia petalaque sub-
aequantia; pedicelli graciles, 4 mm longi, parce stellati. Glandulae 5 albidae, inconspicuae.
Antherae ca. 13 — 15; thecae connectivo bifido distinctae, vix appendiculatae. Flos Q
et fructus ignotus. — Fig. 12.
Westaustralische Provinz: Auf der Nordspitze der Dirk Hartogs Insel wesent-
licher Bestandteil der Scrubs (Dr. Naumann!). — Der im Herbarium Kunth angegebene
Standort »lies Steriles»! ist völlig unsicher.
Sect. 3. Oxygyne F. Müll.
Oxygyne F. Müll. Fragm. VI. (1868) 181; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873)
64; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 263; Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5.
(1880) 116. — Petala evoluta, calycis lobis majora. Antherarum thecae parallelae,
Beyeria, Monotaxis. 75
minutae. Stigmata 3 basi connata, superne recurvo-patentia, lato-linearia. Flores q?
in racemos plurifloros dispositi, Q solitarii, vulgo prope basim racemi masculi siti. —
Species una tropica, Ricinocarpo accedens.
4 2. B. tristigma F. Müll. Fragm. VI. (1868) 4 81; Benth. et F. Müll. Fl. austral.
VI. (4 873) 68; Britten in Illustr. of Bot. of Capt. Cooks voy. by Banks and Solander
(1905) 87 t. 285, sub nomine B. opacae F. Müll. — Frutex monoicus, viscidulus ca.
4 m altus. Bamuli resinoso-tomentelli, parce angulosi vel compressi. Folia sparsa vel
in apicibus ramulorum approximata, coriacea, obovato- vel oblongo-lanceolata, basi an-
gustata, apice obtusa vel acutiuscula, supra glabrata, resinosa, subtus costa fulva excepta
albido-velutina, fere evenosa, plana vel margine extremo recurva, breviter petiolata,
2,5 — 5 cm longa, 6 — 8 mm lata. Flores (£ racemosi; racemi 3 — 5 cm longi, pluri-
flori; pedicelli graciles 1 — 2 cm longi. Calycis segmenta 5, deltoidea 1,5 — 2 mm longa.
Petala 5, sessilia, membranacea, ovata, acutiuscula, crenulata, intus barbata, 3 — 4 mm
longa. Disci glandulae 5, bilobatae. Stamina minuta, ca. 30, receptaculum fere planum
et barbatum obtegentia; filamenta 1 mm longa, fusiformia, basi barbellata; antherarum
thecae flavae, parallelae, longitrorsum dehiscentes. Flores Q solitarii, saepius prope
basim racemi masculi siti; pedicelli 1,8 — 2 cm longi, angulati, sursum incrassati.
Calycis laciniae ut floris Q1, sed sub fructu magis subulatae; ad 2,5 mm increscentes.
Petala ovato-deltoidea, acuminata. Glandulae 2 — 5, inconstantes. Stylus fere nullus;
Stigmata tria lineari-subulata vel linguiformia, crassa, 2 mm longa, recurvo-patentissima,
baud fimbriata; ovarii loculi uniovulati. Capsula ovato-globosa, trilocularis , sulcata,
extus brevissime pilosa, 6-valvata, 8 mm longa. Semen ellipsoideo-ovatum, 5 mm longum,
laeve, nitidum, livido-carunculatum.
Provinz des tropischen Ostaustralien: Queensland, Endeavour Biver
(Banks und Solander!); Hinchinbrook-Island bei Bockingham's Bay (Dallachy);
Bockingham's Bay (Wawra n. 73 1!).
Species exclusae.
Beyeria? loranthoides (Coli. Leguill.) Baill. Etud. Euphorb. (1858) 403 = Drimys
— Magnoliaeeae.
Beyeria wncinata (F. Müll.) Baill. in Adansonia VI. (1866) 306; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 65. — B. viseosa var. uncinata F. Müll, sched. = Cryptandra
uncinata (F.Müll.) Grüning; vide Fedde, Bepert. X. (1912) 384.
Trib. II. Ampereae (Müll. Arg.) Pax.
Ampereae Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 114; Müll. Arg. in
Bot. Zeitg. XXII (1864) 324 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 214 ex parte. — Calycis
<$ laciniae 3 — 5, aestivatione rb valvares. Stamina biserialia, verticelli lobis calycis
isomeri; filamenta libera vel infima tantum basi connata; antherae birimosae, thecae
discretae ex apice pendulae. Flores petaligeri vel apetali. Suffrutices plerumque eri-
coidei vel raro herbae Novae Hollandiae.
Die Tribus umfaßt 15 Arten, von denen 42 das westliche und 3 das östliche Australien
bewohnen; nur eine findet sich auch in Tasmanien.
4. Monotaxis Brongn.
Monotaxis*) Brongn. in Duperrey Voy. Coq. Bot. (1829) 224 t. 49B et in Ann.
sc. nat.'ser. 1. XXIX. (4833) 386; Endl. Atact. bot. (1833) 8 t. 8 et Gen. II. (4836 — 40)
4 14 8; Baill. Etud. Euphorb. (4 858) 307 t. 4 6; Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (4 865)
63 et in DC. Prodr. XV. 2. (4 866) 24 2; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (4 873) 78;
Baill. Hist. pl. XV. (4 874) 4 83; Benth. et Hook. f. Gen. III. (4 880) 264; Pax in Engler
*) Le nom est donne, parceque >les etamines sont disposees sur un seul rang et non sur
deux comme dans le Ditaxis* (Brongniart). — pövog = unicus, ia%is = series.
76 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 114. — Hippocrepandra Müll. Arg. in Linnaea XXXIV.
(1865) 61 et in DC. Prodr. 1. c. 207. — Reissipa Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II.
(1846 — 47) 230.
Flores monoici. Calyx 4 — 5-merus, valvatus vel imbricatus. Petala 4 — 5, calyce
breviora vel longiora, basi hastata vel auriculata. Glandulae disci 4 — 6, petalis alter-
nantes. Flos Q1: Stamina 8 — 10 in receptaculo subplano centralia; filamenta apice
attenuata libera vel ima basi connata; thecae vulgo globulares, connectivo crasso vel
potius curvato librato, quasi hippocrepico disjunctae, pendulae, primo introrsae, demum
± extrorsae. Rudimentum ovarii nullum vel tristylosum. Flos Q: Calyx 5-merus.
Petala parva, lanceolata vel suppressa. Ovarium triloculare; loculi 1-ovulati; styli 3
in ramos 2 papillato-fimbriatos profunde divisi. Capsula globosa vel trigastra in valvas
6 dissiliens, dentibus destituta. Semina ovata vel oblonga, laevia, carunculata; embryo
in albumine copioso linearis, rectus vel parce curvatus, cotyledonibus radicula longioribus
praeditus. — Suffrutices ± nani vel raro plantae annuae. Folia alterna vel rarius
subverticillata, integra, plana vel margine recurvata, plerumque brevipetiolata. Stipulae
minutae vulgo subulatae. Flores parvuli, glomerati vel cymulosi, sessiles vel breviter
pedicellati sive basi ramorum sive terminales intra folia ultima siti. Flores tf vulgo
numerosi, feminei solitarii vel perpauci in centro glomeruli. Bracteae plerumque com-
plures, minutae, squamiformes vel partim deficientes.
Species 9 in Australia endemicae.
Clavis sectionum et specierum.
A. Flores q? 4-meri. Petala calyce breviora Sect. 1 . Linidion Baill.
a. Folia ultra 1,5 cm longa.
a. Folia plana. Planta annua 1. M. macrophylla.
ß. Folia margine extremo arcte revoluta. Suffrutex . . 2. M. luteiflora.
b. Folia 7 — 12 mm longa, integra vel parce dentata.
a. Segmenta calycis q? petalaque obtusa. Species
orientalis 3. M. linifolia.
ß. Segmenta calycis q1 petalaque acuta. Species occi-
dentalis 4. M. occidentalis.
B. Flores (f 5-meri. Petala calyce longiora Sect. 2. Hippocrepandra (Müll. Arg.) Baill.
a. Caules ± robusti, divaricato-ramosi. Folia 1,5 — 2,5 cm
longa, vulgo plana 5. M. lurida.
b. Caules tenues, non divaricato-ramosi.
a. Stipulae utrinque bisetaceae, exiguae.
I. Caules parce ramosi vel virgati 6. M. gracilis.
II. Caules superne ramosissimi 7. M. megacarpa.
ß. Stipulae setaceae.
I. Folia angusto-linearia, margine arcte revoluta . . 8. M. grandiflora.
II. Folia lineari-lanceolata, plana 9. M. Paxii.
Das Gros der 9 Arten findet sich in Westaustralien ; nur 2 ( M. macrophylla und linifolia)
bewohnen Neusüdwales und vielleicht das südliche Queensland. Von den westlichen besiedeln 3
(M. luteiflora, Paxii und zum Teil grandiflora) die trockenen, hochgelegenen Coolgardie-Gold-
felder, während die übrigen sich mehr in der Nähe der West- und Südwestküste halten, wo sie
in sandigen offenen Wäldern und lichten Gebüschen, aber auch auf freien, etwas humosen Sand-
stellen anzutreffen sind. Über den Murchison River reichen die Fundstellen nicht hinauf. Über
die Standorte der östlichen Arten ist nichts Genaueres angegeben, doch darf man nach dem Bau
der Blätter annehmen, daß sie an feuchteren, etwas schattigen Stellen gedeihen.
M. grandiflora, megacarpa und die genuine Form von M. gracilis sind habituell sehr
ähnlich. M. linifolia var. cuneata und M. occidentalis könnten für vikariierende Formen des
Ostens und Westens gehalten werden.
Einzelne Arten sehen gewissen Spezies der Gattung Euphorbia recht ähnlich, so M. lurida
der E. eremophila, M. macrophylla der E. geniculata und auch M. luteiflora könnte man dem
Habitus nach als eine Euphorbia ansprechen.
Monotaxis. 77
Wenn man mit Diels annimmt, daß Australien bis in die Tertiärzeit hinein hinsichtlich
seiner Flora ein panaustralisches Urelement besessen habe und daß erst mit der allmählichen
Austrocknung des Kontinents, welche nach Täte im Pliozän begann, eine Trennung der westlichen
und östlichen Gebiete erfolgte, so muß man zugestehen, daß Glieder der Urform von Monotaxis
sowohl im Osten wie im Westen haften bleiben konnten. Da aber vor der Trockenzeit nach
Angabe der Autoren eine große Regenzeit herrschte, so dürfte wahrscheinlich sein, daß die Ur-
formen mehr hygrophil, also auch breit- und zartblätterig ausgestattet waren. Hieraus ergibt
sich, daß die Sektion Linidion mit der am meisten hygrophilen Art M. macrophylla an der
Spitze, welche sich noch in wärmern und feuchtern Gegenden erhalten hat, als phylogenetisch
älter bezeichnet werden muß als die mehr xerophile Sektion Rippocrepandra.
Von der Urgruppe Linidion hielten sich also bei Entstehung der großen zentralen Wüste
Glieder sowohl in den östlichen wie auch in den westlichen Küstenländern; in letztern findet
sich Linidion vornehmlich in der Art M. luteiflora wieder. Die östlichen und westlichen Haupt-
zweige gaben später je einen kleinen Nebenzweig ab, welche die bereits erwähnten, außerordentlich
ähnlichen M. linifolia und oceidentalis darstellen.
Immerhin wäre es aber auch möglich, daß der Typus Linidion zuerst im tropischen Norden
entstand und an beiden seitlichen Küsten südwärts wanderte, wogegen allerdings das bis jetzt
beobachtete alleinige Vorkommen von M. oceidentalis an der äußersten Südwestecke Australiens
sprechen dürfte.
Alle Glieder der Sektion Linidion kennzeichnen sich neben der 4-Zähligkeit der Kreise in
den (^ Blüten durch flache Blätter, niedrige Epidermis und durch Verteilung der Stomata auf
beide Blattflächen.
Aus dem westlichen Linidion-Zweig ging frühzeitig ein Seitenast (Sekt. Hippocrepandra)
mit 5-gliederigen Blütenkreisen, größern Blumenblättern und derberer, wasserreicher, selten von
Spaltöffnungen durchbrochener oberer Epidermis hervor, der unter Anpassung an das Klima zu
reicher Entfaltung gelangte.
Die der Sektion Linidion noch am nächsten stehende, mehr flachblätterige M. lurida weist
noch hier und da vereinzelte Spaltöffnungen auf der Oberblattseite auf, wodurch sie ihre Ab-
stammung verrät; die andern zur 2. Sektion gehörigen Arten haben allmählich immer mehr
erikoides Aussehen angenommen. Nur M. Paxii erscheint hinsichtlich der auf dem Durchschnitt
isolateralen, überall mit eingesenkten Spaltöffnungen versehenen kleinen, schmalen, nicht ein-
gerollten Blättern stark abgewandelt.
Zu bemerken wäre noch, daß die Sektion Hippocrepandra durchweg ein 3-fädiges Rudiment
in den <3 Blüten aufweist; sie könnte hierdurch phylogenetisch älter erscheinen als Linidion,
wenn nicht ein solches auch bei M. oceidentalis vorkäme. Von Interesse dürfte schließlich sein,
daß die beiden Hauptvertreter der \ . Sektion [M. macrophylla und luteiflora) ein schmales dickes
Konnektiv besitzen, weshalb hier die Theken noch verhältnismäßig wenig getrennt erscheinen,
und daß erst in den übrigen Arten das die Gattung so gut charakterisierende wagebalkenartige
Konnektiv. (Fig. 2 F) — wahrscheinlich in besserer Anpassung an Insektenbestäubung — zur
vollen Ausbildung gelangt ist.
Nach obigen Ausführungen würde sich folgender Stammbaum konstruieren lassen.
M. linifolia
M. macrophylla
_ M. luteiflora
M. oceidentalis
-^. M. grandiflora
M. megacarpa
M. Paxii
In bezug auf den anatomischen Bau der Blätter steht Monotaxis noch nicht so
geschlossen da wie die folgende Gattung Amperea. Zwar teilt sie mit letzterer den (fast) gänz-
lichen Mangel an Trichomgebilden und somit auch an Harzdrüsen, doch kommen Idioblasten mit
Oxaldrusen bloß in geringem Maße und unregelmäßig allein in der mit flacher Epidermis ver-
sehenen Gruppe Linidion vor. Im Gegensatz zu dieser weist die Gruppe Hippocrepandra sehr
hohe, nach außen ungewöhnlich starkwandige obere Epidermiszellen auf, die sich in ähnlicher
78 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Beschaffenheit auf der Rippe wiederfinden, während die Zellen der untern Blattflächen bald groß
bald klein, flach, unregelmäßig geformt sind und zwischen sich die zahlreichen, verschieden
orientierten, gewöhnlich nicht eingesenkten Spaltöffnungen tragen, deren Schließzellen 22 —
35 [i lang sind und meist 2 mehr oder weniger parallele, oft braun gefärbte Nebenzellen besitzen.
Zweischichtige Epidermis findet sich höchstens bei einzelnen Arten an der Rippe, doch ist hier
die innere Schicht meist stark, mehr oder weniger rundzellig und läßt oft den Übergang in
Collenchym erkennen. Im übrigen ist mechanisches Gewebe im Gegensatz zu Amperea noch
so gut wie gar nicht entwickelt; nur bei M. occidentalis beobachtet man an der Unterseite des
Hauptnerven 5 — 7 Hartbastfasern. Collenchym tritt in der Rippe entweder nicht oder nur sparsam,
im Blattrand niemals auf. Palissadenzellen finden sich meist nur unter der Oberseite in 1
oder 2 Schichten, öfter auch in der Rippe. Im Mesophyll sind Oxaldrusen und Speicher-
tracheiden spärlich vorhanden.
Zu erwähnen wäre noch, daß sich bei M. megacarpa an den Ecken der nicht ganz rund
eingerollten Blätter unter der Epidermis fast regelmäßig große wasserreiche Einzelzellen befinden,
welche durch ihren verschiedenen Turgor beim Blatteinrollungs-Vorgang mitzuwirken scheinen.
Das Xylem ist besonders weitporig und reichlich bei M. macrophylla und luteiflora.
Das Nähere über die Blattanatomie ergibt nachfolgender
Bestimmungsschlüssel*) auf Grund der Blattanatomie.
A. Blattbau bifacial.
a. Stomata auf beiden Blattflächen. E flach ; Epidermis der Rippe
oft stärker.
a. In der Epidermis beider Flächen sehr vereinzelte Oxaldrusen.
Rippe mit einreihigem G.
I. E 22 fx hoch mit 7 /i starker Außenwand. Größe der E
45 — 60X30 — 45//; Form unregelmäßig-polygonal; Wände
geschlängelt; Schießzellen 30 /x lang. Pal in der Mittellinie
nicht unterbrochen 1 . M. macrophylla.
II. E 30— 33 /i hoch; Außenwand 9—15 /u dick. Zellgröße
45 — 110 x 35 — 45 /*. Form polygonal; Zwischenwände
gerade. Pal 2-schichtig, in der Mittellinie durch eine Reihe
heller Zellen von E abgedrängt 2. AI. luteiflora.
ß. In der Epidermis beider Blattflächen häufige Oxaldrusen.
Rippe ohne C.
I. Hartbastfasern fehlen. E 27 — 30 ii hoch; Außenwand 6 tu
dick. Form isodiametrisch, geradwandig; Durchmesser
45 — 60 /i. Zellen der Unterblattseite kleiner. Die Epidermis-
zellen des leicht verdickten Blattrandes und der Rippe
zeichnen sich meist durch besondere Größe aus 3. M. linifolia.
II. Unter dem Miltelnerv etwa 7 Hartbastfasern. E 2i — 30 u
hoch mit 7 — 1 5 <u starker Außenwand. Zellgröße 75 —
90 x 33 — 60 [A. Gestalt länglich- polygonal mit geraden
Zwischenwänden. Mittelzellen der Rippenepidermis und
und Blattrandzellen bauchig vortretend 4. M. occidentalis.
b. Stomata nur auf U (selten ganz vereinzelte zwischen E).
«. Auf der Oberseite zuweilen einzelne Stomata. E 60 — 75 /i
hoch, Außenwand 9 — 16/* dick; Gestalt regelmäßig- oder
länglich-polygonal; Größe 60—440X45 — 75/«, auch noch
größer. Pal nicht unterbrochen. C der Mittelrippe 1 — 2-reihig.
Mesophyll der U oft palissadenähnlich, locker 5. M. lurida.
ß. Stomata fehlen stets auf der Oberseite.
I. E bis 60 fj. hoch.
1. Pal in der Rippe vorhanden. E 35 — 60 ii hoch, Außen-
wand 7—15 /li dick; Zellgröße 60—100 X 35— 50(— 75) //;
Form unregelmäßig-polygonal. Unter den Pal der Rippe
liegt eine Reihe heller collenchymartiger Zellen .... 6. M. gracilis.
2. Pal fehlen in der Rippe. E 60 tu hoch; Außenwand 12 ii
Erklärung der Abkürzungen s. S. 40.
Monotaxis. 79
dick; Zellgröße 60 — 135X60 — 75 <u; Form ± regel-
mäßig-polygonal. Pal in der Medianlinie nicht oder durch
einige Rundzellen unterbrochen. Mesophyll der U palis-
sadenähnlich. Zwischen den Pal häufige Oxaldrusen.
Über der starken Rippenepidermis 1 bis mehrere Reihen
heller dickwandiger Rundzellen 7. M. megacarpa.
II. E 80—90 fi hoch mit 19 — 25 fi dicker Außenwand; Größe
75—135X35 — 75 fi; Form ± isodiametrisch. Rippe wie
vor oder C-Zellen spärlicher 8. M. grandiflora.
B. Blattbau isolateral. Stomata liegen ringsherum, sind eingesenkt
(Fig. 27). E 60 — 67 fi hoch, 45—80 X 45—60 fi groß; Außenwand
1 5 [x dick. Zellform unregelmäßig-polygonal. Pal der kaum vor-
tretenden Rippe nur durch einige helle rundliche Zellen abgedrängt.
Speichertracheiden reichlich 9. M. Paxii.
Sect. \. Linidion Baill.
Linidion Baill. in Adansonia VI. (1866) 291. — Subtrib. Monotaxiideae Müll.
Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 63 et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 212. — Sect.
Ewnonotaxis Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 78; Benth. et Hook,
f. Gen. III. (1890) 264; Pax in Engler u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 1U. —
Flores q? plerumque 4-meri. Calycis segmenta fere valvata. Petala calyce breviora,
laciniis calycis isomera. Folia plana.
Die vier Arten dieser Sektion finden sich zu gleichen Teilen in Ost- und Westaustralien.
1. M. macrophylla Benth. in Benth et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 79. —
Planta annua monoica, erecta, glabra, parce ramosa, superne fere dicho- vel tricho-
toma, 30 — 50 cm alta. Caulis teres, robustus, cavus, inferne lignosus. Folia alterna
vel subopposita, oblonga vel ovato-oblonga, obtusa, integra, chartacea, aliquantulum
succulenta, plana, basi in petiolum 0,5 — I cm longum attenuata; limbus 2 — 5 cm
longus, 0,5 — -1,5 cm latus. Stipulae late ovatae, dentatae, 2 mm longae. Flores
glomerati vel dense cymosi, brevi-pedicellati ad axillas foliorum supremorum; glomeruli
lutei, 0,5 — 1 cm lati, e floribus q? numerosis cum perpaucis femineis compositi; axis
centralis in ramorum trichasiis saepius elongatus et in capitulum aphyllum, flores per-
multos rudimentarios gerens mutatus; bracteae ovatae vel lanceolatae partim integrae
partim fimbriatae, apice glandulosae. Galyx tf petaloideus, 4-lobatus, valvatus; seg-
menta ovato-lanceolata, acuta, 1,5 mm longa. Petala minuta, late ovata, apice rotun-
data, supra clavum recurvato-biloba. Stamina 8 biserialia; connectivum brevissimum
crassum. Glandulae 4, sepalis oppositae, breves, bilobatae. Budimentum nullum.
Calyx Q 5 — 6-lobatus, imbricatus; segmenta ovata, zfc acuta, 2 mm longa. Petala
nulla. Glandulae 5 — 6, membranaceae, truncatae, sepala semiaequantes. Ovarium
ovatum, sulcatum, glabrum, 2,5 mm longum; styli 3, bifidi, papilloso-fimbriati. Capsula
ac semina ignota. Columella persistens 2 mm longa. — Fig. I 4 D.
Ostaustralische Provinz: Neusüdwales, an der Grenze von Queensland auf
dem Gipfel des Mount Danger bei Moreton Bay (A. Cunningham); Howell (Maiden!),
einziger Standort daselbst laut Maiden und Boorman in Proceed. Linn. Soc. of
N. S. W. XXX. (1905) 37 1 in einer kleinen Vertiefung beim Gipfel eines Granithügels.
2. M. luteiflora F. Müll. Fragm. X. (1876) 51; Diels et Pritzel, Fragm. Austral. in
Englers Bot. Jahrb. XXXV. (1905) 337. — Fruticulus robustus 30 — 50 cm altus (nisi altior),
valde ramosus. Bami patentes, teretes, inferne 4 — 6 mm crassi. Folia aliquantulum
succulenta, oblongo- vel angusto-lanceolata, plana vel margine revoluta, interdum minu-
tissime paucidentata, in petiolum conspicuum angustata, purpurascentia, ad 3,5 cm
longa, 8 mm lata. Stipulae late ovatae, acutiusculae vel obtusae, < — 1,5 mm longae.
Fasciculi florum capitati in axillis foliorum supremorum sessiles vel breviter pedunculati,
lutei, e floribus \ — 4 Q, 6 — 15 Q* vario statu maturitatis compositi; bracteae late
ovatae, acutiusculae, pellucidae; pedicelli q? vulgo 2 mm longi vel breviores. Calyx q?
4-merus, valvatus; sepala lanceolata, apice leviter incrassata, 2 mm longa. Petala late
80 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
ovata, obtusissima, breviter unguiculata, basi auriculata, vix 0,5 mm longa vel suppressa.
Stamina 8 ; antberarum Ihecae fere contiguae, connectivo trigono divaricatae, itaque non
valde distantes, sed ± obverso-remotae. Glandulae 4, minimae. Rudimentum nullum.
/
Fig. \ 3. A — D Monotaxis linifolia, Brongn. A Habitus. B Cymula cum Capsula matura. C
Flos (5. D Semen. — EM. luteiflora F. Müll. Ramus floriger. — Icon. origin.
Calyx Q 4 — 5-merus; sepala ovata, ± acuta, imbricata, 2,5 mm longa. Petala
nulla. Glandulae 4 — 5, membranaceae, latae, truncatae. Stigmata bifida, papilloso-
fimbriata, crassa, 2 mm longa. Capsula globosa, vix sulcata, laevis, calycem excedens,
Monolaxis. 8 1
vulgo 3,5 mm longa; columella persistens. Semina malura fere globosa, aliquantulum
compressa, laevia, nitida, nigra, carunculata, 1,5 mm longa et lata. — Fig. \%E.
Westaustralische Provinz: Am Victoria-Spring (Young, comm. L. Diels
n. 6572!); Coolgardie Goldfields, auf offenen Sandflächen (Pritzel n. 852!); Marmion:
Menzies, sandige Wälder (Diels n. 5< 56!).
3. M. linifolia Brongn. in Duperrey, Voy. Coq. Bot. (1829) 224 t. 49B et in
Ann. sc. nat. ser. 1. XXIX. (4 833) 387;, Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 63
et in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 212; Baill. in Adansonia VI. (1866) 291; Benth.
et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 79. — M. tridentata Endl. Atacta (1833) 8 t. 8. —
M. simplex Brongn. ex Steud. Nomencl. ed. 2. II. (18 41) 158 = M. linifolia'? —
Toxanthera tridentata Endl. sched. ex herb. Endl. — Planta perennis monoica, ca. 20 cm
alta. Caules e radice crassa lignosa complures, adscendentes, filiformes, fere herbacei,
inferne plerumque denudati, superne parce foliosi, statu sicco striati vel foliis quasi
decurrentibus compressi. Folia spathulato-lanceolata, integra vel pauci-dentata, margine
paululum incrassata, alterna vel subopposita vel subterna, pallido-viridia, fere sessilia,
6 — 12 mm longa, 1 — 3 mm lata. Stipulae minimae, conicae, virides. Inflorescentia
cymulosa terminalis, quasi pedunculata, ca. 5 mm lata, e flore Q solitario centrali cum
10 — 12 masculis composita; bracteae squamosae, pellucidae, externae majores ovatae
quasi in volucrantes, internae minores ad pedicellos singulos sitae, lanceolatae; pedicellus q?
filiformis, 2 mm longus. Sepala 4, ovata, obtusa, valvata, 1,6 mm longa. Petala 4,
late ovata, apice rotundata, basi recurvato-biloba, albida. Glandulae 4, minimae, glabrae.
Stamina 8. Rudimentum ovarii trifidum. Flos Q sessilis. Calyx 5 — 8-merus; sepala
oblonga, acutiuscula; petala suppressa. Glandulae dimidium sepalorum aequantes, 5 — 8,
apicem versus dilatati, bißdi. Capsula 2,5 mm longa, ovoidea, fere globosa, parce
sulcata; styli 3, usque ad basim bifidi, breviter papilloso-fimbriati. Semina 3, laevia.
Columella persistens, 2,5 mm longa.
Ostaustralische Provinz.
Var. a. genuina (Müll. Arg.) Grüning = var. tridentata -f- var. genuina Müll. Arg.
in Linnaea 1. c. et DC. Prodr. 1. c. — Caules debiles, ± prostrati. Folia lineari- vel
spathulato-lanceolata margine leviter incrassata vel paulum recurva, integra vel utrinque
1 — 3-dentata, 7 — 12 mm longa, 1 — 3 mm lata.
Neusüdwales (Sieber n. 551 !), Port Jackson (A. Cunningham. F.Müller);
Braidwood (F. Müller).
Nota. Var. tridentata (Endl.) Müll. Arg. 1. c. servari non potest, cum fere omnibus in
speciminibus prope ad basim nonnulla folia \ — 3-dentata inveniantur.
Var. ß. cuneata Grüning. — Folia ovata in petiolum brevem angustata, obtusius-
cula, extremo margine recurva, 6 mm longa, 4 mm lata caulesque humiliores magis
erecti, qua re M. occidentali aemulatur, sed praesertim sepalis petalisque obtusis diversa.
Neusüdwales: Port Jackson (R. Brown!).
4. M. occidentalis Endl. in Hügel, Enum. (1837) 19; Klotzsch in Lehm. PL
Preiss. II. (1846 — 47) 229; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 79. — M. cunei-
folia Klotzsch 1. c. I. (1844 — 45) 176. — M. linifolia var. occidentalis Müll. Arg. in
Linnaea XXXIV. (1865) 63 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 212; Baill. in Adansonia VI.
(1866) 291. — M. porantheroides F. Müll, in sched. — Suffruticulus monoicus 10 —
1 5 cm altus. Caules numerosi tenues e radice lignosa vix incrassata orti, inferne teretes,
dense striolati. Folia sessilia, alterna vel subopposita, ± distantia, elliptica vel cuneato-
rhomboidea vel spathulato-lanceolata, acuta vel obtusiuscula, mucronulata, ca. 8 mm longa,
3 — 5 mm lata, plana vel margine paulum revoluta, integra, pallido-viridia, glaberrima.
Stipulae minutae, subulatae, caducae. Flores albido-virides, exigui, subumbellati, termi-
nales vel raro ad axillam ramulorum laterales ; cymula vulgo e flore Q centrali solitario
floribusque 9 — 12 masculis composita; bracteae exteriores ovatae, integrae, pellucidae,
1,5 mm longae, interiores ad basim pedicellorum q1 binae., minutae, lanceolatae, apice
glandulosae. Folia ultima quasi involucrum 2 — 3-phyllum formantia; pedicellus q1 gracilis,
2 mm longus, sub medio articulatus. Calyx (j1 valvatim 4-partitus; segmenta ovato-
A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 147. 6
g2 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Rieinocarpoideae.
anceolata, acuta, 1,5 mm longa. Petala 4 late ovata, fere orbicularia, apiculata vel
acuta, basi hastata i. e. lobis spiraliter incurvis praedita, breviter unguiculata, albida,
1 mm longa. Glandulae 4, segmentis calycis oppositae, obconicae. Stamina 8 longi-
tudine petalorum, biserialia. Rudimentum ovarii nullum vel filiforme. Calyx § sessilis,
5 — 6-phyllus, imbricatus; segmenta masculis similia. Petala nulla. Disci lobi 5,
membranacei, apice ± bifidi glandulosique , 1 mm longi. Capsula trigastra, oblonga,
glabra, 3 mm longa; styli 3, profunde bipartiti, papilloso-fimbriati. Semina 3, oblonga,
laevia. — Fig. 1 4 E.
Westaustralische Provinz: King George's Sound (Hügel!); Swan River (Drum-
mond n. 673!); auf Sandboden zwischen Waldgebüschen diesseits des Städtchens Guild-
ford, Distr. Perth (Preis s n. 1222!); Albany (Wawra n. 663!); Swan unweit Parkers-
ville im Gebüsch des lichten Waldes auf humösem sandigem Lehm, 200 m (Diels
n. 4634 !}
Sect. 2. Hippocrepandra (Müll. Arg.) Baill.
Hippocrepandra Baill. in Adansonia VI. (4 866) 292; Benth. in Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 80; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1890) 64; Pax in Engler u.
Prantl, Pflzfam. V. 3. (1890) 114. — Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 61 et in
DC. Prodr. XV. 2. (1866) 207 pro genere. — Reissipa Klotzsch in Lehm. PI. Preiss. II.
(1846 — 47) 230. — Flores utriusque sexus vdlgo quincuncialiter 5-meri. Petala calyce
longiora. Rudimentum ovarii filiforme, trifidum. Folia lanceolata vel linearia, plerumque
margine recurva vel revoluta.
Die Sektion, von Müller Arg. als Gattung aufgestellt, umfaßt 5 westaustralische endemische
Arten, davon 3 mit ausgesprochenem erikoidem Habitus. Sie gedeihen hauptsächlich in lichten
Wäldern bezw. Gebüschen mit Sandboden und zwar M. gracilis, megaearpa und lurida besonders
in der Nähe von Flußbetten, nicht zu weit von der Küste, während M. grandiflora und Paxii
bis in die trockeneren Regionen von Coolgardie vorgedrungen sind.
5. M. lurida (Müll. Arg.) Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 80. —
M. megaearpa Baill. in Adansonia VI. (1866) 293 pr. parte. — M. Oldfieldii Baill.
1. c. — Hippocrepandra lurida Müll. Arg. in Linnaea XXXIV. (1865) 61 et in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 207. — Suffruticulus 25 — 30 cm altus. Radix palaris crassa,
lignosa, subspongiosa, striata. Caules solitarii vel pauci, rigidi, superne divaricato- vel
trichotomico-ramosi ; ramuli longiusculi, paulum nitidi. Folia coriacea, brevissime
petiolata, oblongo-lanceolata, acuta vel apiculata, integerrima, margine revoluta, glabra,
statu sicco saepius purpurascentia, 1,5 — 2,5 cm longa, ad 0,5 cm lata. Stipulae minu-
tissimae, subulatae, caducae. Inflorescentiae cymosae terminales vel raro ad ortum
ramulorum sitae, floribus sexu mixtis compositae; bracteae paucae, squamosae, ovato-
lanceolatae, dz denticulatae, 1 mm longae; pedicelli q? capillares, 2 mm longi vel
raro longiores. Calycis segmenta 5, ovata, acuta, 2 mm longa. Petala calyce paulo
longiora, unguiculata, late ovata, apice rotundata, basi auriculis brevibus duabus ornata,
2,5 mm longa. Stamina 10, petala non superantia; connectivum gracile. Glandulae 5,
barbatae. Rudimentum e filis 3 erectis, apice bifidis formatum. Pedicellus Q crassus,
2 mm longus. Calycis laciniae 5 — 7, lanceolatae, acutae, basi connatae, 2,5 mm longae.
Petala 5, spathulato-ovata, obtusa, non auriculata, 3 mm longa. Glandulae 10, truncatae,
aurantiacae, barbatae. Capsula fere globosa, trigastra, supra paulum depressa, 3 mm
longa, 4 mm lata; cocci fere carinati; styli crassiusculi, basi connati, profunde bifidi,
valde papilloso-fimbriati, in Capsula erecti vel conniventes. Semina ovata, laevia, carun-
culata, 2,5 mm longa.
Westaustralische Provinz: Swan River (Drummond 6. ser. n. 87 an 37);
Murchison River (Oldfield); Viktoria, nördlich bei Hutt Lagoon, 100 m, in lichtem
Gebüsch auf steinigem Sand (Diels n. 568 1!).
6. M. gracilis (Müll. Arg.) Baill. in Adansonia VI. (1866) 293; Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 80. — Hippocrepandra gracilis Müll. Arg. in Linnaea XXXIV.
f,1865) 62 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 207. — Suffruticulus monoieus erectus,
Monotaxis.
8S
Fig. U. A— A* Monotaxis gracilis (Müll. Arg.) Baill. var. virgata Grüning. .4 Habitus. J.1
Petalum $. — B—Bi M. Paxii Grüning. B Habitus. B^ Petalum $. — D M. macrophylla
Benth. Folium. — EM. occidentalis Endl. Petalum <$. — Al et E sec. Baill., cetera icon. origin.
6*
§4 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
4 5 — 30 cm altus. Caules e radice palari crassa lignosa orti teretes, fusci, resinoso-
scabriusculi aut solitarii, densius virgato-ramosi aut numerosi, subsimplices, virgati.
Ramuli summi, ut adsint, fastigiati, subverticillati, 2 — 3 cm longi. Folia approximata,
alterna, brevissime petiolata sive lineari-lanceolata, utrinque acuta, margine ± recurva,
4 — 1,5 cm longa, sive elliptico-lanceolata, plana, extremo margine revoluta, ± obtusa,
mucrönulata, 1,5 — 2,5 cm longa, ad 0,5 cm lata. Stipula utraque bisetacea, 4 — 2 mm
longa. Cymulae terminales multiflorae; bracteae ovatae, denticulatae. Flos (J*: Pedi-
celli graciles, 5 — 6 mm longi. Calycis segmenta 5, ovato-lanceolata, acuta, 4,5 —
2,5 mm longa. Petala albida 5, lata, obtusa, breviter unguiculata, biauriculata, 3 —
4 mm longa. Glandulae 5, breves, luteae, apice puberulae. Rudimentum ovarii e tribus
filis membranaceis constans. Flos Q: Pedicelli 2 — 3 mm longi. Calyx ut in fl. tf.
Petala 5, late ovata, obtusa, vix unguiculata, auriculis destituta, 3 mm longa. Glan-
dulae masculis similes. Ovarium glabrum; styli crassi, profunde bifidi, papilloso-
ramulosi, basi connati. Capsula trigastra, fere globosa, 3 — 4 mm longa.
Westaustralische Provinz.
Var. a. genuina Grüning. — Caulis simplex, gracilis, valde ramosus, 15 — 25 cm
altus. Folia lineari-lanceolata, brevia, ad 4,5 cm longa. Cymulae minores, saepius
floribus Q destitutae.
Westaustralien: Swan River (Drummond 3. ser. n. 4 8!).
Var. ß. virgata Grüning. — Caules ± numerosi, virgati, fastigiis tantum ramu-
losi, e radice crassa, lignosa, subspongioso-striata erecti, circa 30 cm alti. Folia 2 cm
longa, 0,3 — 0,5 cm lata. Cymulae majores, flores Q complures masculis numerosis
intermixtos continentes. — Fig. 4 4 A — A1.
Westaustralien: Viktoria, Greenough River Crossing mit M. megacarpa zu-
sammen auf freien Stellen in humusarmem, lockerem Sande, 4 80 m (Diels n. 3297a!);
Watheroo Rabbit Fence (Max Koch n. 1457!).
Nota. A simili M. lurida et habitu graciliore et structura foliorum transversaliter sectorum
facile dignoscenda.
7. M. megacarpa F. Müll. Fragm. IV. (4 863) 4 43; Raul, in Adansonia VI. (4 866)
293 ex parte; Renth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 80 ex p. — Fruticulus monoi-
cus, 4 2 — 25 cm altus. Caules e rhizomate crasso, suberoso numerosi, erecti vel as-
cendentes, omnino lignosi, superne valde ramosi; cortex nigrescens; ramuli vulgo pur-
purascentes. Folia alterna vel subopposita, approximata, brevipetiolata, lanceolata vel
statu sicco fere linearia, margine revoluta, ad 4,25 cm longa, explanata ad 4 mm
lata, db mucrönulata, glauca. Stipulae inconspicuae, inaequaliter bisetaceae, 4 mm
longae. Cymulae terminales flores tf 6 — 4 2 vel florem centralem Q solitarium non-
nullis masculis circumdatum continentes; bracteae ovatae, denticulatae. Flos q?: Pedi-
cellus gracilis, superne leviter incrassatus, 4 mm longus. Calycis 5-lobati segmenta
ovata, dr obtusa vel acutiuscula, 3 mm longa. Petala 5 ovalia, supra unguiculum utrinque
auriculata, albida, 4 mm longa. Glandulae 5 obconicae, barbatae. Stamina 1 0, 3 mm
longa, connectivo eximio et gracili praedita; glandulae connectivi apicales saepius pur-
pureo-sanguineae. Rudimentum e filis tribus apice bifidis, 2 mm longis formatum.
Flos Q : Pedicellus 2 mm longus. Sepala 5, imbricata, ima basi connata, ovato-lanceo-
lata, sub fructu haud increscentia. Petala masculis similia. Capsula fere globosa, tri-
gastra, laevis, 4 mm longa et lata. Semina oblongo-elliptica, inferne minutissime
apiculata, superne carunculata, laevia, luteola, 2 mm longa.
Westaustralische Provinz: Murchison River (Oldfield); Viktoria, Greenough
River Crossing auf freien Stellen in humusarmem, lockerem Sande, 180 m, zusammen
mit M. gracilis (Diels n. 3297!).
8. M. grandiflora Endl. in Hueg. Enum. pl. (4 837) 19; Raul, in Adansonia VI.
(1866) 292; Renth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 81; Klotzsch in Lehm. PI. Preiss II.
(1846—47) 230. — M. ericoides Klotzsch 1. c. I. (4 844—45) 4 77. — M. bracteata
Nees ab Es. in Lehm. PI. Preiss. II. (4 846 — 47) 230. — M. Neesiana Raill. in Adan-
sonia VI. (4 866) 293. — Hippocrepandra ericoides et Neesiana Müll. Arg. in Linnaea
Monotaxis. 55
XXXIV. (1865) 62 et in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 208. — Reissipa pleurandroides
Steud. ex Klotzsch 1. c. II. (1846) 230. — Croton rosmarinifolius Graves, Gat. pl.
Drumm. sec. Baill. Etud. Euphorb. (1858) 309. — Suffruticulus monoicus 10 — 40 cm
altus habitu Ericae corneae. Caules complures e radice longa palari orti, partim
subterranei, erecti vel ascendentes, graciles, superne ramosissimi, =b implexi, inferne
apbylli stipulisque persistentibus scabridi , teretes vel parce angulosi ; ramuli dense
foliosi. Eolia alterna, angusto-linearia, paulum rigida, mucronata, margine arcte revo-
luta, cinerascentia, 8 — 18 (vulgo 10) mm longa, 1 mm lata; petiolus vix 0,5 mm longus.
Stipulae setiformes, interdum setaceo-auriculatae, ad 3 mm longae, magis conspicuae
quam in ceteris generis speciebus. Florum fasciculi vel cymae in furcis vel in fastigiis
ramulorum inter folia ultima sitae, 8 — 1 2-florae sive omnino masculae sive sexu mixtae,
interdum ad unum florem Q terminalem reductae. Flos q?: Pedicellus gracilis, vulgo 4 —
6 mm longus. Calycis segmenta 5, lanceolata, acuta, 2 mm longa, uninervia, saepius pur-
purascentia. Petala late ovata, obtusa, unguiculata, basi hastato-auriculata, alba vel rosea,
3 — 4 mm longa. Stamina 1 0 petala aequantia. Rudimentum ovarii e filis tribus erectis,
carnosis constans. Glandulae 5, prismaticae, apice papillosae. Pedicellus Q 0,5 —
1 mm longus. Calycis saepius 6-phylli segmenta acuminata. Petala 5, angusto-ovata,
acutiuscula, basi angustata, haud unguiculata, 3 — 4 mm longa. Glandulae breves,
truncatae. Capsula 4 mm longa, 3 mm lata, parce sulcata, glabra, vulgo monosperma;
styli 3, bifidi, papilloso-flmbriati. Semina fere globosa, atrocinerea, laevia, carunculata,
1 ,5 mm longa.
Westaustralische Provinz: King Georges Sound (Hügel!); Swan River (Drum-
mond 1. ser. n. 672!, 3. ser. n. 19!, Preiss n. 1218!); auf kalkigen Bergen dies-
seits der Stadt York (Preiss n. 219!); Hay District (Preiss n. 2142!)", Wooroloo
(Max Koch!); Norden des Stirling Range (F. Müller); Serpentine River (F. Müller!);
um Perth, in offenen sandigen Wäldern von Eucalyptus marginata (Pritzel n. 3!);
Swan, unweit Station Subiaco, in lichtem Wrald auf schwach humösem Sand' verbreitet,
25 m (Diels n. 1475! und 1962!), desgl. bei Guildford auf feuchtem Sandboden in
lichtem Gehölz (Diels 410 4!); Avon, unweit von Byfields Mill auf freien Stellen am
Waldrand, 230 m (Diels n. 1819!).
Var. a. typiea Grüning, ut supra descripta.
Var. ß. obtusifolia F. Müll, et Täte in Trans. Roy. Soc. S. Austr. XVI. (1892?)
341. — Suffruticulus nanus, ramosissimus, compactus e radice longa palari ortus.
Folia approximata, 4 — 5 mm longa, obtusa. Semina fere globosa, fusco-lutea, 1 mm longa.
Westaustralien: Coolgardie, Yilgarn: Bronti, auf kahlen Sandflächen, 400 m
(Diels n. 5585!).
Var. y. minor Ewart in Proc. Roy. Soc. Victoria XXII. n. s. Pars I. (1909) 17;
Fedde, Repert. nov. spec. IX. (1911) 67. — Suffruticulus dense ramosus, compactus,
4 — 9 cm altus et latus. Radix crassa palaris. Folia breviora et magis approximata
quam in var. a. — Varietas a me non visa; an varietatem ß. aequans?
West aus trauen: Waran gering und bei Gnarlbine (R. Helms).
Nota. Nomen specificum »grandiflora« ineptum est, quod flores magnitudine haud differunt
ab eis ceterarum specierum.
9. M. Faxii Grüning n. sp. — Suffruticulus monoicus, basi ramosus, circa 20 cm
altus. Caules erecti vel ascendentes numerosi, subsimplices, virgati, tenues, inferne
lignosi, teretes, parce striolati, superne aliquantulum compressi. Folia ± sparsa, in-
feriora alterna, superiora opposita, lineari-lanceolata, acuta, saepe mucronulata, in petiolum
brevissimum attenuata, statu sicco punctulata, glabra, margine nee incrassata nee
revoluta, 1,5 cm longa, 1,5 mm lata. Stipulae minutissimae, subulatae, caducae.
Cymulae ad axillam ramulorum sitae vel terminales, e floribus q? 2 — 5 vel e flore Q
centrali solitario compluribusque Q1 immaturis compositae; bracteae ovatae, acutae,
denticulatae, 1,5 mm longae; pedicelli rj1 graciles, 4 mm longi vel breviores. Calyx rj1
5-partitus; sepala ovato-lanceolata, acuta, 1,5 mm longa. Petala 5 sepalis paulo longiora,
spathulata, obtusa, supra unguem minutum auriculata. Glandulae 5, obeonicae, pube-
•gß G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
rulae. Staraina 1 0. Rudimentum ovarii filiforme, trifidum. Flos Q sessilis. Sepala 5,
ovato-lanceolata, ± acuta, 2 mm longa. Petala totidem, lanceolata, acuta, 2 mm longa.
Ovarium fere globosum, glabrum, trisulcatum; styli 3, bifidi, papilloso-fimbriati. Capsula
ignota. — Fig. MkB—B1.
Westaustralische Provinz: Coolgardie, Menzies, am Saume lichter Gehölze,
375 m (Diels!). — Nur 1 Specimen vorhanden, unter den Exemplaren von M. lutei-
flora im Herb. Berolin. aufgefunden.
Nota. Ex foliis transversaliter sectis, structura isolaterali stomatibusque depressis ubique
dispositis a ceteris speciebus primo intuitu dignoscenda.
5. Amperea Adr. Juss.
Amperea*) Adr. Juss. Tent. Euphorb. (1824) 35, t. 10; Brongn. in Duperrey, Voy.
Coq. Bot. (1829) 226 t. 49; A. Rieh. Sert. Astrolab. (1834) 53 t. 20; Baill. Etud.
Euphorb. (1858) 454 t. 14; Hook. f. Fl. Tasman. I. (1860) 340; Müll. Arg. in DG.
Prodr. XV. 2. (1866) 213; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 81: Baill. in Hist.
pl. XV. (1874) 215; Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 265; Pax in Engler u.
Prantl, Pflzfam. III. 5. (1890) 114. — Leptomeria Sieb, in Spreng. Syst. veg. IV. 2.
(1827) 109.
Flores monoiei vel dioiei, apetali, parvuli. Flos qj*. Calyx campanulatus, peta-
loideus, 3 — 4 — 5-lobatus, dr valvaris. Discus extrastaminalis inconspieuus, mem-
branaceo-glandularis vel suppressus. Stamina centralia, biserialia 6 — 8 — 10 (raro partim
abortiva), exteriora introrsa, interiora extrorsa; filamenta libera vel ima basi connata;
thecae antherarum distinetae, ex apice connectivi pendulae, globulares vel ovoideae,
longitudinaliter rimosae, secus margines rimarum fusco-purpureae ; connectivum apice
glandula minima coronatum. Rudimentum ovarii nullum. Flos Q: Perianthium pro-
fundus in 5 vel 4 lobos lanceolatos, dz rigidos divisum, sub fruetu persistens, vix
increscens. Ovarium triloculatum; loculi 1-ovulati; styli 3, liberi, — profunde bifidi.
Glandulae annulum parvum crenulatum formantes. Capsula ovoidea, tricocca, dentibus
6 erectis coronata, 6-valvatim dehiscens; columella centralis persistens. Semina 3,
ovoideo-oblonga, laevia, caruneulata; embryo, ubi notus, in albumine copioso linearis,
paululum curvatus; cotyledones radice longiores. — Plantae perennes vel suffrutices.
Caules e basi lignosa erecti vel decumbentes vel volubiles, plerumque rigidi, interdum
aphylli. Folia alterna, linearia vel lanceolata vel spathulata, sive plana sive margine
revoluta, interdum dentata. Stipulae parvae, fuscae, dentatae. Flores in axillis glome-
rati, conferti, bracleis scariosis stipati, sessiles vel brevipedicellati, feminei interdum
solitarii. Capsula 2 — 3 mm longa.
Species 6 in Australia endemicae, 5 occidentales, 1 orientalis Tasmaniam attingens.
Clavis sectionum et specierum.
A. Calyx (^4 — 5-fidus, disco praeditus. Stamina 4 — 5 vel 8 — 10.
Sect. 1. Euamperea Müll. Arg.
a. Caules plerumque aphylli, rigidi, trigoni 1. A. spartioides.
b. Caules foliosi. Folia linearia, margine revoluta vel lanceo-
lata, plana.
er. Caules superne compressi vel trigoni 2. A. erieoides.
ß. Caules teretes.
I. Caules simplices, erecti, rigidi, graciles 3.-4. micrantha.
II. Caules crassi, rfc procumbentes 4.-4. conferta.
B. Calyx q? trifidus, disco destitutus. Stamina 6 . Sect. 2. Monotaxidium Müll. Arg.
a. Stipulae fimbriatae. Caules graciles, diffusae 5. A. protensa.
b. Stipulae integrae. Caules volubiles 6.-4. volubilis.
*) Nomen dicatum cl. historico Jean Jacques Ampere, academ. scient. sodali (1800 — 1864).
Amperea. 87
Von den 6 Arten bewohnt allein Amperea spartioides den Osten und zwar von Queensland
hinab bis Tasmanien, wo sie auf armem Sandboden allgemein verbreitet ist; von den westlichen
Formen kommt nur A. ericoides häufiger vor und zwar auf kiesigem Humusboden im Unterholz
des Yarra- Waldes. — Während die östliche Art sich in ihrem ganzen großen Verbreitungsgebiet
gleichgeblieben ist und auch in den südlichen Gebieten, wenigstens an jungen Sprossen, die spär-
lichen, mehr oder weniger breiten, stets flachen Blätter beibehalten hat, sind die westlichen
Formen, je mehr sie in trockenere Gebiete hinein gerieten, um so mehr abgeändert und erikoid
geworden. Alle in ihrem Blütenbau sehr übereinstimmende Arten leiten sich wahrscheinlich von
einer im feuchtwarmen Norden entstandenen, flachblätterigen Urform ab, die sicherlich mit
Monotaxis in nahen Beziehungen stand.
Wir haben es bei Amperea mit kleinen aufrechten, seltener liegenden oder auch windenden,
meist sparsam beblätterten Halbsträuchern zu tun. Ihre winzigen Blüten stehen, hinsichtlich des
Geschlechtes gemischt, dicht geknäult in den Blattachseln und sind meist von zahlreichen kleinen
Brakteen umgeben. Petala fehlen stets. Der Bau der männlichen Blüten ist einförmig, meist
sind 2 Staubfädenquirle vorhanden. Die von der Spitze des Konnektivs herabhängenden An-
therenhälften sind durch zierlich braunrot gefärbte Ränder der Aufspringnähte charakterisiert
(Fig. 18 F).
Hinsichtlich des anatomischen Baues der stets bifacialen Blätter ist die Gattung
scharf umgrenzt. Sie zeichnet sich durch folgende Punkte aus:
a. Durch gänzliche Haar- und Drüsenlosigkeit, mithin auch durch Fehlen von Harz- oder Leim-
belag auf den Blattoberflächen — nur A. micrantha zeigt am Blattrand einzelne Borsten.
b. Durch großzellige, mit starker Außenwand versehene obere Epidermis, die zu Mehrschichtig-
keit neigt, deren Wände aber nie wie bei Poranthera verschleimen.
c. Durch zahlreiche zwischen die Epidermiszellen eingestreute Idioblasten mit großen Drusen
von oxalsaurem Kalk, welche besonders dicht gesät in der flachern Epidermis der Unter-
blattseite vorkommen.
d. Durch starke Hartbastfasern — meist 20 — 30 an Zahl — , die das Hauptgefäßbündel an
der Unterseite sichelförmig umschließen.
e. Durch \ — 3-schichtiges starkes Collenchym oberhalb der Epidermis der Blattrippe.
f. Durch Mangel an mechanischem Gewebe im Blattrande.
g. Durch etwas eingesenkte, von 3 — 4 Nachbarzellen umgebene, kleine, etwa 22 fx lange
Stomata der Blattunterseiten. ^
Hieraus ergibt sich folgender
Bestimmungsschüssel*) auf Grund der Blattanatomio.
A. E einschichtig mit . eingestreuten Oxaldrusen-Idioblasten 2. A. ericoides.
a. E 25 — 37 ii hoch mit 7 ii starker Außenwand; ihre Größe 75 —
90 x 50 — 65^; Form isodiametrisch-polygonal. C der Mittelrippe
über der Epidermis schwach, \ -reihig 2. A. ericoides var. planifolia.
b. E 45 li hoch; Außenwand 7 — 10 ii; Form unregelmäßig, läng-
lich-polygonal; Größe 75—150 x 45 — 60 [x. Pal unter der
Mittellinie meist durch einige längliche helle Zellen von E ab-
gedrängt. C der Mittelrippe 1 -reihig, starkwandig .... 2. A. ericoides var. linearis.
B. E überall oder teilweise mehrschichtig,
a. E überall oder teilweise 2-schichtig.
a. E nur in der Gegend der Medianlinie 2-schichtig, ca. 22 tt
hoch mit 7 ii dicker Außenwand, 40 — 75 X 45—50 /x groß.
Oxaldrusen spärlicher wie bei A. Pal i -schichtig. C der
Mittelrippe über deren Epidermis 1 -schichtig, dünnwandig . \. A. spartioides.
ß. E überall 2-schichtig.
I. Zellen der untern Schicht voluminöser als die der obern.
Oxaldrusen-Idioblasten sehr hoch, so groß als beide E-
Schichten zusammen. Größe der E der Unterschicht 1 20 —
185X<12^u; Größe der Oberschicht 90— 405 X 35— 90 it.
Pal \ -schichtig 5. A. prolensa.
II. Zellen der untern Schicht nur wenig größer als die der
obern. Oxaldrusen meist nur in einer der Schichten liegend.
*) Erklärung der Abkürzungen siehe S. 40.
88
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
1. E der Blattrandgegend nicht deutlich buckelartig vor-
springend. Pal 2-schichtig. E der untern Schicht (auf
der Fläche) 75— 120 X 30 — 45, E der obern Schicht (auf
der Fläche) 50 — 75X30— 37 <u groß 6. A. volubilis.
2. E des Blattrandes zum Teil buckelartig vorspringend.
Oxaldrusen nur in der obern Schicht. Pal nicht überall
2-schichtig. E der untern Schicht 60—75X30—45, E
der obern Schicht 50 — 60 X 30—35 fx groß 3. A. micrantha.
b. E über der Mediangegend 4 — 5-schichtig, sonst 2-schichtig.
Oxaldrusen an den Blattseiten sparsam. Hartbastfasern auch
an den Seitennerven vorhanden. Pal 1 -schichtig. C der Mittel-
rippe über deren Epidermis 2 -reihig, stark. Größe der E
schwankend 4. A. conferta.
Aus dem Schlüssel läßt sich eine Verschiedenheit der beiden Sektionen im anatomischen
Bau nicht ersehen, wohl aber ist in der angeführten Reihenfolge eine allmähliche Zunahme des
wasserspeichernden Oberhautgewebes zu erkennen, die bei der stark xerophilen A. conferta den
höchsten Grad erreicht.
Sect. 1. Euamperea Müll. Arg.
Euamperea Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 214; Pax in Engler u. Prantl,
Pflzfam. III. 5. (1890) 115. — Calyx (j1 4 — 5-partitus, disco membranaceo, 4 — 5-
glandijloso, inconspicuo praeditus. Stamina 8 vel 1 0 raro 4 vel 5. Caules rigidi,
erecti vel decumbentes, angulosi vel teretes, interdum spartioidei. Flores coerulescentes.
1. A. spartioides Brongn. in Duperrey, Voy. Coq. Bot. (1829) 226 t. 49; A. Rieh.
Sert. Astrol. (1834) 53 t. 20; Hook. f. Fl. Tasman. I. (1860) 340; Müll. Arg. in DC.
Prodr. XV. 2. (1866) 214; Baill. in Adansonia VI. (1866) 318; Benth. et F. Müll. Fl.
austral. VI. (1873) 84. — A. euneiformis F. Müll, scheel, et Baill. in Etud. Euphorb.
(1858) 455. — Leptomeria xiphoclados Sieb, in PI. exsicc. n. 135 et in Spreng. Syst.
Fig. 1 5. Amperea spartioides Brongn. A Pars rami spartei. B Inflorescentia partialis. C Ala-
bastra (5. D Flos Q longitudinaliler sectus. E Flos <j. F Stamen. O Semen. — A — D Ic'on.
reiter. sec. Pax in Engler-Prantl, Pflzfam. III. 5, E Icon. origin., F—O sec. Baill.
Amperea. 89
Veg. IV. 2. (i 827) 109. — L. acida Sieb, ex sched. — Suffrutex monoicus, interdum
quasi dioicus, ad 60 — 90 cm altus. Caules pauci vel complures e basi crassa lignosa
erecti, virgati, compressi vel trigoni, vulgo statu florifero aphylli, glabri. Folia par-
tium inferiorum — ut adsint — et caulium sterilium oblongo-cuneata, plana, integra
vel saepius utrinque' 2 — 3-dentata, 1 — 2 cm longa, in petiolum 1,5 — 2 mm longum
attenuata. Folia partium superiorum valde sparsa, lanceolata vel linearia, vix dentata,
1 — 4,5 cm longa, decidua vel ad squamas reducta. Stipulae scariosae, ambitu ovatae,
profunde laciniatae, minutae. Flores ad nodos in glomerulis confertis, 2 — 6 mm latis
fere sessiles, feminei saepe solitarii inter masculos; bracteae minutae, latae, fimbriatae.
Calyx q? late campanulatus, circa 2 mm longus, usque ad medium in lobos 4 vel
rarius 5 acutos vel acutatos divisus. Stamina 8 vel rarius 10. Connectivum glandu-
loso-apiculatum. Calyx Q profundius 5-divisus; segmenta ovata, subacuta, ciliata.
Ovarium dorso cornibus 6 acutis coronatum; styli breves, crassi, zb bifidi. Fructus
ovoideus, basi calyce cinctus, dorso 6-dentatus, umbilicatus, 4 mm longus; cocci crustacei,
2-valves; columna centralis persistens. Semina ellipsoideo-reniformia, fere nigra, ca-
runculata. — Fig. 1 5.
Ostaustralische Provinz: Ostaustralien (Labillardiere!, D'Urville!). —
Queensland (Am. Dietrich!). — Neusüdwales: Blaue Berge (Wawra n. 367!,
Camfield!); Port Jackson und Blaue Berge (Sieber n. 135! und Fl. mixt. n. 524
und 525!, Camfield!); Sydney (Betche!); Twofold Bay (Hügel!). — Viktoria:
Port Phillip (Walter!, F. Müller!, Lühmann!, C. French!); Upper Yarra (G. Walter!);
Sandringham und Plenty Banges (Weind orfer!); Glenelg Heath, County of Jollett
(Header!); Corner Inlet (Wilhelmü). — Südaustralien: Rivoly Bay (F. Müller).
Provinz Tasmanien: Tasmanien (Verreaux n. 854!, Hügel!, Lindley!,
Archer!, Gunn n. 190!)', Felsrücken am Ufer des Gordon River (Drummond);
häufig auf armem Sandboden (J. D. Hooker); King Island (F. Müller).
2. A. ericoides Adr. Juss. Tent. Euphorb. (1824) H2 t. 10; Brongn. in Duper-
rey, Voy. Coq. Bot. (1829) 22 6; Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866) 214; Baill.
in Adansonia VI. (1866) 319; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 83. — Ä. ros-
rnarinifolia Klotzsch in Lehm. PI. Preiss I. (1844 — 45) 176. — Suffruticulus inferne
ramosissimus, 1 5 — 50 cm altus, monoicus. Caules e radice vel basi lignosa ascendentes
vel potius erecti, virgati vel ramosi, superne compressi vel triquetri, leviter striati, glabri.
Folia linearia, margine revoluta vel lanceolata, zb plana, acuminata, 1 — 2 cm longa,
1,5 vel 3 — 4 mm lata; petiolus 1,5 — 2 mm longus. Stipulae lanceolato-subulatae,
glanduloso-denticulatae, fuscae, 2 mm longae. Flores axillares, fasciculati, vulgo 1 Q
cum 2 — 4 Qf, glabri; bracteae scariosae, minutae, ovatae, integrae vel divisae. Flos q^:
Pedicellus 2,5 mm longus, sub medio articulatus. Calyx campanulatus, coerulescens,
usque ad medium 4-lobatus, 2 mm longus. Stamina 8, exteriora 4 interioribus breviora,
basi connata. Glandulae 1 — 4, minutissimae. Flos Q sessilis, glaber, 2 mm longus.
Segmenta calycis 5, viridia vel fusca, margine scarioso albida, ovato-lanceolata , acuta,
basi connata. Styli breves, crassi, bifidi. Discus annularis, crenulatus. Capsula ovata,
trigastra, 3 mm longa; appendices latae, obtusae; columna centralis persistens, clavata,
2 mm longa. Semina 1 — 3, fusco-atra, oblonga, laevia, statu sicco minutissime punctu-
lata, carunculata, 2,0 mm longa.
Westaustralische Provinz.
Var. a. linearis Grüning. — Caules numerosi, graciles, virgati, vix ramosi, dense
foliosi, 30 — 50 cm alti. Folia linearia vel angusto-lanceolata, margine arcte revoluta,
1,5 — 2,25 cm longa, 1,5 — 2 mm lata, viridia; petiolus 1,5 mm longus. Stipulae
lanceolato-subulatae, parce denticulatae.
Westaustralien: Gegend des Swan River (Preiss n. 1225 an 1235!, Drum-
mond 2. ser. n. 233! et 3. ser. n. 206'., Wawra n. 809!); King Georges Sound
und Umgegend (R. Brown, A. Cunningham); Süd-Plantagenet, Mt. Melville bei Albany,
in dichtem Unterholz des Yarrawaldes auf kiesigem Humusboden und Granit, 75 m über
dem Meere (Diels n. 4325a und b!);
90
G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Var. ß. planifolia Grüning — Suffruticulus ramosus, statu sicco pallido- vel
cano-viridis, 15 — 20 cm altus. Caules e radice palari gracili simplices. Rami angulosi,
leviter striolati, aliquantu-
lum remote foliosi. Folia
lanceolata vel spathulato-
obovata, plana vel extremo
margine parce recurva,
acuta, mucronulata; petio-
lus 2 mm longus. Stipulae
lanceolatae , glanduloso-
denticulatae. Capsula paulo
major quam in var. a.
Westaustr alien:
Wellington, Lünenberg, zwi-
schen dichtem Gebüsch des
Waldbodens auf humösem
Eisenstein- Schutt, 210 m
über dem Meere (Di eis
n. 2158!).
Nota. Haec varietas A.
protensae quoad folia similis,
sed habitu rigidiore et floribus
<5 deficientibus epidermide fo-
liorum simplici dignoscenda.
3. A. micrantha
Benth. in Benth. et F. Müll.
Fl. austral. VI. (1873) 83.
— Suffruticulus multicaulis
glaber, circa 25 cm altus.
Caules vulgo simplices,
erecti, rigidi, virides, su-
perne foliosi. Folia linearia,
margine revoluta et parce
setoso - dentata, aliquantu-
lum rigida, 1 — 1,5 cm
longa, 1 — 1,5 mm lata, ±
mucronata. Stipulae ovatae
vel lanceolatae , subulato-
fimbriatae, fuscae, 3 mm
longae. Axillae foliorum
omnes e basi ad apicem
glomerulis minutis, circa 5-
floris, confertis praeditae;
flores bracteis numerosis,
multifidis vel fimbriatis
fuscis fulti. Pedicellus ad
1,5 mm longus, sub medio
articulatus. Calyx^ö — 4-
lobatus, 1 mm longus et
latus. Stamina 5 vel 4.
Glandulae membranaceae,
minutissimae, 3 — 4. Flo-
6. Ämperea micrantha Benth. A Habitus. B Bractea. res Q rarissimi inter mas-
C Folium expansum, pagina inferior. — Icon. origin, culos. — Fig. 16.
Fig. 1
Amperea. 9 1
Westaustralische Provinz: Westaustralien (Drummond, ex herb. Melbourn.
comm. Diels n. 6568!); Busselton (Preiss).
4. A. conferta Benth. in Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 83. — Suffruti-
culus nanus. Caules virides complures e radice lignosa, ± procumbentes, crassi, rigidi,
teretes, glabri, verisimiliter 10 — 25 cm longi. Folia approximata, coriacea, linearia vel
potius spathulata, in petiolum brevem attenuata, margine setoso-denticulato revoluta,
obtusa, ± apiculata, glabra, 12 — 15 mm longa, 2 — 3 mm lata. Stipulae ovatae,
fimbriatae, brunneae. Flores parvuli, rubelli, in axillis glomerati, bracteis numerosis,
scariosis, fuscis, laceris vel setaceo-fimbriatis circumdati. Perianthium profunde 4 — 5-
divisum; lobi lanceolati, mucronati, 1,5 mm longi. Calycis Q segmenta 5, ovata vel
lanceolata, margine parce laciniata, 1,5 mm longa. Ovarium dorso appendicibus 6 longis,
acutis praeditum; styli 3, basi brevissime connati, recurvati, integri vel apice bifidi.
Capsula vulgo» 2 mm longa, dentibus altis erectis subcoronata. Flores q? non vidi.
Westaustralische Provinz: Westaustralien (Drummond n. 29); Plan-
tagenet, Distr. Stirling, Mount Trio, in Felsritzen des Gipfels, ca. 1000 m (Diels
n. 5853!).
Sect. 2. Monotaxidium Müll. Arg.
Monotaxidium Müll. Arg. in DG. Prodr. XV. 2. (1866) 213; Pax in Engl. u. Prantl,
Pflzfam. III. 5. (1890) 115. — Calyx q!* trilobatus vel tripartitus, disco destitutus.
Stamina 6. Caules decumbentes, ramosi, flaccidi vel volubiles. Flores rubelli.
5. A. protensa Nees ab Es. in Lehm. PI. Preiss. II. (1846 — 47) 229; Müll. Arg.
in DC. Prodr. 1. c; Baill. Adansonia VI. (1866) 319; Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI.
(1873) 82. — Suffruticulus monoicus. Caules e basi lignosa numerosi, graciles, diffusi,
=b flaccidi, compresso-teretes, raro paulum angulosi, parce ramosi, laeves, 15 — 60 cm
alti. Rami elongati, tenues, patentes, pallide glauco-virides, remote foliosi, 8 — 10 vel
20 — 40 cm longi. Folia elliptico-lanceolata vel lineari-spathulata, acuta, basi in petiolum
brevem angustata, plana vel margine recurva, membranacea, 8 — 18 mm longa, 2 —
5 mm lata. Stipulae ovatae denticulatae vel laciniatae, scariosae, 1 — 1,5 mm longae.
Flores in foliorum axillis glomerati, vulgo numerosi, bracteolis ovatis, inciso-dentatis,
fuscis, 1 — 1,5 mm longis cincti. Flos Q1: Calyx ultra medium tripartitus, valvatus;
lobi ovati, acuti, statu sicco saepius minutissime fusco-reticulati, 1,5 mm longi. Pedi-
cellus gracilis, 1,5 mm longus, infra medium articulatus. Stamina 6, perianthio fere
aequilonga. Discus nullus. Flos Q sessilis, vulgo solitarius, masculis immaturis stipatus.
Perianthium fere usque ad basim in segmenta 5 lanceolata, acuta divisum. Styli 3,
breves, profunde bifidi, basi in annulum connati vel una decidui. Capsula 2 mm
longa, ovata, dorso parce dentata. Semina ovata, nigra, nitida, 1,25 mm longa,
carunculata.
Westaustralische Provinz: Am Swan River (Preiss n. 1214!, Drummond
4. ser. n. 85!).
6. A. volubilis F. Müll, ex Benth. et F. Müll. Fl. austral. VI. (1873) 82. —
Suffrutex volubilis, ramosus, monoicus, versimiliter ad 1 m altus. Ramuli elongati,
teretes, statu sicco leviter striati, glabri, virides. Folia sparsa vel statu florescentiae
deficientia, saepius 3 — 4 approximata, quasi verticillata, glabra; limbus lineari-spathu-
latus, obtusus, planus vel recurvus, circa 1 cm longus, 2 mm latus. Stipulae fusco-
scariosae, ovato-oblongae vel lanceolatae, integrae, 1,5 mm longae. Flores (^ glomerati
(ad 20), axillares, parvuli, statu maturitatis vario; bracteae externae ovatae, vulgo integrae,
1 — 1,5 mm longae, internae minutissimae, perpaucae; pedicelli 2 mm longi, tenues,
sub medio articulati. Perianthium campanulatum , profunde trilobum; lobi valvati,
ovati, obtusi, glabri, rubelli, 2 mm longi. Stamina 6, exteriora tria interioribus bre-
viora; thecae, quarum una saepius abortiva, sulfureae, lineis duabus parallelis, fusco-
purpureis ornatae. Calyx Q profunde 4 — 5-lobatus; laciniae lanceolatae, acutae, dr
rigidae. Capsula glabra, 2 mm longa, dentibus 6 acutis, parvulis coronata.
92 G. Grüning. — Euphorbiaceae-Porantheroideae et Ricinocarpoideae.
Westaustralische Provinz: Westaustralien (Drummond 4. ser. n. 87!,
Drummond, ohne n., ex herb. Melbourn. comm. Diels n. 6576!); Süd-Plantagenet,
bei Lake Grassmere in der Nähe von King George's Sound auf humösem, etwas feuchtem
Sandboden (Diels n. 5509!).
Species excludenda ex ordine.
Amperea subnuda Nees ab Es. in Lehm. Plant. Preiss II. (1846 — 47) 229 =
Gyrostemon brachystigma F. Müll. (Phytolaccaceae).
Genus e serie Stenolobearum exclusum.
Dysopsis Baill. (Molina Gay), a cl. Bentham in Journ. Linn. Soc. Bot. XVII.
(1880) 204 et 251 et in Benth. et Hook. f. Gen. III. (1880) 264 et a cl. Pax in Engl,
u. Prantl, Pflzfam. III. 5. (18 90) 14 et H 2 ad Ricinocarpoideas posita, ob cotyledones
embryonis ± planas et ob habitum valde diversum e serie Stenolobearum ad Platy-
lobeas removenda est (confer p. 9 — 10).
Verzeichnis der Sammler-Nummern. 93
Verzeichnis der Sammler-Nummern.
P. = Poranthera; Ps. = Pseudanthus; St. = Stachystemon; R. = Ricinocarpus; Mon. = Monotaxis;
A. = Amperea.
Cuuningham, R. (Neusüd wales) 768 Beyeria viscosa v. genuina.
Diels (Westaustralien, Queensland, Tasmanien) 5562 P. microphylla v. intermedia — 1455
P. microphylla v. glauca — 6240 P. microphylla v. diffusa — 6580 P. nematophorus — 4618,
4801, 5433 P. virgatus — 6578 St. polyandrus — 2832 St. vermicularis — 6579 R. cyanescens —
6571 R. velutinus — 4051 R. glaucus v. genuinus — 3384, 3438 R. glaucus v. jasminoides —
5251 R. muricatus — 5272 R. stylosus — 8341 Bertya polystigma — 5221, 6566 Bertya dimero-
stigma v. genuina — 6215 Beyeria viscosa v. oblongifolia — 4763 Beyeria Leschenaultii v.
Drummondii — 6570 Beyeria latifolia — 6569 Beyeria cygnorum — 6577 Beyeria lepidopetala —
5156, 6572 Mon. luteiflora — 1631 Mon. occidentalis — 5681 Mon. lurida — 3297a Mon. gracilis
v. virgata. — 3297 Mon. megacarpa — 1475, 1819, 1962, 4104 Mon. grandiflora v. typica —
5585 Mon. grandiflora v. obtusifolia — 5509, 6576 A volubilis — 4325a und t> A. ericoides v.
linearis — 2158 A. ericoides v. planifolia — 6568 A. micrantha — 5853 A. conferta.
Drummond (Westaustralien) 1. ser. 675 P. microphylla v. intermedia — 1. ser. 674 P.
ericoides — 1. ser. 725, 5. ser. 222 P. virgatus — 5. ser. 221 St. polyandrus — 4. ser. 95 St.
brachyphyllus — 2. ser. 234 St. vermicularis — 3. ser. 14, 16, 5. ? ser. 220 R. glaucus v. genuinus —
2. an 3. ser. 153 R. psilocladus — Suppl. 15 R. cyanescens — 4. ser. 84 R. tuberculatus — 2.
ser. 219 R. trichophorus — 5. ser. 218, suppl. 85 R. muricatus — 4. an 5. ser 217 Beyeria
viscosa v. genuina — 5. ser. 214, 220, 769 Beyeria Leschenaultii v. Drummondii — 4. ser. 216,
5. ser. 216 Beyeria latifolia — 6. ser. 85 Beyeria cygnorum — 1. ser. 724 Beyeria cinerea —
6. ser. 86 Beyeria similis — 5. ser. 215 Beyeria brevifolia — 673 Mon. occidentalis — 6. ser.
87 an 37 Mon. lurida. — 3. ser. 18 Mon. gracilis v. genuina — 1. ser. 672, 3. ser. 19 Mon.
grandiflora v. typica — 4. ser. 85 A. protensa — 4. ser. 87 A. volubilis — 2. ser. 233, 3. ser.
206 A. ericoides v. linearis — 29 A. conferta.
Gilbert (Westäustralien) 129 P. Huegelii — 127 R. glaucus v. genuinus.
Gann (Tasmanien) 92 P. microphylla v. diffusa — 35 Mon. hexandrum — 744 R. pini-
folius — 624 Bertya tasmanica — 12, 1246 Beyeria viscosa v. oblongifolia — 540 Beyeria Lesche-
naultii v. Backhousii — 190 A. spartioides.
Koch (West- und Südaustralien) 1457 Mon. gracilis v. virgata — 233 Beyeria Leschenaultii
v. ledifolia — 1450 P. Huegelii.
Lanrence (Tasmanien) 232 Micrantheum hexandrum.
Oldfleld (Tasmanien) 167 P. microphylla v. genuina.
Preiss (Westaustralien) 2045 P. microphylla v. intermedia — 2048 P. Drummondii — 2047
P. Huegelii — 1227, 2044, 2050 P. ericoides — 1230 Ps. virgatus — 2017, 2016 pr. p. R. glaucus
v. genuinus — 2016 pr. p. R. glaucus v. undulatus — 2387 Beyeria viscosa v. genuina — 1222
Mon. occidentalis — 219, 1218, 2142 Mon. grandiflora v. typica — 1214 A. protensa — 1225
an 1235 A. ericoides v. linearis. . .
Pritzel (Westaustralien) 929 P. microphylla v. intermedia — 961 P. ericoides — 270 St.
vermicularis — 852 Mon. luteiflora — 3 Mon. grandiflora v. typica.
Schultz (Trop. Westaustralien) 54 P. microphylla.
Sieber (Ostaustralien) 487 P. microphylla v. genuina — 116, 550 pr. p. P. corymbosa v.
arbuseula — 117, 550 pr. p. P. corymbosa v. linarioides — 118 P. ericifolia — 293, fl. mixt. 526
R. pinifolius — 644 Bertya rosmarinifolia — 551 Mon. linifolia v. genuina — 135, fl. mixt. 524,
525 A. spartioides.
Töpfer (Ostaustralien) 17 P. microphylla v. diffusa.
Yerreaux (Ostaustralien, Tasmanien) 854 A. spartioides — 42 P. ericifolia.
Wawra (Ost- und Westaustralien) 593 P. microphylla v. genuina — 763 P. microphylla
v. glauca — 372 P. corymbosa v. arbuseula — 730 R. glaucus v. genuinus — 729 Bertya Mit-
chellii v. genuina — 66 Beyeria lasiocarpa — 731 Beyeria tristigma — 663 Mon. occidentalis —
809 A. ericoides v. linearis — 367 A. spartioides.
"Wood (Tasmanien) 1 58 Beyeria viscosa v. oblongifolia.
Register
für G. Grüning-Eupliorbiaceae-Porantlieroideae
et Ricinocarpoideae.
Die angenommenen Gattungen sind fett gedruckt, die angenommenen Arten mit einem Stern (*)
bezeichnet.
Acalypha 49.
Acalypheae 4 4 Fig. 3.
Acerosae Grüning (subsect.) 50,
53, 59.
Adenocline Turcz. 4 0.
Allenia Blackiana Ewart et Rees
25.
Allenium Grüning (subg.) 22,
25.
Amperea Adr. Juss. 86, n. 5.
(2, 3, 4, 8, 9, 4 0, 36, 37,
77, 78, 87).
♦conferta Benth. 94, n. 4. (86,
88).
cuneiformis F. Müll. 88, n. 1 .
♦ericoides Adr. Juss. 89, n. 2.
(86, 87).
var. «. linearis Grüning
87, 89, n. 2.
var. ß. planifolia Grüning
87, 90, n. 2.
♦micrantha Benth. 90, n. 3.
(86, 87, 88, 90 Fig. 4 6).
*protensa Nees ab Es. 94 , n. 5.
(86, 87, 90).
rosmarinifolia Klotzsch 89,
n. 2.
♦spartioides Brongn. 88, n. 4.
(3, 36, 86, 87, 88 Fig. 4 5).
subnuda Nees ab Es. 92.
♦volubilis F. Müll. 94, n. 6.
(86, 88).
Ampereae (Müll. Arg.) Pax (trib.)
2, 6, 7, 36, 37. 75.
Anomodiscus Müll. Arg. (sect.)
38, 47.
Apetalidion Müll. Arg. (sect.) 48.
Bertya Planch. 49, n. 2. (2, 3,
4, 6—4 0, 36, 37, 52).
♦Andrewsii W. V. Fitzgerald
63, n. 4 8. (54, 52).
blepharocarpa F. Müll. 63.
♦Brownii Spencer le Moore
56, n. 4. (50, 52, 53).
*Cunninghamii Planch. 64,
n. 4 5. (4, 9, 54, 53, 60).
*dimerostigma F. Müll. 62,
n. 46. (51, 53).
var. ß. cupressoidea Grü-
ning 62, n. 4 6.
var. «. genuina Grüning
62, n. 4 6.
♦Findlayi F. Müll. 54, n. 2.
(2, 50—52, 55 Fig. 4 0).
*glandulosa Grüning 59, n. 9.
(39, 50, 54, 53).
♦gummifera Planch. 59, n. 4 4 .
(50, 54).
ß. psiloclada Müll. Arg.
47.
*Mitchellii (Sond.) Müll. Arg.
61, n. 4 4. (49, 54, 52, 54).
var. a. genuina Grüning
64, n. 4 4.
var. ß. vestita Grüning
64, n. 4 4.
*oblongifolia Müll. Arg. 56,
n. 3. (50—53, 55 Fig. 4 0).
♦oleifolia Planch. 57, n. 7. (5,
7 Fig. 2, 50— 53,59, n. 4 0).
♦oppositifolia F. Müll, et
O'Shanesy 57, n. 6. (2,
50, 52, 53).
*pedicellata F. Müll. 59, n. 4 0.
(40, 50, 52, 53).
*pinifolia Planch. 60, n. 4 2.
(50, 52, 54).
polymorpha Baill. 47, 51,
57, n. 7; 62, n. 4 7.
ß. Mitchelliana Baill. 59,
n. 4 4; 64, n. 4 4.
y. rosmarinifolia Baill. 60,
n. 4 3; 64, n. 4 5.
*polystigma Grüning 57, n. 8.
(50, 52, 53, 58 Fig. 41,
59).
*pomaderroides F. Müll. 54,
n. 1. (50—52, 55 Fig. 4 0).
pomaderroides Benth. et F.
Müll. 56, n. 3.
♦quadrisepala F. Müll. 63,
n. 4 9. (54, 53).
♦rosmarinifolia (A. Gunningh.)
Planch. 60, n.4 3. (5 Fig. 4,
50, 51, 54, 61, 62, 63).
rosmarinifolia Hook. f. 62,
n. 4 7.
*rotundifolia F. Müll. 56, n. 5.
(50, 53).
♦tasmanica (Sond.) Müll. Arg.
62, n. 4 7. (5 Fig. 4, 49,
54, 52, 54, 64).
Beyeria Miq. 63, n. 3. (2, 3, 4,
6—9, 36, 37, 65, 67).
Backhousii Hook. f. 69, n. 3;
70, n. 3.
♦brevifolia (Müll. Arg.) Benth.
73, n. 4 0. (5 Fig. 4, 64,
66, 67).
♦cinerea (Müll. Arg.) Benth.
72, n. 7. (64, 66, 67).
♦cyanescens (Müll. Arg.) Benth.
74, n. 44. (4, 64, 66, 67,
74 Fig. 4 2).
♦cygnorum (Müll. Arg.) Benth.
l±r n. 6. (64—67).
Drummondii Müll. Arg. 65,
69, 70, n. 3.
♦lasiocarpa (F. Müll.) Müll.
Arg. 74, n. 4. (2, 64—66).
ß. denudata 74, n. 4.
♦latifolia (Müll. Arg.) Baill. 72,
n. 5. (64—67).
ledifolia Sond. 69, 70,
n. 3.
y. angustifolia Müll. Arg.
70, n. 3.
a. Backhousii Müll. Arg.
70, n. 3.
ß. genuina Müll. Arg. 70,
n. 3.
♦lepidopetala F. Müll. 72, n. 8.
(64, 66, 67).
♦Leschenaultii (DC.) Baill. 69,
n. 3. (5 Fig. 4, 9, 64—66,
74).
var. ß. Backhousii (Hook, f.)
Grüning 70, n. 3.
Beyeria
Micrantheum
95
v r. £. Drummondii (Müll.
Arg.) Grüning 70, n. 3.
(66, 73).
var. «. genuina Baill. 70,
n. 3.
var. f. latifolia Grüning
71, n. 3.
var. y. ledifolia (Klotzsch)
Grüning 70, n. 3.
var. <f. rosmarinoides Baill.
69. 70, n. 3.
Leschenaultii var. ß — e Baill.
71, n. 3.
?loranthoides (Coli. Leguill.)
Baill. 75.
oblongifolia Hook. f. 67, n. 1 .
oblongifolia Sond. 68, n. 1.
opaca Benth. et F. Müll. 70,
n. 3.
opaca (F. Müll.) Baill. 69,
70, n. 3.
♦opaca F. Müll. 69, n. 2.
(64—66, 70, 75).
var. linearis Benth. 70,
n. 3.
var. ß. longifolia Grüning
69, n. 2.
var. ct. typica Grüning 69,
n. 2.
♦similis (Müll. Arg.) Benth.
73, n. 9. (5 Fig. 1, 64, 65,
66).
♦tristigma F. Müll. 75, n. 4 2.
(7, 36, 64—67, 69).
uncinata (F. Müll.) Baill. 75.
viscosa Baill. 70, n. 3.
*viscosa (Labill.) Miq. 67, n. 1.
(2, 7 Fig. 2, 9, 64, 65, 66,
69, 71).
var. &. amoena Müll. Arg.
66, 69, n. 1.
var. a. genuina Müll. Arg.
68, n. 1.
var. lasiocarpa F. Müll.
71, n. 4.
var. y. minor Müll. Arg.
68, n. 1; 71, n. 3.
var. ß. oblongifolia
(Klotzsch) Müll. Arg. 68,
n. 1.
b. Preissii Sond. 67, n. 1.
var. uncinata F. Müll. 75.
viscosa F. Müll. 69, n. 2;
69, n. 3.
Beyeria Müll. Arg. (genus) 67.
Beveriopsis Müll. Arg. (genus)
71.
brevifolia Müll. Arg. 73.
cinerea Müll. Arg. 72.
cyanescens Müll. Arg. 74.
Cygnorum Müll. Arg. 72.
latifolia Müll. Arg. 72.
lepidopetala Müll. Arg. 72.
similis Müll. Arg. 73.
Beyeriopsis (Müll. Arg.) Benth.
(sect.) 63, 64, 65, 67, 71.
Bridelieae 11, Fig. 3.
Caletia Baill. 21.
divaricatissima Müll. Arg. 30.
a. genuina Müll. Arg. 30.
ß. orbicularis Müll. Arg. 3 1 .
ericoides O. Ktze. 23.
hexandra Müll. Arg. 23.
linearis Müll. Arg. 28.
micrantheoides Baill. 23.
orientalis Baill. 28, 30.
ß. orbicularis Baill. 31.
ovalifolia Müll. Arg. 30.
Wilhelmi F. Müll. 30.
Caletieae Müll. Arg. (trib.) H
Fig. 3, 21.
Caletieae (Müll. Arg.) Grüning
(trib.) 2, 6, 12, 13.
Calyptrostigma Klotzsch 63, 67.
ledifolium Klotzsch 69, 70.
oblongifolium Klotzsch 67,
68.
viscosum Klotzsch 67, 68.
Chorizotheca Müll. Arg. 26.
micrantheoides Müll. Arg. 31 .
Chrysostemon Klotzsch 26, 27.
virgatus Klotzsch 31.
Chrysostemon Müll. Arg. (sect.)
12, 13, 26, 31, 33.
Clavipodium Billardieri Desv. 67.
Colmeiroideae 11, 21.
Croton corollatum Soland. 46.
gummiferus A. Cunningh. 59.
marginatum A. Cunningh.
42.
rosmarinifolium A.Cunningh.
43, 60.
rosmarinifolius Graves 85.
viscosum Labill. 67, 68.
Crotoneae Blume (trib.) 1 1 Fig. 3,
35.
Crotonoideae 10, 11.
Crotonoideae + Jatrophideae
Baill. 35.
Cryptandra uncinata (F. Müll.)
Grüning 75.
Dalechampieae 1 1 Fig. 3.
Dysopsis Baill. 8, 10, 92.
glechomoides (Rieh.) Müll.
Arg. 10.
var. hirsuta Müll. Arg. 10.
Echinosphaera Sieb. 37.
rosmarinoides Sieb. 46.
Euamperea Müll. Arg. (sect.)
86, 88.
Eubeyeria (Müll. Arg.) Grüning
(sect.) 64, 65, 67.
Eucaletia (Müll. Arg.) Grüning
(subg.) 22, 23.
Eucaletieae (subtrib.) 21.
Eumonotaxis Benth. (sect.) 79.
Euraicrantheum Grüning (subg.)
22, 23.
Euphorbia 9, 76.
eremophila 76.
geniculata 76.
Euphorbiaceae disporeaeZoll.1 1 .
Euphorbiaceae monosporeae
Zoll. 35.
Euphorbiaceae-Porantheroideae
Pax 11.
Euphorbiaceae- Ricinocarpoi-
deae Pax 35.
Euphorbiaceae - Stenolobeae 1 ,
42, 92.
Euphorbieae 9, 11 Fig. 3.
Euporanthera Grüning (subg.)
14, 16.
Eupseudanthus Müll. Arg. (sect.)
13, 26, 28.
Euricinocarpus Müll. Arg. (sect.)
38, 42.
Euryphylla Grüning (sect.) 50 —
52, 54.
Glochidion Fagueti Müll. Arg.
25.
Gyrostemon braehystigma F.
Müll. 92.
Hemistemma ? Leschenaultii DC.
69, 70.
Hippocrepandra Müll. Arg. 76.
ericoides Müll. Arg. 84.
gracilis Müll. Arg. 82.
lurida Müll. Arg. 82.
Neesiana Müll. Arg. 84.
Hippocrepandra (Müll. Arg.) Baill.
(sect.) 7, 76, 77, 82.
Hippomaneae 11 Fig. 3.
Johannesieae 1 1 Fig. 3.
Lambertya blepharocarpa F.
Müll. 63.
Leptocroton sessiliflorum ß. vis-
eidum F. Müll. 61.
Leptomeria Sieb. 86.
aeida Sieb. 89.
xiphoclados Sieb. 88.
Linidion Baill. (sect.) 8, 76, 77,
79.
Mercurialinae 10.
Micranthea Ad. Juss. 21.
hexandra Hook. f. 23.
Micranthea Walp. 25.
Micrantheum Desf. 21, n. 2.
(2, 3, 5,9, 12, 13, 22, 26,
27).
boroniaceum F. Müll. 23,
n. 2.
♦demissum F. Müll. 25, n. 3.
(12, 22).
var. ß. microphyllum
(Ewart et Rees) Grüning
25, n. 3.
var. «. typicum (Ewart et
Rees) Grüning 25. n. 3.
♦ericoides Desf. 23, n. 2. (12,
22, 24 Fig. 5).
var. «. genuinum Grüning
24, n. 2 Fig. 5.
var. ß. intermedium Grü-
ning 25, n. 2.
var. juniperinum Grüning
24 Fig. 5, 25, n. 2.
♦hexandrum Hook f. 23, n. 1.
(3, 7 Fig. 2, 10, 12, 22)
hexandrum Täte 25, n. 3.
inversum Planch. 25.
96
Micrantheum
Ricinocarpus
triandrum Hook. 25.
Microcaletia Müll. Arg. (sect.)
- 13, 26, 28.
Molina Gay 92.
Monotaxidium Müll. Arg. (sect.)
86, 91.
Monotaxiideae Müll. Arg. (sub-
trib.) 79.
Monotaxis Brongn. 75, n. 4.
(2, 3, 5, 7, 7 Fig. 2, 8, 9,
36, 37, 77, 87).
bracteata N. ab Es. 84, n. 8.
cuneifolia Klotzsch 81, n. 4.
ericoides Klotzsch 84, n. 8.
♦gracilis (Müll. Arg.) Baill. 82,
n. 6. (76—78, 84).
var. a. genuina Grüning
84, n. 6.
var. ß. virgata Grüning
84, n. 6. (83 Fig. 14).
*grandiflora Endl. 84, n. 8.
(7 Fig. 2, 76, 77, 79, 82).
var.. y. minor Ewart 85,
n. 8.
var. ß. obtusifolia F. Müll.
et Täte 85, n. 8.
var. «. typica Grüning
. 85, n. 8.
♦linifolia Brongn. 81, n. 3. (2,
76—78, 80 Fig. 13).
var. ß. cuneata Grüning
76, 81, n. 3.
var. a. genuina (Müll. Arg.)
Grüning 81, n. 3.
var. occidentalis Müll. Arg.
81, n. 4.
var. tridentata (Endl.) Müll.
Arg. 81.
*lurida (Müll. Arg.) Benth. 82,
n. 5. (76—78, 84).
♦luteiQora F. Müll. 79, n. 2.
(76—78, 80 Fig. 1 3, 86).
*macrophylla Benth. 79, n. 1.
(76—78, 83 Fig. 14).
megacarpa Baill. 82, n. 5.
♦megacarpa F. Müll. 84, n. 7.
(76—79, 82).
Neesiana Baill. 84, n. 8.
♦occidentalis Endl. 81, n. 4.
(7 Fig. 2, 76—78, 83
Fig. 14).
Oldfieldii Baill. 82, n. 5.
*Paxii Grüning 85, n. 9. (5
Fig. 1, 6, 76, 77, 79, 82,
83 Fig. 14).
porantheroides F. Müll. 81,
n. 4.
simplex Brongn. 81, n. 3.
tridentata Endl. 81, n. 3.
Oreoporanthera Grüning (subg.)
14, 21.
Oxygyne F. Müll, (sect.) 64, 65,
67, 74.
Pedunculatae Grüning (subsect.)
50, 51, 54.
Phyllantheae Endl. (trib.) i 1
Fig. 3.
Phyllanthoideae 10, 11.
Phyllanthus boroniacus F. Müll.
23.
Lhotskyanus Höchst. 23.
Mitchellii Benth. et Hook. f.
,25.
Platylobeae 9, 10, 92.
Polystaphylos Grüning (sect.)
38, 48.
Poranthera Rudge 13, n. 1.
(2—4, 8, 9, 12, 22, 87).
♦alpina Gheeseman 21, n. 7.
(14, 15).
arbuscula Sieb. 19, n. 4;
20, n. 5.
cicatricosa F. Müll. 20, n. 5.
*corymbosa Brongn. 19, n. 4.
(7 Fig. 2, 14, 15).
var. ß. arbuscula (Sieb.)
Müll. Arg. 1 9, n. 4. (1 7
Fig. 4).
var. genuina Müll. Arg. 1 9,
n. 4.
var. «. linarioides (Sieb.)
Grüning 1 9, n. 4.
var. y. sparsifolia Grüning
20, n. 4.
*Drummondii Klotzsch 18,
n. 2. (14—16).
Drummondii X microphylla
var. intermedia 18.
♦ericifolia Rudge 20, n. 6. (10,
14, 15).
f. estriolata Müll. Arg. 20.
*ericoides Klotzsch 20, n. 5.
(3, 14, 15).
glauca Klotzsch 20, n. 5.
♦Huegelii Klotzsch 18, n. 3.
(14, 15).
laxa Sieb. 19, n. 4.
linarioides Sieb. 19, n. 4.
microphylla Benth. et F. Müll.
18, n. 2.
♦microphylla Brongn. 1 6. n. 1 .
(9, 14—16).
var. &. diffusa Müll. Arg.
18, n. 1.
var. Drummondii Müll.Arg.
18, n. 2.
var. «. genuina Müll. Arg.
'16, n. 1.
var. y. glauca Müll, Arg.
18, n. 1.
var. ß. intermedia Müll.
Arg. 16, n. 1.(1 7 Fig. 4).
var. e. procera Grüning
18, n. 1.
piceoides Klotzsch 20, n. 5.
Poranthereae Müll. Arg. (trib.)
6, 12,' 13.
Porantheroideae Pax (subf.) 2,
3, 4, 9, 10—12.
PseudantheaeMüll.Arg.(subtrib.)
21.
Pseiidiintltus Sieb. 26, n. 3. (5,
6, 7, 9, 12, 13, 22, 27,
33, 34).
brachyphyllus F. Müll. 34.
Brunonis Endl. 28. n. 2.
chryseus Müll. Arg. 32,
33.
♦divaricatissiraus (Müll. Arg.)
Benth. 30, n. 4. (26, 27,
29 Fig. 6).
var. «. genuinus (Müll.
Arg.) Grüning 30, n. 4.
var. 'ß. orbicularis (Müll.
Arg.) Benth. 31, n. 4.
*micranthus Benth. 31, n. 5.
(13, 26, 27).
♦nematophorus F. Müll. 32,
n. 7. (26, 27).
nitidus Müll. Arg. 31, n. 6;
32.
occidentalis F. Müll. 31 , n. 6.
♦orientalis F. Müll. 28, n. 2.
(26, 27).
*ovalifolius F. Müll. 30, n. 3.
(26, 27).
*pimeleoides Sieb. 28, n. 1.
(5 Fig. 1, 8, 26, 27, 29,
Fig. 6).
polyandrus F. Müll. 32, 33.
vermicularis F. Müll. 35.
*virgatus (Klotzsch) Müll. Arg.
31, n. 6. (26, 27).
Recurvae Grüning (subsect.) 50,
53, 57.
Reissipa Klotzsch 76, 82.
pleurandroides Steud. 85.
Ricinocarpeae (Müll. Arg.) Pax
(trib.) 2—4, 6, 1 1 Fig. 3,
35, 36, 37.
Ricinocarpoideae Pax (subfam.)
2, 3, 6, 9, 10, 11, 35, 37,
92.
Ricinocarpus Desf. 37, n. 1.
(2—4, 6, 8, 9, 36, 39, 40,
48, 49, 52, 65, 67, 75).
♦Bowmanii F.Müll. 43, n. 5.
(38, 39, 41).
var. «. genuina Grüning
43, n. 5.
var. ß. plana Grüning 43,
n. 5.
♦cyanescens Müll. Arg. 47,
n. 11. (38, 39, 40, 41).
*glaucus Endl. 44, n. 8. (38,
39, 41, 45 Fig. 8, 47).
d. cyanescens Baill. 47,
n. 11.
var. «. genuinus Müll. Arg.
44, n. 8.
var. y. jasminoides Baill.
46, n. 8.
var. ß. undulatus (Klotzsch)
Müll. Arg. 46, n. 8.
♦ledifolius F. Müll. 42, n. 3.
(38, 39. 41).
♦major Müll! Arg. 47, n. 13.
(38—40).
♦marginatus (A. Cunningh.)
Benth. 42, n. 2. (38—40).
Mitchelli Sond. 49, 61.
Ricinocarpus
Wielandiideae
97
♦muricatus Müll. Arg. 4 8, n. H .
(38—44, 45 Fig. 8).
*pinifolius Desf. 46, n. 9. (7
Fig. 2, 38—44, 45 Fig. 8).
♦psilocladus (Müll. Arg.)Benth.
47, n. 4 2. (5 Fig. 4, 38—
44).
puberulus Baill. 43, n. 5.
*rosmariniiblius(A.Cunningh.)
Benth. 43, n. 4. (38—40).
sessiliflorus aut. 64.
sidaefolius F. Müll. 46,
n. 9.
♦speciosus Müll. Arg. 42, n. 4.
(3, 40, 38—44).
*stylosus Diels 48, n. 4 5.
(38—44, 49 Fig. 9).
tasmanicus Sond. 49, 62.
taxifolia Klotzsch 47, n. 44.
*trichophorus Müll. Arg. 44,
n. 7. (38, 39, 44).
*tuberculatus Müll. Arg. 46,
n. 4 0. (38—44).
undulatus Lehm. 44, n. 8.
♦velutinus F. Müll. 44, n. 6.
(38—44).
Roeperia Spreng. 37.
Bowmanii (F. Müll.) 0. Ktze.
43.
cyanescens (Müll. Arg.) 0.
Ktze. 47.
glauca (Endl.) O. Ktze. 44.
ledifolia (F.Müll.) O.Ktze. 42.
major (Müll. Arg.) O. Ktze.
47.
marginata (Benth.) 0. Ktze.
42.
muricata (Müll. Arg.) 0. Ktze.
48.
pinifolia (Desf.) Spreng. 46.
psiloclada (Benth.) 0. Ktze.
47.
rosmarinifolia (Benth.) 0.
Ktze. 43.
speciosa (Müll. Arg.) 0. Ktze.
42.
trichophora (Müll. Arg.) 0.
Ktze. 44.
tuberculata (Müll. Arg.) 0.
Ktze. 46.
velutina(F.Müll.) O.Ktze. 44.
Scissostylus Grüning (sect.) 39,
48.
Sessiliflorae Grüning (subsect.)
50, 52, 56,
Stach) stemon Planch. 32, n. 4.
(3, 6—9, 4 2, 13, 22, 27,
34).
*brachyphyllus Müll. Arg. 34,
n. 2. (33).
brevifolius Planch. 34, n. 2.
♦polyandrus (F. Müll., Benth.
33, n. 4. (32, 33).
♦vermicularis Planch. 35, n. 3.
(33, 34 Fig. 7).
Stachystemoneae Baill. 11, 24.
Stenolobeae 4, 2, 9, 10, 2t, 37,
92.
Stenophylla Grüning (sect.) 50 —
53, 57.
Toxanthera tridentata Endl. 81.
Wielandiideae Baill. 1 3.
A. Engler, Das Pflanzenreich IV. (Embryophyta siphonogama) 147.
p
Druck von Breitkopf &, Härtet in Leipzig.
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97
P£6
Heft 58
Das Pflanzenreich
Bota