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Full text of "Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften hrgs. von A. Engler"

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Das 


Pflanzenreich 

Regni  vegetabilis  conspectus 

Im  Auftrage  der  Königl.  preuss.  Akademie  der  Wissenschaften 

herausgegeben  von 

A.  Engler 

\l4h  $2. 


IV.  147 

Euphorbiaceae  -  Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae 

(Euphorbiaceae  -  Stenolobeae) 


mit  89  Einzelbildern  in  16  Figuren 


// 


j~ 


G.  Grüning 

Ausgegeben  am  15.  April  1913 


Leipzig 
Verlag  von  Wilhelm  Engelmann 
.  1913 


QK 

Heft  58 


Copyright  1913  by  Wilhelm  Engelmann,  Leipzig. 


EüPHORBIACEAE-PoRANTHEROIDEAE 

et 

RlCINOCARPOIDEAE 

(Euphorbiaceae-Stenolobeae) 
von 

G.  Grüning. 

(Gedruckt  im  Dezember  1912  bis  Februar  1913.) 

[Euphorbiaceae-Stenolobeae   Müll.  Arg.    in  Bot.  Zeitg.  XXII.  (1864)  32  4    et  in  Linnaea 

XXXIV.  (1865)   55  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  189;  Benth.*)  Fl.  austral.  VI.  (1873) 

54    et  in  Benth.    et  Hook.  f.  Gen.  III.   (1880)  242    et  in  Journ.  Linn.   Soc.  Bot.   XVII. 

(1880)  204  et  251;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.   5.  (1890)    14  et   HJ.] 

Wichtigste  Literatur.  Systematik:  Endlicher,  Gen.  (1836 — 41).  —  Leh- 
mann, Plant.  Preiss.  I.  et  II.  (1844  —  47).  —  F.  Müller,  Fragm.  Phyt.  Austral., 
12  vol.  (1858—82).  —  Hooker  f.,  Fi.  Tasman.  (1860).  —  Müller-Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  189.  —  Bentham,  Fl.  austral.  VI.  (1873)  54.  —  Baillon, 
Hist.  XV.  (1874).  —  Bentham  in  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (»880)  242.  —  Pax 
in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.   5.   (l  890)    I  4  u.  112. 

Anatomie:  Pax,  Anat.  d.  Euphorb.,  in  Engler's  Bot.  Jahrb.  V.  (1884)  384. — 
Volkens,  Pflanzen  mit  lackierten  Blättern,  Ber.  der  deutsch,  bot.  Gesellsch.  VIII.  (4  890) 
120.  - —  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  1.  c.  —  Solered  er,  Syst.  Anat.  d.  Dicotyled. 
(1899)  833  u.Erg.  Bd.  (1908)  286.  —  Gaucher,  Becherch.  anatom.  Euphorbiacees, 
Ann.  sc.  nat.  ser.  8.  XV.   (1902)   161. 

Blütenmorphologie:  Baillon,  Etud.  Euphorb.   (1858). 

Geographische  Verbreitung:  A.  Engler,  Entwicklungsgesch.  II.  (1882)  12.  — 
F.  Müller,  II.  system.  Census  of  Austral.  Plants,  pt.  I.  (1889)  32.  —  L.  Di  eis  u. 
Ei  Pritzel,  Fragm.  Phyt.  Austr.  occid.,  in  Engler,  Bot.  Jahrb.  XXXV.  (1904—5) 
56—662.   —  L.  Diels,  Pflanzenwelt  v.  Westaustr.   (1906). 

Character.  Flor  es  monoici  vel  dioici,  petaligeri  vel  apetali.  Calycis  laciniae 
imbricatae  vel  valvatae.  Petala,  ut  adsint,  libera.  Stamina  3,  4,  5,  6  vel  numerosa, 
1  — 3-verticilIata  tumque  exteriora  episepala,  vel  numerosa,  irregulariter  inserta;  fila- 
menta  libera  vel  connata.  Rudimentum  ovarii  saepius  evolutum.  Ovarium  trilo- 
culare;  ovula  in  loculis  solitaria  vel  gemina.  Fructus  capsularis,  valvis  6  vel  rarius  4 
dehiscens.  Embryo  in  albumine  copioso  linearis,  rectus  vel  leviter  curvatus;  cotyle- 
dones  semicylindricae,  radicula  vix  latiores. 

Frutices,  interdum  arborescentes,  vel  suffrutices,  plerumque  ericoidei,  saepe 
resinosi,  rarius  herbae.  Folia  alterna  vel  rarius  opposita,  vulgo  stipulata.  Flor  es 
racemosi  vel  fasciculati  vel  in  axillis  foliorum  solitarii. 


*)  Cl.  Bentham  scripsit  partim  Stenolobieae  partim  Stenolobeae. 

A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Embryophyta  siphonogaraa.)  147. 


2  G.  Grüning.  —   Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Vegetationsorgane.  Hinsichtlich  des  Keimungsvorganges  liegen  keine  Beobach- 
tungen vor. 

Die  äußere  Tracht  der  Stenolobeae  ist  im  allgemeinen  bedingt  durch  die  Ein- 
flüsse des  Standortes;  je  mehr  der  Boden  sandig-steril  und  das  Klima  sonnig-trocken 
ist,  desto  mehr  haben  die  einzelnen  Arten  erikoiden  Habitus  angenommen.  Vielfach 
beobachtet  man  daher  niedrige,  mit  schmalen,  derben  Bollblättern  besetzte  Sträucher 
oder  Halbsträucher,  die  öfter  eine  Ähnlichkeit  mit  gewissen  Erica-Avlen  oder  mit 
Empetrum  nigrum  aufweisen.  An  der  feuchteren  Küste,  namentlich  Ostaustraliens, 
finden  sich  aber  auch  noch  mehr  oder  weniger  breitblätterige  Arten,  die  bis  zur  Höhe 
niedriger  Bäume  heranwachsen.  Hierzu  gehören  die  Bertya  oppositifolia,  welche  Queens- 
land bewohnt,  die  in  Victoria  heimische  Bertya  Findlayi,  welche  sogar  eine  Höhe 
von  7,5  m  erreichen  soll,  und  die  6  m  hoch  werdende  Beyeria  lasiocarpa  aus  Neu- 
südwales. Die  mit  breit-lanzettlichen,  ziemlich  flachen  Blättern  versehene  Beyeria  viscosa 
bringt  es  in  ihren  verschiedenen  Varietäten  sowohl  in  Ost-  als  auch  in  Südauslralien 
bis  Tasmanien  sowie  als  einzige  in  Westaustralien  zu  einem  Baumstrauch  von  5  m 
Höhe;  in  letzterm  Bezirk  hat  sie  —  laut  Diels  —  als  Schattenpflanze  beim  Swan 
River  an  dem  nach  Süden  gewandten  steilen  Hange,  der  vom  grellsten  Sonnenlicht 
niemals  erreicht  wird,  gleichsam  ein  Asyl  gefunden.  Die  meisten  Sträucher  erreichen 
kaum  eine  Höhe  von  I  m.  In  den  Gattungen  Poranthera  und  Monotaxis  kommen 
auch  einige  Annuelle  vor. 

Manche  Gattungen  z.  B.  Beyeria,  Bertya,  aber  auch  Ricinocarpus  bieten  gute  Bei- 
spiele für  Epharmose,  namentlich  der  Blattformen,  im  Sinne  Diels*). 

Was  die  Bekleidung  anbetrifft,  so  finden  sich  bei  der  Unterfamilie  der  Por- 
antheroideae,  deren  Mitglieder  meist  kahl  sind,  nur  kurze  einfache  Haare  bei  den 
Galctieae.  Von  den  Ricinocarpoideae  ist  die  Tribus  der  Ampereae  fast  gänzlich  kahl, 
die  der  Ricinocarpeae  —  namentlich  auf  den  Blattunterseiten  —  dicht  wollig  oder 
sternfilzig.  Die  zuletzt  genannte  Tribus  weist  außerdem  große  Neigung  zur  Aus- 
scheidung von  harzig-leimigen  Substanzen  auf,  welche  oft  —  besonders  bei  den  Gattungen 
Beyeria  und  Bertya  —  Zweige,  Oberblattseiten  und  Knospen  überziehen  und  klebrig 
machen.     Hierdurch  ergeben  sich  typische  Beispiele  von   »lackierten  Blättern«. 

Die  Pfahlwurzeln  vieler  im  Sandboden  wachsenden  kleinen  Halbsträucher  sind 
auffallend  dick,  stark  holzig  und  tiefgehend.     Kriechende  Rhizome  kommen   nicht  vor. 

Die  meist  lederigen,  seltener  dünnen  und  zarten  Blätter  sind  ganzrandig;  Aus- 
nahmen bilden  nur  Monotaxis  linifolia,  bei  welcher  die  unteren  Blätter  an  den  Seiten 
häufig  mehrere  Zähne  aufweisen  und  drei  ebenfalls  sparsam  gezähnelte  Amperea- Arien. 
Die  Blattstellung  ist  größtenteils  spiralig,  doch  kommen  auch  z.  B.  bei  Monotaxis 
und  Beyeria  oppositifolia  gegenständige  Blätter  vor.  Bei  Micrantheum  stehen  die 
Blätter  an  den  alternierenden  Knoten  zu  dreien,  weil  die  Stipulae  ähnlich  wie  bei  Galium 
Blattgestalt  angenommen  haben.  Bei  den  schmaleren  Blattformen  tritt  die  Mittelrippe 
meist  merklich,  oft  sogar  stark  hervor;  breitere  Blätter  zeigen  außerdem  eine  mehr 
oder  weniger  deutliche  fiedernervige  Aderung,  die  allerdings  auf  der  Blaltunterseile 
häufig  durch  die  starke  Behaarung  verdeckt  wird.  Nebenblätter  fehlen  nur  der 
Tribus  der  Ricinocarpeae:  abgesehen  von  dem  einen  erwähnten  Falle  sind  sie  klein  und 
ohne  Besonderheiten.     Stipulardornen  kommen  nicht  vor. 

Anatomische  Verhältnisse.  Die  anatomischen  Befunde  bei  den  Stenolobeen  er- 
geben, daß  diese  trotz  ihres  Polymorphismus  und  ihrer  Beschränkung  auf  einen  fernen, 
von  weiten  Meeren  scharf  umgrenzten  Erdteil  (Australien)  unzweifelhaft  dem  Typus  der 
Euphorbiaceen  angehören.  Sie  besitzen  alle  die  von  Pax  und  Gaucher  für  letztere 
aufgestellten  charakteristischen  Merkmale. 

Was  die  Stämmchen  bzw.  die  Zweige  betrifft,  so  ist  deren  Epidermis  meist 
von  normaler   Beschaffenheit.     Zuweilen    wachsen    einzelne    Zellen    oder  Zellgruppen  zu 


*)  L.  Diels,  Die  Pflanzenwelt  von  Westaustralien  (1906)  191. 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae.  3 

Haaren  aus,  die  bei  den  Porantheroideae  einzellig,  bei  den  Ricinocarpoideae  jedoch, 
namentlich  an  jüngeren  Trieben,  vielzellig-sternförmig  und  mehr  oder  weniger  gestielt 
erscheinen.  Bei  der  Tribus  der  Ricinocarpeae  finden  sich  außerdem  Drüsenhaare  mit 
einzelligen  Köpfchen  und  einzelligen  eingesenkten  Stielen,  durch  welche  besonders  bei 
Bertya-  und  Beyeria-Arten  erhebliche  Harzausscheidung  veranlaßt  wird. 

Der  Kork  ist  hypodermalen  Ursprungs.  Bei  Poranihera  ericoides  und  Monotaxis 
findet  sich  ein  vielzelliger,  weitlumiger  Schwammkork.  Bei  den  Bicinocarpeen  entwickelt 
sich  der  Kork  in  den  äußersten  Schichten  der  primären  Binde,  bei  Amperea  spar- 
tioides  dagegen  tief  innen  in  der  grünen  Binde.  Das  primäre  Rindenparenchym  ist 
nicht  zu  reichlich  vertreten;  es  zeigt  schwammige  Beschaffenheit;  seine  Zellen  enthalten 
meist  Stärke  und  mehr  oder  weniger  Gerbstoff.  Die  äußersten  Zellagen  nehmen  jedoch 
häufig  collenchymatische  Beschaffenheit  an,  wodurch  ein  hypodermaler  Sklerenchymring 
gebildet  wird.  Das  Perikambium  (der  Pericykel*)  bildet  gegenüber  den  Fibrovasal- 
strängen  nur  kleine  Inseln  von  Hartbastfasern,  deren  Zahl  z.  B.  bei  Poranthera,  Mi- 
crantheum, Stachystemon  sogar  bloß  \ — 4  Fasern  für  jede  Stelle  beträgt;  bei  Amperea 
spartioides  fehlt  ein  sklerenchymatischer  Pericykel  gänzlich.  Skiereiden  kommen  bei 
den  Stenolobeen  nicht  vor.     Hartbastfasern  werden  fast  nur  im   1.  Jahr  gebildet. 

Im  Bindenparenchym  und  Weichbast  der  Porantheroideae  finden  sich  Gerbstoff- 
zellreihen, welche  aus  gleichartigen  Gliedern  zusammengesetzt  sind;  die  Querwände 
können  verschwinden,  so  daß  Bohren  von  beträchtlicher  Länge  entstehen.  Die  Ricino- 
carpoideae dagegen  [Amperea,  Bertya)  weisen  unregelmäßig  gegliederte,  langgestreckte 
Sekretschläuche  mit  braunem  Inhalt  (Milch?)  auf.  Das  Leitungssystem  bildet  einen 
Bing,  der  nur  durch  die  Markstrahlen  unterbrochen  wird.  Diese  bestehen  aus  einer 
einzigen  Beihe  von  Zellen,  die  in  der  Zone  des  Xylems  sklerosiert  erscheinen.  Die 
Gefäßbündel  zeigen  einfache  Gefäßperforalion  bei  Micrantheum  hexandrum,  Beyeria 
und  Ricinocarpus.  Hoftüpfelung  —  und  zwar  nur  in  Berührung  mit  Parenchym  — 
kommt  vor  bei  Micrantheum  hexandrum  und  Amperea]  bei  Ricinocarpus  lassen  sich 
oft  große  einfache  Tüpfel  und  daneben  Hoftüpfel  beobachten. 

Das  Holzparenchym  zeigt  einfach  getüpfelte  Prosenchymzellen  bei  Beyeria  und 
Ricinocarpus,  hofgetüpfelte  Prosenchymzellen  dagegen  bei  Micrantheum  hexandrum, 
gemischte  Tüpfel  bei  Amperea  (Solered er). 

Inneres  Phloem  fehlt  den  Stenolobeen  stets. 

Das  Holz  ist  bei  den  Porantheroideen  dicht  und  engporig,  bei  den  Bicinocarpoideen 
aber  weitporig  (besonders  bei  Ricinocarpus  speciosus). 

Das  Mark  besitzt  oft  derbe,  geschichtete  (sklerosierte)  Wände  z.  B.  bei  Micran- 
theum, Amperea,  Bertya.  Es  handelt  sich  hier  um  sog.  moelle  homogene  nach  A.  Gris. 
Ebenso  wie  die  Binde  führen  Bast  und  Mark  Gerbstoff behälter  und  Calciumoxalat, 
letzteres  entweder  in  Form  von  Drusen  oder  von  rhomboedrischen  Kristallen,  welche 
reihenweise  liegende  Zellen  besetzen  (sog.  Kammerkristalle).  Oxalsäure  und  Gerbstoff 
finden  sich  am  reichlichsten  in  der  Umgrenzung  des  Weichbasles.  Baphiden  fehlen 
stets;  die  Drusen  herrschen  bei  weitem  vor. 

Der  Blattbau  ist  fast  stets  bifacial;  bei  beiden  Unterfamilien  kommen  nur  äußerst 
seltene  Fälle  von  isolateralen  Blättern  vor. 

Die  Epidermiszellen  sind  selten  gleichmäßig  isodiametrisch,  meist  sind  sie  mit 
unregelmäßigen,  länglich-polygonalen  Zellen  gemischt.  Die  Größe  der  Zellen  schwankt 
sehr,  ist  aber  häufig  für  die  einzelnen  Arten  nahezu  konstant.  Stark  xerophytische 
Gewächse  zeigen  meist  eine  wasser-(aber  auch  gerbstoff-jreiche  Epidermis  von  30  —  60  u 
Höhe  mit  starker  Außenwand.  Nur  selten  sind  die  Zwischenwände  geschlängelt.  Bei 
den  Porantheroideae  finden  sich  häufig  feine  horizontale  Querwände.  Durch  derartige 
häufige  Zellteilungen  kann  es  zur  Bildung  eines   reichen,   jedoch  bald   verschleimenden 


*)  Umfaßt  die  Rindenregion  des  Stengels  zwischen  der  innersten  Zcllschicht  der  primären 
Rinde  und  dem  Gefäßbündelsystem  (d.  h.  dem  Weichbast  und  zwischenliegenden  primären  Rindcn- 
inarkstrahlen). 


4  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

hypodermatischen  Speichergewebes*)  kommen.  Die  Gattung  Amperea  zeigt  eine  doppelte 
Epidermis  mit  Kristallidioblasten  in  beiden  Schichten. 

Die  oben  erwähnten  »Kopfdrüsen«  finden  sich  bei  Beyeria,  Berti/ a  und  Ricino- 
carpus  auf  den  Blättern  in  reichlicher  Menge,  meist  nur  auf  der  Oberseite.  Wie  aus 
Fig.  \ E  hervorgeht,  ist  die  Verbindung  des  Stieles  mit  den  Nachbarzellen  eine  zarte, 
so  daß  an  dieser  Stelle  der  Durchlaß  für  die  abzuscheidenden  Harz-  und  Gerbsäure- 
haltigen klebrigen  Stoffe  gegeben  sein  könnte.  Meist  findet  man  auch  auf  den  Schnitten 
die  Räume  zwischen  Stiel  und  Nachbarzellen  mit  braunen  Massen  gefüllt,  oft  bedecken 
letztere  aber  auch  die  Drüsen  selbst  und  ihre  nächste  Umgebung  z.  B.  bei  Beyeria 
similis]  bei  vielen  Arten  von  Rioinocarpas,  Bertya  und  Beyeria  sind  jedoch  die  Blätter 
gleichmäßig  von  einer  mehr  oder  minder  dicken  Lackschicht  überzogen.  Die  Kopf- 
drüsen, welche  oft  isoliert,  meistens  aber  zu  2 —  4  beisammenstehen  (Fig.  i  F),  ent- 
halten gewöhnlich  braune  zusammengeballte  Massen  sowohl  in  der  Stiel-  wie  in  der 
Kopfzelle.  Letztere  hat  einen  Durchmesser  von  15 — 20  <u;  ihre  derbe,  stark  licht- 
brechende Membran  wurde  nie  gesprengt,  die  Cuticula  nie  abgehoben  befunden.  Und 
doch  ist  anzunehmen,  daß  die  Harzmassen  von  den  Drüsenköpfen  selbst  vielleicht  in 
einem  flüssigen,  an  der  Luft  erst  erhärtenden  Zustande  abgesondert  werden.  Der  Vor- 
gang der  Sekretion  konnte  auch  von  Volkens  in  keinem  Falle  beobachtet  werden. 
Daß  das  gerbstoffhaltige  Material  den  Kopfdrüsen  von  den  unter  ihnen  gelegenen 
Palissadenzellen  zugeführt  wird,  läßt  sich  daraus  schließen,  daß  mitunter  eine  Anzahl 
ebenfalls  stark  gebräunter  solcher  Zellen  sich  gewissermaßen  dem  unteren  Stielende 
der  Drüse  deutlich  zuneigt.  Auf  der  Unterseile  der  Blätter  finden  sich  zuweilen  eben- 
falls Kopfdrüsen;  hier  ragen  sie  dann  weit  über  die  niedrigeren  Epidermiszellen  hervor, 
auch  stehen  sie  stets  einzeln;  die  Harzabscheidung  ist  hier  immer  sehr  sparsam.  Der 
Zweck  der  Lacküberzüge  ist,  wie  schon  Volkens  angibt,  in  der  Beschränkung  über- 
mäßiger Transpiration  zu  suchen.  Außerdem  dürften  die  spiegelnden  Lackschichten 
aber  auch  geeignet  sein,  einen  großen  Teil  der  auflreffenden  Sonnenstrahlen  zu  reflektieren 
und  somit  die  Blätter  vor  zu  starker  Erhitzung  bzw.  das  Chlorophyll  vor  Lähmung  zu 
bewahren.  Schließlich  könnte  auch  noch  eine  Schutzwirkung  gegen  Tierfraß  durch  die 
gerbsäurehaltigen  Massen  in  Frage  kommen.  Ich  selbst  konnte  Zerstörung  der  Blätter 
durch  Insekten  nicht  beobachten;  nur  bei  der  ebenfalls  viskosen  Bertya  Cunninghamü 
fanden  sich  an  den  Herbarexemplaren  winzige  Taschengallen. 

Das  Vorkommen  von  Kopfdrüsen,  bzw.  ihr  reichliches  oder  sparsames  Auftreten 
stellt,  nach  den  zahlreichen  Untersuchungen  zu  urteilen,  ein  Artmerkmal  von  syste- 
matischem Wert  dar  (das  Nähere  siehe  unter  den  Vorbemerkungen  zu  den  oben  ge- 
nannten Galtungen).  Ein  gleiches  gilt  für  eine  zweite  Art  mikroskopisch-kleiner  Drüsen, 
welche  sich  auf  der  Unterblattseite  von  Bertya- Arten  und  Beyeria  cyanescens  finden. 
Es  sind  dies  mehrzellige  keulenförmige  Trichomgebilde,  die  bald  sparsam  bald  reichlich 
zwischen  den  Haaren  und  den  Spaltöffnungen  sitzen  (Fig.  \  G).  Über  ihre  Funktion  ist 
nichts  bekannt. 

Bei  den  Porantheroideae  (aber  nie  bei  Poranthera  selbst)  pflegen  namentlich  an 
den  Blatträndern  und  Rippen  einzelne  Epidermiszellen  zu  einfachen,  einzelligen  Haaren 
auszuwachsen. 

Komplizierter  gebaut  sind  die  vielzelligen  Stern-  und  Büschelhaare,  welche  die 
Tribus  der  Ricinocarpeae  charakterisieren.  Bei  ihnen  ist  der  aus  einzelligen  Haaren 
zusammengesetzte  Strahlteil  entweder  direkt  in  die  Epidermis  eingesenkt,  so  daß  — 
um  Solerede r 's  Worte  zu  gebrauchen  —  der  Strahl  von  einer  trichomartig  ent- 
wickelten Gruppe  von  Epidermiszellen  gebildet  wird,  wobei  die  benachbarten  Zellen  häufig 
am  Haarkörper  hochgezogen  werden  und  so  eine  Art  von  Haarsockel  bilden  können 
(Fig.  1  £)),  oder  es  findet  sich  ein  vielzelliger,  an  Herbarmaterial  meist  gebräunter  Stiel 


*)  Der  Schleim  dürfte,  wie  G.  Volkens  an  Wüstenpflanzen  fand,  ein  Mittel  zur  Retarda- 
tion  der  Transpiration  darstellen.  Vgl.  Volkens,  Flora  der  ägyptisch-arabischen  Wüste  (1887; 
44—45. 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae.  5 

von  einer  Länge  bis  zu  90  u  (Fig.  i  C);  bei  Bertya  oleifolia  erhebt  sich  dieser  Stiel 
an  der  Unterblattseite  bzw.  Mittelrippe  oft  noch  auf  einer  zitzenartigen  Emergenz.  Bei 
den  gestielten  Sternhaaren  gehen  die  mehr  oder  weniger  starren,  spitz  zulaufenden 
Strahlen  von  einem  Köpfchen  aus  nach  allen  Richtungen  auseinander,  so  daß  die  Ge- 
bilde das  Aussehen  von  »Morgensternen«  annehmen.  Die  Strahlen  der  —  nie  ge- 
stielten —  Büschelhaare  sind  dagegen  lang,  fadenartig-dünn  und  meist  gelockt  (Fig.  \B)\ 
nur  in  einem  Falle  kommen  kurze  keulenartige  Strahlen  vor  (Fig.  \A). 


Fig.  1.  A — D  Haare  der  Unterblattseiten,  A  von  Beyeria  similis  (Müll.  Arg.)  Benth.,  B  von 
Beycria  Lesehenaultii  (DC.)  Baill.,  G  von  Bertya  tasmanica  (Sond.)  Müll.  Arg.,  D  von  Beyeria 
brevifolia  (Müll.  Arg.)  Benth.  —  E — F  Kopfdrüsen  der  Oberblattseite  von  Ricinocarpus  psilo- 
cladus  (Müll.  Arg.)  Benth.,  E  eine  Drüse  im  Längsschnitt,  F  vier  Drüsen  von  oben  gesehen.  — 
0  Keulenförmige  Stieldrüse  der  Unterblattseite  von  Bertya  rosmarinifolia  (A.  Cunningh.)  Planch.  — 
H—J  Spaltöffnungen  (Querschnitt),  H  von  Pseudanthus  pimeleoides  Sieb.,  J  von  Monotaxis 

Paxii  Grüning.  —  Icon.  origin. 


Die  verschiedenen  Haarformen  sind  für  die  einzelnen  Arten  recht  konstant;  ihnen 
kommt  daher,  wie  unten  bei  Besprechung  der  Gattungen  nachgewiesen  werden  wird, 
systematische  Bedeutung  zu. 

Was  die  Spaltöffnungen  betrifft,  so  kann  in  einzelnen  Fällen  (z.  B.  bei  Mono- 
taxis) ihre  Verteilung  auf  die  Blattflächen  als  Artmerkmal  verwendet  werden.  Meist 
finden  sie  sich  nur  auf  der  Blattunterseite.  Sie  sind  vielfach  nach  dem  Rubiaceen- 
Typus  gebaut  und  sind  dann  beiderseits  von  1  oder  2  parallel  zum  Spalt  verlaufenden 
Nebenzellen  begleitet.  Häufig  wie  z.  B.  bei  den  Ampereen  sind  sie  aber  auch  von 
3  oder  4  Nachbarzellen  umgeben.  Bei  Micrantheum  und  Pseudanthus  greifen  die 
Nachbarzellen  unter  die  Schließzellen,  so  daß  —  nach  Solereder  —  die  Wandteile 
der  ersteren  senkrecht  zur  Blatlfläche   stehen   und    den    äußersten  Teil    der  Atemhöhle 


6  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

begrenzen ;  auf  dem  Flächenschnilt  sollen  die  Wandteile  ähnlich  gefaltet  sein  wie  die 
vielarmigen  Armpalissadenzellen  Haberlandt's.  Gewöhnlich  liegen  die  Stomata  im 
Niveau  der  Epidermis,  doch  kommen  auch  eingesenkte  Spalten  vor  wie  bei  Monotaxis 
Paxii  (Fig.  \  J).  Ist  die  äußere  Wand  der  Epidermis  sehr  dick  wie  bei  Pseudanthus, 
so  zeigt  der  Zugang  zu  den  Schließzellen  auf  dem  Querschnitt  eine  ampullenartige  Er- 
weiterung (Fig.  i  II).  Bei  einigen  xerophilen  Stenolobeen  existiert  über  oder  unter  der 
Spalte  ein  vollständiger,  stark  kutinisierter  Schließapparat. 

Im  Mesophyll,  welches  mitunter  an  der  Oberblattseite  zweischichtige  Palissaden 
aufweist,  finden  sich  namentlich  bei  den  Ricinocarpoideae  reichliche  Idioblasten  mit 
Drusen  von  oxalsaurem  Kalk  und  Speichertracheiden  (reservoirs  vasiformes  nach 
J.  Vesque).  Überall  kommen  gerbsloffhaltige  Zellen  vor,  welche  durch  Länge  und 
Lumen  von  den  benachbarten  Zellen  verschieden  sind;  oft  bilden  diese  ganze  Zellzüge, 
besonders  im  Bast;  auch  lang  gestreckte  Sekretschläuche  mit  gebräuntem  Inhalt  treten 
häufig  auf. 

Gewöhnlich  findet  sich  nur  ein  medianes  Gefäßbündel,  oft  aber  sieht  man 
auch  \  oder  mehrere  Seitennerven,  die  alle  von  Reserveparenchymscheiden  umgeben 
sein  können.  Verhältnismäßig  seilen  wird  der  Hauptnerv  durch  Hartbastfasern  verstärkt, 
noch  seltener  finden  sich  solche  Faserzüge  auch  in  den  Blatträndern.  Bei  den  Ricino- 
carpeen  erscheint  dafür  fast  allgemein  ein  starkes  Collenchymgewebe,  welches  häufig 
fast  die  ganze  Blattrippe,  oft  auch  noch  die  Gegend  oberhalb  des  Mittelnerven  einnimmt 
und  mitunter  braunen  Zellinhalt  aufweist. 

Blütenverhältnisse.  Blütenstand.  Bei  der  Tribus  der  Poranthereae  stehen  die 
Blüten,  dem  Geschlecht  nach  gemischt,  in  köpfchenartig  zusammengedrängten  Trauben, 
die  oft  wieder  rispig  oder  ebenstraußartig  angeordnet  sind;  bei  den  Galetieae  finden 
sich  die  kleinen,  fast  ungestielten  q1  oder  Q  Blüten  teils  einzeln  teils  zu  mehreren  in 
den  oberen  Blattwinkeln  oder  auch  gebüschelt  an  den  Zweigenden.  Ähnlich  verhält 
sich  die  Tribus  der  Anipereae.  Bei  ihr  sind  die  unscheinbaren  oder  z.  T.  schon  deut- 
licheren Blüten  in  Form  kleiner  Dolden  oder  Büschel  in  die  Zweiggabeln  oder  Blatt- 
achseln sowie  auch  an  die  Spitze  der  Äste  gestellt;  häufiger  findet  sich  hier  eine 
zentrale  Q  Blüte,  um  die  sich  eine  Anzahl  männlicher  herumgruppiert.  Bei  den  Ricino- 
carpeae  dagegen  ist  die  Ausbildung  von  blattachselständigen  Einzelblüten  vorherrschend; 
mitunter  stehen  jedoch  die  Blüten  auch  zu  2 — 3  und  dann  meist  gruppenweise  (^ 
oder  §,  falls  die  Arten  nicht  überhaupt  diözisch  sind.  Bei  der  Gattung  Ricinocarpus 
selbst  jedoch  sieht  man  die  oft  ansehnlichen  Blüten  (Fig.  2-4)  teils  in  Büscheln  teils 
in  Trauben  an  den  Enden  der  Zweige,  nur  selten  aber  axillär  und  dann  solitär;  die 
Q  Blüten  stehen  bei  den  Trauben  gewöhnlich  in  geringer  Anzahl  am  Grunde  derselben 
(Fig.  8  A).  Zuweilen  täuschen  einzelne  Exemplare  Diözie  vor.  Bei  Bertya  schließlich, 
zum  Teil  auch  schon  bei  Beyeria,  kann  man  alle  Übergänge  von  achselständigen  Einzel- 
blüten bis  zur  Bildung  kleiner  unscheinbarer  Trauben  beobachten. 

Bau  der  Blüten.  Bei  den  Poranthereae  ist  die  S-Zahl  der  Blütenhüllen  und 
Staubblätter  durchgreifend.  Das  Rudiment  besteht  aus  3  keulenförmigen  häutigen  Ge- 
bilden (Fig.  bB);  die  Antheren  weisen  eigenartigen  Bau  auf  (Fig.  iE).  Die  Blüten  der 
Galetieae  dagegen  sind  nach  der  3-  (seltener  2-)  Zahl  gebaut,  wobei  die  Kelchblätter 
2  Kreise,  die  Stamina  einen  bis  viele  Kreise  bilden,  während  die  Petala  unterdrückt 
sind.  Die  Antheren  springen  in  Längsritzen  auf.  Ein  3-lappiges  Fruchtknotenrudiment 
zeigt  sich  stets,  soweit  dies  nicht  durch  Verwachsung  der  zahlreich  gewordenen  Staub- 
blätter (bei  Stachystemon)  unmöglich  gemacht  ist. 

Von  den  Ricinocarpoideae  weist  nur  die  Tribus  der  Ampereae  der  Zahl  nach 
fixierte  Pollenblätter  auf,  während  das  Androeceum  der  Ricinocarpeae  in  unbestimmter 
Weise  4  8 — 70  Stamina  beherbergt;  letzteres  ist  zudem  —  außer  bei  Bertya  —  von 
5  alternipetalen  bzw.  epitepalen  Diskusdrüsen  umgeben.  Die  Insertion  ist  verschieden. 
Bei  Beyeria  stehen  die  kurzen  extrorse  Antheren  tragenden  Filamente  dichtgedrängt 
auf  dem  konvexen  Blütenboden,    bei   Ricinocarpus  und  Bertya   dagegen    hat   die  Ver- 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae.  7 

wachsung  sämtlicher  oder  wenigstens  fast  aller  Staubblätter  zur  Bildung  einer  zentralen 
Säule  geführt,  an  welcher  die  kurzen  Staubfadenenden  frei  hervorragen.  Da  das  Kon- 
nektiv  meist  gabelig  gespalten  ist,  pflegen  die  sich  in  Längsspalten  öffnenden  Theken 
deutlich  getrennt  zu  sein  (Fig.  2  B  u.  H).  Was  die  Ampereae  betrifft,  so  trägt  Mono- 
taxis  doppelt  so  viele  fast  zentrale  Staubblätter  als  Kelch-  und  Blumenblätter  d.  h. 
8  — 10;  die  Antheren  hängen  hier  an  einem  mehr  oder  weniger  breiten,  wagebalken- 
artigen  Konnektiv  und  öffnen  sich  längsspaltig  (Fig.  %F);  ein  3 -fädiges  Rudiment  er- 
scheint nur  noch  in  der  Sectio  Hippocrepandra.  Auch  die  apetale  Amperea  hat  doppelt 
so  viele,  aber  in  2  deutlichen  Kreisen  stehende  freie  Stamina  als  Kelchabschnitte,  d.  h. 
6 — <0,  die  in  gewöhnlicher  Weise  den  Pollen  entleeren;  die  Theken  hängen  jedoch 
beweglich  von  der  Spitze  des  sich  oberwärts  verjüngenden  Staubfadens  herab  (Fig.  \5F)\ 
ein  Fruchtknotenrudiment  läßt  sich  nicht  mehr  nachweisen. 


Fig.  2.  A — B  Ricinocarpus  pinifolius  Desf.  A  Blüh.  Zweig.  B  $  Blüte.  —  G  Mierantheum 
hexandrum  Hook.  Q  Blüte  im  Längsschnitt.  —  D  Beyeria  viscosa  (Labill.)  Miq.  Q  Blüte  im 
Längsschnitt.  —  E  Poranthera  corymbosa  Brongn.  Staubblatt.  —  F  Monotaxis  Brongn.  Staub- 
blätter, a  M.  occidentalis  Endl.  b  M.  grandiflora  Endl.  —  Q—J  Bertya  oleifolia  Planch. 
0  Q  Blüte.    H  Androeceum.    JSame  im  Längsschnitt.  —  Nach  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam. 

III.  5.  114. 


Staminodien  kommen  nirgends  vor.  Soweit  die  Stellung  der  Stamina  in  der  Blüte 
deutlich  erkennbar  ist,  stehen  die  Glieder  des  äußersten  Kreises  immer  episepal  oder 
den  äußeren  Perianthabschnitten  gegenüber. 

Der  Fruchtknoten  wird  von  3  oder  in  einzelnen  Fällen  von  2  Fruchtblättern  gebildet. 
Er  ist  meist  3-,  selten  2-fächerig;  bei  den  Gattungen  Psendanthus  und  Stachystemon 
werden  sehr  bald  2  Fächer  unterdrückt,  so  daß  das  Ovarium  dann  i  -fächerig  erscheint. 
Jedes  Fach  schließt  normalerweise  je  nach  der  Zugehörigkeit  zu  einer  der  beiden  Unter- 
familien I  oder  2  hängende  anatrope  Samenanlagen  mit  ventraler  Raphe  ein,  deren 
Mikropyle  meist  von  einem  plazentaren  Auswuchs,  dem  Obturator,  gedeckt  ist.  Die 
3  (selten  2)  Griffel  sind  gewöhnlich  frei  oder  nur  an  der  Basis  verwachsen  (Fig.  2  C); 
meist  sind  sie  bis  zum  Grunde  zweiteilig,  bei  Bertya  aber  auch  mehrfach  zerschlitzt; 
bei  Monotaxis  zeigen  die  beiden  Äste  innen  eine  papillöse  Fransung.  In  sehr  ab- 
weichender Weise  sind  nur  die  Narben  der  Gattung  Beyeria  zu  einer  auf  einem  zentralen 
Säulchen  sitzenden  hutartigen  Kappe  verwachsen  (Fig.  %D);  eine  Übergangsform  findet 
sich  bei  B.  tristigma. 


8  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Hinsichtlich  der  Blüten  hülle  stimmen  q?  und  Q  Blüten  fast  durchweg  an- 
nähernd überein.  Heterochlamydeisch  sind  Poranthera  (mit  i  Ausnahme),  Monotaxis, 
normalerweise  mit  geringen  Abweichungen  auch  Beyeria',  in  der  Gattung  Ricinocarpus 
kommen  2  apetale  Arten  vor,  von  denen  eine  in  gewisser  Beziehung  den  Übergang  zu 
Bertya  darstellt.  Die  Blumenblätter  sind,  wo  vorhanden,  frei;  meist  sind  sie  lanzelt- 
lich  oder  eiförmig  und  ganzrandig;  nur  bei  Monotaxis  tragen  sie  über  dem  genagelten 
Grunde  kleine,  bisweilen  spiralförmig  einwärts  gebogene  Öhrchen  (Fig.  \  4  G).  Die  Petala 
von  Ricinocarpus  sind  in  der  Knospenlage  gedreht  (Fig.  SF). 

Bei  den  homoiochlamydeischen  Blüten  sind  die  freien  oder  teilweise  verwachsenen 
Kelchblätter  gewöhnlich  petaloid  ausgebildet.  Sie  decken  meist  imbrikal,  nur  in  den 
q1  Blüten  bei  der  Sektion  Linidion  von  Monotaxis  sowie  bei  Amperea  mehr  oder 
weniger  valvat.  Bei  Bertya  befindet  sich  dicht  unter  dem  Perianth  ein  2-  bis  viel- 
blätteriges kelchähnliches  Involucrum  (Fig.  2  G). 

Die  Insertion  ist  stets  hypogyn.  Diskuseffigurationen  sind  bei  den  Blüten  beiderlei 
Geschlechts  vielfach  entwickelt  und  zwar  bald  als  freie  Drüsen,  bald  —  besonders  unter 
dem  Fruchtknoten  —  zu  einem  gekerbten  Ringe  vereint. 

Bestäubung.  Wenn  auch  besondere  Beobachtungen  nicht  vorliegen,  so  darf  man 
doch  schon  aus  dem  Vorkommen  der  als  Nektarien  dienenden  Diskusdrüsen  schließen, 
daß  die  Blüten  großenteils  an  Fremdbestäubung  angepaßt  sein  werden,  auch  wenn  sie 
häufig  ein  recht  unscheinbares  Aussehen  haben.  Durch  dichte  Häufung  von  Blüten  an 
den  Zweigenden  wird  bei  vielen  Gattungen  eine  Art  Schauapparat  erzeugt;  ein  solcher 
findet  bei  Pseudanthus  pimeleoides,  wo  die  langen  Kelchabschnitte  leuchtend  gelbrot 
gefärbt  sind,  seine  höchste  Ausbildung  (Fig.  6  C).  Größere  schön  gefärbte  Blüten  be- 
sitzt nur  Ricinocarpus  bei  verschiedenen  Arten  (Fig.  2-4)  als  Anlockungsmittel  für  In- 
sekten, doch  werden  auch  hier  die  Blumenblätter  selten  über  1  cm  lang.  Über  be- 
sondere entomophile  Anpassungen  vergleiche  die  Vorbemerkungen  zu  Pseudanthus  und 
Stachystemon.  Bei  der  Gattung  Beyeria  sind  die  Diskusdrüsen  nur  noch  unregelmäßig 
und  häufig  rudimentär  entwickelt,  während  sie  bei  Bertya  fast  gänzlich  fehlen.  Da 
bei  diesen  beiden  Gattungen  auch  das  Perianth  nur  in  schwacher  Weise  korollinisch 
ausgebildet  ist  und  die  zahlreichen  Staubblätter  sich  mehr  oder  weniger  aus  diesem 
herausheben,  so  darf  man  vermuten,  daß  hier  Windbestäubung  vorherrscht,  zumal  bei 
Beyeria  auch  noch  die  hut-  oder  dachförmig  verwachsene  Narbe  gleichsam  zum  Auf- 
saugen von  fliegendem  Pollenstaub  eingerichtet  zu  sein  scheint.  Bei  den  zuletzt  genannten 
Gattungen,  welche  in  hohem  Maße  die  Tendenz  diözisch  zu  werden  aufweisen,  beobachtet 
man  öfter  Protandrie  oder  Protogynie,  wodurch  die  Kreuzbestäubung  außerordentlich 
befördert  wird.  Es  wäre  möglich,  daß  hier  die  vielen  Übergänge  von  einer  Art  zur 
andern  zum  Teil  auf  Bastardierung  beruhen. 

Frucht  Und  Samen.  Alle  Stenolobeen  bilden  in  Kokken  zerfallende,  meist  perga- 
mentartig, zuweilen  auch  holzig  werdende  Kapseln  aus,  deren  Länge  zwischen  \  und 
\  2  mm  schwankt.  Nach  Abfall  der  2-klappigen  Kokken  bleibt  stets  ein  keulenförmiges, 
dreikantiges  Mittelsäulchen  bestehen.  Die  Kapseln  sind  gewöhnlich  kahl,  oft  aber  auch 
behaart  oder  höckerig-stachelig;  zuweilen  tragen  sie  auf  der  Höhe  des  Rückens  einen 
Kranz  von  Höckerchen  oder  Zähnen. 

Die  bei  Poranthera  fast  3-kantigen,  netzförmig-grubigen,  sonst  aber  glatten,  runden 
oder  länglichen  Samen  sind  stets  mit  einer  Caruncula  versehen  (Fig.  2=7).  Im  reich- 
lichen Endosperm  liegt  der  zylindrische,  entweder  gerade  oder  wie  z.  B.  bei  Poranthera 
leicht  gekrümmte  Embryo,  dessen  Kotyledonen  halbzylindrisch  und  kaum  breiter  als 
das  Würzelchen  sind  (Fig,  iE). 

Geographische  Verbreitung.  Alle  9  Gattungen  (Dysopsis  Baill.  ist  ausgeschlossen 
worden)  sind  in  Australien,  z.  T.  einschließlich  Tasmanien  endemisch;  nur  zwei  Arten 
der  Gattung  Poranthera  finden  sich  außerdem  in  Neuseeland.     Wenn  Engler  in  seiner 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceac-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae.  9 

Entwicklungsgeschichte  der  Florengebiete  [IL  (1882)  51]  bemerkt,  daß  Spanien  mit  dem 
niederschlagreichen  Portugal  hinsichtlich  seiner  Pflanzentypen  in  demselben  Grade  von 
Kleinasien  verschieden  sei  wie  Ostaustralien  von  dem  ebensoweit  entfernten  Westaustralien, 
so  trifft  dieser  Gegensatz  speziell  für  die  Stenolobeen  nicht  ganz  zu,  obwohl  Ost  und 
West  durch  eine  schier  unüberwindliche  Wüste  getrennt  sind.  Fast  alle  Gattungen 
haben  ihre  Vertreter  in  beiden  Regionen,  manchmal  in  so  nahe  verwandten  Arten,  daß 
man  von  vikariierenden  Formen  sprechen  könnte.  Einzelne  wenige  Arten  besiedeln 
in  mancherlei  Varietäten  Ost-,  West-  und  Südaustralien  (bis  Tasmanien);  eine  Art 
—  Poranthera  microphylla  —  findet  sich  sowohl  in  Neuseeland  als  auch  im  tropischen 
Norden.  Die  Eigentümlichkeit  des  mannigfach  abgestuften,  größtenteils  trockenen  Klimas 
Australiens  hat  es  in  Verbindung  mit  dem  wenig  nahrhaften  Boden  mit  sich  gebracht, 
daß  die  Gattungen  der  Stenolobeen  in  ziemlich  zahlreichen  Arten  vertreten  sind,  daß 
diese  Arten  (namentlich  bei  Beyeria  und  Bertya)  oft  schwierig  gegeneinander  abgegrenzt 
werden  können,  weshalb  die  Artmerkmale  hier  und  da  noch  nicht  genügend  festgelegt 
zu  sein  scheinen,  und  daß  schließlich  die  Verbreitungsbereiche  der  allermeisten  Arten 
sehr  beschränkte  sind. 

Die  Verteilung  der  angenommenen  81  Arten  auf  das  Areal  geht  aus  folgender  Zu- 
sammenstellung hervor: 


Provinz 

West- 
australien 


Austro- 
malaii- 

sche 
Provinz 


Provinz    Tropisches 

Ost-  Ost- 

australien australien 


Süd- 
australien 


Provinz 
Tasma- 
nien 


Neu- 
seeland 


Stenolobeae  überhaupt : 

Davon: 
Porantheroideae  .    .    . 
Ricinocarpoideae    .    . 


19 


9 
33 


32 


9 
23 


Wie  man  sieht,  sind  die  Arten  nicht  nur  im  allgemeinen  sondern  auch  hinsichtlich 
der  beiden  Unterfamilien  in  annähernd  gleicher  Zahl  auf  beiden  Kontinenthälften  ver- 
breitet. Westaustralien  wird  hauptsächlich  von  Stachystemon,  Monotaxis,  Amperea, 
Beyeria  und  auch  Bicinocarpus  bevölkert,  während  auf  der  ostaustralischen  Seite  vor- 
nehmlich die  Gattungen  Micrantheum  und  Bertya  zu  Hause  sind;  Poranthera  und 
Pseudanthus  haben  auf  keiner  Seite  ein  wesentliches  numerisches  Übergewicht.  In 
dem  mehr  tropischen  Norden  des  Areals  halten  sich  nur  1  Arten  auf;  die  genannte 
Poranthera  kommt  daselbst  sowohl  im  Westen  wie  im  Osten  vor;  sonst  werden  beide 
Hälften  des  Erdteils,  so  weit  bis  jetzt  bekannt,  nur  noch  durch  Beyeria  viscosa, 
B.  Leschenaultii  und  Bertya  Gunninghamii  verbunden. 

Nur  wenige  westliche  Arten  vermochten  in  die  Eremäa  vorzudringen. 

Die  meisten  wachsen  auf  freien  Heiden  mit  sandig-humosem  Boden,  in  Gebüschen 
und  lichten  Euealyptus-W  &\dem,  einige  auch  in  den  gefürchteten  Scrubs  und  schließlich 
eine  große  Zahl  auf  steinigen  Bergen,  namentlich  steilen  Flußufern. 

Verwandtschaftliche  Beziehungen.  Die  Stenolobeen  bilden,  wie  weiter  unten 
erörtert  wird,  eine  scharf  umschriebene  Gruppe  der  Euphorbiaceen.  Die  Zugehörigkeit 
ergibt  sich  ohne  weiteres  aus  dem  charakteristischen  Bau  des  Gynoeceums;  aber  auch 
der  Pollen  zeigt  nach  Pax's  Angabe  die  für  die  Euphorbiaceen  überhaupt  gültige, 
annähernd  gleiche  Form.  Einige  Arten  weisen  habituell  eine  große  Ähnlichkeit  mit 
solchen  der  Gattung  Euphorbia  auf. 

Wie  weit  eine  nähere  Affinität  mit  bestimmten  Tribus  der  Platylobeae  besteht, 
läßt  sich  nicht  mehr  leicht  erkennen;  wahrscheinlich  steht  aber  Monotaxis  den  Eu- 
phorbieae  am  nächsten. 

Die  von  Benlham  in  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1883)  264  und  Pax  in  Engler  u. 
Prantl,   Pflzfam.  III.  5.  (1890)  112    zu    den   Ricinocarpoideen    gestellte   andine    Gattung 


10  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Poranlheroidcae  et  Ricinocarpoideae. 

Dysopsis  Baill.  ist  von  mir  wieder  ausgeschlossen  worden,  da  sie  sich  mit  ihrem  zarten, 
Gleehoma-  oder  Hydrocotyle-arVigen  Habitus  und  den  dünnen  flachen,  fast  eirunden, 
beiderseits  gezähnten  Blättern  zu  weit  von  den  Stenolobeen  entfernt,  und  da  mehrfache 
erneute  Samenuntersuchungen  ergaben,  daß  der  im  reichlichen  Eiweiß  liegende  Embryo 
wohl  gerade,  aber  keineswegs  wie  bei  den  australischen  Stenolobeen  zylindrisch  ist. 
In  2  Fällen  wurde  der  Embryo  im  gekochten  Samen  der  Dysopsis  glechomoides  (Rieh.) 
.Müll.  Arg.  var.  hirsuta  Müll.  Arg.  von  der  Insel  Juan  Fernandez  zwar  hinsichtlich 
der  Kotyledonen  und  des  annähernd  ebenso  langen  Würzelchens  von  gleicher  Breite, 
aber  deutlich  flach  befunden.  Die  Länge  des  Embryo  betrug  540  f.t,  die  Breite  160  u,  die 
Dicke  80 — 90  /.i,  so  daß  die  Dicke  der  I  60  fi  breiten  Kotyledonen  nur  40 — 45  ß  aus- 
machte. Der  ebenfalls  sehr  flachgedrückte  Embryo  der  var.  genuina  Müll.  Arg.  aus 
Chile  zeigte  dagegen  außerdem  noch  im  Vergleich  zum  Hypokotyl  eine  deutliche 
kolbige  Verbreiterung  der  Samenlappen.  Letztere  maßen  im  Durchmesser  280  //, 
während  die  Radicula  nur  2  24  /<  breit  war.  Die  Form  dieser  Embryonen  entspricht 
in  hohem  Grade  der  der  Gattung  Adenocline  Turcz.  aus  der  Gruppe  der  Mercurialinae, 
in  welche  Nähe  ich  Dysopsis  stellen  möchte,  zumal  sich  auch  Blütenbau  und  Habitus 
ähneln. 

Nützen.  Ein  bestimmter  Nutzen  für  die  Menschen  kommt  den  Stenolobeen  nicht 
zu.  Nur  wenige  Arten  haben  gärtnerische  Verwendung  gefunden;  so  Poranthera  erici- 
folia  und  Micrantheum  hexandrum.  Als  Zierstrauch  angepflanzt  zu  werden,  würde 
auch  Ricinocarpus  speciosus  verdienen.  Einige  Arten  sind  längere  Zeit  in  botanischen 
Gärten  gezogen  worden. 

Gliederung  der  Reihe  der  Stenolobeen  und  Phylogenie  der  Unterfamilien.    Der 

morphologische  Bau  der  Q  Blüten  weist  auf  eine  Gruppierung  der  Stenolobeen  in  2  Unter- 
familien hin.  Bei  der  einen  trägt  jedes  der  3  Karpelle  2  Samenknospen  —  es  sind 
dies  die  Porantkeroideae  — ,  bei  den  andern  —  den  Ricinocarpoideae  —  ist  jedes 
Fruchtblatt  stets  nur  mit  \  Samenanlage  ausgestattet.  Diese  Einteilung  entspricht  in 
auffälliger  Weise  der  Gliederung  der  Platylobeae  in  die  Unterfamilien  der  Phyllanthoideae 
mit  je  2  und  der  Crotonoideae  mit  je  I  Samenanlage.  Zweifellos  entstammen  daher 
die  Porantkeroideae  mit  den  Phyllanthoideae  und  andererseits  die  Ricinocarpoideae  mit 
den  Crotonoideae  aus  je  einem  gemeinsamen  Ursprung,  was  Pax  auf  nachstehende 
Weise  graphisch  ausdrückt: 

Der  obere  Schenkel  der  Figur  3  umfaßt  die  biovulaten,  die  beiden  unteren  Haupt- 
äste stellen  die  uniovulaten  Euphorbiaceen  dar;  der  seitliche  Winkel  schließt  die  auf 
Australien  beschränkten  Stenolobeen  ein. 

Da  die  Phyllanthoideen  als  die  phylogenetisch  ältesten  Euphorbiaceen  zu  betrachten 
sind,  weil  es  bei  ihnen  noch  nicht  zu  einer  Ausgliederung  von  Sekretschläuchen  ge- 
kommen ist  und  weil  sie  noch  nicht  bis  zur  Bildung  von  markständigem  Weichbast 
fortgeschritten  sind,  so  dürften  auch  die  Porantheroideen  phylogenetisch  älter  sein  als 
die  Ricinocarpoideen.  Wenn  auch  gegenwärtig  die  biovulaten  Stenolobeen  zur  Differen- 
zierung von  längsverlaufenden  gerbstoffhaltigen  Zellreihen,  die  aus  gleichartigen  Gliedern 
bestehen,  im  Rindenparenchym  und  Weichbast  des  Stengels  gelangt  sind,  bis  zur  Bildung 
von  unregelmäßig  gegliederten  Sekretschläuchen,  welche  die  Uniovulaten  [Amperea, 
Bertyd)  aufweisen,  sind  sie  jedoch  noch  nicht  vorgedrungen. 

Es  dürfte  anzunehmen  sein,  daß  zu  jener  weit  zurückliegenden  Zeit,  in  der  sich 
das  australische  Festland  von  den  übrigen  Kontinenten  durch  weite  Meeresflächen  trennte, 
Urtypen  des  alten  weitverbreiteten  Euphorbienstammes  und  zwar  sowohl  solche  mit 
phyllanthoidischen  als  auch  solche  mit  crotonoidischen  Charakteren  isoliert  wurden,  die 
dann  unter  den  gemeinsamen  Lebensbedingungen  einer  gleichartigen  Anpassung  an 
Klima  und  Bodenverhältnisse  zustrebten.  Zu  diesen  Anpassungsmerkmalen  gehören 
1)  der  stielrunde,  schmalblätterige  Embryo,  2)  der  auffällig  vorwiegende  erikoide  Habitus, 
3)  die  Ausbildung   von    Speichergeweben   und    4)    —   wie    Pax    angibt  —  der  überall 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


II 


rudimentäre  Harlbast  in  den  Geweben  der  Stengel  oder  Zweige.  Durch  all  diese  Eigen- 
schaften charakterisieren  sich  die  Stenolobeen  als  eine  festumschriebene  Gruppe  der 
Euphorbiacecn.  Diese  Gruppe  muß  aber  eine  verhältnismäßig  junge  sein,  denn  ihre 
Isolierung  konnte  erst  zu  einer  Zeit  erfolgt  sein,  als  die  Urform  sich  bereits  in  Phyl- 
lanthoideae  und  Crotonoideae  differenziert  hatte  (Pax). 

Fossile   Funde   von    Stenolobeen    sind,    soviel   mir   bekannt,    noch    nicht   gemacht 
worden. 


Bridelieae 


Ricinocarpeae 


Crotoneae 


Hippomaneae     J    Johannesieae 

Dalechampieae 

Euphorbieae 
Fig.  3.     Übersicht  der  Gruppen.     (Nach  Pax  in  Engler's  Bot.  Jahrb.  V.  S.  417.) 

Systema  Stenolobearuni. 

Ovarii  loculi  2-ovulati Subfam.  I.  Porantheroideae  Pax. 

Ovarii  loculi  1-ovulati Subfam.  II.  Ricinocarpoideae  Pax. 

Subfam.  I.  Porantheroideae  Pax. 

Euphorbiaccae-Porantlieroideae  Pax  in  Engl.  u.  Pranll,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  14  et 
1)2  =  Trib.  Caletieac  Müll.  Arg.  in  Bot.  Zeit.  (1864)  324  et  in  Linnaea  XXXIV.  (1865) 

55  et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  189.  —  Trib.  Phyllantheae  Endl.  Gen.  (1836—41) 
1119  ex  p.  —  Euphorbiaoeae  disporeae  Zoll,  in  Flora  (1847)  662  ex  p.  —  Colmei- 
roideae  -f-  Wielandiideae  -f-  Stachystemoneae  Baill.   Etud.  Euphorb.    (1858)    552,    559, 

56  8  pr.  p.  —  Ovarii  loculi  2-ovulati.  Flores  monoici,  petaligeri  vel  apetali.  Calyx  qj1 
petaloideus,  aestivatione  imbricativus.  Stamina  5  vel  3  —  4,  vel  6  —  9  tumque  exteriora 
calycis  lobis  exterioribus  opposita,  vel  numerosa,  dz  irregulariter  inserta,  libera  vel 
potius  connata.  Antherae  in  alabastro  erectae.  Capsula  3- (rarius  2-)cocca,  6-(raris- 
sime  2-)  sperma  vel  abortu  1-locularis,  1-sperma.  Embryo  tenuis,  cylindricus,  in 
albuminis  copiosi  centro  situs.     Semina  carunculata. 

Plantae  annuae  vel  suffrutices  vel  frutices  db  ericoidei,   Australiae   vel  Tasmaniae 
vel  Novae  Zeelandiae  ipcolae. 


12  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Die  Porantheroideae,  welche  sämtlich  monözischc  Blüten  mit'imbrikater  Knospendeckung 
aufweisen,  lassen  unschwer  eine  Verteilung  der  Gattungen  auf  2  Gruppen  erkennen;  diese  sind 
\.  die  Tribus  der  Poranthereae,  zu  welcher  nur  die  gänzlich  kahle  Porardhera  mit  ihren  nor- 
malerweise in  der  5-Zahl  fixierten  Kelch-,  Kronen-,  Staubblättern  und  Diskusdrüsen  sowie  mit 
den  eigenartigen,  sich  4-porig  öffnenden  Antheren  gehört,  und  2.  die  Tribus  der  Caletieae,  bei 
welcher  die  Blumenblätter  unterdrückt  sind  und  die  Staubbeutel  sich  in  Längsspalten  öffnen. 
Bei  ihr  stehen  die  6  (selten  4)  Kelchblätter  in  2  Quirlen;  die  Staubblätter  sind  in  6-  oder  3- 
(auch  4-)Zahl  frei  oder  zahlreich  und  dann  mehr  oder  weniger  miteinander  verwachsen. 

Im  cellularen  Aufbau   des  Stammes   bezw.  der  Zweige  ist  bei  der  Unterfamilie  Fol- 
gendes zu  beachten: 

Es  kommen  nur  einfache,   einzellige  Haare  vor;   Drüsen  fehlen  in  der  Epidermis  gänzlich. 

Hartbast  findet  sich  in  der  Rinde  sehr  sparsam  und  wird  im  1.  Jahr  gebildet;  Steinzellen 
fehlen  stets. 

Im  Rindenparenchym  und  Weichbast  kommen  nur  Gerbstoffzellreihen,  die  aus  gleichartigen 
Gliedern  zusammengesetzt  sind,  vor,  aber  keine  milchröhrenartigen  Schläuche.  Die  Gefäße  sind 
einfach  perforiert;  Hoftüpfel  werden  nur  hier  und  da  in  Berührung  mit  Parenchym  beobachtet. 
Das  Holz  ist  im  Gegensatz  zu  den  Ricinocarpoideen  meist  dicht  und  engporig. 

In  bezug  auf  den  anatomischen  Bau  der  Blätter  kennzeichnet  sich  die  1.  Tribus 
durch  große,  wasserhelle,  mit  i  bis  mehreren  horizontalen,  zur  Verschleimung  neigenden,  feinen 
Scheidewänden  versehene,  leicht  vorgewölbte  Epidermiszellen,  zwischen  denen  —  meist  nur  auf 
der  Unterblattseite  —  die  zahlreichen  Stomata  eingestreut  sind,  und  durch  gänzlichen  Mangel  an 
mechanischem  Gewebe  im  Blatt  selbst.  Die  2.  Tribus  charakterisiert  sich  durch  Ausbildung  eines 
durch  mehrfache  horizontale  Teilung  der  Epidermiszellen  hervorgegangenen  regelrechten,  unter 
Auflösung  der  Zellwände  verschleimenden  hypodermatischen  Speichergewebes  an  der  oberen 
Blattseite,  durch  die  eigenartig  gebauten  Stomata  der  Unterblattseite  (vgl.  Fig.  1  H)  und  schließ- 
lich durch  starke  Hartbastfaserzüge  sowohl  unterhalb  des  zentralen  Gefäßbündels  als  auch  in 
den  Blatträndern. 

Beide  Tribus  sind  wohl  aus  gemeinsamer  Wurzel  ihre  Sonderwege  gegangen;  beide  ge- 
mahnen aber  in  der  Verschleimung  der  Epidermiszellen  und  in  dem  Vorhandensein  eines  deut- 
lichen Fruchtknotenrudimentes  der  c5  Blüten,  welches  nur  bei  Stachystemon  durch  die  Ver- 
wachsung der  Filamente  unterdrückt  ist,  an  die  gemeinsame  Abstammung. 


Poranihera 


Caletieae 
^  v  Mtcrantheum 

Pseudanthus 

Stachystemon 

Die  wahrscheinliche  phylogenetische  Entwicklung  der  Gattungen  läßt  sich  aus  oben- 
stehender Figur  ersehen.  —  Die  beiden  Tribus  haben  bereits  in  der  Zahl  fixierte,  den  Kelch- 
zipfeln isomere  Staubblätter  mit  auf  den  Weg  bekommen.  Bei  2  Mtcrantheum- Arten  tritt  dann 
bereits  im  Androeceum  eine  Reduktion  ein,  ebenso  bei  einer  Pseudanthus- Art.  In  der  Sektion 
Ghrysostemon  der  letzteren  Gattung  setzt  nun  unter  Bildung  neuer  Quirle  eine  Vermehrung  der 
Staubblätter  und  zugleich  eine  Neigung  zur  Verwachsung  derselben  ein.  Hierdurch  hat  sich 
schließlich  die  Möglichkeit  zur  Entwicklung  langer,  aus  dem  Kelch  herausragender,  mit  Antheren 
reich  besetzter  Säulen  ergeben  (Fig.  7  B). 

Nach  der  Zahl  und  der  quirligen  Anordnung  der  Stamina  würde  sich  folgende  Entwicklungs- 
reihe aufstellen  lassen: 

Poranthereae:  5xi. 
Caletieae : 

Micrantheum  hexandrum  3X2  (selten  3  x  3). 

„  erieoides  3x1. 

„  demissam  2x2. 


Puranthera.  ] 3 

Sect.  Eupseudanthus         1    .»  w   ,     D       ?     i/  •        j/       o  ■.,  i 

,,/         ,  ,.  >    .>  x  -1;  1  seiaiantlius  micrantlius  <i  X  1. 

Mierocaletia  pr.  p.  J 

,,      Chrysostemon  3  x  3 — ß, 

,,  Stachystemon  3  X  OO  '?,. 
Während  nun  Micrantheum  noch  einen  3-  gelten  -i- fächerigen  heranwachsenden  Frucht- 
knoten und  eine  3  —  6-samige  Kapsel  aufweist,  sind  diese  bei  Pseudanthus  und  Stachystemon 
einfächerig  und  eineiig  geworden,  sei  es  durch  Anpassung  an  Nahrungsmangel,  sei  es  daß. 
namentlich  bei  Stachystemon,  während  der  Blütezeit  so  viel  plastische  Stolle  zur  Entwicklung 
der  zahlreichen  Staubblätter  verbrauch!  wurden,  daß  die  Ausbildung  der  Samenknospen  darunter 
leiden  mußte.  Und  so  lassen  denn  die  beiden  zuletzt  genannten  Gattungen  von  den  vorhanden 
gewesenen  6  Anlagen  nur  einen  einzigen  keimfähigen  Samen  zur  Reife  kommen.  Diese  Gat- 
tungen zeigen  somit  sowohl  im  Androeceum  wie  im  Gynoeceum  eine  deutliche  Progression  im 
Vergleich  zu  Mirraniheum. 

Systema  subfamiliae  Porantkeroidearuni. 

A.  Antherae   4-loculares,   4-porosae Trib.  I.   Poranthereae  Müll.  Arg. 

Flores  petaligeri  vel  rarissime  apelali    ...    1.   Poranthcra  Rudge. 

B.  Antherae  birimusae.      Flores  apetali Trib.  II.  Caletieae  (Müll.  Arg.)  Grüning. 

a.  Stamina  libera  vel  sublibera. 

ct.   Capsula  3-  (raro  2-)locularis,  2 —  6-sperma: 

Stamina  3  —  6 2.   Micrantheum   üesf. 

ß.   Capsula     abortu     1-locularis,     l-sperma; 

Stamina   3  vel  6   vel   9  —  1 8 3.  Pseudantltus  Sieb. 

b.  Slamina  numerosa,   oinnia  vel  saltem  interna 

in   eolumnam  centralem  connata 4.    StachysU tnon   Planch. 

Trib.  I.  Poranthereae  Müll.  Art;. 

Poranthereae  Müll.  Arg.  in  Bot.  Zeitg.  XXII.  (186  4)  324  et  in  Linnaea  XXXIV. 
(1865;  55  et  in  1)C.  Prodr.  XV.  2.  (1866  190.  —  Wieland iideae  Baill.  in  Etud. 
Euphorb.  (1858  568  pro  minima  parte.  —  Stamina  5,  circa  rudimentum  ovarii  evo- 
lutum   inserta.      Antherae   4-loculares,    4-porosae.      Flores  petaligeri  vel   raro   apelali. 

i.  Poranthera  Rudge. 

Poranthcra*)  Rudge  in  Trans.  Linn.  Soc.  X.  181  l)  302  t.  2:':  Brongn.  in  Ruperr. 
voy.    Coq.    Bot.    ,'1829    2  17    et   in    Ann.    sc.    nat.    ser.    I.    XXIX.      1833)    383:    Endl.    Gen. 

1836  —  40]  1121;  Baill.  Etud.  Euphorb.  ;I858)  513  t.  25;  Müll.  Arg.  in  I)C.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  191:  Benth.  et  E.  Müll.  El.  austrat.  1873,  54;  Baill.  Bist.  pl.  XV.  1874 
19  1;   Benth.    et   Hook.  f.   Gen.  III.    (1880    262;    Pax   in   Engl.    u.    Pranll,    I'flzfain.    111.    5. 

189  0)   112. 

Flores  monoiei  vel  rarius  dioiei.  Calvx  ulriusque  sexus  5-partitus,  imbricatus, 
petaloideus.  Petala  5  calvce  duplo  vel  triplo  minora,  basi  glandulil'era,  raro  suppressa. 
Flos  Jx  Slamina  5,  libera,  episepala;  antherae  tetragonae,  4-locellatae;  loculi  apice 
poris  distinetis  vel  geminatim  confluentibus  dehiscentes.  Rudimentum  ovarii  clavatum, 
lnembranaceum,  triparlitum  vel  rarius  nulluni.  Flos  Q:  Glandulae  in  annulum  d.'cem- 
lobatum  connatae.  Ovarium  globoso-depressum,  sexeostatum,  triloculare;  loculi  2-ovu- 
lati;  styli  3,  usque  ad  basin  bilidi,  subulati.  Capsula  depressa,  rugulosa,  6-costatu, 
valvis  6  crustaeeis  dissiliens.  Semina  6.  trigona,  hiue  plana  hinc  convexa,  foveolato- 
reticulata.  Embryo  in  albumine  copioso  tenuis,  curvatus,  eotyledonibus  semicylindricis 
praedilus.  —  Plantae  annuae,  basi  irr  lignosae  vel  sufl'ruticcs  glabri.  Folia  alterna  vel 
rarius  subopposila,  angusta,  integra,  saepe  erieoidea,  bislipulata.  Flores  parvi.  albi  vel 
rarius  flavescentes,  pedicellali,  vulgo  ad  apic.es  caulium  et  ramulorum  in  racemis  sub- 
globosis   vel  corymbis   conferti,   bracteis   foliaeeis    lülti,   vel  raro  solilarii  in  axillis  foliorum 

*)  Nomen  e  verbis  graecis  rronog  —  poru>  et   «rth^tr  —  anthera. 


14 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


siti.    Flores   Q   numerosi  maribus   intermixti;    una   tantum   species  semper  dioica  esse 
videtur. 

Species   7,    quarum    6    Australiae   (incl.    Tasmaniae),    \    Novae   Zeelandiae    incolae 
endemicae. 

Clavis  subgenerum  et  specierum. 

A.  Flores  petaligeri.     Inflorescentiae  racemosae  vel  corvmbosae. 

Stipulae  scariosae Subg.  \ .  Euporanthera  Grüning. 

a.  Folia  plana  vel  extremo  margine  revoluta. 
a.  Folia  laevia. 

I.  Folia  spathulata,  plana,  0,4 — 1,2  cm  longa.    Planta 

3 — 15  cm  alta,  ramosa i.  P.  microphylla. 

II.  Folia    lineari-lanceolata,    2 — 3   cm    longa.     Caulis 
validus,  superne  vulgo  ramosus,  20 — 80  cm  altus. 

Species  orientalis 4.  P.  corymbosa. 

ß.  Folia  statu  sicco  granulata,  spathulato-linearia,  plana. 

Planta  8 — 16  cm  alta 2.  P.  Drummondii. 

b.  Folia  valde  revoluta. 
a.  Stipulae  integrae. 

I.  Planta  annua,  inferne  lignosa.  Caulis  simplex  vel 
superne  ramosus,  20 — 30  cm  altus.  Species  occi- 
dentalis 3.  P.  Huegelii. 

II.  Suffruticulus  basi  ramosus,  6 — 20  cm  altus  .    .    .    5.  P.  ericoides. 
ß.  Stipulae  laciniatae.     Suffruticulus  ramosus,   6 — 30  cm 

altus 6.  P.  eridfolia. 

B.  Flores  apetali,  axillares.     Stipulae  ±  coriaceae  .Subg.  2.  Oreoporanthera  Grüning. 

Suffruticulus  dioicus  alpinus 7.  P.  alpina. 


Die  Arten  finden  sich  mit  Ausnahme  der  Anfang  der  80cr  Jahre  vorigen  Jahrhunderts  von 
T.  F.  Cheeseman  in  Neuseeland  entdeckten  ausgesprochenen  Hochgebirgsform  [P.  alpina)  vor- 
nehmlich auf  sandig-kiesigen,  sterilen  Böden  oder  auch  in  sandig-humösen  freien  Waldstellen 
unter  Gebüschen;  den  verschiedensten  Standorten,  in  Tasmanien  sogar  bis  auf  höhere  Berge 
hinauf,  hat  sich  die  panaustralische  P.  microphylla  in  mehrfachen  Varietäten  angepaßt. 

Die  zurzeit  bekannte  Verbreitung  der  Arten  ist  folgende: 


Provinz 

West- 
australien 

Austro-       n 

„„,  ■         Provinz 

malai-          n  . 

ische           0st" 
n             !  australien 
Provinz 

Tropisches 

Ost- 
australien 

Süd- 
australien 

Provinz 
Tasma- 
nien 

Neu- 
seeland 

\.  P.  microphylla  .   . 
2.  P.  Drummondii.    . 

+ 

+ 
+ 

+ 

+ 

+ 

+ 

+ 

+ 

3.  P.  Hügelii  .... 

+ 

5.  P.  ericoides.   .    .   . 

+ 

+? 

+ 

+ 

Falls  der  für  P.  ericoides  angegebene  Standoi't  »Encounter  Bay«  richtig  sein  sollte,  würde 
diese  eine  zweite  den  Westen  mit  dem  Osten  verbindende  Art  darstellen;  vielleicht  ist  sie  aber 
auch  auf  dem  Wasserwege  an  den  genannten  Platz  gelangt. 

Nr.  3  und  4  stehen  sich  ebenso  wie  Nr.  5  und  6  so  nahe,  daß  sie  als  vikariierende  Formen 
des  Westens  und  Ostens  betrachtet  werden  können;  wahrscheinlich  verdanken  sie  aber  konver- 
gierenden Tendenzen  ihre  Ähnlichkeit. 

Wenn  man  der  berechtigten  Annahme  huldigt,  daß  vor  Beginn  der  gegen  Ende  des  Tertiärs 
einsetzenden  zentralaustralischen  Austrocknung  ein  Urlypus  der  Gattung  über   den  ganzen  Kon- 


Poranthera. 


15 


tinent  verbreitet  war,  so  würde  sich  ergeben,  daß  dieser  wohl  der  P.  mierophylla  nahe  gestanden 
haben  muß,  denn  sonst  würde  sich  diese  rezente  Art  nicht  mehr  überall  in  einander  nahe  stehen- 
den Formen  erhalten  haben.  Ihr  Blattbau  deutet  namentlich  in  den  annuellen,  sich  zur  Regen- 
zeit rasch  entwickelnden  Varietäten  darauf  hin,  daß  sie  einem  feuchten  Klima  angepaßt  war. 
Die  aus  ihr  dann  hervorgegangenen,  mehr  oder  weniger  in  Trockengebieten  gedeihenden,  übrigen 
Arten,  deren  Entwicklungsprozeß  sich  über  weite  Zeiträume  erstreckte,  haben  daher  nach  und 
nach  einen  xerophileren  Bau  angenommen.    Hiernach  würde  sich  folgender  Stammbaum  ergeben: 

P.  Drummondii 


P.  mierophylla 


P.  Huegelii P.  erieoides. 


P.  corymbosa P.  erieifolia. 


P.  alpina 

Der  anatomische  Blattbau  der  Porantheren  ist  so  stark  übereinstimmend  und  hin- 
sichtlich einzelner  Merkmale  wiederum  so  inkonstant,  daß  sich  eine  Bestimmung  der  einzelnen 
Arten  auf  Grund  der  Blattquerschnitte  —  zumal  an  stark  ausgetrockneten  Herbarexemplaren  — 
nur  schwer  ermöglichen  läßt.  Stets  zeigten  die  Epidermiszellen  die  Eigentümlichkeit,  feine 
horizontale,  meist  ganz  unregelmäßig  bogig  verlaufende  Zwischenwände  zu  bilden  und  ihr  Vo- 
lumen mit  Zunahme  der  Zahl  der  Wände  nach  innen  hin  zu  vergrößern.  Diese  Zwischenwände 
verschleimen  dann  vielfach  wieder  wie  mitunter  auch  die  Querwände  nebeneinander  liegender 
Zellen,  wodurch  dann  kleinere  oder  größere  Schleimlakunen  entstehen.  Die  der  Außenwand  am 
nächsten  liegenden  horizontalen  Scheidewände  pflegen  aber  bestehen  zu  bleiben,  und  in  diesen 
äußersten  flachen  Zellabteilen  findet  sich  dann  häufig  braunrot  gefärbte,  eingedickte  Masse. 

Den  stärksten  Grad  solcher  Verschleimung  sieht  man  bei  P.  Drummondii,  wo  ganze  Zcll- 
gruppen  der  blasig  nach  innen  vorgebauchten  Epidermiszellen  zusammenfließen  und  große  La- 
kunen  bilden,  welche  die  Palissadenzellcn  oder  das  Schwammgewebe  aus  der  natürlichen  Lage 
verdrängen.  Der  Inhalt  dieser  Lakunen  besteht  in  braunen  gerbstoff haltigen,  derben  Massen, 
die  sich  an  den  Herbarexemplaren  knötchenartig  über  das  Blattniveau  hervorwölben,  über  die 
aber  stets  die  vorerwähnte  oberste  flache  Epidcrmisschicht  noch  hinwegzieht.  Die  braunen  Massen 
werden  bei  Eisenzusatz  schwarz,  mit  reiner  Kalilauge  zerfließen  sie  zu  einer  dicklichen,  gelben 
Flüssigkeit,  während  sie  bei  Chloroformzugabe  sich  z.  T.  lösen  und  eine  vom  Zentrum  ausgehende 
feinstrahlige  Struktur  erkennen  lassen. 

Die  Epidermiszellen  haben  eine  sehr  verschiedene  Höhe;  meist  sind  sie  24 — 48  (auch  80)  li 
hoch;  die  Zellen  der  fiachblätlerigcn  Varietäten  von  P.  mierophylla  sind  gewöhnlich  nur  24  — 
27  [x  hoch.  Die  Außenwand  der  Zellen  ist  hier,  ebenso  wie  bei  P.  Drummondii,  dem  mehr 
hygrophilen  Bau  entsprechend,  relativ  dünn  (3 — 4,5  it),  bei  den  xerophilen  Arten  steigt  sie  auf 
8 — 9,6  li  Dicke,  um  bei  der  alpinen  Art  i  3  li  zu  erreichen. 

Die  Größe  der  verschieden  gestalteten,  meist  länglich-polygonalen  Epidermiszellen  schwankt 
sehr;  man  mißt  von  oben  gesehen  60 — 200X50 — 80  <u.  Ihre  Wände  sind  meist  gerade,  die 
Winkel  etwas  abgerundet,  oft  aber  z.  B.  bei  P.  mierophylla  und  P.  erieoides  auch  geschlängelt ; 
bei  letzterer  Art  kommen  beide  Zell  wand  formen  vor. 

Die  schwächeren,  oft  aber  papillenartig  vorragenden  Epidermiszellen  der  Unterseite  ver- 
schleimen ebenfalls  zum  Teil;  ihre  Wände  sind  —  abgesehen  von  der  Rippe  —  wohl  stets  wellig 
verlaufend.  Hin  und  wieder  finden  sich  oben  in  der  Gegend  der  Medianlinie  Züge  von  schmalen, 
etwa  4  60  li  langen  Epidermiszellen,  die  mit  braunem,  auf  Eiscnzusalz  schwarz  werdendem  Inhalt 
versehen  sind.  —  Bei  den  zarten  flachblätterigcn  Formen  von  P.  mierophylla,  bei  P.  Drum- 
mondii, aber  zuweilen  auch  bei  P.  erieoides  kommen  einzelne  Stomata  auf  der  Oberseite  vor, 
sonst  sind  diese  nur  an  die  Unterseite  gebunden.  Die  Schließzellen  von  25 — 32  li  Länge  liegen 
fast  am  Grunde  der  Nachbarzellen,  sind  also  etwas  eingesenkt;  kutinisierte  Sperrvorrichlungen 
zeigen  sie  nie. 

Das  Palissadengewebc  ist  t-  bis  2-schichtig;  palissadenartige  Zellen  finden  sich  bei 
P.  Huegelii  auch  in  der  Rippe,  sonst  kaum  auf  der  Unterseite.  Weder  zwischen  den  Palissaden, 
noch  im  lockeren  Mesophyll  sieht  man  Oxaldrusen  in  nennenswerter  Zahl;  auch  Speicher- 
tracheiden  kamen   nicht  zu  Gesicht.     Das  Xylem  ist  gewöhnlich   sparsam,   engporig  und   von 


16  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Riciaocarpoideae. 

ziemlich  reichlichem  Phloem  umgeben.  Nur  bei  P.  Drummondii  sind  die  Tracheen  —  selbst  in 
den  zahlreichen  sekundären  Nerven  —  ungewöhnlich  weitlumig,  wodurch  sich  diese  Art  weiter 
noch  von  P.  microphylla  unterscheidet;  beide  Arten  können  also,  im  Gegensatz  zuBentham's 
Ansicht,  nicht  als  zusammengehörig  erachtet  werden. 

Die  Gefäßscheiden  sowie  ein  Teil  der  Palissaden  sind  oft  mit  braunem  Inhalt  versehen. 

Kollenehym-  oder  Hartbastzellen  kommen  bei  keiner  Art  vor. 

Subgen.    1.  Euporanthera  Grüning. 

Plantae  annuae  vulgo  inferne  lignosae  vel  suffrutices.  Folia  plana  vel  margine 
revoluta.  Stipulae  scariosae,  acutae.  Flores  monoici,  petaligeri.  Rudimentum  ovarii 
floris  q?  effiguratum.     Inflorescentia  racemosa,  subglobosa  vel  corymbosa. 

1.  P.  microphylla  Brongn.  in  Duperr.  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  221  t.  50,  f.  B 
et  in  Ann.  sc.  nat.  ser.  1.  XXIX.  (4  833)  385;  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1846 — 47) 
230;  Hook  f.,  FJ.  Tasman.  I.  (1860)  343;  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  193 
ex  p.;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  331;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
56  ex  p.;  Diels  in  Engler's  Bot.  Jahrb.  XXXV.  (1904 — 5)  334;  Britten  in  Illustr.  of  Bot. 
of  Capt.  Cooks  Voy.  by  Banks  and  Solander  (1905)  87  t  284  [Icon  naturae  paulum 
accomodata].  —  Planta  annua  vel  perennis,  3 — 16  cm  alta,  ramosa  vel  ramosissima, 
inferne  saepe  lignosa.  Folia  alterna,  dz  distantia,  lineari-spathulata  vel  spathulato- 
obovata,  apice  rotundala,  plana  vel  margine  leviter  recurva,  0,4  —  1,2  cm  longa,  saepius 
in  petiolum  ad  5  mm  longum  attenuata.  Stipulae  parvae,  lanceolatae,  acuminatae, 
integrae.  Inflorescentia  terminalis  spicata,  conferta  vel  corymbosa;  flores  inferiores 
spicularum  masculi,  caduci,  superiores  feminei,  supremi  plerumque  iterum  masculi; 
pedicelli  usque  ad  5  mm  longi;  bracteae  foliaceae,  spathulatae,  persistentes,  flores  femineos, 
inferioribus  masculis  dejectis,  zh  superantes  et  quasi  involucrantes.  Lobi  calycis  obovato- 
oblongi,  obtusi,  albi,  1,5 — 2  mm  longi,  petala  lanceolata  triplo  vel  potius  quadruplo 
superantia,  sed  petala  interdum  suppressa.  Stamina  sepalis  dimidio  breviora.  Fructus 
globoso-depressus,  leviter  6-costatus,  supra  vix  tuberculatus,  1,5  cm  longus.  Coccis 
crustaceis,  bivalvibus,  2-spermis  dejectis  axis  persistens.  Stigmata  ad  apices  stylorum 
bifidorum  conoidea,   atrata.     Semen  fulvum,  albo-faveolatum. 

Austromalaiische  Provinz:  Port  Darwin  (Schultz  n.  54).  —  Provinz  des 
tropischen  Ostaustraliens:  Keppel  Bay  (R.  Brown);  Port  Curtis  (M'Gillivray).  — 
West-  und  ostaustralische  Provinz.  —  Provinz  Tasmanien.  — Provinz  Neu- 
seeland*). 

Nota.     Quoad  habitum  ac  foliorum  limbum  ingenter  ludit. 

Var.  a.  genuina  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  193.  —  Planta  annua 
vel  perennis,  ima  basi  ramosa,  10  —  15  cm  alta.  Rami  filiformes,  ascendentes  vel 
subflaccidi.  Folia  plerumque  sparsa  obovato-spathulata,  obtusa  vel  saepius  acuminata, 
margine  recurva,  tenuiter  membranacea,  interdum  glaucescentia,  5  mm  longa,  3  mm 
lata.  Stipulae  ovatae  vel  lanceolatae,  niveae.  Inflorescentia  apice  ramorum  racemosa, 
subglobosa  vel  ramis  capitulatis  elongatis  diffuse  corymbosa;  bracteae  infimis  foliis 
caulinis  similes,  flores  dimidio  vel  triplo  superantes.  Calyx  saepe  violaceus.  Fructus 
1,5  mm  latus. 

Queensland  (Am.  Dietrich!).  —  Neusüdwales:  Garten  bei  Botany  Bay 
(Hügel!);  Port  Jackson  (Sieber  n.  487!);  Blaue  Berge  (F.  Müller!);  Koogerah 
(A.  Grunow!),  Mount  Wilson  (Maiden!).  —  Victoria,  Dondenong  (Wawra  n.  593!) ; 
Ovens  River  (F.  Müller!).  —  Südaustralien  (F.  Müller!).  —  Tasmanien  (Hügel!, 
Hooker!,  Gunn!,  Rev.  Dufton!);  zwischen  Grass  und  Mount  Wellington  (Oldfield 
n.  167!). 

Var.  ß.  intermedia  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  193.  —  Planta 
annua  stricta,  ima  basi  ±  ramosa,   3 —  I  0  cm  alta.     Rami  erecti  vel  potius  ascendentes, 


*)  Secund.   Cheeseman  in  Manual     of  the  New  Zealand    Flora   (1906)   628.     Specimina 
non  vidi. 


Poranthera. 


17 


saepe  violascentes.  Folia  obovato  spatbulata  vel  rotundata  in  petiolum  ±  longum 
attenuata,  0,8 — 2  cm  longa,  3  —  5  mm  lata.  Inflorescentia  corymbosa;  bracteae  flores 
inferiores  vix  superantes.     Capsula    1  mm  alta,    1,5  mm  lata.  —  Fig.  bF — G. 


Fig.  4.     A — E  Poranthera  corymbosa   Brongn.   var.   arbuscula   (Sieb.)  Müll.   Arg.     A  Habitus. 

B  Flos   (5-     C  Stamina  duo  juniora  extrorsa   cum  petalo  glanduKsque   basalibus.     D  Capsula 

matura.     E  Semen  longilud.  sectum.  —  F-  O  Poranthera  microphylla  Brongn.  var.  intermedia 

Müll.  Arg.     F  Habitus.     O  Flos  Q.  —  C—E  sec.  Baillon,  cetera  icon.  origin. 

A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Embryophyta  siphonogaraa)  147.  2 


18  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Westaustralien:  King  Georges  Sound  (Hügel!);  Swan  River  (Drummond 
1.  ser.  n.  675 !;  Preis s  n.  2045!);  Süd-Plantagenet,  in  feuchtem  Kies  zwischen  Granit- 
platten am  Mount  Melville  bei  Albany  in  Gesellschaft  von  Hydrocotyle  und  Mitrasacme 
paradoxa  (Diels  n.  5562!);  S.  W.  Plantagenet,  in  Gebüschen  feuchter  Hügel  unfern 
vom  Meere  (Pritzel  n.  929!). 

Var.  y.  glauca  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  193.  —  Radix  valida, 
lignosa.  Caulis  basi  ramosissimus,  5  — 15  cm  altus.  Rami  erecti,  sed  non  stricti,  vel 
ascendentes.  Ramuli  interdum  patentissimi.  Folia  glauca,  lineari-spathulata,  =b  acuta, 
6  —  8  mm  longa,  1,5  mm  lata.  Stipulae  niveae.  Inflorescentiae  plerumque  simplices, 
rhachide  demum  usque  ad  2  cm  producta,  bracteis  valde  numerosis  quasi  involucratae. 

Westaustralien:  Swan,  bei  Station  Subiaco  in  lichten  Waldungen  unter  Büschen 
auf  leicht  humosem  Sandboden  (Diels  n.  1455!  p.  p.).  —  Queensland,  am  Brisbane 
River  (Am.  Dietrich!).  —  Neusüdwales,  Blaue  Berge  (Lesson!,  F.  Müller!);  Neu- 
England  (Wawra  n.  763!).  —  Victoria,  Jarra  River  (F.  Müller!). 

Var.  ö.  diffusa  Müll.  Arg.  1.  c.  —  Caulis  ima  basi  ramosissimus.  Rami  perplurimi, 
tenues,  diffuse  ascendentes  vel  undulati  vel  prostrati,  vulgo  4 — 10  cm  longi.  Folia 
opposita  vel  alterna,  ovata  vel  lanceolata  basi  breviuscule  angustata,  apice  rotundata 
vel  subacuta,  superne  conferta,  5  —  6  mm  longa,  2  mm  lata.  Stipulae  ovatae,  lutes- 
centes.  Racemi  terminales  conferti,  saepe  pisiformes,  subinvolucrati.  Flores  minimi, 
interdum  rubelli,  brevissime  pedicellati.  Rachis  demum  aliquantum  elongata.  Filamenta 
brevia,  crassa,  apice  attenuata.     Slyli  breves,  inferne   incrassati.     Capsula    fere    laevis, 

2  mm  lata.     Semina  albido-fulva,  dense  faveolata. 

Ostaustralien:  Victoria,  Viehweiden  von  Doncaster  (Töpfer  n.  17!),  St.  Bern- 
hard (Walter!).  —  Tasmanien  (Gunn  n.  92!);  Mount  Field,  1872  m  (Diels  n.  6240!j. 

Var.  e.  proeera  Grüning.  —  Planta  annua  gracilis,  superne  ramosa,  ca.  1 5  cm 
alta.     Folia  distantia,  linearia,  basi  sensim  attenuata,  obtusa,    plana,    1 — 2  cm  longa, 

3  mm  lata.  Stipulae  lanceolatae  niveae.  Rami  nudi  vel  paucifoliosi.  Inflorescentia 
corymbosa,  ampla;  bracteae  flores  parvos  haud  superantes.  Styli  tenues,  filiformes, 
longi,  capsulae  adpressi. 

Westaustralien:  Swan  River  (Drummond  ohne  Nummer  im  Herb.  Berol. !). 
Nota.     Haec  forma,  speciminibus   quibusdam  P.  Hügeln  similis,  diflert  floribus  parvis  et 
foliis  planis.     An  bybrida  e  P.  Drummondii  X  P.  microphylla  var.  intermedia'? 

2.  P.  Drummondii  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1846—47)  231.  —  P.  micro- 
phylla var.  Drummondii  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  193.  —  P.  micro- 
phylla Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  56  ex  parle.  —  Planta  annua,  inferne 
firma,  dense  foliosa.  Caulis  ereclus,  basi  rubescens,  superne  valde  ramosus,  8  — 16  cm 
altus.  Folia  lineari-spathulata,  obtusa,  basi  sensim  attenuata,  plana  vel  exlremo  margine 
revoluta,  membranacea,  statu  sicco  variolosa  vel  granulata,  1,3  —  2,5  cm  longa,  2 — 3  mm 
lata.  Stipulae  lanceolatae,  parce  fimbriato-dentatae,  niveae.  Rami  foliosi,  paulum 
elongati  capitula  racemosa  paueiflora,  foliis  supremis  longiusculis  quasi  involucrata 
gerentes.  Flores  minuliores  quam  in  specie  praecedenle.  Segmenta  calycis  obovalo- 
oblonga  pelala  quadruplo  superanlia.  Filamenta  sepalis  breviora.  Slyli  biparlili  filiformes, 
Capsula  longiores.  Fructus  1  mm  altus,  2  mm  latus,  rugulosus  vel  dorso  tuberculatus, 
paulum  costalus. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  (Preiss  n.  2048!);  auf  sandig- 
muscheligem  Boden  eines  Binnsales  nahe  beim  See  der  Insel  Rotlnest,  unfern  Perth 
(Preiss  ohne  Nummer). 

Nota.  Species  et  habilu  et  foliis  (statu  sicco)  verrueosis  primo  inluitu  cognoscenda.  Spe- 
eimina  a  cl.  Drummond  ad  fluvium  Cygnorum  collecta  ad  P.  Drummondii  non  speetant. 

3.  P.  Huegelii  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1846—47)  23  1;  Müll.  Arg.  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  192;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  332;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  55.  —  Planta  verisimiliter  annua,  monoica  vel  interdum  quasi 
dioiea.  Caulis  erectus,  gracilis  simplex  vel  superne  rarius  modice  ramosus,  basi  lignosus, 
laevis.      Folia    alterna,    non   valde    approximata,    lineari-spathulata   vel    linearia,    acuta, 


Poranthera.  \  § 

glauca,  margine  arcte,  sed  non  usque  ad  costam  revolula,  1,5 — 2,5  cm  longa,  1 — 3  mm 
lata.  Stipulae  lanceolato-subulatae,  niveae,  integrae,  1  mm  longae.  Inflorescentia  coryra- 
bosa  vel  potius  pyramidalis;  rami  florigeri  apice  racemosi,  elongati,  aphylli  vel  pauci- 
foliosi;  bracteae  capitulorum  spathuliformes,  ±  obtusae,  flores  haud  superantes,  pedicelli 
3 — 6  mm  longi.  Calycis  q?  laciniae  albidae,  3  mm  longae,  petala  lanceolata  subtriplo 
superantes;  calycis  Q  segmenta  demum  2,5  mm  longa,  medio  ferrugineo-striolalae. 
Capsula  depresso-globosa,  parce  rugosa,  2,5  mm  lata.  Semina  faveolata,  fuscidula,  vix 
1  mm  lata. 

Westaustralische  Provinz:  Plantagenet,  auf  sandig-torfigem  Boden  zwischen 
dichten  Gebüschen  der  Ebene  bei  Albany  (Preiss  n.  2047!);  Swan  River  (Drummond 
ohne  sichere  Nummern!);  Vasse  (Oldfield!,  Gilbert  n.  129!);  Woordloo  (M.  Koch 
n.  1450!);  längs  der  Küste  von  Cape  Arid  bis  Cape  Paisley  (Maxwell);  Hay  River 
(F.  Müller!);  Swan  Distr. :  östlich  von  Parkersville  in  lichtem  Wald  an  freien  humösen, 
sandig-lehmigen  Stellen  (Diels  n.  1656!). 

Nota.  A  simili  P.  cory?nbosa  stipulis  pallidioribus,  inflorcscentiis  magis  pyramidalibus, 
foliis  hixioribus,  vulgo  brevioribus,  margine  latius  rovolutis,  plerumque  glaucis  diversa. 

4.  P.  corymbosa  Brongn.  in  Duperr.  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  220  t.  50  et  in  Ann. 
sc.  nat.  ser.  1.  XXIX.  (1833)  385;  Hügel,  Bot.  Archiv  II.  (1837)  t.  8  [excl.  descript.]; 
Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (18  86)  192;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  332;  Benth. 
et  F.  Müll.  Fl.  austrat.  VI.  (1873)  56.  —  P.  linearioides  Sieb,  ex  Baill.  Etud.  Euphorb. 
1858)  574  t  25.  —  P.  arbuscula  Sieb,  ex  sched.  —  P.  laxa  Sieb,  ex  sched.  — 
Caulis  erectus,  simplex  vel  superne  ramosus,  inferne  lignosus,  glaber,  ad  60  cm  altus, 
nisi  altior.  Folia  alterna,  inferne  vel  caduca  vel  dense  approximata,  superne  saepius 
sparsa,  sessilia,  lineari-lanceolata,  basi  paulatim  attenuata,  apice  acutiuscula,  margine 
anguste  rcvoluta  vel  plana,  glaberrima,  subtus  pallida,  2  —  3  cm  longa,  3  —  4  mm  lata. 
Stipulae  lineari-lanceolatae,  scariosae,  integrae,  1 — 3  mm  longae,  plerumque  coloratae. 
Inflorescentia  terminalis,  ramis  elongatis  fere  nudis  ramulisque  florigeris  corymbosa. 
Flores  ad  apices  ramorum  approximati,  subglomerali,  inferiores  q?  breviter  (2 — 3  mm) 
pedicellali,  decidui,  superiores  Q,  demum  longius  pedicellati.  Calycis  laciniae  fere  3,5  mm 
longae,  ovato-lanceolatae,  obtusae,  basi  angustatae,  albae,  petala  ter  superantes.  Stamina 
sepalis  paulo  longiora.  Rudimentum  ovarii  evolulum,  membranaceum.  Fructus  globoso- 
depressus,  rugulosus  vel  fere  laevis,  inconspicue  costatus,  2,5  mm  latus,  stylis  persisten- 
tibus  glabris  coronalus.     Semina  albida,  faveolata. 

Osta  ustralische  Provinz. 

Var.  u.  linarioides  (Sieb.)  Grüning.  —  P.  linarioides  Sieb,  ex  Sond.  in  Linnaea 
XX  VIII.  (1856)  567  et  ex  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  574.  —  P.  corymbosa  var. 
gcnuina  Müll.  Arg.  1.  c.  192.  —  Planta  verisimiliter  annua,  inferne  lignosa.  Caulis 
simplex  erectus,  gracilis,  superne  plerumque  rubellus,  25 — 60  cm  altus.  Folia  extremo 
margine  revoluta,  ubique  densa,  erecto-patula,  2 — 5  cm  longa,  2,5 — 4,5  mm  lata. 
Inflorescentia  umbelliformis,  laxa,  ampla,  longiramea. 

Neusüdwales:  Port  Jackson  (Sieber  n.  117!  und  n.  550  pr.  p.!,  Forsyth!, 
Maiden!);  Blaue  Berge  (Lindley!);  Landstraße  bei  Bathurst  (Hügel!);  Burragorang, 
Wertworth  Falls  (Maiden!);  Sydney  (B  et  che!). 

Nota.  Specimina  a  cl.  Bethcbe  1889  collecta  differunt  foliis  brevioribus,  angustioribus, 
usque  ad  costam  revolutis. 

Var.  ß.  arbuscula  (Sieb.)  Müll.  Arg.  1.  c.  192.  —  P.  arbuscula  Sieb.  PI.  exs.  ex 
Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  55.  —  Caulis  suffruticosus,  crassus,  rigidus, 
inferne  nudus,  sed  stipulis  fuscis,  2 — 3  mm  longis  persistenlibus  scaber,  superne  vulgo 
dichotomus  vel  parce  ramosus,  15  —  30  cm  altus.  Folia  dense  approximata,  fere  plana, 
subtus  pallidiora,  2 — 4  cm  longa,  usque  ad  5  mm  lata.  Corymbus  vulgo  ramis  brevioribus 
compactus.  —  Fig.  4  A — E. 

Ostaustralien:  ohne  nähere  Angabe  (Hügel!,  Lhotsky!).  —  Neusüdwales: 
bei  Port.  Jackson  (Sieber  n.  116  pr.  p.!  Und  n.  550  pr.  p.!);  Blaue  Berge  (Wawra 
n.  372!). 

2* 


20  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Var  y.  sparsifolia  Grüning.  —  Caulis  simplex,  tenuis,  haud  lignosus,  12 — 18  cm 
altus.  Folia  perpauca,  valde  dispersa,  3  cm  longa.  Stipulae  3  mm  longae,  niveae. 
Nil  nisi  specimina  incompleta  vidi. 

Ostaustralien:  Neusüdwales;  Parramatta  (F.  Müller!).  —  Queensland:  Sandy 
Island  (ohne  Sammlernamen!). 

5.  P.  ericoides  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1826—47)  232;  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  191;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  55.  —  P.  piceoides 
Klotzsch  1.  c.  —  P.  glauca  Klotzsch  1.  c.  231;  Müll.  Arg.  1.  c.  192;  Baill.  in  Adansonia 
VI.  (1866)  333.  —  P.  arbuscula  Sieb.  n.  1  1  6  pr.  p.  ex  Sond.  in  Linnaea  XXXIII.  (1856) 
567.  —  P.  cicatricosa  F.  Müll,  ex  Fl.  austral.  1.  c.  —  Suffruticulus  erectus,  inferne 
ramosus  vel  ramosissimus,  6 — 21  cm  altus.  Rami  glabri,  dense  foliosi.  Stipulae 
lanceolatae,  integrae  vel  extus  unilobatae,  acutae,  albidae  vel  fuscidulae.  Folia  alterna, 
linearia  vel  lineari-spathulata,  subacuta,  margine  arcte  usque  ad  costam  revoluta,  obscure 
glaucescentia,  dr  patula,  5 — 15  mm  longa,  statu  sicco  1  mm  lata.  Rami  fere  omnes 
racemos  confertos  capituliformes,  saepius  in  corymbum  amplum  dispositos  gerentes; 
flores  Q  ubique  inter  tf  siti  vel  in  apice  racemorum  numerosi;  bracteae  foliaceae, 
paene  cochleariformes,  acutae  vel  obtusae,  flores  subaequantes ;  pedicellus  2 — 3  mm 
longus  vel  sub  Capsula  longior.  Laciniae  calycis  2  mm  longae  petala  triplo  superantes, 
rubellae  vel  fusco-striatae.  Styli  basi  paulum  incrassatae.  Capsula  obscuro-viridis  vel 
fusca,  dorso  tuberculata,  modice  depressa,   2  —  3  mm  lata. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  auf  sandigem  Boden  (Drummond 
1.  ser.  n.  674!);  in  sandigen,  schattigen  Wäldern  bei  Pine-Aple  (Preiss  n.  1227'.); 
desgleichen  bei  Bulls  Creek  (Preiss  n.  2044!);  Distr.  Hay,  auf  kiesigem  sterilen  Boden 
(Preiss  n.  20  5 0!);  bei  King  George's  Sound  und  auf  sandigen  Ebenen  um  Cranbrook 
(Pritzel  n.  96l!).  —  Ostaustralische  Provinz:  Südaustralien,  Encounter  Bay 
(F.  Müller). 

Nota.  Quoad  caulcm  ±  ramosum,  longitudinem  et  glaucescentiam  foliorum,  laxitatem 
inflorescentiae  valde  ludit. 

6.  P.  ericifolia  Rudge  in  Trans.  Linn.  Soc.  X.  (1811)  3  02  t.  2  2  f.  2.;  Brongn. 
in  Duperr.  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  218  et  in  Ann.  sc.  nat.  XXIX.  (1833)  384; 
Hügel,  Bot.  Archiv  II.  (1837)  t.  8  [descriptio  exclus.  icone];  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  191;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  33  1;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral. 
VI.  (1873)  55.  —  Suffruticulus  ericoideus,  erectus,  glaber,  patule  ramosus,  6 — 30  cm 
altus.  Folia  approximata,  alterna,  sessilia,  linearia,  obtusa,  margine  arcte  revoluta, 
statu  sicco  fusco-nigricanlia  vel  glaucescentia,  6 — 8  mm  longa,  1 — 1,5  mm  lata. 
Stipulae  scariosae,  triangulari-lanceolatae ,  acuminatae,  lacinialae,  persistentes,  1  mm 
longae.  Inflorescentiae  ad  apices  ramorum  contracto-racemosae,  quasi  capitulatae  distantes 
vel  in  corymbum  dispositae;  flores  inferiores  capitulorum  Q1,  caduci,  superiores  persi- 
stentes numerosi,  paucis  femineis  mixti,  bracteis  florum  dejeclorum  subinvolucrati,  breviter 
pedicellati;  bracteae  lineari-spathulatae,  flores  vulgo  non  superantes.  Calycis  (j*  laciniae 
spathulato-obovatae,  membranaceae,  albidae  vel  saepius  rufo-slriolatae,  patentes,  vix 
2  mm  longae.  Petala  lanceolata,  obtusa,  calyce  dimidio  breviora.  Stamina  sepalis 
paulo  longiora;  filamenta  apice  incurva.  Ovarii  rudimentum  tri-squamosum.  Perianthium 
Q  fere  maris,  sed  paulo  minus.  Capsula  scabra  vel  rugulosa,  profundius  depressa, 
dorso  modice  tuberculata,  2  mm  lata.  Semen  fere  triquetrum,  dorso  convexum,  album, 
fusco-faveolatum. 

Ostaustralische  Provinz:  (Verreaux  n.  42!).  —  Neusüdwales,  bei  Port 
Jackson  (R.  Brown!  Sieber  n.  118!),  Umgegend  von  Sydney  (Stephenson!,  Betche!); 
Blaue  Berge  (Maiden!);    bei  Bondi  (A.  Grunow).  —  Queensland  (Am.  Dietrich!). 

Nota  1.    Forma  cstriolata  Müll.  Arg,  1.  c.  191   pro  varietate  nie  judicante  non  laudanda  est. 

Nota  2.     Parliculac  stirpium  exsiccatarum  coctae  aquam  plerumque  rubefaciunt. 

Nutzen:  P.  ericifolia  ist  die  einzige  Spezies,  die  sich  dauernd  in  gärtnerischer 
Kultur  befindet  und  zwar  seit  1824.  [Nicholson,  111.  Diction.  of  Gardens  III. 
(1885)   201.1 


Poranthera,  Micrantheum.  21 

Subgen.  2.  Oreoporanthera  Grüning. 

Suffrutex  humilis  habitu  Loiscleuriae  procumbentis,  dioicus.  Stipulae  coriaceae, 
castaneae,  obtusae.  Flores  apetali.  Rudimentum  ovarii  florum  q?  nulluni.  Flores 
utriusque  sexus  solitarii  in  axillis  supremis. 

7.  P.  alpina  Cheeseman  in  Trans.  N.  Zeal.  Inst.  XIV.  (1882)  300;  Hook.  f.  in 
Hook.  Icon.  PI.  (1881)  49  t.  1366.  —  Suffrutex  dioicus  pusillus,  e  basi  ramosissimus, 
3 — 1  %  cm  altus.  Rami  ramulique  ascendentes,  flexuosi,  superne  dense  foliosi,  teretes, 
glabri,  fusco-violacei.  Folia  coriacea,  plerumque  opposita,  lineari-oblonga,  obtusa,  margine 
fere  usque  ad  costam  validam  revoluta,  laevia,  4 — 5  mm  longa  Stipulae  late  ovatae 
vel  trigonae,  obtusae,  integrae,  dz  coriaceae,  castaneae  vel  obscuro-violaceae.  Flores 
in  axillis  supremis  solitarii,  albidi  vel  flavescentes;  pedicelli  filiformes,  foliis  breviores, 
vulgo  4  mm  longi,  superne  incrassati.  Sepala  ovata  vel  oblonga,  obtusa,  2  mm  longa. 
Petala  suppressa.  Glandulae  parvae  5,  bilobatae.  Rudimentum  ovarii  in  floribus  qj1 
nullum.  Stamina  arcuata  lobis  caljcis  breviora.  Capsula  subglobosa,  vix  depressa, 
3-loba.     Styli  bifidi,  breves,  incrassati.     Semina  non  vidi. 

Provinz  Neuseeland:  Südinsel,  Nelson,  Mt.  Arthur,  1200  m  (T.  F.  Cheeseman!); 
Mount  Murchison   (Townson). 

Tribus  II.  Caletieae  (Müll.  Arg.)  Grüning. 

Caletieac  Müll.  Arg.  in  Botan.  Zeit.  XXII.  (1864)  324  pr.  p.  et  in  Linnaea  XXXIV. 
(1865)  324  pr.  p.  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  190  pr.  p.  =* Subtrib.  Eucaletieae 
Müll.  Arg.  +  Subtrib.  Pseudantheae  Müll.  Arg.  1.  c.  —  Golmeiroideae  -f-  Stachy- 
stemoneae  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  552  et  559  pr.  p.  —  Stamina  6  vel  3  vel 
rarius  4  vel  6 — 18  circa  rudimentum  ovarii  3 — 6-lobum  inserta  vel  numerosa,  in 
columnam  centralem  connata.     Antherae  birimosae.     Flores  apetali. 

2.  Micrantheum  Des  f. 

Micrantheum*)  Desf.  in  Mein.  Mus.  Paris.  IV.  (1818)  253  t.  14;  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  195  pr.  p.;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1878)  57;  Baill. 
Hist.  Plant.  XV.  (1874)  240;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  262;  Pax  in  Engl.  u. 
Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  113.  —  Micranthea  Ad.  Juss.  Tent.  Euphorb.  (1824)  24; 
Endl.  Gen.  (1836  —  40)  1120;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  555  t.  26  pr.  p.;  Hook.  f. 
Fl.  Tasman.  I.  (1860)  341.  —  Galetia  Baill.  1.  c.  553  t.  26  pr.  p.;  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  1.  c.   193  pr.  p. 

Flores  monoici,  apetali.  Flos  q? :  Calycis  segmenta  6  vel  4,  ovata  vel  elliptica  vel 
obovata,  imbricata,  biserialia,  petaloidea,  interiora  saepius  majora.  Discus  extrastaminalis 
nullus.  Stamina  3,  segmentis  exterioribus  superposita  vel  6  vel  4,  segmentis  omnibus 
opposita,  rarius  8 — 9  zb  irregulariter  affixa;  filamenta  libera;  antherae  globosae,  in  ala- 
bastro  extrorsae,  birimosae,  loculis  parallelis  longitudinaliter  dehiscentes.  Rudimentum 
ovarii  parvum,  glanduläre,  3  —  6-lobatum.  Flos  Q:  Calycis  persistentis  laciniae  6  vel  4 
lanceolatae,  subaequales  vel  exteriores  paulo  minores.  Discus  hypogynus  3-glanduIosus 
vel  nullus.  Ovarium  3-vel  2-loculare  stylis  3  vel  2  brevibus,  crassiusculis,  impartitis 
coronatum;  loculi  2-ovulati.  Capsula  ovoidea  vel  oblonga,  in  coccos  3  vel  2  bivalves 
dissiliens.  Columella  persistens.  Semina  3  vel  2,  oblonga,  laevia,  carunculata;  embryo 
linearis,  rectus.  —  Frutices  vel  fruticuli  ericoidei,  ramosissimi,  glabri  vel  hispiduli.  Folia 
elliptica  vel  linearia,  coriacea,  integerrima,  brevissime  petiolata,  bina  vel  terna  ad  nodos 
alternantes.  Stipulae  nullae.  Flores  plerumque  parvuli,  axillares,  singuli  vel  subfasci- 
culati,  sexu  irregulariter  permixti,  q?  breviter  pedicellati,    Q    saepius   sessiles. 

Species  3,  Australiae  orientalis  incolae,  quarum  una  Tasmaniam  attingens. 


*)  Nomen  e   vocibus    graecis  /xixqos   et   üv&os  =,ilos    parvulus   —   Cl.   Desfontaines 
scripsit  in  sched.  Micranthea;  confer  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  4  95  not.  1. 


22  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoidcae. 

Systema  generis. 

A.  Calyx    6-merus.      Laciniae    rudimenü    ovarii    3    segmentis 
calycis    exterioribus    oppositae.      Stamina    2X3    episepala 

Subgen.  1.  Eucaletia  (Müll.  Arg.)  Grüning. 
\ .  M.  hexandrum. 

B.  Calyx  6-merus.    Laciniae  rudimenü  ovarii  3  segmentis  calycis 
interioribus  oppositae.    Stamina  3,  rudimenü  lobis  alternanüa 

Subgen.  II.  Eumicrantheum  Grüning. 

2.  M.  ericoides. 

C.  Galyx  4-merus.    Laciniae  rudimenü  ovarii  i.    Stamina  2X2, 

episepala Subgen.   III.  Allenium  Grüning. 

3.  M.  demissum. 
Nota.    Discrimina  subgenerum  me  judicante  ad  tria  gcnera  formanda  non  sufficiunt.    Quoad 

M.  hexandrum  et  ericoides  cl.  Bentham  in  Fl.  austral.  1.  c.  58  merito  judicat:  »the  relation 
of  the  carpels  of  tho  female  flowers  to  the  perianth-segments  is  thc  sarae  in  the  both  species«, 
qua  de  causa  rudimenü  forma  minoris  momenti  videtur.  Quoad  M.  demissum  haec  species  a 
M.  erieoide  fere  reductione  tantura  androecei  et  gynoecei  differt. 

Die  Gattung  kennzeichnet  sich  makroskopisch  durch  aktinomorphc  trimere  Blüten,  deren 
Quirl-  bezw.  Gliederzahl  von  dem  vollzähligem  M.  hexandrum  aus  bei  den  Arten  Nr.  2  und  3 
eine  Reduktion  erfahren  hat,  ferner  durch  die  in  Längsspalten  aufspringenden  Antherenhälften, 
durch  die  eigenartige  Gestalt  des  Fruchtknotenrudimentes  und  schließlich  durch  die  zu  Dreien 
seltener  zu  Zweien  an  den  alternierenden  Knoten  sitzenden  Laubblätter. 

Derartige  ternate  Blätter,  von  denen  die  beiden  seitlichen  Blättchen  als  wohlentwickelte 
Stipulae  zu  deuten  sind,  kommen  bei  keiner  anderen  Gattung  der  Stenolobeae  vor.  Im  Übrigen 
schließt  sich  Micranthcum  eng  an  Pseudaiithus,  des  weitern  auch  an  Stachystemon  an. 

In  anatomischer  Beziehung  hat  es  mit  Poranthera  die  Neigung  zu  einer  Verschleimung  der 
Epidermiszellen  gemein,  trennt  sich  aber  von  ihr  durch  Ausbildung  starker  Hartbastzüge 
sowohl  unterhalb  des  zentralen  Gefäßbündels  als  auch  in  den  Blatträndern,  und  zwar  innerhalb 
des  daselbst  befindlichen  Palissadengewebes.  Da  ich  M.  demissum  nicht  zu  Gesicht  bekam,  kann 
ich  hinsichtlich  des  Blatt  bau  es  nur  die  beiden  übrigen  Arten  besprechen. 

Die  Epidermiszellen,  welche,  von  der  Fläche  gesehen,  nahezu  isodiametrisch  oder  etwas 
gestreckt  und  unregelmäßig  vieleckig  erscheinen,  haben  gerade  Zwischenwände  und  eine  Größe 
bei  M.  hexandrum  von  30 — 50X25  — 50  (a,  bei  M.  ericoides  von  55 — 80X30 — 55  ft.  Ihre 
mittlere  Höhe  beträgt  37  fx,  ihre  in  die  Höhenangabc  mit  einbegriffene  Außenwand  ungefähr  7  tu, 
doch  erreicht  deren  Stärke  an  dem  höckerigen  Blattrand  von  M.  hexandrum  sogar  15 — 19//. 
Einzelne  Epidermiszellen  wachsen  zu  einzelligen  kurzen ,  spitz  zulaufenden  Haaren  aus.  Die 
Epidermiszellen  der  Blattoberseite  teilen  sich  fortgesetzt  in  fast  regelmäßiger  Weise  durch  feine 
horizontale  Scheidewände  und  bilden  dadurch  ein  hypodermatisches  der  Verschleimung  anheim- 
fallendes Speichergewebo  aus.  Die  Verschleimung  geht  —  namentlich  bei  M.  ericoides  —  soweit, 
daß  schließlich  unter  der  äußersten  Epidermis  eine  zusammenfließende  Schicht  einer  gelatine- 
artigen (niemals  braungefärbten)  Masse  zu  finden  ist,  welche  nachVolkens'  Untersuchungen  an 
Wüstenpflanzcn  als  Schutzmittel  gegen  übermäßige  Austrocknung  zu  deuten  wäre.  Die  an  den 
Palissaden  sitzenden  Reste  der  radiären  Scheidewände  lassen  vielfach  noch  eine  blasebalgartige 
Schlängelung  erkennen.  Der  Inhalt  der  Epidermis  der  Unterblattseite  wie  der  die  Gefäßscheiden 
bildenden  Zellen  zeigt  dagegen  oft  starke  Bräunung.  Die  Stomata,  deren  Schließzellen  30 — 37  /* 
lang  und  gewöhnlich  von  2  parallelen  Nebenzellen  begleitet  sind,  liegen  nur  auf  der  Unterseite 
und  weisen  —  vom  Blattinnern  aus  gesehen  —  eine  feine  ineinandergreifende  Zähnelung  auf, 
die  namentlich  bei  M.  ericoides  deutlich  erscheint. 

Während  M.  hexandrum  auf  beiden  Blaltseilen  mit  Palissadengewebe  ausgestattet  ist, 
findet  sich  bei  M.  ericoides  auf  der  Unterseite,  ausgenommen  die  Blattränder  und  die  Median- 
gegend, nur  lockeres  Schwammgewebe.  Eine  deutlich  ausgeprägte  Rippe  fehlt  bei  beiden  Arten. 
Im  Mesophyll  kommen  spärliche  Drusen  und  Einzelkristalle  von  oxalsaurem  Kalk  vor. 

Was  die  Standortsverhältnisse  betrifft,  so  findet  sich  M.  hexandrum  besonders  in 
Flußbetten  und  schattigen  Hohlwegen;  bezüglich  M.  ericoides  sind  von  den  Sammlern  keine 
näheren  Angaben  gemacht.  Letztere  Spezies  scheint  ihr  Areal  im  östlichen  Australien  von  den 
blauen  Bergen  ab  nach  Norden  bis  zur  Mitte  von  Queensland  (Port  Bowen)  zu  haben,  während 
erstere  von  den  genannten  Höhen  ab  nach  Süden  bis  nach  Tasmanien  zu  finden  ist.  In  der 
Gegend  der  Blue  mountains  stoßen  beide  Arten  zusammen.  AI.  demissum  dagegen  bewohnt  die 
Berge  Südaustraliens  in  der  Umgegend  des  Spencer  Golfs. 


Micrantheum.  23 

Subgen.  I.  Eucaletia  (Müll.   Arg.)  Grüning. 

Sect.  Eucaletia  Müll.  Arg.  in  Botan.  Zeitung  (1864)  32  4  et  in  Linnaea  XXXIV. 
(1865)  55  et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  194.  —  Calyx  6-merus.  Laciniae  rudimenti 
ovarii  3  segmenlis  calycis  exterioribus  oppositae.  Stamina  6  vel  raro  9,  bi-  vel  triserialia. 
Flores  conspicui. 

1.  M.  hexandrum  (vel  Micranthea  hexandra)  Hook.  f.  in  Lond.  Journ.  of  Bot. 
VI.  (1847)  283  et  in  Fl.  Tasman.  I.  (I8G0)  342;  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856)  565; 
Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  57.  —  Galetia  micranthcoides  Baill.  Etud. 
Euphorb.  (1858)  55  i  t.  26  et  in  Adansonia  VI.  (1866)  326.  —  Calctia  hexandra  Müll. 
Arg.  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  194.  — Phyllanthus  boroniacus  F.  Müll,  in  sched. 
—  Frutex  ad  3  m  altus.  Ramuli  cinerei,  erecti,  dense  foliosi,  obscure  puberuli. 
Folia  lineari-subspathulata,  acuminata,  rigida,  margine  paululum  incrassata,  glabra, 
10 — 12  mm  longa,  2 — 3  mm  lata,  ternata;  folium  intermedium  duobus  lateralibus 
plerumque  longius;  petioli  vix  1  mm  longi,  rubelli.  Flores  monoici  (interdum  quasi 
dioici),  singuli  vel  perpauci  in  foliorum  superiorum  axillis,  folia  subaequantes,  statu 
sicco  lutei,  statu  vivo  pallide  virides  vel  quoad  foliola  interna  calycis  q1  albi;  pedicelli 
superne  incrassati,  ca.  8  mm  longi.  Calyx  Q*  3 — 4  mm  longus,  glaber;  laciniae 
extexiores  ovato-lanceolatae,  interiores  late  ovatae,  obtusae,  corolloideae,  subduplo  Ulis 
longiores.  Rudimentum  tri-  vel  rarius  6-lobum.  Stamina  6  (rarius  9),  liberia.  Calyx 
Q  masculo  similis,  4 — 5  mm  longus;  laciniae  interiores  basi  glandulis  bilobatis  adnatis 
praeditae.  Styli  3,  crassi,  impartiti.  Capsula  matura  oblonga,  6 — 8  mm  longa,  rigida, 
pallido-fusca,  6-costata,  appendicibus  tribus  uncinatis,  lignosis,  striatis  coronata.  Semina 
(plerumque  3),  cylindrica,  brunnea,  nitida,  carunculata,  4  mm  longa,  1,5  —  2  mm  lata.  — 
Fig.  2  G. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  Coxs  Hiver  (A.  Cunningham!); 
George  River  (Herb,  des  bot.  Gart.  z.  Sydney,  o.  Namen!);  Bathurst  (Hügel!);  Camden 
(Woolls!);  Illawara  (Shepherd!);  Liverpool  (Maiden!);  Lobbs  Hole  (Nat.  Herb.  N.  S.  W. 
o.  Namen!);  Parramatta  (Hügel!).  —  Victoria:  Genoa  River  und  Buffalo  Range 
(F.  Müller);  Buffalo  alto  (Ch.  Walter!,  Williamson!);  Mitta-Mitta-Becken  (Stirling!). 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien  (J.  D.  Hooker!,  Gunn  n.  35!,  Stuart!); 
Port  Dalrymple  (R.  Brown!);  Launceston,  in  schattigen  Hohlwegen  (Laurencen.  232); 
South  Esk  River  (Archer!). 

Nota.  Species  in  hortis  botan.  culta,  1845  in  bort.  Bcrol.,  1846  in  hört.  Vindob.,  nunc 
in  bort.  bot.  Melbourne  (Wein dorfer!). 

Subgen.  II.  Eumicrantheum  Grüning. 

Calyx  6-merus.  Laciniae  rudimenti  ovarii  3  segmentis  interioribus  calycis  oppositae. 
Stamina  3,  segmentis  calycis  exterioribus  superposita.     Flores  exigui. 

2.  M.  ericoides  Desf.  in  Mem.  mus.  Paris  vol.  IV.  (1818)  253  t.  14;  Baill.  in 
Etud.  Euphorb.  (1858)  555  t.  26  f.  19  et  in  Adansonia  VI.  (1866)  328;  Müll.  Arg.  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  190;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  57.  — 
Micrantheum  boroniaceum  F.Müll,  in  Fragm.  Phyt.  Austral.  I.  (1858)  32.  —  Phyll- 
anthus Lhotskyanus  Höchst,  sched.  ex  herb.  mus.  Vindob.  —  Caletia  ericoides  0.  Ktze. 
Rev.  Gen.  I.  (1891)  595.  —  Frutex  ramosissimus,  30—60  cm  altus.  Ramuli  atrocinerei, 
breviter  hispiduli.  Folia  ternatim  alterna,  approximata,  brevissime  petiolata,  lineari- 
elliptica  vel  linearia,  subacuta,  integra,  dr  rigida,  brevipilosa,  5 — 18  mm  longa,  1  J/a — 
2  mm  lata.  Flores  rubelli  parvuli,  monoici  vel  rarius  quasi  dioici,  singuli  vel  bini  vel 
raro  terni  in  foliorum  axillis;  pedicelli  capillares  folia  nondum  aequantes,  vulgo  3  mm 
longi.  Calycis  rf  laciniae  exteriores  oblongae  vel  ovatae,  interiores  ovoideo-ellipticae, 
obtusae,  illis  distincte  longiores  et  latiores,  plerumque  breviciliatae,  1  — 1,5  mm  longae. 
Rudimenti  ovarii  lobi  staminibus  3  liberis  alternantes,  apice  quasi  glandulosi.  Calycis 
Q  segmenta  persistentia,  lanceolata,  acuta,  inter  se  fere  aequalia,  interiora  brevi-ciliata. 
Styli  subulati,  incrassati  breves,  distantes.     Capsula  glabra,  saepius  minutissime  reticulata, 


24 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


6-costata,  stylis  rigidis  hamulatis  coronata,  4 —  5  mm  longa.     Semina  3,   subcylindrica, 
3  —  4  mm  longa,   carunculata.  —  Fig.  5  A — D. 

Ostaustralische  Provinz:  Queensland  und  Neusüdwales. 


Fig.  5.    A — D  Micrantheum  ericoides  Desf.    A  Flos  <5-     B  Inflorescentia.     G  Capsula  matura. 

D  Semen.   —  EM.  ericoides  Desf.  var.  juniperinum  Grüning.     Habitus.   —   F  M.   ericoides 

Desf.  var.  genuinum  Grüning.     Ramus  florifer.  —  Icon.  orig. 

Var.  ct.  genuinum  Grüning.  —  Rami  rigidi,  divaricati.  Folia  elliptica,  ±  obtusa, 
3  —  5  mm  longa,  2  mm  lata,  hirsuta.  Flores  purpurei,  dz  numerosi,  saepius  in  axillis 
ternati.   —  Fig.  5  F. 

Neusüdwales:  Port  Jackson  Distr.  (C  am  fiel  d!);  Sydney  (Betche!);  Blaue  Berge 
(Herb.  mus.  Paris,  o.  Namen!). 


Micrantheurn.  2'^ 

Var.  ß.  intermedium  Grüning.  —  Differt  a  var.  a  ramis  erectioribus,  densius 
foliosis,  foliis  lanceolatis,  acutis,  6  — 14  mm  longis,  1 — 1,5  mm  latis,  minus  pilosis, 
floribus  (J1  paulo  minoribus,  numero  rarioribus. 

Ostaustralien:  ohne  nähere  Angabe  (Bauer!);  Port.  Jackson  (Gaudichaud!) ; 
Sydney  (Stephenson!). 

Var.  y.  juniperinum  Grüning.  —  Rami  elongati,  graciles,  tenues,  dense  foliosi. 
Folia  lineari-lanceolata,  acuta,  1,5 — 1,8  cm  longa,  1  — 2  mm  lata,  glabra  vel  vix  paulum 
pilosa,  supra  nitida,  db  patentia.  Flores  minores  quam  in  var.  a.  Pedicelli  1  —  2  mm 
longi.     Haec  forma  habitu  valde  differt  a  forma  genuina.   —  Fig.  5  E. 

Queensland  (Leichhardt!). 

Nota.  In  Queensland  ad  fluniina  Burnett  et  Brisbane  Rivcr's  speeimina  laciniis  calycis 
valde  angustis  praedita  provenire  videntur,  quibus  cl.  F.  Müller  nomen  M.  boroniaceum  dedit. 

Subgen.  III.  Allenium  Grüning. 

Calyx  4-merus.  Laciniae  rudimenti  ovarii  4.  Stamina  4,  biserialia,  episepala. 
Flores  exigui. 

3.  M.  demissum  F.Müll,  in  Vict.  Nat.  VII.  (1890)  67.  —  M.  hexandrum  Täte 
in  Trans.  Roy.  Soc.  S.  Austr.  XII.  (1889)  28  ex  Ind.  Kew.  Supp.  I.  (1901  —  06)  277.  — 
Allenia*)  Blackiana  Ewart  et  Rees  in  Proceed.  R.  Soc.  Victoria  n.  s.  XXII.  (1909)  8, 
t.  V.  —  Frutex  nanus.  Ramuli  hispiduli.  Folia  ovata  vel  lanceolato-elliptica  vel  linearia, 
coriacea,  brevissime  petiolata,  bina  vel  terna  ad  nodos  alternantes,  pilosa  vel  glabra, 
subtus  costata,  margine  lene  incrassata.  Flores  monoiei,  axillares,  singuli  vel  masculi 
bini,  brevipedicellati.  Flos  Q1:  Calycis  segmenta  4,  biverticillata,  coneava,  petaloidea, 
rubra,  aestivatione  imbricata,  exteriora  ovata,  apiceangustata,  interiora  obovata,  pedicellum 
fere  aequantia.  Stamina  4,  episepala;  antherarum  thecae  sejunetae,  reniformes,  longi- 
tudinaliter  dehiscentes;  filamenta  in  alabastro  curvata,  ad  discum  centralem  minutum 
4-partitum  adnata.  Flos  Q  :  Calycis  segmenta  4,  biverticillata,  persistentia,  basi  lata, 
sensim  attenuata,  acuta,  exteriora  duo  minora  et  aliquantulum  reflexa.  Carpella  ovarii 
2  ;  Stigmata  2  linguiformia,  crassiuscula,  divergentia.  Capsula  oblonga,  sepala  longitudine 
ter  superans,  bilocularis,  2-sperma,  perianthio  cineta.  Semen  oblongum,  laeve,  caruneu- 
latum.  Embryo  viridis,  tenuis,  linearis,  rectus;  cotyledones  radicula  paulo  longiores, 
sed  vix  latiores.  —  Species  a  me  non  visa;  diagnosis  sec.  Ewart  et  Rees. 

Ostaustralische  Provinz:  Südaustralien. 

Var.  c(.  typicum  (Ewart  et  Rees)  Grüning.  —  Folia  glabra  vel  parce  pilosula, 
linearia,  6 — 12  mm  longa.  Capsula  oblonga,  apice  attenuata,  glabra,  longior  quam 
in   var.  ß. 

Südaustralien:  Mt.  Victor  (Tepper);  St.  Vincent  Gulf  (Tepper);  Kangaroo 
Island,  Mount  Compass  (I.  M.  Black). 

Var.  ß.  microphyllum  (Ewart  et  Rees)  Grüning.  —  Fruticulus  nanus  ramosissimus. 
Folia  minuta,  3  mm  longa,  pilosa.  Capsula  oblonga  vel  fere  globosa,  pilosa,  brevior 
quam  in  var.   ct. 

Südaustralien:  Kangaroo  Island,  Snug  Cove  (E.  II.  H.  Griffith). 

Species  exeludendae. 

Micrantheum  triandrum  Hook,  in  Mitch.  Journ.  Trop.  Austr.  3  42  =  Phyll- 
anthus  Mitchelli  in  Benth.  et  Hook.  f.  Fl.  austral.  VI.  (1873)   103. 

Micrantheum  inversum  Planch.  ex  Baill.  Adansonia  II.  (1861 — 62)  237  = 
Olochidion  Fagueti  Müll.  Arg. 

Nomen  non  ad  genus  pertinens. 
Micranthea  Walp.    Repert.   III.  (1844 — 45)  399  =  Odontites  (Scrofulariaceae). 


*)  A  cl.  A.  Ewart  professori  H.  B.  AJlen  dicata. 


26  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideac  et  Ricinocarpoidcac. 

3.  Pseudanthus  Sieb. 

Pseudanthus*)  Sieb,  in  Spreng.  Syst.  Veg.  IV.  2.  (1827)  25;  Spreng.  Gen.  I.  (1830) 
45;  Endl.  in  Fiora  N.  (1832)  392  et  Atacla  bot.  (1833)  H  t.  1 1  et  Gen.  (1838)  328 
et  Gen.  Suppl.  I.  (1841)  1424;  Decne.  in  Ann.  sc.  nat.  ser.  2.  XII.  (1839)  157; 
Baill.  Elud.  Euphorb.  (1858)  556  t.  25;  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865—60)  55 
et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  196;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  262;  Bentb. 
et  F.Müll.  Fl.  auslral.  VI.  (1873)  58;  Baill.  Bist.  Plant.  XV.  (1874)  241;  Pax  in 
Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  113.  —  Chrysostemon  Klotzsch  in  Lehm.  PI. 
Preiss.  II.  (1846  —  47)  332;  Endl.  Gen.  Suppl.  V.  (1850)  93;  Baill.  1.  c.  654.  —  Ghori- 
zotheca  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXII.  (1863)   7  6. 

Flores  monoici,  apetali.  Calyx  rf  6-,  rarius  3 — 4-partitus,  imbricatus,  saepe 
petaloideus.  Laciniae  subaequales  vel  una  interiorum  in  filum  longum  transmutata. 
Discus  nullus.  Stamina  3,  6  vel  numerosa  ad  20,  libera  vel  basi  connata;  antherarum 
thecae  distinctae,  saepius  connectivo  bifido  disjunctae,  extrorsae,  valvis  duabus  dehiscentes. 
Rudimentum  ovarii  minutum,  plerumque  trilobum.  Calyx  Q  masculum  vulgo  aequans; 
laciniae  interdum  ciliatae.  Ovarium  2 — 3-lobum,  2 — 3-loculare  ovulis  in  loculo  quoque 
binis,  post  anthesin  abortu  uniloculare  et  unico  ovulo  praeditum;  styli  2-3,  breves,  crassi, 
divergentes.  Capsula  oblonga  vel  conoidea,  unilocularis,  monosperma,  3 — 6  valvis 
dehiscens.  Semen  oblongum,  laeve,  carunculatum.  Embryo  linearis,  rectus;  cotyledones 
radicula  longiores.  —  Frutices  ericoidei.  Folia  parva,  coriacea,  lineari-oblonga  vel 
ovoidea,  margine  crassiuscula,  subtus  costata,  opposita  vel  alterna.  Stipulae  minutae, 
subulatae  vel  connatae.  Flores  vulgo  parvi  in  axillis  foliorum  superiorum  breviter 
pedicellati  vel  sessiles,  singuli  vel  fasciculati,  sexu  mixti. 

Species  7  australienses. 

Clavis  sectionum  et  specierum. 

A.  Flores  conspicui.     Calycis  q1  laciniae  lineares   1  cm  longae. 

Stamina  6.     Species  orientalis Sect.    1.  Eupseudanthus  Müll.  Arg. 

1 .  P.  pimeleoidcs. 

B.  Flores  parvuli. 

a.  Stamina  3  vel  6.     Calycis  q?  laciniae  ovatae,   1 — 2  mm 

longae.     Species  orientales Sect.   2.  Microcaletia  Müll.  Arg. 

a.   Stamina  6. 

I.  Fruticulus  ±  virgatus.     Perigonium   1  mm  longum  2.  P.  orientalis. 

II.  Fruticuli  rigidi,  divaricali,  ramosissimi. 

1 .  Laciniae   perigonii  q?  2  mm   longae.      Stamina 

interiora  perigonium  fere  aequantia 3.  P.  ovalifolius. 

2.  Laciniae     1    mm    longae.       Stamina    dimidium 

laciniarum  vix  superantia 4.  P.  divaricatissimus. 

ß.  Stamina  3.     Perigonium   1  mm  longum 5.  P.  micranthus. 

b.  Stamina  9  — 18.     Species  occidentales    .    .    Sect.   3.  Chrysostemon  Müll.  Arg. 
a.  Perigonium  Q1  pedicellatum;  laciniae  inter  se  aequales, 

1  mm  longae.     Folia  hispidula 6.  P.  virgatus. 

ß.  Perigonium  q^  sessile,  laciniarum  una  filiformis,  6  mm 

longa.     Folia  glabra 7.  P.  nematophorus. 

Die  Gattung  schließt  sichjsowohl  hinsichtlich  des  Blütenbaues  als  auch  in  bezug  auf  den 
Blattbau  eng  an  Micrantheum  an.  Die  7  Arten  —  sämtlich  kleinstrauchig  und  monözisch  — 
weisen  in  ihrer  erikoiden  Tracht  eine  große  habituelle  Ähnlichkeit  auf.     Sie  haben  alternierende 


*)  Nomen   e   verbis   graecis   xpsvdo?  (=  mendacium)   et  uv&og  (=  flos)  compositum,   quia 
in  specie  »pii?ieleoides*  flosculi  in  ramulorum  apicibus  congesti  florem  decorum  Simulant. 


Pseudanlhus.  27 

Blätter  bezw.  Blättchen  mit  kleinen,  nicht  blattartig  ausgebildeten  Stipulae  und  lassen  in  der  un- 
ansehnlichen Fruchtkapsel  nur  ein  Fach  mit  einem  einzigen  Samen  zur  Reife  gelangen.  Auch 
die  Blüten  sind  bei  den  Sektionen  \  und  2  recht  gleichartig  gebaut,  während  bei  der  3.  Sektion 
eine  Tendenz  zur  Verwachsung  der  hier  zahlreicher  gewordenen  Staubblätter  einsetzt,  die  in  den 
(5  Blüten  der  nächstfolgenden  Gattung  ihren  höchsten  Ausdruck  findet.  Die  genannte  Sektion 
Chrysostemon  enthält  nur  die  beiden  überhaupt  bekannten  Westarten,  die  sich  vom  einstigen 
Urtypus  der  Gattung  aus  fortschreitend  weiter  entwickelt  haben;  und  zwar  zeigt  P.  virgatus 
eine  Reduktion  in  der  Zahl  der  Perigonblätter  auf  3( —  4)  sowie  gewöhnlich  eine  basale  Ver- 
wachsung der  3  zentralen  Stamina,  während  die  Staubblätter  von  P.  nematophorus  häufig  3 
oder  mehr  aus  der  Vereinigung  von  2 — 3  Filamenten  hervorgegangene  Säulchen  erkennen  lassen, 
an  denen  sich  die  getrennten  Theken,  mehr  oder  weniger  sitzend,  in  sehr  ungleicher  Höhe  be- 
finden. Diese  Art  hat  scheinbar  ."i  Kelchblätter;  das  6.  ist  nämlich  in  ein  5—6  mm  langes  faden- 
artiges Gebilde  umgewandelt,  welches  jedenfalls  die  Rolle  einer  Anflugstelle  für  Insekten  spielt. 
Daß  wir  es  hier  mit  einem  metamorphosierten  Segment  des  inneren  Perigonkreises  und  nicht, 
wie  Müller  Arg.  angibt,  mit  einer  umgebildeten  Drüse  zu  tun  haben,  erwies  sich  bei  Hori- 
zontalschnitten  durch  den  Blütenboden  aus  .der  Stellung  des  in  den  Faden  führenden  Gcfäß- 
bündels. 

Von  Interesse  dürfte  sein,  daß  sich  eine  ähnliche  Umgestaltung  der  Pcrianthabschnilte  und 
zwar  der  inneren  bereits  in  den  ersten  Anfängen  bei  einer  östlichen  Art  (P.  pimeleoides)  kund 
gibt,  hier  allerdings  in  der  weiblichen  Blüte;  die  ±  verschmälerten  und  verkürzten  Kelchsegmentc 
zeigen  hier  oft  in  ihrer  oberen  Ausrandung  einen  fädliehen  Fortsatz  des  Mittelnerven,  der  unter 
der  ausgereiften  Kapsel  bis  3  mm  lang  wird. 

In  blattanatomischer  Beziehung  erscheint  die  Gattung  durchaus  einheitlich.  Die 
Verschleimung  der  Epidcrmiszellcn  und  die  hierdurch  hervorgehende  Schlcimansammlung  untn- 
der  mit  starker  Außenwand  versehenen  äußersten  Epidermisschicht  der  Blattoberfläche  haben 
alle  Arten  mit  Micrantheum  gemein,  auch  weisen  sie  wie  letzteres  mehr  oder  weniger  zahlreiche 
Ilartbastfasern  unterhalb  des  Blattnerven  auf,  sie  unterscheiden  sich  aber  in  auffälliger  Weise 
von  ihm  durch  die  Lage  der  Sklerenchymfasern  im  Blattrand;  dieselben  befinden  sich  stets  dicht 
unter  der  Epidermis  und  niemals  innerhalb  der  daselbst  befindlichen  Palissadenzellen.  Dieses 
Merkmal  hat  Pseudanlhus  indessen  mit  Slaehystemon  gemein.  Die  Zahl  der  Bastfasern  an  den 
genannten  Stellen  ist  für  die  einzelnen  Arten  nicht  konstant,  sie  schwankt  zwischen  \  3  und  60. 
Das  von  der  Fläche  gesehene  polygonale  Netz  der  oberen  Epidermis  weist  durchweg  gerad- 
linige, fast  isodiametrische  Maschen  von  4  5 — 60  tu  Durchmesser  auf.  Die  Außenwand  der  Epi- 
dermis ist  rund  um  das  Blatt  herum  sehr  stark  (9 — 4  4  u);  mehrere  Arten  bilden  am  Rand  und 
dem  unteren  Kiel  des  Blattes  derbe  aus  einer  ausgewachsenen  Zelle  hervorgegangene  Höcker  oder 
kurze  Haare  aus.  Die  Stomata,  welche  den  in  Fig.  \H  skizzierten  Bau  besitzen,  liegen  durchweg 
nur  auf  der  Unterseite  der  Blätter  und  zwar  ziemlich  dicht.  Die  von  2  Nebenzcllen  begleiteten 
derben  Schließzellen  haben  meist  eine  Länge  von  30  u. 

Das  Mesophyll  der  Blaltunterseite  ist  bei  P.  orientalis,  ovalifolius,  divaricatissimus  und 
nematophorus  palissadenähnlich,  sonst  mehr  schwammartig.   Speichertracheiden  sah  ich  nirgends. 

Reichliche  Oxaldrusen  fanden  sich  bei  beiden  Westarien  namentlich  auch  in  den  Gefäß- 
scheiden, sonst  nur  noch  bei  P.  orientalis. 

Ein  Bestimmungsschlüssel  auf  anatomischer  Grundlage  läßt  sich  nicht  aufstellen. 

Was  die  phylogenetische  Verwandtschaft  der  östlichen  Endemen  betrifft,  so  ergibt 
sich  diese  aus  der  in  obiger  Clavis  specierum  nach  den  eingetretenen  Progressionen  aufgestellten 
Reihenfolge. 

Die  Standortsverhältnisse  der  einzelnen  Arten  sind  —  soweit  bis  jetzt  bekannt  — 
folgende : 

P.  pimeleoides  wächst  in  Neusüdwales  und  Victoria  nicht  zu  fern  vom  Meere  auf  Lehm- 
boden, geht  aber  schon  in  die  blauen  Berge  hinein.  Auch  P.  orientalis  hält  sich  noch  an  die 
flachere  Küste  von  Neusüdwales;  er  liebt  litorale  Haiden  und  Sandhügel.  P.  ovalifolius  ist  weiter 
nach  Süden  —  Victoria  und  Tasmanien  —  vorgedrungen,  wo  er  Gebirgstäler  bevorzugt,  während 
P.  divaricatissimus  sich  den  Gebirgen  von  Neusüdwales  und  Victoria  angepaßt  hat.  P.  micranthus 
endlich  hat  eine  etwas  abgelegene  Heimstätte  im  südlichsten  Australien  gefunden. 

Von  den  westlichen  Formen  liebt  P.  virgatus  feuchte  kiesige  Böden  in  Strauchhaiden  und 
lichten  Wäldern;  er  ist  laut  Diels  (in  Engler's  bot.  Jahrb.  XXXV.  [4905]  334)  im  Südosten  der 
Südwestregion  vom  Avon  District  bis  Cape  Arid  eine  häufige  Pflanze.  P.  nematophorus  dagegen 
scheint  selten  zu  sein  und  wurde,  soweit  mir  bekannt,  bisher  nur  auf  sandig-felsigen  Stellen  an 
dem  ziemlich  nördlich  gelegenen  Murchison-Fluß  gefunden. 


28  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideac  et  Ricinocarpoideae. 

Sect.  1 .  Eupseudanthus  Müll.  Arg. 

Eupseudanthus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865 — 66)  55  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  196.  —  Flores  q?  conspicui;  calycis  laciniae  petaloideae,  purpureae  vel 
ochraceae,  lineares,  ad  i  cm  longae.  Stamina  6,  ad  rudimentum  ovarii  incomplete  ad- 
natum.     Discus  nullus.     Folia  alterna. 

Species  orientalis. 

1.  P.  pimeleoides  Sieb,  in  Spreng.  Syst.  veg.  IV.  2.  (1827)  23;  Endl.  in  Flora 
II.'  (1832)  293  t.  4  et  in  Atact.  bot.  (1833)  11  t.  II;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858) 
556  t.  25  et  in  Adansonia  VI.  (1866)  328;  Müll.  Arg.  in  Linnaea  1.  c.  55  et  in  DC. 
Prodr.  1.  c.  196;  Benth.  et  F.  Müll.  FI.  austrat  VI.  (1873)  59.  —  Suffruticulus  glaber, 
erectus,  2  0 — 60  cm  altus,  e  basi  ad  apicem  ramosus,  inferne  plerumque  nudus.  Cortex 
cinereo-fuscus,  transversim  rugulosus,  saepe  longitudinaliter  rimosus.  Rami  fastigiati, 
rigidi,  ramulosi,  inferne  cicatricosi.  Folia  alterna,  approximata,  erecto-patentia,  brevis- 
sime  petiolata,  lanceolata  vel  lineari-lanceolata,  acuminata,  margine  cartilagineo  scabrida, 
rigida,  supra  canaliculata,  8  —  12  mm  longa,  1,5 — 2  mm  lata.  Stipulae  antice  fere 
connatae,  basi  latae,  margine  scarioso  fimbriato-denticulatae,  apice  cuspidatae,  plerumque 
cinereae,  2  mm  longae.  Flores  (J1  in  ramulorum  apice  conferti  (4 — 6),  basi  bracteis 
ovatis,  imbricatis,  fuscis,  margine  lanuginosis  cincti;  pedicellus  5  mm  longus.  Perigo- 
nium  6-partitum,  purpureum  vel  ochraceum,  0,8 — I  cm  longum;  laciniae  erectae, 
lineares,  obtusae,  tres  exteriores  cum  interioribus  tribus  alternantes,  demum  induratae 
persistentes.  Stamina  6,  tria  exteriora  breviora  laciniis  calycis  exterioribus  opposita,  tria 
interiora  longiora  alternantia,  ad  rudimentum  ovarii  inconspicuum  incomplete  adnata; 
antherae  extrorsae;  thecae  fere  oppositae,  basi  connectivo  crassiusculo  disjunctae,  in- 
aequaliter  affixae;  pollinis  grana  globosa  granulosa.  Flores  Q  inter  flores  masculos 
vel  in  axillis  superioribus  sive  singuli  sive  perpauci,  sessiles.  Calyx  (5 — )6-partitus, 
2 — 3  mm  longus;  laciniae  ovatae,  apiculatae  vel  emarginatae  mucronataeque,  breviter 
lanuginoso-crenatae,  basi  intus  barbatae,  vix  glandulosae,  imbricatae,  conniventes. 
Ovarium  sessile,  ovato-oblongum,  trilobum;  styli  3,  incrassati,  subulati,  divergentes, 
intus  purpurei,  papilloso-stigmatosi.  Capsula  membranacea,  conica,  6-costata,  serius 
valvis  6  dehiscens,  abortu  monosperma,  5  —  6  mm  longa.  Semen  ovato-globosum,  laeve, 
carunculatum.  —  Fig.  6  C — F. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  auf  Lehmboden  bei  Port  Jackson 
(Sieber  n.  292!  und  Fl.  mixt.  n.  528!,  Camfield!,  F.  Müller),  Illawarra  (Shep- 
herd),  Blaue  Berge  (Miss  Atkinson),  George's  River  (Oldfield!),  Linden  (Maiden 
und  Cambage!);  Victoria  (Woolls). 

Sect.  2.  Microealetia  Müll.  Arg. 

Microcaletia  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865  —  66)  55  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  194.  —  Flores  parvuli,  breviter  pedicellati.  Laciniae  calycis  q1  6,  ±  peta- 
loideae, albidae  vel  rubellae.  Stamina  3  vel  6,  libera.  Rudimentum  ovarii  minutum, 
trilobatum.     Folia  plerumque  opposita. 

Species  orientales. 

2.  P.  orientalis  F.  Müll.  Fragm.  II.  (1860  —  61)  14;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  197;  Benth.  et  Hook.  f.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  60.  —  P.  Brunonis 
Endl.  in  sched.  —  Caletia  orientalis  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  327  ex  parte.  — 
C.  linearis  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXII.  (18  63)  79  et  in  DC.  Prodr.  1.  c.  194;  Baill. 
1.  c.  327.  —  Fruticulus  humilis,  10 — 20  cm  altus,  rigidus,  basi  ramosissimus,  ±  vir- 
gatus,  dense  foliosus,  radice  palari  nigra  praeditus.  Folia  alterna,  patentia,  fere  sessilia, 
spathulato-  vel  lineari-oblonga,  obtusa,  margine  cartilagineo  scabriuscula,  semiplicata, 
5  9  mm  longa,  1,5 — 2  mm  lata.  Stipulae  ovatae,  fimbriolato-denticulatae,  0,5  mm 
longae,  fuscae,  ±  decurrentes.  Flores  (j1  ad  apices  ramulorum  bini  vel  fasciculati, 
flavido-virides;  pedicellus  [2  mm  longus.  Perigonii  segmenta  3  +  3,  lineari-oblonga, 
acutiuscula,  interiora  tria  exterioribus  paulo  latiora  et  longiora,    1  mm  longa.     Stamina 


Pseudanthus. 


29 


Fig.  6.     A-B  Pseudanthus  divaricatissimus   (Müll.  Arg.)  Benth.     A  Habitus.     A'  Flos   <$.     B 

Flos  Q   sepalis  4  rescctis.  —  C—F  P.  pimeleoides  Sieb.     0  Habitus.     D  Flos   <5-     E  Columna 

staminalis.     F  Antherae  facies  interna.  —  Icon.  orig. 


30  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

et  antherae  ut  in  specie  praecedente  sed  filamenta  breviora,  ad  rudimentum  incon- 
spicuum  haud  adnata.  Flores  Q  sive  solitarii  inter  flores  qj*,  sive  bini  in  summitate 
ramulorum,  sessiles.  Tepala  6,  ovata,  obtusa,  imbricata,  inter  se  aequalia,  viridia, 
margine  albo-membranacea,  scaphoidea,  rigidula.  Ovarium  oblongo-ovalum,  1,5  mm 
longum,  fere  teres,  triloculare;  styli  brevissimi,  trigoni,  intus  sligmatosi,  rubelli.  Capsula 
oblonga,  calycem  duplo  vel  triplo  superans,  ca.  4  mm  longa,  valvis  6  lanceolatis  mucro- 
natis  dehiscens.  Semen  unicum,  3  mm  longum,  1,5  mm  lalum,  ellipsoideo-ovatum,  laeve, 
lüscum;  caruncula  livida,   1  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Ohne  nähere  Angabe  (R.  Brown!);  auf  litoralen 
Heiden  des  außertropischen  Ostaustraliens  (F.  Müller);  Neusüdwales,  auf  Sand- 
hügeln  bei  Port  Jackson  und  Botany  Bay  (A.  und  R.  Cunningham!),  Tweed  River 
(C.  Moore),  Port  Jackson  District  (Camfield!),  Byron  Bay  (Betche!).  —  Laut 
F.  Müller  (II.  Census  of  Austr.  Plants  [1889]  32)  auch  in  Queensland. 

3.  P.  ovalifolius  F.  Müll,  in  Transact.  Phil.  Inst.  Victor.  II.  (1857)  66;  Benth. 
et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  59.  —  Caletia  ovalifolia  Müll.  Arg.  in  Linnaea 
XXXIV.  (1865—66)  55  et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  194;  Baill.  Adansonia  VI. 
(1866)  327.  —  C.  Wilhelmi  F.  Müll,  ex  DG.  Prodr.  1.  c.  194.  —  Fruticulus  rigidus. 
ramosissimus,  10 — 25  cm  altus.  Ramuli  ±  divaricato-ascendentes,  plerumque  angulosi, 
glabri  vel  minutissime  pubescentes.  Folia  ad  apices  ramulorum  approximala,  opposita 
vel  alternantia,  brevi-petiolala,  ovato-elliptica,  obtusa,  apice  leviter  recurva,  margine  albido- 
crassiuscula,  coriacea,  laevia,  infra  scabrido-carinata,  4  mm  longa,  2 — 2,5  mm  lata. 
Stipulae  lato-lanceolatae,  scariosae,  fimbriatulae.  Flores  q?  in  axillis  supremis  ±  fasci- 
culati,  breviter  pedicellati,  albidi  vel  rubelli,  folia  nondum  aequantes.  Perigonium  6-par- 
titum,  imbricatum,  2  mm  longum;  laciniae  ovatae  vel  spathulato-lineares,  obtusae,  inter  se 
aequales.  Stamina  ut  in  specie  praecedente,  interiora  perianlhio  paulo  breviora,  loculis 
aulherarum  globosis  multoties  longiora.  Flores  Q  saepius  in  apice  ramulorum  approximati, 
sessiles;  ßegmenta  1  mm  longa,  rubella,  albo-marginata.   Ovarium  parvulum.  Capsula  ignota. 

Ostaustralische  Provinz:  Victoria,  in  Tälern  des  Grampiangebirges  (C.  Wal- 
ter!, Wilhelmi!);  Neusüdwales  (F.  Müller). 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien  (F.  Müller);  Flinders  Island  (Milligan). 

4.  P.  divaricatissimus  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benlh.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI. 
(1873)  60.  —  Caletia  divaricatissima  Müll.  Arg.  in  Flora,  n.  R.  XXII.  (1864)  486  et 
in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  194.  —  C.  Orientalis  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866) 
327  p.  parte.  —  Fruticulus  rigidus,  intricato-  et  divaricato-ramosissimus,  ca.  20  cm 
altus.  Cortex  atrocinereus,  rimosus.  Folia  ad  apices  ramulorum  ±  angulosorum  ap- 
proximata,  opposita,  patentia,  ovato-elliptica,  obtusa  vel  orbicularia,  sublus  uninervia, 
laevia  vel  statu  sicco  rugulosa,  margine  crassiusculo  subrecurva,  3 — 5  mm  longa;  pe- 
tiolus  y2  mm  longus.  Stipulae  fuscae,  ante  petiolum  connatae,  ibidem  lanuginoso- 
ciliatae,  quasi  decurrentes,  0,5  mm  longae.  Flores  tf  ad  apices  ramulorum  bini  vel 
complures,  minutissimi,  rubelli  vel  albi,  subglobosi,  diametro  nondum  1  mm  melientes; 
pedicelli  basi  bracteali,  turbinati,  1  mm  longi.  Perianthii  segmenta  6,  imbricata,  spathu- 
lato-oblonga,  apice  rolundata,  inter  se  aequalia.  Stamina  ut  in  praecedente,  exteriora 
dimidium  fere  laciniarum  aequantia;  filamenta  crassiuscula.  Rudimenti  ovarii  lobi  sta- 
minibus  exlerioribus  superpositi.  Flores  Q  solitarii,  in  axillis  superioribus  sessiles, 
paulo  majores  quam  masculi.  Laciniae  perigonii  6-partiti  imbricatae,  ovatae,  obtusae, 
apice  ustulatae,  brevissime  ciliatae,  1,5  —  2  mm  longae,  exteriores  interioribus  latiores 
et  longiores.  Ovarium  oblongo-ovatum,  subtrigonum,  stylis  subulatis,  crassiusculis,  in- 
tegris,  divergentibus,  rubris  coronatum.  Capsula  conoidea,  teres,  laevis,  pallido-viridis, 
6-valvalim  dehiscens,  4 — 5  mm  longa.  Semen  fere  globosum,  laeve,  fusco-cinereum, 
carunculatum,   2,5  —  3  mm  longum. 

Ostaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuinus  (Müll.  Arg.)  Grüning.  —  Caletia  divaricatissima  a.  gamma 
Müll.  Arg.  1.  c.  —  Folia  oblongo-elliplica  vel  elliptico-lanceolata,  obtusa  vel  subacuta, 
vulgo  5  mm  longa,  2 — 3  mm  lata.  —  Fig.  6A — B. 


Pseudanthus.  31 

Neusüdwales:  Blaue  Berge  bis  zur  Höhe  von  1000  m  (A.  Cunningham;  B. 
Cunningham!),  Port  Jackson  (F.  Müller),  Wentworth  Falls  (Maiden!).  —  Vic- 
toria: Gipfel  des  Felsengebirges  am  M'Alister  River,  Mount  Macedon  und  Granitfelsen 
am  Yowaka  River  (F.  Müller). 

Var.  ß.  orbicularis  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Fl.  austral.  1.  c.  —  Caletia  divariea- 
tissima  ß.  orbicularis  Müll.  Arg.  1.  c.  —  G.  Orientalis  ß.  orbicularis  Baill.  in  Adan- 
sonia  VI.  (1866)  327.  —  Fruliculus  divaricatissimus  ad  30  cm  altus.  Folia  orbicularia, 
basi  subcordala,  brevipetiolata,  1,5 — 2  mm  lata.  Stipulae  ovatae,  vix  conspicuae,.  caducae. 
Flores  minores  quam  in  var.  a. 

Victoria:  Gipps  Land  (F.  Müller!). 

5.  P.  micranthus  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  59;  F.  Müll. 
Fragm.  XII.  (1882)  H.  —  Fruticulus  nanus,  rigidus,  ramosissimus,  glaber.  Rami 
graciles,  parce  angulosi.  Folia  brevissime  petiolata,  ovata,  coriacea,  plicata,  2  — 
5  mm  longa.  Stipulae  minutissimae.  Flores  q?  in  axillis  bractearum  fuscarum  bini 
vel  terni;  pedicelli  turbinali,  0,5 — 1  mm  longi.  Perigonii  laciniae  1mm  longae,  tres 
interiores  latiores  et  magis  petaloideae  quam  exleriores.  Stamina  3,  perigonium  fere 
aequantia,  laciniis  interioribus  alternanlia.  Tres  lobi  rudimenti  ovarii  laciniis  interioribus 
oppositi.  Floris  Q  perigonium  5-partitum,  ca.  2  mm  longum.  Ovarium  parvum,  bi- 
vel  triloculare,  oblongo-conicum,  stylis  longis  divergenlibus,  stigmatosis  coronatum. 
Capsula  obliquo-ovoidea,   4 —  5  mm  longa,  monosperma.  —   Species  a  me  non  visa. 

Ostaustralische  Provinz:  Südaustralien,  bei  Adelaide  (Whiltacker); 
Encounter  Bay  (Tepp er). 

Sect.   3.  Chrysostemon  Müll.  Arg. 

Chrysostemon  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865—66)  56  et  in  DG.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  197.  —  Flores  parvuli.  Perigonium  pedicellatum  vel  sessile,  3  —  6- 
partitum,  vix  petaloideum.  Stamina  9 — 18,  libera  vel  basi  connata.  Thecae  connec- 
tivo  lato,  cuneiformi  vel  bifido  sejunctae.  Rudimentum  ovarii  minutum  trilobum.  Folia 
vulgo  opposila. 

Species  occidentales. 

6.  P.  virgatus  (Klotzsch)  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865 — 66)  56  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  197;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  329;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  60.  —  P.  ocoidentalis  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858—59)  107 
et  IV.  (1863)  3  5.  —  P.  nitidus  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  1.  c.  197.  —  Chrysostemon 
virgatus  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1846 — 47)  2  32.  —  Ghorizotheka  micran- 
theoides  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXII.  (1863)  76.  —  Suffruticulus  e  radice  crassa  lignosa 
erectus,  multicaulis,  superne  parce  ramosus,  2  0 — 40  cm  altus.  Bami  cinerei  decursu 
stipularum  acute  angulosi.  Ramuli  ullimi  virides  vel  rubiginosi,  hirti  vel  brevipilosi. 
Stipulae  setaceae,  rigidac,  plerumque  recurvae,  puberulae,  2  mm  longae.  Folia  opposila, 
plana,  oblongo-elliptica,  obtusa,  luleo-viridia,  ad  marginem  incrassalum  et  subtus  ad 
costam  hispidula,  4  —  9  mm  longa,  2  mm  lata;  peliolus  1mm  longus.  Flores  q?  in 
axillis  superioribus  solitarii  vel  rarius  bini,  lutei;  pedicellus  3 — 4  mm  longus.  Calyx 
3 — 4-  vel  interdum  5-partitus;  laciniae  ovatae,  acutiusculae,  nunc  integrae  nunc  parce 
dcntato-incisae,  1,5  mm  longae.  Discus  extrastaminalis  nullus.  Stamina  9  — 16,  ex- 
trorsa,  libera  vel  interiora  basi  connata  et  calycem  fere  aequantia;  thecae  connectivo 
lato,  cuneiformi  disjunetae.  Flores  Q  masculis  intermixli.  Calyx  4(—  5)-partilus,  bre- 
vissime pedicellalus;  tepala  lanceolata,  acuta,  denticulata,  1  mm  longa.  Discus  nullus. 
Ovarium  oblongo-ovatum,  biloculare,  1  mm  longum;  styli  vulgo  2,  incrassali,  subulati, 
recurvi,  rubri,  intus  papillosi,  1  mm  longi.  Capsula  ovala,  apice  sensim  attenuata, 
rugulosa,  parce  hispida,  monosperma,  4 — 6  mm  longa.  Semen  ovatum,  laeve,  fuscum, 
caruneulatum,   4  mm  longum. 

Westaustralische  Provinz:  Ohne  nähere  Angabe  (Dru mm ond  1.  scr.  n.  725!), 
Swan  River  (Drummond    5.  ser.  n.  222!);    auf  sumpfig-steinigem  Gelände  der  Hoch- 


32  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae, 

ebene  des  Berges  Bakewell  bei  York  (Preis s  n.  1230!);  Kaigan  River  (F.  Müller, 
Oldfield),  Fitzgerald  und  Gardner  Rivers  (Maxwell),  Plantagenet,  am  Ostfuß  des 
Toolbrunup,  in  lichtem  Jarrahwald  auf  feuchtem  kiesigem  Sand,  200  m  (Diels  n.  4618!); 
Kent,  zwischen  Hammersley  und  West-River  in  Melaleuken-Gebüsch  auf  feuchtem,  kiesig- 
lehmigem Boden,  250  m  (Diels  n.  480  I !) ;  nördlich  von  Esperance  in  lichtem  Gebüsch 
(Diels  n.  5433!). 

Nota  4.     Species  quoad  longitudinem,  colorem  et  asperitatem  foliorum  valde  ludit. 

Nota  2.     De  P.  nitido  confer  Fl.  austr.  1.  c.  61. 

7.  P.  nematophorus  F.  Müll.  Fragm.  IL  (4  860 — 61)  14;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  197;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  328;  Benth.  et  F.  Müll.  FL  austral. 
VI.  (1873)  61.  —  Fruticulus  virgatus,  ramosissimus,  30 — 50  cm  altus.  Ramuli  cinerei, 
subquadrangulares.  Folia  decussata  vel  in  ferne  alterna,  lineari-lanceolata  vel  subovata, 
acuta,  breviter  petiolata,  ad  marginem  albidum  et  subtus  ad  costam  scabriuscula,  6  — 
12  mm  longa,  1,5 — 2  mm  lata.  Stipulae  deltoideo-subulatae,  glabrae,  1mm  longae. 
Flores  (jf  sessiles,  in  supremis  axillis  conferti,  vulgo  4 — 7.  Laciniarum  calycis  tres 
externae  ovatae,  obtusae,  parce  crenatae,  purpurascentes,  1  mm  longae,  duo  internae 
paulo  breviores  et  angustiores,  reliqua  in  filum  rigidulum  purpureum,  4 — 6  mm  longum 
transmutata.  Discus  nullus.  Stamina  12  — 18,  extrorsa;  filamenta  libera  vel  basi  con- 
nata,  crassiuscula,  apice  bi-  vel  trifida,  centralia  calycem  fere  aequantia.  Flores  Q 
rarissimi  inter  (J*;  calyx  sexpartitus,  1,3  mm  longus;  laciniae  anguste  lanceolatae, 
acutae.  Styli  2.  Capsula  glabra,  4 — 6  mm  longa,  2,5  mm  lata,  valvis  4  anguslo- 
lanceolatis  dehiscens.  Semen  ellipsoideum,  laeve,  pallido-fuscum,  4  mm  longum ;  ca- 
runcula  minuta. 

West  australische  Provinz:  Auf  sonnigen  und  felsigen  Stellen  am  Murchison- 
Fluß  (Oldfield  comm.  Diels  n.  6580!). 

Species  excludendae. 

Pseudanthus  chryseus  Müll.  Arg.    1  =  Stachystemon  pol;/ andrus 
—  polyandrus  F.  Müll.  f  (F.  Müll.)  Benth. 

4.  Stachystemon  Pianch. 

Stachystemon*)  Pianch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  of  Bot.  IV.  (1845)  471  t.  15; 
Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  560;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  198; 
Benth.  et  F.  Müll.  FL  austral.  VI.  (1873)  61;  Baill.  Hist.  Plant.  XV.  (1874)  241; 
Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  273;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5. 
(1890)   202. 

Flores  monoici,  apetali.  Flos  Q1:  Calycis  segmenta  6,  imbricata,  erecta,  subae- 
qualia,  integerrima,  rigidula.  Discus  nullus.  Stamina  numerosa,  omnia  vel  interna 
tantum  in  columnam  centralem  connata.  Antherae  sessiles  \el  exteriores  filamenlis 
liberis  praeditae;  thecae  distinctae,  extrorsae,  bivalvatim  dehiscentes.  Rudimentum  ovarii 
nulluni.  Flos  Q :  Calycis  segmenta  latiora  et  magis  membranacea  quam  in  mare. 
saepius  fimbriata.  Ovarium  conicum,  2-  vel  rarius  3-lobum,  stylis  2 — 3,  crassis,  re- 
curvatis  coronatum,  prima  juventute  2 — 3-loculare,  ovulis  in  loculo  quoque  binis. 
Capsula  septis  evanidis  1-locularis,  monosperma.  Semen  oblongum,  laeve,  carunculatum. 
Embryo  cylindricus,  tenuis,  in  albumine  copioso  situs.  —  Suffrutices  ericoidei.  Folia 
alterna,  brevissime  petiolata,  simplicia,  angusta,  uninervia,  acuta  vel  obtusa,  coriacea, 
glabra.  Stipulae  subulatae,  scariosae,  persistentes.  Flores  sessiles  vel  breviter  pedi- 
cellati,  ad  apices  caulium  vel  ramorum  fasciculati,  qj1  interdum  permulti  cum  1 — 5  Q. 
Columna  staminea  cylindrica,  perigonio  longior,  interdum  valde  elongata. 

Species   3  in  Australia  occidentali  endemicae. 


Nomen  e  verbis  graecis  om'c/v?  =  spica  et  ffr^uwc  —  stamcn  compositum. 


Stachystemon.  33 

Clavis  specierum. 

A.  Stamina    10 — 25;   filamenta  externa  libera,    interna   in  co- 

lumnam  connata 1.  S.  polyandrus. 

B.  Stamina   valde   numerosa;    antherae   ad  columnam  cylindri- 
cam  sessiles. 

a.  Folia  4 — 6  mm  longa;  columna  ca.   8  mm  metiens   .    .    2.   S.  brachyphyllus. 

b.  Folia   14 — 18  mm;  columna  ad  2  cm  longa 3.   8.  vermicularis. 

Die  3  habituell  einander  sehr  ähnlichen  Arten  der  Gattung  könnten  sehr  gut  mit  der  Sektion 
Chrysostemon  des  vorhergehenden  Genus  vereinigt  werden.  Es  besteht  die  Wahrscheinlichkeit, 
daß  die  ersteren  sich  direkt  aus  den  westaustralischen  Pseudanthus- Avien  fortentwickelt  haben. 
Diese  verrieten  schon  eine  Tendenz,  sich  der  Insektenbestäubung  mehr  anzupassen;  bei  den 
Stachystemon- Arten  tritt  diese  Neigung  weiter  in  Erscheinung.  Die  Staubblätter  nehmen  an  Zahl 
zu  und  heben  sich  dadurch,  daß  sie  zu  einer  Säule  verwachsen  und  sich  verlängern,  weit  aus 
dem  kleinen  Perigon  heraus;  außerdem  bildet  sich  noch  durch  die  dichte  Stellung  der  Blüten 
an  den  Stengelspitzen  eine  Art  von  Schauapparat  aus,  welcher  gute  Anflugstellen  in  Gestalt  der 
auffallend  gefärbten  wurmartigen  Staubfadensäulen  darbietet.  S.  polyandrus  weist  als  Über- 
gangsform bereits  eine  deutliche,  aus  der  Vereinigung  vieler  Stamina  hervorgegangene,  etwas 
verlängerte  Mittelsäule  mit  freigebliebenen  äußersten  Staubblättern  auf,  bei  den  beiden  übrigen 
Stachystemon- Arten  ist  dann  die  Verwachsung  und  Verlängerung  der  an  Zahl  bedeutend  gesteigerten 
Filamente  eine  vollständige  geworden. 

Der  innere  Bauplan  der  Blätter  ist  bei  Pseudanthus  und  Stachystemon  der  nämliche, 
weshalb  ich  auf  das  bei  der  vorigen  Gattung  Gesagte  verweise.  Die  Ähnlichkeit  des  anatomischen 
Baues  der  Blätter  beider  Gattungen,  welche  ebenfalls  für  die  nahe  Verwandtschaft  derselben 
spricht,  bringt  es  mit  sich,  daß  die  einzelnen  Arten  nur  unsicher  mittelst  des  Mikroskopes  zu 
unterscheiden  sind. 

Die  3  Stachystemon- Arten  zeigen  dieselben  verschleimenden  Epidermiszellen  mit  15  tu  starker 
Außenwand  wie  Pseudanthus.  Stomata  finden  sich  ebenfalls  nur  auf  der  Unterseite  des  Blattes. 
Die  Netzzeichnung  der  oberen  Epidermis  besteht  aus  mehr  oder  weniger  isodiametrischen,  viel- 
winkeligen Maschen  von  45 — 60  tu  Durchmesser.  Während  S.  polyandrus  und  brachyphyllus 
auf  beiden  Blattseiten  echte  Palissaden  aufweisen,  zeigen  sich  bei  S.  vermicularis  auf  der  Unterseite 
nur  locker  gestellte  palissadenähnliche,  oft  biskuitförmige  assimilierende  Zellen.  Die  Zahl  der 
Sklerenchymfasern  ist  bei  den  3  Arten  bezeichnend;  sie  beträgt  für 

S.  polyandrus  \  "unterhalb  des  1  22—24  im  äußerslen  ca.  24. 
S.  brachyphyllus  1  zentralen  >  7—9  Blattrand-  "  9' 
S.  vermicularis     j  Gefäßbündels:  )   26—3-1  „      0. 

Über  die  Verbreitung  und  Standortverhältnisse  der  Arten  ist  wenig  bekannt;  nur  von  S. 
vermicularis  erfahren  wir,  daß  er  sich  im  schützenden  Gebüsch  sandiger  offener  Eucalyptus- 
Wälder  vorfindet. 

1.  S.  polyandrus  (F.  Müll.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
62.  —  Pseudanthus  polyandrus  F.  Müll.  Fragm.  II.  (1860—61)  et  IV.  (1863)  35; 
Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  196;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  329. — 
P.  ehryseus  Müll.  Arg.  in  Flora  n.  s.  XXII.  (1864)  486  et  in  DC.  Prodr.  1.  c. ;  Baill. 
1.  c.  328.  —  Suffrutex  e  radice  crassa,  lignosa  multicaulis,  ca.  18  cm  altus.  Caules 
simplices  vel  parce  ramosi,  erecti,  glabri,  statu  sicco  longitudinaliter  rimulosi,  vix  an- 
gulosi.  Folia  alterna,  breviter  petiolata,  lineari-elliptica,  supra  ±  canaliculata,  obtusa, 
glabra,  luteo-viridia,  5 — 10  mm  longa,  2  mm  lata.  Stipulae  1mm  longae,  subulatae, 
scariosae,  fuscae,  parce  fimbriatae.  Flores  sexu  mixti,  in  apice  caulium  vel  ramulorum 
congesti.  Calyx  (j*  6-partitus,  brevipedicellatus ;  segmenta  imbricata,  inter  se  aequalia, 
lanceolata,  acuta,  modice  carinata,  lutea,  3,5  mm  longa.  Discus  nullus.  Columna  sta- 
minalis  flavo-chrysea,  perigonium  fere  duplo  superans.  Stamina  ±  longe  filamentosa, 
inlerdum  —  F.  Müller  judice  —  ad  8  reducta;  thecae  segregatae  luteae;  rimae  pur- 
purco-marginatae.  Calyx  Q  sexpartitus,  imbricativus ;  laciniae  aequales,  late  ovatae, 
mucronatae,  fimbriatae,  apice  rubellae,  rigidae,  3  inm  longae.  Ovarium  oblongum,  2,5  mm 
altum,  plerumque  biloculare,  stylis  integris,  rigidis,  recurvatis,  purpureis,  2,5  mm  longis 
praeditum.     Capsula  ovata,  subcompressa,  fere  6  mm  longa. 

A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Embryophyta  siphonogama)  147.  3 


34 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


Westaustralische    Provinz:    Swan   River    (Drummond   5.  ser.  n.  22l!);    am 
Vorgebirge  Cape  le  Grand  (Maxwell);  Oldfield  River  (Maxwell  comm.  Diels  n.  6578!). 
Nota.     Species  medium  fere  tenet  inter  genera  Pseudanthus  et  Stachystemon. 


Fig.  7.     Stachystemon  vermicularis  Planch.     A  Habitus.     B  Flos  <3.      C  Tbeca.     D  Flos   Q. 
E  Folium  cum  stipulis.  —  A  Icon.  orig.     B—E  See.  Planch.  in  Hook.  Lond.  Jouin.  1.  c. 

2.  S.  brachyphyllus   Müll.   Arg.    in    Linnaea  XXII.   (1863)  76    et    in  DG.  Prodr. 

XV.   2.   (1866)    198;  Baill.   in  Adansonia  VI.  (1866)   329;   Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral. 

Vf.  (1873)   62.  —  8.  brevifolius    Planch.    ex    sched.,    confer  FI.  austral.  1.  c.   62  sub 

nota  2.   —  Pseudanthus  brachyphyllus   F.  Müll,  in  Trans.    Roy.  Soc.    N.   S.  Wales  II. 


Stachystemon.  35 

(1881)  11.  —  Suffrutieulus  erectus,  glaber,  ca.  30  cm  altus.  Caules  e  radice  fusi- 
formi,  ascendente,  lignosa  numerosi,  inferne  nudi  et  nigricantes,  superne  fastigiato- 
ramosissimi,  teretes.  Folia  oblongo-ovata  vel  oblongo-elliptica,  crassiuscula,  plana,  subtus 
leviter  carinata,  glabra,  dense  approximata,  4  mm  longa,  1,5 — 2  mm  lata;  petiolus  1  mm 
longus.  Stipulae  e  basi  ovata  subulato-acuminatae,  dz  decurrentes,  1  mm  longae.  Flores 
rj<  ad  apices  caulium  congesli;  pedicelli  calycem  ö — 6-partitum  paulo  superantes ;  seg- 
menta  calycis  lanceolata,  subulato-acuminata,  fusco-purpurascentia,  inaequalia,  integra, 
2( — 4)  mm  longa.  Columna  antherlgera  calycem  bis  aequans,  e  basi  ad  apicem  thecis 
segregatis  irregulariter  dense  obtecta.  Flores  Q  complures  masculis  intermixli ,  rb 
sessiles.  Laciniae  calycis  5 — 6,  late  ovatae,  basi  concavae,  apice  breviter  subulato- 
acuminatae,  denticulatae.  Ovarium  et  styli  ut  in  specie  praecedente.  Capsula  imma- 
tura  ovoidea,  acuta,  ca.   6  mm  longa,  abortu   1-locularis,  monosperma. 

Westaustralische  Provinz:   Swan  River  (Drummond  4.  ser.  n.  95!). 

3.  S.  vermicularis*)  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  of  Bot.  IV.  (1845)  472 
t.  15;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  198;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866) 
32  9;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873).  —  Pseudanthus  vermicularis  F '.  Müll, 
in  Trans.  Roy.  Soc.  N.  S.  Wales  II.  (1881)  11.  —  Suffrutex  e  radice  crassa  lignosa 
muHicaulis,  35 — 50  cm  altus.  Caules  graciles  in  fastigiis  parce  ramosi,  cinerascentes. 
Ramuli  striato-angulosi,  glabri.  Folia  alterna,  approximata,  erecta,  internodiis  triplo  vel 
quadruplo  longiora,  linearia,  fere  plana,  margine  haud  inci*assato  scabra.  apice  acuta 
vel  oblusa,  14 — 18  mm  longa,  vix  2  mm  lata.  Stipulae  lineari-subulatae,  scariosae, 
fuscae,  1,5 — 2  mm  longae,  petiolo  brevi  utrinque  adnatae.  Flores  axillares  apice  caulium 
conferti,  sexu  fere  aequaliter  mixti,  interdum  10 — 15  Q  masculis  destituti.  Calyx  tf 
brevipedicellatus,  sexpartitus,  albidus;  Iaciniarum  tres  exteriores  lanceolatae,  acutae,  2  — 
2,5  mm  longae,  interiores  lineares  illis  paulo  breviores.  Discus  nullus.  Columna  sta- 
minalis  ad  2  cm  longa,  vermiformis,  purpurea,  thecas  segregatas,  atrofuscas,  bivalves, 
in  tuberculo  filamentari  sessiles  ferens.  Calyx  Q  6-parlitus;  laciniae  ovatae,  acutae, 
margine  superiore  denticulatae,  fusco-scariosae,  4  mm  longae,  fere  aequales.  Ovarium 
conico-oblongum,  2 — 3-loculare,  3  mm  longum.  Styli  2,  rarius  3,  integri,  rigidi,  intus 
stigmatosi,  recurvali,  purpurei,   4 — 5  mm  longi.     Capsula  mihi  ignota.  —  Fig.  7. 

Westaustralische  Provinz:  Swan  River  (Drummond  2.  ser.  n.  234!);  Süd- 
weslaustralien  (Clarke);  Darling  Range  (F.  Müller!);  Dislr.  Darling,  bei  Serpentine 
in  offenen  sandigen  Wäldern  und  im  Jarrahwald  unter  Gebüsch  bei  Cockburn  Sound 
(Diels  n.  2832!);  Distr.  Murray,  in  offenen  sandigen  Wäldern  von  Eucalyptus  mar- 
ginata  (Pritzel  n.  270 !). 

Subfam.  II.  Ricinocarpoideae  Pax. 

Euphorbiaceae-Ricinocarpoideae  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890) 
14  et  113.  —  Trib.  Ricinoearpeae  -f-  Ampereae  Müll.  Arg.  in  Bot.  Zeit.  (1864)  32  4 
et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  199  et  21.1.  —  Trib.  Crotoneae  Blume  in  Endl.  Gen. 
(1836 — 40)  1112  pr.  p.  —  Euphorbiaceae  monosporeae  Zoll,  in  Flora  XXII.  (1847) 
662  pr.  p.  —  Crotonideae  +  Jatrophideae  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  294  et  349 
ex  p.  —  Ovarii  loculi  1-ovulati.  Flores  monoici  vel  rarius  dioici,  petaligeri  vel  apetali. 
Calyx  q^  saepe  petaloideus  eiusque  laciniae  4 — 5  imbricatae  vel  valvatae.  Antherae  in 
alabastro  erectae.  Stamina  calycis  lobos  numero  bis  superantia  vel  minora,  saepe  nume- 
rosa,  libera  vel  rfc  connata.  Embryo  tenuis,  cylindricus  in  albuminis  centro  situs.  Capsula 
3-  vel  rarius  2-cocca,  4 — 6-sperma  vel  rarius  abortu  1-sperma.  Semina  laevia,  carunculata. 

Plantae  perennes  vel  suffruüces,  saepe  ericoidei.  Omnes  Australiam  insulasque 
adjacentes  incolunt. 

Wenn  man  im  Einklänge  mit  der  Wahrscheinlichkeit  annimmt,  daß  die  ganze  Unterfamilie 
der   Ricinocarpoideae  von   einem  crotonoidischen    Urtypus    abstammt,   so   ist   dieser  jedenfalls 


*)  A.  Planchon  sciipsit  >vermiculare«. 

3* 


36  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

flachblätterig,  mit  5  imbrikaten  Kelch-  und  Blumenblättern  sowie  hinsichtlich  der  <3  Blüten  mit 
zahlreichen  Staubblättern  von  gewöhnlicher  Form  versehen  gewesen.  Beim  Androeceum  trat 
bald  eine  Tendenz  zur  Verwachsung  ein.  Bevor  dies  geschah,  zweigte  sich  jedoch  eine  Gruppe 
(Tribus  der  Ampereae)  ab,  in  welcher  sich  unter  teilweiser  Reduktion  der  Perianlbsegmente,  die 
hierdurch  ±  valvat  wurden,  und  unter  Verringerung  der  Zahl  der  Stamina  allmählich  eine 
Festlegung  ihrer  Zahl  in  2f  den  Kelchblättern  isomeren  Kreisen  einstellte.  Die  Staubbeutelhälften 
trennten  sich  dabei  immer  mehr,  bis  schließlich  ihre  seitliche  Aufhängung  an  den  Enden  eines 
wagebalkenartigen,  breiten  oder  an  der  Spitze  eines  schmalen  Konnektivs  erfolgt  war. 

Die  Gattung  Monotaxis  bewahrte  sich  die  Blumenblätter,  welche  bei  einem  Seitenzweig 
[Amperea]  der  Unterdrückung  anheimfielen. 

Der  Hauptzweig  der  Unterfamilie  erhielt  sich  in  der  Gattung  Ricinocarpus  die  Petala 
ebenfalls  größtenteils  und  außerdem  im  Gynaeceum  die  ursprünglichem  2-gespaltenen  Griffel. 
Die  Gattung  erwarb  sich  aber  in  den  Endgliedern  ihrer  Entwicklungsreihe  die  Fähigkeit  der 
Harzausscheidung  auf  den  oberen  Blattseiten  mittelst  kleiner  Kopfdrüsen  (Fig.  1  E)  und  vererbte 
diese  zum  Teil  auf  seine  beiden  Abkömmlinge  Bertya  und  Beyeria  weiter.  Bei  ersterer  wurden 
die  Petala  —  wie  schon  bei  2  Sektionen  von  Rieinocarpus  —  unterdrückt,  die  Verwachsung  der 
Staubfäden  blieb  in  gleicher  Weise  bestehen,  doch  erfuhren  die  Griffel  eine  mehrfache  Zerscblitzung 
z.  T.  auch  Vergrößerung,  während  sich  unter  dem  Perianth  aus  Hochblättern  eine  die  Knospen 
schützende  kelchartige  Hülle  ausbildete  (Fig.  2  0). 

Der  zweite  Abkömmling  Beyeria  weist  kurze,  auf  einem  konvexen  Blütenboden  dichtstehende 
Staubblätter  auf,  die  man  sich  sehr  wohl  als  die  freien  Enden  der  in  den  unteren  Teilen  zu 
einem  Polster  völlig  verwachsenen  Filamente  vorstellen  kann.  Eine  Progression  ergibt  sich  aber 
durch  die  hutförmige  Vereinigung  der  Narben  bzw.  Griffelendcn.  Daß  diese  eigenartige  Narbenform 
das  Resultat  einer  Verwachsung  darstellt,  geht  aus  der  mehrfach  an  Ricinocarpus  anklingenden 
Übergangsform  B.  trisiigma,  welche  noch  3  zurückgebogene,  zungenförmige  Narben  aufweist, 
deutlich  hervor.  In  der  Gattung  Beyeria,  namentlich  in  der  letztgenannten  Art,  kommen  noch 
wohlausgebildete  Blumenblätter  vor,  doch  spricht  sich  auch  in  dieser  Gattung  eine  deutliche 
Neigung  zur  Reduktion  insofern  aus,  als  vielfach  nur  noch  4 — 3  winzige  rudimentäre  Petala 
aufzufinden  sind. 

Die  phylogenetische  Entwicklung  der  Unterfamilie  kann  man  sich  nach  dem  Gesagten 
wie  folgt  vorstellen. 

Bertya 
Beyeria 


Monotaxis 
mperea 

Hinsichtlich  der  anatomischen  Verhältnisse  der  Stengelgebilde  bzw.  der  Zweige 
der  Ricinocarpoideen  ergeben  sich  folgende  Besonderheiten: 

Die  Epidermis  ist  bei  den  Ampereae  frei  von  Haaren  und  Drüsen,  bei  den  Ricinocarpeae 
findet  man  häufig  harzabsondernde  Drüsen  sowie  stern-  oder  büschelförmige  Haare.  Hartbast- 
zellen werden  in  der  Rinde  bei  beiden  Tribus  nur  im  1.  Jahr  und  zwar  stets  nur  sehr  sparsam 
gebildet;  Amperea  spartioides  entwickelt,  wie  früher  erwähnt,  überhaupt  keine  Hartbastfasern 
mehr.  Steinzellen  fehlen  gänzlich.  Im  Rindenparenchym  und  Phloöm  kommen  unregelmäßig 
gegliederte,  mit  braunem  Inhalt  versehene  Sekretschläuche  vor.  Das  Xylem  ist  weitporig.  Die 
Gefäße  zeigen  einfache  Perforation  sowie  einfache  große  Tüpfel  und  Hoftüpfel.  Im  Mark  finden 
sich  vielfach  sklerosierte  Zellen. 

Blattanatomie.  Die  Epidermis  besteht  aus  teils  flachen,  teils  hohen,  im  letzten  Falle 
wasserreichen  und  mit  starker  Außenwand  versehenen  Zellen  von  gewöhnlicher  Beschaffenheit. 
Sie  ist  bei  Amperea  2  —  mehrschichtig,  doch  zeigt  sich  auch  bei  Monotaxis  hier  und  da  doppelte 
Schichtung  an  der  Rippe.  Während  bei  Amperea  regelmäßig  zwischen  den  Zellen  Idioblaston 
mit  Drusen  von  oxalsaurem  Kalk  liegen,  kommen  solche  bei  Monotaxis  sparsamer  und  oft  nur 
auf  der  Unterblattseile  vor.  Bei  den  Ricinocarpeae  fehlen  sie  durchweg.  Bei  der  Tribus  der 
Ampereae  wachsen  fast  nie  Zellen  zu  Trichomgebilden  aus;  bei  der  andern  Tribus  ist  die  Bildung 
von  vielzelligen  Stern-  oder  Büschelhaaren  —  meist  nur   auf  der  Unterblattseite  —  die  Regel; 


Ricinocarpus.  37 

daneben  kommen  bei  dieser  Gruppe  noch   häufig  Harzdrüsen  und  keulenförmige,    mehrzellige 
Stieldrüscn  vor. 

Die  Spaltöffnungen,  welche  hier  und  da  2  Nebenzellen  haben,  liegen  nur  bei  Monotaxis 
häufig  auf  beiden  Blattseiten,  sonst  finden  sie  sich  fast  nur  unterseits;  mitunter  sind  sie  eingesenkt. 
Die  Palissadenzellen  sind  gewöhnlich  in  einer  Schicht  angelegt;  auf  der  unteren  Blattseite 
sind  palissadenähnliche  Zellen  selten,  bisweilen  sieht  man  sie  nur  in  der  Rippe.  Das  schwammige 
Mesophyll  enthält  neben  Zellzügen  mit  braunem  Inhalt  reichlich  Oxaldrusen  und  bei  den 
Ricinocarpeen  Speichertracheiden.  Die  Gefäße  des  Xylems  sind  meist  weitlumig.  An  mecha- 
nischem Gewebe  finden  sich  Hartbastbündel  unterhalb  des  Zentralnervenstranges  durchweg 
nur  bei  Amperca;  im  übrigen  kommen  Sklerenchymfasern  höchst  selten  und  nur  in  geringer 
Zahl  vor.  Dagegen  erfüllt  bei  den  Ricinocarpeae  ein  starkes  Collenchymgewebe  meist  den 
größten  Teil  der  Rippe  und  die  Gegend  oberhalb  des  Gefäßstranges,  mitunter  auch  den  äußersten 
Winkel  des  Blattrandes;  bei  den  Ampercae  ist  Collenchym  nur  sparsam  anzutreffen. 

System a  subfamiliae  Ricinocarpoidearum. 

A.  Galycis  tf  laciniae  5,  aestivatione  imbricatae.     Stamina  nu- 
merosa;  filamenta  libera  vel  saepissime  connata 

Trib.  I.  Ricinocarpeae  (Müll.  Arg.)  Pax. 

a.  Styli  apice  liberi. 

ct.  Flores  involucro  destituti,  vulgo  petaligeri 1.  Ricinocarpus  Desf. 

ß.  Flores  involucrati,  apetali 2.  Bertya  Planen. 

b.  Stigma  commune  calyptriforme  (raro  trilobatum).    Flores 

±  petaligeri 3.  Beyeria  Miq. 

B.  Calycis  q*  laciniae  3 — 5,  aestivatione  vulgo  valvatae,  rarius 
imbricatae.     Staminum    numerus    lacinias  calycis  duplo  su- 

perans;  filamenta  libera  vel  infima  basi  connata. Trib.  II.  Ampereae  (Müll.  Arg.)  Pax. 

a.  Flores  petaligeri.  Stylorum  rami  serrulato-fimbriati.  Thecae 

connectivo  lato  librato  disjunetae 4.  Monotaxis  Brongn. 

b.  Flores  apetali.    Stylorum  rami  integri.     Thecae  ex  apice 
filamentorum  pendulae 5.  Amperea  Juss. 

Trib.  I.  Ricinocarpeae  (Müll.  Arg.)  Pax. 

Ricinocarpeae  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  114;  Müll.  Arg.  in 
Bot.  Zeitg.  XXII.  (1864)  324  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  199  ex  parte.  —  Ga- 
lycis (jf*  laciniae  5,  aestivatione  imbricativae.  Stamina  numerosa;  filamenta  libera  vel 
saepissime  connata;  antherae  extrorsae,  birimosae.  Flores  petaligeri  vel  apetali.  — 
Frutices  vel  suffrutices  saepius  resinosi  Novae  Hollandiae. 

Von  den  angenommenen  81  Arten  der  Stenolobeae  kommen  auf  diese  Tribus  allein  46, 
die  sich  genau  zur  Hälfte  auf  die  Ost-,  zur  andern  Hälfte  auf  die  Westseite  Australiens  verteilen. 
Von  den  östlichen  Arten  kommen  4  in  Tasmanien  vor. 

i.  Ricinocarpus  Desf. 

Ricinocarpus*)  Desf.  in  Mem.  Mus.  Par.  III.  (184  7)  459  t.  22;  Ad.  Juss.  Tent. 
Euph.  (1824)  36;  Endl.  Gen.  II.  (1836 — 40)  4445  et  Iconogr.  gen.pl.  (1838)  t.  424; 
Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  343  t.  XII;  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (4  860)  338;  Müll.  Arg. 
in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  203;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (4  873)  68;  Baill. 
Hist.  Plant.  XV.  (4  874)  4  94;  F.  Müll.  Fragm.  VIII.  (4  874)  4  44;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen. 
III.  (4  880)  263;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (4  890)  4  4  4.  —  Roeperia 
Spreng.  Syst.  Veg.  III.  (4  826)  4  3;  O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (4  89  4)  64  8.  —  Echinosphaera 
Sieb,  sched.  ex  Steudel,  Nomencl.  ed.  2.  I.  (1840)  538  et  ex  Sond.  in  Linnaea  XXVIII. 
(1856)   562. 


*)  Nomen  e  voeibus  Ricinus  et  xaqnbg  (=  fruetus).     Ricinus  erat  apud  Romanos   animal- 
culum  parasiticum  ex  ordine  Acarinorum,  a  Linnaeo  Ixodes  Ricinus,  ab  Italicis  »Zecca«  nominatum. 


38  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoidcae. 

Flores  monoici  petaliferi  vel  raro  petalis  destituti.  Flos  q*:  Calycis  segmenta 
4 — 6,  plerumque  5,  subaequalia,  imbricata.  Petala  totidem,  vulgo  longiora,  rarius  de- 
ficientia;  ut  adsint,  aestivatio  contorta.  Glandulae  petalis  alterna.  Slamina  numerosa; 
filamenta  fere  omnino  in  columnam  centralem  connata,  infima  saepius  libera;  antherae 
reflexae;  thecae  distinctae,  parallelae,  extrorsae,  longitudinaliter  dehiscentes.  Rudimentum 
ovarii  nullum.  Flos  Q:  Calyx  petalaque  maris,  sed  petala  saepius  decidua.  Ovarium 
sessile,  3-loculare;  styli  3,  basi  connati,  2-fidi;  ovula  in  loculis  solilaria.  Capsula 
ampla,  in  coccos  bivalves  dissiliens.  Semina  oblonga,  laevia,  vulgo  maculata,  caruncu- 
lata.  Embryo  medio  in  albumine  linearis;  cotyledones  radicula  longiores.  —  Frutices 
glabri  vel  stellato-tomentosi.  Folia  alterna,  integerrima,  linearia  vel  lanceolata  vel  rarius 
elliptica,  margine  recurva  vel  revoluta,  subtus  pallida  vel  albo-tomentosa,  exstipulata. 
Flores  q?  solitarii  vel  fasciculati,  rarius  racemosi,  terminales  vel  ramulo  florifero  ab- 
breviato  pseudoaxillares,  Q  plerumque  solitarii  vel  maribus  associati.  Pedicelli  bracteola 
parva  squamiformi  fulti,  basi  saepius  2-bracteati. 

Species   \  5,  Australiae  et  Tasmaniae  incolae. 

Glavis  sectionum  et  specierum. 

A.  Flores  petaligeri. 

a.  Disci  glandulae  5,  latae,  calyci  non  afflxae  .  Sect.  i.  Euricinocarpus  Müll.  Arg. 
a.  Flores  cymosi  v.  subsolitarii. 

I.  Rami  et  calyces  tomentosi.     Species  aut  orientales 
aut  septentrionales. 

i.  Folia  late  lanceolata,  plana,   4  —  7  cm  longa. 

*  Pedicelli   12 — 15  mm  longi \.  R.  siieciosus. 

**  Pedicelli  2 — 5  mm  longi 2.  R.  marginatus. 

2.  Folia  fere  linearia  v.  raro  oblonga,  margine  re- 
voluta. 

*  Petala   calycem   aequantia.     Ovarium   tomen- 

tosum 3.  R.  ledifoliits. 

**  Petala  calyce  breviora.    Ovarium  tomentosum  4.  R.  rosniarinifolius. 

***  Petala  calyce  longiora.    Ovarium  muricatum .  5.  R.  Bowmanii. 

II.  Frutices  glabri.     Folia  linearia. 

\ .  Calyx  Q1  fere  usque  ad  basim  partitus.     Brac- 

teolae  persistentes.     Capsula  laevis 8.  R.  glaucus. 

2.   Calyx  usque  ad  medium  partitus. 

*  Calyx   Q    deciduus,   4  —  5  mm  longus.     Cap- 
sula ±  tuberculata  vel  echinata. 

f  Capsula  obtusa. 

Capsula  subglobosa,  dense  muricata    .  9.  R.  pinifolius. 

Capsula  oblonga,  paulum  tuberculata  .  10.  R.  tuberculatus. 

ff  Capsula  acuminata.     Folia  cyanescentia  U.R.  cyanescens. 

**  Calyx  fructiger  persistens,  8  mm  longus   .    .  12.  R.  psilocladus. 
ß.  Flores  in  racemos  2  —  6-floros  dispositi. 

I.  Frutex  undique  albido-velutinus 6.  R.  velutinus. 

II.  Ramuli  calycesque  ferrugineo-  vel  cano-tomentosi .  7.  R.  trichophorus. 

b.  Disci   Q   glandulae  5,  stipitatae,  laciniis  calycis  affixae 

Sect.  2.  Anomodiseus  Müll.  Arg. 
Folia  spathulato-oblonga,  margine  cartilaginea.     Species 
Tasmaniae 13.  R.  major. 

B.  Flores  apetali. 

a.  Flores  qj1  in  racemos  multifloros  numerosos  dispositi.  Styli 

apice  bifidi Sect,  3.  Polystaphylos  Grüning. 

14.  R.  muricatus, 


Ricinocarpus. 


39 


b.  Flores  q*  et   Q    solitarii,    axillares   v.  terminales.     Styli 

profunde  3  —  4-partiti Sect.  4.   Scissostylus  Grüning. 

15.  B.  stylosus. 

Bentham  beschreibt  in  der  Flora  austrat.  VI.  1.  c.  \1  Arten.  Seitdem  ist  unsere  Kenntnis 
um  3  Arten  (R.  marginatus,  relutinus  und  stylosus)  bereichert  worden.  \  0  Arten  gehören  dem 
Westen,  davon  2  [R.  marginatus  und  rosmarinifolius)  der  austromalaiischen  Provinz  an,  und 
nur  5  finden  sich  im  östlichen  Australien.  Von  letzteren  reicht  eine  (R.  ledifolius)  bis  ins  tropische 
Ostaustralien  hinauf;  der  subtropische  R.  pinifolius  greift  nacli  Tasmanien  hinüber,  wo  R.  major 
einzig  und  allein  endemisch  ist. 

Die  wesentlichsten,  überall  häufigen  Vertreter  des  Westens  und  Ostens  (R.  glaucus  und 
pinifolius)  gleichen  sich  so  sehr,  daß  sie  wohl  als  vikariierende  Formen  angesprochen  werden 
könnten;  aber  auch  der  westliche  R.  trichophorus  und  der  östliche  R.  Boicmanii  haben  viel 
Gemeinsames  ebenso  wie  der  tropisch-westliche  R.  marginatus  mit  dem  im  nördlichen  Neusüd- 
wales vorkommenden  R.  speciosus. 

R.  muricatus  hat  reiche  racemöse  Blütenstände  unter  Verlust  der  Blumenblätter  erlangt 
und  tritt  so  —  abgesehen  von  dem  Mangel  eines  Involucrums  —  in  der  Gestalt  der  Blüten  an 
Bertya  heran.  Noch  näher  mit  dieser  verwandt  scheint  der  für  die  Eremaea  angepaßte  R.  stylosus 
zu  sein,  da  er  zu  axillären,  mit  hinfälligen  Brakteen  versehenen,  apetalen  Einzelblüten  übergegangen 
ist;  zwar  besitzt  er  einen  ausgesprochenen  Diskus,  doch  findet  sich  die  Andeutung  eines  solchen 
ja  auch  noch  in  den  Q  Blüten  von  Bertya  glandulosa.  Der  tasmanische  R.  major  ist  —  falls 
er  überhaupt  zur  Gattung  gehört  —  durch  die  ferne  Isolierung  stark  abgewandelt. 

Die  wahrscheinliche  phylogenetische  Entwicklung  der  Westformen  würde  sich  durch  nach- 
stehende Darstellung  versinnbildlichen  lassen: 

fR.  glaucus 
.R.  eyanesecns 
R.  marginatus    R.  rosmarinifdl.  /    R.  psilocladus  R.  styiosus 


Für  die  Ostformen  würde  sich  folgende  Parallel-Reihe  ergeben: 

R.  speciosus  R.  ledifol.  R.  Bowmanii 


Wenn  man  also  annimmt,  daß  die  mit  vollständigen,  in  Bündeln  stehenden  $  Blüten 
ausgestatteten,  breitblättorigen  Formen  die  ursprünglicheren  sind,  so  würde  sich  unschwer  folgern 
lassen,  daß  die  Einwanderung  der  Urvertreter  der  Gattung  an  beiden  Seiten  Australiens  vom 
tropischen  Norden  her  erfolgte  und  daß  die  Umformung  um  so  mehr  zunahm,  je  mehr  die 
entstandenen  Glieder  der  Gattung  in  die  australischen  Trockengebiete  hineingerieten,  bis  schließlich 
Arten  mit  schmalen,  womöglich  noch  durch  Harzausscheidung  geschützten  Rollblättern  entstanden. 

Im  äußersten  tropischen  Norden  Australiens  sind  jedoch  bisher  noch  keine  Ricinocarpus- 
Arten  gefunden  worden. 

Was  den  anatomischen  Blattbau  betrifft,  so  weisen  die  meist  isodiametrischen  poly- 
gonalen Epidermis zellen   der    Oberblattseite    eine    verstärkte   Außenwand   und   häufig   stark 


40  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

gebräunten  Inhalt  auf.  Harzabsondernde  Kopfdrüsen  (Fig.  i  E  u.  F)  finden  sich  nur  bei  Rieino- 
carpus  psilocladus,  muricatus  und  stylosus.  Oxaldrusen  kommen  in  der  Epidermis  nie  vor. 
Die  Palissadenzellen  sind  nur  in  einem  Falle  deutlich  2-schichtig;  auf  der  Unterseite  bildet  nur 
R.  major  palissadenähnliche  Zellen  aus;  die  Rippe,  welcbe  unten  gewöhnlich  als  fast  rechteckiger 
Körper  vorspringt,  enthält  nie  Palissaden.  Das  zentrale  Gcfäßbündel  besteht  aus  sparsamem  bis 
sehr  reichlichem,  mit  meist  weiten  Tracheen  versehenem  Xylem,  das  von  einem  wohlausgebildeten 
Phloemringe  umgeben  ist.  Die  zahlreichsten  und  weitesten  Gefäße  finden  sich  bei  den  breitblät- 
terigen Formen,  R.  speeiosus  und  marginatus,  in  ähnlicher  Weise  aber  auch  bei  Bertya  pedicellata. 

Die  Gefäß  scheide  hebt  sich  gewöhnlich  durch  Einlagerung  von  braunen  gerbstoffhaltigen 
Massen  deutlich  ab.  Mechanische  Verstärkungen  erhält  das  Blatt,  abgesehen  von  der  äußeren 
Epidermiswand,  nur  durch  starkes  Collenchymgewebe,  welches  meist  die  Palissaden  in  der 
Medianlinie  mehr  oder  weniger  verdrängt  und  einen  kleineren  oder  größeren  Teil  der  Rippe 
ausfüllt.  Die  Blattränder  enthalten  nur  selten  einige  Collenchymzellen.  Hartbastfasern  liegen  nur 
in  spärlicher  Zahl  und  auch  nicht  einmal  konstant  an  der  Unterseite  des  Gefäßbündels  von  R. 
cyanescens  und  pinifolius.  Das  Schwamm ge webe  ist  meist  locker  und  pflegt  ebenso  wie 
das  Collenchym  reichliche  große  Drusen  sowie  Einzelkristalle  von  oxalsaurem  Kalk  zu  enthalten. 
Weit  verbreitet  sind  auch  kolbig  endende  Speichertracheide  n.  Gerbstoff  haltige  Schläuche 
kommen  spärlicher  zu  Gesicht,  oft  sind  aber  ein  großer  Teil  der  Palissaden,  des  Collenchyms 
und  parallele  Zellzüge  im  Mesophyll  bei  den  Herbarexemplaren  stark  gebräunt.  Die  Unterblatt- 
seiten neben  der  Rippe  sind  in  allen  Fällen  —  außer  bei  R.  major  —  mit  sitzenden  oder 
gestielten  Sternhaaren,  seltener  mit  gekräuselten  Büschelhaaren  dicht  besetzt.  Zwischen  ihnen 
liegen  die  22 — 38  (u  langen  Spaltöffnungen,  unregelmäßig  orientiert,  ziemlich  nahe  beieinander; 
oft  sind  sie  papillenartig  emporgehoben.  Gewöhnlich  laufen  neben  den  Schließzellen  2  Nebenzellen 
hin,  welche  die  erstem  nach  dem  Blattinnern  zu  teilweise  umgreifen.  Die  Oberblattseite  trägt 
nur  in  2  Fällen  Stomata  (s.  Schlüssel).  Drüsige  Gebilde  finden  sich  auf  der  Unterseite  der 
Blätter,  abgesehen  von  der  Mittelrippe,  niemals. 

Bei  demnachfolgenden  an  atomischen  Bestimmungsschlüssel,  bei  welchem  namentlich 
der  Blattquerschnitt  in  Betracht  gezogen  ist,  läßt  sich  die  progressive  Entwicklung  der  Arten 
und  ihre  Verwandtschaft  untereinander  verfolgen.  Leider  waren  Blätter  von  R.  rosmarinifolius 
aus  keinem  der  von  mir  darum  angegangenen  größern  Museen  zu  erhalten;  die  Art  konnte  daher 
im  folgenden  keine  Aufnahme  finden. 

Bestimmungsschlüssel*)  auf  anatomischer  Grundlage. 
A.  Blattoberseite  ohne  K. 

*   Stomata  liegen  auf  beiden  Blattseiten. 

u.  Blattflächen  völlig  kahl.  E  polyedrisch  60 — 90x30—60^*; 
Höhe  45(«;  Außen-  und  Innenwand  12  p,  dick.  Epidermis- 
zellen  der  U  halb  so  groß,  35  fx  hoch.  Blattrand  scharf,  nur 
aus  i  Epidermisschichten  und  unpaaren  Randzellen  gebildet, 
auf  dem  Durchschnitt  meist  9-zellig.  Stomata  etwas  eingesenkt. 
Pal  in  der  Medianlinie  durch  wenige  runde  Zellen  unterbrochen. 
Über  der  Epidermis  der  unten  bogig  vorspringenden  Rippen 
liegt  eine  Reihe  großer,  runder,  starkwandiger  heller  Zellen, 
darüber  schwaches  C.     Mesophyll    der   U  palissadenähnlich. 

Speichertracheiden  nicht  beobachtet 4  3.  R.  major. 

ß.  Auf  beiden  Blattflächen  sitzende  St  (deren  Strahlen  90 — 100  u 
lang);  E  37 — 45  x  30— 45  ,u;  Höhe  35  <u;  Außenwand  4  tu. 
Blandrand  stumpf,  enthält  reichlich  C.  Stomata  nicht  einge- 
senkt. Mesophyll  der  U  nicht  palissadenartig.  Ober-  u.  unterhalb 
des  Hauptnerven  starkes  G,  bis  zur  Epidermis  reichend.  Xylem 

reich,  sehr  weitporig t.  R.  marginatus. 

**  Stomata  nur  auf  U. 
a.  U  mit  ±  gestielten  St. 
a.  Obere  Blattfläche  glatt  oder  mit  einzelnen  vielzelligen  Höcker- 
chen besetzt. 

I.  Pal  in  der  Medianlinie  durch  G  unterbrochen;  Xylem  sehr 
reichlich,  weitporig. 


*)  Erklärung  der  Abkürzungen:  E  =  Epidermiszellen  der  Blattoberseite;  St  =  Stern- 
haare; C  =  Collenchym;  K  =  Kopfdrüsen  (Fig  iE);  U  =  Blattunterseite ;  Pal  =  Palissadenzellen. 


Ricinocarpus.  41 

1.  E  22  ft  hoch,  Außenwand  10  ,«  dick;  Größe  37 — 70  x  *8 — 
27,«.  Form:  länglicli-polygonal.  C  der  Rippe  2 — mehr- 
reihig. Strahlen  der  St  auf  U  bis  320  fi  lang.  Im  Meso- 
phyll und  C  reichlich  Oxaldrusen I.  R.  speciosus. 

2.  E  32—40«  hoch;  Außenwand  7,«  dick;  Größe  15 — 
25X15 — 22  ft.  Form:  abgerundet -polygonal.  C  der 
Rippe  reichlich.     Oxaldrusen  wie  vor.     U  mit  sitzenden 

und  gestielten  St  (deren  Strahlen  90-120  ,«  lang)     .    .     3.  R.  ledifolius. 
II.  Pal    nicht    unterbrochen;     Blattoberfläche    mit    häufigen 
Höckerchen  oder  Haarstümpfen  besetzt. 

1.  E  35—45//  hoch;  Außenwand  12 — 15/*  dick.  Form: 
isodiamelrisch;  Größe  35 — 45  ,«  im  Durchmesser.  Zahl- 
reiche große   Oxaldrusen   zwischen   den  Pal,   im  C  und 

Mesophyll.    Haarstiele  der  U  45—60  ,«  lang 7.  R.  trichophorws. 

2.  E  30— 35  ,«  hoch;  Außenwand  9 — 12  ,«  dick,  gelblich. 
Form:  isodiametrisch-polygonal;  Größe  30 — 45  ( — 55)  ft 
im  Durchmesser.    Oxaldrusen  selten.    Stiel  der  St  auf  der 

U  60  ft  lang,  Strahlen  bis  300  ,«  lang 5.  R.  Boicmanii. 

ß.  Obere  Blattfläche  mit  gestielten  St  dicht  besetzt.  E  flach, 
unregelmäßig-polygonal  mit  etwas  geschlängelten  Wänden. 
Größe  18—4  5  X  18 — 30  ft.  Stomata  der  U  dichtstehend,  nicht 
eingesenkt.  Pal  in  der  Medianlinie  durch  einige  runde  Zellen 
unterbrochen.  C  der  Rippe  reichlich.  Oxaldrusen  im  Meso- 
phyll selten 6.  R.  velutinus. 

b.  U  (außer  der  Rippe)  mit  sitzenden  St  besetzt;  Länge  der  Haar- 
strahlen 60 — 110«.  Außenwand  der  E  leicht  gebuckelt;  Pal 
in  der  Medianlinie  nicht  unterbrochen.  C  der  Rippe  reichlich, 
des  Blattrandes  spärlich. 

«.  Hauptgefäßbündel  unten  von  2 — 3  weitlumigen  Hartbastfasern 

begleitet.      E  35 — 50  ft  hoch;    Außenwand   12 — 13  ,«  dick. 

Größe   35—50  X  33—45  ft.     Im    Mesophyll    sehr    reichliche 

große  Oxaldrusen  und  weite  Gerbstoff behälter 11.  R.  cyanescens, 

ß.  Hauptgefäßbündel   unten   meist    von    einer   Gruppe    starker 

Sklerenchymfasern  begleitet.    E  last  isodiametrisch,  45  t«  hoch, 
40 — 60,«  breit  mit  13  ft  dicker  Außenwand.  Oxaldrusen  spärlich     9.  R.  pinifolius. 

c.  U  (außer  der  Rippe)  mit  gekräuselten  Büschelhaaren  (Fig.  1  B) 
besetzt. 

tt.  Außenwand  der  E  besonders  am  Rand  und  auf  der  Rippe 
vielhöckerig.  E  65 — 90  ft  hoch,  Außenwand  15—18,«  stark. 
Zellgröße  45—90  X  35 — 75  ft.    Pal  nicht  unterbrochen.    C  der 

Rippe  spärlich.     Oxaldrusen  selten 8.  R.  glaueus. 

ß.  Außenwand  nicht  gehöckert,  höchstens  leicht  gebuckelt.    E 

45  ft  hoch  mit  7 — 12  ft  starker  Außenwand.    Zellgröße  und 

Pal  wie  vor.     C  der  Mittelrippe  meist   1 -reihig.     Oxaldrusen 

im  Mesophyll  reichlich.    Länge  der  6  ,«  dicken  Haare  bis  120  ft  10.  R.  tuberculatus. 

B.  Blattoberseite  mit  reichlichen  K  (meist  zu  4  wie  Fig.  1 F).    Stomata 

nur  auf  U.    Pal  in  der  Medianlinie  durch  starkes  G  unterbrochen. 

C  der  Rippe  reichlich. 

a.  U  (außer  der  Rippe)  mit  sitzenden,  langstrahligen  St. 

«.  E  75,«  hoch  mit  18,u  dicker  Außenwand.  Zellform  läng- 
lich-polygonal, radiär  um  die  K  geordnet;  Zellgrößc  60  — 
120  x  45  ft.  Im  Blattrand  spärliches  C.  Oxaldrusen  reichlich. 
Strahlen  der  St  steif,  gerade 12.  R.  psilocladus. 

ß.  E  30 — 35  ft  hoch;  Außenwand  7  ft  dick.  Zellgröße  45 — 
75  X  35 — 50  ft.  Blattrand  ohne  C.  Oxaldrusen  selten.  Strahlen 
der  St  schlank,  gebogen,  bis  350  ,«  lang,  6,«  dick 14.  R.  muricatus. 

b.  U  (außer  der  Rippe)  mit  sitzenden,  weichen,  welligen,  50 — 75  ,« 
langen  Büschelhaaren  dicht  besetzt.  E  36 — 35  ft  hoch,  Außen- 
und  Innenwand  je  7  ,«  dick;  Größe  30 — 45,«.     Pal  ±  2-reihig. 

Blattrand  ohne  G.     Oxaldrusen  selten 15.  R.  stylosus. 


42  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Riciuocarpoideae. 

Sect.   1.  Euricinocarpus  Müll.  Arg. 

Euricinocarpus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (i  865)  59  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  204;  Tax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  116.  —  Petala  evoluta. 
Disci  glandulae  5,  latae,  laciniis  calycis  haud  affixae. 

Von  den  12  Arten  dieser  Sektion  finden  sich  8  in  West-,  4  in  Ostaustralien  bezw.  Tasmanien. 

1.  R.  speciosus  Müll.  Arg.  in  Flora  XLVII.  (1864)  470  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  204;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  73.  —  Roeperia  speciosa  (Müll. 
Arg.)  0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  erectus.  Ramuli  cum  peliolis  et 
pagina  foliorum  juniorum  inferiore  et  inflorescentia  tota  pilis  densis  ferrugineis  lanato- 
tomentosi.  Folia  adulta  oblonga,  basi  acuta,  apice  obtusa,  coriacea,  supra  glabra  et 
obscuro-viridia,  subtus  cano-tomentosa,  margine  anguste  recurva,  usque  ad  7  cm  longa, 
1,5  cm  lata;  petiolus  5  — 7  mm  longus.  Flores  in  apice  ramulorum  subumbellato-cymosi, 
3 — 5,  sexu  mixti;  pedicelli  unifiori,  rarius  biflori,  10  —  15  mm  longi,  basi  bracteis  per- 
paucis  Iinearibus,  4  mm  longis  fulti,  masculi  in  medio  bibracteolati.  Calycis  <$  ferrugineo- 
tomentosi  5  mm  longi  segmenta  ovoidea,  acutiuscula.  Petala  late  ovata,  basi  cuneata, 
calyce  dimidio  longiora.  Disci  glandulae  crassae,  truncatae,  extus  glabrae,  sulcatae, 
intus  arachnoideae,  apice  villosae.  Columna  staminalis  5  mm  longa,  ca.  40-andra. 
Calyx  Q  masculo  similis,  sed  lobi  oblongi,  obtusi,  6  mm  longi;  petala  caduca,  glan- 
dulae latae,  fere  in  annulum  crenatum  connatae.  Capsula  ovoidea,  3-gastra,  9  mm 
longa,  adpresso-stellato-hispida,  ferruginea.  Styli  crassi  usque  ad  basim  bißdi.  Semina  3, 
oblonga,  carunculata,   5  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  Richmond  River,  Mount  Nullum 
(W.  Bauerlen!);  Wilson  River,  Port  Macquarie  (Backhouse). 

Nota.     Species  pulchra  decusque  omnium  Euphorbiacearum  stenolobearum  (Müll.  Arg.). 

2.  R.  marginatus  (A.  Cunningh.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI. 
(1873)  73.  —  Crohn  marginatum  A.  Cunningh.  herb.  —  Roeperia  marginata  (Benth.) 
O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  elatus.  Ramuli,  inflorescentia,  utrumque 
latus  foliorum  breviter  ac  molliter  tomentosa.  Folia  late  lanceolata,  obtusiuscula,  basi  in 
petiolum  4  mm  longum  angustata,  plana,  margine  leviter  incrassata,  3,5 — 7,5  cm  longa, 
subtus  venis  primariis  prominentibus,  a  nervo  mediano  valde  divergentibus  praedita. 
Inflorescentia  terminalis  subumbellato-cymosa;  flores  (J*  mediocriter  numerosi;  pedicelli 
ad  5  mm  longi,  superne  angulosi.  Segmenta  calycis  5,  ovata,  obtusa,  extus  tomentosa, 
3  mm  longa.  Petala  breviora  (1,5  mm  longa),  glabra,  late  ovata,  obtusissima,  subun- 
quiculata,  margine  parce  crenulata.  Glandulae  inconspicuae.  Antherae  minutae,  fere 
sessiles.  Flores  Q  perpauci  inter  masculos.  Pedicelli  vulgo  1,5  cm  longi.  Calyx 
masculo  similis,  sed  aliquantulum  amplior.  Ovarium  ovatum,  tomentosum,  apice  in 
Collum  breve  angustatum.     Styli  3,  breviter  bifidi.     Fructus  ignotus. 

Austro-malaiische  Provinz:  Nordwestaustralische  Küste,  York  Sound 
(A.  Cunningham!). 

3.  R.  ledifolius  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858)  76;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  206;  Baill.  Adansonia  VI.  (1866)  294;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
72.  —  Roeperia  ledifolia  (F.  Müll.)  O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  618.  —  Frutex  ad 
2 — 3  m  altus.  Rami  et  inflorescentiae  fusco-tomentosi.  Folia  lineari-lanceolata,  obtusa, 
mutica,  margine  laxe  revoluta,  supra  glabra,  olivaceo-viridia,  subtus  incano-tomentosa, 
3 — 6  cm  longa,  statu  sicco  3  mm  lata;  petiolus  4 — 5  mm  longus.  Inflorescentia  rf  ter- 
minalis cymosa,  2 — 5-flora  vel  subcorymbosa  multiflora;  pedicelli  1  — 1,2  5  cm  longi, 
infra  medium  bibracteolati;  bracteolae  squamosae,  deciduae.  Calyx  Q1  4  mm  longus, 
tomentosus ;  laciniae  quincunciales,  ovatae  vel  fere  orbiculares,  basi  paullo  connatae. 
Petala  calycem  aequantia.  Glandulae  5,  crassae,  breves,  truncatae,  glabrae,  alterni- 
petalae  vel  in  annulum  crenatum  db  connatae.  Columna  staminalis  villosa.  Alabastra 
globosa.  Flores  Q  solitarii  sive  axillares  sive  inter  masculos,  his  paulo  majores  lon- 
giusque  pedicellati.  Calycis  segmenta  in  alabastro  quincuncialia.  Petala  caduca.  Discus 
hypogynus  quasi  urceolaris.     Germen   ovatum   stellato-pubescens;    styli  bifidi.     Capsula 


Ricinocarpus.  43 

subglobosa,  stellato-tomentella,  loculis  omnibus  foecunda,  5 — 7  mm  longa.  Semina 
ellipsoidea,  laevia,   4  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  nördliches  Neusüdwales,  in  Gebüschen  des 
Brigalow- Scrub  (F.  Müller).  —  Queensland,  Herberts  Creek  (Bowman);  Darling 
Downs  (Dallachy). 

Provinz  des  tropischen  Ostaustraliens:  Queensland,  am  Burdekin  River 
(F.  Müller). 

Nota.     Vidi  specimon  tanlum  incerti  loci  ex  herb.  Endlicher. 

4.  R.  rosmarinifolius  (A.  Cunningh.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austrat. 
VI.  (1873)  72.  —  Croton  rosmarinifolium  A.  Cunningham  herb,  in  Steud.  Nomencl. 
I.  (1840)  447  et  in  Fl.  austrat.  1.  c.  73.  — ■  Eoeperia  rosmarinifolia  (Benth.)  0.  Ktze. 
Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  ramosus,  virgatus.  Ramuli,  inflorescentia  et  pagina 
foliorum  inferior  minute  stellato-tomentosi.  Folia  angusto-linearia,  margine  arete  revo- 
luta,  basim  versus  acuminata,  supra  mox  glabrata,  brevissime  petiolata,  3 — 7,5  cm 
longa.  Flores  in  apice  ramulorum  fasciculati.  Flos  tf  parvus  brevipedicellatus.  Calyx 
extus  tomentosus.  Petala  minuta  glabra;  flores  Q  singuli  vel  bini  inter  masculos; 
pedicelli  primo  breves,  sed  aecrescentes  ad  2,5  mm.  Calycis  segmenta  2,5  mm  longa, 
angustiora  et  longiora  quam  in  specie  praecedente.  Ovarium  tomentosum,  styli  tres 
bifidi.     Fructus  ignotus.   —   Species  a  me  non  visa. 

Austromalaiische  Provinz:  Nordwestaustralische  Küste,  Montague  und 
York  Sound  (A.  Cunningham). 

5.  R.  Bowmanii  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858)  181;  Baill.  Adansonia  VI.  (1866) 
295;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  206;  Benth.  et  F.Müll.  Fl.  austral.  VI. 
(1873)  72.  —  R.  puberulus  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  344  et  in  Adansonia  1.  c.  — 
Roeperia  Bowmanii  (F.  Müll.)  0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  618.  —  Frutex  erectus, 
ramosus,  30 — 50  cm  altus.  Ramuli  et  inflorescentia  ferrugineo-,  dein  cano-tomentosi. 
Folia  brevipetiolata  linearia,  margine  usque  ad  costam  revoluta,  subacuta  vel  oblongo- 
elliptica,  fere  plana,  omnia  supra  tuberculato-hispida,  subtus  albo-tomentosa,  1  —  3  cm 
longa.  Inflorescentia  q?  cymosa,  terminalis,  2 — 6-flora;  pedicelli  folia  aequantes,  vulgo 
1  — 1,5  cm  longi,  deciduo-bibracteolati.  Alabastra  4,5  mm  longa,  4  mm  lata,  ellipsoidea. 
Calycis  segmenta  ovata,  obtusa,  stellato-tomentosa,  4  mm  longa.  Petala  8 — 9  mm 
longa  purpurea  vel  rarius  alba.  Columna  staminalis  8  mm  longa  et  pars  filamentorum 
libera  villosa  vel  parce  pilosa;  antherarum  thecae  flavae  vel  erubescentes,  approximatae, 
parallelae.  Glandulae  bilobatae,  aurantiacae,  barbatae,  1  mm  longae.  Flores  Q  solitarii, 
axillares  vel  in  cyma  q^.  Ovarium  hispidum ;  styli  usque  ad  basim  divisi.  Capsula 
trigastra,  8 — 10  mm  longa,  stellato-tomentosa,  sed  demum  obsolete  glabra.  Semina 
fusco-lutea,  laevia,  5 — 6  mm  longa,   4  mm  lata,  caruneulata. 

Ostaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuina  Grüning.  —  Frutex  ramosus.  Folia  1  — 1,5  cm  longa,  ob  raar- 
ginem  usque  ad  costam  revolutum  linearia,   1 ,5 — 2  mm  lata,  subacuta. 

Ostaustralien  (Leichhardt);  Neusüdwales:  Nördliche  Wüste,  am  Arbuth- 
nottrange  (A.  Cunningham,  Fräser);  am  Macquariefluß  nahe  seiner  Mündung  in 
den  Darling  (E.  Bowman);  Warrumbungle  Ranges  (Forsyth!);  Coonabarabran  beim 
Warrumbungle  Gebirge  (Boorman!);  Bomera  (Maiden!).  —  Queensland:  Am 
oberen  Maranoa  River  (Mitchell);  auf  Hügeln  beim  Ursprung  des  Moonie  River 
(Bowman). 

Var.  ß.  plana  Grüning.  —  Frutex  ±  virgato-ramosus.  Folia  oblongo-elliptica, 
plana  vel  extremo  margine  leviter  recurva,  obtusiuscula,  vix  mucronulata,  2 — 3  cm 
longa,  4 — 5  mm  lata,  supra  obscuro-viridia,  subtus  albo-tomentosa.  Flores  ampliores 
quam  in  var.  er.,  rosei,  dein  albescentes. 

Neusüdwales:  The  Rock  bei  Wagga  Wagga  (Phillips!). 

Nota.  Varietatis  hujus  discrimina  jam  cl.  Maiden  et  Boorman  in  Proceed.  Linnean 
Soc.  of  N.  S.  W.  XXIX.  (1904)  7S0  commemoraverunt. 


44  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

6.  R.  velutinus  F.  Müll.  Fragm.  IX.  (4  875)  2.  —  Roeperia  velutina  (F.  Müll.) 
0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  undique  pilis  longis  stellatis  molliter  cano- 
velutinus.  Folia  approximata,  angusto-oblonga  vel  lato-liaearia,  extremo  margine  vix 
recurvata,  2,5 — 6  cm  longa,  3 — 8  mm  lata,  nervo  mediano  prominulo  praedita.  In- 
florescentia  q!<  racemosa,  6 — 7-flora,  3  cm  longa;  pedicelli  basi  bracleis  linearibus, 
0,5 — 1  cm  longis  fulti,  3  mm  longi.  Calycis  segmenta  5 — 6,  ovata,  obtusa,  5  mm 
longa,  omnino  velutina.  Petala  5  —  6,  spathulata,  obtusa,  7 — 1  0  mm  longa,  intus  basi 
barbata.  Disci  glandulae  patelliformes,  retusae,  basi  filamentorum  exteriorum  liberorum 
adnatae.  Columna  staminalis  calycem  paulo  superans,  inferne  tomentosa.  Flores  Q. 
solitarii,  masculis  ampliores,  plerumque  ramulos  terminantes.  Laciniae  calycis  velutini 
profunde  fissi  oblongo-ovatae,  acutae,  1,2  cm  longae,  petala  fere  aequantes.  Stigmata 
profunde  divisa.     Germen  tomentosum.     Capsula  matura  nondum  nota. 

Westaustralische  Provinz:  Lake  Deborah  (Helms  comm.  Diels  n.  657l!); 
längs  des  Oberlaufes  des  Irwin  River  (J.  Forrest). 

7.  R.  trichophorus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  60  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (4  866)  206;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  73.  —  Roeperia  tricho- 
phora  (Müll.  Arg.)  0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1896)  619.  —  Frutex  elatus,  dichotomo- 
ramosus.  Ramuli,  inflorescentiae,  calyces  stellato-tomentosi  primo  ferruginei,  deinde 
incani.  Folia  linearia,  margine  usque  ad  costam  revoluta,  qua  de  causa  fere  filiform ia, 
2,5 — 7  cm  longa,  1,5 — 2  mm  lata,  acuta,  supra  glabrata,  subtus  occulte  tomentosa. 
Racemi  (jf  3 — 6-flori,  vulgo  3 — 4  cm  longi,  foliis  floralibus  paulo  breviores;  pedi- 
celli 0,5 — 1  cm  longi,  basi  bracteis  5  mm  longis  fulti,  ebracteolati.  Calyx  q?  4  mm 
longus,  usque  ad  dimidium  5-partitus,  lobis  lanceolatis,  acuminatis  praeditus.  Petala 
oblonga,  spathulata,  obtusa,  calycem  triente  superantia,  glabra,  purpurea.  Columna 
staminalis  calycem  fere  aequantia.  Alabastra  q?  oblongo  -  fusiformia ,  4  mm  longa, 
2,5  mm  lata.  Flores  Q  solitarii  vel  rarius  perpauci  in  basi  racemi  masculi;  pedi- 
cellus  8 — 10  mm  longus.  Calycis  9  mm  longi  laciniae  lanceolato-subulatae,  persis- 
tentes. Styli  fere  usque  ad  basim  bipartiti.  Capsula  ovoideo-oblonga,  obtusa,  vix  tri- 
sulcata,  albido-villosa,  1  0  mm  longa,  8  mm  lata.  Semina  7  mm  longa,  laevia,  olivacea, 
nigro-striata. 

Westaustralische  Provinz:  Südwestaustralische  Küste,  bei  Cape  Riche 
(Drummond  ö.  coli.  n.  219!). 

8.  R.   glaucus  Endl.  in  Hügel,   Enum.  (1837)  18;  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss. 

II.  (1846—47)  229  et  370;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  344  et  in  Adansonia  VI. 
(1866)  295;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  205;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl. 
austral.  VI.  (1873)  71.  —  R.  undulatus  Lehm.  PI.  Preiss.  1.  c.   370;  Walp.  Ann.  Bot. 

III.  (1852—53)  369.  —  Roeperia  glauca  (Endl.)  O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  618.  — 
Frutex  glaber,  erectus,  30 — 60  cm  altus.  Rami  cinerascentes  vel  pallidi.  Folia  brevi- 
petiolata,  linearia,  margine  vulgo  usque  ad  costam  arcte  revoluta,  1,5  —  3  cm  longa, 
1  — 2  mm  lata,  pallido-viridia  vel  glaucescentia,  glabra,  subtus  sub  margine  villosa. 
Flores  subsolitarii  vel  plerumque  fasciculati  (2 — 4  Q1  cum  1  Q).  Pedicelli  1—2,5  cm 
longi,  basi  bracteati  et  sub  medio  bibracteolati ;  bracteolae  squamosae,  2,5  mm  longae, 
persistentes.  Calyx  q1  fere  usque  ad  basim  5-divisus;  eius  laciniae  lanceolatae,  acutae, 
intus  ciliatae.  Petala  oblonga,  alba  vel  statu  sicco  luteola,  8  — 10  mm  longa.  Glan- 
dulae crassae,  latae,  alternipetalae ,  aurantiacae ,  pilis  longis  fasciculatis  circumdatae. 
Flores  Q  sive  apetali  sive  petalis  caducis  praediti.  Calycis  laciniae  quincunciales,  late 
lanceolatae,  ciliatae,  5  mm  longae.  Ovarium  glabrum,  inferne  hirsutum,  5  mm  longum. 
Glandulae  in  annulum  crassum  crenatum  connatae.  Styli  profunde  bifidi.  Capsula  tri- 
gastra,  oblonga,  glabra,  laevis,  obtusa,  inferne  dense  pilosa,  calvescens,  9  mm  longa, 
6  mm  lata.     Calyx  vix  incretus  persistens.  —  Fig.  %D. 

Westaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuinus  Müll.  Arg.  1.  c.  —  Folia  1,6 — 2,5—4  cm  longa;  flores  quoad 
magnitudinem  valde  ludentes,  cymosi  vel  subsolitarii;  petala  Q1  8 —  10  mm  longa,  plana, 
vel  paulum  undulata. 


Ricinocarpus. 


45 


Südwestaustralien  (Wawra  n.  730!);  King  Georges  Sound  (Hügel!);  auf 
sandig-felsigem  Boden  des  Elisa  Mountain  und  des  Darling  Range,  District  Perth; 
auf  Mount  Melville,  Distr.  Süd-Plantagenet  (Preiss  n.  2017!);  Swan  River  (Drummond 
3.  ser.  n.  1  4  und  IG!,  James    Mangles!,    Preiss   n.  2016  pr.  p.!);    bei   Cape  Riche 


Fig.  8.    A—C  Ricinocarpus  muricatus  Müll.  Arg.    A  Habitus.     B  Flos  $.     0  Flos  Q   calyce 

partim  socto.  —  DR.  glaucits  Knd.    Capsula  matura.  —  E—F  R.  pinifolius  Dcsf.    E  Diagramma 

floris   Q.     F  Alabastrum   <$.  —  A—G  Icon.  origin.,  cetera  scc.  Baill. 

(Drummond  5.  ser.  n.  220 !);  Perth  (Guilbert  n.  127!);  längs  der  Küste  von  Cape  Arid 
bis  C.  Paisley  (F.  Müller);    Melbourne,   östlich  bei  Mogumber,   175  m,  in  Büschen  auf 
kiesig-lehmigem  Boden  (Diels  n.  405l!);   Moore  River,  in  Gebüschen  (Pritzel  n.  583!). 
Nota.     Cl.  F.  Müll.  [Fragm.  VI.  (1868)  182]  altitudinem  fruticis  ad  3,5  m  indicat. 


46  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Var.  ß.  undulatus  (Klotzsch)  Müll.  Arg.  1.  c.  —  Folia  2 — 5  cm  longa.  Flores 
depauperato-corymbosi.  Petala  q?  10 — 4  4  mm  longa,  undulata.  —  Varietas  a  me 
non  visa. 

Südwestaustralien:  Swan  River  (Preiss  n.  2016  pr.  p.). 

Var.  y.  jasminoides  Baill.  in  Adansonia  VI.  1.  c.  —  Fruticulus  25  —  30  cm  altus, 
parce  ramosus,  omni  ex  parte  gracilior  quam  var.  a  et  ß.  Folia  valde  linearia,  non 
arcte  revoluta,  subtus  pallidiora.  Pedicelli  filiformes,  nondum  1  cm  longi.  Petala  angusto- 
linearia,  5  mm  longa,  albida,  statu  sicco  sulfurea. 

Südwestaustralien:  Mount  Melville  bei  Cape  Riche,  auf  kalkigen,  steinig-buschigen 
Abhängen,  40  m  ü.  M.  (Diels  n.  3438!);  Gipfel  des  Mount  Melville  auf  freien  Stellen 
in  kiesigem  Granitschutt,    157  m  (Diels  n.  3384!). 

9.  R.  pinifolius*)  Desf.  in  Mem.  mus.  Par.  III.  (1817)  459  t.  22;  Endl.  Iconogr. 
gen.  pl.  (1838)  t.  124;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  343  t.  XII;  Hook.  f.  Fl.  Tasman. 
I.  (1860)  338;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  205;  Baill.  in  Adansonia  VI. 
(1866)  294;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  70.  —  R.  sidaefolius  F.  Müll, 
ex  Baill.  Etud.  Euphorb.  3  4  4.  —  Echinosphaera  rosmarinoides  Sieb,  ex  Steud.  Nomencl. 
ed.  2.  I.  (1840)  538  et  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856)  562.  —  Groton  corollatum 
Soland.  sched.  ex  Baill.  Etud.  3  44.  —  Roeperia  pinifolia  Spreng.  Syst.  Veg.  III.  (1826) 
147.  — ■  R.  pinifolia  (Spr.)  Desf.  O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  618.  —  Frutex  glaber 
erectus,  60 — 90  cm  altus,  densiuscule  ramosus,  saepius  fere  unisexualis.  Folia  approxi- 
mata,  linearia,  margine  usque  ad  costam  arcte  revoluta,  acuta  vel  mucronata,  supra 
glaberrima,  subtus  albido-tomentella,  2  —  i  cm  longa,  1,5  mm  lata;  petiolus  2  —  3  mm 
longus.  Flores  fasciculati  ramulos  terminantes ,  vulgo  3-6  (^  cum  1  Q ;  pedicelli 
1 — 2  cm  longi,  bractea  basali  lata,  obtusa  bracteolisque  binis  caducis,  supra  medium 
sitis  praediti,  masculi  erecti,  graciles,  feminei  validi,  superne  incrassati.  Calyx  q1  4  mm 
longus,  usque  ad  dimidium  4 — 6-,  vulgo  5-lobatus ;  lobi  deltoidei,  extus  glabri,  intus 
paulum  puberuli.  Petala  obovalo-spathulata,  albida  vel  statu  sicco  fusco-purpurea,  1  — 
1,5  cm  longa,  glabra.  Glandulae  luteae.  Columna  staminalis  6 — 8  mm  longa.  Calyx 
Q  amplius  divisus,  mox  deciduus.  Glandulae  hypogynae  5.  Stigmata  linearia,  bi- 
partita.  Capsula  fere  globosa,  1 ,2  cm  longa,  longitrorsum  parce  trisulcata,  dense  muri- 
cata  vel  echinata;  columella  persistens,  clavata,  1  cm  longa.  Semina  fere  cylindrica, 
laevia,  luteo-fusca  vel  marmorata,   8  mm  longa,   4  mm  lata,  carunculata.  —  Fig.  lA — B. 

Ostaustralische  Provinz:  Queensland  (Am.  Dietrich!);  Moreton  Island 
(A.  Cunningham,  F.  Müller).  —  Neusüdwales  (Sieber,  fi.  mixt.  n.  526!);  Port 
Jackson  (R.  Brown,  Sieber  n.  293!,  Gaudichaud,  Lindley!,  Forsyth!);  Blue 
mountains  (Miss  Atkinson,  Caley!);  Sydney  (Hügel!,  Verreaux!,  Betche!); 
Botany  Bay  (Hügel!,  F.  Mülller!,  Jelinek!,  Luhmann!);  Twofold  Bay  (Moss- 
mann!).  —  Viktoria  (Oldfield!);  Port  Phillip  (Walter!);  Umgegend  von  Melbourne 
(Gunn,  Wilhelmü);  Sandringham  (Weindorfer  n.  25 !);  Cheltenham  bei  Port  Phillip 
(Morrison!). 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien,  reichlich  auf  Sandhügeln  nahe  der  Nord- 
küste (Gunn  n.  744!,  Rev.  Dufton!). 

Nota.    See.  cl.  F.  Müller  (Fragm.  Phyt.  Austral.  VI.  (1868)  182)  altitudinem  ad  4,5  m  petit. 

10.  R.  tuberculatus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  60  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  205;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  70.  —  Roeperia  tuber  - 
culata  (Müll.  Arg.)  O.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  erectus,  glaber.  Rami 
rubello-fusciduli,  rigidi,  breviter  subternatim  ramulosi.  Ramuli  purpurascentes,  dense 
foliosi  .vel  demum  cicatricosi.  Folia  linearia,  1 — 2  cm  longa,  1  — 1,5  mm  lata,  obtusa, 
apiculala,  margine  usque  ad  costam  revoluta,  glabra,  subtus  sub  margine  tomentella, 
brevipetiolata.  Flores  in  apice  ramulorum  cymosi  (vulgo  1  Q  cum  4 — 6  (j*) ;  pedicelli 
Cf  foliorum  longitudine  vel  longiores,   statu  antheseos  ebracteolati.     Calyx  3  mm  longus, 


*)  Cl.  Desf.  scripsit  Ricinocarpos  pinifolia. 


Ricinocarpus.  47 

fere  usque  ad  dimidium  5-lobatus,  intus  et  margine  pubescens.  Petala  triplo  longiora 
et  ultra,  intus  basi  puberula.  Glandulae  bilobatae.  Pedicelli  Q  breviores,  sed  flos 
paulo  major  et  calyx  deciduus  profundius  divisus  quam  q*.  Capsula  1  2  mm  longa, 
8 — 10  mm  lata,  obtusa,  rufa,  parce  tuberculata.  Semen  lOram  longum,  laeve,  ca- 
runculatum. 

Wesaustralische  Provinz:  Westaustralien,  Lucky  Bay  (Brown,  Drura- 
mond  4.  ser.  n.  84!). 

11.  R.  cyanescelis  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  60  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  205;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  70.  —  R.  glaucus 
d.  cyaneseens  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  295.  —  R.  taxifolia  Klotzsch  ex  sched. 
herb.  Endl.  —  Roeperia  cyaneseens  (Müll.  Arg.)  0.  Ktze.  Bev.  gen.  I.  (1891)  618.  — 
Frutex  erectus,  glaber,  valde  ramosus,  cicatricosus,  1,20 — 3  m  altus.  Bamuli  nigres- 
centes.  Folia  anguste  lineari-spathulata,  margine  usque  ad  costam  leviter  revoluta,  obtusa 
vel  polius  minute  recurvo-apiculata,  juniora  statu  sicco  fusca,  adulta  cyanescenti-viridia, 
1,2 — 2,5  cm  longa,  fere  2  mm  lata.  Flores  solitarii  vel  masculi  2 — 4-fasciculati ; 
pedicelli  0,5 — 1  cm  longi,  bracteis  bracteolisque  duabus  supra  medium  sitis,  mox  deci- 
duis  praediti.  Calyx  q*  campanulatus,  ca.  3  mm  longus,  usque  ad  medium  5-partitus, 
glaber,  margine  puberulo-ciliatus.  Petala  intus  basi  villosa,  1  cm  longa.  Glandulae 
glabrae,  bilobatae.  Columna  staminalis  6  mm  longa.  Calyx  Q  multo  longior  et  pro- 
fundius divisus  quam  q1,  mox  deciduus.  Ovarium  ampulliforme,  id  est  apice  valde  an- 
guslatum,  stylis  3  profunde  bifidis,  divergentibus,  recurvis  coronatum.  Capsula  1,5  cm 
longa,  1,2  cm  lata,  acuminata,  tuberculata.  Semen  8  mm  longum,  laeve,  fusco-luteum 
vel  maculatum,  caruneulatum. 

Westaustralische  Provinz:  Swan  Biver  (Drummond  suppl.  n.  15!);  sandige 
Plätze  längs  der  Küste  von  Esperance  Bay  bis  zu  Cape  Paisley  und  Port  Malcolm  (Max- 
well comm.   Diels  n.  6579!). 

Nota.  In  herb.  mus.  Bcrolin.  et  Vindobon.  spoeimina  duo  Sieberiana  ex  herb.  Endlicher 
sine  loco  naturali  inveniuntur,  quae,  quamvis  cl.  Sieb  er  in  Australia  orientali  collcgerit, 
certissime  ad  R.  cyaneseentem  attinent.     Error  subesse  videtur. 

12.  B,.  psilocladus  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
71.  —  Bertya  gummifera  ß.  psiloclada  Müll.  Arg.  in  Flora  XLVII.  (186  4)  471  et  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  210.  —  Bertya  polymorpha  Baill.  Adansonia  VI.  (1866) 
299  ex  p.  —  Roeperia  psiloclada  (Benth.)  O.  Ktze.  Bev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex 
glaber  vel  scaber,  viscosus,  ±  rigidus.  Bami  aliquantum  flexuosi.  Folia  linearia,  usque 
ad  costam  arete  revoluta,  scabrida,  3  —  4  cm  longa,  2 — 2,5  mm  lata,  obtusa  brevissime 
petiolata.  Flores  solitarii  vel  masculi  bini  in  apice  ramulorum  foliosorum  siti;  pedicelli 
adulti  6  —  8  mm  longi,  ebracteolali.  Calyx  tf  4  —  5  mm  longus,  usque  ad  medium 
5-partitus;  laciniae  ovatae,  obtusissimae.  Petala  8 — 10  mm  longa,  statu  sicco  fusca, 
oblonga.  Pars  filamentorum  libera  antheras  minutas  aequans.  Flos  Q  statu  tantum 
praeflorationis  notus;  alabastrum  4  mm  longum.  Segmenta  calycis  oblonga,  imbricata. 
Glandulae  annulum  crenatum  formantes.  Ovarium  conoideum,  glabrum;  slyli  breves, 
bilidi.  Pedicellus  fruetifer  1  cm  longus,  rigidus,  teres;  lobi  calycis  fruetiferi  coriacei, 
ca.   8  mm  longi.     Capsula  ignota;  columna  centralis  persislens  8  mm  longa. 

Westaustralische    Provinz:    Swan  Biver   (Drummond   2.  vel  3.  ser.  n.  153!). 
Nota.     Nonnullis  formis  R.  glauci  similis,  sed  rigidior. 

Sect.  2.  Anomodiscus  Müll.  Arg. 

Änomodiscus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  59  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  204;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  116.  —  Petala  evoluta. 
Disci   Q    glandulae  5,  stipitatae,  staminibus  similes,  calycis  laciniis  adhaerentes. 

13.  R.  major  Müll.  Arg.  1.  c;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  72.  — 
Roeperia  major  (Müll.  Arg.)  O.  Ktze.  Bev.  gen.  I.  (1891)  618.  —  Frutex  glaber.  Rami 
teretes,  paulum  striati,  validi,  dense  foliosi.     Bamuli  dr  compressi,  purpurascentes.     Folia 


48  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

mediocriter  adpressa,  fere  sessilia,  spathulato-oblonga,  obtusa,  apiculata,  margine  tenui 
quasi  cartilagineo  leviter  recurva,  glaberrima,  statu  sicco  minutissime  punctulata,  1 — 
3  cm  longa,  4 — 8  mm  lata,  evenosa.  Flos  q1  ignotus.  Flores  Q  axillares,  brevissime 
pedicellati.  Calycis  6  mm  longi  laciniae  lato-lanceolatae,  persistentes.  Petala  lanceolata, 
angusta,  acuta,  calycem  nondum  aequantia,  rigidula.  Glandulae  5,  stipitatae,  laciniis 
calycis  adhaerentes.  Ovarium  globosum,  laeve,  glabrum,  3  mm  longum;  styli  inferne 
in  columnam  brevem  connati,  superne  patuli  vel  recurvi,  bifidi,  3  mm  longi.  Capsula 
matura  ignota. 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien  (Verreaux!). 

Nota.  Propter  dofoctum  florum  $  et  formam  foliorum  hacc  planta  non  sine  dubio  ad 
Ricinocarpum  ponenda  est. 

Sect.  3.  Polystaphylos  Grüning. 

Petala  suppressa.  Disci  glandulae  segmentis  calycis  haud  affixae.  Styli  graciles 
vulgo  bifidi.     Inflorescentiae  tf  racemosae,  multiflorae,  numerosae. 

Nota.  Nomen  Apetalidion,  a  cl.  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  I.e.  huic  sectioni  datum,  teneri 
non  potest,  quod  etiam  Sect.  4.  petalis  destituta  est. 

14.  K.  muricatus  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (»865)  61  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  207;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  73.  —  Roeperia  muri- 
cata  (Müll.  Arg.)  0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  619.  —  Frutex  gracilis,  paululum  vir- 
gatus,  ad  1  m  altus,  monoieus,  sed  defectu  florum  q?  saepius  quasi  dioieus.  Rami 
nigrescentes.  Ramuli  fusci,  viscosi.  Folia  alterna,  approximata,  linearia,  margine  usque 
ad  costam  revoluta,  luteo-viridia,  obtusa  vel  acutiuscula,  glabra,  resinosa,  subtus  oeculte 
tomentosa,  2 — 6  cm  longa,  1,5  mm  lata.  Inflorescentiae  q?  numerosae,  in  apieibus 
ramulorum  racemosae,  vulgo  12 — 1 5-florae,  ca.  2  cm  longae;  pedicelli  singuli  bracteis 
linearibus,  3  mm  longis  basi  fulti,  ebracteolati,  0,4  ad  1  cm  longi.  Laciniae  calycis  (j1 
5-partiti,  glabri  ovatae,  intus  et  margine  puberulae,  recurvae,  petaloideae,  statu  sicco 
fusco-luteae,  3  mm  longae.  Petala  nulla.  Glandulae  episepalae,  minutae.  Columna 
staminalis  ad  4  mm  longa,  ca.  30-andra.  Flores  Q  basi  racemorum  (j1  solitarii  vel 
rarius  in  speeiminibus  unisexualibus  axillares,  dispersi;  pedicelli  0,5  —  2  cm  longi,  su- 
perne incrassati.  Laciniae  calycis  5,  virides,  lanceolatae,  acutae,  3  mm  longae,  sub 
Capsula  4  mm  longae,  rigidae,  persistentes.  Ovarium  glabrum;  styli  3  mm  longi,  usque 
ad  dimidium  bifidi,  eorum  crura  vulgo  iterum  furcata.  Capsula  fere  globosa,  parce  tuber- 
culata,  glutinosa,  8  mm  longa;  columella  persistens  triquetra,  clavata,  6  mm  longa. 
Semina  4  mm  longa,  2  mm  lata,  cylindrica,  laevia,  brunnea  vel  marmorata,  caruneu- 
lata.  —  Fig.  8  Ä—G. 

Westaustralische  Provinz:  Bei  Cape  Riche  (Drummond  5.  coli.  n.  218!  et 
suppl.  n.  85!);  Süden  des  Distrikts  Coolgardie,  Dundas,  300  m  über  dem  Meere  zwischen 
Granitfelsen  (Diels  n.  5251 !). 

Sect.  4.  Scissostylus  Grüning. 

Petala  suppressa.  Discus  patelliformis.  Styli  crassi,  profunde  3  —  4-partiti.  Flores 
solitarii,  axillares. 

15.  R.  stylosus  Diels  in  Engler's  Bot.  Jahrb.  XXXV.  (1904)  335,  Fig.  40.  —  Frutex 
ramosissimus,  rigidus,  omnibus  partibus  viseidus,  ad  1  m  altus,  vulgo  nanus.  Rami  ra- 
mulique  erecti.  Folia  coriacea,  crassa,  linearia,  obtusa,  margine  arete  revoluta,  glabra,  7 — 
10  mm  longa,  1  mm  lata;  petiolus  nondum  1  mm  longus.  Flores  q?  axillares,  solitarii; 
pedicellus  2 — 4  mm  longus,  deciduo-bracteolatus.  Calyx  q?  campanulatus,  usque  ad  dimi- 
dium 4-parütus;  lobi  ovati  4  mm  longi,  2,5  mm  lati,  ochroleuci.  Petala  nulla.  Discus 
patelliformis,  aurantiacus,  pilosus.  Columna  staminalis  ca.  3  4-andra;  thecae  parallelae; 
connectivum  apice  bifidum.  Flores  Q  item  axillares  vel  saepe  terminales;  pedicellus 
2 — 4  mm   longus,    clavatus.     Calycis   tubus    4  mm    longus;    limbus    4— 6-(inaequaliter) 


Ricinocarpus,  Bertya. 


49 


lobatus,  ochroleucus,  sub  fructu  increscens,  rigidus.  Petala  nulla.  Discus  masculo 
similis.  Styli  3,  crassi,  purpurei,  profunde  3 — 4-partiti,  patentes.  Capsula  fere  globosa, 
valde  resinosa,  rugosa,  calycis  lobos  duplo  superans,  1  cm  longa.  Sernina  3,  laevia, 
castanea,  carunculata,  oblonga,   5  mm  longa.  —  Fig.  9. 

West  australische    Provinz:     Süden    des    Distriktes   Coolgardie,    bei    Gilmores, 
westlich  von  Lake  Cowan  in  offenen  Gebüschen  auf  sandigem  Lehm  (Diels  n.  5212!). 

Species  excludendae. 

Ricinocarpus  Mi t che  11  i  ==  Bertya  Mitchcllii. 
Ricinocarpus  tasmanicus  =  Bertya  tasmanica. 

Ricinocarpus  0.  Ktze.  Rev.  gen.  I.  (1891)  615—18  et  III.  2.  (1893)  290 — 292  = 
Acalypha. 


Fig.  9.    Ricinocarpus  slylosus  Dicls.    A  Habitus  rami  floriferi.    B  Flos  $.    C  Flos   $  periantliio 

dcmpto.     D  Flos  Q.    E  Flos  Q  periantliio  dempto.     F  Styli.      O  Fructus.     H  Cocci   separati. 

J  Semen.  —  Icon.  scc.  Diels  1.  c.  reit. 

2.  Bertya  Pianch. 

Bertya*)  Pianch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845)  472  t.  16A;  Endl.  Gen.  pl. 
suppl.  V.  (1850)  90 ;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  347  t.  18;  Hook.  f.  Fl.  Tasm.  I. 
(1860)  339;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  208;  ßenth.  et  F.  Müll.  Fl. 
austral.  VI.  (1873)  74;  F.  Müll.  Fragm.  VIII.  (1874)  141;  Baill.  Hist.  pl.  XV.  (1874) 
192;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (I  880)  264;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5. 
(1890)   116. 

Flores  monoici,  apetali.  Flos  q?:  Calycis  segmenta  5,  rarius  4,  ±  petaloidea, 
subaequalia,  imbricata.  Discus  nullus.  Stamina  numerosa  (18 — 70);  filamenta  bre- 
vissima,  columnae  centrali  adnata;  antherarum  thecae  parallelae,  extrorsae;  connec- 
tivum  apice  bifidum.  Ovarii  rudimentum  nullum.  Flos  Q :  Calyx  masculo  similis, 
saepius  minor,  segmenta  angustiora  et  acutiora,  interdum  accrescentia.  Discus  0,  raris- 
sime    5-glandulosus.     Ovarium   sessile  vel  brevipedicellatum,  3-loculare;    styli  liberi  vel 

*)  Nomen  datum  in  memoriam  M.  le  Goratc  Leonce  de  Lambertye,  botanici  et  horti- 
cultoris  in  oppido  Montlucon  (Allier)  1810  nati. 

A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Erabryoph)ta  siphonogama)  147.'  4 


50  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantberoideae  et  Ricinocarpoideae. 

basi  breviter  connati,  integri  vel  profunde  2 — 7-fidi,  vulgo  3-fidi;  ovula  in  loculis 
solitaria.  Capsula  ovoidea  vel  oblonga,  abortu  saepius  1-locularis,  1-sperma.  Semen 
oblongum  vel  fere  globosum,  laeve,  carunculatum ;  embryo,  ubi  notus,  linearis,  rectus, 
cotyledonibus  radicula  longioribus,  vix  latioribus  praeditus.  —  Frutices  vel  raro  arbores 
saepe  glutinosi,  äz  stellato-tomentosi  vel  glabri.  Folia  alterna  vel  rarius  opposita,  ex- 
stipulata,  linearia,  margine  revoluta  vel  oblonga,  plana,  margine  ±  recurva,  supra  glabra 
vel  parce  stellato-pilosa,  subtus  stellato-tomentosa.  Flores  vulgo  axillares,  solitarii  vel 
pauci  inaequaliter  evoluti,  pedunculati  vel  sessiles,  raro  terminales  tumque  racemosi, 
(fere)  semper  involucrati;  bracteae  apice  peduncelli  2 —  8,  parvae,  imbricatae  vel  raro 
decussatae,  persistentes  vel  deciduae. 
Species   19  australienses. 

Clavis  specierum. 

A.  Folia  lata  (oblonga  v.  orbicularia),  plana  v.  concava  .  Sect.  I.  Euryphylla  Grüning. 

a.  Flores   pedunculati;    folia   brevipetiolata;    bracteae    haud 

oppositae Subsect.  1.  Pedunculatae  Grüning. 

a.  Folia  adulta  supra  glabra. 

I.  Folia    elliptica,    plana   (1,5 — 4  cm  X  7 — 16  mm); 

pedunculi  graciles \.  B.  pomaderroides. 

II.  Folia  elongata,    fere    linearia,    plana   (2 — 7  cm  X 

4  —  8  mm);  pedunculus   Q   validus 2.  B.  Findlayi. 

III.  Folia  obovata,  margine  paulum  recurva  (1  — 1,8  cm 

X  4 — 7  mm);  pedunculi  graciles 3.  B.  oblongifolia. 

ß.  Folia    supra  stellato-pilosa  (3  cm  X  1 — 1,2  cm);   pe- 
dunculi graciles 4.  B.  Brownii. 

b.  Flores  Qp  sessiles;  folia  conspicue  petiolata;  bracteae  de- 
cussatae   Subsect.  2.  Sessiliflorae  Grüning. 

er.  Folia  orbicularia,  bullata,  4 — 13  mm  longa;  bracteae  4     5.  B.  rotundifolia. 

ß.  Folia  elliptica,   plana  (3  —  5  cm  X  1 — 4,25  cm),    op- 
posita; bracteae  6  . 6.  B.  oppositifolia. 

B.  Folia    angusta   (linearia  v.   lanceolata)    margine  revoluta   v. 

recurva Sect.  II.  Stenophylla  Grüning. 

a.  Folia  sublinearia  v.  lanceolata,   fere  plana,   margine  laxe 

recurva Subsect.  1.  Recurvae  Grüning. 

or.  Pedicellus   Q   supra  involucrum  fere  nullus. 

I.  Folia    supra  dense  stellato-pilosa  (2 — 6  cm  X  3  — 

6  mm);  bracteae   10—12;  styli  3 — 4-fidi .    ...      7.  B.  oleifolia. 

II.  Folia   supra   parce    puberula    (2  —  4  cm  X  4  mm); 

bracteae   Q   vulgo  3;  styli  5 — 7-fidi 8.  B.  polystigma. 

III.  Folia   supra    scabriuscula,    nitida    (1,5 — 2,3  cm  X 

3  mm);  bracteae  5—6;  styli  3-fidi 9.  B.  glandulosa. 

ß.  Pedicellus   Q    3 — 5  mm  longus. 

Folia  (2 — 6  cm  X  4 — 6  mm),   sublanceolata .    .    .    10.  B.  pedicellata. 

b.  Folia  angusto-linearia,  margine  fere  usque  ad  costam  re- 
voluta  Subsect.  2.  Acerosae  Grüning. 

a.  Folia  adulta  scabrida  vel  inconspicue  puberula. 

I.  Capsula  glabra. 

1.  Folia   1 — 3  cm  longa,  2 — 3,5  mm  lata,  obtusa; 

ramuli  villosi 11 .  B.  gwnmifera. 

2.  Folia  3 — 5  cm  longa,    1,5  mm  lata,  acuta;  ra- 
muli glabri 12.  B.  pini folia. 

II.  Capsula  pilosa. 

4.  Folia   adulta    1 — 2  cm   longa,    scabriuscula,   dr 

compressa 1 3.  B.  rosmarini folia. 


Bertya.  51 

2.  Folia  adulta  2 — 3  cm  longa,    scabrida  v.  parce 

puberula,  rigida,  saepius  quasi  teretia   .    .    .    .    14.  B.  Mitchellii. 
ß.  Folia  adulta  glabra  et  laevia. 
I.  Sepala   Q    5. 

1.  Ovarium  glabrum,  resinosum. 

*  Folia   1 — 2  cm  longa;  stylt  trifidi 15.  B.   Cunninghamii. 

**  Folia  0,3  —  1  cm  longa;  styli  bifidi  .    .    .    .    16.  B.  dimerostigma. 

2.  Ovarium  pilosum. 

*  Folia  1,5 — 2  cm  longa,  acicularia;  flores  axil- 
lares   1 7.  B.  tasmanica. 

**  Folia  1  — 1,5  cm  longa,  obtusa;  inflorescentia 

terminalis,  racemosa 18.  -B.  Andrewsii. 

II.  Sepala  4.     Folia  2,5  cm  longa;  inflorescentia  ut  in 

praecedente 19.  B.  quadrisepala. 

Die  Artenzahl  hat  sich  seit  Herausgabe  der  Flora  australiensis  (1873)  erheblich  vermehrt. 
Bentham  zählt  nur  9  Spezies  auf.  Von  diesen  mußten  jedoch  2  Kollectivspezies  namentlich 
auf  Grund  der  Blattstruktur  in  je  2  schon  von  Müller  Arg.  beschriebene  Arten  wieder  zerlegt 
werden,  und  zwar  B.  rosmarinifolia  durch  Lostrennung  von  B.  tasmanica  und  B.  pomaderroides 
durch  Abzweigung  von  B.  oblongifolia.    Beide  Abzweigungen  stellen  sicherlich  gute  Arten  dar. 

Durch  die  Einteilung  der  Gattung  in  2  Sektionen  hat  meines  Erachtens  eine  Zerlegung  in 
2  natürliche  Gruppen  stattgefunden.  Die  weitere  systematische  Gliederung  stößt  bei  den  Steno- 
phylla  wegen  der  großen  Übereinstimmung  in  Blüten-  und  Blattbau  auf  Schwierigkeiten,  zumal 
viele  Merkmale  variiren  bzw.  Übergänge  von  einer  Art  zur  andern  zeigen.  Schon  Baillon 
vermochte  (Adansonia  VI.  [1866]  298)  bei  B.  oleifolia,  gummifera,  rosmarinifolia,  Cunning- 
hamii, Mitchellii  und  tasmanica  keine  sicheren  Artmerkmale  aufzuGnden,  ja  B.  Mitchellii  und 
tasmanica  konnte  er  überhaupt  nicht  unterscheiden  und  stellte  daher  unter  dem  Sammelnamen 
B.  polymorpha  eine  Reihe  von  Varietäten  auf.  Die  Sectio  Stenophylla  macht  überhaupt  den 
Eindruck,  als  ob  die  Artmerkmale  ihrer  Glieder  noch  nicht  genügend  befestigt  seien,  und  gibt 
somit  ein  ausgezeichnetes  Beispiel  für  einen  australischen  Endemismus.  Eine  Gliederung  mancher 
der  aufgestellten  Arten  in  Subspezies  und  Varietäten  wird  überhaupt  erst  erfolgen  können,  wenn 
mehr  Untersuchungsmaterial  vorliegt;  vielleicht  wird  sich  dann  auch  ergeben,  daß  manche 
Übergangsformen  des  Herbarmaterials  auf  Bastardierung  beruhen. 

Was  die  geographische  Verbreitung  der  Gattung  betrifft,  so  sind  alle  Spezies  mit  Ausnahme 
von  dreien  (oder  vieren*)  in  den  östlichen  Teilen  Australiens  (einschl.  Tasmanien)  heimisch.  Die 
westlichen  Formen  (B.  dimerostigma,  Andrewsii,  quadrisepala  und  vielleicht  auch  Cunninghamii) 
gehören  sämtlich  zur  Sect.  Stenophylla. 

Das  Hauptentwicklungszentrum  liegt  also  im  Osten,  und  hier  dürften  somit  auch  die  älteren 
aus  besonderen  Gründen  nicht  sehr  stark  fortgeschrittenen  Formen  zu  suchen  sein. 

Als  Brücke  nach  dem  Westen  kann  wahrscheinlich  die  für  die  Eremäa  durch  starken 
Wasserspeicher  und  reichlichen  Harzüberzug  gut  angepaßte  B.  dimerostigma  angesehen  werden, 
während  B.  Cunninghamii  —  falls  ihr  Vorkommen  im  Westen  gesichert  sein  sollte  —  wohl  eher 
an  der  Südküste  entlang,  vielleicht  mit  Hilfe  von  ostwestlichen  Meeresströmungen  die  fernen 
Standorte  erreicht  haben  dürfte.  Die  übrigen  beiden  westlichen  Arten  weisen  bereits  Zeichen 
fortgeschrittener  Entwicklung  auf;  beide  tragen  keine  axillären  Einzelblüten  mehr,  sondern  bilden 
terminale  racemöse  Blütenstände  aus;  bei  B.  Andrewsii  ist  außerdem  der  Hüllkelch  sehr  reduziert, 
während  B.  quadrisepala  durch  die  in  Vierzahl  fixierten  Sepala  charakterisiert  ist. 

Die  phylogenetisch  ältere  Gruppe  dürfte  die  Sektion  der  Euryphylla  darstellen.  Die  Blätter 
dieser  Sippe  sind  verhältnismäßig  einfach  gebaut,  sie  haben  noch  die  ursprünglichere  Form  be- 
wahrt, ihre  Anpassung  an  das  Klima  ist  noch  keine  so  in  die  Augen  fallende  wie  bei  den  erikoiden, 
meist  mit  Rollblättern  versehenen  Stenophylla,  wenn  auch  ein  starker  Transspirationsschutz  durch 
dichte  Sternhaarentwicklung  auf  der  Blattunterseite  sowie  an  jungen  Trieben  nicht  zu  verkennen  ist. 

Den  ältesten,  weil  einfachsten  Typus  stellt  die  Subsectio  der  Pedunculatae  dar.  Hier  finden 
sich  noch  größere  länger  und  meist  zart  gestielte  axilläre  Blüten  und  papierdünne,  grüne  mit 
parallelen  Seitennerven  versehene,  rundliche  oder  längliche  Blätter  an  Sträuchern,  die  Baumhöhe 
erreichen,  in  den  Arten  B.  pomaderroides  und  B.  Findlayi. 


*)  Nach  F.  Müller  (Fragm.  X.  (1876)  52),  kommt  B.  Cunninghamii  auch  in  Westaustralien 
am  Victoria-Spring  vor.     Ein  Specimen  von  dort  habe  ich  nicht  gesehen. 

4* 


52  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Eine  weiter  fortgeschrittene  Entwicklung  zeigen  schon  B.  oblongifolia  und  B.  Brownii  mit 
lederartig  derben  Blättern,  letztere  sogar  mit  fein  behaarter  Oberfläche.  Als  noch  weiter  abge- 
ändert können  die  Sessiliflorae  gelten.  Auch  sie  besitzen  lederartige  Blätter,  doch  sind  sie  außer- 
dem zu  der  für  die  Gattung  typischen  Anordnung  der  Blüten  in  Form  von  axillären  sitzenden 
Einzelblüten  übergegangen  und  weisen  außerdem  in  der  4-  oder  6-Zahl  dekussierte  Brakteen  auf; 
B.  oppositifolia  hat  schließlich  noch  gegenständige  Blattstellung  erworben.  Als  Übergangsform 
zur  nächsten  Sektion  der  Stenopkylla  kann  B.  oleifolia  angesehen  werden.  Die  übrigen  Arten 
gehen  allmählich  zu  stärkerer  Anpassung  an  das  trockene,  zum  Teil  windige  Klima  durch  Ver- 
schmälerung  und  starke  Einrollung  der  Blätter  sowie  durch  ausgesprochene  Entwicklung  von 
harzabsondernden  Kopfdrüsen  auf  der  Oberfläche  (Fig.  \  E  und  F)  über;  bei  B.  tasmanica  und  B. 
pinifolia  haben  die  eingerollten  Blätter  fast  Nadelform  erreicht.  —  Auffällig  ist  die  zunehmende 
Zerschlitzung  der  Griffel,  welche  mit  den  5 — 7-fach  geteilten  Styli  der  B.  polystigma  den  Höhe- 
punkt erreicht. 

Die  Mittelrippe  des  Blattes  tritt  unten  überall  als  eine  mehr  weniger  rechteckige  Säule  stark 
hervor.  Sie  ist  von  einer  starkwandigen  kleinzelligen  Epidermisschicht  überzogen.  Ihre  Seiten- 
flächen sind  bei  den  Stenopkylla  oft  ausgekehlt,  so  daß  bei  völliger  Umrollung  des  Blattrandes 
zu  beiden  Seiten  der  Rippe  fast  zylindrische,  nach  außen  abgeschlossene,  mit  Haargewirr  erfüllte 
Hohlräume  entstehen. 

Die  Gattung  Bertya  zeichnet  sich  im  anatomischen  Blattbau  durch  eine  kräftige 
Epidermis  der  Blattoberseite  aus.  Ihre  polygonalen,  meist  nahezu  isodiametrischen  Zellen,  die 
oft  mit  braunen  gerbstoffhaltigen  Massen  erfüllt  sind,  werden  häufig  von  den  erwähnten  Kopf- 
drüsen unterbrochen.  Das  Palissadengewebe  ist  nur  selten  2-schichtig;  auf  der  Unterblattseite 
kommen  Palissaden  nie  vor.  Die  Palissadenschicht  wird  in  der  Medianebene  entweder  durch  einige 
große  wasserhelle  Zellen  von  der  Epidermis  abgedrängt  oder  durch  reichliches  Collenchym  unter- 
brochen. Das  Phloem  ist  überall  reichlich.  Das  Xylem  ist  ziemlich  engporig  und  häufig  spärlich. 
Die  reichlichsten  und  weitporigsten  Tracheen  finden  sich  bei  B.  pedicellata,  welche  sich  hierdurch 
(sowie  durch  den  Besitz  einiger  Sklerenchymfasern  an  der  Unterseite  des  Gefäßbündels)  als  Über- 
gangsform zur  Gattung  Bici?wcarpus  erkennen  läßt.  Die  Unterseite  der  Rippe  weist  über  der 
Epidermis  wenigstens  1  Reihe  von  weiten  starkwandigen  Collenchymzellen  auf;  vielfach  ist  jedoch 
der  größte  Teil  der  Rippe  bis  zur  Gefäßscheide  hin  von  solchen  Zellen  erfüllt,  so  daß  nur 
schmale  Seitenstreifen  der  Rippe  für  chlorophyllhaltiges  Schwammgewebe  übrig  bleiben.  Die 
Collenchymzellen  sind  vielfach  mit  braunen  Massen  gefüllt.  Zwischen  den  Palissaden,  im  Mesophyll 
und  Collenchym  finden  sich  stets  auffallend  große  (bis  45  [i  im  Durchmesser  betragende)  Idio- 
blasten  mit  Drusen  von  oxalsaurem  Kalk.  Dieselben  sind  bisweilen  (z.  B.  bei  B.  Mitchellii  so 
reichlich,  daß  sie  auf  dem  Querschnitt  in  der  Mittelrippe  dicht  beieinander  liegen.  Längere  mit 
braunen  gerbstoffhaltigen  Massen  gefüllte,  auch  anastomosierende  Schläuche  findet  man  oft  im 
Mesophyll,  auch  zwischen  Palissaden  und  Epidermis.  Speichertracheiden  kommen  im  Schwamm- 
gewebe fast  überall  vor.  Die  Epidermis  der  Blattunterseite  ist  zarter  und  kleinzelliger,  sie  enthält 
meist  allein  die  zahlreichen,  oft  papillenartig  emporgehobenen  kleinen  Stomata. 

Über  die  nähere  Verwandtschaft  der  einzelnen  Arten  untereinander  läßt  sich  bei  dem  meist 
sehr  ähnlichen  Blütenbau  vielleicht  ein  gewisses  Urteil  durch  den  nachfolgenden  anatomischen 
Bestimmungsschlüssel,  welcher  auf  der  Struktur  des  Blattes,  namentlich  des  Querschnittes, 
aufgebaut  ist,  gewinnen.  Von  besonderer  Wichtigkeit  sind  hierbei  die  Trichomgebilde,  weil  diese 
für  die  einzelnen  Arten  recht  konstante  Merkmale  darbieten.  Leider  konnte  B.  Andrewsii  in  dem 
Schlüssel  nicht  berücksichtigt  werden,  da  von  dieser  Art  kein  Blattmaterial  zu  erlangen  war. 

Bestimmungsschlüssel*)  auf  anatomischer  Grundlage. 

A.  Blätter  länglich,  breit,  flach  oder  rundlich-konvex Sect.  I.  Euryphylla. 

a.  E  länglich  oder  rundlich  mit  ±  geschlängelten  Zwischenwänden. 
Zellgröße    35— 60  x  22— 35  ,«;  Höhe  22— 30  u;  Außenwand  4— 
6  ja  dick.    Mittelrippe  mit  reichem  C. 
ct.  Oberblattseiten  kahl. 

I.  Zwischen    den    E    spärliche   K.      Pal   in    der    Medianlinie 
durch  reichliches  C   unterbrochen.     U  mit  sitzenden  und 

gestielten  St \.  B.  pomaderroid.es. 

II.  K   fehlen.      Pal    nur    durch    wenige    runde    Zellen    unter- 
brochen.    U  nur  mit  gestielten  St 2.  B.  Findlayi. 


*)  Erklärung  der  Abkürzungen  s.  S.  40,  Fußnote. 


Bertya.  53 

ß.  Oberblattseiten  mit  gestielten  St  (Stiel  75 — 120  u  lang,  Strahlen 
bis  320  u  lang).  K  fehlen.  Pal  wie  vor.   U  mit  sitzenden  starren 

St  und  sparsamen  großen,  gestielten  St 4.  B.  Broumii. 

b.  E  polygonal,  geradwandig. 
a.  E  30—33  fx  hoch. 

I.  K  spärlich.  E  45 — 60  X  30 — 35  ll  groß  mit  3—4  ll  dicker 
Außenwand.  Pal  in  der  Mittellinie  nur  durch  einige  Zellen 
von  E  abgedrängt.     C  der  Rippe  an   den  Seiten  2 -reihig. 

U  mit  sitzenden  und  gestielten  St 3.  B.  oblongifolia. 

II.  K  fehlen.     E  isodiametrisch  von  30 — 35  ll   Durchmesser; 
Außenwand  7 — 1 0  ll   dick.     Oberblattseite   mit  vielzelligen 
Höckerchen.     Pal  2-reihig,   durch  reiches   C  unterbrochen. 
C  der  Rippe  reichlich.   U  mit  sitzenden  kleinen  und  großen  St     6.  B.  oppositifolia. 
ß.  E  35—40  li  hoch.     Größe  der*  E  45—65  X  35—45  ll;  Außen- 
wand 9  [x  dick.     Oberblattfläche  mit  vielzelligen  Höckerchen. 
C  in  der  Mittellinie  zwischen  den  Pal  und  in  der  Rippe  reich- 
lich.   U  mit  großen  St  (deren  Stiel  90 — 4  35  tu  lang)  und  ein- 
gestreuten kleinen  2 — mehrzelligen  Köpfchendrüsen     ....     5.  B.  rotundifolia. 
B.  Blätter  schmal,  lanzettlich  oder  linealisch  mit  umgerollten  Rändern  Sect.  II.  Sfcenophylla. 

a.  Blätter  schmallänglich  oder  lanzettlich  mit  umgebogenem  Rande. 

K  nicht  vorhanden Subsect.  1.  Recurvae. 

rc.  Oberblattseiten  mit  gestielten  St  oder  Stummeln  von  solchen. 

I.  E  16  li  hoch,  Außenwand  6  li  dick;  Zellgröße  15X15^. 
Stiele  der  St  der  Oberseite  ca.  35  li  lang,  die  der  U  oft  auf 
zitzenförmigen  Emergenzen  stehend,  bis  100  ll  lang.    C  der 

Mittelrippe  reichlich 7.  B.  oleifolia. 

II.  E  45  li  hoch,  Außenwand  7  li  dick;  Zellgröße  30—45  X  35— 
45  li.  Oben  kurzgestielte  St  mit  an  die  Fläche  ange- 
drückten langen  Strahlen.  U  mit  langen  St  (Stiel  bis  120  li 
lang)  und  eingestreuten  vielzelligen,  ca.  22  li  langen  Stiel- 
drüsen   ,   .    . 8.  B.  polystigma. 

ß.  Oberblattseite  kahl,  aber  mit  braunen  vielzelligen  Höckerchen 
besetzt.  E  polygonal.  C  der  Mittellinie  und  der  Rippe 
reichlich. 

I.  E  35—  45  Lihoch,  Außenwand  7  li;  Zellgröße  45—60X35— 
45  ll.  Pal  2-reihig.  Xylem  mäßig  reichlich;  Gefäße 
mittelwert.     Bastfasern  fehlen.     St  der  U  sitzend  oder  bis 

45  li  lang  gestielt 9.  B.  glandulosa. 

II.  E  30  li  hoch,  Außenwand  7 — 12  li  dick,  feingekerbt.  Zell- 
größe 22—20  X  30 — 35  ll.    Xylem  sehr  reichlich,  weitporig. 

Mittelnerv  unten  von  5  Bastfasern  begleitet.     St  wie  vor  .   10.  B.  pedicellata. 

b.  Blätter  stark  eingerollt,  nadelähnlich Subsect.  2.  Acerosae. 

cc.  Blattoberseite  mit  K.     E  polygonal. 

I.  E  65  ll  hoch,  Außenwand  7  u  dick.  Zellgröße  35 — 
45  X  45 — 52  li.  K  reichlich,  in  Gruppen  zu  2 — 4.  Zwischen 
Hauptnerv   und  E   liegt   ein   großzelliges    Wasserspeicher- 

gewebe.   Rippe  mit  mäßig-reichlichem  C.   U  mit  sitzenden  St  1 6.  B.  dimerostigma. 

II.  E  30— 45jU  hoch. 

1.  K  der  Oberseite  und  der  Rippe  dichtstehend  (zu  2 — 4). 
U  drüsenlos. 

*  Pal  1-reihig.  E  isodiametrisch  mit  30 — 35  ll  Durch- 
messer; Höhe  30 — 33  ll;  Außenwand  5 — 7  li  dick.  Pal 
in  der  Mitte  nur  durch  wenige  rundliche  Zellen  unter- 
brochen. G  der  Rippe  reichlich.  U  mit  sitzenden  St  19.  B.  quadrisepala. 
**  Pal  2-reihig.  E  22—30X30^,  Höhe  30  li,  Außen- 
wand 4,5  li.  G  der  Rippe  spärlich.  Blattrand  durch 
einige  C-Zellen  verstärkt.  U  (in  den  Seitenrinnen)  mit 
sitzenden  St 15.  B.  Cunninghamii. 

2.  K  spärlich.    U  mit  gestielten  30  li  langen  St  und  dicht- 
stehenden, 4 — 5-zelligen  keulenförmigen  Stieldrüsen. 


54  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

*  K   meist  zu    2—4.     E  22—35x30^  groß,  33—38^ 
hoch;  Außenwand  5  ii  dick.    G  der  Rippe  1 — 2-reihig. 

Blattrand  wie  vor.     Stiel  der  St  auf  U  35  /x  lang  .    .   13.  B.  rosmarinifolia. 
**  K   meist  einzeln.     E  35  X  30—35  /x  groß,  35  ii  hoch; 
Außenwand  4  fx  dick.     C  der  Rippe  reichlich.     Blatt- 
rand ohne  C.     Stiel  der  St  45 — 50  /x  lang,   schlanker 

als  bei  No.  4  3 12.  B.  pinifolia. 

ß.  K  fehlen.     Blattrand  nicht  verstärkt. 

I.  Rinnen  der  U  mit  zahlreichen  bis  75  ii  hohen  keulenförmigen 
Stieldrüsen  besetzt.  E  isodiametrisch,  Durchmesser  30  — 
45^,  Höhe  33 —  45  ^w,  Außenwand  7 — 10^.  Oberblattseite 
mit  vielzelligen  Höckerchen  reich  versehen.  C  der  Rippe 
unten  4  -reihig,  in  der  Medianlinie  reichlich.    U  mit  St,  deren 

Stiel  bis  60  /x  lang • 14.  B.  gummifera. 

II.  U  drüsenfrei. 

4.  Außenwand  der  E  9— 18  li  dick.  E  isodiametrisch,  von 
35 — 45  /x  Durchmesser  und  gleicher  Höhe.  Blattober- 
fläche mit  vielen  Höckerchen  oder  sitzenden ,  lang- 
strahligen,  angedrückten  St.  C  der  Rippe  reichlich.  Stiel 
der  St  auf  der  U  35 — 75  /x  lang 14.  B.  Mitchellii. 

2.  Außenwand  7  ii  dick.  E  wie  vor,  aber  etwas  kleiner. 
Höcker  vorhanden.  Pal  in  der  Medianlinie  durch  C  unter- 
brochen. Rippe  bis  auf  1  Reihe  von  G-Zellen  von  grünem 
Schwammgewebe  erfüllt.  U  mit  gestielten,  15 — 60  /x 
langen  St,  auch  auf  der  Rippe 4  7.  B.  tasmaniea. 

Sect.  I.  Euryphylla  Grüning. 

Frutices  vel  arbores.  Folia  lata  (oblonga  vel  elliptica  vel  orbicularia) ,  plana  vel 
concäva. 

Alle  Mitglieder  der  Sektion  finden  sich  nur  in  Ostaüstralien,  namentlich  nach  dem  wärmeren 
und  feuchteren  Queensland  zu. 

Subsect.   4.  Pedunculatae  Grüning. 
Flores  pedunculati;  folia  brevipetiolata ;  bracteae  haud  oppositae. 

4.  B.  pomaderroides  F.  Müll.  Fragm.  IV.  (4  863)  34;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (4866)  209;  Baill.  Adanson.  VI.  (4  866)  298;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI. 
(4  873)  77  ex  parte.  —  Frutex  monoicus,  gracilis,  ±  divaricatus.  Ramuli  filiformes, 
parce  stellato-tomentelli,  dein  glabri.  Folia  elliptica,  obtusa,  chartacea,  plana  vel  margine 
extremo  paululum  recurva,  supra  glabra  et  laevia,  subtus  albo-velutina,  4,5 — 4  cm  longa, 
6  —  4  6  mm  lata;  venae  laterales  utrinque  8 — 4  0,  supra  sulcato-impressae,  subtus  promi- 
nulae;  petioli  2  mm  longi.  Pedunculi  axillares  solitarii  (raro  bini),  graciles,  8 — 4  5  mm 
longi,  parce  stellares,  apice  3  —  4-bracteati  vel  bracteis  caducis  quasi  ebracteati;  bracteae 
angusto-lanceolatae,  2 — 3  mm  longae.  Calyx  q?  pedicello  proprio  destitutus;  segmenta 
petaloidea,  oblonga,  4  mm  longa,  glabra,  mox  revoluta;  columna  staminalis  aliquanto 
longior  (plerumque  6  mm),  ca.  50-andra,  basi  nuda.  Calycis  Q  segmenta  lanceolato- 
subulata,  acuminata,  3 — 4  mm  longa,  haud  increscentia,  glabra.  Ovarium  glabrum, 
oblongum,  apice  attenuatum;  styli  basi  in  columnam  brevem  stellato-pilosam  connati, 
longiusculi,  profunde  3  —  4-fidi,  rubri.     Capsula  immatura  4  0  mm  longa.  —  Fig.  4  0  C. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  in  Tälern  in  der  Nähe  von  Bents 
basin  bei  Port  Jackson  (Wo  11s);  im  Innern  des  Landes  (Stuart);  Scoalhaven  (Bauerlen!). 

2.  B.  Findlayi  F.  Müll.  Fragm.  VIII.  (4  874)  4  44.  —  Frutex  elatus,  arborescens, 
usque  ad  7,5  m  altus,  verisimiliter  dioicus.  Ramuli  filiformes,  tenuiter  stellato-tomentosi, 
dein  glabrescentes,  haud  resinosi.  Folia  breviter  petiolata,  elongato-oblonga,  fere  linearia, 
basi  attenuata,  plana,  obtusa,  chartacea,  supra  glabra,  subtus  albido-velutina,  2 — 7  cm 
longa,    4 — 8  mm  lata;    costae   secundariae    supra    inconspicuae ,    subtus   sub    pilis    fere 


Bertya. 


55 


omnino  occultae.  Flores  q?  ignoti.  Flores  Q  sparsi,  axillares,  solitarii;  pedunculus 
validus,  calyce  brevior  vel  eidem  aequilongus.  Involucri  folia  ca.  3,  calyci  approximata, 
1,5  mm  longa,  persistentia.  Sepala  glabriuscula,  angusto-lanceolata ,  3 — 4  mm  longa, 
basi  connata,  apicem  versus  sensim  acutiuscula.  Germen  stellato-pilosum ;  styli  3 — 4- 
fidi.    Capsula  ovata,  aplce  attenuata,  parce  sulcata,  pilis  stellatis  adspersa,  glabrescens, 


Fig.  4  0.    A  Bertya  oblongifolia  Müll.  Arg.  Habitus.  —  B  B.  Findlayi  F.  Müll.  Ramulus  fructifer. 
G  B.  pomaderroides  F.  Müll.    Folium.  —  Icon.  origin. 

8  —  10  mm  longa,  dissiliens.  Semina  1 — 2,  ovata,  obtusa,  fere  nigra  vel  marmorata, 
4 — 6  mm  longa;  caruncula  conspicua,  livida.  —  Fig.  \  0  B. 

Ostaustralische  Provinz:  Victoria,  in  tiefen  Tälern  und  an  waldigen  Ufern 
des  Hume  River  (ohne  Sammlernamen).  —  Neusüdwales,  Oberlauf  des  Murray  (Herb. 
Melbourne  ohne  Namen!). 

Nota.  Ab  affini  B.  pomaderroide  differt  foliis  longioribus,  pedunculis  Q  robustioribus 
brevioribusque,  bracteis  haud  caducis,  segmentis  calycis  latioribus. 


56  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

3.  B.  oblongifolia  Müll.  Arg.  in  Flora  XLVII.  (1864)  471  et  in  DC.  Prodr.  XV. 
2.  (1866)  209.  —  Bertya  pomaderroides  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  77 
ex  parte.  —  Frutex  monoicus  erectus  haud  divaricatus.  Ramuli  tenues,  pilis  fuscis 
stellatis  scabriduli,  vix  resinosi.  Folia  alterna,  coriacea,  statu  sicco  cano-viridia,  obovata, 
basi  attenuata,  apice  rotundata,  interdum  mucronulata,  plana,  margine  extremo  recurva, 
supra  glabra,  subtus  cano-vel  argillaceo-velutina,  1  — 1,8  cm  longa,  4 — 7  mm  lata;  costa 
mediana  supra  sulcato-impressa,  subtus  prominula;  venae  laterales  sub  indumento  fere 
occultae;  petioli  2  mm  longi.  Pedunculi  utriusque  sexus  solitarii,  graciles,  axillares, 
8— 16  mm  longi,  pilis  stellatis  adspersi,  apice  vulgo  3  —  4-bracteati;  bracteae  angusto- 
lanceolatae,  2  mm  longae.  Alabastrum  tf  pedicello  proprio  destitutum.  Segmenta 
calycis  quincuncialia,  ima  basi  connata,  oblonga,  obtusa,  concava,  5 — 6  mm  longa, 
petaloidea,  glabra.  Columna  staminalis  5  mm  longa,  ca.  70-andra.  Calycis  Q  segmenta 
(sub  "Capsula  matura)  5,  lineari-lanceolata,  3 — 4  mm  longa.  Pedicellus  proprius  1  — 
2  mm  longus.  Capsula  oblonga,  apice  sensim  angustata  vel  ±  conoidea,  luteo-fusca, 
fere  teres,  obsolete  stellato-pilosa,  1,2  cm  longa;  styli  3  impartiti,  erecti,  rubri,  2,5  mm 
longi.  —  Fig.  iOA. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  National-Park  bei  Sydney  (Betche!). 
Nota.     Species  a  cl.  ßentham  cum  No.  \    conjuncta  et  habitu  et  floribus  femineis   et 
structura  foliorura  anatomica  certissime  differt. 

4.  B.  Brownii  Spencer  le  Moore  in  Journ.  of  Bot.  XLIII.  (1905)  147.  —  Frutex 
monoicus.  Rami  ramulique  ascendentes,  bene  foliosi,  fulvo-stellato-tomentosi ,  dein 
puberuli.  Folia  brevipetiolata  elliptico-oblonga,  utrinque  obtusa,  plana,  supra  adpresse 
stellato-puberula,  subtus  fusco-stellato-tomentosa,  1,5 — 3  cm  longa,  0,6 — 1,2  cm  lata; 
costae  secundariae  perspicuae  utrinque  4  —  7,  ascendenti-patentes,  rectae;  petioli  2  mm 
longi.  Pedunculi  graciles,  evoluti  1,8 — 2,2  cm  longi,  ascendentes,  fulvo-stellati,  folia 
subaequantes,  in  axillis  superioribus  solitarii  vel  raro  bini.  Flos  q?:  Bracteae  4 — 5, 
subverticillatae,  ad  0,5  cm  longae,  calyci  approximatae,  lineari-oblongae,  fulvo-stellatae, 
persistentes.  Sepala  oblongo-ovata,  obtusa,  4,5  mm  longa,  3  mm  lata.  Androeceum 
3,5  mm  latum;  antherae  patentes.  Flos  Q:  Bracteae  3 — 5,  sparsae,  masculis  similes, 
sed  magis  lineares.  Sepala  lineari-lanceolata,  obtusiuscula,  2,5  —  3  mm  longa,  fusco- 
purpurea,  pilis  stellatis  parce  adspersa.  Ovarium  ovoideum,  2  mm  longum;  styli  basi 
stellato-villosi,  integri  vel  partim  bifidi,  2,5  mm  longi.  Fructus  ignotus.  —  Nil  nisi 
fragmentum  cum  floribus   Q    ex  herbar.   Mus.  Britannici  vidi. 

Oslaustralische  Provinz:  Queensland's  Küste?  (R.   Brown!). 

Subsect.   2.   Sessiliflorae  Grüning. 
Flores  q1  sessiles;  folia  conspicue  petiolata;  bracteae  4  vel  6,  decussatae. 

5.  B.  rotundifolia  F.  Müll.  Fragm.  IV.  (1863)  34;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV. 
2.  (1866)  209;  Baill.  Adanson.  VI.  (1866)  297;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
77.  —  Frutex  pulcher  ramosus,  rigidus,  verisimiliter  dioicus.  Rami  ramulique  nigri- 
cantes,  dense  stellato-tomentosi.  Folia  ovata  vel  orbicularia,  coriacea,  convexa  vel  bullata, 
supra  luteo-viridia,  glabra  vel  parce  aspera  vel  statu  juvenili  pilis  stellatis  adspersa, 
subtus  albido-stellato-tomentosa,  margine  recurva,  4 —  13  mm  longa  et  lata;  petioli  1,5 — 
2  mm  longi.  Flores  dispersi,  solitarii,  axillares,  statu  sicco  fusci;  involucri  sessilis  foliola 
4,  decussata,  late  ovata,  obtusiuscula,  basi  cordata,  exteriora  duo  stellato-pilosa,  interiora 
ad  apices  stellata,  omnia  rigida,  persistentia,  2  mm  longa  et  lata.  Flos  q?:  Perianthium 
late  campanulatum,  4  mm  longum ;  segmenta  5,  imbricata,  obovato-oblonga,  obtusa, 
margine  parce  ciliata,  2,5  mm  longa.  Discus  nullus.  Columna  staminalis  4  mm  longa, 
basi  nuda;  antherae  20,  paene  sessiles,  extrorsae,  parum  longiores  quam  latae,  connec- 
tivum  usque  ad  medium  bifidum.  Calyx  Q  membranaceus,  glaber,  bracteas  aliquoties 
superans,  3  mm  longus;  laciniae  5  obtusae.  Discus  nullus.  Styli  nondum  2  mm  longi. 
Capsula  ovoidea,  glabrata,  calyce  duplo  longior  (6  —  8  mm  metiens). 

Ostaustralische  Provinz:  Südaustralien,  Kangaroo  Island  (R.  S.  Rogers!, 
Waterhouse!). 


Bertya.  57 

Nota.    Planta  habitu  ac  foliis  formas  Correae  speciosae  minutas  aemulans  (Müller  Arg.) 
autore  cl.  Täte  non  altior  quam  45  cm. 

6.  B.   oppositifolia  F.  Müll,  et  O'Shanesy  in  Wing,    Southern  Science  Record  II 
(1882)   98;  F.Müll.  Fragm.  XII.   (1882)  9. — Frutex  arborescens  monoicus.     Rami  et 
ramuli  mediocriter  patentes,  pilis  stellatis  albidis  vel  luteolis  tomentosi,  inferne  calventes 
Folia  opposita,  in  apicibus  ramulorum  approximata,  elliptica,    obtusa,    3 — 5  cm    longa 
\ — 2,5  cm   lata,    coriacea,    plana    vel   margine   leviter   recurva,    supra    olivacea,    parce 
rugulosa,    nitida,    subtus   cano-stellato-tomentosa;    costae   secundariae  utrinque   ca.    10 
parallelae,  patentes,  sulcato-impressae;  petioli  tomentosi,  5  mm  longi.   Flores  q*  axillares 
singuli,  sessiles,  parvuli,  guttis  resinosis  obtecti;  involucri  foliola  6,  decussata,  late  ovata 
obtusiuscula,  basi  subcordata;  duo  externa  subcarinata,  extus  stellato-tomentosa,   3,5  cm 
longa;  quattuor  interna  glabra,    crassa,    rigida,    3 — 2  mm  longa.      Calycis    laciniae  4 
biverticillatae,  ovatae,  obtusae,  glabrae,  fusco-atrae,  basi  haud  connatae,  exteriores  3  mm 
interiores  2  mm  longae.     Discus  nullus.     Columna   staminalis  2,5  m   longa,    usque    ad 
basim  antheris  obtecta,  ca.   66-andra;  antherae  minutae,  sessiles,    albidae;    thecae   pa- 
rallelae;   connectivum    apice   bifidum.      Flos    Q    juvenilis    ignotus.      Capsulae    maturae 
sessiles,  ramulos   brevissimos    basi   ramorum    sitos   terminantes,    ovoideae,    tomentosae, 
1  0  mm  longae,   7  mm  latae,  stylis  gracilibus  3( — 4?)  usque  ad  basim  bifidis  coronatae. 
Semina  non  vidi. 

Ostaustralische  Provinz:  Queensland,  Expedition  Range  (Thozet!). 

Sect.  II.  Stenophylla  Grüning. 
Frutices.   Folia  angusta  (linearia  vel  obovato-lanceolata),  margine  revoluta  vel  recurva. 

Die  \  2  zugehörigen  Arten  bewohnen  mit  Ausnahme  von  3  (oder  4  ?)  ebenfalls  Ostaustralien, 
zum  Teil  bis  nach  Queensland  hinauf. 

Subsect.   1.  Recurvae  Grüning. 

Folia  sublinearia  vel  lanceolata,  fere  plana,  margine  laxe  recurva. 

7.  B.  oleifolia  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845)  473  et  tab.  XVI.,  fig.  i; 
F.  Müll.  Plant,  ind.  col.  Victor,  lithogr.  t.  XX;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866) 
209 ;  Renth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (l  873)  76.  —  Bertya  polymorpha  Baill.  in  Adanson. 
VI.  (1866)  298  ex  parte.  —  Frutex  erectus  ad  1,25  m  altus.  Rami  teretes  indumento 
cano  vel  fulvello,  floccoso,  demum  rarescente  vestiti.  Folia  brevi-petiolata,  sublinearia 
vel  obovato-lanceolata,  obtusa,  basi  acuta,  plana  vel  margine  dz  recurva,  coriacea,  2  — 
5  cm  longa,  3 — 6  mm  lata,  supra  breviter  stellato-pilosa,  dein  dense  scabrida,  subtus 
cano-tomentosa.  Flores  monoici,  saepius  quasi  dioici,  axillares,  sessiles  vel  rarius  bre- 
vissime  pedunculati,  solitarii  vel  bini,  evolutione  inaequales,  involucro  communi  circumdati; 
bracteae  q?  vulgo  7,  Q  10  — 12,  inferiores  lanceolatae  tomentosae,  basi  saepius 
utrinque  uniglandulosae,  superiores  late  ovatae,  concavae,  ciliatae,  4  mm  longae.  Calycis 
qP  segmenta  5,  oblongo-ovata,  obtusa,  in  pedicellum  minutum,  turbinatum  contracta, 
5 — 6  mm  longa,  recurva,  glabra  vel  extus  tomentella.  Columna  staminalis  5  mm  alta, 
53 — 70-andra;  filamenta  libera  brevissima;  thecae  connectivo  apice  bifido  sejunctae. 
Calyx  Q  sessilis;  segmenta  angustiora  quam  in  flore  Q1,  acuta,  erecta,  extus  tomentella. 
Ovarium  oblongo-ovoideum,  obtusum,  dense  hirsutum;  styli  fere  usque  ad  basim  3  —  4- 
partiti.     Capsula  perianthio  increto  cincta.  —  Fig.  2  G — J. 

Ostaustralische  Provinz:  Ostaustralien  (Hügel!).  —  Neusüdwales,  an 
sterilen,  steinigen  Orten  des  Wellington -Tales  (A.  Cunningham!);  felsige  Hügel  am 
Hemlers  River  (A.  Cunningham!);  Warrumbungle  Ranges  (Forsyth!).  —  Queens- 
land, Trümmertäler  in  Mantuan  Downs  (Mitchell). 

8.  B.  polystigma  Grüning  n.  spec.  —  Frutex  erectus,  virgatus,  ca.  75  cm  altus. 
Rami  crassiusculi,  cano-tomentosi,  fere  villosi.  Folia  coriacea,  lanceolata,  acuta,  margine 
extremo  recurva  vel  revoluta,  supra  cano-viridia,  parce  villosa  vel  paene  arachnoidea, 
subtus    albido-tomentosa,    2 — 4  cm   longa,    ad  4  mm  lata;    petiolus   1 — 3  mm  longus. 


58 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


Flores  axillares  vel  ramulos  axillares,  perbreves,  paucifoliosos  terminantes,  sive  solitarii  sive 
terni  evolutione  inaequales  in  eodem  involucro.  Flos  q^:  Pedunculus  florum  axillarium 
i  mm  longus.  Involucri  folia  4 — 5,  inaequalia,  ca.  4  mm  longa,  inferiora  linearia, 
obtusa,  rigida,  superiora  ovato-lanceolata,  dr  membranacea.  Calycis  segmenta  5,  basi 
connata,  oblongo-ovata,  glabra,  statu  sicco  brunnea,  apice  recurva,   4  mm  longa.     Co- 


Fig.  \\.     Bertya  polystigma  Grüning.     A  Habitus.     B  Flos  Q.  —  Icon  origin. 

lumna  staminalis  4 — 5  mm  longa,  basi  nuda,  50-andra;  antherae  ut  in  praecedente 
specie.  Flos  Q:  Involucri  folia  vulgo  3,  lanceolata,  inaequalia,  2 — 5  mm  longa,  interdum 
foliolis  duobus  obtusis  ad  8  mm  longis  fulta.  Calyx  campanulatus,  5  mm  longus; 
pedicellus  fere  nullus;  laciniae  calycis  5,  oblongo-lanceolatae ,  obtusiusculae,  breviter 
ciliatae,  3  mm  longae,  non  increscentes.  Ovarium  ovatum,  albido-villosum;  styli  inter 
pilos    brevissime    connati,    lati,    profunde  5 — 7-fidi,    prima  juventute   manibus    similes, 


Bertya.  59 

4  mm  longi,  dein  aliquantulum  increscentes,  erecti,  persistentes.  Capsula  oblonga,  acuta, 
7 — 8  mm  longa,  parce  villosa,  leviter  sulcata.  Semen  cylindricum,  fuscum,  laeve,  5  mm 
longum  carunculatum.  —  Fig.  1 1 . 

Provinz  des  tropischen  Ostaustralien:  N.  0.  Queensland,  Fuß  von 
Walshs  Pyramid.  In  steinigem  Boden  zwischen  niedrigem  Buschwerk,  ca.  50  m  überm 
Meere  (L.  Diels  n.  8341 !). 

Nota.  Formis  quibusdam  B.  oleifoliae  similis,  sed  indumento  paginae  foliorum  superioris, 
involucro  femineo,  laciniis  calycis  Q  ciliatis,  stylis  latis  multiödis  distincta. 

9.  B.  glandulosa  Grüning  n.  spec.  —  Frutex  erectus  monoicus.  Bami  patentes, 
nigricantes,  haud  resinosi.  Bamulorum  apices  ac  folia  novella  pilis  stellatis  luteis  adspersa. 
Folia  adulta  mediocriter  sparsa,  ±  patentia,  coriacea,  subspathulato-linearia,  obtusa, 
mucronulata,  margine  extremo  revoluta,  supra  obscuro-viridia,  parce  scabrida,  nitida, 
subtus  luteo-tomentosa,  1,5 — 2,3  cm  longa,  3  mm  lata;  petiolus  3  mm  longus.  Flores 
axillares,  sessiles,  solitarii,  in  ramulis  approximati.  Involucri  q^  foliola  6,  conferta, 
lineari-lanceolata,  2  mm  longa;  pedicellus  nullus.  Segmenta  calycis  5,  ovata,  basi  haud 
connata,  concava,  membranacea,  flava,  4  —  5  mm  longa.  Columna  staminalis  4 — 5  mm 
longa,  ca.  40-andra.  Bracteae  floris  Q  5 — 6,  lineari-lanceolatae,  obtusae,  extus  fulvo- 
tomentellae,  4  mm  longae.  Pedicellus  proprius  fere  nullus.  Calyx  5  mm  longus;  seg- 
menta 5  ovato-lanceolata,  obtusa,  flava,  margine  membranacea,  erecta,  3  mm  longa. 
Germen  obovatum  flavo-hispidulo-villosum,  basi  glandulis  5  barbatis  minutis,  laciniis 
calycis  oppositis  cinctum,  4  mm  longum,  3-ovulatum;  styli  lati,  crassi,  basi  connati, 
3  mm  longi,  in  crura  3  flexuosa,  rigida  fissi.     Capsula  ignota. 

Ostaustralische  Provinz:  Nördliches  Neusüdwales,  Wallangarra(Boorman!). 
Nota.    Specimen  unicum  ex  herb.  mus.  palat.  Vindobonae  et  habitu  et  foliis  et  glandulis 
floris  Q  distinctum  vidi. 

10.  B.  pedicellata  F.Müll.  Fragm.  IV.  (1863)  143;  Baill.  Adanson.  VI.  (1866) 
298;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  77.  —  Frutex  erectus.  Rami  ramulique 
dense  albo-tomentelli,  mox  glabrescentes,  resinosi.  Folia  coriacea,  linearia  vel  sublanceo- 
lata,  acutiuscula,  margine  recurva,  basi  attenuata,  supra  glabra,  resinoso-nitida,  olivaceo- 
viridia,  subtus  albo-tomentosa,  2 — 6  cm  longa,  4 — 6  mm  lata;  petiolus  2 — 3  mm  longus. 
Flores  axillares  sive  solitarii  sive  bini  vel  terni  sexu  mixti,  involucro  communi  circumdati. 
Pedunculus  2 — 3  mm  longus;  bracteae  approximatae,  lanceolatae,  3  mm  longae,  tomen- 
tosae,  deciduae.  Flores  q^  supra  involucrum  brevipedicellati.  Segmenta  calycis  5, 
petaloidea,  oblonga,  4 — 6  mm  longa,  glabra.  Columna  staminalis  et  antherae  ut  in 
genere.  Flos  §:  Pedicellus  proprius  3 — 5  mm  longus.  Calycis  segmenta  5,  linearia 
vel  oblonga,  acuminata,  glabra,  resinosa,  4  mm  longa,  interdum  paulum  increscentia. 
Styli  haud  connati,  usque  ad  basim  bifidi;  ovarium  tomentoso-villosum.  Capsula  an- 
gusto-ovoidea,  acutiuscula,  6  —  8  mm  longa,  perianthio  circumdato,  mono-,  rarius  disperma, 
dense  puberula,  deinde  calvescens.     Semina  subovata,  laevia,   4  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Queensland;  in  Gebüschen  nahe  bei  der  Stadt 
Rockhampton  (Thozet!);  Atherton  Station  (Herb.  F.  Müller!). 

Nota.  Differt  a  B.  oleifolia  et  B.  polystigma  non  minus  Hmbo  ac  indumento  foliorum 
quam  floribus  Q  pedicellatis. 

Subsect.  2.  Acerosae  Grüning. 

Folia  angusto-linearia,  margine  fere  usque  ad  costam  revoluta. 

H.  B.  gummifera  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845)  473  t.  XVI.  J.  fig.  6; 
Müll.  Arg.  in  Flora  (1846)  471  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  210  p.  parte;  Benth. 
et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1  873)  75.  —  B.  polymorphe/,  ß.  Mitchelliana  Baill.  in  Adanson. 
VI.  (1866)  298  ex  parte.  —  Croton  gummiferus  A.  Cunningh.  sched.  ex  Planch.  — 
Frutex  monoicus,  saepius  quasi  dioieus,  erectus,  viscosus,  ca.  60  cm.  altus.  Bami  his- 
piduli,  ramuli  villosi.  Folia  linearia,  usque  ad  costam  revoluta,  obtusa,  1 — 4  (vulgo  2)  cm 
longa,   1,5 — 2,5  mm  lata,  juniora  cinereo-villosa,  dein  glabrescentia  et  papillis  minutis 


60  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

hispido-scabra,  subtus  sub  margine  revoluto  albido-tomentella ;  petiolus  1  mm  longus. 
Flores  axillares,  solitarii  vel  bini,  plerumque  sessiles.  Foliola  involucri  3  mm  longa, 
imbricata,  linearia  vel  lanceolato-ovata,  parce  villosa,  Q1  5,  Q  7 — 8,  quorum  inflma 
duo  basi  saepius  biglandulosa.  Calycis  q^  laciniae  5,  ovato-oblonga,  basi  attenuata, 
glabra,  statu  sicco  fusca  et  atrovenosa,  5  mm  longa.  Pedicellus  proprius  0,5  mm  longus, 
villosus.  Columna  staminalis  5 — 6  mm  longa;  antherae  30 — 40,  fere  sessiles;  thecae 
connectivo  bilobato  disjunctae.  Calycis  Q  segmenta  5,  spathulato-oblonga,  acutiuscula, 
margine  ciliato-pilosa,  5  mm  longa,  basi  paulum  connata,  post  anthesin  ad  10  mm 
increscentia.  Pedicellus  saepe  1  mm  longus.  Ovarium  ovoideo-fusiforme ;  styli  profunde 
trifidi,  basi  in  columnam  brevem  (2  mm  longam)  connati.  Capsula  ovato-oblonga,  acuta, 
glabra  vel  pilis  stellatis  adspersa,  ca.  1  cm  longa.  Semina  1 — 3,  oblongo-cylindrica, 
6  mm  longa,   4  mm  lata,  laevia,  castanea,  carunculata. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  an  steinigen  Orten  des  Tales  Wel- 
lington (A.  Cunningham!);  Wellington  Tal  (Lindley!);  Port  Jackson  (Gaudichaud!); 
Coonabaraldran,  bei  Warumbungle  Ranges  (J.  L.  Roorman!);  Mount  Dangar  Gungal  bei 
Merriwa  (Boorman!).  —  Westaustralische  Provinz.?  King  Georges  Sound  (Hooker! 
in  Herb.  Berol.).     Wahrscheinlich  falsche  Standortangabe. 

12.  B.  pinifolia  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845)  473;  Müll.  Arg.  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1886)  211;  Baill.  Adanson.  VI.  (1866)  297;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  75.  —  Frutex  glaber,  viscosus.  Folia  angusto-linearia,  mar- 
gine arcte  revoluta,  parce  scabrida,  acuta  vel  mucronulata,  3 — 5  cm  longa,  1,5  mm 
lata.  Flores  axillares,  solitarii,  zh  sessiles,  approximati  (ampliores  quam  in  B.  Cun- 
ninghamii).  Involucri  folia  5 — 6,  crassiuscula ,  inaequalia,  valde  resinoso-congluti- 
nata,  inferiora  lineari-lanceolata,  crasso-costata,  basi  appendiculata,  superiora  ovato- 
lanceolata,  3  —  i  mm  longa.  Flos  q^  :  Calycis  segmenta  5,  imbricata,  ovato-lanceolata, 
obtusa,  basi  haud  connata,  mox  revoluta,  fusca,  4 — 5  mm  longa.  Columna  stami- 
nalis 36 — 40-andra,  5  mm  longa;  thecae  connectivo  parce  bifido  sejunctae,  fere  sessiles, 
1  mm  longae.  Flos  Q.\  Calycis  segmenta  lanceolato-elliptica,  acuta.  Ovarium  oblongo- 
ovoideum,  glabrum;  styli  basi  in  columnam  ca.  2  mm  longam  connati,  vulgo  usque  -id 
medium  3( — 4)-fidi.  Capsula  perianthio  inclusa,  oblonga,  obtusa,  statu  nondum  ma'.uio 
6  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Queensland,  Brisbane  River  (Fräser). 

13.  B.  rosmarinifolia  (A.  Cunningh.)  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845) 
473t.  XVI.  A  flg.  2—5;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1  866)  210;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl. 
austral.  VI.  (1873)  76  ex  parte.  —  Bertya  polymorpha  y.  rosmarinifolia  Baill.  Adanson. 
VI.  (1866)  300  ex  parte.  —  Groton  rosmarinifolium  A.  Cunningh.  in  Field's  Geogr. 
Memoir  on  New  South  Wales  (1825)  355.  —  Frutex  ramosus  ad  2,5  m  altus,  monoicus, 
interdum  quasi  dioicus.  Ramuli  pilis  parvulis  stellatis  adspersi  vel  tomentelli,  dense  et 
patule  foliosi.  Folia  linearia,  statu  juvenili  supra  stellato-pilosa,  mox  glabrescentia,  dein 
parce  scabrida,  sub  margine  revoluto  floccoso-tomentosa,  1 — 2  cm  longa,  1  — 1,5  mm 
lata,  brevipetiolata,  obtusa.  Flores  axillares,  solitarii,  brevi-pedunculati.  Alabastra 
subglobosa  resinosa.  Involucrum  5( — 8)-phyllum,  cinereo-tomentosum ;  bracteae  lanceo- 
lato-lineares  vel  superiores  ovato-lanceolatae,  inaequales,  2 — 3  mm  longae.  Flos  q^  : 
Segmenta  calycis  5,  statu  sicco  fusca,  ovoidea,  concava,  3 — 4  mm  longa.  Columna 
staminalis  3  —  4  mm  longa;  antherae  fere  sessiles,  18 — 25;  thecae  connectivo  parce 
bifido  disjunctae.  Flos  Q :  Calycis  laciniae  5,  late-oblongae,  spathulatae,  membranaceae, 
statu  sicco  atropurpureae,  extus  saepius  puberulae,  ±  reflexae,  4  mm  longae,  post 
anthesin  haud  accrescentes.  Ovarium  fere  globosum,  2  mm  longum,  sericeo-tomentosum ; 
styli  non  omnino  liberi,  fere  usque  ad  basim  2 — 3-partiti.  Capsula  ovoideo-oblonga, 
stellato-hirsuta,   6 — 8  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales  (Sieber  n.  644!);  Cox  River 
(A.  Cunningham!,  Maiden  und  Cambage!);  Twofold  Bay  (Hügel!);  Wollondilly 
River  (Hügel!);  Sydney  (Anderson!);  Inneres  von  Neusüdwales  (herb.  mus.  Vindob. 
ohne  Namen!,  G.  Caley!);  Walcha  Distr.  (E.  Betche!). 


Bertya.  61 

Nota  1.  Planta  interdum  habitu  cum  B.  Cunninghamii  quadrat,  sed  ramuli  foliaque 
novissima  tomentella  et  Capsula  conica  pilis  stellatis  adspersa  (cfr.  specimina  a  cl.  B  et  che  in 
Walcha  distr.  collecta,  in  herb.  mus.  Berol.). 

Nota  2.  Haec  species  glandulis  clavatis,  multicellularibus  microscopicis  in  pagina  foliorum 
inferiore  inter  pilos  sitis  a  B.  Miichellii,  B.  Cunninghamii,  B.  tasmanica  facile  distinguenda  est. 

14.  B.  Mitchellii  (Sond.)  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  63  et  in  DG.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  210;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austrat.  VI.  (1873)  76.  —  Bieinocarpus  Mit- 
chelli  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856)  563.  —  Bertya  polymorphe/,  ß.  Mitchelliana 
Baill.  in  Adanson.  VI.  (1866)  299  ex  parte.  —  Frutex  erectus  monoieus,  saepius  quasi 
dioieus,  0,6 — 1,20  m  altus.  Ramuli,  petioli  foliaque  juniora  brevissime  et  leviter  stellato- 
tomentosa.  Folia  adulta  1,5 — 3  cm  longa,  1,5 — 2  mm  lata  linearia,  margine  usque 
ad  costam  revoluta,  supra  glabrescentia,  sed  parce  scabrida  vel  pilis  adpresso-stellatis, 
sessilibus,  vix  conspieuis  adspersa,  rigidiora  quam  in  B.  rosmarinifolia ,  subtus  sub 
margine  revoluto  dense  stellato-tomentosa ;  petiolus  1  — 1,5  mm  longus.  Flores  axillares, 
subsolitarii ,  approximati,  sessiles,  plerumque  ampliores  quam  in  B.  rosmarinifolia. 
Flos  (j1 :  Involucrum  5 — 9-phyllum,  imbricatum,  foliola  inferiora  lineari-lanceolata,  viridia, 
2 — 2,5  mm  longa,  superiora  ovata,  fuseidula,  3  mm  longa,  omnia  ±  stellato-tomentosa. 
Pedicelli  supra  involucrum  1 — 1,5  mm  longi.  Calycis  segmenta  5,  ovata,  obtusa,  primo 
coneava,  dein  recurva,  statu  sicco  fusca,  4  mm  longa.  Columna  staminalis  3,5  mm 
longa,  25 — 35-andra,  basi  nuda;  antherae  fere  sessiles;  connectivum  apice  bifidum. 
Flos  Q:  Involucri  foliola  5 — 8,  masculis  similia.  Laciniae  calycis  oblongae  vel  lanceolatae, 
acutae,  rigidulae,  apice  medioeriter  recurvae,  extus  zb  tomentellae  vel  villosae,  4  mm 
longae.  Ovarium  ellipsoideum,  dense  pilosum,  3  mm  longum;  styli  basi  subliberi,  in 
lacinias  2  ( — 3)  crassiusculas,  elongatas  divisi,  ad  5  mm  longi.  Capsula  oblonga,  apice 
sensim  attenuata,  db  trisulca,  stellato-pilosa,  6  mm  longa,  vulgo  abortu  monosperma. 
Semen  oblongum,  brunneum,  laeve,  caruneulatum,   4  mm  longum. 

Ostaustralische  Provinz. 

Var.  ct.  genuina  Grüning.  —  Folia  adulta  coriacea,  rigida,  reeta,  2  mm  lata, 
supra  vix  rugulosa,  sed  scabrida.  Involucrum  qF  vulgo  9-phyllum,  triseriatim-imbricatum ; 
involucrum   Q    5-phyllum,  persistens. 

Neusüdwales:  Castlereagh  River  (C.  Moore).  —  Victoria  (Wawra  n.  729!); 
Mitta-Mitta,  Murray  Desert  (F.  Müller!);  Wimmera  (Dallachy!);  LakeKorong  (Hastings); 
Gegend  von  Borung,  an  sandigen  Orten  und  in  der  kleinen  Wüste  bei  Lowan  (J.  M.  Reader!). 

Var.  ß.  vestita  Grüning.  —  Rami  rfc  distantes.  Folia  fere  horizontaliter  patentia, 
apice  paulum  recurva,  1,5  mm  lata,  paene  teretia,  obtusiuscula,  statu  adulto  supra 
rugulosa,  pilis  adpresso-stellatis,  sessilibus,  vix  conspieuis  adspersa.  Involucri  q?  phylla 
5 — 8,  imbricata;  segmenta  calycis  ciliata.  Calyx  Q  campanulatus,  6  mm  longus,  statu 
sicco  saepius  citrinus,  extus  villosus.     Capsula  matura  ignota. 

Victoria  (F.  Müller!);  Murray  Desert  (F.  Müller!);  Lake  Albacutya  (C.  French, 
pater!);  Wimmera  Distr.  (F.  Müller!). 

15.  B.  Cunninghamii  Planch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  IV.  (1845)  473;  Müll.  Arg. 
in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  211;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  75.  — 
Bertya  polymorpha  y.  rosmarinifolia  Baill.  in  Adanson.  VI.  (1866)  300  ex  parte. — 
Leptocroton  sessiliflorum  ß.  viseidum  F.  Müll,  ex  sched.  herb.  mus.  Vindob.  —  Bieino- 
carpus  sessiliflorus  aut.  —  Frutex  monoieus  ad  1,80  m  altus.  Rami  graciles  glaberrimi, 
viscosi;  ramuli  supremi  interdum  minutissime  puberuli.  Folia  angusto-linearia,  margine 
arete  revoluta,  fere  sessilia,  1 — 3  cm  longa,  1  — 1,5  mm  lata,  patentia  vel  statu  sicco 
dr  adpressa,  glabra,  sub  margine  revoluto  parce  fasciculato-pilosa,  rotundato-obtusa, 
raro  paululum  apiculata.  Flores  solitarii,  axillares,  vel  feminei  ramulos  laterales  per- 
breves  terminantes,  parvuli.  Pedunculi  1 — 2,5  mm  longi.  Involucri  phylla  5,  inaequalia, 
rigida,  conglutinata,  ca.  2,5  mm  longa,  deeidua.  Calycis  q?  segmenta  quineuncialia, 
ovoidea,  obtusa,  coneava,  fusca,  3 — 3,5  mm  longa.  Columna  staminalis  ad  3,5  mm 
longa;  antherae  35 — 40,  fere  sessiles;  connectivum  apice  bifidum.  Calycis  Q  seg- 
menta 5,  lato-lanceölata,  rigida,  margine  membranacea,  adpressa,   3  mm  longa.     Ovarium 


62  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

ovoideum,  subacutum,  3  mm  longum,  glabrum,  resinosum ;  styli  basi  plerumque  liberi, 
crassiusculi,  breves,  profunde  2 — 3-fidi.  Capsula  ovoideo-fusiformis,  glabra,  6  mm  longa, 
3 — 4  mm  lata,  abortu  monosperma.  Semen  fere  globosum,  3  mm  longum,  laeve, 
castaneum,  carunculatum. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  Lachlan  River  und  häufig  im  Nord- 
west-Innern  (A.  Cunningham);  New  England  (Stuart);  Mt.  Hope  (Boorman!).  — 
Victoria,  Snowy  River  (ohne  Sammlernamen !).  —  Westaustralische  Provinz? 
Westaustralien,  Victoria-Spring  (F.  Müller);  conf.  Fragm.  Phyt.  Austr.  X.  (1876)  52. 

Nota.  kB.  rosmarinifolia  et  foliis  glaberrimis,  angustioribus,  fere  sessilibus  et  ovario 
glabro  satis  diversa. 

16.  B.  dimerostigma  F.  Müll,  in  Wing's  South.  Sc.  Record  II.  (1882)  98  et  in 
Fragm.  Phyt.  Austr.  XII.  (4  882)  9;  Spencer  le  Moore  in  Journ.  of  Bot.  XLIII.  (1905) 
148.  —  Fruticulus  erectus,  ramosissimus,  rigidus,  glaber,  ericoideus,  viscosus,  20 — 
30  cm  altus.  Radix  palaris  crassa,  ultra  40  cm  longa,  vix  ramosa,  sub  cortice  punicea. 
Rami  teretes  nigrescentes,  ramuli  valde  resinosi.  Folia  alterna,  superne  approximata, 
erecto-patentia,  sessilia,  rigida,  usque  ad  costam  arcte  revoluta,  qua  de  causa  fere 
cylindrica,  8 — 10  mm  longa,  1,5  mm  lata,  acutata,  breviter  mucronata,  pallido-viridia, 
subtus  occulte  stellato-tomentella.  Flores  monoici  solitarii,  sessiles,  axillares  vel  ramulos 
breves  foliatos  terminantes.  Involucri  phylla  5 — 8,  externa  linearia,  obtusa,  3  mm  longa, 
interna  ovato-lanceolata ,  paulo  breviora.  Perianthii  lobi  quincunciales,  oblongo-ovati, 
acutiusculi,  sursum  mox  revoluti,  statu  sicco  fusco-punicei,  3—4  mm  longi,  sub  fructu 
ad  bngitudinem  5  mm  increscentes.  Golumna  staminalis  5  mm  longa,  4  mm  lata, 
25-andra;  thecae  1  mm  longae  connectivo  apice  bifido  disjunctae.  Germen  ovoideo- 
fusiforme,  2  mm  longum,  glabrum;  styli  crassi,  rigidi,  profunde  bifidi,  basi  breviter 
connati;  Stigmata  paulum  recurva.  Capsula  ovato-oblonga,  apice  sensim  attenuata, 
5 — 7  mm  longa,  glabra,  valde  resinosa,  dissiliens,  abortu  monosperma.  Semina  laevia, 
nitida,  fere  globosa,  3  mm  longa  et  lata,  fulva,  carunculata. 

Westaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuina  Grüning.  —  Folia  8 —  1 0  mm  longa,   ±  patentia. 

Westaustralische  Eremäa:  Coolgardie  (A.  C.  Webster);  südlich  Coolgardie, 
in  lichten  Gehölzen  auf  Sandhügeln,  450  m  (Diels  n.  5221 !);  Victoria  Desert  (leg. 
Helms,  comm.  Diels  n.  6566!). 

Var.  ß.  eupressoidea  Grüning  var.  n.  —  Ramuli  tenues.  Folia  approximata, 
crassa,  5-sticha,  fere  imbricata,  parvula,  2— 3  mm  longa,  1  mm  lata,  obtusissima. 
Flores  parvuli. 

Westaustralien:  Distr.  Coolgardie,  Lake  Lefroi  (R.  Helms!,  im  Nationalherbar. 
Sydney). 

17.  B.  tasmanica  (Sond.)  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  63  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (186  6)  211.  —  Bicinocarpus  tasmanicus  Sond.  in  Linnaea  XXVIII. 
(1856)  562.  —  Bertya  rosmarinifolia  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (1860)  339  et  Benth. 
et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  76  ex  parte.  —  B.  polymorpha  Baill.  Adanson.  VI. 
(1866)  298  ex  parte.  —  Frutex  erectus,  tenuirameus,  0,3 — 1,8  m  altus.  Ramuli  glabri 
vel  minutissime  stellato-pilosi,  superne  dense  foliosi,  nigrescentes.  Folia  vulgo  1,5 — 2  cm 
longa,  vix  1  mm  lata,  margine  usque  ad  costam  arcte  revoluta,  acutata,  paene  acicularia, 
primo  parce  puberula,  dein  laevia  vel  leviter  punctato-foveolata,  glabra,  subtus  occulte 
cano-tomentosa;  petiolus  1  mm  longus.  Flores  axillares,  solitarii  vel  bini  in  eodem 
involucro.  Flos  q^:  Pedunculus  2 — 3  mm  longus;  bracteae  5,  approximatae,  lanceo- 
latae  vel  ovatae,  persistentes.  Calycis  segmenta  5,  late  ovata,  fusca,  recurva,  basi 
connata,  3  mm  longa.  Columna  staminalis  3  mm  longa  et  lata;  antherae  20 — 25, 
confertae,  sessiles;  connectivum  apice  bifidum.  Flos  Q:  Pedunculus  1,5  mm  longus. 
Involucri  phylla  7,  imbricata,  stellato-pilosa,  fere  aequalia.  Calycis  sessilis,  5  mm  longi 
segmenta  basi  connata,  lanceolata,  obtusiuscula,  revoluta.  Germen  albo-tomentosum, 
ovatum,  apice  angustatum,  3,5  mm  longum;  styli  fere  liberi,  purpurei,  divaricato-ascen- 
dentes,  profunde  trifidi,  longitudine  ovarii.     Capsula  oblonga,  obtusa,  cano-stellato-pilosa, 


Bertya,  Beyeria.  63 

7  mm  longa,  4  mm  lata,  aborlu  monosperma.  Semen  fere  cylindricum,  5  mm  longum, 
laeve,  carunculatum. 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien  (Archer!  Stuart!);  Great  Swan  Port 
(Backhouse!);  reichlich  am  Nile-Bach  und  South  Esk  River,  etwa  16  Meilen  von 
Launceston  entfernt  (Gunn  n.  624!). 

Nota.  Species  B.  rosmarinifoliae  haud  dissimilis,  sed  non  minus  habitu  graciliore,  ramulis 
novissimis  subglabris,  foliis  acicularibus ,  acutatis,  supra  laevibus  quam  structura  foliorum 
anatomica  differt. 

18.  B.  Andrewsii  W.  V.  Fitzgerald  in  Journ.  W.  Austral.  Nat.  Hist.  Soc.  II.  (1905) 
31.  —  Frutex  monoicus  valde  viscosus.  Ramuli  glabri  vel  parce  velutini.  Folia  sparsa, 
angusta  vel  lato-linearia,  obtusa,  brevipetiolata,  margine  recurva,  supra  glabra,  subtus 
lene  velutina,  1 — 1,5  cm  longa.  Inflorescentia  terminalis  florem  centralem  Q  solitarium 
cum  2 —  3  floribus  q?  continens  vel  inferne  flores  axillares.  Pedunculi  breves,  validi, 
sub  fructu  ad  5  mm  longi,  apice  incrassati;  bracteolae  lineares,  persistentes,  segmentis 
calycis  breviores,  vulgo  2  sub  flore  Q,  nullae  sub  floribus  masculis.  Flos  (j1:  Laciniae 
calycis  4,  late  ovatae,  obtusae,  statu  nondum  adulto  2 — 2,5  mm  longae,  intus  et  ad 
marginem  puberulae.  Receptaculum  columnaque  staminalis  dense  barbata  vel  pilis  albis 
serieeis  vestita.  Flos  Q :  Segmenta  calycis  5  ovata  vel  lanceolato-ovata,  obtusa,  luteola, 
margine  puberula,  usque  ad  5  mm  longa,  sub  fructu  increscentia.  Ovarium  basi  annulo 
pilorum  albo-serieeorum  circumdatum,  apice  glabrum;  Stigmata  tria,  1,8  mm  longa, 
usque  ad  trientem  inferiorem  bipartita,  rami  lineares  vel  interdum  2 — 3-fidi.  Fructus 
globosus,  parce  verrucosus,  obtusissimus,  inconspicue  sexeostatus,  7,5  mm  latus.  Semen 
solitarium,  oblongo-ovatum,  brunneum,  laeve,  haud  carunculatum.  —  Diagnosis  seeund. 
W.  V.  Fitzgerald;  species  a  me  non  visa. 

Westaustralische  Provinz:  Südwestaustralien,  zwischen  Esperance  und 
Norseman  (ohne  Sammlernamen). 

19.  B.  quadrisepala  F.  Müll.  Fragm.  X.  (1876)  52.  —  Frutex  viscidulus.  Rami 
glabri.  Folia  linearia,  margine  revoluta,  supra  glabra,  subtus  velutina,  ca.  2,5  cm  longa, 
ob  marginem  recurvatum  2  mm  lata.  Flores  qJ1  racemosi,  terminales,  unibracteati ; 
racemi  sessiles;  bracteae  lineares,  2 — 3  mm  longae.  Sepala  ovata,  ca.  2  mm  longa. 
Columna  staminalis  4 — 6  mm  alta.  Flores  Q  solitarii;  pedicelli  calyce  paulo  usque 
aliquoties  longiores;  bracteae  longiusculae,  persistentes.  Sepala  4  (rarius  5),  margine 
barbellata.  Styli  in  Stigmata  tria  fissi,  vix  2  mm  excedentes.  Capsula  ovato-globosa, 
glabra,  fere  6  mm  longa  (i.  e  sepalis  ter  longior),  pedicello  ca.  semipollicari  imposita, 
trisulca,  monosperma.  Semen  ovatum,  variegatum,  3  mm  longum.  —  Diagnosis  sec. 
F.  Müller,  cum  nil  nisi  fragmenta  paupera  ex  >Nat.  Herb,  of  Melbourne«   viderim. 

Westaustralische  Provinz:  Südwestaustralien,  zwischen  Esperance  Bay  und 
Fraser's  Range  (Dempster!). 

Excludenda  e  familia. 

Bertya  (=  Lambertya)  blepharocarpa  F.  Müll,  in  Systematic  Census  of  austral. 
plants,  Suppl.  IV.  (1889)  ad  Anacardiaceas  ponenda. 

3.  Beyeria  Miq. 

Beyeria*)  Miq.  in  Ann.  sc.  nat.  3.  sei*.  I.  (1844)  350  t.  15;  Endl.  Gen.  suppl. 
IV.  (1844)  90;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  402  t.  18;  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (1860) 
338;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  201  pr.  p.;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral. 
VI.  (1873)  63;  Baill.  Hist.  pl.  XV.  (1874)  192;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880) 
2  63;  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  115.  —  Beyeriopsis  Müll.  Arg. 
1.  c.   199  pr.  p.  —  Galyptrostigma  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  I.  (1844  —  45)   175. 

Flores  monoiei  vel  rarius  dioiei.  Flos  tf:  Calycis  segmenta  5  (interdum  4),  lata, 
coneava,  plerumque  rigida,   ±  petaloidea,  imbricata.    Petala  5  vel  rarius  4  vel  pauciora 

*)  Nomen  datum  in  honorem  botanophili  germanici. 


64  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Pofantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

vel  nulla,  plerumque  minuta  vel  rarius  caljce  longiora.  Disci  glandulae  alternipetalae, 
plerumque  parvae,  haud  raro  nullae.  Stamina  numerosa  filamentis  brevissimis  in 
receptaculo  semigloboso  congesta;  antherarum  thecae  disünctae,  parallelae,  extrorsae, 
longitudinaliter  dehiscentes.  Rudimentum  ovarii  nulluni.  Flos  Q :  Laciniae  calycis  5 
vel  4,  plerumque  rigidiores  et  angustiores  quam  in  flore  (J1,  raro  post  anthesin  accres- 
eentes.  Petala  ut  in  mare.  Ovarium  sessile,  triloculare;  ovula  in  loculo  quoque  solitaria; 
stigma  commune  sessile,  integrum  vel  parce  trilobatum,  conico-calyptriforme  vel  peltatum 
vel  rarius  profunde  trifidum.  Capsula  3-locularis,  3-sperma,  dura,  tardius  dehiscens, 
rarius  abortu  monosperma.  Semina  oblonga,  laevia,  carunculata.  Embryo  medio  in 
albumine  linearis,  cotyledonibus  radicula  longioribus  praeditus.  —  Frutices  plerumque 
resinoso-viscosi,  glabri  vel  tomentosi.  Folia  exstipulata,  alterna,  saepius  angusta  vel 
ericoidea,  integerrima,  margine  recurva  vel  revoluta,  subtus  pube  stellata  vel  fasci- 
culata  albida  induta.  Flores  parvi,  axillares,  solitarii  vel  q^  parce  fasciculati,  rarius 
racemosi.     Pedicelli  bracteolati. 

Species   12,  Australiae  et  Tasmaniae  incolae. 

Clavis  sectionum  et  specierum. 

A.  Antherae  bis  vel  raro  paulo  longiores  quam  latae,    connec- 
tivo  integro  vel  vix  lobato  adnatae.     Stigma  haud  conspicue 

lobatum Sect.   I.  Eubeyeria  (Müll.  Arg.)  Grüning. 

a.  Capsula  glabra. 

a.  Folia  subtus  glabra  vel  raro  parce  pilosa. 

I.  Folia  oblongo-lanceolata  v.  lineari-ovata,  i:  plana, 

2,5 — 5  cm  longa,  vulgo  0,5 — 1,2  cm  lata    ...      \.  B.  viscosa. 
II.  Folia  spathulato-linearia,  obtusa,  plana  vel  extremo 
margine   recurva,    subtus    opaco-viridia,    1 — 5  cm 

longa,  2 — 3  mm  lata %.  B.  opaca. 

ß.  Folia  subtus  aperte  vel  occulte  albo-tomentosa,  linearia, 

margine  arcte  revoluta  vel  lanceolato-elliptica   ...      3.  B.  Leschenaultii. 

b.  Capsula  hispida;  folia  lanceolata,  plana,  2,5  —  5  cm  longa     4.  B.  lasiocarpa. 

B.  Antherae  breves,    globosae.     Thecae    disjunctae  in   cruribus 
connectivi  bifidi  sessiles. 

a.  Stigma  commune  integrum  vel  vix  lobatum  .  Sect.  2.  Beyeriopsis  (Müll.  Arg.)  Benth. 
er.  Folia  zb  viridia  vel  lutescentia. 

I.  Folia  ovata  vel  lanceolata,  basi  cordata  v.  rolundata. 

1 .  Pedicelli  (j1  pilosi. 

*  Folia  late  ovata,   1,5 — 2,5  cm  longa.     Pedi- 
celli q*  puberuli,  graciles 5.  B.  latifolia. 

**  Folia  ovata,    arcte  revoluta,    ca.    1  cm  longa. 

Pedicelli  r^  validi,  breves,  hirsuti     ....      6.  B.  cygnorum. 

2.  Pedicelli  (J*  glabri,    graciles.     Folia   lanceolata, 

margine  revoluta 7.  B.  cinerea. 

II.  Folia  angusta.     Petala  intus  ±  hirsuta. 

1.  Folia    oblonga,   margine   revoluta.      Capsula  3- 

sperma 8.  B.  lepidopetala. 

2.  Folia  linearia,  usque  ad  costam  revoluta.  Capsula 
1 -sperma. 

*  Ovarium  et  Capsula  bicornis 9.  B.  similis. 

**  Capsula  haud  cornuta 10.  B.  brevifolia. 

ß.  Folia  sicca  cyaneo-viridia,  late  ovata,  valde  revoluta. 

Petala  intus  pilosa H.  B.  cyanescens. 

b.  Stigma  commune  distincte  trilobatum.     Inflorescentia  q? 

racemosa Sect.   3.  Oxygyne  F.  Müll. 

Folia  lanceolato-ovata,  plana,   3 — 4  cm  longa     .    .    .    12.  B.  tristigma. 


Beycria.  65 

Beyeria  ist  eine  gut  umgrenzte  Gattung,  -welche  sich  vor  allem  durch  die  herabgebogenen 
und  zu  einer  Haube,  oder  besser  gesagt,  zu  einem  hutpilzartigen  Gebilde  verwachsenen  Narben 
der  weiblichen  Blüten  charakterisiert.  Sie  umfaßt  kleine  oder  größere  Sträucher,  von  denen 
einzelne  sogar  baumartig  werden.  Die  meisten  sind  mehr  oder  weniger  leimig-klebrig  und  bieten 
typische  Beispiele  der  sogenannten  >Lackblätter  «.  Es  liegt  daher  nahe,  anzunehmen,  daß  die 
ursprünglich  getrennten  Narben  sich  deshalb  zu  einer  glatten  Fläche  umbildeten,  weil  sich  zer- 
schlitzte Narben  nur  schwer  aus  der  klebrigen  Umschließung  der  Knospen  loslösen  konnten  und 
zur  Aufnahme  des  Pollen  wenig  geeignet  waren. 

Im  Habitus  zeigen  viele  Arten  große  Ähnlichkeit  untereinander;  deshalb  macht,  zumal 
auch  der  Blütenbau  durchweg  recht  gleichförmig  ist,  die  Begrenzung  der  Arten  einige  Schwierig- 
keiten. Oft  ist  das  Mikroskop  unerläßlich,  weil  mit  Hilfe  der  Blatt-Trichome ,  welche  Merkmale 
von  systematischem  Wert  darstellen,  über  die  Artzugehörigkeit  unvollständiger  Exemplare  sicherer 
entschieden  werden  kann  als  durch  Beachtung  anderer  Zeichen.  Bei  weitem  herrschen  schmale 
Blatt  formen  vor  mit  dichter  Behaarung  auf  den  Unterseiten,  welche,  da  hier  die  Stomata 
liegen,  durch  starke  Einrollung  der  Blattränder  gegen  übermäßige  Austrocknung  geschützt  werden 
können.  Nebenblätter  fehlen  stets.  Die  meist  achselständigen,  diklinen  Blüten  sind  unansehnlich, 
gewöhnlich  grüngelb  gefärbt,  oft  kaum  stecknadelkopfgroß.  Die  Blumenblätter  sind  —  abgesehen 
von  B.  tristigma  —  winzig,  oft  ganz  unterdrückt  oder  nur  in  wenigen  Resten  vertreten.  Ein 
Diskus  kommt  sowohl  bei  $  als  bei  Q  Blüten  vor,  doch  ist  er  innerhalb  der  einzelnen  Arten 
dermaßen  inkonstant,  daß  auf  sein  Vorkommen  eine  systematische  Gliederung,  wie  sie  Müller 
Arg.  (DG.  Prodrom.  XV.  2.  S.  201)  versucht  hat,  nicht  begründet  werden  kann. 

Die  auf  einem  meist  vorgewölbten  Polster  sitzenden  Staubblätter  sind  zahlreich  —  bei 
B.  similis  und  B.  cygnorum  zählt  man  13 — 15,  bei  B.  viscosa  nahezu  40  —  und  hinsichtlich 
der  Gestalt  des  Konnektivs  derart  verschieden  gebaut,  daß  Müller  Arg.  hauptsächlich  auf  dieses 
Merkmal  hin  die  Gattungen  Beyeriopsis  und  Beyeria  aufstellte.  Da  aber  Übergänge  zwischen 
dem  unversehrten  und  gespaltenen  Konnektiv  vorkommen  und  da  auch  die  Größe  der  Theken 
und  die  Art  ihrer  Anheftung  an  das  Konnektiv  Schwankungen  unterliegt,  so  darf  man  der  ver- 
schiedenen Gestalt  der  Stamina,  wie  es  Bentham  tat,  höchstens  Sektionswert  beimessen. 

Als  Übergangsform  der  Sektion  Eubeyeria  zu  Beyeriopsis  kann  die  bisherige  von  Bentham 
zu  letzterer  Sektion  gestellte  Art  Beyeria  Drummondii  Müll.  Arg.  gelten,  welche  aber  ihrem 
anatomischen  Blattbau  nach  nur  als  eine  Varietät  von  B.  Leschenaultii  Baill.  angesehen  werden  muß. 

Die  phylogenetisch  ältere  Gruppe  dürfte  in  der  Sektion  Eubeyeria  zu  suchen  sein. 
Die  breiten  Biälter  von  B.  viscosa  und  B.  lasiocarpia  werden  in  den  Arten  B.  opaca  und  B. 
Leschenaultii  immer  schmäler,  bis  sie  schließlich  die  nadelartige  Rollblattform  erreichen;  dabei 
ist  bei  dieser  Gruppe  das  Indument  der  Blattunterseite,  da  nur  ungestielte  kurze  oder  lange 
Büschelhaare  mit  einzelligen  Strahlen  vorkommen,  konstant,  während  die  Sektion  Beyeriopsis  fast 
durchweg  starre  Sternhaare  oder  bei  B.  latifolia  und  B.  similis  (Fig.  1  A)  wenigstens  abweichend 
gestaltete  Büschelhaare  aufweist. 

Die  3.  Sektion  Oxygyne  —  allein  vertreten  durch  B.  tristigma  —  stellt  eine  Übergangsform 
von  dem  noch  mit  getrennten  Griffeln  versehenen  Bicinocarpus  zu  Beyeria  vor.  Bei  genannter 
Art  sind  die  Griffel  nur  an  der  Basis  verwachsen,  ihre  zurückgebogenen  Narbenenden  sind  zungen- 
förmig  und  machen  den  Eindruck,  als  ob  sie  in  der  Verwachsung  zu  einer  gemeinsamen  hut- 
förmigen  Narbe  begriffen  seien. 

Der  anatomische  Bau  der  Blätter  ist  für  alle  Beyeria-Arten  ein  ziemlich  gleichmäßiger. 
Die  Epidermis  der  Oberseite  besteht  aus  wasserreichen,  mehr  oder  weniger  isodiametrischen 
oder  länglichen,  polygonalen,  30 — 60  //  hohen  und  gewöhnlich  ebenso  langen  Zellen  mit  geraden 
Zwischenwänden.  Die  Zellen  weisen  4 — 7  fx  starke  Außenwände  auf,  deren  Cuticula  nie  orna- 
mentiert ist.  Zwischen  den  Epidermiszellen  finden  sich  vielfach  zahlreiche  Kopfdrüsen  (Fig.  \  E 
und  F),  um  welche  dann  die  Zellen  radiär  angeordnet  sind.  Auch  die  Unterblattseiten  mit  ihren 
kleinern,  niedrigem  und  zartem  Zellen  tragen  bei  manchen  Arten  derartige  Kopfdrüsen,  die  aber 
dann  weit  über  das  Niveau  hervorragen.  Einzelne  Arten  der  Sektion  Beyeriopsis  sind  auf  der 
Blattunterseite  mit  keulenförmigen  Drüsenhaaren  nach  Art  der  Fig.  1  O  besetzt. 

Die  obere  Blattseite  weist  nur  hier  und  da  zerstreute  Sternhaare  auf;  die  Unterseite  ist 
dagegen  überall  mit  kurzen  bzw.  langen  Büschelhaaren  oder  mit  ±  gestielten  Sternhaaren 
dicht  bedeckt.  Zwischen  ihnen  finden  sich  die  etwa  22  /n  langen,  unregelmäßig  orientierten 
Spaltöffnungen,  die  meist  etwas  papillenartig  erhoben  sind;  auf  dem  Querschnitt  zeigen  die 
Schließzellen  einen  scharfen  kutinisierten ,  gegen  einander  gerichteten  Außenrand.  Nebenzellen 
fehlen.  Die  Palissaden  stehen  in  einfacher  oder  doppelter  Reihe.  Das  Schwammgewebe 
enthält  zahlreiche  Speichertrachei'den  und  Drusen  von  oxalsaurem  Kalk.  An  mechanischem 
Gewebe  finden  sich  nur  1 — 2  Reihen  von  Hartbastfasern  an  der  Basis  des  Hauptgefäßbündels 
A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Embryophyta  sipbouogama)  147.  5 


66  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

von  B.  lasiocarpa  sowie  durchweg  ein  reiches,  oft  Oxalsäurekristalle  führendes  Collenchym- 
gewebe  in  der  Medianebene  des  Blattes  unter  und  oberhalb  des  Gefäßstranges,  mitunter  die 
Rippe  fast  gänzlich  ausfüllend.  Epidermiszellen,  Palissaden,  Gefäßscheiden  erscheinen  oft  durch 
gerbstoffhaltige  Massen,  die  sich  bei  Eisenzusatz  schwärzen,  stark  gebräunt.  Die  Rippe  tritt 
überall  auf  der  ßlattunterseite  stark  hervor. 

Nach  morphologischen  Gesichtspunkten  würde  der  verwandschaftliche  Zusammenhang  der 
Arten  etwa  wie  folgt  zu  denken  sein: 

B.  viscosa  B.  lasiocarpa 

B.  opaca 

_B.  Leschenaultii  B.  similis 

B.  trtstigma 


Ricinocarpus  ?  >v  B.  latifolia 

B.  lepidopetala 


B.  cinerea      B.  brevifolia 

B.  cygnorum 
B.  cyanescens 


Einen  näheren  Einblick  in  die  Verwandschaft  der  Arten  untereinander  ergibt  folgender  aus 
der  Untersuchung  der  Blätter  gewonnener 

Bestimmungschlüssel*)  auf  anatomischer  Grundlage. 

A.  K  vorhanden. 

a.  K  liegen  auf  beiden  Blattflächen.     E  40 — 45  li  hoch. 

«.  U  mit  kurzen,  gekrümmten,  sitzenden  Büschelhaaren  spärlich 

besetzt;   deren  Strahlen   45 — 100,«  lang,   spitz   oder   (meist) 

stumpf.     E  polygonal,  30—60X30 — 35  /n  groß,  Außenwand 

7  li  dick.     Pal  \ — 2-reihig.     C  in  der  Medianlinie  zwischen 

den  Pal  und  in  der  Rippe  reichlich.     Oxaldrüsen  sparsam. 

1.  B.  viscosa  (excl.  var.  amoend)  und  B.  opaca. 
ß.  U   mit  langen  Büschelhaaren;    Strahlen  fadenförmig,  kraus. 

K  oben  sehr  dichtstehend,  unten  sparsam.    Größe  der  E  30 — 

80  X  30 — 37  li.    Pal  2-schichtig.    G  zwischen  den  Pal  schmal, 

meist  1 — 2-reihig 3.  B.  Leschenaultii  var.  Drummondii. 

b.  K  nur  auf  der  Oberseite  (und  oft  auch  auf  der  Rippe). 
ct.  U  mit  kurzen  Büschelhaaren. 

I.  Strahlen  der  Haare  dünn,  60 — 100  li  lang,  spitz  oder  stumpf. 

1 .  Hartbastfasern  am  Mittelnerv  fehlen.    Sonst  wie  A.  a.  «.  1 .  B.  viscosa  var.  amoena. 

2.  Hartbastfasern  unter  dem  Mittelnerv  in  \  — 2  Reihen  vor- 
handen (bei  altern  Blättern).  E  22 — 40  li  hoch,  30 — 
50X22 — 35^  groß;   Außenwand  4  —  6  /j.   dick.      Sonst 

wie  vor 4.  B.  lasiocarpa. 

II.  Strahlen  der  Haare  keulenförmig,  45—65  li  lang;  E  50 — 
60  li  hoch;  Außenwand  18 — 20  li  dick;  Zellgröße  50 — 
90  X  35 — 65  ii.  K  groß,  bis  35  li  im  Durchmesser.  Pal 
K  -schichtig,  in  der  Medianlinie  nicht  unterbrochen.     G  der 

Rippe  sparsam.     Drusen  reichlich 9.  B.  similis. 

ß.  U  mit  dichten  langen  Büschelhaaren. 

I.  Haarstrahlen  lang,  fadenförmig,  kraus,  bis  7  li  dick.  E  45 — 
60  fi,  hoch;  Außenwand  5 — 7  li  stark.  Größe  18—25X30 
oder  45 — 60  x  30  —  35  ll.  Pal  meist  2-reihig.  C  ober-  und 
unterhalb  des  Mittelnerven  reichlich,  viele  Oxaldrüsen  oder 
Einzelkristalle  enthaltend.     (Sehr  selten  auf  U  einzelne  K). 

3.  B.  Leschenaultii  (excl.  var.  Drummondii). 


*)  Erklärung  der  Abkürzungen  s.  S.  40. 


Beycria.  67 

II.  Haarstrahlen  stark  (1  0  (x  dick),  ziemlich  starr,  spitz  zulaufend, 
doppelt  so  lang  als  die  Dicke  des  getrockneten  Blattes,  oft 
auf  kleinem  Sockel  stehend.  E  30 — 35  tu  hoch,  Außenwand 
5  fi  dick.  Zellgröße  27—75  X  45—60  fj.  C  ober-  und 
unterhalb  des  Nerven  reichlich.  Pal  1  -  schichtig ,  unter- 
brochen.    Drusen  sparsam 5.  A.  latifolia. 

c.  U  mit  Morgensternhaaren;  deren  Stiel  ca.  30  u,  Strahlen 
60—4  20  fi  lang.  E  35  fi  hoch,  30 — 37  X  22—35  p  groß;  Außen- 
wand 4  /x  dick.  Pal  1  -schichtig,  in  der  Medianlinie  durch  helle 
Rundzellen  unterbrochen.     Rippe  fast  ganz  von  G  (mit  weiten 

Interzellulargängen)  erfüllt \  2.  B.  tristigma. 

B.  K  nicht  vorhanden. 

U  mit  starren  St.    E  40—45  ;x  hoch,  45—50  X  30—45  fx  groß  mit 
7 — 1  0  [x  dicker  Außenwand.     Oxaldrusen  reichlich. 

a.  Zwischen  den  Haaren  stehen  mehrzellige,  keulenförmige  Drüsen 

(Fig.  1  O).    Pal  in  der  Mittellinie  nicht  unterbrochen    .    .    .    .   .   11.  B.  cyanescens. 

b.  Keulenförmige  Drüsen  fehlen. 

a.  Pal  in  der  Mittellinie  durch  C  unterbrochen 6.  B.  cygnorum. 

ß.  Pal  durchlaufend. 

I.  St  mit  vielzelligem,  langem  Stiel 8.  B.  lepidopetala. 

II.  St  sitzend,  aber  oft  auf  einem  Epidermissockel  stehend. 

1.  C  am  Boden  der  Mittelrippe  fehlt 7.  B.  cinerea. 

2.  C  daselbst  spärlich  vorhanden 10.  B.  brevifolia. 

Der  Schlüssel  ergibt  die  wahrscheinliche  Richtigkeit  der  nach  morphologischen  Gesichts- 
punkten erfolgten  Gruppierung  der  Arten.  Die  die  Sektion  Oxygyne  vertretende  B.  tristigma 
hat  als  die  auf  Ricinocarpus  hindeutende  Übergangsform  hinsichtlich  der  Blattanatomie  große 
Ähnlichkeit  mit  der  Viscosa-Sippe,  weist  aber  in  der  Morgenstern behaarung  der  Unterseite  schon 
auf  die  auch  morphologisch  sicher  zusammengehörige  Beyeriopsis-Sektion  hin.  Falls  sie  eine 
Urform  der  Gattung  Beyeria  sein  sollte,  hat  sie  die  Kopfdrüsen  der  Blattoberfläche  auf  die  ganze 
Sektion  Eubeyeria  vererbt,  während  auffälligerweise  die  noch  weiter  abgeänderte  Sektion  Beye- 
riopsis  die  Harzdrüsen  nur  noch  in  der  B.  latifolia  bewahrt  hat.  Die  übrigen  stark  erikoiden 
Glieder  der  Sektion,  welche  am  meisten  der  Beschränkung  der  übermäßigen  Transpiration  durch 
einen  schützenden  Lacküberzug  bedürften,  haben  neben  Verstärkung  der  äußern  Epidermiswände 
den  Ausweg  der  straffen  Einrollung  der  Blattflächen  gefunden. 

Die  angestellten  Erwägungen  machen  es  wahrscheinlich,  daß  die  Gattung  Beyeria  ihren 
Einzug  in  die  jetzigen  Wohnorte  dereinst  von  tropischen  Gegenden  her  genommen  hat. 

Sect.  I.  Eubeyeria  (Müll.  Arg.)  Grüning. 

Eubeyeria  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865 — 66)  58  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2. 
(1866)  201  pro.  p. ;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  63  pr.  p.;  Benth.  et 
Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  263;  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  15.  — 
Sect.  Eubeyeria  (Müll.  Arg.)  Grüning  =  genus  Beyeria  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr.  1.  c.  — 
Calyptrostigma  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  I.  (1844 — 45)  475.  —  Petala  evoluta 
vel  suppressa,  minuta.  Antherae  bis  vel  raro  vix  longiores  quam  latae,  thecae  con- 
nectivo  integro  vel  raro  paulum  lobato  fere  tota  longitudine  adnatae.  Stigma  commune 
conicum  vel  disciforme,  crenatum.  Flores  dioici,  axillares,  solitarii  vel  depauperato- 
racemosi.     Pedicelli    Q    clavati. 

1.  B.  viscosa  (Labill.)  Miq.  in  Ann.  sc.  nat.  3.  ser.  I.  (1844)  350  t.  45;  Baill. 
Etud.  Euphorb.  (1858)  463  t.  18;  F.Müll.  Fragm.  I.  (1858—59)  230;  Müll.  Arg.  in 
DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  202;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  308;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  64.  —  B.  viscosa  b.  Preissi  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856) 
564.  —  B.  oblongifolia  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (1860)  339.  —  Croton  viscosum 
Labill.  Nov.  Holland,  spec.  II.  (1806)  72  t.  222.  —  Calyptrostigma  viscosum  et  ob- 
longifolium  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  I.  (1844  —  45)  176  in  not.  —  Clavi- 
podium  Billardieri  Desv.  herb.  —  Frutex  dioicus  arborescens  ad  5 — 10  m  altus. 
Rami,  folia,  pedicelli,  alabästra,  capsulaeque  viscosae,  glabrae  vel  ramuli  et  pedicelli 
adpresse  tomentelli.    Folia  alterna,  plana  vel  subplana,  lanceolata  vel  oblongo-lanceolata, 

5* 


68  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

subacuta  vel  obtusa,  supra  laevia,  ±  nervosa,  subtus  cinereo-  vel  ferrugineo-tomentella, 
mox  glabrescentia,  distincte  vel  obscure  venosa,  usque  ad  3 — 6  cm  longa,  5 — 15  mm 
lata;  petioli  3 — 4  mm  longi.  Flores  q*  axillares,  solitarü  vel  parce  racemosi,  8 — 10  mm 
lati;  pedunculus  racemi  communis  4  mm  longus ;  pedicelli  proprii  plerumque  reflexi 
basi  bracteolati,  0,5  —  1  cm  longi.  Calycis  q^  laciniae  ovatae  vel  fere  orbiculares,  rigi- 
dulae,  interdum  mediocriter  carinatae,  basi  connatae,  statu  sicco  fuscae,  4  mm  longae. 
Petala  minuta,  ovata,  albida,  1  mm  longa.  Stamina  ca.  40  receptaculo  convexo  in- 
serta;  thecae  parallelae  connectivo  integro  fere  tota  longitudine  adnatae.  Disci  glandulae 
nullae.  Flores  Q  axillares  solitarü  vel  subsolitarii,  pedicelli  apicem  versus  incrassati, 
demum  1,5 — 2  cm  longi,  erecto-patentes.  Alabastra  oblonga.  Laciniae  calycis  ovatae, 
obtusiusculae,  ±  erectae,  coriaceae,  4  mm  longae,  vix  accrescentes.  Petala  suppressa. 
Discus  nullus.  Germen  ovatum,  vulgo  glabrum;  columna  stylaris  brevissima;  stigma 
lato-conicum,  calyptriforme,  inconspicue  trilobum  vel  crenatum.  Capsula  globosa  trisul- 
cata,  glabra  vel  raro  brevissime  hirsuta,  trisperma,  7 — 8  mm  longa.  Semen  ellipsoideum, 
parce  compressum,  laeve,  fusco-maculatum,  carunculatum,   6  mm  longum.  —  Fig.  2-D. 

Westaustralische  Provinz.  Ostaustralische  Provinz.  Provinz  Tasmanien. 

Nota.  Species  quoad  magnitudinem,  arabitum  indumentumque  foliorum  ingenter  ludit. 
Inter  varietates  a  cl.  Müller  Arg.  descriptas  saepius  formae  intermediae  inveniuntur.  Nihilo 
minus  varietates  quattuor  Müllerianae,  quia  descriptione  recognitio  levari  potest,  retinentur. 
Loco  naturali  formae  variae  non  certe  discernendae  sunt. 

Var  a.  genuina  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr.  1.  c. ;  Bäillon,  Etud.  Euphorb.  1.  c.  — 
Groton  viscosum  Labill.  1.  c.  —  Galyptrostigma  viscosum  Klotzsch  1.  c.  —  Frutex 
arborescens  ad  5  m  altus.  Ramuli  glabri.  Folia  oblongo-elliptica,  rotundato-obtusa, 
basi  sensim  angustata,  3,5 — 5,5  cm  longa,  ad  1,4  cm  lata,  plana,  valde  resinosa,  supra 
fusca  vel  obscuro-viridia,  subtus  pilis  brevissime  tonsis  tecta  vel  subglabrata,  statu  sicco  db 
ferruginea,  utrinque  venosa.     Pedicelli  q?  reflexi. 

Südwestaustralien.  Bei  Cap  Leeuwin  (Labillardiere);  auf  sandigen  Hügeln  der 
Insel  Rottnest  (Preiss  n.  2387!);  am  Swan  River  (Drummond  4.  an  5.  ser.  217!); 
bei  der  Meerenge  D'Entrecasteaux  (Herb.  mus.  Paris,  ohne  Sammlernamen!)  —  Neu- 
südwales, Blue  Mts.  (R.  Cunningham  n.  768!).  —  Südaustralien:  Nepean  River 
(Betche!).  — 

Var.  ß.  oblongifolia  (Klotzsch)  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  1.  c.  —  Calyptrostigma 
oblongifolium  Klotzsch  1.  c.  —  Beyeria  oblongifolia  Sond.  in  Linnaea  1.  c;  Baillon  1.  c. ; 
Hook.  f.  Fl.  Tasman.  1.  c.  —  Frutex  arborescens  ad  10m  altus.  Rami  ±:  virgati. 
Ramuli  minutissime  puberuli,  glabrescentes,  cum  Omnibus  partibus  juvenilibus  dz  viscosi. 
Folia  lanceolata  vel  oblongo-lanceolata,  obtusa  vel  acutiuscula,  3 — 8  cm  longa,  5 — 1  8  cm 
lata,  paene  enervia  vel  obscure  venosa,  supra  viridia,  subtus  tomento  brevissime  tonso 
albida  vel  cana.  Flores  tf  perpauci,  subracemosi;  pedicelli  q?  calycem  paulo  superantes. 
Gonnectivum  in  Tasmaniae  speciminibus  saepe  bifidum.  Flores  Q  solitarü,  longius 
pedicellati.  Galyx  fructiger  rigidus,  persistens;  laciniae  deltoideae,  acutae.  Capsula 
trigastra  9  mm  longa  et  lata,  glabra. 

Südaustralien  (Labillardiere!).  —  Neusüdwales,  bei  Twofold  Bay  (F. 
Müller!);  Blue  Mts.  (A  Cunningham!,  R.  Brown!).  —  Viktoria  (im  Herb.  mus.  caes. 
Vindobon.  o.  Sammlernamen!)  —  Tasmanien  (Labillardiere!,  Hooker  f.!,  Stuart!, 
Rev.  Dufton!,  Verreaux!,  Hügel!);  reichlich  an  schattigen  Plätzen,  besonders  felsigen 
Flußbetten  (Gunn  n.  12!  u.  n.  1246!);  Wellington  (Betche!);  Honeywood  (Wood 
n.  158!);  Mt.  Wellington,  montane  Zone,  in  dichtem  Unterholz  der  Waldungen,  500  m 
überm   Meere   (Diels  n.   6215!). 

Nota.     Culta  in  horto  bot.  Berolin.  1849 — 54. 

Var.  y.  minor  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  1.  c.  —  Ramuli  glabri,  dense  foliosi. 
Folia  anguste  lanceolata  vel  subspathulato -lanceolata,  obtusiuscula,  supra  statu  sicco 
obscuro-viridia  vel  nigricantia,  subtus  brevissime  tomentella,  albida,  utraque  pagina 
e venosa,  2 — 4  cm  longa,  4  —  7  mm  lata.  Calycis  Q  segmenta  ovata,  obtusa,  ±  patentia; 
pedicellus  Q   1  cm  longus.     Ovarium  plerumque  hispidulum.     Florem  q?  non  vidi. 


Beyeria.  69 

Neusüdwales,  im  Innern  (A.  Cunningham!);  Ufer  des  George  River  (Caley!); 
im  Innern  von  Neuholland  (Major  Mitchells  Expedition!). 

Var.  d.  amoena  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr.  1.  c.  —  Ramuli  glabri.  Folia  subspathulato- 
lanceolata,  acuta  vel  acutiuscula,  evenosa,  utrinque  pallido-viridia,  supra  glabra,  subtus 
inconspicue  brevi-pilosa,  fere  glabra,  Costa  mediana  fuscidula  prominente  praedita,  ca. 
3  cm  longa,   4 — 5  mm  lata. 

Neusüdwales,  Harvey  Ranges  (Maiden!);  Harvey  Ranges,  Peak  Hill  (Boorman!). 
—  Viktoria  (F.  Müller!)  —  Südaustralien,  Flinders  Range  (im  Herb.  Hook,  ohne 
Sammlernamen!). 

2.  B.  opaca  F.  Müll,  in  Transact.  Phil.  Soc.  Victor.  I.  (1854)  4  6  et  in  Hook.  Journ. 
of  Rot.  VIII.  (1856)  210;  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856)  565;  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  203;  Raul,  in  Adansonia  VI.  (1866)  305  ex  parte;  Renth.  et 
F.Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  65  ex  parte.  —  B.  viscosa  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858) 
230  ex  parte.  —  Fruticulus  glaber,  viscosus.  Ramuli  juveniles  lutescenti-virides,  dein 
nigricantes,  compresso-trigoni,  dense  foliosi.  Folia  suberecta,  lineari-spathulata,  rotun- 
dato-obtusa,  plana  vel  extremo  margine  paulum  incrassato  recurva,  supra  glabra  vel 
leviter  punctato-scabriuscula,  fuscidula,  subtus  —  costa  excepta  —  albido-viridia,  fere 
glabra,  1  — 1,5  vel  3 — 5  cm  longa,  1,5 — 2,5  mm  lata,  rigidula;  petioli  2 — 4  mm  longi. 
Pedicelli  tf  axillares  subsolitarii,  calycem  subaequantes,  reflexi.  Segmenta  calycis  ovata, 
3 — 4  mm  longa.  Petala  plerumque  suppressa,  ut  adsint,  anguste  obovata,  minuta. 
Discus  crenatus,  vix  conspicuus  vel  nullus.  Stamina  23 — 25;  antherae  majores  quam 
in  B.  Leschenaultii,  paulo  longiores  quam  latae;  thecae  disjunctae,  parallelae,  connec- 
tivo  integro  adnatae.     Flos  Q,  ubi  notus,  praecedenti  similis. 

Ostaustralische  Provinz. 

Nota.  Species  a  cl.  B ritten  sub  nomine  B.  opacae  F.  Müll,  in  Illustr.  of  Bot.  of  Capt. 
Cooks  voy.  by  Banks  and  Solander  (1905)  t.  285  illustrata  et  a  cl.  Solander  descripta  sine  dubio 
B.  tristigma  F.  Müll.  est. 

Var.  a.  typica  Grüning.  —  Folia  1 — 1,5  cm  longa,  1,5 — 2,5  mm  lata,  subspathu- 
lata,  rotundato-obtusa,  margine  vix  recurva. 

Südostaustralien,  längs  des  Murray- Flusses  im  Mallee  Scrub  (F.  Müller!). 

Var.  ß.  longifolia  Grüning.  —  Folia  3 — 5  cm  longa,  2,5 — 3  mm  lata,  linearia, 
basi  sensim  in  petiolum  ad  4  mm  longum  attenuata,  apice  rotundata,  vix  apiculata, 
supra  viscosa,  nitida,  subtus  pallido-viridia,  margine  parce  recurva,  fere  glabra;  costa 
media  prominens,  fuscidula.  Flores  Q*  solitarii.  Sepala  ovata,  obtusa,  concava,  4  mm 
longa.  Petala  nulla.  Glandulae  inaequales,  partim  suppressae.  Stamina  numerosa, 
2,5  —  3  mm  longa;  antherae   1  mm  longae,   V2  mm  latae.     Flores  Q  ignoti. 

Queensland:  Rrisbane  (comm.  J.  M.  Railey,  im  Herb.  mus.  Rerol.!). 

Nota.  Differt  a  simili  B.  Leschenaultii  var.  rosmarinoides  Baill.  foliis  fere  planis,  subtus 
cano-viridibus,  subglabris. 

3.  B.  Leschenaultii  (DC.)  Raul,  in  Adansonia  VI.  (l  866)  307  pro  maxima  parte.  — 
Hemistemma  ? Leschenaultii  DG.  Syst.  I.  (1828)  414  et  Prodr.  I.  (182  4)  71.  —  B.  ledi- 
folia  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856)  565;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  403;  Müll. 
Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (4  866)  202.  —  B.  viscosa  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858)  ex 
parte.  —  B.  opaca  Raul,  in  Adansonia  VI.  (1866)  305  ex  parte;  Renth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  65  ex  parte.  —  B.  Backhousii  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I. 
(1860)  339.  —  B.  Drummondii  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  58  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  201;  Renth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  1.  c.  68.  —  Calyptro- 
stigma  ledifolium  Klotzsch  in  Lehm.  Plant.  Preiss.  I.  (1844 — 45)  176  in  not.  — 
Fruticulus  vel  frutex  dioicus  ad  50  cm  altus,  ±  viscosus.  Ramuli  dense  foliosi,  com- 
presso-trigoni, glabri  vel  minutissime  puberuli.  Folia  alterna  quoad  limbum  ingenter 
variantia,  sive  spathulato-obovata,  obtusa,  margine  ±  revoluta,  sive  lineari-lanceolata, 
utrinque  acuta,  fere  plana,  sive  linearia  margine  arcte  revoluta,  obtusa  vel  truncata, 
semper  supra  glabra,  subtus  aperte  vel  obscure  niveo-tomentosa,  1,5 — 4  cm  longa. 
Pedicelli  tf  subsolitarii,  2 — 5  mm  longi  sub  medio  bracteolati.    Flores  tf  iis  Beyeriae 


70  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

viscosae  similes  sed  paulo  minores.  Segmenta  calycis  ovata  2,5 — 4  mm  longa.  Petala 
vel  rudimentaria,  inaequalia,  glabra  vel  potius  suppressa.  Discus  vel  nullus  vel  crenatus 
vel  rudimentarius.  Antherae  longiores  quam  latae;  thecae  sejunctae  parallelae  con- 
nectivo  integro  vel  usque  ad  medium  partito  adnatae.  Flores  Q  axillares,  solitarii; 
pedicelli  erecti,  superne  sensim  incrassati,  sub  fruclu  usque  ad  7  mm  longi.  Petala 
nulla  vel  raro  partim  inaequaliter  evoluta.  Discus  suppressus  vel  interdum  crenatus. 
Stigma  conicum,  apice  trisulcatum.  Capsulae  ovato-ellipticae,  glabrae,  viscosae,  ambitu 
fere  teretes  vel  parce  trisulcatae,  6 — 7  mm  longae,  calyce  paulum  accreto  munitae. 
Semina  2 — 3,  ellipsoidea,  laevia,  carunculata. 

West-  und  Ostaustralische  Provinz  und  Provinz  Tasmanien. 

Var.  ct.  genuina  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  37.  —  Hemistemma  ? Leschenaultii 
1.  c.  —  >Folia  oblonga,  basi  attenuata,  apice  truncata,  subemarginata,  subtus  candi- 
cantia.«      See.  DC.  Prodr.  1.  c. 

Neuholland  (Leschenault);  Viktoria,  Mt.  Arapiles  (Walter!).  —  Süd- 
australien, Murray  River  und  Boston  Island  (Wilhelmü). 

Var.  ß.  Backhousii  (Hook,  f.)  Grüning.  —  B.  Backhousii  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I. 
(1860)  339.  —  B.  ledifolia  ct.  Backhousii  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866) 
203.  —  B.  opaca  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  65  ex  parte.  — 
B.  viscosa  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  308  ex  parte.  —  Fruticulus  ca.  30  cm  altus. 
Ramuli  puberuli  vel  valde  viscosi.  Folia  angusto-oblonga  vel  lineari-lanceolata,  utrinque 
acuta,  margine  recurva  vel  distinete  revoluta,  subtus  enervia,  dense  niveo-tomentosa, 
2 — 2,5  cm  longa,  3,5  mm  lata;  costa  valida,  brunnea.  Flores  capsulaeque  angustiores 
quam  in  B.  viscosa. 

Südaustralien  (R.  Brown!);  Point  Nepean  (F.  Müller);  Baßstraße  (Milne),  da- 
selbst laut  Hooker  gemein. 

Tasmanien  (Backhouse,  Gunn  n.   540). 

Var.  y.  ledifolia  (Klotzsch)  Grüning.  —  Calyptrostigma  ledifolium  Klotzsch  in  Lehm. 
PI.  Preiß.  I.- (1844— 45)  176  in  not.  —  B.  ledifolia  Sond.  in  Linnaea  XXVIII.  (1856) 
563;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  403.  —  B.  ledifolia  ß.  genuina  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  1.  c.  pro  parte.  —  B.  opaca  in  Fl.  austral.  1.  c.  pro  parte.  —  Frutex  ca.  50  cm 
altus  vel  altior.  Ramuli  dense  foliosi,  breviores  et  rigidiores  quam  in  var.  ö. ,  com- 
presso-trigoni,  glabri  vel  minutissime  puberuli.  Folia  linearia  vel  sublinearia  margine 
arete,  sed  non  semper  usque  ad  costam  revoluta,  obtusa  vel  truncata,  interdum  api- 
culata,  supra  lutescenti-viridia,  glabra,  subtus  niveo-tomentella,  1,5 — 2,5  cm  longa, 
2 — 2,5  mm  lata;  petioli  2 — 3  mm  longi.  Pedicelli  Q  0,5 — 1  cm  longi.  Capsulae 
6 — 7  mm  longae,  glabrae,  resinosae,  ambitu  teretes  vel  levissime  3-sulcatae. 

Südaustralien  (Tepper!);  Flinder's  Range  (M.  Koch  n.  233!).  —  Viktoria, 
Gebirge  von  Gipps  Land  (F.  Müller!);  Murray  River  (F.  Müller!);  Wimmera  (French 
sen.!);  Lower  Loddon  (F.  Müller!);  Lerderberg  Ranges  (Weindorfer!);  Mallee  bei 
Dimboola  (Walter!). 

Var.  ö.  rosmarinoides  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  305.  —  B.  ledifolia  y. 
angustifolia  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  203.  ■ —  B.  opaca  var.  linearis 
Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  65.  —  Rami  ±  virgati.  Folia 
linearia,  ereeta,  marginibus  parallelis  vulgo  fere  usque  ad  costam  reflexa,  obtusa  vel 
truncata  vel  emarginata  apiculataque,  supra  obscuro-viridia  subtus  niveo-tomentella,  3 — 
4  cm  longa,    1,5 — 2,5  mm  lata. 

Viktoria  (Herb.  mus.  Caes.  Vindobon.  ohne  Sammlernamen!).  —  Südaustralien 
(Stutz!);  bei  Port  Adelaide  (F.  Müller!);  desgleichen  im  Coromandel-Valley ;  am  Sturt 
River  (Blandowskü);  am  Okaparinga  (Blandowskü).  —  Westaustralien,  bei  King 
George's  Sound  (Th.  Müller!). 

Var.  e.  Drummondii  (Müll.  Arg.)  Grüning.  —  B.  Drummondii  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  201;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  68.  —  B.  opaca 
(F.  Müll.)  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1  866)  305  ex  parte.  —  Fruticulus  ad  1  m  altus.  Ramuli 
Folia  linearia,    obtusa,    margine   arete  revoluta,    foliis  varietatis  y 


Beyeria.  71 

similia  sed  angustoria,  1,5 — 2  cm  longa,  1 —  1,5  mm  lata.  Pedicelli  2,5 — 3,  sub  fructu 
5  mm  longi.  Flores  aliquanto  minores  quam  in  ceteris  varietatibus.  Segmenta  calycis  q? 
2,5 — 3  mm  longa,  dorso  carinato-costata.  Petala  rudimentaria,  glabra  vel  potius  sup- 
pressa.  Discus  crenato-lobatus,  plerumque  vix  conspicuus.  Antherae  vix  longiores  quam 
latae  ad  sectionem  2.  vergentes;  connectivum  integrum  vel  bilobum.  Flores  Q  saepius 
ramulos  breves  laterales  terminantes.  Calycis  Q  laciniae  lanceolatae,  rigidae,  2,5  mm 
longae.  Discus  minutus  crenatus  vel  nullus.  Petala  suppressa.  Capsula  6  mm  longa, 
5  mm  lata,  resinosa,   2 — 3-sperma. 

Westaustralien,  am  Swan  River  (Drummond  4.  an  5.  ser.  214!,  5.  ser.  220! 
et  769!);  Middle  Mount  Barren  und  Fitzgerald  River  (Maxwell);  Kent,  Jacup  Creek, 
steinige,  leicht  buschige  Hänge  auf  Granit,  200  m  überm  Meere  (Diels  n.  4763!). 

Nota.  Nee  discrimina  florum  a  cl.  Müller  Arg.  1.  c.  descripta,  quia  valde  inconstantia, 
nee  struetura  foliorum  anatomica  ad  speciem  propriam  statuendam  sufficiunt. 

Var.  C.  latifolia  Grüning  =  B.  Lesohenaultii  var.  ß — s  Baill.  in  Adansonia  1,  c.  — 
Varietati  *minor*  B.  viscosae  similis,  sed  pagina  foliorum  inferior  excepta  costa  pilis 
longiusculis  crispis  praedita  itaque  dense  niveo-  vel  cano-tomentosa.  Limbus  foliorum 
quoad  magnitudinem  valde  varians,  sive  lato-lanceolatus  utrinque  acutus,  haud  revolutus, 
2 — 2,5  cm  longus,  5 — 7  mm  latus,  sive  multo  brevior,  elliptico-lanceolatus,  obtusius- 
culus  vel  obovatus,  0,5  — 1,5  cm  longus,  4 — 6  mm  latus,  planus.  Flores  Q  brevi- 
pedicellati.     Calycis  laciniae  carinatae,  rigidae.     Cetera  ut  in  var.  typica. 

Ostaustralien:  Gemein  in  allen  Kolonien  Australiens,  ohne  nähere  Standort- 
angabe (F.  Müller!).  —  Victoria,  Sorrento  (Weindorfer!). 

Nota.  Species  a  cl.  F.  Müller  cum  B.  viscosa  conjuneta,  sed  ob  foliorum  indumentum 
bene  distineta.  Folia  B.  viscosae  subtus  fere  glabra  vel  pilis  brevissime  tonsis,  vix  conspieuis, 
folia  autem  B.  Leschenaultii  tomento  albo  e  pilis  fasciculatis,  longis,  crispatis  strueto  praedita 
sunt.  Praeterea  in  hac  specie  pedicelli  2  capsulis  fere  aequilongi,  erecti,  sensim  incrassati 
inveniuntur. 

4.  B.  lasiocarpa  (F.  Müll.)  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  59  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  201  ;  Baill.  Adansonia  VI.  (1866)  307;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl. 
austral.  VI.  (1873)  65.  —  B.  viscosa  var.  lasiocarpa  F.  Müll.  Fragm.  II.  (1861)  182.  — 
Frutex  arborescens  ad  6  m  altus,  dioieus.  Ramuli  zh  virgati,  compresso-trigoni ,  haud 
viscosi.  Folia  plana  vel  margine  paulum  recurva,  oblongo-lanceolata,  basi  et  apice 
angustata,  acutiuscula  vel  obtusa,  4 — 8  cm  longa,  0,7  — 1,5  cm  lata,  supra  obscure 
viridia,  nitida,  subtus  nervo  mediano  fusco  excepto  albo-tomentella;  petiolus  3 — 4  mm 
longus.  Flores  axillares,  solitarii,  in  ramulis  novissimis  saepius  approximati.  Flos  q1  — 
judice  Baillon  —  0 — 5-petalus.  Petala  Q  plerumque  nulla  vel  rarius  1 — 2,  squami- 
formia.  Pedicelli  fruetigeri  1 — 1,5  cm  longi,  graciles,  superne  leviter  incrassati.  Laciniae 
calycis  sub  Capsula  magnae,  fere  orbiculares,  horizontaliter  patulae,  brunneae,  6  mm 
longae.  Discus  hypogynus  brevis  persistens,  annularis,  integer  vel  inaequaliter  crenatus. 
Capsula  pilis  longis  vitreis  ochraeeis  hispida,  fere  globosa,  lignosa,  8 — 9  mm  longa,  3- 
sperma;  stigma  multo  major  quam  in  B.  viscosa,  late  peltatum,  margine  crenato  adscen- 
dens,  fere  sessile.     Semina  oblonga,  paulum  compressa,  laevia,  nitida  fusca,  4  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  Twofold  Bay  (Hügel!,  Wawra  n.  66!, 
F.  Müll.!).  —  Queensland,  New  England  (C.  Stuart);  Hastings  River  (Beckler). 

Nota.  Species  ob  styli  formam  et  discum  hypogynum  sat  a  B.  viscosa  distineta.  Capsulae 
hispidae  momenti  multo  minoris  videntur,  formam  enim  (ß.  denudatam)  invenit  cl.  Stuart  aut 
parce  hispidulam  aut  fere  omnino  pilis  destitutam  (Baill.  Adansonia  VI.  1.  c.). 

Sect.  2.  Beyeriopsis  (Müll.  Arg.)  Benth. 

Beyeriopsis  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  63; 
Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  263;  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890) 
HO.  —  Genus  Beyeriopsis  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  56  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  199.  — Petala  evoluta  5  calycis  lobis  minora.  Antherae  breves;  thecae 
disjunetae  in  cruribus  connectivi  bilobati  sessiles  vel  interdum    partim   liberae   in   con- 


72  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

nectivo  vix  lobato.  Stigma  integrum  vel  vix  lobatum.  Flores  monoici  vel  dioici,  in 
axillis  foliorum  singuli  vel  saepe  ternati  tumque  in  monoicis  pedicellus  intermedius  longior 
et  femineus.     Species  occidentales. 

5.  B.  latifolia  (Müll.  Arg.)  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  304;  Benth.  et  F.  Müll. 
FJ.  austral.  VI.  (1873)  66.  —  B.  lepidopetala  F.  Müll.  Fragm.  III.  (1862  —  63)  164 
pr.  p.  nee  I.  (1858)  230.  —  Beyeriopsis  latifolia  Müll.  Arg.  in  Linnaea  1.  c.  57  et 
in  DC.  Prodr.  1.  c.  200.  —  Frutex  monoieus,  1,5 — 2,5  m  altus.  Ramuli  ultimi  sub- 
teretes,  fasciculato-pubescentes.  Folia  orbicularia  vel  late  ovata,  saepius  basi  cordata, 
1,5 — 2,5  cm  longa,  1 — 2  cm  lata,  obtusa,  plana  vel  margine  recurva,  supra  olivacea, 
laevia,  subtus  pilis  longis  stellatis  albido-tomentosa;  petioli  2 — 3  mm  longi.  Pedicelli 
utriusque  sexus  axillares,  graciles,  subclavati,  hirtelli,  1 — 1,5  cm  longi.  Floris  q1  sepala 
imbricata,  basi  incrassata,  carinata,  ovata,  2  mm  longa,  exlus  setoso-hirtella.  Petala 
Q  5,  parva,  late  ovata,  obtusa,  intus  minute  pilosa.  Antherarum  thecae  disjunetae, 
in  utroque  latere  filamenti  brevissimi  sessiles,  extrorsae,  apice  glandulosae.  Flos  Q 
masculo  similis,  praeterea  glandulis  alternipetalis  brevibus,  suborbicularibus  praeditus. 
Germen  puberulum;  Stylus  ovoideus  apice  trisulcus.  Capsula  calyce  haud  aecrescente 
basi  munita,  7  mm  longa,  4  mm  lata,  oblongo-conoidea,  puberula;  cocci  non  valde 
prominentes.     Semina  fusca,  ovata,  laevia;  caruneula  pallida  semine  triplo  brevior. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  (Drummond  ser.  4.  n.  216);  bei 
Cape  Riche  (Drummond  ser.  5.  n.  216!);  bei  Point-Henry  (Oldfield);  bei  Mount 
Pland,  steinige  Schlucht  (Di eis  comm.  sub  n.  6570 !). 

6.  B.  cygnorum  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
66.  —  Beyeriopsis  Cygnorum  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865 — 66)  56  et  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  199.  —  Frutex  ramosus,  dioieus.  Ramuli  rigidi,  patentes, 
stellato-hispidi  vel  tomentosi,  fusci.  Folia  alterna,  apice  ramulorum  approximata,  ovata 
vel  lanceolato-ovata,  obtusa,  basi  rotundata  vel  leviter  cordata,  margine  statu  sicco 
usque  ad  costam  revoluta,  supra  glabra,  rugulosa,  obscuro-cinerea,  interdum  pilis  stellatis 
adspersa,  subtus  stellato-tomentosa,  lurida,  6  — 12  mm  longa;  petioli  stellati  2 — 3  mm 
longi.  Flores  q?  axillares,  solitarii  vel  bini  vel  raro  terni,  fere  sessiles  vel  pedicello 
brevissimo  crasso,  stellato-hispido  praediti.  Alabastra  parvula,  globosa.  Segmenta 
calycis  fere  orbicularia,  coneava,  leviter  carinata,  1  mm  longa,  glabra,  sed  extus  prope 
basim  hispidula.  Petala  calyce  breviora,  glabra.  Stamina  numerosa;  thecae  breves, 
distinetae.  Flores  Q  solitarii,  breviter  pedicellati.  Calyx  omnino  glaber.  Petala  minuta. 
Ovarium  apice  attenuatum;  stigma  angustum,  peltatum.  —  Planta   Q    a  me  non  visa. 

Westaustralische  Provinz:  Distr.  Victoria,  zwischen  Moore  und  Murchison 
Rivers  (Drummond  6.  ser.  n.  85,  ex  herb.  Melbourne  comm.  Diels  sub  n.  6569!). 

7.  B.  cinerea  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
66.  —  Beyeriopsis  cinerea  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (18  65)  57  et  in  DC.  Prodr. 
XV.  2.  (1866)  200.  —  Frutex  erectus,  ramosus,  verisimiliter  dioieus.  Ramuli  omnes 
breves  apicem  ramorum  versus  sensim  breviores,  teretes,  cinerei,  superne  stellato-tomen- 
tosi,  inferne  scabridi.  Folia  alterna,  in  ramulorum  apieibus  approximata  lanceolata  vel 
ovato-lanceolata,  statu  sicco  usque  ad  costam  revoluta  itaque  linearia  quasi  acerosa, 
acuta,  basi  rotundata,  vulgo  8  mm  longa,  1  mm  lata,  laevia  vel  rugulosa,  cinerea, 
minutissime  albo-punetulata,  subtus  oeculte  tomentosa;  petiolus  1  — 1,5  mm  longus. 
Flores  q?  solitarii  vel  bini,  axillares,  parvuli,  globosi,  1  mm  lati;  pedicelli  filiformes, 
3  mm  longi.  Segmenta  calycis  fere  orbicularia,  coneava,  glabra,  1,25  mm  longa,  dorso 
tuberoso-carinata,  interdum  pilis  stellatis  adspersa.  Petala  calyce  breviora,  orbicularia 
glabra.  Stamina  18 — 23;  thecae  breves  connectivo  bifido  disjunetae,  apice  breviter 
appendiculatae,  sed  stamina  centralia  aliquantulum  majora  non  appendiculata;  filamenta 
brevissima.     Glandulae  nullae.     Flores   Q    ignoti. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  (Drummond   1.  ser.  n.  724!). 

8.  B.  lepidopetala  F.  Müll.  Fragm.  I.  (1858—59)  230  nee  III.  (1862  —  63)  164; 
Benth.  et  Hook.  f.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  67.  —  Beyeriopsis  lepidopetala  Müll.  Arg. 
in  Linnaea  XXXIV.   (1865)  57  et  in  DC.  Prodr.  XV.   2.  (1866)   200.  —  Beyeria  lati- 


Beyeria.  73 

folia  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  304  pr.  p.  —  Frutex  monoicus,  1  — 1,5  m  altus. 
Rami  teretes,  ramuli  compressi  et  folia  juniora  pube  stellata  conspersa.  Folia  oblonga 
vel  oblongo-linearia,  margine  arcte  revoluta,  supra  mox  glabra,  rugosa,  subtus  pilis 
stellatis,  flavidis,  longis  dense  vestita,  coriacea,  1 — 2,5  cm  longa,  breviter  petiolata. 
Flores  (j1  axillares,  solitarii;  pedicelli  1 — 1,5  cm  longi,  capillacei,  pilis  stellatis  ad- 
spersi.  Calyx  quincuncialis  glaber;  sepala  camosa,  basi  incrassata,  fere  carinata, 
orbicularia,  2  mm  lata.  Petala  minuta  unguiculata,  intus  barbata.  Receptaculum  parce 
barbatum;  thecae  ellipticae  connectivo  bifldo  discretae.  Pedicelli  Q  solitarii,  graciles, 
2,5  cm  longi,  stellato-pilosi.  Sepala  ovata,  paene  orbicularia,  2  mm  longa.  Petala 
minuta,  vix  inter  calycis  sinus  emergentia,  subcordata,  supra  barbata.  Discus  5-glandu- 
losus,  minutissimus.     Stigma  trisulcum,  trilobatum. 

Westaustralische  Provinz:  Westaustralien  (Oldfield,  ex  herb.  Melbourn. 
comm.  L.  Diels  sub  n.  6577!);  an  felsigen  Orten  am  Murchison  River  (Oldfield!). 

Nota.    B.  latifoliae  affinis,  sed  calyce  $  glabro  ac  stigmate  trilobato  bene  distincta. 

9.  B.  similis  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
67.  —  Beyeriopsis  similis  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865 — 66)  58  et  in  DG. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  200.  —  Fruticulus  monoicus,  erectus,  ramosus,  glaber,  superne 
parce  viscidulus,  ca.  20  cm  altus.  Radix  palaris  longa.  Rami  teretes,  subascendentes, 
nigricantes.  Folia  alterna,  brevissjme  petiolata,  linearia,  obtusiuscula,  margine  usque 
ad  costam  arcte  revoluta,  supra  glabra,  sed  maculis  resinosis  punctata,  subtus  occulte 
albido-tomentella,  1,5 — 2,5  cm  longa,  1,5  mm  lata.  Pedicelli  axillares  singuli  vel  rarius 
terni,  graciles,  superne  incrassati,  infra  medium  bibracteolati,  0,5  cm  (sub  fructu  1  cm) 
longi;  pedicellus  intermedius  in  floribus  ternatis  longior  et  femineus.  Segmenta  calycis 
utriusque  sexus  5,  imbricata,  late  ovata,  obtusa,  concava,  extus  tuberculato- carinata, 
margine  membranacea,  fusca,  1 ,5  mm  longa.  Petala  5,  ovata,  fere  orbicularia,  albida, 
concava;  intus  barbellata,  1  mm  longa.  Discus  nullus.  Stamina  ca.  14,  toro  leviter 
convexo  affixa;  filamenta  brevia,  nondum  0,5  mm  longa,  fere  usque  ad  basim  bifida, 
qua  de  causa  thecae  minutissimae  disjunctae.  Ovarium  bigibbosum,  glabrum,  triloculare. 
Capsula  obliquo-ellipsoidea,  glabra,  luteola,  bicorniculata,  6  mm  longa.  Semen  unicum 
fere  globosum,  4  mm  metiens,  laeve,  atrum  vel  brunneum,  carunculatum ,  in  latere 
corniculato  capsulae  situm;  loculi  reliqui  haud  evoluti. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  (Drummond  ser.  6.  n.  86); 
zwischen  Moore  und  Murchison  Rivers  (Drummond  ohne  n.!). 

Nota.  Beyeriae  Lesehenaultii  var.  Drummondii  similis,  sed  floribus  monoicis  primo  intuitu 
dignoscenda. 

10.  B.  brevifolia  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
67.  —  Beyeriopsis  brevifolia  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865  —  66)  58  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  201.  —  Fruticulus  monoicus,  glaber,  erectus,  ca.  50  cm  altus. 
Rami  cinerei,  teretes,  ±  rimosi.  Ramuli  parce  angulosi,  resinosi,  erecti.  Folia  linearia, 
obtusa,  margine  arcte  revoluta,  0,6 — 1,25  cm  longa  vel  rarius  longiora,  1  — 1,6  mm 
lata,  breviter  petiolata,  supra  fuscidula,  glabra,  subtus  occulte  cano-tomentella.  Pedicelli 
(^axillares,  solitarii  vel  bini,  capillacei,  superne  sensim  incrassati,  1,4  cm  longi,  glabri, 
purpurascentes,  folia  superantes.  Calyx  parvulus  ca.  1,5  mm  longus;  segmenta  obtusa, 
margine  pellucida,  dorso  incrassato-carinata.  Petala  minora,  intus  barbata.  Pedicelli 
Q  singuli  vel  terni,  filiformes,  fructigeri  elongati,  rigidiores  quam  masculi,  superne 
paulum  incrassati,  demum  arcuato-penduli,  folia  saepe  2 — 3-plo  superantes,  vulgo  1,25 — 
2  cm  longi.  Segmenta  calycis  Q  5,  ovato-lanceolata,  acutiuscula,  rigida,  glabra.  Petala 
5,  ovata,  fere  orbicularia,  1  mm  longa,  albida,  implexo-barbata.  Glandulae  disci  5, 
squamosae,  0,5  mm  longae.  Ovarium  egibbosum,  1  mm  longum;  stigma  late  conicum. 
Capsula  ellipsoidea,  6  mm  longa,  laevigata,  ecorniculata,  monosperma.  Semen  oblongum, 
laeve,  brunneum,   carunculatum,   4  mm  longum.  —  Nil  nisi  fragmentum  pauperum  vidi. 

Westaustralische  Provinz:    Bei  Cape  Riche  (Drummond  5.  ser.  n.  215!). 
Nota.     AB.  simili  foliis   brevibus,  pedicellis   gracilibus  fructigeris,   Capsula  egibbosa,   a 
B.  Lesehenaultii  var.  Drummondii  floribus  monoicis  facile  distinguitur. 


74 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


II.  B.  cyanescens  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (i  873) 
66.  —  Beyeriopsis  cyanescens  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  200.  —  Fruticulus 
rigidus,  divaricato-ramosissimus,  cinereo-rhytidomosus,  fortasse  dioicus,  3  0  —  40  cm  altus. 
Ramuli  fere  glabri.  Folia  alterna,  apice  ramulorum  approximata,  patentia,  angusto- 
ovata,  basi  cordata,  margine  usque  ad  costam  revoluta,  obtusa,  supra  statu  sicco  rugulosa, 
fusco-cinerea  vel  potius  cyanescentia,  pilis  stellatis  rigidis  parce  adspersa,  subtus  sub 
margine  lurido-tomentosa ;  limbus  6 — 8  mm  longus,  statu  piano  4  mm  latus;  petiolus 
luteus  2  mm  longus.    "Flores  q*  axillares,  solitarii,  parvuli,  luteoli,  floribus  B.  cinereae 


Fig.  12.     Beyeria  cyanescens  (Müll.  Arg.)  Benth.     A  Habitus  rami   floriferi.     B  Folium,   pagina 
inferior.     G  Flos  (5-  —  Icon.  origin. 

similes,  sed  sepala  aliquantum  breviora,  stamina  non  omnino  tegentia  petalaque  sub- 
aequantia;  pedicelli  graciles,  4  mm  longi,  parce  stellati.  Glandulae  5  albidae,  inconspicuae. 
Antherae  ca.  13 — 15;  thecae  connectivo  bifido  distinctae,  vix  appendiculatae.  Flos  Q 
et  fructus  ignotus.  —  Fig.  12. 

Westaustralische  Provinz:  Auf  der  Nordspitze  der  Dirk  Hartogs  Insel  wesent- 
licher Bestandteil  der  Scrubs  (Dr.  Naumann!).  —  Der  im  Herbarium  Kunth  angegebene 
Standort   »lies  Steriles»!  ist  völlig  unsicher. 


Sect.  3.  Oxygyne  F.  Müll. 

Oxygyne  F.  Müll.  Fragm.  VI.  (1868)  181;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873) 
64;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  263;  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5. 
(1880)   116.  —  Petala    evoluta,    calycis  lobis   majora.     Antherarum   thecae   parallelae, 


Beyeria,  Monotaxis.  75 

minutae.  Stigmata  3  basi  connata,  superne  recurvo-patentia,  lato-linearia.  Flores  q? 
in  racemos  plurifloros  dispositi,   Q  solitarii,  vulgo  prope  basim  racemi  masculi  siti.  — 

Species  una  tropica,  Ricinocarpo  accedens. 

4  2.  B.  tristigma  F.  Müll.  Fragm.  VI.  (1868)  4  81;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral. 
VI.  (4  873)  68;  Britten  in  Illustr.  of  Bot.  of  Capt.  Cooks  voy.  by  Banks  and  Solander 
(1905)  87  t.  285,  sub  nomine  B.  opacae  F.  Müll.  —  Frutex  monoicus,  viscidulus  ca. 
4  m  altus.  Bamuli  resinoso-tomentelli,  parce  angulosi  vel  compressi.  Folia  sparsa  vel 
in  apicibus  ramulorum  approximata,  coriacea,  obovato-  vel  oblongo-lanceolata,  basi  an- 
gustata,  apice  obtusa  vel  acutiuscula,  supra  glabrata,  resinosa,  subtus  costa  fulva  excepta 
albido-velutina,  fere  evenosa,  plana  vel  margine  extremo  recurva,  breviter  petiolata, 
2,5 — 5  cm  longa,  6 — 8  mm  lata.  Flores  (£  racemosi;  racemi  3 — 5  cm  longi,  pluri- 
flori;  pedicelli  graciles  1 — 2  cm  longi.  Calycis  segmenta  5,  deltoidea  1,5 — 2  mm  longa. 
Petala  5,  sessilia,  membranacea,  ovata,  acutiuscula,  crenulata,  intus  barbata,  3 — 4  mm 
longa.  Disci  glandulae  5,  bilobatae.  Stamina  minuta,  ca.  30,  receptaculum  fere  planum 
et  barbatum  obtegentia;  filamenta  1  mm  longa,  fusiformia,  basi  barbellata;  antherarum 
thecae  flavae,  parallelae,  longitrorsum  dehiscentes.  Flores  Q  solitarii,  saepius  prope 
basim  racemi  masculi  siti;  pedicelli  1,8 — 2  cm  longi,  angulati,  sursum  incrassati. 
Calycis  laciniae  ut  floris  Q1,  sed  sub  fructu  magis  subulatae;  ad  2,5  mm  increscentes. 
Petala  ovato-deltoidea,  acuminata.  Glandulae  2  —  5,  inconstantes.  Stylus  fere  nullus; 
Stigmata  tria  lineari-subulata  vel  linguiformia,  crassa,  2  mm  longa,  recurvo-patentissima, 
baud  fimbriata;  ovarii  loculi  uniovulati.  Capsula  ovato-globosa,  trilocularis ,  sulcata, 
extus  brevissime  pilosa,  6-valvata,  8  mm  longa.  Semen  ellipsoideo-ovatum,  5  mm  longum, 
laeve,  nitidum,  livido-carunculatum. 

Provinz  des  tropischen  Ostaustralien:  Queensland,  Endeavour  Biver 
(Banks  und  Solander!);  Hinchinbrook-Island  bei  Bockingham's  Bay  (Dallachy); 
Bockingham's  Bay  (Wawra  n.  73 1!). 

Species  exclusae. 

Beyeria?  loranthoides  (Coli.  Leguill.)  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  403  =  Drimys 
—  Magnoliaeeae. 

Beyeria  wncinata  (F.  Müll.)  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  306;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  65.  —  B.  viseosa  var.  uncinata  F.  Müll,  sched.  =  Cryptandra 
uncinata  (F.Müll.)  Grüning;  vide  Fedde,  Bepert.  X.  (1912)  384. 

Trib.  II.  Ampereae  (Müll.  Arg.)  Pax. 

Ampereae  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  114;  Müll.  Arg.  in 
Bot.  Zeitg.  XXII  (1864)  324  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  214  ex  parte.  —  Calycis 
<$  laciniae  3 — 5,  aestivatione  rb  valvares.  Stamina  biserialia,  verticelli  lobis  calycis 
isomeri;  filamenta  libera  vel  infima  tantum  basi  connata;  antherae  birimosae,  thecae 
discretae  ex  apice  pendulae.  Flores  petaligeri  vel  apetali.  Suffrutices  plerumque  eri- 
coidei  vel  raro  herbae  Novae  Hollandiae. 

Die  Tribus  umfaßt  15  Arten,  von  denen  42  das  westliche  und  3  das  östliche  Australien 
bewohnen;  nur  eine  findet  sich  auch  in  Tasmanien. 

4.   Monotaxis  Brongn. 

Monotaxis*)  Brongn.  in  Duperrey  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  224  t.  49B  et  in  Ann. 
sc.  nat.'ser.  1.  XXIX.  (4833)  386;  Endl.  Atact.  bot.  (1833)  8  t.  8  et  Gen.  II.  (4836 — 40) 
4  14  8;  Baill.  Etud.  Euphorb.  (4  858)  307  t.  4  6;  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (4  865) 
63  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (4  866)  24  2;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (4  873)  78; 
Baill.  Hist.  pl.  XV.  (4  874)  4  83;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (4  880)   264;  Pax  in  Engler 


*)  Le  nom  est  donne,  parceque  >les  etamines  sont  disposees  sur  un  seul  rang  et  non  sur 
deux  comme  dans  le  Ditaxis*  (Brongniart).  —  pövog  =  unicus,  ia%is  =  series. 


76  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  114.  —  Hippocrepandra  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV. 
(1865)  61  et  in  DC.  Prodr.  1.  c.  207.  —  Reissipa  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II. 
(1846  —  47)   230. 

Flores  monoici.  Calyx  4 — 5-merus,  valvatus  vel  imbricatus.  Petala  4  —  5,  calyce 
breviora  vel  longiora,  basi  hastata  vel  auriculata.  Glandulae  disci  4 — 6,  petalis  alter- 
nantes.  Flos  Q1:  Stamina  8 — 10  in  receptaculo  subplano  centralia;  filamenta  apice 
attenuata  libera  vel  ima  basi  connata;  thecae  vulgo  globulares,  connectivo  crasso  vel 
potius  curvato  librato,  quasi  hippocrepico  disjunctae,  pendulae,  primo  introrsae,  demum 
±  extrorsae.  Rudimentum  ovarii  nullum  vel  tristylosum.  Flos  Q:  Calyx  5-merus. 
Petala  parva,  lanceolata  vel  suppressa.  Ovarium  triloculare;  loculi  1-ovulati;  styli  3 
in  ramos  2  papillato-fimbriatos  profunde  divisi.  Capsula  globosa  vel  trigastra  in  valvas 
6  dissiliens,  dentibus  destituta.  Semina  ovata  vel  oblonga,  laevia,  carunculata;  embryo 
in  albumine  copioso  linearis,  rectus  vel  parce  curvatus,  cotyledonibus  radicula  longioribus 
praeditus.  —  Suffrutices  ±  nani  vel  raro  plantae  annuae.  Folia  alterna  vel  rarius 
subverticillata,  integra,  plana  vel  margine  recurvata,  plerumque  brevipetiolata.  Stipulae 
minutae  vulgo  subulatae.  Flores  parvuli,  glomerati  vel  cymulosi,  sessiles  vel  breviter 
pedicellati  sive  basi  ramorum  sive  terminales  intra  folia  ultima  siti.  Flores  tf  vulgo 
numerosi,  feminei  solitarii  vel  perpauci  in  centro  glomeruli.  Bracteae  plerumque  com- 
plures,  minutae,  squamiformes  vel  partim  deficientes. 

Species  9  in  Australia  endemicae. 

Clavis  sectionum  et  specierum. 

A.  Flores  q?  4-meri.     Petala  calyce  breviora Sect.  1 .  Linidion  Baill. 

a.  Folia  ultra   1,5  cm  longa. 

a.  Folia  plana.     Planta  annua 1.  M.  macrophylla. 

ß.  Folia  margine  extremo  arcte  revoluta.     Suffrutex .    .      2.  M.  luteiflora. 

b.  Folia  7  — 12  mm  longa,  integra  vel  parce  dentata. 

a.  Segmenta    calycis    q?    petalaque     obtusa.       Species 

orientalis 3.  M.  linifolia. 

ß.  Segmenta  calycis  q1  petalaque  acuta.     Species   occi- 

dentalis 4.  M.  occidentalis. 

B.  Flores  (f  5-meri.  Petala  calyce  longiora  Sect.  2.  Hippocrepandra  (Müll.  Arg.)  Baill. 

a.  Caules  ±  robusti,  divaricato-ramosi.    Folia  1,5 — 2,5  cm 

longa,  vulgo  plana 5.  M.  lurida. 

b.  Caules  tenues,  non  divaricato-ramosi. 

a.  Stipulae  utrinque  bisetaceae,  exiguae. 

I.  Caules  parce  ramosi  vel  virgati 6.  M.  gracilis. 

II.  Caules  superne  ramosissimi 7.  M.  megacarpa. 

ß.  Stipulae  setaceae. 

I.  Folia  angusto-linearia,  margine  arcte  revoluta  .    .  8.  M.  grandiflora. 

II.  Folia  lineari-lanceolata,  plana 9.  M.  Paxii. 

Das  Gros  der  9  Arten  findet  sich  in  Westaustralien ;  nur  2  ( M.  macrophylla  und  linifolia) 
bewohnen  Neusüdwales  und  vielleicht  das  südliche  Queensland.  Von  den  westlichen  besiedeln  3 
(M.  luteiflora,  Paxii  und  zum  Teil  grandiflora)  die  trockenen,  hochgelegenen  Coolgardie-Gold- 
felder,  während  die  übrigen  sich  mehr  in  der  Nähe  der  West-  und  Südwestküste  halten,  wo  sie 
in  sandigen  offenen  Wäldern  und  lichten  Gebüschen,  aber  auch  auf  freien,  etwas  humosen  Sand- 
stellen anzutreffen  sind.  Über  den  Murchison  River  reichen  die  Fundstellen  nicht  hinauf.  Über 
die  Standorte  der  östlichen  Arten  ist  nichts  Genaueres  angegeben,  doch  darf  man  nach  dem  Bau 
der  Blätter  annehmen,  daß  sie  an  feuchteren,  etwas  schattigen  Stellen  gedeihen. 

M.  grandiflora,  megacarpa  und  die  genuine  Form  von  M.  gracilis  sind  habituell  sehr 
ähnlich.  M.  linifolia  var.  cuneata  und  M.  occidentalis  könnten  für  vikariierende  Formen  des 
Ostens  und  Westens  gehalten  werden. 

Einzelne  Arten  sehen  gewissen  Spezies  der  Gattung  Euphorbia  recht  ähnlich,  so  M.  lurida 
der  E.  eremophila,  M.  macrophylla  der  E.  geniculata  und  auch  M.  luteiflora  könnte  man  dem 
Habitus  nach  als  eine  Euphorbia  ansprechen. 


Monotaxis.  77 

Wenn  man  mit  Diels  annimmt,  daß  Australien  bis  in  die  Tertiärzeit  hinein  hinsichtlich 
seiner  Flora  ein  panaustralisches  Urelement  besessen  habe  und  daß  erst  mit  der  allmählichen 
Austrocknung  des  Kontinents,  welche  nach  Täte  im  Pliozän  begann,  eine  Trennung  der  westlichen 
und  östlichen  Gebiete  erfolgte,  so  muß  man  zugestehen,  daß  Glieder  der  Urform  von  Monotaxis 
sowohl  im  Osten  wie  im  Westen  haften  bleiben  konnten.  Da  aber  vor  der  Trockenzeit  nach 
Angabe  der  Autoren  eine  große  Regenzeit  herrschte,  so  dürfte  wahrscheinlich  sein,  daß  die  Ur- 
formen mehr  hygrophil,  also  auch  breit-  und  zartblätterig  ausgestattet  waren.  Hieraus  ergibt 
sich,  daß  die  Sektion  Linidion  mit  der  am  meisten  hygrophilen  Art  M.  macrophylla  an  der 
Spitze,  welche  sich  noch  in  wärmern  und  feuchtern  Gegenden  erhalten  hat,  als  phylogenetisch 
älter  bezeichnet  werden  muß  als  die  mehr  xerophile  Sektion  Rippocrepandra. 

Von  der  Urgruppe  Linidion  hielten  sich  also  bei  Entstehung  der  großen  zentralen  Wüste 
Glieder  sowohl  in  den  östlichen  wie  auch  in  den  westlichen  Küstenländern;  in  letztern  findet 
sich  Linidion  vornehmlich  in  der  Art  M.  luteiflora  wieder.  Die  östlichen  und  westlichen  Haupt- 
zweige gaben  später  je  einen  kleinen  Nebenzweig  ab,  welche  die  bereits  erwähnten,  außerordentlich 
ähnlichen  M.  linifolia  und  oceidentalis  darstellen. 

Immerhin  wäre  es  aber  auch  möglich,  daß  der  Typus  Linidion  zuerst  im  tropischen  Norden 
entstand  und  an  beiden  seitlichen  Küsten  südwärts  wanderte,  wogegen  allerdings  das  bis  jetzt 
beobachtete  alleinige  Vorkommen  von  M.  oceidentalis  an  der  äußersten  Südwestecke  Australiens 
sprechen  dürfte. 

Alle  Glieder  der  Sektion  Linidion  kennzeichnen  sich  neben  der  4-Zähligkeit  der  Kreise  in 
den  (^  Blüten  durch  flache  Blätter,  niedrige  Epidermis  und  durch  Verteilung  der  Stomata  auf 
beide  Blattflächen. 

Aus  dem  westlichen  Linidion-Zweig  ging  frühzeitig  ein  Seitenast  (Sekt.  Hippocrepandra) 
mit  5-gliederigen  Blütenkreisen,  größern  Blumenblättern  und  derberer,  wasserreicher,  selten  von 
Spaltöffnungen  durchbrochener  oberer  Epidermis  hervor,  der  unter  Anpassung  an  das  Klima  zu 
reicher  Entfaltung  gelangte. 

Die  der  Sektion  Linidion  noch  am  nächsten  stehende,  mehr  flachblätterige  M.  lurida  weist 
noch  hier  und  da  vereinzelte  Spaltöffnungen  auf  der  Oberblattseite  auf,  wodurch  sie  ihre  Ab- 
stammung verrät;  die  andern  zur  2.  Sektion  gehörigen  Arten  haben  allmählich  immer  mehr 
erikoides  Aussehen  angenommen.  Nur  M.  Paxii  erscheint  hinsichtlich  der  auf  dem  Durchschnitt 
isolateralen,  überall  mit  eingesenkten  Spaltöffnungen  versehenen  kleinen,  schmalen,  nicht  ein- 
gerollten Blättern  stark  abgewandelt. 

Zu  bemerken  wäre  noch,  daß  die  Sektion  Hippocrepandra  durchweg  ein  3-fädiges  Rudiment 
in  den  <3  Blüten  aufweist;  sie  könnte  hierdurch  phylogenetisch  älter  erscheinen  als  Linidion, 
wenn  nicht  ein  solches  auch  bei  M.  oceidentalis  vorkäme.  Von  Interesse  dürfte  schließlich  sein, 
daß  die  beiden  Hauptvertreter  der  \ .  Sektion  [M.  macrophylla  und  luteiflora)  ein  schmales  dickes 
Konnektiv  besitzen,  weshalb  hier  die  Theken  noch  verhältnismäßig  wenig  getrennt  erscheinen, 
und  daß  erst  in  den  übrigen  Arten  das  die  Gattung  so  gut  charakterisierende  wagebalkenartige 
Konnektiv.  (Fig.  2  F)  —  wahrscheinlich  in  besserer  Anpassung  an  Insektenbestäubung  —  zur 
vollen  Ausbildung  gelangt  ist. 

Nach  obigen  Ausführungen  würde  sich  folgender  Stammbaum  konstruieren  lassen. 

M.  linifolia 

M.  macrophylla 
_  M.  luteiflora 
M.  oceidentalis 


-^.  M.  grandiflora 
M.  megacarpa 

M.  Paxii 

In  bezug  auf  den  anatomischen  Bau  der  Blätter  steht  Monotaxis  noch  nicht  so 
geschlossen  da  wie  die  folgende  Gattung  Amperea.  Zwar  teilt  sie  mit  letzterer  den  (fast)  gänz- 
lichen Mangel  an  Trichomgebilden  und  somit  auch  an  Harzdrüsen,  doch  kommen  Idioblasten  mit 
Oxaldrusen  bloß  in  geringem  Maße  und  unregelmäßig  allein  in  der  mit  flacher  Epidermis  ver- 
sehenen Gruppe  Linidion  vor.  Im  Gegensatz  zu  dieser  weist  die  Gruppe  Hippocrepandra  sehr 
hohe,  nach  außen  ungewöhnlich  starkwandige  obere  Epidermiszellen  auf,    die  sich  in  ähnlicher 


78  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Beschaffenheit  auf  der  Rippe  wiederfinden,  während  die  Zellen  der  untern  Blattflächen  bald  groß 
bald  klein,  flach,  unregelmäßig  geformt  sind  und  zwischen  sich  die  zahlreichen,  verschieden 
orientierten,  gewöhnlich  nicht  eingesenkten  Spaltöffnungen  tragen,  deren  Schließzellen  22  — 
35  [i  lang  sind  und  meist  2  mehr  oder  weniger  parallele,  oft  braun  gefärbte  Nebenzellen  besitzen. 
Zweischichtige  Epidermis  findet  sich  höchstens  bei  einzelnen  Arten  an  der  Rippe,  doch  ist  hier 
die  innere  Schicht  meist  stark,  mehr  oder  weniger  rundzellig  und  läßt  oft  den  Übergang  in 
Collenchym  erkennen.  Im  übrigen  ist  mechanisches  Gewebe  im  Gegensatz  zu  Amperea  noch 
so  gut  wie  gar  nicht  entwickelt;  nur  bei  M.  occidentalis  beobachtet  man  an  der  Unterseite  des 
Hauptnerven  5 — 7  Hartbastfasern.  Collenchym  tritt  in  der  Rippe  entweder  nicht  oder  nur  sparsam, 
im  Blattrand  niemals  auf.  Palissadenzellen  finden  sich  meist  nur  unter  der  Oberseite  in  1 
oder  2  Schichten,  öfter  auch  in  der  Rippe.  Im  Mesophyll  sind  Oxaldrusen  und  Speicher- 
tracheiden  spärlich  vorhanden. 

Zu  erwähnen  wäre  noch,  daß  sich  bei  M.  megacarpa  an  den  Ecken  der  nicht  ganz  rund 
eingerollten  Blätter  unter  der  Epidermis  fast  regelmäßig  große  wasserreiche  Einzelzellen  befinden, 
welche  durch  ihren  verschiedenen  Turgor  beim  Blatteinrollungs-Vorgang  mitzuwirken  scheinen. 

Das  Xylem  ist  besonders  weitporig  und  reichlich  bei  M.  macrophylla  und  luteiflora. 

Das  Nähere  über  die  Blattanatomie  ergibt  nachfolgender 

Bestimmungsschlüssel*)  auf  Grund  der  Blattanatomie. 

A.  Blattbau  bifacial. 

a.  Stomata  auf  beiden  Blattflächen.    E  flach ;  Epidermis  der  Rippe 
oft  stärker. 

a.  In  der  Epidermis  beider  Flächen  sehr  vereinzelte  Oxaldrusen. 
Rippe  mit  einreihigem  G. 

I.  E  22  fx  hoch  mit  7  /i  starker  Außenwand.  Größe  der  E 
45 — 60X30 — 45//;  Form  unregelmäßig-polygonal;  Wände 
geschlängelt;  Schießzellen  30  /x  lang.    Pal  in  der  Mittellinie 

nicht  unterbrochen 1 .  M.  macrophylla. 

II.  E  30— 33  /i  hoch;  Außenwand  9—15  /u  dick.  Zellgröße 
45 — 110  x  35 — 45  /*.  Form  polygonal;  Zwischenwände 
gerade.    Pal  2-schichtig,  in  der  Mittellinie  durch  eine  Reihe 

heller  Zellen  von  E  abgedrängt 2.  AI.  luteiflora. 

ß.  In    der   Epidermis    beider    Blattflächen    häufige    Oxaldrusen. 
Rippe  ohne  C. 

I.  Hartbastfasern  fehlen.  E  27 — 30  ii  hoch;  Außenwand  6  tu 
dick.  Form  isodiametrisch,  geradwandig;  Durchmesser 
45 — 60  /i.  Zellen  der  Unterblattseite  kleiner.  Die  Epidermis- 
zellen    des   leicht   verdickten   Blattrandes    und    der   Rippe 

zeichnen  sich  meist  durch  besondere  Größe  aus 3.  M.  linifolia. 

II.  Unter  dem  Miltelnerv  etwa  7  Hartbastfasern.  E  2i — 30  u 
hoch  mit  7 — 1 5  <u  starker  Außenwand.  Zellgröße  75 — 
90  x  33 — 60  [A.  Gestalt  länglich- polygonal  mit  geraden 
Zwischenwänden.      Mittelzellen    der    Rippenepidermis    und 

und  Blattrandzellen  bauchig  vortretend 4.  M.  occidentalis. 

b.  Stomata  nur  auf  U  (selten  ganz  vereinzelte  zwischen  E). 

«.  Auf  der   Oberseite  zuweilen   einzelne   Stomata.     E  60 — 75  /i 

hoch,    Außenwand    9 — 16/*   dick;   Gestalt  regelmäßig-   oder 

länglich-polygonal;    Größe    60—440X45 — 75/«,   auch  noch 

größer.   Pal  nicht  unterbrochen.    C  der  Mittelrippe  1  — 2-reihig. 

Mesophyll  der  U  oft  palissadenähnlich,  locker 5.  M.  lurida. 

ß.  Stomata  fehlen  stets  auf  der  Oberseite. 

I.  E  bis  60  fj.  hoch. 

1.  Pal  in  der  Rippe  vorhanden.  E  35 — 60  ii  hoch,  Außen- 
wand 7—15  /li  dick;  Zellgröße  60—100  X  35— 50(— 75)  //; 
Form  unregelmäßig-polygonal.    Unter  den  Pal  der  Rippe 

liegt  eine  Reihe  heller  collenchymartiger  Zellen  ....     6.  M.  gracilis. 

2.  Pal  fehlen  in  der  Rippe.    E  60  tu  hoch;  Außenwand  12  ii 


Erklärung  der  Abkürzungen  s.  S.  40. 


Monotaxis.  79 

dick;  Zellgröße  60 — 135X60 — 75  <u;  Form  ±  regel- 
mäßig-polygonal. Pal  in  der  Medianlinie  nicht  oder  durch 
einige  Rundzellen  unterbrochen.  Mesophyll  der  U  palis- 
sadenähnlich.  Zwischen  den  Pal  häufige  Oxaldrusen. 
Über  der  starken  Rippenepidermis  1  bis  mehrere  Reihen 

heller  dickwandiger  Rundzellen 7.  M.  megacarpa. 

II.  E  80—90  fi  hoch  mit  19 — 25  fi  dicker  Außenwand;  Größe 
75—135X35 — 75  fi;   Form  ±  isodiametrisch.     Rippe  wie 

vor  oder  C-Zellen  spärlicher 8.  M.  grandiflora. 

B.  Blattbau  isolateral.  Stomata  liegen  ringsherum,  sind  eingesenkt 
(Fig.  27).  E  60 — 67  fi  hoch,  45—80  X  45—60  fi  groß;  Außenwand 
1 5  [x  dick.  Zellform  unregelmäßig-polygonal.  Pal  der  kaum  vor- 
tretenden Rippe  nur  durch  einige  helle  rundliche  Zellen  abgedrängt. 
Speichertracheiden  reichlich 9.  M.  Paxii. 

Sect.  \.  Linidion  Baill. 

Linidion  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  291.  —  Subtrib.  Monotaxiideae  Müll. 
Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  63  et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  212.  —  Sect. 
Ewnonotaxis  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  78;  Benth.  et  Hook, 
f.  Gen.  III.  (1890)  264;  Pax  in  Engler  u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  1U.  — 
Flores  q?  plerumque  4-meri.  Calycis  segmenta  fere  valvata.  Petala  calyce  breviora, 
laciniis  calycis  isomera.     Folia  plana. 

Die  vier  Arten  dieser  Sektion  finden  sich  zu  gleichen  Teilen  in  Ost-  und  Westaustralien. 

1.  M.  macrophylla  Benth.  in  Benth  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  79.  — 
Planta  annua  monoica,  erecta,  glabra,  parce  ramosa,  superne  fere  dicho-  vel  tricho- 
toma,  30 — 50  cm  alta.  Caulis  teres,  robustus,  cavus,  inferne  lignosus.  Folia  alterna 
vel  subopposita,  oblonga  vel  ovato-oblonga,  obtusa,  integra,  chartacea,  aliquantulum 
succulenta,  plana,  basi  in  petiolum  0,5  —  I  cm  longum  attenuata;  limbus  2 — 5  cm 
longus,  0,5 — -1,5  cm  latus.  Stipulae  late  ovatae,  dentatae,  2  mm  longae.  Flores 
glomerati  vel  dense  cymosi,  brevi-pedicellati  ad  axillas  foliorum  supremorum;  glomeruli 
lutei,  0,5  —  1  cm  lati,  e  floribus  q?  numerosis  cum  perpaucis  femineis  compositi;  axis 
centralis  in  ramorum  trichasiis  saepius  elongatus  et  in  capitulum  aphyllum,  flores  per- 
multos  rudimentarios  gerens  mutatus;  bracteae  ovatae  vel  lanceolatae  partim  integrae 
partim  fimbriatae,  apice  glandulosae.  Galyx  tf  petaloideus,  4-lobatus,  valvatus;  seg- 
menta ovato-lanceolata,  acuta,  1,5  mm  longa.  Petala  minuta,  late  ovata,  apice  rotun- 
data,  supra  clavum  recurvato-biloba.  Stamina  8  biserialia;  connectivum  brevissimum 
crassum.  Glandulae  4,  sepalis  oppositae,  breves,  bilobatae.  Budimentum  nullum. 
Calyx  Q  5 — 6-lobatus,  imbricatus;  segmenta  ovata,  zfc  acuta,  2  mm  longa.  Petala 
nulla.  Glandulae  5 — 6,  membranaceae,  truncatae,  sepala  semiaequantes.  Ovarium 
ovatum,  sulcatum,  glabrum,  2,5  mm  longum;  styli  3,  bifidi,  papilloso-fimbriati.  Capsula 
ac  semina  ignota.     Columella  persistens  2  mm  longa.  —  Fig.  I  4  D. 

Ostaustralische  Provinz:  Neusüdwales,  an  der  Grenze  von  Queensland  auf 
dem  Gipfel  des  Mount  Danger  bei  Moreton  Bay  (A.  Cunningham);  Howell  (Maiden!), 
einziger  Standort  daselbst  laut  Maiden  und  Boorman  in  Proceed.  Linn.  Soc.  of 
N.  S.  W.  XXX.   (1905)   37 1    in   einer  kleinen  Vertiefung  beim  Gipfel  eines  Granithügels. 

2.  M.  luteiflora  F.  Müll.  Fragm.  X.  (1876)  51;  Diels  et  Pritzel,  Fragm.  Austral.  in 
Englers  Bot.  Jahrb.  XXXV.  (1905)  337.  —  Fruticulus  robustus  30 — 50  cm  altus  (nisi  altior), 
valde  ramosus.  Bami  patentes,  teretes,  inferne  4 — 6  mm  crassi.  Folia  aliquantulum 
succulenta,  oblongo-  vel  angusto-lanceolata,  plana  vel  margine  revoluta,  interdum  minu- 
tissime  paucidentata,  in  petiolum  conspicuum  angustata,  purpurascentia,  ad  3,5  cm 
longa,  8  mm  lata.  Stipulae  late  ovatae,  acutiusculae  vel  obtusae,  < — 1,5  mm  longae. 
Fasciculi  florum  capitati  in  axillis  foliorum  supremorum  sessiles  vel  breviter  pedunculati, 
lutei,  e  floribus  \ — 4  Q,  6 — 15  Q*  vario  statu  maturitatis  compositi;  bracteae  late 
ovatae,  acutiusculae,  pellucidae;  pedicelli  q?  vulgo  2  mm  longi  vel  breviores.  Calyx  q? 
4-merus,  valvatus;  sepala  lanceolata,  apice  leviter  incrassata,  2  mm  longa.    Petala  late 


80  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

ovata,  obtusissima,  breviter  unguiculata,  basi  auriculata,  vix  0,5  mm  longa  vel  suppressa. 
Stamina  8 ;  antberarum  Ihecae  fere  contiguae,  connectivo  trigono  divaricatae,  itaque  non 
valde  distantes,  sed  ±  obverso-remotae.     Glandulae  4,  minimae.     Rudimentum  nullum. 


/ 


Fig.  \  3.  A — D  Monotaxis  linifolia,  Brongn.     A  Habitus.     B  Cymula   cum   Capsula   matura.     C 
Flos  (5.     D  Semen.  —  EM.  luteiflora  F.  Müll.     Ramus  floriger.  —  Icon.  origin. 

Calyx  Q  4 — 5-merus;  sepala  ovata,  ±  acuta,  imbricata,  2,5  mm  longa.  Petala 
nulla.  Glandulae  4 — 5,  membranaceae,  latae,  truncatae.  Stigmata  bifida,  papilloso- 
fimbriata,  crassa,   2  mm  longa.     Capsula  globosa,  vix  sulcata,  laevis,  calycem  excedens, 


Monolaxis.  8 1 

vulgo  3,5  mm  longa;  columella  persistens.  Semina  malura  fere  globosa,  aliquantulum 
compressa,  laevia,  nitida,  nigra,  carunculata,   1,5  mm  longa  et  lata.  —  Fig.  \%E. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Victoria-Spring  (Young,  comm.  L.  Diels 
n.  6572!);  Coolgardie  Goldfields,  auf  offenen  Sandflächen  (Pritzel  n.  852!);  Marmion: 
Menzies,  sandige  Wälder  (Diels  n.  5<  56!). 

3.  M.  linifolia  Brongn.  in  Duperrey,  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  224  t.  49B  et  in 
Ann.  sc.  nat.  ser.  1.  XXIX.  (4  833)  387;,  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  63 
et  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  212;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  291;  Benth. 
et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  79.  —  M.  tridentata  Endl.  Atacta  (1833)  8  t.  8.  — 
M.  simplex  Brongn.  ex  Steud.  Nomencl.  ed.  2.  II.  (18  41)  158  =  M.  linifolia'?  — 
Toxanthera  tridentata  Endl.  sched.  ex  herb.  Endl.  —  Planta  perennis  monoica,  ca.  20  cm 
alta.  Caules  e  radice  crassa  lignosa  complures,  adscendentes,  filiformes,  fere  herbacei, 
inferne  plerumque  denudati,  superne  parce  foliosi,  statu  sicco  striati  vel  foliis  quasi 
decurrentibus  compressi.  Folia  spathulato-lanceolata,  integra  vel  pauci-dentata,  margine 
paululum  incrassata,  alterna  vel  subopposita  vel  subterna,  pallido-viridia,  fere  sessilia, 
6 — 12  mm  longa,  1 — 3  mm  lata.  Stipulae  minimae,  conicae,  virides.  Inflorescentia 
cymulosa  terminalis,  quasi  pedunculata,  ca.  5  mm  lata,  e  flore  Q  solitario  centrali  cum 
10  — 12  masculis  composita;  bracteae  squamosae,  pellucidae,  externae  majores  ovatae 
quasi  in volucrantes,  internae  minores  ad  pedicellos  singulos  sitae,  lanceolatae;  pedicellus  q? 
filiformis,  2  mm  longus.  Sepala  4,  ovata,  obtusa,  valvata,  1,6  mm  longa.  Petala  4, 
late  ovata,  apice  rotundata,  basi  recurvato-biloba,  albida.  Glandulae  4,  minimae,  glabrae. 
Stamina  8.  Rudimentum  ovarii  trifidum.  Flos  Q  sessilis.  Calyx  5 — 8-merus;  sepala 
oblonga,  acutiuscula;  petala  suppressa.  Glandulae  dimidium  sepalorum  aequantes,  5 — 8, 
apicem  versus  dilatati,  bißdi.  Capsula  2,5  mm  longa,  ovoidea,  fere  globosa,  parce 
sulcata;  styli  3,  usque  ad  basim  bifidi,  breviter  papilloso-fimbriati.  Semina  3,  laevia. 
Columella  persistens,  2,5  mm  longa. 

Ostaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuina  (Müll.  Arg.)  Grüning  =  var.  tridentata  -f-  var.  genuina  Müll.  Arg. 
in  Linnaea  1.  c.  et  DC.  Prodr.  1.  c.  —  Caules  debiles,  ±  prostrati.  Folia  lineari-  vel 
spathulato-lanceolata  margine  leviter  incrassata  vel  paulum  recurva,  integra  vel  utrinque 
1 — 3-dentata,   7 — 12  mm  longa,    1 — 3  mm  lata. 

Neusüdwales  (Sieber  n.  551  !),  Port  Jackson  (A.  Cunningham.  F.Müller); 
Braidwood  (F.  Müller). 

Nota.  Var.  tridentata  (Endl.)  Müll.  Arg.  1.  c.  servari  non  potest,  cum  fere  omnibus  in 
speciminibus  prope  ad  basim  nonnulla  folia  \ — 3-dentata  inveniantur. 

Var.  ß.  cuneata  Grüning.  —  Folia  ovata  in  petiolum  brevem  angustata,  obtusius- 
cula,  extremo  margine  recurva,  6  mm  longa,  4  mm  lata  caulesque  humiliores  magis 
erecti,  qua  re  M.  occidentali  aemulatur,  sed  praesertim  sepalis  petalisque  obtusis  diversa. 

Neusüdwales:  Port  Jackson  (R.  Brown!). 

4.  M.  occidentalis  Endl.  in  Hügel,  Enum.  (1837)  19;  Klotzsch  in  Lehm.  PL 
Preiss.  II.  (1846 — 47)  229;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  79.  —  M.  cunei- 
folia  Klotzsch  1.  c.  I.  (1844 — 45)  176.  —  M.  linifolia  var.  occidentalis  Müll.  Arg.  in 
Linnaea  XXXIV.  (1865)  63  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  212;  Baill.  in  Adansonia  VI. 
(1866)  291.  —  M.  porantheroides  F.  Müll,   in  sched.  —  Suffruticulus  monoicus   10 — 

1  5  cm  altus.  Caules  numerosi  tenues  e  radice  lignosa  vix  incrassata  orti,  inferne  teretes, 
dense  striolati.  Folia  sessilia,  alterna  vel  subopposita,  ±  distantia,  elliptica  vel  cuneato- 
rhomboidea  vel  spathulato-lanceolata,  acuta  vel  obtusiuscula,  mucronulata,  ca.  8  mm  longa, 
3 — 5  mm  lata,  plana  vel  margine  paulum  revoluta,  integra,  pallido-viridia,  glaberrima. 
Stipulae  minutae,  subulatae,  caducae.  Flores  albido-virides,  exigui,  subumbellati,  termi- 
nales vel  raro  ad  axillam  ramulorum  laterales ;  cymula  vulgo  e  flore  Q  centrali  solitario 
floribusque  9  — 12  masculis  composita;  bracteae  exteriores  ovatae,  integrae,  pellucidae, 
1,5  mm  longae,  interiores  ad  basim  pedicellorum  q1  binae.,  minutae,  lanceolatae,  apice 
glandulosae.  Folia  ultima  quasi  involucrum  2 — 3-phyllum  formantia;  pedicellus  q1  gracilis, 

2  mm  longus,    sub   medio   articulatus.     Calyx  (j1  valvatim  4-partitus;    segmenta  ovato- 

A.  Engler,  Das  Pflanzenreich.  IV.  (Embryophyta  siphonogama)  147.  6 


g2  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Rieinocarpoideae. 

anceolata,  acuta,  1,5  mm  longa.  Petala  4  late  ovata,  fere  orbicularia,  apiculata  vel 
acuta,  basi  hastata  i.  e.  lobis  spiraliter  incurvis  praedita,  breviter  unguiculata,  albida, 
1  mm  longa.  Glandulae  4,  segmentis  calycis  oppositae,  obconicae.  Stamina  8  longi- 
tudine  petalorum,  biserialia.  Rudimentum  ovarii  nullum  vel  filiforme.  Calyx  §  sessilis, 
5 — 6-phyllus,  imbricatus;  segmenta  masculis  similia.  Petala  nulla.  Disci  lobi  5, 
membranacei,  apice  ±  bifidi  glandulosique ,  1  mm  longi.  Capsula  trigastra,  oblonga, 
glabra,  3  mm  longa;  styli  3,  profunde  bipartiti,  papilloso-fimbriati.  Semina  3,  oblonga, 
laevia.  —  Fig.  1  4  E. 

Westaustralische  Provinz:  King  George's  Sound  (Hügel!);  Swan  River  (Drum- 
mond  n.  673!);  auf  Sandboden  zwischen  Waldgebüschen  diesseits  des  Städtchens  Guild- 
ford,  Distr.  Perth  (Preis s  n.  1222!);  Albany  (Wawra  n.  663!);  Swan  unweit  Parkers- 
ville  im  Gebüsch  des  lichten  Waldes  auf  humösem  sandigem  Lehm,  200  m  (Diels 
n.    4634 !} 

Sect.  2.  Hippocrepandra  (Müll.  Arg.)  Baill. 

Hippocrepandra  Baill.  in  Adansonia  VI.  (4  866)  292;  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  80;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1890)  64;  Pax  in  Engler  u. 
Prantl,  Pflzfam.  V.  3.  (1890)  114.  —  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  61  et  in 
DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  207  pro  genere.  —  Reissipa  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II. 
(1846 — 47)  230.  —  Flores  utriusque  sexus  vdlgo  quincuncialiter  5-meri.  Petala  calyce 
longiora.  Rudimentum  ovarii  filiforme,  trifidum.  Folia  lanceolata  vel  linearia,  plerumque 
margine  recurva  vel  revoluta. 

Die  Sektion,  von  Müller  Arg.  als  Gattung  aufgestellt,  umfaßt  5  westaustralische  endemische 
Arten,  davon  3  mit  ausgesprochenem  erikoidem  Habitus.  Sie  gedeihen  hauptsächlich  in  lichten 
Wäldern  bezw.  Gebüschen  mit  Sandboden  und  zwar  M.  gracilis,  megaearpa  und  lurida  besonders 
in  der  Nähe  von  Flußbetten,  nicht  zu  weit  von  der  Küste,  während  M.  grandiflora  und  Paxii 
bis  in  die  trockeneren  Regionen  von  Coolgardie  vorgedrungen  sind. 

5.  M.  lurida  (Müll.  Arg.)  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  80.  — 
M.  megaearpa  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  293  pr.  parte.  —  M.  Oldfieldii  Baill. 
1.  c.  —  Hippocrepandra  lurida  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV.  (1865)  61  et  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  207.  —  Suffruticulus  25 — 30  cm  altus.  Radix  palaris  crassa, 
lignosa,  subspongiosa,  striata.  Caules  solitarii  vel  pauci,  rigidi,  superne  divaricato-  vel 
trichotomico-ramosi ;  ramuli  longiusculi,  paulum  nitidi.  Folia  coriacea,  brevissime 
petiolata,  oblongo-lanceolata,  acuta  vel  apiculata,  integerrima,  margine  revoluta,  glabra, 
statu  sicco  saepius  purpurascentia,  1,5 — 2,5  cm  longa,  ad  0,5  cm  lata.  Stipulae  minu- 
tissimae,  subulatae,  caducae.  Inflorescentiae  cymosae  terminales  vel  raro  ad  ortum 
ramulorum  sitae,  floribus  sexu  mixtis  compositae;  bracteae  paucae,  squamosae,  ovato- 
lanceolatae,  dz  denticulatae,  1  mm  longae;  pedicelli  q?  capillares,  2  mm  longi  vel 
raro  longiores.  Calycis  segmenta  5,  ovata,  acuta,  2  mm  longa.  Petala  calyce  paulo 
longiora,  unguiculata,  late  ovata,  apice  rotundata,  basi  auriculis  brevibus  duabus  ornata, 
2,5  mm  longa.  Stamina  10,  petala  non  superantia;  connectivum  gracile.  Glandulae  5, 
barbatae.  Rudimentum  e  filis  3  erectis,  apice  bifidis  formatum.  Pedicellus  Q  crassus, 
2  mm  longus.  Calycis  laciniae  5 — 7,  lanceolatae,  acutae,  basi  connatae,  2,5  mm  longae. 
Petala  5,  spathulato-ovata,  obtusa,  non  auriculata,  3  mm  longa.  Glandulae  10,  truncatae, 
aurantiacae,  barbatae.  Capsula  fere  globosa,  trigastra,  supra  paulum  depressa,  3  mm 
longa,  4  mm  lata;  cocci  fere  carinati;  styli  crassiusculi,  basi  connati,  profunde  bifidi, 
valde  papilloso-fimbriati,  in  Capsula  erecti  vel  conniventes.  Semina  ovata,  laevia,  carun- 
culata,   2,5  mm  longa. 

Westaustralische  Provinz:  Swan  River  (Drummond  6.  ser.  n.  87  an  37); 
Murchison  River  (Oldfield);  Viktoria,  nördlich  bei  Hutt  Lagoon,  100  m,  in  lichtem 
Gebüsch  auf  steinigem  Sand  (Diels  n.  568 1!). 

6.  M.  gracilis  (Müll.  Arg.)  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  293;  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  80.  —  Hippocrepandra  gracilis  Müll.  Arg.  in  Linnaea  XXXIV. 
f,1865)  62  et  in  DC.    Prodr.  XV.   2.    (1866)  207.    —    Suffruticulus    monoieus    erectus, 


Monotaxis. 


8S 


Fig.  U.  A— A*  Monotaxis  gracilis  (Müll.  Arg.)  Baill.  var.  virgata  Grüning.  .4  Habitus.  J.1 
Petalum  $.  —  B—Bi  M.  Paxii  Grüning.  B  Habitus.  B^  Petalum  $.  —  D  M.  macrophylla 
Benth.  Folium.  —  EM.  occidentalis  Endl.  Petalum  <$.  —  Al  et  E  sec.  Baill.,  cetera  icon.  origin. 

6* 


§4  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

4  5  —  30  cm  altus.  Caules  e  radice  palari  crassa  lignosa  orti  teretes,  fusci,  resinoso- 
scabriusculi  aut  solitarii,  densius  virgato-ramosi  aut  numerosi,  subsimplices,  virgati. 
Ramuli  summi,  ut  adsint,  fastigiati,  subverticillati,  2 — 3  cm  longi.  Folia  approximata, 
alterna,  brevissime  petiolata  sive  lineari-lanceolata,  utrinque  acuta,  margine  ±  recurva, 
4 — 1,5  cm  longa,  sive  elliptico-lanceolata,  plana,  extremo  margine  revoluta,  ±  obtusa, 
mucrönulata,  1,5 — 2,5  cm  longa,  ad  0,5  cm  lata.  Stipula  utraque  bisetacea,  4 — 2  mm 
longa.  Cymulae  terminales  multiflorae;  bracteae  ovatae,  denticulatae.  Flos  (J*:  Pedi- 
celli  graciles,  5 — 6  mm  longi.  Calycis  segmenta  5,  ovato-lanceolata,  acuta,  4,5 — 
2,5  mm  longa.  Petala  albida  5,  lata,  obtusa,  breviter  unguiculata,  biauriculata,  3  — 
4  mm  longa.  Glandulae  5,  breves,  luteae,  apice  puberulae.  Rudimentum  ovarii  e  tribus 
filis  membranaceis  constans.  Flos  Q:  Pedicelli  2 — 3  mm  longi.  Calyx  ut  in  fl.  tf. 
Petala  5,  late  ovata,  obtusa,  vix  unguiculata,  auriculis  destituta,  3  mm  longa.  Glan- 
dulae masculis  similes.  Ovarium  glabrum;  styli  crassi,  profunde  bifidi,  papilloso- 
ramulosi,  basi  connati.     Capsula  trigastra,  fere  globosa,   3 — 4  mm  longa. 

Westaustralische  Provinz. 

Var.  a.  genuina  Grüning.  —  Caulis  simplex,  gracilis,  valde  ramosus,  15 — 25  cm 
altus.  Folia  lineari-lanceolata,  brevia,  ad  4,5  cm  longa.  Cymulae  minores,  saepius 
floribus  Q  destitutae. 

Westaustralien:  Swan  River  (Drummond  3.  ser.  n.  4  8!). 

Var.  ß.  virgata  Grüning.  —  Caules  ±  numerosi,  virgati,  fastigiis  tantum  ramu- 
losi,  e  radice  crassa,  lignosa,  subspongioso-striata  erecti,  circa  30  cm  alti.  Folia  2  cm 
longa,  0,3 — 0,5  cm  lata.  Cymulae  majores,  flores  Q  complures  masculis  numerosis 
intermixtos  continentes.  —  Fig.  4  4  A — A1. 

Westaustralien:  Viktoria,  Greenough  River  Crossing  mit  M.  megacarpa  zu- 
sammen auf  freien  Stellen  in  humusarmem,  lockerem  Sande,  4  80  m  (Diels  n.  3297a!); 
Watheroo  Rabbit  Fence  (Max  Koch  n.  1457!). 

Nota.  A  simili  M.  lurida  et  habitu  graciliore  et  structura  foliorum  transversaliter  sectorum 
facile  dignoscenda. 

7.  M.  megacarpa  F.  Müll.  Fragm.  IV.  (4  863)  4  43;  Raul,  in  Adansonia  VI.  (4  866) 
293  ex  parte;  Renth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  80  ex  p. — Fruticulus  monoi- 
cus,  4  2 — 25  cm  altus.  Caules  e  rhizomate  crasso,  suberoso  numerosi,  erecti  vel  as- 
cendentes,  omnino  lignosi,  superne  valde  ramosi;  cortex  nigrescens;  ramuli  vulgo  pur- 
purascentes.  Folia  alterna  vel  subopposita,  approximata,  brevipetiolata,  lanceolata  vel 
statu  sicco  fere  linearia,  margine  revoluta,  ad  4,25  cm  longa,  explanata  ad  4  mm 
lata,  db  mucrönulata,  glauca.  Stipulae  inconspicuae,  inaequaliter  bisetaceae,  4  mm 
longae.  Cymulae  terminales  flores  tf  6 — 4  2  vel  florem  centralem  Q  solitarium  non- 
nullis  masculis  circumdatum  continentes;  bracteae  ovatae,  denticulatae.  Flos  q?:  Pedi- 
cellus  gracilis,  superne  leviter  incrassatus,  4  mm  longus.  Calycis  5-lobati  segmenta 
ovata,  dr  obtusa  vel  acutiuscula,  3  mm  longa.  Petala  5  ovalia,  supra  unguiculum  utrinque 
auriculata,  albida,  4  mm  longa.  Glandulae  5  obconicae,  barbatae.  Stamina  1 0,  3  mm 
longa,  connectivo  eximio  et  gracili  praedita;  glandulae  connectivi  apicales  saepius  pur- 
pureo-sanguineae.  Rudimentum  e  filis  tribus  apice  bifidis,  2  mm  longis  formatum. 
Flos  Q :  Pedicellus  2  mm  longus.  Sepala  5,  imbricata,  ima  basi  connata,  ovato-lanceo- 
lata, sub  fructu  haud  increscentia.  Petala  masculis  similia.  Capsula  fere  globosa,  tri- 
gastra, laevis,  4  mm  longa  et  lata.  Semina  oblongo-elliptica,  inferne  minutissime 
apiculata,  superne  carunculata,  laevia,  luteola,   2  mm  longa. 

Westaustralische  Provinz:  Murchison  River  (Oldfield);  Viktoria,  Greenough 
River  Crossing  auf  freien  Stellen  in  humusarmem,  lockerem  Sande,  180  m,  zusammen 
mit  M.  gracilis  (Diels  n.  3297!). 

8.  M.  grandiflora  Endl.  in  Hueg.  Enum.  pl.  (4  837)  19;  Raul,  in  Adansonia  VI. 
(1866)  292;  Renth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  81;  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss  II. 
(1846—47)  230.  —  M.  ericoides  Klotzsch  1.  c.  I.  (4  844—45)  4  77.  —  M.  bracteata 
Nees  ab  Es.  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (4  846  —  47)  230.  —  M.  Neesiana  Raill.  in  Adan- 
sonia VI.   (4  866)  293.  —  Hippocrepandra  ericoides  et  Neesiana  Müll.  Arg.  in  Linnaea 


Monotaxis.  55 

XXXIV.  (1865)  62  et  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  208.  —  Reissipa  pleurandroides 
Steud.  ex  Klotzsch  1.  c.  II.  (1846)  230.  —  Croton  rosmarinifolius  Graves,  Gat.  pl. 
Drumm.  sec.  Baill.  Etud.  Euphorb.  (1858)  309.  —  Suffruticulus  monoicus  10 — 40  cm 
altus  habitu  Ericae  corneae.  Caules  complures  e  radice  longa  palari  orti,  partim 
subterranei,  erecti  vel  ascendentes,  graciles,  superne  ramosissimi,  =b  implexi,  inferne 
apbylli  stipulisque  persistentibus  scabridi ,  teretes  vel  parce  angulosi ;  ramuli  dense 
foliosi.  Eolia  alterna,  angusto-linearia,  paulum  rigida,  mucronata,  margine  arcte  revo- 
luta,  cinerascentia,  8 — 18  (vulgo  10)  mm  longa,  1  mm  lata;  petiolus  vix  0,5  mm  longus. 
Stipulae  setiformes,  interdum  setaceo-auriculatae,  ad  3  mm  longae,  magis  conspicuae 
quam  in  ceteris  generis  speciebus.  Florum  fasciculi  vel  cymae  in  furcis  vel  in  fastigiis 
ramulorum  inter  folia  ultima  sitae,  8 — 1  2-florae  sive  omnino  masculae  sive  sexu  mixtae, 
interdum  ad  unum  florem  Q  terminalem  reductae.  Flos  q?:  Pedicellus  gracilis,  vulgo  4 — 
6  mm  longus.  Calycis  segmenta  5,  lanceolata,  acuta,  2  mm  longa,  uninervia,  saepius  pur- 
purascentia.  Petala  late  ovata,  obtusa,  unguiculata,  basi  hastato-auriculata,  alba  vel  rosea, 
3 — 4  mm  longa.  Stamina  1  0  petala  aequantia.  Rudimentum  ovarii  e  filis  tribus  erectis, 
carnosis  constans.  Glandulae  5,  prismaticae,  apice  papillosae.  Pedicellus  Q  0,5 — 
1  mm  longus.  Calycis  saepius  6-phylli  segmenta  acuminata.  Petala  5,  angusto-ovata, 
acutiuscula,  basi  angustata,  haud  unguiculata,  3 — 4  mm  longa.  Glandulae  breves, 
truncatae.  Capsula  4  mm  longa,  3  mm  lata,  parce  sulcata,  glabra,  vulgo  monosperma; 
styli  3,  bifidi,  papilloso-flmbriati.  Semina  fere  globosa,  atrocinerea,  laevia,  carunculata, 
1 ,5  mm  longa. 

Westaustralische  Provinz:  King  Georges  Sound  (Hügel!);  Swan  River  (Drum- 
mond  1.  ser.  n.  672!,  3.  ser.  n.  19!,  Preiss  n.  1218!);  auf  kalkigen  Bergen  dies- 
seits der  Stadt  York  (Preiss  n.  219!);  Hay  District  (Preiss  n.  2142!)",  Wooroloo 
(Max  Koch!);  Norden  des  Stirling  Range  (F.  Müller);  Serpentine  River  (F.  Müller!); 
um  Perth,  in  offenen  sandigen  Wäldern  von  Eucalyptus  marginata  (Pritzel  n.  3!); 
Swan,  unweit  Station  Subiaco,  in  lichtem  Wrald  auf  schwach  humösem  Sand'  verbreitet, 
25  m  (Diels  n.  1475!  und  1962!),  desgl.  bei  Guildford  auf  feuchtem  Sandboden  in 
lichtem  Gehölz  (Diels  410  4!);  Avon,  unweit  von  Byfields  Mill  auf  freien  Stellen  am 
Waldrand,   230  m  (Diels  n.  1819!). 

Var.  a.  typiea  Grüning,  ut   supra  descripta. 

Var.  ß.  obtusifolia  F.  Müll,  et  Täte  in  Trans.  Roy.  Soc.  S.  Austr.  XVI.  (1892?) 
341.  —  Suffruticulus  nanus,  ramosissimus,  compactus  e  radice  longa  palari  ortus. 
Folia  approximata,  4 — 5  mm  longa,  obtusa.  Semina  fere  globosa,  fusco-lutea,  1  mm  longa. 

Westaustralien:  Coolgardie,  Yilgarn:  Bronti,  auf  kahlen  Sandflächen,  400  m 
(Diels  n.  5585!). 

Var.  y.  minor  Ewart  in  Proc.  Roy.  Soc.  Victoria  XXII.  n.  s.  Pars  I.  (1909)  17; 
Fedde,  Repert.  nov.  spec.  IX.  (1911)  67.  —  Suffruticulus  dense  ramosus,  compactus, 
4 — 9  cm  altus  et  latus.  Radix  crassa  palaris.  Folia  breviora  et  magis  approximata 
quam  in  var.  a.  —  Varietas  a  me  non  visa;  an  varietatem  ß.  aequans? 

West  aus  trauen:  Waran  gering  und  bei  Gnarlbine  (R.  Helms). 

Nota.  Nomen  specificum  »grandiflora«  ineptum  est,  quod  flores  magnitudine  haud  differunt 
ab  eis  ceterarum  specierum. 

9.  M.  Faxii  Grüning  n.  sp.  —  Suffruticulus  monoicus,  basi  ramosus,  circa  20  cm 
altus.  Caules  erecti  vel  ascendentes  numerosi,  subsimplices,  virgati,  tenues,  inferne 
lignosi,  teretes,  parce  striolati,  superne  aliquantulum  compressi.  Folia  ±  sparsa,  in- 
feriora  alterna,  superiora  opposita,  lineari-lanceolata,  acuta,  saepe  mucronulata,  in  petiolum 
brevissimum  attenuata,  statu  sicco  punctulata,  glabra,  margine  nee  incrassata  nee 
revoluta,  1,5  cm  longa,  1,5  mm  lata.  Stipulae  minutissimae,  subulatae,  caducae. 
Cymulae  ad  axillam  ramulorum  sitae  vel  terminales,  e  floribus  q?  2 — 5  vel  e  flore  Q 
centrali  solitario  compluribusque  Q1  immaturis  compositae;  bracteae  ovatae,  acutae, 
denticulatae,  1,5  mm  longae;  pedicelli  rj1  graciles,  4  mm  longi  vel  breviores.  Calyx  rj1 
5-partitus;  sepala  ovato-lanceolata,  acuta,  1,5  mm  longa.  Petala  5  sepalis  paulo  longiora, 
spathulata,  obtusa,  supra  unguem  minutum  auriculata.     Glandulae  5,   obeonicae,  pube- 


•gß  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

rulae.  Staraina  1  0.  Rudimentum  ovarii  filiforme,  trifidum.  Flos  Q  sessilis.  Sepala  5, 
ovato-lanceolata,  ±  acuta,  2  mm  longa.  Petala  totidem,  lanceolata,  acuta,  2  mm  longa. 
Ovarium  fere  globosum,  glabrum,  trisulcatum;  styli  3,  bifidi,  papilloso-fimbriati.  Capsula 
ignota.   —  Fig.  MkB—B1. 

Westaustralische  Provinz:  Coolgardie,  Menzies,  am  Saume  lichter  Gehölze, 
375  m  (Diels!).  —  Nur  1  Specimen  vorhanden,  unter  den  Exemplaren  von  M.  lutei- 
flora  im  Herb.  Berolin.  aufgefunden. 

Nota.  Ex  foliis  transversaliter  sectis,  structura  isolaterali  stomatibusque  depressis  ubique 
dispositis  a  ceteris  speciebus  primo  intuitu  dignoscenda. 

5.  Amperea  Adr.  Juss. 

Amperea*)  Adr.  Juss.  Tent.  Euphorb.  (1824)  35,  t.  10;  Brongn.  in  Duperrey,  Voy. 
Coq.  Bot.  (1829)  226  t.  49;  A.  Rieh.  Sert.  Astrolab.  (1834)  53  t.  20;  Baill.  Etud. 
Euphorb.  (1858)  454  t.  14;  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (1860)  340;  Müll.  Arg.  in  DG. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  213;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  81:  Baill.  in  Hist. 
pl.  XV.  (1874)  215;  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  265;  Pax  in  Engler  u. 
Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (1890)  114.  —  Leptomeria  Sieb,  in  Spreng.  Syst.  veg.  IV.  2. 
(1827)  109. 

Flores  monoiei  vel  dioiei,  apetali,  parvuli.  Flos  qj*.  Calyx  campanulatus,  peta- 
loideus,  3 — 4 — 5-lobatus,  dr  valvaris.  Discus  extrastaminalis  inconspieuus,  mem- 
branaceo-glandularis  vel  suppressus.  Stamina  centralia,  biserialia  6 — 8 — 10  (raro  partim 
abortiva),  exteriora  introrsa,  interiora  extrorsa;  filamenta  libera  vel  ima  basi  connata; 
thecae  antherarum  distinetae,  ex  apice  connectivi  pendulae,  globulares  vel  ovoideae, 
longitudinaliter  rimosae,  secus  margines  rimarum  fusco-purpureae ;  connectivum  apice 
glandula  minima  coronatum.  Rudimentum  ovarii  nullum.  Flos  Q:  Perianthium  pro- 
fundus in  5  vel  4  lobos  lanceolatos,  dz  rigidos  divisum,  sub  fruetu  persistens,  vix 
increscens.  Ovarium  triloculatum;  loculi  1-ovulati;  styli  3,  liberi,  —  profunde  bifidi. 
Glandulae  annulum  parvum  crenulatum  formantes.  Capsula  ovoidea,  tricocca,  dentibus 
6  erectis  coronata,  6-valvatim  dehiscens;  columella  centralis  persistens.  Semina  3, 
ovoideo-oblonga,  laevia,  caruneulata;  embryo,  ubi  notus,  in  albumine  copioso  linearis, 
paululum  curvatus;  cotyledones  radice  longiores.  —  Plantae  perennes  vel  suffrutices. 
Caules  e  basi  lignosa  erecti  vel  decumbentes  vel  volubiles,  plerumque  rigidi,  interdum 
aphylli.  Folia  alterna,  linearia  vel  lanceolata  vel  spathulata,  sive  plana  sive  margine 
revoluta,  interdum  dentata.  Stipulae  parvae,  fuscae,  dentatae.  Flores  in  axillis  glome- 
rati,  conferti,  bracleis  scariosis  stipati,  sessiles  vel  brevipedicellati,  feminei  interdum 
solitarii.     Capsula  2 — 3  mm  longa. 

Species  6  in  Australia  endemicae,  5  occidentales,    1  orientalis  Tasmaniam  attingens. 

Clavis  sectionum  et  specierum. 

A.  Calyx  (^4 — 5-fidus,  disco  praeditus.  Stamina  4 — 5  vel  8 — 10. 

Sect.  1.  Euamperea  Müll.  Arg. 

a.  Caules  plerumque  aphylli,  rigidi,  trigoni 1.  A.  spartioides. 

b.  Caules  foliosi.    Folia  linearia,  margine  revoluta  vel  lanceo- 
lata, plana. 

er.  Caules  superne  compressi  vel  trigoni 2.  A.  erieoides. 

ß.  Caules  teretes. 

I.  Caules  simplices,  erecti,  rigidi,  graciles 3.-4.  micrantha. 

II.  Caules  crassi,  rfc  procumbentes 4.-4.  conferta. 

B.  Calyx  q?  trifidus,  disco  destitutus.     Stamina  6  .  Sect.  2.  Monotaxidium  Müll.  Arg. 

a.  Stipulae  fimbriatae.     Caules  graciles,    diffusae 5.  A.  protensa. 

b.  Stipulae  integrae.     Caules  volubiles 6.-4.  volubilis. 


*)  Nomen  dicatum  cl.  historico  Jean  Jacques  Ampere,  academ.  scient.  sodali  (1800 — 1864). 


Amperea.  87 

Von  den  6  Arten  bewohnt  allein  Amperea  spartioides  den  Osten  und  zwar  von  Queensland 
hinab  bis  Tasmanien,  wo  sie  auf  armem  Sandboden  allgemein  verbreitet  ist;  von  den  westlichen 
Formen  kommt  nur  A.  ericoides  häufiger  vor  und  zwar  auf  kiesigem  Humusboden  im  Unterholz 
des  Yarra- Waldes.  —  Während  die  östliche  Art  sich  in  ihrem  ganzen  großen  Verbreitungsgebiet 
gleichgeblieben  ist  und  auch  in  den  südlichen  Gebieten,  wenigstens  an  jungen  Sprossen,  die  spär- 
lichen, mehr  oder  weniger  breiten,  stets  flachen  Blätter  beibehalten  hat,  sind  die  westlichen 
Formen,  je  mehr  sie  in  trockenere  Gebiete  hinein  gerieten,  um  so  mehr  abgeändert  und  erikoid 
geworden.  Alle  in  ihrem  Blütenbau  sehr  übereinstimmende  Arten  leiten  sich  wahrscheinlich  von 
einer  im  feuchtwarmen  Norden  entstandenen,  flachblätterigen  Urform  ab,  die  sicherlich  mit 
Monotaxis  in  nahen  Beziehungen  stand. 

Wir  haben  es  bei  Amperea  mit  kleinen  aufrechten,  seltener  liegenden  oder  auch  windenden, 
meist  sparsam  beblätterten  Halbsträuchern  zu  tun.  Ihre  winzigen  Blüten  stehen,  hinsichtlich  des 
Geschlechtes  gemischt,  dicht  geknäult  in  den  Blattachseln  und  sind  meist  von  zahlreichen  kleinen 
Brakteen  umgeben.  Petala  fehlen  stets.  Der  Bau  der  männlichen  Blüten  ist  einförmig,  meist 
sind  2  Staubfädenquirle  vorhanden.  Die  von  der  Spitze  des  Konnektivs  herabhängenden  An- 
therenhälften  sind  durch  zierlich  braunrot  gefärbte  Ränder  der  Aufspringnähte  charakterisiert 
(Fig.  18  F). 

Hinsichtlich  des  anatomischen  Baues  der  stets  bifacialen  Blätter  ist  die  Gattung 
scharf  umgrenzt.     Sie  zeichnet  sich  durch  folgende  Punkte  aus: 

a.  Durch  gänzliche  Haar-  und  Drüsenlosigkeit,  mithin  auch  durch  Fehlen  von  Harz-  oder  Leim- 
belag auf  den  Blattoberflächen  —  nur  A.  micrantha  zeigt  am  Blattrand  einzelne  Borsten. 

b.  Durch  großzellige,  mit  starker  Außenwand  versehene  obere  Epidermis,  die  zu  Mehrschichtig- 
keit neigt,  deren  Wände  aber  nie  wie  bei  Poranthera  verschleimen. 

c.  Durch  zahlreiche  zwischen  die  Epidermiszellen  eingestreute  Idioblasten  mit  großen  Drusen 
von  oxalsaurem  Kalk,  welche  besonders  dicht  gesät  in  der  flachern  Epidermis  der  Unter- 
blattseite vorkommen. 

d.  Durch  starke  Hartbastfasern  —  meist  20 — 30  an  Zahl  — ,  die  das  Hauptgefäßbündel  an 
der  Unterseite  sichelförmig  umschließen. 

e.  Durch  \  —  3-schichtiges  starkes  Collenchym  oberhalb  der  Epidermis  der  Blattrippe. 

f.  Durch  Mangel  an  mechanischem  Gewebe  im  Blattrande. 

g.  Durch  etwas  eingesenkte,  von  3 — 4  Nachbarzellen  umgebene,  kleine,  etwa  22  fx  lange 
Stomata  der  Blattunterseiten.  ^ 

Hieraus  ergibt  sich  folgender 

Bestimmungsschüssel*)  auf  Grund  der  Blattanatomio. 

A.  E  einschichtig  mit .  eingestreuten  Oxaldrusen-Idioblasten 2.  A.  ericoides. 

a.  E  25 — 37  ii  hoch  mit  7  ii  starker  Außenwand;  ihre  Größe  75 — 
90  x  50 — 65^;  Form  isodiametrisch-polygonal.    C  der  Mittelrippe 

über  der  Epidermis  schwach,  \  -reihig 2.  A.  ericoides  var.  planifolia. 

b.  E  45  li  hoch;  Außenwand  7 — 10  ii;  Form  unregelmäßig,  läng- 
lich-polygonal; Größe  75—150  x  45 — 60  [x.  Pal  unter  der 
Mittellinie  meist  durch  einige  längliche  helle  Zellen  von  E  ab- 
gedrängt.    C  der  Mittelrippe  1 -reihig,  starkwandig  ....     2.  A.  ericoides  var.  linearis. 

B.  E  überall  oder  teilweise  mehrschichtig, 
a.  E  überall  oder  teilweise  2-schichtig. 

a.  E  nur  in  der  Gegend  der  Medianlinie  2-schichtig,  ca.  22  tt 
hoch  mit  7  ii  dicker  Außenwand,  40 — 75  X  45—50  /x  groß. 
Oxaldrusen  spärlicher  wie  bei  A.  Pal  i  -schichtig.  C  der 
Mittelrippe  über  deren  Epidermis  1 -schichtig,  dünnwandig    .     \.  A.  spartioides. 

ß.  E  überall  2-schichtig. 

I.  Zellen  der  untern  Schicht  voluminöser  als  die  der  obern. 
Oxaldrusen-Idioblasten  sehr  hoch,  so  groß  als  beide  E- 
Schichten  zusammen.  Größe  der  E  der  Unterschicht  1 20 — 
185X<12^u;   Größe   der  Oberschicht  90— 405  X  35— 90  it. 

Pal  \  -schichtig 5.  A.  prolensa. 

II.  Zellen  der  untern  Schicht  nur  wenig  größer  als  die  der 
obern.    Oxaldrusen  meist  nur  in  einer  der  Schichten  liegend. 


*)  Erklärung  der  Abkürzungen  siehe  S.  40. 


88 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


1.  E  der  Blattrandgegend  nicht  deutlich  buckelartig  vor- 
springend. Pal  2-schichtig.  E  der  untern  Schicht  (auf 
der  Fläche)  75— 120  X  30 — 45,  E  der  obern  Schicht  (auf 

der  Fläche)  50 — 75X30— 37  <u  groß 6.  A.  volubilis. 

2.  E  des  Blattrandes  zum  Teil  buckelartig  vorspringend. 
Oxaldrusen  nur  in  der  obern  Schicht.  Pal  nicht  überall 
2-schichtig.     E  der   untern  Schicht  60—75X30—45,  E 

der  obern  Schicht  50 — 60  X  30—35  fx  groß 3.  A.  micrantha. 

b.  E  über  der  Mediangegend  4  — 5-schichtig,  sonst  2-schichtig. 
Oxaldrusen  an  den  Blattseiten  sparsam.  Hartbastfasern  auch 
an  den  Seitennerven  vorhanden.  Pal  1 -schichtig.  C  der  Mittel- 
rippe über  deren  Epidermis  2 -reihig,  stark.  Größe  der  E 
schwankend 4.  A.  conferta. 

Aus  dem  Schlüssel  läßt  sich  eine  Verschiedenheit  der  beiden  Sektionen  im  anatomischen 
Bau  nicht  ersehen,  wohl  aber  ist  in  der  angeführten  Reihenfolge  eine  allmähliche  Zunahme  des 
wasserspeichernden  Oberhautgewebes  zu  erkennen,  die  bei  der  stark  xerophilen  A.  conferta  den 
höchsten  Grad  erreicht. 

Sect.  1.  Euamperea  Müll.  Arg. 

Euamperea  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  214;  Pax  in  Engler  u.  Prantl, 
Pflzfam.  III.  5.  (1890)  115.  —  Calyx  (j1  4 — 5-partitus,  disco  membranaceo,  4 — 5- 
glandijloso,  inconspicuo  praeditus.  Stamina  8  vel  1 0  raro  4  vel  5.  Caules  rigidi, 
erecti  vel  decumbentes,  angulosi  vel  teretes,  interdum  spartioidei.    Flores  coerulescentes. 

1.  A.  spartioides  Brongn.  in  Duperrey,  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  226  t.  49;  A.  Rieh. 
Sert.  Astrol.  (1834)  53  t.  20;  Hook.  f.  Fl.  Tasman.  I.  (1860)  340;  Müll.  Arg.  in  DC. 
Prodr.  XV.  2.  (1866)  214;  Baill.  in  Adansonia  VI.  (1866)  318;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl. 
austral.  VI.  (1873)  84.  —  A.  euneiformis  F.  Müll,  scheel,  et  Baill.  in  Etud.  Euphorb. 
(1858)  455.  —  Leptomeria  xiphoclados  Sieb,  in  PI.  exsicc.  n.  135  et  in  Spreng.  Syst. 


Fig.  1 5.    Amperea  spartioides  Brongn.    A  Pars  rami  spartei.    B  Inflorescentia  partialis.    C  Ala- 

bastra  (5.    D  Flos   Q   longitudinaliler  sectus.    E  Flos  <j.    F  Stamen.    O  Semen.  —  A — D  Ic'on. 

reiter.  sec.  Pax  in  Engler-Prantl,  Pflzfam.  III.  5,  E  Icon.  origin.,  F—O  sec.  Baill. 


Amperea.  89 

Veg.  IV.  2.  (i  827)  109.  —  L.  acida  Sieb,  ex  sched.  —  Suffrutex  monoicus,  interdum 
quasi  dioicus,  ad  60 — 90  cm  altus.  Caules  pauci  vel  complures  e  basi  crassa  lignosa 
erecti,  virgati,  compressi  vel  trigoni,  vulgo  statu  florifero  aphylli,  glabri.  Folia  par- 
tium inferiorum  —  ut  adsint  —  et  caulium  sterilium  oblongo-cuneata,  plana,  integra 
vel  saepius  utrinque' 2 — 3-dentata,  1 — 2  cm  longa,  in  petiolum  1,5 — 2  mm  longum 
attenuata.  Folia  partium  superiorum  valde  sparsa,  lanceolata  vel  linearia,  vix  dentata, 
1 —  4,5  cm  longa,  decidua  vel  ad  squamas  reducta.  Stipulae  scariosae,  ambitu  ovatae, 
profunde  laciniatae,  minutae.  Flores  ad  nodos  in  glomerulis  confertis,  2 — 6  mm  latis 
fere  sessiles,  feminei  saepe  solitarii  inter  masculos;  bracteae  minutae,  latae,  fimbriatae. 
Calyx  q?  late  campanulatus,  circa  2  mm  longus,  usque  ad  medium  in  lobos  4  vel 
rarius  5  acutos  vel  acutatos  divisus.  Stamina  8  vel  rarius  10.  Connectivum  glandu- 
loso-apiculatum.  Calyx  Q  profundius  5-divisus;  segmenta  ovata,  subacuta,  ciliata. 
Ovarium  dorso  cornibus  6  acutis  coronatum;  styli  breves,  crassi,  zb  bifidi.  Fructus 
ovoideus,  basi  calyce  cinctus,  dorso  6-dentatus,  umbilicatus,  4  mm  longus;  cocci  crustacei, 
2-valves;  columna  centralis  persistens.  Semina  ellipsoideo-reniformia,  fere  nigra,  ca- 
runculata.    —  Fig.  1  5. 

Ostaustralische  Provinz:  Ostaustralien  (Labillardiere!,  D'Urville!).  — 
Queensland  (Am.  Dietrich!).  —  Neusüdwales:  Blaue  Berge  (Wawra  n.  367!, 
Camfield!);  Port  Jackson  und  Blaue  Berge  (Sieber  n.  135!  und  Fl.  mixt.  n.  524 
und  525!,  Camfield!);  Sydney  (Betche!);  Twofold  Bay  (Hügel!).  —  Viktoria: 
Port  Phillip  (Walter!,  F.  Müller!,  Lühmann!,  C.  French!);  Upper  Yarra  (G.  Walter!); 
Sandringham  und  Plenty  Banges  (Weind orfer!);  Glenelg  Heath,  County  of  Jollett 
(Header!);  Corner  Inlet   (Wilhelmü).    —    Südaustralien:    Rivoly  Bay    (F.  Müller). 

Provinz  Tasmanien:  Tasmanien  (Verreaux  n.  854!,  Hügel!,  Lindley!, 
Archer!,  Gunn  n.  190!)',  Felsrücken  am  Ufer  des  Gordon  River  (Drummond); 
häufig  auf  armem  Sandboden  (J.  D.  Hooker);  King  Island  (F.  Müller). 

2.  A.  ericoides  Adr.  Juss.  Tent.  Euphorb.  (1824)  H2  t.  10;  Brongn.  in  Duper- 
rey,  Voy.  Coq.  Bot.  (1829)  22  6;  Müll.  Arg.  in  DC.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  214;  Baill. 
in  Adansonia  VI.  (1866)  319;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  83.  — Ä.  ros- 
rnarinifolia  Klotzsch  in  Lehm.  PI.  Preiss  I.  (1844 — 45)  176.  —  Suffruticulus  inferne 
ramosissimus,  1  5 — 50  cm  altus,  monoicus.  Caules  e  radice  vel  basi  lignosa  ascendentes 
vel  potius  erecti,  virgati  vel  ramosi,  superne  compressi  vel  triquetri,  leviter  striati,  glabri. 
Folia  linearia,  margine  revoluta  vel  lanceolata,  zb  plana,  acuminata,  1 — 2  cm  longa, 
1,5  vel  3 — 4  mm  lata;  petiolus  1,5  —  2  mm  longus.  Stipulae  lanceolato-subulatae, 
glanduloso-denticulatae,  fuscae,  2  mm  longae.  Flores  axillares,  fasciculati,  vulgo  1  Q 
cum  2 — 4  Qf,  glabri;  bracteae  scariosae,  minutae,  ovatae,  integrae  vel  divisae.  Flos  q^: 
Pedicellus  2,5  mm  longus,  sub  medio  articulatus.  Calyx  campanulatus,  coerulescens, 
usque  ad  medium  4-lobatus,  2  mm  longus.  Stamina  8,  exteriora  4  interioribus  breviora, 
basi  connata.  Glandulae  1  —  4,  minutissimae.  Flos  Q  sessilis,  glaber,  2  mm  longus. 
Segmenta  calycis  5,  viridia  vel  fusca,  margine  scarioso  albida,  ovato-lanceolata ,  acuta, 
basi  connata.  Styli  breves,  crassi,  bifidi.  Discus  annularis,  crenulatus.  Capsula  ovata, 
trigastra,  3  mm  longa;  appendices  latae,  obtusae;  columna  centralis  persistens,  clavata, 
2  mm  longa.  Semina  1 — 3,  fusco-atra,  oblonga,  laevia,  statu  sicco  minutissime  punctu- 
lata,  carunculata,   2,0  mm  longa. 

Westaustralische  Provinz. 

Var.  a.  linearis  Grüning.  —  Caules  numerosi,  graciles,  virgati,  vix  ramosi,  dense 
foliosi,  30 — 50  cm  alti.  Folia  linearia  vel  angusto-lanceolata,  margine  arcte  revoluta, 
1,5 — 2,25  cm  longa,  1,5 — 2  mm  lata,  viridia;  petiolus  1,5  mm  longus.  Stipulae 
lanceolato-subulatae,  parce  denticulatae. 

Westaustralien:  Gegend  des  Swan  River  (Preiss  n.  1225  an  1235!,  Drum- 
mond 2.  ser.  n.  233!  et  3.  ser.  n.  206'.,  Wawra  n.  809!);  King  Georges  Sound 
und  Umgegend  (R.  Brown,  A.  Cunningham);  Süd-Plantagenet,  Mt.  Melville  bei  Albany, 
in  dichtem  Unterholz  des  Yarrawaldes  auf  kiesigem  Humusboden  und  Granit,  75  m  über 
dem  Meere  (Diels  n.  4325a  und  b!); 


90 


G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 


Var.  ß.  planifolia  Grüning  —  Suffruticulus  ramosus,  statu  sicco  pallido-  vel 
cano-viridis,   15 — 20  cm  altus.     Caules  e  radice  palari  gracili  simplices.    Rami  angulosi, 

leviter  striolati,  aliquantu- 
lum  remote  foliosi.  Folia 
lanceolata  vel  spathulato- 
obovata,  plana  vel  extremo 
margine  parce  recurva, 
acuta,  mucronulata;  petio- 
lus  2  mm  longus.  Stipulae 
lanceolatae ,  glanduloso- 
denticulatae.  Capsula  paulo 
major  quam  in  var.  a. 

Westaustr  alien: 
Wellington,  Lünenberg,  zwi- 
schen dichtem  Gebüsch  des 
Waldbodens  auf  humösem 
Eisenstein- Schutt,  210  m 
über  dem  Meere  (Di  eis 
n.  2158!). 

Nota.  Haec  varietas  A. 
protensae  quoad  folia  similis, 
sed  habitu  rigidiore  et  floribus 
<5  deficientibus  epidermide  fo- 
liorum   simplici   dignoscenda. 

3.  A.  micrantha 
Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll. 
Fl.  austral.  VI.  (1873)  83. 
—  Suffruticulus  multicaulis 
glaber,  circa  25  cm  altus. 
Caules  vulgo  simplices, 
erecti,  rigidi,  virides,  su- 
perne  foliosi.  Folia  linearia, 
margine  revoluta  et  parce 
setoso  -  dentata,  aliquantu- 
lum  rigida,  1 — 1,5  cm 
longa,  1 — 1,5  mm  lata,  ± 
mucronata.  Stipulae  ovatae 
vel  lanceolatae ,  subulato- 
fimbriatae,  fuscae,  3  mm 
longae.  Axillae  foliorum 
omnes  e  basi  ad  apicem 
glomerulis  minutis,  circa  5- 
floris,  confertis  praeditae; 
flores  bracteis  numerosis, 
multifidis  vel  fimbriatis 
fuscis  fulti.  Pedicellus  ad 
1,5  mm  longus,  sub  medio 
articulatus.  Calyx^ö — 4- 
lobatus,  1  mm  longus  et 
latus.  Stamina  5  vel  4. 
Glandulae  membranaceae, 
minutissimae,  3 — 4.  Flo- 
6.  Ämperea  micrantha  Benth.  A  Habitus.  B  Bractea.  res  Q  rarissimi  inter  mas- 
C  Folium  expansum,  pagina  inferior.  —  Icon.  origin,  culos.  —  Fig.  16. 


Fig.  1 


Amperea.  9 1 

Westaustralische  Provinz:  Westaustralien  (Drummond,  ex  herb.  Melbourn. 
comm.  Diels  n.  6568!);  Busselton  (Preiss). 

4.  A.  conferta  Benth.  in  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  83.  —  Suffruti- 
culus  nanus.  Caules  virides  complures  e  radice  lignosa,  ±  procumbentes,  crassi,  rigidi, 
teretes,  glabri,  verisimiliter  10 — 25  cm  longi.  Folia  approximata,  coriacea,  linearia  vel 
potius  spathulata,  in  petiolum  brevem  attenuata,  margine  setoso-denticulato  revoluta, 
obtusa,  ±  apiculata,  glabra,  12 — 15  mm  longa,  2 — 3  mm  lata.  Stipulae  ovatae, 
fimbriatae,  brunneae.  Flores  parvuli,  rubelli,  in  axillis  glomerati,  bracteis  numerosis, 
scariosis,  fuscis,  laceris  vel  setaceo-fimbriatis  circumdati.  Perianthium  profunde  4 — 5- 
divisum;  lobi  lanceolati,  mucronati,  1,5  mm  longi.  Calycis  Q  segmenta  5,  ovata  vel 
lanceolata,  margine  parce  laciniata,  1,5  mm  longa.  Ovarium  dorso  appendicibus  6  longis, 
acutis  praeditum;  styli  3,  basi  brevissime  connati,  recurvati,  integri  vel  apice  bifidi. 
Capsula  vulgo»  2  mm  longa,  dentibus  altis  erectis  subcoronata.     Flores  q?  non  vidi. 

Westaustralische  Provinz:  Westaustralien  (Drummond  n.  29);  Plan- 
tagenet, Distr.  Stirling,  Mount  Trio,  in  Felsritzen  des  Gipfels,  ca.  1000  m  (Diels 
n.  5853!). 

Sect.   2.   Monotaxidium  Müll.  Arg. 

Monotaxidium  Müll.  Arg.  in  DG.  Prodr.  XV.  2.  (1866)  213;  Pax  in  Engl.  u.  Prantl, 
Pflzfam.  III.  5.  (1890)  115.  —  Calyx  q!*  trilobatus  vel  tripartitus,  disco  destitutus. 
Stamina  6.     Caules  decumbentes,  ramosi,  flaccidi  vel  volubiles.     Flores  rubelli. 

5.  A.  protensa  Nees  ab  Es.  in  Lehm.  PI.  Preiss.  II.  (1846 — 47)  229;  Müll.  Arg. 
in  DC.  Prodr.  1.  c;  Baill.  Adansonia  VI.  (1866)  319;  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI. 
(1873)  82.  —  Suffruticulus  monoicus.  Caules  e  basi  lignosa  numerosi,  graciles,  diffusi, 
=b  flaccidi,  compresso-teretes,  raro  paulum  angulosi,  parce  ramosi,  laeves,  15 — 60  cm 
alti.  Rami  elongati,  tenues,  patentes,  pallide  glauco-virides,  remote  foliosi,  8  — 10  vel 
20 — 40  cm  longi.  Folia  elliptico-lanceolata  vel  lineari-spathulata,  acuta,  basi  in  petiolum 
brevem  angustata,  plana  vel  margine  recurva,  membranacea,  8 — 18  mm  longa,  2 — 
5  mm  lata.  Stipulae  ovatae  denticulatae  vel  laciniatae,  scariosae,  1 — 1,5  mm  longae. 
Flores  in  foliorum  axillis  glomerati,  vulgo  numerosi,  bracteolis  ovatis,  inciso-dentatis, 
fuscis,  1  —  1,5  mm  longis  cincti.  Flos  Q1:  Calyx  ultra  medium  tripartitus,  valvatus; 
lobi  ovati,  acuti,  statu  sicco  saepius  minutissime  fusco-reticulati,  1,5  mm  longi.  Pedi- 
cellus  gracilis,  1,5  mm  longus,  infra  medium  articulatus.  Stamina  6,  perianthio  fere 
aequilonga.  Discus  nullus.  Flos  Q  sessilis,  vulgo  solitarius,  masculis  immaturis  stipatus. 
Perianthium  fere  usque  ad  basim  in  segmenta  5  lanceolata,  acuta  divisum.  Styli  3, 
breves,  profunde  bifidi,  basi  in  annulum  connati  vel  una  decidui.  Capsula  2  mm 
longa,  ovata,  dorso  parce  dentata.  Semina  ovata,  nigra,  nitida,  1,25  mm  longa, 
carunculata. 

Westaustralische  Provinz:  Am  Swan  River  (Preiss  n.  1214!,  Drummond 
4.  ser.  n.  85!). 

6.  A.  volubilis  F.  Müll,  ex  Benth.  et  F.  Müll.  Fl.  austral.  VI.  (1873)  82.  — 
Suffrutex  volubilis,  ramosus,  monoicus,  versimiliter  ad  1  m  altus.  Ramuli  elongati, 
teretes,  statu  sicco  leviter  striati,  glabri,  virides.  Folia  sparsa  vel  statu  florescentiae 
deficientia,  saepius  3 — 4  approximata,  quasi  verticillata,  glabra;  limbus  lineari-spathu- 
latus,  obtusus,  planus  vel  recurvus,  circa  1  cm  longus,  2  mm  latus.  Stipulae  fusco- 
scariosae,  ovato-oblongae  vel  lanceolatae,  integrae,  1,5  mm  longae.  Flores  (^  glomerati 
(ad  20),  axillares,  parvuli,  statu  maturitatis  vario;  bracteae  externae  ovatae,  vulgo  integrae, 
1  —  1,5  mm  longae,  internae  minutissimae,  perpaucae;  pedicelli  2  mm  longi,  tenues, 
sub  medio  articulati.  Perianthium  campanulatum ,  profunde  trilobum;  lobi  valvati, 
ovati,  obtusi,  glabri,  rubelli,  2  mm  longi.  Stamina  6,  exteriora  tria  interioribus  bre- 
viora;  thecae,  quarum  una  saepius  abortiva,  sulfureae,  lineis  duabus  parallelis,  fusco- 
purpureis  ornatae.  Calyx  Q  profunde  4  —  5-lobatus;  laciniae  lanceolatae,  acutae,  dr 
rigidae.     Capsula  glabra,  2  mm  longa,  dentibus  6  acutis,  parvulis  coronata. 


92  G.  Grüning.  —  Euphorbiaceae-Porantheroideae  et  Ricinocarpoideae. 

Westaustralische  Provinz:  Westaustralien  (Drummond  4.  ser.  n.  87!, 
Drummond,  ohne  n.,  ex  herb.  Melbourn.  comm.  Diels  n.  6576!);  Süd-Plantagenet, 
bei  Lake  Grassmere  in  der  Nähe  von  King  George's  Sound  auf  humösem,  etwas  feuchtem 
Sandboden  (Diels  n.  5509!). 

Species  excludenda  ex  ordine. 

Amperea  subnuda  Nees  ab  Es.  in  Lehm.  Plant.  Preiss  II.  (1846 — 47)  229  = 
Gyrostemon  brachystigma  F.  Müll.  (Phytolaccaceae). 

Genus  e  serie  Stenolobearum  exclusum. 

Dysopsis  Baill.  (Molina  Gay),  a  cl.  Bentham  in  Journ.  Linn.  Soc.  Bot.  XVII. 
(1880)  204  et  251  et  in  Benth.  et  Hook.  f.  Gen.  III.  (1880)  264  et  a  cl.  Pax  in  Engl, 
u.  Prantl,  Pflzfam.  III.  5.  (18  90)  14  et  H  2  ad  Ricinocarpoideas  posita,  ob  cotyledones 
embryonis  ±  planas  et  ob  habitum  valde  diversum  e  serie  Stenolobearum  ad  Platy- 
lobeas  removenda  est  (confer  p.  9 — 10). 


Verzeichnis  der  Sammler-Nummern.  93 


Verzeichnis  der  Sammler-Nummern. 

P.  =  Poranthera;  Ps.  =  Pseudanthus;  St.  =  Stachystemon;  R.  =  Ricinocarpus;  Mon.  =  Monotaxis; 

A.  =  Amperea. 

Cuuningham,  R.  (Neusüd wales)  768  Beyeria  viscosa  v.  genuina. 

Diels  (Westaustralien,  Queensland,  Tasmanien)  5562  P.  microphylla  v.  intermedia —  1455 
P.  microphylla  v.  glauca  —  6240  P.  microphylla  v.  diffusa  —  6580  P.  nematophorus  —  4618, 
4801,  5433  P.  virgatus  —  6578  St.  polyandrus  —  2832  St.  vermicularis  —  6579  R.  cyanescens  — 
6571  R.  velutinus  —  4051  R.  glaucus  v.  genuinus  —  3384,  3438  R.  glaucus  v.  jasminoides  — 
5251  R.  muricatus  —  5272  R.  stylosus  —  8341  Bertya  polystigma  —  5221,  6566  Bertya  dimero- 
stigma  v.  genuina  —  6215  Beyeria  viscosa  v.  oblongifolia  —  4763  Beyeria  Leschenaultii  v. 
Drummondii  —  6570  Beyeria  latifolia  —  6569  Beyeria  cygnorum  —  6577  Beyeria  lepidopetala  — 
5156,  6572  Mon.  luteiflora  —  1631  Mon.  occidentalis —  5681  Mon.  lurida  —  3297a  Mon.  gracilis 
v.  virgata.  —  3297  Mon.  megacarpa  —  1475,  1819,  1962,  4104  Mon.  grandiflora  v.  typica  — 
5585  Mon.  grandiflora  v.  obtusifolia  —  5509,  6576  A  volubilis  —  4325a  und  t>  A.  ericoides  v. 
linearis  —  2158  A.  ericoides  v.  planifolia  —  6568  A.  micrantha  —  5853  A.  conferta. 

Drummond  (Westaustralien)  1.  ser.  675  P.  microphylla  v.  intermedia  —  1.  ser.  674  P. 
ericoides  —  1.  ser.  725,  5.  ser.  222  P.  virgatus  —  5.  ser.  221  St.  polyandrus  —  4.  ser.  95  St. 
brachyphyllus  —  2.  ser.  234  St.  vermicularis  —  3.  ser.  14,  16,  5.  ?  ser.  220  R.  glaucus  v.  genuinus  — 
2.  an  3.  ser.  153  R.  psilocladus  —  Suppl.  15  R.  cyanescens  —  4.  ser.  84  R.  tuberculatus  —  2. 
ser.  219  R.  trichophorus  —  5.  ser.  218,  suppl.  85  R.  muricatus  —  4.  an  5.  ser  217  Beyeria 
viscosa  v.  genuina  —  5.  ser.  214,  220,  769  Beyeria  Leschenaultii  v.  Drummondii  —  4.  ser.  216, 

5.  ser.  216  Beyeria  latifolia  —  6.  ser.  85   Beyeria  cygnorum  —  1.  ser.  724  Beyeria  cinerea  — 

6.  ser.  86  Beyeria  similis  —  5.  ser.  215  Beyeria  brevifolia  —  673  Mon.  occidentalis  —  6.  ser. 
87  an  37  Mon.  lurida.  —  3.  ser.  18  Mon.  gracilis  v.  genuina  —  1.  ser.  672,  3.  ser.  19  Mon. 
grandiflora  v.  typica  —  4.  ser.  85  A.  protensa  —  4.  ser.  87  A.  volubilis  —  2.  ser.  233,  3.  ser. 
206  A.  ericoides  v.  linearis  —  29  A.  conferta. 

Gilbert  (Westäustralien)  129  P.  Huegelii  —  127  R.  glaucus  v.  genuinus. 

Gann  (Tasmanien)  92  P.  microphylla  v.  diffusa  —  35  Mon.  hexandrum  —  744  R.  pini- 
folius  —  624  Bertya  tasmanica  —  12,  1246  Beyeria  viscosa  v.  oblongifolia  —  540  Beyeria  Lesche- 
naultii v.  Backhousii  —  190  A.  spartioides. 

Koch  (West- und  Südaustralien)  1457  Mon.  gracilis  v.  virgata  —  233  Beyeria  Leschenaultii 
v.  ledifolia  —  1450  P.  Huegelii. 

Lanrence  (Tasmanien)  232  Micrantheum  hexandrum. 

Oldfleld  (Tasmanien)  167  P.  microphylla  v.  genuina. 

Preiss  (Westaustralien)  2045  P.  microphylla  v.  intermedia  —  2048  P.  Drummondii  —  2047 
P.  Huegelii  —  1227,  2044,  2050  P.  ericoides  —  1230  Ps.  virgatus  —  2017,  2016  pr.  p.  R.  glaucus 
v.  genuinus  —  2016  pr.  p.  R.  glaucus  v.  undulatus  —  2387  Beyeria  viscosa  v.  genuina  —  1222 
Mon.  occidentalis  —  219,  1218,  2142  Mon.  grandiflora  v.  typica  —  1214  A.  protensa  —  1225 
an  1235  A.  ericoides  v.  linearis.  .     . 

Pritzel  (Westaustralien)  929  P.  microphylla  v.  intermedia  —  961  P.  ericoides  —  270  St. 
vermicularis  —  852  Mon.  luteiflora  —  3  Mon.  grandiflora  v.  typica. 

Schultz  (Trop.  Westaustralien)  54  P.  microphylla. 

Sieber  (Ostaustralien)  487  P.  microphylla  v.  genuina  —  116,  550  pr.  p.  P.  corymbosa  v. 
arbuseula  —  117,  550  pr.  p.  P.  corymbosa  v.  linarioides  —  118  P.  ericifolia  —  293,  fl.  mixt.  526 
R.  pinifolius  —  644  Bertya  rosmarinifolia  —  551  Mon.  linifolia  v.  genuina  —  135,  fl.  mixt.  524, 
525  A.  spartioides. 

Töpfer  (Ostaustralien)  17  P.  microphylla  v.  diffusa. 

Yerreaux  (Ostaustralien,  Tasmanien)  854  A.  spartioides  —  42  P.  ericifolia. 

Wawra  (Ost-  und  Westaustralien)  593  P.  microphylla  v.  genuina  —  763  P.  microphylla 
v.  glauca  —  372  P.  corymbosa  v.  arbuseula  —  730  R.  glaucus  v.  genuinus  —  729  Bertya  Mit- 
chellii  v.  genuina  —  66  Beyeria  lasiocarpa  —  731  Beyeria  tristigma  —  663  Mon.  occidentalis  — 
809  A.  ericoides  v.  linearis  —  367  A.  spartioides. 

"Wood  (Tasmanien)  1 58  Beyeria  viscosa  v.  oblongifolia. 


Register 

für  G.  Grüning-Eupliorbiaceae-Porantlieroideae 
et  Ricinocarpoideae. 

Die  angenommenen  Gattungen  sind  fett  gedruckt,  die  angenommenen  Arten  mit  einem  Stern  (*) 

bezeichnet. 


Acalypha  49. 
Acalypheae  4  4  Fig.  3. 
Acerosae  Grüning  (subsect.)  50, 

53,  59. 
Adenocline  Turcz.  4  0. 
Allenia  Blackiana  Ewart  et  Rees 

25. 
Allenium    Grüning    (subg.)    22, 

25. 
Amperea  Adr.  Juss.  86,  n.  5. 
(2,  3,  4,  8,  9,  4  0,  36,  37, 
77,  78,  87). 
♦conferta  Benth.  94,  n.  4.  (86, 
88). 
cuneiformis  F.  Müll.  88,  n.  1 . 
♦ericoides  Adr.  Juss.  89,  n.  2. 
(86,  87). 
var.   «.  linearis    Grüning 

87,  89,  n.  2. 
var.  ß.  planifolia  Grüning 
87,  90,  n.  2. 
♦micrantha  Benth.   90,   n.  3. 

(86,  87,  88,  90  Fig.  4  6). 
*protensa  Nees  ab  Es.  94 ,  n.  5. 
(86,  87,  90). 
rosmarinifolia  Klotzsch   89, 
n.  2. 
♦spartioides  Brongn.  88,  n.  4. 
(3,  36,  86,  87,  88  Fig.  4  5). 
subnuda  Nees  ab  Es.  92. 
♦volubilis   F.  Müll.   94,   n.  6. 
(86,  88). 
Ampereae  (Müll.  Arg.)  Pax  (trib.) 

2,  6,  7,  36,  37.  75. 
Anomodiscus  Müll.  Arg.   (sect.) 

38,  47. 
Apetalidion  Müll.  Arg.  (sect.)  48. 
Bertya  Planch.  49,  n.  2.  (2,  3, 
4,  6—4  0,  36,  37,  52). 
♦Andrewsii  W.  V.  Fitzgerald 
63,  n.  4  8.  (54,  52). 
blepharocarpa  F.  Müll.  63. 
♦Brownii   Spencer   le  Moore 

56,  n.  4.  (50,  52,  53). 
*Cunninghamii    Planch.    64, 
n.  4  5.  (4,  9,  54,  53,  60). 


*dimerostigma    F.  Müll.    62, 

n.  46.  (51,  53). 

var.  ß.  cupressoidea  Grü- 
ning 62,  n.  4  6. 

var.  «.   genuina  Grüning 
62,  n.  4  6. 
♦Findlayi   F.  Müll.  54,   n.  2. 

(2,  50—52,  55  Fig.  4  0). 
*glandulosa  Grüning  59,  n.  9. 

(39,  50,   54,  53). 
♦gummifera  Planch.  59,  n.  4  4 . 

(50,  54). 

ß.   psiloclada   Müll.    Arg. 
47. 
*Mitchellii  (Sond.)  Müll.  Arg. 

61,  n.  4  4.  (49,  54,  52,  54). 

var.  a.  genuina   Grüning 
64,  n.  4  4. 

var.    ß.    vestita    Grüning 
64,  n.  4  4. 
*oblongifolia  Müll.  Arg.    56, 

n.  3.  (50—53,  55  Fig.  4  0). 
♦oleifolia  Planch.  57,  n.  7.  (5, 

7  Fig.  2,  50— 53,59,  n.  4  0). 
♦oppositifolia     F.    Müll,     et 

O'Shanesy  57,    n.  6.    (2, 

50,  52,  53). 
*pedicellata  F.  Müll.  59,  n.  4  0. 

(40,  50,  52,  53). 
*pinifolia  Planch.  60,   n.  4  2. 

(50,  52,  54). 
polymorpha    Baill.    47,    51, 

57,  n.  7;  62,  n.  4  7. 

ß.  Mitchelliana  Baill.   59, 
n.  4  4;  64,  n.  4  4. 

y.  rosmarinifolia  Baill.  60, 
n.  4  3;  64,  n.  4  5. 
*polystigma  Grüning  57,  n.  8. 

(50,    52,    53,    58    Fig.  41, 

59). 
*pomaderroides  F.  Müll.  54, 

n.  1.  (50—52,  55  Fig.  4  0). 
pomaderroides  Benth.  et  F. 

Müll.  56,  n.  3. 
♦quadrisepala    F.    Müll.    63, 

n.  4  9.  (54,  53). 


♦rosmarinifolia  (A.  Gunningh.) 
Planch.  60,  n.4  3.  (5  Fig.  4, 
50,  51,  54,  61,  62,  63). 
rosmarinifolia   Hook.  f.    62, 
n.  4  7. 

*rotundifolia  F.  Müll.  56,  n.  5. 
(50,  53). 

♦tasmanica  (Sond.)  Müll.  Arg. 
62,   n.  4  7.   (5   Fig.  4,    49, 
54,  52,  54,  64). 
Beyeria  Miq.  63,  n.  3.  (2,  3,  4, 

6—9,   36,   37,  65,  67). 
Backhousii  Hook.  f.  69,  n.  3; 
70,  n.  3. 
♦brevifolia  (Müll.  Arg.)  Benth. 

73,  n.  4  0.    (5   Fig.  4,    64, 
66,  67). 

♦cinerea   (Müll.  Arg.)    Benth. 

72,  n.  7.  (64,  66,  67). 
♦cyanescens  (Müll.  Arg.)  Benth. 

74,  n.  44.    (4,  64,   66,  67, 
74  Fig.  4  2). 

♦cygnorum  (Müll.  Arg.)  Benth. 
l±r  n.  6.  (64—67). 
Drummondii  Müll.  Arg.  65, 
69,  70,  n.  3. 
♦lasiocarpa    (F.  Müll.)    Müll. 
Arg.  74,  n.  4.  (2,  64—66). 
ß.  denudata  74,  n.  4. 
♦latifolia  (Müll.  Arg.)  Baill.  72, 
n.  5.  (64—67). 
ledifolia    Sond.    69,    70, 
n.  3. 
y.  angustifolia  Müll.  Arg. 

70,  n.  3. 
a.  Backhousii  Müll.  Arg. 

70,  n.  3. 
ß.  genuina  Müll.  Arg.  70, 
n.  3. 
♦lepidopetala  F.  Müll.  72,  n.  8. 

(64,  66,  67). 
♦Leschenaultii  (DC.)  Baill.  69, 
n.  3.  (5  Fig.  4,  9,  64—66, 
74). 

var.  ß.  Backhousii  (Hook,  f.) 
Grüning  70,  n.  3. 


Beyeria 


Micrantheum 


95 


v  r.  £.  Drummondii  (Müll. 
Arg.)  Grüning  70,  n.  3. 
(66,  73). 
var.  «.  genuina  Baill.  70, 

n.  3. 
var.   f.   latifolia    Grüning 

71,  n.  3. 
var.  y.  ledifolia  (Klotzsch) 

Grüning  70,  n.  3. 
var.  <f.  rosmarinoides  Baill. 
69.  70,  n.  3. 
Leschenaultii  var.  ß — e  Baill. 

71,  n.  3. 
?loranthoides  (Coli.  Leguill.) 

Baill.  75. 
oblongifolia  Hook.  f.  67,  n.  1 . 
oblongifolia  Sond.  68,  n.  1. 
opaca  Benth.  et  F.  Müll.  70, 

n.  3. 
opaca    (F.  Müll.)    Baill.    69, 
70,  n.  3. 
♦opaca  F.  Müll.   69,    n.  2. 
(64—66,  70,  75). 
var.    linearis    Benth.    70, 

n.  3. 
var.  ß.  longifolia  Grüning 

69,  n.  2. 
var.  ct.  typica  Grüning  69, 
n.  2. 
♦similis    (Müll.    Arg.)    Benth. 
73,  n.  9.  (5  Fig.  1,  64,  65, 
66). 
♦tristigma  F.  Müll.  75,  n.  4  2. 
(7,  36,  64—67,   69). 
uncinata  (F.  Müll.)  Baill.  75. 
viscosa  Baill.  70,  n.  3. 
*viscosa  (Labill.)  Miq.  67,  n.  1. 
(2,  7  Fig.  2,  9,  64,  65,  66, 
69,  71). 
var.  &.  amoena  Müll.  Arg. 

66,  69,  n.  1. 
var.  a.  genuina  Müll.  Arg. 

68,  n.  1. 
var.    lasiocarpa    F.  Müll. 

71,  n.  4. 
var.  y.  minor  Müll.  Arg. 

68,  n.  1;  71,  n.  3. 
var.     ß.       oblongifolia 
(Klotzsch)  Müll.  Arg.  68, 
n.  1. 
b.  Preissii  Sond.  67,  n.  1. 
var.  uncinata  F.  Müll.  75. 
viscosa  F.  Müll.   69,    n.  2; 
69,  n.  3. 
Beyeria  Müll.  Arg.  (genus)  67. 
Beveriopsis  Müll.  Arg.   (genus) 
71. 
brevifolia  Müll.  Arg.  73. 
cinerea  Müll.  Arg.  72. 
cyanescens  Müll.  Arg.  74. 
Cygnorum  Müll.  Arg.  72. 
latifolia  Müll.  Arg.  72. 
lepidopetala  Müll.  Arg.  72. 
similis  Müll.  Arg.  73. 
Beyeriopsis  (Müll.  Arg.)  Benth. 
(sect.)  63,  64,  65,  67,  71. 
Bridelieae  11,  Fig.  3. 


Caletia  Baill.  21. 

divaricatissima  Müll.  Arg.  30. 
a.  genuina  Müll.  Arg.  30. 
ß.  orbicularis  Müll.  Arg.  3 1 . 
ericoides  O.  Ktze.  23. 
hexandra  Müll.  Arg.  23. 
linearis  Müll.  Arg.  28. 
micrantheoides  Baill.  23. 
orientalis  Baill.  28,  30. 

ß.  orbicularis  Baill.  31. 
ovalifolia  Müll.  Arg.  30. 
Wilhelmi  F.  Müll.  30. 
Caletieae  Müll.  Arg.   (trib.)  H 

Fig.  3,  21. 
Caletieae   (Müll.   Arg.)   Grüning 

(trib.)  2,  6,  12,  13. 
Calyptrostigma  Klotzsch  63,  67. 
ledifolium  Klotzsch  69,   70. 
oblongifolium   Klotzsch    67, 

68. 
viscosum  Klotzsch  67,  68. 
Chorizotheca  Müll.  Arg.  26. 

micrantheoides  Müll.  Arg.  31 . 
Chrysostemon  Klotzsch  26,  27. 

virgatus  Klotzsch  31. 
Chrysostemon  Müll.  Arg.  (sect.) 

12,   13,   26,   31,   33. 

Clavipodium  Billardieri  Desv.  67. 

Colmeiroideae  11,  21. 

Croton  corollatum  Soland.   46. 

gummiferus  A.  Cunningh.  59. 

marginatum    A.    Cunningh. 

42. 
rosmarinifolium  A.Cunningh. 

43,  60. 
rosmarinifolius  Graves  85. 
viscosum  Labill.  67,  68. 
Crotoneae  Blume  (trib.)  1 1  Fig.  3, 

35. 
Crotonoideae  10,  11. 
Crotonoideae  +  Jatrophideae 

Baill.  35. 
Cryptandra  uncinata  (F.  Müll.) 

Grüning  75. 
Dalechampieae  1 1  Fig.  3. 
Dysopsis  Baill.  8,  10,  92. 
glechomoides    (Rieh.)    Müll. 
Arg.  10. 

var.  hirsuta  Müll.  Arg.  10. 
Echinosphaera  Sieb.  37. 

rosmarinoides  Sieb.  46. 
Euamperea   Müll.  Arg.    (sect.) 

86,  88. 
Eubeyeria  (Müll.  Arg.)  Grüning 

(sect.)  64,  65,  67. 
Eucaletia  (Müll.  Arg.)  Grüning 

(subg.)  22,  23. 
Eucaletieae  (subtrib.)  21. 
Eumonotaxis  Benth.  (sect.)  79. 
Euraicrantheum  Grüning  (subg.) 

22,  23. 
Euphorbia  9,  76. 
eremophila  76. 
geniculata  76. 
Euphorbiaceae  disporeaeZoll.1 1 . 
Euphorbiaceae  monosporeae 
Zoll.  35. 


Euphorbiaceae-Porantheroideae 

Pax  11. 
Euphorbiaceae-  Ricinocarpoi- 

deae  Pax  35. 
Euphorbiaceae  -  Stenolobeae    1 , 

42,  92. 
Euphorbieae  9,  11  Fig.  3. 
Euporanthera    Grüning    (subg.) 

14,  16. 
Eupseudanthus  Müll.  Arg.  (sect.) 

13,  26,  28. 
Euricinocarpus  Müll.  Arg.  (sect.) 

38,  42. 
Euryphylla  Grüning  (sect.)  50  — 

52,  54. 
Glochidion  Fagueti  Müll.  Arg. 

25. 
Gyrostemon    braehystigma    F. 

Müll.  92. 
Hemistemma  ?  Leschenaultii  DC. 

69,  70. 
Hippocrepandra  Müll.  Arg.   76. 
ericoides  Müll.  Arg.  84. 
gracilis  Müll.  Arg.  82. 
lurida  Müll.  Arg.  82. 
Neesiana  Müll.  Arg.  84. 
Hippocrepandra  (Müll.  Arg.)  Baill. 

(sect.)  7,  76,  77,  82. 
Hippomaneae  11   Fig.  3. 
Johannesieae  1 1   Fig.  3. 
Lambertya    blepharocarpa    F. 

Müll.  63. 
Leptocroton  sessiliflorum  ß.  vis- 

eidum  F.  Müll.  61. 
Leptomeria  Sieb.  86. 
aeida  Sieb.  89. 
xiphoclados  Sieb.  88. 
Linidion  Baill.  (sect.)  8,  76,  77, 

79. 
Mercurialinae  10. 
Micranthea  Ad.  Juss.  21. 
hexandra  Hook.  f.  23. 
Micranthea  Walp.  25. 
Micrantheum  Desf.  21,  n.  2. 
(2,  3,  5,9,  12,  13,  22,  26, 
27). 
boroniaceum   F.  Müll.     23, 
n.  2. 
♦demissum  F.  Müll.  25,  n.  3. 
(12,  22). 

var.      ß.      microphyllum 

(Ewart  et  Rees)  Grüning 

25,  n.  3. 

var.  «.  typicum  (Ewart  et 

Rees)  Grüning  25.  n.  3. 

♦ericoides  Desf.  23,  n.  2.  (12, 

22,  24  Fig.  5). 

var.  «.  genuinum  Grüning 

24,  n.  2  Fig.  5. 
var.  ß.  intermedium  Grü- 
ning 25,  n.  2. 
var.  juniperinum  Grüning 
24  Fig.  5,  25,  n.  2. 
♦hexandrum  Hook  f.  23,  n.  1. 
(3,  7  Fig.  2,  10,    12,    22) 
hexandrum  Täte  25,  n.  3. 
inversum  Planch.  25. 


96 


Micrantheum 


Ricinocarpus 


triandrum  Hook.  25. 
Microcaletia   Müll.  Arg.    (sect.) 

-   13,  26,  28. 
Molina  Gay  92. 
Monotaxidium  Müll.  Arg.  (sect.) 

86,  91. 
Monotaxiideae  Müll.  Arg.  (sub- 

trib.)  79. 
Monotaxis   Brongn.   75,  n.  4. 
(2,   3,   5,   7,   7  Fig.  2,  8,  9, 
36,   37,   77,   87). 
bracteata  N.  ab  Es.  84,  n.  8. 
cuneifolia  Klotzsch  81,  n.  4. 
ericoides  Klotzsch  84,  n.  8. 
♦gracilis  (Müll.  Arg.)  Baill.  82, 
n.  6.  (76—78,  84). 
var.  a.   genuina   Grüning 

84,  n.  6. 

var.    ß.   virgata    Grüning 

84,  n.  6.  (83  Fig.  14). 

*grandiflora  Endl.   84,   n.  8. 

(7  Fig.  2,  76,  77,  79,  82). 

var..  y.  minor   Ewart  85, 

n.  8. 
var.  ß.  obtusifolia  F.  Müll. 

et  Täte  85,  n.  8. 
var.    «.    typica    Grüning 
.    85,  n.  8. 
♦linifolia  Brongn.  81,  n.  3.  (2, 
76—78,  80  Fig.  13). 
var.  ß.   cuneata  Grüning 

76,  81,  n.  3. 
var.  a.  genuina  (Müll.  Arg.) 

Grüning  81,  n.  3. 
var.  occidentalis  Müll.  Arg. 

81,  n.  4. 
var.  tridentata  (Endl.)  Müll. 
Arg.  81. 
*lurida  (Müll.  Arg.)  Benth.  82, 

n.  5.  (76—78,  84). 
♦luteiQora  F.  Müll.  79,  n.  2. 
(76—78,   80    Fig.  1 3,  86). 
*macrophylla  Benth.  79,  n.  1. 
(76—78,  83  Fig.  14). 
megacarpa  Baill.  82,  n.  5. 
♦megacarpa  F.  Müll.  84,  n.  7. 
(76—79,  82). 
Neesiana  Baill.  84,  n.  8. 
♦occidentalis  Endl.  81,  n.  4. 
(7     Fig.    2,    76—78,     83 
Fig.  14). 
Oldfieldii  Baill.  82,  n.  5. 
*Paxii   Grüning   85,   n.  9.   (5 
Fig.  1,  6,  76,  77,  79,  82, 
83  Fig.  14). 
porantheroides  F.  Müll.  81, 

n.  4. 
simplex  Brongn.  81,  n.  3. 
tridentata  Endl.  81,  n.  3. 
Oreoporanthera  Grüning  (subg.) 

14,  21. 
Oxygyne  F.  Müll,  (sect.)  64,  65, 

67,  74. 
Pedunculatae  Grüning  (subsect.) 

50,   51,  54. 
Phyllantheae    Endl.    (trib.)    i  1 
Fig.  3. 


Phyllanthoideae  10,  11. 
Phyllanthus  boroniacus  F.  Müll. 
23. 
Lhotskyanus  Höchst.  23. 
Mitchellii  Benth.  et  Hook.  f. 
,25. 
Platylobeae  9,  10,  92. 
Polystaphylos    Grüning    (sect.) 

38,  48. 
Poranthera  Rudge  13,   n.  1. 
(2—4,  8,  9,  12,  22,  87). 
♦alpina  Gheeseman  21,  n.  7. 
(14,  15). 
arbuscula   Sieb.    19,    n.  4; 

20,  n.  5. 
cicatricosa  F.  Müll.  20,  n.  5. 
*corymbosa  Brongn.  19,  n.  4. 
(7  Fig.  2,  14,  15). 
var.  ß.   arbuscula  (Sieb.) 
Müll.  Arg.  1 9,  n.  4.  (1 7 
Fig.  4). 
var.  genuina  Müll.  Arg.  1 9, 

n.  4. 
var.  «.  linarioides    (Sieb.) 

Grüning  1  9,  n.  4. 
var.  y.  sparsifolia  Grüning 
20,  n.  4. 
*Drummondii     Klotzsch    18, 
n.  2.  (14—16). 
Drummondii  X  microphylla 
var.  intermedia  18. 
♦ericifolia  Rudge  20,  n.  6.  (10, 
14,  15). 

f.  estriolata  Müll.  Arg.  20. 
*ericoides  Klotzsch  20,  n.  5. 
(3,  14,  15). 
glauca  Klotzsch  20,  n.  5. 
♦Huegelii  Klotzsch  18,   n.  3. 
(14,  15). 
laxa  Sieb.  19,  n.  4. 
linarioides  Sieb.  19,  n.  4. 
microphylla  Benth.  et  F.  Müll. 
18,  n.  2. 
♦microphylla  Brongn.  1 6.  n.  1 . 
(9,  14—16). 
var.  &.  diffusa  Müll.  Arg. 

18,  n.  1. 
var.  Drummondii  Müll.Arg. 

18,  n.  2. 
var.  «.  genuina  Müll.  Arg. 

'16,  n.  1. 
var.  y.  glauca  Müll,  Arg. 

18,  n.  1. 

var.  ß.    intermedia   Müll. 

Arg.  16,  n.  1.(1 7  Fig.  4). 

var.   e.   procera    Grüning 

18,  n.  1. 

piceoides  Klotzsch  20,  n.  5. 

Poranthereae  Müll.  Arg.   (trib.) 

6,   12,'  13. 
Porantheroideae  Pax   (subf.)  2, 

3,  4,  9,  10—12. 
PseudantheaeMüll.Arg.(subtrib.) 

21. 
Pseiidiintltus  Sieb.  26,  n.  3.  (5, 
6,    7,   9,    12,    13,    22,   27, 
33,   34). 


brachyphyllus   F.  Müll.    34. 
Brunonis  Endl.  28.  n.  2. 
chryseus    Müll.   Arg.    32, 
33. 
♦divaricatissiraus  (Müll.  Arg.) 
Benth.    30,   n.  4.   (26,  27, 
29  Fig.  6). 

var.    «.    genuinus    (Müll. 

Arg.)  Grüning  30,  n.  4. 

var.  'ß.   orbicularis    (Müll. 

Arg.)  Benth.  31,  n.  4. 

*micranthus  Benth.  31,  n.  5. 

(13,  26,  27). 
♦nematophorus  F.  Müll.    32, 
n.  7.  (26,  27). 
nitidus  Müll.  Arg.  31,  n.  6; 

32. 
occidentalis  F.  Müll.  31 ,  n.  6. 
♦orientalis  F.  Müll.  28,  n.  2. 

(26,   27). 
*ovalifolius  F.  Müll.  30,  n.  3. 

(26,  27). 
*pimeleoides  Sieb.   28,   n.  1. 
(5    Fig.  1,    8,    26,   27,  29, 
Fig.  6). 
polyandrus  F.  Müll.  32,  33. 
vermicularis  F.  Müll.  35. 
*virgatus  (Klotzsch)  Müll.  Arg. 
31,  n.  6.  (26,  27). 
Recurvae  Grüning  (subsect.)  50, 

53,  57. 
Reissipa  Klotzsch  76,  82. 

pleurandroides  Steud.  85. 
Ricinocarpeae   (Müll.  Arg.)  Pax 
(trib.)  2—4,  6,  1 1   Fig.  3, 
35,  36,  37. 
Ricinocarpoideae  Pax  (subfam.) 
2,  3,  6,  9,  10,  11,  35,  37, 
92. 
Ricinocarpus  Desf.  37,  n.  1. 
(2—4,  6,  8,  9,  36,  39,  40, 
48,  49,  52,  65,  67,  75). 
♦Bowmanii  F.Müll.  43,  n.  5. 
(38,  39,  41). 
var.  «.   genuina  Grüning 

43,  n.  5. 

var.  ß.  plana  Grüning  43, 
n.  5. 
♦cyanescens    Müll.  Arg.    47, 

n.  11.  (38,  39,  40,  41). 
*glaucus  Endl.  44,  n.  8.  (38, 
39,  41,  45  Fig.  8,  47). 
d.   cyanescens    Baill.    47, 

n.  11. 
var.  «.  genuinus  Müll.  Arg. 

44,  n.  8. 

var.  y.  jasminoides  Baill. 

46,  n.  8. 
var.  ß.  undulatus  (Klotzsch) 
Müll.  Arg.  46,  n.  8. 
♦ledifolius  F.  Müll.  42,   n.  3. 

(38,  39.  41). 
♦major  Müll!  Arg.  47,  n.  13. 

(38—40). 
♦marginatus    (A.   Cunningh.) 
Benth.  42,  n.  2.  (38—40). 
Mitchelli  Sond.  49,  61. 


Ricinocarpus 


Wielandiideae 


97 


♦muricatus  Müll.  Arg.  4  8,  n.  H . 

(38—44,  45  Fig.  8). 
*pinifolius  Desf.  46,   n.  9.   (7 
Fig.  2,  38—44,  45  Fig.  8). 
♦psilocladus  (Müll.  Arg.)Benth. 
47,  n.  4  2.  (5  Fig.  4,   38— 
44). 
puberulus  Baill.  43,  n.  5. 
*rosmariniiblius(A.Cunningh.) 
Benth.  43,  n.  4.  (38—40). 
sessiliflorus  aut.  64. 
sidaefolius     F.   Müll.    46, 
n.  9. 
♦speciosus  Müll.  Arg.  42,  n.  4. 

(3,  40,  38—44). 
*stylosus    Diels    48,     n.  4  5. 
(38—44,  49  Fig.  9). 
tasmanicus  Sond.  49,  62. 
taxifolia  Klotzsch  47,  n.  44. 
*trichophorus  Müll.  Arg.  44, 

n.  7.  (38,  39,  44). 
*tuberculatus  Müll.  Arg.   46, 
n.  4  0.  (38—44). 
undulatus  Lehm.  44,  n.  8. 


♦velutinus  F.  Müll.  44,  n.  6. 

(38—44). 
Roeperia  Spreng.  37. 

Bowmanii  (F.  Müll.)  0.  Ktze. 

43. 
cyanescens   (Müll.   Arg.)    0. 

Ktze.  47. 
glauca   (Endl.)    O.  Ktze.  44. 
ledifolia  (F.Müll.) O.Ktze.  42. 
major    (Müll.  Arg.)   O.  Ktze. 

47. 
marginata  (Benth.)  0.  Ktze. 

42. 
muricata  (Müll.  Arg.)  0.  Ktze. 

48. 
pinifolia  (Desf.)  Spreng.  46. 
psiloclada  (Benth.)   0.  Ktze. 

47. 
rosmarinifolia     (Benth.)     0. 

Ktze.  43. 
speciosa  (Müll.  Arg.)  0.  Ktze. 

42. 
trichophora  (Müll.  Arg.)   0. 

Ktze.  44. 


tuberculata  (Müll.  Arg.)  0. 

Ktze.  46. 
velutina(F.Müll.)  O.Ktze.  44. 
Scissostylus  Grüning  (sect.)  39, 

48. 
Sessiliflorae  Grüning  (subsect.) 

50,  52,  56, 
Stach)  stemon  Planch.  32,  n.  4. 
(3,   6—9,    4  2,   13,  22,  27, 
34). 
*brachyphyllus  Müll.  Arg.  34, 
n.  2.  (33). 
brevifolius  Planch.  34,  n.  2. 
♦polyandrus  (F.  Müll.,  Benth. 

33,  n.  4.  (32,  33). 
♦vermicularis  Planch.  35,  n.  3. 
(33,  34  Fig.  7). 
Stachystemoneae  Baill.  11,  24. 
Stenolobeae  4,  2,  9,  10,  2t,  37, 

92. 
Stenophylla  Grüning  (sect.)  50 — 

53,  57. 
Toxanthera  tridentata  Endl.  81. 
Wielandiideae  Baill.  1 3. 


A.  Engler,  Das  Pflanzenreich    IV.  (Embryophyta  siphonogama)  147. 


p 


Druck  von  Breitkopf  &,  Härtet  in  Leipzig. 


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QK 
97 
P£6 
Heft  58 


Das  Pflanzenreich 


Bota